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German Pages 51 [61] Year 1912
A . M A R C U S UND E . W E B E R ' S V E R L A G IN
BONN
KLEINE TEXTE FÜR VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN
VON
HANS
LIETZMANN
1 DAS MURATORISCHE FRAGMENT und die monarchianischen prologe zu den evangelien, hrsg. v. H. L i e t z m a n n . 2. Aufl. 16 S. 0.30 M. 2 DIE
3 4 5 6 7 8
DREI
ÄLTESTEN
MARTYROLOGIEN,
hrsg.
v.
H.
Lietzmann.
2. Aufl. 18 S. 0.40 M. APOCRYPHA 1: Reste d. Petrusevangeliums, d. Petrusapocalypse u. d. Kerygma Petri, hrsg. v. E. K l o s t e r m a n n . 2. Aufl. 16 S. 0.30 M. AUSGEWÄHLTE PREDIGTEN I : Orígenes homilie X über den propheten Jeremias, hrsg. v. E. K l o s t e r m a n n . 16 S. 0.30 M. LITURGISCHE TEXTE I : Zur gesch. d. orientalischen taufe u. messe im 2. u. 4. jahrh., ausgew. v. H. L i e t z m a n n . 2. Aufl. 16 S. 0.30 M. DIE DIDACHE, mit kritischem apparat hrsg. v. H. L i e t z m a n n . 2. Aufl. 16 S. 0.30 M. BABYLONISCH-ASSYRISCHE TEXTE, übers, v. C. B e z O 1 d. I. Schöpfung und Sintflut. 2. Aufl. 24 S. 0.40 M. APOCRYPHA II: Evangelien, hrsg. v. E. K l o s t e r m a n n . 2. Aufl. 21 S. 0.40 M.
9 P T O L E M A E U S B R I E F A N DIE F L O R A , h r s g . v . A . 0.30 M .
Harnack.
10 S .
10 DIE HIMMELFAHRT DES MOSE, hrsg. v. C. C l e r n e n . 16 S. 0.30 M. 11 APOCRYPHA III : Agrapha, slavische Josephusstücke, Oxyrhynchusfr. 1911 hrsg. v. E. K l o s t e r m a n n . 2. Aufl. 26 S. 0.50 M. 12 APOCRYPHA IV: Die apokryphen briefe des Paulus an die Laodicener und Korinther, hrsg. v. A . H a r n a c k . 0.40 M. 13 AUSGEWÄHLTE PREDIGTEN II: Fünf festpredigten Augustins in gereimter prosa, hrsg. v. H. L i e t z m a n n . 16 S. 0.30 M. 14 GRIECHISCHE PAPYRI, ausgewählt und erklärt v. H. L i e t z m a n n . 2. Aufl. 32 S. 0.80 M. 15/16 DER PROPHET AMOS, Hebräisch und Griechisch, hrsg. v. J. M e i n h o l d und H. L i e t z m a n n . 32 S. 1.00 M. 1 7 / 1 8 S Y M B O L E DER A L T E N K I R C H E , a u s g e w . v . H . L i e t z m a n n .
32 S .
0.80 M. 19 LITURGISCHE TEXTE II : Ordo missae secundum missale romanum, hrsg. v. H. L i e t z m a n n . 32 S. 0.40 M. 20 ANTIKE FLUCHTAFELN, ausgew. u. erklärt v. R . W ü n s c h . 2. Aufl. 31 S. 0.70 M. 21 D I E
WITTENBERGER
U.
hrsg. v. H. L i e t z m a n n .
LEISNIGER KASTENORDNUNG
24 S.
1522,
1523,
0.60 M.
22/23 J Ü D I S C H - A R A M Ä I S C H E P A P Y R I A U S E L E P H A N T I N E
sprachlich
und
sachlich erklärt v. W . S t a e r k . 2. Aufl. 38 S. 1.30 M. 24/25 MARTIN LUTHERS geistliche Lieder, hrsg. v. A . L e i t z m a n n . 31 S. 0.60 M . 26/28 LATEINISCHE CHRISTLICHE INSCHRIFTEN mit einem anhang jüdischer inschriften, ausgewählt u. erklärt v. E. D i e h L 48 S. 1.20 M. 29/30 RES GESTAE DIVI AVGVSTI, hrsg. U. erkl. v. E. D i e h l . 2. Aufl. 40 S. 1.20 M. 31 ZWEI NEUE EVANGELIENFRAGMENTE hrsg. u. erkl. v. H. B. S w e t e . 15 S .
0.40
M.
32 ARAMÄISCHE URKUNDEN z. gesch. d. Judentums im V I u. V jahrh. vor Chr. spracht, u. sachl. erkl. v. W . S t a e r k . 16 S. 0.60 M. 33/34 SUPPLEMENTUM LYRICUM, neue bruchstücke von Archilochus Alcaeus Sappho Corinna Pindar ausgewählt u. erklärt v. E. D i e h l . 2. Aufl. 44 S. 1.20 M. 35 LITURGISCHE TEXTE III: Die konstantinopolitanische messliturgie vor dem I X jahrhundert v. A . B a u m s t a r k . 16 S. 0.40 M.
KLEINE T E X T E F Ü R VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN VON HANS LIETZMANN 9
2
MITTELHOCHDEUTSCHE NOVELLEN I
DIE H E I D I N (IV. REUAKTION)
HERAUSGEGEBEN VON
LUDWIG PFANNMÜLLER
BONN A . MARCUS UND E. W E B E R ' S IQI2
VERLAG
VORWORT A l s der herausgeber der „ K l e i n e n T e x t e " m i t d e m w ü n s c h e an mich herantrat, einige m h d . novellen in z w e i h e f t e n z u j e drei bogen ediert z u sehen, schien mir zuerst die w ä h l b e i der fülle des vorhandenen s c h w e r zu fallen. A l l e i n bei näherem zusehen stellte s i c h , bei vielerlei rücksichten, die ich mir auferlegen m u ß t e , eher eine g e w i s s e knappheit an geeignetem material heraus. D a die stücke nach den handschriften kritisch neu bearbeitet w e r d e n sollten, m u ß t e i c h , d e m z w e c k der Sammlung entsprechend w i e mit riicksicht auf den mir z u g e b ö t e stehenden räum, alles minderwertig oder zu d i f f u s überlieferte ausschliessen; ich wünschte, mit schon existierenden auswählen u n d einzeleditionen möglichst nicht z u kollidieren und a n g e k ü n d i g t e n oder in arbeit befindlichen ausgaben m ö g l i c h s t nicht v o r z u g r e i f e n ; die riicksicht auf die öffentliche b e h a n d l u n g der a u s z u w ä h l e n d e n novellen z w a n g mich z u m verzieht auf einige der best erzählten stücke. S o entschloss ich mich schliesslich, in dem vorliegenden h e f t c h e n die H e i d i n ( I V . redaktion), in dem folgenden den S c h l ä g e l und die R i t t e r t r e u e zu edieren. D i e H e i d i n I V ist überliefert in der heidelberger hs. cpg. 3 4 1 ( A ) , deren genaue beschreibung zu finden ist in dem teilabdruck durch G . R o s e n h a g e n ( D T d M a . 17), u n d in ihrer schwesterhandschrift in d e r erzbischöflichen bibliothek zu K a l o c s a ( B ) . D e r textabdruck unseres gedichtes nach B in der teiledition „ K o l o c z a e r C o d e x altd. G e d d . " von M a i l ä t h und K ö f f i n g e r s. 189 ff. ist höchst f e h l e r h a f t u n d lässt 4 verse g a n z aus. A u s g a b e nach beiden hss. durch v. d. H a g e n im G A . (v. d. H.). U e b e r literarische Stellung unserer fassung u. a. handelt kap. V I I I meiner schrift „ D i e vier R e d a k t i o n e n der H e i d i n " . D i e angaben über Seiten- und spaltenzahl neben meinem text g e h e n auf A . I m apparat gelten unsignierte lesarten f ü r beide hss. Der apparat, der sich auf das wesentliche beschränkt, aber, w i e ich glaube, in prägnantem sinne als vollständig bezeichnet w e r d e n darf, m a c h t alles, w a s v. d. H a g e n zur textkritik getan hat, s o w e i t es a u f g e n o m m e n oder angegeben z u w e r d e n verdiente, durch seine initialen kenntlich. Einiges, w a s ich mir nicht direkt für den text aneignen wollte, aber m i r besonders beachtenswert v o r k a m , ist im apparat mit ausrufungszeichen versehen. W e n n ich m i t i h m einen vers ergänzen zu müssen g l a u b t e , b i n ich von seinen Vorschlägen nicht ohne grund abgewichen. Z u r Überlieferung ist z u b e m e r k e n : der sprachliche gehalt einer reihe von versen ist so k n a p p , dass der metrische rahmen noch eben ausgefüllt w i r d , so dass m a n sich öfters an die skansion des E r e c erinnert fühlt (vgl. 2 1 3 . 1742). D i e s ist u n z w e i f e l h a f t eine eigentümlichk e i t unseres dichtere, w o n e b e n w i r uns aber nicht darüber täuschen dürfen, dass viele gar so k n a p p e verse unvollständig überliefert sind und zu ergänzen w a r e n . N e b e n solchen auslassungen von partikeln u. a. k r a n k t die Überlieferung besonders an Verstellungen v o n Worten in einer reihe von versen, w o b e i öfters auch der benachbarte vers in mitleidens c h a f t g e z o g e n ist (vgl. 767 f. 858 ff. 1085 f.). E i n e g a n z e anzahl „ z u
VORWORT
3
kurzer" verse, wie 2 1 9 . 5 1 7 . 589. 7 3 1 . 769 f. (?). 867 f. 985. 990. 1 0 0 5 . 1 0 1 7 . 1 0 1 9 . 1090 u. a. habe ich beibehalten, da, dem md. dialekt unseres gedichtes gemäss, dehnung kurzer offener silbe zu erwägen war (vgl. die reime 1 3 5 . 277). Folgende „ z u kurze" verse wolle man vorläufig noch nicht beanstanden: ( 1 2 1 . ) 483. 6 2 1 . 8 5 1 . 1 1 0 8 . 1 1 8 5 . 1 3 4 6 . ( 1 7 3 6 . ) ; ich werde in anderm Zusammenhang erklären, wie sie zu verstehen sind. — Flektiertes ir (possess.), in den hss. regel, scheint auch für den dichter bewiesen in 529. 657. i m . 1609. ( 1 8 9 3 . ) Dialektische eigentümlichkeiten der hss. sind, soweit sie zum dialekt des gedichtes stimmen, beibehalten, wie brengen, der umlaut von ou (1439), einige male die endung -s in der 2. sg. der sw. verba, umlaut im conj. praet. von jan-verben,! 3. plur. sin, dat. nach genüegen ( 1 5 3 3 ) u- a. Dem zweck der Sammlung entsprechend habe ich geglaubt, besonders auf die lesbarkeit des textes gewicht legen und einige lesewinke geben zu sollen, und habe daher die mancherlei arten von enklise u. ä. zumeist graphisch ausgedrückt oder durch punkte unter auszustossende e oder 1 auf sie aufmerksam gemacht, wie ich dies auch bei fällen von ekthlipsis (von ungedecktem oder gedecktem e) und bequemen Synkopen (z. b. vor folgendem vokalischem anlaut) durchgeführt habe ; einige male ist die art des gesprochenen Vortrages im apparat festzustellen gesucht. I n zweifelsfällen, w o neben irgendeiner weniger bequemen kürzung in der hebung (z. b. reine apokope u. U.) auch die annahme eines dreisilbigen taktes ernstlicher zu erwägen w a r , habe ich dagegen lieber die integre form in den text gestellt und dem leser die entscheidung überlassen : etwa umbe, wo j e nach den umständen auch umb oder um in betracht käme (umben für umbe den) u. ä. W i e der leser bemerken wird, habe ich sehr oft mit zweisilbigem auftakt gerechnet. Schliesslich habe ich für einige winke bei der auswahl der zu edierenden novellen zu danken den herren professoren R o e t h e und E d w . S c h r ö d e r ; die Universitätsbibliothek zu Heidelberg gestattete die benutzung ihres cpg. 3 4 1 auf der hiesigen Universitätsbibliothek; die lesarten von B zu collationieren und zu ergänzen unternahm, da die hs. selbst nicht versandt werden d a r f , in liebenswürdigster weise der erzbischöfliche bibliothekar herr P a u l W i n k l e r zu Kalocsa. Göttingen, januar
1912. Ludwig
Pfannmüller.
DIE HEIDIN (IV. redaktion)
nirb] E i n heide/2 was gesezzen, A n tugenden gar vermezzen Libes unde guotes, Eren unde muotes. 5 E r was von küniclicher art, So edelez nie geboren wart. B i sinen ziten über al G a p man im den besten schal Den nie kein here gewan. io E r was ein so küener man, Mit sines libes kuonheit W a s er allen den bereit, Swie man es an im gerte: Wie wol ers des gewerte 15 Mit sper oder mit Schilde! Ouch was er zem gevilde Ein so vollekomen man, Als ich iu wol gesagen kan. E r valte wilde unde zam, 20 Der werde künic lobesam, E r was so behende A n e alle missewende, Swä er sich erzeigte: Wie dräte sich daz neigte 25 Und wart im ouch undertän, D e m edelen künige wolgetän! Der künic het ein vrouwen guot, Z e der stuont aller sin muot. Sie was im ein wol gemachtez wip, 30 Mit zühten hielt sie ir lip. Die warheit hän ich vernomen: Sie was von rehte dar zuo komen Überschrift (rot): Hie hebet sich an die heidenTne Got geb vns die wäre minne (Die phlac guter sinne ß) I heide u. ö. 12 den zu streichen? 13 man iz 29 [im] v. d. H.
IJIE HEIDIN
5
11 iva] j ) a z m a n s j e ] 0 ben solde. Ich geliche sie dem golde. 35 Ich spriche wol vürbaz: Sie was ze snel noch ze laz. A n tränke und an äze Hätes keine übermäze. Mit guoten siten spotten, 40 Mit gigen und mit rotten, Dar zuo maniger hande spil, Des man vor ir machte vil, Swie der künic wolde, Mit vröuden als sie solde, 45 Kunde sie ez wol verstän. D e m heren was sie undertän: Swes er sie bat oder hiez, Mit zühten sie des niht enliez. Sie bot sich minniclichen dar 50 Und nam sin allenthalben war: Mit so ganzer staetikeit Was sie im zallen ziten bereit. Ez was ir wol ane geborn. Ze vrouwen het er sie erkorn, 55 Wan von küniclicher art Nie schoener wip geboren wart. Sie quam ouch nie mit schulden U z des küniges hulden, Swie kleine ez waere, umbe ein här. 60 Der edele here nam des war. Er gedähte in sinem muote: 'Sint dir Got der guote Hat ein reinez wip gegeben, Des maht du wol mit vröuden leben. 65 Uf disem ertriche Weiz ich ir keine geliche Minem reinen wibe. V o n ir schcenem libe Muoz ich der wärheite jehen: 70 Ich hän nie schoener wip gesehen. Sie tuot mir aller sorgen buoz. Ich wil sprechen unde muoz 39 ff. contamination von (künde) verstän und künde mit u. ö. 71a. erg. v. d. H. 72 l. ir j e h e n /
5" kom
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MITTELHOCHDEUTSCHE
NOVELLEN
i u v b ] j r (Ji e n e r l a i s dem herzen min, Sie üz erweltez vrouwelin ! 75 Ich sach den kle, den grüenen walt, Ich sach den sne, den winter kalt, Sint ich ir beider hän gewalt, Dar umbe dunke ich mich so balt: So lobe ich mine vrouwen me 80 Den die bluomen und den kle. Sie ist ein kröne der tugent U n d ein schöne der jugent, Dar zuo ein üz erweltez vaz. Wer büezet mir den kumber baz 85 Den diu minnecliche Macht mich vröudenriche, Daz mir leit waere, Weste ieman disiu maere, Dazs vollekomen ist so gar. 90 Sie weiz sin niht als umbe ein här, Daz ich sie mit sinne So unmaezlichen minne. N u gebiute ich dem herzen min, Daz ez der heren künigin 95 Noch der vrouwen iht tuo kunt. Ouch verbiute ich minem munt, D a z er iht sage der vrouwen min Noch ieman ir liehten schin. Wan künde ieman von ir lesen, 100 Daz müeste mir immer leit wesen. Waz eren an der schcenen lit Und waz vröuden sie mir git, Ja spriche ich ez niht offenbar. Sie hat niht wandels umbe ein här.' 105 N u wizzet, daz sich nie verbarc Diu minne, sö sie von herzen starc Get tougenlich, sö hoere ich jehen, Ez müezen ouch die liute sehen. Swie verholen sie nu ist, ho Man würde ir in kurzer vrist Vil tougenlichen inne. Also ich mich versinne. 82 nicht schoene wegen binnenreims; vgl. 1585 86 Si erg. v. d. Hwohl unnötig: &7to xoivou 94 ir, corr. v. d. H. 110 besser
wirdet (v. d. ff.)/
DIE
HEIDIN
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ii2ra] Die rede wil ich niht verheln : Diu State lcrt den diep stein, us Swenne er vindet daz guot Unbewart und unbehuot : Daz ist ein gelîche wîse. — Dâ mit ich die vrouwen prise. Mit rehte hat sie den erworben : 120 Dô möhtei sîn erstorben ! In der selben zît Man horte ez in der werlde wît Von mannen und von wîben. Ir lop begunde man schrîben 125 In der breiten werlde vil. Sie hâte des lobes daz beste zil Behalten dâ mit rehte, Daz ritter unde knehte Und die besten alle gelîche 130 Sprächen waerlîche : 'Sie hât ganze tugende'. Sô schöne mit ir jugende Er daz lop behabte, Daz man msere sagte, 135 Wie stolz sîn herze waere Mit orsen zuo dem spere, Küene unde milte, Vrum underm schilte. Ez ist niht ein bîspel : 140 Er was zallen dingen snel Und wären beide wolgemuot. Sie was reine unde guot. Swer ie von dem lande quam, Der lobte die vrouwen lobesam. 145 Sust hâte daz reine wip Und ir vi\ werder lîp Dem künige sîn lop gar benomen. Sie was mit rehte dar zuo komen, Als ich iu vor sagte. 150 An nihte sie verzagte Daz nâch êren solde sîn,
20
13 erg. v. d. //. (app.i notbehelf! D a moht, wofür
wite ? Lücke vor z. v. d. //.
Der
ig den = pris; Lücke nach 120? da m. 'v. d. H. 2 1 f. /. z i t e :
45 erg. vil r. ?
46 wol
8
MITTELHOCHDEUTSCHE
NOVELLEN
D i u ûz erweite kûnigîn. 1 1 W o l l e t ir, ich tuon iu kunt D i e r e d e mit m î n selbes munt : :55 E z laege wol mit werdekeit. I c h bite iuch alle sô gemeit, Swerz hoeren wolle vürbaz, D e r sol ez lâzen âne haz. E z sî v r o u w e oder man : 160 D i e ez niht wollen verstân, D i e bite ich sitzen hin dan, N u hebt sich d'âventiure an. Ein grave g e s e z z e n über R î n , D e r was in d e m lande sîn, 165 D e m q u â m e n disiu maere, W i e ein schceniu vrouwe waere, Mit zühten u n d e werdikeit, Mit aller h a n d e staetikeit U n d ein heidenischez wxp. 170 E r sprach : 'ich wil m î n e n lîp W ä g e n ûf âventiure. G o t g e b e mir ze stiure Swaz sîn g e n â d e wollf wesen. L e n g e r m a c ich niht genesen, i?5 Ich wil varen an die stat, D â m a n mir v o n gesaget hat.' Er g e d â h t e hin u n d e her, S î n muot was a n g e d a n k e n swaer V o r liebe und ouch vor leide, 180 D i e gedank« hâte er beide : V o r liebe was sîn herze vrô, V o r leide g e d â h t e er im a l s o : 'Soit du nu von hinnen varn, W e r sol d î n hûs hie heime bewarn 185 U n d d î n e bürge und dîn l a n t ? Wirt aber diu vrouwe dir niht bekant, Sô maht du Verliesen d î n leben. U n g e r n e ouch solt du dich b e g e b e n U n d muost doch den tôt lîden. iQo L i e b e r maht du v e r m î d e n
58 ez erg. v. d. H. 73 w o l l e n ; sing. v. d. H. 80 gedanken u. ö. 83 [von]. War zuerst kl. cadenz beabsichtigt? Vgl. 278 87 l. vliesen ? 88 ouch steht hinter dich B
DIE HEIDIN
9
Beide bürge unde lant, Sint ez dar zuo ist gewant, II2Va]Daz du din leben maht behalten. Nu läz sin Got walten: 195 Hilf dir selber üz der not, Sint daz der grimmige tot Gerne bi dir wolde wesen, D u maht noch gerne genesen. Got weiz ez, der riche, 200 Daz üf disem ertriche Nieman weiz disen smerzen, Den ich an minem herzen Trage unverborgen Mit maniger hande sorgen 205 Immer mere al eine. U n d westenz nu gemeine Die liute, waz ich sorgen trage — Vil groz ist mines herzen klage — , Sie würden lihte spotten min. 210 Sust so wil ich sicher sin, D a z ez üz min selbes munt Nimmer wirt getan kunt Weder man noch wip — Daz verbiute ich mir an den lip — , 215 Biz ich sie gar erwerbe Oder e ersterbe U n d mir daz leben werde benomen. Ez ge ze schaden oder ze vromen, Ich wil nu wesen bereit. 220 Lieber muot, nu wis gemeit, Gip minem herzen mannes kraft U n d minem Übe ritterschaft Nach triuwen und nach rehte.' Ze ritter und ze knehte 225 Sprach er: 'hie wirt nicht gespart, Wir sullen eine hervart In disen ziten nu varn. Got müeze uns selbe bewarn ! Wir müezen grozen pris bejagen.
95 noch nach borgen v. d. H. v. d. H.
s.,
tilgt v. d. H. 200 l. dem ? 3 nu 8 W i e gr. v. d. H. 22 gantze vor r.,
vertilgt
IO
MITTELHOCHDEUTSCHE
NOVELLEN
230 Wirde aber ich ze tode erslagen, So varet, held