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German Pages [852] Year 1943
Organisationsbuch
der NSDAP .
7. Auflage
ACG
Nov 4,
(Welzell) 1948
DUPLICATE HOOVER LIBRARY
LIBRARY UNIVERSITY OF CALIFORNIA DAVIS
Die
Organisation
der
NSDA P.
ち
4 5
Organiſationsbuch
der
NSDAP .
1943
Herausgeber: Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP .
Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf. , München
LIBRARY UNIVERSITY OF CALIFORNIA DAVIS
Nachdruck, auch auszugsweiſe, ſtreng verboten .
Schriftliche oder mündliche Deröffentlichungen bzw. Bekanntgaben ſind, ſofern sie nicht für den Dienstgebrauch vorgenommen werden, nur mit Genehmigung des Reichsorganisationsleiters der NSDAP. gestattet.
Dieses Buch darf im freien handel nicht verkauft werden. Zu beziehen durch den Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf., München, Thierſchſtraße 11 .
Rückfragen auf dem Dienstweg an den Reichsorganisationsleiter der NSDAP., Hauptorganisationsamt , München, Barer Straße 15
7. Auflage: 301.- 400. Taufend Herausgeber: Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP., Dr. Robert Ley Für Gesamtbearbeitung verantwortlich : Hauptorganisationsamt Amt Organisationsschrifttum Druck: Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn, München
Inhaltsverzeichnis
Zeichen-Erklärung Ausführungen des Führers Geleitwort des Reichsorganisationsleiters
Seite XXIII XXV XXIX
Abschnitt 1: Der Parteigenoſſe -– Der Politiſche Leiter Partei-Symbole/Abzeichen — Parteidienst
Allgemeinverhalten des Nationalsozialiſten
3 556
Der Parteigenoſſe Aufnahme Verfahren bei der Aufnahme neuer Mitglieder Verpflichtung . Ausscheiden . Wiederaufnahme Überweisung Pflichten des Parteigenossen Richtlinien für Ortsgruppenmitglieder Tragen von Abzeichen und Uniformen durch Parteigenoſſen . Besondere Verhaltungsmaßregeln für Parteigenoſſen . Zwölf Führerthesen Führende Parteigenossen im Leben der Ortsgruppe
6d 6e 6f 6f 7 7 8 8 10 13
Der Politische Leiter Der Typ des Politischen Leiters Politische-Leiter-Anwärter .
14 15 16
Eigenschaften, die man von einem Parteigenoſſen in führender Stellung voraussetzt .. Bereidigung des Politischen Leiters Ehrenschuß der Politischen Leiter Vorgesezten-Verhältnis Ehrenbezeigung stehender und marschierender Einheiten
16 16 17 17 17
V
Personalbestimmungen Berufungen und Ernennungen Berufung von Politischen Leitern Ernennungen von Politischen Leitern Dienstränge Politischer Leiter in den Gliederungen Beurlaubungen Enthebungen . Vertretungen Abkommandierungen Personalunterlagen für Politische Leiter .
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24 24 24a 24b 25 26 26 26a 26b 26c 26c 26d 26e 26f 26g 26h 26i 261
Dienſtrang- und Dienſtſtellungsabzeichen´ . Allgemeines über Dienstrang- und Dienststellungsabzeichen Verleihung von Diensträngen in der NSDAP.. Übersicht über Dienstränge und Dienſtrangabzeichen Dienststellungsabzeichen der Politischen Leiter der NSDAP. Übersicht über die Dienststellungsabzeichen
27 27 27 27a 28 28a
Ehrenwaffe des Politischen Leiters
Ausrüstung . Politische Leiter-Ausrüstung Fahnenträger-Ausrüstung Dienstanzug, Abzeichen u . Ausrüstung d. Musik- u . Spielmannszüge
VI
29 30 30 30 31 22
Dienstrang und Abzeichen nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst
18885
Die Dienstanzüge des Politischen Leiters Allgemeines über Tragen des Dienstanzuges Kein Tragen des Trauerflors am Dienstanzug Zusammenstellung der Dienstanzüge Dienstanzug mit Bluſe Dienstanzug mit hellbraunem Rock Dienstanzug mit weißem Rock . Großer Dienstanzug mit hellbraunem Rod Großer Dienstanzug mit weißem Rock . Paradedienstanzug mit hellbraunem Rod Paradedienstanzug mit weißem Rock • Ausgehanzug, einreihig, hellbraun Ausgehanzug, einreihig, weiß . Ausgehanzug, zweireihig, hellbraun oder weiß Bürodienstanzug Dienstanzug für Politische-Leiter-Anwärter Sommermantel für Politische Leiter . Sportbekleidung für Politische Leiter
32
Dienſtanzüge und Sportanzug der Sportgruppen der AO. Großer Dienstanzug der AO.- Sportgruppen Dienstanzug für Sportausbildung der AO. Sportanzug der AO. -Sportgruppen
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Parteifahnen Hoheitsfahnen Fahne der Alten Garde Traditionsfahnen • Weihe der Fahnen Ausführung der Fahnen. Fahnenverbot Hakenkreuz-Tragfahne Hausfahne . Trauerflor an der Fahne . Hakenkreuz-Armbinde
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"
34 34 34 35 35 36 36 36 36 37
Dienststander für Politische Leiter
37
Dienststander für die Leiterinnen der NS.-Frauenschaft .
38
Tafeln 1-29d 1. 2. 3. 4. 5. 6.
7. 8. 9. 10. 11. 12.
13. 14.
15. 16.
Standarte des Führers Fahne der Alten Garde Hoheitsfahnen der NSDAP. DAF.-Fahnen Musterbetriebsfahne Ehrenzeichen der NSDAP. Abzeichen der NSDAP. Dienstanzug mit Bluſe Dienstmantel Dienstanzug mit hellbraunem Rock Dienstanzug mit weißem Rock Dienstmantel für Dienstanzug Dienstmantel für Großen Dienstanzug Großer Dienstanzug mit hellbraunem Rod Großer Dienstanzug mit weißem Rock Ausgehanzug, einreihig, hellbraun Ausgehanzug, zweireihig, mit hellbraunem Rod Ausgehanzug, einreihig, weiß Ausgehanzug mit weißem Rock Dienstmantel für Ausgehanzug Umhang Bürodienstanzug mit braunem Rod Bürodienstanzug mit weißem Rock Spielmannszugführer Spielmann Politische Leiter im Sportanzug Bolitische Leiter im Trainingsanzug Führeranwärter auf der Ordensburg Stammführer auf einer Ordensburg VII
Seite 17. Werkscharführer als Politische Leiter DAF. -Festanzug 18. Dienstrangabzeichen der Politischen Leiter, Ortsgruppe 19. Dienststellungsabzeichen der Politischen Leiter, Ortsgruppe 20. Dienstrangabzeichen der Politischen Leiter, Kreisleitung 21. Dienststellungsabzeichen der Politischen Leiter, Kreisleitung 22. Dienstrangabzeichen der Politischen Leiter, Gauleitung 23. Dienststellungsabzeichen der Politischen Leiter, Gauleitung 24. Dienstrangabzeichen der Politischen Leiter, Reichsleitung 25. Dienststellungsabzeichen der Politischen Leiter, Reichsleitung 26. Politische- Leiter-Müßen, Leibriemen, Feldbinde 27. Pistole, Pistolengehänge, Bandelier, Brustschilder, Fangschnur 28. Tornister, Brotbeutel, Schwalbenneſter 29. Weitere Abzeichen der NSDAP. 29a. Gauehrenzeichen der NSDAP. 29b. Kursteilnehmer einer Schule eines angeschlossenen Verbandes Kursteilnehmer einer Gauschule der NSDAP. 29c. NS.- Schwester 29d. Haustafel der NSDAP. Schilder für Dienststellen der NSDAP . . Dienststellenschilder-Ordnung der NSDAP . Prüfung Bezug, Verrechnung und Auslieferung Ausführung der Dienststellenschilder Übersicht über Dienststellenschilder . Hoheitsschilder . Hauptschilder Wohnungs-Türschilder
39 39 39 39 39a 40 40 40a 41
Abzeichen der NSDAP. Das Parteiabzeichen Tragen von Orden und Ehrenzeichen zum Dienſtanzug Der Blutorden Das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP .. Dienstauszeichnung der NSDAP . . Verfügung des Führers vom 2. April 1939 Ausführungsbestimmungen HI.- Ehrenzeichen • Sonstige Orden und Ehrenzeichen Bezug, Einziehung, Veräußerung parteiamtlicher Abzeichen, Dienſtanzüge und Ausrüstungsgegenstände
42 42 42 43 43 43a 43a 43b 44 44
Mitgliederversammlungen und öffentliche Veranstaltungen Zellenabende der NSDAP. Veranstaltungstermine Führerbesprechungen
49 50 50a
Dienstappell der Dienststelle Dienstappelle im Dienstbereich VIII
588 90g 9
Dienstappell
46
51 53
Angewandte Disziplinargewalt Beschwerdeordnung für Politische Leiter . Die Ehrengerichtsbarkeit in der nationalsozialiſtiſchen Bewegung Zusammenarbeit zwiſchen Politiſchen Leitern und SA., 44 , NSKK., HI. und Barteirichter, ferner RSFK., Reichsarbeitsdienst und Staat . Politische Leiter und SA. Politische Leiter und 44 Politische Leiter und NSKK. Politische Leiter und HI. Politische Leiter und Parteirichter Politische Leiter und NS.-Fliegerkorps Politische Leiter und Reichsarbeitsdienst Politische Leiter und Staat Allgemeine Grußpflicht Führernachwuchs und Führerausleje Die HI. als Führernachwuchs .
Seite 54 55 55 58 63 65
LEELL
Besichtigungen der Dienststelle bzw. des Dienstbereiches Kontrollbesuche Der Streifendienſt .
70 70 75 75 76 76 76a 76b 77 77 78 81
Abschnitt 2: Hoheitsträger — Hoheitsgebiete Regionale Organiſation der NSDAP. Statistische Übersicht über die Gaue der NSDAP .. Reichskarte der NSDAP . mit Gaueinteilung . Die Organiſation der NSDAP. und ihrer angeschlossenen Verbände · Aufbau der Organisation . Unter- und Einordnung in die Gesamtorganisationsform Gebietliche und vertikale Gliederung der NSDAP. Ausdruckgebung des praktischen Gemeinschaftsgedankens Mitgliedschaft in angeschlossenen Verbänden Führerprinzip und Unterstellungsverhältnis Disziplinäre Unterstellung Fachliche Ausrichtung Überwachung Einspruchsrecht Sachliches Einvernehmen Hoheitsträger Hoheitsgebiet Block der NSDAP..
Blockleiter Gebietlicher Bereich Personalfragen Aufgaben und Zuständigkeit
84 85 86 86 87 88 91 92 93 93 94 94 96 98 98 99
99 99 100 100 IX
Haustafel der NSDAP. Verhalten Volksgenossen gegenüber Betreuung von Soldatenfamilien Blockhelfer . Gebietlicher Bereich Personalfragen Aufgaben und Zuständigkeiten Blockwalter Personalfragen Aufgaben und Zuständigkeiten Hilfskräfte . Zelle der NSDAP . Zellenleiter Gebietlicher Bereich Personalfragen Aufgaben und Zuständigkeiten Mitarbeiter des Zellenleiters . Zellenwalter Personalfragen Aufgaben und Zuständigkeiten Allgemeine Bestimmungen 1 Fragen Personalunterlagen Meinungsverschiedenheiten Ortsgruppe der NSDAP.. Gebietlicher Bereich Bezeichnung des Dienstbereiches Dienststelle Geschäftsstelle Der Ortsgruppenleiter . Personalfragen Aufgaben und Zuständigkeiten Ämter, Hauptstellen, Stellen uſw. . Dienststellenplan der Ortsgruppe . Ortsgruppenorganisationsamt Die Ortsgruppenfahne Sonderregelung betr. Ortsgruppenunterstellung
-
Kreisleitung der NSDAP. Gebietlicher Bereich Bezeichnung des Dienstbereiches Dienststelle Der Kreisleiter Hauptämter, Ämter, Hauptstellen, Stellen usw. Dienststellenplan der Kreisleitung
X
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110 110 110 110 112 113 113 114 115a 115a 115a 115a 115a 116 116 117 118 119 119 120 123 125 126 126 126
130 130 130 130 131 132 135
Das Kreisstabsamt Kreisorganisationsamt Sonderbeauftragte der NSDAP. Die Kreisfahne Ärmelstreifen Gauleitung der NSDAP . Gebietlicher Bereich Bezeichnung des Dienstbereiches Dienststelle . Der Gauleiter Der Stellvertretende Gauleiter Hauptämter, Amter, Hauptstellen, Stellen usw.
Das Gaustabsamt Dienststellenplan der Gauleitung Der Gauinspekteur Sonderbeauftragte der NSDAP. Ärmelstreifen Auslands-Organiſation der NSDAP . . Aufgaben und Zuständigkeiten Mitglieder . Organisation Reiſen ins Ausland
Geite 135b 135c 135c 135c 135c 136 136 136 136 137 137 139 140a 141 142 142 142
143 143 143 143 144a 146
Der Führer . Abschnitt 3: Interne Dienststellen der NSDAP. und Parteidienststellen mit angeschlossenen Verbänden. Parteigerichtsbarkeit Die Reichsleitung der NSDAP. Die Partei-Kanzlei Der Chef der Kanzlei des Führers Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP . Der Stabsleiter Dienststellenplan des Reichsorganiſationsleiters Hauptorganiſationsamt und Organiſationsämter . Der Organiſationsleiter in den Hoheitsgebieten . Dienststellenplan Geschäftsführung Tagungen der NSDAP. - Sonderaufgaben Organisations* ausstellungen • Amt Ausbildung
148 151 152 153 153 155
157 157 160 162 162 162 XI
Amt Statistik Hauptstelle Graphik . Amt Vertikale Organisation Amt Gebietliche Organisation Amt Uniform und Ausrüstung Amt Organisationsausrichtung Amt Organisationsschrifttum Hauptperſonalamt und Perſonalämter Aufgaben • Personalaktenführung • Dienststellenplan Hauptschulungsamt und Schulungsämter Dienststellenplan Aufgaben Gauschulungsamt Kreisschulungsamt Ortsgruppen-Schulungsamt Personalfragen Schulung der SA., 44 , HI. , des NSKK., NSFK. ſowie RAD. Weltanschauliche Ausrichtung . Schulungshauptstellen (Abteilungen) der angeschl. Verbände . Schulungsmaßnahmen einzelner Ämter der NSDAP . Schulungsburgen der NSDAP. Organisationsleitung der Reichsparteitage Die Deutsche Arbeitsfront Verordnung des Führers über Wesen und Ziel der DAF. Die Aufgaben der DAF. Die Reichsdienstſtellen der DAF. Geschäftsführer Adjutantur Referat Ausland Organisationsamt · Personalamt Schulungsamt Die Werkschar im Betrieb . Amt für Fachzeitschriften und Fachblätter Propagandaamt Amt für Rechtsberatungsstellen Arbeitswissenschaftliches Inſtitut Amt für Arbeitseinsatz . Amt für soziale Selbstverantwortung Jugendamt . Frauenamt . Amt für Berufserziehung und Betriebsführung . XII
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Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutschen . Amt Gesundheit und Volksschut Die Fachämter . Die Betriebsbeauftragten der DAF. Hauptbetriebsobmann der DAF. · Betriebsobmann der DAF. Mitarbeiter des Betriebsobmannes Betriebs-Bloďobmann . Betriebs-Zellenobmann Betriebs-Hauptzellenobmann Der Schriftverkehr der Betriebsbeauftragten . Der Oberste Ehren- und Disziplinar-Gerichtshof der DAF. NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" . Zentralstelle für die Finanzwirtſchaft der DAF. Heimstättenamt Dienststellenpläne der DAF. Gebietliche Gliederung der DAF. . • Straßenblock Straßenzelle Ortswaltung Kreiswaltung Gauwaltung Gauwaltung Auslands -Organisation der DAF.
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Unterstellungsverhältnis und Zuständigkeit der DAF.-Walter Mitgliedschaft zur DAF.
224 225
DAF.- Symbole DAF. -Fahne Fahne für Nationalsozialiſtiſche Musterbetriebe Fahne für das Deutsche Handwerk Auszeichnung „Pionier der Arbeit" Dienststellenschilder der DAF..
227 227 227 228 228 228
Hauptamt und Ümter für Volksgeſundheit NSD.-Arztebund Dienststellenplan
234 235 236
Hauptamt, Ämter und Beauftragte für Kriegsopfer . NS.-Kriegsopferversorgung Dienststellenplan
239 239 242
Hauptamt und Amter für Beamte . Reichsbund der Deutschen Beamten Dienststellenpläne .
246 246 248
Hauptamt und Ämter für Erzieher NS. -Lehrerbund Dienststellenplan
252 252 255 XIII
Hauptamt und Ämter für Technik . NSBDT. Dienststellenplan
NSD.-Dozentenbund Dienststellenplan Die Reichsstudentenführung NSD.- Studentenbund (NSDStB .) NS.-Altherrenbund Dienststellenplan
NS.-Frauenschaft Deutsches Frauenwerk Dienststellenpläne • Hauptamt und Ämter für Volkswohlfahrt NS.- Volkswohlfahrt Dienststellenpläne Winterhilfswerk des deutschen Volkes Ernährungshilfswerk des deutschen Volkes NS.-Schwesternschaft . Hauptamt und Ämter für Kommunalpolitik Dienststellenplan. Der Reichsschatzmeister der NSDAP., Gauſchazmeister und Kaſſenleiter . Aufgabenbereich des Reichsſchahmeisters im allgemeinen . Aufgabenbereich des Reichsschahmeisters im besonderen Finanzorganisation der NSDAP. Finanzwirtschaft Finanzüberwachung Verwaltungsorganisation der NSDAP . Innere Verwaltung Dienststellenpläne . Rechtsangelegenheiten Unterstützungswesen Wirtschaftsangelegenheiten Ausrüstungswesen Beauftragte des Reichsschazmeisters Die Dienststellen des Reichsschatzmeisters Der Reichspropagandaleiter der NSDAP . und Propagandaleiter Aufgaben • Stabsleiter Dienststellenplan Amtsleitung Aktive Propaganda Amtsleitung Film . Amtsleitung Rundfunk Amtsleitung Kultur
XIV
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274 274 279 282a 282b 282b 283 285
286 286 287 287 287 287b 288 288 289a 291 291 292 292a 294 294a 295 295 295 297 298 300 300 301
Amtsleitung Rednerausbildung Verbindungsleiter . Gaupropagandaamt Kreispropagandaamt Ortsgruppen-Propagandaamt
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Der Reichspressechef der NSDAP., Preſſeämter und Beauftragte Verfügung des Führers über den Dienstbereich Die Reichspressestelle der NSDAP. Die unterstellten Dienſtſtellen Die Gaupreſſeämter der NSDAP.. Dienststellenplan Die Kreispreſſeämter der NSDAP . Die Ortsgruppen-Pressebeauftragten der NSDAP.
303 303 303 304 304 305 306 307
Der Reichsleiter für die Preſſe Aufgaben Zuständigkeit Unterstellung
308 308 308 309
Außenpolitisches Amt der NSDAP.
310
Der Beauftragte des Führers für die überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSNAP.
312
Reichsamt und Ämter für das Landvolk .
313
Amt für Forstwirtſchaft .
·
314
Hauptamt für Volkstumsfragen Verfügung des Führers Aufbau
317 317 319
NS.-Rechtswahrerbund
321
Kolonialpolitisches Amt
327
Die Nationalsozialistische Reichstagsfraktion
328
Rassenpolitisches Amt der NSDAP. und Beauftragte Dienststellenplan Reichsbund Deutsche Familie (RDF.) . Amt für Sippenforschung
330 332 333
Gau- und Kreiswirtschaftsberater .
336
Parteiamtliche Prüfungskommiſſion zum Schuße des NS.-Schrifttums NS.-Bibliographie . Dienststellenplan
Hauptarchiv der NSDAP. Dienststellenplan RS.-Reichsbund für Leibesübungen
334
337 337a 338 339 340 340a
XV
Die Parteigerichte der NSDAP. Verfügung des Führers V 22/42 Verfügung des Führers V 17/42 Richtlinien für die Parteigerichte Zweck und Grundlagen der Parteigerichtsbarkeit Aufgaben der Parteigerichte Aufbau der Parteigerichte . Zuständigkeit der Parteigerichte Verfahren der Parteigerichte
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Abschnitt 4:
SA., NSKK., H , HI., Reichsarbeitsdienst und NS.-Fliegerkorps Die Sturmabteilungen der NSDAP . ( SA.) Gliederung der SA.. SA.-Standarte „Feldherrnhalle“ Zugehörigkeit zur SA.. Eintritt in die SA. Grundsätze für die Beförderung Zeitweises Ruhen der Zugehörigkeit zur SA. Das Führerkorps der SA. . Ausscheiden aus der SA. Ausbildung der SA. Das SA.-Wehrabzeichen ( SA. -Sportabzeichen) Die SA. als Trägerin der Nationalsozialiſtiſchen Kampfspiele Der Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung Das Nationalsozialistische Reiterkorps Das Sanitätswesen der SA. SA.-Dienstanzug Tragen des Parteiabzeichens Sonderabzeichen
358 359 364b 365 365 366 366a 366a 367 367 369 371b 372 373 376 376 381 381
Tafeln 30/33-40 30./33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40.
Standarte und Sturmfahne der SA. Großer und Kleiner Dienstanzug Dienstanzug für Marine - SA. und weißer Rock Mantel, SA. - Sportanzug Dienstanzüge der Wehrmannschaft Dienstgradabzeichen der SA. Müzen usw. Stander
Übersicht der Dienstgradabzeichen . Bekleidung der Marine- SA.
XVI
384 386
Zusammenstellung der Abzeichen Kommandoflaggen Die Standarte der SA. Die Sturmfahne der SA. . Dienst- und Meldeschilder . Das Nationalsozialiſtiſche Kraftfahr-Korps (NSKK.) Wesen und Aufgaben . Außermilitärische motorisierte Wehrertüchtigung Gliederung Dienststellenplan Der deutsche Kraftfahrsport Die NSKK.-Standarte Der Sturmstander des NSKK.
Seite 388 392 392 392 393
394 395 395 399 400 402 402
Tafeln 41-44b 41. 42. 43. 44. 44a. 44b.
Standarte und Motorsturmstander Uniformen des NSKK. Uniformen des NSKK. Dienstgradabzeichen Müßen usw. Kommandoflaggen
Dienstanzug des NSKK. . Anzugsarten Die einzelnen Dienstbekleidungsstücke Abzeichen Ausrüstung Kommandoflaggen und Wimpel Bekleidung und Ausrüstung der Motorbooteinheiten Die Schutzstaffeln der NSDAP. ( 4 ) Führung Aufgaben Mitgliedsauslese Gliederung und Aufgabenbereiche • 44-Hauptamt Reichssicherheitshauptamt Rasse- und Siedlungshauptamt Hauptamt Ordnungspolizei 44-Wirtschafts-Verwaltungs -Hauptamt Persönlicher Stab Reichsführer 44 44-Personalhauptamt Hauptamt 4-Gericht 44-Führungshauptamt 2 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
403 403 404 408 413 413 414
417 417 417 419 419 419 420 420 420 420 420 420 121
XVII
Dienststelle 44-Obergruppenführer Heißmeyer Stabshauptamt des Reichskommiſſars für die Festigung deutschen Volkstums . • 44-Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle Verhältnis der Schutzstaffel in der Partei und zu den Staatsstellen Fördernde Mitglieder der 44 (FM. ) . Dienststellenpläne · Organisation der 44 - Einheiten . Allgemeine 44 · Waffen-44 • Führerkorps der Schutzstaffel Beförderungen und Ernennungen Anzugsordnung der Allgemeinen 44 Anzugsordnung der Waffen- 44 .
Seite 421 421 421 422 423 423 427 427 427a 428 430 431 433
Tafeln 45---53 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52./53.
Standarten und Fahnen Dienstanzüge Mäntel Dienstanzüge Sportanzug, Regenmantel Dienstgradabzeichen Sonderabzeichen und Dolch Stander
Anzugsordnung der Sicherheitspolizei Dienstrangabzeichen der Allgemeinen 44 44-Dienstauszeichnung . Tragen des Edelweiß . Tragen des Parteiabzeichens Die 44-Standarte . Die Sturmbannfahne der 44
433a 433a 435 435a 435a 435a 436
Die Hitler-Jugend (HI.)
Aufgabe Anmeldung und Aufnahme Organisation der HI. Gliederung der Hitler- Jugend Aufbau der Hitler- Jugend . Die HI. Das Deutsche Jungvolk in der HI. Der Mädelbund in der HI. Der Jungmädelbund in der HI.. XVIII
437 438 440 440 440 440 442 442 442
Seite
Tafeln 54-63 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61./63.
Fahnen und Stander Dienstanzüge Dienstrangabzeichen der HI. Dienstanzüge Dienstrangabzeichen des DI. BDM.-Bundestracht Abzeichen des BDM. Leistungsabzeichen usw.
Dienststellenplan Das BDM. -Werk ,,Glaube und Schönheit“ Der jahrgangweiſe Aufbau · Sondereinheiten Beförderungen Dienststellen der Reichsjugendführung Die BDM.-Reichsreferentin Zentralamt Behördenabteilung Der Kommandeur der Adolf-Hitler-Schulen Auslands- und Volkstumsamt Erweiterte Kinderlandverschickung Hauptamt I Hauptamt II Hauptamt III Hauptamt IV Hauptamt V Hauptamt VI HI . und DI .-Dienstanzüge, BDM.-Dienstbekleidung HI.-Dienstränge DI.-Dienstränge Dienststellungsschnüre Erkennungsfarben . H3.-Spielmanns- und Musitzüge HI.-Adjutant bei Politischen Leitern Tragen des Parteiabzeichens . Fahnen und Wimpel für HI., DI., BDM. und IM. Der Reichsarbeitsdienst Aufbau und Gliederung RAD. der Männer RAD. der weiblichen Jugend Ersatz- und Meldewesen Aufgaben des RAD. der Männer Aufgaben des RAD. der weiblichen Jugend 2*
443 443a 443a 444 444
445 445 445 445 445 445 445 448 448 451 454 454 454 458 458 459 460 460 462 462 462 463 465 466 466 468a 468c 469 469b XIX
Seite Tafeln 64-69
64. 65. 66. 67. 68. 69.
Fahnen Dienstkleidung Dienstanzüge Abzeichen Flaggen und Wimpel Brustschild , Haumeſſer uſw
Dienstgrade und Dienstgradabzeichen Personelles RAD .-Führer RAD.-Führerinnen Tragen des Parteiabzeichens Parteimitgliedsbeiträge
Das NS.-Fliegerkorps (NSFK.) Gründungserlaß des Führers Ausführungsbestimmungen des Reichsministers der Luftfahrt Dienststellenplan Aufgaben Organisation Dienstgrade Fahnen Abzeichen Förderer-Organiſation NSFK. -Gruppen Anzugsordnung Ehrenwinkel für alte Kämpfer
469c 469e 469e 469e 469f 469f
470 470a 470b 470c 470d 470e 470e 470e 470e 470f 470g 470i
Tafeln 70-73 70. 71. 72. 73.
Standarten und Fahnen Dienstanzüge Dienstanzüge Dienstgradabzeichen
Abschnitt 5: Vereinbarungen zwischen Dienststellen der Partei, den angeſchloſſenen Verbänden der Partei und anderen Organisationen Vereinbarungen der der Partei angeſchloſſenen Verbände untereinander Reichskulturkammer korporatives Mitglied der Deutschen Arbeitsfront .
472
Abkommen zwischen dem Sachverständigenbeirat für Volksgesundheit der NSDAP. und der Deutschen Arbeitsfront
472
Der Erlaß des Führers über die Eingliederung der gewerblichen Wirtschaft in die Deutsche Arbeitsfront (Leipziger Vereinbarung)
473
XX
Seite 473
བྱིབ
Der Erlaß des Führers über die Eingliederung der gewerblichen Wirtschaft in die Deutsche Arbeitsfront (Leipziger Vereinbarung) Vereinbarung zwischen dem Reichswirtschaftsminister Schacht, dem Reichsarbeitsminister Seldte und dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront Dr. Len über die einheitliche Zusammenarbeit auf wirtschafts- und • sozialpolitischem Gebiete Beitritt des Reichsverkehrsministers zur Leipziger Vereinbarung
474 476
Rechtsschutz der korporativ der Deutschen Arbeitsfront angeschlossenen . Verbände
477
Vereinbarung zwischen dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront und dem . . Reichsbauernführer
478
Gemeinsame Anordnung der Deutschen Arbeitsfront und der Deutschen Rechtsfront Vereinbarung des Reichsbundes der Deutschen Beamten mit der NS.· Gemeinschaft " Kraft durch Freude“ Vereinbarung des NS.-Lehrerbundes mit der NS. - Gemeinſchaft „ Kraft durch Freude" Vereinbarung der Reichsführung 44 mit der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" . Politische Leiter und NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" Vereinbarung zwischen dem NSD.- Studentenbund und der SA . (vom 15. 4. 1936)
479
481 482 482 483 484
Abschnitt 6 :
Partei und Staat Partei und Staat
Geseze und Verordnungen
•
486 489
Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (vom 1. 12. 1933) Ünderungsgesetz zum Gesez zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (vom 3. 7. 1934) Verordnung zum Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (vom 29. 3. 1935) .
490
Erste Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (vom 29. 4. 1935) .
492
Zweite Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (vom 29. 4. 1935) . Dritte Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (Dom 5. 12. 1935) Vierte Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (vom 31. 8. 1937) .
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Seite Fünfte Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (vom 12. 1. 1938) . Erlaß des Führers über die Rechtsstellung der NSDAP. ( vom 12. 12. 1942) Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuß der Parteiuniformen (vom 20. 12. 1934) Bekanntmachung gemäß Artikel 1 § 5 des Gesezes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 (vom 16. 1. 1935) . Erste Verordnung zur Durchführung des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuße der Parteiuniformen (vom 15. 2. 1935) Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuße der Parteiuniformen · (vom 22. 2. 1935) . Dritte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuße der Parteiuniformen (vom 16. 3. 1935) . Vierte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuße der Parteiuniformen (vom 25. 3. 1939) . Bekanntmachung gemäß Artikel 1 § 5 des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuße der Parteiuniformen und gemäß § 1 der Vierten Verordnung zur Durchführung dieſes • Gesetzes (vom 25. 4. 1939) Verordnung über das Hoheitszeichen des Reiches (vom 5. 11. 1935) Verordnung über die Gestaltung des Hoheitszeichens des Reiches (vom · 7. 3. 1936) . Reichsflaggengeſetz (vom 15. 9. 1935) Verordnung zur Durchführung des Reichsflaggengeſehes (vom 24. 10. 1935) Verordnung zur Ausführung des Gesezes über Titel, Orden und Ehrenzeichen (vom 14. 11. 1935) . . Gesetz zum Schutze von Bezeichnungen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen. Arbeiterpartei (vom 7. 4. 1937) " Gesetz über die Vereidigung durch die Parteigerichte (30. 9. 1936) Gesetz über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen (vom 1. 12. 1936) . Erste Verordnung zur Ausführung des Gesezes über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen (vom 2. 12. 1936) Zweite Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP . und ihrer Gliederungen (vom 25. 3. 1939) Erste Dienstanweisung zum Geſetz über die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP. und ihrer Gliederungen (vom 2. 12. 1936) .
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500 500a
501
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507
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510a 511
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525 525a
Seite Zweite Dienstanweisung zum Gesez über die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP. und ihrer Gliederungen (vom 22.9.1937) Dritte Dienstanweisung zum Gesetz über die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP . und ihrer Gliederungen (vom 25. 4. 1939) Beitragsordnung der NSDAP . (vom 1. 1. 1936) . Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung der Bauten der nationalsozialistischen Bewegung (vom 20. 11. 1938) Verordnung über die Gebührenfreiheit der Nationalſozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei (vom 3. 7. 1934) Gesetz zur Regelung der öffentlichen Sammlungen (Sammlungsgesetz) (vom 5. 11. 1934) . Sammlungsordnung der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei (vom 4. 7. 1935) . • Geſetz über das Winterhilfswerk des deutschen Volkes ( 1. 12. 1936) Gesez über die Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung · (vom 27. 2. 1934) · Verfügung des Führers über den Adolf-Hitler-Dank ( 20. 4. 1937) Ausführungsbestimmungen zur Stiftung des Führers (vom 20. 4. 1937) Verordnung des Führers über Wesen und Ziel der Deutschen Arbeitsfront vom 24. Oktober 1934 . Verfügung des Führers „ Auszeichnung nationalſozialiſtiſcher Musterbetriebe" (vom 1. 9. 1936) Auszüge aus der Deutschen Gemeindeordnung (vom 30. 1. 1935) • Erlaß des Führers über das Nationalsozialiſtiſche Fliegerkorps (17.4. 1937)
526 526a 527
531 532
533 537 539 540 543 543 545
545 546 550
Gesetz über die Hitler-Jugend ( 1. 12. 1936) .. Erste Durchführungsverordnung zum Gesetz über die H3. (1. 12. 1936) Zweite Durchführungsverordnung zum Gesetz über die HI. (1. 12. 1936) Reichsbürgergesetz (vom 15. 9. 1935) Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz (vom 14. 11. 1935 ) . Gesetz zum Schuh des deutschen Blutes und der deutschen Ehre (vom 15. 9. 1935) Auslegung des § 4 Abs. 1 des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes
550 551 553 557 558
und der deutschen Ehre (vom 7. 12. 1936) Erste Verordnung zur Ausführung des Gesetzes zum Schuße des deutschen Blutes und der deutſchen Ehre ( vom 14. 11. 1935) • Das Reichsbürgergesetz und das Gesetz zum Schuße des deutschen Blutes und der deutschen Ehre (von Reichsminister Dr. Frick) Übersichtstafeln zum Reichsbürgergejek vom 15. 9. 1935 und zum Gesetz zum Schuße des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15. 9. 1935 nach der Ausführungsverordnung vom 14. 11. 1935 Erläuterung der Bildtafeln
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Alphabetisches Schlagwortverzeichnis
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XXIII
Zeichen -Erklärung Reichsleiter
Reichsleitung
Hauptdienstleiter
Gauleiter Kreisleitung
Stellvertr. Gauleiter Ortsgruppe Kreisleiter Zelle A Ortsgruppenleiter Block Zellenleiter
100000010
Gauleitung
SA.,, NSKK. , HJ .
Blockleiter
NS.-Frauenschaft NSD.-Dozentenbund NSD.-Studentenbund Hauptamt
Hauptabteilung
Amt
Abteilung
Beauftragter bzw. Fachberater
Unterabteilung
Hauptstelle
Angeschlossene Verbände bzw. betreute Organisationen
Stelle
Hauptabteilung
Sachbearbeiter
Abteilung
Ordensburgen, Gauschulen u. Kreisschulen
Unterabteilung
Zeichenerklärung betr. Deutsche Arbeitsfront siehe Seite 206a
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!!
Sonstige Dienststellen
Ausführungen des Führers zur Dienſtvorschrift vom 15. Juli 1932
Nationalsozialisten, Parteigenoſſen und Parteigenoffinnen ! „ Die Welt wird nur von einem Bruchteil der Weisheit regiert.“ Dieser bittere Ausspruch des schwedischen Staatskanzlers Oxenstierna enthält lets der eine ewige Wahrheit. Nur der Prozentsat, in dem die Weisheit zur Vernunft ſteht, ist ein veränderlicher. Es gibt Zeiten, in denen die Völter, sei es aus einem gesunden urwüchsigen Instinkt heraus, oder jei es auch auf Grund einer klaren Einsicht in die natürlichen Geseze des Lebens, vernünftiger regiert werden und damit vernünftiger handeln ; es gibt aber auch Perioden, da sie anscheinend nur der helle Wahn- und Irrfinn des Lebens bestimmt. Am unheilvollsten ist es, wenn sich menschliche Einfältigkeit, Halbheit und Schwäche mit überheblichem scheinbarem Wiſsen verbinden, um dann zu Ehren der Göttin der Vernunft der Unvernunft die verlangten und ihr wohl auch gebührenden Opfer zu bringen. Es gibt Jahrhunderte der Menschheitsgeschichte, in denen alles Licht förmlich verhängt zu sein scheint, da die Menschen sich vom natürlichen soweit entfernt haben, daß der Instinkt als Ratgeber versagt, während umgekehrt der Verstand noch zu unentwickelt ist, um den Instinkt ersehen zu können . Denn jede wahre Weisheit kann keine Lebensgefeße aufstellen, sondern höchstens erkennen . Ein solches Einsehen und Wiſſen wird aber immer zur Demut und nie zur Überheblichkeit erziehen ; denn es offenbart erst die Größe der souveränen Gesetzmäßigkeit, die das Leben beherrscht und beſtimmt, und der Kleinheit des Menschen und der Menschen, deren Dasein diesen großen Bestimmungen unterworfen ist. Das liberal-marxistische Zeitalter wird dereinst gemessen werden sowohl nach den auf vielen Gebieten des Lebens vollbrachten großen Leistungen dieser Zeit wie aber auch nach der in dieser Zeit selbst entstandenen Übersteigerung der eitlen Bewunderung dieser Leistungen , nach einer langsam gezüchteten wiſſenschaftlichen Überheblichkeit, die am Ende dieser Zeit - für viele gar nicht fichtbar vom Wiſſen und Erkennen abgleitet und bei der überheblichsten Einbildung landet. Eine Menschheitsepoche, die dabei über den Leiſtungen den Träger der Leistungen vergißt ! Die nicht mehr sehen will, daß der XXV
Menſch in seinem Leben abhängig ist von genau denselben allgemein gültigen Gesetzen des Lebens, wie sie der beschränkte menschliche Verstand ansonsten sehr wohl festzustellen vermochte. Allgemeine Grundlagen der Menschheitsentwicklung werden in dieſer liberal-marriſtiſchen Epoche frech verleugnet. Im Namen des materialistischen Lebens versündigt man sich gegen die Voraussetzungen zum Leben überhaupt. Eine schleichende Krankheit, die jahrzehntelang andauert und zu einer allgemeinen Zerſeßung, ja Zerfreſſung der Nation führt, findet ihren plöglichen akuten Ausbruch: Der Weltkrieg kommt und versucht mit dämonischem Wüten in Jahren zu vollstrecken, was sonst vielleicht Jahrhunderte gebraucht hätte. Er treibt die Entwicklung zu jener Kriſe, die für jede Krankheit entscheidend ist . Millionen werden durch sie endgültig entwurzelt, Gesellschaftsschichten, deren Verfall die liberal-marxistische Epoche an sich bedingt, stürzen in weltgeschichtlichen Stunden ein, Staaten, die zur leeren Form erstarrt sind, brechen, und es scheint faſt ſo, als ob damit die liberal-marxiſtiſche Völkererkrankung in einer Völkerkatastrophe, ja einem Völkertode sondergleichen ihren folgerichtigen Abschluß fände. Allein dieſe ſelbe Krise des Weltkrieges, die das an sich schon Schwache endgültig erschüttert und stürzt, führt auf der anderen Seite zur Erweckung ungeheuerster, schlummernder Lebensgeister und Kräfte. Die Schlachtfelder des Todes wurden wie fast immer zum fruchtbaren Boden einer neuen des Auferstehung. Die Krise wird nicht das Leben beenden, sondern können wir heute schon sicher seines zu einer neuen Verjüngung führen. Die deutsche Nation erhielt aus den Fieberschauern dieser größten Völferkatastrophe die inneren und äußeren Voraussetzungen für die Geburt einer Weltanschauung, die als kristallklarſte Vernunft den einst verlorengegangenen natürlichen Instinkt nicht nur ersehen soll, nein, die ihm sogar wieder die lebendigen Voraussetzungen geben muß, um dereinst in einem durch die Erkenntnisse gesundeten Volk als selbstverständlicher Instinkt wieder aufleben zu können. Es ist das Verdienst der nationalsozialiſtiſchen Bewegung, in schlichter Bescheidenheit die kundgewordenen Ergebnisse einer strengen logischen, wissenschaftlichen Erforschung menschlicher Lebensgesetze, der Gesetze der Bildung menschlicher Kulturen usw. als fundamentale Grundlagen für die Regeneration unseres Volkskörpers aufgestellt und verwendet zu haben. Blut und Raſſe, Persönlichkeit und Persönlichkeitswert, der Kampf als ewig auslesende Erscheinung, die Erde und der Lebensraum als bestimmende, zwingende und treibende Kraft sind in ihrer fundamentalen Be-
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deutung durch diese Bewegung nicht nur erkannt, sondern auch wohl zum ersten Male bewußt gewürdigt worden. Der Größe dieser Lebensgesetze einerseits und Lebensaufgabe andererseits gegenüber sinken die Vorſtellungen, Begriffe und auch Einrichtungen unserer bürgerlich- liberal- marristischen Welt zur vollständigen Bedeutungslosigkeit zusammen. Dem ewigen Sein eines Volkes bedeutet eine heute mehr gesellschaftlich ausgeprägte Organiſation, mag ſie Bürgertum oder Proletariat heißen, nur einen Hauch, der vorübergehend wohl das Leben trüben kann, aber seine Bedingungen niemals zu ändern vermag. Indem die nationalsozialiſtiſche Bewegung zu den großen Lebensgrundlagen und Lebensgeſehen zurückkehrt, entfernt sie sich weit vom Niveau und dem Wesen einer parlamentarischen Partei . Sie ist eine Weltauffassung, die, ihren Zweck erfüllend , dem deutschen Volke eine vernunftgemäß organisierte Form mit einer derselben Vernunft entsprechenden Leitung geben will. Da aber der Staat dank ihrer Erkenntniſſe nur ein Mittel zum Zweck ſein kann, ist das Werk der deutschen Wiederauferstehung kein Werk einer formalen Änderung des Deutschen Reiches oder seiner Verfaſſung, ſondern eine Frage der vernünftigen Erziehung und Neubildung unseres Volkes. Die nationalſozialistische Bewegung löst dieses Problem nicht in theoretischer Arbeit und am Schreibtisch, ſondern wirklich, d. h. ſie ſchafft in ihrer Idee und ihrer Organisation den Gehalt und das Wesen des ihr vorschwebenden völkischen Staates. So unveränderlich dabei die Geseze des Lebens selbst sind und damit die unserer Bewegung zugrunde liegende Idee, so ewig fließend ist das Ringen um die Erfüllung. Die Organisation der Bewegung auch als ein Mittel zum Zweck soll aber durch diese neue Dienſtvorschrift nur Richtlinien bekommen zur Erfüllung ihrer größeren, in der Verwirklichung unſerer Idee liegenden Aufgabe.
हूँ
父
XXVII
Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . Die NSDAP . verkörpert in ihrem Wesen, ihrer Grundeinstellung und ihrem Wirken eine Weltanschauung, die sich nicht mit der Löſung von Tagesfragen begnügt, sondern die über die Jahrhunderte hinweg für das deutsche Volk die Verwirklichung und dauernde Erhaltung des Gedankens der Volksgemeinschaft, verbunden mit einem dem deutschen Empfinden entsprechenden Führerprinzip, erſtrebt. Das Instrument des Führers zur endgültigen Löſung dieſer Aufgaben ist die NSDAP . , die seit Jahren in immer steigenderem Maße ihren Aufund Ausbau vollzieht. Für die weitere Entwicklung der Partei ist es erforderlich, sich dessen bewußt zu sein, daß alles Einengende verhindert werden muß , um das natürliche Wachsen der Partei nicht zu hemmen . Es ist daher nicht an der Zeit, ein ſtarres Dienſtbuch für die Partei herauszugeben, nach deſſen Paragraphen und Formulierungen sich das weitere Leben der Partei abzuwickeln hätte. Die vergangene Zeit zeigt uns diese Tatsache am besten. Wenn wir nur einige Jahre zurückblicken, so zeigt sich uns gegenüber dem heutigen Stand der Organisation der NSDAP . ein wesentlich anderes Bild. Damals gab es Kreiſe, Bezirke, Sektionen, Zellen uſw. Dazu kam bei der Machtübernahme die Tatsache, daß wir einem weltanschaulich völlig anders gearteten und verwurzelten System in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft und in der Einzelhaltung der Menschen gegenüberstanden. Die Gedanken der Volksgenossen waren auf Stände und Klassen ausgerichtet. Die Partei stand diesem Durcheinander gegenüber und es fehlten ihr zum Teil die einzelnen Instrumente zur Bewältigung der unmittelbar bei der Machtübernahme sofort in Erscheinung tretenden Schwierigkeiten . Es gab in der Zeit, in der ich vom Führer als Reichsorganisationsleiter berufen wurde, kein Organisationsamt, kein Personalamt, kein Schulungsamt, teine Parteischulen und kein Lehrperſonal, keinerlei Richtlinien , teine Unterlagen und Erfahrungen auf diesen Gebieten.
XXIX
Wir können feststellen , daß die Partei in ganz kurzer Zeit auf den genannten Gebieten unerhörte Fortschritte zu verzeichnen hat und damit für die Zukunft Fundamente gelegt wurden, die wohl von keiner Gegnerschaft jemals beseitigt werden können . Durch die vom Führer gegebenen Richtlinien und den vorgenommenen weitgehenden Ausbau der Personalämter iſt die Voraussetzung für eine notwendige, in der Vergangenheit völlig fehlende Personalpolitik gegeben . Auf dem Gebiet der Schulung sind große Fortschritte zu verzeichnen . In allen Gauen bestehen Gauſchulen, Tauſende und aber Tausende von Schulungskursen helfen mit,
die
nationalsozialistische
Führerschaft in
ihrem Denken und Wiſſen zu vervollkommnen und sie weltanschaulich immer beſſer auszurichten. Durch die Schaffung der Ordensburgen ist für die Partei für alle Zukunft eine Entwicklung vorbereitet, die sich im Vergleich zu heute in noch ungekannten Möglichkeiten zur Beherrschung des geistigen Lebens unseres Volkes auswirken wird. Die Organisation der Partei hat sich gefestigt. Die dem liberalistischen Denken völlig
entgegengesezte, zellenartige
Durchbildung der gesamten Parteiorganisation vom Block zur Zelle, Ortsgruppe, Kreis und Gau bis hin zur Reichsleitung gibt die Möglichkeit, allen Anforderungen unseres Kampfes gerecht zu werden. Diese Einteilung der Parteigebiete, die sich restlos durchgesetzt hat, gab gleichzeitig die Möglichkeit, die großen, von der Partei betreuten Organisationen, die Deutsche Arbeitsfront usw., nach den gleichen Richtlinien erstehen zu lassen. Die Hauptaufgabengebiete der Partei wurden entsprechend ihrer Bedeutung herausgestellt. Durch den Neubau des Block- und Zellensystems wurde weiterhin die Organiſation in den unterſten Hoheitsgebieten geordnet. Dazu kommt der Ausbau der Aufgabengebiete aller Parteiämter, die Eindämmung und Beseitigung der früher vorhandenen Eifersüchteleien der Parteigliederungen und Organisationen untereinander, so daß insgeſamt gesagt werden kann, daß die Partei heute eine uns selbst in ihren Auswirkungen oft nicht bewußte Geschlossenheit darstellt. Ich bin mir wohl deſſen bewußt, daß der Auf- und Ausbau der Partei noch nicht abgeſchloſſen ist . Die Partei soll sich auch weiterhin organiſch entwickeln . einen
Es ist demzufolge nicht meine Aufgabe, dieser Entwicklung
Riegel vorzuschieben.
Das
vorliegende
„ Organiſationsbuch der
NSDAP. “ soll daher lediglich den heutigen Stand der Parteiorganiſation einschließlich ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände darſtellen .
XXX
Wenn es notwendig ist, werden bei sich zeigenden Erkenntnissen Bereinigungen dann vorgenommen, wenn diese sich als zum Wohle der Partei notwendig erweisen. Selbstverständlich ist, daß die in dem vorliegenden Werk aufgeführten Richtlinien und Bestimmungen für die gesamte Partei so lange bindend find, bis vom Führer Ünderungen bzw. Ergänzungsbeſtimmungen erlaſſen werden. Es gibt für die Partei keinen Stillstand und in der Entwicklung kein Ende. So vielgestaltig das Leben unseres Volkes ist, so vielgestaltig wird auch unser Wirkungskreis für die Zukunft bleiben .
Reichsorganisationsleiter der NSDAP .
Fr. R.
Ley .
XXXI
Abſchnitt 1
Der Parteigenoſſe
Der Politische Leiter
Partei-Symbole / Abzeichen
Parteidienst
3 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
Allgemeinverhalten des Nationalsozialisten Jeder Parteigenoſſe muß sich als Diener an Bewegung und Volk fühlen und entsprechend handeln. Ganz besonders gilt dies für Politische Leiter, Führer aller Parteigliederungen sowie für die Walter der angeschlossenen Verbände und deren Mitglieder. Den Gedanken der Volksgemeinschaft wachzuhalten und immer mehr zu stärken, ist höchste Aufgabe eines jeden Nationalsozialisten. Damit verträgt sich nicht, wenn er sich von seinen Partei- und Volksgenossen absondert, sich besser dünkt und so Klüfte aufreißt, die zu überbrücken das Herzblut bester deutscher Menschen gekostet hat. Mit einem höheren Amt übernimmt ein_Nationalsozialiſt höhere Pflichten. Die größere Machtvollkommenheit hat er nur, um die größeren Pflichten erfüllen zu können. Sie geben ihm nicht das Recht, herrisch, hochfahrend und dünkelhaft zu werden. Durch Drohungen , aufreizende Worte usw. wird er ſich niemals das Vertrauen und den freiwilligen Gehorsam seiner Unterführer und seiner Gefolgschaft erringen. Im Dienst soll er Führer und Förderer, außer Dienst der gute Kamerad und Helfer seiner Unterführer, Parteigenossen und Volksgenoſſen ſein. Je mehr seine Taten mit seinen Worten in Einklang stehen, desto lieber werden ihm die Parteigenossen und auch die Volksgenossen folgen. Jeder Nationalsozialiſt muß in seinem Auftreten so einfach und bescheiden bleiben, wie dies in der Kampfzeit nationalsozialistische Sitte war. Er soll nicht mehr scheinen wollen , als er ist, und ebenso wie er jeden Byzantinismus nach obenhin ablehnt, Byzantinismus seiner eigenen Person gegenüber nicht zulassen. Ein führender Parteigenosse darf niemals eitel und empfindlich sein und muß das offene wahre Wort eines bewährten Kämpfers immer lieber hören als die honigsüßen Worte von Kreaturen, die ihm nach dem Mund reden. Er soll stets Fühlung behalten mit den letzten Volksgenossen und ein williges Ohr haben für ihre Sorgen und Nöte. Sie werden gerne zu ihm kommen , wenn er der Alte geblieben ist und sich in derselben Gesellschaft und Umgebung bewegt wie in der Kampfzeit. Die Politischen Leiter und Walter usw. und Führer der Gliederungen sollen nicht an Festessen teilnehmen, nicht hinter Geschenken und Ehrenbürgerschaften herlaufen, ausgerechnet in den teuersten Lokalen verkehren und sich in und außer der Dienstzeit stets so benehmen, wie es von ihnen als den Repräsentanten der deutschen Freiheitsbewegung und als den Mitarbeitern an dem unsäglich schweren Aufbau eines beſſeren Deutſchlands erwartet werden muß.
1.
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Vor allen Dingen aber auch sollen sie übermäßigen Alkoholgenuß vermeiden in einer Zeit, in der immer noch viele deutsche Familien nicht das Notwendigste zum Leben haben und den mühsam wiedergewonnenen Glauben verlieren müssen, wenn Männer der Bewegung womöglich noch unter Überschreitung der Polizeistunde Gelage veranstalten und durch ihr Auftreten in betrunkenem Zustande das Ansehen der Bewegung schädigen. Ein wahrer Nationalsozialiſt rühmt ſich nicht seiner Taten und verlangt keinen Dank. Höchſter Lohn sind ihm das Bewußtſein der erfüllten Pflicht, der Erfolg seiner Arbeit und das Vertrauen seiner Gefolgschaft. Ein Nationalsozialiſt wird stets richtig handeln, wenn er sich täglich prüft und fragt, ob ſeine Arbeit und ſein Verhalten vor dem Führer bestehen können.
4
Der Parteigenoſſe 1. Aufnahme Jeder unbescholtene Angehörige des deutschen Volkes, der deutschblütiger Abstammung ist und keiner Freimaurerloge oder ihrer Nachfolgeorganisation angehört und das 18. bzw. 21. Lebensjahr vollendet hat, kann durch Ausfüllen des Aufnahmescheines der NSDAP . und Zahlung der festgesetzten Aufnahmegebühr Mitglied der NSDAP . werden. Die Parteileitung kann jederzeit eine Mitgliedersperre verhängen oder die Aufnahme auf einen gewissen Personenkreis beschränken. Bekanntmachungen dieserhalb werden nur durch den Reichsschatzmeister der NSDAP . erlassen. Eine Ablehnung der Aufnahme erfolgt ohne Angabe von Gründen durch den jeweiligen Kreisleiter. Bei der Ablehnung eines Aufnahmeantrages steht dem Bewerber das Recht der Anrufung des Gauleiters zu . Die Aufnahme ist endgültig erfolgt mit Aushändigung einer Mitgliedsfarte oder eines Mitgliedsbuches. Wer Parteimitglied wird, tritt nicht irgendeiner Organiſation bei , sondern wird Soldat der deutschen Freiheitsbewegung, und das bedeutet weit mehr, als seinen Beitrag zahlen und Mitgliederversammlungen besuchen . Er übernimmt damit die Verpflichtung, das eigene „ Ich“ zurückzustellen und alles, was er hat, für das Volk einzusehen. Nur wer das kann, soll Parteimitglied werden. Danach muß auch die Auswahl getroffen werden . Kampfbereitschaft Opferbereitschaft Charakterstärke sind die Voraussetzungen für einen wahren Nationalsozialisten . Über kleine Schönheitsfehler (z . B. wenn jemand in der Jugend einen Fehltritt getan) soll man hinwegsehen . Allein die Leistung im Kampf für Deutschland entscheidet. Das Gesunde scheidet das Schlechte von selbst aus, wenn der Wille zum Gesunden durch entsprechende Führung und Leistung bewiesen wurde. Nicht altbürgerliche, sondern soldatische Gesichtspunkte, die den Charakter vor dem Feind beurteilen und bestim men, sollen für die Aufnahme in die Partei entscheidend sein. Die Partei muß immer die Auslese des Volkes bleiben. Deshalb soll man bei der Aufnahme von Mitgliedern vorsichtig sein und alle Spießer und Bonzentypen, die charakterlich mangelhaft und eigennützig find, fernhalten bzw. wieder ausscheiden. Um das Durchschlüpfen ungeeigneter Elemente zu vermeiden, darf jeder Volksgenoſſe nur dort in die Partei aufgenommen und geführt werden, wo er ansässig ist. Jeder Aufnahmeschein muß durch die Hand des jeweiligen Blockleiters gehen. Hat sich das aufzunehmende Mitglied nicht unmittelbar beim Blodleiter gemeldet, sondern bei der Zelle, der Ortsgruppe, der Kreisleitung oder sonst irgendwo, so ist der Aufnahmeschein auf dem schnellstem Wege dem
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zuständigen Blockleiter zur Begutachtung zuzuleiten . Der Blockleiter, der jeden Menschen in seinem Block kennt, hat diesen Aufnahmeschein abzuzeichnen und an die Ortsgruppe schnellstens weiterzuleiten . Dieser Weg gilt auch für die von der HI. zur Aufnahme Vorgeschlagenen.
1a. Derfahren bei der Aufnahme neuer Mitglieder (Auszug aus den Richtlinien des Reichsschahmeiſters der NSDAP .) Kein Volksgenosse hat einen Rechtsanspruch auf Aufnahme in die NSDAP., auch dann nicht, wenn er die zur Aufnahme vorgeschriebenen Voraussetzungen erfüllt. Bei der Aufnahme von Volksgenossen in die NSDAP . muß oberster Leitsatz aller mit der Aufnahme befaßten Dienststellen der Partei sein, daß der Führer in der Partei eine verschworene Gemeinschaft politiſchen Kämpfertums gestaltet wissen will . In die NSDAP. sollen nach dem Ausspruch des Führers nur die besten Nationalsozialisten als Mitglieder aufgenommen werden. Die Hoheitsträger haben daher nur solche Volksgenossen, die bereit und willens find, für den Führer und seine Bewegung zu arbeiten und zu kämpfen , in Vorschlag zu bringen. Es wird erwartet, daß sich die Hoheitsträger bei der Aufnahme neuer Mitglieder stets ihrer großen Verpflichtung gegenüber dem Führer und der Partei voll und ganz bewußt ſind . Sie tragen bei der Auswahl der neuen Parteigenossen nicht nur die Verantwortung für eine reibungslose und gedeihliche Arbeit in der nächsten Zeit, sondern auch für die weitere Zukunft. Die Aufnahme von Volksgenossen in die Partei ist nicht nur von entscheidender Bedeutung für den örtlichen Bereich der einzelnen Hoheitsträger, sondern für die gesamte Partei im Reich und damit für die künftige Gestaltung des politischen Schicksals des deutschen Volkes. Die Neuaufnahmen bringen somit den Hoheitsträgern eine schwere Aufgabe. Die Eingliederung von Volksgenossen in die Kampfgemeinschaft der Parteigenossen wird für die nächsten Jahre die Entwicklung und die Wirkung der politischen Arbeit in den Blocks, Zellen, Ortsgruppen, Kreisen und Gauen der NSDAP . maßgeblich bestimmen. Die Auswahl jedes neuen Parteigenossen ist deshalb eine wichtige Entscheidung, die der Hoheitsträger niemand übertragen kann und darf. Sie muß gewissenhaft und nach eingehender Prüfung getroffen werden. Nicht allein derjenige, der zu uns kommen will , soll aufgenommen werden, sondern der Hoheitsträger muß prüfen, wo politische Begabungen find, wo die politische Wertigkeit und die Leiſtungen einzelner Persönlichkeiten sich über die Allgemeinheit hinausheben, mit einem Wort, wo Menschen sind, die als Träger eines ganz bestimmten Wertes für uns wichtig sind. Die Berufung eines Volksgenoſſen in die Partei bedeutet für dieſen eine besondere Ehre und Auszeichnung, weil er damit in die engere Gefolgschaft des Führers eingereiht wird.
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Die Neuaufnahme von Volksgenossen darf aber keinesfalls dazu führen, daß der Grundsaß der Freiwilligkeit aufgehoben oder auch nur angetastet wird. Der Grundsatz der Freiwilligkeit, der eines der wertvollsten und wesentlichsten Merkmale der Bewegung darstellt, muß vielmehr voll aufrecht erhalten werden. So verſtändlich es iſt, daß die Hoheitsträger möglichst viele der ihrer Meinung nach brauchbaren Volksgenossen aufnehmen wollen, so darf doch unter keinen Umständen ein Zwang oder Druck, der Partei beizutreten, in irgendeiner Form ausgeübt werden, auch nicht durch Androhung eines Nachteiles für denjenigen Volksgenossen, der nicht in die Partei aufgenommen werden will . Persönliche Einsatzfähigkeit und Verantwortungsfreudigkeit und vorbildliche Haltung in politiſcher und weltanschaulicher Beziehung sind die Merkmale, an denen die Würdigkeit des Einzelbewerbers geprüft werden soll. Bei der Entscheidung über die Aufnahme dürfen nur sachliche und niemals persönliche Gesichtspunkte maßgebend sein. Die mit dem Aufnahmeverfahren befaßten Dienststellen der Partei find verpflichtet, gewiſſenhaft alles zu tun, um ſich völlige Klarheit über die aufzunehmenden Volksgenossen zu verſchaffen. Vermag ein Hoheitsträger über einen Volksgenoſſen eine ausreichende Beurteilung deswegen nicht abzugeben, weil sich der Volksgenosse erst kurze Zeit in dem örtlichen Bereich des Hoheitsträgers aufhält, so ist er verpflichtet, bei dem für den Volksgenossen früher zuständigen Hoheitsträger Rückfrage zu halten. Die Bestimmungen, welche die allgemeinen Voraussetzungen für die Aufnahme von Volksgenossen geben, machen es den mit der Aufnahme befaßten Dienststellen der Partei zur Pflicht, in jedem einzelnen Fall das Aufnahmegesuch jedes Volksgenossen darauf zu prüfen, ob er nach seiner politischen Zuverlässigkeit, nach seiner charakterlichen Haltung und nach seiner weltanschaulichen Gesinnung geeignet iſt, in die politische Gemeinschaft der Partei berufen zu werden . Aufnahmeanträge dürfen nur dann weitergeleitet werden, wenn der zuständige Hoheitsträger sich ein einwandfreies, flares und genaues Urteil über die charakterlichen Eigenschaften des aufzunehmenden Volksgenossen gebildet hat. Die wirtschaftliche Lage und Berufsstellung des einzelnen dürfen bei der Entscheidung über das Aufnahmegesuch in keiner Weise eine Rolle ſpielen. Die Aufnahme muß vielmehr all denen offenstehen, die die Aufnahmebedingungen erfüllen und nach ihrem Verhalten in den lezten Jahren erhoffen lassen, daß sie wertvolle, zur Mitarbeit bereite Parteigenossen werden. An Lebensalter jüngere Volksgenossen sind bei der Aufnahme grundfäßlich zu bevorzugen. Es können im allgemeinen nur solche Volksgenossen aufgenommen werden, die das 21. Lebensjahr vollendet haben. Bei männlichen Volksgenossen unter 25 Jahren ist außerdem regelmäßig der Nachweis der Ableistung der Wehrpflicht Voraussetzung für 6a
die Aufnahme. Volksgenossen, die für den Dienst in der Wehrmacht untauglich sind, können in die Partei nur dann aufgenommen werden, wenn sie fähig und geeignet sind, die Uniform der Partei zu tragen, d. h. nicht mit schweren körperlichen oder geistigen Gebrechen behaftet sind. Die mit dem Aufnahmeverfahren befaßten Dienststellen sind verpflichtet, das Vorhandensein der hier geforderten Voraussetzungen zu prüfen und gegebenenfalls der Reichsleitung zu bestätigen. Die Anordnungen betreffend die überführung von Angehörigen der Hitler- Jugend und des Bundes Deutscher Mädel in die NSDAP . werden durch die vorstehenden Bestimmungen nicht berührt . Zur Aufnahme können nur solche Volksgenoſſen gelangen, die die deutsche Reichsangehörigkeit befizen. Bei der Auswahl der aufzunehmenden Volksgenossen ist peinlich darauf zu achten, daß das Hineintragen kirchenpolitischer Gegensäge in die Partei unter allen Umständen verhindert werden muß. Geistliche sowie sonstige Volksgenossen, die konfessionell stark gebunden sind, können nicht in die Partei aufgenommen werden. Hierzu gehören auch die Professoren ( Dozenten) an den theologischen Fakultäten, an den philoſophiſch-theologiſchen Hochſchulen und an ähnlichen Ausbildungsstätten für Geistliche sowie Theologiestudenten. Von der Aufnahme in die NSDAP . find ferner ausgeschlossen alle ehemaligen Angehörigen der aufgelösten Theosophischen Gesellschaft und Angehörige oder ehemalige Angehörige der Anthroposophischen Gesellschaft. Ferner können nicht aufgenommen werden ehemalige Angehörige der französischen Fremdenlegion. Bei der Prüfung der aufzunehmenden Volksgenoſſen ſind die Angaben in den Fragebogen zu verwerten. Die Fragestellung ist von der Reichsleitung auf das unumgänglich notwendige Maß eingeschränkt worden. Es muß aber von jedem Volksgenossen, der Aufnahme in die Partei finden will, verlangt werden, daß er den Fragebogen genau, vollſtändig, gewissenhaft und gut leserlich ausfüllt. Alle Dienſtſtellen der Partei sind verpflichtet, Fragebogen, die diese Forderungen nicht erfüllen, zurückzuweisen. Die Reichsleitung wird ihrerseits Aufnahmeanträge mit Fragebogen, die diesen Bestimmungen nicht entsprechen, unbearbeitet zurückgehen lassen. Der Inhalt der Fragebogen ſoll lediglich den Hoheitsträger auf einige wesentliche Gesichtspunkte hinweisen, der eine Ablehnung im Einzelfall begründen kann. Diese Fragen erheben infolgedessen keinen Anspruch auf Vollständigkeit der für die Ablehnung als maßgeblich in Frage kommenden Gesichtspunkte. Die beim Ablehnungsverfahren beteiligten Parteigenossen haben vielmehr in jedem Fall gewissenhaft sich ein Bild von der gesamten Persönlichkeit des Aufnahmesuchenden zu machen und auf Grund dieser Prüfung zu ent= scheiden, ob der betreffende Volksgenosse wirklich zu den besten Nationalsozialisten gehört, die nach dem Willen des Führers . Parteigenoſſen 6b
werden sollen. Die richtige Ausfüllung der Fragebogen wird den Dienſtstellen der Parteigerichtsbarkeit und der Parteiverwaltung späterhin viel Arbeit ersparen oder erleichtern. Die Aufnahme muß vor allen Dingen dann abgelehnt werden, wenn a) der Ehegatte des Antragstellers nicht frei von jüdischem oder farbigem Raſſeeinschlag ist ; b) eine solche Ehe infolge Scheidung oder Tod des Ehegatten zwar nicht mehr besteht, aus dieser Ehe jedoch Kinder (Mischlinge) vorhanden sind ; c) der Antragsteller einer Freimaurerloge oder einer logenähnlichen Vereinigung (Odd Fellows und Druidenorden) oder einem Geheimbund angehört hat ; a) der Antragsteller wegen ehrenrühriger Handlungen vorbestraft iſt - unbillige Härten sind jedoch bei Vorliegen von Verdiensten zu vermeiden ; e) der Antragsteller nicht ehrenvoll aus der Wehrmacht ausgeschieden ist; f) der Antragsteller erbkrank im Sinne des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 (RGBl. I S. 529) und der dazu ergangenen Durchführungsverordnungen ist. Wenn begründeter Verdacht besteht, daß der Antragsteller nicht erbgeſund ist, so sind die mit der Aufnahme befaßten Dienststellen verpflichtet, sich über diese Frage durch Beschaffung eines amtsärztlichen Zeugnisses oder durch Bestätigungen der zuständigen Behörden zu vergewissern. Volksgenossen, die freiwillig aus der Partei ausgetreten sind , können nur dann aufgenommen werden, wenn ihre Wiederaufnahme vom zuständigen Gauleiter persönlich befürwortet wird. Regelmäßig sind solche Volksgenossen nur dann zur Wiederaufnahme vorzuschlagen , wenn sie nachweislich infolge wirtſchaftlicher Notlage aus der Partei ausgetreten sind, sich aber gleichwohl als Nationalsozialisten bewährt haben. Volksgenossen, die auf Grund einer parteigerichtlichen Entscheidung aus der Partei ausgeschieden sind, ferner Volksgenossen, die in Unehren aus einer Gliederung der Partei oder aus einem der NSDAP . an= geschlossenen Verband ausgeschieden sind , können nur auf ausdrückliche Befürwortung des zuständigen Hoheitsträgers wieder aufgenommen werden. Die Aufnahme eines Volksgenossen in die Partei ist erst mit der Aushändigung der von der Reichsleitung ausgestellten Mitgliedskarte rechtswirksam erfolgt. Die Ortsgruppenleiter der NSDAP . sind in erster Linie für die Aufnahme von Volksgenossen verantwortlich. Sie haben die Aufnahme6c
anträge, befürwortete und abgelehnte, ihrem übergeordneten Kreisleiter vorzulegen. Bei den befürworteten Anträgen beſtätigt der Ortsgruppenleiter durch seine Unterschrift auf dem Aufnahmeantragschein die Befürwortung des Antrages und übernimmt damit die Bürgschaft dafür, daß er die Eignung des Antragstellers für die Bewegung geprüft hat. Die lezte Entscheidung bezüglich der Aufnahme eines Volksgenoſſen trifft im Auftrag des Führers der Gauleiter der NSDAP . Der Führer hat bestimmt, daß für die Zukunft zwischen der Zahl der Parteigenossen und der Zahl der gesamten Volksgenossen im Großdeutschen Reich ein angemessenes Verhältnis hergestellt werde. Das anzustrebende ideale Verhältnis zwischen der Zahl der Parteigenoſſen und der Zahl der gesamten Volksgenossen soll 10 v. H. betragen. Die für die Zukunft vorgesehene Verhältniszahl gilt grundsäßlich für den Gau. Die Verteilung der Zahl der den einzelnen Gauen demnach zustehenden Neuaufnahmen nimmt der zuständige Gauleiter, die Verteilung innerhalb der Kreise auf die einzelnen Ortsgruppen entsprechend der Kreisleiter vor. Wird in den Ortsgruppen das zugestandene Kontingent nicht erreicht, so kann der Kreisleiter anderen Ortsgruppen den Rest zuteilen. Dasselbe Recht steht entsprechend dem Gauleiter zu , wenn einzelne Kreise die ihnen bewilligte Zahl von Neuaufnahmen nicht erreichen. Sorgfältige, aber dabei schnelle Behandlung aller Aufnahmeanträge gemäß den einschlägigen Anordnungen ist unbedingtes Erfordernis. Bei der Aufnahme von Volksgenossen müssen alle Vorurteile ausgeschaltet werden . Niemand darf allein wegen seines Standes oder wegen seiner Stellung abgelehnt werden. Führenden Männern des Staates und der Wirtschaft muß der Weg zur Mitarbeit in der Partei ebenso offenstehen wie dem Handarbeiter, dem Bauern und der deutschen Frau.
2. Derpflichtung Mit dem Aushändigen der Mitgliedskarte wird das Mitglied feierlich verpflichtet. Dieser Verpflichtung haben sich alle neuen Parteigenossen , ganz gleich ob sie in der SA. oder 44 usw. stehen, zu unterziehen. Die Verpflichtung nimmt der Ortsgruppenleiter der NSDAP . in der Mitgliederversammlung vor. Er erklärt in einer kurzen Ansprache die Pflichten des Parteigenossen und weist auf die Bedeutung des Treugelöbniſſes hin. Dann spricht er selbst den Wortlaut des Treugelöbniſſes sazweise vor. Die zu Verpflichtenden sprechen angesichts der Hoheitsfahne das Gelöbnis sakweise nach, wobei sie den rechten Arm zum Deutschen Gruß erheben. Das Treugelöbnis hat folgenden Wortlaut : ,,Ich gelobe meinem Führer Adolf Hitler Treue. Ich verspreche, ihm und den Führern , die er mir beſtimmt, jederzeit Achtung und Gehorsam entgegenzubringen."
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Die überreichung des Mitgliedsbuches in der Mitgliederversammlung durch den Ortsgruppenleiter geschieht in feierlicher Form und mit den Worten : ,,Im Namen des Führers überreiche ich Ihnen Ihr Mitgliedsbuch. Halten Sie der Partei die Treue wie bisher!"
3. Ausscheiden Die Mitgliedschaft erlischt durch Tod, durch freiwilligen Austritt, durch Einzelausschluß und gegebenenfalls durch Ausschluß ganzer Blocks, Zellen oder Ortsgruppen. Freiwillige Austritte, die faſt immer aus perſönlicher Verärgerung oder vermeintlicher Zurücksetzung erfolgen , beweisen , daß der Betreffende kein Nationalsozialiſt iſt. Durch einen solchen Verlust wird die Partei nicht ärmer, sondern sie kann nur gewinnen . Der wahre Nationalsozialiſt tritt niemals freiwillig aus, weil für ihn der Nationalſozialismus Lebenszweck und Lebensinhalt ist. Erfolgt der Austritt, um dem Ausschluß zuvorzukommen, so ist das ordentliche Parteigerichtsverfahren trotzdem durchzuführen. Bei Anträgen auf Ausschluß müssen äußerste Sorgfalt und höchstes Verantwortungsgefühl walten. Der Ausschluß ist die höchste Strafe , die die Partei kennt . So selbstverständlich es iſt, daß ausgeſchiedene Angehörige außer ihrer Mitgliedschaft auch ihre etwaige Führerstellung oder Arbeitsstätte in der Partei und all ihren Organisationen und auch alle im Auftrage der Partei übernommenen Ehrenämter im Staat und in den Gemeinden bei ihrem Ausscheiden automatisch verlieren, so wenig ist es im allgemeinen angebracht, daß aus der Bewegung Ausgeschiedene auch aus ihrer privaten Arbeitsstelle hinausgeworfen werden. Mitglieder werden ausgeſchloſſen : a) die ehrenrührige Handlungen begehen oder von denen nach erfolgter Aufnahme solche bekannt werden, b) die den Bestrebungen der NSDAP . zuwiderhandeln und c) die durch ihr sittenwidriges Verhalten in der Partei und in der Allgemeinheit Anstoß erregen und dadurch die Partei schädigen. Mitglieder können ausgeſchloſſen werden: a) die innerhalb der Ortsgruppe, des Kreiſes oder des Gaues wiederholt • Anlaß zu Streit und Zank gegeben haben , b) die trok Aufforderung mit ihrer Beitragsleistung ohne Entschuldigung drei Monate in Verzug geblieben ſind und c) wegen Intereſſelosigkeit. Liegen mildernde Umstände vor, so kann an Stelle des Ausschlusses auf Verwarnung erkannt werden und gegebenenfalls auf Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung von Parteiämtern auf die Dauer bis zu drei Jahren.
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Zur Verfügung des Ausschluſſes ſind berechtigt auf Grund eines rechtskräftigen Beſchluſſes eines Parteigerichts a) der Ortsgruppenleiter, b) der Kreisleiter, c) der Gauleiter, d) der Führer. Den Ausschluß in erster Instanz vollstreckt jeweils der Hoheitsträger, zu deſſen Dienstbereich das antragstellende Parteigericht gehört. Die Parteigerichte haben nur das Recht, einen Ausschluß zu bean= tragen. Diesen Antrag haben sie jeweils dem Beschuldigten und dem zuständigen Hoheitsträger zuzustellen . Beiden steht das Recht der Beschwerde innerhalb einer Frist von acht Tagen zu . Die Beschwerde hat aufschiebende Wirkung. Ein Hoheitsträger darf den Antrag des Parteigerichts auf Ausſchluß nur dann vollstrecken, wenn das Parteigericht mitteilt, daß der Beschuldigte von seinem Beschwerderecht keinen Gebrauch gemacht hat. In dringenden Fällen kann der Ausschluß durch den Hoheitsträger im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden seines Parteigerichts erfolgen . Hiergegen ist Einspruch innerhalb von acht Tagen zulässig. Dieser Einspruch hat aber keine aufschiebende Kraft. In jedem Fall ist bei Einspruch ein Parteigerichtsverfahren durchzuführen . Wenn dieses den Ausschluß gutheißt, ist dem Beschuldigten durch den Hoheitsträger mitzuteilen, daß der Ausschluß nunmehr endgültig ist. Letzte Instanz in allen Ausschlußsachen ist der Führer. Er ist auch berechtigt, im Einvernehmen mit dem Obersten Parteigericht den Ausschluß ganzer Ortsgruppen zu verfügen . Ihr Vermögen fällt in diesem Falle der NSDAP. als Gesamtorganiſation zu.
4. Wiederaufnahme Bei den nach dem 1. Januar 1932 ausgeschiedenen Parteimitgliedern , sowohl bei ausgetretenen wie ausgeschlossenen, kommt eine Wiederaufnahme in die NSDAP . im allgemeinen nicht in Frage. Die Wiederaufnahme eines ehemaligen Parteigenossen, der aus der NSDAP . auf Grund parteigerichtlicher Entscheidung entfernt wurde, iſt nur durch einen persönlichen Gnadenerweis des Führers möglich. Derartige Gnadengesuche sind gemäß Anordnung des Führers 4/35 vom 6. Juli 1935 (Verordnungsblatt der RL., Folge 100) über das Oberste Parteigericht dem Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP . zuzuleiten, der sie dem Führer zur Entscheidung vorlegt.
5. Überweisung Jeder Parteigenosse muß wissen, daß die Mitglieder der NSDAP . verpflichtet sind, alle, auch zeitlich beschränkten Wohnungs- und Personenstandsänderungen ihrer zuständigen politischen Dienststelle zu melden . (Vgl . 2. Ausführungsbestimmung des Reichsschatzmeisters über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von 393 Of
Partei und Staat vom 29. April 1935 Verordnungsblatt der Reichsleitung der NSDAP. , Folge 96, S. 274 RGBI. Teil I , S. 586.) Siehe „ Dienstanweisung des Reichsschatzmeisters" und Abschnitt 6 dieses Buches, Seite 497.
6. Pflichten des Parteigenossen
Die Gebote des Nationalsozialisten : Der Führer hat immer recht ! Verlege nie die Disziplin! Bergeude nie deine Zeit in Schwäßereien, in selbstgefälliger Kritik, sondern faſſe an und schaffe! Sei stolz, aber nicht dünkelhaft! Das Programm ſei dir Dogma ; es fordert von dir äußerste Hingabe an die Bewegung ! Du bist Repräsentant der Partei, danach richte dein Betragen und Auftreten! Treue und Selbſtlosigkeit ſei dir höchſtes Gebot! übe treue Kameradschaft, dann bist du ein wahrer Sozialiſt! Behandle deine Volksgenossen so, wie du behandelt zu werden wünschest! Im Kampfe sei zäh und verschwiegen !
Mut ist nicht Rüpelhaftigkeit! Recht ist, was der Bewegung und damit Deutschland, d . h. deinem Bolte nügt ! Handelst du nach diesen Geboten, dann bist du ein wahrer Kämpfer deines Führers.
7. Richtlinien für die Ortsgruppenmitglieder Den Mitgliedern sind folgende Richtlinien bekanntzugeben , die sich jeder Parteigenosse und jede Parteigenossin fest einzuprägen haben. Erleichtere die Arbeit der Politischen Leiter durch pünktliche Erfüllung deiner Pflichten. Beteilige dich als Parteigenossin an der Arbeit der NS.-Frauenschaft. Dort wirst du Aufgaben finden. Kaufe nicht bei Juden! Schone die Geſundheit der Redner und Parteigenossen und stelle in Versammlungen unaufgefordert das Rauchen ein. Mache dich nicht zum Sprachrohr politischer Gegner durch Verbreitung unwahrer Gerüchte. Nationalsozialiſt ſein, heißt Vorbild ſein!
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8. Tragen von Abzeichen und Uniformen durch Parteigenoſſen 1. Es ist Pflicht jedes Parteigenoſſen, ſei er Politischer Leiter, Angehöriger einer Gliederung oder eines angeſchloſſenen Verbandes, an erster Stelle immer das Parteiabzeichen zu tragen. Auf dem Zivilanzug kann neben dem Parteiabzeichen zusäßlich das Hoheitszeichen getragen werden. 2. Nach zweijähriger Mitgliedſchaft ist der Parteigenoſſe berechtigt, zum Zivilanzug Braunhemd mit braunem Binder anzulegen . 3. Das Tragen von Dienstanzügen und Dienstanzugsteilen der Politischen Leiter, SA., 44 , des NSKK. und der HI. mit oder ohne Abzeichen ist Parteigenossen nur dann erlaubt, wenn sie einer der genannten Formationen offiziell angehören und im Besiz des entſprechenden Ausweiſes ſind. 4. Parteigenossen , die in jüdiſchen Unternehmungen tätig sind, dürfen im Geschäftsdienst weder Dienstanzug noch irgendwelche Ehrenzeichen und Abzeichen der Partei einschließlich der Gliederungen und angeschlossenen Verbände tragen. 5. Das Tragen des Dienſtanzuges, nicht eines Braunhemdes allein ohne alle Abzeichen, beim Erscheinen vor Gerichten (auch Arbeitsgerichten) ist untersagt. Zeugen können im Dienſtanzug erscheinen.
9. Besondere Verhaltungsmaßregeln für Parteigenoffen Wer darf Beurteilungen abgeben ? Politische Beurteilungen und Unbedenklichkeitsbescheinigungen dürfen, sofern nicht vorgesezte Parteidienststellen Anforderungen stellen, nur Hoheitsträger vom Kreisleiter aufwärts abgeben. Für behördlich-amtliche und halbamtliche Zwecke sowie für Zwecke des Arbeitseinsatzes sind derartige Auskünfte grundsäglich zu erteilen. In allen anderen Fällen liegt es im Ermeſſen des Hoheitsträgers, Auskunft obiger Art zu geben . Paßbilder auf Ausweiſen Mitglieder der NSDAP. oder Angehörige ihrer Gliederungen und der angeschlossenen Verbände dürfen Paßbilder, die den Inhaber des Ausweiſes in einer Uniform der Partei einschließlich der Gliederungen darstellen, nicht verwenden. Ebenso ist es unſtatthaft, Lichtbilder, die den Inhaber mit den Parteiabzeichen zeigen, als Paßbilder zu verwenden . Parteidienststellen und Schiedsgerichte Parteidienststellen dürfen sich nicht an der Bildung von Schiedsgerichten beteiligen, noch in ihnen tätig sein. (Schiedsgerichte für Miets- oder Wohnungsstreitigkeiten usw.) 8
Gespräche mit Ausländern Allen Parteimitgliedern ist es untersagt, außenpolitische Gespräche mit Ausländern zu führen. Dazu sind einzig und allein die vom Führer bestimmten Personen ermächtigt.
Schriftwechsel mit dem Ausland Jeder Schriftwechsel mit den Auslandsgruppen der NSDAP . , den angeschlossenen Verbänden oder Politischen Leitern oder Parteigenossen hat nur über die Leitung der Auslandsorganiſation (Berlin) zu erfolgen. Privater Schriftwechſel Im privaten Schriftverkehr, insbesondere auch mit volksdeutschen Ausländern, dürfen Stempel oder Briefbogen und Umschläge von Dienſtſtellen der Partei und ihrer Gliederungen nicht verwandt werden.
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Zwölf Führerthefen 1. Sei Vorbild! Der führende Parteigenosse soll seinen Mitarbeitern in allem und jedem ein Vorbild ſein. Das Vorbild ersetzt hundert Vorschriften, darum ist auch seine Auswirkung geradezu unbegrenzt. Dabei ist es falsch, wenn sich der führende Parteigenosse seinen Mitarbeitern gegenüber auf seine Stellung beruft : er soll sich kraft seiner persönlichen Überlegenheit durchsehen. Er ist dann Vorbild, wenn der Tüchtige ihm nacheifert, der Strebende sich um seine Anerkennung bemüht, ſein Handeln andern ein Maßstab für ihr Tun ist, sein Name mit Achtung genannt wird und ernste Männer sich auf ihn berufen.
2. Verantworte deine Stellung ! Das Recht des führenden Parteigenossen ist seine Verantwortung. Scheut er diese Verantwortung, dann ist er fehl am Plaze. Stets hat er die Folgen seiner Entscheidungen auf sich zu nehmen . Seine Stellung verpflichtet ihn persönlich, also nicht als Beauftragten oder als bezahlte Kraft. Selbstverständlich kann er im Dienst nicht überall zur Stelle sein, aber sein Geist soll dauernd auf seine Mitarbeiter wirken, als ob er mitten unter ihnen weilte. 3. Wahre dein Ansehen ! Der führende Parteigenosse darf nie vergeſſen, daß das Auge ſeiner Mitarbeiter viel schärfer auf ihn sieht als das der ihm Gleichgestellten oder Übergeordneten. Die praktische Folgerung hieraus lautet : eine auf Paragraphen gegründete Autorität ist nicht mehr wert als eine Zwangsverwaltung. Daher drohe man auch nie mit der Macht des nächsten Vorgesetzten : es bedeutet Rückzug des Geschlagenen.
4. Arbeite planvoll ! Ordnung und übersicht, Plan und Regel sind das feste Gerippe erfolgreicher Arbeit. Gründliche Arbeitsvorbereitung sichert gute Arbeitsweise. Darum wahre der führende Parteigenosse sich den steten Überblick über das Ganze, ohne daß er wesentliche Einzelheiten aus dem Auge verliert. Er teile seine Arbeit so ein, daß er Zeit zu wichtigen Besprechungen mit seinen Mitarbeitern hat und sich ihrer Anliegen anzunehmen vermag.
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3. Schaffe dir Mitarbeiter! Ohne willige Mitarbeiter erzielt der führende Parteigenosse nur halbe Erfolge. Er sehe in sich selbst die Ursache dafür , wenn seine Mitarbeiter versagen. Er muß die einzelnen Mitarbeiter in ihrer persön lichen Art kennenzulernen suchen, damit er sie zutreffend beurteile und richtig behandle. Mitarbeit ist Sache des Vertrauens. Fähigen Leuten übertrage er Verantwortung. Dadurch stärkt er ihr Selbstbewußtsein und gewinnt ihre Unterstützung. Die Durchführung anbefohlener „Maßnahmen“ bedeutet noch nicht Teilnahme an der Verantwortung.
6. Rege an! Es genügt nicht , daß der führende Parteigenosse den Mitarbeitern ihr Verhalten vorschreibt ; er hat vielmehr dafür zu sorgen , daß sie der eigenen Arbeit Verständnis entgegenbringen. Es liegt also an ihm , wenn die Mitarbeiter so mit ihrer Arbeit verwachsen sind, daß sie Vorschläge für die Verbesserung der Arbeitsverfahren und für die Erleichterung der Arbeit selbst zu machen vermögen . Es gehört zur selbstverständlichen Pflicht des führenden Parteigenossen, Kenntniſſe und Erfahrung dadurch den Mitarbeitern mitzuteilen, daß er sie planmäßig belehrt und durch seinen Rat fördert. Der führende Parteigenosse muntere seine Mitarbeiter zum Mitdenken auf, indem er neue Ideen mit ihnen bespricht und brauchbare Vorschläge bereitwillig anerkennt . Es ist weder flug noch vornehm , selbständige Anregungen von Mitarbeitern als eigene Gedanken auszugeben.
7. Bleibe besonnen ! Das heißt: sei bedacht und befiehl nicht dort, wo eine Anweisung genügt. Überflüssiges Befehlen überspannt die Autorität und schadet dem Ansehen . Bevor man eine Anordnung trifft, prüfe man die Möglichkeit ihrer Durchführung. Jedes Versagen in der Praxis führt zu Mißerfolgen. Hat der führende Parteigenoſſe eine Anweisung gegeben. dann ist er verpflichtet, die Durchführung zu überwachen. Er verant wortet in jedem Falle das Verhalten seiner Mitarbeiter. 8. Halte Maß! Man tadele nicht im Zorn und lobe nicht im überschwang . Man sei maßvoll bei Verweis und Anerkennung. Jede Erregung entwertet das Gewicht der Worte. Der Tadel sei keine Drohung , sondern die sachliche Kennzeichnung wirklicher Verfehlung. Das Loh sei keine Schmeichelei, sondern die gerechte Anerkennung einer Leistung.
9. Sei beherrscht! Wenn ein führender Parteigenoſſe einmal einen schlechten Tag hat, dann sei er sich bewußt, daß es nicht die Schuld seiner Mitarbeiter ist . 4 Die Organisation der NSDAP., 7. Auft.
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Er lasse sich auch nicht bei jeder Kleinigkeit hinreißen. Unbeherrschtheit erzeugt Scheu und Verschlossenheit und schafft darüber hinaus ſtille Feinde. Darum spare man den Zorn für besondere Fälle. Gerechter Zorn wirkt heilſam, denn er reinigt die Luft wie ein Gewitter.
10. Sei gerecht ! Das Gefühl der Gerechtigkeit ist in jedem arbeitenden Menschen lebendig : es gehört zur deutschen Art wie das Kämpfertum und das Denken und Grübeln. Wird das Gerechtigkeitsgefühl gröblich verlegt, dann ist die Heilung schwer. Man höre jeden Mitarbeiter so an, als ob er die eigene Sache des „ Anhörenden“ vorbrächte. Der führende Parteigenosse hat die Pflicht, das gute Recht seiner Mitarbeiter in seinem eigenen Namen zu vertreten. Er übe Gerechtigkeit selbst dann, wenn sie sich gegen ihn selber richtet. Auf dieser Gerechtigkeit ist eine Autorität am sichersten begründet. 11. Maßregle vernünftig! Man maßregle nicht, wo eine Mahnung bessert. Aber man maßregle unerbittlich, wo Nachsicht als Schwäche empfunden wird . Man maßregle so, daß ein rechtlicher Mann seinen Verstoß als ausgeglichen ansieht. Unangebrachte Maßregelung verlezt das Rechtsgefühl . Wer bei einer Maßregelung eines anderen persönliche Genugtuung empfindet, der hat falsch gemaßregelt. Die Maßregelung gilt der Verfehlung, nicht der Person .
12. Übe Selbstkritik! Der führende Parteigenosse glaube nicht alles besser zu wiſſen als seine Mitarbeiter. Er verliert sonst den Maßstab für sich selbst und gibt sich Blößen. Darum ſei er sich klar über die Grenzen seiner Fähigteiten und täusche sich nicht über seine Schwächen. Sonst verliert er die Führung über sich selbst. Daher richte er auch über seine eigenen Handlungen schärfer als über die ſeiner Mitarbeiter und prüfe ehrlich seinen Anteil an seinem Mißerfolg.
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Führende Parteigenoſſen im Leben der Ortsgruppe Politische Leiter, Führer von Einheiten, Parteigenossen, die im Staatsdienst eine hohe Stellung bekleiden, und hauptamtliche Mitarbeiter der Partei, welche nicht von den Ortsgruppen ihres Wohnfizes erfaßt werden, sondern zur Sektion Gauleitung oder Ortsgruppe Braunes Haus gehören, sollen es als selbstverständliche Pflicht erachten, am Leben der Ortsgruppe ihres Wohnsizes teilzunehmen. Sie sollen die Ortsgruppenveranstaltungen besuchen und sollen, soweit sie nicht in übergeordneten Parteistellen führend tätig sind, darüber hinaus bei vorhandener Möglichkeit in der Ortsgruppe ihres Wohnſizes aktiv Dienſt tun. Dabei ist es selbstverständlich, daß Unterführer der Partei, denen Parteigenossen, die z . B. im Staatsdienst eine hohe Stellung bekleiden, als Politische Leiter usw. unterstehen, diesen nur als Parteigenoſſen Anweisungen geben und die ihnen übertragene Parteiautorität nicht zu einer Einflußnahme auf deren staatliche und sonstige Funktionen mißbrauchen. Zielsetzung I. Das ehrenamtlich tätige, führende Parteimitglied soll durch sachgemäße Aufteilung der Arbeitsgebiete in die Lage versezt werden, ſeine Tätigkeit in der Partei einſchließlich der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände gründlich und gewissenhaft zu versehen, ohne Familie und Beruf vernachlässigen zu müssen. Es muß daher angestrebt werden, die Arbeitsgebiete des einzelnen nach Möglichkeit zu verkleinern , damit dem vorstehenden Grundsatz Rechnung getragen wird . II. Die Partei hat allein weltanschauliche Aufgaben Es muß angestrebt werden, alle im Umbruch der Neugestaltung des Reiches noch von der Partei versehenen Fachaufgaben mit der Zeit in die angeschlossenen Verbände oder bei Zweckmäßigkeit in die Staatsverwaltung zu überführen. Bei Notwendigkeit bzw. Möglichkeit ergeht Anweisung durch die im einzelnen zuständige Dienststelle der Reichsleitung. Die Partei als weltanschauliches Erziehungsinstrument muß das Führerkorps des deutschen Volkes werden. Dieses Führerkorps ist für die restlose Durchdringung des deutschen Volkes im nationalsozialistischen Geiste und für die Überwindung der im Volk zum Teil noch wurzelnden Abhängigkeit von international gebundenen Kräften verantwortlich. Dieses Führerkorps wird weiterhin darüber zu wachen haben, daß die in den angeschlossenen Verbänden und in der Staatsverwaltung getätigte Fach- und Sacharbeit nach nationalsozialistischer Ausrichtung durchgeführt . wird.
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Der Politische Leiter Grundlage der Organisation der Partei ist der Führergedanke. Die Allgemeinheit kann sich nicht selbst regieren, weder mittel- noch unmittelbar. Führer soll sein, wer am besten dazu geeignet ist. Der wird auch vom Vertrauen des Volkes getragen. Alle Politischen Leiter gelten als vom Führer ernannt und sind ihm verantwortlich, sie genießen nach unten volle Autorität. Bei der Auswahl der Politischen Leiter kommt es darauf an, den richtigen Mann an die richtige Stelle zu setzen. Die Ämter der Partei sind derartig verschieden, daß es großer Menschenkenntnis und langjähriger Erfahrung bedarf, um die Führerauslese richtig zu treffen. Alter, gesellschaftliche Stellung sind nebensächlich, Charakter und Eignung entſcheiden allein. Grundsätzlich ist dabei zu beachten : Nur wer durch die Schule der Kleinarbeit in unserer Partei gegangen iſt, darf bei entſprechender Eignung Anspruch auf höhere Führerämter erheben. Wir können nur Führer brauchen, die von der Pike auf gedient haben. Ieder Politiſche Leiter, der von diesem Grundsaß abweicht, soll entfernt werden oder zur Ausbildung an die unteren Arbeitsgebiete (als Blockleiter, Zellenleiter ) zurückverwiesen werden. Jeder Politische Leiter sei sich als politischer Führer vom ersten bis zum letzten bewußt, daß Führertum nicht nur mehr Rechte gibt, sondern in erster Linie höhere Pflichten auferlegt. Die erste Pflicht des Politischen Leiters ist, ein Vorbild im persönlichen Auftreten, in der Dienstauffassung und im außerdienstlichen Leben zu sein. Er ist sich dessen bewußt, daß ein schlechtes Beispiel des Politischen Leiters mehr schadet, als hundert Ermahnungen gutmachen können. Der Block, die Zelle, die Ortsgruppe, der Kreis und der Gau sind immer das Spiegelbild ihres Hoheitsträgers. Wer in seinem Heimatort oder Wohnbereich nichts leistet, wird auch anderswo versagen. Die zweite Pflicht ist unbedingte Gerechtigkeit. Jede Vetternwirtschaft hat zu unterbleiben. Wer tüchtige Parteigenossen nicht aufkommen läßt, weil er Angst hat, sie könnten ihn ausstechen, ist ein erbärmlicher Wicht und ein Schädling der Partei. Der Hoheitsträger muß nicht alles allein machen wollen. Er muß der Richtunggebende, der Überwachende, der Schlichtende, mit einem Wort : die Seele des Ganzen ſein. Aus Sorgen um ſeine Gruppe, in vielen Fällen ſein Werk, muß der Politische Leiter jeden Funken Zündstoff, der sich zeigt, augenblicklich auslöschen. Er muß vorausschauen und nicht nachhinken . Aus all diesen Gründen darf er sich nicht mit Kleinarbeit überlasten. Jede Führerstellung erfordert ein erhebliches Maß an Wiſſen und Können. Deshalb muß sich jeder Politische Leiter dauernd weiterbilden, und die Partei sieht es als ihre vornehmste Aufgabe an, eine dau14'
ernde Schulung aller Politischen Leiter zu ermöglichen . Nicht das Patent macht den Führer, sondern die Tatsache, daß die Gefolgschaft in jeder Beziehung zu ihm aufschauen kann. Nicht jeder Politische Leiter ist ein guter Redner, aber er muß ein Prediger, ein Propagandist der Idee sein. Jeder Politische Leiter muß Charakterstärke beſigen. Tu deine Pflicht an dem Play, wohin dich dein Führer stellt. Bist du Frontsoldat, kannst du nicht Generalstäbler sein und umgekehrt. Kümmere dich um deine Aufgabe und nimm nicht mehr Ämter an, als du erfüllen kannst ; aber diese Ämter erfülle ganz . Wenn der Politische Leiter seine ihm übertragenen Aufgaben richtig und gründlich erfüllen will, darf er ſeine Kraft nicht zersplittern. Darum ist die Mitgliedschaft in privaten Vereinen, insbesondere aber die Betätigung in diesen, nicht erwünscht. Jedes öffentliche Auftreten der Partei und ebenso jede interne Veranstaltung, wie Sprechabend , Schulungsabend, Mitgliederversammlung uſw., müſſen aufs sorgfältigste vorbereitet werden. Gibst du Anordnungen, so gib sie klar, kurz und genau . Sage nie : „ Ich meine, man müßte, es ist zu empfehlen . “ Deine Meinung ist gleichgültig, dagegen verlangt jeder zu wiſſen, was du willst. Dann kannst du auch jeden zur Verantwortung ziehen, dann gibt es keinen Zweifel. Denke daran : Wer nicht gehorchen kann, wird niemals geeignet ſein, Befehle zu erteilen. Stelle nie dein persönliches Ansehen voran . Es gibt nur ein Ansehen, das der Bewegung. Pflege sorgfältig ein kameradschaftliches Verhältnis zu allen anderen Stellen der Partei.
Der Typ des Politiſchen Leiters Aus alledem ergibt sich der Typ des Politischen Leiters . Der Politische Leiter ist kein Beamter, sondern immer der politische Beauftragte des Führers. Er muß klar sehen und denken. Er muß in Krisenzeiten des Volkes der feste Pol sein und unbedingt gehorchen. Mit dem Politiſchen Leiter bauen wir die politische Führung im Staate auf. Der Politische Leiter muß Prediger und Soldat zugleich sein. Nie darf er Bürokrat werden, immer muß er im Volk und für das Volt tätig sein. Er muß Vorbild sein. Vernunft ist das Produkt aus Instinkt und Verstand. Es ist nicht unbedingt nötig, daß der Politische Leiter sachlich alles kennt (dafür hat er seine Sachbearbeiter) , aber ſein Urteil muß überlegen sein . Der Typ des Politischen Leiters ist nicht charakterisiert durch das Amt, das er ausübt : Es gibt keinen Politischen Leiter der NSBO. usw., sondern es gibt nur den Politischen Leiter der NSDAP. 15
Politische-Leiter- Anwärter In den Ortsgruppen und Kreisen der NSDAP . können Parteigenoſſen und ſoweit notwendig auch Volksgenoſſen, ſoweit diese die Voraussetzungen für eine Aufnahme in die NSDAP. erfüllen und sich als Politische Leiter eignen, als Politische-Leiter- Anwärter eingesetzt werden. Über die Berechtigung zum Tragen der Uniform eines Politiſchen-LeiterAnwärters mit den entsprechenden Spiegeln siehe weiteres Organisationsbuch, Seite 26 h) „ Dienſtanzug für Politiſche-Leiter-Anwärter“.
Eigenschaften, die man von einem Parteigenoſſen in führender Stellung voraussetzt : Die führende Stellung wird dann anerkannt, wenn der Parteigenoſſe sauber in seiner Haltung innerlich und äußerlich ist, sich Höhergestellten gegenüber nicht unterwürfig benimmt, nach unten hin sich nicht aufspielt, jederzeit den Mut zur unbedingten Wahrheit hat, zu sehr auf dem Posten ist, um je irregeführt werden zu können. Insbesondere sollen sich führende Parteigenossen der Bewegung weiterhin dadurch auszeichnen, daß sie sich bemühen, in geſunder Weiſe zwiſchen Recht und Unrecht zu unterſcheiden, Selbstbeherrschung zu üben, ihre Pläne mit Überlegung vorzubereiten, Arbeiten gründlich zu erledigen. immer ihr gegebenes Wort zu halten, nie etwas zu versprechen, was sie nicht halten können, einfach zu sein, durch ihr Benehmen die Liebe und Achtung der anderen zu gewinnen.
Vereidigung des Politiſchen Leiters Alljährlich findet die Vereidigung der Politischen Leiter statt. Die Vereidigungsformel lautet : „Ich schwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue. Ich schwöre ihm und den Führern, die er mir beſtimmt, unbedingten Gehorsam.“ Der Politische Leiter fühlt sich unlöslich mit dem Gedankengut und der Organisation der NSDAP . verbunden. Der Eid erlischt nur durch Tod des Vereidigten oder bei Ausstoßung aus der nationalsozialistischen Gemeinschaft. 16
Ehrenschutz der Politiſchen Leiter Das Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei ſchüßt die leitenden Persönlichkeiten des Staates und der Partei gegen heimtückische Angriffe. (Siehe Abschnitt 6.) Dieses Gesetz schüßt in erster Linie leitende Parteigenossen vom Gauleiter an aufwärts. Sollte jedoch eine Tatsachenbehauptung vorliegen, die geeignet ist, die Partei und ihre Einrichtungen herabzusetzen (z . B. die Behauptung, ein Kreisleiter habe Geld unterschlagen und es würde nichts dagegen unternommen, d . h . also mit anderen Worten, üble Zustände würden geduldet) , kann Strafverfolgung auf Grund des § 1 des Gesekes angeordnet werden. Sofern Angriffe vorliegen, die die Partei und ihre Träger diffamieren, ist nach Rücksprache mit dem zuständigen Rechtsamt der Partei beim zuständigen Staatsanwalt Anzeige zu erstatten.
Dorgesetztenverhältnis Das Rangverhältnis braucht nicht immer gleichzeitig ein Vorgesetztenverhältnis zu sein. Der Hoheitsträger z. B. ist Vorgesezter gegenüber allen Politischen Leitern seines Hoheitsgebietes . Er hat diesen gegenüber in jeder Beziehung eine unbedingte Anordnungsgewalt. Er ist aber nicht Vorgesetzter gegenüber Politiſchen Leitern eines anderen Hoheitsgebietes . Entsprechendes gilt finngemäß für den Amtsbereich eines Amtsleiters. Das Einhalten des Dienstweges ist auch beim Unterstellungsverhältnis zu beachten. In dringenden Ausnahmefällen können nachgeordnete Politische Leiter von einem Hoheitsträger oder Amtsleiter (vom Ortsgruppenleiter bzw. Kreisamtsleiter aufwärts, einschließlich Hauptstellenleiter der Reichsleitung) vorübergehend zu Dienſtleiſtungen herangezogen werden. Erfordert es das Auftreten bzw. die Haltung eines Politischen Leiters in der Öffentlichkeit, so ist jeder nach dem allgemeinen Rangverhältnis übergeordnete Politische Leiter nicht nur berechtigt, ſondern verpflichtet , die nötigen Feststellungen zu treffen.
Ehrenbezeigung stehender und marſchierender Einheiten der Politiſchen Leiter Bei stehenden und marschierenden Einheiten der Politischen Leiter grüßt ausschließlich nur der die Formation führende Politiſche Leiter mit dem Deutschen Gruß. 17
Auch beim Absingen des Horst-Wessel- und des Deutschland-Liedes erweist nur der die Einheit führende Politische Leiter den Deutſchen Gruß durch Erheben des rechten Armes. Alle übrigen geschlossen angetretenen Politischen Leiter stehen nach erfolgtem Kommando ,,Stillgestanden ! " bzw. bei ,,Achtung!" still, ohne den Arm zu erheben. Selbstverständlich ist vom einzelnen Politischen Leiter, wenn er allein, d . h. nicht unter Kommando steht, der Arm zu erheben. Der Deutsche Gruß beim Fahneneinmarsch und beim Singen der Nationalhymnen ist in geschlossenen Räumen durch Politiſche Leiter, Angehörige der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände im Dienſtanzug, soweit sie nicht als Absperrmannschaften, Fahnenabordnungen usw. eingesetzt sind, mit abgenommener Kopfbedeckung zu erweisen . Dasselbe gilt selbstverständlich für Nichtuniformierte . Bei Veranstaltungen im Freien wird der Deutſche Gruß im Dienſtanzug mit Kopfbedeckung erwiesen, Nichtuniformierte nehmen die Kopfbedeckung dagegen ab.
Personalbestimmungen Für die Arbeitsgebiete Berufungen, Ernennungen, Beurlaubungen, Enthebungen, Vertretungen und Abkommandierungen gelten die Beſtimmungen, die den Bersonalämtern bekannt sind. Da durch die Trennung von Dienstrang und Dienststellung neue Bestimmungen notwendig werden, die während der Drucklegung des vorliegenden Organisationsbuches der NSDAP ., noch nicht vorlagen, können dieſe erst in einer ſpäteren Auflage veröffentlicht werden. Eine Personalordnung der Politischen Leiter ist in Vorbereitung.
Berufungen und Ernennungen Es ist zwischen Berufungen und Ernennungen zu unterscheiden. Berufungen werden ausgesprochen hinsichtlich der Dienststellung. Ernennungen hinsichtlich des Dienstranges. Es kann z . B. ein Parteigenosse von einem Gauleiter in die Dienststellung eines Gaugeschäftsführers, Gaupreſſeamts= leiters od . dgl . berufen werden. Damit ist aber nicht ohne weiteres die Verleihung eines Dienſtranges verbunden. Dieser wird in den als Beiſpiel genannten Fällen vom Führer verliehen. Berufung, Abberufung und Versetzung eines Politischen Leiters durch den zuständigen Hoheitsträger erfolgt nach vorheriger Rücksprache bzw. im Einvernehmen mit der fachlich übergeordneten Dienststelle.
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Berufung von Politiſchen Leitern Die Berufung ist die Betrauung eines Parteigenossen mit der auftragsweisen Leitung einer Dienststelle der Partei. Sie soll nur erfolgen bei dem ernsthaften Vorhaben, den betreffenden Parteigenoſſen nach einer Probezeit und bei Bewährung zur endgültigen Ernennung vorzuschlagen . Mit der Berufung ist noch keine Dienſtrangverleihung verbunden .
Berufungen werden vorgenommen : a) von den Reichsleitern in den ihnen unterstehenden Dienststellen der Reichsleitung ; vom Obersten Parteirichter, vom Reichsschahmeiſter und vom Leiter der Deutschen Arbeitsfront nach Fühlungnahme mit dem jeweils zuständigen Gauleiter in bezug auf Gaurichter, Gauschatzmeister und Gauobmänner der DAF.; b) von den Leitern der Hauptämter bzw. Ämter der Reichsleitung innerhalb ihrer Aufgabengebiete unter Mitteilung an den Reichsorganisationsleiter ; c) von den Gauleitern, Kreisleitern, Ortsgruppenleitern für ihre jeweiligen Hoheitsgebiete ; von den Leitern der Ämter im Aufgabenbereich der vorgenannten Hoheitsträger für die ihnen unterstehenden Dienſtstellen im Einvernehmen mit ihren zuständigen Hoheitsträgern. Die Berufung eines Parteigenossen in eine Dienststelle der Reichsleitung sowie die Berufung von Stellvertretenden Gauleitern, Gauhauptamtsleitern, Gauamtsleitern , Gaufrauenſchaftsleiterinnen und Kreisleitern ist dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP. , Hauptpersonalamt, sofort zu melden. Ein Parteigenosse, der zum erstenmal zur Leitung eines Parteiamtes berufen wird, hat die Befähigung zur Bekleidung des Amtes durch eine Mindestbewährungsfrist von drei Monaten nachzuweisen. Er hat während der Bewährungszeit seinen Ahnennachweis, soweit dieses noch nicht geschehen ist, vorſchriftsmäßig bis zum Jahre 1800 zu erbringen. Die Anforderung der Unbedenklichkeitsbescheide durch die Personalämter für unvollständige Ahnentafeln regelt sich nach den in der Dienstanweisung des Hauptpersonalamtes der NSDAP . festgelegten Bestimmungen. Liegen für einen Politischen Leiter im Personalamt bereits Personalakten vor, ſo ſind bei Berufung des Politiſchen Leiters in eine andere Dienststelle keine neuen Personalakten anzulegen, sondern fehlende Unterlagen zu ergänzen. Der berufene Parteigenosse zeichnet : m. d . L. b . (mit der Leitung beauftragt) . Bei Beurlaubungen auf Verlangen eines Parteigerichts ist die Berufung eines Nachfolgers bis zum endgültigen Urteilsspruch zurückzustellen. Die Geschäfte des Beurlaubten sind in einem solchen Falle ver-
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tretungsweise durch einen bereits diensttuenden Politischen Leiter zu versehen. Der mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragte Parteigenoſſe zeichnet : m. d . W. d . G. b. Der Antrag zur endgültigen Ernennung und damit zur Dienſtrangverleihung soll spätestens drei Monate nach der Berufung gestellt bzw. unter Beifügung einer schriftlichen Mitteilung begründet werden, aus welchen Gründen eine endgültige Ernennung nicht beantragt werden kann.
Ernennungen von Politischen Leitern 1. Der Führer vollzieht die Ernennungen folgender Politischer Leiter : a) Reichsleiter und alle Politischen Leiter einſchließlich Frauenſchaftsleiterinnen in der Reichsleitung , b) Gauleiter bis einschl . Leiter eines Amtes der Gauleitung sowie die Gaufrauenschaftsleiterinnen , c) Kreisleiter. Ihre Ernennung wird im Verordnungsblatt bekanntgegeben. 2. Der Gauleiter ernennt : a) die Politischen Leiter und die Frauenschaftsleiterinnen der Gauleitung, und zwar die Leiter der Hauptstellen bis Mitarbeiter, b) die Politischen Leiter und die Frauenschaftsleiterinnen in der Kreisleitung , c) die Ortsgruppenleiter. 3. Der Kreisleiter ernennt : die Politischen Leiter und die Frauenschaftsleiterinnen der Ortsgruppen einschl. der Block-, Zellenleiter und Blockhelfer sowie die Politischen Leiter in den Betrieben (lettere sofern sie Parteigenoſſen ſind) . Sämtliche Politischen Leiter und die Frauenschaftsleiterinnen erhalten einen Ausweis.
Dienstränge Politiſcher Leiter in den Gliederungen Für die Annahme eines Dienstranges einer Gliederung durch Politische Leiter muß eine ausdrückliche schriftliche Genehmigung vorliegen. Für Reichsleiter und Gauleiter wird die Genehmigung vom Führer erteilt, für die Politischen Leiter der Reichsleitung durch die ParteiKanzlei, und für Kreisleiter, Ortsgruppenleiter und die Politischen Leiter der Gauleitung, Kreisleitung und Ortsgruppe vom Gauleiter. 19
Beurlaubungen Die einstweilige Beurlaubung von Politischen Leitern wird von den gleichen Dienststellenleitern ausgesprochen, die die Berufung vornehmen. Die Dienststellenleiter haben die Beurlaubung der ihnen unterstellten Politischen Leiter sofort den zuständigen Personalämtern zu melden .
Enthebungen Die Enthebung Politischer Leiter wird von den gleichen Dienststellenleitern ausgesprochen, die die Ernennung der Politischen Leiter vornehmen. Dem Antrag auf Enthebung ist eine eingehende schriftliche Begründung beizufügen. Ein Politischer Leiter kann nicht eigenmächtig sein Amt niederlegen . Die eigenmächtige Amtsniederlegung wird als Dienstverweigerung durch das Parteigericht geahndet. Der Politische Leiter kann nur bei dem ihm zuständigen Hoheitsträger um Entlassung aus seiner Dienststelle nachsuchen.
Dertretungen Außer der Dienstbezeichnung „ Der Stellvertretende Gauleiter" gibt es in der Partei, ihren sämtlichen Gliederungen und in den angeſchloſſenen Verbänden keine Dienstbezeichnungen in Verbindung mit dem Wort „ Stellvertreter". Es ist daher untersagt, Bezeichnungen wie Stellvertretender Kreisleiter, Stellvertretender Gauamtsleiter, Stellvertreter des Reichswalters usw. zu gebrauchen. ( Ausgenommen sind die Bestimmungen der für die DAF. geltenden Leipziger Vereinbarung vom 21. 3. 1935.) Jeder Dienststelleninhaber soll jedoch einen diensttuenden Mitarbeiter seines Arbeitsbereiches von Fall zu Fall bei Notwendigkeit mit der Vertretung beauftragen. Dieser Vertreter im Amt ist in keinem Fall als Stellvertreter zu bezeichnen.
Abkommandierungen Es ist notwendig, daß befähigte Politische Leiter in gewissen Zeitabschnitten zum nächsthöheren Dienstbereich zur Dienstleistung für einige Zeit abkommandiert werden . Es sollen besonders befähigte Blockleiter und eventuell Zellenleiter zur Mitarbeit im Ortsgruppenſtab, besonders befähigte Ortsgruppenleiter zur Mitarbeit im Kreisstab und Kreisleiter vorübergehend in den Gaustab und eventuell zur Reichsleitung abkommandiert werden, soweit es sich unter Berücksichtigung des Berufes uſw. ermöglichen läßt. Der Reichsorganisationsleiter und die ihm nachgeordneten Personalämter sind für die Durchführung verantwortlich. 20
Perſonalunterlagen für Politiſche Leiter ſind : Stammbuch mit Lichtbild, Ahnentafel zum Nachweis der arischen Abstammung. Führeranwärter der Ordensburgen sowie Adolf-Hitler- Schüler haben außer dem Stammbuch und Ahnennachweis noch die Sippentafel und das Erbgesundheitsblatt einzureichen. Es sind von allen Dienststellen die vom Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . , Hauptpersonalamt, herausgegebenen Formblätter zu verwenden. Diese Formblätter sind über die Gauſchakmeiſter vom Reichsverwaltungsamt des Reichsschahmeiſters zu beziehen. Anträge auf Ernennung, Beurlaubung, Versehung und Enthebung für Politische Leiter in den Parteiämtern werden vom Leiter des zuständigen Amtes den für die Erledigung der Anträge zuständigen Perſonalämtern zugeleitet. Anträge auf Ernennung, Beurlaubung, Versehung und Enthebung für Politische Leiter, Walter und Warte sowie NSF,-Leiterinnen und Walterinnen in den angeſchloſſenen Verbänden werden über die jeweiligen Personalabteilungen dieser Verbände umgehend an die für die Erledigung der Anträge zuständigen Personalämter weitergeleitet. Die Rückleitung der vom Hoheitsträger unterzeichneten Ausweise erfolgt in der gleichen Weise.
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Dienstanzüge , Dienſtrang- und Dienſtſtellungsabzeichen des Politiſchen Leiters der NSDAP .
I. Die Dienſtanzüge des Politiſchen Leiters
A. Allgemeines über das Tragen des Dienstanzuges Aus der Erkenntnis , daß die Grundlage politiſcher Arbeit für Deutschland das Soldatische ist, entstand der Dienstanzug des Politischen Leiters. Durch seine Schaffung hat der Führer weithin sichtbar zum Ausdruc gebracht, daß es sein Wille ist, eine klare Unterscheidung herbeizuführen zwischen dem Typ des Politiſchen Leiters der NSDAP . und dem zivilen Politiker früherer Parteien und Staaten. Der Politische Leiter ist Prediger und Soldat zugleich ; er repräsentiert jene politische Führung, um die das deutsche Volk zweitausend Jahre gerungen hat. Dieser hohen Miſſion ſoll sich der Politische Leiter bewußt sein, wenn er das ihm vom Führer verliehene Ehrenkleid trägt.
Sämtliche Politischen Leiter, ganz gleich, in welcher Ortsgruppe, in welchem Kreis oder in welchem Gau Deutſchlands ſie tätig sind , tragen einen einheitlichen Dienstanzug. Sämtliche Politischen Leiter, ganz gleich, in welchen Parteidienststellen ſie tätig sind, ob in der Politischen Führung, der Verwaltung, den Parteigerichten, in den angeschlossenen Verbänden oder in Betrieben, tragen einen einheitlichen Dienstanzug. Diese Regelung entspricht der nationalsozialistischen Weltanschauung von der Gemeinschaft, der Gleichwertung der Verantwortlichkeiten und der Person aller für die Partei tätigen Parteigenoſſen .
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Die Ortsgruppenleiter der NSDAP. und die Politischen Leiter vom Leiter eines Kreisamtes, einer Gauhauptstelle und einer Reichsstelle aufwärts tragen zusätzlich zu ihren braunen Dienstanzügen den Dienstanzug mit weißem Rock, den Großen Dienstanzug mit braunem oder weißem Rock, den weißen Ausgehanzug und den Ausgehanzug, zweireihig mit braunem Rod, ferner den Paradedienstanzug mit braunem oder weißem Rod. Es haben nicht alle Politischen Leiter die Berechtigung zum Tragen aller Dienstanzüge erhalten, weil die NSDAP . es vermeiden will , daß wirtschaftlich bessergestellte Politische Leiter repräsentativer auftreten könnten als wirtschaftlich minder gut gestellte .
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Der Politische Leiter hat in einwandfreiem Dienstanzug anzutreten. Ist ein einwandfreier Dienſtanzug nicht vorhanden, wird Zivil getragen . Die Verbindung von Dienstanzugstücken mit Zivilkleidung ist unzulässig. Das Tragen des Dienstanzuges des Politischen Leiters ist nur Politiſchen Leitern mit vom zuständigen Hoheitsträger ausgestelltem, vorschriftsmäßigem Ausweis gestattet. Parteigenoſſen, die nicht Politiſche Leiter find, ist das Tragen des Politischen-Leiter-Dienstanzuges (auch einzelner Teile) auch ohne Abzeichen untersagt. Bei geschlossenem Auftreten ist die Uniform ſo zu befehlen, daß die Formationen zumindest marschblockweise einheitlich gekleidet sind. Politischen Leitern im Dienſtanzug ist außerhalb geschlossener Räumlichfeiten das Rauchen untersagt. Das Tragen von Zivil-Abzeichen oder Abzeichen von Verbänden und Vereinigungen auf dem Dienſtanzug ist nicht zuläſſig. *
kein Tragen des Trauerflors am Dienstanzug Über das Tragen des Trauerflors am Dienstanzug besteht folgende Anordnung : Sofern bei Beiſekungen und Trauerfeiern abgestellte Einheiten oder einzelne Politische Leiter, Angehörige der Gliederungen und der angeschlossenen Verbände im Dienstanzug teilnehmen, wird kein Trauerflor getragen .
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B. Zusammenstellung der Dienstanzüge
L : Dienstanzug a) Dienstanzug mit Bluse b) Dienstanzug mit hellbraunem Rock c) Dienstanzug mit weißem Rock. II.: Großer Dienstanzug a) Großer Dienstanzug mit hellbraunem Rock b) Großer Dienstanzug mit weißem Rock. III.: Paradedienſtanzug a) Paradedienstanzug mit hellbraunem Rock b) Paradedienstanzug mit weißem Rock.
IV.: Ausgehanzug a) Ausgehanzug einreihig mit hellbraunem Rock (oder weißem Rock) b) Ausgehanzug einreihig , weiß c) Ausgehanzug mit zweireihigem, hellbraunem oder weißem Rod. V.: Bürodienſtanzüge a) Bürodienstanzug mit Dienstrock
b) Bürodienstanzug mit weißem Rod, Leinen c) Bürodienstanzug mit braunem Rod, Köper. Außerdem Dienstanzug für Politische-Leiter- Anwärter.
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C. Einzelheiten der Dienſtanzüge
1: Dienstanzug Anzug la : Dienstanzug mit Bluse Berechtigung zum Tragen : Der Dienstanzug mit Bluse wird von allen Politischen Leitern getragen. Zuſammenstellung: Müge: Politische-Leiter-Müße aus hellbraunem Trikot, Wehrmachtsschnitt, mit rostbraunem Samtband und braunem Fibreschirm, Goldkordel, goldfarbenem Hoheitszeichen, goldfarbenem Eichenlaub (gestickt oder Metall) und Hakenkreuzkokarde. Paspel entsprechend der Paspelfarbe des Hoheitsgebietes. Bluse: Gabardine oder Köper, hellbraun, mit goldfarbenen Knöpfen mit Hoheitszeichen, 24 mm Durchmesser für Mittelknöpfe, 20 mm für Brusttaschen. Paspel an Spiegel und Kragen entsprechend der Paspelfarbe des Hoheitsgebietes. Dienstrangabzeichen : Entsprechend dem verliehenen Dienſtrang. Ehrenzeichen : Das Parteiabzeichen oder das große Goldene Ehrenzeichen wird auf der linken Bruſttaſche, unmittelbar unterhalb der Taſchenklappe, über ſonſtigen Orden und Ehrenzeichen getragen. Im allgemeinen ist kleine Ordensspange anzulegen. Armbinde: Hakenkreuzarmbinde mit Dienststellungsabzeichen auf dem linken Oberarm. Binder: Hellbraun . Leibriemen: Hellhavannabraun, Leder, 60 mm breit, mit rundem Schloß. Unter dem Mantel ist Stoffgürtel in der Farbe des Leibriemens anzulegen. Es wird nicht abgeschnallt. (über dem Mantel wird sodann der Leibriemen angelegt .) Pistole: Walther PPK., Kaliber 7,65 mm (soweit verliehen) . Hellhavannabraune Pistolentasche mit aufgeseztem goldfarbenem Hoheitszeichen an hellhavannabraunem Gehänge, 35 mm breit, mit goldfarbenen doppelten Halteverschlüssen. Handschuhe : Dunkelbraun, Wildleder oder Trikot. Hose: Stiefelhose, hellbraun, aus Trikot oder Gabardine. Stiefel: Schwarz, lang, mit glattem Vorschuh und abgekanteter Fußspize. Mantel: Zweireihig, melangebraun, hellbrauner Kragen und Aufschlag aus Dienstanzugstoff (Trikot) . Paspel an Spiegel und Kragen entsprechend der Paspelfarbe des Hoheitsgebietes . Hakenkreuzarmbinde mit Dienststellungsabzeichen am linken Oberarm. Pistolengehänge und Leibriemen übergeschnallt . Dienstrangabzeichen entsprechend dem verliehenen Dienſtrang. Die Dienstbluſe wird unter dem Mantel mit Tuchgürtel getragen. Der Mantel wird hochgeſchloſſen getragen, so daß die Rangabzeichen der Dienſtbluſe nicht zu ſehen ſind. Umhang: braun mit Goldſpangen. Berechtigung zum Tragen : Ortsgruppe : Der Ortsgruppenleiter. Kreisleitung : Politische Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts . 25
Gauleitung : Politische Leiter vom Leiter einer Hauptstelle aufwärts . Reichsleitung: Politische Leiter vom Leiter einer Stelle aufwärts. Beim Auftreten in geſchloſſener Formation wird kein Umhang getragen.
Anzug Ib: Dienſtanzug mit hellbraunem Rock
Berechtigung zum Tragen: Der Dienstanzug der Politiſchen Leiter mit hellbraunem Rock wird von allen Politischen Leitern getragen. Zusammenstellung : In Abänderung zum Anzug la werden getragen : Rod: Trikot oder Gabardine, hellbraun einreihig mit aufgesetzten Taschen. Hemd: weiß mit weißem halbsteifem Umlegekragen (Braunhemd nur auf besondere Anweisung) . Mantel : oben drei Knöpfe offen. Beim Marsch in geschlossener Formation ist der Mantel geschlossen zu tragen . In der Kreisleitung sind der Kreisleiter, in der Gau- und Reichsleitung die Politischen Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts berechtigt, soweit sie an der Spike einer geschlossenen Formation marschieren, den Dienſtmantel oben drei Knöpfe offen zu tragen. Umhang : Berechtigung zum Tragen : wie beim Anzug la.
Anzug Ic: Dienstanzug mit weißem Rock Berechtigung zum Tragen : Ortsgruppe : Der Ortsgruppenleiter . Kreisleitung : Politische Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts . Gauleitung: Politische Leiter vom Leiter einer Hauptstelle aufwärts. Reichsleitung : Politische Leiter vom Leiter einer Stelle aufwärts . Der Dienstanzug mit weißem Rock kann im Sommer an Stelle des hellbraunen Rockes getragen werden, jedoch nicht beim Auftreten in geschlossener Formation. Zusammenstellung: In Abänderung zum Anzug la werden getragen : Müze: weiß (am weißen Oberteil kein farbiges Paspel) oder hellbraun. Rod: weiß, Wollgabardine oder Marinetuch, einreihig mit aufgesetzten Taschen. Um den Kragen kein Paspel. Hemd : weiß mit weißem halbsteifem Umlegekragen . Handschuhe: weiß. Zum Dienstanzug mit weißem Rock wird kein Leibriemen und keine Pistole getragen. Mantel: Zum Dienstanzug mit weißem Rock wird kein Mantel getragen . Umhang: Berechtigung zum Tragen wie beim Anzug Ia.
5 Die Organisation der NSDAP. , 7. Aufl.
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II: Großer Dienſtanzug Anzug II a : Großer Dienstanzug mit hellbraunem Rock Berechtigung zum Tragen :
Ortsgruppe :
Der Ortsgruppenleiter.
Kreisleitung :
Politische Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts .
Gauleitung :
Politische Leiter vom Leiter einer Hauptstelle aufwärts .
Reichsleitung : Politische Leiter vom Leiter einer Stelle aufwärts . Der Große Dienstanzug wird bei festlichen offiziellen Veranſtaltungen der Partei, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, der Wehrmacht, des Staates usw. oder bei Veranstaltungen, bei welchen Politische Leiter als Ehrengäste in Erscheinung treten, getragen. Die übrigen Politischen Leiter tragen zu den vorstehend benannten Veranstaltungen Dienstanzug Ib mit weißem Hemd und weißem halbsteisem Umlegekragen. Zusammenstellung: Müße : Hellbraun. Paspel entsprechend der Paspelfarbe des Hoheitsgebietes. Rod: Trikot oder Gabardine, hellbraun mit aufgesetzten Taschen, einreihig. Paspel an Spiegeln und Kragen entsprechend der Farbe des Hoheitsgebietes. Rangabzeichen : Entsprechend dem verliehenen Dienſtrang. Ehrenzeichen: Parteiabzeichen oder großes Goldenes Ehrenzeichen auf der linken Brusttasche unmittelbar unter der Taschenklappe über sonstigen Orden und Ehrenzeichen. Kleine Ordensſpange, ſofern nicht große Ordensſchnalle befohlen. Armbinde: Hakenkreuzarmbinde mit Dienststellungsabzeichen. Hemd : Weiß, mit weißem Umlegekragen.
Binder : Hellbraun. Feldbinde: Goldfarben gewebt, dunkelbraun unterlegt, 52 mm breit. Pistole: Hellhavannabraune Lack- Pistolentasche an goldfarben gewebtem Ge= hänge, 40 mm breit. Handschuhe: Weiß, Wildleder oder Trikot. Hose: Stiefelhose, hellbraun.
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Stiefel: Schwarz, lang. Mantel : Paſpel an Spiegel und Kragen entſprechend der Farbe des Hoheitsgebietes. Hafenkreuzarmbinde mit Dienſtſtellungsabzeichen. Feldbinde und Pistolengehänge (goldfarben gewebt) übergeschnallt, Lackpistolentasche. Dienstrangabzeichen entsprechend dem verliehenen Dienstrang. Der Mantel wird oben drei Knöpfe offen getragen. Umhang: Berechtigung zum Tragen : wie beim Anzug Ia.
Anzug II b : Großer Dienstanzug mit weißem Rock Berechtigung zum Tragen : wie beim Anzug IIa. Der Große Dienstanzug mit weißem Rock kann im Sommer bei festlichen offiziellen Veranstaltungen der Partei, ihren Gliederungen , angeschlossenen Verbänden, der Wehrmacht, des Staates usw. oder bei sonstigen Veranſtaltungen, bei welchen Politische Leiter als Ehrengäste in Erſcheinung treten, getragen werden, jedoch nicht beim Auftreten in geschlossener Formation.
Zusammenstellung: In Abänderung zu Anzug IIa werden getragen : Müge: mit weißem oder hellbraunem Oberteil. Rod: weiß, Wollgabardine oder Marinetuch, einreihig mit aufgesetzten Taschen. Feldbinde: weiß unterlegt. Pistolengehänge : goldfarben gewebt und Lackpiſtolentaſche. Mantel : Zum Großen Dienstanzug mit weißem Rock wird kein Mantel getragen. Umhang: wie beim Anzug Ia,
5.
26b
III: Paradedienstanzug Anzug III a : Paradedienſtanzug mit hellbraunem Rock
Berechtigung zum Tragen: Ortsgruppe :
Der Ortsgruppenleiter.
Kreisleitung :
Politische Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts .
Gauleitung :
Politische Leiter vom Leiter einer Hauptstelle aufwärts.
Reichsleitung: Politische Leiter vom Leiter einer Stelle aufwärts . Der Paradedienstanzug mit hellbraunem Rock wird bei besonders festlichen Veranſtaltungen und nur auf Anordnung angelegt.
Anzug III b : Paradedienstanzug mit weißem Rock Berechtigung zum Tragen : wie beim Anzug IIIa. Der Paradedienstanzug mit weißem Rod wird bei besonders festlichen Veranstaltungen und nur auf Anordnung angelegt.
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IV: Ausgehanzug Anzug IV a : Ausgehanzug, einreihig, hellbraun Berechtigung zum Tragen: Der Ausgehanzug, einreihig, hellbraun, kann von allen Politischen Leitern getragen werden. Zuſammenſtellung: Müße: Hellbraun. Paspel entsprechend der Paspelfarbe des Hoheitsgebietes . Rod: Trikot oder Gabardine, hellbraun mit eingeschnittenen Taschen, einreihig. (Es kann evtl. auch der Rock mit aufgesezten Taschen getragen werden.) Paspel an Spiegeln und Kragen entsprechend der Paspelfarbe des Hoheitsgebietes . An Stelle des Rodes einreihig, hellbraun, kann auch der einreihige weiße Rock getragen werden.
Berechtigung zum Tragen des weißen Roces :
Der Ortsgruppenleiter.
Ortsgruppe : Kreisleitung :
Politische Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts.
Gauleitung :
Politische Leiter vom Leiter einer Hauptstelle aufwärts .
Reichsleitung: Politische Leiter vom Leiter einer Stelle aufwärts. Dienstrangabzeichen : Entsprechend dem verliehenen Dienſtrang. Ehrenzeichen : Parteiabzeichen oder großes Goldenes Ehrenzeichen auf der linken Brusttasche unmittelbar unter der Taschenklappe über sonstigen Orden und Ehrenzeichen. Kleine Ordensspange (bei besonders festlichen Gelegenheiten Große Ordensspange). Armbinde : Hakenkreuzarmbinde mit Dienſtſtellungsabzeichen. Hemd : Weiß, mit Umlegekragen.
Binder : Hellbraun . Feldbinde: Goldfarben gewebt, dunkelbraun unterlegt, 52 mm breit.
Berechtigung zum Tragen der Feldbinde :
Ortsgruppe :
Der Ortsgruppenleiter.
Kreisleitung: Politische Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts. Gauleitung :
Politische Leiter vom Leiter einer Hauptstelle aufwärts .
Reichsleitung: Politische Leiter vom Leiter einer Stelle aufwärts. Die übrigen Politischen Leiter tragen Leibriemen .
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Handschuhe : Dunkelbraun, Wildleder oder Trikot. Hose: Lang, schwarz, mit zwei 25 mm breiten, schwarzen Seidenstreifen, ohne Umschlag, ohne Steg.
Strümpfe: Schwarz. Schuhe : Schwarze Lackhalbschuhe. Mantel: Paspel an Spiegel und Kragen entsprechend der Farbe des Hoheitsgebietes. Hakenkreuzarmbinde mit Dienststellungsabzeichen. Feldbinde übergeschnallt (ebenso Leibriemen ) . Dienstrangabzeichen entsprechend dem verliehenen Dienstrang. Der Mantel wird oben drei Knöpfe offen getragen. Umhang: Berechtigung zum Tragen : wie beim Anzug Ia.
Anzug IV b : Ausgehanzug, einreihig, weiß
Berechtigung zum Tragen : Ortsgruppe :
Der Ortsgruppenleiter.
Kreisleitung :
Politische Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts .
Gauleitung :
Politische Leiter vom Leiter einer Hauptstelle aufwärts .
Reichsleitung: Politische Leiter vom Leiter einer Stelle aufwärts . Der Ausgehanzug, einreihig, weiß, kann im Sommer bei entſprechender Witterung im Freien getragen werden. Zusammenstellung: In Abänderung zu Anzug IVa werden getragen : Müge: nur mit weißem Oberteil. Rod : weiß, Wollgabardine oder Marinetuch, einreihig mit eingeschnittenen Taschen. (Es kann evtl. auch der weiße Rock mit aufgesetzten Taschen getragen werden.)
Hose : lang, weiß. Schuhe: weiße Leinenhalbschuhe mit brauner Sohle und Abſatz, weiße Strümpfe . Handschuhe: weiß. Zum Ausgehanzug, einreihig, weiß , mit langer weißer Hoſe wird kein Mantel, kein Umhang, kein Leibriemen bzw. Feldbinde und keine Pistole getragen. Er kann deshalb nur zu solchen Gelegenheiten angelegt werden, wo ein Mantel oder Umhang nicht benötigt wird.
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Anzug IV c: Ausgehanzug, zweireihig, hellbraun oder weiß
Berechtigung zum Tragen : Ortsgruppe :
Der Ortsgruppenleiter.
Kreisleitung :
Politische Leiter vom Leiter eines Amtes aufwärts .
Gauleitung :
Politische Leiter vom Leiter einer Hauptstelle aufwärts .
Reichsleitung: Politische Leiter vom Leiter einer Stelle aufwärts .
Zusammenstellung : In Abänderung zu Anzug IVa werden getragen : Rock: zweireihig, hellbraun, Trikot oder Gabardine mit eingeſchnittenen Seitentaschen oder Rock, zweireihig, weiß, ohne Feldbinde. Parteiabzeichen oder großes Goldenes Ehrenzeichen auf der linken Bruſtſeite. Zum zweireihigen Ausgehanzug mit braunem Rock wird Mantel mit Feldbinde oder Umhang getragen. Zum zweireihigen Ausgehanzug mit weißem Rod wird kein Mantel, nur Umhang getragen.
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V. Bürodienstanzug Berechtigung zum Tragen : Der Politische-Leiter-Dienſtanzug für den Bürodienst kann von allen im Bürodienst der Partei, ihrer Gliederungen ( NSD.- Studentenbund , NSD.Dozentenbund) und angeschlossenen Verbände einschließlich der auf den Geschäftsstellen der Ortsgruppen und Ortswaltungen tätigen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Politischen Leiter getragen werden . Für den Bürodienst sind drei Anzüge vorgesehen, und zwar ; Bürodienstanzug a) mit hellbraunem Dienſtrock, b) mit weißem Leinenrock, c) mit hellbraunem Rock aus köper.
Zusammenstellung : Anzug Va) : Bürodienſtanzug mit hellbraunem Dienſtrock: Rod: Trikot oder Gabardine, einreihig. Knöpfe goldfarben mit Hoheitszeichen. Aufgesette oder eingeschnittene Taschen. Paspel an Spiegel und Kragen entsprechend der Paspelfarbe des Hoheitsgebietes. Dienstrangabzeichen entsprechend dem verliehenen Dienstrang. Parteiabzeichen oder großes Goldenes Ehrenzeichen auf der linken Bruſttasche unmittelbar unter der Taschenklappe. Keine Ordensspange. Anzug V b) : Bürodienſtanzug mit weißem Leinenrock :
Sonstige Ausführung wie unter Va). Anzug V c) : Bürodienſtanzug mit Rod aus Köper : Hellbrauner Köper.
Sonstige Ausführung wie unter Ia) . Zu den Bürodienstanzügen werden getragen : Armbinde : Hakenkreuzarmbinde mit Dienststellungsabzeichen auf dem linken Oberarm. Hemd: Braunhemd mit Umlegkragen oder weißes Hemd. Binder: Hellbraun.
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Hose : Lang, dunkelbraunes Uniformtuch, mit hellbrauner Biese, ohne Umschlag und ohne Steg.
Strümpfe : Schwarz. Halbschuhe : Schwarz. Handschuhe : Dunkelbraun Wildleder oder Trikot. Auf der Straße wird der Anzug für den Bürodienſt nur mit dem hellbraunen Dienstrock, sonst nur unter dem Mantel (in beiden Fällen mit Leibriemen) oder Umhang getragen. Pistole wird zum Bürodienſtanzug (auch mit Mantel) nicht angelegt. Umhang : Berechtigung zum Tragen : wie beim Anzug Ia.
Dienstanzug für Politiſche- Leiter-Anwärter Parteigenossen, die zur Dienstleistung für ein Amt, eine Hauptstelle , einen Block usw. erstmalig berufen werden und für die, bei Beibehaltung der Dienststellung, nach drei Monaten die Ernennung zum Politischen Leiter in Frage kommen soll, können die Berechtigung zum Tragen des Politiſchen-Leiter-Anwärter- Dienſtanzuges
verliehen erhalten. Der Dienstanzug des Politiſchen-Leiter- Anwärters entspricht dem Dienstanzug des Politischen Leiters. Der Politische- Leiter-Anwärter kann
den Anzug la
Dienstanzug mit Bluſe oder
den Anzug Ib = Dienstanzug mit hellbraunem Rock
oder bei entsprechenden Gelegenheiten den Anzug IVa = Ausgehanzug, hellbraun, einreihig und Anzug V = Bürodienſtanzug mit Armbinde ohne Dienststellungsabzeichen , jedoch mit Paspelierung des Hoheitsgebietes, tragen. Zum Dienstanzug werden , ſofern der Politische-Leiter-Anwärter Parteigenosse ist, einfache Spiegel mit Hoheitszeichen ohne Dienstrangabzeichen getragen. Sofern der Politische-Leiter-Anwärter Nichtparteigenosse ist , werden zur Dienſtuniform einfache Spiegel ohne Hoheitszeichen und ohne Dienstrangabzeichen getragen. 26h
Die Farbe der Spiegel sowie der Spiegelumrandung für PolitischeLeiter-Anwärter entspricht den Farben der Hoheitsgebiete. Der Politische-Leiter-Anwärter ist nicht berechtigt , die Piſtole zu tragen .
Sommermantel für Politische Leiter Für den Sommer kann ein Mantel aus einem leichten, wasserabstoßenden Stoff in der gleichen Farbe und dem gleichen Schnitt wie der Dienstmantel für Politische Leiter getragen werden.
Sportbekleidung für Politische Leiter 1. Trikot: Weiß, ärmellos, mit Hoheitszeichen. Das Hoheitszeichen hat eine Flügelspannweite von 18 cm, eine Höhe von 11 cm und wird in der Mitte des Trikots, 6 cm vom Halsausschnitt entfernt, angebracht. Das Hoheitszeichen ist in schwarzer Seide auf weißem Untergrund gewebt. 2. Sporthose: Hellbraun (wie SA.-Hose). 3. Sportschuhe: Schwarz. 4. Trainingsanzug : Dunkelblau . Das Hoheitszeichen hat eine Flügelſpannweite von 12 cm, eine Höhe von 7 cm und ist auf der linken Seite der Trainingsbluſe angebracht. Das Hoheitszeichen ist in weißer Seide auf dunkelblauem Grunde aufgewebt.
261
II . Dienstrang- und Dienststellungsabzeichen des Politiſchen Leiters der NSDAP . A. Allgemeines über Dienſtrang- und Dienststellungsabzeichen Die Politischen Leiter sind auf allen Gebieten für die umfaſſendſten und verschiedenartigſten Aufgaben tätig. Im Jahre 1933 hat der Führer den Politischen Leitern erstmalig zur Uniform Abzeichen verliehen, die einerseits ihre Leistungen auch äußerlich anerkennen sollten und andererseits als organiſatoriſches Hilfsmittel die Dienststellung kennzeichneten. Im Verfolg des Ausbaues der NSDAP . und der von allen Politischen Leitern erwarteten langjährigen Beständigkeit in der Erfüllung ihrer Aufgaben hat es ſich notwendig gemacht, die bisher für die Politiſchen Leiter geltenden Abzeichen durch sinnvolle Ergänzungen zu verbessern . Bisher drückten die Abzeichen der Politischen Leiter gleichzeitig Dienstrang und Dienststellung aus ; Beförderungsmöglichkeiten waren bei der Verleihung dieser Abzeichen — ſofern nicht eine höhere Dienſtſtellung eingenommen wurde ― nicht gegeben. Die neuen Abzeichen geben die Möglichkeit, Politischen Leitern, die infolge der bedingten Notwendigkeit jahre-, vielleicht jahrzehntelang ihren Dienst, z . B. als Ortsgruppenleiter uſw., versehen müſſen , trogdem die Aussicht auf Beförderung zu geben. Der Führer hat daher verfügt, daß die neuen Abzeichen der Politischen Leiter Dienstrang und Dienststellung getrennt zum Ausdruck bringen. Der Dienstrang ist auf den Spiegeln zu erkennen und die Dienststellung durch entsprechende Kennzeichnung auf der Armbinde. Gleichzeitig hat der Führer die Einführung gleicher Dienſtrangbezeichnungen festgelegt, die alle Hoheitsgebiete durchlaufen.
B. Derleihung von Diensträngen in der NSDAP. Dienstränge dürfen nur für die Leiter solcher Dienststellungen beantragt bzw. verliehen werden, welche auf Grund des vom Reichsorganisationsleiter, Hauptorganiſationsamt dem Führer zur Genehmigung vorgelegten Organisationsstellenplanes zugelassen sind. 27
27
C. Übersicht über Dienstränge und Dienstrang(Die Einstufungsbeſtimmungen liegen bei
Dienstrangabzeichen
27a
Dienstränge
Dienstrangabzeichenbeschreibung
Politischer-LeiterAnwärter (Nicht-Pg.)
ohne Hoheitszeichen ohne Dienstrangabzeichen
Politischer-LeiterAnwärter (Pg.)
Hoheitszeichen ohne Dienstrangabzeichen
Helfer
Hoheitszeichen 1 goldene Lize
Ober-Helfer
Hoheitszeichen 2 goldene Lizen
Arbeitsleiter
Hoheitszeichen 1 goldener Stern
Ober-Arbeitsleiter
Hoheitszeichen 1 goldener Stern und 1 goldene Lize
Haupt-Arbeitsleiter
Hoheitszeichen 1 goldener Stern und 2 goldene Lizen
Bereitschaftsleiter
Hoheitszeichen 2 goldene Sterne
Ober-Bereitschaftsleiter
Hoheitszeichen 2 goldene Sterne und 1 goldene Lize
Haupt-Bereitschaftsleiter
Hoheitszeichen 2 goldene Sterne und 2 goldene Lizen
abzeichen der Politischen Leiter der NSDAP. den Perſonalämtern der NSDAP. vor.)
Dienstrangabzeichen
Dienstränge
Dienstrangabzeichenbeschreibung
Einsatzleiter
Hoheitszeichen 3 goldene Sterne
Ober-Einsatzleiter
Hoheitszeichen 3 goldene Sterne und 1 goldene Like
Haupt-Einsatzleiter
Hoheitszeichen 3 goldene Sterne und 2 goldene Lizen
Gemeinschaftsleiter
Hoheitszeichen 4 goldene Sterne
Ober-Gemeinschaftsleiter
Hoheitszeichen 4 goldene Sterne und 1 goldene Lize
حيم 0
Haupt-Gemeinschaftsleiter
Hoheitszeichen 4 goldene Sterne und 2 goldene Lizen
Abschnittsleite
Hoheitszeichen 1 goldenes Eichenlaub
Ober-Abschnittsleiter
Hoheitszeichen 1 goldenes Eichenlaub u. 1 gold. Eichenblattlige
Haupt-Abschnittsleiter
Hoheitszeichen 1 goldenes Eichenlaub u. 2 gold. Eichenblattligen 27b
Dienstrangabzeichen
Dienstränge
Dienstrangabzeichen. beschreibung
♡
Bereichsleiter
Hoheitszeichen 2 goldene Eichenlaub
♡
Ober-Bereichsleiter
Hoheitszeichen 2 goldene Eichenlaub und 1 goldene Eichenblattlige
Haupt-Bereichsleiter
Hoheitszeichen 2 goldene Eichenlaub und 2 goldene Eichenblattligen
Dienstleiter
Hoheitszeichen 3 goldene Eichenlaub
Ober-Dienstleiter
Hoheitszeichen 3 goldene Eichenlaub und 1 goldene Eichenblattlige
Haupt-Dienstleiter
Hoheitszeichen 3 goldene Eichenlaub und 2 goldene Eichenblattligen
Befehlsleiter
Hoheitszeichen 4 goldene Eichenlaub
Ober-Befehlsleiter
Hoheitszeichen 4 goldene Eichenlaub und 1 goldene Eichenblattlige
Haupt-Befehlsleiter
Hoheitszeichen 4 goldene Eichenlaub und 2 goldene Eichenblattligen
Gauleiter
Zweifach hochglanzgeſtiɗtes groBes goldenes Eichenlaub , · im oberen Teil des Spiegels mattgoldgesticktes Hoheitszeichen
Reichsleiter
Großer hochglanzgoldgeftiɗter Lorbeertranz, innerbalb Des Lorbeertranges matigoldgefnɗter Eichenlaubtrang, am oberen Zeil mattgoldfarbig gestiɗtes Hoheitszeichen
مهم
27c
D. Dienststellungsabzeichen der Politischen Leiter der NSDAP . Die Hakenkreuzarmbinde der Politischen Leiter der Ortsgruppe der NSDAP . (einschließlich Betriebe) ist mit hellblauer Paspel, der Kreisleitung mit weißer Paspel, der Gauleitung mit dunkelroter Paspel und der Reichsleitung mit goldgelber Paspel eingefaßt. Die weiße Scheibe und das schwarze Hakenkreuz auf der Hakenkreuzarmbinde sind bei allen Politiſchen Leitern mit Ausnahme der PolitischenLeiter-Anwärter mit einer goldenen Kordel umrandet. Auf der Hakenkreuzarmbinde find die Blätter des Eichenlaubes mit der Blattspike nach oben gerichtet. 1. Politische Leiter in der Auslandsorganiſation der NSDAP. Politische Leiter, die im Rahmen der Auslandsorganisation der NSDAP . tätig sind, tragen unterhalb der Armbinde eine viereckige, auf die Spitze gestellte Raute aus schwarzem Tuch mit den eingewebten bzw. eingestickten goldfarbenen Buchstaben „ AO“ und goldfarbener Einfaſſung . 2. Politische Leiter bei den Parteigerichten der NSDAP. Die richterlich tätigen Parteigenossen im Kreis tragen zusätzlich am Aufschlag des linken Ärmels einen braunen Ärmelstreifen mit der goldfarbig eingewebten Bezeichnung „ Kreisgericht “, im Gau mit der Bezeichnung ,,Gaugericht", im Obersten Parteigericht mit der Bezeichnung „ Oberstes Parteigericht". 3. Leiter der Gau- und Kreisämter für Technik Die Leiter der Gau- und Kreisämter für Technik tragen auf dem linken Unterarm einen Ärmelſtreifen mit der Aufschrift der Dienststelle. 4. Uniform und Dienststellungsabzeichen für Sonderbeauftragte. Die Sonderbeauftragten der NSDAP . tragen Politische- Leiter- Uniform ; auf dem Spiegel einen gewebten Eichenlaubkranz mit Hakenkreuz. Ferner Hakenkreuzarmbinde ohne Abzeichen , das Hakenkreuz und der weiße Untergrund mit einer Goldkordel eingefaßt.
28
E. Übersicht über die Dienststellungsabzeichen Dienststellungsabzeichen
Beschreibung
Dienststellungsbezeichnung
Ein 3 mm breiter Goldstreifen in der Mitte.
Betriebsblocobmann
Betrieb
Eine 10 mm breite goldene Eichenlaubtresse in der Mitte, eingefaßt mit je einem 1 mm breiten Goldstreifen. An den beiden Rändern der Armbinde le ein 1 mm breiter Goldstreifen.
Betriebszellenobmann
Betrieb
Hauptbetriebszellenobmann
Ein 3 mm breiter Goldstreifen (Blochelfer in der Mitte. In der Mitte des Hafenkreuzes ein goldener Betriebsobmann (A) Stern. (in Betrieben ohne Betriebsblods)
Blodleiter
Blod Betrieb
Eine 10 mm breite goldene Eichenlaubtresse in der Mitte, eingefaßt mit je einem 1 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Hafenkreuzes ein goldener Stern. An beiden Rändern je ein 1 mm breiter Goldstreifen.
Betriebsobmann (B) (in Betrieben mit Betriebsblocks)
Betrieb
Eine 13 mm breite goldene Eichenlaubtresse in der Mitte, cingefaßt mit je einem 1 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Hakenkreuzes ein goldener Stern. An den beiden Rändern der Armbinde je ein 1 mm breiter Goldstreifen.
Zellenleiter Betriebsobmann (C) (in Betrieben mit Blocks und Zellen)
Zelle Betrieb
Betriebsobmann (D) (in Betrieben mit Hauptbetriebszellen) Hauptbetriebsobmann
28a
im Hoheitsgebiet
Block
der Politischen Leiter der NSDAP.
Dienststellungsabzeichen
Beschreibung
Dienststellungsbezeichnung
Eine 16 mm breite goldene Ortsgruppenleiter Eichenlaubtresse in der Mitte, eingefaßt mit je zwei 1 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Hakenkreuzes ein goldener Stern. Je ein 2 mm breiter Goldstreifen an beiden Rängern der Armbinde.
242
im Hoheitsgebiet
Ortsgruppe
Eine 20 mm breite goldene Kreisletter Eichenlaubtresse in der Mitte, eingefaßt mit je zwei 1 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Halenkreuzes ein goldener Stern. Je ein 2 mm breiter Goldstreifen an beiden Rändern der Armbinde.
Kreis
Eine 20 mm breite goldene Stellv . Gauleiter Eichenlaubtreſſe in der Mitte, eingefaßt mit je einem 3 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Hatenkreuzes ein goldener Stern. An den beiden Rändern der Hakenkreuzarmbinde je ein 2 mm breiter Goldstreifen.
Gau
Eine 30 mm breite goldene Eichenlaubtreffe in der Mitte, eingefaßt mit je einem 3mm breiten Goldstreifen, In der Mitte des Hatentreuzes ein goldener Stern. An den beiden Rändern der Hakenkreuzarmbinde je ein 2 mm breiter Goldstreifen.
Gau
Gauleiter
Je eine 24 mm breite goldene Reichsleiter Eichenlaubtresse an beiden Rändern der Armbinde, eingefaßt mit je einem 3 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Hakenkreuzes ein goldener Stern.
6 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
Reich
28b
Dienststellungsabzeichen
Beschreibung
Ohne Abzeichen
Dienststellungsbezeichnung
im Hoheitsgebiet
Politische-Leiter-Anwärter
(Betrieb Bloc und Zelle Ortsgruppe Kreis Gau Reich
Ohne Abzeichen, jedoch um runde Scheibe, Hafentreuz, goldfarbige Sonderbeauftragte Einfassung
Kreis, Gau, Reich
(Betrieb Blod und Zelle Crisgruppe Freis, Gau, Je ein 1 mm breiter Gold ! Reich streifen an beiden Rändern Letter eines Hilfsfach- ( Betrieb der Armbinde Drtsgruvve gebietes Leiter eines Sachgefreis, Gau, Reich bietes
Mitarbeiter
Je ein 3 mm breiter Goldstreifen an beiden Rändern der Armbinde
(Leiter einer Hilfsstelle ( Betrich Ortsgruppe Kreis Gau Reich Blodwalter und Blockobmann
Block
Leiter einer Stelle Betrieb Crisgruppe Kreis Gau Reich
Je eine 7 mm breite goldene Eichenlaubtresse an beiden Rändern der Armbinde Zellenwalter und Zellenobmann
28c
Belle
Je eine 7 mm breite goldene Eichenlaubtresse an beiden Rändern der Armbinde, eingefaßt mit je einem 1 mm breiten Goldstreifen
Leiter einer Hauptstelle ( Ortsgruppe Kreis Gau Reich
Je eine 16 mm breite goldene Eichenlaubtreſſe an beiden Rändern der Armbinde
Leiter eines Amtes
Je eine 16 mm breite goldene Eichenlaubtresse an beiden Rändern der Armbinde, eingefaßt mit je einem 1,5 mm breiten Goldstreifen
Letter eines Hauptamtes
Je eine 22 mm breite goldene Eichenlaubtresse an beiden Rändern der Armbinde, eingefaßt mit je einem 1,5 mm breiten Goldstreifen
Letter eines Ob. Amtes
Ortsgruppe Kreis Gau Reich
is (Kre Gau Reich
Reich
III .
Ehrenwaffe des Politiſchen Leiters
(Pistole) Die Politischen Leiter tragen die vom Führer verliehene Ehrenwaffe, die Pistole (Kal . 7,65 mm Walther PPK) . Berechtigt zum Tragen der Ehrenwaffe sind die Politischen Leiter der Hoheitsgebiete : Reichs-, Gau- und Kreisleitung sowie die Ortsgruppen= leiter. Außerdem kann auf Vorschlag des zuständigen Hoheitsträgers der Gauleiter Politischen Leitern der Ortsgruppe die Berechtigung zum Tragen der Pistole verleihen. In diesem Falle wird vom Kreisperſonalamt ein entsprechender Vermerk auf dem Politischen- Leiter-Ausweis des Betref= fenden angebracht. Die Pistole wird am Gehänge auf der rechten Seite getragen. Die Politischen Leiter, denen die Pistole Walther PPK verliehen wurde, haben jährlich Bedingungen zu schießen und dabei den Nachweis zu erbringen, daß sie mit der Pistole umgehen können . Zuständig für die Abhaltung der Schießübungen ist der Ausbildungs- bzw. Hundertſchaftsleiter. Die Politischen Leiter beteiligen sich am Wettkampfschießen, welches in der endgültigen Entscheidung anläßlich des Reichsparteitages jährlich ausgetragen wird. Zum Erwerb und zum Führen einer Faustfeuerwaffe genügt für die Reichsleiter, Gauleiter, Kreisleiter und Ortsgruppenleiter ſowie Politischen Leiter der Reichsleitung, Gauleitung und Kreisleitung vom Stellenleiter aufwärts der Dienstausweis, wenn er durch Vordruck nachstehenden Ver= merk trägt : „ Berechtigt zum Tragen einer Faustfeuerwaffe, Kaliber 7,65 mm." Mitarbeiter bis Hilfsstellenleiter in der Reichsleitung, Gau- und Kreisleitung sowie die Politischen Leiter der Ortsgruppe benötigen einen behördlichen Waffenschein und Waffenerwerbschein.
676
43 *?
29
IV. Ausrüstung
A. Politische-Leiter- Ausrüftung a) Tornister in hellbrauner Farbe mit Segeltuchdeckel. Ausführung mit zwei Tragschlaufen am Leibriemen und zwei Hilfstragriemen. Diese sowie Mantel- und Kochgeschirriemen in hellhavannabrauner Farbe.
b) Wolldede, braun. c) Zeltbahn, viereckig, aus hellbraunem Segeltuch. d) Kochgeschirr (2 Liter) aus Aluminium, schwarz, brüniert, mit Besteck. e) Trinkbecher aus Aluminium (¼ Liter). f) Brotbeutel in hellbrauner Farbe (Heeresformat) . g) Feldflasche (34 Liter) aus Aluminium, mit hellbraunem Filzüberzug und hellhavannabraunem Riemen. h) Mantel, hochgeschlossen (Leibriemen übergeschnallt) . Das Tragen der Ausrüstung, insbesondere des Tornisters, ist für den Marschdienst nur bei unbedingter Notwendigkeit zu befehlen.
B. Fahnenträger- Ausrüftung Die Fahnenträger der Hoheitsfahne der NSDAP . tragen Brustschild, Bandelier und weiße Stulphandschuhe.
Brustschild: Auf dem altdeutsch brüniert gehaltenen Bruſtſchild iſt das Hoheitszeichen angebracht. Bandelier: a) Das Bandelier für die Fahnenträger der Hoheitsfahne der Kreisleitung hat goldene Tressen auf dunkelbrauner Samtunterlage und ist mit weißem Paspel eingefaßt. b) Das Bandelier für die Fahnenträger der Hoheitsfahne der Ortsgruppe hat goldene Tressen auf brauner Samtunterlage und iſt mit hellblauem Paſpel eingefaßt. c) Die Fahnenträger der DAF.-Fahne tragen das Bandelier für Fahnen der Ortsgruppe und einfache weiße Handschuhe aus Wildleder oder Trikot, aber kein Brustschild.
30
C Dienstanzug, Abzeichen und Ausrüftung der Muſikund Spielmannszüge
I. Dienstanzug 1. Dienstanzug der Musik- und Spielmannszüge : Siehe Dienstanzug der Politischen Leiter (ohne Pistole). Der Trommler trägt dreiteiligen Schulterriemen in hellhavannabrauner Farbe. 2. Ausgehanzug der Musik- und Spielmannszüge : Siehe Ausgehanzug der Politischen Leiter
II. Dienststellung Die Politischen-Leiter-Dienststellungen der Angehörigen der Musik- und Spielmannszüge der Politiſchen Leiter sind folgende : 1. Reichsleitung. a) Der Führer des Musikzuges einer Ordensburg
Leiter einer Hilfsstelle leitung
der Reichs-
b) Der Führer des Spielmannszuges einer Ordensburg c) Die Angehörigen des Musikund Spielmannszuges einer Ordensburg
Leiter eines Sachgebietes der Reichsleitung Mitarbeiter der Reichsleitung
2. Gauleitung. a) Der Führer des Gaumusikzuges
Leiter einer Stelle der Gauleitung
Nach Möglichkeit soll der Gaumuſikinſpizient den Gaumusikzug persönlich führen. Nur wenn die Personalunion nicht durchgeführt werden kann, ist die Stellung des Gaumusikzugführers von der des Gaumuſikinſpizienten zu trennen. b) Der Führer des GauſpielmannsLeiter einer Hilfsstelle der Gaulei tung zuges Mitarbeiter der Gauleitung c) Die Angehörigen des Gaumuſikund Gauſpielmannszuges
3. Kreisleitung . a) Der Führer des Kreismusikzuges b) Der Führer des Kreisspielmannszuges c) Die Angehörigen des Kreismuſikund Kreisspielmannszuges
Leiter einer Hauptstelle der Kreisleitung Leiter einer Stelle der Kreisleitung Mitarbeiter bis Leiter eines Hilfsſachgebietes der Kreisleitung
4. Ortsgruppenleitung. a) Der Führer musikzuges
des
Ortsgruppen
Leiter einer Hauptstelle der Ortsgruppenleitung 31
b) Der Ortsgruppenſpielmannszug führer c) Die Angehörigen des Ortsgruppenmusik und Ortsgruppenspiel mannszuges
Leiter einer Stelle der OrtsgruppenLeitung Mitarbeiter bis Leiter eines Sachgebietes der Ortsgruppenleitung
5. Betrieb. a) Der Führer des Betriebsmusikzuges b) Der Führer des Betriebsspielmannszuges c) Die Angehörigen des Betriebsmusik- und Spielmannszuges
Leiter einer Stelle der Ortsgruppenleitung Leiter einer Hilfsstelle der Ortsgrup penleitung Mitarbeiter bis Leiter eines Hilfsfachgebietes der Ortsgruppenleitung
Sind die Angehörigen der Musik und Spielmannszüge nicht Parteigenossen, tragen sie einfache Spiegel ohne Hoheitsabzeichen, und zwar Spiegelfarbe und Paspelierung des Hoheitsgebietes, zu dem der Musik oder Spielmannszug gehört, ferner Hakenkreuzarmbinde ohne Abzeichen und ohne Einfassung des Hakenkreuzes und des weißen Untergrundes. Voraussetzung für das Anlegen der neuen Dienſtrangabzeichen und Dienſtstellungsarmbinden ist der Besiz des entsprechenden Politischen Leiter-Ausweiſes (siehe Personalbeſtimmungen). III. Ausrüstung der Muſik- und Spielmannszüge
1. Schwalbennester: Die Angehörigen der Musik- und Spielmannszüge tragen neben den Dienstrangabzeichen und Dienststellungsarmbinden Schwalbennester, die für die einzelnen Hoheitsgebiete vorgesehen sind. Die Musikzugführer tragen feine Schwalbennester. Die Schwalbennester haben folgende Ausführung : a) Musik- und Spielmannszüge der Gauleitung : Schwalbennester aus hochrotem Tuch, goldfarbene Tressen mit eingewebten Hakenkreuzen. b) Musik- und Spielmannszüge der Kreisleitung : Schwalbennester aus dunkelbraunem Samt, goldfarbene Tressen mit eingewebten Hakenkreuzen. c) Musik und Spielmannszüge der Ortsgruppen: Schwalbennester aus hellbraunem Tuch, goldfarbene Tressen mit eingewebten Hakenkreuzen. An den Schwalbennestern werden 5 cm, a) beim Spielmannszugführer b) bei den Muſikern 3 cm lange goldfarbene Fransen getragen (Spielleute tragen keine Fransen). 2. Tambourmajorstab (für Spielmannszugführer) . Verschnürung und Quaſten ſind : a) bei den Gauſpielmannszügen rot-gold,
31a
b) bei den Kreisspielmannszügen weiß-gold, c) bei den Ortsgruppenspielmannszügen hellblau-gold. 3. Trommel. Trommelreif aus Meſſing, farbige Ecken an den Trommelrändern bei Gau-, Kreis- und Ortsgruppenspielmannszügen weiß-rot. 4. Querpfeife mit hellhavannabrauner Ledertasche. 5. Schellenbaum. (Wird nur bei Gau- und Kreismusikzügen geführt. ) Rote Roßhaarbüschel, Schellenbaumfahne rot mit Goldfransen , in gotischer Schrift goldgestickter Name des betreffenden Gaues bzw. Kreiſes, Schellenbaumspige mit Hoheitszeichen (goldfarben) . 6. Fanfare. Messing, Fanfarenschnur weiß-rot, Fanfarenfahne rot mit Golde fransen, zweiseitig eingesticktes goldenes Hoheitszeichen. 7. Lyra-Glockenspiel. Messing, Hoheitszeichen an der Spike, goldfarben. Farbe der Roßhaarbüschel :
a) bei den Gaumusitzügen rot, b) bei den Kreismusikzügen weiß, c) bei den Ortsgruppenmusikzügen hellblau .
31b
V. Dienſtrang und Abzeichen nach Ausſcheiden aus dem aktiven Dienſt als Politiſche Leiter 1. Politischen Leitern, die in Ehren aus ihrer Dienſtſtellung ausſcheiden, kann der Dienstrang belassen und das Recht zum Tragen der Parteiuniform zuerkannt werden. 2. Die Entscheidung über die Belaſſung des Dienſtranges trifft der für die Ernennung zuständige Hoheitsträger. 3. Politische Leiter, die sich vorübergehend außer Dienſtſtellung befinden, haben als Dienstbezeichnung ihren Dienstrang mit dem Zuſay z . V. zu führen.
4. Politische Leiter, die ehrenvoll endgültig aus dem aktiven Parteidienſt ausgeschieden sind, haben ihren Dienstrang mit dem Zusah a. D. zu führen.
32/33
VI . Dienſtanzüge und Sportanzug der Sportgruppen der AO.
A. Großer Dienstanzug der AO .- Sportgruppen Tragevorschrift : Dieser Dienstanzug wird nur zum Dienſt getragen : er ist einheitlich und ohne Rangabzeichen . Der Dienstanzug ist anzulegen bei Aufmärschen, Absperrdienst, Großveranstaltungen, Besichtigungen und auf besonderen Befehl. Beim Auftreten in geschlossener Formation wird der Mantel hochgeschlossen getragen.
1. Müze : In Schiffchenform aus melangebraunem Trikot oder Tropenstoff. Hellblaue Paspelierung. An der Stirnſeite Hakenkreuzkokarde, an der linken Seite goldfarbener gewebter Hoheitsadler. 2. Rod: Einreihig aus melangebraunem Trikot oder Tropenstoff mit aufgesetzten Taschen (entsprechend dem Dienstrock für Politische Leiter, Modell 1939 ) . Goldfarben mattgeförnte Knöpfe von 24 mm (Mittelknöpfe) und 18 mm . (Taschenknöpfe) Durchmeſſer. Am Kragen hellblaue Paspelierung. Am linken Oberarm einfache Hakenkreuzarmbinde, am linken Unterarm 2 cm über den Ärmelaufschlag die AO. - Raute, mit Goldkordel eingefaßt. Zum Dienstrock wird ein Leib- und Schulterriemen getragen. Folgende Ehrenzeichen und Orden können angelegt werden : Parteigenossen müssen das Parteiabzeichen bzw. das große Goldene Ehrenzeichen auf der linken Bruſttaſche tragen. Sport- und Leistungsabzeichen, jedoch nicht mehr als höchstens zwei gleichzeitig, können gegebenenfalls darunter getragen werden. Bei besonderen Gelegenheiten kann auf Anordnung kleine oder große Ordensschnalle angelegt werden. 3. Stiefelhoje : Aus melangebraunem Trikot oder Tropenſtoff. 4. Stiefel: Schwarz . 5. Hemd: Braun mit braunem Binder.
6. Mantel: (ſoweit erforderlich) aus melangebraunem Stoff mit goldfarbenen mattge= förnten Knöpfen, im Schnitt des Mantels für Politische Leiter. Um den Kragen hellblaue Paspelierung. Am linken Oberarm einfache Hakenkreuzarmbinde, am linken Unterarm 2 cm über den Ärmelaufſchlag die AO.-Raute, mit Goldkordel eingefaßt. 33a
7. Leibriemen mit Schulterriemen: Leibriemen (60 mm breit) mit goldfarbener Zweidornschnalle, braun, mit braunem Schulterriemen . 8. Handschuhe: (soweit erforderlich) dunkelbraun, gestrickt.
B. Dienstanzug für Sportausbildung der AO. Tragevorschrift: Dieser Dienstanzug für die Sportausbildung ist zum Ererzierdienst, Ge= ländedienst, Schießausbildung und auf besonderen Befehl beim Einsatzdienst zu tragen.
1. Müße: Wie unter A. beschrieben.
2. Hemd: Braun mit braunem Binder, ohne Hakenkreuzarmbinde. Zum Sportdienst werden Ehrenzeichen und Orden nur auf besonderen Befehl getragen. Partei = genossen haben das Parteiabzeichen und das große Goldene Ehrenzeichen auf der linken Bruſtſeite anzulegen. 3. Stiefelhoje: Wie unter A. beschrieben.
4. Stiefel: Wie unter A. beschrieben. 5. Mantel: Wie unter A. beschrieben. 6. Leibriemen mit Schulterriemen : Wie unter A. beschrieben.
7. Handschuhe: Wie unter A. beſchrieben.
C. Sportanzug der AO.-Sportgruppen 1. Trikot: Weißes ärmelloses Sporthemd aus Trikot mit AO.-Raute. Politische Leiter haben über der AO.-Raute das Hoheitszeichen anzubringen . Die AO.-Raute ist in schwarzer Seide auf weißem Untergrund gewebt.
2. Sporthose : Hellbraun. 3. Sportschuhe : Schwarze leichte Sportschuhe ohne Absatz. 4. Trainingsanzug: Dunkelblau. Auf der linken Seite der Trainingsbluse ist die AD.-Raute angebracht. Politische Leiter haben darüber das Hoheitszeichen anzubringen. Die AO.-Raute ist in weißer Seide auf dunkelblauem Grund gewebt.
33b
Parteifahnen
Hoheitsfahnen Der Führer hat der SA., der 44 , dem NSKK ., der HI. und dem NSD.Studentenbund das Recht zum Führen von Sturmfahnen und den Hoheitsstellen der Partei (Gauleitungen, Kreisleitungen, Ortsgruppen) das Recht zum Führen von Hoheitsfahnen verliehen. Die Hoheitsfahne der Ortsgruppe der NSDAP . iſt das heilige Symbol der Ortsgruppe. Auf ſie wird das Parteimitglied verpflichtet. Sie erhält einen Ehrenplaß auf der Ortsgruppen-Dienſtſtelle. Soweit ihr dort ein würdiger Plaz nicht gegeben werden kann, beſtimmt der Kreisleiter, wo die Hoheitsfahne der Ortsgruppe ihren Ehrenplatz erhält. Die Hoheitsfahne darf nur bei Parteiveranſtaltungen geführt werden. Der Ortsgruppenleiter bestimmt einen diensttuenden Politischen Leiter und überträgt ihm das ehrenvolle Amt des Fahnenträgers. Als Fahnenträger können nur besonders verdiente Politische Leiter eingesetzt werden. Der Fahnenträger hat sich der Bedeutung ſeiner Aufgabe bewußt zu ſein. Für ihn gilt der Leitſpruch: „Die Fahne steht, wenn der Mann auch fällt." Für die Gau- und Kreisfahne gilt sinngemäß das gleiche wie für die Ortsgruppenfahne.
Fahne der Alten Garde Sie ist das Symbol der Alten Garde und trägt das „ Goldene Ehrenzeichen der NSDAP ." auf rotem Fahnentuch. Alljährlich flattert sie den 500 dienstältesten Parteiführern auf ihrer Fahrt durch deutsche Gaue voran .
Traditionsfahnen Die NS.-Kriegsopferversorgung, der Reichsbund der Deutschen Beamten und der NS.-Lehrerbund führen Hakenkreuz - Traditionsfahnen. Als Traditionsfahnen dieser der Partei angeſchloſſenen Verbände gelten diejenigen Fahnen, die vor dem 30. Januar 1933 beschafft wurden oder nach der 34
Machtübernahme der NSDAP . für eine Kriegsopfer- oder Beamtengruppe (Ortsgruppe, Ortswaltung usw.) beschafft wurden, die sich bereits vor der Machtübernahme nachweislich aktiv für die Bewegung eingesetzt hat.
Weihe der Fahnen Hoheitsfahnen, DAF.-Fahnen, Studentenbund -Fahnen u. a . können außer vom Führer nur vom zuständigen Gauleiter geweiht werden. Dieſes geschieht in feierlicher Form auf Gautagen, anläßlich der jährlichen Vereidigung der Politiſchen Leiter oder anläßlich eines Kreisappells.
Ausführung der Fahnen 1. Hoheitsfahnen. Das Fahnentuch aus wollenem Schiffsflaggentuch, hochrot, hat eine Länge von 140 cm, eine Höhe von 120 cm und ist mit silbernen Fransen umrandet. Auf beiden Seiten ist je eine weiße Stoffscheibe im Durchmesser von 90 cm angebracht. Darauf, auf der Spitze stehend, ist ein schwarzes Hakenkreuz mit einer Quadratſeitenlänge von 60 cm und einer Balkenſtärke von 12 cm eingenäht. Spiegel : Dem Hoheitsgebiet entsprechend, trägt die Fahne in der oberen. inneren Ecke mit je 5 cm Abstand von den Kanten beiderseits je einen Fahnenspiegel (waagrecht anzubringen) . a) Für Gaue : Hellroter Samt, 16 cm hoch, 21 cm breit, mit einer aufgenähten 1 cm breiten dunkelroten Ripsbandumrahmung. b) Für Kreise : Rostbrauner Samt, 16 cm hoch, 21 cm breit, mit einer aufgegenähten 1 cm breiten weißen Ripsbandumrahmung. c) Für Ortsgruppen : Hellbraunes Spiegeltuch, 16 cm hoch, 21 cm breit, mit einer 1 cm breiten hellbraunen Tuchumrahmung. Im Spiegel ist der Name des Gaues , Kreiſes bzw. der Ortsgruppe eingestickt. (Ohne die Bezeichnung Ortsgruppe, Kreis oder Gau. ) Die Bestickung erfolgt durch Kurbelstickerei in gotischen (weißen) Buchstaben. Fahnenspize: Hoheitsadler, silberfarben. Lieferung erfolgt durch die Reichszeugmeisterei der NSDAP . (RZM .) 2. Fahne des NSD. - Studentenbundes. Fahnentuch: Auf dem hochroten Fahnentuch sind zwei horizontale weiße Längsstreifen und eine auf weißem Feld stehende Hakenkreuzraute angebracht. Fahnenspiegel : Das Fahnentuch trägt in der oberen inneren Ecke beiderseits einen Fahnenspiegel, 16X21 cm. a) Bei der Gaustudentenbundsführung schwarzer Spiegel mit weiß einge= sticktem Namen des Gaues; b) bei den Hoch- und Fachschulgruppen hellbrauner Spiegel mit weiß eingesticktem Namen der Hoch- bzw. Fachschulen. Fahnenspize : Die Fahnenspiße ist in Speerform gehalten ; Spike und Ringe verchromt. 35
Zum Führen der Fahne sind berechtigt: Gau-Studentenbundsführung. Hoch- und Fachschulgruppen mit mindestens 30 Kameraden. Die Fahnenweihe nimmt der zuständige Gauleiter vor.
Fahnen-Verbot In den nicht aufgeführten Gliederungen bzw. angeschlossenen Verbänden ist das Führen einer Fahne in Ausführung der Parteifahne untersagt, wenn dieselbe nicht vom Führer persönlich geweiht ist. Ausnahmen ſind nur mit besonderer Genehmigung zulässig. Das Verbot bezieht sich auch auf Fahnen , die aus rotem Fahnentuch mit weißer, runder oder ediger Scheibe unter Verwendung eines anderen Symboles als des Hakenkreuzes angefertigt wurden und bei flüchtiger Betrachtung mit den Sturmfahnen der Partei verwechselt werden können. Es ist dagegen erlaubt, wenn Gliederungen, Vereine und Verbände Hakenkreuzfahnen führen, die in der Tuchfläche die Ausmaße 90 ×150 cm nicht überschreiten . Diese Größe entspricht der Tragfahne „ 300 “ der Reichszeugmeisterei. Die Anbringung von besonderen Fahnenſpißen , Spiegeln, Fahnennägeln, Bestickung, Franſen und Wimpeln ist bei dieſen Tragfahnen untersagt.
Hakenkreuz-Tragfahne Das Führen von Hakenkreuz-Tragfahnen, Tuchfläche 90 × 150 cm oder fleiner, ist den angeschlossenen Verbänden sowie Vereinen, Verbänden und Schulklassen gestattet. Die Hakenkreuz -Tragfahne mit der Tuchfläche 90X150 cm führt die Bezeichnung „ Tragfahne 300 “ und kann bei der Reichszeugmeisterei und deren zugelassenen Verkaufsstellen bezogen werden. Die Anbringung von besonderen Fahnenspißen, Spiegeln , Fahnennägeln, Bestickungen, Franſen usw. ist bei allen Tragfahnen unterſagt.
Hausfahne Die Reichs- und Nationalfahne (Hakenkreuzfahne) kann laut Flaggengesetz vom 15. September 1935 als Hausfahne von jedem deutschen Reichsbürger gezeigt werden. Bestimmte Größen für die Hausfahnen sind nicht festgelegt.
Trauerflor an der Fahne Sofern bei Beiſehungen und Trauerfeiern abgestellte Einheiten der NSDAP. in Uniform teilnehmen und Fahnen mitgeführt werden, ist an den Fahnen Trauerflor anzubringen. 36 36
Hakenkreuzarmbinde Die Hakenkreuzarmbinde ist das erste Zeichen der Zusammengehörigkeit von Nationalsozialisten . Sie war in der Kampfzeit der sichtbarste Ausweis für die aktiven Kämpfer des Führers, die sich Spott und Verfolgung und blutigem Terror ausſeßten , wenn ſie dieses Zeichen anlegten. Mit ihm haben sie den Kampf um Deutschland gewonnen. Heute bemüht sich das ganze deutsche Volk, es dieſen ersten Nationalsozialiſten an Opfermut, Einsatzbereitschaft und echter Gesinnung gleichzutun . Zur ewigen Mahnung an jene, die mit ihrem Leben für den Sieg des Hakenkreuzes kämpften , und um das Bewußtsein der Pflicht gegenüber dem Führer und seiner Bewegung zu wecken und wachzuhalten, ist bei Veranstaltungen der Partei, deren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden oder des Staates auch weiterhin den zivilen Teilnehmern ge= stattet, die Hakenkreuzbinde zu tragen. Die Erlaubnis erstreckt sich nur auf geſchloſſene Verbände von Fachschaften, Betriebsgemeinschaften usw., die Teile oder Angehörige eines angeschlossenen Verbandes der Partei sind. Nach Schluß der Veranstaltung ist bei der Auflösung des geschlossenen Verbandes die Armbinde abzulegen. Grundsäglich ist den uniformierten Teilnehmern das Tragen der Hakenfreuzarmbinde ebenfalls gestattet, sofern nicht staatliche oder behördliche Bestimmungen dieſem entgegenstehen.
3 %
37
7
Dienſtſtander für Politiſche Leiter Politische Leiter können Dienſtſtander wie folgt führen : 1. im Reich:
a) Reichsleiter, b) Leiter eines Ob. Amtes bzw. Hauptamtes, c) Leiter eines Amtes , d) Leiter einer Hauptstelle ,
2. im Gau:
a) Gauleiter, b) Stellv. Gauleiter, c) Leiter eines Hauptamtes , d) Leiter eines Amtes,
3. im Kreis:
a) Kreisleiter, b) Leiter eines Hauptamtes bzw. eines Amtes,
4. in der Ortsgruppe : Ortsgruppenleiter.
Der Stander wird vorn an der rechten Seite des Wagens geführt. An der linken Seite kann ein in gleicher Form gehaltener Stander in der Art der Parteifahne angebracht werden. Der Stander darf nur bei offiziellen Dienstfahrten des zuständigen Politischen Leiters Verwendung finden. Bei Benutzung des Wagens für außerdienstliche Zwecke oder dann, wenn der für den Stander zuständige Politische Leiter den Wagen nicht selbst benugt, ist der Stander entweder zu entfernen oder der Überzug anzubringen. Berechtigt zum Führen des Standers ist jeder Politische Leiter, der im Besitze des entsprechenden Politischen-Leiter- Ausweises ist. Die Stander werden durch die Reichszeugmeisterei ausgeliefert. Größe der Stander : a) 29x29 cm quadratisch, für Reichsleiter, Leiter eines Ob. Amtes bzw. Hauptamtes der Reichsleitung , Leiter eines Amtes der Reichsleitung, Gauleiter, Stellv. Gauleiter, Leiter eines Hauptamtes der Gauleitung, Kreisleiter,
b) 25X40 cm, spitwinkelig, für Leiter einer Hauptstelle der Reichsleitung, Leiter eines Amtes der Gauleitung, Leiter eines Hauptamtes bzw. Amtes der Kreisleitung. Die Stander bestehen neben der bestickten Tuchausführung auch in Stahlblechausführung. Einzelheiten siehe Tafeln 19, 21 , 23 und 25.
37a
Dienststander für die Leiterinnen der NS.- Frauenschaft
Leiterinnen der NS.-Frauenschaft können Dienststander (mit Frauenschaftsabzeichen) wie folgt führen :
1. im Reich: a) Reichsfrauenführerin, b) Hauptabteilungsleiterinnen, 2. im Gau : Gaufrauenschaftsleiterin,
3. im Kreis : Kreisfrauenschaftsleiterin (soweit Wagen vorhanden sind) . Der Stander wird vorn an der rechten Seite des Wagens geführt. An der linken Seite kann ein in gleicher Form gehaltener Stander in der Art der Parteifahne angebracht werden. Der Stander darf nur bei offiziellen Dienstfahrten der zuständigen NS.-Frauenschaftsleiterin Verwendung finden. Bei Benukung des Wagens für außerdienstliche Zwecke oder dann, wenn die für den Stander zuständige Frauenſchaftsleiterin den Wagen nicht selbst benußt, ist der Stander entweder zu entfernen oder der Überzug anzubringen . Berechtigt zum Führen des Standers ist jede in Frage kommende Frauenschaftsleiterin, die im Besitze des entsprechenden gültigen Personalausweises der NS.-Frauenschaft ist. Die Stander sind auf dem Dienstwege über den Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . unter gleichzeitiger Beifügung einer Bescheinigung des zuständigen Hoheitsträgers zu beantragen und werden durch die Reichszeugmeisterei der NSDAP . ausgeliefert.
Größe der Stander : a) Für die Reichsfrauenführerin 29x29 cm quadratisch, b) für die Hauptabteilungsleiterinnen in der Reichsfrauenführung sowie Gaufrauenschaftsleiterinnen und Kreisfrauenſchaftsleiterinnen 25 ×40 cm ſpigwinkelig. Die Stander bestehen neben der bestickten Tuchausführung auch in Stahlblechausführung.
38
卐
5
卐
卐
NA
LS
Standarte des Führers
N A
B
UN-D.AP
Fahne der Alten Garde der NSDAP.
Tafel 1
Hoheitsfahnen der NSDAP .
München
Kreis
Altdorf
Ortsgruppe
Tafel 2
Aalen
DAF.-Fahne
Musterbetriebsfahne
Tafel 3
der NSDAP .
Ehrenzeichen
MÜNCHEN 19231933 NOV
N-DR
Goldenes Ehrenzeichen (kleine Ausführung)
UN - DI
Goldenes Ehrenzeichen (große Ausführung) Abzeichen am Band Dom 9. Nov, 1923 (Blutorden)
Ordensband
Dienstauszeichnung (Bronze)
für Frauen
Dienstauszeichnung (Silber)
kleine Ordensschnalle
Dienstauszeichnung (Gold)
NURNBERG
1914
1919 NSD AP
PARTE TAG 1929 Reichsparteitag 1929
Tafel 4 Coburger Ehrenzeichen
S - A TREFFEN BRAUNSCHWEIG 17/18.OKTOBER 1931
SA.-Treffen Braunschweig 1931
NATIONAL
Abzeichen der NSDAP .
NA
LI
ST
IS
of
४ fjoheitszeichen (alte Ausf.)
Partei-Abzeichen
Hoheitszeichen (neue Ausf.)
44
SA.Abzeichen
44Abzeichen
NSAR.Abzeichen
NSTA.Abzeichen
甌
61.-Abzeichen
Ehrenzeichen der hl.
Ehrenzeichen des NSD.-Studentenbund NSD.-Studentenbundes Abzeichen
115.Frauenschaft
Deutsches Frauenwerk
Y
NSBO.Abzeichen
ns.-Frauenschaft Abzeichen
Deutsches Frauenwerk Abzeichen
Tafel 5
Dienstanzug mit Bluse (ohne pistole, da noch nicht verliehen) Berechtigung zum Tragen: Alle Politischen Leiter Dienftrang: Oberhelfer Dienststellung: Leiter einer hilfsstelle in der Ortsgruppe Tafel 6
Dienstmantel Tragweife: Beim Marsch in geschloffener formation und beim Tragen der Bluse (auch ohne Tornister) gefchloffen zu tragen Dienftrang: Helfer Dienststellung: Mitarbeiter in der Ortsgruppe
TH
FFF
Dienstanzug mit hellbraunem Rock Berechtigung zum Tragen: Alle Politischen Leiter Dienftrang: Bereitschaftsleiter Dienfiftellung: Blockleiter
Dienstanzug mit weißem Rock Berechtigung zum Tragen: Ortsgruppenleiter. Politische Leiter Dom Leiter eines Areisamtes, einer Gauhauptstelle, einer Reichsstelle aufwärts Dienftrang: Gemeinschaftsleiter Dienfiftellung: Leiter eines Amtes in der Kreisleitung Tafel 7
C
O C
Tafel 8
Dienstmantel für Dienstanzug Dienftmantel für Großen Dienstanzug offen zu tragen Berechtigung zum Tragen : Ortsgruppenleiter, politische Leiter Berechtigung zum Tragen: Alle Politischen Leiter Dom Leiter eines kreisamtes, einer Gauhauptstelle, einer Dienftrang: Haupt-Gemeinschaftsleiter Reichsstelle aufwärts Dienststellung: Leiter eines Hauptamtes in der Areisleitung Dienftrang: Abschnittsleiter Dienfiftellung: Leiter eines Amtes in der Gauleitung
Großer Dienstanzug mit hellbraunem Rock Berechtigungzum Tragen: Ortsgruppenleiter, Politische Leiter Dom Leiter eines Areisamtes, einer Gauhauptstelle, einer Reichsstelle aufwärts Dienftrang: Haupt-Abschnittsleiter Bientitellung: Areisleiter
Großer Dienstanzug mit weißem Rock Berechtigung zum Tragen: Ortsgruppenleiter, politische Leiter Dom Leiter eines Kreisamtes, einer Gauhauptstelle, einer Reichsstelle aufwärts Dienftrang: Gemeinschaftsleiter Tafel 9 Dienststellung: Ortsgruppenleiter
O G
Ausgehanzug einreihig, hellbraun Berechtigung zum Tragen : Alle Politischen Leiter Dienftrang: Haupt-Bereitschaftsleiter Dienststellung: Jellenleiter Tafel 10 Ab Ortsgruppenleiter, Leiter e. Areisamtes, 6auhauptstelle. Reichsstelle aufwärts mit Feldbinde
Ausgehanzug zweireihig, mit hellbraunem Rock Berechtigungzum Tragen : Ortsgruppenleiter, Politische Leiter Dom Leiter eines Areisamtes, einer 6auhauptstelle, einer Reichsstelle aufwärts Dienftrang: Dienstleiter Dienfiftellung: Leiter eines Hauptamtes in der Reichsleitung
Ausgehanzug einreihig, weif Berechtigungzum Tragen: Ortsgruppenleiter, Politische Leiter Bom Leiter eines Areisamtes, einer Gauhauptstelle, einer Reichsstelle aufwärts Dienftrang: Bereichsleiter Dienfiftellung: Leiter eines hauptamtes in der Gauleitung
Ausgehanzug mit weißem Rock Berechtigungzum Tragen : Ortsgruppenleiter, Politische Leiter Dom Leiter eines Areisamtes, einer 6auhauptstelle, einer Reichsstelle aufwärts Dienftrang: Bereichsleiter Tafel 11 Dienststellung : Leiter eines Amtes in der Reichsleitung
Dienstmantel für Ausgehanzug Berechtigung zum Tragen mit Leibriemen: Alle politischen Leiter mit Feldbinde: Ortsgruppenleiter, Politische Leiter vom Leiter eines Areisamtes, einer 6auhauptstelle, einer ReichsTafel 12 Relle aufwärts Dienftrang: Ober-Befehlsleiter Dienfiftellung: Letter einesOb. Amtes in der Reichsleitung
Umhang Berechtigung zum Tragen: (nur im Einzeldienst) Ortsgruppenleiter, Politiche felter vom Letter eines Areisamtes, einer Gauhauptstelle, einer Reichsstelle aufwärts
C
П Bürodienstanzug mit braunem Rock, aus Köper Berechtigung zum Tragen: Alle im Bürodienst der NSDAP. tätigen haupt- und ehrenamtlichen Politifchen Leiter. Auf der Straße nur unter dem Mantel, Rock im Innendienst auch zur Stiefelhofe zu tragen Dienffrang: Ober-Arbeitsleiter Dienststellung: Leiter einer Hilfsstelle in der Kreisleitung
Bürodienstanzug mit weißem Rock aus Leinen Berechtigung zum Tragen: Alle im Bürodienft tätigen hauptund ehrenamtlichen Politischen Leiter. Auf der Straße nur unter dem Mantel. Rock im Innendienst auch zur Stiefelhofe zu tragen Tafel 13 Dien(trar:c : Einfableiter Dienststellung: Leiter einer Stelle in der Gauleitung
Ο
e Spielmannszugführer eines Spielmannszuges der Gauleitung Dienftrang: Bereitschaftsleiter Dienststellung: Leiter einer hilfsstelle in der Gauleitung Tafel 14
Spielmann eines Spielmannszuges der Gauleitung Dienftrang: Helfer Dienststellung: Mitarbeiter der Gauleitung
Politischer Leiter im Sportanzug
Politischer Leiter im Trainingsanzug
Tafel 15
Führeranwärter auf der Ordensburg der NSDAP .
Tafel 16
Stammführer auf der Ordensburg der NSDAP.
Werkscharführer als politischer Leiter
DAF.-Festanzug
Dienftrang: Arbeitsleiter Dienfiftellung: Betriebsblockobmann Die Werkscharuniform wird aufgetragen
Tafel 17
Dienſtrangabzeichen der Politiſchen Leiter der NSDAP. in der Ortsgruppe
Politischer-LeiterAnwärter (Nicht-Pg.) Politischer-LeiterAnwärter (Pg.)
Arbeitsleiter
Bereitschaftsleiter
Einsatzleiter
Gemeinſchaftsleiter
Oberhelfer
Helfer
OberArbeitsleiter
hauptArbeitsleiter
OberHauptBereitschaftsleiter Bereitschaftsleiter
OberEinsatzleiter
hauptEinsatzleiter
OberhauptGemeinschaftsleiter Gemeinschaftsleiter
Abſchnittstelter
OberAbſchnittsleiter
Abzeichen für Frauenschaftsleiterinnen NS:Frauenſchaft
Ortsfrauenschaftsleiterin
Tafel 18
75.Srauraſchaf
Engerer Stab
ITS:Stauenschaft
MS.Frauenschaft
Erweiterter Stab
Sonstige Mitarbeiterinnen (auch Nicht-Pggn.)
Srauenfchat
Sämtliche ausgeschiedenen Mitarbeiterinnen ufw.
Dienststellungsabzeichen auf der Armbinde der Politiſchen Leiter der NSDAP . in der Ortsgruppe
Mitarbeiter. Leiter eines hilfsfachgebietes, Leitereines Sachgebietes
Leiter einer Hilfsstelle Blockwalter und Blockobmann
Leiter einer Stelle Zellenwalter und Zellenobmann
Leiter einer Hauptstelle
Leiter eines Amtes
Betriebsblockobmann
Betriebszellenobmann, Hauptbetriebszellenobmann
Blockhelfer Betriebsobmann (A).
Zellenleiter Betriebsobmann (( und D) Hauptbetriebsobmann
Ortsgruppenieiter-
份
Blockleiter Befrlebsobmann (B).
份
Politischer-Leiter- Anwärter
kraftwagenstander in der Ortsgruppe
Ortsgruppenleiter
Tafel 19
Dienftrangabzeichen der Politischen Leiter der NSDAP. in der Kreisleitung
Politischer-Leiter- Politischer-LeiterAntodeter (nicht-Pg.) Anwärter (Pg.)
helfer
Oberhelfer
Abschnittsleiter
ளர் OberAbschnittsleiter
hauptAbschnittsleiter
Bereichsleiter
OberBereichsleiter
hauptBereichsleiter
34
Arbeitsleiter
Bereitschaftsleiter
Einsatzleiter
Gemeinschaftsleiter
OberArbeitsleiter
hauptArbeitsleiter
OberHauptBereitschaftsleiter Bereitschaftsleiter
OberEinfahleiter
hauptEinsatzleiter
Dienstleiter
OberhauptGemeinschaftsleiter Gemeinschaftsleiter
Abzeichen für Frauenschaftsleiterinnen
5.Frauenschaft
ns.Granichaf
nsfrauenschaft
Engerer Stab
ErweiterterStab
NS.Frauenfchaft S
(5)
Sonderbeauftragter Der NSDAP.
Tafel 20
Areisfrauenschaftsleiterin
Sonstige Mitarbeiterinnen (auch nicht-Pggn.)
Sämtliche ausgefchiedenen Mitarbeiterinnen ufw.
Dienststellungsabzeichen auf der Armbinde der Politiſchen Leiter der NSDAP . in der Kreisleitung
Dolitifcher-Leiter-Anwärter Sonderbeauftragter: weiße Scheibe u. Hakenkreuz mit goldf. Einfaſſung
Mitarbeiter, Leiter eines hilfsfachgebietes. Leiter eines Sachgebietes
Leiter einer Hilfsstelle
Leiter einer Hauptstelle
Leiter eines Amtes
Leiter einer Stelle
Leiter eines Hauptamtes
Areisleiter
Kraftwagenstander in der Kreisleitung
L
Areisleiter
F
L ୮
Leiter eines Hauptamtes Leiter eines Amtes
Äreisfrauenſchaftsleiterin
Tafel 21
Dienſtrangabzeichen der Politiſchen Leiter der NSDAP . in der Gauleitung
Politischer-Leiter Politiſcher-LeiterAnwärter ( Nicht-Pg.) Anwärter (Pg.)
Arbeitsleiter
Bereitschaftsleiter
Einsatzleiter
Gemeinschaftsleiter
OberArbeitsleiter
hauptArbeitsleiter
OberhauptBereitschaftsleiter Bereitschaftsleiter
OberEinsatzleiter
hauptEinfahleiter
OberhauptGemeinschaftsleiter Gemeinschaftsleiter
Helfer
Oberhelfer
Abschnittsleiter
OberAbſchnittsleiter
hauptAbschnittsleiter
Bereichsleiter
OberBereichsleiter
hauptBereichsleiter
Dienstleiter
OberDienstleiter
HauptDienstleiter
Befehlsleiter
OberBefehlsleiter
6auleiter
Abzeichen für Frauenſchaftsleiterinnen 15.Frauenschaft
15.Frauenſchaf
11S Scauenschaft
S.Frauenschaft
( 5 )
Sonderbeauftragter der NSDAP.
Tafel 22
18-Brauen cha
V Gaufrauenschaftsleiterin
Engerer Stab
Erweiterter Stab
Sonstige Mitarbeiterinnen (auch nicht-Pggn.)
Sämtliche ausgefchiedenen Mitarbeiterinnen ufw.
Dienststellungsabzeichen auf der Armbinde der Politischen Leiter der NSDAP . in der Gauleitung
Politischer-Leiter- Anwärter Sonderbeauftragter: weiße Scheibe u.fiakenkreuz mit goldf. Einfaſſung
Mitarbeiter Leiter eines hilfsfachgebietes Leiter eines Sachgebietes
Leiter einer Stelle
Leiter einerHauptstelle
Leiter eines Amtes
Leiter eines Hauptamtes
Stellvertretender Gauleiter
Gauleiter
Leiter einer filfsstelle
kraftwagenstander in der Gauleitung
G G
[
L
Stellvertretender Gauleiter
Gauleiter
Leiter eines Hauptamtes
NSFRAVERSCHAFT G
Leiter eines Amtes
[
Gaufrauenschaftsleiterin
Tafel 23
Dienſtrangabzeichen der Politiſchen Leiter der NSDAP . in der Reichsleitung
Politischer-Leiter- Politischer-LeiterAnwärter (Nicht-Pg.) Anwärter (Pg.)
Arbeitsleiter
OberArbeitsleiter
Bereitschaftsleiter
OberhauptBereitschaftsleiter Bereitschaftsleiter
Einsatzleiter
Gemeinschaftsleiter
hauptArbeitsleiter
OberEinsatzleiter
hauptEinfahleiter
OberHaupt Gemeinschaftsleiter Gemeinschaftsleiter
helfer
Oberhelfer
Abſchnittsleiter
OberAbschnittsleiter
HauptAbschnittsleiter
Bereichsleiter
OberBereichsleiter
HauptBereichsleiter
Dienstleiter
OberDienstleiter
hauptDienstleiter
Befehlsleiter
OberBefehlsleiter
hauptBefehlsleiter
Reichsleiter
Abzeichen für Frauenschaftsleiterinnen S:Senuenschaft
ns.Srauenschaft
As Stauenschaft
S:Srauenschaft
S-Srauenschap
Engerer Stab
Erweiterter Stab
Sonstige Mitarbeiterinnen (auch nicht-Pggn.)
Sämtliche ausgeschiedenen Mitarbeiterinnen ufio.
5
Sonderbeauftragter der NSDAP.
Tafel 24
Reichsfrauenführerin
Dienststellungsabzeichen auf der Armbinde der Politiſchen Leiter der NSDAP . in der Reichsleitung
Politischer-Leiter-Anwärter Sonderbeauftragter: weiße Scheibe u. Hakenkreuz mit goldf. Einfaſſung
Mitarbeiter, Leiter eines hilfsfachgebietes. Leiter eines Sachgebietes
Leiter einer Hilfsstelle
Leiter einerStelle
Leiter einer Hauptstelle
Leiter eines Amtes
氏
Leiter eines Hauptamtes
Leiter eines Ob. Amtes
Reichsleiter
kraftwagenstander in der Reichsleitung
[
Ꭱ R
R
[
L
Leiter eines Ob.Amtes Leiter eines Hauptamtes
Reichsleiter
Leiter eines Amtes
NS-FRAUENSCHAFT R
[
RL
RC
Hauptabtellungsleiterin
Leiter einer Hauptstelle Reichsfrauenführerin
Tafel 25
Politische-Leiter-Mütze in der Ortsgruppe
Politische-Leiter-Mütze im Kreis
Politische-Leiter-Mütze im Gau
Politische-Leiter-Mütze im Reich
Politische-Leiter-Mütze in Weiß (Paspel nur am mühenband)
Leibriemen 60 mm breit
Tafel 26
Feldbinde goldfarben gewirkt 52 mm breit
Ehrenwaffe des politischen Leiters
Bruftschild für Fahnenträger
Brustschild für Streifendienst
Bandelier für Fahnenträger der Kreisleitung (Ortsgruppe: helleres Braun mit hellblauer Einfaffung)
Pistolengehänge 35 mm breit in Leber 2. Ausführung 40 mm breit goldfarben gewirkt
Fangschnur zum parabedienstanzug
Tafel 27
Tornister mit Decke, Zeltbahn und Kochgeschirr
Brotbeutel mit Feldflasche
Spielmannszugführer
Schwalbennester für Spielmannsund Musikzüge
Spielmann
Musiker
Ortsgruppe Tafel 28
Kreis
6au
Weitere Abzeichen der NSDAP .
DAF.-Abzeichen
DAF.-Walterinnen Umrandung in fjoheitsfarbe
ns.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude"
Z
現
RDF
ns.-Dolkswohlfahrt
NS.-Schwesternschaft
Reichsbund Deutsche Familie
NS.-Rechtswahrerbund
NS.-Lehrerbund
RDB
Reichsbund der Deutschen Beamten
NS.-Reichsbund für Leibesübungen
NS.-KriegsopferDerforgung
7 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
Reichsnährstand
Tafel 29
Gau- Ehrenzeichen der NSDAP .
1923
1926
1936
2. Ausführung 1925 BERLIN Sachsen, Bayreuth, Halle-Merseburg,HessenNassau, MagdeburgAnhalt, Mecklenburg
Berlin (Gold und Silber)
Ostpreußien (Silber)
ALTER
GOSTH A
NNOVE
R
LERM
E
DER JAHRE SIM
GAUTA
HSDAPA
KAMPFER
FURTREUE
HUBING Danzig-Westpreußen (Silber) 2. Ausführung durchbrochen und ohne Inschrift
47
Ofthannover (Gold, Silber, Bronze)
Thüringen (Silber)
GA
N
UBADE
Baden
Baden
(Gold und Silber)
(Silber)
Tafel 29a
Effen (Gold und Silber)
Kursteilnehmer einer Schule eines angeschloffenen Verbandes der NSDAP. 7י
Kursteilnehmer einer Gauſchule der NSDAP . Tafel 29b
ns.-Schwester
Tafel 29c
Haustafel der NSDAP.
Hierspricht Nationalsozialistische
dieNSDAP Deutsche Arbeiterpartei
Volksgenossen! Braucht Ihr Rat und Hilfe So wendet Euch an die NSDAP
Geschäfts: Stellen:
NSDAP: Sprechzeit: u.a.zuständigfür Anfragen betreffs SA== NSKK=HING.-Frauenschaft ufm. Blockleiter der NSDAP:
DAF.-KIF: NSV:
Sprachzeit: Sprechzeit:
Blodwalter: Blockwalter:
Mitteilungen
diemitbrauchliche Beanhungdieser Tafel wird strafrechtlich verfolgt.
Tafelgröße 65 × 80 cm
Tafel 29d
Schilder für Dienſtſtellen der NSDAP . Durch die Verfügung des Führers über die Einführung der Antiqua- Schrift bei den Dienststellen der NSDAP. ist eine Umgestaltung dieser Schilder notwendig geworden. Die neuen Dienststellenschilder-Ordnung stellt die NSDAP . mehr in den Vordergrund als bisher durch die Einführung des neuen Hauptschildes. An jedem Dienstgebäude, in dem eine Dienststelle der NSDAP. ihren Sit hat, wird in Zukunft für jeden Volksgenossen zu erkennen sein, daß es sich hier um eine Dienſtſtelle der NSDAP. handelt, gleichgültig, ob es sich um ein Amt des Arbeitsbereiches des Hoheitsträgers selbst handelt oder um eine Dienststelle einer Gliederung oder eines angeschlossenen Verbandes. Der Hinweis auf Amter, Gliederungen, angeschlossenen Verbänden usw. erfolgt durch besondere Beischilder. Diese Regelung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft für Neuanschaffungen . Über die alten Dienstschilder der NSDAP., soweit sie mit Fraktur-Schrift verſehen sind, wird nach Aufhebung der durch die Kriegswirtschaft bedingten Einschränkungen durch eine neue Anordnung verfügt.
A. Dienſtſtellenſchilder- Ordnung der NSDAP . Die Dienststellen der NSDAP ., ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände führen zur Kenntlichmachung ihres Dienstsizes Dienststellenschilder. An jedem Gebäude, in dem Dienststellen der Partei untergebracht sind, darf nur ein Schild (Hoheitsschild mit Beischild oder Hauptschild mit Beischild) ge= führt werden. Falls mehrere verschiedene Dienststellen in ein und demselben Gebäude ihren Siz haben, sind die Beischilder innerhalb des Gebäudes anzubringen.
B. Prüfung Bei jeder Bestellung ist durch die Organisationsämter darauf zu achten, daß der Text des Schildes dem des Stellenplanes (siehe Organisationsbuch der NSDAP.) entspricht.
C. Bezug, Verrechnung und Auslieferung Durch die Einheitlichkeit der Dienststellenschilder der NSDAP . in Form , Text, Qualität und Preis wird die Herstellung und Beschaffung der Dienststellenschilder erleichtert. Sämtliche parteiamtliche Dienststellenschilder werden ausschließlich durch die Reichszeugmeisterei der NSDAP . geliefert. Nur hierdurch kann die unbedingt notwendige Einheitlichkeit und Richtigkeit in Form, Text, Qualität und Preis gewährleistet werden. 39
1. Bezug: Alle Bestellungen der Ortsgruppen-, Kreis- und Gaudienſtſtellen ſind auf dem Dienstwege über den zuständigen Gauschatzmeister nach Benehmen mit dem Gauorganiſationsleiter, der die sachliche Richtigkeit zu überprüfen hat, an den Reichsschatzmeister der NSDAP., Hauptamt I Reichsfinanzverwaltung München 33, nach Möglichkeit in einer monatlichen Sammelbestellung einzureichen. Alle Bestellungen von Dienststellen innerhalb der Reichsleitung sind nach Überprüfung auf ihre ſachliche Richtigkeit durch den zuständigen Organisationsleiter über den Verwaltungsleiter der betreffenden Reichsleitungsdienststelle an den Reichsschazmeiſter der NSDAP., Hauptamt 1 — Reichsfinanzverwaltung — einzureichen. Die Dienststellen der Gliederungen der NSDAP . reichen die Bestellung nach Überprüfung durch das zuständige Organiſationsamt auf dem Dienstweg über den zuständigen Kassenleiter an den Reichskaſſenverwalter der Gliederung ein. 2. Sammelbestellungen : Um Unkoſten für Verpackung und Fracht zu ersparen, wird , insbesondere den Kreisleitungen, die Aufgabe von monatlichen Sammelbestellungen empfohlen.
3. Auslieferung: Die Auslieferung der bestellten Dienststellenschilder erfolgt durch die Reichszeugmeisterei direkt an die beſtellende Dienststelle. 4. Verrechnung: Der Verrechnungsbetrag ist in jedem Falle im voraus an die Reichszeugmeisterei der NSDAP. zu entrichten. Wohnungstürschilder werden nur unter Nachnahme versandt.
D. Ausführung der Dienſtſtellenſchilder I. Hoheitsschild Größe: 50x50 cm. Aufdruď: 1. oben : Hoheitszeichen, 2. darunter : NSDAP. Verwendung : Nur an Gebäuden, in denen ein Reichsleiter, Gauleiter, Kreisleiter oder Ortsgruppenleiter ſeinen Dienstsiz hat. ( Siehe Abbildungen 1a, 2a, 3a, 4a, 5a)
II. Hauptſchild Größe: 50x50 cm. Aufdruď: 1. Zeile : verkleinerter Hoheitsadler, 2. Zeile : NSDAP., 3. und 4. Zeile : Name des Hoheitsgebietes .
39a
Berwendung : Nur an Gebäuden solcher Parteiämter, die nicht ihren Dienstsitz im Gebäude des Hoheitsträgers haben, wie Gebietsobmänner und Gebietswalter der Gliederungen, angeschlossenen Verbände usw. ( Siehe Abbildungen 6a-9a)
HI. Beischild Größe : 50 × 18 cm bei Text bis zwei Zeilen oder 50 × 24 cm bei Texten mit drei und mehr Zeilen. Aufbruck: Als Ergänzung zum Hoheitsschild : Name des Hoheitsgebietes ; als Ergänzung zum Hauptschild : Name der Dienststelle. ( Siehe Abbildungen 1b- 19b) Auslandsorganiſation : Das Beischild für Dienststellen der Auslands-Organisation (Gauleitung, Landesgruppe, Landeskreis und Ortsgruppe) trägt über der übrigen Bezeichnung des Hoheitsbereiches die Überschrift AuslandsOrganisation. (Siehe Abbildung 5b) Deutsches Frauenwert: Dienststellen des Deutschen Frauenwerkes führen kein eigenes Schild. Soweit notwendig, werden sie durch ein Beischild mit der Aufschrift Deutsches Frauenwert“ und darunter mit der Bezeichnung der Dienststelle fenntlich gemacht. (Siehe Abbildung 14b)
IV. Wohnungstürſchilder Größe: 14X8 cm. Aufdruck: Ortsgruppenleiter der NSDAP. oder Zellenleiter der NSDAP . oder Blockleiter der NSDAP. Berwendung: Das Wohnungstürschild wird an der Wohnungs- bzw. Haustüre des betreffenden Hoheitsträgers der NSDAP . angebracht, um neben seiner Herausstellung den Volksgenossen das Auffinden seiner Wohnung zu erleichtern.
V. Dienststellenſchilder für die Gliederungen der Partei Die parteiamtlichen Schilder können von den Gliederungen für ihre For mationen wie folgt geführt werden : Bei der SA.: Von der Gruppe, Brigade, Standarte. Bei der
: Vom Oberabchnitt, Abschnitt, Standarte.
Beim NSKK.: Von der Motor-Obergruppe, Motorgruppe, Motorstandarte. Bei der HI .: Vom Obergebiet, Gebiet, Bann. Bei dem BDM. in der HI.: Vom Gauverband, Obergau, Untergau. Der Bezug der Dienstschilder erfolgt über die Reichsdienststellen der Gliederungen durch die Reichszeugmeisterei der NSDAP.
39b
E. Überſicht über Dienſtſtellenſchilder 1. Hoheitsschilder
Nr. 1 a
Nr. 2 a
NSDAP.
NSDAP.
b
Der Reichsschatzmeister
Nr. 3 a
b
Nr. 4 a
NSDAP .
b
Gauleitung Pommern
Kreisleitung Greifswald
NSDAP.
b
Ortsgruppe Greifswald-Mitte
Nr. 5 a
NSDAP.
b
AuslandsOrganisation Landesgruppenleitung in Italien
40
II. Hauptschilder
Nr. 6 a
NSDAP .
Der Reichsschatzmeister
b
Hauptamtl Reichskassenverwaltung
Nr. 7a
b
Nr. 8 a
NSDAP.
NSDAP.
Gauleitung Pommern
Gauleitung Pommern
Propagandaamt Filmstelle
Nr. 9a
b
Deutsche Arbeitsfront Gesundheit -Volksschutz
Nr. 10a you
b
40a
NSDAP .
NSDAP .
Gauleitung Pommern
Gauleitung Pommern
NS.-Volkswohlfahrt
b
NS.-Frauenschaft
Nr. 11 a
NSDAP.
Kreisleitung Greifswald
b
Nr. 12 a
b
Nr. 14 a
b
Propaganda
Nr. 13 a
NSDAP.
NSDAP.
Kreisleitung Greifswald
Kreisleitung Greifswald
Deutsche Arbeitsfront NS.-Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude" Kartenverkaufsstelle
you
b
Nr. 15 a
NS.-Volkswohlfahrt Kindergarten
ye
NSDAP.
NSDAP.
Kreisleitung Greifswald
Kreisleitung Greifswald
NS.-Frauenschaft Deutsches Frauenwerk Mütterschule
b
NS.- Kriegsopferversorgung
40b
Nr. 16 a
b
Nr. 17 a
NSDAP.
NSDAP .
Ortsgruppe Greifswald-Mitte
Ortsgruppe Greifswald-Mitte
NS.-Volkswohlfahrt NS.-Schwesternschaft
Nr. 19 a
Nr. 18 a
b
b
Deutsche Arbeitsfront
NSDAP.
NSDAP.
Ortsgruppe Greifswald-Mitte
Ortsgruppe Greifswald-Mitte
NS.-Frauenschaft Kindergruppe
NS.-Kriegsopferversorgung
III . Wohnungstürſchilder
Ortsgruppenleiter der NSDAP.
41
Zellenleiter der NSDAP.
Blockleiter der NSDAP.
Abzeichen der NSDAP .
Amtliche Abzeichen der Partei find : I. Ehrenzeichen : 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Der Blutorden vom 9. November 1923. Das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP . Die Dienstauszeichnungen der NSDAP . Die Traditions- Gauabzeichen. Das Goldene Ehrenzeichen der HI. Das Coburger Ehrenzeichen. Das Nürnberger Parteitagabzeichen 1929. Das Abzeichen vom SA.-Treffen in Braunschweig 1931 .
II. Abzeichen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Parteiabzeichen. Hoheitszeichen. SA. Abzeichen. 44-Abzeichen. NSKK.-Abzeichen.
8. 9. 10. 11. 12.
NS.-Frauenschaft-Abzeichen. NSBO.-Abzeichen. DAF .-Abzeichen . NSV .-Abzeichen. NSKOV .-Abzeichen.
NSD.-Studentenbund-Abzeichen . 13. RDB . -Abzeichen. 14. NSRB .-Abzeichen. HI.-Abzeichen.
Das Parteiabzeichen Verpflichtet zum Tragen des Parteiabzeichens ist jeder, der im rechtmäßigen Besitz einer Mitgliedskarte oder eines Mitgliedsbuches der NSDAP. ist. An der Uniform wird es auf der linken Bruſttasche getragen. Auf dem Zivilrod kann neben dem Parteiabzeichen zugleich das Hoheitszeichen der NSDAP. getragen werden.
Tragen von Orden und Ehrenzeichen zum Dienstanzug Zum Dienstanzug der Politischen Leiter sowie der Führer und Angehörigen der Gliederungen der Partei dürfen, soweit den einzelnen verliehen, nur die Orden und Ehrenzeichen angelegt werden, die auf Grund der Verordnung zur Durchführung des Gesezes über Orden und Ehrenzeichen vom 14. November 1935 getragen werden dürfen (ſ . Seite 513 ).
42
Der Blutorden Verleihung: Der Führer hat den aktiven Teilnehmern am 8. und 9. November 1923 in München, soweit sie mindestens bis 31. Dezember 1931 wieder der NSDAP . beigetreten sind, den Blutorden verliehen. Der Führer verfügte außerdem, daß der Blutorden nunmehr auch an solche Parteigenoſſen verliehen wird, die im alten Reich und in den öfterreichischen Gauen im Kampf für die Bewegung a) zum Tode verurteilt, dann zu lebenslänglichem Kerker begnadigt wurden, b) Freiheits- bzw. Kerkerstrafen (auch in österreichischen Anhaltelagern) von mindestens einem Jahr verbüßt haben, c) besonders schwer verletzt wurden. Er wird am Oberrand der rechten oberen Rodtasche getragen. Auf dem Mantel wird der Orden bzw. das Ordensband nicht getragen. Der Verlust eines Blutordens ist unverzüglich unmittelbar dem Reichsschahmeister zu melden. Die Lieferung von Zweitstücken und die Nachlieferung von Ordensbändern erfolgt gegen Kostenersatz durch den Reichsschatzmeister. Der Blutorden bleibt nach dem Tode des Trägers im Familienbesig. Das Recht zum Tragen des Blutordens erlischt 1. beim Ausscheiden des Blutordensträgers aus der Partei, 2. bei rechtskräftiger Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung eines Parteiamtes auf die Dauer der Aberkennung, 3. durch Verfügung des Reichsschatzmeisters im Einvernehmen mit dem Obersten Richter der Partei nach Anhören der Ordenskommiſſion. In diesen Fällen sind die Ordensmedaille und etwa vorhandene Zweitstücke nebst Band, Verleihungsurkunde und Besizurkunde vom Ortsgruppenleiter einzuziehen und auf dem Dienstweg dem Reichsschatzmeister zuzuleiten. Der Reichsschahmeister ist für die Bearbeitung aller Blutordensangelegenheiten zuständig. Die Verleihung des Blutordens erfolgt durch den Führer auf Antrag des Reichsschatzmeisters. Der Antrag des Reichsschatzmeisters beim Führer erfolgt nach Anhören der vom Reichsschaßmeiſter berufenen Ordenskommiſſion. Die vom Führer mit dem Blutorden ausgezeichneten Parteigenoſſen erhalten eine vom Reichsschatzmeister ausgestellte Verleihungsurkunde sowie eine Besiturkunde.
Das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP.. Verleihung : Es wird auf Anordnung des Führers an solche Parteigenossen und Parteigenossinnen verliehen, welche die Mitgliedsnummer unter 100 000 besigen und seit ihrem Eintritt ununterbrochen der Partei angehören. Der Führer verleiht außerdem das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um Volk und Reich. 1333
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Die Befizer des Ehrenzeichens erhalten eine von dem Reichsschatzmeister ausgestellte Beſikurkunde. Ausführung und Tragweiſe: Das Goldene Ehrenzeichen besteht aus dem Parteiabzeichen mit goldenem Kranz. Die Mitgliedsnummer des Trägers ist auf der Rückseite des Ehrenzeichens eingraviert. Es wird in zwei Größen ausgegeben. Das größere wird auf der Mitte der linken Rocktasche der Partei-Uniform (ganz gleich welcher Art ) getragen. Das kleine Ehrenzeichen wird auf dem Zivilanzug getragen. Auf dem Mantel wird ein Ehrenzeichen nicht angelegt. Neben dem Goldenen Ehrenzeichen der NSDAP . wird ein TraditionsGauabzeichen nicht getragen. Es steht den Trägern des Ehrenzeichens frei, an Stelle des Ehrenzeichens ein Traditions- Gauabzeichen zu tragen. Besitzrecht: Im Falle des Ablebens von Inhabern von Ehrenzeichen können diese im Besitze der Angehörigen verbleiben, welche jedoch laut der verliehenen Besiturkunde nicht das Recht zum Tragen des Ehrenzeichens haben. Das Recht zum Tragen des Ehrenzeichens erlischt mit dem Ausscheiden des Inhabers aus der Partei.
Dienſtauszeichnung der NSDAP . Verfügung des Führers vom 2. April 1939 In Anerkennung der Betätigung der sich im Dienste der Partei für die Betreuung des deutschen Volkes einsehenden Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen hat der Führer die Dienstauszeichnung der NSDAP. gestiftet. 1. Die Dienstauszeichnung der NSDAP . können Parteimitglieder erhalten, die in der Partei, einer ihrer Gliederungen oder in einem ihrer angeschlossenen Verbände 10, 15 oder 25 Jahre ununterbrochen aktiv mitgearbeitet haben. Nichtparteigenossen können zur Verleihung der Dienstauszeichnung der NSDAP. vorgeschlagen werden, wenn für sie die Aussicht besteht, in die Partei aufgenommen zu werden. 2. Die Dienstauszeichnung der NSDAP . wird verliehen : für 10 Jahre aktive Dienstzeit in Bronze, für 15 Jahre aktige Dienstzeit in Silber, für 25 Jahre aktive Dienstzeit in Gold.
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3. Die Dienstauszeichnung der NSDAP. ist ein Ordenskreuz , das auf der Mitte das Hoheitszeichen der Partei trägt. Es wird in Bronze an einem braunen, in Silber an einem blauen, in Gold an einem roten Band getragen. 4. Zur Dienstauszeichnung der NSDAP . wird eine Beſikurkunde ausgestellt. 5. Nach dem Tode des Inhabers der Dienstauszeichnung der NSDAP. kann diese im Besiz der Hinterbliebenen bleiben . Diese haben nicht das Recht, die Dienſtauszeichnung der NSDAP . zu tragen. Ausführungsbestimmungen erläßt der Reichsorganisationsleiter der NSDAP .
Ausführungsbestimmungen zur Dienstauszeichnung der NSDAP. 1. Die Dienstauszeichnung der NSDAP . wird auf der linken Bruſtſeite hinter Kriegsauszeichnungen und vor Erinnerungsmedaillen getragen. 2. Von der Dienstauszeichnung der NSDAP . wird entweder das Band auf der fleinen Ordensschnalle oder das Band mit der Dienstauszeichnung auf der großen Ordensschnalle getragen. Sind mehrere Auszeichnungen verliehen, werden alle entsprechenden Bänder bzw. Auszeichnungen getragen. 3. Frauen legen die Dienstauszeichnung der NSDAP. bei den Gelegenheiten an, bei denen auch die Männer dieſe tragen. 4. Hat ein Parteigenosse die Dienstauszeichnung der NSDAP. und ein oder mehrere Treudienstabzeichen, z. B. der Wehrmacht oder der Polizei , verliehen bekommen, so trägt er die Auszeichnung der Formation, deren Uniform er trägt, vor den anderen. Die Verfügungstruppe trägt erst die Dienstauszeichnung der NSDAP., dann die Auszeichnung für den besonderen Waffendienst (blaues Band) . 5. Die Verleihung der Dienstauszeichnung der NSDAP . erfolgt auf Antrag. Parteigenossen, die die Voraussetzung für die Verleihung der Auszeichnung erfüllen, stellen den „Antrag auf Erwerbung der Dienstauszeichnung der NSDAP.“ bei dem für sie zuständigen Ortsgruppenleiter über das Ortsgruppenpersonalamt. 6. Vor Stellung des Antrages auf Erwerb der Dienstauszeichnung der NS. = DAP. haben sich alle Politischen Leiter über die Verleihungsgrundlagen genauestens zu informieren . 7. Die Verleihungen finden zum 30. Januar jeden Jahres statt. Letter Termin zur Einreichung ist der 31. Oktober. Anträge müssen immer für die Parteigenossen gestellt werden, die bis zum 30. Januar die geforderten Dienstjahre erreicht haben. Die Ausgabe der jeweils zum 30. Januar verliehenen Dienstauszeichnungen der NSDAP. erfolgt jährlich am 24. Februar im Rahmen örtlicher Parteifeiern. 8. Die erfolgte Verleihung wird den Gauleitern und Reichsleitern rechtzeitig bekanntgegeben. Die Antragsprüfenden haben die Ausgezeichneten zum 30. Januar von der Verleihung der Dienstauszeichnung zu unterrichten und
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die Dienstauszeichnung in würdiger Form zu übergeben bzw. übergeben zu laſſen. Die Verleihung ist nach Möglichkeit für alle Angehörigen des zuständigen Dienstbereiches gleichzeitig vorzunehmen. 9. Zu der Dienstauszeichnung gibt es eine Besizurkunde. Die Befigurkunden tragen den Namenszug des Führers. 10. Die Verleihung der Dienstauszeichnung ist von dem zuständigen Hoheitsträger im Mitgliedsbuch zu bestätigen. 11. Die Mitgliedschaft des Parteigenossen, für den die Dienstauszeichnung der NSDAP. beantragt wird, muß am Tage der Verleihung ununterbrochen wenigstens vier Jahre dauern. Die vorher liegende Tätigkeit wird voll angerechnet. Die Bestimmung, daß am Tag der Verleihung der Dienstauszeichnung wenigstens eine ununterbrochene vierjährige Mitgliedschaft zur NSDAP . vors liegen muß, gilt für Antragsteller aus der Ostmark und dem Sudetenland, ab Januar 1943. Antragsteller aus der Ostmark und dem Sudetenland müſſen im Januar 1940 eine einjährige ununterbrochene Mitgliedschaft zur NSDAP., im Januar 1941 ein zweijährige ununterbrochene Mitgliedschaft zur NSDAP. und im Januar 1942 eine dreijährige ununterbrochene Mitgliedschaft zur NSDAP. nachweisen können. 12. Die Mitgliedschaft muß in jeder Beziehung in Ordnung sein. 13. Ehrenamtliche und hauptamtliche Dienstzeit werden gleich gerechnet. 14. Ist in demselben Zeitabschnitt verschiedener Dienst, z . B. als Politischer Leiter und in der SA., getan, wird nur der eine angerechnet. 15. Der erste anrechnungsfähige Monat ist der Februar 1925. Der Eintrittsmonat ist mitzurechnen. 16. Die in attiver Tätigkeit vor dem 30. Januar 1933 verbrachte Dienstzeit wird doppelt gerechnet. 17. Ist eine aktive Tätigkeit vor dem 30. Januar 1933 nicht nachzuweisen, so kann die nachgewiesene Zeit der Mitgliedschaft vor diesem Termin einfach angerechnet werden. 18. Unterbrechungen durch Wehrdienst werden, sofern es sich um kurzfristige Übungen handelt, nicht angerechnet, wenn bis zu Beginn der Übung und sofort nach ihrer Beendigung Parteidienst nachgewiesen wird. Als kurzfristige Übung gilt jede freiwillige im Wehrdienst abgeleistete Übung bis zur Dauer von einem Jahr. Dieſe Zeit wird als aktive Tätigkeit in Anrechnung gebracht. Zwei- oder mehrjährige Dienstzeit wird nicht auf die aktive Dienstzeit in der Partei angerechnet, aber andererseits wird sie auch nicht als Unterbrechung der Dienstzeit der NSDAP . angeſehen. Die Teilnahme am Kampf in Spanien gilt als aktive Parteitätigkeit unter der Voraussetzung, daß vorher und nachher aktiver Parteidienst geleistet wurde. Kriegsdienst ab 2. 9. 1939 gilt als aktive Parteitätigkeit, wobei es gleichgültig ist, ob eine Einberufung zur kämpfenden Truppe, zum Roten Kreuz oder zur Polizei-Reserve uſw. erfolgt ist. 8 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
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19. Bei eventuell durch Umzug oder dergleichen bedingten kurzfristigen Unter brechungen des Dienstes oder der Mitgliedschaft ist dann großzügig zu verfahren, wenn der Betreffende sich sonst als diensteifrig und -freudig gezeigt hat. 20. Als aktive Tätigkeit gilt u. a. die Tätigkeit als : Politischer Leiter, SA.-, 4-, NSKK.- oder NSFK.-Mann oder -Führer, HI.-, Jungvolk-, BDM.-, Jungmädelschaftsangehörige bzw. führer oder -führerin, NSBO.-Mitarbeiter vor dem 30. Januar 1933 oder Obmann, Walter, Walterin , Wart in der Deutschen Arbeitsfront, oder Werkscharführer, Walter oder Walterin in der NSV . Angerechnet werden auch die Tätigkeiten, für die vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt eine Bezeichnung überhaupt oder die heute gültige Dienstbezeichnung eingeführt wurde. Teilnahme an Lehrgängen der Partei und Besuch der Parteischulen, Ordensburgen, Junkerschulen und dergleichen gilt als aktive Tätigkeit. Die Zugehörigkeit oder Führertätigkeit im Frontbann gilt nicht als aktive Parteitätigkeit . Die obigen Bestimmungen werden für die Ostmark wie folgt erweitert : Die Betätigung im Deutschen Soldatenbund ab Oktober 1932 gilt als aktive Tätigkeit. Die Tätigkeit im Steieriſchen Heimatschuß wird ab Mai 1933 von Fall zu Fall als aktive Tätigkeit gerechnet, wenn durch zwei Bürgen nachgewiesen ist, daß der Antragsteller sich während seiner Zugehörigkeit zum Steierischen Heimatschuß an die zwischen der Landesleitung Österreich der NSDAP . und dem Steierischen Heimatschuk getroffenen Vereinbarungen vom Mai 1933 gehalten hat. 21. Nachgewiesene z. b. V.- Stellungen können nur dann angerechnet werden, wenn von dem zuständigen Hoheitsträger der Nachweis geliefert wird , daß während der 3. b. V.-Stellung auch tatsächlich eine Tätigkeit ausgeübt wurde. Die Verleihung der Uniform für Ausgeschiedene und das Innehaben eines Ehrendienstranges bei Gliederungen bedeutet keinesfalls aktive Tätigkeit. 22. Der Nachweis einer Tätigkeit muß von dem Parteigenossen, der die Dienstauszeichnung erhalten soll, erbracht werden. Die Nachweise sind von dem zuständigen Hoheitsträger und Sachberater des Antragsberechtigten zu prüfen und zu begutachten. Die Tätigkeit ist nachzuweisen : durch Eintragungen im Mitgliedsbuch der NSDAP ., durch zur seinerzeitigen Dienstzeit oder zur Beendigung der seinerzeitigen Dienstzeit ausgestellte Bescheinigung der für die damals innegehabten Dienststellungen zuständig geweſenen Hoheitsträger oder Gliederungsführer, oder, wo ein Antragsteller nicht im Besize eines derartigen Beweismittels ist, durch jetzt auszustellende ehrenwörtliche schriftliche Tätigkeitsbestätigung und Bescheinigung des seinerzeit zuständigen Hoheitsträgers und noch eines Bürgen. Beide Bürgen müssen heute in der Partei sein und möglichst ein Amt bekleiden. Sollte der damalige Hoheitsträger nicht mehr Parteigenosse sein, ist die Bürgschaft eines anderen heute in der Partei Tätigen beizubringen. 43d
Die Bürgen sind von dem Parteigenoſſen, der Antrag auf Erwerb der Dienstauszeichnung stellt, zu veranlaſſen, ihre Bürgschaftserklärung an die Dienststelle abzugeben, bei der der Antrag auf Erwerb der Dienstauszeich nung gestellt wurde. 23. Die Anträge sind auf besonderen Formularen auf dem Dienstweg einzureichen. Die Tätigkeitsnachweiſe ſind im Original oder in beglaubigter Abſchrift einzureichen. Die Unterlagen sind später zu den Personalakten des Ausgezeichneten zu nehmen.
24. Arten der Dienstauszeichnung: a) Dienstauszeichnung für 10jährige Dienstzeit : Gesamtausführung aus bronzefarbenem Metall . b) Dienstauszeichnung für 15jährige Dienstzeit : Umrandung des Kreuzes, Strahlen, Eichenlaubkranz und Hoheitszeichen aus silberfarbenem Metall . Die Flächen des Kreuzes in dunkelblauer Emaille. c) Dienstauszeichnung für 25jährige Dienstzeit : Umrandung des Kreuzes, Strahlen, Eichenlaubkranz und Hoheitszeichen aus goldfarbenem Metall. Die Flächen des Kreuzes in weißer Emaille. 25. Ordensbänder : a) Ordensbandfarbe der Dienstauszeichnung für 10jährige Dienstzeit : dunkelbraun, mit je einem weißen Streifen an den Rändern, durch dessen Mitte sich eine in der Grundfarbe des Bandes gehaltene schmale Linie zieht. b) Ordensbandfarbe der Dienstauszeichnung für 15jährige Dienstzeit : blau, mit je einem weißen Streifen an den Rändern, durch deſſen Mitte sich eine in der Grundfarbe des Bandes gehaltene schmale Linie zieht. c) Ordensbandfarbe der Dienstauszeichnung für 25jährige Dienstzeit: rot, mit je einem weißen Streifen an den Rändern, durch deſſen Mitte fich eine breitere und zwei schmälere goldfarbene Linien ziehen ; 26. Tragweiſe der Dienſtauszeichnung: a) Für Parteigenossen : Dienstauszeichnung am Band (Große Ordensschnalle) zum Großen Dienstanzug und Paradedienstanzug ; zu den übrigen Dienstanzügen nur auf be= sondere Anordnung der Hoheitsträger. Kleine Ordensschnalle (Feldspange) mit kleinem Eichenlaub und Hoheitsadler bei den übrigen Dienstanzügen ; beim Ausgehanzug zweireihig mit hellbraunem Rod über dem Parteiabzeichen. Band oder Ordensschleife am Zivilanzug im Knopfloch des linken Rodaufschlages; b) für Parteigenossinnen : Dienstauszeichnung am Band , um den Hals gehängt (entspricht Großer Ordensschnalle) . Das Band wird so um den Hals getragen, daß die Dienstauszeichnung höher als andere Orden zu liegen kommt. Ordensschleife für Zivil (entspricht Kleiner Ordensschnalle) . c) Wenn nur 1 Orden getragen wird, hat das Band eine Breite von 30 mm, wenn die Schnalle 2 oder mehr Orden umfaßt, haben die Bänder eine Breite von 15 mm. 8.
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d) Auf der Großen und Kleinen Ordensſchnalle werden die Dienstauszeichnungen in der Reihenfolge der Stufe angebracht, also 1. Gold, 2. Silber, 3. Bronze. (Die besonderen Anweisungen der Wehrmacht für die Trage= weise von Orden und Ehrenzeichen zu den Wehrmachtsuniformen werden hierdurch nicht berührt.) e) Die Reihenfolge auf der Zivilschleife verläuft entsprechend von oben nach unten, so daß an oberster Stelle der Dienstauszeichnung der NSDAP . das Bändchen der goldenen, darunter der silbernen, darunter das der bronzenen Dienstauszeichnung zu tragen ist. f) Die Bänder der Zivilschleife werden in einem Ring getragen. g) An erster Stelle, also über der Dienstauszeichnung der NSDAP., werden Kriegsorden getragen : 1. EK. , 2. Kriegsverdienstkreuz, 3. Frontkämpfer- bzw. Kriegsteilnehmerzeichen. Sonstige Kriegsorden können nach Ermessen des Trägers am entsprechenden Plaz (siehe Anordnung 9/40) angebracht werden. h) Wenn das Band des EK. getragen wird, ist auf dem Ring die Miniatur des EK. anzubringen. Ist das Kriegsverdienstkreuz oder das Frontkämpferzeichen mit Schwertern und fein EK. vorhanden, dann sind auf dem Ring die Schwerter anzubringen. Ist das Kriegsverdienstkreuz oder das Kriegsteilnehmerzeichen ohne Schwerter vorhanden , dann trägt der Ring das Hoheitszeichen im Eichenlaubtranz der höchsten verliehenen Dienstauszeichnung der NSDAP. i) Wenn mehr als drei Auszeichnungen auf der Zivilschleife getragen werden, ist jeweils nur das Band der höchsten verliehenen Dienstauszeichnung der NSDAP. anzubringen.
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HJ.-Ehrenzeichen Mit Genehmigung des Führers hat der Reichsjugendführer allen denen, die der HI. vor dem 1. Oktober 1932 angehört haben und seitdem in ihr, der Partei oder einer ihrer Gliederungen Dienst getan haben, ein HI.Ehrenzeichen verliehen. Es darf nur auf dem HI.-Dienstanzug oder auf dem Zivilrock getragen werden.
Sonstige Orden und Ehrenzeichen Zum Dienstanzug können außer dem Blutorden noch alle Orden und Ehrenzeichen getragen werden, welche laut Verordnung des Führers und der Reichsregierung zum Tragen zugelaſſen ſind. Spangen, Tagungsabzeichen, Blaketten usw. dürfen zum Dienstanzug nur für die Dauer ihrer Gültigkeit getragen werden. Parteigenossen, denen vom Führer der Narvikſchild oder der Krimſchild verliehen worden ist, dürfen diesen auf der Parteiuniform tragen. Auf dieser ist der Narvik- oder Krimschild zwei Zentimeter oberhalb der Hakenkreuzarmbinde auf dem linken Oberarm anzubringen.
Anlegen von Orden: Zum Dienstanzug wird kleine Ordensschnalle getragen. Bei besonderen Anlässen sind die Orden selbst anzulegen (große Ordensschnalle) .
Gau-Ehrenzeichen : Eine Anzahl Gaue der NSDAP . hat Gau -Ehrenzeichen für alte Kämpfer und besondere Verdienste um die Bewegung herausgegeben. Die Verleihung wurde jeweils vom Gauleiter vorgenommen. Ärmelstreifen: Stoßtrupp Adolf Hitler 1923 tragen auf Anordnung des Führers ehemalige Angehörige des Stoßtrupps Adolf Hitler 1923 beim Dienſtrock und Uniformmantel am oberen Ende des rechten Ärmelaufschlages, bei der Dienſtbluſe am rechten Ärmel, und zwar ca. 1½ Handbreite von Unterkante Ärmel. Ausführung: 25 mm breit, Ripsstreifen aus Aluminium, Schrift in Schwarz.
Stoßtrupp AdolfHitler 1923
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Bezug, Einziehung, Veräußerung parteiamtlicher Abzeichen, Dienſtanzüge und Ausrüftungsgegenstände Parteiamtliche Abzeichen, Dienstanzüge und Ausrüstungsgegenstände sind bei der Reichszeugmeisterei und deren zugelassenen Verkaufsstellen unter Vorzeigen des entsprechenden Ausweises zu beziehen.
Als Ausweise gelten: 1. Bei Bezug von Abzeichen , Dienſtanzügen und Ausrüstungsgegenständen für Politische Leiter : der Politische-Leiter-Ausweis. 2. Bei Bezug von Symbolen (Fahnen, Autoſtandern, Dienſtſchildern uſw.) der Hoheitsgebiete eine Bollmacht des zuständigen Reichsleiters bzw. Hoheitsträgers. Die Bestellungen von Autostandern und Dienſtſchildern ſind auf dem Dienstwege über den Reichsorganiſationsleiter Hauptorganisations= amt - zu leiten.
3. Bei Bezug von Parteiabzeichen : Mitgliedsbuch oder Mitgliedskarte der NSDAP. 4. Bei Bezug von Abzeichen der NSBO., der Gliederungen einschließlich NS.-Frauenschaft, NSD .-Studentenbund ſowie der angeschlossenen Verbände : der vorschriftsmäßige und zuständige Ausweis. (Das gleiche gilt vom Dienstanzug der NSBO .) 5. Die alleinige Berechtigung zum Einzug von Ehren- und Erinnerungszeichen bei Ausschluß, Entlaſſung oder Austritt aus der NSDAP., ſofern diese Abzeichen nicht bereits auf Grund eines Parteigerichtsverfahrens von den Parteigerichten eingezogen wurden, hat der Reichsschatzmeister der NSDAP. Im übrigen bestehen zum Schuße der Parteiuniform u . a. folgende Gesetzliche Bestimmungen 1. Gesetz gegen heimtüdische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen . Vom 20. Dezember 1934:
§5 (1) Wer parteiamtliche Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen oder Abzeichen der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände 46
ohne Erlaubnis des Reichsschatzmeisters der NSDAP . gewerbsmäßig herſtellt, vorrätig hält, feilhält oder sonst in Verkehr bringt, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft. Für welche Uniformteile und Gewebe es der Erlaubnis bedarf, bestimmt der Reichsschatzmeister der NSDAP. im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister durch eine im Reichsgesetzblatt zu veröffentlichende Bekanntmachung. (2) Wer parteiamtliche Uniformen und Abzeichen im Besitz hat, ohne dazu als Mitglied der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände oder aus einem anderen Grunde befugt zu sein, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr, und, wenn er diese Gegenstände trägt, mit Gefängnis nicht unter einem Monat bestraft. (3) Den parteiamtlichen Uniformen, Uniformteilen und Abzeichen stehen solche Uniformen, Uniformteile und Abzeichen gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind. (4) Neben der Strafe ist auf Einziehung der Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen oder Abzeichen, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, zu erkennen. Kann keine bestimmte Person verfolgt oder verurteilt werden, so ist auf Einziehung selbständig zu erkennen, wenn im übrigen die Voraussetzungen hiefür' vorliegen. (5) Die eingezogenen Gegenstände sind dem Reichsschatzmeister der NSDAP. oder der von ihm bestimmten Stelle zur Verwertung zu überweisen. (6) Die Verfolgung der Tat und die selbständige Einziehung (Abs. 4 Sat 2) findet nur mit Zustimmung des Stellvertreters des Führers *oder der von ihm bestimmten Stelle statt. 2. Dritte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuß von Parteiuniformen. Vom 16. März 1935 : § 6
(1) Beim Ausscheiden von Mitgliedern der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände gilt für den Besit parteiamtlicher Uniformen und Abzeichen folgendes : (2) Der Ausgeschiedene oder deſſen Erben sind verpflichtet, binnen einer Frist von drei Monaten seit dem Ausscheiden alle die Mitgliedschaft kennzeichnenden Abzeichen sowie alle Uniformteile, die die kennzeichnenden Merkmale der Uniform darstellen, der vorgesetzten Dienststelle des Ausgeschiedenen entschädigungslos abzuliefern. Kennzeichnende Merkmale der Uniform sind insbesondere Armbinden, Kragenspiegel, Kragenligen, Schulterschnüre, Armelstreifen, Armelwinkel, Uniformknöpfe aus Metall, Dienstmüßen und Koppelschlösser. Der Dienstdolch braucht, sofern er Eigentum des Ausgeschiedenen war, nicht ab. geliefert zu werden, jedoch ist das daran angebrachte Hoheitsabzeichen zu entfernen. (3) Innerhalb der gleichen Frist sind die Uniformteile (Braunhemd, Rock, Hose, Mantel) , die aus anderm als schwarzem oder dunkelblauem Gewebe
* Siche Verfügung des Führers Seite 151.
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hergestellt sind, von dem Ausgeschiedenen oder dessen Erben umzufärben, falls fie diese Teile nicht ebenfalls abliefern. Die Umfärbung ist der vorgesetzten Dienststelle nach Ablauf der Frist unverzüglich nachzuweisen. (4) Der Ablieferung (Abs. 2) und Umfärbung (Abs. 3) bedarf es nicht, wenn der Ausgeschiedene oder deſſen Erben mit Zustimmung der vorgesetzten Dienſtstelle des Ausgeschiedenen binnen einer Frist von drei Monaten nach dem Ausscheiden die Abzeichen und Uniformen an zugelassene Verkaufsstellen ( § 5 Abs. 1 des Gesezes) oder an Angehörige der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände, die zum Tragen einer solchen Uniform oder eines solchen Abzeichens berechtigt sind, veräußern. (5) Bei ehrenvollem Ausscheiden oder bei Ausscheiden infolge Ablebens ist die vorgesezte Dienststelle berechtigt, dem Ausgeschiedenen oder dessen Erben den Besitz der Abzeichen und Uniformen zu belaſſen. Über die Berechtigung zum Besiz ist dem Ausgeschiedenen oder dessen Erben eine Bescheinigung zu erteilen.
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Mitgliederversammlungen und öffentliche Veranstaltungen
Die Hoheitsträger der Partei sind zuständig für die Festlegung aller von Parteidienststellen und angeschlossenen Verbänden geplanten Mitgliederversammlungen und öffentlichen Veranstaltungen. Sie werden genehmigt: 1. durch den zuständigen Ortsgruppenleiter, wenn sie in ihrer Bedeutung nicht über den Ortsgruppenbereich hinausgehen ; 2. durch den Kreisleiter, wenn sie in ihrer Bedeutung über den Ortsgruppenbereich hinausgehen ;
3. durch den Gauleiter, wenn sie eine allgemeine politische Bedeutung für das Gaugebiet beſigen. Die Durchführung der Versammlungen und Veranstaltungen geschieht im übrigen nach den Richtlinien der zuständigen Organisations- und Propagandaämter. Vor der Veranstaltung von Kundgebungen, die von allgemeiner politischer Bedeutung für das Reich sind, ist rechtzeitig die Stellungnahme des Reichspropagandaleiters einzuholen. Die schlagartige Veranstaltung von Versammlungen für ein Gebiet, das mehrere Gaue umfaßt, ist nur mit Genehmigung des Reichspropagandaleiters zulässig. Auf geplante Gauveranstaltungen haben Kreis- und Ortsgruppen= leiter, auf geplante Kreisveranstaltungen die Ortsgruppenleiter bei Festlegung ihrer Veranstaltungspläne Rücksicht zu nehmen. Bis zum 20. eines Monats haben die Politischen Leiter und Walter dem zuständigen Hoheitsträger die für den kommenden Monat geplanten Beranstaltungen mitzuteilen, der daraufhin bis zum 25. des Monats den Gesamtplan festlegt und bekanntgibt. Die Ortsgruppenleiter haben ihren Veranstaltungsplan bis zum 27. eines Monats in zweifacher Ausfertigung an den Kreisleiter einzureichen, der bis zum lezten Tag des Monats dieſe Pläne in einer Ausfertigung an die Gauleitung gibt. Die jeweiligen Hoheitsträger haben die zuständigen Führer der SA., 14, HI. und des NSKK. über die Veranstaltungstermine zu unterrichten, damit diese bei Festlegung ihrer Dienstpläne der SA., 44 , HI. und des NSKK. zumindest die Teilnahme an wichtigen Veranstaltungen ermöglichen. Sitzungen der Parteigerichte, interne Führerbesprechungen usw. werden durch diese Vorschrift nicht betroffen. 49
Die Gauleiter, Gauinspekteure, Leiter der Hauptämter und Ämter der Gauleitung, Kreisleiter uſw. haben an Hand dieſer Veranſtaltungspläne jeden Monat unangemeldet auch entlegene Ortsgruppen aufzusuchen, um sich über den Stand der Organisation, die Eignung der Unterführer und die Stimmung unter den Partei- und Volksgenossen ein richtiges Bild machen zu können. Der Wert des unvermuteten Auftauchens eines höheren Führers in einer entlegenen Ortsgruppe ist vielleicht größer und nachhaltiger als eine große Rede in einer großen Veranstaltung. Vor allen Dingen werden sich dann sämtliche Politischen Leiter und Walter bemühen, ihre Organiſationen stets in Ordnung zu haben und nicht nur dann, wenn hoher Beſuch angekündigt wird. Ein derartiges Verfahren stärkt auch immer wieder den letzten Parteigenossen im Vertrauen zu seinen höheren Führern, die ihm vielleicht fremd werden, wenn er sie nur aus der Ferne bei Gautagungen sieht oder von ihnen in der Zeitung liest. Ist der Leiter einer höheren Dienststelle anwesend, ganz gleich ob dienstlich oder als Gast, so ist ihm in jedem Falle die Veranstaltung zu melden. Wünscht dieser das Wort, ſo tut er dies bei der Meldung kund. Die Meldung richtet sich immer an den höchsten anwesenden Politischen Leiter. Greift bei besonderer Notwendigkeit der Leiter der höheren Dienststelle in die Leitung einer Tagung der Politischen Leiter oder in die Leitung einer Mitgliederversammlung der Partei oder eines angeſchloſſenen Verbandes ein, so hat er dies mit den Worten : „ Ich übernehme von jezt an die Leitung der Veranstaltung“ zu tun. Veranstalten zwei gleichgeordnete Organisationseinheiten eine Versammlung oder Tagung, so liegt die Vorbereitung und die Leitung in den Händen des dienstältesten Politischen Leiters. Ernennung und Urkunde entscheiden. Sind sie von gleichem Datum, so entscheidet das Lebensalter. Mit Bezug auf öffentliche Kundgebungen, Versammlungen, Aufmärsche, Feiern usw. ist zur Sicherung gegen Unfälle Haftpflichtversicherung einzugehen. Die Bestimmungen des Reichsschahmeisters der NSDAP . sind dabei
zu berücksichtigen.
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Zellenabende der NSDAP. 1. Veranſtaltungstermin : Zellenabende der NSDAP . finden einmal monatlich ſtatt. 2. Leitung des Zellenabends : Der Zellenabend der Partei steht unter der Leitung des Zellenleiters der NSDAP . Falls kein geeigneter Zellenleiter vorhanden istent- liegt weder weil noch zu kurze Zeit im Amt oder zu wenig geschult die Leitung in den Händen des Ortsgruppenleiters der NSDAP . 3. Teilnehmerkreis: a) Zur Teilnahme am Zellenabend find verpflichtet : alle Politischen Leiter der Zelle : Blockleiter und Blockhelfer, Straßen-Zellenobmann und Straßen-Blockobmänner ſowie die im Zellenbereich wohnhaften Betriebsobmänner, Betriebszellen- und Betriebsblockobmänner der DAF. und deren Mitarbeiter ; NSV.-Zellen- und Blockwalter (Walterin) ; Zellen- und Block-Frauenschaftsleiterinnen ; die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der NSV. und NSF., die im Zellenbereich wohnen . Alle Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen der Zelle; die Angehörigen der Gliederungen der NSDAP.; b) zur Teilnahme werden aufgefordert : die Volksgenossen, insbesondere die Mitglieder der angeſchloſſenen Verbände und betreuten Organiſationen des Zellenbereichs; c) besonders einzuladen sind: die Angehörigen von Gefallenen und Verwundeten der Zelle. 4. Einladung zum Zellenabend : Die Einladung zum Zellenabend erfolgt a) durch persönlichen Besuch der Blockleiter und Blockhelfer der NSDAP ., der DAF. -Blockobmänner, der NSV.-Blockwalter und Walterinnen und der BlockFrauenschaftsleiterinnen , b) durch Anschlag an den Haustafeln ; c) die Angehörigen von Gefallenen und Verwundeten der Zelle werden durch den Blockleiter der NSDAP . persönlich eingeladen. 5. Ablauf der Zellenabende (während der Kriegszeit) : Für die Ausgestaltung eines Zellenabends gilt folgendes : a) Gedenken der Gefallenen und Verwundeten des Zellenbereiches, b) Vortrag (höchstens 30 Minuten) nach den Richtlinien der Reichspropagandaleitung der NSDAP. c) Brattische Fragenbehandlung: Hinweise auf Hilfe durch die NSDAP . , Sinn und Zweck der Beratung durch die Ortsgruppe, Erläuterung der Ernährungslage, Warnung vor Hamsterei usw., 50
Bezugsscheinwesen, bei berechtigten Beschwerden Meldung an die Ortsgruppe zwecks Einschaltung der Partei, Luftschutberatung, Nachbarschaftshilfe durch die Partei, insbesondere NS.-Frauenschaft, Flüchtlingsfürsorge, Winterhilfswerk, Altmaterialsammlung, Zellenbetreuung für Heereseinheiten im Feld (durch Lieferung von Tageszeitungen und illustrierten Zeitungen) , Warnung vor Abhören ausländischer Sender, Appell zur Mitarbeit in der NSV . und NS .-Frauenschaft, Rücksichtnahme auf Frauen, deren Haushaltung ein längeres Fernbleiben der Frau nicht gestattet durch Einsetzung für stundenweiſe Tätigkeit, Verhalten gegenüber Gefangenen und Tschechen, Spionage- Abwehr, Warnung vor Weitergabe falscher Gerüchte an Frontangehörige und ungerechtfertigte Klagebriefe usw. 6. Ausgestaltung des Zellenabends und beſondere Vorkehrungen : a) Der Zellenabend muß im Bereich der veranstaltenden Zelle der NSDAP. stattfinden. Hierdurch wird erreicht, daß bei evtl. einsehendem Fliegeralarm die Versammlungsteilnehmer ihre Wohnungen bzw. Luftschukkeller innerhalb weniger Minuten erreichen können. b) Der Versammlungsraum ſoll auch in Kriegszeiten würdig aus: gestaltet sein, zumal, wenn der Zellenabend in kleineren Wirtschaften abgehalten werden muß. Das Bild des Führers darf unter feinen Umständen fehlen, ebenfalls nicht die Fahne der Bewegung. 7. Filmveranstaltungen : Filmveranstaltungen sind nicht in die Form von Zellenabenden zu kleiden, sondern als besondere Veranstaltungen der Ortsgruppe aufzuziehen.
Führerbesprechungen
Deranstaltungstermine
1. Führerbesprechungen im Ortsgruppenbereich: a) Ortsgruppenleiter mit Amtsleitern , Zellenleitern und Blockleitern evtl. im Beisein der Zellen- und Blockobmänner sowie Zellenund Blockwalter und Zellen- und Blockfrauenschaftsleiterinnen sowie der örtlichen. Führer der Gliederungen und evtl. der Beauftragten der Kreisämter (Volksgesundheit, Erzieher, Beamte, Kommunalpolitik einmal monatlich. usw.) 50a
b) Zellenleiter mit Blockleitern und Zellenobmann, Zellenwalter und Zellenfraueneinmal monatlich. schaftsleiterin c) Blockleiter mit Blockobmann, Blockwalter bzw. und -walterin, Blocfrauenſchaftsleiterin einmal monatlich. Blockhelfern
d) Ferner Teilnahme Ortsgruppe am :
aller
Mitarbeiter der
1. Dienstappell im Dienstbereich der Ortsgruppe (kann mit Führerbesprechung a) einmal monatlich. verbunden werden) 2. Dienstappell des Kreises
alle 3 Monate.
3. Gautag
durchschnittlich alle 3 Jahre.
4. Kreistag (falls Gautag stattfindet, fallen einmal jährlich. Kreistage in diesem Jahr aus ) e) Teilnahme an Schulungsveranſtaltungen : 1. Es nehmen teil : Die Politischen Leiter, Obmänner, Walter, Warte, Frauenschaftsleiterinnen usw. Nach Möglichkeit macht der Ausbildungsleiter während des Schulungsabends Ausführungen in bezug auf Haltung, Dienſteinmal monatlich . anzug usw. 2. Sonntagsschulung : EinheitlicheAusrichtung alle 6 Wochen. der Block- und Zellenleiter uſw. f) Teilnahme an Ausbildung : Es nehmen teil : die Politischen Leiter der Ortsgruppe ; abends oder Sonntagvormittags, zugleich wird Sport getrieben (weiteres Fiehe AVM.) zweimal monatlich. g) Teilnahme an: Ortsgruppen-Mitgliederversammlung
vierteljährlich (oder mindestens einmal jährlich stattfindend) .
h) Teilnahme an öffentlichen Veranſtaltungen : alle 6 Wochen. 1. Jede Ortsgruppe ſoll eine öffentliche Veranstaltung durchführen . 2. Öffentliche Zellenabende sollen mindestens vierteljährlich durchgeführt werden .
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Der Besuch von Kinovorstellungen und ähnlichem gilt nicht als dienstliche Veranstaltung. über diese aufgeführten Besprechungen und Veranstaltungen hinaus dürfen — ausgenommen Großveranstaltungen , wie 30. Januar, 20. April, 1. Mai, Reichsparteitag, Erntedankfest und 9. November keine Veranstaltungen stattfinden, zu welchen die Blockleiter usw. pflichtmäßig dienstlich eingesetzt werden. Vom 1. Juli bis 15. August jeden Jahres fällt jeder offizielle Dienst - außer Erledigung der aus. laufenden Tätigkeit 2. Führerbesprechungen im Kreis : · a) Kreisleiter mit Stab
8-14tägig.
b) Nach Möglichkeit soll der Kreisleiter unter Hinzuziehung der Leiter der Kreisämter und Ortsgruppenleiter vierteljährlich einmal einen Wochenendkurs von 12 bis 2 Tagen (evtl. vierteljährlich einmal auf einer Kreisschule) abhalten. Zweck : Entgegennahme grundsätzlicher Vorträge, kameradschaftliches Beiſammenſein, in Anwesenheit des Hoheitsträgers, gegenseitiges Kennenlernen , Überwindung von Schwierigkeiten persönlicher und sachlicher Art durch gegenseitigen Gedankenaustausch. In Kreisen mit einer größeren Anzahl von Ortsgruppen können diese Kurse geteilt werden. Die Teilnahme an diesen Tagungen ist unbedingte Pflicht und durch keinerlei Dienstobliegenheiten zu entschuldigen. c) Durchführung von kameradschaftlichen Zusam= menkünften unter Hinzuziehung der Führer der Gliederungen, des RAD. und NSFK. des zuständigen Hoheitsgebietes. Im VerLaufe dieser Zusammenkünfte können Meinungsverschiedenheiten usw. in gegenseitiger kameradschaftlicher Aussprache bereinigt werden.
beliebig.
d) Hoheitsträger treffen sich mindestens einmal im Monat mit den in ihrem Amtsbereich zuständigen SA.-, 44 , NSKK.-, HI.- sowie Reichsarbeitsdienst- und NSFK.-Führern, monatlich einmal. um sich gegenseitig zu unterrichten.
50c
3. Führerbesprechungen im Gau : 8-14tägig.
a) Gauleiter mit Stab
b) Darüber hinaus ist es dringend erforderlich, daß die Leiter der Gauämter zusammen mit den Kreisleitern des Gaugebietes vierteljährlich einmal zu einem dreitägigen Kurs (evtl. auf einer Gauſchulungsburg) zuſam= menkommen, bei dem sie Gelegenheit haben, neben der Entgegennahme grundsätzlicher Vorträge, durch kameradschaftliches Beisammensein, in Anwesenheit des Hoheitsträgers, sich gegenseitig als Menschen kennenzulernen und durch gegenseitigen Gedankenaustauſch Schwierigkeiten persönlicher und sachlicher Art zu überwinden. Die Teilnahme an dieſen Tagungen ist unbedingte Pflicht und durch keinerlei Dienstobliegenheiten zu ente vierteljährlich einmal. schuldigen. c) Durchführung von kameradschaftlichen Zuſammenkünften unter Hinzuziehung der Führer der Gliederungen , des RAD. und NSFK. des zuständigen Hoheitsgebietes. Im VerLaufe dieser Zusammenkünfte können Meinungsverschiedenheiten usw. in gegenseitiger kameradschaftlicher Aussprache bereinigt werden. beliebig. d) Der Hoheitsträger trifft sich mindestens einmal im Monat mit den in seinem Amtsbereich zuständigen SA. , 44-, NSKK.-, HI.- ſowie Reichsarbeitsdienst- und NSFK.-Fühmonatlich einmal. rern, um sich gegenseitig zu unterrichten .
Dienſtappell Es gibt den Dienstappell der Dienststelle und den Dienstappell des Dienstbereiches. Dienststellen sind : Ortsgruppenleitung, Kreisleitung, Gauleitung und die Dienststellen der Reichsleitung. Dienstbereich ist dagegen das gesamte Hoheitsgebiet der Ortsgruppe, des Kreises, des Gaues und des Reiches. Der Dienstappell der Dienststelle und des Dienstbereiches findet in der Ortsgruppe, im Kreis und im Gau statt. 51
1. Dienſtappell der Dienststelle 1. Alle Hoheitsträger sind verpflichtet, monatlich mindestens einmal für alle Politischen Leiter ihrer Dienststelle einen Appell anzusetzen, und zwar dergestalt, daß Ort, Tag und Tageszeit nach Möglichkeit immer gleich sind und evtl. mit den Führerbesprechungen zusammenfallen. 2. Nach Bedarf können Sonderappelle festgesetzt werden. 3. Zur Teilnahme verpflichtet sind alle zur Dienststelle gehörenden Politischen Leiter ohne Unterschied des Dienstranges. Fernbleiben vom Dienstappell ist nur auf Grund ausdrücklicher Beurlaubung statthaft oder bedarf begründeter Entschuldigung. Es ist wünschenswert, wenn die für den Hoheitsbereich zuständigen oberen Führer der SA., 44 , des NSKK . und der HI. zu diesen Besprechungen zugezogen werden. 4. Zweck des Dienstappells : Der Dienststellenleiter soll Gelegenheit haben, seine nächſten Mitarbeiter außerhalb des Tagesdienstes zu sehen und zu sprechen, ihnen seine Ansichten und Pläne soweit er es für nötig hält - bekanntzugeben, sich über die Arbeit seiner nächſten Mitarbeiter zu informieren, ihre Meinung, Wünsche und Vorschläge zu hören und ihnen vor allem kameradschaftlich näherzukommen. Die Politischen Leiter sollen ihren Dienststellenleiter sehen und mit ihm sprechen können, ferner die Arbeit ihrer Kameraden kennenlernen , fie würdigen und unter sich das kameradschaftliche Band so eng wie möglich knüpfen. 5. Der Appell findet grundsäglich im Dienstanzug statt. 6. Die Durchführung des Dienſtappells : Der Dienstappell gliedert sich wie folgt : a) Meldung an den Dienststellenleiter, b) Vortrag der Amtsleiter, c) Stellungnahme und Entſcheidung, d) Vortrag über die politische Lage durch den Dienststellenleiter, e) kameradschaftliches Beiſammenſein. Aufgaben unter d) und e) können bei Verbindung von Dienſtappell und Führerbesprechung in lettere verlegt werden. Zu a) Meldung : Einige Minuten vor Beginn des Appells läßt der Ausbildungsleiter oder, in dessen Abwesenheit, der dienstälteste Amtsleiter die gesamten Politischen Leiter antreten und stellt die Antrittsstärke fest. Bei Erscheinen des Dienststellenleiters oder dessen Beauftragten tommandiert er ,,Stillgestanden", tritt auf den Dienststellenleiter zu, grüßt durch Handaufheben und meldet die Antrittsstärfe : 1242
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entweder : Politische Leiter vollzählig zur Stelle! oder : Politische Leiter zur Stelle ! Es fehlen : Beurlaubt Pg. X., (un) entschuldigt Pg. 3 . Der Dienststellenleiter dankt, kommandiert „Rührt euch! “ und begrüßt sämtliche Politischen Leiter mit Handschlag. Hierauf wird Play genommen , und zwar so , daß (bei größeren Stäben) die Mitglieder eines Amtes zusammensitzen. Zu b) Hierauf erstatten die Amtsleiter (in der Ortsgruppe ebenfalls die Zellenleiter und bei Zweckmäßigkeit die Blockleiter) der Reihe nach in kurzer, prägnanter Form Bericht über ihre Arbeit . Wenn nötig, kann der Dienststellenleiter Einzelbesprechung anordnen. Zu c) und d) Nach Berichterstattung faßt der Dienststellenleiter das Ergebnis der Vorträge und Aussprachen kurz zusammen, gibt die endgültigen Weiſungen und schließt daran einen kurzen Vortrag über die politische Lage. Zu e) Kameradſchaftliches Beiſammenſein : Das Beiſammenſein im Anschluß an den Dienstappell (gegebenenfalls an die Führerbesprechung) soll — da hierbei in der Regel geraucht, getrunken und gegessen wird nicht in den Räumen der Dienststelle, sondern außerhalb derselben stattfinden. Ist der Versammlungsort ein öffentliches Lokal, so darf nicht mehr über parteiinterne Dinge gesprochen werden.
II. Dienstappelle im Dienstbereich (für die Politiſchen Leiter eines Hoheitsgebietes) 1. Die Appelle werden vom Hoheitsträger angesetzt ; die Durchführung übernimmt der zuständige Ausbildungsleiter. 2. Die Appelle sind nicht termin- oder ortsgebunden . Der Zeitpunkt und Ort wird vom Hoheitsträger rechtzeitig befohlen ; jedoch soll die Regel sein, daß Ortsgruppen monatlich, Kreise alle drei Monate und Gaue jährlich einen Appell abhalten. 3. Zur Teilnahme verpflichtet sind alle Politischen Leiter des Dienstbereiches ohne Unterschied des Dienstranges . Fernbleiben von dieſem Appell ist nur auf Grund ausdrücklicher Beurlaubung durch den zuständigen Hoheitsträger ſtatthaft oder bedarf, wenn um diese nicht rechtzeitig nachgesucht werden konnte, begründeter Entschuldigung . 4. Der Zweck des Dienstappells im Dienstbereich des Hoheitsträgers ist: a) Pflege des Kameradſchaftsgeiſtes, persönliche Fühlungnahme untereinander, b) die politische Zielrichtung für einen bestimmten Zeitabschnitt festzulegen und bekanntzugeben,
9 Die Organiſation der NSDAP ., 7. Aufl.
sowie
die
33
c) Festigung der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung geistige Fortbildung der Politischen Leiter,
53
d) überprüfung des Standes der Ausbildung, der Bekleidung und der Ausrüstung der Politischen Leiter. 5. Der Politische Leiter trägt zum Appell den vorgeschriebenen Dienstanzug. 6. Zu Beginn des Appells werden die angetretenen Politischen Leiter nach Maßgabe der „ Ausbildungsvorschrift für die Politischen Leiter der NSDAP.Marſchausbildung " dem Hoheitsträger gemeldet. Im übrigen richtet sich die Durchführung des Appells nach dem geiſtigen Inhalt des Appells, seinem besonderen Zwecke und den örtlichen Verhältniſſen. Der Hoheitsträger bestimmt Ansehung, Termin und vorgesehene Ausführung des Appells. 7. In der Ortsgruppe kann die Abhaltung des Dienstappells der Dienststelle und des Dienstbereiches miteinander verbunden werden . 8. Kreistage. Darüber hinaus ist dafür Sorge zu tragen, daß im Rahmen der Kreistage besondere Kreisappelle der Politiſchen Leiter durchgeführt werden. Der Kreisappell ist der Generalappell der gesamten Politischen Leiter im Kreis, zugleich aber auch die alljährliche Gelegenheit, der Geschlossenheit der Politiſchen Leiter und ihrer Einſaßbereitſchaft ſichtbaren Ausdruck zu geben. 1. Zeitpunkt der Dauer : Nachdem im Rahmen des Kreistages im allgemeinen der Vormittag mit Sondertagungen, restlos ausgefüllt sein wird und der Kreistag seinen Höhepunkt und Abschluß mit einer Großkundgebung der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände und anschließendem Propagandamarsch am Nachmittag erreicht, steht zur Durchführung des Kreisappelles am frühen Nachmittag die vollkommen ausreichende Zeit von 1-2 Stunden zur Verfügung. 2. Aufstellung sämtlicher Hundertſchaften zur Besichtigung : gem. AVM. Abs. 7. 3. Dienstanzugappell : Durchführung im Auftrag des Hoheitsträgers durch den Kreis- bzw. Gau -Ausbildungsleiter. Der zum Appell vorgeschriebene Dienſtanzug ist dem Politischen Leiter rechtzeitig bekanntzugeben . 4. Meldung: Sie erfolgt an den Kreisleiter durch den Kreis - Ausbildungsleiter. Sofern der Gauleiter anwesend ist, erfolgt die Meldung seitens des Kreisleiters an den Gauleiter. 5. Abschreiten der Front durch den Hoheitsträger in Begleitung des Kreis-Organisationsleiters und Kreis -Ausbildungsleiters gemäß AVM. Abs. 148. 6. Politische Ausrichtung durch den Hoheitsträger in Form einer kurzen Ansprache. 7. Abmarsch zur Großkundgebung mit anschließendem Vorbeimarsch.
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Der Gau-Ausbildungsleiter hat die Durchführung der Appelle zu überwachen und im allgemeinen persönlich anwesend zu sein. Im übrigen richtet sich die Durchführung des Appells nach seinem besonderen Zweck und den örtlichen Verhältniſſen. Unabhängig von den Kreistagen sind die Dienstappelle im Dienstbereich der Kreisleitungen, besonders in Stadtkreisen und solchen, die feine Kreistage veranstalten, nach den Anordnungen Seite 53, Abs. 1 durchzuführen. bis 7
Besichtigungen der Dienſtſtelle bzw. des Dienſtbereiches (Im allgemeinen wird die Besichtigung der Dienststelle und des Dienstbereiches anschließend an den Dienstappell vorgenommen . ) 1. Das Wesen der Besichtigung. Besichtigungen sind Appelle, die zum Unterschied von Dienstappellen nicht von dem zuständigen Hoheitsträger selbst, sondern von dem nächsthöheren Hoheitsträger angesetzt werden. 2. Die Festsetzung der Besichtigung nach Ort und Tageszeit erfolgt durch den die Besichtigung ansehenden Hoheitsträger. Dabei ſoll der Hoheitsträger darauf achten, daß er sich möglichst einen schon angeſetzten Dienstappell hierzu auswählt. Damit wird eine eventuelle überlastung einer Dienststelle sowie der Politischen Leiter vermieden . Auf jeden Fall ist der Termin so rechtzeitig bekanntzugeben, daß die Politischen Leiter früh genug benachrichtigt werden können . 3. Berechtigung zur Besichtigung. Zur Besichtigung sind berechtigt Hoheitsträger vom Kreisleiter aufwärts sowie auf Befehl bzw. mit nehmigung des Gauleiters die Gauorganisationsleiter, weiterhin Reichsorganisationsleiter oder von ihm dazu besonders ermächtigte auftragte.
die Geder Be-
4. Der Zweck der Besichtigung besteht darin , dem übergeordneten Dienststellenleiter ein Bild von der Arbeitsweise, dem Mitarbeiterstab und dem Ausrüstungsstand der unterstellten Dienststellen zu vermitteln. 5. Die Durchführung der Besichtigung erfolgt in derselben Weise wie beim Dienstappell des Hoheitsgebietes. Nur erstattet in diesem Falle der Dienststellenleiter selbst die Meldung unter Angabe seiner Dienststelle. Beispiel: „Kreis bzw. Kreisleitung X mit . . . . Politischen Leitern (vollzählig) zur Stelle !" oder : ,,Beurlaubt sind 2, (un) entschuldigt fehlen 4 Politische Leiter." Der Besichtigende wohnt dem weiteren Verlauf des Appells lediglich als Zuschauer bei, kann jedoch jederzeit das Wort ergreifen . In Frage und Antwort wird sich der Besichtigende vom Stand der Organiſation überzeugen. Der kameradschaftliche Teil kann ausfallen.
g.
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Kontrollbesuche 1. Das Wesen der Kontrollbesuche besteht darin, daß sie jederzeit und unangemeldet vorgenommen werden können, und zwar unter Ausschaltung des Dienstweges. 2. Berechtigung zu Kontrollbesuchen haben alle Hoheitsträger vom Ortsgruppenleiter aufwärts für ihren zuständigen Dienstbereich, mit Genehmigung des Gauleiters bzw. auf dessen Befehl auch die Gauorganiſationsleiter, sowie die Gauinspekteure in Verbindung mit dem Gauorganisationsleiter, ebenso der Reichsorganisationsleiter oder dessen Beauftragte. Bei Kontrollbesuchen durch Amtsleiter einer höheren Dienststelle zum Zweck der Überprüfung des ihnen sachlich unterstehenden Amtes der nachgeordneten Dienststelle hat der kontrollierende Amtsleiter an Ort und Stelle fich zuerst bei dem Hoheitsträger zu melden und dann erst mit dem betreffenden Amt in Verbindung zu treten. 3. Der Zweck des Kontrollbesuches besteht darin , durch unerwartete Stichproben die Parteiorganisation in all ihren Teilen zu überprüfen und so zu verhindern, daß Versäumniſſe einreißen und sich auswirken, oder daß durch gestellte" Appelle bei oberen Dienststellen falsche Eindrücke erweckt werden oder entstehen. 4. Kontrollbesuche dürfen auf keinen Fall zur Schikane und unnötigen Belästigung der Dienststellen und Politischen Leiter werden .
Der Streifendienſt Die Grundhaltung des Politiſchen Leiters ist eine soldatiſche. Zu dieſem Zwecke sowie zur Erreichung eines würdigen Verhaltens der Politiſchen Leiter in der Öffentlichkeit ist eine Anzahl von Vorschriften erlassen, z . B. über das äußere Auftreten der Politischen Leiter, das vorschriftsmäßige Tragen des Dienstanzuges, Verbot von bestimmten Gaststätten und den Aufenthalt in Gaststätten nach 1 Uhr nachts in Uniform. Der Streifendienst hat darüber zu wachen, daß solche Anordnungen befolgt werden. Der Streifendienſt wird vom Gauleiter für das Gaugebiet und vom Kreisleiter für das Kreisgebiet eingesetzt. In welchem Umfange dies der Fall ist, bestimmt der Hoheitsträger . Mit dem Einsaß des Streifendienstes im einzelnen sind die zuständigen Ausbildungsleiter beauftragt. Die Streife besteht aus zwei bis drei Politischen Leitern, von denen der Leiter der Streife einen mit Lichtbild, Stempel und eigenhändiger Unterschrift versehenen Ausweis erhält. Der Ausweis muß ferner entweder vom Gaubzw. Kreisleiter persönlich unterschrieben sein oder aber deren Faksimile tragen. In letzterem Falle hat der Gau- bzw. Kreisorganisationsleiter den Ausweis mit dem Vermerk Für die Richtigkeit" und eigener Namensunterſchrift zu versehen . Die Bearbeitung der Ausweisfragen obliegt dem
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Personalamt. Die für den Streifendienſt eingesetzten Politiſchen Leiter tragen den Streifendienst-Brustschild. Der Streifendienſt ſoll in Zeitabſchnitten und nach Bedarf ausgeübt werden. Zum Streifendienst werden keine besonderen Politischen Leiter eingesetzt, sondern die Ausbildungsleiter fordern die zur Wahrnehmung dieses Dienstes notwendigen Politischen Leiter bei den Dienststellen ihres Hoheitsgebietes an , die dieſem Ersuchen nachkommen müſſen. Damit die Ausübung des Streifendienstes für den einzelnen Politischen Leiter keine zu große zusätzliche Belastung bedeutet, haben die Ausbildungsleiter auf laufenden Personenwechsel im Streifendienst bedacht zu ſein. Ausdrücklich ist bestimmt, daß der Streifendienst lediglich Feststellungen zu treffen hat . Er darf also nur Einsichtnahme in die Ausweispapiere der Politischen Leiter verlangen . Festgestellte Mängel ſind auf dem Dienstweg dem zuständigen Hoheitsträger zu melden. Auseinandersetzungen zwischen dem Streifendienst und den festgestellten Politiſchen Leitern haben zu unterbleiben. Bei kriminellen Vergehen ist die festgestellte Person der Polizei zu übergeben. Unberührt vom Einsaß des Streifendienstes bleibt die allgemeine Verpflichtung, daß übergeordnete Politische Leiter nachgeordnete zum guten Auftreten in der Öffentlichkeit anhalten. ( Siehe Abhandlung S. 17 : Gruß und Vorgesetztenverhältnis .)
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter- Partei
Ausweis
Lichtbild
des Streifendienstes für Politische Leiter
Den Anordnungen des Inhabers dieses Ausweises ist unbedingt Folge zu leisten
Eigenhändige Unterschrift des Inhabers
Der Ausweis gilt nur in Derbindung mit dem Pol.-Leiter- Ausweis 57
Angewandte Disziplinargewalt 1. Ist eine Disziplinargewalt notwendig? Jeder Vorgesetzte, der eine Aufgabe zu erfüllen hat, zu deren Durchführung er Mitarbeiter und nachgeordnete Dienststellen braucht, muß fich vor allem darüber klar sein, daß zur Lösung von Aufgaben, zur Erhaltung der Disziplin, zur Durchführung des gewöhnlichen Dienstes bei jedem einzelnen Mitarbeiter der diesem innewohnende Wille auf die Erfüllung der betreffenden Aufgaben hingerichtet werden muß . Als große Erleichterung für den politischen Führer bei Betrachtung der Erscheinungsform des menschlichen Willens muß man die Tatsache anerkennen, daß er es immer mit Mitarbeitern zu tun hat, die durch die Idee des Führers soweit vorgebildet sind , daß sie ein Unterordnen von persönlichen Vorteilen unter das Wohl der Gesamtheit als notwendig zu betrachten gelernt haben. Die Auslösung eines Willensaktes bedarf so notwendig eines Motivs, eines Beweggrundes, wie der Fall eines Steines vom Dache ohne Beweggrund gänzlich ausgeschlossen ist. Demnach muß man, um einem Willen eine bestimmte Richtung zu geben, dieſem ein Motiv vorhalten, das ihn in der gewünschten Richtung arbeiten läßt. Diesem wird er so lange folgen, bis ihn ein stärkeres Motiv aus der ursprünglichen Richtung ablenkt. Mit anderen Worten, ein Mitarbeiter wird an der Durchführung einer Aufgabe, an der Aufrechterhaltung der Manneszucht, an dem gesamten Dienst so lange mitwirken , bis er etwas anderes für wichtiger hält. Dieses andere fann einmal ein Beweggrund sein, der von außen an ihn herankommt, andererseits kann es auch etwas ſein, das in ihm selbst liegt, also beiſpielsweiſe ſeine persönliche Bequemlichkeit, das Angewöhnen eines Lasters u. ä . Jeder dieser Beweggründe aber, der geeignet ist , einen Mitarbeiter von der Erfüllung dieser dienstlichen Pflichten abzuhalten, muß von dem Inhaber der Disziplinargewalt bekämpft werden. Das geschieht dadurch, daß der Vorgesezte den Mitarbeiter einmal zu der unumstößlichen Überzeugung bringt, daß die gestellte Aufgabe das Wichtigste ist, das ihm im Interesse der Bewegung zur Erfüllung überwiesen wurde. Ein Mitarbeiter, der noch nicht begriffen hat, daß das Gemeinwohl sein eigenes Wohl ist, kann als solcher nicht betrachtet werden . Innerlichen Beweggründen kann man nur dadurch entgegentreten, daß man den hierbei zumeist hervorbrechenden „ inneren Schweinehund ", den jeder Soldat kennt, durch Androhung von höchst unbequemen, ja unangenehmen Gegenmitteln zum schleunigsten Rückzuge zwingt. 58
Das Bewußtsein, daß Maßnahmen vorhanden sind , die jeden Egoismus, der sich unſozial betätigen möchte, mit Gewalt von seiner Betätigung abzuhalten geeignet sind, ist seit Tausenden von Jahren als das beſte Gegenmittel gegen störende Willenserscheinungen der Selbstſucht und der Schlappheit erprobt worden. 2. Vorbeugung bedingen
gegen Fälle,
die
Anwendung
der
Disziplinargewalt
Das beste Motiv, das man einem Menschenwillen geben kann , ist die Wirkung der Autorität. Autorität erlangt man durch ständiges Geben des guten Beiſpiels. Der Führer, der in offener Feldschlacht seiner Truppe voranstürmt, wird sich viel weniger über Feigheit in den Reihen seiner Kameraden zu beklagen brauchen als derjenige, der den Angriffsbefehl aus sicherer Dedung heraus gibt und diese auch nicht zu verlassen gedenkt. Muß einmal die Arbeit über die eigentliche Dienstzeit hinaus ausgedehnt werden, und der Amtsleiter ist selbst der Lette, der die Diensträume verläßt, so wird kein Murren laut werden, wohl aber dann, wenn er selbst ein Arbeitspenſum aufgibt und vor Erledigung desselben nach Hause geht. Es ist von großer Wichtigkeit im Intereſſe der kameradschaftlichen Zusammenarbeit, wenn man es vermeiden kann, die Disziplinargewalt anwenden zu müſſen . Das kann aber nur erreicht werden durch folgerichtige psychologische Einstellung des Vorgesezten, indem er einerseits durch sauberen Lebenswandel, also durch Selbſtdiſziplin, andererseits durch eiſerne Pflichterfüllung an sich selbst das erstrebenswerte Beispiel gibt. Dies allein aber genügt nicht ! Ein Vorgesetzter, der im Charakter ſeiner Mitarbeiter nicht Bescheid weiß , wird oft zu individuell falschen Methoden in der Behandlung seiner ihm unterstellten Kameraden gelangen. Genau so falsch wie der verbreitete Irrtum, daß man mit Kandare und Sporn jedes Pferd dressieren kann, iſt die Annahme, daß man grundsäglich durch herrisches und hartes Wesen bei allen Mitarbeitern denselben Erfolg haben wird. Nein, nur ſorgfältiges Studium der charakterlichen Veranlagung jedes einzelnen Mitarbeiters wird den Leiter zu allen Zeiten befähigen, jeden richtig zu behandeln. Dadurch aber wird der Dienſtwille angeſpornt und die Bestrafungsnotwendigkeit immer geringer. Dieses Studium der Charattere erfolgt am besten durch außerdienstliche Kameradschaftsabende, ja, es ist sogar ihr eigentlicher Zwed. Denn umgekehrt lernt auch der Mitarbeiter seinen Dienststellenleiter durch privaten Umgang beſſer verstehen, wenn er feststellt, daß der Leiter ein tadelloser Kamerad iſt und viel mehr Kenntnisse und Fähigkeiten besigt, als man im gewöhnlichen Dienstbetrieb bemerken kann. Der beste Prüfstein für die Richtigkeit der Behandlung der Mitarbeiter ist die Häufigkeit, mit der die Disziplinargewalt angewendet wird . Je weniger sie in Erscheinung tritt bei gut funktionierendem Dienstbetrieb, 59
desto mehr ist es ein Zeichen, daß der Leiter mit seinen Mitarbeitern psychologiſch richtig umzugehen versteht. Auch für die Strafbeſtimmung selbst ist es besser, wenn sie wenig angewendet wird, denn ein Meſſer bleibt scharf, wenn man wenig damit schneidet. Eine dauernd angewen= dete Strafordnung verliert schnell ihren erzieherischen Wert. Um nun diese nationalſozialiſtiſche Erziehung der Mitarbeiter durchführen zu können, ist es notwendig, daß man ſich ſelbſt ſeinem Dienſte vollauf gewachsen fühlt. Das Bewußtsein, vor jedem ſeiner Mitarbeiter an Wiſſen und Können, an Diſziplin und Arbeitskraft einen Vorſprung zu haben, iſt die wichtigste Grundlage für ein kameradschaftliches Zusammenarbeiten zwischen Leiter und Mitarbeiter. Ist aber eine wahre Kameradschaft entstanden, so hütet sich jeder ängstlich vor einem Verstoß gegen irgendwelche Bestim= mungen, denn er fürchtet dann den Zorn der ihm gleichgestellten Mitarbeiter viel mehr als die Anwendung der Diſziplinargewalt. Andererseits zeigt ein eingebildetes, unnahbares Verhalten des Leiters den Mitarbeitern gegenüber fast immer, daß der Leiter nichts kann und seine Hochnäsigkeit nur ein erbärmlicher Zaun ist, den er um sich gezogen hat, um ſeine Unfähigkeit zu verbergen. 80 Prozent des Vorkriegsstandesdünkels waren nichts anderes als die Furcht, das Volk könne die aufgeblasene Leere der sogenannten guten Gesellschaft bemerken. Dieſer Zaun nüßt jedoch auf die Dauer nichts. Bald hat der Mitarbeiter entdeckt, daß der Leiter weniger kann als er ſelbſt ; die Dienſtfreudigkeit wird gemindert, die ersten Verstöße gegen die Disziplinarordnung treten auf, und bald herrscht ein Verhältnis in der Dienststelle, das unerquicklich genannt werden muß. Bemerkt daher ein Dienststellenleiter, daß er ſeinem Posten nicht gewachsen iſt, ſo versuche er nicht mit Hilfe der Diſziplinargewalt die berechtigte Kritik seiner Mitarbeiter zu erschlagen, sondern trete freiwillig zurück. Niemand wird ihm dann einen Vorwurf machen, vielmehr wird man seinen Mut gegen sich selbst bewundern und ihn gern dort einsehen, wo er sich besser eignet. Im anderen Falle, wenn nämlich durch das oben geschilderte unerquickliche Verhältnis, durch dauernde Bestrafung u . ä . ein gewaltsamer Leiterwechsel höheren Orts für notwendig erachtet werden muß, wird man ihn natürlich mit berechtigtem Mißtrauen betrachten. Wir Nationalsozialisten sind es gewohnt, unsere Meinung rund heraus und ohne diplomatische Verzierungen von uns zu geben. Diese an sich löbliche Eigenschaft darf uns aber nicht zu folgendem Fehler verführen : Bei Schriftwechsel mit anderen, evtl. nachgeordneten Dienſtſtellen vergißt man leicht, daß dort auch ein Nationalsozialiſt ſeinen Dienſt tut. Unſer ſcharfer Ton verleitet ihn zu gleicher Antwort, und nach kurzem Schriftwechsel ist es oft so weit, daß die Disziplinargewalt eingreifen muß. Man mache es sich deshalb zum Grundſak : Mit anderen NS.-Dienststellen, auch mit nachgeordneten, ſo freundlich wie möglich ſchriftlich zu verkehren. Man vergißt leicht, daß ein geschriebenes hartes Wort dreimal so schwer 60
wiegt, als wenn man es mündlich ausspricht. Grundsätzlich sollte man Briefe schärferer Tonart erst ein bis zwei Tage nach erfolgtem Diktat und dann erst nach nochmaligem Durchlesen zur Absendung bringen. Ein schwerer Verstoß gegen die Aufrechterhaltung des eigenen Ansehens als Disziplinargewaltinhaber ist es, wenn dieser zweierlei Umgangstonarten hat, nämlich eine grobe, wenn der Brief an nachgeordnete, und eine sanfte, wenn der Brief an vorgeſetzte Dienststellen gerichtet iſt. Solch Verhalten nennt man „ Radfahrernatur". Es richtet sich bald von selbst, da es wie kein zweites geeignet ist, die Mitarbeiter in heimliche Oppoſition zu versehen und jede Kameradschaft zu zerstören . 3. Anwendung der Disziplinargewalt Vor jeder Bestrafung lege sich der Bestrafende folgende Fragen vor : 1. Habe ich beide Teile, den Kläger und den Beklagten, gehört ? 2. Bin ich selbst in derart ruhiger Gemütsverfassung, daß ich eine gerechte Bestrafung aussprechen kann ? 3. Ist nach Lage des Falles eine erzieherische oder eine abschreckende Bestrafung am Plak?
3u 1. Es ist ganz unmöglich, daß man jemanden verdammt, ohne ihn selbst zur Sache gehört zu haben. Ein solches Verfahren würde binnen kurzem dem Denunziantentum Tür und Tor öffnen und schwere Disziplinschädigung zur Folge haben. Bei der mangelhaften Beschaffenheit der menschlichen Objektivität prüfe man stets genau, ob nicht doch beim Kläger persönliche Gründe das Konzept zuungunsten des Beklagten etwas verschoben haben. 3u 2. Der Bestrafende tut gut daran, wenn er den Grundsatz beherzigt, leine Bestrafung sofort auszusprechen, sondern erst eine Nacht über die Angelegenheit verstreichen zu lassen und dann erst zu urteilen . Das trägt zu wahrer Objektivität sehr viel bei . Bestrafungen im ersten Zorn müssen später oftmals korrigiert werden, was der Erhöhung des Ansehens des Disziplinargewaltinhabers keinesfalls dienlich ist. 3u 3. Bei Bemessung des Strafmaßes beherzige man folgendes : „Gerech tigkeit ist die schwerste Tugend! " ( Schopenhauer.) Demnach befleißige man sich, den überführten oder geständigen Angeklagten nicht sofort mit den schärfsten Mitteln anzupacken , sondern man versuche , ihn durch Belehrung und pädagogisch gut gewählte Bestrafung von der Wiederholung seines Vergehens abzuhalten . Insoweit soll Dienstentlassung nur in allerschwersten Fällen angewendet werden, denn wir müſſen uns darüber klar ſein, daß derjenige, der aus der Orga61
nisation der Partei und ihren Gliederungen wegen eines Vergehens entlaſſen wird , in Deutſchland kaum zu einem neuen Wirkungskreiſe gelangen kann. Es ist ein feststehender Grundsay nationalsozialistischer Personalpolitik, daß einem Parteigenossen niemals die Dienststellung eines anderen übertragen werden darf, zu dessen Ablösung er durch eine Beschwerde beigetragen hat. Die Nichtbeachtung dieses Grundsakes würde einem egoistischen Strebertum in der Bewegung Tür und Tor öffnen , jede Disziplin und das gegenseitige Vertrauen zwischen Führern und Geführten als Basis ihrer gemeinsamen Arbeit im Dienst der Bewegung zerstören. Außerdem lehrt die Erfahrung, daß jemand , der an die Stelle eines auf seine Beschwerde hin abgelösten Parteigenossen tritt, nicht die innere Freiheit, meist aber auch nicht die Autorität vor seinen Untergebenen besitzt, die nun einmal Vorbedingung für die erfolgreiche Bekleidung jeder Führerstellung in und außerhalb der Bewegung ist. Allgemeines Im allgemeinen wird es genügen , wenn man einen Parteigenossen bzw. Volksgenossen bei einem leichteren Vergehen entsprechend ernstlich ermahnt. Hat man sich zu einer Bestrafung entschlossen, so führe man dieſe ohne jede Anderung durch, denn sie soll ja erst dann ausgesprochen werden, nachdem man sorgfältig abwägend das Urteil gefunden hatte. Eine Zurücknahme oder Mildern einer Strafe läßt den Bestrafenden inkonsequent erscheinen und macht auf die Dauer die vorbeugende Abschreckungswirkung der Strafbestimmungen illusorisch. Dagegen mache man es sich und allen Mitarbeitern klar, daß Angriffe auf Bewegung und Staat, die aus offenſichtlich erbärmlicher Gesinnung heraus erfolgt sind, stets das härteſte Strafmaß bedingen. Ein Strafbefugter muß besonders hart gegen sich selbst sein . Es ist unmöglich, daß man ein Vergehen eines Mitarbeiters rügt und bestraft, dessen man sich selbst dauernd schuldig macht. Als Beispiel diene folgendes : Man kann nicht den nachgeordneten Mitarbeiter X. wegen dauernden Versenkens der Hände in die Hosentaschen verweisen , wenn man dabei selbst vor Aufregung die Hände in die Taſchen steckt. Das muß in X. ein Gefühl der Lächerlichkeit hervorrufen , und man hat nun das Gegenteil dessen erreicht, was man wollte. Ein weiteres Beispiel sei dieses : Ein Mitarbeiter hat sich in Uniform betrunken auf der Straße gezeigt. Wie kann ein Amtsleiter den Mann bestrafen , wenn er selbst demselben Laster huldigt? Mehr als jeder andere muß daher der Disziplinargewalthabende das große Vertrauen rechtfertigen , das in ihn gesetzt ist. Nie darf er bei seinem schweren und verantwortungsvollen Amt den Blick wenden von unserem einzigartigen Vorbild, unserem Führer Adolf Hitler!
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Beschwerdeordnung für Politiſche Leiter
Abschnitt A: Geltungsbereich der Beschwerdeordnung (BO.)
§ 1. Jeder Politische Leiter, der sich in seinen Rechten und dienstlichen Befugniſſen beeinträchtigt fühlt oder glaubt, daß ihm von Vorgesezten oder gleichgeordneten Mitarbeitern Unrecht irgendwelcher Art zugefügt worden ist, hat das Recht, sich zu beschweren. Hierbei sind die Bestimmungen der Beschwerdeordnung (BO.) genau zu beachten. Für die Reichsleiter und Gauleiter hat die BO. keine Geltung. Glaubt ein Politischer Leiter Schäden oder Mängel in der Partei zur Sprache bringen zu müſſen , die nicht seine persönlichen Belange unmittelbar berühren, so hat er Anzeige zu erstatten. Über das Verhalten nachgeordneter Mitarbeiter kann nicht Beschwerde im Sinne der BO. erhoben, sondern ebenfalls nur Anzeige erstattet werden. § 2. Wird eine Beschwerde nicht auf dem vorgeschriebenen Wege oder nicht friſtgerecht vorgebracht, so ist sie an die zuständige Stelle zu leiten und dort sachlich zu untersuchen und zu erledigen . Der Beschwerdeführer ist aber bei schuldhaftem Verhalten zur Verantwortung zu ziehen (§ 27) .
§ 3. Gemeinschaftliche Beschwerden mehrerer Parteigenossen sind verboten . Gibt ein und derselbe Vorgang mehreren Parteigenossen Anlaß zur Beschwerde, so ist es jedem Beteiligten überlaſſen, für sich Beschwerde zu führen.
§ 4. Die Vorschriften der BO. sind nicht anzuwenden bei : a) Anzeigen von Zuwiderhandlungen gegen die Strafgeseze , b) Beschwerden über Entscheidungen der Parteigerichte, c) Beschwerden über persönliche Beurteilungen , die auf Grund parteiamtlicher Aufforderungen vorgenommen werden, z . B. Beurteilungen für die Personalämter, d) Geltendmachung von Gehalts- oder anderen geldlichen Forderungen. § 5. Beschwerden über Parteiangelegenheiten sind niemals an staatliche oder sonstige außerhalb der Partei stehende Stellen zu richten , auch wenn die Leiter dieser Stellen Parteigenossen sind.
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§ 6. Ergibt die Untersuchung einer Beschwerde, daß ein Verstoß vorliegt, der durch ein ordentliches oder ein Parteigericht zu ahnden ist, so ist die Angelegenheit in jedem Fall an das zuständige Parteigericht abzugeben. Dies ist dem Beschwerdeführer und dem Beklagten durch den Hoheitsträger bekanntzugeben. Die Beschwerde als solche ist damit hinfällig. Abschnitt B: Einleitung von Beschwerden
§ 7. Die Beschwerde darf frühestens, nachdem eine Nacht über den Beschwerdeanlaß oder über sein Bekanntwerden vergangen ist, und muß spätestens innerhalb sieben Tagen (einschließlich Sonn- und Feiertage) eingeleitet werden. In diese Frist wird der Tag, an dem der Anlaß zur Beschwerde gegeben oder zur Kenntnis des Beschwerdeführers gelangt ist, nicht eingerechnet . Bei Vorlage der Beschwerde durch die Post genügt es, wenn die Beschwerdeſchrift nachweislich friſtgerecht zur Post gebracht wird. Eine Beschwerde kann jederzeit zurückgezogen werden ; sie ist dadurch erledigt. Dies ist schriftlich festzulegen und dem Beschwerdeführer und dem Beklagten bekanntzugeben. § 8. Jede Beschwerde, mit Ausnahme der im § 9 genannten Fälle, ist mit der dienstlichen Vermittlung einzuleiten , damit der Beklagte Gelegenheit hat, unbewußt oder in Übereilung zugefügtes Unrecht abzuſtellen oder auszugleichen. § 9. Unzulässig ist die Inanspruchnahme einer Vermittlung bei Beschwerden über : a) eine verhängte einstweilige Dienstenthebung, b) eine bereits getroffene Beschwerdeentscheidung (§ 24) . Die Beschwerde ist in den vorgenannten Fällen unmittelbar bei dem zur Entscheidung zuständigen Vorgesezten ( § 18) ſchriftlich anzubringen . (Siehe auch § 16, Abſ. 2.)
§ 10. Als Vermittler ist ein Politischer Leiter zu wählen, der das besondere Vertrauen des Beschwerdeführers genießt. Er soll im Range unter dem Beklagten, jedoch mindestens im Range des Beschwerdeführers stehen und zu demselben Hoheitsgebiet wie der Beschwerdeführer oder der Beklagte gehören. Jedoch darf bei triftigen Gründen von dieser Bestimmung abgewichen werden. Unmittelbare Vorgesezte des Beklagten und des Beschwerdeführers find als Vermittler ausgeschlossen.
63a
§ 11. Der als Vermittler Erwählte ist zur Übernahme der Vermittlung verpflichtet. Er hat sich zunächst durch den Beschwerdeführer über die einzelnen Beschwerdepunkte genau unterrichten zu laſſen . Hiernach darf er die Übernahme der Vermittlertätigkeit nur ablehnen, wenn er sich für befangen hält, oder seiner Überzeugung nach die Beschwerde in allen Punkten unbegründet ist . In lezterem Falle ist die Inanspruchnahme eines weiteren Vermittlers unzulässig . Es gilt dann § 14, Abs. 2. Der Vermittler hat die Pflicht, von unüberlegter und leichtfertiger Beschwerde abzuraten. Jede weitere Beeinflussung des Beschwerdeführers ist unzulässig. Dieser ist an den Rat des Vermittlers nicht gebunden. Der Vermittler hat das Recht, die schriftliche Niederlegung der Beschwerdepunkte und des Tatbestandes zu fordern, aber auch die Pflicht, eine von dem Beschwerdeführer selbständig verfaßte Beschwerdeſchrift anzunehmen .
§ 12. Die Vermittlung beginnt damit, daß der Vermittler alsbald den Beklagten von der Beschwerde in Kenntnis sezt, ihm die Auffassung des Beschwerdeführers mitteilt und feststellt, welche Erklärung der Beklagte zum Beilegen der Beschwerde abgeben will. Diese Erklärung ist innerhalb von drei Tagen ( einschließlich Sonn- und Feiertage) abzugeben und ihrem wesentlichen Inhalt nach kurz schriftlich festzulegen. Ob der Vermittler dem Beklagten die Niederschrift des Beschwerdeführers (§ 11 , lekter Abs . ) vorlegen kann, ohne den Zweck der Vermitt lung zu gefährden, bleibt seinem Ermessen überlassen. Muß er es verneinen, so unterbleibt die Vorlage der Klageſchrift an den Beklagten. Auf deſſen Befragen muß der Vermittler offen seine Ansicht aussprechen.
§ 13. Der Vermittler hat die Erklärung des Beklagten dem Beschwerdeführer unverzüglich zu übermitteln . Dieser hat sich spätestens nach 48 Stunden zu entscheiden, ob er die Beschwerde weiter verfolgen will oder nicht .
§ 14 . Ist die Vermittlung gescheitert, so ist dies dem Beklagten mitzuteilen und vom Vermittler schriftlich festzulegen. Entschließt sich der Beschwerdeführer, die Beschwerde weiter zu verfolgen, so hat er ihre Durchführung selbst zu übernehmen .
§ 15. Die Beschwerde ist nunmehr unverzüglich mündlich oder schriftlich durch den Beschwerdeführer bei dem entſcheidenden Vorgesezten ( § 18) unmittelbar anzubringen.
63b
§ 16. Die Durchführung der Beschwerde nach gescheiterter Vermittlung hat der Beschwerdeführer sofort seinem nächsten Vorgesetzten zu melden, auch wenn dieser mit dem Anlaß zur Beschwerde in Zusammenhang steht. Auch ist von einer eingelegten Beschwerde in Fällen, in denen eine Vermittlung nach § 9 nicht eintritt, dem nächsten Vorgesetzten Meldung zu erstatten. § 17. Die Beschwerde gilt durch Mitteilung an den Vermittler als eingeleitet ; in den Fällen, in denen eine Vermittlung unzulässig iſt (§ 9) , durch Mitteilung an den für die Entscheidung zuständigen Politischen Leiter.
Abschnitt C : Entscheidung über Beschwerden
§ 18. Entscheidende Politische Leiter im Sinne der BO. find : 1. die Hoheitsträger, 2. die Reichsleiter, die Leiter der Hauptämter bzw. der selbständigen Ämter. Beispiel : Für die Beschwerde eines Stellenleiters der Kreisleitung über seinen Hauptstellenleiter entscheidet zunächst der betreffende Kreisamtsleiter. Legt der Stellenleiter gegen diesen Bescheid weitere Beschwerde ein, so ist nunmehr der Kreisleiter entscheidender Politischer Leiter und nicht etwa der Gauamtsleiter des betreffenden Fachamtes. Wird über den Entscheid eines Gauleiters Beschwerde erhoben, so befindet hierüber der Führer. Entscheidende Politische Leiter in der Reichsleitung sind der Reihe nach die Leiter der Hauptämter bzw. der selbständigen Dienststellen bzw. die Reichsleiter und schließlich der Führer. § 19. Der entscheidende Politische Leiter hat die Pflicht, in jedem Falle den Tatbestand mittels mündlicher oder schriftlicher Berichterstattung der Beteiligten festzustellen. Über den Inhalt mündlicher Verhandlungen ist ein kurzer zusammenfaſſender Bericht zu den Akten zu nehmen. Grundsäglich müssen beide Teile, Beschwerdeführer und Beklagter, gehört werden . Läßt sich der Tatbestand nicht sofort hinreichend klären, so kann der entscheidende Politische Leiter Beteiligte und Zeugen durch einen anderen Politischen Leiter, der dem Beklagten im Range nahestehen soll, vernehmen lassen.
63c
§ 20. Ergibt die Untersuchung, daß dem Beschwerdeführer Umstände, die für die Beurteilung der Beschwerde von wesentlicher Bedeutung sind, nicht bekannt waren , so ist ihm dies vor Ausspruch der Entscheidung mitzuteilen. Hierbei ist er zu fragen , ob er die Beschwerde oder Teile derselben zurückziehen oder sie durchgeführt wissen will . •
§ 21. Nach Abschluß der Ermittlungen ist die Entscheidung möglichst bald, aber nicht vor Ablauf einer Nacht, zu treffen und mit der Begründung schriftlich niederzulegen. § 22. Die Entscheidung mit Begründung ist dem Beschwerdeführer und dem . Beklagten schriftlich zuzustellen . § 23. Wird die Entscheidung ungebührlich verzögert, so steht dem Beschwerdeführer und demjenigen, gegen den sich die Beschwerde richtet, das Recht zur Beschwerde bei dem nächsten entscheidenden Politischen Leiter offen . Diese Beschwerde ist frühestens 30 Tage nach Einreichung der in der Vorinstanz unerledigt gebliebenen Beschwerde zulässig.
Abschnitt D :
Weitere Beschwerde über die getroffene Entscheidung
§ 24. Der Beschwerdeführer hat das Recht, gegen die über seine Beschwerde. getroffene Entscheidung innerhalb von sieben Tagen (einschließlich Sonnund Feiertage) an den nächsthöheren Vorgesezten unmittelbar weitere Beschwerde einzulegen. Letzte Instanz für die Entscheidung über eine Beschwerde sind 1. für alle Politiſchen Leiter der Ortsgruppe der Kreisleiter, 2. für Ortsgruppenleiter und alle in der Dienststelle der Kreisleitung tätigen Politischen Leiter der Gauleiter, 3. für alle in der Dienststelle der Gauleitung tätigen Politischen Leiter bis Hauptstellenleiter der Gauleiter, 4. für Kreisleiter, Politische Leiter der Gauleitung vom Amtsleiter aufwärts und alle Dienstränge der Reichsleitung der Führer, nachdem zuvor die Dienststellenleiter - Hauptamtsleiter usw. bzw. Reichsleiter - als entscheidende Politische Leiter tätig gewesen sind. 63d
Die Frist für die weitere Beschwerde, die stets unter Beifügung der vorausgegangenen Entscheidung oder ihrer beglaubigten Abschrift schriftlich vorzulegen ist, beginnt nach Ablauf des Tages, an dem der Betreffende von der Entscheidung dienstlich Kenntnis erhält. Bei der Behandlung weiterer Beschwerden finden die §§ 6, 19-23 und 27 sinngemäße Anwendung.
Abschnitt E : Schlußbeſtimmungen
§ 25. Alle in einer Beschwerdeangelegenheit entstandenen Schriftstücke sind sorgfältig bei der Dienststelle aufzubewahren , welche die Entscheidung getroffen hat. § 26. Reisekosten, die dem Beschwerdeführer aus Anlaß einer Beschwerde entstehen, sind aus privaten Mitteln zu bestreiten . Der Partei dürfen hierfür keine Kosten entstehen . Unbedingt nötige Reisen des Vermittlers sind nach Genehmigung durch die zuständige Stelle als Dienstreisen zu verrechnen.
§ 27. Wegen unbegründeter Beschwerdeführung wird niemand bestraft. Dies schließt jedoch nicht aus, daß ein Beschwerdeführer zur Verantwortung gezogen wird, wenn er z . B. durch seine Beschwerde einen Vorgesezten verleumderisch beleidigt, sich vorsäglich oder leichtfertig auf unwahre Behauptungen stüßt, die Beschwerde in achtungswidriger Form vorbringt, schuldhaft von dem in der BO. vorgeschriebenen Dienstweg abweicht oder schuldhaft die in der BO. vorgeschriebene Frist nicht einhält.
§ 28. über alle Vorgänge, die sich aus der Beschwerdeordnung ergeben , ist strengste Verschwiegenheit zu bewahren ; Zuwiderhandlungen werden parteigerichtlich verfolgt.
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Die Ehrengerichtsbarkeit in der nationalsozialistischen Bewegung Die bedeutendste und vornehmste Ehrengerichtsbarkeit der Bewegung wird durch die Parteigerichte in einem eigenen Verfahren ausgeübt. In dieser Zusammenstellung sollen ergänzend lediglich Stand und Grundzüge der bei den Gliederungen der NSDAP. und den ihr angeschlossenen Verbänden bestehenden besonderen Ehrengerichtsbarkeit dargelegt werden. In welchen Parteigliederungen und angeschlossenen Verbänden besteht bereits eine Ehrengerichtsbarkeit? Eine ausdrücklich formulierte Ehrengerichtsordnung besteht bei SA., 44, NSKK., HI., NS.-Rechtswahrerbund, NSD .-Ärztebund, NS.-Kriegsopferverſorgung, Deutsche Arbeitsfront, NS.-Frauenschaft. Auch die Ehrenordnung des NSD.- Studentenbundes ist von der eingesezten Arbeitsgemeinschaft nunmehr fertiggestellt. Sie bedarf jedoch noch der parteiamtlichen Genehmigung . Beim NS .-Dozentenbund wird eine Ehrengerichtsordnung vorbereitet . Der Reichsbund der Deutschen Beamten hat bis jetzt lediglich eine Ausschlußordnung eingerichtet und will mit dieser Erfahrungen sammeln und dann gegebenenfalls weitergehende Bestimmungen, die auch auf dem Gebiet der Ehrenordnung liegen, erlaſſen. Beim NS.-Lehrerbund sind seit Jahren zur Untersuchung und Beilegung von Streitigkeiten in einzelnen Gauen Ehrengerichtshöfe gebildet worden. Eine besondere Verfahrensordnung besteht nicht. Die zur Zeit bestehenden Ehrengerichtsordnungen gliedern sich in zwei Gruppen : 1. Ehrengerichtsordnungen, der Gliederung oder des oder dem angeschlossenen wie z . B. die derzeitige bundes oder der DAF.
die lediglich das Verhältnis des Mitgliedes angeschlossenen Verbandes zu der Gliederung Verband selbst betreffen (Ausschlußordnung) , Ehrengerichtsordnung des NS .- Rechtswahrer-
2. Ehrengerichtsordnungen, die ſowohl das Verhältnis des Mitgliedes zur Gliederung und zum angeschlossenen Verband wie auch die Wahrung der Ehre des einzelnen Mitgliedes gegenüber anderen Mitgliedern und nach außen zum Gegenstand haben (Ausschluß- und Ehrenordnung) . Hierher gehören vor allem die Ehrengerichtsordnungen der SA., der 44 , des NSKK. , der H3., der NSKOV ., des NSD.- Ärztebundes und der NS.-Frauenschaft. Innerhalb der ersten Gruppe kann man nun wiederum zwei Arten von Ehrengerichtsverfahren feststellen. Bei der einen Art sind die Ehrengerichte völlig unabhängig, ſelbſtändig und entscheiden endgültig . Dem Obersten Leiter der Gliederung oder des angeschlossenen Verbandes ist lediglich ein Begnadigungsrecht eingeräumt (z . B. bei der Deutschen Ar10 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
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beitsfront) . Bei der anderen Art von Ehrengerichten dieser ersten Gruppe steht den Ehrengerichten lediglich die Erteilung untergeordneter Strafen offen; den Ausschluß oder die Amtsenthebung kann nur der Oberste Leiter der betreffenden Organisation verfügen. Den Ehrengerichten steht lediglich ein Antragsrecht bezüglich dieser beiden Verfügungen zu ( z. B. NS.Rechtswahrerbund) . Das Verfahren vor den Ehrengerichten ist in dieser ersten Gruppe im übrigen stark dem geltenden Strafverfahren angeglichen, sowohl in der Einrichtung der Spruchbehörden wie besonders auch in der Durchführung der Verhandlung und der Rechtsmittel. Dabei ist zu beachten, daß grundſäßlich nur ein Rechtsmittel zugelaſſen wird . Die Zuständigkeit der verschiedenen Ehrengerichte bestimmt sich sachlich nach dem Rang und persönlich und örtlich nach der Gruppe oder dem Bezirk, dem der Angeſchuldigte angehört. Zur Durchführung eines ehrengerichtlichen Verfahrens kommt es in den Fällen der ersten Gruppe, wenn ein Mitglied ein Verhalten an den Tag legt, das mit den Grundsäßen des Nationalsozialismus wie auch mit den Zwecken und Zielen der einzelnen Organisation nicht zu vereinbaren ist. Die zweite Gruppe der Ehrenordnungen betont, wie bereits ausgeführt, neben der Ehre, die der Organiſation als solcher zusteht und die ein Reinigungsverfahren der Organisation - wie in den Fällen der ersten Gruppe — notwendig machen kann, auch den Schuß der persönlichen Ehre des einzelnen Mitgliedes, ausgehend davon, daß die Ehre der Organisation durch eine Ehrlosigkeit ihrer Mitglieder naturgemäß betroffen wird . Ferner ist eine Regelung zum Schuße gegen Angriffe auf die Ehre des einzelnen Mitgliedes, sei es nun von Mitgliedern oder von Außenstehenden, vorgesehen. Soweit es sich bei der zweiten Gruppe um ein Ehrengerichtsverfahren handelt, das die Reinhaltung der Gliederung oder des angeschlossenen Verbandes zum Gegenstand hat ( Ausschlußordnung) , besteht eine weitgehende Übereinstimmung mit dem Verfahren der ersten Gruppe. Das Verfahren zum Schuße der persönlichen Ehre ( Ehrenordnung) ist bei den genannten Gliederungen und angeschlossenen Verbänden wiederum vor allem in folgendem Punkt verschieden geregelt : Eine Reihe von Ehrenordnungen will den Schutz der Ehre durch gütliche Einigung und Schlichtung von Streitfällen erreichen und gibt den Ehrengerichten nur bei besonders schweren Fällen die Möglichkeit, durch Ordnungsstrafen einzugreifen, so in der Ehrengerichtsordnung der NS.Kriegsopserversorgung und der NS.-Frauenschaft. Übersicht über die derzeitige Organisation der Ehrengerichtsbarkeit 1. Ausschlußverfahren und Ehrenverfahren
SA. 44 66 69
Besteht ein Ausschlußzverfahren ? ja ja
Besteht ein Ehrenverfahren ? ja ja
Besteht ein Ausschlußzverfahren? NSKK.
Besteht ein Ehrenverfahren?
NSRB .
ja ja
ja
HI.
ja
ja
DAF. RDB .
ja ja
ja nein
NSD.-Arztebund
ja
NSKOV .
ja
ja ja
NS.-Frauenschaft
ja
ja
ja
2. Ordnung und Anzahl der Instanzen im Ehrenverfahren SA.: Ehrenhöfe werden gebildet bei der Standarte, bei der Gruppe und in besonderen Fällen nach Bestimmungen des Stabschefs. Die Ehrenhöfe sind für die Voruntersuchung zuständig. Der verstärkte Ehrenhof ist für das Spruchverfahren zuständig, das in einem Gutachten endet. Die Ents scheidung trifft der SA.-Führer, der das Ehrenverfahren eingeleitet hat. Der oberste SA .-Führer entscheidet in jedem Falle endgültig. Ein Beschwerderecht steht lediglich den Mitgliedern der Ehrenhöfe zu , nicht aber dem Angeschuldigten. 44: Kleine und große Schiedshöfe , errichtet bei den 44 -Abschnitten, den 44-Oberabschnitten, dem 44 -Hauptamt, dem 44 - Sicherheitshauptamt, dem 44-Raſſe- und Siedlungshauptamt und beim Reichsführer 44 . Die kleinen Schiedshöfe sind für die Voruntersuchung , die großen Schiedshöfe für das Spruchverfahren zuständig. Die Entscheidung liegt bei dem Verbandsführer, bei dem der Schiedshof errichtet ist. Sein Beschluß kann allein vom Schiedsmann gescholten werden. Dann entscheidet der nächſtvorgesezte Verbandsführer. NSKK.: Ehrenverfahren bedürfen der Genehmigung des Korpsführers . Die Beisitzer des Ehrenrates werden durch den Korpsführer oder einen von ihm bestimmten Führer befohlen. Nach Einsetzung des Ehrenrates richtet sich das Verfahren nach der durch den Führer am 12. 12. 1933 ge= nehmigten Ehrenordnung für die Gliederungen. Der Ehrenrat beendigt seine Tätigkeit durch einen Vorschlag, der dem Korpsführer, in besonderen Fällen dem Führer, zur Genehmigung vorzulegen ist. Der Ehrenschuh erstrect ſich auf Führer, Unterführer und Männer des NSKK.
HI.: Die HI . -Gerichte für die Gebiete und das HI .- Obergericht entscheiden selber. Gegen die Entscheidungen des HI . - Gerichts hat der Beschuldigte das Einspruchsrecht .
10.
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NS.-Rechtswahrerbund : Reichsgericht und Gauehrengericht. In jedem Falle ist die Bestätigung des Urteilsspruches durch den Reichsführer des Bundes erforderlich. Ausschluß und Amtsenthebung erfolgen nur durch den Reichsführer selbst. NSD.-Ärztebund : Disziplinargerichtshof und Gaudisziplinargerichte. Der Reichsärzteführer hat lediglich das Recht des Straferlaſſes. NS.-Kriegsopferversorgung : Reichsehrenhof, Bezirksehrenhöfe, Kameradschaftsehrenhöfe. Beschwerdemöglichkeit zum nächsthöheren Ehrenhof. Der Ausschlußantrag muß beim Reichskriegsopferführer gestellt werden . Reichsbund Deutscher Beamten : Ausschluß durch die Spruchkammer, dagegen Antrag auf Entſcheidung durch den Reichsbeamtenführer. Deutsche Arbeitsfront : Ehren- und Disziplinarhof und Disziplinargerichte sind bei allen Gauwaltungen der Deutschen Arbeitsfront errichtet. Zur Einleitung eines Verfahrens vor den Ehren- und Disziplinargerichten ist die Zustimmung des vorgesetzten Dienststelleninhabers erforderlich. Zur Einleitung eines Verfahrens vor dem Ehren- und Disziplinarhof bedarf es der Zustimmung des Reichsleiters der Deutschen Arbeitsfront. Vollstreckung der Urteilsſprüche durch den Reichsleiter, dem im übrigen auch das Recht des Straferlasses zusteht.
NS.-Frauenschaft : Schlichtungsstellen bei der Reichsleitung, beim Gau und beim Kreis. Beschwerdemöglichkeit zur nächſthöheren Schlichtungsstelle dann, wenn die Entscheidung, gegen die Beschwerde erhoben wird , in erster Instanz gefällt wurde oder wenn die Entscheidung abweicht. Die Schlichtungsstellen entscheiden endgültig . 3. Verhältnis der Ehrengerichte zu den Parteigerichten Aus der Stellung der Parteigerichte als der vornehmsten Institution der Partei zur Wahrung der Ehre und der Reinheit der Parteiorganisation im ganzen ergibt sich, daß die einzelnen Ehrengerichte der Gliederungen und der angeſchloſſenen Verbände ſich ſelbſtverſtändlich weitestgehend an die Entscheidungen des Parteigerichtes, insbesondere des Oberſten Parteigerichts anlehnen. Verschiedene Ehrenordnungen sehen daher vor, daß der Abschluß des Parteigerichtsverfahrens abgewartet werden muß, bevor in einer gleichen Sache durch die Ehrengerichte entschieden werden kann. So die Schlichtungsordnung der NS.-Frauenschaft in § 18, wo es heißt, daß das Verfahren bis zum Abſchluß des parteigerichtlichen Verfahrens auszusetzen ist. In gleicher Weise sieht § 4 der Ehrengerichtsordnung der DAF. vor, daß das Parteigerichtsverfahren zuerst durchgeführt werden soll, bevor das Ehrengericht der DAF. entscheidet. Die anderen Ehrenordnungen sehen eine weitgehende Berücksichtigung der Be68
urteilung vor, die ein Verhalten durch die Parteigerichte gefunden hat. So beim RDB., wo der Ausschluß in formloser Weise vollzogen werden kann, wenn ein rechtskräftiges Urteil der Partei- oder der SA.- Gerichtsbarkeit vorliegt. Dasselbe muß aus § 6 a der Richtlinien für den Ehrenhof der NS.-Kriegsopserversorgung entnommen werden, wo parteiwid= riges Verhalten als Ausschlußgrund aufgezählt ist. Es ist klar, daß in erster Linie die Parteigerichte zur Entscheidung berufen sind, ob ein Verhalten parteiwidrig ist oder nicht. Der Ehrenhof der NS. -Kriegsopferverſorgung müßte alſo tätig werden, wenn ein parteigerichtliches Urteil über den Ausschluß oder über eine sonstige Strafe eines Mitglieds vorliegt. Auch der NSD.-Ärztebund sieht in § 34 seiner Ehrengerichtsordnung parteiwidriges Verhalten als Ausschlußgrund vor. Hier gilt das gleiche, wie oben ausgeführt wurde. Die Ehrengerichtsordnung des NS.-Rechtswahrerbundes bestimmt, daß die auf Ausschluß lautenden Urteile mit vollständiger Begründung dem für den Beschuldigten zuständigen Parteigericht zur Kenntnis zu bringen ſind. Für die SA. bestimmt Ziffer 1 Absatz 3 der SA.- Ehrenordnung, daß SA.-Angehörige nur in den Angelegenheiten dem Parteigericht unterstehen, die nicht SA.- Angelegenheiten sind . Ausschluß aus der SA . zieht den Antrag auf Ausschluß aus der Partei nach sich. Die Zusammenarbeit zwischen NSKK. und den Parteigerichten ist dadurch sichergestellt, daß das Parteigericht in Verfahren gegen Angehörige des NSKK. mit einem Beiſizer aus dem NSKK. beſezt ist, der im Dienſtgrad mit dem Angeschuldigten gleichsteht oder einen höheren Dienstgrad innehat ; außerdem ist bei allen Parteigerichtsverfahren gegen Angehörige des NSKK. der zuständige NSKK.-Führer zur Abgabe einer Stellungnahme verpflichtet. Ehren- und Dienststrafverfahren, die mit einem Ausschluß aus dem NSKK. enden, ziehen in jedem Falle den Antrag auf Ausſchluß aus der Partei nach sich. Bei strafweiser Entlassung steht der Antrag auf Einleitung eines Parteigerichtsverfahrens im Ermessen des zuständigen Führers . Mit Rücksicht auf die Freiwilligkeit der Dienstleistung im NSKK. ist die stufenweise Aberkennung von Dienstgraden bei Ehren- und Dienststrafverfahren grundsäglich untersagt. Über die Zusammenarbeit der 44-Disziplinarſtrafgerichte und der Parteigerichte gibt das Kapitel I der Disziplinar- Straf- und Beschwerdeordnung der Aufschluß. Hiernach sind die Disziplinarſtrafgerichte der 44 gehalten, den zuständigen Parteigerichten abgeschlossene Disziplinarvorgänge unaufgefordert zur Kenntnisnahme vorzulegen, wenn es ſich um Ausschluß oder Ausstoßung aus der 44 handelt, oder wenn es sich um Disziplinarſtrafen oder Freisprüche auf Anzeigen handelt, die von einer außerhalb der 44 stehenden Behörde oder Stelle zur Vorlage gebracht wurden.
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Ziffer 5 des Kapitels I bestimmt, daß gegen 44 -Angehörige das Diſziplinarverfahren unabhängig von dem Ausschluß des parteigerichtlichen Verfahrens durchzuführen ist . „Für die HI . beſtimmt Abſchnitt 5 der Dienſtvorschrift zur HI.-Diſziplinarordnung : Der Ausschluß eines Mitgliedes der Hitler-Jugend aus der NSDAP. hat den Ausschluß aus Hitler-Jugend , die Aberkennung der Parteiamtsfähigkeit, die Aberkennung der Fähigkeit, Jugendführer zu ſein, zur Folge." Es ist natürlich nicht möglich, hier eine bis ins einzelne gehende Darstellung der Ehrengerichtsverfahren zu geben. Es sollte vielmehr lediglich ein kurzer Überblick über den Stand der Ehrengerichtsbarkeit in der Bewegung vermittelt werden. Die Ehrengerichtsbarkeit ist noch völlig in der Entwicklung begriffen und ihr Aufbau noch nicht abgeschlossen.
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Zusammenarbeit zwischen Politischen Leitern und SA., 44, NSKK., HJ. und Parteirichtern , ferner NSFK. , Reichsarbeitsdienſt und Staat
Politische Leiter und SA. Die Politischen Leiter führen die praktische politische Arbeit durch und betreuen das deutsche Volk. Die SA. ist Ausbildungs- und Erziehungsinstrument der Partei. Ihr und den gleichgelagerten Gliederungen, 44 und NSKK. , obliegen die Erhaltung der körperlichen Tüchtigkeit und des soldatischen Geistes in ihren Einheiten und der evtl. Einsah als innerpolitische Truppe. Unterstellungsverhältnis Ein Unterstellungsverhältnis von SA.-Führern unter Politische Leiter oder umgekehrt besteht nicht. Reibungslose Zusammenarbeit im Dienste der Bewegung unter Aus schaltung kleinlicher Eifersüchteleien ist jedoch unbedingte Pflicht für beide Teile. Erteilung von Anordnungen in seinem Auftrag Sollen Anordnungen für die gesamte Partei gegeben werden , so erteilt diese der Führer oder in seinem Auftrag der Leiter der Partei -Kanzlei, der sie an die Gauleiter und die Führer der Gliederungen weiterleitet. Ernennung von SA .-Führern Die Ernennung von SA.-Führern erfolgt durch die für die Ernennung zuständigen SA.- Dienststellen . Sofern Hoheitsträger begründete Einwände gegen SA .-Führer zu erheben haben, hat dies auf dem Dienstwege zu geschehen.
Gemeinsame Führerbesprechungen (Siehe auch Abhandlung Seite 50 uff.) Um die Zusammengehörigkeit zu betonen und zu fördern , gelten folgende Grundsätze: Hoheitsträger (Gauleiter, Kreisleiter usw. ) treffen sich mindestens einmal im Monat mit den in ihrem Amtsbereich zuständigen SA.-, 4-, NSKK.- und HI.- sowie Reichsarbeitsdienst- und NSFK .-Führern, um sich gegenseitig zu unterrichten . Darüber hinaus ist es erwünscht, den SA.-Führer auch zu sonstigen politischen und den Politischen Leiter zu SA.-Führerbesprechungen heranzuziehen. Bei allgemeinen Besprechungen steht dem SA.-Führer bei den die SA. betreffenden Fragen und dem Politischen Leiter bei den die politische Leitung betreffenden Fragen ein Recht, mitzureden, zu
70
Der Politische Leiter hat keine Berechtigung, sich in innere Angelegenheiten der SA. einzumiſchen , und ebensowenig hat der SA .-Führer das Recht, sich in den Tätigkeitsbereich des Politischen Leiters einzumiſchen. Der Hoheitsträger hat die Verantwortung für das gesamte politische Auftreten der Bewegung in seinem Bereich. Der zuständige SA. -Führer ist in dieser Beziehung an die Richtlinien des Hoheitsträgers gebunden. Anforderung von SA. Der Hoheitsträger ist der höchste Vertreter der Partei einschließlich der Gliederungen in seinem Bereich. Er kann die SA. , die sich in seinem Be= reich befindet, bei dem zuständigen SA.-Führer anfordern, wenn er ſie zur Lösung der ihm übertragenen politischen Aufgaben benötigt. Der Hoheitsträger weist der SA. den Aufgabenkreis zu . Diese Anweisung hat nach vorheriger mündlicher Aussprache schriftlich zu geschehen. Die Anweisung ist bis in alle Einzelheiten nach politischen Gesichtspunkten genau zu gliedern. Benötigt der Hoheitsträger zur Durchführung seiner Aufgaben mehr SA. , als ihm örtlich zur Verfügung steht, so wendet er sich an die nächsthöhere Hoheitsstelle , die dann die SA. bei der ihr gleichgeordneten SA.-Dienststelle anfordert. Grundsäßlich verkehrt der Hoheitsträger in allen Dienstobliegenheiten unmittelbar immer nur mit dem für ihn zuständigen SA .-Führer. Dieſer führt ihm übertragene Aufgaben ſelbſtändig durch. Hat die SA. den ihr zugewiesenen Dienst begonnen, ist zur Befehlsgebung nur der SA .-Führer zuständig . Wünscht der Hoheitsträger während der Durchführung einer der SA gestellten Aufgabe trotzdem eine Änderung, oder glaubt er, aus politischen Gründen die Ausführung durch die SA. beanstanden zu müssen , so hat er sich nur an den anwesenden höchsten SA.-Führer zu wenden . Unmittelbare Weisungen an Unterführer oder SA .-Männer darf er nicht erteilen. Bei Einsatz der SA. ist die technische Durchführungsmöglichkeit vorher durch Rücksprache mit dem SA.-Führer zu klären . Teilnahme an Veranstaltungen Sämtliche zur Teilnahme an Veranstaltungen vorgesehenen Gliederungen der Partei und sonstigen Verbände haben den Anordnungen des vom Hoheitsträger verantwortlich beauftragten SA. -Führers nachzukommen. Dieſer ſezt zu seiner Unterſtüßung und zum Zwecke einer reibungslosen Zusammenarbeit mit den übrigen teilnehmenden Organisationen einen Aufmarschstab ein . Die Zusammensetzung des Aufmarschstabes richtet sich nach der Größe der Veranstaltung. Grundsätzlich müſſen in ihm alle teilnehmenden Organiſationen vertreten ſein. Aufmarschvorbereitung und Aufmarschleitung I. 1. Bei allen Aufmärschen und Kundgebungen, die von der Partei durchgeführt werden , liegt die Gesamtverantwortung in Händen des zu 71
ſtändigen Hoheitsträgers, der Programm, Sinn und Zweck der Veranstaltung möglichst frühzeitig genau festzulegen und darüber die Führer der Gliederungen zu unterrichten hat. 2. Der Hoheitsträger kann mit den gesamten Vorbereitungen, wie z. B. Festlegung der Tagungsräume und -termine, Quartierbeſchaffung, Unterrichtung der Presse usw. seinen Vertreter oder einen anderen unterstellten Politischen Leiter beauftragen, hat aber davon die Führer der Gliederungen zu unterrichten. 3. Vorbereitung und Durchführung von Aufmärschen ist bei derartigen Gelegenheiten dem höchsten zuständigen SA .-Führer zu übertragen, der damit einen anderen SA.-Führer beauftragen kann, dem Hoheitsträger aber persönlich für die richtige Lösung der gestellten Aufgabe verantwortlich bleibt. 4. Über den Gang seiner Vorbereitungen hat der Aufmarschleiter dem Hoheitsträger bzw. seinem Beauftragten laufend zu berichten ; seine Aufgabe führt er im übrigen selbständig durch. 5. Der mit der Aufmarschleitung beauftragte SA. -Führer hat einen Aufmarschstab zu bilden, in dem alle teilnehmenden Organisationen vertreten sein müſſen. 6. Den Weisungen des Aufmarschleiters haben alle Teilnehmer Folge zu leisten. 7. Die Gesamtaufstellung zu einer Kundgebung oder zu einem Vorbeimarsch hat der Aufmarschleiter stets dem für die Gesamtveranstaltung zuständigen Hoheitsträger zu melden, der bei Anwesenheit eines dienstlich anwesenden übergeordneten Hoheitsträgers bzw. Reichsleiters seinerseits diesem Meldung erstattet. 8. Die Meldung der Führer der einzelnen Organiſationen bei dem den Vorbeimarsch abnehmenden höchsten Politischen Leiter wird dadurch nicht hinfällig . 9. Wünsche auf Änderung im Aufmarsch oder Beanstandungen hat der Hoheitsträger nach Beginn eines Aufmarsches oder einer Kundgebung dem höchsten anwesenden SA.-Führer mitzuteilen, der das Notwendige zu veranlaſſen hat. Unmittelbare Weisungen an Führer und Männer der aufmarschierenden Organiſationen darf der Hoheitsträger nicht erteilen. 10. Den Absperr- und Sicherheitsdienst hat der Hoheitsträger bei allen von der Partei durchgeführten Kundgebungen, Aufmärschen und Veranstaltungen dem zuständigen höchsten 44-Führer zu übertragen. 11. Die Regelung aller Verkehrsfragen überträgt der Hoheitsträger dem zuständigen höchsten NSKK. -Führer. 12. Die beauftragten 44 und NSKK.-Führer sind ebenso wie der mit der Aufmarschleitung beauftragte SA.-Führer dem zuständigen Hoheitsträger für die Erfüllung der ihnen gestellten Aufgaben voll verant= wortlich. 22 72
II . 1. Bei Aufmärschen, die im Rahmen einer Parteiveranstaltung unter Beteiligung aller oder einzelner Gliederungen und von außerhalb der Partei stehenden Organiſationen und Verbänden stattfinden, wird in folgender, zum Teil schon Tradition gewordener Reihenfolge marschiert : a) SA. b) NSKK. c) Politische Leiter (hierunter auch die Politischen Leiter im NSD.Dozentenbund und im NSD . - Studentenbund ) . d) NSBO. e) Werkscharen. f) HI. und Jungvolk. g) NS.-Fliegerkorps. h) Arbeitsdienst. i) Studentenbund (Kameradschaften) . k) Walter der angeschlossenen Verbände, die in einheitlicher Kleidung auftreten und nicht Politiſche Leiter sind. An der Spize marschieren die Walter der NS.-Kriegsopferversorgung (einschließlich ihrer Mitglieder) , die Walter der übrigen angeschlossenen Verbände folgen dann in alphabetischer Reihenfolge. 1) Block der Formationen, die außerhalb der Partei und ihrer angeschlossenen Verbände stehen. m) 44. 2. Leiterinnen und Angehörige der NS.-Frauenschaft und des BDM. nehmen an Aufmärschen weder einzeln noch geschlossen teil. 3. Bei gleichzeitiger Tätigkeit als Politischer Leiter und in der SA. , 44 usw. marschieren die Parteigenossen, wenn sie der aktiven SA. angehören, im Block der SA. usw .; wenn sie aber der SA.-Reserve uſw. angehören, als Politische Leiter im Block der Politischen Leiter mit. Haben solche Parteigenossen nur eine Uniform, so marschieren sie in dem Block, zu dem sie der Uniform nach gehören . 4. Für den NSD .- Studentenbund gilt folgendes : Die Angehörigen der Kameradschaften ( 1. bis einſchließlich 4. Semester) marschieren, ganz gleich ob sie der SA . , 44 usw. angehören, im Block Studentenbund, alle älteren Semester je nach Zugehörigkeit beim Block der Politischen Leiter, der SA . uſw. 5. Politische Leiter, Führer und Männer der SA. , 44 uſw. dürfen, ſoweit sie Führer in angeſchloſſenen Verbänden bzw. in außerhalb der Partei stehenden Organisation sind, nicht im Dienstanzug als Politische Leiter usw. bei diesen Verbänden bzw. Organisationen marschieren. 6. Die in einem geschlossenen Block (siehe 1. 1) antretenden Formationen, die außerhalb der Partei , ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände stehenden Organisationen angehören , marschieren in folgender Reihenfolge : 73
a) Wehrmacht. b) Polizei. c) Sonstige staatliche Organiſationen, wie z . B. Postschut, Zollschuk (hierbei auch der Bahnschutz) . d) Alle übrigen teilnehmenden Organisationen , wie z . B. Technische Nothilfe, Reichsluftschutzbund , NS.-Reichskriegerbund, Innungen , Schützenvereine uſw. in alphabetischer Reihenfolge. 7. Beteiligen sich Formationen, die unter 6 ac fallen, unter Gewehr (3. B. Ehrenkompanien , Abordnungen usw.) an einem Aufmarsch, so marschieren sie grundsäglich in der Reihenfolge : Wehrmacht, Polizei, sonstige staatliche Organiſationen an der Spiße des gesamten Zuges, also vor der SA. 8.Der Arbeitsdienst marschiert, ganz gleich, ob mit oder ohne Spaten , an der ihm nach II, 1 zugewiesenen Stelle. 9. Die 44 marschiert in jedem Falle am Schluß aller sich am Aufmarsch beteiligenden Formationen . 10. Wenn der höchste zuständige Hoheitsträger, also z . B. ein Gauleiter oder ein Kreisleiter mitmarschiert, so ist sein Plak (mit Begleiter) hinter der ersten SA.-Kapelle und vor dem höchsten SA.-Führer. Alle anderen Hoheitsträger und Politischen Leiter marschieren grundsäklich im Block der Politischen Leiter mit.
III. 1. Bei Aufmärschen im Rahmen von Parteiveranſtaltungen nimmt grundsätzlich der höchste anwesende Hoheitsträger den gesamten Vorbeimarsch ab. 2. Ist ein Reichsleiter anwesend, so nimmt dieser den gesamten Vorbeimarsch ab, neben ihm aber der zuständige Gauleiter. 3. Sind mehrere Reichsleiter anwesend, so nimmt der dienstälteste den Vorbeimarsch ab. 4. Neben dem höchsten Hoheitsträger bzw. Reichsleiter nehmen die höchſten anwesenden Führer der Wehrmacht, des Arbeitsdienstes , der Polizei , der Gliederungen usw. den Vorbeimarsch ihrer Formationen ab, also z . B. der höchste anwesende H3.-Führer den Vorbeimarsch der HI. und des Jungvolks.
IV. Vorstehende Bestimmungen unter I-III gelten nicht für Aufmärsche, die von einzelnen Parteigliederungen oder Organisationen nach Genehmigung durch den zuständigen Hoheitsträger gesondert durchgeführt werden . Der Hoheitsträger ist zu derartigen Aufmärschen einzuladen . 74
Anforderung von SA.-Männern zur Dienſtleiſtung als Politiſche Leiter Die SA. stellt im Einvernehmen und auf Anforderung der Politiſchen Hoheitsträger Parteiangehörige der SA.-Reserve zur Dienstleistung als Politische Leiter in den Ortsgruppen und Stützpunkten zur Verfügung. (Als Blockleiter, Zellenleiter usw.) In jedem Fall werden nur bewährte Nationalsozialiſten dafür bestimmt. Sie können weiterhin in der SA.-Reserve verbleiben und stehen in der lezten Woche jeden Monats für SA.-Dienst zur Verfügung, während sie in den anderen drei Wochen des Monats ihre ganze Kraft den ihnen zugewiesenen politischen Aufgaben zu widmen haben. Männer der aktiven SA. können als Blockleiter, Zellenleiter usw. in Ausnahmefällen eingesezt werden . Hierfür ist die Zustimmung der zuständigen SA.-Standarte erforderlich. Diese SA.- Männer bleiben weiterhin in der aktiven SA. Den von den Hoheitsträgern gestellten Anforderungen ist seitens der Einheitsführer in weitem Maße Folge zu leisten. Das gleiche gilt auch für die seitens der Partei vorgesehenen und angeforderten Walter und Warte (für angeschlossene Verbände) , die nicht die Parteizugehörigkeit zu besitzen brauchen. (Vorstehende Bestimmung gilt sinngemäß für 44 , NSKK . , HI .) Mitgliedschaft und Führerstellung zueinander Da Politische Leiter, SA. , 44 , NSKK. und HI . Mitglieder einer Bewegung sind, ist es nicht angängig, daß z . B. ehemalige SA.- Männer oder SA.-Führer, die aus ihrer Formation wegen ehrenrührigen Verhaltens ausgeschlossen wurden, andere Ämter in der Partei bekleiden . Umgekehrt darf ein aus der Partei entfernter oder aus ehrenrührigen Gründen seines Amtes enthobener Politischer Leiter nicht Amt und Würde bei der SA., 44, dem NSKK. oder der HI. erhalten. Bei Ausschluß von Parteigenossen wegen ehrenrührigen Verhaltens aus SA., 44 , NSKK. und HI . haben die Hoheitsträger die Angelegenheit dem Parteigericht zuzuleiten. Das gleiche gilt ſinngemäß hinsichtlich der der Partei angeschlossenen Verbände. Hier entscheidet bei Zweifelsfällen das zuständige Ehrengericht bzw. der Gau- oder Reichswalter.
Politische Leiter und 44 Die für das Verhältnis zur SA. aufgeführten Vorschriften gelten sinngemäß auch für die 44. Die 44 wird zum Unterschied von der SA. besonders eingesetzt für Führerschuß und Aufgaben, bei denen einzelne Männer verwendet werden müſſen.
Politische Leiter und NSKK. Die für das Verhältnis zur SA. aufgeführten Vorschriften gelten ſinngemäß auch für das NSKK. 75
Politische Leiter und HJ. Die für das Verhältnis zur SA. aufgeführten Vorschriften gelten finngemäß auch für die HI. Bei der Einsetzung von HI.- und DI .-Führern hat die zuständige HI.Dienststelle das Einverständnis des zuständigen Hoheitsträgers einzuholen. Der Hoheitsträger kann also die Einsehung der zur Führung der Jugend unbefähigten Führer verhindern. Wird er nicht gefragt, so ist auf ſein Verlangen die Einsetzung rückgängig zu machen. Den Sah „ Jugend will durch Jugend geführt werden“ müſſen die Politischen Leiter bei ihrer Beurteilung zugrunde legen. Dies soll aber nicht in dem engen Sinn des Lebensalters, sondern in erster Linie in dem weiteren Sinn aufgefaßt werden, daß Führer der HI . im Herzen jung ſein und unbedingtes Verständnis für den Freiheitssinn der Jugend haben müſſen, dabei aber ſittlich reif sein und Führerqualitäten besigen müssen. Der Hoheitsträger hat die HI. in seinem Bereich genau zu überwachen, bei Überanstrengung ſofort vorstellig zu werden und dafür zu sorgen, daß die Jugend ihre Freiheit nicht in unerwünschtem Sinne mißbraucht. Bei Streitigkeiten zwischen einem Politischen Leiter und einem Jugendführer entscheiden die nächsthöheren Dienststelleninhaber in gegenseitigem Einvernehmen usw. Ist zwischen einem Kreisleiter und einem Bannführer keine Einigung zu erzielen, so entscheidet der Gauleiter nach Anhören des Gebietsführers . Der Politische Leiter hat die Berechtigung , die HI. genau so wie die SA. zur Durchführung seiner politischen Aktionen anzufordern . Es ist ihm jedoch nicht erlaubt, die H3. für Veranstaltungen, die nach 10 Uhr abends schließen, einzusehen. Darüber entscheidet von Fall zu Fall der zuständige Jugendführer. Für den Aufmarsch eines Bannes hat der Führer des Bannes vorher das Einverständnis des Kreisleiters , bei Aufmärschen, die über einen Bannbereich gehen, das Einverständnis des Gauleiters einzuholen, das nur in besonderen Fällen versagt werden soll. So wie der Jugendführer zur Achtung vor der Persönlichkeit des Politischen Leiters erzogen wird , so soll auch der Politische Leiter dem Jugendführer seines Dienstbereiches Achtung entgegenbringen und ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihn zu den allgemeinen Bespre= chungen ebenso wie den SA.- und 44 -Führer heranziehen.
Politische Leiter und Parteirichter Die Parteigerichtsbarkeit will und soll innerhalb der Partei nur insoweit selbständig sein, als eine Selbständigkeit zur Erfüllung ihrer Aufgaben unerläßlich erforderlich ist. Wie sie mit der Bewegung und aus ihr gewachsen ist, muß sie als wesent76
licher Bestandteil eng und lebendig mit ihr verbunden bleiben. Das Gaugericht gehört deshalb organisatorisch zum Gau , das Kreisgericht zur Kreisleitung, wie das Oberste Parteigericht zur Reichsleitung gehört. Es ist deshalb selbstverständlich, daß auch der Parteirichter nicht abgesondert ein Eigendasein führt in der Gemeinschaft der Parteigenossen, ſondern als politischer Soldat seines Führers mitten in dieser Gemeinschaft steht, für die er Recht zu sprechen hat. Diese enge kameradschaftliche Verbundenheit muß sich auch in Kleinigkeiten und Außerlichkeiten zeigen. Mitglieder der Kreis- und Gaugerichte nehmen daher an dem bei den Gau- und Kreisleitungen geübten Ausbildungsdienst der Gau- und Kreisſtäbe teil, ſofern nicht im Einzelfall zwingende dienstliche Obliegenheiten dem entgegenstehen. Im gleichen Sinn beteiligen sie sich an Besprechungen, Arbeitstagungen, Veranstaltungen usw. Hoheitsträger und Parteigericht fiehe Abhandlung über die Parteigerichtsbarkeit.
Politische Leiter und NS.-Fliegerkorps
Allgemeine Zuſammenarbeit Der gebietlich zuständige, jeweils höchste Einheitsführer des NSFK. wird vom Hoheitsträger der NSDAP . zu den allgemeinen Führerbesprechungen zugezogen. (Siehe auch Seite 50 uff.) Im gleichen Sinne wird der Hoheitsträger oder sein Beauftragter zu allgemeinen Führerbesprechungen und sonstigen Veranstaltungen des NSFK. eingeladen. Zuſammenarbeit in der weltanschaulichen Schulung Das NSFK. setzt bei jeder Gruppe und Standarte einen Referenten für weltanschauliche Schulung ein. Der Gruppenreferent tritt zum Mitarbeiterſtab des zuständigen Gauschulungsleiters. Zuständig ist der Gauſchulungsleiter, an deſſen Sitz oder in dessen Dienstbereich der Sitz der Gruppe liegt. Erstreckt sich der Gruppenbereich über mehrere Gaue der NSDAP . , so tritt in den Gauen, in deren Bereich sich kein Gruppenſit befindet, der zuständige Standartenreferent als Beauftragter des Gruppenreferenten zum Mitarbeiterstab der Gauschulungsleiter dieser Gaue. Ist der Gaudienstsitz Standort mehrerer Standarten, so wird der zuständige Standartenreferent vom Gruppenführer bestimmt. Sämtliche Standartenreferenten treten zu dem Mitarbeiterstab des für ihren Standartenbereich zuständigen Kreisschulungsleiters der NSDAP. Die Referenten für weltanschauliche Schulung bei den Gruppen und Standarten sind für die Einheiten des NSFK. schulungsberechtigt, wenn ihnen die Berechtigung dazu vom gebietlich zuständigen Gau- bzw. Kreis-
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schulungsleiter schriftlich erteilt wird . Dieselbe Bedingung ist Voraussetzung für Führer von Stürmen, Trupps und Scharen, die auf Vorschlag des Standartenreferenten zur Durchführung der weltanschaulichen Schulung in ihren Einheiten eingesetzt werden. Perſonalangelegenheiten Die Ernennung und Abberufung des Gruppenführers des NSFK. erfolgt im Einvernehmen mit dem Gauleiter der NSDAP ., deſſen Dienſtsiz mit dem Dienstsiz des Gruppenführers übereinstimmt . Die Ernennung und Abberufung des Standartenführers des NSFK. erfolgt im Einvernehmen mit dem im gleichen Sinne zuständigen Gauleiter der NSDAP. Die Ernennung und Abberufung des Sturmführers, selbständigen Truppführers und selbständigen Scharführers des NSFK. erfolgt im Einvernehmen mit dem dienstsizmäßig zuständigen Kreisleiter der NSDAP . Die Abberufung wird ebenfalls schriftlich mitgeteilt. Das gleiche Verfahren wird ſinngemäß für die Angehörigen der Stäbe der Einheitsführung des NSFK . angewandt. Aufmärsche Falls an Parteiveranstaltungen außer den Gliederungen der NSDAP . auch außerhalb der Partei stehende Organisationen und Verbände teilnehmen, ist auch das NSFK . zu beteiligen .
Politische Leiter und Reichsarbeitsdienst
Allgemeine Zuſammenarbeit Obwohl der Reichsarbeitsdienst nach dem Arbeitsdienstpflicht- Gesetz vom 26. Juni 1935 keine Untergliederung der NSDAP. mehr darstellt, ist durch die Ernennung des Reichsarbeitsführers zum Reichsleiter der NSDAP . der Zusammenhang mit der Partei auch nach außen hin sichtbar. Um die Zuſammengehörigkeit zum Ausdruck zu bringen, nehmen die zuständigen Führer des Reichsarbeitsdienstes an den monatlichen Führerbesprechungen der Hoheitsträger teil. Darüber hinaus ist erwünscht, daß die Reichsarbeitsdienstführer auch zu sonstigen politischen Führerbesprechungen und umgekehrt die Politischen Leiter zu Veranstaltungen des Reichsarbeitsdienstes geladen werden . ( Siehe auch Seite 50 uff.) Zusammenarbeit in der weltanschaulichen Schulung Die Zusammenarbeit in der Schulung erfolgt auf Grund der von Anfang an geübten Praxis im gegenseitigen Austausch von in der Schulung tätigen Politischen Leitern und Reichsarbeitsdienſtführern . Aufmärsche Falls an Parteiveranstaltungen außer den Gliederungen der NSDAP . auch außerhalb der Partei stehende Organisationen und Verbände teilnehmen, ist auch der Reichsarbeitsdienst zu beteiligen.
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Politische Leiter und Staat Zur Herstellung der Einheit von Partei und Staat wurde der Leiter der Partei-Kanzlei mit den Befugnissen eines Reichsministers ausgestattet. In allen grundsäglichen Fragen geht der Dienstverkehr sämtlicher Parteiſtellen und Gliederungen der NSDAP. mit den Ministerien und ſonſtigen Staatsbehörden und auch umgekehrt sämtlicher staatlicher Dienststellen mit Gliederungen der Partei über die Partei-Kanzlei . Auf diesem Wege wird der einheitliche Standpunkt der Partei dem Staate gegenüber gewahrt . Der Ernennung eines jeden höheren Beamten geht die Anhörung des Leiters der Partei-Kanzlei voraus, der die Stellungnahme der Partei zu der Person des vorgeschlagenen Beamten zum Ausdrud bringt. Zur Sicherung des Einklangs der Gemeindeverwaltung mit der Partei wirkt der Beauftragte der NSDAP . bei Berufung und Abberufung des Bürgermeisters, der Beigeordneten und Gemeinderäte und außerdem bei folgenden Entschließungen des Bürgermeisters ausschlaggebend mit : 1. Erlaß von Hauptsakungen 2. Verleihung von Ehrenbürgerrechten und Ehrenbezeichnungen . Der Leiter der Partei-Kanzlei beſtimmt, wer Beauftragter der NSDAP. ist. Nach seiner Verordnung ernennt der Gauleiter die Beauftragten, und zwar : Für Stadt- und Landkreise den Kreisleiter. Ist dieser Beamter oder Angestellter einer Gemeinde oder Aufsichtsbehörde, ſo wird ein Gauinſpekteur ernannt. In besonderen Fällen kann der Gauleiter sich selbst zum Beauftragten ernennen .
Allgemeine Grußpflicht
Alle Parteigenossen haben sich in Zivil und Uniform gegenseitig zu grüßen. In Uniform grüßt der Rangniedere den Ranghöheren, ganz gleich, ob der Ranghöhere Politischer Leiter ist oder den Gliederungen, der Wehrmacht usw. angehört . Der Gruß gilt nicht der Person , sondern der Partei, und ist somit Ehrensache. Daß die Träger des Goldenen Parteiabzeichens zuerst gegrüßt werden, ist eine selbstverständliche Anstandspflicht. Bei Ranggleichheit grüßt der an Jahren Jüngere zuerst ; es soll jedoch nicht in kleinlicher Weise auf den Gruß des anderen gewartet werden . Es vergibt sich ein Ranghöherer nichts, wenn er einmal zuerst grüßt, wohl aber kann dies auf den Rangniederen erzieherisch wirken . Sofern im einzelnen zwischen den Gliederungen eine offizielle Rangangleichung nicht vorliegt, oder sich der einzelne über die gegenseitige Rangeinstufung nicht im klaren ist, wird ohne gegenseitiges Abwarten gegrüßt. Die NSDAP . ist eine große Kameradschaft, demgemäß ist auch die Grußfrage anzuwenden.
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Führernachwuchs und Führerauslese In der Kampfzeit der NSDAP. gab es keine Frage des Führernachwuchses im heutigen Sinne. Der Kampf war die beste Führerauslese. Wer nicht neben den erforderlichen allgemeinen Führereigenschaften den unerschütterlichen Glauben an die Richtigkeit der Idee des Führers , den fanatischen Willen zum Siege besaß, konnte sich nicht lange im Kampf als Führer behaupten und wurde so von selbst ausgeschieden. Überdies hatte die Partei keine gut bezahlten Stellungen zu vergeben , und ihre Angehörigen waren häufig in ihren bürgerlichen Stellungen Anfeindungen ausgesezt. Deshalb rückten in Führerstellungen nur solche Parteigenoſſen ein, die erfüllt vom Opfergeist und mit Hingabe ihrer besten Kräfte am Wert des Führers zu arbeiten bereit waren. Mit der Machtübernahme durch die Partei kam die Führerauslese durch Kampferprobung naturgemäß in Fortfall . Es ist aber erforderlich, daß die Führerschaft der Partei dauernd ihre alte Kampf- und Spannkraft erhält ; denn es gilt, das Erkämpfte zu sichern und fest auszubauen. So entstand nunmehr die Führernachwuchsfrage , die insbesondere für die höhere, speziell politische Parteiführerschaft wie folgt gelöst werden soll : 1. Die Hoheitsträger und ganz besonders die Gauleiter sind angewiesen, dem Führernachwuchs ihre allerſtärkste Aufmerksamkeit zu widmen . 2. Es sind Ordensburgen gegründet worden . Auf diesen Burgen werden. wertvolle Parteigenossen aus allen Gauen als Führernachwuchs drei Jahre geschult. Diese Parteigenoſſen müſſen 25-30 Jahre alt sein und rassisch, törperlich und geistig eine Auslese darstellen. Dabei ist es gleichgültig, aus welchem Beruf sie kommen. Sie werden auf Vorschlag des Gauleiters vom Reichsorganisationsleiter unter Mitwirkung des Hauptamtes für Volksgesundheit ausgesucht. Geschult wird Geschichte, Sozialpolitik, Weltanschauung, jede Art von Sport sowie Umgangsformen usw. Die Schulung wird erforderlichenfalls so lange fortgesetzt, bis die Führeranwärter als ausgebildete Politische Leiter in die Gaue entlassen werden können. 3. In den Gauen sollen diese Parteigenossen zunächst möglichst als Ortsgruppenleiter eingesetzt werden und dann je nach Möglichkeit und Notwendigkeit alle Rangstufen für Politische Leiter durchlaufen . Dieſe Parteigenossen werden dauernd auf ihre Fähigkeiten als Politische Leiter überprüft. 4. Die so vorgebildeten Politiſchen Leiter sollen dann den Führerersat für die höhere und ausgesprochen politisch tätige Parteiführerschaft bilden. 11 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
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Aber nicht nur der fünftigen Heranbildung des Führernachwuchses ist alle Aufmerksamkeit zu widmen, sondern ebensosehr ist auf richtigen Einsatz der bereits tätigen Politischen Leiter zu achten. Hierüber bestehen folgende Bestimmungen : 1. Die höhere Parteiführerschaft soll nur durch Parteigenossen ergänzt werden, die sich vorher in Ortsgruppe, Kreis und Gau bereits bewährt haben. 2. Demnach dürfen zu Stellvertretenden Gauleitern nur solche Parteigenossen zur Ernennung durch den Führer vorgeschlagen werden, die vorher das Amt eines Ortsgruppen- und Kreisleiters bzw. eines Ortsgruppen- und Kreisamtsleiters und später möglichst auch das Amt eines speziell politiſch tätigen Gauamtsleiters bekleidet haben. 3. Speziell politiſch tätige Gauamtsleiter in diesem Sinne ſind : Der Gaugeschäftsführer, wenn er für den Gauleiter die Geschäfte der gesamten Gauleitung führt, der Gauorganisationsleiter, der Gaupersonalamtsleiter, der Gauschulungsleiter, der Gaupropagandaleiter, die Gauinspekteure. 4. Die unter 3. aufgeführten Gauamtsleiter, aus denen ebenso wie aus den Kreisleitern die Stellvertretenden Gauleiter hervorgehen sollen, dürfen für ihre Ämter nur dann zur Bestätigung vorgeschlagen werden, wenn sie vorher in Ortsgruppen oder Kreisleitungen längere Zeit als Politische Leiter tätig gewesen sind . Bis auf Widerruf dürfen nur solche Parteigenoſſen für die unter 1. aufgeführten Ämter verwendet werden, die spätestens bis zur Machtübernahme in die Partei eingetreten sind und schon vorher politisch oder in einer Gliederung der Partei aktiv tätig waren. 5. Wo es personalpolitisch ohne weiteres verantwortet werden kann, sind ehrenamtliche Kreisleiter zu hauptamtlichen zu machen oder durch hauptamtliche zu ersehen. 6. Um Stetigkeit in die Arbeit der Kreisleitungen zu bringen, die nach der ganzen Entwicklung als sehr wichtige Hoheitsgebiete anzusehen sind, und um ganz systematisch geeigneten Nachwuchs für die Ämter als Kreisleiter und für die Arbeit in den Gauleitungen und über sie hinaus in der Reichsleitung zu schaffen, ist in den Kreisleitungen mindestens ein Kreisamtsleiter hauptamtlich einzustellen. Diese Kreisgeschäftsführer, die noch eines der unter 3. genannten Ämter bei der Kreisleitung innehaben können, müssen von den Kreisleitern sorgfältig ausgesucht werden und sollen vorher in einer Ortsgruppe aktiv tätig gewesen sein, der SA ., 44 , dem NSKK. bzw. der HI. angehört und sich als entwicklungsfähig erwiesen haben . Bei der Auswahl muß darauf geachtet werden, daß eine Überalterung vermieden wird. Es
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sollen also als hauptamtliche Kreisgeschäftsführer möglichst an Lebensalter junge Parteigenoſſen ausgesucht werden . Bedingung ist aber, daß sie vor der Machtübernahme in die Partei oder HI. eingetreten sind. Wo die finanzielle Möglichkeit dazu besteht, wie z . B. in größeren Kreisen oder Stadtkreisen, sind mehrere hauptamtliche Kreisamtsleiter einzustellen. 7. Die Gauleiter haben dafür zu sorgen, daß Kreisleiter, besonders aber die hauptamtlichen Kreisamtsleiter, durch Versetzungen innerhalb des Gaugebiets und zeitweilige Abkommandierung zur Gauleitung mög lichst viel Erfahrungen sammeln . Die Stetigkeit der Arbeit in den Kreisleitungen darf darunter jedoch nicht leiden. 8. Ebenso wie es möglich ist, daß ein Kreisleiter, ohne vorher Gauamtsleiter gewesen zu sein, Stellvertretender Gauleiter werden kann, ist es möglich, daß ein Ortsgruppenleiter Kreisleiter werden fann, ohne vorher Kreisamtsleiter gewesen zu sein. Die Ortsgruppenleiter sind laufend daraufhin zu überprüfen, wie weit sie als Ersag für ausscheidende Kreisleiter in Frage kommen.
9. Die Gauleiter und Kreisleiter haben der Nachwuchsfrage ganz allgemein bis zur Ortsgruppe herunter ihre stärkste Aufmerksamkeit zuzuwenden. 10. Die genaue Beachtung dieser Anordnung ist im Interesse der ſyſtematischen Heranbildung eines volksverbundenen Führernachwuchses ein unbedingtes Erfordernis. Die Gaue haben die Möglichkeit, aus ihren Zehntausenden von Parteigenossen den Führernachwuchs auszulesen, der vom Block und der Ortsgruppe zur Gauleitung durchlaufend auch bei zeitweiliger oder dauernder Tätigkeit in der Reichsleitung seine in allen Dienststellen in engster Berührung mit den lezten Volksgenossen gesammelten Erfahrungen zum Wohl der Bewegung und des Volkes auswerten kann. Die Auslese der Besten an Charakter, Leiſtung und Erfahrung liegt auch im Interesse der Arbeit in den Gauen. Persönliche Beziehungen , Verwandtschaft, Herkunft und Stand dürfen bei der Auslese und bei der Heranbildung des Führernachwuchses in der Partei niemals eine Rolle spielen. 11. Der Reichsorganisationsleiter überwacht die Durchführung vorstehender Bestimmungen .
11.
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Die HJ. als Führernachwuchs Um der Partei einen wertvollen und geschulten Führernachwuchs aus der HI. zu sichern, können geeignete, über 17 Jahre alte Hitlerjungen den Hoheitsträgern vom Ortsgruppenleiter aufwärts zu Ausbildungszwecken zugeteilt werden. Während der Dauer der Abordnung zum Parteidienst sind die HI.Jungen vom Dienst in der H3. befreit. Die Auswahl der Jungen wird vom Hoheitsträger und dem zuständigen HI.-Führer gemeinsam vorgenommen. Es ist darauf zu achten, daß Jungen aus allen Schichten des Volkes ausgewählt werden. Nach 1-12jähriger Ausbildungszeit, während der die HI .-Jungen mit allen praktischen Dienstobliegenheiten vertraut zu machen sind, werden die Jungen zum Besuch der Gauführerschule abgeordnet. Nach Abschluß der Ausbildung wird für jeden HI.- Jungen ein ausführliches Eignungszeugnis ausgestellt und beim zuständigen Perſonalamt aufbewahrt. Die so ausgebildeten HI . - Jungen werden dann einer Ortsgruppe als Blockleiter zugewiesen und sollen später bei Eignung und Möglichkeit weiterbefördert werden.
Im allgemeinen wird sich auch außer den in vorstehendem aufgezeigten Auslesebestimmungen dadurch ein Ausleseprozeß ergeben , daß schon von der Jugend an der deutsche Volksgenosse von der Partei erfaßt, geleitet und erzogen wird. Die erste Zusammenfaſſung erfolgt im Jungvolk, aus dem die jungen Menschen in die Hitler- Jugend übergehen. Der Junge der HI. rückt in die SA., 44 , ins NSKK. oder in das NS.Fliegerkorps oder nimmt Anteil an der Mitarbeit in angeschlossenen Verbänden der Partei. Nach Arbeits- und Wehrdienst kehrt er zur DienstLeistung in die Partei bzw. ihre Gliederungen zurück. Bei der Auslese des Führerkorps wird in der Partei einschließlich aller Gliederungen die Überprüfungen des einzelnen vorgenommen nach Charakter, Offenheit, Ehrlichkeit, Ordnungssinn, Auffassungsgabe, Führereigenschaft, Gemeinschaftssinn, Zuverlässigkeit, Gerechtigkeitssinn, Selbständigkeit im Denken und Handeln und im allgemeinen Wiſſen, Mut und Entschloſſenheit.
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Abschnitt 2
Hoheitsträger — Hoheitsgebiete
Regionale Organisation der NSDAP.
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Lfd. Nr.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
Sitz
27 41 10 31 7 9 11 17 10 26 8 20 15 18 14 30 13 18 23 26 35 17 24 16 45 31 27 5 21 15 17 45 26 20 10 41 13 19 18 18 10 35 -
Kreise der Gauleitun gStand 1.12.1940
Karlsruhe Bayreuth Berlin Danzig Danzig -Westpreußen Düsseldorf Düsseldorf Essen Essen Franken Nürnberg Halle Halle M- erseburg S() aale Hamburg Hamburg Frankfurt M)( ain NHessen - assau Klagenfurt Kärnten AKöln - achen Köln Kassel Kurhessen Dessau nhalt AMagdeburg Würzburg Mainfranken Mark nburg Brande Berlin Mecklenburg Schwerin Moselland Koblenz München München O- berbayern Wien Niederdonau Niederschlesien Breslau Oberdonau (z.Zt.Wien )Linz Oberschlesien Kattowitz HOst Lüneburg - annover Ostpreußen Königsberg Stettin Pommern Sachsen Dresden Salzburg Salzburg Kiel -Holstein Schleswig Schwaben Augsburg Graz Steiermark Reichenberg Sudetenland - raunschwe annover ig Hannover BH-Süd Thüringen Weimar Tirol V- orarlberg Innsbruck Wartheland Posen Weser Oldenburg E- ms Westfalen -Nord Münster Westfalen S- üd Bochum Westmark Neustadt Wien Wien HWürttemberg - ohenzollern Stuttgart AuslandsorganisatiBerlin on
Baden Bayreuth Berlin
Gau
Gebietsbe 1() .12.1940reiche OrtsBlocks gruppen Zellen 3265 1 65 435 15 61 76 2733 14 010 306 5105 280 33 10 153 22 03 503 2.699 989 216 16 2.090 11 044 180 11 56 5868 311 2390 670 10 685 293 11 1676 160 896 17 2347 31 52 945 242 3728 434 351 086 15 1322 344 5797 2441 747 11 800 1067 322 4.497 3315 71 30 003 18 1468 627 08 08 1510 735 7632 12776 13 621 616 3213 794 15.491 4.806 21 99 734 21 2 50 481 9424 8385 922 C67 17 1513 478 4686 3284 643 14.230 3288 196 14 01 33 7207 1492 351 36 635 2.539 123 2520 752 11 802 779 650 093 5. 343 1557 7050 1.821 4.797 942 23 2.969 13910 903 41 55 2557 14.154 813 335 8421 299 2.401 10 501 2679 624 12 609 725 3331 17 908 3113 15 856 627 010 10 529 213 14.501 315 2391 187 748 16 3579 -1)Ohne .Protektorat
Gaue der NSDA P .
000 678 573 000 000 1583 000 498 000 717 000 559 301 000 463 000 571 000 000 888 000 103 000 707 000 246 000 551 000 205 000 872 246 000 000 329 518 000 000 460 000 986 000 254 1040 000 276 000 787 000 631 000 1741 000 000 64 000 442 239 000 000 278 000 919 000 611 000 709 000 113 000 980 000 442 000 705 754 000 000 504 000 723 000 798 -
2503 000 2368 )'000 4339 000 204 000 262 000 000 91 22 01 78 000 1580 000 1712 000 3114 000 451 000 000 2445 000 972 1820 000 000 841 3009 000 000 901 1369 000 1938 000 ')1697 000 3287 000 ')1032 000 4175 000 000 123 000 335 000 3285 000 2533 000 256 000 51 89 000 949 117 000 ')92 44 000 000 1238 000 2447 000 488 )4557 0002 000 71 77 8225 000 000 6277 000 1893 000 91 30 9273 000
15 070 652 29 884 26 056 2672 2825 7619 217 10 746 058 15 555 11 8161 9.199 13 902 8432 275 38 721 15 875 11 338 16 535 23 981 26 237 14 618 20 065 18 140 53 881 37 14.995 1753 682 15 304 10 388 17 587 22 549 14 15765 125 13 905 43 974 14 558 14 7655 4717 21 19 650 20
Bodenfläche in qkm
Juden Bevölkerung polnischer )2inschließlich Eohne
Haushaltungen Einwohner 17.5.1939 Stand
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Oldenbury 0
Hamburg 24 by Osthannover
Schleswig -Holstein
nburg
17Meckle 26 Pommern WDanzig - estpreußen
Reichskarte NSDAP .der
Gaueinteilung mit
25 Ostpreußen
SCHWEIZ
35
11 ITALIEN
Tirol V- orarlberg
Kämten
28 Salzburg
Steiermark
KROATIEN
UNGARN
3 BerlinWeser E--Hann ms Süd 16 36 16 ,NIEDERLANDE 38 WARS Magdeburg Wartheland BMark - randenburg Braunschw Anhalt ord N Westfalen 6 Essen 33 Des 39 Bach WestfalenMHalle - erseburg 21 5 RADOM Düsseld Süd 13 Niederschlesien Male at BELGIEN 12 ⒸKKöln Kurhesse n 27 34 wing -Aachen 23 Sachsen Thüringen Reichenbery Oberschlesien 10 Hessen N assau 18 15 Sudetenland 32 Mainfranken Moselland Franature KRAKAU Prot .Böhmen 40 &dw Newsted Westmark Nürnberg M.uähren Franken 2 42 Bayreuth SLOWAKEI 20 30 WürttembergNiederdonau 22 FRANKREICH Hohenzollern Oberdonau Augstung Wien Baden Schwaben OMünchen - berbayern
37
29
DANEMARK
LUBLIN
LEMBER
Arbeitsbe G- eneralgoreich uvernement
Die Organisation der NSDAP . und ihrer angeſchloſſenen Verbände „ Die Partei ist vom Führer geschaffen worden aus der Erkenntnis heraus, daß, wenn unſer Volk leben und einer neuen Blütezeit entgegengehen soll, es geführt werden muß nach einer Weltanschauung, die unserer Art entspricht. Sie muß als Träger Menschen haben, die sich über den Durchschnitt erheben, d . h . Menschen , die durch Selbstzucht und Disziplin , Leiſtung und größere Einsicht die anderen übertreffen. Die Partei wird infolgedeſſen immer eine Minderheit sein müſſen , der Orden der nationalsozialiſtischen Weltanschauung, der das Führertum unseres Volkes umfaßt. Es gibt in der Partei daher nur Kämpfer, bereit, alles für die Durchſetzung der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung auf sich zu nehmen und alles einzusetzen. Männer und Frauen, denen Dienst am Volke erste und heiligste Pflicht ist. " Die NSDAP . als Führerorden des deutschen Volkes beherrscht das gesamte öffentliche Leben, seien es, vom organiſatoriſchen Standpunkt aus betrachtet, die angeschlossenen Verbände oder Organisationen der Staatsverwaltung usw. Es wird auf die Dauer unmöglich sein, irgendwo Führer auf verantwortungsreichem Posten zu belaſſen, wenn sie von der Partei nicht anerkannt sind . Darüber hinaus wird von der Partei für die Zukunft die Voraussetzung für eine systematische Führerauslese betrieben . Die Neugestaltung nationalsozialistischer Organiſationsformung selbst zeigt sich in der Beachtung der folgenden Grundsäße : im Führerprinzip, in der Unter- und Einordnung in die Gesamtorganisationsform, in der regionalen Einheit und in der Ausdruckgebung des praktischen Gemeinschaftsgedankens.
1. Aufbau der Organisation Das Führerprinzip bedingt einen pyramidenförmigen Aufbau der Organiſation im einzelnen wie in der Gesamtheit. An der Spitze steht der Führer. Er ernennt die notwendigen Leiter für die einzelnen Arbeitsgebiete der Reichsführung, des Parteiapparates und der Staatsverwaltung. Damit ist das Aufgabengebiet der Partei klar gegeben . Sie ist Führerorden . Weiterhin ist sie verantwortlich für die geistige weltanschauliche -- nationalsozialistische Ausrichtung des deutschen Volkes. Allein aus Gründen dieser Art erwächst überhaupt die Berech tigung, Menschen um ihrer selbst willen zu organiſieren. Daraus ergibt sich außer der Erfaſſung von Menschen in den Gliederungen der Partei, der SA., 44 , des NSKK. , der HI. , NS . -Frauenſchaft, des
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NSD.- Studentenbundes, des NSD.- Dozentenbundes die Berechtigung der Unterstellung der menschenbetreuenden Organisationen unter die Partei. Hier zeigt sich nun schon in stärkster Form die nationalsozialistische Führungsgestaltung : Jede einzelne Organisation findet ihre Betreuung durch ein Amt der NSDAP. Jede Führung der einzelnen Organiſationen wird durch die Partei gestellt. Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP. ist gleichzeitig der Leiter der DAF . Der Leiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt hat in Perſonalunion die Leitung der NS.-Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes inne. Das gleiche gilt vom Hauptamt für Volksgesundheit zum NSD.-Ärztebund, vom Hauptamt für Erzieher zum NS.- Lehrerbund, vom Hauptamt für Beamte zum Reichsbund der Deutschen Beamten, vom Hauptamt für Kriegsopfer zur NS.-Kriegsopferverſorgung, vom Hauptamt für Technik zum NS.-Bund Deutscher Technit. Das Raſſenpolitische Amt betreut den Reichsbund der Kinderreichen, die NS.-Frauenschaft das Deutsche Frauenwert. Weiterhin steht das Reichsamt für Agrarpolitik der NSDAP. in engſter Verbindung mit dem ſtaatlich verankerten Reichsnährstand. Auch hier ist mittelbare Betreuung und Personalunion der Führung gewährleistet. Alle angeschlossenen Verbände, ebenso wie die Amter der Partei , haben. ihre Untermauerung in gleicher Art wie in der Reichsleitung in den weiteren Hoheitsgebieten, in den Gauen und über diese hinaus in den Kreiſen und weiterhin bei Zweckmäßigkeit in den Ortsgruppen der NSDAP . Bei der NS.-Frauenschaft, der DAF. und der NSV. trifft dies außerdem noch für Zellen und Blocks zu. In Ortswaltungen bzw. Kreisabſchnitten oder Kreiskameradschaften, die gebietlich mit den Ortsgruppen der Partei übereinstimmen, werden die Mitglieder der angeſchloſſenen Verbände erfaßt. II. Unter- und Einordnung in die Gesamt- Organiſationsform Der Führungsaufbau wäre jedoch aufgespalten , wenn alle Gliederungen bzw. angeschlossenen Verbände in ihrem jeweiligen Aufbau von der kleinsten Einheit bis zur Reichsführung völlig unabhängig wären und nur in der Spitze dem Führer direkt unterſtänden. Es wäre unter Berücksichtigung der vier Hoheitsgebiete (Reich . Gau usw.) gleichbedeutend mit einem vierstöckigen Haus, bei dem alle Pfeiler und Mauern bis unter das Dach gehen , ohne untereinander Stüßbalken und Verbindungen in den einzelnen Stockwerken zu besitzen. Es wäre weiterhin mit dem nationalsozialistischen Führergedanken, der volles Verantwortungsgefühl voraussetzt, unvereinbar, anzunehmen, daß
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über die fachliche und sachliche Verantwortung hinaus der Leiter einer Gliederung bzw. eines angeſchloſſenen Verbandes in der Lage wäre , von der Reichsführung aus die politische und weltanschauliche Einstellung aller Unterführer bis zur kleinsten Einheit hinunter zu garantieren. Die völlige Sonderſtellung jeder Organiſation würde weiterhin bedingen, daß jede einzelne der Organiſationen einen eigenen Organiſations-, Personal- und Schulungsapparat aufziehen müßte. Dies wiederum würde bei noch so gutem Willen aller in der Reichsführung der Partei verantwortlichen Reichsleiter, Hauptamts- und Amtsleiter dazu führen , daß in jedem Falle im Laufe der Zeit Unterschiede voneinander entstehen würden, die zu einem späteren Zeitpunkt den Zustand völlig verschiedener Systeme in regionaler, vertikaler, personeller Beziehung usw. innerhalb des nationalsozialistischen Regimes mit sich bringen müßten. Aus diesem Grunde sind die Gliederungen ( NSD .- Studentenbund, NS.Frauenschaft, NSD . - Dozentenbund) und die angeschlossenen Verbände und ihre Leiter, während sie fachlich von unten aufbauend von der nächsthöheren Dienststelle ihrer Organiſation ausgerichtet werden, in den Hoheitsgebieten der Partei disziplinär, d . h . in organiſatoriſcher, weltanschaulicher, politischer, aufsichtsführender und personeller Beziehung dem zuständigen Hoheitsträger der NSDAP . unterstellt. Dadurch ist eine feste Verankerung aller Organisationen in das Parteigefüge gegeben und in allen Hoheitsgebieten eine feste und dem nationalsozialistischen Führerprinzip entsprechende Verbindung mit den Hoheitsträgern der NSDAP. geschaffen.
III. Gebietliche und vertikale Gliederung der NSDAP. Die nationalsozialistische Organiſationsform wird immer lebendig und elaſtiſch bleiben. Je nachdem es zweckmäßig ist, werden wir die Organisation ausbauen , wir werden aber auch den Mut aufbringen , bei sich aus der Lage ergebenden Verlagerungen einzelne Aufgabengebiete bei Zweckmäßigkeit zu verkleinern bzw. Auflöſungen einzelner Organiſationsteile vorzunehmen . Die Grundpfeiler der Partei werden jedoch immer unangetastet bleiben. Das kleinste Hoheitsgebiet der NSDAP . ist außer dem Block und der Zelle die Ortsgruppe. Dabei können in einer Stadt mehrere Ortsgruppen . sein und auf dem Land mehrere Gemeinden eine Ortsgruppe bilden. Der Ortsgruppe unterstehen als Hilfsstellen Zellen, diesen Blocks und diese können in Hausgruppen unterteilt sein. Dann folgt der Kreis mit der Kreisleitung. Je nach Möglichkeit bzw. Zweckmäßigkeit können zwei oder mehr ſtaatliche Kreiseinheiten (Amtshauptmannschaften usw.) einen Parteikreis bilden. Weiterhin haben wir den Gau der NSDAP . mit der Gauleitung und im Reich die Reichsleitung. 88
Die Partei war verwaltungsmäßig und regional nicht vorbelastet und fonnte deshalb nach praktischen und neuzeitlichen Voraussetzungen ihren Aufbau vollziehen. So einfach der geschilderte Aufbau erscheint, so wichtig ist die Erhaltung dieser Grundstellung. Der Blockleiter der NSDAP . unterſteht in jeder Beziehung direkt dem Zellenleiter, dieser wiederum dem Ortsgruppenleiter, der Ortsgruppenleiter dem Kreisleiter, der Kreisleiter dem Gauleiter bzw. in deſſen Auftrag seinem Stellvertreter, der Gauleiter dem Führer. Dem einzelnen Hoheitsträger steht für alle Aufgabengebiete ein Stab von Amtsleitern und Mitarbeitern zur Verfügung . Die Leiter der Ämter und sonstige Mitarbeiter unterstehen dem Hoheitsträger disziplinär. Fachlich werden sie von dem übergeordneten Amt usw. ihres Ressorts ausgerichtet. Dies betrifft die bereits genannten Gliederungen und Ämter und deren angeschlossene Verbände, die in ihrer regionalen ( gebietlichen) Einteilung sich streng nach dem Aufbau der Partei zu richten haben. Dienststellen für die folgenden Aufgabengebiete kommen hinzu : 1. Organiſation mit Ausbildung und Statiſtik 2. Personalfragen 3. Weltanschauliche Schulung, Erziehung 4. Verwaltung (Geſchäftsführung, Kaſſe und Hilfskaſſe) 5. Propaganda
6. Preſſe. Es folgen weiterhin Dienststellen fachlicher Art : 7.
Wirtschaftspolitik (nicht in der Ortsgruppe)
8. Außenpolitik ( nur in der Reichsleitung) 9. Kolonialpolitik ( nur in der Reichsleitung) 10. Kommunalpolitik (nicht in der Ortsgruppe) 11. Raſſenpolitif. Alle diese Dienststellen sind zum Teil bis zur Ortsgruppe hinunter vertreten. (Siehe Darstellungen .) Zum Schluß kommt noch von der Reichsleitung bis zur Kreisleitung das
Parteigericht, das infolge seiner besonderen Aufgaben eine gesonderte Stellung einnimmt. Die Unterstellung im einzelnen ist z. B. wie folgt : Der Gauorganiſationsleiter wird fachlich-ſachlich vom Reichsorganisationsleiter, Hauptorganiſationsamt ausgerichtet, disziplinär untersteht er seinem Gauleiter. 89
Hinsichtlich der in den Ämtern und angeschlossenen Verbänden vorhan= denen Hauptstellen bzw. Abteilungen für Organiſation, Perſonalfragen, Schulung, Propaganda, Preſſepolitik und Volksgeſundheit beſteht folgende Regelung: Der Leiter des Organiſations-, Personal-, Schulungs-, Propaganda-, Presse- bzw. Volksgesundheitsamtes der NSDAP . überwacht die Tätigfeit der jeweils gleichartigen Dienſtſtellenleiter in den Parteiämtern, Gliederungen (NS.-Frauenschaft, NSD . - Studentenbund , NSD . - Dozentenbund) und angeschlossenen Verbänden des gleichen Hoheitsbereiches. Der Gaupreſſeamtsleiter überwacht also die Tätigkeit der Preſſeabteilungsleiter in den angeschlossenen Verbänden usw. des Gaugebietes , der Kreisamtsleiter für Volksgesundheit überwacht die Tätigkeit der Abteilungsleiter für Volksgesundheit in den angeschlossenen Verbänden uſw. des Kreisgebietes, der Ortsgruppenſchulungsleiter überwacht die Tätigkeit der Schulungsabteilungsleiter in der NS.-Frauenschaft, den angeſchloſſenen Verbänden usw. des Ortsgruppengebietes usw. usw.
Durch diese Regelung wird eine einheitliche Ausrichtung auf den genannten Fachgebieten erreicht und insbesondere durch die Überwachungstätigkeit des Amtsleiters ( Schulung, Propaganda uſw. ) Doppelarbeit auf gleichen Gebieten sowie unfruchtbares Nebeneinanderarbeiten ohne zweckmäßige Fühlung verhindert. Weiterhin ist erreicht, daß dem jeweils zuständigen Hoheitsträger auf all dieſen parteiinternen Fachgebieten nur ein einziger zuständiger Leiter innerhalb seines Hoheitsbereiches verantwortlich ist und er somit als Gesamtverantwortlicher entsprechend entlastet wird. Sofern infolge der Überwachungstätigkeit Meinungsverschiedenheiten auftreten, kann der Leiter des Parteiamtes im Auftrag des Hoheitsträgers bei dem dem Betreffenden übergeordneten Dienststellenleiter vorstellig werden. Bei den angeschlossenen Verbänden untersteht die Kaſſenverwaltung der Finanzaufsicht des Reichsschahmeisters der NSDAP., während er bei den Parteidienststellen die Finanzhoheit innehat. Durch diese Verteilung der Zuständigkeit und scharfe Abgrenzung der einzelnen Aufgabengebiete und Unterstellung der einzelnen Leiter sowie deren fachlich-sachliche Ausrichtung ist ein systemloses Nebeneinanderarbeiten vermieden und damit jede Überorganisation ausgeschaltet. Es gibt in jedem Hoheitsgebiet nur je eine sachlich verantwortliche Dienststelle für Organisation, Schulung, Personalfragen, Propaganda, Presse, Volksgesundheit und Rassenpolitik. über allen steht in jedem Hoheitsgebiet der Hoheitsträger als diſziplinär Führender, unparteiischer Leiter und für alles in seinem Gebiet Verantwortlicher, der nur dem ihm übergeordneten Hoheitsträger unterſtellt ist. 90
Einer der wichtigsten Faktoren nationalsozialistischer Gestaltung bzw. Organisationsformung ist darüber hinaus die
IV. Ausdruckgebung des praktiſchen Gemeinschaftsgedankens Wenn wir Nationalsozialisten als Ablösung des liberalistischen den nationalsozialistischen Gemeinschaftsgedanken ins Volk tragen wollen, dann bauen wir auf der Gemeinschaft der Familie auf und kommen zur Volksgemeinschaft. Volksgemeinschaft kann aber nicht durch eine Klasse oder einen Stand vertreten werden. Gemeinschaftsgeist beweist man auch nicht lediglich durch die Tatsache, daß man ,,Mitgefühl “ mit anderen Notleidenden hat und „,Barmherzig= keit“ zu üben bereit ist. Wir erinnern uns des Ausspruches des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP .: ,,Der Proklamierung des Volksgemeinschaftsgedankens haben wir nunmehr das praktische Exerzieren dieser Gemeinschaft folgen zu lassen ." Hier ergibt sich nun die Aufgabe der angeschlossenen Verbände der NSDAP. Von der klaren Erkenntnis ausgehend, daß es grundsätzlich falsch ist, Menschen aus fachlichen Gründen zu organisieren, und in Abkehr des Ottmar Spannschen Ständegedankens hat die Partei das Problem des Gemeinschaftsgedankens auf dem Gebiet der Menschenorganisation angefaßt und durch Schaffung der nationalsozialiſtiſchen Gemeinſchaftsorganiſation ,,Die Deutsche Arbeitsfront“ gelöst. In der Deutschen Arbeitsfront wird auf der Arbeitsstätte der Gemeinschaftsgedante exerziert. Im Beruf, im Betrieb bilden Arbeiter, Unternehmer, Beamte und Angestellte als Betriebsführer mit Betriebsgefolg= schaft eine Betriebsgemeinschaft. Der Betrieb ist eine Einheit. So wie auf dem Gebiet des Familienlebens ist also auch im Beruf, im Betrieb, der Gedanke der Gemeinschaft sichergestellt. Hierzu kommt die weitere revolutionäre Neuformung, die Betreuung des Menschen durch das Amt der DAF.: NS . -Gemeinschaft „ Kraft durch Freude". Hier wird wiederum der Gemeinschaftsgedanke exerziert. Die ,,Kraft durch Freude " auf der Grundlage des Volksgemeinschaftsprinzips sichert uns den Menschen in bestem nationalsozialistischem Denken. Die Parole lautet :
Die Gemeinschaft in der Familie, die Gemeinschaft auf der Arbeitsstätte und in der Freizeit, die Gemeinschaft in der Gemeinde, die Gemeinschaft des Volkes.
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V. Mitgliedschaft in angeschlossenen Verbänden Die Aufgaben der angeschlossenen Verbände der Partei sind in Übereinstimmung mit den für den Aufgabenbereich der Verbände zuständigen Hauptämtern der Partei festgelegt. Die Mitgliedschaft zu den der Partei angeschlossenen Verbänden regelt sich nach dieser Aufgabenstellung und ist für alle angeſchloſſenen Verbände grundsäßlich freiwillig, soweit sie Gestaltung bzw. Anerkennung durch die Partei gefunden haben. Die Partei will keinesfalls neben den staatlichen Einrichtungen einen berufsständischen Aufbau . Die Aufgaben der angeschlossenen Verbände sind weltanschaulicher Art und wenden sich an den von ihnen erfaßten Personenkreis . Nur die NS . = Volkswohlfahrt und die Deutsche Arbeitsfront lassen sich hinsichtlich ihrer durch den Führer gestellten Gemeinschaftsaufgaben in ihrem Mitgliederkreis nicht begrenzen und ſind über den Kreis ihrer Einzelmitglieder hinaus wirksam. Der Grundsaß, daß jeder Volksgenosse nur einen Mitgliedsbeitrag zu einem der der Partei angeschlossenen Verbände zahlt, soll immer wieder bei den organiſatoriſchen Überlegungen berücksichtigt werden. Lediglich die Deutsche Arbeitsfront und die NS.- Volkswohlfahrt können , mitgliedsmäßig gesehen, von dieſer Überlegung abweichen, da die eine dem Ge= danken der Opferbereitschaft und die andere dem der Leistungsgemeinschaft im ganzen deutschen Volk Geltung verschaffen soll. Der Deutschen Arbeitsfront obliegt nach der Verordnung des Führers vom 24. Oktober 1934 noch die Aufgabe, die Sozialpolitik für das gesamte deutsche Volk sinnvoll zu lenken. Die Beitragsleistung regeln die einzelnen Verbände von sich aus. Dabei muß berücksichtigt werden, daß die Höhe des Beitrages im Einklang mit der für alle sichtbaren Höhe der Leistung der Organisation stehen muß. Schwierigkeiten, die dadurch entstehen, daß bei der Aufgabendurchführung die Abgrenzungen nicht klar sind , sollen von den einzelnen Verbänden von Fall zu Fall miteinander bereinigt werden. Wo eine Klärung nicht zustande kommt, ist die Frage zur Entscheidung dem Reichsorganisationsleiter, Hauptorganiſationsamt , einzureichen. Bisherige, dem obigen entgegenstehende Bestimmungen sind hierdurch aufgehoben. Nur die Organisationen können für sich die Einhaltung des Führerprinzips und nationalsozialistischer Organisationsform in Anspruch nehmen und als staats- und volkserhaltend im nationalsozialistischen Sinn gewertet werden, die in der aufgezeigten Form Einbau , Betreuung und Gestaltung durch die Partei gefunden haben und für die Zukunft finden werden. Alle anderen, die ein Eigenleben führen, sind als Außenseiter abzulehnen und werden sich entweder umstellen oder aus dem öffentlichen Leben verschwinden müſſen.
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Führerprinzip und Unterstellungsverhältnis
Das seitens der Partei vertretene Führerprinzip bedingt volle Verantwortung aller Parteiführer für das jeweilige Aufgabengebiet. Die Partei fennt zwei Verantwortungsgebiete : A. Die Verantwortung für Gesamtarbeitsgebiete. B. Die Verantwortung für Teilaufgabenbereiche. 3u A. Die Verantwortung für alle Aufgaben innerhalb eines Hoheitsbereiches liegt bei dem Hoheitsträger der NSDAP . , beim Führer für das Reichsgebiet, beim Gauleiter für das Gaugebiet, beim Kreisleiter für das Kreisgebiet, beim Ortsgruppenleiter für das Ortsgruppengebiet usw. Hier hat der Hoheitsträger die Verantwortung für das gesamte Gebiet einerseits und für alle anfallenden politischen Aufgabengebiete andererseits . 3u B. Zur Unterstützung des Hoheitsträgers in den einzelnen Aufgabensparten auf fachlichem, sachlichem und menschenbetreuendem Gebiet unterstehen ihm Amtsleiter usw., die jeweils für ihr abgegrenztes Aufgabengebiet innerhalb eines Hoheitsbereiches dem zuständigen Hoheitsträger verantwortlich sind. Diese Verantwortung für Gesamt- bzw. Teilaufgaben gebietet ein dem Führerprinzip entsprechendes Unterstellungsverhältnis der Führer untereinander nach drei Richtungen : 1. Disziplinäre Unterſtellung.
2. Fachliche Ausrichtung . 3. Überwachung. Zu 1. Disziplinäre Unterstellung : Die disziplinäre Unterstellung bedeutet für den Unterstellten , daß er im Auftrag des ihm disziplinär Übergeordneten handelt, bedeutet führungsmäßige, persönliche, politische Unterstellung und Verant= wortung des Unterstellten gegenüber dem disziplinär Übergeordneten in allen Fragen seines ihm zugewiesenen Arbeitsgebietes . Der disziplinär Übergeordnete hat in besonders begründeten Fällen das Recht des Einspruchs gegen Maßnahmen , die seitens einer entspre chenden fachlichen Dienststelle eines übergeordneten Hoheitsbereiches dem ihm disziplinär Unterſtellten aufgetragen werden . Dasselbe trifft ſinngemäß für die dem jeweiligen Hoheitsträger unterstellten Gliederungen und Verbände zu. Der Kreisobmann der DAF. z. B. ist disziplinärer Vorgesetzter seiner Hauptstellenleiter usw.,
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ohne deſſen Zustimmung oder Duldung keine Maßnahmen durchgeführt werden können, da er allein dem Hoheitsträger für die Gesamtarbeit in seinem sachlichen bzw. fachlichen Aufgabenbereich verantwortlich ist . Bezüglich Meinungsverschiedenheiten , Einspruchsrecht, Beschwerden im Dienstverkehr usw. siehe Seite 96. Der Einspruch gegen eine Maßnahme bedeutet die vorläufige Zurückstellung der Durchführung. ( Siehe auch Abhandlung : Die Organisation der NSDAP . und ihrer angeschlossenen Verbände , Seite 86.) Der Führer behält sich das Recht vor, die disziplinären Befugniſſe in einzelnen Fällen einzuschränken und zum Teil aufzuheben. Dies trifft 3. B. bei der SA., 44 , dem NSKK. zu, die ihm unmittelbar unterstehen, für deren Unterführer in den einzelnen Gauen , Kreisen und Ortsgruppen jedoch ein disziplinäres Unterstellungsverhältnis unter die Hoheitsträger nicht gegeben ist. Ein Einschränken bzw. teilweises Aufheben trifft weiterhin in gewissen Beziehungen für die Parteigerichtsbarkeit und für das Aufgabengebiet des Reichsschazmeisters zu.
Zu 2. Fachliche Ausrichtung: Zur Bearbeitung der einzelnen Tätigkeitsgebiete stehen dem Hoheitsträger Leiter der Ämter uſw. zur Verfügung. Diese Leiter der Ämter usw. unterstehen disziplinär dem zuſtändigen Hoheitsträger. In fachlicher Beziehung (betr. ihr zuständiges Fach- bzw. Sachgebiet, z . B. Wirtschaft, Volkswohlfahrt usw.) werden die Leiter der Ämter von dem Leiter des entsprechenden Fachamtes des übergeordneten Hoheitsgebietes in Entlastung des Hoheitsträgers ausgerichtet.
Zu 3. Überwachung : Mit Bezug auf die in den Ämtern und angeschlossenen Verbänden tätigen Hauptstellen bzw. Abteilungen für Organisation , Personalfragen, Schulung, Propaganda, Preſſepolitik und Volksgesundheit besteht folgende Regelung : Der Leiter des Organisations-, Personal- , Schulungs-, Propaganda , Presse- und Volksgesundheitsamtes der NSDAP . überwacht die Tätigkeit der jeweils gleichartigen Dienststellenleiter in den Parteiämtern und angeschlossenen Verbänden des gleichen Hoheitsbereiches. Der Gaupresſeamtsleiter überwacht also die Tätigkeit der Presseleiter in den angeschlossenen Verbänden usw. des Gaugebietes , der Kreisamtsleiter für Volksgesundheit überwacht die Tätigkeit der Leiter für Volksgesundheit in den angeschlossenen Verbänden uſw. des Kreisgebietes, der Ortsgruppenſchulungsleiter überwacht die (Fortsetzung auf übernächster Seite) 94
Überwachung der Hauptstellen bzw. Abteilungen der Fachämter und angeschloffenen DVerbände innerhalb eines jeden Hoheitsgebietes durch die parteiamtlichen Dienſtſtellen
NSO.Stud.Bund
NSD.Doz.Bund
HauptOrganisationsAmt
Org.
Org.
Org.
Org.
HauptPersonalAmt
Pol. Leit.
Pers.
HauptSchulungsAmi
Pol. Leit.
Schu lung
Pol. Schulung
Prop.
Prop.
Prop.
NS
Verw
ReichsPressechef
PresPol.
Hauptamt für Volksgesundheit
Gesundbeit
Ges.heitsführ.
Gesund+ heit
AuslandsOrg. d. NSDAP.
Ausland
Ausland
Graz. 0 Ausl.Amt
Verw
Kasse Verw
Pres-
NSO.. ArzteBund
NS.NS.Rechts- Bund wahrer Otsch. Bund Techn.
Org.
Org.
Org.
Org.
Org.
Org.
Org.
Walt und art
Pers.
Pers.
Pers.
Pers.
Pers.
Pers.
Pers.
Schu lung
Schu lung
Schu lung
Schu lung
Schu lung
Schulung
Schulung
SchuJung
Prop.
Prop
Prop
Prop.
Prop.
Prop
Verwaltung
Vermog. verw.
Kasse
Finanzhoheit ReichsSchatzmeister
NS.Lehr.Bund
Org.
I
Pol. Erz.
BE
ReichsPropagandaleiter
DO
Reichsorganisationsleiter
NS.Imter Frauen schaft USW. und der Dtsch. NSDAP. Frauen werk
Finanzaufsicht
lasse Verw
Mass. Waltung
Kassenverw
Finanzverw
GeldQ. Verm. verw
Pres-
Pres-
Pres-
Pres-
Pres-
Pres-
Presse
Pres-
Pres-
Viks. Gesdht
Gesundheit
Viks. Gesdht.
6auwitg. Ausi.
Ausland
Ausland
Ausland
Ausland
Ausland
Ausland
Ausland
Ausland
überwachende Dienststellen der NSDAP.
12 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
55
Sinngemäß, wie vorſtehend, erfolgt die Überwachung in den Hoheitsgebieten : Gau, kreis, Ortsgruppe. 95
Tätigkeit der Schulungsleiterin der NS.-Frauenschaft, der angeschlos= senen Verbände usw., des Ortsgruppengebietes usw. usw. Das im vorstehenden Genannte gilt sinngemäß hinsichtlich der Stellung der NS.-Frauenschaft zu den Dienststellen der Partei und der angeschlossenen Verbände, die sich mit Frauenfragen befaſſen. Das gleiche gilt sinngemäß weiterhin hinsichtlich der Zuständig= keit der DAF. für ſozialpolitiſche Angelegenheiten und der Zuständigkeit der NS.-Volkswohlfahrt hinsichtlich wohlfahrtspflegerischer Arbeit. Durch diese Regelung wird eine einheitliche Ausrichtung auf den genannten Fachgebieten erreicht und insbesondere durch die Überwachungstätigkeit des Amtsleiters ( Schulung, Propaganda usw.) Doppelarbeit auf gleichen Gebieten sowie unfruchtbares Nebeneinanderarbeiten ohne zweckmäßige Fühlung verhindert. Weiterhin ist erreicht, daß dem jeweils zuständigen Hoheitsträger auf all dieſen parteiinternen Fachgebieten nur ein einziger zuständiger Leiter innerhalb ſeines Hoheitsbereiches verantwortlich ist und er somit als Gesamt-Verantwortlicher entsprechend entlastet wird. Einspruchsrecht : Sofern infolge der Überwachungstätigkeit Meinungsverschiedenheiten auftreten, kann der Leiter des Parteiamtes im Auftrag des Hoheitsträgers bei dem Dienststellenleiter des übergeordneten Hoheitsbereiches vorstellig werden und bis zur Entscheidung durch den übergeordneten Hoheitsträger die Durchführung von Maßnahmen aussehen. Der betreffende Hoheitsträger übernimmt jedoch persönlich die Verantwortung hinsichtlich aller sich aus seinen Maßnahmen ergebenden Weiterungen . Zum Beispiel: Die Gauwaltung der NSV . gibt eine sachliche Anweisung an die Kreiswaltung der NSV . Der zuständige Kreisleiter ist mit der Durchführung der Weisung für sein Kreisgebiet nicht einverstanden und erhebt deswegen bei seinem Kreiswalter Einspruch. Der Kreiswalter meldet den Einspruch seinem ihm sachlich übergeordneten Gauwalter, der seinerseits, wenn er auf der Durchführung seiner Anweisung besteht, sich mit dem Kreisleiter ins Benehmen setzt. Weigert sich der Kreisleiter weiterhin, der Durchführung ſtattzugeben, entscheidet der Gauleiter nach Anhören des Gauwalters der NSSV . und des Kreisleiters . Läßt sich der Gauleiter von der Richtigkeit der vorgesehenen Maßnahmen überzeugen, so gibt er dem Kreisleiter Bescheid, daß der Durchführung stattzugeben ist. Schließt sich der Gauleiter dem Standpunkt des Kreisleiters an, ent(Fortsetzung auf übernächster Seite)
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Der Führer
Kanzlei des Führers
Reichskanzlei Reich
Reichsleiter HO
chsleiter
Reichsleiter
Reichs!
Gau Gauleiter Stellvertr. Gauleiter
Kreis Kreisleiter
Ortsgr. Ortsgruppenleiter
Zelle Zellenleiter
Block Blockleiter
A
4260 12
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spricht jedoch die seitens der Gauwaltung der NSV. gegebene Anweisung einer Anordnung der Reichswaltung der NSV. , und steht der Reichswalter der NSV. auf dem Standpunkt, daß die Anweisung unbedingt durchgeführt werden muß, ſo ſezt sich der Reichswalter mit dem Gauleiter ins Benehmen. Ist wiederum eine Einigung nicht erzielt worden, entscheidet der Führer nach Anhören des Reichswalters der NSV . und des Gauleiters. Das Recht der Beschwerde ist dann hinfällig, wenn es sich um eine Maßnahme innerhalb eines Hoheitsbereiches handelt, die nicht von einer Dienststelle im übergeordneten Hoheitsgebiet verfügt worden ist. Hier ist in jedem Fall der Hoheitsträger des eigenen Dienstbereiches der Leztentscheidende. Sachliches Einvernehmen : Sofern der Leiter eines Fachamtes grundsätzliche Anordnungen treffen will, die über seine reinen Fachzuständigkeiten hinausgehen, hat er mit den dafür zuständigen parteiinternen Ämtern vorher Einvernehmen herbeizuführen. 3. B.: Es kann der Leiter des Hauptamtes für Kriegsopfer keine grundsäglichen Anordnungen auf dem Gebiete des Personalweſens, der Organisation oder der Schulung an die Leiter der Ämter für Kriegsopfer bei den Gauen ergehen lassen, ohne sich zuvor der Zustimmung des Reichsorganisationsleiters, Hauptpersonalamts, Hauptorganisationsamts oder Hauptschulungsamts vergewissert zu haben. In der gleichen Art betrifft dies die übrigen genannten Fachgebiete. Beim Stellenleiter bzw. Hilfsstellenleiter gilt betr. Unterstellungsverhältnis das gleiche über den Hauptstellenleiter bzw. Stellenleiter.
Der vorstehende disziplinäre und fachliche Einbau der Politischen Leiter unter- und zueinander entspricht gleichzeitig dem unbedingt einzuhaltenden Dienstweg innerhalb der Organisationen.
Hoheitsträger - Hoheitsgebiet Innerhalb der Politischen Leiter nehmen die Hoheitsträger eine Sonderstellung ein. Im Gegensatz zu den übrigen Politischen Leitern, die fachliche Aufgaben zu bearbeiten haben und zur Beratung der Hoheitsträger dienen, leiten lettere ein räumliches Gebiet, welches Hoheitsgebiet genannt wird.
Hoheitsträger sind : Der Führer, die Gauleiter , die Kreisleiter, 98
die Ortsgruppenleiter, die Zellenleiter, die Blodleiter,
Hoheitsgebiet sind : Das Reich, die Gaue, die Kreiſe,
die Ortsgruppen , die Zellen, die Blods.
Den Hoheitsträgern ist für ihr Hoheitsgebiet das politische Hoheitsrecht übertragen. Sie vertreten in ihrem Bereich die Partei nach innen und außen und sind verantwortlich für die gesamtpolitische Lage in ihrem Hoheitsgebiet. Die Hoheitsträger üben die allgemeinee Dienstaufsicht über alle ihnen nachgeordneten Parteidienststellen aus und sind für die Aufrechterhaltung der Disziplin in ihrem Bereich verantwortlich. Die Leiter der Ämter usw. und der angeschlossenen Verbände sind ihrerseits (neben der Verantwortlichkeit gegenüber ihrer fachvorgesetzten Dienststelle) insbe sondere dem zuständigen Hoheitsträger für die ihnen übertragenen Aufgabengebiete verantwortlich. Die Hoheitsträger sind Vorgesetzte aller Politischen Leiter, Walter usw. ihres Hoheitsgebietes. Auf personellem Gebiet sind die Hoheitsträger vom Ortsgruppenleiter an aufwärts mit besonderen Befugnissen ausgestattet. Sie können im Rahmen der allgemeinen Personalbestimmungen Berufungen , Beurlaubungen und Abſegungen von Politischen Leitern aussprechen und vollziehen die Urteile der für das Hoheitsgebiet zuständigen Parteigerichte. ( Siehe auch Ausführungen bei Blod, Zelle, Ortsgruppe, Kreisleitung, Gauleitung und bei Parteigericht.) Die Hoheitsträger der Partei sollen keine Verwaltungsbeamten für ein bestimmtes Gebiet sein , sondern sich in dauernder lebendiger Fühlungnahme mit den Politischen Leitern und der Bevölkerung ihres Bereiches befinden. Die Hoheitsträger sind verantwortlich für eine ordnungsmäßige und gute Betreuung aller Volksgenossen in ihrem Hoheitsbereich. Die Volksbetreuung innerhalb der Ortsgruppe der NSDAP . soll sich möglichst nicht über die Geschäftsstelle, sondern über die Blocks und Zellen vollziehen und von deren Leitern durchgeführt werden. Durch Festsetzung bestimmter regelmäßiger Sprechstunden soll jedoch jedermann Gelegenheit haben, mit seinem Hoheitsträger in Verbindung zu treten . Eine Ortsgruppe mit viel laufendem Ortsgruppen - Geschäftsverkehr beweist zumeist, daß die Block- und Zellenleiter nicht in der gewünschten Richtung positiv tätig sind , weshalb mehr Wert darauf zu legen ist , die Ausrichtung der Blockleiter zu steigern und sie immer wieder auf ihre positiv volksbetreuende und beratende Tätigkeit und Verantwortung hinzuweisen. Es ist Absicht der Partei, zu erreichen , daß der einzelne Volksgenosse und die Volksgenossin nicht nur in Notfällen den Weg zur Partei findet, sondern daß die Partei durch eigene Initiative entsprechend dem Willen des Führers laufend alle Volksgenossen und Volksgenoſſinnen erfaßt und betreut. (Siehe auch Abhandlung S. 86 : ,,Die Organisation der NSDAP . und ihrer angeschlossenen Verbände und die Bestimmungen auf S. 18--23 über ,,Ernennungen, Berufungen , Beurlaubungen“ usw.) 98a
I.
Block der NSDAP . A. Blockleiter 1. Gebietlicher Bereich Haushaltung: Die Haushaltung ist die unterste Gemeinschaft, auf der sich das Block- und Zellensystem aufbaut. Der Haushalt ist der organisatorische Zusammenschluß aller in einer Wohnung vereinigten Volksgenossen, einschließlich Untermieter, Hausgehilfen usw. Beispiel: Im Haus Adolf-Hitler- Str. 17, II. Stock links, bildet die Familie Müller mit vier Familienangehörigen, einem Untermieter und einer Hausgehilfin , auch wenn lettere wohl im gleichen Hause, jedoch nicht im selben Stockwerk ihr eigenes Zimmer hat,
eine Wohngemeinschaft = 1 Haushaltung. Ob der Untermieter sich selbst verköstigt oder nicht, ist dabei vollkommen gleichgültig. Der Block der NSDAP. besteht aus 40 bis 60 Haushaltungen (nach Möglichkeit nicht mehr als 50 Haushaltungen) . Ob sich die Zahl der zu einem Block zusammengefaßten Haushaltungen mehr der unteren oder oberen Begrenzung nähert, hängt von der Besiedlungsdichte bzw. den örtlichen Verhältnissen des erfaßten Wohngebietes ab. Die Zusammenfaſſung von Haushaltungen zu einem Block wird ſtraßeneinseitig vorgenomen, bei Häuser-Vieleden (gebietliche Dreiece, Quadrate, Rechtecke usw. ) dem Straßenverlauf nach, um diese Vielede herum. Der Festlegung der Straßenmitte als Grenze zwischen den Blocks, Zellen und Stadt-Ortsgruppen muß insofern Spielraum gegeben werden, als die besonderen örtlichen Verhältnisse in kleineren Städten und Großstadtvierteln (Altstadt usw.) zu berücksichtigen sind. Wo die Benutzung der Straßenmitte als Grenze ungeeignet erscheint, entscheidet der Ortsgruppenleiter in Zusammenarbeit mit dem Kreisorganisationsleiter. Die Größe des vorgesehenen Gebietes muß die Möglichkeit restlos umfassender Bearbeitung durch die zuständigen Politischen Leiter bzw. Walter bieten. Die Straßen-Blockeinteilung der NS.-Frauenſchaft und der angeschlofsenen Verbände (soweit diese eine Block- und Zelleneinteilung benötigen, also der DAF. und NSV.) entspricht genauestens der Blockeinteilung der NSDAP . Die DAF.-Blods in den Betrieben werden durch diese Anordnung nicht berührt. Das Vorhandensein oder die Anzahl von Parteigenossen beeinflußt die Festlegung des gebietlichen Umfanges des Blocks nicht. Dies gilt im entsprechenden Sinne bezüglich der Mitglieder der NS.-Frauenschaft und der angeschlossenen Verbände.
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2. Personalfragen a) Der Blockleiter iſt Hoheitsträger der NSDAP. b) Auswahl : Der Blockleiter muß Parteigenosse sein. Er soll zu den besten Parteigenossen innerhalb der Ortsgruppe zählen. Die Dienststellungsbezeichnung ist : Blodleiter der NSDAP. c) Unterstellung : Der Blockleiter untersteht in der Ortsgruppe disziplinär dem Zellenleiter. d) Berufung : Der Blockleiter wird vom Ortsgruppenleiter berufen. e) Ernennung: Nach erfolgter Bewährung und Beibringung der vorgeschriebenen Personalunterlagen (Nachweis arischer Abstammung bis 1800) wird er 3 bis 4 Monate nach kommissarischer Einsetzung offiziell vom zuständigen Kreisleiter ernannt. f) Beurlaubung und Enthebung : Beurlaubung erfolgt ausschließlich durch den Ortsgruppenleiter. Amtsenthebung regelt sich nach den bestehenden Personalbeſtimmungen . g) Personalunion : Der Blockleiter fann in Ausnahmefällen mehr als einen Block führen bzw. neben seiner Blockleitertätigkeit die Aufgaben eines Blockwalters mit übernehmen . In solchen Fällen muß er bestrebt ſein, baldigst einen fähigen Erfagmann einzuarbeiten. h) Dienſtrangabzeichen : Der Blockleiter kann auf Grund der Personalbestimmungen folgende Dienstränge erhalten : 1. Stufe: Bereitschaftsleiter. 2. Stufe : Oberbereitschaftsleiter. 3. Stufe: Hauptbereitschaftsleiter. 4. Stufe: Einsatzleiter. i) Dienststellungsabzeichen : Hakenkreuzarmbinde mit einer 10 mm breiten goldenen Eichenlaubtresse in der Mitte, eingefaßt mit je einem . 1 mm breiten Goldstreifen . In der Mitte des Hakenkreuzes ein goldener Stern. Je ein 1 mm breiter Goldstreifen an beiden Rändern der Armbinde.
3. Aufgaben und Zuſtändigkeiten Der Blocleiter ist für die geſamten Vorgänge in ſeinem Bereich, welche die Bewegung betreffen, zuständig und dem Zellenleiter voll verant= wortlich. Es obliegt ihm die Erfüllung folgender Aufgaben : Der Blockleiter hat monatlich mindestens einmal eine Besprechung mit den ihm disziplinär unterſtellten Mitarbeitern bzw. Blockwaltern zu führen, bei der über Tätigkeit und Zustände im Blockbereich berichtet wird. Bei dieser Gelegenheit ist durch Aussprache und Einvernehmen die künftige Zusammenarbeit richtunggebend festzulegen. Der Blodleiter bestimmt die für die Zukunft vorgesehenen Aufgaben . 100
Der Blockleiter der NSDAP .
Blockleiter
DAF.-StraßenBlockobmann
Blockfrauensch.Leiterin
Blockwalter der NSV.
KdF.-Wart In Personalunion
Blockhelfer
Blockhelfer
Blockhelfer
Blockhelfer
Blockhelfer
bedingt Parteimitglieder
Parteimitglieder
AAAG
In besonderen Fällen können über die regelmäßigen Besprechungen hinaus Sonderzusammenkünfte abgehalten werden. Es ist dabei gleichgültig, ob die Besprechung im Gasthof oder in der Wohnung (am besten wohnungsweise abwechselnd ) stattfindet. Der Blockleiter ist Führer und Berater aller in seinem Blockbereich tätigen Blockwalter usw. und Parteigenossen . Er hat aufklärend, ausgleichend und helfend im Sinne der Bewegung zu wirken . Die Verbreiter schädigender Gerüchte hat er feststellen zu lassen und sie an die Ortsgruppe zu melden, damit die zuständige staatliche Dienststelle benachrichtigt werden kann. Der Blockleiter muß nicht nur der Prediger und Verfechter der nationalsozialistischen Weltanschauung gegenüber den seiner politischen Betreuung anvertrauten Volks- und Parteigenossen sein, sondern er muß auch da hin wirken, daß seinem Blockbereich angehörende Parteigenoſſen praktiſche Mitarbeit leiſten und bei besonderer Eignung und Leistung dem Hoheitsträger bekanntgemacht werden .
101
Der Blockleiter soll die Parteigenossen immer wieder auf ihre besonderen Pflichten gegenüber Volk und Staat aufmerksam machen. Der Parteigenoſſe ſoll nicht nur Beitragszahler sein, sondern aktiver Mitkämpfer und Propagandist der Bewegung (Flaggenschmuck an den Wohnhäusern, Versammlungsbesuch, Mitarbeit, Opferwilligkeit uſw.) . Jeder Parteigenoſſe iſt zur Mitarbeit verpflichtet und kann jederzeit zur Unterstügung herangezogen werden. Die NSDAP .-Beitragskassierung wird durch den Blockleiter vorgenommen. Wenn auch die Beitragszahlung für die Parteigenoſſen eine Bringſchuld darstellt, so ist die pünktliche Einziehung des Beitrags bei jedem Parteigenossen für den Blockleiter die beste Möglichkeit , den nötigen persönlichen Kontakt mit dem Parteigenossen zu halten. Bei der Handhabung des Beitragseinzuges hat der Blockleiter die Pflicht, die gegebenen Anordnungen streng einzuhalten. Die vom Blockleiter auf Grund der Vorschriften zu führende und in Ordnung zu haltende Mitgliederbeitragskartei ist von ihm verschlossen aufzubewahren und niemandem außer den zuständigen Politischen Leitern darin Einblick zu gewähren .
Haushaltung
Weiterhin führt der Blockleiter eine Aufstellung betr. Haushaltungen wie folgt (Liste oder Kartei) :
Belle Nr. Block Nr.
Nr.
Straße bzw. Teilort
Πε.
Ortsgr.
Mitglied
Name
1
Beruf
2
Geb. am :
3
Bemerkungen
dec NSDAP.
in Parteigliederung oder angeschl. Derband
4
5
6
1
2 Es soll nur das als Unterlage geführt werden, was unbedingt gebraucht wird.
102
Unablässige Schulung, Bildung und Ausbildung, Manneszucht und vorbildliche Haltung nicht nur im Dienst, sondern auch im Privatleben ist, wie bei allen Politischen Leitern und Waltern , vornehmlich beim Blockleiter die Voraussetzung für die Bewältigung seiner Aufgaben und seiner großen Verantwortung . Am Schulungs-, Ausbildungs- und Veranstaltungsdienst hat er auf Aufforderung teilzunehmen , wie er auch für die Teilnahme der ihm unterstellten Politiſchen Leiter und Walter sorgt, soweit dies angeordnet ist. Der Blockleiter hat ſich beim Tragen des Dienſtanzuges beſonders forrekter Haltung, Sauberkeit und strikter Einhaltung der Uniform-Vorschriften zu befleißigen. Es ist Ziel des Blockleiters , weitmöglichst zu erreichen , daß die Söhne und Töchter der Familien des Blockgebietes den entsprechenden Formationen der H3., SA., 44 , des NSKK. wie auch den entsprechenden der Partei angeschlossenen Verbänden , wie DAF. , angehören , daß die nationalsozialistischen Veranstaltungen , Kundgebungen und Feierstunden besucht werden usw. Kurz und gut , der Blockleiter ist ein unablässig sich mühender Aktivist und Propagandist der Bewegung. Mitgliedersperren und entsprechende Anordnungen der Partei, ihrer Amter, Gliederungen und Verbände muß er beachten und täglich aufmerksam verfolgen. Der Blockleiter hat die Tätigkeit des Blodobmannes, des Blodwalters, der Blockfrauenschaftsleiterin und vorhandenen Helfer zu leiten und zu überwachen. Der Blockleiter hat seine Dienstobliegenheiten grundsäßlich mündlich zu erledigen bzw. Meldungen mündlich entgegenzunehmen und weiterzugeben. Schriftverkehr findet nur bei unbedingter Zweckmäßigkeit bzw. Notwendigfeit statt. Bei Neuaufnahmen von Parteimitgliedern geht der Aufnahmeſchein durch die Hand des Blockleiters (siehe auch Abhandlung S. 5 : Der Parteigenosse) .
4. Haustafel der NSDAP. In jedem Mietshaus (entsprechend einer Hausgruppe) wird an übersichtlicher Stelle (Hausflur parterre) eine Haustafel gemäß den aufgeführten Vorschriften angebracht. In Siedlungen und Dörfern mit durchschnittlich nur 1 bis 3 Familien im Haus empfiehlt es sich, Hausschilder an den Mitteilungstafeln der Gemeinden, Aushängefästen der Parteipreſſe usw. oder an sonstiger übersichtlicher Stelle anzubringen . Der Blockleiter ist verantwortlich für die Inordnunghaltung der Haustafel. ( Anbringung bzw. Entfernung von Mitteilungen und Anschlägen, Inordnunghaltung der angebrachten Anschriften und Personenbenennungen .)
103
5. Derhalten Dolksgenoffen gegenüber Die Arbeit in den Blocks der NSDAP . gegenüber den Volksgenossen sett ein besonderes Maß von Takt , Menschenkenntnis, Sorgfalt und Einfühlungsvermögen voraus. Jedes diktatorische, paßige, aber auch anbiedernde Auftreten schadet nur, wogegen sachliches Benehmen , das die Besorgnis um den betreuten Volksgenossen erkennen läßt, zumeist allein geeignet ist, das Vertrauensverhältnis zum Volksgenossen zu schaffen, zu stärken und zu festigen. Die Ausrichtung und Erziehung erhält der Blockleiter nicht allein durch Schulung und Erziehung , die ihm die Partei unmittelbar zuteil werden läßt, die wesentlichste , wertvollste und im Intereſſe der Partei unerläßlichste Ausrichtung erhält er dadurch, daß er tagtäglich mit den ihm zur Betreuung anvertrauten Volksgenossen Kontakt hält und von diesen unmittelbar in allen Nöten und Sorgen persönlich angegangen wird. Es ist selbstverständlich, daß Stolz , Sauberkeit der Lebenshaltung, Anstand und Korrektheit Voraussetzungen für die seitens der Partei erteilte Vertrauensstellung als Blockleiter und Blockwalter sind. a) Der Blodleiter treibt nationalsozialistische Propaganda von Mund zu Mund. Er wird bei den ewig Unzufriedenen allmählich das Verständnis wecken für oft nur falsch ausgelegte und mißverstandene Maßnahmen und Gesetze der nationalsozialiſtiſchen Regierung . Er soll die Volksgenoſſen auffordern, Fragen zu stellen und darauf hinweisen, daß sie sich ihm gegenüber ruhig aussprechen sollen, ohne daß ihnen deshalb Schwierigkeiten bereitet werden, sie jedoch im übrigen betreffs Redereien anderen Volksgenossen gegenüber gegebenenfalls zur Zurückhaltung ermahnen . In auftauchende Klagen und Meckereien über evtl. erkennbare Mißstände irgendwelcher Art hat er bei seinen Besuchen nicht etwa mit einzustimmen , um damit seine Solidarität zu zeigen, sondern er muß in jedem Fall bestrebt sein, positiv und lebensbejahend zu denken und durch seine zuversichtliche Haltung auf die betreuten Menschen entsprechend einzuwirken . b) Sofern Anfragen nicht selbst erledigt werden können , soll Auskunft gegeben werden, an welcher Stelle die vorliegenden Fragen erledigt werden können. ( Geschäftsstelle der NSDAP . ) Fragen werden nur dann beantwortet, wenn man sie genau zu beantworten weiß, andernfalls wird die Beantwortung auf den kommenden Besuch verschoben. Man vergibt sich nichts, wenn man offen zugibt, eine Frage im Moment nicht klar beantworten zu können . Man vergibt sich alles, wenn der Fragende merkt, daß man oberflächlich und unüberlegt antwortet. c) Auskünfte sind nicht rechtsverbindlich. d) Voraussetzung für die Gewinnung des Vertrauens aller Volksgenossen ist größte Verschwiegenheit in allen Dingen. Alles, was dem Politischen Leiter in Ausübung des Parteidienstes zur Kenntnis kommt,
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fällt unter das Dienstgeheimnis , das er gegenüber jedermann unbedingt zu wahren hat. Das Aufgabengebiet des Blockleiters soll an nachstehendem, der Zweckmäßigkeit halber besonders eingehend und umfassend dargestelltem Beiſpiel aufgezeigt werden. Bei der in ziemlich dürftigen Familienverhältnissen lebenden Familie N. N., bestehend aus Vater, der Hilfsarbeiter ist, Mutter, einem erwachsenen Sohn, drei Töchtern im Alter von 2, 8 und 14 Jahren, stirbt das Familienoberhaupt unerwartet. Der zuständige Blockleiter (oder bei Eignung in dessen Auftrag der Blockwalter oder Blockhelfer, sofern vorhanden) begibt sich zu der Witwe, um derselben Rat und Hilfe anzubieten, benachrichtigt den DAF.-Blockobmann, damit das bisherige Arbeitsverhältnis des Familienvaters festgestellt wird, um beim seitherigen Arbeits . geber des Familienvaters eine etwaige Sonderbeihilfe zu beantragen bzw. zu bewirken ; dabei kann sich dieser über die Verdienstmöglichkeiten des erwachsenen Sohnes als dem vorläufigen Ernährer der Familie Aufschluß geben laſſen, damit Möglichkeiten erwogen werden können , wie die Verdienstmöglichkeiten desselben zu bessern sind. Er hilft der Witwe bei Erlangung der für Verſicherungsansprüche nötigen Rechtsbeihilfe, er stellt fest, welche Krankenkassen und Pflichtversicherungseinrichtungen in diesem Fall Leistungen geben müſſen . Er erkundigt sich nach dem Gesundheitszustand der unmündigen Kinder, um , wenn nötig, die NSV . ( und das Amt für Volksgeſundheit) über den zuständigen Blockwalter der NSV . zur Hilfe zu veranlaſſen. Er ermittelt ferner Möglichkeiten , wie die beiden schulpflichtigen Töchter durch Eingliederung in den BDM. bzw. IM. im Geiste der Jugenderziehung des Führers sich betätigen können, um dadurch gleichzeitig die häusliche Arbeit der Witwe zu erleichtern ; er ist für Beitrags-Patenschaften und unentgeltliche Beschaffung von Dienstkleidung und Aus= rüstung für beide Mädel besorgt. Er veranlaßt die Betreuung der Witwe in rein fraulichen Belangen durch die NS.-Frauenschaft, die sich z. B. darum kümmert, daß das kurz vor der Schulentlassung stehende 14jährige Mädel , je nach Zweckmäßigkeit, entweder als Stüße der Mutter im eigenen Haushalt verbleiben kann, oder der Ableistung des hauswirtschaftlichen bzw. landwirtschaftlichen Pflichtjahres zugeführt wird, um es anschließend bis zu seiner Verheiratung einer geeigneten Verdienstmöglichkeit zuzuführen," er bemüht sich um Abhilfe unzureichender Wohnungsverhältnisse, er veranlaßt den Sohn , Mitglied der DAF . zu werden, er bringt den überarbeiteten, aber sonst gesunden Sohn mit dem KdF.Blockwart in Verbindung , damit die Möglichkeit einer billigen UrlaubsErholungsreise besprochen werden kann, 105
kurzum, er macht sich zum Vertrauensmann und Helfer der von dem Verlust ihres Vaters betroffenen Familie in allen Sorgen und Nöten des täglichen Lebens und wird dadurch zum Mittler zwischen Volk und Bewegung. Es sollen dem NSV.- Walter verschämte Arme zur besonderen Betreuung gemeldet werden. Oft kann ein guter Rat den Volksgenossen davon überzeugen, daß es unser ehrliches Streben ist, einen Staat der sozialen Gerechtigkeit zu schaffen. Das entgegengebrachte Vertrauen muß er dadurch rechtfertigen, daß er selbst oder durch Vermittlung bei der jeweils zuständigen Dienststelle der Partei oder des Staates Rat und Hilfe ſchafft. e) Verkauf von Eintrittskarten usw. Sofern der Absatz von Broschüren , Abzeichen, Eintrittskarten usw. sowie die Werbung für Verbände und Sammlungen vorgesehen sind , darf den Volksgenossen und Parteigenoſſen gegenüber keinesfalls Aufdringlichkeit Play greifen. Die Durchführung solcher Aufgaben ist , sofern die Anordnung dazu den Bloɗleitern zugestellt wurde , von dieſen den im Blockbereich zuständigen Blodobmännern, Blockwaltern , Walterinnen bzw. Blockhelfern zu übertragen. Es ist dabei ſelbſtverſtändlich, daß bei Mangel an Mitarbeitern der Blockleiter selbst mitzuhelfen hat. Grundsäglich jedoch soll der Block- und Zellenleiter der NSDAP. als Vertrauensmann der Partei für die Volks- und Parteigenossen nicht persönlich Verkauf, Vertrieb, Sammlungen irgendwelcher Art vornehmen. Der Vertrieb von Gegenständen unpolitiſcher Art dagegen ist für alle Politischen Leiter verboten. ( Sofern der einzelne Politische Leiter eine solche Betätigung außerhalb des Politischen- Leiter -Dienstes ausübt, darf er den Dienstanzug des Politischen Leiters nicht tragen.) Die Tätigkeit der Verbände ſelbſt (Blockwalter uſw.) wird dadurch nicht berührt. Grundsätzlich haben die Politischen Leiter unterhalb der Zellen nicht schriftlich, sondern mündlich miteinander zu verkehren.
6. Betreuung von Soldatenfamilien Durch Erlaß des Reichskriegsministers Nr . 5098/36 J Ia vom 3. 9. 36 iſt es ermöglicht, auch die Soldatenfamilien vom Block- und Zellensystem mit zu erfassen und zu betreuen. Diese Betreuung der Soldatenfamilien darf ſich jedoch nur auf die Familienmitglieder beschränken, soweit sie nicht dem aktiven Soldatenstand angehören. Mit den verheirateten aktiven Soldaten kann persönliche Fühlungnahme und gelegentliche Aussprache erfolgen , doch muß die Gewähr gegeben sein , daß dienstliche Fragen (Wehrmacht betreffend) keinesfalls zum Gegenstand derartiger Aussprachen gemacht werden. Bei in Dienstgebäuden wohnenden Familien hat sich die Betreuung ausschließlich an die Familien , nicht aber an unverheiratete Soldaten zu wenden, die im gleichen Gebäude wohnen . 106
Der Besuch von Zellenabenden ist nach den geltenden Bestimmungen auch für aftive Soldaten zulässig. Gegen das Halten von Vorträgen im Rahmen dieser Veranstaltungen ist nichts einzuwenden. Bei auftretenden Reibungen und Schwierigkeiten ist es Aufgabe des zuständigen Ortsgruppenleiters, durch persönliche Aussprache mit dem Standortältesten für Abhilfe zu sorgen.
B. Blockhelfer Den Gauen zur freiwilligen Durchführung empfohlen : Über die in vorstehendem aufgeführte Regelung der Zusammenfaſſung von 40-60 Haushaltungen zu einem Blod hinaus wird empfohlen, innerhalb des Blods Hauswarte bzw. Blockhelfer einzusehen. Sofern die vorstehend genannte Einrichtung zur Einführung gelangt bzw. diese Einrichtung bereits vorhanden ist , wird die in nachstehendem aufgezeigte Regelung als einheitliche Richtlinie getroffen. 1. Gebietlicher Bereich Eine Haushaltungsgruppe, genannt Hausgruppe, erfaßt 8-15 Haushaltungen Die Zusammenfaſſung von Haushaltungen zu einer Hausgruppe innerhalb eines Blocks wird straßeneinseitig vorgenommen , bei Häuſer-Vieleden (gebietliche Dreiecke, Quadrate, Rechtecke usw.) dem Straßenverlauf nach, um diese Vielede herum. Im allgemeinen ſoll in der Stadt ein Mietshaus eine Hausgruppe darstellen. Sofern Hinterhäuser vorhanden sind, sind diese, sofern dieselben eine entsprechende Anzahl Haushalte erfaſſen, in gleicher Art zu werten . In Kleinstädten und Dörfern, wo oftmals in einem Haus nur ein oder wenige Haushalte vorhanden sind, sind zweckmäßigerweise Häuſergruppen zuſammenzufaſſen . Dabei kann ein Ortsteil bzw. Gemeindeteil eine Hausgruppe bilden. Die Kennzeichnung der Hausgruppen erfolgt durch die Bezeichnungen A, B, C, D usw.
2. Personalfragen a) Auswahl : Für das Haus bzw. die Hausgruppe wird ein geeigneter Parteigenosse aus den Reihen der Bewohner dieses Hauses bzw. der Hausgruppe eingesezt. Wenn in einer Hausgruppe ein Parteigenoſſe für diese Aufgabe nicht namhaft gemacht werden kann, wird der geeignetste Volksgenosse bestimmt. Er muß selbstverständlich politisch zuverlässig und arischen Blutes sein. Der Blockhelfer soll Mitglied der DAF. sein. Die Dienststellungsbezeichnung ist : Blochelfer der NSDAP. 106a
b) Unterstellung: Der Blockhelfer untersteht allein dem zuständigen Blockleiter der NSDAP. c) Berufung : Der Blochelfer wird vom Ortsgruppenleiter berufen. d) Ernennung: Sofern der Blockhelfer Parteigenoſſe iſt, kann er vom Kreisleiter zum Politischen Leiter ernannt werden. e) Beurlaubung und Enthebung : Ist der Blockhelfer Nicht-Parteigenosse, dann fann er vom Ortsgruppenleiter beurlaubt bzw. von seinem Posten entfernt werden. Ist er Parteigenosse, erfolgt seine Beurlaubung durch den Ortsgruppenleiter, seine Enthebung durch den Kreisleiter. f) Dienstrangabzeichen : Der Blockhelfer kann auf Grund der Personalbestimmungen folgende Dienstränge erhalten : 1. Stufe : Oberhelfer. 2. Stufe : Arbeitsleiter. 3. Stufe : Oberarbeitsleiter. 4. Stufe : Hauptarbeitsleiter. g) Dienststellungsabzeichen : Hakenkreuzarmbinde mit einem 3 mm breiten Goldstreifen in der Mitte. In der Mitte des Hakenkreuzes ein goldener Stern.
3. Aufgaben und Zuständigkeiten a) Die Blochelfer können vom Blockleiter von Fall zu Fall bei Zweckmäßigkeit zur Mitarbeit herangezogen werden. b) Die Blockhelfer übernehmen im Auftrag des Blockleiters die Inordnunghaltung der Haustafel betr. Anschriften , Aushang von Mitteilungen usw. c) Die Blockhelfer nehmen, soweit dies angeordnet wird, an Besprechungen des Blodleiters teil. d) Die Blockhelfer besuchen die Veranstaltungen der Partei, insbeson= dere die vorgesehenen regelmäßigen Schulungsabende, kurse und Dienstappelle . e) Sofern mit dem zuständigen örtlichen Leiter des Reichsluftschußbundes bei Einsetzung der Blockhelfer Rücksprache genommen wurde und dieſe daraufhin in Perſonalunion gleichzeitig Hauswarte des Reichsluftschutzbundes ſind, dürfen die seitens des Reichsluftschutzbundes vorgesehenen Aufgaben nicht vernachlässigt werden. Die Blockhelfer gelten in ihrem Dienstbereich als Vertrauensmänner der NSDAP . und ihrer Verbände. Die Blockhelfer sollen bemüht sein, sich weltanschaulich zu festigen und den Volksgenossen gegenüber sich eines der Würde der Partei. entsprechenden Verhaltens befleißigen. Verschwiegenheit über Dienstangelegenheiten ist zu beachten. 107
C. Blockwalter (DAF.- Straßen-Blockobmann, NSV.-Blockwalter bzw. -walterin, Blockfrauenschaftsleiterin) Unter der Bezeichnung „ Blockwalter“ sind zu verstehen : die DAF -Straßen-Blodobmänner, die NSV . - Blockwalter , die Blockfrauenschaftsleiterinnen. Der Begriff „ Blockwalter" stellt also einen Sammelbegriff für den DAF. -Straßen-Blockobmann, den NSV.-Blockwalter und die Blockfrauenschaftsleiterin dar.
1. Personalfragen Sofern Gliederungen oder angeschlossene Verbände der Partei ihre Organisation bis zum Blockbereich ausgebaut haben, werden Blockwalter eingesetzt. ( DAF. - Straßen-Blockobmann , NSV .-Blockwalter bzw. -walterin , Blockfrauenschaftsleiterin .) a) Auswahl : Die Blodwaltung führt der dafür geeignetste Parteigenosse aus den Reihen der Bewohner dieser Blockwaltung. Wenn in einer Blockwaltung ein Parteigenosse für diese Aufgabe nicht namhaft gemacht werden kann, wird der geeignetste Volksgenosse eingeseßt. Er muß selbstverständlich politisch zuverlässig und arischen Blutes und Mitglied der DAF. bzw. NSV . bzw. NS .-Frauenschaft sein. Die Dienststellungsbezeichnungen sind : Straßen-Blođohmann, Blodwalter, Blockfrauenschaftsleiterin. b) Unterstellung : Sie unterstehen disziplinär dem Blockleiter, fachlich werden sie jedoch von ihrem DAF.- Zellenobmann, NSV.-Zellenwalter, ihrer Zellenfrauenschaftsleiterin ausgerichtet. c) Berufung und Bestätigung : Der Blockwalter uſw. wird vom zuständigen Amtsleiter im Einvernehmen mit dem Hoheitsträger berufen und nach 3- bis 4monatiger Dienſtleiſtung beſtätigt. d) Ernennung : Falls der Straßen-Blockobmann bzw. Blockwalter Parteigenosse ist, erfolgt die Ernennung zum Politischen Leiter durch den Kreisleiter. e) Personalunion : Nur in Ausnahmefällen und vorübergehend kann ein Blockwalter mehrere Blockwaltungen des gleichen Aufgabenbereiches führen . Personalunion iſt zuläſſig mit Bezug auf die Orga= nisation innerhalb des eigenen Blockbereiches (z . B. Blockwalter der DAF. und NSV. in Personalunion ) . f) Beurlaubung und Enthebung : Beurlaubung erfolgt nach Rücksprache mit dem zuständigen Ortsgruppenleiter durch den Amtsleiter. Amtsenthebung regelt sich nach den bestehenden Personalbestimmungen. g) Dienstrangabzeichen : Der Blockwalter bzw. Blockobmann kann auf Grund der Personalbestimmungen folgende Dienstränge erhalten :
108
1. 2. 3. 4.
Stufe : Stufe : Stufe : Stufe :
Arbeitsleiter. Oberarbeitsleiter. Hauptarbeitsleiter. Bereitschaftsleiter.
h) Dienststellungsabzeichen : Hakenkreuzarmbinde mit je einem 3 mm breiten Goldstreifen an beiden Rändern.
2. Aufgaben und Zuständigkeiten a) Der Blockwalter nimmt an den regelmäßigen oder außerordentlichen Besprechungen teil, die vom Block- oder Zellenleiter oder Ortsgruppen angeordnet werden. b) Sofern Sonderaktionen dies notwendig machen, kann ein Blockwalter beim Blockleiter eine außerordentliche Zusammenkunft der im Block Tätigen beantragen und, wenn der Blockleiter Ort und Zeitpunkt bestimmt hat, ist der beantragende Blockwalter gehalten, sie im Auftrag des Blockleiters entſprechend zu benachrichtigen. c) Der Blockwalter besucht die vorgesehenen regelmäßigen Schulungsabende bzw. -kurse und Dienstappelle . d) Er ist für Durchführung der vom zuständigen Zellenwalter übertragenen Arbeiten verantwortlich. e) Der Blockwalter hat den Blockleiter ebenso wie seinen Zellenwalter über seine Tätigkeit laufend zu unterrichten . f) Im allgemeinen haben Blockwalter mit Blockleitern und Zellenwaltern nicht schriftlich zu verkehren.
3. Hilfskräfte Sollte infolge besonders hoher Mitgliederzahl oder außergewöhnlich großem Arbeitsanfall eines Verbandes in begründeten Ausnahmefällen innerhalb eines Blocks die Bearbeitung durch einen Blockwalter nicht möglich sein, kann dieser, im Einvernehmen mit seinem Blockleiter und Zellenwalter, Helfer zur Mitarbeit heranziehen. Diese Helfer können , ſofern sie Parteigenossen sind , entsprechend den aufgezeigten Bedingungen, nach Bewährung einen Politischen -Leiter- Dienstrang erhalten. Sie unterstehen disziplinär dem Blockwalter und nennen sich DAF .-Helfer, NSV .= Helfer usw.
13 Die Organisation der NSDAP. , 7. Aufl.
109
II. Zelle der NSDAP . A. Zellenleiter 1. Gebietlicher Bereich Die Zelle ſezt ſich aus 4 bis 8 Blođs zuſammen. Die örtliche Zuſammenfassung der Blocks in der Stadt zu einer Zelle wird im Sinne der beim Block gegebenen Bestimmungen vorgenommen . Auf dem Lande ist die örtliche Lage maßgebend. Eine Zelle kann unter Berücksichtigung der vorstehend aufgeführten Einteilung eine oder in Ausnahmefällen mehrere Gemeinden umfassen. Gemeinden bzw. Ortschaften können auch dann zu Zellen erhoben werden, wenn die notwendige Mindeſtzahl von 4 Blocks nicht erreicht wird. Kleine Gemeinden bzw. Ortschaften mit dem Sit einer Ortsgruppenleitung können bei einer Zahl bis zu 8 Blocks von der Bildung von Zellen absehen. Die Größe des vorgesehenen Gebietes muß die Möglichkeit restlos umfaſſender Betreuung durch die zuständigen Politiſchen Leiter bzw. Walter bieten. Bei Ortsgruppen mit verhältnismäßig wenig Haushaltungen können evtl. die Blocks ohne Bildung von Zellen dem Ortsgruppenleiter unmittelbar unterstellt werden. Die Straßenzelleneinteilung der NS.-Frauenschaft und der angeschlos= senen Verbände (soweit vorhanden) haben gebietlich genauestens dem Gebiet der Parteizelle zu entsprechen. Die Blocks im Bereich einer Zelle werden fortlaufend mit 01 , 02, 03 , 04 , 05 bezeichnet. Dieſe Numerierung gilt übereinstimmend ebenfalls für die NS.-Frauenschaft und die angeschlossenen Verbände. Örtliche Namensbezeichnung des Blocks ist unzuläſſig. Örtliche Namensbezeichnung für die Zelle kann neben der für den inneren Dienst gebräuchlichen Numerierung nach außen hin dann gebraucht werden, wenn die Zelle eine Gemeinde umfaßt.
2. Personalfragen a) Der Zellenleiter ist der dem Blockleiter nächſthöhere Hoheitsträger der NSDAP. b) Auswahl : Der Zellenleiter der NSDAP . muß Parteigenoſſe ſein. Seine Dienststellenbezeichnung ist : Zellenleiter der NSDAP. c) Unterstellung : Der Zellenleiter untersteht allein dem zuständigen Ortsgruppenleiter der NSDAP . d) Berufung : Der Zellenleiter wird vom zuständigen Ortsgruppenleiter berufen .
110
Der Zellenleiter der NSDAP .
Zellenleiter
DAF -StraßenZellenobmann
iZellenfrauensch.-i Leiterin
Zellenwalter der NSV.
KdF.-Wart In Personalunion
Blockleiter
Blockleiter
Blockleiter
Blockleiter
Blockleiter
e) Ernennung : Nach erfolgter Bewährung und Beibringung der vorgeschriebenen Personalunterlagen (Nachweis arischer Abstammung bis 1800) wird er 3-4 Monate nach kommiſſariſcher Einsetzung offiziell vom Kreisleiter ernannt. f) Beurlaubung und Enthebung : Beurlaubung erfolgt durch den Ortsgruppenleiter. Amtsenthebung regelt sich nach den bestehenden Perſonalbestimmungen. g) Bersonalunion : Der Zellenleiter kann in Ausnahmefällen und vorübergehend mehr als eine Zelle führen bzw. neben seiner Zellenleitertätigkeit die Aufgaben eines Zellenwalters mit übernehmen. bzw. gleichzeitig einen Block leiten. In diesem Fall hat er bestrebt zu sein, baldigst einen fähigen Erſagmann einzuarbeiten. h) Dienstrangabzeichen : Der Zellenleiter kann auf Grund der Perſonalbestimmungen folgende Dienstränge erhalten : 1. Stufe : Hauptbereitschaftsleiter . 2. Stufe: Einsatzleiter. 3. Stufe: Obereinsatzleiter. 4. Stufe : Haupteinsatzleiter. i) Dienststellungsabzeichen: Hakenkreuzarmbinde mit einer 13 mm breiten goldenen Eichenlaubtreſſe in der Mitte, eingefaßt mit je
13*
111
einem 1 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Hakenkreuzes ein goldener Stern. Je ein 1 mm breiter Goldstreifen an beiden Rändern der Armbinde.
3. Aufgaben und Zuständigkeiten Die Aufgaben des Zellenleiters entsprechen sinngemäß den Aufgaben des Blockleiters. So wie der Blockleiter für ſein Gebiet für alle Vorgänge, die die Bewegung berühren, zuständig und verantwortlich ist, ist es im erhöhten. Maße der Zellenleiter für den Bereich aller ihm unterstehenden Blocks . Besonders im Hinblick auf Schulung und politische Arbeit muß er dem Ortsgruppenleiter eine wertvolle tatkräftige Unterſtüßung sein. Es ist deshalb notwendig, daß er den Ortsgruppenleiter laufend über die Vorgänge , die für die Partei von Belang sind , unterrichtet. a) Der Zellenleiter hat die Arbeit der Blockleiter und Zellenwalter zu überwachen, nötigenfalls helfend einzugreifen, und ist dafür verantwortlich, daß die Blockleiter nicht nur dem Namen nach eingesetzt sind, sondern sich auch wirklich bemühen, ihre Aufgaben zu erfüllen. Der Zellenleiter beruft mindestens monatlich einmal eine Besprechung mit seinen Blockleitern ein . Es bleibt ihm dabei überlassen, die Walter usw. seines Bereiches von Fall zu Fall mit hinzuzuziehen. Das Ergebnis dieser Besprechung ist in zusammengefaßter Form dem Ortsgruppenleiter mündlich zu berichten. Hierdurch erübrigt sich die Abgabe von schriftlichen Stimmungsberichten seitens der Block- und Zellenleiter. Die Ortsgruppenleiter können an Hand solcher Berichte die Stimmung ermitteln , auswerten und nötigenfalls einen Bericht an den Kreis zuſammenstellen. Nachgewiesene Mißstände sind , sofern sie nicht vom Hoheitsträger selbst abgestellt werden können, kurz formuliert der vorgesetzten Dienststelle zu melden, die entweder durch die zuständige Dienststelle den Mikstand abstellen läßt oder Weitermeldung nach oben erstattet. b) Teilnahme an monatlich abzuhaltenden Zellenleiterbesprechungen. c) Mit Genehmigung des Ortsgruppenleiters kann bzw. soll der bewährte Zellenleiter Zellenabende für alle Volksgenossen seines Dienstbereiches abhalten. An diesen Zellenabenden wird kein schwungvoller Vortrag gehalten, sondern beispielsweise ein Kapitel aus Adolf Hitlers „ Mein Kampf“ vorgelesen . Anschließend wird durch Fragen und Antworten ein sogenannter Ausspracheabend nach den Richtlinien der Block- und Zellenleiter-Besprechungen veranstaltet. Derartige Zellenabende können durch gemeinsamen Gesang und muſikaliſche Umrahmung würdig ausgestaltet werden (siehe auch Seite 50). Entsprechende Abende können vom Ortsgruppenleiter bei besonderer Bewährung dem Blockleiter für die Volksgenossen seines Be112
reiches übertragen werden. Hierzu kann jedoch nur dann die Genehmigung erteilt werden, wenn einwandfrei feststeht, daß der betreffende Blockleiter der Durchführung eines solchen Blockabends auch völlig gewachsen ist.
B. Mitarbeiter des Zellenleiters Den Gauen zur freiwilligen Durchführung empfohlen : Es ist teilweise für die Zellenleiter der NSDAP. eine dienstliche Entlastung notwendig. Sofern geeignete Parteigenossen, die ein anderes Amt nicht innehaben, zur Verfügung stehen, ist nichts dagegen einzuwenden , wenn diese den Zellenleitern zur Unterstützung beigegeben werden. Diese Hilfe soll sich insbesondere auf das Abrechnungs- und Kassenwesen erstrecken. Diesen Parteigenossen kann bei Bewährung ein Politischer-LeiterDienstrang verliehen werden . Der Zellenleiter führt folgende Unterlagen (Liſte oder Kartei) : Organisationsplan der Zelle Zellen-Frauenschaftsleiterin Straßen-Zellenobmann der DAF der NSV Zellenwalter Name Block
Anzahl d. Haushaltungen je hausgruppe (ſoweit eingeteilt)
Blockbereich umfaßt insgesamt
Wohnung
a. Blockleiter b. Blockfrauenfchaftsleiterin c. Straßen-Blockobmann der DAF. d. Blockwalter der NS0.
haus- EinBlockbereich hal- woh- Part Nr. Straße, Ortsteil, ABCDEF 6 tung ner mitgl. Teilgem.. Weiler
Name
Wohnung
a b 01 P a 20
b
02
ப
C
D
C. Zellenwalter
Unter der Bezeichnung ,,Zellenwalter" sind zu verstehen: die DAF .-Straßen- Zellenobmänner, die NSV .-Zellenwalter, die Zellenfrauenschaftsleiterinnen . 113
Der Begriff „ Zellenwalter" stellt also einen Sammelbegriff für den DAF. - Straßen-Zellenobmann, den NSV .- Zellenwalter und die Zellenfrauenſchaftsleiterin dar.
1. Personalfragen a) Auswahl: Der Zellenwalter ſoll Parteigenoſſe ſein. Er kann in Ausnahmefällen Nicht-Parteigenoſſe ſein. Politiſche und persönliche Zuverlässigkeit ist Voraussetzung. Der Straßen-Zellenobmann der DAF. muß Mitglied der DAF. ſein. Dasselbe gilt für die NSV. und die NS.-Frauenschaft sinngemäß. Die Dienststellungsbezeichnungen sind : Straßen-Zellenobmann, Zellenwalter, Zellenfrauenschaftsleiterin. b) Unterstellung: Sie unterstehen disziplinär dem Zellenleiter der NSDAP.; fachlich werden sie jedoch von ihrem für ihr Aufgabengebiet zuständigen Amtsleiter bzw. Ortsobmann ausgerichtet. c) Berufung und Beſtätigung: Der Zellenwalter uſw. wird vom zuſtändigen Amtsleiter im Einvernehmen mit dem Hoheitsträger berufen und nach 3- bis 4monatiger Dienſtleiſtung bestätigt. d) Ernennung : Falls der Straßen- Zellenobmann bzw. der Zellenwalter Parteigenosse ist, erfolgt die Ernennung zum Politiſchen Leiter durch den Kreisleiter. e) Personalunion : Nur in Ausnahmefällen und auch nur vorübergehend kann ein Zellenwalter mehrere Zellenwaltungen des gleichen Aufgabenbereichs führen. Personalunion ist zulässig mit Bezug auf die Organisation innerhalb des eigenen Zellenbereiches (z . B. Zellenwalter der DAF. und NSV . in Personalunion ) . f) Beurlaubung und Enthebung : Beurlaubung erfolgt nach Rücksprache mit dem zuständigen Hoheitsträger durch den Amtsleiter. Amtsenthebung regelt sich nach den bestehenden Personalbestimmungen. g) Dienstrangabzeichen : Der Straßen- Zellenobmann bzw. Zellenwalter kann auf Grund der Personalbestimmungen folgende Dienstränge erhalten : 1. Stufe : Hauptarbeitsleiter. 2. Stufe : Bereitschaftsleiter. 3. Stufe : Oberbereitschaftsleiter . 4. Stufe : Hauptbereitschaftsleiter. h) Dienststellungsabzeichen : Hakenkreuzarmbinde mit je einer 7 mm . breiten goldenen Eichenlaubtresse an beiden Rändern der Armbinde.
(Fortsetzung auf übernächster Seite)
114
Block- und Zellenſyſtem der NSDAP.
Beispiel :
Ortsgruppe
Ortsgruppenleiter
Hoheitsträger
DAF.Ortsobmann
Amtsleiterd.Amt Volkswohlfahr NSV. Ortswolter In Personalunion
Ortsfrauensch.. leiterin
Amt
Zellenleiter
Zelle
4-8 Blocks
Hoheitsträger
DAF Straßen. Zellenobmann
NSV.Zellenwalter
Zellenfrouensch.leiterin
KdF. Wart Personalunion Block Blockleiter
Hoheitsträger 40-60 Haushaltungen
StraßenDAF Blockobmann Kdf.Wort In Personalunion : Parteimitglieder
NSV.Blockwalter
Blockfrouensch.. leiterin
Parteimitglieder
DAF.-Betriebszellen sind auf diesem Plan nicht berücksichtigt
115
2. Aufgaben und Zuständigkeiten Der Zellenwalter ist dafür verantwortlich, die ihm vom zuständigen Amtsleiter bzw. Ortsobmann gegebenen Weisungen an die Blockwalter usw. seines Arbeitsbereiches weiterzugeben und die Durchführung zu überwachen. Er nimmt an den Besprechungen, Schulungen und Appellen, die vom Zellen oder Ortsgruppenleiter angesezt werden, teil. Der Zellenleiter wie auch der Ortsobmann , Ortswalter bzw. Ortsfrauenschaftsleiterin sind über ihre Tätigkeit laufend zu unterrichten . Für kameradschaftliches Zusammenwirken mit den Blockwaltern und seinem Zellenleiter muß er Sorge tragen.
Allgemeine Bestimmungen
Fragen: Von allen Mitarbeitern innerhalb der Blocks und Zellen wird erwartet, daß sie seitens der Volksgenossen und Parteigenoſſen gestellte Fragen nur dann beantworten, wenn sie diese genau zu beantworten wiſſen. Andernfalls wird die Beantwortung auf die kommende Gelegenheit verschoben und bis dahin der zur Beantwortung geeignete Hoheitsträger oder Amtsleiter der Ortsgruppe befragt. Personal-Unterlagen : Seitens der Zellen- und Blockleiter werden keine ausführlichen PerſonalUnterlagen über Blockleiter, Blockwalter und Zellenwalter usw. geführt. Bei Notwendigkeit können Zellen- bzw. Blockleiter Einblick in die Personalkartei des Ortsgruppenleiters nehmen. Meinungsverschiedenheiten : Wenn sich Meinungsverschiedenheiten und Gegensäßlichkeiten ergeben, ist die Bereinigung entweder in persönlichem Gedankenaustausch von Mann zu Mann vorzunehmen oder der nächsthöhere Hoheitsträger entscheidet. Sofern sich Maßregelungen und Rügen notwendig machen, sind diese dem Betroffenen allein, nie in Gegenwart anderer Mitarbeiter zu erteilen.
115a
III.
Ortsgruppe der NSDAP . 1. Gebietlicher Bereich Der Hoheitsbereich umfaßt eine oder mehrere Gemeinden ; Städte können bei Notwendigkeit in mehrere Hoheitsbereiche aufgeteilt sein. Grundsätzlich sollen Ortsgruppengrenzen Gemeindegrenzen nicht überschneiden. Festlegung oder Abänderung der Ortsgruppengrenzen nimmt ausschließlich der Gauorganiſationsleiter im Einvernehmen mit dem Reichsorganisationsleiter, Hauptorganisationsamt, vor. Entscheidungen über erwünschte oder erforderliche Änderungen werden dem örtlichen Hoheitsträger auf dem Dienſtwege ſchriftlich zugestellt. Ortsgruppen- bzw. Kreisleiter können bei begründeter Zweckmäßigkeit Änderungen auf dem Dienſtweg beantragen. Eine Ortsgruppe der NSDAP . soll möglichst nicht mehr als 1500 Haushaltungen haben. In besonderen Ausnahmefällen kann in Großstädten eine Ortsgruppe mit ausdrücklicher Genehmigung des Reichsorganisationsleiters - Hauptorganisationsamt - der NSDAP . bis zu 3000 Haushaltungen umfaſſen. In der Ortsgruppe werden ebenfalls seitens der DAF. die Betriebe und Einzelschaffenden innerhalb des Ortsgruppenbereiches erfaßt und betreut. Die Ortsgruppengröße ist daher nicht allein von der Haushaltanzahl abhängig , sondern auch von der Anzahl der zu betreuenden Betriebe , da die in diesen Betrieben tätigen Politischen Leiter mit zum Ortsgruppenstab gehören. Besonders ist in der Größeneinteilung der Ortsgruppe darauf Rücksicht zu nehmen, wenn im Ortsgruppenbereich Großbetriebe vorhanden sind . Ein kleiner Ortsgruppenbereich allein ermöglicht den ehrenamtlichen Mitarbeitern innerhalb der Ortsgruppe die Vermeidung jeglichen Papierfrieges untereinander und fördert das gegenseitige Kennenlernen der Politischen Leiter, das für die tatsächliche und praktiſche Zuſammenarbeit unerläßlich ist . Dies gilt insbesondere für den Ortsgruppenleiter, der zur Erfüllung seiner Aufgaben nur dann in der Lage ist, wenn er besonders die positiven, aber auch die negativen Seiten seiner Blockleiter und Mitarbeiter fennt und diese in entscheidenden Fällen und bei der Verteilung von Arbeiten richtig einsehen kann. Nach Möglichkeit soll jede selbständige, lebensfähige Landgemeinde einen Ortsgruppenbereich darstellen. Es ist jedoch möglich, daß eine Ortsgruppe der NSDAP. sich aus mehreren Gemeinden zusammensetzt . In diesem Fall ist besonders darauf zu achten, daß nicht zu viele kleine Ge-
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meinden oder Teilorte an einer Ortsgruppe hängen, da dadurch die intensive Betreuung dieser kleinen Teilorte nicht in dem vorgesehenen Maße erfolgen kann. Die Ortsgruppe baut sich wie folgt auf: bis 15 Haushaltungen Hausgruppe Block 4-6 Hausgruppen 40-60 Haushaltungen (nach Möglichkeit nicht mehr als 50 Haushaltungen) bis 8 Blods. Zelle Die Anzahl der Zellen einer Ortsgruppe richtet sich einerseits nach der Zahl der Blocks und damit der Zahl der Hausgruppen und Haushaltungen und andererseits nach der gebietlichen Eigenart des Ortsgruppenbereiches. Nach Möglichkeit sollen nicht mehr als 6 Zellen gebildet werden. Die Zellen werden fortlaufend mit 01 , 02, 03 usw. bezeichnet. Diese Numerierung gilt übereinstimmend auch für die NS.-Frauenschaft und für die angeschlossenen Verbände. Örtliche Namensbezeichnung für die Zelle kann neben der für den inneren Dienst gebräuchlichen Numerierung nach außen hin dann gebraucht werden, wenn die Zelle eine Gemeinde umfaßt. In der Ortsgruppe fällt dem Organiſationsleiter die Aufgabe der dauernden Überwachung und Inordnunghaltung des Hausgruppen-, Block- und Zellen- Systems zu . Er versieht diesen Dienst im Auftrag des Ortsgruppenleiters. Gebietliche bzw. organisatorische Änderungen innerhalb der Ortsgruppen durch den Ortsgruppenleiter bedürfen schriftlicher Zustimmung, und zwar I. des Kreisorganiſationsleiters, bei Änderungen von bestehenden Blockbereichen innerhalb der Zelle, II. des Gauorganiſationsleiters, a) bei Zuteilung des Blocks zu einer anderen Zelle, b) bei Verringerung oder Erweiterung der Zellenzahl.
2. Bezeichnung des Dienſtbereiches Die Ortsgruppe führt die vom Gauorganisationsleiter genehmigte Dienstbezeichnung, im allgemeinen den Namen einer Gemeinde oder eines Stadtteils . Umfaßt der Hoheitsbereich mehrere Gemeinden, so führt er den Namen der bedeutendsten Gemeinde ; dieser Ort ist möglichst Dienststellensiz. Bei Ortsgruppen , die sich nur auf Teile von Gemeinden bzw. Städten erstreckten, setzt sich die Ortsgruppenbezeichnung aus dem Namen der Gesamtgemeinde oder der Bezeichnung des Stadt- bzw. Gemeindeteils zusammen .
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Ortsgruppe der NSDAP .
Befehlsweg der Areisleitung der NSDAP.
Block
Map
Zelle Opsgruppe Der 1.5.D.A.D
SS
CU
FFFFF
Д
ИЯ
А
Г
LE
BBB
F
FF FF FF 廿廿 H
3. Dienststelle — Geschäftsstelle Der Sitz der Ortsgruppe und damit die Ortsgruppendienststelle soll in dem Bereich liegen, dessen Namen die Ortsgruppe als Dienstbezeichnung führt. Die Hoheitsdienststelle soll sich in verschließbaren Räumlichkeiten befin= den, die möglichst so groß sind, um Besprechungen des Ortsgruppenstabes abhalten zu können und dessen dienstliche Betätigung zu ermöglichen. Diensträume müssen außerhalb der Dienstzeit Unberufenen unzugänglich ſein. Ortsgruppenamtsleitungen, die eigene Diensträume außerhalb der Hoheitsdienststelle führen, sind an die Einhaltung der in bezug auf die Hoheitsdienststelle festgelegten Bestimmungen gebunden . Die Genehmigung zum Eingehen von Mietverträgen , Zahlung von Mieten und Ausgaben für Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände auf Kosten der Partei erteilt nur der Gauschatzmeister. 118
Die Frage, in welchem Umfang Ortsgruppen-Geschäftsstellen einzurichten sind, ist jeweils nach den besonderen örtlichen Verhältnissen zu entscheiden. Es wird jedoch verlangt, daß der Umfang der Geschäftsstellen sich auf ein Minimum beschränkt , d . h . die Anzahl der Räumlichkeiten usw. ſoll sich auf das Notwendigste beschränken. Es ist besonders erwünscht, die Geschäftsstellen der Ortsgruppenleitungen der Partei mit den Geschäftsstellen der SA., 44 , DAF., NSV . usw. nach Möglichkeit in einem Haus bzw. einem Dienststellenbereich zusammenzulegen. Es ist zu berücksichtigen, daß die in der Ortsgruppe tätigen Politischen Leiter nicht etatisiert sind und somit die Ortsgruppen -Geſchäftsstellen häufig nur während einiger Stunden am Tage geöffnet sind oder benüßt werden. In sehr vielen Fällen dürften die Ortsgruppen- Geschäftsstellen nicht einmal jeden Tag geöffnet sein. Im allgemeinen wird die Möglichkeit bestehen , für die einzelnen Politischen Leiter, die zeitweise auf den Geschäftsstellen zu tun haben, im gegenseitigen Einvernehmen abwechselnd die Tages- bzw. Arbeitsstunden festzulegen. Soll eine größere Geschäftsstelle bezogen werden, ſo iſt auf jeden Fall Voraussetzung, daß die Räume restlos ausgenügt ſind . Die Ausstattung der Ortsgruppen- Geschäftsstellen soll dem Ansehen der Partei entsprechen. Die äußerliche Bezeichnung der Ortsgruppendienststelle geschieht durch das vorgeschriebene und auf dem Dienstweg über den Reichsorganiſationsleiter von der Reichszeugmeisterei zu beziehende Hoheitsschild mit Beiſchild . Ortsgruppenämter können Hauptschilder nur dann führen, wenn gesonderte Räume, die ausschließlich der dienstlichen Benüßung dienen , zur Verfügung stehen, und der Sitz des Amtes sich außerhalb des Dienstſizes der Ortsgruppe befindet. ( Siehe auch Abhandlung Seite 39 über Dienſtstellenschilder) . Die Postverteilung wird auf der Ortsgruppen- Geschäftsstelle einheitlich für alle Ämter von einem Politischen Leiter vorgenommen , auch dann , wenn sich in Ausnahmefällen der Sig eines Amtes außerhalb des Ortsgruppendienstsizes befindet.
4. Der Ortsgruppenleiter I. Personalfragen a) Der Ortsgruppenleiter der NSDAP . ist als Hoheitsträger auf personellem Gebiet mit besonderen Befugnissen ausgestattet. b) Auswahl : Der Ortsgruppenleiter muß ein Parteigenosse sein, der das Vertrauen der Parteigenossen und darüber hinaus das aller Volksgenossen seines Hoheitsgebietes rechtfertigt. Da das politische Hoheitsrecht, das mit der Stellung eines Hoheitsträgers verbunden ist, besondere Fähigkeiten und besonderes Verantwortungsbewußt-
119
sein voraussetzt, sind diese Qualitäten bei der Auswahl unbedingt notwendige Bedingungen . Der Ortsgruppenleiter soll nicht nur seine engeren Mitarbeiter, sondern gerade die in seinem Hoheitsbereich wohnenden Partei- und Volksgenossen kennen, deshalb ist anzustreben, daß der Ortsgruppenleiter innerhalb der betreffenden Gemeinde oder in dem betreffenden Stadtviertel seines Hoheitsbereiches wohnt. Die Dienststellenbezeichnung ist : Ortsgruppenleiter der NSDAP. c) Unterstellung: Der Ortsgruppenleiter untersteht unmittelbar dem zuständigen Kreisleiter. d) Berufung :
Der Ortsgruppenleiter wird vom Kreisleiter berufen.
e) Ernennung : Nach erfolgter Bewährung und Beibringung der vorgeschriebenen Personalunterlagen (soweit noch nicht geschehen, Nachweis arischer Abstammung bis 1800 ) wird er, auf Vorschlag bzw. Antrag des Kreisleiters vom Gauleiter ernannt. f) Beurlaubung und Enthebung : Beurlaubung erfolgt durch den Kreisleiter. Die Enthebung regelt sich nach den bestehenden Perſonalbestimmungen. g) Dienſtrangabzeichen : Der Ortsgruppenleiter kann auf Grund der Personalbestimmungen folgende Dienstränge erhalten : 1. Stufe : Gemeinschaftsleiter. 2. Stufe : Obergemeinschaftsleitor. 3. Stufe: Hauptgemeinschaftsleiter . 4. Stufe: Abschnittsleiter.
5. Stufe : Oberabschnittsleiter. h) Dienststellungsabzeichen : Hakenkreuzarmbinde mit einer 16 mm breiten goldenen Eichenlaubtresse in der Mitte, eingefaßt mit je zwei 1 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Hakenkreuzes ein goldener Stern. Je ein 2 mm breiter Goldstreifen an beiden Rändern der Armbinde.
Dem Ortsgruppenleiter unterstehen innerhalb seines Hoheitsbereiches in disziplinärer Hinsicht sämtliche Politischen Leiter, außerdem die Obmänner, Walter, Warte usw. , die keine Politischen Leiter sind. Der Ortsgruppenleiter hat das Recht, in dringenden Fällen kommissarische Berufungen, Beurlaubungen und vorläufige Amtsenthebungen gegenüber ihm unterstellten Politischen Leitern auszusprechen. Derartige Maßnahmen müſſen binnen 24 Stunden der vorgesetzten Dienststelle zur Entscheidung vorgelegt werden. Ernennung und Enthebung der Politischen Leiter in der Ortsgruppe erfolgt durch den Kreisleiter auf Vorschlag des Ortsgruppenleiters . 119a
Die zur Dienstleistung in die Ortsgruppe berufenen Parteigenossen werden vom Ortsgruppenleiter im Rahmen eines Dienſtappells verpflichtet . Die endgültige Einsetzung nach der erfolgten Ernennung zum Politiſchen Leiter hat der Ortsgruppenleiter anläßlich einer öffentlichen Ortsgruppenversammlung vorzunehmen. Die Verpflichtung geschieht in feierlicher Form durch Handschlag, während sich die geweihte Hoheitsfahne einen kurzen Augenblick auf die gefaßten Hände ſenkt.
II. Aufgaben und Zuständigkeiten 1. Gesamtverantwortung Der Wirkungskreis der NSDAP . erstreckt sich seit der Machtübernahme nicht wie früher nur auf die Betreuung ihrer Mitglieder, ſondern auf die Betreuung des gesamten deutschen Volkes. Für den Ortsgruppenleiter und seine Amtsleiter ergibt sich deshalb folgende grundsägliche Voraussetzung: Der Ortsgruppenleiter und seine Amtsleiter müſſen die Arbeit für die Partei neben der Erfüllung ihrer Berufs- und Familienpflichten bewältigen. Die ordnungsgemäße Erledigung der Parteiaufgaben ist aus dieſen Gründen nur möglich, wenn das Aufgabengebiet des einzelnen insbeson= dere ehrenamtlichen Mitarbeiters der Partei so klein wie möglich ist. Als Hoheitsträger ist er zuständig für alle Willensäußerungen der Partei ; er ist verantwortlich für die politische und weltanschauliche Führung und Ausrichtung des ihm unterstellten Hoheitsbereiches. Der Ortsgruppenleiter ist für die politische Auswirkung aller von den Ämtern, Gliederungen und angeschlossenen Verbänden der Partei zur Durchführung gelangten bzw. gelangenden Maßnahmen geſamtverantwortlich. Die Dienststellenleiter ( Amtsleiter usw.) im Stabe des Ortsgruppenleiters find die Beauftragten des Hoheitsträgers für ihren jeweiligen Arbeitsbereich. Es steht dem Ortsgruppenleiter das Recht zu, mit Rücksicht auf ein geschlossenes politisches Auftreten in der Öffentlichkeit gegen alle Maßnahmen, die dem Geſamtintereſſe der Partei zuwiderlaufen, Einſpruch beim Kreisleiter zu erheben. Darüber hinaus ist der Ortsgruppenleiter berechtigt und verpflichtet, öffentliche und nicht öffentliche Veranstaltungen und Handlungen, die gegen die Zielsetzung der Partei verstoßen, zu unterbinden. Die Wahl der Mittel und die Form ihrer Anwendung hat jeweils nach den von der Partei erlassenen Richtlinien zu erfolgen. Unverzügliche Berichterstattung an den Kreisleiter ist geboten. Der Ortsgruppenleiter genehmigt Mitgliederversammlungen und Veranstaltungen der Partei und ihrer angeſchloſſenen Verbände innerhalb seines Bereiches. ( Siehe Abhandlung S. 49 : Mitgliederversammlungen und öffentliche Veranstaltungen. )
120
Der Ortsgruppenleiter (oder in seinem Auftrag der Organiſationsleiter) führt folgende Unterlage je Zelle bzw. Block (Liſte oder Kartei) :
Organisation der Zellen und Blocks:
Block
Zelle
Nr. Nr.
Anzahl der Haushaltungen je hausgruppe (sofern eingeteilt)
Blockbereidi umfaßit insgesamt
Blatt Nr.:.
a. Blockleiter b. Block-Frauenfch.-Leit. c. Blockobmann d. DAF d. Blockwalter d . NSD
haus- Ein- ParBlockbereich ABCDEFG hal- woh- teiStraßie, Ortsteil, Teilgemeinde, Weiler tung ner mitgl.
Name
Wohnung
a b 01
C P a
b 02
C P
01
a
Am Schluſſe jeder Zelle werden der Zellenleiter und die Zellenwalter aufgeführt, außerdem die Geſamtzahl der Blocks, Einwohner und Parteimitglieder. 2. Besondere Aufgaben und Pflichten Dem Ortsgruppenleiter obliegen im besonderen folgende Aufgaben und Pflichten: a) Führernachwuchs : Er hat aus seinem Mitarbeiterstab stets die fähigen, zuverläſſigen und fleißigen Parteigenossen dem Kreisleiter zur Ernennung bzw. Beförderung vorzuschlagen ; b) Mitarbeiterüberwachung : Eine wichtige Aufgabe hat er darin zu ſehen, die Tätigkeit seiner Mitarbeiter zu beaufsichtigen ; c) Führerbesprechungen : In regelmäßigen Besprechungen hat der Ortsgruppenleiter richtunggebende Weisungen zu erteilen. Durchführung: Monatlich hält der Ortsgruppenleiter Führerbesprechungen ab. An diesen nehmen die Block- und Zellenleiter teil. Weiterhin haben sämtliche Leiter der Ämter der Ortsgruppe anwesend zu sein. Je nach Zweckmäßigkeit kann der Ortsgruppenleiter anordnen, daß die Block- bzw. Zellenwalter usw. zu diesen Besprechungen mit hinzugezogen werden.
121
In diesen Besprechungen sind seitens der Block- und Zellenleiter in kurz gefaßter Form aufgetauchte Fragen zu stellen und von dem für das Aufgabengebiet zuständigen Amtsleiter oder Hoheitsträger in einwandfreiester und klarster Form zu beantworten . Ist Beantwor tung nicht möglich, so ist diese auf die nächste Besprechung zu verschieben und inzwischen beim Kreis Rückfrage zu halten . Die Leiter der Ämter sollen Berater der Block- und Zellenleiter in allen Sach- und Fachfragen sein. Zellenleiter können kurzgefaßte Stimmungsberichte geben . Aussprache darf lediglich in Frage- und Antwortgebung erfolgen . Wiederholung von Fragen, Wortschwall usw. hat zu unterbleiben. Zum Schluß hat der höchste anwesende Hoheitsträger ebenfalls kurz das Ergebnis der Besprechung zusammenzufassen und gegebenenfalls Kritik zu üben . Von Zeit zu Zeit (alle 2-3 Monate) sollen nach Möglichkeit an diesen Führerbesprechungen der Ortsgruppe der zuständige Kame= radschaftsführer der NSKOV ., der Kreisunterabschnittswalter des NSLB . , ein Beauftragter des Kreisamtes für Volksgesundheit, des Kreisamtes für Kommunalpolitik und des Kreisrechtsamtes teilnehmen . Diese sollen über ihr Aufgabengebiet kurzgefaßte Mitteilungen oder grundsätzliche, ihr Fachgebiet betreffende Gedankengänge bekanntgeben und evtl. auftauchende Fragen beantworten . Es soll sich also praktisch ergeben, daß bei den monatlich abzuhaltenden Führerbesprechungen einmal ein Beauftragter des Kommunalpolitischen Amtes und des Amtes für Volksgesundheit, das zweitemal ein Beauftragter der NS .-Kriegsopferversorgung und des NS.-Lehrerbundes, das drittemal ein Beauftragter des Rechtsamtes und des Reichsbundes der Deutschen Beamten usw. usw. anwesend sind.
Dabei sollen selbstverständlich nur bei Zweckmäßigkeit offizielle Ausführungen gemacht werden . Im allgemeinen kann es auch genügen, wenn die betreffenden Beauftragten zur Beantwortung der seitens der Block- und Zellenleiter vorgelegten Fragen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist es selbstverständlich, daß ab und zu und nach Möglichkeit der zuständige Kreisleiter und die zuständigen , in Vorstehendem nicht genannten Kreisamtsleiter oder ihre Beauftragten an den Führerbesprechungen der Ortsgruppen teilnehmen , um sich so unmittelbar ein Bild von der Tätigkeit der Partei in den Ortsgruppendienststellen machen zu können . d) Fachliche Ausrichtung: Der Ortsgruppenleiter hat entsprechend den. Richtlinien der fachlich gerichteten Einheiten ein planmäßiges Arbeiten sicherzustellen. e) Überwachung der Zellen und Blocks : Die Arbeit der Blocks und
122
f)
g) h)
i)
k)
Zellen hat er zu fördern und durch den Organiſationsleiter überwachen zu laſſen. Weltanschauliche Schulung : Er sorgt für ausreichende und weltanschaulich einwandfreie Schulung der Politischen Leiter und Parteimitglieder. Veranstaltungen : Durch geeignete Veranſtaltungen richtet er die Bevölkerung nationalsozialiſtiſch aus. Kommunale Aufgaben : Der Ortsgruppenleiter hat sich durch die der Gemeindevertretung angehörenden Politischen Leiter seines Stabes über kommunale Vorhaben und Beschlüsse Bericht erstatten zu lassen und nötigenfalls Meldung an den Beauftragten der Partei zu machen. Verpflichtung der Parteigenoſſen : Mit dem Aushändigen der Mitgliedskarte erfolgt die vorläufige Aufnahme in die Partei (siehe Abhandlung S. 6 „ Der Parteigenoſſe “, Absatz 2, Verpflichtung) . Das Mitgliedsbuch wird in feierlichem Mitgliederappell angesichts der Hoheitsfahne vom Ortsgruppenleiter überreicht. Einleitend wird in kurzer Ansprache die Bedeutung der Parteimitgliedschaft erläutert . Dabei wird herausgestellt, daß die Parteimitgliedschaft Vorberei= tungsdienst für die Betätigung in einer Dienststellung der Parteiorganisation bedeutet. Das Parteimitglied hat sich deshalb durch Schulung, Selbstzucht und weltanschauliche Haltung unabläſſig auf die kommenden Pflichten vorzubereiten ; die endgültige Aufnahme in die Nationalsozialiſtiſche Deutsche Arbeiterpartei umſchließt gleichzeitig die Verpflichtung, jedem Ruf der Partei Folge zu leisten. Parteigerichtsverfahren : Der Ortsgruppenleiter hat weiterhin das Recht, Anträge auf Eröffnung eines Parteigerichtsverfahrens zu prüfen und zur Durchführung freizugeben . Bei abgelehnten Anträgen steht dem Antragsteller innerhalb einer Woche das Einspruchsrecht beim Kreisleiter zu. ( Siehe auch Ausführung S. 353 über die Parteigerichtsbarkeit .)
Der Ortsgruppenleiter hat über alle fachlichen und politiſchen Aufgaben hinaus Vorbild, Berater und Kamerad zu sein. Er hat auf die Geheimhaltung aller dienstlich zur Kenntnis gelangten Vorfälle bei seinen Politischen Leitern zu achten und in dieser Beziehung selbst mit gutem Beiſpiel voranzugehen.
5. Ämter, Hauptstellen, Stellen uſw. Innerhalb der Ortsgruppe bestehen zur Bearbeitung besonderer Sachgebiete Ämter,
Hauptstellen, Stellen usw. Grundsätzlich werden sämtliche im jeweils gültigen Organisationsplan vorgesehenen Ämter errichtet. 14 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
123
Entsprechend dem Aufgabenanfall und um der Parteiorganiſation die nötige Anzahl von Block- und Zellenleitern zur Verfügung stellen zu können, wird zwischen ständig und unständig beseßten Ämtern, Hauptstellen und Stellen unterschieden. Grundsäglich ständig beſezte Ämter ſind die Dienststellungen des Ortsgruppen-Organiſationsleiters, Ortsgruppen- Schulungsleiters, Ortsgruppen-Perſonalamtsleiters, Ortsgruppen-Propagandaleiters, Ortsgruppen-Kassenleiters, Ortsgruppen-Hilfskaſſenobmanns. Die mit vorstehenden Ämtern betrauten Politiſchen Leiter sollen nach Möglichkeit nur in einem Aufgabenbereich tätig ſein. Der Ortsgruppenorganisationsleiter kann bei Notwendigkeit gleichzeitig die Vertretung des Hoheitsträgers innehaben. Im allgemeinen werden außerdem die Dienststellungen der NS . -Frauenschaftsleiterin, des Leiters des DAF. -Amtes und des Leiters des Amtes für Volkswohlfahrt ständig besetzt sein. In besonderen Fällen, insbesondere bei Ortsgruppen mit großem Dienstbereich, kann seitens des Ortsgruppenleiters im Einvernehmen mit dem Gau -Organiſationsleiter ein Geschäftsführer eingesetzt werden. Unständig besezte Ämter, Hauptstellen und Stellen sind solche Dienststellungen, deren Aufgabenanfall nicht die ausschließliche Tätigkeit eines besonderen Politischen Leiters für sich erfordert. Ihre Aufgaben können von Zellen- und Blockleitern mit erledigt werden, ohne daß sich hierdurch deren Dienſtrang und Unterſtellungsverhältnis ändert. Unter Berücksichtigung der im Ortsgruppenbereich bestehenden personalpolitischen, volkswirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse können unſtändig besetzte Dienststellungen ständig besezt werden . Die diesbezügliche Genehmigung erteilt im nachgewiesenen Bedürfnisfall a) der Gauorganisationsleiter bei Ämtern, b) der Kreisorganisationsleiter bei Hauptstellen und Stellen innerhalb genehmigter Ämter, c) der Ortsgruppenorganisationsleiter bei Mitarbeiterdienststellungen. Bei Ortsgruppen mit verhältnismäßig wenig Haushaltungen, also Ortsgruppen ohne Zellen und mit einer beschränkten Anzahl von Blocks ist die Führung einzelner Dienststellen grundsätzlich in Personalunion zweckmäßig und erforderlich. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, daß einzelne Aufgaben nicht erfüllt werden brauchen. Für jede der im Organiſationsplan aufgeführten Dienststellen muß ein Parteigenoſſe verantwortlich sein, wenn auch, wie vorstehend benannt, ein Parteigenosse für mehrere Aufgaben bzw. Ämter verantwortlich sein kann. (Fortsetzung auf übernächster Seite) 124
Der Ortsgruppenleiter der NSDAP .
Ortsgru leiterppenAdj. SA. Organisat.leiter
Personalamtsleiter
Statistik
PresseBeauftragter
Kassenleiter
NSKK.
NSFK.
Ausbildungs leiter 三
NS. Kriegsopferversorgung NSKOV. Kameradschaft
Betrieb
Landwirtschaftl. Fachberater mittelbar betr. Org. Reichsnährstand nur bei Notwendigkeit
Betrieb
DAF. u. KdF.
Hilfskassenobmann 富 Geschäftsführer nur bei Notwendigkeit
Propagandaleiter Kultur Rundfunk Film
Amt für Volks wohlfahrt
NS.Frauenschaft
NSV.
Deutsches fravenwerk angeschl. Verbond
angeschl. Verband
00
44 Schulungsleiter
HJ.
Betrieb
Betrieb A (ohne Blockeinteilung) Betrieb8 (mit Blockeinteilung) Betrieb C (mit Block- und Zelleneinteilung) Betrieb D(mit Block-,Zellen- u. Hauptzelleneinteilung)
Parteizellen
Parteiblocks
In kleinen Ortsgruppen ( bisherigen Stützpunkten) beſteht Perſonalunion für Preſſe und Propaganda ; das Perſonalund Organisationsamt können oom Ortsgruppenleiter geführt werden. Sämtl. (m. Linien verb.) Dienſtſtellen bzw. Dienſtſtelleninhaber unterſtehen dem Ortsgruppenleiter disziplinär. Weitere Unterteilung einzelner Amter in Hauptstellen usw. ist bei den entsprechenden Dienststellenplänen der Ämter aufgeführt (Seiten : 217, 242, 271, 281, 2896).
14*
125
Als Beispiel wird nachstehend die für zweckmäßig gehaltene Besetzung eines Ortsgruppenſtabes einer kleineren Ortsgruppe aufgezeigt : 1. Ein Amtsleiter für Organisation , Personal und geschäftsführende Aufgaben. 2. Ein Amtsleiter für Schulung, Propaganda und Preſſe. 3. Ein Amtsleiter als Kassenleiter und für das Amt für Volkswohlfahrt. 4. Die Dienstleistung des Ortsobmannes der DAF. und landwirtschaftlichen Ortsfachberaters versieht der Ortsgruppenleiter in Personalunion. 5. Eine Frauenschaftsleiterin. Vorstehendes Beispiel soll keine Zwangsrichtlinie darstellen. Die Führung einzelner Ämter in Perſonalunion ſoll sich vor allen Dingen nach der Eignung der zur Verfügung stehenden Personen richten . Wieweit darüber hinaus ein einzelner Amtsleiter in Personalunion gleichzeitig einen Block leitet, ist der Möglichkeit der Bearbeitung und dem Ermeſſen des verantwortlichen Ortsgruppenleiters anheimgestellt. Die Gesamtheit der Amtsleiter einer Ortsgruppe drückt sich in dem Begriff „ Ortsgruppenſtab “ aus, während in der Sammelbezeichnung „ Politische Leiter in der Ortsgruppenleitung“ auch sämtliche Hauptstellenleiter, Stellenleiter usw. mit enthalten sind. Dienststellungen, die im jeweils gültigen Organiſationsplan der Partei nicht vorgesehen sind, dürfen innerhalb der Ortsgruppe weder errichtet, noch besetzt oder versehen werden. Bei besonders dringlichen und ganz genau zu begründenden Fällen ist ein entsprechender Antrag dem zuständigen Kreisorganiſationsleiter einzureichen. Die Entscheidung führt der Gauorganisationsleiter entsprechend den Richtlinien des Reichsorganisationsleiters - Hauptorganiſationsamt herbei. 6. Ortsgruppen- Organiſationsamt Dienststellenplan : Siehe Seite 160.
7. Die Ortsgruppenfahne Der Ortsgruppe kann auf Antrag des Kreisleiters vom Gauleiter das Recht zum Führen einer Hoheitsfahne verliehen werden . Die Hoheitsfahne ist das heilige Symbol der Ortsgruppe. Auf sie wird das Parteimitglied verpflichtet. Sie erhält einen Ehrenplag auf der Ortsgruppen- Dienststelle . Soweit ihr ein würdiger Plah nicht gegeben werden kann, bestimmt der Kreisleiter, wo die Hoheitsfahne ihren Ehrenplatz erhält. Die Hoheitsfahne darf nur bei Parteiveranstaltungen geführt werden. Der Ortsgruppenleiter bestimmt einen diensttuenden Politischen Leiter und überträgt ihm das ehrenvolle Amt des Fahnenträgers. Als Fahnenträger können nur besonders verdiente Politische Leiter eingesetzt werden . Der Fahnenträger hat sich der Bedeutung seiner Aufgabe bewußt zu sein. Für ihn gilt der Leitspruch : „ Die Fahne steht, wenn der Mann auch fällt." 126
8. Sonderregelung betr. Ortsgruppenunterſtellung Es besteht die Möglichkeit, daß eine Gemeinde bzw. Stadt, die nicht gleichzeitig der Sig der Kreisleitung ist, soviel Parteigenossen bzw. Haushaltungen hat, daß mehr als eine Ortsgruppe gebildet werden muß. In solchen Gemeinden bzw. Städten ist die Partei durch mehrere Hoheitsträger vertreten. Es macht sich jedoch notwendig, daß bei Parteiveranstaltungen, die den gesamten Ort betreffen, ebenso wie bei Vertretung allgemeiner Belange gegenüber der Gemeinde usw. nur eine Persönlichkeit seitens der Partei verantwortlich zeichnet. In diesen Fällen beauftragt der Kreisleiter einen Politischen Leiter, der seinen Wohnsiz in der Gemeinde bzw. Stadt innehat, mit der Gesamtleitung und Gesamtverantwortung für alle die Aufgaben, die entweder a) über den Rahmen einer Ortsgruppe hinausgehen oder die b) zweckmäßigerweise durch einen Verantwortlichen erfüllt oder vertre ten werden müſſen. Die Beauftragung erfolgt schriftlich unter gleichzeitiger Abschriftgebung an die in der Gemeinde noch zuständigen Hoheitsträger. Ebenso erfolgt eine kurze Benachrichtigung des zuständigen Bürgermeisters. Die Beauftragung erfolgt einmalig auf Widerruf. Der beauftragte Politische Leiter entscheidet von Fall zu Fall. Er hat sich jedoch dann mit den im Gemeindegebiet zuständigen Ortsgruppenleitern rechtzeitig ins Benehmen zu setzen. Der seitens der Kreisleitung beauftragte Politische Leiter gilt über diese Einzelbestimmung hinaus als der politische Bevollmächtigte der Kreisleitung und ist für das gesamte Geschehen innerhalb des Ortsbereiches verantwortlich. Die im Ortsbereich zuständigen Hoheitsträger sind ihm , dieser Anweisung entsprechend , vortragspflichtig . Der Bevollmächtigte hat nicht das Recht, in den Dienstbetrieb der einzelnen Ortsgruppen einzugreifen. Der beauftragte Politische Leiter tritt zum Stab des Kreisleiters , ſofern der Kreisleiter nicht den dienstältesten Ortsgruppenleiter im Ort beauftragt. Dieser trägt weiterhin seinen Ortsgruppenleiterdienstrang . In Städten, in denen sich der Siz der Kreisleitung befindet, geht die im vorstehenden geschilderte Aufgabe auf den Kreisleiter selbst über. Die gleiche Beauftragung im gleichen Sinn hat seinerseits der Ortsgruppenleiter dann vorzunehmen , wenn in einer zu seinem Arbeitsgebiet gehörenden Gemeinde, die nicht selbst Sitz der Ortsgruppe ist, mehr als ein zuständiger Block- bzw. Zellenleiter der Gemeindevertretung gegenübersteht. Der für die vorstehende Sonderregelung beauftragte Politische Leiter hat für diese Aufgaben keinen besonderen Stab. Die Durchführung seiner von Fall zu Fall sich ergebenden Aufgaben wird in seinem Auftrag von den Ortsgruppen übernommen.
127/128/129
IV.
Kreisleitung der NSDAP. Die unterste hauptamtlich geleitete Hoheitsdienststelle der Partei ist die Kreisleitung. Innerhalb ihres Hoheitsbereiches ist der Kreisleiter für die geſamte politiſche, kulturelle und wirtschaftliche Gestaltung aller Lebensäußerungen nach nationalsozialiſtiſchen Grundsätzen verantwortlich. Unter der Bezeichnung „ Kreis " ist, wenn nicht anderes angegeben, stets der Parteikreis im Gegensatz zum staatlichen Verwaltungskreis zu verstehen.
1. Gebietlicher Bereich Der Kreis stellt die Zuſammenfaſſung einer Anzahl örtlicher Hoheitsbereiche dar. Zwischen den Grenzen des Kreiſes und denen der entsprechenden staatlichen Verwaltungsbereiche muß gegenseitige Übereinstimmung bestehen. Es können bilden.
mehrere staatliche
Verwaltungskreise
einen
Parteikreis
2. Bezeichnung des Dienstbereiches Der Kreis führt die vom Gauleiter genehmigte Dienstbezeichnung, und zwar den Namen des staatlichen Kreises, der Kreisstadt oder, wenn der Parteikreis aus mehreren staatlichen Kreisen besteht, den einer Landschaft, ſofern in dieſem Falle nicht die Namen der staatlichen Kreise zu Namen des Parteikreises zuſammengesezt werden .
3. Dienststelle Der Siz der Kreisleitung und damit der Kreisdienststelle muß in dem Bereich liegen, deſſen Name der Kreis als Dienstbezeichnung führt. Beſteht der Parteikreis aus mehreren staatlichen Kreisen, so ist die bedeutendste, vor allem aber die im Kreisgebiet wirtschaftlich und verkehrstechniſch zentralst gelegene Kreisstadt Dienstsiz der Kreisleitung. Die äußerliche Bezeichnung der Kreisdienststelle geschieht durch das vorgeschriebene und auf dem Dienstweg über den Reichsorganisationsleiter von der Reichszeugmeisterei zu beziehende Hoheitsschild mit Beischild. Kreisämter können Hauptschilder nur dann führen, wenn gesonderte Räume außerhalb des Dienstsizes der Kreisleitung, die ausschließlich der dienstlichen Benütung dienen, zur Verfügung stehen. Im allgemeinen sollen jedoch sämtliche Ämter und Gliederungen der Kreisleitung ihre Diensträume am Sit des Kreisleiters innehaben ( einschließlich SA . , 44 , NSKK. , HI.)
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Die Kreisleitung muß innerhalb der festgelegten Dienstzeiten durch mindestens einen hauptamtlichen Angestellten besezt sein. Außerhalb der Dienstzeit sind die Diensträume Unberufenen unzugänglich zu machen. Kreisamtsleitungen, die eigene Diensträume außerhalb der Hoheitsdienststelle führen, sind an die Einhaltung der in bezug auf die Hoheitsdienststelle festgelegten Bestimmungen gebunden. Die Genehmigung zum Eingehen von Mietverträgen, Zahlung von Mieten und Ausgaben für Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände auf Kosten der Partei erteilt nur der Gauschatzmeister. Die Postverteilung wird auf der Kreisgeschäftsstelle einheitlich für alle Ämter im Auftrag des Kreisleiters von einem Politischen Leiter vorgenommen, auch dann, wenn sich in Ausnahmefällen der Sig eines Amtes außerhalb des Kreisdienſtſizes befindet. 4. Der Kreisleiter I. Personalfragen a) Unterstellung : Der Kreisleiter untersteht unmittelbar dem Gauleiter. b) Berufung: Der Kreisleiter wird vom Gauleiter berufen. Die Einsetzung schlägt der Gauleiter vor. c) Ernennung : Der Kreisleiter wird auf Vorschlag des Gauleiters vom Führer ernannt. d) Beurlaubung und Enthebung : Der Gauleiter kann die Beurlaubung unter gleichzeitiger Mitteilung an den Reichsorganisationsleiter aussprechen. Die Enthebung eines Kreisleiters erfolgt durch den Führer. e) Dienſtrangabzeichen : Der Kreisleiter kann auf Grund der Personalbestimmungen folgende Dienſtränge erhalten : 1. Stufe : Hauptabſchnittsleiter.
2. Stufe: Bereichsleiter. 3. Stufe : Oberbereichsleiter. 4. Stufe : Hauptbereichsleiter. 5. Stufe: Dienstleiter. f) Dienststellungsabzeichen : Hakenkreuzarmbinde mit einer 20 mm breiten goldenen Eichenlaubtresse in der Mitte, eingefaßt mit je zwei 1 mm breiten Goldstreifen. In der Mitte des Hakenkreuzes ein goldener Stern. Je ein 2 mm breiter Goldstreifen an beiden Rändern der Armbinde. Dem Kreisleiter unterstehen disziplinär sämtliche Politischen Leiter in der Kreisleitung und die Ortsgruppenleiter ſeines Hoheitsbereiches . Dem Kreisleiter steht das Recht zu , sämtliche Politischen Leiter seines Hoheitsbereiches, ausgenommen die Politischen Leiter der Kreisleitung und die Ortsgruppenleiter, in ihre Dienststellung (nicht Dienstrang) zu 131
berufen bzw. mit der Leitung zu beauftragen und zu beurlauben. Sofern es sich dabei um einen dem Ortsgruppenleiter disziplinär unterstehenden Politischen Leiter handelt, geschieht dies im Einvernehmen mit diesem. Dies hat sich im Rahmen der jeweils gültigen Bestimmungen des Personalamtes der Partei zu vollziehen . ( Siehe Abhandlungen S. 18 bis 23 : Personalbestimmungen .) Der Kreisleiter seht die vom Gauleiter ernannten Kreisamts- und Ortsgruppenleiter in geeigneter Form feierlich in ihr Amt ein. Die Einsehung von Kreisamtsleitern soll in Gegenwart des Kreismitarbeiterstabes, die von Ortsgruppenleitern im Rahmen eines Generalmitgliederappells vollzogen werden. II. Aufgaben und Zuständigkeit des Kreisleiters Der Kreisleiter ist für seinen Hoheitsbereich dem Gauleiter gegenüber gesamtverantwortlich für die politische und weltanschauliche Erziehung und Ausrichtung der Politischen Leiter, der Parteigenossen sowie der Bevölkerung. Der Kreisleiter hat das Recht und die Pflicht , öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen und Handlungen, die der Zielsehung der Partei zuwiderlaufen, zu unterbinden. Die durch dieses Aufsichtsrecht notwendig werdenden Maßnahmen richten sich hinsichtlich der dabei anzuwendenden Mittel nach den dem Kreisleiter im besonderen erteilten Richtlinien. In schwerwiegenden Fällen ist die Gauleitung sofort zu verständigen. Evtl. notwendig werdende schärfere Maßnahmen werden durch Meldung an die zuständigen Dienststellen der Geheimen Staatspolizei bzw. Landesstelle für Volksaufklärung und Propaganda erwirkt. Der Kreisleiter hat sich regelmäßig an Ort und Stelle Aufschluß über die in den einzelnen Dienstbereichen herrschenden Verhältnisse zu verschaffen. Die dem Kreisleiter in seiner Eigenschaft als Beauftragter der NSDAP . obliegenden Rechte und Pflichten ergeben sich aus dem Wortlaut des Gesetzes über die Deutsche Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935 (RGBI. I, S. 49) und aus den hierzu erlassenen Ausführungsbestimmungen.
5. Hauptämter, Ämter, Hauptstellen, Stellen uſw. In den Kreisen bestehen folgende Hauptämter : 1. Kreisstabsamt (soweit derzeit noch Geschäftsführer vorhanden sind , bleiben diese auch weiterhin Kreisamtsleiter) 2. Kreiskassenleiter 3. Kreisorganisationsamt 4. Kreispersonalamt 5. Kreisschulungsamt 6. Kreispropagandaamt 7. Kreispreſsſeamt
132/133/134
0000
Der Kreisleiter der NSDAP .
Kreisleiter Adjutant
Kreisschulungsamt
Kreisorganisationsamt
Kreisstabsamt
Kreispropo gandaamt
NSKK.
Kreisschulungsburg
Ausbildungsleiter
Kreiskassenleiter
Kreispresseamt
NSFK.
Kreispersonalamt
Hundertschaftsleiter
Vertreter des Kreiskassenleiters Hilfskossenobmann
Amtd. Kreisobmannes d.DAF.
Kreisamtsleitungd. NSV.
Kreiswirtschaftsberater
Reichsnährstand angeschlossenerVerband mittelbarbetr. Organisation
Kreisdienststelle Deutscher Gemeindetag betr.Organisation
HJ.
Soweitderzelt noch Geschäftsführer vorhanden sind, bleiben diese auch weiterhin Kreisamtsleiter
Reichsarbeitsdienst
Kreisamtf. Kommunalpolitik
Kreisgericht
Kreisamt für das Landvolk
NSV.
Beauftragterf. Rassenpolitik
Kreisamt für Technik
RDF.
NSBDT.
betr.Organisation
angeschlossener Verband nur bei besonderer Notwendigkeit
Kreisamt für Erzieher
Kreisamt für Beamte
NS.Lehrerbund angeschlossenerVerband
RDB. angeschlossener Verband
Kreisamtf.Volksgesundheit
NS.-Frauenschaft
NS.-Rechtswahrerbund
Kreisamt für Kriegsopfer
Deutsches NSD.NSKOV Ärztebund Frauenwerk 富 富 富 angeschlossener Verband angeschlossener Verband angeschlossener Verband
Amt für Volkstumsfragen Nur noch besonderer Anordnung
Sämtliche (mit Linien verbundenen ) Dienststellen bzw. Dienststellen-Inhaber unterftehen dem Kreisleiter disziplinär. Weitere Unterteilung einzelner Amter in Hauptstellen usw. ist bei den entsprechenden Dienststellenplänen der Ämter usw. aufgeführt (Seiten : 160, 175, 177, 216, 242, 249 a, 255, 259, 271 , 281 , 285, 289 b, 297, 305, 325, 332).
135
8. 9. 10. 11. 12. 13.
Kreisgericht Amt des Kreisobmanns der DAF. Kreiswirtschaftsberater Kreisamtsleitung NSV. Nach näherer Festlegung Kreisamt für Technik.
Kreisgrenzlandamt
Innerhalb des Kreiſes bestehen zur Bearbeitung besonderer Sachgebiete Hauptämter, Ämter, Hauptstellen und Stellen. Grundsätzlich werden sämt liche im jeweils gültigen Organisationsplan angegebenen Ämter uſw. errichtet. Entsprechend dem Aufgabenanfall wird zwiſchen ſtändig und nichtſtändig besezten Hauptämtern, Ämtern, Hauptstellen und Stellen unterschieden. Ständig besetzt sein müssen folgende vorwiegend politische Dienststellen : a) Kreisstabsamt, b) Kreisorganiſationsamt, c) Kreisperſonalamt, d) Kreisschulungsamt, e) Kreispropagandaamt. Diese Dienststellen dürfen nicht in Personengleichheit mit anderen Ämtern bekleidet werden. Es sind außerdem die Dienststellungen der NS.-Frauenschaftsleiterin, des Amtes des Kreisobmannes der DAF., des Kreiskassenleiters und der Kreisamtsleitung NSV. ständig besetzt. Bei unbedingter Notwendigkeit werden im Einvernehmen mit dem Gauleiter Kreisbeauftragte zur Überwachung des Dienstbetriebes der Ortsgruppen eingesezt (betr. Kreise mit besonders vielen Ortsgruppen) . Nichtständig beſeßte Ämter, Hauptſtellen und Stellen sind solche Dienststellungen, deren Aufgabenanfall nicht die ausschließliche Tätigkeit eines besonderen Politischen Leiters für sich erfordert. Ihre Aufgaben können in Personalunion zueinander von Politischen Leitern der Kreisleitung erledigt werden. Entsprechend den volkswirtschaftlichen, sozialen, kulturellen Verhältniſſen uſw. können weitere Ämter ständig besezt werden (siehe Organisationsplan) . Die diesbezügliche Genehmigung erteilt im nachgewiesenen Bedürfnisfall im Auftrag des Hoheitsträgers Dienststellungen, die im jeweils gültigen Organiſationsplan nicht vorgesehen sind, dürfen innerhalb der Kreisleitung weder errichtet noch bejezt oder versehen werden. Die Aufteilung der Sachgebiete in die Zuständigkeit der einzelnen Amter hat ausschließlich im Rahmen des vom Reichsorganisationsleiter festgelegten Organisationsplanes bzw. der bekanntgegebenen Ergänzungen und Änderungen zu geschehen. Die Amter stellen in sich ein unteilbares Ganzes dar. Deshalb ist die Zuteilung einzelner Sachgebiete an eine andere Amtsleitung als der vorgeschriebenen ausgeſchloſſen. Die Gesamtheit der Hauptamts- und Amtsleiter einer Kreisleitung drückt sich in dem Begriff „ Kreisstab “ aus , während unter der Sammel135a
bezeichnung „ Politische Leiter in der Kreisleitung“ auch sämtliche Kreishauptstellenleiter, Kreisstellenleiter uſw. inbegriffen ſind.
6. Kreisstabsamt A. Wesen des Kreisstabsamtes 1. Der Kreisstabsamtsleiter soll den Kreisleiter im inneren Dienstbetrieb der Kreisleitung entlasten. 2. Der Kreisstabsamtsleiter soll weiter die grundsätzliche und enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Kreisleitungsdienststellen erhalten und Überschneidungen sowie einen unnötigen Leerlauf verhindern. Seine Arbeit soll vornehmlich eine koordinierende sein. Der Kreisstabsamtsleiter ist den übrigen Kreisamtsleitern nicht vorgesetzt, sondern grundsäglich gleichgestellt. 3. Um die ihm gestellten Aufgaben bewältigen zu können , muß er über entsprechende Fähigkeiten, die nötige Parteierfahrung und ein gründliches Wissen verfügen. Vor ſeiner endgültigen Ernennung wird er einige Zeit im Gaustabsamt geschult, um dann auch tatsächlich eine fruchtbare koordinierende Tätigkeit mit den übrigen Kreisleitungsdienſtſtellen entfalten zu können. 4. Dem Kreisstabsamt ist der Kreisrechtsberater unterstellt. Er ist der persönliche Berater des Hoheitsträgers in allen Rechtsangelegenheiten.
B. Aufgaben 1. Bearbeitung aller Beschwerden und Gesuche. 2. Im Auftrage des Kreisleiters Einberufung der Kreishaupt- und Kreisamtsleiter zu Dienstbesprechungen . 3. Einberufung von Besprechungen des Kreisleiters mit außerhalb der Partei stehenden Stellen ( Staat, Wirtſchaft u. ä.) . 4. Beratung des Kreisleiters und der Kreisleitungsdienſtſtellen bei der Durchführung aller geltenden Verfügungen, Anordnungen und Weisungen der Partei sowie bei Erstellung freiseigener Anordnungen und Weisungen zwecks Abstimmung mit den bestehenden parteirechtlichen Vorschriften. 5. Berichtswesen sowohl zur als auch von der Kreisleitung. 6. Empfang von bei der Partei ratsuchenden Partei- und Volksgenossen, soweit sie nicht vom Kreisleiter persönlich empfangen werden können, um diese Partei- und Volksgenossen an die entsprechenden Stellen zum Zwecke der möglichen Erledigung ihrer Anliegen zu verweisen und um die Erledigung zu überwachen. 7. Bearbeitung der persönlich- dienstlichen Angelegenheiten des Kreisleiters . 135b
C. Aufbau Die vorbezeichneten Aufgaben sollen in 2 Hauptstellen und 1 Stelle bearbeitet werden. Für das Kreisstabsamt ist somit eine Höchſtzahl von 3 Mitarbeitern vorgesehen. Kreisstabsamt
D. Dienſtſtellenplan
Angelegenheiten des inneren Geschäftsgonges Geschäftsführung)
Kanzlei, Berichtswesen und Beschwerden
Kreisrechtsberater
7. Kreisorganisationsamt
Dienststellenplan : Siehe Seite 160.
8. Sonderbeauftragte der NSDAP. in der Kreisleitung der NSDAP. Sonderbeauftragte der NSDAP . in der Kreisleitung der NSDAP . sind stellenplanmäßig nicht vorgesehen . Sie können in Ausnahmefällen vom Kreisleiter im Einvernehmen mit dem Gauleiter berufen werden . Sie tragen Politiſche-Leiter- Uniform ; auf dem Spiegel einen gewebten Eichenlaubkranz mit Hakenkreuz, ferner Hakenkreuzarmbinde ohne Abzeichen, das Hakenkreuz und der weiße Untergrund mit einer Goldkordel eingefaßt. Die Personalbestimmungen sind die gleichen wie bei der Verleihung von Diensträngen der Politischen Leiter. Der Kreispersonalamtsleiter setzt sich jeweils vor Antragstellung an den Kreisleiter mit dem Kreisorganisationsleiter in Verbindung, da diesem im Benehmen mit dem Gauorganisationsleiter die stellenplanmäßige Festlegung der Aufgaben und Zuständigkeiten obliegt. Vor Ernennung ist dem Hauptorganiſationsamt entsprechende Mitteilung zu geben.
9. Die Kreisfahne Die Kreisfahne ist die Hoheitsfahne innerhalb des Kreisgebietes . Für sie gelten sinngemäß die Bestimmungen wie bei der Ortsgruppenfahne. 10. Ärmelstreifen für die Leiter der Kreisämter für Technik Die Leiter der Kreisämter für Technik tragen auf dem linken Unterarm einen Ärmelstreifen mit der Aufschrift der Dienststelle.
135c
V.
Gauleitung der NSDAP.
Gauleiter mit Gaustab hat einen bestimmten Die Gauleitung Teil des Reiches politisch zu führen und gestaltend in ihm zu wirken. Innerhalb ihres Hoheitsbereiches ist der Gauleiter für die gesamte politische, kulturelle und wirtschaftliche Gestaltung aller Lebensäußerungen nach nationalsozialistischen Grundsätzen verantwortlich. 1. Gebietlicher Bereich Der Gau stellt die Zusammenfassung einer Anzahl von Parteikreiſen dar. Die Festlegung seiner Grenzen geschieht nach Weisungen des Führers durch den Reichsorganiſationsleiter. Verwaltungsmäßig zu einem anderen Gau gehörige Gebietsteile ( En . flaven) unterstehen parteimäßig demjenigen Gau, von deſſen Bereich sie eingeschlossen sind. 2. Bezeichnung des Dienstbereiches Der Gau führt die vom Führer genehmigte Dienstbezeichnung . Den Siz der Gaudienststelle bestimmt der Führer.
3. Dienststelle Die Dienststellen der Gauleitung haben festgelegte Dienstzeiten, in denen ſie jedem Partei- und Volksgenoſſen zu Auskünften und mit Rat und Hilfe zur Verfügung stehen. Gaudienststellen, die eigene Diensträume außerhalb der Hoheitsdienststelle führen, sind an die Einhaltung der in bezug auf die Hoheitsdienststelle festgelegten Bestimmungen gebunden. Die äußerliche Bezeichnung der Gaudienststelle geschieht durch das vorgeschriebene und auf dem Dienstweg über den Reichsorganiſationsleiter von der Reichszeugmeisterei zu beziehende Hoheitsschild mit Beiſchild . Gauämter können Hauptſchilder nur dann führen, wenn gesonderte Räume außerhalb des Dienſtſizes der Gauleitung, die ausschließlich der dienstlichen Benützung dienen, zur Verfügung stehen. Im allgemeinen sollen jedoch sämtliche Ämter und Gliederungen der Gauleitung ihre Diensträume am Dienstsiz des Gauleiters innehaben. Die Genehmigung zum Eingehen von Mietverträgen, Zahlung von Mieten und Ausgaben für Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände auf Kosten der Partei erteilt nur der Gauschatzmeister.
136
Die Postverteilung wird auf der Gaugeschäftsstelle einheitlich für alle Ämter im Auftrag des Gauleiters von einem Politischen Leiter vorgenommen, auch dann, wenn sich in Ausnahmefällen der Siz eines Amtes außerhalb des Gaudienstsizes befindet.
4. Der Gauleiter Der Gauleiter unterſteht unmittelbar dem Führer. Er wird vom Führer ernannt. Der Gauleiter trägt dem Führer gegenüber die Gesamtverantwortung für den ihm anvertrauten Hoheitsbereich. Die Rechte, Pflichten und Zuständigkeiten des Gauleiters ergeben sich vornehmlich aus dem vom Führer erteilten Auftrag und im übrigen aus den im einzelnen festgelegten Bestimmungen. Dem Gauleiter unterſtehen (unter Beibehaltung des Dienstweges) diſziplinär sämtliche Politischen Leiter seines Hoheitsbereiches sowie die Parteigenossen als solche, außerdem politisch alle Partei- und Volksgenoſſen, die in den Gliederungen und angeschlossenen Verbänden der Partei tätig find. Dem Gauleiter steht das Recht zu, Politische Leiter seines Hoheitsbereiches mit der Leitung zu beauftragen bzw. zu ernennen , zu beurlauben bzw. abzuberufen und zu entheben. Dies hat sich im Rahmen der jeweils gültigen Bestimmungen des Personalamtes der Partei zu vollziehen. (Siehe S. 18-23, Personalbestimmungen. ) Der Gauleiter ist für seinen Hoheitsbereich dem Führer gegenüber ge = samtverantwortlich für die politiſche und weltanschauliche Erziehung und Ausrichtung der Politischen Leiter, der Parteigenoſſen ſowie der Bevölferung. Der Gauleiter hat in seinem Gau das Aufsichtsrecht über sämtliche der Partei, deren Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden als Aufgaben obliegenden Pflichten ; er hat das Recht und die Pflicht, öffentliche und nicht öffentliche Veranstaltungen und Handlungen, die der Zielsetzung der Partei zuwiderlaufen, zu unterbinden. Die durch dieses Aufsichtsrecht notwendig werdenden Maßnahmen richten sich bezüglich der dabei anzuwendenden Mittel nach den dem Gauleiter im besonderen erteilten Vollmachten und Richtlinien .
5. Der Stellvertretende Gauleiter Ist durch einen unvorhergesehenen Umstand der Gauleiter an der Ausübung seiner Dienstobliegenheiten als Gauleiter vollkommen verhindert, so tritt der Stellvertretende Gauleiter so lange in die gesamten Rechte und Pflichten des Gauleiters ein, bis diesbezügliche Anordnungen des Führers vorliegen. Das Hauptaufgabengebiet des Stellvertretenden Gauleiters liegt in der Entlastung des Gauleiters. Er ist die Vertrauensperson des Gauleiters, 137/138
von dem er ſeine Aufgaben zugewieſen erhält. Aus diesem Vertrauensverhältnis heraus erwachſen ſeine Pflichten und Rechte. Erledigung und Regelung des laufenden Dienstverkehrs mit den Kreisleitern und Amtsleitern, wie Anfragen, Raterteilungen, Anordnungen nicht grundsäglicher Art, evtl. Begleitung des Gauleiters bei seinen Beſuchen und Inspektionsfahrten durch den Gau, eigene, möglichst häufige Fahrten, insbesondere zur Kontrolle der Kreisleitungen und Ämter, Besuch von Ortsgruppenleiter- und Mitgliederversammlungen usw. obliegen dem Stellvertreter im Auftrag seines Gauleiters. Er soll über alle Dinge innerhalb des Gaues informiert, über Anordnungen, Entscheidungen und Besprechungen aller Art unterrichtet sein, damit er jederzeit in der Lage ist, gegebenenfalls Verhandlungen fortzuführen bzw. ihre Durchführung und Auswirkungen zu überwachen . Der Stellvertretende Gauleiter ist nach dem Gauleiter der erste Hoheitsträger im Gau. Er ist demnach im Auftrag des Gauleiters Vorgesezter der Hoheitsträger, Gauinspekteure, Amtsleiter und aller sonstigen Politischen Leiter des Gaues. Im übrigen beauftragt ihn der Gauleiter von Fall zu Fall mit seiner Vertretung bei besonderen Angelegenheiten. Wie weit der Stellvertretende Gauleiter rednerisch sich zu betätigen hat, bestimmt nach den besonderen Umständen der Gauleiter. Der Stellvertretende Gauleiter soll vollamtlich ausschließlich im Parteidienst tätig sein. Zu Stellvertretenden Gauleitern dürfen künftig nur noch solche Parteigenoſſen zur Ernennung durch den Führer vorgeschlagen werden, die vorher das Amt eines Ortsgruppen- oder Kreisleiters bzw. eines Zellenleiters bzw. eines Ortsgruppen- oder Kreisamtsleiters und möglichst auch das Amt eines speziell politisch tätigen Gauamtsleiters befleidet haben. Speziell politiſch tätige Gauamtsleiter in vorstehendem Sinne find : Gaugeschäftsführer, Gaupropagandaleiter, Gauſchulungsleiter, Gauorganisationsleiter, Gauperſonalamtsleiter und Gauinspekteure. Die dem Stellvertretenden Gauleiter erteilten Vollmachten können auf Gauamtsleiter nicht weiter übertragen werden . Tritt bei einer Gauamtsleitung ein Wechsel in der Person des Gauamtsleiters ein, so kann der Gauleiter bis zur endgültigen Neubesehung dieſes Amt kurz befristet der unmittelbaren Zuständigkeit des Stellvertretenden Gauleiters unterstellen.
6. Hauptämter, Ämter, Hauptstellen, Stellen usw. Bei der Gauleitung beſtehen zur Bearbeitung und Gestaltung besonderer Aufgabengebiete Hauptämter und Ämter, in denen für Teilaufgaben Hauptstellen, Stellen usw. bestehen können. Entsprechend den Bedürfnissen des Gaues, jedoch im Rahmen des vom Reichsorganisationsleiter erlaſſenen Organiſationsplanes, erfolgt die Festlegung der Dienstbereiche durch den Gauorganiſationsleiter, der dem Gauleiter für Einhaltung bestehen139
der Richtlinien verantwortlich ist. Ünderungen jeglicher Art sind , um Gültigkeit zu erlangen, auf dem Dienſtweg zu beantragen. In den Gauen bestehen folgende Hauptämter: 1. Gaustabsamt (soweit derzeit noch Geschäftsführer vorhanden sind, bleiben diese auch weiterhin Gauamtsleiter) 2. Gauschazamt 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.
Gauorganisationsamt Gaupersonalamt Gauschulungsamt Gaupropagandaamt Gaupreſſeamt Gaugericht Gauinspekteure Gauwirtschaftsberater Amt des Gauobmannes der DAF. Gauamtsleitung NSV. Nach näherer Festlegung Landesgruppenleiter der AO. und Gaugrenzlandämter 14. Gauamt für Technik. Folgende politiſche Dienſtſtellen müſſen hauptamtlich beſeßt ſein: a) Gaustabsamt bzw. Gaugeſchäftsführer, ſofern derselbe, entsprechend dem noch aus der Kampfzeit stammenden Brauch, für die gesamte Gauleitung die Geschäfte führt. Wesentlich ist hierbei nicht die Bezeichnung, sondern die tatsächliche Ausübung der gekennzeichneten Tätigkeit. Es handelt sich also nicht um die technischen Aufgaben des Geschäftsführers allein, sondern darum, daß der Geschäftsführer die Vollmacht hat, politische Aufgaben zu erledigen und Entscheidungen zu treffen. b) Gauorganisationsamt, c) Gaupersonalamt, d) Gauschulungsamt, e) Gaupropagandaamt, f) Gauinspekteure.
Diese Dienststellen dürfen nicht in Personengleichheit mit anderen bekleidet werden ; lediglich dem Gaupropagandaleiter ist es gestattet, die Leitung des Reichspropagandaamtes innezuhaben. Die Zahl der Gauinspekteure ist nach der Bevölkerungsziffer zu bestimmen. Es soll für jede volle und jede angefangene Million Einwohner ein Gauinspekteur, im ganzen aber mindestens zwei Gauinspekteure eingesetzt werden. Als Gauinspekteure sollen möglichst nur besonders bewährte Hoheitsträger verwandt werden . Anträge auf Erweiterung von Dienſtſtellen durch Errichtung von Hauptstellen, Stellen usw. sind dem Gauorganiſationsleiter begründet einzu140
reichen. Dieser bewirkt im Einvernehmen mit dem Reichsorganiſationsleiter (Dienststelle : Hauptorganiſationsamt) die Entscheidung des Gauleiters. Die organisatorische Festlegung einer Dienststelle hat keinen gleichzeitigen Einfluß auf den Dienstrang ihres Leiters. Die Aufteilung der Arbeitsgebiete in die Zuständigkeit der einzelnen Ämter hat ausschließlich im Rahmen des vom Reichsorganisationsleiter festgelegten Organisationsplanes zu geschehen . Die Hauptämter und Ämter in sich stellen ein unteilbares Ganzes dar, weshalb die Zuteilung einzelner Aufgabengebiete wie auch geschlossener Hauptstellen, Stellen usw. an eine andere Amtsleitung als der vorgeschriebenen ausgeschlossen ist. Die Leiter der Hauptämter und Ämter haben die Aufgabe, selbständig und in voller Verantwortlichkeit ihre Dienstgeschäfte zu leiten . Inwieweit in einzelnen Fällen die Genehmigung des Gauleiters bzw. der Reichsleitung einzuholen iſt, richtet sich nach der festgelegten Zuständigfeit und im übrigen nach der Bedeutung der zur Entscheidung stehenden Angelegenheit. Sämtliche in den Aufgabenbereich einer Dienststelle ge= hörigen Probleme, Einzelfragen, Anordnungen, Entscheidungen usw. werden ausschließlich vom hierfür zuständigen Gauamt bearbeitet. Für das Ergebnis ist der Amtsleiter dem Hoheitsträger gegenüber selbst verantwortlich. Haben die Gauamtsleiter ihrerseits die Pflicht, innerhalb ihres sachlichen Bereiches für alle ihnen zur Geſtaltung und Löſung gestellten Probleme und Einzelfragen die geeigneten Vorbedingungen zu schaffen, so ist es zur Sicherstellung einer einheitlichen Ausrichtung aller parteiamtlichen Äußerungen andererseits unerläßlich, vor jeder Entscheidung durch die disziplinären Vorgesezten die Berichterstattung des jeweils zuständigen Gauamtsleiters entgegenzunehmen. Leiter von Gauämtern werden vom Gauleiter nach Rücksprache mit der fachlich übergeordneten Dienststelle der Reichsleitung für ihr Aufgabengebiet berufen. Ernennung und Dienſtrangverleihung regeln sich nach den bestehenden Perſonalbeſtimmungen. Die Gesamtheit der Hauptamts- und Amtsleiter einer Gauleitung drückt sich in dem Begriff „ Gaustab“ aus, während unter der Sammelbezeichnung ,,Politische Leiter in der Gauleitung" auch sämtliche Gauhauptstellenleiter, Gauſtellenleiter und Gaumitarbeiter mitenthalten ſind .
7. Gaustabsamt A. Wejen des Gaustabsamtes 1. Der Gaustabsamtsleiter soll den Gauleiter bzw. Stellv . Gauleiter im inneren Dienstbetrieb der Gauleitung entlasten. 2. Der Gaustabsamtsleiter soll weiter die grundsägliche und enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gauleitungsdienststellen erhalten und Überschneidungen sowie einen unnötigen Leerlauf verhindern . Seine 15 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
140a
Arbeit soll vornehmlich eine koordinierende sein. Der Gauſtabsamtsleiter ist den übrigen Gauamtsleitern nicht vorgeſetzt, sondern grundsäglich gleichgestellt. 3. Um die ihm gestellten Aufgaben bewältigen zu können, muß er über entsprechende Fähigkeiten, die nötige Parteierfahrung und ein gründliches Wissen verfügen. Vor seiner endgültigen Ernennung wird er einige Zeit in der Parteibanzlei geſchult, um dann auch tatsächlich als Kenner des Parteirechtes eine fruchtbare koordinierende Tätigkeit mit den übrigen Gauleitungsdienſtſtellen entfalten zu können. 4. Dem Gaustabsamt ist der Gaurechtsberater unterstellt. Er ist der persönliche Berater des Hoheitsträgers in allen Rechtsangelegenheiten.
B. Aufgaben 1. Herausgabe der Weisungsblätter der Gauleitung. 2. Im Auftrage des Gauleiters Einberufung der Gauhaupt- und Gauamtsleiter zu Dienstbesprechungen und Vorbereitung des Materials hierzu. 3. Zentrale Verbindungsstelle der Gauleitung zu Staatsdienſtſtellen (Reichsstatthalterei, Polizei, Gestapo usw.) . Einberufung von Besprechungen des Gauleiters mit außerhalb der Partei stehenden Stellen (Staat, Wirtschaft u . ä .) , soweit daran mehrere Gauhaupt- bzw. Gauämter intereſſiert ſind, unter Hinzuziehung der zuständigen Fachgauamtsleiter. 4. Einbau der M.-Abteilung in das Gauſtabsamt und damit Verbindung zur Wehrmacht. 5. Beratung des Gauleiters, des Stellvertretenden Gauleiters und der Gauleitungsdienststellen bei der Durchführung aller geltenden Verfügungen, Anordnungen und Weisungen der Partei sowie bei Erſtellung gaueigener Verfügungen , Anordnungen und Weisungen zwecks Abstimmung mit den bestehenden parteirechtlichen Vorschriften. 6. Berichtswesen ſowohl zur als auch von der Gauleitung. 7. Bearbeitung von Gnadensachen. 8. Bearbeitung aller Beschwerden und Gesuche sowie Abgabe dieſer an die Gauinspekteure, soweit eine Außenbearbeitung notwendig ist. 9. Empfang von bei der Partei ratsuchenden Partei- und Volksgenoſſen, soweit sie nicht vom Gauleiter bzw. Stellvertretenden Gauleiter persönlich empfangen werden können, um diese Partei- und Volksgenossen an die entsprechenden Stellen zum Zwecke der möglichen Erledigung ihrer Anliegen zu verweisen und um die Erledigung zu überwachen. Ferner Vorklärungen für Vorsprachen beim Gauleiter bzw. Stellvertretenden Gauleiter.
140b
Der Gauleiter der NSDAP.
Stellvertretender Gauleiter
1000
Gau schulungsamt
Gauorganisationsamt
Gaustabsamt
NSKK.
Gauschulungsburg
Ausbildungsleiter
Gauschatzamt
Hauptschriftleit. der Gaupresse
NSFK.
Gaupersonalamt
Hilfskassenobmann
Verlagsleiter
Reichsarbeitsdienst
GauInspekteure
Gauamtsleitung NSV.
Amt für Agrarpolitik
Gauwirtschaftsberater
NSY.
Reichsnährstand
angeschlossener Verband mittelbarbetr. Organisation
betr.Organisation
Gaupresseamt
Gaugericht
HJ.
Soweit derzeit noch Geschäftsführer vorhanden sind, bleiben diese auch weiterhin Goumtsleiter
Amt d. Gauobmannes d. DAF.
Amt fürVolksBeauftragter f. Rassenpolitik tumsfragen nur noch besonderer Anordnung RDF.
Gaupropagandoamt
000
O D X
Der Gauleiter Adjutant
Gavamt für Technik
NSBDT. angeschlossenerVerband
Gauamt für Erzieher
NSD.Dozentenbund !
Gauamt für Beamte
NSD.NS.NS.-RechtsRDB. iStudentenbundi wahrerbund Lehrerbund engeschlossenerVerband angeschlossenerVerband angeschlossenerVerband Deutsche Studentenschaft
Gauamtf.Volksgesundheit
NS.Frauenschaft
Gavamt für Kriegsopfer
Deutsches NSDNSKOV. Frauenwerk Ärztebund angeschlossener Verband angeschlossener Verband angeschlossener Verband
Gauamt f. Kommunalpolitik Gaudienststelle Deutscher Gemeindetag bets, Organisation
Sämtliche (mit Linien verbundenen) Dienststellen bzw. Dienststellen-Inhaber unterſtehen dem Gauleiter disziplinär. Weitere Unterteilung einzelner Amter in Hauptstellen usw. ist bei den entsprechenden Dienstſtellenplänen der Amter usw. aufgeführt. (Seiten : 160, 175, 177, 215, 236, 242, 249a, 255, 259 , 261 , 265 , 271 , 280, 285, 289 b, 297 , 305 , 315, 325, 332)
15*
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10. Persönlich-dienstliche Angelegenheiten des Gauleiters bzw. Stellvertretenden Gauleiters. Hierzu gehören persönliche Verpflichtungen des Gauleiters bzw. Stellvertretenden Gauleiters, Vorbereitungen von Empfängen durch den Gauleiter bzw. Stellvertretenden Gauleiter (Sitordnung, Veranstaltungsfolge, Einladungsversendungen u . ä .) , Führung der Geburtstagslisten, Blumen- oder Kranzspenden. Diese Dinge sollen grundsätzlich nicht vom Adjutanten bearbeitet werden, der zudem ständig an den Gauleiter gebunden ist und selten zu einer geregelten Büroarbeit kommt.
C. Aufbau Zur Bewältigung aller dieser Aufgaben erhält der Gaustabsamtsleiter die nötige Zahl von Mitarbeitern zugewiesen. Die vorstehenden Aufgaben des Gaustabsamtsleiters werden in folgende Sachgebiete (Hauptstellen) zusammengefaßt: 1. Sachbearbeiter für Wehrmachtsfragen (Mob-Angelegenheiten) , 2. Informations- und Berichtswesen, 3. Gnadensachen, 4. Angelegenheiten des inneren Geschäftsganges ( Geſchäftsführung) , ſofern diese nicht beim Gauſchahmeiſter liegen, 5. Kanzlei für persönlich-dienstliche Angelegenheiten des Gauleiters und Stellvertretenden Gauleiters , 6. Gaurechtsberater, 7. Beschwerden und Besucherempfang. Zu diesen Sachgebieten, die als Hauptſtellen vorgeſehen sind, kommen noch 7 Stellen. Außerdem gehören die NS.-Rechtsbetreuungsstellen zum Dienstbereich des Gaustabsamtes. Für das Gaustabsamt ist eine Höchſtzahl von 14 Mitarbeitern vorgesehen.
D. Dienststellenplan Gaustabsamt
Büro des Gaustabsamtsleit.
Wehrmachtsfr. (Mob.-Angel.)
Informationsu.Berichtswes.
Bearbeiter
Berichts Informationskartei u.Auswertung,
Gnadensachen
Angelegenheiten des innerenGeschäftsgan ges/ Geschäftsführung
Kanzlei f.pers. dienst icheAngeleg.d. Gou eit u StellyGauleiters
Beschwerdenu Besucherempf.
Postbearbeitg. U. -verteilung
Gaurechtsberater
Bearbeiter I
Ablage
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Bearbeiter II
8. Gauorganisationsamt Dienststellenplan : Siehe Seite 160.
9. Gauinspekteure Der Gauinspekteur ist Beauftragter des Gauleiters. Er hat die Aufgabe, im Auftrage des Gauleiters bzw. seines Stellvertreters Beschwerden nachzugehen, Untersuchungen durchzuführen und Sonderaufträge aller Art zu erfüllen. Alle der Gauleitung von Partei- und Staatsdienststellen und aus dem öffentlichen und privaten Leben zugehenden Gesuche und Beschwerden werden vom Gauinspekteur bearbeitet, soweit er zuständig iſt. Der Inspekteur bearbeitet weiterhin : Unterstützungsgesuche und Darlehensgesuche im Einvernehmen mit dem Gauwirtschaftsberater.
10. Sonderbeauftragte der NSDAP . in der Gauleitung der NSDAP . Sonderbeauftragte der NSDAP . in der Gauleitung der NSDAP. sind ſtellenplanmäßig nicht vorgesehen. Sie können in Ausnahmefällen vom Gauleiter im Einvernehmen mit dem Leiter der Partei-Kanzlei berufen werden. Anträge sind über den Reichsorganisationsleiter, Hauptperſonalamt, einzureichen. Sie tragen Politische-Leiter-Uniform ; auf dem Spiegel einen gewebten Eichenlaubkranz mit Hakenkreuz (siehe Tafel 22) , ferner Hakenkreuzarmbinde ohne Abzeichen, das Hakenkreuz und der weiße Untergrund mit einer Goldfordel eingefaßt. Die Personalbestimmungen sind die gleichen wie bei der Verleihung von Diensträngen der Politischen Leiter. Der Gaupersonalamtsleiter setzt sich jeweils vor Antragstellung an den Gauleiter mit dem Gauorganiſationsleiter in Verbindung, da dieſem im Benehmen mit dem Hauptorganiſationsamt die stellenplanmäßige Festlegung der Aufgaben und Zuständigkeiten obliegt. Vor Ernennung ist dem Hauptorganiſationsamt entſprechende Mitteilung zu geben .
11. Armelstreifen für die Leiter der Gauämter für Technik Die Leiter der Gauämter für Technik tragen auf dem linken Unterarm einen Ärmelſtreifen mit der Aufſchrift der Dienſtſtelle.
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Auslands - Organiſation der NSDAP. AO
Die Auslands-Organiſation (AO .) der NSDAP . wird organisatorisch als Gau geführt. Der Leiter der AO. ( im Range eines Gauleiters) iſt dem Führer unmittelbar unterstellt. Die Leitung der AO. hat ihren Sit in Berlin.
Aufgaben und Zuständigkeiten Die AO. hat die Aufgabe, die Reichsdeutschen im Ausland und in der Seeschiffahrt zu erfaſſen, im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung auszurichten und zu betreuen und den Volksgemeinschaftsgedanken über alle Klaſſen, Stände und Konfeſſionen hinweg in jedem einzelnen Auslandsdeutschen und Seemann lebendig zu erhalten. Von allen nichtdeutschen Angelegenheiten hält sich die AO. fern. Die AO. ist allein zuständig für die Parteiarbeit im Ausland und an Bord der deutschen Schiffe. Der Leiter der AO. ist für alle in seinem Arbeitsbereich getroffenen Maßnahmen, Richtlinien und Anweisungen verantwortlich. Er trägt ferner die Verantwortung dafür, daß die fachlichen Anweisungen aller zuständigen Stellen der Reichsleitung in einer den Verhältnissen im Ausland und in der Seeschiffahrt Rechnung tragenden Form abgeändert werden, damit eine Gefährdung oder Schädigung deutscher Interessen unbedingt vermieden wird.
Mitglieder Alle Parteigenossen, die ihren Wohnsitz im Ausland haben, zu ständigem Aufenthalt ins Ausland reisen oder an Bord seegehender Schiffe tätig sind, unterstehen der AO. und dürfen bei innerdeutschen Gauen nicht als Mitglieder geführt werden . Parteigenossen der Seeschiffahrt, die aus ihrem Arbeitsverhältnis an Bord ausgeschieden sind , werden dem zuständigen innerdeutschen Gau überwiesen, ebenso auslandsdeutsche Parteigenossen, die zum ständigen Aufenthalt in die Heimat zurückkehren.
Organisation Der Stab der AO. führt die Bezeichnung ,,Leitung der Auslands -Organisation der NSDAP . “.
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Die Auslands-Organisation der NSDAP . iſt im Ausland eingeteilt in Landesgruppen, Ortsgruppen, Zellen und Blocks, in der Seeschiffahrt in Kreisleitungen Seeschiffahrt, Ortsgruppen Seeschiffahrt, Zellen Seeschifffahrt (diese Dienststellen befinden sich an Land) sowie in Bord -Ortsgruppen, Bord-Zellen und Bord-Blocks.
Die Hoheitsträger AO. find: 1. Der Leiter der AO. im Range eines Gauleiters, 2. der stellvertretende Leiter im Range eines Stellvertretenden Gauleiters, 3. die Landesgruppenleiter (wegen der gebietlich besonders gelagerten Verhältnisse bei der beinahe alle Länder der Erde umfassenden Organiſation) mit der Dienststellung eines Gauhauptamtsleiters, 4. die Kreis.eiter Seeschiffahrt,
5. die Ortsgruppenleiter,
6. die Zellenleiter, 7. die Blockleiter. Als Ausdruck der Hoheitsträger-Stellung tragen die Landesgruppenleiter auf der Armbinde mit den Dienststellenabzeichen eines Gauhauptamtsleiters einen Stern . Um die Stellung des Landesgruppenleiters nach außen hin zu kennzeichnen und die Zugehörigkeit seiner Mitarbeiter zu seinem Stab kenntlich zu machen, tragen die Landesgruppenleiter und ihre Stäbe auf dem linken Ärmel einen Streifen mit der Aufschrift „ Landesgruppe in . . . “ Die Amtsleiter in der Leitung der AO. haben ebenso wie bei den innerdeutschen Gauleitungen die Dienststellung eines Gauhauptamtsleiters bzw. Gauamtsleiters . Der Gauinspekteur Seeschiffahrt handelt in allen die Seeschiffahrt betreffenden Angelegenheiten im unmittelbaren Auftrag des Gauleiters . Er ist berechtigt, in Durchführung seiner Aufgaben ihm erforderlich erscheinende Maßnahmen zu ergreifen und den Kreisleitern Seeschiffahrt entsprechende Weiſungen zu erteilen.
AD. -Raute Zur Kennzeichnung der Politiſchen Leiter und Parteigenossen der AO. hat der Führer den Angehörigen der AO. das Tragen eines besonderen Abzeichens genehmigt. (Siehe Bild .) Es stellt eine schwarze Raute dar, die, auf die Spike gestellt, auf dem linken Arm getragen wird ( unteres Ende 2 Zentimeter über dem Ärmelaufschlag) . Auf der schwarzen Raute befinden sich die beiden goldgestickten Buchstaben AO. Die Raute ist mit einer Goldschnur umrandet. 144
Angehörige der Gliederungen, soweit sie als Parteigenossen gleichzeitig bei der A. geführt werden und die Berechtigung zum Tragen der AO.Raute haben, tragen diese silbergestickt und mit silberner Umrandung (Marine- SA. goldgestickt und mit goldener Umrandung) . Parteigenossen tragen das Abzeichen auf dem Braunhemd. Das Abzeichen darf nur getragen werden, solange der betr. Parteigenoſſe der AO. angehört. Es ist abzulegen, sobald er in die Heimat zurückkehrt und einer Ortsgruppe überwiesen wird.
Dienstverkehr mit dem Ausland Der gesamte Dienstverkehr aller Parteidienststellen mit den Organiſa= tionen der NSDAP . im Auslande und in der Seeschiffahrt ist ausnahmslos über die Leitung der AO. zu leiten. Die der Partei angeſchloſſenen • Verbände sowie die von der Partei betreuten Organiſationen, die in ihrer Tätigkeit die Reichsdeutschen im Ausland einzubeziehen beabsichtigen , dürfen dieses nur im Rahmen der AO. tun.
1 Reisen ins Ausland Jeder zu vorübergehendem oder längerem Aufenthalt ins Ausland reisende Parteigenoſſe iſt durch den zuständigen Kreisleiter, bei dem er sich persönlich abzumelden hat (Anordnung Partei-Kanzlei Nr. 158/39) , ausdrücklich auf seine im Ausland höheren Pflichten als Parteigenoſſe aufmerksam zu machen. Parteigenossen, die sich im Auftrag der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände oder des Staates vorübergehend im Ausland aufhalten, haben von der beabsichtigten Reise ins Ausland rechtzeitig die Leitung der AO. zu benachrichtigen, damit die Hoheitsträger im Ausland in Kenntnis gesetzt werden können. Sich länger als 3 Wochen im Ausland am gleichen Ort aufhaltende bei dem zuParteigenossen haben sich nach Möglichkeit persönlich ständigen Hoheitsträger der AO. der NSDAP . zu melden oder wenn räumliche Entfernungen eine persönliche Meldung nicht zulaſſen, ihre Anweſenheit schriftlich anzuzeigen. Auch bei vorübergehendem Aufenthalt im Ausland unterstehen Parteigenoſſen in politiſcher Hinsicht dem für den jeweiligen Aufenthaltsort zuständigen Hoheitsträger der AO. der NSDAP. Er ist befugt, dem sich in seinem Hoheitsbereich aufhaltenden Parteigenossen Weisungen jeder Art, z. B. über sein Verhalten als Parteigenoſſe, über Tragen von Uniform und Parteiabzeichen, Verbot von Lokalen, Redeverbot und Annahme von Einladungen usw. zu erteilen.
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Meldungen bei Verzug ins Ausland Alle Partei- und Volksgenossen, die für länger als 6 Monate oder für ständig ins Ausland reiſen, ſind von den innerdeutschen Ortsgruppen unverzüglich auf besonderen Formularen (Auslands -Verzugs -Meldung) der Leitung der Auslands- Organiſation der NSDAP . in Kenntnis zu bringen. Gleichzeitig haben diese Parteigenoſſen, möglichst schon vor Verlaſſen des Reichsgebietes, die mitgliedsmäßige Überweisung an die AO. zu beantragen. Alle im Ausland neuzugezogenen Partei- und Volksgenoſſen haben sich — möglichst persönlich - beim Hoheitsträger der für ihren Wohnsitz zuständigen Ortsgruppe (Zelle) zu melden. Falls zu große räumliche Entfernungen eine persönliche Meldung schwierig machen, ist die Anwesenheit dem zuständigen Hoheitsträger schriftlich mitzuteilen.
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Der Führer
Die Erkenntnis der sozialen Mißstände im Vorkriegsdeutschland, die das Entstehen einer echten Volksgemeinschaft verhinderten, das vom Kameradschaftsgeist erfüllte Fronterlebnis des Weltkrieges und die Abſcheu vor dem volksverräteriſch-pazifiſtiſchen Nachkriegsdeutschland ließen im Führer den Entschluß reifen, Politiker zu werden und dem deutschen Volke eine Staatsform zu geben, die auf Jahrhunderte seine berechtigten Lebensinteressen sichern soll. Um dieses Ziel zu erreichen, schuf der Führer die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Er erfüllte sie mit seinem Geiſt und ſeinem Willen und eroberte mit ihr am 30. Januar 1933 die staatliche Macht. Der Wille des Führers ist oberstes Gesez in der Partei. Als oberster Hoheitsträger der Bewegung übt er das Begnadigungsrecht in der Parteigerichtsbarkeit aus . Mit Gesetz über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches vom 1. August 1934 ist das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt worden. Infolgedeſſen gingen die bisherigen Befugnisse des Reichspräsidenten auf den Führer Adolf Hitler über. Durch dieses Gesez sind Partei- und Staatsführung in eine Hand gelegt worden . Auf Wunsch des Führers wurde über das Gesetz am 19. August 1934 eine Volksabstimmung herbeigeführt. An diesem Tage hat das deutsche Volk Adolf Hitler zu ſeinem alleinigen Führer erkoren. Er ist nur seinem Gewissen und dem deutschen Volke verantwortlich . Zu seiner Unterſtüßung, insbesondere in parteipolitischen Fragen, dient dem Führer die Partei-Kanzlei
Der Leiter der Partei-Kanzlei hat zur Gewährleistung engster Zusammenarbeit der Dienststellen der Partei mit den öffentlichen Behörden die Befugnisse eines Reichsministers und gehört der Reichsregierung an. Mit der Durchführung parteieigener Aufgaben hat der Führer in der Reichsleitung Reichsleiter
der NSDAP. betraut.
146
Abschnitt 3
Interne Dienststellen der
NSDAP .
und Parteidienſtſtellen
mit angeſchloſſenen
Verbänden
Parteigerichtsbarkeit
Die Reichsleitung der NSDAP . Die NSDAP . repräſentiert die politiſche Auffaſſung, das politische Gewiſſen und den politiſchen Willen der deutschen Nation. Politische Auffassung, politisches Gewissen und politiſcher Wille sind verkörpert in der Person des Führers . Nach seinen Weisungen und gemäß dem Programm der NSDAP . wird von den Organen der Reichsleitung richtunggebend die politische Zielsehung des deutschen Volkes festgelegt. In der Reichsleitung laufen die Fäden der Organiſation des deutschen Volkes und des Staates zusammen . Durch die Ausstattung des Leiters der Partei-Kanzlei mit den Befugnissen eines Reichsministers und durch besondere Verwaltungsanordnungen ist die Durchdringung des Staatsapparates mit dem politischen Willen der Partei gewährleistet. Die einzelnen Organe der Reichsleitung haben die Aufgabe, über ihre Untergliederungen in den Gauen usw. in möglichst enger Fühlung mit dem Leben des Volkes zu bleiben. Die Beobachtungen an der Front sollen von den Dienſtſtellen der Reichsleitung gesammelt und ausgewertet werden . Der Aufbau der Reichsleitung ist so vorgenommen, daß der Weg von den untersten Stellen der Partei nach oben das Durchgeben der kleinsten Schwankungen und Stimmungsänderungen des Volkes aufzeigt und die hierdurch hervorgerufene Willensbildung in der Reichsleitung rasch und eindeutig wieder in die äußersten Befehlsstellen der Partei gelangt. Die Reichsleitung sorgt also dafür, daß die Stimmungsmeldung von unten nach oben ſtörungsfrei und rasch sich vollzieht und daß der Wille des Führers rasch und genau bis in die äußersten Veräſtelungen gelangt, genau wie bei dem geſunden Organismus eines Baumes, wo die Wurzeln die Nahrung aus dem Boden aufnehmen und in die Blätter leiten, während die in den Blättern gebildeten Nährsäfte bis in die äußersten Wurzeln geschickt werden. Dieses Zuſammenſpiel gewährleistet eine immer erneute Kraftaufnahme und immer stärker werdende Verankerung durch die Wurzeln und gestattet der Krone, immer breiter auszuladen, immer höher zu streben und doch Wind und Wetter zu trogen. Da die nationalsozialistische Bewegung ihren Ausgangspunkt im Volke genommen hat, ſo iſt es vornehmste Aufgabe der Reichsleitung, darüber zu wachen, daß die starken Wurzeln der Partei , nämlich ihre Verbundenheit mit dem Volke, nicht absterben. Eine weitere, wesentliche Aufgabe der Reichsleitung ist die Sicherstellung einer guten Führerauslese. Die Reichsleitung hat dafür zu sorgen, daß auf allen Gebieten des Lebens eine Führung vorhanden ist, die unbeirrbar zur nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung steht und an ihrer Ausbreitung mit aller Energie arbeitet. 148/149
Neben den allgemeinen großen politischen Aufgaben, die der Reichsleitung zur Bearbeitung zufallen , hat sie noch dafür zu sorgen , daß die Partei in allen ihren Dienststellen zweckmäßig organisiert ist. Der Reichsorganiſationsleiter übt daher eine dauernde Organiſationsüberwachung des gesamten Parteiapparates aus und verhütet, daß eine Bürokratie aufkommt, die die Schlagkraft der Partei lahmlegt. Oberste Aufgabe des Reichsorganisationsleiters ist es, dem Führer in der Partei immer ein scharf geschliffenes Schwert zu erhalten. Der Erfüllung vorbezeichneter Aufgaben dient die innere Organiſation der Reichsleitung. Die Zahl ihrer Dienststellen ist so bemeſſen, daß alle Gebiete des voltlichen Lebens eine Vertretung in der Reichsleitung haben. Nach Bedarf haben diese Dienststellen Untergliederungen in den übrigen Hoheitsgebieten. Die Aufgaben, Zuständigkeiten usw. der Dienſtſtellen sind im einzelnen in den folgenden Abſchnitten näher umriſſen.
150
Die Partei-Kanzlei
Derfügung Die bisherige Dienſtſtelle des Stellvertreters des Führers führt von jezt ab die Bezeichnung
Partei-Kanzlei Sie ist mir persönlich unterstellt. Ihr Leiter ist wie bisher Pg. Reichsleiter Martin Bormann. Den 12. 5. 41
Adolf Hitler
Erlaß des Führers über die Stellung des Leiters der Partei- Kanzlei
vom 29. Mai 1941 Durch Verfügung vom 12. Mai 1941 habe ich für den Bereich der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei angeordnet, daß die bisherige Dienststelle des Stellvertreters des Führers von jetzt ab die Bezeichnung Partei-Kanzlei führt und mir persönlich unterſtellt ist . Im Anschluß hieran bestimme ich, um die engste Zusammenarbeit der Partei-Kanzlei mit den Obersten Reichsbehörden zu gewährleisten: Der Leiter der Partei -Kanzlei, Reichsleiter Martin Bormann, hat die Befugnisse eines Reichsministers, er gehört als Mitglied der Reichsregierung und dem Miniſterrat für die Reichsverteidigung an. Wo in Gesezen, Verordnungen , Erlaſſen, Verfügungen und sonstigen Anordnungen der Stellvertreter des Führers genannt ist, tritt an seine Stelle der Leiter der Partei-Kanzlei. Die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Erlaſſes erforderlichen Vorschriften erläßt der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei im Einvernehmen mit dem Leiter der Partei -Kanzlei .
Führer-Hauptquartier, den 29. 5. 41 .
Der Führer Adolf Hitler Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers
151
Der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP . Dem Chef der Kanzlei des Führers unterstehen fünf Hauptämter und die Parteiadjutantur des Führers. Hier wird die Bearbeitung aller beim Führer direkt einlaufenden Parteiangelegenheiten vorgenommen (soweit zur Bearbeitung nicht andere Dienststellen zuſtändig ſind) , insbesondere Behandlung der die Parteimitglieder betreffenden Gnadensachen ( Sprüche öffentlicher Gerichte und von Parteigerichten) : Hauptamt
I (Persönliche Angelegenheiten des Führers .)
Hauptamt II ( Angelegenheiten aus Partei, Staat und Wehrmacht. ) Hauptamt III (Gnadenangelegenheiten.) Hauptamt IV (Angelegenheiten wirtſchaftlicher und sozialer Art.) Hauptamt V (Perſonal- und Verwaltungsangelegenheiten der Dienststelle.) Hauptamt VI (Angelegenheiten aus Wiſſenſchaft, Erziehung und Schrifttum .)
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Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP.
Der Reichsorganiſationsleiter ist vom Führer für die Bearbeitung aller Organiſationsfragen der Partei, ihrer Gliederungen und der angeſchlojsenen Verbände eingesetzt. Das Aufgabenbereich des Reichsorganiſationsleiters wurde mit Verfügung vom 12. Mai 1934 näher umriſſen. Hiernach müſſen sämtliche Anordnungen und Maßnahmen der Reichsleiter sowie aller Dienſtſtellen der Reichsleitung, welche die Organiſation der Partei betreffen oder ſich organiſatoriſch auswirken, vor Bekanntmachung oder Ausführung mit dem Reichsorganisationsleiter besprochen und von ihm gebilligt sein. Jeder Plan und jede Anordnung oben angegebener Art bedarf der Gegenzeich: nung durch den Reichsorganiſationsleiter. Falls das Einvernehmen, dokumentiert durch die Gegenzeichnung, vor Inkrafttreten vorbezeichneter Maßnahmen nicht herbeigeführt ist , sind alle Verfügungen usw. der angegebe nen Art ungültig. Ferner ist zur Verhinderung einer widersprechenden Stellungnahme der Parteidienſtſtellen, Gliederungen oder angeſchloſſenen Verbände ausschließlich der Reichsorganiſationsleiter ermächtigt, in allen Fragen der Organiſation verbindliche Richtlinien und Anweisungen zu erlaſſen. Das Hoheitsrecht der Hoheitsträger und die Selbständigkeit der SA., 44 , des NSKK . und der HI. in reinen SA.-, 44-, NSKK.- oder HI.Angelegenheiten wird durch dieſe Anordnung nicht berührt. Der Reichsorganiſationsleiter iſt in ſeiner Eigenſchaft als solcher gleichzeitig Reichsschulungsleiter und Reichsperſonalleiter. Zur Durchführung der im einzelnen anfallenden Aufgaben bedient er sich seines Stabsleiters dem ein besonderes Büro unterſteht, und der Hauptreferenten, die in seinem Auftrag und nach seinen Weiſungen die folgenden Dienststellen leiten : Hauptorganisationsamt, Hauptschulungsamt,
Hauptpersonalamt. 153
Weiterhin leiten in seinem Auftrag Hauptreferenten die folgenden Dienststellen :
Adjutantur, Organisationsleitung der Reichsparteitage. Ferner sind dem Reichsorganisationsleiter folgende politisch dem Führer unterstehende Dienſtſtellen in geſchäftsmäßiger, organiſatoriſcher, personeller und disziplinärer Hinſicht unmittelbar unterſtellt:
die NS.-Frauenschaft, das Hauptamt für Volkswohlfahrt, das Hauptamt für Volksgeſundheit,
der NSD.- Studentenbund, der NSD . -Dozentenbund, das Hauptamt für Kriegsopfer,
das Hauptamt für Beamte, das Hauptamt für Erzieher, das Hauptamt für Kommunalpolitik, das Hauptamt für Technik. Die Zuständigkeit des Reichsorganiſationsleiters in Organiſationsfragen ist also nicht, wie ſich aus vorſtehender Ämteraufzählung ergibt, auf Organisationsangelegenheiten im engeren Sinne des Wortes beschränkt.
Zuständigkeit Die Aufgabengebiete der Personalpolitik, der Schulung und der Organisation bilden eine Einheit. Die Erfaſſung und Eingliederung der Parteigenoſſen in ein geordnetes Schulungssystem ist die Voraussetzung für eine gute Personalpolitik. Nur bei entsprechender Schulungsarbeit sind die Hoheitsträger und in ihrem Auftrag die Perſonalämter in der Lage, eine erfolgreiche Perſonalpolitik zu betreiben. Diese ist ihrerseits wieder Voraussetzung für die Schaffung einer schlagkräftigen Organisation. In den Ordensburgen der NSDAP , werden durch den Reichsorganisationsleiter wertvolle Parteigenossen aus allen Gauen bei gründlichster Ausbildung und unter Anlegung strengster Maßstäbe 2 bis 3 Jahre geschult. Um die Geschlossenheit des Führerkorps der Partei und die Wertsteigerung und innere Haltung insbesondere der Hoheitsträger zu erreichen , werden in beſtimmten Zeitabſchnitten außer den regelmäßig ſtattfindenden 16 Die Erganiſation der NSDAP., 7. Aufl.
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Gauleiter-Tagungen vom Reichsorganiſationsleiter die Kreisleiter, Ortsgruppenleiter und Leiter von Gauämtern auf den Ordensburgen zu-. sammengerufen. Bei diesen Tagungen sprechen die Führenden der Bewegung und des Staates über ihre Aufgaben. Der Führer spricht ebenfalls bei dieſen Zuſammenkünften, die den Männern der Partei Gelegenheit geben, mit dem Führer zusammen zu sein. Alljährlich werden auch die 500 dienstältesten Politischen Leiter und Führer der Gliederungen vom Reichsorganisationsleiter zusammengerufen, um mit ihm eine gemeinsame Fahrt durch einen der Gaue Deutschlands zu erleben. Diese Fahrten dienen der Vertiefung der Verbundenheit der alten Kämpfer miteinander und mit allen Volksgenossen. All dies bewirkt, daß die Politiſchen Leiter immer mehr eine einheitliche Richtung und Linie bekommen , kurz, zu einer unlöslichen Gemeinschaft zusammengeschweißt werden. Der Reichsorganisationsleiter sorgt für eine geordnete Schulungsarbeit, für die Ermöglichung einer guten Personalpolitik und für den Aufbau einer zweckmäßigen Organiſation. Der Reichsorganiſationsleiter ſorgt auch für die äußere Ausrichtung der Politischen Leiter und erläßt zu diesem Zweck die grundlegenden Anordnungen über das Ausbildungswesen . Auf personalpolitischem Gebiet ist eine wesentliche Aufgabe des Reichsorganiſationsleiters die dauernde Überwachung der Ausbildung des Führernachwuchses, insbesondere für die höheren, speziell politischen Stellen der Partei. (Siehe auch Führernachwuchs .) Ferner trägt der Reichsorganisationsleiter die Gesamtverantwortung für die Organisation der Reichsparteitage. Als Reichsorganisationsleiter der NSDAP . führt er laut Verfügung des Führers , unter Würdigung der Tatsache, daß im nationalsozialistischen Deutschland auch die Organiſationsform unſerer Weltanschauung der Gemeinschaft entsprechen muß , die Gemeinschaftsorganiſation des deutschen Volkes, die Deutsche Arbeitsfront. Dadurch ist die Gewähr gegeben, daß der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. für alle Zukunft ſein Aufgabengebiet nicht nur in der technischen Vollendung äußerer Organisationsformen sieht, sondern daß er als Leiter dieser Organisation immer lebendigen, unmittelbaren Anteil und Einfluß an der organischen Entwicklung und laufenden Vervollkommnung der der nationalsozialistischen Weltanschauung als Organiſationsform allein entsprechenden Gemeinschaftsorganisation hat. (Näheres siehe unter DAF.) Hiermit ist der Aufgabenkreis des Reichsorganisationsleiters im wesentlichen umrissen. Im einzelnen ergeben sich daraus insbesondere folgende Zuständigkeiten : Der Reichsorganisationsleiter hat darüber zu wachen, daß keine Überorganisation entsteht und hat u . a. bei Notwendigkeit die Organisation auf den für sie festgesezten Rahmen zurückzuführen . Gebietliche Änderungen 154a
Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP.
Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP.
Stabsleiter
Adi.
Ordensburgen
Hauptschulungsamt
Hauptpersonalam!
Hauptorganisationsamt
Organisationsleitung der Reichsparteltage
DAF.
Beauftragter
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Schulungsamt
Personalamt
Organisationsamt
DAF.
GauSchulungsburg
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Schulungsamt
Personalamt
Organisationsamt
DAF.
KreisSchulungsburg
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Schulungsamt
16.
Personalamt
Organisationsamt
DAF.
155
und Änderungen in den Dienststellen müſſen vom Reichsorganiſationsleiter genehmigt sein . Weiter hat der Reichsorganisationsleiter darauf zu achten , daß in den Organisationen der Menschenführung der Gemeinschaftsgedanke richtig zum Ausdruck kommt und daß die weltanschauliche Ausrichtung der Volksgenossen in diesen Organisationen gewährleistet ist. Wirtschaftsständische Organiſationen ſind zu verhindern ; nur in besonderen Ausnahmefällen ist ein Zusammenschluß nach Berufsgruppen zuzulaſſen. Im nachfolgenden wird das Aufgabengebiet des Reichsorganisationsleiters, im einzelnen unterteilt, dargestellt:
156
Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP .
Hauptorganisationsamt und Organiſationsämter
Der Organiſationsleiter in den Hoheitsgebieten der NSDAP . 1. Persönliche Vorausſezungen Der Organisationsleiter ist einer der engsten Mitarbeiter und Berater des Hoheitsträgers. Von ihm wird verlangt, daß er seine Materie restlos beherrscht. Die Organisationsarbeit ist, obwohl sie im Rahmen des politischen Geschehens weniger in den Fordergrund tritt, vielseitig und wichtig. Für ihre Bewältigung muß der Organiſationsleiter mit Energie, Tatund Entschlußkraft, andererseits auch doch mit Taktgefühl und Menschenfenntnis ausgestattet sein. Schöpferische Kraft und Freude an der Verantwortung sind weitere wichtige Voraussetzungen. Ein Organisationsleiter soll sich in der Partei hochgedient haben, d . h . er ſoll vor allem Block- und Zellenleiter gewesen sein, um über die Bedeutung und Vielgestaltigkeit der Volksbetreuungsarbeit im klaren zu ſein. 2. Zusammenarbeit mit anderen Dienſtſtellen Der Organisationsleiter arbeitet besonders eng mit dem Personalamtsleiter und Schulungsleiter zusammen. Wichtig und unerläßlich ist sein ständiger Kontakt mit den Organiſationsleitern der Gliederungen, angeschlossenen Verbände und betreuten Organisationen sowie vor allem mit den Organisationsleitern in den über- und nachgeordneten Hoheitsgebieten. Es ist selbstverständlich, daß er in ständiger Verbindung mit den Leitern der übrigen Ämter des Stabes eines Hoheitsträgers steht.
3. Aufgabendurchführung Die Aufgaben des Organiſationsleiters ergeben sich aus der Aufgabenstellung, die in den für das Hoheitsgebiet genehmigten Planstellen niedergelegt sind. Ohne an ein starres Schema gebunden zu sein, erledigt er alles, was mit der Organisation in engem und weiterem Sinne zusammenhängt, wozu nach Notwendigkeit weiterhin die Durchführung von Aufgaben gehört, die ihm vom Hoheitsträger auf Grund besonderer Aufträge übertragen werden. Die von einer vorgesetzten Dienststelle gegebenen Anordnungen und Richtlinien werden nicht zur Diskussion gestellt, sondern nach bestem Können und sofort durchgeführt.
157
Die Organisationsaufgabe ist eine Führungstätigkeit, also politische Arbeit. Diese politische Arbeit darf nicht im Schematismus oder in bürokratischen Formeln erstarren. Wie er persönlich, so muß auch seine Arbeit beweglich, elastisch und immer anpassungsfähig sein. Die Aufgaben, die er stellt oder die er selbst durchführt, müssen immer von dem Gedanken getragen sein, Voraussetzungen für den Dienst an der Menschenführung und Volksbetreuung zu sein. Bevor er Anordnungen gibt, hat er auf Grund seiner eigenen Erfahrungen und seines umfassenden Wissens zu prüfen, ob sie vor allem wirklich notwendig und auch durchführbar sind. Jedes Probieren und Versuchen von neuen Methoden muß unterbleiben, da sie unnötige Kraft und Zeit beanspruchen. Jeder geplanten Arbeit muß der Gedanke zugrunde liegen, daß sie bis in den Block durchführbar ist, daß sie der Volksbetreuung dient und dem mit der Ausführung Beauftragten in ihrer Notwendigkeit und Durchführbarkeit verſtändlich ist. Für die Durchführung aller Anordnungen usw. sind umfassende Vorbereitungen zu treffen, d . h. der Organisationsleiter muß neben der Zeit für die Ausarbeitung von Aufträgen noch mehr Muße für die Vorbereitung ihrer Durchführung verwenden. Hierzu gehören vor allem Besprechungen, Aufklärungen und die Ausarbeitung von Richtlinien, ferner eine grundsägliche und positive Überwachung und Überprüfung zu dem Zweck, ständig über die Aufgabenerledigung im Bilde zu sein, um eventuelle Schwierigkeiten so schnell und gründlich wie möglich beheben zu können. Ein Organisationsleiter benötigt keine schematiſchen Organiſationsberichte, da er sich ständig persönlich davon überzeugt, was getan wird und was zu tun notwendig ist . Er führt nur insoweit Übersichten und Hilfsmittel jeder Art, wie er sie zur Durchführung einer poſitiven Arbeit wirklich benötigt . Er seßt die ihm zur Verfügung stehenden Mitarbeiter für solche Aufgaben an, die sich positiv auswirken und praktischen Nutzen bringen. Er beschränkt hierbei vor allem den Schriftverkehr im eigenen Arbeitsbereich auf das allernotwendigste. Er pflegt persönliche Aussprachen und bevorzugt Besprechungen von Mann zu Mann, da hierdurch nicht nur besser und vollständiger jede Meinungsverschiedenheit geklärt werden kann, sondern weil hierdurch Arbeitskraft und Arbeitszeit erspart werden können. Ein Organisationsleiter überzeugt nicht allein durch einen großen ,,Apparat“ von Mitarbeitern von seiner Tüchtigkeit, überzeugend wirken seine Resultate und sein können. Pünktlichkeit und Sauberkeit in seiner eigenen Arbeit wirken nachahmenswert auf seine Mitarbeiter. Ebenso wichtig ist der richtige Einsatz seiner Mitarbeiter und die Vermeidung jeden Leerlaufs durch falschen Mitarbeitereinſaz.
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Hauptorganisationsamt und Organisationsämter Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP.
Hauptorganisationsamt
Geschäftsführung
Ami Vertikale Organisation
Amt Gebietliche Organisation
Amt Organisationsausrichtung
Amt Organisa tionsschriftum
AmtStatistik
Tagungend.NSDAP Sonderaufgaben Org-Ausstellungen
Parteidienststelle
Gebietsgestaltung der NSDAP.
Sachliche Ausrichtung
Buch-und Schriftenbearbeitung
AllgemeineOrgani sations-undBevil kerungsstatistik
Gliederungen undangeschlossene Verbinde
Bereichsuntersuchungund Ausgleichung
Org-Lehrstell auf Ordensburgen undFührerschulen
Lektorat und Schriftums -Oberwachung
Mitgliederstatistik
Stellenplanführung und -überwachung
Gebletliche Führungsmittel
Politische Gemeinschaftsarbeit
Haustafeldienst
Statistische Auswertung
Amt Ausbildung
Amt Uniform und Ausrüstung
Appelle,Gouu. Kreistage
Uniformen
Reichsmusikinspizient
SchieBausbildung Wellkampfschießen Schiestandbou
Ausrüstungu. Zeugwesen
Außere Haltung
Sport
Sammlung und Kartei
Graphik
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Gauorgani sationsamt
Vertikale Organisation
Gebietliche Organisation
Ausbildung Allg. Gußere Haltung d.PalitischenLeiter
Sachliche Ausrichtung
Haustafein, Dienst schilderundSymbole der NSDAP,
OrganisationsStatistik Graphik
自
Tagungen und Sonderaufgaben Organisations. schrifttum 富
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Kreisorgani saflonsamt
Vertikale Organisation
Gebietliche Organisation
Ausbildung Allg.ubere Haltung PelitischenLeiter
Sachliche Ausrichtung
OrganisationsStatistik
Tagungen undSonderaufgaben Organisationsmittel und -unterlagen
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet Ortsgruppen. Organisationsom
Block- und Zellenarbeit
Allgemeine Aus bildung der Leiter Politischen
160
Das Hauptorganisationsamt hat folgende Planstellen : I. Hauptstelle : Geſchäftsführung a) Hilfsstelle : Post b) Sachgebiet : Sachbearbeiter II. Hauptſtelle : Tagungen der NSDAP . Organiſationsausſtellungen
Sonderaufgaben -
III. Amt Vertikale Organiſation 1. Hauptstelle : Parteidienststellen a) Stelle : Aufbau und Aufgaben I b) Stelle : Aufbau und Aufgaben II
2. Hauptstelle : Gliederungen und angeschlossene Verbände a) Stelle: Aufbau und Aufgaben III b) Stelle: Aufbau und Aufgaben IV c) Stelle : Allgemeines Vereins- und Verbändewesen 3. Hauptstelle: Stellenplanführung und -überwachung a) Stelle : Stellenplanführung b) Hilfsstelle : Technische Hilfsmittel und Unterlagen
c) Stelle: Prüfung und Überwachung IV. Amt Gebietliche Organiſation 1. Hauptstelle : Gebietsgestaltung der NSDAP. a) Stelle : Gaue und Kreise b) Stelle: Ortsgruppen, Zellen und Blocks 2. Hauptstelle: Bereichsuntersuchung und Angleichung a) Stelle : Gliederungen und angeschlossene Verbände - Partei b) Stelle : Organisationen -- Partei 3. Hauptstelle : Gebietliche Führungsmittel a) Stelle: Gebietskarten b) Stelle : Gau- und Strukturkarten c) Stelle : Gebietsunterlagen
d) Stelle : Unterlagenbearbeitung und Karten e) Hilfsstelle : Sachbearbeiter V. Amt Organiſationsausrichtung
1. Hauptstelle : Sachliche Ausrichtung a) Stelle : Ortsgruppen-, Zellen- und Blockleiter b) Stelle: Leistungskampf der Ortsgruppen
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2. Hauptstelle : Organiſationslehrſtoff auf Ordensburgen und Führerschulen 3. Hauptstelle : Politische Gemeinſchaftsarbeit
VI. Amt Organiſationsſchrifttum 1. Hauptſtelle : Buch- und Schriftenbearbeitung a) Stelle : Organisationsgrundbuch b) Stelle: Organisationsbuch - Ergänzungsbände c) Stelle : NS.-Jahrbuch -— Reichsadreſſenwerk der NSDAP . d) Stelle : Bild- und Unterrichtstafeln — Chroniken — Urkunden 2. Hauptstelle: Lektorat und Schrifttumsüberwachung a) Stelle: Anschriftendienst
b) Stelle : Organisationsarchiv 3. Hauptstelle : Haustafeldienst VII. Amt Statiſtik 1. Hauptstelle : Allgemeine Organiſations- und Bevölkerungsſtatiſtik a) Stelle : Bevölkerungsſtatiſtik 2. Hauptstelle : Mitgliederſtatiſtik a) Stelle : Mitglieder der Gliederungen und angeschlossenen Verbände 3. Hauptstelle: Statiſtiſche Auswertung a) Stelle: Unterlagenbearbeitung
VIII. Hauptstelle Graphik IX . Amt Ausbildung 1. Hauptstelle : Appelle, Gau- und Kreistage - Wettkampfschießen 2. Hauptstelle: Schießausbildung standbau
Schieß-
3. Hauptstelle : Sport 4. Hauptstelle : Reichsmuſikinſpizient 5. Hauptstelle : Äußere Haltung X. Amt Uniform und Ausrüstung 1. Hauptstelle : Uniformen 2. Hauptstelle : Ausrüstung und Zeugwesen 3. Stelle : Sammlung und Kartei 161a
Das Gauorganisationsamt hat folgende Planstellen : 1. Hauptstelle : Vertikale Organiſation a) Stelle : Stellenplanführung b) Stelle : Allgemeines Vereins- und Verbändeweſen 2. Hauptstelle : Gebietliche Organiſation a) Stelle : Gebietliche Angleichung und Neugliederung 3. Hauptstelle : Sachliche Ausrichtung a) Stelle: Überprüfung des Ortsgruppen-, Zellen- u. Blockſyſtems 4. Stelle: Haustafeln, Dienstschilder und Symbole der NSDAP. 5. Hauptstelle : Allgemeine Ausbildung und äußere Haltung der Politischen Leiter a) Stelle : Schießausbildung
b) Stelle : Sport c) Stelle: Uniform und Ausrüstung d) Stelle: Musikinspizient 6. Hauptstelle: Organisations- Statistik
a) Stelle: Technische Bearbeitung
7. Stelle : Graphik 8. Hauptstelle : Tagungen und Sonderaufgaben
9. Stelle : Organiſationsſchrifttum
Das Kreisorganiſationsamt hat folgende Planſtellen: 1. Hauptstelle : Vertikale Organiſation 2. Hauptstelle: Gebietliche Organiſation 3. Hauptstelle : Sachliche Ausrichtung 4. Hauptstelle : Allgemeine Ausbildung und äußere Haltung der Politischen Leiter
a) Stelle: Schießausbildung und Sport b) Stelle: Musikzugführer 5. Hauptstelle: Organiſationsſtatiſtik
6. Stelle : Organiſationsmittel und -unterlagen 7. Hauptſtelle : Tagungen und Sonderaufgaben
Das Ortsgruppen- Organiſationsamt hat folgende Planstellen : 1. Hauptstelle : Block- und Zellenarbeit 2. Hauptſtelle : Allgemeine Ausbildung der Politischen Leiter.
161b
Hauptorganisationsamt Geschäftsführung Die Geschäftsführung erledigt alle geſchäftsführenden und verwaltungsmäßigen Arbeiten im Hauptorganisationsamt. Dem Geschäftsführer obliegt ferner die Bearbeitung aller Personalfragen, Dienstrangernennungen usw., ebenso die persönliche Fürsorge um die Mitarbeiter des Hauptorganiſationsamtes.
Hauptorganisationsamt Tagungen der NSDAP . — Sonderaufgaben — Organiſationsausſtellungen Die Aufgaben der Hauptstelle sind folgende : Vorbereitung und Durchführung der Tagungen der Kreisleiter und Gauamtsleiter uſw. ſowie die Erledigung von Sonderaufgaben und, Durchführung von Organiſationsausstellungen.
Hauptorganiſationsamt Amt Ausbildung Der Reichsorganiſationsleiter ist gleichzeitig Reichsausbildungsleiter. Das zum Aufgabenbereich des Hauptorganiſationsamtes gehörende Amt Ausbildung ist allein für die Ausbildung der Politischen Leiter zuständig und verantwortlich .
Organisation des Ausbildungswesens Die disziplinär den Gauorganisationsleitern unterstehenden Gauausbildungsleiter erhalten ihre fachliche Ausrichtung vom Amt Ausbildung. Die Kreisausbildungsleiter unterstehen disziplinär den Kreisorganiſationsleitern, in deren Aufgabenbereich sie tätig sind. Fachlich werden sie vom Gauausbildungsleiter ausgerichtet. Den Kreisausbildungsleitern obliegt die fachliche Ausrichtung der Hundertschaftsleiter, deren Aufgabengebiet allgemein mehrere Ortsgruppen umfaßt ( 100-150 Politische Leiter) . Die Hundertschaftsleiter sind Organe der Ausbildung und ſind nur in dieser Eigenschaft Vorgesezte ihrer Hundertschaft. Als Hundertschaftsleiter fann bei entsprechender Eignung jeweils der dienstälteste Ortsgruppenleiter innerhalb der Hundertschaft bestimmt werden. Falls als Hundertschaftsleiter keine geeigneten Ortsgruppenleiter vorhanden oder diese mit anderen Aufgaben überlastet sind, können Politische Leiter mit dem Höchstdienstrang eines Kreishauptstellenleiters als Hundertschaftsleiter eingesetzt werden.
162
Die Ortsgruppenausbildungsleiter, die im Aufgabenbereich des Organiſationsleiters tätig sind , werden fachlich vom Hundertſchaftsleiter ausgerichtet. Der Ortsgruppenorganisationsleiter kann in Perſonalunion Ausbildungsleiter ſein . Sofern eine Ortsgruppe hundert und mehr Politische Leiter umfaßt, bildet sie eine selbständige Hundertschaft, die vom Ortsgruppenausbildungsleiter geführt wird. Für den Ausbildungs- und insbesondere Schießdienst können größere Ortsgruppen in Marschblocks (20–40 Politiſche Leiter) aufgeteilt werden. Als Marschblodkleiter wird ein bereits diensttuender Politischer Leiter mit dieser zusätzlichen Aufgabe betraut. Er sowie der Sportleiter gehören zum Stab des Ortsgruppenausbildungsleiters . Der dem Ausbildungsleiter disziplinär übergeordnete Organiſationsleiter greift in den inneren Dienst der Ausbildung nicht ein. Im Auftrage des Organisationsleiters übernimmt der Ausbildungsleiter nach Möglichkeit Aufgaben des Außendienſtes.
Aufgaben Der Politische Leiter soll sich durch soldatische Haltung und Disziplin auszeichnen, ganz gleich, ob er den Dienstanzug trägt oder Zivil. Sein Auftreten und Benehmen als Einzelperson oder in geschlossenen Verbänden , bei Großaufmärschen und Kundgebungen der Partei sowie die Handhabung der ihm verliehenen Ehrenwaffe, der Pistole, erfordern eine entsprechende Ausbildung und Ausrichtung. Sein Dienst als Politischer Leiter verlangt deshalb einen Ausgleich durch sportliche Betätigung. Der Ausbildungsdienst wird im Einvernehmen mit dem zuständigen Hoheitsträger festgelegt. Er soll im allgemeinen im Monat nicht öfter als zweimal angesezt werden , wenn nicht besondere Umstände (Vorbereitung zum Reichsparteitag) einen häufigeren Ausbildungsdienst erforderlich machen. Im Ausbildungsdienst richtet sich der Ausbildungsleiter nach der „ Ausbildungsvorschrift für die Politiſchen Leiter der NSDAP . ― AVM.“ (Vorſchrift für Einzel- und Marſchausbildung der Politiſchen Leiter) . In der Ausbildung mit der Pistole richtet er sich nach der „ Ausbildungsvor ſchrift für die Politischen Leiter der NSDAP. , Ausbildung mit der Pistole AVP.“ sowie nach den Durchführungsbestimmungen für das alljährlich in Nürnberg stattfindende Wettkampfschießen der Politischen Leiter. Kraft durch Der Sport wird von den durch die NS . - Gemeinschaft Freude" als Sportleiter ausgebildeten Politischen Leitern innerhalb der Hundertschaft bzw. Ortsgruppe durchgeführt. Die Gau- und Kreissportwarte der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" find in Personalunion als Sportleiter im Aufgabenbereich des Ausbildungsleiters eingesetzt. Da der Sport- und Ausbildungsdienst für den Politischen Leiter ein zusätzlicher ist, um seine körperliche Spannkraft zu erhalten, muß sich der 162a
Ausbildungsleiter seiner hohen Pflicht bewußt ſein, in der zur Verfügung stehenden verhältnismäßig kurzen Zeit den Politischen Leiter gründlich auszubilden. In erster Linie soll er ihm durch die sportliche Betätigung einen Ausgleich für seine anstrengende Tätigkeit als Politischer Leiter verschaffen. Der Ausbildungsdienst ist Mittel zum Zweck und darf nie Selbstzweck werden. Zur Ausbildung werden nur die Politischen Leiter, also nicht alle Parteigenossen herangezogen. Ausbildungsdienst ist Pflicht. Entziehen sich Politische Leiter ohne triftigen Grund der Ausbildung, ſo hat der Ausbildungsleiter dies dem zuständigen Hoheitsträger zu melden. Eine Befreiung vom Ausbildungsdienst kann nur erfolgen, wenn ein Zeugnis des zuständigen Amtsleiters für Volksgeſundheit vorliegt, wonach der Gesuchsteller durch die Teilnahme am Ausbildungsdienſt ſich einer gesundheitlichen Schädigung aussehen würde. Befreiung vom Ausbildungsdienst enthebt nicht von der Teilnahme am theoretischen Unterricht (3. B. Pistolenunterricht, Uniformvorschriften, Rangabzeichen, Dienst- und Gesellschaftserziehung usw.) . Muſikinſpizient : Seine Aufgabe besteht in der Inspizierung, Ausrichtung, Betreuung und dem Einsaß der Musik- und Spielmannszüge der Politiſchen Leiter. Der beste und dafür geeignetste Musikzugführer des Gaues wird gleichzeitig mit der Inspizierung aller im Gau vorhandenen Politischen-LeiterMusikzüge, der beste und geeignetste Spielmannszugführer mit der Inspizierung aller im Gau vorhandenen Spielmannszüge beauftragt. Die Musikinspizienten gehören zum Stab des Ausbildungsleiters . Kreismusikzugführer : Der Führer des Kreismusikzuges ist verantwortlich für die muſikdienstliche Ausbildung sämtlicher im Kreisgebiet vorhandenen PolitischenLeiter-Musikzüge. Auch für die gesangliche Ausbildung der Politischen Leiter trägt er die Verantwortung .
Dienstleistung und Dienstanzug Der Politische Leiter beteiligt sich neben seiner Politiſchen-Leiter-Tätigkeit auf Anforderung des zuständigen Hoheitsträgers an geſchloſſenen Aufmärschen. Absperrungsdienst gehört nicht zum Aufgabenbereich der Politischen Leiter und darf nur in besonderen Notfällen und bei Mangel an Mannschaften der 44 , der SA ., des NSKK . und der HI. vorgenommen werden. In Marschkolonnen auftretende Politische Leiter sollen grundsäßlich einheitlich gekleidet sein. Je nach der Witterung tragen sie den Dienstanzug mit oder ohne Mantel, je nachdem, welcher Dienstanzug befohlen wird . 163/164
Der Ausbildungsleiter hat dafür zu sorgen, daß alle Politischen Leiter genügend ausgerüstet sind. Er hat in diesen Fragen dem Organisationsleiter entsprechende Vorschläge zu machen.
Die Marschsicherung Bei Dunkelheit oder Nebel werden alle auf den Fahrbahnen marschierenden Abteilungen Politischer Leiter — auch von Ordensburgen, Parteischulen und angeschlossenen Verbänden - durch Marschsicherungslampen fenntlich gemacht. Die Flügelmänner der Spike tragen weiße, die des letzten Gliedes jeder Abteilung rote Lampen. An Straßengabelungen und Kreuzungen sind andere Wegbenußer rechtzeitig durch seitlich hinausgeschobene Posten zu warnen. Diese Posten sind möglichst mit Laternen oder Taschenlampen auszurüsten. In gleicher Weise sind beim Überschreiten von Eisenbahnen auf schienengleichen Übergängen - auch bei solchen, die durch Schranken gesichert find — Posten zur Beobachtung der Strecke zum rechtzeitigen Warnen und Anhalten der Truppe aufzustellen .
Der Streifendienſt Der Streifendienst hat darüber zu wachen, daß die erlassenen Vorschriften bezüglich Tragen des Dienstanzuges, äußeres Auftreten der Politischen Leiter, Aufenthalt in Gaststätten nach 1 Uhr nachts in Uniform Ausführliches über den Streifendienst stehe usw. befolgt werden. Seite 56/57.
Sanitätsdienst der Politiſchen Leiter Für sämtliche gesundheitlichen Belange innerhalb der Partei ist das Hauptamt für Volksgesundheit zuständig. Eine Sanitätsformation der Politiſchen Leiter besteht nicht. Um jedoch die notwendige sanitäre Betreuung der Politischen Leiter bei großen Veranstaltungen (Reichsparteitag, Gautage) sicherzustellen , übernimmt die SA. diese Aufgabe. Die Anforderung von Sanitätsführern und Sanitätsmännern erfolgt von den für die Durchführung der betreffenden Veranstaltungen verantwortlichen Dienststellen der Partei über den zuständigen Leiter des Amtes für Volksgesundheit bei der zuständigen SA .-Dienststelle. Soweit der Sanitätsdienst bei kleineren Veranstaltungen evtl. durch Politische Leiter, die als ehemalige oder noch aktive Angehörige des Roten Kreuzes über die nötigen geprüften Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, sichergestellt werden kann, steht dieser Regelung nichts im Wege.
165
Selbstverständlich sind aber bei Einſatz von Sanitätsführern und Sanitätsmännern der SA. diese Politischen Leiter, wenn sie als Sanitätsmänner miteingesezt werden, dem verantwortlichen Sanitätsführer der abgestellten SA .-Sanitätstruppe dienstlich unterstellt.
Hauptorganisationsamt Amt Statistik Das Amt Statistik hat die Aufgabe, durch statistische Erhebungen eine ständige organiſatoriſche, mitglieds- und führungsmäßige Überprüfung des Organisationsapparates vorzunehmen. Das erfaßte Material, das in seiner Auswertung ein Bild über die Organisation der Partei vermit telt, soll in erster Linie dazu verwendet werden, festgestellte Schwächen und Mängel zu beseitigen , um die Organiſation durch entsprechende Maßnahmen jederzeit schlagkräftig zu erhalten. Das Amt Statistik ist darüber hinaus die Zentralstelle für alle Partei-Organiſations- Statistiken. Ihm obliegt die Überwachung aller organisationsstatistischen Feststellun= gen. Das Amt ist deshalb allein zuständig für alle statistischen Erhebungen und Feststellungen, die für die Partei, ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbände organisatorisch und politisch notwendig sind. Zur Beschaffung statistischer Unterlagen stehen dem Amt vor allem die Hauptstellen für Statistik in den Gauen zur Verfügung. Diese Dienststellen haben außer statistischen Feststellungen für den Gauleiter nur nach Anweisung des Amtes Statistik Erhebungen vorzunehmen und die hierzu notwendigen Voraussetzungen in den Kreisen und Ortsgruppen zu ſchaffen sowie die Überwachung aller organisationsstatistischen Feststellungen innerhalb ihrer Hoheitsgebiete durchzuführen. Sämtliche statistischen Erhebungen und Feststellungen von Dienststellen der Partei, deren Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände ſind prüfungs- und genehmigungspflichtig. Erhebungen können nur dann durchgeführt werden, wenn der betreffende Fragebogen einen Genehmigungsvermerk des Leiters der ParteiKanzlei (siehe Anordnung 75/36) oder in deſſen Auftrag des Reichsorganiſationsleiter, Hauptorganiſationsamt, Amt Statiſtik, enthält. Alle statistischen Unterlagen, die den vorgenannten Vermerk nicht enthalten, sind untersagt. Genehmigungen sind beim Amt Statistik unter genauer Begründung und Beifügung von Unterlagen zu beantragen. Eingereichte Anträge werden nach Überprüfung durch das Amt an die Partei-Kanzlei zur Genehmigung weitergegeben. Die zentrale Bearbeitung und Kontrolle der Statistiken ist erforderlich, um zu verhindern, daß Parteidienststellen bei statistischen Erhebungen in
166
Aufgabengebiete des Staates eingreifen, daß Doppelerhebungen stattfinden und die Herausgabe fachlich einwandfreier auswertbarer Fragebogen gewährleistet ist. Veröffentlichungen und Weiterleitungen jeglichen statistischen Materials über die Partei, deren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden an Stellen innerhalb und außerhalb der Partei bedürfen der Genehmigung. Entsprechende Anträge sind gleichfalls dem Amt Statiſtik einzureichen. Alle Dienststellen, die statistische Meldungen, Monats-, Vierteljahresund Halbjahresmeldungen usw. seitens unterer Dienststellen erhalten, haben hierüber dem Amt ein geschlossene Meldung zuzustellen. Die gesamten im Amt Statistik zusammengetragenen organiſatoriſchſtatiſtiſchen Unterlagen stehen im Rahmen der Zuständigkeit den Parteidienststellen für Dienstzwecke zur Verfügung. Vor Beginn einer beabsich= tigten Erhebung ist es deshalb angebracht, sich zuerst mit dem Amt Statistik in Verbindung zu sehen.
Hauptorganisationsamt Hauptstelle Graphik · Diese Dienststelle ist im Aufgabenbereich des Reichsorganisationsleiters für die Ausführung aller erforderlichen zeichnerischen, graphischen und künstlerischen Darſtellungen und Entwürfe zuständig. Das gleiche gilt ſinngemäß für die Hauptstelle Graphik beim Gauorganisationsleiter und die Stelle Graphik beim Kreisorganiſationsleiter . Aus der Sonderstellung der Hauptstelle Graphik als Spezialdienststelle einerseits, dem Führungsanspruch der Parteifachdienststellen über diejenigen der angeschlossenen Verbände andererseits ergibt sich ihre fachliche Zuständigkeit für gleichgeartete Dienststellen der Partei und deren angeschlossene Verbände. Im Auftrage des Reichsbeauftragten für künstlerische Formgebung wird durch diese Dienſtſtelle eine Ausrichtung aller graphischen und künstlerischen Arbeiten für die Zwecke der NSDAP. und der ihr angeschlossenen Verbände vorgenommen.
Hauptorganisationsamt
Amt Vertikale Organisation Das Amt Vertikale Organisation ist verantwortlich für die Bearbeitung aller Fragen des Aufbaues, Ausbaues und der Überwachung der Parteiorganisation , Aufgabendarstellung, wertmäßige Einstufung und sinngemäße Bezeichnung der Dienststellen der NSDAP ., der NS . -Frauenschaft, des NSD. - Studentenbundes und des NSD. - Dozentenbundes sowie der angeschlossenen Verbände in allen Hoheitsgebieten .
167/168
Alle Reichsdienststellen der Partei, der NS.-Frauenschaft, des NSD.Studentenbundes und der angeschlossenen Verbände werden auf dem Gebiete der vertikalen Organisation beraten. Dem Amt obliegt weiter die ständige Überprüfung der Aufgaben und Zuständigkeiten aller Parteidienststellen , der NS.-Frauenschaft, des NSD.= Studentenbundes und des NSD . -Dozentenbundes und der angeſchloſſenen Verbände. Die sich hieraus ergebende weitere Arbeit des Amtes ist die zweckmäßige Abgrenzung der Aufgaben und Zuständigkeiten zwischen Parteidienststellen, Gliederungen und angeschlossenen Verbänden und endlich die Ausarbeitung von notwendigen Änderungsvorschlägen. Dasselbe trifft zu für die Ausarbeitung von Vorschlägen über die Aufgabenund Zuständigkeitsabgrenzung zwischen Partei, Staat und sonstigen Orga= nisationen und Körperschaften. Über die Eingliederung von Organisationen als angeschlossene Verbände oder betreute Organisationen der NSDAP. und über die Ausgliederung solcher Verbände aus dem Bereich der NSDAP . erstellt das Amt entsprechende Vorschläge. Die Stellenpläne und Unterlagen über die Aufgabenbeschreibung der einzelnen Dienststellen werden im Amt geführt und geben einen Überblick über den Aufbau der gesamten Partei. Die Errichtung von Hauptämtern, Ämtern, Hauptstellen uſw. innerhalb der Partei ist mit Begründung beim Reichsorganiſationsleiter zu beantragen. Die Bearbeitung erfolgt durch das Amt Vertikale Organiſation. Die Einrichtung von Dienststellen innerhalb der angeschlossenen Verbände erfolgt mit seinem Einvernehmen . Die genehmigte Errichtung von Dienſtſtellen innerhalb der Partei wird vom Reichsorganisationsleiter jeweils in Form von Anordnungen den zuständigen Dienststellen bekanntgegeben und veröffentlicht . Für die Personalämter der Partei sind die Dienststellenpläne im Organiſationsbuch der NSDAP. und die zusäßlich vom Reichsorganiſationsleiter bekanntgegebenen Dienſtſtellenpläne die Unterlage für zu verleihende Politische-Leiter-Dienstränge. Eine weitere Aufgabe des Amtes ist die Bearbeitung von Fragen des Vereins- und Verbändewesens mit dem Ziel einer größeren organisatorischen Ordnung in Übereinstimmung mit der Partei-Kanzlei .
Hauptorganisationsamt
Amt Gebietliche Organisation Das Amt bearbeitet sämtliche Fragen der gebietlichen Einteilung der Partei sowie der gebietlichen Angleichung der Gliederungen, der angeschlossenen Verbände, des Staates, der kommunalen Verwaltung, der Wirtschaft und sonstiger die Partei interessierenden Organisationen. 17 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
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Die gebietliche Einteilung der Partei richtet sich nach den Richtlinien des Reichsorganisationsleiters der NSDAP . Das Amt ist deshalb allein zuständig für die gesamte gebietliche Einteilung der NSDAP . und steht seine Hauptaufgabe in der Schaffung zweckmäßiger Bereiche : Ortsgruppen, Kreise und Gaue. Es ist bestrebt, mit den Organiſationen der Partei und des Staates nach Möglichkeit Grenzübereinstimmungen herbeizuführen. Gebietliche Neueinteilungen. Veränderungen, Zusammenlegungen, Teilungen und Angleichungen sowie Namensänderungen von Hoheitsgebieten uſw. bedürfen der Genehmigung des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP. Anträge hierfür ſind mit Begründungen und entsprechenden Unterlagen auf dem Dienstweg dem Amt einzureichen . Das Amt ist weiterhin zuständig für die Bearbeitung gebietlicher Organisationskarten, Orts-, Kreis- und Gauverzeichnisse. Vor Herausgabe derartiger Unterlagen ſind dieſe dem Amt vorzulegen . Alle im Amt Gebietliche Organisation erstellten Unterlagen, wie Gebietskarten, gebietsſtatiſtiſchen Übersichten und Verzeichnisse stehen jederzeit für Dienstzwecke auf Anforderung zur Verfügung.
Hauptorganisationsamt
Amt Uniform und Ausrüstung 1. Überwachung der Einführung von Uniformen, Ausrüstungen, Abzeichen, Fahnen, Dienſtſtellenschildern usw. seitens der Dienststellen der NSDAP ., der Gliederungen (NSD. - Studentenbund, NSD. -Dozentenbund , NS. -Frauenschaft) und der angeſchloſſenen Verbände. 2. Sämtliche dieserhalb vorgesehenen Beschaffungsvorhaben bedürfen der Genehmigung durch den Reichsorganisationsleiter der NSDAP.— Hauptorganiſationsamt, Prüfungs- und Beſchaffungsamt —, das im Einvernehmen mit der Reichszeugmeisterei der NSDAP . arbeitet. 3. Durch das Prüfungs- und Beschaffungsamt haben alle Neueinführungen sowie Vorschläge von Neueinführungen zu gehen. Dienststellen Auskunft bei 4. Es gibt allen schlägige Angelegenheiten.
Unklarheit über ein-
5. Es ist zugleich Verbindungsstelle zur Reichszeugmeiſterei. 6. Bei Zweckmäßigkeit vertritt es die Vorschläge und setzt sich für die Ermöglichung der Beschaffung ein. Ungeeignete Vorschläge werden mit Begründung und unparteiiſcher Stellungnahme dem Antragsteller zurückgereicht.
170
7. Das Prüfungs- und Beschaffungsamt arbeitet im Auftrag bzw. auf Wunsch anderer Dienststellen der Partei Vorschläge und Entwürfe praktischer und symbolischer Art für die Partei einſchließlich der Gliederungen und angeschlossenen Verbände aus . (Im Einvernehmen mit der jeweils für die Genehmigung zuständigen Dienststelle.)
Hauptorganisationsamt
Amt Organisationsausrichtung Dieses Amt hat insbesondere die Aufgabe der ständigen Überprüfung des Block-, Zellen- und Ortsgruppensystems der NSDAP., ferner der sachlichen Ausrichtung der Politischen Leiter, insbesondere der Orts gruppen , Zellen- und Blockleiter. Es ist verantwortlich für die Erstellung von Hilfsmitteln und Unterlagen für die Arbeit der Politischen Leiter. Es arbeitet Lehrstoffe aus zur Verwendung auf Ordensburgen, Führerſchulen und Führertagungen über die Aufgaben und den organiſatorischen Aufbau der Partei sowie über die notwendige sachliche Ausrichtung der Politischen Leiter. Eine weitere Aufgabe des Amtes ist die zusätzliche Auslese, Ausrichtung und Förderung von Politiſchen Leitern, die für die Organiſationsarbeit besonders geeignet sind. Zum Aufgabenbereich des Amtes gehören weiterhin die Ausarbeitung von Richtlinien für Dienstbesprechungen in den Ortsgruppen, Zellen und Blocks, für die Herausgabe von Richtlinien zur Ausrichtung der Politischen Leiter in den Fragen der Diensterziehung und Dienstauffassung so= wie für die Durchführung von Leistungswettkämpfen in den Ortsgruppen . Ferner ist das Amt für die periodische Erstellung der Politischen-Ortsgruppen-Kartei und ihre Auswertung verantwortlich.
Hauptorganisationsamt
Amt Organisationsſchrifttum Das Schrifttum über die Organiſation der NSDAP . macht durch seine besondere Bedeutung eine Überwachung und planmäßige Lenkung notwendig. Die Vielgestaltigkeit der Organiſationsarbeit macht weiter eine intenſive Aufklärung über Maßnahmen der Organiſation notwendig, und zwar vornehmlich durch Aufklärungsartikel in Schulungsund Mitteilungsblättern sowie in der Presse, in Jahrbüchern usw.
17.
171
Überwachung und Auswertung Das Amt sorgt für die Auswertung aller Organiſationsanordnungen und mitteilungen. Es hat weiterhin die Aufgabe, die Einhaltung einheitlicher Organisationsbezeichnungen zu überwachen. Dem Lektorat des Amtes obliegt in engster Zusammenarbeit mit der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion die Prüfung alles freien Schrifttums bezüglich der darin enthaltenen Abhandlungen über die Organisation der NSDAP. Hilfsmittel für die Prüfungs- und Aufklärungsarbeit sind das Organiſationsarchiv und die Organiſations-Karteien. Unter die Bearbeitung des Organiſationsſchrifttums fällt insbesondere die Bearbeitung der Neuauflagen des Organiſationsbuches der NSDAP . , der Erstellung von Ergänzungsbänden, von Jahrbüchern, von Uniformtafeln, Anschriftenverzeichnissen der NSDAP ., Chroniken, Urkunden usw.
172
Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP.
Hauptperſonalamt
und Personalämter
Das Hauptpersonalamt arbeitet im Auftrag des Reichsorganisationsleiters und ist ihm für seine geſamte Tätigkeit verantwortlich. Das Hauptperſonalamt hat folgende
Aufgaben Das Hauptperſonalamt der NSDAP . und die Personalämter der übrigen Hoheitsgebiete haben die Aufgabe : a) dem Hoheitsträger bei der Auswahl der Politiſchen Leiter beratend zur Seite zu stehen, b) Parteigenossen entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen als Politische Leiter zu fördern, c) den Führernachwuchs für die Gliederungen und angeschlossenen Verbände der Partei sicherzustellen,
d) zu verhindern, 1. daß in Dienststellen der Partei , ihren Gliederungen und ange= schlossenen Verbänden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haupt-, neben- oder ehrenamtlich beschäftigt werden, die charakterlich oder weltanschaulich dazu nicht geeignet sind, 2. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen , die aus irgendwelchen schwerwiegenden Gründen aus einer Dienststelle entfernt werden mußten, wieder in eine andere Dienststelle der Partei eingesetzt werden. Als Grundlage zur Durchführung dieser Aufgabe werden in den Perſonalämtern die Personalakten der Politischen Leiter, Walter und Warte sowie NSF. -Leiterinnen und -Walterinnen geführt. Den einzelnen Ämtern der Partei sowie den angeschlossenen Verbänden und den Gliederungen NS.-Frauenschaft, NSD.- Studentenbund und NSD.-Dozentenbund ist eine Personalaktenführung für die in ihren Amtern tätigen Politischen Leiter, Walter und Warte bzw. NSF. -Leiterinnen und Walterinnen verboten . Zur Erreichung des unter d) aufgeführten Zieles wird im Hauptperſonalamt eine zentrale Warnkartei geführt.
173
Die angeschlossenen Verbände und Gliederungen , soweit dieſelben vom Hauptpersonalamt betreut werden, können die ihnen unterstehenden Mitarbeiter karteimäßig erfaſſen.
Personalaktenführung Beim Reichsorganiſationsleiter der NSDAP., Hauptperſonalamt, werden die Personalakten für nachfolgende Politische Leiter, Walter und Warte sowie NSF.-Leiterinnen und -Walterinnen geführt. a) Politische Leiter, Walter und Warte sowie NSF.-Leiterinnen und -Walterinnen der Reichsleitung, b) Stellvertretende Gauleiter, Gauhauptamtsleiter, Gauamtsleiter, Gaufrauenschaftsleiterinnen, c) Kreisleiter, Im Gauperſonalamt werden geführt : a) alle Politischen Leiter, Walter und Warte sowie NSF.-Leiterinnen und -Walterinnen der Gauleitung, b) Kreisleiter, c) alle Politischen Leiter, Walter und Warte, NSF.-Leiterinnen und -Walterinnen der Kreisleitung, d) Ortsgruppenleiter. Im Kreisperſonalamt werden geführt : Personalakten der Politiſchen Leiter, Walter und Warte sowie NSF.Leiterinnen und -Walterinnen der Kreis- und Ortsgruppenleitungen. Im Ortsgruppenperſonalamt, ſoweit ein solches errichtet keine Personalakten, sondern eine Personalkartei geführt.
ist, werden
Die Personalämter der Partei führen die Dienstranglisten für Politische Leiter in Form einer gebietlich geordneten Stellenbeseßungskartei. Durch sie ist die Möglichkeit gegeben, die Ernennungen, Beförderungen und Enthebungen laufend zu beobachten. Das Hauptperſonalamt hat folgende Planstellen : I. Hauptstelle Geschäftsführung
1. Stelle : Suchkartei und Aktenanlage 2. Stelle : Perſonalaktenregiſtratur und Schriftgutablage
3. Stelle : Postbearbeitung 174
Hauptperfonalamt Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP.
Hauptpersonalamt
Geschäftsführung
Amt Politische Leiter
Amt für Nachwuchs
Amt Personelle Sonderaufgaben
Reichsleitung
Personalhauptstelle Krössinsee
Ahnennachweis und thegenehmigung
Gave (Gruppe 1)
Personalhauptstelle Sonthofen
Eignungsprü Tung und Warnkartei
Gove (Gruppe II)
Personalhauptstelle Vogelsang
Auszeichnungen
Personaleinsatz
Stabspersonal Auswahl und Einberufung Finanzielle Betreuung Beurteilung und Einsatz
Gauleiter disziplinär übergeordnet Gau Personalamt
Politische Leiter
Führernachwuchs
Geschäftsführung
Ahnennachweis
Politische Beurteilung
Auszeichnungen
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Kreispersonalamt
Politische Leiter
Führernachwuchs
Geschäftsführung
Ahnennachweis
Politische Beurteilung
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet Ortsgruppenpersonalamt
175
II. Amt Politische Leiter 1. Hauptstelle : a) Stelle : b) Stelle: c) Stelle:
Reichsleitung Politische Führungsdienststellen Deutsche Arbeitsfront Übrige angeschlossene Verbände und Gliederungen
2. Hauptstelle : Gaue ( Gruppe I) a) Stelle: Gauleitungen (Gruppe I) b) Stelle: Kreisleitungen ( Gruppe I)
3. Hauptstelle : Gaue ( Gruppe II) a) Stelle : Gauleitungen (Gruppe II) b) Stelle: Kreisleitungen ( Gruppe II) 4. Hauptstelle: Personaleinſak a) Stelle: Kommandierungen III. Amt für Nachwuchs
1. Hauptstelle : Personalhauptstelle Kröſſinſee 2. Hauptstelle : Personalhauptstelle Sonthofen 3. Hauptstelle: Personalhauptstelle Vogelsang 4. Hauptstelle: Stabspersonal a) Stelle: Bearbeiter 5. Hauptstelle : Auswahl und Einberufung a) Stelle: Ordensburgen b) Stelle: Adolf-Hitler- Schulen c) Stelle: Führernachwuchskartei 6. Hauptstelle: Finanzielle Betreuung a) Stelle : Bearbeiter 7. Hauptstelle : Beurteilung und Einsat a) Stelle: Beurteilung b) Stelle: Einsatz
IV. Amt Perſonelle Sonderaufgaben 1. Hauptstelle : Ahnennachweis und Ehegenehmigung a) Stelle : Ahnennachweis b) Stelle: Ehegenehmigung 2. Hauptstelle : Eignungsprüfung und Warnkartei
a) b) c) d) 175a
Stelle: Reichsdienststellen Stelle: Gau- und Kreisdienststellen Hilfsstelle : Prüfungsunterlagen Stelle: Prüfung der Warnmeldungen
e) Stelle : Auswertung der Warnmeldungen f) Stelle: Warnbartei g) Hilfsstelle : Registratur 3. Hauptstelle : Auszeichnungen a) b) c) d) e) f)
Stelle : Antragsvorprüfung Stelle : Antragsbearbeitung - Gaue (Gruppe I) Hilfsstelle : Bearbeiter Stelle : Antragsbearbeitung-Gaue (Gruppe II) Hilfsstelle: Bearbeiter Stelle: Zentralnachweiskartei
Das Gau-Personalamt hat folgende Planstellen : 1. Hauptſtelle : Politische Leiter a) Stelle : Bearbeiter b) Stelle: Bearbeiter c) Stelle: Begutachtung 2. Hauptstelle: Führernachwuchs a) Stelle : Bearbeiter
3. Hauptstelle : Ahnennachweis 4. Hauptstelle : Geschäftsführung a) Stelle: Kartei b) Stelle: Zentralpersonalakten Lage
Regiſtratur
Schriftgutab-
5. Hauptstelle: Politische Beurteilung a) Stelle : Bearbeiter
6. Stelle: Auszeichnungen
Das Kreis-Perſonalamt hat folgende Planstellen : 1. Hauptstelle: Politische Leiter
2. Hauptstelle : Führernachwachs 3. Hauptstelle : Ahnennachweis
4. Hauptstelle : Geschäftsführung a) Stelle : Kartei b) Stelle : Personalakten- Registratur, Schriftgutablage 5. Hauptstelle: Politische Beurteilung
175b
Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP .
Hauptschulungsamt
und Schulungsämter Überblick über die gesamte zuläffige Schulungstätigkeit in den Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden
Der Reichsorganisationsleiter ist zugleich Reichsschulungsleiter. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . ist für die weltanschaulichpolitische Ausrichtung und Auslese der in der NSDAP . tätigen Politischen Leiter, der in den Gliederungen und angeschlossenen Verbänden abge= stellten Politischen Leiter ( einschließlich NS.-Frauenschaft) und der Walter, Warte und Obmänner der Gliederungen und angeschlossenen Verbände verantwortlich. Zur Durchführung dieser Aufgabe bedient er sich des zu seinem Arbeitsbereich gehörigen Hauptschulungsamtes. Es werden durch das Hauptſchulungsamt bzw. durch die Schulungsämter der NSDAP . betr. weltanschaulicher Schulung unmittelbar erfaßt: 1. Die Politischen Leiter der NSDAP. (einschließlich aller Politischen Leiter der NSDAP . , die zur Dienstleistung in die angeschlossenen Verbände und betreuten Organiſationen abgeſtellt sind, und Parteiredner) . 2. Die Mitglieder der NSDAP., ſoweit ſie ſich freiwillig beteiligen . 3. Die Leiterinnen und Walterinnen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks. 4. Die Obmänner, Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront einschließlich der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" und der Wertschar. 5. Die Walter der NSV. und die NSV . - Schwestern 6. Die Obmänner bzw. alle Führenden in der NSKOV . 7. Die Walter des RDB . 176
8. Die Obmänner des NSD .-Ärztebundes. 9. Die Walter und Mitglieder des NS.-Lehrerbundes. 10. Die Führenden des NS.-Rechtswahrer-Bundes. 11. Die Führenden und Mitglieder des NSD.- Studentenbundes. 12. Die Führenden und Mitglieder des NSD.-Dozentenbundes . 13. Die Walter des NSBDT. 14. Die Führenden des NS.-Reichsbundes für Leibesübungen. 15. Die Führenden des Kolonialpolitischen Amtes.
Das Hauptſchulungsamt hat folgende Planſtellen : I. Hauptstelle Geschäftsführung 1. Stelle: Registratur II. Hauptstelle Persönlicher Referent
III. Hauptstelle Bauplanung IV. Amt Lehrwesen 1. Hauptstelle : Planung und Lehrstoffbearbeitung a) Stelle : Schulungspläne angeschlossener Verbände 2. Hauptstelle : Lehrmittel 3. Hauptstelle : Bücher und Zeitschriftenauswertung a) Stelle : Informationsdienst b) Stelle : Archiv
4. Hauptstelle : Büchereiwesen a) Stelle : Bibliothek der Dienststelle b) Stelle : Verbotsbücherei 5. Hauptstelle: Vortragswesen -
Themengestaltung
6. Hauptstelle: Lichtbild und Film a) Stelle : Planung und Durchführung
V. Amt Aktive Schulung 1. Hauptstelle : Reichslehrgänge a) Stelle : Laufende Lehrgänge
176a
Hauptschulungsamt und Schulungsämter Der Reichsorganisationsleiter
Hauptschulungsamt
Ordensburgen
பெம்ம்
Geschäftsführung
Redaktionelle Schulungsmittel
Aktive Schulung
Lehrwesen
Einberufung
Ordensburgen
Redaktion Schulungsbriefe
Schulungsbetrieb
Lehrplangestaltung
Spezial- und Wiederholungskurse
Adolf-HitlerSchulen
Redaktion Hoheitsträger
Bearbeiter für laufende Reichslehrgänge
Schulungsplan der angeschl. Verbände
Auslese
Geschäftsführung u. Archiv
Rednereinsatz
Vortragswesen
Redaktionsarchiv
Berichtswesen
Büchereiwesen
Vertriebsinspektion
Sachliche Berichtsauswertg.
BücherundZellschriftenauswertung Bücherauswertung
Gauleiter disziplinär übergeordnet
GauSchulungsamt
GauSchulungsburo Beauftragter für den Schulungsbrief
Aktive Schulung
Lehrwesen
Einberufung
Büchereiwesen
Schulungsredner
Geschäftsstelle
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Kreisschulungsamt
KreisSchulungsburg Beauftragter für den Schulungsbrief
Aktive Schulung
Lehrwesen
Einberufung
Büchereiwesen
Schulungsredner Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Ortsgruppenschulungsamt 176b
2. Hauptstelle : Schulung der angeschlossenen Verbände 3. Hauptstelle : Weltanschauliche Feierstunden und Lebensfeiern 4. Hauptstelle : Lehrer- und Schulungsrednerwesen a) Stelle : Einsaß der Schulungsredner 5. Hauptstelle : Gau-, Kreis- und Ortsgruppenſchulung 6. Hauptstelle : Schulung von Volksdeutſchen 7. Hauptstelle: Berichtswesen
a) Stelle : Berichtauswertung b) Stelle : Statistische Bearbeitung
VI. Amt Zentrale Einberufung 1. Hauptstelle : Ausleje 2. Hauptstelle : Spezial- und Wiederholungskurse 3. Hauptstelle: Einberufung für die angeschlossenen Verbände
VII. Amt Redaktionelle Schulungsmittel 1. Hauptstelle : Redaktionelle Bearbeitung Schulungsbriefe a) Stelle : Redaktionsarchiv Schulungsbriefe 2. Hauptstelle : Redaktionelle Auswertung Schulungsbriefe 3. Hauptstelle : Sondervorhaben 4. Hauptstelle : Bildschriftleitung Schulungsbriefe und Hoheitsträger 5. Hauptstelle: Redaktionelle Bearbeitung Hoheitsträger
6. Hauptstelle: Verwaltung und Vertrieb a) Stelle : Vertriebsinspektion Schulungsbrief b) Stelle : Vertriebsinspektion Hoheitsträger 7. Hauptstelle : Künstlerische Gestaltung und Graphik
VIII. Amt Ordensburgen IX. Amt Adolf-Hitler- Schulen 1. Hauptstelle : Planung und Lehrstoffbearbeitung X. Amt Reichsſchulungsburgen a) Hauptstelle : Lehrer b) Hauptstelle : Lehrer c) Hauptstelle : Lehrer 176c
Das Gauſchulungsamt hat folgende Planſtellen : I. Hauptstelle : Geschäftsführung und zentrale Einberufung
II. Hauptstelle : Lehrwesen 1. Stelle: Planung und Lehrstoffbearbeitung III. Hauptstelle : Aktive Schulung 1. Stelle: Schulung Partei und angeschlossene Verbände
IV. Hauptstelle : Lehrer- und Schulungsrednerweſen V. Hauptstelle : Redaktionelle Schulungsmittel VI. Hauptstelle : Büchereiwesen
VII. Hauptstelle : Weltanschauliche Feierstunden und Lebensfeiern VIII. Hauptstelle : Gauschulungsburg 1. Stelle : Lehrer 2. Stelle : Lehrer.
Das
Kreisschulungsamt hat folgende Planstellen:
I. Hauptstelle : Lehr- und Schulungsrednerwesen II. Hauptstelle : Aktive Schulung und zentrale Einberufung III. Hauptstelle : Redaktionelle Schulungsmittel IV. Hauptstelle: Büchereiwesen V. Hauptstelle: Weltanschauliche Feierstunden und Lebensfeiern VI. Hauptstelle: Kreisschulungsburg.
176d
Aufgaben I.
Das Hauptschulungsamt der NSDAP .
Amt Lehrwesen Bearbeitung des Lehrstoffes, der Lehrpläne, des Lehrmaterials. Zuſammenarbeit mit wiſſenſchaftlichen Instituten. Ausrichtung der Lehrer. Herausgabe von Lehrstoffanweiſungen für die Schulung der NSDAP . Bearbeitung eines Vortragsarchivs, Erfassung und Erstellung von Lehrmitteln.
Amt Attive Schulung Organisation und Überwachung des Schulungsbetriebes an den Schulungsburgen der NSDAP . Organisation und Überwachung aller übrigen Schulungsmaßnahmen . Auslese, Ausbildung und Einsatz der . Schulungsredner. Erfassung des Lehrerwesens in Schulungs- und Ordensburgen. Durchführung von Reichslehrgängen und Tagungen. Planung und Erfaſſung der Schulungsbauten . Überwachung der Einhaltung der Lehrpläne. Inspektion des Unterrichtes. Überwachung der fachlichen Schulung der Verbände. Sammlung und Auswertung der Berichte. Auswertung der Beurteilungsbogen. Abgabe von Tätigkeitsberichten.
Amt Zentrale Einberufung Mitarbeit bei der Musterung für die Ordensburgen. Einberufung der Politischen Leiter zu Lehrgängen auf den Kreis-, Gau- und Reichsschulen. Enge Zusammenarbeit mit dem Hauptperſonalamt. Ausgabe von Fahrpreisermäßigungsscheinen. Hauptstellen : Spezial- und Wiederholungskurse, Auslese.
Amt Redaktionelle Schulungsmittel Herausgabe des Schulungsbriefes der NSDAP . , des „ Hoheitsträgers" und Leitung der redaktionellen Schulungsarbeit der Partei. ( Der Schriftleiter fann zum Hauptstellenleiter ernannt werden.)
Amt Ordensburgen Zuständig für die weltanschauliche, körperliche und geistige Erziehung auf den Ordensburgen der NSDAP ., Aufbau der Institute, ständige
177
weltanschauliche und pädagogische Ausbildung der an den Burgen tätigen Lehrer, Bestimmung des Vortragswesens, einheitliche Ausrichtung der Stammführer ; Einrichtung und Aufbau der Büchereien, Gestaltung der Freizeit der Ordensjunker ; Ausbildung in allen Sport = arten.
Amt Adolf-Hitler-Schulen In Zusammenarbeit mit der Reichsjugendführung Aufbau der Lehrund Stoffpläne ; Zuſammenſtellung der Lehr- und Unterrichtsmittel der Adolf-Hitler-Schulen ; Festsetzung des Raumprogramms für den Bau der Schulen ; Mitbeteiligung an der Auslese der Erzieher und Erzieheranwärter sowie Aufsicht über ihre Weiterbildung ; Mitbeteiligung an der Auslese der Adolf-Hitler-Schüler ; ständige Betreuung der AdolfHitler- Schulen . Amt Reichsschulungsburgen
II.
Das Gauschulungsamt der NSDAP. Der Gauſchulungsleiter wird vom Gauleiter im Einvernehmen mit dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP . berufen. Der Aufbau des Gauschulungsamtes der NSDAP. entspricht dem Aufbau des Hauptschulungsamtes. Stellenplan siehe Seite 176 d . Von den Aufgaben sind insbesondere zu nennen: a) Leitung der Gauſchulungsburgen. Organiſation und Durchführung der Schulung an den Gauſchulungsburgen der NSDAP. Überwachung der Fachschulen der Verbände und Gliederungen. b) Auslese der Teilnehmer zu den Lehrgängen der Gauſchulungsburgen. c) Zusammenarbeit mit den Schulungsbeauftragten der Gliederungen und angeschlossenen Verbände im Rahmen der festgelegten Aufgaben und Zuständigkeiten. d) Überwachung der Tätigkeit der Kreisschulungsleiter. e) Vertrieb der Schulungsbriefe. f) Bildung und Betreuung des notwendigen weltanschaulich-politischen Schulungsrednerstabes. 178/179
III.
Das Kreisschulungsamt der NSDAP . Der Kreisschulungsleiter wird vom Kreisleiter im Einvernehmen mit dem Gauschulungsleiter der NSDAP . berufen. Die Aufgaben des Kreisschulungsleiters entſprechen im allgemeinen denen des Gauſchulungsleiters. Ihm obliegen insbesondere : a) Vorschlag der Teilnehmer zu den Lehrgängen der Gauſchulungsburg . b) Organiſation und Durchführung der weltanschaulich-politiſchen Schulung im Kreisgebiet . c) Betreuung der Kreisſchulungsburg. Veranstaltung von Lehrgängen bzw. Wochenendkursen.
d) Vertrieb der Schulungsbriefe. e) Überwachung der fachlichen Schulung der Verbände. f) Bildung und laufende Ausrichtung des weltanschaulich-politischen Schulungsrednerſtabes. Der organisatorische Aufbau des Hauptschulungsamtes setzt sich auch für die Kreisschulungsämter ſinngemäß fort. Übersicht über die Planstellen fiehe Seite 176 d.
IV. Das Ortsgruppen - Schulungsamt der NSDAP . Der Ortsgruppenſchulungsleiter wird vom Ortsgruppenleiter im Einvernehmen mit dem Kreisschulungsleiter berufen . Der Ortsgruppenſchulungsleiter hat folgende Aufgaben : a) Organisatorische Vorbereitung der Schulungsabende. b) Einsatz der Schulungsredner zwecks Schulung, insb. der Block- und Zellenleiter und aller in der Partei ( einschl . der Gliederungen und angeschlossenen Verbände) führenden Parteimitglieder im Ortsgruppenbereich sowie freiwillig teilnehmender Parteigenoſſen. c) Vorschlag der Teilnehmer für die Kreisschulungsburgen aus den Teilnehmern an der Ortsgruppenschulung.
d) Vertrieb des Schulungsbriefes . 18 Die Organiſation der NSDAP ., 7. Aufl .
180
e) Überwachung der fachlichen Schulung der Verbände im Bereich der Ortsgruppe. Der Ortsgruppenschulungsleiter hat für eine einheitliche Durchführung der Schulungsarbeit im Bereich seiner Ortsgruppe Sorge zu tragen. Er ist nicht beauftragt, selbst zu ſchulen, sondern seine Aufgabe ist es, die Schulungsveranstaltungen, zu der die Gau- bzw. Kreisſchulungsredner als Vortragende eingesetzt werden, vorzubereiten und zu organisieren. Für die gesamte Schulungsarbeit gilt der Grundsatz (im Gegensatz zur Tätigkeit der Propaganda ) , daß sie sich nur an einen bestimmten, ausgewählten Kreis von Menschen wendet und daher bei ihren Veranstaltungen auf die übliche Form der Propagierung verzichtet. Aufgabe der Schulung soll es sein, Auslese zu betreiben. Diese Auslese erfolgt zunächst dadurch, daß die Teilnahme an den Schulungsveranstaltungen für die Parteigenoſſen grundsäßlich freiwillig ist und lediglich die Politischen Leiter usw. zu den Schulungsveranstaltungen pflichtmäßig herangezogen werden. Aus diesem Kreis erfolgt die Auslese für den Besuch der Kreisschulungsburgen und Gauſchulungsburgen, je nach Beteiligung und Bewährung in den Schulungsveranſtaltungen der Ortsgruppé auf Vorschlag des Hoheitsträgers. Die Redner der Schulungsabende werden jeweils aus dem Schulungsrednerstab des Gauschulungsamtes bzw. Kreisschulungsamtes zur Verfügung gestellt. Der Ortsgruppenſchulungsleiter hat für die rechtzeitige Benachrichtigung des Schulungsredners und die Festlegung der Termine, ähnlich wie der Ortsgruppenpropagandaleiter, Sorge zu tragen. Er hat außerdem dafür zu sorgen, daß die vom Hauptschulungsamt monatlich eingesetzten Schulungsthemen rechtzeitig und erschöpfend behandelt werden. Der Ortsgruppenschulungsleiter trägt daher innerhalb seines Bereiches die Verantwortung für die gesamte Schulungstätigkeit der NSDAP .
181
Personalfragen a) Die Ernennung zu Politiſchen Leitern und die Dienstrangverleihung regelt sich für alle Mitarbeiter in den Schulungsämtern nach den bestehenden Personalbeſtimmungen. b) Die weltanschaulich-politiſchen Schulungsredner in den Gauen und Kreisen (einschließlich der ständigen Lehrkräfte der Gau- bzw. Kreisschulungsburgen) gehören zum Stab des zuständigen Schulungsamtes. Sie werden vom Leiter des Schulungsamtes für die angesezten Schulungsabende der NSDAP . in den Ortsgruppen usw. zur Verfügung gestellt. c) Ausweise : Die Gauschulungsredner erhalten vom Hauptschulungsamt entsprechende Tätigkeitsausweise, die Kreisschulungsredner erhalten ihre Ausweise vom zuständigen Gauſchulungsamt.
Aufgabengebiet der gesamten weltanſchaulich - politiſchen Ausrichtung Hierzu gehören u . a. folgende Einzelgebiete : Vermittlung nationalsozialiſtiſcher Grundsätze auf den Gebieten der Innenpolitik, Außenpolitik, Rassen- und Vererbungslehre, Wirtschaftsund Sozialpolitik, Geschichte, Geopolitik, Kulturpolitik uſw.
Schulung der SA, 44, HJ., des NSKK., NSFK. ſowie RAD. Die weltanschauliche Schulung der Führerschaft dieser Gliederungen wird nach Weisungen des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP. seitens der zuständigen Dienststellen in gegenseitigem Einvernehmen mit dem Reichsorganisationsleiter, Hauptschulungsamt bzw. den Schulungsämtern der NSDAP . vorgenommen.
Weltanschauliche Ausrichtung Sämtliche seitens der NSDAP . in die angeſchloſſenen Verbände abgestellten Politischen Leiter werden, da sie als solche unmittelbar zum Stabe des zuständigen Hoheitsträgers der NSDAP . gehören, unabhängig von ihrer weiteren Tätigkeit als Walter, Warte und Obmänner in den angeschlossenen Verbänden, weltanschaulich allein und unmittelbar durch den zuständigen Schulungsleiter der NSDAP . ausgerichtet.
18*
181a
Die Schulungshauptstellen bzw. -ſtellen ( Abteilungen)
der angeschlossenen Verbände befassen sich mit der fachlichen Schulung der in ihnen tätigen Walter uſw. auf weltanschaulicher Grundlage. Die Themen müssen sich auf die praktische Aufgabe des betreffenden Verbandes bzw. der in demſelben tätigen Walter und Obmänner beziehen. Dieſe fachliche Schulung iſt eine ſelbſtändige ; ſie wird von den Schulungsämtern der NSDAP . überwacht. Sofern rein weltanschauliche Schulung vorgesehen ist (bei Lehrern, Studenten, Dozenten) , wird diese nach den Weisungen des zuständigen Schulungsamtes der NSDAP . vorgenommen. Die fachlichen Schulungsredner der Gliederungen und Verbände treten zum Stab des zuständigen Schulungswalters des angeſchloſſenen Verbandes im Reich bzw. in den Gauen bzw. Kreisen. Sie müssen durch den zuständigen Schulungsleiter der NSDAP. beſtätigt ſein. Die Schulungswalter der Verbände haben ihren Dienſtſig in der Dienststelle ihres Verbandes und gehören zum Stab des leitenden Walters des Verbandes.
Die propagandistiſche Tätigkeit gegenüber den Mitgliedern in den Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden obliegt der Reichspropagandaleitung sowie den Gau- und Kreispropagandaleitern der NSDAP . und in deren Auftrag den Propagandaabteilungen der angeschlossenen Verbände . Das Hauptschulungsamt arbeitet mit der Reichspropagandaleitung im engsten Einvernehmen.
Nicht an die Partei angeſchloſſene (unpolitische ) Verbände und Organiſationen ( Techniſche Nothilfe, Reichsluftſchußbund, Reichskriegerbund) betreiben keine eigene weltanschauliche Schulung. Ihre Tätigkeit ist eine fachlich-techniſche und als Ausbildung zu bezeichnen. Alle Führer, Unterführer, Vereinsführer, Dietwarte usw. können an der laufenden weltanschaulich-politischen Schulung der Ortsgruppe der NSDAP. ihres Wohnbereiches teilnehmen, sofern sie nicht schon als Politische Leiter oder Walter usw. eines angeschlossenen Verbandes erfaßt wer den. Die Führer, Unterführer, Vereinsleiter, Dietwarte usw. , die Parteigenossen sind, können an den Lehrgängen der Kreis- bzw. Gauſchulungsburgen der NSDAP . teilnehmen . Die Meldung erfolgt beim zuſtändigen 181b
Ortsgruppenschulungsleiter. Die Beauftragten dieser Organiſationen gehören nicht zum Stabe des Gau-, Kreis-, Ortsgruppenſchulungsleiters. Die Diet-Arbeit im NS.-Reichsbund für Leibesübungen, die sich auf die in Verbindung mit dem praktischen Turn- und Sportbetrieb wirksam werdenden völkischen Zuſammenhänge erstreckt, wird hiervon nicht berührt. Sie unterliegt der Aufsicht des jeweils zuständigen Schulungsamtes der NSDAP.
Sonderabkommen Die seitens des Reichsorganiſationsleiters herausgegebenen Richtlinien für die weltanschaulich-politiſche Schulung der NSDAP. und für die fachliche der angeschlossenen Verbände sowie über die Ausbildungsmaßnahmen der nicht angeschlossenen Organisationen machen den Abschluß irgendwelcher Sonderabkommen in den Gauen unnötig.
Schulungsmaßnahmen einzelner Ämter der NSDAP. Hinsichtlich der Schulungsmaßnahmen einzelner Ämter (Propagandaamt, Organisationsamt, Perſonalamt, Raſſenpolitiſches Amt, Amt für Agrarpolitik, Amt für Kommunalpolitik uſw. ) iſt analog den Schulungsaufgaben der angeschlossenen Verbände und der sie betreuenden Parteiämter folgende Regelung getroffen : Die Ausrichtung der einem solchen Parteiamt direkt unterstehenden Politischen Leiter ist eine sachliche, d . h . sie beschränkt sich auf die ſpeziellen Aufgaben des betreffenden Amtes. Von allen seitens eines Parteiamtes für die ihm diſziplinär und fachlich Unterſtehenden beabsichtigten allge= meinen weltanschaulichen Schulungsmaßnahmen ist dem Reichsorganis ſationsleiter, Hauptschulungsamt bzw. dem zuständigen Gau- bzw. Kreisschulungsleiter der NSDAP . vorher Kenntnis zu geben. Diese Schulungsmaßnahmen unterstehen der Aufsicht des zuständigen Schulungsamts und können nur im Einvernehmen mit diesem durchgeführt werden. Die Leitung liegt bei dem betreffenden Amt. Sofern sich die Durchführung geschlossener sachlicher Lehrgänge für Politische Leiter der Ämter, denen kein angeschlossener Verband unterstellt ist und denen eine von einem solchen Verband unterhaltene Schule nicht zur Verfügung steht, notwendig macht, können solche Lehrgänge an den Schulungsburgen der Partei durchgeführt werden.
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Die Schulungsburgen der NSDAP . und die Fachſchulen der Gliederungen und Verbände 1. Die Schulungsburgen der NSDAP . dienen der weltanschaulich-politischen Ausrichtung der Politischen Leiter der NSDAP . und der Walter und Warte der Verbände. Sie unterstehen der alleinigen Aufsicht des Gauschulungsleiters bzw. Kreisschulungsleiters. Sofern dieser sich nicht selbst die Leitung der Schule vorbehält, kann er einen Parteigenoſſen als Schulleiter abstellen. (Die Bezeichnung Gau- bzw. Kreisſchulungsburg kann nur nach vorheriger Genehmigung durch den Reichsorganisationsleiter, Hauptschulungsamt für eine bestehende oder neu zu errichtende Gau- bzw. Kreisſchule angewendet werden . )
2. Die Schulen der Verbände sind Fachschulen. Ihre Arbeit ist eine selbſtändige. Sie unterliegt in fachlicher Hinsicht der Aufsicht des Schulungswalters des betreffenden Verbandes. Die Zahl der Schulen wird im Einvernehmen mit dem Reichsorganisationsleiter, Hauptschulungsamt, festgelegt. Die Leiter der Fachschulen müſſen Parteigenoſſen ſein.
3. Besetzung der Schulungsburgen und Ordensburgen der NSDAP . (Für die Schulungsburgen gilt ſinngemäß A, B, a, erſter Abſak, b, c, d, e, f.)
Es wird geführt : A. Perſonal der Verwaltung (Kämmerer, Verwalter uſw.) B. Stammpersonal (Burgkommandant bzw. Schulleiter, Führer- und Lehrpersonal. Das Lehrpersonal ist zu einem geschlossenen Lehrkörper unter dem Hauptſchulungsamt zuſammengefaßt. ) Beim Stammperſonal der Ordensburgen unterscheiden wir insbesondere : a) Der Burgkommandant iſt der allein verantwortliche Führer auf der Ordensburg. Der Burgkommandant verbleibt in seiner gesamten Dienstzeit auf ein und derselben Ordensburg. Dem Burgkommandanten steht zur Seite :
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b) Ein Adjutant und der c) Stab (Exerziermeister, Verwaltungsführer usw. ) . besondere folgende Unterteilung zu beachten :
Hier ist
ins-
d) Verantwortliche Lehrer für die körperliche Ertüchtigung und Ausrichtung der Schüler ( Exerziermeister, Sportlehrer usw.) . e) Verantwortliche Lehrer für weltanschauliche und geistige Erziehung der Ordensjunker. f) Dazu kommt ein verantwortlicher Lehrer, dem die Vermittlung der Umgangsformen obliegt. Dem Burgkommandanten unterstehen unmittelbar : g) Drei Bereitschaftsführer (für 300-400 Mann) . Dem Bereitschaftsführer steht ebenfalls ein Adjutant zur Verfügung. Der dienstälteste Bereitschaftsführer führt die erste Bereitschaft. Er vertritt gleichzeitig bei Verhinderung den Burgkommandanten. Das Höchstalter der Bereitschaftsführer beträgt bei Einstellung 40 Jahre. Der Bereitschaftsführer verbleibt in seiner gesamten Dienstzeit auf ein und derselben Ordensburg.
Den Bereitschaftsführern unterstehen : h) Hundertschaftsführer : Die Hundertschaftsführer bleiben 6 Jahre auf einer Ordensburg im Dienst. Sie werden in Zukunft laufend den Jahrgängen der Ordensburgen entnommen. Hundertschaftsführer werden zur gegebenen Zeit in den höheren Parteidienst übernommen. Das Höchstalter der Hundertschaftsführer beträgt bei Einstellung 35 Jahre. Den Hundertschaftsführern unterſtehen : i) Kameradschaftsführer (für 50 Mann) . Die Kameradschaft stellt gleichzeitig das Seminar der geistigen und weltanschaulichen Erziehung dar. Der Kameradschaftsführer muß sportlich gut durchgebildet sein. Die Kameradschaftsführer werden in Zukunft laufend den Jahrgängen der Ordensburgen entnommen. Bei Zweckmäßigkeit wird der einzelne nach beendigter Ausbildung
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in den aktiven Parteidienst übernommen und erst zu einem späteren Zeitpunkt als Kameradschaftsführer zurücbeordert. Kameradschaftsführer werden zur gegebenen Zeit in den höheren Parteidienst übernommen . Höchſtalter beträgt 30 Jahre. k) Gemeinschaftsführer Die Kameradschaften sind unterteilt in Gemeinschaften, die jeweils von einem Gemeinschaftsführer geleitet werden. Die Einstellung des Stammperſonals erfolgt auf Grund einer Muſterung, für die Gauamtsleiter, Kreisleiter, Kreisamtsleiter und Ortsgruppenleiter in Betracht kommen. Bei der Musterung des Stammpersonals gelten die gleichen Bestimmungen wie bei der der Ordensjunker. C. Hauptlehrer und Gaſtlehrer a) Hauptamtlich tätige, dem Hauptschulungsamt unmittelbar unterstehende Wissenschaftler usw. und b) die Reichsleiter, Gauleiter und Hauptamtsleiter der NSDAP. c) Es gibt jedoch auch Lehrer ( Schulungsreferenten) , die zum Stammpersonal einer Ordensburg gehören und gleichzeitig je nach Zweckmäßigkeit als Gastlehrer an anderen Ordensburgen bzw. Parteischulen tätig sein können.
D. Lehrfächer find : 1. Raſſenlehre (zu lehren durch je einen Biologen und Philoſophen) . 2. Geschichte (zu lehren durch je einen Lehrer für alte, mittlere und für neue Geschichte) . 3. Weltanschauung und Philoſophie.
4. Kunst und Kultur. 5. Wirtschafts- und Soziallehre.
6. Wehrwissenschaft. 7. Praktische politiſche Parteiarbeit.
4. Musterungsbeſtimmungen für die Teilnehmer an den Lehrgängen auf den Ordensburgen. Die Musterung erfolgt durch eine Kommiſſion, bestehend aus dem Reichsorganisationsleiter, Gauleiter, Kreisleiter, dem zuständigen Per-
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ſonalamtsleiter und dem Vertrauensarzt des Amtes für Volksgesundheit. Die Meldung erfolgt freiwillig beim Ortsgruppenleiter. Voraussetzung für die Zulaſſung zur Ordensburg : a) Der Bewerber muß eine Dienstleistung als Politischer Leiter oder SA.-, 4-, NSKK.- oder NSFK.-Mann bzw. -Führer oder als Angehöriger bzw. Führer der Hitler-Jugend nachweiſen können. b) Volle Gesundheit und Fehlerfreiheit. c) Erbgesundheit und arische Abstammung. d) Positives Urteil des Hoheitsträgers nach Anhören des Personalamtsleiters. e) Alter 23 bis 30 Jahre. In Ausnahmefällen auch unterhalb oder oberhalb dieser Alters--
grenze. Ab 26 Jahre ist Ledigenstand unerwünſcht.
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Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP.
Organisationsleitung der Reichsparteitage
Sih: Nürnberg
Die Organisationsleitung der Reichsparteitage arbeitet im Aufgabenbereich des Reichsorganiſationsleiters. Ständiger Vertreter ist sein Stabsleiter, der in Abwesenheit seine Befugniſſe dem Leiter des Hauptamtes überträgt. Bei Aufnahme der Arbeiten für den Reichsparteitag ruft der Reichsorganisationsleiter den erweiterten Stab der Organiſationsleitung der Reichsparteitage ein, der sich wie folgt zusammensetzt :
Amt Stadtangelegenheiten, Quartier- und Verpflegsamt, Verkehrsamt , Technisches Amt,
Amt für Veranſtaltungen, Volksfest „ Kraft durch Freude“,
Amt Gesundheitswesen, Aufmarschstab Politische Leiter, Aufmarschstab „ Großer Appell", Aufmarschstab HI.,
Kampspielstab, Aufmarschstab Reichsarbeitsdienſt, ' Sicherungs- und Absperrdienst.
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Die Deutsche Arbeitsfront einſchließlich NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude"
Verordnung des Führers über Weſen und Ziel der Deutſchen Arbeitsfront vom 24. Oktober 1934
Wesen und Ziel § 1 Die Deutsche Arbeitsfront ist die Organisation der schaffenden Deutschen der Stirn und der Faust. In ihr sind insbesondere die Angehörigen der ehemaligen Gewerkschaften, der ehemaligen Angestelltenverbände und der ehemaligen Unternehmervereinigungen als gleichberechtigte Mitglieder zusammengeschlossen. Die Mitgliedschaft bei der Deutschen Arbeitsfront wird durch die Mitgliedschaft bei einer beruflichen, sozialpolitischen , wirtschaftlichen oder weltanschaulichen Organisation nicht ersetzt. Der Reichskanzler kann bestimmen, daß gesetzlich anerkannte ständische Organisationen der Deutschen Arbeitsfront korporativ angehören .
§2 Das Ziel der Deutschen Arbeitsfront iſt die Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft aller Deutschen. Sie hat dafür zu sorgen, daß jeder einzelne seinen Platz im wirtſchaftlichen Leben der Nation in der geistigen und körperlichen Verfaſſung einnehmen kann, die ihn zur höchsten Leistung befähigt und damit den größten Nußen für die Volksgemeinschaft gewährleiſtet.
§3 Die Deutsche Arbeitsfront ist eine Gliederung der NSDAP . im Sinne des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933. (Laut Gesetz vom 29. 3. 1935 wird die DAF. als angeschlossener Verband der NSDAP . bezeichnet. Der Bearbeiter . ) 185
Führung und Organiſation $4 Die Führung der Deutschen Arbeitsfront hat die NSDAP . Der Stabsleiter der PO. führt die Deutsche Arbeitsfront. Er wird vom Führer und Reichskanzler ernannt. Er ernennt und enthebt die übrigen Führer der Deutschen Arbeitsfront. Zu solchen sollen in erster Linie Mitglieder der in der NSDAP . vorhandenen Gliederungen der NSBO. und NS .-Hago, des weiteren Angehörige der SA. und der 44 ernannt werden .
§5 Die gebietliche Gliederung der Deutschen Arbeitsfront entspricht derjenigen der NSDAP . Für die fachliche Gliederung der Deutschen Arbeitsfront ist das im Programm der NSDAP. aufgestellte Ziel einer organischen Ordnung maßgebend. Die gebietliche und fachliche Gliederung der Deutschen Arbeitsfront wird vom Stabsleiter der PO. bestimmt und im Dienstbuch der Deutschen Arbeitsfront (Organisationsbuch der NSDAP . ) veröffentlicht. Er entscheidet über die Zugehörigkeit und die Aufnahme in die Deutsche Arbeitsfront . § 6 Die Kassenführung der Deutschen Arbeitsfront untersteht im Sinne der ersten Durchführungsverordnung zum Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 23. März 1934 der Kontrolle des Schatmeisters der NSDAP.
Aufgaben $7 Die Deutsche Arbeitsfront hat den Arbeitsfrieden dadurch zu sichern, daß bei den Betriebsführern das Verständnis für die berechtigten Ansprüche ihrer Gefolgschaft, bei den Gefolgschaften das Verständnis für die Lage und die Möglichkeiten ihres Betriebes geschaffen wird. Die Deutsche Arbeitsfront hat die Aufgabe, zwischen den berechtigten Interessen aller Beteiligten jenen Ausgleich, zu finden, der den nationalſozialiſtiſchen Grundsägen entspricht und die Anzahl der Fälle einſchränkt, die nach dem Gesetz vom 20. Januar 1934 zur Entscheidung allein den zuständigen staatlichen Organen zu überweisen sind. Die für diesen Ausgleich notwendige Vertretung aller Beteiligten ist ausschließliche Sache der Deutschen Arbeitsfront. Die Bildung anderer Organisationen oder ihre Betätigung auf diesem Gebiet ist unzulässig.
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$ 8 Die Deutsche Arbeitsfront ist die Trägerin der nationalsozialiſtiſchen Gemeinschaft Kraft durch Freude". Die Deutsche Arbeitsfront hat für die Berufsschulung Sorge zu tragen. Sie hat ferner die Aufgaben zu erfüllen, die ihr durch das Gesetz vom 20. Januar 1934 übertragen wurden.
§ 9 Das Vermögen der im § 1 dieser Verordnung genannten früheren Organiſationen einschließlich ihrer Hilfs- und Ersazorganisationen , Vermögensverwaltungen und wirtschaftlichen Unternehmungen bildet das Vermögen der Deutschen Arbeitsfront. Dieses Vermögen ist der Grundstock für die Selbsthilfe-Einrichtung der Deutſchen Arbeitsfront. Durch die Selbsthilfe- Einrichtung der Deutschen Arbeitsfront ſoll jedem ihrer Mitglieder die Erhaltung seiner Eristenz im Falle der Not gewähr= leistet werden, um den befähigtsten Volksgenossen den Aufstieg zu ebnen oder ihnen zu einer ſelbſtändigen Existenz , wenn möglich auch auf eigenem Grund und Boden, zu verhelfen.
§ 10 Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Berlin, den 24. Oftober 1934.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler.
Meine Verordnung vom 24. Oktober 1934 über die Deutsche Arbeitsfront wird dahingehend abgeändert, daß der § 4 nachstehende Fassung erhält: Führung und Organiſation § 4 Die Führung der Deutschen Arbeitsfront hat die NSDAP . Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAV. führt die Deutsche Arbeitsfront. Er wird vom Führer und Reichskanzler ernannt. Er ernennt und enthebt die übrigen Führer der Deutschen Arbeitsfront . Zu solchen sollen in erster Linie Mitglieder der in der NSDAP. vorhandenen Gliederungen der NSBO. und NS.-Hago , des weiteren Angehörige der SA. und 44 ernannt werden . Ferner: In § 5 , Abſah 3 , wird das Wort „ Stabsleiter der PO. “ durch „Reichsorganisationsleiter“ der NSDAP. ersetzt.
Berlin, den 12. November 1934.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. 187
1. Allgemeines Nachdem durch den Nationalsozialismus den vielen Parteien und ihrer zersezenden Tätigkeit ein Ende bereitet ist , mußte ebenfalls der Gruppenegoismus und der dadurch bedingte Klaſſenkampf in Geſtalt der Verbände und Gewerkschaften unter den schaffenden Deutschen verschwinden. Es wurde eine neue Organisation nach dem nationalsozialistischen Grundsaz „ Gemeinnuk geht vor Eigennuk“, die nationalsozialiſtiſche Gemeinſchaftsorganisation „Die Deutsche Arbeitsfront“ geschaffen. An die Stelle des Klassenkampfes trat die Volksgemeinschaft. In der Deutschen Arbeitsfront findet diese Volksgemeinschaft ihren sichtbaren Ausdruck durch den Zuſammenschluß schaffender Deutſcher der Stirn und der Faust. Das Ziel der Deutschen Arbeitsfront ist die Bildung einer wirklichen
Volks- und Leiſtungsgemeinschaft aller schaffenden Deutschen. Die Deutsche Arbeitsfront hat dafür zu sorgen, daß jeder einzelne seinen Platz im wirtschaftlichen Leben der Nation in der geistigen und körperlichen Verfaſſung einnehmen kann , die ihn zur höchsten Leistung befähigt und damit den größten Nußen für die Volksgemeinschaft gewährleistet. Die Führung der Deutschen Arbeitsfront hat die NSDAP . Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . ist der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront. Er wird vom Führer ernannt und ist diesem allein verantwortlich. Der gebietliche Aufbau der Deutschen Arbeitsfront entspricht dem der NSDAP . Für die fachliche Gliederung der Deutschen Arbeitsfront ist das im Programm der NSDAP. aufgestellte Ziel einer organischen Ordnung maggebend. Die gebietliche und fachliche Gliederung der Deutschen Arbeitsfront wird vom Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . bestimmt. Die Finanzverwaltung der Deutschen Arbeitsfront untersteht im Sinne der ersten Durchführungsverordnung zum Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 23. März 1934 der Aufsicht des Reichsschatzmeisters der NSDAP .
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2. Die Aufgaben der Deutschen Arbeitsfront Die der Deutschen Arbeitsfront aus der Erfüllung der ihr in der Verordnung des Führers und Reichskanzlers vom 24. Oktober 1934 und dem Gesetz zur Ordnung der Nationalen Arbeit vom 20. 1. 34 gestellten Aufgaben sind folgende :
a) die weltanschauliche Erziehung aller Mitglieder der DAF. zum Nationalsozialismus , b) die arbeits- und sozialrechtliche Betreuung aller Mitglieder, c) deren Berufserziehung und -ertüchtigung, d) als nationalsozialistische Gemeinschaft nach dem Grundsatz „ Gemeinnuz vor Eigennug “ im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Existenz ihrer Mitglieder im Falle der Not zu erhalten bzw. befähigten Personen eine Aufstiegsmöglichkeit zu bieten, e) die betriebsgemeinschaftliche Betreuung ihrer Mitglieder durch Schaffung des sozialen Ausgleichs in Zusammenarbeit mit der Organisation der gewerblichen Wirtschaft und dem Treuhänder der Arbeit, f) die Freizeitgestaltung durch die NS. - Gemeinſchaft „ Kraft durch Freude“ in der DAF., g) die soziale Betreuung aller Reichsdeutschen im Auslande im Rahmen der in dem Gastlande dafür geltenden gesetzlichen Bestimmungen, h) sonstige vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler der DAF. gestellte Aufgaben. Soziale Selbstverantwortung (Leipziger Vereinbarung vom 21. März 1935) (Siehe Abschnitt 5, S. 473) Aus der Erkenntnis, daß Wirtschafts- und Sozialpolitik untrennbar miteinander verbunden sind , wurde die Leipziger Vereinbarung getroffen, die den Aufbau von ſozial- und wirtſchaftspolitiſchen Selbſtverantwortungsorganen vorsieht. Gliederung und Aufbau der Selbstverantwortungsgemeinschaften sind in der Leipziger Vereinbarung festgelegt worden. Aufbau und Lenkung liegen bei der Deutschen Arbeitsfront. Innerhalb der Deutschen Arbeitsfront werden die Organe der Selbstverantwortung durch das Amt für Soziale Selbstverantwortung und durch die Fachämter gesteuert. Durch die Leipziger Vereinbarung ist die Selbständigkeit der an ihr beteiligten Organisationen nicht aufgehoben. * Im Betrieb ist der Betriebsobmann der Deutschen Arbeitsfront für alle Fragen der Selbstverantwortung zuständig. Für alle Betriebe, in denen kein Betriebsobmann vorhanden ist, ist der 189/190
jeweilige Ortsobmann für alle Fragen der Selbſtverantwortung zuständig, da er für diese Betriebe auch die Aufgabe eines Betriebsobmannes hat. Beide sind die Sprecher der Betriebsführer zur Gefolgschaft und der Gefolgschaft zum Betriebsführer in allen weltanschaulichen, sozialen sowie wirtſchaftspolitischen Fragen, die an ſie herangetragen werden . Der Vertrauensrat ist ein Organ der Selbstverantwortung in den Betrieben. Er wird gebildet aus dem Betriebsführer und den Vertrauensmännern der Gefolgschaft und hat die Angelegenheiten der Betriebsgemeinschaft zu regeln . Für die Regelung überbetrieblicher Fragen sind aus Betriebsführern und Gefolgsmännern artgleicher Betriebe paritätisch besetzte Arbeitsausschüsse zu errichten , welche je nach der gebietlichen Wirtschaftsſtruktur in Haupt- und Unterausschüſſe gegliedert ſind. Der Arbeitsausschuß hat Fragen überbetrieblicher Art innerhalb seiner fachlichen und gebietlichen Zuständigkeit zu besprechen und einen für die Betriebsgruppe zweckmäßigen und den Erforderniſſen des Lebens gerecht werdenden Weg zu weisen bzw. Vorschläge zur Lösung an die übergeordneten Organe der Selbstverantwortung weiterzuleiten . Die Verantwortung für die Durchführung trägt der Kreis- bzw. Gaufachabteilungswalter der Deutschen Arbeitsfront. Bei den Gauwaltungen sind je eine Arbeitskammer und bei den Wirtſchaftsbezirken je eine Wirtschaftskammer gebildet, welche sich im ersten Fall aus Amtsträgern der Deutschen Arbeitsfront der jeweiligen Gauwaltung und Einzelpersonen und im zweiten Fall aus den Leitern der Wirtschaftsgruppen zusammensetzt. Aus den Mitgliedern der Arbeitskammern und dem Beirat der Wirtschaftskammer eines Wirtschaftsbezirkes setzt sich der Arbeits- und Wirtschaftsrat zusammen, der gemeinsam sozial- und wirtschaftspolitische Fragen zu beraten hat . Die Ergebniſſe der Beratung werden, soweit sie über den Wirtschaftsbezirk hinaus im Reichsmaßſtab von Intereſſe ſind , der Reichsarbeitskammer bzw. Reichswirtſchaftskammer mitgeteilt. Mitglieder der Reichsarbeitskammer und der Beirat der Reichswirtschaftskammer sind im Reichsarbeits- und Wirtſchaftsrat der Deutschen Arbeitsfront vereinigt. Somit ist die gesamte Sozial- und Wirtschaftspolitik nach dem Prinzip der Selbstverantwortung in eine organische Beziehung zueinander gesetzt. Die Organisationen fördern die Selbstverantwortungsbestrebungen, der staatliche Treuhänderapparat tritt nur bei mangelnder Einigung innerhalb der sozialen Streitfragen der Selbstverantwortung in seinem Gebiet als Entſcheidungsinſtanz auf. Zweck der Selbstverantwortung ist es, die an der gemeinsamen Aufgabe schaffenden Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder zu zwingen, ihre Angelegenheiten, oft persönlicher, meist betrieblicher und überbetrieblicher Art, in voller Selbſtverantwortung ſelbſt zu ordnen .
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3. Aufbau Die Reichsdienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront Die Reichsdienſtſtelle der Deutschen Arbeitsfront iſt
das Zentralbüro mit seinen Ämtern und Fachämtern, die nach Notwendigkeit weiter unterteilt sind. Dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront sind die im Zentralbüro der DAF. errichteten Amter und Fachämter unterstellt. Dem Leiter der DAF. steht der
Geschäftsführer der DAF. zu seiner persönlichen und sachlichen Unterstützung zur Seite. Der Geschäftsführer der DAF. erledigt die Bearbeitung des Amtlichen Nachrichtenblattes und überwacht somit alle Anordnungen der DAF. Weitere Aufgaben sind : Verkehr mit außerhalb der DAF. stehenden Dienststellen ; Erstellung der monatlichen Tätigkeits- und Stimmungsberichte sowie Bearbeitung der Reiſetermine der Dienſtſtellenleiter : Beurteilung von Denkschriften usw. der Dienststellen des Zentralbüros ; Genehmigung von Tagungen und Veranstaltungen der DAF. Dem Geschäftsführer iſt die Hauptabteilung Presse unterstellt mit folgenden Aufgaben : . Unterrichtung der Tagespreſſe über Aufgaben und Tätigkeit der DAF. und der NSG. „ Kraft durch Freude", Herausgabe der DAK. , des Kulturdienstes, des Bilderteiles „ Bild teilt mit ", Verkehr mit der In- und Auslandspreſſe.
Adjutantur Zuständigkeit: Die Adjutantur dient der persönlichen Unterstützung des Leiters der DAF. Der erste Adjutant oder in seiner Vertretung der zweite Adjutant haben ständig an den Besprechungen des Leiters der DAF. teilzunehmen . Der Adjutant bearbeitet die persönliche Post des Leiters der DAF . Soweit sie sachlichen Inhalts iſt, leitet er sie an die Geschäftsführung weiter. Der Adjutantur unterstehen die Dienstfahrzeuge. 19 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
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Referat Ausland Zuständigkeit: 1. Erledigung des gesamten Schriftverkehrs mit dem Ausland. 2. Programmgestaltung bei Empfängen von Ausländern und Führung der Ausländer. 3. Bearbeitung der Teilnahme an internationalen Kongreſſen und Tagungen, soweit ein sachliches Intereſſe für die Beteiligung der DAF.Dienststellen besteht. 4. Überwachung der Auslandspressestelle im Presseamt der Deutschen Arbeitsfront in politischer Beziehung. Regelung des Verkehrs mit den Auslandsjournaliſten. 5. Verbindungsstelle der Deutschen Arbeitsfront zu allen Behörden , Dienststellen und Vereinigungen, die in der Auslandsarbeit tätig sind.
Organisationsamt (einschließlich Organiſation der NS.- Gemeinschaft „Kraft durch Freude") Das Organisationsamt ist gleichzeitig Amt im Dienstbereich des Reichsorganisationsleiters der NSDAP. Hauptorganisationsamt. Zuständigkeit: 1. Ausrichtung und Überwachung der gesamten Organiſation der DAF. einschl. der Organisation der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" nach den Richtlinien des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP . und Leiters der DAF. 2. Alleinige Zuständigkeit für alle Fragen der Organiſation der gebietlichen und fachlichen Gliederung der DAF. (einschl. der NS. - Gemeinschaft " Kraft durch Freude") . Regelung der Betriebszugehörigkeitsfragen zu den einzelnen Fachämtern. Klärung von Überschneidungen der Ämter und Fachämter der DAF. und deren fachlich nachgeordneten Dienststellen . Klärung organisatorischer und aufgabenmäßiger Überschneidungen mit außerhalb der DAF. stehenden Organiſationen und Körperschaften. 3. Festlegung der Aufgaben und Zuständigkeiten aller Walter, Warte, Walterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Arbeitsfront im Betrieb, in der Ortswaltung der DAF., in der Kreiswaltung der DAF. , in der Ortswaltung der DAF., im Zentralbüro der DAF. 4. Organisationsstellenplanung für die gesamte Deutsche Arbeitsfront. 5. Überwachung der über die Organiſation der Deutschen Arbeitsfront erscheinenden Schriften ; Lektorat für das DAF .-Organisations -Schrifttum. 194
6. Alleinige Herſtellung graphischer Darstellungen über die Organiſation der Deutschen Arbeitsfront . Ausarbeitung von Entwürfen für DAF. -Fahnen, Abzeichen, Uniformen u. a. 7. Durchführung und Auswertung der statistischen Erhebungen der DAF. 8. Vorprüfung aller Veranstaltungen (Ausstellungen, Kundgebungen, Tagungen) der Deutschen Arbeitsfront. 9. Eingliederung von Verbänden und Organisationen in die Deutsche Arbeitsfront gem . der Verordnung des Führers vom 24. 10. 1934. Überwachung der Vereine und Verbände in ihrer Tätigkeit unter besonderer Berücksichtigung der Aufgaben, die der DAF. durch die Verordnung des Führers vom 24. 10. 1934 übertragen wurden.
Personalamt Das Personalamt ist gleichzeitig Amt im Dienstbereich des Reichsorganisationsleiters der NSDAP . - Hauptperſonalamt. Zuständigkeit: 1. Erledigung aller Personalangelegenheiten Zentralbüros der DAF.
von
Mitarbeitern
des
2. Überwachung der Personalangelegenheiten in den Gauwaltungen im Rahmen der bestehenden Dienſtvorschrift. 3. Aufsichts- und Beschwerdeinstanz für alle Personalangelegenheiten. 4. Zusammenarbeit mit dem Hauptperſonalamt der NSDAP . (Anordnung 32/35 des Personalamtes der DAF. )
Schulungsamt Das Schulungsamt ist gleichzeitig ein Amt im Dienstbereich des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP . Hauptschulungsamt. Zuständigkeit: 1. Die weltanschaulich- politiſche Schulung aller Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront ist alleinige Aufgabe der Schulungsämter der NSDAP . Der Leiter des Schulungsamtes der Deutschen Arbeitsfront hat in Zusammenarbeit mit dem Leiter des Hauptschulungsamtes der NSDAP . dafür Sorge zu tragen, daß eine fortlaufende weltanschaulich-politiſche Erziehung der Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront auf den Schulungsburgen der NSDAP . sichergestellt ist. Die Einberufungen von Waltern und Warten der Deutschen Arbeitsfront zu Schulungen der NSDAP . werden über das Schulungsamt der
Deutschen Arbeitsfront durchgeführt. 19*
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2. In Zukunft sind allein und ausschließlich verantwortlich: a) für alle Maßnahmen , die vornehmlich einer Schulung und Erziehung in arbeits-, wirtschafts- und sozialpolitischer Hinsicht dienen, das Schulungsamt der Deutschen Arbeitsfront ; b) für die beruflich-fachliche Fortbildung der Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront, das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung ; c) für die Durchführung der allgemeinen und volksbildenden Aufgaben im Rahmen der Deutschen Arbeitsfront, das Amt Deutsches Volksbildungswerk. 3. Die fachpolitische Ausrichtung und Unterweisung der Mitarbeiter der Ämter und Fachämter und der Mitarbeiter der ihnen nachgeordneten Dienststellen erfolgt unmittelbar durch die Ämter und Fachämter und geschieht, soweit dies nicht im Rahmen des laufenden Dienſtverkehrs möglich ist, in Arbeitstagungen. 4. Das Schulungsamt führt ſeine Aufgaben nachfolgendem Aufbauplandurch : a) Grundschulung in Form von Arbeitsgemeinschaften in Verbindung mit dem Deutschen Volksbildungswerk, b) Schulung in Wochenendlagern und Kreisschulen der Deutschen Arbeitsfront, c) Schulung in Gauſchulen der Deutschen Arbeitsfront, d) Schulung in reichsunmittelbaren Schulen der Deutschen Arbeitsfront, e) Durchführung von Schulungsappellen für die Walter und Warte der Betriebe. Mit der Durchführung dieser Schulungsmaßnahmen ist eine Auslesc der Teilnehmer zu verbinden . 5. Die Schulen der Deutschen Arbeitsfront tragen in Zukunft die Bezeichnung ,,Reichsschule der Deutschen Arbeitsfront", ,,Gauschule der Deutschen Arbeitsfront ", ,,Kreisschule der Deutschen Arbeitsfront". Zu den Reichsſchulen gehören die Schulen in Oberlebe Burgwedel Hirschberg Geltow Lobeda Oberursel Haveled Müggelheim Saßnik
Schwechat Wannsee Werlsee
Die Reichsschulen unterstehen dem Leiter des Schulungsamtes ; er bestimmt ihren Einſaß im Rahmen der gestellten Schulungsaufgaben. Die Leiter aller Schulen der Deutschen Arbeitsfront führen die Bezeichnung ,, Schulleiter" bzw. „ Leiter der Reichsschule der Deutschen Arbeitsfront“, ,,Leiter der Gauſchule der Deutschen Arbeitsfront", „ Leiter der Kreisschule der Deutschen Arbeitsfront “ . Die Einsetzung der Schulleiter und Lehrkräfte erfolgt bei den Reichsschulen durch den Leiter des Schulungsamtes, im Gau durch den Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront, und im Kreis durch den Kreis-
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obmann der Deutschen Arbeitsfront. Dienststellenleiter der Deutschen Arbeitsfront können nicht zugleich Schulleiter sein. 6. Die Werkschar ist der Stoßtrupp der Deutschen Arbeitsfront im Betriebe. Sie ist die Grundlage für jede systematische Schulungs- und Erzieherarbeit sowie eine planmäßige Auslese für die Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront und erhält deshalb in Zukunft ihre Ausrichtung durch die Hauptabteilung „ Schulung im Betrieb“ im Schulungsamt der Deutschen Arbeitsfront. 7. Die Finanzierung sämtlicher Schulungs- und Erziehungsmaßnahmen erfolgt aus einem Etat, der vom Schulungsamt verwaltet wird . Die Ämter und Fachämter der Deutſchen Arbeitsfront führen keinen eigenen Schulungsetat.
Die Werkschar der DAF. im Betrieb Die Führung der Werkſchar Der Leiter des Schulungsamtes der Deutschen Arbeitsfront ist zugleich der Reichsbeauftragte für die Werkscharen. Sinngemäß sind die Gau- und Kreisschulungswalter der Deutschen Arbeitsfront zugleich Gau- und Kreisbeauftragte für die Werkschar. Die Bearbeitung aller Angelegenheiten der Werkschar erfolgt durch die Hauptabteilung „ Schulung im Betrieb“ im Schulungsamt der Deutschen Arbeitsfront. Die Hauptabteilung ,,Schulung im Betrieb" im Schulungsamt der Deutschen Arbeitsfront erhält zur Erfüllung bestimmter betriebsgebundener Aufgaben der Werkscharen ihre Richtlinien durch die in Frage kommenden Ämter des Zentralbüros. Zur Sicherung eines einheitlichen Einsatzes der Werkscharen ist vor Erteilung von entsprechenden Weisungen an die Werkscharen das Einvernehmen mit dem Beauftragten des Reichsorganiſationsleiters für den Leistungskampf der deutschen Betriebe herzustellen. Zugehörigkeit zur Werkschar Die Zugehörigkeit zur Werkschar ist eine freiwillige und setzt die Bereitschaft voraus, sich als Kämpfer für die nationalsozialiſtiſche Auffaſſung von der Arbeit und für ein deutſches Arbeitertum einzuſeßen. Der Werkschar können Arbeiter, Angestellte und Betriebsführer angehören, soweit sie Mitglied der Deutschen Arbeitsfront sind und hinsichtlich ihrer politischen Zuverlässigkeit die Zustimmung des Ortsgruppenleiters der NSDAP . des Wohnsitzes vorliegt. In die Werkschar kann jeder Angehörige einer Gliederung der Partei, mit Ausnahme der Jugendlichen unter 18 Jahren (HI.) , aufgenommen werden. Zur Werkschar gehören auch sämtliche DAF.-Walter des Betriebes. 196
Aufbau der Werkſchar Die Werkschar besteht als Organiſation nur im Betrieb. Sie bildet den Kern der Betriebsgemeinschaft. Die Werkschar seht sich in ihrem Kern unter der Leitung des Betriebsobmannes aus den Betriebshauptzellen-, Betriebszellen- und Betriebsblodkobmännern sowie den im Betrieb vorhandenen Werkscharmännern zusammen. (In einem Betriebsblock bis zu der Blockangehörigen. ) Die Betriebshauptzellen-, Betriebszellen- und Betriebsblockobmänner ſind die Unterführer der Werkschar. Ausbildungsmäßig stellt daher die Werkschar eines Betriebes zwischen 20 bis 40 Angehörigen einen Marschblock der NSDAP. innerhalb des Ortsgruppenbereiches dar. Sofern im Betrieb 80 bis 120 Werkscharangehörige vorhanden sind, bilden diese zuſammengefaßt eine Hundertſchaft der Politiſchen Leiter. Sofern es mehr sind, sind zusätzlich Marschblocks bzw. Hundertschaften zu bilden, die jedoch insgesamt unter dem Ortsgruppen -Ausbildungsleiter vom Werkscharausbildungsleiter geführt werden . In Betrieben mit weniger als 20 Werkscharangehörigen wird ein Werkausbildungsleiter nicht berufen. Sämtliche in kleinen Betrieben tätigen Politischen Leiter treten als Einzelpersonen ausbildungsmäßig unmittelbar unter den OrtsgruppenAusbildungsleiter der NSDAP. Die Unterteilung der Werkschar entspricht der Unterteilung der Betriebsgemeinschaft in Betriebshauptzellen, Betriebszellen und Betriebsblocks . Bedingen einzelne anfallende Aufgaben den Einsatz der gesamten Werkschar, so steht diese geschlossen zur Verfügung. Aufgabe der Werkschar Aufgabe der Werkschar ist es, unter Führung des Betriebsobmannes die politische Sicherheit und Einsatzbereitschaft der Betriebsgemeinschaft unter allen Umständen und mit allen Mitteln zu gewährleisten. Nicht allein durch Vorträge, vor allem durch das Vorbild soll die Werkschar die Betriebsgemeinschaft von der Richtigkeit des nationalſozialiſtischen Wollens überzeugen und sie zum äußersten Einſak, zur höchſten Leistung und zur lezten Hingabe erziehen. Ziel der Werkschar muß es bleiben, aus dem Betrieb eine geschlossene und einmütige, zur höchsten Leistung befähigte Gemeinschaft für Volk und Reich zu schaffen.
Die Tätigkeit der Werkschar in und außerhalb des Betriebes : 1. Tätigkeit des einzelnen Politischen Leiters im Betrieb als Betriebshauptzellen , Betriebszellen- oder Betriebsblodkobmann, Gesundheitswalter, KdF.-Wart, Heimstättenwalter, Berufswalter usw. usw. 2. Einzel- und Gesamteinsatz der Werkscharangehörigen, die als PolitischeLeiter-Anwärter Mitarbeiter oder Helfer der Betriebsblockobmänner usw. sind .
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3. Geschlossene Teilnahme der Werkschar an den regelmäßigen Ausbildungsappellen für den praktischen Betriebseinsatz. 4. Ausbildung der Werkschar nach der AVM. und der AVP . der Politischen Leiter. 5. Geschlossene Teilnahme der Werkschar an Veranstaltungen der Ortsgruppe, zu der der Betrieb gehört. 6. Geschlossene Teilnahme der Werkschar an Veranstaltungen und Kundgebungen der Partei ( 1. Mai usw.) , soweit dazu ihre Teilnahme als Vertretung des Betriebes oder an der Spike aller Betriebsangehörigen vorgesehen ist. Die Werkschar erhält zusätzliche arbeitsmäßige Ausrichtung (betr. Arbeitseinteilung, Arbeitstempo, Aktivierung der gesamten DAF.- Arbeit im Betriebe usw.) durch die Dienststelle des Werkscharbeauftragten beim Kreisobmann über den Ortsobmann der DAF. Hinsichtlich der Ausbildung der Werkscharangehörigen als Politische Leiter und Politische- Leiter- Anwärter ist die Werkschar dem OrtsgruppenAusbildungsleiter der NSDAP . nachgeordnet. Besonders wichtige Aufgabengebiete der DAF. im Betrieb : 1. Gesundheit 2. Arbeitsschuk 3. Berufserziehung
4. Kraft durch Freude 5. Gesundes Wohnen 6. Preſſe Propaganda
Rundfunk
Die Erfüllung dieser Aufgaben geschieht entweder durch unmittelbare Beeinflussung des Gesundheitswalters, Arbeitsschußwalters, Berufswalters, des KdF. - Walters im Betrieb usw. über die Betriebszellen- und Betriebsblockobmänner oder durch arbeitsmäßigen oder aufklärenden Einfaz der gesamten Werkschar des Betriebes . Sofern der Geſundheitswalter, KdF.-Wart, Berufswalter, Heimstättenwalter arbeitsmäßig nicht allein die Aufgaben zu lösen vermögen, sondern zur unmittelbaren Unterstützung Mitarbeiter benötigen, können ihnen diese in der unerläßlich notwendigen Anzahl aus den Betriebsblocks beigegeben werden. Da das Schwergewicht der Propagierung, Bearbeitung, Erfüllung und Sicherung aller DAF.-Aufgaben im Betrieb in der Hauptsache durch die Hauptzellen-, Zellen-, Blockobmänner und die übrigen Werkscharmänner erfolgt, richtet der jeweils fachlich zuständige DAF.-Walter (für Geſundheit, Berufserziehung usw.) Arbeitsgemeinschaften (Arbeitsgruppen) mit diesen je nach Bedarf ein. In den Arbeitsgemeinschaften werden die Angehörigen der Werkschar (Betriebshauptzellen-, Zellen-, Blockobmänner, Werkscharmänner) mit dem fachlichen Aufgabengebiet der Gesundheit, Berufserziehung , KdF. usw. vertraut gemacht. Diese Arbeitsgemeinschaften stellen praktisch arbeitsgemeinschaftliche Besprechungen dar und sind keine organiſatoriſchen Sonderheiten .
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Eine Arbeitsgemeinschaft (Arbeitsgruppe) iſt insbesondere auch für die Lösung der Aufgaben „ Preſſe, Propaganda, Rundfunk“ erforderlich. Hierbei werden im allgemeinen ständig dafür eingesetzte Mitarbeiter benötigt, die daraufhin geschult werden, Betriebsappelle technisch und gestaltend vorzubereiten, an der Werkzeitschrift mitzuarbeiten usw.
Einbau der Werkschar in die Ortsgruppen 1. Die in den Betrieben tätigen DAF.-Walter und Werkschar-Angehörigen werden als Parteigenossen und Partei -Anwärter mitgliedsmäßig jeweils von der Ortsgruppe erfaßt, in der sie ihren Wohnsiz haben. 2. Die Werkschar ist allein für den Betrieb gebildet und hat deshalb auch allein im Betrieb ihre Aufgabe ; sie hat nur Sinn und Zweck als Kerntrupp der Betriebsgemeinschaft und als Stoßtrupp für besondere weltanschauliche Aufgaben im Betrieb. Deshalb ist die Werkschar, wie ſie ſich im Laufe der Jahre für dieſe Aufgabe herangebildet hat, auch weiterhin zu erhalten. Damit sie aber keine Organisation bildet, die ein isoliertes Einzeldasein führt, wird sie der Ortsgruppe, zu welcher der Betrieb gehört, unterstellt. Die Werkschar tritt geschlossen auf; sie führt die Fahne des Betrie= bes und erhält die allgemeine Schulung und Ausbildung durch die Ortsgruppe, in der der Betrieb liegt, im Rahmen des allgemeinen Dienstes der Werkschar. So ist die Werkschar im Rahmen der Ortsgruppenveranstaltung ein geschlossenes Politisches -Leiter-Korps des betreffenden Betriebes. Bei Aufmärschen im Rahmen von Kreisappellen oder Gautagen treten die Werkscharen nicht als ein einziger Block auf, sondern marschieren jeweils im Verband derjenigen Ortsgruppe oder desjenigen Kreises, zu welchem sie angehören. Im Verband der Ortsgruppe find die Werkscharen jedoch betriebsweise zusammenzufaſſen. Die in der Werkschar zusammengefaßten Politischen Leiter bilden die Grundlage für alle im Betrieb zur Durchführung zu bringenden Aufgaben . Zu der Werkschar gehören ebenfalls die in den Betrieben gebildeten Musik- und Spielmannszüge. 3. Für die Werkfrauengruppe sind die gleichen Voraussetzungen gegeben wie für die Werkschar. Erfassung der Werkſcharangehörigen zum Ausbildungsdienst der Politischen Leiter 1. Die Werkscharen werden innerhalb der Ortsgruppe, in der sich der Betrieb befindet, im Ausbildungsdienst der Politischen Leiter erfaßt, und zwar so, daß die einzelne Betriebswerkschar eine Ausbildungseinheit bildet .
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2. Die Werkscharangehörigen eines Betriebes werden unter Führung des Betriebsobmannes bzw. Betriebs-Ausbildungsleiters geschlossen in die zuständige Politische -Leiter-Hundertschaft eingegliedert. 3. Der Betriebs- Ausbildungsleiter ist als Ausbildungsbeauftragter innerhalb der Hundertſchaft einzusehen und leitet im Auftrage des Hundertschaftsleiters den Ausbildungsdienst seiner Werkschar. Sofern die Werkscharen eines Betriebes 80-120 Angehörige haben, bilden sie eine selbständige Hundertschaft unter Führung des zuständigen Betriebs-Ausbildungsleiters. Damit untersteht dieser in seiner fachlichen Ausrichtung als Ausbildungsleiter unmittelbar dem Ortsgruppenausbildungsleiter. 4. Die Werkscharangehörigen werden in ihrer Eigenſchaft als Politische Leiter oder Politische -Leiter-Anwärter ſoweit zum Ausbildungsdienst herangezogen, als dieser für die übrigen Politischen Leiter der Ortsgruppe in Frage kommt. Darüber hinaus erhalten sie im Rahmen des Politischen-Leiter-Ausbildungsdienstes keinerlei Sonderausbildung. 5. Ein Eingriff in die Tätigkeit innerhalb der Betriebe und in die Aufgabengebiete der in der Werkschar zuſammengefaßten DAF.-Walter erfolgt durch den Ausbildungsdienst nicht.
Politische-Leiter-Dienſtanzüge 1. Die in den Betrieben tätigen DAF. -Walter sind als Parteigenossen Politische Leiter der NSDAP. Sie tragen Spiegel mit Hoheitszeichen und Dienſtrang auf Grund ihrer Dienststellung. 2. Die Angehörigen der Werkschar sind, sofern sie nicht gleichzeitig eine DAF.-Dienststellung einnehmen, als Parteigenossen PolitischeLeiter-Anwärter. 3. Die Mitglieder der Werkschar, die Nichtparteigenoſſen ſind , erhalten Spiegel ohne Hoheitszeichen. 4. Die bisherige blaue Uniform iſt aufzutragen. Die Winkelabzeichen werden bei der blauen Uniform bis zur Verleihung eines Politischen-Leiter-Dienſtranges beibehalten. 5. Sofern dem einzelnen DAF . -Walter bzw. Werkscharführer und -unterführer Dienstrang als Politischer Leiter verliehen wird und er die blaue Uniform aufträgt, werden Spiegel mit Dienstrangabzeichen und Armbinden mit Dienststellungsabzeichen zur blauen Uniform getragen. 6. Sofern der einzelne DAF.- Walter und Werkscharangehörige Politischen-Leiter-Dienstrang besißt und er die blaue Uniform aufträgt, hat er zu dieser die blaue Schildmüße zu tragen. Auf dieser sind Hoheitszeichen, Müzenkordel, Eichenlaub und Kokarde analog der Politischen-Leiter-Dienstmüße anzubringen . 196d
7. Sofern die DAF. -Walter bzw. Werkscharführer bereits Dienstanzug als Politische Leiter haben, können sie als Politische Leiter die Werkschar führen, auch wenn diese noch in blauer Uniform gekleidet ist. 8. Die Rangverleihung für Politische Leiter entspricht den Personalbestimmungen der NSDAP . Politische-Leiter-Anwärter werden vom Ortsgruppenleiter durch entsprechendes Schreiben auf Vortrag des Ortsobmannes berufen. Weitere Ausführungen über die Dienstanzüge siehe Seite 24
Amt für Fachzeitschriften und Fachblätter (einschl. Presse der NS .- Gemeinschaft „ Kraft durch Freude") Zuständigkeit: 1. Innere und äußere Gestaltung der von der DAF. einschl . der NS.Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" herausgegebenen Preſſe. 2. Informationen, Artikel und Bildmaterial für die DAF.-Preſſe. 3. Ausrichtung der Pressewalter der DAF. 4. Ausrichtung und Kontrolle sämtlicher Werkzeitschriften. 5. Herausgabe der Zeitschriften „ Arbeitertum “, „ Aufbau “ und „ Schönheit der Arbeit". 6. Zusammenarbeit mit dem Verlag der DAF., der Reichspreſſekammer, der Pressestelle der NSDAP ., der Presseabteilung und der Zeitschriftenabteilung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.
Propagandaamt (einschl. Propaganda der NS . - Gemeinschaft „ Kraft durch Freude") Das Propagandaamt der DAF. ist für die gesamte Propaganda der Deutschen Arbeitsfront einſchließlich der NS. - Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" allein zuständig. Zum Arbeitsgebiet dieser Dienststellen gehören : 1. Die Genehmigung und die eventuelle Durchführung öffentlicher Ausstellungen, 2. die propagandistische Ausrichtung der Preſſe über die Hauptabteilung Presse und das Amt Fachzeitschriften und Fachblätter, 3. Rednereinsatz und -information, 4. Plakate und Plakatierung, 5. Werbeschriften, 6. Rundfunk, 7. Film (Eigenfilm , Wochenschauen und Lichtbild) .
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Amt für Rechtsberatungsstellen Zuständigkeit: Betreuung der Mitglieder der DAF. in allen Rechtsangelegenheiten, die das Arbeitsverhältnis betreffen oder sich aus einer öffentlich-rechtlichen Sozialversicherung oder einer zugelaſſenen Erſaßeinrichtung ergeben, sowie Beratung des deutſchen Handwerks in allen Fragen des Steuerrechts, die den Handwerksmeister in seinem Fachgebiet berühren . 1. Verwaltung und fachliche Beaufsichtigung aller Gaurechtsberatungsstellen und örtlichen Rechtsberatungsstellen . 2. Fachliche Schulung und Unterrichtung der Rechtsberater. 3. Vertretung in Sozialversicherungsverfahren vor dem Reichsversicherungsamt.
Arbeitswissenschaftliches Inſtitut Das Arbeitswiſſenſchaftliche Institut ist die wissenschaftliche Zentralstelle der Deutschen Arbeitsfront. Aufgaben : 1. Wiſſenſchaftliche Forschung auf allen Gebieten, die mit dem Arbeitsbereich der Deutschen Arbeitsfront zusammenhängen . Ausgenommen sind die Aufgabenbereiche des Amtes für technische Wiſſenſchaften und des Amtes für Volksgeſundheit. Von den wesentlichen Ergebniſſen erfolgter Untersuchungen sind die jeweils aufgabenmäßig zuständigen Ämter bzw. Fachämter zu unterrichten. 2. Die wissenschaftliche Beratung der DAF.-Dienststellen sowie deren laufende Unterrichtung über die Ergebnisse abgeschlossener wiſſenschaftlicher Untersuchungen. 3. Zusammenarbeit der DAF. mit wiſſenſchaftlichen Akademien, Inſtituten und sonstigen wissenschaftlichen Forschungsstellen im Rahmen der gegebenen Zuständigkeiten. 4. Finanzielle Förderung und praktische Unterstützung der deutſchen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Arbeit. 5. Pflege der Beziehungen zu gleichgerichteten Einrichtungen des Auslandes. 6. Leitung und Verwaltung der Zentralbibliothek und des Zentralarchivs der DAF. 7. Fachliche Aufsicht über das DAF. -Büchereiweſen. 8. Fachliche Aufsicht über das DAF.-Archivweſen. 9. Fachliche Aufsicht über die DAF. -Statistik im Einvernehmen mit der Abteilung Statistik des Organiſationsamtes ..
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Amt für Arbeitseinsatz Zuständigkeit : 1. Grundsägliche Fragen der sozialen Führung und Betreuung. 2. Beobachtung der Auswirkungen der sozialen Gesetzgebung, Entwic lung und Fortbildung. 3. Grundsätzliche Fragen des Arbeitsordnungsgesetzes ( AOG. ) und des Arbeitsordnungsgeseßes für öffentliche Betriebe ( AOGÖ .) , Recht der Vertrauensräte, Arbeitsvertragsrecht und soziale Ehrengerichtsbarkeit. 4. Grundsätzliche Fragen der Lohnpolitik, Rechtsfragen der Tarif- und Betriebsordnungen . 5. Heimarbeiterfragen und Verwaltung der Berechnungsstellen . 6. Erfinderrecht. 7. Bearbeitung grundsäßlicher Fragen des Arbeitsschußes in Verbindung mit der Gewerbeaufsicht, den Berufsgenossenschaften und anderen Körperschaften. 8. Allgemeine Arbeitszeitfragen sowie Fragen des Frauen-, Kinderund Schwerbeschädigtenſchußes. 9. Beobachtung der wirtschaftlichen Entwicklung und ihre Auswirkung auf die sozialpolitische Gestaltung. 10. Bearbeitung der Fragen der Sozialversicherung, Anregung und Stellungnahme zu gesetzlichen und betrieblichen Maßnahmen .
Amt für soziale Selbstverantwortung Zuständigkeit: 1. Errichtung der Arbeitsausschüſſe. 2. Geſchäftsführung der Reichsarbeitskammer und des Reichsarbeitsund Reichswirtschaftsrates. 3. Personelle Kontrolle der arbeitsmäßige Lenkung.
gebietlichen Arbeitskammer
und
deren
4. Zentralstelle für den Materialaustausch unter allen Organen der sozialen Selbstverantwortung und Dienststellen der DAF. 5. Materialauswertung und Bearbeitung bis zur Entscheidungsreife, soweit sie über ein Fachamt hinausgehen. 6. Kontrolle über die Fachversammlungen, welche die Aufgabe haben, die jeweils fachlich interessierten Gefolgschaften über die wichtigsten in den Organen der sozialen Selbstverantwortung zur Beratung stehenden sozialen Probleme zu unterrichten. 7. Leistungskampf der deutschen Betriebe und damit die Aktion „ Schönheit des Dorfes". 199/200
Jugendamt Zuständigkeit: Nach der Vereinbarung zwischen dem Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . und Leiter der DAF. und dem Reichsjugendführer vom 8. 12. 1935 bildet das Jugendamt der DAF. zugleich das Berufsreferat des Sozialamtes der Reichsjugendführung. Das Amt untersteht jedoch allein dem Leiter der DAF. 1. Ausrichtung der Jugendwalter und Mädelwalterinnen in Zuſammenarbeit mit den Fachämtern . 2. Sachliche Überwachung der Jugendbetreuungsarbeit. 3. Mitarbeit an der Durchführung von wirtſchaftskundlichen Fahrten der Jugend.
Frauenamt Zuständigkeit: Dem Frauenamt obliegt die Aufgabe, die Frauenarbeit nach den Gesichtspunkten der Gesamtfrauenarbeit der NSDAP. zu lenken . 1. Ausrichtung und Überwachung der Frauenwalterinnen der Fachämter hinsichtlich der Betreuung der berufstätigen Frau in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht vom Wesen der Frau her.
2. Ausrichtung und Überwachung der Frauenwalterinnen in der Betreuung der Frau in gesundheitlicher und hygienischer Hinsicht an der Arbeitsstätte unter besonderer Berücksichtigung der Mutterſchaft. 3. Mitwirkung bei der Regelung von Gesetzen, Tarifen, Arbeitsschutzfragen und Verhütung von Berufskrankheiten . 4. Herausgabe von Richtlinien für die Aufstellung von Werkfrauengruppen, deren Aufgabe es ist: am Aufbau einer lebendigen Betriebsgemeinschaft durch Einsatz und Betreuung der Arbeitskameradinnen mitzuarbeiten, sich am Werkdienst zu beteiligen, die kulturellen Kräfte der werktätigen Frauen innerhalb ihres Betriebes zu weden, um mit ihnen die Arbeit und das Leben innerhalb des Betriebes zu durchdringen und den Feierabend sinnvoll zu gestalten. 5. Mitwirkung bei der Freizeitgestaltung im Rahmen der NSG. „ Kraft durch Freude". 201
Amt für Berufserziehung und Betriebsführung Zuständigkeit: Führung und Steuerung der gesamten Berufsausbildungsarbeit gemäß § 8 der Verordnung des Führers vom 24. 10. 1934.
DAF
1. Erstellung der für die Berufserziehung notwendigen Unterlagen in Zuſammenfaſſung der Ergebnisse aus Wiſſenſchaft und Praxis. 2. Zuſammenfaſſung und Ausrichtung der für die Berufserziehung einzusetzenden Lehrkräfte.
ANERKANNTE BERUFSERZIEHUNGSSTÄTTE Leiftungsabzeichen für anerkannt vorbildliche Berufserziehungsstätten
3. Überwachung und Mitwirkung an der Planung und Erstellung von Lehreinrichtungen . Es wurde ein eigenes Leistungsabzeichen für Berufserziehungsstätten herausgegeben. 4. Führung der fördernden Berufserziehung in den Berufserziehungswerken der DAF., deren verwaltungsmäßige Lenkung und pädagogische Leitung.
5. Fachliche Aufsicht über alle berufserzieherischen Einrichtungen der DAF. 6. Förderung der betrieblichen Nachwuchserziehung durch Rat und Beihilfe. 7. Bildung und Führung von Übungskameradſchaften der Jugendlichen aller Berufsarten . Leitung der Deutschen Übungswirtschaft.
Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des Berufswettkampfes aller schaffenden Deutschen.
Zuständigkeit : Der Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen ist eine Aktion, die von der Deutschen Arbeitsfront und der Hitler-Jugend gemeinſam durchgeführt wird. Der Leiter des Berufswettkampfes aller schaffenden Deutschen ist dem Reichsorganiſationsleiter und dem Reichsjugendführer verantwortlich. Der Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutschen gliedert sich in seiner Durchführung in Orts-, Gau- und Reichswettkampf. Die Ergebnisse des Berufswettkampfes aller schaffenden Deutschen wer den durch ein besonderes Auswertungssystem erfaßt und in Beziehung zu allen wesentlichen berufspolitischen Leistungskomponenten untersucht. Die
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ſozialpolitischen und fachberuflichen Erkenntniſſe dieser Auswertungsarbeit werden in den Dienst der beruflichen Leiſtungssteigerung und der Betreuung aller Schaffenden gestellt. Der Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen trifft aus der Gesamtheit der Ortswettkampfteilnehmer durch den Gau- und Reichswettkampf eine Auslese der Leistungsbesten aller Berufe, vermittelt ihnen eine planmäßige berufliche Förderung und seht sie ihrer Leistung entsprechend im Arbeitsleben ein.
Amt Gesundheit und Volksschutz Zuständigkeit: 1. Wahrung der volksgeſundheitlichen Belange der Mitglieder der DAF. und deren Angehörigen. 2. Zusammenarbeit mit den übrigen Dienststellen der DAF zwecks Ergründung und Vermeidung von Berufskrankheiten . 3. Aufklärung und Anleitung der DAF.-Mitglieder zu gesundheitlicher Lebensgestaltung. 4. Schulung und Propaganda in allen bevölkerungs- und raſſenpolitischen Fragen (entsprechend den Aufgaben des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP .) .
Die Fachämter wurden zur Schaffung des sozialen Ausgleichs im Zusammenwirken mit einer gesunden Wirtschaftspolitik in den Betrieben als vertikale fachliche Gliederung der DAF. gebildet. Den Fachämtern obliegt die Durchführung der Betriebsbetreuung. Alle in den Betrieben durchzuführenden Aufgaben der Deutschen Arbeitsfront find jeweils über das zuständige Fachamt bzw. die fachlich nachgeordneten Fachhauptstellen zu veranlaſſen . Im Zentralbüro der Deutschen Arbeitsfront bestehen nachfolgende Fachämter, denen in den Gau- und Kreiswaltungen entsprechende Fachabteilungen nachgeordnet sind : Nahrung und Genuß Textil
Bekleidung und Leder Bau
Wald und Holz Eisen und Metall
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Chemie
Druck und Papier - Verkehr
Verwaltung
Energie
Bergbau Banken und Versicherungen Freie Berufe Verbindungsstelle Deutsche Arbeitsfront -— Reichsnährſtand Steine und Erden Der Deutsche Handel Das Deutsche Handwerk Fremdenverkehr Wehrmachtsamt der DAF.
DAF.- Amt OKW. DAF. -Amt Heer DAF . - Amt Kriegsmarine DAF.-Amt Luftfahrt Hauptfachstelle Häusliche Berufe
eſen } im Reichsheimſtättenamt Hauptfachstelle Haus- und Grundstückswesen
Aufgaben der Fachämter: 1. Arbeitspolitische Betreuung aller zum Fachamt gehörenden Betriebsgemeinschaften. 2. Sicherung des sozialen Friedens : a) Herbeiführung eines gerechten sozialen Ausgleiches in Zusammenarbeit mit den Ämtern des Zentralbüros der DAF. und der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft. b) Erziehung der Betriebsgemeinschaften zur sozialen Selbstverantwortung. c) Überprüfung von Tarifordnungen.
Betriebsordnungen
und
Vorbereitung
von
d) Beseitigung sozialpolitischer Meinungsverschiedenheiten in den Betrieben, sofern eine innerbetriebliche Regelung bzw. eine Klärung durch die Kreis- oder Gaufachabteilung nicht möglich ist. e) Ausarbeitung von Vorſchlägen zur Löſung ſozialpolitiſcher Fragen. 3. Berufsertüchtigung : a) Durchführung der betrieblichen Berufserziehung. b) Lehrmaterialbearbeitung . c) Herausgabe fachlicher Schulungsblätter.
204
d) Praktische Durchführung des Berufswettkampfes aller ſchaffenden Deutschen. 4. Heranbildung von Musterbetrieben : a) Entwicklung vorbildlicher nationalsozialistischer Betriebsgemeinschaften. b) Förderung der Werkschar- und Betriebsappellarbeit. c) Überwachung der betrieblichen Geſundheitsführung und der Arbeitsschutzmaßnahmen. d) Vorbereitung des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe. Die Fachämter sowie die Fachstellen (-abteilungen) in den Gauen und Kreisen haben zur Durchführung ihrer Aufgaben neben den Fachgruppen , Fachschaften und Sparten Abteilungen (nur im Zentralbüro) , Unterabteilungen, Referate, Sachgebiete und Hilfssachgebiete eingerichtet, die fachlich im Rahmen ihrer zuständigen Amter bzw. Abteilungen arbeiten . Die Fachämter und Fachstellen betreuen artgleiche Betriebe. In den Gauen und Kreisen bestehen ſinngemäß a) Gaufachstellen (-abteilungen) ,
b) Kreisfachstellen (-abteilungen) . Der Kreisfachstellenwalter richtet fachlich die Betriebsobmänner der zu seiner Fachstelle zugehörigen Betriebe aus.
Der Betrieb ist eine Einheit Die Gesamtheit aller Betriebsmitglieder (Betriebsführer und Gefolgschaft) ist die Betriebsgemeinschaft . Sie wird durch den Betriebsobmann der DAF. politisch und arbeitspolitisch betreut.
20 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
205
4. Die Betriebsbeauftragten der DAF.
Der Hauptbetriebsobmann der DAF.
für Unternehmen mit mehreren Betrieben Um eine einheitliche Betreuung von Unternehmen, deren einzelne Betriebs- und Verwaltungsstellen örtlich weit voneinander entfernt ſind und bei denen in jeder Betriebs- bzw. Verwaltungsstelle ein Betriebsobmann berufen ist, zu sichern und um ferner eine gleichmäßige Ausrichtung der Betriebsobmänner vorzunehmen, kann bei Notwendigkeit - unbeschadet der Einsetzung von örtlich tätigen Betriebsobmännern — in den obenbezeichneten Unternehmen einer der Betriebsobmänner zum Hauptbetriebsobmann berufen werden.
1. Personalfragen 1. Berufung: a) Zum Hauptbetriebsobmann der Deutschen Arbeitsfront kann jedes geeignete Betriebsmitglied berufen werden, das die Voraussetzungen. zur Ernennung zum Politischen Leiter der NSDAP . erfüllt. In erster Linie soll aber stets einer der Betriebsobmänner des Unternehmens zum Hauptbetriebsobmann vorgeschlagen werden. Hauptbetriebsobmänner werden nur soweit notwendig berufen. Die Notwendigkeit zur Berufung des Hauptbetriebsobmannes ist im allgemeinen nicht gegeben, wenn die Betriebe des Unternehmens in einem Kreis liegen. Der Antrag auf Berufung eines Hauptbetriebsobmannes ist vom zuständigen Fachamt beim Amt Soziale Selbstverantwortung zu stellen, das über die Notwendigkeit der Berufung nach Anhören der etwa beteiligten Fachämter sowie des zuständigen Gauobmannes auch wenn sich alle Betriebe in einem Gau befinden — entscheidet. Wird die Notwendigkeit zur Berufung eines Hauptbetriebsobmannes vom Amt Soziale Selbstverantwortung anerkannt, ſo leitet dieses den Antrag über das zuständige Fachamt oder, wenn mehrere Fachämter beteiligt sind, unmittelbar an den Gauobmann weiter, in deſſen Bereich der Vorgeschlagene tätig ist. Nach Prüfung der persönlichen Eignung des Vorgeschlagenen wird dieser vom Gauobmann der DAF. vorläufig zum Hauptbetriebs= obmann berufen. Nach erfolgter Bewährung — frühestens sechs Monate nach der vorläufigen Berufung beantragt der Gauobmann im Einvernehmen mit dem zuständigen Fachamt die Ernennung des Hauptbetriebs= obmannes der DAF. zum Politischen Leiter der NSDAP . in der für den Sitz des Hauptbetriebsobmannes zuständigen Ortsgruppe der NSDAP. (Fortsetzung auf übernächster Seite)
205a
Deutsche Arbeitsfront
Betriebsgemeinschaften mit selbständigen Nebenbetrieben Hauptbetriebsobmann Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Ortsobmann der DAF. Unternehmens führer
Betriebsführer
Hauptbetriebs obmann
Berufswalter
Gesundheitswalter
Betriebsobmann C (Werkscharf.)
WerkscharAusbildungsleiter
Arbeitsschutzwalter
Jugendwalter
Frauenwalterin
Mitarbeiter
Jugendwalterin
Soziale Betriebsarbeiterin
Heimstättenwalter
Vertreterin der Werkfrauengruppenführerin
Mitarbeiter
Werkfrauengruppe
Pressewalter
Propagandawalter
KdF.-Wart
Funkwalter
Arbeitsgruppe Presse, Propaganda, Rundfunk
Volksbildungswart
Feierabendwart
KdF.-Wagenwart
Wart ReisenWandern . Urlaub
Wart Schönheit der Arbeit
Sportwart
Wanderwart
Sportübungs wart Sportwettkampfwart
Betriebszelle
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock 汇
Zeichenerklärung siehe Seite 206a 20*
205b
b) In öffentlichen Betrieben und Verwaltungen bzw. den Unternehmen, die auf Grund einer ministeriellen Anordnung dem „ Gesetz zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben“ unterliegen und die in ihrer Struktur einem Unternehmen entsprechen, kann ebenfalls ein Hauptbetriebsobmann berufen werden. Vor dieser Regelung werden die Reichs- und Länderverwaltungen einschließlich der Reichswasserstraßen und Wasserwirtschaftsverwal = tungen sowie die Deutsche Reichsbahn, der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen Reichsautobahnen und die Deutsche Reichspost nicht erfaßt. Bei diesen öffentlichen Betrieben und Verwaltungen usw. werden die Aufgaben des Hauptbetriebsobmannes von den entsprechenden Fachgruppenwaltern des Fachamtes Energie – Verkehr Verwaltung wahrgenommen. Bei öffentlichen Betrieben und Verwaltungen bzw. bei den dem Gesetz zur Arbeit in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben unterliegenden Unternehmen kann die Notwendigkeit zur Berufung eines Hauptbetriebsobmannes vom Amt Soziale Selbstverantwortung bereits anerkannt werden, wenn der Betrieb sich über mehrere Ortsgruppen eines Kreisgebietes erstreckt. Ein in diesem Falle berufener Hauptbetriebsobmann erhält seine fachlichen Anweisungen unmittelbar von der Gaufachabteilung Engerie - Verkehr-Verwaltung . Sind in dem Betrieb bzw. Unternehmen mehrere Fachämter wirksam, dann ist stets das Fachamt Energie — Verkehr - Verwaltung bzw. die entspre chende Gau- oder Kreisfachabteilung federführend, sofern nicht einem der weiter beteiligten Fachämter bzw. Fachabteilungen auf Grund start hervortretender Wirksamkeit zwangsläufig die Federführung zusteht. Im Zweifelsfall entscheidet das Amt Soziale Selbstverantwortung. Das mit der Federführung beauftragte Fachamt muß in allen fachlichen Fragen das Einvernehmen mit den etwa noch zuständigen Fachämtern herbeiführen und dieſe über alle sie betreffenden Fragen unterrichten.
2. Bestätigung: Der Hauptbetriebsobmann der DAF. wird nach erfolgter Bewährung und Beibringung der vorgeschriebenen Personalunterlagen vom Gauobmann der DAF. endgültig als Hauptbetriebsobmann der DAF. bestätigt. Die Bestätigung des Hauptbetriebsobmannes der DAF. ist dem Betriebsführer vom Gauobmann ſchriftlich mitzuteilen . Die erfolgte Bestätigung hat der Hauptbetriebsobmann sämtlichen Betriebsobmännern des Unternehmens schriftlich mitzuteilen. Sofern die Personalunterlagen nicht vollzählig beigebracht sind, wird widerrufliche Bestätigung auf ein Jahr ausgesprochen. 3. Ernennung zum Politischen Leiter : Nach erfolgter Bestätigung wird dem Hauptbetriebsobmann der DAF. 205c
auf Vorschlag des zuständigen Gauobmannes der DAF. bzw. des Zentralbüros der DAF. ein Politischer-Leiter-Dienſtrang verliehen. ( Siehe Dienstrangaufstellung .) Die Ernennung zum Politischen Leiter erfolgt durch den zuständigen Gauleiter der NSDAP . Sofern die Perſonalunterlagen nicht vollzählig beigebracht sind , wird ein vorläufiger Politischer-Leiter-Ausweis ausgestellt. 4. Abberufung in außerdisziplinären Fällen : Die Abberufung des Hauptbetriebsobmannes der DAF. erfolgt in außerdisziplinären Fällen durch den für die Berufung zuständigen Hoheitsträger der NSDAP. 5. Abberufung in disziplinären Fällen: Die Abberufung des Hauptbetriebsobmannes der DAF. erfolgt in allen disziplinären Fällen auf Grund eines rechtskräftigen Urteils eines Ehren- und Disziplinargerichtes der DAF. bzw. des Obersten Ehrenund Disziplinarhofes der DAF. Die Abberufung des Hauptbetriebsobmannes in disziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Gauobmann der DAF. schriftlich mitzuteilen. 6. Beurlaubung in diſziplinären Fällen : Die Beurlaubung des Hauptbetriebsobmannes der DAF. in allen diſziplinären Fällen kann mit sofortiger Wirkung durch den Ortśobmann der DAF. erfolgen unter gleichzeitiger Beantragung eines Verfahrens beim zuständigen Ehren- und Disziplinargericht der DAF., außerdem, wenn vom Ehren- und Disziplinargericht die Beurlaubung angeordnet wird. Die Beurlaubung des Hauptbetriebsobmannes in disziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Kreisobmann der DAF. sofort schriftlich mitzuteilen. Gründe für die Beurlaubung in disziplinären Fällen sind z . B.: Verletzung von Dienst- und Betriebsgeheimnissen, grobe Disziplinwidrigkeit, partei-, DAF.- und betriebsschädigendes Verhalten usw. 7. Ausſcheiden aus dem Dienſt: Bei Ausscheiden aus dem Dienst als Hauptbetriebsobmann der DAF. gelten hinsichtlich des Politischen-Leiter-Dienstranges die Personalbestimmungen der NSDAP . Unbegründete Amtsniederlegung gilt als parteiund DAF.-schädigendes Verhalten. 8. Enthebung als Politischer Leiter: Die Enthebung des Hauptbetriebsobmannes der DAF. als Politischer Leiter erfolgt in allen disziplinären Fällen auf Grund eines rechtskräftigen Urteils des zuständigen Parteigerichts durch den Gauleiter der NSDAP . 9. Disziplinäre Unterstellung und fachliche Ausrichtung: Der Hauptbetriebsobmann untersteht in dieser seiner Eigenschaft ebenso wie als Betriebsobmann disziplinär dem zuständigen Ortsgruppenleiter der NSDAP. , fachlich wird er vom zuständigen Fachamt ausgerichtet. 205d
Die disziplinäre Unterstellung der übrigen Betriebsobmänner des Gesamtunternehmens unter den zuständigen Ortsobmann der Deutschen Arbeitsfront sowie ihre fachliche Ausrichtung durch den jeweiligen Kreisfachabteilungswalter bleibt unbeschadet der zusätzlichen Ausrichtung und Unterrichtung durch den Hauptbetriebsobmann - bestehen.
2. Aufgaben des Hauptbetriebsobmannes der DAF. 1. Der Hauptbetriebsobmann der DAF. iſt der Verbindungsmann a) des zuständigen bzw. des mit der Federführung beauftragten Fachamtes der DAF. zum Unternehmensführer, sofern das Unternehmen mit seinen Betrieben über das Gebiet eines Gaues hinausreicht, b) der zuständigen Gaufachabteilung zum Unternehmensführer, ſofern das gesamte Unternehmen in einem Gau liegt. Der Hauptbetriebsobmann stellt außerdem die Verbindung zwischen den Betriebsobmännern der einzelnen Betriebe des Unternehmens und dem verantwortlichen Unternehmensführer her. Ihm obliegt gleichzeitig die Ausrichtung aller zum Unternehmen gehörenden Betriebsobmänner in den Fragen, die das gesamte Unternehmen oder mehrere Betriebe des Unternehmens betreffen. Arbeitsanweisungen und -aufträge erhält der Hauptbetriebsobmann im Falle von 1a) von dem für das Unternehmen zuständigen bzw. dem mit der Federführung beauftragten Fachamt, im Falle von 2a) von der zuständigen Gaufachabteilung. Sind mehrere Fachämter für die Betriebe des Unternehmens zuständig, dann ist das mit der Federführung beauftragte Fachamt verpflichtet, die Zustimmung aller beteiligten Fachämter für die Arbeitsanweisungen und -aufträge einzuholen ; umgekehrt geben die beteiligten Fachämter ihre Arbeitsanweisungen und -aufträge über das mit der Federführung beauftragte Fachamt. 2. Arbeitspolitische Fragen, die innerhalb der Betriebe eines Unternehmens nicht geklärt werden können oder deren Löſung in allen oder mehreren Betrieben des Unternehmens erfolgen muß, sind von den Betriebsobmännern des Unternehmens dem Hauptbetriebsobmann zuzuleiten , der sie dem Unternehmensführer mit seiner Stellungnahme zur Kennt nis bringt. In Zweifelsfällen holt der Hauptbetriebsobmann vorher die Stellungnahme des zuständigen bzw. des mit der Federführung beauftragten Fachamtes oder der zuständigen Gaufachabteilung ein. 3. Der Hauptbetriebsobmann ist verpflichtet, für die Bildung des Unternehmensbeirates die Weisung des zuständigen bzw. des mit der Federführung beauftragten Fachamtes einzuholen und dessen Willensmeinung beim Unternehmensführer zu vertreten. In Ausübung seines Amtes nimmt der Hauptbetriebsobmann an den Sigungen des Unternehmensbeirates teil, auch wenn er nicht Mitglied des Unternehmensbeirates ist. 205e
4. Betriebsbeſuche führt der Hauptbetriebsobmann nur nach vorheriger Unterrichtung des zuständigen Betriebsobmannes und des zuständigen Kreisobmannes der Deutschen Arbeitsfront durch. Läßt sich der Zeitpunkt des Betriebsbesuches vorher nicht festlegen, oder kann ein angekündigter Termin nicht eingehalten werden, dann unterrichtet der Betriebsobmann den zuständigen Kreisobmann unmittelbar nach Eintreffen des Hauptbetriebsobmannes. 5. Anregungen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge der Betriebsobmänner nimmt der Hauptbetriebsobmann entgegen und leitet diese, ſoweit der zuständige Betriebsführer sie nicht von sich aus in seinem Betrieb durchführt oder durchführen kann, mit eingehender Begründung dem Unternehmensführer zu. Der zuständige Kreisobmann der Deutschen Arbeitsfront ist von dem Hauptbetriebsobmann über das Ergebnis und die getroffene Regelung in geeigneter Weise zu unterrichten. 6. Der Hauptbetriebsobmann soll jährlich mindeſtens einmal Tagungen mit den Betriebsobmännern des Unternehmens durchführen. Hierzu ist die Zustimmung des Unternehmensführers und des zuständigen bzw. des mit der Federführung beauftragten Fachamtes oder der Gaufachabteilung vorher einzuholen. 7. Schriftverkehr und Dienstweg des Hauptbetriebsobmannes. Im Falle zu 1a) ist der Hauptbetriebsobmann berechtigt, Schriftverkehr unmittelbar mit dem zuständigen bzw. mit dem mit der Federführung beauftragten Fachamt, im Falle zu 2a) unmittelbar mit der zuständigen Gaufachabteilung zu führen. Das zuständige bzw. das mit der Federführung beauftragte Fachamt und die Gaufachabteilung ſezen sich ihrerseits mit den etwa mitwirkenden Fachämtern bzw. den Gaufachabteilungen in Verbindung. 8. Für die Berichterstattung gilt folgende Regelung : Die Betriebsobmänner aller Betriebe des Unternehmens leiten dem Hauptbetriebsobmann von allen Berichten, die sie an Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront senden, einen Durchschlag zu ; ſie ſind weiterhin verpflichtet, dem Hauptbetriebsobmann nach den von ihm gegebenen Anweisungen zu berichten. Der Hauptbetriebsobmann erſtellt auf Grund dieser Unterlagen ſeinen Gesamtbericht im Falle zu 1a) an das zuständige bzw. das mit der Federführung beauftragte Fachamt, im Falle zu 2a) an die zuständige Gaufachabteilung. Diese unterrichten ihrerseits die beteiligten Fachämter bzw. Gaufachabteilungen . Das Amt Soziale Selbſtverantwortung ist berechtigt, die Berichte einzusehen oder über bestimmte Fragen Auszüge zu verlangen. Ist der Hauptbetriebsobmann zugleich Betriebsobmann in einem Betrieb des Unternehmens, dann berichtet er in dieser Eigenschaft wie die übrigen Betriebsobmänner des Unternehmens auf dem Dienstwege an die zuständige Gaufachabteilung.
205f
Der Betriebsobmann der DAF. In allen selbständigen Betrieben mit wenigstens sechs Betriebsmitgliedern (ein Betriebsführer und fünf Gefolgschaftsmitglieder) wird für die sozialpolitische, organisatorische und personelle Betreuung aller Betriebsmitglieder der Betriebsobmann der DAF.
berufen. Dabei wird unterschieden : Betriebsobmann-A in Betrieben mit 6 bis 20 Betriebsmitgliedern, Betriebsobmann-B in Betrieben mit 21 bis 200 Betriebsmitgliedern, Betriebsobmann-C in Betrieben mit 201 bis 1600 Betriebsmitgliedern, Betriebsobmann-D in Betrieben mit mehr als 1600 Betriebsmitgliedern. In Betrieben mit weniger als sechs Betriebsmitgliedern ist für die ſozialpolitische, organisatorische und personelle Überwachung dieser Betriebe der
Ortsobmann der DAF. persönlich verantwortlich und in der Bearbeitung zuständig. Bei allen Handelsbetrieben mit weniger als sechs Betriebsmitgliedern überträgt der Ortsobmann der DAF. diese Aufgaben dem
Ortswalter des Handels der DAF., bei allen Handwerksbetrieben mit weniger als sechs Betriebsmitgliedern Ortshandwerksmeister der DAF. Bei zu hohem Arbeitsanfall ist der Ortsobmann der DAF. berechtigt, die Straßenzellenobmänner und Straßenblođobmänner der DAF. zusätzlich in seinem Auftrag mit dieserhalb sich ergebenden Arbeiten zu betrauen. In Betrieben mit vorwiegend weiblichen Betriebsmitgliedern, in denen eine Frau als Betriebsobmann der DAF. berufen werden muß, führt diese ebenfalls die Bezeichnung „ Betriebsobmann der DAF. ". (Sie zeichnet : ,,Betriebsobmann der DAF." Frau . . . . . ) In Nebenbetrieben, die außerhalb des Hoheitsbereiches des Hauptbetriebes liegen , sind die Betriebsobmänner der DAF . und ihre Mitarbeiter je nach Größe der Nebenbetriebe genau wie im Hauptbetrieb zu berufen. (Fortsetzung Seite 206f)
206
Deutsche Arbeitsfront Betriebsgemeinschaften mit 6 bis 20 Betriebsmitgliedern (keine Handels- und Handwerksbetriebe) Betriebsobmann A.
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Der Ortsobmann kann zu seiner Entlastung die BetriebsubmännerA seinem Ortssozialwalter unmittelbar nachordnen.
Ortsobmann der DAF.
Betriebsführer Betriebs obmann A
Arbeitsschutzwalter
Frauenwalterin
Jugendwalter
Sportwart
00000
00010
Mädelwalterin
Zeichen-Erklärung
Hauptamt
Betriebsobmann
Haupt-Betriebszellenobmann
Hauptstelle
Betriebszellenobmann
Stelle
Betriebsblockobmann
Hilfsstelle
Sachgebiet
Hilfssachgebiet
Mitarbeiter
Sonderbeauftragter
100
Hauptbetriebsobmann
000
Gültig nur für die Organiſationspläne der Deutschen Arbeitsfront, des Hauptbetriebsobmannes und der Betriebsobmänner A bis D
Ortsobmann
Straßenzellenobmann Straßenblockobmann
Sonstige Dienststellen
206a
Deutsche Arbeitsfront Betriebsgemeinſchaften ohne Betriebsblockeinteilung (Handels- und Handwerksbetriebe) Betriebsobmann A.
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Ortsobmann der DAF.
Ortswalter des Handels
¡¡Ortshandwerkj meister
Fachhaupt. gruppenwalter
Fachhauptgruppenwalter
Fachhauptgruppenwalter
Fachhauptgruppenwalter
Arbeitsschutzwalter
Mädelwalterin
Betriebsobmann A
Betriebsführer
Jugendwalter
Frauenwalterin
Sportwart
Zeichenerklärung siehe Seite 206a
206b
Die Betriebstafel der NSDAP.
Betriebstafel K
Arbeitskamerad
Arbeitskameradin
Braucht Jhr Ratund Hilfe, fo wenbet Euchanbie Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Diebeauftragte Organifationor NSDAPittDic Deutsche Arbeitsfront NSDAP Kreis
NSDAP Ortsgruppe
DerOrtsobmann derDAF Anfchr.: Sprechz
DieOrtsfrauen walterin
DieOrtswaltung derDAF Anfchr: Sprechz.:
Der Ortsjugend walter
Die Ortsjugend walterin
Nächster Luft. ſchutzkeller
Arzt Fernsprecher: Sprechzeit:
Unfallitation Fernsprecher:
Feuerwehr Fernsprecher:
KdF Karten verkaufsstelle Dienftstunden: DAF Rechts beratungsstelle Dienftſtunden:
DAF Verwal tungsstelle Dienfistunden: Zuständige Kreisfachftelle Dienſtſtunden:
K
206ba
Deutsche Arbeitsfront Betriebsgemeinschaften mit Betriebsblockeinteilung Betriebsobmann B.
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Ortsobmann der DAF. Betriebsführer
Betriebsobmann B (Werkscharf.)
Berufswalter
Gesundheitswalter
Arbeitsschutzwalter Mitarbeiter
Frauenwalterin
Jugendwalter
Mädelwalterin
WerkscharAusbildungsSofern 20 u. mehr Werkscharangehörige leiter vorhanden
Heimstättenwalter
Vertreterin der Werkfrauenfgruppenführerin
KdF.-Wart
Sportwart
Sportübungswart Sportwettkampfwart
Werkfrauengruppe
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Zeichenerklärung siehe Seite 206a
206c
Die Betriebstafel der NSDAP . Betriebstafel A
Arbeitskamerad
Arbeitskamandin
BrauchtJhr Ratund Hilfe. To wenbet Euch anbie Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Diebrauftragte Organisation der NSDAP utdic
DeutscheArbeitsfront NSDAP Krris
NSDAP Gau
NSDAP Ortsgruppe
Die DAF-Organisation im Betrieb
Betriebs führer
Betriebs obmann
Arbeitsschutze walter
Jugend. walter
Sport. wart
Jugend. walterin
Ortsobmann Anschrift: Sprechzeit:
Frauen . walterin
KdFKarten . verkaufstelle Dienstunden:
Vermal DAF tungsftelle Dienstunden:
DAF Rechts beratungstelle Dienftitunden:
Kreisfach Stelle Dimiftunden:
Werkluft fchutzleiter
Feuerwehr Fernsprecher,
UnfallschutzdBett Unfallitation Fernsprecher:
Luftschutz keller
A
206ca
Deutsche Arbeitsfront Betriebsgemeinschaften mit Betriebsblock- und zelleneinteilung Betriebsobmann C Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Ortsobmann der DAF.
Betriebsführer BetriebsobmannC (Werkscharf.)
Berufswalter Gesundheits walter Arbeitsschutzwalter Mitarbeiter
Mitarbeiter
Jugendwalter
Heimstättenwalter
WerkscharAusbildungsleiter
Pressewalter
Mädelwalterin
Propagandawalter
KdF.-Wart
Funkwalter
Volksbildungswart
Sportwart
Feierabendwart
Sportübungswart
Frauenwalterin Wart: Schönheiti Sportwettkampf wart der Arbeit
Soziale Betriebsarbeiterin Vertreterin der Werkfrauengruppenführerin
Wart: Reisen, Wandern, Urlaub Wanderwart
KdF.-Wagenwart
Werkfrauengruppe
Betriebsblock
Arbeitsgruppe Presse, Propagan Rundfunkda
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Zeichenerklärung siehe Seite 206a
206d
Betriebsblock
Die Betriebstafel der NSDAP. Betriebstafel B
Arbeitskamerad
Arbeitskameradin
BrauchtIhr Ratund Hilfe, fowanberEuchanbie Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Diebeauftragte Organisationber NSDAPinbic Deutsche Arbeitsfront
NSDAP Ortsgruppe
NSDAP Krris
NSDAP Gau
Die DAF- Organisation im Betrieb
Betriebsobmann Sprecht:
Betriebsführer
Berufse polter Jugend walter Jugende alterin
Frourn Paltin Grfundheits alter
Kdf. Bart Sport mart
Arbritschutz WOLLET Mitarbwity des Arbeuty malles
Heimhätim matter
Sportübungs Sport wwwkampf. arty
Ausbildungs Iriter
BLOCK
BLOCK
BLOCK
Vertroumsmänner:
Ortsohman Aniunt: Sprechynt: Ortsmalterdes Handels/Orts handariamite DAFVITIN rungshir Dienhunden:
Krrisuva ltung Anschrift: Kreisfachtelle Dinittunden DAFENTICE patungshyt Die/thunden:te
BLOCK
BLOCK
VertrauensRat
derSchner brichadigt SogialeBetriebs arbrimin Dimittunden:
BLOCK
BLOCK
BLOCK
Erfarzmänner
werkluftRhutzleiter Luftschutz Briler
Betriebsarzt Spreyrit: Unfollation Fem/practer: Fourracher Fern/precher
B
206da
Deutsche Arbeitsfront Betriebsgemeinschaften mit Betriebsblock-, -Zellen und -hauptzelleneinteilung Betriebsobmann D Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet Ortsobmann der DAF. Betriebsführer
Betriebsobmann D (Werkscharf.)
Berufswalter
Jugendwalter
Gesundheitswalter
Mädelwalterin
Arbeitsschutzwalter
Frauenwalterin
Mitarbeiter
Mitarbeiter
Heimstättenwalter
WerkscharAusbildungsleiter
Pressewalter
Propagandawalter
KdF.-Wart
Funkwalter
Volksbildungswart
Sportwart
Feierabendwart
Sportübungswart
Wart: Schönheit der Arbeit
Sportwettkampf wart
Soziale Betriebsarbeiterin Vertreterin der Werkfrauengruppenführering
Wart: Reisen, Wandern, Urlaubs Wanderwart
KdF.-Wagenwart Werkfrauengruppe
Arbeitsgruppe Presse, Propaganda, Rundfunk
BetriebsHauptzelle
BetriebsHauptzelle
Beauftragterfür Berufserziehg.
Betriebsblock
Beauftragter für Jugend
BetriebsHauptzelle
Beauftragter für Frauen
Beauftragter für Kdf.
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebszelle
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblock
Betriebsblack
Zeichenerklärung siehe Seite 206a
206e
Betriebsblock
Die Betriebstafel der NSDAP . Betriebstafel C
Arbeitskamerad
Arbeitskameradin
BrauchtJhr Ratund Hilfe, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Oi bauftigte Organisation ber SDAPUtDir DeutscheArbeitsfront NSDAP NSDAP NSDAP
學
Die DAF- Organisation im Betrieb Berinfiam BmB
Grunds Arti
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Propagate Funk Pre
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dort Sportitungs
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remer: ZELLE
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21 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
206ea
Die in den Nebenbetrieben berufenen Betriebsobmänner der DAF. und ihre Mitarbeiter werden fachlich von dem für den Nebenbetrieb zustän= digen Kreisfachstellenwalter (Fachabteilungswalter) der DAF. (bei Handwerk und Handel dem Ortshandwerksmeister bzw. Ortswalter des Handels der DAF .) in Zuſammenarbeit mit dem zuständigen Orts- bzw. Kreisstellenleiter ausgerichtet.
1. Perſonalfragen
1. Berufung: Der Betriebsobmann der DAF. ſoll in Haltung und Leiſtung Vorbild aller Betriebsmitglieder sein. Er soll ein hohes Gerechtigkeitsgefühl besiten und darf kein einseitiger Interessenvertreter sein. Zum Betriebsobmann der DAF. muß der dafür geeignetste Parteigenosse (DAF.-Einzelmitglied ) aus den Reihen der DAF.-Mitglieder des Betriebes berufen werden. Kann im Betrieb ein geeigneter Parteigenoſſe für diese Aufgabe nicht namhaft gemacht werden , so wird das geeignetſte DAF.- Einzelmitglied aus den Reihen der Betriebsmitglieder berufen. Der Betriebsobmann der DAF. muß politisch zuverlässig und deutschblütig sein. Der Betriebsobmann der DAF. wird auf Vorschlag des Ortsobmannes der DAF. von dem für den Betrieb zuständigen Ortsgruppenleiter der NSDAP . berufen. Der Ortsobmann der DAF. hat vor Weitergabe seines Vorschlages das Einvernehmen des Betriebsführers und der zuständigen Fachstelle (Fachabteilung) herbeizuführen. Bei Betrieben des Handels und Handwerks haben die Ortswalter des Handels bzw. Ortshandwerksmeister dem Ortsobmann Vorschläge zu unterbreiten. Die Berufung von Betriebsobmännern in Betrieben mit kurzfriſtiger Beschäftigungsdauer (Baustellen) iſt nur auf die Dauer der Beschäftigungszeit vorzunehmen. Das Berufungsschreiben erhält den Zusak, daß der Betriebsobmann nach Beendigung der Arbeit verpflichtet ist, den befristeten Ausweis als Betriebsobmann dem zuständigen Kreisobmann über den Ortsobmann zurückzugeben.
2. Bestätigung : Der Betriebsobmann der DAF. wird nach erfolgter Bewährung und Beibringung der vorgeschriebenen Personalunterlagen 3 bis 4 Monate nach Berufung vom Kreisobmann der DAF. endgültig als Betriebsobmann der DAF. schriftlich bestätigt. Die Bestätigung des Betriebsobmannes der DAF. ist dem Betriebsführer vom Kreisobmann der DAF. schriftlich mitzuteilen.
206f
Sofern die Personalunterlagen nicht vollzählig beigebracht sind, wird widerrufliche Bestätigung auf ein Jahr ausgesprochen . 3. Ernennung zum Politischen Leiter : Nach erfolgter Bestätigung wird dem Betriebsobmann der DAF. auf Vorschlag des zuständigen Ortsgruppenleiters der NSDAP . ein Politischer-Leiter-Dienstrang gemäß seiner Dienststellung durch den Kreisleiter der NSDAP. verliehen. ( Siehe Dienstrangaufstellung . ) Sofern die Perſonalunterlagen nicht vollzählig beigebracht ſind, wird ein vorläufiger Politischer-Leiter-Ausweis ausgestellt. 4. Abberufung in außerdisziplinären Fällen : Die Abberufung des Betriebsobmannes der DAF. erfolgt in außerdisziplinären Fällen auf Antrag des Ortsobmannes der DAF. durch den Ortsgruppenleiter der NSDAP . Der Ortsobmann hat jedoch vor Antragstellung Rücksprache zu nehmen mit dem Betriebsführer und dem für den Betrieb zuständigen Kreisfachstellenwalter der DAF. Außerdisziplinäre Fälle sind z. B. Auflösung des Betriebes , Ausscheiden aus dem Betrieb, Gesundheitsgründe, nachweisliche Leistungsunfähigkeit u. a. Die Abberufung des Betriebsobmannes der DAF. in außerdiſziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Kreisobmann der DAF. schriftlich mitzuteilen. 5. Abberufung in disziplinären Fällen : Die Abberufung des Betriebsobmannes der DAF. erfolgt in allen disziplinären Fällen auf Grund eines rechtskräftigen Urteiles eines Ehren- und Disziplinargerichtes der DAF. bzw. des Obersten Ehrenund Disziplinarhofes der DAF. Die Abberufung des Betriebsobmannes in disziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Kreisobmann der DAF. schriftlich mitzuteilen . 6. Beurlaubung in disziplinären Fällen : Die Beurlaubung des Betriebsobmannes der DAF. in allen diſziplinären Fällen kann mit sofortiger Wirkung durch den Ortsobmann der DAF. erfolgen unter gleichzeitiger Beantragung eines Verfahrens beim zuständigen Ehren- und Disziplinargericht der DAF. , außerdem, wenn von einem Ehren- und Disziplinargericht die Beurlaubung angeordnet wird. Die Beurlaubung des Betriebsobmannes in disziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Kreisobmann der DAF. schriftlich mitzuteilen. Gründe für die Beurlaubung in disziplinären Fällen sind z. B .: Verstöße gegen die Strafgeseze, grobe Disziplinwidrigkeit, Verlegung von 21*
206g
Dienst- und Betriebsgeheimniſſen, partei-, DAF.- und betriebsschädigendes Verhalten usw. 7. Ausscheiden aus dem Dienst : Bei Ausscheiden aus dem Dienst als Betriebsobmann der DAF. gelten hinsichtlich des Politischen-Leiter-Dienstranges die Personalbestim mungen der NSDAP. ( Siehe Seite 32.) Unbegründete Amtsniederlegung gilt als partei- und DAF.--ſchädigendes Verhalten.
8. Enthebung als Politischer Leiter: Die Enthebung des Betriebsobmannes der DAF. als Politischer Leiter. erfolgt in allen disziplinären Fällen auf Grund eines rechtskräftigen Urteiles des zuständigen Parteigerichts durch den Kreisleiter der NSDAP . 9. Entscheidung in Zweifelsfällen : Kommt das erforderliche Einvernehmen zwischen dem Ortsobmann der DAF., dem Betriebsführer und dem Fachstellenwalter der DAF. nicht zustande, entscheidet der Ortsgruppenleiter der NSDAP . unter Anhörung aller Beteiligten. 10. Disziplinär Unterſtellung und fachliche Ausrichtung: Der Betriebsobmann der DAF. untersteht disziplinär dem Ortsgrup= penleiter der NSDAP . Seine fachlichen Anweisungen und Arbeitsunterlagen erhält er von dem für den Betrieb zuständigen Kreisfachstellenwalter (Fachabteilungswalter) der DAF., bei Handwerks- und Handelsbetrieben von dem zuständigen Ortshandwerksmeister bzw. Ortswalter des Handels.
11. Überwachung : Die Überwachung der Arbeit des Betriebsobmannes der DAF. liegt in Händen des zuständigen Ortsobmannes der DAF., der in allen Handelsbetrieben den Ortswalter des Handels der DAF. und in allen Handwerksbetrieben den Ortshandwerksmeister der DAF. damit be auftragt. Das Überwachungsverhältnis bedingt kein Eingriffsrecht in die Aufgaben und Zuständigkeiten des Betriebsobmannes der DAF. Meinungsverschiedenheiten fachlicher Art zwischen dem Betriebs= obmann und dem Ortsobmann sind dem Kreisobmann vorzutragen ,
12. Vertretung : Der Betriebsobmann der DAF. hat (außer dem Vertreter in KdF.Fragen) in der Regel teine Vertretung ; er soll jedoch einen diensttuenden Mitarbeiter seines Arbeitsbereiches pon Fall zu Fall nach 206h
vorangegangener Befragung und Zustimmung des Ortsobmannes der DAF. bei Notwendigkeit (Urlaub, Krankheit) mit der Vertretung beauftragen. 13. Berſonalunion : Der Betriebsobmann der DAF. ist als solcher Beauftragter der NSDAP. Er ist dem Ortsgruppenleiter der NSDAP . für die politische Ausrichtung im Betrieb verantwortlich (Dienstweg über Ortsobmann der DAF. ). In Betrieben mit geringer Betriebsmitgliederzahl und bei Mangel an geeigneten Mitarbeitern bearbeitet der Betriebsobmann der DAF. selbst alle für seine Mitarbeiter vorgesehenen DAF.- Aufgabengebiete bzw. alle DAF .-Aufgaben, für die Mitarbeiter nicht vorgesehen sind, oder überträgt sie mit Zustimmung des Ortsobmannes anderen Mitarbeitern zur Bearbeitung.
2. Aufgaben, für deren Erledigung er unmittelbar zuständig ist 1. Verantwortung : Der Betriebsobmann der DAF. ist für den ganzen Betrieb, dem er angehört, zuständig. Betriebsobmann der DAF. und Betriebsführer sind für die Bearbeitung aller seitens der DAF. im Betrieb vorgesehenen Aufgabengebiete verantwortlich. Dabei muß das Vertrauensverhältnis zwischen dem Betriebsobmann der DAF. und dem Betriebsführer ähnlich dem Verhältnis zwischen Kompaniefeldwebel und Kompanieführer ſein.
2. Betriebsordnungen : Der Betriebsobmann der DAF. soll bei der Aufstellung neuer Betriebsordnungen herangezogen werden. Er hat als Beauftragter der NSDAP . dafür zu sorgen, daß der Geist der Betriebsordnung stets dem nationalsozialistischen Wollen entspricht. 3. Schlichtung von Streitfällen : Streitfälle in den Betrieben zwischen Betriebsangehörigen sind tunlichst entsprechend dem AOG. innerhalb der Betriebsgemeinschaft durch die dafür geschaffenen Organe beizulegen . Soweit dies nicht möglich ist, ſteht es den Betriebsangehörigen frei , sich über den Betriebsobmann an die DAF. zu wenden. Der Betriebsobmann ist verpflichtet, die Beschwerde mit einer Beurteilung innerhalb drei Tagen an die zuständige Ortswaltung der DAF. einzureichen . Der Ortsobmann hat je nach Lage des Falles selbst zu entscheiden oder die Beschwerde auf dem
2061
vorgeschriebenen Dienstweg über den Kreis bis nötigenfalls an den Gau und das Zentralbüro weiterzuleiten. Sollten bei Streitfällen obengenannter Art Verhandlungen mit Behörden erforderlich sein, so hat der Verkehr mit den Ortsbehörden durch den Ortsobmann, mit den Behörden eines Kreises durch den Kreisobmann, mit den Behörden, für die eine Gauwaltung zuständig ist, durch den Gauobmann stattzufinden. In dringenden Fällen können diese ihren Obmännern beſondere Vollmachten ausstellen. Der Verkehr mit Reichsbehörden geht auf jeden Fall über das zuständige Amt des Zentralbüros der DAF.
4. Rechtsberatung: Sofern arbeitsrechtliche Fragen eines Betriebsmitgliedes durch den Betriebsobmann der DAF . innerbetrieblich oder durch den Ortsobmann nicht geklärt werden können, verweist der Betriebsobmann der DAF . das Betriebsmitglied evtl. durch Ausstellung einer entsprechenden schriftlichen Bestätigung an die Kreisfachstelle (Fachabteilung) der DAF. Dringende Fälle (Termine) werden von dort aus sofort an die Rechtsberatungsstelle weitergeleitet.
5. Allgemeine Beratung: Der Betriebsobmann der DAF. verweist Betriebsmitglieder in Fragen und Nöten, die außerhalb der Belange der Betriebsgemeinschaft liegen, an den für ihr Wohngebiet zuständigen Straßenblodkobmann der DAF. 6. Fragenbeantwortung : Der Betriebsobmann der DAF. wird die ſeitens der Betriebsmitglieder an ihn gestellten Fragen nur dann beantworten, wenn er sie genau zu beantworten weiß ; andernfalls befragt er vorher den Ortsobmann usw. oder er leitet die Fragen an den Ortsobmann bzw. an den für den Betrieb zuständigen Kreisfachstellenleiter (Fachabteilungswalter) der DAF. zur Beantwortung weiter .
7. Untersuchungen im Betrieb : Der Betriebsobmann der DAF. ist bei der Durchführung von Untersuchungen im Betriebe, die aus Anlaß von entschädigungspflichtigen Unfällen ſeitens der Berufsgenoſſenſchaften erfolgen, gemeinſam mit dem Arbeitsschußwalter hinzuzuziehen. Bei Betriebsbesichtigungen seitens technischer Aufsichtsbeamten der Berufsgenossenschaften soll sich der Betriebsobmann der DAF. einschalten . 8. Betriebsbesichtigungen, Betriebsbesuche : Bei Betriebsbesichtigungen, die seitens des Kreis-, Gauobmannes oder des Leiters eines Fachamtes der DAF., ebenso wie bei Betriebs206k
besuchen, die von den für Betriebsbesuche Beauftragten der DAF. durchgeführt werden, ist der Betriebsobmann der DAF. hinzuzuziehen .
9. Einarbeitung und Überwachung der Mitarbeiter: Der Betriebsobmann der DAF. ist dafür verantwortlich, daß seine Mitarbeiter die ihnen übertragenen Aufgaben genau kennen und ordnungsgemäß erledigen.
10. Berufung und Abberufung von DAF.-Waltern im Betrieb : Der Betriebsobmann der DAF. ist zuständig für die Vorschläge zur Berufung und Abberufung von DAF.-Waltern, -Warten und -Walterinnen seines Stabes durch den Ortsgruppenleiter der NSDAP. (Dienstweg über den Ortsobmann) sowie für die Auswahl der Werkscharmänner. Der Betriebsobmann der DAF. sezt sich vor Abgabe seines Vorschlages mit dem Betriebsführer in Verbindung, um das notwendige Einverständnis herbeizuführen . Kommt das erforderliche Einvernehmen zwischen dem Betriebsobmann der DAF. und dem Betriebsführer über die Person des zu berufenden DAF. - Walters, -Wartes oder Walterin nicht zustande, entscheidet nach Vortrag des Ortsobmannes der Ortsgruppenleiter der NSDAP . endgültig.
11. Bestellung des Hauptunfallvertrauensmannes des Betriebes (Arbeitsschußwalter der DAF.) : Der Betriebsobmann der DAF. ist vom Betriebsführer bei der Bestellung der Unfallvertrauensmänner hinzuzuziehen. Über die Person des zu Bestellenden müssen sich Betriebsführer und Betriebsobmann der DAF. einig sein. Hat der Unfallvertrauensmann Mitarbeiter, so sind diese gleichzeitig Unfallvertrauensmänner ; er ſelbſt heißt dann Hauptunfallvertrauensmann. Er iſt in Perſonalunion der Arbeitsschutzwalter der DAF. Die Bestellung von weiteren Mitarbeitern für den Hauptunfallvertrauensmann des Betriebes ist im Einvernehmen mit dem Betriebsobmann der DAF. und dem Hauptunfallvertrauensmann des Betriebes vorzunehmen.
12. Zuſammenarbeit mit dem Betriebsführer : Der Betriebsobmann der DAF. muß den Betriebsführer über alle sozialen Fragen des Betriebes stets auf dem laufenden halten ; ebenso muß auch der Betriebsführer den Betriebsobmann der DAF. über alleFragen sozialer und wirtſchaftlicher Art, die ſich irgendwie auf den Betrieb auswirken, unterrichten und aufklären. Es muß der Ehrgeiz des Betriebsobmannes der DAF. sein, daß er der beste Arbeiter im Betriebe ist und daß er in seiner Arbeit und Gesamtleistung allen Betriebsmitgliedern gegenüber Vorbild ist.
2061
13. Musterbetrieb: Das Ziel des Betriebsobmannes der DAF. muß sein, durch entsprechendes Einwirken den Betriebsführer in dem Bestreben zu unterstützen, aus seinem Betrieb einen ,,Nationalsozialistischen Musterbetrieb“ zu machen. Es ist dabei ſeine besondere Aufgabe, einen gerechten sozialen Ausgleich zur Sicherung des Arbeitsfriedens herbeizuführen und zu erhalten.
14. Immer unterrichtet ſein : Der Betriebsobmann der DAF. soll sich laufend über alle Anforderungen und Maßnahmen der Deutschen Arbeitsfront unterrichten, um ständig raten und helfen zu können. 15. Gesezliche Aufgaben : Der Betriebsobmann der DAF. hat ferner die ihm durch gesetzliche Vorschriften übertragenen oder noch zu übertragenden Aufgaben zu erfüllen. 16. Arbeitsübertragung und Berichterstattung : Der Betriebsobmann der DAF. ist für die Durchführung der ihm vom zuständigen Ortsobmann der DAF. und der ihm vom für den Betrieb zuständigen Kreisfachstellenleiter (Fachabteilungswalter) der DAF. übertragenen Arbeiten verantwortlich. Er hat den Ortsobmann der DAF. über seine Tätigkeit laufend und in regelmäßigen Zeitabſtänden unaufgefordert mündlich zu unterrichten. Außerdem gibt der Betriebsobmann der DAF. auf Anforderung einen schriftlichen Bericht an seinen zuständigen Ortsobmann der DAF. zur Weiterleitung an den für den Betrieb zuständigen Kreisfachſtellenwalter (Fachabteilungswalter) der DAF. 17. Teilnahme an Besprechungen : Der Betriebsobmann der DAF. nimmt an den regelmäßigen oder außerordentlichen Besprechungen teil , die vom Ortsgruppenleiter der NSDAP . oder dem Ortsobmann der DAF. und von dem für den Betrieb zuständigen Kreisfachstellenwalter (Fachabteilungswalter) der DAF. angeordnet werden .
18. Alle Betriebsmitglieder - Mitglieder der DAF.: Der Betriebsobmann der DAF. bemüht sich darum, daß alle zu ſeiner Betriebsgemeinschaft gehörenden Volksgenossen, die für eine Aufnahme in die Deutsche Arbeitsfront in Frage kommen, über die Aufgaben und Ziele der Deutschen Arbeitsfront aufgeklärt und Mitglied der Deutschen Arbeitsfront werden. (Nicht zu vergessen die zur Betriebsgemeinschaft zählenden Heimarbeiter und -arbeiterinnen.) 19. Kameradschaftsgeist Arbeitskraft: Der Betriebsobmann der DAF. sorgt evtl. unter Einschaltung des Betriebsführers, durch weltanschauliche Ausrichtung und Einwirkung
206m
auf die Betriebsmitglieder dafür, daß der Gemeinschafts- und Kameradschaftsgeist im Betrieb als erste nationalsozialistische Voraussetzung gepflegt und gefördert werden. Er ist der Wahrer des nationalſozialistischen Grundsages, daß der Betrieb eine unzerstörbare Einheit ist und die Erhaltung und Pflege der Arbeitskraft der Betriebsmitglieder die Voraussetzungen für eine gedeihliche und aufwärtsstrebende Entwicklung des Betriebes sind . 20. Aushänge und Bekanntmachungen : Dem Betriebsobmann der DAF. sind alle Aushänge und Bekanntmachungen sämtlicher Dienststellen der NSDAP . und der Verbände für die Anschlagstafel im Betrieb in seiner Eigenschaft als Beauftrag= ter der NSDAP . im Betrieb zur Prüfung vorzulegen. Nach Prüfung auf Zweck und Inhalt holt der Betriebsobmann die Genehmigung für die Bekanntmachung bei dem Betriebsführer ein. 21. Arbeitsopfer und -invaliden des Betriebes : Der Betriebsobmann der DAF. sorgt für eine ständige Aufrechterhaltung der Verbindung des Betriebes mit den Arbeitsopfern und -invaliden des Betriebes, die nach Möglichkeit zu allen Veranstaltungen des Betriebes einzuladen ſind. 22. Hausgewerbetreibende und Heimarbeiter : Da Hausgewerbetreibende und Heimarbeiter zur Gefolgschaft zählen, hat der Betriebsobmann ständige Verbindung mit ihnen zu halten. Insbesondere darf deren Einladung zur Teilnahme an Betriebsveranstaltungen nicht vergessen werden .
23. Betriebsappelle: Der Betriebsobmann der DAF. sorgt für die würdige Durchführung der Betriebsappelle. In Betrieben, in denen eine Werkschar bzm . Werlfrauengruppe besteht, wird diese vom Betriebsobmann der DAF. zur Ausgestaltung der Betriebsappelle herangezogen.
24. Beitragseinzug : Der Betriebsobmann der DAF. steht der zuständigen DAF . -Abrech nungsstelle ſeines Betriebes in allen Abrechnungs- und Beitragsfragen beratend zur Seite. In Betrieben, in denen die DAF.-Beitragskassierung nicht durch das Lohnbüro oder den Betriebsführer erfolgt , wird die Beitragskaffierung nach den Vorschriften der Zentralstelle für die Finanzwirtschaft der DAF. " durch den Betriebsobmann der DAF. unter Einschaltung vorhandener Betriebszellen- und Betriebsblodobmänner vorgenommen. 25. Unterlagen über Betriebsmitglieder : Der Betriebsobmann der DAF. führt in Betrieben bis zu dreißig Mann Betriebsstärke als ständige Unterlage für seine Arbeiten die
206n
Anschriften und wichtigsten Daten aller in diesem Betrieb tätigen Volksgenossen in der Art nachstehender Karteikarte oder Liste. (R.-, K.- und L.-Betriebe nicht.)
Name des Betriebsnr. Mitgliedes 1
Beruf erlernter 2
gegenwärtig im Betrieb ausgeübter 3
Geboren am
mitFam.- glied Stand der
Betriebszelle Nr.
Betriebsblock Пc.
Wohnung
Sonstiges
7
8
DAF. 6
5
4
1 2
Der Betriebsobmann der DAF. in Betrieben bis zu dreißig Mann Betriebsstärke führt ferner Unterlagen über die Stärke seines Betriebes, getrennt nach folgenden Gesichtspunkten :
Anzahl der Betriebsmitglieder
davon sind männlich weiblich einschließlich Lehrlinge
Nr.
Anzahl der Lehrlinge
iInsgesamt
insgesamt
(R. , K.- und L.-Betriebe nicht.)
Anzahl der DAF.-Mitglieder
davon sind männl. weibl. einschl. Lehrl. männl. weibl.
bis über bis über 18 Jahre 18 Jahre 18 Jahre 18 Jahre männl. weibl. A
BCDE
F
G
Anzahl der Lehrlinge als DAF.Mitglieder
H
K
L
M
1 2
Meldungen sind nur auf Anforderung des Ortsobmannes zu machen. 26. Unterlagen über Mitarbeiter und Betriebsmitglieder : Der Betriebsobmann der DAF. führt in Betrieben von dreißig Mann aufwärts als Unterlage für seine Arbeiten lediglich die Namen und Anschriften der ihm unterstellten Betriebs - Zellenobmänner und Betriebs-Blockobmänner der DAF. sowie der gesamten Mitarbeiter (in
2060
seinem Stabe) , außerdem die Stärke der Blocks und eventuell Zellen in der Art nachstehender Karteikarte oder Liste. (Die Namen der Betriebsmitglieder werden in diesem Falle vom zuständigen BetriebsBlodobmann der DAF. geführt .)
A
B
C
D
E
F
G
H
davon sind männl.weibl. einſchl. Lehrl. K
L
Anzahl der Lehrlinge als DAF.Mitglieder
.wOeibl
Anzahl der DAF.-Mitglieder
männl .Z
. ibl -we
Lehrlinge
insgesamt
Anzahl der
.m Iännl
über 18 e Jahr
bis Jahre 18
über 18 Jahre
davon sind männlich weiblich einschließl . Lehrlinge
bis Jahre 18
Nr. 3ellen- bzw. Blockbereich Abteilung des Betriebes
Anzahl der Betriebsmitglieder
insgesamt
Zelle bzw.Block
bzw. BlockZellenobmann obmann n ( ame ohn .)uW
Betriebsgemeinschaft (Name des Betriebes)
M
1 2
3. Aufgaben, für deren Erledigung er verantwortlich ist, die aber in größeren Betrieben in seinem Auftrage von Mitarbeitern zu bearbeiten sind 1. Zusäßliche Berufserziehung: Der Betriebsobmann der DAF. weist die Betriebsmitglieder auf die in ihrem Intereſſe liegende Bedeutung der dauernden Berufsfortbilddung hin. In Betrieben, in denen kein Berufswalter vorhanden ist und keine Arbeitsgruppe für Berufserziehung des Betriebes besteht oder gebildet werden kann, führt der Betriebsobmann der DAF. die von der DAF. angeordneten zusätzlichen Berufserziehungsmaßnahmen selbst durch. Ferner wirbt er für die Teilnahme am Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutschen und arbeitet bei der Durchführung mit. 2. Gesundheit: Der Betriebsobmann der DAF. betreut und berät die Betriebsmitglieder in ständiger kameradschaftlicher Hilfsbereitschaft in ihrer Lebens- und Arbeitsgestaltung. In allen Betrieben , in denen ein Gesundheitswalter, der der Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit des Betriebes ist, berufen ist, beauftragt der Betriebsobmann der DAF.
206p
diesen mit der Wahrnehmung aller sich aus diesen Fragen ergebenden Aufgaben. 3. Betriebstätige Jugend: Der Betriebsobmann der DAF. betreut im beſonderen die gesamte männliche und weibliche junge Gefolgschaft politisch, sozial und beruflich. Sofern wenigstens fünf männliche Jugendliche (bis einschließlich 18 Jahre) im Betrieb tätigsind, wird zur Beratung des Betriebsobmannes der DAF. und in deſſen Auftrage zur Bearbeitung der Jugendfrage des Betriebes ein Jugendwalter berufen . Für die Beratung des Betriebsobmannes der DAF. in allen Fragen der weiblichen Jugend ( bis einſchließlich 18 Jahre) und für die Bear= beitung der entsprechenden Aufgaben im Auftrage des Betriebsobmannes der DAF. wird eine Jugendwalterin dann berufen, wenn wenigstens fünf jugendliche weibliche Betriebsmitglieder im Betrieb vorhanden sind. Sind in einem Betrieb weniger als fünf männliche und weniger als fünf weibliche jugendliche Gefolgschaftsmitglieder, insgesamt aber fünf jugendliche Gefolgschaftsmitglieder, so ist zur Beratung und Unterstützung des Betriebsobmannes ein Jugendwalter zu berufen . Liegt in einem Betrieb die Zahl der männlichen Jugendlichen unter fünf, die der weiblichen Jugendlichen über fünf, so ist ein Jugendwalter und eine Jugendwalterin zu berufen. 4. Überwachung der Lehrlingsausbildung : Der Betriebsobmann der DAF. widmet seine besondere Aufmerkſamkeit der Lehrlingsausbildung im Betrieb. Er ist mitverantwortlich, daß in seinem Betrieb die Lehrlingsausbildung im nationalsozialiſtischen Sinne durchgeführt wird (Lehrwerkstätten , Lehrecken ) . Sofern ein Berufswalter und ein Jugendwalter (oder Jugendwalterin) berufen sind, werden diese vom Betriebsobmann der DAF. zu ſeiner Beratung hinzugezogen und mit der Bearbeitung der in ihrem Zuständigkeitsbereich anfallenden Aufgaben beauftragt. 5. Betriebstätige Frauen : Der Betriebsobmann der DAF. ist verantwortlich für die weltanschauliche Ausrichtung und Erziehung sowie für die soziale und berufliche Betreuung der im Betrieb tätigen Frauen . In Betrieben mit wenigstens sechs berufstätigen Frauen wird eine Frauenwalterin zur Beratung und zur Unterſtüßung des Betriebsobmannes der DAF. und in dessen Auftrag zur Bearbeitung der Frauenfrage berufen . 6. Unfall- und Schadenverhütung: Der Betriebsobmann der DAF. sorgt sich in engster Zusammenarbeit mit dem Betriebsführer um eine gute Unfall- und Schadenverhütung. Er weist vor allen Dingen die Betriebmitglieder auf die Bedeutung dieser Frage hin.
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Sofern ein Arbeitsschußwalter (in Personalunion Hauptunfallvertrauensmann ) berufen ist, wird dieser vom Betriebsobmann der DAF, mit der Bearbeitung der Unfall- und Schadenverhütung beauftragt. Dem Arbeitsschußwalter unterstehen, je nach Art und Größe des Bes triebes, der Fülle der anfallenden Arbeiten und nach Eignung der vor handenen Männer, Arbeitsschuhmitarbeiter ( in Personalunion Unfallvertrauensmänner) . 7. Heimstätten : Der Betriebsobmann der DAF. soll, sofern fein Heimstättenwalter eingesetzt ist, in Zusammenarbeit mit dem Ortsheimstättenwalter die Betriebsmitglieder mit den Fragen des Wohnens und Siedelns vertraut machen und sie beraten. In Betrieben, in denen eine Arbeitsgruppe „ Gesundes Wohnen" des Betriebes steht oder gebildet werden kann, ist der Heimstättenwalter gleichzeitig der Führer der Arbeitsgruppe „ Gesundes Wohnen“. 8. „ Kraft durch Freude" : Der Betriebsobmann der DAF. sorgt in Betrieben mit 6 bis 20 Betriebsmitgliedern für die Unterrichtung und Teilnahme der Betriebsmitglieder an den KdF.-Veranstaltungen und für Inanspruchnahme der KdF.-Einrichtung auf den Gebieten : 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Volksbildungswerk, Feierabendgestaltung, KdF.-Wagen, Schönheit der Arbeit, Reisen ― Wandern -- Urlaub, Betriebssport.
Insbesondere ist er verantwortlich für die Betriebsveranstaltungen der NS. -Gemeinschaft „ Kraft durch Freude", die Feierabendgestaltung, Betriebsausflüge und Betriebswanderungen, Werkkonzerte, Werkkunstausstellungen, betriebsgebundene Sportkurse, Sportveranstaltungen usw. In Betrieben mit wenigstens 6 Betriebsmitgliedern kann der Betriebsobmann der DAF. zu ſeiner Beratung und zur Durchführung des Betriebssportes einen Sportwart hinzuziehen. In allen Betrieben mit mehr als 21 Betriebsmitgliedern zieht er zu ſeiner Unterstützung und Beratung den KdF.-Wart heran, der in seinem Auftrage die KdF.-Aufgaben bearbeitet. In Betrieben, in denen eine Arbeitsgruppe KdF. besteht oder gebildet werden kann, ist der KdF.-Wart Leiter dieser Arbeitsgruppe. In Betrieben mit wenigstens 200 Betriebsmitgliedern werden zur Unterstützung des KdF.-Wartes und zur Durchführung der vorgesehenen Aufgaben nachstehende dem KdF.-Wart diſziplinär unterſtehende Mitarbeiter berufen :
1. der Volksbildungswart, 2. der Feierabendwart, 206r
3. 4. 5. 6. 7.
der der der der der
KdF.-Wagenwart, Wart „ Schönheit der Arbeit “, -Wart Reisen - Wandern — Urlaub “, Wanderwart. Sportwart .
9. Werkzeitschriften und Werkbücherei : wenn die VorbedinDer Betriebsobmann der DAF. veranlaßt ungen dafür gegeben sind - die Herausgabe einer Werkzeitschrift und arbeitet an ihrem Ausbau tätig mit . Er ſorgt für die Beschaffung und Betreuung einer Werkbücherei nach den Richtlinien des Amtes „ Deutsches Volksbildungswerk“. 10. Fachzeitungen der DAF.: Der Betriebsobmann der DAF. kümmert sich darum, daß von jedem Gefolgschaftsmitglied, das Einzelmitglied der DAF. ist, das koſtenlos zur Verfügung stehende fachliche Schulungsblatt bezogen wird .
206s
Die Mitarbeiter des Betriebsobmannes der DAF. Dem Betriebsobmann der DAF. stehen, insbesondere in größeren Betrieben, zu seiner Beratung und zur Bearbeitung der genannten Aufgaben je nach der gegebenen Voraussetzung und Möglichkeit Mitarbeiter zur Seite. Dem Betriebsobmann unterstehen disziplinär neben a) dem Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. (in Betrieben mit mehr als 1600 Betriebsmitgliedern) b) den Betriebs - Zellenobmännern der DAF. (in Betrieben mit mehr als 200 Betriebsmitgliedern , 4-8 Betriebsblods bilden eine Betriebszelle) c) den Betriebs-Blockobmännern der DAF. (in Betrieben mit mehr als 30 Betriebsmitgliedern)
folgende weitere Mitarbeiter : 1. der Berufswalter (in Betrieben mit mehr als 200 Betriebsmitgliedern) 2. der Gesundheitswalter (in Betrieben mit mehr als 200 Betriebsmitgliedern) 3. der Propagandawalter (in Betrieben mit mehr als 200 Betriebsmitgliedern) 4. der Jugendwalter (in Betrieben, in denen wenigstens fünf männliche Jugendliche tätig find) und 4a. die Mädelwalterin (in Betrieben, in denen wenigstens fünf weibliche Jugendliche tätig find) 5. die Frauenwalterin (in Betrieben, in denen wenigstens sechs berufstätige Frauen vorhanden sind)
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6. der Heimstättenwalter (in Betrieben mit mehr als 200 Betriebsmitgliedern)
7. der KdF.-Wart (Vertreter des Betriebsobmannes der DAF. in KdF.Fragen) (in Betrieben, in denen wenigstens 21 Betriebsmitglieder tätig sind) .
Dem KdF.-Wart unterstehen : der Volksbildungswart der Feierabendwart
der Kdz.-Wagenwart der Wart „ Schönheit der Arbeit“ und der Wart „Reisen, Wandern, Urlaub“ mit Wanderwart In Betrieben mit weniger als 200 Arbeitskameraden unternimmt er in Personalunion alle Aufgaben vorgenannter Warte. 8. der Sportwart (in Betrieben, in denen wenigstens sechs Betriebsmitglieder tätig find*) mit Sportübungswarten (in Betrieben, in denen Übungsgemeinschaften gebildet werden können) und Sportwettkampfwarten (in Betrieben, in denen Wettkampfgemeinschaften gebildet werden fönnen, d. h . in Betrieben mit mehr als 200 Betriebsmitgliedern) 9. der Arbeitsschußwalter (in Personalunion Hauptunfallvertrauens: mann) (in Betrieben, in denen wenigstens sechs Betriebsmitglieder tätig find) . Dem Arbeitsschutzwalter ( in Perſonalunion Hauptunfallvertrauensmann) unterstehen je nach Art und Größe des Betriebes und der Fülle der anfallenden Aufgaben Arbeitsschutzmitarbeiter (in Personalunion Unfallvertrauensmänner) .
* In Betrieben mit wenigstens 20 Betriebsmitgliedern untersteht der Sportwart diziplinär dem KdF.-Wart (Vertreter des Betriebsobmannes der DAF. in KdF -Fragen) und erhält seine fachlichen Anweisung und Arbeitsunterlagen vom Ortssportwart.
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Der Betriebs-Blockobmann der DAF. In Betrieben mit mehr als 30 Betriebsmitgliedern werden Betriebs-Blodobmänner der DAF. berufen, denen im Auftrage des Betriebsobmannes der DAF. die polis tische, soziale und berufliche Betreuung der Betriebsmitglieder ihres Betriebsblocks obliegt. Der Betriebsblock, deſſen Stärke 15 bis 20 Betriebsmitglieder nicht überschreiten soll, ist nach Möglichkeit den Unterabteilungen und Arbeitskolonnen des Betriebes anzupaſſen. In Betrieben mit vorwiegend weiblichen Betriebsmitgliedern, in denen eine Frau als Betriebs-Blockobmann der DAF. berufen wird, führt diese ebenfalls die Bezeichnung ,,Betriebs-Blodobmann der DAF." (Sie zeichnet: ,,Betriebs-Blockobmann der DAF." Frau ......)
1. Personalfragen 1. Berufung : Der Betriebs-Blockobmann der DAF. ſoll in Haltung und Leiſtung Vorbild aller Betriebsmitglieder seines Betriebsblocks sein . Er soll hohes Gerechtigkeitsgefühl besigen und darf kein einseitiger Intereſſenvertreter sein. Zum Betriebs-Blockobmann der DAF. soll der geeignetste Parteigenosse (DAF.-Einzelmitglied ) aus den Reihen der Betriebsmitglieder des Betriebsblocks berufen werden. Kann im Betriebsblock ein Parteigenoſſe für diese Aufgabe nicht namhaft gemacht werden, wird das geeignetste DAF. -Einzelmitglied aus dem Blockbereich berufen. Der Betriebs-Blockobmann der DAF. muß politiſch zuverlässig und deutschblütig sein. Der Betriebs-Blockobmann der DAF . wird auf Vorschlag des Betriebsobmannes der DAF. nach dessen Rücksprache mit dem Betriebsführer (bei Vorhandensein von Betriebs - Zellenobmännern der DAF. ) ebenfalls nach Rücksprache mit dem für ihn zuständigen Betriebs - Zellenobmann und dem Ortsobmann der DAF. durch den zuständigen Ortsgruppenleiter der NSDAP . berufen. Die Berufung des Betriebs-Blockobmannes der DAF. ist bis zur Bestätigung eine vorläufige. Die vorläufige Berufung des BetriebsBlodobmannes der DAF. ist dem Betriebsobmann der DAF . vom Ortsobmann der DAF. mündlich bekanntzugeben. Dieser unterrichtet den Betriebsführer ebenfalls mündlich. Die Berufung von Betriebs-Blockobmännern in Betrieben mit kurz22 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
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fristiger Beschäftigungsdauer (Baustellen) ist nur auf die Dauer der Beschäftigungszeit vorzunehmen. Die Berufung erhält den Zusak, daß der Betriebs-Blockobmann nach Beendigung der Arbeit verpflichtet ist, den vorübergehenden Ausweis als Betriebs-Blockobmann über den Betriebsobmann dem für den Betrieb zuständigen Ortsobmann zurückzugeben. 2. Bestätigung : Der Betriebs-Blockobmann der DAF. wird nach erfolgter Bewährung und Beibringung der erforderlichen Personalunterlagen drei bis vier Monate nach Berufung vom Ortsobmann der DAF. endgültig als Betriebs-Blockobmann der DAF. über den Betriebsobmann bestätigt. Die Bestätigung des Betriebs-Blockobmannes der DAF. ist dem Betriebsführer vom Betriebsobmann der DAF . mündlich bekanntzugeben. Sofern die Perſonalunterlagen nicht vollzählig beigebracht sind, wird widerrufliche Beſtätigung auf ein Jahr ausgesprochen. 3. Ernennung zum Politischer Leiter : Nach erfolgter Bestätigung wird dem Betriebs-Blockobmann der DAF. auf Vorschlag des zuständigen Ortsgruppenleiters der NSDAP . ein Politischer-Leiter-Dienstrang gemäß seiner Dienststellung verliehen (siehe Dienstrangaufstellung) . Die Ernennung zum Politischen Leiter erfolgt durch den Kreisleiter der NSDAP . Sofern die Perſonalunterlagen nicht vollzählig beigebracht sind, wird ein vorläufiger Politischer-Leiter-Ausweis ausgestellt. 4. Abberufung in außerdisziplinären Fällen : Die Abberufung des Betriebs -Blockobmannes der DAF. erfolgt in außerdisziplinären Fällen auf Antrag des Betriebsobmannes der DAF. (bei Vorhandensein eines Betriebs-Zellenobmannes der DAF. nach Rücksprache mit dem für ihn zuständigen) über den Ortsobmann der DAF. durch den Ortsgruppenleiter der NSDAP . 5. Abberufung in disziplinären Fällen : Die Abberufung des Betriebs -Blockobmannes der DAF. erfolgt in allen disziplinären Fällen auf Grund eines rechtskräftigen Urteiles eines Ehren- und Disziplinargerichtes der DAF. bzw. des Oberſten Ehren- und Disziplinarhofes der DAF. durch den Ortsobmann der DAF. unter gleichzeitiger Benachrichtigung des Betriebsobmannes der DAF. Die Abberufung des Betriebs-Blockobmannes der DAF. in allen disziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Betriebsobmann der DAF. mündlich bekanntzugeben. 6. Beurlaubung in disziplinären Fällen : Die Beurlaubung des Betriebs -Blockobmannes der DAF. in allen
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disziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Betriebsobmann der obmann der DAF. erfolgen, unter Beantragung eines Verfahrens beim zuständigen Ehren- und Disziplinargericht. Die Beurlaubung muß durch den Ortsobmann außerdem erfolgen, wenn ein Ehren- und Disziplinargericht die Beurlaubung anordnet. Die Beurlaubung des Betriebs-Blockobmannes der DAF. in allen disziplinären Fällen kann mit sofortiger Wirkung durch den Orts, DAF. sofort mündlich bekanntzugeben. 7. Ausscheiden aus dem Dienst : Bei Ausscheiden aus dem Dienst als Betriebs-Blockobmann der DAF. gelten hinsichtlich des Politschen -Leiter- Dienstranges die Personalbestimmungen der NSDAP. ( Siehe Seite 32.) Unbegründete Amtsniederlegung gilt als partei- und DAF.- schädigendes Verhalten . 8. Enthebung als Politischer Leiter : Die Enthebung des Betriebs-Blockobmannes der DAF. als Politischer Leiter erfolgt in allen disziplinären Fällen auf Grund eines rechtskräftigen Urteiles des zuständigen Parteigerichtes durch den Kreisleiter der NSDAP . 9. Entscheidung in Zweifelsfällen : Kommt das erforderliche Einvernehmen zwischen dem Betriebsobmann der DAF., dem Betriebsführer (evtl. dem zuständigen Betriebs-Zellenobmann) oder dem Ortsobmann der DAF . nicht zustande, ſo entſcheidet der Ortsgruppenleiter der NSDAP. unter Anhörung aller Beteiligten . 10. Disziplinäre Unterſtellung und fachliche Ausrichtung : Der Betriebs-Blockobmann der DAF. untersteht in allen Fragen der Deutschen Arbeitsfront diſziplinär dem für ihn zuständigen BetriebsZellenobmann der DAF., von dem er auch fachlich ausgerichtet wird. Ist ein Betriebs- Zellenobmann der DAF. nicht berufen, unterſteht der Betriebs-Blockobmann der DAF. in allen Fragen der Deutschen Arbeitsfront disziplinär dem Betriebsobmann der DAF. direkt, der ihn auch fachlich ausrichtet.
11. Überwachung: Die Überwachung der Arbeit des Betriebs-Blockobmannes der DAF . liegt in Betrieben, in denen Betriebs- Zellenobmänner der DAF . vorhanden sind, in Händen des für ihn zuständigen Betriebs- Zellenobmannes der DAF. In Betrieben, in denen keine Betriebs- Zellenobmänner der DAF. berufen sind, liegt die überwachung der Arbeit des Betriebs-Blockobmannes der DAF. in Händen des Betriebsobmannes der DAF. 22.
207b
2. Aufgaben 1. Verantwortung : Der Betriebs-Blockobmann der DAF. ist dem Betriebs- Zellenobmann der DAF. oder, wenn Betriebs- Zellenobmänner der DAF. nicht vorhanden sind, dem Betriebsobmann der DAF. direkt für ſeinen Betriebsblod verantwortlich . Der Betriebs-Blockobmann der DAF. hat die vom Betriebs- Zellenobmann der DAF. oder, wenn Betriebs-Zellenobmänner der DAF. nicht vorhanden sind, vom Betriebsobmann der DAF. gestellten Aufgaben durchzuführen. 2. Beratung der Betriebsmitglieder der Betriebsblods :
Der Betriebs-Blockobmann der DAF. soll die persönlichen Verhältnisse aller Betriebsmitglieder seines Betriebsblocks kennen und soll ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
3. Fragenbeantwortung : Seitens der Betriebsmitglieder gestellte Fragen wird er nur dann beantworten, wenn er sie genau zu beantworten weiß ; andernfalls befragt er vorher den fachlich zuständigen DAF. -Walter, -Wart oder Walterin, 3. B. die Frauenwalterin, Arbeitsschußwalter usw., bzw. den Betriebsobmann oder er leitet die Fragen an den Betriebs-Zellenobmann oder Betriebsobmann zur Erledigung weiter. Eventuelle Mißſtände, die ihm Betriebsmitglieder seines Betriebsblocks melden, meldet er dem Betriebsobmann der DAF. ( ſofern BetriebsZellenobmänner der DAF. nicht berufen sind, sonst diesen) und ist für deren Abstellung, soweit möglich, besorgt.
4. Allgemeine Beratung: Der Betriebs-Blockobmann der DAF. verweist die Betriebsmitglieder seines Betriebsblocks in allen Fragen , die außerhalb der Belange der Betriebsgemeinschaft liegen , an ihren für ihr Wohngebiet zuständigen Straßen-Blodobmann der DAF.
5. Teilnahme an Besprechungen : Der Betriebs-Blockobmann der DAF. nimmt an den regelmäßigen oder außerordentlichen Besprechungen teil, die von seinem Betriebs -Zellenobmann oder Betriebsobmann oder Ortsobmann der DAF. angeordnet werden .
6. Beitragseinzug : Der Betriebs-Blockobmann der DAF. hat in Betrieben, in denen die DAF. -Beitragskassierung nicht durch das Lohnbüro oder durch den Be-
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triebsführer vorgenommen wird, den Beitragseinzug innerhalb seines Betriebsblocks nach den Richtlinien der „ Zentralstelle für die Finanzwirtschaft der DAF. " vorzunehmen und die kassierten Beträge mit dem Betriebs-Zellenobmann der DAF. oder, wenn ein Betriebs- Zellenobmann der DAF. nicht vorhanden ist oder dieser nicht abrechnet, mit dem Betriebsobmann der DAF. ordnungsgemäß abzurechnen. 7. Arbeitskameradschaft: Er hat insbesondere für eine gute Arbeitskameradschaft innerhalb seines Betriebsblocks zu ſorgen. 8. Teilnahme an Veranſtaltungen : Der Betriebs-Blockobmann der DAF. hat für die vollständige Beteiligung der Betriebsmitglieder seines Betriebsblocks bei Veranstaltungen usw. des Betriebes zu sorgen. 9. Unterlagen über Betriebsmitglieder des Blods : Der Betriebs-Blodobmann der DAF. führt als ständige Unterlage für ſeine Arbeiten die Anschriften und wichtigsten Daten aller zu ſeinem Betriebsblock gehörenden Betriebsmitglieder, getrennt nach folgenden Gesichtspunkten :
(R.-K.-L.-Betriebe nicht. )
Beruf
Name des BetriebsMr.
Mitgliedes
erlernter
gegenwärtig im Betrieb ausgeübter
1
2
3
Geboren am
4
mitFam.- glied Stand der DAF. 5
6
Betriebszelle Nr.
Betriebsblock Nr.
Wohnung
Sonstiges
7
8
1
2 2074
Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. In Betrieben mit mehr als 7 Blocks werden Betriebs-Zellenobmänner der DAF. berufen, denen im Auftrage des Betriebsobmannes der DAF. die Betreuung der Betriebsblocks ihrer Betriebszelle - 4 bis 8 Betriebsblocks bilden eine Betriebszelle (nach Möglichkeit nicht mehr als 6 Blocks ) obliegt. Die Betriebszelle ist nach Möglichkeit den Abteilungen und Arbeitsgruppen des Betriebes anzupassen. In Betrieben mit vorwiegend weiblichen Betriebsmitgliedern, in denen eine Frau als Betriebs- Zellenobmann der DAF. berufen wird, führt diese ebenfalls die Bezeichnung „ Betriebs - Zellenobmann der DAF.“. ( Sie zeichnet „ Betriebs - Zellenobmann der DAF. “, Frau ………….)
1. Personalfragen 1. Berufung: Der Betriebs- Zellenobmann der DAF. soll in Haltung und Leiſtung Vorbild aller Betriebsmitglieder seiner Betriebszelle sein. Er soll hohes Gerechtigkeitsgefühl besitzen und darf kein einseitiger Interessenvertreter sein. Zum Betriebs- Zellenobmann der DAF. soll der geeignetste Parteigenosse (DAF.- Einzelmitglied ) aus den Reihen der Betriebsmitglieder der Betriebszelle berufen werden. Kann für diese Aufgabe ein Parteigenosse der Betriebszelle nicht namhaft gemacht werden, wird das geeignetſte DAF.- Einzelmitglied aus dem Bereich der Betriebszelle berufen. Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. muß politisch zuverlässig und deutschblütig sein. Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. wird auf Vorschlag des Betriebsobmannes der DAF. nach Rücksprache mit dem Betriebsführer und dem Ortsobmann der DAF. durch den zuständigen Ortsgruppenleiter der NSDAP . berufen. Die Berufung des Betriebs -Zellenobmannes der DAF . ist bis zur Bestätigung eine vorläufige. Die vorläufige Berufung des BetriebsZellenobmannes der DAF. ist dem Betriebsobmann vom Ortsobmann der DAF. mündlich bekanntzugeben. Dieser unterrichtet den Betriebsführer ebenfalls mündlich. Die Berufung von Betriebs-Zellenobmännern in Betrieben mit kurzfristiger Beschäftigungsdauer (Baustellen) ist nur auf die Dauer der
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Beschäftigungszeit vorzunehmen . Die Berufung erhält den Zusak, daß der Betriebs- Zellenobmann nach Beendigung der Arbeit verpflichtet ist, den vorübergehenden Ausweis als Betriebs- Zellenobmann dem für den Betrieb bisher zuständigen Ortsobmann über den Betriebsobmann zurückzugeben.
2. Bestätigung : Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. wird nach erfolgter Bewährung und Beibringung der erforderlichen Personalunterlagen 3 bis 4 Monate nach Berufung vom Ortsobmann der DAF. endgültig als Betriebs-Zellenobmann der DAF. über den Betriebsobmann der DAF. bestätigt. Die Bestätigung des Betriebs- Zellenobmannes der DAF. ist dem Betriebsführer vom Betriebsobmann der DAF. bekanntzugeben. Sofern die Personalunterlagen nicht vollſtändig beigebracht sind , wird widerrufliche Bestätigung auf ein Jahr ausgesprochen.
3. Ernennung zum Politiſchen Leiter : Nach erfolgter Bestätigung wird dem Betriebs- Zellenobmann der DAF. auf Vorschlag des zuständigen Ortsgruppenleiters der NSDAP. ein Politscher-Leiter- Dienstrang gemäß seiner Dienststellung durch den Kreisleiter der NSDAP . verliehen . ( Siehe Dienſtrangaufstellung.) Sofern die Personalunterlagen nicht vollzählig beigebracht sind, wird ein vorläufiger Politiſcher-Leiter-Ausweis ausgestellt.
4. Abberufung in außerdiſziplinären Fällen : Die Abberufung des Betriebs- Zellenobmannes der DAF. erfolgt in außerdizplinären Fällen auf Antrag des Betriebsobmannes der DAF. über den Ortsobmann der DAF. durch den Ortsgruppenleiter der NSDAP . Außerdisziplinäre Fälle sind z . B.: Auflösung des Betriebes, Ausscheiden aus dem Betrieb, Gesundheitsgründe, nachweisliche Leistungsunfähigkeit u. a. Die Abberufung des Betriebs- Zellenobmannes der DAF. in außerdisziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Betriebsobmann der DAF. mündlich bekanntzugeben.
5. Abberufung in disziplinären Fällen : Die Abberufung des Betriebs- Zellenobmannes der DAF. erfolgt in allen disziplinären Fällen auf Grund eines rechtskräftigen Urteils eines Ehren- und Disziplinargerichtes der DAF. bzw. des Obersten Ehren- und Disziplinarhofes der DAF. durch den Ortsobmann der DAF. unter gleichzeitiger Benachrichtigung des Betriebsobmannes .
208a
Die Abberufung des Betriebs- Zellenobmannes der DAF. in allen disziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Betriebsobmann bekanntzugeben. 6. Beurlaubung in disziplinären Fällen : Die Beurlaubung des Betriebs- Zellenobmannes der DAF. in allen disziplinären Fällen kann mit sofortiger Wirkung durch den Ortsobmann der DAF. erfolgen , unter Beantragung eines Verfahrens beim zuständigen Ehren- und Disziplinargericht. Die Beurlaubung muß durch den Ortsobmann der DAF. außerdem erfolgen, wenn ein Ehren- und Disziplinargericht der DAF. die Beurlaubung anordnet. Die Beurlaubung des Betriebs- Zellenobmannes der DAF. in allen disziplinären Fällen ist dem Betriebsführer vom Betriebsobmann der DAF. sofort mündlich bekanntzugeben. 7. Ausscheiden aus dem Dienst : Bei Ausscheiden aus dem Dienst als Betriebs- Zellenobmann der DAF. gelten hinsichtlich des Politischen-Leiter-Dienstranges die Personalbestimmungen der NSDAP . (siehe Seite 32). Unbegründete Amtsniederlegung gilt als partei- und DAF. - ſchädigendes Verhalten.
8. Enthebung als Politischer Leiter: Die Enthebung des Betrieb- Zellenobmannes der DAF. als Politischer Leiter erfolgt in allen disziplinären Fällen auf Grund eines rechtskräftigen Urteiles des zuständigen Parteigerichts durch den Kreisleiter der NSDAP .
9. Entscheidung in Zweifelsfällen : Kommt das erforderliche Einvernehmen zwischen dem Betriebsobmann (gegebenenfalls Hauptbetriebsobmann) der DAF. , dem Betriebsführer oder dem Ortsobmann der DAF. nicht zustande, so entscheidet der Ortsgruppenleiter unter Anhörung aller Beteiligten. 10. Disziplinäre Unterſtellung und fachliche Ausrichtung: Der Betriebs- Zellenobmann der DAF. untersteht in allen Fragen der Deutschen Arbeitsfront diſziplinär dem Betriebsobmann (gegebenen= falls Hauptbetriebs- Zellenobmann ) der DAF. , von dem er auch fachlich ausgerichtet wird.
11. Überwachung: Die Überwachung der Arbeit des Betriebs- Zellenobmannes der DAF. 208b
liegt in Händen des Betriebsobmannes (gegebenenfalls HauptbetriebsZellenobmannes) der DAF.
2. Aufgaben
1. Verantwortung : Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. ist dem Betriebsobmann der DAF. direkt für seine Betriebszelle verantwortlich. Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. hat die ihm vom Betriebsobmann der DAF. gestellten Aufgaben an die Betriebs -Blockobmänner der DAF. seiner Betriebszelle weiterzuleiten und die Durchführung der Aufgaben zu überwachen. Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. ist für die vollständige Beteiligung seiner Betriebszelle an Betriebsveranstaltungen usw. verantwortlich.
2. Mitarbeit zur Unterſtüßung des Betriebsobmannes : Der Betriebs-Zellenobmann entlastet den Betriebsobmann mit deſſen Einverständnis hinsichtlich der Erfüllung und Bearbeitung aller der Aufgaben, seine Betriebszelle betreffend, für die der Betriebsobmann für den gesamten Betrieb verantwortlich ist. Der Betriebs-Zellenobmann überwacht die sinngemäße Tätigkeit der Betriebs-Blodobmänner.
3. Beratung der Betriebs-Blodobmänner der DAF.: Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. muß die persönlichen Verhältniſſe ſeiner Betriebs-Blockobmänner und nach Möglichkeit auch die der Betriebsmitglieder seiner Betriebszelle kennen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
4. Fragenbeantwortung : Seitens der Betriebs-Blockobmänner oder Betriebsmitglieder gestellte Fragen wird er nur dann beantworten , wenn er sie genau zu beantworten weiß ; andernfalls befragt er vorher den fachlich zuständigen DAF.-Walter, -Wart oder -Walterin.
5. Teilnahme an Besprechungen : Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. nimmt an den regelmäßigen oder außerordentlichen Besprechungen teil, die von seinem Betriebsobmann oder Ortsobmann der DAF. angeordnet werden .
208c
6. Beitragseinzug : Der Betriebs- Zellenobmann der DAF. überwacht in Betrieben, in denen die DAF. -Beitragskassierung nicht durch das Lohnbüro vorgenommen wird, den Beitragseinzug der Betriebs-Blockobmänner der DAF., rechnet mit ihnen nach den Vorschriften der „ Zentralstelle für die Finanzwirtschaft der DAF." ab und leitet die Beträge an den Betriebsobmann der DAF. weiter (sofern nicht direkte Abrechnung beim Betriebsobmann erfolgt) .
7. Unterlagen über die Betriebsmitglieder der Betriebszelle : Der Betriebs-Zellenobmann der DAF. führt als Unterlage für ſeine Arbeiten die Anschriften seiner Betriebs-Blockobmänner der DAF. sowie die Stärke der Betriebsblocks und der Betriebszelle getrennt nach folgenden Gesichtspunkten : (R.-K.-L.-Betriebe nicht.)
1
2
208d
B
C
D
E
F
G
H
K
L
M
.w eibl O
davon sind männl. weibl. einschl. Lehrl.
Anzahl der Lehrlinge als DAF.Mitglieder
m.Zännl
insgesamt
Anzahl der DAF.-Mitglieder
. weibl
m.Iännl
über 18 Jahre
bisT18 Jahre
Jahre 18
davon sind männlich weiblich Lehrlinge einschließl. Lehrlinge 519
A
Anzahl der
über m 1Ja 8hre
Nr. 3ellen- bzw. Blockbereich Abteilung des Betriebes
Anzahl der Betriebsmitglieder
insgesamt
Zelle bzw.Block
BlockZellenobmann bzw. obmann n ( ame ohn .)uW
Betriebsgemeinschaft (name des Betriebes)
Der Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. (Nur in Betrieben mit mehr als 7 Zellen) Zur Entlastung und Unterstützung des Betriebsobmannes der DAF bei der Durchführung der ihm gestellten Aufgaben werden in allen Betrieben mit in der Regel mehr als 7 Zellen Betriebs-Hauptzellenobmänner der DAF. berufen. Ihnen obliegt im Auftrage des Betriebsobmannes der DAF. eine ausrichtende und erzieherische Tätigkeit den vorhandenen Betriebs -Zellenobmännern der DAF. gegenüber. Dem Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. unterstehen 4 bis 8 ( nach Möglichkeit nicht mehr als 6 ) Betriebs- Zellenobmänner der DAF. Dem Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. können je nach Notwen= digkeit für bestimmte Aufgabengebiete ( Jugend , Frauen, Berufserziehung, KdF.) Mitarbeiter als Beauftragte zur Verfügung gestellt werden. Die Berufung der Beauftragten erfolgt durch den Ortsgruppenleiter der NSDAP. auf Vorschlag des Betriebsobmannes mit Zustimmung des Ortsobmannes der DAF. unter Einschaltung des Betriebs-Jugendwalters bzw. der Betriebs-Frauenwalterin bzw. des Betriebs-Berufswalters bzw. des Betriebs-KdF.-Wartes (Vertreter des Betriebsobmannes der DAF. in KdF.-Fragen) .
1. Berufung Der Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF . soll in Haltung und Leistung Vorbild aller ihm unterstellten Betriebs -Zellenobmänner der DAF. sein. Er soll hohes Gerechtigkeitsgefühl besitzen und darf kein einseitiger Interessenvertreter sein. Zum Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. soll der geeignetste Parteigenosse (DAF. -Einzelmitglied) aus den Reihen der Betriebs-Zellenobmänner der DAF. berufen werden . Kann für dieſe Aufgabe ein Parteigenoſſe unter den Betriebs -Zellenobmännern der DAF. nicht namhaft gemacht werden, so wird das geeignetſte DAF.-Einzelmitglied aus den Reihen der Betriebs- Zellenobmänner der DAF. berufen . Der Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. wird auf Vorschlag des Ortsobmannes der DAF. von dem für den Betrieb zuständigen Ortsgruppenleiter der NSDAP . berufen. Der dem zu berufenden Betriebs -Haupt209
zellenobmann der DAF. übergeordnete Betriebsobmann der DAF. ist verpflichtet, dem Ortsobmann der DAF. geeignete Betriebs-Zellenobmänner der DAF . des von ihm betreuten Betriebes nach Rücksprache mit dem Betriebsführer vorzuschlagen. Die Berufung des Betriebs-Hauptzellenobmannes der DAF. ist bis zur Verleihung eines Politischen -Leiter-Ranges gemäß seiner Dienststellung durch den Kreisleiter der NSDAP. eine vorläufige. Die vorläufige Berufung des Betriebs-Hauptzellenobmannes der DAF. ist dem Betriebsobmann der DAF. vom Ortsgruppenleiter der NSDAP . ( über den Ortsobmann der DAF. ) mündlich bekanntzugeben. Dieser unterrichtet den Betriebsführer ebenfalls mündlich.
2. Ernennung zum Politischen Leiter Dem Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF . wird nach erfolgter Bewährung 3 bis 4 Monate nach Berufung auf Vorschlag des zuständigen Ortsobmannes der DAF. und Antrag des zuständigen Ortsgruppenleiters der NSDAP. vom zuständigen Kreisleiter der NSDAP . ein PolitiſcherLeiter-Dienstrang gemäß seiner Dienststellung als Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. verliehen. Die mit der Verleihung des Dienstranges verbundene endgültige Bestätigung zum Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. ist dem Betriebsführer vom Ortsgruppenleiter der NSDAP . schriftlich anzuzeigen . Den evtl. Mitarbeitern des Betriebs-Hauptzellenobmannes (Beauftrag ten) für Jugend , Frauen, Berufserziehung und „ Kraft durch Freude" wird auf Vorschlag des zuständigen Ortsgruppenleiters der NSDAP . ein Politischer-Leiter-Dienstrang gemäß ihrer Dienststellung als DAF .- Sachgebietsleiter im Betrieb verliehen. ( Siehe Dienstrangaufstellung. ) Die Ernennung zu Politischen Leitern erfolgt durch den Kreisleiter der NSDAP . 3. Unterstellungsverhältnis und fachliche Ausrichtung des Betriebs-Hauptzellenobmannes der DAF. und seiner Mitarbeiter Der Betriebs -Hauptzellenobmann der DAF. untersteht in dieser Eigenschaft disziplinär dem Betriebsobmann der DAF. , der ihn in allen Fragen der Deutschen Arbeitsfront fachlich ausrichtet. Die evtl. Mitarbeiter des Betriebs-Hauptzellenobmannes der DAF.unterstehen disziplinär ihm. Ihre Ausrichtung, fachlichen Anweiſungen und Richtlinien erhalten sie vom Betriebs-Jugendwalter, von der Betriebs -Frauenwalterin, vom Betriebs-Berufswalter bzw.
vom Betriebs-KdF. -Wart (Vertreter des Betriebsobmannes der DAF. in KdF.-Fragen) , 209a
4. Sonstige Personalfragen des Betriebs-Hauptzellenobmannes Die übrigen Personalfragen des Betriebs-Hauptzellenobmannes sind die gleichen wie für den Betriebs- Zellenobmann der DAF. Die Personalfragen der evtl. Mitarbeiter des Betriebs-Hauptzellenobmanns regeln sich finngemäß.
5. Aufgaben Die Aufgabe des Betriebs-Hauptzellenobmannes der DAF. ist im besonderen eine erzieherische und ausrichtende (Anweisung des gegenseitigen Einvernehmens , praktische Arbeitsbesprechungen usw.) . Der Betriebsobmann der DAF. wird somit durch die Tätigkeit des Betriebs-Hauptzellenobmannes der DAF. entlastet, so daß alle grundsäßlichen Fragen, die an den Betriebsobmann der DAF. heranzutragen sind, vorher mit dem Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. durchgesprochen werden. Soweit daher der Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. in der Lage ist, selbst die Bereinigung strittiger Fragen herbeizuführen, tut er dies. Sofern dies nicht der Fall ist, gibt er die Angelegenheit an den Betriebsobmann der DAF. weiter. Der Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. soll von den übrigen Mitarbeitern des Stabes des Betriebsobmannes der DAF . über die dem Betriebsobmann der DAF. vorzutragenden grundsätzlichen Fragen, die seinen Bereich betreffen, unterrichtet sein. Durch die Tätigkeit des Betriebs -Hauptzellenobmannes der DAF. wird die Selbständigkeit der Betriebs- Zellenobmänner der DAF. in feiner Weise berührt , d. h. der Betriebs-Hauptzellenobmann der DAF. darf nicht in die Aufgaben der ihm unterstehenden Betriebs- Zellenobmänner der DAF. eingreifen. Die Beauftragten des Betriebs-Hauptzellenobmannes der DAF. für Jugend, Frauen,
Berufserziehung und ,,Kraft durch Freude" haben den Betriebs -Hauptzellenobmann bei der Durchführung der ihm gestellten Aufgaben zu beraten und zu unterstüßen und alle Fragen im eigenen Zuständigkeitsbereich im Auftrage des Betriebs-Hauptzellenobmannes mit den jeweils zuständigen DAF.-Waltern (Jugendwalter, Frauenwalterin, Berufswalter oder KdF.-Wart) zu klären.
209b
Der Schriftverkehr der Betriebsbeauftragten der DAF.
Der Schriftverkehr des Betriebsobmannes der DAF. Nach Möglichkeit ist jeder Schriftverkehr (mit Ausnahme der erforder= lichen Meldungen) zu vermeiden. Auftauchende Fragen sind durch mündliche Rücksprache mit dem Ortsobmann der DAF. (oder dem Ortswalter des Handels oder dem Ortshandwerksmeister der DAF.) zu klären . Der Betriebsobmann der DAF. erhält seine fachlichen Anweisungen und Richtlinien auf dem Dienstwege über den Ortsobmann der DAF. von dem für den Betrieb zuständigen Kreisfachstellenleiter (Kreisfachabteilungswalter) . Es haben alle übrigen DAF.-Walter der Kreiswaltung vor Herausgabe von Richtlinien usw. mit dem zuständigen Kreisfachstellenleiter (Kreisfachabteilungswalter) Einvernehmen herbeizuführen. Nur in zwingenden Fällen ist dem Kreisfachstellenleiter (Kreisfachabteilungswalter ) der direkte Verkehr mit dem Betriebsobmann unter gleichzeitiger Benachrichtigung des Ortsobmannes gestattet. Ein sich mit dem Betriebsobmann ergebender Schriftwechsel, der dazu angetan ist, den Betriebsobmann als DAF. -Walter fachlich auszurichten , bedarf nicht der Gegenzeichnung bzw. Mitunterzeichnung des Betriebsführers. Der Betriebsobmann der DAF. hat selbstverständlich dem Betriebsführer von diesem Schriftwechsel Kenntnis zu geben, um bei diesem das nötige Verständnis für das Wollen und Wirken der DAF. zu wecken und zu festigen. Jeder Schriftwechsel, den der Betriebsobmann der DAF . wegen sozialpolitischer Fragen und Angelegenheiten des Betriebes oder der Betriebsgemeinschaft mit DAF.-Dienststellen führt, muß dem Betriebsführer vor Beantwortung und Absendung zur Kenntnis gebracht werden, da hierfür die Gegenzeichnung bzw. Mitunterzeichnung des Betriebsführers erforderlich ist. Nur in den Fällen , in denen der Betriebsobmann der DAF . in seiner Eigenschaft als Beauftragter der NSDAP. im Betrieb also als Hoheitsträger --- vom Ortsgruppenleiter der NSDAP . zur Berichterstattung aufgefordert wird oder in denen der Betriebsobmann der DAF. in Wahrnehmung berechtigter politischer Interessen an den Ortsgruppenleiter der NSDAP. einen Bericht sendet, unterbleibt die Benachrichtigung des Betriebsführers, sofern dies vom Ortsgruppenleiter der NSDAP . angeordnet ist.
209c
Der Schriftverkehr der Mitarbeiter des Betriebsobmannes der DAF. Nach Möglichkeit ist der Schriftverkehr der Mitarbeiter des Betriebsobmannes auf ein Minimum zu beschränken . Auftauchende Fragen sind durch mündliche Rücksprachen mit dem Betriebsobmann der DAF. und den Leitern der Dienststellen der Ortswaltung der DAF. in Arbeitsbesprechungen zu klären . Die Mitarbeiter des Betriebsobmannes der DAF., sofern sie Leiter von Dienststellen der DAF. im Betrieb sind , versehen die von ihnen und ihren Mitarbeitern verfaßten Schriftstücke rechts unten mit ihrem Handzeichen, ſofern die Mitunterzeichnung des Betriebsführers erforderlich ist. (Andernfalls versehen sie die von ihnen und ihren evtl. Mitarbeitern verfaßten Schriftstücke links unter dem Text mit ihrer Unterschrift und die evtl. Mitarbeiter rechts unten mit ihrem Handzeichen.) In größeren Betrieben kann der Betriebsobmann der DAF. von Fall zu Fall einzelnen geeigneten Mitarbeitern, ſofern sie Leiter von Dienſtſtellen der DAF. im Betrieb ſind, mit Genehmigung des Ortsobmannes der DAF. für ihr jeweiliges DAF .- Aufgabengebiet Unterschriftsvollmacht erteilen, sofern die Mitunterzeichnung des Betriebsführers nicht erforderlich ist. Stimmungs-, Stärke- und ſonſtige Berichte dürfen von den Mitarbeitern des Betriebsobmannes der DAF. an fachlich übergeordnete Dienſtſtellen nur mit Genehmigung und Unterzeichnung des Betriebsobmannes der DAF. verfaßt und abgegeben werden ! Abweichend hiervon hat der Arbeitsschußwalter der DAF. in seiner Eigenſchaft als Hauptunfallvertrauensmann des Betriebes die erforderlichen Unfallmeldeformulare auszufüllen und vom Betriebsführer gegenzeichnen zu lassen.
209d
Der Oberſte Ehren-
und Disziplinarhof der DAF.
I. Aufgaben Die Aufgaben der Ehrengerichtsbarkeit der DAF. sind : 1. Bestrafung von Mitarbeitern der DAF., die ehrenrührige Handlungen begehen, asoziale Elemente sind, den Bestrebungen der DAF. zuwiderhandeln oder ſich ſonſt diſziplinlos verhalten. 2. Bestrafung von Mitgliedern , die bewußt gegen Anordnungen verstoßen, die vom Reichsorganisationsleiter der NSDAP . und Reichsleiter der DAF. für alle Mitglieder verbindlich erlaſſen worden ſind . 3. Die eigengerichtliche Verfolgung von Mitgliedern, die ihren Beitragsverpflichtungen böswillig nicht nachgekommen sind. Die Aufgaben der Disziplinargerichtsbarkeit der DAF. sind : 1. Bestrafung von Mitarbeitern der DAF., die ehrenrührige Handlungen begehen oder schuldhaft gegen ihre Amts- und Dienstpflichten verstoßen, und die Entfernung unsauberer Elemente aus dem Führerkorps der DAF. 2. Schuß aller Mitarbeiter der DAF. gegen Willkür. 3. Schaffung eines Beschwerdeganges in der Organiſation der DAF.
II. Grundgesetz Grundgesetz der Ehren- und Disziplinargerichtsbarkeit der DAF. ist die vom Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. im Einvernehmen mit dem Obersten Parteirichter für den Bereich der Deutſchen Arbeitsfront erlaſſene „Ehren- und Disziplinarordnung der DAF. “ vom 11. Januar 1936 in der Fassung vom 1. August 1939. Die Ehrenordnung gilt für die Mitglieder, die Disziplinarordnung für alle Mitarbeiter der Deutschen Arbeitsfront (haupt , neben- und ehrenamtliche DAF.-Walter, KdF.-Warte und sonstige Personen, die in einem festen Angestelltenverhältnis zur DAF. stehen) . Außerdem gilt sie für diejenigen Personen, die ihr auf Grund beſonderer Bestimmungen unterworfen sind. Die in der Ehrenordnung vorgesehenen Strafen bestehen in Rüge, strengem Verweis, Aberkennung der Würdigkeit zur Bekleidung von Ämtern der DAF ., Ausschluß auf Zeit und Ausschluß für dauernd. Die in der Disziplinarordnung vorgesehenen Strafen ſind Rüge, ſtrenger Verweis , Geldstrafe, strafweise Gehaltskürzung , Amtsenthebung bzw. Dienstenthebung, Aberkennung der Würdigkeit zur Bekleidung von Ämtern der DAF., Ausschluß auf Zeit und Ausſchluß für dauernd .
209e
Außerdem kann sowohl einem Mitglied als auch einem Mitarbeiter die Aberkennung der Eignung zur Bekleidung von Ümtern oder eines be= stimmten Amtes der DAF. ausgesprochen werden ; es handelt sich hier um eine Sicherungsmaßnahme der DAF. zu dem Zweck, den davon Betroffe= nen davor zu ſchüßen, ein Amt in der DAF. zu übernehmen, dem er nicht gewachsen ist.
III. Aufbau Die DAF. - Gerichtsbarkeit ist anvertraut : 1. den Ehren- und Disziplinargerichten der DAF. in den Gauen, 2. dem Obersten Ehren- und Disziplinarhof. Gemäß Anordnung des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP. üben die Ehren- und Disziplinargerichte in den Gauen und der Oberste Ehrenund Disziplinarhof ihre Tätigkeit in voller richterlicher, organisatorischer und verwaltungsmäßiger Unabhängigkeit aus. Die Ehren- und Disziplinargerichte der DAF. wurden vom Reichsorganisationsleiter aus dem Rahmen der Ämter und Gauwaltungen herausgehoben und unterstehen unmittelbar dem Dienstaufsichtsamt beim Obersten Ehren- und Disziplinarhof. Die Ehren- und Disziplinargerichte sind jeweils am Sitz der Gauwaltung, der Oberste Ehren- und Disziplinarhof am Sig des Zentralbüros der DAF. errichtet.
IV. Innere Organiſation und Zuständigkeit 1. Das Ehren- und Disziplinargericht der DAF. im Gau An der Spitze des Ehren- und Disziplinargerichts steht der Vorsitzende des Gerichts. Er übt Dienstaufsicht über alle Mitarbeiter ſeines Gerichts aus und vertritt außerdem verantwortlich die Ehren- und Disziplinargerichtsbarkeit der Deutschen Arbeitsfront in seinem Gaugebiet. Bei jedem Gericht besteht für die rechtsuchende und rechtsprechende Tätigfeit mindestens eine Kammer ; weitere Kammern können bei Bedarf durch den Leiter des Dienstaufsichtsamtes errichtet werden. Die Kammern ſind besetzt mit einem hauptamtlichen Kammervorſizenden, zwei Ehrenrichtern der DAF. als Beifißer ( ehrenamtliche Richter) und einem hauptamtlichen Ermittlungsrichter. Der Kammervorſizende ist für sämtliche richterlichen Entscheidungen in ſeiner Kammer allein verantwortlich. Zur vorschriftsmäßigen Erledigung aller richterlichen Entscheidungen (Beschlüsse, Urteile) und Verfügungen (Ladungen zur Vernehmung oder zur Hauptverhandlung) ist jedem Gericht eine Geschäftsstelle angegliedert. In erster Instanz ist das Ehren- und Disziplinargericht der DAF. im Gau zuständig für alle Mitglieder und Mitarbeiter der DAF. im Bereich der Gauwaltung mit Ausnahme des Gauobmannes. 23 Die Organiſation der NSDAP ., 7. Aufl.
209f
2. Der Oberste Ehren- und Disziplinarhof der DAF. Der Oberste Ehren- und Disziplinarhof der DAF. ist das höchste Gericht der Deutschen Arbeitsfront. Bei ihm bestehen Kammern mit einfacher Besetzung (vier richterliche Perſonen) und Kammern mit verſtärkter Besetzung (sechs richterliche Personen) . Der Oberste Ehren- und Disziplinarhof ist zuständig für Verfahren gegen Amtsleiter im Zentralbüro, Gauobmänner und richterliche Personen der DAF. Er ist weiterhin zuständig für Verfahren gegen Mitarbeiter des Zentralbüros, nichtrichterliche Mitarbeiter der DAF.-Gerichtsbarkeit und zuständig für alle Berufungs- und Beschwerdesachen der Ehren- und Disziplinargerichte der DAF. in Gauen. Auch beim Obersten Ehren- und Disziplinarhof besteht eine Geschäftsstelle, die besezt ist mit den erforderlichen Protokollführern, Geschäftsstellenhelfern und Schreibkräften. 3. Dienstaufsichtsamt. Das Dienstaufsichtsamt übt die Dienstaufsicht über alle Dienststellen der DAF.- Gerichtsbarkeit aus ; hierunter fällt insbesondere auch die Belehrung über die Rechtshandhabung, die einheitliche Ausrichtung der Rechtsprechung, die Aufsicht über die Führung der Verwaltungsgeschäfte und Geschäftsstellenarbeiten sowie die Regelung aller Organisations- und Personalangelegenheiten. V. Richter der DAF. Zum Richter der DAF. ernannt werden soll grundsäßlich nur, wer seit spätestens 31. Mai 1932 ununterbrochen der NSDAP . , SA . , 44 oder HI. angehört und am Tage seiner Ernennung das 25. Lebensjahr vollendet hat. Die Ernennung erfolgt durch den Reichsorganisationsleiter der NSDAP . Ein Richter der DAF. oder ein Ermittlungsrichter geht seines Amtes und seines Dienstverhältnisses nur verlustig : durch Verzicht auf sein Amt, durch rechtswirksamen Austritt aus der NSDAP., durch rechtskräftigen Ausschluß aus der NSDAP., durch rechtskräftiges Urteil eines Parteigerichts, durch das ihm die Fähigkeit zur Bekleidung von Parteiämtern aberkannt worden ist, durch ein auf Amtsenthebung erkennendes rechtskräftiges Urteil des Oberſten Ehren- und Disziplinarhofes der DAF., durch Tod.
VI. Derfahren Das Verfahren kann in Gang gesezt werden auf Grund eines Antrages, zu dem jeder Orts- , Kreis- und Gauobmann berechtigt ist , oder von Amts wegen. Dem Verfahren von Amts wegen geht kein Antrag voraus. Das Verfahren gliedert sich in das Ermittlungsverfahren und das eigentliche Hauptverfahren, das durch Urteil in der Hauptverhandlung endigt. Gegen das Urteil kann der Antragsteller und der Beklagte Berufung einlegen . Der Reichsorganisationsleiter übt das Recht der Begnadigung aus.
209g
NS. - Gemeinſchaft „ kraft durch Freude“ Aufgaben: Die nationalsozialistische Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" hat die Aufgabe, die schaffenden deutschen Volksgenossen aller Stände und Berufe zuſammenzufaſſen, um das deutsche Arbeitsleben einheitlich nationalsozialistisch zu gestalten. Die früher bestandenen Gegensätze in der Bewertung der Arbeiter, bedingt durch die gegensätzliche und unterschiedliche Bewertung der Arbeit, werden überwunden durch das Erlebnis der menschlichen Werte, die in der Arbeit und im Schaffen selbst begründet sind . Die NS.-Gemeinschaft "" Kraft durch Freude" hat daher die besondere geschichtliche Aufgabe, die bisherige ausschließlich materielle Bewertung des technisch-mechanischen Arbeitslebens aufzuheben, indem sie die ideellen Werte dieser Arbeit und darüber hinaus des gesamten Schaffens ermittelt und sichtbar macht. Die von der NS. - Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" organisierte Freizeitbewegung ist daher stets darauf bedacht , die Feierabendgestaltung in engster Beziehung zum Arbeitsleben durchzuführen. Die nationalsozialistische Feierabendgestaltung heißt nicht : weg von der Arbeit! sondern : hin zur Arbeit! Der Nationalsozialismus sieht in der geistig und seelisch erlebten Arbeit den tiefsten Sinn des Daseins. Aus diesem Grunde müssen die von der NS.- Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" zur Durchführuna kommenden kulturellen Aufgaben auf künstlerischem und geistigem Gebiet stets in Beziehung zum Arbeitsleben bleiben. Die Teilnahme der deutschen Arbeiterschaft am künstlerischen Leben muß stets unter Zugrundelegung der natürlichen Beziehungen der arbeitenden Volksgenossen zur Kunst und unter besonderer Berücksichtigung des möglichen Verstehens und der sich steigernden Anteilnahme der Arbeiter ausgerichtet werden. Die NS. - Gemeinschaft „Kraft durch Freude" ist bestrebt, den Glauben des Arbeiters sowohl an sein handwerkliches Können als auch an seine geistigen und seelischen Kräfte und Fähigkeiten zu stärken. Der Weg hierzu führt über das Erleben und Erkennen der Natur, des Menschen und der Landschaft. Dem deutschen Arbeiter diesen Weg zu ebnen, gelten alle organisatorischen Bemühungen und Maßnahmen der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude". Der aus der Gemeinschaft heraus geschaffene „ KdF. "-Wagen führt dem deutschen Arbeiter den Glauben an den tiefen sozialen Sinn der nationalsozialistischen Weltanschauung vor Augen . Der „ KdF. "-Wagen ist eine sichtbare Verwirklichung dieser Idee. Er gibt dem Arbeiter die Möglich keit, Natur, Landschaft und Menschen zu erleben. 23*
210
Zur Wedung und Stärkung des Gemeinschaftslebens, wie es die nationalsozialistische Weltanschauung erfordert, ist die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" bemüht, auf immer neuen Wegen und mit immer neuen Mitteln den deutschen Arbeiter in die erhabene Welt der Ideale einzubeziehen, um ihn zu befähigen, mit seiner ganzen Kraft an den Sinn und an die Größe des von ihm mitgestalteten deutschen Lebens zu glauben. Die NS . -Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" ist deshalb nicht allein die Organisation für Freizeit- und Feierabendgestaltung, sondern sie will eine neue Lebensauffaſſung bringen. Sie ist der stärkste Ausdruck der lebensbejahenden nationalsozialistischen Idee. Die NS .-Gemeinſchaft „ Kraft durch Freude“ hat im Zentralbüro Ämter mit nachgeordneten Dienststellen , in denen ein Gau-, Kreis- bzw. Ortsarbeitsgebietswalter verantwortlich tätig ist. Je nach Notwendigkeit sind die gebietlichen Dienststellen der NS . -Gemeinschaft „Kraft durch Freude" fachlich in Abteilungen und Unterabteilungen eingeteilt.
Amtsleitung Aufgaben: Zusammenfassung der Arbeitsergebniſſe der einzelnen Ämter. Durchführung aller Aufgaben, die über das Arbeitsgebiet eines Einzelamtes hinausgehen.
Amt
Schönheit der Arbeit"
Aufgaben: Technische und künstlerische Gestaltung der Betriebe. Verschönerung des deutschen Dorfes. Amt „ Feierabend“
Aufgaben: Gestaltung des Feierabends und der Freizeit der werktätigen Menschen mit den Mitteln der Kunst, der wertvollen Unterhaltung und des Volkstums. Amt „Deutsches Volksbildungswerk"
Aufgaben: Förderung der Erwachsenenbildung und Führung aller Maßnahmen auf diesem Gebiet. Sportamt Aufgaben: Sportliche Betreuung aller Schaffenden einschl. der Politischen Leiter. Durchführung des Sportappells der Betriebe.
211
Amt ,,Reisen, Wandern, Urlaub" Aufgaben: Organisation neuer Urlaubsmöglichkeiten und Durchführung der Urlaubsreisen und Wanderungen zu Waſſer und zu Lande. Kdz. -Verbindungsamt zu Wehrmacht — Reichsarbeitsdienst Aufgaben: Regelung des Einsatzes aller KdF.-Betreuungsformen für die Angehörigen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst. Einsatz von Wehrmacht und RAD. für KdF.-Veranstaltungen.
Zentralstelle für die Finanzwirtſchaft der DAF. Der Zentralstelle für die Finanzwirtschaft der Deutschen Arbeitsfront untersteht der gesamte Finanz- und Verwaltungsapparat der Deutschen Arbeitsfront einschl. ihrer wirtschaftlichen Unternehmungen. Im Einvernehmen mit dem Reichsschatzmeister der NSDAP . ist das Finanz- und Verwaltungswesen der DAF. wie folgt gegliedert : Der Leiter der Zentralstelle für die Finanzwirtschaft der (Reichssachwalter)
DAF.
1. Zentralamt.
2. Amt Finanzverwaltung. 3. Etatamt. 4. Amt Intendantur.
5. Oberstes Prüfungsamt. 6. Amt für die wirtschaftlichen Unternehmungen der DAF.
7. Bauamt. 8. Rechtsamt . 9. Heimstättenamt.
212
Heimstättenamt (Haus und Heim) Zuständigkeit: 1. Förderung des Deutschen Siedlungswerkes , Zuſammenfaſſung und Ausrichtung aller nichtbäuerlichen Siedlungsbestrebungen nach einheitlichen Richtlinien.
2. Überprüfung aller Siedlungsvorhaben und Beratung der unternehmenden Gemeinden, Gesellschaften und Einzelpersonen.
3. Ausrichtung aller mit der Heimstättensiedlung befaßten Stellen nach den Richtlinien des Reichsheimstättenamtes .
4. Ausschreibung von Siedlungswettbewerben. gen.
Siedlungsausstellun-
5. Siedlerauswahl. Erteilung eines Eignungsscheines, ohne deſſen Besitz feine Heimstättensiedlung zugeteilt wird (Erlaß des Reichsarbeitsministeriums vom 12. 7. 1935) .
6. Prüfung von Finanzierungsvorschlägen sowie von Bebauungs- und Typenplänen ; Vertretung im Reichsbürgschaftsausschuß und in den Landesbürgschaftsausschüssen.
7. Durchführung eigener Siedlungsvorhaben.
8. Anregung und Stellungnahme zu gesetzlichen Maßnahmen in Siedlungs- und Wohnungsangelegenheiten.
9. Beschaffung von Mitteln für die Restfinanzierung . Bereitstellung von Mitteln für erste und zweite Hypotheken durch Verhandlungen mit Versicherungsgesellschaften, Bankinſtituten, Sparkaſſen uſw. 10. Unterstützung bei der Beschaffung von Gelände für Siedlungsvorhaben.
11. Einflußnahme auf Gestaltung von Eigenheimen und Geschoßwohnungen.
12. Vertiefung des Siedlungsgedankens durch propagandistische Aktionen. 213
13. Sozialpolitische Betreuung und fachliche Zuständigkeit im Aufgabenbereich der Reichshauptfachstelle Haus- und Grundstücksweſen. 14. Sozialpolitische Betreuung und fachliche Zuständigkeit im Aufgabenbereich der Reichshauptfachſtelle Häusliche Berufe, erforderlichenfalls in Zusammenarbeit mit den Dienststellen der NS.-Frauenschaft. 15. Pflege und Gestaltung des Arbeitsgebietes ,,Schönheit des Wohnens", vorkommendenfalls in Zusammenarbeit mit auf diesem Gebiet tätigen Dienststellen der NSDAP. 16. Der Leiter des Reichsheimstättenamtes der Deutschen Arbeitsfront ist zugleich der Beauftragte der Reichsleitung der NSDAP . für Siedlungsfragen. Die Leiter der Heimstättendienststelle der DAF. eines jeden Hoheitsgebietes sind gleichzeitig die Siedlungsbeauftragten und die diesbezüglichen Berater des zuständigen Hoheitsträgers (ohne daß sich daraus eine organisatorische Sonderstellung ergibt) . Weitere Dienststellen in der Partei und den angeschlossenen Verbänden, die sich mit Siedlungsfragen befassen, arbeiten im Einvernehmen mit dem Leiter der Heimſtättendienſtſtelle der DAF. des zuständigen Hoheitsbereiches. Betreute Organiſation : Deutscher Siedlerbund e. V.
213a
Deutsche Arbeitsfront (DAF.) Zentralbüro Leiter der Deutschen Arbeitsfront
100000
DAF.Zentralbüro
Reichswirtschaftsminister
Adjutantur Arbeits- und Wirtschaftsrat Geschäftsführerder DAF.
Beirat d. Wirtschaftskammer
Arbeitskommer
Organisation
Sozialamt
Nohrung und Genuß
Bergbau
NS. -Gemeinschaft KdF.
Zentralstellefür die Finanzwirtschaf
Personal
SozialeSelbstverantwortung,ind.Berrieben Leistungskampf
Textil
Banken und Versicherungen
Reisen Wandern - Urlaub
Zentralam!
Jugend
Bekleidung und Leder
Freie Berufe
Feierabend
Finanzverwaltung
Presse
Frauen
Βου
Landwirtschaft
Verbindungsamt Wehrmacht u. RAD.zu
Etat
Propaganda
Berufserziehg. u.Betriebsführ.
WaldundHolz
Steine v. Erden
Deutsch,Volksbildungswerk
Intendantur
Rechtsberatungsstellen
Berufswettkampf aller schoffenden Deutschen
Eisen u. Metall
Der Deutsche Handel
Sport
Oberstes Prüfungsamt
Arbeitswissenschaftl. Institut
Volksgesundheit
Chemie
Das Deutsche Handwerk
Schönheit der Arbeit
Wirtschaftliche Unternehmung.
Druck u. Papier
Gesundheit
Kdf.-Wagen
Βου
Energie-Verkehr-Verwaltg.
Wehrmacht
Recht
Luftfahrt
Heimstättenamt
Schulung
Minderheitenj u. Ausländer
214
Oberste Der Ehrenund Disziplinarhof
Deutsche Arbeitsfront (DAF. )
ObersterEhrenu.Disziplinarhof
100000
Gauwaltung
Gauleiter disziplinär übergeordnet
DAF. Gavobmann Ehren- und Disziplinar Gericht 1000
Hauptarbeitsgebiet ! Arbeitsgebiet1 Arbeitsgebiet2 GauPropaganda Organisation sachwalter Personal
Presse
Schulung
Aufgabengeschäf führend er Art (Burd desGausbmonn es)
Arbeits- und Wirtschaftsrat
Arbeitsgebiet1 Rechtsberatung Soziale Selbstverantwortung Gestaltung
Feierabend
Hauptarbeitsgebietll Arbeitsgebiet3 Arbeitsgebiet2 Textil Landwirtschaft
Nahrung und Genuß
Bekleidung und Leder
Arbeitsgebiet 4 Bergbau Steine und Erden
Eisen und Metall
Frauen Jugend Arbeitsgebiet 5
Arbeitsgebiet 6 Druck und Papier
H.-Arbeitsgebiet Das Deutsche Handwerk
Arbeitsgebiet 8 Energle,, Verkehr Verwaltung
Wold und Holz
Chemie
Der Deutsche Handel
Freie Berufe
Hauptarbeitsgebiet II Arbeitsgeb. Kdf. Gauwart KdF.
Wirtschaftskammer
Arbeitskammer
Gesundheit Volksschutz
Heimstätten (Haus u. Heim)
Berufserziehg. und Betriebsführung
Banken und Versicherung!
Deutsch,Volksbildungswerk
Reisen -Wandern -Urlaub Sport
Schönheit der Arbeit KdF.-Wagen Gaukassenwart KdF.
Fortsetzung nächste Seite
215
Deutsche Arbeitsfront (DAF.) Kreiswaltung
Kreisleiter disziplinär übergeordnet DAF. Kreisobmann Hauptarbeitsgebiet ! Arbeitsgebiet1 Arbeitsgebiet 2 KreisSachwalter Propaganda Organisation (Verwaltungsstelle)
Arbeitsgebiet1 Rechtsberatung
Presse
Soziale Selbst-u. verantwortung Gestaltung
Personal Werkschar u. Schulung
Frauen
geschäfts Aufgaben (80re 16hrenderArt desKralsobmannes
Jugend
Hauptarbeitsgebiet III Arbeitsgeb. Kdf. Heimstätten Gesundheit u. Kreiswart KdF. Haus und Heim) Volksschutz
Feierabend
Arbeitsgebiet 4
Landwirtschaft
Textil
Bergbau
Nahrung Genußund
Bekleidung und Leder
Steine und Erden Eisen und Metall
Arbeitsgebiet5 Bau
Arbeitsgebiet6 Druck und Papier
H.-Arbeitsgebiet Das Deutsche Handwerk
Arbeitsgebiet 8 Energle, Verkehr. Verwaltung
Wold und Holz
Chemie
Der Deutsche Handel
Freie Berufe
Berufserziehg. Betriebsundführung
Banken und Versicherung
Deutsch.Volksbildungswerk Reisen Wandern - Urlaub
Sport Schönheit der Arbeit
KdF.-Wagen Kreiskassanwart Kdf. Fortsetzung nächste Seite
216
Hauptarbeitsgebiet Arbeitsgebiet 3 Arbeitsgebiet 2
Deutsche Arbeitsfront (DAF. ) Ortswaltung
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
DAF. Ortsobmann Hauptarbeitsgebietl Arbeitsgebiet1
Hauptarbeitsgebietil
Arbeitsgebiet 2
Arbeitsgebiet1
Organisation
Ortssachwalter
Propaganda
Frauen
Schulung
Aufgaben geschäfts führender Art (Büro des Ortsobmannes)
Presse
Jugend
H.-Arbeitsgebiet Das Deutsche Handwerk Sachbearb. f. Berufs wettkampf,Leistungs Fettkampfd. Betriebe
Der Deutsche Handel
Hauptarbeitsgebiet III Deutsch,Volksbildungswerk
KdF.-Wart
Feierabend
Reisen -Wandern - Urlaub
Berufserziehg. undführung Betriebs
Heimstätten Haus und Heim
Sport
KdF.-Wagen Zellenl . disz. überg.
Betriebsobmann Werkscharführer
Straßenzellenobmann Straßenzellenabmann und Straßenblockobmann in Personalunion, Straßenzellenwart bzw. Straßenblockwart in KdF.-Fragen
Blockl. disz. überg. Straßenblockobmann
Plan der Mitarbeiter des Betriebsobmannes siehe Seite 205b, 206a- 206.
Höchstzahl der zulässigen, sich fachlich unterstehenden Abteilungen, Arbeits- und Sachgebiete 217
4. Gebietliche Gliederung der DAF . Entsprechend den Ämtern und Fachämtern im Zentralbüro der DAF. werden in den Gau-, Kreis- und Ortswaltungen der DAF. Stellen, Gau- und Kreisfachſtellen geführt, ſoweit dies der Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit entspricht. (Siehe Organiſationspläne .) Die Stellen bzw. Fachstellen gliedern sich je nach Arbeitsanfall in Hilfsstellen bzw. Fachgruppen , Referate, Sachgebiete bzw. Fachschaften und Hilfssachgebiete bzw. Sparten .
Die Dienststellen heißen : Gauwaltung , Kreiswaltung und Ortswaltung . Die kleinsten gebietlichen Einheiten der Deutschen Arbeitsfront sind : Wohngemeinschaften (Zusammenfassung von Haushaltungen ) , in denen die Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront in Straßenblods und Straßenzellen der NSDAP . erfaßt und betreut werden. (Organisation des Betriebes, der Betriebsblocks und -zellen Seite 206 uff.)
Organisation der Straßenblocks und Straßenzellen Der Sinn der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung ist die Erfassung jedes deutschen Menschen zu einem tätigen Mitglied am Aufbau der Gemeinschaft und des Staates. Ein großer und bedeutender Teil der hierzu erforderlichen Erziehung fällt der Deutschen Arbeitsfront zu. Sie hat die Aufgabe, nach dem Willen des Führers alle von ihr erfaßten und betreuten Mitglieder zu einer Betriebs- und Leistungsgemeinschaft zuſammenzuschließen und sie zu einer echten Volksgemeinschaft hinzuführen. Unabhängig von der Betriebsblock- und Betriebszellenorganisation erfaßt die DAF. ihre Mitglieder in Straßenblocks und Straßenzellen der NSDAP . Gebietlich entspricht der DAF. - Straßenblock bzw. die DAF.- Straßenzelle dem Block bzw. der Zelle der NSDAP .
Der Straßenblock Der Straßen-Blockobmann untersteht disziplinär dem Blockleiter der NSDAP. und ist darüber hinaus dem zuständigen Straßen-Zellenobmann der DAF. für die die DAF. betreffenden Fragen verantwortlich.
218
Aufgaben des Straßen-Blodobmannes : 1. Er muß seinen DAF.-Mitgliedern durch nationalsozialiſtiſche innere und äußere Haltung stets ein Vorbild sein und die weltanschauliche Erziehung der ihm anvertrauten DAF.-Mitglieder zum Nationalsozia= lismus als seine erste Aufgabe betrachten. 2. Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. 3. Aufklärung über die sozialen Einrichtungen der DAF. sowie Beratung bei Inanspruchnahme derselben. In besonders schweren Notfällen, die eine zusätzliche Unterſtüßung unbedingt erforderlich machen, ist auf dem Dienstwege über den zuständigen Blockleiter die NSV . zu benachrichtigen, um somit eine Hilfeleistung seitens der NSV . für das notleidende Mitglied zu erreichen.
4. Beratung bei der Berufsausbildung und Weiterbildung nach den von der DAF. gegebenen Richtlinien 5. Feststellung über Geſundheitszustand , Wohnungsverhältniſſe und wirtschaftliche Lage der Mitglieder der DAF. 6. Kaſſierung der Beiträge von den Mitgliedern, deren Beiträge nicht in einem Betrieb kaſſiert werden. 7. Der Blockobmann ist gleichzeitig in Perſonalunion Blockwart der NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude" und mit der Durchführung der anfallenden Arbeiten betr. Freizeitgestaltung beauftragt. Beratung in allen Fragen der Feierabendgestaltung. 8. Der Blodobmann muß ständig über alle Anordnungen und Maßnahmen der DAF. genau unterrichtet sein, um jederzeit raten und helfen zu können. Betriebliche Betreuung wird auf Weisung des Ortsobmannes seitens der Straßen-Blockobmänner nur dann durchgeführt, wenn Betriebsobmänner nicht vorhanden sind und wenn von der zuständigen Fachstelle auf dem Dienstweg die entsprechende Weisung ergeht. Grundsätzlich haben Blockobmänner der DAF. und Blockleiter miteinander nicht schriftlich, sondern ausschließlich mündlich zu verkehren . Anweisungen, Mitteilungen, Berichte sind demnach im allgemeinen mündlich zu erteilen. In begründeten Ausnahmefällen kann der Blockobmann im Einvernehmen mit dem Blockleiter der NSDAP . und Zellenobmann DAF. -Helfer zur Mitarbeit einsehen. ( Siehe auch Abhandlung : Block der NSDAP ., Seite 109, Abs. 3.)
219
Die Straßenzelle Der Straßen-Zellenobmann unterſteht disziplinär dem Zellenleiter der NSDAP. und ist dem zuständigen Ortsobmann der DAF. für alle die DAF. betreffenden Fragen der DAF. verantwortlich. Aufgaben des Straßen-Zellenobmannes : 1. Durchführung aller Anordnungen der übergeordneten Dienststelle . 2. Laufende Unterrichtung der fachlich unterstellten Blockobmänner über alle die DAF . berührenden Fragen. 3. Durchführung der Freizeitgestaltung, sofern vorgesehen, im Rahmen der NS .- Gemeinschaft Kraft durch Freude", stärkste Förderung des Brauch- und Volkstums in seiner Zelle und Mithilfe an der Geſtaltung vorgesehener Feierabende. 4. Enges und kameradschaftliches Zusammenarbeiten mit den Politischen Leitern und Waltern innerhalb seines Arbeitsgebietes wird ihm zur Pflicht gemacht.
Die Ortswaltung Die Ortswaltung der Deutschen Arbeitsfront unter Leitung eines Ortsobmannes ist die Zusammenfassung der in ihrem Gebiet vorhandenen Wohn- und Betriebsgemeinschaften und bildet die unterste Dienststelle im gebietlichen Aufbau der Deutschen Arbeitsfront. Ihr Arbeitsbereich muß sich mit demjenigen einer Ortsgruppe der NSDAP . decken. ( Siehe auch Seite 218, Absatz 1.) Der Ortsobmann ist Amtsleiter im Stab des Ortsgruppenleiters der NSDAP .
Zusammenarbeit zwischen dem Ortsobmann der DAF. und den Betriebsobmännern und zwischen dem Stab des Ortsobmannes und den Stäben der Betriebsobmänner 1. Führerbesprechungen Um eine gute Zuſammenarbeit und eine einheitliche Ausrichtung der Betriebsobmänner zu gewährleisten , ist es notwendig , daß der Ortsobmann der DAF. einmal im Monat Besprechungen mit den zum Bereich der Ortswaltung gehörenden Betriebsobmännern abhält. Der Betriebsobmann hat sich laufend mit dem Ortsobmann in Verbindung zu sehen und sich zu erkundigen, wann Führerbesprechungen stattfinden. a) Es ist Aufgabe des Ortsobmannes, die Betriebsobmänner sozialpolitisch auszurichten und soweit sie dazu in der Lage sind, die sie bewegenden aktuellen Fragen zu klären.
220
b) Sofern organiſatoriſche Maßnahmen behandelt werden, ist der Ortsund falls notwendig, der Kreisorganisationswalter hinzuzuziehen. c) Vom Kreis bzw. Gau herausgegebene Anordnungen sind den Betriebsobmännern bekanntzugeben und zu erläutern. d) Nach Möglichkeit soll ein Beauftragter des Kreisobmannes, der Leiter der Kreishauptabteilung Soziale Selbstverantwortung und Gestaltung oder der zuständige hauptamtliche Kreisfachabteilungsleiter bzw. Arbeitsgebietswalter diesen Zuſammenkünften beiwohnen. e) Bei diesen Zusammenkünften tragen die Betriebsobmänner alle fie bewegenden Schwierigkeiten und Probleme vor, die von ihnen nicht selbst bereinigt werden konnten. f) Der Ortsobmann oder der Beauftragte des Kreisobmannes beantworten und klären die anfallenden Fragen. g) Anfragen, die in dieser Besprechung nicht geklärt werden können, find vom Beauftragten des Kreisobmannes , jeder einzelne Fall für ſich auf einen Auftragsblock mit Durchschlag (Muſter übernächste Seite) zu vermerken und dem zuständigen sachlichen Bearbeiter der Kreiswaltung zuzuleiten. h) Die Erledigung hat innerhalb der vom Beauftragten des Kreisobmannes vorgesehenen Frist zu erfolgen. i) Der bearbeitete Vorgang wird dem Ortsobmann zweds Unterrich tung des Betriebsobmannes zugestellt. k) Sofern Maßnahmen besonderer Art zur Durchführung gelangen sollen (WHW. - Sammlungen , Kundgebungen und dergl . ) , können die Betriebsobmänner außerhalb der festgesetzten Termine zusammengerufen werden. 2. Stab des Ortsobmannes a) Die einzelnen Stellenleiter im Stabe des Ortsobmannes haben die jeweils sachlich gleichen Angehörigen des Stabes der Betriebsobmänner monatlich einmal, aber mindestens einmal vierteljährlich, zum Zwecke einer einheitlichen Ausrichtung zuſammenzurufen. b) Die Durchführung geschieht in der Form, daß z. B. der Ortsjugendwalter alle zur betreffenden Ortswaltung der DAF. gehörenden Betriebsjugendwalter zusammenruft und sie nach den Weisungen des Kreisjugendwalters ausrichtet. Das gleiche gilt für alle zum Stabe des Ortsobmannes gehörenden Hauptstellen- und Stellenleiter, soweit entsprechende Mitarbeiter beim Betriebsobmann vorhanden find. 221
c) Es ist Aufgabe des Ortsobmannes bzw. des jeweils zuständigen Hauptstellen- oder Stellenleiters der Kreiswaltung, diese Bespre= chungen zu überwachen.
Die Kreiswaltung der Deutschen Arbeitsfront unter Leitung eines Kreisobmannes ist die Zusammenfaſſung der in ihrem Gebiete vorhandenen Ortswaltungen der Deutschen Arbeitsfront. Ihr Arbeitsbereich entspricht dem einer Kreisleitung der NSDAP . ( Siehe auch Seite 218 , Abſak 1.) Die in einem Gaugebiet vorhandenen Kreiswaltungen, die genau der Anzahl der Kreise der NSDAP . entsprechen, bilden die
Gauwaltung unter Leitung eines Gauobmannes. ( Siehe auch Seite 218 , Abſay 1.) Gauwaltung Auslands- Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront Die gebietliche Gliederung entſpricht der der Auslands- Organiſation der NSDAP. Sie ist im Auslande gebietlich unterteilt in Landesgruppenwaltungen, Landeskreiswaltungen,
Ortswaltungen. Die Mitglieder in der Seeschiffahrt ſind in Abschnitten und Unterabschnitten zusammengefaßt , die über die Grenzen der Gau-, Kreis- und Ortswaltungen hinweggehen . Die Gliederung nach Fachämtern findet in der Auslandsorganiſation der DAF. (im Ausland) keine Anwendung.
222
DAF. Kreiswaltung
Der Beauftragte des Kreisobmannes, Pg. besuchte die Ortswaltung: am : Der nachstehende Vorgang wurde gemeldet : vom Betriebsobmann Pg./Dg.: der Firma: Dom Ortsobmann :
Betrifft:. (Personen Gegenstand :
Sachverhalt:
(evtl. Rückseite verwenden) Die erledigung wird wie folgt gewünscht bzw. vorgeschlagen :
Zuständigkeitsh.weite.gel. am : an :
Erledigt von :
3. d. A. am : Dorg. u . Erledg. abgelegt unter:
am :
eot. Wiedervorlage :
Sichtvermerk des Kreisobmannes :
24 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
Unterschrift des Kreisbeauftragten :
223
5. Unterstellungsverhältnis und Zuständigkeit der DAF.-Walter
a) Zuständigkeit Die Gebietswalter der Deutschen Arbeitsfront, Ortsobmann, Kreisobmann und Gauobmann, sind für das Aufgabengebiet der Deutschen Arbeitsfront gesamtverantwortlich. In den Gebietswaltungen der Deutschen Arbeitsfront sind die Abteilungswalter als Vertreter der Ämter des Zentralbüros der Deutschen Arbeitsfront und alle in der Gebietswaltung vorhandenen Gau- und Kreisfachabteilungswalter dem für das Gebiet zuständigen Gebietswalter (Gau-, Kreis- oder Ortsobmann ) disziplinär und politisch für die Erledigung ihrer Aufgaben voll verantwortlich unterstellt. In sachlicher und fachlicher Hinsicht erhalten die Abteilungswalter der Gebietswaltungen und die vorhandenen Gau- und Kreisfachabteilungswalter der Gebietswaltungen ihre Anweisungen von den ihnen übergeordneten Dienststellen (Amtern , Fachämtern) . Die Ämter und Fachämter der DAF. geben ihre Weisungen an die Gauwaltungen. Die Weisungen sind grundsäglich dem Gauobmann erteilt, ― auch wenn sie zu seiner Entlastung - an seine ihm disziplinär untergeordneten Walter gerichtet werden. Über den Umfang der ihm vorzulegenden Arbeitsvorgänge entscheidet der Gauobmann allein . Er trägt darum auch allein die Verantwortung für das gesamte Geschehen innerhalb seines Gaugebietes und für die richtige und sachgemäße Durchführung der ihm auf dem Dienstweg zugeleiteten Weisungen unter ständiger Anpaſſung an die Bedingtheit und Eigenart des Hoheitsgebietes . Gleiches gilt sinngemäß für den Kreis- und Ortsobmann. b) Dienſtränge als Politiſche Leiter der NSDAP. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . bzw. die Leiter und Obmänner der NSDAP. und DAF. im Gau, Kreis usw. berufen Parteis genoſſen in ihren Stab und beordern sie zur Dienſtleiſtung in die Deutsche Arbeitsfront ab. Sie können diese Parteigenossen für einen Dienstrang als Politische Leiter dem zuständigen Hoheitsträger vorschlagen . Dabei find die Bestimmungen des Personalamtes zu beachten. Der zuständige Hoheitsträger kann diese Parteigenoſſen rangmäßig als Politiſche Leiter ernennen und bestätigen. Die Orts-, Kreis- und Gauobmänner find Amtsleiter der NSDAP. und gehören zum Stabe des jeweiligen Hoheitsträgers der NSDAP. Die KdF. -Warte zählen zum Stabe der Orts- , Kreis- bzw. Gauobmänner.
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6. Mitgliedschaft zur DAF.
Die DAF. unterscheidet hinsichtlich der Erfassung A. Einzelmitglieder Die Einzelmitgliedſchaft kann nur durch natürliche Personen, nicht aber seitens juristischer Personen, Körperschaften und Verbände erworben werden. Einzelmitglieder können alle reichsdeutschen Schaffenden und zur Zeit ihres Eintrittes in die Deutsche Arbeitsfront nicht dauernd erwerbs= unfähigen Volksgenossen werden, soweit sie die Voraussetzungen für die Erwerbung der Reichsbürgerrechte gemäß dem vorläufigen Reichsbürgergesetz vom 15. September 1935 und seinen Ausführungsbestimmungen erfüllen. Die Erwerbung der Einzelmitgliedschaft durch Reichsdeutsche, die ihren Wohnsitz im Ausland haben, unterliegt besonderen Bestimmungen der Auslands-Organisation der Deutschen Arbeitsfront. B. Gastmitglieder Die Deutsche Arbeitsfront nimmt nur Personen deutschen Volkstums, die gleichzeitig die deutsche Staatsangehörigkeit besigen, als ordentliche Mitglieder auf. Daher ist für fremde Staatsangehörige während ihres Aufenthaltes im Reich, sofern diese in ihrem Heimatstaat einer Organisation angehören, mit der die Deutsche Arbeitsfront ein Gegenseitigkeitsabkommen getroffen hat, die Gaſtmitgliedſchaft zur DAF. vorgeſehen. Für diese Gastmitglieder gelten ebenfalls die für Einzelmitglieder erlassenen Bestimmungen. C. Vorläufige Mitgliedschaft für entlassene Strafgefangene Strafentlassene können nach einer Vereinbarung mit dem Reichsverband für Straffälligenbetreuung und Ermittlungshilfe die vorläufige Mitgliedschaft der DAF. erwerben. D. Beitragsmäßige Erfaſſung von Perſonen ausländischer Staatsangehörigkeit, die im Reichsgebiet zum Einsatz kommen Diese Personen erfahren in den Betrieben die gleiche Betreuung wie Einzel- oder Gastmitglieder der DAF. Sie haben zwangsläufig teil an allen durch die Deutsche Arbeitsfront erarbeiteten sozialen Einrichtungen, und außerdem wird ihnen eine zusätzliche Betreuung in ihren Wohnlagern zuteil. 24
225
Hieraus ergibt sich die Berechtigung einer beitragsmäßigen Erfaſſung durch die Deutsche Arbeitsfront für die im Reichsgebiet zum Einsag kommenden ausländischen Arbeiter, sofern diese nicht als Gastmitglieder geführt werden. Nicht erfaßt dürfen in dieſem Sinne solche Ausländer werden, die einer dem deutschen Volk gegenüber fremden Raſſe angehören (im Bedarfsfalle ist bezüglich dieser Ausnahmen bei der zuständigen Verwaltungsstelle der Deutschen Arbeitsfront Rückfrage zu halten) . Für Körperschaften, Verbände und sonstige Organe, die im Sinne des Vereinsrechts natürliche Perſonen als Mitglieder führen, ist vorgesehen : E. Korporativ-Mitgliedſchaft Als korporative Mitglieder der DAF. gelten die ordentlichen Mitglieder solcher Organisationen, die auf Grund einer besonderen Vereinbarung sich der DAF. angeschlossen haben. F. Körperschaftliche Anschlüsse zwecks „KdF. “-Beteiligung Verbände und sonstige Körperschaften können geschlossen der DAF. beitreten mit dem Ziel, ihren Mitgliedern die Berechtigung zur Inanspruchnahme der Einrichtungen der NS. -Gemeinschaft „ KdF. “ zu vermitteln .
226
7. DAF.- Symbole DAF.-Fahne Fahnentuch: Das hochrote Fahnentuch hat eine Länge von 140 cm und eine Höhe von 120 cm. Das in der Mitte des Fahnentuches angebrachte DAF. - Zahnrad mit weißer Unterfütterung ist mit einer weißen Umrandung (1/7 der Balkenstärke des Hakenkreuzes) versehen .
Fahnenspiegel: Das Fahnentuch führt in der oberen inneren Ede beiderseitig einen Fahnenspiegel 21 × 16 cm ; a) bei der Kreiswaltung : Fahnenspiegel aus rotbraunem Samt mit einer 1 cm breiten weißen Umrandung. Der Name der Kreiswaltung wird in weißer gotischer Schrift eingestickt (ohne die Bezeichnung „ Kreiswaltung“) ; b) bei der Ortswaltung : Fahnenspiegel aus hellbraunem Spiegeltuch mit einer 1 cm breiten hellblauen Umrandung. Im Spiegel wird der Name der Ortswaltung in weißer gotischer Schrift eingestickt (ohne Angabe des Wortes „ Ortswaltung“) . c) für Betrieb : Fahnenspiegel analog dem Spiegel der Ortswaltung. In der Mitte unter dem Namen der Ortswaltung steht in weißen arabischen Ziffern die Nummer des Betriebes (Betriebsnamen werden nicht auf dem Fahnenspiegel angebracht) ; d) für das Deutsche Handwerk : Fahnenspiegel analog dem Spiegel der Ortswaltung mit folgender Beschriftung: Das Deutsche 1. Zeile : Handwerk 2. Zeile: 3. Zeile : Name der zuständigen Ortswaltung der StuttgartDAF., 3. B. evtl. auch 4. Zeile : Zuffenhausen Fahnenspize: Als Fahnenspize wird ein ſilberfarbenes DAF.- Zahnrad geführt . Fahne für Nationalsozialiſtiſche Muſterbetriebe Ein Betrieb, dem die Auszeichnung „ Nationalsozialiſtiſcher Musterbetrieb“ verliehen ist, ist berechtigt, die Flagge der Deutschen Arbeitsfront mit goldenem Rad und goldenen Fransen zu führen . ( Siehe Abschnitt VI, Verfügung des Führers vom 1. 9. 36.) 227
Der Bezug dieser Fahne ist nur durch die Reichszeugmeisterei unter gleichzeitiger Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung durch den zuständigen DAF.-Kreisobmann zulässig.
Fahnen für das Deutsche Handwerk Die Fahne des Deutschen Handwerks ist die DAF.-Fahne. In jeder Ortswaltung gibt es nur eine Fahne für das Deutsche Handwerk. Sie trägt in der oberen linken Ede einen Fahnenspiegel aus hellbraunem Spiegeltuch mit einer hellblauen Ripsbandumrandung. Der Bezug erfolgt nur durch die Reichszeugmeisterei.
Auszeichnung „ Pionier der Arbeit” Das Ehrenzeichen zu dieser Auszeichnung zeigt in einem stehenden Oval, dessen Rand ein goldener Lorberkranz bildet, vor einem roten Emaillehintergrund auf dem goldenen DAF .-Rad mit weißer Emailleeinlage den golde= nen Hoheitsadler.
5
8. Dienststellenschilder der Deutschen Arbeitsfront Die Gauwaltungen, Kreiswaltungen und Ortswaltungen der DAF. führen das Hauptschild der NSDAP . Zum Hauptschild gehört ein Beischild (50 × 18 oder 50X24 cm) . Nähere Einzelheiten siehe Seite 39 .
228/229/230/231/232/233
Hauptamt
und Ämter für Volksgesundheit
I.
Aufgaben und Zuständigkeit
Das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP . iſt in volksgeſundheitlichen Belangen mit Ausnahme des truppenärztlichen Dienſtes in der SA., 44 , dem NSKK . und der HI. ( einschließlich BDM.) für sämtliche Parteigliederungen und angeschlossenen Verbände die allein zuständige Stelle . (Verfügung vom 15. Mai 1934 und Anordnungen des Reichsorganisationsleiters Nr. 20/34 vom 14. Juni 1934 und Nr. 22/35 vom 8. November 1935.) Dem Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP. obliegt die Steuerung aller gesundheitlichen und gesundheitspolitischen Maßnahmen. Alle Parteigliederungen und angeschlossenen Verbände können auf dem Gebiet des Gesundheitswesens (mit Ausnahme des truppenärztlichen Dienstes) nicht selbst, sondern nur nach den Weisungen des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP . oder dessen fachlich nachgeordneten Dienststellen bzw. im Einvernehmen mit diesen tätig werden . Die Weisungen des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP . bzw. deſſen fachlich nachgeordneten Dienststellen sind für sämtliche Parteigliederungen und angeschlossenen Verbände verbindlich. Der Amtsleiter des Amtes für Volksgesundheit ist der Berater des jeweils zuständigen Hoheitsträgers und der Parteidienststellen in allen Fragen der Volksgesundheit. Vom Hauptamt für Volksgesundheit wird der NSD.-Ärztebund als angeschlossener Verband der NSDAP . betreut. Der Leiter des Hauptamtes für Volksgeſundheit führt die Dienſtbezeichnung Reichsgesundheitsführer.
II. Durchführung Die Durchführung der vom Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP . angeordneten Maßnahmen ist Aufgabe der einzelnen Parteigliederungen , der angeschlossenen Verbände und der Verwaltungsstellen . 234
III. Organisation und Unterſtellung Zu diesem Zwecke bestehen bei der DAF. und NSV . als den größten in Betracht kommenden Organiſationen eigene Ämter bzw. Abteilungen für Volksgesundheit. Der jeweilige Leiter der Dienststellen des Hauptamtes bzw. Amtes für Volksgesundheit der NSDAP . ist gleichzeitig in Personalunion auch der Leiter des zuständigen Amtes bzw. der zuständigen Hauptstelle (bisher Abteilung) für Volksgesundheit in der DAF. und NSV . (In allen Hoheitsgebieten.) Dem Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP . obliegt die fachliche Ausrichtung der Gauamtsleitungen und diesen wiederum der Kreisamts = leitungen für Volksgesundheit. Die Amtsleiter unterſtehen disziplinär und politisch ihrem zuständigen Hoheitsträger.
Mitarbeit in den Ortsgruppen der NSDAP.: Von Zeit zu Zeit (nach Möglichkeit alle 2-3 Monate) soll der jeweils zuständige Verwaltungsstellenleiter des Amtes für Volksgesundheit oder ein von ihm Beauftragter an den Führerbesprechungen (Blockleiter, Zellenleiter, Amtsleiter) in den Ortsgruppen des zuständigen Arbeitsbereiches teilnehmen. Er soll über sein Aufgabengebiet kurzgefaßte Mitteilungen oder grundsägliche, sein Fachgebiet betreffende Gedankengänge bekanntgeben und eventuell auftauchende Fragen beantworten.
IV. Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund A. Mitgliedschaft: Mitglieder des NSD. -Ärztebundes e. V. können Ärzte, Apotheker, Tierärzte und Zahnärzte werden, die die deutsche Approbation oder eine andere vom Leiter des Bundes anerkannte Approbation besigen und Mitglieder der NSDAP. find. Dem NSD .-Ärztebund e. V. ist eine besondere Abteilung angegliedert, in der Anwärter aufgenommen werden. Anwärter können approbierte Ärzte, Apotheker, Tierärzte und Zahnärzte werden, die zwar nicht Mitglieder der NSDAP. ſind , aber die Ziele des Bundes unterſtüßen. Hinsichtlich der Art der Approbation gelten für die Anwärter die gleichen Bestimmungen wie für die Mitglieder. Über die Aufnahme als Mitglied oder Anwärter entscheidet der Leiter des Bundes. B. Aufgaben : Nach der 1929 festgelegten, von der Partei genehmigten und seitdem nicht geänderten Sazung des NSD.-Ärztebundes e. V. hat dieſer ſinngemäß folgende Aufgaben : (Fortsetzung auf übernächster Seite)
235
Hauptamt für Volksgesundheit und NSD.-Ärztebund
Reichsleitung
Reichsleitung
Hauptamt für Volksgesundh.
Hauptamt
NSD.Ärztebund
Organisat.u. Geschäftsführung
Rassenpolitik
Gesundhts.uBevölk.-Pol
Organisat.u. Geschäftsführung
Außendienst
Volksgesundhtl. Belange . Gliederung,u.Verb.
Sozialversicherung
Verwaltung
Verwaltung Geschäftslig. d. Verbindungsstelle Berlin
Okkultismus
Reichswaltung (angefchl Derband)
Schulung
Reichsschule
Presse Sonderbeauftragter
Rechtsberatung
Disziplinargerichtshof Gauleiter disziplinär übergeordnet
Amt für Volksgesundh .
Gauwaltung (angeschl Derband)
NSD.Ärztebund
Geschäftsführung
Gauleitung Amt
Rassenpolitik Gesundhts.u.Bevölk.-Pol
Volksgesundh GlieBelange u.. Verb. derung
Verwaltung Schulung
Sozialversicherung
Disziplinargericht Kreisleiter disziplinär übergeordnet Amt für Volksgesundh.
Kreisleitung
Amt
NSD.Ärztebund Kreiswaltung (angefchl Derband)
Dem Hauptamt für Volksgesundheit unterstehen fachlich sämtliche Dienststellen der Partei u. deren angeschlossenen Verbände, die sich mit Fragen der Gesundheit befassen. Höchstzahl der zulässigen, sich fachlich unterstehenden Dienststellen 236
1. Der Partei nach Weisung des Amtsleiters für Volksgesundheit die für alle parteiamtlichen Organisationen und Zwecke benötigten Ärzte und Fachleute zur Verfügung zu stellen. 2. Die deutsche Ärzteſchaft und das gesamte Heil- und Geſundheitsweſen mit einer Berufsauffaſſung im Sinne nationalsozialistischer Weltanschauung zu durchdringen und diesen Grundsäßen auch in der Öffentlichkeit Geltung zu verschaffen. Die in den NSD.-Arztebund seitens der Partei abgestellten Politischen Leiter der NSDAP . werden unmittelbar durch das zuständige Schulungsamt der NSDAP . weltanschaulich-politisch betreut und geschult. Die gesamte weltanschaulich-politische Ausrichtung der Obmänner des NSD.-Arztebundes erfolgt nach den Weisungen des zuständigen Schulungsamtes der NSDAP. Der Leiter der Hauptstelle (bisher Abteilungsleiter) Schulung im NSD.-Ärztebund schult nicht selbst weltanschaulich, sondern organisiert die weltanschauliche Ausrichtung im Einvernehmen mit dem Schulungsleiter der NSDAP ., der seinerseits die ihm zur weltanschaulichen Ausrichtung zur Verfügung stehenden Schulungsreferenten abstellt. Die fachliche Schulung (auf weltanschaulicher Grundlage) der Obmänner und Mitglieder bzw. Anwärter des NSD.-Ärztebundes wird selbständig durch den NSD.-Ärztebund durchgeführt. Sie erstreckt sich weiterhin auf die Vermittlung der notwendigen Kenntnisse über alle wichtigen Maßnahmen auf dem Gebiete der Volksgesundheit. Die fachliche Schulung obliegt allein der zuständigen Hauptſtelle (bisher Abteilung) im NSD .-Ärztebund . Sie wird vom zuständigen Schulungsamt der NSDAP . überwacht. 3. Sich gegenseitig zu unterſtüßen und zu helfen in Berufsangelegenheiten, den nationalsozialistischen Nachwuchs unterzubringen und schon die Hochschüler zu einer nationalsozialistischen Berufsauffassung zu erziehen.
C. Organiſation : Die gebietliche Gliederung des NSD. -Ärztebundes e . V. entspricht der der NSDAP ., jedoch ist die Errichtung von Ortsgruppen nicht erforderlich. Der Arbeitsbereich einer Gaugeschäftsstelle des NSD.-Ärztebundes dect sich mit demjenigen eines Gaues der NSDAP . Der Arbeitsbereich eines Kreisobmannes des NSD.-Ärztebundes deckt sich mit demjenigen eines Kreises der NSDAP . D. Gerichtsbarkeit : Der NSD.-Ärztebund e. V. hat eine eigene, vom Obersten Parteigericht genehmigte Gerichtsbarkeit. Am Site der Leitung des Bundes besteht 237
ein Disziplinargerichtshof, in den Gauen befinden sich Gau-Disziplinargerichte. In den Kreisen sind keine Disziplinargerichte des NSD .-Ärztebundes e. V. vorhanden.
E. Dienstschilder : Bestimmungen siehe Seite 39.
V. Unterstellungsverhältnis und Zuständigkeit Der Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit ist in Personalunion der Leiter des NSD. -Ärztebundes e. V. Den Gauämtern sind angeschlossen die Gaugeſchäftsstellen des NSD. -Ärztebundes. Der Leiter des Gauamtes für Volksgesundheit ist in Personalunion der Gauobmann des NSD.-Arztebundes. Der Leiter des Kreisamtes für Volksgesundheit ist in Personalunion der Kreisobmann des NSD.-Arztebundes.
VI. Dienststellung Der Leiter des Gauamtes für Volksgeſundheit bzw. der Gauobmann des NSD.-Ärztebundes hat die Dienststellung des Leiters eines Amtes der Gauleitung, der Leiter des Kreisamtes für Volksgesundheit bzw. Kreisobmann des NSD.-Arztebundes die Dienststellung des Leiters eines Amtes der Kreisleitung. Der Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit bzw. die Leiter der Ämter für Volksgesundheit berufen Parteigenoſſen in ihren Stab und beordern sie zur Dienstleistung im angeschlossenen Verband ( NSD.-Ärztebund) ab. Sie können dieſe Parteigenoſſen für einen Dienſtrang als Politische Leiter dem zuständigen Hoheitsträger vorschlagen ; dabei sind die Bestimmungen des Personalamtes zu beachten. Diese Parteigenossen bzw. Politischen Leiter treten als Einzelpersonen zum Stab des Hauptamtsbzw. Amtsleiters.
VII. Dienststellen Siehe Organisationsplan!
VIII. Sachverständigenbeirat für Volksgesundheit In der Reichsleitung der NSDAP . besteht der Sachverständigenbeirat für Volksgesundheit, in dem sämtliche Berufsgruppen des Gesundheitswesens vertreten sind. Der Sachverständigenbeirat steht unter Leitung des Vertrauensmannes der Parteikanzlei für alle Fragen der Volksgesundheit.
238
Hauptamt,
Ämter und Beauftragte für Kriegsopfer Das Hauptamt für Kriegsopfer ist die politische Verankerung der in der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung e. V. (NSKOV .) zusammengeschlossenen deutschen Kriegsopfer. Das Hauptamt für Kriegsopfer nimmt für sich das ausschließliche Recht in Anspruch, die deutschen Kriegsopfer zu erfassen und sie weltanschaulich im Sinne der bewährten Frontkameradschaft und der NSDAP. zu bilden. Der Leiter des Hauptamtes für Kriegsopfer ist der Reichskriegsopferführer der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung e. V. und Präfident des Reichsausschusses für Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge beim Reichsarbeitsministerium .
Die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung Die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung e. V. (NSKOV.) ist ein angeschlossener Verband der NSDAP . und hat auf Grund der Verordnung über die Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. 3. 35 eigene Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Die NSKOV. untersteht der Finanzaufsicht des Reichsschatzmeisters der NSDAP.
1. Mitgliedschaft der NSKOV.: Die Mitgliedschaft zur NSKOV. fann erworben werden von Kriegsbeschädigten, Kriegerwitwen , Kriegerwaisen, Kriegereltern, den Angehörigen der Polizei und den Mitgliedern der SA. , 44 , des NSKK., des RAD. und der NSDAP., die im Kampf um die nationalsozialistische Erhebung an Leib und Gesundheit Schaden erlitten haben. Voraussetzung für die Aufnahme in die NSKOV . ist: a) deutsche Abstammung, b) Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte, c) Bekenntnis zum Staate Adolf Hitlers, d) unbescholtener Lebenswandel . Die NSKOV. kennt nur Einzelmitglieder.
239
2. Aufgaben und Einrichtungen : Es ist Aufgabe der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung, Ehre und Recht der deutschen Kriegsopfer zu wahren. Daraus ergibt sich unter anderem die Pflicht, für die im Kampfe um die Nation zu Schaden Gekommenen zu sorgen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In der NSKOV. ist der organisatorische Zusammenschluß aller deutschen Kriegsopfer unter einheitlicher Leitung vollzogen. Die Aufgaben des Hauptamtes für Kriegsopfer und der nachgeordneten Dienststellen ergeben sich aus den für die Betreuung von obengenannten Personen maßgebenden Gesetze und den dazu ergehenden Ausführungsund Durchführungsbestimmungen . Die zu den Stäben der Hoheitsträger gehörenden Leiter der Ämter für Kriegsopfer bzw. Beauftragten für Kriegsopfer beraten die Hoheitsträger in allen Kriegsopferfragen . Von Zeit zu Zeit (nach Möglichkeit alle 2-3 Monate) soll der Ortsgruppenbeauftragte für Kriegsopfer über sein Aufgabengebiet kurzgefaßte Mitteilungen oder grundsäßliche, sein Fachgebiet betreffende Gedankengänge bekanntgeben und Fragen beantworten. Die Zeitschrift der NSKOV. ist die Deutsche Kriegsopferversorgung“, Monatsschrift der Frontsoldaten und Kriegsopfer der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung (NSKOV . ) e. V. Betreuungsabteilung : Nach dem Gesetz vom 3. 7. 1934 ſind die Beauftragten der NSKOV. für die Vertretung der Kriegsopfer bei den Versorgungsbehörden und Gerichten zugelassen. Vertreten werden alle Volksgenossen, insbesondere Kämpfer für die nationale Erhebung und Mitglieder der NSKOV ., und zwar in allen nach den bestehenden Gesetzen einschlägigen Fällen. Die Vertretung ist für die Mitglieder der NSKOV . kostenlos. Von Nichtmitgliedern wird ein Unkostenbeitrag erhoben.
Siedlung: Über die soziale und fürsorgliche Betreuung hinaus hat sich das Kriegsopferamt und die NSKOV . zur Aufgabe gestellt, für die Kämpfer des Weltkrieges und der nationalen Erhebung würdige Heimstätten zu schaffen. Die Durchführung dieser Aufgaben ist der Gemeinnüßigen KriegerFiedlung G. m. b. H. , Berlin , übertragen , die in allen Fragen der Siedlerauswahl und Siedlung mit dem Heimstättenamt der DAF. zusammenarbeitet.
Arbeitsbeschaffung: Der Aufgabenkreis der Abteilung Arbeitsbeschaffung der NSKOV . iſt die Unterbringung der Kriegsbeschädigten in Arbeitsstellen in Zusammenarbeit mit den zuständigen staatlichen Einrichtungen.
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Sterbegeldversicherung : Jedes ordentliche Mitglied der NSKOV . iſt obligatoriſch für den Sterbefall versichert, soweit es beim Eintritt nach dem 1. 4. 1934 nicht das 64. Lebensjahr überschritten hat. Heime: Die NSKOV. besißt eine Anzahl eigener Erholungsheime, die den Mitgliedern der NSKOV. gegen mäßige Gebühren zur Verfügung stehen.
Ehrenhof: Der Ehrenhof hat die Aufgabe, den Mitgliedern der NSKOV . Ehrenschutz zu gewährleisten und Vergehen zu ahnden. 3. Gebietliche Organiſation, Die gebietliche Organiſation der NSKOV . ſtimmt mit derjenigen der NSDAP . überein. Der Arbeitsbereich einer Gaudienststelle der NSKOV. deckt sich mit demjenigen eines Gaues der NSDAP . Infolge der zur Zeit bestehenden gebietlichen Verschiedenheit zwischen Parteigauen und staatlichen Verwaltungsgrenzen wird hinsichtlich der verwaltungsmäßigen Betreuung der Einzelmitglieder der NSKOV. , insbesondere den Versorgungsämtern und Gerichten gegenüber, bis auf weiteres folgende Ausnahmebeſtimmung zugelaſſen : Greift der Arbeitsbereich eines Versorgungsamtes über den einer Gaudienststelle der NSKOV. hinaus, so wird die sachliche Betreuung der NSKOV.-Mitglieder „ unbeschadet ihrer politischen Zugehörigkeit zum zuständigen Parteikreis bzw. Parteigau" von der Betreuungsabteilung vorgenommen, die sich am Sik des Verſorgungsamtes befindet bzw. für den Bereich des Versorgungsamtes zuständig iſt. 4. Unterstellungsverhältnis und Zuständigkeit: Reich: Das zur Reichsleitung der NSDAP . gehörende Hauptamt für Kriegsopfer betreut die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung (NSKOV . ) . Der Leiter des Hauptamtes iſt in Personalunion Reichsfriegsopferführer. Gau : Dem Hauptamt für Kriegsopfer obliegt die fachliche Ausrichtung der Gauämter im Stab des jeweiligen Gauleiters. Dieſen Gauämtern find angeschlossen die Gaudienststellen der NSKOV. Der Leiter des Gauamtes für Kriegsopfer untersteht disziplinär dem Gauleiter. Er ist in Personalunion Gauobmann der NSKOV . Er ist dem Gauleiter gegenüber verantwortlich für alle Kriegsopferfragen im gesamten Gaugebiet. (Fortsetzung auf übernächster Seite) 241
Hauptamt für Kriegsopfer und NSKOD.
Reichsleitung
Reichsleitung
Hauptamt für Kriegsopfer
NS.-Kriegsopferversorgung NSKOV
Hinterblieb. Versorgung Fachabt. erblind.Krieger Fachabt, hiraveri. Krieger
Propaganda
MannschaftsVersorgung Offiziersversorgung
Schulung
Organisation
Arbeitsbeschaffung
Gesetzgebung
ZentralKassenVerwaltung
Siedlung
Rechtswesen
DO 00
Presse
000
BetreuungsAbteilung
Reichs-Dienststelle (angeſchl. Derband)
PersonalAbteilung
Gauleitung
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Amt für Kriegsopfer
NS. -Kriegsopferversor gung NSKOV. BetreuungsAbteilung
Presse, Propaganda
Fachabt. arblind. Krieger!!
Fachabt, hirnvert, Krieger!
Organisation Schulung
KassenVerwaltung
Gau-Dienststelle (angeschl Derband)
Arbeitsbeschaffung
Kreisleiter disziplinär übergeordnet Beauftragter für Kriegsopfer
Siedlung
Kreisleitung Kreis-Obmann (angefchl. Decband)
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Beauftragter für Kriegsopfer
Kameradschaft
Höchſtzahl der zuläſſigen, ſich fachlich unterſtehenden Dienststellen 242
Kreis: Den Gauämtern obliegt die fachliche Ausrichtung der Beauftrag= ten für Kriegsopfer in den für den Gau zuständigen Kreisleitungen der NSDAP . Der Kreisbeauftragte für Kriegsopfer ist in Personalunion Kreisobmann der NSKOV. Er untersteht disziplinär dem Kreisleiter. Der Kreisbeauftragte ist dem Kreisleiter für alle Kriegsopferfragen im gesamten Kreisgebiet verantwortlich; seine Tätigkeit ist eine aufsichtführende und ehrenamtliche. Ortsgruppe: Der Beauftragte für Kriegsopfer in der Ortsgruppe unterſteht disziplinär ſeinem Ortsgruppenleiter. Er führt in Personalunion die Kameradschaft bzw. Abteilung der NSKOV.
5. Schulung: Die in die NSKOV. seitens der Partei abgestellten Politischen Leiter der NSDAP . werden unmittelbar durch das zuständige Schulungsamt der NSDAP . weltanschaulich-politiſch betreut und geschult. Die gesamte weltanschaulich-politische Ausrichtung der Obmänner in der NSKOV . erfolgt nach den Weisungen des zuständigen Schulungsamtes der NSDAP . Der Leiter der Hauptstelle (bisher Abteilungsleiter) Schulung der NSKOV . ſchult nicht selbst weltanschaulich, sondern organiſiert die weltanschauliche Ausrichtung im Einvernehmen mit dem Schulungsleiter der NSDAP., der seinerseits die ihm zur weltanschaulichen Ausrichtung zur Verfügung stehenden Schulungsreferenten abstellt. Die Schulungsabteilungen der NSKOV . im Reich, in den Gauen und in den Kreiſen ſind für die gesamte fachliche Arbeitsanweisung der in der NSKOV. tätigen Obmänner und Beauftragten zuständig. Die fachliche Arbeitsanweisung auf weltanschaulicher Grundlage obliegt allein der zuständigen Schulungshauptstelle (bisher Abteilung) der NSKOV . Sie wird vom zuständigen Schulungsamt der NSDAP . überwacht. Die fachliche Arbeitsanweisung der Obmänner und Beauftragten der NSKOV. ist eine selbständige. Sie erstreckt sich auf die Vermittlung der notwendigen Kenntniſſe im gesamten Kriegsopferverſorgungswesen , auf die Vermittlung wichtiger, die Kriegsopfer betreffenden staatspolitſchen Maßnahmen sowie auf Wesen, Organiſation und Aufgaben der NSKOV. 6. Dienststellung : Die Leiter der Ämter für Kriegsopfer ( Gau ) , die Kreis- und Ortsgruppenbeauftragten für Kriegsopfer gehören zum Stabe des jeweils zuständigen Hoheitsträgers der NSDAP. Der Leiter des Hauptamtes für Kriegsopfer bzw. die Leiter der Ämter für Kriegsopfer berufen Parteigenossen in ihren Stab und beordern sie zur Dienſtleiſtung im angeſchloſſenen Verband ( NSKOV .) ab . Sie können diese Parteigenoſſen für den Dienſtrang eines Politischen Leiters dem zuständigen Hoheitsträger vorschlagen ; dabei sind die Bestimmungen des Personalamtes zu beachten. Diese Parteigenoſſen bzw. Politiſchen Leiter treten als Einzelpersonen zum Stab des Hauptamts- bzw. Amtsleiters.
243
Der Leiter des Gauamtes für Kriegsopfer hat die Dienststellung des Leiters eines Amtes der Gauleitung. Der Kreisbeauftragte für Kriegsopfer hat die Dienststellung des Leiters eines Amtes der Kreisleitung. Der Ortsgruppenbeauftragte für Kriegsopfer hat bei Betreuung von mehr als 100 NSKOV .- Mitgliedern die Dienststellung des Leiters eines Amtes der Ortsgruppe, bei Betreuung von 20-99 NSKOV . -Mitgliedern die Dienststellung des Leiters einer Hauptstelle der Ortsgruppe, bei Betreuung bis 19 NSKOV .-Mitgliedern die Dienſtſtellung des Leiters einer Stelle der Ortsgruppe . 7. Dienſtſtellen : Dienststellen der Nationalsozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung : siehe Organisationsplan. 8. Dienstschilder : Bestimmungen siehe Seite 39
9. Festanzug: Mit Anordnung 109/39 vom 12. 5. 1939 wurde der NSKOV . das Braunhemd verliehen. Bei festlichen Veranſtaltungen wird der Dienstanzug getragen : blauer Anzug, ähnlich dem Festanzug der DAF. , Braunhemd, schwarzer Binder, Dienstmüße der NSKOV. mit Abzeichen.
10. Fahnen: Siehe Abhandlung über Parteifahnen.
25 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
244/245
Hauptamt
und Ämter für Beamte
Aufgaben Das Hauptamt für Beamte hat folgende Aufgaben : 1. Politische Begutachtung aller Beamten vor ihrer Einberufung, Beförderung und Versetzung in leitende Stellungen im Auftrag des Hoheitsträgers . 2. Mitarbeit an der Beamtengeſetzgebung und Zuleitung des Materials an den Leiter der Parteikanzlei . 3. Sammlung von Material, das zur geschichtlichen Beurteilung der nationalſozialiſtiſchen Neugestaltung auf beamtenpolitiſchem Gebiet von Bedeutung ist. 4. Betreuung des Reichsbundes der Deutschen Beamten . Der Reichsbund der Deutschen Beamten ist ein der NSDAP . angeſchloſſener Verband.
Reichsbund der Deutschen Beamten RDB
I. Mitgliedschaft Mitglied des Reichsbundes der Deutschen Beamten fann jeder Beamte deutschen Blutes im Reich, der Deutschen Reichsbahn, der Reichsbank, der Länder, der Gemeinden und der öffentlich-rechtlichen Körperschaften werden . Ruhestandsbeamte deutschen Blutes können im Rahmen der vom Reichsminister des Innern erlassenen Richtlinien als Mitglieder in den Reichsbund der Deutschen Beamten aufgenommen werden. Über die Aufnahme von Mitgliedern entscheidet der Reichswalter des RDB . Mit Genehmigung des Reichsministers des Innern können Vereine bestimmter Beamtengruppen dem Reichsbund der Deutschen Beamten eingegliedert werden ( § 3 der Satzung) . II. Aufgaben und Einrichtungen Die Aufgaben des Reichsbundes der Deutschen Beamten sind : 1. Ausrichtung der Mitglieder auf die Ziele der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung und Durchdringung der gesamten Beamtenschaft mit nationalsozialiſtiſchem Gedankengut. 246
2. Erziehung der Beamten für ihre Stellung unter den Volksgenossen als Vollzieher des in der Gesetzgebung und in den Maßnahmen der Regierung zum Ausdruck kommenden Willens des Führers . 3. Unterhalt, Ausbau und Umbau geſunder Selbsthilfeeinrichtungen. 4. Unterhaltung von Einrichtungen, die der Berufsausbildung dienen (§ 5 der Sagung) . Zu einer Abänderung der Sahungen des RDB . ist die Genehmigung des Reichsministers des Innern erforderlich. In seiner Finanzgebarung unterliegt der RDB . der Aufsicht des Reichsschahmeisters der NSDAP. Die Aufgabe der Ausrichtung der Mitglieder des RDB. übernimmt die Hauptstelle (bisher Abteilung) Schulung im RDB . Die Ausrichtung erfolgt in sogenannten Gemeinschaftsabenden, die ihrem Charakter nach in den Bereich der Propaganda gehören. Die Vorbereitung der Redner für die in den Gemeinschaftsabenden zu behandelnden Themen übernimmt die Hauptstelle (bisher Abteilung) Schulung des RDB . Der Rednerstab wird vorwiegend aus den Reihen der Politischen Leiter im Hauptamt für Beamte entnommen . Die Redner müſſen einen Lehrgang der Schule ihres Gaues mit Erfolg besucht haben und das Vertrauen des betreffenden Gauſchulungsleiters befizen. Sie treten zum Stab des Gauschulungsleiters und unterstehen seiner Aufsicht. Sie erhalten vom Gauschulungsleiter wie vom Gaupropagandaleiter den Rednerausweis. Die vom Hauptamt für Beamte einzurichtenden Schulen des RDB . tragen den Namen ,,Gauschule (Name des Gaues) des Amtes für Beamte". Die Schulen übernehmen folgende Aufgaben : a) Fachliche Vorbereitung der Redner auf die Themen in den Gemeinschaftsabenden. b) Vorbereitung der Politischen Leiter im Amt für Beamte und der RDB.-Walter für ihre beamtenpolitischen und fachlichen Aufgaben. c) Ausrichtung der Lehrer für die zusäßliche fachliche Schulung. d) Ausrichtung der Behördenvorstände im nationalsozialiſtiſchen Sinne. Die Gauschulen unterstehen in weltanschaulich-politischer Hinsicht der Aufsicht des Gauſchulungsleiters. Die Leiter und Lehrer werden von der Hauptſtelle (bisher Abteilung) Schulung im RDB. eingesetzt und besoldet.
III. Einrichtungen Der RDB. ist maßgeblich an den Deutschen Verwaltungsakademien beteiligt, welche die berufliche Fortbildung der Beamtenschaft fördern . Er besitzt eine eigene Presse und für die einzelnen Berufsgruppen Fachzeitschriften, die der weltanschaulichen und beruflich-fachlichen Fortbildung der Beamtenschaft dienen.
(Fortsetzung auf Seite 250) 25*
247
Hauptamt für Beamte und RDB.
Reichsleitung Reichsleitung
Hauptamt für Beamte Reichsbund DeutschBeamlen RDB.
Reichswaltung (angefchloffener Derband)
Geschäftsführung
Beamtenpol. und Recht
Organisation
Reichsgeschäftsführ
Presse
Zentralfinanzverwaltung
Politische Fragen
Beamtenpolit. Fragen Beamtenpolitik allgemein Beamtenpolitik Sondergebiet
OrganisationsEntwicklung
Inlandspresse
Haushalts-u.Ver mögensangelegenh Buchhaltungsprüfung
Tagungen u. Veranstaltgn.
Grundsätzliche Fragen Allgemeine Fragen innerer Dienstbetrieb
Schulung
Fachberater und Personal
Theoret. Schulung Aktive Schulung
Personal
Beamtenfragen innerer Dienstbetrieb
Org. Aufbau
LaufbahnBes Weten
Beauftragter
Oberrevisor
Bundesrechtswesen Oberrevisor
Revisor
Beamtenselbsthilfe
Propaganda
Allgemein wissenschaftl Angelegenh. Beamtenwissenschaftl. Forschung
Aktive Propaganda
Vortragswesen
KdF-KindererholgsFors,Starbeg-Eier. Unterstützungs-u. Erholungsfürsorge
Film und Bild
Hochschulfragen
Rednerwesen
Schulungsonweisung
Rechtsschutzangelegenheiten Eigene Rechtsangelegenheiten
Revisor
Wolter
Einberufung (10) Fachschaften Technischer Ausschuß
Auslandspresse
Tuberkulosehilfswerk Sozialwissensch berufl.Aufgab. Einzelfragen
Fortsetzung nächste Seite
248/249
Ämter für Beamte
und RDB. Gauleiter disziplinar ubergeordnet
Gauleitung Amt für Beamte Reichsbund Deutsch.Beamten (RDB.)
Gauwaltung (angefchloffener Derband) Geschäftsstelle
Beamtenpol und Recht
Organisation
Schulung
Beamien politik
Org. Aufbou
bis (4) Bearbeiter
Geldverwaltung
Beamten selbsthilfe
Beitragseinzuo
AdP Fars,Kindererbaig Starbeg Einsa Unterstützungs Erholungsfürsorge
Personal Beamtenrecht
Tagungen u Veranstahon
Wolter
Propagando
Fachschafts Fragen
Tuberkulose hilfswerk Presse
(14) Fachschaften Technischer Ausschuß Govschule
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Kreisleitung
Ami für Beamte
Reichsbund Deutsch.Be amten RDB. Organisation
Schulung
Beamtenpolitik
Org. Aufbou
Beamtenrechs
Tagungen u Veranstalign.
bis (14) Fachschaften Technischer Ausschuß
Sachbearbeller Fachschaften
RDA-KreisAbschnit
000
Beamtenpol und Recht
Rreiswaltung (angefchloffener Derband) Geschäfts selle Propaganda
beiNotwendigkeit CDB -KreisAbschnin
Fachschaften baiNotwendigkeit
Geldverwaltung
Beamten selbsthilfe
Kindererhalga Kat Fara,Sterbeg Ein. Unterstätzungs Erholungsfürsorge
Presse Tuberkulose hilfswerk
RDB-Krets Abschnitt Vertrauens mann
Hauptver trauensmann Vertravensmarn
249a
Darüber hinaus besitzt der RDB. zahlreiche Einrichtungen, wie z . B. die Sterbegeldversicherung, die Erholungsfürsorge, die Rechtsschutzstelle, die Entschuldungsstelle, die Tuberkulosenfürsorge und eine Unterstützungseinrichtung, welche die Beamtenschaft in sozialer Hinsicht betreuen . IV. Betr. Kreisabſchnittswalter Von Zeit zu Zeit (nach Möglichkeit alle 2-3 Monate) soll der jeweils zuständige Kreisabschnittswalter des Reichsbundes der Deutschen Beamten an den Führerbesprechungen (Blockleiter, Zellenleiter, Amtsleiter) in den Ortsgruppen des zuständigen Arbeitsbereiches teilnehmen . Er soll über sein Aufgabengebiet kurzgefaßte Mitteilungen oder grundsägliche , sein Fachgebiet betreffende Gedankengänge bekanntgeben und eventuell auftauchende Fragen beantworten . V. Unterstellungsverhältnis und Zuständigkeit Der Leiter des Hauptamtes für Beamte ist in Personalunion Reichswalter des RDB. Dem Hauptamt für Beamte obliegt die fachliche Ausrichtung der Gauämter im Stab des jeweiligen Gauleiters. Diesen Gauämtern sind angeschlossen die Gauwaltungen des RDB. Der Leiter des Gauamtes für Beamte ist in Personalunion Gauwalter des RDB. Er untersteht disziplinär dem Gauleiter. Er ist dem Gauleiter gegenüber verantwortlich für alle den RDB . betreffenden Fragen im gesamten Gaugebiet. Die Gauämter richten fachlich die Ämter für Beamte in den für den Gau zuständigen Kreisleitungen der NSDAP . aus. Diesen angeschlossen sind die Kreiswaltungen des RDB. Der Leiter des Kreisamtes für Beamte ist in Personalunion Kreiswalter des RDB . Er untersteht disziplinär dem Kreisleiter. Er ist dem Kreisleiter verantwortlich für alle den RDB . betreffenden Fragen innerhalb des gesamten Kreisgebietes. Die Kreiswaltung des RDB. stellt die unterste selbständige organi= satorische Einheit dar. Bei Vorhandensein von Kreisabschnitten untersteht der Kreisabschnittswalter dem Kreiswalter des RDB. Die Fachschaftsgruppenwalter des RDB . in den obersten Reichsbehörden sind dem Leiter des Reichsbundes der Deutschen Beamten unterstellt . VI. Gebietliche Organisation Die gebietliche Organisation des Reichsbundes der Deutschen Beamten (RDB.) stimmt ohne Ausnahme mit derjenigen der NSDAP . überein , d. h. der Arbeitsbereich einer Gauwaltung des RDB . deckt sich mit demjenigen eines Kreiſes der NSDAP . Der Arbeitsbereich einer Kreiswaltung des RDB. deckt sich mit demjenigen eines Gaues der NSDAP. Bei Zweckmäßigkeit (in Berlin, Hamburg, Köln ) fällt die Kreisein-
250
teilung weg. Die unterste Mitgliedſchaftseinheit ist in diesem Falle die Gauwaltung. Bei Notwendigkeit, d . h . wenn eine erhöhte Anzahl von Mitgliedern dies erfordert, kann eine Kreiswaltung in Kreisabschnitte unterteilt werden. Dabei muß der Arbeitsbereich eines Kreisabſchnittes sich mit demjenigen einer oder mehrerer Parteiortsgruppen genau decken . Ein Kreisabschnitt muß mindestens 50 Mitglieder haben. Der RDB. faßt seine Mitglieder außerdem fachlich in Fachschaften zusammen. Fachschaften werden in jedem Einzelfalle nur dann gebildet, wenn 10 oder mehr Angehörige der gleichen Fachschaft innerhalb eines Dienstbereiches vorhanden sind . Bei nicht genügender Anzahl von Angehörigen der gleichen Fachschaft findet die Zuſammenfaſſung im übergeordneten Dienstbereich statt. Da sich die Fachſchaften der Beamten bei der Wehrmacht nach der gebietlichen Einteilung des Staates richten müſſen, unterliegen diese Beamten mit Bezug auf Mitgliedererfaſſung gesonderten Regelungen. Auch hier besteht die Möglichkeit, daß bei gebietlicher Verschiedenheit die Beamten fachſchaftsweiſe im jeweils übergeordneten Gebiet zusammengefaßt werden .
VII. Dienststellung Der Leiter des Gauamtes für Beamte bzw. der Gauwalter des RDB. hat die Dienststellung des Leiters eines Amtes der Gauleitung, der Leiter des Kreisamtes für Beamte bzw. Kreiswalter des RDB . die Dienststellung des Leiters eines Amtes der Kreisleitung , der Kreisabschnittswalter des RDB. die Dienststellung des Leiters einer Hauptstelle der Kreisleitung, der Kreisfachschaftswalter die Dienststellung des Leiters einer Stelle der Kreiswaltung. Der Leiter des Hauptamtes für Beamte bzw. die Leiter der Ämter für Beamte berufen Parteigenossen in ihren Stab und beordern sie zur Dienstleiſtung im angeschlossenen Verband ( RDB .) ab . Sie können diese Parteigenossen für einen Dienstrang als Politische Leiter dem zuständigen Hoheitsträger vorſchlagen ; dabei ſind die Beſtimmungen des Perſonalamtes zu beachten . Diese Parteigenoſſen bzw. Politischen Leiter treten als Einzelpersonen zum Stab des Hauptamts- bzw. Amtsleiters. Die Fachschaftsgruppenwalter des RDB. in den obersten Reichsbehörden haben, soweit sie Politische Leiter sind, eine Dienststellung der Reichsleitung der NSDAP . inne, höchstens aber die des Leiters einer Hilfsstelle. VIII. Dienststellen des RDB. ſiehe Organiſationsplan
IX. Dienstschilder Bestimmungen siehe Seite 39.
251
Hauptamt
und Ämter für Erzieher Aufgaben : Das Hauptamt bzw. die Ämter für Erzieher haben bei den zuständigen Behörden alle schulischen Belange der NSDAP . zu vertreten . Für amtliche Zwecke, wie Anstellung, Ernennungen und Beförderungen, hat es die politisch-weltanschauliche Beurteilung der Erzieher und Erzieherinnen aller Schulgattungen vorzunehmen. Die Beurteilungen werden im engsten Einvernehmen mit den zuständigen Kreisleitungen der NSDAP. erstellt und in Form von Gutachten den zuständigen Regierungsstellen zugeleitet. Gleichzeitig wahrt das Amt für Erzieher in Zusammenarbeit mit den staatlichen Anstellungsbehörden die Belange der NSDAP . bei Schulstellenbesetzungen, insbesondere bei der Besetzung leitender Stellen ( Schulleiter, Amtsleiter, Schulratsstellen usw.) . Ferner beschäftigt sich das Amt für Erzieher auch mit der Prüfung und Ausarbeitung von Vorschlägen zur Durchführung nationalsozialistischer Reformen. Das Hauptamt für Erzieher betreut den Nationalsozialistischen Lehrerbund e. V. Der NS.-Lehrerbund ist ein der NSDAP. angeschlossener Verband. Die Leiter des Amtes für Erzieher sind die Berater des Hoheitsträgers in allen Erzieherfragen.
NS.-Lehrerbund
་ ཆེ
1. Mitgliedschaft : Der Nationalsozialistische Lehrerbund e. V. (NSLB .) ist die umfassende deutsche Erziehergemeinschaft, der alle deutschen Erzieher als Einzelmitglieder angehören. Die Schulart ist dabei Nebensache .
2. Aufgaben: Der NS.-Lehrerbund ist für die Durchführung der politisch-weltanschaulichen Ausrichtung aller Lehrer im Sinne des Nationalsozialismus verantwortlich. Die in den NS.-Lehrerbund seitens der Partei abgestellten Politischen Leiter der NSDAP . werden unmittelbar durch das zuständige Schulungsamt der NSDAP . weltanschaulich-politisch betreut und geschult. 252
Die weltanschaulich-politische Ausrichtung innerhalb des NS.-Lehrerbundes erstreckt sich auf alle Walter und Mitglieder des NS.- Lehrerbundes unter Würdigung ihres besonderen erzieherischen Einflusses auf das gesamte Volksleben ; sie beschränkt sich also nicht auf die Walter innerhalb des NS .-Lehrerbundes. Sie obliegt allein den Schulungsämtern der NSDAP., die die notwendigen Schulungsreferenten der NSDAP . dazu abſtellen und mit deren Einvernehmen die Leiter der Hauptstelle (bisher Abteilungsleiter) für Schulung im NSLB . arbeiten . Die gesamte fachliche Schulung auf weltanschaulicher Grundlage führen die Schulungshauptstellen (bisher Abteilungen ) des NS.-Lehrerbundes ſelbſtändig durch. Sie wird vom zuständigen Schulungsamt der NSDAP . überwacht. In Grenzgauen besteht die besondere Aufgabe, die Erzieher in grenzpolitischer Schulung zu unterrichten. Von Zeit zu Zeit ( nach Möglichkeit alle 2 bis 3 Monate) soll der jeweils zuständige Kreisabschnittswalter bzw. Kreisunterabſchnittswalter des NS.-Lehrerbundes an den Führerbesprechungen (Blockleiter, Zellenleiter, Amtsleiter) in den Ortsgruppen des zuständigen Arbeitsbereiches teilnehmen. Er soll über sein Aufgabengebiet kurzgefaßte Mitteilungen oder grundsätzliche, sein Fachgebiet betreffende Gedankengänge bekanntgeben und evtl. auftauchende Fragen beantworten. 3. Unterstellungsverhältnisse und Zuständigkeit : Der Leiter des Hauptamtes für Erzieher ist in Personalunion Reichswalter des NSLB . Dem Hauptamt für Erzieher obliegt die fachliche Ausrichtung der Gauämter im Stab des jeweiligen Gauleiters. Diesen Gauämtern sind angeschlossen die Gauwaltungen des NSLB . Der Leiter des Gauamtes für Erzieher ist in Personalunion Gauwalter des NSLB . Er untersteht disziplinär dem Gauleiter, fachlich dem Hauptamt für Erzieher. Die Gauämter richten fachlich die Ämter für Erzieher in den für den Gau zuständigen Kreisleitungen der NSDAP . aus. Dieſen angeſchloſſen sind die Kreiswaltungen des NSLB . Der Leiter des Kreisamtes für Erzieher ist in Personalunion Kreiswalter des NSLB . Er untersteht disziplinär dem Kreisleiter. Die Kreiswaltung des NSLB . ſtellt die unterste selbständige organisatorische Einheit dar. Bei Vorhandensein von Kreisabschnitten untersteht der Kreisabschnittswalter dem Kreiswalter des NSLB . Sofern in größeren Schulen die Bildung von Kreisunterabſchnitten notwendig wird, untersteht der Kreisunterabschnittswalter dem Kreisabschnittswalter. 4. Gebietliche Organiſation : Die gebietliche Organiſation des NS.- Lehrerbundes stimmt ohne Ausnahme mit derjenigen der NSDAP . überein, d . h . der Arbeitsbereich 253
einer Gauwaltung des NS .-Lehrerbundes deckt sich mit demjenigen eines Gaues der NSDAP. Der Arbeitsbereich einer Kreiswaltung des NS.Lehrerbundes deckt sich mit demjenigen eines Kreiſes der NSDAP . Bei Notwendigkeit, d . h. wenn eine erhöhte Anzahl von Mitgliedern dies erfordert, kann eine Kreiswaltung eine weitere Unterteilung in Kreisabschnitte erfahren. Dabei muß der Arbeitsbereich eines Kreisabschnittes sich mit demjenigen einer oder mehrerer Parteiortsgruppen decken, wobei ein Kreisabſchnitt mindestens 50 Mitglieder haben muß. Ferner können in größeren Schulen bei Notwendigkeit Kreisunterabſchnitte als weitere Unterteilung der Kreisabschnitte gebildet werden, wenn der Kreisunterabschnitt mindestens acht Mitglieder umfaßt. Außerdem faßt der NSLB . seine Mitglieder in den Gauwaltungen und bei Notwendigkeit in den Kreiswaltungen noch nach Fachschaften zuſammen. Fachschaften werden in jedem Einzelfalle nur dann gebildet , wenn 20 oder mehr Angehörige der gleichen Fachschaft innerhalb eines Dienstbereiches vorhanden sind . Bei nicht genügender Anzahl von Angehörigen der gleichen Fachschaft findet die Zusammenfaſſung im übergeordneten Dienstbereich statt.
Die Fachschaften des NSLB . sind folgende : I : Lehrer an Hochschulen,
Fachschaft Fachschaft
II: Lehrer an Höheren Schulen,
Fachschaft III : Lehrer an Mittelschulen, Fachschaft IV: Lehrer an Volksschulen, Fachschaft
V: Lehrer an Sonderſchulen (Taubstummenwesen, Blindenwesen, Anstaltsschulen, Hilfsschulwesen),
Fachschaft VI : Lehrer an Berufs- und Fachschulen (kaufm . Schulen, gewerbliche Schulen, Berufs- und Fachschulen, techn . Lehranstalten, hauswirtschaftliche Schulen), Fachschaft VII : Sozialpädagogische Berufe : a) Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen, Jugendleiterinnen, b) Sozialpädagogische Lehranstalten.
5. Dienststellung: Der Leiter des Hauptamtes für Erzieher bzw. die Leiter der Ämter für Erzieher berufen Parteigenossen in ihren Stab und beordern sie zur Dienstleistung im angeschlossenen Verband (NSLB . ) ab. Sie können diese (Fortsetzung auf übernächster Seite) 254
Hauptamt für Erzieher
und NS.-Lehrerbund
Reichsleitung
Reichsleitung
Hauptamt für Erzieher NS.Lehrerbund
Reichswaltung (angefchl Derband)
Geschäftsführer
Schrifttum
Schulung
Personalpolitik
Wirtschaft u. Recht
Organisation
Erziehung Unterrichtu.
Presse und Propag.
Reichsschule 4
Kasse
Revision 13
2
Gauleitung
Gauleiter disziplinär übergeordnet Amt für Erzieher
Gauwaltung (angefchl Derband)
NS.Lehrerbund
Schulung
Schrifttum Kasse
Geschäftsstelle
Wirtschaft u. Recht
Organisation
Presse und Propag.
Erziehung Unterrichtu.
Personalpolitik
Gauschule Kreisleitung
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Amt für Erzieher Kreiswaltung (angefchl Derband)
00
NS.Lehrerbund
Schulung
Organisation
Geschäftsstelle
Schriftum
NS.-Lehrerbund Kreis-Abschnitt
Wirtschaft u. Recht
Erziehung u. Unterricht
Presse und Propag.
7
bei Notwendigkeit ENS.-Lehrerbund) Kreis- Abschnitt
NS.-Lehrerbund Kreis-Abschnit
Kasse
umfaßt das geschl. Gebiet mehrerer Partei-Ortsgruppen
Kreis-Unterabschnitte in großen Schulen
Höchstzahl der zulässigen, sich fachlich unterstehenden Dienststellen 255
Parteigenossen für den Dienstrang eines Politischen Leiters dem zuständigen Hoheitsträger vorschlagen ; dabei ſind die Bestimmungen des Perſonalamts zu beachten. Diese Parteigenossen bzw. Politischen Leiter treten als Einzelpersonen zum Stab des Hauptamts- bzw. Amtsleiters . Der Leiter des Gauamtes für Erzieher bzw. der Gauwalter des NSLB . hat die Dienststellung des Leiters eines Amtes der Gauleitung, der Leiter des Kreisamtes für Erzieher bzw. der Kreiswalter des NSLB. die Dienſtstellung des Leiters eines Amtes der Kreisleitung, der Kreisabschnittswalter des NSLB. die Dienststellung des Leiters einer Hauptstelle der Kreisleitung, der Kreisunterabschnittswalter die Dienststellung des Leiters einer Stelle der Kreisleitung.
6. Dienststellen des NSLB.: siehe Organisationsplan .
7. Dienstschilder: Bestimmungen siehe Seite 39.
256
Hauptamt
und Ämter für Technik
Aufgaben : Das Hauptamt für Technik in der Reichsleitung der NSDAP . bzw. die Gau- und Kreisämter für Technik tragen der NSDAP . gegenüber die Verantwortung für den richtigen Einsatz der deutschen Technik. Die Ämter für Technik vertreten bei den zuständigen Behörden die Auffassung der NSDAP . in allen technischen Fragen. Das Hauptamt für Technik ist für die Dienststellen der Reichsleitung beratend tätig bei der Bearbeitung von Gesezentwürfen , die sich mit dem Einsaß der Technik und ihren Auswirkungen beschäftigen. Mit der Deutschen Arbeitsfront und den im angeſchloſſenen Verband, dem NSBDT., zusammengefaßten technisch-wissenschaftlichen Organisationen u . a. bearbeitet es die an die Kanzlei des Führers und an sonstige Parteidienststellen herangetragenen technischen Probleme. Die Leiter der Gau- und Kreisämter für Technik sind die Berater der Hoheitsträger in allen Fragen der Technik. Das Hauptamt für Technik betreut den Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik. Der NSBDT. ist ein der NSDAP . angeschlossener Verband. Die Aufgabe der Ämter für Technik besteht also insgesamt in der Lenkung und Überwachung der Arbeit in der Technik und am deutschen Techniker. Zeitschrift: „ Deutsche Technik.“
257
Nationalsozialiſtiſcher Bund Deutscher Technik (NSBDT.) Begriffsbezeichnungen : Der NS.-Bund Deutscher Technik (NSBDT. ) ist ein der NSDAP . angeschlossener Verband . Als solcher führt er folgende Bezeichnungen : Reichswaltung Gauwaltung
Kreiswaltung. Die Leiter der Dienststellen heißen: Reichswalter
Gauwalter Kreiswalter. Die Mitarbeiter der Reichs-, Gau- und Kreiswalter heißen ebenfalls Walter, also Fachgruppenwalter, Berufswalter, Kaſſenwalter uſw. Mitgliedschaft: Die Mitgliedſchaft im NSBDT. gründet sich auf der Mitgliedſchaft zu einem der im NSBDT. zusammengeschlossenen technisch-wiſſenſchaftlichen Vereine. Jedes ordentliche Einzelmitglied eines technisch-wiſſenſchaftlichen Vereines ist zugleich Mitglied des NSBDT. Die Mitglieder des NSBDT. erwerben die Einzelmitgliedschaft in der DAF. Ausgenommen sind diejenigen Mitglieder, die einer Organiſation angehören, für die andere Bestimmungen ihres Verhältnisses zur DAF. bestehen. Die Beiträge zu den techniſch-wiſſenſchaftlichen Vereinen des NSBDT. werden auf die Beiträge zur DAF. angerechnet (Vereinbarung Dr. Ley und Dr. Todt vom 15. 9. 1936, Rundschreiben des Amtes für Technik 31/36 vom 26. 10. 1936) . Aufgaben: Die Aufgaben des NSBDT. ſind : a) Förderung der techniſch-wiſſenſchaftlichen Arbeit, b) Erziehung seiner Mitglieder zur Gewährleiſtung des Einſages der deutschen Technik gemäß den Anforderungen von Volk und Staat, c) Förderung höchster Berufsleiſtung, Herausstellung und Wahrung der Berufspflichten und der Berufsehre. Der NSBDT. hat keine unmittelbaren menschenführenden und menschenbetreuenden Aufgaben, sondern bezweckt die sachlich-fachliche Ausrichtung innerhalb der Technik bzw. ihrer Organisationen unter Zugrundelegung nationalsozialistischer Gedankengänge.
258
Gebietliche Organiſation : Die gebietliche Organisation des NS .-Bundes Deutscher Technik (NSBDT.) stimmt mit derjenigen der NSDAP . überein, d. h. der Arbeitsbereich einer Gauwaltung des NSBDT. deckt sich mit demjenigen eines Gaues der NSDAP . Der Arbeitsbereich einer Kreiswaltung des NS.-Bundes Deutscher Technik (NSBDT. ) deckt sich mit demjenigen eines Kreiſes der NSDAP . Bei Zweckmäßigkeit kann auf die Einsetzung einer Kreiswaltung verzichtet werden. Ein Beauftragter wird jedoch gegenüber dem Kreisleiter die politische Verantwortung für die Mitglieder des NSBDT. im Kreisgebiet übernehmen.
Fachliche Organiſation : Der NSBDT. gliedert sich in Fachgruppen . Mit der Leitung der Fachgruppen können beauftragt werden : 1. in der Reichswaltung :
je ein geſchäftsführender Fachverein,
2. in der Gauwaltung :
dessen Bezirksverein,
3. in der Kreiswaltung :
deſſen Kreisgruppe.
Es werden folgende Fachgruppen des NSBDT . gebildet : A. Mechanische Technik und allgemeine Ingenieurwiſſenſchaften, B. Elektrotechnik, Gas und Waſſer,
C. Chemie, D. Hüttenwesen , Bergbau , E. Bauingenieurwesen . Zur Bearbeitung bestimmter Fachaufgaben, die sich über das gesamte Gebiet der Technik erstrecken, können von der Reichswaltung des NSBDT. von Fall zu Fall bestehende Arbeitskräfte übernommen bzw. neue gebildet werden (z. B. Deutſcher Normenausschußz e. V., Reichsausschuß für Arbeitsstudien usw.). Unterstellungsverhältnis und Zuständigkeit : Reichsleitung: Das Hauptamt für Technik betreut den NSBDT . Der Leiter des Hauptamtes für Technik ist in Personalunion Reichswalter des NSBDT. und Leiter des Amtes für technische Wissenschaft in der DAF. Zur Beratung grundlegender Fragen der deutschen Technik wird in der Reichswaltung ein Rat gebildet. Die Mitglieder dieses Rates werden vom Reichswalter des NSBDT. berufen. 258a
Gauleitung: Den zu den Gauleitungen gehörenden Gauämtern für Technik (Hauptämter) sind die Gauwaltungen des NSBDT. angeschlossen. Der Leiter des Gauamtes ist in Personalunion Gauwalter des NSBDT. Er untersteht disziplinär dem Gauleiter, fachlich wird er vom Hauptamt für Technik bei der Reichsleitung ausgerichtet. Er ist dem Gauleiter verantwortlich für alle die Technik und den NSBDT. betreffenden Fragen im gesamten Gaugebiet. Als Fachberater des Gauleiters hat er innerhalb der Gauleitung keine besondere Dienststelle zur Erledigung seiner Aufgaben. Die Durchführung dieser Arbeiten obliegt dem angeschlossenen Verband.
Kreisleitung: Den zu den Kreisleitungen gehörenden Kreisämtern für Technik (Hauptämter) sind die Kreiswaltungen des NSBDT. angeschlossen. Der Leiter des Kreisamtes ist in Personalunion Kreiswalter des NSBDT. Er untersteht disziplinär dem Kreisleiter, fachlich wird er vom Amt für Technik bei der Gauleitung ausgerichtet. Er ist dem Kreisleiter verantwortlich für alle die Technik und den NSBDT. betreffenden Fragen im gesamten Kreisgebiet. Als Fachberater des Kreisleiters hat er innerhalb der Kreisleitung keine besondere Dienststelle zur Erledigung seiner Aufgaben. Die Durchführung dieser Arbeiten obliegt dem angeſchloſſenen Verband.
Dienststellung: Der Leiter des Hauptamts für Technik in der Reichsleitung bzw. die Leiter der Gau- und Kreisämter für Technik der NSDAP . berufen die Leiter der einzelnen Dienststellen (Walter) des NSBDT. in ihren Stab und können diese dem Hoheitsträger als Politische Leiter unter Berücksichtigung der Personalbestimmungen vorschlagen . Voraussetzung für Vorschläge ist politisch ausgerichtete Tätigkeit. Dienststellen: Die Höchstzahl der Dienststellen in der Reichswaltung, den Gauwaltungen und den Kreiswaltungen ist vom Reichsorganisationsleiter festgelegt. Die Errichtung, Erweiterung oder Umbesetzung einer solchen Dienststelle bedarf im Reich, Gau und Kreis jeweils der Genehmigung des Leiters des Hauptamtes für Technik. Dies gilt auch für jede ehrenamtliche Tätigkeit. Ärmelstreifen : Die Leiter der Gau- und Kreisämter für Technik tragen einen Ärmelstreifen mit der Aufschrift : Amt für Technik. Briefbogen: Das Hauptamt bzw. die Ämter für Technik benüßen Briefbogen und Briefköpfe des jeweiligen Hoheitsgebietes der NSDAP . Der NSBDT. hat eigene Briefbogen.
258b
Hauptamt für Technik und NSBDT.
Reichsleitung
Reichsleitung Hauptamt für Technik
Reichswaltung (angeschl. Derband)
NSBDT.
Berufsfragen i
Organisation
Schulung
Geschäftsführung
Presse u. Schrifttum
MO
Techn.-wissenschaftl. Arbeit!!
Kasse
Energie-t wirtschaf
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Gauleitung
Gavamt für Technik Gauwaltung (angefchl Derband)
DHE
Techn.-wissen-: schaftl. Arbeit
Berufsfragen
Schulung
Geschäftsführung
KOHO
NSBDT.
Organisation
Kasse
Presse u. Schrifttum
Energiewirtschaft
Nur bei Notwendigkeit Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Kreisleitung
Kreisamt für Technik Areiswaltung (angeschl. Derband)
NSBDT.
Techn.-wissenschaftl. Arbeit
Berufsfragen
Organisation
Kasse
Schulung
Geschäftsführung
Presse u. Schrifttum
Energiewirtschaft
Nur bei Notwendigkeit Höchftzahl der zulässigen fich fachlich unterſtehenden Dienſtſtellen 26 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
259
NSD.- Dozentenbund
Aufgaben und Zuständigkeit : Der NSD .-Dozentenbund hat die Aufgabe a) bei der Auswahl der Hochschullehrerschaft maßgebend mitzuwirken, b) die gesamte Hochschullehrerschaft im Sinne der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung in Zusammenarbeit mit dem Reichsorganisationsleiter, Hauptschulungsamt, zu schulen, c) dahin zu wirken, daß sich das gesamte Hochschulwesen im Einklang mit den Bestrebungen der Partei befindet. Der NSD.-Dozentenbund stellt gemeinsam mit dem NSD .- Studentenbund die offizielle Parteigliederung an den Hochſchulen dar. Die Dienststelle in der Reichsleitung ist der eines Hauptamtes der NSDAP . gleichgestellt. Beide Organisationen sind in ihrem Arbeitsbereich selbständig, haben aber auf das engste zusammenzuarbeiten , wobei in allgemeinen hochschulpolitischen Fragen, die nicht nur studentische Belange betreffen, die Führung dem NSD.- Dozentenbund zukommt.
Mitgliedschaft: Der NSD .- Dozentenbund umfaßt alle Parteigenossen an den Hochschulen, soweit die Parteigenossen Hochschullehrer (ordentliche, außerordentliche usw. Professoren, Privatdozenten und Hochschulaſſiſtenten) find, unbeschadet ihrer Mitgliedschaft im NS.- Lehrerbund . Nichtparteigenoſſen können Mitglieder des NSD .- Dozentenbundes werden . Die Mitglieder des NSD.-Dozentenbundes gehören als Lehrer zugleich dem NS .-Lehrerbund an. Sie bilden als Hochschullehrer die Fachschaft Hochschulen im NS . -Lehrerbund . Der Reichsamtsleiter des NSD. -Dozentenbundes ist gleichzeitig Fachschaftsleiter der Fachschaft Hochſchulen im NS.-Lehrerbund.
Organiſation: Die regionale Einteilung des NSD .-Dozentenbundes entspricht der Parteieinteilung, doch wird der NSD.- Dozentenbund nur in Gauen gebildet, in denen sich Hochschulen befinden . An der Spitze im Gau steht der Gaudozentenbundführer, der vom Gauleiter im Einvernehmen mit dem Führer des NSD.-Dozentenbundes der Reichsleitung berufen wird. 260
NSD. - Dozentenbund
Reichsleitung
Reichsleitung
NSD.Dozentenbund
Organisation Personal
Verwaltung Kasse
Politische Erziehung
Presse Kultur
Gauleiter disziplinär übergeordnet
hauptstellen
Gauleitung
NSD.Dozentenbund
Organisation Personal
Verwaltung Kasse
Hochschulgruppen
Politische Erziehung
Presse Kultur
hauptstellen
Fachschulgruppen
Höchstzahl der zulässigen, sich fachlich unterſtehenden Dienststellen
26*
261
Ernennung und Unterstellung : Der Gaudozentenbundführer gehört zum Stabe des Gauleiters und untersteht ihm disziplinär. Seine fachliche Ausrichtung erhält er vom Leiter des NSD . -Dozentenbundes. Die rangmäßige Einstufung des NSD.Dozentenbundführers im Gau obliegt dem Gauleiter. In Gauen , in denen mehrere Hochschulen bestehen, werden für jede Hochschule örtliche Hochschuldozentenführer auf Vorschlag des Gaudozentenbundführers und im Einvernehmen mit dem Leiter des NSD.- Dozentenbundes vom Gauleiter ernannt. Zum Stabe des Hochschuldozentenführers treten : Der Beauftragte für Fragen der Wissenschaft, Vertrauensmänner für Fakultäten : a) Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät b) Medizinische Fakultät c) Mathematisch-naturwiſſenſchaftliche Fakultät d) Philoſophiſche Fakultät Schulung : Siehe Abhandlung über Hauptschulungsamt.
261a
Die Reichsstudentenführung
Das deutsche Studententum hat seine politische Führung in der Reichsstudentenführung, die die Dienststellung eines Hauptamtes der NSDAP . hat. In der Reichsstudentenführung sind der NSD.- Studentenbund ( als Gliederung), die Deutsche Studentenschaft (mit dem Charakter einer be= treuten Organisation) und der NS.- Altherrenbund der Deutschen Studenten (als betreute Organiſation) führungsmäßig zuſammengefaßt. Die personelle und sachliche Einheit der seitherigen Reichsführungen des NSD . - Studentenbundes und der staatlich verankerten Deutschen Studentenschaft gewährleiſten eine einheitliche Gesamtführung.
NSD.-Studentenbund Der NSD.- Studentenbund NSDAP .
ist
eine
Gliederung
der
1. Mitgliedſchaft : Bedingung zur Aufnahme in den NSD .- Studentenbund ist die Zugehörigkeit zur Deutschen Studentenschaft und die Erfüllung von Voraussetzungen, wie sie in gleicher Form für die Aufnahme in die NSDAP . gefordert werden. Nach spätestens dreiſemeſtriger Bewährung in den ſtudentischen Kameradschaften oder nach Bewährung in der Partei bzw. einer ihrer Gliederungen kann jeder deutsche Student in den NSD. - Studentenbund nach Maßgabe der bei dieser Gliederung bestehenden Bestimmungen berufen werden. Jeder Angehörige Studentenbundes.
einer
Stammannschaft
ist Mitglied des
NSD.-
2. Aufgaben uſw.: Der NSD.- Studentenbund ist allein für die gesamte politisch- weltanſchauliche Erziehung der deutschen Studenten zuständig. Die Erziehungsarbeit wird in den Kameradschaften und Stammannschaften vorgenommen. a) Die Kameradschaft umfaßt 20 bis 30 Studenten des 1. bis 3. Semesters und pflegt in ihrem Kreise Kameradschaft und Geselligkeit. Sie stellt die neue Form studentischer Gemeinschaft dar. Die Mitglieder der Kameradschaften sollen in den Gliederungen der NSDAP . regelmäßigen Dienſt leisten .
262
b) Die Stammannſchaft iſt der nationalsozialiſtiſche Stoßtrupp an den Hoch- und Fachschulen . Aus ihr gehen die Führer des NS.- Studentenbundes und der Deutschen Studentenschaft hervor. Die Stammmannschaften bilden eine einsazbereite und besondere aktive Auslese unter den Studenten . Sie leben in Stammhäusern in Wohngemeinschaften (30 bis 60 Studenten) zuſammen. Die Mitglieder der Stammannschaft sind während ihrer Zugehörigkeit zu dieſer (in der Regel drei Semester) vom Dienſt in den Gliederungen der NSDAP . (SA ., 44 , NSKK ., HI.) beurlaubt. 3. Unterstellungsverhältnis und Zuständigkeit: Der NSD.- Studentenbund ist eine Gliederung der NSDAP . Die Reichsstudentenführung stellt die Zusammenfaſſung der Ämter des NSD.- Studentenbundes und der Deutschen Studentenschaft im Stabe des Reichsstudentenführers dar. Für besondere Aufgaben kann der Reichsstudentenführer Beauftragte in seinen Stab berufen. Der Reichsstudentenführung obliegt die fachliche Ausrichtung der Gaustudentenführungen im Stabe des jeweiligen Gauleiters mit der Dienststellung eines Gauamtes der NSDAP . Der Gaustudentenführer unterſteht disziplinär dem Gauleiter. Er ist dem Gauleiter verantwortlich für alle den NSD .- Studentenbund und die Deutsche Studentenschaft betreffenden Fragen in seinem Gaugebiet. Die Gaustudentenführung ist die unterste selbständige organisatorische Einheit des NSD . -Studentenbundes und der Deutschen Studentenschaft. Bei den Hoch- und Fachschulen sind Studentenführungen errichtet. Die Studentenführer der einzelnen Hoch- und Fachschulen des betreffenden Gaugebietes unterstehen dem Gaustudentenführer. 4. Berufungen und Ernennungen : Der Reichsstudentenführer beruft zur Leitung der Ämter des NSD.Studentenbundes und der Deutschen Studentenschaft Parteigenossen in ſeinen Stab. Diese können vom Reichsstudentenführer zur Verleihung eines Politischen-Leiter-Dienstranges vorgeschlagen werden . (Bearbeitung erfolgt durch den Reichsorganisationsleiter der NSDAP., Hauptperſonalamt.) Der Gaustudentenführer wird auf Vorschlag bzw. im Einvernehmen mit dem Reichsstudentenführer vom Gauleiter in seinen Stab berufen. Die Ernennung zum Politiſchen Leiter regelt sich nach den bestehenden Personalbestimmungen der NSDAP . Die Studentenführer der Hoch- und Fachschulen unterstehen disziplinär dem Gauleiter. 5. Gebietliche Organisation : Die gebietliche Organiſation des NSD .- Studentenbundes stimmt ohne Ausnahme mit derjenigen der NSDAP . überein, das heißt, der Arbeitsbereich einer Gaustudentenführung deckt sich mit demjenigen eines Gaues der NSDAP . 263
6. Dienststellen der Reichsstudentenführung :
Stabsamt, Verbindungsamt Berlin, Organiſations- und Perſonalamt, Wirtschafts- und Sozialamt, Kulturamt,
Außenamt, Amt Politische Erziehung , Amt Wissenschaft und Facherziehung, Amt Presse und Propaganda , NS. -Altherrenbund, Amt Körperliche Ertüchtigung, Amt Studentinnen, Disziplinar- und Ehrengericht.
7. Dienststellen in den Gaustudentenführungen : Die Dienststellen der Reichsstudentenführung werden nach Notwendigkeit in den Gauſtudentenführungen errichtet. In Wegfall kommt das Stabsamt und Verbindungsamt Berlin.
8. Dienstkleidung : Der NSD. -Studentenbund hat als Gliederung der Partei zum Zwecke einheitlichen Auftretens, insbesondere der Stammannschaften, die vom Führer genehmigte Dienstkleidung. Schiffchenmüße aus schwarzem Tuch. Die nicht herunterziehbare Müßenflappe ist mit einem weißen Tuchpaspel umrandet. Kurze, einreihige Dienstjacke aus schwarzem Tuch mit zwei aufgesetzten Brusttaschen. Zwei schwarze Achselstücke mit weißer Einfaſſung. Die Knöpfe find silbergekörnt. Am linken Oberarm der Dienstjacke wird die Armbinde des NSD.Studentenbundes getragen. Schwarzer Leibriemen mit silberfarbenem Koppelschloß. Breecheshose aus schwarzem Tuch.
Marschstiefel, hoch, schwarz. Braunhemd mit schwarzem Binder (mit einfachem Parteiabzeichen für Parteigenossen) . Auf der linken Brusttasche wird das Abzeichen des NSD . - Studentenbundes getragen .
264
9. Abzeichen und Fahnen : Der Führer hat am 26. Januar 1936 dem NSD.- Studentenbund eine Fahne verliehen. Die Fahne ist aus rotem Fahnentuch und führt in der Mitte auf weißem Rautenfeld eine schwarze Hakenkreuzraute mit zwei parallelen weißen Streifen. Siehe Organiſationsbuch der NSDAP . S. 35. Zum Führen der Fahne sind berechtigt die Gaustudentenführungen und die Studentenführungen der Hoch- und Fachschulen. Das Abzeichen der NSDStB . ist eine Hakenkreuzraute. Der Reichsstudentenführer kann an verdiente Kameraden , die in der Zeit vor dem 30. Januar 1933 im NSD . - Studentenbund aktiv gearbeitet haben, ein silbernes Ehrenzeichen verleihen. 10. Dienstschilder und Stempel : Dienstschilder führen die Reichsstudentenführung und die Gauſtudentenführungen nach den bestehenden Vorschriften der NSDAP . Der Bezug dieser Dienstschilder regelt sich sinngemäß. Der Parteistempel findet für parteidienstliche Zwecke Verwendung, für alle übrigen Angelegenheiten das Dienstsiegel der Deutschen Studentenschaft.
NS.-Altherrenbund der Deutſchen Studenten 1. Der NS.-Altherrenbund ist eine von der NSDAP . betreute Organisation. 2. Die Führung des NS.-Altherrenbundes der Deutschen Studenten liegt in der Hand des Reichsstudentenführers . Die Betreuung erfolgt durch das Amt ,,NS.-Altherrenbund" beim Reichsstudentenführer.
3. Aufgaben : a) Ausrichtung des NS. - Altherrenbundes im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung. b) Erfassung aller ehemaligen Hoch- und Fachschüler in Gemeinschaften auf freiwilliger Grundlage. c) Förderung der lebendigen Verbindung zwischen den jungen Studenten und den Alten Herren der Hoch- und Fachschulen. d) Ideelle und finanzielle Förderung des Deutschen Studentenbundes. Errichtung und Erhaltung von Häusern für die Kameradschaften des Studentenbundes. 4. Zur Beratung in allen Altherrenfragen steht dem Reichsstudentenführer ein Führerkreis des NS. -Altherrenbundes der Deutschen Studenten" zur Seite. Die Berufung der Mitglieder des Führerkreises nimmt der Reichsstudentenführer in seiner Eigenschaft als Führer des NS. -Altherrenbundes der Deutschen Studenten mit Genehmigung des Leiters der Partei-Kanzlei vor .
264a
Reichsstudentenführung
Reichsleitung Reichsleitung ReichsStudentenführung NSD.Studenten-Bund
Deutsche Studentenschaft
Adj.
NS.-Altherrenbund Stabsamt
OrganisationsundPersonalam
00
Organisation
Presse- und Propag.-Amt
Kulturamt
Politische Erziehung
Disziplinar- u. Ehrengericht
Politische Schulung
Presse
Studentinnen ANST.
Kameradsch.Erziehung
Personal
Student. Einsatz
Verbindungsamt Berlin
Wissenschaft u. Facherziehung
Wirtschaftsu. Sozialamt
Facherziehung
Sozialstud. Arbeit
Außenamt
NS.-Altherrenbund
Körperliche Ertüchtigung
Kasse u. Verwaltg.
VermögensVerwaltung
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Gauleitung
GauStudentenführung NSD.Studenten-Bund Deutsche Studentenschaft
Führungsamt
Presse- und Propag.-Amt
Kulturamt
Politische Erziehung
Disziplinar- u. Ehrengericht
Studentinnen
Wissenschaft u Facherziehung!
Wirtschaftsu. Sozialamt
Außenamt
NS.-Altherren bund
Körperliche Ertüchtigung
Kasse u. Verwaltg.
VermögensVerwaltung
265
Deutsches Frauenwerk
ns:Frauenschaft
S
NS. -Frauenschaft
Deutsches Frauenwerk
Y
Unterstellung: Die NS.-Frauenschaft und das Deutsche Frauenwerk werden geführt von der Reichsfrauenführerin. Die Frauenschaftsleiterinnen im Gau, Kreis, in der Ortsgruppe, der Zelle und dem Block der NSDAP. gehören zum Stabe des zuständigen Hoheitsträgers der NSDAP . und unterstehen ihm disziplinär. Fachlich sind sie außer ihrem Hoheitsträger der übergeordneten Dienststelle der NS.-Frauenschaft bzw. des Deutschen Frauenwertes verantwortlich. Ernennung und Enthebung erfolgen auf Vorschlag bzw. im Einvernehmen mit der jeweils zuständigen Dienststelle der NS.Frauenschaft durch den zuständigen Hoheitsträger. ( S. a. Ernennung und Enthebung S. 19 u. 23.) Organisation : a) NS.-Frauenschaft: Als Gliederung der NSDAP. besteht die NS.-Frauenschaft in allen Hoheitsbereichen bis zum Block. Gebietlich stimmt die Einteilung der NS.Frauenschaft ohne Ausnahme mit der Einteilung der Hoheitsgebiete der NSDAP. überein. Innerhalb eines Ortsgruppenbereiches der NSDAP . besteht als Bestandteil der Ortsgruppe der NSDAP . eine Ortsfrauenschaft, die von einer Ortsfrauenschaftsleiterin geführt wird . Sinngemäß gilt das gleiche in den Kreisen und Gauen. Zellen- und Blockbereiche der NS.-Frauenschaft entsprechen in ihrem Aufbau und ihrer Form den Zellen und Blocks der NSDAP ., sie werden geleitet von der Blockfrauenschaftsleiterin bzw. der Zellenfrauenschaftsleiterin. Den in der Reichsfrauenführung vorhandenen neun Hauptabteilungen entsprechen in den Gau-, Kreis- und Ortsfrauenschaften neun Abteilungen, in letterem Falle jedoch nur nach Bedarf. b) Deutsches Frauenwerk: Das Deutsche Frauenwerk wird in Personalunion von den Leiterinnen der NS.-Frauenschaft geführt. Die gebietsmäßige Organisation entspricht der der NS.-Frauenschaft. Jugendgruppen : Die Jugendgruppe ist keine besondere Organisation innerhalb der NS.Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes.
266
In den Jugendgruppen werden alle 18- bis 30jährigen Frauen und Mädel der NS. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes zusammengefaßt. Zu den Jugendgruppen werden die BDM.-Mädel mit vollendetem 18. Lebensjahr überwiesen, soweit sie sich freiwillig zur Mitarbeit melden. Mit dem vollendeten 21. Lebensjahr werden alle BDM.- Mädel, soweit sie nicht dringend als Führerinnen im BDM. gebraucht werden , überwiesen. Die Überweisung findet alljährlich am 20. April ſtatt. Stichtag ist der 1. April. Die Jugendgruppenführerin im Gau , Kreis und in der Ortsgruppe hat die Dienststellung einer Hauptstellenleiterin (Abteilungsleiterin) . Die Jugendgruppen haben in erster Linie die Aufaabe, den Führerinnennachwuchs für die NS.-Frauenschaft und das Deutsche Frauenwerk zu fichern und heranzubilden . In engster Zusammenarbeit mit allen Hauptstellen (Abteilungen) werden die Jugendgruppenmitalieder in die gesamte Arbeit der NS .-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes eingeführt . Sie nehmen an den reaelmäkia stattfindenden Gemeinschaftsabenden des Deutschen Frauenwerkes geschloſſen teil. Die klare weltanschauliche Ausrichtung in den Heimabenden der Jugendgruppen dient der Erziehung zur nationalsozialistischen Frau und Mutter. Besonderer Wert wird auf die kulturelle Arbeit gelegt (Werkarbeit. Musik- und Feiergestaltung , Leibeserziehung) . Zu den vordringlichen praktischen Aufgaben der Jugendgruppen gehört der Erwerb des Leistungsbuches des Deutschen Frauenwerkes . Folgende Pflichten sind zu erfüllen : 1. Teilnahme an sämtlichen Kursen des Mütterdienstes bzw. Nachweis von Kenntniſſen auf den verschiedenen Gebieten der Mütterschulung. 2. Ableistung eines Kurzkursus des Bereitschaftsdienstes vom Deutschen Roten Kreuz, 3. sechs Wochen praktische Hilfsarbeit im Dienst an der deutschen Mutter und ihren Kindern .
Kindergruppen: Die Kindergruppen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes erfassen alle deutschen Jungen und Mädel im Alter von 6 bis 10 Jahren. Die Erfassung der Kinder erfolgt karteimäßig. Die Kinder erhalten Mitgliedskarten. Die Kindergruppen stellen die erſte nationalsozialiſtiſche Gemeinschaft dar, in der der junge Mensch Kameradschaft und Einordnung lernt. Ehe das Kind ..Volksgemeinschaft“ verstandesmäßig aufnehmen kann, lernt es auf diese Weise seinen Inhalt durch die eigene kleine Tat ermessen. Bevor es von der Schicksalsverbundenheit aller Deutschen weiß , lernt es hier, sich freiwillig einzufügen in eine kleine Kameradschaft. Nicht politische Ideen 267
sollen den Kindern beigebracht werden, wichtiger ist es, daß die charakterlichen Werte, die gefühlsmäßigen Impulse in ihnen angesprochen werden, auf denen der Nationalsozialismus allein aufbauen kann. Ebenso wie körperliche Vernachlässigung in den ersten 10 Jahren später kaum je wieder ganz aufgeholt werden kann, ist es auch ein schweres Beginnen , Fehler in der Erziehung dieser Altersstufe wieder gut zu machen. So will die Kindergruppe neben Schule und Elternhaus dem Kinde helfen, den Weg in die Gemeinschaft zu finden, für die es geboren ist und der es dereinst seine Kräfte zu geben hat. Der Führer selbst hat mit seinem Wort : „ Nicht früh genua kann die Jugend dazu erzogen werden , sich zu allererst als Deutsche zu fühlen“, die gesamte Kindererziehung im nationalsozialistischen Reich ausgerichtet. Die Kinder tragen einheitliche, gaugebundene Spielkleidung. Die Kinder, die das 10. Lebensjahr vollendet haben, werden in Form einer Feierstunde an das Jungvolk oder an die Jungmädel abgegeben . Wöchentlich einmal kommen die Kinder zu einem Heimnachmittag zusammen. Die Kindergruppenleiterin im Gau , Kreis und in der Ortsgruppe hat die Dienststellung einer Hauptstellenleiterin .
Mitgliedſchaft:
a) NS.-Frauenschaft: Die NS -Frauenschaft ist Führerinnenorganisation . Es werden die Frauen und Mädels aufgenommen , die innerhalb der Frauenarbeit an führender Stelle stehen. Die freiwillige Mitgliedschaft bleibt hiervon unberührt. 1. Mitglieder des Deutschen Frauenwerks, die ein Amt innerhalb der NS.-Frauenschaft / Deutsches Frauenwerk übernehmen , werden auf Antrag nach 1½jähriger einwandfreier Führung eines Amtes in die NS.-Frauenschaft überwiesen. Der Antrag ist bei der zuständigen Ortsfrauenschaftsleiterin zu stellen. ( Unter einem Amt ist auch jede haupt- und nebenamtliche Lehrtätigkeit auf einem Arbeitsgebiet des Deutschen Frauenwerkes zu verstehen .) Unter diese Regelung fallen auch die dem Deutschen Frauenwerk angehörenden Jugendgruppenmitglieder. Auch sie werden nur nach 1½jähriger Führung eines Amtes in die NS.-Frauenschaft überwiesen. 2. Walterinnen (Block- und Zellenwalterinnen) sowie alle wichtigen Mitarbeiterinnen der Dienststellen aller der NSDAP . angeschlossenen Verbände, z . B. NSV. , DAF ., NSLB . , NSKOV. , Reichsnährſtand usw., können , falls sie 12 Jahr das Amt in einer der genannten Verbände geführt haben und während dieser Zeit Mitglied des Deutschen Frauenwerkes waren, auf Antrag in die NS.-Frauenschaft überwiesen werden . Der Antrag ist mit den Unterlagen über die
267a
Tätigkeit bei den angeschlossenen Verbänden bei der zuständigen Ortsfrauenschaftsleiterin zu stellen. 3. BDM.-Mädel, die vier Jahre ununterbrochen der Stamm-HitlerJugend angehört haben oder 1½ Jahre lang vor ihrer Überweisung Führerinnen gewesen sind , werden in die NS.-Frauenschaft über, wiesen. 4. Referentinnen, Mitarbeiterinnen und aktive Kameradinnen der Arbeitsgemeinschaft nationalsozialiſtiſcher Studentinnen (ANSt.) werden auf Antrag sofort in die NS.-Frauenschaft überwiesen. Der Antrag geschieht bei der zuständigen Ortsfrauenſchaftsleiterin. Zu jeder Überweisung einer ANSt.-Kameradin ist in jedem Fall das Urteil der Gau - ANSt. - Referentin einzuholen. Der Überweisungsantrag geht also an die Gaufrauenschaftsleitung und von dort mit der Beurteilung der Gau-ANSt.-Referentin zurück an die Ortsgruppe . Dabei übernimmt die ANSt. die Verpflichtung, jede Überweisung sorgfältig zu prüfen. 5. Führerinnen des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend von der Lagergehilfin an werden, ſofern sie 1½ Jahr Führerinnen geweſen sind und ehrenvoll aus dem Arbeitsdienst ausscheiden, zur NS.Frauenschaft überwiesen. Die Bezirksführerinnen melden laufend alle ausscheidenden Führerinnen der Gaufrauenschaftsleitung . Ausscheidende Bezirksführerinnen werden der Reichsfrauenführung gemeldet. b) Deutsches Frauenwerk: Im Deutschen Frauenwerk kann jede deutsche Frau , die in blutsmäßiger Hinsicht den Erforderniſſen des Reichsbürgergesezes genügt (bei verheirateten Frauen gilt das gleiche für den Ehemann) und die das 21. Lebensjahr vollendet hat, Mitglied werden. Die Anmeldung erfolgt bei der für den Wohnbereich zuständigen Ortsfrauenſchaftsleitung. Alle Mädel, die Angehörige der Hitler-Jugend ( Staatsjugend) ſind , werden mit Ausnahme der Halbjuden in das Deutsche Frauenwerk übernommen. Aufgaben: Die NS. -Frauenschaft hat die Aufgabe, dem Führer politisch und weltanschaulich zuverlässige Führerinnen zu erziehen, die die Arbeitsgebiete der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes führen bzw. die in sonstigen Verbänden tätigen Frauen und Mädel allgemein, soweit es das Gebiet der Frau betrifft, auszurichten. Erstere umfassen sämtliche Gebiete, auf denen die Mitarbeit der Frauen erforderlich ist. Durch das Deutsche Frauenwerk und seine Einrichtungen (Kurſe, Lehrgänge usw.) richtet sie die deutschen Frauen aus und lenkt sie so, daß sie in ihrer weltanschaulichen Einstellung sowie in ihrem täglichen Handeln sich bewußt werden, ihrem Volke verantwortlich zu sein . 267b
Aufgabenverteilung : 1. Finanzverwaltung : Die Finanzverwaltung beschäftigt sich mit allen kassenmäßigen Angelegenheiten und führt die Kartei. Die Aufgaben verteilen sich auf folgende Dienststellen : Kaſſe, Buchhaltung, Vertragsweſen, Reviſion, Mitgliederkartei , Material- und Hausverwaltung, Versicherungswesen , Personaltechnische Verwaltung.
2. Recht und Schlichtung : Die Hauptstelle ( Abteilung ) Recht und Schlichtung hat die Aufgabe, die rechtliche Beratung der Hauptstellen innerhalb der Reichsfrauenführung sowie die rechtliche Schulung und Aufklärung der Mitglieder durchzuführen. Sie wirkt bei der Rechtsgestaltung in allen Fragen, die Frau und Familie betreffen, mit. In die Hauptstelle (Abteilung) ist als selbständige Spruchstelle die Reichsschlichtungsstelle eingegliedert, die auf Grund der Schlichtungsordnung den Ehrenschuß durchzuführen hat.
3. Geschäftsleitung : Die Geschäftsleitung unterſtügt die Reichsfrauenführerin in der Ausrichtung aller Arbeiten der einzelnen Hauptstellen (Abteilungen) . 4. Organisation - Personal : Die Abteilung hat die Aufgabe der Leitung und Überwachung des organisatorischen Aufbaues der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes . Ihr obliegt ferner in Verbindung mit dem Hauptpersonalamt der NSDAP . die Einsetzung der haupt- und nebenamtlichen Frauenschaftsleiterinnen und Mitarbeiterinnen . Die endgültige Beſtätiguna ſämtlicher Leiterinnen und Mitarbeiterinnen wird durch das zuständige Personalamt der NSDAP . vorgenommen . Die Abteilung untersteht fachlich in Organisationsfragen dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP. — Hauptorganisationsamt, in Personalangelegenheiten dem Reichsorganiſationsleiter - Hauptperſonalamt. Die Aufgaben verteilen sich auf folgende Dienststellen : Organisation, Statistik, Personal, Rednerwesen , Reichsschulen .
5. Preffe
Propaganda :
Die Abteilung versorgt die Zeitschriften, Broschüren und Tagespreſſe mit Aufklärungsmaterial für die Frauenarbeit. Weitere Propagandamittel sind : Lichtbilder, Film, Funk und Ausstellung. Weitere Aufgaben dieſer Abteilung sind : Propagandaaktionen , Mitwirkung an Frauensendungen und Frauenſtunden der deutschen Reichssender, Reichsausstellungen und Lehrſchauen.
268
Die Aufgaben verteilen sich wie folgt : Preſſe, Propaganda, Funk, Ausstellung, Film, Bild, Archiv. Zu diesem Arbeitsbereich gehört auch das Rednerwesen. 6. Kultur - Erziehung
Schulung :
Die weltanschauliche Schulung wird in engster Fühlungnahme mit dem dafür zuständigen Hauptschulungsamt der NSDAP . durchgeführt (siehe auch Abhandlung Hauptſchulungsamt, Seite 176 uff. ) . Als Schulungsveranstaltungen gelten alle die Unterrichtsmaßnahmen, in denen ausschließlich die Leiterinnen und Walterinnen der NS.-Frauenschaft bzw. des Deutschen Frauenwerkes erfaßt werden, z. B. Lehrgänge in den Schulen der NS .-Frauenschaft. Pflicht- und Arbeitsabende ſind nicht als Schulungsabende zu bezeichnen. Die Schulung der Leiterinnen und Walterinnen der NS.-Frauenschaft bzw. des Deutschen Frauenwerkes erstreckt sich auf weltanschaulich-politische Themen, die das direkte Aufgabengebiet der NS.-Frauenschaft berühren. Sie sollen sich auf das Aufgabengebiet der deutschen Frau beziehen und im Hinblick auf diese Aufgaben dieses Sondergebiet in entsprechender Form behandeln. Die Ortsfrauenſchaftsleiterin nimmt an den monatlich stattfindenden Führerbesprechungen in den Ortsgruppen der NSDAP . teil (f . S. 50) . Die kulturelle Arbeit dient der Entfaltung der volkskünstlerischen Selbstgeſtaltungskraft der Frau sowie der Förderung echter Kunst auf allen Gebieten, in denen die Frau steht. Die Schrifttumsstelle der Reichsfrauenführung, bei der zugleich das Lektorat für Frauenſchrifttum in der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zum Schuße des NS.- Schrifttums und in der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums liegt, bearbeitet das für die Schulung geeignete Material und gibt ferner Richtlinien für die Zusammenstellung der Büchereien der Ortsfrauenschaften. Die Aufgaben verteilen sich wie folgt : Politisch-weltanschauliche Schulung, raſſenpolitiſche Erziehung, Leibeserziehung, Mädchenbildung, Schrifttum, Werkgeſtaltung, Muſik- und Feiergeſtaltung, bildende und angewandte Kunſt, wiſſenſchaftliche Arbeit.
7. Mütterdienst: Der Mütterdienst hat die Aufgabe, durch seine Einrichtungen eine gesunde Familiengründung und Familienführung zu unterſtüßen. Zu diesem Zwecke bestehen Lehrgänge für : 1. Haushaltsführung mit den Kursen über Kochen und Hauswirtſchaft, häusliche Näharbeiten, Waſchen und Plätten, 2. Gesundheitsführung mit den Kursen über Säuglingspflege, allgemeine Gesundheits- und häusliche Krankenpflege, 3. Erziehungsfrage mit den Kursen über Erziehung, Anleitung zum Basteln, Heimgestaltung und Volkstum — Brauchtum . (Fortsehung auf Seite 272)
269
NS.-Frauenschaft und Deutsches Frauenwerk Reichsleitung
Reichsfrauenführung Reichstachausschuß DeutscherSchwestern 3 und PRegerinnen
Deutsches Frauenwerk
Frauenamt der DAF.
Rotes Kreuz
Finanzverwaltung
Geschäftsleitung
Organisat. u. Personal
Presse, Propaganda
Erziehung, Schulung
Kasse,Buchhaltg. Vertragswesen Revision Mitgliederkartei Material
Geschäftsleitung Recht u. Schlichtung
Organisation Statistik Personal Rednerwesen Reichsschulen
Presse
Weltanschauliche Schulung Rassenpolitische Erziehung Leibesübungen Wissenschaftl. Arbeit Mädchenerziehung
Jugendgruppen Versicherungswesen Personaltechn. Verwaltg.
Propaganda Funk Film Ausstellung Archiv
Kindergruppen
Mütterdienst
Volkswirtschaft Hauswirtschaft
Grenz- u. Ausland
Hilfsdienst
Mütterschulung i. Houswirtschaft,Kochen u. Nöhen GesundheitspflegeSäuglingspflege Erziehungsfragen
Volkswirtschaftliche Aufklärung VerbraucherVertretung Ernährung Kleid u. Heim Hauswirtsch. Berufsaus bildg. (Houswirtsch. Lehre.) Meisterinnena usbildg Hauswirtschaftl. Jahr Häusliche Arbeitsgemeinschaft Zeitschrift: Deutsche Hauswirtschaft
Auslandsarbeit Grenzlandsarbeit Frauenarbeit im VDA. Frauenarbeit im Kolonialbund
NSV.-Hilfsdienst (Nachbarschaftshilfe) Fravenhilfsdienst f.Wohlfahrts-und Krankenpflege Verbindungsstelle zum Deutschen Roten Kreuz Verbindungsstelle zum Reichsluftschutzbund
Altheimchenbund der Mathilde-Zimmer-Stiftung
VDA.
Frauendienst Reichs-Fachschaft Hebammen Blinde Frauen Deutschlands
Frauenverein gegen Alkoholismus
Reichskolonialbund
Bereitschaftsdienst d. Dt. Roten Kreuzes Fravengruppe im Reichsluftschutzbnd. Reichsbund für Leibesübungen Reichsverband d. deut schen Turn-, Sport- und Gymnostiklehrerinnen
Fortsetzung nächste Seite
270
Bild u. angewandte Kunst Schrifttum Musikund Feiergestaltung Werkgestaltung Volkstum - Brauchtum Reichsbunddt.Beamtinnen Rechtswahrerinnen Volksb.f.Bibliothekarlanea Frauenkultur Altkath. Fragenverein Literarischer Band Lyreams-Klub
NS.-Frauenschaft und Deutsches Frauenwerk
Gauleiter disziplinär übergeordnet Gau-Frauenschaftsleiterin I Deutsches Frauenwerk
Finanzverwaltung
Mütterdienst
Geschäftsleitung
Organisat. u. Personal
Jugendgruppen
Kindergruppen
Volkswirtschaft Hauswirtschaft
Hilfsdienst
Presse, Propaganda
Kultur, Erziehung, Schulung
Grenz- u. Ausland
Kreisleiter disziplinär übergeordnet Kreis-Frauenschaftsleiterin
Deutsches Frauenwerk
Finanzverwaltung
Mütterdienst
Geschäftsleitung
Organisat. u. Personal
Jugendgruppen
Kindergruppen
Volkswirtschaft Hauswirtschaft
Hilfsdienst
Presse, Propaganda
Kultur, Erziehung, Schulung
Grenz- u. Ausland
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet Orts-Frauenschaftsleiterin Deutsches Frauenwerk
Finanzverwaltung
Mütterdienst
Geschäftsleitung
Organisat. u. Personal
Jugendgruppen
Kindergruppen
Volkswirtschaft Hauswirtschaft
Hilfsdienst
Presse, Propaganda
Kultur, Erziehung, Schulung
Zellenleiter disziplinär übergeordnet Zellenfrauensch.-Leiterin
Blockleiter disziplinär übergeordnet Blockfrauensch -Leiterin 27 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
271
Die Kurse, die im allgemeinen zehn bis zwölf Doppelstunden umfaſſen und von jeder Frau besucht werden können , werden als Arbeitsgemeinschaften geführt, um die Teilnehmerinnen ſelbſt zu Äußerungen aus ihren Erfahrungen heraus zu veranlaſſen. Die Lehrkräfte der Mütterschulungskurse sind fachlich vorgebildet. Die Lehrgänge werden nach den von der Reichsfrauenführung festgeleg = ten Rahmenlehrplänen erteilt. Um die Arbeit zu vertiefen und eine beſſere Nachschulung durchzuführen, werden in steigendem Umfang Mütterschulen gegründet. Mit dem Anwachsen der Aufgaben entwickeln sich die Internatsschulen, das sind Heimmütterſchulen und Bräuteſchulen. Die Lehrgänge in den Heimmütterschulen dauern vier Wochen . Sie geben besonders verheirateten Frauen neben der Erholung eine praktiſche Ausrichtung auf fraulichem Gebiete. Die Kurse in den Bräuteschulen dauern sechs Wochen. Als Nachschulungsstätte für alle hauptamtlichen Lehrkräfte dient die Reichsmütterschule.
8. Volkswirtschaft -
Hauswirtschaft :
Im Mittelpunkt dieses Aufgabengebietes steht die volkswirtschaftliche Erziehung und hauswirtschaftliche Ertüchtigung aller deutschen Hausfrauen. Die Aufklärungsarbeit erstreckt sich auf das Gebiet der hauswirtschaftlichen Beratung in Städten und auf Siedlerfrauenberatung, ferner auf die Gebiete der Ernährung, Kleidung, Wohnung, hauswirtſchaftliches Ausbildungswesen . Die Grundlage für die volkswirtſchaftliche Aufklärung bildet die hauswirtschaftliche Forschungs- und Versuchsarbeit, wie sie insbesondere durchgeführt wird in der Hauswirtſchaftlichen Forschungs- und Versuchsstelle in Leipzig. Für die einheitliche Ausrichtung der volkswirtschaftlichen Aufklärung und Verbrauchslenkung, soweit sie sich auf hauswirtschaftlich tätige Frauen und Mädchen erstreckt, wird in Zusammenarbeit mit den für den Vierjahresplan zuständigen Stellen die grundsätzliche Bearbeitung und Herausgabe entsprechenden Aufklärungsmaterials durchgeführt . Besonderes Gewicht wird auf die hausfrauliche Ausbildung und Ertüchtigung der weiblichen Jugend gelegt. Der Erfüllung dieser Aufgaben dienen die Hauswirtschaftliche Lehre und das Hauswirtschaftliche Jahr. Nach zweijähriger Lehre und Ausbildung im Haushalt, die durch die Berufsschule praktisch und theoretisch ergänzt wird, ſchließt die Hauswirtschaftliche Lehre mit einer Prüfung ab, nach deren Bestehen sich die Teilnehmerin „ Geprüfte Hausgehilfin “ nennen darf. Das Hauswirtschaftliche Jahr hat sich in der Praxis als Zuführungsweg zum hauswirtschaftlichen Beruf bewährt. Es gibt schulentlassenen Mädchen vor Eintritt in die Berufsausbildung die Möglichkeit, sich die notwendigen hauswirtschaftlichen Kenntnisse zu erwerben .
272
Das Hauswirtſchaftliche Jahr gehört zu den Maßnahmen, die auf das hauswirtschaftliche Pflichtjahr angerechnet werden. Anmeldungen zum Hauswirtschaftlichen Jahr können über das Arbeitsamt oder das Deutsche Frauenwerk erfolgen. Die Überprüfung der Lehrhaushalte liegt in Händen des Deutschen Frauenwerkes.
9. Grenz- und Ausland: Aufgabe dieser Abteilung ist es, auf die mannigfachen Anfragen aus dem Ausland über die Stellung und Aufgaben der Frauen im neuen Deutschland Auskunft zu geben und ihnen die Einrichtungen unserer Frauenarbeit zu zeigen, Verbindungen mit ausländischen Frauenorganifationen zu unterhalten, Beziehungen zu führenden Ausländerinnen durch Austausch von Zeitschriften, Teilnahme an internationalen Kongreſſen uſw. zu pflegen. Das Deutsche Frauenwerk veranstaltet Vorträge über die Stellung der ausländischen Frau in ihrem jeweiligen Volkstum und macht so die deutsche Frau bekannt mit den Sitten und Gebräuchen der Frauen fremden Volkstums jenseits unserer Grenzen. Die Verbindung zwischen Grenz- und Binnenland wird gepflegt durch Briefwechsel und Austausch von Frauenschaftsleiterinnen . Jedem Binnengau ist ein Grenzgau als Kameradschaftsgau zugeteilt, den er nicht nur materiell unterstüßt, sondern auch dessen grenzpolitische Sorgen mitträgt. Durch eine Vereinbarung mit dem Reichskolonialbund wurde die Betreuung der deutschen Frauen in den Kolonien und die Aufklärungsarbeit in Kolonialfragen, soweit sie die deutschen Frauen angehen , geregelt.
10. Hilfsdienst : Ausgehend von der Erkenntnis, daß es ist, die die Volksgemeinschaft bauen und die Aufgabe, die Frau zur tätigen Hilfe und zu erziehen. Die einzelnen Gebiete, NSV.-Hilfsdienst Frauenhilfsdienst Verbindungsstelle Verbindungsstelle
in erster Linie die deutsche Frau halten muß , hat der Hilfsdienst am deutschen Volke auszubilden auf denen dieses geschieht, sind :
(Nachbarschaftshilfe) , für Wohlfahrts- und Krankenpflege, zum Deutschen Roten Kreuz, zum Reichsluftschutzbund.
Einrichtungen der Reichsfrauenführung : Reichsschule I und II, Coburg und Berlin , Wohnheim für deutsche Frauen aus dem Ausland und Haushaltungsschulen, Stuttgart, Schulen für Lehrkräfte, Berlin , Heimmütterschulen , Oberbach/Rhön , Bräuteschule, Berlin- Schwanenwerder, • Schule für hauswirtschaftliche Lehrkräfte , Berlin , Hauswirtschaftliche Forschungs- und Versuchsstelle , Leipzig . 272a 27*
In den Gauen : Politisch-weltanschauliche Schulen, Internatsschulen (Heimmütterſchulen und Bräuteſchulen) , Mütterschulen, Mütterschulstätten , Werkmütterſchulen , Entbindungsheime, Haushaltungsschulen, Handarbeitsschulen, Hauswirtschaftliche Beratungsstätten, Lehrküchen , Fischlehrküchen , Müttererholungsheime, Kindererholungsheime, Webſtuben, Nähſtuben, Kindergruppenheime. Die Blodfrauenschaftsleiterin : Die Blockfrauenschaftsleiterin wird vom zuständigen Ortsgruppenleiter auf Vorschlag der Ortsfrauenschaftsleiterin bestimmt. Sie untersteht fachlich der Zellenfrauenschaftsleiterin , disziplinär dem Blockleiter der NSDAP. Sie hat die Aufgabe, aufklärend, ausgleichend und helfend im Sinne der Bewegung zu wirken. Ihre Tätigkeit besteht in der praktischen Erziehung zur Frauenarbeit, in der Aufklärung und Propaganda für das Aufgabengebiet der NS.Frauenschaft bzw. des Deutschen Frauenwerkes, z . B. für Kurse der Mütterschulung, Säuglingspflege, der Haushaltungs- und Kochkurse, über volkswirtschaftliche Notwendigkeiten usw. Durch die gegenseitige Unterrichtung aller im Blod tätigen Walter und Mitarbeiter ist ihr Einsatz in den Fällen gegeben , wo ihr Eingreifen als Frau nötig ist. Im übrigen soll die Blodfrauenschaftsleiterin die Mitglieder der NS.-Frauenschaft bzw. des Deutschen Frauenwerkes nur dann besuchen, wenn es zweckmäßig erscheint. Sie soll darauf bedacht sein, sich das Vertrauen aller von ihr zu betreuenden Mitglieder der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes im Block zu erwerben, so daß in kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Blockleiter der NSDAP . ihr alle fraulichen und mütterlichen Aufgaben innerhalb des Blocs übertragen werden können . Durch ihre persönliche Haltung als Nationalsozialist hat sie für die Bewegung zu werben.
Die Zellenfrauenschaftsleiterin : Die Zellenfrauenschaftsleiterin wird vom zuständigen Ortsgruppenleiter auf Vorschlag der Ortsfrauenschaftsleiterin bestimmt. Sie untersteht fachlich der Ortsfrauenschaftsleiterin , disziplinär dem Zellenleiter der NSDAP. Die Zellenfrauenschaftsleiterin soll für enge und kameradschaftliche . Zusammenarbeit mit den Blockfrauenschaftsleiterinnen einerseits und dem Zellenleiter der NSDAP . andererseits besorgt sein. Je nach Notwendigkeit finden in regelmäßigen Abständen für die Blockund Zellenfrauenschaftsleiterinnen Besprechungen unter der Leitung der Ortsfrauenschaftsleiterin statt. Die Zellenfrauenschaftsleiterin gibt die Arbeitsrichtlinien an die Blockfrauenschaftsleiterinnen weiter und steht ihnen in ihrer Arbeit mit Rat und Tat zur Seite.
273
Hauptamt und Ämter für Volkswohlfahrt
Die NSO. Führung: Der Leiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt ist in Personalunion Reichswalter der NS. -Volkswohlfahrt e. V. Er ist gleichzeitig als Reichsbeauftragter für das WHW. mit der Durchführung des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes betraut. Der Leiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt ist gleichzeitig Reichsbeauftragter für die Erfaſſung und Verwertung der Küchen- und Nahrungsmittelabfälle im Rahmen des Vierjahresplanes (Berufung vom 22. 6. 1937 durch den Reichsbeauftragten für den Vierjahresplan) . Für die ordnungsmäßige Durchführung der Aufgaben im Reichsgebiet sind dem Hauptamt für Volkswohlfahrt die Gau-, Kreis-, Ortsgruppenamtsleitungen des Amtes für Volkswohlfahrt verantwortlich. Der Leiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt bzw. die Leiter der Ämter für Volkswohlfahrt im Gau , Kreis und in der Ortsgruppe berufen Parteigenossen zur Dienstleistung in ihre Dienststellen . Sie können dieſe Parteigenossen für einen Dienſtrang als Politiſche Leiter dem zuständigen Hoheitsträger vorschlagen. Dabei sind die Bestimmungen des Personalamtes zu beachten. Das Hauptamt für Volkswohlfahrt betreut als selbständiges Hauptamt in der Reichsleitung der NSDAP . die NS . - Volkswohlfahrt e. V.
Die NS.- Volkswohlfahrt e. V.
粥
,,Laut Verfügung des Führers vom 3. Mai 1933 wird die NS.-Volkswohlfahrt e. V. als Organiſation innerhalb der Partei für das Reich anerkannt. Sie ist zuständig für alle Fragen der Volkswohlfahrt und Fürsorge und hat ihren Sit in Berlin."
Nach § 3 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. 3. 1935 ist die NS . -Volkswohlfahrt e. V. ein der NSDAP . angeschlossener Verband . Unter diese Zuständigkeit und Verantwortlichkeit fällt auch die wohlfahrtspflegerische Arbeit, die von Gliederungen und angeschlossenen Verbänden der NSDAP . geleistet wird. Diese sind verpflichtet, wohlfahrts-
274
pflegerische Maßnahmen im Einvernehmen mit dem Hauptamt für Volkswohlfahrt durchzuführen . Die Reichswaltung der NS.-Volkswohlfahrt ist in 5 Ämter gegliedert : Organisationsamt,
Amt Finanzverwaltung, Amt Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe, Amt Volksgesundheit, Amt Werbung und Schulung. Diesen Ämtern ſtehen Politiſche Leiter der NSDAP . vom Arbeitsbereich des Hauptamtes für Volkswohlfahrt vor.
Organisationsamt: Das Organisationsamt leitet und überwacht den organisatorischen Aufbau der Dienststellen der NS. -Volkswohlfahrt im Reich. Es trifft die Vorbereitungen zur Durchführung der einzelnen Maßnahmen der NSV . Das Organiſationsamt hat die Leitung und Durchführung des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes in organiſatoriſcher Hinsicht. Im Organisationsamt werden die Leistungen und Ergebnisse der NS.Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes statistisch bearbeitet, ausgewertet und graphisch dargestellt. Die Planung und Gestaltung des Ausstellungswesens wird durch das Organisationsamt vorgenommen. Die organisatorische Vorbereitung und die Durchführung des Hilfswerkes für deutsche bildende Kunst liegen beim Organiſationsamt. Das Organisationsamt unterſteht in der Ausrichtung dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP., Hauptorganisationsamt.
Amt Finanzverwaltung : Das Amt Finanzverwaltung hat folgende Aufgaben : 1. Bearbeitung und Verwaltung der Finanzen der NS.- Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes , die beide verwaltungsmäßig getrennt geführt werden. 2. Reichskarteimäßige Erfaſſung der Mitglieder der NS. -Volkswohlfahrt. 3. Rechtliche und finanzielle Bearbeitung der Grundstücks- und Gebäudeverwaltung. 4. Revision aller Dienststellen der NS.-Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes. Die Finanzen der NSV. und des WHW. unterliegen der Aufsicht des Reichsschatzmeisters der NSDAP .
275
Amt Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe : Das Amt Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe ist für alle Aufgabengebiete der Wohlfahrtspflege zuständig . Es werden die allgemeinen Fragen der freien Wohlfahrtspflege unter Hinzuziehung der beteiligten Stellen des Staates, der Partei und der Verbände der freien Wohlfahrtspflege mit dem Ziele einheitlicher und planwirtschaftlicher Gestaltung und Ausrichtung der gesamten Arbeit behandelt. Die vier anerkannten Reichsspißenverbände sind unter Führung des Hauptamtes für Volkswohlfahrt in der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen. Der Reichszusammenschluß für öffentliche und freie Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe", der unter Führung des Leiters des Hauptamtes für Volkswohlfahrt ſteht, gewährleiſtet die enge Zusammenarbeit zwiſchen freier und öffentlicher Wohlfahrtspflege. Dem Amt Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe ist die Durchführung des Hilfswerkes „Mutter und Kind" zugewiesen, das die gesamte Familienhilfe einschließlich der Säuglings- und Kleinkinderfürsorge und der Müttererholungspflege umfaßt. Dazu gehören die Errichtung und Führung von Kindertagesstätten, Erntekindergärten und Horten. Die Siedlungshilfe wird in Zusammenarbeit mit dem Reichsheimstättenamt bearbeitet. Weiterhin hat es die Aufgabe, bei Zwangsräumungen von Wohnungen zur Vermeidung sozialer Härten zu vermitteln . Die Erholungfürsorge für Kinder und Jugendliche, insbesondere die Kinderlandverschickung und Heimentsendung, ist ein weiteres Aufgabengebiet des Amtes. In der „Hitler-Freiplak-Spende“ wird die Erholungsfürsorge für alte Kämpfer und Volksgenossen einschließlich der Verwandten durchgeführt . In Zusammenarbeit mit den zuständigen behördlichen und parteiamtlichen Stellen werden durch die NSV.-Jugendhilfe die sozialerzieherischen Maßnahmen für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche in die Wege geleitet. Die eigenen und unterstellten Einrichtungen der geſchloſſenen, halboffenen und offenen Fürsorge werden betreut. Die Fragen der Fürsorge für Straffällige und Entlaſſene, die Trinker-, Wanderer- und Bahnhofsfürsorge sowie die Fürsorge für Blinde, Schwerhörige und Gehörlose werden hier bearbeitet. Der Aufbau und die Führung der NS.-Schwesternschaft (siehe S. 282 b) und des Reichsbundes der freien Schwestern , ebenso wie die Errichtung von Gemeindepflegestationen sind Aufgaben dieses Amtes . Des weiteren werden Vorschläge zur Reform des Fürsorgerechtes sowie Steuer- und Rechtsfragen des Wohlfahrtswesens bearbeitet. Die wissenschaftliche Bearbeitung der Wohlfahrtsfragen wird in Zuſammenarbeit mit den zuſtändigen Stellen durchgeführt . Zu diesem Zwecke ist dem Amt eine wiſſenſchaftliche Forschungsstelle mit umfassendem Archiv angegliedert. 276
Amt Volksgesundheit: Dem Amt Volksgeſundheit obliegt die Bearbeitung aller geſundheitlichen Fragen, die sich in seinem Amtsbereich ergeben. Insonderheit führt das Amt Volksgesundheit zusätzliche Maßnahmen für diejenigen Volkskreise durch, für die andere Kostenträger, wie die Sozialversicherung, die DAF. und der Staat, nicht eintreten fönnen . In Frage kommen hier das Tuberkuloſe-Hilfswerk, die Heilverschickung für kranke Partei- und Volksgenossen sowie gesundheitliche Sanierungsmaßnahmen in den Notstandsgebieten. Alle gesundheitlichen Fragen, die bei den Arbeiten der anderen Ämter anfallen, werden vom Amt Volksgesundheit bearbeitet, und zwar in engster Zusammenarbeit mit den Sozialversicherungsträgern und den Stellen des staatlichen Gesundheitsdienstes. Das Amt Volksgesundheit unterſteht in gesundheitspolitischer Hinsicht dem Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP. Amt Werbung und Schulung : Das Amt Werbung und Schulung führt die gesamte Propaganda-, Presse- und Schulungsarbeit der NS. -Volkswohlfahrt durch. Hierzu bedient es sich aller neuzeitlichen Mittel. Dem Amt obliegt die Ausgestaltung der NSV . -Preſſe und die Beliefe= rung der Tages-, Fach- und Weltpresse mit einschlägigem Text- und Bildmaterial. Es sorgt für die Anfertigung des gesamten Propagandamaterials ſowie für die Durchführung der Propagandamaßnahmen der NS. -Volkswohlfahrt und der Sachgebiete. Das Amt hat die fachpolitische Schulung der Walter und Helfer der NS. -Volkswohlfahrt auf weltanschaulicher G1 indlage durchzuführen ; ihm unterstehen die NSV .- Schulen. Das Amt Werbung und Schulung untersteht hinsichtlich der Schulung : dem Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. , Hauptschulungsamt ; der Propaganda : dem Reichspropagandaleiter der NSDAP .; der Preſſe : dem Reichspreſſechef bzw. dem Hauptverwaltungsamt für die Presse. Gauamtsleitung und Gauwaltung der NSV.: Die Gauamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt wird vom Gauamtsleiter, der gleichzeitig Gauwalter der NSV . e. V. ist, geleitet. Die Durchführung der Aufgaben der Gauwaltung liegt bei den fünf Hauptstellen (bisher Abteilungen) , die den Ämtern in der Reichswaltung der NSV . entsprechen .
277
Die Hauptstellen (bisher Abteilungen) sind unterteilt in Stellen (bisher Unterabteilungen) und Hilfsstellen (bisher Sachgebiete) . Für die ordnungsgemäße Durchführung der Aufgaben im Gaugebiet sind der Gauamtsleitung die Kreisamtsleitungen verantwortlich. Der Leiter des Amtes für Volkswohlfahrt unterſteht disziplinär dem Gauleiter der NSDAP. , fachlich erhält er seine Ausrichtung vom Leiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt.
Kreisamtsleitung und Kreiswaltung der NSV .: Für die Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt gilt sinngemäß das gleiche wie für die Gauamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt. Für die ordnungsgemäße Durchführung der Aufgaben im Kreisgebiet ſind der Kreisamtsleitung die Ortsgruppenamtsleitungen verantwortlich. Der Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt unterſteht disziplinär dem Kreisleiter der NSDAP . , fachlich erhält er seine Ausrichtung vom Gauamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt.
Ortsgruppenamtsleitung und Ortswaltung der NSV.: Die Ortsgruppenamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt wird geleitet vom Ortsgruppenamtsleiter, der gleichzeitig Ortswalter der NSV. e. V. ist. Die Durchführung der Aufgaben der Ortswaltung liegt bei den Hauptstellen (bisher Abteilungen ) , die entsprechend der Größe des Ortsgruppengebietes den Hauptstellen (bisher Abteilungen) der Kreiswaltung angepakt sind. Die Hauptstellen (bisher Abteilungen) sind unterteilt in Stellen (bisher Unterabteilungen) und Hilfsstellen (bisher Sachgebiete) . Für die ordnungsgemäße Durchführung der Aufgaben im Ortsgruppengebiet sind der Ortsgruppenamtsleitung die Zellen- und Blockwalter verantwortlich. Der Ortsgruppenamtsleiter unterſteht disziplinär dem Ortsgruppenleiter der NSDAP., fachlich erhält er seine Ausrichtung vom Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt.
Die Zelle : Die Zelle besteht aus 4-8 Blocks. Für die ordnungsgemäße Durchführung der Aufgaben der Zelle sind dem Zellenwalter die Blockwalter verantwortlich.
Der Zellenwalter: Der Zellenwalter iſt dem zuständigen Ortsgruppenamtsleiter des Amtes
(Fortsetzung Seite 282) 278
Hauptamt für Volkswohlfahrt und NSD.
Reichsleitung
WHW
EHW.
Organisations-
Amt Finanzverwaltung
5 (17) Statistik 5 (16)
3 (8)
Hilfswerk für Dtsch.bildKunst 2 (5)
NS.-Volkswohlfahrt NSV.
Reichswaltung (angeschl Derband)
Amt Wohlfahrtspflegeu.hilleJugend-
Amt Volksgesundheit
Sekretariat
e Allgemein Wohlfahrtspflege 9 (19)
Heilverschickung
Verbindungsstelle
Familienhilfe u. Kindertagestätten 4 (4)
Gesundheitsführung
Jugendhilfe
Gesundheitsfürsorge
(5)
Reichskartei
Bavatelier
7(3) 3 (6) Finanz-Sonderj aktionen
Erholungspflege Ernährungshilfswerk
3(3) Revision
7 (11 Wohlfahrtsarchiv
Finanzverwal Schwesternwesen
6 (16)
Amt Werbung und Schulung T (3) Propaganda
Wohlfahrts- u Fürsorgerecht Haushalt u. Etatplanung
Presse 6 (2) 3 (17) Bingesuche Reichsschule derNSV
Verwaltungsschuleee Falkens Schwesternwesen
Reichsseminar der NSV
6(7) Forschung
Fortsetzung nächste Seite Das Hauptamt für Volkswohlfahrt ist fachlich zuständig für alle Dienststellen der Partei und deren angeschlossenen Verbände, die sich mit Fragen der freien Wohlfahrtspflege und Fürsorge befassen
279
010100
Statistische Graphik
WHW.Finanzwesen
Hauptamt
FinanzRechtssachen
NSV.Finanzwesen 8(16)
Hauptamt für Volkswohlfahrt
HO X4 XO HQ
BD BD
3 (8)
DA DA DA CADA
Organisation
Reichsleitung
Verbände und Vereine der freien Wohlfahrtspflege,die dem Hauptamt fürVolkswohlfahrt unmittelbar unterstellt sind Reichsverband der freien gemeinnützigen u. Pflegeanstalt, KrankenDeutschl Dtsche.Verein.f.d.Für sorged. imKrankenhs. ReichsverbandDtschr. Jugendheimstätten Reichsdeutscher Blindenverband Nothilfe d. Reichsvbd. Deutscher Offiziere Gemeinn.Verein 1.Kindererholungsheime Verein z. Verh. u. Bek. v. Nervenkrankheiten Wohlfahrtswerk der siebenten-Tags-Adv. Heilsarmee Reichszentr.,,Landaufenthalt f.Stadtkinder Deutsche Jugendversicherungshilfe Reichsverb.Dtsch.Jugendheimst,MildeStift. Waisenhilfe(D.Reichsfechisch. Deutsche Zentrale für freieJugendwohlfahrt Reichsverb. d. Gehörlosen Deutschlands Reichsbund der Deutschen Schwerhörigen Reichsbd.d.deutschen Kapit.- u. Kleinrentner Deutscher BlindenFürsorgeverband FreieSchwester
Amt für Volkswohlfahrt
und NSD.
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Gauleitung
Amt für Volkswohlfahrt NS.-Volkswohlfahrt (NSV.)
WHW .
Wohlfahrtspflege und Jugendhilte
Volksgesundheit
NSY.Finanzwesen
Allgemeine Wohlfahrtspflege
Verwaltung
Revision
WHW.Finanzwesen
Familienhilfe u. Bittgesuche
Heilverschickung
Statistik
FinanzRechtssachen
Kartei
Jugendhilfe
Ärztl. Leitg. d. Erh.-Verschick.
Statistische Graphik
Schwesternwesen
Haushalt u. Etatplanung
JugendPRege - Erholgs.
Gesundheitsfüh jrungu. -fürsorge
KinderTagestätten Hitlerfreiplatzspende Schwesternwesen Recht
Fortsetzung nächste Seite
100000E
10000
Finanz-Sonder aktionen
Organisation
Gauwaltung (angeschl Derband)
EHW. 00000
Finanzverwaltung
Organisation
Amt
Werbung und Schulung Propaganda
Presse Schulung Gauschule derNSV.
280
Amt für Volkswohlfahrt
und NSD. Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Kreisleitung
Amt für Volkswohlfahrt
Organisation
Statistik
Finanzverwaltung NSV Finanzwesen WHW.. Finanzwesen
Wohlfahrtsplege und Jugendhille Allgemeine Wohlfahrtspflege Familienhilfe u. Bittgesuche
Revision
Jugendhilfe
Schwesternwesen
Jugend-Erholungspflege
Recht
KinderTagestätten
Kreiswaltung (angefchl Derband)
EHW
Volksgesundheit
Werbung und Schulung Propaganda
Presse Schulung
100
WHW
0000
Organisation
WHW
Amt
¡NS-Volkswohl fahrt NSV.
Hitlerfreiplatzspende Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Amt für Volkswohlfahrt WHW
Wohlfahrtspflege und Jugendhile
Organisation
NSV.Finanzwesen
Allgemeine Wohlfahrtspflege
WHW
WHW.. Finanzwesen
Familienhilfe u. Kindertagestätten Jugendhilfe
Schwesternwesen
EHW 0000
0000
Finanzverwaltung
Statistik
Amt
NS.-Volkswohl-: fahrt (NSV.)
Organisation
Werbung und Schulung Propaganda
Presse
Schulung
JugendPlege, Erholgs.Hitler Freiplatzspende
Zellenleiter disziplinär übergeordnet
Zellenwalter Blockleiter disziplinär übergeordnet Blockwalter höchftzahl der zulässigen, sich fachlich unterstehenden Dienststellen
281
Ortsgruppe
Ortswaltung (angeschl Derband)
für Volkswohlfahrt für alle ſein Gebiet betreffenden Fragen der NSV . verantwortlich. Aufgaben des Zellenwalters find : 1. Durchführung aller Anordnungen der übergeordneten Dienststelle. 2. Erledigung aller Fragen, die durch den Blockwalter nicht gelöst werden fonnten. 3. Fachliche Schulung seiner Blockwalter, damit sie jederzeit in der Lage sind, die von der NS.- Volkswohlfahrt durchzuführenden Aufgaben zu erfüllen. 4. Zusammengefaßte Meldungen über Sammlungen, Spenden , Beitragsabrechnungen, Prüfungsergebnisse und Erhebungen an den Ortsgruppenamtsleiter. 5. Laufende Unterrichtung der fachlich unterstellten Blockwalter über alle die NSV. berührenden Fragen. 6. Enges und kameradschaftliches Zusammenarbeiten mit den Politischen Leitern und Waltern innerhalb seines Arbeitsgebietes . 7. Während des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes treten hierzu die Arbeiten für das WHW. Der Zellenwalter ist für diese Arbeiten dem Ortsbeauftragten für das WHW. verantwortlich. Der Zellenwalter untersteht disziplinär dem jeweils zuständigen Zellenleiter der NSDAP ., fachlich wird er vom Ortsgruppenamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt ausgerichtet.
Der Blod: Der Block ist die kleinste Einheit und umfaßt gebietlich 40 bis 60 Haushaltungen.
Der Blodwalter: Die Aufgaben des Blockwalters find : 1. Aufklärung über die Einrichtungen der NSV . ſowie Beratung über Inanspruchnahme derselben. 2. Betreuung der Haushaltungen. 3. Einziehung von Spenden und Beiträgen . 4. Wahrnehmung aller Belange der NSV .; insbesondere Feststellungen über die wirtschaftliche Lage , den Gesundheitszustand und die Wohnungsverhältnisse der Bedürftigen .
282
5. Ständige Kenntnis von allen Anordnungen und Maßnahmen der NSV., um jederzeit raten und helfen zu können . 6. Erwerb des Vertrauens nach oben und unten durch vorbildliche Tätigteit. 7. Während des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes treten hierzu die Arbeiten für das WHW. Der Blockwalter ist für diese Arbeiten ebenfalls dem Zellenwalter verantwortlich. Grundsätzlich haben Blockwalter und Blockleiter miteinander nicht schriftlich, sondern ausschließlich mündlich zu verkehren. Anweisungen, Mitteilungen, Berichte sind demnach in jedem Falle mündlich zu erteilen. Statt Blockwalter und Zellenwalter können Blodwalterinnen und Zellenwalterinnen eingesetzt werden. Der Blockwalter untersteht disziplinär dem jeweils zuständigen Blockleiter der NSDAP . , fachlich wird er vom Zellenwalter ausgerichtet.
Winterhilfswerk des deutſchen Volkes Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes ist ein vom Führer geſchaffenes selbständiges Hilfswerk zur Betreuung und Unterstützung in Not geratener Volksgenossen. ,,Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes, in dem Einsatzbereitschaft und Opferfreudigkeit eines Volkes im Kampf gegen Hunger und Kälte des Winters ihren lebendigsten Ausdruck gefunden haben, wird nach Befehl des Führers als ständiges Werk der tatgewordenen Volksgemeinschaft fortgeführt . Die Arbeit des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes wird bestimmt von dem Leitsak : Gemeinnuß geht vor Eigennuk“ (§ 1 der Verfaſſung für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes vom 24. März 1937) . Die Leistungen des Winterhilfswerkes sind zusätzliche Leistungen zu den Fürsorgemaßnahmen des Staates, der Gemeinden, der NS .-Volkswohlfahrt und der anderen Verbände der freien Wohlfahrtspflege. Die Mittel zur Betreuung der Hilfsbedürftigen werden aus freiwilligen Opfern des deutschen Volkes aufgebracht. Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes ist rechtsfähig und hat seinen Sitz in Berlin. Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes wird durch den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda geführt und beaufsichtigt. Auf seinen Vorschlag ernennt und entläßt der Führer und Reichskanzler den Reichsbeauftragten für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes . Der Leiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt ist der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. Er hat die Leitung des Winterhilfswerkes . Er beruft die Reichsarbeitsgemeinschaften und den Reichsbeirat für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. 282a
Die Gau-, Kreis- sowie die Ortsgruppenamtsleiter der Ämter für Volkswohlfahrt sind die Gau-, Kreis- und Ortsbeauftragten für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes . Für die Durchführung des Winterhilfswerkes sind dem Reichsbeauftragten die Gau-, Kreis- und Ortsbeauftragten verantwortlich. Sie geschieht in Zusammenarbeit mit allen Gliederungen der NSDAP ., den ihr angeschlossenen und von ihr betreuten Verbänden, den Staats- und Gemeindebehörden sowie den sonstigen Organiſationen und Verbänden des deutschen Volkes. Das Hauptamt für Volkswohlfahrt und die Amter für Volkswohlfahrt in den Gauen, Kreisen und Ortsgruppen tragen als Dienststellen des Winterhilfswerkes die Bezeichnung : Reichs- , Gau-, Kreis- und Ortsführung des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes.
Ernährungshilfswerk des deutschen Volkes Die Durchführung des Ernährungshilfswerkes ist der NS.-Volkswohlfahrt e. V. übertragen und wird gemäß der Weiſung des Beauftragten für den Vierjahresplan (1. Runderlaß des Reichs- und Preuß . Ministers des Innern vom 20. 11. 36 , betr. die Beteiligung der Gemeinden) unter Mitwirkung der deutschen Gemeinden , des Reichsnährstandes usw. durchgeführt. Das Ernährungshilfswerk dient zur Erfassung der bisher nicht verwerteten Küchen- und Nahrungsmittelabfälle für eine zusätzliche Mast von Schweinen. Für die Leitung des Ernährunashilfswerkes ist verantwortlich der Leiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt, dem wiederum für die ordnungsgemäße Erledigung der Aufgaben im Reichsgebiet die Gau-, Kreis- und Ortsgruppenamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt verantwortlich sind.
NS.-Schwesternschaft Die NS. -Volkswohlfahrt wurde am 5. 1. 1934 mit der Bildung einer nationalsozialistischen Schwesternorganisation beauftragt. Diese wurde mit dem 1. 6. 1934 als „,NS. - Schweſternschaft“ beſtätigt . Die organiſatoriſchen, politischen und finanziellen Belange der NS.- Schwesternschaft werden vom Hauptamt für Volkswohlfahrt wahrgenommen. Für Ausbildung und Schulung der Schwestern ist der Reichsgesundheitsführer in seiner Eigenschaft als Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit verantwortlich. Die NS.- Schwesternschaft ist eine Kampftruppe der nationalsozialistischen Bewegung zur Sicherstellung der Gesundheitsführung des Volkes . Ihr Arbeitsfeld ist die Gemeindepflege. Die Gemeindepflegestationen werden vordringlich in Notſtandsgebieten und grenzpolitisch gefährdeten Gegenden errichtet.
282b
Beim Hauptamt für Volkswohlfahrt ist die NS .- Schwesternſchaft dem Leiter des Amtes für Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe , bei den Ämtern für Volkswohlfahrt in den Gauen dem Leiter der Abteilung Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe unterstellt. Die Führung der NS.- Schwesternschaft liegt beim Hauptamt in den Händen der Generaloberin der NS .- Schwesternschaft, bei den Ämtern für Volkswohlfahrt in den Gauen in den Händen der Gauvertrauensſchwestern . Die NS.- Schweſternschaft ist nach den Grundsäßen eines nationalsozialistischen Mutterhauses aufgebaut. Das Reichsmutterhaus befindet sich in Dresden . Die NS.- Schweſternschaft ſezt sich zusammen aus :
Lernschwestern, NS.-Schwester- Anwärterinnen und NS.-Schwestern .
ns
282c
Hauptamt und Ämter für Kommunalpolitik
Aufbau: Dem Hauptamt für Kommunalpolitik ist der Deutsche Gemeindetag (der nach dem Gesetz vom 15. Dezember 1933 eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist und verwaltungsmäßig der Aufsicht des Reichsministers des Innern unterstellt wurde) politisch als betreute Organisation untergeordnet. Es besteht Personengleichheit zwischen dem Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik und dem Vorsitzenden des Deutschen Gemeindetages. Eine ebensolche Personengleichheit wird angestrebt zwischen den Leitern der Gau- und Kreisämter für Kommunalpolitik und den Vorsitzenden der Gau- und Kreisdienststellen des Deutschen Gemeindetages. Der Leiter des Amtes für Kommunalpolitik im Gau untersteht disziplinär dem Gauleiter, fachlich wird er vom Hauptamt für Kommunalpolitik ausgerichtet. Der Leiter des Amtes für Kommunalpolitik im Kreis untersteht disziplinär dem Kreisleiter und fachlich wird er vom Gauamt für Kommunalpolitik ausgerichtet. Die Ortsgruppenleiter der NSDAP . ſind dafür zuständig, die zur Information der Kreisamtsleiter erforderlichen Aufschlüſſe zu geben und bei Notwendigkeit kommunalpolitische Aufgaben zu übernehmen . In den einzelnen Gauen ist es entsprechend den örtlichen Verhältnissen zulässig und zum Teil notwendig, daß mehrere Arbeitsgebiete von nur einem Sachbearbeiter erledigt werden . Für die Einsetzung und Abberufung der Amtsleiter für Kommunalpolitik gelten die Bestimmungen des Personalamtes. Die Einsetzung und Abberufung eines Amtsleiters für Kommunalpolitik durch den zuständigen Hoheitsträger wird im Einvernehmen mit dem ranghöheren Amtsleiter für Kommunalpolitik vorgenommen.
Aufgaben: 1. Beratung des Hoheitsträgers und des Beauftragten der NSDAP . im Sinne der Deutschen Gemeindeordnung in kommunalpolitischen Fragen. 28 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
283
2. Beratung und Betreuung aller Partei- und Volksgenossen in kommunalpolitischen Fragen.
3. Politisch-weltanschauliche Erziehung aller gemeindlich tätigen Kräfte im deutschen Volke im Geiste des Nationasozialismus und in fachlicher Richtung, damit die gesamte Gemeindepolitik sich im Rahmen der nationalsozialistischen Weltanschauung bewegt. 4. Schulung und Erziehung der vorhandenen und noch zu gewinnenden gemeindepolitisch interessierten Volksgenossen sowie Heranbildung eines Nachwuchses wahrhaft nationalsozialiſtiſch gesinnter und fachlich befähigter Gemeindepolitiker. Die Durchführung geschieht in Parteischulen und durch Wochenendkurse und Schulungstagungen. (Im Einvernehmen mit dem zuständigen Schulungsleiter der NSDAP .) 5. Tätige Mitwirkung bei der Fortbildung und Durchführung eines in ganz Deutschland einheitlich geltenden Gemeinderechts. 6. Pflege und Fortbildung des Selbstverwaltungsgedankens (Selbſtverantwortung in den Kommunen.
7. Ausrichtung der gesamten fachlichen Arbeiten der Gemeinden und Gemeindeverbände nach dem politischen Willen der nationalsozia= listischen Führung. 8. Von Zeit zu Zeit ( nach Möglichkeit alle 2-3 Monate ) soll der jeweils zuständige Leiter des Kreisamtes für Kommunalpolitik oder ein von ihm Beauftragter an den Führerbesprechungen (Blockleiter, Zellenleiter, Amtsleiter) in den Ortsgruppen des zuständigen Arbeitsbereiches teilnehmen. Er soll über sein Aufgabengebiet kurzgefaßte Mitteilungen oder grundsägliche, sein Fachgebiet betreffende Gedankengänge bekanntgeben und eventuell auftauchende Fragen beantworten .
284
Hauptamt für Kommunalpolitik
und Deutscher Gemeindetag , Reichsleitung betr.Organisation
Hauptamt für Kommunalpolitik
Deutscher Gemeindetag
Hauptamt
Amt
Zentralamt
Fürsorge und Wohlfahrt
Siedlungs-, Wohnungswes. Arbeitsbesch.
Komm.-Recht Kult., Schulg.
Sparkassen, Kreditwesen
Wirtschaft Energie-Vers
Arb.-,Ang.-u. Beamt.-Frag.
Geschäftsstelle
ProvinzialAngelegenh.
Hauptschriftl d. NS.-Gem.
Finanz- und Steverwesen
Schulreferent
Schriftleitung
Hauptstellen Kreiskommun Angelegenh.
Stellen
Gauleitung
Gauleiter disziplinär übergeordnet
betr.Organisation Amt für Kommunalpolitik
Amt
Gaudienststelle
Siedlungs-, Wohnungswes. Arbeitsbesch.
Geschäftsstelle
Komm.-Recht Kult., Schulg.
Fürs. u.Wohlf., Arbeit.-, Ang.. u.Beamt.-Frag.
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Wirtsch,. EnergVers.,Fin.-,Steu. Spark.-,Kreditw.
Hauptstellen
Kreisleitung
betr.Organisation Amt für Kommunalpolitik
Amt
Kreisdienststelle Nur bei Notwendigkeit noch 2 weitere Hauptstellen entsprechend 2er im Gau Vorgesehenen
Geschäftsstelle
Hauptstelle
Höchstzahl der zulässigen, sich fachlich unterstehenden Dienststellen
28 *
285
Der Reichsschatzmeister der NSDAP . Gauſchatzmeister und kaſſenleiter
Aufgabenbereich des Reichsschatzmeiſters im allgemeinen : Der Reichsschatzmeister der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei ist der Generalbevollmächtigte des Führers in allen vermögensrechtlichen Angelegenheiten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (§ 4, Ziffer 3 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. März 1935) . Der Reichsschatzmeister ist oberster Verwaltungsführer der Nationalsozialiſtischen Deutschen Arbeiterpartei als Gesamtgemeinſchaft. Die Generalvollmacht schließt das Recht ein, Untervollmachten allgemein oder für einzelne Angelegenheiten zu erteilen. Nur der Reichsschazmeister kann Rechte der NSDAP . ausüben oder geltend machen bzw. Verbindlichkeiten für diese übernehmen . Vermögensrechtliche Erklärungen jeder Art für die NSDAP . bedürfen einer Vollmacht des Reichsschatzmeisters. Der Reichsschahmeister hat die Finanzhoheit über die NSDAP . einschließlich der Gliederungen : SA., 44, Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps (NSKK. ) , Hitler-Jugend (einschließlich Jungvolk, BDM. und Jungmädel) , NS.-Frauenschaft, NS .-Deutscher Studentenbund, NS.-Deutscher Dozentenbund. Der Reichsschahmeister hat die Finanzaufsicht über die angeschlossenen Verbände der NSDAP .: Deutsche Arbeitsfront ( einschließlich der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude"), NS.-Volkswohlfahrt e. V., NS .-Kriegsopserversorgung e. V. ,NS .-Deutscher Ärztebund e. V. , NS.-Rechtswahrerbund e. V., Reichsbund der Deutschen Beamten e. V. , NS.-Lehrerbund e. V., NS.-Bund Deutscher Technik. Vertretung vor Gerichten und Zustellungen : Die NSDAP . wird vor Gerichten und Finanzbehörden durch den Reichsschatzmeister vertreten. Zustellungen können rechtswirksam nur an den Reichsschatzmeister erfolgen .
286
Aufgabenbereich des Reichsschatzmeiſters im beſonderen :
A. Finan z organiſation der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei
I. Finanzwirtſchaft
1. Mittelbeschaffung : a) Beitragswesen: Der Beitrag zur NSDAP . ist eine Bringſchuld . Von dieser Verpflichtung zur Erbringung der Beitragsleistung werden die Parteigenossen dadurch, daß die Einziehung der Beiträge durch Zellenoder Blockleiter üblich ist, nicht entbunden. Die Beitragsordnung der NSDAP. unterscheidet Parteimitglieder, die vor dem 1. April 1933 und solche, die nach dem 31. 3. 1933 in die Partei aufgenommen worden sind . Die Beitragshöhe ist dieser Einteilung entſprechend angepaßt, und zwar dergestalt, daß die vor dem 1. 4. 1933 in die Partei aufgenommenen Mitglieder einen einheitlichen Mitgliedsbeitrag von RM. 1.50 entrichten, während die nach dem 31. 3. 1933 aufgenommenen Mitglieder einen gestaffelten Beitrag zahlen. ( Siehe Beitragsordnung der NSDAP. – Abdruck in An= hang, Seite 527) . Die Nichtbezahlung des Beitrages wird nach § 4 Ziff. 3b der Sagung der NSDAP . in der Fassung vom 1. Jan. 1934 parteigerichtlich geahndet. Dem Parteigerichtsverfahren muß das Mahnverfahren vorausgehen. Dieses wird vom Gauſchakmeister durchgeführt. Nach fruchtlosem Ablauf des Mahnverfahrens erfolgt die Einleitung des Parteigerichtsverfahrens entweder durch den Gauleiter oder auf Grund der von ihm erteilten allgemeinen Vollmacht durch den Gauschatzmeister. ( Siehe Anordnung 32/37 vom 18. 6. 1937.) Die ordnungsgemäße Beitragszahlung zur NSDAP . wird durch Beitragswertmarken nachgewiesen. b) Umlagewesen : Zur Finanzierung der Reichsparteitage und gegebenenfalls ſonstiger Großveranstaltungen werden Sonderumlagen von der Parteigenossenschaft erhoben, die im einzelnen, auch hinsichtlich ihrer Höhe, durch den Reichsschahmeister von Fall zu Fall festgesezt wer= den. Diese Umlagen sind Pflichtumlagen und werden bezüglich des Einzuges usw. wie die Parteibeiträge behandelt. Die Finanzierung der Reichsparteitage erfolgt weiter durch den Verkauf von Plaketten und Abzeichen . Zur Finanzierung der Gau- und Kreistage kann außerdem nach ausdrücklicher Genehmigung durch den Reichsschahmeister die Erhebung von Umlagen und der Verkauf von Plaketten und Abzeichen durchgeführt werden .
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c) Sammlungswesen: Alle öffentlichen Sammlungen und sammlungsähnlichen Veranstaltungen, die von der Partei einschließlich der Gliederungen und angeschlossenen Verbände durchgeführt werden, bedürfen der Genehmigung des Reichsschahmeisters, der diese im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminister erteilt. (Sammlungs- Ordnung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei vom 4. 7. 1935 RGB., S. 906. ) Vor Genehmigung einer sonstigen Sammlung durch den Reichsinnenminister wird der Reichsschatzmeister gehört. (SammlungsGesetz vom 5. 11. 1934 RGB., S. 1086, nebst DVO. vom 14. 12. 1934 RGB., S. 1250. ) d) Lotterieweſen : Es kommt hier vor allem die Durchführung der Arbeitsbeschaffungs- und Winterhilfslotterien in Betracht. Auf Grund der Verordnung über die Genehmigung öffentlicher Lotterien und Ausſpielungen Lotterieverordnung vom 6. 3. 1937 ( RGB . I , S. 283) und der Durchführungsbestimmung hierzu (Runderlaß des Reichsund Preußischen Ministers des Innern vom 8. März 1937 VW 8000 3. 3. 1937) unterliegt die Veranstaltung von Lotterien und Ausspielungen der Partei , der Gliederungen und der angeschlos= senen Verbände der Genehmigung des Reichsschazmeisters. Vor Genehmigung einer sonstigen öffentlichen Lotterie oder Ausspielung durch den Reichsinnenminister oder durch die von ihm bestimmten Behörden muß die Zustimmung des Reichsschahmeisters eingeholt werden. (Siehe auch Anordnung des Reichsschatmeisters 38/37 vom 15. 7. 1937.)
2. Mittelverwaltung: a) Ämterfinanzierung und Finanzierung der Gliederungen : Finanzierung der Ämter bei der Reichsleitung sowie den Gau- und Kreisleitungen. Gerechte und zentrale Verteilung der Geldmittel auf die Gliederungen durch den Reichsschatzmeister. b) Finanzierung der Gaue, Kreiſe, Ortsgruppen : Die Gauschatzmeister, Ortsgruppenkaſſenleiter verwalten verantwortlich die Mittel, die ihnen nach Abführung der vom Reichsschatmeister vorgeschriebenen Reichsleitungs- bzw. Gauleitungs- oder Kreisfinanzierungsanteile verbleiben, ſelbſt. Richtunggebend hierfür ist die am 1. 1. 1938 in Kraft gesezte Reichskassenordnung. Die Kreisleitungen der NSDAP . erhalten die für die Aufrechterhaltung der Kreisleitungsdienststellen erforderlichen Mittel auf Grund einzureichender und zu genehmigender Haushaltspläne durch den zuständigen Gauſchazmeister. Für die ordnungsgemäße Verwendung dieser Mittel im Rahmen der gegebenen Vorschriften ist der Kreiskassenleiter verantwortlich.
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c) Finanzierung von Sonderaufgaben, wie Bauvorhaben, Reichsparteitage und sonstige Großveranstaltungen, Reichsautozug „ Deutschland", Hilfszug „Bayern", Reichsschule der NSDAP. Feldafing, Reichslager für Beamte. Für die Finanzierung der verſchiedenen Sonderaufgaben ſind durch den Reichsschahmeiſter für jedes einzelne obengenannte Gebiet Verwaltungsführer eingesetzt, welche die vom Reichsschatzmeister für die einzelnen Aufgaben bereitgestellten Mittel nach dessen Weisungen zu verwenden haben. Sie unterstehen unmittelbar dem Reichsschatzmeister. II. Finanzüberwachung Aus der Finanzhoheit bzw. Finanzaufsicht ergibt sich das uneingeschränkte Prüfungs- und Revisionsrecht des Reichsschatzmeisters über sämtliche Dienststellen der Partei der Gliederungen und der angeschlossenen Verbände.
1. Prüfungsrecht : Das Prüfungsrecht des Reichsschatzmeisters umfaßt die laufende Prüfung und Überwachung des Finanzgebarens der Partei, der Gliederungen und der angeschlossenen Verbände und erstreckt sich u. a. auf a) die Prüfung und Genehmigung der Haushaltsvorschläge, b) die Überwachung der Haushaltsführung, den Stand der Monatsund Jahresschlußbilanz bzw. Monats- und Jahresschlußvermögensübersicht, c) die Prüfung von Rechnungslegungen über Parteiveranstaltungen und Veranstaltungen, die gemeinsam von Partei und Staat durchgeführt werden, sowie Veranstaltungen, Sammlungen und Ausspielungen, zu deren Durchführung die Genehmigung des Reichsschahmeisters erforderlich ist. 2. Revisionsrecht: Das Revisionsrecht des Reichsschatzmeisters umschließt : a) Kaſſen- und Buchprüfungen am Size der Dienststellen, b) Beantragung von Parteigerichtsverfahren, c) Beantragung von Disziplinarverfahren bei den Gliederungen und angeschlossenen Verbänden , d) Erstattung von Strafanzeigen, e) Erteilung von Aussagegenehmigungen ,
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f) Erstellung von Sachverständigengutachten für Partei- und Straf: gerichte, g) die Behandlung der in der Kanzlei des Führers eingehenden Gnadensachen im Falle finanzieller Verfehlungen zum Schaden der Partei, der Gliederungen und der angeschlossenen Verbände. Dem Reichsschatzmeister unterſteht auch das Rechnungsprüfungsweſen des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes. Er erläßt die im einzelnen hierfür erforderlichen Anordnungen (§ 8 der Verfaſſung für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes vom 24. 3. 1937, RGBI. I , G. 423) .
B. Derwaltung s organiſation der Nationalsozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei
I. Innere Verwaltung 1. Verwaltungsvorschriften : Erlaß allgemeiner Verwaltungsvorschriften für den inneren Verwaltungsbetrieb. 2. Mitgliedschaftswesen : a) Aufnahmewesen : Die Aufnahme in die Partei erfolgt nach den vom Reichsschatzmeister jeweils erlassenen Bestimmungen. Die Ausstellung der Mitgliedskarten und Mitgliedsbücher der NSDAP. erfolgt durch den Reichsschakmeister. b) Karteiwesen: Die Zentralkartei der Reichsleitung der NSDAP. ist die Grundlage für die gesamte vermögensrechtliche und verwaltungsmäßige Tätigfeit des Reichsschatzmeisters . c) Schiedswesen: Die Regelung aller strittigen Mitgliedschaftsverhältnisse erfolgt durch den Reichsschakmeister. d) Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens und des Blutordens : Soweit nicht die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens durch den Führer vorgenommen wird, wird es durch den Reichsschatzmeister nach den bestehenden Bestimmungen verliehen. Die Verleihung des Blutordens erfolgt durch den Führer auf Antrag des Reichsschatzmeisters. Die Bearbeitung aller Angelegenheiten , die mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens oder des Blutordens zusammenhängen . erfolgt durch den Reichsschatzmeister. e) Meldewesen : Gemäß § 1 und 2 der Zweiten Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der
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Einheit von Partei und Staat vom 29. April 1935 (RGB I, S. 586) sind die Mitglieder der Nationalsozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei verpflichtet, alle, auch zeitlich beschränkte Wohnungsund Personalstandsänderungen ihrer zuständigen politischen Dienststelle innerhalb dreier Tage zu melden . Zuwiderhandlungen werden durch die zuständigen Parteigerichte geahndet. (Text der Meldevorschrift siehe im Mitgliedsbuch Seite 45 oder bei der zuständigen Dienststelle.) 3. Personelle Angelegenheiten : a) Die Gauschazmeister und Kassenleiter werden durch den Reichsschaymeister bzw. den Gauschatzmeister ernannt auf Vorschlag oder im Einvernehmen mit dem zuständigen Hoheitsträger. Das Amt des Gauschatzmeisters muß hauptamtlich besezt sein. Die Gauschatzmeister sind dem Reichsschatzmeister in sachlicher Hinsicht unmittelbar unterstellt, die Reichskassenverwalter der Gliederungen dem Reichsschatmeister persönlich verantwortlich, die Kaſſenleiter der Kreise und Ortsgruppen ſind in sachlicher Hinsicht dem Gauschatzmeister unterstellt. Die Gau- und Kreisrevisoren sind den bei den Gauen eingesetzten „Beauftragten des Reichsschahmeisters in Revisionsangelegenheiten“ in reviſionstechnischer Hinsicht direkt unterstellt und an deren Weisungen gebunden. Ihre Ernennung durch den Gauschatzmeister erfolgt im Einvernehmen mit diesen . Die dem Reichskaſſenverwalter einer Gliederung nachgeordneten Kaſſenverwalter sind dem zuständigen Reichskaſſenverwalter_ver= antwortlich. Die Gauschatzmeister und Kaſſenleiter der nachgeordneten Dienststellen sind Amtsleiter im zuständigen Hoheitsbereich. Im Kreis und Gau können sie entsprechend den Dienstrangbestimmungen den Dienstrang als Hauptamtsleiter verliehen erhalten. Desgleichen kann den ständigen Vertretern der Gauschatzmeister der Dienstrang eines Amtsleiters verliehen werden. b) Dienst- und Arbeitsverträge durch den Gauschatzmeister von längerer als zweijähriger Dauer, desgleichen solche durch die Kaſſenleiter der Kreise und Ortsgruppen von längerer als einjähriger Dauer bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Reichsschagmeiſters bzw. Gauschatzmeisters. c) Besoldungsordnung: Die Besoldungsordnung der NSDAP . erläßt der Reichsschatzmeister. d) Versorgung : Die Versorgung für die hauptamtlichen Amtsträger und Angestellten der NSDAP . wird grundsäglich nur vom Reichsschatzmeister durchgeführt. Alle Versorgungsanträge sind demgemäß auf dem Dienstweg dem Reichsschatzmeister vorzulegen. Die Anträge 289
Der Reichsschatzmeister der NSDAP .
Reichsleitung
Der Reichsschatzmeister der NSDAP. Kanzlei des Reichsschatzm.
Adj
Reichshaushalt-Amt
Reichsrechnungsamt
Reichsverwalt Amt
Rechtsamt des Reichsschatzm.
Reichsrevisionsamt
Hauptämter
Mittelbewirtschaftung
Etat derGliederungen
Haushalt u. Bilanzwesen
Allgemeine Verwaltung
Rechtsverwaltung
Innendienst
Ämter
Reichskass.Verwaltung
HJ.-Heimbeschaffg. Finanzverwit.
Rechnungswesen
Allgemeine Wirtschafts angelegenh
Liegenschoften, Steuern
Auswertung
Hauptkasse
Dankopferder Nation(Finanzverwaltung)
Pressestelle d. Reichsschatzmeist.
Sammlungswesen
Kriminalkartei u. Statistik
Hauptbuchhaltung
Zentral-Ein- u Auslauf der Reichsleitung
ProzessFührung
Lohnbuchhaltung
Verwaltungsarchiv u.Biblia
Rechtsgestaltung
ZentralPersonalamt
Amt für Versicherungswesen
Amt f.Mitgliedschaftswesen
Hilfskasse
Reichszeugmeisterei
Personal Haupt kanzlei
Unfall-u.Todesfollbetreuung
Normierung u. Zulassung
Besoldung
Sonderbetreuung
Einkauf u. Vertrieb
Versorgung
Ehrensold und Ehrenunterstützun g
Prüfungsamt
Adolf-Hitler Donk
MaterialPrüfung
Versorgung derdie Kämpferfür nation. Erhebung
BetriebsPrüfung
Personal recht
Wirtschaftsamt Reichszentralstelle für den Vierjahresplan
DDITT
FinanzVerwaltung
Schiedsabteilung Aufnahme Reichskartei
Blutorden u. Ehrenzeichen Amt für Fernmeldewesen
Fernheizwerke
Bauleitung
Amtsarzt d. RL.
GrundstücksVerwaltung
Hilfszug Bayern
Amt fürLotteriewesen
Oberste Bauverwaltung
Sammlung Rehse
Hausinspektion
Reichsleitungs Garage
Fortsetzung nächste Seite
289a
Gnadensachen Außendienst
Gauschatzmeister und Kaſſenleiter
Gauleitung
Gauleiter disziplinär übergeordnet DerBeauftr.des Reichschatzm. in Bev.-Angelegenh
Gauschatzmeister Vertreter im Aml
Hauptstelle
Gaukassenverwaltung
Rechnungswesen
Mitgliedschaftswese n
Allgemeine Verwaltung
Rechtsangelegenh
Revision
Buchhaltung
Finanzaufsicht
Aufnahme
Rechnungslegung Sachbearbeiter
Kartei
Liegenschaftswesen, Steuern Sachbearbeiter
Innendienst Auswertung
Kasse u. Uberweisungsstelle
Personalstelle Wirtsch.-Fragen und Rohstoffbewirtsch. usw. Haus- u. Lagerverwaltung
Wertmarkenstelle
Sachbearbeiter
Hauptstellen
GauRevisoren Revisoren d. Gauleitung
Ein- und Auslauf Kraftwagen park
Verwaltung Gauschulen Sachbearbeiter
Amt
Sachbearbeiter Hauptstellen Fürsorge (Hilfs kasse,Ad.-Hitler Dank" usw.)
Zur besond Verwendung
Sachbearbeiter
Sachbearbeiter
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Kreisleitung
Amt
KreisKassenleiter
des Vertreter Kreiskassenl Hilfsk.-Obm.
KreisRevisoren
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Hauptstellen
Ortsgruppe
Amt OrtsgruppenKassenleiter
Vertreter des Ortsgr. Kassenfeiters
Sachbearbeiter
HilfskassenObmann
Der Reichsschatzmeister hat die Finanzhoheit über die Partei einschließlich deren Gliederungen. Er hat die Finanzaufsicht über die angeschlossenen Verbände. 289b
werden zunächst nach vorläufigen Bestimmungen verbeschieden. Eine endgültige Verſorgungsordnung wird durch den Reichsschahmeiſter erlaſſen. 4. Liegenschaftsverwaltung : Die Verwaltung des Haus- und Grundbesitzes der NSDAP . obliegt dem Reichsschahmeister. 5. Verkehrsangelegenheiten, Postfachen : a) Die Vertretung der NSDAP . gegenüber Reichsbehörden in verkehrswirtschaftlichen sowie postalischen Angelegenheiten von allgemeiner oder grundsäglicher Bedeutung (z. B. Fahrpreisermäßigungen für Politische Leiter, Verwendung von Parteidienstmarken usw. ) obliegt ausschließlich dem Reichsschatzmeister. b) Die Bewirtschaftung der parteieigenen Dienstfahrzeuge gehört zum Aufgabengebiet des Reichsschahmeisters . c) Postvollmachten : Der Reichsschahmeister ist allein berechtigt, Vollmachten zur Vornahme aller mit den Reichspostbehörden zu tätigenden Rechtshandlungen zu erteilen einschließlich dem Rechte, Substitutionsvollmachten zu erteilen und die Befugnis der Erteilung von Post usw. Vollmachten auf die nachgeordneten Dienststellen zu übertragen . d) Für den Posteingang und Postausgang sind die Gauschatzmeister bzw. Kaſſenleiter verantwortlich. 6. Bauleitung: Die Verwaltungsarbeiten der Neubauten , Umbauten und Instandhaltungsbauten der Reichsleitung der NSDAP . obliegen dem Reichsschatzmeister. Die Vergebung von Aufträgen erfolgt nur durch diesen. 7. „Hilfszug Bayern": Der Hilfszug Bayern hat die Aufgabe, bei Großkundgebungen der Partei und Aufmärschen aller Art, bei Staatsfeiertagen und anderen Großveranstaltungen von staatspolitischer Bedeutung die Verpfle= gung aroker Menschenmassen rasch und reibungslos durchzuführen . Sein Einsatz ist auch in Notstandsgebieten vorgesehen, die infolge Katastrophen aller Art oder anderen Ursachen einer besonderen Betreuung bedürfen. Seiner Bestimmung entsprechend führt der Hilfszug Bayern eine große Anzahl von Küchenwagen, Feldküchen und Lastkraftwagen mit sich. Dem Hilfszug Bayern sind unter anderem eine Badeanlage, Tankwagen. Werkstättenwagen, Kraftzentralewagen , Unterkunftswagen und Sanitätswagen angegliedert. Lettere enthalten einen Operationsraum, eine vollständige Apotheke , 24 Krankenbetten, so daß Kranke gepflegt und Verletzte sofort in ärztliche Behandlung ge nommen werden können.
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II. Rechtsangelegenheiten 1. Rechtsfragen : Die Gauschatzmeister und die Kassenleiter der Kreise und Ortsgruppen und die Reichskassenverwalter der Gliederungen sind verpflichtet, bei allen Rechtsfragen von grundsäglicher oder allgemeiner Bedeutung die Stellungnahme des Reichsschatmeiſters einzuholen. 2. Prozeßvollmachten : Prozeßvollmachten können nur durch den Reichsschatzmeister erteilt werden. 3. Vertragsangelegenheiten : a) Versicherungswesen : Gauschahmeister, Reichskassenverwalter sowie Kaſſenleiter der Kreiſe und Ortsgruppen bedürfen zum Abschluß von Versicherungsverträgen aller Art der schriftlichen Genehmigung des Reichsschatzmeisters . b) Fernsprechanlagen: Der Abschluß von Miet- und Kaufverträgen über Fernsprechanlagen erfolgt durch den Reichsschatzmeister. c) Liegenschaften : Miete, Pacht, Erwerb erfolgt durch den Reichsschatzmeiſter oder kraft dessen Vollmacht. 4. Steuerwesen: Die NSDAP . wird vor Finanzbehörden durch den Reichsschahmeister vertreten und dieser erteilt Vollmacht in Steuerangelegenheiten ; über Steuerfragen, Abgabe- und Gebührenangelegenheiten von grundsäglicher oder allgemeiner Bedeutung entscheidet der Reichsschatzmeister.
5. Haftung: Für Rechtsgeschäfte, die entgegen der Ersten Ausführungsbestim= mungen über die Verordnung zur Durchführung des Gesezes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. April 1935 (RGBI. I. S. 583 ) abgeschlossen werden, haftet die Nationalſozialistische Arbeiterpartei nicht. III. Unterstützungswesen 1. Die Hilfskasse der NSDAP.: a) Dem Reichsschakmeister ist unterstellt die vom Führer in schwerster Kampfzeit geschaffene Hilfskaffe der NSDAP .: Sie dient dem Zweck, den verlekten oder verunglückten Mitgliedern oder den Hinterbliebenen bei Unfällen und Todesfällen, die sich bei Parteiveranstaltungen selbst oder auf dem unmittelbaren Weg zum oder vom Parteidienst ereignen, Unterſtützungen zu gewähren. Der Führer hat bestimmt :
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Die Beitragszahlung zur Hilfskaſſe iſt Parteipflicht! Es müſſen ihr sämtliche Parteimitglieder, ferner alle Angehörigen der SA., 44 und des NSKK . angehören und regelmäßig monatlich den Hilfskaſſenbeitrag bezahlen. Die Unfall- und Todesfallunterſtüßung, die die Hilfskaſſe bei Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen gewährt, sind freiwillige Leistungen der Parteileitung ohne Rechtsanspruch. b) Sonstige Hilfskaſſenangelegenheiten : 3 Ehrenliste der Ermordeten der Bewegung : Laut einer Bestimmung des Reichsschahmeisters wird die „ Ehrenliste der Ermordeten der Bewegung “, auf der die im Kampf für das Dritte Reich nachgewiesenermaßen durch politiſche Gegner aus politischen Gründen Ermordeten verzeichnet sind, nur von der Hilfskaſſe der NSDAP . geführt.
Ehrenfold: Für die Hinterbliebenen dieser im Kampfe der Bewegung für die Freiheit des deutschen Volkes gefallenen Kämpfer der NSDAP . verfügte der Führer am 9. November 1934 die Gewährung eines Ehrenſoldes.
Ehrenunterstützung: Am 9. November 1935 erließ der Führer eine Verfügung, wonach die Schwerbeschädigten der Partei eine „ Ehrenunterſtüßung“ erhalten. Die Vorbearbeitung aller Anträge erfolgt durch die Hilfskasse bis zur Entscheidung durch den Reichsschatzmeister. Gesetz über die Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung : Ein großes Aufgabengebiet der Hilfskaſſe iſt die Durchführung des Gesezes über die Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung vom 27. Februar 1934. Jeder Versorgungsantrag ist der Hilfskaffe zur fachlichen Prüfung und Stellungnahme vorzulegen. Sie erteilt die für die Weiterbearbeitung der Anträge erforderliche Zustimmung. In dem bei Ansprüchen endgültig entscheidenden Ausschuß für Versorgungsansprüche der Kämpfer für die nationale Erhebung ist die Hilfskaſſe vertreten.
Adolf-Hitler- Spende : In den Aufgabenbereich der Hilfskasse fällt ferner die vorbereitende Bearbeitung der Anträge auf Bewilligung von Unterſtüßungen aus Mitteln der „ Adolf-Hitler- Spende", die der Führer aus dem Reichskanzlergehalt gestiftet hat. Totenliste der NSDAP.: Nach einer Bestimmung des Reichsschahmeisters führt die Hilfskaffe der NSDAP . die „ Totenliste der NSDAP . ", in welcher die Namen aller jener verstorbenen Parteigenossen aufgenommen werden, die
291a
sich über den allgemeinen Rahmen hinaus besondere Verdienste um die Bewegung erworben haben. Hilfskaſſenobmann : Zur Durchführung dieſer umfangreichen Hilfskaſſenangelegenheiten hat jeder Hoheitsbereich einen eigenen „ Hilfskaſſenobmann“. Seine Aufgabe besteht in der Betreuung der Verlegten und Verunglückten sowie der Hinterbliebenen unserer Toten. Ihm obliegt die vorschriftsmäßige Anmeldung sämtlicher Mitglieder zur Hilfskaſſe. Er hat alle zur Behandlung von Unfällen und Todesfällen notwen= digen Maßnahmen zu ergreifen und durchzuführen. Die Hilfskaſſenobmänner haben nicht den sonst üblichen Dienstweg einzuhalten ; der Dienstverkehr erfolgt vielmehr unmittelbar mit der Hilfskaſſe in der Reichsleitung.
2. „Adolf-Hitler-Dank“ -Verwaltung: Dem Reichsschatzmeister unterſtellt ist der vom Führer mit Verfügung vom 20. April 1937 geſchaffene „ Adolf-Hitler-Dank“ zur Behebung oder Erleichterung wirtschaftlicher oder geſundheitlicher Notfälle verdienter Parteigenossen . Am 28. April 1937 hat der Reichsschahmeister Ausführungsbestimmungen hierzu erlaſſen. ( Siehe Seite 543.) Die um Beihilfe aus Mitteln des „ Adolf-Hitler-Dankes“ nachsuchenden Parteigenoſſen haben ihr Gesuch mit ausführlicher Begründung bei der zuständigen Ortsgruppe einzureichen . ( Siehe im übrigen Anordnung des Reichsschatzmeisters vom 26. 1. 1938, abgedruckt Seite 544.)
IV. Wirtſchaftsangelegenheiten 1. Roh- und Werkstoffbewirtschaftung: Die für die planmäßige Bewirtschaftung der Roh- und Werkstoffe und den Einsatz von Sachgütern erforderliche und damit aus der Durchführung des Vierjahresplanes bedingte einheitliche Ausrichtung aller Dienststellen der gesamten nationalsozialistischen Bewegung auch auf rohstoffwirtschaftlichem Gebiete ist Aufgabe des Reichsschatzmeisters. Die Zuständigkeit des Reichsschatzmeisters erstreckt sich auf die Aufgaben, die ſich im Rahmen der inneren Parteiverwaltung und seiner Stellung als des Generalbevollmächtigten des Führers in allen vermögensrechtlichen Angelegenheiten der Partei aus der Durchführung des Vierjahresplanes ſowohl im Frieden als auch im Krieg ergeben. In seinen Geschäftsbereich fallen daher die sich aus diesen Beziehungen ableitenden Aufgaben, insbesondere die Rohstoffbewirtſchaftung und die Lenkung des Rohstoff- und Sachgütereinſages
292
für den Bereich der NSDAP ., ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände. In seinen Zuständigkeitsbereich fällt die damit engstens zuſammenhängende Regelung des Einsaßes von Arbeitskräften ſowie die Bereitstellung der für die Sicherung des Güterbedarfes der nationalsozialistischen Bewegung notwendigen Transportmittel . Weiterhin gehören zu seinen Aufgaben auch die Fragen der Preisgestaltung und der Preisvergünstigung. Einen besonderen Plaz innerhalb der Bearbeitung der wirtſchaftlichen Angelegenheiten der nationalsozialiſtiſchen Bewegung nimmt das Gebiet der Bauwirtschaft (Neubau- und Abbruchtätigkeit) ein. Nach der Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung der Bauten der nationalsozialistischen Bewegung vom 20. November 1938 ( RGBI . I, S. 1678) und der Anordnung Nr. 197/38 vom 9. Dez. 1938 betr. Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung der Bauten der nationalsozialistischen Bewegung hat der Reichsschatzmeister vor Beginn eines jeden Baues der NSDAP . , ihrer Gliederungen oder angeſchloſſenen Verbände über die Zulässigkeit seiner Durchführung zu entscheiden . Die technische Durchführung der anfallenden Arbeiten obliegt der Obersten Bauverwaltung der NSDAP . im Hauptamt IV. Auf dem großen Aufgabengebiet des Rohstoff- und Sachgütereinsatzes ſowie insbesondere der Bauwirtschaft ist demnach der Reichsschazmeister verantwortlich für die Sicherung der Einsaßfähigkeit der nationalsozialistischen Bewegung und trägt wesentlich dazu bei, nationalsozialistische Grundsäße der Wirtschaftsführung zur praktischen Anwendung zu bringen. 2. Preisschutzbestimmungen : Abschlüsse von Preisschutzbestimmungen durch den Reichsschahmeister.
für
die NSDAP .
erfolgen
V. Ausrüstungswesen 1. Herstellung und Vertrieb parteiamtlicher Bekleidungs- und Ausrüftungsgegenstände : a) Um eine streng einheitliche und zweckmäßige Bekleidung der Politischen Leiter, SA., 44 , des NSKK. , der HI . usw. zu niedrigen Preisen und in bester Ausführung zu erreichen, wurde die Reichszeugmeisterei der NSDAP . auf Befehl des Führers Ende 1928 ins Leben gerufen . Seit 1. August 1930 unterſteht die Reichszeugmeisterei dem Reichsschatzmeister. b) Aufgabe der Reichszeugmeisterei ist es, die Vorschriften über Herstellung und Vertrieb parteiamtlicher Bekleidung und Ausrüſtungsgegenstände durchzuführen und zu überwachen. 292a
c) Lizenzsystem : Die Reichszeugmeisterei der NSDAP . erteilt namens des Reichsschatzmeisters die Erlaubnis zur Herstellung und zum Vertrieb
parteiamtlicher Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen, Abzeichen und Ausrüstungsgegenstände der NSDAP ., ihrer Gliederungen und der angeſchloſſenen Verbände und erläßt Vorschriften über die Herstellung dieser Gegenstände ; für die Erteilung der Erlaubnis erhebt die Reichszeugmeisterei eine Gebühr.
d) Gesetzliche Grundlage ist: das Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutze der Parteiuniform vom 20. Dezember 1934, RGBI. I , S. 1249, nebst Bekanntmachung vom 16. Januar 1935, RGBI. I, 6. 70, sowie der hierzu erlassenen Dritten Durchführungsverordnung vom 16. März 1935 , RGBI . I , S. 387. Die Strafbestimmungen dieſer Geseze sehen bei Zuwiderhandlung Geld- und Freiheitsstrafen vor . e) Alle Beschaffungsvorhaben in Bekleidung und Ausrüftungsgegenständen sowie Abzeichen einschl. Fest- und Tagungsabzeichen müſſen zur Genehmigung und Durchführung der Reichszeugmeiſterei gemeldet werden. Die Genehmigung der Beschaffungsvorhaben erfolgt nach Maßgabe der der Reichszeugmeisterei zugeteilten Rohstoffe. Neueinführungen ſowie Änderungen in Bekleidung, Ausrüstung und Abzeichen können nur im Einvernehmen mit der Reichszeugmeisterei durchgeführt werden. Den Gliederungen und angeschlossenen Vers bänden steht im allgemeinen das Recht zu, Vorschriften über Verarbeitung, Form und Farbe zu erlassen ; das zur Verwendung kommende Material wird jedoch von der Reichszeugmeisterei bestimmt. (Anordnung des Führers vom 3. 5. 1934 sowie Ausführungsbestim = mung des Reichsschatzmeisters vom 1. 6. 1934 , „ Mitteilungsblatt der Reichszeugmeisterei ", Ausgabe 2 vom 9. 6. 1934. ) f)
Mitteilungsblatt der Reichszeugmeisterei der NSDAP.": Die Veröffentlichungen der Reichszeugmeisterei erfolgen in dem ,,Mitteilungsblatt der Reichszeugmeisterei der NSDAP . ". Alle zugelassenen Hersteller, Verkaufsstellen und Schneidermeister sind zum Bezug des Mitteilungsblattes verpflichtet ; von den Dienststellen der NSDAP. soll dasselbe gehalten werden. Bezug nur durch die Reichspost.
29 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
293
2. Widerrechtlicher Besiß von Uniformen und Abzeichen: Wer parteiamtliche Uniformen und Abzeichen sowie solche Uniformen, Uniformteile und Abzeichen , die ihnen zum Verwechseln ähnlich ſind, im Besitz hat, ohne dazu als Mitglied der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeſchloſſenen Verbände oder aus einem anderen Grunde befugt zu sein, wird mit Gefängnis bis zu 1 Jahr, und , wer diese Gegenstände trägt, mit Gefängnis nicht unter 1 Monat bestraft. Neben der Strafe wird von den Strafgerichten auf Einziehung der Uniformen uſw. erkannt. Die eingezogenen Gegenstände sind der Reichszeugmeisterei zur Verwertung zu überweisen. Beim Ausscheiden von Mitgliedern der NSDAP . einſchließlich der Gliederungen und der angeschlossenen Verbände find alle die Mitgliedschaft kennzeichnenden Abzeichen an die vorgesezte Dienststelle innerhalb dreier Monate abzuliefern ; ferner die aus anderem als schwarzem oder dunkelblauem Gewebe hergestellten Uniformteile nachweislich umzufärben, sofern nicht eine berechtigte Veräußerung oder eine Berechtigung zum Tragen vorliegt. ( Siehe S. 46.) 3. Schuß der nationalen Symbole : Die parteiamtlich zugelaſſenen Abzeichen der NSDAP. dürfen nicht ohne Zustimmung des Reichsschatzmeisters verwendet werden. Liegt im Zeitpunkt der Entscheidung eine Erlaubnis oder ein Verbot des Reichsschatzmeisters vor, so ist die entscheidende Behörde hieran gebunden, andernfalls ist die Stellungnahme des Reichsschatzmeisters vor Erlaß der Entscheidung einzuholen und dieser zugrunde zu legen. ( Geſeß zum Schuß der nationalen Symbole vom 19. 5. 1933 - RGBI. I , S. 385 — nebst Richtlinien des Reichspropagandaministers vom 12. 2, 1934. )
C. Beauftragte des Reichsſchatmeiſters I. Die Beauftragten des Reichsschahmeiſters gem. § 20 der Ersten Ausführungsbestimmungen (in der Fassung der Vierten Ausführungsbestimmung vom 31. 8. 1937 - RGBI . I, S. 920 ) - ) über die DVO. zum Einheitsgesetz. Es sind dies: 1. bei der Reichsleitung a) Im Stab des Reichsschahmeisters : der Stabsleiter des Reichsschatzmeisters, die Leiter der Hauptämter , b) die Revisoren des Reichsrevisionsamtes , c) die Reichskaſſenverwalter der Gliederungen ; 294
2. bei den Gauleitungen a) die Gauschatzmeister und deren ständige Vertreter im Amte, b) die Gaureviſoren .. Die obengenannten Amtsträger sind vom Reichsschatzmeister persönlich legitimiert. Alle Behörden haben denſelben Hilfe zu leiſten (§ 6 der DVO. vom 29. 3. 1937 RGBI . I , S. 502). II. Sonstige Bevollmächtigte : 1. bei der Reichsleitung Amtskassenverwalter mit beschränkten Vollmachten für die Durchführung der Verwaltung eines Amtes der Reichsleitung, 2. bei der Gauleitung der Beauftragte des Reichsschahmeisters in Reviſionsangelegenheiten (Revisor des Reichsrevisionsamtes) , 3. bei der Kreis- und Ortsgruppenleitung die Kaſſenleiter, die Hilfskassenobmänner.
D. Die Dienststellen des Reichsschatzmeisters Die Kanzlei des Reichsschahmeiſters Hauptamt I (Finanzverwaltung) : Mittelbewirtschaftung.
Unterstelltes Amt : Reichskassenverwaltung haltung) ,
(Hauptkasse,
Hauptbuchhaltung,
Lohnbuch-
Hauptamt II (Reichshaushaltamt) : Etat der Gliederungen, HI.-Heimbeschaffung (Finanzverwaltung) , Dankopfer der Nation (Finanzverwaltung) . Hauptamt III (Reichsrechnungsamt) : Haushalt und Bilanzwesen , Rechnungswesen. Hauptamt IV (Reichsverwaltungsamt) : Allgemeine Verwaltung (Verwaltungsorganisation, Preſſeverbin= dungsstelle, Schuh nationaler Symbole, Zentral -Ein- und Auslaufstelle der Reichsleitung , Verwaltungsarchiv und Bibliothek) . Allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten. Unterstellte Ämter : Zentralpersonalamt (Personalhauptkanzlei , Besoldung , Versorgung, Personalrecht),
29*
294a
Wirtschaftsamt (Reichszentralstelle für die Durchführung des Vierjahresplanes, Baubewirtschaftung , Oberste Bauverwaltung) , Hausinspektion mit Materialverwaltung, Druckerei und Buchbinderei. Sonstige unterstellte Dienststellen: Fernheizwerke, Sammlung Rehse, Reichsleitungsgarage. Hauptamt V (Rechtsamt des Reichsschahmeiſters) : Rechtsverwaltung (Liegenschaften, Steuern, Prozeßführung), Rechtsgestaltung.
Sammlungswesen,
Unterstellte mter: Amt für Versicherungswesen, Amt für Fernmeldewesen, Amt für Mitgliedschaftswesen mit Schiedsabteilung, Reichskartei, Blutorden und Ehrenzeichen.
Aufnahme,
Hauptamt VI ( Reichsreviſionsamt) : Innendienst (Auswertung, Kriminalkartei , Statiſtik, Gnadensachen) , Außendienst. Hauptamt VII (Hilfskaffe der NSDAP .) : Unfall- und Todesfallbetreuung, Sonderbetreuung ( Ehrensold und Ehrenunterstüßung , Adolf-HitlerDank, Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung ) . Hauptamt VIII (Reichszeugmeisterei der NSDAP.) : Normierung und Zulassung, Einkauf und Vertrieb, Prüfungsamt (Materialprüfung und Betriebsführung) .
Amt für Lotterieweſen. Amtsarzt der Reichsleitung.
Sonderbeauftragte : Bauleitung der Reichsleitung, Grundstücksverwaltung der Reichsleitung. Dem Reichsschahmeister ist weiterhin unterstellt : Die Ortsgruppe „ Braunes Haus“. 294b
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP . und Propagandaleiter Die Propaganda der NSDAP . , ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände liegt verantwortlich in den Händen des Reichspropagandaleiters
Aufgaben 1. Er bestimmt das gesamte propagandistische Auftreten der Bewegung einschließlich ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände. 2. Er gibt die Richtlinien für die Partei einschließlich Gliederungen und angeschlossener Verbände hinsichtlich Verwirklichung des kulturellen Willens des Führers. 3. Er übt die Kontrolle über das gesamte deutsche Rundfunkweſen mit Bezug auf seine innere organisatorische, kulturelle und wirtſchaftliche Entwicklung aus . 4. Er ist durch seine Initiative um die Durchdringung des gesamten deutschen Volkes mit der nationalsozialistischen Weltanschauung besorgt. 5. Er klärt das Volk über die Leistungen der Führung von Partei und Staat auf. Zum Zwecke der Propaganda werden Preſſe, Rundfunk und Film eingesetzt. Dem Reichspropagandaleiter unterstehen der Stabsleiter,
der Adjutant. Die Aufgabengebiete der Reichspropagandaleitung gliedern sich in sechs Arten : 4. Kultur 1. Aktive Propaganda
2. Film 3. Rundfunk
5. Verbindungsstelle 6. Rednerausbildung.
Stabsleiter Dem Stabsleiter unterstehen direkt : 1. Der Reichsring für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung“, 2. der Reichsautozug „ Deutschland“, 3. die Geschäftsstelle der Reichspropagandaleitung, 4. die Hauptstelle Pressepropaganda , 5. die Hauptstelle Ausstellungs- und Messewesen. (Fortsetzung Seite 298).
295/296
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP.
Reichsleitung
Der Reichspropagandaleiter Stabsleiter
Gesch.-Führ. u. Kanzlei
Verbind-Stelle
Adj
Kultur
Aktive Propaganda
Film
Rundfunk
Künstlerische Formgebung
Rednerwesen
Organi sation
Kulturpolit. Rundf.-Arb. u.Organisat.
4
Herstellungstechnik
RundfunkTechnik
Dramaturgie
RundfunkPropaganda
Pressepropaganda
Auswahl
Amter
| Hauptftellen
Lichtbild
Ausstellungsund Messewesen Reichsautoz. Deutschland
RednerAusbildung Programmgestaltung
Großveran staltg.u.arch. Ausgestaltg.
Stellen
Reichsring Architektur
Buchhaltung, Kasse Gauleitung
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Gaupropa gandoamt Bearbeitung derfragendes Gouringes Verbind.-Stelle
Presse-Prop.
Aktive Film Propaganda 999 Kultur
Rundfunk 3
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Hauptstellen Stellen
Kreisleitung
Kreispropagandaami
Bearbeitung derFrogendes Kreisringes
Kultur
Aktive Propaganda
Film
Rundfunk
Verbind.-Stelle 2
Hauptstellen
Stellen
Ortsgruppe
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
Ortsgruppenpropagandaamt
Kultur
Film
Rundfunk
Hauptstellen
Dem Reichspropagandaleiter unterstehen fachlich sämtliche Dienststellen der Partei und deren angeschlossene Verbände, die sich mit Propaganda befassen. Das gleiche gilt für Film und Funk Höchstzahl der zulässigen, sich fachlich unterſtehenden Dienststellen 297
Der Reichsring für nationalsozialiſtiſche Propaganda und Volksaufflärung hat die Aufgabe, die einheitliche Führung der Propaganda aller Gliederungen und angeschlossenen Verbände durch die Partei zu sichern. Dem Reichsring ist durch den jeweils zuständigen Hoheitsträger je ein Vertreter aus den Propagandastellen aller Gliederungen und Verbände zugeteilt. Dazu kommen weitere Vertreter bestimmter Dienststellen der Reichsleitung usw. Der Reichsautozug Deutschland hat die Bestimmung, alle bedeutungsvollen Kundgebungen der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände mit den nötigen modernsten technischen Hilfsmitteln zu verſorgen. Darüber hinaus wird der „ Reichsautozug Deutschland“ auch solche Kundgebungen betreuen, welche außerhalb der Partei von ſtaatspolitiſcher Bedeutung sind. Geschäftsstelle. Zur Durchführung der kassen- und verwaltungstechnischen Fragen der Reichspropagandaleitung ist dem Stabsleiter der Reichspropagandaleitung die Geſchäftsstelle verantwortlich. Hauptstelle Preſſepropaganda. Die Hauptstelle Preſſepropaganda hat die Aufgabe, die aus der allgemeinen Arbeit aller Stellen der Reichspropagandaleitung entstehenden propagandistischen Maßnahmen pressetechnisch zu bearbeiten und über die zuständigen Instanzen der nationalsozialiſtiſchen Parteipreſſe ſowie der übrigen Preſſe zuzuleiten. Hauptstelle Ausstellungs- und Meſſewesen. Aufgabe der Hauptstelle Ausstellungs- und Messewesen ist es, sämtliche Ausstellungen, an denen sich die Partei zu beteiligen beabsichtigt, in propagandistischer Hinsicht zu überwachen.
1. Amtsleitung Aktive Propaganda Die Aktive Propaganda hat die Aufgabe der organiſatoriſchen Durchführung aller anfallenden Propagandaaktionen von der Großveranſtaltung riesigsten Ausmaßes mit ihrer architektonischen Ausgestaltung bis zur Durchführung von Veranstaltungen der Ortsgruppen. Dies bedingt, daß sie die gesamte Propagandarednerorganiſation der Bewegung, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände in ſich vereinigt. Parallel zur dauernden Behandlung der tagespolitischen Fragen läuft die Durchdringung des gesamten Rednerstabes mit Informationen und die Beschickung aller Propagandisten des Reiches mit der Monatszeitschrift „ Unser Wille und Weg“. Der Rednereinsah erfordert weiter den Entwurf und Vertrieb von geeigneten Plakaten und Flugblättern wie auch die genaue Prüfung von Versammlungsberichten von seiten der Redner und der Propagandaleitungen. Ein Gesamtbild der Propaganda ergibt sich durch die statistische Bearbeitung aller Meldungen aus Kreisen und Gauen (betr. Propaganda) .
298
Hauptstelle Rednerwesen. Die Hauptstelle Rednerwesen erfaßt in der ihr unterstehenden Stelle „Rednerorganisation" sämtliche Reichs-, Gauund Kreisredner der NSDAP . sowie darüber hinaus alle Fachredner der Gliederungen und angeschlossenen Verbände. Dieser Rednerstab der Gesamtbewegung wird durch die Stelle „ Rednerinformation“ ständig mit Material versorgt, welches als das alleinige Redner- und Informationsmaterial der Partei gilt. „Die Rednervermittlung“ von Reichsrednern , Stoßtrupprednern der Reichspropagandaleitung und Anwärtern für den Stoßtrupp erfolgt durch die Stelle „ Rednervermittlung “. Die der Hauptstelle unterstellte „ Rednerschulung“ sorgt nicht nur für den Nachwuchs der politischen und Fachredner, sondern auch für die dauernde Bereicherung des Wissens aller aktiv tätigen. Redner. Hierfür ist eine besondere „ Reichsrednerschule“ eingesetzt.
Der Parteiredner 1. Reichsredner der NSDAP . 2. Reichseinsazredner der Reichspropagandaleitung 3. Gauredner i . A. der Reichspropagandaleitung. Der politische Redner hat die Aufgabe, in öffentlichen Kundgebungen und Versammlungen die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung sowie Maßnahmen der nationalsozialistischen Regierung dem deutschen Volke durch das gesprochene Wort nahezubringen. Als politische Redner werden zur Zeit nur Parteigenoſſen bestätigt, die bereits vor der Machtübernahme Mitglied der NSDAP . waren und sich damals entweder rednerisch oder als Politische Leiter oder in der SA., 44 bzw. H3. aktiv betätigten. Als Redner werden künftig nur Parteigenossen eingesetzt, die eine Prüfungszeit als Anwärter absolviert und an einem weltanschaulichen Lehrgang einer Gauschulungsburg der NSDAP . mit Erfolg teilgenommen haben . Die Parteiredner sind auf Anforderung verpflichtet, an den Schulungskursen der NSDAP . teilzunehmen.
Fachredner: Es werden geführt Reichs-, Gau- und Kreis-Fachredner. Die von den Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden der Bewegung eingesetzten Fachredner werden ebenso wie die politischen Redner von der Reichspropagandaleitung mit betreut. Dienstrang als Politische Leiter haben sie nicht. Leistung, Verdienst des einzelnen sowie Parteimitgliedschaft sind Voraussetzung der Bestätigung. 299
Ausweise: Redner erhalten seitens der Reichspropagandaleitung Tätigkeitsausweise.
entsprechende
Hauptstelle Lichtbild. Die Hauptstelle Lichtbild ist für das gesamte Lichtbildvortragswesen der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände im Reichsgebiet zuständig. Hauptstelle Großveranstaltungen und architektonische Ausgestaltung. Die in der Hauptstelle Großveranstaltungen liegende Arbeit zerfällt in zwei Aufgabenkreise, deren einer, ſofern vom zuständigen Hoheitsträger nicht der Organiſationsleiter der Partei beauftragt ist (z. B. Reichsparteitag, Gautreffen usw.) , die gesamte organisatorische Bearbeitung der Großkundgebungen, deren zweiter die architektonische Ausgestaltung ist. Sofern die Organisation der Veranstaltung der Propagandaleitung zusteht, liegen die notwendigen Aufgabengebiete, wie : Verkehrsweſen, Quartierweſen, Transportfragen, hygienische Einrichtungen, sanitäre Überwachungen (im Einvernehmen mit dem Amt für Volksgesundheit) , Verpflegung usw., in der Hand des verantwortlichen Leiters dieser Dienststelle. Das bedingt, daß derselbe sich mit allen hierfür in Frage kommenden weiteren zuständigen Stellen der Bewegung ins Einvernehmen setzen muß. Die architektonische Ausgestaltung richtet sich jeweils nach dem zur Kundgebung bestimmten Plaz und der Eigenart der Veranstaltung.
2. Amtsleitung film Die Aufgabe der Amtsleitung Film ist die regelmäßige Durchführung von Filmvorführungen , die der Volksaufklärung und Volkserziehung dienen und geeignet sind, die nationalsozialistische Weltanschauung zu vertiefen. Die Amtsleitung Film gliedert sich in Organiſation, Kaſſenführung, Herstellung und Technik, Dramaturgie, Kulturfilm, Filmpreſſebearbeitung.
3. Amtsleitung Rundfunk Die Rundfunkorganisation der NSDAP . hat eine dauernde Kontrolle des gesamten deutschen Rundfunkwesens auszuüben, um die innerorganisatorische, kulturelle, technische und wirtschaftliche Entwicklung des Rundfunkwesens nationalsozialistischen Grundsätzen zu verpflichten. Die Auswirkungen der Rundfunkpropaganda werden durch Einsatz aller technischen Möglichkeiten der Übertragung zur Zuſammenfaſſung des ge-samten Volkes an jedem Ort und Raum - ob durch Haus-, Gemeinschafts- oder Volksempfang durch die Funkwartorganisation gesichert.
300
Hauptstelle Kulturpolitiſche Rundfunkarbeit und Rundfunkorganiſation. Sende- und Empfangswesen, kulturelles Schaffen im Rundfunk, fachliches Schulungswesen, wiſſenſchaftliche Rundfunkarbeit, Jugendfunk. Organisation der Kräfte des Rundfunks (Reichsrundfunkkammer, Einzelkammern der Reichskulturkammer, Interessenverbände), Rundfunkausstellungen. Hauptstelle Rundfunktechnik. Technischer Übertragungsdienst (Lautſprecherwesen) , rundfunktechnische Schulung, Kurzwellen- und Amateursendewesen, Drahtfunk und Ultrakurzwellenwesen, technische Produktionsfragen. Hauptstelle Rundfunkpropaganda. Propagandaaktionen des Rundfunks, Hörerwerbung, Rundfunkpressewesen, politische Reichssendungen.
4. Amtsleitung kultur Die Amtsleitung Kultur hat die Aufgabe, künstlerisches Schaffen im Sinne des gestaltenden Ausdruckes der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung anzuregen, zu fördern , zu überwachen und in der Propaganda der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände einzuſeßen. Diesem Zwecke dienen u . a .: Hauptstelle Architektur. Erlaß von Richtlinien und Anordnungen über Fragen der architektonischen Gestaltung von Denkmälern und solchen Bauwerken, die der öffentlichen Tätigkeit der nationalsozialiſtiſchen Bewegung dienen.
Hauptstelle für künstlerische Formgebung. Erlaß von Richtlinien und Weisungen über alle anderen Fragen der künstlerischen Formgebung von Symbolen , Gegenständen usw., die in der öffentlichen Tätigkeit der nationalsozialistischen Bewegung Verwendung finden. Erlaß von Richtlinien und Anordnungen für die künstlerische Umrahmung von Kundgebungen und Gestaltung des Inhalts nationalſozialistischer Feiern durch den Einsatz kultureller Mittel. Hauptstelle Auswahl. Teilaufgaben auf diesem Gebiete sind : Sichtung und Auswahl musikalischer und dichterischer Werke unter dem Gesichtspunkt ihrer Verwendbarkeit bei Kundgebungen und Feiern der nationalsozialistischen Bewegung. Hauptſtelle Programmgeſtaltung. Aufstellung von Beiſpielprogrammen für Feiern der nationalsozialistischen Bewegung und für die Rahmengestaltung nationalsozialistischer Kundgebungen auf der Grundlage der in der Kampfzeit gewachsenen Gestaltungstradition. 301
Ausschaltung von ungeeigneten Gestaltungsmitteln, die von unberufener Seite in die Bewegung hineinzutragen verſucht werden. Kampf gegen den Kitsch, Wahrung nationalsozialistischer Klarheit in der Feiergeſtaltung, Verhinderung von mystischer und pseudoreligiöser Verfälschung der Weltanschauung durch gewaltsame Konstruktionen verschrobener Kultapostel. Aufgabenstellung an berufene Künstler nach den genannten Richtlinien. Geeignete Persönlichkeiten werden als ständige Mitarbeiter 3. b. V. zur Bearbeitung von Spezialgebieten vom Reichspropagandaleiter in die Amtsleitung Kultur berufen. Durchführung von praktischen Kursen für Liedpflege zur Gewinnung geeigneter Kräfte für die Gestaltungsarbeit in allen Gliederungen der Bewegung. Die von der Amtsleitung Kultur monatlich herausgegebenen „ Vorschläge zur nationalsozialiſtiſchen Feiergestaltung“ gegen den Propagandaleitern und Kulturhauptstellenleitern das für ihre Arbeit notwendige Material in die Hand. Darin sind auch Anweisungen zu einer unserer inneren Haltung entsprechenden und die Gefahr einer Verflachung ausschaltenden Durchführung von Sprechabenden, Mitgliederversammlungen , Heimabenden der HI. , Kameradschaftsabenden der SA. und 44 usw. enthalten. Die Einheit von Partei und gesetzlicher Körperschaft im Bereiche der Kultur ist durch die Verbindung der entscheidenden Ämter gesichert. Der Reichspropagandaleiter der NSDAP . ist gleichzeitig Präsident der Reichskulturkammer. Der Kulturamtsleiter der Reichspropagandaleitung ist gleichzeitig Reichskulturwalter in der Reichskulturkammer.
5. Amtsleitung Rednerausbildung Die Amtsleitung Rednerausbildung ist zuständig für die rednerische Ausbildung der Reichs- und Reichseinsatzredner, der Reichsfachredner, der Gau- und Kreisredner, der Gau- und Kreisfachredner und der Anwärter. Zur Durchführung dieser Aufgaben bedient sich das Amt einer Reichsrednerſchule, einer Fliegenden Rednerschule, der Rednerschulung in Wochenend- und Sonderlehrgängen sowie der fortlaufenden Unterrichtung und Weiterbildung der in den Gauen und Kreisen tätigen Gau- und Kreisredner durch Lehrkräfte und Referenten der Reichspropagandaleitung. Die laufende Versorgung der Redner mit schriftlichen Rednerinformationen , Sondermaterial , Broschüren usw. erfolgt durch die Reichspropagandaleitung. Die weltanschauliche und politische Schulung der zur Rednerausbildung kommenden Parteigenossen ist Aufgabe des Hauptschulungsamtes und der zuständigen Schulungsämter der NSDAP. Zum Einsatz als Propagandaredner ist demnach der erfolgreiche Besuch eines weltanschaulichen Lehrganges der Partei auf der entsprechenden Schulungsburg der NSDAP . Vorausſeßung.
302
Die weltanschauliche und politische Ausrichtung der in Wiederholungslehrgängen zusammengefaßten Redner erfolgt im Einvernehmen mit dem zuständigen Schulungsleiter.
6. Derbindungsleiter Der Verbindungsleiter hat die Aufgabe, jeden Verkehr mit den Reichsministerien, Behörden und öffentlichen Körperschaften usw. zu zentrali= fieren und den gesamten Verkehr mit diesen durchzuführen . Dadurch wird gewährleistet, daß die Richtlinien der Propaganda zur Kenntnis der betreffenden Reichsbehörden kommen. Umgekehrt bringt die Verbindungsstelle alle Aufgaben und Anordnungen , die von seiten des Reichspropa = gandaministeriums ergehen , der Reichspropagandaleitung zur Kenntnis . Um eine einheitliche Ausrichtung der Propaganda sowohl der Partei als auch des Staates zu gewährleisten , obliegt es der Verbindungsstelle, die Richtlinien der Reichspropagandaleitung den dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda untergeordneten , angeschlossenen und von ihm betreuten Körperschaften zur Kenntnis zu bringen.
Das Gaupropagandaamt Als Beauftragter des Gauleiters für das gesamte propagandistische Auftreten der nationalsozialistischen Bewegung steht der Gaupropagandaleiter dem Gaupropagandaamt vor. Zur Durchführung der für den Gau anfallenden Arbeiten unterſtehen ihm sinngemäß wie bei der Reichspropagandaleitung die Leiter :
1. der Aktiven Propaganda ,
2. des Films, 3. des Rundfunks, 4. der Kultur, 5. Verbindungsleiter. Die Aufgaben entsprechen sinngemäß denen der Reichspropagandaleitung. Die Aufgaben der Hauptstelle für die Bearbeitung aller Fragen des Gauringes für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung ist die Bearbeitung aller Fragen , die den Propagandaring betreffen. Die Leitung des Gauringes hat der Gaupropagandaleiter persönlich. Der Gaupropagandaleiter ist gleichzeitig Landeskulturwalter der Reichskulturkammer. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß der Kulturwille der nationalſozialiſtiſchen Bewegung bis in die letzten Veräſtelungen der in der Reichskulturkammer (Reichsmusikkammer, Reichskammer der bildenden
302a
Künste, Reichstheaterkammer, Reichsschrifttumskammer, Reichspreſſekammer, Reichsfilmkammer, Reichsrundfunkkammer ) zusammengefaßten geistigen Berufe hineingetragen und durchgesezt wird . Der Gaupropagandaleiter ist außerdem zumeist in Perſonalunion Leiter der Reichspropagandaämter für Volksaufklärung und Propaganda.
Das Kreispropagandaamt Der Kreispropagandaleiter ist Beauftragter des Kreisleiters für das gesamte propagandistische Auftreten der Partei innerhalb des Kreises. Ihm unterstehen die Leiter für :
1. Aktive Propaganda ,
2. Film, 3. Rundfunk,
4. Kultur, 5. Verbindungsstelle . Die Aufgaben der Hauptstelle für die Bearbeitung aller Fragen des Kreisringes für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung ist die Bearbeitung aller Fragen, die den Propagandaring betreffen. Die Leitung des Kreisringes hat der Kreispropagandaleiter persönlich. Die Verbindungsstelle hält den ständigen Konner mit den Landratsbzw. Bezirksämtern aufrecht. Die Aufgaben entsprechen sinngemäß denen des Gaupropagandaamtes (je nach Notwendigkeit).
Das Ortsgruppenpropagandaamt Dem Hoheitsträger einer Ortsgruppe untersteht verantwortlich für das gesamte propagandistische Auftreten der Bewegung der Ortsgruppenpropagandaleiter. Zur Durchführung seiner Aufgaben sind ihm Sachbearbeiter für Kultur, Film und Funk unterstellt . Alle Aufgaben der Aktiven Propaganda erledigt er direkt, wie er auch in ständiger Verbindung mit dem zuständigen Bürgermeister bzw. Gemeindevorsteher stehen muß. Darüber hinaus hält er auch die Verbindung zu den Gliederungen und angeschlossenen Verbänden aufrecht. Bei zwingenden Gründen kann der Propagandaleiter in besonders großen Ortsgruppen sich einen Politischen Leiter zur Bearbeitung von Fragen des Propagandaringes heranziehen, doch darf hierfür eine be= sondere Dienststelle nicht geschaffen werden . Die Aufgaben entsprechen sinngemäß denen des Kreispropagandaamtes (je nach Notwendigkeit) .
302b
Der Reichspressechef der NSDAP . Presseämter und Beauftragte I. Verfügung des Führers über den Dienstbereich des Reichspreſſechefs der NSDAP. In seiner Anordnung vom 28. Februar 1934 hat der Führer den Dienstbereich des Reichspressechefs der NSDAP . festgelegt. Die Anordnung des Führers hat folgenden Wortlaut : Der Reichspressechef der NSDAP . hat folgende Befugnisse : 1. Er bestimmt in meinem Auftrag die Richtlinien für die gesamte redaktionelle Arbeit innerhalb der Parteipreſſe. Er ist außerdem als mein Pressechef oberste Instanz für alle Preſſeveröffentlichungen der Partei und ihrer sämtlichen Dienststellen. 2. Die Redaktionen der Parteipresse sowie die Gaupreſſewarte der NSDAP . find in ihrer Arbeit dem Reichspressechef unterstellt . Hier steht ihm ein Einspruchsrecht in allen personellen Fragen zu . 3. Sämtliche innerhalb der Partei oder ihrer Neben- und Unterorganisationen (Politiſche Organiſation , SA. und 44 , HI. , Deutsche Arbeitsfront) bestehenden Presseabteilungen , Preſſeämter usw. ſind unbeschadet ihrer besonderen verwaltungsmäßigen Einaliederung in ihrer publizistischen Arbeit dem Reichspressechef der NSDAP . unterstellt und ihm verantwortlich. 4. Die Genehmigung von Preſſediensten und Korrespondenzen, die von einer Dienststelle der NSDAP . herausgegeben werden oder sich als nationalsozialistisch bezeichnen, fällt unter den Dienstbereich des Reichspressechefs der NSDAP. Der Reichspressechef der NSDAP . trifft alle zur Erfüllung seiner Aufgaben erforderlichen Maßnahmen.
gez . Adolf Hitler.
Berlin, den 28. Februar 1934.
II. Die Reichspressestelle der NSDAP. Dem Reichspressechef untersteht unmittelbar der Stabsleiter. Die Dienststelle des Reichspressechefs ist die Reichspressestelle der NSDAP. 303
Die Reichspressestelle der NSDAP . ist die zentrale Dienststelle für die gesamte politisch- publizistische Arbeit der Partei . Sie vertritt die Preſſeintereſſen der Reichsleitung der NSDAP . gegenüber der gesamten deutschen und ausländischen Preſſe. Sie übt allein das Recht aus, an die Presse des Reichsgebietes Richtlinien über die Behandlung von Parteiangelegenheiten auszugeben. Sie übt für alle Reichsleitungsdienststellen allein das Recht publizistischer Anweisungen an die Parteipresse aus. Sie ist für die preſſepolitische Vorbereitung, Durchführung und Auswertung aller reichswichtigen Parteiveranstaltungen zuständig. Sie versorgt die Presse des In- und Auslandes mit Informationen, Nachrichten und Ausarbeitungen über die Partei . Sie beobachtet den publizistischen Niederschlag der Parteiarbeit in der In- und Auslandspresse. Sie gibt den einzigen parteiamt= lichen Preſſedienst, die „ Nationalsozialistische Parteikorrespondenz “, heraus und zeichnet für die Bearbeitung des „ Verordnungsblattes der Reichsleitung" verantwortlich. Sie hat außerdem Einrichtungen geschaffen , die den Reichsleitern und Gauleitern der Partei zur Unterrichtung über allgemeine politische Fragen dienen. Zur Sicherung der täglichen Zuſammenarbeit leitet sie das „ Haus der NS. -Preſſe“ in Berlin und gibt einen „Sonderdienst der NS.-Presse" heraus. Zur fachlichen Schulung des pressepolitischen Apparates der Partei gibt die Reichspressestelle monatlich den ,,NS.-Preſſebrief" heraus. Zur Erfüllung dieser Aufgaben hat der Reichspressechef Dienststellen der Reichspressestelle in Berlin und München geschaffen.
III. Die unterstellten Dienſtſtellen Im einzelnen sind dem Reichspressechef fachlich unterstellt und arbeiten nach den Weisungen der Reichspreſſeſtelle der NSDAP .: 1. Die Pressereferenten der einzelnen Dienststellen der Reichsleitung. Sie nehmen im Rahmen der preſsſepolitiſchen Richtlinien der Reichspreſſestelle die Presseinteressen der Gliederungen und Ämter der Partei wahr. Ihre Unterorgane in den Gauen und Kreisen erhalten von ihnen Arbeitsanweisungen, sind aber in ihrem Gesamtverkehr mit der Presse an die Richtlinien der jeweils zuständigen Gaupreſſeämter, Kreispreſſeämter bzw. Ortsgruppenpreſſebeauftragten gebunden . 2. Die Gaupreſſeämter der NSDAP. Das Gaupreſseamt ist die zentrale Breſſedienststelle der NSDAP . für das Gaugebiet. Es vertritt die Preſſeinteressen des Gauleiters sowohl in der Presse des Gaugebietes wie gegenüber der gesamtdeutschen Presse. Alle im Gaugebiet tätigen Presseamts= leiter und Referenten der NSDAP. , ihrer Gliederungen , angeſchloſſenen Verbände und betreuten Organisationen werden von ihm fachlich ausgerichtet. Angelegenheiten der Auslandspreſſe regelt es auf dem Wege über die Reichspressestelle . (Fortsetzung Seite 306)
304
Reichspressestelle Preffeämter und Beauftragte Der Reichspressechef der NSDAP.
Pressepolitisches Amt
Pressepersonalamt Presseschulung
ParteipresseSonderdienst
Parteikorrespondenz NSK.
Verbind , z. d. Goupr.- Amt.
Verordnungsblatt derRL Personalkartei
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Gaupresseamt
Nachwuchs
NS.Gaudienst
Geschäftsführung
Parteipresse Verbindung
3
3
3
Pressebetreuung
Archiv
3 3 富 富
Kreisleiter disziplinär übergeordnet
Kreispresseamt
NS.Gaudienst
ParteipresseVerbindung
Pressebetreuung
富 富
Ortsgruppenleiter disziplinär übergeordnet
PresseAmi Dem Reichspressechef unterstehen fachlich sämtliche Dienststellen der Partei und deren angeschlossenen Verbände, die sich mit pressepolitischen Aufgaben befassen Höchstzahl der zulässigen, sich fachlich unterstehenden Dienststellen 305
Das Gaupreſſeamt ist die einzige Parteidienststelle des Gaugebietes , die zur Ausgabe von Richtlinien über die Behandlung von Parteiangelegenheiten an die Zeitungen des Gaugebietes, zur Ausgabe von Nachrichten über parteiinterne Vorgänge, zur Durchführung von Sonderveranstaltungen für Pressevertreter, zur Ausgabe von Pressediensten und zur Durchführung sonstiger preſſepolitiſcher Führungsmaßnahmen berechtigt ist. Das Gaupresseamt unterstützt außerdem die besondere Verbindung der Gauleitung zur Parteipreſſe, beobachtet die Zeitungen und Zeitschriften des Gaugebietes im Hinblick auf ihre Einstellung zu den politischen und weltanschaulichen Forderungen der Partei , betreut die Preſſe des Gaues und des Reiches durch Lieferung von Informationen , Nachrichten . Ausarbeitungen über die Parteiarbeit des Gaues, es überprüft in Zuſammenarbeit mit dem Gaupersonalamt die vom Reichsverband der deutschen Preſſe für die deutsche Schriftleiterliste vorgelegten Eintragungsvorschläge. Außerdem übt das Gaupreſſeamt auf allen Gebieten des Preſſelebens des Gaues die Parteiinitiative aus. In diesem Rahmen widmet es sich auch besonders der Nachwuchsfrage der deutschen Presse. Das Gaupresſeamt gibt regelmäßig den „ NS.-Gaudienst“ als den Pressedienst der Gauleitung heraus, es zeichnet außerdem in der Regel für die Bearbeitung aller von der Gauleitung ausgegebenen Publikationen (Verordnungsblätter , Führerblätter , Programmhefte für besondere politische Ereignisse usw. ) verantwortlich. Das Gaupreſſeamt beliefert den amtlichen Pressedienst der Partei, die „ Nationalsozialistische Parteikorrespondenz “ mit Nachrichten und Artikeln über Parteiarbeit und Parteiereignisse des Gaues. Es besitt ferner auf Grund einer bestehenden Vereinbarung zwischen der Reichspreſſeſtelle der NSDAP . und dem staatlichen Nachrichtenbüro (Deutsches Nachrichtenbüro) eine Einwirkungsmöglichkeit auf die Berichterstattung dieſes Büros über Parteiereignisse des Gaugebietes. Das Archiv des Gaupreſſeamtes gibt allen Zeitungen die Möglichkeit zu umfassender Unterrichtung über sämtliche politische, wirtschaftliche und kulturelle Aufgaben und Probleme der Parteiarbeit im Gaugebiet . Das Gaupreſſeamt gibt die Richtlinien für die tägliche Arbeit der Kreispreſſeamtsleiter und der Ortsgruppenpressebeauftragten. 3. Die Kreispreſſeämter der NSDAP. Das Kreispresseamt ist die zentrale Preſſedienststelle der NSDAP . für das Kreisgebiet. Alle im Kreisgebiet tätigen Preſſeamtsleiter und Referenten der NSDAP . , ihrer Gliederungen, angeschlossenen Verbände und betreuten Organisationen werden von ihm fachlich ausgerichtet . Den Verkehr mit der Presse des Kreisgebietes nimmt allein das Kreispresseamt für alle Kreisleitungsdienststellen wahr. Zur Ausgabe von Richtlinien an Zeitungen und Zeitschriften ist es nur dann berechtigt, wenn im Einzelfall das Gaupreſſeamt seine Zustimmung gegeben hat. Das Kreispreſſeamt beliefert den NS . - Gaudienst mit Nachrichten und Ausarbeitungen über die Parteiarbeit im Kreisgebiet. Es iſt für die 30 Die Organiſation der NSDAP ., 7. Aufl.
306
organisatorische Durchführung der lokalen Parteiberichterstattung und der Pressekastengestaltung der Ortsgruppenamtsleiter verantwortlich. Es beobachtet die Zeitungen und Zeitschriften des Kreisgebietes im Hinblic auf ihre Einstellung zu den politischen und weltanschaulichen Forderungen der Partei. Die Ergebnisse der Beobachtungen werden dem Gaupreſſeamt berichtet. Das Kreispreſſeamt kann von der Reichspreſſestelle der NSDAP . oder vom Gaupreſſeamt zu anderen aktuellen preſſepolitischen Aufgaben herangezogen werden. 4. Die Ortsgruppenpreſſebeauftragten der NSDAP., die den Dienstrang von Ortsgruppenamtsleitern inne haben, sind die für die gesamte publizistische Auswertung der Ortsgruppenarbeit verantwortlichen Politischen Leiter. In ihrer lokalen Parteiberichterstattung unterrichten sie das Gaupreſſeamt und die örtlich nächſtliegende Parteizeitung laufend über alle wichtigen Ereigniſſe und Maßnahmen der Parteiarbeit der Ortsgruppe. Sie ſind dabei in der Regel gleichzeitig die örtlichen Berichterstatter der Parteipreſſe, auch für die übrigen unpolitischen Ereignisse des Ortsgruppenbereiches . Als dem Politischen Leiter des preſſepolitiſchen Apparates der Partei, der in unmittelbarem Kontakt mit der Bevölkerung arbeitet , ergeben sich ihm eine Reihe von Aufgaben , die nur in der Ortsgruppe erfüllt werden. können : Der Ortsgruppenpressebeauftragte gestaltet den oder die Pressekästen im Ortsgruppenbereich. Es ist die Aufgabe des Ortsgruppenpreſſebeauftragten, die Zeitungswirkung in der Bevölkerung einer dauernden Prüfung zu unterziehen und seine Feststellungen dem Kreispreſſeamt mitzuteilen. Dem Reichspressechef und den entsprechenden Dienststellen in den Gau-, Kreis- und Ortsgruppenleitungen unterstehen preſſepolitisch sämtliche Stellen der Partei, Gliederungen und angeschlossenen Verbände, die sich mit pressepolitischen Aufgaben befassen. Der Ortsgruppenpresseamtsleiter nimmt auch die Aufgaben eines Schriftführers der Ortsgruppen wahr. Alle im Ortsgruppenbereich tätigen Preſſereferenten der Gliederungen, angeschlossenen Verbände und betreuten Organisationen sind dem Pressebeauftragten der Ortsgruppe fachlich verantwortlich und werden von ihm zur Mithilfe an seinen Aufgaben herangezogen . Vorbereitende Mitarbeit an der Pressenachwuchsfrage leistet der Ortsgruppenpressebeauftragte durch Heranziehung preſſeintereſſierter Hitlerjungen zur Pressekastengestaltung.
307
Der Reichsleiter für die Preſſe
Aufgabe Dem Reichsleiter für die Preſſe obliegen verlagspolitiſche Aufgaben. Er ist beauftragt, dem deutschen Volk eine Preſſe zu schaffen , die ihm verpflichtet und verantwortlich ist und die das Leben und Erleben der deutschen Volksgemeinschaft widerspiegelt. Ferner hat der Reichsleiter für die Preſſe die Aufgabe, die zur Verwirklichung der im Programm der NSDAP. unter Punkt 23 aufgestellten verlagspolitischen Forderungen nötigen Anordnungen zu treffen und ihre Durchführung zu überwachen . Letzteres gilt insbesondere für die Anordnung vom 25. April 1935 „ zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlagswesens" und über die „ Schließung von Zeitungsverlagen zwecks Beseitigung ungesunder Wett> bewerbsverhältnisse“ . Schließlich ist er beauftragt, das gesamte für die nationalsozialiſtiſche Bewegung maßgebende Schrifttum zu verlegen .
Zuständigkeit Der Reichsleiter für die Presse ist vom Führer ermächtigt, alle für die Erfüllung seiner Aufgabe erforderlichen Maßnahmen zu treffen und hat im einzelnen folgende Befugniſſe : 1. Die Anerkennung von periodischen Druckschriften als parteiamtliche Organe. 2. Die Entscheidung über die Gründung und das Erscheinen von periodischen Druckschriften, die von Parteigenossen verlegt werden, auch soweit sie nicht die Anerkennung als parteiamtliches Organ anstreben. 3. a) Erlaß allgemeiner Anordnungen für das ganze Verlagswesen an die gesamte von Parteigenossen verlegte Presse. Die Anordnungen gelten, soweit vom Reichsleiter für die Preſſe im Einzelfalle nichts anderes bestimmt wird , als Befehl . b) Die Entscheidung über alle Verlagsfragen von grundsätzlicher über den einzelnen Verlag hinausgehender Bedeutung, sofern er die Entscheidung an sich zieht. Die Verlage sind in diesen Fällen verpflichtet, diese Fragen vor der endgültigen Entscheidung dem Reichsleiter für die Preſſe vorzulegen. c) Zu jeder Zeit Einblick in alle parteiamtlichen Verlage und deren gesamte wirtschaftliche Organiſation und Leitung sowie das Recht und die Befugnis jeder Einflußnahme.
30*
308
Die Verantwortlichkeit der einzelnen Verlagsleiter für die Führung der Verlagsgeschäfte wird hierdurch nicht berührt. 4. Die Anstellung der verantwortlichen Verlagsleiter und ihrer Stellvertreter erfolgt ausschließlich durch den Reichsleiter für die Preſſe, der über Person und Vertrag zu entscheiden hat. Der Reichsleiter für die Presse entscheidet über Fortsetzung oder Auflösung der bestehenden Vertragsverhältniſſe. Der Reichsleiter für die Presse ist ferner befugt, Kommissare für die Verlagsleitung einzusetzen, deren Weisungen von der Verlagsleitung und dem gesamten Verlage zu befolgen sind . Das Recht, Kommiſſare über die Verlagsleitung einzusehen, ſteht nur dem Reichsleiter zu .
Unterstellung Dem Reichsleiter für die Presse sind unterstellt : 1. Das Verwaltungsamt des Reichsleiters für die Breffe. Das Verwaltungsamt betreut und überprüft die einzelnen Gauverlage, in denen in allen Gauen die vom Reichsleiter für die Presse als Parteiorgane anerkannten Gauzeitungen und andere Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und sonstige Verlagsobjekte herausgegeben werden. und alle sonstigen dem Reichsleiter für die Preſſe unterstellten Verlage in den Gauen. Die Gauverlagsleiter und Hauptschriftleiter sind Politische Leiter im Stabe des Gauleiters und als solche somit dem Gauleiter diszipli när unterstellt. In fachlicher Hinsicht sind die Gauverlagsleiter und Hauptschriftleiter ausschließlich dem Reichsleiter für die Presse unterstellt. Hierdurch wird die pressepolitische Verantwortung der Hauptschriftleiter gegenüber dem Reichspressechef der NSDAP . nicht berührt. Soweit in den Gauen neben dem Gauverlag selbständige , auf einzelne Kreisgebiete begrenzte Verlage bestehen, gilt das für die Gauverlage Gesagte entsprechend für Verlagsleiter und Hauptschriftleiter der Kreisverlage. 2. Der Zentralverlag der NSDAP. mit seinen über das ganze Reich verbreiteten Organen der Bewegung : Völkischer Beobachter, Der Angriff, Illustrierter Beobachter, Das Schwarze Korps, Der Arbeitsmann , Der NSKK. -Mann , Die Post, Die Bewegung, NS .-Monatshefte, Aufklärungs- und Rednerinformationsmaterial, Deutsche Wissenschaft , Erziehung und Volksbildung, Deutsche Presse, Deutsche Agrarpolitik, Der Vierjahresplan , Wille und Macht, Das junge Deutschland , Junge Welt, Der Pimpf, Die Kunst im Deutschen Reich, Münchener Moſaik , Die NS .- Gemeinde, Kriegssonderdienst der NSK. „ Die Innere Front ", NS. -Preſſebrief, NS. -Volksdienst, Die neue Gemeinschaft, Das Parteiarchiv, Verordnungsblatt der Reichs-
309
leitung der NSDAP., Parole der Woche, Der Parteirichter, Der SA.Führer, Führen und Erziehen , Weltanschauung und Schule , Weltkampf, Deutsche Dramaturgie, Die wirtschaftspolitische Parole, Wochenspruch der NSDAP . und andere Zeitschriften. Die Verlagsleiter und Hauptschriftleiter des Zentralverlages find Politische Leiter im Stabe des Reichsleiters für die Presse . Sie sind in fachlicher Hinsicht ausschließlich dem Reichsleiter für die Preſſe unterstellt. Hierdurch wird die pressepolitische Verantwortung der Hauptschriftleiter gegenüber dem Reichspreſſechef nicht berührt. Der Zentralverlag ist weiterhin der zuständige Verlag für das gesamte Schrifttum der Bewegung, er bedient sich zur Durchführung seiner Aufgaben einer Reihe ihm direkt angeschlossener Verlage. Der Reichsleiter für die Presse ist gleichzeitig Präsident der Reichspressekammer. In den nachfolgenden Organisationen der Reichspreſſekammer, die keine Dienststellen der Partei sind, ist der Reichsleiter für die Presse durch einen Beauftragten, der die Überwachung oder die Verbindung zu diesen Organisationen zu leiten hat, vertreten :
Reichsverband der Reichsverband der deutschen Zeitungsverleger deutschen Zeitschriften-Verleger - Fachgruppe der Studenten-Zeitschriften und Fachgruppe Jugend-Presse im RdZV . — Reichsverband Fachverband der der Deutschen Korrespondenz- und Nachrichtenbüros Reichsverband der Deutschen Presse - ReichsverRundfunk-Presse band Deutscher Pressestenographen - Fachschaft der Verlagsangestellten Fachschaft der katholisch-kirchlichen Preſſe — Reichsverband der evanVerband Deutscher Zeitungs- und Zeitschriftengelischen Presse Reichsverband für den werbenden Zeitschriftenhandel Grossisten Fachschaft des Deutschen Zeitungs- und Zeitschriften- Einzelhandels Reichsverband der Reichsverband Deutscher Bahnhofsbuchhändler Deutschen Lesezirkelbesizer. Weiterhin hat der Reichsleiter für die Preſſe Verbindungsmänner und Beauftragte in der Gruppe Buchhandel der Reichsschrifttumskammer, im Börsenverein der Deutschen Buchhändler und im Werberat der Deutschen Wirtschaft.
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Außenpolitiſches Amt der NSDAP .
Das Außenpolitische Amt der NSDAP . hat die Aufgabe, 1. die außenpolitische Lage vom Standpunkt der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung aus zu beobachten und daraus erwachsende Aufgaben zu verfolgen und zu verwirklichen ; 2. die außenpolitischen Ziele und Bestrebungen des nationalsozialiſtischen Staates in alle Dienſtſtellen und Gliederungen der Partei hineinzutragen ; 3. dem Ausland, insbesondere den Ausländern, die Deutschland besuchen, oder sich als Pressevertreter in Deutschland aufhalten, Aufklärung über Wesen und Ziele des Nationalsozialismus zu geben, um so das Verständnis der anderen Völker für die Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes zu wecken. Dem Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP . steht ein Stabsleiter zur Seite , dem die Geschäftsverteilung innerhalb der gesamten Dienststelle und die Sicherstellung eines einheitlichen Zusammenwirkens der Arbeitsgebiete des Außenpolitischen Amtes obliegt. Auf Grund besonderer Weiſung gibt er im Auftrag des Leiters des Außenpolitischen Amtes oder in dessen Vertretung Arbeitsanweisungen an die Leiter der Arbeitsgebiete des Außenpolitischen Amtes. Der Stabsleiter vertritt den Leiter des Außenpolitischen Amtes sowohl im inneren Dienstverkehr als auch bei Veranstaltungen und Empfängen. Die Dienstgeschäfte des Adjutanten werden in Personalunion vom Adjutanten des Beauftragten des Führers wahrgenommen. Ihm obliegt zwecks reibungsloser Abwicklung im besonderen die Vorbereitung der persön= lichen und dienstlichen Angelegenheiten des Reichsleiters mit allen Parteiund Staatsdienststellen, privaten Kreisen und Personen . Im Zentralamt (in Perſonalunion mit dem Zentralamt der Diensts stelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP.) werden alle Fragen der politiſchen Geſchäftsführung zwecks Unterſtügung des Stabsleiters und Organisations- und Personalangelegenheiten der Politischen Leiter des Außenpolitischen Amtes bearbeitet. Zur Erledigung und Durchführung seiner Aufgaben bedient sich der Leiter des Außenpolitischen Amtes folgender Arbeitsgebiete :
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I. Länder-Referate :
1. Often 2. Südosten 3. Vorderasien 4. Ferner Osten 5. Norden 6. Westen 7. Südwesten 8. Britisches Imperium, Großbritannien und Freistaat Eire 9. Übersee.
II. Außenwirtschaft.
III. Presse. IV. Sonderaufgaben . V. Zwiſchenstaatliche Kulturbeziehungen. VI. Außenpolitisches Schulungshaus Die Aufgabe des Außenpolitischen Schulungshauses der NSDAP. ist es, jene geistige und weltanschauliche Ausrichtung zu sichern, welche die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei als Trägerin des Staates von jedem fordern muß , der sich als Berufsziel die Auslandsarbeit gewählt hat . Das Außenpolitiſche Schulungshaus vermittelt nicht nur das Wissen . über die politischen Kräfte der Welt, sondern schafft auch die Voraussetzung für den politischen Einsatz.
VII. Verwaltung Die Verwaltung erledigt die Verwaltungsgeschäfte sowohl der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . als auch des Außenpolitischen Amtes der NSDAP .
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Außenpolitisches Amt der NSDAP . Reichsleiter
Außenpolit. Amt
Ad jutant
Zentralamt
1000
Stabsleiter
Osten
Außenwirtschaft
Presse
Außenpolitisch. Schulungshaus
Verwaltung
Südosten
Vorderasien
Ferner Osten
Norden
Westen
Südwesten
Brit. Imperium Großbr., Eire
Übersee
Sonderaufgaben 311
Zwischenstaatl. Kulturbeziehgn.
Der Beauftragte des Führers für die Überwachung der geſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP , Auf Grund des vom Führer erteilten Auftrages ist die Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . zuständig. Ziel der Arbeit ist die einheitliche Ausrichtung der weltanschaulichen Haltung der Partei, aller Gliederungen und angeschlossenen Verbände. Das Aufgabengebiet umfaßt die gesamte weltanschauliche Ausrichtung, ferner die gesamte Überwachung der eigentlichen praktischen Schulung und Erziehung. Als für die weltanschauliche Ausrichtung wesentlich werden die geistig-kulturellen Gebiete in die Tätigkeit des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP. ebenso einbezogen wie wiſſenſchaftliche Fragen, soweit diese mit dem Aufgabengebiet im Zusammenhang stehen. Der Organisationsplan der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . sieht folgende Arbeitsgebiete vor : 1. Der Stabsleiter gibt im Auftrage des Reichsleiters und in deſſen Vertretung Anweisungen an die Leiter der Dienststellen. Er vertritt auf Weisung des Beauftragten des Führers diesen innerhalb der Dienststelle, bei Veranstaltungen, insbesondere bei Verhandlungen mit anderen Dienststellen. Im übrigen obliegt dem Stabsleiter die Geschäftsverteilung innerhalb der Gesamtdienststelle und die Sicherstellung eines einheitlichen Zusammenwirkens der Ämter. 2. Das Zentralamt bearbeitet die Fragen der allgemeinen Geschäfts . führung und Organisation . Es unterstützt insbesondere den Stabsleiter bei Regelung des internen Dienstverkehrs . (Bearbeitung der Personalangelegenheiten der Politischen Leiter innerhalb der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP. ) 3. Das Arbeitsgebiet Lehrplanung bearbeitet die Planung und Herausgabe von Schulungsrichtlinien an die gesamte Partei , ihre Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, insbesondere obliegt ihm die Vorbereitung und Bearbeitung der in der Schulung der gesamten Bewegung zur Anwendung kommenden Lehrpläne und des Lehrstoffes , ſowie die Vorbereitung und Bearbeitung neuer Lehrmittel auf dem Gebiet der weltanschaulichen Schulung . Führung einer Personalkartei der in der Schulungsarbeit der Gesamtbewegung verantwortlich 312
tätigen Mitarbeiter. Bearbeitung und Auswertung der von den Gauschulungsleitern und anderen Dienststellen zugehenden weltanschaulichen Berichte. 4. Die Arbeitsgebiete II und III bearbeiten Spezialgebiete, deren beſondere Bedeutung aus dem Auftrag des Führers sich ergibt. 5. Im Arbeitsgebiet Schrifttumspflege erfolgt im Rahmen des dem Be-
auftragten des Führers für die Überwachung der geſamten geiſtigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . erteilten Auftrages die Überprüfung und Wertung des gesamten Schrifttums auf seine Verwendung in der Erziehungsarbeit der Bewegung sowie in Zuſammenarbeit mit den einzelnen Ämtern der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP ., insbesondere aber mit dem Arbeitsgebiet Lehrplanung die Auswahl und katalogmäßige Zusammenstellung des für die Schulung der Bewegung besonders geeigneten Schrifttums sowie deren Förderung und Herausstellung. Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums wird von der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . betreut. 6. Das Arbeitsgebiet Wissenschaft hat die Aufgabe der Beobachtung . Beurteilung und Förderung des wissenschaftlichen Lebens auf den deutschen Hochschulen und außerhalb derselben vom Standort der nationalsozialistischen Weltanschauung aus. Beobachtung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, sowie Beratung beim Einsatz von Wissenschaftlern. 7. Das Arbeitsgebiet Vorgeschichte befaßt sich mit der Forschung und Untersuchung zur deutschen Vor- und Frühgeschichte, wiſſenſchaftlicher Auswertung der Untersuchungen, sowie Planung und Durchführung von Ausgrabungen, Veranstaltung von Schulungslehrgängen und Vorträgen sowie Veröffentlichung der gesammelten Erkenntniſſe über die deutsche Vorzeit in volkstümlichen und wiſſenſchaftlichen Verlautbarungen. Der Reichsbund für Deutsche Vorgeschichte wird von der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP. betreut. 8. Dem Arbeitsgebiet „Kunstpflege" obliegt die Wertung und Förde rung der für die nationalsozialistische Erziehungsarbeit und Schulungsarbeit erforderlichen und als positiv erkannten kulturellen Güter und Institutionen sowie Abwehr aller Versuche, die kulturellen Verfallserscheinungen und die hierfür wirksam gewesenen Kräfte wieder zur Geltung zu bringen . Nutzbarmachung der erarbeiteten Ergebniſſe auf dem Gebiet des Theaters, der Musik, der Bildenden Kunst und der allgemeinen Kunstpflege (Durchführung von richtungweiſenden
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Ausstellungen) für die Erziehung der NSDAP., insbesondere des Werkes „Kraft durch Freude". Das Arbeitsgebiet untergliedert sich in die Dienststellen „ Theater", „Dramaturgisches Büro“, „Muſik“, ,,Bildende Kunst“ und „ Kulturpolitisches Archiv“.
9. Das Arbeitsgebiet Bresse hat die Aufgabe, im Rahmen des Aufgabengebietes des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . die Verbindung zur deutschen Presse wahrzunehmen. 10. Die Verwaltung bearbeitet die Verwaltungsgeschäfte sowohl der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . als auch des Außenpolitischen Amtes der NSDAP. Dem Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . unterstehen unmittelbar : 1. Die Reichsarbeitsgemeinschaft für die Schulung der gesamten Bewegung. Die Reichsarbeitsgemeinschaft ist aus dem Bedürfnis des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . entstanden, den von den Reichsleitern bzw. Führern der Gliederungen mit der Schulungsarbeit betreuten Mitarbeitern unmittelbar Richtlinien für die grundsätzliche Haltung in der Schulung geben zu können. Da die Arbeitsgemeinschaft sich aus den Vertretern aller Gliederungen und angeschlossenen Verbände zuſammenſeßt, iſt die Gewähr für eine einheitliche Ausrichtung der gesamten Bewegung gegeben. Die Sigung der Arbeitsgemeinſchaft ermöglicht es, die in der praktischen Schulungsarbeit auftretenden Einzelfragen zu behandeln , deren allgemein gültige und grundsätzliche Beantwortung alsdann durch den Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geiſtigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . erfolgt. Aus der Arbeit heraus hat sich die Notwendigkeit zur Errichtung von Gauarbeitsgemeinschaften für die Schulung der gesamten Bewegung ergeben. Leiter einer jeden Gauarbeitsgemeinschaft ist der Gauſchulungsleiter in seiner Eigenschaft als Gauvertreter des Beauftrag= ten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP . Die Zusammensetzung der Gauarbeitsgemeinschaft entspricht der der Reichsarbeitsgemeinschaft. 2. Die Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Volkskunde, die sich mit der systematischen Bearbeitung aller volkskundlichen Fragen befaßt.
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III. Kreisämter für das Landvolk : Die Aufgaben und Arbeiten der Kreisämter sind in dem für das Reichsamt bzw. für die Gauämter festgelegten Sinne im Einvernehmen mit dem Kreisleiter --- durchzuführen.
IV. Ortsgruppenämter für das Landvolk : Die Organisation des Reichsamtes erstreckt sich arbeitsmäßig über die Gau- und Kreisämter bis zu den Ortsgruppen . Dort sind die Arbeiten sinngemäß nach Weisungen der Kreis- bzw. der Gauämter im Einvernehmen mit dem Ortsgruppenleiter durchzuführen.
Amt für Forstwirtſchaft
Das Amt für Forstwirtschaft ist eine selbständige Dienststelle der Reichsleitung . In den Gauen und Kreisen der NSDAP . werden die entsprechenden Dienststellen, die im Aufgabenbereich des zuständigen landwirtschaftlichen Fachberaters arbeiten, fachlich ausgerichtet.
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Hauptamt
und Ämter für Volkstumsfragen
Verfügung des Führers über die Errichtung des Hauptamtes für Volkstumsfragen bei der Reichsleitung und von Ämtern für Volkstumsfragen in den Gauen und Kreiſen der NSDAP. 1. Ich habe mit meinem Erlaß vom 7. 10. 1939 den Reichsführer 44 Heinrich Himmler als Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums und damit als meinen verantwortlichen Sachbearbeiter für alle Volkstumsfragen eingesetzt. Gemäß Anordnung A 7/41 vom 26. 2. 1941 ist der Reichsführer 44 Heinrich Himmler als Beauftragter der NSDAP . für alle Volkstumsfragen, auch deren verantwortlicher Sachbearbeiter. 2. Die Bearbeitung aller einschlägigen Fragen wird zwecks Vereinfachung fünftig in einem Hauptamt der Reichsleitung zusammengefaßt. 3. Soweit vorhanden, sind bei den Gauleitungen und Kreisleitungen die bisherigen Grenzlandämter in die Ämter für Volkstumsfragen einzugliedern. 4. Die Verbandarbeit des Volkstumsverbandes wird durch den Beauftragten der NSDAP ., Reichsführer 44 Himmler, geführt. 5. Die Durchführungsbestimmungen zu dieser Verfügung erläßt der Beauftragte der NSDAP. für alle Volkstumsfragen im Einvernehmen mit dem Leiter der Partei-Kanzlei , dem Reichsschahmeister und Reichsorganiſationsleiter.
Führerhauptquartier, den 12. März 1942
gez.: Adolf Hitler 317/318
Aufbau: Das Hauptamt für Volkstumsfragen bei der Reichsleitung der NSDAP . gliedert sich in 1 Zentralamt und 4 Hauptstellen. Das Zentralamt wird vom Stabsleiter geführt . Es ist zuständig für folgende Aufgaben : Personal, Organisation, Schulung in Volkstumsfragen ; ferner ist ihm die Preſſezensurſtelle für Volkstumsfragen eingegliedert. Die Hauptstellen bearbeiten 1. Volkstumsarbeit zur Festigung des deutschen Volkstums, 2. Deutschtum und Fremdvolkgruppen, 3. Rassenfragen in der Volkstumsarbeit, 4. Siedlungsplanung zur Feſtigung des Deutſchtums. Bei den Gau- und Kreisleitungen sind entsprechend den sachlichen Notwendigkeiten Hauptämter bzw. Ämter für Volkstumsfragen vorgesehen. Die Anzahl der Hauptstellen richtet sich nach den gaugebietsweise verschieden anfallenden Arbeiten . Für die Volkstumsarbeit im Bereich der Ortsgruppen werden Ortsbeauftragte für Volkstumsfragen bestellt. Soweit der Gauverband des VDA. nicht von dem Leiter des Gau (haupt)= amtes für Volkstumsfragen geführt wird , tritt der Gauverbandsleiter zu dem Gau (haupt) amt.
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NS.-Rechtswahrerbund
Der NS.-Rechtswahrerbund e. V. (NSRB . ) iſt ein der NSDAP. angeschlossener Verband. Der Leiter des NS.Rechtswahrerbundes untersteht unmittelbar dem Führer, in dessen Auftrag der Leiter der Partei-Kanzlei die Dienstaufsicht führt.
1. Mitgliedschaft : Die Mitglieder des NS .-Rechtswahrerbundes sind die Angehörigen aller mit dem Recht verwurzelten Berufe. Im NS. -Rechtswahrerbund sind die deutschen Rechtswahrer in acht Fachgruppen zusammengefaßt : 1. Richter und Staatsanwälte, 2. Rechtsanwälte,
3. Notare, 4. Rechtspfleger, 5. Hochschullehrer ( jur.) , 6. Rechtswahrer der Verwaltung, 7. Wirtschaftsrechtswahrer, 8. Junge Rechtswahrer. 2. Aufgaben : Der NS .-Rechtswahrerbund ist für die Durchführung der politiſch-weltanschaulichen Ausrichtung aller Rechtswahrer im Sinne des Nationalsozialismus verantwortlich. Er kämpft um die Verwirklichung des natio= nalsozialistischen Programms auf dem Gesamtgebiet des deutschen Rechts, insbesondere um die Wiedererweckung und Neugestaltung des deutschen Rechts als Mittel zur Sicherung des nationalſozialiſtiſchen Staates, Kultur- und Wirtschaftslebens . Er hat also eine doppelte Aufgabe : Menschenführung und rechtspolitische Betreuung. Die in den NS.- Rechtswahrerbund seitens der Partei abgestellten Politischen Leiter der NSDAP . werden unmittelbar durch das zuständige Schulungsamt der NSDAP . weltanschaulich- politisch betreut und geschult. Die weltanschaulich-politische Ausrichtung innerhalb des NS . -Rechtswahrerbundes erstreckt sich auf alle Walter und Mitglieder des NS.Rechtswahrerbundes ; sie beschränkt sich also nicht auf die Walter innerhalb des NS.-Rechtswahrerbundes. Sie wird im Einvernehmen mit dem jeweils zuständigen Schulungsamt der NSDAP . durchgeführt, welches die notwendigen Schulungsreferenten der NSDAP . abstellt. 31 Die Organiſation der NSDAP . , 7. Aufl.
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Die Schulungsabteilungen im NS.-Rechtswahrerbund befassen sich mit der fachlichen Schulung der Walter des NS. -Rechtswahrerbundes auf weltanschaulicher Grundlage. Die fachliche Schulung wird vom zuständigen Schulungsamt der NSDAP . überwacht . 3. Gebietliche Organiſation, Unterſtellungsverhältnis, Zuständigkeit : a) Gau : Der gebietliche Arbeitsbereich einer Gaugeschäftsstelle des NSRB . deat sich mit demjenigen eines Gaues der NSDAP . Der Gauführer des NSRB . untersteht disziplinär dem Gauleiter, die fachliche Ausrichtung erhält er von der Reichsgeschäftsstelle des NSRB . Er ist dem Gauleiter gegenüber politisch verantwortlich für alle den NSRB . betreffenden Fragen im gesamten Gaugebiet.
b) Kreis : Der Leiter der Kreisgeschäftsstelle vertritt den NSRB . gegenüber dem Hoheitsträger für das gesamte Kreisgebiet, unabhängig von der Anzahl der im Kreis vorhandenen Mitglieder des NSRB . c) Kreisgruppe : Eine Kreisgruppe des NSRB . wird dann gebildet, wenn innerhalb des Gebietes eines Kreises der NSDAP . mindestens 30 Mitglieder des NSRB. vorhanden sind .
d) Kreisabschnitt : Eine Kreisgruppe kann sich in Kreisabschnitte unterteilen, wenn deren Mitgliederanzahl mindestens acht Mitglieder des NSRB . beträgt. Diese Mindestzahl gilt im allgemeinen nur für rein ländliche Kreise mit verhältnismäßig wenig Mitgliedern des NSRB. Der Arbeitsbereich eines Kreisabschnittes muß sich mit demjenigen einer oder mehrerer Parteiortsgruppen decken. Ein Kreisabschnitt wird ferner dann gebildet, wenn die in einem Kreis der NSDAP. vorhandenen Mitglieder des NSRB . nicht ausreichen, eine Kreisgruppe zu bilden. In diesem Falle vertritt der NSRB. -Kreisabschnittsführer den NSRB . für das gesamte Kreisgebiet. Entsprechend der in einem Kreis der NSDAP . vorhandenen Mitglieder des NSRB . ist der Leiter der Kreisgeschäftsstelle des NSRB . in Personalunion entweder 1. NSRB .-Kreisgruppenführer (bei mehr als 30 Mitgliedern) . Es besteht also innerhalb eines Kreises (sofern mehr als 30 Mitglieder vorhanden sind) jeweils nur eine Kreisgruppe. Ist die Unterteilung in Kreisabschnitte zweckmäßig, bilden diese zuſammen die Kreisgruppe ;
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oder
2. NSRB.-Kreisabschnittsführer, wenn weniger als 30 Mitglie= der des NSRB. vorhanden sind. Der Kreisabschnitt kann entweder a) eine Unterteilung der Kreisgruppe ſein, oder b) er ist selbständig als Zusammenfassung der Mitglieder innerhalb des Kreises. Sofern der Kreisabschnitt auf Grund erhöhter Mitgliederanzahl eine Unterteilung der Kreisgruppe darſtellt, führt der NSRB .-Kreisgruppenführer selbst den Kreisabschnitt am Siz der Kreisleitung. Weitere vom Kreisleiter zu ernennende NSRB . - Abschnittsführer unterstehen ihm disziplinär.
4. Dienststellung und Dienstrang regeln sich nach den bestehenden Personalbeſtimmungen. 5. Dienstschilder : Bestimmungen siehe Seite 39.
31*
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Kolonialpolitisches Amt
Für die Behandlung aller kolonialpolitiſchen und kolonialwirtſchaftlichen Fragen innerhalb der nationalsozialiſtiſchen Bewegung und ihrer Presse gibt lediglich das Kolonialpolitische Amt Richtlinien und Weisungen (siehe Punkt 2 der Anordnung 17/34, Folge 71). Das Kolonialpolitische Amt wird als Dienststelle nur in der Reichsleitung der NSDAP . geführt.
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Die Nationalsozialistische Reichstagsfraktion
Aufgaben Wie die NSDAP . den politischen Willen des deutschen Volkes verkörpert und gestaltet, so ist es Aufgabe der Nationalsozialistischen Reichstagsfraktion, den politischen Willen der Volksvertretung (des Reichstages) zu formen und zu verkörpern. Durch die Reichstagsfraktion ſoll gewährleistet werden, daß der Reichstag sich stets ausschließlich von dem Gesamtinteresse der Nation leiten läßt, sich keinen Sonderinteressen dienstbar macht, und der nationalsozialiſtiſchen Staatsführung verantwortungsbewußte und disziplinierte Gefolgschaft leistet. Die Fraktion übermittelt die ihr aus dem Volke zugehenden Anträge und Anregungen den jeweils zuständigen Partei- und Staatsstellen . Die Leitung der Fraktion liegt in Händen des Fraktionsführers, der die Fraktion vertritt und für die Fraktionsdisziplan verantwortlich ist . Er hat auch darüber zu wachen, daß die Mitglieder der Fraktion sich in ihrer geſamten Lebensführung der Ehre, Mitglieder des Reichstags und der Fraktion zu sein, würdig erweisen, und bei Verfehlungen die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Nach dem § 35 des Reichswahlgesetes in der Fassung des Gesetzes vom 3. Juli 1934 (RGBI . I Seite 530 ) hat der Fraktionsführer die Befugnis, Reichstagsmitglieder mit der Wirkung aus der Fraktion auszuschließen, daß sie zugleich den Siz im Reichstag verlieren. Das gleiche Gesez gibt dem Fraktionsführer die Befugnis, bei Ausscheiden eines Mitgliedes aus dem Reichstag (Tod, Mandatsverzicht, Ausschluß ) aus der Zahl der bei der letzten Reichstagswahl auf den amtlichen Wahlvorschlägen benannten und bisher noch nicht in den Reichstag eingerückten Bewerber den Ersahmann zu bestimmen. Der Fraktionsführer kann kraft der Fraktionsdisziplin einem Abgeordneten die Ausübung des Mandates bis auf weiteres unterſagen (z. B. wenn ein Parteigerichtsverfahren gegen den Abgeordneten schwebt) . Dem Fraktionsführer liegt die Begutachtung von Anträgen auf Aufhebung der Immunität von Abgeordneten ob . Er trifft ſeine Entscheidungen, soweit erforderlich, im Einvernehmen mit den sonstigen Parteistellen (z . B. Leiter der Partei -Kanzlei , Oberstes Parteigericht) und Staatsstellen (z . B. wenn der Abgeordnete zugleich ein öffentliches Amt bekleidet) . Bei Tagungen des Reichstags ist der Fraktionsführer zuständig für Einbringung von Anträgen .
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Organisation Fraktion und Fraktionsführer. Die Reichstagsfraktion besteht aus den Mitgliedern und den Gäſten. An der Spitze der Fraktion steht der Fraktionsführer. Ihm unterstehen als ehrenamtliche Politische Leiter unmittelbar : 1. Der Fraktionsgeschäftsführer, 2. der Leiter des Fraktionsbüros (stellv . Fraktionsgeschäftsführer) , 3. der Preſſereferent der Fraktion, 4. der Persönliche Referent des Fraktionsführers.
Unterstellungen, Aufgaben und Zuständigkeiten
1. Der Fraktionsführer Dem Frationsführer obliegt die politische Führung der in der Reichstagsfraktion ( als Mitglieder oder Gäſte) zuſammengeschlossenen Abgeordneten des Deutschen Reichstages bei ihrer Abgeordnetentätigkeit ; die Einbringung von Fraktionsanträgen (z . B. Entschließungen, Ge= sehentwürfen) bei Reichstagsſißungen ; die Ergänzung des Mitgliederbestandes des Reichstages bei Ausscheiden von Abgeordneten durch Bestimmung des Erſahmannes ; die Wahrung der Fraktionsdisziplin (Ausschluß von Abgeordneten aus der Fraktion und damit aus dem Reichstag, insbesondere bei sich ergebender Unwürdigkeit) , vorläufige Untersagung der Abgeordnetentätigkeit bei schwebenden Verfahren ; die Stellungnahme zu Anträgen auf Genehmigung der Strafverfolgung von Abgeordneten ; die Entscheidung über Eintritt von Abgeordneten in Aufsichtsräte wirtschaftlicher Unternehmungen ; bei Neuwahlen des Reichstages Aufstellung der Bewerberliste und Verteilung der nach dem Wahlergebnis verfügbaren Size ; die Behandlung von Eingaben, die aus dem Volke heraus an die Fraktion gerichtet werden ; und endlich die Ausübung der Dienstzucht über alle Mitarbeiter. 2. Der Fraktionsgefchäftsführer Unterstüßung des Fraktionsführers in seinem gesamten Aufgabenfreis , insbesondere Bearbeitung der Personalangelegenheiten der Abgeordneten ; Sorge für ordnungsgemäße Erledigung aller dem Fraktionsbüro ob-
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liegenden Geschäfte ( Schriftverkehr, Buch- und Kaſſenführung , Sammlung der Reichstagsdrucksachen, Aktenführung uſw. ) im Auftrage des Fraktionsführers. 3. Der Leiter des Fraktionsbüros (stellv . Fraktionsgeschäftsführer) Der Leiter des Fraktionsbüros unterstützt den Fraktionsgeschäftsführer nach dessen Weiſungen und nimmt, falls der Fraktionsgeschäftsführer verhindert ist, deſſen Vertretung wahr ; Besorgung der Buchhaltungs- und Kaſſengeſchäfte der Fraktion, Sammlung der Reichstagsdrucksachen und sonstigen für die Fraktionsarbeit wichtigen Unterlagen ; Erledigung aller ſonſtigen anfallenden politisch- organiſatoriſchen Aufgaben, die nicht unmittelbar in das Aufgabengebiet der übrigen Dienststellen des Fraktionsführers fallen. 4. Der Preſſereferent der Fraktion Der Preſſereferent der Fraktion bearbeitet die Presseangelegenheiten der Fraktion und die des Fraktionsführers . 5. Der Persönliche Referent des Fraktionsführers Der Persönliche Referent des Fraktionsführers bearbeitet die an den Fraktionsführer persönlich gerichteten Eingaben, soweit die Bearbeitung nicht in die beſondere Zuständigkeit eines anderen Mitarbeiters der Fraktion fällt.
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Raffenpolitiſches Amt der NSDAP. und Beauftragte
Aufgaben und Zuständigkeiten Die Gesamtaufgaben und Zuständigkeiten des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP. ergeben sich aus dem Auftrag, der dem Leiter des Amtes mit Verfügung vom 17. November 1933 wie folgt übertragen worden ist : 1. Aufgabe des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP . ist die Vereinheitlichung und Überwachung der gesamten Schulungs- und Propagandaarbeit auf dem Gebiete der Bevölkerungs- und Raſſenpolitik. 2. Das Raſſenpolitiſche Amt ist allein befugt, über Fragen der Rassenund Bevölkerungspolitik Maßnahmen der Schulung und Propaganda zu treffen sowie Preſſeverlautbarungen vorzunehmen. Verlautbarungen auf rassen- bzw. bevölkerungspolitischem Gebiet bedürfen demnach in jedem Falle der Genehmigung durch das Raſſenpolitische Amt der NSDAP . 3. Das Raſſenpolitische Amt der NSDAP . bearbeitet seitens der NSDAP . - in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden alle Maßnahmen, die das Gebiet der Bevölkerungs- und Raſſenpolitik be= treffen. Das Rassenpolitische Amt in der Reichsleitung der NSDAP . ist dementsprechend laufend an den gesetzgeberischen Maßnahmen des Staates auf diesem Gebiete beteiligt.
Unterstellung
A. Reichsleitung Der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes in der Reichsleitung der NSDAP . iſt dem Führer unterſtellt.
B. Gauleitung Der Leiter des Rassenpolitischen Amtes in der Gauleitung der NSDAP . untersteht disziplinär dem Gauleiter, zu deſſen Stabe er gehört. Seine fachliche Ausrichtung erhält er vom Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes in der Reichsleitung der NSDAP .
C. Kreisleitung Der Kreisbeauftragte für Raſſenpolitik der NSDAP . unterſteht disziplinär dem Kreisleiter, zu dessen Stabe er gehört. Seine fachliche Ausrichtung erhält er vom Leiter des Rassenpolitischen Amtes in der Gauleitung der NSDAP .
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Organiſation
A. Reichsleitung Dem Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes in der Reichsleitung der NSDAP . find folgende Hauptstellen unterstellt, die sich, je nach dem Umfang der anfallenden Arbeiten, in mehrere Stellen gliedern :
1. Hauptstelle Geschäftsführung : Ihr obliegt die Erledigung und Durchführung aller geſchäfts- und verwaltungsmäßigen Arbeiten, einschließlich der personellen und finanziellen Aufgaben , ferner der Vertrieb der im Rassenpolitischen Amt erscheinenden Broschüren , Schriften , Wandschmuckbilder, Filmbänder und Filme. 2. Hauptstelle Schulung : Sie bearbeitet alle Maßnahmen der theoretischen und praktiſchen Schulung auf raſſenpolitiſchem Gebiet sowie die Durchführung von Schulungsveranstaltungen in der Reichsschule. 3. Hauptstelle Propaganda : Ihr obliegt die Lenkung aller rassen- und bevölkerungspolitischen Propagandamaßnahmen einschl. Bild und Film. 4. Hauptstelle Ausland: Sie bearbeitet alle Fragen der Bevölkerungs- und Raſſenpolitik, die über die Grenze des Reiches hinausgehen. 5. Hauptstelle Beratungsstelle : Sie erledigt alle rassen- und bevölkerungspolitischen Rechtsfragen im Rahmen der Richtlinien des Reichsarbeitskreises der Rechtsstellen der NSDAP . und arbeitet an gesetzgeberischen Maßnahmen mit. 6. Hauptstelle Praktische Bevölkerungspolitik: Sie ist zuständig für die Bearbeitung aller Fragen, die mit der Förderung erbtüchtiger, kinderreicher Familien und mit der Förderung des Kinderreichtums an sich zusammenhängen . 7. Hauptstelle Presse : Ihre Aufgabe ist die Lenkung aller Veröffentlichungen, die auf rassen- und bevölkerungspolitischem Gebiet erscheinen , insbesondere Mitarbeit an der Zeitſchrift „ Neues Volk“ . 8. Hauptstelle Wissenschaft: Sie bearbeitet und prüft alle rassenwissenschaftlichen Forschungsergebnisse hinsichtlich ihrer weltanschaulich-politischen Grundlage sowie ihrer Nutzbarmachung für praktische Bevölkerungspolitik, Schulung und Propaganda .
9. Hauptstelle Frauen- und Mädelarbeit : Sie betreibt die Ausrichtung aller Frauen und Mädels im Sinne
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einer nationalsozialiſtiſchen Raſſenpolitik. Die Hauptstelle wird in der Regel von einer Sachbearbeiterin geleitet, die zugleich in Personalunion Sachbearbeiterin für Rassenpolitik in der NS.-Frauenſchaft und in dieſer Eigenſchaft die Verbindung zwischen dem Raſſenpolitischen Amt der NSDAP . und der deutschen Frauenorganisation aufrecht hält.
B. Gauleitung Das Rassenpolitische Amt in der Gauleitung der NSDAP . gliedert sich in die Hauptstellen 1. Geschäftsführung, 2. Schulung, 3. Propaganda,
4. Praktische Bevölkerungspolitik, 5. Preſſe , 6. Frauen und Mädelarbeit.
Den Hauptstellen „ Schulung “, „ Propaganda“ und „ Praktische Bevöl kerungspolitik“ sind je nach Umfang ihrer Arbeiten Stellen zugeteilt. Die Aufgaben der Hauptstellen des Rassenpolitischen Amtes in der Gauleitung der NSDAP . stimmen sinngemäß mit den Aufgaben der entsprechenden Hauptstellen im Rassenpolitischen Amt der Reichsleitung der NSDAP . überein.
C. Kreisleitung Dem Kreisbeauftragten für Rassenpolitik der NSDAP . sind zur Erledigung seiner Aufgaben die Hauptstellen 4. Preſſe, 1. Schulung, 5. Frauen und Mädelarbeit 2. Propaganda , 3. Praktische Bevölkerungspolitik, zugeteilt. Die Aufgaben dieser Hauptstellen stimmen sinngemäß mit denen der gleichnamigen Hauptstellen im Rassenpolitischen Amt der Gauleitung der NSDAP . überein. Einrichtungen a) Vertriebsstelle „ Neues Volk" des Raſſenpolitischen Amtes der NSDAP . (Werbung für die Monatsschrift " Neues Volk", Blätter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP .. Vertrieb von Aufflärungsmaterial — Schriften , Ausstellungen , Bildern und Filmen —— über Fragen der Bevölkerungs- und Raſſenpolitik) , b) Filmstelle in Verbindung mit der NSDAP .
Reichspropagandaleitung der
Betreute Organiſation Das Rassenpolitische Amt der NSDAP . betreut den Reichsbund Deutsche Familie, Kampfbund für den Kinderreichtum der Erbtüchtigen e. V. als eine von der NSDAP . betreute Organisation. (Fortsetzung übernächste Seite)
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Raſſenpolitisches Amt der NSDAP. und RDF. / Amt für Sippenforschung Reichsleitung
Reichsleitung betreute Organisation
Rassenpolitisch.Amt Reichsstelle Verbindung Amt für zur Sippenforsch Sippenforsch
Reichsbd. Deutsche Familie
Schulung
Propaganda
Ausland
Beratungsstelle
Praktische Bevölkerungspolitik
Schriftenvertrieb
Reichsschule
Bild
Rassenpolitik Ausl.-Korresp.
Ref.f.Rossenpolit.Gesetzgebg.
KinderreichenBetreuung
Kassenführung u. Buchhaltung
Mitarbeiterkortei
Film
Volksdeutsch.. Referat
Rassenpol Prkt. Rechtsreferat
Presse
Berichtswesen
Wissenschaft
Ref.f. Juden- u. Mischlingsrecht
Nochwuchspflege Wohnung Siedlungu.
Informationsdienst
Frauen- u. Mädelarbeit
Familienlasten ausgleich
Lektorat
Pressearchiv
Rossenpolit. Schriftumsstell
1000
Geschäftsführung
hauptstellen
Gauleitung
Gauleiter disziplinär übergeordnet betreute Organisation
Rassenpolitisch.Amt
Landesverbanddes RDF
Proktische Bevölkerungs politik
Schulung
Propaganda
Nachwuchspflege
Mitarbeit.-Kort. Berichtswesen
Bild,Film, Ausstellungswesen
Geschäftsführung
Presse
Hauptstellen
Frauen- u. Mädelarbeit
Kinderreichenbetreuung u. Wohnung Siedlung u. Bevöl Rassenkerungspolit Auskunftstelle
Kreisleitung
Kreisleiter disziplinär übergeordnet betreute Organisation
Kreisbeauftr.f. Rossenpolitik
Kreisverband des RDF. Praktische Bevölkerungspolitik
Frauen- u. Mädelarbeit
Schulung
Propaganda
Presse
Kreisabschnitt des RDF.
Das Rassenpolitische Amt ist rür sämtliche Dienststellen der Partei und deren angeschlossenen Verbände zuständig, die sich mit rassenpolitischen Fragen befassen. Höchstzahl der zulässigen, sich fachlich unterstehenden Dienststellen
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Reichsbund Deutsche Familie Kampfbund RDF für den Kinderreichtum der Erbtüchtigen e. V.
Der Reichsbund Deutsche Familie, Kampfbund für den Kinderreichtum der Erbtüchtigen e. V. (RDF. ) ist eine von der NSDAP . betreute Organisation. Die Betreuung wird vom Rassenpolitischen Amt der NSDAP . durchgeführt. 1. Mitgliedschaft Mitglieder des Reichsbundes Deutsche Familie sind ordentliche Mitglieder, außerordentliche Mitglieder und Ehrenmitglieder. a) Ordentliche Mitglieder : Väter oder Mütter erbtüchtiger, geordneter, kinderreicher und kinderfroher Familien deutschen und artverwandten Blutes mit mindestens 4 (Witwen mit 3) ehelichen Kindern deutschen oder artverwandten Blutes können ordentliche Mitglieder werden. Diese Väter und Mütter gelten als Vertreter ihrer Familien. b) Außerordentliche Mitglieder: Männer und Frauen mit weniger als 4 ehelichen Kindern können, sofern sie den übrigen Voraussetzungen für die ordentliche Mitgliedschaft entsprechen und sich in ihrer grundsätzlichen Auffassung und Lebensführung zu den Zielen des RDF. vorbehaltlos bekennen, außerordentliche Mitglieder werden . c) Ehrenmitglieder : Mitglieder des DRF. ( ordentliche und außerordentliche) können durch den Reichsbundesleiter zu Ehrenmitgliedern ernannt werden, wenn sie sich um den RDF. und seine Bestrebungen besonders verdient gemacht haben.
über die Aufnahme oder Ablehnung des außerordentlichen Mitgliedes entscheidet der Reichsbundesleiter. d) Förderer: Förderer kann jede natürliche oder juristische Person werden, die die Ziele des RDF. unterstüßt, an ihrer Erreichung mitarbeitet und mindestens den jeweilig festgesetzten einmaligen oder laufenden Beitrag entrichtet. Förderer sind nicht Mitglieder.
333
Der Austritt eines Mitgliedes aus dem RDF. kann nur zum Schluſſe eines Kalenderjahres erfolgen und muß mindestens ein Vierteljahr vorher erklärt werden. Der Reichsbundesleiter ist jedoch befugt, einen früheren Austritt zu genehmigen. Ein Mitglied kann aus dem RDF. ausgeschlossen werden, wenn es den im § 5a und b genannten Voraussetzungen bezüglich der Mitgliedschaft nicht entspricht, wenn es gegen Grundsäße der nationalsozialistischen Weltanschauung oder gegen Zweck und Aufgaben des RDF. gröblich verstößt oder seine Mitgliedschaft das Ansehen des RDF. beeinträchtigt. Das Ausschlußverfahren regelt der Bundesleiter. Mit der Beendigung der Mitgliedschaft erlöschen alle Rechte und Pflichten des Mitgliedes.
2. Aufgaben Der Reichsbund Deutsche Familie hat den Zweck, den Kinderreichtum zur selbstverständlichen Lebensform der erbtüchtigen deutschen Familien zu machen. Der RDF. gewährt seinen Mitgliedern keinerlei materielle Leiſtungen. 3. Gebietliche Organiſation —- Unterstellungsverhältnis. Die Unterteilung des RDF. bestimmt der Reichsbundesleiter unter Anlehnung an die entsprechende gebietliche Organisation der NSDAP . in Verwaltungsstellen der Gaue, Kreise und Ortsgruppen . An der Spitze des RDF. steht der Reichsbundesleiter. Er wird im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminister ernannt und abberufen. Die Leiter der Verwaltungsstellen werden vom Reichsbundesleiter bestellt und abberufen . Sie führen ihre Arbeit gemäß dem Auftrage des Reichsbundesleiters durch und verwalten das Vermögen des Reichsbundes treuhänderisch nach seiner besonderen Weisung .
333a
Amt für Sippenforschung (Am 15. Oktober 1934 durch Verfügung Nr. 49/34 Verordnungsblatt der Reichsleitung 4. Ihrg. S. 203 gegründet.) 1. Aufgaben und Zuständigkeit:
Das Amt für Sippenforschung iſt zuständig : a) im Parteigerichtsverfahren für die Entscheidung über die Frage, ob jemand deutscher Herkunft und frei von jüdischem Blutseinschlag im Sinne der Aufnahmebedingungen der NSDAP . ist oder nicht (Abgabe sachverständiger Beurteilung) . Auf Grund dieser Feststellungen entscheiden dann die Parteigerichte, welche Folgerungen hieraus zu ziehen sind (Sazungen der NSDAP . für den Handgebrauch der Parteigerichte in der Fassung vom 1. 1. 1934, Anm. 2 zu § 3) : b) für die Abgabe von Unbedenklichkeitsbescheinigungen für Politiſche Leiter beim Abstammungsnachweis gegenüber den Parteidienststellen ; c) für Ausstellung von Bescheinigungen über die deutsche Herkunft, nach denen die Antragsteller deutscher Herkunft und frei von jüdischem und farbigem Blutseinschlag im Sinne der Aufnahmebedingungen der NSDAP . find. 2. Gliederung und Einordnung: Der Leiter des Amtes für Sippenforschung gehört der Parteikanzlei an. Er ist zugleich Leiter der Reichsstelle für Sippenforschung bei dem Reichsund Preußischen Ministerium des Innern, von der aus auch die Bearbeitung der Abstammungsſachen für die Partei ausgeführt wird . Die Gliederung der Reichsstelle für Sippenforschung ist folgende : Unterabteilungen : 1. Forschungsabteilung A (Vorbereitung der Gutachten über blutsmäßige Abstammung) , 2. Forschungsabteilung B ( Einleitung raſſen- und erbbiologiſcher Hilfsgutachten, Einbürgerungen, Miſchlinge) , 3. Schriftdenkmalsschutz, 4. Vorbereitung der Sippenamtsgeſeßgebung,
5. Kartei der Fremdstämmigen,
334
6. Ahnenstammkartei, 7. Bücherei, 8. Bildstelle, 9. Haushalt, Kaſſe, Perſonal, 10. Registratur, Kanzlei usw. Die besonderen Aufgaben der Reichsstelle sind durch die Vorschriften verschiedener Gesetze bestimmt (Reichsbeamtengesek, Reichserbhofgesetz, Aufnahmebedingungen der NSDAP . , Reichsbürgergesetz u . a. ) und bestehen in der Feststellung der Blutsreinheit im arischen Sinne, der Sicherung der für den Abstammungsnachweis wichtigsten Quellen durch photographische Vervielfältigung der gefährdeten Kirchenbücher und in der Mitarbeit am Schriftdenkmalsschuß. Durch Bearbeitung der gegebenen Personenstandsurkunden ( Standesamtsregister, Kirchenbücher, Einwohnerverzeichnisse, Bürgerbücher, Gerichtsakten usw.) vermag sie außerdem familienkundliche Zusammenhänge aufzuweisen. Im übrigen obliegt ihr die Weckung und Pflege des Verständniſſes der Bevölkerung für die Bedeutung des Familien- und Sippenzusammenhangs im Aufbau des deutschen Volkes.
335
Gau- und Kreiswirtschaftsberater Der Gauwirtschaftsberater ist Berater des Gauleiters in allen Wirtschaftsfragen. Äußerungen anderer Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und der angeschlossenen Verbände in grundsätzlich wirtschaftlichen Fragen bedürfen, soweit sie nicht parteiinternen Charakter tragen, seines Einvernehmens. Der Gauwirtschaftsberater hat die politische Führungsaufgabe, die Wirtschaft seines Gaues nach den Grundsägen nationalsozialistischer Weltanschauung auszurichten und die vom Gauleiter und seinen beauftragten Stellen vorzunehmende Erziehung der einzelnen Volksgenossen im Hinblick auf eine gemeinschaftsverbundene Haltung in ihrer wirtschaftlichen Betätigung zu unterſtüken.
Gauleiter disziplinär übergeordnet
Gauwirtschaftsberater Geschäftsführer
Sachbearbeiter für Wirtschaftsfragen
Hauptbearbeiter
Bearbeiterf.wirtschaftspol. Presse u. Propaganda
Die Bearbeiter
Bearbeit.f.wirtschaftsp. Schulungs-u.Vortragswesen
Berichterstatter
u. Arbeitsgemeinschaften
Kreisleiter disziplinär übergeordnet Kreiswirtschaftsberater Geschäftsstellenleiter
Bearbeiter
Ortliche Vertrauensmänner bei bes. Notwendigkeit
336
HO
Die Bearbeiter u. Arbeitsgemeinschaften
Er hat mit allen staatlichen, auf wirtſchaftlichem Gebiet tätigen Stellen und der Deutschen Arbeitsfront sowie mit den Organsationen der wirtschaftlichen Selbstverwaltung und des Reichsnährstandes des Gaues Verbindung zu halten. Der Gauwirtschaftsberater untersteht politisch und disziplinär dem Gauleiter. Allgemeine Richtlinien und Arbeitsanweisungen für ſein Aufgabengebiet erhält er von der Parteikanzlei . Seine Berufung und Abberufung erfolgt durch den Gauleiter. Sie bedarf der Zustimmung der Parteikanzlei. Zum Stab des Gauwirtschaftsberaters gehören Vertrauensmänner, die er im Einverständnis mit dem Gauleiter zu Mitarbeitern beruft. Ihm sachlich nachgeordnet sind die Kreiswirtschaftsberater die zum Stab des Kreisleiters gehören. Ihre Berufung und Abberufung erfolgt mit Genehmigung des Gauleiters im Einvernehmen mit dem Gauwirtschaftsberater durch den Kreisleiter. Auch die Kreiswirtschaftsberater können im Einverständnis mit ihrem Kreisleiter und dem Gauwirtschaftsberater sachverständige Mitarbeiter berufen.
32 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
336 a
Parteiamtliche Prüfungskommiſſion
zum Schutze des NS.-Schrifttums
Die Parteiamtliche Prüfungskommiſſion zum Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums wurde am 16. 4. 1934 errichtet. In ihr besigt die Partei die Stelle, mit der sie auf dem Gebiet der geistigen Auseinanderſeßung ihre Hoheitsrechte wahrt .
Aufgabe: Es ist die Aufgabe der Prüfungskommiſſion, das nationalſozialiſtiſche Schrifttum vor Mißbrauch, Verfälschung und dem Versuch der Zersehung zu schützen. Sie verhindert damit, daß sich Bestrebungen in das nationalsozialistische Schriftgut einschleichen, die mit ihm nicht zu vereinbaren sind. Im besonderen ist es Aufgabe der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion, festzustellen, ob eine Schrift zum nationalsozialistischen Schrifttum gerechnet werden kann oder nicht. In dieser Arbeit faßt sie die Schrifttumsarbeit aller Dienststellen der Bewegung, ihrer Gliederungen und der ihr angeschlossenen Verbände, die für deren besondere Aufgaben notwendig sind , zuſammen. Diese Zusammenfassung geschieht unter Berücksichtigung der vollen politischen Verantwortung, die die vom Führer mit der Gestaltung eines politischen Aufgabenbereiches betrauten Parteigenossen haben. Alle Reichsleiter, die innerhalb ihres Arbeitsbereiches einen eigenen groken Schrifttumsbereich befizen, sind Mitglieder der Parteiamtlichen Prüfunaskommission und haben dadurch die Möglichkeit der unmittelbaren Einwirkung auf die schrifttumspolitische Gesamtarbeit der Partei. Alle Gutachten, die der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zur Verfügung gestellt werden , find parteiintern und der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ebenso parteiintern ist die Arbeit der Lektoren der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion , die diese neben den von den Reichsleitern und den obengenannten Hauptämtern und Ämtern der Partei benannten Lektoren zur Durchführung ihrer Arbeiten besißt und in einem selbständigen Lektorat zusammengefaßt hat. Nach der Verfügung vom 16. April 1934 gilt die Arbeit an den Aufgaben der Parteiamtlichen Prüfungskommission als wichtiger Parteidienst und wird dementsprechend behandelt. Das Aufgabengebiet der Parteiamtlichen Prüfungskommission beschränkt sich nicht auf eine Schrifttumsqruppe, sondern umfaßt das Gebiet des Schrifttums über seine ganze Breite hinweg. Dementsprechend gliedert sich auch der Arbeitsvorgang in der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion auf nach den Bereichen Buch, Zeitschrift und Zeitung. Als diesen Haupt-
337
bereichen hat sich eine Reihe wichtiger Sonderbereiche als mehr oder weniger selbständige Arbeitsgebiete ausgegliedert. Es sind das insbesondere die Bearbeitung der Reden, das wissenschaftliche Buch, das Schulbuch, die wissenschaftliche Zeitschrift und der Kalender als ein Sonderfall des Zeitschriftenwesens. Insbesondere das Aufgabengebiet des deutschen Kalenders ist ein in sich abgeschlossenes, selbständiges und umfangreiches geworden, was allein schon zahlenmäßig seinen Ausdruck darin findet, daß das deutsche Kalenderſchrifttum jährlich in einer Auflage von über 20 Millionen Stück im deutschen Volke verbreitet wird und in ſeinen einzelnen Arten des Heimatkalenders, des Erbauungskalenders und politischen Kalenders wohl das meistgelesenste Schrifttum unseres Volkes darstellt und dadurch auch eine ganz besonders hohe erziehungs- und kulturpolitische Bedeutung besigt. Das Verhältnis der Verleger zur Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion hat in besonderen Richtlinien seine Ordnung gefunden und ist unabhängig von den ständischen Bereichen, in die der Verleger und der am Schrifttum schaffende Mensch ſonſt eingegliedert ist. Die Parteiamtliche Prüfungskommiſſion ſteht damit auf ihrem Arbeitsgebiet selbständig und unabhängig neben den für die Betreuung der staatlichen Aufgaben vorhandenen Stellen. Die Parteiamtliche Prüfungskommiſſion zum Schuße des nationalſozialistischen Schrifttums vertritt die Partei in allen schrifttumspolitiſchen Fragen dem Staat gegenüber. Sie steht deshalb in einer engen Arbeitsverbindung mit den ſchrifttumspolitischen Bereichen des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda und Präsidenten der Reichskulturkammer und des Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Zwischen der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion und dem Reichserziehungsministerium ist ein besonderes Arbeitsabkommen vereinbart, nach dem ein Arbeitskreis geschaffen ist, der alle schrifttumspolitiſchen Fragen, die dieses Ministerium und die Partei gemeinſam berühren , zuständig bearbeitet. Die Leitung dieses Arbeitskreises liegt beim Stabsleiter und Vertreter des Vorsitzenden der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion.
NS. - Bibliographie Der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion angeſchloſſen iſt die Nationalſozialiſtiſche Bibliographie. Die Nationalsozialiſtiſche Bibliographie entsteht durch die folgerichtige Auswertung und Fortführung der Arbeiten der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zum Schuße des nationalſozialistischen Schrifttums. Sie stellt eine Gemeinschaftsarbeit der NSDAP . dar. Ihre Vollständigkeit wird durch Zusammenfaſſung der zuständigen Schrifttumsstellen der Partei und des Reiches in einem Arbeitskreis erreicht. Der Arbeitskreis wird durch den Vorſizenden der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schuße des NS. - Schrifttums geleitet.
32.
337a
Parteiamtliche Prüfungskommiffion zum Schutze des NS. - Schrifttums Reichsleiter Vorsitzender der parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums
Stellv.Vorsitzender der parteiamtl. Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums u. Stabsleiter
Schriftumspolit.Bereich d. Reichsmin.f. Volksaufkl. u. Prop.u.Pros.d.Reichskultk.
NSB.-Arbeitskreis
Arbeitskreis m.d.Reichs- u. Preuß. Minist.f.Wissensch. Erziehung u.Volksbildung
Hauptverwaltg. und Geschäftsführg.
Buch
Zeitschrift
Zeitung
Rede
Nationalsoz. Bibliographie
Die NS .-Bibliographie besteht den Arbeitsbereichen der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion entsprechend aus vier Teilen : dem Buch-, Zeitschriften-, Zeitungs- und Redenteil. Dazu kommt der in unmittelbarer Zusammenarbeit mit dem Beauftragten des Führers für die Durchführung des Vierjahresplanes bearbeitete Sonderteil, der das Schrifttum zum Vierjahresplan umfaßt.
338
Hauptarchio der NSDAP .
Im Hauptarchiv werden alle den Geschichtsschreiber intereſſierenden Dokumente, Druckschriften , Berichte, Photos usw. gesammelt, gesichtet und wissenschaftlich bearbeitet.
Im einzelnen gliedert sich das Hauptarchiv in folgende Abteilungen :
A. Geschichtliches Archiv Das Geschichtliche Archiv bearbeitet den hiſtoriſchen Stoff der NSDAP ., ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände : Vorläufer — Gründung - Frühzeit - Kampsphasen - Symbole ; Zusammenstellung der gesamten Parteigeschichte. Ferner : Fragen des Judentums, der Freimaurerei, des politiſchen Katholizismus und des Raſſenwesens vom geſchichtlichen Standpunkt.
B. Zeitungs- und Zeitschriftenarchiv Sammlung von Zeitungen und Zeitschriften aller früheren Parteien und Organiſationen und der NS .-Preſſe ( beſonders der Preſſe der Kampfzeit) . Angegliedert iſt das Archiv des Reichspreſſechefs. - Mit dem Archiv ist ein Auskunftsdienst für alle Parteistellen verbunden .
C. Bücherei Die Bücherei ſammelt das gesamte NS .- Schrifttum, die Literatur des Marrismus, der Gewerkschaften und anderer Organisationen des früheren Systems. Die Bücherei ist für den Dienstgebrauch aller Parteistellen beſtimmt.
D. Auslandsdeutschtum Sammlung aller das Auslandsdeutschtum und die nationalsozialistische Bewegung im Ausland betreffenden Vorgänge .
E. Abteilung für Kulturgeschichte und Kulturpolitik Bearbeitung von hiſtoriſch einwandfreiem Bild- und Textmaterial für kulturelle Zwecke der Partei und für Propagandazwecke, karteiliche Erfassung aller Gebiete werktätigen Schaffens unter besonderer Berücksichtigung des nordisch-indogermanischen Kulturkreises . 339
Hauptarchiv der NSDAP. Reichsleitung Hauptarchiv der NSDAP.
Zentral- Kartei Auskunftsdienst
Partei- und geschichtl. Archiv
Reichspresse- u. Auslandspresse Archiv
Kultur, Politik u. Geschichte
Foto-Abteilung
Ehrenbuch Alte Garde
Zeitschriften- u. Zeitungs-Archiv
ZentralMagazin
Bildstelle
Plakat-Wesen
Büchereien
Sammlungen
Film-, Schallplatten-Archiv
Gauleiter disziplinär übergeordnet
GauArchive nur bei Vorhandensein
F. Sammlungen Sammlung von Bildern, Urkunden usw. berühmter Männer der Partei und der Gefallenen der Bewegung, Aufbewahrung von Erinnerungsstücken der Parteien und Verbände des früheren Systems sowie von Sprechplatten politischer Größen. Plakatwesen. G. Photolaboratorium und Bildstelle Technische Bearbeitung aller bildlichen Darstellungen. Anfertigung von Aufnahmen bei Parteiveranstaltungen. Karteiliche Erfassung des Bildermaterials. H. Sonstige Archive und Unterlagen Das Hauptarchiv übernimmt Archive und Attenbestände von ausge= schiedenen Dienststellen der Partei und Gliederungen (z. B. Wehrpolitisches Amt) .
Gau-Archive der NSDAP. Die Gauarchive dienen dem gleichen Zweck wie das Hauptarchiv ; sie sind insbesondere für das geschichtliche und Aktenmaterial in den Kreisen und Ortsgruppen aufnahmeberechtigt. Alle Parteidienststellen, Gliederungen und angeschlossenen Verbände Find gehalten, das für Verwertung im Hauptarchiv geeignete Material an dieses abzuliefern.
340
NS.- Reichsbund für Leibesübungen
Der Führer und Reichskanzler hat am 21. Dezember 1938 folgendes verfügt : Artikel I Dem Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen (NSRL .) obliegt die Leibeserziehung des Deutschen Volkes, soweit diese nicht durch den Staat oder durch die Partei, ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbände durchgeführt wird. Artikel II Der NSRL. ist eine von der NSDAP . betreute Organisation . An seiner Spite steht der Reichssportführer.
Artikel III Deutsche Gemeinschaften, die zur Pflege der Leibesübungen oder zur Durchführung sportlicher Wettkämpfe gebildet werden, gehören dem NSRL. an. Artikel IV Die Durchführung des schließlich dem NSRL.
internationalen
Sportverkehrs
obliegt aus-
Artikel V Der vorstehende Erlaß gilt nicht für den Wehrsport, den Kraftfahrſport, den Luftsport und den Pferdesport.
Artikel VI Der Reichssportführer erläßt die zur Durchführung dieses Erlaſſes erforderlichen Bestimmungen . Berlin, den 21. Dezember 1938 . Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler.
Der Stellvertreter des Führers * Rudolf Heß. Der Reichsminister des Innern Frid. Siehe Verfügung des Führers Seite 151. 340a
A. Mitgliedschaft zum NSRL. Mitglied des NSRL. kann nur werden, wer einer Sportgemeinschaft im Sinne des Artikels III des Erlasses des Führers und Reichskanzlers über den NSRL. vom 21. Dezember 1938 angehört. Einzelmitgliedschaft 1 im NSRL. ist nicht möglich. B. Gebietliche Gliederung des NSRL. Der NS.-Reichsbund für Leibesübungen richtet sich in seinem gebietlichen Aufbau nach den Gauen und Kreisen der NSDAP . Der NSRL. gliedert sich daher in : a) Sportbereiche, b) Sportgaue,
sie umfassen das Gebiet mehrerer Gaue der NSDAP . sie umfassen das Gebiet eines Gaues der NSDAP .
c) Sportbezirke,
sie umfassen das Gebiet mehrerer Kreise der NSDAP .
d) Sportkreise,
sie umfassen NSDAP .
das
Gebiet
eines Kreiſes
der
e) Ortssportgemeinschaften, sie umfassen alle am gleichen Ort bestehenden und anerkannten sportlichen Gemeinschaften, die zur Pflege der Leibesübungen oder zur Durchführung sportlicher Wettkämpfe gebildet sind . C. Personalangelegenheiten 1. Berufung und Abberufung der Bereichs-, Gau-, Bezirks-, Ortssportgemeinschafts- und Vereinsführer des NSRL.
Kreis-,
a) Sportbereichsführer des NSRL. Die Berufung oder Abberufung des Bereichsführers des NSRL. erfolgt durch den Reichssportführer im Einvernehmen mit dem für den Sitz des Bereichsführers zuständigen Gauleiter der NSDAP . b) Sport-Gauführer des NSRL. Die Berufung oder Abberufung des Gauführers des NSRL. erfolgt durch den Reichssportführer im Einvernehmen mit dem zuständigen Gauleiter der NSDAP . c) Sport-Bezirksführer des NSRL. Die Berufung oder Abberufung des Bezirksführers des NSRL. erfolgt durch den Gauführer des NSRL . im Einvernehmen mit dem für den Sitz des Bezirksführers des NSRL . zuständigen Kreisleiter der NSDAP . 340b
d) Sport-Kreisführer des NSRL. Die Berufung oder Abberufung des Kreisführers des NSRL. erfolgt durch den Gauführer des NSRL. im Einvernehmen mit dem zuständigen Kreisleiter der NSDAP . e) Orts-Sportgemeinschaftsführer und Vereinsführer des NSRL. Die Berufung oder Abberufung des Orts - Sportgemeinſchaftsführers und des Vereinsführers des NSRL. erfolgt durch den Kreisführer des NSRL. im Einvernehmen mit dem zuständigen Kreisleiter der NSDAP . 2. Berufung weiterer Amtsträger des NSRL. Die Berufung oder Abberufung der Amtsträger in der Reichsführung des NSRL., der Mitarbeiter der Bereichs-, Gau-, Bezirks- und Kreisführer des NSRL. erfolgt durch die zuständige Dienſtſtelle des NSRL. im Einvernehmen mit dem jeweils zuständigen Hoheitsträger der NSDAP .
D. Schulung 1. Weltanschaulich-politiſche Schulung der Führerschaft des NSRL. Die weltanschaulich-politische Schulung und Ausrichtung der Führerschaft des NSRL. erfolgt ausschließlich durch das Hauptschulungsamt der NSDAP . und die ihm unterstellten Gau- und Kreisschulungsämter. a) Die weltanschaulich-politiſche Schulung der Reichsführung des NSRL. ist Aufgabe des Hauptſchulungsamtes der Partei. b) Die weltanschaulich-politiſche Schulung der Sportgauführung des NSRL. geschieht durch die Gauſchulungsämter der NSDAP . c) Die weltanschaulich-politiſche Schulung der Sportkreisführung des NSRL. geschieht durch die Kreisschulungsämter der NSDAP . d) Die weltanschaulich- politiſche Schulung der Führerschaften in den Vereinen und sonstigen Gemeinschaften des NSRL . erfolgt im Rahmen der laufenden Ortsgruppenschulung. Die Führerschaft nimmt an der weltanschaulich-politischen Schulung der jeweils für ihren Wohnsitz zuständigen Ortsgruppe der NSDAP . teil . 2. Ausrichtung der Mitglieder des NSRL. Innerhalb des NSRL. wird eine besondere weltanschaulich-politische Schulung nicht betrieben. Die Ausrichtung der Mitglieder des NSRL. erfolgt durch die Vereinsdietwarte im Rahmen der Richtlinien vom 8. November 1937.
340c
Die Parteigerichte der NSDAP .
Verfügung des Führers V 22/42 Ich verfüge : 1. Die Parteigerichte ſind Organe der politiſchen Führung. Nicht formalrechtliche Anschauungen, sondern die politischen Notwendigkeiten der Bewegung sollen Ausgangspunkt ihres Handelns ſein. 2. Die zuständigen Hoheitsträger ordnen die Durchführung eines Parteigerichtsverfahrens an; beim Obersten Parteigericht nimmt dieſe Aufgabe in meinem Auftrage der Leiter meiner Partei-Kanzlei wahr. 3. Beschlüsse der Parteigerichte bedürfen der Beſtätigung durch den zuständigen Hoheitsträger. Die Bestätigung der Beschlüsse des Obersten Parteigerichts obliegt in meinem Namen dem Leiter meiner ParteiKanzlei. 4. Die Hoheitsträger und der Leiter meiner Partei-Kanzlei sind berechtigt, einstweilige Verfügungen zu erlaſſen. 5. Meine Verfügung V 17/42 vom 18. 10. 1942 wird hierdurch nicht berührt. 6. Die Neufassung der Richtlinien für die Parteigerichte vom 17. 2. 1934 erfolgt durch den Vorsitzenden des Obersten Parteigerichts im Einvernehmen mit dem Leiter meiner Partei -Kanzlei. Führerhauptquartier, den 21. November 1942.
gez. Adolf Hitler.
Verfügung des Führers V 17/42 Ich verfüge : Als mein Generalbevollmächtigter in allen vermögensrechtlichen Angelegenheiten der Partei und ihrer Gliederungen ist der Reichsschatmeister allein zuständig für die Veranlassung von Parteigerichtsverfahren und die Erstattung von Strafanzeigen im Falle finanzieller Verfehlungen zum Schaden des Parteivermögens.
341
Die Verfügung gilt finngemäß auch für die angeschlossenen Verbände der NSDAP . und des WHW., sobald die Eingliederung ihrer Reviſionsabteilungen in das Reichsreviſions- und Reichsrechnungsamt des Reichsschazmeisters erfolgt ist. Führerhauptquartier, den 18. Oktober 1942.
gez. Adolf Hitler
Richtlinien für die Parteigerichte
I. Zweck und Grundlagen der Parteigerichtsbarkeit 1. Nach dem Willen des Führers sind die Parteigerichte ein Mittel der politischen Führung zur Sauberhaltung und inneren Festigung der Bewegung. 2. Die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung und die politiſchen Ziele der Bewegung sind für ſie oberstes Gesez und Grundlage ihrer Rechtsfindung. 3. Eine gesunde, politische vernünftige Denkungsweise bildet die Voraussehung ihrer Tätigkeit.
II . Aufgaben der Parteigerichte 1. Wer seine Pflichten als Parteigenosse verlegt hat, kann durch den Hoheitsträger vor dem Parteigericht zur Rechenschaft gezogen werden. Der Weg des parteigerichtlichen Strafverfahrens soll jedoch erst beschritten werden, wenn der Hoheitsträger disziplinäre Maßnahmen nicht mehr für ausreichend ansieht. 2. Persönliche Zwistigkeiten unter Parteigenossen werden von den Parteigerichten geschlichtet, wenn der Hoheitsträger dies für erforderlich hält . Die Anrufung der öffentlichen Gerichte (Privatklage) ist erst zulässig, wenn das Parteigericht die Genehmigung hierzu erteilt hat. 3. Wer sich in seiner Ehre als Parteigenosse angegriffen fühlt, kann beim zuständigen Hoheitsträger zum Schuße seiner Ehre ein Parteigerichtsverfahren gegen sich selbst beantragen.
III.
Aufbau der Parteigerichte
• Parteigerichte beſtehen a) bei den Kreisleitungen ; b) bei den Gauleitungen ; c) bei der Ortsgruppe Braunes Haus ; d) bei der Reichsleitung. 342
Oberstes Parteigericht
Reichsleitung Oberstes Parteigericht
Zentralamt 1. Kammer
II.Kammer
Z Kammer PersonalAbteilung SchulungsAbteilung Zentral- jede Kammer ist jeweils nur für eine best. Anzahl Gaugerichte zuständig Abteilung Abt. f. RasseundFreimaurerfragen Gauleiter Gauleitung
Gaugericht
Kammer
Kammer
Kammer
Kammer
jede Kammer ist jeweils nur für eine best. Anzahl Kreisgerichte zuständig.
Kreisleitung
Kreisleiter
Kreisgericht
Kammer
343
Kammer
2. Bezeichnung der Parteigerichte und ihrer Leiter a) Kreisgericht der NSDAP .: Der Leiter des Kreisgerichts ; b) Gaugericht der NSDAP .:
Der Leiter des Gaugerichts ;
c) Gaugericht Braunes Haus : Der Leiter des Gaugerichts Braunes Haus ; d) Oberstes Parteigericht: Der Leiter des Obersten Parteigerichts. 3. Zuständige Hoheitsträger
a) für das Kreisgericht : b) für das Gaugericht:
Der Kreisleiter ; Der Gauleiter;
c) für das Gaugericht Braunes Haus : Der Leiter der Ortsgruppe Braunes Haus ;
d) für das Oberste Parteigericht:
Der Führer,
dessen Befugnisse gemäß Verfügung des Führers V 22/42 vom 22. 11. 1942 der Leiter der Partei-Kanzlei wahrnimmt.
4. Parteirichter und Schöffen a) Die Voraussetzungen Zu Parteirichtern sollen bewährte, weltanschaulich gefestigte Natio-nalsozialiſten bestellt werden, die vorher in der praktischen Parteiarbeit aktiv tätig waren. Richtschnur ihres Handelns sind die nationalsozialistische Weltanschauung, die politischen Notwendigkeiten und das Wohl der Bewegung. Nach diesen Grundsätzen sprechen sie Recht, ohne an Einzelbestimmungen gebunden zu sein. Ein besonders ausgeprägtes Rechtsgefühl die Voraussetzung für jeden politiſchen Führer muß den Parteirichtern in besonderem Maße eigen sein . Die Aufgaben der Parteigerichtsbarkeit unterscheiden sich grundlegend von denen der staatlichen Gerichtsbarkeit ; die juriſtiſche Vorbildung stellt daher auch keine Voraussetzung für das parteirichterliche Amt dar. Besonders die Parteirichter müſſen mit der täglichen Parteiarbeit verbunden bleiben. Die Dauer der Tätigkeit im Parteigericht soll daher nicht unbegrenzt sein . Im Interesse einer lebensnahen Parteigerichtsbarkeit und um jedes Abgleiten in wirklichkeitsfremde, formale Auffassungen zu verhindern, sollen die Parteirichter nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne wieder in den allgemeinen Parteidienst zurückkehren. Während der Ausübung ihres Parteirichteramtes sollen die Parteirichter kein anderes Parteiamt bekleiden. b) Dienstrang, Ernennung und Abberufung der Parteirichter Die Parteirichter haben Dienstrang und Dienststellung der Politischen Leiter. Sie werden nach dem geltenden Ernennungsverfahren für Politische Leiter ernannt und unterliegen im übrigen den allgemeinen Bestimmungen für Politische Leiter.
344
Der Führer ernennt den Leiter des Obersten Parteigerichts und auf deſſen Vorschlag die Richter beim Obersten Parteigericht und die Leiter und Kammervorsitzenden der Gaugerichte. Zu dem Vorschlag eines Leiters oder Kammervorsitzenden des Gaugerichts ist die Zustimmung des Gauleiters notwendig . Die übrigen Parteirichter ernennt der Leiter des Obersten Parteigerichts im Einvernehmen mit dem zuständigen Hoheitsträger. Amtsenthebungen können bei den vom Führer ernannten Parteirichtern nur vom Führer, bei allen übrigen nur vom Leiter des Obersten Parteigerichts im Einvernehmen mit dem Hoheitsträger ausgesprochen werden.
c) Schöffen In den Verfahren der Parteigerichte ſollen Schöffen beteiligt werden . Gehört der angeschuldigte Parteigenosse einer Gliederung an, muß mindestens ein Schöffe Mitglied der betreffenden Gliederung sein. In anderen Fällen sollen sie dem ſonſtigen Arbeitskreis des angeſchuldigten Parteigenoſſen angehören .
IV. Zuständigkeit der Parteigerichte
1. Es sind zuständig a) die Kreisgerichte für Verfahren gegen alle Parteigenossen, für die nicht die Gaugerichte oder das Oberste Parteigericht in erster Inſtanz zuständig sind ; b) die Gaugerichte für Verfahren gegen Parteigenossen vom Ortsgruppenleiter und Sturmbannführer an bis einschließlich Kreisleiter, Gauhauptamtsleiter, Oberführer und entsprechende Dienstränge ſowie für Beschwerden gegen Entscheidungen der Kreisgerichte ; c) das Gaugericht Braunes Haus für Verfahren gegen die Mitglieder der Ortsgruppe Braunes Haus, soweit nicht das Oberste Parteigericht zuständig ; d) das Oberste Parteigericht für Verfahren gegen Parteigenossen vom Reichshauptamtsleiter, Stellv . Gauleiter, Brigadeführer und ents sprechende Dienstränge an aufwärts sowie für Verfahren von besonderer politischer Bedeutung und für Beschwerden gegen Entſcheidungen der Gaugerichte. 2. Strafen der Parteigerichte a) Die Parteigerichte können auf folgende Strafen erkennen : Verweis, strenger Verweis, Verwarnung,
strenge Verwarnung, 345
strenge Verwarnung mit Androhung des Ausschlusses aus der NSDAP. , Ausschluß, Ausstoßung. b) Stellt das Parteigericht in einem Verfahren fest, daß die Voraussetzungen für die Zugehörigkeit zur NSDAP . nicht gegeben sind, so ist dem Hoheitsträger die Entlassung vorzuschlagen. c) Die Strafen werden vom Hoheitsträger nach erfolgter Bestätigung des Parteigerichtsbeschlusses vollzogen. Die Parteigerichte veranlassen die Eintragung der Strafen : Verwarnung, strenge Verwarnung, strenge Verwarnung mit Androhung des Ausschluſſes im Mitgliedsbuch. Nach Ablauf von 5 Jahren, vom Tage der Eintragung an gerechnet, ſind dieſe auf Antrag des Beſtraften zu löschen .
V. Derfahren der Parteigerichte 1. Verfahrensarten a) Parteigerichtliche Strafverfahren, b) Schlichtungsverfahren, c) Ehrenschutzverfahren, d) Schnellverfahren ( einstweilige Verfügung ) . 2. Einleitung der Verfahren a) Alle parteigerichtlichen Verfahren, mit Ausnahme der Verfahren wegen finanzieller Verfehlungen zum Nachteil der Partei, ihrer Gliederungen, der angeschlossenen Verbände und des WHW., werden vom zuständigen Hoheitsträger angeordnet, der gleichzeitig bestimmt, welches der unter Ziff. 1 genannten Verfahren zur Anwendung kommen soll. Die Verfahren gemäß Verfügung des Führers V 17/42 vom 18. 10. 1942 ordnet der Reichsschatzmeister an. b) Lehnt der Hoheitsträger die Anordnung eines Verfahrens ab, so steht sowohl dem Parteigenossen als auch dem Parteigericht das Beschwerderecht beim übergeordneten Hoheitsträger zu.
3. Durchführung der Verfahren Die Verhandlungen der Parteigerichte haben in einem der NSDAP . würdigen Rahmen stattzufinden . Aufgabe jedes Verfahrens ist die einwandfreie Feststellung des Sachverhalts. 346
Neben dem mündlichen ist auch das schriftliche Verfahren zulässig. Dem angeschuldigten Parteigenoſſen muß vom Beginn des Verfahrens an bis zu ſeinem Abſchluß ausreichend Gelegenheit gegeben werden, sich gegen alle erhobenen Vorwürfe zu verteidigen. Eine Vertretung des angeschuldigten Parteigenossen iſt ausgeſchloſſen ; es bleibt ihm jedoch unbenommen, sich mit Zustimmung des Parteigerichts von einem Parteigenossen beraten zu laſſen. Im Verfahren wegen finanzieller Verfehlungen zum Nachteil der Partei, ihrer Gliederungen, der angeschlossenen Verbände und des WHW. ist der Beauftragte des Reichsschahmeisters in Revisionsangelegenheiten zur Abgabe eines Gutachtens aufzufordern und als Sachverständiger zur Hauptverhandlung zu laden. Nach sorgfältiger Beweisaufnahme ist dem Hoheitsträger oder seinem Vertreter Gelegenheit zur Stellungnahme und zum Strafantrag zu geben. Im Falle eines Verfahrens gemäß Verfügung des Führers V 17/42 vom 18. 10. 1942 ſtellt der Reichsſchazmeiſter bzw. ſein Beauftragter den Strafantrag. Der angeschuldigte Parteigenosse hat das letzte Wort. Der Beschluß wird nach geheimer Beratung des Gerichts verkündet und mit Beschwerdebelehrung den Beteiligten zugestellt. Bei verschiedenen Auffassungen in der Beratung entscheidet der Vorsigende. Der Beſchluß iſt in jedem Fall von allen Mitgliedern des Parteigerichts zu unterzeichnen. 4. Bestätigung der Beſchlüſſe durch den Hoheitsträger a) Die Beschlüſſe der Parteigerichte werden rechtskräftig durch die Bestätigung des Hoheitsträgers. Sie hat binnen einem Monat seit Zustellung zu erfolgen. b) Bestätigt der Hoheitsträger einen Beschluß nicht, so hat das Parteigericht die Akten mit seiner Stellungnahme unverzüglich dem übergeordneten Parteigericht zur weiteren Behandlung vorzulegen. Die Ablehnung der Bestätigung ist durch den Hoheitsträger zu begründen. c) Legt der angeschuldigte Parteigenoſſe friſtgerecht Beschwerde ein, so hat das Parteigericht die Sache unter Mitteilung an den Hoheitsträger unmittelbar an das übergeordnete Parteigericht abzugeben. 5. Beschwerden Das Recht der Beschwerde besteht gegen Beſchlüſſe der Kreisgerichte sowie gegen erstinſtanzliche Beſchlüſſe der Gaugerichte. Gegen zweitinstanzliche, auf Ausschluß oder Ausstoßung erkennende Beschlüsse der Gaugerichte steht dem angeschuldigten Parteigenoſſen das weitere Beschwerderecht beim Obersten Parteigericht zu. Das Beschwerderecht kann nur persönlich wahrgenommen werden. Die Frist zur Einlegung der Beschwerde und ihrer Begründung beträgt 14 Tage. Sie beginnt mit dem Tage der Zustellung des Beschlusses. 347
Gegen Beschlüsse in Verfahren gemäß Verfügung des Führers V 17/42 vom 18. 10. 1942 steht dem Reichsschatzmeister ebenfalls das Beschwerderecht innerhalb einer Frist von 2 Wochen zu. Die Beschwerde ist bei dem Parteigericht, gegen dessen Entschluß sie sich richtet, einzulegen . Das Parteigericht hat unter Mitteilung an den Hoheitsträger die Beschwerde mit den Akten und einer Stellungnahme unverzüglich dem übergeordneten Parteigericht vorzulegen. 6. Wiederaufnahme des Verfahrens Die Wiederaufnahme eines abgeſchloſſenen Verfahrens findet ſtatt, wenn durch neue Tatsachen oder Beweismittel eine wesentlich andere Entscheidung zu erwarten ist . Die Anordnung des Wiederaufnahmeverfahrens ist durch den zuständigen Hoheitsträger an das Parteigericht zu richten, das zulegt entschieden hat. 7. Einſtweilige Verfügung ( Schnellverfahren) Die einstweiligen Verfügungen sollen von den Parteigerichten vorbereitet werden. Das Parteigericht kann sie auch von sich aus beim Hoheitsträger beantragen. Sie müssen eine tatsächliche Begründung enthalten. Der angeschuldigte Parteigenosse ist in der einstweiligen Verfügung darüber zu belehren, daß er Einspruch dagegen einlegen kann. Er ist darauf hinzuweisen, daß die Verfügung endgültig wird , wenn nicht innerhalb 14 Tagen Einspruch eingelegt ist. Der Einspruch ist bei dem Hoheitsträger einzulegen, der die Verfügung erlassen hat. Der Hoheitsträger hat den Einspruch unverzüglich mit ſeiner Stellungnahme dem Parteigericht zuzuleiten. Die Wirksamkeit der einstweiligen Verfügung wird durch den Einspruch nicht berührt . Für die Behandlung des weiteren Verfahrens nach Einlegung des Einspruches gelten die Richtlinien des allgemeinen Verfahrens. 8. Mitwirkung der Gliederungen Beschlüsse der Parteigerichte gegen Parteigenoſſen, die gleichzeitig einer Gliederung angehören, sind für diese bindend. Um die Übereinstimmung der zu treffenden Maßnahmen zu gewährleisten, ist in allen Fällen, in denen der angeſchuldigte Parteigenoſſe einer Gliederung angehört, dieſe am Verfahren wie folgt zu beteiligen : a) Die Gliederung ist von der Einleitung des Verfahrens zu benachrichtigen. Zur Hauptverhandlung ist ein Vertreter zu laden . b) Vor der Hauptverhandlung ist der Gliederung Gelegenheit zur mündlichen oder schriftlichen Stellungnahme zu geben. c) Bei der Verhandlung hat ein Führer der Gliederung, der der angeschuldigte Parteigenosse angehört, als Beisitzer mitzuwirken . 33 Die Organiſation der NSDAP ., 7. Auff
348
d) In der Verhandlung ist der Vertreter der Gliederung berechtigt, sowohl an den angeschuldigten Parteigenoſſen, als auch an die Zeugen Fragen zu stellen. Zu einer Stellungnahme während des Verfahrens ist er nicht berechtigt. e) Dem zuständigen Gliederungsführer steht das Beschwerderecht beim Hoheitsträger zu . 9. Parteirichter, Schöffen, Zeugen sowie alle ſonſtigen an einem Verfahren beteiligten Personen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Hoheitsträger, Gliederungsführer, Parteirichter und Schöffen dürfen in einem Verfahren nicht tätig werden, wenn sie ein persönliches Interesse an der Sache haben.
349/356
Abschnitt 4
SA . ,
NSKK.,
44,
61.
Reichsarbeitsdienst
NS. -Fliegerkorps
33⚫
Die Sturmabteilungen der NSDAP .
Die SA . Während die Politische Organisation der NSDAP . die praktische politische Führung durchzuführen hat, ist die SA. Ausbildungs- und Erziehungsinstrument der Partei zur weltanschaulich-soldatischen Haltung. Nach den Weisungen des Führers vom Reichsparteitag der Freiheit ist die SA. als das freiwillige politische Soldatentum der Garant der nationalsozialistischen Bewegung, der nationalsozialistischen Revolution und des deutschen Volkes Erhebung. In der SA. wird demzufolge der junge Deutsche in erster Linie weltanschaulich und charakterlich gefestigt und zum Träger des nationalsozia= listischen Wehrwillens ausgebildet. Ebenso bedeutsam ist eine entsprechende Erziehungs- und Ausbildungsarbeit, welche die SA. innerhalb der Jahrgänge zu leisten hat, die ihrer Wehrpflicht genügt haben. Diese gilt es bis in das Alter hinein in allen ihren seelischen, geistigen und körperlichen Kräften einsaßbereit für Bewegung, Volk und Staat zu erhalten. Sie sollen in der SA. ihre beste Heimat finden. Alles, was sie wirtschaftlich, kulturell, beruflich oder nach Herkunft trennen könnte, wird in der SA. durch den Geist der Kameradschaft und Manneszucht überwunden. Die SA. bildet dadurch einen entscheidenden Faktor auf dem Wege zur Volksgemeinschaft. Ihr Geist soll auf alle außerhalb der Bewegung stehenden Verbände mit soldatischer Tradition und Verwendungsmöglich keit ausstrahlen. Ihre Betreuung ist daher eine wesentliche Aufgabe der SA. Ein durch ständig gesteigerte Erziehung und Ausbildung vorbildliches Führerkorps verbürgt die Leistungsfähigkeit der SA. Ein solches Führerkorps ist auch berufen, geeignete Kräfte aus den Einheiten der SA. für den Führerersatz der politischen Leitung der Partei zu stellen. Ferner hat die SA . ihre Einheiten für den Einsatz als innerpolitische Kampftruppe zu schulen und für den praktischen Dienst an Volk und Staat auszubilden. Die Zugehörigkeit zur SA. ist eine freiwillige. Wesen und Aufgabengebiet der SA. sind eigener Art. Darum ist die SA. eine dem Führer unmittelbar unterstellte soldatisch aufgebaute Gliederung. Der Führer schreibt ihr das Gesez des Handelns vor, er befiehlt ihren Einsatz. Der Stabschef vertritt im Auftrage des Führers die SA. als geschlossenes Ganzes. (Zusammenarbeit der SA. mit den Politischen Leitern siehe Seite 70-75.) 358
Gliederung der SA. 1. SA.-Einheiten Die SA. erstreckt sich über das gesamte Reichsgebiet. Sie gliedert sich nach politischen und landsmannschaftlichen Gesichtspunkten in SA.-Gruppen, und zwar : SA.-Gruppe Alpenland ( Gau Oberdonau, Salzburg, Tirol-Vorarlberg) ""
Bayernwald (Reg.-Bez. Oberfranken)
""
Berlin-Brandenburg Groß-Berlin)
"9
Donau (Gau Niederdonau , Wien)
""
Elbe (Provinz Sachsen und Freistaat Anhalt)
"
Franken (Reg.-Bez. Mittel- und Unterfranken)
"9
Hansa (Freie Stadt Hamburg und Mecklenburg)
""
Heſſen (Teile des Freistaates Heſſen [ Oberheſſen] , der Provinz Hessen und Hessen-Naſſau)
""
Hochland (Reg.- Bez. Oberbayern und Schwaben)
14
Kurpfalz (Reg.-Bez. Rheinpfalz , Saargebiet, Rheinheſſen, Lothringen)
Niederbayern,
Oberpfalz
und
(Provinz Mark Brandenburg und
Mittelrhein (Rheinprovinz, Teil der Provinz Heſſen-Naſſau, Luxemburg)
""
Neckar (Teil des Freistaates Baden und Württemberg)
""
Niederrhein gebietes)
""
Niedersachsen (Teil der Provinz Hannover und Freistaat Braunschweig)
(Teile
der Rheinprovinz
und
des Ruhr-
:
Nordmark (Provinz Schleswig -Holstein, Freie Stadt Lübeck)
""
Nordsee (Teile der Provinz Hannover und Westfalen, Freistaat Oldenburg, Freie Stadt Bremen)
""
Oberrhein (Teile des Freistaates Baden und Elsaß) 66
Oder (Provinz Grenzmark)
"9
Pommern (Provinz Pommern und Teile von Grenzmark)
""
Sachsen (Freistaat Sachsen)
"9
Schlesien (Provinz Ober- und Niederschlesien) (Fortsetzung auf Seite 363a) 359
Aufbau der SA.
28SA.-Gruppen
SA.- Gruppe SA.Berufsschulen
SA.Gruppenschulen
2-7 SA.-Brigaden je Gruppe
SA. -Brigade 3-9 SA.-Standarten je Brigade
SA.-Standarte ㄱㅁㅁ 3-6 SA.-Sturmbanne je Standarte
SA.-Sturmbann 3-10 SA -Stürme je Sturmbann SA.-Sturm
3 SA.- Trupps je Sturm 25
SA.-Trupp
3-5 SA.-Scharen je Trupp SA. -Schar 8-16 SA.-Männer je Schar
360/361
Schematiſche Darstellung einer SA . - Gruppe
Beispiel :
SA. -Berufsschule
Gruppenschule
MarineStandarte 9
❤ ??? 44 13 今早 早早 21
22
23
24
25
457
Brig. 69
17
98
217
256
Brig. 70
13
22
255
70
Brig.71
99
131
132
259
Brig.72
8
137
143
72
69
71
362
Gliederung einer SA. - Brigade
Beifpiel :
Brig.70
Sturmbann
Standarte
SZ.
Stürme
Musik-
13
Nachr.
15
13 4
21
22
22
[
回
Ó
22
23
24
25
Musikzug
|Nachro 224 Sturm A
R11
R1
11
14
12
15
6 21
23
R21
24
1/22 2/22 3/22 Pionierstürme Musikzug
255
|Nachro 2559 Sturm
255
70
363
Pionie Sturmr- A
14
15
6
21
22
23
24
R21
R2
SA.-Gruppe Sudeten (Reichsgau Sudetenland) Südmark (Gau Steiermark und Kärnten)
""
Tannenberg (Provinz Oſtpreußen)
""
Thüringen (Freistaat Thüringen)
""
Warthe (Reichsgau Wartheland)
""
Weichsel (Reichsgau Danzig -Weſtpreußen)
""
Westfalen (Provinz Weſtfalen)
Um den umfangreichen Aufgaben der SA. gerecht zu werden, trägt die Gliederung der SA. den rein SA.-mäßigen Belangen Rechnung. Dementsprechend ist ihr Aufbau nach Altersklassen und nach körperlicher Leistungsfähigkeit durchgeführt. Die altersmäßige Einteilung der SA. erfolgt in : I. Aktive SA. vom vollendeten 18. bis zum vollendeten 45. Lebensjahr, II. SA.-Reserve mit den Jahrgängen über dem 45. Lebensjahr. Die unterschiedlichen körperlichen Anforderungen bedingen eine weitere Unterteilung der
des
SA. -Dienstes
aktiven SA. in a) Aktiv I- Einheiten vom 18. bis 35. Lebensjahr, b) Attiv II-Einheiten vom 35. bis 45. Lebensjahr. Die Jahrgänge der Aktiv I-SA. ſind zuſammengefaßt in Brigaden, Standarten, Sturmbanne, Stürme,
die Jahrgänge der Aktiv II-SA. in Standarten, Sturmbanne, Stürme, die SA.-Reserve in
Reserve-Sturmbanne, Reſerveſtürme.
Entsprechend der Bevölkerungsdichte und sonstiger SA .-dienstlicher Bedingtheiten unterstehen einer SA.-Gruppe 2—7 Brigaden.
363a
Die Brigaden werden durch Nummern und Gebietsbezeichnungen unterschieden [Beispiel : Brig. 79 ( Unterfranken) ] . Eine Brigade wird aus mehreren Standarten gebildet. Die Standarten tragen Nummern von aktiven oder Reserve-Regimentern aller Waffengattungen des Vorkriegsheeres. Die SA.-Marine- Einheiten werden mit Nummern von Matrosen-Regimentern oder in der Kriegsgeschichte bekannter U-Boote bzw. Torpedoboote bezeichnet. Auf diese Weise wird durch die SA. die Tradition der gesamten deutschen Vorkriegsarmee und Kriegsmarine gewahrt. Die Standarten umfassen 3-6 Sturmbanne zu je 3-10 Stürmen. Der SA .- Sturm gliedert sich im allgemeinen in 3 Trupps , von denen jeder wiederum in 3-5 Scharen unterteilt ist. Die Bezeichnung der Sturmbanne erfolgt durch römische Ziffern unter Beifügung der Standarten-Nummer (Beispiel : Sturmbann I/12) . Die Stürme einer Standarte werden innerhalb des Sturmbanns I mit den Nummern 1 mit 10, beim Sturmbann II mit den Nummern 11 mit 20 usw. bezeichnet.
Beispiel: Sturmbann I/12 Stürme
1/12
2/12
3/12
4/12
5/12
11/12 12/12 13/12 14/12 uſw.
usw.
usw.
Sturmbann II/12 Stürme
Besteht bei einem Sturmbann ein Reſerveſturm, so erhält dieser die erste aktive Sturmnummer unter Voransazung eines „R“.
Beispiel: Sturmbann I/12 Reservesturm
R 1/12.
2. Sonder-Einheiten Um den vielseitigen Anforderungen des Einsatzes der SA. bei Veranstaltungen, Aufmärschen , Katastrophen und Unglücksfällen gerecht zu wer= den sowie zur Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der SA.- Männer ist auch eine Zusammenfaſſung von SA.-Angehörigen in Sonder- bzw. technische Einheiten durchgeführt. Es bestehen : Marine-, Reiter ,
Nachrichten- , Pionierund Sanitäts-Einheiten . 364
Ihre Zusammenfaſſung in Stürme, Sturmbanne uſw. und die Unterstellungsverhältniſſe ſind je nach der örtlichen Lage und den gegebenen Verhältnissen verschiedenartig geregelt. a) Marine- SA.: Die Marine-SA. erfaßt alle SA .-Männer, die von Beruf Seemänner der Handels- oder Kriegsmarine oder Binnenschiffer sind oder waren, sowie die Männer, die mit der Schiffahrt in irgendeinem Zuſammenhang stehen oder für die Seefahrt besonderes Intereſſe haben. Die seefahrenden SA.-Männer, die mit der Bevölkerung anderer Länder in Berührung kommen, sollen nationalsozialistisches Denken und Wollen vertreten. Aus diesem Grunde ist ihre weltanschauliche Schulung und berufliche Durchbildung eine Hauptaufgabe der Marine-SA. Die Schulung und Ausbildung findet an Bord innerhalb der Bordtrupps, an Land in den Marine- SA .-Einheiten statt. Weitere Aufgaben sind der Einſah bei Katastrophen und Unglücksfällen, insbesondere bei solchen , die durch Waſſer verursacht werden . Hierfür erhält jeder Marine- SA.-Mann eine gründliche seemännische Ausbildung .
b) Reiter-SA.: Als Hauptstütze des Nationalsozialistischen Reiterkorps (NSRK.) obliegt der SA .-Reiterei die Reit- und Fahrausbildung der deutschen Jugend vor der militäriſchen Dienſtzeit ſowie die reiterliche Fortbildung der bereits gedienten Männer (vgl. hierzu Abhandlung S. 373 ,,Nationalsozialistisches Reiterkorps ") . Die SA.Reiterei pflegt ferner den Reit- und Fahrsport innerhalb der SA. c) Nachrichten-SA.: Die Nachrichten- SA. verschafft dem verantwortlichen Führer bei Aufmärschen, sonstigen Veranstaltungen und im Katastrophendienst die Möglichkeit, die unterstellten bzw. eingesezten Einheiten sicher in der Hand zu behalten. Die Ausbildung erstrect sich demgemäß in erster Linie auf das Fernsprechwesen . Darüber hinaus werden jedoch die Nachrichten- SA . - Männer im Geben und Abhören von Morsezeichen ausgebildet. Der Nachrichtenschein der SA." stellt einen Leistungsnachweis für diejenigen SA .-Männer dar, die zu einem Nachrichten- Truppenteil der Wehrmacht einrücken wollen. d) Pionier-SA.: Die Aufgaben der SA.-Pioniere umfaſſen den Katastrophenschutzdienst bei Vorgängen, die geeignet sind , das deutsche Volksvermögen zu schädigen. Jeder SA.-Pionier hat durch vielseitige technische Prüfungen den Nachweis seiner Ausbildungsstufe und Einsatzbereitschaft zu erbrin364a
gen. Die Prüfungen werden in ein Leistungsbuch eingetragen, das auch den „Pionierschein der SA." als Leistungsnachweis enthält. e) Sanitäts-SA.: Die in den Sanitätseinheiten zusammengefaßten SA.-Ärzte und SA.- Sanitätsmänner überwachen und sorgen für die körperliche Gesundheit und Leiſtungsfähigkeit sowohl der einzelnen SA.-Männer als auch der zum Einsatz befohlenen Einheiten.
Schulen der SA . für Sondereinheiten
a) Marine-SA. - Schulen : Zur Ausbildung der Marine- SA. stehen folgende Schulen zur Verfügung : Marine- SA. - Schule „ Düſternbrock“ und das Segelschulſchiff „ Duhnen“. Die Schule „ Düſternbrock" hat vornehmlich die praktische und theoretische Ausbildung im Bootsdienst, im Ruder-, Segel- und Kraftboot nach der Vorschrift der Kriegsmarine durchzuführen. Die Fortsetzung der ſeemännischen Ausbildung findet auf dem ſeegehenden Segelschulschiff „ Duhnen" statt. Hier wird die Bordgewöhnung, das Kennenlernen und die Bedienung des Schiffes in allen seinen Teilen und Einrichtungen sowie die Wetter- und Steuermannskunde gelehrt und praktisch durchgeführt. b) Reichsreiterführerschule : Siehe unter Reichsreiterführerschule auf Seite 373.
c) Reichsnachrichtenschule der SA .: Hier werden die SA.-Führer der Nachrichteneinheiten in allen Fragen des Nachrichtenwesens ausgebildet. Gleichzeitig wird dort die Lehr- und Prüfberechtigung für den SA.-Nachrichtenschein erworben.
Die SA.-Standarte „Feldherrnhalle" Die SA .- Standarte „ Feldherrnhalle " besteht aus sechs kasernierten Sturmbannen mit den Standorten : Berlin, München, Hattingen, Krefeld, Stettin und Stuttgart. SA .-Obergruppenführer Hermann Göring wurde durch den Führer am 12. 1. 1937 zum Chef der SA.- Standarte Feldherrnhalle " ernannt. Die SA. - Standarte ist dem Stabschef unmittelbar unterstellt. Ihre Aufgabe ist über den SA.-Dienst hinaus Bewachung von Dienststellen der SA., der Partei und des Staates . Sie bildet eine jederzeit verfügbare Einſattruppe. Ihre Ausbildung besteht in förperlicher und weltanschaulicher Ertüch361b
tigung, in Wachdienst und Einsatz. Durch eine vorbildliche gründliche Erziehung und Ausbildung stellt die SA.- Standarte auch geeigneten Führernachwuchs für SA. und Partei . Junge, wehrdienstpflichtige Nationalſozialiſten zwischen 18 und 25 Jahren können ihrem Wehrdienstrecht in der SA.- Standarte „ Feldherrnhalle“ genügen, sofern sie ein halbes Jahr zuvor der SA. oder ein Jahr vorher der HI. angehörten und sich zu einer dreijährigen Dienstpflicht in dieser besonderen Einheit verpflichten.
Zugehörigkeit zur SA. Die Zugehörigkeit zur SA. ist grundsätzlich eine freiwillige. Der Wille des Führers ist jedoch, daß jeder Deutsche von der Kindheit an bis ins hohe Mannesalter eine fortlaufende Erziehung im nationalsozialistischen Geist erfährt. Es ist daher im nationalsozialistischen Staate erforderlich, daß der junge Deutsche, der einmal in die SA. eingetreten ist, sich ihr und der Erfüllung ihrer Aufgaben mit Leib und Seele hingibt.
Eintritt in die SA. Die Ergänzung der SA. erfolgt aus der HI. und, ſoweit der Bedarf aus der HI. nicht gestellt werden kann, durch Aufnahme sonstiger deutschblütiger Freiwilliger, die folgende Bedingungen erfüllen : Das 18. Lebensjahr muß vollendet sein, charakterlich einwandfrei und willens , sich für die Ideen des Führers und die Aufgaben der SA. aus Idealismus und Selbstlosigkeit bis zum Lezten einzusehen. Nachweis der arischen Abstammung. (Nach den Bestimmungen der NSDAP .) Würdig zur Aufnahme in die NSDAP . Nachweis der deutschen Reichsangehörigkeit. Körperlich geeignet für alle Anforderungen des SA.-Dienstes (Märsche, Leibesübungen, Einſaß im Kataſtrophendienſt uſw.) . Einwandfreier Leumund, keine Vorstrafen.
Der Vorgang bei der Aufnahme ist folgender: Der Freiwillige meldet sich zunächst bei dem Führer des SA.- Sturmes, der in seinem Stadtviertel, seinem Wohnort oder seinem Bezirk ſeinen Standort hat. Vor dem Sturmführer stellt er den freiwilligen Antrag um Aufnahme in die SA. durch Ausfüllung des SA . - Aufnahme- und Verpflichtungsscheines. Sind die Aufnahmebedingungen erfüllt, erfolgt die Aufnahme in die SA . als SA .- Anwärter durch den Sturmführer.
365
Nach Ableistung einer Anwärterzeit von 6 Monaten ( in besonderen Ausnahmefällen bereits nach kürzerer Zeit) und erfolgreicher Ablegung einer Anwärterprüfung erfolgt die endgültige Aufnahme in die SA. als Sturmmann. Die Übernahme der HI .- Angehörigen in die SA. erfolgt jährlich beim Reichsparteitag; bei übertritt in die SA. ohne Unterbrechung der aktiven Dienstleistung entfällt die Anwärterzeit.
Grundsätze für die Beförderung SA.-Männer, die nach Leiſtung und Persönlichkeit erwiesen haben, daß sie über den Durchschnitt emporragen, können nach mindeſtens einem halben Jahr als Sturmmann zum Obersturmmann und nach mindestens einem weiteren halben Jahr zum Rottenführer befördert werden. Ein weiteres Aufsteigen zum Scharführer, Oberscharführer, Truppführer und Obertruppführer ist nur dann möglich, wenn der SA.-Mann im Laufe der Zeit ausgesprochene Führereigenschaften zeigt. Bei Beförderung zum Truppführer wird außerdem gefordert, daß von den Betreffenden die Lehrberechtigung für das SA.-Sportabzeichen erworben ist. Insbesondere muß er je nach dem in Frage kommenden Dienstgrad fähig sein, eine Schar bzw. einen Trupp zuſammenzuschweißen , zu hervorragenden weltanschaulichen (politiſchen) Soldaten des Führers zu ſchulen , auszubilden und nicht nur bei friedlichen Aufmärschen und Feiern, ſondern auch im Einsaß auf Tod und Leben zu führen. Die Forderungen , die an die mittleren SA .-Führer, Sturmführer, Obersturmführer, Hauptsturmführer, Sturmbannführer, Obersturmbannführer und Standartenführer gestellt werden, beruhen auf derselben Grundlage wie die Forderungen, die an die Scharführer und Truppführer zu ſtellen ſind. Auf allen Gebieten wird jedoch naturgemäß ein entsprechend größerer und schärferer Maßstab angelegt. Wer zum Führer eines Sturmes bzw. zum Führer eines Sturmbannes ernannt und in einen entsprechenden Dienstgrad befördert werden soll, muß sich vor allem in der Front bestens bewährt haben. Daher wird im aktiven Führerkorps als Voraussetzung zur Beförderung zum Sturmführer der Erwerb der Prüfberechtigung für das SA.- Sportabzeichen gefordert. Führerlehrgänge sorgen für die entsprechende Ausweitung des Wiſſens und des praktischen Könnens. Nach langjähriger Tätigkeit als Führer von Einheiten , Erzieher und Führer an den Schulen der SA. und in den Stäben und nach erfolgreicher Teilnahme an Fortbildungslehrgängen kann der mittlere SA.-Führer in das höhere SA .-Führerkorps aufrücken, das die Dienstgrade Oberführer, Brigadeführer, Gruppenführer und Obergruppenführer umfaßt. Beförderungen werden zweimal im Jahr ausgesprochen, und zwar am 30. Januar und 9. November.
366
Der Wert der Beförderungen ist durch eine Verfügung des Stabschefs , die Mindestzeiten zwiſchen zwei Beförderungen vorsieht, besonders hervorgehoben. Persönlichkeit, Eignung und Verdienste um die Bewegung werden hierbei in erster Linie gewertet. Die mit einer Beförderung oder mit der Versetzung in eine höhere Dienststelle verbundene Erhöhung des Ansehens und Erweiterung der Wirkungsmöglichkeiten soll nicht dem dadurch Ausgezeichneten zugute kommen, sondern der SA. und der Partei .
Zeitweises Ruhen der Zugehörigkeit zur SA. Bei Ableistung der Arbeitsdienstpflicht und der Wehrpflicht ruht die Zugehörigkeit zur SA.; eine Lösung des freiwilligen Dienſtverhältnisses zur SA. erfolgt jedoch nicht. - Bei Wiedermeldung zum SA.-Dienst nach ehrenvoller Entlassung aus dem Reichsarbeitsdienst bzw. aus der Wehrmacht wird das aktive Dienstverhältnis zur SA . wiederhergestellt.
Das Führerkorps der SA. Mit Erreichung des Dienstgrades Sturmführer erfolgt die übernahme in das Führerkorps der SA . Das Führerkorps wird eingeteilt in :
1. SA.-Führerkorps, 2. SA.-Verwaltungsführerkorps und
3. SA . - Sanitätsführerkorps . Innerhalb dieser drei SA .-Führerkorps wird unterschieden zwischen aktiven Führern und 3. V.-Führern (,,zur Verfügung") . Aktive SA .-Führer sind alle Führer, die sich in einer planmäkigen Dienststellung befinden bzw. die zur besonderen Mitarbeit einem Stabe zugeteilt sind . Zur Verfügung gestellte SA.-Führer (3. V.- Führer) sind alle Führer der drei SA .-Führerkorps, die aus dienstlichen oder beruflichen Gründen -3. B. Tätigkeit in Partei, Staat, Wirtschaft usw. für keine Planstellen eingeteilt werden können. Unterschieden wird außerdem zwischen ehrenamtlicher, nebenamtlicher und hauptamtlicher Tätigkeit als SA.-Führer. Die Dienstausübung des SA.-Führers ist im allgemeinen ehrenamtlich. Zur Durchführung der Erziehungsaufgaben, der erforderlichen Organisation und der Verwaltung sind innerhalb des mittleren und höheren Führerkorps hauptamtliche Planstellen geschaffen. Das hauptamtliche SA.-Führerkorps und SA. - Verwaltungsführerkorps werden einheitlich ergänzt durch den hauptamtlichen Führernachwuchs . Für die Einstellung bzw. Übernahme in das hauptamtliche Nachwuchsführer-Verhältnis sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich. Nach erfolgreicher Ableistung einer mehrjährigen Ausbildung, die neben
366a
einem fast einjährigen Lehrgang auf der Reichsführerschule u . a. eine Verwendung in Stäben und Kommandierung zur Führung von Einheiten vorsieht, erfolgt die Übernahme in hauptamtliche Planstellen des mittleren Führerkorps . Eine sorgfältige Auswahl, die sich auf bewährte Unterführer der Front erstreckt, bietet die Gewähr, daß der Nachwuchs für das mittlere und höhere Führerkorps vorhanden ist.
Ausscheiden aus der SA. Der Dienst in der SA, ist und bleibt freiwillig . So wie die Werbung zum Eintritt in die SA. weder Vorteile in Aussicht stellen noch irgendwelchen Druck ausüben darf, soll der SA.-Mann die Möglichkeit haben, aus der SA. auszuscheiden , wenn er glaubt, mit der Linie der SA. nicht mehr übereinstimmen zu können, oder wenn er nicht in der Lage ist, den ihm durch die SA. - Zugehörigkeit auferlegten Pflichten voll und ganz nachzukommen. Der SA.-Mann kann bei Vorliegen ehrenhafter Gründe bei Stellung eines entsprechenden schriftlichen Gesuches „ auf eigenen Antrag aus der SA. entlassen“ werden . Zeigt er sich jedoch interesselos oder ist er nur ein Mitläufer, den Laune oder Konjunktur in die Reihen der SA. getrieben haben, so erfolgt „ Entlassung aus der SA. gem. Ziffer 127b der SADV./1 " (dienstliche Maßnahme wegen Ungeeignetheit für den Dienst in der SA . ) . Hat er sich irgendwelche disziplinare oder politische und u. U. kriminelle Vergehen zuſchulden kommen laſſen, ſo kann durch den zu= ſtändiaen Disziplinarvorgeſekten auf „ strafweise dauernde Entlaſſung aus der SA. " erkannt werden. Bei schweren Anlässen kann auf „ Ausschluß aus der SA." erkannt werden. Strafweile dauernde Entlassung aus der SA. und Ausschluß werden, sofern der SA .-Mann gleichzeitig Parteigenosse ist, dem zuständigen Parteigericht gemeldet zur Entscheidung darüber, ob der aus der SA . Entfernte noch würdig ist, Mitglied der Partei zu bleiben.
Wiederaufnahme in die SA. Bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen ist eine Wiederaufnahme in die SA. möglich.
Ausbildung der SA. Der Nationalsozialismus steht unter dem Gesetz zweier Ideen, der Idee der Gemeinschaft und der Idee der Persönlichkeit. Das Verhältnis von Persönlichkeit und Gemeinschaft zueinander findet gerade in der SA. eine Form, die ihrer Aufgabe als Träger der völkischen Ertüchtigung im ganzen Volke gerecht wird . Das Ziel ihrer Ausbildung ist, SA.-Führer und SA.Männer zu befähigen, möglichst weite Kreise in der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung und der mit ihr verbundenen körperlichen Ertüchtigung zu erziehen.
367
Zur Erzielung einer einheitlichen Ausbildung wird eine Gliederung in 3 große Gruppen vorgenommen : a) weltanschauliche Erziehung und Ausbildung, b) allgemeine Ausbildung, c) Einsagdienst. Dieſe Gruppen umfaſſen im wesentlichen folgende Einzelgebiete : 3u a) : 1. Die Erziehung und Ausbildung auf Grund der Lehren und Ziele des Führers, wie sie im ,,Kampf“ und im Parteiprogramm für alle Gebiete unseres Lebens und unsere nationalsozialiſtiſche Weltanschauung niedergelegt sind. 2. Die Lehren der deutsch- völkischen Geschichte für die Aufgaben unserer Zeit. 3. Übung der nationalsozialistischen Pflichtenlehre.
3u b): 1. Ordnungsdienst, 2. Leibesübungen, 3. Exerzierdienst, 4. Geländedienst, 5. KK.-Schießdienst,
6. Gas- und Luftschutz, 7. Dienst der Sondereinheiten (Marine-, Nachrichten-, Pionierund Reitereinheiten) .
Zu c) : 1. Aufmärsche und Kundgebungen, 2. Wettkämpfe und Leiſtungsprüfungen für das SA.- Sportabzeichen, 3. Sicherungsdienst, 4. Heimatdienst (Katastrophendienſt uſw.) . Die Voraussetzung für die Geſamtausbildung ist die Ausbildung der Führer. Durch Überprüfungen wurde zunächst die Eignung der SA.-Führer für ihre Dienststellung festgestellt. Die als geeignet befundenen Führer werden Zug um Zug nach vorerwähnten Gesichtspunkten und nach besonderen Ausbildungsrichtlinien der Obersten SA. -Führung erzogen und durchgebildet. Die Ausbildung der SA. dient dem Befehl des Führers gemäß zunächst dazu, den SA .-Mann geistig und körperlich zum geschulten Nationalsozialisten zu machen. Ausbildungsziel ist daher : 1. Förderung der vorhandenen charakterlichen Werte zu Entschlußkraft und Verantwortungsbewußtsein ; 2. körperliche Ertüchtigung , um den Willen bis zur Einſakfähigkeit und Einsatzbereitschaft zu erhärten ; 3. Vertiefung und Erhaltung der gewonnenen Kräfte aus der Erkenntnis nationalsozialistischer Weltanschauung heraus. Der so erzogene SA.-Mann soll im Kleinkampf des Tages in seinem Lebenskreis richtunggebend und aneifernd wirken . 34 Die Organiſation der NSDAP ., 7. Aufl.
368
So wird die SA . zum Ausbildungs- und Erziehungsinstrument der Partei. Der Erfolg dieser kämpferischen Aufgabe hängt im wesentlichen von der Auswahl und Fortentwicklung der SA.-Führer ab. Daher ist der Ausbildung des SA.-Führerkorps besonderes Gewicht zugemessen . Um hierin die notwendige Einheitlichkeit zu erreichen, hat der Stabschef neben der Erziehung und Ausbildung der Front befohlen, daß 1. jeder höhere SA.-Führer einen Lehrgang bei der Reichsführerschule in München zu besuchen hat 2. jeder Sturmbannführer und Führer in entsprechender Dienststellung einen solchen in der Führerschule der Obersten SA.-Führung in Dresden ; 3. die Erziehung und Ausbildung des mittleren und unteren SA.Führerkorps in den Schulen der Gruppen zu erfolgen hat; 4. die Führer der Stürme zur Förderung der allgemeinen Ausbildung und zur Erweiterung ihres Gesichtskreiſes von Zeit zu Zeit in Führerlagern zusammengezogen werden ; 5. Übungsreisen durch besonders lehrreiche Gebiete durchgeführt werden . Für die Arbeit in allen Schulen ist die Reichsführerschule in München maßgebend.
Das SA.-Wehrabzeichen (SA.-Sportabzeichen) Der neue Staat verlangt ein widerstandsfähiges, hartes Geschlecht. Neben der weltanschaulichen Schulung des Geistes muß eine kämpferische Schulung des Leibes durch einfache, nügliche und natürliche Körperübungen gefordert werden. Um dem Streben der Jugend vermehrten Anreiz und Richtung zu geben, erneuere ich für die gesamte SA. und alle ihre ehemaligen Gliederungen die Stiftung des SA.- Sportabzeichens , welches nach Abschluß einer gewissenhaft durchgeführten Ausbildungszeit durch Ableaung einer Leistungsprüfung erworben wird. Um der Pflege wehrhaften Geistes in allen Teilen des deutschen Volkes bewußten Ausdruck zu verleihen , bestimme ich ferner, daß dieses SA.Sportabzeichen auch von Nichtangehörigen der Bewegung erworben und getragen werden darf. sofern sie rassisch und weltanschaulich den nationalsozialistischen Voraussetzungen entsprechen. Ausführungsbestimmungen erläßt der Chef des Stabes. Berlin, den 15. Februar 1935.
Der Oberste SA.-Führer
gez . Adolf Hitler. 369
Im nationalsozialiſtiſchen Staat ist der Blickpunkt für jegliches Denken und Handeln die Nation ; allein an ihr und in ihr entscheidet sich das „ Ich“ und das „ Wir “. Die nationalsozialistische Erhebung erfaßt das ganze Leben und gibt uns das hohe Ethos unserer Idee von Staat, Volksverbundenheit und Volksgemeinschaft. Damit beſtimmt sie bewußt das neue Leben in der Nation. „ Gemeinnut geht vor Eigennug“ heißt es, wie auf allen Gebieten des kulturellen völkischen Lebens, so auch im Sport, in den Leibesübungen insgesamt. Leibesübungen zu treiben, ist eine ernſte Verpflichtung, die der Staatsbürger dem Volke gegenüber trägt. Erst unserer Zeit, die in allem zum Natürlichen und damit zu den reinſten Quellen des menschlichen Lebens zurückkehrt, blieb es vorbehalten, die Leibesübungen für alle Volksgenossen zu fordern. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, daß das Kind von frühester Jugend an körperlich ausgebildet und damit erhöht lebensfähig und leiſtungsfähig geſtaltet wird. Die Nation aber verlangt weiter ein hartes, widerstandsfähiges und starkes Geschlecht. Diese lebensnotwendige Forderung hat sich eine Form der Körpererziehung geschaffen, die sowohl das kämpferische Training des Leibes als auch die weltanschauliche Schulung des Geistes umfaßt. Die hierbei zu erringende Anerkennung ist das SA. - Sportabzeichen. SA .-Sportabzeichen das heißt nun nicht : dies Abzeichen kann nur die SA. erlangen; nein — nur weil aus der SA. Gedanke und Forderung der körperlichen und geistigen Leibeserziehung ſtammt und in ihr auch zuerſt diese Schulung durchgeführt wurde, deren Geist aus Kameradschaft und gegenseitiger Hilfsbereitschaft entstand und als solcher weiterleben soll , trägt das Symbol männlicher Wehrhaftmachung heute noch den Ehrennamen der SA. Es ist aber der ganzen deutſchen Jugend, ja darüber hinaus dem ganzen deutschen Volke gewidmet. In seinem klaren und artgemäßen Aufbau verkörpert das SA . - Sportabzeichen die politische Kameradschaftserziehung und Einſaßbereitschaft im nationalsozialiſtiſchen Deutschland. Es bedeutet die politische Schulung über den Leib- das Zurückstellen des eigenen Ichs hinter die Gemeinschaft. Alle Gebiete des Sports und der Leibesübungen sind neben dem weltanschaulichen Unterricht herangezogen worden, der Formung des nationalsozialiſtiſchen Kämpfers zu dienen . Hier in den Übungen des SA.Sportabzeichens, im Geländeſport, kann der Deutsche , gleich welchen Alters , zeigen, wie weit er dazu fähig ist, für eine vom Führer bestimmte Aufgabe Leib und Seele einzusehen , welche männlichen Werte Disziplin, Mut, Entschlossenheit und Kameradschaftsgeist — er besikt. Der Erwerb des SA.-Sportabzeichens ist abhängig von der Erfüllung folgender Voraussetzungen durch den Bewerber : a) Raſſiſche und weltanschauliche Eignung nach den Grundsägen des Nationalsozialismus, b) Besitz der deutschen Reichsangehörigkeit (Ausnahmegenehmigungen behält sich der Stabschef vor) ,
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c) Vollendung des 18. Lebensjahres für den Beginn der Übungen, d) Nachweis der „ Sport- und Marschfähigkeit“ auf Grund ärztlicher Untersuchung, e) Ableistung der vorgeschriebenen Übungszeit in einer Einheit der SA., 44 , des NSKK., des NSFK., des RAD. oder in einer SA.Sportabzeichen- Gemeinschaft, f) erfolgreiche Ablegung der Leiſtungsprüfung bei anerkannten Prüfern für das SA.- Sportabzeichen. Die Leistungsprüfung umfaßt 3 Übungsgruppen :
Leibesübungen, Wehrsport, Geländedienst (Waſſerdienſt) . Gruppe
I: Leibes übungen : 100-m-Lauf, Weitsprung , Kugelstoßen, Handgranatenweitwurf, 3000-m-Lauf.
Gruppe II: Wehrsport : 25-km-Gepäckmarsch, Kleinkaliberschießen, Handgranatenzielwurf, 200-m-Querfeldeinlauf mit Gasmaske über 4 Hinderniſſe, Schwimmen oder Radfahren, Grundbegriffe der ersten Hilfe bei Unglücksfällen . Gruppe III: Geländedienst : Orientieren, Geländesehen, Geländebeurteilen , Entfernungsschäßen, Tarnen, Beobachten und Melden, Geländeausnutzung und allgemeines Verhalten im Geländedienst. Für die SA .-Marine- Einheiten sind Sonderbestimmungen getroffen : Gruppe
Gruppe
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I : Leibes übungen : Bleibt unverändert. II : Wehrsport : An Stelle des 25- km- Gepäckmarsches tritt ein Gepäckmarsch von 15 km .
Gruppe III : Wasserdienst : 25 Minuten Langstreckenpullen im Kutter, seemännische Arbeiten im und am Boot, Wurfleinenwerfen, Knoten und Spleißen, Winken und Morsen, Kompaß, Fahrwaſſerbezeichnung, Lichterführung , Ausweichregeln, allgemeines seemännisches Verhalten beim Waſſerdienst. Der Stabschef der SA. entscheidet im Namen des Führers über alle Fragen des SA. - Sportabzeichens. Die Oberste SA.-Führung leitet im Auftrage des Stabschefs die geſamte Organisation des SA .- Sportabzeichens. Die Bearbeitung und Überwachung der SA.- Sportabzeichen-Angelegen= heiten in den einzelnen Gebieten des Reiches ist Aufgabe der gebietszuständigen SA .- Gruppen und SA.- Standarten. Die SA.-Stürme sind Träger der Ausbildung, Prüfung und Antrag= stellung sowie der Wiederholungsübungen. Die Verleihung des SA.- Sportabzeichens sowie die Bestätigung zu Lehr- und Prüfberechtigten erfolgt im Namen des Führers durch den Stabschef über die Oberste SA.-Führung. Zwischen der Obersten SA.-Führung und der 44 , dem NSKK. , dem NSFK. und dem RAD. sind besondere Vereinbarungen getroffen worden, welche diesen Gliederungen das Recht ſelbſtändiger Ausbildung und Prüfung im Rahmen der allgemeinen Beſtimmungen einräumen .
SA.-Sportabzeichen-Gemeinschaften (SAG.) Jeder deutsche Mann , der nicht der SA . , 44 , dem NSKK ., dem NSFK . oder dem RAD . angehört, kann nach Vollendung des 18. Lebensjahres seine Aufnahme in eine SAG. bei der örtlich zuständigen SA.- Einheit beantragen.
Wiederholungsübungen Verfügung des Führers : ,,Durch meine Verfügung vom 15. 2. 1935 habe ich das SA.- Sportabzeichen als das Mittel für eine kämpferische Schulung des Leibes und für die Pflege des wehrhaften Geistes in allen Teilen des deutschen. Volkes bestimmt . Um zu erreichen , daß die Wehrtüchtigkeit der Träger des SA.- Sportabzeichens bis ins hohe Lebensalter hinein erhalten bleibt, ermächtige ich den Stabschef der SA., durch Ausführungsbestimmungen den weiteren Besitz des SA .- Sportabzeichens von der Ableistung bestimmter Wiederholungsübungen abhängig zu machen .
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Des weiteren erhebe ich das Leistungsbuch des SA. -Sportabzeichens zu einer Urkunde, die Aufschluß gibt über die körperliche Leistungsfähigkeit und charakterlich-weltanschauliche Haltung des Inhabers des SA.- Sportabzeichens." Berlin, den 18. März 1937.
gez. Adolf Hitler.
Zu den Wiederholungsübungen ist jeder SA.- Sportabzeichenträger bis zum vollendeten 40. Lebensjahr verpflichtet. Die Wiederholungsübungen sind nicht eine Wiederholung der gesamten Leiſtungsprüfung, sondern beschränken sich auf bestimmte Übungen, die von der Obersten SA .-Führung im Herbst eines jeden Jahres für das kommende Jahr festgelegt werden. Falls eine oder mehrere Wiederholungsübungen mit Ableiſtung von Wehrdienst zusammenfallen , gilt die Wiederholungsübung als abgeleistet. Nichtteilnahme an den Wiederholungsübungen, sofern nicht bestimmte vom Stabschef festgelegte Gründe vorliegen, hat Entziehung des SA.Sportabzeichens zur Folge. Arten des SA.-Sportabzeichens Das SA . - Sportabzeichen besteht aus einem nach oben weisenden Schwert, unterlegt mit dem Hakenkreuz, umgeben von einem Eichenkranz . Es wird in Bronze, Silber und Gold verliehen. 1. Das Abzeichen in Bronze erhält, wer sich der vorgeschriebenen Ausbildung unterzogen und die erforderliche Leiſtungsprüfung mit Erfolg abgelegt hat. 2. Das Abzeichen in Silber erhält, wer das bronzene Abzeichen besigt und 5 Jahre hintereinander an den Wiederholungsübungen mit Erfolg teilgenommen oder wer im Laufe der Wiederholungsübungen das 35. Lebensjahr vollendet hat. 3. Das SA. - Sportabzeichen in Gold erhält, wer das silberne Abzeichen besigt und weitere 6 Jahre hintereinander an den Wiederholungsübungen mit Erfolg teilgenommen oder wer im Laufe der Wiederholungsübungen das 40. Lebensjahr vollendet hat. Für die Übergangszeit ist für die Inhaber des SA.- Sportabzeichens, die sich bereits in einem höheren Lebensalter befinden , eine Sonderregelung getroffen. Auskunft über alle Einzelheiten, die mit dem Erwerb des SA.- Sportabzeichens und den damit verbundenen Verpflichtungen zuſammenhängen, erteilen die Dienststellen der SA .
Vor- und nachmilitärische Wehrerziehung - SA.-Wehrabzeichen Der Führer hat mit Verfügung vom 19. Januar 1939 das SA . - Sportabzeichen zum SA.-Wehrabzeichen erhoben . Die Verfügung hat nachstehenden Wortlaut : ,,In Erweiterung meiner Erlaſſe vom 15. Februar 1935 und 18. März 1937 über den Erwerb des SA.-Sportabzeichens und die jährlichen Wie371b
derholungsübungen erhebe ich das SA .- Sportabzeichen zum SA. -Wehrabzeichen und mache es zur Grundlage der vor und nachmilitärischen Wehrerziehung . Zum Träger dieser Ausbildung bestimme ich die SA. Jeder deutsche Mann, der das 17. Lebensjahr vollendet hat und den Vorbedingungen zum Ehrendienst mit der Waffe entspricht, hat die fittliche Pflicht, zur Vorbereitung für den Wehrdienst das SA .-Wehrabzeichen zu erwerben. Die Jahrgänge der HI. sind ab vollendetem 16. Lebensjahr auf den Erwerb des SA.-Wehrabzeichens vorzubereiten. Die aus dem aktiven Wehrdienst ehrenvoll ausscheidenden und dienstfähigen Soldaten sind zur Erhaltung ihrer geistigen und körperlichen Kräfte in Wehrmannſchaften einzureihen und der SA. anzugliedern, ſofern sie nicht anderen Gliederungen der Partei (44 , NSKK . , NSFK .) zur Sonderausbildung zugewiesen werden und in diesen ihre Wehrertüchtigung auf der Grundlage des SA.-Wehrabzeichens erfahren. Den Erfordernissen der Wehrmacht ist in Gliederung und Ausbildung Rechnung zu tragen. Der Stabschef der SA. erläßt die erforderlichen Ausführungsbestimmungen im Einvernehmen mit den Oberbefehlshabern der Wehrmachtteile. Er ist für die Durchführung allein verantwortlich. Die Dienststellen von Partei und Staat haben die SA. in dieser Erziehungsarbeit zu unterſtüßen und den Besik der Urkunde für das SA.Wehrabzeichen entsprechend zu bewerten. gez. Adolf Hitler."
Die SA. als Trägerin der Nationalsozialiſtiſchen kampfspiele Für die Reichsparteitage wurden vom Führer die Nationalsozialiſtiſchen Kampfspiele geschaffen . Sie werden von der SA. vorbereitet und durchgeführt. Der Chef des Hauptamtes Kampfspiele ist der Reichssportführer.
Der Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung Die Reichsinspektion für Reit- und Fahrausbildung ist durch Verfügung des Führers und Reichskanzlers vom 30. September 1935 zum Zwecke der einheitlichen Ausbildung im Reiten und Fahren bei allen freiwilligen Reiterverbänden aufgestellt. Der Reichsinspekteur wird im Einvernehmen mit dem Reichskriegsminister vom Stabschef der SA. ernannt, dem er unmittelbar untersteht. Für den Erlaß der Ausbildungsverfügungen bedarf der Reichsinspekteur der Zustimmung des Reichskriegsministeriums . Seine Ausbildungsanweifungen sind bindend für sämtliche Verbände, die sich mit der Ausbildung am Pferde befassen. Dem Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung untersteht
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Das Nationalsozialiſtiſche Reiterkorps Das Nationalsozialistische Reiterkorps ( NSRK. ) ist durch Verfügung des Führers und Reichskanzlers vom 10. März 1936 zum Zwecke einer einheitlichen Ausbildung im Reiten und Fahren vor der Dienstzeit aufgestellt. Ihm haben sämtliche Wehrpflichtige beizutreten, die den Reiterschein erwerben wollen, sowie diejenigen gedienten Männer, die sich ihre Reitfertigkeit nach der Dienstzeit erhalten wollen . Dem Nationalsozialistischen Reiterkorps obliegt ferner die Reitausbildung der Reserveoffiziere , Reserveoffiziersanwärter und der Wehrmachtsbeamten des Heeres, soweit eine solche nicht bei den Truppenteilen erfolgt. Das Nationalsozialistische Reiterkorps wird in der SA .-Reiterei gebildet, die über 80 Prozent der deutschen Reiterei umfaßt. Die Anmeldung hat bei den ..Meldestellen des NSRK." zu erfolgen, die bei sämtlichen SA . - ReiterDienststellen eingerichtet sind. Durch Verfügung des Reichsjugendführers vom 14. März 1936 haben sämtliche Hitlerjunaen, die für die Reit- und Fahrausbildung in Frage kommen, in das NSRK . einzutreten. Sie verbleiben gleichzeitig in ihren HI.- Einheiten, deren Uniform sie weitertragen. Die vormilitärische Ausbildung im Nationalsozialiſtiſchen Reiterkorps geht dem HI . - Sportdienſt vor. Der Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung hält im gesamten Reichsgebiet alljährlich die Prüfungen zur Erlangung des Reiterſcheines ab. Der Besitz des Reiterscheines gewährleistet : 1. Bei freiwilligem Eintritt in das Reichsheer : Einstellung in den selbstgewählten Truppenteil im Rahmen der allgemeinen gesetzlichen und militärischen Bestimmungen. 2. Bei der pflichtmäßigen Aushebung : Bevorzugte Einstellung als Reiter und Fahrer. Gleichzeitig mit den amtlichen Reiterscheinen werden an jugendliche Bewerber ,,Jugend-Reiterſcheine “ ausgegeben. Laut Verfügung des Reichsjugendführers erhalten die Angehörigen der HI., die den Jugend -Reiterschein oder den amtlichen Reiterschein erworben haben, das HI .-Reitabzeichen. Dem Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung untersteht die Reichs- Reiterführerschule in Berlin. Ihre Aufgabe ist die Ausbildung der Reiterführer des Nationalsozialistischen Reiterkorps ſowie der „ Beauftragten“ des Reichsinspekteurs , Hier wird das vom Führer und Reichskanzler am 23. Februar 1937 gestiftete ,,Deutsche Reiterführer- Abzeichen“ an diejenigen Reiterführer ausgegeben, die sich im Nationalsozialistischen Reiterkorps besonders bewährt und eine Prüfung ihrer Reit- und Fahrfertigkeit sowie eine Prüfung als Reit- und Fahrlehrer erfolgreich bestanden haben. Dem Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung untersteht laut Anordnung des Reichsorganisationsleiters der NSDAP . vom 8. Januar 1937 die Reit- und Fahrausbildung auf den Ordensburgen der Partei. 373/374/375
Das Sanitätswesen der SA. Die Gesamtleitung des Santitätswesens der SA. liegt in den Händen des Chefs des Gesundheits-Hauptamtes der Obersten SA.-Führung. Er ist verantwortlich für die Durchführung aller Aufgaben des Gesundheitsdienstes innerhalb der SA. und steht in enger Zusammenarbeit mit dem Hauptamt für Volksgeſundheit. Das Gesundheits-Hauptamt der Obersten SA.-Führung gliedert sich in 4 Abteilungen : 1. Organisation und Ausrüstung, 2. Schulung und Ausbildung im Sanitätsdienst, 3. Gesundheitsführung und Gesundheitssicherung, 4. Erbgut und Rassenpflege . Dazu tritt die Reichssanitätsschule der SA . in Tübingen als Ausbildungs- und Fortbildungseinrichtung. Personell sind beim Sanitätswesen der SA. eingeteilt : Sanitätsführer, Sanitätsunterführer und Sanitätsmänner . Zu den Sanitätsführern gehören Ärzte, Zahnärzte bzw. Dentiſten, Apotheker und die Veterinäre der Reitereinheiten. Sanitätsunterführer gehen aus der Sanitätsmannschaft hervor. Sanitätsmänner ergänzen sich aus der allgemeinen SA. Außer den in allen SA. - Einheiten eingeteilten Sanitätsmännern gibt es noch ständige geschlossene Sanitätseinheiten in Form von Sanitätsstürmen und Sanitätstrupps . Der Gesundheitsdienst beginnt mit der ärztlichen Einstellungsuntersuchung jedes einzelnen SA.-Mannes und setzt sich fort in einer dauernden gesundheitlichen Überwachung und Betreuung der gesamten SA. ſowie in der Unterweisung über Erbgut- und Raſſenpflege. Für die gesundheitliche Sicherung bei größeren Übungen und Veranſtaltungen sowie für die Hilfe bei Katastrophen und Unglücksfällen werden in erster Linie Sanitätsstürme und Sanitätstrupps eingesetzt, die auch den Sanitätsdienst bei allen Parteiveranstaltungen übernehmen. Die Ausrüstung des Sanitätswesens der SA. ist der Heeresausrüstung angeglichen. Das Abzeichen des Sanitätswesens der SA. ist die rote Lebensrune. Der fertig ausgebildete SA .- Sanitätsmann erhält den Sanitätsschein der SA. als Ausweis. Ziel des Sanitätswesens der SA . ist : Schaffung und Erziehung einer erbgeſunden und leiſtungsfähigen Volksgemeinschaft.
SA.-Dienstanzug I. Allgemeines 1. Der SA.-Dienstanzug ist ein Ehrenkleid . Anzug und Haltung des SA.Mannes bestimmen das Ansehen der SA. in der Öffentlichkeit.
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Der Dienstanzug hat daher stets in Ordnung, sauber und vorschriftsmäßig zu ſein ; das Tragen von Zivilkleidungsstücken, wie Zivilhoſe, Zivilmantel u . dgl., zum SA. -Dienſtanzug ist unzuläſſig . Verboten ist auch, auf Straßen und Pläßen im Dienstanzug ohne SA.-Müße oder ohne Binder oder mit offenem Kragen aufzutreten. 2. Der SA.-Dienstanzug verpflichtet zu vorbildlicher Haltung seines Trägers ; dieser hat alles zu vermeiden, was dem Ansehen der SA. abträglich ist. 3. Der SA.-Dienstanzug ist durch das Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuß der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 geſchüßt. Er darf nur von Inhabern eines gültigen SA.-Ausweises mit fristgemäßen Beglaubigungsvermerken getragen werden. Das gleiche gilt für das Tragen des SA .-Zivilabzeichens, welches zum Zivilanzug angelegt wird . Über dem Zivilabzeichen ist, sofern Parteimitgliedschaft besteht, das Parteiabzeichen am linken Rockaufschlag anzuſtecken. SA.-Führer vom Sturmführer aufwärts sind berechtigt, Träger des SA.-Zivilabzeichens oder des SA.-Dienstanzuges zum Vorzeigen des Ausweises aufzufordern . Wer unberechtigt den SA.-Dienstanzug oder das SA .-Zivilabzeichen trägt und hierbei zweifelsfrei als Nichtangehöriger der SA. festgestellt wird, ist der nächsten Polizeidienſtſtelle zur Strafverfolgung zu übergeben. Angehörige der SA. , die ohne Ausweis betroffen werden, ſind zur genauen Feststellung der Personalien der nächsten SA.-Dienststelle zu übergeben. Kann diese über ihre SA.-Zugehörigkeit nicht einwandfreie Unterlagen erhalten, ist sie verpflichtet, die weitere Verfolgung der Angelegenheit der zuständigen Polizeibehörde zu übergeben . 4. Der SA.-Dienſtanzug muß angelegt werden im SA.-Dienst. Darüber hinaus ist es erwünscht, daß er auch außerhalb des SA.-Dienstes möglichst häufig getragen wird. Dies gilt besonders für solche SA . -Männer, die ein öffentliches Amt bekleiden. In jedem Falle verpflichtet das Tragen des SA.-Dienstanzuges zur Einhaltung der SA.-Dienstvorschrift und zur Befolgung der Anordnungen von SA.-Führern, auch wenn diese in Zivil sind, sich aber als SA .-Führer ausweisen können. 5. SA.-Dienstanzug und SA.-Zivilabzeichen dürfen nicht angelegt werden : a) in Ausübung eines Zivilberufes, als Reisevertreter, Straßenhändler, Zeitungsverkäufer (ausgenommen die Verkäufer von Parteizeitungen) usw. , wenn der Anschein erweckt werden könnte, als sollten durch das Tragen des SA .- Dienstanzuges bzw. Zivilabzei = chens persönliche Vorteile erreicht werden ; b) vor Gericht. Dies gilt für sämtliche Beteiligten, auch für solche im Zuhörerraum . 6. Das Tragen des SA.-Dienstanzuges durch einzelne SA.- Angehörige bei Aufmärschen wirtschaftlicher Organisationen ist verboten .
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7. Der SA. -Dienstanzug soll auch nicht in Ausübung solcher Berufe getragen werden, bei denen durch den Arbeitsgang eine Beschädigung des Dienstanzuges eintreten kann, die das Ansehen des Trägers benachteiligen könnte, oder in Ausübung solcher Berufe, die persönliche Dienste am Kunden erfordern . 8. Nach 1 Uhr nachts dürfen öffentliche Lokale im SA .-Dienstanzug nicht mehr aufgesucht werden. 9. Das Anlegen des SA.-Dienstanzuges bei Ausübung irgendwelcher Sammeltätigkeit ist in jedem Falle von der Genehmigung durch die Oberste SA.-Führung abhängig. 10. Schnitt und Farbe des SA.-Dienstanzuges ſollen möglichst gleichmäßig sein. Verboten ist das sichtbare Tragen von Uhrketten, Bierzipfeln, Taſchentüchern usw. Eine Ausnahme macht lediglich das Tragen von Amtsketten der Bürgermeister, Beigeordneten und Ratsherren zum Dienſtanzug. 11. Der Dienstanzug geschlossener Einheiten hat einheitlich zu sein. Es ist unzulässig, daß unterschiedlich der Große und der Kleine Dienstanzug getragen wird oder daß einzelne Handschuhe oder Mantel anziehen, während die Einheit im übrigen dieſe Bekleidungsstücke nicht trägt.
II. Anzugsarten Man unterscheidet folgende Arten des Dienstanzuges : a) b) c) d)
den den den den
Großen Dienstanzug, Kleinen Dienſtanzug , Sportanzug, Dienstanzug für Wehrsport.
a) Der Große Dienſtanzug beſteht aus: 1. Dienstmüße mit farbigem Band 2. Dienstbluse mit Binder 3. Schulterstück 4. Kragenspiegel 5. Dienstgradabzeichen 6. Dienststellungsabzeichen 7. Halsbinde 8. Parteiabzeichen ( nur für Parteigenoſſen) 9. Armbinde 10. Stiefelhose 11. Schwarze Stiefel 12. Koppel mit Schulterriemen 13. Dolch mit Feststellriemen .
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Allgemeine Bemerkungen zum Großen Dienſtanzug 1. Der Große Dienstanzug ist bei feierlichen Anläſſen, wie Aufmärsche in Gegenwart des Führers , Besichtigungen durch den Stabschef, Vereidigungen, Fahnenweihen, Trauerfeierlichkeiten, Zapfenstreiche usw. zu tragen. 2. Zum Großen Dienstanzug gehören stets die Ordensschnalle mit Orden sowie Hals- und Bruſtorden. 3. Zum Großen Dienstanzug ist grundsätzlich immer das Koppel mit Schulterriemen und Dolch zu tragen. Im Bürodienst und in geschlossener Gesellschaft darf der Dolch abgelegt werden.
b) Der Kleine Dienstanzug beſteht aus : 1. Dienstmüße mit farbigem Band 2. Dienstrock 3.2 Schulterstücken 4. Kragenspiegel 5. Dienstgradabzeichen 6. Dienststellungsabzeichen 7. Armbinde 8. Braunes Hemd mit Umliegekragen und Binder 9. Stiefelhose 10. Schwarze Stiefel 11. Koppel mit Schulterriemen 12. Dolch mit Feststellriemen. Allgemeine Bemerkungen zum Kleinen Dienstanzug 1. Der Kleine Dienstanzug wird zu allen dienſtlichen und außerdienstlichen Anlässen getragen, soweit nicht das Anlegen des Großen Dienstanzuges befohlen ist. 2. Zum Kleinen Dienstanzug wird , wenn nicht anderes befohlen, die kleine Ordensschnalle angelegt. 3. In und außer Dienst ist in der Öffentlichkeit zum Kleinen Dienstanzug stets Koppel mit Schulterriemen und Dolch zu tragen. In öffentlichen Räumen, Theatern und Gaststätten wird das Koppel abgelegt. Der Dolch bleibt beim Träger und wird in den Ring der linken Rocktasche eingehängt. In geschlossener Gesellschaft und im Bürodienst darf der Dolch abgelegt werden . 4. Beim Einzelauftreten im Kleinen Dienstanzug können von SA . -Führern braune Stiefel getragen werden. c) Der Sportanzug beſteht aus : 1. Weißem, ärmellosem Sporthemd mit Brustwappen 2. Sporthose aus braunem Köper 3. Absatzlose leichte Sportschuhe 4. Trainingsanzug .
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Allgemeine Bemerkungen zum Sportanzug Innerhalb der zum Sport angetretenen Einheit ist für einen einheitlichen Sportanzug Sorge zu tragen. d) Der Dienstanzug für Wehrsport besteht aus : 1. Müße mit farbigem Band 2. Rock mit Armbinde 3. Schulterstücken 4. abschraubbaren Kragenspiegeln 5. braunem Trikothemd mit festem Kragen und Binder 6. Stiefelhose (oder Überfallhose) 7. schwarzen Schaftſtiefeln (oder schwarzen Schnürschuhen) 8. Koppel mit Schulterriemen 9. Dolch mit Dolchtragetasche . Allgemeine Bemerkungen zum Dienſtanzug für Wehrsport : 1. Der Dienstanzug für Wehrsport ist bei Wehrſportveranstaltungen ſowie auf Schulen zu tragen. Das Auftreten im Dienſtanzug für Wehrsport ist jedoch nur zuläſſig, wenn die Einheit geſchloſſen damit ausgerüstet ist. 2. Die Stiefelhoſe iſt zum Marſch, die Überfallhoſe auf der Hindernisbahn zu tragen. ' 3. Ehrenzeichen und Orden, Plaketten uſw. dürfen zu dieſem Anzug nicht angelegt werden. Sonderregelung: 1. Die Angehörigen der Gruppe Alpenland, Donau, Hochland und Südmark dürfen zum Braunhemd kurze Lederhose , weiße Strümpfe und schwarze oder braune Halbschuhe tragen. In geſchloſſenen Abteilungen muß der Anzug einheitlich sein. 2. Bei den Gebirgsjägerstandarten besteht der Kleine Dienstanzug aus Berg- und Skimüße, Berg- und Stirock, Berg- und Skihose, Berg- und. Skistiefeln. Bei Großem Dienſtanzug tritt an Stelle des Berg- und Skirockes das Braunhemd, an Stelle der Berg- und Skimüße die SA.-Dienstmüße. Im Sommer sind für die genannten Standarten zum Braunhemd die kurze Hose, weiße Wadenstußen oder Strümpfe und schwarze Halbschuhe zulässig.
Weitere Stücke des Dienſtanzuges find : 1. Dienstmantel 2. Umhang 3. Handschuhe 4. Pistole 5. Signalpfeife mit Schnur
6. Adjutantenschnur 7. Sonderabzeichen 8. Brustschilder für Kornetts 9. Lagermüte .
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Tragen des Parteiabzeichens SA.-Führer und -Männer tragen, soweit sie Parteigenossen sind, das einfache Parteiabzeichen zum Großen Dienſtanzug auf dem Binder in Höhe der Knöpfe der Brusttaſchen. SA.-Führer und Männer, denen das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. verliehen ist, tragen dieses in der großen Ausführung beim Dienſtrock und bei der Dienstbluse auf der linken Brusttasche oberhalb etwa vorhandener Brustorden. Das Ehrenzeichen in der kleinen Ausführung darf nur zum Zivilanzug getragen werden .
Sonderabzeichen a) Für Nachrichteneinheiten : Zitronengelbe Schulterstückunterlage. Inhaber des „Nachrichtenscheines der SA." tragen am linken Unterarm einen aluminiumfarbenen Bliß auf dunkelbrauner ovaler Unterlage in Stoff gewebt. (Für Marine- SA. dunkelblaue Unterlage.) b) Für Reitereinheiten : Orangegelbe Schulterſtückunterlage. Doppelter Schulterriemen. c) Für Marineeinheiten : Marineblaue Schulterstückunterlage. d) Für Pioniereinheiten : Schwarze Schulterſtückunterlage. Inhaber des „Pionierscheines der SA." tragen am linken Unterarm aluminiumfarbene gekreuzte Spaten und Pickel auf dunkelbrauner ovaler Unterlage in Stoff gewebt. e) Für Sanitätsstürme: Mittelblaue Schulterſtückunterlage. Die SA.-Sanitätsführer tragen auf dem Ärmel des linken Unterarmes, 5 cm oberhalb des Ärmelaufschlages, die Lebensrune in Aluminium auf brauner (Marine- SA . auf dunkelblauer) gewebter Unterlage, welche bei Ärzten oval , bei Zahnärzten und Dentiſten rechteckig, bei Apothekern dreieckig ( Spitze nach oben) und bei Tierärzten dreiedig (Spitze nach unten) iſt. Sämtliche SA .- Männer, die Inhaber des ,,Sanitätsscheines der SA.“ sind, tragen eine rot-gewebte Lebensrune auf ovaler brauner (Marine-SA. auf dunkelblauer) gewebter Unterlage an gleicher Stelle wie die SA.-Sanitätsführer. Während eines öffentlichen Einſates tragen die SA.- Sanitätsführer und -männer am rechten Oberarm eine weiße Armbinde mit roter Lebensrune. f) Ärmelabzeichen der AO.: SA.-Führer und Männer, die Angehörige der Auslandsorganisation der NSDAP . sind, ist das Tragen der schwarzen Raute mit den Buchstaben „ AO.“ zum SA.-Dienstanzug gestattet. Das Abzeichen ist auf dem linken Unterarm 5 cm oberhalb des Ärmelaufschlages anzubringen . g) Ärmelstreifen für altgediente SA.-Männer. Als sichtbares Zeichen für treue und ununterbrochene Zugehörigkeit zur 381
SA. wird Angehörigen der SA. die Berechtigung zum Tragen von Ärmelstreifen erteilt : 1. für nachgewiesenen aktiven Einsatz für die Bewegung vor der Machtübernahme in der SA. bzw. in anderen Gliederungen der Partei (44, NSKK. und HI. ) , im früheren Luftsportverband, im NS.- Schülerbund , in Hochschul- bzw. Studentenstürmen, ferner für den Einsatz als Amtswalter der Partei oder der NSBO. und als Amtsleiter im NSDStB. Art der Berechnung der Ärmelstreifenjahre : Ärmelstreifen 12 mm breit 4 mm breit
Aktiver Einsatz in der Zeit bis vom
31. 31. 31. 31. 31. 31. 31. 30.
12. 12. 12. 12. 12. 12. 12. 1.
1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933
2
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1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932
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1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1.
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1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1.
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2. für den Einsak in der Bewegung vor der Machtübernahme als Mitglied der NSDAP. Art der Berechnung der Ärmelſtreifenjahre : Bei Eintritt in die SA. nach dem 30. 1. 1933 : Parteizugehörigkeit (bei ununterbrochener Mitgliedschaft) Seit der Zeit vor dem 1. 1. 1928 Seit der Zeit vor dem 1. 7. 1930 Seit der Zeit vor dem 15. 12. 1932
Ärmelstreifen : 12 mm 4 mm
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Bei Eintritt in die SA. während der Kampfzeit (bis zum 30. 1. 33 ) : Für die Zeit der Parteizugehörigkeit vor Eintritt in die SA . wird die Berechtigung zum Tragen von Ärmelſtreifen wie unter 1. aufgeführt erteilt, d. h. es werden die Jahre als Parteimitglied mit den SA.Dienstjahren vor dem 30. 1. 33 zusammengefaßt und als einheitliche Zeitspanne bei der Berechnung der Ärmelſtreifen gewertet. 3. für die Anerkennung der Berechtigung zum Tragen von Ärmelſtreifen für nachgewiesene Zugehörigkeit zum ehem. „ Stahlhelm“ gelten Sonderbestimmungen. h) Ärmelband für Einheiten mit verliehenem Namen : SA.-Einheiten, die zum Tragen eines Ärmelbandes auf Grund besonderer Genehmigung der Oberſten SA.-Führung ermächtigt ſind, tragen ein 3 cm breites, schwarzes Ärmelband , auf dem in grauer Seide mit 19 mm großen und 15 mm kleinen deutschen Buchstaben der verliehene Name eingestickt ist. Das Band ist auf dem Braun-
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hemd 15 cm vom linken unteren Ärmelband entfernt, am Dienstrod und Mantel unmittelbar oberhalb des linken Ärmelaufschlages an= zubringen. i) Muſik- und Spielmannszüge : 1. Musikzüge : Schwalbennester in der Farbe der Kragenspiegel, die aufgelegten Gold- oder Alutreſſen geradlinig von oben nach unten verlaufend. Der Musikzugführer trägt auf dem rechten Kragenspiegel die Lyra (aus Metall geprägt) und die Nummern ſeiner Einheit. Auf dem linken Kragenspiegel trägt er die Dienstgradabzeichen. Der Musikzugführer trägt keine Schwalbennester. 2. Spielmannszüge : Schwalbennester in der Farbe der Kragenſpiegel, die aufgelegten Baumwolltreſſen, gelb oder weiß, geradlinig von oben nach unten verlaufend. Der S3 .-Führer trägt Gold- oder Alutreſſen und 6-7 cm lange Fransen in Gold oder Alu an den Schwalbenneſtern . Die Gold- und Alutreſsen sowie die Baumwolltressen sind 20 mm breit. Auf dem in der Mitte etwa 11 cm hohen Schwalbennest sind 7 Tressen angebracht und am unteren Rande durch eine Quertresse abgeschlossen. Bei allen Angehörigen der MZ . und SZ . befinden sich am rechten Kragenspiegel die Nummern der Einheit, von der sie aufgestellt sind, und am linken Kragenspiegel die Dienstgradabzeichen. k) Die kommandierten SA.-Führer tragen den Dienstanzug der abſtellenden Einheit. 1) SA.-Führer z. B. tragen den Dienſtanzug mit Abzeichen uſw. der Einheit oder des Stabes, zu dem sie z. B. stehen. Brustschilder: Kornetts der Sturmfahne und der „ Standarte“ sowie die Angehörigen der Standarte „ Feldherrnhalle" tragen im Dienste ein Brustschild. Die Kette liegt in ihrem oberen Teile unter dem Kragen des Braunhemdes oder Dienstrockes. An der Kette hängt der halbmondförmige Teil. An deſſen Rückseite iſt ein Anſaß, der in das zweite Knopfloch des Braunhemdes (erstes Knopfloch des Dienſtrockes ) einzuſchieben iſt. Das Tragen von Brustschildern durch andere SA .- Angehörige, z. B. in Ausübung des Streifendienstes, ist verboten. III. Zusammenstellung der Abzeichen Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Einheit ist durch die Farbe der Spiegel, des farbigen Müzenkopfes und der Spiegelumrandung gekenn zeichnet. Alle Einheiten einer Gruppe (mit Ausnahme der Gruppenſtäbe und Marineeinheiten) haben die gleichen Kragenspiegel und Schnüre. SA.-Anwärter tragen in der Probezeit denselben Dienstanzug wie SA.Männer, jedoch ohne Kragenspiegel. 383
München
DEUTSCHLAND
ERWACHE
SA.-Standarte
„München“
V &
SA.-Sturmfahne (SA.-Sturm 1 der „Leibstandarte“)
Tafel 30/33
Großer SA.-Dienstanzug SA.-Obertruppführer SA.-Sturm 1 der SA.-Standarte 1 (SA.-Gruppe hochland)
Tafel 34
Aleiner SA.-Dienstanzug SA.-Standartenführer Führer der SA.-Standarte 5 horft Weffel" (SA.-Gruppe Berlin-Brandenburg)
Aleiner SA.-Marine-Dienstanzug Führer des SA.-Marinefturmes 4 ber SA.-Marineftandarte 9
Weißer SA.-Dienstrock SA.-Standartenführer Im Stab der Oberften SA.-Führung
Tafel 35
55
1/
SA.-Dienstmantel SA.-Scharführer 5A,-Reiterfturm 1 der SA.-Relterstandarte 55 (SA.-Gruppe Südwest)
Tafel 36
SA.-Sportanzug SA.-Mann der SA.-Gruppe Mittelrhein
SA.-Wehrmannschafts-Dienstanzug SA.-Sturmführer der Obersten SA.-Führung Im SA.-Wehrmannschafts-Dienstanzug für Stäbe
SA.-Wehrmannschafts-Dienstanzug SA.-Wehrmann
Tafel 37
Dienstgradabzeichen der SA .
32
1/
33/
/5
2
1
SA.-Sturmmann
SA.-Obersturmmann
SA.-Rettenführer
24/
14
21
SA,-Truppführer
SA.-Oberscharführer
54.-Haupttruppführer
8
SA.-Obersturmführer
SA.-Hauptsturmführer
SA.-Sturmbannführer
SA.-Obersturmbannführer
SA.-Oberführer
SA.-Brigadeführer
SA.-Gruppenführer
SA.-Obergruppenführer
SA.-Standartenführer
Stabschefder SA.
Schulterſtücke
SA.-Sturmmann bis SA.-Haupttruppführer
SA.-SturmbannSA.-Oberführer SA.-Sturmführer bis SA.-haupt- führer bis SA. Stan- bis SA.-Obergruppenführer dartenführer Sturmführer Schulterklappen für SA.-Wehrmänner
SA.-Wehrmann (5.d. B. Heer)
Tafel 38
6
SA.-Sturmführer
5
SA.-Scharführer
B
/25
เค
148
SA.-Obertruppführer
J15
SA.-Wehrmann (S.D. B. Marine)
SA.-Wehrmann (S...Luftwaffe)
Stabschef
SA.-Dienfimüge (Derberanficht)
Dienfimüge für SA.-Wehrmänner
SA.-Lagermine
SA.-Dienstmüge (Seitenanficht)
100
1000
SA.-Adjutantenfchnur
Ringkragen ber SA.-Standarte „Feldherrnhalle“
Bruftschlibdes formelts der SA.
SA.-Dienfibelch
Tyr-Rune
Abzeichen für Jahaber des SA.Nachrichtenfcheines
Y
Y
Abzeichen für Jnhaberbes SA.Sanitätsscheines
Nrmelabzeichen für SA.-Sanitätsführer, -Unterführer und -Männer
Abzeichen für Jnhaber des SA.Planterscheines
Nemelabzeichen für SA.-Apotheker
Nrmelabzeichen für SA.-Zahnärzte und -Dentiften
Nemelabzeichen für SA.-Tierärzte
Tafel 39
kommandoflaggen der SA .
卐
卐 Der Stabschef der SA.
Hochland SA.-Gruppe
Oberste SA.-Führung (Amtschef)
Oberste SA.-Führung (Hauptamtschef) Br 12
231
SA.-Sturmbann
SA.-Standarte
SA.- Brigade
1/112
130
SA.-Marine-Standarte
SA.- Marine-Brigade
SA.-Marine-Sturmbann
EWE
133
SA.-Reiter-Standarte
Tafel 40
Sturmfahne eines SA.-Reitersturmes
IV. Überſicht der Dienstgradabzeichen
Dienstgrad
SA.Anwärter
M .- annschaften EA
Die Dienstgradabzeichen sind nach dem verliehenen Dienstgrad verschieden. Die Abzeichen zur Kennzeichnung des Dienstgrades befinden sich auf dem linken Kragenspiegel, bei den SA.-Führern vom Standartenführer aufwärts auf beiden Kragenspiegeln . Zur weiteren Kennzeichnung des Dienstgrades dient die Umrandung der Spiegel, des Müßenrandes und des Mützenaufschlages.
Allgemeine Abzeichen
Dienstgradabzeichen auf dem Spiegel Lißenfarbe
ohne Spiegel
feine
Obersturmmann
auf linkem Spiegel vorne 1 Lize
Rottenjührer
vorne 2 Lizen nebeneinander ohne Zwischenraum
Oberscharführer
.-USA nterführer
Sturmmann
Scharführer
1 Stern
1 Stern und 1 Lizze 2 Sterne
Obertruppführer
2 Sterne und 1 Lize
Obersturmführer
Hauptsturmführer Sturmbannführer Obersturmbannführer
mitleres SA.Führerkorps
Sturmführer
unteres A. -Führerkorps
Truppführer
Haupttruppführer
Schulterstücke a. rech ter Schulter d. Diensthemdes u. auf beiden Schultern des Dienstrockes und Mantels
4Lagen Soutache, mittelbraun mit Alu-Einschlag ; auf einer Unterlage in der Gattungsfarbe mit einem kleinen Metallknopf befestigt. Breite des Schulterstückes 2,5 cm
2 Sterne u. 2 Lizen auf linkem Spiegel 3 mm starke 3 Sterne acht nebeneinandersilberfarbene Schnur liegende, 3 mm flarke, um Mügendeckel, filberfarbene Schnüre 3 Sterne und 1 Lite Breite des Schulter2 mm stark um Spiegel stückes 3,2 cm, ſonſt wie vor (silber- bzw. goldSterne Lizen 3 2 u . farben) 3 mmſtarke ſilberfarbene auf linkem Spiegel Schnur umMützendeckel 4 Sterne und oberen Rand des Mützenaufschlages, 2 mm stark um Spiegel 4 Sterne und 1 Litze (silber- bzw. goldfarben)
dreifach geflochtenes Schulterstück (silberfarben) sonst wie vor
* Die 5 mm breite Liße ist gleichlaufend 5 mm vom vorderen Rande des linken Kragenſpiegels anzubringen und reicht vom unteren bis zum oberen Rande des Kragenſpiegels. Lie Dienstgradlißen sind einheitlich weiß mit braunem Längsfaden (für Marine- SA. gelb mit marineblauem Längsfaden). 35 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
384
Standartenführer
mittleres SA .-Führerkorps
Dienstgrad
Allgemeine Abzeichen
auf beiden Spiegeln 3 mm starke silberfarbene Schnur 1'Eichenblatt* ** um Mützendeckel und oberen Rand des Müßenaufschlages, 2 mm um Spiegel, 1 cm breite AluTresse*** wie Standartenfüh rer, jedoch 12 cm breite Alu-Trejse***
Oberführer
Fhöheres .- ührerkorps SA Obergruppenführer
Stabschef
zweiblättriges Eichenlaub auf beiden Spiegeln
Schulterstücke a. rech ter Schulter d.Diensthemdes u. auf beiden Schultern des Dienstrockes und Mantels
wie vor
dreifach geflochtene 3 mm gold- und silberfarbene Schnüre,sonst wie vor
zweiblättriges Eichenlaub auf beiden Spiegeln, ein Stern in der vorderen oberen Ecke des Kragenspiegels *
Brigadeführer
Gruppenführer
Dienstgradabzeichen auf beiden Spiegeln
3 mm silberfarbene Schnur um Müßendeckel u. aufschlag. 2 mm stark um Spiegel. Unter der Alu- Schnur am Müßenaufschlag 2 cm breite Alu*** Tresse *
Goldschnur um Spiegel, Müßendeckel und Müßenaufschlag, feiner 2 cm breite Goldtreſſe um den Mützenaufſchlag ***
dreiblättriges Eichenlaub auf beiden Spiegeln*
dreiblättriges Eichenlaub in Alu und ein Stern in der vorderen oberen Ecke auf beiden Spiegeln dreiblättriges Eichenlaub mit Lorbeerkranz in Gold auf beiden Spiegeln
zweifach aus Gold geflocht. Schulterstück, in der Mitte ein dreiblättriges Eichenlaub in Gold auf beid. Schultern Breite 4 cm
* Die Dienstgrade vom Standartenführer aufwärts tragen die Bezeichnung der zuständigen Einheit bzw. des Stabes auf dem rechten Kragenspiegel in Metall geprägt unterhalb des Dienſtgradabzeichens. ** Der Dienstgrad Standartenführer trägt, wenn mit der Führung eines Sturmbannes betraut, ein Eichenblatt nur am linken Kragenspiegel ohne Nummern darunter, am rechten Kragenspiegel eingestickt die Sturmbann- und Ständartennummer. *** Die Treffe ist am oberen Rande des Müßenauſſchlages unterhalb der Alu- Schnur so anzubringen, daß sie vorne senkrecht am Müßenschirm endet. Der Müßenknopf ſigt in der Mitte der Treffe.
385
Dienststellungsabzeichen für Führer von Standarten
SA.-Führer, die den Dienstgrad Standartenführer noch nicht erreicht haben, legen, sofern sie eine Standarte führen, an die Dienstmüße die für den Dienstgrad Standartenführer vorgesehene Alu- Treſſe an.
V. Bekleidung der Marine-SA.
1. Großer Dienſtanzug : Diensthemd mit Binder und Parteiabzeichen (nur für Parteigenossen) . Dunkelblaue Stiefelhofe , Schnitt wie SA.- Stiefelhoſe. Schwarzes SA.-Koppel mit Schulterriemen und Zweidornschnalle ( SA.Koppelschloß kann aufgetragen werden) . Schwarze Stiefel oder schwarze Schnürschuhe mit schwarzen Ledergamaschen. Dunkelblaue Marinemüze mit schwarzem Mohärband (ohne Verzierung) , mit schwarzem Lederſchirm und schwarzem Sturmriemen .
2. Kleiner Dienstanzug : Braunes Hemd mit braunem Binder. Dienſtrock, dunkelblau , mit eingenähten Seitentaschen, sonst wie SA.Dienstrock. Schwarzes SA.-Koppel mit Schulterriemen und Zweidornschnalle ( SA.Koppelschloß kann aufgetragen werden) . Dunkelblaue Stiefelhose mit schwarzen Stiefeln oder schwarze Schnürschuhe mit schwarzen Ledergamaschen.
3. Sportanzug : Weißes ärmelloses Sporthemd mit Brustwappen, Sporthose aus braunem Köper, Absazlose leichte Sportschuhe, Trainingsanzug.
4. Arbeitsanzug : Arbeitsbluse mit Armbinde und Exerzierkragen und Arbeitshose aus weißem Moleskin im Schnitt der Kriegsmarine, Dunkelblaue Lagermüze, Leichte Schuhe. (Fortsetzung Seite 390)
35*
386/387
388
. 9
. 8
. 7
. 6
. 5
. 4
T Wf
Sachsen Nordmark
Mittelrhein Niedersachsen
Pommern Thüringen
Oder Südmark
Sa Nm
Mrh Ns
P Th
D Sm
Niederrhein Nrh Berli B - randnenbu B rg
weiß weiß
weiß weiß
weiß weiß
weiß weiß
weiß
keine
keine
weiß smaragdgrün weiß
weiß dunkelbraun weiß
apfelgrün
rosarot
schwarz
, dunkel nrot we
hochrot
Gruppenſtäbe 3.
Tannenberg Westjalen
karmesin
hochrot
der Farbe Kragenspiegel des und Mützenkopfes
Stab n 2. der Oberſte SA F .- ührung
Stabschef 1.
Gruppe
Abkürzung der Gruppe
alu alu
alu gold
alu gold
gold alu
alu alu alu alu
gold alu
gold alu
gold alu
alu
alu
gold
alú alu
alu alu
alu alu
alu
alu
gold
KragenKnöpfe spiegelund Nummern Dienstgrad= um abzeichen randung
AdjutantenAchsel = schnüre ſtücke
Adjutanten-
durchwirkt
schnüre : braun eiten Marineeinh mit Silber mgelb /arineblau
raun / b weiß
feine
Lizze Längsfaden¹
Zusammenstellung Abzeichen der
Beschreibung siehe Seite 384 / Abbildung siehe Tafel 35
18 .
Warthe Oberrhein
17 .
Standarte F" „ eldherrnhalle
Wa Orh
Su W
Sudeten Weichsel
. 16
Do
A
Donau Alpenland
Ha He
No .KP
Nordsee Kurpialz
Hansa Hessen
Ho Bw
G Fr
& N
Ho 12.chland Bayernwald
Schlesien Franken
Elbe Nedar
. 15
14 .
. 13
11 .
10 .
weiß weiß
weiß weiß
weiß weiß
weiß weiß
weiß weiß
farmesin
weiß
fornblumen-weiß blau weiß
blaugrau
rotbraun
marineblau
stahlgrün
Hellblau
schwefelgelb weiß weiß
orangegelb weiß weiß
alu
alu alu
alu alu
alu alu
alu alu
alu alu
alu alu
alu alu
alu alu
Adjutanten-
Adjutant Stabschefs 1.attgimpe des geflochtene einfach Adjutantenschnür Gehänge weiteres e Golddraht Min .-ohne Adjutanten übrigen Die Adjutantenschnüre geflochtene einiach Stabschefs des Gehänge weiteres Mohne Draht Alu attgimpe .-in
A-in djutanten .- eichsminister SA RReichsleiter ,der Reichsstatthal und geflochtene einfach Adjutantensch ohne Gehänge weiteres MSilberdraht attgimpe
ür bersturmmann ottenführer bertruppführer aupttruppführer ,:1Fberscharführer bersturmführer SOHRODienstgrade turmhauptführer
durchwirtt
schnüre : /raun b weiß mit braun Marineeinheiten m /arineblau Silber gelb
Obersturmbannfü hrer Die erste ie bedeutet Farbe zweite ,dder Lize Längsfadens die .des A.in djutanten SA geflochtene einfach Führers des Adjutantenschnüre weiteres KGehänge -ohne Gold antille
alu
alu gold
gold alu
gold alu
gold alu
gold alu
alu gold
alu gold
gold alu
Beschreibung siehe Seite 384 , Abbildung fiehe Tafel 35
389
Der Arbeitsanzug kann von SA.-Unterführern und -Männern zum Boots- und Signaldienst angelegt werden.
5. Dienstmantel : Dunkelblau, sonst wie SA.-Dienstmantel.
6. Umhang: Aus dunkelblauem Tuch oder wasserdichtem Stoff, sonst wie SA .- Umhang.
7. Abzeichen: a) Spiegel: Auf Braunhemd , Dienstrod- und -mantel dunkelblau. Rechts Nummer der zuständigen Einheit in Gelb eingestickt. Links Dienstgradabzeichen in Gold. b) Schnurumrandung : Vom Sturmmann bis Haupttruppführer gelbe Paspel.
Vom Sturmführer aufwärts goldfarbene Schnur. c) Schulterſtücke : Marine-SA . - Anwärter bis Marine- SA. -Haupttruppführer : 4 Lagen Soutache mittelbraun/Alu , Unterlage marineblau. Marine- SA. - Sturmführer bis Marine - SA.- Obergruppenführer : goldfarbene Schnur, Unterlage marineblau . d) Dienstmüße : In der Mitte des oberen Müzenteiles Hoheitsabzeichen in Gold ; in der Mitte des Müzenbandes die SA .-Kokarde von goldenem Eichenlaubkranz umgeben. Die Abzeichen sind in Metall geprägt. Vom Sturmführer aufwärts ist der Eichenlaubkranz in gestickter Ausführung zu tragen.
e) Armbinde : Wie für SA. vorgeschrieben . f) Knöpfe und Dienstgradabzeichen: In Gold ; Like goldfarben mit marineblauem Längsfaden . Knöpfe am Dienstrock und -mantel mattgold geförnt, am Braunhemd blanke goldene Knöpfe . Knöpfe am Sturmriemen der Dienstmüze mattgold geförnt.
390
g) Adjutantenschnüre : Braun mit Silber durchwirkt. h) Signalpfeifenschnur: Braun. i) Sanitätsführer : Sie tragen zum Marine-Dienstanzug die Sonderabzeichen wie die SA.- Sanitätsführer. k) Marine-Nachrichtenstürme: Angehörige der Nachrichtenstürme, die nach abgeſchloſſener Signalausbildung eine Prüfung mit Erfolg abgelegt haben, tragen am linken Unterarm auf einer Stoffunterlage eingestickt zwei gekreuzte Fähnchen.
1) Stab der Obersten SA .-Führung: Die in den Stab der Obersten SA.-Führung verſezten Marine- SA.Führer und =Männer tragen auf dem rechten Kragenspiegel einen unkļaren Anker in Gold von 4 cm Größe aus Metall geprägt. Der rechte Kragenspiegel ist sonst ohne Beschriftung. Marine- SA .-Führer vom Standartenführer aufwärts tragen den Anker nicht.
m) Marine-Muſikzüge : Schwalbennester in Marineblau, die aufgelegten Treſſen in Gold. Ausführung wie für SA. Beim MZ .-Führer auf dem rechten Kragenspiegel neben der Einheitsbezeichnung die Lyra in Gold. MZ. -Führer tragen keine Schwalbennester . n) Marine-Spielmannszüge : Schwalbennester in Marineblau , die aufgelegten Baumwolltreſſen in Gelb. Ausführung wie SA. Der S3 .-Führer trägt an den Schwalbennestern 6 cm lange Fransen in Gold.
391
Kommandoflaggen Dienststellen der SA. führen zu ihrer Kennzeichnung Kommandoflaggen , die in verkleinertem Maße auch vom Führer der Einheit oder des Stabes am Kraftwagen geführt werden.
Die
Standarte" der SA.
Die „ Standarte“ wird von der SA.- Standarte geführt. Sie wird nur vom Obersten SA.-Führer auf Antrag verliehen. Das Standartentuch ist hochrot mit dem Hakenkreuz auf weißem Felde. Über und unter diesem im roten Feld befindet sich die Aufschrift: Deutschland erwache !" über dem Standartentuch ist ein metallener Querbalken , der auf der Vorderseite den Namen der Standarte trägt. Auf der Rückseite ist „ NSDAP . " eingeprägt. Am oberen Ende der Stange befindet sich das Hoheitszeichen der Partei : Auffliegender Adler, der in den Fängen einen Eichenkranz, darin das Hakenkreuz , trägt.
Die Sturmfahne der SA. Die Sturmfahne der SA. wird vom SA.- Sturm geführt. Die Sturmfahne der SA. ist aus hochrotem Schiffsflaggentuch. Das Flaggentuch zeigt ein auf der Spike stehendes Hakenkreuz auf weißer Scheibe. Die Fahne trägt an der inneren oberen Ede beiderseits je einen Fahnenspiegel der Farbe der Gruppe entsprechend . Der Spiegel ist mit einer Silber- oder Goldschnur je nach Knopffarbe eingefaßt, trägt die Nummer des Sturmes und, getrennt durch einen schrägen Strich, die Nummer der zuständigen Standarte. Die Bestickung erfolgt mit arabischen Zahlen in weißer Farbe. Den Abschluß des oberen Endes der Fahnenstange bildet eine vernickelte Lanzenspite. Der vom Obersten SA.-Führer dem Sturm verliehene Name ist rechts neben dem Spiegel, nahe dem oberen Rand des Fahnentuches, mit Silberschnur einzustiden. Zur Wahrung der Tradition werden auf den Sturmfahnen unterhalb des die Sturmnummer tragenden Fahnenspiegels die früheren Sturmnummern in zeitlicher Reihenfolge untereinander in Silberbestickung geführt.
392
Dienst- und Meldeſtellenſchilder Dienststellenschilder, Größe : 50X50 cm. NSRK.-Meldestellenschilder, Größe : 50 × 50 cm neben dem Dienſtſtellenschild für SA .-Reiterstandarten und Reiterſtürme. Dienststellenschild für SA.-Wehrabzeichen-Meldeſtellen, Größe : 50X30 cm. Dienststellenschild für SA.-Wehrabzeichen-Meldestellen werden geführt von den Gruppen, Brigaden, Standarten, Sturmbannen und Stürmen . Die Beschaffung und Bestellung dieser Schilder hat nur auf dem Dienſtwege bei der Oberſten SA.-Führung zu erfolgen.
393
MIN⋅S⋅K⋅H Das Nationalsozialistische Kraftfahr-Korps ПSŔŔ.
Wesen und Aufgaben Neben der SA. und 44 ſteht als selbständige Gliederung der NSDAP ihre motorisierte Einheit, das Nationalsozialiſtiſche Kraftfahr-Korps. Herangewachsen aus der Motor- SA. und dem NSKK. der Kampfjahre, erzogen und bewährt im Geiste der SA., seine Kraft schöpfend aus der freiwilligen Einſazbereitschaft und weltanschaulichen Festigung seiner Männer, iſt das Korps der berufene Banner- und Willensträger des Motorisierungsgedankens im neuen Deutſchland. Je höher der Stand der Motorisierung, desto stärker die Abwehrkraft der Nation! In der Vertiefung dieser Erkenntnis und der ſyſtematiſchen Wegbereitung ihrer praktiſchen Auswirkung im nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftsgeiste erblickt das NSKK. eine seiner wichtigsten Aufgaben. So findet denn nicht allein der Parteigenosse , sondern auch die in der HI. und im Arbeitsdienst heranwachsende motorsportbegeisterte Jugend in ihm eine gleich willkommene Aufnahme. Die über das ganze Reich verteilten Motorſportſchulen des NSKK. sorgen in sechswöchigen Kursen für eine planmäßige fahrtechnische, sportliche wie weltanschauliche Nachwuchsschulung. Der junge Fahrer, der aus ihnen hervorgeht, wird , wenn die Zeit seiner Wehrpflicht gekommen ist, wohlvorbereitet an Körper und Geist mit Stolz das Kleid des Waffenträgers der Nation - der Wehrmacht - tragen und nach ihrer Ablegung als ganzer Mann wieder in die Reihen des Korps zurückkehren, um nunmehr in der großen Kameradschaft seiner Breitengliederung - die, unterteilt in
Motorobergruppen , Motorgruppen, Motorbrigaden, Motorstandarten, deutsche Kraftfahrer in freiwilliger Dienſtleiſtung umfaßt nahme zu finden.
394
seine Auf-
Hier in dem festen Zuſammenhalt weltanschaulich gleichgerichteter Männer, die sich nach harter Tagesarbeit zu Sturmabenden und sonntäglichen Übungsfahrten in nationalsozialistischem Gemeinschaftsgeiſte zusammenfinden, wird er nicht nur seine Spannkraft bewahren, sondern auch die erworbenen Kenntnisse festhalten und vertiefen. Der vom NSKK. getragene Kraftfahrgeländesport ist dazu wie kein zweiter geschaffen. An ihm teilzunehmen , erfordert den ganzen Mann ! Mut, Ausdauer, rasche Entschlußfähigkeit, Orientierungsvermögen und körperliche Gewandtheit sind neben der Beherrschung der Maschine seine wichtigsten Voraussetzungen. So ist das Nationalsozialistische Kraftfahr-Korps der Jungbrunnen und Kraftspeicher der motorisierten Nation : Treu, opferwillig und einſazbereit! Zusammenarbeit des NSKK . mit den Politiſchen Leitern siehe Seiten 70--75.
Außermilitärische Wehrerziehung Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat am 27. Januar 1939 folgende Verfügung erlaſſen, die die vor- und nachmilitärische Wehrerziehung regelt und dem NSKK. in engster Zusammenarbeit mit dem Heer besondere Aufgaben zuweist : ,,Auf dem Gebiete der vor- und nachmilitärischen Wehrerziehung weise ich dem NSKK. für ſeine Zuſammenarbeit mit dem Heere folgende Aufgaben zu: Der als Kraftfahrer vorgesehene Ersatz der motorisierten Einheiten des Heeres ist während des der Ableistung der Wehrdienstpflicht vorausgehenden Jahres durch das NSKK . in mehrwöchigen Kursen auf den , Motorsportschulen des NSKK .' an Kraftfahrzeugen des Heeres auszubilden. Alle Soldaten des Beurlaubtenstandes, die neuzeitlich ausgebildet und für eine Mob .-Verwendung als Kraftfahrer bestimmt sind, leiſten im NSKK. Übungen zur kraftfahrtechniſchen Fortbildung ab. Dieſe Übungen rechnen auf den bei den SA.-Wehrmannschaften abzuleistenden Dienst an. Die Zugehörigkeit der Soldaten des Beurlaubtenstandes zu den SA .-Wehrmannschaften bleibt durch dieſe kraftfahrtechniſche Fortbildung unberührt. Die Führer und Männer des NSKK. ſowie alle Soldaten des Beurlaubtenstandes, die nach Ableistung ihrer Wehrpflicht in die Reihen des NSKK. eintreten, erfahren ihre Wehrertüchtigung auf der Grundlage des SA.-Wehrabzeichens im NSKK. Das NSKK. hat hinsichtlich Gliederung und Ausbildung den Erforder= niſſen des Heeres Rechnung zu tragen. Der Korpsführer des NSKK . erläßt die erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen im Einvernehmen mit dem Oberbefehlshaber des Heeres. Die Dienststellen von Partei und Staat haben das NSKK . in dieser Erziehungsarbeit zu unterſtüßen .“
395
Gliederung Führung: Das Nationalsozialistische Kraftfahr-Korps, NSKK., eine selbständige Gliederung der NSDAP., wird vom Korpsführer des NSKK. geführt, ihm unterstehen : NSKK.- korpsführung
Dienststelle Berlin:
Dienststelle München : Führungshauptamt Personalhauptamt Hauptamt Technik Reichstassenverwalter Inspekteur f. techn . Ausb. u . Geräte
Hauptamt Hauptamt Hauptamt Inspekteur
Motorsport Verkehr Preſſe u. Propaganda d. Motorſportſchulen
Inspekteur f. Ausbildung Breitengliederung Motorobergruppe Motorgruppe "" "" Motorbrigade
Nord Ostsee Nordmark Nordsee Hamburg
Motorobergruppe Motorgruppe "" "
Süd Adolf Hühnlein Bayr. Ostmark Franken
Motorobergruppe Motorgruppe "" "
Nordost Ostland Danzig-Westpr. Wartheland
Motorobergruppe Motorgruppe "" ""
Südwest Rhein-Mosel Westmark Südwest
Motorobergruppe Motorgruppe "" "" ""
Oſt Oberschlesien Niederschlesien Sachsen Leipzig
Motorobergruppe Motorgruppe 99 "" "
Weſt Thüringen Hessen Niederrhein Westfalen
Motorobergruppe Südo ſt Motorgruppe Alpenland Oberdonau Niederdonau Wien "" Egerland ""
Der Korpsführung unmittelbar unterstellt: Motorgruppe Berlin Mark Branden"" burg Niedersachsen ""
Motorschulen des NSKK. Der Inspektion der Motorsportschulen sind unterstellt die Reichsmotorsportschule in Döberiß-Elsgrund und 23 Motorſportſchulen : 1. Achern (Baden) 2. „ Adolf Hühnlein “ in Izehoe 3. Bayreuth- Saas
396/397/398
4. Wriezen/Oder 5. Diez a . d. Lahn (Fortsetzung auf übernächster Seite)
Das Nationalsozialistische Kraftfahr - Korps ( NSKK .)
Der Führer des NSKK . ( Korpsführer) Persönlicher Stab Dienststelle Berlin
Korpsführung München Inspekteur für technischeAusbildung und Geräte
Inspekteur für Ausbildung
Techn. Führerschule München
Reichsführerschule
FührungsHauptamt
PersonalHauptamt
Inspekteur der Motorsportschulen
Reichskassenverwalter
Reichs-Motorsportschule / 23 Motorsportschulen
Hauptamt Technik
Hauptamt Verkehr
VerwaltungsHauptamt
Hauptamt Presse u. Prop.
Hauptamt Motorsport
Gerichtsu. Ehrenhof
Nordost
Ost
Südost
Süd
Südwest
West
Nord
Mitte
DanzigWestpr. Ostland
Leipzig Niederschlesien Oberschlesien Sachsen
Alpenland
Adolf Hühnlein Bayer. Ostmark Franken
Rhein-Mosel
Hessen
Südwest
Niederrhein
Hamburg Nordmark
Westmark
Thüringen
Nordsee
Berlin Mark Brandenburg Niedersachsen
Westfalen
Ostsee
Wartheland
Egerland Niederdonau Oberdonau Wien
M79
M78
M95 83 白白
白白
11/M79
I/M79
1/M 79
2/M 79
3/M 79
4/M 79
5/M 79
6/M 79
11/M 79
12/M 79
13/M 79
14/M 79
15/M 79
16/M 79
17/M 79
399
6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
Dramburg/Pommern Frankfurt/Oder Gandersheim Greiz/Thüringen Helsa b. Kaſſel Hülsen/Aller Gebirgsmotorsportschule „ General Ritter v. Epp “ in Kochel a . S. 13. Kreiensen/Harz 14. Lyd/Ostpreußen
15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.
Pr. Holland/Ostpr. Regensburg München-Gladbach-Rheindalen Mittweida/Sa. „Ruhrland " in Milspe/Weſtf. Schloß Hof bei Stauchit/Sa. Schweidnitz-Kroiſchwiz Schwerin/Mecklenburg Tübingen
Die Führer der Motor-Obergruppen und Gruppen üben die Dienstaufsicht über die Motorsportschulen ihres Befehlsbereiches aus. Die Einberufungen der Motor-Wehrmänner zu den Lehrgängen erfolgt durch die zuständige Motorgruppe.
Der deutsche Kraftfahrsport Der Korpsführer des NSKK . iſt zugleich Führer des deutschen Kraftfahrsports. Sein Führungsstab ist die „ Oberste Nationale Sportbehörde für die deutsche Kraftfahrt“
(ONS . ) Diese sezt sich zusammen aus Stabsführer, Pressechef, Bürovorſtand und aus den Mitgliedern und Beiräten, deren Auswahl, Berufung und Abberufung durch den Führer des deutſchen Kraftfahrsports erfolgt. Die Tätigkeit der Beiräte iſt eine rein beratende und dient ausschließlich der Herstellung einer ständigen, engen Verbindung mit der Front der Fahrer. Sie entspricht der eines Vertrauensrates. Die Berufung der Beiräte erfolgt jeweils auf ein Jahr. Zu den wesentlichſten Aufgaben und Befugniſſen der ONS. gehören : 1. Die Gesamtführung des deutschen Kraftfahrsports und seine Vertretung gegenüber dem In- und Auslande . 2. Die Leitung und Durchführung der nationalen und internationalen Großveranstaltungen. 3. Die Überwachung des deutschen Kraftfahrsports hinsichtlich der Beachtung und Einhaltung der internationalen und nationalen Kraftfahrsportgesetze sowie die Anwendung der Strafbestimmungen dieser Gesetze im Falle ihrer übertretung. 4. Die alljährliche Festsetzung und Veröffentlichung des deutschen Kraftfahrsport-Terminkalenders sowie die Vornahme von Änderungen und ihre Bekanntgabe. 400
5. Die Ausstellung von nationalen Fahrerausweisen und internationalen Fahrer- und Bewerberlizenzen. 6. Die Prüfung und Anerkennung der vom Veranſtalter einzureichenden Nennungslisten. 7. Die Prüfung und Genehmigung aller Ausschreibungen vor ihrer Veröffentlichung. 8. Die Prüfung und Bestätigung der Ergebnisse der Kraftfahrsport-Veranstaltungen. 9. Das Verbot von Veranstaltungen, die in ihrer Durchführung den internationalen oder nationalen Kraftfahrsportgesehen nicht entsprechen. 10. Die Überwachung aller innerhalb Deutschlands zur Durchführung gelangenden Rekordversuche, die Prüfung der Ergebnisse , ihre Anerken= nung oder die Beantragung ihrer Anerkennung durch die Aſſociation Internationale des Automobil- Clubs reconnues (AIACR.) oder die Fédération Internationale des Clubs motocyclistes (FICM.) . 11. Die Einsetzung und Entsendung von Sportkommiſſaren zur Überwachung von Veranstaltungen sowie die Bestätigung oder Ablehnung von Sportwarten . 12. Die Erteilung der Erlaubnis zur Beteiligung an kraftfahrsportlichen Veranstaltungen im Auslande und die Betreuung der an ihnen teilnehmenden deutschen Fahrer und Bewerber. 13. Die Förderung des Baues und der Weiterentwicklung deutscher Rennwagen, Renn-Motorräder, Sportwagen und Sport-Motorräder. 14. Die Obsorge für die Fahrer und gegebenenfalls ihre Unterstützung im Sinne der für die Anwendung des Hilfsfonds „ Deutscher KraftfahrerDank" erlassenen Bestimmungen. 15. Die Entscheidung über Proteste, die nach Kapitel 12 der internationalen Sportgeseze von den Sportkommiſſaren nicht entschieden werden können . 16. Die Förderung der nationalen und internationalen Kraftfahrtouriſtik. 17. Der Verkehr mit den Dienststellen des Staates und der Partei. Das amtliche Organ des NSKK. ist die Kampfschrift „Der NSKK. -Mann “. Erscheinungszeit wöchentlich, Zentralverlag der NSDAP ., Berlin . Weiterhin gehören zur Literatur des Korps die „Deutsche Kraftfahrt“, vereint mit „ DDAC .-Motorwelt", Monatszeitschrift, Verlag Deutsche Kraftfahrt, Hannover-Kirchrode ; die ORS.-Mitteilungen“, Erscheinungszeit halbmonatlich.
401
Die NSKK.-Standarte Die Standarte wird von der NSKK.- Standarte geführt. Sie wird nur vom Führer auf Antrag verliehen. Das Standartentuch ist hochrot mit dem Hakenkreuz auf weißer Scheibe. Über dieser Scheibe im roten Feld steht die Aufſchrift : „ NSDAP.“, darunter : ,,Sturmabteilung ". Die NSKK.-Kraftfahrraute ist unter dem Wort ,,Sturmabteilung" befestigt. Die linke, obere Ede des Standartentuches zeigt einen Spiegel aus braunem Tuch mit Silberkordel und die in Silber gestickte Nummer der Motorstandarte (z . B. „ M 86 ") . Auf der entgegengesezten Seite befindet sich ober- und unterhalb der weißen Scheibe mit dem Hakenkreuz die Aufschrift : „ Deutschland erwache ! " Das Standartentuch wird von einem hölzernen Querbalken gehalten. An der rechten und an der unteren Kante des Standartentuches sind als Umrandung schwarzweiß-rote Wollfransen angebracht. Am oberen Ende des Standartenschaftes befindet sich das Hoheitszeichen der Partei : Auffliegender Adler, der in den Fängen einen Eichenkranz , darin das Hakenkreuz , trägt.
Der Sturmstander des NSKK. Der Sturmstander des NSKK. wird vom Motorsturm geführt. Der Sturmstander des NSKK. hat Dreiecksform. Das hochrote Schiffs= flaggentuch zeigt ein auf der Spike stehendes Hakenkreuz auf weißer Scheibe. Das Standertuch ist mit einer Silbertresse eingefaßt. Der Stan der trägt an der oberen, inneren Ecke einen Rautenspiegel in der Farbe der zuständigen Motorgruppe . Der Spiegel ist mit einer Silberfordel eingefaßt. Am unteren, inneren Ende des Standers ist eine vergrößerte NSKK -Raute befestigt. Der Spiegel trägt die Nummer des Motorsturmes und, getrennt durch einen ſchrägen Strich, die Nummer der zuständigen Motorstandarte. Die Spiegelbestidung erfolgt in arabischen Zahlen in weißer Farbe. An Motorſtürme verliehene Namen werden auf dem Sturmstander geführt. Der Name ist in gotischer Schrift (4 cm) auf der Seite der Sturmbezeichnung und der Kraftfahrraute rechts vom Hakenkreuz bis zur Wimpelspitze mit matter Alu-Kordel einzusticen. Den Abschluß des oberen Endes der Fahnenstange bildet eine vernickelte Lanzenspitze..
402
M86
NAT SOZ DEUTSCHE ARBEITERPARTEL
STURMABTEILUNG
NSRA.-Standarte
Der Motorftandarte M 86
M82
NSRA.-Sturmftander des Motorftuemes 4/M 82
Tafel 41
F/r L
NIRK
NSAR.-Oberscharführer im Lehrsturm Franken im Fahranzug
Tafel 42
NSRA.-Scharführer der Technischen Führerschule im Schulanzug
He
ET
NSAR.-Sturmmann im Stabe der Motorgruppe heffen im großen Dienstanzug mit Sturzhelm
NSRA.-Sturmführer im Stabe der Motorbootstandarte Mb 1
Tafel 43
Dienſtgradabzeichen des NSKK .
19M5
M29 11/ NSAA.-Sturmmann Motorsturm 11/M 29
OST
NSAA.-Scharführer Im Stabe der ferpsführung
9/M86 NSAA.-Sturmführer Motorsturm 8/M 06
3
NSAA.-Obersturmmann Motorsturm 1/M 10
KP
NSAA.-Rottenführer Metersturm 19/M 53
M80 16/
NSAA.-Obertruppführer NSAA.-Truppführer ASAR.-Oberscharführer im Stabe Im Stabe der Motorsturm 16/M 80 der Motorobergruppe Oft Motorgruppe Kurpfalz-Saar
/He
NSAA.-Obersturmführer Lehrfturm der Motorgruppe heffen
M51
M65
nsAA.-Staffelführer SAA.-Hauptsturmführer Im Stabe Führer oder im Stabe der Meterstandarte M 51 der Motorstandarte M65
M5
1
ISAA.-Haupttruppführer Im Stabe ber Motorftandarte M 51
M86
NSAA.-Oberstaffelführer Führer oder im Stabe Der Motorstaffel III/M 88
M85 NSAA.-Standartenführer NSAA.-Oberführer NSAA.-Brigadeführer Führer oder im Stabe Führer oder im Stabe Führer oder im Stabe Der Meterstandarte M 85 der Motorgruppe Franken der Motorgruppe Oftfee
ASAA.-Gruppenführer NSAA.-Obergruppenführer Im Stabe Führer oder im Stabe ber Motorgruppe hjeſſen der Korpsführung
Herpsführer
Achselstücke
lNSAA.-Sturmführer l NSAR.-Staffelführer l ll NSAR.-Sturmmann ASAR.-Oberführer Korpsführer ASAA.-Brigadeführer l bis bis bis bis NSAR.-Obergruppenführer NSAA.- Obectruppführer NSAA.-Hauptsturmführer NSAA.-Standartenführer Tafel 44
Dienstmützen
NSAA.-Mann bis Obertruppführer Motorgruppe fjochland
Feldmütze
Sturmführer im Stabe der Korpsführung
Sanitätsabzeichen
Y
Arzte
Zahnärzte u. Dentiſten
San.-Unterführer
Apotheker
Adjutanten- und Führerſchnüre des NSKK.
Adjutant des Korpsführers
Adjutant der Motorstandarte und der Motorstaffel
Führerschnur für den Führer eines Sturmes 36 Die Organiſation der NSDAP . , 7. Aufl.
Tafel 44a
Kommandoflaggen des NSKK.
Korpsführer Korpsführer
motor Obergruppe Süd
Motorobergruppen
Korpsführung
Korpsführung Chefftabsführer
Inspekteur Techn.Ausbildung u.Berate
Inspekteure
7 plomb
Motorgruppen
Motorstandarten
Wagen-(Motorrad-)Wimpel
NSAR.-Kraftfahrraute
Tafel 44 b
Armwinkel
Kraftfahrraute für von der Hj. übernommene ПSAA.-Angehörige
Dienstanzug des NSKK.
Allgemeines 1. Der Dienſtanzug des NSKK. iſt ein Ehrenkleid ; ſein Träger vertritt die Bewegung in der Öffentlichkeit. 2. Im Dienſt trägt jeder NSKK.-Führer und Mann den vorschriftsmäßigen Dienstanzug ; außer Dienst kann der Dienstanzug getragen werden, ausgenommen in folgenden Fällen : a) Als einzelner Teilnehmer bei Aufmärschen wirtschaftlicher Verbände, b) bei Ausübung eines Zivilberufs, c) bei Erscheinen vor Gerichten und Arbeitsgerichten ; Zeugen können im Dienstanzug erscheinen. Ehrenamtliche Mitglieder des Volksgerichtshofes sind in Ausübung ihrer Tätigkeit zum Tragen des Dienstanzuges verpflichtet. 3. NSKK. -Dienstanzug und NSKK .- Nadel zum Zivilanzug darf nur tragen, wer im Beſize eines gültigen Ausweiſes iſt. NSKK.-Führer, vom Sturmführer aufwärts, sind in Zweifelsfällen berechtigt, Trägern der NSKK. -Nadel oder des NSKK . -Dienstanzuges den Ausweis abzufordern . Widerrechtliche Träger ſind ſofort der nächſten Dienststelle zu übergeben.
Anzugsarten 1. Großer Dienstanzug: a) Sturzhelm (auf Befehl auch Feldmüße) , b) Braunhemd mit Binder, Kragenspiegel , Achselstück, Dienſtgradabzeichen, Kraftfahrraute, c) Halsbinde d) e) f) g) h) i) k) 1)
Parteiabzeichen bzw. NSKK .-Nadel, Armbinde, Koppel mit Schulterriemen, Dolch, Großes Goldenes Ehrenzeichen, Pistole (nur auf Befehl) , Orden und Ehrenzeichen (Große Ordensschnalle, Hals- und Brustorden) , Stiefelhose, Marschstiefel.
Der große Dienstanzug wird bei feierlichen Gelegenheiten auf Befehl und stets bei Anwesenheit des Führers getragen .
36*
403
2. Kleiner Dienſtanzug: Der Kleine Dienſtanzug wird zum allgemeinen Dienst getragen. Er besteht aus : Dienstmüze oder Feldmüze, Dienſtrock, Dienſtbluſe oder Braunhemd, Koppel und Schulterriemen, Dolch, Stiefelhose, Marschstiefel. 3. Der Kleine Dienſtanzug iſt zugleich Ausgehanzug. Hierzu kann die lange Hose getragen werden. Der Dolch wird am Unterſchnallkoppel eingehängt. Kleine Ordensſchnalle, Hals- und Brustorden können angelegt werden. Grundsäglich sind geſchloſſene Einheiten gleichmäßig angezogen.
4. Sportanzug: Der Sportanzug besteht aus kurzer, kniefreier, schwarzer Sporthose und weiBem Sport-Trikothemd. Auf der linken Bruſtſeite ist das schwarze NSKK.-Abzeichen auf schwarzem Felde aufgenäht. 5. Fahranzug (Überanzug) : Der Fahranzug ist ein zweiteiliger Überanzug aus olivgrünem, imprägniertem Stoff. Er wird auf besonderen Befehl im Fahrdienst mit Koppel und Schulterriemen getragen. Auf dem Überanzug werden Kragenspiegel, Dienstgradabzeichen und Achselstück angebracht.
6. Stianzug: Graugrüne Stimüze mit NSKK. -Abzeichen . Graugrüne Skibluse mit gesticktem NSKK.-Abzeichen auf der linken Brustseite. Schwarze Kragenschnur, schwarze Kragenspiegel ohne Dienstgradabzeichen. Auf dem rechten Kragenspiegel ein „ M“ aus Weißmetall . Koppel ohne Schulterriemen.
7. Schulanzug : Die Reichsführerschule und die technische Führerschule des NSKK. tragen den Schulanzug, wie er in der Anzugsordnung der Inspektion der Motorsport= schulen des NSKK . beſchrieben ist, aber mit schwarzer Stiefelhose.
Die einzelnen Dienstbekleidungsstücke
1. Sturzhelm: Aus schwarzem Vulkanfiber oder Kernleder mit Hoheitsabzeichen aus Weißmetall. Die Motorgruppen Adolf Hühnlein, Oberdonau , Niederdonau , Alpenland und Wien tragen auf der linken Seite des Sturzhelmes das Edelweiß. 2. Dienstmüße : Die Dienstmüße besteht aus olivgrünem Stoff mit olivgrünem Aufschlag, schwarzem Müzenkopf und dunkelbrauner Paspel um den oberen Rand des Aufschlags und um den Müzendeckel . Die Paspel ist vom Sturmführer aufwärts aus Aluminium.
404
Die Stäbe der Korpsführung, der Inspekteure, der Motorobergruppen, das Stammpersonal der technischen Führerschule und der Reichsführerschule haben einen karmeſinroten Müzenkopf. Der Sturmriemen ist aus schwarzem Leder. Borderer Müzenkopf mit dem NSKK.-Rad aluminiumfarben ; seitliche Halteknöpfe schwarz. Das aluminiumgewebte NSKK .-Abzeichen wird von allen NSKK.-Führern und Männern getragen. Unterlage des Abzeichens in derselben Farbe wie der Müßenkopf. Der Korpsführer trägt Paspel, Müßenkordel, Knöpfe und Hoheitsabzeichen in Silber. Schußbrille darf auf der Müße nur beim Fahren getragen werden.
3. Feldmüße: Die schwarze Feldmüze wird zum Fahr- und Geländedienst, auf Befehl auch zu jedem anderen Dienst getragen. Bei schlechtem Wetter heruntergeklappt. An der linken Seite Stoffdreieck in den Farben der zuständigen SA.Gruppen mit eingewebtem NSKK.-Abzeichen für alle Dienstgrade bis einschl. Haupttruppführer am Müzenaufschlag. Vom Sturmführer aufwärts an Stelle dessen ein gewebtes NSKK.-Abzeichen in der Größe des Müzenabzeichens auf schwarzer Unterlage, ferner eine gedrehte Aluminiumpaſpel von 2 mm Breite am oberen Rand des Müßenaufschlages. Die Dienstgradabzeichen werden am linken Aufschlag der Feldmüße getragen. Das Edelweiß der Motorgruppen Adolf Hühnlein, Oberdonau, Niederdonau, Alpenland und Wien wird auf der rechten Seite in der obersten Ecke des Müßenaufschlages befestigt. Müzensiz etwas aus der Mitte auf das linke Ohr hin geneigt, unterster Knopf genau in der Mitte der Stirne. 3a. Fahrlappe: Zum Fahranzug oder zum Mantel fann bei motorsportlichen Veranstaltun= gen eine Fahrtappe aus olivgrünem Stoff mit aluminiumgewebtem Mützenabzeichen getragen werden. 4. Braunhemd mit Binder: Das Braunhemd mit Binder darf nur in vorgeschriebener SA.-brauner Farbe getragen werden. Der Kragen hat bis Haupttruppführer einschließlich eine 2 mm breite schwarze Schnurumrandung. Vom Sturmführer aufwärts besteht die Kragenumrandung aus einer gedrehten Aluminiumschnur von 2 mm Stärke. Die Knöpfe sind mattsilber geförnt. Zum Braunhemd wird eine braune Halsbinde getragen. Der Binder in gleicher Farbe wie das Braunhemd ist so zu knüpfen, daß die beiden Enden gleich lang herunterhängen ; der Knoten verdeckt den oberen Knopf des Braunhemdes. Auf dem Binder tragen Parteigenossen in Höhe der Brusttaschenknöpfe das Parteiabzeichen, Nichtparteigenossen das NSKK. -Abzeichen. Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens tragen dieſes in der großen Ausführung auf der linken Brusttasche oberhalb etwa vorhandener, an der Brusttasche getragener Orden.
5. Dienstrod: Der Dienstrock besteht aus olivgrünem Stoff mit dunkelbraunem Kragen nach Herstellungsvorschrift der RZM. Bis Haupttruppführer keine Kragennum= dung, ab Sturmführer wie beim Braunhemd.
405
Die Farbe der Knöpfe ist mattsilber gekörnt. Das Parteiabzeichen wird zum Kleinen Dienstanzug (Dienstrod oder Dienstbluse) am Binder eine Daumenbreite vom Binderknoten entfernt getragen. Angehörige des NSKK. , denen das Goldene Ehrenzeichen verliehen ist, tragen dieses in der großen Ausfüh rung auf der linken Brusttasche oberhalb etwa vorhandener, an der Brusttasche getragener Orden. Farbe des Hemdes olivbraun, weicher oder leichtgestärkter Kragen, Binder dunkelbraun wie der Rodkragen. Bei größeren gesellschaftlichen Veranstaltungen und auf besondere Anordnung darf weißes Hemd mit weißem Umlegekragen und brauner Binder ge= tragen werden.
6. Dienstbluse : Die Dienstbluse aus olivgrünem Stoff mit dunkelbraunem Kragen kann am Hals und an den Ärmeln geschlossen werden. Sonst wie Dienstrock. Die Dienstbluſe wird nur im Dienst ( Sturmdienst, Geländedienst, Fahrdienst) getragen.
7. Die Hoje: Die Farbe der Hoſe iſt ſchwarz. An der langen Hoſe, die mit oder ohne Stege nur zum Ausgehanzug getragen werden kann, ist eine schwarze Biese ange= bracht. Stiefelhosen in übertriebener Breechesform sind verboten.
8. Mantel: Der Mantel besteht aus olivgrünem Tuch mit dunkelbraunem Kragen. Kragenumrandung wie beim Dienstrock. Vom Oberführer an aufwärts sind die oberen drei Knöpfe offen und die mit dunkelbraunem Tuche gefütterten Mantelklappen umgeſchlagen zu tragen. Geschlossene Einheiten, Männer und Führer, haben stets einheitlich angezogen aufzutreten. Im Fahrdienst können die Mantelenden umgeschlagen werden. Der Mantel kann auf das Sturmgepäck geſchnallt werden . Vom Oberführer an aufwärts darf untergeschnallt werden. Wird das Koppel unterm Mantel oder wird kein Koppel (Ausgehanzug, lange Hoſe) getragen, so ist der Dolch an einem Koppelstück, das durch die linke Manteltasche geht und an der linken Innenſeite des Mantels befestigt ist, einzuhängen. Mäntel mit Pelzfutter und Pelzkragen sind im Fahrdienst erlaubt.
9. NSKK.-Fahrmantel : Zum Fahrdienst der Motorlehrstürme und der breiten Gliederung wird der graue Fahrmantel aus Gummistoff getragen ; ebenso als schlechter Wettermantel. 10. Koppel und Schulterriemen : Koppel und Schulterriemen sind schwarz . Das Koppel mit einer mattſilbergeförnten Zweidornschnalle. Breite des Koppels 42 cm.
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Sanitätsmänner tragen den dreiteiligen Schulterriemen . In allen Fällen, wo kein Koppel und Schulterriemen vorgesehen ist, wird ein Unterschnallkoppel getragen.
11. Handschuhe: Graue, braune und schwarze Handschuhe aus Leder oder Wolle dürfen in der kalten Jahreszeit von Führern oder Männern in der geſchloſſenen Einheit nur getragen werden, wenn alles mit Handschuhen versehen ist ; im Fahrdienst auch von einzelnen Führern oder Männern. Die Träger der Stander und Standarten sowie ihre Begleiter tragen im Dienst schwarze Stulpenhandschuhe.
12. Dolch: Das NSKK. trägt den Dienstdolch mit schwarzer Scheide : 1. Zum Großen Dienstanzug senkrecht mit Dolchfeststellriemen oder Dolchtragetasche an der linken Hüfte, 2. zum Kleinen Dienſtanzug wie zu 1 oder mit Doppelgehänge am Koppel, 3. zum Ausgehanzug, wenn kein Koppel getragen wird, mit Doppelgehänge am Unterschnallkoppel und dem Rock oder durch einen Schlik unter der linken Taschenpatte . Zum Gelände und Fahrdienst (Fahranzug) kann auf Befehl der Dolch abgelegt werden. Zum Skianzug wird kein Dolch getragen.
13. Pistole : Die Pistole in schwarzer Ledertasche darf nur von NSKK .-Führern und -Männern, nicht von Anwärtern, getragen werden, die im Gebrauch der Waffen ausgebildet sind. Waffenschein oder Dienstausweis ist stets mitzuführen. Die Mitnahme der Pistole für Einheiten wird stets besonders befohlen. Wird statt des Dolches die Pistole getragen, so befindet sich diese an der linken Hüfte, Kolben nach vorwärts. Wird Dolch und Pistole getragen, so befindet sich die Pistole an der rechten Hüfte, Kolben nach rückwärts. In geschlossenen Räumen wird die Pistole nicht abgelegt.
14. Stiefel : Die Farbe der Stiefel ist schwarz. Gestattet sind zum Dienstanzug Marschstiefel und Reitstiefel. Lange Schnürstiefel, Schnürstiefel mit Ledergamaschen oder schwarzen Wickelgamaschen sind nur im Geländedienst erlaubt. Zur langen Hose mit Stegen sind Zugstiefel, zur langen Hose ohne Stege sind Schnürstiefel (keine Halbschuhe) zu tragen. Den Führern der Motorobergruppen, den Inspekteuren und dem Chef des Führungshauptamtes ist es gestattet, zum Dienstanzug Sporen zu tragen.
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Abzeichen a) Allgemeine Abzeichen
1. Armbinde: Die Armbinde ist am linken Oberarm des Braunhemdes, des Dienstrodes, der Dienstbluse und des Mantels in dessen Längsmitte so anzunähen, daß, von der Seite gesehen, die weiße Scheibe mit dem Hakenkreuz vollkommen sichtbar ist. 2. Kraftfahrraute : Die schwarze Kraftfahrraute auf dem linken Unterarm wird nur von den Führern und Männern getragen, welche einen Kraftfahrzeugführerschein (1, 2, 3 oder 4) besitzen. Das Motorabzeichen kann aus weißem Metall bestehen oder aufgestickt bzw. eingewebt sein. Die aus der HI. ausgeſchiedenen und unmittelbar in das NSKK, übergeführten Hitlerjungen tragen eine besondere Raute. Die aus dem Reichswettkampf des NSKK. als Sieger hervorgehenden Stürme tragen auf die Dauer eines Jahres um die Kraftfahrraute eine Umrandung aus einer 2 mm starken gedrehten Schnur in Schwarz-Aluminium . Der Korpsführer trägt um die Kraftfahrraute eine silberne Schnurumrandung. 3. NSKK.-Armabzeichen: Als Kennzeichen der Zugehörigkeit zum Korps wird das NSKK.-Abzeichen aluminiumgewebt oder gestickt am rechten Oberarm, und zwar auf olivgrüner Unterlage am Dienstrock und Dienstmantel, auf SA.-brauner Unterlage am Braunhemd, getragen. 4. Kragenspiegel : Die Farbe der Kragenspiegel ist schwarz. Die Stäbe der Motorobergruppen , der Korpsführung, der Inspekteure und das Stammperſonal der Techniſchen Führerschule tragen karmeſinrote Kragenspiegel, NSKK.-Anwärter tragen keine Kragenspiegel. Auf dem linken Kraaenspiegel sind die Dienstgradabzeichen, auf dem rechten Kragenspiegel die Bezeichnung der Einheit in weißem Metall angebracht. 5. Dienstgradabzeichen : Alle Dienstgradabzeichen sind aus Aluminium, die Lizzen aluminium mit schwarzem Längsfaden. Der Korpsführer trägt das Dienstgradabzeichen silber! gestickt. Bei den unter IV a 3 angeführten Stäben haben die aluminiumfarbenen Liken entsprechend den Spiegelfarben zinnoberroten bzw. karmeſinroten Längsfaden.
6. Achselstücke: Auf der rechten Achsel am Braunhemd, Dienstrock, Dienstbluse und Mantel wird ein Achselstück getragen, das bis zum Haupttruppführer einheitlich schwarz-weiß ist.
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Der Achselstückknopf iſt mattſilber gekörnt. Motorgruppen mit gleicher Farbe unterscheiden sich durch den Achselstückknopf, der entweder glatt ist, oder eine eingeprägte Eins oder Zwei trägt. Die Achselstückunterlage ist schwarz mit einer dünnen Paspel, die bei den unter IV a 3 genannten höheren Stäben in der Spiegelfarbe gehalten ist. Aus Traditionsgründen und um der unlösbaren Verbundenheit mit der SA. ſichtbaren Ausdruck zu verleihen, tragen die NSKK.-Einheiten die Paspel in der Farbe der SA.-Gruppen, in deren Bereich sie liegen. Ausnahmen bedürfen der besonderen Genehmigung des Korpsführers.
Einheit
Korpsführung Stäbe der Inspekteure Stammpersonal der Reichsführerund technischen Führerschule Stäbe der Motorobergruppen M.-Gr. ,,Adolf Hühnlein" Alpenland Bayerische Ostmark " Berlin " "9 Danzig-Westpreußen 29 Egerland Franken M.-Br. Hamburg M.-Gr. Hessen Leipzig Mark Brandenburg " Niederdonau " Niederrhein Niedersachsen " Niederschlesien Nordmark " Nordsee " Oberdonau Oberschlesien " Ostland " Ostsee " Rhein-Mosel " Sachsen " Südwest "" Thüringen " Wartheland Westfalen " Westmark " Wien "
Farbe der Paspel* und des Müßendreieds
Achselstückknopf eingepr.
Abkürzung
farmesin farmesin tarmesin farmesin hellblau rotbraun hellblau schwarz blaugrau mausgrau schwefelgelb smaragdgrün marineblau smaragdgrün rosarat rotbraun schwarz dunkelbraun schwefelgelb smaragdgrün stahlgrün rotbraun schwefelgelb dunkelweinrot apfelgrün dunkelbraun smaragdgrün orangegelb apfelgrün fornblumenblau dunkelweinrot stahlgrün rotbraun
Eins Eins
Eins Drei Zwei
Eins Eins Eins Eins Zwei Zwei Eins Eins
Drei
Ho Alp BO B DW Eg Fr bg Se Lg Br Nd Nrh Ni NS Nm No Od Ost Os RM Ga Sw Th WI Wf Wm Wn
* Im Gebiet anderer SA.-Gruppen liegende NSKK .- Einheiten tragen die Farben dieser SA.-Gruppen.
409
b) Sanitätsabzeichen Sanitätsführer und -männer tragen Dienstgradabzeichen und Einheitsbezeichnungen ihrer Einheit. San.- Sonderabzeichen vgl. Tafel 43. Die Kraftwagen der Ärzte sind im Dienst gekennzeichnet durch ein gelbes Blechschild. c) Sonderabzeichen 1. Dienststellungsabzeichen: Aluminiumtreffen la Stab Korpsführung
Silbertresse Korpsführer Hauptamtschefs Reichskassenverwalter Amtschef im Stab der Korps= führung Abteilungschef i . Stab d . Korpsführung I. Hauptsachbearbeiter i . Stab d. Korpsführung
Aluminiumtreſſ. golddurchwirkt
2,5 cm 2,0 cm
2,0 cm 2,0 cm
1,5 cm
1,2 cm
1b Stab des Inspek- Inspekteur f. Technik teurs f. technische Stabsführer Ausbildung und Leiter d. technischen Geräte Führerschule Abteilungschef i . Stab d. 3. T.
2,0 cm
1c Stab des Inspek- Inspekteur teurs der Motor- Stabsführer sportschulen des NSKK.
2,0 cm
1d Stab des Inspekteurs f. Ausbildung 2 Breitengliederung
Inspekteur Stabsführer Schulleiter d. Reichsführerſchule
2,0 cm
Führer d. Motorobergruppe Führer d. Motorgruppen Führer der Motorbrigade Stabsführer der Motorobergruppen Stabsführer d. M.-Gruppen Führer d. Motorstandarte Führer d. Motorstaffel
2,0 cm 2,0 cm 1,5 cm
1,5 cm
1,5 cm 1,5 cm 1,5 cm
1,5 cm 1,5 cm
1,5 cm 1,2 cm
1,0 cm 0,6 cm
Die Tresse wird um den oberen Rand des Müßenaufschlags so getragen, daß sie vorne senkrecht am Müzenſchirm endet. Fahrmeister erhalten ein aluminiumgewebtes „ F", Schirrmeister ein aluminiumgewebtes „ S“, das auf dem rechten Unterarm getragen wird. 2. Armwinkel : NSKK.-Führer und -männer, die vor dem 31. 12. 32 der Partei oder der SA., 14 oder HI. angehörten, sind berechtigt, am rechten Oberarm einen oben geöffneten Winkel aus einer 1 cm breiten Aluminiumtreſſe mit 2 eingewebten braunen Streifen zu tragen.
410
Dasselbe gilt für NSKK .-Führer und -Männer, die am 31. 12. 32 im Stahlhelm standen und anschließend bis zum Übertritt in das NSKK. ohne Unterbrechung dem Stahlhelm oder einer Gliederung der Partei angehört haben. Bei einer Zugehörigkeit zum NSDStB . vor diesem Tage ist der Winkel zu tragen, wenn der Betreffende bei Hochschul- bzw. Studentenstürmen oder als Amtsleiter tätig war. NSKK.-Führer und Männer der ehemaligen Ostmark, welche vor dem 31. Dezember 1937 der NSDAP. oder einer ihrer Gliederungen ( SA., 44 , HI.) angehört haben, sind berechtigt, am rechten Oberarm den Armwinkel für alte Kämpfer zu tragen. Für alte Kämpfer in den angegliederten Gebieten bestehen Sonderbestim = mungen. 3. Schwalbenneſter : a) Muſikzüge : Die Schwalbennester sind schwarz mit weißgrauen Baumwolltreſſen. Der Musikzugführer trägt keine Schwalbennester, dafür auf dem rechten Kragenspiegel die Lyra in Weißmetall. Der Musikinspizient trägt auf dem rechten Kragenspiegel die Lyra in Aluminium. b) Spielmannszüge : Die Schwalbennester sind schwarz mit aufgelegten Aluminiumtreſſen. Der Spielmannszugführer trägt die Schwalbennester mit Aluminiumtreſſen und 6-7 cm langen Fransen in Aluminium. 4. Edelweiß: Die Angehörigen der Motorgruppen Adolf Hühnlein, Oberdonau, Niederdonau, Wien und Alpenland tragen an der linken Seite jeder zum Dienstanzug getragenen Kopfbedeckung das Edelweiß in Silber. Der Stab der Motor-Obergruppe Südwest trägt das Edelweiß in der Ausführung der ehemaligen Ostmark.
5. Tyr-Rune: Die Tyr-Rune der Reichsführerschule der SA. wird am linken Oberarm über der Armbinde, jedoch nicht am Mantel getragen. 6. Abzeichen für Ehrenführer : Ehrenführer des NSKK. tragen den NSKK.-Dienstanzug ihrer Einheit mit Dienstgradabzeichen ; am linken Unterarm einen schwarzen Ärmelſtreifen mit der silbergestickten Inschrift „ NSKK.- Ehrenführer". Der Anzug wird ohne Dienststellungsabzeichen getragen. Diese können vom Korpsführer besonders genehmigt werden. Die Bezeichnung „ Ehrenführer" wird ausdrücklich verliehen ; alle anderen im Korps eingeteilten Führer sind zum Tragen des Ärmelstreifens für Ehrenführer nicht berechtigt. 7. Abzeichen für „ 3. V.-Führer" : „Führer 3. V.“ tragen den Dienstanzug ihrer Einheit mit Dienstgradabzeichen, jedoch ohne Einheitsbezeichnung und ohne Dienststellungsabzeichen. Am linken Unterarm einen schwarzen Ärmelstreifen mit der Aufschrift z. V. “.
411
8. Kornettschild : Die Träger des Sturmstanders und der Standarte tragen im Dienst ein Brustschild. Die Kette des Bruſtſchildes liegt unter dem Umliegekragen des Braunhemdes, des Dienſtrockes oder Mantels. (Bild fiehe unter SA.) Das Brustschild ist mit dem Anſatz auf der Rückſeite in das 2. Knopfloch des Braunhemdes ( 1. Knopfloch des Dienstrockes) einzuſchieben. Die Ehrenposten und die im Streifendienst eingesetzten NSKK.-Männer tragen im Dienst einen Ringkragen. 8a. NSKK.-Führer und -männer des Verkehrserziehungsdienstes tragen im Dienst einen schwarzen Ringkragen mit Inschrift : „ Verkehrserziehungsdienst“ und NSKK.-Abzeichen in weißem Metall sowie einen Anhalteſtab. 9. Adjutantenschnur : Die Adjutantenschnur wird unter dem Achselstück durchgezogen und am 2. Knopf des Braunhemdes, am obersten Knopf des Dienstrodes oder Man= tels befestigt. Es tragen: Farbe d. Schnur aluminium Adjutant des Korpsführers Adjut, eines Inspekteurs Adjut. d. Motorobergruppe u. Motorgruppen Ostland und Schlesien Adjut. einer Motorgruppe Adjut. d. Motorstandarte und Motorſtaffel
99
99
99
aluminium-farmesin
99
99
"
"
"" "
schwarz-aluminium
"
schwarz
"
aluminium-zinnober
10. Führerschnur : Die filberne Führerschnur (Doppelschnur aus Aluminiumgespinst) ist eine besondere Auszeichnung. Sie wird nur an bewährte Führer eines Sturmes durch den Führer der Motorobergruppe oder Motorgruppe verliehen. Die Enthebung von der Dienststelle als Führer eines Sturmes hat die Rüdgabe der Führerschnur zur Folge. Die Führerschnur wird am Braunhemd vom 2. Knopf, am Dienstrod vom obersten Knopf zur rechten Brusttasche getragen. 11. Amtsfetten: Das Tragen von Amtsketten für Bürgermeister, Ratsherren, Beigeordnete usw. zum Dienstanzug ist gestattet.
12. Verkehrserziehungsdienstabzeichen : Das Verkehrserziehungsdienstabzeichen erhalten Führer und Männer des Korps, die sich mindestens sechs Monate hindurch ehrenamtlich im Verkehrserziehungsdienst bewährt haben. Es besteht aus dem NSKK.-Abzeichen in Weißmetall auf schwarzem wappenförmigem Untergrund mit der Aufschrift ,,Verkehrserziehungsdienst". Das Abzeichen wird zum Kleinen und Großen Dienstanzug und auf dem Mantel am rechten Oberarm, oberer Rand 12 cm unter der oberen Ärmelnaht, getragen. Männer des Verkehrserziehungsdienstes , die fremde Sprachen sprechen, tragen Ärmelstreifen mit der Aufschrift der Fremdsprache, die sie sprechen. 412
13. Trauerabzeichen: Zum Zeichen der Trauer wird auf Befehl für die Dauer von 4 Wochen ein Trauerflor in zwei Schleifen ( 15 cm breit und 60 cm lang) mit einem Knoten von 5 cm beim Sturmstander am Hals der Lanzenspize unterhalb der Kugel, bei der Standarte an den Füßen des Adlers angebracht, und zwar für den Führer oder Angehörigen eines Sturmes am Sturmstander, für den Führer einer Staffel an allen Sturmstandern der Staffel, für höhere Führer an allen Standarten und Sturmstandern ihres Befehlsbereiches.
Ausrüstung Zur vollständigen Ausrüstung gehören : 1. Sturmgepäck-Traggerüſt (mit Kochgeschirriemen und Zubehör) , 2. Schlafdecke, 3. Zeltausrüstung, feldgrau, 4. Brotbeutel, feldgrau,
5. Feldflasche, feldgrau, 6. Verbandpäckchen , 7. Schanzzeug,
8. Kartentasche , 9. Feldglas, 10. Kraftrad-Packtaschen (nur für Kraftradfahrer) , 11. Mantelsack. Ferner tragen Sanitätsmänner und Krankenträger : 1. Labeflasche mit Trinkbecher, 2. Krankenträger-Koppeltaschen ( links und rechts) , 3. Sanitätsmänner-Koppeltaschen ( links und rechts) ,
4. Sanitätstornister (jeder vierte Sanitätsmann) , 5. Rückentragbahre (in jedem Sturm ein Krankenträger) . Die Ausrüstung innerhalb eines Sturmes ſoll einheitlich sein. Sämtliche Lederteile sind schwarz.
Kommandoflaggen und Wimpel
1. Kommandoflaggen : Der Standort des Korpsführers und der Inspekteure, die Dienstgebäude aller Stäbe von der Motorstandarte bis zum Korpsstab werden durch Kommandoflaggen gekennzeichnet.
413
Bei Übungen, Aufmärſchen uſw. können dieſe Kommandoflaggen mitgeführt werden, um das Auffinden der Stäbe zu erleichtern . Als Fahnenstange für die Kommandoflaggen wird eine zweiteilige Lanzenstange mit der Lanzenspitze wie bei den Sturmstandern verwendet. 2. Kommandoſtander : Kommandostander aus Metall oder Stoff werden bei großen Dienstfahrten (Aufmärschen, Einladungen, offiziellen Besuchen ) auf dem rechten vorderen Schuhflügel des Dienstkraftwagens gesezt. Wird rechts der Stander geführt, so muß auf der linken Seite des Dienstkraftwagens der NSKK.-Wimpel geführt werden. Bei kleinen Dienstfahrten, Fahrten zur Dienststelle, Stadtfahrten usw. wird der Stander nicht gesetzt. Kommando-Stander führen :
Der Korpsführer, die Inspekteure, der Chef des Führungshauptamtes die Führer der Motorobergruppen, die Führer der Motorgruppen und -Brigaden, die Führer der Motorstandarten . 3. NSKK.-Wimpel und Wagenplakette : Zum Führen des NSKK. -Wagen- bzw. Kraftbootwimpels aus Metall oder Stoff, der Wagenplakette, Kühlerverschraubung oder Wimpelstange mit dem NSKK . -Abzeichen sind NSKK . -Führer und =Männer sowie Korpsangehörige berechtigt.
Bekleidung und Ausrüftung der Motorbooteinheiten
a) Anzugsarten 1. Großer und Kleiner Dienstanzug : a) Müße, b) Dienstrock mit Kragenspiegel und Dienstgradabzeichen, c) Ruderradraute, d) Achselstück, e) Braunes Hemd mit schwarzem Binder, f) Parteiabzeichen, Goldenes Ehrenzeichen bzw. NSKK. -Nadel, g) Armbinde, h) Koppel und Schulterriemen, i) Dolch, k) Pistole (nur auf Befehl) , 1) Großes Goldenes Ehrenzeichen, Orden und Ehrenzeichen (kleine Ordensspange b. Kleinem Dienstanzug) , m) Lange Hose, n) Schwarze Schuhe. Tragen des Großen bzw. Kleinen Dienstanzuges siehe II , 1 und 2. 414
2. Ausgeh-Anzug: Wie großer Dienstanzug, der Dolch wird am Unterschnallkoppel eingehängt .
3. Bord-Anzug: Kleiner Dienstanzug ohne Lederzeug und ohne Dolch. Weiße Bootsschuhe. Auf Befehl kann zum blauen Rock lange weiße Hoſe und Müße mit weißem Kopf getragen werden. 4. Sommeranzug: Einreihiges weißes Bord-Jadett ohne Armbinde und Spiegel, ohne Dienſtgrad- und Dienststellungsabzeichen ; weiße Hose und weiße Schuhe.
b) Die einzelnen Dienſtbekleidungsstücke 1. Müße: Aus blauem Tuch in Marineform. Um den Mükenbund ein 4 cm breites , schwarzes, längsgestreiftes Ripsband . Schwarzer Lackledersturmriemen mit gestepptem Rand und goldenen Ankerhalteknöpfen. Am Müzenbund gestickte Kokarde mit goldenem Eichenlaubkranz ; am Oberteil der Müze NSKK .-Abzeichen aus gelbem Metall. Im Sommer kann die Müße und weißem Oberteil getragen werden.
2. Braunes Hemd : Es werden nur braune Hemden mit braunem, weichem oder leicht gestärktem Kragen getragen ; dazu schwarzer Binder. 3. Dienſtrock: Der Dienstrock besteht aus marineblauem Stoff nach Anfertigungsvorschrift. — Goldene Ankerknöpfe. Vom Sturmführer aufwärts Kragenumrandung aus einer 2 mm breiten gedrehten Goldſchnur. 4. Lange Hose: Die lange Hoſe besteht aus blauem Tuch ohne Umschlag und ohne Bieſe . 5. Mantel : Der Mantel besteht aus blauem Tuch mit blauem Umlegekragen ; Kragenumrandung wie beim Dienſtrock : goldene Ankerknöpfe. Zum Bordanzug kann schwarzer Öl- oder Lederolmantel ohne Spiegel und Achselstücke getragen werden. Vom Sturmführer aufwärts darf an Bord oder an Land außer Dienst ein dunkelblauer Umhang ohne Spiegel angelegt werden. 6. Koppel und Schulterriemen : Koppel und Schulterriemen ſind ſchwarz mit gelbgekörnter Zweidornſchnalle. 7. Stiefel: Es werden nur schwarze Schnürschuhe getragen. (Keine Halbschuhe.)
8. Dolch: Der NSKK.-Dolch wird bei den Motorbooteinheiten mit gelbem MetallBeschläge am Doppelgehänge getragen. 415
Beim Großen und Kleinen Dienstanzug am Koppel eingehängt (siehe III, Ziff. 13 Abs. 2) . Beim Ausgehanzug, wenn kein Koppel getragen wird, mit Doppelgehänge am Unterschnalltoppel unter dem Rod oder durch einen Schlig unter der linken Taschenpatte (siehe III Ziff. 13 Abs. 3) .
c) Abzeichen 1. Ruderradraute : Die dunkelblaue Ruderradraute mit aufgeſticktem goldenem Ruderrad wird auf dem linken Unterarm getragen. 2. Kragenspiegel : Die Farbe der Kragenspiegel ist schwarz. Buchstaben und Ziffern ſind aus gelbem Metall . Die Lizen sind Gold mit dunkelblauem Längsfaden. Sonst wie IVa. Die Dienstgradabzeichen sind aus gelbem Metall.
3. Achselstück: Auf der rechten Achsel am Dienſtrock und Mantel wird ein Achselstück getragen, das bis Obertruppführer dunkelblau-gold auf dunkelblauer Tuchunterlage ist. Die Achselstückunterlage hat eine dünne Paspel in der Farbe der Motorbrigade. Vom Sturmführer aufwärts goldene Schnüre. - Sonst wie IVa, 3iff. 5. 4. Armwinkel: Der Armwinkel ist eine Goldtresse mit zwei blauen Längsfaden.
5. Führerschnur : Die Führerschnur besteht bei der Motorbootstandarte aus Goldgeflecht. -Sonst wie IV c 3iff. 10. 6. Adjutantenschnur : Die Adjutantenschnur für die Adjutanten der Motorbootſtaffel und der Motorbootstandarte ist dunkelblau mit Gold durchwirkt. Sonst wie IVc, Ziff. 9.
d) Dienststellungsabzeichen
Es tragen : Der Führer einer Staffel : 1 goldenen Ärmelstreifen . Der Führer einer Standarte : 2 goldene Armelstreifen . Die 6 mm breiten Ärmelstreifen werden um die beiden Ärmelaufschläge des Dienstrodes getragen.
e) Kommandoſtander Bei den Motorbooteinheiten sezen Kommandostander
das Boot des Führers der Motorbootſtandarte, das Boot des Führers der Motorbootſtaffel, das Boot des Führers des Motorbootsturmes, bei Fahrten im Verbande bzw. Dienstfahrten. 416
Die Schutzstaffeln
44
Meine Ehre heißt Treue
der NSDAP .
Führung:
Die Schutzstaffel 44 , eine selbständige Gliederung der Partei , wird vom Reichsführer 44 geführt. Aufgaben: Die ursprüngliche und vornehmste Aufgabe der 44 ist es, für den Schuß des Führers zu sorgen. Durch den Auftrag des Führers ist das Aufgabengebiet der 44 dahin erweitert worden, das Reich im Innern zu sichern. Mitgliedsausleje : Zur Erfüllung dieser Aufgaben ist eine gleichartige, festgefügte und weltanschaulich zusammen verschworene Kampftruppe geschaffen, deren Kämpfer aus bestem arischem Menschentum ausgesucht werden. Die Erkenntnis vom Werte des Blutes und Bodens ist richtungweisend für die Auslese in der Schutzstaffel. Jeder Staffelmann muß vom Sinn und Wesen der nationalsozialistischen Bewegung tief durchdrungen. sein. Er wird weltanschaulich und körperlich vorbildlich ausgebildet, damit er einzeln und im Verband im entschlossenen Kampf um die nationalsozialistische Weltanschauung erfolgreich eingesetzt werden kann. Nur die blutsmäßig besten Deutschen sind für diesen Kampfeinsatz tauglich. Deshalb ist es notwendig, daß in den Reihen der Schutzstaffel unaufhörlich Auslese gehalten wird, erst grob, dann immer feiner. Diese beschränkt sich aber nicht nur auf die Männer, denn ihr Zweck ist die Erhaltung einer artreinen Sippe. Darum wird von jedem Schutzstaffelmann gefordert, daß er nur die ihm arteigene Frau heiratet. Von Jahr zu Jahr werden die Ansprüche gesteigert, die an die Reinerhaltung der Schutzstaffel gestellt werden . Treue, Ehre, Gehorsam und Tapferkeit bestimmen das Handeln des Staffelmannes. Seine Waffe trägt die vom Führer verliehene Inschrift: ,,Meine Ehre heißt Treue!" Beide Tugenden sind unlöslich miteinan37 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
417
der verbunden. Wer hiergegen verstößt, ist unwürdig geworden , der Schutzstaffel anzugehören. Der Gehorsam wird bedingungslos gefordert. Er entspringt der Überzeugung, daß die nationalsozialistische Weltanschauung herrschen muß. Wer sie besigt und leidenschaftlich vertritt, unterwirft sich freiwillig dem Zwang zum Gehorsam. Deshalb ist der Schußſtaffelmann bereit, jeden Befehl , der vom Führer kommt oder von einem ſeiner Vorgesezten gegeben wird , blindlings auszuführen, selbst wenn er von ihm die größten Opfer fordert. Die Tapferkeit gilt dem Staffelmann als die höchste Mannestugend im Kampf für seine Weltanschauung. Er bekämpft offen und schonungslos die gefährlichsten Feinde des Staates: Juden, Freimaurer, Jesuiten und politische Geistlichkeit. Aber er wirbt und überzeugt auch durch sein Vorbild die Schwachen und Wankelmütigen, die sich noch nicht zur nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung haben durchringen können. Wer so wie der Staffelmann für höchste Ideale kämpft, muß außerordentliche Leistungen an Geist und Körper vollbringen können . Es gibt keine Sportart, die in der Schußſtaffel nicht betrieben wird . Wo der Staffelmann in der Öffentlichkeit zum Wettkampf auftritt, iſt er sich bewußt, daß er sein Bestes und Leztes hergeben muß für die Ehre seiner Schutzstaffel. Eines seiner hervorragendsten Werbemittel ist die Zeitschrift „ Das Schwarze Korps ". Sie erscheint jeden Mittwoch. Jeder 44 - Mann ist verpflichtet, dieses Kampf- und Werbeblatt der Schutzstaffel zu lesen und sich dafür einzusehen, daß es im ganzen deutschen Volke Verbreitung findet.
418
Gliederung und Aufgabenbereiche Aus der Vielseitigkeit der Aufgaben der Schutzstaffel ergibt sich ihre Gliederung. Der Reichsführer 44 übt die Kommandogewalt über die gesamte 44 aus. Zur Herausgabe und Durchführung seiner Befehle und Anordnungen für die gesamte 44 , die Polizei und ihm sonst übertragene umfangreiche Arbeitsgebiete bedient er sich der ihm unmittelbar unterſtellten Hauptämter der Reichsführung 44 sowie einiger anderer, ihm unmittelbar verantwortlicher Dienststellen. Lettere sind nach dem Stande vom September 1942 der Reichsarzt 44 und Polizei und der Chef des Fernmeldewesens. Die Hauptämter der Reichsführung 44 sind im Laufe der Zeit in nachstehender Reihenfolge gebildet worden: 44-Hauptamt, Reichssicherheitshauptamt, Rasse- und Siedlungshauptamt 44 , Hauptamt Ordnungspolizei, 44-Wirtschafts-Verwaltungs -Hauptamt, Persönlicher Stab Reichsführer 44 , 44-Personalhauptamt, Hauptamt 44-Gericht, 44-Führungshauptamt, Dienststelle 44 -Obergruppenführer Heißmeyer, Stabshauptamt des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums, Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle.
Arbeitsgebiete der 44-Hauptämter
Das 44-Hauptamt Aufgabe des 44-Hauptamtes iſt die weltanschauliche und politiſche Füh rung, Schulung und Erziehung der 44 , die Ergänzung der gesamten 44 und Polizei und der Verbände, die der 44 unterstellt sind , und die Erfassung der 44 -Angehörigen und deren Sippen. Weitere Aufgaben ſind die körperliche Erziehung und die kulturelle Betreuung der 44. Von beſonderer Wichtigkeit ist der Aufbau und die Führung der 44 in den germanischen Ländern.
Das Reichssicherheitshauptamt Im Reichssicherheitshauptamt werden alle organiſatoriſchen, perſonellen, wirtschaftlichen und technischen Angelegenheiten der Sicherheitspolizei und des SD. bearbeitet. Daneben ist es die Zentrale der staatspolizeilichen und kriminalpolizeilichen Exekutive sowie die Zentralleitung des Nachrichtennezes des SD.
37°
419
Das Raſſe- und Siedlungshauptamt Das Rasse- und Siedlungshauptamt 44 bearbeitet in seinen Ämtern die rassische Auslese des 44 -Nachwuchses, lenkt die Gattenwahl der 44 - Männer und fördert die Bildung erbbiologisch wertvoller kinderreicher Familien. Geeigneten und siedlungswilligen 44 - Männern wird der Weg zum eigenen Hof ermöglicht. Das Hauptamt Ordnungspolizei Aufgabengebiete des Hauptamtes Ordnungspolizei sind Polizeiverwaltung sowie Betreuung und Führung der Schußpolizei des Reiches , der Gendarmerie, der Schutzpolizei der Gemeinden, der Wasserschußpolizei , der Luftschutzpolizei, der Feuerschutzpolizei, der Schuhmannschaften in den besezten Gebieten, der Kolonialpolizei, der Freiwilligen Feuerwehr, der Pflicht- und Jugendfeuerwehren, der Technischen Nothilfe und der Technischen 44- und Polizei -Akademie. Das ff-Wirtschafts- Verwaltungs-Hauptamt Das 44 - Wirtschafts-Verwaltungs-Hauptamt bearbeitet alle ihm vom Reichsführer 44 und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, auf wirtschaftlichem und verwaltungsmäßigem Gebiet übertragenen Aufgaben. Der persönliche Stab Reichsführer 44 Der Persönliche Stab ist das zentrale Hauptamt. Entwickelt aus der Adjutantur des Reichsführers 44 unterstehen ihm darüber hinaus alle Dienststellen, die mit der Verwirklichung der besonderen Pläne des Reichsführers 44 betraut sind. Der Chef des Persönlichen Stabes ist ständiger Verbindungsführer des Reichsführers 44 im Führerhauptquartier und bearbeitet dort alle Fragen der 44 einschließlich der Waffen - 44 und der Polizei. Das 44-Perjonalhauptamt Das 44-Personalamt umfaßt folgende Arbeitsgebiete : Bearbeitung der Personalangelegenheiten von sämtlichen Führern der Schutzstaffel, sowohl Allgemeine 44 wie Waffen- 44 und SD . in bezug auf Aufnahme, Beförderung und Entlassung. Weiter wird bearbeitet die 44Dienstaltersliste , die Verleihung von Totenkopfringen und Ehrendegen sowie die Stellenbesehung der Allgemeinen 44 . Das Hauptamt 44 - Gericht Das Hauptamt 44 - Gericht bearbeitet Disziplinar- und Beschwerdesachen sowie Ehrenschutzangelegenheiten für den Reichsführer 44. Es ist darüber hinaus Zentralstelle und Ministerialinstanz für die Sonderstrafgerichtsbarkeit der 44 und Polizei (ihm sind u . a. das Oberste 44- und Polizeigericht und 30 44- und Polizeigerichte angeſchloſſen) . Das Hauptamt 44Gericht erledigt auch sonstige ihm vom Reichsführer 44 zugewiesene Rechtsaufgaben. 120
Das 14-Führungshauptamt Der Reichsführer 44 bedient ſich des 14 -Führungshauptamtes als Kommandostelle zur Führung der Waffen-44 und zur vor und nachmilitärischen Führung und Erziehung der Allgemeinen 44. Das 44 -Führungshauptamt entstand im August 1940 aus der Notwendigkeit heraus, alle Funktionen, die mit dem Einsaß, der Führung, Organiſation und Ausbildung der Einheiten zusammenhängen , an einer Stelle zu vereinen. Im 44 -Führungshauptamt arbeiten folgende Ämter: Kommandoamt der Waffen-44, Kommandoamt der Allgemeinen 44 , 44 -Verwaltungsamt, 44 -Waffenamt, Amt für Führerausbildung, 44 -Sanitätsamt, Amtsgruppe Inspektion. Dienststelle 44-Obergruppenführer Heißmeyer Die Dienststelle 44 -Obergruppenführer Heißmeyer hat die Aufgabe, die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten zu betreuen , für deren Neuentwicklung zu weiterem Ausbau Sorge zu tragen und weiter die Umwandlung der Internatsschulen im Reich in Deutsche Heimschulen durchzuführen, diese weiter auszubauen und neu auszurichten. In die Deutschen Heimſchulen werden vorwiegend Kinder von gefallenen Soldaten, Beamten und aller der Volksgenoſſen aufgenommen , die auf Grund häufiger beruflicher Dienstsigveränderungen sonst nicht die Gelegenheit haben, ihren Kindern eine ordnungsgemäße Ausbildung zukommen zu laſſen. Das Stabshauptamt des Reichskommiſſars für die Festigung deutſchen Volkstums Dem Stabshauptamt des Reichskommiſſars für die Festigung deutschen Volkstums liegt im Reich und in den unter der Oberhoheit des Reiches stehenden Gebieten die gesamte Siedlungs- und Aufbauplanung und deren Durchführung ob, einschließlich aller mit der Siedlung zusammenhängenden Verwaltungs- und Wirtſchaftsfragen, insbesondere der Menscheneinſak zum Zwecke der Siedlung. Das 44-Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle Das 44-Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle bearbeitet Volkstumsfragen, insbesondere Angelegenheiten des deutschen Volkstums . Es führt volkstumspolitische Aufträge des Reichsführers 44 durch, wobei im Vordergrund dieser Arbeit die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls aller Deutschen mit den sich daraus ergebenden praktischen volkstumspolitischen Folgerungen steht.
Verhältnis der Schutzſtaffel in der Partei und zu den Staatsſtellen Im Rahmen der dem Reichsführer 44 vom Führer gestellten Aufgaben sind alle 44 -Führer vom Reichsführer 44 angehalten, bei Zusammenwirken mit den Hoheitsträgern der Partei Einvernehmen herzustellen und dafür zu sorgen, daß die nationalsozialiſtiſche Autorität gewahrt bleibt. Zusammenarbeit der 44 mit den Politischen Leitern siehe Seiten 70-77. 421/422
Fördernde Mitglieder der 44 (FM.)
Der Dienst bei der Schutzstaffel, der vornehmlich bei den Führerversammlungen außerordentliche Anforderungen stellt, ist wirtschaftlich aus dem Grund ungleich schwerer, weil die einzelnen Verbände der Schutzstaffel räumlich weiter auseinandergezogen sind als die Verbände der SA. Dies bedingt ungleich höhere Transportkosten zur Ausübung des Dienstes. Der Führer hat deshalb der Schutzstaffel die Errichtung der FM.Organisation gestattet. Die Fördernden Mitglieder, die nicht Parteigenossen sein brauchen, zahlen monatlich bestimmte Beträge . Zum Inkasso dieser Beträge sind nur die Dienststellen der 44 ermächtigt , die vom RFS. (Verwaltungsamt 44) hierzu beauftragt sind . Die FM.-Organisation ist für den Bestand der Schutzstaffel von größter Bedeutung und darf in ihrer Arbeit durch keine andere Dienststelle gestört werden. Während des Krieges werden die Beiträge nicht kassiert.
K ER SSFUR TREUF DAN D HILF
T
E KAMPFMZEI
F $ M
Der Reichsführer 44
Organisation der
-Führung
Reichsführer-44 und Chef der Deutschen Polizei
44Hauptamt
ReichsSicherheitsHauptamt
Rasse- und SiedlungsHauptamt
Hauptamt OrdnungsPolizei
Hauptam! Verwaltung u. Wirtschaft
Persönlicher Stab RF-44
ff.PersonalHauptamt
Hauptamt 44Gericht
44-FührungsHauptamt
Dienststelle ff-O-Gruf. Heißmeyer
Stabshauptamt des Reichskommissars für die Festigung deutschenVolkstums
Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle
423/424
Gliederung der Allgemeinen 44
44-Führungs-Hauptamt Kdo.-Amt d. Allgem. f
Oberabschnitt
Bez.
Bez.
Bez.
Stamm-Abt.
Abſchnitte
K.-Sturm
San.-Sturm
Reiter
Standarten
M.Z.
Res.
S. Z.
No.
Sturmbanne
Pi.
San. St.
Res.
Res.
Reiter
Reiter Reiter
Na.
Na.
Na,
Pi.
Pi.
Pi.
Stürme
Züge
Scharen
425
Gliederung eines 44-Oberabſchnitts
44-Oberabschnitt West
Res./30
Ⅲ/30
Abschn. XX
Abschn.XVI
Abschn.Y
Standarte 30
Standarte 19
Standarte 20
1/30
Res/69
1/30 $ San 821/30 Staffel 1/30
ร
/69
Res/19
$
II/19
/19
I/19
$
Res/2011 /20
11/20
1/20 $ Jan 311/20 Staffe 1/20
$
Jan. 521/19 Scaffer
MZ30
M219
MZ20
Standarte69
Standarte 72
Standarte 25
II/69
I/69
II/72 $
8/04
11/72 $
San-Staffel VN
1/72 $ San1/73 -Stoffes
Res/25
/25
I/2.5
$
I/25 $ 600. 32 1/25 Staffet vas
MZ25
MZ69
Standarte 58
Standarte 82
/82
11/82
1/82
Res/58 Ⅲ/58
$ San- 321/13 Staffel 1/82
II/58
I/58
$ $2 I/58 San. StaffelI/58
MZ58 Kraf MahrHorm 3145
$
$ San-Styrm
San.. Sturm XVII
Eraftfahr-itera 2185
ReiterStandarts 8
Reiters Standarte 6
TrompeterKerps R6 Nachrichten : Sturmbann
Bezirk 426
Pionier San. Sturm 4 $ SturmY
Stammabteilung 69 30 82 72 19 58 2.5 20
AIRS
Organisation der 44-Einheiten
Allgemeine 44 Das Gebiet des Großdeutſchen Reiches ist in zur Zeit 18 44 -Oberab= schnitte unterteilt, wozu noch je ein 44 -Oberabschnitt im Gebiet der Niederlande und in Norwegen und zwei im bisherigen russischen Westgebiet kommen, sowie den selbständigen und unmittelbar unterstellten 44 -Abschnitt im Protektorat Böhmen-Mähren. Die räumliche Begrenzung der 44-Oberabschnitte erfolgt nach bestimmten vom Reichsführer 44 gegebenen Richtlinien. In den einzelnen 44 -Oberabschnittsgebieten sind die Führer der 44 -Oberabschnitte eingeſetzt, die die Bezeichnung „ Höherer 44- und Polizeiführer“ führen und als Vertreter des Reichsführers 44 die Befehlsgewalt in ihrem 44-Oberabschnitt ausüben. Dem Führer des 44 -Oberabſchnittes ſtehen innerhalb seines Stabes für seine in den Rahmen der 44 fallenden Arbeiten zur Verfügung :
Der Stabsführer der Allgemeinen 44 für die Aufgaben der Allgemeinen 44 , Der SD. -Führer des 44 -Oberabſchnittes für die Aufgaben des Reichssicherheitsdienstes, Der Führer im Raſſe- und Siedlungswesen im 44 -Oberabſchnitt für die Aufgaben des Raſſe- und Siedlungswesens . In der Untergliederung der 44 -Oberabschnitte unterstehen diesen je nach Größe ihres Gebietes 2 bis 4 44 -Abschnitte (zur Zeit 44 ohne BöhmenMähren) . Unmittelbar dem 44 -Oberabschnitt unterstellt sind die 44-ReiterStandarten (3. 3. 21) sowie die 44 -Nachrichten-Sturmbanne (3. 3. 16 ) und die 44-Pionier-Sturmbanne (3. 3. 10) . Unter einem zum Stab des 44 -Oberabschnittes gehörigen Inspekteur der Stammabteilung ist in jedem 44-Oberabschnitt eine Stammabteilung gebildet, in der die alten nicht mehr voll dienſtfähigen 44 -Angehörigen zusammengefaßt sind. Diese Stammabteilungen sind in Stammabteilungsbezirke eingeteilt, die jeweils das Gebiet einer der unterstellten 44 - Standarten umfassen und die in diesem Bezirk ansässigen zur Stammabteilung gehörigen Männer betreuen . Die Führer dieser Stammabteilungen sind den zuständigen Standarten zugeteilt. Innerhalb der Gebiete der 44-Abschnitte stehen unter Führung von 44-Standartenführern je 2 bis 4 44-Fuß- Standarten (3. 3. 125, davon 2 im Protektorat Böhmen-Mähren) , die in je 3 44-Sturmbanne zu je 4 44= Stürmen gegliedert sind .
427
In den 44 -Stürmen ist eine Unterteilung in Züge vorgenommen, die wiederum aus mehreren Scharen bestehen. Den 44- Standarten zugeteilt ist ein Musikzug, während bei jedem 44 -Sturmbann ein Spielmannszug und eine Sanitätsstaffel stehen. Dem 44 -Abschnitt unmittelbar unterſtellt sind ferner die in dessen Bereich stehenden 44 -Kraftfahrstürme (3. 3. 40) und 44-Sanitätsstürme (3. 3. 39) . Die 44-Oberabschnitte 1. Donau
7. Weſt
13. Elbe
2. Alpenland
8. Nordsee
14. Main
3. Süd
9. Weichsel 10. Nordost
15. Fulda-Werra 16. Mitte
11. Warthe
17. Spree
12. Südost
18. Ostsee
4. Westmark 5. Südwest 6. Rhein
In den besetzten Gebieten bestehen folgende Oberabſchnitte : 1. Nordwest (Niederlande) 2. Nord (Norwegen) 3. Ukraine
4. Ostland
Waffen-44 Die Waffen-44 entstand aus dem Gedanken heraus, dem Führer eine auserlesene, länger dienende Truppe für die Erfüllung besonderer Aufgaben zu schaffen. Sie soll es den Angehörigen der Allgemeinen 44 sowie Freiwilligen, die den besonderen Bedingungen der Schußſtaffel entſprechen, ermöglichen, auch mit der Waffe in der Hand im Kriege in eigenen Verbänden zum Teil im Rahmen des Heeres für die Verwirklichung der nationalsozialistischen Idee zu kämpfen. Der Führer befahl daher die Schaffung einer kasernierten Truppe, der heutigen Waffen- 44 . Sie verbindet mit der soldatischen Haltung eine ſtraffe geistige Ausrichtung und erzieht ihre Männer auch zu politiſchen Kämpfern . Die Waffen- 44 kennt neben den gezogenen Reservisten zur Zeit auch Freiwillige auf Kriegsdauer. Den dauernden Mannschaftsbestand geben 4- bis 12jährig dienende Männer ab. Die Führer, Unterführer und Männer sowohl der aktiven Teile wie auch die Freiwilligen und Reservisten sind hinsichtlich Besoldung und Versorgung den Angehörigen der Wehrmacht gleichgestellt. Der Dienst in der Waffen-44 ist Erfüllung der geſehlichen Wehrpflicht. Die Anfänge der Waffen- 44 gehen auf die am 17. 3. 1933 befohlene Aufstellung der "" Stabswache" in Stärke von zunächst nur 120 Mann zurück.
427a
Aus dieser kleinen Gruppe entwickelte sich die spätere 44 - Verfügungstruppe bzw. die Leibstandarte 44 „ Adolf Hitler“. Im Laufe dieſes Krieges wuchsen diese Verbände zu Diviſionen : Leibstandarte- 44 „ Adolf Hitler“ 14-Division „ Reich“ 44-Totenkopf-Diviſion 44-Polizei-Diviſion 44-Division „ Wiking“ 44 -Gebirgs-Division-Nord 44-Kavallerie-Diviſion dazu während des Krieges die 44-Freiwilligen-Diviſion „ Prinz-Eugen“ und die 1. und 2 44 - Infanterie-Brigade. Die 44-Division „ Wiking “ ſezt sich zuſammen aus Reichsdeutschen , germanischen Freiwilligen und dem Finnischen Freiwilligen -Bataillon. In den 44-Brigaden befinden sich die germanischen Freiwilligen-Legionen ,,Norwegen“, „ Niederlande“, „Flandern " und das Freikorps ,,Danmark".
427b
Führerkorps der Schutzstaffel Das Führerkorps wird eingeteilt in :
1. Aktive 44 -Führer. 2. Zugeteilte Führer bei den Stäben des Reichsführers 44 , den Hauptämtern, den Oberabschnitten und den Abschnitten. 3. Führer in der Stammabteilung.
4. Führer z. V. Die Bezeichnungen Ehren- und Rangführer zur beſonderen Verwendung fallen fort, da den Ehrentitel „44 -Mann“ jeder vollberechtigte Angehörige der Schutzstaffel vom 44 -Mann bis zum Reichsführer 44 führt. Zu 1.: Aktive 44-Führer Aktive 44-Führer sind alle Führer, die sich in einer planmäßigen Dienststelle der Allgemeinen 44 , der Waffen- 44 und der 44 -Hauptämter befinden, sowie alle Oberstgruppenführer, Obergruppen- und Gruppenführer, ungeachtet ob sie planmäßige Dienststellen einnehmen oder nicht Zu 2.: Zugeteilte Führer bei den Stäben Den Stäben werden Führer zugeteilt, die sich in höheren Staats- und Parteistellen befinden und daher am aktiven Dienst nicht teilnehmen können. Ferner die Führer, die durch ihren Beruf nicht mehr in der Lage sind, in der Schutzstaffel aktiven Dienst zu versehen . Zu 3.: Führer in der Stammabteilung Zur Stammabteilung gehören alle Führer, die nicht unter Ziffer 1 und 2 erfaßt ſind, in keiner Dienststellung Verwendung finden, auf Grund ihres Alters oder durch gesundheitliche Behinderung aus dem aktiven Dienſt aller Zweige der Schußſtaffel ausſcheiden müſſen. Zu 4.: Führer zur Verfügung Führer, die zur Verfügung gestellt werden, erhalten die Erlaubnis, die Uniform bei besonderen Gelegenheiten zu tragen . Zur Verfügung gestellt werden Führer, die 1. die Reichsführung 44 nicht mehr für geeignet hält, einen Dienſt in der Schutzstaffel zu versehen, da sie strafweise ihrer Dienststellung enthoben sind, 2. für die Versetzung zur Stammabteilung zu geringe Verdienste um die Schutzstaffel aufzuweisen haben, 3. für die Stammabteilung noch zu jung an Lebensjahren sind . Ein Führer kann nur für die Dauer bis zu 2 Jahren zur Verfügung gestellt werden. Innerhalb dieser Frist ist durch den zuständigen Oberabschnitt auf Grund einer erneuten Beurteilung des Betreffenden der Antrag zu stellen, den Führer zu reaktivieren oder zur Stammabteilung zu versezen. Kommt der Führer für eine Verwendung nicht in Frage, so wird er aus der 44 entlassen . 428/429
Beförderungen und Ernennungen
I. Beförderungen : 1. Die Beförderung zum 44 - Gruppenführer, 44 - Obergruppenführer und 44-Oberstgruppenführer nimmt der Führer nach Vorschlag durch den Reichsführer 44 vor. 2. Beförderungen vom 44 -Untersturmführer bis 44 -Brigadeführer einschließlich erfolgen durch den Reichsführer 44 nach Bearbeitung durch das 44 -Personalhauptamt. 3. Die Beförderung zum 44-Hauptscharführer erfolgt durch den Oberabschnittführer. 4. Die Beförderung zum
44-Oberscharführer erfolgt durch den Ab-
ſchnittführer. 5. Die Beförderung zum 44 -Unterscharführer und 44 - Scharführer spricht der Standartenführer aus . 6. Die Ernennung zum 44 -Sturmmann und 44- Rottenführer erfolgt durch den zuständigen Führer der Standarte. 7.44-Mann wird der Bewerber nach Ableistung seiner Arbeits- und Heeresdienstpflicht jeweils am 9. November jeden Jahres unter Verleihung des 44 -Dolches. Eine Beförderung erfolgt im allgemeinen durch Vorschlag. Der Beförderungsvorschlag wird eingereicht durch den nächsten Vorgesetzten des zur Beförderung Vorgesehenen . ( Der Führer des Sturmes wird durch den Führer des Sturmbannes, dieser durch den Führer der Standarte, dieser wiederum durch den Führer des Abschnittes usw. vorgeschlagen. ) Der Beförderungsvorschlag wird unter Beilage der nötigen Unterlagen dem 44 -Personalhauptamt zugeleitet. Im 44 -Personalhauptamt RF44 werden diese Vorschläge nach gegebenen Richtlinien bearbeitet und dann zu bestimmten Terminen dem Reichsführer 44 bzw. den Chefs der Hauptämter zur Entscheidung und Genehmigung vorgelegt. Hauptbeförderungstermine sind : der 30. Januar, der 20. April, der Reichsparteitag und der 9. November. Die ausgesprochenen Beförderungen werden durch das 44 -Verordnungsblatt bekanntgegeben . Der Beförderte erhält außerdem ein durch den Reichsführer 44
bzw. 430
das 44-Personalhauptamt ausgefertigtes Patent, vom Untersturmführer aufwärts. Die Beförderung von Verwaltungsführern und Ärzten erfolgt nach denſelben Richtlinien, jedoch ist dazu die Stellungnahme der vorgesetzten Dienststellen, und zwar des Chefs des 44 -Wirtschafts -Verwaltungs -Hauptamtes und des Reichsarztes 44 im Hinblick auf die fachliche Eignung nötig. Vorlage erfolgt durch das 14 -Perſonalhauptamt. In der Waffen- 44 und in der Polizei erfolgt die Beförderung zum 44Oberstgruppenführer, 44 -Obergruppenführer, 44 - Gruppenführer und s4 = Brigadeführer durch den Führer unter gleichzeitiger Verleihung des Ranges eines Generalobersten, Generals, Generalleutnants oder Generalmajors der Waffen-44 bzw. der Polizei.
II. Ernennungen ( Stellenbeſezung) Die Besetzung von Führerſtellen in den Einheiten der 44 erfolgt vom Führer eines Sturmbannes aufwärts durch persönliche Verfügung des Reichsführers 44. Die Bestätigung in der Dienststellung erfolgt durch das 14 -Personalhauptamt. Verwaltungsführer und Ärzte werden nach Prüfung auf fachliche Eig= nung durch den Chef des Wirtschaft-Verwaltungs-Hauptamtes bzw. den Reichsarzt 44 ebenfalls nach Verfügung der RF44 durch das 44 -Personalhauptamt bestätigt. Bei der Beförderung und Ernennung von Ärzten der Waffen- 44 ist das 44-Sanitätsamt im 44 -Führungshauptamt eingeschaltet.
Anzugsordnung der Allgemeinen 44 Es gibt zwei Anzugsarten :
a) Dienstanzug, b) Gesellschaftsanzug . a) Der Dienstanzug besteht aus: Tellermüße, schwarz, mit Totenkopf und Hoheitszeichen. Dienstrock, schwarz , mit mattsilbernen Knöpfen, zwei aufgesetzten Brusttaschen und zwei eingeschnittenen Seitentaschen. Umlegekragen mit schwarz-silberner bzw. silberner Kragenschnur. Achselstücke, schwarz-silber bzw. silber (auf der rechten Schulter) . Dienstrangabzeichen. Hakenkreuz-Armbinde mit schwarzer Umrandung (am linken Oberarm ) .
431
Braunhemd mit schwarzem Binder und Parteiabzeichen Parteigenossen) .
(nur für
Ärmelstreifen am linken Unterarm . Stiefelhose, schwarz.
Marschstiefel, schwarz . Koppel und Schulterriemen, ſchwarz , Koppelschloß mattgrau . Dienstdolch, 44-Degen, schwarz , gewehr.
mit Metallbeschlägen
oder Seiten-
b) Kleiner Dienstanzug : wie oben, aber lange Tuchhose, ohne Koppel, Dolch aus der linken Rock- und Manteltasche . c) Der Gesellschaftsanzug beſteht aus: Tellermüße, ſchwarz, mit Totenkopf und Hoheitsabzeichen . Gesellschaftsrock, schwarz , mit mattſilbernen Knöpfen , doppelreihig, mit breiten Aufschlägen . Aufschläge vorderer und unterer Rand mit weißen Bieſen eingefaßt, zwei eingeschnittenen Seitentaschen, Umlegekragen mit weißer bzw. silberner Einfaſſung, keine Achselstücke. Kragenspiegel, schwarz , mit schwarz-silberner bzw. silberner Umrandung . Keine Hakenkreuz -Armbinde, dafür am linken Oberarm silbergesticktes Hoheitsabzeichen . Braunhemd mit schwarzem Binder und Parteiabzeichen Parteigenossen) .
(nur für
Ärmelstreifen am linken Unterarm . Lange Hose, schwarz , mit weißen Bieſen und schwarzem Steg. Zur langen Hose werden schwarze Zugstiefel getragen. Zum Gesellschaftsanzug werden weder Koppel noch Schulterriemen getragen.
d) Weitere Stücke des Dienstanzuges ſind : 1. Mantel,
2. Umhang, 3. Handschuhe , 4. Pistole, 5. Signalpfeife mit Schnur,
6. Adjutantenschnur, 7. Sonderabzeichen. 432
Anzugsordnung der Waffen-44 a) Der Dienstanzug Der Dienstanzug besteht aus : Tellermüze, grau , abzeichen.
mit schwarzem Besah,
Totenkopf und Hoheits-
Dienstrock, grau, mit grauen Metallknöpfen, zwei aufgesetzten Bruſttaschen und zwei eingeschnittenen Seitentaschen, Umlegekragen mit silberner Kragenschnur bei Führern mit Braunhemd und schwarzem Binder. (Mannschaften tragen auch als Dienstanzug die Feldbluse.) Schulterklappen und Schulterstücke entsprechen denen des Heeres, jedoch wird als Tuch der Schulterklappen schwarz und als Unterlage der Schulterstücke gleichfalls ein schwarzer Vorstoß getragen. Dienstrangabzeichen Auf dem linken Oberarm das Ärmelhoheitsabzeichen, für Führer in Aluminium- Stickerei , für Unterführer und Mannschaften in StoffStickerei . Ärmelstreifen an linken Unterarm . Stiefelhoje, grau (für Mannschaften s . Feldanzug) . Marschstiefel, schwarz. Koppel, schwarz, Koppelschloß Mannschaften, mattgrau) .
Aluminium-Farbe
bei Führern (bei
Waffe, Pistole bzw. Seitengewehr .
b) Kleiner Dienstanzug : wie oben, jedoch lange Tuchhoſe und weiße Wäsche.
c) Feldanzug: Der Feldanzug besteht aus : Feldmühe, grau, mit Totenkopf und Hoheitsabzeichen Feldbluse, grau, mit grauen Knöpfen, zwei aufgesezten Bruſt- und zwei aufgesetzten Seitentaschen, geschlossenen Umlegekragen. Stiefelhose, grau (für Mannschaften lange Hose in Infanterieſtiefeln ; kann auch vom Führer getragen werden). Dienstrangabzeichen , Ärmelhoheitsabzeichen und Ärmelſtreifen : wie bei Dienstanzug. Koppel, schwarz, Koppelschloß mattgrau. Pistole bzw. Seitengewehr. d) Weitere Stücke des Feldanzuges sind neben der Bewaffnung : Der schwarze Feldanzug für Panzer, der Mantel, Stahlhelm und Stimüte. Auf dem linken Unterarm werden auch die beim Heer eingeführten Ab=
433
5
AdolfHitler
Julius Schreck
DEUTSCHLAND
கு
ERWACHE
Standarte der Leibstandarte 44 ..Adolf Hitler ”
1. 44-Standarte „Julius Schreck” (München)
15 NATSOZ.DEUTSCHE ARBEITERPARTE
STURMABTEILUNG
Sturmbannfahne (Sturmbann III der 1. 44-Standarte („Julius Schreck")
15.44-Reiterftandarte (München)
Tafel 45
5 Dienstanzug der Allgemeinen 44 44-Oberscharführer
Tafel 46
Traditionsanzug der 44 44-Unterscharführer
M
J Dienstanzug, Mantel 44-Rottenführer
Dienstanzug, Mantel 44-Oberführer
Tafel 47
44 German
Dienstanzug der Waffen -44 44-Rottenführer
Tafel 48
Schwarzer Dienstanzug der Waffen - 44 44-Scharführer
田
44
44-5portanzug
38 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
Ausgehanzug mit Regenmantel 44-Sturmbannführer
Tafel 49
Dienftrangabzeichen der Allg. 44
44-Mann
44-Unterscharführer
44-Untersturmführer
44-Sturmmann
44-Scharführer
44-Rottenführer
44-Oberscharführer
44-Hauptscharfünrer
44-Obersturmführer
44-Hauptsturmführer
44-Sturmbannführer
44-Standartenführer
44-Oberführer
44-Brigadeführer
44-Gruppenführer
44-Obergruppenführer
44-Obersturmbannführer
44-Oberft-Gruppenführer
Reichsführer 44
Schulterklappen
10 44-Mann bis 44-Untersturmführer44-Sturmbannführer 44-Oberführer Reichsführer 44 bis bis 44-Hauptscharführer bis 44-Hauptsturmführer 44-Standartenführer 44-Oberft-Gruppenführer
44 Leibstandarte 44 AdolfHitler"
44. 44-Standarte 1 ..Deutschland"
B
8
442
Leibstandarte 44 44-5tandarte ..Adolf Hitler" „Deutschland"
Tafel 50
44-Standarte 2 „ Germania"
44-Totenkopfftandarte
44-Standarte 44-Standarte .6ermania „Der Führer"
5
sh
bei
Roppelschloß für Unterführer und Mannschaften
Führerkoppelschloß
44
5 Hoheitsabzeichen der 44-Dienstmütze
44-3ivilabzeichen
T DANKDERSS FUR REUE MILF EL AMPEZER
0 1
Totenkopf der 44-Dienstmütze
44-Totenkopfring
Silberne Ehrennadel für Fördernde Mitglieder
Abzeichen für Fördernde Mitglieder
SD
Ehrenwinkel für alte kämpfer
44-Dolch 1933
38*
Ehrenwinkel f. ehem . Polizeiu. Wehrmachtsangehörige
44-Ehrendegen
Odalcune im Raffeu. Siedlungswesen
Route f. D. Reichsficherheitsdienst
44-Dolch 1936
Tafel 51
Stander
Reichsführer 44
T T *
Amtschef
Hauptamtschef
1
I
Süd
44-Abschnitt
44-Oberabſchnitt
34
44-Standarte
1/1
44-Sturmbann
Tafel 52/53
44
Kraftwagenu. Fahrradwimpel
Kraftwagen- und Fahrradwimpel für Fördernde Mitglieder derSchutzstaffel
1 1
zeichen für Funktionsträger (z. B. Schirrmeister, Funkmeister, Waffenunterführer, Ärzte, Sanitätsperſonal uſw. ) getragen. Die Dienstrangabzeichen der 44 werden auf dem linken Kragenspiegel, den Rängen des Heeres entsprechend, auf Schulterklappe bzw. Schulterstück getragen.
Anzugsordnung der Sicherheitspolizei Der Dienstanzug der Sicherheitspolizei entspricht in allen Teilen dem der Waffen- 44 , jedoch werden als Schulterklappen bzw. Schulterstücke Farbe und Muster der bei der Schuhpolizei üblichen Abzeichen getragen.
Dienstrangabzeichen der Allgemeinen 44 Die Einheitenzugehörigkeit wird auf dem rechten Kragenspiegel bis 44 -Obersturmbannführer einschließlich und auf dem Ärmelſtreifen am linken Ärmelaufschlag gekennzeichnet.
Der Dienstgrad auf dem linken Kragenspiegel :
44-Mann 44-Sturmmann
1 Lizze 2 Lizen
44-Rottenführer 44-Unterscharführer
1 Stern
44-Scharführer
1 Stern
44-Oberscharführer
2 Sterne
1 Lize --
44-Hauptscharführer
2 Sterne
1 Like
44-Sturmscharführer
2 Sterne
2 Lizzen
44-Untersturmführer 44-Obersturmführer
3 Sterne
1 Lize
44-Hauptsturmführer 44-Sturmbannführer
3 Sterne 3 Sterne 4 Sterne
2 Lizen
44-Obersturmbannführer
4 Sterne
1 Like
auf beiden Kragenspiegeln : 44-Standartenführer
1 Eichenblatt
44-Oberführer
2 Eichenblätter .433a
44-Brigadeführer 14-Gruppenführer
3 Eichenblätter
44-Obergruppenführer
3 Eichenblätter
2 Sterne
14-Oberſt-Gruppenführer
3 Eichenblätter
3 Sterne
1 Stern
3 Eichenblätter
" Reichsführer 44
3 Eichenblätter in einem oben offenen Eichenkranz
Schulterſtücke bei der Allgemeinen 44 Staffel- und 44 - Männer bis 44 - Sturmſcharführer einschließlich : Schulterstück aus vier nebeneinanderliegenden schwarzaluminiumgedrehten Schnüren, 44-Untersturmführer bis 44 -Hauptsturmführer einſchließlich: Schulterstücke aus sechs nebeneinanderliegenden aluminiumgedrehten Schnüren, 44-Sturmbannführer bis 44 - Standartenführer einſchließlich: Schulterstücke aus drei einfach verflochtenen aluminiumgedrehten Schnüren,
44-Oberführer und darüber: Schulterstücke aus drei zweifach Schnüren,
verflochtenen
aluminiumgedrehten
Reichsführer 44: Schulterstück aus drei zweifach Schnüren mit 3 Eichenblättern.
verflochtenen
aluminiumgedrehten
Die Männer der Waffen- 44 sowie der Sicherheitspolizei und des SD . tragen neben ihren 44 -Dienstgradabzeichen die der Wehrmacht bzw. die der Polizei als Schulterklappen bzw. Schulterstücke.
Sonderabzeichen in der 44 Amtschef: silberner Armstreifen 3,1 cm breit. Hauptabteilungsleiter : filberner Armstreifen 3,1 cm breit mit einem 3 mm breiten schwarzen Mittelstreifen. Abteilungsleiter : silberner Armstreifen 3,1 cm breit mit zwei 3 mm breiten schwarzen Mittelstreifen. Referent: silberner Armstreifen 3,1 cm breit mit drei 3 mm breiten schwarzen Mittelstreifen. Zur feldgrauen Uniform werden dieſe Ärmelſtreifen nicht getragen. Ärmelstreifen mit der Bezeichnung „ Reichsführung- 44 " tragen nur 44-Führer und 44 -Männer, die zu den 44 -Hauptämtern gehören. 434
In der Waffen-44 tragen eigene Ärmelstreifen die Angehörigen derjenigen Einheiten, denen ein Name verliehen worden iſt.
Ärmelstreifen der Waffen-44 Adolf Hitler, Das Reich, Deutschland, Der Führer, Langemark, Totenkopf, Wiking, Germania, Westland, Nordland, Prinz Eugen, Reinhardt Heydrich, Legion Norwegen, Legion Flandern, Junkerſchule Braunschweig, Junkerschule Tölz, 44 -KB . -Abt ., 44 -Kriegsberichter, Reichsführung 14 .
Die Sonderformationen der Allgemeinen 44 sind kenntlich dadurch, daß die 44-Reitereinheiten 2 gekreuzte Lanzen, die 44-Pioniere Spaten und Picke gekreuzt, die 44-Nachrichteneinheiten den Blik und die 44-Motoreinheiten das „ M“
auf dem rechten Kragenspiegel tragen .
44-Ärzte sind durch den Äskulapstab kenntlich (am linken Unterarm ) .
Den filbernen Winkel der alten Kämpfer auf dem rechten Oberarm tragen alle Angehörigen der Schutzstaffel, die im Altreich vor dem 30. 1. 1933 der 44 , der Partei oder einer ihrer Gliederungen angehört haben, ferner die, die bis zum 12. 2. 1938 ( Unterredung in Berchtesgaden) im Lande Österreich der 44 , der NSDAP . oder einer ihrer Gliederungen oder einem ihr angeschlossenen Verbande nachweisbar vor dem Übertritt in die 44 angehörten oder sich bis zum 12. 2. 1938 in Österreich zur Aufnahme in die 44 meldeten. Den silbernen Winkel mit Stern auf dem rechten Oberarm tragen 44Männer, die unmittelbar von der Wehrmacht oder der Polizei zur 44 übergetreten sind , auch dann, wenn sie zwischenzeitlich Mitglied der SA. bzw. des NSKK. waren.
Die 44-Dienstauszeichnung für treue Dienste in der 44 Die 44-Dienstauszeichnung wird in vier Stufen verliehen, und zwar für Unterführer und Männer beim Ausscheiden nach vierjähriger einwandfreier treuer Dienstleistung die vierte Stufe, für Führer, Unterführer und Männer nach achtjähriger Dienstleistung die dritte Stufe, nach zwölfjähriger Dienstleistung die zweite Stufe und nach 25jähriger Dienstleistung die erste Stufe . 435
Alle vier Stufen werden am kornblumenblauen Band auf der linken Brustſeite im Knopfloch oder an der Ordensschnalle getragen. Das Band der Stufe 1 und 2 trägt eingewebt die Sigrunen. Die Führer des 44-Gerichts, die hauptamtlich von der RF44 ernannten Untersuchungsführer und Rechtsberater der Oberabschnitte, Abschnitte und Standarten, soweit sie einen Führerdienstgrad besigen, tragen als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zum 44 -Gericht am linken Unterarm 3 cm über dem Ärmelaufschlag am Rock und Mantel einen Fünfstern in der Form einer fünfblättrigen Rose.
Tragen eines Edelweiß zum 44- Dienstanzug Ein Edelweiß auf dem rechten Kragenſpiegel des Dienstanzuges tragen der Stab des 44 -Abschnittes XXXVI und die 87. 44 -Standarte ; als Ärmelabzeichen (Raute) auf dem linken Unterarm die 76. 44-Standarte und die zum Abſchnitt XXXVI gehörigen Sondereinheiten. Alle Führer vom 4 - Standartenführer aufwärts , die vorgenannten Einheiten angehören, tragen die Edelweißraute auf dem linken Unterarm .
Tragen des Parteiabzeichens Angehörige der 44 , soweit sie Parteigenossen sind, tragen das einfache Parteiabzeichen stets auf dem schwarzen Binder, eine Daumenbreite vom Binderknoten entfernt. Angehörige der 44 , denen das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. verliehen ist, tragen dieses in der großen Ausführung beim Dienſtrock und beim Diensthemd auf der linken Brusttasche oberhalb etwa vorhandener an der Brusttasche getragener Orden. Außer den Führern der Schußſtaffel, die in den Stäben und Einheiten Dienst leisten, gibt es 44- Männer, die vom Reichsführer 44 auf besondere Veranlassung zum 44-Führer ernannt worden sind und einem Stab beigegeben sind, ohne aktiven Dienſt zu leiſten . Der Reichsführer 44 verleiht verdienten 44 -Männern und -Führern den 44-Ring.
Die
4-Standarte
Die Standarte wird von der 44 - Standarte geführt . Sie wird nur vom Führer auf Antrag verliehen. Das Standartentuch ist hochrot mit dem Hakenkreuz auf weißem Felde . Über und unter diesem im roten Feld befindet sich die Aufschrift :
435a
,,Deutschland erwache !" über dem Standartentuch ist ein metallener Querbalken, der auf der Vorderseite die Bezeichnung der Standarte trägt. Auf der Rückseite ist „ NSDAP . “ eingeprägt. Am oberen Ende der Stange be= findet sich das Hoheitszeichen der Partei : Auffliegender Adler, der in den Fängen einen Eichenkranz , darin das Hakenkreuz, trägt. Der Adler ist vergoldet, Kranz versilbert, mit vergoldeten Bändern umschlungen, das Hakenkreuz schwarz mit versilberter Einfaſſung.
Die Sturmbannfahne der 44 Die Sturmbannfahne der 44 wird vom 44 - Sturmbann geführt. Die Sturmbannfahne der 44 ist aus hochrotem Schiffsflaggentuch. Das Flaggentuch zeigt ein auf der Spize stehendes Hakenkreuz auf weißer Scheibe. Die Fahne ist mit Schwarz -Aluminium -Franſen umrandet. Die Fahne trägt an der inneren oberen Ecke beiderseits einen Fahnenspiegel. Dieser Spiegel besteht aus schwarzem Tuch und ist mit einer Aluminiumschnur umrandet. Die Nummer des Sturmbannes ist mit einer römischen, die der Standarte mit arabischer Zahl beide durch einen schrägen Strich getrennt auf dem Fahnenspiegel mit einem Aluminiumfaden aufgestickt. Den Abschluß des oberen Endes der Fahnenstange bildet eine vernidelte Lanzenspike.
436
Die Hitler-Jugend 61 .
Aufgabe Die gesamte deutſche Jugend innerhalb des Reichsgebietes wird in der Hitler-Jugend körperlich, geiſtig und ſittlich im Geiſte des Nationalsozialismus erzogen. Diese Erziehungsaufgabe der gesamten deutschen Jugend in der Hitler-Jugend ist durch Reichsgesetz vom 1. 12. 1936 dem Reichsjugendführer der NSDAP . übertragen. Er ist damit „ Jugendführer des Deutschen Reichs“ und hat die Stellung einer Obersten Reichsbehörde mit dem Sig in Berlin, die dem Führer und Reichskanzler unmittelbar unterſtellt iſt. Geſchaffen in den Jahren des Kampfes der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und gewachsen in den Jahren des Aufbaues im neuen Reich, ist die Hitler-Jugend Ausdruck des Wollens und Werdens der neuen heranwachsenden Generation. Während das kleine Häuflein der alten Hitlerjungen Schulter an Schulter zusammen mit den Kämpfern der Bewegung um die Verwirklichung der Ziele des Nationalsozialismus rang und keine andere Aufgabe kannte, als in dieſem Kampf ſeinen Mann zu stehen, hat die HI. seit der Machtübernahme die große Verpflichtung übernommen und durch den Führer die Aufgabe gestellt bekommen, die gesamte deutsche Jugend in die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung einzuführen. Neben die politische Erziehungsarbeit, welche die HI. zu leiſten hat, tritt noch die Aufgabe der körperlichen Ertüchtigung der deutſchen Jugend. Sie soll gehorchen lernen und Disziplin üben ; aber auf der anderen Seite soll durch die Erziehungsarbeit der HI . bereits die Grundlage zu wahrem Führertum gelegt werden. Wenn der deutsche Junge und das deutsche Mädel später zur Aufnahme in die Partei vorgesehen werden, sollen sie bereits innerlich gefestigte Nationalsozialisten sein. Die HI. soll ihre Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit Elternhaus und Schule lösen. Das Vermächtnis derer, die im Kampf um dieses Reich fielen, und die Verpflichtung, die die Hitler-Jugend dadurch hat, daß sie den Namen des Führers trägt, ist groß und heilig. Die Hitler-Jugend weiß um ihre Verpflichtung, erkennt ihre Aufgabe und wird sie erfüllen im Glauben an ihren Führer um der Zukunft seines Reiches willen. Für alle Fragen der Jugend ist die Hitler- Jugend zuständig. Sie bearbeitet in Verbindung mit den entsprechenden Dienſtſtellen der Partei
437
sämtliche Fragen , die die männliche Jugend von 10 bis 18 und die weibliche von 10 bis 21 Jahren angehen. Eine eigene Schulpolitik hat jedoch zu unterbleiben. Die Hitler-Jugend ist organiſatoriſch und diſziplinariſch ſelbſtändig. Es ist aber selbstverständlich, daß die Hoheitsträger ein Aufsichtsrecht ausüben. Zuſammenarbeit der HI. mit den Politiſchen Leitern ſiehe Seiten 70–77.
Anmeldung und Aufnahme Die Dienstpflicht in der Hitler-Jugend ist ein Ehrendienst am deutschen Volke, zu dem jeder Jugendliche vom vollendeten 10. bis zum 18. Lebensjahre von dem gesetzlichen Vertreter bei dem zuständigen HI.-Führer zur Aufnahme in die Hitler- Jugend bis zum 15. März des Kalenderjahres angemeldet werden muß. In die HI . bzw. DI., BDM. und den IM. kann jeder deutsche Junge und jedes deutsche Mädel aufgenommen werden, die ariſch, erbgeſund , würdig und tauglich sind.
Aufnahme in DI. und IM.: Die Aufnahme des Jahrganges der Zehnjährigen erfolgt am Geburtstag des Führers, am 20. April eines jeden Jahres. Die Pimpfe und die Jungmädel haben eine Probezeit, während der sie verschiedene sportliche und weltanschauliche Prüfungen, die sogenannte Pimpfenprobe und die Jungmädelprobe, durchmachen. Nach bestandener Prüfung werden sie endgültig in die Gemeinschaft der deutschen Jugend aufgenommen. Schüler und Schülerinnen der Grundschule, die das 10. Lebensjahr bereits vollendet haben, werden bis zum Verlaſſen der Grundſchulklaſſen vom Dienst in der Hitler-Jugend zurückgestellt . Überweisung vom Jungvolt in die HI.: Die Überweisung vom Deutschen Jungvolk in die Hitler-Jugend erfolgt in dem Jahre, in dem der Pimpf das 14. Lebensjahr erreicht, im Rahmen der Verpflichtungsfeier. Für die Überweisung vom IM. in den BDM. gilt das gleiche. Schüler und Schülerinnen der Volksschule, die das 14. Lebensjahr bereits vollendet haben, bleiben bis zu ihrer Schulentlassung Angehörige des Deutschen Jungvolks oder des Jungmädelbundes . Aufnahme in die NSDAP .: In die NSDAP. wird grundsätzlich am 1. September eines jeden Jahres überwiesen. Ein kleiner Teil oer Parteianwärter wird auf jedem Reichsparteitag in Nürnberg vereidigt und in die NSDAP . aufgenommen.
438
Hitlerjungen und Mädel des Bundes Deutscher Mädel werden nach Vollendung des 18. Lebensjahres in die NSDAP . unter folgenden Voraussetzungen aufgenommen : Die Hitlerjungen müſſen vier Jahre ununterbrochen vor ihrer Aufnahme in die NSDAP . der Hitler-Jugend angehört haben. Die Mädchen des Bundes Deutscher Mädel müssen dem Bunde vier Jahre ununterbrochen vor ihrer Aufnahme in die NSDAP . angehört haben. Voraussetzung für die Aufnahme der Jungen und Mädel in die NSDAP. ist ferner, daß sie durch eifrige Erfüllung ihrer Dienstobliegenheiten und tadellose Führung innerhalb und außerhalb des Dienstes sich in Gesinnung und Charakter als zuverlässige Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen erwiesen haben und die Gewähr bieten, daß sie auch nach Aufnahme in die Partei wertvolle Mitglieder der NSDAP . werden. Die Anmeldung der einzelnen Jungen und Mädel hat mit den üblichen, ordnungsgemäß ausgefüllten Aufnahmescheinen zu erfolgen. Die Aufnahmeerklärungen sind vom Führer oder der Mädelführerin des Bannes zu ſammeln und dem zuständigen Ortsgruppenleiter einzureichen. Mit der Aufnahmeerklärung ist gleichzeitig eine Bestätigung des Führers bzw. der Mädelführerin des Bannes über die Zugehörigkeit zu HitlerJugend und die bisherige Führung vorzulegen. Eine Aufnahmegebühr ist von den Angehörigen der Hitler-Jugend nicht zu entrichten. Die aus der Hitler- Jugend oder dem Bund Deutscher Mädel in die Partei aufzunehmenden Jungen und Mädel werden nicht als Parteianwärter geführt. Die Aufnahme in die NSDAP. im Rechtssinne wird durch einen Verwaltungsakt der Reichsleitung vollzogen und ist gemäß § 3 Abſak 3 der Satzung der NSDAP. erst rechtswirksam erfolgt mit der Aushändigung der von der Reichsleitung ausgestellten Mitgliedskarte. Überweisung in die Gliederungen : Diejenigen Jungen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und nicht in der HI. als Führer tätig bleiben, werden in die Gliederungen der NSDAP . überwiesen. Die Wahl der Gliederungen ( SA . , 44 , NSKK., NSFK.) ist freiwillig und dem Interesse und der Neigung des einzelnen überlaſſen. Die Überweisung der BDM.-Mädel in die NS.-Frauenschaft erfolgt mit 21 Jahren.
439
Organisation der Hitler-Jugend
A. Gliederung der Hitler-Jugend Die Hitler-Jugend gliedert sich in folgende fünf Untergliederungen:
I. Die Hitler-Jugend = HI. (Jungen von 14-18 Jahren), II. das Deutsche Jungvolk in der Hitler-Jugend = DI. (Jungen von 10-14 Jahren) ,
III. der Mädelbund in der Hitler-Jugend = BDM. (Mädel von 14-21 Jahren), IV. der Jungmädelbund in der Hitler-Jugend (Mädel von 10—14 Jahren) ,
= IM.
V. das BDM.-Werk „ Glaube und Schönheit“ (Mädel von 17-21 Jahren). Der Mädelbund, der Jungmädelbund und das BDM.-Werk „ Glaube und Schönheit" werden im Bund Deutscher Mädel zusammengefaßt.
B. Aufbau der Hitler-Jugend I. Die HJ. 1. Die Kameradschaft dient zur Zusammenfaſſung von etwa 10 Jungen. Sie hat ihrem Namen entsprechend die Aufgabe, die Jungen zu einer unverbrüchlichen Einheit zusammenzuschmieden. Sie wird innerhalb der Schar mit arabischen Ziffern laufend numeriert.
2. Die Schar besteht aus vier Kameradschaften (40-50 Jungen) . Sie wird innerhalb der Gefolgschaft mit arabischen Ziffern laufend numeriert.
3. Die Gefolgschaft · beſteht aus vier Scharen ( 120-160 Jungen ) von möglichst gleicher Stärke. Sie umfaßt den Bereich einer oder mehrerer Ortsgruppen. Die Gefolgschaft ist die unterste Verwaltungsdienststelle der HI. und hat aus diesem Grunde einen besonderen Gefolgschaftsgeldverwalter.
440
Außerdem ist dem Führer der Gefolgschaft ein Hauptscharführer (beim Hauptjungzug führer) zur Unterstützung in sämtlichen dienstlichen DI. Angelegenhei ten beigegeben . Die Gefolgschaft ist die erste in ſich geſchloſſene Einheit, die deshalb auch eine Fahne führt. Die Gefolgschaften werden innerhalb des Bannes mit arabischen Ziffern numeriert. Dabei erhalten die Gefolgschaften des Stammes I die Nummern 1-5, die Gefolgschaften des Stammes II die Nummern 6-10 usw. Die Höchstzahl der Gefolgschaften beträgt also in jedem Stamm fünf . Ausd ehnungsberei ch entSie tragen außerdem einen Namen, der ihrem ſpricht. 4. Der Stamm Drei bis fünf Gefolgschaften von möglichst gleicher Stärke bilden unter Berücksichtigung örtlicher Verhältniſſe den Stamm ( 400-600 Jungen) . Der Stamm wird mit römischen Ziffern innerhalb des Bannes durchnumerie rt. 4a Der Unterbann In Großstädten über 300 000 Einwohner, ausgenommen die Banne Großstadtgeb ieten Berlin (3) , Hamburg ( 26) , Wien (27) werden in den B a nne in Unterbanne aufgeteilt . die die innerhalb des BanEin Großstadtbann umfaßt 4-5 Unterbanne,Hi mmelsrichtun gen oder nes mit römischen Ziffern numeriert und nach Or ts bezeichnunge benann werden markanten t n . Jeder Unterbann kann bis zu 10 Stämme und Jungstämme umfaſſen . 5. Der Bann JungmädelJe vier bis acht Stämme , Jungſtämme, Mädelringe und ringe bilden den Bann , der in der Regel einen politiſchen Kreis umfaßt . Der Führer des Bannes ist der für die gesamte Arbeit der Jugend in seinem Bann politisch Verantwortliche. Für die gesamte Arbeit des Bundes Deutscher Mädel im Bann ist die Mädelführerin des Bannes Zusammenar verantwortli beit ist die gleiche wie ch. Die Regelung der Ge bi im et. Symbol der Geschlossenheit eines Bannes ist die Bannfahne, das Reichsjugend führer verhöchste Feldzeichen der HI., das durch den liehen wird. Die Banne werden mit arabischen Ziffern fortlaufend im Reich numeriert und tragen meistens die Nummer eines Truppenteils der alten Armee, der im Ort des Bannes seinen Standort hatte. Alle Ausdehnungsb ereich Banne haben einen Namen, der sich nach ihrem richtet. 6. Das Gebiet Zehn bis vierzig Banne bilden das Gebiet, das einem politischen Gau entspricht.
440a
Der Führer des Gebietes ist der für die gesamte Arbeit der Jugend in seinem Gebiet politiſch Verantwortliche. Im Rahmen dieſer Verantwortung kann er auch Anweisungen geben, die Jungen und Mädel gemeinſam betreffen. Er hat dabei in allen Fragen, die die Mädelarbeit mitbetreffen, die Mädelführerin des Gebietes vorher zu unterrichten . Daneben kann er die Mädelführerin des Gebietes für die Durchführung politischer Aufgaben in der Mädelarbeit mit Aufträgen versehen. Die Mädelführerin des Gebietes ist für die gesamte Arbeit des Bundes Deutscher Mädel im Gebiet verantwortlich. Die Gebiete werden im Reich fortlaufend mit arabischen Ziffern numeriert und tragen einen ihrem Ausdehnungsbereich entsprechenden Namen. Es gibt im Reich folgende Gebiete:
Gebiet Ostpreußen (1) Mark Brandenburg (2) "" Berlin (3 ) Niederschlesien (4) "" "" Pommern (5) Nordmark (6) "" Nordsee (7) "" 99 Niedersachsen (8) "" Westfalen-Nord (9) Ruhr-Niederrhein (10) "9 Köln-Aachen (11 ) "" Moselland (12) "" Hessen-Nassau ( 13 ) "" "" Kurhessen (14) Mittelland (15) "9 99 Sachsen (16) "" Thüringen ( 17) "" Franken (18 ) "" Hochland (19) Württemberg (20) Baden (21) ""
Gebiet Bayreuth (22) Mittelelbe (23 ) "" "" "" 99 19 ""
"" "" 99 "" "9 " 99 "" 99 "" " 99
Mecklenburg (24) Westmark (25) Hamburg (26 ) Wien (27) Niederdonau ( 28 ) Oberdonau (29) Steiermark (30) Kärnten (31) Salzburg (32) Tirol-Vorarlberg (33 ) Düsseldorf (34) Sudetenland (35) Schwaben (36 ) Danzig-Westpreußen (37) Wartheland (38) Mainfranken (39) Oberschlesien (40) Osthannover (41) Westfalen-Süd ( 42)
7. Reichsjugendführung Die Reichsjugendführung ist die höchste Dienststelle der Hitler-Jugend. In ihr vereinigt sich die Führung der Gebiete der HI. An der Spize der Reichsjugendführung steht der Reichsjugendführer der NSDAP., der gleichzeitig Jugendführer des Deutschen Reichs ist . Sein Stellvertreter ist der Stabsführer. Die Reichsjugendführung gliedert sich in Hauptämter und Ämter, die von Hauptamtschefs und Amtschefs geführt werden (siehe Gliederungsplan) .
441
Sämtliche Mädelfragen werden von der BDM.-Reichsreferentin und den BDM.-Amtsreferentinnen in den einzelnen Ämtern bearbeitet. Arbeitsgebiete der einzelnen Ämter der Reichsjugendführung siehe unter Dienststellen der HI. Die Gebiete und Banne haben ähnlich aufgebaute Stäbe zur Unterstützung der Führer und Führerinnen in den Einheiten.
II. Das Deutsche Jungvolk in der HJ. Gleich der Hitler- Jugend baut sich das Jungvolk in folgenden Einheiten auf: 1. die Jungenschaft (etwa zehn Jungen) , 2. der Jungzug ( etwa drei bis vier Jungenſchaften) , 3. das Fähnlein (etwa vier Jungzüge) , 4. der Jungstamm ( etwa drei bis fünf Fähnlein) , Etwa vier bis acht Jungstämme werden im Bann zusammengefaßt. III. Der Mädelbund in der HJ. Die Einheiten des Mädelbundes sind entsprechend der HI. wie folgt aufgebaut : 1. die Mädelschaft (etwa zehn Mädel) , 2. die Mädelschar ( etwa drei bis vier Mädelſchaften) , 3. die Mädelgruppe (etwa vier Mädelscharen), 4. der Mädelring ( etwa drei bis fünf Mädelgruppen ) , Etwa vier bis acht Mädelringe werden im Bann zusammengefaßt. In Großstädten über 300 000 Einwohner werden die Mädelringe, Jungmädelringe und BDM.-Werk-Ringe entsprechend den Unterbannen in Ringverbände zuſammengefaßt. IV. Der Jungmädelbund in der HJ. Die Einheiten der Jungmädel ſind entſprechend denen der anderen HI.Einheiten wie folgt aufgebaut : 1. die Jungmädelſchaft (etwa zehn Jungmädel) , 2. die Jungmädelſchar (etwa drei bis vier Jungmädelſchaften) , 3. die Jungmädelgruppe ( etwa 4 Jungmädelscharen) , 4. der Jungmädelring (etwa drei bis fünf Jungmädelgruppen) , Etwa vier bis acht Jungmädelringe werden im Bann zuſammengefaßt. (Fortsetzung auf übernächster Seite)
442
91
Jungbannfahne
Bannfahne
2/86
1/50
4
Gefolgschaftsfahne
365 T
BDM.-Untergauwimpel
BDM.-Gruppenwimpel
Fähnleinfahne
74
Jungmädel-Untergauwimpel
jungmädel-Gruppenwimpel
4
61.-Fanfarentuch
DJ.-Fanfarentuch
Tafel 54
Aleiner Winterdienstanzug (höheres führerkorps) Oberbannführer - Stabsführer Oberjungbannführer - Hauptjungbannführer
Tafel 55
Großer Winterdienstanzug (höhere Führerschaft) Gefolgschaftsführer Hauptgefolgschaftsführer
Großer Sommerdienstanzug (Führerkorps) Stammführer - Bannführer Jungftammführer - Jungbannführer
np 89
3
S.
EA
Hitlerjunge Allg.41.
Rottenführer Flieger-41.
Oberrottenführer Nachricht.- J.
OberAamerabchaftsführer hamerabLanbjahr schaftsführer Motor- 1.
123
Scharführer nat. Pol. ErziehungsAnstalten
OberDers.-HauptOberBefolgschaftsScharführer führer gefolgschafts- gefolgschaftsGebietsflab Reichsjugendführer führer Allg.11. führung Allg. 1.
Oberbannführer 3. D.
Hauptbannführer, Stab
2
OberBannführer Stammführer Stamm I Stammführer Bann 123 Bann 25 Reichsjugendführung
Derw.-Bannführer, Stab
Oberbannführer Bann 2
Gebietsführer
Obergebletsführer
Stabsführer
3
A 202
Deutsches Jungoolk (ab fühnleinführer)
Oberfeldscher
RundfunkSpielscharen
Reichsbann Blinde"
Reichsbann „Gehörgeschädigte"
Wrzte und Feldscher Truppenarzt Hauptarzt Hilfsarzt
DJ.-Hordenführer M-61.-Rottenführer
Akademie für Jugendführung
fjauptStabsarzt
DJ.-Obechorbenführer DJ.-JungenschaftsM-61.-Oberrottenführer führer M-61.-Aameradschaftsführer
AbolfHitler-Schule (Mannschaften)
AbolfHitler-Schule (Erzieheranwärter)
BS
Marine-Hitlerjugend Reichsbann Reichsbann Bann 202 „Binnen„Seefahrt Schiffahrt
1100 Wachgefolgschaft Baldur von Schirach” Wachmitglied unterzugführer Zugführer Oberzugführer
DJ.-Oberjungenschafts- DJ.-Jungzugführer führer M-41.-Scharführer M-61.-Oberkameradschaftsführer
DJ.-Oberjungzugführer M- 1.-Oberscharführer
Am Arbeitsanzug der Marine-fl. weiße Armſcheiben mit blauen Abzeichen
Tafel 56
Großer Sommerdienstanzug (Hitlerjungen, Gemeinschaftsränge, führerschaft Hitlerjunge - Oberscharführer
Tafel 57
Großer Winterdienstanzug (Hitlerjungen. Gemeinschaftsränge. Führerschaft) Hitlerjunge - Oberſcharführer
Großer Winterdienſtanzug mit Regenumhang (Hitlerjungen. Gemeinschaftsränge, Führerschaft) Hitlerjunge Oberscharführer
4 Stäbe
Allg. DJ.
4
4
прея.
Führerkorps
61.-Adjutant
61.-Adjutant (politischer Leiter)
F Motor-fil.
Motor-61. Ausbildungsabzeichen
Reiterscheinprüfung
Fahrtenanzug
Motor-fil. Gebietsinspekteure
Fahrer A-Prüfung
Gefolgschaftsfeldscher
Feldscher
Seesportabzeichen
Seefunkabzeichen
Arzt
A-Prüfung
Nachrichten - 61. B-Prüfung C-Prüfung
Zahnarzt
Apotheker
B-Prüfung (Arbeitsanzug)
Spielmann
H.3 . Geländesportwart
H.J. -Schiwart
694 Bann- und Jungbannfahnenträger
Gefolgschafts- und Fähnleinfahnenträger Ausbildungs-Armelftreifen
Südost Oberdonau
HJ - Streifendienſt
Herd Hamburg
Landdienst der HJ
Traditionsarmbreleck
Obergauarmbreleck Armelftreifen
Tafel 58
63500
KUM
R.3.P. Stab
Führerinnendienstkleidung (Sommer)
Tafel 59
Jungmädel-Bundestracht (Sommer)
Führerinnendienstkleidung (Winter)
110
BDM.-u. JM.Gruppenführerin
BDM.-u. JM.Ringführerin
BDM.-u. JM.Untergauführerin
BDM.-u. JM.Untergouführerin*
BDM.-u. JM.Untergauführerin 3. 0.*
BDM.-u. JM.Gauführerin*
BDM.-u. JM.BDM.-u.JM.Untergauführerin Gauführerin (Sommerbienftkleidung)
BDM.-u. JM.Gouführerin 3. D.
Reichsreferentin Obergauführerin* BDM.-u. JM.Gauführerin (Sommerdienstkleidung) * Als Führerin eines Obergaues bzw. Amtsreferentin der RIF.
Bann- und Jungbannſtellenleiter Mädel- und Jungmädelſchaftsführerin
Führer: Kamerabschaft / Jungenſchaft Führer : Schar / Jungzug
Mädel- und Jungmädelſcharführerin
Hauptscharführer / Hauptjungzugführer mädel- und Jungmädelgruppenführerin
Führer: Gefolgschaft / Fähnlein
Mädel- und Jungmädelringführerin
Führer: Stamm / Jungſtamm
Untergau- und Jungmädeluntergauführerin
Führer : Bann /Jungbann Führer: Standort mit mehr als 2 Bannen
6au- und Jungmädelgauführerin
Führer eines Gebietes
Obergauführerin
Gebiet 23
Bann353
Reichsfugendführung
Mittelelbe
Greifenhagen
Amtschef Reichsjugendführung
Führer eines Gebietes
Führer eines Bannes
Tafel 60
▪Bom BDM. (Bronze)
Im.
BDM. (Silber)
Schießabzeichen 51. (Schützen)
DJ.
61. (Scharfschützen)
U
ST
$ 9
EI
J
HJ.
DJ.
11. (Bronze)
41. (Ellen)
61.Roppelschlof
61. (Silber)
41. (Führerfportabzeichen)
FührerRoppelschloß
FeldbindenSchloß
Ringkragen Bannfahnenträger
61.-Fahrtenmesser
Seitenwaffe Der Wachgefolgschaft 61.-Führerbolch
Tafel 61/63
Potsdamabzeichen
Hitler-Jugend (61.) Der Reichsjugendführer
Stabsführer
10000
Beauftragterfürdie Leibeserziehung derdeutschenJugend
Reichskassenverwalterd. HJ. BDMReichsreferentin
Zentralamt Behördenabtlg.
Dienststelle Kinderlandverschickung
Hauptamt
Hauptamt II
Hauptam! III
Hauptamt IV
HauptamtV
HauptamtVI
Auslandsund volkspolit. Amt
Personalamt
Amt fürWehrertüchtigung
Amt für weltonschauliche Schulung
Soziales Amt
Bauamt
Amt Finanzverwaltung
DerKommandeur der Adolf-HitlerSchulen
Organisations-
Amt für Leibesübungen
Kulturamt
Amt f. Gesundheit d. HJ.
Amt f. Heime u. Herbergen
Amt Rechtsverwaltung
Amt HJ.Gerichtsbarkeit
AmtFührerausbildg.u.Schulen
Presseu.Propagandaamt
Amt Bauerntum v. Landdienst
Arbeitsausschuß für HJ-Heim beschaffung
AmtAllgemeine Verwaltung
Der Mob.Beauftragte
Sportauswertung
Reichsinstitut für NSJugendarbeit
Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen
Wirtschaftsomt
Reichsschriftumsstellebücherei) (Reichsjugend-
Arbeitsausschuß Langemarck
Gebiet bis 40 Banne
Bann . Je4-818mm ,Jongstimme,Modelrings,I -Rings,BOM-W-Ringe
4-5 Unterbanne (nur inGrebstadtbannen)
Ringverbände 4-5 (nur inGradstadtbannen)
Jungstamm 3-5 Fähnlein
Stamm 3-5Gefolgschaffen
Jungmädelring 3-5JM-Gruppen
Mädelring 3-5 Modelgruppen
BDM.-W.-Ring 3-5 BOM-Werk-Gr.
Föhnlein 4Jungzüge
Gefolgschaft 4Scharen
Jungmädelgr. 4JM.-Scharen
Modelscharene 4Mädelgrupp
BDM-Werk-Gr. bis 10Arb.-Gem.
Jungzug 4Jungschaften
Schar 4Kameradschaften
JM.-Schar 4 JM.-Schaften
Mädelschar 4 Modelschoften
Jungenschaft etwa 10 Jungen
Kameradschaft etwa 10Jungen
JM.-Schaft 10Mädel etwa
Mädelschaft etwa 10 Mädel
Arbeitsgemein. etwa 16 Mädel
Deutsches Jungvolk i. d.HJ. Jungenv.10-14Jahr.
Hitler-Jugend Jungen 14-18 Jahr.
Jungmodelbund 10-14Jahren Madel v.i.d.HJ.
Bund MädelDeutscher i, d. HJ. Madelv 14-17Jahren
BDM-Werk Schönheit Glaube und 17-21Jahren Model
39 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
443
V. Das BDM.-Werk „ Glaube und Schönheit” Das BDM.-Werk „ Glaube und Schönheit " wurde vom Reichsjugendführer geschaffen zur Erfaſſung und Erziehung der deutschen Mädel im Alter von 17 und 21 Jahren. Das BDM.-Werk „ Glaube und Schönheit" hat die Aufgabe, das Mädel in die in Beruf und Familie liegenden Lebensaufgaben einzuführen. Wurden die jüngeren Jahrgänge zur Gemeinschaft erzogen, so ist das weitere Erziehungsziel im BDM.-Werk die Entwicklung des Mädels zur gemeinschaftsgebundenen Persönlichkeit. Am Ende einer vierjährigen Arbeit im BDM.-Werk „ Glaube und Schönheit" soll das Mädel 1. körperlich so durchgebildet ſein, daß es die Verpflichtung erkennt, auch weiterhin Leibesübungen zu treiben, 2. um die Notwendigkeit eines geſunden Menschen für ein starkes Volk wiſſen und bereit ſein, diese Erkenntnis in ſeinem Leben durch Körperpflege und gesunde Lebensweise zu verwirklichen, 3. aus der Beschäftigung mit den kulturellen Aufgaben zu einer stilvollen, persönlichen Lebensgestaltung kommen (die auch zu einer geschmacklichen Ausrichtung in bezug auf die Kleidung, das Heim usw. führt), 4. gemäß seiner Eignung, Begabung und seines besonderen Intereſſes in den einzelnen Arbeitsgemeinschaften persönlich bereichert und geformt sein. Der Aufbau der Arbeitsgemeinschaften erstreckt sich meist über ein Jahr, kann aber über ein zweites Jahr ausgebaut werden. Hier tritt an Stelle der allgemeinen Schulung die auf ein beſtimmtes Arbeitsgebiet gerichtete Ausbildung. So soll also bewußt persönliche Begabung in den Wirkungskreis dieses Gemeinschaftswerkes einbezogen werden und troßdem ein bestimmtes Ziel einer umfaſſenden Ausrichtung während der vier Jahre Mitgliedschaft erreicht werden. Die Mitglieder des BDM.-Werkes „ Glaube und Schönheit “ sind zum Tragen des HI. -Abzeichens entſprechend den Bestimmungen für die gesamte Hitler-Jugend berechtigt. Jede BDM .-Führerin ab 17 Jahren wird ebenfalls im BDM. -Werk erfaßt. Ihre Teilnahme an Lehrgängen und dem übrigen Dienst ist frei = gestellt, an Gemeinschaftsabenden erwünscht. Scheidet ein Mädel als BOM.-Führerin freiwillig aus oder wird sie von ihrer Führungsaufgabe entlastet, hat sie wie jedes andere Mädel der entsprechenden Altersstufe
ihren Dienst im BDM.-Werk abzuleisten.
C. Der jahrgangweiſe Aufbau Um die planmäßige Erziehungsarbeit an der deutschen Jugend vornehmen zu können, wurde der jahrgangsweise Aufbau der Jugend durch-
443a
geführt. Dieser Aufbau soll die Arbeit der Einheiten und der Führer erleichtern. Die Bedeutung dieser Organisationsform liegt darin, daß sich der Junge immer unter Gleichaltrigen befindet und damit Überanstrengungen ausgeſchloſſen ſind. Außerdem befindet er sich während mehrerer Jahre im Kreise gleicher Kameraden. Durch den jahrgangsweiſen Aufbau iſt alſo der Entwicklung des Jungen sowohl in körperlicher als auch in geistiger Beziehung Rechnung getragen. Man kann einem 18jährigen Hitlerjungen auf weltanschaulichem Gebiet mehr zumuten als einem 10jährigen Pimpf, und andererseits kann ein Pimpf körperlich nicht das leisten, was ein 16jähriger Hitlerjunge ſpielend bewältigen kann.
D. Sondereinheiten Die Sonderausbildung gilt grundsäglich als zusäßlicher Dienst. Dadurch wird vermieden, daß der Junge seine Fachausbildung in der Sondereinheit höher einschätzt als die gesamte Erziehung in der HI. Die Sonderausbildung hat den Zweck, den technischen Wehrmachtstruppenteilen den Nachwuchs auf technischem Gebiet sicherzustellen. In der Hitler- Jugend bestehen folgende Sondereinheiten :
1. Marine-HI., 2. Motor-HI., 3. Flieger-HI., 4. Nachrichten-HI ., 5. HI.-Streifendienst, 6. Spieleinheiten der HI. (Musikzüge, Spielmannszüge, Fanfarenzüge) . Naturgemäß verlangen die verschiedenen Zweige der Sonderausbildung ein enges Zuſammenarbeiten mit den zuständigen Gliederungen der Bewegung, die der HI. durch Zurverfügungſtellung von Ausbildern Schulungsmaterial und Schulungsräumen eine selbstverständliche Unterstügung zuteil werden laſſen .
E. Beförderungen Beförderungen werden vom Rottenführer bis zum Oberſcharführer bzw. Hordenführer bis Oberjungzugführer durch den Führer des Bannes vorgenommen. Ab Gefolgschaftsführer bis Oberstammführer bzw. Fähnleinführer bis Oberjungstammführer werden Beförderungen durch den Führer des Gebietes vorgenommen. Beförderungen zum Bannführer werden durch den Reichsjugendführer bzw. durch das Perſonalamt der Reichsjugendführung ausgesprochen. Ab Oberbannführer einſchließlich werden Beförderungsanträge über die Parteikanzlei dem Führer zur Vollziehung der Beförderung vorgelegt.
39*
444
Dienststellen der Reichsjugendführung
Die BDM.-Reichsreferentin Die BDM.-Reichsreferentin ist für sämtliche Mädelfragen und die Ausrichtung der Mädelarbeit innerhalb der Hitler- Jugend dem Reichsjugendführer verantwortlich. Jede fachliche Arbeit wird in den zuständigen Ämtern der Reichsjugendführung erledigt.
Zentralamt Bearbeitung aller Parteiangelegenheiten des Reichsjugendführers und aller innerdienstlichen Fragen der Reichsjugendführung der NSDAP.
Behördenabteilung Bearbeitung der innendienstlichen Behördenangelegenheiten des If. d. Dt. R. sowie aller Fragen der Jugenddienstpflicht und Beteiligung bei der Bearbeitung der staatlichen und kommunalen Aufgaben durch die Ämter der Reichsjugendführung.
Der kommandeur der Adolf- Hitler-Schulen Erziehung, Auslese und Betreuung der Adolf-Hitler- Schüler, der Erzieheranwärter, der Erzieher, der Dozenten und Schulführer, Unterbrin= gung und Einsatz.
Auslands- und Dolkstumsamt Außenpolitische Arbeit der Hitler-Jugend, auslandsdeutsche Jugend, volksdeutsche Formation, Auslandsfahrten, Jugendaustausch, Besuch, weltpolitische Ausrichtung.
Erweiterte kinderlandverschickung Reichsleiter Baldur von Schirach wurde mit der Gesamtdurchführung der Erweiterten Kinderlandverschickung beauftragt und betraute die HitlerJugend, die NSV. und den NSLB. mit der Durchführung von Teilaufgaben. Die Kinderlandverschickung hat in erster Linie der Gesunderhaltung und Erholung der deutschen Jugend zu dienen.
445/446/447
Hauptamt |
Personalamt Führer- und Führerinnenauslese , Führer- und Führerinneneinſaß, Führer- und Führerinnenförderung, Mitgliedswesen, Dienstränge, Beförderungen, Dienstausweise, Auszeichnungen, Ahnennachweise, Streifendienst, Feuerwehrscharen, kriminelle und politische Überwachung.
Organisationsamt Organisation, Gliederung und Aufbau, Erfassung und Aufnahme in die Hitler-Jugend, Überweisung in die HI., BDM. , BDM. -Werk, Aufnahme in die NSDAP . und Überweisung in die Gliederungen, Aufstellung von Einheiten, Angleichung an die Partei- und staatliche Organiſation, Reichsorganisationskartei, Einsatz ; Sammlungen, Dienstplanung und Dienſtvorschriften, Organisationsschrifttum, Drucksachenprüfstelle, Fahrt und Lager, Statistik, Bekleidung und Ausrüstung, Aufmarschſtab.
Amt HJ.-Gerichtsbarkeit Dienststrafrecht der Hitler-Jugend , Gnadengesuche, erstinstanzliches und Einspruchsverfahren.
Der Mob.-Beauftragte der Reichsjugendführung Personelle und materielle Sicherung, Mob.-Kalender.
Arbeitsausschuß Langemarck Langemarckfeiern der deutschen Jugend, Planung und Betreuung von Ehrenfriedhöfen und Ehrenmalen, Frontkämpfereinsatz, Frontfahrten.
Hauptamt ||
Amt für Wehrertüchtigung Schießausbildung, Geländedienst, Sonderausbildung in der Marine-HI., Motor-HI., Flieger-HI . und Luftschuh, Nachrichten-HI. und Reitwesen, Reichsbann Seefahrt, Reichsbann Binnenschiffahrt.
Amt für Leibesübungen Grundschule der Leibesübungen , Mannschaftskämpfe , Leibesübungen der berufstätigen Jugend, Vorführungen, Leistungssport, Reichssportakademien 448/449/450
der HI. und des BDM., Sportaufsicht, Sportstätten und Geräte, leistungsmäßige Auswertung aller Wettkämpfe, Auslandssport.
Selbst. Hauptabteilung Sportauswertung Sportpresse, Auswertung der Arbeit des sportwiſſenſchaftlichen Inſtituts an den Reichssportakademien der Hitler-Jugend, sportliche Leistungsmessungen, Beobachtung von Sportschäden, Leibeserziehung an den AdolfHitler-Schulen, Verleihung von Sport- und Leiſtungsabzeichen, Wettkampfstab, Sportnachrichtendienst..
Amt für Führerausbildung und Schulen Akademie für Jugendführung, Führerausbildung in den Einheiten, Reichsschulen und Führerschulen, Fachschulen, Schul- und Hochschulfragen.
Hauptamt III
Amt für weltanschauliche Schulung Einheitenschulung, Führerschulung, Führerschulungswerk der HitlerJugend, Reichsschule für weltanschauliche Schulung, Schulungsmaterial, rassenpolitische Jugendarbeit, Wettkampf und Prüfungen. Kulturamt Musik, Bildende Kunst, Werbarbeit, Dichtungen, Darstellende Kunst, Laienspiel, Puppenſpiel, kultureller Einſat, Spieleinheiten, Veranstaltungsring der Hitler-Jugend, Rundfunk, Feier- und Freizeitgestaltung, Volkstum .
Presse- und Propagandaamt Inlandspreſſe, Auslandspreſſe und Propaganda, aktive Propaganda, Film.
Reichsinstitut für nationalsozialistische Jugendarbeit Wissenschaftliche Auswertung der nationalsozialistischen Jugendarbeit, Chronikwerk der Hitler- Jugend (Kriegstagebücher der Jugend) .
Reichsschrifttumsstelle der Hitler-Jugend Schrifttumspolitische Führung, Lektorat, Büchereiwesen, Reichsjugendbücherei. 451/452/453
Hauptamt IV
Soziales Amt Jugendrecht, Kommunalarbeit und Jugendpflege, Reichsbann Blinde und Gehörlose, Einsatz der Jugend im Winterhilfswerk, Jugendberufsarbeit, Reichsberufswettkampf, Jugendwohnheime, Wirtschaft und ſozialpolitisches Erziehungswerk, Hauswirtschaft, soziale Jugendarbeit im Ausland.
Amt für Gesundheit der Hitler-Jugend Jugendgesundheitspflege, Jugendgeſundheitsſicherung, Jugendgeſundheitserziehung, jugendärztliche Forschungs- und Nachwuchslenkung. Amt Bauerntum und Landdienst Bauerntum , Siedlung, Berufserziehung und soziale Betreuung der ländlichen Jugend, Landdienst, Festigung deutschen Volkstums, Umsiedlung.
Hauptamt V Bauamt Planung und Errichtung aller Bauten der Jugend (Arbeitsausschuß für HI.-Heimbeschaffung) . Amt für Heime und Herbergen Betriebsführung der Heime und Herbergen, Reichsverband für deutsches Jugendherbergswesen, Internationaler Jugendherbergsdienst.
Hauptamt VI Der Reichskaffenverwalter der Hitler-Jugend Geschäftsverteilungsplan in Anlehnung an die Organisation des Reichsschahmeisters. Amter: Finanzverwaltung, Rechtsverwaltung, allgemeine Verwaltung, Wirtschaftsamt.
454/455/456/457
HJ.- und DJ.- Dienstanzüge
BDM . - Dienstbekleidung
HJ.- Dienstränge Die Dienstränge der Führerschaft (Rottenführer bis Oberscharführer) ſind erkenntlich an den Schulterklappen. Die Dienstränge beim HI .-Führerkorps ( Gefolgschaftsführer bis Stabsführer) sind erkenntlich an den Schulterstücken. 1. Rottenführer
1 Silberlize
2. Oberrottenführer
2 Silberligen
3. Kameradschaftsführer
1 Stern
4. Oberkameradschaftsführer
1 Stern 1 Lize
5. Scharführer
2 Sterne
6. Oberscharführer
2 Sterne 1 Like
7. Gefolgschaftsführer
3 Sterne
8. Obergefolgschaftsführer
3 Sterne 1 Lize
9. Hauptgefolgschaftsführer
3 Sterne 2 Lizen
10. Stammführer
4 Sterne
11. Oberstammführer
4 Stern 1 Lize
12. Bannführer
1 Eichenblatt
13. Oberbannführer
2 Eichenblätter 2 Eichenblätter 1 Stern
14. Hauptbannführer 15. Gebietsführer
3 Eichenblätter
16. Obergebietsführer
3 Eichenblätter 1 Stern
17. Stabsführer
3 Eichenblätter 2 Sterne
HI. -Ärzte und HI.- Apotheker tragen Schulterstücke und Schulterklappen der HI .-Führer mit den jeweiligen Armabzeichen. HI.-Führer, die der Auslands -Organiſation angehören, tragen die Armscheibe der AO. in der Mitte der Außenseite des linken Unterarms am Dienstanzug der HI.
458
Farbe der Schulterklappe
Stickerei
Mützenbesatzftreifen
Mützenbieſen und -hordeln
Gefolgschaftsführer
schwarz
alumin.
schwarz
alumin.
Obergefolgschafts-/Oberfähnleinführer
schwarz
alumin.
schwarz
alumin.
schwarz
alumin. alumin.
schwarz
alumin.
schwarz
alumin.
schwarz schwarz
alumin.
Hauptgefolgschafts-/Hauptfähnleinführer Stamm-/Jungstammführer
schwarz
Oberstamm-/Oberjungſtammführer
schwarz schwarz
Bannführer Oberbannführer
schwarz
alumin. alumin..
alumin.
schwarz
alumin.
schwarz
gold gold
schwarz schwarz
schwarz
gold
schwarz
schwarz
schwarz schwarz
Hauptbannführer Gebietsführer Obergebietsführer Stabsführer
alumin. alumin. alumin.
gold gold gold
DJ.-Dienstränge Die Dienstränge der Führerschaft (Hordenführer bis Oberjungzugführer) sind erkenntlich an den Rangarmscheiben, die auf der Mitte der Außenseite des rechten Oberarms getragen werden. Die Armſcheiben ſind dunkelblau und tragen in Silbergrau gestickt dem Rang entsprechend Sterne und Winkel.
Die Dienstränge der Fähnleinführer bis Oberjungſtammführer sind erkenntlich an den Dekorationen auf den Schulterklappen oder Schulterstücken. 1. Hordenführer
Armscheibe mit einem Winkel
2. Oberhordenführer
Armscheibe mit zwei Winkel
3. Jungenschaftsführer
Armscheibe 1 Stern
4. Oberjungenſchaftsführer
Armſcheibe mit 1 Stern 1 Winkel
5. Jungzugführer
Armscheibe mit 2 Sternen
6. Oberjungzugführer
Armscheibe mit 2 Sternen 1 Winkel
7. Fähnleinführer
Schulterklappe mit 3 Sternen
8. Oberfähnleinführer
Schulterstück mit 3 Sternen 1 Lizze
459
9. Hauptfähnleinführer 10. Jungstammführer
Schulterſtück mit 3 Sternen 2 Lizen Schulterstück mit 4 Sternen
11. Oberjungſtammführer
Schulterstück mit 4 Sternen 1 Lize
Dienststellungsschnüre Zusäßlich zu den Erkennungszeichen der einzelnen Dienstränge werden Dienststellungsschnüre getragen. Führer einer Kameradschaft: Führer einer Jungenschaft :
}
Rot-weiße Dienſtſtellungsschnur
Sie wird vom Knopf der linken Brusttasche zu dem auf gleicher Höhe liegenden Knopf der mittleren Knopfleiste getragen. Führer einer Schar . Führer eines Jungzuges
Grüne Dienststellungsschnur
Führer einer Gefolgschaft Führer eines Fähnleins .
Grün-weiße
""
Führer eines Stammes . Führer eines Jungſtammes .
Weiße
""
Führer eines Bannes . . • Führer eines Jungbannes
Rote Dienststellungsschnur
Führer von Standorten mit mindestens 2 Bannen .
Rot-schwarze
""
Führer des Gebietes
Schwarze
""
Hauptscharführer Hauptjungzugführer
Grün-schwarze ""
Diese Dienststellungsschnüre werden von der linken Schulterklappe bzw. vom Knopf der linken Schulter (nur bei DI .) bis zum Knopf der linken Brusttasche getragen.
Stellenleiter der Banne . Stellenleiter der Jungbanne
Rote Dienststellungsschnur
Sie wird genau so wie die Dienststellungsschnur der Kameradschafts- und Jungenschaftsführer getragen.
Erkennungsfarben A. Die Einfaßschnur und Beſtickung der Schulterklappen und die Müzenpaspel sind in Erkennungsfarben gehalten (s . Abb. ) . Es tragen: hochrot 1. HI. 2. Motor-HI.
460/461
rosa
3. Flieger-HI.
hellblau
4. Nachrichten-HI.
gelb
5. HI.-Streifendienst
weiß
6. Landjahr
grün
7. Nationalpolitiſche Erziehungsanstalten
weiß
8. Mitglieder der Gebietsund Reichsjugendführung
farmesin
Die Armſcheibe des DI. ist hochrot, nur für die Mitglieder der Gebietsstäbe und des Stabes der Reichsjugendführung karmesin. Die NPEA.- Angehörigen tragen eine weiße Armscheibe. B. Diese Erkennungsfarben gelten nur für die HI. bis einſchließlich Oberſcharführer. Dienstränge vom Gefolgschaftsführer an aufwärts tragen feine Erkennungsfarben, sondern je nach ihrem Dienstrang aluminiumoder goldpaspelierte Schulterſtücke .
HJ.-Spielmanns- und Muſikzüge Mitglieder der HI.-Spielmannszüge tragen vorschriftsmäßigen HI.Dienstanzug mit rot-weißen Schwalbennestern. Der Spielmannszugführer trägt rot-weiße Schwalbennester mit silbernen Fransen. Mitglieder von Musikzügen tragen rot-silberne Schwalbennester. Der Musikzugführer trägt keine Schwalbennester .
HJ.-Adjutant bei Politischen Leitern Der dem Politiſchen Leiter zugeteilte HI.- Adjutant trägt am Braunhemd , am Dienſtrock und am Dienstmantel in der Mitte der Außenseite des linken Unterärmels eine blaue Tuchraute mit einer in Aluminium gestickten Wolfsangel. Die Armſcheibe wird so getragen, daß die Wolfsangel vollkommen waagrecht liegt. Dienstrangabzeichen des BDM. und der JM. BDM.- und IM.-Führerinnen tragen zur Kennzeichnung ihres Ranges nur Führerinnenschnüre. Die höheren BDM.-Führerinnen tragen silberbzw. goldgestickte Rangabzeichen auf der linken Brustseite.
Tragen des Parteiabzeichens Angehörige der Hitler-Jugend, soweit sie Parteigenoſſen ſind , tragen das einfache Parteiabzeichen bzw. das Goldene Ehrenzeichen der Partei auf der linken Brusttasche.
462
Fauftfeuerwaffe Zum Erwerb und zum Führen einer Faustfeuerwaffe genügt bei den Führern der HI. vom Bannführer aufwärts es sei denn, daß der Träger das 21. Lebensjahr nicht vollendet hat der Dienstausweis, wenn er den Vermerk : „ Berechtigt zum Tragen einer Fauftfeuerwaffe“ durch Vordruck trägt .
Fahnen und Wimpel für HJ., DJ., BOM. und JM. Hitler-Jugend 1. Bannfahne der HI. Die Bannfahne wird vom HI.-Bann geführt. Die Fahne besteht aus hochrotem Flaggentuch in der Größe 145 × 200 Zentimeter mit einem breiten, weißen, horizontalen Band. In der Mitte des Fahnentuches ist ein schwarzer Adler, der ein weißes Hakenkreuz auf der Brust trägt. Er hält in seinen Fängen Hammer und Schwert. Der Fahnenspiegel über dem Kopf des Adlers zeigt die Nummer des Bannes. Als Fahnenspite wird eine vernickelte Lanzenspitze geführt. 2. Gefolgschaftsfahne der HI. Die Gefolgschaftsfahne wird von der Gefolgschaft der Hitler-Jugend geführt. Die Fahne besteht aus hochrotem Flaggentuch in der Größe 120 X 180 Zentimeter mit einem breiten , weißen, horizontalen Band. In der Mitte des Fahnentuches ist auf einem weißen , auf der Spize stehenden Quadrat ein schwarzes Hakenkreuz aufgesetzt. An der oberen , inneren Ecke der Fahne ist ein weißer Tuchspiegel, mit einer schwarzen Kordel umrahmt , angebracht. Der Spiegel zeigt in schwarzer Schrift die Nummer der zuständigen Gefolgschaft und , getrennt durch einen schrägen Strich, die Nummer des Bannes. Als Fahnenspite ist eine Bajonettspige verwendet. 3. Kraftwagenstander der HI.
Deutsches Jungvolt 1. Jungbannfahne des DI. Die Fahne wird vom Deutschen Jungvolk geführt. In der Mitte des schwarzen Flagaentuches in der Größe 120 X 165 cm ist ein weißer Adler, der auf der Brust ein schwarzes Hakenkreuz trägt, angebracht. Er hält in seinen Fängen Hammer und Schwert. Der Fahnenspiegel über dem Adlerkopf trägt die Nummer des Bannes. Die Fahnenspite ist in Form einer Raute gehalten, in deren Mitte sich das HI. -Abzeichen mit dem Adler befindet.
463
2. Fähnleinfahne des DI. Die Fähnleinfahne des DI. wird vom Fähnlein des Deutschen Jungvoltes geführt. In der Mitte des schwarzen Fahnentuches in der Größe 120 × 165 cm ist eine weiße Sigrune angebracht. An der oberen, inneren Ecke der Fahne befindet sich ein weißer Tuchspiegel mit einer schwarzen Kordel umrandet . Der Spiegel zeigt in schwarzer Schrift die Nummer des zuständigen Fähnleins und, getrennt durch einen schrägen Strich, die Nummer des zuständigen Bannes. Als Fahnenspize ist die Fahnenspiße der Gefolgschaftsfahne der HI. verwendet. Bestickungen sind doppelſeitig. Bund Deutscher Mädel und Jungmädelbund 1. Bannmädelwimpel Der Wimpel ist 80 × 140 cm groß, aus rotem Baumwollstoff mit weißem Streifen und maſchinengesticktem schwarzem fliegendem Adler in weißem Streifen. Teile der Flügel und Unterleib sowie Kralle laufen oben wie unten über diesen weißen Streifen ins rote Tuch hinaus. Über dem Adlerkopf auf dem roten Tuch ist die Nummer des Bannes eingestickt. Der Wimpelspeer ist 260 cm lang. Bestickungen sind doppelseitig. 2. Bannjungmädelwimpel Der Wimpel ist 80 × 140 cm groß, aus schwarzem Baumwollstoff und maschinengesticktem weißem, fliegendem BDM.-Adler. Über dem Kopf des Adlers ist die Nummer des Bannes gestickt. Der Speer hat eine Länge von 260 cm. Bestickungen sind doppelseitig .
3. Mädelgruppenwimpel des BDM. Der Mädelgruppenwimpel wird von der Mädelgruppe des Bundes Deutscher Mädel geführt. Das hochrote Wimpeltuch in der Größe 58 × 104 cm zeigt einen horizontalen, breiten , weißen Streifen . Im Wimpel ist beidseitig ein auf der Spize stehendes weißes Quadrat befestigt, das ein schwarzes, auf der Spize stehendes Hakenkreuz trägt. An der oberen Ecke des Wimpels iſt die Nummer der zuständigen Mädelgruppe und darunter die Nummer des zuständigen Bannes angegeben. Der Wimpel wird am Wimpelspeer geführt. (Zahlen in der oberen Wimpelecke weiß, arabiſch.) 4. Der Jungmädelgruppenwimpel der IM. Am schwarzen Wimpeltuch in der Größe 58 × 104 cm ist beidseitig das HI.-Abzeichen aufgenäht. In der oberen Ecke des Wimpels ist die Nummer der zuständigen Jungmädelgruppe angebracht, darunter die Nummer des zuständigen Bannes in weißen , arabischen Zahlen . Der Wimpel wird am Wimpelspeer befestigt. 464
B
Der Reichsarbeitsdienst
Der ehemalige NS.- Arbeitsdienst, als Gliederung der NSDAP ., hatte sich bereits von 1931 ab die Vorausſegungen für das am 26. Juni 1935 vom Führer und Reichskanzler erlassene Reichsarbeitsdienstgesek erkämpft, das den Arbeitsdienst als Ehrendienst am deutschen Volke gesetzlich veranfert. Die ehemalige Unterstellung des NS. - Arbeitsdienstes unter die Partei ist zwar mit der Schaffung des Reichsarbeitsdienstes äußerlich gefallen ; die innere Zusammengehörigkeit, die ihren Ausdruck im Symbol und in der Tracht des Reichsarbeitsdienstes findet, besteht jedoch unvermindert weiter. Sie wurde wiederum bestätigt durch die Ernennung des Reichs= arbeitsführers zum Reichsleiter der NSDAP . auf dem Reichsparteitag 1936. Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts zwiſchen 18 und 25 Jahren sind verpflichtet, im Reichsarbeitsdienst ihrem Volke zu dienen. Ihm ist das Ziel gesteckt, als „ Schule der Nation“ die deutsche Jugend zur Weltanschauung des Nationalsozialismus, insbesondere zur Volksgemeinschaft und zur wahren Einstellung zur Arbeit, vor allem zur gebührenden Achtung der Handarbeit, zu erziehen. Der Reichsarbeitsdienst der Männer (RAD/M.) iſt dank seiner ſoldatischen Wesensart, der Gliederung in geschlossene Verbände und vermöge seiner besonderen Erziehung und Ausbildung ein jederzeit einsatzbereites, kraftvolles Werkzeug des nationalsozialiſtiſchen Reiches. Im Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend (RADwI.) sollen die deutschen Mädchen wie im Reichsarbeitsdienst der Männer nach den Gesezen der Treue, des Gehorsams und der Kameradschaft in der Gemeinschaft des Lagers erzogen werden. Ihr Arbeitseinsaß wird bestimmt von der großen Aufgabe des Reichsarbeitsdienstes der weiblichen Jugend, der überlasteten deutschen Frau und Mutter auf dem Lande zu helfen. Die Dienstpflicht des RAD/M. wird ſeit Herbſt 1935 durchgeführt. Auf Grund des Wehrgesezes vom 21. Mai 1935 ist ihre Erfüllung Voraussezung für die Ableistung des Wehrdienstes . Für den Arbeitsdienst der weiblichen Jugend galt aus Organiſationsgründen für die Zeit des Aufbaues noch der Grundsaß der Freiwilligkeit. Nur für Abiturientinnen, die zu ſtudieren beabsichtigten, beſtand bereits die Pflicht. Im Kriege, mit der pflichtgemäßen Erfaſſung durch die Ministerratsverordnung vom 4. September 1939, wurde der Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend bedeutend verstärkt . 465
Aufbau und Gliederung Der Reichsarbeitsdienst ist eine eigenständige, dem Geschäftsbereich des Reichsministers des Innern zugehörige Reichsorganiſation des nationalsozialistischen Staates. Er steht unter der Befehlsgewalt des Reichsarbeitsführers, Reichsleiter Konstantin Hierl, der dem Reichsinnenminister persönlich und unmittelbar unterſtellt ist und seinen Siz im Reichskabinett hat. Er bestimmt die Organiſation, regelt den Einſaß und leitet Erziehung und Ausbildung. Gleichzeitig hat er die Leitung aller Angelegenheiten des Reichsarbeitsdienstes im Reichsinnenminiſterium. Die oberste Führungs- und Verwaltungsstelle des Reichsarbeitsdienstes ist die Reichsarbeitsdienstleitung . Sie ist in Ämter und selbständige Abteilungen eingeteilt ; an der Spike der Schulen ſteht der Inspekteur der Schulen. Der Reichsarbeitsführer wird in der Führung der Dienstgeschäfte vom Chef des Stabes der Reichsarbeitsdienstleitung unterstützt. Unter dem Chef des Stabes sind die Ämter und selbständigen Abteilungen, der Inspekteur der Schulen und der Inspekteur für den Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend zusammengefaßt, mit Ausnahme der Fachämter ,,Verwaltung und Wirtschaft“, „ Technik und Unterkunft“ und „ Gesundheitsdienſtamt", denen Fachinspekteure übergeordnet sind. An der Spike des Rechtshofes als oberster Stelle für Dienststraf- und Beschwerdesachen steht ein Präsident des Rechtshofes. Er ist zugleich ſtändiger Vertreter des Reichsarbeitsführers auf dem Gebiet des Dienſtſtrafwesens . Dem Inspekteur für Verwaltung und Wirtschaft unterstehen sämtliche Verwaltungsangelegenheiten, dem Inspekteur für Gesundheitsdienſt ſämtliche Gesundheitsangelegenheiten des Reichsarbeitsdienstes der Männer und der weiblichen Jugend.
A. Reichsarbeitsdienst der Männer 1. Reichsarbeitsdienstleitung 1. Amt für Erziehung und Ausbildung Überwachung der gesamten Erziehung und Ausbildung im Reichsarbeitsdienst : Unterricht, Brauchtum, Fest und Feier, Musikwesen, Leibeserziehung, Wehrerziehung und Ausstellungswesen ; Fragen der Führererziehung sowie alle übrigen Gebiete des Dienstes und der Freizeit, die erzieheriſch von Bedeutung sind.
2. Dienstamt Organisation, Gliederung, Einsah, Reichsstatistik, Musikwesen, Gliederung und Einsatz des Kraftfahrwesens, Dienstbetrieb , Dienſtverhältnisse
466
der Mannschaft, besondere Vorkommnisse und allgemeine Beschwerden, grundsätzliche Erlaſſe, Dienſtvorschriften, Mobilmachungs- und Abwehrangelegenheiten, Waffen, Nachrichtenmittel, Luftschuß-, Büro- und Geschäftsbetrieb, Druckaufträge, Hausverwaltung, Stabsunterkunft, Archivund Bildwesen, Angelegenheiten der Deutschen Arbeitsfront.
3. Personalamt Personalangelegenheiten der Reichsarbeitsdienstführer und Gefolgschaftsmitglieder des Reichsarbeitsdienstes. Führernachwuchs und auslese, Personalhaushalt, Personalunterlagen, Beurteilungswesen, Heiratsgenehmigungen. Einsah, Beförderungen, Ernennungen und Entlassungen . Betreuungs- und Fürsorgemaßnahmen.
4. Amt für Arbeitsleitung Arbeitsvorbereitung, Arbeitseinsak, Baustelleneinrichtung und Arbeitsausführung, arbeitstechnische Ausbildung, Unfallverhütung, Entwicklung, Normung und Bewirtschaftung der Arbeitsgeräte . Arbeitsabrechnung. 5. Amt für Ersatz und Meldewesen Musterung, Ersagverteilung und Einberufung der männlichen und weiblichen Reichsarbeitsdienstpflichtigen, vorzeitig Dienenden und Freiwilligen ; Erfassung des Personalstandes und seiner Bewegung im Reichsarbeitsdienst durch Führung von Karteien und Dienstmeldeamtsberichten ; Wehrüberwachung während der Reichsarbeitsdienstzeit für die männlichen Reichsarbeitsdienstpflichtigen ; Überwachung der männlichen und weiblichen Geburtsjahrgänge auf Erfüllung der Reichsarbeitsdienstpflicht.
6. Gesundheitsdienstamt Geſundheitserziehung und -überwachung, Hygiene, Krankendienst, ärztliche Mitarbeit bei Versorgungs- und Dienstbeschädigungsangelegenheiten, Heilmittel und Heilgeräte, Mittelbewirtschaftung. 7. Amt für Derwaltung und Wirtſchaft Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen, Gebührnisangelegenheiten, Prüfdienst ; Bekleidung und Ausrüstung ; Verpflegung, Wirtschaftsbetrieb der Kantinen und Führerheime. Verwaltungsrechtliche Angelegenheiten einschl. Rechts- und Vertragshilfe für die Reichsarbeitsdienstleitung ; Schulung des Verwaltungspersonals. 8. Amt für Technik und Unterkunft Bedarfsplanung, Nachschub, Rohstoffe, Unterkunftsbau , Entwicklung und Normung der Unterkünfte, Verwaltung der Unterkünfte, Liegenschaften und Geräte ; Entwicklung und Verwaltung von Verkehrs- und Transportmitteln, zentrale Beschaffung und Preisbildung.
467
9. Presse- und Propagandaamt Wahrnehmung sämtlicher preſſe- und propagandamäßigen Belange des Reichsarbeitsdienstes durch Verbindung mit der deutschen Presse sowie Rundfunk und Film, sowie der gesamte sonstige Nachrichten- und Propagandadienst.
10. Rechtshof Straffachen, Dienſtſtraf-, Beschwerde- und Ehrenschußangelegenheiten.
11. Inspekteur der Schulen Ausbildung und Erziehung des Führernachwuchses des Reichsarbeitsdienstes an Truppführer-, Feldmeister , Bezirksschulen und der Reichsschule. 12. Abteilung für Auswärtige Angelegenheiten Verbindung zum Auswärtigen Amt, zu den fremden Missionen im Reich und zu den zwischenstaatlichen Verbänden. Bearbeitung der Angelegenheiten der Beauftragten des Reichsarbeitsführers sowie aller Angelegenheiten der ausländischen Arbeitsdienste. Betreuung von im Reichsarbeitsdienst dienenden Reichsdeutschen aus dem Auslande und Volksdeutschen.
13. Abteilung für Gesetzgebung und öffentliches Recht Ministerielle Aufgaben des Reichsarbeitsführers , insbesondere Gesezgebung. 14. Abteilung für Versorgung Leitung des gesamten Fürsorge- und Versorgungswesens im Reichsarbeitsdienst auf Grund der Reichsarbeitsdienstversorgungsgeseze M. und w3. Dem Reichsarbeitsführer und dem Reichsminister des Innern vorbehaltene Entscheidungen in Fürsorge- und Versorgungsangelegenheiten. Versorgungsfachliche Mitwirkung bei der Versorgungsgesetzgebung und Bearbeitung der auf Grund dieser Gesetze zu erlassenden Verwaltungsvorschriften.
II. Arbeitsgaue und Gruppen Das Reichsgebiet ist in Arbeitsgaue gegliedert. Jeder Arbeitsgau umfaßt durchschnittlich 8 Gruppen, denen wiederum im Durchschnitt 6 Abteilungen unterstehen. In größeren Arbeitsgauen von mehr als 8 Gruppen werden 4 bis 5 Gruppen zur Unterstützung des Arbeitsgauführers in der Dienstaufsicht unter einem Bereichsführer mit kleinem Führungsstab zuſammengefaßt. 40 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
467 a
An der Spike jedes Arbeitsgaues steht ein Arbeitsgauführer im Dienſtgrad eines Generalarbeitsführers, der im Innen- und Außendienst von einem Oberstarbeitsführer z. b . V. unterstützt wird. Der Gruppenführer bekleidet den Dienstgrad eines Arbeitsführers oder Oberarbeitsführers und ist dem Arbeitsgauführer für ordnungsgemäße Durchführung des gesamten Dienstbetriebes in seinem Befehlsbereich verantwortlich. Ihm unterstehen wieder die Abteilungsführer im Dienstgrad eines Oberstfeldmeiſters.
III . Abteilungen Die Abteilung ist die Grundeinheit ; sie ist grundsäglich in einem genormten Reichsholzhauslager untergebracht.
Stärke einer Abteilung Abteilungsführer
1 Oberstfeldmeister
Zugführer
1 Oberfeldmeiſter 1 Feldmeister 2 Unterfeldmeister
Verwalter Hilfskraft
1 Oberfeldmeiſter oder Feldmeister 1 Obertruppführer
Quartiermeister
1 Unterfeldmeiſter od . Obertruppführer
Zeugmeister
1 Unterfeldmeister od. Obertruppführer
Heilgehilfe
1 Unterfeldmeister od. Obertruppführer oder Truppführer
Führer der Trupps
4 Obertruppführer 6 Truppführer 2 Hauptvormänner
Vormänner
6 Obervormänner 6 Vormänner
Arbeitsmänner einschl. der Spielleute
170 10
Freiwillige Zuſammen insgesamt
214 Mann
Führeranwärter nach besonderer Zuweiſung, dazu 1 Koch auf Sondervertrag,
1 Monteur auf Sondervertrag. Die Abteilung iſt in 4 Züge gegliedert, der Zug in 3 Trupps .
468
IV. Schulen des Reichsarbeitsdienſtes 19 Truppführerschulen (davon 2 mit angegliederten unteren Verwaltungsschulen) 5 Feldmeisterschulen 5 Bezirksschulen (davon 2 mit angegliederten mittleren Verwaltungsschulen) 1 Reichsschule .
V. Großheilstuben Großheilstuben sind bei den Arbeitsgauen eingerichtet oder befinden sich im Aufbau .
VI . Besondere Einrichtungen Zur Beschaffung, Lagerung und Verteilung der Bestände an Bekleidung und Ausrüstung verfügt der Reichsarbeitsdienst über 1 Beschaffungsamt,
5 Bekleidungsämter, 1 Zeugamt, 1 Arbeitsgerätepark, 1 Hauptlager für Heilmittel und Heilgeräte, Fahrgeräteämter ( im Aufbau) .
B. Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend
1. Reichsarbeitsdienstleitung
1. Dienſtamt Organisation, Aufbau und Arbeitseinsatz des RADwI., Dienſtvorschriften, Hochschulangelegenheiten, Statistik, Büro- und Geschäftsführung. 2. Erziehungs- und Ausbildungsamt Überwachung des Unterrichts , der Feierabende, der Leibeserziehung und der hauswirtschaftlichen Erziehung, Lehrpläne und Lehrmittelbeschaffung.
40*
468a
3. Personalamt Personalangelegenheiten der RAD.-Führerinnen und Angestellten.
4. Amt für Disziplinar- und Beschwerdeangelegenheiten Dienststraf- und Beschwerdeangelegenheiten des RADwI.
5. Gesundheitsdienſtamt Gesundheitsführung, Hygiene, Krankendienst, ärztliche Mitwirkung in Arbeitsdienstbeschädigungs- und Versorgungsangelegenheiten, Verwaltung von Heilmitteln und Heilgeräten.
6. Die Leiterin der Schulen Ausbildung und Erziehung des Führerinnennachwuchses des RADwI. an Lager-, Bezirksschulen und der Reichsschule.
II. Bezirke Der Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend ist im Reichsgebiet in Bezirke gegliedert. Diese werden von Bezirksführerinnen im Dienstgrad einer Stabshauptführerin geführt, denen im Durchschnitt etwa 7 Lagergruppen unterstehen.
III. Lagergruppen Die Lagergruppenführerinnen bekleiden den Dienstgrad einer Stabsführerin. Ihnen sind etwa 15 Lager mit je 41 , 54 oder 81 Angehörigen unterstellt. Die Unterbringung der Arbeitsmaiden erfolgt in festen Unterkünften, in gemischten Unterkünften und in Holzhauslagern.
Stärke eines Lagers mit 3
4
1
1
Lagerführerin Gehilfin der Lagerführerin
1
Wirtschaftsgehilfin · Verwalterin Jungführerin Kameradschaftsälteste Arbeitsmaiden
468b
6 Kameradschaften 1 2
1 1
2
4
3
4
6
33
44
66
41
54
81
IV . Schulen für Führerinnen 14 Lagerschulen für die Schulung der Wirtschaftsgehilfinnen und Gehilfinnen der Lagerführerin ,
8 Bezirksschulen für die Schulung der Lagerführerinnen, 1 Reichsschule für die Schulung der Führerinnen der oberen Laufbahn. Bezirksheilstuben sind bei den Bezirksleitungen eingerichtet oder befin= den sich im Aufbau .
C. Ersatz- und Meldewesen Die Reichsarbeitsdienstpflichtigen (Männer und Maiden ) werden durch ein eigenes Ersatz- und Meldewesen des Reichsarbeitsdienstes erfaßt. Freiwilliger Eintritt ist vom vollendeten 17. Lebensjahr ab möglich. Hauptmeldeämter und Meldeämter des Reichsarbeitsdienstes führen im Frühjahr und Herbst jeden Jahres den neuen Ersatz von Reichsarbeitsdienstpflichtigen und Freiwilligen den Abteilungen und Lagern des Reichsarbeitsdienstes zu. Sie haben außerdem die Aufgabe , die Musterungen mit den Wehrbezirkskommandos zusammen durchzuführen . Sie überwachen die Dienstlaufbahn der Reichsarbeitsdienstpflichtigen während ihrer Zugehörigfeit zum Reichsarbeitsdienst und wickeln in meldetechnischer Hinsicht die Entlassung der Dienstpflichtigen und ihre Überführung in das Zivilleben oder in die Wehrmacht ab. Die Reichsarbeitsdienst -Hauptmeldeämter befinden sich an den Standorten der Wehrerſazinspektion, die Reichsarbeitsdienst-Meldeämter an den Standorten der Wehrbezirkskommandos.
468c
Aufgaben A. Reichsarbeitsdienst der Männer In der Abteilung ist der Arbeitsmann in die große Gemeinschaft des Lagers eingefügt . Alle Arbeitsmänner tragen die gleiche Tracht , erhalten das gleiche Essen und erfüllen im geregelten Tagesablauf im Rahmen des einheitlichen Dienstplanes die gleiche Aufgabe.
körperliche Ertüchtigung Ausgedehnte Tätigkeit an der frischen Luft, sowohl während der soldatischen Ausbildung als auch während der Arbeit an der Baustelle, geregelte einfache und gesunde Lebensweise, ausreichender Schlaf, gutes reichliches Essen und anregende Abwechslung im Dienst bewirken eine sichtbare, oft geradezu erstaunliche körperliche Ertüchtigung . Sie wird insbesondere durch Dienstzweige unterſtüßt, die bevorzugt der körperlichen Ausbildung dienen, wie Leibeserziehung, Ordnungsübungen mit Spaten, Wehrausbildung, Baustellenarbeit. Die Leibeserziehung erfolgt in Form einer gleichmäßigen Körper- und Leistungsschule. Sie bezweckt Behebung mitgebrachter und Verhütung neuer körperlicher Mängel, körperliche Leistungssteigerung in der Allgemeinheit und damit, unlösbar verbunden, Erziehung zur Gemeinschaft und Formung fester, entschlossener und einsatzbereiter Charaktere. Ordnungsübungen mit dem Spaten und Wehrausbildung unterstützen. die körperliche Ertüchtigung und erziehen gleichzeitig zur Unterordnung des Willens unter die Gesetze der Gemeinschaft, zur Auffaſſung des Gehorsams als sittlicher Pflicht, zur Selbstbeherrschung und zur höchsten Sammlung des Willens. Die Arbeit an der Baustelle fördert Kraft und Umsicht und führt den Arbeitsmann durch die Erziehung zur richtigen Arbeitsweise, zur Erkenntnis des Grundsatzes der Leiſtung und zur Erzielung größter Erfolge bei möglichster Schonung der eingesetzten Kräfte. Sie bringt durch die Bewegung im Freien Gesundheit und zugleich Freude an der Natur. Sie lenkt den Blick des jungen Arbeitsmannes zum Boden , als dem Urquell alles Seins und Werdens.
Geistige und seelische Erziehung So erlebt der Arbeitsmann täglich und stündlich den Nationalsozialismus. Durch die körperliche und geistige Erziehung , durch das gemeinsame Leben und Arbeiten , das ständige Vorbild der Führer wird der junge deutsche Mann zum Gemeinschaftsgeist und zur ernsten nationalsozialiſtischen Auffassung der Arbeit erzogen . Unterschiede der Herkunft, Bildungsſtufen, Berufe und Bekenntnisse werden überbrückt, Dünkel und Mißgunst
469
überwunden. Vorurteile und Mißtrauen verschwinden . An ihre Stelle tritt die Erkenntnis, daß der einzige Maßstab für die menschliche Bewertung des Volksgenoſſen ſein Wert für die Gemeinſchaft iſt. Außerdem wird die Erziehung des Arbeitsmannes durch regelmäßigen politischen Unterricht, durch Dienstunterricht und den gesamten inneren Dienst gelenkt. Im politischen Unterricht werden die Arbeitsmänner zur nationalsozialistischen Weltanschauung erzogen, so daß ſie ſpäter als nationalsozialiſtiſch denkende und empfindende Männer ihren Play in Beruf und Volksgemeinschaft richtig ausfüllen können . Der politische Unterricht klärt die Arbeitsmänner politisch auf ; er vermittelt ihnen Einblick in das Geschehen unse= rer Zeit, entwickelt ihre Urteilsfähigkeit und ſezt sie in die Lage, dem Zeitgeschehen mit richtigem Verständnis und innerer Anteilnahme zu folgen. Im Dienſtunterricht erfährt der Arbeitsmann alles das, was er wiſſen muß , um bei jeder Gelegenheit in und außer Dienst richtig zu handeln und sich richtig zu benehmen . Er erhält hier das Rüstzeug für die vielfältigen Anforderungen des inneren Dienstes mit seinen erzieherischen Werten auf den Gebieten der Ordnung, Sauberkeit und Unterordnung.
Arbeitseinsatz Durch seinen Einsah auf der Baustelle dient der Arbeitsmann zugleich der großen volkswirtschaftlichen Aufgabe des Reichsarbeitsdienstes. Gemeinnügige, von der privaten Wirtschaft nicht zu bewältigende, künftiger Entwicklung unseres Volkes dienende Arbeiten werden unter eigener einheit= licher Leitung im Benehmen mit den zuständigen staatlichen und parteilichen Stellen durchgeführt. Die Arbeit im Reichsarbeitsdienst gilt ausschließlich der Sicherung und Erhaltung und der Mehrung der Erträgniſſe des Bodens und damit der Stärkung des Bauerntums. Wenn es bislang vor der Wiedergewinnung des deutschen Ostens darum ging, jeden Quadratmeter deutschen Bodens der Ernährung des Volkes nukbar zu machen, durch die Regelung der Wasserwirtschaft den Ertragswert deutschen Bauernlandes zu heben, Moor und Ödland urbar zu machen und so die Voraussetzungen für die Erzeugungsschlacht des Bauerntums zu schaffen, so wird für die Zukunft zu dieſen Aufgaben insbesondere die Notwendig keit zur Hebung des Lebensstandards des deutschen Bauern treten. Hier entsteht, insbesondere in den neu gewonnenen Ostgebieten, für den Reichsarbeitsdienst die gewaltigste Aufgabe, die ihm bislang gestellt wurde. Im Ernteeinsatz und im Katastrophenschuß bewahrt der Reichsarbeitsdienst durch sein Eingreifen deutsches Volksvermögen vor Schäden . Als festgefügte, unter einheitlicher Führung stehende soldatische Arbeitstruppe ist der Reichsarbeitsdienst darüber hinaus besonders befähigt zu großen Aufgaben, die die Führung des Volkes fordert, eingesetzt zu werden .
469a
B. Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend Die Erziehung im nationalen Geist zur Volksgemeinschaft, Kameradschaft und zu einer hohen sittlichen Arbeitsauffaſſung ist für die weibliche Jugend nicht weniger notwendig als für die männliche Jugend. Die Erziehung der weiblichen Jugend jedoch verlangt andere Wege als die der männlichen , weil sie sich nach den Gesezen weiblicher Eigenart vollziehen muß. Im Mittelpunkt der Erziehung steht heute mehr denn je die Arbeit. Der Arbeitseinsaz besteht hauptsächlich in Hilfeleistung für die überlaſtete Hausfrau und Mutter, vorwiegend auf dem Land . Arbeitsdienſt ist Mütterdienst. Die Arbeit erzieht aber auch zur Gemeinschaft, denn hier begreift das Mädchen seinen notwendigen Einſaß und fühlt sich als unentbehrliches Rädchen in der großen Maschine. Es begreift den Menschen des Landes in seiner Arbeit und begreift vor allem, daß es niemals darauf ankommt, was für Arbeit man verrichtet, ſondern daß es nur entſcheidend ist, wie sie getan wird. Und deshalb liegt der Wert dieses Dienstes nicht nur in der Hilfeleistung, sondern auch in der Erfahrung und in den Erkenntniſſen, die die Arbeitsmaiden dabei gewinnen . Die Maiden arbeiten täglich 7 Stunden auf dem Bauernhof, wo sie gemeinsam mit der Bäuerin alle Arbeiten im Haus, auf dem Feld, im Garten und Stall verrichten . Außerdem werden im Sommer von den Arbeitsmaiden Erntekindergärten, deren Träger die NSV. iſt, ſelbſtändig geleitet, oder die Arbeitsmaiden helfen im NSV .-Kindergarten . Die Arbeitsmaid wird, ehe sie in dem Außendienst an oft ungewohnte Arbeit gestellt wird , durch gründliche Anleitung im Lager vorbereitet. Sie wird abwechselnd unter Aufsicht einer Führerin im Haus, Garten, Küche und Waschküche eingesetzt. Gleichzeitig findet ein systematischer hauswirtschaftlicher Unterricht und Arbeitsbesprechungen statt. Aber nicht nur in der hauswirtſchaftlichen Erziehung sollen die Arbeitsmaiden vorbereitet werden, sondern es treten zu derselben der politische Unterricht, der Feierabend und die Leibeserziehung hinzu. Der politische Unterricht soll die Arbeitsmaiden politisch aufklären , damit sie dem Zeitgeschehen mit dem richtigen Verſtändnis und innerer Teilnahme folgen. Der Feierabend dient der bewußten Entspannung. Die Arbeitsmaid verbringt ihn entweder für sich mit persönlichen Dingen beschäftigt oder ſie erlebt ihn mit der Gemeinschaft. In den gemeinſam verlebten Feierabenden lernen die Maiden vieles wieder, was völlig verlorengegangen war. Sie lernen wieder deutsche Lieder ſingen, sie lernen Geſchichten und Märchen erzählen und sie lernen wieder Spielen in Stegreif- und Kasperlespielen. Und das Lager wird endlich für das Dorf, dem es Feste und Feiern gestaltet, auch zum kulturellen Mittelpunkt. Die gesamte Leibeserziehung ist planmäßig ausgleichend auf die körperliche Arbeit der Arbeitsmaiden abgestimmt. Sie soll die Maiden lockern und erfrischen. Vorhandene Körperschwächen und Bewegungshemmungen 469b
Horst Wessel
Abteilungsfahne
Lagerfahne des RAD/M .
Lagerfahne des RADwJ.
Tafel 64
XA
Dienfttracht Maidenführerin
Tafel 65
Arbeitstracht Arbeitsmaid
Dienfttracht Arbeitsmaid
Großer Dienstanzug Arbeitsführer
Aleiner Gesellschaftsanzug Oberstfeldmeister
Dienstanzug Arbeitsmann als freiwilliger
Tafel 66
Abzeichen des Reichsarbeitsdienſtes Dienstgradabzeichen
Unterfeldmeister
OberDormann
Dormann
Arbeitsmann als Freiwilliger
Felbmelfter
Ober- Oberstfelb- feldmeister meister
Dermann
hauptBormann
Untertruppführer (Anwärter)
Obertruppführer
Truppführer
General Ober- ReichsArbeits- Ober- Oberstführer arbeits- arbeitsarbelts- general- arbeltsführer arbeitsf. führer führer führer Dienstgradabzeichen am Drillichrock
OberDormann
UnterhauptBormann truppführer Dienstftellenabzeichen
120
120
Gruppenleltung
Abteilung
Truppführer
Arbeitsführer (ausgefch.)
Obertruppführer
Sportabzeichen
D
Arbeitsgauleitung
Armelzelchen Des RADW].
FS
Truppführer- Feldmelfterſchule Schule Broschen des RADw].
Meldeamt
5 5
7
5
mühenabzeichen Autabzeichen für RADIJ.
Bronzefarbig
Silberfarbig
Goldfarbig
ANHALT Nrmelband Erinnerungsbrosche für RADwJ.
Erinnerungsnabel fur RAD/M. Y Tafel 67
Gefundheitsblenst
Flaggen und Wimpel
160
Reichsarbeitsdienstleitung und Arbeitsgauführer
Baustellenwimpel Flagge des Reichsarbeitsführers
%
區
VII
RAD.-Führer in Arbeitsgauleitungen
Leiter der Reichsschule
RAD.-Führer in Gruppenleitungen
乐
卐
RAD.Führerinnen
83
R-S
Bezirksführerinnen und Amtsleiterinnen
R-S
Leiterin der Reichsschule
Ehrenzeichen
1932
Dienftauszeichnung für RAD/M.
Anhalt. Erinnerungskreuz Ehrenzeichen des NSAD. Don 1932
Dlenftauszeichnung für RADIO].
Tafel 68
300 0
20 00 Mrbeit abelt
Streifenotenje
Brustschild für Fahnenträger
Ringkragen für Streifendienst
Achfelband für Adjutanten
Haumeffer (untere Laufbahn)
Koppel (Arbeitsmänner und Führer der unteren Laufbahn)
Tafel 69
Haumeſſer (mittlere und obere Laufbahn)
Gurt für Führer (mittlere u. obere Laufbahn)
Leibriemen für Führer (mittlere u. obere Laufbahn)
sollen beseitigt werden, die Bewegungsfähigkeit des Körpers und die allgemeine Leistungsfähigkeit des gesamten Organismus gesteigert werden. Gesunde Körper und gesunde Seelen sollen das Erziehungsergebnis im Reichsarbeitsdienst sein. Und außerdem erzieht das tägliche Aufeinanderangewieſenſein im Lager, erziehen die Auseinandersetzungen, die kleinen Kämpfe, die jeder mit sich ausfechten muß, die Unterdrückung egoistischer Wünsche und gesellschaftlicher Vorurteile zu einer lebendigen Gemeinschaft. So steht am Ende der Sieg des einzelnen über sich selbst in der Kameradschaft.
Dienstgrade und Dienstgradabzeichen
Dienstgrad
Schulterklappe Schulterſtück
Kragenspiegel
Arbeitsmann
Schulterklappe mit Kordel= umrandung (Freiw .- Schnüre)
Arbeitsmann mit einjähriger Verpflichtung
Schwarzer Tuchſpiegel
Bormann
Schwarzer Spiegel m . längslaufend . weißbr. schmal . Lize
Obervormann
Wie Vormann mit schwarzweißer querlaufender Lize
Truppführer Obertruppführer
Unterfeldmeister
Feldmeister
Schulterklappe mit Kordelumrandung
Silberne Treſſenumrandung Breite weiße Lizze mit schma[ lem Braunstreifen Wie Truppführer mit silbernem Stern Plattschnüre in der Farbe des Grundtuches m. filb. Plattschnurumrandung
Schwarzer Samtspiegel mit | Silberne Plattschnüre breitem Silberaufschlag
Oberfeldmeister
Wie Feldmeister mit 1 vergoldeten Stern
Oberstfeldmeister
mit 2 vergoldeten Sternen
(Fortsetzung auf nächster Seite) 469c
Dienstgrad
Arbeitsführer Oberarbeitsführer
Schulterklappe Schulterstück
Kragenspiegel
Geflochtene Silberschnüre Schwarzer Samtspiegel mit Wie Arbeitsführer Silberrand u. silberner ähre mit 1 vergoldeten Stern
Oberstarbeitsführer
mit 2 vergoldeten Sternen
Generalarbeitsführer
Geflocht.Gold-Silber-Schnüre
Obergeneralarbeitsführer
Wie Arbeitsführer ; jedochver- Wie Generalarbeitsführer (goldet mit 1 versilberten Stern
Reichsarbeitsführer
Wie Generalarbeitsführer mit Symbol des RAD., LorbeerEichenlaubkranz und Hoheitsadler in silberfarbigem Metall
Musikzugführer
Rote Kantschnüre, geflochten
Obermusikzugführer Haupt ,,
Wie Unterfeldmeister
mit 2
"
Arbeitsfeldarzt
""
Sternen
Oberstfeldmeister
Arbeitsarzt
Oberarbeitsarzt
mit 1 vergoldeten Stern
Arbeitsführer
Abzeichen mit dunkelblauer Samtunterlage wie :
Oberarbeitsführer
Oberstarbeitsarzt
Oberstarbeitsführer
Generalarbeitsarzt |
Generalarbeitsführer
Die Reichsarbeitsdienstführer der einzelnen Fachlaufbahnen unterscheiden sich durch verschiedene Abzeichenfarben. Es tragen zu den entsprechenden Dienstgradabzeichen : Führer der Verwaltung vom Feldmeiſter (VW) bis Oberſtarbeitsführer (VW) dunkelgrüne Samtunterlage, Führer der Verwaltung vom Feldmeister (VW) bis Oberstarbeitsführer (VW) dunkelgrüne Samtunterlage, Führer im Gesundheitsdienst (Reichsarbeitsdienstärzte, Heilgehilfen, Führer der Verwaltung im Gesundheitsdienst) dunkelblaue Samtunterlage, richterliche Reichsarbeitsdienstführer hellblaue Samtunterlage.
469d
Perfonelles Zu den Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes gehören a) das Stammperſonal, b) die einberufenen Arbeitsdienstpflichtigen, c) die Freiwilligen und Längerdienenden. Das Stammperſonal besteht aus den planmäßigen RAD .-Führern und -Führerinnen sowie den Anwärtern auf diese Stellen. Die planmäßigen RAD.-Führer und -Führerinnen sind im Reichsarbeitsdienst berufsmäßig tätig.
1. Reichsarbeitsdienstführer Voraussetzung für die Ernennung zum planmäßigen Truppführer iſt die einwandfreie Ableistung der Arbeitsdienst- und aktiven Wehrdienstpflicht. Der Bewerber muß sich vor seiner Ernennung zu einer ununterbrochenen Dienstzeit im Reichsarbeitsdienst von 10 Jahren verpflichten. (Das Dienstverhältnis kann auf 18 und mehr Jahre verlängert werden .) Voraussetzung für den Eintritt in die mittlere Laufbahn des Reichsarbeitsdienstes ist das Reisezeugnis einer höheren Lehranstalt oder technischen Fachschule (für den gehobenen mittleren Dienst ) oder die Ablegung einer besonderen Prüfung im Reichsarbeitsdienst (Ergänzungsprüfung) . Die Ausbildung erfolgt zunächst gemeinsam mit den Führeranwärtern der unteren Laufbahn . Daran ſchließen sich weitere Lehrgänge in Schulen des Reichsarbeitsdienstes an.
2. Reichsarbeitsdienstführerin Die Reichsarbeitsdienstführerin leistet zunächst Kameradschaftsälteste Dienst und nimmt dann lehrgang teil. Nach erfolgreichem Abschluß des Führeranwärterin zur Reichsarbeitsdienstführerin als Gehilfin im Lager.
als Arbeitsmaid und an einem LagerschulLehrganges wird die ernannt und arbeitet
Bei Eignung zur Lagerführerin schließt sich ein Lehrgang in einer Bezirksschule an. Vorausſeßung für die Tätigkeit als Lagerführerin ist die mittlere Reife einer höheren Lehranstalt. Entsprechend ihren Fähigkeiten rückt die Führerin bei Eignung und Bewährung zu höheren Stellen auf. Für ältere Bewerberinnen mit entsprechender Berufsausbildung besteht die Möglichkeit einer verkürzten Sonderausbildung. Auskunft über die Laufbahnen im Reichsarbeitsdienst erteilen die Dienststellen der Arbeitsgauführer und der Bezirksführerinnen. Dort sind auch entsprechende Merkblätter auf Anforderung kostenlos erhältlich.
469e
Tragen des Parteiabzeichens Sofern Führer und Männer des Reichsarbeitsdienstes Mitglieder der NSDAP . find, tragen sie das Parteiabzeichen auf der linken Brusttasche. Führerinnen und Arbeitsmaiden tragen das Parteiabzeichen auf dem linken Jackenaufschlag.
Parteimitgliedsbeiträge Parteigenossen (innen) , die als einberufene Reichsarbeitsdienstpflichtige oder Freiwillige des RAD. ihrer Dienstpflicht beim Reichsarbeitsdienst genügen, find für die Dauer ihrer Dienstleistung von der Beitragspflicht der NSDAP. befreit. Die Befreiung von der Beitragspflicht bedeutet jedoch tein Ruhen der Parteimitgliedschaft. Von den arbeitsdienstpflichtigen oder arbeitsdienstfreiwilligen Parteigenossen, die sich in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen befinden, wird erwartet, daß sie nach ihrer Entlassung aus dem Reichsarbeitsdienst ihre Mitgliedsbeiträge freiwillig bei ihrer zuständigen Ortsgruppe nachzahlen. Die Beitragspflicht der Parteigenoſſen des Stammperſonals des Reichsarbeitsdienstes wird von dieser Regelung nicht betroffen.
469f
Das
Nationalsozialistische Fliegerkorps NS76.
1
In dem Bestreben, der deutschen Luftwaffe einen zahlenmäßig starken und fachlich gut vorbereiteten Nachwuchs zu sichern und im deutschen Volk die Überzeugung zu feſtigen, daß Deutschland seinen Vorsprung auf allen Gebieten der Luftfahrt behalten muß, wurde am 17. April 1937 vom Führer unter gleichzeitiger Auflösung des Deutschen Luftsport-Verbandes (DLV .) das Nationalsozialiſtiſche Fliegerkorps gegründet.
Gründungserlaß des Führers Seine Gründung erfolgte : Um den fliegerischen Gedanken im deutschen Volke wachzuhalten und zu vertiefen, eine vor der militärischen Dienstzeit liegende fliegerische Ausbildung durchzuführen und die vielseitigen luftsportlichen Betätigungen in Deutschland einheitlich zuſammenzufaſſen, bestimme ich folgendes : I. Der Deutsche Luftsport -Verband e. V. (DLV .) und seine sämtlichen Gliederungen (Landesgruppen, Ortsgruppen usw.) werden aufgelöſt. An ihre Stelle tritt das Nationalsozialistische Fliegerkorps (NSFK .) .
II. Das Nationalsozialistische Fliegerkorps ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. An seiner Spike steht der Kropsführer des NSFK. Er ist dem Reichsminister der Luftfahrt unterstellt. III. Die Mitgliedschaft zum NSFK. ist freiwillig . Die Angehörigen des NSFK. können nicht gleichzeitig der SA., der 44 oder dem NSKK. angehören. IV . Die Angehörigen des NSFK. tragen die bisherige NSV .- Sturmbekleidung und die Hakenkreuzbinde am linken Oberarm.
470
V. Behörden, öffentliche Betriebe und Körperschaften des öffentlichen Rechts sind verpflichtet, den Angehörigen des NSFK. die gleichen Vergünstigungen und Berechtigungen zu gewähren , die den Angehörigen der Gliederungen der NSDAP . gewährt werden. Die bisherige Mitgliedschaft im DLV. wird den Angehörigen des NSFK. angerechnet. VI. Die Ausübung von Luftſport jeglicher Art hat nach den Richtlinien des Korpsführers des NSFK. zu erfolgen.
VII. Der Reichsminister der Luftfahrt erläßt die zur Durchführung dieſes Erlaſſes erforderlichen Beſtimmungen. Adolf Hitler.
Ausführungsbestimmungen des Reichsministers der Luftfahrt In Ausführung des Erlaſſes des Führers und Reichskanzlers über das Nationalsozialistische Fliegerkorps vom 17. April 1937 (Reichsgesetzblatt I S. 529) bestimme ich auf Grund des Artikels 2 des Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Luftverkehrsgesetzes vom 29. Juli 1936 (Reichsgesetzblatt I S. 582) folgendes :
§ 1. Das Nationalsozialistische Fliegerkorps (NSFK.) ist auf Freiwilligkeit gegründet. Aufgenommen werden können : a) Angehörige des Beurlaubtenstandes der Luftwaffe, die als fliegendes Personal gedient haben ; b) Reichsdeutsche, die eine Ausbildung als Flugzeugführer, Beobachter, Ballonführer oder Segelflieger erhalten haben ; c) die aus den Luftsportscharen der HI. hervorgegangenen Jungmannen nach Vollendung des 18. Lebensjahres ; d) Angehörige der Flieger- und Segelfliegerſtürme des bisherigen Deutschen Luftsportverbandes (DLV . ) , soweit sie vor dem 1. April 1937 diesen Stürmen angehört haben. § 2. 1. Die luftsportliche Betätigung der Angehörigen des NSFK . vollzieht sich im Sturmdienst nach den Weisungen des Reichsministers der Luftfahrt. 2. Die Ausbildung der Luftsportscharen in der HI. erfolgt nach den 470a
Das Nationalsozialiſtiſche Fliegerkorps ( NSFK.)
Korpsführer Reichsminister der Luftfahrt z. b. V.
Adj. Ständiger bevollmächtigter Vertreter des Korpsführers und Chefdes Stabes
Inspekteur
Führungsamt
Personalamt
Ausbildungsamt
Verwaltungsam!
Sanitätsamt
Gruppe1 Ostpreußen
Gruppe 2 Ostsee
Gruppe 3 Nordwest
Gruppe Berlin- 4 Mark Brandenburg
Gruppe 5 Wartheland
Standarten
Standarten
Standarten
Gruppe7 Elbe-Saale
Gruppe 8 Mitte
Gruppe 9 Weser-Elbe
Gruppe10 Westfalen
Gruppe 11 Hessen-Moselland
Gruppe12 Niederrhein
5 Standarten
3 Standarten
3 Standarten
5 Standarten
Standarten
Standarten
Gruppe 13 Main-Donau
Gruppe 14 Hochland
Gruppe 15 Württemberg
Gruppe 16 Südwest
Gruppe 17 Donau-Alpenland
Brigade 21 Weichselland
Gruppe 6 Schlesien
6 3 29 Standarten 5 Standarten Standarten
Standarten Standarten Standarten 292
5 6 Standarten 292 Standarten Standarten 1 s. Sturmbann
Einheit General Gouvernement
41 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
470b
Richtlinien für die Zusammenarbeit zwischen dem Reichsjugendführer und dem Reichsluftsportführer vom 14. September 1935. Änderungen und Zuſäge erfolgen im gegenseitigen Einvernehmen.
§ 3. Die Angehörigen des NSFK. sind gegen Unfälle beim Sturmdienst durch den Korpsführer in dem vom Reichsminister der Luftfahrt festgelegten Umfang zu versichern . § 4. 1. Das NSFK. ist Rechtsnachfolger des DLV., der Luftsport- oder Flieger-Landesgruppen, Ortsgruppen sowie der sonstigen bisherigen Gliederungen des DLV. In Zweifelsfällen entscheidet über die Zugehörigkeit eines Vereins zum bisherigen DLV. der Reichsminister der Luftfahrt. Seine Entscheidung ist für Verwaltungsbehörden und Gerichte bindend. 2. An die Stelle des Reichsluftsportführers tritt der Korpsführer des NSFK. Er vertritt das NSFK. gerichtlich und außergerichtlich. Er kann die Vertretungsbefugnis weiter übertragen. 3. Das Vermögen der im Abs. 1 genannten Vereine und Verbände geht, einschließlich der Schulden, ohne Liquidation auf das NSFK . über. Die Eintragungen in den Vereinsregiſtern ſind auf Antrag des Korpsführers des NSFK. gebührenfrei zu löschen. Ferner sind auf Antrag des Korpsführers des NSFK. die Eintragungen in den Grundbüchern und anderen öffentlichen Büchern gebührenfrei zu berichtigen. 4. Wo in Gesezen, Verordnungen oder sonstigen Bestimmungen der Deutsche Luftsport-Verband oder der Reichsluftsportführer genannt sind, tritt an ihre Stelle das NSFK . und der Korpsführer des NSFK.
Göring.
Aufgaben des NS.-Fliegerkorps Das NS.-Fliegerkorps erhielt mit ſeiner Aufstellung vom Reichsmarschall folgende Aufgaben zugewieſen : 1. Fliegerisch-vormilitärische Ausbildung des Nachwuchses für die Luftwaffe, 2. In-Übung-Haltung der Reservisten der Fliegertruppe, 3. Zusammenfassung und Steuerung des gesamten deutschen Luftsportes, 4. Förderung und Verbreitung des fliegerischen Gedankens im deutschen Volte. Diese Aufgaben sind so groß, daß die Mitarbeit von zehntausenden Aktivisten erforderlich ist, um sie so lösen zu können, daß die Luftwaffe jederzeit mit der planmäßigen Erfüllung rechnen kann.
470c
Dem Wesen dieser vier Aufgaben entsprechend erhielt das NS. -Fliegertorps die Rechtsform einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Der Korpsführer untersteht dem Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Da das NS.-Fliegerkorps außer den fliegerischen Aufgaben auch die gleichen politischen Aufgaben zu erfüllen hat wie die Gliederungen der NSDAP., hat es die gleiche Organisationsform wie diese erhalten. Die Rangabzeichen entsprechen denen der SA. Die Sturmangehörigen des NS.Fliegertorps genießen die gleichen Rechte wie die Angehörigen der Gliederungen.
Organisation des NS.-Fliegerkorps Die Bewältigung der großen Aufgaben bedingt einen entsprechenden organisatorischen Aufbau nicht nur in fachlicher, sondern auch in gebietlicher Hinsicht. Zur Durchführung der fliegerisch-vormilitärischen Ausbildung wurde das her die Sturmorganisation des NS. -Fliegerkorps geschaffen, die sich gleichmäßig über das Großdeutsche Reich ausdehnt. Kopf dieser Organisation ist die Dienststelle des Korpsführers des NS.Fliegerkorps mit einem den Aufgaben entsprechenden Mitarbeiterstab . An der Spike des Korpsſtabes ſteht der ständige bevollmächtigte Vertreter des Korpsführers und Chef des Stabes. Die Überwachung der Tätigkeit in den Einheiten und auf den Schulen ist Aufgabe des Inspekteurs des NS.Fliegerkorps. Der Korpsstab gliedert sich in fünf Ämter, an deren Spize Amtschefs stehen, und zwar
das das das das
Führungsamt, Personalamt , Ausbildungsamt, Sanitätsamt,
das Verwaltungsamt. Dieſe Ämter gliedern sich in entsprechende Fachabteilungen , Hauptreferate und Referate. Das NS .-Fliegerkorps ist z . 3. in 19 Gruppen bzw. ſelbſtändige Brigaden aufgeteilt, an deren Spike Führer der Gruppen bzw. Brigaden stehen. Die Gruppen des NS.-Fliegerkorps sind jeweils in mehrere Standarten aufgeteilt ; die Standarte umfaßt zehn bis zwölf Stürme. Die Grenzen der Einheiten richten sich nach den entsprechenden parteipolitischen Grenzen, um eine enge Zusammenarbeit mit den Parteidienststellen auch gebietlich sicherzustellen . Neben diesen Einheiten, die in den Werkstätten für Flugmodellbau und Segelflugzeugbau, auf den Segelfluggeländen, in den Funkausbildungsstellen und auf den wehrsportlichen Übungsgeländen die Ausbildungsarbeit durchführen, bestehen Reichsmodellflugschulen, Reichssegelflugschulen ,
41*
470ď
Segelflugübungsstellen, Reichsſchulen für fliegertechniſche Ausbildung und Reichsschulen für Motorflugsport, die mit hauptamtlich tätigem Perſonal besetzt sind und der Durchführung geschlossener Lehrgänge für die Angehörigen der einzelnen Ausbildungsstufen dienen. Der überwiegende Teil der Führer und Männer des NS.-Fliegerkorps ist als Flugmodellbaulehrer, Gleit- und Segelfluglehrer, Werkstattleiter, Segelflugzeugprüfer uſw. auf einem der vielen Spezialgebiete der fliegerisch-vormilitärischen Ausbildung ehrenamtlich tätig. Neben diesen fliegerisch-vormilitärischen Aufgaben erhalten die NSFK.Sturmmänner eine weltanschauliche Schulung. Sie haben die politiſchen Aufgaben genau wie die Sturmmänner der Parteigliederungen zu erfüllen. In diesem organisatorischen Rahmen bildet das NS.-Fliegerkorps die von der Hitler- Jugend in den Modellflugeinheiten des Deutschen Jungvolks und den Einheiten der Flieger-Hitler- Jugend für die fliegerisch- vormilitärische Ausbildung bereitgestellten Jungen aus. Die Zusammenarbeit der Reichsjugendführung und des NS.-Fliegerkorps wurde im Oktober 1941 durch ein neues Abkommen geregelt. Ihr gemeinsames Ziel ist, der besten Luftwaffe der Welt den besten Nachwuchs zu sichern .
Dienstgrade Die Rangabzeichen des NS.-Fliegerkorps entſprechen denen der SA.
Fahnen Den Stürmen werden NSFK.- Sturmfahnen verliehen : Hakenkreuzfahnen mit dem Hoheitszeichen des NS. -Fliegerkorps, dem fliegenden Menschen und der Sturmnummer in der Gösch. Einem Teil der NSFK.- Standarten sind bereits vom Führer Feldzeichen verliehen worden. Diese tragen ebenfalls das Zeichen des fliegenden Menschen auf rotem Feld.
Abzeichen Für fliegerische und fliegertechniſche Tätigkeit und Leiſtungen sind die Tätigkeits- und Leiſtungsabzeichen des NS.-Fliegerkorps geschaffen worden.
Förderer-Organiſation Für die Erfüllung der zweiten großen Aufgabe des NS.-Fliegerkorps, den deutschen Luftfahrtgedanken im Volke zu vertiefen und wachzuhalten, ist die Förderer-Organiſation geſchaffen worden. Die Förderer, die innerhalb der Sturmgebiete zu Förderergruppen zusammengefaßt sind, werden von ehrenamtlichen Fördererleitern betreut. Aufgabe der Förderer ist, die Forderung nach einer bleibenden deutschen überlegenheit im Luftraum überall zu vertreten, die praktische Arbeit des NS. -Fliegerkorps zur Heran-
470e
bildung des fliegerischen Nachwuchses tatkräftig zu unterstützen und ſchließlich in ganz besonderem Maße ihre eigenen Söhne der fliegerischen Ausbildung zuzuführen.
Die NSFk.-Gruppen und selbständigen Brigaden NSFK.- Gruppe 1 (Ostpreußen) , Königsberg/Pr. (Gau Ostreußen) NSFK.-Gruppe 2 (Oſtſee) , Stettin ( Gau Mecklenburg und Pommern) NSFK. -Gruppe 3 (Nordwest) , Hamburg ( Gau Hamburg, Schleswig-Holstein, Weser-Ems, Oſt-Hannover) NSFK.-Gruppe 4 (Berlin-Mark Brandenburg) , (Gau Berlin und Mark Brandenburg)
Berlin-Wilmersdorf
NSFK. - Gruppe 5 (Wartheland) , Poſen ( Gau Wartheland) NSFK.-Gruppe 6 ( Schlesien) , Breslau ( Gau Niederschlesien, Oberschlesien und Teile vom Gau Sudetenland) NSFK.-Gruppe 7 ( Elbe-Saale) , Dresden ( Gau Sachsen, Halle-Merseburg, Teile vom Gau Sudetenland) NSFK.- Gruppe 8 (Mitte) , Eschwege ( Gau Thüringen und Kurhesſſen) NSFK.-Gruppe 9 (Weser- Elbe ) , Süd-Hannover-Braunschweig)
Hannover
( Gau
Magdeburg-Anhalt,
NSFK. -Gruppe 10 (Westfalen) , Dortmund ( Gau Westfalen -Nord, Westfalen- Süd ) NSFK. - Gruppe 11 (Heſſen-Moselland) Frankfurt/Main ( Gau_MoſellandHessen-Nassau) NSFK.- Gruppe 12 ( Niederrhein) , Eſſen (Gau Eſſen, Düſſeldorf, KölnAachen) NSFK.- Gruppe 13 (Main -Donau ) , Nürnberg (Gau Franken, Bayreuth, Mainfranken und Teile von Gau Sudetenland) NSFK .-Gruppe 14 (Hochland ) , Schwaben, Tirol- Vorarlberg)
München
( Gau
München- Oberbayern,
NSFK.- Gruppe 15 (Württemberg) , Stuttgart ( Gau Württemberg-Hohenzollern) NSFK.-Gruppe 16 ( Südwest ) , Straßburg/ Elsaßz (Gau Baden, Westmark) NSFK.- Gruppe 17 (Donau- Alpenland) , Wien ( Gau Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg , Steiermark, Wien) NSFK.-Brigade 21 (Weichſelland ) , Danzig (Gau Danzig-Weſtpreußen) NSFK.- Einheit Generalgouvernement, Krakau (Generalgouvernement ) 470f
Anzugordnung des NS.-Fliegerkorps A. Großer Dienstanzug: 1. Dienstmüze (blaugraue Baskenmüße oder blaugraue Schirmmütze besonders befohlen) 2. Dienstbluse (Braunhemd) mit schwarzem Binder und Kampfbinde 3. Halsbinde
wird
4. Stiefelhose (blaugrau) 5. Lange Stiefel (schwarz) 6. Leibriemen mit Schulterriemen (schwarz für Unterführer und Männer, dunkelbraun für Führer) 7. NSFK.-Fliegermesser mit Feststellriemen 8. Mantel in der talten Jahreszeit (blaugrau) 9. Große Ordensschnalle, wenn nicht anders befohlen
B. Kleiner Dienſtanzug: 1. Schirmmütze (Kappe, SA.-Form , blaugrau) 2. Tuchrod (blaugrau) mit Kampfbinde 3. Braunhemd mit schwarzem Binder 4. Leibriemen mit Schulterriemen (wie unter A) 5. NSFR.-Fliegermesser mit Feststellriemen 6. Stiefelhose (blaugrau) 7. Lange Stiefel (schwarz) 8. Mantel in der kalten Jahreszeit (blaugrau) 9. Kleine Ordensschnalle
C. Ausgehanzug : 1. Schirmmütze (Kappe, SA.-Form , blaugrau) 2. Tuchrock (blaugrau ) mit Kampfbinde 3. Braunhemd mit schwarzem Binder 4. Lange Hose (blaugrau) 5. Schwarze Schnürschuhe oder Schnürhalbschuhe 6. Kein Lederzeug 7. NSFK.-Fliegermeſſer mit dem am oberen Ende des Tragriemens befindlichen Karabinerhaken unter der Klappe der linken Rocktasche eingehakt 8. Mantel in der kalten Jahreszeit (blaugrau) 9. Grundsäglich schwarze Socken (undurchsichtig) D. Straßenanzug (vom Sturmführer an aufwärts) : Wie ,,Kleiner Dienstanzug", aber ohne Lederzeug. NSFK.-Fliegermesser ohne Feststellriemen . Straßenanzug (bis einschl. Obertruppführer) ,,Kleiner Dienstanzug", mit Lederzeug, jedoch ohne Feststellriemen des NSFK.-Fliegermeſſers.
470g
E. Abendanzug: Wie „ Ausgehanzug“, aber weißes Oberhemd mit halbsteifem, weißem Kragen und kleiner Ordensschnalle ( wenn nicht anders befohlen) .
F. Sportanzug : 1. Gelbes, ärmelloses Sporthemd mit NSFK.- Brustabzeichen (Bruſtmitte) 2. Blaue Sporthose (Satin) 3. Sportschuhe 4. Trainingsanzug (auf der rechten Seite [Brusthöhe] mit NSFK. -Brustabzeichen) 5. Schwimmkappe : blau mit gelben Längsstreifen
G. Schianzug: 1. Blaugraue Schihoſe 2. Blaugraue Schibluse 3. Dienstmüze 4. Schistiefel Zum Schianzug wird kein Dolch getragen. Erläuterungen bzw. weitere Stücke des Dienſtanzuges: 1. Zu jedem Anzug wird von den Einheitsführern grundſäßlich die Führer(Signalpfeifen-) Schnur angelegt. 2. Wenn Mantel befohlen ist, müſſen Handschuhe angelegt werden . 3. Bei Anzug zu A werden grundsäglich keine Handschuhe getragen . 4. Bei Anzug zu B, C und D ist das Tragen von Handschuhen vom Sturmführer aufwärts Pflicht. 5. Adjutantenschnur wird nur von den im Amt bestätigten Adjutanten getragen.
470h
Ehrenwinkel für alte kämpfer NSFK .-Führer und -Männer, die sich vor der Machtübernahme (30. Januar 1933) in der Partei oder ihren Gliederungen aktiv betätigt haben ſowie solche, die vor dem 12. 3. 1938 einer Gliederung der NSDAP . in der Ostmark angehörten oder bis zum 19. 5. 1938 der SDP. (Sudetendeutschen Partei) beigetreten sind oder vor dem 10. 5. 1940 Angehörige der Heimattreuen Front, des Segelflugvereins oder der Bogenschüßen in Eupen-Malmedy waren, tragen auf dem rechten Oberarm einen nach oben geöffneten Winkel aus einer 0,7 cm breiten Aluminiumtreſſe. (
470i
115-Fliegerkorps
Standarte 26
Standarte (Standarte 26)
1/1
F
Sturmfahne (Sturm 1/1)
Tafel 70
T
NSFR.-Rottenführer im großen Dienstanzug
Tafel 71
NSFK.-Standartenführer im kleinen Dienſtanzug
0
NSFK.-Standartenführer im Ausgehanzug
NSFK.-Sturmbannführer im Abendanzug
Tafel 72
Dienstgradabzeichen des NSFR.
1
2/1
5
12
Sturmmann
NSFA.-Mann
/24
21
18 Rottenführer
Scharführer
Oberscharführer
2
11
8 Truppführer
Obertruppführer
git.
41
17
4 O
k 10
Sturmführer
B
117
89
Obersturmführer Hauptsturmführer Sturmbannführer Obersturmbannführer
Standartenführer
Oberführer
Brigadeführer
Ehrenführer
Gruppenführer
Obergruppenführer
Rorpsführer
17
FreiballonführerAbzeichen
Tafel 73
1116 FlugzeugführerAnwärter bis Sturmführer bis Sturmbannf. bis Oberführer bis Abzeichen Korpsführer Obertruppführer Hauptsturmf. Standartenf. Obergruppenf.
Abſchnitt 5
Vereinbarungen zwischen Dienſtſtellen der Partei, den angeſchloſſenen
Verbänden
der Partei und
anderen Organisationen
Vereinbarungen
der der Partei angeſchloſſenen Verbände untereinander
Zwischen dem Obersten Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, und dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, in seiner Eigenschaft als Präsident der Reichskulturkammer wurde ein Abkommen getroffen, in dem u. a. folgendes aufgeführt ist : Die Reichskulturkammer iſt korporatives Mitglied
der Deutschen Arbeitsfront Die in der Reichskulturkammer, ihren Einzelkammern und diesen angeschlossenen Organisationen und Fachverbänden zusammengefaßten schaffenden Deutschen brauchen deshalb nur Mitgliedsbeiträge an dieſe Organiſationen abzuführen . 12. 2. 1934.
Abkommen zwischen dem Sachverständigenbeirat für Volksgesundheit der NSDAP, und der Deutschen Arbeitsfront Die im Sachverständigenbeirat für Volksgesundheit der NSDAP. zusammengeschlossenen Berufsverbände der Ärzte, Apotheker, Dentisten, Drogisten, Heilpraktiker, Tierärzte, Zahnärzte und der Berufe im ärztlichen und sozialen Dienst (Schwestern, Krankenpfleger, Hebammen usw.) haben auf ihrer Arbeitstagung am 3. März 1934 als geſchloſſene Truppe unter Führung des Vertrauensmannes des Stellvertreters des Führers *) für alle Fragen der Volksgesundheit, Dr. Wagner, ihren Beitritt zur Deutschen Arbeitsfront erklärt. Außerdem wird die Reichszentrale für Gesundheitsführung beim Reichsministerium des Innern , der alle für die Gesundheitsführung wichtigen Reichsarbeitsgemeinschaften angehören, der neuen Volksgeſundheitsabteilung der Arbeitsfront zur praktischen Arbeit angegliedert. Damit sind alle in der und für die Volksgeſundheit und die damit zuſammenhängenden Gebiete tätigen Berufsverbände und sonstigen Organiſationen in straffer Form in die Arbeitsfront eingebaut. Die bisher in der Arbeitsfront vorhanden geweſenen Verbände obiger Berufsgruppen werden von der Arbeitsfront aufgelöst, Mitglieder derselben ebenso wie die bisherigen Einzelmitglieder dieser Berufsgruppen der Volksgesundheitsabteilung eingegliedert. Die Abführung der Beiträge erfolgt zentral an die Arbeitsfront . München, den 3. 3. 1934.
gez. Dr. Wagner
*) Siche Verfügung des Führers Seite 151 .
472
gez. Dr. Len
Verordnung des Führers über Wefen und Aufgabe der Deutschen Arbeitsfront vom 24. Oktober 1934 fiehe Abhandlung S. 185 über die Deutſche Arbeitsfront
(Leipziger Vereinbarung)
Der Erlaß des Führers über die Eingliederung der gewerblichen Wirtschaft in die Deutsche Arbeitsfront Der Nationalsozialismus hat den Klassenkampf beseitigt. Die Kampforganisationen der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände sind verschwunden . An die Stelle des Klassenkampfes ist die Volksgemeinschaft getreten. In der Deutschen Arbeitsfront findet diese Volksgemeinschaft ihren sichtbaren Ausdruck durch den Zusammenschluß aller schaffenden Deutschen. Organisationen innerhalb der deutschen Volkswirtschaft sind notwendig, aber sie sollen nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten . Ich begrüße und billige daher die Absicht des Reichswirtschaftsministers, die von ihm durch Gesetz vom 27. Februar und Ausführungsverordnung vom 27. November 1934 geschaffene Organiſation der ge= werblichen Wirtschaft als korporatives Mitglied in die Deutsche Arbeitsfront einzugliedern. Die von ihm gemeinsam mit dem Reichsarbeitsminister und dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront am heutigen Tage getroffene Vereinbarung über eine einheitliche Zusammenarbeit auf wirtſchafts- und sozialpolitiſchem Gebiet wird hierdurch von mir beſtätigt. Die Grundlagen der neuen sozialen Selbstverwaltung aller schaffenden Deutschen erhalten nach der Errichtung der Deutschen Arbeitsfront nach dem Erlaß des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit und nach der Organisation der gewerblichen Wirtschaft nunmehr mit der neuen Vereinbarung ihren Abschluß. Die Vereinbarung bringt kein Geschenk, sondern verpflichtet zu höchster Leistung. Sie stellt den Willen zur Gemeinſchaftsarbeit an ihre Spike. Dieſer Wille muß sich bis in die untersten Organe unjeres gesamten Arbeits- und Wirtschaftskörpers durchsetzen. Ich weiß, daß jeder deutsche Volksgenosse das Vertrauen, das ich mit diesem neuen Werke in ihn sezte, erfüllen wird . Am Tage von Potsdam, dem 21. März 1935.
Der Führer und Reichskanzler : Adolf Hitler
473
Vereinbarung zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter Schacht, dem Reichsarbeitsminiſter Seldte und dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront Dr. Ley über die einheitliche Zusammenarbeit auf wirtschafts- und sozialpolitischem Gebiete
1. Der Beirat der Reichswirtschaftskammer, in dem die Leiter der Reichsgrupe pen und Hauptgruppen und die Leiter der Wirtſchaftskammern vertreten sind, tritt durch Einberufung durch den Präsidenten der Reichswirtschaftskammer und den Leiter der DAF. mit dem Reichsarbeitsrat, der aus den Leitern der Reichsbetriebsgemeinschaften und der Bezirkswalter (nach der Reichsreform : den Reichsgauwaltern der DAF. ) gebildet wird , zu dem Reichsarbeits- und Reichswirtschaftsrat zusammen. Zu den Sizungen sind der Reichswirtschaftsminister und der Reichsarbeitsminister einzuladen . Hauptaufgabe des Reichsarbeitsund wirtschaftsrates ist vor allem die Aussprache über gemeinſame wirtschaftliche und sozialpolitiſche Fragen, die Herstellung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Gliederungen der DAF. und die Entgegennahme von Kundgebungen der Regierung wie auch der Leitung der DAF. Die Geschäftsstelle der Reichswirtschaftskammer wird zugleich das Wirtſchaftsamt für die DAF., das dem Reichswirtschaftsminister untersteht. In den Bezirken tritt entsprechend dem Vorbild in der Reichsspite der DAF. der Beirat der Wirtschaftskammer mit dem Bezirksbeirat der DAF. zu dem Bezirksarbeits- und wirtschaftsrat zusammen. Die Aufgaben des Bezirksarbeits- und wirtschaftsrates entsprechen den Aufgaben des Reichsarbeitsund wirtschaftsrates. Die Geschäftsführung der Bezirkswirtschaftskammer wird zugleich das Bezirkswirtschaftsamt der DAF. 2. a) In allen Organen und Gliederungen der Deutschen Arbeitsfront ſowohl fachlicher wie gebietlicher Art ſind Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder in möglichst gleicher Zahl an der Führung und Beratung zu beteiligen. Für ihre Berufung ist die Mitgliedschaft zur Deutschen Arbeitsfront Voraussetzung. Bei der Auswahl der Betriebsführer ist darauf Bedacht zu nehmen, daß nach Möglichkeit solche Betriebsführer beteiligt werden, die gleichzeitig in den fachlichen und bezirklichen Gliederungen der auf Grund des Gesetzes vom 27. Februar 1934 gebildeten Organiſationen der gewerblichen Wirtſchaft mitwirken. Hierbei soll grundsätzlich bei allen Gliederungen der DAF. zum Stellvertreter des Leiters einer Gliederung ein Betriebsführer bestellt werden , ſofern der Leiter nicht selbst ein Betriebsführer iſt. b) In den einzelnen fachlichen und gebietlichen Gliederungen der DAF. berufen die Leiter dieser Gliederungen in geeigneten Zeitabſchnitten Versammlungen der zu ihnen gehörigen Betriebsführer und Gefolgschaftsmitglieder bzw. der Betriebsführer und ihrer Vertrauensmänner ein. In diesen Verſammlungen sind durch geeignete Persönlichkeiten Vorträge zu halten, die vor allem dem Zwecke dienen, bei den Betriebsführern das Verständnis für die berechtigten Ansprüche ihrer Gefolgschaft, bei den Gefolgschaften das Verständnis für die Lage und die Möglichkeiten ihrers Betriebes und damit die Vorausſegun-
474
gen für die Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft zu schaffen. Den Gefolgschaftsmitgliedern und Betriebsführern ist Gelegenheit zu einer Aussprache über den vorgetragenen Gegenstand zu geben. c) Die Reichsbetriebsgemeinschaften und insbesondere deren örtliche Untergliederungen errichten Arbeitsausschüsse, die durch Betriebsführer und Gefolg= schaftsmitglieder des der Reichsbetriebsgemeinſchaft entſprechenden Wirtschaftszweiges in gleicher Zahl zu bilden sind. Die Zahl der Mitglieder dieser Ausschüsse soll die Zahl 12 nicht übersteigen. Mindestens die Hälfte der Mitglieder muß den Mitgliedern des Sachverständigenausschusses beim Treuhänder der Arbeit entnommen werden, der für den betreffenden Wirtschaftszweig gebildet ist. Auf seinen Wunsch soll der Treuhänder der Arbeit zu einer Sizung hinzugezogen werden. Ebenso kann der Arbeitsausſchuß beim Treuhänder den Antrag auf Hinzuziehung des Treuhänders der Arbeit oder seines Beauftragten stellen. In diesen Arbeitsausschüssen sind zwecks Herbeiführung eines gerechten sozialen Ausgleichs die fachlichen Sonderfragen, insbesondere sozialpolitischer Art, zu erörtern, die Betriebsführern und Gefolgschaftsmitgliedern des betreffenden Wirtschaftszweiges (unabhängig von den nach b zu erörternden Fragen) gemeinsam sind. Hierzu gehören insbesondere die überbetrieblichen Fragen, die nach den Bestimmungen des AOG. der alleinigen Entscheidung der zuständigen staatlichen Organe (Treuhänder der Arbeit) unterliegen. Sofern es sich um Angelegenheiten eines einzelnen Betriebes handelt, müssen bei Erörterungen hierüber im Arbeitsausschuß Betriebsführer und Vertrauensmänner des beteiligten Betriebes hinzugezogen werden. Betriebsbesichtigungen dürfen nur von den in der Verfügung der DAF. über Betriebsbesichtigungen vom 10. Oktober 1934 genannten Hoheitsträgern und DAF. Waltern im Einvernehmen mit dem Betriebsführer des zu besichtigenden Betriebes erfolgen. Sofern eine Entscheidung über den zur Erörterung stehenden Gegenstand notwendig ist, erfolgt sie allein durch den Treuhänder der Arbeit nach Maßgabe der Bestimmungen des AOG . Dabei soll der Ausschuß das Ergebnis seiner Beratungen als Material den Treuhändern der Arbeit und deren Sachver ſtändigenausschüſſen zuleiten. Zur Behandlung von Einzelstreitigkeiten, die zur Zuständigkeit der Arbeitsgerichte gehören, sind lediglich die Rechtsberatungsstellen der DAF. berufen . Berlin, 26. März 1935.
475
Beitritt des Reichsverkehrsminiſters zur Leipziger Vereinbarung Berlin, den 22. Juli 1935. Am 21. März 1935 hat der Führer und Reichskanzler in einem Erlaß ausdrücklich gebilligt und bestätigt, daß die Organisation der gewerblichen Wirtschaft sich der Deutschen Arbeitsfront beischließt. Der Reichsbank-Präsident Dr. Schacht als der mit der Führung der Geschäfte des Reichswirtschaftsministers Beauftragte, hat, den Gedanken Dr. Ley's folgend , mit dieſem die bekannte Leipziger Vereinbarung abgeschlossen, der sich auch, wie wir damals bereits gemeldet, der Reichsarbeitsminister Franz Seldte angeschlossen hat. Im Zuge der Entwicklung zur Gemeinschaftsarbeit trat am gestrigen Tage der Reichsverkehrsminister von Elz-Rübenbach gemeinschaftlich handelnd mit Dr. Schacht und dem Reichsarbeitsminister Seldte in einer besonderen Vereinbarung mit Dr. Ley, dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP . und Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, dem Leipziger Abkommen bei. Das zufäßliche Abkommen hat folgenden Wortlaut: I. Der Reichs- und Preußische Verkehrsminister tritt für die ihm unterstehenden Organisationen des Verkehrsgewerbes der zwischen dem Reichs- und Preußischen Wirtschaftsminister, dem Reichs- und Preußischen Arbeitsminister und dem Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront unter dem 21. März 1935 getroffenen Vereinbarung (Leipziger Vereinbarung) bei. II. Zu den Sitzungen des Reichsarbeits- und Reichswirtschaftsrates sind der Reichs- und Preußische Wirtschaftsminister, der Reichs- und Preußische Arbeitsminister und der Reichs- und Preußische Verkehrsminister einzuladen.
III. . Die Geschäftsstelle der Reichswirtschaftskammer ist auch in Angelegenheiten des Verkehrsgewerbes zugleich das Wirtschaftsamt für die Deutsche Arbeitsfront und insoweit dem Reichs- und Preußischen Verkehrsminister unterſtellt. Berlin, den 22. Juli 1935. Der Reichs- und Preußische Verkehrsminiſter gez. Freiherr v. Elg Der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront Reichsorganisationsleiter der NSDAP . gez. Dr. Robert Ley Der Reichs- und Preußische Wirtſchaftsminister gez. Dr. Hjalmar Schacht Der Reichs- und Preußische Arbeitsminister gez. Franz Seldte 476
Rechtsschutz der korporativ der Deutschen Arbeitsfront angeschlossenen Verbände Für die Rechtsbetreuung der korporativ der Deutschen Arbeitsfront angeschlossenen Unternehmen gelten folgende von dem Amt für Rechtsberatungsstellen aufgestellte Richtlinien : 1. Die Unternehmer, die Mitglieder der Reichskulturkammer oder des Reichsnährstandes sind, werden auch, ohne daß sie Einzelmitglieder der Deutschen Arbeitsfront ſind, von uns beraten und vertreten , wie die Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront. Voraussetzung ist allerdings, daß nicht in der Person des einzelnen Gründe vorhanden sind, die den Erwerb der Mitgliedschaft in der Deutschen Arbeitsfront ausschließen und demgemäß auch eine Vertretung durch uns unmöglich machen würde, z. B. Nichtarier und Ausländer. 2. Die Unternehmer, die Mitglieder der Organisation der gewerblichen Wirtschaft und über diese korporativ der Deutschen Arbeitsfront ange= ſchloſſen ſind, erhalten grundsäßlich nur dann Rechtsschuß, wenn sie Einzelmitglieder der Deutschen Arbeitsfront ſind . Ausnahmen hiervon sind nur in besonders gelagerten Fällen zulässig. Berlin, den 27. September 1935.
477
Dereinbarung zwischen dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront und dem Reichsbauernführer Zwischen dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront und dem Reichsbauernführer wird folgende Vereinbarung getroffen :
1. Der Reichsnährstand ist törperschaftliches Mitglied der DAF. und tritt an die Stelle der Reichsbetriebsgemeinschaft 14. 2. Die Sachbearbeiter für die sozialpolitische Betreuung werden vom Reichsbauernführer im Einoernehmen mit dem Leiter der DAF. ernannt. Die Kosten für die Besoldung der Sachbearbeiter sowie die sachlichen Verwaltungsbedürfniſſe trägt der Reichsnährstand. 3. Mitglieder des Reichsnährstandes, die in den Genuß der Leistungen der DAF. gekommen sind oder kommen wollen (Unterſtüßungseinrichtungen , Kraft durch Freude) zahlen ein besonderes Entgelt an die DAF. , deſſen Höhe noch festgesetzt wird. 4. Die Organe des Reichsnährstandes (Reichsbauernführer, Landesbauernführer, Kreis- und Ortsbauernführer) treten in die Selbstverwaltungsorgane der DAF. bzw. des Arbeitsordnungsgesetzes (Reichsarbeits- und Wirtschaftsrat, Reichsarbeitskammer, Gauarbeits- und Wirtschaftsrat, Gauarbeitskammer usw.) ein. Die Rechtsberatungsstellen der DAF. stehen den Mitgliedern des Reichsnährstandes zur Verfügung. über die Beteiligung an den Kosten der Rechtsberatungsstellen wird zum 1. 3. 1936 durch den Reichsbauernführer und Leiter der DAF. eine Regelung erfolgen. 5. Diese Vereinbarung tritt sofort in Kraft. über die überführung der Einrichtungen der bisherigen Betriebsgemeinschaft 14 auf den Reichsnährstand ergeht besondere Anweisung. Bückeberg, am Erntedanktag 1935.
gez. Dr. R. Ley Leiter der Deutschen Arbeitsfront
478
gez. R. Walther Darré Reichsbauernführer
Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, und der Reichsjuristenführer, Reichsleiter Reichsminister Dr. Frank, haben am 6. Oktober 1935 die nachstehende gemeinsame Anordnung herausgegeben, durch welche alle Einzelheiten der Abgrenzung zwischen der Deutschen Arbeitsfront und der Deutschen Rechtsfront geregelt und die Richtlinien der künftigen Zusammenarbeit festgelegt werden : I. Es besteht Einverständnis darüber, daß für die ständige und organiſatoriſche Erfassung aller deutschen Rechtswahrer auf Grund der dem Reichsjuristenführer vom Führer und Reichskanzler erteilten Vollmacht die Zuständigkeit des BNSDI. bzw. der Deutschen Rechtsfront begründet ist, während die soziale und berufliche Betreuung aller Gefolgschaftsmitglieder, die in den von deutschen Rechtswahrern geleiteten Unternehmungen, Betrieben und Kanzleien tätig sind, soweit diese Gefolgschaftsmitglieder nicht auch für ihre Person die Eigenschaft als Rechtswahrer besigen, ausschließlich zum Aufgabenbereich der Deutschen Arbeitsfront gehört. II. Die Mitglieder der Reichsfachgruppe Rechtsanwälte, Notare und Wirtschaftsrechtler des BNSDI . sowie der Reichsberufsgruppe Rechtsbeiſtände und der Reichsfachschaft der Buchführer in der Deutschen Arbeitsfront gelten als Anhörige korporativer Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront und können dem= gemäß in die Vertrauensräte und andere Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront gewählt bzw. delegiert werden, auch mit Zustimmung der Deutschen Arbeitsfront zu Amtswaltern der Deutschen Arbeitsfront bestellt werden. Für die nach dieser Vereinbarung als körperschaftliche Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront geltenden Mitglieder des BNSDI, und der Deutschen Rechtsfront zahlt die Reichsgeschäftsstelle des BNSDI. an die Deutsche Arbeitsfront für die Zeit ab 1. Januar 1936 einen Beitrag von monatlich je 0.20 RM. als Gegenleistung für die Leistungen der NS.- Gemeinschaft Kraft durch Freude". Im übrigen besteht für diese Mitglieder weder eine Beitragspflicht noch ein Anspruch auf weitere Sachleistungen gegenüber der Deutschen Arbeitsfront. Allen übrigen Mitgliedern des BNSDI. und der Deutschen Rechtsfront wird freigestellt, ebenfalls durch Zahlung von monatlich 0.20 RM. zu Händen der Reichsgeschäftsstelle des BNSDI. den Anspruch auf die Leistungen der NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude" zu erwerben.
III. Die in der Reichsfachgruppe Wirtschaftsrechtler des BNSDI. zusammengeschlossenen Rechtswahrer gliedern sich in: a) Volkswirte : Geschäftsführer, Referenten und wissenschaftliche Hilfsarbeiter in Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Gewerbekammern, 42 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
479
Reichs- und Wirtschafts- und Fachgruppen der gewerblichen Wirtſchaft, Wirtschaftsverbänden und Kartellen. b) Volkswirte bei Behörden und bei den Körperschaften des öffentlichen Rechts. c) Wirtschaftstreuhänder : Wirtschaftsprüfer, Prüfungsgehilfen, Reviſoren, Buchprüfer, verständige, Steuerberater, Buchstellenleiter und Buchführer.
Buchſach-
IV. Die in Ziffer I bezeichneten Gefolgschaftsmitglieder werden sämtlich, soweit sie nicht die Eigenschaft als Rechtswahrer besigen, beitragspflichtige und vollberechtigte Einzelmitglieder der Deutschen Arbeitsfront, und zwar der im Rahmen der Reichsbetriebsgemeinschaft 13 Freie Berufe der Deutschen Arbeitsfront zu bildenden Fachschaften „Anwalts- und Notariatskanzleien" und „ Betriebe des Prüfungs- und Treuhandweſens“. Amtswalter dieser beiden Fachschaften werden im Einvernehmen mit der Reichsführung des BNSDI. von dem Reichswalter der Deutschen Arbeitsfront ernannt und abberufen. V. Die Berufserziehung der gemäß Ziffer IV als Einzelmitglied der Deutschen Arbeitsfront angehörenden Gefolgschaftsmitglieder erfolgt durch das „ Amt für Arbeitsführung und Berufserziehung der Deutschen Arbeitsfront" unter Mitwirkung des BNSDI. Die Unterstützung in Notfällen und die Berufsberatung der Mitglieder des BNSDI. und der Deutschen Arbeitsfront erfolgt ausschließlich durch das Sozialamt des BNSDI.
VI. In den Reichsarbeits- und Wirtschaftsrat und in die Gauarbeitskammern der Deutschen Arbeitsfront werden je ein gemeinschaftlicher Vertreter der Fachgruppen Rechtsanwälte und Notare und je ein Vertreter der Fachgruppe Wirtschaftsrechtler des BNSDI . einberufen. Die Einberufung in den Reichsarbeitsund wirtschaftsrat bedarf der Zustimmung des Reichswirtschaftsminiſters.
VII. Die in den Betrieben der Wirtschaft tätigen Rechtswahrer gehören als Einzelmitglieder grundsäglich zu ihrer Betriebsgemeinschaft und damit zur Deutschen Arbeitsfront. Diese Rechtswahrer werden auf Grund des vorliegenden Abkommens auch als Mitglieder des BNSDI . geführt, und zwar beitragsfrei insoweit, als sie die sozialen und sachlichen Leistungen des BNSDI. nicht in Anspruch nehmen. VIII. Die Bearbeitung der rechtspolitischen und wissenschaftlichen Aufgaben des Deutschen Rechtsstandes gehört nach der Weisung des Führers und Reichskanz= lers zum Aufgabengebiet des BNSDI.; soweit die Deutsche Arbeitsfront in Erfüllung der ihr vom Führer und Reichskanzler übertragenen Aufgaben rechtspolitische Arbeitsgemeinschaften oder Ausschüsse bildet, wird der BNSDI. durch Entsendung eines oder mehrerer Vertreter herangezogen. Dasselbe gilt
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umgekehrt für die vom BNSDI. gebildeten rechtspolitischen Arbeitsgemein schaften und Ausſchüſſe inſoweit, als Belange der Deutschen Arbeitsfront in Betracht kommen. IX. Die vorstehende Vereinbarung tritt an die Stelle der Ziffer 3 des Abkom= mens vom 2. Mai 1934. Berlin, den 6. Oktober 1935. Die Deutsche Arbeitsfront gez. Dr. R. Ley, Reichsleiter Die Deutsche Rechtsfront gez. Dr. Frant, Reichsleiter, Reichsminister
Vereinbarung des Reichsbundes der Deutschen Beamten mit der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude” Der Reichsbund der Deutschen Beamten ist korporatives Mitglied der NS.Gemeinschaft „Kraft durch Freude“. Seitens des Reichsbundes der Deutschen Beamten wird für die Mitglieder ein bestimmter Betrag an die Deutsche Arbeitsfront abgeführt . Dafür hat jedes Mitglied des Reichsbundes der Deutschen Beamten das Recht, an allen Veranstaltungen der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" unter den gleichen Bedingungen teilzunehmen wie die Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront. Berlin, den 1. Januar 1936
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Vereinbarung des NS. -Lehrerbundes mit der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude"
Der NS.Lehrerbund ist ab 1. Juni 1936 korporatives Mitglied der NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude". Seitens des NS.-Lehrerbundes wird für jedes Mitglied ein bestimmter Be= trag an die Deutsche Arbeitsfront abgeführt. Dafür hat jedes Mitglied des NS.-Lehrerbundes das Recht, an allen Veranstaltungen der NS.-Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude" unter den gleichen Bedingungen teilzunehmen wie die Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront. Diese Vereinbarung ist jederzeit fündbar. Juni 1936.
Vereinbarung der Reichsführung 14 mit der NS.- Gemeinschaft „ kraft durch Freude" Zwischen der Deutschen Arbeitsfront, NS.- Gemeinschaft „ Kraft durch Freude", Reichssportamt und der Reichsführung wurden nachstehende Vereinbarungen getroffen : 1. Das Reichssportamt der Deutſchen Arbeitsfront genehmigt, daß innerhalb der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" geschlossene 44-Kurse durch= geführt werden, und zwar zunächſt für die Gebiete Leichtathletik, Fechten, Schwimmen, Boxen, Jiu- Jitſu , allgemeine Körperschule. 2. Für die Einrichtung solcher Kurse sind die Gauämter der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" zuständig. Die 44-Einheiten vereinbaren Art, Ort, Zeit und Stärke des Kurses mit dem zuständigen Gauamt . 3. Die Gauämter der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" erhalten diesbezügliche Anweisungen durch das Reichssportamt der NS.-Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude". 4. Die Gebühren betragen für Leichtathletik und allgemeine Körperschule pro Übungsabend und Teilnehmer 0,10 RM. Für die übrigen Sportarten werden die Gebühren im Einvernehmen mit den Sportämtern festgesezt. Es gelten die Deutschen-Arbeitsfront-Gebühren. Jeder Teilnehmer entrichtet außerdem den einmaligen Jahresversicherungsbeitrag von 0.30 RM. 5. Die Gauämter stellen für die 44 -Kurse Lehrer, Übungsstätten und Geräte. 6. In der Durchführungsart und Zielsetzung der 44-Kurse werden die Wünsche der 44 nach Möglichkeit berücksichtigt. Die 44-Einheiten haben eine enge Zusammenarbeit mit der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" gemäß vorstehender Vereinbarung anzustreben.
Berlin, den 2. Juni 1936. 482
Politische Leiter und NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ Betr.: Sportliche Betätigung der Politischen Leiter. In Erkenntnis der hohen Bedeutung, die den Leibesübungen als Mittel zur förperlichen Ertüchtigung und Gesunderhaltung unseres Volkes zukommt, iſt auf die sportliche Erziehung und Ausbildung der Politiſchen Leiter fortan erhöhter Wert zu legen. Um eine in jeder Hinsicht einwandfreie und vorbildliche Durchführung der förperlichen Erziehung der Politischen Leiter zu gewährleisten, wird folgendes bestimmt : 1. Die körperliche Ertüchtigung der Politiſchen Leiter wird durch das Sportamt der NSG. „Kraft durch Freude" durchgeführt. 2. Die Sportämter der NSG. „Kraft durch Freude" stellen zu diesem Zwec ihre technischen Einrichtungen Sportlehrer, Übungsstätten, sportärztliche Beratung usw. - zur Verfügung. 3. Der Übungsbetrieb umfaßt „ Allgemeine Körperschulung“. Ausgesprochene Wettkämpfe finden nicht statt, sofern es sich nicht um Übungen für den Erwerb des SA. -Sportabzeichens handelt. 4. Die Sportabende der Politischen Leiter werden jeweils sofort im Anschluß an den Ausbildungsdienst, also nicht mehr als monatlich zweimal , durchgeführt und in Vereinbarung mit dem örtlichen Sportamt der NSG. ,,Kraft durch Freude" durch den Organisationsleiter bzw. in deſſen Auftrag durch den Ausbildungsleiter festgesetzt. 5. Die körperliche Ertüchtigung der Politischen Leiter soll möglichst in geschlossenen Übungsgruppen in Stärke von zirka 40 Mann vor sich gehen . 6. Den Politischen Leitern wird zum Zwecke des Nachweises ihrer förperlichen Ertüchtigung die Jahresſportkarte der NSG. „ Kraft durch Freude" fostenlos ausgehändigt. 7. Während der sportlichen Übungen hat der vom Sportamt beauftragte Sportlehrer das Kommando. Der Führer der Formation (Marschblock= leiter, Bereitschaftsleiter) tritt in die Formation ein und nimmt an den Übungen aktiv teil. 8. Bei eventuellen Unfällen tritt die Hilfskasse der NSDAP . bzw. die Unfallversicherung des Sportamtes, die für jeden Inhaber der Jahresſportkarte abgeschlossen ist, in Kraft. Der leitende Sportlehrer ist verpflichtet, der zuständigen Dienststelle der Partei und dem Sportamt der NSG. „Kraft durch Freude" umgehend Meldung von Unfällen zu erstatten. München, 28. Mai 1936. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP . Der Reichsleiter der DAF. gez. Dr. Robert Len 483
Vereinbarung zwiſchen NSDStB. und SA.
vom 15. April 1936
Erfahrungen haben gelehrt, daß eine Durchdringung der Studentenschaft und der Hoch- und Fachschulen mit dem nationalsozialiſtiſchen Gedankengut nur dann ermöglicht wird, wenn der NSDStB . über eine eigens für diese Arbeit geschulte Mannschaft verfügt. Somit wird der NSDStB. mit Beginn des Sommerſemeſters 1936 die Aufstellung von Stamm-Mannſchaften in den Orten, in denen Hoch- und Fachschulen bestehen, vornehmen. Die Höchſtſtärke jeder StammMannschaft beträgt 60 Mann. In die Stamm-Mannschaften werden besonders bewährte nationalsozialiſtiſche Studenten, d . h . Studenten, die ihre nationalsozialistische Einsatzbereitschaft in den Gliederungen der Partei schon unter Beweis gestellt haben, aufgenommen. Aus dem Erfordernis enger Zusammenarbeit zwischen SA. und NSDStB . wird folgendes festgelegt : 1. Die Mitglieder der Stamm-Mannſchaften der NSDStB., die der SA. angehören, bleiben weiterhin Angehörige der SA., werden jedoch für die Dauer des Studentendienſtes in der Stamm-Mannschaft vom SA.-Dienst beurlaubt. Während der Dauer dieser Beurlaubung ist der Angehörige der Stamm-Mannschaft berechtigt, den SA.-Dienstanzug zu tragen. 2. Nach drei Semester Dienstleistung in der Stamm-Mannschaft tritt der Student in seine SA.- Einheit zurück. Der in der Stamm-Mannschaft geleistete Dienst wird als SA.-Dienst gewertet und angerechnet. 3. Der NSDStB. übernimmt seinerseits durch den Einsatz studierender SA.Führer die Verpflichtung, die Ausbildung in den Stamm-Mannschaften dem. Dienst in der SA. anzupaſſen, ſo daß die Gewähr vorhanden ist, daß der Student in förperlicher Ertüchtigung und weltanschaulicher Festigung nicht hinter dem SA.-Mann zurückbleibt. 4. Die Gauſtudentenbundsführer treten gemäß besonderen Befehls in die Stäbe der SA.-Gruppen, um eine fruchtbare Zuſammenarbeit zwiſchen SA. und NSDSTB. zu gewährleisten. 5. Der NSDStB. stellt in den Hoch- und Fachschulorten je einen studierenden SA.-Führer in den Stab der jeweils höchsten SA.-Dienſtſtelle zur Regelung aller örtlichen gemeinsamen Fragen. 6. Der NSDStB. übernimmt die Verpflichtung, darauf hinzuweisen, daß sämtliche deutschen Studierenden einer der Gliederungen der Partei, SA., 44, NSKK., HI. angehören müſſen. Die Erfaſſung aller Studenten erfolgt
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nach den neuen Richtlinien des NSDStB . in Kameradschaften von je 30 Mann, und zwar zusammengestellt auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu den Parteigliederungen. 7. Die von SA.-Angehörigen gebildeten Kameradschaften werden als Trupps den in den Hochſchulen gebietsmäßig zuständigen Stürmen angegliedert. Eine Aufstellung von geschlossenen Studenteneinheiten über Truppstärke hinaus erfolgt nicht. Studierende können jederzeit in die SA . aufgenommen werden, wenn sie den Voraussetzungen hierfür entsprechen.
Der Reichsstudentenbundsführer : gez. Derichsweiler
Der Stabschef:
gez. Luke
Sinngemäß gleiche Vereinbarungen wurden seitens des NSDStB. mit dem NSKK. und der HI. getroffen.
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Abschnitt 6
Partei und
Staat
Auf Grund des Erlaſſes des Führers über die Stellung des Leiters der Parteikanzlei vom 29. Mai 1941 (Wortlaut siehe Seite 151 des Organiſationsbuches der NSDAP.) tritt in Gesezen, Verordnungen, Erlaſſen, Verfügungen und ſonſtigen Anordnungen, in denen der Stellvertreter des Führers genannt wurde, an seine Stelle der Leiter der Parteikanzlei. Dieser Führererlaß findet für die im Abschnitt 6 abgedruckten Geseze, Verordnungen usw. entſprechende Anwendung.
Partei und Staat I. Der Staat Der Staat ist aus der Notwendigkeit geboren , die Gemeinschaft eines Volkes nach bestimmten Geſeßen zu ordnen. Sein Kennzeichen ist die Macht gegenüber jedem Glied der Gemeinschaft. Der Staat hat das Recht, von jedem Volksgenossen zu verlangen, daß er sich nach den Gesetzen richtet. Wer den Gesezen des Staates zuwiderhandelt, wird bestraft. Zur Überwachung seiner Gesetze und Verordnungen hat der Staat seine Beamten. Die Verfasfung des Staates ist die Grundlage ſeiner Gesetzgebung. Der Staat verkörpert die Macht ! Im Staat fkönnen Menschen verschiedener Gesinnungen und verschiedener Anschauungen nebeneinander leben. Der Staat kann nicht verlangen, daß alle Menschen die gleiche Gesinnung haben. Er kann aber verlangen, daß alle Menschen seine Geseze achten.
II. Die Bartei Zum Unterschied vom Staat ist die Partei die Gemeinschaft gleichgesinnter Menschen. Sie ist geboren aus dem Kampf um die Weltanschauung. Um dieſen Kampf bestehen zu können, ſammelte sie alle Menschen, die bereit waren, für diese Weltanschauung zu kämpfen. Die Weltanschauung ist die Grundlage der Ordnung, nach der die Menschen innerhalb der Partei leben . Während beim Staat die Geseze für manchen Staatsbürger als Druck, Hindernis, Schwierigkeit empfunden werden, sind die Gesetze der Partei keine Last, sondern sie bedeuten das Wollen der Gemeinschaft. Beim Staat ist das Muß das Kennzeichen, bei der Partei das „Ich will“.
III. Aufgaben von Partei und Staat a) Es ist denkbar, daß Partei und Staat ein und dasselbe ſind. Das ist dann der Fall, wenn alle Volksgenossen von der Weltanschauung der Partei überzeugt und die Gesetze des Staates der klare Willensausdruck der Weltanschauung sind. Dann ist der Staat die große Gemeinschaft gleichgesinnter Menschen. Dieser Idealzustand wird nur selten in der Geschichte erreicht werden. Er ist überhaupt nur denkbar, wenn diese Weltanschauung die alleinige Grundlage der inneren Haltung ist und die Menschen voll erfaßt. b) Hat die herrschende Partei überhaupt keine Weltanschauung, ist sie lediglich eine künstliche Organisation zur Erreichung eines Zeitzieles , so sinken Partei und Staat zu einer technischen Einrichtung herab, die dem Volke keine seelischen Werte vermitteln kann und lediglich als Nachtwächter und Polizeistaat für Ruhe und Ordnung ſorgt. Dieſen Zuſtand hatten wir in den vergangenen Jahrzehnten .
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c) Ist das Volk noch nicht in allen ſeinen Gliedern durch die Partei und deren Weltanschauung erfaßt, müſſen Partei und Staat getrennt bleiben. Die Partei wird dann ein Orden ſein, in dem eine Führer- und Kämpferauslese stattfindet. Von diesen Kämpfern wird die Weltanschauung ins Volk getragen. Die Partei soll den gefühls- und willensmäßigen Zustand des Volkes für die Gesetzgebung vorbereiten, damit die seelische Verfaſſung des Volkes mit der tatsächlichen Gesetzgebung des Staates übereinstimmt. Es genügt daher nicht, daß die Partei als eine Auslese, als eine Minderheit einheitlich zuſammengefaßt ist. Die Partei hat vielmehr die Aufgabe, die politische Erziehung und den politischen Zusammenschluß des deutschen Volkes durchzuführen. Daher gebührt ihr auch die Führung der ihr angeschlossenen Verbände. Auf dem Wege über dieſe erfüllt die Partei ihre vornehmste Aufgabe : Die weltanschauliche Eroberung des deutschen Volkes und damit die Schaffung der „Organiſation des Volkes“. Für dieſe Volksgemeinschaft ist der Staat dann ein technisches Hilfsmittel. Er ist das Instrument für die Durchsetzung der Weltanschauung. Die Partei iſt alſo das Primäre, das der toten Materie immer wieder Leben und Lebenswillen eingibt. Der staatliche Behördenapparat funktionierte vor dem Kriege und funktionierte auch nach dem Kriege. Troßdem erlebte das deutsche Volk den schwarzen Tag des 9. November 1918, trotzdem erlebte es den furchtbaren Zusammenbruch auf allen Gebieten des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in der Nachkriegszeit. Vor dem Versinken im kommunistischen Chaos konnte Deutschland nur gerettet werden durch Geist, Willen und Einsatzbereitschaft der deutschen Freiheitsbewegung. Ihre willensmäßigen und geistigen Kräfte machten allein den Aufbau möglich. Die Partei hat nun das Recht und die Aufgabe, ihre Geistes- und Willensströme immer wieder in den staatlichen Apparat hineinzupumpen. Diese Funktion muß sich die Partei erhalten und darüber wachen, daß sie nicht zu sehr mit der Staatsverwaltung verbunden wird . Tut ſie das nicht, läuft ſie Gefahr, von der Bürokratie des Staates aufgezehrt zu werden und selbst zu einer Parteibürokratie zu erſtarren. Wir sehen dieses Ringen um neue Staatsformen überall in der Welt. Jene seelenlose Zeit, wo Parteien lediglich ein Zeitprogramm vertraten und der Staat eine tote Maschinerie war, ist vorüber. Es war das Zeitalter des Materialismus. Im 20. Jahrhundert kämpfen die Völker um ihre Seele und um einen neuen Lebensstil, der sich naturnotwendig auch in den Staatsformen ausdrücken muß. Wir sehen dieses Ringen in Italien, Ungarn und Deutschland und in anderen Staaten. Nach jeder Revolution kämpfte die Bürokratie um ihre Stellung und siegte meistens. Die nationalsozialiſtiſche Revolution hat heute bereits den Kampf zwischen Bürokratie und Partei zugunsten der Partei entschieden. Daran ändern auch einige Nachhutgefechte nichts . Nach dem Willen des Führers wird in Deutschland die Verbindung zwischen Partei und Staat wie folgt aussehen : Durch die Ausstattung des Leiters der Parteikanzlei mit den Befugnissen eines Reichsministers und selbstverständlich durch den Führer ist in der Spihe die Verbindung zwiſchen Partei und Staat gegeben. Die übrige Reichsleitung der Partei muß nicht mit dem Staate verschmolzen sein.
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Eine weitere Verbindung der Spike von Partei und Staat wird der für später vorgesehene große Senat ſein. Der große Senat iſt eine rein Parteiinstitution, die aber gleichzeitig die höchste Staatsstelle sein wird. Die dritte Verbindung zwiſchen Partei und Staat liegt im nationalsozialistischen Deutschland in der Personalunion von Gauleiter und Reichsstatthalter. Die Reichsreform wird diesem Wollen des Führers Rechnung tragen. Eine weitere Verbindung der Partei zum Staat findet sich in der durch die Deutsche Gemeindeordnung geschaffenen Einrichtung des Parteibeauftragten in den Gemeinden, dem beſtimmte Mitwirkungsrechte an der Gestaltung des gemeindlichen Lebens gegeben ſind. Der Staat wird in jeder Form immer etwas Starres an sich haben, dagegen muß die Partei immer und zu allen Zeiten beweglich und lebendig bleiben. Will sie das Gewissen des Volkes sein, so darf sie ihren Impuls allein aus ihrer Weltanschauung nehmen.
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Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat Vom 1. Dezember 1933 Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird : § 1 (1) Nach dem Sieg der nationalsozialiſtiſchen Revolution ist die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei die Trägerin des deutschen Staatsgedankens und mit dem Staat unlöslich verbunden. (2) Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Ihre Sagung bestimmt der Führer.*) § 2 Zur Gewährleiſtung engſter Zuſammenarbeit der Dienststellen der Partei und der SA. mit den öffentlichen Behörden werden der Stellvertreter des Führers**) und der Chef des Stabes der SA . Mitglieder der Reichsregierung. §3 (1) Den Mitgliedern der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei und der SA. (einschließlich der ihr unterstellten Gliederungen) als der führenden und bewegenden Kraft des nationalsozialistischen Staates obliegen erhöhte Pflichten gegenüber Führer, Volk und Staat. (2) Sie unterstehen wegen Verlegung dieser Pflichten einer besonderen Partei- und SA.-Gerichtsbarkeit. (3) Der Führer kann diese Bestimmungen auf die Mitglieder anderer Organiſationen erstreden. §4 Als Pflichtverletzung gilt jede Handlung oder Unterlassung, die den Bestand, die Organisation, die Tätigkeit oder das Ansehen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei angreift oder gefährdet, bei Mitgliedern der SA. ( einschließlich der ihr unterstellten Gliederungen) insbesondere jeder Verstoß gegen Zucht und Ordnung.
§5 Außer den sonst üblichen Dienſtſtrafen können auch Haft und Arrest verhängt werden. §6 Die öffentlichen Behörden haben im Rahmen ihrer Zuständigkeit den mit der Ausübung der Partei- und SA.-Gerichtsbarkeit betrauten Dienststellen der Partei und der SA. Amts- und Rechtshilfe zu leisten. §7 Das Gesetz betreffend die Dienststrafgewalt über die Mitglieder der SA. und 44 vom 28. April 1933 (Reichsgesetzbl . I S. 230) tritt außer Kraft.
§8 Der Reichskanzler erläßt als Führer der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei und als Oberster SA.-Führer die zur Durchführung und Ergän*) siehe Erlaß des Führers Seite 500a **) siehe Verfügung des Führers Seite 151
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zung dieses Gesezes erforderlichen Vorschriften, insbesondere über Aufbau und Verfahren der Partei- und SA.- Gerichtsbarkeit . Er bestimmt den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Vorschriften über diese Gerichtsbarkeit . Berlin, den 1. Dezember 1933 .
Der Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister des Innern Frid
Änderungsgesetz zum Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat Vom 3. Juli 1934 Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beſchloſſen, das hiermit verkündet wird : Der § 2 des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 (Reichsgesetzbl . I S. 1016) erhält folgende Fassung: ,,Zur Gewährleistung engster Zusammenarbeit der Dienststellen der Partei mit den öffentlichen Behörden ist der Stellvertreter des Führers Mitglied der Reichsregierung."
Berlin, den 3. Juli 1934. Der Reichskanzler Adolf Hitler
Der Reichsminiſter des Innern Frid
Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat Vom 29. März 1935 Auf Grund des Geſetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 (Reichsgesetzbl . I S. 1016) verordne ich : § 1 (1) Der Nationalsozialiſtiſche Deutsche Arbeiterverein e. V. und der Verein Hitler- Jugend-Bewegung e. V. sind im Vereinsregiſter zu löschen. Die Vermögen dieser Vereine sind ohne Liquidation Vermögen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei als Körperschaft des öffentlichen Rechts geworden. (2) Die Grundbücher und sonstigen öffentlichen Bücher sind auf Antrag kostenfrei zu berichtigen. (3) Bis zum Erlaß der Sagung der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei (§ 1 Abs. 2 des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat 490
vom 1. Dezember 1933) findet die bisherige Sagung des Nationalsozialiſtiſchen ·Deutschen Arbeitervereins e. V. auf die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei als Körperschaft des öffentlichen Rechts sinngemäß Anwendung. 8 2 Die SA., die 44, das Nationalsozialiſtiſche Kraftfahrkorps, die Hitler-Jugend (einschließlich des Jungvolks, des Mädel und der Jungmädel) , der NS.-Deutsche Studentenbund, die NS.-Frauenschaft
Bundes Deutscher
sind Gliederungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. (Änderung siehe Dritte Ausführungsbestimmung Seite 498.) § 3 Der NS.-Deutsche Ärztebund e. V., der Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen e . V., der NS.- Lehrerbund e. V., die NS.-Volkswohlfahrt e. V., die NS.-Kriegsopferversorgung e. V., der Reichsbund der Deutſchen Beamten e. V., der NS.- Bund Deutscher Techniker, die Deutsche Arbeitsfront (einschließlich der NS .- Gemeinſchaft „ Kraft durch Freude") find die der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei angeſchloſſenen Verbände. (Änderungen siehe Dritte Ausführungsbestimmung Seite 498 und Fünfte Ausführungsbestimmung Seite 500. ) § 4 (1) Die Gliederungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei besigen keine eigene Rechtspersönlichkeit und kein eigenes Vermögen. (2) Die Nationalsozialiſtiſche Deutsche Arbeiterpartei bildet mit ihren Gliederungen als Körperschaft des öffentlichen Rechts vermögensrechtlich eine Einheit für den Bereich der Gesamtorganisation. Vermögensrechtlich verpflichtbar und berechtigt ist daher ausschließlich die Gesamtkörperschaft. (3) Der Reichsschahmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ist Generalbevollmächtigter des Führers in allen vermögensrechtlichen Ange= legenheiten der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei. Die Generalvollmacht schließt das Recht ein, Untervollmachten allgemein oder für einzelne Angelegenheiten zu erteilen. § 5 (1) Die angeschlossenen Verbände können eigene Rechtspersönlichkeit beſizen. (2) Die angeschlossenen Verbände unterſtehen der Finanzaufsicht des Reichsschahmeisters der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei . (3) Die sonstigen gesetzlich bestimmten Aufsichtsrechte werden durch die Finanzaufsicht des Reichsschatzmeisters der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei nicht berührt.
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86 Alle Behörden haben dem Reichsschatzmeister der Nationalsozialistischen Deut-schen Arbeiterpartei und seinen Beauftragten zur Erfüllung seiner Obliegenheiten Hilfe zu leisten und den Ersuchen des Reichsschatzmeisters der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, die auf Grund dieser Verordnung an sie ergehen, zu entsprechen. §7 (1) Die erste Durchführungsverordnung vom 23. März 1934 (,,Völkischer Beobachter“, Münchener Ausgabe Nr. 86 vom 27. März 1934, und Berliner Ausgabe Nr. 87 vom 28. März 1934) zum Geſetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 wird aufgehoben. (2) Desgleichen werden alle der vorliegenden Durchführungsverordnung zum Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 entgegenstehenden bisherigen Anordnungen und Verfügungen aufgehoben.
§8 (1) Die Bestimmungen zur Ausführung und Ergänzung der §§ 2 und 3 dieser Verordnung erläßt der Stellvertreter des Führers. Im übrigen erläßt die Bestimmungen zur Ausführung dieser Verordnung der Reichsschazmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei *) . (2) Die Ausführungs- und Ergänzungsbestimmungen sind im Reichsgesekblatt zu veröffentlichen. § 9 Diese Verordnung tritt mit dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft. Berlin, den 29. März 1935 . Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
Der Stellvertreter des Führers R. Hef
Der Reichsminister des Innern Frid
Reichsminister ohne Geschäftsbereich *) Siehe Erste Ausführungsbestimmung Seite 492 Zweite Ausführungsbestimmung Seite 497 Dritte Ausführungsbestimmung Seite 498 Vierte Ausführungsbestimmung Seite 499 Fünfte Ausführungsbestimmung Seite 500.
Erste Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat Vom 29. April 1935 Auf Grund des § 8 Abs. 1 Sat 2 der Verordnung vom 29. März 1935 zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (Reichsgesetzbl. I S. 502 ) bestimme ich: 492
1. Vermögensrechtliche Organiſation der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei 1. Allgemeines §1 (1) Vermögensrechtliche Angelegenheiten der Nationalsozialistischen Deuts schen Arbeiterpartei als Gesamtgemeinschaft im Sinne des § 4 Abs. 2 der Verordnung vom 29. März 1935 find alle Angelegenheiten vermögensrechtlicher Art, welche die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei betreffen oder berühren. (2) Rechte der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei kann nur der Reichsschakmeister ausüben oder geltend machen. Verbindlichkeiten für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei kann ausschließlich der Reichsschahmeister übernehmen. (3) Alle vermögensrechtlichen Erklärungen, die nicht auf Grund einer Vollmacht des Reichsschakmeisters abgegeben werden, sind für die Nationalsozia= listische Deutsche Arbeiterpartei ohne Verpflichtungsinhalt. §2 (1) Die Eröffnung eines Kontos ist somit für die Nationalsozialiſtiſche Deutsche Arbeiterpartei nur rechtswirksam, wenn der Antragsteller hierzu durch den Reichsschatzmeister bevollmächtigt ist. (2) Konten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei sind auf den Namen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei mit dem Zuſak der Dienststelle zu eröffnen und zu führen. (3) Der Reichsschatzmeister ist über sämtliche Konten der Nationalſozialiſtischen Deutschen Arbeiterpartei verfügungsberechtigt.
§3 Die Inanspruchnahme von Krediten bedarf für alle Dienststellen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei der Zustimmung des Reichsschahmeisters. §4 Sämtlichen Dienststellen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ist es untersagt, wechselmäßige Verpflichtungen in irgendeiner Form einzugehen. Auch die Entgegennahme von Wechseln zahlungshalber oder an Zahlungs Statt ist verboten. § 5 Der Abschluß von Miet- oder Kaufverträgen über Fernsprechanlagen erfolgt nur durch den Reichsschatzmeister.
2. Vermögensrechtliche Stellung der Parteigenoſſenſchaft 8 6 Die Gauschakmeister und Kassenleiter der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei sind vorbehaltlich der in den §§ 7 und 8 festgelegten Ausnahmen. innerhalb ihres ordentlichen Zuständigkeitsbereiches die Bevollmächtigten des Reichsschatzmeisters für die üblichen sich aus der Amtstätigkeit ergebenden Rechtsgeschäfte vermögensrechtlicher Natur.
43 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
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§ 7 Die Gauschatzmeister bedürfen für die nachstehenden Rechtsgeschäfte der ausdrücklichen ſchriftlichen Zustimmung des Reichsschatmeisters : a) zur Verfügung über ein Grundstück oder über ein Recht an einem Grundstück, b) zur Eingehung der Verpflichtung zu einer unter a) bezeichneten Verfügung, c) zu einem Vertrage, der auf den Erwerb eines Grundstückes oder eines Rechtes an einem Grundstück gerichtet ist, d) zu Miet-, Pacht-, Dienst- und Arbeitsverträgen von längerer als zweijähriger Dauer, e) zu Versicherungsverträgen aller Art, f) zur Übernahme einer fremden Verbindlichkeit, insbesondere zur Übernahme einer Bürgschaft, g) zu Rechtsgeschäften, die einen höheren Wert als fünftausend Reichsmark zum Gegenstand haben. (Änderung siehe Vierte Ausführungsbestimmung Seite 499. )
§ 8 Die Kaſſenleiter der Kreiſe, Ortsgruppen und Stüßpunkte der Nationalſozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bedürfen für die nachstehenden Rechtsgeschäfte der ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung ihres Gauschatzmeisters : a) zu Miet-, Pacht-, Dienst- und Arbeitsverträgen von längerer als einjähriger Dauer, b) zu Rechtsgeschäften, die einen höheren Wert als fünfhundert Reichsmark zum Gegenstand haben. Die Gauſchahmeister sind berechtigt, diese Grenze allgemein oder in Einzelfällen herabzusetzen. 8 9 (1) Die Gauschatzmeister sind dem Reichsschatzmeister in sachlicher Hinsicht unmittelbar unterstellt und nur an dessen Weisungen gebunden. Ihre Zugehörigkeit zum Stab des Gauleiters wird dadurch nicht berührt. (2) Die Gaureviſoren unterſtehen in sachlicher Hinsicht dem Gauſchahmeiſter.
§ 10 Die Kassenleiter der Kreise, Ortsgruppen und Stüßpunkte der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei sind dem Gauschazmeister in sachlicher Hinsicht unterstellt. § 11 (1) Das Rechnungsjahr der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei ist das Kalenderjahr. (2) Die Gauschatzmeister haben für das jeweilige Rechnungsjahr einen Haushaltvoranschlag auszuarbeiten und diesen dem Reichsschatzmeister zur Genehmigung vorzulegen. (3) Weitere Bestimmungen erläßt der Reichsſchahmeister in einer beſonderen Haushaltordnung.
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§ 12 (1) Der Reichsschazmeister bevollmächtigt hiermit die Gauschatzmeister zur Eröffnung von Konten der Nationalſozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei nach Maßgabe des § 2 Abs. 2. Er ermächtigt die Gauschatzmeister, ihrerseits den Kaſſenleitern der Kreiſe, Ortsgruppen und Stüßpunkte schriftliche Vollmacht zur Eröffnung von Konten zu erteilen. (2) Die Gauschazmeister sind über sämtliche Konten der Kreise, Ortsgruppen und Stüßpunkte ihrer Gaue verfügungsberechtigt.
3. Vermögensrechtliche Stellung der Gliederungen der Nationalſozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei § 13 (1) Die Bestimmungen über die vermögensrechtliche Stellung der Parteigenossenschaft finden sinngemäß auf die Gliederungen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei Anwendung. (2) Die Reichskaſſenverwalter der Gliederungen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei sind Bevollmächtigte des Reichsschatzmeisters im Rahmen der Vollmachten eines Gauſchazmeiſters. Sie sind dem Reichsschaßmeiſter persönlich verantwortlich. (Änderung siehe Vierte Ausführungsbestimmung Seite 499.) § 14 (1) Die Reichskaſſenverwalter sind befugt, Untervollmachten auf die Kaſſenverwalter der Formationen und Untergliederungen zu übertragen. (2) Die Kassenverwalter sind nur dem zuständigen Reichskaſſenverwalter verantwortlich.
4. Rechtsfragen § 15 (1) Die Gauschatzmeister und die Kassenleiter der Kreise, Ortsgruppen und Stügpunkte und die Reichskaſſenverwalter der Gliederungen sind verpflichtet, bei allen Rechtsfragen von grundsäßlicher oder allgemeiner Bedeutung die Stellungnahme des Reichsschazmeisters einzuholen. Über alle Steuerfragen, Abgaben- und Gebührenangelegenheiten von grundsäglicher oder allgemeiner Bedeutung entscheidet der Reichsschatmeister. (2) Die Nationalsozialiſtiſche Deutsche Arbeiterpartei wird vor den Gerichten und Finanzbehörden ausschließlich durch den Reichsschagmeiſter vertreten. Prozeßvollmachten und Vollmachten in Steuerangelegenheiten können nur durch den Reichsschagmeister erteilt werden. (3) Zustellungen können rechtswirksam nur an den Reichsschatzmeister erfolgen. § 16 Für Rechtsgeschäfte, die entgegen den Vorschriften dieser Ausführungsbestim= mungen abgeschlossen werden, haftet die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei nicht.
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495
II. Die vermögensrechtliche Stellung der angeſchloſſenen Verbände
8 17 (1) Die angeschlossenen Verbände sind nationalsozialistische Gemeinschaften, die eigenes Vermögen besigen. (2) Die Nationalsozialiſtiſche Deutsche Arbeiterpartei haftet nicht für die Verbindlichkeiten der angeſchloſſenen Verbände. § 18 (1) Der Reichsschahmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei übt die Finanzaufsicht über die angeschlossenen Verbände aus. (2) Die angeschloſſenen Verbände sind verpflichtet, jeweils drei Monate nach Ablauf des Rechnungsjahres ihren Haushaltplan für das laufende Rechnungsjahr dem Reichsschazmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei vorzulegen. § 19 Der Reichsschatzmeister behält sich Sonderregelungen bei den einzelnen angeschlossenen Verbänden vor. III. Beauftragte des Reichsschagmeiſters § 20 Beauftragte des Reichsschazmeisters im Sinne des § 6 der Verordnung vom 29. März 1935 sind : 1. im Stabe des Reichsschatzmeisters : der Stabsleiter, der Leiter des Reichsrevisionsamtes, der Leiter des Haushaltamtes, der Leiter der Reichszeugmeisterei, der Leiter der Hilfstaſſe, der Beauftragte für Verwaltungsangelegenheiten, . der Beauftragte für Rechtsangelegenheiten, der Beauftragte für Steuer-, Liegenschafts- und Vertrauensangelegenheiten ; 2. die Revisoren des Reichsrevisionsamtes ; 3. die Gauschagmeister und deren Stellvertreter; 4. die Reichskaſſenverwalter der Gliederungen ; 5. die Gaureviſoren. (Anderung siehe Vierte Ausführungsbestimmung Seite 499.)
§ 21 (1) Die Parteigenoſſenſchaft, die Gliederungen und die angeſchloſſenen Verbände unterstehen dem jederzeitigen uneingeschränkten Revisionsrecht des Reichsschazmeisters der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei . (2) Der Reichsschatzmeister der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei behält sich vor, jederzeit Änderungen hinsichtlich der Revisionsrechte und Revisionspflichten vorzunehmen. (3) Die Gauschatzmeister haben ein Revisionsrecht bei den Gliederungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und den der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei angeschlossenen Verbänden nur auf Grund beson deren Auftrags des Reichsschatzmeisters. 496
IV. Strafbestimmungen § 22 Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden als schwere Verstöße gegen die Interessen der Partei durch die zuständigen Parteigerichte geahndet. V. Übergangsbestimmungen
§ 23 Die bisher vom Reichsschatzmeister der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei erlassenen Anordnungen und Verfügungen find sinngemäß nach dieser Ausführungsbestimmung anzuwenden . § 24 (1) Diese Ausführungsbestimmung tritt mit Wirkung vom 10. April 1935 in Kraft. (2) Die bisherigen zur Verordnung vom 23. März 1934 (Verordnungsbl. d. Reichsltg. d. NSDAP . Folge 68 S. 150) erlassenen ersten beiden Ausführungsbestimmungen vom 24. März 1934 und vom 12. Mai 1934 (Verordnungsbl. d. Reichsltg. d . NSDAP. Folge 68 S. 151 und Folge 71 S. 160 ) treten gleichzeitig außer Kraft. München, den 29. April 1935. Der Reichsschahmeister der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei Schwarz
Zweite Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat Vom 29. April 1935 Auf Grund des § 8 Abs. 1 Sat 2 der Verordnung vom 29. März 1935 zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (Reichsgesetzbl. I S. 502) beſtimme ich: § 1 Die Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei sind verpflichtet, alle, auch zeitlich beschränkte Wohnungs- und Personenſtandsänderungen ihrer zuständigen politischen Dienststelle zu melden.
'§ 2 Die Meldung der Wohnungs- oder Personenstandsänderung hat innerhalb drei Tagen zu erfolgen. §3 (1) Die Wohnungs- oder Personenſtandsänderung ist schriftlich bei der zuſtändigen Ortsgruppe oder dem zuständigen Stüßpunkt anzumelden.
497
(2) Die Meldung kann dem zuständigen Zellen- oder Blockleiter gegen schriftliche Bescheinigung übergeben werden. (3) Das Mitglied kann einen schriftlich Bevollmächtigten zur Vornahme der Meldung beauftragen. § 4 Bei allen Meldungen der Parteigenossen ist die Mitgliedskarte oder das Mitgliedsbuch in Vorlage zu bringen. § 5 Parteigenossen, die keinen dauernden Wohnsiz haben, müssen bei ihrer zulet zuständigen Ortsgruppe oder ihrem zulegt zuständigen Stüßpunkt ihren Verpflichtungen als Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei nachkommen. $ 6 Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden als schwere Verstöße gegen die Interessen der Partei durch die zuständigen Parteigerichte geahndet. §7 (1) Diese zweite Ausführungsbestimmung zur Verordnung vom 29. März 1935 tritt an die Stelle der bisherigen dritten Ausführungsbestimmung vom 1. Oktober 1934 (Verordnungsbl. d . Reichsltg. d. NSDAP., Folge 82 S. 199) zur Verordnung vom 23. März 1934 (Verordnungsbl. d . Reichsltg. d . NSDAP ., Folge 68 S. 150) . (2) Sie tritt mit Wirkung vom 10. April 1935 außer Kraft.
München, den 29. April 1935. Der Reichsschahmeister der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei Schwarz
Dritte Ausführungsbeſtimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat Vom 5. Dezember 1935 Auf Grund des § 8 Abs. 1 Sat 1 der Verordnung vom 29. März 1935 zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (Reichsgesetzbl . I S. 502) bestimme ich :
§ 1 Im § 2 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. März 1935 (Reichsgesetzbl . I S. 502) werden zwischen den Worten die Hitler- Jugend (einschließlich des Jungvolkes, des Bundes Deutscher Mädel und der Jungmädel ) " und den Worten „ der NS.Deutsche Studentenbund" die Worte eingefügt : „ der NS.-Deutsche Dozentenbund “. 498
§2 Im § 3 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. März 1935 (Reichsgesegblatt I S. 502) treten an die Stelle der Worte ,,der NS.-Bund Deutscher Techniker" die Worte : „ der NS.-Bund Deutſcher Technik“. §3 Diese Ausführungsbestimmung tritt mit Wirkung vom 1. Januar 1936 in Kraft. München, den 5. Dezember 1935.
Der Stellvertreter des Führers R. HEB Reichsminister ohne Geschäftsbereich (Reichsgesetzbl. Teil I
Nr. 145, 1935)
Vierte Ausführungsbeſtimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat
Vom 31. Auguſt 1937 Auf Grund des § 8 Abs. 1 Sat 2 der Verordnung vom 29. März 1935 zur Durchführung des Gesezes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (RGBI . I S. 502) beſtimme ich : Artikel 1 Die Erste Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. April 1935 (RGBI. I S. 583) wird wie folgt geändert :
I. § 20 erhält folgende Fassung : ,,Beauftragte des Reichsschatzmeisters im Sinne des § 6 der Verordnung vom 29. März 1935 ſind : 1. im Stabe des Reichsschatzmeisters : der Stabsleiter, die Leiter der Hauptämter, der Sonderbeauftragte für Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten, 2. die Revisoren des Reichsrevisionsamtes der NSDAP ., 3. die Reichskassenwalter der Gliederungen, 4. die Gauschatzmeiſter und deren ständige Vertreter im Amte, 5. die Gaureviſoren." II. In § 7 g wird das Wort „ fünftausend" durch das Wort „ zehntausend " ersetzt . 499
III. § 13 Abs. 2 Sat 1 erhält folgende Fassung : „Die Reichskassenverwalter der Gliederungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei sind Bevollmächtigte des Reichsschatmeisters im Rahmen der Vollmachten eines Gauschatzmeisters mit der Maßgabe, daß die Reichstassen= verwalter außer zu den in § 7 a-f bezeichneten Rechtsgeschäften zu solchen, die einen höheren Wert als zwanzigtausend Reichsmart zum Gegenstand haben, der ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung des Reichsschatzmeisters bedürfen." Artikel 2 Die Ausführungsbestimmung tritt mit dem 1. Oktober 1937 in Kraft. München, den 31. August 1937. Der Reichsschahmeister
der
Nationalsozialistischen
Deutschen
Arbeiterpartei
Schwarz
Fünfte Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat Vom 12. Januar 1938
Auf Grund des § 8 Abs. 1 Sat 1 der Verordnung vom 29. März 1935 zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat (Reichsgesetbl. I S. 502) beſtimme ich: Im § 3 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. März 1935 (Reichsgesetzbl. I S. 502) treten an die Stelle der Worte ,,der Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen e. V." die Worte ,, der NS.-Rechtswahrerbund e. V.“. München, den 12. Januar 1938.
Der Stellvertreter des Führers R. Hef
(Reichsgesetzbl. Teil I Nr. 6/1938)
500
Erlaß des Führers über die Rechtsstellung der Nationalsozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei
Vom 12. Dezember 1942 I. Die Rechte und Pflichten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ergeben sich aus den ihr von mir gestellten Aufgaben und der dadurch bedingten organiſatoriſchen Stellung. II. Die innere Ordnung und Organiſation der Partei bestimmt sich ausschließlich nach Parteirecht. III. Am allgemeinen Rechtsverkehr nimmt die Partei nach Maßgabe der für den Staat geltenden Rechtsvorschriften teil, soweit für sie nicht eine Sonderregelung besteht oder getroffen wird. IV. Die Bestimmungen im § 1 Abs. 2 des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 (Reichsgeſetbl . I S. 1016 ) hebe ich auf.
V. Die zur Durchführung dieses Erlaſſes erforderlichen Vorschriften erläßt der Leiter meiner Partei -Kanzlei im Einvernehmen mit dem Reichsschatzmeister der NSDAP. und dem Reichsminister und Chef der Reichskanzlei . Führerhauptquartier, den 12. Dezember 1942.
Der Führer Adolf Hitler Der Leiter der Partei-Kanzlei M. Bormann Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers
500a
Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Partei und Staat und zum Schutz der Parteiuniformen Vom 20. Dezember 1934 Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit ver fündet wird :
Artikel 1 § 1 (1) Wer vorsätzlich eine unwahre oder gröblich entſtellte Behauptung tatsächlicher Art aufstellt oder verbreitet, die geeignet ist, das Wohl des Reichs oder das Ansehen der Reichsregierung oder das der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei oder ihrer Gliederungen schwer zu schädigen, wird, soweit nicht in anderen Vorschriften eine schwerere Strafe angedroht ist, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und, wenn er die Behauptung öffentlich aufstellt oder verbreitet, mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft . (2) Wer die Tat grob fahrlässig begeht, wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bestraft. (3) Richtet sich die Tat ausschließlich gegen das Ansehen der NSDAP. oder ihrer Gliederungen, so wird sie nur mit Zustimmung des Stellvertreters des Führers oder der von ihm bestimmten Stelle verfolgt. § 2 (1) Wer öffentlich gehässige, hezerische oder von niedriger Gesinnung zeugende Äußerungen über leitende Persönlichkeiten des Staates oder der NSDAP ., über ihre Anordnungen oder die von ihnen geſchaffenen Einrichtungen macht, die geeignet sind, das Vertrauen des Volkes zur politischen Führung zu untergraben, wird mit Gefängnis bestraft. (2) Den öffentlichen Äußerungen stehen nichtöffentliche böswillige Äußerungen gleich, wenn der Täter damit rechnet oder damit rechnen muß, daß die Äußerung in die Öffentlichkeit dringen werde. (3) Die Tat wird nur auf Anordnung des Reichsministers der Justiz verfolgt; richtet sich die Tat gegen eine leitende Persönlichkeit der NSDAP ., so trifft der Reichsminister der Justiz die Anordnung im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers . (4) Der Reichsminister der Justiz bestimmt im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers den Kreis der leitenden Persönlichkeiten im Sinne des Absatzes 1. § 3 (1) Wer bei der Begehung oder Androhung einer strafbaren Handlung eine Uniform oder ein Abzeichen der NSDAP. oder ihrer Gliederungen trägt oder mit sich führt, ohne dazu als Mitglied der NSDAP. oder ihrer Gliederungen berechtigt zu sein, wird mit Zuchthaus, in leichteren Fällen mit Gefängnis nicht unter sechs Monaten bestraft. (2) Wer die Tat in der Absicht begeht, einen Aufruhr oder in der Bevölterung Angst oder Schrecken zu erregen oder dem Deutschen Reich außenpolis 501
tische Schwierigkeiten zu bereiten, wird mit Zuchthaus nicht unter drei Jahren oder mit lebenslangem Zuchthaus bestraft. In besonders schweren Fällen kann. auf Todesstrafe erkannt werden. (3) Nach diesen Vorschriften kann ein Deutscher auch dann verfolgt werden, wenn er die Tat im Ausland begangen hat.
§4 (1) Wer seines Vorteils wegen oder in der Absicht, einen politischen Zwed zu erreichen, sich als Mitglied der NSDAP . oder ihrer Gliederungen ausgibt, ohne es zu sein, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. (2 ) Die Tat wird nur mit Zustimmung des Stellvertreters des Führers oder der von ihm bestimmten Stelle verfolgt.
§5 (1) Wer parteiamtliche Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen oder Abzeichen der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände ohne Erlaubnis des Reichsschatzmeisters der NSDAP. gewerbsmäßig herstellt, vorrätig hält, feilhält oder sonst in Verkehr bringt, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft. Für welche Uniformteile und Gewebe es der Erlaubnis bedarf, bestimmt der Reichsschahmeister der NSDAP. im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminister durch eine im Reichsgesetzblatt zu veröffentlichende Bekanntmachung. (2) Wer parteiamtliche Uniformen und Abzeichen im Besitz hat, ohne dazu als Mitglied der NSDAP ., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände oder aus einem anderen Grunde befugt zu sein, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr, und wenn er diese Gegenstände trägt, mit Gefängnis nicht unter einem Monat bestraft. (3) Den parteiamtlichen Uniformen, Uniformteilen und Abzeichen stehen solche Uniformen, Uniformteile und Abzeichen gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind. (4) Neben der Strafe ist auf Einziehung der Uniformen, Uniformteile, Ge= webe, Fahnen oder Abzeichen, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, zu erkennen. Kann keine bestimmte Person verfolgt oder verurteilt werden, so ist auf Einziehung selbständig zu erkennen, wenn im übrigen die Voraussetzungen hierfür vorliegen. (5) Die eingezogenen Gegenstände sind dem Reichsschazmeister der NSDAP. oder der von ihm bestimmten Stelle zur Verwertung zu überweisen. (6) Die Verfolgung der Tat und die ſelbſtändige Einziehung (Abs. 4 Sak 2) findet nur mit Zustimmung des Stellvertreters des Führers oder der von ihm bestimmten Stelle statt.
§6 Im Sinne dieser Vorschriften gilt nicht als Mitglied der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeſchloſſenen Verbände, wer die Mitgliedſchaft erschlichen hat 502
§ 7 Der Stellvertreter des Führers erläßt im Einvernehmen mit den Reichsminiſtern der Justiz und des Innern die zur Ausführung und Ergänzung der §§ 1 bis 6 erforderlichen Vorschriften. Artikel 2 § 8 (1) Die Vorschriften dieses Gesezes mit Ausnahme des § 5 Abs. 1 gelten sinngemäß für den Reichsluftschußbund, den Deutschen Luftſportverband, den Freiwilligen Arbeitsdienst und die Technische Nothilfe. (2) Die zur Ausführung und Ergänzung dieser Bestimmungen erforderlichen Vorschriften erläßt der Reichsminister der Juſtiz, und zwar, soweit es sich um den Reichsluftschußbund und den Deutschen Luftsportverband handelt, im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Luftfahrt, und ſoweit es sich um den Freiwilligen Arbeitsdienst und die Technische Nothilfe handelt, im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern. Artikel 3 § 9 § 5 Abs. 1 tritt am 1. Februar 1935 in Kraft. Die übrigen Vorschriften dieſes Gesezes treten am Tage nach der Verkündung in Kraft ; gleichzeitig treten die Verordnung zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung vom 21. März 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 135) sowie Artikel 4 des Gesetzes über die Reichsluftfahrtverwaltung vom 15. Dezember 1933 (Reichsgesetbl. I S. 1077) außer Kraft. Berlin, den 20. Dezember 1934.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner Der Stellvertreter des Führers Reichsminister ohne Geschäftsbereich R. Heß Der Reichsminiſter des Innern Frid zugleich für den Reichsminister der Luftfahrt
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Bekanntmachung gemäß Artikel 1 § 5 des Gesetzes gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 Vom 16. Januar 1935
Nach Artikel 1 § 5 des Gesetzes gegen heimtüdiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuß der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 dürfen parteiamtliche Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen oder Abzeichen der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände nur mit Erlaubnis des Reichsschatzmeisters der NSDAP. gewerbsmäßig hergeſtellt, vorrätig gehalten, feilgehalten oder sonst in Verkehr gebracht werden. Auf Grund des Artikels 1 § 5 Absatz 1 Satz 2 des genannten Gesezes bestimme ich im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister die Uniformteile und Gewebe, für die es der Erlaubnis bedarf, wie folgt : I. Uniformteile 1. Bekleidungsgegenstände für die Politische Organiſation der NSDAP ., für SA. und SA.-Marine, für die 14 , für das Nationalsozialiſtiſche Kraftfahrkorps, für die Hitler-Jugend mit dem Deutschen Jungvolt, dem Bund Deutscher Mädel und den Jungmädeln sowie für die Deutsche Arbeitsfront : Lange Braunhemden, kurze Diensthemden mit Seitenhaken, Diensthosen, Dienströcke, Dienstmäntel, Müzen der Politischen Organiſation, SA.-Dienstmüzen SA. -Feldmüzen Mügen für SA.-Marine, 44-Dienstmüßen (alte und neue Form), 44-Feldmüßen, Mügen des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps, Mügen der Hitler-Jugend, Müzen des Deutschen Jungvoltes, Mügen des Bundes Deutscher Mädel, Mügen der Deutschen Arbeitsfront.
2. Sonstige Uniformteile :
a) Leibriemen mit einer Mindestbreite von 45 Millimeter, Schulterriemen, Sturzhelme für das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps, Koppelschlösser, Zweidornschnallen , Dienstdolche für SA. und 44 ,
504
Fahrtenmesser für die Hitler- Jugend und das Deutsche Jungvolk, Armelabzeichen, Ärmelstreifen, Armbinden, Achselstücke, Führerschnüre, Schulterknöpfe für die Hitler- Jugend, Kragenspiegel, Schwalbennester, Braune Binder, Totenkopfabzeichen für 44 , Abzeichen für Fliegerſtürme, Abzeichen für Pionierſtürme, Abzeichen für Reiterſtürme, Abzeichen für Marinestürme, Abzeichen für Nachrichtenstürme, Abzeichen für Lehrstürme, Kraftfahrerabzeichen, Rangabzeichen für Politische Leiter, Rangabzeichen für SA. , 44 und Führer der Hitler-Jugend und des Jungvoltes, Abzeichen für Zahnärzte, Abzeichen für Verwaltungsführer, Abzeichen für Apotheker, Abzeichen für Ärzte, Abzeichen für Veterinäre, Metallknöpfe mit dem Hoheitsabzeichen der NSDAP ., Steinnußknöpfe für die Deutsche Arbeitsfront, Steinnußknöpfe für die Hitler- Jugend und das Deutsche Jungvolt, Trommeladler ; b) folgende Ausrüstungsgegenstände, sofern sie für die NSDAP. oder ihre Gliederungen bestimmt sind: Tornister, Zeltbahnen , Brotbeutel, Feldflaschen, Kochgeschirre, Trinkbecher, Spaten, Ersatzteile zu den vorgenannten Gegenständen. Sämtliche unter I aufgeführten Uniformteile müſſen ſichtbar das Schußzeichen der Reichszeugmeisterei der NSDAP . tragen. Sofern das Schußzeichen nicht aufgestempelt oder eingeprägt ist, ist ein Anhängezettel mit dem Schußzeichen anzubringen . Die Erlaubnis zur Verwendung des Schußzeichens der Reichszeugmeisterei der NSDAP. wird den Herstellern von dem Reichsschazamt der NSDAP . mit der Erlaubnis nach Artikel 1 § 5 Abſatz 1 des Gesetzes erteilt. Die Anhängezettel mit dem Schutzzeichen sind von der Reichszeugmeisterei der NSDAP . in München zu beziehen.
505
II. Gewebe Sämtliche Gewebe, welche nach der Farbkarte der Reichszeugmeisterei der NSDAP . eingefärbt sind. Die Farbkarte kann von der Reichszeugmeisterei der NSDAP ., München 2 SW, Schwanthalerstraße 53/55, bezogen werden. Zu parteiamtlichen Bekleidungsgegenständen dürfen nur solche Gewebe, die das Schutzeichen oder den Plättestempel der Reichszeugmeisterei der NSDAP. tragen, verarbeitet werden. Die Erlaubnis zur Verwendung des Schußzeichens oder des Plättestempels wird den Herstellern von dem Reichsschahmeister der NSDAP. mit der Erlaubnis nach Artikel 1 § 5 Abſak 1 Sat 1. Die Plättestempel sind von der Reichszeugmeisterei der NSDAP . in München zu beziehen.
München, den 16. Januar 1935. Der Reichsschahmeiſter der NSDAP , und Generalbevollmächtigte des Führers in allen vermögensrechtlichen Angelegenheiten der NSDAP. Schwarz Der Reichswirtſchaftsminiſter Mit der Führung der Geschäfte beauftragt .
Hjalmar Schacht Präsident des Reichsbankdirektoriums
Erſte Verordnung zur Durchführung des Geſetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen Vom 15. Februar 1935 Auf Grund von § 8 Abs. 2 des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 1269) wird verordnet : I. Bei Zuwiderhandlungen, die nach § 8 des Gesetzes in Verbindung mit den §§ 1, 4, 5 strafbar sind, tritt in den Fällen des § 1 Abs. 3, des § 4 Abs. 2 und des § 5 Abs. 6 an die Stelle des Stellvertreters des Führers , wenn durch die Tat der Reichsluftschutzbund oder der Deutsche Luftsportverband verlegt ist, der Reichsminister der Luftfahrt und, wenn der Freiwillige Arbeitsdienst oder die Technische Nothilfe verlegt ist, der Reichsminister des Innern. II. Eingezogene Gegenstände (§ 5 Abs. 5) sind , wenn es sich um Uniformen. und Abzeichen des Reichsluftſchußbundes oder des Deutschen Luftsportverbandes handelt, dem Reichsminister der Luftfahrt oder der von ihm bestimmten Stelle und solche des Freiwilligen Arbeitsdienstes oder der 506
Technischen Nothilfe dem Reichsminister des Innern oder der von ihm be stimmten Stelle zur Verwertung zu überweisen. Berlin, den 15. Februar 1935. Der Reichsminister der Juſtiz Dr. Gürtner Der Reichsminister der Luftfahrt In Vertretung Milch
Der Reichsminister des Innern In Vertretung Bfundtner
Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen Vom 22. Februar 1935 Auf Grund des § 2 Abs. 4 des Gesezes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuß der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 1269) werden als leitende Persönlichkeiten im Sinne des § 2 Abs. 1 des Gesezes beſtimmt : I. Der Führer und Reichskanzler. II. Leitende Persönlichkeiten des Staates : 1. Die Reichsminister, die Reichsstatthalter sowie die Vorsitzenden und Mitglieder der Landesregierungen, 2. die Staatssekretäre des Reichs und der Länder, 3. die preußischen Oberpräsidenten einschließlich des Staatskommiſſars der Hauptstadt Berlin. III. Leitende Persönlichkeiten der NSDAP .: 1. Die Reichsleiter, 2. die Gauleiter.
Berlin, den 22. Februar 1935. Der Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner
Der Stellvertreter des Führers R. Heb Reichsminister ohne Geschäftsbereich
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Dritte Verordnung zur Durchführung des Geſetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen Vom 16. März 1935
Auf Grund des § 7 des Gesetzes gegen heimtüdische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 1269) wird beſtimmt : §. 1 Auf Grund des § 5 Abs. 6 wird der Reichsschazmeister der Nationalsoziatistischen Deutschen Arbeiterpartei ermächtigt, bei Zuwiderhandlungen gegen § 5 des Gesetzes die Zustimmung zur Verfolgung der Tat und zur ſelbſtändigen Einziehung zu erteilen. § 2 Für die Erteilung der Erlaubnis nach § 5 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes erhebt der Reichsschatzmeister der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei eine Gebühr. § 3 Zu den parteiamtlichen Fahnen und Abzeichen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei , ihrer Gliederungen und der ihr angeschlossenen Vers bände gehören die in der Anlage zu dieser Verordnung aufgezählten Gegenstände. 8 4 (1) Der Reichsschatzmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter partei wird ermächtigt, Vorschriften über die Herstellung parteiamtlicher Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen und Abzeichen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen und der ihr angeſchloſſenen Verbände zu erlaſſen. (2) Mit Geldstrafe bis zu einhundertfünfzig Reichsmark oder mit Haft wird bestraft, wer diesen Vorschriften vorsätzlich zuwiderhandelt. (3) Neben der Strafe kann auf Einziehung der Uniformen , Uniformteile, Gewebe, Fahnen und Abzeichen, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, erkannt werden. Kann keine bestimmte Person verfolgt oder verurteilt werden, so kann auf Einziehung ſelbſtändig erkannt werden , wenn im übrigen die Voraussetzungen hierfür vorliegen. (4) Die eingezogenen Gegenstände sind dem Reichsschatzmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei oder der von ihm bestimmten Stelle zur Verwertung zu überweisen. (5) Die Verfolgung der Tat und die ſelbſtändige Einziehung finden nur mit Zustimmung des Reichsschatzmeisters der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei statt. § 5 Die folgenden Abzeichen : SA Sportabzeichen, Coburger Abzeichen, Abzeichen der Parteitage Nürnberg 1929 und 1933, Abzeichen des SA . - Treffens Braunschweig. find Abzeichen im Sinne des § 5 Abs. 1 des Gesetzes ; sie fallen jedoch nicht unter § 3 und § 5 Abs. 2 des Gesetzes. 44 Die Organiſation der NSDAP ., 7. Aufl.
508
§6 (1) Beim Ausscheiden von Mitgliedern der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände gilt für den Besit parteiamtlicher Uniformen und Abzeichen folgendes : (2 ) Der Ausgeschiedene oder dessen Erben sind verpflichtet, binnen einer Frist von drei Monaten seit dem Ausscheiden alle die Mitgliedschaft kennzeichnenden Abzeichen sowie alle Uniformteile, die die kennzeichnenden Merkmale der Uniform darstellen, der vorgesezten Dienststelle des Ausgeschiedenen entschädigungslos abzuliefern. Kennzeichnende Merkmale der Uniform sind insbesondere Armbinden, Kragenspiegel, Kragenlißen, Schulterschnüre, Ärmelstreifen, Armelwinkel, Uniformknöpfe aus Metall, Dienstmüßen und Koppelschlösser. Der Dienstdolch braucht, sofern er Eigentum des Ausgeschiedenen war, nicht abgeliefert zu werden , jedoch ist das daran angebrachte Hoheitsabzeichen zu entfernen. (3) Innerhalb der gleichen Frist sind die Uniformteile (Braunhemd, Rock, Hose, Mantel) , die aus anderem als schwarzem oder dunkelblauem Gewebe hergestellt sind, von dem Ausgeſchiedenen oder deſſen Erben umzufärben , falls fie diese Teile nicht ebenfalls abliefern. Die Umfärbung ist der vorgesetzten Dienststelle nach Ablauf der Frist unverzüglich nachzuweisen . (4) Der Ablieferung (Abs. 2) und Umfärbung (Abs. 3) bedarf es nicht, wenn der Ausgeschiedene oder deſſen Erben mit Zustimmung der vorgesetzten Dienststelle des Ausgeschiedenen binnen einer Frist von drei Monaten nach dem Ausscheiden die Abzeichen und Uniformen an zugelassene Verkaufsstellen (§ 5 Abs. 1 des Gesetzes) oder an Angehörige der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände, die zum Tragen einer solchen Uniform oder eines solchen Abzeichens berechtigt sind, veräußern. (5) Bei ehrenvollem Ausscheiden oder bei Ausscheiden infolge Ablebens ist die vorgesetzte Dienststelle berechtigt, dem Ausgeschiedenen oder dessen Erben den Besitz der Abzeichen und Uniformen zu belaſſen. Über die Berechtigung zum Besitz ist dem Ausgeschiedenen oder deſſen Erben eine Bescheinigung zu erteilen. §7 Der Reichsschahmeister der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei erläßt die zur Durchführung dieser Verordnung erforderlichen Vorschriften . Berlin, den 16. März 1935.
Der Stellvertreter des Führers R. Heßz Reichsminister ohne Geschäftsbereich Der Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner Der Reichsminiſter des Innern Frid
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Anlage I. Parteiamtliche Fahnen sind : Fahnen, Feldzeichen, einschließlich Fahrzeugwimpel, der Fahnenspitzen ; Kommandoflaggen der NSDAP . und ihrer Gliederungen einschließlich Fahnen der Kriegsopferversorgung und der Deutschen Arbeitsfront } der Fahnenspißen ; Fahrzeugwimpel mit den Hoheitsabzeichen der NSDAP. II. Parteiamtliche Abzeichen sind : Goldenes Ehrenzeichen der NSDAP ., Parteiabzeichen, Hoheitszeichen, NSBO.-Abzeichen, NS.-Hago-Abzeichen, SA. Zivilabzeichen, 44-Zivilabzeichen, NSKK.-Abzeichen, Hitler-Jugend-Abzeichen Abzeichen des Deutschen Jungvolks, Ehrenzeichen der Hitler- Jugend,
Abzeichen der NS. -Frauenschaft, NSKOV .-Abzeichen, NSV.-Abzeichen, Abzeichen des Reichsbundes Deutscher Beamten, Abzeichen der Deutschen Arbeitsfront, Kühlerplaketten, Kornettbrustichilder, 44-Streifendienst-Brustschilder Helmadler für Sturzhelme.
Vierte Verordnung zur Durchführung des Geſetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen
Vom 25. März 1939 Auf Grund des § 7 des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 (Reichsgesetzblatt I S. 1269) wird bestimmt : § 1 § 3 der Dritten Durchführungsverordnung vom 16. März 1935 (Reichsgesetz= blatt IS. 387) erhält folgende Fassung : ,,§ 3. Für welche Fahnen und Abzeichen es der Erlaubnis nach § 5 Abs. I des Gesezes bedarf, bestimmt der Reichsschatzmeister der NSDAP. durch eine im Reichsgesetzblatt zu veröffentliche Bekanntmachung."
§2 Mit dem Erlaß der Bekanntmachung tritt die Anlage zur Dritten Durchfüh rungsverordnung außer Kraft. Berlin, den 25. März 1939. Der Stellvertreter des Führers R. Heß Der Reichsminister der Justiz Der Reichsminiſter des Innern In Vertretung: In Vertretung : Dr. Schlegelberger Pfundtner. 44*
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Bekanntmachung gemäß Artikel 1 § 5 des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutze der Parteiuniformen und gemäß § 1
der Vierten Verordnung zur Durchführung dieses Gesetzes Vom 25. April 1939
Nach Artikel 1 § 5 des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuß der Parteiuniformen vom 20. Dezember 1934 (Reichs= gesehblatt I S. 1269) dürfen parteiamtliche Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen oder Abzeichen der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlos= senen Verbände nur mit Erlaubnis des Reichsschatzmeisters der NSDAP . ge= werbsmäßig hergestellt, vorrätig gehalten, feilgehalten oder sonst in Verkehr gebracht werden. Unter Aufhebung meiner Bekanntmachung vom 16. Januar 1935 (Reichsgesetzblatt IS . 70 ) bestimme ich auf Grund des Artikels 1 § 5 Abs. 1 des Heimtückegesetzes und der §§ 1 und 2 der Vierten Durchführungsverordnung vom 25. März 1939 (Reichsgesetzblatt I (S. 797) , wonach die Anlage zur Dritten Durchführungsverordnung vom 16. März 1935 (Reichsgesetzblatt I S. 387) außer Kraft tritt, im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister die parteiamtlichen Gegenstände, für die es der Erlaubnis bedarf, nunmehr wie folgt :
I. Uniformteile für die Angehörigen der NSDAP., ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände 1. Bekleidungsgegenstände Trainingsanzüge, Diensthemden, Kraftfahr-Überanzüge, Dienströcke, Dienstmützen, BDM.- und IM. -Westen, Dienstumhänge, BDM.- und IM.- Röcke, Dienstblusen, braune Halsbinden und Binder, Diensthosen, Dreiecktücher. Dienstmäntel , 2. Sonstige Uniformteile a) Leibriemen, Schulterriemen, Leib und Schulterriemenbeschläge mit dem Stempel der RZM., Sturzhelme, Koppelschlösser, Dienstdolche, Fahrtenmesser, Abzeichen für Dienstdolche und Fahrtenmesser, Dolchtragetaschen und Dolchfeststellriemen, BDM.-Gürtel, Halstuchknoten, Knöpfe für die Dienstkleidung mit dem Schußzeichen der RZM., 510a
Seiten- und Rückenhaken für die Dienstkleidung mit dem Schußzeichen der RZM., Trommeladler, Trommelscheren, Textilabzeichen, Umrandungsschnüre, Müzenabzeichen, Müßenbänder, SA .- Edelweißabzeichen, Kornett-Brustschilder, Streifendienst -Brustschilder, Helmadler für Sturzhelme, Ringkragen. b) Ausrüstungsgegenstände : Tornister, Rüdengepäck, Sturmgepäcktragegerüste, Zeltbahnen, Brotbeutel, Feldflaschen, Trinkbecher, Kochgeschirre , Spaten, Meldekartentaschen mit dem Schußzeichen der RZM., Ersatz sowie Zubehörteile zu vorgenannten Gegenständen.
II. Gewebe Sämtliche Gewebe, welche nach der Farbkarte der RZM. eingefärbt sind. Die Farbkarte kann von der Reichszeugmeisterei der NSDAP., München 9, Tegernseer Landstraße 210, bezogen werden. Zu parteiamtlichen Bekleidungsstücken dürfen nur solche Gewebe, die das Schutzzeichen oder den Plättestempel der RZM. tragen, verarbeitet werden. Die Erlaubnis zur Verwendung des Schutzzeichens oder des Plättstempels wird den Herstellern von dem Reichsſchahmeister der NSDAP . mit der Erlaubnis nach Artikel 1 § 5 Abs. 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 1934 erteilt Die Plättstempel sind von der Reichszeugmeisterei der NSDAP . in München zu beziehen. III. Parteiamtliche Fahnen und Abzeichen Parteiamtliche Fahnen sind : Fahnen, Feldzeichen, einschließlich Fahnenspißen der NSDAP., ihrer GliedeKommandoflaggen, rungen und der ihr angeschlossenen Verbände. Fahrzeugwimpel, Fanfarentücher, Kranzschleifen mit den Abzeichen der NSDAP., ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände. Parteiamtliche Abzeichen sind : Goldenes Ehrenzeichen der NSDAP ., Parteiabzeichen, Hoheitszeichen, SA.- Zivilabzeichen,
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44-Zivilabzeichen, NSKK. - Abzeichen , HI.-Abzeichen, Abzeichen des Deutschen Jungvolts , Ehrenzeichen der Hitler-Jugend, NS.- Studentenbundabzeichen, NS. Altherrenbundabzeichen, Abzeichen der NS.-Frauenschaft, Frauenwerkabzeichen , RSKOV .-Abzeichen, NSV.-Abzeichen, NSRB. - Abzeichen , NSLB.-Abzeichen, Abzeichen des Reichsbundes Deutscher Beamten, Abzeichen der Deutschen Arbeitsfront, Hochland- Edelweiß- Abzeichen, SA. - Sportabzeichen, Leistungsabzeichen für die Gliederungen der HI., Schießauszeichnungen, Spiegelabzeichen, Abzeichen des SA .-Treffens Braunschweig, Koburger Abzeichen, Parteitag-Abzeichen, Fest- und Tagungsplaketten mit parteiamtlichen Abzeichen, sonstige plastische Darstellungen parteiamtlicher Abzeichen (Symbole) . Sämtliche unter I und III aufgeführten Gegenstände müssen sichtbar das Schußzeichen der RZM. der NSDAP. tragen. Sofern das Schußzeichen nicht aufgestempelt oder eingeprägt wird, ist ein Anhängzettel mit dem Schußzeichen anzubringen. Die Erlaubnis zur Verwendung des Schußzeichens der RZM. der NSDAP. wird den Herstellern von dem Reichsschahmeister der NSDAP. mit der Erlaubnis nach Artikel 1 § 5 Abs. 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 1934 erteilt. Die Anhängezettel mit dem Schußzeichen sind von der Reichszeugmeisterei der NSDAP . in München zu beziehen. München, den 25. April 1939. Der Reichsschahmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Schwarz
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Der Reichswirtschaftsminister Walther Funk
Verordnung über das Hoheitszeichen des Reiches Vom 5. November 1935 Um der Einheit von Partei und Staat auch in ihren Sinnbildern Ausdruck zu verleihen, bestimme ich: Artikel 1 Das Reich führt als Sinnbild seiner Hoheit das Hoheitszeichen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei .
Berlin, den 5. November 1935. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
Derordnung über die Gestaltung des Hoheitszeichens des Reiches Vom 7. März 1936 Zum Artikel 1 der Verordnung über das Hoheitszeichen des Reichs vom 5. November 1935 (Reichsgesetzbl. I S. 1287) bestimme ich: Das Hoheitszeichen des Reichs zeigt das Hakenkreuz, von einem Eichenkranz umgeben, auf dem Eichenkranz einen Adler mit geöffneten Flügeln. Der Kopf des Adlers ist nach rechts gewendet. Für die heraldische Gestaltung des Hoheitszeichens des Reichssind die beigefügten Muster maßgebend. Die künstlerische Ausgestaltung für besondere Zwecke bleibt vorbehalten. Berlin, den 7. März 1936. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Stellvertreter des Führers Der Reichsminister des Innern R. HeB Frid Reichsminister ohne Geschäftsbereich
Die Kopfstellung des Hoheitsadlers der NSDAP. verbleibt, entgegen der des Hoheitsadlers des Staates, wie bisher, also nach links gerichtet. 511
Reichsflaggengesetz Vom 15. September 1935 Der Reichstag hat einstimmig das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird : Artikel 1 Die Reichsfarben sind Schwarz-Weiß-Rot. Artikel 2 Reichs- und Nationalflagge ist die Hakenkreuzflagge. Sie ist zugleich Handelsflagge. Artikel 3 Der Führer und Reichskanzler bestimmt die Form der Reichskriegsflagge und der Reichsdienstflagge. Artikel 4 Der Reichsminister des Innern erläßt, soweit nicht die Zuständigkeit des Reichskriegsministers gegeben ist, die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Gesetzes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften.
Artikel 5 Dieses Gesetz tritt am Tage der Verkündung in Kraft. Nürnberg, den 15. September 1935, am Reichsparteitag der Freiheit. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
Der Reichsminister des Innern Frid
Der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht von Blomberg
Verordnung zur Durchführung des Reichsflaggengeſetzes Vom 24. Oktober 1935 Auf Grund des Artikels 4 des Reichsflaggengesetzes vom 15. Sepetmber 1935 (Reichsgesetzbl. I S. 1145 ) wird verordnet :
§ 1 Wer den von dem Reichsminister des Innern auf Grund des Artikèls 4 des Reichsflaggengesetzes getroffenen Anordnungen zuwiderhandelt, wird mit Ge fängnis und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. § 2 Die Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft. Berlin, den 24. Oktober 1935. Der Reichsminister des Innern
Frid
Der Reichsminiſter der Juſtiz In Vertretung Dr. Schlegelberger
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Derordnung zur Ausführung des Gesetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 14. 11. 1935 (Reichsges. Bl. I, Nr. 127/35, S. 1341.) I 2986/36 v . 7. 1. 36
Auszug Auf Grund des §7 des Ergänzungsgesetzes zum Geseze über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 15. Mai 1934 (Reichsges.-Bl . I S. 379) wird ver= ordnet:
81 Grundſaß und Abgrenzung 1. Orden und Ehrenzeichen dürfen nur getragen werden , wenn sie durch das Gesez und diese Ausführungsverordnung ausdrücklich anerkannt find. 2. Die mit einer öffentlichen Dienststellung oder akademischen Würde verbundenen äußeren Abzeichen werden hiervon nicht berührt. Das gleiche gilt für Abzeichen, die ihren Besizer als Mitglied einer Vereinigung, Teilnehmer an einer Versammlung oder sonstigen Veranstaltung, Träger eines Preises oder einer Leistungsanerkennung oder Geber einer Spende kennzeichnen , sofern sie nicht nach ihrer äußeren Form oder Tragweise den anerkannten Orden und Ehrenzeichen ähneln . Über Zweifelsfälle entscheidet der Reichsminister des Innern . Die Entſcheidung ist für die Gerichte und Verwaltungsbehörden bindend . 3. Das Recht zum Tragen der Abzeichen der freien Vereinigung von Gelehrten und Künstlern (Orden pour le mérite für Wiſſenſchaft und Künste) wird besonders geregelt.
§ 2 Besitzeugnis 1. Orden und Ehrenzeichen dürfen nur getragen werden , wenn sie von der dazu befugten Stelle ordnungsgemäß verliehen worden sind und der Beliehene darüber, soweit die Stiftungsurkunde nichts Gegenteiliges bestimmt, ein Besitzeugnis oder eine Verleihungsurkunde innehat. Ordnungsgemäß ausgestellte vorläufige Besitzeugnisse haben dieselbe Gültigkeit wie endgültige. 2. Bei Orden und Ehrenzeichen , die für Verdienste im Weltkriege verliehen worden sind, gilt die ordnungsmäßige Eintragung der Auszeich-
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nung in den Militärdienstzeitbescheinigungen, Kriegsranglisten- und Kriegsstammrollenauszügen als ausreichender Ausweis über die Verleihung. Als ausreichender Nachweis gelten auch die von den zuständigen Dienſtſtellen auf Grund der Verleihungsnachweisungen ausgestellten Bescheinigungen über den Besitz von Orden. 3. Soweit Orden und Ehrenzeichen rechtmäßig , aber ohne Ausstellung eines Besitzeugnisses oder einer Verleihungsurkunde verliehen worden sind, bedarf es zum Tragen der Auszeichnung der Genehmigung. Die Anträge sind an das Reichsministerium des Innern zu richten. Seine Entscheidung ist endgültig und unwiderruflich. 4. Für verlorengegangene Besitzeugnisse oder Verleihungsurkunden kann Ersag beantragt werden , und zwar : A. Für deutsche Kriegsauszeichnungen a) ehemaliger bayerischer Heeresangehöriger beim Zentralnachweiſeamt für Kriegsverluste und Kriegergräber, Zweigstelle München in München , b) ehemaliger sächsischer Heeresangehöriger bei zweigstelle in Dresden,
der Reichsarchiv-
c) ehemaliger württembergischer und badischer Heeresangehöriger bei der Reichsarchivzweigstelle in Stuttgart, d) sonstiger ehemaliger Heeres- und Marineangehöriger beim Zentralnachweiseamt für Kriegsverluste und Kriegergräber in Berlin ; B. für sonstige Orden und Ehrenzeichen beim Reichsministerium des Innern, das den Antrag an die zuständige Stelle weiterleitet. 5. Die als „ Ameitausfertigung“ zu bezeichnende Ersatzbescheinigung ist gebührenpflichtig.
§3 Ehrenzeichen der nationalsozialiſtiſchen Bewegung (Zum § 5 Abs. 2 des Gesetzes) Auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers dürfen folgende Ehrenzeichen der nationalsozialistischen Bewegung getragen werden : Das Coburger Ehrenzeichen, das Nürnberger Parteiabzeichen von 1929, das Abzeichen vom SA.- Treffen Braunschweig 1931 , das Ehrenzeichen für Mitglieder unter Nummer 100 000, der Blutorden vom 9. November 1923 , die Traditionsgauabzeichen und das goldene HI.- Abzeichen .
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§ 4 Orden und Ehrenzeichen des Weltkrieges (Zum § 5 Abs. 1b des Gesetzes) 1. Unter Orden und Ehrenzeichen für Verdienste im Weltkriege sind die während des Weltkrieges von einem Staatsoberhaupt oder einer Regierung oder mit ihrer Genehmigung verliehenen Orden und Ehrenzeichen zu verstehen. Dazu gehört auch das Verwundetenabzeichen. 2. Der Zulässigkeit des Tragens der Orden und Ehrenzeichen steht nicht im Wege, daß sie erst in der Nachkriegszeit verliehen worden sind. Nachträgliche Verleihungen finden nicht mehr statt, auch die Berechtigung zum Tragen nicht verliehener Auszeichnungen wird nicht erteilt . Für das Verwundetenabzeichen bleibt eine Sonderregelung vorbehalten. 3. Von den in der Nachkriegszeit für die Teilnahme am Weltkrieg oder an den Nachkriegskämpfen oder aus diesem Anlaß geſchaffenen Orden und Ehrenzeichen sind nur das Ehrenkreuz des Weltkrieges, das schlesische Bewährungsabzeichen ( Schlesischer Adler) und das Baltenkreuz zum Tragen gestattet. Alle übrigen Abzeichen, z . B. das Flandernkreuz, das Langemarckreuz, die Regierungserinnerungskreuze, Grenzschuß- und Freikorpsabzeichen, Feldehrenzeichen, der Schlageterschild usw., dürfen nicht getragen werden. 4. Die von der Regierung eines ehemals verbündeten Landes verliehenen Kriegserinnerungsmedaillen dürfen von den Inhabern des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer und Kriegsteilnehmer ohne besondere Genehmigung getragen werden. Für andere Beliehene ist zum Tragen der Medaille die Genehmigung zu ihrer Annahme gemäß § 5 Abs. 1 c des Gesezes erforderlich. § 5 Ausländische Orden und Ehrenzeichen (Zum § 5 Abs. 1 c des Gesetzes ) 1. Die Genehmigung zur Annahme der von einem ausländischen Staatsoberhaupt, einer ausländischen Regierung oder vom Papst verliehenen Orden und Ehrenzeichen erteilt der Führer und Reichskanzler. 2. Der Genehmigung des Führers und Reichskanzlers bedarf auch, wer in der Zeit vor dem 8. April 1933 einen ausländischen Orden oder ein ausländisches Ehrenzeichen erhalten hat und zu tragen beabsichtigt. Wenn ein ausländischer Orden oder ein ausländisches Ehrenzeichen in der Zeit zwischen dem 8. April und dem 30. September 1933 mit Zustimmung der zuständigen obersten Reichs- oder Landesbehörde empfangen . worden ist, gilt die Genehmigung des Führers und Reichskanzlers als erteilt. Für Orden und Ehrenzeichen , die vor dem 10. April 1919 von einem ausländischen Staatsoberhaupt, einer ausländischen Regierung oder vom Papst verliehen worden sind , ist eine nachträgliche Genehmigung des Führers und Reichskanzlers nicht erforderlich. Sie dürfen unter der Vorausſeßung des § 2 Abs. 1 dieſer Verordnung mit der nach
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damaligem Landesrecht etwa vorgeschriebenen Genehmigung getragen werden. 3. Die Anträge auf Erteilung der Genehmigung sind von den Beamten, den Soldaten im aktiven Wehrdienst sowie den Angestellten und Ar beitern in öffentlichen Diensten bei ihrer vorgesetzten Dienststelle , im übrigen bei dem Reichsministerium des Innern zu stellen. Sie werden zur Einholung der Entscheidung des Führers und Reichskanzlers über das Auswärtige Amt dem Staatssekretär und Chef der Präsidialkanzlei vorgelegt. Dem Antrag ist die Verleihungsurkunde nebst einer beglaubigten deutschen Übersetzung beizufügen. In dem Antrag ist der Anlaß der Auszeichnung anzugeben und bei Kriegserinnerungsmedaillen eines ehemals verbündeten Landes der Nachweis besonderer Verdienste des Beliehenen um dieses Land während des Weltkrieges zu führen. § 6 Von einer Landesregierung oder mit deren Genehmigung verliehene Orden und Ehrenzeichen (Zum § 5 Abs. 1 d des Gesetzes) Hierzu rechnen, soweit in dieser Verordnung nichts anderes bestimmt ist, alle Orden und Ehrenzeichen, die bis zum Inkrafttreten dieser Verordnung von einer Landesregierung oder mit ihrer Genehmigung oder von einem ehemaligen Landesherrn verliehen worden sind. § 7 Ehrenzeichen des Roten Kreuzes (Zum § 5 Abs. 1 e des Gesetzes) 1. Das zum Tragen zugelassene Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes umfaßt das durch die Stiftungsurkunde des Deutschen Roten Kreuzes vom 28. April 1922 gestiftete und durch die Ausführungsbestimmungen vom 30. Januar 1934 erweiterte Ehrenzeichen. Die daneben von den Landesorganisationen des Deutschen Roten Kreuzes ausgegebenen Rotfreuzauszeichnungen dürfen nicht getragen werden, es sei denn, daß sie gemäß § 5 Abs. 1 a des Gesetzes von einem ehemaligen Landesherrn bis zum 10. August 1919 verliehen worden sind. 2. Das Tragen ausländischer Rotkreuzauszeichnungen ist unter der Voraussetzung der Genehmigung zu ihrer Annahme gemäß § 5 Abs. 1 c des Gesetzes insoweit gestattet, als es sich um ordnungsmäßige Rotkreuzauszeichnungen der Signatarstaaten der Genfer Konvention handelt und die Gegenseitigkeit verbürgt ist . § 8 Sportehrenzeichen (Zum § 5 Abs. 2 des Gesezes) 1. Hierunter fallen das vom Führer und Reichskanzler gestiftete SA.-
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Sportabzeichen und folgende von der Reichsregierung genehmigte Sportabzeichen: Das Deutsche Reichssportabzeichen einschließlich des früher verliehenen Deutschen Turn- und Sportabzeichens , das Reichsjugendsportabzeichen, das Jungfliegersportabzeichen, das HI.-Leistungsabzeichen , das BDM.-Leistungsabzeichen, das Deutsche Reiterabzeichen, das Deutsche Fahrerabzeichen und das Deutsche Jugendreitabzeichen. 2. Ferner gehören dazu folgende noch zu schaffende Abzeichen : Das NSKK.- Sportabzeichen, das Meisterschaftsabzeichen des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen und das Ehrenzeichen für Verdienste um die Pflege der Leibesübungen. 3. Von diesen zugelaſſenen Sportehrenzeichen dürfen gleichzeitig nicht mehr als zwei getragen werden .
§ 9 Kolonialabzeichen Das durch Erlaß des ehemaligen Reichsministeriums für Wiederaufbau vom 18. April 1922 gestiftete Kolonialabzeichen darf getragen werden. Neuverleihungen bedürfen der Zustimmung des Führers und Reichskanzlers. § 10 Auszeichnungen für die Errettung von Menschen aus Lebensgefahr (Zum § 3 Abs. 1 des Gesetzes) 1. Das dem Führer und Reichskanzler allein zustehende Recht auf Verleihung von Orden und Auszeichnungen für die Errettung von Menschen aus Lebensgefahr (Rettungsmedaillen) schließt jede andere Verleihung tragbarer Auszeichnungen für Rettungstaten dieser Art aus. 2. Die von einer Landesregierung oder mit ihrer Genehmigung bisher verliehenen Auszeichnungen für die Errettung von Menschen aus Lebengefahr dürfen weiter getragen werden. Der Reichsminister des Innern kann der Verleihungsstelle die bisher fehlende Genehmigung für Auszeichnungen , die bis zum Inkrafttreten dieser Verordnung verliehen worden sind , nachträglich erteilen.
§ 14 Tragweise der Orden und Ehrenzeichen 1. Orden und Ehrenzeichen , die sakungsgemäß am Band und auf der linken Bruſtſeite zu tragen sind , werden an der Ordensschnalle von der rechten nach der linken Körperseite in folgender Reihe angebracht :
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1. Eisernes Kreuz, 2. Kreuz der Ritter des Hausordens von Hohenzollern, 3. Roter Adlerorden 3. oder 4. Klasse, 4. Kronenorden 3. oder 4. Klasse, Zu 2. bis 4. mit Schwertern quer durch den Mittelschild und am schwarzweißen oder weißschwarzen Band, 5. Bayer. Militär- Max- Joseph-Orden, 6. Bayer. Militär- Sanitätsorden, 7. Sächsischer Militär- St.-Heinrich- Orden, 8. Württembergischer Militär-Verdienstorden, 9. Badischer Militärischer Karl-Friedrich-Verdienstorden, 10. Preußisches goldenes Militärverdienstkreuz, 11. Bayer. goldene und silberne Tapferkeitsmedaille , 12. Sächsische goldene Medaille des St.-Heinrich-Ordens, 13. Württembergische goldene Militär-Verdienstmedaille, 14. weitere deutsche Orden und Ehrenzeichen für Verdienste im Weltkriege in der Reihenfolge ihrer Verleihung, 15. Ehrenkreuz des Weltkrieges , 16. Rettungsmedaille am Bande, 17. Schlesisches Bewährungsabzeichen ( Schlesischer Adler) , 18. Orden und Ehrenzeichen ehemaliger deutscher Landesherren in der Reihenfolge ihrer Verleihung, 19. Militärehrenzeichen 1. und 2. Klaſſe am ſchwarzweißen oder weißschwarzen Band, 20. Kriegsdenkmünze 1864, 21. Erinnerungskreuz 1866, 22. Kriegsdenkmünze 1870/71 , 23. Südwestafrikadenkmünze , 24. Kolonialdenkmünze, 25. Chinadenkmünze, 26. Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes , 27. staatliche Dienstauszeichnungen in der Reihenfolge ihrer Verleihung, 28. staatlich genehmigte Auszeichnungen in der Reihenfolge ihrer Verleihung, 29. ausländische Orden und Ehrenzeichen in der Reihenfolge ihrer Verleihung. 2. Angehörige der früheren deutschen Staaten tragen die ihnen verliehene höchste Kriegsauszeichnung ihres Landes ( Nr . 5 bis 13) unmittelbar hinter dem Eisernen Kreuz. 3. Die Anbringung von Gefechtsspangen des Weltkrieges an der Ordensschnalle ist unzulässig. 4. Wird keine Ordensschnalle angelegt, so kann das Band an der Rockklappe oder im oberen Knopfloch getragen werden. 5. Orden und Ehrenzeichen dürfen auch in verkleinerter Form getragen werden. 518
§ 17 Verbot der Vermittlung der Verleihung von Orden und Ehrenzeichen Die gewerbs- oder geſchäftsmäßige Vermittlung der Verleihung von Orden und Ehrenzeichen ist untersagt. § 19 Strafbestimmung Wer Orden und Ehrenzeichen — auch in verkleinerter Form -— feilhält und diese sowie die dazugehörigen Bänder vorſäßlich oder fahrläſſig ohne Vorlegung eines ordnungsmäßigen Ausweises ( § 2 der Verordnung) an Privatpersonen aushändigt, wird mit Geldstrafe bis 150.- RM. oder mit Haft bestraft.
Anlage 2 I. Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuß der Parteiuniformen (Veröffentlicht im Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 137) Vom 20. Dezember 1934 Auszug aus der Dritten Verordnung zur Durchführung des Gesezes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen vom 16. 3. 1935 (Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 30 vom 22. 3. 35) Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird : Artikel 1 § 5 1. Wer parteiamtliche Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen oder Abzeichen der NSDAP . , ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände ohne Erlaubnis des Reichsschahmeisters der NSDAP . ge= werbsmäßig herstellt, vorrätig hält, feilhält oder sonst in Verkehr bringt, wird mit Gefängnis bis zu drei Jahren bestraft. Für welche Uniformteile und Gewebe es der Erlaubnis bedarf, bestimmt der Reichsschatzmeister der NSDAP. im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister durch eine im Reichsgesetzblatt zu veröffentlichende Bekanntmachung . 2. Wer parteiamtliche Uniformen und Abzeichen im Besiz hat , ohne dazu als Mitglied der NSDAP ., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlos= senen Verbände oder aus einem anderen Grunde befugt zu sein, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und , wenn er diese Gegenstände trägt, mit Gefängnis nicht unter einem Monat bestraft. 3. den parteiamtlichen Uniformen, Uniformteilen und Abzeichen stehen solche Uniformen , Uniformteile und Abzeichen gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind . 4. Neben der Strafe ist auf Einziehung der Uniformen, Uniformteile , 519
Gewebe, Fahnen oder Abzeichen, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, zu erkennen . Kann feine bestimmte Person verfolgt oder verurteilt werden, so ist auf Einziehung selbständig zu erkennen, wenn im übrigen die Voraussetzungen hierfür vorliegen. 5. Die eingezogenen Gegenstände sind dem Reichsschahmeister der NSDAP . oder der von ihm bestimmten Stelle zur Verwertung zu überweisen. 6. Die Verfolgung der Tat und die selbständige Einziehung ( Abs. 4, Satz 2) findet nur mit Zustimmung des Stellvertreters des Führers oder der von ihm bestimmten Stelle statt. II. Auszug aus der Dritten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes gegen heimtüdiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuß der Parteiuniformen vom 16. 3. 1935 (Reichsgesetzblatt Teil I, Nr . 30 vom 22. 3. 1935) § 6 Beim Ausscheiden von Mitgliedern der NSDAP ., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände gilt für den Besit parteiamtlicher Uniformen und Abzeichen folgendes : Der Ausgeschiedene oder dessen Erben sind verpflichtet, binnen einer Frist von drei Monaten seit dem Ausscheiden alle die Mitgliedschaft kennzeichnenden Abzeichen sowie alle Uniformteile, die die kennzeichnenden Merkmale der Uniform darstellen , der vorgesezten Dienststelle des Aus= geschiedenen entschädigungslos abzuliefern . Kennzeichnende Merkmale der Uniform sind insbesondere Armbinden, Kragenspiegel, Kragenligen , Schulterschnüre, Ärmelstreifen , Ärmelwinkel , Uniformknöpfe aus Metall , Dienstmügen und Koppelschlösser. Der Dienstdolch braucht, sofern er Eigentum des Ausgeschiedenen war, nicht abgeliefert zu werden, jedoch ist das daran angebrachte Hoheitsabzeichen zu entfernen. Innerhalb der gleichen Frist sind die Uniformteile (Braunhemd, Rock, Hose, Mantel ) , die aus anderem als schwarzem oder dunkelblauem Gewebe hergestellt sind , von dem Ausgeschiedenen oder deſſen Erben umzufärben, falls sie diese Teile nicht ebenfalls abliefern. Die Umfärbung ist der vorgesezten Dienststelle nach Ablauf der Frist unverzüglich nachzuweisen. Der Ablieferung und Umfärbung bedarf es nicht, wenn der Ausgeschiedene oder dessen Erben mit Zustimmung der vorgesetzten Dienststelle des Ausgeschiedenen binnen einer Frist von drei Monaten nach dem Ausscheiden die Abzeichen und Uniformen an zugelassene Verkaufsstellen oder an Angehörige der NSDAP., ihrer Gliederungen oder der ihr angeschlossenen Verbände, die zum Tragen einer solchen Uniform oder eines solchen Abzeichens berechtigt sind, veräußern . Bei ehrenvollem Ausscheiden oder bei Ausscheiden infolge Ablebens ist die vorgesetzte Dienststelle berechtigt, dem Ausgeschiedenen oder dessen Erben den Besitz der Abzeichen zu belassen. Über die Berechtigung zum Besitz ist dem Ausgeschiedenen oder deſſen Erben eine Bescheinigung zu erteilen.
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Gesetz zum Schutze von Bezeichnungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Bom 7. April 1937 Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: § 1 (1) Die Bezeichnungen, die die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, ihre Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände für ihre Amtsträger, ihren Aufbau, ihre Einrichtungen und Symbole führen, dürfen von anderen Vereini gungen weder allein noch in Verbindung mit Zusäßen geführt werden . (2) Bezeichnungen für unmittelbare Einrichtungen des Staates und Bezeichnungen, die auf gesetzlicher Bestimmung beruhen, bleiben unberührt.
§ 2 (1) Der Stellvertreter des Führers wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern und den ſonſt beteiligten Reichsministern festzustellen, daß die Verwendung einer Bezeichnung nach § 1 des Gesetzes unzu» lässig ist. (2 ) Wer einer ihm zugestellten oder im Reichsgesetzblatt veröffentlichten Fest= stellung im Sinne des Absages 1 zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. Berlin, den 7. April 1937.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister des Innern Frid Der Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner
Der Stellvertreter des Führers R. HeB Reichsminister ohne Geschäftsbereich
(RGBI. I S. 442 v . 9. 4. 37.)
45 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
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Gesetz über die Vereidigung durch die Parteigerichte
Vom 30. September 1936 Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: Im Verfahren vor den Parteigerichten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei können Zeugen und Sachverständige durch Parteirichter, die nach dem Gerichtsverfassungsgesetz die Fähigkeit zum Richteramt haben, vereidigt werden. Ein solcher Eid steht dem vor einer zur Abnahme von Eiden zuständigen Behörde geleisteten Eid gleich. Berchtesgaden, den 30. September 1936. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner Der Stellvertreter des Führers R. Hef Reichsminister ohne Geschäftsbereich
Gesetz über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen Vom 1. Dezember 1936 Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: § 1 (1 ) Unterführer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen, die die Amtstätigkeit eines Stützpunktleiters, eine dieser gleichstehende oder eine höhere Amtstätigkeit ausüben, dürfen über Umstände, auf die sich ihre Pflicht zur Amtsverschwiegenheit bezicht, als Zeugen oder Sachver ständige nur mit Genehmigung vernommen werden. (2) Dasselbe gilt für Angehörige der Parteigerichte und des Sicherheitsdienstes der 44. (3) Angehörige der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei oder ihrer Gliederungen dürfen als Zeugen oder Sachverständige nur mit Genehmigung vernommen werden, soweit sie über dienstliche, schriftliche oder mündliche Anordnungen, Verhandlungen oder Mitteilungen aussagen sollen , die im Einzelfall von der zuständigen Stelle bei der Bekanntgabe als geheim oder vertraulich bezeichnet worden sind. (4) Die Vorschriften der Absätze 1 bis 3 gelten auch nach dem Ausscheiden aus der Partei, der Gliederung oder dem Amt.
§ 2 (1) Die Genehmigung darf nur versagt werden, wenn die Ablegung des Zeugnisses oder die Abgabe des Gutachtens dem Wohl des Reiches Nachteile bereiten würde.
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(2) Die Genehmigung ist durch die vernehmende Stelle einzuholen , soweit sie nicht schon von dem Zeugen oder Sachverständigen beigebracht ist, ihre Erteilung ist dem Zeugen oder Sachverständigen vor der Vernehmung bekanntzugeben.
§3 Der Stellvertreter des Führers erläßt im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Justiz die zur Ausführung dieses Gesezes erforderlichen Vorschrif= ten und Übergangsbestimmungen. Er bestimmt insbesondere, für welche Unterführer die §§ 1 und 2 gelten, welche Stellen über die Genehmigung entscheiden und welche Stellen dienstliche Anordnungen, Verhandlungen oder Mitteilungen als geheim oder vertraulich bezeichnen können. Berlin, den 1. Dezember 1936.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Stellvertreter des Führers R. Heb Reichsminister ohne Geschäftsbereich
Der Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner (Reichsgesetzblatt I Nr. 113 S. 994.)
Erste Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen Vom 2. Dezember 1936 Auf Grund des § 3 des Gesetzes über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen vom 1. Dezember 1936 (Reichsgesetzblatt I S. 994) wird im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Justiz verordnet : § 1 Unterführer im Sinne des § 1 Abs. 1 des Geſetzes ſind : Reichsleiter, Hauptdienstleiter der Reichsleitung, Hauptamtsleiter der Reichsleitung, Amtsleiter der Reichsleitung , Hauptstellenleiter der Reichsleitung, Stellenleiter der Reichsleitung, Hilfsstellenleiter der Reichsleitung ; Gauleiter, stellvertretende Gauleiter, Gauamtsleiter, Gauhauptstellenleiter ; Kreisleiter, Kreisamtsleiter ; Ortsgruppenleiter, Stüßpunktleiter ; SA.-Obergruppenführer, EA.- Gruppenführer, SA.-Brigadeführer, SA.-Oberführer, SA .- Standartenführer, SA.-Obersturmbannführer, SA.- Sturmbann = führer, SA.- Sturmhauptführer, SA.-Obersturmführer, SA.- Sturmführer ; 44-Obergruppenführer, 4 -Gruppenführer, 44 -Brigadeführer, 44-Oberführer, 44-Standartenführer, 44 -Obersturmbannführer, 4- Sturmbannführer, 44 = Hauptsturmführer, 44 -Obersturmführer, 44 -Untersturmführer ; Korpsführer NSKK., NSKK. -Obergruppenführer, NSKK . - Gruppenführer, NEKK. - Oberführer, NSKK . - Standartenführer, NSKK. - Brigadeführer, NSKK. NSKK. -Oberstaffelführer, NSKK.- Staffelführer, NSKK .-Hauptsturmführer, NSKK.-Obersturmführer, NSKK .- Sturmführer ;
45*
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HI.-Stabsführer, HI.- Obergebietsführer, HI.-Gebietsführer, HI .-Oberbannführer, H3.-Bannführer, H3.-Unterbannführer; Gebietsjungvoltführer, Oberjungbannführer Jungvolk, Jungbannführer Jungvolt, Stammführer Jungvolt ; Obergauführerin BDM., Gauführerin BDM., Untergauführerin BDM., Ringführerin BDM.; Untergauführerin IM., Ringführerin IM.; Reichsfrauenführerin, Gaufrauenschaftsleiterin, die einer Kreisfrauenschaftsleiterin mindestens ranggleichen Unterführerinnen im Stab, Kreisfrauenschaftsleiterin. § 2 (1) Stellen, die dienstliche, schriftliche oder mündliche Anordnungen, Verhandlungen oder Mitteilungen im Einzelfall bei der Bekanntgabe als geheim oder vertraulich bezeichnen können, sind: Reichsleiter, Hauptdienstleiter der Reichsleitung, Hauptamtsleiter der Reichsleitung ; Gauleiter, stellvertretende Gauleiter ; Korpsführer NSKK ., NSKK.-Obergruppenführer, NSKK .- Gruppenführer ; SA.-Obergruppenführer, SA . -Gruppenführer ; 44-Obergruppenführer, 44 -Gruppenführer ; H3.-Stabsführer; Reichsfrauenführerin sowie die ausdrücklich Beauftragten dieser Unterführer. (2) Diese Stellen können auch dienstliche Vorgänge aus der Zeit vor dem Inkrafttreten des Gesezes als geheim oder vertraulich bezeichnen. § 3 (1) Über die Aussagegenehmigung entscheidet der Stellvertreter des Führers für: Reichsleiter, Hauptdienſtleiter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung sowie deren Stäbe, ferner für Angehörige des Obersten Parteigerichts, Korps= führer NSKK. mit Stab und Reichsfrauenführerin mit Stab ; den Stab des Stellvertreters des Führers ; Gauleiter. (2) Der Stellvertreter des Führers kann seine Zuständigkeit auf andere Parteidienststellen übertragen. (3) Im übrigen entscheiden über die Erteilung oder Verſagung der Genehmigung der Gauleiter oder Beauftragte seiner Dienststelle, soweit nicht der Stellvertreter des Führers etwas anderes anordnet.
84 (1 ) Als Angehörige der Parteigerichte gelten die Vorsitzenden, Beisiger und Hilfsbeisiger. (2) Als Angehörige des Sicherheitsdienstes gelten diejenigen , die auf Grund eines Ausweises ihrer Dienststelle die Dienstkleidung mit dem Kennzeichen SD zu tragen berechtigt sind. München, den 2. Dezember 1936. Der Stellvertreter des Führers R. Hef Reichsminister ohne Geschäftsbereich
(Reichsgesetzblatt I Nr. 113 Seite 997.) 524
Zweite Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen* Vom 25. März 1939 Auf Grund des § 3 des Gesetzes über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen vom 1. Dezember 1936 (Reichsgesetzblatt I S. 994) wird im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Justiz verordnet :
§ 1 Die Ausführungsverordnung vom 2. Dezember 1936 (Reichsgesetzblatt I S. 997) zum Gesetz über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen vom 1. Dezember 1936 wird wie folgt geändert : a) Die Abschnitte 8 und 9 des § 1 erhalten folgende Fassung : „ HI.-Stabsführer, HI.-Obergebietsführer, HI.- Gebietsführer, HI.-Hauptbannführer, HI.-Oberbannführer, HI.-Bannführer, HI.- Oberstammführer, H3 -Stammführer, HI.-Hauptgefolgschaftsführer, HI.-Obergefolgschaftsführer, H3.-Gefolgschaftsführer, Hauptjungbannführer Jungvolt, Oberjungbannführer Jungvolk, Jungbannführer Jungvolk, Oberjungstammführer Jungvolk, Jungstammführer Jungvolk, Hauptfähnleinführer Jungvolk, Oberfähnleinführer Jungvolt, Fähnleinführer Jungvolk.“ b) Bei Abs. 1 des § 2 treten an die Stelle des Wortes ,,HI.-Stabsführer" die Worte: ,,H3.- Stabsführer, HI. - Gebietsführer." c) § 4 Abs. 2 erhält folgende Fassung : ,,(2) Als Angehörige des Sicherheitsdienstes gelten diejenigen, die auf Grund eines Ausweises ihrer D.enststelle die Dienstkleidung mit dem Kennzeichen des Sicherheitsdienstes zu tragen berechtigt sind oder sich der nach den Vorschriften des Sicherheitsdienstes vorgeschriebenen Verpflichtungserklärung unterzogen haben. Über die Frage, ob eine Person, die sich bei einer Vernehmung auf die Verpflichtungserklärung beruft, die Erklärung abgegeben hat, erteilt der Chef des Sicherheitshauptamtes auf behördliche Anfrage Auskunft." § 2 Diese Verordnung tritt mit dem 1. Mai 1939 in Kraft. München, den 25. April 1939.
Der Stellvertreter des Führers
R. Heß ⭑ Betrifft nicht das Land Österreich .
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Erste Dienstanweisung zum Gesetz über die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP, und ihrer Gliederungen Vom 1. Dezember 1936 (RGBl . I S. 994) - Deutsche Justiz 1936 S. 1834 Zur Durchführung von Gesetz und Ausführungsverordnung bestimme ich : 1. Die Verſchwiegenheitspflicht im allgemeinen Die Angehörigen der Partei und ihrer Gliederungen sind zur Verschwiegenheit über dienstliche Angelegenheiten verpflichtet. Diese Verpflichtung bleibt auch nach dem Ausscheiden aus der Partei, der Gliederung oder dem Amt beſtehen.
2. Verschwiegenheitspflicht und Aussage des Zeugen oder Sachverständigen Zeugen und Sachverständige , die der NSDAP . oder einer Gliederung an= gehören oder angehört haben, sind gegenüber vernehmenden Stellen berechtigt und gegenüber der Partei und Gliederungen verpflichtet, bis zur Entscheidung durch die zuständige Parteidienststelle die Aussage zu verweigern, wenn entweder 1. fie vernommen werden sollen über Umstände, auf die sich ihre Pflicht zur Amtsverschwiegenheit bezieht, sofern sie die nachfolgenden Amtstätigkeiten ausüben oder ausgeübt haben : Reichsleiter, Hauptdienstleiter der Reichsleitung, Hauptamtsleiter der Reichsleitung, Amtsleiter der Reichsleitung, Hauptstellenleiter der Reichsleitung, Stellenleiter der Reichsleitung, Hilfsstellenleiter der Reichsleitung ; Gauleiter, Stellvertretende Gauleiter, Gauamtsleiter, Gauhauptstellenleiter ; Kreisleiter, Kreisamtsleiter ; Ortsgruppenleiter, Stüßpunktleiter; SA.-Obergruppenführer, SA.- Gruppenführer, SA.-Brigadeführer, SA .-Oberführer, SA.- Standartenführer, SA.-Obersturmbannführer, SA - Sturmbannführer, SA.-Sturmhauptführer, SA.-Obersturmführer, SA.- Sturmführer , 44-Obergruppenführer, 44 - Gruppenführer, 44 -Brigadeführer, 44-Oberführer, 44-Standartenführer, 44- Obersturmbannführer, 44- Sturmbannführer, 44-Hauptsturmführer, 44 - Obersturmführer, 44 -Untersturmführer ; Korpsführer NSKK., NSKK.-Obergruppenführer, NSKK .- Gruppenführer, NSKK.- Brigadeführer, NSKK .-Oberführer, NSKK. - Standartenführer, NSKK.Oberstaffelführer, NSKK.- Staffelführer, NSKK. -Hauptsturmführer, NSKK.Obersturmführer, NSKK .- Sturmführer ; HI.-Stabsführer, HI .- Obergebietsführer, HI.- Gebietsführer, HI.-Oberbannführer, HI.-Bannführer, HI.Unterbannführer ; Gebietsjungvolkführer, Oberjungbannführer Jungvolk, Jungbannführer Jungvolk, Stammführer Jungvolk ; Obergauführerin BDM., Gauführerin BDM., Untergauführerin BDM., Ringführerin BDM.; Untergauführerin IM., Ringführerin IM.; Reichsfrauenführerin, Gaufrauenschaftsleiterin , einer Kreisfrauenschaftsleiterin mindestens ranggleiche Unterführerin im Stab, Kreisfrauenschaftsleiterin ;
525a
oder wenn 2. sie vernommen werden sollen über solche dienstliche, schriftliche oder mündliche Anordnungen, Verhandlungen oder Mitteilungen, die im Einzelfall von der zuständigen Stelle bei der Bekanntgabe als geheim oder vertraulich bezeichnet worden sind, oder wenn 3. sie vernommen werden sollen über dienstliche Vorgänge aus der Zeit vor dem Inkrafttreten des Gesetzes , die von der zuständigen Stelle als geheim oder vertraulich bezeichnet worden sind oder mit deren Geheim- oder Vertraulicherklärung zu rechnen iſt. Mit anderen Begründungen kann auf Grund des Gesetzes und der Durchführungsverordnung die Ausſage nicht verweigert werden. Die Tatsache allein, daß ein Angehöriger der Partei oder einer Gliederung aussagen soll, macht einen Vorgang nicht zum dienstlichen, wenn der Vorgang im übrigen dem Privatleben angehört. In Zweifelsfällen werden die vernehmenden Stellen die Stellungnahme der zur Aussagegenehmigung berechtigten Parteidienststellen einholen. Nur eine schnell arbeitende Rechtspflege wird ihrer Aufgabe gerecht. Deshalb darf der Fortgang des Verfahrens durch die Einholung der Stellungnahme nicht wesentlich verzögert werden. Die Stellungnahme muß unverzüglich erfolgen. Über Fälle, in denen im Benehmen mit der vernehmenden Stelle teine einheitliche Auffassung erzielt wird, ist dem Stellvertreter des Führers*) zu berichten. Der Stellvertreter des Führers*) kann mit bindender Wirkung auch für die vernehmende Stelle erklären, daß eine Genehmigung erforderlich ist, daß also die Verschwiegenheitspflicht sich auf den Gegenstand der Vernehmung bezieht.
3. Gliederungen der Partei Gliederungen der NSDAP . sind gemäß der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. März 1935 (Reichsgesetzblatt I S. 502) und der 3. Ausführungsbestimmung zu dieser Verordnung vom 5. Dezember 1935 (Reichsgesetzblatt I S. 1523) : die SA., die 44 , das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps, die Hitler-Jugend (einschließlich des Jungvolks, des Bundes Deutſcher Mädel und der Jungmädel) , der NS.-Deutsche Dozentenbund, der NS.- Deutsche Studentenbund, die NS.Frauenschaft. 4. Die zur Anordnung der Geheimhaltung oder Vertraulichkeit berechtigten Unterführer Dienstliche, schriftliche oder mündliche Anordnungen, Verhandlungen oder Mitteilungen können im Einzelfall bei der Bekanntgabe als geheim oder vertraulich bezeichnen : Reichsleiter, Hauptdienstleiter der Reichsleitung, Hauptamtsleiter der Reichsleitung, Gauleiter, Stellvertretender Gauleiter ; Korpsführer NSKK., NSKK.-Obergruppenführer, NSKK.-Gruppenführer ; SA .-Obergruppenführer, SA.- Gruppenführer ; 44-Obergruppenführer, 4 -Gruppenführer ; H3.-Stabsführer;. Reichsfrauenführerin ; sowie die ausdrücklich Beauftragten dieser Unterführer. *) Siehe Verfügung des Führers Seite 151 .
525b
Diese Stellen können auch dienstliche Vorgänge aus der Zeit vor dem Inkrafttreten des Gesezes als geheim oder vertraulich bezeichnen. Von diesen Befugnissen ist nur in besonders parteis oder staatswichtigen Angelegenheiten Gebrauch zu machen, deren Verbreitung dem Wohl der Partei und damit des Reichs Nachteile bereiten würde. Eine allgemeine Vertraulichteitserklärung für gewisse Personengruppen und Angelegenheiten, die sich nicht auf bestimmte Vorgänge beziehen, ist unzulässig. Die zur Anordnung der Geheimhaltung oder Vertraulichkeit berechtigten Unterführer dürfen ihre Befugnisse nur besonders verlässigen Mitarbeitern ihrer Dienststelle anvertrauen. Dies muß in Form einer ausdrücklichen Ermächtigung geschehen. Andere Unterführer und Angehörige der NSDAP. oder ihrer Gliederungen führen die Anordnung der Geheimhaltung oder Vertraulichkeit im Dienstweg über den ihnen zunächst vorgesezten dazu berechtigten Unterführer herbei. 5. Die Entscheidung über die Aussagegenehmigung Zur Entscheidung über die Aussagegenehmigung sind berechtigt : Der Stellvertreter des Führers*) ; Der Stellvertreter des Führers* ) entscheidet über die Aussagegenehmigung für : Reichsleiter, Hauptdienſtleiter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung ; den Korpsführer des NSKK.; die Reichsfrauenführerin ; sowie deren Stäbe ; Angehörige des Obersten Parteigerichts ; den Stab des Stellvertreters des Führers*) ; Gauleiter. Im übrigen entſcheiden über die Erteilung oder Versagung der Genehmigung, soweit nicht der Stellvertreter des Führers*) allgemein oder im Einzelfall etwas anderes anordnet, der Gauleiter oder Beauftragte seiner Dienststelle. 6. Beteiligung anderer Dienststellen Vor der Entscheidung über die Genehmigung oder vor der Stellungnahme zur Frage, ob eine Genehmigung erforderlich ist, sind beteiligte Dienststellen der Partei oder ihrer Gliederungen zu hören. Beteiligt ist eine Dienststelle dann, wenn der der Entscheidung unterliegende Vorgang ihren Arbeitsbereich ausschließlich oder mit betrifft. 7. Beibringung der Genehmigung durch den Zeugen oder Sachverständigen Die Parteidienststellen wirken darauf hin, daß die Zeugen und Sachverständigen sich schon vor der Vernehmung um die Entscheidung über die Genehmigung bemühen und eine vorher erteilte schriftliche Genehmigung bei der Vernehmung oder mit dem Gutachten der vernehmenden Stelle vorlegen. 8. Behandlung der Dienſtvorgänge Dienstvorgänge, die sich auf die Durchführung des Gesetzes beziehen, sind als Eilsachen zu behandeln .
*) Siehe Verfügung des Führers Seite 151 .
525c
9. Aufhebung bisheriger Dienstanweiſungen Alle bisherigen Dienstanweisungen, die sich auf die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP . oder ihrer Gliederungen vor Gericht und anderen staatlichen Behörden beziehen, sind aufgehoben. 10. Auslegung der Beſtimmungen Rückfragen, die die Durchführung und Auslegung des Gesetzes , der Verordnung oder dieser Dienstanweisung betreffen, sind an den Stellvertreter des Führers*) , München, Braunes Haus, zu richten. München, den 2. Dezember 1936.
Zweite Dienstanweisung zum Gesetz über die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP. und ihrer Gliederungen Vom 1. Dezember 1936 Zur Durchführung von Gesez und Ausführungsverordnung bestimme ich : I. Gemäß § 3 Abs. 1 der Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen vom 2. Dezember 1936 (RGBl . I S. 997) übertrage ich meine Zuständigkeit für die Entscheidung über die Aussagegenehmigung für
die Angehörigen des Stabes des Reichsschatzmeisters, die Reichskassenverwalter der Gliederungen und deren Unbevollmächtigte oder Mitarbeiter in vermögensrechtlichen Angelegenheiten an den Reichsschahmeister der NSDAP . und für die Angehörigen des Sicherheitsdienstes des Reichsführers 44 im Stabe des Reichsführers an den Chef des Sicherheitshauptamtes. II. Gemäß § 3 Absatz 3 der bezeichneten Ausführungsverordnung ordne ich an, daß über die Aussagegenehmigung für die Gauschatzmeister und deren ständige Vertreter im Amt, die Gaurevisoren, die Kassenleiter der Kreise, Ortsgruppen und Stüßpunkte, die Kassenverwalter der Gliederungen , die im Revisions- oder Rechnungswesen der Partei oder ihrer Gliederungen tätigen Personen, der Reichsschatzmeister der NSDAP . und für die Angehörigen des Sicherheitsdienstes des Reichsführers 44 der Chef des Sicherheitshauptamtes entscheidet. *) Siehe Verfügung des Führers Seite 151. 526
III. Diese Dienstanweiſung tritt am 15. Oktober 1937 in Kraft. München, 22. September 1937. Der Stellvertreter des Führers R. Heb (Reichsgesetzblatt I S. 994.)
Dritte Dienſtanweiſung zum Geſetz über die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP, und ihrer Gliederungen Vom 1. Dezember 1936 (RGBl. I S. 994 — RIM. 1050/2
IIa 540)
Zur Durchführung von Gesetz und Ausführungsverordnung bestimme ich:
1. Die erste Dienstanweisung vom 2. Dezember 1936 (Dt. Just. 1936 S. 1834) zum Gesetz über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen vom 1. Dezember 1936 wird wie folgt geändert : In Ziffer 1 Absatz 1 des Abschnittes über Verschwiegenheitspflicht und Aussage des Zeugen oder Sachverständigen treten an die Stelle der Worte ,,HI.Stabsführer" bis ,, Stammführer Jungvolk" die Worte „HI.- Stabsführer, HI .-Obergebietsführer, HI.-Gebietsführer, HI.-Hauptbannführer, H3.-Oberbannführer, HI.-Bannführer, HI.-Oberstammführer, H3.Stammführer, HI.-Hauptgefolgschaftsführer, HI. - Obergefolgschaftsführer, HI.Gefolgschaftsführer, Hauptjungbannführer Jungvolt, Oberjungbannführer Jungvolk, Jungbannführer Jungvolk, Oberjungſtammführer Jungvolk, Jungſtammführer Jungvolk, Hauptfähnleinführer Jungvolk, Oberfähnleinführer Jungvolk, Fähnleinführer Jungvolt." In Absatz 1 über die zur Anordnung der Geheimhaltung oder Vertraulichkeit berechtigten Unterführer treten an die Stelle des Wortes „ HI.- Stabsführer“ die Worte ,,H3. -Stabsführer, HI.- Gebietsführer".
2. Gemäß § 3 Abſak 2 der Verordnung zur Ausführung des Gesezes über die Vernehmung von Angehörigen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen vom 2. Dezember 1936 (RGBl . I S. 997) übertrage ich meine Zuständigkeit für die Entscheidung über die Aussagegenehmigung für die Angehörigen der 44 - Verfügungstruppe und der 44 - Totenkopfverbände an den Reichsführer 44. 3. Gemäß § 3 Abſak 3 der bezeichneten Ausführungsverordnung ordne ich an, daß über die Ausſagegenehmigung für die Angehörigen der 44 - Verfügungstruppe und der Totenkopfverbände der Reichsführer 44 entscheidet. Diese Dienstanweisung tritt am 1. Mai 1939 in Kraft. München, den 25. April 1939.
526a
Beitragsordnung der NSDAP. Auf Grund der im Rechnungsjahr 1935 hinsichtlich des Beitragsweſens gemachten Erjahrungen und zufolge verschiedener mir zugegangener Anregungen von Dienſtſtellen der Partei hebe ich meine Rundſchreiben 78/34 vom 30. November 1934 und 8/35 vom 23. Januar 1935 auf und verfüge mit Wirkung vom 1. Januar 1936 folgende Beitragsordnung . I. Der monatliche Mitgliedsbeitrag beträgt : 1. Für Mitglieder, welche vor dem 1. April 1933 in die Partei aufgenommen worden sind : Gruppe I: Arbeitslose, einberufene Arbeitsdienstpflichtige und Arbeitsdienstfreiwillige, Mitglieder, die nachweislich in dürftigen Verhältnissen leben, Mitglieder, die keine ſelbſtändigen Einkünfte haben . Gruppe II : Sonstige Mitglieder . 2. Für Mitglieder, welche nach dem 31. März 1933 in die Partei aufgenommen worden sind : Gruppe III : Arbeitsloje, einberufene Arbeitsdienstpflichtige und Arbeitsdienstfreiwillige, Mitglieder, die nachweislich in dürftigen Verhältnissen leben, Mitglieder, die keine selbständigen Einkünfte haben . Sonstige Mitglieder mit einem monatlichen Bruttoeinkommen Gruppe IV: bis RM. 200.- einschließlich •
Gruppe V: von RM. 200.- an Gruppe VI : von RM. 400.- an Gruppe VII : von RM. 600.— an Gruppe VIII : von RM. 800.- an Gruppe IX: über RM. 1000.-
RM. 1 .--
"9
1.50
" 1.-
1.50
bis RM. 400.— einſchließlich .
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2.-
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3.-
bis RM. 800.— einſchließlich .
99 4.-
bis RM. 1000.- einschließlich .
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5.-
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8.-
Rentnereinkommen von Kriegs- und Arbeitsopfern sind bei Ermittlung der Höhe der Parteibeiträge den sonstigen Einkommen nicht hinzuzurechnen. II. Wenn mehrere Parteimitglieder in einer Familiengemeinschaft leben, so hat jedes der Parteimitglieder grundsäglich den Mitgliedsbeitrag zu entrichten, der sich für das Mitglied unter Anwendung der Bestimmungen unter I. aus dem Zeitpunkt seiner Aufnahme in die Partei und seinen Einkommensverhältniſſen ergibt.
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Abweichend hiervon gelten jedoch nachfolgende Sonderregelungen : a) Für Parteimitglieder, die Oberhaupt einer kinderreichen Familie ſind, wird der monatliche Mitgliedsbeitrag ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der Aufnahme in die NSDAP . und die Höhe des Einkommens auf RM. 1.— festgesetzt. Eine tinderreiche Familie im Sinne dieser Bestimmung ist eine Familie, die vier oder mehr zum elterlichen Haushalt gehörige Kinder, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, umfaßt. Den Eltern und Kindern stehen Stiefeltern und Stteftinder gleich. Sind in einer kinderreichen Familie beide Elternteile Parteimitglieder, so haben beide je den monatlichen Mindestbeitrag von RM. 1.— zu entrichten. Die Ermäßigung des Mitgliedsbeitrages für das Oberhaupt einer finderreichen Familie und dessen Ehegatten tritt nur auf Antrag ein. Der Antrag ist bei dem zuständigen Ortsgruppenkassen- oder Stützpunktkaſſenleiter zu stellen. Der Ortsgruppenkassen- und Stützpunktkaſſenleiter ist verpflichtet, im Einvernehmen mit dem Ortsgruppen- bzw. Stützpunktleiter die Prüfung der Voraussetzungen für die Beitragsermäßigung vorzunehmen und auf die Mitgliedskarte bzw. in das Mitgliedsbuch einen entsprechenden Eintrag (,,Beitragsermäßigung It. Rundschreiben 139/35 des Reichsschatzmeisters vom 29. Oktober 1935 Ziffer II a“) anzubringen. b) Ehegatten, die beide nach dem 31. März 1933 in die Partei aufgenommen worden sind, beide selbständige Einkünfte haben, in häuslicher Gemeinschaft leben und nicht die Beitragsermäßigung nach a) genießen, haben beide je den monatlichen Mindestbeitrag, der sich aus der Summe der beiden Bruttoeinkommen errechnet, zu entrichten. In allen anderen Fällen, in denen beide Ehegatten selbständige Einkünfte haben, findet eine Zusammenrechnung der Einkünfte nicht statt. c) Bei einer Ehefrau, die Parteimitglied ist, mit ihrem Manne in häuslicher Gemeinschaft lebt und keine ſelbſtändigen Einkünfte hat, bemißt sich die Höhe des monatlichen Mitgliedsbeitrages nach dem Zeitpunkt ihrer Aufnahme in die NSDAP . und nach den Einkommensverhältnissen ihres Ehemannes. III. Die Anwendung der Bestimmungen unter I. und II. wird in nachstehenden vier Beispielen veranschaulicht : 1. Beispiel : Ehemann, in die Partei aufgenommen am 1. 5. 1930, monatliches Bruttoeinkommen RM. 600.- , Mitgliedsbeitrag RM. 1.50. Ehefrau, in die Partei aufgenommen am 1. 5. 1933, ohne selbständige Einfünfte, mit ihrem Ehemann in häuslicher Gemeinschaft lebend, Mitgliedsbeitrag RM. 3.—. Sohn dieses Ehepaares, in die Partei aufgenommen am 1. 5. 1933, Student, in einer auswärtigen Universitätsstadt lebend, ohne selbständige Einkünfte (daher Einreihung in Gruppe 3) , Mitgliedsbeitrag RM. 1.-. 2. Beispiel : Ehemann, nicht Parteimitglied, monatliches Bruttoeinkommen RM. 600.-, Ehefrau in die Partei aufgenommen am 1. 8. 1932, ohne selbständige Ein-
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fünfte, mit ihrem Ehemann in häuslicher Gemeinschaft lebend, Mitgliedsbeitrag RM. 1.50.
3. Beispiel: Ehemann und Ehefrau, je am 1. 5. 1933 in die Partei aufgenommen, in häuslicher Gemeinschaft lebend, monatliches Bruttoeinkommen des Ehemannes RM. 400.—, monatliches Bruttoeinkommen der Ehefrau RM. 200.—, somit Summe der Bruttoeinkommen RM. 600.-, monatlicher Mitgliedsbeitrag je RM. 3.—. Sohn dieses Ehepaares, in die Partei aufgenommen am 1. 1. 1932 , mit seinen Eltern in Familiengemeinschaft lebend, selbständiges Bruttoeinkommen RM. 250.-, Mitgliedsbeitrag RM. 1.50.
4. Beispiel : Ehemann und Ehefrau , je am 1. 5. 1933 in die Partei aufgenommen, in häuslicher Gemeinschaft lebend, monatliches Bruttoeinkommen des Ehemannes RM. 700.-, Ehefrau ohne ſelbſtändige Einkünfte, monatlicher Mitgliedsbeitrag je RM. 4.-. Tochter dieses Ehepaares, in die Partei aufgenommen am 1. 3. 1932, mit ihren Eltern in Familiengemeinschaft lebend, Schulamtsbewerberin, ohne selbständige Einkünfte (daher Einreihung in Gruppe 1) , Mitgliedsbeitrag RM. 1.-.
IV. In besonders gelagerten Fällen kann , um Härten zu vermeiden, der Orts= gruppenkassen- bzw. Stützpunktkassenleiter im Einvernehmen mit dem Ortsgruppen bzw. Stützpunktleiter auf Antrag eine Herabießung des Beitrages eintreten lassen. Der Antrag kann beispielsweise in Fällen nach II c von einer Ehefrau gestellt werden, wenn auch der Ehemann Parteigenosse ist und sich bei der Beitragszahlung durch beide Ehegatten eine unbillige Härte ergeben würde. Der monatliche Mindestbeitrag beträgt auch in diesen Fällen grundsäßlich RM. 1.—. Der Mindestbeitrag tann ― auch ohne Antrag in Fällen besonderer wirtschaftlicher Notlage bei politischer und charakterlicher Würdigkeit des Partei = genossen auf RM. —,50 ermäßigt werden. Die Ermäßigung des Mindestbeitrages darf nur solchen Parteigenossen gewährt werden, die nach ihrer gesamten wirtschaftlichen Lage, insbesondere im Hinblick auf ihren Familienſtand, tatsächlich nicht in der Lage sind, den regelmäßigen monatlichen Mindestbeitrag von RM. 1.— aufzubringen. Der ermäßigte Mindestbeitrag kann beispielsweise bei Vorliegen der geforderten Voraussetzungen solchen Landarbeitern gewährt werden, die nur einen geringen Barlohn, im übrigen aber Naturalleistungen erhalten. Die Dienststellen sind nicht berechtigt , die in dieser Beitragsordnung festgesetzten Beitragssätze von sich aus zu erhöhen. Es bleibt aber selbstverständlich den einzelnen Parteigenossen unbenommen , freiwillig höhere Mitgliedsbeiträge zu entrichten.
V. Die Zahlung des Mitgliedsbeitrages ist eine Leistung, die dem einzelnen Parteigenossen als Pflicht gegenüber der Gemeinschaft der Partei obliegt. Dieſe Gemeinschaftsleistung ist eine Bringschuld, d . h . daß jeder Parteigenosse verpflichtet ist, die Leistung bei den zuständigen Ortsgruppentassen- oder Stützpunktkaſſenleitern zu erbringen.
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Von dieser Verpflichtung zur Erbringung der Beitragsleistung werden die Parteigenossen dadurch, daß die Einziehung der Beiträge durch Zellen- oder Blockleiter üblich ist, nicht entbunden. *Parteimitglieder, die wirklich unvermögend sind, ihrer Verbindlichkeit zur Beitragszahlung nachzukommen, sind verpflichtet, Patenschaften hierfür zu suchen. Die Ortsgruppenkaſſen- oder Stükpunktkaſſenleiter sind ihrerseits gehalten, ſolche Parteimitglieder bei der Erlangung von Patenschaften zu unterſtüßen. Die Zahlung des monatlichen Mitgliedsbeitrages kann keinem Parteimitglied erlassen werden. Ich verweise im übrigen wegen der Einhebung der Mitgliedsbeiträge auf meine Rundschreiben 47/34 vom 22. 8. 1934 und 90/34 vom 28. 12. 1934, die nach wie vor in Geltung bleiben und ſinngemäß auf die neue Beitragsordnung Anwendung finden. Ich mache es allen Gauſchazmeistern zur Pflicht, auf die strenge Einhaltung der vorstehenden Bestimmungen durch alle Ortsgruppenkassen- und Stützpunktkassenleiter zu dringen. Die Ortsgruppenkassen- und Stützpunktkassenleiter haben ihrerseits alle Mitglieder auf diese Bestimmungen in angemessener Weise aufmerksam zu machen.
VI. Eine Geltendmachung rückständiger Mitgliedsbeiträge vor den staatlichen Gerichten ist unzulässig.
VII. Die Beitragsstaffelung für diejenigen Parteimitglieder, die nach dem 31. März 1933 in die Partei aufgenommen worden sind, darf keineswegs dazu führen, daß die in Frage kommenden Mitglieder unnötigen Belästigungen bei der Ermitt= lung ihrer Einkommensverhältnisse ausgesetzt werden . Die Ermittlung des Einkommens hat auf dem Wege der Selbsteinschätzung zu geschehen. Ich verweise auf mein Rundschreiben 16/35 vom 2. 2. 1935 , das nach wie vor in Geltung bleibt und sinngemäß auf die neue Beitragsordnung anzuwenden ist. VIII. Die Ortsgruppen und Stützpunkte der NSDAP . haben je Mitglied und Monat an die ihnen übergeordnete Gauleitung abzuführen : RM.-.50 Reichsanteile . • Gauanteile . -.50. Der ermäßigte Mindestbeitrag nach Ziff. IV Abs. 2 ist in voller Höhe als Reichsanteil zu behandeln. IX. Die Abführung der Beiträge zur Hilfskasse der NSDAP . bleibt von vor= stehender Anordnung unberührt. X. Die vorstehende Beitragsordnung gilt nicht für die Auslandsorganiſation der NSDAP. Schwarz
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Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung der Bauten der nationalsozialistischen Bewegung*) Vom 20. November 1938 Auf Grund der Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung von öffentlichen Bauten vom 20. November 1938 (Reichsgesekblatt I S. 1677 ) wird für die Bauten der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände folgendes bestimmt : § 1 Der Reichsschahmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei stellt den Antrag auf Erteilung der baupolizeilichen Genehmigung oder erstattet, soweit die Voraussetzungen des § 1 der Verordnung über die baupolizeiliche Be= handlung von öffentlichen Bauten gegeben sind, die im § 2 Absatz 1 dieser Verordnung vorgesehene Anzeige. § 2 (1) Die Zustimmung nach § 2 der Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung von öffentlichen Bauten darf erſt erteilt werden, wenn der Reichsschatzmeister in die Ausführung des Bauvorhabens eingewilligt hat. Gleiches gilt im ordentlichen Genehmigungsverfahren für die Erteilung der baupolizeilichen Genehmigung . (2) Solange die Einwilligungserklärung des Reichsschazmeisters nicht vorliegt, haben die Baupolizeibehörden durch geeignete Maßnahmen den Beginn der Bauarbeiten zu verhindern.
§ 3 Bei Bauten, die nur zu vorübergehenden Zweden errichtet werden sollen und besonders eilbedürftig sind , können die Baupolizeibehörden die erforderliche Genehmigung oder Zustimmung auch ohne vorherigen Antrag und Einwilligung des Reichsschatzmeisters erteilen. Der Reichsschaßmeiſter iſt in dieſen Fällen nachträglich über das Bauvorhaben zu unterrichten. §4 (1) Im ordentlichen Genehmigungsverfahren ist bei den vom Reichsschatzmeister besonders bezeichneten Hoheitsbauten für die Erteilung der baupolizeilichen Genehmigung sowie für die Überwachung und Abnahme die höhere Baupolizeibehörde zuständig ; sie kann sich zur Durchführung der nachgeordneten Behörden bedienen. (2) In den Fällen des Absages 1 fann bei wichtigeren Bauvorhaben auch die oberste Landesbehörde die Befugnisse der höheren Baupolizeibehörde ausüben. Gleiches gilt für das Zustimmungsverfahren nach § 2 der Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung von öffentlichen Bauten. (3) Im übrigen verbleibt es bei der Zuständigkeit der unteren Baupolizeibehörde.
*) Betrifft nicht das Land Österreich und die sudetendeutschen Gebiete. 531
§ 5 Ergeben sich im Verfahren vor der höheren Baupolizeibehörde Bedenken oder Anstände und kommt eine Einigung auch zwischen der obersten Landesbehörde und dem Reichsschatzmeister nicht zustande, so führt der Reichsarbeitsminister im Benehmen mit dem Reichsschazmeister und der obersten Landesbehörde einen Ausgleich herbei. Berlin, den 20. November 1938. Der Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte
Der Stellvertreter des Führers R. Heß Der Reichsminiſter des Innern Frid
Verordnung über die Gebührenfreiheit der Nationalsozialistischen Deutſchen Arbeiterpartei Vom 3. Juli 1934 Auf Grund des Artikels 5 des Ersten Gesetzes zur Überleitung der Rechtspflege auf das Reich vom 16. Februar 1934 (Reichsgesetzbl . I S. 81 ) wird verordnet : In den vor die ordentlichen oder vor besondere Gerichte gehörigen Rechtssachen sowie in den vor andere Behörden gehörigen Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit, einschließlich Grundbuchsachen, ist die Nationalsoziali = stische Deutsche Arbeiterpartei im gleichen Umfang wie das Reich von der Zahlung der Gebühren befreit. Die Befreiung beschränkt sich auf die Partei als solche.
Berlin, den 3. Juli 1934. Der Reichsminister der Justiz In Vertretung
Dr. Schlegelberger
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Gesetz zur Regelung der öffentlichen Sammlungen und ſammlungsähnlichen Veranſtaltungen (Sammlungsgesetz) Vom 5. November 1934 Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beſchloſſen, das hiermit verkündet wird : § 1 (1) Wer auf Straßen oder Plägen, in Gast- oder Vergnügungsstätten oder in anderen, jedermann zugänglichen Räumen oder von Haus zu Haus oder sonst durch unmittelbares Einwirken von Person zu Perſon eine öffentliche Sammlung von Geld- oder Sachspenden oder geldwerten Leistungen veranstalten will, bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde. (2) Das gleiche gilt, wenn die öffentliche Sammlung durch Verbreitung von Sammellisten oder Werbeschreiben oder durch Veröffentlichung von Aufrufen durchgeführt werden soll. (3) Als Sammlung im Sinne dieses Gesezes gilt auch der Verkauf von Gegenständen, deren Wert in keinem Verhältnis zu dem geforderten Preis steht, wenn der Verkauf nicht in Erfüllung der sonstigen wirtschaftlichen Betätigung des Verkäufers erfolgt. §2 (1) Wer zum Eintritt in eine Vereinigung oder zur Entrichtung von Beiträgen oder geldwerten Leistungen an eine Vereinigung öffentlich auffordern oder wer die auf Grund dieſer Aufforderung einkommenden Beiträge oder Leistungen entgegennehmen will, bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde, wenn die Umstände des Falles oder die Art oder der Umfang der Aufforderung ergeben, daß es dem Veranſtalter ernſtlich nicht auf die Herbeiführung eines festen persönlichen Verhältnisses zwischen der Vereinigung und den angegangenen Personen und auf ihre Betätigung in der Vereinigung, sondern vielmehr ausschließlich oder überwiegend auf die Erlangung von Geld oder geldwerten Leistungen ankommt. (2) Die Vorschrift des Absages 1 gilt nicht für Vereinigungen, deren Zweck auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist. §3 (1) Wer Karten oder Gegenstände, die zum Eintritt zu einer öffentlichen Veranstaltung berechtigen, auf Straßen oder Plägen, in Gaſt- oder Vergnügungsſtätten oder in anderen , jedermann zugänglichen Räumen oder von Haus zu Haus oder sonst durch unmittelbares Einwirken von Person zu Perſon verkaufen will, bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde. Dies gilt auch, wenn der Verkauf zum Zwecke des Erwerbs erfolgt. (2) Ausgenommen von der Vorschrift des Absages 1 ist der Verkauf 1. in Räumen, die dem gewerbsmäßigen Kartenverkauf dienen, 2. in den ständigen Geſchäftsräumen des Veranſtalters, 3. in Gast- oder Vergnügungsstätten oder auf Plägen, in oder auf denen die Veranstaltung selbst stattfindet. 46 Die Organiſation der NSDAP . , 7. Aufl.
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§4 Wer eine öffentliche Veranstaltung durchführen will, die mit dem Hinweis darauf angekündigt oder empfohlen werden soll, daß ihr Ertrag ganz oder teilweise zu gemeinnüßigen oder mildtätigen Zwecken verwendet werde, bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde. §5 (1) Wer zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken Waren öffentlich ver treiben will, bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde. (2 ) Ein Vertrieb gilt als zu einem gemeinnützigen oder mildtätigen Zweck veranstaltet, wenn er erkennbar von einer Vereinigung, Stiftung, Anstalt oder einem sonstigen Unternehmen ausgeht, das nach seiner Bezeichnung oder seiner Sazung einen solchen Zweck verfolgt, oder wenn bei dem Angebot der Waren in anderer Weise zum Ausdruck gebracht wird , daß der Erlös ganz oder teilweise zu einem solchen Zweck verwandt werden solle. (3) Die Vorschriften über den Vertrieb von Blindenwaren nach § 56a Abſak 2 der Gewerbeordnung in der Fassung des Geſetzes zur Änderung der Gewerbeordnung vom 3. Juli 1934 (Reichsgesetzblatt I, Seite 566) bleiben unberührt. §6 Wer eine öffentliche Sammlung oder sammlungsähnliche Veranstaltung ( §§ 1 bis 5) vom Inland aus oder durch ausgesandte Mittelsperſonen im Auslande durchführen will, bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde. § 7 Die nach §§ 1 bis 6 erforderliche Genehmigung ist nur für eine bestimmte Zeit zu erteilen. Sie kann jederzeit widerrufen und von Bedingungen abhängig gemacht werden. Sie gilt nur für das Gebiet, für das sie erteilt ist. §8 Vor Erteilung der Genehmigung darf eine Sammlung oder sammlungsähnliche Veranstaltung (§§ 1 bis 6 ) nicht öffentlich angekündigt werden. Ebenso ist der Kartenverkauf für eine unter § 4 dieses Gesetzes fallende Veranstaltung vor Erteilung der Genehmigung unzuläſſig.
§ 9 (1) Bei Vereinigungen, Stiftungen, Anstalten, sonstigen Unternehmen und Einzelpersonen, die eine öffentliche Sammlung oder sammlungsähnliche Veranstaltung (§§ 1 bis 6) durchführen ( Sammlungsträger) , kann die zuständige Behörde, soweit dies zur Überwachung und Prüfung der Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltung notwendig ist, 1. Geschäftsbücher, Schriften, Kassen- und Vermögensbestände prüfen oder durch öffentlich bestellte Sachverständige oder durch andere Perſonen prüfen laſſen, 2. von den an der Geschäftsführung beteiligten Personen sowie von allen Angestellten und Beauftragten Auskunft über Angelegenheiten der Geschäftsführung und die Einreichung von Berichten und Rechnungsabschlüſſen fordern, 3. Vertreter zu Versammlungen und Sizungen entsenden. (2) Bei dringendem Verdacht unlauterer Geschäftsführung ist die zuständige Behörde zum Erlaß öffentlicher Warnungen befugt.
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§ 10 (1) Vereinigungen, Stiftungen, Anstalten und sonstige Unternehmen, die eine öffentliche Sammlung oder sammlungsähnliche Veranstaltung (§§ 1 bis 6) durchführen und nach ihrer Bezeichnung, Sazung oder Zweckbestimmung gemeinnügigen oder mildtätigen Zwecken dienen, sowie Einrichtungen dieser Art, die von Einzelpersonen ausgehen, können von der zuständigen Behörde unter Verwaltung gestellt werden, wenn sich vorhandene erhebliche Mißstände nicht auf andere Weise beseitigen laſſen. Die Entscheidung der Behörde ist endgültig. (2) Der Verwalter ist befugt, sich in den Besitz des unter Verwaltung gestellten Unternehmens zu sehen und Rechtshandlungen für das Unternehmen vorzunehmen. Er hat die Stellung eines gesetzlichen Vertreters. Die Befugnisse des Inhabers des Unternehmens, seiner Bevollmächtigten und Organe zu Rechtshandlungen für das Unternehmen ruhen. (3) Ist das Unternehmen in das Handels-, das Genossenschafts- oder das Vereinsregister eingetragen, so ist die Anordnung und die Aufhebung der Verwaltung auf Antrag des Verwalters in das Register einzutragen. (4) Der Verwalter führt die Geschäfte unter Aufsicht der Behörde. Mit Zustimmung der zuständigen Behörde kann er das Unternehmen auflöſen. Über die Verwendung des Vermögens des aufgelösten Unternehmens entscheidet die zuständige Behörde. § 11 (1) Bei Unternehmen und Einzelpersonen, die nicht unter § 10 dieses Gesetzes fallen, kann die zuständige Behörde zur Durchführung der Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltung einen Verwalter bestellen, wenn sich vorhandene erhebliche Mißstände nicht auf andere Weise beseitigen laſſen. Die Entscheidung der Behörde ist endgültig. (2) Der Verwalter hat, soweit er Rechtshandlungen zur Durchführung der Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltung vornimmt, die Stellung eines geseglichen Vertreters. Die Befugniſſe des Sammlungsträgers, ſeiner Bevollmächtigten und Organe ruhen insoweit. (3) Der Verwalter führt die Geschäfte unter Aufsicht der Behörde. (4) Über die Verwendung des durch die Sammlung oder sammlungsähnliche Veranstaltung erzielten Ertrages entscheidet die zuständige Behörde.
§ 12 Sollen Mittel, die durch eine öffentliche Sammlung oder sammlungsähnliche Veranstaltung zusammengebracht sind, einem anderen als dem genehmigten Zweck zugeführt werden, so bedarf dies der Genehmigung der zuständigen Behörde. § 13 Mit Gefängnis bis zu sechs Monaten und mit Geldstrafe oder mit einer dieſer Strafen wird bestraft : 1. wer ohne die vorgeschriebene Genehmigung eine Veranstaltung der in den §§ 1 bis 6 bezeichneten Art ankündigt, durchführt oder bei ihrer Durchführung mitwirft; 2. wer den Bedingungen, an die eine nach diesem Geſetz erforderliche Genehmigung geknüpft ist, zuwiderhandelt; 3. wer den gemäß § 9 angeordneten Maßnahmen innerhalb der gesezten Frist nicht entspricht oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht ; 535 46.
4. wer einer auf Grund der §§ 10 und 11 angeordneten Verwaltung Gegenstände ganz oder teilweise entzieht ; 5. wer entgegen der Vorschrift des § 12 Mittel einem anderen als dem ge= nehmigten Zweck oder einem Nichtberechtigten zuführt ; 6. wer von einer Person, die bei der Durchführung der Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltung tätig ist, die Abführung eines beſtimmten Ertrages auch für den Fall verlangt, daß dieser Ertrag nicht erzielt wird.
§ 14 (1) Der Ertrag einer nicht genehmigten Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltung ist einzuziehen. Zum Ertrag zählen auch Gegenstände und Rechte, die aus Mitteln der Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranſtaltung bechafft worden sind. Kann keine bestimmte Perſon verfolgt oder verurteilt werden, so kann auf Einziehung selbständig erkannt werden, wenn im übrigen die Voraussetzungen hierfür vorliegen. (2) über die Verwendung des eingezogenen Ertrages entſcheidet die zuständige Behörde . § 15 Dieses Gesetz gilt nicht für öffentliche Sammlungen und ſammlungsähnliche Veranstaltungen, die durchgeführt werden : 1. auf Anordnung der Reichsregierung oder einer obersten Reichsbehörde im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern, 2. auf Anordnung und für den Bereich einer Kreispolizeibehörde zur Steuerung eines durch unvorhergesehene Ereignisse herbeigeführten augenblicklichen Notstandes, 3. von der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei, ihren angeschloſſe= nen Gliederungen und von den der vermögensrechtlichen Aufsicht des Reichsschahmeisters der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei unterstellten angeschlossenen Verbänden der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei, sofern die Sammlungen und ſammlungsähnlichen Veranſtaltungen durch den Reichsschatzmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern ge= nehmigt sind, 4. von einer christlichen Religionsgesellschaft des öffentlichen Rechts bei Gottes: diensten in Kirchen und in kirchlichen Versammlungsräumen.
§ 16 Der Reichsminister des Innern erläßt im Benehmen mit den beteiligten Reichsministern die zur Durchführung dieses Gesetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften. Er ist ermächtigt, bestimmte Unternehmen allgemein oder unter Bedingungen von der Vorschrift des § 5 dieses Gesetzes zu befreien . § 17 (1) Dieses Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. November 1934 in Kraft. (2) Mit Wirkung vom gleichen Tage treten alle reichs- und landesrechtlichen Vorschriften über die Genehmigung oder das Verbot öffentlicher Sammlungen
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oder sammlungsähnlicher Veranstaltungen, insbesondere die Bundesratsverordnung über Wohlfahrtspflege während des Krieges vom 15. Februar 1917 (Reichsgesetzbl. S. 143) , §§ 14 und 19 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schuße des deutschen Volkes vom 4. Februar 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 38) und Abschnitt II des Gesetzes zur Erhaltung und Hebung der Kaufkraft ( Spendengesek) vom 24. März 1934 (Reichsgesetzbl . I S. 236) außer Kraft. Berlin, den 5. November 1934. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminiſter des Innern Frid
Sammlungsordnung der Nationalsozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei Vom 4. Juli 1935 Für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, ihre Gliederungen und die ihr angeschlossenen Verbände verordne ich im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und dem Reichsminiſter des Innern ( § 15 Ziffer 3 des Gesezes zur Regelung der öffentlichen Sammlungen und ſammlungsähnlichen Veranstaltungen (Sammlungsgesetz vom 5. November 1934 - Reichsgesetzbl. I S. 1086) folgendes : § 1 (1) Alle öffentlichen Sammlungen und ſammlungsähnlichen Veranstaltun= gen der in den §§ 1 bis 6 des Sammlungsgesetzes bezeichneten Art, die von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, ihren Gliederungen und den ihr angeschlossenen Verbänden ( §§ 2 und 3 der zur Durchführung des Gesezes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat erlassenen Verordnung vom 29. März 1935 - Reichsgesetzbl. I S. 502) durchgeführt werden, bedürfen der Genehmigung . (2) Zuständig für die Erteilung der Genehmigung ist der Reichsschatzmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern (§ 15 Ziffer 3 des Sammlungsgesetzes ) . § 2 (1) Die Genehmigung ist nur für eine bestimmte Zeit zu erteilen. Sie kann. jederzeit widerrufen oder von Bedingungen abhängig gemacht werden. Sie gilt nur für das Gebiet, für das sie erteilt ist. (2) Vor Erteilung der Genehmigung darf eine Sammlung oder sammlungsähnliche Veranstaltung nicht öffentlich angekündigt werden. Der Verkauf von Karten, Plaketten und dergleichen für eine unter die Sammlungsordnung fallende Veranstaltung vor Erteilung der Genehmigung ist unzulässig. § 3 (1) Alle Sammlungsträger der im § 1 bezeichneten Art unterſtehen in ihrer
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Finanzgebarung der unbeschränkten Aufsicht und Kontrolle des Reichsschatzmeisters der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. (2) Dieser ist insbesondere befugt, einem Sammlungsträger die Verwaltung der Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltung zu entziehen und die Verwaltung selbst auszuüben oder ausüben zu laſſen.
$4 Sollen Mittel, die durch eine öffentliche Sammlung oder ſammlungsähnliche Veranstaltung zusammengebracht sind, einem anderen als dem genehmigten Zweck zugeführt werden, so bedarf dies der Genehmigung des Reichsschatmeisters. § 5 Der Ertrag einer nicht genehmigten Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltung ist durch den jeweils zuständigen Gauschatzmeister einzuziehen. Zum Ertrag zählen auch Gegenstände und Rechte, die mit Mitteln der Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltungen erworben worden sind. Über die Verwendung des eingezogenen Betrages entscheidet der Reichsschahmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. § 6 Den Dienststellen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen und der angeschlossenen Verbände ist die Mitwirkung bei der Durchführung von öffentlichen Sammlungen oder sammlungsähnlichen Veranstaltungen, die der Genehmigung der Reichs- und Landesbehörden unterliegen oder auf Anordnung der Reichsregierung einer obersten Reichsbehörde oder einer Kreispolizeibehörde veranstaltet werden, nur mit Genehmigung des Reichsschatzmeisters der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei gestattet.
§7 Jugendliche vom 14. bis 18. Lebensjahr dürfen nur bei der Durchführung von Sammlungen auf Straßen oder Plätzen und nur bis zu Beginn der Dunkelheit mitwirken . Die Verwendung von Kindern unter vierzehn Jahren ist unzulässig. §8 Verstöße gegen diese Sammlungsordnung werden nach dem Recht der Partei und dem Recht des Staates geahndet . $9 Der Reichsschahmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei erläßt die zur Durchführung und Ergänzung dieser Sammlungsordnung er= forderlichen Vorschriften. § 10 Die Sammlungsordnung tritt mit dem auf die Verkündigung im Reichsgesekblatt folgenden Tage in Kraft. München, den 4. Juli 1935. Der Reichsschatzmeister der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei Schwarz
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Gesetz über das Winterhilfswerk des deutschen Volkes Vom 1. Dezember 1936 Die Reichsregierung hat das folgende Gesez beſchloſſen, das hiermit verkündet wird : § 1 Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes ist rechtsfähig. Es finden die Bestimmungen über die rechtsfähigen Stiftungen des bürgerlichen Rechts sowie die Vorschriften der §§ 26, 27 Abs. 3, 30 und 31 des Bürgerlichen Gesetzbuchs sinngemäß Anwendung. Die Verfaſſung des Winterhilfswerks wird durch den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda bestimmt . § 2 Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes hat seinen Siz in Berlin.
§ 3 Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes wird durch den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda geführt und beaufsichtigt. Auf seinen Vorschlag ernennt und entläßt der Führer und Reichskanzler den Reichsbeauftragten für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes hat die Stellung des Vorstandes. §4 Die zur Durchführung der Aufgaben des Winterhilfswerks notwendigen Mittel werden durch öffentliche Sammlungen aufgebracht, für die § 15 Nr. 1 des Sammlungsgesetzes vom 5. November 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 1086) gilt. Berlin, den 1. Dezember 1936. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels
(Reichsgesetzblatt I S. 995 Nr. 113 v. 3. Dez. 1936. )
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Gesetz über die Versorgung der kämpfer für die nationale Erhebung Vom 27. Februar 1934 Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird : §1 Angehörige der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei und des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten sowie ihrer Gliederungen erhalten auf Antrag wegen der die Gesundheit schädigenden Folgen von Körperverlegungen, die sie während der Zugehörigkeit zu der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiter= partei, zum Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, oder ihrer Gliederungen vor dem 13. November 1933 im Zuſammenhange mit dem politiſchen Kampf für die nationale Erhebung durch politische Gegner erlitten haben, Versorgung unter entsprechender Anwendung der Vorschriften des Reichsversorgungsgesetzes, ſoweit nachstehend nicht etwas anderes bestimmt ist. Das gleiche gilt für ihre Hinterbliebenen. Die Vorschriften des Abs. 1 finden entsprechende Anwendung auf frühere Angehörige der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten und ihrer Gliederungen sowie der inzwischen aufgelösten nationalen Verbände und ihre Hinterbliebenen. Der Antrag bedarf der Zustimmung der Hilfskasse, Hauptabteilung der Reichsleitung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ; die Hilfskasse kann auch selbst den Antrag stellen .
$2 Die Rente eines Beschädigten beträgt : 20 vom Hundert der nach dem Reichsversorgungsgesetze zu gewährenden Ge= bührniſſe, wenn er das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und wenn dem Unterhaltspflichtigen infolge der Gesundheitsschädigung besondere Aufwendungen erwachsen ; 30 vom Hundert dieser Gebührniſſe, wenn er das 14. Lebensjahr vollendet hat ; 60 vom Hundert, wenn er das 15. Lebensjahr vollendet hat ; 80 vom Hundert, wenn er das 16. Lebensjahr vollendet hat ; 100 vom Hundert, wenn er das 17. Lebensjahr vollendet hat. Bei Anwendung der §§ 28, 33, 36, 41 , Abs. 2 Nr. 4, 45, 52 und 55, Abs. 2 und 4 des Reichsversorgungsgeseges tritt an Stelle der Militärdienstzeit der Zeitpunkt der Schädigung. Die Vorschriften des Reichsversorgungsgeſeßes über das Übergangsgeld (§ 32) finden keine Anwendung. §3 Den Hinterbliebenen der Personen, die infolge einer Schädigung im Sinne des § 1 gestorben sind, steht Sterbegeld zu, auch wenn der Verstorbene nicht Rentenempfänger gewesen ist. 540
§4 Auf die nach diesem Geseze Versorgungsberechtigten finden die Vorschriften des Gesezes über die Beſchäftigung Schwerbeschädigter entsprechende Anwendung. § 5 Wird wegen derselben Gesundheitsschädigung (§ 1) Versorgung oder Entschädigung nach § 18 des Kriegspersonenschädengesetzes in der Fassung vom 22. Dezember 1927 (Reichsgesetzbl. I S. 515) oder nach dem Besagungspersonenschädengesetz in der Fassung vom 12. April 1927 (Reichsgesetzbl . I S. 103 ) ge= währt, so ruht diese Versorgung oder Entſchädigung in Höhe der nach diesem Gesetz gewährten Versorgung. § 6 Die Vorschriften des § 75 des Gesetzes zur Änderung von Vorschriften auf dem Gebiete des allgemeinen Beamten-, des Besoldungs- und des Versorgungsrechts vom 30. Juni 1933 (Reichsgeſezbl. I S. 433) , der Dritten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen usw. vom 6. Oktober 1931, Dritter Teil, Kapitel V, Abschnitt I § 10 und Abschnitt II § 10 in der Faſſung des § 62 Nr. 1 und 2 des genannten Geſetzes vom 30. Juni 1933 sowie der Vierten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirt= schaft und Finanzen vom 8. Dezember 1931 , Fünfter Teil , Kapitel IV, Abschnitt 1 §§ 10 und 11 (Reichsgesetzbl. I S. 699, 723) , der Verordnung zur Ergänzung von sozialen Leiſtungen vom 19. Oktober 1932 Artikel 4 Abs. 1 (Reichsgejezzbl. I S. 499) und der Verordnung des Reichspräsidenten zur Milderung von Härten in der Sozialversicherung und in der Reichsversorgung vom 18. Fe= bruar 1933 Artikel 1 (Reichsgesetzbl. I S. 69) finden auf die nach diesem Gesetze gewährten Versorgungsgebührnisse Anwendung. Die Vorschriften des § 112a Abs. 1 Nr . 2, Abs. 2 und 3 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung finden auf die nach dieſem Geseze gewährten Versorgungsgebührnisse mit der Maßgabe Anwendung, daß ein Betrag bis zu 25 Reichsmark im Monat von der Anrechnung ausgenommen ist.
$7 Der Lauf der in den §§ 33, 49, 52 und 54 des Reichsversorgungsgeſeges bezeichneten Fristen beginnt frühestens mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes . § 8 Für die nach diesem Gesetz im Verwaltungsverfahren erforderlichen Entschei = dungen sind die im § 1 des Gesetzes über das Verfahren in Versorgungssachen bezeichneten Verwaltungsbehörden zuständig . Gegen ihre Entscheidung kann binnen einem Monat nach der Zustellung, bei Zustellung außerhalb Europas binnen sechs Monaten, die Entscheidung eines beim Hauptversorgungsamt Bayern gebildeten Ausschusses angerufen werden. Seine Entscheidung ist endgültig. Der Ausschuß besteht aus einem Vorsitzenden sowie einem Arzt und einem weiteren Beisiger. Der Reichsarbeitsminister bestellt die Vorsitzenden, die Beisiger und ihre Stellvertreter, und zwar die Ärzte auf Vorschlag des Führers der deutschen Ärzteschaft, die übrigen Beisitzer auf Vorschlag der Reichsleitung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei .
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Für das Verfahren vor dem Ausschuß gelten die Vorschriften des Gesczes über das Verfahren in Versorgungssachen über das Verwaltungsverfahren entsprechend. § 9 Die auf Grund dieses Gesetzes gewährte Versorgung kann entzogen werden, wenn der Versorgungsberechtigte aus der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei oder dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, ausgeschlossen ist, oder wenn nach seinem Ausscheiden Tatsachen bekannt werden, die den Ausschluß zur Folge gehabt hätten. Das gleiche gilt entsprechend für ehemalige Angehörige der im § 1 Abs. 2 genannten nationalen Verbände. Die Entscheidung trifft der Reichsarbeitsminister, ein Rechtsmittel ist nicht zulässig.
§ 10 Sofern sich in einzelnen Fällen aus den Vorschriften dieſes Geſezes beſondere Härten ergeben, kann der Reichsarbeitsminister im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Finanzen einen Ausgleich gewähren. § 11 Das Gesez tritt mit dem 1. Januar 1934 in Kraft. Wird der Antrag auf Verſorgung vor dem 1. Januar 1935 gestellt, so wird die nach diesem Gesez zustehende Versorgung vom 1. Januar 1934 ab gewährt, wenn die Voraussetzungen für die Gewährung der Versorgung an diesem Tage erfüllt sind. Sterbegeld wird auch gewährt, wenn der Tod vor dem 1. Januar 1934 eingetreten ist. § 12 Der Reichsarbeitsminister erläßt im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Finanzen die zur Durchführung dieses Gesetzes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften ; er bestimmt, welche Verbände als nationale Verbände im Sinne des § 1 Abs. 2 anzusehen sind. Berlin, den 27. Februar 1934.
Der Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsarbeitsminister Franz Seldte
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Adolf-Hitler-Dank Verfügung des Führers Zur Behebung oder Erleichterung wirtschaftlicher und gesundheitlicher Notfälle verdienter Nationalsozialisten bestimme ich als Dank und Anerkennung unter dem 20. April 1937 : 1. Aus den Mitteln der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei werden als ,,Adolf-Hitler-Dank“ jährlich RM. 500 000.-
zur Verfügung gestellt. 2. Aus diesem Betrage werden Träger des Ehrenzeichens der Bewegung, des Blutordens sowie besonders verdiente Parteigenossen, die sich in wirtſchaftlicher und gesundheitlicher Notlage befinden, betreut. 3. Die Verteilung dieses Betrages erfolgt nach Lage der sozialen und wirtſchaftlichen Verhältnisse durch den Reichsschahmeister der NSDAP. • 4. Die Ausführungsbestimmungen erläßt der Reichsschatzmeister der NSDAP .
gez.: Adolf Hitler
München, den 20. April 1937.
Ausführungsbestimmungen zur Stiftung des Führers vom 20. 4. 1937 1. Auf Grund der Ziffer 4 der Verfügung des Führers vom 20. April 1937 erlasse ich folgende Ausführungsbestimmungen : 1. Hilfe aus dem „ Adolf-Hitler-Dank" können beantragen : a) Parteigenossen, die Träger des Ehrenzeichens der Bewegung oder des Blutordens sind ; b) um die Bewegung besonders verdiente Parteigenossen, die bis zum 30. Januar 1933 der Partei beigetreten sein müssen und ihre Mitgliedschaft nicht unterbrochen haben oder mindestens 5 Jahre der Partei angehören; c) hinterbliebene Ehegatten, Kinder und Eltern vorbezeichneter Parteigenossen. 2. Der 99Adolf Hitler-Dank" kann in nachfolgenden Fällen nach Maßgabe der sozialen und wirtſchaftlichen Verhältnisse gewährt werden, wenn der Notfall nicht aus eigenem Verschulden eingetreten ist und die sonstigen Vorausſegungen erfüllt werden : a) Zum Ausgleich noch bestehender wirtschaftlicher Schäden, die nachweislich durch das Eintreten für die Bewegung während der Kampfzeit hervorgerufen wurden;
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b) zur Behebung oder Besserung gesundheitlicher Schäden ; c) bei Erwerbsunfähigkeit infolge Erkrankung oder vorgeschrittenen Alters, soweit eine Eingliederung in den Arbeitsprozeß nicht mehr möglich ist. 3. Der „ Adolf Hitler-Dank" gewährt : a) Einmalige Zuschüsse ; b) Darlehen ; c) laufende Zuschüsse . 4. Die Entscheidung über Anträge wird von Fall zu Fall getroffen. Ich behalte mir vor, die Vorschriften über die Zulassung der Antragsteller sowie über die Art der zuerkannten Hilfen und die getroffenen Entscheidungen nach Bedarf oder bei Vorliegen wichtiger Gründe zu ändern. 5. Eingehend begründete und mit Unterlagen versehene Anträge auf Gewäh= rung eines Ehrendankes sind beim Reichsschatzmeister der NSDAP ., Münhen 43, Postfach 80, einzureichen. Ein Rechtsanspruch auf Gewährung eines Ehrendantes besteht nicht . Der Ehrendank ist eine freiwillige, zuſäzliche Leiſtung der NSDAP. Der Ehrendank ist unpfändbar. Gemäß dem Willen des Führers darf der Ehrendank von den staatlichen und sonstigen Behörden auf das Einkommen der Bedachten nicht angerechnet sowie bei der Festsetzung von Hinterbliebenenrenten, Versorgungsbezügen u . dgl., insbesondere bei den auf Grund des Gesezes über die Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung vom 27. 2. 1934 (Reichsgesetzblatt I, Seite 133) gewährten Bezügen, nicht berücksichtigt werden .
München, den 28. April 1937.
gez.: Schwarz 2.
In teilweiser Abänderung meiner Ausführungsbestimmung vom 28. April 1937, Ziffer 5 Absatz I, gebe ich hiermit bekannt : Träger des Ehrenzeichens der NSDAP . oder des Ehrenzeichens am Band vom 9. November 1923 (Blutorden) ſowie alle sonstigen Be= rechtigten einschließlich der Angehörigen der Gliederungen, soweit sie Parteigenossen sind, haben mit Wirkung vom 1. Februar 1938 Anträge auf Gewährung eines Ehrendankes an die für den Gesuchsteller zuständige Ortsgruppe bzw. den Stüßpunkt der NSDAP . einzureichen. Bei den zuständigen Ortsgruppen bzw. Stützpunkten sind die einschlägigen Antragsformulare anzufordern . Die Gesuche werden durch die Ortsgruppen bzw. Stützpunkte auf dem Dienstweg der Reichsleitung der NSDAP . zugeleitet und nach wie vor von mir geprüft und entschieden.
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Verordnung des Führers über Wesen und Ziel der Deutschen Arbeitsfront vom 24. Oktober 1934 fiehe Abhandlung S. 185 über die Deutsche Arbeitsfront
Verfügung des Führers : „Auszeichnung nationalsozialistischer Musterbetriebe" München, den 1. September 1936. Die Deutsche Arbeitskorrespondenz teilt nachstehende Verfügung des Führers mit : Betrieben, in denen der Gedanke der nationalsozialiſtiſchen Betriebsgemeinſchaft im Sinne des Gesezes zur Ordnung der nationalen Arbeit und im Geiſte der Deutschen Arbeitsfront vom Führer des Betriebes und seiner Gefolgschaft auf das vollkommenste verwirklicht ist, kann die Auszeichnung
„Nationalsozialistischer Musterbetrieb" verliehen werden. Die Auszeichnung erfolgt durch mich oder eine von mir beauftragte Stelle auf Vorschlag der Deutschen Arbeitsfront. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt auf die Dauer eines Jahres, sie kann wiederholt erfolgen. Die Auszeichnung wird zurückgenommen, wenn die Voraussetzungen für diese Verleihung nicht mehr gegeben sind. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt am Nationalfeiertag des deutschen Volkes und geſchieht durch Aushändigung einer Urkunde an den Führer des Betriebs. Die Verleihungsurkunde hat die Gründe anzugeben, die für die Verleihung maßgebend sind. Ein Betrieb, dem die Auszeichnung „Nationalsozialistischer Musterbetrieb" verliehen ist, ist berechtigt, die Flagge der Deutschen Arbeitsfront mit goldenem Rad und goldenen Fransen zu führen.
Die Verfügung tritt sofort in Kraft. gez.: Adolf Hitler.
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Auszüge aus der Deutschen Gemeindeordnung Vom 30. Januar 1935 § 6 (1) Leiter der Gemeinde ist der Bürgermeister. Er wird von den Beigeordneten vertreten. (2) Bürgermeister und Beigeordnete werden durch das Vertrauen von Partei und Staat in ihr Amt berufen. Zur Sicherung des Einklangs der Gemeindeverwaltung mit der Partei wirkt der Beauftragte der NSDAP . bei bestimmten Angelegenheiten mit. Die stete Verbundenheit der Verwaltung mit der Bürgerschaft gewährleisten die Gemeinderäte; sie stehen als verdiente und erfahrene Männer dem Bürgermeister mit ihrem Rat zur Seite.
§ 33 (1) Zur Sicherung des Einklangs der Gemeindeverwaltung mit der Partei wirkt der Beauftragte der NSDAP. außer bei der Berufung und Abberufung des Bürgermeisters, der Beigeordneten und der Gemeinderäte (§§ 41, 45, 51 und 54) bei folgenden Entschließungen des Bürgermeisters mit : 1. der Erlaß der Hauptsakung bedarf seiner Zustimmung; 2. das Ehrenbürgerrecht sowie Ehrenbezeichnungen dürfen nur mit seiner Zustimmung verliehen und aberkannt werden . (2) Versagt der Beauftragte der NSDAP . seine Zustimmung, so hat er dies binnen zwei Wochen nach Zuleitung der Entschließung schriftlich zu begründen, bei der Hauptsakung unter Anführung der Vorschriften, die seine Zustimmung nicht finden ; andernfalls gilt seine Zustimmung als erteilt. Wenn bei Versagung der Zustimmung zwiſchen dem Beauftragten der NSDAP . und dem Bürgermeister in erneuter Verhandlung keine Einigung zustande kommt, so hat der Bürgermeister in Stadtkreiſen die Entscheidung des Reichsstatthalters, im übrigen die Entscheidung der Aufsichtsbehörde herbeizuführen . Bei der Hauptsagung bedarf der Reichsstatthalter zu ſeiner Entscheidung der Zustimmung des Reichsministers des Innern, wenn er von der Stellungnahme der Aufsichtsbehörde abweichen will. Die Entscheidung des Reichsstatthalters bindet die Aufsichtsbehörde. § 41 (1) Die Stellen hauptamtlicher Bürgermeister und Beigeordneter sind vor der Besetzung von der Gemeinde öffentlich auszuschreiben. Die bei der Gemeinde eingegangenen Bewerbungen sind dem Beauftragten der NSDAP. zuzuleiten. Dieser schlägt nach Beratung mit den Gemeinderäten in nicht öffentlicher Sizung bis zu drei Bewerber vor. Bei Stellen von Beigeordneten hat er vorher dem Bürgermeister Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. (2) Der Beauftragte der NSDAP . übermittelt seine Vorschläge mit allen Bewerbungen 1. bei Stellen von Bürgermeistern, Ersten Beigeordneten und Stadtkämmerern in Stadtkreisen mit mehr als 100 000 Einwohnern durch die Aufsichtsbehörde dem Reichsminister des Innern, 546
2. bei Stellen anderer Beigeordneter in Stadtkreisen mit mehr als 100 000 Einwohnern und bei Stellen von Bürgermeistern und Beigeordneten in den übrigen Stadtkreiſen durch die Aufsichtsbehörde dem Reichsstatthalter, 3. bei Stellen von Bürgermeistern und Beigeordneten in freisangehörigen Städten durch die Aufsichtsbehörde der oberen Aufsichtsbehörde, in den übrigen Gemeinden der Aufsichtsbehörde.
§ 45 (1) Die nach § 41 Abs. 2 zuſtändige Behörde kann die Berufung zum Bürgermeister und Beigeordneten bis zum Ablauf des ersten Amtsjahres zurücknehmen. Hierzu bedarf es im Falle des § 41 Abs. 2 Nr. 1 der Anhörung des Reichsstatthalters und im Falle des § 41 Abs. 2 Nr. 3 des Einvernehmens mit dem Beauftragten der NSDAP.; kommt kein Einvernehmen zustande, so entscheidet der Reichsstatthalter. § 50 Der Beauftragte der NSDAP . ist nicht Gemeinderat. Er kann an den Beratungen des Bürgermeisters mit den Gemeinderäten teilnehmen, wenn es sich um Angelegenheiten handelt, bei denen ihm das Gesetz eine Mitwirkung einräumt (§ 33 Abs. 1) ; er ist zu diesen Beratungen zu laden. § 51 (1) Der Beauftragte der NSDAP . beruft im Benehmen mit dem Bürgermeister die Gemeinderäte. Bei der Berufung hat er auf nationale Zuverläſſigteit, Eignung und Leumund zu achten und Persönlichkeiten zu berücksichtigen, deren Wirkungskreis der Gemeinde ihre besondere Eigenart oder Bedeutung gibt oder das gemeindliche Leben wesentlich beeinflußt.
§ 54 Gemeinderäte, bei denen die Voraussetzungen des § 51 nicht oder nicht mehr gegeben sind, scheiden aus. Die Entscheidung trifft die Aufsichtsbehörde im Einvernehmen mit dem Beauftragten der NSDAP .; kommt kein Einvernehmen zustande, ſo entſcheidet der Reichsstatthalter. § 117 (1) Der Reichsminister des Innern kann durch Verordnung Aufgaben, die dem Reichsstatthalter nach den §§ 9-11, 15 dieſes Gesetzes zuſtehen, auf nachgeordnete Behörden übertragen. (2) Ist der Reichsstatthalter nicht zugleich örtlich zuständiger Gauleiter der NSDAP., so ist in dem Falle des § 45 Abs. 1 neben dem Reichsstatthalter auch der Gauleiter zu hören . Unter der gleichen Voraussetzung hat der Reichsstatthalter in den Fällen des § 45 Abs. 1 und des § 54 letter Halbsah im Einvernehmen mit dem Gauleiter zu handeln ; kommt kein Einvernehmen zustande, ſo entscheidet der Reichsminister des Innern. (3) Die Aufgaben des Reichsstatthalters nimmt in Preußen der Oberpräsident, in den Hohenzolleriſchen Landen der Regierungspräſident wahr. Abſäße 1 und 2 gelten entsprechend.
§ 118 Der Stellvertreter des Führers beſtimmt, wer Beauftragter der NSDAP . im Sinne dieses Gesetzes ist. 547/548/549
Erlaß des Führers über das Nationalsozialiſtiſche Fliegerkorps und Ausführungsbestimmungen dazu siehe Seite 470
Gesetz über die Hitler-Jugend Vom 1. Dezember 1936 Von der Jugend hängt die Zukunft des deutschen Volkes ab. Die gesamte deutsche Jugend muß deshalb auf ihre künftigen Pflichten vorbereitet werden . Die Reichsregierung hat daher das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird : § 1 Die gesamte deutsche Jugend innerhalb des Reichsgebietes ist in der HitlerJugend zusammengefaßt.
§2 Die gesamte deutsche Jugend ist außer in Elternhaus und Schule in der HitlerJugend körperlich, geistig und sittlich im Geiste des Nationalsozialismus zum Dienst am Volk und zur Volksgemeinschaft zu erziehen. § 3 Die Aufgabe der Erziehung der gesamten deutschen Jugend in der HitlerJugend wird dem Reichsjugendführer der NSDAP . übertragen. Er ist damit „ Jugendführer des Deutschen Reiches". Er hat die Stellung einer Obersten Reichsbehörde mit dem Sit in Berlin und iſt dem Führer und Reichskanzler unmittelbar unterstellt. §4 Die zur Durchführung und Ergänzung dieses Gesetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften erläßt der Führer und Reichskanzler. Berlin, den 1. Dezember 1936. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Staatssekretär und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers
(Reichsgesetzblatt Teil I S. 993/Nr. 113)
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Erste Durchführungsverordnung (Allgemeine Bestimmungen) zum Gesetz über die Hitler-Jugend Vom 1. Dezember 1936 Auf Grund des § 4 des Gesetzes über die Hitler-Jugend vom 1. Dezember 1986 (Reichsgesetzblatt I, S. 993) bestimme ich:
§ 1 (1) Der Jugendführer des Deutschen Reiches ist ausschließlich zuständig für alle Aufgaben der körperlichen, geistigen und sittlichen Erziehung der gesamten deuts schen Jugend des Reichsgebiets außerhalb von Elternhaus und Schule. Die Zuständigkeit des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung auf den Gebieten des Privatunterrichts und des sozialen Bildungswesens bleibt unberührt . (2) Auf den Geschäftsbereich des Jugendführers des Deutschen Reiches gehen aus dem Geschäftsbereich des Reichs- und Preußischen Miniſteriums für Wiſſenschaft, Erziehung und Volksbildung über : alle Angelegenheiten der Jugendpflege, des Jugendherbergswesens sowie der Unfall- und Haftpflichtversicherung im Interesse der Jugendpflege. Die Frage der Zuständigkeit für das Landjahr bleibt einer besonderen Regelung vorbehalten. (3) Der Jugendführer des Deutschen Reichs untersteht mit der Hitler-Jugend der Finanzhoheit der NSDAP. § 2 (1) In der Hitler- Jugend besteht die Stamm-Hitler- Jugend. (2) Wer seit dem 20. April 1938 der Hitler- Jugend angehört, ist Angehöriger der Stamm-Hitler - Jugend. (3) Jugendliche, die sich mindestens ein Jahr in der Hitler- Jugend gut ge= führt haben und ihrer Abstammung nach die Voraussetzungen für die Aufnahme in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei erfüllen , können in die Stamm-Hitler- Jugend aufgenommen werden. Die näheren Anordnungen erläßt der Reichsjugendführer der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei mit Zustimmung des Stellvertreters des Führers . (4) Die Aufnahme in die Stamm-Hitler- Jugend kann bei Personen über 18 Jahren, die in der Führung oder der Verwaltung der Hitler- Jugend eingesezt werden sollen, sofort erfolgen. (5) Gliederung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ist nur die Stamm-Hitler- Jugend. (6) Die Zugehörigkeit zur Stamm-Hitler- Jugend ist freiwillig. § 3 Der Reichsminister des Innern bestimmt im Einvernehmen mit dem Jugendführer des Deutschen Reichs , dem Stellvertreter des Führers und dem Reichsminister der Finanzen die dem Jugendführer des Deutschen Reichs nachgeordneten staatlichen Dienststellen .
47 Die Organiſation der NSDAP., 7. Aufl.
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§4 Die Mitglieder der Hitler-Jugend sind berechtigt und - soweit es angeordnet ist verpflichtet, die vorgeſchriebene Uniform zu tragen. Berlin, den 25. März 1939.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Stellvertreter des Führers R. Heb Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers
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Zweite Durchführungsverordnung (Jugenddienstverordnung) zum Geſetz über die Hitler-Jugend Vom 1. Dezember 1936 Auf Grund des § 4 des Gesetzes über die Hitler- Jugend vom 1. Dezember 1936 (Reichsgesetzblatt I S. 993) beſtimme ich:
§ 1 Dauer der Dienstpflicht (1) Der Dienst in der Hitler-Jugend ist Ehrendienst am deutschen Volke. (2) Alle Jugendlichen vom 10. bis zum vollendeten 18. Lebensjahre sind verpflichtet, in der Hitler- Jugend Dienst zu tun, und zwar: 1. die Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren im „ Deutschen Jungvolt“ (DI), 2. die Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren in der „Hitler-Jugend “ (HI.) , 3. die Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren im ,,Jungmädelbund" ( IM.), 4. die Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren im „ Bund Deutscher Mädel“ (BDM.) . (3) Schüler und Schülerinnen der Grundſchule, die das 10. Lebensjahr bereits vollendet haben, werden bis zum Verlaſſen der Grundſchulklassen vom Dienſt in der Hitler- Jugend zurückgestellt. (4) Schüler und Schülerinnen der Volksschule, die das 14. Lebensjahr bereits vollendet haben, bleiben bis zu ihrer Schulentlassung Angehörige des Deutschen Jungvolkes oder des Jungmädelbundes . § 2 Erziehungsgewalt Alle Jungen und Mädchen der Hitler- Jugend unterstehen einer öffentlichrechtlichen Erziehungsgewalt nach Maßgabe der Bestimmungen, die der Führer und Reichskanzler erläßt. & 3 Unwürdigkeit (1) Der Zugehörigkeit zur Hitler-Jugend unwürdig und damit von der Gemeinschaft der Hitler-Jugend ausgeschlossen sind Jugendliche, die 1. ehrenrührige Handlungen begehen, 2. wegen ehrenrühriger Handlungen vor Inkrafttreten dieser Verordnung aus der Hitler- Jugend ausgeschlossen worden sind, 3. durch ihr sittliches Verhalten in der Hitler- Jugend oder in der Allgemeinheit Anstoß erregen und dadurch die Hitler- Jugend schädigen. (2) Von der Zugehörigkeit zur Hitler- Jugend sind ferner Jugendliche ausgeschlossen, solange sie behördlich verwahrt werden. (3) Der Jugendführer des Deutschen Reichs kann Ausnahmen zulaſſen .
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8 4 Untauglichkeit (1) Jugendliche, die nach dem Gutachten einer HI.- Gesundheitsstelle oder eines von der Hitler- Jugend beauftragten Arztes für den Dienst in der Hitler-Jugend untauglich oder bedingt tauglich befunden worden sind, müſſen entsprechend dem ärztlichen Gutachten ganz oder teilweise von dem Dienst in der Hitler-Jugend befreit werden. (2) Die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern und die Durchführung sonstiger gesundheitlicher Maßnahmen regelt der Jugendführer des Deutschen Reichs im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und dem Reichsminister des Innern. § 5 Zurückstellung und Befreiung (1) Auf Antrag des gesetzlichen Vertreters oder des zuständigen HI .-Führers können Jugendliche jeweils bis zur Dauer eines Jahres vom Dienst in der Hitler-Jugend befreit oder zurückgestellt werden, wenn sie 1. in ihrer körperlichen Entwicklung erheblich zurückgeblieben sind oder 2. nach dem Urteil des Schulleiters ohne die Befreiung die Anforderungen der Schule nicht erfüllen können. (2 ) In Einzelfällen kann auch dann einem Antrag auf Zurückstellung oder Befreiung vom Dienſt in der Hitler- Jugend stattgegeben werden, wenn die Voraussetzungen des Abſakes 1 nicht gegeben sind , aber andere dringende Gründe vorliegen, die das einstweilige oder dauernde Fernbleiben eines Jugendlichen vom Dienst in der Hitler-Jugend rechtfertigen. (3) Die weiteren Anordnungen erläßt der Jugendführer des Deutschen Reichs. § 6 Deutsche Staatsangehörige nichtdeutschen Volkstums (1) Jugendliche deutscher Staatsangehörigkeit, bei denen beide Elternteile oder der Vater nach ihrem Volkstumsbekenntnis zur dänischen oder polnischen Volksgruppe gehören, sind auf Antrag derjenigen, denen die Sorge für ihre Person zusteht, von der Zugehörigkeit zur Hitler- Jugend zu befreien ; ſteht das Recht und die Pflicht für die Person des Jugendlichen zu sorgen, mehreren zu , und stellt nicht jeder von ihnen den Antrag, so kann der Jugendliche befreit werden. Uneheliche Jugendliche können auf Antrag derjenigen, denen die Sorge für ihre Person zusteht, von der Zugehörigkeit zur Hitler- Jugend befreit werden, wenn die Mutter nach ihrem Volkstumsbekenntnis zur dänischen oder polnischen Volksgruppe gehört, sind zu befreien, wenn der Vormund dem Antrag zustimmt. (2) Der Antrag ist an die untere Verwaltungsbehörde zu richten. Die höhere Verwaltungsbehörde stellt fest, ob das Bekenntnis zur dänischen oder polnischen Volksgruppe vorliegt. Die näheren Verwaltungsvorschriften erläßt der Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit dem Jugendführer des Deutschen Reichs. (3) Der Reichsminister des Innern übt die Aufsicht über die Jugendorganisation der dänischen und polnischen Volksgruppen aus. Neugründungen bedürfen seiner Genehmigung. (4) Ein Zwang zum Beitritt zu irgendeiner Jugendorganisation der dänischen oder polnischen Volksgruppe darf von keiner Seite ausgeübt werden. 554
§ 7 Blutmäßige Anforderungen Juden (§ 5 der Ersten Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935, Reichsgesetzblatt I S. 1333) ſind von der Zugehörigkeit zur Hitler-Jugend ausgeschlossen. $ 8 Deutsche Staatsangehörige mit Wohnsiz im Ausland Jugendliche deutscher Staatsangehörigkeit, die ihren Wohnsitz im Ausland haben und sich nur vorübergehend im Deutschen Reich aufhalten, sind zum Dienſt in der Hitler-Jugend verpflichtet. § 9 Anmeldung und Aufnahme (1) Alle Jugendlichen sind bis zum 15. März des Kalenderjahres, in dem sie das 10. Lebensjahr vollenden, bei dem zuständigen HI.-Führer zur Aufnahme in die Hitler-Jugend anzumelden. Treten bei einem Jugendlichen die Vorause setzungen für die Aufnahme in die Hitler-Jugend nach diesem Zeitpunkt ein (3. B. Entlassung aus der behördlichen Verwahrung, Erwerb der Reichsangehörigkeit, dauernde Niederlassung im Deutschen Reich) , so ist der Jugendliche innerhalb eines Monats nach Eintritt der genannten Voraussetzungen anzumelden. (2 ) Zu der Anmeldung ist der gesetzliche Vertreter des Jugendlichen verpflichtet. (3) Die Aufnahme in die Hitler- Jugend erfolgt zum 20. April eines jeden Jahres. (4) Der Jugendführer des Deutschen Reichs erläßt die näheren Anordnungen über die Anmeldung und Aufnahme in die Hitler-Jugend.
§ 10 Entlassung (1) Aus der Hitler-Jugend werden entlaſſen : 1. Jugendliche nach Ablauf der im § 1 festgesetzten Zeit und Mädchen, die in den Ehestand treten. 2. Jugendliche, bei denen festgestellt wird, daß sie nach den Bestimmungen dieser Verordnung von der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der HitlerJugend ausgeschlossen sind. 3. Jugendliche, gegen die nach der Diſziplinarordnung der Hitler-Jugend auf Ausscheiden erkannt wird . (2) Auf Ziffer 2 und 3 findet § 3 Abs. 3 entsprechende Anwendung. (3) Führer und Führerinnen bleiben nach Ablauf der im § 1 festgesetzten Zeit Angehörige der Hitler-Jugend. Ihre Entlassung erfolgt durch besondere Anordnung. Auf ihren Antrag sind sie zu entlassen. § 11 Ruhen der Zugehörigkeit zur Hitler-Jugend (1 ) Für die Dauer des aktiven Wehrdienstes ruht die Zugehörigkeit zur Hitler-Jugend.
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(2) Angehörige des Reichsarbeitsdienstes dürfen sich im Dienst der HitlerJugend nicht betätigen. § 12 Strafbestimmungen (1) Ein gesetzlicher Vertreter wird mit Geldstrafe bis zu 150.- RM. oder mit Haft bestraft, wenn er den Bestimmungen des § 9 dieser Verordnung vorsätzlich zuwiderhandelt. (2) Mit Gefängnis und Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, wer böswillig einen Jugendlichen vom Dienst in der Hitler-Jugend abhält oder abzuhalten versucht. (3) Die Strafverfolgung tritt nur auf Antrag des Jugendführers des Deutschen Reichs ein. Der Antrag kann zurückgenommen werden. (4) Jugendliche können durch die zuständige Ortspolizeibehörde angehalten werden, den Pflichten nachzukommen, die ihnen auf Grund dieser Verordnung und den zu ihr ergangenen Ausführungsbestimmungen auferlegt worden sind.
§ 13 Schlußvorschriften Für die Jugendlichen der Jahrgänge 1921 bis 1929, die bisher der Hitler= Jugend noch nicht angehören, bestimmt der Jugendführer des Deutschen Reichs den Zeitpunkt der Anmeldung und Einberufung zur Hitler-Jugend. Berlin, den 25. März 1939. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
Der Stellvertreter des Führers R. HEB Der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers
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Reichsbürgergesetz Vom 15. September 1935 Der Reichstag hat einstimmig das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird : § 1 (1) Staatsangehöriger ist, wer dem Schußverband des Deutschen Reiches angehört und ihm dafür besonders verpflichtet ist. (2) Die Staatsangehörigkeit wird nach den Vorschriften des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgeseßes erworben . § 2 (1) Reichsbürger ist nur der Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes, der durch sein Verhalten beweist, daß er gewillt und geeignet ist, in Treue dem deutschen Volk und Reich zu dienen. (2) Das Reichsbürgerrecht wird durch Verleihung des Reichsbürgerbriefes erworben. (3 ) Der Reichsbürger ist der alleinige Träger der vollen politischen Rechte nach Maßgabe der Geseze. § 3 Der Reichsminister des Innern erläßt im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers die zur Durchführung und Ergänzung des Gesetzes erforder= lichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften. Nünberg, den 15. September 1935, am Reichsparteitag der Freiheit. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister des Innern Frid
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Erste Verordnung zum Reichsbürgergeſetz Vom 14. November 1935 Auf Grund des § 3 des Reichsbürgergeſetzes vom 15. September 1935 (Reichsgesetbl. I S. 1146) wird folgendes verordnet : § 1 (1) Bis zum Erlaß weiterer Vorschriften über den Reichsbürgerbrief gelten vorläufig als Reichsbürger die Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes, die beim Inkrafttreten des Reichsbürgergesetzes das Reichstagswahlrecht besessen haben, oder denen der Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers das vorläufige Reichsbürgerrecht verleiht. (2) Der Reichsminister des Innern kann im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers das vorläufige Reichsbürgerrecht entziehen. § 2 (1) Die Vorschriften des § 1 gelten auch für die staatsangehörigen jüdischen Mischlinge. (2) Jüdischer Mischling ist, wer von einem oder zwei der Rasse nach volljüdischen Großelternteilen abstammt, sofern er nicht nach § 5 Abs. 2 als Jude gilt. Als volljüdiſch gilt ein Großelternteil ohne weiteres, wenn er der jüdischen Religionsgesellschaft angehört hat. § 3 Nur der Reichsbürger kann als Träger der vollen politischen Rechte das Stimmrecht in politischen Angelegenheiten ausüben und ein öffentliches Amt bekleiden. Der Reichsminister des Innern oder die von ihm ermächtigte Stelle kann für die Übergangszeit Ausnahmen für die Zulaſſung zu öffentlichen Ämtern gestatten. Die Angelegenheiten der Religionsgemeinschaften werden nicht berührt. §4 (1) Ein Jude kann nicht Reichsbürger sein. Ihm steht ein Stimmrecht in politischen Angelegenheiten nicht zu ; er kann ein öffentliches Amt nicht bekleiden. (2) Jüdische Beamte treten mit Ablauf des 31. Dezember 1935 in den Ruhestand. Wenn diese Beamten im Weltkrieg an der Front für das Deutsche Reich oder für seine Verbündeten gekämpft haben, erhalten sie bis zur Erreichung der Altersgrenze als Ruhegehalt die vollen zuletzt bezogenen ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge ; sie steigen jedoch nicht in Dienstaltersstufen auf. Nach Erreichung der Altersgrenze wird ihr Ruhegehalt nach den lekten ruhegehaltsfähigen Dienstbezügen neu berechnet. (3) Die Angelegenheiten der Religionsgeſellſchaften werden nicht berührt. (4) Das Dienstverhältnis der Lehrer an öffentlichen jüdischen Schulen bleibt bis zur Neuregelung des jüdiſchen Schulwesens unberührt. $5 (1) Jude ist, wer von mindestens drei der Rasse nach volljüdischen Großeltern abstammt. § 2, Abs. 2 Satz 2 findet Anwendung. (2) Als Jude gilt auch der von zwei volljüdischen Großeltern abstammende staatsangehörige jüdische Mischling, 558
a) der beim Erlaß des Gesetzes der jüdiſchen Religionsgemeinschaft angehört hat oder danach in sie aufgenommen wird, b) der beim Erlaß des Gesezes mit einem Juden verheiratet war oder sich danach mit einem solchen verheiratet, c) der aus einer Ehe mit einem Juden im Sinne des Abſages 1 stammt, die nach dem Inkrafttreten des Gesezes zum Schuße des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15. September 1935 (Reichsgesezbl. I S. 1146) ge= schlossen ist, d) der aus dem außerehelichen Verkehr mit einem Juden im Sinne des Absages 1 stammt und nach dem 31. Juli 1936 außerehelich geboren wird .
§6 (1 ) Soweit in Reichsgesetzen oder in Anordnungen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei und ihrer Gliederungen Anforderungen an die Reinheit des Blutes gestellt werden, die über § 5 hinausgehen, bleiben sie unberührt. (2) Sonstige Anforderungen an die Reinheit des Blutes, die über § 5 hinausgehen, dürfen nur mit Zustimmung des Reichsministers des Innern und des Stellvertreters des Führers gestellt werden. Soweit Anforderungen dieser Art bereits bestehen, fallen sie am 1. Januar 1936 weg, wenn sie nicht von dem Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers zugelassen werden. Der Antrag auf Zulassung ist bei dem Reichsminister des Innern zu stellen. § 7 Der Führer und Reichskanzler kann Befreiungen von den Vorschriften der Ausführungsverordnungen erteilen.
Berlin, den 14. November 1935. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
Der Reichsminiſter des Innern Frid Der Stellvertreter des Führers R. HEB Reichsminister ohne Geschäftsbereich
(Reichsgeseßblatt IS. 1333 Nr . 125 vom 14. November 1935.)
559
Gesetz zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutschen Ehre Vom 15. September 1935 Durchdrungen von der Erkenntnis, daß die Reinheit des deutschen Blutes die Voraussetzung für den Fortbestand des deutschen Volkes ist, und beseelt von dem unbeugsamen Willen, die deutsche Nation für alle Zukunft zu sichern, hat der Reichstag einstimmig das folgende Gesez beschlossen, das hiermit verkündet wird : §1 (1) Eheschließungen zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes sind verboten. Troßdem geschlossene Ehen sind nichtig, auch wenn sie zur Umgehung des Gesezes im Ausland geſchloſſen ſind. (2) Die Nichtigkeitsklage kann nur der Staatsanwalt erheben . § 2 Außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes ist verboten. § 3 Juden dürfen weibliche Staatsangehörige deutschen oder Blutes unter 45 Jahren in ihrem Haushalt nicht beschäftigen.
artverwandten
§4 (1) Juden ist das Hissen der Reichs- und Nationalflagge und das Zeigen der Reichsfarben verboten. (2) Dagegen ist ihnen das Zeigen der jüdischen Farben gestattet. Die Aus= übung dieser Befugnis steht unter staatlichem Schuß.
§ 5 (1 ) Wer dem Verbot des § 1 zuwiderhandelt, wird mit Zuchthaus bestraft. (2) Der Mann, der dem Verbot des § 2 zuwiderhandelt, wird mit Ge= fängnis oder mit Zuchthaus bestraft. (3 ) Wer den Bestimmungen der §§ 3 und 4 zuwiderhandelt, wird mit Ge fängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. 8 6 Der Reichsminister des Innern erläßt im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und dem Reichsminister der Justiz die zur Durchführung und Ergänzung des Gesezes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften. Das Gesetz tritt am Tage nach der Verkündung, § 3 jedoch erst am 1. Januar 1936 in Kraft. Nürnberg, den 15. September 1935, am Reichsparteitag der Freiheit. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
Der Reichsminiſter des Innern Frick
Der Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner
Der Stellvertreter des Führers R. HeB Reichsminister ohne Geschäftsbereich
560
Auslegung des § 4 Abs. 1 des Gesezes zum Schuße des deutſchen Blutes und der deutschen Ehre RdErl. d . RuPrMdI . v. 7. 12. 1936 — I B 2. 13700/5017 d . MB. S. 1631 Die Bestimmung des § 4 Abs. 1 des Blutschutzgesetzes* hat zu Zweifeln Anlaß gegeben, ob beim Beflaggen von Gebäuden oder Wohnungen der deutſchblütige Ehegatte, der in einer deutschjüdischen Mischehe lebt, zum Hiſſen der Reichs- und Nationalflagge und zum Zeigen der Reichsfarben berechtigt ist oder nicht. Ich bestimme deshalb gemäß § 6 des Blutschutzgesetzes* im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und dem RIM., daß an Gebäuden oder Wohnungen das Hiſſen der Reichs- und Nationalflaggen und das Zeigen der Reichsfarben auch dem deutschblütigen Ehegatten verboten ist. Dieses Verbot gilt entsprechend in allen Fällen, in denen neben Deutschblütigen auch Juden. einer Hausgemeinschaft angehören. * Vgl. RGBl . 1935 I S. 1146.
Erste Verordnung zur Ausführung des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre Vom 14. November 1935 Auf Grund des § 6 des Gesetzes zum Schuße des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15. September 1935 (Reichsgesetzbl. I S. 1146) wird folgendes verordnet : § 1 (1) Staatsangehörige sind die deutschen Staatsangehörigen im Sinne des Reichsbürgergeſekes. (2) Wer jüdischer Mischling ist, beſtimmt § 2 Abs. 2 der Ersten Verordnung vom 14. November 1935 zum Reichsbürgergesetz (Reichsgesetzbl . I S. 1333) . (3) Wer Jude ist, bestimmt § 5 der gleichen Verordnung . § 2 Zu den nach § 1 des Gesetzes verbotenen Eheschließungen gehören auch die Eheschließungen zwischen Juden und staatsangehörigen jüdischen Mischlingen, die nur einen volljüdischen Großelternteil haben.
$3 (1) Staatsangehörige jüdische Mischlinge mit zwei volljüdiſchen Großeltern bedürfen zur Eheschließung mit Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes oder mit staatsangehörigen jüdischen Mischlingen, die nur einen volljüdischen Großelternteil haben, der Genehmigung des Reichsministers des Innern. und des Stellvertreters des Führers oder der von ihnen bestimmten Stelle. (2) Bei der Entscheidung sind insbesondere zu berücksichtigen die körperlichen, seelischen und charakterlichen Eigenschaften des Antragstellers, die Dauer der Ansässigkeit seiner Familie in Deutschland, seine oder seines Vaters Teilnahme am Weltkrieg und seine sonstige Familiengeschichte. 561
(3) Der Antrag auf Genehmigung ist bei der höheren Verwaltungsbehörde zu stellen, in deren Bezirk der Antragsteller seinen Wohnsiz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat. (4) Das Verfahren regelt der Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers. §4 Eine Ehe soll nicht geschlossen werden zwischen staatsangehörigen jüdiſchen Mischlingen, die nur einen volljüdiſchen Großelternteil haben . § 5 Die Ehehindernisse wegen jüdischen Bluteinschlages sind durch § 1 des Gesetzes und durch §§ 2 bis 4 dieser Verordnung erschöpfend geregelt. § 6 Eine Ehe soll ferner nicht geſchloſſen werden, wenn aus ihr eine die Reinerhaltung des deutschen Blutes gefährdende Nachkommenschaft zu erwarten ist. § 7 Vor der Eheschließung hat jeder Verlobte durch das Ehetauglichkeitszeugnis (§ 2 des Ehegesundheitsgesetzes vom 18. Oktober 1935 - Reichsgesetzbl . I S. 1246) * nachzuweisen, daß kein Ehehindernis im Sinne des § 6 dieser Verordnung vorliegt. Wird das Ehetauglichkeitszeugnis verſagt, so ist nur die Dienstaufsichtsbeschwerde zulässig. $ 8 (1) Die Nichtigkeit einer entgegen dem § 1 des Gesetzes oder dem § 2 dieſer Verordnung geſchloſſenen Ehe kann nur im Wege der Nichtigkeitsklage geltend gemacht werden. (2) Für Ehen, die entgegen den §§ 3, 4 und 6 geschlossen worden sind, treten die Folgen des § 1 und des § 5 Abs. 1 des Gesezes ein. § 9 Besigt einer der Verlobten eine fremde Staatsangehörigkeit, so ist vor einer Versagung des Aufgebotes wegen eines der im § 1 des Gesezes oder in den
* Die in Frage kommenden Punkte des Ehegesundheitsgeseßes lauten : § 1. (1 ) Eine Ehe darf nicht geschlossen werden, a) wenn einer der Verlobten an einer mit Ansteckungsgefahr verbundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Gesundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt, b) wenn einer der Verlobten entmündigt oder unter vorläufiger Vormundschaft steht, c) wenn einer der Verlobten, ohne entmündigt zu sein, an einer geistigen Störung leidet, die die Ehe für die Volksgemeinschaft unerwünscht erscheinen läßt, d) wenn einer der Verlobten an einer Erbkrankheit im Sinne des Gesezes zur Verhütung erbfranken Nachwuchses leidet. (2) Die Bestimmung des Absaßes 1 Buchstabe d steht der Eheschließung nicht entgegen, wenn der andere Verlobte unfruchtbar ist. $ 2. Vor der Eheschließung haben die Verlobten durch ein Zeugnis des Gesundheitsamtes (Chetauglichkeitszeugnis) nachzuweisen, daß ein Ehchindernis nach § 1 nicht vorliegt.
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§§ 2 bis 4 dieser Verordnung genannten Ehehindernisse sowie vor einer Versagung des Ehetauglichkeitszeugnisses in Fällen des § 6 die Entscheidung des Reichsministers des Innern einzuholen.
§ 10 Eine Ehe, die vor einer deutschen Konsularbehörde geschlossen ist, gilt als im Inlande geschlossen . § 11 Außerehelicher Verkehr im Sinne des § 2 des Gesezes ist nur der Geschlechtsverkehr. Strafbar nach § 5 Abs . 2 des Gesetzes ist auch der außereheliche Verkehr zwischen Juden und ſtaatsangehörigen jüdiſchen Mischlingen, die nur einen volljüdischen Großelternteil haben .
§ 12 (1) Ein Haushalt iſt jüdiſch (§ 3 des Gesetzes) , wenn ein jüdiſcher Mann Haushaltungsvorstand ist oder der Hausgemeinschaft angehört. (2 ) Im Haushalt beschäftigt ist, wer im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses in die Hausgemeinschaft aufgenommen ist, oder wer mit alltäglichen Haushaltsarbeiten oder anderen alltäglichen, mit dem Haushalt in Verbindung stehenden Arbeiten beschäftigt ist. (3) Weibliche Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes, die beim Erlaß des Gesezes in einem jüdischen Haushalt beschäftigt waren, können in diesem Haushalt in ihrem bisherigen Arbeitsverhältnis bleiben, wenn sie bis zum 31. Dezember 1935 das 35. Lebensjahr vollendet haben. (4) Fremde Staatsangehörige , die weder ihren Wohnsitz noch ihren dauernden Aufenthalt im Inlande haben, fallen nicht unter dieſe Vorſchrift. § 13 Wer dem Verbot des § 3 des Gesezes in Verbindung mit § 12 dieſer Verordnung zuwiderhandelt, ist nach § 5 Abs. 3 des Gesetzes strafbar, auch wenn er nicht Jude ist.
§ 14 Für Verbrechen gegen § 5 Abs. 1 und 2 des Gesezes ist im ersten Rechtszuge die große Strafkammer zuständig .
§ 15 Soweit die Vorschriften des Gesetzes und seiner Ausführungsverordnung sich auf deutsche Staatsangehörige beziehen, sind sie auch auf Staatenlose anzuwenden, die ihren Wohnsiz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inlande haben. Staatenloſe, die ihren Wohnsiz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Auslande haben, fallen nur dann unter diese Vorschriften, wenn sie früher die deutsche Staatsangehörigkeit besessen haben . § 16 (1 ) Der Führer und Reichskanzler kann Befreiungen von den Vorschriften des Gesetzes und der Ausführungsverordnungen erteilen. (2) Die Strafverfolgung eines fremden Staatsangehörigen bedarf der Zustim= mung der Reichsminister der Justiz und des Innern .
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§ 17 Die Verordnung tritt an dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft. Den Zeitpunkt des Inkrafttretens des § 7 bestimmt der Reichsminister des Innern ; bis zu diesem Zeitpunkt ist ein Ehetauglichkeitszeugnis nur in Zweifelsfällen vorzulegen.
Berlin, den 14. November 1935. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminiſter des Innern Frid
Der Stellvertreter des Führers R. Heß Reichsminister ohne Geschäftsbereich Der Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner
(Reichsgeseßblatt I S. 1333 Nr. 125 vom 14. November 1935)
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Das Reichsbürgergesetz und das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre Vom 15. September 1935 Von Reichsminister Dr. Frid , Berlin* Die Erkenntnis, welche Bedeutung der Löſung der Raſſenfrage für das deutſche Volk zukommt, blieb wie ſo viele andere lebenswichtige Erkenntniſſe der nationalsozialistischen Bewegung vorbehalten. Nach den Erfahrungen der Geschichte und den Lehren der Bevölkerungswiſſenſchaft hängt der Bestand eines Volkes wesentlich davon ab, daß ſein Blut rein und geſund erhalten wird . Wenn auch äußere Verhältnisse das Leben eines Volkes zu beeinfluſſen vermögen, die ausschlaggebende Bedeutung wird immer der Tatsache zukommen, ob ein Volk sich seine blutgebundene Art zu bewahren versteht. Denn auf dieser Eigenart eines Volkes beruhen sein Wesen, seine Kultur, seine Leistungen usw. Erhält ein Volk sein Blut dagegen nicht rein, sondern nimmt es Bestandteile eines andergearteten Blutes in sich auf, so ist die notwendige Folge, daß in seiner Einheit und Geschlossenheit ein Bruch entsteht und seine Eigenart verlorengeht. Die nationalsozialistische Bewegung hat bereits in ihrem Programm Richtlinien festgestellt, die diesen Erkenntnissen Rechnung tragen. Ausgehend von der Tatsache, daß das Rassenproblem für Deutschland das Judenproblem bedeutet, sollen danach die Angehörigen des jüdischen Volkes von jedem Einfluß auf das Eigenleben des deutschen Volkes ausgeschaltet werden. Die Punkte 4 bis 6 des Programms lauten : 4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksicht auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenoſſe ſein. 5. Wer nicht Staatsbürger iſt, ſoll nur als Gaſt in Deutſchland leben können und muß unter Fremdengesetzgebung stehen . 6. Das Recht, über Führung und Gesetze des Staats zu bestimmen, darf nur dem Staatsbürger zustehen. Daher fordern wir, daß jedes öffentliche Amt, gleichgültig welcher Art, gleich ob in Reich, Land oder Gemeinde, nur durch Staatsbürger bekleidet werden darf ... Auf der Grundlage dieser Programmsäge regelt das Reichsbürgergesetz, das ebenso wie das Reichsflaggengesez und das Geſetz zum Schuße des deutschen Blutes und der deutschen Ehre von dem auf dem Parteitag der Freiheit versammelten Reichstag am 15. September 1935 einstimmig angenommen wurde, die künftige Gestaltung des politischen Lebens in Deutschland : Das Deutsche Reich dem deutschen Volke. Das Reichsbürgergesetz unterscheidet zwischen dem "" Staatsangehörigen" und dem Reichsbürger“. Durch die Trennung dieser Begriffe wird mit einem Haupt= grundsatz der liberalistischen Zeit gebrochen. Danach besaßen alle Staatsange= hörigen ohne Rücksicht auf Rasse, Volkstum, Konfeſſion u. dgl. gleiche Rechte und Pflichten. Heute ist die äußere Zugehörigkeit zum deutschen Staatsverband * Aus der „, Deutschen Juristen-Zeitung" S. 1390 Nr. 23 vom 1. Dezember 1935. 565
für den Besitz der staatsbürgerlichen Rechte und für die Heranziehung zu den staatsbürgerlichen Pflichten nicht mehr ausschlaggebend. Der Begriff der Staatsangehörigkeit dient vielmehr in erster Linie der Abgrenzung des Deutschen vom Ausländer und vom Staatenloſen. Die Eigenschaft als Staatsangehöriger ist daher unabhängig von der Rassezugehörigkeit des einzelnen . Staatsangehöriger ist vielmehr jeder, der nach den Vorschriften des Reichs- und Staatsangehörigteitsgesetzes die deutsche Staatsangehörigkeit erworben hat und demgemäß dem Schuhverband des Deutschen Reiches angehört. Reichsbürger ist demgegenüber nur der Staatsangehörige, dem der Vollbesit der politischen Rechte und Pflichten zusteht. Die Erlangung des Reichsbürgerrechts ist insbesondere von der Erfüllung zweier Voraussetzungen abhängig . Grundsäglich kann niemand Reichsbürger werden, der nicht deutschen oder artverwandten Blutes (deutſchblütig) ist ; ferner aber muß er durch sein Verhalten den Willen und die Eignung zum Dienſt am deutschen Volke bekunden . Da die Deutschblütigkeit eine Voraussetzung des Reichsbürgerrechts bildet, kann kein Jude Reichsbürger werden. Dasselbe aber gilt auch für die Angehörigen anderer Raſſen, deren Blut dem deutschen Blut nicht artverwandt iſt, z . B. für Zigeuner und Neger. Das deutsche Blut bildet keine eigene Raſſe . Das deutsche Volk setzt sich vielmehr aus Anhängern verſchiedener Raſſen zusammen. Allen diesen Raſſen aber ist eigentümlich, daß ihr Blut sich miteinander verträgt und eine Blutmischung anders wie beim nicht artverwandten Blut keine Hemmungen und Spannungen auslöst. Dem deutschen Blut kann daher unbedenklich auch das Blut derjenigen Völker gleichgestellt werden, deren raſſiſche Zuſammenſehung der deutſchen verwandt ist. Das ist durchweg bei den geschlossen in Europa siedelnden Völkern der Fall . Das artverwandte Blut wird mit dem deutschen nach jeder Richtung hin gleich behandelt. Reichsbürger können daher auch die Angehörigen der in Deutschland wohnenden Minderheiten, z . B. Polen, Dänen usw., werden . Das Reichsbürgerrecht wird durch Verleihung des Reichsbürgerbriefes erworben. Die Vorausſegungen für den Erwerb im einzelnen werden noch fest= gelegt werden . Insbesondere wird dabei auch bestimmt werden, wie der Nachweis des Willens und der Eignung zum Dienst am deutschen Volke zu erbringen ist. Ableistung der Arbeitsdienstpflicht und der Wehrpflicht wird dabei regelmäßig verlangt werden müſſen . Auch die Erreichung eines beſtimmten Lebensalters wird vorgeschrieben werden. Es muß aber hervorgehoben werden, daß nicht daran gedacht ist, die Verleihung des Reichsbürgerrechts etwa nur auf die Mitglieder der NSDAP., also einen Bruchteil der deutschen Staatsangehörigen, zu beschränken. Es ist vielmehr in Aussicht genommen, die große Masse des deutschen Volkes zu Reichsbürgern zu machen . Ausnahmen werden nur bei solchen Personen, die sich gegen Reich oder Volk vergehen, die zu Zuchthausstrafen verurteilt sind, oder in ähnlichen Fällen gemacht werden. Diese Absicht hat bereits ihren Niederschlag in der Ersten Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935 (RGBl . I S. 133 ) gefunden . Die endgültige Verleihung des Reichsbürgerrechts wird noch geraume Zeit auf sich warten laſſen müſſen, da sie von der Erledigung einer umfangreichen Verwal tungsarbeit abhängig ist. Bis zum Erlaß weiterer Vorſchriften über den Reichsbürgerbrief gelten daher vorläufig als Reichsbürger die Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes, die beim Inkrafttreten des Reichsbürgergesetzes, d. h. am 30. September 1935, das Reichstagswahlrecht besessen haben 566
oder denen der Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers das vorläufige Reichsbürgerrecht verleiht. Die Möglichfeit einer besonderen Verleihung des vorläufigen Reichsbürgerrechts mußte vor gesehen werden, um insbesondere die heranwachsende Jugend und Neueingebürgerte in den Besitz des Reichsbürgerrechts bringen zu können. Wie Bestimmungen über den Verlust des endgültigen Reichsbürgerrechts vorgesehen werden, ſo mußte auch die Möglichkeit geschaffen werden , das vorläufige Reichsbürgerrecht zu entziehen, wenn sich der Inhaber seiner nicht würdig erweist. Diese Entscheidung kann der Reichsminister des Innern im Einver= nehmen mit dem Stellvertreter des Führers aussprechen. Der Reichsbürger ist der alleinige Träger der politischen Rechte nach Maßgabe der Gesetze. Ihm allein steht daher auch das Stimmrecht in politischen Angelegenheiten zu. Er ist auch allein berechtigt, ein öffentliches Amt auszuüben . Jedoch fann der Reichsminister des Innern für die übergangszeit allgemein oder im Einzelfall Ausnahmen für die Zulassung zu öffentlichen Amtern gestatten , um insbesondere Personen, die ihrem Lebensalter nach das Reichsbürgerrecht noch nicht erwerben können, den Eintritt in die Beamtenlaufbahn, zumal in den Vorbereitungsdienst, zu ermöglichen. Da ein Jude nicht Reichsbürger ſein kann, war eine Vorschrift notwendig, die ein für allemal klarstellt, wer als Jude anzusehen ist. Dies ist im § 5 der Ersten Verordnung zum Reichsbürgerrecht geschehen. Aus der Tatsache, daß ein Jude nicht Reichsbürger sein kann, folgt, daß er in jeder Beziehung von der Mitwirkung in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten ausgeschlossen ist. Die im Amt befindlichen jüdiſchen Beamten müſſen daher ausscheiden ; sie treten mit Ablauf des 31. Dezember 1935 in den Ruhestand. Dabei erhalten sie das erdiente Ruhegehalt ; für Frontkämpfer unter ihnen ist eine Sonderregelung dahin getroffen, daß sie bis zur Erreichung der Altersgrenze das zulezt bezogene Gehalt als Ruhegehalt beziehen. Die Trennung des deutschen Voltes vom jüdischen Volke konnte sich jedoch nicht auf das öffentlich-rechtliche Gebiet beschränken . Von ebenso großer Bedeutung ist die Durchführung der Trennung auf persönlichem Gebiet. Es muß unter allen Umständen verhütet werden, daß dem deutschen Volke neues jüdisches Blut zugeführt wird. Infolgedessen ist die eheliche wie die außereheliche Verbindung von Juden und deutschblütigen Personen verboten und unter Strafe gestellt. Trotzdem geschlossene Ehen sind nichtig. Hiervon abgesehen aber bleibt die bürgerlich-rechtliche Stellung der Juden unberührt. Insbesondere unterliegen sie auch im Wirtschaftsleben nur den gesetzlich festgelegten Beschränkungen. Die Mischlinge erfahren grundsäßlich eine beſondere Behandlung. Da sie nicht Juden sind, können sie nicht den Juden, da sie nicht Deutſche ſind, können sie nicht den Deutschen gleichgestellt werden. Sie haben daher zwar grundsäglich die Möglichkeit, das Reichsbürgerrecht zu erwerben, wie schon die Ausdehnung des vor= läufigen Reichsbürgerrechts auf die Mischlinge dartut. Dagegen bleiben sie den Beschränkungen unterworfen, die in der bisherigen Gesetzgebung und den Anordnungen der NSDAP . und ihrer Gliederungen ausgesprochen sind. Ihnen ist daher auch in Zukunft weder der Zugang zum Beamtentum und verschiedenen anderen Berufen eröffnet, noch können sie Mitglied der NSDAP. oder ihrer Gliederungen sein. In wirtschaftlicher Hinsicht sind sie dagegen den deutschblütigen Personen vollständig gleichgestellt. Soweit ferner durch Anordnungen von Organisationen der verschiedensten Art einschließlich der der NSDAP , angeſchloſſenen Verbände Miſchlinge von der Zugehörigkeit zu dieſen Organisationen
48 Die Organisation der NSDAP ., 7. Aufl.
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ausgeschlossen sind, fallen diese Anordnungen am 1. Januar 1936 weg, wenn sie nicht vom Reichsminister des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers zugelassen werden. Im übrigen mußte dafür Sorge getragen werden, die Mischlinge möglichst bald zum Verschwinden zu bringen. Dies ist einmal dadurch erreicht, daß man die überwiegend zum Judentum tendierenden Mischlinge dem Judentum zu= geschlagen hat ; es ist auf der anderen Seite dadurch erreicht, daß man den Mischlingen mit zwei volljüdiſchen Großeltern die Eheschließung mit deutſchblütigen Personen nur mit Genehmigung gestattet. Untereinander bleibt ihnen die Eheschließung zwar erlaubt, nach den Erfahrungen der medizinischen Wissenschaft iſt jedoch bei einer Verbindung von Mischlingen untereinander nur mit einer geringen Nachkommenschaft zu rechnen, wenn beide Teile je zur Hälfte dieselbe Blutzuſammensetzung aufweisen. Den Mischlingen mit nur einem jüdischen Großelternteil wird dagegen durch die ohne weiteres zulässige Eheschließung mit deutschblütigen Personen das Aufgehen im Deutschtum erleichtert. Um dies nicht zu verzögern, ist ihnen die Eheschließung untereinander verboten. Das Reichsbürgergesez und das Blutschutzgesek sowie die dazu ergangenen Ausführungsverordnungen verfolgen nicht den Zweck, die Angehörigen des jüdischen Volkes nur um ihres Volkszugehörigkeit willen schlechter zu stellen. Die Ausschaltung des Judentums aus dem deutschen öffentlichen Leben und die Verhinderung weiterer Rassenmischung sind vielmehr gebieterische Notwendigkeiten, wenn der Fortbestand des deutschen Volkes gesichert bleiben soll. Die Lebensmöglichkeit soll den Juden in Deutſchland nicht abgeschnitten werden. Das deutsche Schicksal aber gestaltet in Zukunft lediglich das deutsche Voik.
568
Überſichtstafeln zum Reichsbürgergesetz vom 15. September 1935 und zum Gesetz zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre vom 15. September 1935 nach der Ausführungsverordnung vom 14. November 1935
Nachfolgende Bildtafeln nach Entwürfen von Willi Hackenberger find dem heft 16 der Schriftenreihe des Reichsausschusses für Dolksgesundheitsdienſt beim Reichs- und Preußischen Miniſterium des Innern, Berlin W 62, Einemſtraße 11 , entnommen
Mit Genehmigung des Reichsausfchuffes für Dolksgesundheitsdienst
48.
569
Cafel 1 Das Reichsbürgerrecht ift in jedem
Deutſchblütiger
einzelnen Fall von der
Großeltern
Derleihung abhängig ! Eltern
Ehe gestattet
Kinder werden deutschblütig
Ehe gestattet
Kinder gelten als deutschblütig
the nur mit Genehmigung zugelaſſen
I
ZeichenDeutschblütiger........ Ehe verboten Mischling 2. Grades .... Mischling 1. Grades ....
Jude.... Ehe verboten Jude.....
570
Tafel 2
Beſtehende Ehen bleiben
Mischling 2. Grades
unberührt! Großeltern
Eltern
Ehe gestattet
Kinder gelten als deutschblütig
Ehe verboten
Ehe nur mit Genehmigung zugelaſſen
Erklärung gehört der deutschen Bluts- und Volksgemeinſchaft an, kann Reichsbürger werden Ehe verboten gehört nur der deutschen Volksgemeinschaft an, kann Reichsbürger werden gehört nur der deutſchen Volksgemeinſchaft an, kann Reichsbürger werden
gehört der jüdischen Bluts- und Volksgemeinschaft an, kann nicht Reichsbürger werden
Ehe verboten
gehört der jüdischen Bluts- und Dolksgemein(chaft an, kann nicht Reichsbürger werden
571
Tafel 3 Das Reichsbürgerrecht
Mischling 1. Grades
ift in jedem einzelnen Fall von der
Großeltern
Derleihung abhängig !
Eltern
Ehe nur mit Genehmigung zugelaſſen
Ehe nur mit Genehmigung zugelassen
Ehe gestattet
Kinder werden Mischlinge Zeichen-
Ehe gestattet Deutschblütiger……………… kinder werden Juden
Mischling 2. Grades .... Mischling 1. Grades …… ..
Ehe gestattet Jude...... Kinder werden Juden
Jude......
572
Tafel 4
Beſtehende Ehen bleiben
Mischling 1. Grades
unberührt Sonderfälle
Mischling gilt als Jude, wenn er der jüdischen Religionsgemeinschaft angehört
TH Awwww
Mischling gilt als Jude, wenn er mit einem Juden verheiratet ist Kinder werden Juden
Mischling der aus einer Ehe mit einem Juden Stammt, die nach dem
Erklärung
gehört der deutschen Bluts- und Dolksgemein. fchaft an, kann Reichsbürger werden gehört nur der deutschen Dolksgemeinschaft an, kann Reichsbürger werden gehört nur der deutschen Volksgemeinschaft an, kann Reichsbürger werden
gehört der jüdischen Bluts- und DolksgemeinTchaft an, kann nicht Reichsbürger werden gehört der jüdischen Bluts- und Volksgemeinchaft an, kann nicht Reichsbürger werden
17.9.1935 gefchloffen ist, gilt als Jude, bei bereits bestehenden Ehen bleibt er Mischling
Mischling der aus verbotenem außerehelichem Derkehr mit einem Juden stammt und der nach dem 31. 7. 1936 außierehelich geboren wird, gilt als Jude
573
Tafel 5
Tuden können nicht
Jude
Reichsbürger werden !
Großeltern
Eltern T
1 1
Ehe verboten
1 1
Ehe verboten T 1
Ehe gestattet
www
Kinder werden Juden Zeichen-
Ehe gestattet Deutschblütiger.........
Kinder werden Juden
Mischling 2. Grades ....
Mischling 1. Grades ....
Ehe gestattet Jude....... Rinder werden Juden
574
Jude.......
Tafel 6
Bestehende Ehen bleiben
Jude
unberührt ! Großeltern
Eltern
Ehe verboten
Ehe verboten
Ehe gestattet
Rinder werden Juden Erklärung
Ehe gestattet
gehört der deutschen Bluts- und Dolksgemeinschaft an, kann Reichsbürger werden
gehört nur der deutschen Dolksgemeinschaft an, kann Reichsbürger werden
Kinder werden Juden
Awww
gehört nur der deutschen Dolksgemeinschaft an, kann Reichsbürger werden
Ehe gestattet gehört der jüdischen Bluts- und Dolksgemeinfchaft an, kann nicht Reichsbürger werden Kinder werden Juden gehört der jüdischen Bluts- und Dolksgemeinfchaft an, kann nicht Reichsbürger werden
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Wen soll ich heiraten ?
Suche Dir einen lebenstüchtigen Gefährten aus einer erbgefunden Familie deutschen Blutes.
Wen darf ich
nicht heiraten ?
Das Ehegesundheitsgesetz verbietet eine Ehe zwischen einem gefunden Verlobten
und
einem Derlobten, der an einer mit Ansteckungsgefahr verbundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Gesundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt.
b
C
einem Verlobten, der entmündigt ift oder unter vorläufiger Vormundſchaftsteht. einem Derlobten, der, ohne entmündigt zu sein, an einer geistigen Störung leidet, die die Ehe für die Dolksgemeinschaft unerwünſcht erscheinen läßt. einem Derlobten, der an einer Erbkrankheit im Sinne des Gesetzes zur Derhütung erbkranken Nachwuchses leidet.
b
C
D
Das Gesetz verbietet ferner die Eheschließung der unter a-d Genannten untereinander.
Ausnahme § 1, Abf. 2 : Ein Derlobter, der an einer Erbkrankheit im Sinne des Gesetzes zur Derhütung erbkranken Nachwuchses leidet, fall d kann einen unfruchtbaren Derlobten heiraten.
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Erläuterung der Bildtafeln Von Gerichtsaſſeſſor Hans- Joachim Lemme Das Gesetz unterscheidet zwischen Juden, Mischlingen und Deutschblütigen. Erkenntnismerkmal für die Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen ist die völkische Zugehörigkeit der Großeltern. Als Juden werden diejenigen angesehen, die unter ihren Großeltern 3 oder 4 Volljuden haben. Als Mischlinge werden diejenigen angesehen, die unter ihren Großeltern 2 oder 1 Volljuden haben. Dabei ist ein Mischling erſten Grades derjenige, der zwei jüdische Großeltern hat, ein Mischling nur zweiten Grades derjenige, der einen jüdischen Großelternteil hat. Deutschblütiger iſt alſo nur der, der unter seinen 4 Großeltern keinen Juden hat. Entscheidend für die Zugehörigkeit zum Judentum ist naturgemäß nicht die Konfeſſion, ſondern die Volkszugehörigkeit. Es kann also ein Großelternteil auch dann Jude ſein, wenn er einer christlichen oder gar keiner Relegionsgemeinſchaft angehört hat. Wenn ein Großelternteil allerdings der jüdischen Religionsgemeinschaft angehört, so wird er ohne weiteres als volljüdiſch angesehen. Das hat seine innere Berechtigung darin, daß es zwar schon zur Zeit der Großeltern der jetzigen Generation zu Austritten von Juden aus der jüdiſchen Religionsgemeinschaft gekommen ist, niemals aber umgekehrt zu Eintritten von nicht der jüdischen Volksgemeinschaft Angehörigen in die jüdische Religionsgemeinschaft. Die jüdische Religionsgemeinschaft bestand also immer nur aus auch der jüdischen Bluts- und Volksgemeinschaft Angehörigen. Wer als dem Deutschblütigen Artverwandter anzusehen iſt, iſt aus den Ausführungen des Reichsministers des Innern bereits bekannt. Es sind dies alle diejenigen, die einer der Rassen angehören, die die europäischen Völker ursprünglich geformt haben bzw. Mischlinge aus solchen Rassen sind. Die verschiedenen Möglichkeiten der Eheschließungen werden nun im einzelnen im folgenden dargestellt. Dabei muß aber darauf hingewiesen werden, daß hier nur die Vorausſegungen erörtert werden, die nach dem Blutsgeſetz vorliegen —nicht berücksichtigt ist das Ehegesundheitsgesetz. Bei jeder beabsichtigten Ehe müssen die Partner also noch besonders prüfen, ob gegen die Eheschließung nicht gesundheitliche Bedenken nach dem Ehegesundheitsgesetz bestehen.
Tafel 1: Deutschblütige und Artverwandte können untereinander ohne weiteres die Ehe eingehen (Fall 1) . Kinder aus einer solchen Ehe gehören ohne weiteres der deutschen Bluts- und Volksgemeinschaft an. Deutschblütige können mit einem Mischling zweiten Grades ebenfalls ohne weiteres die Ehe eingehen (Fall 2) . Die hieraus hervorgehenden Kinder ſind ebenfalls der deutschen Bluts- und Volksgemeinschaft eingegliedert. Der jüdische Blutsanteil eines Kindes aus einer solchen Ehe ist verhältnismäßig so gering, daß er praktisch keine Rolle spielt und deshalb dem Aufgehen des Kinder in der deutschen Bluts- und Volksgemeinschaft ernstliche Bedenken nicht entgegenstehen. Bei einem Deutschblütigen und einem Miſchling ersten Grades liegen die Dinge jedoch anders (Fall 3) . Hier ist der jüdiſche Blutsanteil erheblich stärker 577
als im Fall 2. Es ist deshalb von einer beſonderen Genehmigung abhängig gemacht worden, ob reines deutsches Blut sich hier mit dem eines Mischlings vermischen darf. Die Genehmigung hängt davon ab, wie lange die betreffende Mischlingsfamilie bereits in Deutschland wohnt und wie sich ihre Vertreter zum deutschen Volke gestellt haben, insbesondere alſo, ob sie für Deutſchland Wehrdienste geleistet oder sich aktiv für die deutsche Volksgemeinschaft eingesetzt haben. Ob die Kinder aus einer Ehe, die von einer Genehmigung abhängig ist, als Mischlinge anzusehen sind oder zur deutschen oder jüdischen Volksgemeinschaft gehören sollen, wird bei allen diesen Ehen von Fall zu Fall bestimmt werden. Eine Ehe zwischen einem Deutschen und einem Juden ist selbstverständlich verboten (Fall 4, 5) . Eine solche Ehe ist nichtig, wenn sie trok des Verbots ge= schlossen wird. Tafel 2: Einem Mischling zweiten Grades und einem Deutschblütigen steht die Möglichkeit einer Eheschließung ohne weiteres offen (Fall 1) . Das wurde bereits bei Tafel 1 Fall 2 ausgeführt. Mischlingen zweiten Grades untereinander ist die Ehe aber verboten (Fall 2) . Der bei den Eltern verhältnismäßig nur geringe jüdische Blutsteil würde bei den Kindern viel ſtärker ſein und damit neue Mischlinge geschaffen werden können. Das Aufgehen der Mischlinge zweiten Grades in die deutsche Volksgemeinschaft würde hinausgezögert werden. Die Ehe zwischen Mischlingen zweiten Grades und solchen ersten Grades ist gestattet (Fall 3) . Sie ist jedoch von einer Genehmigung abhängig. Für dieſe sind dieselben Gesichtspunkte maßgebend wie für die Genehmigung von Ehen zwiſchen Deutschblütigen und Mischlingen ersten Grades (ſ. Tafel 1 Fall 3) . Die Eheschließung zwischen Mischlingen zweiten Grades und Juden ist verboten (Fall 4, 5) .
Tafel 3: Bei den Mischlingen ersten Grades sind gestattet nur die Ehen untereinander und mit Juden (Fall 3, 4, 5) . Die Ehen zwischen Mischlingen ersten Grades und Deutschblütigen sind nur mit Genehmigung gestattet (Fall 1). Das gleiche gilt für die Ehen zwischen Mischlingen ersten und zweiten Grades (Fall 2). Die Eheschließung von Mischlingen ersten Grades untereinander konnte ohne weiteres gestattet werden, weil erfahrungsgemäß aus solchen Ehen nur selten Kinder hervorgehen, die Gefahr der Entstehung von Mischlingen also gering ist. Durch die Eheschließung mit Juden (Fall 4, 5 ) bekennt sich der Mischling ersten Grades, dessen jüdischer Blutsanteil ja noch verhältnismäßig stark ist, zur jüdischen Volksgemeinschaft. Die Kinder aus solchen Ehen werden ohne weiteres Juden. Das Bekenntnis zur jüdischen Volksgemeinschaft sollte ihm im Gegensatz zum Mischling nur zweiten Grades nicht verwehrt werden, gerade weil sein jüdischer Blutsteil verhältnismäßig stark ist.
Tafel 4: Bei den Mischlingen ersten Grades sind eine Reihe von Sonderfällen vorgesehen, die alle ihre innere Begründung eben in dem Bekenntnis zum Judentum finden. Ein solcher Mischling gilt nämlich ohne weiteres dann als Jude, 578
wenn er der jüdischen Religionsgemeinschaft angehört oder wenn er mit einem Juden verheiratet ist . Einem solchen als Juden geltenden Mischling ist daher auch nur die Eheschließung mit Juden und Mischlingen ersten Grades gestattet. Die Kinder einer solchen Verbindung werden Juden. Als Juden gelten ferner solche Mischlinge, die aus einer Ehe stammen, die mit einem Juden nach dem 17. 9. 1935 geschlossen worden ist. Bei bereits bestehenden Ehen bleibt das Kind Mischling. Entsprechend gilt ein Miſchling, der aus außerehelichem Vertehr mit einem Juden stammt und nach dem 31. 7. 1936 geboren wird, als Jude.
Tafel 5 und 6 : Den Juden schließlich bleibt nur die Möglichkeit einer Eheschließung untereinander oder mit Miſchlingen ersten Grades. Die Kinder werden auf alle Fälle Juden.
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Alphabetisches
Schlagwortverzeichnis
Alphabetisches Schlagwortverzeichnis Im nachfolgenden Schlagwortverzeichnis des Organisationsbuches der NSDAP. find des öfteren Hinweise auf andere Wörter gegeben, z. B.: siehe auch ...". Dieser Hinweis bedeutet, daß auch an anderer Stelle bei wesensverwandten Ausdrücken weitere Erläuterungen zu finden sind. Begriffe, wie Abzeichen, Dienstrangabzeichen , Dienstgradabzeichen usw., wurden unter einem einheitlichen Kennwort verzeichnet. Die Zahlen hinter den Schlagworten bedeuten die Seitenzahl des Textes, in dem das Schlagwort vorkommt. Die Abkürzung T/1 usw. bedeutet : Tafel 1 uſw. A
Abendanzug, NSFK. 470h Abkommandierung, Politische Leiter 20, 80 Abkommen, Volksgesundheit , DAF. 472 Ablehnungsverfahren 6c Absperrdienst 72, 163 Abstammung 5, 20a, 334 Abzeichen 42 Abbildungen T/29 AO.-Raute 144, 381 Bezug 46 Gau- Ehrenzeichen T/29a NSFK. 470e NSKK. 408 RAD. 469c SA. 381, 388 24 434 Tragevorschrift 8 Zulassung 294 Achselstücke -- NSKK. 408 SA. 384 44 434 Adjutant 462 Adjutantur DAF. 193 Adolf Hitler-Dant Reichsschatzmeister 292 - Verfügung des Führers 543 Adolf Hitler- Schulen Amt 178 Planstellenübersicht 176c Adolf-Hitler-Spende 291a Ahnentafel 20a 49 Die Organisation der NSDAP., 7. Aufl.
Amteraberkennung 6e, 349 Aktive Propaganda 298 Attive Schulung 176a, 177 Allgemeine 44 427 Allgemeinverhalten der Nationalsozia= listen 3 Altherrenbund 264a Amt --- Forstwirtschaft 314 ― Sippenforschung 334 Amtsniederlegung 20c Angeschlossene Verbände Die Deutsche Arbeitsfront 193 Mitgliedschaft 92 NS.- Bund Deutscher Technik 258 NSD.-Arztebund 235 NS.-Kriegsopferversorgung 239 NS.-Lehrerbund 252 NS.-Rechtswahrerbund 321 NS.- Volkswohlfahrt 274 Reichsbund der Deutschen Beamten 246 Schulung 181b Angriffe auf Partei und Staat 489 Anzugsordnung - Allgemeine 4431 HI. 458 NSFK. 470g NSKK. 403 - Politische Leiter 24 SA. 379 Waffen-44 433 AO.-Raute siehe Abzeichen Appelle Dienstbereich 53
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Dienststelle 52 --- Kontrollbesuche 55 Richtlinien 54 Sonderappelle 52 Arbeitsanzug, SA. 386 Arbeitsausschüsse 191 Arbeitsdienst 465 Arbeitsdienstabteilung 468 Arbeitseinsat DAF. -Amt 199 RAD . 469a Arbeitsgaue, RAD . 467a Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Boltsfunde 312b Arbeitskammer 191 Arbeitsopfer 206n Arbeitsordnungsgesetz 200 Arbeitsschutzwalter 206u Schriftverkehr 209d Arbeits- und Wirtschaftsrat 191 Arbeitswissenschaftliches Institut 198 Archiv 339 Architektur 301 Arische Abstammung siehe Abstammung Armbinde 37 Ärmelstreifen Ämter für Technik 135c, 142 SA. 381 Stoßtrupp ,,Adolf Hitler" 44 Armscheiben, 53. 460 Aufbau Organisation 86 Werkschar 196a Aufmärsche 71, 73, 74, 76b, 164 Aufnahme, Partei 5, 288 Ausbildung Amt 162 -Werkschar 146c Planstellenübersicht 161a Ausbildungsdienst 162a Ausbildungsleiter 162 Ausbildungsrichtlinien Reichsorganisationsleiter 162 SA. 367 Ausbildungsvorschriften 162 Ausgehanzug -hellbraun, einreihig 26d hellbraun oder weiß, zweireihig 26f NSFK. 470g weiß, einreihig 26e Auskunfterteilung Betriebsblocobmann 207c Betriebszellenobmann 208c Blockleiter 104 Ausland Dienstverkehr 144a Meldungen bei Verzug 145 584
Reisen 144a Ausländer DAF. 225 - Gespräche 9 Schriftverkehr 9 Auslands -Organiſation 143 Dienststellungsabzeichen 28 Raute 144 Auslandsreisen 143 Ausrichtung 94 Ausrüstung Bezug 46 Fahnenträger 30 Musik- und Spielmannszüge 31, 31a NSKK. 413 Politische Leiter 30 Veräußerung 46 Ausrüstungswesen 292a Ausscheiden, Parteigenossen be Ausschluß 6e Ausschlußverfahren 344 Außenpolitisches Amt 310 Dienstellenplan 311 Ausstellungs- und Meſſewesen 298 Ausweise 8, 46, 55, 57
B Bann, HI. 440a Bauten der NSDAP . 531 BDM. 438 BDM.-Wert „Glaube und Schönheit“ 443a Beamte Dienstellenpläne 248 Hauptamt 246 Beauftragter des Führers für die überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP , 312 -Reichsschatzmeister 294 Beischild 39 b Beitragskaſſierung 102 Beitragsordnung der NSDAP. 527 Beitragswesen 287 Bereitschaftsführer 183 Berufserziehung und Betriebsführung 202 Berufswalter 206t Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen 202 Berufungen 18, 18a Beschlüsse, Parteigericht 348 Beschwerden Parteigerichte 347
Beschwerdeordnung Braunhemd 8 Einleitung von Beschwerden 63a Braunschweiger Abzeichen 42 Entscheidung über Beschwerden 63c Burgkomman 182 Geltungsbereich 63 Bürodienstandant zug weitere Beschwerden 63d hellbraun 26g Beschwerderecht 350 Köper 26g Besichtigungen weiß 26g Dienstbereich 54 Dienststelle 54 [ Betreute Organisationen Deutscher Gemeindetag 285 Coburg Abzeich er en 42 -- Deutsches Frauenwert 266 Deutsche Studentenschaft 262 NS.-Altherrenbund 264a D NS.- Reichsbund für Leibesübungen 340a Deutsche Arbeitsfront 193 Reichsbund Deutsche Familie 333 Abkommen mit Volksgeſundheit 472 - Aufbau 193 Betreuung Soldatenfamilie 106 Aufgaben 186, 189 Betriebsbeauftrage 205a Volksgenossen 120 Betriebsausbildungsleiter 196d Blocks 218 Betriebsbeauftragte 205a Dienststellenschilder 228 Betriebsblodkobmann 207 Fahne 35, 227 Betriebshauptzellenobmann 209 Finanzwirtschaft 212 Betriebsobmann 208 Führung und Organisation 186 Betriebszellenobmann 208 Gauwaltung 222 Hauptbetriebsobmann 205a gebietliche Gliederung 218 Schriftverkehr 209c Kreiswaltung 222 Betriebsbesichtigungen 206k Leipziger Vereinbarung 189, 476 Betriebsblod 207 Mitgliedschaft 225 Betriebsblodobmann 207 NS. - Gemeinschaft "" Kraft durch Freude" 210 Betriebsfahne 227 ― Oberster Ehren- und DisziplinarBetriebshauptzellenobmann 209 Betriebsobmann 206 gerichtshof 209e Ortswaltung 220 Dienststellenpläne 206a, 206b, 206c, Rechtsschutz torporativer Verbände 206d, 206e 477 Mitarbeiter 206t . Straßen-Blodobmann 108 Schriftverkehr 209c Betriebstafel Straßen-Zellenobmann 113 Symbole 227 A 206ca Unterstellungsverhältnis der DAF.B 206da -- C 206ca Walter 224 Vereinbarung mit Deutscher RechtsK 206ba front 479 Betriebszelle 208 Vereinbarung mit ReichsbauernBetriebszellenobmann 208 führer 478 Beurlaubungen 20 Verordnung des Führers 185 Beurteilungen 8 Werkschar 196 Bevölkerungspolitik 330, 333 Zellen 220 Bezeichnungen der NSDAP. 521 -- Zusammenarbe it mit ReichswirtBezirke, RÅD . 468b schafts- und Reichsarbeitsminister Block 99 474 Blodfrauenschaftsleiterin 108, 273 Zuständigkeit der DAF.-Walter 224 Blodhelfer 106a Deutsche Gemeindeordnung 546 Blockleiter 99 Deutscher Gemeindetag , DienſtſtellenBlockwalter 108 plan 285 NSV. 282 Deutscher Gruß 17 Blutorden 42, 43 Deutscher Siedlerbund 213a 49* 585
Deutsches Frauenwert 266 Dienststellenplan 270 Deutsches Handwerk 228 Deutsches Jungvolt 442 Deutsches Reiterführer- Abzeichen 373 Deutsches Volksbildungswerk 211 Dienstanzüge Allgemeines über Tragen 24 AD. - Sportgruppen 336 Ausgehanzug 26e, 26f Ausgeschiedene 32 Bezug 46 Bürodienstanzug 26g Dienstanzug mit Bluſe 25 Großer Dienstanzug 26a, 33a, 379, 386, 403, 470g 53. 458 Kleiner Dienstanzug 380, 386, 404, 470g Kursteilnehmer T/296 Musik und Spielmannszüge 31 NSFK. 470g NSKK. 403 Paradedienstanzug 26c Politischer-Leiter-Anwärter 26h Rod, hellbraun 26 Rod, weiß 26 SA. 379 Musik- und Spielmannszüge 31 Sportgruppen AO. 33a Tragen 8 Trauerflor 24a Werkschar 196d Zusammenstellung 24b Dienstappell siehe Appelle Dienstauszeichnungen Arten 43a, 43e - Ausführungsbestimmungen 43b 44 435 -Trageweise 43e Verfügung des Führers 43a Dienstbereich -Besichtigung 54 Dienstappell 51 Dienstgeheimnis 105, 123 Dienstgradabzeichen siehe Dienstrangabzeichen Dienstrangabzeichen Allgemeine 44 433a Allgemeines über Tragen 24 -- Außer Diens 32 t BDM. 462 DI. 459 53. 458 NSFK. 470e Politische Leiter 24 RAD. 469c 586
SA. 384 Übersicht 27a Verleihung 27 Dienſtrang und Dienſtſtellung Ausweise 181a DAF. Walter 224 Kennzeichen 27 Verleihung 27 Dienstränge 19 Dienststander NS.-Frauenschaft 38 NSKK. 414 Politische Leiter 37a SA. 392 Dienſtſtelle -Besichtigung 54 Dienstappell 51, 52 Dienststellenpläne Amt für Sippenforschung 332 Außenpolitisches Amt 311 Beamte 248 Beauftragter des Führers 312c Betriebsobmann 206a, 206b, 206c, 206d, 206e Blockleiter 101 Block- und Zellensystem 115 Erzieher 255 Gauleitung 141 Gauwaltung DAF. 215 Gauwirtschaftsberater 336 Hauptarchiv 340 Hauptbetriebsobmann 205b Hauptorganisationsamt 160 Hauptpersonalamt 175 Hauptschulungsamt 176b Hitler-Jugend 443 Hoheitsträger 97 Kommunalpolitik 285 Kreisleitung 135 Kreiswaltung DAF. 216 Kreiswirtschaftsberater 336 Kriegsopfer 242 NSD.- Dozentenbund 261 NSFK. 470b NS.-Frauenschaft 270 NSKK. 399 NS .- Volkswohlfahrt 279 Ortsgruppe 125 Ortswaltung DAF. 217 Oberstes Parteigericht 343 - Parteiamtl iche Prüfungskommiſſion 338 Rassenpolitisches Amt 332 Reichsbund Deutsche Familie 333 Reichsorganisationsleiter 155 --- Reichspresseche f 305 -Reichspropagandaleiter 297
Reichsschatzmeister 289a Reichsstudentenführung 265 44424 Bolksgesundheit 236 Zelle 111 Zentralbüro der DAF. 214 Dienststellenschilder 39 Beischilder 39b DAF. 228 Gliederungen 39b - - Hauptschilder 40a Hoheitsschilder 40 Ordnung 39 SA. 393 Wohnungstürschilder 39b Dienststellungsabzeichen Allgemeines über Tragen 24 Ämter für Technik 28 Auslands -Organiſation 28 Parteigericht 28 SA. 386 Sonderbeauftragter 28 Übersicht 28a Dienststellungsschnüre, HI. 460 Dienstverkehr mit dem Ausland 144a Disziplinargewalt, Anwendung 58 Dozentenbund siehe NSD .- Dozentenbund
E
Ehegenehmigung 175a Ehrenbezeigung 17 Ehrengerichtsbarkeit 65 Ehrenliste 291a Ehrenordnung 65, 67 Ehrenschutz NSKOV. 68 Parteiverfahren 344 Politische Leiter 17 Ehrenfold 291a Ehrenunterstützung 291a Ehrenwaffe der Politischen Leiter Aberkennung 349 -Ausbildung 162a Trageberechtigung 29 Ehrenzeichen 42 Gaue T/29a, 44 HI. 44 Kolonialabzeichen 517 Lebensrettung 517 Rotes Kreuz 516 SA. 381 sonstige 44 Sportehrenzeichen 516 Übersicht 514 Tragevorschrift 42
Verleihung 43, 288 Verordnung 513 Einheit von Partei und Staat, Geſetz 489 Einspruchsrecht, überwachung96 Einspruch-Parteiverfahren 348 Einstweilige Beurlaubung 20 Einstweilige Verfügung 348 Eintrittskarten 106 Einvernehmen, sachliches 98 Einzelmitglieder DAF. 225 NSBDT. 258 NSKOV. 239 NSLB. 252 Einzug von Abzeichen 46 Enthebungen Betriebsbeauftragte 205d, 206h - Block 100, 107 Kreis und Gau 131, 137 Ortsgruppe 119a Politische Leiter 20 SA . 367 44 420 WHW. 282a Zelle 111 , 114 Entwürfe 171 Ernährungshilfswerk 282b Ernennungen 18, 19, 77 Ersatz- und Meldewesen RAD. 467, 468c Erzieher Dienststellenplan 255 -- Hauptamt 252 Erziehung, RAD. 466, 469 F Fachämter 203 Fachredner 299 Fachliche Schulung angeschlossene Verbände 181b NSD.- Ärztebund 237 NSLB. 253 NSRB. 322 NSV. 282, 282b RDB. 247 Fachschulen, Gliederungen und Verbände 182 Fachzeitschriften und Fachblätter 197 Fahne Alte Garde 34 Ausführung 35 - DAF. 35, 227 Deutsches Handwerk 228 Hausfahne 36 - HI. 463 Hoheitsfahne 126, 136 587
NSD.--Studentenbund 35, 264a NSFK. 470e NS.-Musterbetrieb 227 Tragfahne 36 Trauerflor 36 Verbot 36 Weihe 35 Fahnenträger-Ausrüstung 30 Fahranzug NSKK. 404 Feierabend 211 Wart 206u Feiergestaltung 301 Festanzug NSKOV. 244 Film 300 Finanzaufsicht 286 Finanzhoheit 286 Finanzorganiſation 287 Finanzüberwachung 287b Finanzverwaltung 294a Finanzwirtschaft 287 Fördernde Mitglieder NSFK. 470e 44 423 Forstwirtschaft, Amt 314 Frauenamt DAF. 201 Frauenschaft, siehe NS .-Frauenschaft Frauenwalterin 206t Frauenwert, siehe Deutsches Frauenwerk Führende Parteigenossen 13 Der Führer 146 Führerauslese 78, 121 Führerbesprechungen Blockleiter 101 Gau 51 Gliederungen 70 Kreis 50c Ortsgruppe 50a sonstige Teilnehmer 235, 253 , 284 Zellenleiter 112 Führerkorps SA. 366a - 44 428 Führernachwuchs Hauptpersonalamt 173 HI. 81 Ortsgruppe 121 Politische Leiter 78 Führerorden 86 Führerprinzip 93 Führerschulen siehe Schulen Führerschuß 75, 417 Führerthesen 10 Fürsorge Adolf-Hitler-Dank 292, 543 NSV. 276 - WHW. 282a 588
G Gastlehrer 183a Gastmitglieder der DAF. 225 Gauamt Landvolk 313 Technik 142 Gauarchiv 340 Gauarbeitsgemeinschaft für Schulung 312b Gaudienst 306 Gaudienststelle 136 Gauehrenzeichen Abbildungen T/29a Gaufrauenschaft 271 Gaugericht 344 Gauinspekteur 142 Gautarte 85 Gauleiter 137 Stellvertreter 137 Gauleitung 136 Dienststellenplan 141 Sonderbeauftragte 142 Gauorganiſationsamt, Planstellenübersicht 161b Gaupersonalamt 174 Planstellenübersicht 175b Gaupreſſeamt 304 Gaupropagandaamt 302a Gauredner 299 Gauſchulungsamt Amt 178 Dienststellenplan 176b Planstellenübersicht 176d Gaustabsamt 140a Dienststellenplan 141a Gauübersicht 84 Gauwaltung Auslands -Organiſation 222 DAF. 215 Dienststellenplan 215 NSBDT. 258b NSLB . 253 NSV. 277 RDB. 250 Gauwirtſchaftsberater 336 Gebiet-HI. 440a, 441 Gebietliche Organisation Amt 169 Block 99 DAF. 218 Gau 136 Hausgruppe 106a Kreis 170 Ortsgruppe 116 Planstellenübersicht 161 Zelle 110
Gebührenfreiheit der NSDAP. 532 NSKK . 403 Gefolgschaft $3. 440 - SA. 379 Gemeindeordnung 546 weiß 26b Gemeindetag siehe Deutscher GemeindeGroßheilstuben RAD. 468a tag Großveranſtaltungen 300 Gemeinschaftsführer 183a Grußpflicht 17, 77 Generalappell 53a Gesetze Bauten der NSDAP. 531 Bezeichnungen der NSDAP. 521 Gebührenfreiheit der NSDAP. 532 Hakenkreuz Armbinde 37 Heimtückische Angriffe auf Partei Tragfahne 36 und Staat und zum Schuß der Hauptämter Parteiuniformen 501 Hoheitszeichen des Reiches 511 Beamte 246 öffentliche Sammlungen 533 Erzieher 252 Kommunalpolitit 283 Rechtsstellung der NSDAP. 500a Reichsbürgergesetz 557, 565 Kriegsopfer 239 Reichsflaggengesetz 512 Technik 257 Sammlungsordnung 537 Volksgesundheit 234 Volkstumsfragen 317 Schutz des Blutes und der deutschen Volkswohlfahrt 274 Ehre 560 Sicherung der Angehörigen von Hauptarchiv 339 Partei und Staat 489 Dienststellenplan 340 Titel, Orden und Ehrenzeichen 513 Hauptbetriebsobmann 205a Vereidigung durch Parteigerichte Dienststellenplan 205b 522 Hauptlehrer 183a Vernehmung von Angehörigen der Hauptorganisationsamt 157 NSDAP. 522 Dienststellenplan 160 Versorgung alter Kämpfer 540 Planstellenübersicht 161 WHW. 539 Hauptperſonalamt Gespräche mit Ausländern 9 Aufgaben 173 Geschäftsführer DAF. 193 - Dienststellenplan 175 Gesundheitswalter 206t --Planstellenübersicht 174 Gesundheitswesen 237 Haupt schild 39a Gesundheit und Volksschuß 203 Hauptschulungsamt Gewerbliche Wirtschaft 473 Aufgaben 176 Gliederungen Dienststellenplan 176b 53. 437 Planstellenüberſicht 176a Doze ntenbund 260 NSD .Hauptunfallvertrauensmann 2061 NSD .- Studentenbund 262 Hausfahne 36 Fraue nschaft 266 NS.Hausgruppe 106a NSKK, 394 Haushaltung Parteigerichtsverfahren 348 Betreuung 282 SA. 358 Block 99 44 417 DAF. 218 Gnadenfachen 142, 152 Liste 102 Goldenes Ehrenzeichen siehe Ehren- NSV. 282 zeichen Gruppe 106a Graphit Häusliche Berufe 213a Hauptstelle 167 Haustafel 103 Planstellenübersicht 161a Abbildung T/29d Dien stan Großer zug Haus- und Grundstücksweſen 213a AO. - Sportgruppen 33a Heimstättenamt 213 hellbraun 26a Heimst ättenwalter 206u Marine-SA. 386 Heimtückische Angriffe auf Partei und NSFK. 470g Staat, Gesetz 501 589
Hilfsdienst, NS.-Frauenschaft 272a Hilfskaffe 291, 294b Obmann 292 Hilfswerk „Mutter und Kind“ 276 Hilfszug Bayern 290 Hitler-Freiplag-Spende 276 HI. 437 Dienststellen 445 Dienststellenplan 443 Ehrenzeichen 44 Führernachwuchs 81 Gebiete 441 Gesetz 550 Sondereinheiten 44 Hochschulwesen 252, 260 Hoheitsfahne 34, 126 Hoheitsgebiet 88, 98 Hoheitsschild 39a Hoheitsträger 98 AO. 144 Parteigerichte 344 Hoheitszeichen des Reiches 511 Hundertschaftsführer 183
J
Inspekteure Gauinspekteur 142 NSKK.-Schulen 396 -Reit- und Fahrausbildung 372 Interessenlosigkeit Parteiausschluß be SA. 367
1 Jugendamt 201 Jugenddienstverordnung 553 Jugendgruppen, NS.-Frauenschaft 266 Jugendhilfe, NSV. 276 Jugendwalter 206 t
R Kampfspiele 372 Kameradschaft, HI. 440 Kameradschaftsführer, Ordensburgen 183 Kanzlei des Führers 152 Kartei Haushaltung 102 Warnkartei 173 590
KdF., siehe NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" Kindergruppen 267 Kleiner Dienstanzug Marine-SA . 386 NSFK. 470g NSKK. 404 SA. 380 Kolonialabzeichen 517 Kolonialpolitisches Amt 327 Kommunalpolitik Dienststellenplan 285 -Hauptamt 283 Kontrollbeſuche siehe Appelle Körperschaftliche Anschlüsse 226 Korporativmitgliedſchaft 226 Kraftfahrsport 400 Kragenspiegel siehe Dienstrangabzeichen Kreis, Führerbesprechungen 50c Kreisamt Landvolk 314 Technik 135c Kreisappelle, Richtlinien 53a Kreisdienststelle 130 Kreisfahne 135c Kreisgericht 342 Kreisleiter 131 Kreisleitung 130 Sonderbeauftragter 135c Kreismusikzugführer 163 Kreisorganisationsamt, Planstellenübersicht 161b Kreispersonalamt 174 Planstellenübersicht 175b Kreispresseamt 306 Kreispropagandaamt 302b Kreisschulungsamt Amt 180 Planstellenübersicht 176d Kreisstabsamt 135b Kreistage, Richtlinien 53a Kreiswaltung DAF. Dienststellenplan 216 Gebietsgliederung 222 Kreiswaltung NSV . 278 Kreiswirtschaftsberater 336a Dienststellenplan 336 Kriegsopfer Dienststellenplan 242 Hauptamt 239 Krimschild Dienstanzug 44 Kultur 301
[ Landvolk 313 Lagergruppen, RAD. 468b Lehrer, Ordensburgen 183a Lehrerbund siehe NS.-Lehrerbund Lehrwesen Amt 177 -Planstellenübersicht 176a Leibesübungen (siehe auch Sport) Reichsbund 340a Leipziger Vereinbarung 189 -Beitritt des Reichsverkehrsminiſters 476 Lichtbildvortragswesen 300 Lotteriewesen 287a, 294b
m
Mädelbund 442 Mädelwalterin 206 t Marine-SA. 364a -Bekleidung 386 Marschausbildung 162a Marschblodleiter 162a Marschsicherung 165 Marschsicherungslampe 165 Meldewesen 288, 468c Mietverträge Gauleitung 136 --- Kreisleitung 131 - Ortsgruppe 118 Mischlinge 334 Mitarbeiter, Betriebsobmann 206 t Mitgliederversammlung, Richtlinien 49 Mitgliedschaft - angeschlossener Verband 92 DAF. 225 53.438 ----- Parteiaufnahme 5 RAD. 469f 44417 Mitgliedsbuch 5, 6e, 123, 288 Mittelbeschaffung 287 Motorsportschule NSKK. 396 Musikinspizient 163 Musitzüge, Ausrüstung 31 Musterbetrieb Fahne 227 -Heranbildung 205 Verfügung des Führers 545 Musterungsbestimmungen, Ordensbur gen 183a Mütterdienst, NS.-Frauenschaft 269
n Nachrichten-HI. 444 Nachrichten-SA. 364a Nachrichten:44 435 Nachrichtenschein der SA. 364a Nachwuchs, Amt 175a Narvitschild, Dienstanzug 44 Rationale Kampfspiele 372 Nationale Symbole 294 Nationalsozialiſt, Allgemeinverhalten 3 Nationalsoz. Parteitorrespondenz 304 Nationalsozialistische Reichstagsfrate tion 328 NS.-Altherrenbund 264a RS.-Bibliographie 337a NS.-Bund Deutscher Technit 258 - Dienststellenplan 259 NSD.-Ürztebund 235 -Dienststellenplan 236 NSD.-Dozentenbund 260 Dienststellenplan 261 NSD.-Studentenbund 262 Dienststellenplan 265 Fahne 35 Vereinbarung mit SA. 484 NSFK. 470 --- Dienststellenplan 270 -- Gruppen 470f NS.-Frauenschaft 266 -Dienststellenplan 270 NS.-Gaudienst 306 NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" Aufgaben 210 KdF. -Wagenwart 206u Kdz.-Wart 206u Körperschaftliche Anschlüsse 226 Politischer-Leiter- Sport 483 Verbindungsamt Wehrmacht -RAD. 212 Vereinbarung NSLB, 482 Vereinbarung RDB. 481 Vereinbarung 14 482 NSKK. 394 Dienststellenplan 399 NS.-Kriegsopferversorgung 239 Dienststellenplan 242 NS.-Lehrerbund 252 Dienststellenplan 255 Vereinbarung mit KdF. 482 NS.-Musterbetrieb Fahne 227 Verfügung des Führers 545 NS.- Rechtswahrerbund 321 NS.-Reichsbund für Leibesübungen 340a NS.- Reiterkorps 373 591
NS.- Schrifttum Amt Organisationsschrifttum 171 Hauptarchiv 339 Parteiamtliche Prüfungskommission 337 NS.-Schwesternschaft 282b Diensttracht T/29c NS.-Voltswohlfahrt 274 Blodwalter 108 Dienststellenpläne 279 Zellenwalter 113 Nürnberger Parteiabzeichen 42
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Oberste Nationalsozialistische Sportbehörde für die deutsche Kraftfahrt 400 Oberster Ehren- und Disziplinarhof 209e Oberste SA.-Führung 358 Oberstes Parteigericht 344 Dienststellenplan 343 Öffentliche Wohlfahrtspflege 276 Orden Bänder 43e Übersicht 518 Tragevorschrift 42 Verordnung 513 Ordensburgen Amt 176c, 177 Organisation 182 Planstellenübersicht 176b Stammpersonal 182 Ordnungsstrafen 66 Organisation Aufbau 86 Ausrichtung 161, 171 DAF. 194, 218 gebietliche 169 NSDAP . 86 Schrifttum 171 vertikale 168 Organisationsleiter, Aufgaben 157 Organisations -Ausrichtung Amt 161, 171 Planstellenübersicht 161 Organisationsleitung der Reichsparteitage 184 Organisationspläne siehe Dienststellenpläne Organisations- Schrifttum Amt 171 Planstellenübersicht 161a 592
Ortsgruppe Appelle 51 Braunes Haus 294b Dienststelle 118 - Einbau der Werkschar 196c Fahne 126 Führerbesprechung 50a - Gebietsbereich 116 Mitgliederversammlungen 49 Organisationsamt 1616 Personalamt 174 Pressebeauftragter 307 - Propagandaamt 302b Schulungsamt 180 Stab 124 Unterstellung 127 Veranstaltungen 49 Ortsgruppenamt für das Landvolk 314 Ortsgruppenleiter 119 Ortswaltung DAF. - Dienststellenplan 217 Gebietsgliederung 218, 220 Ortswaltung NSV. 278
p
Baradedienstanzug hellbraun 26c -weiß 26c Parteiabzeichen 42 - 53. 462 NSKK. 405 Parteigenossen 8, 42 RAD. 469f SA. 381 44 435a Barteiamtliche Prüfungskommission zum Schuße des NS.- Schrifttums 337 Dienststellenplan 338 NS.-Bibliographie 337a Parteiaufnahme siehe Aufnahme Parteiausschluß 6f, 66 Parteibeitrag 287, 527 Parteifahne 34 Parteigenosse Aufnahme 5 Ausscheiden 6e Besondere Verhaltungsmaßregeln 8 Eigenschaften in führender Stellung 16 Führende 11 Pflichten 7 Tragen von Abzeichen und Unifor men 8
Überweisung 6f Verpflichtung 6d Wiederaufnahme 6f Parteigericht Aufbau 342 Aufgaben 342 -- Richtlinien 342 Zuständigkeit 345 Parteigerichtsbarkeit 6e, 123, 342 Parteigerichtsverfahren 346 Partei-Kanzlei 146 Verfügung des Führers 151 Stellung des Leiters 151 Parteipreſſe 303 Barteirecht 500a Parteiredner 299 Barteirichter 344 Partei und Staat 486 Gesetz zur Sicherung der Einheit 489 Parteiuniformen, Schutzgesetz 501, 519 Paßbilder 8 Personalakten 174 Personalamt der DAF. 195 Bersonalbestimmungen 18 Bersonalpolitit 154 Bersonalunterlagen 20a, 115a Personelle Sonderaufgaben 175a Amt 175a Perſonenſtandsänderung 6f Pflichten Parteigenosse 7 Politische Leiter 14 Pionier der Arbeit 228 Bionier- SA. 364a Pionierschein der SA. 364b Pistole 53. 463 NSKK. 407 Politische Leiter 29 Plaketten (siehe auch Abzeichen) Dienstanzug 44 Politische Leiter a. D. 32 Amt 175a Ausweis 46 Ehrenschutz 17 Pflichten 14 Sport mit KdF. 483 Typ 15 und Parteirichter 76 und Staat 77 Bereidigung 16 Zusammenarbeit mit Gliederungen 70 3. V. 32 Politische-Leiter- Anwärter 16, 26h Presse, Reichsleiter 308
Bressereferenten 304 Bropaganda aktive 298 - DAF. 197 Leiter 295 Richtlinien 49
R RAD. 465 Führer 469e Raffenpolitisches Amt 330 Dienststellenplan 332 Raute Auslands- Organisation 144 H3.-Adjutant 462 Rechtsamt des Reichsschahmeisters 294b Rechtsberatungsstellen 198 Rechtsschutz 477 Rechtsstellung der NSDAP. 500a Rechtswahrer siehe NS.- Rechtswahrerbund Redaktionelle Schulungmittel Amt 177 Planstellenübersicht 176c Redner Ausbildung 302 Ausweise 300 Information 299 Organisation 299 Schulung 299 Vermittlung 299 Wesen 299 Reichsamt für das Landvolk 313 Reichsarbeitsgemeinschaft für Schulung 312b Reichsarbeitskammer 191 Reichsautozug Deutschland 298 Reichsbeauftragter Leibesübungen 340a WHW. 282a Reichsberufswettkampf 202 Reichsbund der Deutschen Beamten 246 Dienststellenpläne 248 Reichsbund Deutsche Familie 331 Dienststellenpläne 332 Reichsbund für Leibesübungen 340a Reichsbürgergesetz 557, 565 Reichseinsatzredner 299 Reichsflaggengesez 512 Reichsfrauenführung 266 Reichshaushaltsamt 294a Reichsinspektor für Reit- und Fahrausbildung 372 Reichsjugendführung 437 Reichstarte 85 Reichstriegerbund 181b 593
Reichsleiter für die Preſſe 308 Reichsleitung 148 Politischer- Leiter- Dienst 75 Reichsluftschu bund 181b Sondereinheite 36 Reichsorganisatz n 4 tionsleiter 153 Sportabzeichen 369, 371a -Dienststellen plan 155 Standarte Feldherrnhalle 364b Reichsparteitage 18 4 Bereinbarung mit RSD.- Studen Reichspersonalleit er 153 tenbund 484 Reichspressechef 303 --- Wehrabzeic hen 369 Dienststellenpla 30 n 5 Zugehörigkeit 365 Reichspressestelle 303 Sachverst ändigenbeirat -Dienststellenpl --- Abkommen 472 Reichspropagan an 305 daleiter 295 -Volksgesundheit 238 Dienststel npla 29 Sammlungsgeset n 7 z 533 Reichsrechnule Sammlungsordnu ngsamt 294a ng 537 Reichsredner 299 Sammlungswes en 287a Reichsrevision Sa nitätsdienst 165 samt 294b Reichsring für nationalsozialiſtiſche Sanitäts-SA . 364b Prop anda 298 Sanitätswese SA . 376 Reichsscag hatmeister Schiedsgerichtne der 8 -Aufgabenberei 28 Schiedswesen 288 ch 6 Beauftragte 294 Schießausbildu ng Bevollmächtigt 294a e --- HI 44 Di 8 . en st st el 29 len 4a · - Politische Leiter 162a Dienststel Schießdienst 162a Reichsschulunglenpläne 289a Schießwettkampf 16 3 Reichsschulungsleiter 15Pl 2a anstellensburgen, Schilder 39 übersicht 176c Sc hnellverfahren 348 Reichsstudente nführung siehe NSD.Schöffen 344 Studentenbund Schönheit der Arbeit 211 Reichstagsfrakti on 328 Schrifttum 171 Reichsverw altungsamt Schriftwechsel Reichswirtschaft srat 191294a Ausland 9 Reichszentralste lle für die DurchfühPrivat 9 Vi er ja hr es pl ru anes 292 des Schulanzug NSKK. 404 Reichsng zeugmeisterei 292a, 294b Schulen Wandern Reisen - Adol Hitler- Schulen 17 Urlaub 212 8 fReiter-SA. 364a Fachschulen 182 Reiterschein 373 Fr au enschaft 272a NS.Rettungsmedaille 517 RAD. 468a , 468c Richter SA. 364b DAF. 209g Verbände 182 -Partei We 353 Schulung rkstoffbewirtsch aftung 292 Roh- und angeschlossene Verbände 181b Eh re nzeichen 516 Rotes Kreuz, Ämter der NSDAP . 181c Rundfunk 300 fachliche 181b - unpolitis che Verbände 181b Schulungsämt er 176, 179, 195 Schulungsburgen 182 5 Schutz SA. 358 Bezeichnungen der NSDAP . 521 Ausbildung 367 deutschen Blutes und der deutdes Ausscheiden 367 schen Ehre 560 Anforderung durch Hoheitsträger 71 nationale Symbole 294 Dienstanzug 376 Parteiuniforme 50 n 1 Eintritt 365 Schwesternschaft 28 2b Führertorps 366a Sicherung der Einheit von Partei und Gruppen 359 Staat 489 Siedlerbund 213a 594
Sippenforschung Amt 334 - Dienststellenplan 332 Stianzug -NSFK. 470h - NSKK. 404 Sommermantel 26i Sonderabzeichen siehe Abzeichen Sonderappell siehe Appelle Sonderbeauftragte Dienststellungsabzeichen 28 Gauleitung 142 Soziale Selbstverantwortung 189, 199 Spangen, Dienstanzug 44 Spielmannszüge 31 , 164 Sport Amt 211 DAF. 206u Sportabzeichen-Gemeinschaften 371a Sportanzug --- AO. 33a Marine-SA. 386 - NSFK. 470h NSKK. 404 Politische Leiter 261 SA. 380 Sportehrenzeichen 516 Sportgruppen der AO. 33a Sportübungswart 206u Sportwettkampfwart 206u 44 417 Dienststellenplan 423 Vereinbarung KdF. 482 Staat und Politische Leiter 77 Stamm 440a Stammbuch 20a Standarte - Feldherrnhalle 364b NSFK. 470e NSKK. 402 SA. 392 - 44 435a Stander siehe Dienststander Statistik Amt 166 Planstellenübersicht 161a Stellvertretender Gauleiter 137 „ Stellvertreter “, Bezeichnung 20 Strafen 345 Strafverfahren 344 Straßenanzug, NSFK. 470g Straßen-Blockobmann DAF. 218 Straßen-Zellenobmann DÄF. 220 Streifendienst 165 Ausweis 57 Politische Leiter 55
Studentenbund ſiehe NSD.- Studentenbund Sturmbannfahne, 44 436 Sturmfahne NSFK. 470e SA. 392 Sturmstander, NSKK. 402 Symbole der NSDAP. 294
T Tagungen siehe Mitgliederversammlungen Tagungsabzeichen, Dienſtanzug 44 Technik Dienststellenplan 259 - Dienststellungsabzeichen 28 -- Hauptamt 257 - Kreisamt 135c Technische Nothilfe 181b Teilnahme an Veranstaltungen 71 Titel, Orden und Ehrenzeichen 513 Todesfälle Hilfskasse 291 Hilfskaffenobmann 292 Totenliste der NSDAP. 291a Traditionsfahne 34 Tragfahnen 36 Trauerflor Dienstanzug 24a - Fahne 36
u Überwachung 94 überweisung, Parteigenoſſen 6f Umlagewesen 287 Unbedenklichkeitsbescheinigungen 8, 334 Unfallvertrauensmann 2061 Ungültigkeit von Organisationsmaßnahmen 153 Uniformapelle 53a Uniformen siehe Dienstanzüge Uniform und Ausrüstung - Amt 170 Planstellenübersicht 161a Unpolitische Verbände 181b Unterbann, H3. 440a Unterstellungsverhältnis 93 Unterstützung Adolf Hitler-Dank 292 Adolf Hitler-Spende 291a Ehrenſold 291a Ehrenunterstützung 291a Gesuche 142 595
Hilfskaſſe 291 WHW 282a Urkunden . Blutorden 43 Dienstau szeichnungen 43b Goldenes Ehrenzeichen 43a Hauptarchiv 340
Waffenschein 29 ய Waff 427a Wanden-44 erwart 206u Warnkartei 173 Wart „ Reisen Wandern Urlaub" 206u Wart „ Schönheit der Arbeit “ 206u Wehrabzeiche sie Wehrabzeichen Wehrerziehunng he SA .Veranstaltun sieh auch Appell g e e HI . 448 öffentliche 49 NSKK . 395 Te il nahme 71 SA. 371b Tagungen 49 Wehrsport 369a Verbot 120 Bereidigung Wehrsport-Anzug 380a Weltanschauung 31 2 Gesetz 522 Werberat der deutschen Wirtschaft 309a Pol iti Lei ter 16 Bereinbasche We rk sc har rung - Dienst anzug 196d DAF. - Reichsbauernführer 478 Zusammenarbeit au wirtschaft hrung 196 , 196c WeltFü sf an sc hauliche Ausrichtung 181a sozialpolitische Gebi un et 474 m Wettkämpfe Verf ahdrensarten - PartPa Verhaltungsm eirt geei rige HI. 451 chno aßregeln, 6 t 34 ssen SA . 368 8 Wett mpfschie Verkaufsverb n 29, 162a Wiedka ot für Politische Leiter eraufnahmeße verfahren 348 106 Pa rt eigenossen 6f Berleihung, Dienstränge 27 Wimpel, HI . 463 Vernehmung, Gesetz 522 Wi nterhilfswerk Verpflichtung, Parteigenossen 6d Aufgaben 282a Bersorgung, Alte Kämpfer 540 Vertikale Organiſation Ges 539 Wirtscetz haftskammer 191 Amt 167 Wo hn ge me Planstelle schaft 99 Wohnungsin rsicht 161 änderung 6f Vertrauensranübe t 191 Wo hn un gs tü Vertretungen 20 rschilder 39b Berwaltungsa mt, Reichsleiter für die Preſſe 30 Berwarnung9349 3 Zelle 110 Verweis 349 Zellenabend, Richtlinien 50 Bolksbildungsw Zellenfrauenscha art 206u ftleiterin 113, 273 Volksgemeinsch aft 91 Ze llenleiter 110 Volksgesundheit Zellenobmann 220 -Dienststellen plan 236 Zellenwalter 113 - Haup tamt 234 NSV. 278 Sachve rständigenbeir Zentralbüro der DAF. 193 at 238 Volkstumsfra Ha uptamt 317 -Dienststellen Volkstumspfl gen, plan 214 ege Zentrale Einberufung - KdF. 211 Amt 177 -lk Nsw - Planstellenübersicht 176c S. - Frauenschaft 269 Vo ohlfahrt Zentralstelle für die Finanzwirtſchaft -Dienststellen plan 279 212 Hauptamt 274 Zentralverlag der NSDAP . 309 Vollmachten 286, 290 Zeugen 349 Borbeimarsch 74 Zusammenarbeit Politische Leiter un Borgesetzt d , enverhältnis 17 Gliederung 70 Politische Leiter 32 596 3. B.
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746254
JN3970 Nationalsozialistische deutsche arbeiter - partei Organisationsbuch der NSDAP .
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N3 A33 1943