Lukian von Samosata und das Neue Testament


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German Pages [312] Year 1961

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Lukian von Samosata und das Neue Testament

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PR OPERTY

OF

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LUKIAN VON SAMOSATA

U ND DAS NEUE TESTAMENT RELIGIONS GESCHICHTLICHE

UND PARÄNETISCHE PARALLELEN

EIN

BEITRAG ZUM

C O R PUS HELLEN ISTICUM NOVI TESTAMENTI VON

HANS

DIETE R BETZ

A KA DE M I E - V E R LA G - BE R LIN 1 9 61

UNIVERSITY OF MICHIGA GENERAL LIB A R

0

6 96 LBRARY

In der gleichen Schriftenreihe sind seit 1951 erschienen: Albert Ehrhard: Überlieferung und Bestand der hagiographischen und homiletischen Literatur der griechischen Kirche von den Anfängen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Erster Teil:

Die Überlieferung, III. Band 2. Hälfte, 1./2. Lieferung (8.723–1034) (Bd. 52, II, 12 1952. 312 S. – gr. 8"

DM 18,

Siegfried Morenz: Die Geschichte von Joseph dem Zimmermann [Bd. 56 1951. XII, 136 S. – gr. 8"

DM 20,– (vergriffen)

Walter Völker: Der wahre Gnostiker nach Clemens Alexandrinus [Bd. 57 1952. XXVIII, 672 S. – gr. 8"

DM 39,– (vergriffen)

Der koptische Text der Kirchenordnung Hippolyts. Herausgegeben und übersetzt von Walter Till und Johannes Leipoldt (Bd. 58

DM24,– (vergriffen

1954. XXIV., 63 S. – gr. 8"

Walter Jacob: Die handschriftliche Überlieferung der sogenannten Historia tripartita des Epipha nius-Cassiodor. Zum Druck besorgt durch Rudolf Hanslik (Bd. 59 1954. VIII, 180 S. – gr. 8"

DM 18,50

Die gnostischen Schriften des koptischen Papyrus Berolinensis8502. Herausgegeben, übersetzt und bearbeitet von Walter C. Till Bd. 60 1955. XIV., 328 S. – 2 Lichtdrucktaf. – gr. 8° DM 54,– (vergriffen)

Matthäus-Kommentare aus der griechischen Kirche. Aus Datenenhandschriften gesammelt und herausgegeben von Joseph Reuss (Bd. 61 1957. XLVII, 463 S. – gr. 8"

DM 66,

Martin Sicher: Die Handschriften, Ausgaben und Übersetzungen von Iamblichos De mysteris. Eine kritisch-historische Studie (Bd. 62 1957. XVI., 227 S. – 16 Kunstdrucktaf. – gr. 8"

DM 33,50

Studia Paristica. Papers presented to the Second International Conference on Patristic Studies held at Christ Church, Oxford, 1955. Edited by Kurt Aland and F. L. Cross (Bd. 63 und 64 1957. Vol. I: XII, 700 S.; Vol. II: X, 560 S. – gr. 8"

DM 96,–

Helmut Köster: Synoptische Überlieferung bei den apostolischen Vätern IBd. 65 1957. XVII, 274 S. – gr. 8

DM 34,

Eustathius. Ancienne version latine des neuf homéliessur 'Hexaéméron de Basile de Césarée Edition critique avec prolégomènes et tables par Emmanuel Amand de Mendieta et Stig Y. Rudberg (Bd. 66 1958. LXIV, 132 8. – gr. 8" DM 25, Hans Lietzmann: Kleine Schriften. Herausgegeben von Kurt Aland Band I: Studien zur spätantiken Religionsgeschichte IBd. 67 1958. X. 487 8. – 36 Abb. auf 15 Kunstdrucktaf., dav. 2 Ausschlagtaf. – gr. 8" Brosch, DMI 43 Ganz. DM 47

Band II: Studien zum Neuen Testament Bd. 68 1958. X, 303 S. – gr. 8"

Brosch. DM 26, Ganz DM 30,

Vinzenz Buchheit: Studien zu Methodlos von Olympos Bd. 69 1958. XVI. 181 S. – gr. 8"

DM 22,50

Georg Strecker: Das Judenchristentum in den Pseudoklementinen Bd. 70 1958. X, 296 S. – gr. 8" Kurt Treu: Synesios von Kyrene. Ein Kommentar zu seinem 1958, X11, 184 S. – gr, 8"

DM 33,50

Dion" Bd. 71 DM 14,50

T EXT E U N D U N T E R SU C H U N G EN ZUR GESCHICHTE DER ALTCHRISTLICH EN LITERATUR

ARCHIV FÜR DIE VON DER KOMMISSION FÜR SPÄTANTIKE RELIGIONS GESCHICHTE DER WISSENSCHAFTEN ZU

DEUTSCHEN AKADEMIE DER

BERLIN UNTERNOMMENE AUSGABE

DER ÄLTERE N CHRISTLICHEN SCHRIFTSTELLER

BEGRÜNDET VON

O. VON GEBHARDT

UND

A. VON

HARNACK

HERAUSGEGEBEN VON

WALTH ER ELTEST ER

UND

ERICH

KLOSTERMANN

76. BAND = V. RE IH E, BAND 21

A KA DE MI E - VERLAG 19 6 1

-

BERLIN

LUKIAN VON SAM OSATA UND DAS NEUE TESTAMENT RELIGIONSGESCHICHTLICHE

UND PARÄNETISCHE PARALLELEN

E IN BEITRAG ZUM

COR PUS HELLEN ISTICUM NOVI TE STAM ENTI

VON

HANS

DIETER

BETZ

A KA DE MI E - VER LAG 19 6 1

-

BERLIN

BAZ 45T

TSST

V 7% - 77

Alle Rechte vorbehalten Copyright 1961 by Akademie-Verlag GmbH, Berlin Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, Berlin W8, Leipziger Straße 3-4 Lizenz-Nr. 202 - 100/200/61

Satz, Druck und Bindung: IV/2/14. VEB Werkdruck Gräfenhainichen - 1465 Bestellnummer: 2030/19 Preis: DM 36,50 Printed in Germany ES 7 M

M EINEM HOCHVER EHRTEN LEHRER

HERRN PROFESSOR D. HERBERT BRAUN

IN GROSSER DANKBAR KEIT GEWIDMET

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I N HALTSV E R ZEICH NIS

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einleitung

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1. Charakteristik Lukians von Samosata . .

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a) Lukians Leben . . . . . . . . . . . b) Lukians Bemerkungen über die Christen c) Lukians Wirkung auf seine Nachwelt . 2. Das Corpus Lucianeum und das Problem „Philopatris“ . . . . . . . . . . . . . . 3. Abkürzungen . . . . . . . . . . . . .

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . des Dialogs . . . . . . . . .

Teil I: Religionsgeschichtliche Parallelen A. Mythen, Götter und Kultbräuche . . . . . . . . . . I. Mythen und Götter . . . . . . . . . . . . . . . Kritik an den Mythen . . . . . . . . . . . . Kritik an den Göttern . Göttliche Tiere . . . .

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. Himmel, Tempel, Götterbilder . . . . . . . . . Die Aufgaben der Götter . . . . . . . . . . a) Die Vorsehung . . . . . . . . . . . . . . b) Das Verhältnis der Götter zu den Menschen 6. Der Verkehr der Götter mit den Menschen

a) Götter- und Dämonenerscheinungen. . . . . b) Orakel

. . . . . . . . . . . . . . . . .

II. Kultische Bräuche: Der Verkehr der Menschen mit den Göttern . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Gebet

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. Das Opfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die kultische Reinheit . .

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. Totenbestattung und Trauersitten . . . . . . . . Asketische Bräuche

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Die Selbstentmannung . . . . . . . . . . . . . Die kultische Tätowierung . . . . . . . . . . B. Die Vorstellungen über das Jenseits . . . . . . . . . I. Die Unterwelt . .

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1. Die Topographie des Hades . . . . . . . . . 2. Das Gericht in der Unterwelt

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II. Das Paradies der Seligen . . . . . . . . . . . . 1. Die Insel der Seligen . . . . . . . . . . . .

Inhaltsverzeichnis

VIII

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92

3. Die Elysischen Gefilde . . . . . . . . . . . .

2. Die Himmelsstadt . .

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96

C. Die Vorstellung vom „göttlichen Menschen" . . I. Allgemeines zur Vorstellung vom Delog dvig II. Terminologisches . . . . . . . . . . . . . III. Das Leben des „göttlichen Menschen“ . . . 1. Die Herkunft des „göttlichen Menschen“ 2. Kindheit und Erziehung . . . . . . 3. Öffentliche Wirksamkeit . . . . . . a) Der Vorwurf der Zauberei . . . b) Der Vorwurf des Geschäftemachens

. . . .

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. . . . .

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100

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106 108

100 102 104

104

1 11

1 12

c) Der Vorwurf der Diskrepanz zwischen Leben . . .

114

4. Der Tod des Öeiog dvig . . . . . . . . . . . a) Das Vorauswissen der Stunde des Todes . .

und Lehre . . . . .

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1 16

b) Die Sterbestunde . . . . . . . . . . . . .

I 19

5. Auferstehung, Apotheose, Erscheinung, Kult gründung . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV. Die Persönlichkeit des Öeiog dvig . . . . . . . .

124

1. Die Personenbeschreibung (eixovuouóg) . . . . .

131

2. Die geistigen Fähigkeiten. 3. Die Lebensführung . . . V. Die Bedeutung des Öelog dvig 1. Selbstaussagen . . . . . 2. Die göttliche Legitimation

.

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D. Wundergeschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Allgemeines zur Wundergeschichte bei Lukian . . II. Heilungswunder . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Die Beschreibung und Erklärung der Krankheit 2. Der Vorgang der Heilung und die angewandten Praktiken

. .

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133 136

139 139 140

144

144 147

147

.

149 157

4. Die Reaktion des Publikums .

159

. .

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131

3. Das Eintreten der Heilung . . . . . . . . . . .

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118

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III. Die Auferweckung von Toten . . . . . . . . . .

161

IV. Das Erscheinen von Toten V. Naturwunder

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162

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164

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1. Wunderbare Naturerscheinungen . . . . . . .

164

a) Erdbeben . . . . . . . . . . . . . . . . b) Die Sintflut . . . . . . . . . . . . . . .

164

2. Der Wandel auf dem Wasser .

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3. Das Fliegen durch die Luft . . . . . . . . . 4. Entrückung und Versetzung an einen anderen Ort

. .

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165 166 167

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168

5. Türöffnungs- und Befreiungswunder . . . . . . 6. Wunderbare Rettung aus Seenot . . . . . . .

169 171

Inhaltsverzeichnis

IX

7. Wunderbare Herrschaft über die Tierwelt . 8. Ein Weinwunder . . . . .

.

174 176

VI. Strafwunder

177

Teil II: Paränetische Parallelen

I. Allgemeines zur Paränese bei Lukian . . . . . II. Negative paränetische Aussagen . . . . . . . . 1. Lasterkataloge . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Einzelne Inhalte

a) Der Reichtum

b) Sexualvergehen . . . . . . . . . . . . . . .

183 185 185

194 194 199

c) Ruhmsucht, Zorn, Giftmischerei, besondere Un 201

arten von Frauen

III. Positive paränetische Aussagen . . . . . . . . . . 1. Das Ziel des tugendhaften Lebens . . . . . . . . 2. Tugendkataloge . . . . . . Anhang Bibliographie 1. Ausgaben

. . . . . . . . . . . . . . . . . . .

2. Neutestamentliche Literatur .

. . .

.

. . .

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.

3. Bibliographie der Lukian-Literatur . . . . . . . . Register

. Register der Lukianstellen . . . . . . . . . . . . . Register der neutestamentlichen Stellen . . . . . Weiteres urchristliches Schrifttum

.

.

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. . . .

Register der griechischen Wörter . . . . . . . . . Sachregister

VORWORT Der Zweck und das Ziel des Corpus Hellenisticum sind im Laufe der Zeit mehrfach dargestellt worden, so daß sich an dieser Stelle ein weiteres Eingehen auf das Unternehmen erübrigt". Die Wichtigkeit gerade des Schriftstellers Lukian von Samosata für das Corpus Hellenisticum hatte schon E. von Dobschütz dadurch hervorgehoben, daß er als Beispiele zur Verdeutlichung der Aufgabe des Corpus Hellenisticum einige Lukianstellen heranzog?. Die Aufgabe, die sich dem Bearbeiter Lukians stellte, kommt einer Erläuterung des Titels der vorliegenden Arbeit gleich. Ent scheidend ist da, daß wir an der Person des Lukian nur uneigent lich interessiert sein können; seine Persönlichkeit, sein Charakter,

seine Religion, seine philosophischen Ansichten sind für das Neue Testament ohne Relevanz. Lukian und das Neue Testa

ment sind – so gesehen – zwei verschiedene Welten, die kaum Gemeinsamkeiten besitzen.

Das, was die oben behauptete Wichtigkeit dieses Schriftstellers für das Neue Testament ausmacht, ist das unter seinem Namen

auf uns gekommene Material, wobei es prinzipiell ohne Belang für uns ist, ob die Schriften echte Lukianische sind oder nicht.

Liegt die Bedeutung Lukians für das Neue Testament in dem in seinen Schriften enthaltenen Material, so wird schon ein

flüchtiger Leser des Schriftstellers die große Fülle bedeutsamer Parallelen feststellen können, so daß eine Dissertation sich not

wendig auf einen Teil dieses Materials wird beschränken müssen. So wurde diese Arbeit auf das religionsgeschichtliche und par änetische Material begrenzt. E. von Dobschütz, Der Plan des neuen Wettstein, ZNW 21, 1922, 146

bis 148; ders., Zum Corpus Hellenisticum, ZNW 24, 1925, 43–51; H. Win disch, Zum Corpus Hellenisticum, ZNW 34, 1935, 124f.; H. Almqvist, Plu tarch und das Neue Testament, Acta Seminarii Neotestamentici Upsalien sis XV, Uppsala 1946, 1ff.; K. Aland, The Corpus Hellenisticum, NTS2, 1956, 217–221.

2 ZNW 24, 1925, 45.

XII

Vorwort

Von Einzelheiten abgesehen, mußte das ganze sprachliche Gebiet aus der Untersuchung ausgelassen werden. Die Auf arbeitung dieses Materials wird auch nicht ohne eine gute kritische Ausgabe der Werke Lukians vonstatten gehen können. Eine solche Ausgabe steht, nachdem die von Nils Nilén be gonnene nicht zum Abschluß gebracht worden ist, nach wie vor aus”. Sehr beachtlich ist in diesem Zusammenhang die Arbeit von

R. J. Deferrari”.

Diese Arbeit

bietet

das Material

zur

Morphologie des Verbums in übersichtlicher Form vollständig dar, das der unechten Schriften jeweils gesondert; zudem hat Deferrari, gestützt auf von Nils Nilén gemachte Vorarbeiten, die sprachlichen Tendenzen der Handschriften berücksichtigt. Schließlich verweist er regelmäßig auf das Neue Testament. Wenn Lukian dem Neuen Testament gegenübergestellt werden soll, so kann dies nicht im Sinne eines wertenden Ver

gleichens verstanden werden. Auch aus dem Neuen Testament sollen nur die jeweiligen Stellen, Wörter oder Sachen angeführt werden, ohne daß hierbei im Einzelfalle in extenso die Be

ziehungen zwischen dem Lukianischen und dem neutestament lichen Material verfolgt werden können. In diesem Sinne kann die vorliegende Arbeit nur Vorarbeit sein, wie überhaupt jede Arbeit zum Corpus Hellenisticum Vorarbeit und Mitarbeit sein wird. Von diesem Grundsatz aus lautet, auf eine Formel ge bracht, unsere Aufgabe: Das in den Lukianischen Schriften sich findende religionsgeschichtliche und paränetische Material soll für den vom Neuen Testament aus daran interessierten Exegeten gesammelt und zugänglich gemacht werden. Hiermit ist zugleich die Frage der Anlage gestellt. Von Anfang an war der Plan eines neuen Wettstein mit dem Bestreben verbunden, seine technische Seite möglichst einheit lich zu gestalten. Auch H. Almqvist hat wieder vorgeschlagen, bei weiteren Beiträgen sein System der Anordnung nach der Reihenfolge des Neuen Testaments zu übernehmen sowie einen Schlüssel von Abkürzungen, durch welche bei Almqvist jede Parallele nach ihrem Hauptinteresse charakterisiert wird”. * Erschienen sind Vol. I, fasc. 1, Lipsiae 1906; Vol. I, fasc. 2, Lipsiae 1923; vgl. auch R. Helm, Dt. Lit.-Zeitg. 77, 1956, 105. * R. J. Deferrari, Lucian's Atticism. The Morphology of the Verb, Disser tation of Princeton University, Princeton, London and Oxford 1916. * Plutarch und das N. T., 30f.

Vorwort

XIII

Jedoch habe ich mich veranlaßt gesehen, einen anderen Weg bei der Anordnung zu gehen. Bestimmend war dafür nicht nur

die Überzeugung, daß die Arbeiten am Corpus Hellenisticum noch lange Zeit in Anspruch nehmen werden, so daß man während dieser Zeit auf die Bearbeitungen einzelner Schriftsteller an gewiesen sein wird". Die Begrenzung der Untersuchung auf ein intensiv bearbeitetes Teilgebiet bietet da den Vorteil, daß einmal das Moment der Zufälligkeit bei der Verwendung von Parallelen eingeschränkt wird und zum anderen das gewonnene Parallelen material sich einheitlicher gestaltet und deshalb auch in sich im Zusammenhang dargestellt werden kann. So ist das Material in vorliegender Arbeit nach Sachgebieten angeordnet, wobei immer das Interesse der Auffindbarkeit, nie das der Systematisierung, ausschlaggebend war. Größere Sach komplexe findet man an Hand des Inhaltsverzeichnisses, kleinere Einzelsachen im Sachregister. Für die Benutzung durch den Exe geten treten überhaupt die Register in den Vordergrund. Hierbei beachte man, daß das Register der neutestamentlichen Stellen befragt werden sollte, falls es sich wirklich um den betreffenden Vers handelt; im anderen Falle sehe man das Wort- oder das

Sachregister ein. Vermutet man, daß eine Lukianstelle mehrfach verwendet ist, so gibt das Register der Lukianstellen Auskunft,

falls nicht schon am Orte Verweise beigegeben sind. Alle Register sind, das ist ja Voraussetzung, vollständig. Um für die dieser Untersuchung eventuell folgenden Beiträge aus Lukian sowie für die Lukianforschung überhaupt einen klei nen Beitrag zu leisten, habe ich eine, wie ich zu hoffen wage, so weit vollständige Lukianbibliographie” folgen lassen. Dabei sind Handschriften, Ausgaben,

Übersetzungen

und die literarischen

Nachwirkungen des Schriftstellers unberücksichtigt geblieben. Die Literatur über Lukian ist ja weit verstreut und in Deutsch land zum Teil noch nicht zugänglich. Mir war es vergönnt, alle in Betracht kommenden Arbeiten einzusehen.

Die vorliegende Untersuchung wurde im Winter 1957/58 in wenig veränderter Gestalt von der Evangelisch-theologischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz als Dissertation angenommen. 1 Vgl. K. Aland, The Corpus Hellenisticum, 220f. ? Dort finden sich die vollständigen, in den Anmerkungen aus Raum gründen abgekürzten Literaturangaben.

XIV

Vorwort

Zu ihr wurde ich angeregt durch Herrn Professor D. H. Braun (Mainz). Daß dieses Buch ihm gewidmet ist, kann nur ein sym bolischer Ausdruck für den Dank sein, den ich ihm schulde. Mit

manchem guten Rat hat Herr Professor Dr. E. Lohse (Kiel) das Entstehen der Untersuchung begleitet. Für Anregungen und Förderung danke ich weiterhin den Herrn Professoren D. Dr. G. Stählin (Mainz), D. W. Holsten (Mainz), Lic. W. Förster (Münster), D. G. Delling (Halle), Dr. R. D. Whitehorn (Cam bridge), Dr. J. Y. Campbell (Cambridge), Herrn Dr. P. Katz (Cam bridge) und meinem Freunde Rev. M. Cressey (Cambridge). Ein Studienjahr im Westminster College Cambridge (Eng land) gewährte mir die für die Vorarbeiten erforderliche Muße;

es wurde mir ermöglicht durch ein Stipendium des Ökumenischen Rates der Kirchen (Genf) in Zusammenarbeit mit dem British Council of Churches (London) und dem Senat des Westminster College. Stipendien der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Lippischen Landeskirche halfen, die Arbeit ab zuschließen.

Da die Literatur über Lukian weit verstreut ist, war ich auf

die Unterstützung der Bibliotheken in besonderer Weise an gewiesen. Die Bibliothèque Nationale in Paris, die Bibliothek des British Museum in London und die University Library Cam bridge standen mir kostenlos zur Verfügung. Die Verwaltungen der Universitätsbibliothek in Mainz und der Lippischen Landes bibliothek in Detmold halfen mir jederzeit bei der Beschaffung von Literatur.

Für die Aufnahme meiner Dissertation in die „Texte und

Untersuchungen“ bin ich dem Leiter der Arbeitsstelle der Kommission für spätantike Religionsgeschichte, Herrn Pro fessor Dr. J. Irmscher (Berlin), und den Herausgebern der

Sammlung, Herrn Professor D. Dr. E. Klostermann (Halle) und Herrn Professor D. W. Eltester (Tübingen), zu großem Dank ver pflichtet. Schließlich danke ich Frau Dr. U. Treu (Berlin) und Herrn

D. Nickel (Berlin) für die Bearbeitung des Manuskriptes und Fräulein A. Nebel (Detmold) für die Mithilfe bei der Korrektur und bei der Herstellung der Register. Detmold, im Dezember 1960

H. D. Betz

EIN LEITUNG

1. Charakteristik Lukians von Samosata a) Lukians Leben

Lukian von Samosata ist eine der interessantesten und für die Kenntnis des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts aufschluß

reichsten Persönlichkeiten. Besonders seine schriftstellerischen

Fähigkeiten werden allgemein anerkannt, vor allem im Blick auf seine gefällige Sprache. Lukian selbst sagt, daß er, von Geburt Barbar, das Griechische mit großem Fleiß und Schweiß erlernt hat. Zweifellos hat er es dahin gebracht, die Sprache mit Virtuosi tät zu handhaben. Die Zeitströmung, das Wiederaufleben der

Rhetorik ist ihm dabei zu Hilfe gekommen. Seine Redeübungen bezeugen, daß er zunächst mit Eifer sich bemühte, die Rhetorik zu erlernen. Seine schließliche Abkehr von dieser Kunst be

wahrte ihn jedoch vor extremen Auswüchsen. Sein Ziel ist viel mehr eine gefällige, anschauliche Sprache. Wie er dies zu er reichen versteht, verrät er selbst: eiöoa, régpug, tauötä sind die Mittel*. Die Anwendung im einzelnen führt Lukian in seiner Schrift „De historia conscribenda“, c. 37ff. aus”. Hier liegen seine großen Fähigkeiten. Jede ihm zur Verfügung stehende

Möglichkeit zieht er geschickt heran, ohne dabei in Übertreibun gen zu geraten. So ist sein Stil flüssig und einfach. Dem Zeit geschmack entgegenkommend ist er Attizist, jedoch ein Feind des ütegattuxietv”, so daß man R. Helm nur zustimmen kann, daß Lukians Sprache „frei von Auswüchsen und Effekthascherei, sich durch ihre schlichte Klarheit und reizvolle Anmut vor der seiner

Zeitgenossen rühmlich hervortut und sein geradezu klassischer Stil“ anerkannt werden muß*. Hierbei kommt es Lukian zu

statten, daß er seine literarischen Werke mit zahllosen Zitaten, 1 Prom. es in verb. 2.

* Vgl. W. Schmid, Der Atticismus, I 221ff. * Zum Attizismus des Lukian vgl. A. Du Mesnil, Grammatica, quam Luci anus in scriptis suis secutus est etc.; Schmid, Der Atticismus, 216 ff.; S. Cha bert, L'Atticisme de Lucien; Deferrari, Lucian's Atticism; B. J. Sims, Final clauses in Lucian.

* In Art. Lukianos, RE XIII 2, 1927, 1771.

Einleitung

2

Anklängen und Parodierungen der griechischen Klassiker zu würzen versteht. Seine Belesenheit in den Werken des Euripides, des Homer, Hesiod u. a. wird auch von seinen schärfsten Kri

tikern anerkannt. Aber auch die älteren Lyriker, der Fabel dichter Aesop und vor allem die Komödie sind von Lukian stark benutzt worden. Ist die Literaturkenntnis Lukians mit diesen

Namen längst nicht erschöpft", so finden auch die Historiker wie Ktesias, Herodot, Thukydides, Xenophon in mannigfacher Weise Verwendung. Daneben hat der Schriftsteller von den Philo sophen manches gelernt, so vor allem von Platon, dessen Dialoge er zum künstlerischen Vorbild nahm, dann auch von dem

Kyniker Menipp, dessen Werke er, wie er sagt, „ausgegraben?“ und verarbeitet hat. Weiterhin spiegeln Lukians Schriften eine große Kenntnis antiker Kunstwerke. Sowohl die Bildhauer, wie Pheidias, Polyklet, Praxiteles u. a., werden genannt als auch be rühmte Maler, wie Polygnot, Euphranor, Apelles, Zeuxis u. a.”.

Überhaupt hat Lukian eine Vorliebe für Bildbeschreibungen und beweist

dadurch

sowohl

künstlerisches

Interesse

und

Ver

ständnis als auch die Fähigkeiten der Darstellung, die man von einem Sophisten verlangen konnte. Oft scheint es, wie Helm“ be merkt, als ob einer literarischen Szene ein Bild zugrunde läge. Schließlich weiß Lukian seine Werke durch reichen Gebrauch

von Sprichwörtern, Redensarten und Vergleichen volkstümlich und anschaulich zu halten".

Den Eindruck, den Lukian so erzielte, weiß Photius dem an

tiken Verständnisse nach zu schildern: . . .öoxeiv röv ävayt yvcboxovra u) 6yovg Méyetv, äAMá uéog rt regtvöv Yogig éupavoög dööjg roig döoiv évatootäeuv röv äxgoaróv . . .". Freilich ist für den 1 Vgl. Helm, Art. Lukianos, RE XIII 1766f., sowie die Bibliographie im Anhang. * Bis acc. 33. Die Menippbenutzung hat R. Helm, Lukian und Menipp, nachgewiesen, gegen ihn hat, ohne überzeugen zu können, Barbara P. Mac Carthy, Lucian and Menippus, Stellung genommen. * H. Blümner, Archäologische Studien zu Lucian; H. Werner, Lukianos von Samosata und die bildende Kunst.

* Art. Lukianos, REXIII 1766.

* Vgl. Th. W. Rein, Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten bei Lukian; O. Schmidt, Metapher und Gleichnis in den Schriften Lukians. * Photius, bibl. cod. CXXVIII, PG CIII 412, ein Zeugnis für das laute Lesen; hierzu vgl. noch imag. 10 (H. Cadbury, The Book of Acts in History, 1955, 30, Anm. 29, aber auch schon G. D. Kypke, Observationes sacrae in

Lukians Leben

3

modernen Leser, der nicht ein einzelnes Stück hört, sondern fort

laufend liest, die oftmalige Wiederholung derselben Motive, Themen, Argumente und Witze ermüdend. Lukians Leistung be stand eben nicht im originalen Schaffen von Stoffen, sondern im Arrangieren von Traditionen.

Die Erhebung biographischer Einzelheiten über Lukian ist vor allem durch das Fehlen zuverlässiger Quellen erschwert. Außer halb seiner eigenen Schriften ist wenig über den Schriftsteller berichtet. Die Notiz des Suidas ist interessant, aber historisch unbrauchbar”. Suidas überliefert vor allem die Christenfeindlich

keit Lukians. Die gegebene Datierung ist”, wie E. Rohde * gezeigt hat, unsicher. Aus einer Legende (Möyog) stammt der Bericht über den Tod des Lukian". Als Begründung für die Todesart wird ausdrücklich (ydg) Lästerung angegeben. Die Legende be schreibt also den Tod des Lukian mit dem Motiv des schreck

lichen Todes des Gottesfeindes". Andere Nachrichten tragen wenig an wesentlichen Data bei". Folglich bleibt man auf die Angaben innerhalb des Corpus der Lukianschriften an gewiesen.

Lukian berichtet, er stamme aus Samosata am Euphrat”. Seine Herkunft in Sprache und Lebensstil ist also barbarisch”. Novi Foederis Libros, Wratislaviae 1755, II427) Iup. conf.4; Men. 3;adv.ind.

2 (schon Wieland in seiner Übersetzung z. St.); vgl. auch J. Balogh, Voces paginarum, Ph 82, 1926,84 ff.; G. L. Hendrickson, Ancient Reading, ClJ 25, 1929–30, 192; adv. ind. 28; Act 8, 30.

* Hier kann nur eine Skizze gegeben werden. Für einzelnes vgl. M. Croiset, Essai sur la vie et les Oeuvres de Lucien, 1 ff.; Helm, Art. Lukianos a. a. O.;

Christ-Schmid VII 2, 2, 6. Aufl. 1924, 710 ff.; neuerdings wieder Th. Sinko, Symbolae chronologicae ad scripta Plutarchi et Luciani, 1947. * Suidas, ed. Adler, s. v. Aovxtavóg.

* yéyove öé ézti roö Kaioagog Tgatavoü xai étéxeuva. * In Kleine Schriften I, 1901, 129; so auch A. Daub, Studien zu den Bio

graphika des Suidas, 64. * rezevrjoau öé aöróv Zöyog Öztó xvvöv, étel xard rijg dÄnbelag éâürrnoev eig ydg röv IIegeygivovßlov xaÖätterau toö Xgtoruavuouoö, xal aÖröv ß/aopmuei röv Xguoröv ö tauuiagog . . .

* Vgl. zu diesem Motiv Seite 178. * Photius, a. a. O.; Lactantius, div. inst. lib. I 9,8 CSEL 19, 32; Eunapius, vit. philos. prooemium. * Hist. conscr. 24; pisc. 19, vgl. Dictionary of Greek and Roman Geo graphy, ed. by W. Smith, II, London 1857, 900f. * Bis acc. 27, vgl. 14; adv. ind. 19. 2

Betz

Einleitung

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Ungewiß ist sein Geburtsjahr ", doch steht fest, daß er in kleinen Verhältnissen erzogen worden ist”. An eine natürliche Ver anlagung zum Kneten von Wachsfigürchen anknüpfend, be stimmt ihn die Familie zum Bildhauer und gibt ihn in die Lehre zu seinem Onkel, der in seiner Heimat ein bekannter Bildhauer

war. Als Lukian jedoch nach einer verdorbenen Arbeit von seinem Lehrmeister Prügel bekommt, gibt er kurzerhand die Bildhauer laufbahn auf und läuft davon”. Zunächst begibt er sich nach Ionien und kommt dort mit der Rhetorik in Berührung*. Mit großem Fleiß studiert er das Griechische und die klassische Lite ratur". Als Rhetor kann er große Erfolge einheimsen. Hierauf ist er nach Suidas eine Zeitlang Rechtsanwalt (ötxjyogog) in Antiochia. Doch diese Tätigkeit nimmt ein schlechtes Ende (Suidas: övotgayjoag), und Lukian beginnt als wandernder So phist ausgedehnte Reisen. Besonders lobend spricht er sich über seinen längeren Aufenthalt in Gallien aus", wo er ein ueya Zdutobog gewesen sei. Natürlich besucht er auch die Stadt Rom, wo ihn der platonische Philosoph Nigrinus außerordentlich be eindruckt". Auf seinen Reisen kommt er auch nach Makedonien” und nach

Athen. Viermal bereits hat er an den Olympischen Spielen teil genommen, als er dort im Jahre 165° die Selbstverbrennung des Peregrinus Proteus erlebt. Auf dem Höhepunkt seines Ruhmes als Wanderredner kehrt er in seine Heimatstadt zurück, um sich auch dort feiern zu lassen”.

Mit etwa 40 Jahren wendet er sich von der ihm schalgewordenen Rhetorik ab und beschäftigt sich mit der Philosophie. Seine Etwa um 120 n. Chr.; vgl. Helm, Art. Lukianos, RE XIII 1726f.; W. Schmid, Bemerkungen über Lukians Leben und Schriften, Ph 50, 1891, 316.

* Somn. 1. 11. * Somn. 3f. * Bis acc. 27.

* Rhet. praec. 8; Vermutungen über seine Lehrer äußern F. V. Fritzsche in seiner Ausg. II 2, Rostock 1860, XXIV, und Schmid, Bemerkungen, 316, Anm. 19.

" Herod. 5.7; pseudol. 27; bis acc. 27; somn. 15; Herc. 4; apol. 15; Scyth. 9. 7 Nigr. 38. * Herod. 7; Scyth. 9. * Vgl. Helm, Art. Lukianos, REXIII 1726; Schmid, Bemerkungen, 319. 19 Somn. 18.

Lukians Bemerkungen über die Christen

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Werke zeugen jedoch nicht von großem philosophischen Wissen”. Nun beginnt auch seine Tätigkeit als Satiriker. Seit 165 lebt Lukian in Athen?, wo er mit dem Philosophen Demonax zusammentrifft” und sich sogar in die Mysterien ein weihen läßt“. Sein Versuch, den „Pseudopropheten“ Alexander von Abonuteichos zu entlarven, verrät Beziehungen zu einfluß reichen Männern des öffentlichen Lebens, die ihm denn auch, sicher

nicht ohne seine eigenen Bemühungen, den Posten des Vorstehers

der Kanzlei beim Statthalter von Ägypten eintragen". Vielleicht hat er aber die Tätigkeit als Rhetor noch einmal aufgenommen". Lukian hat noch bis nach 180 gelebt, da er den Markus Aurelius als Öedg bezeichnet". Sein Todesjahr ist ungewiß. Nicht weniger interessant als die Person Lukians selbst sind seine Bemerkungen über das geistige und religiöse Leben seiner Zeit und Bezugnahmen darauf. Ein besonderes Problem, das öfters behandelt worden ist”, ist sein Verhältnis zur Philosophie und zu den philosophischen Schulen. Ebensowenig wie auf dieses Problem kann auch auf die Frage der Nachrichten Lukians über die Religionen und Kulte eingegangen werden". Welche Stellung Lukian selbst in religiösen Fragen eingenommen hat, ist nicht leicht zu ermitteln”.

b) Lukians Bemerkungen über die Christen

Einzig Lukians Erwähnung und Beurteilung der christlichen Religion ist für unsere Untersuchung von Belang”. Hier sind wir mit einer langen Kette von Lukianlesern verbunden, denn Vgl. bis acc. 32; pisc. 29; Helm, a. a. O. * Vgl. Croiset, Essai, 18; Helm, a. a. O., 1727. * Demon. 1. 11. 63. 65. 67.

* Navig. 11. 15. * Apol. 4. Vgl. A. Thimme, Quaestionum Lucianearum capita quattuor, 12ff.; O. Hirschfeld, Die kaiserlichen Verwaltungsbeamten bis auf Diocletian,

331, Anm. 2; A. Stein, Untersuchungen zur Gesch. u. Verwalt. Ägyptens. * Vgl. A. Thimme, Zwei Festvorlesungen des Lukian. 7 Alex. 48, vgl. Helm, Art. Lukianos. * J. Bernays, Lucian und die Kyniker; R. Helm, Lucian und die Philo

sophenschulen; M. Caster, Lucien et la pensée religieuse de son temps, 9ff. * Vgl. Caster, Lucien a. a. O. 10 Vgl. die auf Seite 23 Anm. 1 angegebene Literatur. 1 Ausführlicher ist mein Aufsatz „Lukian von Samosata und das Christen

tum“, Novum Test. III, 1959, 226ff. 2"

Einleitung

6

zahllose Kommentare sind von den frühesten Zeiten an zu

diesem Problem gegeben worden". Sie aber waren im Unter schied zu uns an der Person des Lukian interessiert, ob er zu

rechtfertigen, zu verdammen oder auch zu loben sei hinsichtlich seiner Aussagen über die Christen. Fast alle Möglichkeiten der Stellungnahme sind erschöpft worden, von dem frommen Leser, der in einer Handschrift die Worte röv uéyav yoöv éxeivov ëtt oéßovou töv ävÖgaotov töv év tj IIa auotivy ävaoxoMottoôévra, ört xatvv raÖryv re2erv eiojyayev ég tövßlov in Peregr. 11 meinte ausradieren zu müssen”, bis zu glänzenden Ehrenrettungen, an gesichts deren Begeisterung man denn fragen muß, was eigent lich den Lukian gehindert hat, sich als Christ zu bekennen”. Sicherlich hat Lukian das Christentum, das zu seiner Zeit sich

ja schon beträchtlich ausgedehnt hatte, auf seinen Reisen und den damit verbundenen Erlebnissen kennengelernt. Freilich wird man bei seinem Charakter nicht erwarten dürfen, daß er sich

etwa um genaue Informationen bemüht habe. Aus diesem Grunde werden wir auch die sich bei ihm findenden Nachrichten mit Vorsicht zu behandeln haben. Lukian wird die Christianer

als eine der neuen Sekten aus dem Osten angesehen haben und ohne weiteres das, was von derartigen Kulten bekannt war, auch bei den Christen voraussetzen. Sodann wird das, was man von

den Christianern und ihren Eigenarten allgemein wußte, auch Lukians Kenntnisse bestimmt haben.

In zwei seiner Schriften geht Lukian auf die Christianer ein: im Alexander und im Peregrinus. Beide Male bilden die Christi aner die Szenerie, sie sind nicht Thema der Darstellung. Man wird daher, wie Caster“ richtig vorschlägt, scharf unterscheiden müssen zwischen dem, was Lukian dem Leser sagen will, und dem, was er unfreiwillig dabei enthüllt. Im Alexander werden die Christen zuerst in c. 25 erwähnt, wo

Alexander verkündet: äÖéov éutet joðau xai Xotoruavóv röv IIóvrov, o teg aöroö roAuóot rä xóxtora ß/aopmueiv, oög éxé?eve ZiBoug éaÖvetv, eiye éÖéovotv Aeovéxetv röv Deóv. Die Feststellung wird ausdrücklich als ein póßyrgov bezeichnet. Hierauf folgt dann * Hier muß auf die Bibliographie im Anhang verwiesen werden. * Vgl. K. Meiser, Studien zu Lukian, 315. * Eine Zusammenstellung von Urteilen gibt K. G. Jacob, Characteristik Lucians von Samosata, lff. * Lucien, 349.

Lukians Bemerkungen über die Christen

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ein Orakelspruch gegen die Epikureer. Daß die Aussage gegen die Christen ebenfalls durch göttlichen Spruch autorisiert war, kann man vermuten. Sicher läßt sich schließen, daß Christianer

wie Epikureer eine bedeutende, sogar das Orakel von Abonu teichos gefährdende Tätigkeit ausübten! und daß beide Parteien die Religions- und Götterwelt ablehnten und deshalb äÖeot ge nannt wurden”. Aber dahin geht nicht die Tendenz des Lukian. Caster” hat richtig beobachtet: „Les ennemies c'étaient les disciples d'Epicure, et eux seules. Lucien ne dit pas: les Epi curiens et les Chrétiens. C'est Alexandre qui les reunissait dans une méme reprobation.“ Als Lukian den Vorfall zusammenfaßt,

erwähnt er die Christen auch gar nicht mehr: öZog öé äotovöog xa äxjgvxrog aöró (d. i. Alexander) öztóZeuog 7tgóg 'Etixovgov jv*. In c. 38 kommt Lukian noch einmal auf die Christen zurück.

Bei der Eröffnung der Mysterien, die natürlich esoterisch sind, läßt Alexander eine 7tgóogyotg vorausgehen, wie es auch bei den eleusinischen Mysterien üblich war. Diese hatte den Wortlaut: Ei rug äôeog | Xgtottavóg 'Etuxoögewog jxet xardoxotog röv ógyiov, pevyéro, oi öé zttorečovreg ró Öeó re?eiobooav róxy tj äyaôj”.

Hierauf erfolgt die é5é/aoug, indem Alexander ruft: "E5ao Xgtottavoóg, und die Menge antwortet: "E5o 'Etuxovgeiovg". Offenbar versuchen die Christen, an den Mysterien teilzunehmen, um sie auszuspionieren. Mit den Epikureern fallen sie zusammen

unter die äÖeot, die die Bedingung für die Initiation, das Tuote euv tÖ beó, nicht erfüllen. Eine Stellungnahme Lukians er fahren wir nicht an dieser Stelle, es sei denn die, daß er in der

Zusammenstellung von ä0eot, Christianern und Epikureern kein Problem sah 7. Wesentlich ausführlicher berichtet Lukian im

Peregrinus (c. 11 ff.). Die Lehre der Christen nennt er eine Bavuaot oopia, was ja nicht unbedingt unrichtig sein muß”; hier * Vgl. M. Caster, Etudes sur Alexandre ou le faux Prophète de Lucien, 45f.

* Vgl. R. Jebb, Lucian, 184 f. * Lucien, 349. * Alex. 25.

* Vgl. A. Harnack, Der Vorwurf des Atheismus in den ersten drei Jahr hunderten, 13f.

* Vgl. Apoc 22,15. 7 Vgl. Caster, Etudes, 62.

* Vgl. I. Kor 2,7; Kol 2,23.

Einleitung

8

allerdings ist es im Sinne des Kuriosen der Kommentar Lukians. Weiterhin soll Peregrinus in Palästina mit den iegeig und den ygauuateig der Christen Umgang gepflogen haben. Sicherlich kann man mit Jebb” sagen, daß Lukian nicht zwischen Juden und Christen scheidet. Wenn so den Worten Lukians auch kein

großer historischer Wert beigelegt werden kann, so läßt sich doch wenigstens entnehmen, daß Gestalten wie die des Peregrinus eben typisch waren”. Christliche iegeig können für die nach neutestamentliche Zeit angenommen werden, während in Mt 13,52 von christlichen ygauuateig die Rede ist”. Ein buntes Gemisch von Titeln erhalten wir in der weiteren Schilderung: . . . 7tgopjrng xai Ötao.ägxng xai Fvvayaoyeög xai tävra uóvog aÖrög óv: xai róvßiß?ov räg uévé Fryeiro xai öueoäpet, to/Ääg öé aöróg xal Fvvéygape, xa dög Öeóv aöröv éxeivot yoövro xai vouoÖérm éxgövro xa 7tgooräryv étéygapov. Wetter bemerkt zwar richtig“, daß diese Titelfolge auf eine geordnete Beamtenhierarchie hin weist, jedoch ist die Frage, um welche es sich handelt: um eine christliche, eine jüdische oder überhaupt um eine übliche. Christ liche Propheten nennt das N. T., ohne freilich das Prophetentum auf diese zu beschränken". Der Titel Ötao ägyng ist im N. T. nicht bezeugt, ebensowenig Fvvayaoyeög"; vouoÖéryg ist im N. T. so ebenfalls nicht belegt. Alle Titel aber spielen in heidnischen Kulten die Rolle von terminitechnici. tgoorärmg findet sich nur von Christus im I. Clem (36,1; 61,3; 64,1), ist aber sowohl in jüdischen wie heidnischen Kulten gebräuchlich". Ein Verbal ausdruck liegt immerhin schon I. Thess 5,12 vor. Nach diesen Erwägungen wird man vorsichtig sein müssen mit der Annahme, daß Lukian hier historisch zutreffende Tatsachen referiert. Die

Tendenz ist wohl, durch die Aufzählung von in allerlei Kulten üblichen Titeln eine Klimax zu erzeugen und durch das ab schließende xa tävra uóvog aörög öv° die Rolle des Peregrinus bei Lucian, 186.

* Vgl. G. P. Wetter, Der Sohn Gottes, 32. * Vgl. W. Bauer, Griechisch-deutsches Wörterbuch zum Neuen Testament, 5. Aufl. Berlin 1958, s. v. Nr. 3. * Sohn Gottes, 75.

* Vgl. Bauer, W. B., s. v. " dgxtovvdyaoyog mit Bezug auf die jüdische Synagoge ist neutestamentlich, vgl. Bauer, W. B., s. v.; der Titel ist jedoch nicht auf das Judentum beschränkt. 7 Vgl. Bauer, W. B., 7tgoordtng, tgoordrug. * Vgl. die Parallelen auf Seite 191, Anm. 3.

Lukians Bemerkungen über die Christen

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den Christen über die Maßen herauszustreichen. Einen Hinweis

auf die Ämterhäufung in christlichen Gemeinden kann man daraus nicht erblicken”. Die Bemerkung dög Öeóv aöröv éxeivot jyoövro wird im Verständnis Lukians etwa bedeuten: Sie hielten ihn für einen göttlichen Menschen”. Auch hier braucht kein kon kretes Material vorzuliegen, da doch die Theios-Anthropos Vorstellung Gemeingut des Hellenismus ist und auch im Ur christentum geherrscht hat. Daß Peregrinus die Schriften der Christen ausgelegt und selbst viele verfaßt hat, ist durchaus möglich. Lukian wird hier vielleicht Konkretes wissen, da es sich um die Person des Peregrinus handelt. Die Abhängigkeit von antichristlichen, möglicherweise jüdischen Quellen braucht man nicht anzunehmen”.

Es folgt eine Abschweifung zur Information des Lesers: röv uéyav yoövéxeivov ërt oéßovot röv ävögoatov röv év rj IIa auotivm ävaoxoãotto Öévra, ört xauvhv raÖrny reſerhy eiojyayev ég róvßlov. Hier bringt Lukian seine Kenntnis über Jesus vor; eine Stellung nahme gibt er nicht, wohl um gleich wieder zu Peregrinus, dessen Leben er ja schildern will, zurückzukehren. Das Christen tum versteht er, wie es im 2. Jahrhundert üblich ist, als rezer, d. h. als eine neue Mysterienreligion“. Weiteres enthüllt Lukian anläßlich der Gefangenschaft des Peregrinus (c. 12): étei ö’ oöv éöéöero, oi Xguottavol ovupogäv totoöuevot ró 7tgäyua tävra éxivovy ëFagºtáoat teugdóuevot aöróv. . . . . ve . . . Öegateia täoa oö tagégyaog, ä22ä oöv otovöſ éyiyvero. Lukian behauptet mit Recht, daß die Gefängnishaft dem Peregrinus großen Einfluß verschafft habe, da im Urchristentum die Gefängnishaft um des Glaubens willen sehr positiv beurteilt wird". Was die Christen betrifft, so bemerkt Lukian, daß ihre Fürsorge für den gefangenen Peregrinus oöv otovöſ geschah, was durchaus den ethischen Forderungen schon des N. T. entspricht". Die Form, in der die Degateia geschah, trifft sich mit der Praxis der Urgemeinde: xai écoôev uév eöÖÖg jv ögäv tagá ró öeouotygip teguévovra ygäôta, Yºgag ruvág xai tatöla Etwa I. Tim 5,17; vgl. M. Dibelius, Die Pastoralbriefe, Handb. z. NT. XIII, 3. Aufl., bearb. v. H. Conzelmann, z. St.

* * * * *

Vgl. Seite 102, Anm. 11. Eine solche Abhängigkeit erwägt Jebb, Lucian 186. Vgl. F. J. Dölger, IXOYX, II 516. Vgl. nur II. Kor 6,5; 11,23; Act 5,19 ff.; 12,4 ff.; 16,23 ff. u. a. Vgl. etwa Rm 12,11; II. Kor 8,7f.; II. Petr 1,5 u. a.

10

Einleitung

ögpavá, oi öé év té et aöróv xai ovvexdôevöov évöov uer' aöroö ötapôeigovreg roög öeouopóMaxag. Hier haben wir eine exakte Schilderung der Liebestätigkeit christlicher Witwen, deren Auf gaben in I. Tim 5,10 angegeben werden. Das texvorgopeiv bezieht sich, wie Dibelius beobachtet hat, somit nach Lukians In formation nicht auf die eigenen, sondern auf verwaiste Kinder”.

Sogar auf die Agapen wird angespielt: . . . öeitva touxia eio exouieto xai Möyot iego aöróv éZéyovro xai ößértorog IIege ygivog – ërt yäg toüro éxaMeiro – xauvóg 2oxgärmg . . . dövoudeto. Wie Harnack” zeigt, spielte die Gestalt des Sokrates schon um 150, also zur Zeit des Peregrinus, eine bedeutende Rolle in der Kirche. Auch Gesandtschaften wurden aus den Städten Klein

asiens geschickt: xai uvxáx Tóvév Aoia 7tóZeovéotiv döv 2öv ruveç, töv Xgtoruavóv ote Ädvtov äztó toö xotvoö, Bomöºjoovteg xai Fvvayo geöoovteg xai tagauvÜyoóuevot róv ävöga (c. 13). Hilfsgesandtschaften sind auch nach dem Zeugnis des N. T. in der Urchristenheit üblich. Lukian fügt hierzu noch einen eigenen Eindruck: äujxavov öé tu tötäYog étuöeixvvvrat, étetódy tt rotoFrov yévyrat önuöotov: Svßgaxei ydg, äpetöoöot tävrov. Eigentümlicher weise kehrt Lukian noch einmal zurück, um sich mit den Christianern zu befassen. Hatte er konkrete Informationen, so

verläßt er sie jedenfalls hier, denn er sucht den Erfolg des Pere grinus im Gelderschwindeln aus der Lebensweise der Christen überhaupt zu motivieren und zu erklären. Er führt allgemein be kannte Dinge an: den Unsterblichkeitsglauben”, Verachtung des Todes und freiwilliges Sterben“, die Bruderschaft der Christen untereinander, die auf den Stifter zurückgeführt wird", die Ab lehnung der griechischen Götterwelt", die Gütergemeinschaft 7. Noch einmal wird Jesus erwähnt, ohne daß sein Name genannt wird: röv öé äveoxoottouévov éxeivov ooptotiv aöróv 7tgooxvvóot xa eará roög éxeivov vöuovg ßtóot. Zu bemerken ist, daß vouo * Dibelius/Conzelmann, Handb. zu I. Tim 5, 10. * A. Harnack, Sokrates und die alte Kirche, 27ff.

* . . . tó uév öÄov dôdvarot éoeoôau xai Bubosobau töv del Ygóvov . . . * . . . tag'ó xai xarapgovoöot roö Davdrov xai éxóvreg aÖroög étuötóóaouvoi zto/Zoi, womit wohl das Martyrium gemeint sein wird. " . . . ö vouobéryg 6 7tgórog êtetoev aÖroög dóg dôe?pol tdivreg elevd//jzov . . . " . . . 7tagaßdvreg Geoög uév roög "E/yvuxoög dztagvjoovrau, nach Lukian die Vorbedingung für die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. 7 xarapgovoöouv oöv ätoivrov é5 tong xa xotvd yoövrat . . ., vgl. Act 2,44f.; 4,32; worauf schon W. Nestle, Lukian. Tod des Peregrinus, hinweist.

Lukians Bemerkungen über die Christen

11

Öérng und ooptorjg nicht als zwei Personen unterschieden werden dürfen”. Ein vouoôéryg kann ohne weiteres bei jedem Kulte vorausgesetzt werden; ooptorjg wird von Lukian auf dreierlei Weise gebraucht: a) als professioneller Rhetor”, b) als Fachmann auf diesem oder jenem Gebiete”, c) im verächtlichen Sinne „der Scharlatan“. Hier hat er den Ausdruck kaum

anders als im letzteren Sinne gemeint. Lukians Urteil ist das des Mitleides mit der Naivität der

Christen; er nennt sie xaxoöaiuoveg, Leute, die ohne jeden Beweis die Lehren des Christentums angenommen haben". Ein ge schickter Gauner konnte verhältnismäßig leicht sich in den Besitz ihres Geldes setzen und sich davonmachen. Wir kennen den

leidenschaftlichen Kampf des Paulus gegen diesen Mißbrauch der apostolischen éFovoia, und es ist kein Grund vorhanden, an

den Beobachtungen Lukians zu zweifeln". Allerdings berichtet er auch, daß der Betrug nicht ins Grenzenlose fortgesetzt werden konnte: Peregrinus beging einen Lapsus: . . . tagavoujoag tt xai égéxeivovg – öpômydort, dög oluat, éoôiov töv ätogojrov aöroig – oöxért tgooueuévaov aöróv . . . (c. 16). Lukian gibt selbst zu, daß er

seiner Begründung nicht sicher sei, jedoch kann sie wohl zu

treffen", kann aber auch eine einfache Übertragung von Tabu Vorschriften anderer Kulte sein.

Schließlich mag noch eine Stelle Erwähnung finden, die man oft mit Jesus hat in Verbindung bringen wollen”. In Philops. 16 heißt es: . . . tävteg loaot róv Mögov röv éx tjg IIa auotivmg töv ézt roôtov (gemeint sind Wundertaten) ooptorjv . . . usw. Soweit ich sehe, hat Th. Zahn zuletzt Abhängigkeit von christlichem Gute sehen wollen: „Wer in dem allen bekannten Syrer aus Palästina... * Wie Nestle z. St. Jesus als ooptorjg und Paulus als vouobétyg unter scheidet.

* Demon. 12; rhet. praec. 1; Prom. Cauc. 20; Hipp. 2; Iup. trag. 14; von sich selbst apol. 15. * Vit. auct. 12; Philops. 16; de luct. 20 u. ö.

* Synonym mit yöng; dial. mort. XVI 5; Iup. conf. 19; Peregr. 32 u. ö., vgl. Caster, Lucien, 351. * . . . ävev tuvóg dxgußoög to recog rd rotaöra tagaôe5äuevot. * Vgl. H. Lietzmann, An die Korinther I/II. Handb. z. N. T. IX, 4. Aufl., bearb. v. W. G. Kümmel, Tübingen 1949, zu I. Kor 9,12; P. Wendland, Die hellenistisch-römische Kultur, 2. u. 3. Aufl. Tübingen 1912, 250. 7 Vgl. nur Act 15,29; I. Kor 8 u. a. * Schon der Scholiast (Scholia in Lucianum, ed. H. Rabe, Lipsiae 1906,

163 z. St.): oöal oot, Aovxtavé äôee“ ooptorg v öxüguog xal Bedg uov . . .

Einleitung

12

deshalb Christus nicht wiedererkennen will, weil Lucian von ihm als einem Lebenden rede, und darum lieber eine unberühmte

„palästinensische Berühmtheit“ gezeichnet glaubt, . . . wird freilich bei so völliger Verkennung der Schreibweise Lucians in jenem Pagkrates noch viel weniger Moses wiedererkennen. Die ganze Schilderung c. 16 ist aus den Evangelien abgeschrieben . . .“ Gegen dieses Urteil wendet sich mit Recht Eduard Norden? mit verschiedenen Gegengründen. Einmal wird von dem Syrer im Präsens gesprochen, womit sich ein Bezug auf Jesus aus schließt. Andere weitreichende Argumente und Kombinationen Nordens, auf die an dieser Stelle nicht eingegangen werden kann, kann ich nicht teilen. Meiner Meinung nach handelt es sich um Wandertopoi, die im N. T. Jesus, hier einem Syrer, einem zu Lukians Zeiten bekannten Wundertäter, den wir aber nicht

kennen, angehängt wurden. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß Lukian mit Bezug auf das Christentum einmal Dinge referiert, die jedermann im 2. Jahrhundert bekannt waren, sodann, daß ihm, wo es um die

Person des Peregrinus geht, bestimmtere Angaben zur Hand waren, auf deren Benutzung er Wert legt. Sein Urteil über das Christentum unterscheidet sich nicht von dem über andere

religiöse Phänomene seiner Zeit: es ist eine Kuriosität unter

anderen. Auffällig ist allerdings, daß er überhaupt in dieser Länge auf die „wunderliche Weisheit“ eingeht, und zwar mit einer für einen Mann wie Lukian immerhin erstaunlichen Gründ lichkeit.

Daraus folgt schon, daß eine Bekanntschaft Lukians mit der urchristlichen Literatur nicht anzunehmen ist. Diese Frage ist in früheren Zeiten oft erörtert worden”. Neuerdings ist eine Ab hängigkeit Lukians wieder von P. Rießler behauptet worden“, der eine Liste von zumeist alttestamentlichen Parallelen mit

dem geheimnisvollen Satze einleitet: „Die Schriften des Lucian von Samosata verraten eine merkwürdige Bekanntschaft mit den Schriften des Alten und Neuen Bundes. Daraus fällt ein besonderes Licht auf die Geschichte des biblischen Kanons.“

Welcher Art dieses Licht sein soll, wird nicht verraten. Die ein * Th. Zahn, Ignatius von Antiochien, 592f.

* E. Norden, Die antike Kunstprosa, 519, Anm. 1. * Hier muß auf die Bibliographie im Anhang verwiesen werden. * P. Rießler, Lucian von Samosata und die Heilige Schrift, 64.

Lukians Wirkung auf seine Nachwelt

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zelnen Gegenüberstellungen jedoch lassen erkennen, daß die gesamte Forschung, nicht nur die philologische, sondern auch die bibelwissenschaftliche der letzten 150 Jahre großzügig über sehen wird. Dadurch bleibt dieses „Licht“ in der Tat ein „beson deres“ 1.

c) Lukians Wirkung auf seine Nachwelt

Die Beurteilung Lukians” hat zu verschiedenen Zeiten er heblich geschwankt, und zwar dadurch, daß unsachgemäße Maßstäbe an ihn angelegt wurden. Die christlichen Scholiasten haben temperamentvolle apologetische Attacken gegen ihn geritten. Man braucht sich nur einmal die Schimpfwörter zu sammenzustellen, die sie anläßlich der Erwähnung der Christen und des Christentums ins Treffen führten”. Im 18. und 19. Jahr

hundert genoß der Schriftsteller große Verehrung, der Wieland

in seiner glänzenden Übersetzung an vielen Stellen in geist reichen Anmerkungen Ausdruck verliehen hat. Im 20. Jahr hundert treten wiederum scharfe Kritiker auf den Plan. Deren

schärfster dürfte O. Weinreich sein, der den Lukian folgender maßen charakterisiert: „. . . Lukian, dieser Journalistenseele,

der den Mantel nach jedem Wind dreht, jeglicher Metamorphose fähig, der sich vom Syrer zum Hellenen modelt, die Bildhauerei an den Nagel hängt, weil mit der Rhetorik bessere Geschäfte zu machen sind, der von der Rhetorik zur Philosophie gleitet, sich zuerst als Platoniker gebärdet, dann ein halber Kyniker wird, um im seichten Epikureismus und nihilistischen Skepti zismus zu landen und endlich, im Besitze eines halbwegs erträg lichen Ämtchens, über Gott und die Welt zu seinem und des Publikums Behagen Witze zu machen“*. So sieht man denn, daß Lukian sich durch alle Zeitläuften hindurch eine gewisse Aktu alität bewahrt hat, wie er selbst es sich ja vorgenommen hatte”. Vgl. noch besonders K. Meiser, Studien; Croiset, Essai, 195 ff.; Caster, Lucien, 346 ff.; P. de Labriolle, La Réaction paienne, 97 ff.; C. Curti, Luciano e i Cristiani; G. Bagnani, Peregrinus Proteus and the Christians; V. Daumer, Lucien de Samosate et la secte chrétienne.

* Einiges darüber bei Helm, Lukian und Menipp, 1 ff. * Vgl. Scholien, ed. Rabe, 163. 183f. 216 ff. * O. Weinreich, Alexandros der Lügenprophet und seine Stellung in der Religiosität des 2. Jahrhunderts n. Chr., 130. * Hist. conscr. 61.

Einleitung

14

2. Das Corpus Lucianeum und das Problem des Dialogs „Philo patris“ Nach dem ausführlichen Bericht von K. Mras über die Über

lieferung Lukians” umfaßt das Corpus Lucianeum 80 Schriften. Die Stücke Philopatris, Charidemus und Nero sind nur in

wenigen Handschriften am Schlusse überliefert. Da Lukian zu sammen mit anderen Sophisten abgeschrieben wurde, konnte leicht Verwirrung entstehen”. Die in Demonax 1 erwähnte Schrift über den Böotier Sostratos ist verlorengegangen”. Auch sind dem Lukian einige Epigramme zugeschrieben worden, deren Autorschaft weder positiv noch negativ eindeutig fest

gestellt ist“. Der besseren Übersicht wegen lassen sich die Schriften Lukians wie folgt klassifizieren”: a) Nicht dialogische

1. Zur Klasse der Übungsreden und Vorreden gehören: Abdicatus, tyrannicida, Phalaris, de electro, de dipsadibus, Harmonides, Scytha, Herodotus, Zeuxis, Bacchus, Hercules; sodann: somnium, Prometheus es in verbis; sophistische Epi deixis sind die Stücke: prolapsu inter salutandum, Hippias, de domo, muscaeencomium, patriae encomium, apologia, longaevi. 2. Diatriben: de sacrificiis, de luctu, calumniae non temere

credendum, de Syria dea, de astrologia. 3.

Apomnemoneumata: Demonax.

4. Satirisch oder pamphletartig sind: adversus indoctum, pseudo logista, rhetorum praeceptor, quomodo historia conscribenda sit, de mercede conductis, Alexander, de morte Peregrini, verae historiae, Saturnalia (zum Teil). 5. Erzählend: Lucius sive asinus. b) Dialogische

1. Sophistisch-epideiktische Dialoge: dialogi deorum, dialogi marini, dialogi meretricii, Prometheus sive Caucasus, iudi

cium vocalium, imagines, pro imaginibus, Timon. K. Mras, Die Überlieferung Lucians, 5f. 2 Mras 236.

* Vgl. K. Funk, Untersuchungen über die Lucianische Vita Demonactis, 639 ff.

* Vgl. Helm, Art. Lukianos, 1739f. * Nach Helm, Art. Lukianos, 1728f.

Das Corpus Lucianeum

15

2. Satirische Dialoge: Nigrinus, eunuchus, pseudosophista, dissertatio cum Hesiodo, Lexiphanes; sodann die menip pischen: Menippus, cataplus, Charon, dialogi mortuorum, Icaromenippus, Iuppiter tragoedus, Iuppiter confutatus, deorum concilium, vitarum auctio, piscator, gallus, bis accu

satus, fugitivi, convivium, Saturnalia (zum Teil), navigium. 3. Philosophische oder ähnliche Dialoge: Hermotimus, Ana charsis, de saltatione, cynicus, de parasito, amores, Demos thenis encomium, Halcyon, Charidemus, Nero, Philopatris. 4. Novellenkränze in Dialogform: Philopseudes, Toxaris. c) Poetische

1. Ocypus, Tragodopodagra. 2. Epigrammata. Die Frage der Echtheit einzelner Schriften ist in einer großen Zahl von Arbeiten behandelt worden

und kann hier über

gangen werden. Soweit die Echtheit für die Interpretation ein zelner Stücke oder Stellen von Belang ist, ist am Orte auf das

Problem eingegangen worden. Der Traktat „Nero“ ist nicht in die Untersuchung einbezogen worden. Er ist das erste Werk der Philostrate, deren Schriften sich an die Lukianischen in den

Handschriften anschlossen, und so in das Corpus Lucianeum hineingeraten”. Ein besonderes Problem stellt der

unter den Lukianischen

Schriften auf uns gekommene Dialog „Philopatris“ dar. Durch Jahrhunderte hindurch ist er Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen gewesen”. Schon von der Erstausgabe der Werke Lukians* an ist man hinsichtlich der Autorschaft des Philo

patris kritisch; am Ende des Dialoges findet sich die Notiz: oörog ö Möyog, oö uot öoxei elva roö Aovxtavoö. Während aber noch die Reitzische Ausgabe” ihn sehr früh ansetzt, weist Gesner nach, daß der Philopatris in Byzanz entstanden sein muß". Dadurch Vgl. die Bibliographie im Anhang.

* Vgl. K. Mras, Die Überlieferung Lucians, 236; Helm, Art. Lukianos, 1751f.

* Vgl. die Bibliographie im Anhang. * Aovxuavov 2 auooareog AuaMoyot xt ., Florenz 1496. * Amsterdam 1743, III 584f.

* Joh. Matthias Gesner, De Philopatride Lucianeo dialogonova dissertatio Lipsiae 1730, 3. Die Abhandlung ist 1714, 17.30 und 1741 erschienen; vgl. die Bibliographie.

16

Einleitung

werden neue Probleme aufgeworfen, die uns aber für unsere Zwecke nicht dienlich sein können. Die Datierungsfrage ist nur soweit von Belang, als sie uns berechtigt, diesen Dialog aus der Untersuchung auszuschließen. Sal. Reinach, der seiner gelehrten Abhandlung" eine Geschichte des Philopatrisproblems bis zur Stellungnahme Erwin Rohdes vorausschickt, hält, nach Hase und zuletzt Rohde”, die Zeit des Nikephoros Phokas, nämlich die Jahre 965 oder 969, als Entstehungszeit für gegeben: „Ainsi, l'on peut hésiter, pour la date du Philopatris, entre deux années, 965 et 969, dont la première me semble plus vraisemblable; mais il me parait impossible que l'une ou l'autre ne réponde pas.

à la situation qu'implique ce dialogue tant à l'extérieur qu'à l'intérieur?“. Für die Schriften Lukians werden folgende Ab kürzungen benutzt. Die in Klammern () gesetzten Schriften halte ich mit R. Helm * für unecht. Abdicatus: abdic. Adversus indoctum: adv. ind. Alexander: Alex.

(Amores: amor.) Anacharsis: Anach.

Apologia: apol. (De astrologia: de astr.) Bacchus: Bacch. Bis accusatus: bis acc. Calumniae non temere credendum: calumn.

Cataplus: catapl. (Charidemus: Charid.) Charon: Charon Convivium: conviv.

(Cynicus: cynic.) Demonax: Demon.

(Demosthenis encomium: Demosth. enc.) Deorum concilium: deor. conc.

Dialogideorum: dial. deor. Dialogi marini: dial. mar. * Salomon Reinach, La question du Philopatris. * E. Rohde, Kleine Schriften I, 1901, 411 ff.; vgl. auch die Bibliographie. * Reinach 90; vgl. K. Krumbacher, Geschichte der byzantinischen Litte ratur, 459 ff. * Art. Lukianos, 1729 ff.

Das Corpus Lucianeum

Dialogi meretricii: dial. meretr. Dialogi mortuorum: dial. mort. De dipsadibus: de dips. Dissertatio cum Hesiodo: Hesiod. De domo: dom. De electro: electr.

(Epigrammata: epigr.) Eunuchus: Eunuch.

Fugitivi: fugit. Gallus: gall.

(Halcyon: Halc.) Harmonides: Harmon. Hercules: Herc. Hermotimus: Hermot. Herodotus: Herod.

Hippias: Hipp. Historia quomodo conscribenda sit: hist. conscr. Icaromenippus: Ikarom. Imagines: imag. Pro imaginibus: pro imag. Iudicium vocalium: iud. voc.

Iuppiter confutatus: Iup. conf. Iuppiter tragoedus: Iup. trag. Pro lapsu inter salutandum: pro lapsu Lexiphanes: Lex. (Longaevi: long.) (Lucius sive asinus: asin.) De luctu: de luct.

Menippus: Men. De mercede conductis: de merc. cond. Muscae encomium: musca

Navigium: navig. Nigrinus: Nigr. (Ocypus: Ocyp.) (De parasito: paras.) (?Patriae encomium: patr. enc.)

De morte Peregrini: Peregr. Phalaris: Phal.

Philopseudes: Philops. Piscator: pisc.

17

18

Einleitung

Prometheus es in verbis: Prom. es in verb. Prometheus sive Caucasus: Prom. Cauc.

Pseudologista: pseudol. Pseudosophista: pseudos. Rhetorum praeceptor: rhet. praec. De sacrificiis: de sacr. De saltatione: de salt. Saturnalia: Saturn.

Scytha: Scyth. Somnium: somn.

(De Syria dea: de Syr. dea) Timon: Tim. Toxaris: Tox.

(Tragodopodagra: trag.) Tyrannicida: tyr. Verae historiae: ver. hist. Vitarum auctio: vit. auct. Zeuxis: Zeux.

AB KÜRZUNGEN

AC

Antike und Christentum. Kultur- und religions geschichtliche Studien von F. J. Dölger, Münster in Westf.

AJPh

The American Journal of Philology, Baltimore

ARW

Archiv für Religionswissenschaft, Leipzig

ByZ

Byzantinische Zeitschrift, Leipzig The Classical Journal, Chicago Classical Philology, Chicago The Classical Quarterly, Oxford

C1J CIPh

ClQ CIR CN FRLANT

The Classical Review, Oxford

Coniectanea Neotestamentica, Uppsala Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, Göttingen Handb. z. NT Handbuch zum Neuen Testament. Begr. von H. Lietzmann, hrsg. von G. Bornkamm. Hermes Hermes. Zeitschrift für klassische Philologie, Berlin

HThR,

The Harvard Theological Review, Cambridge/ Mass.

JcIPh Ind. lect. Mnem MusH

Jahrbücher für classische Philologie, Leipzig Index lectionum

Mnemosyne.

Bibliotheca philologica

Batava,

Leiden Museum Helveticum. Schweizerische Zeitschrift

für klassische Altertumswissenschaft, Basel NJPP

Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik, Leipzig

NTS Ph

New Testament Studies, Cambridge, England Philologus. Zeitschrift für das klassische Alter tum, Leipzig

PhW RAC

Philologische Wochenschrift, Leipzig Reallexikon für Antike und Christentum, hrsg. v. Th. Klauser, Stuttgart

3

Betz

20 RE

Einleitung

Real-Encyclopädie der classischen Altertums wissenschaft. (Neue Bearbeitung, beg. von G. Wissowa, fortgef. von W. Kroll u. a., hrsg. von K. Ziegler)

REG

Revue des Etudes Grecques, Paris

RHPhR,

Rheinisches Museum für Philologie, Frankfurt a. M. Revue d'Histoire et de Philosophie Religieuses, Paris

RHR RPh RPhCI RVV

Revue de l'Histoire des Religions, Paris Revue de Philologie, Paris Rivista di filologia e d'istruzione classica, Torino Religionsgeschichtliche Versuche und Vor arbeiten, Gießen

SAB SAH SAM

Sitzungsberichte der königlich-preußischen Aka demie der Wissenschaften, philol.-hist. Kl., Berlin Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, philol.-hist. Kl., Heidelberg Sitzungsberichte der philosophisch-philolo gischen Klasse der königlich-bayrischen Aka demie der Wissenschaften zu München, München

SAW SO

Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien, philol.-hist. Kl., Wien Symbolae Osloenses, Kristiania

StPhCl TRAPA

Studi italiani di filologia classica, Firenze Transactions and Proceedings of the American

ThQ ThWB

TU

WSt

Philological Association, Baltimore Theologische Quartalschrift, Tübingen Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament. Begr. von G. Kittel, hrsg. von G. Friedrich, Stuttgart Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, Leipzig Wiener Studien. Zeitschrift für klassische Philo

logie, Wien ZAW

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft

und die Kunde des nachbiblischen Judentums, ZNW

Berlin Zeitschrift

für die

neutestamentliche Wissen

schaft und die Kunde der älteren Kirche, Berlin ZThK

Zeitschrift für Theologie und Kirche, Tübingen

TEIL I

RELIGIONS GESCHICHTLICHE PARALLELEN

A. Mythen, Götter und Kultbräuche I. MYTH EN UND GÖTTER

1. Kritik an den Mythen Wenn man die gesamte unter Lukians Namen überlieferte Literatur, soweit wir sie in den Kreis der Betrachtung einbezogen hatten, hinsichtlich dessen, was über die Götter, über die von

ihnen handelnden Mythen und Legenden, über die Tempel, Kult einrichtungen und Kultriten gesagt ist, überschaut, so zeigt sich, daß Lukian hier wie auch sonst die philosophischen und religiösen Strömungen seiner Zeit spiegelt. Lukian selbst! vertritt die zwar nicht starke, nichtsdestoweniger doch wirksame Richtung des religiösen Indifferentismus und der Freigeisterei. Eng damit verbunden sind die Bemühungen der verschiedenen philo sophischen Schulen, den Glauben an die Götter entweder zu rechtfertigen oder zu widerlegen. Und schließlich fehlt auch nicht eine starke religiöse Gegenbewegung gegen solche Verfalls erscheinungen, welche, alle Mittel von philosophischen Theorien

bis zum primitivsten Wunder- und Zauberglauben in Anspruch nehmend, nicht nur den Verfall der Religion aufzuhalten bestrebt ist, sondern darüber hinaus das zur gleichen Zeit zunehmende religiöse Verlangen stillen möchte. Für alle Richtungen gilt, daß ihnen die religiöse Welt der alten Mythologie völlig fremd geworden ist; alle üben daher auch Kritik an ihr. Sie unterscheiden sich allerdings darin, wie diese Kritik geübt wird. Natürlich kann die Kritik an der Mythologie hier nicht in der Breite behandelt werden, sondern nur insofern

sie unsere Betrachtung berührt. Lukian erwähnt oft die altgriechische Mythologie, mehr streifend als referierend, wobei er ohne alle Scheu seine Ver Über den religiösen Glauben des Lukian zu handeln, ist hier nicht der Ort. Einiges darüber findet sich bei Helm, Art. Lukianos, 1769f. Ausführlich haben darüber gehandelt: Croiset, Essai, 175 ff.; B. P. Hophan, Lukians Dia loge über die Götterwelt; Jebb, Lucian, 179 ff.; Ch. Des Guerrois, Lucien ou de ladécadence, 271 ff.; Caster, Lucien 179ff.; ders., Nature etportée de la critique religieuse chez Lucien. Zu den Arbeiten Casters vgl. R. Helm, Ph W59, 1939, 438–447. Zum ganzen Problem vgl. P. Decharme, La critique des traditions religieuses chez lez Grecs, des origines au temps de Plutarque.

24

Religionsgeschichtliche Parallelen

ständnislosigkeit ihr gegenüber beweist. Wo er nur immer kann, macht er sich über die Götter lustig, indem er deren Mensch lichkeit bis in die peinlichsten Details aufzeigt und ihnen mit den Forderungen, die ihnen von den Philosophen zudiktiert werden, Furcht und Schrecken einjagt". Der Anthropomorphismus ist denn der stets sich wiederholende Vorwurf, der den Dichtern mit

ihren Gesängen, aber auch den darin sich offenbarenden Gott heiten gemacht wird”. Für die ganze Zeit ist bezeichnend, daß gerade die Korruption und die moralisch verwerflichen Liebes abenteuer der Götter gegeißelt werden”. Anders geht der fromme Verfasser der Schrift „De Syria dea“ vor. Er hat keine prinzipiellen Bedenken gegenüber den Kult legenden von Hierapolis, legt aber gleichwohl eine scheinbare Kritik an den Tag und gibt sich nach „wissenschaftlichen“ ! Zu dieser Methode, dogmatische Lehrsätze mit den Mythen zu konfron tieren, vgl. B. Schwarz, Lukians Verhältnis zum Skeptizismus, 95. * Hier sind die Schriften dial. deor., dial. mar. ganz einzusehen, aber auch de sacr. 4 ff.; Iup. trag. 2. 20.45; Timon 1 ff. (in der Form einer Gebetsparodie, vgl. Seite 61); Saturn. 1.5; Ikarom. 24 ff.; Philops. 2f.; in der letzten Stelle werden die Mythen glatt als pejouara bezeichnet, ihre Absicht als éFataräv: sie sind nicht mehr als ein Kinderschreck: tdivvd//dxora xal regdorua uvDiöua ztaiöov pvxdg xyzeiv Övváueva ért tv Mogudb xai rºhv Adutav öeôtörov. * Vgl. deor. conc. 6 ff.

* Auch nach dem neuerlichen Urteil von Harmon in seiner Ausgabe, IV, 1953, 337, halte ich doch die Schrift für unecht. Der von W.W. Baudissin, Die

Quellen für eine Darstellung der Religion der Phönizier und der Aramäer, 415 (auch ders., Adonis und Esmun, 73; nach ihm Schmid in Christ/Schmid, Geschichte der griechischen Literatur, 721; für die Echtheit auch F. Cumont, Die orientalischen Religionen im römischen Heidentum, 4. Aufl. 1959, 213, Anm. 23, im Anschluß an Nöldeke, Zeitschr. d. dt. morgenl. Ges. XLII, 1888, 473, Anm. 4, dieser im Anschluß an J. Burckhardt, Die Zeit Constantins des

Großen, 3. Aufl. Leipzig 1898, 168) behauptete „schalkhafte und ungläubige Humor, der überall zwischen den Zeilen herauszuspüren ist“, ist mir ebenso ver borgen geblieben wie schon Helm (Art. Lukianos, 1761; vgl. auch Caster, Lucien, 360–364). So kann auch Croisets These, es handele sich um „une contrefaçon satirique du grand historien (Hérodote)" (Essai, 204f., vgl. 63), kaum über zeugen. Es genügt uns, daß die Herodotnachahmung, die auch für den ionischen Dialekt verantwortlich ist, ins zweite Jahrhundert weist. Vgl. H. Lindemann, De dialecto Ionicarecentiore; D. A. Penick, Notes on Lucian's Syrian Goddess; T. Mandybur, Ps.– Luciana teg tjg 2.vging Deoö. Zur Schrift vgl. im einzelnen die Kommentare von H. A. Strong und J. Garstrang, The Syrian Goddess, being a translation of Lucian's „De Dea Syria“, with a life of Lucian; C. Clemen, Miszellen zu Lukians Schrift über die syrische Göttin; ders., Lukians Schrift über die Syrische Göttin übersetzt und erläutert. Zum weiteren umfangreichen Schrifttum über diese Schrift vgl. die Bibliographie.

Kritik an den Mythen

25

Kriterien unterscheidend und beurteilend. Sein wichtigstes Kriterium ist der Altersbeweis". Im Grunde jedoch ist er un kritisch”. Einen Anlaß zur Kritik sieht er nur, wenn er sich

vor zwei entgegengesetzte Kulttraditionen gestellt sieht; in diesem Falle versucht er, durch Auswahl einer Tradition” oder

durch Rationalisierung der Legenden“ den Gehalt festzuhalten. Manchmal lehnt er auch beide Legenden ab".

Ähnlich verfährt der Verfasser der Schrift „De astrologia“. Für ihn ist es eine Sache der Wissenschaft", nicht nur die Wahr

heit und Nützlichkeit der Astrologie, sondern auch den Wahr heitsgehalt der alten Mythologie festzustellen. Auch er entbehrt nicht eines scheinbar kritischen Geistes”, am Ende bringt er es jedoch mit Hilfe der allegorischen Auslegungsmethode fertig, den „wissenschaftlichen“ Sinn einer Legende für den ursprüng lich gemeinten, alles weitere aber für Degeneration zu halten und so die wahren Verhältnisse auf den Kopf zu stellen. Von dieser Position aus äußert er sich verächtlich über das, was der gemeine Glaube aus den ursprünglich wissenschaftlichen Wahrheiten gemacht hat, und ist mit dieser seiner Meinung nicht einmal immer im Unrecht.

Den Mythus von Bellerophon erklärt der Verfasser von de astr. beispielsweise folgendermaßen: Daß Bellerophon ein geflügeltes Pferd gehabt habe, dürfe man sich nicht weismachen lassen. Hingegen scheint ihm als die rechte Bedeutung, daß Bellerophon bei seinem Studium der Astrologie durch hoch fliegende Gedankengänge gewissermaßen Umgang mit den Sternen gepflogen habe und ég oögavóv oöxi ró lttqp ävaßjvat äAZä rf öuavoiy”. Der wörtliche Sinn jedoch ist eineſ, wie denn folgerichtig der Unglaube gegenüber der Astrologie als ävolm und äoopin abgetan wird”. De Syr. dea 2. 3. 9. 13 u. ö. * * * *

Ebenda, Ebenda, Ebenda, Ebenda,

7. 11. 16. 15. 16. 28. 8.46 sind besonders deutlich. 11. 14. 29.

* Einfluß des Poseidonios zeigt F. Boll, Studien über Claudius Ptolemäus. Die Unechtheit der Schrift hat zuletzt Caster, Lucien, 260–263, meines Er

achtens überzeugend dargetan (vgl. Seite 59). 7 oopin, de astr. 2; auch hier der Altersbeweis (c. 2.3 ff.). * Ebenda, 10.

" De astr. 13; vgl. 14–26.

19 Ebenda, 15. 26.

26

Religionsgeschichtliche Parallelen

Diese allegorische Exegese feierte in der Stoa ihre Triumphe und findet auch im Neuen Testament Verwendung", während direkte Mythenpolemik von den Pastoralbriefen geübt wird, freilich mit einer anderen Tendenz als bei Lukian”.

2. Kritik an den Göttern

Nicht nur den Göttern aus der alten griechischen Mythologie, sondern vor allem auch der wachsenden Theokrasie begegnet Lukian mit beißender Ironie. In den drei Götterversammlungen versuchen Momus und Zeus mit den „fremden“ Göttern” fertig zu werden. Auch die Mysterienreligionen werden bei dieser

Polemik nicht geschont, obschon sich kaum mehr ermitteln läßt, gegen welche Mysterien Lukian seine Angriffe richtet*. Aller dings bringen diese seine Angriffe keine neuen Argumente; Lukian holt sich sein geistiges Rüstzeug aus den Vorratskammern * Vgl. R. Bultmann, Theologie des Neuen Testaments, 109 ff. 113 f. 476; ders., Die Geschichte der synoptischen Tradition, 213 ff. * I. Tim 1,4 (vgl. den Exkurs bei M. Dibelius, Die Pastoralbriefe, z. St.); 4,7; II. Tim 4,4; auch II. Petr 1,16; vgl. H. Windisch, Die Katholischen Briefe, z. St.; G. Stählin, Art. uöôog, ThWB IV 769 ff. * Deor. conc. 9 ff.; Ikarom. 24 ff.; Iup. trag. 7 ff., vgl. Helm, Lukian und Menipp, 153 ff. Zu Sévog Bedg vgl. deor. conc. 1; Scyth. 1: . . . évréuvovatv aöró Eévp 'Iargó oi'Aöyvaiot (Zu diesem Dativ vgl. Act 17,23); im N. T. vgl. Act 17,18. Vgl. G. Stählin, ThWB V 7f.; H. Kleinknecht, Art. Öeóg, ThWB III 65 ff.

* Daß Lukian selbst zwischen den einzelnen Mysterien scharf zu unter scheiden imstande war, ist mehr als fraglich. Catapl. 22 zielt auf die Eleu sinien ab; vgl. E. Rohde, Psyche I 301; A. Dieterich, Nekyia, 63 ff. 70ff. 81 ff.; O. Herzig, Lukian als Quelle, 3, Anm. 6; 10, Anm. 30; Men. 6 ff.; Ika rom. 10ff. geht vielleicht auf die Mithrasmysterien, vgl. W. Bousset, Die Himmelsreise der Seele; F. Cumont, Textes et monuments relatifs aux mystè res de Mithra I 323; II 23; A. Dieterich, Eine Mithrasliturgie, passim; R. Reitzenstein, Hellenistische Wundererzählungen, 20f.; ders., Die helle nistischen Mysterienreligionen, 220 ff.; ders., Die Vorgeschichte der christ lichen Taufe, 49f.; Helm, Lukian und Menipp, 22f. 61 f.; ders., Art Lukianos, 1750; C. Clemen, Die griechischen und lateinischen Nachrichten über die persische Religion, 174; W. Capelle, Rez. zu R. Helm, Lukian und Menipp, PhW 34, 1914, 265, Anm. 13; 267. Men. 3–7 ist nach F. Boll, Das Eingangs stück der Ps.-Klementinen, 139 ff., eine Parodie eines Stückes Erbauungs literatur, das durch Harpokration überliefert ist (dagegen Herzig, 3, Anm. 6). Vgl. noch ver. hist. II 14; Alex. 37 ff.; de salt. 15; deor. conc. 11; navig. 11. Im pisc. werden oft die bacchischen Mysterien erwähnt, so R. Eisler, Orphisch dionysische Mysteriengedanken, 102 ff.; vgl. noch Caster, Lucien, 274 ff.

Kritik an den Göttern

27

der Komödie, aus den menippeischen Satiren und aus der helle nistischen Popularphilosophie überhaupt”, wo schon seit langer Zeit die gleichen Argumente im Kampf gegen die hellenischen und hellenistischen Göttergestalten immer und immer wieder ins Feld geführt wurden, ohne dadurch wesentlich an Schärfe zu gewinnen. Allerdings hatten die olympischen Götter bereits viel an Ansehen verloren, und ihre Verspottung war längst nicht mehr gefährlich. Wo es hingegen gefährlich werden konnte und wo man sich den Unwillen des Kaisers zuziehen konnte, da schweigt Lukian. So kommen die zu seiner Zeit verehrten hellenistischen

Gottheiten, wie Isis und Sarapis, ungeschoren davon: Isis wird

ohne Spott gerade erwähnt, während Sarapis offensichtlich überhaupt besser ungenannt blieb”. Auch gegen die Apotheose Alexanders des Großen ließ es sich gut streiten, solange Lukian nicht zur Kaiserapotheose Stellung zu nehmen hatte”. Etwas stärker ist die Polemik gegen die eigentliche ägyptische Religion. Während den olympischen Göttern vor allem ihr Anthropomorphismus vorgeworfen wird“, so bildet der Therio morphismus den Vorwurf gegen die ägyptischen Gottheiten”. In scharfen Worten verspottet Momus" die hundsgesichtigen und bellenden ägyptischen Götter: oö öé, dö xvvotgóoote xai otvöóouv éotal uéve Aiyóttue, rig el”, dö ßéArtote, atóg ä5uoig Öeóg elvat Zaxtóv°; riöé ßovà6uevog xai ö touxlog oörog raögog ö Meu piryg” tgoosevveirat xai zgä xai tgopjrag éxet; aioxövouat öé ißtöag eat tuÖjxovgeizteivxa rgäyovg xa äAZa to 265 veMotörega...” * Vgl. Helm, Lukian und Menipp, passim. * Vgl. Caster, Lucien, 338f. 357f. * Vgl. Caster, 358 ff. * Als uns hier besonders interessierender Zug sei die ögy genannt: éxgjv uév uyôé dgyieoBau Öeóvövra . . . (Iup. conf. 14, vgl. 5; Iup. trag. 1); Prom. Cauc. 7f.: . . . oöre Deoig 7tgé:tov oüre äl/aog ßaotºuxóv . . . (vgl. 10 u. ö.). Zum N. T. vgl. W. Bauer, s. v. 2; auch oben Seite 201, Anm. 6. Zum Ganzen vgl. H. Kleinknecht, Art. dgy, ThWB V 382 ff. * Vgl. im N. T. Rm 1,23; (Act 7,41).

" Über diesen Gott vgl. W. H. Roscher, Ausführliches Lexikon der grie chischen und römischen Mythologie, s. v. Momos; L. Hasenclever, Momos bei Lukian; Rein, Sprichwörter, 11; F. Hauck, Art. uóuog, ThWB IV 835f. ? Vielleicht ein parodistisch verstandener Topos, vgl. oben Seite 139, Anm. 1.

* Anubis. Zur Polemik gegen die ägyptischen Götter vgl. Helm, Lukian und Menipp, 145f. 153 ff. * Apis. 19 Deor. conc. 10.

Religionsgeschichtliche Parallelen

28

Ganz ähnlich heißt es de sacr. 14: vö’ég rv Ayvxtrovéöng, róre ó róre öpet to Zä tä oeuvá xai dóg äAnöóg äFua roö oögavoö, xgto 7tgóootov uév röv Aia, xvvotgóoaotov öé röv ßéttorov 'Egujv xai röv IIäva öMov tgäyov xai lßiv tuva xai xgoxóöeuMovéregov xai 7tlö mxov”. In positiven Tönen wird in de Syr. dea und in de astr. über die ägyptische Religion geredet, aber nicht nur in diesen, sondern auch in den übrigen Lukianischen Schriften finden sich mannigfache Nachrichten über göttliche Tiere oder Tier götter. 3. Göttliche Tiere

Besonders interessant ist die Rolle, die heilige Tiere im Kulte von Hierapolis spielen. Im Tempelhof befinden sich eine Reihe zahmer Tiere: 'Ev öé tf aölf äpetot véuovrat Bóeg ueyóZot eal lºttot xai aleroi xai ägxrot xai Aéovteg, xai ävögótovg oööaud oivov rau, äAZä tävreg goi ré elot xai YetgojÖeeg.” Nach de Syr. dea 31 waren Rind und Löwe zugleich mit den Hauptgottheiten dar gestellt. Sonst erscheinen Rind, Löwe, Adler und Pferd in der religiösen Kunst verschiedenen Gottheiten zugeordnet”. Sämt liche in c. 41 aufgeführten Tiere finden sich auch in der apo kalyptischen Sprache und erscheinen so im Neuen Testament. In

allen Fällen wird es sich um Reste der babylonischen Astrologie handeln“. Stier, Löwe und Adler bilden drei der vier Öa in Apoc 4,7 (vgl. 8,13; 12,14). Der Löwe wird noch bei der Beschrei

bung apokalyptischer Ungeheuer als Vergleich verwendet: Apoc 5,5; 9,8. 17; 10,3; 13,2. Wenn in I. Petr 5,8 der ötóßoãog mit einem brüllenden Löwen verglichen wird, so verweist schon H. Windisch" auf die Löwen der kleinasiatischen Kybele. Das Pferd ist ebenfalls in der Apokalyptik vertreten", und im An * Vgl. noch pro imag. 27; Iup. trag. 42; dial. mort. XIII. XIV. Vgl. auch Seite 108, Anm. 3.

* De Syr. dea 41; vgl. das Material bei Eisler, Mysteriengedanken, 25, Anm. 1.

* Vgl. Strong/Garstang, 78, Anm. 50; F. Cumont, Die orientalischen Reli gionen im römischen Heidentum, 107.

* Vgl. E. Lohmeyer, Die Offenbarung des Johannes, Exkurs zu Apoc 4,7; W. Förster, Art. Öygiov, ThWB III 133 ff. * Die katholischen Briefe, z. St.

* Vgl. dial. deor. XXVI 1; Scyth. 2.

Göttliche Tiere

29

schluß an diese findet sich das Tier auch im Neuen Testament:

Apoc 6, 1 ff.; 9,7 ff. u. ö.” Endlich wird auch der Bär in Apoc 13,2 zum Vergleich herangezogen. Daß sich diese Tiere letztlich von der Astrologie herleiten, wird durch eine Auskunft der „gelehrten“ Schrift de astrologia gestützt, nach der Orpheus es ist, der die Astrologie zuerst den Griechen vermittelt hat, freilich nicht in wissenschaftlicher

Klarheit, sondern ég yoyreimv xai goMoyinv. Von da her erklärt sich auch nach Ansicht des Verfassers die Art und Weise, in der

Orpheus auf Bildwerken dargestellt ist: Um Orpheus herum stehen u. a. zahllose Tiere: äupl öé uuv Ga uvgia éotyxev, év olg xa ävögotog xai taÖgog xai Zäov xai róv äAZaovéxaotov”. Der ävögaotog ist mit dem Skorpion identisch”, über welchen in de Syr. dea 29* eine merkwürdige und in ihrer Bedeutung nicht geklärte Notiz vorliegt. Wenn der dort beschriebene Phallos besteiger, der sieben Tage auf dem Phallos zu verweilen hat, wider Gebot einschlafen sollte, steigt ein Skorpion hinauf und weckt ihn durch einen Stich auf. Der Verfasser erwähnt noch,

daß heilige Legenden über den Skorpion umlaufen; leider erzählt er diese nicht. Die Notiz wird sich somit nicht auf den im ganzen Orient gefürchteten Stich des Skorpions beschränken", sondern hat ihre mythologischen Hintergründe, wie sie auch schon von E. Lohmeyer für Lk 10,19 bemerkt werden". S. Eitrem vermutet nach seinem dargelegten Material folgenden Sinn des uvotuxóg Zóyog von Hierapolis: „. . . daß derjenige, der sich durch das Einschlafen verging, von einem Skorpion erweckt und am Phallos vergiftet, d. h. entmannt wurde.“ Neben dieser erotischen Bedeutung hat der Skorpion gleichzeitig astralen Charakter, was * Die NT-Stellen bei Bauer, s. v.; vgl. O. Michel, ThWB III 336ff. – Zur Bedeutung der Tempeltiere vgl. auch oben Seite 175. * De astr. 10, vgl. oben Seite 25, Anm. 6. Der Adler ist hier nicht ex pressis verbis genannt. * Vgl. H. Gunkel, Zum religionsgeschichtlichen Verständnis des Neuen Testaments, 1903, 44 ff.

* Vgl. außer den Kommentaren von Strong/Garstang z. St. und Clemen z. St. noch R. Ganszyniec, Zu (Lukian) De Dea Syria, ARW XXI, 1922, 499–502.

* Vgl. dafür die langen Ausführungen de dips. 3 und E. Klostermann, Das Lukasevangelium, Handbuch zum N. T. V, 2. Aufl. 1929, zu Lk 10,19; 11, 12. * Im Handb. z. NT, zu Apoc 9,3.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

auf die Chaldäer zurückgeht!. Von hier aus wird man auch die apokalyptische Bedeutung des Skorpions in Apoc 9, 10 zu bedenken haben.

Ein weiteres Tier, das im Kulte von Hierapolis heilig gehalten wird, ist der Hahn. Er spielt eine wichtige, aber durchaus unklare Rolle beim Feste ég Öd/aooav. Der Verfasser hat über dieses Fest

keine sicheren Nachrichten, da er selbst an der Pilgerfahrt zum Meere nicht teilgenommen hat. Allerdings sah er, was bei der Rückkehr der Pilger geschieht. Jeder Pilger trägt ein Gefäß mit Wasser, das mit Wachs versiegelt ist. Das Gefäß darf nur von einem heiligen Hahn entsiegelt und geöffnet werden, welcher auch gern gegen eine Gebühr das Siegel löst. Alsdann wird das Wasser im Tempel ausgegossen”. Wie H. Gressmann* zugibt, ist die Rolle des Hahnes im religiösen Glauben des Orients bisher nicht geklärt. Jedenfalls war er dem Kulte der Kybele wichtig und war als Stundenkünder dem Gotte Men heilig. Strong und Garstang zweifeln nach anderen an der Tatsache des Hahnes überhaupt*: “The narrative is unintelligible unless we suppose that the words by allusion or textual change signify some special priestly office . . . Is it possible that the word in this sense was in common vogue, on the analogy of the Latin Gallus, a “cock'?” Strong und Garstang verweisen außerdem noch auf eine Urne im Lateranmuseum, “on which the cock is used as an emblem

of the Attis Priest, with a punning reference to the word”. Clemen dagegen nimmt einen wirklichen Hahn an und bemerkt richtig, daß die im Lateranmuseum befindliche Urne eines Archigallen, gekrönt von einer Hahnfigur, nicht gerade dieses Wortspiel mit dem lateinischen Wort „gallus“ beweist. Daß die Abrichtung eines Hahnes nichts Unmögliches war, zeigt ja auch Aelian (de anim. II 19). Jedoch kommt Clemen auch nicht weiter als S. Eitrem, Der Skorpion in Mythologie und Religionsgeschichte; vgl. F. Boll, Aus der Offenbarung Johannis, 88. * De Syr. dea 48: . . . ëortv ä?exrgvöv igóg, oixée ö’ézt rj Aluvy, ög ézteäv opéov Öéšnrat td dyyjta Tjv re opgryióa ógi, utoôöv dgvöuevog dvd re Züet röv ôeouóv xal Tóv xngóv dztaugéerau . . . * H. Gressmann, Der heilige Hahn zu Hierapolis in Syrien; ders., Die -

orientalischen Religionen im hellenistisch-römischen Zeitalter, 73f.; P.Wend

land, Die hellenistisch-römische Kultur, 425; Iamblichus, Uber die Geheim lehren, übersetzt und erklärt von Th. Hopfner, 235. * A. a. O., 82, Anm. 59; vgl. auch Harmon in s. Ausg., IV 401, Anm. 2.

Göttliche Tiere

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Gressmann, indem er feststellt, daß im Kulte der Kybele und des Attis ein heiliger Hahn „irgendwie“ eine Rolle spielte. Von mannigfachem Interesse ist der redende! Hahn in der Schrift „somnium sive gallus“. Mikyllos wertet seine Begegnung mit ihm als Prodigium: täÖg yäg oö tégag; äÄ'ätorgétotte, dö Üeoi, ró öeuvóv äp'juóv”. Der Hahn besitzt diese Redegabe, weil er eine Neuinkarnation des Pythagoras ist”. Dadurch, daß er dem Hermes heilig ist, hat ihm dieser die Gabe verliehen, daß derjenige, dem der Hahn seine längste rechte Schwanzfeder aus zuziehen gestattete, alle Türen öffnen und alles beobachten könne, ohne selbst gesehen zu werden“. Daneben hat der Hahn die Funktion des Aufweckers und Aufdeckers; er weckt durch

sein Krähen den armen Mikyllos aus einem seligen Traum, in dem er im Reichtum schwelgte, in die Wirklichkeit seiner Armut zurück". Zwar kann mit Hilfe seiner Schwanzfeder jede ver schlossene Tür geöffnet werden, doch hat ihm Hermes zur Pflicht gemacht, falls die geöffnete Tür zum Diebstahl mißbraucht werden sollte, den Täter durch einen Hahnenschrei zu über

führen". Auch der Zubringungszauber in Philops. 14, mit dem eine Nekyomantie verbunden ist, muß hier erwähnt werden. Der Zauber dauert bis zum Hahnenkrähen am Morgen". Welche Gall. 2. Angesichts der menschlichen Sprache ruft Mikyllos aus: "Q Zei regdorte xai "Hgdxzeug dãeSixaxe, ri ró xaxóv roür’ éotiv; dvögotuxóög éâd noev dexrgvöv. Darauf der Hahn: elrd oot régag elvau öoxei ró rotoürov, el öuó povog öuiv eiuu;. Schon J. J. Wettstein, H KAINHAIASHKH, Novum Testa mentum Graecum etc. II 708, verweist auf die in II. Petr 2,16 erwähnte redende Eselin aus Num. 22,28f. ? Gall. 2.

* Ebenda, 4. 18.

* Zum Türöffnungszauber vgl. oben Seite 170. * Gall. 1: . . . ög ue 7t?ovroövra xai öiorp övelgart Fvvóvra xai Bavuaorºv eöôauuoviav eöóauuovoövra Öudrogóv ruxal yeyoovög dvaßojoag étryegag . . . (Schon Wettstein I 519 zu Mt 26,34).

"Gall. 28: . . . tagnyyeuſe ydg ö "Eoug, jv tuva rotoürov égydyrau öéxov ró Tregóv, dvaßojoavrd ue xarapogäoat aÖróv. ? Die Chrysis, in die sich Glaukias verliebt hat, wird durch einen Liebes zauber „herbeigeholt“ und bleibt bei dem verliebten Glaukias: äxgt ö) dexrgvóvaov jxoéoauev dôövrov. róre ö re 2erjvm ävétrato ég röv oögavóv etc. Diese Geschichte ist ein Topos. Vgl. L. Radermacher, Cyprian der Magier, ARW XXI, 1922, 233–235; ders., Griechische Quellen zur Faustsage. Der Zauberer Cyprianus. Die Erzählung des Helladius. Theophilos, SAW 206, Abh. 4, 1927, 5ff. 14ff. 76ff.; Herzig, 18 Anm. 52 weist auch auf die ver wandten Züge zwischen Lukian und Ps.-Cyprian hin und nimmt sogar

Religionsgeschichtliche Parallelen

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Bedeutung dem Hahne in der Erzählung von der Verleugnung des Petrus zukommt, ist nicht ganz klar”. Man kann das Krähen jetzt als Zeitangabe verstehen, wie bei Mt, Lk und Joh, aber es scheint, als liefe bei Mk noch eine mythologische Bedeutung mit?.

Für den Verfasser von de Syr. dea ist die Taube von Interesse.

Sie ist im Unterschied zu anderen Vogelarten tabu: xa öovuôag roög uév ä??ovg ottéovrat, teguoregºv öé uoóvyv oö ottéovrat, äAZd oplotv jöe ign”. Näheres bringt c. 54, wo die Taube als ein Ygjua igórarov bezeichnet wird. Nicht einmal ihre Berührung ist gestattet, da dies kultische Unreinheit für einen Tag bedeutet: . . . oööé paóetv aötéov ötxaueöou cai v äéxovteg äypovrat*, Eva yéeg éxeivny rv juégyv eloi. Deswegen dürfen sie sich ungestört überall bewegen". Die Taube steht auch mit dem merkwürdigen Standbild in c. 33 in Zusammenhang: auf dem Standbild befindet sich eine goldene Taube, was einige Gläubige veranlaßt, e“

/

das Standbild der Semiramis zuzuordnen". So wird man mit literarische Abhängigkeit von Herakleides Pontikos an; vgl. I. Lévy, La Légende de Pythagore de Grèce en Palestine (Bibliothèque de l'Ecole des Hautes Etudes, Sciences histor. et philol., fasc. 250, Paris 1927, 86ff. Vgl. auch Seite 89, Anm. 2.

1 Mk 14,30. 68 (v. l.). 72. * Der Hahnenschrei als Zeitangabe: dial. meretr. IV 3; XI 3; Ocyp. 114; de merc. cond. 30. Der Hahn als Opfertier: de sacr. 2; vgl. ver. hist. II 32. Zur Bedeutung des Hahnes im Altertum vgl. O. Keller, Die antike Tierwelt, II, Leipzig 1913, 131– 134; 136–142, dort auch Material aus der christlichen Literatur. Zur Bedeutung im Zauber: Th. Hopfner, Griechisch-ägyptischer Offenbarungszauber I, Studien zur Palaeographie und Papyruskunde XXI, Leipzig 1921, § 459; K. Kerényi, Die Griechisch-Orientalische Romanliteratur in religionsgeschichtlicher Beleuchtung, Tübingen 1927, 29; O. Weinreich, Gebet und Wunder, Tübinger Beiträge zur Altertumswissenschaft, H. 5, Genethliakon W. Schmid, Stuttgart 1929, 350f.; Orth, Art. Huhn, RE VIII 2519ff.; Th. Hopfner, Art. 'Alexrogouavreia, RE Suppl. IV 12ff. * De Syr. dea 14. * äztreo bat als kultischer t. t. noch Alex. 17: Die Gläubigen berühren die göttliche Schlange, ohne daß Lukian den Zweck anzugeben für nötig er achtet. Vgl. II. Kor 6,17; Kol. 2,21 (dazu Bauer, W. B. s. v.); Joh 20,17 (dazu R. Bultmann, Das Evangelium des Johannes, 13. Aufl. 1953, z. St.); I. Joh 5,18.

* De Syr. dea 54: roövexa ö aÖréotot oövvouoi té elot xai ég rd oixjua éoég zovrat xai td to Zd évyj véuovrau. * Nach Iup. trag. 42 wird die Taube von den Assyrern verehrt. Vgl. M. Jastrow, Die Religion Babyloniens und Assyriens II, 1912, 810; Clemen, Alter Orient, 56f.; Strong/Garstang 73, Anm. 45: 86. Anm. 66; C. Clemen,

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33

Greeven den Ursprung der Taubenverehrung im Orient zu suchen haben, obschon sie im ganzen Orient wie im ganzen Mittelmeerraum nachweisbar ist. Im N. T. erscheint die Taube

in dreierlei Zusammenhängen. Einmal verkörpert sie den heiligen Geist bei der Taufe Jesu"; daß hier Berührungen zu uralten mythologischen Vorstellungen des Orients vorliegen, nehme ich mit Bultmann, Klostermann und Greeven an*. Zum anderen war

die Taube Opfertier im Tempel zu Jerusalem”. Schließlich sym bolisiert die Taube die Lauterkeit im Maschal, Mt 10, 16.

Ein schwieriges Problem stellen die in de Syr. dea 14 und 45 genannten heiligen Fische dar. In c. 14 werden sie mit der Göttin Derketo in Verbindung gebracht, deren Bild der Verfasser, in Phönikien gesehen haben will; er bezeichnet es als ein Öénua Févov, weil es zur Hälfte eine Frauengestalt darstellt, während die andere Hälfte in einen Fischschwanz ausläuft. In Hierapolis dagegen ist das Bild täoa yvvj*. Die Fische werden heilig gehalten und dürfen nicht angerührt werden: ixÖöag Ygjua igóv vouijovot xa oöxore lyÖóov paöovot”. Sie leben in einem Teich innerhalb des Tempelbezirks, der noch bis in die Gegenwart nachzuweisen ist": "Eort öé xai iuvm aöróÖt, oö to Zóv éxäg roö igoö, év rj iyőöeg igo rgépovrau toZol xal toAvetöéeg". Die großen Exemplare haben Die Reste der primitiven Religion im ältesten Christentum, Gießen 1916, 64f.; W. R. Smith, Lectures on the Religion of the Semites, 3rd edition with an introduction and additional notes by St. A. Cook, London 1927, 219, Anm. 2; 225, Anm. 3; 294.

* Mk 1,9–11 Par.; vgl. H. Braun, Entscheidende Motive in den Berichten über die Taufe Jesu von Markus bis Justin, ZThK 50, 1953, 40.

* Bultmann, Tradition, 263ff.; E. Klostermann, Das Markusevangelium, Handb. z. NT III, 4. Aufl. 1950, z. St.; H. Greeven, ThWB VI 63 ff. * Lk 2,24; Mk 11, 15 Par.

* Vgl. Gressmann, Religionen, 72; diese Götterbilder sind noch gesehen worden von Henry Maundrell, A Journey from Aleppo to Jerusalem at Easter, A. D. 1697, 6. Aufl. Oxford 1740, bes. 153f., teilweise Auszüge bei Strong/Garstang und Clemen in den Kommentaren. * Zum Fischverbot vgl. Smith, Lectures, 174ff.; Strong/Garstang, 54, Anm. 28; Clemen, Alt. Orient, 48; Dölger, IX6)YX II 162ff.; Rohde, Psyche II 85, Anm. 1. * Vgl. die Skizze bei F. Cumont, L'aigle funéraire d'Hiérapolis et l'apo

théose desempereurs, Etudes Syriennes, Paris 1917, 35ff. Über Archäologisches überhaupt vgl. H. Stocks, Studien zu Lukians „De Syria dea“, Berytus,

Archeological Studies published by . . . the American University of Beirut, IV, Kopenhagen 1937, 1–40. 7 De Syr. dea 45.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

Namen und kommen herangeschwommen, wenn sie gerufen werden. Einer von ihnen ist, wie der Verfasser gesehen haben will, sogar mit Gold geschmückt: ét' éueö öé tug éyv év aöréotot Zgvoopogéov, év tf 7trégvyt Öé 7toinua xgöoeov aÖrép ävaxéeto. xai Autv éyd 7to/dxug éÖenoäumv, xai elxe ró 7toinua”. Aus c. 47 er fahren wir noch, daß Hera, um das Leben der Fische zu retten, am Feste ég thv Aluvyv xataßáoueg den Zeus zur Umkehr bewegt, wenn er sich dem Teiche nähert”. Sowohl Strong/Garstang als auch Clemen halten den Bericht für zutreffend. Dölger mahnt zur Vorsicht, „ . . . denn es sind wiederum Griechen und Römer, die

reden, und dazu in einer Form, die zuweilen Dichtung und Wahr heit, ernsthaften Bericht und leichtfertigen Spott nur schwer unterscheiden läßt“”, obschon für den Verfasser von de Syr. dea eine solche Vorsicht kaum vonnöten sein dürfte*.

Zu der Frage, welchem Gotte oder welcher Göttin die Fische heilig waren, meint Robertson Smith: „Fish, or at least a certain species of fish, were sacred to Atargatis and forbidden food to all the Syrians, her worshippers, who believed – as totem peoples do – that if they ate the sacred flesh they would be visited by ulcers . . .“” Dölger ist vorsichtiger und kommt erst nach breiter Behandlung verschiedenster Möglichkeiten" dazu, die Fische der Atargatis zuzuweisen". Die entscheidende weitere Frage ist nun, was mit ihnen geschah. Nach Mnaseas und Sextus Empi ricus” kann Dölger feststellen: „Der Kult der Syrischen Göttin hatte ein tägliches Fischopfer“”, das hinterher von den Priestern verzehrt wurde. Selbst wenn man den komplizierten Textinter pretationen Dölgers mit Vorsicht gegenübersteht, so wird aus seinen Ausführungen doch klar, daß Atargatis keineswegs eine * Diese schier unglaubliche Nachricht wird bestätigt von Plinius, nat. hist. XXXII 2,8, und Aelian, de anim. XII 2; vgl. Harmons Anm. in s. Ausg., IV 398.

* Vgl. Seite 152. * Dölger, IX69YX II 161 (auch 174); vgl. Strong/Garstang, 81, Anm. 56; Clemen, Alt. Orient, 52f.

* Vgl. Seite 24, Anm. 4. * Lectures, 292f.; vgl. auch das Material bei Dölger, 162–172, aus mo derner Zeit 173f.

* Dölger, 177ff. 7 Ebenda, 183f.

* Mnaseas Athenaios VIII 37; Sextus Emp. IIvggovelov Öztorvtcóoeov III 24, § 233 (Texte bei Dölger). * Dölger, 188.

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fest umrissene Göttinnengestalt ist und griechischen und römi schen Berichterstattern, sicher auch dem Verfasser unserer Schrift, eine umstrittene Größe war. Sind die einzelnen Kulte,

was dann die Folge wäre, nicht scharf voneinander geschieden, so wird man Fischopfer und Kultmahl auch für Hierapolis an

nehmen können, obwohl es in de Syr. dea de facto nicht berichtet ist, was bei dem sonst so eifrigen Verfasser allerdings auffällig ist!. Wenn nun schließlich in I. Makk 5,43f. und II. Makk 12,26

der westlich vom See Genezareth gelegene Atargatistempel von Karnion erwähnt wird, muß man den Atargatiskult und die Fischverehrung in unmittelbarer Nähe des Judentums und des Urchristentums voraussetzen. Die Tatsache, daß das Kult

symbol des Fisches zuerst von den Christen in Syrien und dann in der gesamten Alten Welt übernommen wurde, ist auf Grund des von Dölger beigebrachten Materials sicher”. „Der Fisch ist als Sinnbild Christi neben der Kürzung IX69Y2 im ausgehenden zweiten Jahrhundert im griechischen Osten bekannt“”, und zwar „mit einer gewissen Selbstverständlichkeit“*. Wenn das auch auf eine frühere Entstehungszeit hindeutet, so wird man kaum über die Dölgersche Feststellung hinauskommen: „. . . den Zeitpunkt, wann die Symbolik Fisch = Christus in die Geschichte eintrat, vermögen wir mit den uns heute zur Verfügung stehen den Hilfsmitteln nicht anzugeben“”. Mit A. Loisy kann man annehmen, daß auch in Lk 24,42 der Fisch schon als Kultsymbol verstanden ist, jedenfalls in den vom Nestle-Text abweichenden Lesarten". Auch hinter dem mysteriösen Fischmahl in Joh 21, 9ff. wird schon das Kultsymbol stehen". Von der ungeheuren Bedeutung, die die Schlange in der Antike im religiösen Glauben einnahm, zeugt besonders das Unter 1 Vgl. auch Dölger, II 192ff. * Zu den Fischfigürchen und der Kürzung IX69YX = 'Inooög Xgtorög beoü vióg oorg vgl. Dölger, 197ff. Zur Aberkios- und Pektoriosinschrift vgl. ebenda und H. Strathmann/Th. Klauser, Art. Aberkios, RACI, 1950, 12–17. * Dölger, 502; Tertullian, de bapt. 1; F. Cumont, Art. Ichthys, RE IX 1, 844–850, ganz unter dem Eindruck von Dölger. * Ebenda, 544.

* Ebenda.

" A. Loisy, L'Evangile selon Luc, Paris 1924, z. St. Lk 24,42; vgl. E. O. Merx, Die vier kanonischen Evangelien nach ihrem ältesten bekannten Text, II 2, 540ff.; Klostermann, Handb. z. NT z. St.

7 Vgl. Bultmann, Joh 542ff.; Merx II 2, z. St.; Dölger, IX6)Y2 III, Tafeln 71, 72; IV, Tafeln 270, 272, 273, 276, 277, 278. 4

Betz

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Religionsgeschichtliche Parallelen

nehmen des Alexander von Abonuteichos. Alexander erstand

in Pella in Makedonien eine der dort in großen Mengen lebenden zahmen Schlangen", um mit dieser Schlange ein Orakel zu eröffnen. Indem er einen bereits in Abonuteichos befindlichen

Schlangenkult sehr geschickt aufnahm”, fingierte Alexander ein Orakel im Apollontempel zu Chalkedon dadurch, daß er Kupfer tafeln vergrub und sie im richtigen Augenblick „entdecken“ ließ. Diese Kupfertafeln „weissagten“, daß in Kürze Asklepios mit seinem Vater Apollon nach Pontos kommen und sich in Abonu teichos niederlassen werde”.

In Abonuteichos selbst wurde

Alexander von der prophetischen Ekstase ergriffen, lief zu dem bereits im Bau befindlichen Tempel und „fand“ dort in einem Wasserloch“ ein Gänseei, aus dem eine kleine Schlange ent schlüpfte". Die kleine Schlange „wuchs“ erstaunlich schnell dadurch, daß er sie nach einigen Tagen mit der in Pella gekauften Schlange heimlich vertauschte, und so präsentierte Alexander sie, mit einem künstlichen Menschenkopf versehen, der staunenden

Menschenmenge in einer halbdunklen Kammer als den neuen Gott Glykon, dritten Nachkommen des Zeus, den neuen Askle pios". Die Schlange steht aber auch mit der Hekate in Zusammen hang. Bei der Erscheinung der Hekate (Philops. 22 ff.) ist die Göttin schlangenfüßig (ópuóztovg), und statt ihres Haares ringeln sich Schlangen lockenartig um ihren Hals. Die große Furcht vor Schlangenbissen spricht aus der Schrift „De dipsadibus“ („Die Durstschlangen“), wo es vom gefähr * Alex. 7: évraüba löóvreg Ögdxovtag tauueyéôeug, uégovg 7tdivv xai tubaoong, dóg xa Öztó yvvauxóv rgépeoôau xal tatóioug ovyxaôeööeuv xal 7tarovuévovg ävé Xeoôau xai ÖÄußouévovg ur dyavaxteivxal yd a tiveuv dztó Ön jg xard taÖrd Toig ßgépeot . . . Vgl. oben Seite 175. * F. Cumont, Alexandre d'Abonotichos et le méopythagorisme, RHR 86, 1922, 202–210. * Alex. 10.

* Die Beschaffenheit dieses Wasserloches bleibt unklar, vgl. c. 13 und 14; zur Ekstase vgl. Seite 140f. " Ebenda, 14.

° Alex. 14. 18. 43. Zum Glykonkult vgl. Caster, Etudes, 94–98, wo auch Münzen abgebildet sind, die Alexander prägen ließ und die die Schlange dar stellen. Vgl. dazu speziell E. Babelon, Le faux prophète Alexandre d'Abono tichos, Revue Numismatique 1900, 1–30; das Referat bei M. P. Nilsson, Geschichte der griechischen Religion II, 1950, 452ff.; vgl. noch Seite 57ff. (zum Orakel); auch de astr. 23.

Göttliche Tiere

37

lichen Biß der „Durstschlangen“ heißt: éxxaiet te yäg xa ojºtet xai 7tiuztgaoôau tote, 2a 6oóouv dóoteg oi évatvgá xeluevot”. Sonst begegnet die Schlange, wenn die Mythologie parodiert wird”, oder in der volkstümlichen Ansicht, daß sich die Schlangen durch ihre Häutung verjüngen und so unsterblich sind”, oder überhaupt sprichwörtlich“.

Im Neuen Testament ist von der vielgestaltigen Rolle der Schlange nur noch in Resten die Rede. Heidnische Mythen über die Schlange werden überhaupt nicht aufgenommen; soweit das Tier erwähnt ist, wird es einseitig als lebensfeindlich und listig bedrohend gesehen. Die in Apoc 12,9; 20,2 genannte Para diesschlange wird mit dem Satan gleichgesetzt. Die Verehrung von Schlangen lehnt Paulus ausdrücklich ab”. Als letztes der heiligen Tiere soll das Schwein betrachtet werden. Von ihm heißt es in de Syr. dea. 54, daß es als einziges Tier als unrein gilt und weder gegessen noch geopfert wird: oöag öé uoóvag évayéag voulovreg oöte Ööovotv oöre ouréovrat. In c. 6

hat das Schwein einen Platz innerhalb des Adonismythus inne: Zéyovot yäg ö öv ró égyov ró ég “Aôovuv Ötö roö ovóg év rj Yoögn ti operégn yevéoðat . . .". Anderen wiederum soll es als heilig gelten: äÄot ö’oö opéag évayéag, äAZä igoög voulovotv". Beide Auffassungen werden am gleichen Ort vertreten, da das Tabu gleicherweise zur Verehrung oder zur Unreinheit des Tieres führen kann”. So kann man auch die fast allgemeine Antipathie gegen das Schwein im N. T. finden. In burlesker Form wird in Mk 5,1 ff. das Schwein

verspottet. Vielleicht hat es in einer ursprünglich heidnischen de dips. 4. Schon Wettstein II 651, vgl. die Stelle zu Act 28,6; s. auch Seite 147 u. 174f.

* Dial. mar. X 2; dial. mort. XIII 1.

* Navig. 44; vgl. Philo v. Byblos bei Eus. praep. Evang. I 10, 46/47, ed. Mras.

* Timon 29; pseudol. 23; Hermot. 79. Rein, Sprichwörter, läßt das Tier außer acht.

* Rm 1,23. – W. Förster, Art. ögäxov, éxuóva, öptg; ThWB II 284 ff. 815; V566ff.; Bauer, W. B., s. v.

* Vgl. Smith, Lectures, 290f.411. 621; Strong/Garstang, 85, Anm. 64, Clemen, Alt. Orient, 48f.; W. W. Baudissin, Adonis und Esmun, 1911, 142ff. A. Jeremias, Handbuch der altorientalischen Geisteskultur, 2. Aufl. 1929, 347

Anm. 1; H. Hepding, Attis, RVV I, 1903, 157. ? De Syr. dea 54. * Vgl. Baudissin, Adonis, 147. 4"

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Religionsgeschichtliche Parallelen

Form der Erzählung noch mehr im Mittelpunkt gestanden. In sprichwörtlicher Form begegnet das Tier zusammen mit dem Hund in Mt 7,6!.

4. Himmel, Tempel, Götterbilder Die Wohnstätte der Götter ist der Himmel. Er liegt nach antiker Weltanschauung über der Erde, so daß sich alles, was sich auf den Himmel bezieht, nach oben richtet”. Er läßt sich sogar topographisch bestimmen, so daß Menipp von seiner Himmels reise folgende Angaben mitbringen kann: 3000 Stadien von der Erde zum Mond, 500 Parasangen vom Mond bis zur Sonne, und von dort bis zum Himmel selbst und zur Akropolis des Zeus

schafft es ein rüstiger Adler in einem Tage”. Lukian will mit dieser Reiseroute zum Himmel sowohl die volkstümlichen Vor

stellungen als auch die astronomischen Berechnungen und vor allem die sich widersprechenden Spekulationen und kompli zierten Terminologien der Philosophen lächerlich machen“.

Menipp entschließt sich nämlich, als er einsieht, daß niemand ihn auf der Erde aus seinen Aporien zu befreien vermag, zu seinem Flug in den Himmel, um daselbst die Wahrheit zu erfahren". Mittels eines Geier- und eines Adlerflügels schwingt er sich vom Olymp aus über die Wolken auf den Mond. Dort setzt er sich nieder, um aus der Höhe herab tv öAyv rövézt yjg ötäôeotv zu beobachten. Von hier aus sieht er nicht nur alle Städte und

Länder, sondern sogar das Leben der Menschen dort mit ihren verschiedensten Verrichtungen. Auf Anraten des Empedokles, der dem Menipp auf dem Monde begegnet, bewegt dieser den an der rechten" Seite angebundenen Adlerflügel, während er den ! Vgl. zur Sache noch Bauer, W. B., s. v.; negativ auch desalt. 85, sonst oft als Speise asin. 47; de merc. cond. 26; conviv. 25 u. ö. * Vgl. H. Traub, Art. oögavóg, ThWB V 496–501. * Ikarom. 1; die drei Etappen, die Menipp durchfliegt, hängen nach F. Cumont, After Life in Roman Paganism, New Haven 1922, 106, mit dem rgirog oögavóg zusammen, in den Paulus (II. Kor 12,2) entrückt wurde. * Ikarom. 5ff.; vgl. Helm, Lukian und Menipp, 82ff. * Ikarom. 10f.; zur Himmelsreise vgl. Seite 167 ff. " Die rechte Seite ist die starke, günstige, glückbringende Seite. Vgl. Philops. 7; ver. hist. I 22; de merc. cond. 14; pseudol. 17; dial. meretr. IV5; Iup. trag. 42 (vgl. dazu O. Weinreich, Antike Heilungswunder, RVV VIII 1, 1909, 44, Anm. 2); Tox. 48 (alle Stellen bei A. Gornatowski, Rechts und links

Himmel, Tempel, Götterbilder

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linken Geierflügel herabhängen läßt, und erhält so auf dem rechten Auge sympathetisch den scharfen Blick des Adlers, der ihn in den Stand setzt, nun auch das Leben der Menschen zu

beobachten, wie sie es dort führen, wo sie meinen, ungesehen und unbemerkt zu sein". Vom Monde aus steil aufwärts fliegend, läßt er die Sonne rechts liegen, fliegt durch die Sterne hindurch und gelangt am dritten Tage vor den Himmel”. Er klopft an die Tür”, um hereingelassen zu werden, „mit Furcht und Zittern“*; innen findet er durchaus menschliche Götter und menschliche Zustände

vor”. So verfügt der Himmel über Räumlichkeiten und Fenster, man hält die Mahlzeiten ein, genießt die Freuden der Tafel, erfreut sich an Hesiods Theogonie und an Pindars Hymnen". im antiken Aberglauben, Diss. Breslau 1936. Ich füge noch hinzu: de Syr. dea 17; Ikarom. 11.25. 34; Tox. 10; catapl. 22, vgl. Gal 2,9; ver. hist. I 15. 17; de sacr. 12; Nigr. 21. Im N. T. vgl. Mt 25,33; Mk 16,5; Lk 1,11; Joh 21,6; dazu Bultmann, Joh., 548, Anm. 4; auch Almqvist, Plutarch und das N. T., 47; W. Grundmann, Art. öeFudg, ThWB II 37ff.

* Ikarom. 12–16. Zur Besichtigung der Welt von einem hohen Orte aus vgl. Charon 2: ró uév ö?ov . . . ܺpm/oö ttvog uiv öei Yogiov, dóg dzt éxeivov zrcivra xariôoug . . . dóga juiv Üpn?6v tu ögog teguoxoteiv; ver. hist. I 10 (es handelt sich um den Mond, c. 11); an beiden Stellen, wie auch Ikarom. 14, wird die Gabe der übermenschlichen Sehkraft verliehen, vgl. Helm, Lukian und

Menipp, 167. Somn. 15 wird der Zweck erreicht mittels eines mit Flügel rossen bespannten Wagens: . . . dgbelg öé eig üpog éyd Eteoxótovv, dtó rijg éo dg5duevog äzgu 7tgóg täg éotegiag tóZeug xai éÖvm xai öruovg . . ., vgl. F. Pfister, Herakles und Christus, ARW 34, 1937, 48; in somn. auch das Motiv von den

zwei Wegen (Mt 7,13f.), vgl. Seite 205, Anm. 2. Zur Besichtigung der Welt vgl. noch Almqvist, Plutarch und das N. T., 33, zu Mt 4,8. Der hier und Ikarom. 11 gebrauchte Terminus étuoxoteiv kommt eigentlich den Göttern zu: dial. deor. XX 6; de sacr. 11; Tim. 2; bis acc. 2. 20; Charon 5; Ikarom. 32; sodann ist er ein philosophischer t. t.: Ikarom. 4; Charon Titel

(Xägov Sztuoxotoövreg); Nigr. 18 im Theatervergleich; dial. mort. X2 (die Stelle schon bei M. Dibelius, Der Brief an die Philipper, Handb. z. N. T. XI, 3. Aufl. 1937, zu Phil 1,1; E. Lohmeyer, Der Brief an die Philipper (zu

Phil 1,1); bis acc. 2. Vgl. noch E. Zeller, Über eine Berührung des jüngeren Cynismus mit dem Christenthum, SAB 1893, 129–132; Helm, Lukian und Menipp, 70. 90ff. 166f. Das ntl. Material vgl. bei Bauer, W. B., s. v. étl oxotog; H. W. Beyer, Art. étuoxétrouat ThWB II 595ff. * Ikarom. 22.

* Die Himmelstüren: Iup. trag. 33; Hermot. 24 (vgl. Seite 96, Anm. 4); ver. hist. II 32. 33 (vgl. Seite 95). * Ikarom. 22: öeöudg xal rgéuov; vgl. I. Kor 2,3; II. Kor 7,15; Eph 6,5; Phil 2, 12.

* Vgl. hierfür auch dial.deor. passim. ° Ikarom. 27.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

Lukian benutzt die Darstellung geschickt, um daran Erwägungen zu knüpfen wie die, warum Apollon nach so langer Zeit noch immer keinen Bart habe oder wie es im Himmel Nacht werden

könne, wo doch Helios stets zugegen ist. Zeus selbst sitzt auf einem Ögóvog” wie auch die Götter von Hierapolis im Tempel auf ögóvot sitzen”. Gleichzeitig wohnen also die Götter in ihren Tempeln. Der Zweck der Tempel besteht nach Lukians Spott überhaupt darin, daß die Götter nicht obdachlos sind: . . . vooög éyeigavreg*, v' aöroig u) äouxot unöé ävéottot öjôev döouv . . .", so daß der Tempel als das Haus seines Gottes verstanden wird". Gegen diesen Glauben richtet sich die Polemik, so daß Lukian den Zeus die Frage stellen läßt, ob denn endlich die Tempel räuber, die den Tempel von Dodona geplündert hätten, fest genommen seien". Von diesem Gesichtspunkt geht auch die Polemik gegen die Götterbilder, gegen die Weihegaben und gegen die Opfergaben aus. Es wird gegen die Auffassung, daß die Götter in den Statuen lokalisiert sind, polemisiert: ëot' äv ó Yaºxóg uév Yaºxóg, ró öé égyov Anujrguog 6 AZaotexjöev eigya ouévog, oö Öeotouög rug, äAZ' ävÖgaototouóg óv . . .” Oder es werden auch polemisch die Götter einfach den Statuen gleichgesetzt. So stellt man bei einer der von Lukian geschilderten Götterversamm lungen die Götter auf xará rv äšlav éxaorov, dög ävöÄng | réxvng éxot, év tgoeöglq uèvroög Ygvooög, elra ézt to rotg roög ägyvgoög, elra éFjg ótóoot éepävttvot, elra roög Ya/xoög ) ubivovg, xai év aöroig toöroug oi Detöiov 'AAxauévovg etc.” Der Tempelraub wird zum Argument für die Schwachheit der Götter dadurch, daß diese wehrlos die Plünderung von Tempeln, ja sogar die Ver schleppung der Götterbilder selbst dulden”. In gleicher Weise Ikarom. 28. Daß die Götter der Zeitvorstellung unterliegen, sagen auch folgende Stellen aus: de Syr. dea 35; dial. deor. XII 1; Saturn. 5. 7. * Ikarom. 25; vgl. ver. hist. II 9; Men. 11. * De Syr. dea 31. 34. 35. Für das N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v.; O. Schmitz, Art. Ögóvog ThWB III 160ff. * éyeigetv als bautechnischer Begriff auch Alex. 19 (beide Stellen schon bei Bauer, W. B., s. v.); de Syr. dea 2. 19. Im N. T. Joh 2,19f. * De sacr. 11.

° De merc. cond. 15 (im Vergleich). 7 Ikarom. 24.

* Philops. 20.

" Iup. trag. 7; vgl. c. 8ff. " Tim. 4; gall. 24; de sacr. 11; Tox. 2; Iup. trag. 32 (vgl. diese Seite Anm. 7); zum Ganzen vgl. B. de Borries, Quid veteres philosophide idolo atria senserint, 1918, bes. 96; Nilsson, Geschichte der griech. Rel. II 502ff.

Himmel, Tempel, Götterbilder

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müssen die Votivgaben für die Götter nutzlos sein; die Götter müssen sehr arm sein, wenn sie sich von den Menschen mit

ävaôjuara beschenken lassen müssen". Während Lukians Po lemik sich daher vor allem gegen den Glauben an „belebte“ Statuen richtet”, steht die Schrift „De Syria dea“ diesem Glauben kritiklos gegenüber. Der Tempel von Hierapolis ist die Wohnstätte verschiedener

Gottheiten, die alle auf die Ägypter zurückgehen sollen. Er ist von paradiesischem Wohlgeruch erfüllt, der dem zum Tempel Hinaufsteigenden schon von weitem entgegenströmt und dem, der ihn verläßt, noch lange anhaften bleibt”. Unter der öóu) äußgooin wird der Opfergeruch zu verstehen sein, dessen große Bedeutung, die er in der gesamten Antike genoß, ja auch das N. T. spiegelt“, oder der Wohlgeruch, der das Paradies erfüllt". Der Tempel ist in einen großen Raum, den jedermann be treten darf, und einen kleinen, erhöhten Raum (Öá auog) ab geteilt, der nur den Priestern vorbehalten ist. Ausdrücklich wird festgestellt, daß der Öä auog nicht durch Türen abgeschlossen, sondern den Blicken aller zugänglich ist". Das unterscheidet ihn Vgl. noch oben Seite 42, 149, Anm. 1. Diese Polemik im N. T. Act 17,29; 19,26; Rm 1,23; I. Kor 12,2, hier der offenbar technische Term. (ät)dyeoôau

wie dial. mort. XIX 1: xai rug juäg öaiuov äyet évôa äv ébén . . . ver. hist. I 33: Öaiuov . . . juäg jyaye; Philops. 25; de Syr. dea 36 vom orakelnden Gottesbild auf den Schultern der Priester: äyet opéag 7tdivr) teguötvéov xai ég äÄov é5 érégov ueratmöéov. Philops. 14 soll ein égdöruov die Chrysis äyeuv; dial. meretr. IV5 ebenfalls im Liebeszauber: Örtórjg étqpöjg dyóuevog. Vgl. im N. T. noch Rm 8,14; Gal 5,18; Lk 4, 1. 9. Charon 12. 24. dvdbrua: Phal. I 1. 6. 11. 14; II 1. 2. 9. 10. 13; Tim. 42;

Alex. 24; amor. 16; asin. 41.56; de Syr. dea 10; Demosth. enc. 50: ró oóua (des toten Demosthenes) Ö'ueig eig 'Ab jvag dzto7téupouev, ed/Auov dvdbrua rij yf róv év Magabóvt tetroxórov. Hier beginnt der Reliquienkult, vgl. S. 151, Anm. 8. Im N. T. Lk 21,5. Sonstige Heiligtümer: ver. hist. I 32; II3.28. Vom Glykonorakel werden kleine Nachbildungen angefertigt: Alex. 18, vgl. Act 19,24. * Vgl. Seite 149, Anm. 1. * De Syr. dea30; vgl. auch Tim. 9; Iup. trag. 18f. 22. 32; Prom. Cauc. 19; Ikarom. 24. 26; Alex. 48; Charon 22; de sacr. 9. 13; bis acc. 2; fugit. 1. Vgl. II. Kor 2, 14–16.

* Vgl. G. Delling, ThWB V 492–495. * Amor. 12 vom Wohlgeruch im Tempel: xai tog eöbög uiv dºt' airoö roö reuévovg 'Apgoöiotou 7tgooéztvevoav aögau. Im Paradiese ver. hist. II 5. 29 (vgl. 14). Vgl. A. Stumpff, ThWB II 808–810. * De Syr. dea 31.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

u. a. vom jerusalemischen Tempel, dessen Allerheiligstes jährlich nur einmal vom Oberpriester betreten wurde und sonst durch einen Vorhang vom Besucher getrennt war. Die Götter von Hierapolis sind in den ihnen zugeordneten Standbildern lokalisiert". Ausdruck der göttlichen Gegenwart im Standbild sind die von diesem ausgehenden Wunder. So wird von dem kostbaren Herabilde in de Syr. dea 32 behauptet, daß es sehen kann und dem Besucher des Tempels mit dem Blicke folgt, ja daß es sogar nach zwei Seiten zugleich sehen kann”. Die ausdrückliche Zurückführung der Wunder auf die göttliche Gegenwart im Bilde ist in c. 10 ausgesprochen. Der Satz xai Öeo öé xágra aötolotv éupavéeg wird begründet: iögóet” yäg ö) döv tagó oplot tä Fóava xai xtvéerat xai Ygmounyogéet“ 2a 6o öé ato Adxug éyéveto év tó vyÖ xMetoÖévrog roö igoö, xa to Zoi jxovoav. Eines der wunderbarsten Zeichen, für das der Verfasser Augen zeugenschaft behauptet“, ist das Fliegen des Orakelstandbildes". Von dem in c. 33 erwähnten oyujtov wird naiv berichtet: dzto ömuéet öé ölg éxdorov éreog ég ÖäAaooav ég xoutöv roö elztov Üöatog". Im ganzen erscheinen die hierapolitanischen Götter in un bestimmtem

Lichte;

ihre

Abbilder

sind im Besitze über

natürlicher Kräfte, wobei auf dieser Stufe primitiver Theologie nicht zwischen Abbild und Urbild unterschieden wird. Praktisch 1 Vgl. Weinreich, Heilungswunder, 146, Anm. 9; Clemen, Reste, 25. * De Syr. dea 32: xai äÄo öovuaoróv éortv év ró Soóvp. jv éoteóg dvtlog éoogéng, ég oé öof xai ueraßaivovrt tößÄéuua äxoovöéet, xa jv äÄog érégoôev éoogén, oa xai ég éxeivov éxre/Set. * Das Schwitzen hat eine hohe magische Bedeutung. In ver. hist. I24 wird von den Mondbewohnern erzählt, daß sie bei der Arbeit oder bei Leibes

übungen Milch schwitzen. Zugrunde liegt die Vorstellung einer mythologischen Götterspeise oder Paradiesesnahrung, die dann auch zur sakramentalen Speise der Mysterien geworden ist. Lukian bearbeitet die Vorstellung satirisch und verbindet sie mit der anderen, dem Schwitzen: Die Mondbewohner ge winnen aus der ausgeschwitzten Milch Käse. Vgl. H. Schlier, ThWB I 644f.; I. Petr 2,2f.; Act 19,12. Vgl. noch Weinreich, Heilungswunder, 146, Anm. 10; auch ver. hist. II 14–16 wird das Mysterienmahl verspottet, vgl. Wendland, Die hellenistisch-römische Kultur, 423ff.; A. Stengel, De Luciani veris historiis, Diss. Königsberg, Tilsit 1911, 64; und oben Seite 24, Anm. 4; ver. hist. II 3. Vgl. Lk 24, 42 vl. * Zur Augenzeugenschaft vgl. Seite 117, Anm. 4. * Zum Fliegen vgl. S. 167f. " Vgl. Weinreich, Heilungswunder, 138, Anm. 5; Hepding, Attis, 175, Anm. 7.

Himmel, Tempel, Götterbilder

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steht deshalb am Ende die Fetischverehrung: Das Bild führt allerlei Handlungen aus und wird dementsprechend auch be handelt.

Diese Gottesanschauung ist im N. T. nur noch in Spuren, die von sich aus den ursprünglichen Hintergrund kaum noch er kennen lassen, vertreten. So wird das besondere Zeichen im Tempel zu Jerusalem zu sehen sein: Mk 15,38 Par. Vielleicht ist

auch die Lokalität des Tempels die Veranlassung für die Exotaotg in Act 22, 17ff. und die Erscheinung des Engels in Lk 1,8ff. Im Gegensatz dazu hat sich die christliche Missionspropaganda zu sammen mit philosophischen Kreisen gegen diese Gottes anschauung gestellt”. Entsprechend ihrer Bedeutung ist denn auch die Ausführung der Statuen. Das kostbarste Bild im Tempel von Hierapolis ist

das Standbild der Hera. Es ist vergoldet? und mit wertvollen Steinen besetzt – Schätzen, die „aus allen Ländern der Welt“

gestiftet sind”. Ganz ähnlich werden die Idole im N. T. ge schildert: Act 17,29; Apoc 9,20; 17,4. Die Göttin Hera trägt auf dem Kopfe einen Stein, der in der Nacht besonders stark

leuchtet“. Überhaupt umgibt ein Strahlenkranz das Haupt der Göttin", wie auch Licht und Strahlen in Apoc 4,3 (1,12; 2,1 u. ö.) von Bedeutung sind. In der einen Hand hält sie ein oxjttgov, in der anderen eine Spindel, ärgaxtog. Zudem ist sie mit einem * Act 17,29; 19,26; Rm 1,18 ff.; I. Kor 12,2; Gal 4,8. – Vgl. Wendland, Die

hellenistisch-römische Kultur, 114. Zum Ganzen vgl. Ch. Clerc, Les théories relatives au culte des images chez les auteurs grecs du IIme siècle après J.-C., Paris 1915; J. Geffcken, Der Bilderstreit im heidnischen Altertum, ARW XIX,

1916–19, 285–315; de Borries, Quid veteres philosophide idololatria sen serint; E. Bevan, Holy Images, London 1940. * De Syr. dea 32: éxrooôev öé oi Ygvoóg re ä/Zog teguxéerau xai Zibot edgra 7to vte Eeg. Tóv ol uév Zevxoi, oi Öé öðardóöeeg, to/Zol öé oivoööeeg, to/Zol Öé Tvgcböeeg. ërt öé övvzegoi Bagöóot to Zol xai ödxtvöot xal oudgayôot . . . Zu den Edelsteinen vgl. Apoc 21,19ff. Vgl. auch de Syr. dea 33: Sóavov äÄo xgöoeov. * De Syr. dea 32; eine Völkerliste erreicht diesen Eindruck, vgl. Seite 141, Anm. 9.

* Ebenda: Zibov ézti tf xepaſſ pogéet, Zvxvig xaſ 6erat, oövoua öé oi roë ägyov ovvrvzin. dztó todrov év vvxt oéag to/Möv dato duzterau, Öztó Öé oi xai ó vmög ätag olov Öztó Züxvouot paeiverat: Sv uégn öé tó uév péyyog doôevéet, löénvöé ézet xdgra tvgóöea. Auch Apoc 4,3ff. spielt der Glanz von Edelsteinen eine Rolle. Vgl. das Material bei Lohmeyer, Handb. z. N. T., z. St. * De Syr. dea 32: . . . ézt rf xepaâf dxrivág te pogéet . . . – Zur Sache vgl. Boll, Aus der Offenbarung, 70f. 99f., und oben Seite 132, Anm. 6.

Religionsgeschichtliche Parallelen

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besonderen Gürtel angetan und trägt einen Turm auf dem Haupte”.

Ähnlich, wenn auch oberflächlicher, ist die Beschreibung der Statue, die dem Timon neben der Athene auf der Akropolis er

richtet werden soll: . . . xegavvöv év tj öeštá* ëxovra xai äxrivag éträ ézt tf xepaſſ eal orepavóoat aÖröv Ygvooig oTepävoug . . .”. Neben verschiedenartigen Götterstatuen werden in der Antike auch Steine verehrt. Spöttisch charakterisiert Lukian den

Rutilianus* als einen, der vor jedem Stein gleich in Verehrung niederfällt: . . . ei uóvov äÄn?tuuévoy tov Miöov &otepavouévoy Öedoauto, tgootitrov eööög xai 7tgooxvvóv xai éti told tageordög xai eöxóuevog xai räyaÖä tag' aöroö airóv. Am Schluß steht der Pantheismus: . . . ö Öeóg oöx év oögavó éottv, äAZä ölä tävrov 7tepolryxey, olov FóMov xai Albaov xai öov, äxgt xai róv ärt uoräraov”.

5. Die Aufgaben der Götter a) Die Vorsehung Ein besonderes Ziel lukianischer Polemik bildet das stoische

Dogma der Vorsehung. Hier kann weder eine detaillierte Dar stellung des Dogmas noch seine historische Herleitung gegeben werden", jedoch ist zum Verständnis zu bemerken, daß gerade zu Lukians Zeiten das Dogma von der Pronoia zum Zentrum stoischer Theologie gehörte. Die göttliche Weltregierung durch waltet das gesamte Weltall und alle einzelnen Geschehnisse, um sie teleologisch zum Guten zu führen. Wird die Vorsehung mit der Heimarmene verbunden, so zeigt sich, daß auch der unabwend bare Lauf der Dinge, die harte Notwendigkeit allen Geschehens von der gütigen Fürsorge der Gottheit bestimmt ist. Eine ganze * De Syr. dea 32: . . . pogéet xai 7t gyov xai xeoröv ró uoövyv rv Oögavinv xoquéovouv; c. 15 von Rhea: ézti rij xspa/jztvgyopogéeu . . . Vgl. Apoc 1, 13. * Vgl. Apoc 1,16. * Tim. 51; vgl. Apoc 4,4f. * Alex. 30; zur Steinverehrung s. C. J. Babick, De deisidaemonia veterum quaestiones, 1891, 9, der auch noch Charon 22 notiert; K. Prümm, Religions geschichtliches Handbuch, 51. 680. 687; J. Jeremias, ThWB IV 273, Z. 20ff. * Hermot. 81 (Stelle bereits bei Bauer, W. B., s. v. Albog).

" Vgl. J. Behm, ThWB IV 1007f.; Caster, Lucien, 123ff.; Helm, Lukian und Menipp, 120ff.

Die Aufgaben der Götter

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Schrift hat Lukian der Diskussion über die Pronoia" der Götter

gewidmet: Iuppiter tragoedus. Der von Sorge erfüllte Zeus beruft eine Götterversammlung ein, um Maßnahmen zu ergreifen gegen die Philosophen, die die Existenz der Götter bestreiten. Zeus selbst nämlich hatte, als er auf der Erde ein wenig lustwandelte, einer philosophischen Debatte über die Vorsehung zugehört; die Gegner waren der Stoiker Timokles und der Epikureer Damis. Damis bestritt das Dasein von Göttern schlechthin: oör’ elvau

Öeoög épaoxev oöre ö/aog rä ytyvóueva éttoxoteiv | öuarärtetv”, während Timokles die Götter verteidigte: ö Tuox/jg öé ó ßéttotog éztetgäro ovvayaovieoôat juiv. Die Diskussion geriet da

hin, daß Timokles bedrängt wurde und Damis seine Überlegen heit bewies, so daß Zeus nun nicht anders feststellen kann, als daß das Dasein und das Schicksal der Götter an einem einzigen

Manne hänge, nämlich an Timokles. Da beide Redner sich auf den folgenden Tag vertagten, wird Zeit zur Einberufung der Götter versammlung gewonnen. Dort nun setzt sich die Diskussion ein fach fort. Einmal werden die sich einfindenden Götterbilder, be

sonders die ausländischen, tunlichst verspottet. Nachdem dann der Streit um die Sitzplätze auch endlich beendet ist, schildert Zeus die Gefahr, die den Göttern droht. Er muß die Position des

Damis als fest und logisch einwandfrei zugeben, während er den Timokles als den Schwächeren darstellen muß”. Verliert Timokles

am folgenden Tage, so sind die Konsequenzen für die Götter be drohlich: Die Opfer, Gelübde und Ehrengaben werden aufhören, man wird müßig und voller Langeweile im Himmel herumsitzen und gar hungern, da alle die reichen Feste und Opferschmäuse wegfallen“. Bei der nun folgenden Beratung trägt der Gott Momus” die Argumente der Epikureer vor, um zu erweisen, daß diese Argumente eigentlich die einzige Konsequenz bilden, die sich aus der Wirrnis und Ungerechtigkeit des Menschenlebens", aus der Zweideutigkeit der Orakel", aus dem Anthropomor * zzgovoéo: Iup. trag. 17. 35. 38; Iup. conf. 6. 10; Prom. Cauc. 16; Ikarom. 9 u. a. – 7tgóvota: Iup. trag. 4. 21. 38; Iup. conf. 9. 10. 15. 16; calumn. 14; Alex. 60.

* Iup. trag. 4: vgl. Ikarom. 32. * Iup. trag. 17. * Ebenda, 18.

* Zu Momus vgl. Seite 27, Anm. 6. * Iup. trag. 19; Iup. conf. 16. 7 Iup. trag. 19/20. Zu den Orakeln vgl. Seite 58, Anm. 5.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

phismus der Göttergestalten, aus ihrer Nachlässigkeit im immanenten Strafen von Unrecht ziehen läßt; kurz: die Epi kureer werden die Verteidiger des Götterglaubens zum Schweigen bringen, und die Schuld liegt bei den Göttern selbst". Besonders verzweifelt wird die Situation der Götter dadurch, daß sie nicht

frei handeln können, sondern sich nach der Entscheidung der Moiren” zu richten haben.

Diese Tatsache veranlaßt denn den etwas bäurischen Herakles,

auf die göttlichen Ehren zu verzichten und in den Hades hinab zuziehen”, worauf Zeus nur noch bemerken kann, daß man jetzt einen Damis in der eigenen Familie habe. Das endgültige kata strophale Scheitern der Götterversammlung wird aber nicht erst abgewartet, sondern Hermagoras läuft herbei und meldet, daß der Streit der Sophisten bereits wieder in vollem Gange sei. Den Göttern bleibt darum nichts anderes übrig, als von den Horen den Himmel öffnen zu lassen“ und der Diskussion zu

zuschauen. Sie erblicken einen ungeheuren Tumult, und statt Argumenten hört man lediglich Geschrei und Schimpfwörter. Augenscheinlich ist Timokles der Situation wenig gewachsen, * Iup. trag. 22: elt Evßgaxe öpet xarayeZövrag uév toög 'Etuxo.govg xai Mntgoöcógovg xai AduuÖag, xgatovuévovg Öé xai ä7topgartouévovg Özt aÖróv roög uetégovg Fvvnyógovg öote uérégov äv ein 7taÖetv xai läoö.at raÖta, Tóv xa ég töôe aÖtd tgoayayóvrov.

* Iup. trag. 25. 32. Hier setzt die andere, der Widerlegung der Pronoia der Götter gewidmete Schrift Iuppiter confutatus an. Zeus wird dahin getrieben zu bekennen, daß die Götter nicht in ihren Entscheidungen und Handlungen frei sind, sondern in allem den Moiren und ihren Entscheidungen unterliegen (vgl. besonders Iup. conf. 7). Der Gesprächspartner des Zeus folgert daraus

zum großen, aber ohnmächtigen Ärger des Götterkönigs: a) Wenn die Götter am Schicksal nichts zu ändern vermögen, sind Gebete und Opfer vergeblich: Iup. conf. 5ff. b) Die Götter sind im Grunde schlechter daran als die Menschen, da die Sklaverei dieser mit dem Tode beendet ist, die jener aber ewig dauert (c. 7). c) Das Gericht nach dem Tode wäre ein Unrecht, wenn es stattfände:

vgl. Seite 84ff. d) Das Leben der Moiren selbst ist alles andere als beneidens wert, und das Leben des ärmsten Teufels ist ihrem vorzuziehen (c. 19). Zur

Schrift Iup. conf. vgl. Croiset, Essai, 223 ff.; B. Schwarz, Lukians Verhältnis zum Skeptizismus, 1914, 90ff.; I. Bruns, Lucian und Oenomaus, in d. Verf. Vorträge und Aufsätze, München 1905, 252–280; Helm, Lukian und Menipp, 1 15ff.; Caster, Lucien, 142ff.

* Iup. trag. 32. * Ebenda, 33: öore dpaugelrooav al"Qgat röv uoxÄöv jón xal dztdyovoat td vépmdvateravvÜrooav rdg 7t./ag toöoögavoö. Vgl. schon E. von Dobschütz, ZNW 24, 1925, 45. Zur Sache H. Traub, ThWB V 529f.

Die Aufgaben der Götter

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denn schon hat er die Fassung verloren, so daß Zeus resigniert die Götter auffordert, für ihn zu beten, wohlgemerkt so leise, daß Damis es nicht hört”.

Das erste Argument des Damis ist wiederum der Anthro

pomorphismus der Götter: sie sind wegen der vielen Opfer mähler beständig auf Reisen und haben nie Zeit, sich um die

Ereignisse zu kümmern”. Timokles antwortet hierauf mit dem kosmologischen Gottesbeweis: die großen Ordnungen des Kosmos sind ihm 7tgovoiag égya”. Damis hingegen nennt diese äváyzen. Sodann führt Timokles den Homer ins Treffen, um auch da von Damis abgeschlagen zu werden“. Nicht einmal die tragischen Götter des Euripides läßt Damis gelten, da man nicht wissen könne, ob die Schauspieler oder deren Masken und Kostüme für göttlich zu halten sind. Das nächste Argument, der consensus omnium, wird von Damis mit der Verwirrung und den sich widersprechenden Objekten der Gottesverehrung ab gewiesen”. Sodann werden die Orakel vorgebracht, aber Damis charakterisiert sie als öttgóoaotog, oloi eiot róv Eouáövévuou". Der Hinweis auf Zeus den Donnernden wird durch den Gegenbeweis des Zeusgrabes auf Kreta pariert". Nunmehr geht Timokles zum Steuermannsgleichnis über, ohne doch verhindern zu können,

daß Damis mit dem Gleichnis das Gegenteil beweist". Nachdem Timokles also gescheitert ist, will er seinen „letzten Notanker”“ ! Iup. trag. 34. * Ebenda, 37.

* Ebenda, 38; der Satzbau ist besonders kunstvoll. – Ägya (Geoö) vgl. Iup. trag. 43; conviv. 3; cynic. 17; de Syr. dea 14. 16 (Charon 2) und Bauer, W.B., s. v. * Iup. trag. 39. * Ebenda, 42.

* Ebenda, 43; Iup. conf. 12. Vgl. Seite 45, Anm. 7. ? Ebenda, 45; Iup. conf. 15.

* Iup. trag. 46ff.; der Vergleich mit dem Schiff ist ein stoischer Gemein platz: bis acc. 2; beide Stellen schon bei M. Dibelius, Der Brief des Jakobus

174. Anm. 5. Vgl. noch Iup. conf. 11; amor. 47; Helm, Lukian und Menipp, 146f.; im N. T. Jak 3,4.

* Iup. trag. 51: äxovoov jón Thv iegdv, paoiv, äyxvgav xai jv oöôeutá unXavi dºtoggºjšeug. Das paoiv zeigt, daß es sich um eine sprichwörtliche Wendung handelt. Was es mit dem legciv auf sich hat, zeigt fugit. 13: éöoSe ö oxotov uévoug rv Gordryv äyxvgav, viegdvoi vavtu/Zöuevoi paouv, xaôtévat . . .; vgl. apol. 10 und die Erklärung des Scholiasten zu Iup. trag. 51. Im N. T. vgl. Hebr 6,19 und das Material bei Almqvist, Plutarch und das N. T., 128f.; auch weiteres Material bei G. A. Gerhard, Phoinix von Kolophon, 1909, 98; Rein, Sprichwörter, 51; P. Stumpf, Art. Anker, RAC I 441 ff.

Religionsgeschichtliche Parallelen

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hören lassen: eiyäg eioi Bouoi, eio zza Öeol äÄd uv eiol Bouoi, eioiv äga xa Ösol*. Aber er erntet nur ein nicht endenwollendes Gelächter ob dieses Syllogismos. Statt weiterer Argumente folgen eine Flut von Schimpfwörtern und der Abbruch der Dis kussion. Schon vorher bemängelte Zeus, daß dem Timokles kein zugkräftiger Gedanke komme, sondern daß er nur unpassende Gemeinplätze* vortrage. Hermes muß den Zeus trösten; er tut es, indem er darauf hinweist, daß ja nur wenige von Damis über zeugt sind, die meisten Leute in Griechenland und vor allem alle Barbaren seien für die Götter: to Zoi yäg oi rävavria yuyvd oxovreg, teiovg 'EAjvov, ö toMög Zedbg 6ägßagoi te ätavreg”. Lukian bringt also in seiner Satire keine neuen Argumente für und wider die göttliche Pronoia, lediglich Gemeinplätze, wobei alles auf die Erzielung komischer und absurder Situationen ab gestellt ist. Im Neuen Testament wird eine Lehre von der göttlichen Vor sehung explizit weder aufgestellt noch bekämpft; dagegen bildet die Vorsehung einen festen Bestandteil in der Lehre der apostoli schen Väter*.

Auf die weiteren Funktionen, wie sie hier und da den Göttern

zugeteilt werden, braucht hier nicht eingegangen zu werden, da Lukians Nachrichten darüber mehr zufällig sind. Da sind zu nächst die Titel der Götter. Zeus, Kronos, aber auch Glykon werden BaouZeig genannt"; andere Göttertitel sind ootjg", öeotóryg", während der Titel zeiguog meines Wissens keinem Gott beigelegt ist. Einmal wird ein Gott als yeogyóg gefaßt”. Iup. trag. 51: dieser Beweis auch Hermot. 70. * Iup. trag. 50. * Ebenda, 53.

* Vgl. J. Behm, ThWB IV 1004–1011, vgl. sachlich schon Act 17,24ff. * Bis acc. 2:ßaouſeög xa targ; dial.deor. IV 1: tävrovßaou/eög róv beóv; Prom. Cauc. 6 (Zeus); Saturn. 25 (Kronos); Alex. 40 (Glykon). Vgl. Bauer, W. B., s. v. 2b; H. Kleinknecht u. a., Art. Baou/eig, ThWB I 562ff. " Asin. 56; Alex. 4; hist. conscr. 62; Ocyp. 78. 99. 142. – Vgl. Bauer, W. B., S. V.

7 Dial. deor. V 2; XX 7; long. 9; Alex. 43 u. ö. – Bauer, W.B., s. v., und K. H. Rengstorf, Art. öeotórnç, ThWB II 43ff. haben das ntl. Material. * Phal. II 8: . . . xal ró Meyóuevov Öztó róv totyróv, äoztagra uiv xai dvigora pöerat rd tävra Öztóyeogyó ró beó, óg . . . Vgl. Bultmann zu Joh 15,1: S. 408, Anm. 3.

Die Aufgaben der Götter

49

Natürlich sind die Götter allmächtig: öóvavrat tävra oi Öeol! und allwissend; man kann sie nicht betrügen: ävögótovg uévyäg loog é5atarjoat Ödöuov, Öeóv öé, xai uóZuora rotoÖrov, öua aÖeiv döövarov?. Bei ihnen allein ist die volle Wahrheit”, sie haben die Gewalt über die Natur *.

b) Das Verhältnis der Götter zu den Menschen

Die Einstellung der Götter gegenüber den Menschen ist die der quºavôgotia". Sie verhindern das Unheil" und sind die Geber alles Guten: xa yäg aö rä töv texvövéoya öóga töv Öeóv éoti7. Daß die Götter die Menschen als zu ihrem Leben notwendig brauchen, weiß der gekreuzigte Prometheus zu beweisen. Drei Gründe waren es, die Zeus veranlaßten, den Prometheus

an die Felsen des Kaukasus kreuzigen zu lassen: Einmal, daß er betrügerisch bei der Fleischausteilung vorgegangen war* und dem Zeus statt der Leckerbissen die Knochen vorgesetzt hatte, zum anderen, daß er die Menschen, „eine Art von Tieren, die auf

alle möglichen Ränke abgerichtet und alles zu unternehmen fähig sind”“, gemacht hat, und zum dritten, daß er den Göttern das Feuer gestohlen und zu den Menschen gebracht hat. Hier soll nur auf den zweiten und dritten Anklagepunkt eingegangen werden. Prometheus zeigt in seiner apologetischen Rede, daß, als vor der Navig. 28, vgl. Bauer, W.B., s. v. öóvauau; Rießler, Lucian und die Heilige Schrift, zieht die Stelle zu Lk 1,37 heran; zu Rießler vgl. die Einleitung Seite 12f. 2 Phal. I 1.

* Iup. conf. 3. 10; Alex. 43; vgl. auch Ikarom. 10. 17. * Amor. 11; dial. mar. XV3; dial deor. III; vgl. Seite 164ff. * De sacr. 6; Prom. Cauc. 6; dial. deor. VI 3; bis acc. 1; Ikarom. 27, vgl. Seite 211, Anm. 2.

* Zum Beispiel Phal. I 4. 7 Cynic. 5; vgl. 7; Tim. 37; Iup. conf. 5 (Diese Stelle notiert E. Spieß, Logos Spermaticós. Parallelstellen zum Neuen Testament aus den Schriften der alten Griechen, Leipzig 1871, 466 zu Jak 1,17); desalt. 23. – Vgl. Dibelius zu Jak 1, 17.

* Vgl. Helm, Lukian und Menipp, 181f. * Prom. Cauc. 3: étetra öé roög dvögótovg dvézt/aoag, 7tavovgyórara Zóa, xal udºuard ye räg yvvaixag. Der antifeminine Ton auch dial. deor. I 1: rouaü0' juiv qöa roög dvögó7tovg ét/aoag xal ró tögéx/epag xai yvvaixag éönutoögynoag. – Die Übersetzung von Wieland; vgl. E. Norden, Beiträge zur Geschichte der griech. Philosophie, JclPh, Suppl. XIX, 1893, 453f.

50

Religionsgeschichtliche Parallelen

Erschaffung der Menschen nur tó Öelov . . . xai ró étovgävuov! yévog existiert habe, die Erde wüst, häßlich und voller wilder Wälder war, daß nirgends Tempel, Altäre oder Götterstatuen standen”. Das alles sei anders geworden, seit er, Prometheus, der beständig auf die Verbesserung der Lebensbedingungen der Götter bedacht sei, den großartigen Einfall hatte, etwas Lehm zu nehmen und daraus Lebewesen zu bilden”. Diese Lebewesen

sollten sterblich sein, aber im übrigen mit soviel Kunstfertigkeit und Verstand wie möglich ausgestattet, ja ein Abbild der Götter sein“. Die Erschaffung wird mit den Worten Hesiods beschrieben: xatä töv totytuxóv Zöyov „yalav öôet pögag“ xai öuauaMäšag ävét/aoa toög ävögó7tovg ëtt xai tv Aöyväv tagaxa soag ovvett/aßéo Öat uot toö égyov” . . . éx 7tmºoö Öa étoimoa xai ró téog áxivyrov ég zeivnotv iyayov". Diese Menschen seien, so verteidigt sich Prome theus, den Göttern von großem Nutzen geworden, da sie durch Erbauen von Städten, durch Kultivierung von Pflanzen und Bauen von Tempeln und Altären die Erde verschönt hätten und

Opfer und Feste abhielten". Überdies wäre ohne sie die Schön heit des Weltalls ohne Bewunderer; die Götter besäßen zwar un

geheuren Reichtum, jedoch hätten sie kaum Freude daran, da sie niemand beneiden könne, wenn er, Prometheus, die Menschen ! Vgl. Seite 102, Anm. 6. ? Prom. Cauc. 12.

* Ebenda: . . . ÖZiyov öoov roö 7tn/oü Aaßóvra Tód ruva ovorjoao Bau eal dvatAdoa räg uogpäg uév juiv aÖroig 7tgooeouxóra. * Ebenda; pro imag. 28: dAZ' oööétao oööé röv äguorov tóv puMooöpov ju vavro eixóva Deoö röv ävôgoztov eitóvra eiva (Fraglich ist, welcher Philosoph gemeint ist, vgl. Harmon IV 334, Anm. 1). Vgl. Bauer, W. B., s. v. sixcóv; Kittel, ThWB II 394ff.

* Prom. Cauc. 13 (Hesiod, Erg. 61). Die Rolle der Athena ist Prom. es in verb. 3 beschrieben: "Abyvä éuztvéovoa töv 7tn?óv xai éupvxa 7totoöoa elvau td tºdouata. Vgl. Seite 174, Anm. 6.

" Zu diesem Schöpfungsterminus vgl. Rm 4,17 und das von Bauer, W.B., 442 z. St. zusammengestellte Material. – Terminologisch drücken das gött liche Schaffen aus: ö ömutovgyög beóg, Nigr. 32; Ikarom. 4. 8 (diese Stelle bei Bauer, W. B., s. v.); amor. 32. – 7täooeuv: dial. deor. VI 4; Prom. Cauc. 1. 3. 11. 14; Prom. es in verb. 1 (vgl. Wettstein II 68 zu Rm 9,20); Halc. 4. 7; vgl. H. Braun, ThWB VI 254ff. – toteiv: Prom. Cauc. 11. 13. 17; de astr. 17; cynic. 5, vgl. H. Braun, ThWB VI 457. – ovvuordvau: Hermot. 20 (vgl. A. Bon höffer, Epiktet und das Neue Testament, RVV X, 1911, 132f. und Bauer, W.B., s. v.); Prom. Cauc. 12. 16; Iup. trag. 38. – Das Töpfergleichnis findet sich in Prom. es in verb. 2; Peregr. 10; Halc. 4 (vgl. Rm 9,20). 7 Prom. Cauc. 14.

Die Aufgaben der Götter

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nicht zu diesem Zwecke erschaffen hätte". Auch hätten die

Götter nichts zu tun, wenn ihnen nicht die Sorge für die Menschen obläge, und vollends entbehrten sie – und das ist vor allem auf Zeus gemünzt – der mancherlei Liebesabenteuer. Das Feuer schließlich sei unentbehrlich für die Götter, gerade wenn es sich im Besitze der Menschen befindet, da die Menschen doch sonst

nicht opfern könnten und die Götter somit keine Hekatomben zu schmausen hätten”.

Die Haltung der Götter zu den Menschen ist jedoch nicht nur die der puMavôgotia, sondern auch die des Strafens. Strafe ver dient, wer gegen die allgemeine Moral verstößt; beispielsweise” werden als der Bestrafung würdige xaxoögyot bezeichnet: uot Zeöovou cal toeuoöot xai äôepäg yauoöot xai targäouv étt ßov eöovot“. In den echten Schriften Lukians wird die strafende Funktion der Götter als allgemeine Anschauung vorausgesetzt und fast ausschließlich in den Dienst der Polemik gegen die Götter gestellt. Das gilt sowohl für das immanente Strafen wie für das Gericht nach dem Tode, das breiter zu Worte kommt, da

Lukian hier besonders viel von Menipp profitieren konnte". Die Satire beschäftigt sich wieder und wieder mit dem blitze schleudernden Zeus. Die ganze Schrift „Timon“ ist von dieser

Art Polemik erfüllt. Sie beginnt gleich am Anfang in einer Hymnenparodie, deren feierliche und hehre Worte den Gegensatz zwischen der in den Mythen geschilderten Aktivität des Zeus und seiner im täglichen Leben zutage tretenden Nachlässigkeit (óqÖvuia) kräftig herausstellen. Besonders schlecht stellt Timon dem Gotte in Rechnung, daß dieser einen Einbruch in seinen

Tempel zu Olympia geduldet und sogar hübsch still gesessen hat, als die Diebe ihm seine langen, aus reinem Gold bestehenden Locken abnahmen". Auch Gotteslästerung läßt ihn ungerührt”. Aber Zeus ist nicht nur träge, sondern verteilt Güter und Strafen äußerst ungerecht”. Wie sehr der gemeine Mann jedoch 1 Prom. Cauc. 15.

* Ebenda, 16ff.; vgl. Seite 65ff. – Auf andere Schöpfungsmythen ist in Philops. 2; ver. hist. I 22.23 angespielt. * Vgl. Seite 84ff. * Prom. Cauc. 16.

* * 7 * 5

Vgl. Helm, Lukian und Menipp, 128ff. Tim. 4; Iup. trag. 25; Iup. conf. 15f. Iup. trag. 24. 36. Vgl. Seite 178, Anm. 2. Tim. 10; Iup. trag. 19; Iup. conf. 16.

Betz

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Religionsgeschichtliche Parallelen

die Strafe der Götter fürchtete, ersieht man aus dem Verhalten

der Seeleute, die den Lukian auf Anweisung des Alexander von

Abonuteichos während der Seereise umbringen sollten. Lukian erzählt, daß, als sie mitten auf dem Meere waren, eine heftige Diskussion unter den Seeleuten sein Mißtrauen erweckt habe. Die flehenden Bitten des Steuermanns hielten die Mannschaft

davon ab, den Auftrag auszuführen. Lukian zitiert den Steuer mann: "Ery éFjxovra . . . ävetiſytrov 6iov xai öotov 7tgoßeßuoxdbg oöx ävßovoiuyv év roörp tjg jºuxiag xai yvvaixa xai réxva éxov Autävat póvp räg zeigag”. Anders als Lukian berichtet die Schrift „De Syria dea“ in frommer und gottesfürchtiger Weise über die strafende Reaktion der Götter. Bezeichnend ist dafür die in c. 39 erzählte Legende von der Semiramis, die schon zum Topos des Strafwunders ge hört?. Semiramis hatte ein Gesetz erlassen, daß sie als Göttin zu

verehren, allen anderen Göttern aber abzusagen sei”. Darauf wurden ihr von den Göttern (ÖeóÖev) voöoot, ovupogai, ä yea ge schickt, bis sie wieder zur Vernunft kam, sich als sterblicher Mensch bekannte und ihre Untertanen anwies, die Hera zu ver

ehren“. Auch in der in c. 12 berichteten Sintflutsage reagieren die Götter mit einer ueyóAn ovupogº auf die Untaten der ersten yevej. Die Folge der Untaten ist: aötixa” j yj to Zöv ööcog éxötöoi xai öußgot ueyäãot éyévovro xai oi torauoi xatéßyoav uéoveg xai j Öä/aooa ézt to/Zöv ävéßm, ég 6 tävta ööog éyévovro xa tävteg öãovro . . . Deukalion war der einzige Angehörige der ersten yevej, der übrigblieb und aus dem die yeve öevrégy hervor gehen konnte: eößoving re xai toö eöoeßéog evexa. Die Legende von Deukalion ist sehr verwandt mit der Noahlegende, die ja auch dem N. T. bekannt ist". Eine ähnliche Reaktion der Götter erzählt die Kombabos

legende in c. 19. Dort wird in einem Traumgesicht" der Strato nike befohlen, der Hera einen Tempel zu bauen; für den Fall des * Alex. 56. Vgl. Act 28,4. * Vgl. Seite 177ff. * De Syr. dea 39: vöuov étouéero éovrºv uév öxog Deóv i?doxeoôau, Gedöv öé róv ä2/aov xal aörg "Hgng d/oyéeuv. – Zu i?doxeoba vgl. c. 19.35; Alex. 35; de astr. 7; gall. 22.

* Es wird also gegen Lästerung wie gegen den Monotheismus polemisiert. – Vgl. Charon 13. * Vgl. Seite 157, Anm. 3. * II. Petr 2,5; 3,6; Hebr 11,7 u. a. – Vgl. Clemen, Alt. Orient, 35ff. 7 Vgl. Seite 53, Anm. 7.

Der Verkehr der Götter mit den Menschen

53

Ungehorsams wird mit Strafen gedroht: ei öé ätetÖéot, to Zá oi xai xaxá ä7tei?eev. Als die Stratonike dem Traumbefehl keine Be

deutung beimißt – an sich eine unverständliche Nachlässigkeit –, wird sie von einer schweren Krankheit befallen!. Auch ihre rasende Liebesleidenschaft zu Kombabos wird als Strafe der

Götter verstanden”. Aber die Krankheit bringt nun doch die Stratonike zur Besinnung. Sie erzählt ihrem Gemahl von dem Gesicht, versöhnt die Hera und verspricht, den Tempel zu bauen. Darauf wird sie dann auch sofort gesund”. So ist denn nicht weiter verwunderlich, daß geschehenes Unglück ohne weitere Erklärung auf übernatürliche Einwirkung zurückgeführt wird. In c. 26 führt der König die ganze Kette unglücklicher Umstände in der Kombabosgeschichte auf einen Daimon zurück: dAZ' ézte öaiuov toudôe jôeſe *. 6. Der Verkehr der Götter mit den Menschen

a) Götter- und Dämonen erscheinungen

Der Verkehr der Götter mit den Menschen geschieht auf dem Wege der Offenbarung. Diese Offenbarung kann verschiedene Formen annehmen: sie kann erfolgen als Epiphanie der Gott heit in dieser oder jener uogp. ", leibhaftig (évagyáög)" oder im Traum 7.

Öé td uév tgóra oööeuinvögyv étouéero, uerd Öé óg uuv ueydzy voöoog éaße, T65 re ävögi tv öºptv äztryjoaroxai tv "Hoyv iAdoxeroxai orjoeuv röv vnöv ÖzteôéSato. * De Syr. dea 21; vgl. amor. 2. * Vgl. Seite 156, 178. * Vgl. Seite 155, Anm. 5. * Die uogp der Gottheit ist ein geläufiger Terminus bei Lukian: Philops. 14; Saturn. 10; epigr. 31; de sacr. 14; deor. conc. 4; Herc. 2; de Syr. dea 14. 15. 26. 32. 40; conviv. 48 (vgl. ver. hist. II 12) u. a. Vgl. im N. T. Mk 16,12; Phil 2,6f. (z. Sache J. Behm, ThWB IV 750–767).

* Dieser t. t.: Saturn. 10; Philops. 13. 28. 38; somn. 5; de Syr. dea 34; Alex. 13; vgl. Weinreich, Alexandros, 141; Caster, Etudes, 28; Kerényi, Romanliteratur, 98, Anm. 16. – Im N. T. vgl. pavegóg Act 10,3. " Die Bedeutung des Traumes kann nicht hoch genug veranschlagt werden. In Lukians Schrifttum ist eine gewisse Erstarrung der Vorstellung zu beobachten. Für die Bedeutung des Traumes vgl. bis acc. 1; dial. mort. XII 2; calumn. 17; Alex. 49; Ikarom. 1, vgl. Seite 38f.; Phal. I 4; de Syr. dea 19,

vgl. Seite 52 f.; pro lapsu9; Peregr. 26 (Änderung eines Vorhabens auf Grund einer Traumvision wie Mt 1,20; 2,12; 27,19; Act 16,9); adv. ind. 13: Die

Lampe Epiktets soll wunderbaren övag hervorrufen (vgl. Seite 151, Anm. 8); Saturn. 10. Vgl. noch im N. T. Mt 2,13. 19. 22. 5*

Religionsgeschichtliche Parallelen

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Obwohl auch die Traumoffenbarung als wirklich gilt und nicht im

modernen

Sinne als fiktiv von der Wirklichkeit unter

schieden wird, wird doch eine „leibhaftige“ Erscheinung ge wichtiger beurteilt. Das ist besonders in Saturn. 10 deutlich, wo Kronos dem Kronosolon erscheint und ihm die Aufstellung von Kultgesetzen befiehlt; es wird ausdrücklich betont, daß es sich um keine Traumerscheinung handelt, sondern Kronos sei

„leibhaftig“ dem „hellwachen“ Kronosolon erschienen: . . . ög ue 3tgoelero vouoôetjoat ég thv éogthy oëx övag étuoräg, ä/Zä 7tgónv éygmyogótt évagy)g ovyyevóuevog”. Daß die olympischen Götter auf die Erde herabfliegen, wird oft bezeugt”. Auf der Erde erscheinen sie dann den Menschen in menschlicher Gestalt. Als Hermes und „der Reichtum“ (personi fiziert) dem Misanthropen Timon auf der Erde erscheinen, müssen sie grobe Beschimpfungen einstecken. Sie haben nichts an sich, was sie als Götter ausweisen könnte, so daß Timon

Zweifel äußert, ob sie wirklich Götter sind”. Umgekehrt kann man bei plötzlich auftauchenden Menschen das Erscheinen von Gottheiten vermuten. So tut es der junge Mann im Leibe des Meerungeheuers, als ihm dort plötzlich ebenfalls verschluckte Reisende begegnen. Von Freude und zugleich von Furcht erfüllt, steht er zunächst sprachlos da, und erst nach einer Weile kann sein Vater die Frage stellen: Tlveg äga öueig éore, dö Févot; tóregov . . . tövévalov öatuóvov fävögaotou övorvxeig juiv tagatAjouot; *. Die Reaktion bei der Begegnung wird sich an den Epiphaniestil an Der Traum als literarisches Motiv: In Saturn. 10, long. 1 und Charid. 3 wird die Anfertigung einer Schrift mit einem Traumbefehl begründet (Charid. 3: ró uév ö ßußÄlov véyxcóutov 'HgaxÄéovg éx tuvoç öveigarog, dög éeye, 7tetou uévov aörg); gall. 12; vor allem somn. 5 (literarische Fiktion eines Traumorakels, eingekleidet in homerischen Vers); c. 14 sprichwörtlich: Davuaro zrouol yág oi öveugot; c. 17 von Spieß, Logos Spermaticós, 8, als Parallele zu Mt 2,13; Act 27,23 (dort von Traum nichts gesagt!) herangezogen. övag ögäv: de Syr. dea 19; pro lapsu9; Saturn. 10 in der Stellensammlung bei A. Wikenhauser, Die Traumgesichte des Neuen Testaments in religions geschichtlicher Sicht, Pisciculi, Festschrift f. F. J. Dölger, 1939, 320–333; long. 1; Hermot. 71, vgl. auch A. Oepke, ThWB V 220–238. – Zu den Heroen erscheinungen vgl. Seite 124ff. Vgl. Hermot. 71. Das éygmyogórt auch Philops. 25. * Vgl. dial. deor. III; IV 1; XX öfters, bes. 5. 6. 14; Prom. Cauc. 17; Iup. trag. 16; fugit. 25 u. ö. * Tim. 34. Vgl. Hermot. 86 (ôeóg éx unxavjg). * Vgl. Act 14,11f.

Der Verkehr der Götter mit den Menschen

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lehnen”. Auch Paris erschrickt und erbleicht, als ihm Hermes mit Hera, Aphrodite und Athene erscheinen, so daß Hermes ihn be

ruhigen muß: ä Zä t rgéueug xai döxgtäg; und ihm gebietet: u) öéötöt”. Ebenso ergeht es dem Menipp, als er in den Himmel kommt. Zeus blickt ihn fürchterlich grimmig und titanenhaft an und fragt ihn mit homerischen Worten nach seinem Woher. Menipp berichtet, daß er beinahe gestorben wäre, als er diese Worte vernommen habe, und unter dem Eindruck der lauten

Stimme wie verdonnert stehengeblieben sei”. Erst nach einer Weile habe er seine Worte wiedergefunden. Daneben findet sich die Vorstellung, daß der Anblick eines Gottes für einen Menschen „unerträglich“ ist. Zeus verwandelt sich deshalb in Tiere, wenn er auf seine Liebesabenteuer aus

geht, weil die sterblichen Frauen seinen Anblick nicht ertragen können: oö yäg pégovouv“, d Zeö, Övyra oöoat rv ohv tgóooptv”. Die Anschauung, daß der Anblick eines göttlichen Wesens tötet, wird aus dem Mythus von der Tötung der Meduse durch Perseus deutlich. Triton hat erzählt, wie Perseus das Haupt der Meduse abgeschlagen hat. Da fragt eine Nereide, wie er denn die Gor gonen habe sehen können; wer sie ansieht, kann hernach nichts mehr sehen, d. h., er wird zu Stein". Athene löst diese Schwierig keit, indem sie dem Perseus ihren Schild vorhält, der wie ein

Spiegel das Haupt der Meduse abbildet. Diese Abbildung ist aber nach antiker Vorstellung so geschwächt, daß dadurch der An blick der Meduse ungefährlich wird 7. Ver. hist. I 33: joôévreg oöv äua xal poßr Öévreg ëotnuev eäxeivot öé Taöró uiv dög tö eixóg tabóvreg ävavóot tagetorjxeoav. * Dial. deor. XX7, vgl. bis acc. 8; Ikarom. 13. – Dieser Topos öfter im N. T.: Mk 6,50 Par; Mt 17,7; 28,5; Lk 1,30; 2,10; 5,10; Act 18,9; 27,24; Apoc 1,17. – Vgl. L. Köhler, Die Offenbarungsformel „Fürchte dich nicht!“, Schweizerische Theologische Zeitschrift 36, 1919, 33–39. * Ikarom. 23. – Schon c. 22 klopft Menipp öeöudg xa rgéucov an die Himmelstür. Vgl. Seite 39. * pégetv im Sinne von ertragen: Philops. 5; Ikarom. 11; Peregr. 44; navig. 43; Tox. 15; Alex. 45; bis acc. 31; dial. mort. II 1, XIII 4; XXIII 2; XXVI 1; Men. 18; ver. hist. I 34; II 1. 2. 32. – Hebr 13, 13.

* Dial. deor. II 2; vgl. auch de Syr. dea 47, vgl. Seite 42f., auch Seite 34. ° tóg löcóv; dôéarot ydg elotv: ög äv ión, oöx ävtt äAZ.o uerd raÖrag ióot. Dial. mar. XIV 2. Vgl. Act 9,8. ? Das Spiegelmotiv auch in der Gemäldebeschreibung dom. 25. Dazu K. Ziegler, Das Spiegelmotiv im Gorgomythus, ARW XXIV, 1926, 1–18; ders., Art. Gorgo, RE XIV 1630ff. Vgl. I. Kor 13,12.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

Im primitiven Volksglauben der Zeit Lukians sind die Dä monen, die von den Göttern kaum unterschieden werden, sicht

bar. Dieser Glaube wird besonders im Philopseudes lächerlich ge macht. In c. 14 wird die Mondgöttin vom Himmel herabgeholt", von deren Gestalt es heißt: 7tobuogpóv tt Öéaua xai äÄMote dZZoióv tt pavraduevov”. Sie wechselt ihre Gestalten: tó uévyäg ztgórov yvvauxeiav uogpºv Steöeixvvro, elra ßoög éyéveto 7täyxalog, elta oxóMaš Spaivero”. Vorher schon war die Hekate heraufgeholt worden. Eukrates beschreibt ihre Gestalt genau, als er über ihre Erscheinung berichtet“. Ihre Gestalt ist ein halbes Stadion hoch. In der Linken trägt sie eine Fackel", in der Rechten ein langes Schwert; ihre Füße und ihre Haare gleichen Schlangen", und ihr Blick ist „schauerlich“, so daß sich dem Eukrates noch bei seinem Bericht die Haare sträuben.

Der schreckliche Daimon, der in dem korinthischen Hause sein

Unwesen treibt, ist aöYungóg xai xoujtyg xai ueMävregog roö Zópov". Auch er kann die Gestalt wechseln und fällt den Exor zisten bald als Hund, bald als Stier oder Löwe an”.

Eine Engelerscheinung wird Philops. 25 beschrieben: dem * Zur Bedeutung des Mondes vgl. Seite 148, Anm. 1; W. Förster, Art. öaiuov, ThWB II 1ff. * pavráetv: ver. hist. I 29; vit. auct. 5 (vgl. Hebr 12,21). pdvraoua: Philops. 29 (vgl. Bauer, W.B., s. v.); pdoua: Men. 7; Philops. 31; rhet. praec. 11; Alex. 47.

* paiveobau: dial. mort. XXIII 3; dial. deor. IV 1; Nigr. 7; Demon. 64; calumn. 18; Philops. 18; de Syr. dea 34; Tim. 13, vgl. Mt 1,20; 2,13. 19; 6,5. étupalvsobau: Hermot. 86; Alex. 12; Prom. Cauc. 21; de merc. cond. 1; conviv. 7, im N. T. charakteristisch Tit 2,11; 3, 4. étupdveta: calumn. 17;

Alex. 38: zweiter Akt des Mysteriendramas hat die Überschrift Tüxovog é:ttpäveta xai yévvnoug roö Beoö. Zum N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v. * Philops. 22. Rohde, Psyche II 82, Anm. 4, nimmt an, daß Lukian ein bei Herakleides Pontikos überliefertes Märchen parodiert. Vgl. Herzig, Lukian als Quelle für die antike Zauberei, 17, Anm. 48.

* Lichtglanz beim Auftreten der Gottheit auch Philops. 24; vgl. Hopfner, Offenbarungszauber I § 83 S. 43; auch oben Seite 64, Anm. 1. Das ntl. Ma terial bei Bauer, W.B., s. v. póg * Vgl. Seite 36. 7 Philops. 31. Der Daimon, der aus einem Kranken ausfährt (c. 16), ist uéZava xaixatvoöönt vXgóav, vgl. J. Tambornino, De antiquorum daemonismo RVV VII, 3, 1909, 71; Herzig, Lukian als Quelle für die antike Zauberei, 23. * Für die Gefährlichkeit der Erscheinungen: Men. 7; vgl. Seite 69. Wei tere Dämonenerscheinungen: Ikarom. 13; paras. 2 ff.

Der Verkehr der Götter mit den Menschen

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Kleodemos erscheint in wachem Zustande? ein veaviag . . . täy xa og Zevxóv uártov tegußeßÄnuévog*. Ein Epiphanietopos ist auch wohl in catapl. 15 verwandt. Als die Totenbotin kommt, springt der arme Schuster Mikyllos auf, wirft sein Schustermesser und Leder weg und folgt ihr sofort, barfüßig und ohne sich die Schuhschwärze abzuwaschen: . xätetó) uövov j “Atgotog évevoé uot, äouevog ätoggipag rhy ouiyv xai ró xdttvua . . . ävatmöjoag eööög ävvatóönrog oööé rhy Aue/avrnglav äztovtpäuevog eitóunv“ uä./ov öé jyoöuyv . . .”. Die Motivierung durch die Armut ist Satire Lukians. Zum Schluß sei noch auf eine eigenartige Anschauung in der Schrift „De Syria dea“ verwiesen. Im Tempel von Hierapolis

steht zwar ein Ögóvog für Helios, aber er ist leer. Überhaupt „zeigen“ der Sonnengott und die Mondgöttin keine Föava. Den Grund für diese Besonderheit hat der Verfasser ausgekund schaftet. Man sagt in Hierapolis, daß es geboten sei, den anderen Göttern Standbilder anzufertigen, da sie sonst in ihrer Gestalt nicht für jedermann sichtbar seien“, während Helios und Selene für jedermann in der Luft klar zu sehen seien und somit keines Standbildes bedürften”.

b) Orakel Außer durch ihr Erscheinen offenbaren sich die Götter auf

dem Wege der Divination, besonders durch die Orakel". Für die theoretischen Fragen über die Divination hat Caster zu Recht auf die Schrift „Dissertatio cum Hesiodo“ hingewiesen", in der die Divination definiert wird als eine Möglichkeit, bevorstehende Ereignisse auf andere als auf natürliche Weise, d. h. weder durch Vgl. Seite 54.

* Wettstein I 661 zu Lk 2,9. Vgl. Rohde, Psyche II 387, Anm. 2. – Zum weißen Gewand s. Peregr. 40, vgl. Seite 125f.; de Syr. dea42, vgl. Seite 133 Anm. 1; Alex. 11, vgl. Seite 133f. Zum N. T. W. Michaelis, ThWB IV 252ff.; V350ff. Die im Traum erscheinende Paideia ist weiß gekleidet: somn. 16 (Spieß verzeichnet die Stelle als Logos Spermaticós zu Apoc 7,14). * Vgl. Mk 1,20; Mt 4,22; Lk 5,11. * De Syr. dea 34: Asyovou roiot uév äÄotou beoiouvöotovéuuevat Sóava touée oôau, oö yág opéov éupavéa tävreou td eiôea. Zu éupavrg vgl. c. 10 und Act 10,40.

-

* Ebenda: 'HéZuog Öé xai Xeºnvain 7tduztav évagyéeg xai opéag tcivreg ögéovot. xoim dbv airin Soavovgying rolouvév rqÖ jégt pauvouévouot; * Vgl. Nilsson, Geschichte der griechischen Religion II 447 ff.; Caster, Lucien, 225 ff.

7 Caster, a. a. O. 231.

Religionsgeschichtliche Parallelen

58

Erfahrung noch durch logischen Schluß, vorauszuwissen". Die von Lukian beigebrachten Argumente gegen die Orakel sind mager und keineswegs neu. Einmal sind die Orakel nutzlos, da man ja, auch wenn man sein Schicksal voraus weiß, ihm nicht entrinnen kann”. Zum anderen sind die Auskünfte der Orakel

undeutlich und lassen immer zwei Möglichkeiten der Inter pretation offen. Um solche Orakelsprüche auszulegen, braucht man einen anderen Orakelspruch, der dann wieder ebenso un

deutlich ist, oder einen Exegeten”. Daneben reflektieren die lukianischen Schriften die ungeheure Bedeutung der Orakel im 2. Jahrhundert. Momus beklagt zwar das Zurücktreten der alten Orakelgottheiten, beschwert sich aber andererseits über eine Art Orakelinflation: . . . jöy 7täg löog xai ztäg ßouóg Xgroupôei, Ög ävéalp teguxvÜj xai oTepävovg éxy xai yónrog ävögóg eöxtogjoy, olot to Zoi eiotv*. Jedoch kann hier darauf verzichtet werden, die vielfachen An

spielungen auf Orakel in Lukians Schriften eingehend zu be sprechen. Caster hat das hauptsächliche Material zusammen gestellt und erläutert”. 1 Hesiod 8.

* Iup. conf. 12; vgl. Helm, Lukian und Menipp, 123 ff. * Iup. conf. 13f.; Iup. trag. 27 ff.; vgl. Seite 45, Anm. 7; Seite 47, Anm. 6.

* Deor. conc. 12. – Über Momus vgl. Seite 27, Anm. 6. * Caster, Lucien, 236 ff. Ich gebe hier eine Liste der von mir notierten Stellen, an denen sich Darstellungen von oder Anspielungen auf Orakel oder diesbezügliche Terminologie findet. Alex. 8. 9. 10, vgl. Weinreich, Alexandros, 139; c. 11, vgl. Wendland, Kultur, 162; c. 16–21, dazu Caster, Etudes, 39f.; c. 22. 25, vgl. P. G. Wetter, Das älteste hellenistische Christentum nach der Apostelgeschichte, ARW XXI, 1922, 402f.; c. 26, vgl. Caster, Etudes, 46–49; c. 28. 29, Weinreich, Heilungswunder, 151; c. 31. 35. 36, vgl. Caster, Etudes, 58 ff.; c. 40, dazu Caster, 64f.; c. 43. 46, dazu Caster, 68 ff. und Weinreich,

Alexandros, a. a. O. 135; c. 49–54. 59, vgl. Caster, Etudes, 71 f.; Philops. 33. 38, vgl. Nilsson, Geschichte der griechischen Religion II 450; Hesiod 1.8; pseudol. 8. 17; amor. 48; long. 4; Phal. II 8; dial. deor. XVI 1; dial. mort. III 1. 2; XI 1; XIV; deor. conc. 12; ver. hist. II 33; imag. 12 (übertragene Termino logie); Iup. trag. 28. 30.43; Iup.conf. 12; Ikarom. 24.26; Demon. 37; Hermot. 40 (Losorakel mit vorhergehendem Gebet, ähnlich Act 1,23 ff.). 56. 57. 60. Beson ders interessant ist das Orakel in de Syr. dea 36. Dieses Orakel ist ein autopho nisches, d. h., es spricht, ohne Priester oder Propheten zu benötigen. Wenn das Orakelstandbild weissagen will, bewegt es sich zuerst auf seinem Sitz hin und her, worauf es die Priester dann sofort aufnehmen; nehmen sie es nicht auf, beginnt es zu schwitzen und sich noch heftiger zu bewegen. Während die Priester es auf ihren Schultern tragen, treibt es sie hierhin und dorthin. So

Der Verkehr der Götter mit den Menschen

59

Caster nimmt an, daß auch die Schrift „De morte Peregrini“ eine Kampfschrift, nämlich gegen das von Athenagoras bezeugte Proteusorakel zu Parium, ist: „Lucien a écrit le Pérégrinos pour lutter contre un culte et un oracle: son récit de la mort du Cynique n'est pas une étude gratuite, faite par un homme curieux de psychologie. C'est un instrument de combat, un ouvrage d'opportunité. Son but essentiel n'est pas de décrire au lecteur un cas de folie mystique, ni d'attaquer les Cyniques, ni de fournir un document pour la connaissance du passé: l'ouvrage est dirigé contre le présent, c'est à dire contre l'oracle de Parium et contre Théagène“”. Damit tritt die Schrift an die Seite des „Alexander“.

Auch die pseudolukianische Schrift „De astrologia“* muß hier genannt werden. Sie verteidigt ganz ernsthaft die Astrologie, und von Ironie finde ich ebensowenig etwas wie Caster”. Der Ver fasser gesteht zwar gegenüber den bekannten Argumenten gegen die Astrologie zu, daß diese nichts Schlimmes in Gutes umdrehen, noch überhaupt den Lauf der Dinge beeinflussen kann, doch ver mag er ihr als Philosoph dennoch einen Nutzen abzugewinnen: Wenn er weiß, daß ihm ein glückliches Geschick bevorsteht, wird er sich schon lange im voraus freuen, wenn ihm dagegen ein schlechtes Ereignis droht, wird es ihn nicht überraschend treffen, äAZ' év ue?éry xai tgooöoxin önlöta xa 7tgnéa jyéerat *. Im Gegensatz zur Welt Lukians spielt das Orakel im Neuen Testament fast keine Rolle. Allerdings wird in Act 1,23ff. Los praxis berichtet", und in der Legende Mt 2,1ff. sind astrologische Vorstellungen verwendet". dann legt der Oberpriester Fragen vor. Ist die Antwort negativ, so treibt das Bild die Träger rückwärts, ist sie positiv, vorwärts. Auf diese Weise werden in Hierapolis alle Fragen von Wichtigkeit entschieden. Vgl. Strong/ Garstang, 77, Anm. 48; Clemen, Alter Orient, 54; Weinreich, Heilungs wunder, 141, Anm. 1; Harmon in seiner Ausg. IV z. St.; Peregr. 27. 29. 30; de astr. passim; gall. 2; Men. 22; bis acc. 1. Lucien, 242. * Vgl. Seite 25.

* Harmon in seiner Ausg. V347 hält die Schrift nun doch wieder für echt, nachdem er I S. IX die Unechtheit zugegeben hatte. Seine Argumente er weisen m. E. jedoch nicht die Echtheit. * De astr. 29.

* Vgl. H. Braun, Spätjüdisch-häretischer und frühchristlicher Radi kalismus, Tübingen 1957, II 26, Anm. 5. * Zu elöouev aöroö röv dotéga (Mt 2,2) vgl. die Beschreibung der Stadt Lychnopolis, ver.hist. I 29 (s. oben Seite 94).

II. KULTI SCHE BRÄUCHE: DER VERKEHR DER MENSCHEN MIT DEN GÖTTERN 1. Das Gebet Dem belohnenden und strafenden Verhalten der Götter sucht

er Mensch durch die kultische Verehrung gerecht zu werden. In er Folge sollen wesentliche kultische Gebräuche, wie sie sich in en lukianischen Schriften finden, dargestellt werden. Eine fundamentale kultische Handlung ist das Gebet. In den echten lukianischen Schriften ist es vor allem Gegenstand der Polemik und der Parodierung.

In der Polemik gegen das Gebet wird vor allem mit dem Argument gearbeitet, daß die Götter wie die Menschen dem Schicksal unterliegen und daß aus diesem Grunde Gebete und Opfer nutzlos sind. Interessant ist hierfür das Gespräch, das ein gewisser Kyniskos mit Zeus führt. Zeus muß zugeben, daß auch die Götter den Moiren unterstehen. Kyniskos schließt daraus: Wenn dem so ist, warum opfern die Menschen und beten, um

Gutes von den Göttern zu erlangen? Denn auch den Göttern ist es nicht möglich, abwendend oder ändernd in den Lauf der Ge schicke einzugreifen". Zeus selbst hält nun dem Kyniskos vor, das Argument stamme von den verdammten Sophisten, und so ist es auch”. Er verteidigt sich damit, daß Opfer (und Gebete) kein Tauschhandel mit den Göttern sind, sondern zur Ehre der

jenigen geschehen, die hochstehender als die Menschen sind”. Der logisch etwas kurzsichtige Zeus bemerkt nun gar nicht, daß eben diese Behauptung, die Götter seien etwas Besseres als die * Iup. conf. 5: el yäg oürog ëyet raÖra xai 7tdivrov ai Moigau »egaroöot xai oööév äv Özt'oööevög ä/Zayein röv äta5 ÖoFävrov aÖraig, tivog évexa Üuivoi ävôgaotou Diouev xai éxatóußag tgoodyouev eöxóuevot yevéobau uiv tag'Üuóöv räyaÖd; oöx ógó yäg ö tt äv äto/ajoatuev rg étuueZeiag raÖrng, ei ujre róv pa Zoov äztorgotág eögéobat Övvaróv uiv éx róv eöxóv unre dyaboö ruvog beooöórov éturvzeiv. Vgl. Seite 65. * Ebenda 6; vgl. H. Schmidt, Veteres philosophiquomodo iudicaverint de precibus, RVV IV 1, 1907, 43f.; Helm, Lukian und Menipp, 216f.; auch F. Heiler, Das Gebet, 5. Aufl. 1923, 203 ff.; Prümm, Handbuch, 484.

* Iup. conf. 7: oi öé ye Djovreg oö tjg Ygeiag évexa Döovotv, dvriöooiv ruva 7totonuevo xai óoteg dovo uevot rdyabd tag' uóv, d. Äd ruuóövreg äAAog ró ßértov.

61

Das Gebet

Menschen, unbegründet ist, da ihre Versklavung unter die Moiren ewig, die der Menschen jedoch wenigstens zeitlich be grenzt ist”.

Ein weiterer Gesichtspunkt für die Kritik des Gebetes ist, daß das Beten ja an keinen Ort gebunden sein könne. Lukian über liefert als ein Apophthegma des Demonax, daß dieser, auf die Bitte eines seiner Freunde, mit ihm ins Asklepieion zu gehen und für seinen Sohn zu beten”, geantwortet habe: ITävv, épn, xopóv jyſ röv 'Aox/yºttöv, ei uh öóvarat eävreÜÖev juáöv eöYouévoy äxoôeuv”.

Die Polemik gegen das Beten wird in anderer Form als Gebets parodie geübt; hiermit arbeitet vor allem die Schrift „Timon“. Der hymnenartige Anfang ist natürlich Verhöhnung“. Auch das kurze Gebet des Tychiades in Philops. 19 ist Parodie: "IAeog . . . ëorao ö ävögtäg xai jtuog oörog ävögelog öv”. Die

zweifellos

interessanteste

Stelle

ist in

unserem

Zu

sammenhang Ikarom. 24ff., wo Menipp im Himmel Zeuge einer Gebetsaudienz des Zeus wird. Für die Gebetsaudienz steht im

Himmel ein besonderer Raum zur Verfügung: ró étyxodórarov roö oögavoö°. Dorthin begibt sich Zeus zur Zeit des Gebetes: xaugóg yäg jv éti róv eöxóv xaÖéeoôau”. Diesen Raum beschreibt Lukian ziemlich genau. Er besitzt im Fußboden eine Reihe von * Iup. conf. 7; vgl. Iup. trag. 34 und Seite 44 ff. * 7tgooev5cóueba Öztég roö vioö. Die Fürbitte auch Alex. 22; Phal. I 14; Iup. trag. 34; pseudol. 8; de Syr. dea 29. Vgl. H. Greeven, ThWB II 774 ff., und Bauer, W. B., s. v. tgooeöxouau. * Demon. 27; vgl. 11. Zum Gebetsort vgl. Joh 4,21; Act 7,48; 17,24 ff.; I. Kor 3,16; I. Tim 2,8. Vgl. Heiler, Gebet, 135ff. 229ff. 394f. – Zur Gebets kritik im Neuen Testament vgl. Mt 6,1 ff. Eine Polemik gegen das Gebet überhaupt findet im N. T. natürlich nicht statt; vgl. Braun, Radikalismus II 69, Anm. 3.

* Vgl. H. Kleinknecht, Die Gebetsparodie in der Antike, Tübinger Beiträge zur Altertumswissenschaft 28, 1937, 137– 157.

* Amor. 30, Gebet an Aphrodite: oö öé Zecog, 'Apgoöirn, yevoö . . ., schon Wettstein I 432 zu Mt 16,22; amor. 6; Alex. 4. 25; Bacch. 8; pseudol. 4; de merc. cond. 12. 14; proimag. 12, ebenfalls schon Wettstein. Zur Sache F. Büch sel ThWB III 300f.

* Ikarom. 23. étaxoneuv ist t. t. für die Gebetserhörung seitens der Gottheit: Ikarom. 25, vgl. Kleinknecht, 139; pseudol. 23; Tim. 34, beide Stellen bei Bauer, W. B., s. v.; Tim. 9; Charon 11; Prom. Cauc. 20; de merc. cond. 1. –

Vgl. im N. T. II. Kor 6,2; G. Kittel, ThWB I 223. 7 Ikarom. 23. Das éti ist lokal zu fassen (Weinreich, Gebet und Wunder, 366, Anm. 51).

62

Religionsgeschichtliche Parallelen

Öffnungen (övgiöeg), Brunnenöffnungen vergleichbar, die mit Deckeln versehen sind und vor denen je ein goldener Thron steht.

Zeus setzt sich also bei der ersten Öffnung nieder, deckt den Deckel ab und stellt sich den Betenden zur Verfügung”. Menipp gelingt es nun, eine Reihe der von verschiedenen Teilen der Erde aufsteigenden Gebete mitzuhören. Sie sind folgender Art: „O Zeus, ich möchte König werden! – O Zeus, meine Zwiebeln und mein Knoblauch mögen gedeihen! – O ihr Götter, mein Vater möge bald sterben!“ Andere beten dies: „Ich möchte meine Frau beerben. – Ich möchte bei meinem Anschlag auf meinen Bruder unbemerkt bleiben. – Ich möchte meinen Prozeß ge

winnen. – Ich möchte den Siegeskranz in Olympia erlangen.“ Zeus ist in ein großes Dilemma geraten, da ein Seemann um Nordwind, ein anderer aber um Südwind bittet; der Landmann

verlangt Regen, der Tuchwalker Sonne”. In solchen Fällen er gehe es dem Zeus wie den Akademikern, d. h., er vermochte keine Entscheidung zu treffen: éteiyev ëtt xai öueoxéttero”. Nun

heißt es, daß Zeus die berechtigten Gebete durch die Öffnungen heraufkommen läßt und sie, wie eine „undefinierbare Substanz“*

behandelnd, auf der rechten" Seite niederlegt; die lästerlichen sendet er wieder hinunter, indem er sie nach unten bläst", so

daß sie dem Himmel erst gar nicht nahe kommen”. J. Zingerle* hat in Ergänzung zu O. Weinreich” zuerst auf diese Stelle aufmerksam gemacht: „Wie die Röhren einer in den Himmel ausmündenden Quelleitung gesammelt, nicht in den Ikarom. 25: Övglôeg öé joav éFig Toigorouioug töv pgedrov éouxvia tobuara éxovoa zeal tag'éxdorn Ögóvog éxetto Ygvooög. xabioag oövéavröv ézt tjg tgcórng ó Zeög xai dºpe/dov ró tóua tageixe roig eöxouévoug éavróv. * Zu diesen Gebeten vgl. Helm, Lukian und Menipp, 91 ff., und die Pole miken in Jak 4,2 ff.

* Auch dies ist menippische Satire. Zur étoxij vgl. Schwarz, Lukians Ver hältnis zum Skeptizismus, 7f.; Caster, Lucien, 270, Anm. 2. * Weinreich, Gebet und Wunder, 370.

* Vgl. Seite 38, Anm. 6, und Weinreich, 367, Anm. 53. * Vgl. Seite 174, Anm. 6. 7 Ikarom 25: täg uévydg öxalag töv eözóv tgooieto ävo öud roö orouiov xai ézti rd öeFud xateriôet pégov, räg öé dvooiovg dztgdxrovg aÖBug dztéteuztev dztopvoóv xdro, va unöé tâyolov yévouvto roö oögavoö. Vgl. Schmidt, Veteres philosophi quomodo iudicaverint de precibus, 25, Anm. 5. * J. Zingerle, AKOAI, ARW XXVII, 1929, 53–56. ° O. Weinreich, 69EOI EIIHKOOI, Mitt. d. dt. arch. Inst., ath. Abt., 37, 1912, 1 ff.; J. Horst, ThWB V 545.

Das Gebet

63

Lüften zerflatternd, gelangen die Gebete an den Himmelskönig . . .“ Die auf der Erde befindliche Entsprechung sind dann die in den Tempeln angebrachten Ohren, in die die Gebete hinein gesprochen werden. Da nun die Övgiôeg im himmlischen Audienz

saal ihre Parallele in den Audienzfenstern ägyptischer Tempel, Paläste und tragbarer Baldachine haben, aber auch des Sera peums in Memphis", nimmt Weinreich an, daß Menipp – denn von ihm stammt die Groteske” – diese Einrichtung „gut anthro pomorph“, in die Topographie des Himmels „projiziert“ hat,

allerdings mit der Änderung, daß er die övgiöeg nun nicht mehr an der Wand, sondern am Boden angebracht sein läßt. Dadurch werden, obwohl der Fachausdruck bleibt, aus den Fensterladen

notwendigerweise Deckel”. Zur Art des Gebetes ist zu bemerken, daß es meist mit einem

Gestus verbunden erscheint, vor allem mit der Proskynese*. Auch der Blick zum Himmel ist üblich; so heißt es von Pere

grinus, daß er gebetet habe, indem er gen Mittag blickte: ég thv ueo"ußgiav ätoß?étov”. Eine besondere Verstärkung des Gebetes wird Ikarom. 13 genannt, hier satirisch als besondere Vergünstigung an Empe dokles. Menipp verspricht diesem, er wolle an den Tagen des Neumondes, dem Monde zugewendet, dreimal" mit offenem Munde zu ihm beten".

Das Gebet kann laut geschrien oder leise gemurmelt werden. Bezeichnend ist hierfür die Zauberhandlung, die der Zauberer Mithrobarzanes vor dem Eingang in die Unterwelt vornimmt. Neben anderen Handlungen spielt da das Zaubergebet eine º! S. die Literatur bei Weinreich, Gebet und Wunder, 369, Anm. 56.

Vgl. A. Erman, Ägypten und ägypt. Leben im Altertum, neu bearbeitet von H. Ranke, Tübingen 1923, 310. * Vgl. Helm, Lukian und Menipp, 80 ff. * Weinreich, 369. * Alex. 30; vgl. Lex. 12 (Wettstein I 563, zu Mk 3,11); amor. 6. 16.49; ver. hist. I 7; II 47; Men. 12; Philops. 23; deor. conc. 10; pisc. 21, vgl. Bauer, W. B., s. v. tgooxvvéo; Demon. 67; Tim. 5. 23. 24; calumn. 17. Für das N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v. 2.– Vgl. auch Seite 116. 129. * Peregr. 36, vgl. Harmons Ausg. V, z. St. Vgl. im N. T. Mk 6, 41 Par; 7,34.

* Vgl. Seite 127, Anm. 3. (Zahl Drei). " Die ganze Handlung: . . . otévöeuv ré oot ézt rijg xatvoöóxng xdv raig vovum viaug 7tgóg rvoe/jvmvtgig éyxavdbvztgooeöxeoðau. Zur Tagewählerei vgl. pseudol. 12. 17; Men. 7; Philops. 14; Hopfner, Offenbarungszauber I§ 829 ff.; Bauer, W. B., s. v. veouyvia; G. Delling, ThWB IV 641 ff.

64

Religionsgeschichtliche Parallelen

wichtige Rolle: ö öé uóyog év toooörp öäöa” zeauouévyv égov oöxér' jgeuaig tf povñ, tauuéyeôeg öé, dóg ológ te jv, ävaxgaydbv öaiuovág te öuoö tävtag éteßoäro . . . tagautyvög äua xai ßagßagtxd tuva xai äonua övóuata xai 7tovoöZ/aßa”. Die Gelegenheiten zum Gebete sind verschieden”. Einen merk würdigen Gebetsbrauch berichtet de Syr. dea 29. Der Phallos besteiger, von dem auf Seite 29 die Rede war, baut sich oben auf dem Phallos eine Art Nest, um dort die vorgeschriebenen Tage zu verbringen. Seine Aufgabe ist die der Fürbitte. Der modus procedendi ist nicht einfach. Viele Leute kommen herbei, bringen Gold, Silber und Geld mit, um es am Fuße des Phallos niederzulegen und dabei ihre Namen zu sagen. Eine unten stehende Person ruft sodann die Namen nach oben, worauf der

Phallosbesteiger für die Betreffenden ein Gebet verrichtet: ato/Zoi öé ättxveóuevot Ygvoóv re xai ägyvgov, oi öé Yaºxóv, rä vouijovotv, ég éxivov* 7tgóobe xeiuevov xatuäotv, Zéyovteg tä oövó uata éxaorog. tageotedbg öé äÄZog ävo äyyéZet: ö öé öeFáuevog toövoua eöxojv égéxaorov touéerat . . . Der Grund, aus dem die Gebete in der Höhe verrichtet werden, ist der, dadurch den

Göttern näher zu sein. Im N. T. dient der Berg diesem Zwecke: Mk 6,46 Par; Lk 6, 12; 9,28 u. a." Zugleich aber schlägt der Beter ! Vgl. auch Men. 7; catapl. 22; Alex. 38. 39; Peregr. 28.36; Lex. 10; asin. 12; vgl. Seite 56, Anm. 5. * Men. 9; vgl. c. 7 und überhaupt. Seite 153 ff. – Zu dvaxgdºeuv vgl. noch Alex. 14. Für die Bedeutung von zegdºeuv im Zauber vgl. W. Grundmann, ThWB III 899, und H. Schlier, Der Brief an die Galater, 1949, zu Gal 4,6

(140, Anm. 1). Sonst ist xgdeuv das Geschrei der Philosophen: Eunuch. 2; Peregr. 5.31; Demon. 7.48; Tim. 7. 11; Hermot. 48; Ikarom. 31 u. ö. – An

dere Termini, die die Art des Betens ausdrücken: étuxa eiv: gall. 2; catapl. 12; Peregr. 37; amor. 6. 19: ëyoy' . . . tv tgourroga . . . udgrvga étuxaſoöuau. Das ntl. Material vgl. bei K. L. Schmidt, ThWB III 498ff. xaraa eiv: asin. 12 im Verwandlungszauber, vgl. G. Kittel, ThWB IV 3f.; S. Sudhaus, Lautes und leises Beten, ARW IX, 1906, 185–200; J. Balogh, Lautes und leises Beten, ARW XXIII, 1925, 344–348; Schmidt, Veteres philosophi quomodo iudicaverint de precibus, 55 ff.; H. Haas, Lautes und leises Beten, ARW XIII, 1910, 619–621; Hopfner, Offenbarungszauber II § 40, dort weitere Literatur. * Adv. ind. 18 in der Situation der Verlegenheit; vgl. amor. 19.32; gall. 9 (Epipompegebet); pro lapsu 1 (auch der Gruß ist eine Form des Gebetes); de salt. 17: . . . 'Ivöoi étetödvéobev dvaorcivreg 7tgooeöxaovrat röv "HZuov; Her mot. 40, vgl. Seite 58, Anm. 5; ver. hist. II 46. * Der Text ist hier unsicher. Vgl. Harmons Ausgabe z. St., der ich folge. * Vgl. die Erörterungen bei W. Förster, ThWB V 484–486. Die Überwin dung dieser Vorstellung ist in Joh 4,20 ff. ausgesprochen.

Das Opfer

65

auf dem Phallos ein Schlaginstrument: äua öé eöyóuevog xgotéet toinua xd/xeov, ró äeiôet uéya xai t.gmxö xtveóuevov. Der Zweck dieser Handlung wird verschieden beurteilt. Clemen” vermutet, der Beter wolle die Götter aufmerksam machen. Als wahr

scheinlicher aber ist anzunehmen, daß der erzeugte Lärm böse Dämonen vertreiben soll”.

Aber nicht nur durch solche Prozeduren, sondern vor allem durch den Inhalt der Gebete unterscheidet sich das Neue Testa

ment vom Gebetsglauben und von der Gebetspraxis, wie sie in den Lukianischen Schriften dargestellt werden, denn unter den

äyaÖd, die der Beter auf dem Phallos auf ganz Syrien herab betet, wird man sich ganz die gleichen äyaÖä vorstellen müssen,

die in Alex. 14 und Ikarom. 25 genannt werden. 2. Das Opfer

Caster” bemerkt richtig: „Pour Lucien, prière et sacrifice vont toujours ensemble, le sacrifice étant le paiement d'une faveur divine que l'on veut obtenir ou que l'on a déjà obtenue“. Das Hauptmaterial über die Opfer befindet sich in den von Menipp beeinflußten Schriften: Ikarom., Iup. conf., Iup. trag., und in einer eigens dem Thema gewidmeten Schrift „De sacrificiis“*. Die Einleitung dieser Schrift stellt gleich die Frage, ob die uáratot, d. h. die opfernden Frommen, als eöoeßeig oder nicht vielmehr als Üeoig éxÖgoög xai xaxoôaiuovag zu bezeichnen seien, weil sie die Gottheit für so niedrigstehend erachten, daß sie sie von Menschen abhängig sein, sich an Schmarotzerei erfreuen und bei Vernachlässigung erbost sein lassen". Die Opferpraxis selbst 1 Alter Orient, 45f.

* Vgl. Philops. 15.17; W. H. Roscher, Über Selene und Verwandtes, Studien zur griechischen Mythologie vom vergleichenden Standpunkte. 4, Leipzig 1890, 89; Hopfner, Offenbarungsz., I § 599ff.; Dölger, AC IV 233 ff.; WI 78, erklärt so I. Kor 13,1; Prümm, Handbuch, 486; I. Goldziher, Eisen

als Schutz gegen Dämonen, ARW X, 1907, 41 ff. * Lucien, 269.

* Für diese Schrift nimmt Caster, 271, vorwiegend epikureischen Einfluß an, für Ikarom. kynischen; jedoch: „Mais nous sommes habitués à ces mé langes chez Lucien, mélanges qui ne sont possibles que parce que ni l'une ni l'autre des doctrines philosophiques en présence n'est adoptée dans sa rigu eur.“

* De sacr. 1: o ye oüro rateuvöv xal dyevvég ró Beiov Öztetajpaouv, öore elva dvögóztov évöeěg xai xoMaxevóuevov jôeoÖau xai dyavaxreiv dueMotuevov.

66

Religionsgeschichtliche Parallelen

wird als ein Geschäft hingestellt, denn die Opfernden tun nichts umsonst: oöraog oööév, dóg éouxey, äutoÖl totoöouv óv totoöouv”. Die Götter verkaufen den Menschen Güter; so kann man von ihnen Gesundheit kaufen, etwa für ein Kalb, Reichtum für vier Ochsen,

einen Königsthron für eine Hekatombe, eine sichere Reise usw.? Dabei ist es noch ein schlechtes Geschäft für die Götter, denn der

Preis steht in keinem Verhältnis zur „Ware“: eixáety öé xg) 7to Zä elvat ä/extgvóvog xai o.tepávov xai Äußavoroö uóvov tag' aöroig dóvva. Von diesem Standpunkt aus wird eine Reihe von Mythen kritisiert”; vor allem wird die Vorstellung, daß die Götter den Opferrauch „essen“ und das Opferblut trinken, lächerlich gemacht: xäv uév Ööm rug, eöoxoövrau tävreg étuxexyvóreg ró xatvó xai tó alua tivovreg Tolg ßaouolg teguxeóuevov öoteg ai uviat*. Und zwar findet dieses Mahl am Altare statt, denn zu Hause leben die Götter von Nektar und Ambrosia". Wenn die

Opfer nicht getätigt werden, müssen die Götter Entbehrungen leiden"; über fleißiges Opfern hingegen herrscht bei den Göttern eine ganz menschliche Freude". Noch unverständlicher ist für Lukian, wie die Götter an dem

eigentlichen Opfervorgang Vergnügen haben können. Sind Altäre, Vorsprüche und Reinigungsriten beendet, werden die Opfer dargebracht: Öéuevot öé ßaouoög xai 7tgoggjoetg° xai teguggav tjgta 7tgoodyovot räg Övolag”. Die Opfergaben bestehen aus Tie ! De sacr. 2.

? Ebenda.

* Ebenda, 2 ff.

* Ebenda, 9. – Zur Wichtigkeit des Opferrauches vgl. Ikarom. 27; Prom. Cauc. 19; Tim. 9; Iup. trag. 22.32; vgl. auch Seite 41, Anm. 5. Die Fliegen als Bild für die Götter stammen aus älteren babylonischen Vorstellungen; vgl. K. Meiser, Eine merkwürdige Parallelstelle, Blätter für das Gymnasialschulwesen 40, München 1904, 31f. Ob Lukian diese Mythen gekannt hat, ist jedoch fraglich. " De sacr. 9.

" Iup. trag. 18; vgl. Schmidt, Veteres philosophi quomodo iudicaverint de precibus, 43f.

7 Tim. 9; Ikarom. 24: Schwierig ist es für Zeus, eine Entscheidung zu fällen, wenn zwei Leute die entgegengesetzten Bitten vorbringen, aber die gleichen Opfer versprechen. *ztgóggmotg als t. t.: Alex. 38; Demon. 34; de sacr. 12. * Desacr. 12. 7tgoodyeuvistt. t. des Opferwesens: Iup.conf. 5; Prom. Cauc. 17; Tox. 3.5; asin 39 (vgl. I. Clem 31,3).– 7tgoopégetv von einem Geschenk: long. 1. 2. – tagtorcivau Övolav: de sacr. 13 (vgl. Bauer, W. B., s. v.; und H. Lietz mann, An die Römer, Handb. z. N. T. VIII, 4. Aufl. 1933, zu Rm 12,1). –éxa

Das Opfer

67

ren”, Weihrauch” und anderen Gaben”; der arme Mann begnügt sich mit einem Handkuß*.

Aber auch Menschenopfer sind bekannt und im Religions betrieb von Hierapolis noch üblich. Die Hierapolitaner verwenden hierzu Kinder: évuot öé xai taiöag écovröv évreüÖev ätuäouv . . .

Jedoch scheinen sich selbst bei ihnen bereits gewisse Bedenken zu melden, die sich in merkwürdiger Weise äußern. Nicht wie die Tiere, sondern in einen Sack eingehüllt, werden die Kinder hinab gestürzt; dabei werden sie ausgescholten, indem sie nicht „Kin der“, sondern „Ochsen“ gerufen werden". Die Skythen opfern der Artemis Menschen". Auch Paulus weiß noch vom Menschen

opfer: I. Kor 4,137. róußag tagtorävau: Ikarom. 24; deor. conc. 13 (beide Stellen bei Wettstein II 77 zu Rm 12,1); de Syr. dea57. Vgl. z. Sache B. Reicke/G. Bertram, ThWBV 835 ff.; Bauer, W. B., s. v. 1 d. –xaraopdrretv: de sacr. 12; Men. 9. – étute eiv ist überhaupt t. t. für Kultfeste: calumn. 17; de Syr. dea 1.6. 15. 44. 49. Vgl. Bauer, W. B., s. v. 2. – dvartóévau: Charon 11. 12; pro lapsu 11; de sacr. 10; asin. 56; adv. ind. 11; Hermot. 39; Phal. I 12. 13; II 9. 11. 13; de astr. 7. –

bietv usw. sehr oft bei Lukian; vgl. J. Behm, ThWB III 180ff. zum ntl. Material. * De sacr. 12: Ochsen, Schafe, Ziegen; ebenso de Syr. dea 54; de sacr. 2; Scyth. 2: Ein weißes Pferd wird am Grabe des Toxaris geopfert. Vgl. Joh 2, 14.

Ein unblutiges Opfer wird de Syr. dea 58 berichtet: Das Opfertier wird zu Tode gestürzt. Der Grund ist nach Clemen, Alter Orient, 49, die Vermeidung des Blutvergießens. * Vgl. auch c. 2; Iup. trag. 15 u. ö. * Vgl. auch Alex. 8. 24. 48; de Syr. dea 29 u. ö. * De sacr. 12; de salt. 17; zum Kuß vgl. Seite 115, Anm. 1. Zu den Bestimmungen über Sakralgut vgl. Saturn. 15 und Seite 177f. – Vgl. noch Phal. I 14 (liturgisch?); II 1. 2. 9. – Phal. II 8: raüra tödgxaiov, raüra ró uézgt vöv, xal u tavoalueôd ye oüroßuoövreg (kultisch?, vgl. Jud 25). – Eine Liste kultischer Verrichtungen Phal. II 10. * De Syr. dea 58: . . . ég tjgyv évbéuevo zeugl zaráyovotv, äua öé aÖréototy étuxegrouéovreg Zéyovouv ört oö taiôeg, d?Ad 6óeg eioi. Zum Kinderopfer vgl. Smith, Lectures, 368, Anm. 1; 370, Anm. 3; 630f.; Strong/Garstang, 88, Anm. 70; C. Clemen, Miszellen zu Lukians Schrift über die syrische Göttin, ZAW, Beih. 33, 1918, 86, Anm. 2; ders., Alter Orient, 49; Dölger, AC IV 188–288.

" De sacr. 13; vgl. de sacr. 2; catapl. 10. 7 Lietzmann/Kümmel, Handb. z. NT, z. St., fassen teguxäôagua schon als Schimpfwort. Bei Lukian findet sich oft das Simplex xdöagua: dial. mort. II 1; X9; XX2; Iup. trag. 52 (schon E. v. Dobschütz macht auf die Stelle aufmerksam: ZNW 24, 1925, 45); conviv. 16; pisc. 34; Charon 10; Hermot. 81, alle Stellen in der Sammlung bei Wettstein II 115. Weitere: Demon. 30; catapl. 16; conviv. 40; paras. 42; de merc. cond. 24. 6

Betz

Religionsgeschichtliche Parallelen

68

Die Opfertiere werden bekränzt und dann vor den Augen des Gottes geschlachtet”. Dabei muß der Opferpriester kultisch reine Hände haben; „statt dessen“ aber steht er blutbeschmiert da,

schneidet das Tier auf, holt die Eingeweide hervor, reißt das Herz heraus, spritzt das Blut auf den Altar. Sodann wird alles an gezündet und verbrannt, so daß der Rauch, Öeotéotog xal iego ztgetjg”, sich zum Himmel windet. An diese Werke der Frömmig keit schließt Lukian die Frage: tig oöx äv eixáoeuev jöeoôau raöra ögóvtag roög Öeoög*. Die urchristliche Gemeinde hat auf diese Frage, nachdem sie anfänglich noch am jüdischen Opferkultus teilgenommen hatte (Mt 5,23f. u. a.), bald mit der Abschaffung des Opfers geantwortet”. 3. Die kultische Reinheit

Nach de sacr. 13 besteht für den Kult ein allgemeines 7tgó ygauua, welches verbietet, mit kultisch unreinen Händen eig ró eioo räÖv teguggavrnglaov, d. h. an den Weihwasserbecken vorbei, ins Innere des Tempels zu gehen". Aufschlußreich sind auch die purifikatorischen Maßnahmen, die der Magier Mithrobarzanes an Menipp vornimmt, bevor dieser in den Hades hinabsteigen kann. 29 Tage lang, an Neumond beginnend", finden früh beim Sonnenaufgang reinigende Waschungen im Euphrat statt”. Lange Zaubergebete zur Herbei orepavoöv: de sacr. 12; de Syr. dea 58, beide bei Wettstein II 543 zu Act 14,13; Tim. 4; de luct. 19.

* De sacr. 12: Das Opfertier muß évreÄrg sein; vgl. de Syr. dea 58. – Zum fehlerlosen Opfertier vgl. im N. T. Hebr 9,14; I. Petr 1,19, dazu H. Windisch, Der Hebräerbrief, Handb. z. NT, XIV, 2. Aufl. 1931, Exkurs zu Hebr 4,15. * De sacr. 13.

* Ebenda, 12; vgl. auch Demon. 11 und Schmidt, Veteres philosophi etc., 9, Anm. 6. Wettstein II 569, vgl. die Stelle zu Act 17,25. – Weitere Opfer vorstellungen: amor. 3; asin. 22 (Reinigungsopfer); asin. 56 (Dankopfer). In pietistischer Weise werden die Opfer patr. enc. 5 betrachtet; zur Echtheits frage vgl. Helm, Art. Lukianos, 1754. * Vgl. Braun, Radikalismus II 43, Anm. 2; 63, Anm. 4. * Zur kultischen Reinheit der Hände vgl. Mk 7,5 Par; Mt 27,24; Jak 4,8. F. Hauck, Art. xabagóg, ThWB III 416 ff. 7 Zur Bedeutung des Mondes vgl. Seite 148, Anm. 1, der Tagewählerei Seite 63, Anm. 7.

* Men. 7: 7tagaMaßdov öé ue ödvg 7tgóra uév juégag évvéa xai exoouv äua oeAjvm dgFduevogéMove xardyov écoôev ézti röv Eöpgdryv, 7tgóg dvioxovra röv "Atov . . .

Die kultische Reinheit

69

zitierung bestimmter Geister werden gemurmelt”. Hierauf speit? der Zauberer dreimal” in Menipps Gesicht. Damit ist die Hand lung beendet, und sie gehen nach Hause, ohne unterwegs aber jemanden anzublicken*. Dazu kommen asketische Maßnahmen: sie essen Nüsse, trinken Milch, ueålegatov und das Wasser des Choaspesflusses und schlafen auf dem Boden unter freiem Himmel”. Dies alles ist aber nur die erste Stufe der Purifikation.

Die höchste und letzte Reinigung findet am Tigris statt: zteg. uéoag vóxtag" äzti töv Tygyra totauóv äyaydov éxäÖngé" té ue xai äztéuaše” xai tegujyvtoe” ögólog eat oxi Zyxa äAZoug teiootv, äua xai tv étqpövéxelvyv Öztorovôogóoag”, elra öÄov ue xaraua yeöoag xai tegue?6cóv”, va u ß?atrouyv öxtó róv paouätov”, étaváyet ég thvolxiav, dög elyov, ävatoölovra”. Vgl. Seite 63f.

* Zur Bedeutung des Speichels vgl. Seite 150f.

* Zur Zahl Drei vgl. Seite 127, Anm. 3.

* Men. 7: uerd Ö'oöv rv éztpöv Tgig äv uov 7tgóg ró 7tgóootov dztotröoag, étavjeuv täAuvoööéva röv d:tavroövrov tgooß?é:tov. Die letzte Maßnahme richtet sich gegen den bösen Blick; vgl. im N. T. Mt 6,22f. Par; 20,15; Mk 7,22. Vgl. S. Seligmann, Der böse Blick und Verwandtes, I. II, Berlin 1910, wo umfang reiche Materialsammlung; seine Beurteilung der neutestamentlichen Stellen (er rechnet noch Gal 3,1 hinzu) ist unklar: „Aus diesen Stellen geht nicht hervor, daß Jesus und Paulus an die Zauberwirkung des bösen Blickes glaubten, sondern wir sehen nur, daß sie eine allgemein übliche, höchst bezeichnende Redeweise benutzten“ (I 13f.).

* Vgl. Helm, Lukian und Menipp, 26, Anm. 2, und oben Seite 76, Anm. 5. " Zur Bedeutung der Nacht vgl. Philops. 14. 18. 19. 21, besonders 31; gall. 28; dial. meretr. I2;asin. 12; Peregr. 35. Zum reichen ntl. Material vgl. G. Delling, ThWB IV 1117–1120. 7 xaBaigetv: Alex. 47; Phal. I 12; Hermot. 10; de Syr. dea53; vit. auct. 3.– xabaguouög: asin. 22, vgl. Bauer, W. B., s. v. – xabagóg: Nigr. 14, vgl. Bauer, W. B., s. v.; vit. auct. 3; pisc. 8; catapl. 24; ver. hist. II 19. Zum N. T. vgl. F. Hauck/R. Meyer, ThWB III 416 ff. * Vgl. Lk 10, 11. * Vgl. F. Hauck, ThWB I 123f. " Zum Zaubergebet vgl. Seite 63 f. " Hiermit ist die Ziehung des Bannkreises gemeint, vgl. Philops. 12 und L. Müller, In Luciani Philopseuden Commentarius, Eus Suppl. 13, Leopoli 1932, 49 ff.; L. Deubner, Lustrum, ARW XVI, 1913, 127–136; E. Maas,

Der Zauberkreis, Jahreshefte des österr. archäologischen Institutes in Wien, 16, 1913, Beibl. 70–72; Herzig, Lukian als Quelle für die antike Zauberei, 24, Anm. 77; W. Pax, Art. Circumambulatio, RAC III 143 ff.

* Vgl. hierzu O. Berthold, Die Unverwundbarkeit in Sage und Aberglauben der Griechen, RVV XI 1, 1911, 51; Babick, De deisidaemonia, 11; Hopfner,

Offenbarungszauber I § 533; Helm, Lukian und Menipp, 26f.; K. H. E. de Jong, Das antike Mysterienwesen in religionsgeschichtlicher, ethnologischer und psychologischer Beleuchtung, 2. Aufl. Leiden 1919, 164 ff. – Zur oxi Za vgl. Alex. 47. * Men. 7; vgl. Helm, 27, Anm. 4.

Religionsgeschichtliche Parallelen

70

Nach K. Kerényi! hat auch der erdhackende Menschenhasser Timon einen religiösen Hintergrund, da Hacken und Pflügen die Erdgeister reizt, darum gefährlich ist und dem Menschen Schaden zufügen kann. Diese Anschauung ist im Orient, vor allem in

Ägypten, weit verbreitet” und soll nach Kerényi auch hinter dem Bericht der Synoptiker (Mk 15,21 Par) stehen, daß Jesus nicht selbst sein Kreuz getragen habe (anders Joh 19, 17), son dern daß man einen Mann mit Namen Simon von Kyrene, der gerade ät'äygoö kam, veranlaßt habe, für Jesus das Kreuz zu tragen. Begründet war die Sitte, daß der Delinquent sein Kreuz selbst trug, ursprünglich damit, daß man nicht einen anderen damit entehren und verunreinigen wollte. Indem Kerényi ózt'äygoö als „von der Feldarbeit“ übersetzt, gelangt er zu der These, daß man den Simon ruhig zu der verunreinigenden Tätig keit des Kreuztragens heranziehen konnte, denn „sie glaubten damit dem Feldarbeiter keine Schmach und keinen Schaden

mehr zuzufügen“*. Es überrascht nicht, daß Lustrationspraktiken im Kulte von

Hierapolis ihren festen Platz haben. Falls einer der Gallen* stirbt, wird er von seinen Genossen beerdigt". Diese sind durch die Bestattung unrein geworden, denn pv2d Favreg öé éträ juegéov dguÖuóv oöraog ég töv igóv éoégyovrau: 7tgó öé tovréaov hv éoéMöootv, oöx öoua touéovot". Deswegen bestehen besondere Reinigungs vorschriften". Schon der Anblick eines Toten verunreinigt für einen Tag; der Tempel kann erst nach einer Reinigung am nächsten Tage wieder betreten werden. Für das Haus des Toten dauert diese Unreinheit volle 30 Tage”. Daß der Tote verunreinigt, weiß auch das N. T.: Mk 15,42 ff.” und Mt 23,27. * * * * * *

Kerényi, Romanliteratur, 107 ff.; vgl. Tim. 7 vor allem. Sogar in Deuteronomium 20,6 sieht Kerényi die Anschauung! Kerényi, 109. Vgl. Abschnitt 6, Seite 77 ff. Vgl. den folgenden Abschnitt. De Syr. dea 52. -

7 Ebenda, 53.

* Vgl. zur kultischen Reinheit die weiteren Stellen: Peregr. 26 (Verun reinigung eines heiligen Bezirkes durch einen Toten); Phal. I 12; dial. mort. I 1; catapl. 7; vit. auct. 3: xaÖag hv 7tgóregov rhv pvy hv égyao.duevog xai röv ét' aörſ Göttov éxxAtoag, Wettstein II 663, vgl. zu Jak 1,21. " Vgl. Klostermann, Handb. z. NT, z. St.

Totenbestattung und Trauersitten

71

4. Totenbestattung und Trauersitten War schon bei den hierapolitanischen Lustrationspraktiken auf den Tod Bezug genommen worden, so berichtet die Schrift „De Syria dea“ noch zwei weitere Einzelheiten. Die Gallen hatten nach c. 52 besondere Bestattungsbräuche, die von den Bräuchen „der anderen“ abwichen: ätoðavóvreg öé Tä/Zot oöx

óuolyv taphy toioty äÄZouot Öättovrat, ä??'éáv äztoôävy Tä/Aog, oi éralgo utv äeigavreg ég rä tgoäoreta pégovotv”, Öéuevot öé aöröv xai ró pégtgov, TÖ éxóutoav, Üztegöe Ziöovg ßóZZovot, 2xa räôe 7tgjFavreg ótioco átovootéovot. Das Beschweren mit Steinen hatte wohl

ursprünglich den Sinn, das Wiederkehren des Toten zu ver hindern”. Dieselbe Vorstellung berichtet das Neue Testament: Mk 15,46 Par (Mt 27,66); 16,3f. Par; Joh 11,38f. 41 und in anderer Form 11,44; 20,6f. *

Beim Totenfest des Adonis, das in de Syr. dea 6 beschrieben wird, erhalten wir Aufschluß über die Art der Totenklage: . . . xai uvjunv roö täôeog töttovrai te éxdorov éreog xai Ögyvéovot xai rä ögyua étureMéovotv xai opiou ueyáſa tévôea ävá tv Yabgyv lorarat. töxtreuv als Zeichen der Trauer und Zerknirschung findet sich auch Lk 23,48; 18,13”.

Die umfangreichste Darstellung der Totenbräuche wird in einer eigens dem Thema gewidmeten Schriftztegi tévôovg gegeben. Es handelt sich um eine kynische Diatribe, wie auch „De sacri ficiis“°. Die Schrift will einmal die Sitten und Bräuche des großen Haufens" bei der Trauer darstellen, zum andern will sie diese kritisieren, indem sie feststellt, daß dergleichen Sitten sich auf Vgl. Abschnitt 6, Seite 77 ff. und G. Stählin, Art. Ögyvéco, ThWB III 148 ff.; Art. 2xoteróg, 829 ff.; R. Bultmann, Art. 7tévôog VI 40 ff.

* Sonst steht der t. t. éxpégetv Nigr. 34, éxpogd Demon. 67, vgl. Act 5,6. 9f. * Vgl. Clemen, Alter Orient, 56. * Vgl. deluct. 19: 6 Öztégroürdpov AiDog éotepavouévog. Dafür, daß die Binden den Toten behindern, ebenda; auch Tim. 21, diese Stelle schon Wettstein I 542.

* Deluct. 12, Trauerbrauch, schon Wettstein I 781 zu Lk 18,13; asin. 14; dial. meretr. IX 2, Geste der Verzweiflung. * Vgl. zur Charakteristik der Schrift Helm, Lukian und Menipp, 348 (vgl. 170); ders., Art. Lukianos, 1749; Lévy, La Vie de Pythagore, 94; Caster, Lucien, 272f.; vgl. noch E. Maas, Die Lebenden und die Toten, Neue Jahrbb. XLIX, 1922, 205–218; Rohde, Psyche II 337, Anm. 2. " oi to/Zol (de luct. 1) . . ., oög löudórag oi oopol xaMoöouv (c. 2).

Religionsgeschichtliche Parallelen

72

keine wissenschaftlichen

Gründe

stützen

können,

sondern

lediglich vöuqp xai Fvvnöeig getan werden”. Der ganze Irrtum der Totenklage besteht darin, daß die Menge „den Tod für das

größte aller Übel hält, da er vielmehr das Ende aller Übel ist“*. Die Schrift beginnt mit einer Darstellung und Kritik der Unter weltsvorstellung”, um dann zu den Trauerriten überzugehen. Da ist der Obolus, der dem Toten als Fährgeld in den Mund gesteckt wird – ohne zu bedenken, ob der attische, der makedonische oder

der aiginetische Geldkurs in der Unterwelt gilt, und ohne zu überlegen, daß man ja ohne Fährlohn nicht übergesetzt würde und alsdann wieder ins Leben zurückkehren könnte*. Da wird

der Leichnam gewaschen" (obwohl er im Hadessee genug Gelegen heit zum Baden hätte), wird mit wohlriechenden Spezereien gesalbt und fein gekleidet (wohl um nicht zu frieren oder vom Kerberos nackt gesehen zu werden)". Das Verhalten der trauernden Hinterbliebenen wird folgendermaßen geschildert: oiuoyal öé ézt to roug xai xoxvrög yvvauxóv xai tagá tävrov öäxgva xai orégva rv tróueva xai oragarrouévy xóum xai potvto oóuevat tagetal: xai 7tov xai éoÖ)g xaraggjyvvrau" 2a zeóvug éti rf eepa?f 7tärterau”.

Überhaupt, faßt Lukian zusammen: o Hövreg obergóregot roö vexgoö. Offenbar steigert sich dann die Erregung: oi uévyág De luct. 1; vgl. K. Praechter, Zur kynischen Polemik gegen die Bräuche bei Totenbestattung und Totenklage, Ph 57, 1898, 504ff. – Das Argument der ovvjôeta benutzt Paulus in anderem Zusammenhang in I. Kor 8,7. * Ebenda, 24; Lukian schreibt nur den ersten Teil des Satzes, der kon geniale Wieland vervollständigt ihn sachgemäß, IV 302. * Vgl. Seite 81 ff. 4 Deluct. 10.

* Ebenda, 11: uögqp ró xa/Aiorqp Ygioavreg ró oóua. Vgl. Lk 23,46. – Zum Waschen der Toten vgl. Act 9,37 (schon Wettstein II 515). * Vgl. Seite 93. 7 Deluct. 12; vgl. Act 22,23, auch Mk 14,63; Mt 26,65 und Act 14, 14. Als Erklärungsgrund gibt Clemen, Reste primitiver Religion, 134 an, daß ur sprünglich ein Entstellungsversuch gemeint gewesen sei, durch den man sich der Strafe der Gottheit entziehen wollte. Die Handlung wird auch de Syr. dea 51 berichtet, wo der sich entmannende Jüngling kurz vorher seine Kleider wegwirft: ipag rd euara. Vgl. auch Almqvist, Plutarch und das N. T., 58. * Vgl. Act 22,23 und H. Cadbury, Exkurs „Dust and Garments“, The Beginnings of Christianity V, 1933, 269–277; E. Haenchen, Die Apostel geschichte 566, Anm. 2.

Totenbestattung und Trauersitten

73

Zauai xv/uvöoövrau to Adzeug” eal räg xepaMäg ägärtovot tgóg ró ëöapog”.

Die Eltern halten vor dem Toten eine Ansprache, die von Lukian parodiert wird*; besonders aber wird gegeißelt, daß man oft mit dem Toten zusammen Pferde, Konkubinen, Wein

schenken, Kleider und sonstigen Schmuck verbrennt, in der Meinung, der Tote werde diese Dinge „unten“ wiederfinden und einen Nutzen davon haben“. Von diesem Standpunkt wird auch das Totenopfer verunglimpft, wobei noch, die Vorstellung kari kierend, festgestellt wird, daß das Beste der Speisen ja mit dem Rauche gen Himmel zieht, während man den Toten dann den Schmutz und die Asche zu essen zumutet".

Die Arten der Bestattung sind verschieden. Der Grieche ver brennt die Toten, der Perser begräbt sie, der Inder überzieht sie

mit Glas", der Skythe ißt sie, der Ägypter balsamiert sie ein. Die Mumifizierung wird durch zwei kleine Beispiele besonders lächerlich gemacht. Man setzt die mumifizierten Leichen mit an den Tisch und macht sie zu Tischgenossen. Für dieses Beispiel behauptet Lukian Augenzeugenschaft", während das andere wohl vom „Hörensagen“ stammen soll: Wenn einer Geld braucht, setzt er die Mumie als Pfand für die erborgte Geldsumme ein. IIvgauiôeg, orjàat und éttygäuuara werden allenthalben ge setzt*; Festspiele mit langen Grabreden sind bei einigen Leuten üblich”. Die Hauptsache aber ist der auf das dreitägige Fasten Ob die in Anach. 6 gegebene Erklärung, daß es sich beim Wälzen im

Staube und beim gegenseitigen Bewerfen mit Staub um gymnastische Übun gen handelt, den ursprünglichen Sinn trifft, scheint mir fraglich, vgl. auch das Wälzen auf der Erde von Kranken Seite 148, Anm. 2.

* Vgl. de luct. 16: . . . ru/Zöuevog rºhvxóunvxa róztgóootové5 étuto jg duéo oov. C. 19: ri öé ue ó xoxvrög Üuóv övivnot xai jztgóg röv aÖMöv aÜrn oregvo rvtia xai Tóv yvvauxóöv tegi röv Ögjvov duetgia; vgl. 20. * Deluct. 13 ff.

* De luct. 14, vgl. Philops. 27; Nigr. 30; Charon 22. * Deluct. 19.

" Ebenda, 21: ö öé 'Ivöög öd qp teguygiet, vgl. Herodot 3,24; Diodor II 15,1; Strabo XVII 2,3. Harmon in seiner Ausg. IV 127, Anm. 2, bemerkt: "To Lucian, Üaog certainly meant glass, and perhaps to Herodotus also. What the substance really was is uncertain.“ ? Doch handelt es sich um einen Topos: Herodot 2,136; Diodor I 93,1 u. a. Vgl. Praechter, Zur kynischen Polemik, 504f. – Zur Augenzeugenschaft vgl. Seite 117, Anm. 4. * Deluct. 22; Men. 17; dial. mort. X6; XXIV 2.

? Deluct. 23.

Religionsgeschichtliche Parallelen

74

folgende üppige Leichenschmaus", der auch die Trauerfeierlich keiten beendet.

Nach dem religiösen Glauben ist es eine besondere Schande, nicht begraben zu werden. Auf diese Weise wird ein Erfinder eines furchtbaren Foltergerätes bestraft: éxeivov uév ärapov xatá

2egnuvóvölztreuv”. Von hier aus ist auch die Haltung des Philo sophen Demonax zu verstehen. Kurz vor seinem Tode wird er gefragt: ztegi tapjg ti xe/ejeug;. Er antwortet mit wahrhafter

Überlegenheit: M) toâvatgayuoveire, épy jyäg öóuj ue Öáyet. Der Frager wirft ein, was der Glaube der Leute sagt: T oöv; oöx aioxgóv ógvéog xai xvoi ßogävatgoreöffvat tyÄuxoórov ävögóg oóua;. Darauf wieder Demonax: xai uv oööév ärostov, épy, toüro, ei uéZao xai äztoðavdbv göoug Tuoi Yojotuog éoeoðau”. A. T. Ehrhardt* hat versucht, das Wort Mt 8,22 (Lk 9,60)

als griechisches Sprichwort zu fassen und mit der kynischen Kritik an Totenbräuchen in Verbindung zu bringen. Er beruft sich dabei auf Men. 17 und de luct. 19; das Logion hat aber gerade kein Interesse an der Kritik der Bestattungspraxis, sondern ist ein Entscheidungswort", wie es denn überhaupt auffällig ist, daß das N. T. sich wenig für Totenbräuche und damit Verbundenes interessiert. Kritik an der Bestattungs praxis dürfte in Lk 16,22 vorliegen, wenn dort lediglich vom Reichen eine Bestattung berichtet wird, während der arme Lazarus direkt entrückt wird". \\\\” , VW Y , W W ÄY

. . .

5. Asketische Bräuche FT * * 4.

--

Nachrichten über asketische Vorstellungen und Bräuche fließen bei Lukian spärlich. Was er berichtet, sind allgemein bekannte und übliche Bräuche oder deren philosophische Inter pretation. ! De luct. 24.

* Phal. I 12; vgl. de salt. 43 und Seite 178, Anm. 2. * Demon. 66.

* Laßt die Toten ihre Toten begraben, Studia Theologica VI 2, Lund 1952, 128–164. – Zum Fortleben des Totenkultes vgl. Nilsson, Geschichte der griechischen Religion II 524ff. Vgl. Braun, Radikalismus II 10, Anm. 2. * Vgl. Klostermann, Handb. z. NT, z. St. -

Asketische Bräuche

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Wie asketische Bräuche von den Philosophen umgedeutet werden, wird deutlich aus Nigr. 26f. Der platonische Philosoph strebt nach einem naturgemäßen Leben. Seine Nahrung ist

einfach, er unterzieht sich mäßigen Leibesübungen, sein Gesicht ist ernst, seine Kleidung bescheiden. Dabei sind sein Geist aus geglichen und sein Charakter harmonisch”. All das bildet ein ztagáöetyua für seine Schüler, denen er rät, nicht wie die große Menge das Tun des Guten aufzuschieben, sondern sich selbst Fristen zu setzen, gleichsam Feier- oder Festtage, an denen man

beginnt, die Lüge zu vermeiden und sich in das Notwendige zu schicken”. Dabei polemisiert Nigrinus gegen solche Philosophen, welche die Tugendübungen als Selbstpeinigungen ausführen und die jungen Leute to Zaig äväyxaug xai tövoug unterziehen”. Das pvggolovreiv“, das uaortyoöv oder die Selbstzerfleischung" sind da beliebt. Vielmehr müssen nach den Worten des Nigrinus Härte und Leidensfähigkeit in der Seele ausgebildet werden". Von dieser Art ist auch die Askese des Philosophen Demonax 7, der mit seinem Kollegen Epiktet einen höchst bezeichnenden Disput ausficht. Epiktet ermahnt ihn, ein Weib zu nehmen und Kinder zu zeugen, damit er der Natur, wie einem Philosophen wohl anstehe, einen anderen an seiner Statt hinterlasse. Darauf

antwortet Demonax ironisch: Oöxoöv, ö 'Etixtyre, öög uot uiav töv oavroö Övyatégov”. Peregrinus pflegt das Ideal der Armut, indem er sein Vermögen, das er von seinem Vater geerbt hatte, der öffentlichen Hand übereignet, um das Leben eines armen Wanderphilosophen zu führen. Als er jedoch in Not kam, wollte er nach dem Bericht des Lukian seine Schenkung rückgängig machen. Besonderen Nigr. 26. * Ebenda, 27: . . . tgoôeoulag ögtouévovg éogräg ſztavny getg– lauter religiöse Termini.

* Warum die zitierten Worte „evidently a quotation“ aus unbekannter Quelle sein sollen (so Harmon in seiner Ausg. I 127, Anm. 1), vermag ich nicht zu sehen.

* * Vgl. * 7

Hier ist der Text allerdings unsicher; ich folge Harmon z. St. Nigr. 27: oi öé zagtéoregot cal ouörgºp täg étupaveiag aöróv xaraFöovreg. Seite 142f. Nigr. 28. Demon. 3; vgl. Nigr. 4. 20; alle Stellen bei L. Bieler, 69EIOX ANHP I,

Wien 1935, 67.

* Demon. 55. Bieler, 71, verweist auf Mt 19, 12; vgl. auch I. Kor 7,1 ff.; I. Tim 4,3.

Religionsgeschichtliche Parallelen

76

asketischen Übungen unterzieht er sich bei einem gewissen Philosophen Agathobul in Ägypten: . . . rhy Öavuaorjv äoxmov öujoxyro, Fvgóuevoç uév tjg xepa/jg ró jutov, Yguóuevog öé 7tn?6 ró 7tgóootov.

Hinzu kommen Geißelungen, von Lukian satirisch verzerrt”. Ein fünfjähriges Schweigen hat der pythagoreische Novize auf sich zu nehmen”.

Die pseudolukianische Schrift „longaevi“ hat eine besondere Ansicht von der Askese. Sie führt das lange Leben homerischer

Helden darauf zurück, daß diese Männer den Göttern geweiht gewesen seien und eine reine Lebenshaltung gehabt hätten”. Ebenso wird das lange Leben der Magier erklärt*. Eine ganze Nation lebt sogar 300 Jahre, was einige auf das Klima, andere auf besonderen Boden, wieder andere auf das von diesem Volke

ausschließlich geübte öögoztoreiv" zurückführen. Wir haben hier die gleiche rationalisierende Haltung gegenüber mytho logischen Stoffen wie in der Schrift „De Syria dea“.

Über asketische Vorschriften während einer Pilgerfahrt berichtet der Verfasser von de Syr. dea: Üöaoi te pvXgoiot Ygeó Auevog Zovrgóv re xai 7tóotog elvexa xai ég täuztav Yauauxottéov“ oö yóg oi eövjg étußjvat öotov, 7tgiv tjv te öööv éxte?éoat xai ég thy éovroö aörug ätuxéoôau". Sehr kompliziert sind hierzu die Erklärungen Clemens, daß die Kräfte des Opfertieres, von dem vorher die Rede war, auf den Pilger übergehen und sogar schon beim Antritt der Reise äußerlich an ihm haften. Durch das Schlafen auf dem Boden und das Benutzen von kaltem Wasser

Peregr. 15– 17; vgl. Act 21,24. Es zeigt sich hier, daß Askese und Puri fikation auf das engste zusammengehören. * Vit. auct. 3; Hermot 48. – Zur Zahl Fünf vgl. Seite 127, Anm. 3. * Long. 3: 7tuðavóv Ö'äv ein ävöga Deoig dvaxeiuevov xabagorégg öuairm Ygdóue vov . . . éti unxtorov Budóvau. * Long. 4; vgl. die dortige Definition für udyog, auch Seite 108, Anm. 6. * Ebenda, 5 (schon Wettstein, II 345 zu I. Tim 5,23); vgl. calumn. 16, wo das ööcog 7tiveuv vom Platoniker Demetrios geübt wird; dies und das Yauai zeaôetöetv gehören zum asketischen Ideal der Kyniker: vit. auct. 9; puri fikatorisch: Men. 7, vgl. Hopfner, Offenbarungszauber I § 853 und Helm, Lukian und Menipp, 26, Anm. 2; aus Gesundheitsgründen: Philops. 8; bis acc. 16, vgl. Bauer, W. B., s. v. Öógotoréo. – 7tóvov öé xal dygvatviav xai ööaro zooiav muß ein Rhetor auf sich nehmen (rhet. praec. 9); vgl. de luct. 24. Im N. T. vgl. I. Tim 5,23 (und Dibelius/Conzelmann z. St.) und Rm 14,21. * De Syr. dea 55.

Die Selbstentmannung

77

verhindere er den Verlust dieser Kräfte". An anderer Stelle

erklärt Clemen den Mangel an Körperpflege damit, daß man sich entstellen und so einen eventuell wiederkehrenden Toten über seine Person täuschen wollte”. Wahrscheinlich aber wird

über diesen Brauch das Urteil gelten, das der Verfasser in anderem Zusammenhange treffend formuliert: tö öé éôog toüro éteuö) äzta èyévero, ëtt vöv uévet”. Es bleibt aber dann die Frage, ob sich die Maßnahme auf die Reise selbst oder auf das Ziel

der Reise richtet; im ersten Falle wäre sie als eine Art Reise schutz zu verstehen *.

6. Die Selbstentmannung

Die sehr alte religiöse Sitte der Selbstentmannung wird in der Schrift „De Syria dea“ mehrfach erwähnt. Daß sie in den Attis kult gehört, bezeugt c. 15; sie spielt ebenfalls eine große Rolle in der Liebesgeschichte zwischen Stratonike und Kombabos”. Da die Sitte, wie der Verfasser selbst bemerkt, mit verschiedenen

Kultlegenden begründet wird, wird man annehmen können, daß sie ihnen gegenüber das Primäre ist und daß sich somit in c. 27 nolens volens wieder der wahre Sachverhalt enthüllt: tö öé éÖog

roüro étetó äta éyévero, ëtt vöv uévet. Auf den Ursprung der Sitte, deren Anfänge in prähistorischer Zeit liegen mögen, kann hier nicht eingegangen werden". Der eigentliche Vorgang der kul tischen Kastration geschieht während der Orgien, beim Höhe punkt der allgemeinen Raserei": 'Ev taÖrmot rjot juégyot xai ITäÄZot yiyvovrau ázteóvyäg oi ä/Zot aÖ?écooi re xai ögyua touéovrau, ! Alter Orient, 50.

* Reste primitiver Religion, 133. * De Syr. dea 27, vgl. auch diese Seite unten. * Vgl. Seite 173, Anm. 2. * De Syr. dea 20. 22. 25. Vgl. R. Ganschinietz, Art. Kombabos, RE XI 1132–39.

" Vgl. F. Cumont, Art. Gallos, RE VII 674–682; F. Meyer in Roscher I 654; L. R. Farnell, Greece and Babylon, Edinburgh 1911, 256f.; Smith, Lectures, 321; Clemen, Alter Orient, 54 ff.; ders., Reste primitiver Religion, 99 f.; J. G. Frazer, Adonis, Attis, Osiris (The Golden Bough IV) I 266 ff.; Strong/Garstang, 84, Anm. 63; Hepding, Attis, 129f. 160f.; Th. Nöldeke, Die Selbstentmannung bei den Syrern, ARW X, 1907, 150–152; A. D. Nock, Eunuchs in ancient religion, ARW XXIII, 1925, 25–33; Stocks, Studien, 13; H. S. Nyberg, Die Religionen des alten Iran, 1938, 255. 7 Vgl. Seite 142.

78

Religionsgeschichtliche Parallelen

ég to Zoög jón j uavin ätuxvéerat, xai toZol ég Öéyv ätuxóuevot . . . Der Verfasser verspricht, die Prozedur genau zu beschreiben:

ó veyving, örp räôe ätoxéarat”, giyag rä euaraueyázy Boſ*éguéoov Ägyetau zai Fipog ävatgéerau (dieses Messer steht immer für seinen Zweck bereit) . . . Maßdov öé aötixa räuvet écovtöv . . . Dann erfolgt ein ekstatischer Lauf durch die Stadt”, bei dem der Verschnittene

das abgeschnittene Glied in der Hand trägt und es schließlich in irgendein Haus hineinwirft, dessen Bewohner dann verpflichtet sind, ihn mit weiblicher Kleidung und Schmuck auszustatten“, denn fortan wird er nur noch weibliche Kleider tragen und Frauenarbeit verrichten”.

Auf dem Hintergrund dieser zur Zeit des Paulus wohlbekann ten Sitte" wird man die ironische Bemerkung in Gal 5,12 ver stehen müssen, ob man nun die Gegner des Apostels als vom Kybelekult beeinflußt sieht oder nicht". Clemen vermutet außer dem noch Zusammenhänge zwischen den Gallen und dem Syneis aktentum”, denn merkwürdig heißt es von ihnen de Syr. dea 22: éotuv öégaog oörog év rf igj 7tó?et xai ëtt vöv yiyverau vvvaixeg TäAZaov étuÖvuéovotv” 2a yvvau5 ITáZZot étuaivovrat, y?orvatéet öé oööeig, ä??á opiou ró Ygñua xdgra igóv vouijovotv. De Syr. dea 51. Hier wäre größte Ausführlichkeit wünschenswert, vgl. zum Terminus im N. T. Kol 1,5; II. Tim 4,8; Hebr 9,27, vgl. F. Pfister, ZNW 15, 1914, 94–96.

* Zum ekstatischen Schrei vgl. Lk 1,42; Act 22,23 (14,14). * Vgl. Seite 141, Anm. 1. * De Syr. dea 51. * De Syr. dea 27. * Vgl. imag. 2. 10: Eunuchen im Gefolge der schönen Panthea. Die Ent mannung von Knaben zum Zwecke der Homosexualität bezeugt amor. 21; über sie heißt es: oi ö’ äÖZuot xai Övorvzeig v'éti 7t?éov öou taiôeg, oööé ëtt uévovotv ävögeg, äupißoſov aivuyua Ötzt/jg pnoeog, oör'eig ö yeyévvyvrau pvåaz bévreg oör 'éxovreg ép'óueréßnoav. Der Terminus eövoöxog: imag. 2. 10; long. 12; Ikarom. 15; Eunuch. 6. 7. 8. 9. 10. – eövovxietv: Saturn. 12, vgl. Bauer, W. B., s. v. – dºtoxótteoôau: Eunuch.8, schon Wettstein II 232 zu Gal 5,12. Vgl. Mt 19,12 und dazu Braun, Radikalismus II 112, Anm. 3; Act 8,27 ff. und J. Schnei der, ThWB II 763 ff.; G. Stählin, ThWB III 853 ff.

" Vgl. H. v. Campenhausen, Ein Witz des Apostels Paulus und die Anfänge des christlichen Humors, ZNW, Beih. 21, 1954, 189–193.

* Vgl. W. G. Kümmel, Verlobung und Heirat bei Paulus, ZNW, Beih. 21, 1954, 275–295. Ich möchte im Gegensatz zu Kümmel doch lieber mit Lietz mann, Handb. z. St., die Möglichkeit geistlicher Ehen in Korinth annehmen. * éttövueiv in dieser Bedeutung außer c. 22 auch c. 18, schon Kypke I 25 zu Mt 5,28; éttövuia sexuell: amor. 2. 16.36; catapl. 12; dial. meretr. V4; cynic. 10; asin. 50. Vgl. F. Büchsel, ThWB III 170–172.

Die kultische Tätowierung

79

Paulus wendet sich gemeinsam mit philosophischen Kreisen gegen das Eunuchentum. Lukian hat eigens einen satirischen Dialog diesem Thema gewidmet, den Dialog „Eunuchus“!. Der Spötter Lykinos berichtet seinem Freunde Pamphilos über einen Streitfall, den zwei Philosophen, und noch dazu aus derselben Schule, über einen zu besetzenden Lehrstuhl in Athen aus

getragen haben. Diesen Lehrstuhl machen sich die Philosophen

Diokles und Bagoas streitig. Über ihre Gelehrsamkeit waren beide schon geprüft und als gleichwertig, d. h. im Sinne Lukians natürlich als wertlos, befunden worden. Auch waren bereits alle Vorräte an Schimpfworten und Verleumdungen auf beiden

Seiten erschöpft, als Diokles dem Streit eine andere Wendung dadurch gab, daß er dem Bagoas das Recht zum Philosophieren rundweg absprach, da dieser ein Eunuche sei. Diokles forderte, daß solche Leute nicht bloß von der Philosophie, sondern auch

von der Teilnahme an Kult und öffentlichen Versammlungen aus geschlossen werden. Es sei ein schlechtes Omen, wenn einem

morgens ein Eunuche begegne, da er weder Mann noch Weib sei, sondern ein „unnatürliches“ Mischwesen, das überhaupt außer halb der Menschennatur stehe”.

Pamphilos erklärt diesen Vorwurf als ein xauvóv ëyxÄnua, indessen wird er so neu nicht sein. Die Diskussion wendet sich

zu einer Satire auf die Philosophie überhaupt, deren Zustand man daran erkennen könne, welche Art von Kompetenz für die

Besetzung eines Lehrstuhles erfordert werde. 7. Die kultische Tätowierung In Gal 6, 17 nimmt Paulus auf einen weiteren orientalischen

Brauch Bezug, der – man ist versucht zu sagen: natürlich – auch das religiöse Leben von Hierapolis kennzeichnet: das Täto

wieren. Die Notiz lautet: otiovrat öé tävteg oi uév ég xag toög, oi öé ég aöYévag, xai ätó toööe ätavreg ’Aooögtot ottyuatopogé ovotv”.

! Zu dieser Schrift vgl. Helm, Art. Lukianos, 1740; Caster, Lucien, 55f. * Eunuch. 6: Övootcóvuoróv rt dztopaivov xai Övocivtyrov Déaua, ei rug écoDev é Fudovéze rfg oixiag iôot rouoüróv tuva. xai 7toZög jv óztegi toirov 6yog, oöre ävöga oöre yvvaixa eivau töv eövoüxov Zeyovrog, d. Äd ru oüvôerov xal utzeróv xai rega röôeg, ëFao tjg dvögo teiag póoecog. * De Syr. dea 59.

Religionsgeschichtliche Parallelen

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Schon Wettstein notiert die Stelle!. Clemen gibt als Grund für die Sitte die „Zuwendung heilsamer Kräfte“* an. Die Frage ist, in welchem Sinne Paulus hier auf das Tätowieren anspielt.

Dölger* urteilt von der für die Kirchengeschichte bezeugten Tatsache der christlichen Tätowierungen her, wenn er erwägt: „Sollen wir also annehmen, er (Paulus) habe den Namen Jesu in seinen Körper eintätowiert? So ganz unmöglich wäre dies nicht“*. Aber auch wenn man den Vers ohne jeden Hintersinn versteht als die „Narben, die er in den Verfolgungen um Jesu willen analog dem Leiden Jesu . . . erlitten hat“”, ist die Tätowierung als bekannt vorausgesetzt". 1 II 238.

* Alter Orient, 57. – Vgl. noch Peregr. 28, wo Stigmatisierung für den Proteuskult bezeugt wird (s. dazu Dölger, AC I 70); die Karikierung des Brauches: pisc.46, ebenfalls schon Wettstein II 237; Tim. 17, vgl. F. J. Dölger, Sphragis, Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums V, H. 3/4, 1911, 23 ff. – Zur Sache: Smith, Lectures, 619 (334, Anm. 1); Strong/Garstang, 89, Anm. 71.

* Sphragis, 46 ff. * Ebenda, 51. * Lietzmann, Handb. z. NT, z. St.

* Vgl. A. Oepke, Der Brief des Paulus an die Galater, 2. Aufl. 1957, Exkurs z. St.

B. Die Vorstellungen über das Jenseits I. DIE UNTER WELT

1. Die Topographie des Hades Mit der Frage der Jenseitsvorstellungen schneidet man, was das von Lukian dargebotene Material anbetrifft, ein nicht un kompliziertes Problem an. Die Vorstellungen vom Jenseits sind bei Lukian stets voraus gesetzt, an ihnen selbst hat er wenig Interesse, und sie dienen ihm lediglich als Vehikel seiner Satire. Deswegen bereiten ihm auch Widersprüche, Unvollständigkeit und Wiederholung des schon einmal Dargebotenen keine Schwierigkeit. In den von der menippischen Satire beeinflußten Schriften dient die Vor stellung vom Hades dem Erweis zweier Themata kynischer Predigt: der Härte der Höllenstrafe und der vollständigen Gleich heit aller. In den „Verae Historiae“ dagegen steht die Parodierung der zeitgenössischen Reisefabulistik im Vordergrund". Jedoch sind die Jenseitsvorstellungen in diesen beiden Schriften gruppen nicht schlechterdings verschieden, sondern weisen neben Unterschieden auch Gemeinsamkeiten auf. Wie sonst erweist sich

Lukian auch hier als Tradent vorgegebener Anschauungen; er selbst trägt aus seiner eigenen Phantasie außerordentlich wenig bei. R. Helm hat nachgewiesen, daß Lukian als Hauptquelle die Nekyia des Menipp benutzt hat”. Die Vorstellungen selbst hält Lukian für Erfindungen der Mythendichter Homer und Hesiod, denen der große Haufe der Ungebildeten in blindem Glauben anhängt”. Nach der Schrift „De luctu“ können diese Vorstel lungen ziemlich genau beschrieben werden“. Die Unterwelt ist ein Ort tief unter der Erde, welcher Hades

genannt wird, groß, geräumig und dunkel”. Das „Land“ ist von * E. Rohde, Der griechische Roman und seine Vorläufer, 4. Aufl. 1960, 178 ff.

* Vgl. Helm, Lukian und Menipp, 18 ff. * Deluct. 2, vgl. Seite 71. * Zur Schrift vgl. Seite 71, Anm. 6. * Deluct. 2: róztov ruva Öztörffyi ßaôöv "Atómv öxtet/jpaot, uéyav öé xal 7roMöxaogov roÜrov elvauxal opegóv xai dvjatov . . . Im Hades ist es finster, wie es auf der Oberweltlicht ist. Vgl. dial. mort. XV 2; XXI 1; XXIII 3; XXVI 1.2; XXVII 9; Charon 1; Men. 10. 11; catapl. 2. 22; für das N. T. vgl. nur Mt 8,12;

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Religionsgeschichtliche Parallelen

großen Flüssen umflossen, deren Namen bereits Furcht erregen: Koxvrol yäg xai IIvgupMeyéÜovteg xai tä rouaöra” zeéx/yvrat”. Unmittelbar vor dem Hades jedoch liegt erst der unüberschreit bare See Acheron, über den die Toten mit der Fähre übergesetzt werden”.

Gleich neben der stählernen Eingangspforte“ steht Aiakos, Neffe König Plutos", auf der Wacht und hat zu seiner Unter stützung einen dreiköpfigen, bissigen Hund, welcher alle, die ankommen, freundlich anblickt, diejenigen aber, welche zu ent kommen versuchen, anbellt und mit seinem fürchterlichen Gebiß zurückschreckt".

Nachdem man den See überschritten hat, gelangt man zur Asphodeloswiese und zur Quelle Lethe, die, wenn man aus ihr trinkt, alles vergessen macht. Lukian bemerkt dazu scheinheilig, daß diejenigen, die aus der Unterwelt wieder zurückgekehrt sind, die auch die dortigen Verhältnisse auf der Oberwelt bekannt gemacht haben, nämlich Alkestis, Protesilaos, Theseus und der homerische Odysseus, lauter oeuvoi xai ä5tótto rot udgrvgeg, mithin nicht aus der Quelle getrunken haben können, da sie sich dann ja an nichts hätten erinnern können". 22,13; 25,30; II. Petr 2,17; Jud 13.– Lukian knüpft an diese Vorstellung die kritische Bemerkung, er wisse nicht, wie man so viel Licht dann doch wieder im Hades schaffen könne, daß dort Einzelheiten wahrnehmbar seien (de luct. 2). Für das N. T. vgl. J. Jeremias, ThWB I 146–150. Lukian verzichtet auf die Mühe, alle Einzelheiten aufzuzeichnen, die

ohnehin jedermann bekannt sind. Eukrates sieht bei seinem Blick in den Hades sogleich ätavra (Philops. 24 und dazu das Material bei L. Rader macher, Aus Lucians Lügenfreund, Festschrift für Th. Gomperz zum 70. Ge burtstag, Wien 1902, 197–207). Auch Kleodemos begibt sich der Mühe, alles aufzuzählen. Er sieht den Tantalos, den Sisyphos und fährt fort: xai rd uév ä??a ti äv Üuiv Ägyotut; (Philops. 25). * Deluct. 3; vgl. dial. mort. XX 1; catapl. 28. * Deluct. 3. * Ebenda, 4: . . . t Zn oöon dôauavtivm; Men. 6: dvoiyetv roö "Auöov rdg 7t Zag, vgl. Mt 16, 18. Sonst wird der Hades durch ein Yaoua geöffnet: de luct. 2; Philops. 24.25; dial. mort. XXI 1; Men. 10; nach de Syr. dea 13 läuft das Wasser der Sintflut durch ein xdoua, das noch sichtbar ist, ab (schon Wett stein I 770 zu Lk 16,26). Das xdoua bei einem Meerwunder ver. hist. II 43. Im N. T.: Lk 16,26; Mt 27,51. Vgl. auch Almqvist, Plutarch und das N. T., 68f. – Zum xdoua vgl. das Material bei L. Radermacher, Das Jenseits im My thos der Hellenen, Bonn 1903, 85 ff.

" Die Unterwelt ist das Herrschaftsgebiet des Pluto, eines Bruders des Zeus. Vgl. de luct. 2; Tim. 21. " De luct. 4; vgl. Men. 10. 7 Deluct. 5.

Die Topographie des Hades

83

Besonders aufschlußreich für die Topographie des Hades ist die von dem Magier Mithrobarzanes bewerkstelligte Hadesfahrt des Menipp”. Nachdem alle vorbereitenden Zauberriten ab geleistet sind, fahren beide mit einem Boot den Euphrat ein Stück entlang, bis dieser in einen See mündet, an dessen Ende ein Yoglov égnuov xai ÖMöôeg xai ävjÄuov liegt. Dort wird nun die Hadesöffnung vorgenommen. Die Beschreibung gibt keine Details, der fragende Leser wird mit der Wendung xatepaiveroyäg jöm rä teiora, xai Ziuvm xai ö IIvgupMeyéÖaov . . . abgespeist”. Als am Ende des Abenteuers Menipp den Wunsch nach Heimkehr äußert, zeigt ihm Mithrobarzanes einen Abkürzungsweg. Er führt ihn in einen noch finstereren Teil und weist ihn auf einen

feinen Lichtstrahl, der wie durch ein Schlüsselloch aus der Ober

welt hereinfällt. Das sei das Heiligtum des Trophonios, wo die Leute aus Böotien herabkämen. Menipp benutzt diesen Weg: za etäÖg uáſa öuä roö oroulov ävegtöoag oöx oló'ótog év Aeßaöeig yiyvouau”. In diesen Hades werden die Toten vom Totenboten* hinab

geleitet und dort von Pluto empfangen und in sicherem Gewahr sam gehalten". Sie sind alle in Bücher eingetragen". Vor der Überfahrt in den Hades müssen alle Lasten, die die Toten mit hinüberzunehmen versuchen, abgelegt werden. Die Reichen müssen ihren Reichtum zurücklassen", die Soldaten ihre Waffen”. 1 Men. 9. – Weiteres zu den Hadesfahrten vgl. bei Rohde, Der griechische Roman, 279, Anm. 3; Radermacher, Das Jenseits im Mythos der Hellenen, 40ff. 78ff. 145ff.; H. Diels, Himmel- und Höllenfahrten von Homer bis Dante, Neue Jahrb. f. d. class. Altertum XLIX, 1922, 239–253; Helm, Lukian und

Menipp, 18 ff. Zur Hadesfahrt Christi I. Petr 3,19ff.; 4,6, vgl. H. Windisch in seinem Exkurs im Handb. z. St.; F. Pfister, Herakles und Christus, ARW 34, 1937, 51; auch noch R. Ganschinietz, Art. Katabasis, REX 2359–2449;

F. Cumont, After Life in Roman Paganism, 148 ff. * Men. 10; vgl. Helm, Lukian und Menipp, 28 ff. * Ebenda, 22; vgl. Helm, 38. 59. * Vgl. Philops. 25; Charon 17; catapl. 1. 15; dial. deor. XXIV 1. * De luct. 2: . . . xaraôe5duevov öé aÖroög xai 7taga/aßóvra xaréxetv öeouoig dpöxrotg. Vgl. catapl. 1; ver. hist. II 23. 24. So auch Jud 6; schon Spiess, Logos Spermaticós, notiert de luct. 2 z. St. Vgl. Windisch im Handb. z. NT, z. St.

" Philops. 25; catapl. 5. 6, vgl. A. Dieterich, Nekyia, 2. Aufl. bes. v. R. Wünsch, Leipzig und Berlin 1913, 126, Anm. 1, und oben Seite 85, Anm. 6. Zum N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v. Bßãog 2. 7 Dial. mort. I 1; X 1 ff.; vgl. XXIV; XXV; Charon 17. * Dial. mort. X 7. 7

Betz

Religionsgeschichtliche Parallelen

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Aber nicht nur Gegenstände, sondern auch Laster” darf der Tote nicht mitnehmen. Sogar das oóua muß zurückbleiben, denn in der Unterwelt ist man ein äodóuarov etöo?ov”. Nackt steigt der Tote ins Totenschiff”, um ins Totenreich hinübergefahren zu werden, wo Frieden“, Gleichheit", Schweigen", herrschen und wo

es überhaupt ganz anders ist als über der Erde". Über das Dasein der Toten wird Verschiedenes berichtet. Sie sind kenntlich” und

auch wieder unkenntlich”, Knochenhaufen” oder xarä ëÖvy xai xard pö/a getrennt” oder oxtal”. Die Reichen heulen ihren Schätzen nach, die Philosophen jedoch sind guten Mutes”. Ja, das Dasein der Toten ist dem der Lebenden entgegengesetzt: Philipp von Makedonien ist Flickschuster, Männer von der Stellung eines Xerxes, Darius oder Polykrates betteln an den Wegkreuzungen, um ihren „Lebensunterhalt“ zu bestreiten”. 2. Das Gericht in der Unterwelt In der Unterwelt findet nun auch das Gericht über die Toten

statt. Vorsitzende des öuxaorjguov sind Minos und Rhadaman thys”. Neben dem Thron des Vorsitzenden stehen die IIouvai, 1 Dial. mort. X4 ff.

* Dial. mort. XVI 5; XVII 1: Das oóua bleibt im Grabe zurück. vgl. Ign. Smyrn. 3,2. * Dial mort. X 1. 4. 5; Men. 15; vgl. Helm, Lukian und Menipp, 33f. – Im N. T. vgl. II. Kor 5,3; Lietzmann/Kümmel Handb. z. NT, z. St. verweisen auf dial. mort. X und ver. hist. II 12. Vgl. Seite 93, Anm. 2. * Dial. mort. X 7.

* Ebenda, XV 2; XXV 2; Ikarom. 17. ° Ikarom. 17.

7 Charon 22.

* Unentschieden dial. mort. XX3 ff.; Philops. 24 erkennt Eukrates seinen Vater, der noch das Totenkleid anhat, und den Sokrates an seinem Glatzkopf und vorquellenden Bauch. * Dial. mort. XXIII 3; Men. 15. 10 Dial. mort. XX; XXV 2; Men. 15 ff.

1 Men. 15; Philops. 24. * Men. 11, vgl. Seite 90, Anm. 2. 1* Dial. mort. I 1; II; XX; Men. 18.

* Men. 17; vgl. Helm, Lukian und Menipp, 56. 65 ff. Helm macht S. 66, Anm. 1 auf die ntl. Erzählung Lk 16, 19 ff. aufmerksam. 1 Minos: Men. 11. 12; Dial. mort. XII. Minos und Rhadamanthys: de luct. 7. Rhadamanthys: catapl. 23 ff. Vgl. aber ver. hist. II 6 ff. 17. 23 und L. Ruhl, De mortuorum iudicio, RVV II 2, 1903, 62f. – Zum Ganzen vgl. Radermacher, Das Jenseits im Mythos der Hellenen, 98 ff.

Das Gericht in der Unterwelt

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die 'Eguvéeg und die 'AZäotogeg”. Vor dieses Gremium werden nun die Angeklagten gebracht”, durch Ketten gefesselt. Die Anklage wird von ihren Schatten geführt, die ja auf der oberen Welt immer bei ihnen gewesen waren und so zuverlässige Zeugen sind”. Außerdem hat jeder für jede üble Tat ein oriyua auf der Seele*, die beim Gericht nachkontrolliert werden. Natürlich

scheidet beim Unterweltsgericht jede Verdunkelungsmöglichkeit aus”, zumal ja Zeus ein Buch über die Taten der Menschen führt". Jeder wird also entsprechend seiner Lebensführung gerichtet". Bezeichnend ist, daß die Beschäftigung mit der Philosophie „sündenabwaschend“ wirkt, so daß Kyniskos ohne Verhandlung als zzaôagóg entlassen werden kann”. Er darf wie alle, die äyaÖóg und öixauog sind, d. h. xat'ägerjv gelebt haben, in den elysischen Gefilden sich aufhalten”.

Diejenigen aber, die äuagriat” aufzuweisen haben, werden den Erinyen übergeben, um am Orte der Gottlosen mit Strafen gepeinigt zu werden. Die äuagriat entsprechen den allgemeinen moralischen Vorstellungen, z. B. werden folgende Anwärter auf die Hölle genannt: uotyoi, togvoßooxoi, teMövat, xóMaxeg, ovxo Men. 11; vgl. Philops. 25. – Nach ver. hist. II 10 gehört auch u. a. der gerechte Aristides aus Athen dazu. Vgl. Ruhl, De mortuorum iudicio, 63; “C. Clemen, Religionsgeschichtliche Erklärung des Neuen Testaments, 2. Aufl., 1924, 319, notiert die Stelle zu I. Kor 6,2.

* tgoodyetv: Men. 11 als gerichtlicher t. t. statt sonst äyetv: Hermot. 30; de Syr. dea 25. 26; abdic. 14; pisc. 14.33 (z. Sache vgl. Bauer, W. B., s. v. 2); oder äztdyeuv: navig. 14; dial. meretr. II 2; Tox. 2. 17. 32. 38. 39; asin. 26; dial. mort. XXII 3; ver. hist. I 18; catapl. 28; Hermot. 9; Peregr. 9. 34 (diese Stelle schon bei Wettstein I 815 zu Lk 23,27). – Zum N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v. 2.

* Men. 11; vgl. Ruhl, De mortuorum iudicio, 61; Helm, Lukian und Menipp, 31ff. – Zu détóttorog vgl. Seite 125, Anm. 6. * Catapl. 24. – Helm macht auf Apoc 14,13 aufmerksam, Lukian und Menipp, 33, Anm. 2; vgl. auch 73. * Dial. mort. X8.

* De merc. cond. 12: roür Exeivo, éx töv Auög öérov 6 udgrvg. Vgl. Rein, Sprichwörter, 7; weiteres Material hat Ruhl, De mortuorum iudicio, 101–105; vgl. auch Seite 83, Anm. 6. 7 Dial. mort. X 13. * Catapl. 24: td/au towngóg ö’ ätauôevoiavyevóuevog xal to Ad ötá roüro éuztoAjoag oriyuara, éztetó) räxuora ptºooopeiv g5dumv, xar dAlyov dztdoag räg xy iöag rñg pvyjg dzte/ovoduyv . . . * So auch de luct. 7. – Vgl. Seite 96ff. " Ver. hist. II 31. Zu den Delikten vgl. Dieterich, Nekyia, 163ff. und Seite 96ff. 7«.

Religionsgeschichtliche Parallelen

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pävrat xai ó rotoürog öutzog róv tävra xvxóövrovév rqßip”. Oder es werden genannt: atovygol, ävögópovot, legóovMot”. Besondere Verurteilung haben die dickbäuchigen und mit Podagra behafteten Reichen”, die morai und die, welche durch Prügelstrafe oder Kreuzigung geendet haben, zu erwarten“. Der Haß gegen die Reichen spricht vor allem aus dem „Volks beschluß“ der Toten: „Da während ihres Lebens viele unge setzliche Taten von den Reichen verrichtet werden, indem sie

rauben, Gewalt anwenden und auf jede Weise die Armen unter

drücken, haben Senat und Volk beschlossen, daß, wenn sie sterben, ihre Körper wie diejenigen anderer Übeltäter bestraft, ihre Seelen aber wieder ins Leben hinaufgesendet und in Esel eingehen sollen, bis sie so 250000 Jahre zugebracht haben, als Esel von Eseln geboren, Lasten tragend und von den Armen angetrieben; dann endlich soll es ihnen erlaubt sein zu sterben“*. Über den höllischen Strafort" finden sich bei Lukian ziemlich

eingehende Schilderungen. Die Art des xoMäeoðau" entspricht den Vergehen: ear'ä5lav töv tero unuévov”. Hier gibt es kein Ansehen der Person, sondern tävreg werden bestraft, wie es mit

einer kunstvoll antithetischen Aufstellung deutlich gemacht wird: ßaotſeig, öoöÄot, oatgätau, tévyreg, tMoöotot, troxoi”. Menipp schildert dieses xoMaorjgtov folgendermaßen: évôa öj, dö pize, to Zä xai éeetvä jp xai äxoöoauxai iöeiv“ uaotiyov re yäg óuoö pópog jxoöero xai ouaoy röv éti roö tvgóg öttouévov xai orgéß at eai xópoveg xai tgoyoi”, xai Xiuaga éo tägarre 2a 6 Kégßegog éödg Öattev.

Men. 11; vgl. Seite 193.

* Iup. conf. 18; vgl. catapl. 27. Über die Lasterkataloge vgl. Seite 185 ff. * Z. B. Men. 11; vgl. Seite 194ff. * Catapl. 6. * Men. 20, vgl. Jak 5, 1.

° xoMaorjgtov: Men. 14; ver. hist. II 30. Auch ö zógog róv äoeßóv: Men. 12; de luct. 8; ver. hist. II 17. 23. 26 (Men. 12; ver. hist. II 23 notiert schon Bauer, W. B., s. v. zógog). – I. Clem 50,3. 7 Diesert. t.: de luct. 8; Men. 14. 20; ver. hist. II 17. 23. 24. 31; Ikarom.33;

Tim. 4; dial. mort. XVII 2, Bauer, W. B., s. v.; XXX 1.3; catapl. 28; Iup. conf. 9. 18; Phal. I 6. 8; Alex. 57; Peregr. 18; dial.deor. VI 4; Hermot. 86. Im N. T.: II. Petr 2,9. – xóMaoug: Iup. conf. 17. 18; dial. mort. XVII 1; desalt. 60; vgl. Mt 25,46; I. Joh 4,18 und J. Schneider, ThWB III 815–817. * Men. 12; de luct. 8. " Men. 14. Vgl. Rm 2,11.

” Vgl. auch dial. deor. VI 5; Dieterich, Nekyia, 195f.

Das Gericht in der Unterwelt

87

Arme Leute verbüßen nur das halbe Maß ihrer Strafe und

dürfen auch zwischendurch öfters eine Ruhepause einlegen, bevor sie weitergestraft werden. Menipp sieht auch die verschiedenen mythologischen Gestalten ihre Strafen abbüßen: Ixion, Sisyphos, Tantalos den Phrygier und den erdgeborenen Tityos!. In den Totengesprächen befiehlt Minos, den Räuber Sostratos in den Pyriphlegethon zu werfen, den Tempelräuber von der Chimaira

zerreißen zu lassen, den Tyrann neben den Tityos zu legen und seine Leber ebenso von Geiern fressen zu lassen”. Ähnlich zu

sammenfassend heißt es in der Diatribe de luctu: évôa ö rixaxóv

oö táoxovot orgeßãoöuevol re xa «aóuévot xa östó yvtövéobuó Auevot xai TgoxÖ ovutegupegóuevot xai Aiöovg ävaxv/lovreg;”. Auch hier wird Tantalus genannt*. Eine andere Höllenstrafe ist das Gebissenwerden von Hunden, eine Strafe, die den Lukian schon

auf der Erde wegen seiner Gotteslästerei ereilt haben soll". Ein anderes Bild entwirft die Schrift „Wahre Geschichten“.

Die dort beschriebene phantastische Reise beginnt ja an den Säulen des Herakles und führt den „Verfasser“ in westlicher

Richtung" schließlich bis zur Insel der Seligen. Von dort aus läßt sich der Abenteurer von Rhadamanthys den Rückweg zeigen. Als nächste Station zeigt dieser auf fünf in der Nähe befindliche Inseln: die Inseln der Gottlosen". Zur Sicherheit gibt Rhada manthys den Reisenden einen Führer mit, den Nauplios”. Als sich die Reisegesellschaft den Inseln der Verdammten nähert, empfängt sie ein scheußlicher Gestank wie von verbranntem Men. 14. * Dial. mort. XXX 1. * De luct. 8. * Ebenda.

* Dial. mort. XVII 2. Vgl. die Einleitung Seite 3 und Seite 178, Anm. 2.

* Ver. hist. I 5. Über das unterirdische und oberirdische Jenseits vgl. Radermacher, Das Jenseits, 40ff. 78ff. 7 Ver. hist. II 27.

* Ver. hist. II 29. – Im „Menipp“ hat diese Rolle der Magier Mithro

barzanes. Auf mancherlei Ähnlichkeit macht Lévy aufmerksam (La Vie de Pythagore, 94ff.), übersieht aber auch nicht die Unterschiede: „Mais toute part faite à cette possibilité, il subsiste entre la “Nécyomantie' (Men.) et les 'H. V.' (ver. hist.), avec des profondes divergences qui prouvent que la source directe principale ne saurait être la méme, un si constant parallélisme qu'on est amené à penser que par delà leur modèle particulier, la “Nécyo mantie' et les “H. V.' remontent au méme prototype“ (S. 96). Vgl. Rader macher, Das Jenseits, 14f.

Religionsgeschichtliche Parallelen

88

Asphalt, Schwefel und Pech, ein unerträglicher Rauch wie von verbrannten Menschen. Die Luft wird finster und trübe, und

Pech tropft aus ihr herab”. Von ferne hört man das Klatschen von Geißeln und das Geschrei vieler Menschen”. Von den fünf Inseln betreten die Reisenden nur eine. Diese ist

ringsum steil und zerklüftet. Die Reisenden überwinden gleich wohl die Klippen und dringen auf einem dornigen Pfad voller Pfähle vor, dessen Seiten ebenfalls mit Messern und spitzen

Pfählen besetzt sind. Rings um dieses unwirtliche Land herum fließen Ströme, einer voller Kot“, einer voller Blut, der innerste

aber voller Feuer. Dieser letzte gleicht aber mehr einem See, jedenfalls ist er sehr breit (tävv uéyag) und unüberschreitbar. Das Feuer fließt dahin wie Wasser und wogt wie das Meer; in ihm befinden sich viele Fische, die teils Feuerbränden gleichen, teils aber wie feurige Kohlen glühen, weshalb sie auch „Lämpchen“ (Zvyvioxovg) genannt werden". Der Zutritt erfolgt durch einen einzigen schmalen Eingang, den der Athener Timon als Tür wächter beaufsichtigt". Dank der Führung des Nauplios kann pie Gesellschaft passieren" und den eigentlichen Strafort „be sichtigen“°. Sie sehen, wie Könige, aber auch Privatleute, gestraft werden. Einige können sie sogar erkennen, so z. B. den Kinyras, der geräuchert an den Schamteilen aufgehängt ist”. Von dort angestellten Fremdenführern (tegunyyral) erfahren die Reisenden die Lebensläufe der verschiedenen Sträflinge und ihre Delikte. Die allergrausamsten Peinigungen seien denen * Vgl. Lk 17,29; Apoc 9,17f.; 14,10; 19,20; 20,10; 21,8. ? Ver. hist. II 29.

* Vgl. Mt 8,12; 13,42. 50; 22,13; 24,51; 25,30; Lk 6,25; 13,28; Joh 16,20; Jak 4,8; 5,1.

* Ver. hist. II 30; vgl. Alex. 25 (Seite 111, Anm. 1) und Dieterich, Nekyia, 81f.

* Ver. hist. II 30. Vgl. Apoc 19,20; 20,10. 14. 15; 21,8 und das Material bei Bauer, W. B., s. v. 7tög lb. Zur Sache vgl. Dieterich, Nekyia, 197ff.; Radermacher, Das Jenseits, 90ff. 148ff. Ob man die Vorstellung vom Feuersee mit der von der Weltverbrennung zusammenbringen kann, wie Clemen (Er klärung, 147, Anm. 4) möchte, scheint mir fraglich. * Vgl. Seite 82. 7 Die Erzählung ist im Wir-Stil gehalten. Vgl. Seite 117, Anm. 4. * Ver. hist. II 30: eigxr, zeoMaorgtov, vgl. Seite 86. * Kinyras hatte sich auf der Insel der Seligen in Helena verliebt und sie zu entführen versucht. Rhadamanthys hat diese Strafe für ihn bestimmt – eine Art ius talionis: ver. hist. II 25–26.

Das Gericht in der Unterwelt

89

beschieden, die in ihrem Leben lügen, d. h. nach Lukian Ge schichtsschreibern wie Ktesias, Herodot u. a.” Lukian wird dabei

seines guten Gewissens inne: roörovg oöv ógóv éydb xgmoräg elyov eig roöxtuóv räg éatiôag oööévyäg éuavró peööog eitóvtt ovvytt orduyv”. Ver. hist. II 31; vgl. I 3; Philops. 2; hist. conscr. passim. * Ver. hist. II 31. Zum Toten- und Unterweltsglauben vgl. Cumont, After Life in Roman Paganism, passim; Nilsson, Geschichte der griechischen Re ligion II 520ff. Cumont, After Life, 174f., führt die Höllenvorstellung letzt lich auf die iranische Religion zurück, wogegen Nilsson, 535, mit m. E. dürftigen Gründen feststellt: „Leider bleibt es dabei, daß die Hölle eine griechische Erfindung sei.“ Zu Lukian vgl. noch Dieterich, Nekyia, 142ff.; Lévy, La Vie de Pythagore, 79ff, der Vergil und Lukian auf Herakleides Pontikos zurückführt; Caster, Lucien, 287f. Eine vorsichtige Skepsis gegen über dem Unterweltsglauben vertritt Demonax (c. 32); vgl. Gerhard, Phoinix von Kolophon, 81. Dem. 43: 'Egouévov öé tuvog, "Otoia vouižeug rd év "Auôov; IIegiuetvov, épr (Demonax), xdxeibév oot éttore dö, schon Wettstein I 771 und Klostermann, Handb., zu Lk 16,27ff. Eine kurze Bemerkung zu den Höllenstrafen auch desalt. 60.

II. DAS PARADIES DER SELIGEN

1. Die Insel der Seligen Ein anderes Schicksal ist für die bereitet, die gut, fromm und tugendhaft gelebt haben". Nach der Schrift „De luctu“ gibt es auch viele oi roö uéoovßlov. Sie verlieren ihre odbuara und irren als oxuai umher, wobei sie sich dem Zugriff wie Rauch entziehen”. Ihre „Ernährung“ beziehen sie von den Libationen und Grab opfern, wobei derjenige, der keine Freunde oder Verwandte auf Erden zurückgelassen hat, die für ihn sorgen, hungrig sein Dasein fristen muß”.

Philosophisch drückt es die pseudolukianische Schrift „Amo

res“ aus: ei öé öei puMooópov tauoi 7tuote euv, alôig uetá yjv éxöé Yerau toög taÖra y oövtag eig öé äueivova ßlov ätoðavóvreg ëyovou tjg ägerijg yégag tó äpôagrov“. Die eigentliche Beschreibung des Paradieses aber enthalten die ver. hist. Auf der abenteuer

lichen See- und Luftreise" gelangt die Gesellschaft an vielen Ländern vorbei in den Zodiakalkreis hinein, die Sonne links Iup. conf. 18, vgl. Seite 136ff. * De luct. 9: . . . év ró Zetuóvt 7tzavóövrat ävev tóvoaouditov oxtal yevóuevo xal Öztó tf dpf xaÖdzteg xatvög dpavtöuevot. Vgl. Jak 4, 14. * Ebenda. * Amor. 49.

* Ver. hist. I 28: éußdvreg öé eig röv Zoôtaxóv év dgworregá 7tagjetuev röv fAuov, év zgó rhvyjv tagaztäéovreg oö yág dztéßmuev xairot to Ad róv éraigov éttövuoövrov, dº/'ó äveuog oöx épjeev. Wie in Act 27,4ff., aber auch sonst in Act ein Itinerar zugrunde liegt, ist in den ver. hist. ein Itinerar vorgetäuscht, welches Orts- und Zeitangaben, Entfernungen, Windverhältnisse und ter mini technici (vor allem nautische) umfaßt. Lukian verspottet damit die literarische Manier der Reisebücher, Tagebuchähnlichkeit und nachprüfbare Angaben vorzutäuschen. Auch die Schrift „Asinus“ weist diesen Itinerarstil (zum Wir-Stil vgl. Seite 117, Anm. 4) auf: c. 12. 16. 17. 19. 21.22 u. ö. Man vergleiche auch Philops., wo Eukrates offenbar einen Reisebericht beginnen will (c. 38f.); Lukian bricht den Bericht leider ab. In der Schrift über die Ge

schichtsschreibung beschwert sich Lukian über die oftmals phantastischen An gaben in den sogenannten Geschichtswerken, welche, prüft man sie nach, die völlige Unkenntnis des Verfassers offenbaren (de hist. cons cr. 24, vgl. G. Ave narius, Lukians Schrift zur Geschichtsschreibung, 1956; G. Schille, Die Fragwürdigkeit eines Itinerars der Paulusreisen, ThLZ 84, 1959, 165 ff).

Die Insel der Seligen

91

liegen lassend”, in die sogenannte Lampenstadt (j AvyvótoMug)*. Von da geht es weiter über die Stadt Wolkenkuckucksheim" wieder auf das Meer hinunter. Dort wird das Schiff von einem

riesigen „Walfisch“ (xffrog) verschluckt“, aber nach gefährlichen Abenteuern wieder befreit". Das Schiff als Schlitten benutzend,

überqueren die Abenteurer ein riesiges „Eismeer“°. Nachdem man dann auf einer einsamen Insel Proviant an Bord genommen hat, gerät das Schiff in ein Milchmeer, in welchem ein riesiger Käse wie eine Insel schwimmt und mit lauter Weinreben bewach

sen ist?; die Trauben enthalten allerdings Milch. Auf der Insel befindet sich ein der Nereide Galatea gehöriger Tempel. Als Nahrung bieten sich Fische und Körnerfrucht zum Essen, Milch zum Trinken an. Auf der Weiterfahrt gelangen die Reisenden wieder in das Salzwassermeer, begegnen den „Korkfüßlern“* und treffen schließlich auf eine flache und niedrige Insel: die Insel der Seligen. Noch sind die Reisenden nicht an Land gegangen, da sind sie schon von einem wunderbaren Lüftchen umfächelt, das alle

herrlichen Gerüche Arabiens in sich vereinigt". Die Küste der Insel weist viele weite Buchten ohne Brandung auf und Flüsse mit glasklarem Wasser”. Das Innere der Insel ist ein wunderbarer Garten mit Wiesen,

Wäldern und singenden Vögeln. Ein sanfter Wind bewegt die Zweige und läßt sie liebliche Melodien hervorbringen, wie die ! Zum Ausgang der Reise vgl. Seite 87f. – Zur Reiseroute vgl. F. Boll, Zum griechischen Roman, Ph 66, 1907, 2ff. – Zur Paradiesesvorstellung vgl. K. Galling, Art. Paradeisos, RE XVIII 1131–1134; J. Jeremias, ThWB V 763–771; Stengel, De Luciani veris historiis, 53ff.; Rohde, Psyche I 68 ff. 301 ff.

* Ver. hist. I 29, vgl. Seite 94. * Ebenda, 29f.

* Ver. hist. I 30ff. Vgl. Mt 12,40 und Radermacher, Das Jenseits, 67f.; ders., Walfischmythen, ARW IX, 1906, 248–252. * Ver. hist. II 2. ° Ebenda. 7 Wer. hist. II 3.

* Vgl. Seite 166f. * Ver. hist. II 5, nach Herodot III, 113. Vgl. dial. mort. XXX 1 und Seite 97.

" Ver. hist. II 5: . . . totauoóg re öuavyeig éStövrag géua eig rv Öd arrav. Der Ausdruck öuavyjg auch Apoc 21,21; sachlich in 22,1. Vgl. Radermacher, Das Jenseits, 95ff.

92

Religionsgeschichtliche Parallelen

Querflöten, die an einsamen Orten aufgehängt sind”. Jedoch werden sie von dort befindlichen Wächtern festgenommen, dürfen aber schließlich doch eine Weile im Lande der Seligen (jvjoog róv Maxägov) bleiben, dessen Oberherr Rhadamanthys? ist. Merkwürdigerweise finden auch hier, allerdings lächerliche, Gerichtsverhandlungen statt”. 2. Die Himmelsstadt

Das Eindrucksvollste, was das Paradies aufzuweisen hat, ist

ohne Frage die himmlische Stadt“. Die Stadt selbst ist ganz aus Gold” und ist von Umfassungs mauern aus Smaragd umgeben. Sie besitzt sieben Eingangstore, die alle aus einem einzigen Stück Zimtholz gearbeitet sind". Der Boden der Stadt und das Pflaster innerhalb der Mauern sind aus

Elfenbein". Die Tempel aller Götter sind aus Beryll; in ihnen stehen große Altäre aus einem einzigen Amethyst, auf denen die Hekatomben dargebracht werden”. Um die Stadt herum fließt ein Fluß voll des wohlriechendsten Parfums, welcher hundert * Es handelt sich um die sogenannten Aeolsharfen, d. h. um als Votiv gaben an Hirtengottheiten aufgehängte Querflöten, in die der Wind bläst. Vgl. Radermacher, Das Jenseits, 46.

* Vgl. Seite 85, Anm. 15. * Ver. hist. II 6 – 10. 27. – Vgl. Seite 84ff. * Ver. hist. II 11ff. Darauf hat schon Wettstein II 844 zu Apoc 21,18 aufmerksam gemacht. Vgl. noch Gal 4,26; Hebr 12,22 und Clemen, Religions geschichtliche Erklärung, 405; Boll, Offenbarung Johannis, 39f. 117; auch hat Rießler (vgl. Seite 12f.) die Stelle „entdeckt“; Nilsson, Geschichte der griechischen Religion II 530f.; Bauer, W. B., s. v. 7tóZug; D. McQueen, The New Jerusalem and Town Planning, The Expositor, 9th ser., vol. II, 1924, 220–226.

* Ver. hist. II 11: aürn uév oöv 7tóZug täoa Ygvoj, ró öé reizog 7tegixstrau ouagdyötvov. Vgl. Apoc 21, 11f. 18 ff. Zu den Edelsteinen vgl. Clemen, Reste primitiver Religion, 39f. " Ebenda: 7t Zau öé eiouvétroi, täoat uovóSvãot zeuvvaudöuuvot. In Apoc 21,12ff. sind es zwölf Tore, jedes eine einzige Perle. " Ebenda: ró uévrot éðapog tó tjg tóZeoog xa | Evrög roö reixovg yj ée pavrivn. In Apoc 21,21 ist der Boden aus Gold, das wie durchsichtiges Glas ist, vgl. Apoc 18, 12. * Ebenda: vao öé tävrov beóvßngó Mov ibov (Öxoöounuévot, xa ßouo év aÖroig uéyuorot uovóZubot dueôÜortvot, ép döv totoöot tägéxaróußag. In Apoc 21,22 wird festgestellt, daß sich in der Stadt kein Tempel befindet, sondern daß xtguog ö Öeög óztavroxgdraog den Tempel darstellt. Jedoch werden Altäre in Apoc 6,9; 8,3. 5; 9,13; 14,18; 16,7 genannt.

Die Himmelsstadt

93

königliche Ellen breit und fünf tief ist, so daß man darin schwim men kann”. Als Bäder verwenden die Bewohner Glashäuser, die

mit Zimtholz geheizt werden. Statt in Wasser baden sie in heißem Tau. Als Kleider tragen sie feine, purpurfarbene Spinn weben, wie die Bewohner selbst auch keine odbuara haben, sondern sie sind „unfaßbar“ und fleischlos, nämlich bloße uogpj und iöéa?.

Obwohl sie nun äodóuatot sind, haben sie gleichwohl Bestand,

bewegen sich, denken und geben Laute von sich. Überhaupt scheint es, als wandele ihre nackte Seele umher, angetan mit dem Anschein einer Leiblichkeit”. Man muß schon hineingreifen, um sich zu vergewissern, daß tatsächlich eine Täuschung vorliegt: el yoöv u) äypatró Tug, oöx ävéléyšete u) elvau oóua ró ógóuevov“. Sie sind nämlich wie aufrecht stehende, aber nicht schwarze Schatten". Weiterhin wird es bei ihnen weder tiefe Nacht noch

heller Tag, sondern es ist immer wie bei der Morgendämmerung". Der Zeitablauf ist zum Stillstand gekommen, so daß alle in dem Alter verharren, in dem sie ankommen, und es außerdem nur eine

Jahreszeit, nämlich den Frühling, gibt”. Als einziger Wind weht bei ihnen der Westwind. Das ganze Paradies ist von üppigster Vegetation erfüllt. Die Reben tragen zwölfmal im Jahr, in jedem Monat einmal, während die verschiedenen Apfelbäume und andere Fruchtbäume dreizehnmal jährlich tragen, in einem Monat, der nach Minos benannt ist, zweimal”. Anstatt des Weizens Vgl. Apoc 22,1. Zu den Maßen vgl. Apoc 21,16f.

* Ver. hist. II 12: aöro öé odóuara uév oöx éxovov, äÄ' ävapsig xa äoageoi elotv, uogphv öé xai ióéav uóvmv . . . éupaivovotv . . . * Hier sind zwei Vorstellungen parodiert, die von der yvuvóryg der leib lichen Seele (Lietzmann/Kümmel z. St. verweisen schon auf die Stelle ver. hist. II 12, vgl. auch oben Seite 96) und die vom himmlischen Kleide, vgl. auch Seite 133, Anm. 1. Beide Vorstellungen II. Kor 5,3, vgl. R. Bultmann, Exegetische Probleme des Zweiten Korintherbriefes, 1947, 4ff.; A. Oepke, Art. yvuvóg, ThWB I 773ff.

* Diese Methode wird auch gehandhabt, um die Leiblichkeit Jesu fest zustellen: Joh 20,25–27; Clemen, Religionsgeschichtliche Erklärung, 258f., nach Wettstein, nimmt ein allgemeineres Motiv an. Die gleiche Vorstellung noch de luctu 9, Text Seite 90, Anm. 2, und ver. hist. II 12: ävapeig xal äoagxot. * Ver. hist. II 12; vgl. Seite 90. " Ebenda, vgl. auch ver. hist. I 29 und Apoc 21,23 ff.; 22,5. " Ebenda, vgl. Apoc 21,4; 22,5. * Ver. hist. II 13. Hinter den Zahlen 12 und 13 stehen ursprünglich astro logische Vorstellungen; vgl. Boll, Offenbarung Johannis, 23. 39f. 79f. 103

94

Religionsgeschichtliche Parallelen

bringen die Ähren auf ihren Spitzen bereits fertiges Brot her Vor 1.

Im Umkreis der Stadt gibt es 365 Quellen mit Wasser, ebenso viele mit Honig, 500 kleinere mit Parfum, sieben mit Milch? und acht mit Wein”. Eine andere Himmelsstadt ist die in ver. hist. I

29 genannte Lampenstadt (º AvxvóztoZug)*. Sie liegt zwischen den Plejaden und Hyaden, unterhalb des Tierkreises. Es werden eine dyogó und eine Hafengegend erwähnt. Dort laufen die Bewohner umher, keine Menschen, sondern schwache (arme) und helle

(reiche, mächtige) Lampen (2öxvot)”. Sie wohnen in Häusern und haben Namen wie die Menschen. Gegenüber den Reisenden zeigen sie sich freundlich und bewirten sie". Mitten in der Stadt sind Behördengebäude errichtet. Dort sitzt ihr Herrscher und ruft die ganze Nacht ihre Namen auf. Wer nicht darauf hört, wird sofort als Deserteur zum Tode, d. h. zum Erlöschen, ver

urteilt. Die Reisenden sehen zu, wie die Lampen sich verteidigen und Gründe für ihre Säumigkeit vorbringen. Welche Vorstellun gen hier ursprünglich gemeint waren, läßt sich kaum sicher feststellen, jedoch könnte Verwandtschaft zu Apoc 2,5 vorliegen 7. Im gleichen Kapitel wird die aus Aristophanes' „Vögeln“ bekannte Stadt Wolkenkuckucksheim (Nepe oxoxxvyia) paro diert. Die Reisenden betreten sie aber nicht, da es der Wind nicht zuläßt”.

(Apoc 12,1; 21,12. 14. 20. 21; 22,2). Zum Ganzen vgl. O. Weinreich, Tris kaidekadische Studien, RVV XVI 1, 1916; vgl. auch das Material Seite 127, Anm. 3.

Zur wunderbaren Fruchtbarkeit im Paradiese vgl. Apoc 22,2 (schon Wettstein II 846; auch Wendland, Kultur, 299, Anm. 6). * Vgl. Saturn. 7 und Seite 42, Anm. 3.

* Ver. hist. II 13. Vgl. Apoc 22,1. Zur Ableitung des Stromes aus der babylonischen Mythologie s. Clemen, Religionsgeschichtliche Erklärung, 149, vgl. Apoc 21,6. * Vgl. hierzu Rohde, Der griechische Roman, 209; Boll, Zum griechischen Roman, 1–11; Radermacher, Das Jenseits, 28f.

-

* Vgl. Apoc 1,12. 13. 20; 2,1. 5; 11,4; 18,23; 21,23; 22,5. " . . . oööév uäg öxovv, dÄd xai éti Sevig éxd/ovv: eine typische Bemerkung im Reisebericht; vgl. Act 28,2, auch ver. hist. II 46. " Vgl. W. Bousset, Die Offenbarung des Johannes, 2. Aufl. 1906, z. St.; Boll, Offenbarung Johannis, 98, Anm. 1; vgl. auch Seite 59, Anm. 6. * oö ydgela ró 7tveÜua: wieder eine typische Reisenotiz, vgl. Act 27,7 sowie den ganzen Kontext bei Lukian.

Die Himmelsstadt

95

Ver. hist. II 32–35 wird die „Insel der Träume“ phantastisch ausgemalt; Homer habe sie oö tävv äxgußóg beschrieben. Auch auf dieser Insel befindet sich eine Stadt mit einem Hafen und

Toren. Am Hafen liegt das Heiligtum des Hahnes, ein Zeichen, daß er irgendetwas mit dem Traum zu tun gehabt haben wird!. Auch hier gibt es einen Wald, der die Stadt umgibt, ein Fluß fließt da vorbei, Nvertrögog genannt. Zwei Quellen entspringen neben den Toren: die eine heißt „Schlaftrunkene“, die andere

„Nächtliche“. Die Stadtmauer ist hoch, einem Regenbogen nicht unähnlich und hat vier Tore, nicht zwei, wie Homer behauptet. Die Tore bestehen aus Elfenbein, Eisen, Ton und Horn. Zwei

Tempel befinden sich in der Stadt: außer dem Tempel des Hahnes noch der der Nacht. Der Herrscher, der Schlaf, hat seine Burg links vom Hahnentempel. In der Mitte, der äyogá, entspringt eine Quelle, die „Schlafsucht“*. Auch hier werden die Reisenden

bewirtet, bis sie nach 30 Tagen und Nächten durch einen gewal tigen Donnerschlag” aufwachen und eilig „in See stechen“. Daß die Himmelsstadt ein Topos in der „Offenbarungslite ratur“ ist, verrät Lukian in seiner Schrift über die Geschichts

schreibung. Er habe gehört, schreibt Lukian, es gebe einen, der die Zukunft beschreibe“. Dessen Schrift wird als uavrt xóög bezeichnet. Unter anderem habe dieser Schriftsteller, so

spöttelt Lukian, in Mesopotamien eine große Stadt erbaut: äÄä xai 7tóMuv jöm év rf Meootoraula Öxtoe ueyébet te ueyiotyv xa xá Zet xa Zioryv. Nur den Namen habe dieser Schreiber noch nicht festgelegt. Nach dem Kontext scheint, mindestens in den Augen Lukians, die Grenze zwischen Geschichtsdarstellungen, Reiseberichten und Offenbarungsbüchern fließend gewesen zu sein. Unter philosophischem Einfluß wird die Himmelsstadt ins Ethische umgedeutet. Stammt sie ursprünglich von Hesiod”, so wird sie in der stoischen Umdeutung zur idealen Arete. Iro nischerweise wird die Idee hier von dem Spötter Lykinos vor getragen, es wird also referiert. Die Arete ist eine Polis, aus der Vgl. Seite 30ff. * Vgl. Apoc 22,1. * Zum Donnerschlag vgl. Seite 164f. * Hist. conscr. 31: jón Ö' éydó ruvog xai rd uéZovra ovyyeygapórog jxovoa. – rd ué Zovra = die Zukunft auch dial. mort. III 1; Hesiod 1. 2; de merc. cond. 21; ver. hist. II 27. 47; Tox. 17; gall. 2; somn. 10; Philops. 38; Alex. 8.56; – tó ué/Mov: Demon. 6; dial. mort. XI 1; vgl. Bauer, W. B., s. v. uéZ/ao, 2. * Hermot. 25.

96

Religionsgeschichtliche Parallelen

der Lehrer des Stoikers Hermotimos hergekommen ist und deren Bewohner vollkommene eööaiuoveg, oopo ég tó äxgóratov, ävögeiot ätavteg, ölxatot, odópgoveg, beinahe Götter sind. Dort gibt es keine Laster wie außerhalb, sondern von den Bewohnern heißt es:

év eigjvy xai óuovoig Fvutoâtre ovrat . . . döote ya/yvóv tuva xai tavevöaiuova ßlovßuoöot Föv eövouia xai ioórytt xai éevôegia xai toig ä/Zoug äyaôoig". Hermotimos, die (bekannte) Idee freudig auf greifend, meint, alle Leute müßten doch begehren, Bürger dieser Stadt zu werden und sich in das Bürgerregister einschreiben zu lassen, ohne sich um die Länge und Beschwerlichkeit des Reise weges dorthin zu kümmern. Ja, so fährt Lykinos scheinheilig fort, man müsse sich notfalls vom Vaterland losreißen, falls es den Abschied hemmen wolle, man dürfe sich auch von der Familie nicht abhalten lassen, sondern müsse alles im Stich lassen, unter Umständen auch die Kleider, wenn sie hinderlich sind, um die

Wanderschaft nach der Tugendstadt anzutreten”. Dort wird man nicht abgewiesen, selbst wenn man yvuvóg ankommt”. In der Stadt selbst, welche 7töZau besitzt“, wohnen Barbaren, Sklaven,

Mißgestaltige, Zwerge, Bettler, kurz, jeder, der um Aufnahme bittet. Denn nach dem dortigen Gesetz komme es weder auf Vermögen noch auf den äußeren Anzug oder Größe, Schönheit, Abstammung, berühmte Vorfahren an, sondern bei ihnen werden allein oöveoug, étuÖvula róv xaMóv, tóvog und eine unüberwind liche Seelenstärke anerkannt. Unter den Bürgern besteht voll ständige Gleichheit (ioortula): ró öé Weigov | xgeirrov eöxta tgiöng i äyevv)g öoöſog i Se begog oööé ö/aogelvat Zéyeoôat év rf tóMet”. 3. Die Elysischen Gefilde Außerhalb" der himmlischen Stadt liegen die Elysischen Gefilde". Es handelt sich um eine wunderschöne Wiese, die von

dichtem Wald mit mancherlei Bäumen umgeben ist. Diese Bäume spenden den Teilnehmern des Gelages, das in der Mitte * Hermot. 22; vgl. Phil 3,20, wo das 7toAirevua jedoch nicht in der Imma nenz gedacht ist. * Hermot. 23. * Vgl. Seite 93, Anm. 3. * Hermot. 24, vgl. Seite 92, Anm. 6. * Hermot. 24; vgl. I. Kor 12,13; Gal 3,28; Rm 2,11; Eph 6,8f.; Kol 3, 11. 25. * Nach Apoc 22,1f. innerhalb der Stadt. " Ver. hist. II 14–16, vgl. P. Capelle, Elysium und Inseln der Seligen, ARW XXV, 1927, 245–264; zum Mahl vgl. Dieterich, Nekyia, 78ff.

Die Elysischen Gefilde

97

stattfindet, Schatten. Man liegt auf Blumen und wird von den Winden bedient. Das Ausschenken allerdings ist unnötig, da am Orte des Gelages große Bäume aus durchsichtigem Glase stehen, deren Früchte verschiedenartigen Trinkgefäßen gleichen. Geht man zum Gelage, „pflückt“ man sich eines oder zwei der Trink gefäße, stellt sie hin, und dann füllen sie sich sofort mit Wein. Während des Gelages fliegen Nachtigallen und andere Singvögel mit Blumen, die sie auf den nahen Wiesen geholt haben, über das Gelage und lassen die Blumen unter Gesang herunterfallen. Dadurch werden auch die üblichen otépavot überflüssig. Das Parfumieren geschieht auf folgende Weise: Dichte Wolken ziehen Parfum aus den Quellen und aus den Flüssen an sich, fliegen über den Ort des Gelages und sprengen, unter sanftem Druck der Winde, das Parfum wie feinen Tau herunter. Beim Gelage erfreuen sich die Seligen wundervoller Musik". Auch für Fröhlichkeit ist gesorgt, indem jeder Teilnehmer zu Beginn des Mahles aus der Quelle des Lachens und aus der der Wonne trinkt”. Die Personen,

die die Elysischen Gefilde bewohnen, sind die juiôeot und viele berühmte Persönlichkeiten”. Der Geschlechtsverkehr gilt bei ihnen nicht als aioxgóg; Päderastie wird bei ihnen ungehindert getrieben“, während die Frauen allen gemeinsam gehören”. Als der Erzähler sich von allen diesen Herrlichkeiten trennen

soll", um sich wieder auf Irrfahrten zu begeben, bricht er in Zur Himmelsmusik vgl. c. 13. 14 und Dieterich, 36f. * Vgl. Apoc 21,6. Daß es nach dem Tode keinen Durst mehr gibt, bezeugen de luct. 16. 17; vgl. die Durstqualen in der Unterwelt dial. mort. XVII, auf die schon Wettstein I 769 zu Lk 16,24 verweist; Dieterich, 99f. * Ver. hist. II 17ff.

* Vgl. Seite 199ff.

* Ver. hist. II 19. Anders Mk 12,25 Par; I. Kor 7,33f. – Auch ein Haus

philosoph träumt davon, daß sein reicher Herr zu ihm sagen werde: tävra juiv xotvd ëorat (de merc. cond. 20). Das Sprichwort geht nach Rein, Sprich wörter, 65, letztlich auf Pythagoras zurück. Vgl. F. Hauck, ThWB III 789ff. 792f.; Act 2,44; 4,32.

* Einmal allerdings wird das Leben der Seligen auf unliebsame Weise unterbrochen. Die Übeltäter, die am Orte der Verdammnis gepeinigt wurden, haben ihre Fesseln zerrissen (vgl. Seite 83), ihre Wachen überwältigt und be finden sich im Anmarsch auf die Insel (ver. hist. II 23). Die Heroen werden von Rhadamanthys eilig am Strande zu einer Schlachtordnung aufgestellt und besiegen die Aufständischen. Die Besiegten werden verhaftet (ov/au ßdvetv als Polizeiausdruck: Ikarom. 3. 10. 24; Peregr. 12; dial. mort. XII 3, schon Wettstein I 524 zu Mt 26,55; Tox. 2. 6. 17.33; gall. 3; pisc. 14; ver. hist. I 11; II 24. 29. 44. 46; vgl. Bauer, W. B., s. v. l a) und zu noch härterer

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Religionsgeschichtliche Parallelen

Jammern und Weinen aus. Jedoch wird er getröstet mit der Aussicht, daß er nach wenigen Jahren zurückkehren werde und daß für ihn ein Ögóvog und eine xÄuoia neben den Hervorragend sten bereitgestellt werde. Einiges über seinen zukünftigen Lebenslauf verrät ihm Rhadamanthys, aber röv öé Ygóvov oöxért tjg étavóöov 7tgooöeivat jÜénoev”. Jedoch gibt er ihm eine Bestrafung zurückgeschickt (ver. hist. II 24). Diese Episode wird die Paro dierung des in der apokalyptischen Literatur gängigen Topos von einer kriegerischen Bedrohung der heiligen Stadt durch widergöttliche Mächte sein und insofern als Parallele zu Apoc 20,7ff. zu gelten haben. F. Boll hat, in Offenbarung Johannis, 145f., von Weinreich angeregt, auf die Sternkämpfe in ver. hist. I 11ff. aufmerksam gemacht. Boll hält diese Episoden für eine Parodie auf den Roman des Antonios Diogenes (Boll, Zum griechischen Roman, 1–11). Es handelt sich um einen Krieg zwischen den Bewohnern der Sonne und des Mondes und den beiderseitigen Bundesgenossen von anderen Sternen (Bär, Sirius, Milchstraße, von den „Sternen über Kappadokien“).

Ebenso wie Apoc 9,17ff. kämpfen sowohl die Reiter als auch die „Rosse“: Üngia öé éort uéyuora, Öztóttega, roig tag' uiv uÖgunšt 7tgooeouxóra tÄhv roö AueyéÖovg“ öydg uéytoTog aÖröv xai Öit eögog v. éudxovro Öé oö uóvov oi ézt' aörööv, d/Ad xai aÖrol ucÄuora toig ze&gaouv (c. 16). Auch hier sind phantastische Angaben über die Stärke der Heere gemacht (c. 13. 14. 15. 16; vgl. Boll, Offenbarung Johannis, 146 und Apoc 9,16). Wie Boll zeigt, haben auch die beim Apokalyptiker üblichen Ungeheuer ihre Entsprechungen. Den „Heu schreckenkentauren“ (vgl. Boll, 68ff.) stehen bei Lukian die „Roßameisen“ ('Itztouégunxeg, c. 16), die „Flohschützen“ (PvZZoro5órau: sie reiten auf Flöhen, deren jeder die Größe von zwölf Elefanten hat; c. 13), die „Luft stechfliegen“ ('Aegoxcóvozteg: Bogenschützen, die auf großen Stechfliegen reiten; c. 16), die „Wolkenkentauren“ (o Nepe/oxévravgot, . . . Déaua 7taga Bo5órarov, é5 7tztov 7tregoróv xai dvögóztov ovyxeuevot: Die Menschen haben die Größe des oberen Teiles des Kolosses von Rhodos, die Rosse die eines Lastschiffes; c. 18. Ihr Anführer ist der „Schütze aus dem Tierkreis“, öéx

roö Zooôtaxoö ro5órng; vgl. Apoc 6,2 und Boll, 73) gegenüber. Mit Recht hebt Boll, 146, hervor, daß das Volk der „Roßgeier“ (Itztóyvtot, c. 11; es sind Männer, die, auf großen dreiköpfigen Geiern wie auf Rossen reitend, eine Art Grenzwache darstellen) an die Flucht des Weibes auf den Flügeln des großen Adlers in Apoc 12, 14 anklingt. Adler und Geier sind ja, wie man aus Peregr. 39f. ersehen kann, austauschbar (Ver. hist. I 11). Zum Adler als Himmelsbewohner: Ikarom. 1. 10. 22; als Seelenvogel bei der Apotheose: Peregr. 39, vgl. Boll, Offenbarung Johannis, 143, und Seite 123; als heiliges Tier im Tempel zu Hierapolis: de Syr. dea 41, vgl. Seite 28; als Götterbild (?): de Syr. dea. 40. Der Berichterstatter erzählt noch von anderen phantastischen Lebewesen, so den „Kohlflüglern“ (Aaxavó7tregou, c. 13), den „Hirseschützen“, den „Windläufern“, „Knoblauchkämpfern“, „Sperlingsbolzen“, „Roß kranichen“, „Riesenspinnen“ und „Lufttänzern“ (c. 16). Ver. hist. II 27; vgl. Alex. 43. Vgl. auch Lk 12,20; Mk 13,32 Par; Act 1,7; I. Thess 5,1; Jak 4, 16.

Die Elysischen Gefilde

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Malvenwurzel, zu der er in der Not beten könne, und rät ihm, wenn er wieder auf die Erde komme, weder mit einem Messer im Feuer zu stochern noch Bohnen zu essen, noch sich mit einem über 18 Jahre alten Burschen einzulassen. Nähme er sich hier

in acht, habe er alle Hoffnung, wieder ins Paradies zurück zukehren”.

Ver. hist. II 28. Lukian verspottet damit pythagoreische Lehren; vgl. Jamblich, vit. Pyth., § 109. 227 und Rein, Sprichwörter, 82f.

8

Betz

C. Die Vorstellung vom „göttlichen Menschen“ I. ALLGEMEINES ZUR VORSTELLUNG VOM beio; dyg

Lukian steht ganz innerhalb der antiken literarischen Tra dition, wenn sein alleiniges Interesse auf die Schilderung des großen, genialen Menschen gerichtet ist. Zwar übt er als Satiriker Kritik, nicht nur an den „Genies“ seiner eigenen Zeit, aber es ist doch überraschend zu sehen, daß er, wenn er schon nicht die

Gesamtkonzeption des „göttlichen Menschen“! – denn um diesen geht es bei ihm – in Frage stellt, auch bei einer in seinem eigenen Sinne positiven Beschreibung eines bedeutenden Menschen nicht aus der vorgegebenen Vorstellung herauszuspringen vermag. So bleibt es denn dabei, daß z. B. sein Urteil über den von ihm

verehrten Epikur, dieser sei ein ävg dóg äAyÖóg legóg xa Öeotéotog tv pöouv, trotz des beteuernd angebrachten dög äAyÖóg eine leere Phrase bleibt”. War es Lukian also nicht gegeben, aus diesem Schema auszubrechen, so bleibt ihm auch nur eine geringe Mög lichkeit zur individuellen Darstellung eines Menschen, jedoch gar keine Möglichkeit zur Erfassung des Menschen als Menschen. Hier ist nicht der Ort für eine Erläuterung der Vorstellung vom „göttlichen Menschen“. Auch eine Einbeziehung des altgrie chischen Öeioç ävjg würde sich wegen der unwesentlichen luki anischen Nachrichten hierüber kaum lohnen.

Lukian erwähnt oft die altgriechische Mythologie mit ihren Heldengestalten, wobei er zu verstehen gibt, daß ihm diese Mythen ganz und gar unverständlich sind. Auch hierin teilt er die Voraussetzungen seiner Zeit, die den Zusammenbruch des naiven Selbst- und Weltvertrauens hinter sich hat. Lukians Schrifttum

legt ein beredtes Zeugnis ab für die fundamentale Unsicherheit seiner Zeit. Auf diesem Hintergrunde wird eine Erscheinung wie Zu diesem Gegenstande vgl. H. Windisch, Paulus und Christus, Unter such. z. N. T., 24, 1934, 24ff.; L. Bieler, 69EIOX ANH P. Das Bild des „gött lichen Menschen“ in Spätantike und Frühchristentum, I/II, Wien 1935/36; Reitzenstein, Die hellenistischen Mysterienreligionen, 25f., 236–240; H. Klein knecht, ThWB III 122f.; Nilsson, Geschichte der griechischen Religion II 505ff.; Prümm, Religionsgeschichtliches Handbuch, 458ff. * Alex. 61.

Allgemeines zur Vorstellung vom Öelog dvig

101

die des Öeiog ávjg begreiflich: man versuchte, die verloren gegangene Sicherheit im „homo religiosus“, in einer von außer halb der Welt stammenden Größe wiederzufinden. Bei diesem

Phänomen sind Religion und Philosophie keineswegs geschieden, sondern sachlich eine Einheit. So ist es nicht nur die natürliche

Folge, daß der Öeiog ävjg im Gewande des Philosophen auftritt, sondern daß auch die alten Philosophen und Dichter von hier aus verstanden und also auch dargestellt werden". Nur so kann man verstehen, daß Lukian den Aristoteles tatsächlich als einen

yóng und texvirng bezeichnen kann”, d. h., Lukian kann einer Gestalt wie der des Aristoteles im Grunde keinen Sinn abge winnen. Auch die Bedeutung des Demokrit wird vom religiösen Standpunkt aus gewürdigt, nämlich als die eines Mannes, der den gesamten Geisterspuk, gegen den Lukian sich wendet, bereits damals als Betrug entlarvte. Weiter begegnen so im Lukianischen Schrifttum die Philo sophen Demonax, Epiktet, Epikur, Platon, Pythagoras, Sokra tes, Zenon u. a. Von ihnen werden kaum die Dichter unterschieden, z. B. Hesiod und Homer; aber auch ein Rhetor wie Demosthenes

oder der große Bildhauer Pheidias u. a. kommen unter den Ein fluß der Vorstellung vom „göttlichen Menschen“. Sicherlich hat die Vorstellung auch die Gestalt des Herrschers mitbestimmt, wenn das spärliche Material bei Lukian auch auf

die orientalische Vorstellung vom göttlichen König zurückgehen wird; Lukian selbst hat sicher keinen Unterschied gesehen. Im Neuen Testament ist die Vorstellung vom Öelog ävjg in verschiedener Weise aufgenommen, besonders von Mk und den Act.

1 Vgl. das Material bei Bieler I 13ff. * Dial. mort. XIII 5.

II. TERMINOLOGISCHES

Terminologisch ist der Deiog ävjg bei Lukian nicht fest um rissen. Das zeigt schon die einzige Stelle, an der der t. t. Öeiog

ävjg vorkommt. Lukian bezeichnet dort den Herakles als röv 7távrov ävögdötcov ägtorov, Belov öé ävöga xai Deóv ögÖäÖg voutoðévra” Wohl werden in der Form der Klimax die Stufen voneinander ab

gehoben, jedoch handelt es sich um dieselbe Person”. Wie diese Frage beantwortet werden soll, wird nicht angeregt, obwohl man andererseits auch über die Naturbeschaffenheit des Gottmenschen

zu spekulieren weiß”. Für den „göttlichen Menschen“ werden folgende Bezeich nungen verwendet: tig tövxgetrróvov“, ävg öauuóvtog”,éztovgävuog", Öavuäotog”, Öavuao róg °, Geoetöjg”, Öeotgetig", Öeóg”, Öeotéotog”, iegóg”, loóöeog”, Cynic. 13; Deuórarog als Herrscherattribut: long. 7 (vgl. auch dial. mort. XIII 3); O. Hirschfeld, Die Abfassungszeit der MAKPOBIOI, Hermes 24, 1889, 158.

? Undeutlich Bieler I 16, Anm. 18.

* Dial. mort. III 2; XVI 1 ff.; Lukian verspottet solche Spekulationen. Anders erklärt Demon. 65 (vgl. Wetter, Der Sohn Gottes, 15), noch anders Tox. 1.

* Peregr. 43; conviv. 7; Demon. 11, vgl. Tox. 1; cynic. 13. * Rhet. praec. 13; Philops. 32; vgl. Demosth. enc. 47; Demon. 63, dazu Gal 4, 14.

° Alex. 9.35; dial. deor. IV 3, vgl. I. Kor 15,48f.; Phil 2, 10. 7 Imag. 17; dial. mort. XX 5; Philops. 34. * De merc. cond. 13; Demon. 62; conviv. 7.30; pisc. 22; pro lapsu 4; amor. 23 u. ö.

* Imag. 11 (die Panthea). 19 Alex. 3. 15 Geotgetóg; conviv. 7. 1 Peregr. 11; vit. auct. 6; gall. 18. 24, vgl. auch somn. 8; dann als Herrscher titel: dial. mort. XII 5; XIII 1. 2. 3; XIV 1.5; calumn. 17; Alex. 48; long.

17. 21. 23. Für das N. T. vgl. Act 12,22 (14, 8ff.); 28,6; Joh 1,1b (dazu Bult mann, Johannes, 16f.); 20, 28, vgl. Bultmann, 538, Anm. 8. * Alex. 4 (vgl. Bieler I 17, Anm. 19). 61; pro lapsu 5; Ikarom. 2. * Amor. 24. 31; Alex. 61; Philops. 24. 34; long. 21; fugit. 18; vit. auct. 15. * Catapl. 16, schon Wettstein II 271 zu Phil 2,6; dial. meretr. X4; Anach. 10; Tox. 2. – In Phil 2,6 und Joh 5,18 liegt dieses Prädikat nicht vor.

Terminologisches

103

auch xaâdg”, oopóg”, tguoöºßtog”, Öztegävögotog“, ÖztegvépeMog”. Ein besonderer „Titel“ ist das philosophische Prädikat öxavóv". Etwa conviv. 30; de merc. cond. 24. Mit diesem Begriff geht die Be zeichnung zur Beschreibung über. * Alex. 4; dial. mort. XIII 5; Ikarom. 13; Phal. I 10; paras. 43; rhet. praec. 13; amor. 48; de salt. 25; conviv. 32 (vgl. adv.ind. 13; amor. 23). Auch sarkastisch toivoopog Philops. 6. * Nigr. 1; catapl. 16. * Catapl. 16, vgl. imag. 21: . . . Öztég ró ävögóttvov uérgov étagôjvat; pro imag. 7: Öztég äztaoav rv dvögotivyv pöouv; vit. auct. 2: Öztég ävögorov elvau. * Hermot. 5; vgl. Ikarom. 2; Iup. trag. 16, Zeus begibt sich auf die Erde: érvzovydg vepéyv töv tazetóv tegußeßÄnuévog. Vgl. vor allem Apoc 10,1; auch Mk 9,7 Par; 13,26 Par; Act 1,9; I. Kor 10,1f.; I. Thess 4,17; Apoc 1,7; 11,12; 14,14ff. und Boll, Offenbarung Johannis, 17; A. Oepke, Art. vepéy, ThWB IV 904 ff.

* Peregr. 9 (verächtlich); conviv. 7; Scyth. 7; Harmon. 3; hist. conscr. 5.8.63 (vgl. Demon. 2; pisc. 30, dazu Bonhöffer, Epiktet, 119 und Bauer, W. B., s. v.; imag. 12; pro imag. 22); Hermot. 18.

III. DAS LEBEN DES „GÖTTLICH EN MENSCH EN“

Wenn im folgenden die Motive bei der Schilderung des „gött lichen Menschen“ zusammengestellt werden sollen, so beruht dies methodisch auf der Art und Weise, in der in der Antike das Leben

des „göttlichen Menschen“ geschildert wurde. Unter weitgehen dem Verzicht auf eine Erfassung seines individuellen Lebens stattete man sein Lebensbild mit Motiven und Zügen aus, die mit der Vorstellung vom Öelog ävjg gegeben waren. Zur Eigenart einer solchen literarischen Darstellungsart gehört es, daß für einen „historischen Anlaß“, was Bieler auch immer darunter

verstehen mag, prinzipiell wenig Interesse besteht. Der „Anlaß“ liegt vielmehr beim Schriftsteller oder Erzähler. Nur innerhalb des Schemas besteht Raum für eine „besondere“ Darstellung eines bestimmten Deiog ävjg; hier sind nicht nur eventuelle historische Begebenheiten bedeutsam, sondern vor allem ist

wichtig, welche typischen Züge zur Schilderung herangezogen werden. Oft soll der Dargestellte in eingelegten Reden und Lehr stücken zu Worte kommen.

1. Die Herkunft des „göttlichen Menschen“ Die wunderbare Herkunft des „göttlichen Menschen“ wird auf verschiedene Weise ausgedrückt. Nach einer Version der Alexanderlegende ist Alexander der Große durch eine große Schlange erzeugt worden: xai uv xai ztegi rñg 'Ovutuäôog öuota éÄéyero, ögäxovra óut eiv aörſ eal ß?éteoðau év rf eövf, elra oöro oe texÖjvat, röv öé Diºusttov éFyºta tjobat oióuevov tag' éavroö oe elvau”. Nach einer anderen Version ist er von den Orakelpriestern des Ammon zum Sohne Ammons erklärt worden”. Auch bei Alexander von Abonuteichos wird die 1 Bieler I 23.

* Dial. mort. XIII 1. Diese Version nimmt ihren Ausgang von einem Traumgesicht der Olympias; vgl. Helm, Lukian und Menipp, 207f. * Dial. mort. XII 2; XIII 1.

Die Herkunft des „göttlichen Menschen“

105

göttliche Abstammung durch ein Orakel verkündet: . . . ägtyv éxov xarä röv IIegoéa, äp'oöéavröv éyeveaMöyet untgóôev”. Wäh rend aber bei Alexander dem Großen die Vaterschaft Philipps durch das éFatarjoôau hinwegdisputiert wird, bieten die natür lichen Eltern, auf die bei Alexander von Abonuteichos auch

wieder hingewiesen wird, anscheinend keine Schwierigkeiten, denn Lukian stellt einfach fest: oi öÄéÖgtot éxeivot IIapZayóveg eiôóreg aöroö äuporégovg roög yovéag äpaveig xai rateuvoög étlotevov ró YgmouG syovrt IIegoeiông yevey Doißqp pilog oörog ögärau, öiog 'AZé Favögog, IIoöaZeugiov alua Meloyxc6g”. Nicht genug damit, es wurde auch noch ein altes Zahlenorakel „aufgefunden“, welches dög 2ßó/Zyg tgouavrevoauévyg”. Aber Alexander der Pseudoprophet ist noch weiter gegangen. Durch einen dyog, den er durch einen Orakelspruch beglaubigen läßt, verkündigt er, daß ihm seine Tochter von der Göttin Selene geboren worden sei“. Rutilianus, ein einflußreicher römischer Beamter, befolgt denn auch sogleich den Rat des Orakels, die göttliche Tochter zu heiraten, und, nachdem er seine Schwieger mutter reichlich mit Hekatomben bedacht hat, hält er sich selbst

für einen étovgävuog. Diese Familiengeschichte darzustellen, richtet Alexander jährlich stattfindende Mysterien ein, die an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Etappen der göttlichen Genealogie darstellen. Am ersten Tage geschieht das Kindbett * Alex. 11. Zum term. yeveaMoyeiv vgl. Hebr 7,3. 6; I. Tim 1,4 und Di belius, Handb., z. St.; auch desalt. 7. 34; Phal. II 9.

* Auch im N. T. bietet das Vorhandensein leiblicher Eltern für die Legende von der Geburt Jesu eine Schwierigkeit. Bei Mt wird sie gelöst, indem die Traumoffenbarung dem männlichen Elternteil zuteil wird, welcher den Vor gang nicht als éFatarjobau auffaßt, sondern als ein 7tgóorayua Gottes, dem gegenüber Gehorsam selbstverständlich ist. Tritt hier schon ein funda mentaler Unterschied zutage, so muß auch bemerkt werden, daß dem N. T. der Gedanke der fleischlichen Zeugung in diesem Zusammenhange nicht er träglich ist (Mt 1,18–25). Im Lukasbericht ist der männliche Elternteil Jesu ganz in den Hinter grund getreten, aber er wird dennoch nicht einfach unterschlagen. Auch hier scheint die fleischliche Zeugung nicht annehmbar, obwohl schon über die Art und Weise der Zeugung reflektiert wird (Lk 1,35). Beiden Berichten sind Prophezeiungen (Mt 1,23; 2,1ff.; Lk 1,31 ff.) und Offenbarungen (Mt 1,20ff.; 2,2. 9f. 12f.; Lk 1,26ff.; 2,9ff.) zugeordnet. Vgl. auch Mk 6,3 und den Exkurs bei Klostermann, Handb., z. St.; die Bearbeitung bei Joh 6,42; 7,26–28. Vgl. weiter das Parallelenmaterial bei Bieler, I 24ff.; H. Hepding, Attis, 107f. * Alex. 11. * Alex. 35.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

der Leto, die Geburt des Apollo, seine Ehe mit Koronis und die Geburt des Asklepios, am zweiten Tage Texovog (des Gottes von Abonuteichos) étupäveta xa yévvmoug roö Öeoö, am dritten Tage der yduog des Podaleirios und der Mutter des Alexander, der égog der Selene und des Alexander, die Geburt der Gattin des Rutilianus”.

Über die Geburt des Homer laufen mehrere Traditionen um:

7taréga öé Maiova róv Avöóv | 7torauóv xai untéga Meſavcbztyv paoiv vóupyv täÖv Agváöov”. Hier gehört der Topos in die Enko mienliteratur. Die wunderbare Herkunft des Kindes kann auch durch das

„Findlingsmotiv“ beschrieben werden; drei Beispiele nennt Lukian: ö Zeög . . . éxteôeig Özt' aiyóg ävergópy xaÖäteg ó Tjaepog Öztó é?dpov xai ö IIégong Kögog öztgóregog Öztó tjg xvvög”. 2. Kindheit und Erziehung Zum Schema antiker Biographie gehört es ebenfalls, die frühe geistige Betätigung eines „göttlichen Menschen“ hervorzuheben. So heißt es von dem Philosophen Demonax, daß ihn nicht erst seine Lehrer auf die Philosophie aufmerksam zu machen brauch

ten, sondern daß er bereits von Kindheit an den Drang zum höheren Leben in sich spürte und eine ihm eingeborene Liebe zur Philosophie mitbrachte*. Auch den Demosthenes zieht es

im Unterschied zu seinen Altersgenossen, die Athens tausenderlei Amusements genießen, zur Philosophie: ö tñg puMooopiag xai tñg toutuxñg ägerñg xatexe 7tóÜog, ög aöróv yev oöx ézti räg (Pgövng, óAZ'éti räg 'Aguorotéovg xai 69eopgdorov xai Zevoxgärovg xai * Alex. 38/39, vgl. Weinreich, Alexandros, 147f. – Zum iegóg yduog vgl. noch Eph 5,22 ff.; Apoc 19,7. – Zur yévvnoug roö beoövgl. Mt 1,16. 18 vl. 20; Lk 1,14 vl. 35.

* Demosth. enc. 9. – Vgl. noch die göttliche Herkunft des Pythagoras, gall. 16, und seine Inkarnation in Alexander von Abonuteichos, Alex. 40, dazu Herzig, Lukian als Quelle, 4, Anm. 9. – Eine verwandte Herleitung ist der Hinweis auf die Abkunft aus einer hochgestellten Familie: Demon. 3; Scyth. 1. 3; imag. 15; vgl. den Stammbaum Jesu, Bauer, W. B., s. v. Aaviô. * De sacr. 5, vgl. das Material bei Bieler I 29. – Es liegen wohl auch Be ziehungen zum Topos „Der Heilige und die Tiere“ vor; vgl. Seite 175f. * Demon. 3: . . . d. Ä' oixelag 7tgóg rd xaâd óguñg xai éupórov 7tgóg puMoooplav égorog éx 7talöov eööög xexuvmuévog.

Kindheit und Erziehung

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IIZärovog Öögag”. Ähnlich zeigt auch der zwölfjährige Jesus bereits erstaunliche oöveoug (Lk 2,41 ff.)*.

Aus der oben zitierten Bemerkung über den Demosthenes war schon die große Bedeutung der Person des Lehrers ersichtlich. Die Liste der Lehrer des Demosthenes umfaßt noch weitere

berühmte Personen: oo öé évraöÖa ö tov toº.dg uév ó KaAZi orgatog, autgóg öé óxaräAoyog, AZxtóduag, 'Iooxgärmg, 'Ioalog, EößovZiörg, wobei den Verfasser dieser pseudolukianischen Schrift kaum chronologische Bedenken zu drücken scheinen”. Für das Enkomion des Homer empfindet er es als bedauerlich,

daß ihm über dessen Erziehung und Ausbildung keine Nach richten zugekommen sind“. Für die Anführung des Gamaliel in dem biographischen Schema Act 22,3 braucht, wie bei Demosthe nes, keine historische Tatsächlichkeit angenommen zu werden”. Für den „göttlichen Mann“ zu Lukians Zeit ist entscheidend seine Ausbildung in orientalischer Weisheit und unter einem orientalischen Lehrer, wie denn gerade auch orientalische Wundertäter besonders berühmt sind. Derjenige, der den Kleo demos über den Sympathiezauber belehrt, ist ein Libyer"; der den Midas heilende Magier ist ein ävg Baßv abvuog róv XaMöaiov"; der Wundertäter aus Philops. 16 ist ein Syrer aus Palästina”. So ist denn vor allem die „ägyptische Weisheit“ außerordentlich Demosth. enc. 12. Hier ein Topos der Enkomienliteratur. Vgl. auch dial. deor. VII 2, wo es von Hermes heißt: oürog öFözeug éor xaÖdzteg év tj yaorgi éxueZerjoag tv zeZettuxjv; Vgl. Lk 1,41. – Weiteres Material bei Bieler I 34. * Vgl. A. Fridrichsen, Randbemerkungen zur Kindheitsgeschichte bei Lucas, Symbol. Osloens. VI, 1928, 36ff. – In anderer Weise verwendet Paulus den Gedanken Gal 1,15, wieder anders Joh 7,15f., vgl. Bultmann, Johannes, 205f. Es handelt sich nicht um göttliche Inspiration; hierzu: Phal. II 12, vgl. dazu Joh 20,22 und Seite 174, Anm. 6; Iup. conf. 2. 4; Iup. trag. 29; Hesiod 4.9; rhet. praec. 4; Demosth. enc. 2.5. 12; de sacr. 5. – Vgl. das Material bei Bieler I 35ff. * Demosth. enc. 12.



Nach

A. Bauer, Lukians AHMOX.GENOYX.

ETKM2MION, Rhet. Stud. 3, 1914, 12, ein Topos der Enkomienliteratur. * Ebenda: "Ourgov uév oöv oöre taiôevotv oör' äoxnotv uvmut xaÖ’ iorogiav ztagetärjpauev, . . . üâyvéx tgopjg xal ueMárrg xai ötóaoxaàlag oöx éxovra . . . Vgl. noch Anach. 14; Alex. 5f.; dial. mort. XIII 4f.

* Vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, z. St. * Philops. 7. " Ebenda, 11; über die Herkunftsländer des Zaubers vgl. Hopfner, Offen barungszauber II § 18.

* Vgl. Seite 11f. Vgl. die Ärzte in trag. 265 und den 'Iovöaiog trag. 174; Act 13,6; 19,13f.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

begehrenswert. Im Philopseudes wird der Magier Pankrates! geschildert: Davudouog thv ooplav xai rhy 7tauôelav täoav eiódog r)v Aiyvtriov. Seine Weisheit hat ihn die Göttin Isis selbst gelehrt: rgia xai exootvéry év roig äóöroug Öztóyetoç Öxyxévat uaye.euv tauôevóuevog Öztó tjg "Iouôog”. Allein das Sprechen ägyp tischer Laute gilt daher bei Beschwörungen als besonders wirk kräftig”. Die Hochschätzung ägyptischer Weisheit ragt auch in das N. T. noch herein. Aus Act 7,22 ist zu schließen, daß sie auch auf

die Moseslegende eingewirkt hat“. Wahrscheinlich muß auch die

„Flucht nach Ägypten“ genannt werden (Mt 2,13 ff.); sicher hat die jüdische Polemik die Tradition so gedeutet". Die Tätigkeit

eines Ägypters wird Act 21,38 vermeldet; schließlich wird die babylonische Weisheit in Mt 2,1. 7. 16 als offenbarend aner kannt".

3. Öffentliche Wirksamkeit Wie L. Bieler? beobachtet hat, ist die Zeit des öffentlichen

Wirkens des „göttlichen Mannes“ nicht reich an typischen Einzelereignissen. Ist hier der Ort, den „göttlichen Menschen“ als einen solchen sich betätigen zu lassen, so kann dies an Hand von Anekdoten, Aussprüchen, Beispielen, Vergleichen und schließlich Wundertaten geschehen. Die Wirksamkeit durch Wundertaten soll im folgenden großen Abschnitt zusammen hängend dargestellt werden”. * Vgl. Reitzenstein, Wundererzählungen, 5, Anm. 2; Herzig, Lukian als Quelle für die antike Zauberei, 27–29.

* Philops. 34. Vgl. Peregr. 17; vit. auct. 3; gall. 18 ganz ähnlich über Pythagoras.

* Philops. 31, vgl. Seite 153 ff. Ägypten ist das Land des Zaubers und der Wunder: Prom. es in verb. 4; Philops. 34–36; Tox. 27. Die Theorien über

Ägyptens Berühmtheit: de Syr. dea 2f.; de astr. 3ff. und dazu Harmon, V 350; fugit. 8.

* Vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, z. St. * Vgl. H. L. Strack und P. Billerbeck, Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch I 84f.

* Der Term. udyog: long. 4 (Definition); asin. 4; Demon. 23 (schon Wett stein I 240 zu Mt 2,1). 25; de merc. cond. 27; Men. 9. 22; Philops. 12. 14. 15; fugit. 8; Alex. 21. Im N. T. Mt 2,1. 7. 16; Act 13,6. 8. – uayela: Alex. 5; de merc. cond. 40; vgl. Act 8,1 1. – uayeveuv: asin. 4.54; Philops. 3. 4; long. 4, vgl. Act 8,9. – Vgl. Bauer, W. B., s. v.; G. Delling, ThWB IV 360–363. 7 Bieler I 42. * Vgl. Seite 144ff.

Öffentliche Wirksamkeit

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Da der Öeiog ävjg nicht grundsätzlich vom Philosophen unter schieden wird, werden beide als von einer zahlreichen Jünger schar umgeben geschildert. Diese sind wie eine Art Kulisse ständig vorausgesetzt, obschon sie nicht immer erwähnt werden; als Beispiel sei der Rahmen zu einem Ausspruche des Demonax genannt. Der Philosoph Apollonios war vom Kaiser zu seinem Lehrer ernannt worden und verließ die Stadt mit seinen Jüngern: Auerä to Zöv röv uaÖyróv”. Natürlich haben auch Peregrinus und Alexander von Abonuteichos ihre Jünger. Das Jünger verhältnis hält bis über den Tod des Meisters an, so daß ein

babylonischer Magier sich uaÖyrjg des Zoroaster nennen kann”. Lukian tituliert den Alexander einen 7tgopjtyg xai uaÖyrg roë Geoö (d. h. Glykons)”. Auch die Jüngerschaft Jesu besteht ja über seinen Tod hinaus". Mit Hilfe seiner Jünger entfaltet Alexander von Abonuteichos eine weitreichende Missionstätig keit: jöm öé Tuvag xai ézt thv ä/Zoôathvé Féteuzte, pjuag éutouj oovrag rolg ëÖveauv Ötég roö uavrelov . . .". Sogar bis zu den Bar baren wird der Wirkungskreis ausgedehnt und durch ein gött liches Orakel kundgetan". Wenn auch nicht durch ein Orakel, so geschieht doch im N. T. der „Missionsbefehl“ Mt 28,16 ff. auf Weisung des Erhöhten, d. h. mit göttlicher Autorität". Wichtig ist die Nachricht über die Missionstätigkeit des Pere grinus. Man behauptet, schreibt Lukian, Peregrinus habe vor seinem Tode an alle berühmten Städte Sendschreiben geschickt, welche öuaÖjxag ruvág xai tagauvéoeug xai vóuovg enthielten”. Zu diesem Zwecke hatte er einigen seiner Jünger „missionarische“ Funktionen zugeteilt”. Demon. 31. uaôyrig als Philosophenjünger oft: Tim. 51; vit. auct. 19. 24; cynic. 13; Anach. 14; Ikarom. 30; Hermot. 9. 11; long. 19. 20; conviv. 26.32; Alex. 2 u. ö. ? Men. 6. * Alex. 24.

* Vgl. die Stellen bei Bauer, W. B., s. v. uaônrºjg 2 by. * Alex. 24. ° Alex. 43.

7 Vgl. Klostermann, Handbuch, z. St.; Bultmann, Geschichte der synop tischen Tradition, 310.

* Peregr. 41. " Er nannte sie „Totenboten“ (vexgóyyeog) und „Unterweltsläufer“ (vegregóögouog); Peregr. 41. Zu vegregóögouog vgl. Ign. Philad. 2,2; Polyc. 7,2: beóögouog; eine andere Erklärung bei W. Bauer, Handb. z. NT, Suppl. II, z. St.; ders., W. B., s. v.

Religionsgeschichtliche Parallelen

1 10

Das Ziel aller Philosophen und Wundertäter war offenbar, in der Hauptstadt Rom Beachtung zu finden. Dies erreicht Alex ander von Abonuteichos durch eine kluge und umsichtige Politik. Nach den Worten Lukians war sein Erfolg in der Welt hauptstadt überwältigend”. Alexanders unermüdlicher Gönner war der hohe römische Beamte P. Mummius Sisenna Rutilianus,

dem nach Lukian nicht zuletzt der große Ruhm des Glykon orakels zu verdanken ist”. Auch die von Lukian geplante Ent larvung des Schwindelpropheten scheiterte an der Protektion des Rutilianus”, auf dessen Rolle bei der Frage der Nachfolgeschaft des Alexander noch hingewiesen werden muß“. In diesem Zu sammenhang wird man an den Streit des Paulus mit dem Magier Bar-Jesus in Act 13,6ff. erinnert, in dem auch eine hochgestellte Persönlichkeit Mittelpunkt der Auseinandersetzung ist”. Es nimmt nicht wunder, daß auch Peregrinus, nach sorg

fältiger Präparation in Ägypten, den Sprung nach Italien wagt. Er versucht, durch Zouôogeioðat dort die Gunst der Menge zu er werben. Aus Rom schließlich ausgewiesen, versucht er in Grie chenland Fuß zu fassen, wahrscheinlich doch wohl in Athen".

Man sieht an diesen Beispielen, daß die Welthauptstadt Rom das Ziel der wandernden Philosophen und Wundertäter war. Hier ist auch Paulus selbst wie seine Darstellung durch die Act zu nennen; in den Act bildet die Romreise des Paulus den krönenden

Abschluß seiner Missionstätigkeit". Zunächst freilich stellen sich dem Erfolge des Öeiog ävjg große Schwierigkeiten entgegen. Demonax erntet bei den Athenern ebensoviel Haß wie sein großer Vorgänger Sokrates infolge seiner taggyoia und éevöegia. Auch Demonax hatte seinen „Anytus“ und „Meletus“, welche gegen ihn die gleichen Anklagen wie gegen den Sokrates vorbrachten, daß er nämlich nie beim Opfern zu

sehen und als Einziger nicht in die Eleusinien eingeweiht sei. Die Erzfeinde des Alexander von Abonuteichos sind die Anhänger

Epikurs. Auf die Anfrage, wie es dem Epikur im Hades ergehe, Alex. 30; vgl. 26f. * Zu Rutilianus vgl. Caster, Etudes, 52ff. * Alex. 57.

* * " "

Vgl. Seite 125, Anm. 3. Vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, 58f. 352f. Peregr. 18ff.; zu Zotöogeivvgl. den Art. von Hanse, ThWB IV 295ff. Vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, 659ff.

Öffentliche Wirksamkeit

11 1

läßt er das Orakel antworten: „Mit bleiernen Fesseln an den

Füßen liegt er im Kote“. Oft genug übernimmt Lukian selbst die Rolle des Spötters und Verächters, etwa in der Person des Tychiades im Philops. oder auch direkt”. Meist haben aber die spottenden Gegner lediglich

den Zweck, daß an ihnen der Öeiogävjg seine Überlegenheit gegen über jedem Angriff erweisen soll”. Auch das Stellen verfänglicher Fragen, um den heiligen Mann in Verlegenheit zu bringen und so lächerlich zu machen, dient nur dazu, dessen Überlegenheit her auszustellen. Über den Demonax weiß Lukian da zu berichten:

xai uhv xai tgóg täg ätógovg täÖv égotjoecov tävv eöoróYaog tage oxeöaoto*. Auch bei den Gesprächen Jesu mit seinen Gegnern beobachten wir diese Methode”.

Die Vorwürfe, die dem Öeiog ävjg entgegengehalten werden, unterscheiden sich im allgemeinen nicht von den Lastern, die auch sonst den Inhalt von Ermahnungen bilden. Nur auf einige sich stets wiederholende und besonders bezeichnende Vorwürfe

soll hier hingewiesen werden: den Vorwurf der Zauberei, des Wundertuns um des Gelderwerbs willen, des Gegensatzes von Leben und Lehre eines Philosophen.

a) Der Vorwurf der Zauberei

Der Vorwurf der Zauberei ist den heiligen Männern immer wieder gemacht worden. Bei einem Manne wie Lukian tut das nicht wunder, da es bei ihm den Unterschied zwischen „Wunder“

und „Zauber“ als zwischen „weißer“ und „schwarzer“ Magie Alex. 25, vgl. Seite 88. Vgl. noch Peregr. 2. 31. 33. * Vgl. Peregr. 5. 37. 39; Alex. 54. 55. * Vgl. Act 17,18. 32; bezeichnenderweise herrscht hier hinsichtlich des Er folges des Paulus kein Optimismus. Vgl. die Spottszene bei der Kreuzigung des Prometheus, Prom. Cauc. 20f. (vgl. auch Peregr. 33) und Mk 15,29–32 Par. Das YZevcietv: Prom. es in verb. 6, bei Bauer, W. B., s. v.; Iup. trag. 30; Tox. 46; bis acc. 33; Demon. 39. Ötay/evciTeuv: Act 2, 13; zum sprichwörtlichen Zusammenhang von Weintrunkenheit und Reden vgl. Nigr. 5; dial. meretr. II 2; de merc. cond. 15; auch Philops. 39; vgl. H. Preisker, Art. uéöm, ThWB IV 550ff.

* Demon. 39, vgl. dort das schöne Beispiel. * Vgl. R. Bultmann, Der Stil der paulinischen Predigt und die kynisch stoische Diatribe, FRLANT XIII, 1910, 10ff.; M. Dibelius, Die Formgeschichte

des Evangeliums, 3. Aufl. 1959, 149ff.

1 12

Religionsgeschichtliche Parallelen

nicht gibt. Aber die Frage ist doch, wie bei der wundergläubigen Menge und bei den Wundertätern eine derartige Unterscheidung getroffen wurde. Richtig scheint mir hier Reitzensteins Erkennt nis, daß diese Wertungen durchaus subjektiver Art waren und vor allem eine sittliche Herabsetzung des Gegners zum Ziel hatten". Auf die Vorwürfe, die Lukian dem Schüler des Apollo nios von Tyana und dem Alexander macht, hat L. Bieler hin gewiesen”. Hier wird der Apolloniosschüler genannt: . . . yóng röv Auayeiag xai éztpóäg Öeoteolovg Öttoyvovuévov xai Ydgutag éti toig égoruxolg xai étayaoyág tolg éxÖgog xai Önoavgóv ävatoutág xai x/jgov öuaöoyóg – ein ganzer Katalog magischer Fachausdrücke. Das hier gebrauchte Schimpfwort yöng ist bei Lukian der häufigste Ausdruck für den Vorwurf der Quacksalberei”, aber auch uäyog* und andere Synonyma. Auch Jesus wird der Zau berei verdächtigt: Mk 3,22 ff. Par, vgl. Joh 7,20; 8,48. 52; 10,20°. Umgekehrt werden die gleichen Anklagen von der christlichen Gemeinde her erhoben: etwa Mk 9,38 Par; 13,21–23 Par; Act 8,9 ff.; 13,6 ff.; 19,13 ff.; Apoc 13, 13 °. b) Der Vorwurf des Geschäftemachens

Ein anderer Vorwurf, der den Wundertätern immer wieder

entgegengehalten wird, ist der, daß sie ihre Wundertaten zum Zwecke des Gelderwerbs vollbringen. Der Zauberer aus dem Hyperboreerlande, von dem in Philops. ein Liebeszauber berichtet wird, fordert vier Minen als Vorschuß

und weitere 16 Minen nach erfolgreichem Ausgang des Unter Wundererzählungen, 36f.; vgl. Wetter, Der Sohn Gottes, 73ff.; Bieler I 83 ff.

* Alex. 5. 60; Bieler I 84.

* yóng: deor. conc. 12; fugit. 17. 27; pro imag. 1. 22; Peregr. 13 (neben rexvityg); gall. 4. (neben regarovgyóg). 28; Alex. 1. 5. 25. 60; bis acc. 1; Iup. trag. 31; dial. mort. X8 (y. xai regareiag ueoróg); XIII 5 (neben rexvirrg); XIV 5; rhet. praec. 5; pisc. 15. 25, schon Bauer, W. B., s. v.; pisc. 42; pseudol. 17, im Schimpfwörterkatalog. Im N. T. II. Tim 3,13. G. Delling, Art. yóng, ThWB I 787 f. von rela: Tim. 55, im Lasterkatalog; dial. mort. III 2; vit. auct. 2; Nigr. 15; de astr. 10 (unlukianisch!); dial. mar. IV 1; yoyrenetv: de salt. 63; deor. conc. 12; Alex. 6. *

* Vgl. das Material auf Seite 108, Anm. 6. * Vgl. Wetter, Der Sohn Gottes, 73ff.; Bieler I 83ff.; C. H. Kraeling, Was Jesus accused of necromancy ?, Journal of Bibl. Lit. 59, 1940, 147–157. * Vgl. Lohmeyer, Handb., z. St.

Öffentliche Wirksamkeit

1 13

nehmens”. Lukian, in der Person des Tychiades seine Meinung kundtuend, bemerkt daraufhin, er verstehe nicht, warum sich

der Magier mit so wenig abfinde, wo er sich doch die Liebe von reichen

Frauen

durch

Zauberei verschaffen und diese dann

gehörig ausbeuten könne”. Schon im nächsten Kapitel der selben Schrift wird der Topos von dem palästinensischen Syrer erzählt: . . . äviornot xai ätotéutet ägtlovg ézt utoÖÖ ueyóÄqp äta/Ad5ag tövöeuvóv”. In Act 16,16 wird betont negativ vermerkt, daß die wahrsagende Sklavin ihren Besitzern großen Gewinn einbrachte. Anders kehrt das Motiv in Act 19,24 ff. wieder, wo

das Geschäftemachen mit den silbernen Artemistempelchen als Grund für die „religiöse“ Begeisterung der Epheser hingestellt wird. Mit dieser Bedeutung sollen das Wahrsagertum und das Amulettwesen getroffen werden. In grundsätzlicher Form ist der Topos in Act 8,20 angewendet. Petrus erwidert dem Simon, der die apostolische éovola käuflich erwerben will: „Zur Hölle mit dir und deinem Geld!“ Dieser

Fluch wird damit begründet, daß Simon gegen den Grundsatz verstoßen hat, daß die Gabe Gottes nicht durch Geld erwerbbar

ist. In der Erzählung von der Tempelreinigung“ richtet sich das Vorgehen Jesu ja auch nicht gegen den Tempelkult als solchen, sondern er will diesen gerade rein erhalten von aller Geschäfte

macherei. Ähnlich empfindlich erscheint die Missionsinstruktion Mk 6,8–11 Par” gegen den Geldbesitz und den Gelderwerb; beides wird denn auch polemisch den Schriftgelehrten und Phari säern vorgeworfen". Bald traten in der Urgemeinde Schwindler auf, die sich auf Kosten der Gemeinden bereicherten. Einen solchen Betrüger stellt Lukian mit der Person des Peregrinus Proteus vor, dessen Betrug er folgendermaßen zusammenfaßt: xai ö) xai tó IIege ygivqp 7to Zd töte jxe Ygjuara tag'aöróv éti tgopäoet róövöeouáöv xa 7tgóooöov oö utxgäv raÖryv étoujoato". Philops. 14. * Ebenda, 15. * Ebenda, 16; vgl. Alex. 8; deor. conc. 12; Hermot. 57. * Mk 11,15ff. Par; Joh 2,13ff. Vgl. Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 36; Braun, Radikalismus II 63, Anm. 4.

* Vgl. Mt 10,8 und Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 155f. * Vgl. Mk 12,40 Par. " Peregr. 12f., vgl. Seite 7ff. Eine wohlwollendere Beurteilung läßt Prümm, Handbuch, 460, dem Peregrinus zuteil werden. – Zu ézt tgopdoet vgl. I. Thess 2,5, auch Mt 23,14; Mk 12,40; Lk 20,47.

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-

Religionsgeschichtliche Parallelen

Paulus hat einen harten Kampf zu führen gegen solche Wander lehrer, die die apostolische é5ovoia mißbrauchen. Um den Gegnern allen Wind aus den Segeln zu nehmen, verzichtet er überhaupt auf den Gebrauch des an sich zu Recht bestehenden Anspruches

auf Unterhalt durch die Gemeinden". In der späteren urchrist lichen Literatur ist die Warnung vor dem Gelderwerb mit Hilfe des Evangeliums ein stereotyper Zug”. Obwohl die Polemik gegen die Geschäftemacher bereits auf die palästinensische Urgemeinde und offenbar sogar auf den historischen Jesus selbst zurückgeht, übernahm die Urgemeinde gleichwohl Topoi aus der populären Philosophenkritik. Diese ist nun bei Lukian breit belegt. So heißt es in der Polemik im Nigrinus: uáAtora öé éuéuvyro räÖv ézt utoôÖ puMooopoövrov xai tv ägerv övtov öotegé äyogäg tgottöévrov: Ägyaotjgua yoöv éxó/et xai xatm?eia räg roötov öuatgußág”. c) Der Vorwurf der Diskrepanz zwischen Leben und Lehre Galt schon der Vorwurf der Geschäftemacherei sowohl für

den Philosophen als auch für den Wundermann, so bestätigt sich diese Weite des Gebrauchs auch bei dem Vorwurf der Dis

krepanz zwischen Leben und Lehre, der ursprünglich wohl aus der Philosophenkritik stammt.

-

Lukian macht dem Alexander von Abonuteichos diesen Vor

wurf. Zwar hatte Alexander die Päderastie als gottlos verurteilt,

für sich selbst aber richtete er die Sache klüglich ein. Er ver anlaßte die Städte in Pontus und Paphlagonien, ihm Chorknaben für drei Jahre zum Tempeldienst zu schicken, und zwar . . .

ôoxtuaoÖévrag xai 7tgoxgtÖévrag roög eöyeveotärovg xai dógatorátovg ! I. Thess 2,5; dazu M. Dibelius, Handbuch, z. St., und das von ihm ge sammelte Material; I. Kor 9,1ff., Lietzmann/Kümmel, Handbuch, z. St., führen hierzu den Peregrinus an; I. Kor 4,12; II. Kor 7,2; 12, 17f. Auch die Paulusdarstellung in den Act betont diesen Zug (Act 20,33; vgl. auch II.Thess 3,8).

* I. Tim 6,5; II. Petr 2,3; Did. 12,5; Ign. Polyc. 4,3. * Nigr. 25; Hermot. 59 (die Stelle bei Wettstein II 183 zu II. Kor 2,17; Windisch, Der zweite Korintherbrief, 100; ders., ThWB III 606–609; Bauer,

W. B., s. v.); Hermot. 80f.; Men. 5, die Stelle bei Windisch zu II. Kor 2,17; dial. mort. X 8, die Stelle bei Dibelius,

Handb., zu I. Thess 2,5; X 11;

pisc. 45; paras. 52; conviv. 36; Iup. trag. 27; Tim. 56f.; fugit. 14 (vgl. Ger hard, Phoinix von Kolophon, 26f.). 20; rhet. praec. 9; Ikarom. 5. Zu Justin vgl. Helm, Lukian und Menipp, 42.

Öffentliche Wirksamkeit

I 15

xai xó Zet öuapégovrag. Diese habe, so behauptet Lukian, Alexan der systematisch mißbraucht. Er habe sich nicht gescheut, einen Nomos zu erlassen, des Inhalts, daß jeder, der achtzehn Lebens jahre überschritten habe, ihn nicht mehr ró aöroö oróuart öešt oöoôau unöé puAjuatu äoztdeoöau, sondern lediglich seine aus gestreckte Hand küssen dürfe, während der andere Vorzug nur unter denjenigen Schönen gestattet war, die sich oi évrög roö pÄjuarog" nannten. Auch Peregrinus Proteus muß hier wieder genannt werden”. Paulus bezeugt in seinen Briefen, daß er ständig vor derartigen Vorwürfen auf der Hut sein muß; bezeich nenderweise überläßt er das Urteil darüber letztlich dem Gericht Gottes”.

In der positiven Schilderung des Deiog ävjg verfolgen die Berichte über Gegnerschaft und Schwierigkeiten natürlich den Zweck, die Bedeutung des Öeiog ävjg über jeden Zweifel zu erheben.

So enden alle Schwierigkeiten, die Demonax hat auf sich nehmen müssen, in seiner ungeheuren Beliebtheit bei den Athe nern wie bei allen Griechen, die er obendrein noch Lebenszeit

genug hatte zu genießen. Selbst die Vornehmsten erhoben sich ehrfürchtig, wenn er vorüberging, und alle verstummen: ouaorthv öé yiveoba ztagá zrävrov“. In hohem Alter bereits, war er bei * Alex. 41. – Man möchte annehmen, daß Lukian hier absichtlich einen

Mysterienbrauch mißverstanden hat. Der Kontext weist auf eine kultische Einrichtung: oi évrög toö puåruarog waren eine esoterische Kultgenossenschaft, welche von Lukian absichtlich durch Verdrehung und Unterstellung homo sexueller Vergehen (vgl. Seite 199ff.) verunglimpft wird. So im Anschluß an Dölger, AC III 79f. gegen Kroll, Art. Kuß, RE Suppl. V519, der aus höfischem Brauch ableiten will; vgl. noch das Material bei Dölger, AC I 156ff. 186ff.; II 159f. Zum liturgischen Kuß Rm 16,16; I. Kor 16,20; II. Kor 13,12; I. Thess 5,26; I. Petr 5, 14, d. Literatur bei O. Michel, Der Brief an die Römer, 345,

Anm. 3. Vgl. noch asin. 17 (von einer Räuberbande pt/ruaouv jotdovro dâ?» Zovg); ver. hist. I 8. Handkuß: Men. 12; Nigr. 21; de sacr. 12; de salt. 17. * Peregr. 13, vgl. Seite 7ff. Zum Topos vgl. Schwarz, Lukians Ver hältnis zum Skeptizismus, 11; Helm, Lukian und Menipp, 40ff. und die Stellen Men. 4; Tox. 9.35; bis acc. 6. 21; Tim. 55; pisc. 34; Eunuch. 3; Ikarom. 31; fugit. 15. 19; Charid. 12; conviv. 34; Hipp. 1; apol. 6, vgl. Mk 7,6 Par; de merc. cond. 33; Ikarom. 21. 29.

* I. Kor 9,27; vgl. auch Mt 23,3; Jak 1,22f. u. a. – Zur Sache vgl. G. Rud berg, Die Diogenestradition und das Neue Testament, CN II, 1936, 39f. * Demon. 63. – Zu diesem Topos vgl. Demon. 11. 64, vgl. Lk 4,29f.; imag. 13; Alex. 39; Lex. 19, vgl. Rm 16,25; Apoc 8,1. Anders ist die Reaktion Peregr. 15 (Wettstein I 471 und Bauer, W. B., s. v. ptuóo, vgl. zu Mt 22,12); 9

Betz

116

Religionsgeschichtliche Parallelen

jedem uneingeladen zu Gast, aß und schlief dort, wo er gerade vorbeikam: töv évouxoövtov Öeoö ruva étupävetav jyovuévoy tö ztgäyua xai Tuva äyaÖóv öaiuova eioe?yAvÖévat aöroig eig thvoixiav”. Die Reaktion auf den Deiog ávjg bei den öetotöaiuoveg” wird als éxt/jrteoôau”, Öavudeuv“ beschrieben; der Anblick eines „gött lichen Menschen“ erweckt pößog" und veranlaßt die Proskynese". Obgleich solche Reaktionen auch gegenüber Jesus und gegen über den Jüngern im Neuen Testament üblich sind, steht doch am Ende des Weges Jesu und zum Teil seiner Apostel nach dem neutestamentlichen Zeugnis nicht die Verehrung und Huldigung durch die gläubige Menge, sondern der schimpfliche Tod. Auf beiden Seiten liegt der Ausgang durchaus in der inneren Konse quenz sowohl der Darstellung als auch der Sache.

4. Der Tod des Öeiog ävjg Wird nun der Schilderung des Lebens des „göttlichen Men schen“ nicht das hauptsächliche Interesse entgegengebracht, so konzentriert sich dieses ganz und gar auf seinen Tod. Man hat vit. auct. 22 (Kypke I 111 zu Mt 22,12); Iup. trag. 13, Wettstein II 528 zu Act 12,17; Hermot. 55. Vgl. im N. T. Mk 3,4; 9,34 (4,39); Lk 20,26; Act 12,17; 15,12; 21,40.

* Demon. 63. Vgl. Gal 4,14; auch Act 9,43; 10,5f. 32; 14,11ff.; 16,15. 34; 28,6ff.

* Alex. 9; Tox. 29; Philops. 37. 38; pro imag. 7. 27; vgl. Act 17,22; 25,19. Der Eindruck auf Frauen muß besonders stark gewesen sein, vgl. Alex. 6.39; Peregr. 12; für die Rolle von Frauen beim Zauber: dial. meretr. I 2; IV 1. 4; Philops. 9; asin. 4ff.; vgl. Dibelius/Conzelmann, Handbuch, zu II. Tim 3,6. Unter dem Kultpersonal von Hierapolis befinden sich ekstatische Frauen; vgl. Seite 78. 202ff. * Imag. 1; catapl. 16; Alex. 13.26; rhet. praec. 13: Öztegext. Vgl. Bauer, W. B., s. v. 2.

* Peregr. 2. 34.45; long. 22; Tox. 2; somn. 8. 12; Anach. 16; Demon. 1. 5. 11.62: tävreg uév Öavuaoroi éyd öé Boxgdrºſv uévoéßco, Davudio öé Auoyévyv xal pu?ó 'Aglorttºtov; dial.deor. XVI 2. Zum ntl. Material vgl. G. Bertram, ThWB III 36–40.

* Die Philosophen im Philops. sind poßego tiv tgóooptv (c. 6); vgl. Alex. 8. 25 póßyrgov wie Lk 21, 11: Bauer, W. B., s. v. Vgl. die Stellensammlung bei Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 241. " Alex. 13; navig. 22; gall. 9. 14; Peregr. 13.39; Nigr. 21; catapl. 11; Saturn. 29. – Vor dem Herrscher: gall. 25; navig. 30. 38; dial. mort. II 2; XII 3; XIII 4; XIV 4. Zum N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v. Vgl. noch die Reaktionen in Alex. 9; Nigr. 35; somn. 12, Wettstein II 664 zu Jak 2,2f.; ferner das Material bei Bieler I 130ff.

Der Tod des Delog dvºg

117

den Eindruck, daß von hier aus alle anderen Schilderungen ihre Berechtigung erfahren. Hat der Tod des Öeiog ävjg eine so über ragende Bedeutung, so ist es nicht verwunderlich, daß hier in starkem Maße Gestaltung vorherrscht. Der Tod wird immer als ein außergewöhnlicher beschrieben. Lukian berichtet in seiner Schrift über die Geschichtsschrei

bung über die Legenden, die dem sterbenden Severianus von einem Geschichtsschreiber, gegen dessen Methoden Lukian zu Felde zieht, angehängt werden. Außer der Marotte, römische Familiennamen zu gräzisieren”, hier um des ättuxietv willen, ändert Lukians literarischer Gegner eigenmächtig die Todesart des Severianus, indem er behauptet, alle anderen gingen fehl in

der Meinung, er sei durch das Schwert umgekommen; vielmehr habe sich Severianus der Speise enthalten und sei nach drei Tagen schon, anstatt nach gewöhnlich sieben, den Hungertod gestorben: roörov yäg aörÖ äAvatóratov öóFau töv Öävatov”. Neben dieser Todesart erzählt der Schriftsteller noch weitere Arten des

Sterbens, die für den Severianus zutreffen sollen. Er behauptet unter Eid”, von einem aus der Schlacht durch Flucht entkomme nen Soldaten* zu wissen, Severianus habe sich weder erstochen

noch vergiftet noch erhängt (womit weitere Versionen zugegeben sind), sondern er habe „eine viel tragischere und in der Tat ganz neue Todesart ausfindig gemacht“”, nämlich einen seiner wert vollen Glaspokale zerbrochen und sich mit einer der Scherben 1 Vgl. zu dieser Sitte Bieler I 33f. * Hist. conscr. 21. äAvtog ist ein Topos der stoisch-kynischen Ethik: dial. deor. V 1; Demon. 63; dial. mort. XX4; amor. 46; Saturn. 18; auch Hermot.

8. 76; asin. 48. Vgl. Phil 2,28; R. Bultmann, Art. Öävarog, ThWB III 7ff.; Art. Zity, ThWB IV 314ff. * Hist. conscr. 25. Die Eidesformel ist schriftstellerischer und rhetorischer

Topos: Tox. 12. 19. 38; hist. conscr. 14; Philops. 5. 27; ver. hist. I4; Phal. I 11. 14. – Paulus gebraucht sie öfters: Rm 9,1; II. Kor 1,23; 11,31; 12,19; Gal 1,20; vgl. auch I. Tim 2,7. * Hiermit soll die Augenzeugenschaft sichergestellt werden. Man denkt gleich an Mk 14,51 (vgl. M. Dibelius, Botschaft und Geschichte, I, 1953, 252. 275) und Lk 1,2. Die Versicherung der Augenzeugenschaft ist ein bei Lukian oft bezeugter Topos: Tox. 19.54 (Wir-Stil); hist. conscr. 29.47; Peregr. 2; ver. hist. I 4 (Verspottung der autoptischen Wir-Erzählung); Phal. II 6; de Syr. dea 1. 7.37; Philops. 33; Demosth. enc. 43. Vgl. E. Norden, Agnostos Theos, 4. Aufl. 1956, 313ff.; H. Cadbury, Commentary on the Preface of Luke, Beginnings of Christianity II 489–510; Klostermann, Exkurs im Handb. z. NT z. St.; W. Michaelis, ThWB V 347 ff.

* Hist. conscr. 25. Übersetzung nach Wieland, III 290. 9*

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die Kehle durchgeschnitten. Nach einem weiteren Beispiel solcher Todesschilderungen versichert Lukian, er könne noch viele der artige Beispiele aufzählen, was man ihm wohl glauben mag, obwohl diese Bemerkung ebenfalls ein literarischer Topos ist!.

Aufschlußreich ist, welche Überlegungen sich an den Tod des Demosthenes knüpfen. Die Bitte des einen Gesprächspartners, bei der Schilderung vom Tode des großen Redners nur ja nichts auszulassen”, wird damit begründet, daß es sehr wesentlich ist, zu sehen, „wie sich der Charakter eines großen Mannes in den letzten Stunden seines Lebens zu erkennen gibt“, ob er seine Spannung verliert und in sich zusammensinkt oder ob sich seine Seele bis ans Ende in immer gleicher Spannung, Stärke und Erhabenheit erhält”. a) Das Voraus wissen der Stunde des Todes

Von hier aus gesehen ist es ganz folgerichtig, daß der Tod den Öeiog ävjg nicht unvermutet treffen kann. Um bei Demosthenes zu bleiben: er hatte schon seit geraumer Zeit seinen letzten Tag beschlossen und seine Vorbereitungen dafür beendet. Den Tod zu erwarten, begibt er sich in den Tempel, während seine Freunde

ihn vergebens zur Umkehr und zur Aufgabe seines Beschlusses zu bewegen versuchen*. * Hist. conscr. 27: to Zoög öé xai äAZ.ovg óuoiovg roérougézov oot, d éraige, xaraguÖujoaoôat, öZiyov öuog étuuvmoôeig . . . Vgl. für diesen Topos der Selbst beschränkung Alex. 1. 21. 61; conviv. 26; dial. mort. XII 6; Charid. 28; pro lapsu 7; bis acc. 21. 26. 30. 32. 33, am Beginn einer gerichtlichen Rede wie Act 24,4; die Stelle c. 26 haben E. Preuschen, Die Apostelgeschichte, Handb.z. NT IV, 1912, z. St., und nach ihm Haenchen, Apostelgeschichte, z. St., vermerkt; Tox. 35. 62; calumn. 29; Hermot. 70; de salt. 61. 85; Nigr. 11; pseudol. 31; Bacch. 7; Demosth. enc. 21; abdic. 12; Demon. 67, diese Stelle

schon bei Bultmann zu Joh 20,30 (540, Anm. 3). Vgl. auch Pfister, Herakles und Christus, 56, Anm. 1.

* Auch diese Notiz ist typisch: amor. 5. 16; Men. 2; de merc. cond. 13; Alex. 1; ver. hist. I 33; II 10.32; Peregr. 8; Ikarom. 3. 16; Hermot. 50. Vgl. Lk 1,3: Act 11,4 und P. Scheller, De hellenistica historiae conscribendae arte,

Diss. Lips. 1911, 43ff. * Demosth. enc.43: oö ydg tot outxgövégyov, bog dvögóg yevvaiov 7tgóg aörq5 TÖ ré et toö ßlov xarauaôeiv, 7töregov ärovog xai voôgóg v | 7tavrd taouv dxÄuvég tö rijg pvXijg ögôtov épóZarrev. Zum biographischen Topos rgó tog tjg relevrijg vgl. G. Fraustadt, Encomiorum in litteris Graecis usque ad Romanam aetatem historia, Diss. Lips. 1909, 100 f.; Bauer, Lukians AHM. ETK., 16. * Demosth. enc. 43. Auch Peregrinus begibt sich in einen Tempel (c. 32), allerdings stirbt er nicht dort wie Apollonios von Tyana (Philostrat, vita

Der Tod des Beiog dvºg

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Alexander sagt durch einen Orakelspruch voraus, er werde 150 Jahre leben und dann durch einen Blitzschlag sterben. Lukian läßt in seiner Darstellung natürlich etwas wesentlich anderes geschehen: Alexander stirbt bereits mit 70 Jahren, und zwar unter grauenhaften und ekelerregenden Umständen”. Peregrinus, der seinen Tod auch vorher festsetzt, motiviert auf eigentümliche Weise. Einmal ändert er seinen Namen von „Proteus“ in „Phönix“, weil es von diesem indischen Vogel heiße, er besteige in seinem Greisenalter einen Scheiterhaufen; Name und

Sache sind hier identisch.

Sodann bezieht Pere

grinus Sagen und Weissagungen, alte natürlich, auf sich, die seine Apotheose einleiten sollen”. Ob Peregrinus seinen Tod und seine Apotheose im Lichte einer Art Weissagungsbeweis sah, läßt sich nicht sicher sagen. Lukian scheint dies als das Gewöhnliche anzusehen. Ist die Nachricht historisch zutreffend,

so könnte Peregrinus die Methode des Weissagungsbeweises aus dem Christentum übernommen haben, da er ja eine Zeitlang Christ gewesen ist”. Das N. T. läßt Jesus oft seinen Tod vorhersagen, aber auch Paulus weiß seine Gefangenschaft vorher (Act 20,23; vgl. 21, 11. 13).

Mit der Gelassenheit und Heiterkeit eines Philosophen kann Demosthenes so auf seinen Tod zugehen“. b) Die Sterbestunde

Vor seinem Tod ergreift Demosthenes die Gelegenheit zu einer großartigen Rede, „in der er – ganz gegen seinen geschichtlichen Charakter – in wohlgesetzten Worten alle seine Verdienste um seine Vaterstadt bis ins einzelne aufzählt und, um zu imponieren, Apoll. VIII 30). Zur Ermahnung der Freunde vgl. Mk 8,33 Par; Act 21,12 f.

Alex. 59, vgl. Seite 178. Bieler I 92 hat auf die Stelle schon verwiesen; weiteres Material dort.

* Peregr. 27: jxovov öé dóg oööé IIgoreög ërt xazeiobau dStoi, dàAd Poivuxa Auetovóuaoev éavróv, ört xal poivu5 ró 'Ivötxóvögveov étußaivetv tvgäg Zeyerau Toggordro yjgog tgoßeßyxcóg. d/Zd xai Zoyotote xai Ygnouoög ruvag Öté Feuou 3ta auoög ör, dóg Zgedovelvau Öaiuova vvxropó/axa yevéobau aÖróv . . . Zum Phönix mythus vgl. I. Clem 25 und Knopfs Exkurs im Handb. z. N T Suppl. I 88f. – Das Xgevöv ist Ausdruck göttlicher Setzung wie das ntl. öei; vgl. dazu W. Grund mann, ThWB II 21ff. * Vgl. Seite 7ff. * Vgl. die Haltung des Sokrates dial. mort. XX5.

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auch die Festigkeit seines Charakters rühmt, die ihm auch den Tod nicht als Ubel erscheinen lasse“*. Man kann nur dem Urteil

A. Bauers zustimmen: „Die Haltung des Demosthenes ist hier eine rein schauspielerische, possenhafte . . .“”. Den Weisen können we der Bitten noch Drohungen von seinem Entschluß zu sterben

abbringen. Er ermahnt, nicht durch Gewaltanwendung das Heilig tum zu entheiligen, und nimmt, unter dem Vorwande, zum Gebet die Hand zu küssen, heimlich Gift. Dann verläßt er freiwillig den Tempel und bricht erst an der Tür zusammen, als er den heiligen Ort nicht mehr durch seine Leiche verunreinigen kann; kaum bringt er noch ein Yaigety hervor, da ist seine Seele bereits davon geflogen”. Wesentlich kürzer, aber doch analog ist der Tod des Philo sophen Demonax berichtet. Auch er sieht seine Todesstunde gekommen und verkündet sie seinen Freunden mit den Worten des Herolds bei den Spielen: Ajyet uév äydbv töv xa Aiotov äÖMov“ taulag, xaugóg öé xaàei uyxétt uéZeuv”. Sodann versagt er sich jegliche Nahrung und scheidet aus dem Leben mit derselben Heiterkeit, mit der er immer sein Leben geführt hatte. Das zeigt sein Gespräch mit einem seiner Anhänger, der ihn nach An weisungen bezüglich seiner Bestattung fragt. Die Antwort des Bauer, Lukians AHMOXOENOYX ETKQMION, 36; zum Ganzen vgl. W. Schmidt, De ultimis morientium verbis, Diss. Marburg 1914. * Bauer, ebenda.

* Demosth. enc. 49: taÖra eltdöv. Mº 7tgóoayé uot tv zeiga, épm“ ró xar' Sué ydg oööév tagdvouov övedbg teioetat, röv öé Öeóv 7tgooeuztdovéxdov épouau: xdydb Auév vézti tñg éztlôog Tajrng, xai tv Yega Tó oróuart 7tgooayayóvrog, oööév dZZ' ztgooxvveiv Özte dußavov . . . td at pdguaxov aöróv terauueöoðau Zºoet pvyjg dztó odóuarog é/evôegiav zerdöuevov. oö yág oövépôaoev Öztegßdg töv oöööv roö vecó . . . 50 . . . 6 Öé Yaigetveitdov dzté7tt". Der Tod tritt durch das Davon fliegen der Seele ein. Kehrt sie, wie bei Hermotimos von Klazomenai zurück, so erlebt das oóua eine Auferstehung (áviornut, étaviotºut, tauyyeveoia: Musca 7). Zur Hermotimoslegende vgl. Hopfner, Offenbarungszauber I § 260; Wellmann, Art. Hermotimos von Klazomenai, RE VIII 904f.

* Zum Vergleich mit den Athleten siehe die weiteren Stellen: proimag. 15: . xard thv tagotulav, uóvov Öéovra xgateiv; Hermot. 33 (Wettstein II 138 zu I. Kor 9,24ff.). 77; Anach. 13 (Wettstein II 136, z. St.; Wendland, Die Urchristlichen Literaturformen, 2. u. 3. Aufl., 357, Anm. 1). 15 (Wettstein II 267 zu Phil 1,30). 16 u. ö.; ver. hist. I 1; Lex. 23 (Wettstein II 402 zu Hebr 5, 12); Demosth. enc. 3; calumn. 12; asin. 9ff.; de salt. 78; Charon 8. Im N. T. öfter, besonders bei Paulus: Rm 9,16; I. Kor 9,24ff.; Gal 5,7; Phil 1,30;

2,16; II. Tim 2,5; 4,7. 8; Hebr 12,1 u. a. – Vgl. R. Heinze, Anacharsis, Ph 50, 1891, 459ff.

* Demon. 65.

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Demonax macht das Ganze lächerlich: M. to vºtgayuoveite . . . j yäg öóuj ue Öäpet. Aber der Schüler wagt es, Vorhaltungen zu machen: T oöv”; oöx aioxgöv ógvéoug xai xvoi ßogäv tgoteôjvat ryÄuxoérov ävögóg oóua; doch Demonax ist wahrhaft un erschütterlich, wenn er nunmehr darauf hinweist, er werde sogar noch im Tode einigen Lebewesen nützlich sein”. Besonders breit beschreibt Lukian den Feuertod des Peregrinus zu Olympia”, um gerade hieran die Lächerlichkeit des Pere grinus zu erweisen. Peregrinus, in dessen Gefolge sich eine zahl lose Menge befindet“, schildert in einer Rede das Leben und die Gefahren, die er um der Philosophie willen auszustehen hatte. Lukian kommentiert bissig, daß Peregrinus seine eigene Grab rede hielt, um seine Selbstverbrennung zu rechtfertigen. Auf ein goldenes Leben wolle er eine goldene xogóvy setzen”; wie er herakleisch gelebt habe, so müsse er auch herakleisch sterben

und sich mit dem Äther vermengen". Bis zuletzt will er den Menschen nützlich sein, wie schon Demonax den Tieren", indem Toöv ist elliptische Wendung aus der Diatribe: adv.ind. 3; dial. mar. I 1; X 1; XIII 2; dial. mort. III; V 1; X4; XXII2; vit. auct. 22; Ocyp. 91; bis acc. 4 u. o. – Vgl. Bultmann, Der Stil der paulinischen Predigt, 53; Bauer, W. B., s. v.

* Demon. 66, vgl. Seite 74.

* Vgl. W. L. Knox, Some Hellenistic Elements in Primitive Christianity, 1944, 68: „He (Jesus) must go to Jerusalem for the feast of Tabernacles, not because it is His duty as a pious Jew, but in order that He may make an étiôet Fug at Jerusalem as a Greek sage or sophist might do at Olympia“. * Große Volksmengen im Gefolge des heiligen Mannes: Peregr. 31. 32. 34: roig ézti töv oravgóv dtayouévoug j Ötö roö örulov éYouévoug to/Äq t/aiovg é:tovrat. Alex. 14. 15; imag. 2. 10 (Panthea!). Zum N. T. vgl. Bultmann, Ge schichte der synoptischen Tradition, 241. * Peregr. 33: épmydg Bo Zeoba Zgvoqößip Xgvojvxogcóvyv étubeivat. Tim. 51; vgl. Apoc 4,4. 10; 14,14; auch 6,2; 9,7; 12,1 und Boll, Offenbarung Johannis, 99. Hier wohl übertragen wie II. Tim 4,8; Jak 1,12; I. Petr 5,4; Apoc 2,10; 3,11.

"Die Lebensbeschreibung des Peregrinus hat überhaupt einige Ähnlichkeit mit dem von Pfister gezeichneten Heraklesbilde (Herakles und Christus, 42 ff.). Beide haben eine Nähe zu den Evangelien. Allerdings nehme ich einen „quellenmäßigen Zusammenhang“ zwischen „einer kynisch-stoischen Heraklesbiographie“ und einem „Urevangelium“ (Pfister, 58f.) nicht an. Vgl. auch M. P. Nilsson, Der Flammentod des Herakles auf dem Oite, ARW XXI, 1922, 310. Zum Gedanken Zgjvat ydg röv "Hgax eiaog ßeßuoxóra Hgax

Zetaog áztobaveiv . . . (Peregr. 33) vgl. die andersartige Verwendung eines sol chen Gegensatzes in I. Petr 2,21 ff., vgl. H. Braun, Das Leiden Christi, 1940, 18ff.; E. Lohse, Paränese und Kerygma im 1. Petrusbrief, ZNW45, 1954, 87 ff. 7 Nach Peregr. 23 wollte Peregrinus sich verbrennen örtég räöv ävögótov vgl. Bauer, W. B., s. v. 1a e), um sie den Tod verachten zu lehren usw.,

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Religionsgeschichtliche Parallelen

er ihnen zeigt, wie man den Tod verachten müsse: tävtag oöv öei Auot toög ävögóztovg DuMoxrjrag yevéoôau”. Während sonst der Öeiog ávjg vor seinem Tode als unerschütterlich heroisch ge schildert wird, berichtet Lukian eine ausgesprochen furchtsame Haltung des Peregrinus, die angesichts seiner großen und mutigen Reden natürlich lächerlich wirkt. Diese Wirkung ist die er wünschte. Der Topos wird hier also negativ verwendet, wie auch schon der Topos von der Seefahrt”. Der tatsächliche Vorgang spricht aber gegen die lukianische Tendenz. Die Selbstverbrennung findet bei Mondaufgang statt”. Als der Scheiterhaufen brennt, legt Peregrinus Ranzen, Mantel und Keule ab, streut Weihrauch ins Feuer, blickt gegen Mittag und spricht ein Gebet: Aaiuoveg untgóot xai targóot öé FaoÖé ue eöueveig*. Dann springt er ins Feuer. Lukian fügt noch aus Ge rüchten hinzu, Peregrinus habe auch noch die aufgehende Sonne begrüßen wollen", wie es bei den Brahmanen Sitte sei". Inter essant ist, daß sich im 2. Jahrhundert die Selbstverbrennung der indischen Gymnosophisten einer derartigen Beliebtheit erfreute. Mit F. J. Dölger setze ich sie daher auch für die Exegese von I. Kor 13,3 voraus?. während Lukian behauptet, er tue es wegen seines égaog tjg öóEng, Peregr. 1. 22; vgl. Phil 2,3 und Seite 201. * Peregr. 33. Hier wird auf den Nachfolgegedanken abgehoben. Vgl. auch Peregr. 25; Demon. 2; Tox. 1.5; Hermot. 27: tgooôottogeiv, vgl. Hebr 6,20; Anach. 21.39; cynic. 14; de salt. 17; de Syr. dea 15.26; Charid. 12. Vgl. zum N. T. W. Michaelis, ThWB IV 661–678.

* Vgl. Seite 171 ff. * Zur Bedeutung des Mondes vgl. Seite 148, Anm. 1. * Peregr. 36. Diesem Gebet ähnelt merkwürdig das Gebet Lk 23,46; Act 7,59; I. Petr 4,19. Vgl. Pfister, Herakles und Christus, 53. * Peregr. 39, wahrscheinlich eine alte Gebetssitte, die aber auch noch im N. T. geübt wird: Mk 1,35 Par. Freilich wird dort nicht die Sonne angebetet. " Peregrinus will die Selbstverbrennung der Brahmanen nachahmen: Peregr. 25, vgl. fugit. 6. 7; des Empedokles: Peregr. 1 (vgl. ver. hist. II 21; Ikarom. 13; dial. mort. XX4). J. G. Frazer, Adonis, Attis, Osiris, I 181, ver weist auf Jamblich, de mysteriis V 12, und weiteres Material; ders., The Dying God (The Golden Bough, 3rd ed., part III, 1936, 42ff.); Kerényi, Romanliteratur, 133ff. 143ff.; W. Weber, Das Kronosfest in Durostorum, ARW XIX, 1916–19, 338f.; Nilsson, Der Flammentod des Herakles, a. a. G.;

ders, Geschichte der griechischen Religion II 404; Bieler I 44ff. 7 Dölger, AC I 254ff., gegen E. Preuschen, „Und ließe meinen Leib bren nen“ 1. Kor. 13,3, ZNW 16, 1915, 127ff.; vgl. K. L. Schmidt, ThWB III 466ff.; Lietzmann/Kümmel, Handbuch, z. St.

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Das sind nach Lukian die Tatsachen (rd. 7tgayÖévra, c. 39), aber „für die Dummköpfe und die, die darauf erpicht waren“, hat er noch eine andere Version des Lebensendes des Philosophen”. Da bei übertreibt Lukian, wenn er sagt, er habe von sich aus Dinge dazu erfunden; vielmehr hat er nur Begebnisse dazugeschwindelt, die jedermann zu hören erpicht war. Nach dieser Version habe sich Peregrinus, nachdem der Scheiterhaufen entzündet war, ohne Verzug in die Flammen ge stürzt. Darauf sei ein schweres Erdbeben mit einem Donner in

der Erde erfolgt”, und mitten aus der Flamme sei ein Geier gen Himmel geflogen. Dieser Geier habe mit menschlicher Stimme laut gerufen: ëAutovyäv, ßalvao ö’ ég "OAvutov”. Abgesehen von den mannigfachen boshaften Bemerkungen Lukians* ist die Reaktion auf diesen „typischen“ Tod auch * Peregr. 39: . . . 7tgóg öé toög ßÄäxag xai 7tgóg rv dxgóaotv xexyvórag érga 7/6öovv tu 7tag Suavroö. * Ebenda, . . . oeuouoö 7tgóregov ueydzov yevouévov oöv uvxyÜuÖ rfg yñg. Vgl. Seite 164f. Auch der Tod Jesu wird von Naturkatastrophen begleitet: Mt 27,51–53; Mk 15,33. 38; Lk 23,44. Weiteres vgl. Bieler I 47; Pfister, Herakles und Christus, 53f.; R. Lasch, Die Ursache und Bedeutung der Erd beben im Volksglauben und Volksbrauch, ARW V, 1902, 236–257. 369–383. Noch Wilhelm von Humboldt schreibt über den Geburtstag seines Bruders: „1769. 14. September Alexander in Tegel geboren, soll eine Sonnenfinsternis gewesen seyn“, Tagebücher II, Gesammelte Schriften XV, Berlin 1918, 517. Nach Anm. des Herausgebers waren Sonnenfinsternisse nur am 4. VI. und 28. XI. 1769.

* Peregr. 39. Der Wortlaut in Philostrat, vit. Apoll. VIII 30, ist ganz ähn lich. Zu diesem Vers vgl. R. Holland, Zur Typik der Himmelfahrt, ARW XXIII, 1925, 207 ff.; nach K. Mras in seiner Ausg., Die Hauptwerke des Lukian, Tusculum-Bücherei 1954, 538, ein unbekannter Tragikervers. Zum Seelenvogel vgl. G. Weicker, Der Seelenvogel in der alten Litteratur und Kunst, 1902, 27f.; Holland, 211 ff.; Cumont, After Life in Roman Paganism, 157ff. Holland hat darauf hingewiesen, daß Lukians Angaben disparat sind: Einmal ist von einer Fahrt in den Hades die Rede, später von é5aégooug und Himmel fahrt (209ff.). Der erste Bericht scheint der historischen Tatsächlichkeit näher

zu liegen; der zweite ist jedenfalls, wie aus Lukians Worten selbst hervorgeht, ein übertragener Topos. Ob sich Peregrinus und Lukian einer Divergenz bewußt waren, ist allerdings sehr fraglich. So meint R. Pack, The „Volatilization“ of Peregrinus Proteus, AJPh 67, 1946, 334, meiner Meinung nach richtig: „There can be no reasonable doubt, however, that he (Peregr.) chose a method of suicide which was normally thought to bring immortality, if not a sort of apo theosis.“ Vgl. auch D. M. Pippidi, Apothéoses impériales et apothéose de Péré grinos, Studie Materiali di Storia delle Religioni, XXI, 1948, 77–103. * Merkwürdig ist die Notiz Peregr. 26, Peregrinus hätte doch noch zwei andere Kyniker mit ins Feuer reißen sollen: . . . ei ööo ovyxaraotdoag éutéoot

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„typisch“: éxeivot (sc. die Umstehenden) uév oövéreÖſteoav xai

tgooexévovy Öztopgirrovreg”. Ähnlich war ja auch die Bestürzung der Zeugen des Todes des Demosthenes: xai yäg jueig oi teüea uévot öuapégouev oööévéxt/jšet re xai äzttoria Tóv ógdóvrov”. Es läßt sich also, blickt man aufs Ganze, ein bestimmtes

Schema aus den Darstellungen herausheben. Bei allen Berichten ist der Weise als völlig über den Ereignissen stehend geschildert. Sonst umfaßt das Schema: das Vorherwissen des Todes, letztes

Wort, Tod auf außerordentliche Weise, begleitende Wunder, Auf erstehung und Apotheose in verschiedener Form, Reaktion der Anwesenden. Dieses Schema liegt in gewisser Weise auch der Passionsgeschichte im N. T. zugrunde. Allerdings ist zu be merken, daß vor allem die Synoptiker nicht in dem Maße den Boden der realen Tatsachen verlassen wie die Darstellungen der

Weisen bei Lukian. Eine Haltung wie etwa bei Mk 14,33 Par ist bei Lukian, wie das Beispiel des Peregrinus zeigt, lächerlich und kann nur im negativen Sinne, zur Verunglimpfung benutzt werden; Lk hat ganz hellenistisch empfunden, wenn er das Stück ausgelassen hat. Weiterhin muß darauf hingewiesen werden, daß die neutestamentlichen Schriftsteller ihre eigentlichen Anliegen, wenn schon nicht durch die Vorstellungen, so doch in pointierter Weise durch den Inhalt der Aussprüche und Reden zum Aus druck bringen. Hier würde eine Vergleichung zur Groteske.

5. Auferstehung, Apotheose, Erscheinung, Kultgründung Beim Tode des heiligen Mannes haben die Jünger einen hervor ragenden Platz. Sie bezeugen ihre Anhänglichkeit zum Meister und gehen ihm nicht von der Seite”. In einer kleinen Rede wird eig Thv Tvgdv, toüro uóvov zoguev ävégydo.auro. Eine ähnliche, ebenfalls spöttische Bemerkung macht Hermes gegenüber dem gekreuzigten Prometheus: joöy ixavögelva oot öoxei 6 KaÖxaoog xai äAZ.ovg äv zogjoat ÖÜo tgootarra/evöévrag; Prom. Cauc. 2. Vgl. Mk 15,27 Par; Joh 19,18; Ev. Petr 4,10. – Verwundung und Tod eines Göttersohnes sind an sich schon eine Lächerlichkeit (yé?og . . . Toig ögóotv: dial. mort. XIV 5), vgl. I. Kor 1,22f.; zum Gegensatz von uogia und oopia vgl. Alex. 40 (uogóoopog). 45; Peregr. 25; epigr. 1; G. Bertram, Art. uogóg ThWB IV 837ff.

! Peregr. 39. Vgl. Mk 15,39 Par; Ev. Petr 7,25; Hebr Ev. * Demosth. enc. 43.

Vgl. Peregr. 4. 6. 26. 32. 33. 37.

Auferstehung, Apotheose, Erscheinung, Kultgründung

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die Klage der Jünger, die nun gleichsam verwaist sind, zum Aus druck gebracht: ä Zä vöv é5 ävögóztov eig Öeoög tó äyaÄua roüro oixjoerat öxojuevovézti toö 7tvgóg ögpavoög juäg xataAutóv”. Beim Tode trauern sie um den Davongegangenen, stehen am Feuer, weinen und sehen schweigend in die Flammen”. Den Jüngern aber fällt dann die Gründung des Kultes zu. Lukian berichtet von der Gründung des Proteuskultes in einer Prophezeiung ex eventu: oixardgarot öé oörot uaÖyta aöroö xai Zgnot guov, oluau, «al äövrov éti tf tvgá um Yavjoovrau, Ötórt xai IIgoredg éxeivog ó Auög, ö tgotäro0 Toö övóuaroç, uavrtxóg v”. Die Veranlassung zur Kultgründung sind Erscheinungen und Wundertaten des dahingegangenen heiligen Mannes: xai uá Ala oööév ätetxóg év roig to Zoig ävojrotg* eögeôjoeobal ruvag roög xai teragralov áty Z.dzbau öt' aöroö pjoovtag xai vöxtog évtervyyxévat Tó öaiuovu tg vvxtopö/axt”. Wie solch eine Erscheinung vor gestellt werden muß, läßt Lukian einen sonst ganz vertrauens würdigen" Mann erzählen, der den Peregrinus nach seiner Ver brennung in weißen Kleidern hat herumgehen sehen: dg uetá ró xavôjvat Öeäoauto aÖröv év evxi éoôjrt utxgövéuztgoobev xai vöv Peregr. 6. Zur Jüngerklage vgl. Wetter, Der Sohn Gottes, 110f.; Bieler I 45; Wetter verweist auf Joh 14, 18; so auch Bultmann, Johannes, 478,

Anm. 1; Bauer, W. B., s. v. ögpavóg: H. Seesemann, Art. ögpavóg, ThWBV 486ff.; W. Nestle in seiner Ausg. des Peregrinus, Tusculum-Rücherei, VII, 1925, nennt auch noch Mk 16,10; Lk 23,27f.; 24,17; Joh 20,11ff. Vgl. noch calumn. 18.

* Peregr. 37. * Peregr. 28. In Alex. 60 wird noch der Streit der Jünger um die Diadoche berichtet; s. Bieler I 45. Nachdem man schließlich die Entscheidung über den Nachfolger des Alexander dem Rutilianus (vgl. Seite 110) übertragen hatte, schickte dieser die Bewerber unverrichteter Dinge wieder fort: Alexander bleibt auch nach seinem Tode der Prophet des Orakels. Wetter, Sohn Gottes, 46, bemerkt dazu: „Es gibt unter diesen Frommen eine Art „apostolische Succession“. Der Stifter der Gemeinde, der eigentliche „Gottessohn“ oder „Prophet“, überläßt seine „Gnade“, seine Kräfte den ihm nachfolgenden Priestern.“

* ávóyrog ist ein auf die alte Komödie zurückgehendes Schimpfwort: Hermot. 53; adv. ind. 21; Peregr. 33.40; Alex. 42.50; gall. 31; dial. deor. XVI 1; Nigr. 1. 23; rhet. praec. 14 u. ö., vgl. A. Müller, Die Schimpfwörter in der griechischen Komödie, Ph 72, 1913, 321–327. Vgl. Lk 24,25; Gal 3,1. 3. * Peregr. 28.

° dStöttorog hat forensischen Klang. Vgl. catapl. 23; Iup. trag. 10 (udgrvg); Tox. 10; calumn. 8. 13. 24. 27; Hermot. 26.45 u. ö.; bei Lukian oft im Sinne

des Vorgetäuschten, vgl. Bauer, W. B., s. v.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

d:tolztot tegutaroövra patögóv év tj étrapcbvpotoá xotivp te éo teu uévoy”. Dieses Schema: Tod, Auferstehung, Erscheinung vor den Jüngern, Kultgründung, liegt auch den Evangelien zugrunde?. Den Mythos von dem sterbenden und auferstehenden Gotte

Adonis berichtet der Verfasser von de Syr. dea in c. 6. Die Kult legende ist hier an den Aphroditetempel in Byblos angehängt, in dem die Orgien gefeiert werden, weil die von dem Eber dem Adonis angetane tödliche Verletzung in diesem Lande geschehen sei. Die Orgien finden jährlich statt als uyfun toö täôeog”. Eine große Trauer durchzieht das Land: . . . röttovrai*te éxdorov éteog xal Ögyvéovot xai tä ögyua étute sovouv”. Dann heißt es weiter: ézteáv öé ätoröpovrai te xai ätox/aÖoovrau, tgóra uév xatayiovot tó Aödóvtöt öxog éóvtt véxvt, uetá öé tj étégy juéon cbety té utv uvÖooyéovot xai ég röv jéga téuztovot xai räg xepaâäg Fvgéovrat" óxog Aiyöttwou ä toðavóvrog "Attog. Leider wird nicht angegeben, wie lange die Klagefeiern dauerten, die dem Totenopfer vorausgingen. Nach W. Baudissin bezieht sich riſ étégy juégy nur auf 7tgóra". Dann aber ist der Beginn der Klagefeiern ungewiß, d. h. der Todestag des Gottes selbst. Baudissin nimmt nun einen sehr alten Zusammenhang zwischen den Festen und Mythen des Adonis und Osiris an, wie

dieses überhaupt zwischen Kultformen in Ägypten und Byblos der Fall war”. Nach Plutarch, der den vollständigsten Bericht der Sage von Isis und Osiris überliefert", war der Todestag der 17. Athyr (de Isid. 13,356C), der Auffindungstag nach de Isid. 39,366F der 19. Athyr, mithin der dritte Tag vom Todestag Peregr. 40. Zum weißen Gewand vgl. Seite 56. – Zur Erscheinung vgl. das Material bei Weinreich, Heilungswunder, 141f.; Pack, Volatilization, 336ff. Auch von Hephaistion, dem Liebling Alexanders des Gr., werden Erschei nungen berichtet: calumn. 17.

* Mt 28,16–20; Mk 16,9–20; Lk 24,13ff.; Joh 20,14ff.; Act 1; I. Kor 15,3ff.

* uvjua vgl. de Syr. dea 13; Lk 22,19; I. Kor 11,24; Hebr 10,3 und J. Behm, ThWB I 351 f.

* Zu róxtreuv vgl. Seite 71. * étute eiv als tt. vgl. Seite 66, Anm. 9.

" Vgl. Seite 131, Anm. 3.

" W. W. Baudissin, Adonis und Esmun, 408f.; zustimmend Clemen, Alter

Orient, 32. * Vgl. auch de Syr. dea 7 und zum Ganzen G. Bertram, Art. Auferstehung I, RAC I, 1950, 921. * Plut. de Isid. 13,356C; 39,366 F; 42,367 F.

Auferstehung, Apotheose, Erscheinung, Kultgründung

127

an gerechnet. A. Wiedemann stützt den 17. Athyr als Todestag durch eine Notiz des Papyrus Sallier IV, der an diesem Tag die Osirisklage in Sais beginnen läßt”. Jedoch bildet nach H. Schäfer? das Problem der Datierung des Festes „unlösbare Schwierig keiten“. Baudissin kommt daher nur zu dem vorsichtigen Schluß: „Einen durchschlagenden Grund, am Alter der Feier der Wiederauffindens

oder Wiederauflebens

im Adonisdienste zu

zweifeln, haben wir nicht . . . Es ist jedenfalls als möglich an zusehen, daß damals oder in einer früheren Zeit auch in Phönizien

der Auferstehungstag der dritte Tag nach dem Tode war.“* Es besteht somit die Möglichkeit, daß mit dem Adoniskult der neu A. Wiedemann, Die Religion der alten Ägypter, Münster 1890, 109. * H. Schäfer, Die Mysterien des Osiris in Abydos . . ., Unters. z. Gesch. u.

Altertumsk. Äg., IV 2, 1904, 25, Anm. 4; 30f. * Adonis, 409; vgl. Clemen, Alter Orient, 32; ders., Miszellen, 86 zustim mend. Drei Tage sind sonst eine beliebte Zeitangabe: asin. 22. 34; Tox. 52. 58; rhet. praec. 5; dial. mort. XIII 3; pseudol. 8; ver. hist. I 29. 30. 34; II 2. 20. 35. 37; Alex. 38. 39; de luct. 24; Ikarom. 22, vgl. Helm, Lukian und Menipp 105, Anm. 2. Zur Zahl Drei vgl. weiter: hist. conscr. 31; dial. meretr. VI 4; VII 1; trag. 245; de merc. cond. 3; gall. 12; Nero 3; pro lapsu 5 (pythagoreische Zahlenmagie); Philops. 12.35; deor. conc. 15; asin. 35; de Syr. dea 21; catapl. 4. 16. 26; pisc. 25; de sacr. 2; Phal. II 1; ver. hist. II 3.35: vit. auct. 12: pseudol. 30; Alex. 1. 2. 32. 38. 41. 43: Ikarom. 13; Men. 7, vgl. Helm, Lukian und Menipp, 26, Anm. 1. rgirog aöróg: ver. hist. I 15, schon Wettstein II 704 und Kypke II 442 zu II. Petr 2,5; Charid. 4: ó Aeuviov xal . . . xai Tgirog aÖróg. – Ööo Toia: adv. ind. 4, vgl. Lucian, ed. Sommerbrodt, III 121, z. St.; bis acc. 10; ver. hist. I 41; II 20. Vgl. zur Sache Bauer, W. B., s. v. ÖÜo 1 c.

Zur Zahl Vier vgl. pro lapsu 5 (pythagoreische Zahlenmagie); trag. 170; Peregr. 28; ver. hist. I 40.

Zur Zahl Fünf vgl. pro lapsu 5 (pythagoreische Zahlenmagie); Tox. 11; ver. hist. I 32; II 1.38; vit. auct. 3; Hermot. 48, vgl. Seite. 76, Anm. 2. Zur

Zahl Sieben vgl. de astr. 10; hist. conscr. 1; dial. meretr. IV 4;

Saturn. 22; tragod. 170f.; navig. 7. 22; Iup. trag. 49; Tim. 51; Philops. 12 (Zu dieser Stelle vgl. Hopfner, Offenbarungszauber I§ 706; Müller, In Luciani Philopseuden Commentarius, 47f.; D. Kofler, Aberglaube und Zauberei in Lukians Schriften, Diss. Innsbruck 1949 (Masch.), 41 ff.); Philops. 14. 25. 27.33; ver. hist. I 10. 21.32; II 1. 11. 13. 21. 25; pisc. 2; de Syr. dea. 7. 20. 28. 52; navig. 9.

Zur Zahl Zwölf vgl. Iup. trag. 26, vgl. Bauer, W. B., s. v. Öcóöexa; deor. conc. 15; ver. hist. II 13; de astr. 6. 7; de sacr. 2; dial. mort. XIII 2. Zur

Sache K. H. Rengstorf, Art. ödööexa, ThWB II 321ff. Für die Wunderliteratur bezeugt Lukian eine ungeheure Übertreibung von Zahlenangaben (hist. conscr. 20); die Zahlenmystik spielt bei den Pytha goreern eine große Rolle (vit. auct. 4).

Religionsgeschichtliche Parallelen

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testamentliche Bericht von der Auferstehung Jesu nach drei Tagen direkt oder indirekt zusammenhängt. Eine weitere Schwierigkeit bilden die Worte ég töv jéga téu 7tovot. Baudissin” versteht darunter, obwohl expressis verbis

nichts davon gesagt ist, ein Auferstehungsfest, das einen Ritus voraussetzt; jedoch geben die Worte nicht den Ritus wieder. Unter 7téuztovot versteht Baudissin, „daß Adonis irgendwie in sinnenfälliger Darstellung aus der Unterwelt ans Tageslicht ge leitet wird“, also einen Akt mit einem Gottesbild oder ein

Mysteriendrama („Vergegenwärtigung“). J. G. Frazer” meint: „Lucian's words . . . imply that the ascension of the god was supposed to take place in the presence, if not before the eyes, of the worshipping crowds.“ Wenn diese Erklärungen auch nicht weiter führen als Lukians Worte selbst, so ist es eigenartig, daß die Wendung eig äéga in I. Thess 4,17 im gleichen Zusammenhang begegnet”. Eigenartig ist die Apotheose Alexanders des Großen. Auf seine Abstammung von den Göttern ist schon verwiesen worden“. Dar über hinaus wurde er den zwölf Göttern beigezählt; ihm wurden Tempel errichtet und als Schlangensohn Opfer dargebracht". Als sich Alexander mit dem Philosophen Diogenes im Hades unter

hält, spricht er die Hoffnung aus, von Ptolemaios nach Ägypten gebracht zu werden, nachdem er nun bereits drei Tage in Babylon

liege; in Ägypten wolle er einer der ägyptischen Götter werden, etwa ein Anubis oder Osiris". Als Gott gibt Alexander dem Baudissin, Adonis, 136f.

* J. G. Frazer, Adonis, Attis, Osiris I 225, Anm. 3; vgl. auch 234, Anm. 2. * Damit meine ich, daß hinter der Wendung mehr steht als ein bloßes éxxouietv, wie Harmon in s. Ausg., IV 344, Anm. 1, annimmt: „Lucian's phrase ég röv éga téuztovou, which has been curiously interpreted, is to my mind equivalent to ëSo oioeÜueg in Theocritus, and the usual éxxouijovot“. Vgl. H. Braun, Der Sinn der neutestamentlichen Christologie, ZThK 54, 1957, 355, Anm. 2. Im dramatischen Ramesseumpapyrus gibt es eine Szene, in der das symbolische Bilden der Leiter für die Himmelfahrt des Königs „getan“ wird; vgl. K. Sethe, Dramatische Texte zu altaegyptischen Mysterien

spielen, Unters. z. Gesch. u. Altertumsk. Ägyptens, X, Leipzig 1928, 97. * Vgl. Seite 105. * Dial. mort. XIII 2: évot öé xal roig Ödööexa Geoig tgoortöévreg xa oixo öouoövrég oot vedig xai Öiovreg dög ögäxorrog viô. ° Dial. mort. XIIL 2. 3. Ob die drei Tage hier in irgendeinem Zusammen hang mit der ägyptischen Religion (vgl. 27f.) oder als bloße Zeitangabe (vgl. 223–225 u. Abb. 24.

127, Anm. 3) zu sehen sind, läßt sich kaum entscheiden.

Auferstehung, Apotheose, Erscheinung, Kultgründung

129

Antiochos Soter Traumweisungen”. Ja, schon zu seinen Leb zeiten kann er Götter ernennen. Nachdem sein Liebling He phaistion gestorben ist, ernennt er ihn zum Gotte: étei yäg átéÖ.avev Hpatoriov, Öztó roö égorog 'AZé Favógog éßovÄjöy ztgooôeiva 2ai toüro tj Motzt ueyazovgyia xai Öeóv Yetgotovjoat röv rete/evryxöra”. Hephaistion wird sogar ein tögeögog xai äAe Fixaxog Öeóg; ihm gegenüber wird das oéßetv”, tgooxvveiv“, eöoeßeiv”, tuote éeuv° geübt; Erscheinungen, Heilungen, Prophe zeiungen werden gemeldet, und ihm wird ein Kult eingerichtet. All das strahlt zurück auf Alexander selbst: er glaubt zuletzt selbst an seine Schöpfung und ist stolz auf sich selbst, daß er

nicht bloß ein taig öeoö ist", sondern sogar selbst Götter machen kann: Öeoög toteiv övväuevog”. So werden denn folgerichtig die großen Bildhauer mit ihren Bildwerken göttlich verehrt”. Außer dieser Form der Apotheose gibt” es die, die dem Philo sophen durch die Philosophie in Aussicht gestellt wird. So preist Hermes die pythagoreische Philosophie in einer „Philosophen versteigerung“ an: töv äguotov Biov toMö, röv oeuvóratov, tig dövjoerau; tig Öztég ävögotov elvau 6o Zetat; tig eiöévat rv roö ztavrög äguoviav xai ävaßuóvat täÄuv; *. Aber auch hier liegen Quer * Pro lapsu9, vgl. Seite 53, Anm. 7. Zur Herrscherapotheose vgl. auch gall. 24.

* Calumn. 17. Zu zeugoroveiv vgl. de sacr. 15; Peregr. 41; Philops. 12, dazu Act 14,23; II. Kor 8,19; Tit 1,9 v. l. Das ganze Kapitel calumn. 17 ist ein Katalog von t. t. * oéßeuv auch ver. hist. II 33; de sacr. 10; Peregr. 11; de astr. 7 u. ö., vgl. Bauer, W. B., s. v.

* Vgl. Seite 63, Anm. 4. * Vgl. Phal. II 1.3. 8 und Seite 209, Anm. 1 (Act 17,23). * Vgl. Seite 7. 7 Vgl. taig 'AoxÄrztiov, Philops. 10. * Calumn. 17. toteiv vom Herstellen der Götter(bilder): de Syr. dea 15: "Péryv Avöoi touéovouv; de astr. 8; imag. 6. 7.8; pro imag. 23; Iup. trag. 9. 11; gall. 24. Vgl. Act 7,40. * Somn. 8.

" Vgl. noch dial. mort. III 1; Scyth. 1; Philops. 38; Demosth. enc. 2.50; Tox. 1.3.5; gall. 15ff.; Demon. 11. 63; imag. 21, dort wird von der schönen Panthea lobend hervorgehoben: . . . unre Öztég ró dvögó.tuvov uérgov étagójvau zttorreóoaoav rj róx), pv/cirreuv öé ézt roö lootéöovéavrjv . . . Zu étagôjvat vgl. Charon 14; hist. conscr. 7; Zeux. 2; II. Kor 11,20. Weiteres Material bei Wetter, Sohn Gottes, 15ff.; Bieler I 48f. 135ff.

!! Vit. auct. 2. ró 7täv: das All wie Nigr. 2; Ikarom. 4. rd. 7tdvra: dial. deor. X2; Iup. conf. 4; bis acc. 1.34; vgl. Bauer, W. B., s. v. täg 2b ß.

130

Religionsgeschichtliche Parallelen

verbindungen zur Heroenapotheose vor, wenn sie beschrieben werden kann: ztãoörovg öé xa öó5ag xa jóovág xai öoa roö odbuarog, TaÜra 7tävra xätao äpeig xa äztoôvoóuevog” ävégxetau, öoteg paoi röv 'HgaxÄéa év tj Ottº earaxavôévra Beóv yevéobau“ eat yäg éxeivog ä7toßa/dbv örtóoov ävögóztetov elxe tagá tjg untgóg xai xaÖagóv re xai äxjgarov pégov ró Öelov ävéttaro ég roög Öeoög ötevxguvmöév öxtó roö tvgóg”. * Vgl. terminologisch I. Kor 15,53f. * Hermot. 7. In c.5 steht am Ende der philosophischen ööóg die Ver gottung; vgl. Seite 206, Anm. 5.

IV. DIE PERSÖNLICHKEIT DES Geios ävjg

1. Die Personenbeschreibung (eixovuouóg) Wie R. Reitzenstein dargelegt hat, unterliegen auch die in den Aretalogien und Biographien begegnenden Personenbeschreibun gen einer weitgehenden Schematisierung; in diesem Zusammen hang macht Reitzenstein auch auf den elxovuouóg des Alexander von Abonuteichos und den des Pankrates bei merksam”.

Lukian auf

An den Anfang der eigentlichen Beschreibung der Geschichte des Glykonorakels stellt Lukian eine Beschreibung des Gründers Alexander: ró yäg ö) oóua . . . uéyagte jv xai xaMög löeiv xai Öeotgethg dóg äÄmöóg, Zevxóg rhy Ygóay, ró yévetov oö tävv Mäouog, xóuyv rºhv uév lölav, rhy öé xai 7tgóoôerov étuxeiuevog eö uáZa eixaouévyv xai roög to Zoög ört jv äAZ.orgia ZeyÖviavº öpôaſuo 7toMö töyogyóv xai évôeov öueupaivovreg, pövnua jóuoróv te äua xai Zautgóratov“ zai ö/aog oööauóÖev uaouyrög jv raÖrä ye”. Hier sind fast alle typischen Züge einer Personenbeschreibung enthalten. Typisch, wenn auch anders, ist die Beschreibung der Er scheinung des Pankrates: . . . éFvgnuévov”, év öôovioug, vojuova, oö xaÖagóg éZyvlovra, étuujxm, otuóv, 7tgóxetMov, örtóMetrov tä Reitzenstein, Wundererzählungen, 39. Zum oxijua des Philosophen vgl. Seite 133, Anm. 3.

* Alex. 3. Vgl. auch Weinreich, Alexandros, 132; Caster, Etudes, 9; Bieler I 50.

* Zum kultischen Abscheren des Haares vgl. Peregr. 17; Hermot. 86; epigr. 34; de merc. cond. 1; de sacr. 14. 15; de Syr. dea 6. 53. 55. 60. Siehe noch dial. meretr. IV 4; Philops. 7;adv. ind. 14; Alex. 36. Im N. T. vgl. Act 18,18; 21,23f. im Zusammenhang mit dem Nasiräats gelübde. Welches der ursprüngliche Gedanke für das Abscheren des Haares war, läßt sich nicht mehr feststellen. Gleichwohl sind viele Theorien aufgestellt worden; vgl. diese bei Clemen, Alter Orient, 32f. (anders in Miszellen, 87) 49f. 57; ders., Reste der primitiven Religion, 13f. 93f. 144; Strong/Garstang, 46, Anm. 13; Smith, Lectures, 253. 323ff. 329ff. 606f. 618f.; Frazer, Taboo and the Perils of the Soul, The Golden Bough II, 1911, 258. 274. 285f.;

S. Eitrem, Beiträge zur griechischen Religionsgeschichte, II, 1917,40; Hopf ner, Offenbarungszauber I§ 669ff.; Nilsson, Geschichte der griechischen Reli gion I 125ff.; O. Weinreich, Eine delphische Mirakelinschrift und die antiken 10

Betz

132

Religionsgeschichtliche Parallelen

oxéZy”. Reitzenstein hält diese Beschreibung für aus der ägyptisch-hellenistischen Prophetenaretalogie entstanden”. Paro distisch ist die Beschreibung des platonischen Philosophen Ion: . oeuvóg” tug iöeiv xai Öeotgetig xai tod ró xóoutov étupaivov tó 7tgoodótp: xavóva yoöv oi to/Zoi övouäovotv aöróv eig thv ögÖótyta tñg yvdóung ätoß?étovreg. xai étei tagñMÜev, Özte Favi otavro tävteg aöró xai éöešuoövro* óg tuva töv xgeurtóvov, xai ö/aog Öeoö étuömula ró 7tgäyua v"Iov ó Öavuaotóg ovuztagóv”. Hier ist wieder besonders auf die Schönheit des Antlitzes Wert

gelegt, die ein Ausdruck des Göttlichen" ist und im Neuen Testament wohl durch uetauogpoöoôat wiedergegeben wird". In Haarwunder, SAH 1924/25, Abh. 7. Die Sitte wird aus vorgeschichtlicher Zeit stammen; die Hauptsache war jedenfalls nicht ihr Verständnis, sondern, daß sie geübt wurde.

Philops. 34. * Wundererzählungen, 39; vgl. Bieler I 49ff.; Herzig, Lukian als Quelle, 27, Anm. 82.

* oeuvóg als Attribut eines Philosophen noch Philops. 29; somn. 10; de merc. cond. 25. 30. 33; vit. auct. 2; rhet. praec. 1 (vom Rhetor); dial. mort. X8; conviv. 28; imag. 6 (das Lächeln der Panthea); amor. 23; Hermot. 75; Charon 9.

oeuvórng: Peregr. 40; catapl. 16 (vom reichen Tyrannen); vgl. noch Tox. 4 (neben Öeiog); patr. enc. 1.5; Charid. 12. 15; Nigr. 21. 38; desacr. 14; pisc. 25; bis acc. 4. Vgl. Phil 4,8; I. Tim 2,2; 3,4. 8. 11; Tit 2,2. 7. * Vgl. Gal 4,14. öéxeoba vom Annehmen von Lehren: Nigr. 4; de Syr. dea 11. 15. 22: töv Adyov äzteöéxeto (Redensart wie Act 2,41). 5 Conviv. 7.

* Vgl. auch die Beschreibung der schönen Panthea imag. 6ff. Dort geben eine Reihe bekannter Göttinnenstatuen die Vorbilder ab, die zum Schluß

durch Zusammensetzen das Idealbild der Schönheit abgeben sollen, dem Panthea dann entspricht. Ebenso wichtig wie das Antlitz sind Hautfarbe (vgl. zu Alexander), Haartracht (Alex. 3; auch 11; Philops. 5. 29; Peregr. 15; vgl. Bieler I 53), Kleidung und Augen, um eine göttliche Yogug erreichen zu können: Taüra uév oöv t/aotóöv xai ygapécov xai tourtöv taiöeg égydoovrat. ö öé täouv étavôei to toug, j Xdgug, uä//ov Öé täoat äua örtóoat Xdguteg xal óztóoot "Egoreg teguxogetovreg, tig äv uuujoaoüau öövauto; (imag. 9). Daß das wallende Haar wie das flammende Auge als Lichtsymbole mit dem Göttlichen in Verbindung zu bringen sind, ist mir nicht zweifelhaft. Vgl. dazu das Hera standbild de Syr. dea 32 und Apoc 4,3ff., oben Seite 42, Anm. 2. 7 Mk 9,3 Par, Act 6,15; beide Stellen gehören in den Zusammenhang dieses Topos, gegen R. Hanslik, Christus und die hellenistischen Gottes männer, Theol. d. Zeit, I, 1936, 203 ff. Vgl. für die christlichen Märtyrerlegen den A. Loisy, Les Actes des Apôtres, Paris 1920, 317 f.; für das Judentum vgl. Strack/Billerbeck II 665f. uerauogpoöobau ist ein Begriff aus dem Ver

Die geistigen Fähigkeiten

133

Mk 9,3 Par ist ein Kennzeichen der uerauögpootg das weiße Ge wand. Dies ist die in der Antike den Göttern eignende Kleidung. Auch die 300 Priester am Tempel von Hierapolis tragen weiße Kleidung, denn die weiße Farbe ist folgerichtig auch die den Göttern angenehme und dem Gottesdienst angemessene. Diese Tatsache beachtet denn wohlweislich Alexander bei der Grün

dung seines Orakels: . . . xai ueoóZevxov Yttóva togpvgoövévöe övxdog xai iudruov Öztég aöroö evxóv ävaßeßÄnuévog*. Wie weit die Anschauung ging, sehen wir bei der Schilderung eines reichen Tyrannen durch den armen Schuster Mikyllos. Aus dem prunk vollen Auftreten des Reichen schließt Mikyllos ohne weiteres, dieser sei ioóÜeog . . . Öztegävögotóg tug ävg xai rgtoóZßtóg uot xarepaivero xai uovovovxi xa Zlov xai Öpm/6regoç öÄqp 7tjxet ßaotºuxÖ, éztaugóuevog tj töxt xai oeuvóg tgoßaivov xai éavröv é#vttuážov xai toög évtvyxdvovtag éxt/jrtcov”. Mit wenigen, wiederkehrenden Zügen wird also die zägtg“ des göttlichen Menschen beschrieben: Gesichtsausdruck (Augen), Haartracht, Kleidung, Wandel. Im Neuen Testament finden sich keine ausgeführten Personenbeschreibungen, wohl aber einzelne Züge derselben. 2. Die geistigen Fähigkeiten Ist die äußere Schönheit des göttlichen Menschen schon von großer Bedeutung, so ist es noch weit mehr die Schönheit der Seele: róv öé tjg pvyjg äyaÖóv äÖéatog el oööé oloða öoov ró xó Zog éxeivöéotuv aötjg uaxg65 Tuvt äuetvov xai ÖeoetöéoTegov roö odóuatog”. Auf diesen überleitenden Satz folgt dann ein Katalog wandlungszauber: asin. 11, schon Bauer, W. B., s. v.; asin. 4. 13.56, dazu Hopfner, Offenbarungszauber II § 42; Ikarom. 2; dial. mar. IV 3; ver. hist. II 46. Vgl. II. Kor 3,17f. und Lietzmann/Kümmel, Handbuch, z. St. De Syr. dea 42. Der Oberpriester ist allein anders gekleidet. Zur Sache Smith, Lectures, 438f. 674f.; Kerényi, Romanliteratur, 144ff. * Alex. 11; vgl. Peregr. 40. Kynische Kleidung trägt Peregrinus (Peregr. 15; ähnlich der Täufer Mt 3,4). * Catapl. 16, vgl. Jak 2,2f.; ferner Philops. 5. 29; Peregr. 6; rhet. praec. 11. Zum ozjua des Philosophen überhaupt vgl. Hermot. 1. 2. 18; fugit. 4; somn. 12f.; catapl. 22; dial. mort. X8; XX5; pisc. 13.31; Nigr. 2ff. 24; vit. auct. 10; Tim. 54, vgl. J. Geffcken, Kynika und Verwandtes, 1909, 53ff. * Der Ausdruck fehlt im N. T. in dieser Bedeutung, vgl. aber Mart Polyc 12,1 und Bieler I 52. Vgl. Seite 135. * Imag. 11, hier von der Panthea. 10*

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von Tugenden, auf die hier aber nicht eingegangen zu werden braucht; er enthält die sonst üblichen moralischen Qualitäten”.

Wesentlich ist ferner, daß Äußeres und Inneres beim göttlichen Menschen harmonisch zusammenstimmen: tö ö’ évte Äg . . . xd/Zog

toöró éotty, örtórav ég tó aöró ovvögäum pvXijg äger xai eöuogºpia odóuatog. Auch bei der Schilderung des Alexander von Abonu teichos geht Lukian von der uogp zur yvdóum und pvyj über. Freilich muß der Schriftsteller hier in ein Stoßgebet aus brechen, aber nicht darüber, daß Alexander etwa einen Mangel an geistigen Fähigkeiten aufzuweisen hätte: ovvéoet uévyäg xat dyYuvolg 2ai ögtuÖtyru täuztov róv äAZ.ov öuépege, xai ró te tegl egyov xai eöuaÖég xai uvmuovtxóv xai 7tgóg rä uaÖjuara eöpvég ztávra raÖra ég öxtegßoyhvéxaota Öztjgyev aöró. Aber Alexander gebrauchte alle diese hervorragenden Geistesgaben zum Schlech ten. Das scheinbar überschwengliche Lob Lukians schlägt so plötzlich in eine ebenso leidenschaftliche Diffamierung um. Alexander wagt es sogar, sich hinsichtlich seiner Bedeutung als dem Pythagoras öuotog zu proklamieren und öuotórmg töv 7tgó Feov zu beanspruchen; hingegen ist er nach Lukians Urteil eine Ausgeburt der Schlechtigkeit”. Dabei war Alexander so schlau, nach außen zu wirken, als sei er tävrov ävögótrov Zgnotórarog xai étuetxéotarog xai tgooért átoixdóratóg te xai ópezäoratog”.

Auch bei der Beschreibung des Philosophen Demonax werden dessen geistige Fähigkeiten hervorgehoben; Demonax bewältigt alle Schwierigkeiten und Probleme äxgqp tó öaxtóAqp, wie ein Sprichwort heißt“. Fragen wir, wo sich die geistige Begabung äußert, so ist vor allem die Gabe der Rede zu nennen. Hiermit lobt Chrysipp den Platon: i te yäg ueyaMövoua Davuaor xa jxa Zupovia öeuvóg 'Arruze eal tó xexaguouévov xai teuÖoög ueoröv i te Föveoug xai ró óxgußég xai ró étayaoyóv év xaugó róv ätoöeišeov, tävra raörd oot äÖgóa 7tgóoeotuv". Auch Demonax verfügt über die Ydgug 'Artuxj*; der Magier Pankrates hingegen übt gerade wegen seines gebrochenen Griechisch den Reiz des Fremdländischen 7. Zu den Tugenden vgl. Seite 204ff.

* Vgl. den Lasterkatalog Alex. 4, Text auf Seite 188; auf Alexander weist schon Bieler I 56 hin. * Demon. 3. 4. ° Demon. 6.

* Alex. 4. 5 PiSC. 22.

7 Philops. 34, vgl. den Text auf Seite 131f.

Die geistigen Fähigkeiten

135

Die Ansicht Bielers, die ydgug der Rede habe zunächst „nichts Religiöses“ an sich, vermag ich nicht zu teilen. Daß sie zum rhe torischen Terminus geworden ist, scheint mir eine Verflachung zu sein, die aber ihren ursprünglichen religiösen Sinn nicht un bedingt eingebüßt zu haben braucht. Aber auch, daß Bieler in Demon. 6 und Nigr. 3 eine unreligiöse und in amor. 31 eine religiöse Auffassung der xdgug unterscheiden will, läßt sich nicht rechtfertigen!; die Wirkung der Rede ist in allen Fällen mit aus gesprochen religiösen Termini beschrieben”. Im Neuen Testament finden wir den Topos auf Jesus über tragen: Lk 4,22. Zeigt sich die öóvauts róv dyov” in ihrer Yagug, so bewährt sie sich als Gewandtheit im Dispute mit den Gegnern. Hier ist vor allem Demonax zu nennen. In zahlreichen kurzen

Wortwechseln erweist er sich durch seine schlagfertigen Ant worten als überlegen“. Durch beißende Ironie wird er mit einem Jüngling fertig, der vorwitzig ein égdörnua ooptortxóv gestellt hatte; sein äyavaxteiv hat natürlich besonderes Gewicht”. Sogar den Peregrinus Proteus kann er durch eine ironische Antithese abschlagen". Ja, selbst auf unbeantwortbare Fragen weiß Demo nax eine Antwort zu geben". Entsprechend dieser Redekunst ist denn auch die Wirkung der Worte des heiligen Mannes auf den Zuhörer. So heißt es von den Worten des Perikles: éxeivov uévye räg äorgatág xa 6govräg xai ztetôoög tt xévrgov öó5m taga/aßóvreg”. Bieler I 54.

* Amor. 31 : . . . tv éztjxoóv tote róöv 2oxgartxóv Zöyov t/ardvuorov . . . dóoteg 6 iegóg elztev dvig 7tàeiorov dpduevog Yagirov. Zur Wirkung der Rede c. u.; zur Yoigug der Rede vgl. noch imag. 15; Demosth. enc. 20; de merc. sond. 25; Nigr. 3f. * Vgl. Demosth. enc. 14f. (Enkomientopos, vgl. Bauer, Lukians AHM.ETK., 13; Fraustadt, Encomiorum in litteris Graecis,57) 32 (dort auch synonyme Wen dungen); somn. 12; Nigr. 1 (Epist.), schon Wettstein I824 zu Lk 24,19; imag. 3; hist. conscr. 19. 57, Wettstein; de domo 10. Vgl. Lk 24,19; Act 7,22; 18,24. * Demon. 13ff. Einige Beispiele bringt Dibelius, Formgeschichte, 152, -

Anm. 4; 155, Anm. 2.

* Demon. 15. Zu dyavaxteiv vgl. Mk 10,14 (3,5).

° Demon. 21.

7 Demon. 39. Mk 12,18ff. Par stellen die Sadduzäer Jesus vor solch eine

unbeantwortbare Frage, auf die Jesus freilich sehr wohl zu antworten weiß; vgl. Bultmann, Gesch. d. synopt. Tradition, 25. Dibelius weist (Form geschichte, 156f.) mit Recht darauf hin, daß die von Demonax gehandhabte eörgateAla, d. h. die Art der geistreich-witzelnden, pointierten Rede, dem N. T. fremd ist und in Eph 5,4 den Lastern beigeordnet wird. * Demosth. enc. 20; vgl. Demon. 11 und Act 2,37.

Religionsgeschichtliche Parallelen

136

Ausgesprochen religiöse Wirkung hat die Rede des Philosophen Nigrinus auf seinen Zuhörer Lukian, der sie folgendermaßen be schreibt: äzteg ëyoye äteve xai ävatetrauévy Tf pvXf öešäuevog aötixa” uév oööé elyov eixdoat östeg ézte tövöeuv, äAZä tavrolog éytyvö puyv. Er freut sich wie einer, der aus der Finsternis eines vergan genen Lebens ans helle Licht des Tages gelangt: éxaugov ö’aÖ óoteg éx opegoö ttvog äégog roö ßlov roö 7tgóoôev égalögiav re xai Auéya póg ävaß?étov”. Er wähnt sich, aus einer Blindheit kom mend, allmählich schärfer und schärfer zu sehen: rhy öé pvy hv óFvöegxéotegog xarä ut2góv éytyvöuyv: SejÜetv yág téog aÖrhy tvp?döttovoav tegupégov”. In der Folge steigert sich seine Ekstase bis zu dem Punkt, wo sie der Wirkung ungemischten Weines gleichkommt. Die Worte éxßaxzevôjvat, éxualveoôat, évôeogelvat, ueôiety kennzeichnen zur Genüge seinen Grad der Erregung“. Bei der Charakterisierung der pvy des Öeiog ävjg werden die Milde

und

die

Menschenfreundlichkeit

besonders

heraus

gestellt; sonst werden die üblichen ethischen Qualitäten auf gezählt, die hier nicht gesondert behandelt zu werden brauchen”. Dennoch soll auf einige Besonderheiten aufmerksam gemacht werden, die an seiner Lebensführung und an seinem Verhalten den anderen Menschen gegenüber deutlich werden. 3. Die Lebensführung Das Leben des Demonax wird als ävooog, äAvtog", an anderer

Stelle als ögôög, öyujg", ävetiAyattog” bezeichnet. Er benötigt nie * Zu öéxeoôat vgl. Seite 132, Anm. 4; zu aörixa vgl. Seite 157, Anm. 3. * Nigr. 4, vgl. Wettstein I 275 zu Mt 4,16; Bauer, W. B., s. v. póg. póg übertr. auch de astr. 10.

* tvpº.dg von geistiger Blindheit: amor. 22; calumn. 1; Hermot. 15. 19; Men. 21; vit. auct. 18, schon Wettstein I 485; Bauer, W. B., s. v.; Tim. 27. Das ntl. Material bei Bauer, W. B., s. v. 2.

* Nigr. 5. Auf die Stelle hat Bieler I 2 hingewiesen. Vgl. auch Nigr. 37; amor. 13.

* Vgl. Seite 204ff. " Demon. 63; vgl. Seite 117, Anm. 2. 7 Demon. 3. Öyurg übertragen noch Charid. 14; Saturn. 6; de astr. 2; electr. 3; gall. 18; oft rö öyuég Zeyeuv, calumn. 9; Philops. 1; apol. 10; dial. mort. XIII 1; XXVIII 3; Iup. trag. 41; Demon. 17. Vgl. Dibelius/Conzel mann, Exkurs im Handbuch zu I. Tim 1, 10.

* divetiAptrog de salt. 81; pisc. 8, beide Stellen schon Bauer, W. B., s. v.; Alex. 56; navig. 46, schon Wettstein II 327 zu I. Tim 3,2; Ikarom. 10; de

Die Lebensführung

137

manden" und belästigt niemanden, lebt asketisch”, ist seinen

Freunden stets behilflich und hat keine Feinde”. Überhaupt ist er ein Freund der Menschen“, besonders der Kinder", und hält

sich nur von denen fern, die ohne Hoffnung auf Heilung in Sünde verstrickt sind: uóvoug éFuotáuevoç örtóoot äy éöóxovy aörg örtég tv tjg Öegateiag é:tiöa Ötauagtäveuv". Demonax befaßt sich auf verschiedenartige Weise mit den Menschen. Er verurteilt zwar die Sünden, vergibt aber den Sündern: . . . tóv uév äuagtmuäraov xaôjttero, roig öé äuagtävovot ovveyiyvooxe. Dabei handelt er nach dem Vorbild des Arztes, der ja die Krankheiten heilt, ohne gegenüber den Kranken Zorn zu empfinden". Die Begründung für solches Handeln und den zugrunde liegenden Sündenbegriff wird auch gegeben: yetoyäg ävögótov uév elvau ró áuagtäveuv, beoö öé ävögóg iooôéov tä tratoôévra étavogôoöv°. Sodann be tätigt sich Demonax als Friedensstifter, versöhnt streitende Brüder und Ehegatten, beschwichtigt rebellierende Volksmassen und fordert sie zur Loyalität gegenüber den Behörden auf”; domo 7. Im N. T. vgl. I. Tim 3,2; 5,7; 6,14; vgl. Dibelius/Conzelmann, Hand buch, zu I. Tim 3,2 und Beilage 4. Demon. 4. 8. 63; vgl. ein Wort wie Lk 22,27 Par, dazu Bultmann, Gesch. d.synopt. Tradition, 154. * Zur Askese vgl. Seite 74. * Demon. 63.

* Ebenda. Vgl. zu diesem kynischen Topos Gerhard, Phoinix von Kolo phon, 32ff.; J. Bernays, Lucian und die Kyniker, Berlin 1879, 100ff.; Norden, Beiträge, 410; Bieler I 59. Vgl. auch Phal. I 3; Demosth. enc. 16 und das Ma terial Seite 211, Anm. 2.

* Demon. 63: xai uv xai oi taiôeg örtcógag 7tgooépegov aÖrg taréga övoud Lovreg. Vgl. Mk 9,36. 37 Par; 10,13ff. Par. * Demon. 10. Dieser Zug zeigt den ganzen Unterschied zwischen Demonax und Jesus; vgl. Braun, Radikalismus II 38, Anm. 1; ders., ZThK 54, 1957, 367.

7 Demon. 7. – Der Kyniker als Arzt ist ein geläufiger Topos: vit. auct. 8: éZevôegorjg eiuu róv dvögóztov xai largóg róv tabóöv; Iup. trag. 28; gall. 28; fugit. 5; Demon. 10; catapl. 7. Vgl. das ntl. Material bei Bauer, W. B., s. v. idouau; A. Oepke, ThWB III 199f. 202f. 204. * Demon. 7. Ein solcher Sündenbegriff ist für das N. T. undenkbar. " Demon. 9: éuee öé aörg xal dôe poög oraoudZovtag Öta Zoirretv xai 7'vvat Fi 7tgóg roög yeyaunxórag eignjvmv 7tgvrave.etv: xai 7tov xai Öiuotg ragarro zu évoug éuue Ög öue Äxby xai roög teiorovg aöróövétetoev Öztovgyeivri targlöt rd uétgua. Vgl. c. 64; cynic. 8 und das Material bei Gerhard, Phoinix von Kolo phon, 17, Anm. 3; Bieler I 101f.

138

Religionsgeschichtliche Parallelen

überhaupt verkündigt der Delog ävjg ethische Regeln, die den all gemeinen moralischen Vorstellungen entsprechen”. Man er wartet auch von ihm, daß er ein uavrtxóg und Ygnouo/6yog ist und die äón a der Zukunft enthüllt?. * Alex. 41; Peregr. 23. 24; Demon. passim. * Hermot. 6; Alex. 22ff. Vgl. Clemen, Religionsgeschichtl. Erklärung, 156; Bieler I 90ff. Auf Jesus soll, wie auch auf die Apostel, nur eben hingewiesen werden.

V. DIE BEDEUTUNG DES Öeioç ävjg

1. Selbstaussagen Seine Bedeutung tut der Öelog ävjg in seinen Selbstaussagen kund. Aufschlußreich ist hierfür die durch Orakelspruch bekannt gegebene Selbstprädikation des Gottes von Abonuteichos: Eiu IT öxov, tgirov alua Audg, päog ävögóztouot” insofern, als durch sie auch eine Mittlerstellung des Propheten Alexander begründet wird. Diese gegebene Mittlerstellung läßt Alexander auch durch einen anderen Orakelspruch direkt bestätigen: éorat tävta, ótörav éôe joo éydb xai 'AZé Favögog ö tgopjtyg uov öeyÖf xai eöFyrat Öztég öuáöv”. Der Orakelspruch in c. 40 bestimmt diese

Mittlerstellung näher: Alexander besitzt die pvx des Pythagoras und ist dadurch mit göttlichen, prophetischen Gaben aus gestattet; die pvyj ist vom Vater ausgesandt, um guten Menschen zu helfen, und wird zu Gott zurückkehren, wenn Alexander durch

dessen Blitz getroffen sein wird”.

* Alex. 18. Vgl. Weinreich, Alexandros, 145 (vgl. auch Caster, Etudes, 85f.): „Ich zweifle nicht, daß der Gott, wenn er nicht im Orakelhexameter, sondern in Prosa geredet hätte, gesagt haben würde: éycó eiut usw.“ Es han delt sich um einen „soteriologischen Redetypus“. Vgl. noch vit. auct. 8, Text Seite 137, Anm. 7; Tim. 34. Vor allem aber ist wichtig der Dialog zwischen dem Gotte Glykon und einem frommen Sakerdos aus Tius. Lukian hat das Gespräch im Hause des Sakerdos selbst gelesen, wo es mit goldenen Lettern als Inschrift angebracht war. Die Frage an Glykon lautet: eité ydg uot . . ., dö öéotora Tºxov, tig el; Glykons Antwort ist diese: 'Eyd . . . 'AozeAy 7ttóg véog (Alex. 43). Es liegt hier, um Bultmanns Bezeichnungen zu ge brauchen, zugleich die Präsentationsformel als auch die Identifikationsformel vor, vgl. Bultmann, Johannes, 167, Anm. 2. * Alex. 22. Vgl. Weinreich, Alexandros, 147f.; Windisch in seinem Exkurs zu II. Kor 4,5 (138). Zur zweigliedrigen Zusammenstellung vgl. auch Joh 17,3. Der Titel ueoitng nur amor. 47: . . . Geöv . . . ueolryv aßóvreg. Die Stelle schon bei Bauer, W. B., s. v.; vgl. A. Oepke, ThWB IV 602–629. * IIvôayógov pvx 7toré uév pôlvet, äAZore ö’aöSet: öé 7tgopmrein öing pgevóg éotuv dztoggdó5. xai uuv éteuype targ dyaôóv ävögóövéztagoyóv: xal täÄuvég Auög elot Atóg ßÄnbeioaxegavvó. Natürlich vergißt Lukian nicht zu bemerken, daß

sich die Prophezeiung hinsichtlich seines Todes nicht erfüllt: c.59, vgl. Seite 178 Anm. 3.

140

Religionsgeschichtliche Parallelen

2. Die göttliche Legitimation Diese hohen Ansprüche des Delog ävjg müssen natürlicherweise nach einer göttlichen Legitimation verlangen. Bei Alexanders Selbstaussagen ist das schon dadurch geschehen, daß sie durch das Orakel verkündigt werden”.

Theagenes, Freund des Proteus und Ziel Lukianischen Spottes, rechtfertigt (so ist aus der Prophezeiung ex eventu zu entnehmen) den Kult des Peregrinus Proteus mit einem sibyllini schen Orakel. Proteus wird darin als bester aller Kyniker gelobt, seine Verehrung als die eines nachtwandelnden Heros verfügt, der dem Herakles und dem Hephaistos ähnlich und gleichwertig ist”. Neben der Beglaubigung durch Orakelspruch ist hier die der ekstatischen Ergriffenheit zu nennen. Die Ekstase des Alexander beginnt mit einem Laufen: éaoôev

öé yvuvóg ég thv äyogäv 7tgotmójoag, ötäaoua öé tegi ró aiöolov éxov xaräxgvoov, xai roÖro” xai tv ägtyv éxeivmv pégov, oelov ! Hierfür sind auch die Vorgänge bei der Auffindung des Gottes (c. 14) aufschlußreich. Lukian stellt die himmlische Beglaubigung natürlich als gefälscht dar. Vielsagend ist ferner der Orakelspruch c. 24, in dem der Gott befiehlt:

TuéuevauxéZouat röv éuóv begdºtovô' Öztopjryv: oö ydg éuoi xtedvoov ué?erat äyav, džZ'Öztopjrov. Auch indirekte Beglaubigungen weiß Alexander geschickt einzuflechten, z. B. in c. 43, wo er einem Manne weissagt, nach seinem gegenwärtigen Leben werde er das Dasein eines Kamels, dann das eines Pferdes führen, danach eira ävg oopóg xai 7tgopjrng oö uelov 'AZeFdvógov. Zu den Orakeln überhaupt vgl. Seite 57 ff. * Peregr. 29. – Sicherlich muß man gegenüber dem Wortlaut der Orakel Vorsicht walten lassen, wie schon Weinreich, Alexandros, 144 empfiehlt. In dem Lukian auf das Orakel c. 29 sein eigenes als dem ersten entgegengesetzte

Parodie folgen läßt (c. 30), gibt er zu, daß seine Darstellung zur Karikatur tendiert. Für unsere Fragestellung ist jedoch entscheidend, daß Lukian Typisches zur Darstellung bringt. * Alex. 13. – Harmon macht in s. Ausg., IV 193, Anm. 1 auf den goldenen Schenkel aufmerksam, der in c. 40 genannt ist. Daß Lukian nicht vorher ausdrücklich darauf hingewiesen hat, zeigt nur, wie selbstverständlich dieser Zug war, und ist kein Grund zu der Vermutung, Lukian „forgets that he has not yet told us of it“. Zu yvuvóg bei der Ekstase vgl. de Syr. dea 51, wo es von dem Gallen heißt: ölpag rd euara. Hier ist ebenfalls mit Smith, Lectures, 687, Nacktheit anzunehmen; vgl. noch asin. 37; desalt. 83. Eine solche Handlung wird auch Act 22,23 (Mt 26,65; Mk 14,63; Act 14,14) berichtet. Hierfür scheint die Erklärung Clemens', Reste der primitiven Religion, 134, zuzutreffen, daß es sich ursprünglich um Entstellung handelte, mittels der man sich der auf die

Die göttliche Legitimation

141

äua tv xóuyv ävetov öoteg oi rf uyrgi äyeigovtég re xai évôea Töuevot”. Sodann besteigt Alexander einen hohen Altar und hält eine Ansprache: . . . rv tóZuv éuaxáguev aötixa uóza öeFouévyv” évagyj* töv Deóv. Seine Rede geht über in Glossolalie: ö öé povág Tuvag äonuovg* pôeyyóuevog”, olat yévotvro äy 'Eßgalov ) Dot vixcov° . . .

Diesen Worten zufolge unterscheidet sich für Lukian die Glossolalie nicht grundsätzlich von einem Sprachenwunder. Aus dem ekstatischen Gestammel sind öfters die Worte „Apollon“ und „Asklepios“ herauszuhören, womit gesagt sein soll, daß diese Gottheiten Subjekt der ekstatischen Rede sind. Hin sichtlich des Pfingstwunders in Act 2 wird man also nicht mit Haenchen sagen können", daß das Reden in fremden Sprachen nichts mit dem ekstatischen Zungenreden zu tun habe, denn am sachlich richtigen Referat des Lukian wird man kaum zweifeln können. Beachtlich ist, daß in Act 2 die fremden Sprachen nicht einfach der öfjoug ßagßagtx gleichgesetzt werden wie bei Lukian”, sondern daß sie in die theologische Konzeption des Lukas ein gebaut werden und zu einer Predigt an alle Völker geworden sind”. Schon vor der Auffindung des Gottes aber hat Alexander Anfälle von göttlichem Wahnsinn: ueuyvévat tgootouoöuevog xai äpgoö éviore öxtottut/duevog ró oróua. Lukian hat für das Gotteslästerung folgenden Rache der Götter entziehen wollte. Für die Lukian stellen trifft diese Erklärung kaum zu. Vgl. auch c. 14. Der Lauf wird auch vom ekstatischen Gallen in de Syr. dea51 berichtet, vgl. Seite 78. Zum Motiv des ekstatischen Laufes vgl. Kerényi, Romanliteratur, 147, Anm. 138; A. Oepke, Art. ëxoraoug, ThWB II 447 ff. * Vgl. Seite 132, Anm.4. * Zu diesem t. t. vgl. Seite 53, Anm. 6. * Vgl. zur Glossolalie I. Kor 12 – 14 und Lietzmann/Kümmel, Handbuch, z. St.

* pöéyyeoba in techn. Bedeutung vgl. dial. mort. XXI 1: . . . beóvövra . . . dvögaotivog pbéyyeobat, vgl. II. Petr 2,16; de Syr. dea 36; de astr. 23; Nigr. 3. 11.35; Phal. II 12; pisc. 13; dºtopbéyyeoôau: Alex. 25; Zeux. 1; vgl. z. Sache Bauer, W. B., s. v.; J. Behm, ThWB I 448.

* Vgl. Celsus bei Origenes, contra Cels. VII 8. 7 Haenchen, Apostelgeschichte, 138. * Daß hier religionsgeschichtliche Beziehungen vorliegen, ist mir nicht zweifelhaft. Zur joug ßagßagte vgl. Seite 153 ff. " Vgl. E. Lohse, Die Bedeutung des Pfingstberichtes . . ., Ev. Theol. 1953, 422–436. Die Bedeutung der Völkerlisten will ebenfalls beachtet sein: Alex. 18: Bithynien, Galatien, Thrakien; Alex. 30: Ionien, Kilikien, Paphlagonien, Gala

tien, Italien; de Syr. dea 32: Ägypten, Indien, Äthiopien, Medien, Armenien, Babylon; vgl. auch c. 49. Zur Sache vgl. Lohse, 434f.

142

Religionsgeschichtliche Parallelen

3tgoo totoöuevog eine nähere Erklärung: Alexander zerkaute die Wurzel eines Seifenkrautes und erzeugte auf diese Weise den Schaum, der den Leuten sofort als Belog und poßegóg galt”. Kurz werden in Iup. trag. 30 die Begleiterscheinungen der prophetischen Ekstase geschildert: dög tä ye 7tgó toÖ Ygyouoö, taÖra jón poßegä' ſ Xgóa retgauuévy xai oi öpôaſ uoi tegupegeig xai xóum ävaooßovuévy xai xivnua xogvßavráöôeg xai öZog xaróxtua 7tävta xai pguxc6ön xai uvotuxä”. Hier müssen auch die wandernden Bettelpriester der Syrischen Göttin genannt werden, über die die Schrift „Lukios oder der Esel“ berichtet. Der in einen Esel ver

wandelte Held des Romans wird von einem Diener der Syrischen Göttin mit Namen Philebos gekauft. Dieser Mann wird folgender maßen beschrieben: xivatôog yäg xai yégov jv toöraovelg róv rhy Öeóv thy 2.vgiav eig räg xdóuag xai roög äygoög tegupegóvrov xai tv Geóv étatteiv ävayxaZövrov. Philebos hat noch eine Schar von ovvegyoi”, die alle zusammen mit dem Esel, der die Göttin tragen * muß, durch die Lande ziehen”. Sobald die Gesellschaft in ein

Dorf hineinkommt, wird stillgehalten, und der Chor der Flöten spieler fängt, wie von göttlicher Begeisterung ergriffen, auf der Flöte an zu spielen". Die anderen Diener der Göttin aber werfen

ihre Turbane von sich, tanzen mit gesenkten Köpfen im Kreise herum, schneiden sich mit Messern in ihre Glieder", strecken die

Zungen heraus und durchbohren sie, so daß im Augenblick alles mit Blut besudelt ist". Nach dieser Tortur gehen sie bei den Zu * Alex. 12, vgl. auch epigr. 11. Vgl. Seite 148 und Weinreich, Alexandros 140f.

? Auf die Stelle hat bereits E. von Dobschütz, ZNW 24, 1925, 45, zu

II. Kor 12,2, aufmerksam gemacht. * Asin. 35f. * Asin. 37, vgl. 38. Diese Funktion wird durch den t. t. Geopógnrog bezeich net. Vgl. auch das Orakel in de Syr. dea 36; hier heißt es: oi öé uuv igéeg aörixa deigovotv, d. h. die Priester nehmen das Orakelstandbild sogleich auf die Schulter, wenn dies orakeln will, und tragen es, vgl. Seite 58, Anm. 5. Vgl. Bauer, W. B., s. v. Beopógog; dort die Stellen aus den apostolischen Vätern und der Verweis auf I. Kor 6,20 v. 1.

* Ebenda: rv zoögav tegujetuev. Vgl. Act 19, 13. * Ebenda. Vgl. auch Saturn. 12; die Orgien von Hierapolis de Syr. dea 44.50. In Nigr. 37 dient die ekstatische Ergriffenheit der infolge der Flöte Rheas zum Rasen Gebrachten als Bild, um die Wirkung der Rede des Nigrinus zu veranschaulichen.

7 Asin. 38. Zum Wirbeltanz vgl. de salt. 7. 8. 17; zum Wegwerfen der Kleider Seite 72, Anm. 7; zum Sich-Zerfleischen de Syr. dea 50. * Das Blut hat purifikatorische Wirkung: Anach. 11; Men. 9; de Syr. dea 8 (dazu Baudissin, Adonis, 125). 50. 58 (eine Opferpraxis, bei der das

Die göttliche Legitimation

143

schauern herum und sammeln Gaben für die Göttin ein”. Obwohl

es in dieser Szene nicht berichtet ist, werden sie auch Geißelungen geübt haben”. Die Charakterisierung dieser wandernden Bettelpriester ist eigenartig stereotyp. Sie erreicht eine gewisse Formelhaftigkeit; so werden die Korybanten beschrieben: . . . 6 uév aöróv réuverat Flpet röv tjyvv, ö öé äveig thy 2öuyv letat ueuyvdbgötä róv ógóv, ó öé aÖZe tſ 2égart, ö öé étußouße ró tvutävqp ) Ettxrvte réſ xvußä2p, xai ö/aog Öógvßog xai uavia tä . . . ätavrá éort”. Für den Topos der himmlischen Beglaubigung im Neuen Testament ist charakteristisch, daß die Form des Orakel

spruches nicht in Anwendung kommt, die doch sonst vor herrschend ist“. Die Beglaubigung geschieht vielmehr durch die Himmelsstimme. Sie spricht in den Berichten von der Taufe Jesu, ist aber nur bei Mt (3,17) als objektiv wahrnehmbar, also im Sinne des Beglaubigungswunders verstanden. Im Johannes bericht kommt die Offenbarung dem Täufer zu; allerdings wird lediglich die teguotegó festgehalten, während die mythologische Stimme zum Zeugnis des Täufers wird, wie denn überhaupt in den gnostisch beeinflußten Berichten die Himmelsstimme fort gelassen wird". Unbedenklicher ist der Bericht von der Ver klärung Jesu Mk 9,2–8 Par”. In Act 1,9ff. haben Engel die Auf gabe der himmlischen Bestätigung übernommen (vgl. Mt 28,2ff.). Im übrigen ist für den Topos auf die Geburtsgeschichten und auf die Wundertaten Jesu zu verweisen.

Blutvergießen vermieden werden soll, vgl. Seite 67). Zum Ganzen und zum N. T. vgl. J. Behm, ThWB I 171–176. ! Die Tortur wird genannt: . . . éztetôäv öé xaraxópetav oüroog éavroög . . ., asin. 38 (vgl. Mk 5,5). * Zu Geißelungen vgl. trag. 112 ff.; Peregr. 28; de Syr. dea 50; Anach. 38; Ikarom. 16; Nigr. 27; vit. auct. 9; paras. 10 (als Strafe öfters; vor der Kreuzigung: pisc. 2). Vgl. Smith, Lectures, 607 f.; Hepding, Attis, 158 ff.; Kerényi, Romanliteratur, 187; Greßmann, Religionen, 74f.; Cumont, Die orientalischen Religionen, 37. 47. 50. Zum N. T. vgl. C. Schneider, ThWB IV 521–525. 8 Dial. deor. XII 1.

* Jedoch kommt Lk 4,16 ff. immerhin nahe. Vgl. noch das Material bei Bieler I 139f.; Pfister, Herakles und Christus, 49f. Beim Losorakel in Act 1,26

handelt es sich um Bestimmung, nicht um Bestätigung, vgl. Seite 59. * Joh 1,32. Vgl. Braun, Entscheidende Motive, 40f.; anders Joh 12,28. " Vgl. Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 278–281.

D. Wundergeschichten I. ALLGEMEINES ZUR WUNDER GESCHICHTE BEI LUKI AN

An verschiedenen Stellen geht Lukian allgemein betrachtend auf die Wundergeschichten ein. Jedoch sind Lukians Erörte rungen nur im Zusammenhange der literarischen Tradition, aus der er kommt, zu verstehen. Seine Betrachtungsweise ist ab hängig von den ästhetischen Theorien seiner klassischen Vor fahren. Auf diese Theorien im einzelnen einzugehen, würde an dieser Stelle vom Thema abführen!.

Wesentlich für uns ist, daß Lukian die Wundergeschichte als einen festen Topos bezeugt. Im Proömium der „Wahren Geschichten“ bezieht sich Lukian,

den Proömiumstil benutzend”, auf Vorgänger, auf einige der alten Dichter, Schriftsteller und Philosophen, die viele Wunder

und Fabelgeschichten verfaßt haben: to/Ad regóotta xai uvÖdöön ovyyeygapórov. Namentlich werden erwähnt Ktesias, der über Indien und die dortigen Verhältnisse geschrieben hat – Dinge, die er weder selbst gesehen noch von zuverlässigen Gewährs männern gehört hat”; Iambulos, der über die Merkwürdigkeiten im großen Meere“ gehandelt hat, und „viele andere“, die in eben derselben Weise beschrieben haben . . . Tuvag éavtöv 7tº.dvag te cat

datoömulag Önglov te ueyéÖy . . . zzai ävögóztov duótytag xai Biov xauvórytag". Das große Vorbild aber ist der homerische Odysseus". 1 Vgl. Reitzenstein, Wundererzählungen, 1 ff. Zur theoretischen Beur teilung des Wunders in der Antike vgl. R. M. Grant, Miracle and Natural Law in Greco-Roman and Early Christian Thought, Amsterdam 1952; G. Delling, Zur Beurteilung des Wunders durch die Antike, Wiss. Zeitschr. Greifsw., ges. u. sprachw. Reihe Nr. 4/5, 1955, 221 ff. ? Über den Zweck des literarischen Proömiums belehrt hist. conscr.

23. 52f. 55, auch Tim. 37. Ein ausgeführtes Proömium bringt Lukian in ver. hist. I 3.4, auch Alex. 1; vgl. G. Avenarius, 16ff. Diesen Beispielen entspricht ganz Lk 1,1–4; vgl. Cadbury/Lake, Beginnings II 489f., und Klostermann, Handb., z. St.; Almqvist, Plutarch und das N. T., 60. * Ver. hist. I2–3; auch Philops. 2. * Ebenda. * Ebenda.

" Ebenda, vgl. auch Philops. 1.

Allgemeines zur Wundergeschichte bei Lukian

145

Lukian seinerseits hat sich nun vorgesetzt, den Wunderglauben, auf dem diese Wundergeschichten basieren und der ihnen wiederum entgegengebracht wird, zu verspotten. Nicht das peó öeo Öat, das Fabulieren selbst, ist das Ziel des Lukianischen Spottes, sondern daß die Fabeleien für Realität im vorder

gründigen Sinne gehalten werden". Die Methode, durch die Lukian den Wunderglauben zu treffen glaubt, ist die, daß er ebenfalls fabuliert, dabei aber von vornherein zugibt, nichts er zählen zu können, „was es in Wirklichkeit gibt“, sondern zu

phantasieren – wobei ihm nun keine Schranken mehr gesetzt

sind und er sich großzügig der Übertreibung und der Absurdität bedienen kann”. Daß Übertreibungen zum Stil der Wunder geschichte gehören, verdeutlicht Lukian an mehreren Beispielen in de hist. conscr. 20, wo u. a. erzählt wird, daß ein bloßes Ge

brüll des gewaltigen Priskos siebenundzwanzig Feinde auf der Stelle tötete. Grundsätzlich gesehen, heißt das, daß die Wunder geschichte einen Effekt erreichen will, sie will pvyayoyia sein”. Die Geschichte selbst ist also Vehikel zur Erreichung eines

Effektes. Die einzelnen Bestandteile der Geschichte unterliegen der Typisierung, insofern bestimmte Topoi zur Erreichung be stimmter Wirkungen notwendig sind. Lukian steht also mit seinem Unterfangen nicht außerhalb der Absicht der Wundergeschichte, sondern nimmt diese in eigener Weise auf. Das Material, das er darbietet, stammt nicht aus

seiner schöpferischen Phantasie, sondern aus schon vorhandenem Geschichten- und Motivmaterial und wird lediglich, den Ab sichten des Schriftstellers gehorchend, arrangiert und akzen tuiert*. Wunder werden bei Lukian entweder in summarischen Zu

sammenfassungen" oder in der Form von ausgeführten Wunder * Ver. hist. I4; ebenso Philops. 1. ? Ver. hist. I 4. 3 Ver. hist. I 2.

* Ver. hist. I 4. – Zur Augenzeugenschaft vgl. Seite 117, Anm. 4; zur Kritik Lukians an dem Wunderglauben seiner Zeitgenossen vgl. Caster, Lucien, 307–334.

* Die Tätigkeit des Orakels von Abonuteichos (Alex. 24): . . . dög 7tgoei tot xai dvengot öga térag xal xMétrag xai nordg é5e/eyFeue xal ÖnoavgoÖg ävogt Fat ztagdoxot xai voooövrag idoauto, éviovg öé xa jón dztoôavóvrag dvaorjoete. Eine Zauberin wird folgendermaßen beschrieben: . . . Gerra/dg ruvag Födgé:ttorauévn xa tiv oe/jvmv xardyovoa; pao öé aÖrv xai téreoðat rfg vvxróg (dial. meretr.

146

Religionsgeschichtliche Parallelen

erzählungen berichtet. Inhaltlich sind die Summarien bei Lukian weiter gefaßt als im Neuen Testament”: es werden das Auf

spüren entlaufener Sklaven, das Überführen von Verbrechern, das Auffinden verborgener Schätze, allerlei Beschwörungen und Naturwunder gegeben, während sich die neutestamentlichen Summarien auf Heilungen (und die damit zusammenhängenden Exorzismen) und Totenauferweckungen beschränken. Diese Be schränkung gerade der neutestamentlichen Summarien, die ihrem Sinne nach doch Wesentliches zusammenfassen wollen,

kann nicht von ungefähr sein. Sicherlich sind auch die Wunder im Neuen Testament Erweise der göttlichen Macht des Wunder täters, aber doch stehen „die Objekte“, an denen sich die gött liche Macht erweist, im Zentrum des Interesses: Die Summarien

und die ausgeführten Wundererzählungen richten sich in erster Linie auf Menschen. Bei den Lukianischen kann man das nicht

sagen; dort sind die Objekte, an denen sich Wunder ereignen, im Grunde belanglos: Der Erweis göttlichen Wirkens soll über zeugend sein und ist deshalb wesentlich eindruckheischend”. I 2). Ähnlich heißt es von einem Hyperboreer: égorag étutéuztov xa öaiuovag dvdyov xai vexgoög écb/ovg dvaxaâdöv xai tv "Excirnv aÖrv évagyi 7taguordg xal tv 2eAjvmv xaraotóöv (Philops. 13; vgl. noch Alex. 5; Philops. 9). 1 Vgl. etwa Mk 1,32–34.39; 3,10f.; 6,7; Mt 4,24; 10,8; Lk 7,21; Act 5,16; 10,38. Vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, 159 ff. 203 ff. * Vgl. Bultmann, Geschichte der synopt. Tradition, 233f.

II. HEI LU N GS WUNDER

1. Die Beschreibung und Erklärung der Krankheit Unter den ausgeführten Wundergeschichten kommt den Heilungswundern besondere Bedeutung zu". Dabei besteht für eine spezifische Bestimmung der Krankheit kein Anlaß: es sind meist Fieber, die geheilt werden”. Die angegebene Krankheit wird weniger „sachlichen“ Charakter haben als den Zweck, die „Schrecklichkeit“ des Leidens zu unterstreichen. Diesem Zwecke

dienen auch noch andere Züge. Mit Gegenüberstellungen wird in der Midasgeschichte ge arbeitet. Während Midas vorher ein kräftiger und arbeitsamer Sklave gewesen sei, liege er nun, da er von einer Schlange ge bissen wurde, mit bereits fauligem Schenkel da, seine Schmerzen seien unerträglich; ja, seine Mitsklaven müssen ihn auf einer Bahre herbeitragen”. Inzwischen hat sich sein Zustand weiter verschlimmert: Er ist nun völlig aufgeschwollen, verfärbt, schon in Verwesung übergehend und anscheinend kaum noch atmend“. Furchteinflößend ist die Schilderung der Kranken, die der „bekannte palästinensische Syrer“ heilt: xaratlºttovrag 7tgóg rhy oe/jvyv xai rd. öpôaſud Ötaotgépovrag xai äpgoö 7ttutauévovg ró otóua (Philops. 16). Diejenigen, von denen es heißt: xaratistreuv Vgl. zum medizinischen Material H. Cadbury, The Style and Literary Method of Luke I, 1919/20, 39 ff.; H. L. Crosby, Lucian and the Art of Medi cine, Proc. of the Am. Philol. Assoc. 54, 1923, XV– XVI; A. Oepke, Art. iäoua, ThWB III 194 ff. * Philops. 9 (summarisch). Zum t. t. dztoºtout vgl. R. Wünsch, Zur Geister bannung im Altertum, 17 ff.; Philops. 19; Scyth. 2; Peregr. 44. Sonst werden genannt: Schlangenbiß (Philops. 11); ßovßcôvov läoetg (Philops. 9). Vgl. Mk 1,29–31 Par; Joh 4,52; Act 28,8.

* Philops. 11. * Ebenda: . . . öÄov qörpeóra, teuövóv, uvöóvra, thv étupávetav öÄlyovért éuztvéovra. Mit dem uvöÖvra ist auf den Geruch angespielt, wie es für den bereits toten Lazarus in Joh 11,39 berichtet wird. Vgl. auch dial. mort. XIV 5. Auf die Zügigkeit der Midasgeschichte macht L. Müller, In Luciani Philop seuden Commentarius, 38, aufmerksam: „Actus celerrime actum sequitur: vix accepimus vulneratum esse Midam et iam ipsum videmus a servis adpor tatum, iam adest et Babylonius miraque curatione confecta Midam ipsum spec tamus in campum redeuntem.“ 11

Betz

Religionsgeschichtliche Parallelen

148

7tgóg thv oe/jvmv sind gemeint mit den oe/yvua öuevot in Mt 4,24; 17, 15*; zu dem äpgietv in Mk 9,18. 20 Par hat schon Kloster mann die obige Stelle herangezogen”. Ein anderer Zug, um den schlimmen Zustand des Kranken hervorzuheben, d. h. um dann die „Macht“ des Wundertäters

um so mehr zu steigern, ist die Bemerkung, daß die Kunst der

Ärzte versagt hat. O. Weinreich hat eine Anzahl von Beispielen für diesen Topos gesammelt; aus dem Neuen Testament sind Mk 5,26 und Lk 8,43 zu nennen”. In ähnlicher Weise schildert auch in Lukians abdic. 4 ein Sohn, der selbst Arzt ist und nach

Hause zurückkehrt: étaveMödbv öé xata außävao töy tatéga oapóög jöm ueuyvóra xai Öztó töv étuxogiov largóv äteyvoopuévoy oöx ég ßäÜog ögdóvrov oöö’ äxgußóg pvÄoxguvoövrov täg vóoovg“. Der Sohn heilt dann seinen Vater sofort, obwohl ihm Unglauben und Furcht von seiten der Verwandtschaft entgegengebracht werden" und selbst seine Freunde ihm abraten. Bemerkenswert

W. H. Roscher, Über Selene und Verwandtes, 1890, 67 ff.; ders., Nachträge zu meinem Buche „Über Selene und Verwandtes“, 1895, 27ff., behandelt den großen Einfluß, den nach Auffassung des gesamten Altertums der Mond auf Gesundheit und Krankheit des Menschen hatte. Besonders wurden epilep tische Krankheiten auf die Mondphasen zurückgeführt, weshalb man daran Leidende geradezu oe/yvudovreg, oe/yvtövreg, oe/yvua öuevot, oe/yvót/yxtou, lunatici nannte. Vgl. die Krankheit des Mädchens in Tox. 24: xai earazti tretv 7tgóg tv oe/jvyv aöšavouévyv, schon Wettstein I, z. St., und Kypke I 17. Zur weiteren Bedeutung des Mondes vgl. Men. 7; Ikarom. 4. 13; Philops. 13–14; dial. meretr. I 2; Peregr. 36 (vgl. fugit. 1); Iup. trag42; vit. auct. 6; asin. 23; de sacr. 7; Alex. 35.39; bis acc. 1; conviv. 41; de Syr. dea 4; de astr. 3. 25. 26. Im N. T. vgl. Mk 13,24 Par; Act 2,20; Apoc 8,12; 12,1; 21,23. Zur Sache s. noch das reiche Material bei Hopfner, Offenbarungszauber I. II, in den Re gistern s. v. Mond und Zugehöriges; auch Herzig, Lukian als Quelle für die antike Zauberei, 15, Anm. 43; G. Delling, Art. ujv, ThWB IV 641ff.

* Handbuch, z. St. – Ähnlich die Beschreibung des Fieberanfalls des Peregrinus (Peregr. 44): . . . aÖröv Yaual xvÄuóuevov xa töv p?oyuóv oö pégovra xa pvXgóv airoövta 7tdvv égotuxóög. In Mk 9,20 begegnen evåletv und dpgietv ZU1SGIIII1EIl.

* Heilungswunder, 195–197. * Im Gegensatz zum ueuyvóra c.4 steht éoopgóvet c. 5, wie Mk 5,15; Lk 8,35. * Abdic. 4–5: xairot to Zoi róv tagóvrov Öztoöstrevov tiv öóouv xairv aouv óuéßa/Zov xai 7tgóg xarnyoglag tageoxevdovro. tagjvöéxal uyrgvtd poßovuévn xai dºttoroöoa, oö rg utoeivéué, džZd ró öeôtévauxai dxgußóg eióévat 7tovngóg éxeivov óuaxeuevov. Das dztuoteiv ist hier charakteristisch. Unklar ist die Rolle der dttoria in Mk 6,5f. Vielleicht hat dort einmal eine naive Korrelation von

dttoria und oöx éöóvaro bestanden, welche im jetzigen Text in allerdings ungenügender Weise aufgelöst ist. Mt hat das empfunden und gleicht aus.

Der Vorgang der Heilung und die angewandten Praktiken

149

ist, daß dieser Topos neben anderen in einer Heilungsgeschichte erzählt wird, die selbst gar nicht wunderhaft sein will, sondern ein „sachlicher“ Bericht eines Arztes. Das Gelingen der Heilung wird dem fachlichen Können des Arztes zugeschrieben, während in den sonstigen Heilwundern bei Lukian immer eine Gottheit

Subjekt der Heilung ist. Jedoch sieht man hier, daß eine saubere Unterscheidung zwischen den „Wunderdoktoren“ und den „Fach ärzten“ auf antikem Boden nicht vorgenommen wird und wohl auch nicht vorgenommen werden kann. Ebensowenig wird bei den Göttern sauber zwischen ihnen und ihren Standbildern

unterschieden, so daß die Heilung nach populärer Ansicht von den Statuen ausgeht”. 2. Der Vorgang der Heilung und die angewandten Praktiken Sieht man auf den Vorgang der Heilung selbst, so begegnen auch bei Lukian die Züge, die R. Bultmann als typische zu sammengestellt hat”. Zunächst ist das Herantreten des Wunder täters an den Kranken zu vermerken. Das einzige lukianische Beispiel ist schon bei Bultmann notiert”. Auch der Gestus des Berührens ist bei Lukian nur einmal bezeugt in bis acc. 1: ö uév yäg 'AoxAytuög Öztó töv voooövrov évoxãoöuevog öof te öeuvá Ötyyävette . . .“. Wesentlich öfter begegnet der Topos im Neuen Das öud rv dºttoriav aöróv kann er stehenlassen, da er durch die Umwandlung des oöx éöövaro 7toujoau in oöx étoinoev die Souveränität Jesu sicherstellt (gegen E. Lohmeyer, Das Evangelium des Matthäus, 231 f.; vgl. Bultmann, Gesch. d. synoptischen Tradition, 30f.). Lex. 12; de Syr. dea 19; deor. conc. 12; Scyth. 1; Scytha 2: xard röv Zopuóv röv uéyavéöošev 'Agxtréâovg yvv. . . . étuordvra oi röv 2xÜÖyvxeMeöoau eizteiv AGyvaloug ört . . . . Es ist nicht gesagt, daß es sich um eine Traum erscheinung handelt, wie Weinreich, Heilungswunder, 140, Anm. 1 will. Bereits Wieland, in seiner Übersetzung III 375, Anm. 5, wendet sich gegen diese Theorie, die damals von Massieu vorgetragen worden sei, der es wiederum von einem lateinischen Übersetzer übernommen habe. Vgl. weiter Philops. 19, dazu Weinreich, 137–139, u. Almqvist, Plutarch und das N. T., 140; Peregr. 27. 28, dazu Weinreich, 141f.; Alex. 24.

* Bultmann, Geschichte d. synopt. Tradition, 236 ff.; vgl. auch Herzig, Lukian als Quelle, 19 ff.

* Philops. 16: éteuödvydg éttorf xetuévoug . . . (Bultmann, 237). Vgl. beim Verwandlungszauber: elrayvuv) ró Möxvqp tgooeAboöoa xal . . . (asin. 12). Vgl. Lk 4,39. * Nach Harmon (in s. Ausg. III 87, Anm. 2) liegt ein Zitat aus Hippo krates de flat. 1,6 zugrunde. 11*

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Religionsgeschichtliche Parallelen

Testament”. Sodann ist die primitive Medizin von großer Be deutung. Welch phantastische Praktiken hier gehandhabt werden, kann man aus dem „Drama“ Tragodopodagra ersehen, in dem eine lange Liste von Manipulationen und Zaubermitteln gegen das Podagra aufgeführt ist. Eine angeblich besonders

wirkungsvolle Salbe unterliegt der Arkandisziplin”. Über solche Manipulationen wird auch gleich zu Beginn des Philopseudes verhandelt. Mit der linken Hand muß der Zahn einer auf be

sondere Weise getöteten Spitzmaus vom Boden aufgehoben, in ein eben abgezogenes Stück Löwenhaut eingewickelt und so um den erkrankten Schenkel gelegt werden. Ein anderer Gesprächs teilnehmer schlägt jedoch vor, statt der Löwenhaut die einer noch nicht begatteten Hindin zu nehmen, da deren Schnelligkeit und Kraft der Beine dann auf das Bein des Kranken übergeht. Lukian will hiermit den Sympathiezauber verspotten”. Sympathetische Manipulationen gibt es auch im Neuen Testa ment. Der Speichel wehrt die Dämonen ab und reinigt so: Mk 7,33; 8,23; Joh 9,6*. Im Menipp spuckt der Magier dem Menipp dreimal ins Gesicht: wohl eine purifikatorische Maß nahme". Der magische Hintergrund steht auch noch hinter der Sitte, sich in den Busen zu speien – eine Sitte, die Lukian zwei mal erwähnt". Verblassend wird das Ausspeien zur Geste der Mk 1,31. 41; 5,41; 7,33 und die jeweiligen Par; 8,22; Mt 9,29; 20,34 Par; Lk7,14; 13,13; 14,4; Act 3,7; 9,41; 28,8. Vgl. Weinreich, Heilungswunder, 1 ff.; Bultmann, 237f. * trag. 272: MÜotng ue otyävögxog oöx éá pgdoat . . . * Philops. 7; vgl. auch c. 8–11. Im weiteren Sinne ist auf die schon in die Purifikation hineingehörende Manipulation in Scytha 2 zu verweisen, wo durch göttliche Offenbarung den Athenern ein Mittel gegen die Pest zuteil wird: roög orevotoög olyp to / Gödvoot; vgl. die angehängte rationalistische Er klärung. Zum Sympathiezauber vgl. noch dial. meretr. IV 4, z. Sache Hopfner, Offenbarungszauber I § 378 ff.; Herzig, Lukian als Quelle, 13f. 21; auch U. Jahn, Über den Zauber mit Menschenblut und anderen Theilen des mensch lichen Körpers, Verh. d. Berl. Ges. f. Anthropol. etc., 1888, 130– 140. Jahn weist auch auf einige N. T.-Stellen hin.

* Hier wird aus Lehm und Speichel ein Brei hergestellt; Joh 9,6. 11. 14. 15;

vgl. den asketischen Brauch des Peregrinus, dem er sich in Ägypten unterzieht: u. a. Ygtóuevog Öé tmz.65 ró 7tgóootov (Peregr. 17). * Men. 7. Zur Bedeutung des Speichels vgl. Clemen, Reste der primitiven

Religion, 17; Seligmann, Der böse Blick I 293 ff.; Bultmann, Gesch. d.synopt. Tradition, 237, Anm. 1; Dibelius, Formgeschichte, 83f.; H. Schlier, Art. éx-Tria) ThWB II 446f.

° oöx ég töv zeó/ztov 7tréoag, navig. 15; apol. 6. Vgl. Seligmann, Der böse Blick II 207f.: „Man spuckte auch in seinen Busen, wenn man sich fürchtete,

Der Vorgang der Heilung und die angewandten Praktiken

151

Verachtung” oder gar durch das bloße Schimpfwort xardttvotog ersetzt”. In Mk 6, 13 und Jak 5,14 werden Öl, in Lk 10,34 Öl und Wein vermischt zu Heilungszwecken benutzt. Die Substanzen dienen „als Vermittler einer durch den göttlichen Namen be

schworenen göttlichen Kraft?“. Bei Lukian begegnet das Öl im Verwandlungszauber“, gegen die Pest wird Wein angewendet". Weitgehende Beispiele sympathetischer Manipulationen bieten die Act. In 19,12 wird die Wunderkraft des Paulus durch Kopf tücher und Taschentücher übertragen", während in 5,15 sogar schon der Schatten des Petrus die Heilung bewirkt". Von dieser Art der Kraftübertragung bis zum Reliquienkult ist nur ein kleiner Schritt, wie sich aus dem Bericht über den Tod des Pere

grinus Proteus schließen läßt. Als Peregrinus verbrannt ist, laufen die Leute herbei, um noch eine Reliquie vom Feuer zu er wischen”.

In eigenartiger Weise wird in der Schrift „De Syria dea“ über

die Übertragung göttlicher Kräfte durch das Wasser berichtet. Der in der Nähe des Tempels von Hierapolis gelegene Teich steht in enger Beziehung zu den Göttern des Tempels. Der Teich hat in der Mitte einen Steinaltar”, der immer bekränzt ist und durch zu vieles Wünschen oder zu großes Lob sich den Neid zugezogen zu haben“; auch Rein, Sprichwörter, 45. Dial. mort. XX2, vgl. Mk 10,34 Par; 14,65 Par; 15,19 Par. Schon Wett stein vergleicht die Stelle I 526; fugit. 21; Men. 21; Iup. trag. 48; conviv. 33; catapl. 12; de merc. cond. 30: Ikarom. 30; asin. 56; Alex. 50; pseudol. 29. * xardzrtvotog: Ikarom. 21.29; Peregr. 8;adv.ind. 30; desait. 4.5; pseudol. 4. 8. 25.

* Dibelius, Jakobusbrief, 233.

* Asin. 12.

* Scyth. 2, vgl. Seite 150 Anm. 3. * Vgl. Mk 5,27 ff. Par; 6,56 Par. 7 Vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, zu den Stellen. – Zur Bedeutung des Schattens vgl. das Schattenwunder an den ägyptischen Pyramiden, welche, obschon sie sehr hoch sind, doch keinen Schatten werfen – für den antiken

Menschen ein Wunder (Tox. 27). Vgl. auch Seite 85. 93 und zur Sache Clemen, Reste der primitiven Religion, 24f.; F. Pfister, Der Reliquienkult im Altertum, RVV V, 2, 1912, 530. 620.

* . . . eai tt Zeipavov xaraaußávetv toö tvgóg (Peregr. 39); vgl. Peregr. 41; adv.ind. 13. 15; gall. 18; ver. hist. I 7; rhet. praec. 9;adv.ind. 14, Stelle schon bei Pfister (vgl. vorige Anm.), 426; Phal. I 7; Demosth. enc. 50, vgl. Seite 41, Anm. 1.

" De Syr. dea 46f. Nach dem Glauben vieler „schwimmt“ der Steinaltar (Clemen, Alter Orient, 24 fälschlich „von Holz“) auf dem Wasser; der Ver fasser ist jedoch skeptisch; vgl. Seite 24, Anm. 4.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

Räucherwerk enthält. Viele Menschen schwimmen, gemäß einem Gelübde, jeden Tag zum Altare hin und bekränzen ihn. Nach der Erzählung in c. 47 wird die Göttin Hera mit dem Teiche in Ver bindung gebracht. Von den vielen Standbildern, die am Fest ég thv Aluvyvxataßäoueg zum Teiche hinuntergehen (so nach dem Glauben der Hierapolitaner), kommt Hera zuerst an. Als Grund wird angegeben, sie tue das, um den Zeus (d. h. das Bild) davon abzuhalten, als erster die Fische zu sehen, weil diese dann alle umkämen. Was auch immer der Grund sein mag, dieser erscheint recht unglaubhaft". Man wird annehmen können, daß Hera im

Teiche ein Bad nahm * und so dem Wasser göttliche Kräfte mit teilte. Damit wird denn auch das Schwimmen zum Altare (c. 46)

verständlich. Folgen wir der Meinung W. Robertson Smiths”, so haben wir den Sachverhalt, daß die Legende sekundär angehängt ist und lediglich die Aufgabe hat, die göttliche Inspiration des Wassers zu erklären. Wie immer die Legenden beschaffen sein mögen, „they all agree in this, that their main object is to show how the fountain or stream comes to be impregnated, so to speak, with the vitalenergy of the deity to which it is sacred“. Zwar ist die Qualifizierung des Wassers nicht expressis verbis ge nannt, doch kann man sie aus der Tatsache des Schwimmens und

der Anwesenheit heiliger Fische erschließen". Die Erzählung kommt damit in eine große Nähe der Legende Joh 5,2 ff. Der Unterschied besteht darin, daß nach der Legende in de Syr. dea Heilungen offenbar nicht stattfanden – der Verfasser hätte sich diese Tatsache nicht entgehen lassen, wären die heiligen Wasser zu Hierapolis zu Heilzwecken benutzt worden. Charakteristisch

ist jedoch erst der Unterschied, daß die göttliche Annäherung an das Wasser in Hierapolis in direkter Form auf die massivste Weise geschieht, indem Hera (das Standbild) selbst hinabsteigt, während nach jüdischem Verständnis diese Aufgabe einem äyyezog xvglov zufällt (Joh 5,4)". Vgl. Clemens Vermutungen, Alter Orient, 52f. * Vgl. Aelian, De anim. XII 30; Tacitus, German. 40. * Lectures, 173, vgl. 165 ff.

* Ebenda, 173.

* Zu den Fischen vgl. Seite 33 ff. * Interessant ist auch die Legende, die die periodische Rotfärbung des Flusses Adonis erklären soll (de Syr. dea 8). Zum angehängten rationalisti schen Erklärungsversuch vgl. Seite 24, Anm. 4. – Zur Sache vgl. M. J. Lagrange, Etudes sur les Religions Sémitiques, 2e édition, Paris 1905,

Der Vorgang der Heilung und die angewandten Praktiken

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Aufs engste sind mit den Manipulationen die magischen Wirkworte verbunden, denn einerseits kann man sich der

Wirkung von Göttern und Dämonen nur durch Worte versichern, die in irgendeiner Weise Macht über diese besitzen, und anderer seits muß sich der Manipulierende schützen, da die magische Handlung für ihn gefährlich ist. Denn die Dämonen fügen sich zwar, aber nur widerwillig, und suchen den Magier zu vernichten, um sich des Zwanges zu entledigen. In diesem Machtkampf zwischen Dämon und Magier kommt den ominösen Namen und Worten die entscheidende Bedeutung zu. Wichtig sind hier natür lich die Götternamen; einen Gott ohne Namen gibt es nicht. Des halb wird auch der neue Gott von Abonuteichos sogleich benannt?. Der wirkungskräftige Name wird dann als öoxog benutzt. So rühmt sich Megapenthes, er sei so berühmt gewesen, daß sein Name als ögxog beliebt gewesen sei”. Daher bestanden auch die Zauberformeln und Wirkworte vor allem aus Namen von Gott

heiten und Dämonen, ja die ganze Wirkung beruhte darin, daß man den zutreffenden Namen wußte*. Die Namen waren anderer

seits natürlich geheim und mußten „barbarisch“ klingen, da sie alt sein, d. h. aus alten Religionen stammen mußten, und nicht

übersetzt werden durften". Ihre Verwendung geht natürlich 158 ff.; Harmons Anmerkung, in seiner Ausg. IV 346; Hopfner, Offen barungszauber I§ 863–865.

" Deshalb ist es für den Verfasser ungewöhnlich, im Tempel von Hierapolis ein Gottesbild anzutreffen, welches – onujtov genannt – keinen Namen haben soll (de Syr. dea 33. 36). Jedoch beruht dieses Erstaunen auf einem Miß verständnis, da der Bezeichnung des Bildes tatsächlich ein Name zugrunde liegt. Zur Deutung dieser Bezeichnung vgl. Clemen, Alter Orient, 42f.; Harmon in seiner Ausg. IV 388, Anm. 2. * Alex. 18. Der Name wird durch Orakelspruch, also durch Selbstoffen barung des Gottes, verkündet. * Catapl. 11: xai öÄog, ögxog aöroig jv éycó. Vgl. auch calumn. 17. 18; Tox. 37; Scyth. 11; dial. meretr. IV 5; Men. 8; vit. auct. 4. 16; Ikarom. 9. Vgl. im N. T. Mt 26,63; Mk 5,7; Act 19,13; I. Thess 5,27, v. 1; Jak 5,12 u. a. Vgl. J. Schneider, Art. ögxog, ThWB V 458 ff. * Vgl. die große Materialsammlung bei Hopfner, Offenbarungszauber I § 680 ff.

* Hopfner I§706ff.; Helm, Lukian und Menipp, 25, Anm. 1; Herzig, Lukian als Quelle, 9ff.; Philops. 17: . . . rvéztqpövéöióa Fe tv to/vdbvvuov . . .; Alex. 5: . . . étpöág beoteolovg . . .; Alex. 13, Text auf Seite 140f. Folgerichtig gehen die Formeln letztlich auf die Götter selbst zurück: Der ägyptische Magier Pankrates wurde 23 Jahre lang in den unterirdischen Heiligtümern von der Göttin Isis selbst unterrichtet; Philops. 34, vgl. Seite 154, Anm. 4.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

über das Gebiet der Heilwunder weit hinaus; deshalb soll die

ójoug ßagßagtx hier im Zusammenhang dargestellt werden. Besonders im Philopseudes verspottet Lukian den Gebrauch von Zauberformeln, deren Anwendung er vor allem bei Heilungs wundern bezeugt. Bei seiner Argumentation wird der spöttische Tychiades (d. h. Lukian) von den wundergläubigen Philosophen aller Richtungen nicht sachlich angehört; mit immer neuen Wundergeschichten versuchen sie ihn zu überzeugen”. Anläßlich einer großen Pest verkündet Alexander von Abo nuteichos einen „autophonischen“ Orakelspruch an alle Völker: Doißog äxegoexóung Zotuoö vepéyv äztegóxet. Dieser Orakelspruch wird als Türschutzamulett verwendet”, denn der Name soll die Seuche vom Hause fernhalten; nach Lukian hat die Maßnahme,

d. h. vielmehr die Unterlassung anderer Maßnahmen, den gegen teiligen Erfolg. Ihren eigentlichen Platz haben Zauberformeln bei Dämonen beschwörungen, die ja von den Heilungen nicht zu trennen sind”, während sie sonst aber auf allen erdenklichen Gebieten des

menschlichen Lebens verwendet werden“. * Philops. 7: ei rug éztiorauto abroig Zgjobau uerd tjg oixelag étqpójg éxdorqp; c. 8: . . . uetá (nuariov . . . xal yoyreiag Tuvög évegyeiv xai thv laotv étutéutetv (évegyeiv als t. t. des Wunderwesens auch Mk 6,14 Par); c. 9: . . . Övoua Deoté otov jouvßagßagtxjv, worauf schon Dibelius, Formgeschichte, 81, Anm. 2 hinweist; c. 10. 11; trag. 172 ff. * Alex. 36: . . . ró étog tavraxoöéti röv tv abvov yeygauuévov dög roö otuoö dZeitpdouaxov. Vgl. Mt 23,5 und Klostermann, z. St.; Beispiele für christliche Türschutzamulette bei Dölger, AC V 248 ff. * Philops. 31. * Bei der Schlangenreinigung Philops. 12: . . . étettdiv iegatuxd ruva éx ßiß?ov taMatäg övóuara étro . . ., dazu Boll, Offenbarung Johannis, 7, Anm. 5. Um solche Zauberbücher wird es sich auch bei den Biß?ot Act 19,19 handeln.

Zur Beliebtheit öffentlicher Bücherverbrennungen vgl. Alex. 47 und Caster, Etudes, 67f.; Haenchen, Apostelgeschichte, 508, Anm. 2. Zu dem phanta stischen Wunder der Pankrates ist eine geheime, dreisilbige Zauberformel not wendig (Philops. 35.36). Sogar der Gruß hat ominöse Bedeutung (pro lapsu 1.5). Homerverse, da göttlich inspiriert (vgl. Helm, Lukian und Menipp 172f.), gelten als étqpóa und bewirken einen Seesturm (Charon 7) oder holen Gegenstände herbei: catapl. 27. Öztaxoóeuv bezeichnet als t. t. das Verhalten der Gegenstände, vgl. Mk 4,41 Par; Lk 17,6; dial. meretr. IV 5: . . . étopójv Tuva Méyovoa éturgóxqp tº y/abrrn, 6agßagtxd xal pgux«öón övóuara. Die Zauber formel wurde leise gemurmelt, wie auch Men. 7 und vielleicht Mk 7,34 (gegen Bauer, W. B., s. v. otevdo; Dibelius, Formgeschichte, 82f.). Vgl. noch catapl. 12; Philops. 15. Conviv. 40 sind keine ominösen Wirkworte gemeint, wie Kofler, Aberglaube und Zauberei in Lukians Schriften, 34 meint (es muß auch heißen c. 40 statt c. 30); Demon. 23. Vgl. auch Seite 63.

Der Vorgang der Heilung und die angewandten Praktiken

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Sieht man auf das neutestamentliche Material, so fällt auf, daß

von Jesus nicht berichtet wird, daß er heilkräftige und wirk kräftige Namen gebraucht habe. Dahinter steht sicher eine Absicht. Vielleicht könnte man im vorchristlichen Stadium der

Erzählung Mk 5, 1 ff. hinter Vers 9 etwas Derartiges erwarten. Statt dessen findet sich dort jetzt eine Unausgeglichenheit!. Von der Urgemeinde, aber nicht nur von ihr, wird der Name Jesu zum Zwecke der Heilung, Exorzisierung und Totenauferweckung in Anspruch genommen”. Der Name verleiht dem Wirkwort erst seine überwindende Kraft. Ist Jesus selbst als der Heilende vor

gestellt, braucht sein Name natürlich nicht hinzugesetzt zu werden. Das Wunder wirkende Wort aber wird ihm zugesprochen”. Sogar in fremdsprachlicher Form findet es sich noch bei Markus*. Zu beobachten ist auch, daß Praktiken ohne Bedenken von Jesus

geübt werden; auch die Urgemeinde wird sich deshalb ihrer bedient haben. Die ziemlich genauen Berichte bei Markus mögen sogar informatorischen Charakter tragen. Matthäus hat theo logischer Bedenken wegen die magischen Praktiken sämtlich fortgelassen, wie ein Blick in die Synopse zeigt. Von den Heilungen lassen sich die Exorzismen nicht trennen. Die Dämonen sind ja kraft ihres großen Einflusses auf die Men schen auch der Grund der Krankheiten sowie aller sonstigen Übel". So sind auch Gesundheit und Reinheit im Grunde iden * Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 224f., nimmt einen ursprünglichen volkstümlichen Schwank, der auf Jesus übertragen ist, an. * Mt 7,22; Mk 9,38f. Par; 16,17; Lk 10,17; Act 3,6; 4,7. 10.30; 9,34, vgl. v. 40 v. 1.; 14,10 v. 1.; 16,18; 19,13 ff.; Jak 5,14. – Die Frage, ob der Name Jesu magisch verwendet worden ist, läßt sich meiner Meinung nach nicht so prinzipiell entscheiden, wie H. Bietenhard, ThWB V 277 will. Die Erkennt

nis, daß Gott oder Jesus über den magischen Zwang erhaben sind, hat sich erst schrittweise in der Tradition durchgesetzt. Das Wort Mk 9,38f. und die Er zählung Act 19, 13 ff. versuchen diese Erkenntnis, die wohl da ist, in ihrer Weise zum Tragen gelangen zu lassen. In Mk 5,9 wird der Kampf zwischen dem Dämon und Jesus gerade mittels der Namen geführt. Der Dämon verliert ihn, weil er törichterweise seinen Namen verrät. Vgl. hierzu besonders Men. 8; Philops. 31, vgl. Seite 163, Anm. 3. * Vgl. Mk 1,41 Par; 2,11 Par; 3,5 Par; 5,41 Par; 10,52 Par; Lk 13,12; 17,14;

Joh 5,8 (11,43). Vgl. Act 3,6; 9,34. 40; 14,10; 16, 18; 19, 13. * Mk 5,41; 7,34.

* Die Dämonen wohnen in wüsten Gegenden oder Grabmälern: vit. auct. 9, vgl. Wettstein I 354; Men. 9. Vgl. Mt 12,43ff. Par; auch weiteres Material bei Clemen, Reste der primitiven Religion, 88; Philops. 32. Sie sind besonders in der Nacht gefährlich, asin. 24; vgl. die Exorzisierung des korinthischen

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Religionsgeschichtliche Parallelen

tisch, wie es Lex. 20 heißt: dög öyug juiv xa xaÖagógyévoto!; ebenso hängen Sünde und Krankheit miteinander zusammen”. Im Neuen Testament findet sich zwar nicht der Zusammenhang von Besänftigung des Gottes und folgender Gesundung wie bei Lukian, wohl aber der von Sündenvergebung und Heilung (etwa Mk 2, 1 ff.). Trotz einer gewissen Nähe ist der Unterschied fun damental.

Eine ausgeführte exorzistische Heilung wird von dem „be kannten Syrer aus Palästina“ berichtet”. Der Vorgang der Heilung wird als typisch bezeichnet. Der Exorzist fragt den Dämon, auf welchem Wege er in den Körper des befallenen Kranken hineingekommen ist“. Während der Kranke schweigt, antwortet der Dämon in griechischer oder barbarischer Sprache, je nachdem, wo er gerade herstammt, wie und auf welchem Wege er in den Menschen hineingekommen ist". Nun beschwört ihn der Hauses Philops. 31. Das Wirken des Dämons geschieht durch äyetv (in ver. hist. I 33 im guten Sinne; vgl. das Material Seite 40, Anm. 10) oder 7tAjrreuv, Ocyp. 108f.; vgl. Tambornino, De antiquorum daemonismo, 72, Anm. 1. Das Unglück des Kombabos wird vom König ohne weiteres einem Öaiuov zu geschrieben (de Syr. dea 26); Lukian gibt die Schuld am Verwechseln des Grußes einem Dämon (pro lapsu 1. 8. 15). Vgl. die Erklärung des Judas verrates Lk 22,3.

Vgl. Mk 1,40ff. Par; Mt 10,8; 11,5 Par; Lk 4,27; 17, 14. 17. * Das ist besonders in der Legende von der Semiramis der Fall (de Syr. dea 39). Sie hatte ein Gesetz erlassen, nach dem sie als Göttin zu verehren, allen anderen Göttern aber abzusagen sei. Daraufhin werden ihr von den Göttern

Krankheiten, Unglück und Schmerzen geschickt, bis sie wieder zur Vernunft kommt, sich als sterblicher Mensch bekennt und ihre Untertanen anweist,

sich wieder zur Hera zu wenden; vgl. zum Tod des Gottesfeindes Seite 177 ff.

Ähnlich ergeht es der Stratonike. Ihr wird (c. 19) der Befehl zuteil, einen Heratempel zu bauen. Als sie dem Befehl keine Bedeutung beimißt, wird sie von einer schweren Krankheit befallen; erst als sie den Tempelbau gelobt, die Hera versöhnt, wird sie sofort gesund. Auch ihre rasende Liebesleiden schaft wird als Strafe der Göttin angesehen (c. 21). Vgl. Joh 9,2 und dazu Bultmann, Johannes, 251, Anm. 2. * Vgl. Seite 11f. * Philops. 16: . . . égyrau öbeveloe/n/abaouv eig ró oöua. Die Route der Dämonen ist wichtig für die Heilung, da sie auf demselben Wege wieder aus dem Körper herauspraktiziert werden müssen. Zum Term. eloégxeo Bau vgl. Mk 5,12f. Par; 9,25; Lk 8,30; 22,3; Joh 13,27 und Bauer, W. B., s. v. Zum

Ganzen vgl. Herzig, Lukian als Quelle für die antike Zauberei, 22f. * Ebenda: 6 uév vooóv aörög ouotä, ö öaiuov Öé dºtoxgivetat éZyviaov ßagßagiaov höôev äv aörög jörtog re xai öôevéztjàbev ég töv ävögotov. Zu étégzeoba vgl. Lk 1,35; Act 1,8. Zum Gespräch zwischen Dämon und Exorzist vgl. Mk 5,9; O. Bauernfeind, Die Worte der Dämonen im Markus

Das Eintreten der Heilung

157

Magier, bedroht ihn, falls er nicht Folge leisten will, und treibt ihn aus: ö öé ögxovg étóyov, ei öé u) teuoöein, xai ätet äÖv ée aÖvet röv öaiuova”. Die ausfahrenden Dämonen sind sichtbar; mit ihrer Ent

fernung ist die Krankheit geheilt”. 3. Das Eintreten der Heilung

Beim Eintreten der Heilung wird immer wieder die Sofortig

keit des Heilungseffektes betont, denn sie ist die Beglaubigung für die Kraft des Wundertäters und die Bestätigung für die Richtigkeit der angewandten Praktiken”. Lukian vergißt deshalb auch nicht, die Sofortigkeit als satirisches Moment zu nutzen: „natürlich“ tritt die Gesundung sofort ein. Das Motiv ist also traditionell. Im Neuen Testament wird der Topos gerne gebraucht“. Eine anschließende Demonstration stellt das tagóöošov” sicher. Dabei gilt die sinnliche Wahrnehmung der Demonstration evangelium, 1927; Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 224f. 239. Zur Sache vgl. noch C. Bonner, The Technique of Exorcism, HThR 36, 1943, 39–49; ders., The Violence of Departing Demons, HThR 37, 1944, 334ff. * Philops. 16. Die Gegenwehr des Dämons auch Mk 5,7; Act 19,16, vgl. Bauernfeind, 33f.; Bultmann, 239. Zur Bedrohung des Dämons vgl. Mk 1,25. 27 Par; 9,25 Par; Lk 4,39. 41; auch Mk 4,39 Par. Vgl. Seite 153, Anm. 3. * Zu Erscheinungen von Geistern vgl. Seite 56f. Der Heilungseffekt wird bezeichnet als roög öauuováövrag áta Acirrovot rövöeuudrovoürooapógé5çóovreg xai rd pdouara. Ebenda: dzta/AdSag röv öeuvóv; zu diesem t. t. dzta/Adrteuv vgl. Peregr. 28; Lk 9,40 D; Act5,15 D; 19,12. Zu weiteren Dämonenbeschwörungen vgl. Philops. 13. 14. f. 31: éydb Öé tgoxeuguoduevog rhv pguxoôeordryvéztiggrouv aiyvxtrudov tj povj ovv./aoa xarçõov aÖröv eig ruva yoviav oxoretvoö oixnuarog. Zu pglooetv vgl. Philops. 22.27; dial. meretr. IV5; Iup. conf. 4; Iup. trag. 30; Peregr. 39; aus dem N. T. Jak 2, 19 und Dibelius, Jakobusbrief, z. St.; weiter Men. 7. 8. 10; epigr. 23. * aörixa: Philops. 7; de Syr. dea 19; Lex. 12; abdic. 5: trotz der Anwendung einer doch Zeit erfordernden Therapie geschieht die Heilung eöôög! – ein Zeichen für die Festigkeit des Topos. Auch sonst geschehen Wunder „plötz lich“: äpvo: ver. hist. I40; II 41; Charon 7;asin. 12. aörixa: asin. 14; de Syr. dea 12; Bacch. 4. 7; Tim. 11; Philops. 12; adv. ind. 13. eöbög: dial. mort. XXIII 3; vielleicht Men. 22.

º

-

* Für die Plötzlichkeit des Wunders vgl. im N. T. Mk 5,29. 42; 10,52; Mt 21,19; Lk 4,39; 5,25; 8,47; 13,13; Act 3,7; 5,10; 12,23; 13,11; 16,26; Joh

5,9; 11,44 v. 1. und Weinreich, Heilungswunder, 197f.; Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 240, Anm. 1. * Zum wunderhaften Tragóöošov, das bei Lukian häufig vorkommt, s. ial. mort. VII 1; IX 1; XIII 1; dial. deor. IX 2; dial. mar. IV 3; VII 2;

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Religionsgeschichtliche Parallelen

als genügend. Allerdings wird bei Lukian die Frage der Sinnes täuschung gestellt. Interessant ist da der Zweifel, den Menelaos am Verwandlungswunder des Proteus äußert. Zwar sieht er das Wunder mit eigenen Augen, aber er rechnet mit einer die Augen täuschenden yoytela. Darauf versucht Proteus ihn zu überzeugen, daß eine Augentäuschung bei solchen augenfälligen (éti töv oürog évagyóv) Vorgängen nicht möglich sei. Schließlich sehe man ja mit geöffneten Augen. Aber wenn ihm das nicht genüge, könne Menelaos ja einmal mit der Hand fühlen, ob Proteus zu Feuer geworden sei. Auch für das Neue Testament gilt die Augen zeugenschaft als Garantie für die Realität eines Geschehnisses”. Einen festen Topos bildet die Demonstration bei der Heilung des Midas in Philops. 11. Nachdem zuvor bemerkt wird, daß die eigentliche Heilung gar nichts Außergewöhnliches sei, wird vom Midas selbst erzählt: xairot ö Miöag aörög ägäuevog röv oxiuztoöa, ép'oöéxexóutoto, öxero ég töv äygóv ätudóv. Schon Wettstein” ver weist auf die Heilung des Gichtbrüchigen in Mk 2,9 Par. Die von

R. Reitzenstein“ als typisch erkannte Ähnlichkeit der Formen hat immer wieder dazu geführt, literarische Abhängigkeit Lukians vom N. T. anzunehmen”.

Charon 23; Men. 1. 11; de salt. 19; abdic. 1; navig. 1. 44; gall. 2. 3. 24; Ikarom. 2. 19; somn. 14, schon Bauer, W. B., s. v.; de domo 17; epigr. 15; Hercules 3; Bacch. 7; rhet. praec. 5; Philops. 31. 37; amor. 36; ver. hist. I3. 18. 22.40; II 41; asin. 4. 5. 6. 11.48 (zweimal). 49. 50. 54. 56; Eunuch. 6; bis acc. 33;

calumn. 3. 21, schon Wettstein I 689. Die einzige neutestamentliche Stelle ist Lk 5,26. Vgl. z. Sache Weinreich, Heilungswunder, 198f.; Kerényi, Roman literatur, 5. 156.

Dial. mar. IV 1f.; vgl. noch Alex. 30; Phal. I 5; Philops. 13. 15. 16. 17. 21. 25. 30; Peregr. 40 (W. Nestle in s. Ausg. des Peregrinus notiert z. St. weiteres Material) und aus dem N. T. Lk 24,51; Act 1,9.

* Außer der vorigen Anm. vgl. z. B. I. Kor 15,5ff.; Joh 19,35; 20,29 (vgl. 4,48) und überhaupt Seite 117, Anm. 4. 3 I 358.

* Reitzenstein, Wundererzählungen, 3, Anm. 2; vgl. Weinreich, Heilungs wunder, 173f., der eine Weiterbildung des Motivs, daß der Kranke auf einem Bett gebracht wird und nach der Heilung nach Hause gehen kann, annimmt.

Vgl. auch Clemen, Religionsgeschichtl. Erklärung, 219; Müller, In Luciani Philopseuden Commentarius, 41; Herzig, Lukian als Quelle, 23f. * So noch wieder C. Des Guerrois, Lucien ou de la décadence, Paris 1920,

317: „ . . . une indigne parodie de l'Evangile“. Vgl. weiterhin Philops. 25 (Tod

des Schmiedes). 28 (Auffindung der Sandale). Vgl. im N. T. Mk 1,31. 44 Par; 2,11f. Par; 5,43 Par; Lk 24,41 ff.; Joh 5,8 und Bultmann, Geschichte der

synoptischen Tradition, 240.

Die Reaktion des Publikums

159

An die Stelle der Demonstration kann auch die einfache Angabe von Zeugen treten”, falls man sich nicht mit der Konstatierung der Entlassung des Geheilten begnügt”. 4. Die Reaktion des Publikums

Breiteres Material bringt Lukian für den Topos der Reaktion der Umstehenden auf das Wunder. Allerdings tritt dabei das Interesse am Heilungswunder zurück: man staunt über ganz andere Öavuaotd, tagóöoša und äAZ öxora. Die einzige Reaktion auf eine Heilung, noch dazu auf eine, die gar nicht wunderhaft sein will, steht meines Wissens in Abdic. 5: oi tagóvteg öé éðaſ puaov. Um so bereitwilliger bestaunt man Wunder aus dem Gebiet des Religiösen im engeren Sinne” – wenn auch die Gebiete

nicht grundsätzlich, sondern nur der Übersicht wegen getrennt werden sollen –, aus dem Gebiete des Ästhetischen“, des Ero tischen”, ungewöhnlicher und phantastischer Naturerschei nungen". Bemerkt sei noch, daß bei dem in den Lukianischen Schriften

zahlreichen tagóöošov eine Wunderreaktion mitschwingt; z. B. wird mit Recht ró tävrov ö) tagaôo5óratov genannt, daß der Schiffs mast eines Schiffes ausschlägt, Zweige treibt und als Früchte Feigen und Trauben hervorbringt. Die Gans am Heck schlägt Philops. 24. 31. * Philops. 16; vgl. Mk 5,19. 34 Par; 7,29; 10,52 Par; Mt 8,13. * Reaktionen gegenüber Wundern bzw. Wundertätern: Öaöua: de domo 19; de Syr. dea. 7. 10; Alex. 20.55; gall. 18. Davudietv: de Syr. dea 13.36; Demon. 5. 11; asin. 48; somn. 12; Ikarom. 1; Tox. 2; Peregr. 20.34; Men. 1; Philops. 12: Alex. 25. Davuciotog: Philops. 11; Ikarom. 2; dial. deor. VII 4; dial. mort. XX 5; Iup. conf. 4; vit.auct. 4; Nigr. 38. Davuaoróg: de Syr. dea 32; Philops. 26. 32; Ikarom. 2; Tox. 3. éxt/jrreoôau: gall. 18 (ätavreg); Alex. 26; Peregr. 20; asin. 54. poßeiobau etc.: catapl. 22; Philops. 22: Iup. trag. 30; Alex. 8. 25; Demon. 20 u. a. éZuordvau: de domo 19.

Vgl. auch die Reaktionen gegenüber dem „göttlichen Menschen“ Seite 129. * baöua: imag. 1. 9; adv. ind. 8; de domo 9. Davudeuv: amor. 15; imag. 12; de domo 7. Davuaoróg: somn. 9. 10; imag. 2; Hipp. 4. Davudotog: imag. 17. 19. éxt/jrreo bat: Charid. 25; Scyth. 9; Zeux. 7; imag. 1; de domo 5. * éxt/jrretv: navig. 2. Ödußog: amor. 14. " Daiua: ver. hist. I 26; de Syr. dea 8; de astr. 3. Davudetv: asin. 54; musca 12; ver. hist. I 29. 34 (Östegbavudeuv); II 2. 4. 30. 45; Prom. es in verb. 4. üavuaoróg: ver. hist. II 5; vit. auct. 6. éxt/jrrey: Prom. es in verb. 4. poßeiobau etc.: ver. hist. I 29.33; II43 u. öfter.

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Religionsgeschichtliche Parallelen

plötzlich mit den Flügeln und kreischt, während der Steuer mann Skintharos, der sonst glatzköpfig war, wieder Haare bekommt. Angesichts dessen: raüra löóvreg dög ró eixóg éragóx Önuev xai möxóueôa roig Öeoig ätotgépa tó äAZ6xorov toÖ pavräo /uaTog.

Das neutestamentliche Material zu diesem Topos hat Bult

mann übersichtlich zusammengestellt”. Man ersieht daraus, daß die bei Lukian sich findenden Ausdrücke sich mit dem Material

decken, das Bultmann den hellenistischen Wundererzählungen zuweist. öošäetv töv Öeóv, öuöóvat alvov ró Öeg und Yaigety sind als typische Wunderreaktionen bei Lukian nicht belegt”. 1. Ver. hist. II 41.

* Geschichte der synoptischen Tradition, 241. * Das Yaigeuv in abdic. 5 ist untypisch.

III. DIE AUF ERWECKUNG VON TOTEN

Als eine außerordentliche Wundertat gilt es, einen Toten wieder zum Leben zu erwecken. So berichtet Antigonos im Philopseudes: éyd. yäg olöá tuva uetá eixootiv juégay i Fräpy ävaorávra, Öegateboag xa 7tgó roö Öavórov xai ézte ävéoty röv ävÖgoatov. Durch die Bemerkung, daß zwischen Tod und Auf erweckung ein langer Zeitraum verstrichen sei und daß der Tote überdies schon begraben gewesen sei, werden Zweifel an der Tatsächlichkeit des Todes ausgeschaltet. Nichts anderes ist mit der Notiz in Joh 11,39 und dem érápy I. Kor 15,4 ge wollt?.

Bei der Wendung in Philops. 13 vexgoög écóMovg ävaxaMóv . . . , die diese Wundertat einem Hyperboreer zuschreibt, ist nicht ganz eindeutig, ob es sich um Auferweckung von Toten oder um Beschwörung von Totengeistern handelt. Da die Tat mit anderen Beschwörungsarten zusammen aufgezählt ist, liegt eine Be schwörung von Totengeistern nahe; andererseits wird auch hier der Hinweis, daß es sich um länger Verstorbene handelte, nicht für überflüssig gehalten. Dieses Bestehen auf der Tatsächlichkeit hat natürlich seinen letzten Grund in der dadurch gesteigerten Verherrlichung des Wundertäters wie andererseits auch in der Abwehr einer entsprechenden Skepsis. Deswegen läßt es sich auch Alexander nicht entgehen, für sein Orakel Auferweckungen bereits Gestorbener zu behaupten: . . . éviovg öé xa jón ätoða vóvtag ävaorjoeue”. * Philops. 26. Vgl. Bultmann, Johannes, 305, Anm. 6; 311, Anm. 3. * Vgl. R. Bultmann, Theologie des Neuen Testaments, 3. Aufl. 1958, 172. * Alex. 24. dvuordva ist t. t. für das Auferwecken Toter: Philops. 26; musca 7, Seite 120, Anm. 3; das neutestamentl. Material bei Bauer, W. B., S. V.

Für das Aufrichten, Heilen von Krankheiten: Philops. 10. 11. 16; vgl. 25; Tox. 19; deor. conc. 6, vgl. Mk 9,27. Zu den neutestamentl. Auferweckungs wundern vgl. Weinreich, Heilungswunder, 171 ff.; Bultmann, Geschichte der synopt. Tradition, 248f.; A. Oepke, Art. dviornut, ThWB I 368 ff.

IV. DAS ER SCH EIN EN VON TOTEN

Dem Auferwecken von Toten verwandt ist das Erscheinen von

Toten. So erzählt Eukrates im Philopseudes, daß seine ver storbene Gattin Demainete ihm erschienen sei, als er, auf dem

Ruhebett liegend, Platons Buch über die Seele las. Die Er scheinung ist nicht eine Vision, sondern Demainete erscheint leib lich, sie setzt sich, die Gatten umarmen sich, und Demainete

macht dem Eukrates Vorwürfe wegen der goldenen Sandale, die er nicht hat mit verbrennen lassen. Sie gibt auch an, wo die vergessene Sandale gefunden werden könne. Als ein Malteser hündchen unter dem Ruhebett zu bellen beginnt, verschwindet die Erscheinung”. Die körperliche Erscheinung Toter wird auch im N. T. für möglich gehalten: Joh 20,19 ff.; Lk 24,36 ff.*; auch die merk würdige Notiz Mt 27,52f. gehört hierher. Beachtenswert ist, daß in dem Gespräch bei Lukian zwei verschiedene Auffassungen vom Erscheinen Toter diskutiert werden. Der skeptische Tychi ades, hinter dem sich Lukian selbst verbirgt, soll dahin gebracht werden, jyeioÖat öaiuovág tuvag elvat xai pavráouara xai vexgóv pvyág tegutoMeiy Öztégyjg xa paiveoDat olg ävéÖéootv”. Der Pytha goreer Arignotos will dem Tychiades wohl und versucht dessen ablehnende Haltung gegenüber dem Erscheinen Toter so zu interpretieren, als ob Tychiades lediglich das Umgehen der Seelen von gewaltsam Getöteten, nicht aber aller derer, die eines natürlichen Todes gestorben sind, für möglich halte. Es gibt also zwei Anschauungen, eine, nach der alle Toten wiederkehren“ können, und eine andere, die das Wiederkehren auf die soge

nannten ßtatoôävarot beschränkt". Ähnlich gehen die Seelen der Philops. 27f. Vgl. das Material bei Hopfner, Offenbarungszauber I § 261 ff.

* Vgl. Bultmann, Johannes, 537, Anm. 7.

* Philops. 29: eine Liste von t. t., vgl. Seite 56. * Vgl. zur Verhinderung der Wiederkehr Seite 71. " . . . täg róvßtalog dtobavóvrov uóvag pvXdg teguvooreiv, olov el rug dztjy Faro j äteturjón thv »eepaſºv dveoxoMotioÖn äÄqp yé tq» rgóztqo tototrºp dztñZÖev

Das Erscheinen von Toten

163

ärapot, der nicht begrabenen Toten, als vexvöaiuoveg um. Ein Beispiel dieser Art bringt Lukian in den Kapiteln 30/31 des Philopseudes. Der Pythagoreer Arignotos exorzisiert dort mittels ägyptischer Zauberbücher ein Haus von einem Dämon. Er treibt ihn in eine Ecke des Hauses, wo der Dämon in den Boden hinab

fährt. Als man am nächsten Morgen dort nachgräbt, findet man ein nicht ordnungsgemäß bestattetes menschliches Skelett. Nach

dem das Skelett ordnungsgemäß bestattet ist, hören die Belästi gungen auf. Vorher aber tritt der Dämon sichtbar auf, und zwar in schreckenerregender Gestalt". Zudem sucht er durch Ver wandlungen, bald in einen Hund, bald in einen Stier, bald in einen Löwen, dem Exorzisten beizukommen. Aber er hat sich

geirrt, indem er annahm, in dem Exorzisten einen gewöhnlichen Menschen vor sich zu haben, einen derer, die es schon vorher mit dem Exorzisieren versucht haben. Nun muß er vor der schreck

lichen ägyptischen Zauberformel zurückweichen”. éx roößiov (Philops. 29). Vgl. die Darstellung dieser Anschauung bei Hopfner, Offenbarungszauber I § 643 ff., auch § 335 ff. 1 Vgl. Seite 56. * Es handelt sich um ein ähnliches Motiv wie in Mk 5,9: das Motiv „vom

geprellten Teufel“, vgl. Seite 155, Anm. 2. Zur Geschichte vgl. noch Rohde, Psyche, II 363, Anm. 3; Tambornino, De antiquorum daemonismo, 76; Herzig, Lukian als Quelle, 26f.; schon Wettstein (I 354; auch zu Lk 1,9 ff., 661) vergleicht mit dem Gerasenischen Besessenen. Obwohl im N. T. keine Ortsexorzisierungen berichtet werden, kommt Mk 5 einer solchen immerhin nahe. Die Totenbeschwörung ist im N. T. ausgeschlossen. Vgl. noch Philops. 13. 14; Men. 9; Hopfner, Offenbarungszauber II § 328 ff.

12

Betz

V. NATU R WUNDER

1. Wunderbare Naturerscheinungen In seiner Verspottung der Wunderliteratur und des Wunder glaubens führt Lukian auch eine Reihe Beispiele für wunderbare Naturerscheinungen im engeren Sinne an”. Die ganze Schrift der „Wahren Geschichten“ ist eine Satire auf die „Reisefabu listik“, die einfach eine Reihe von erlebten wunderbaren Natur

erscheinungen darstellt. Lukian selbst nennt als ihren vornehm lichen Inhalt: weite Reisen und Irrfahrten, Beschreibungen von

ungeheuren Tieren und seltsamen Lebewesen”. Sicherlich hat

Lukian mit Übertreibungen nicht gespart; dennoch ist kein Zweifel, daß in erster Linie er nicht selbst „erfindet“, sondern

die Erzählungen anderer ausbeutet”. a) Erdbeben

Zunächst sei auf die „Naturkatastrophen“ hingewiesen, wobei wieder zu beachten ist, daß alle wunderbaren Naturerscheinungen „Verkehrungen des Natürlichen“ sind. Ursprünglich sind die Götter für solche Katastrophen „verantwortlich“, sie sind ihre Waffe gegen die äötxot und ßlauot (Tim. 3). Unter den Kata strophen, die hier aufgezählt werden, sind auch die Erdbeben genannt. Sonst ist das Erdbeben eine Begleiterscheinung bei außergewöhnlichen, d. h. mit dem Göttlichen zusammenhängen den Ereignissen. Dabei mag das ursprüngliche Verhältnis wohl umgekehrt gewesen sein, d. h., der Erdstoß hatte Prodigien charakter*. 1 Im weiteren Sinne sind natürlich alle Wunder Naturwunder.

* Ver. hist. I3. 5. Die dort genannte xauvórng ist von besonderer Wichtig keit: Men. 1; ver. hist. I22; tyr. 22; bis acc. 25 (neben 5évog); gall. 18; Prom. es in verb. 4; Bacch. 5; rhet. praec. 14; Peregr. 20. – ró xauvóratov ist eine erstarrte Redewendung: Nigr. 4. 21. 22. 34; Tim. 14. Besonders stark war die Neugierde der Athener: Act 17, 19–21, vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, z. St. Zum Ganzen G. Stählin, Art. Févog, ThWB V 1 ff. * Ver. hist. I 2; vgl. Seite 144f.

* Vgl. A. Gercke, Seneca-Studien, Jcl Ph 22, 1896, 204 ff.

Wunderbare Naturerscheinungen

165

Bezeichnend ist, was Lukian da über den Tod des Peregrinus Proteus berichtet.

Er hat zweierlei Berichte auf Vorrat für

Leute, die nicht bei der Selbstverbrennung zugegen waren, aber gern etwas darüber hören möchten. Hat er einen vorurteilsfreien (ptâdg) Menschen vor sich, erzählt er ihm die Tatsachen, der wundergläubigen Menge hingegen erzählt er einen Himmelfahrts bericht, der neben anderen Topoiden des Erdbebens enthält!.

Auch bei der Erscheinung der Hekate in Philops. 22 findet sich dieses Symptom: . . . oeuouoö tuvog yevouévov xa Bojg olov éx ßgovrig . . .”

Die Naturerscheinungen, die in der Passionsgeschichte den Tod Jesu begleiten, weisen ebenfalls das Erdbeben auf”. Wenn als wahrscheinlich gelten kann, daß der Topos zum Epiphaniestil gehört, so ist die Frage, ob dieser auch im N. T. vorliegt, insofern der Tod Jesu ja schon vom Osterglauben her gesehen ist. b) Die Sintflut An die Sintflut wird mehrmals im Lukianischen Schrifttum

erinnert. Die Schrift „De Syria dea“ bezeugt, daß eine Sint flutlegende unter vielen anderen als Gründungslegende mit dem Tempel von Hierapolis verknüpft ist. Danach ist der Stifter

des Tempels Deukalion-Sisythes*. Obwohl zweimal versichert wird, daß der Verfasser die griechische Form der Legende geben will, weist doch der Mythus größere Nähe zur babylo nischen und biblischen auf – ein Zeichen, daß der Verfasser nicht

mehr in der Lage war, die verschiedenen Versionen zu unter scheiden. Der Tempel zu Hierapolis ist dieser Legende nach als 1 Peregr. 39 (Text auf Seite 123, Anm. 2). * Vgl. auch Men. 10: eööög oöv ätavra éxeiva éoa eöero xa Öztó rfg étpöjg Toöóapog dveggjyvvroxai ü/ax roö Kegßégov xai töggobev jxotero (vgl. Philops. 22) xai ró 7tgäyua Öztegxarnpég jv xai oxvôgotóv; de merc. cond. 18, wo es sprichwörtlich heißt: . . . eöxy öé joetouÖ ovuzteoeiv éxeiva 7tdvra . . .; ver. hist. II 43. Zu Men. 10 vgl. Helm, Lukian und Menipp, 29, Anm. 3; Bauer, W. B., s. v. oaſeto, und Act4,31. Weiteres Material bei E. Norden, Die Geburt

des Kindes, 1924, 58, Anm. 4; Wettstein I 541; Müller, In Luciani Philop seuden Commentarius,83 ff. Zum Donner vgl. Seite 123. * Mt 27,51. 54. Vgl. Act 4,31; 16,26. 35 v. 1., und Haenchen, Apostel geschichte, 189, Anm. 12.

* De Syr. dea 12, vgl. Harmons Ausg. IV 350, Anm. 1; Clemen, Alter Orient, 36. 12*

166

Religionsgeschichtliche Parallelen

ovupogjg re xai eöegyeoing uvijua aufgefaßt”. Die Sintflutlegende beschäftigt auch noch das Neue Testament”: Mt 24,37 ff. Par*; Hebr 11,7; II. Petr 2,5; 3,5.

2. Der Wandel auf dem Wasser

Man muß das Ausmaß von Furcht gegenüber den Natur katastrophen in Betracht ziehen, um zu ermessen, welchen Ein

druck die Beherrschung der Elemente durch einen Menschen hinterlassen haben mag. Sind die Götter für die Naturkata strophen verantwortlich, so kann deren Beherrschung auch wiederum nur durch die Vermittlung des Göttlichen bewirkt werden. Diese Vermittlung herzustellen, ist die Aufgabe der Magie und der Magier. Charon erzählt, daß Homer, als er ihn nach dessen Tode in

das Totenreich übersetzte, durch das Zitieren entsprechender Homerverse einen schweren Seesturm hervorruft: . . . xvxóv rhy Öäºarray Öztó röv étóv, Yetuóv äpvo xai yvópog éuzteodóv“. Zum Spott läßt Lukian den Charon hinzusetzen, Homer selbst sei

durch den Seesturm seekrank geworden und habe seine ganzen Gesänge über Bord werfen müssen. Die Herrschaft über das Meer zeigt sich auch in der Fähigkeit, auf dem Wasser gehen zu können, ohne einzusinken. Diese un glaubliche Wundertat wird von einem Hyperboreer behauptet; er habe dabei aber Bauernschuhe getragen, ola uáZuora éxeivot Öztoôoövrat. Diese Bemerkung ist ironisch zu verstehen und deutet auf Betrugsmanöver". Auch in dem phantastischen Erlebnis, das in ver. hist. II 4 berichtet wird, ist die Beschaffenheit der Füße

besonders beschrieben. Die Reisenden treffen dort auf eine Menge * De Syr. dea 13. Vgl. Clemen, Miszellen, 95f.; Alter Orient, 36f.; ferner Tim. 3; de salt. 39.

* Vgl. schon Spieß, Logos spermaticós, 52, für de Syr. dea 12. * Vgl. dazu Bultmann, Gesch. d. synopt. Trad., 123. * Charon 7. Zum magischen Gebrauch von Homerversen vgl. Helm, Lukian und Menipp, 172f.; Hopfner, Offenbarungszauber, II 146f.; Weinreich, Gebet und Wunder, 226 ff. – In anderer Form liegt dasselbe Motiv vor in Mk 4,35–41 Par; 6,45–52 Par.

* Philops. 13: . . . épööarog ßaöiovra . . . . Es handelt sich nicht um einen Pythagoreer (so Grant, Miracle and Natural Law, 178), sondern um einen Hyperboreer. Vgl. schon Dibelius, Formgeschichte, 277, Anm. 2.

Das Fliegen durch die Luft

167

sonderbarer Menschen, die auf dem Meer umherlaufen. An

Körper und Größe sind sie den Menschen gleich; lediglich die Füße bestehen aus Kork, weshalb sie auch „Korkfüßler“ (DeAZ6 toôeg) heißen. Staunend sehen die Reisenden, daß die Füße der „Korkfüßler“ nicht untertauchen, sondern über die Wellen hinaus

ragen, daß die „Korkfüßler“ furchtlos über das Wasser dahin wandern".

Schon Wettstein (I 417) hat auf die neutestamentlichen Berichte vom Wandel auf dem Wasser hingewiesen: Mk 6,45–52 Par2.

Es handelt sich um einen Wandertopos, der im Neuen Testa ment auf Jesus und unter charakteristischen Umständen auf

Petrus übertragen ist. Die neutestamentlichen Berichte ent halten mehrere Topoi nebeneinander, die alle die Herrschaft über die Elemente zum Thema haben: Herrschaft über den Wind, Seewandel und Rettung aus Seenot sind kunstvoll miteinander

verbunden. Der Matthäusbericht zeigt, daß mittels der Legende vom Seewandel bereits subtile theologische Fragen aufgeworfen und behandelt werden.

3. Das Fliegen durch die Luft Eng mit dem Wasserwandel ist das Fliegen durch die Luft verbunden. Es gilt als das Meisterstück der Magier schlechthin. So wird es denn öfters im Lukianischen Schrifttum erwähnt.

In Philops. 13 erscheint es zusammen mit dem Wasserwandel

und dem Gehen durch das Feuer”: . . . aötóv . . . Ötä roö äégog Ver. hist. II 4: ébawud Touev oöv iöóvteg oö ßattuZouévovg, d. Ä.' Öztegéxovrag rävzevuditov xai äôeóg öôottogoövrag. Zum Wasserwandel vgl. P. Saintyves, Essais de folklore biblique, Paris 1922, 307 ff.; Reitzenstein, Wundererzäh lungen, 125; Wetter, Sohn Gottes, 86; Hopfner, Offenbarungszauber II § 42,1;

de Jong, Mysterienwesen, 349f.; W. N. Brown, The Indian and Christian Miracles of Walking on the Water, Chicago und London 1928, nimmt im An schluß an Garbe indischen Ursprung für den Topos an. Von dort sei das Wun der von Buddhisten nach Syrien gebracht worden, vgl. die genealogische Ta belle, 69f. Vgl. weiter Bultmann, Geschichte der synopt. Tradition, 251 f.; Bieler I 96f.; Grant, Miracle and Natural Law, 178f.; Pfister, Herakles und

Christus, 50; Herzig, Lukian als Quelle, 12, Anm. 34. * Vgl. Clemen, Religionsgesch. Erklärung, 219; Klostermann, Handbuch, z.

St.; G. Bornkamm, G. Barth, H. J. Held, Überlieferung und Auslegung im Matthäusevangelium, 1960. * Schon Wettstein I 417, vgl. zu Mt 14,5.

168

Religionsgeschichtliche Parallelen

pegóuevov juégag oöoyg. Auch von einer Zauberei wird als beson dere Empfehlung angegeben: paoi öé aötiv téreo Öat tjg vvxtóg”. Während der „Freund“ im Ikaromenipp an einen langen Traum denkt, als Menipp seine Reise zu den Sternen erwähnt, betont Menipp, er sei soeben öuotetjg, vom Himmel herabgekommen”. Von der großen Rolle, die das Fliegen in der Magie spielte, läßt auch das Neue Testament noch etwas spüren. Natürlich ist es immer bei der Himmelfahrtsvorstellung vorausgesetzt”. In der Geschichte von der Versuchung Jesu verlangt der Ver sucher von Jesus das magische Wunder des Fliegens*. Dieses wird also vom N. T. nicht bestritten, jedoch wendet es sich gegen seine magische Herbeiführung, womit es im Grunde dann doch ab gelehnt wird". Insofern nimmt das N. T. sowohl gegenüber Lukian, der das Wunder schlechthin für Betrug hält, als auch gegenüber dem magischen Wundertäter, für den das Problem der Versuchung Gottes nicht besteht, eine Sonderstellung ein. 4. Entrückung und Versetzung an einen anderen Ort Eine mit dem Fliegen verwandte Vorstellung ist die von der Entrückung oder Versetzung an einen anderen Ort. Beide Vor stellungen sind verbunden in de Syr. dea 4. Mit einem phöni * Dial. meretr. I 2, Vgl. noch asin 4: . . . becioaobatt tagdöošov, zteró Auevov ävögotov; navig. 42; Hermot. 71; dial. mar. XIV 2; der Ikarom. ist eine Satire auf die Himmelsreisen (vgl. Helm, Lukian und Menipp, 102 ff.; Weinreich, Gebet und Wunder, 366: „Sein „Himmelsaufstieg“ dürfte sich ebenso wie die ascensio des Ganymed, auf die öfters angespielt wird, wie an den Adler der Apotheose, wie namentlich an den der Mithrasmysterien, die den „Adler“ als Mystengrad kannten . . ., anlehnen“); ver. hist. I 9ff.: Auf eine klare Unterscheidung von Himmel und Erde wird verzichtet; vgl. II 5ff. Interessant sind die Luftreisemythen de astr. 13–15 und ihre Deutung, vgl. Seite 25; Philops. 3. * Ikarom. 2. Zu diesem Ausdruck vgl. den Orakelspruch Alex. 48: "Eg öivag “Iotgoto öutetéog Torauoio éoßa/seuv . . .; imag. 9 und Act 19,35. – Vgl. noch das fliegende Orakelstandbild de Syr. dea37; die Auferstehung des Adonis c. 6, vgl. Seite 126 ff.; die Himmelfahrt des Peregrinus, Peregr. 40f.; Hermot. 5.7; Demosth. enc. 50; dial. mort. XVI 3. * Vgl. besonders Act 1,9f. * Mt 4,5ff.; Lk 4,9ff. Vgl. noch de Jong, Mysterienwesen, 356 ff.; Hopfner, Offenbarungszauber I§ 377; Bieler I 94–96; Wetter, Sohn Gottes, 87.102ff. S. Eitrem will Mt 4,5ff. Par aus dem Leukassprung, der hier als Teufelswerk dargestellt werde, erklären (Der Leukas-Sprung und andere rituelle Sprünge, Laographia 7, Athen 1923, 127– 136.). " Vgl. Bultmann, Geschichte d. synopt. Tradition, 272f.

Türöffnungs- und Befreiungswunder

169

kischen Tempel ist eine Gründungslegende verbunden, nach der der Tempel der Europe gehört. Nachdem sie (auf geheimnisvolle Weise) verschwunden war, hätten die Phönikier sie mit einem

Tempel beehrt und über sie einen Zóyog igóg erzählt: ört éoöoav xaſ.hv Zeög éztóÖee xai ró elöog eig taÖgov äuetpäuevog jgtaoe, zzai uur ég Kojtyv pégov ätixero. Die Tatsache, daß das Verschwinden sogleich wunderhaft gedeutet wird, zeigt, daß es sich um einen Topos handelt, der hinterher durch Entrückung und Versetzung nach Kreta motiviert wird”. Bei der Entrückung überrascht der t. t. ágtäJety nicht”. Entrückung begegnet zusammen mit der Versetzung an einen anderen Ort auch in Act 8,39f.*.

5. Türöffnungs- und Befreiungswunder

Wie sehr solche Topoi ineinandergreifen, zeigt die Liste von Wünschen, welche Timolaos in der Schrift „Das Schiff oder die

Wünsche“ vorbringt. Timolaos möchte, daß ihm Hermes einige magische Ringe verschaffe: einen, der Gesundheit, Unverwund barkeit und Schmerzlosigkeit verleiht; einen, der unsichtbar" macht; einen, der die Kräfte von zehntausend Männern verleiht";

einen, der das Fliegen bewirkt?; einen, kraft dessen man beliebige étetój te dpavig éyeyóveev. * Zum wunderbaren Verschwinden vgl. noch Philops. 27 (die Erscheinung jpaviobm). 36 (der Magier Pankrates äpavig öxero dztwöv); dial. deor. XX 5 (von Göttern: ävoôev é5 äpavoög xaÖtzträuevo); ver. hist. II 46; Alex. 19: es handelt sich nicht um „rationalizing the myth“, wie Harmon in s. Ausg. IV 201, Anm. 1 will, sondern um eine andere Version; Ikarom. 14; auch

gall. 28. Vgl. im N. T. Lk 24,31; Act 8,39; auch Almqvist, Plutarch und das Neue Testament, 70f.

* Das ägtäetv: dial. deor. IV 1; V 1.2, vgl. VIII 1; Charid. 7; Philops. 3; gall. 17. – Im N.T. liegt der Term. vor in Act 8,39; II. Kor 12,2. 4; I. Thess 4,17; Apoc 12,5.

* Vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, z. St. * Navig. 42. Hierbei ist an das wunderbare Verschwinden gedacht; vgl. Anm. 2.

" Daß er mit diesen Kräften ganze Berge umwerfen könne, wird von seinem Freunde angemerkt: . . . ögn öſa xtveiv äxgqo ró öazer Äq» Övvduevov (navig. 45); vgl. Mk 11,23 Par; I. Kor 13,2. Zu äxgqptq5 öaber Zapvgl. Seite 134 und Rein, Sprichwörter, 37f. 7 Hiermit ist auch die Versetzung an einen anderen Ort gemeint, ebenso die Vorstellung des Himmelsfluges (c.44).

170

Religionsgeschichtliche Parallelen

Menschen in Tiefschlaf versenken kann" und der, Schlössern und

Riegeln zum Trotz, alle Türen öffnet”; schließlich einen, der bei anderen unwiderstehliche Liebe zum Besitzer des Ringes erweckt. Die wunderbare Türöffnung ist auch das Mittel in gall. 28, um auf ungehinderte wie unbemerkte Weise in das Leben ver schiedener Menschen, wie es sich in ihren Häusern abspielt, hineinzusehen. Hier ist es ein Hahn, dessen rechte lange Schwanz feder dem, dem der Hahn sie auszureißen gestattet, die magische

Kraft verleiht, jede Tür zu öffnen xai ögävätavta oöx ógóuevog

aöróg”. Die Öffnung erfolgt durch Berührung der Schlösser, so daß der Schuster Mikyllos ausruft: 'Iôoö ö ). ÖHgóxzeug, ävateté Taotat öosteg zeåetö ) Döga“. Von wunderbarer Türöffnung berichtet auch das Neue Testa ment in Joh 20, 19.26; allerdings wird nicht darüber reflektiert, auf welche Weise Jesus durch die geschlossene Tür hindurch gelangt. Dadurch soll seine Gestalt „von vornherein als göttliche gekennzeichnet“ werden”. Das Motiv der wunderbaren Türöffnung kann auch als Befrei ungswunder gestaltet werden. So liegt es vor in Act 5,19; 12,7 ff.; 16,25ff." Daß das Wunder in der Nacht stattfindet, vermerken

die Act-Berichte, gall. 28 und Tox. 33. Schon O. Weinreich" hat im Gefolge E. Zellers” auf die Freundschaftsnovelle in Tox. 27 ff. hingewiesen, deren Schluß der Erzählung in Act 16 ähnelt. Als zwei Freunde, ein Philosoph und ein Arzt, bereits seit langer Zeit und ohne Hoffnung auf Feststellung ihrer Unschuld im Gefängnis sitzen, gelingt es eines Nachts den anderen Gefan c. 44: xotuievroög pó/axag xai äbéarog eivat eiotoöv, vgl. c. 42. Vielleicht ist ein wunderbares Einschläfern auch in Mt 28,4. 13; Act 12,6 – 10 anzu nehmen.

* Navig. 42: . . . ea ätactav Gigav Tgootövtt uo dvoiyeoüat za/couévov roö x?eiÖgov 2ai toi tox oö dpaugovuévov. Zum Ganzen vgl. J. Jeremias, Art. Göga, ThWB III 175ff. ° Gall. 28.

* Gall. 29. Die wunderbare Gabe ist dem Hahn von Hermes, dem er heilig ist, verliehen; vgl. c. 28. Zum Hahn vgl. Seite 30 ff. " Vgl. Bultmann, Johannes, 535; Weinreich, Gebet und Wunder, 200 ff.

Nicht ausgesprochen, aber enthalten ist die Vorstellung auch Lk 24,31. 36. " Vgl. auch Mk 16,4 Par; Joh 20, 1.

7 Gebet und Wunder, 324 ff.; zum ganzen Topos: 280 ff. Vgl. auch Alm qvist, Plutarch und das Neue Testament, 78. * E. Zeller, Eine griechische Parallele zu der Erzählung Apostelgesch. 16, 19 ff., Zeitschr. f. wiss. Theol. 8, 1865, 103–108.

Wunderbare Rettung aus Seenot

171

genen auszubrechen. Die beiden Freunde aber flüchten nicht wie die anderen Gefangenen, sondern bleiben an Ort und Stelle und halten überdies den an ihrem Unglücke Schuldigen fest. Zur Belohnung für ihr Verhalten sollen sie freigelassen werden. Diese Belohnung jedoch schlagen sie aus; sie wollen Wiedergutmachung ihres erlittenen Unrechts und eine gerichtliche Untersuchung ihres Falles. Ihre Unschuld wird gerichtlich festgestellt. Der Richter entschuldigt sich vor ihnen, drückt nochmals seine Bewunderung für sie aus und zahlt jedem eine hohe Entschädi gungssumme aus eigener Tasche. Der Verzicht auf die Flucht,

das Festhalten anderer Gefangener, das Bestehen auf Rehabili tierung, wobei beide Male die Motive für dieses Verhalten in

einer Rede ausgedrückt werden (in Act 16,37 oratiorecta, Tox. 33 oratio obliqua), und das gemeinsame Vorkommen des Ter minus öeouopéZaF! lassen auf pagane Herkunft der Erzählungs motive schließen. Dazu kommt noch, daß Lukian im Kontext

keine selbst erfundenen Freundschaftsnovellen bringt, sondern literarische Beispiele in einem Gespräch tegi puålag anführt”.

Wie nun die Topoi in die Acta-Darstellung gelangt sind, ist eine andere Frage. O. Weinreich nimmt an, daß die Geschichte dem nicht unbelesenen Acta-Verfasser aus seiner Quelle bekannt gewesen sei, „so daß er ihren Schlußteil leicht umbildend auf nahm, um den Sieg der Apostel über die weltliche Obrigkeit

handgreiflich zu machen“”. Diese These ist zwar nicht unwahr scheinlich, doch ist sie – darin ist E. Haenchen Recht zu geben –* „allzu unsicher“. Man möchte annehmen, daß beide, die Vorlage

Lukians und der Acta-Verfasser (bzw. seine Vorlage), allgemei nere Motive zur Darstellung herangezogen haben.

6. Wunderbare Rettung aus Seenot Bei der in der Antike starken Gefährdung der zu Schiffe Reisenden ist es verständlich, daß sich hier, auf dem Meere,

inmitten seiner Tücken, die göttlichen Kräfte heiliger Männer bewähren müssen. Immer wieder werden daher Begebnisse ! Tox. 30, auch c. 2; Act 16,23. 27. 36.

* Zu diesem Novellenmotiv vgl. Kerényi, Romanliteratur, 142, Anm. 107. * Gebet und Wunder, 325.

* Apostelgeschichte, 442.

Religionsgeschichtliche Parallelen

172

wunderbarer Rettung aus Seenot durch einen „göttlichen Menschen“, wenn nicht gar durch die Götter selbst berichtet. Umgekehrt bedeutet das dann, daß bei der Schilderung eines solchen „göttlichen Menschen“ sein Verhalten auf See zur Dar stellung kommen wird. Dies kann natürlich auf mannigfache Weise erreicht werden, doch ist es erstaunlich zu sehen, daß die

schriftstellerischen Möglichkeiten sehr schematisch gehandhabt werden. Das schließt eine Abwandlung aber nicht aus. Wie sehr Lukian den Topos sich aneignen kann, so daß man ihn kaum noch als einen solchen erkennen kann, ersieht man aus seiner

Bemerkung anläßlich der Beschreibung des Peregrinus. Dem Empfänger des Stückes schon Bekanntes zwanglos nachtragend, erzählt Lukian, wie er einmal mit dem Peregrinus auf einem Schiffe zusammen gefahren sei. Da habe sich in der Nacht ein Unwetter erhoben, und als sie in Todesgefahr schwebten, habe sich Peregrinus wie folgt benommen: . . . éxcóxve uetá róv yvvat xóv ó Öavuaotóg xai Öavätov xgelttov elvat öoxóv”. In diesem Falle wird also der Topos negativ verwendet: Der „göttliche Mann“ besteht die Probe nicht.

In kynischer Einkleidung erscheint der Topos in einem Apo phthegma. Da wird der Philosoph Demonax, als er im Winter, der gefährlichsten Reisezeit, eine Reise antreten will, gefragt: Oö öéôotxag u) ävargatévrog toö oxdpovg Öztó ixÖöov xataßgoôjg; Darauf antwortet Demonax mit einem Witzwort: 'Ayvdóucov äv einv, épy, öxvöv Öztó ixÖócov xaraôaoôjvat roooórovg aörög ixÖög xarapayabv”. Hier wird also die „Beherrschung der Elemente“

zur inneren Überlegenheit über die Elemente dadurch, daß die Frage ironisch bagatellisiert wird. In der bereits erwähnten neutestamentlichen Erzählung Mk 4,35–41 Par sehen wir den Topos meisterhaft verarbeitet”. Mt großer Kühnheit wird Jesus als Herr des Windes und des Wassers im Zusammenwirken

verschiedener Topoi in Mk 6,45–52 Par dargestellt. Ohne Scheu wird dann auch der Topos auf den Apostel Paulus übertragen (Act 27), eingekleidet in einen Reisebericht. Zwar ist Paulus in diesem Bericht nicht der dem Meere Gebietende, sondern der „rechtzeitig warnende, tapfer tröstende, besonnen helfende Peregr. 43. So schon Gerhard, Phoinix von Kolophon, 100; vgl. dagegen Tox. 19 ff. * Demon. 35.

* Vgl. Seite 166f.

Wunderbare Rettung aus Seenot

173

Fahrtgenosse“*, etwa das, was man hätte von Peregrinus er warten sollen. Je verzweifelter die Maßnahmen von seiten der

Schiffsbesatzung werden, desto mehr zeigt er sich als „Herr der Lage“. Als die Hoffnungslosigkeit in Panik überzugehen droht, übernimmt Paulus faktisch das Kommando des Schiffes: er

verhindert die Panik und beendet die Verzweiflung durch Reichung des eucharistischen Mahles”. Die wunderbare Errettung aus Seenot selbst wird den Göttern

zugeschrieben, und zwar vor allem den Dioskuren. In welch einem Maße dies der Fall war, zeigt die Bemerkung Lukians in de merc. cond. 1, daß er den unglücklichen, von reichen Leuten angestellten Gelehrten zugehört habe, wie sie ihre – bildlich gesprochen – vavayia und oorngia berichteten – gerade so, wie die vielen Schiffbrüchigen, die bettelnd mit geschorenem Kopfe vor den Tempeln sitzen und erzählen: täg tguxvulag xai ä/ag xai äxgorjgua xai éxßo?ág xa iotoö x/doeug xai tyőaâlov ätoxavål oetg . . . , ézti täot öé roög Auooxoógovg étupatvouévovg, – oixeiot yág tjg rouajtyg tgaypöiag oörol ye – j ruy'ä/Zov éx umXavjg Öeóvézti ró xagznoip xaÖe öuevov ) 7tgóg rols tyőaâloug éoróra xai 7tgóg Tuva jüóva ua axy äztevôévovra rv vaöv, ol tgooevexÖeioa éue/Zev aör) Auév géua xai xará oYoºv öua vÜjoeoüat, aÖroi öé äopaâäÖg ätoßj oeoôau Yägutt xai eöueveig roö Öeoö”. M. Dibelius, Aufsätze zur Apostelgeschichte, 2. Aufl. 1953, 117. * Um ein solches handelt es sich. Dabei schließe ich mich den Argumenten Bo Reickes (Die Mahlzeit mit Paulus auf den Wellen des Mittelmeeres . . ., Theol. Zeitschr. 4, 1948, 401 ff.) an, ohne aber die Episode – wie er – für historisch zu halten (410). Daß hier die erste Instanz eines später verbreiteten Brauches vorliegt, zeigt das Material bei Dölger, ACV 232ff. Die Eucharistie hat dabei den Platz der in der Antike üblichen Reiseschutzmaßnahmen reli

giöser Art eingenommen; vgl. dazu ver. hist. I 32. 34 (42?); II 2. 28.41.47 und E. S. McCartney, Greek and Roman Weather Lore of the Sea, The Class. Weekly 27, 1933, 10ff.; amor. 6. Nicht eindeutig ist der asketische Brauch in de Syr. dea 55: Während der Pilgerreise nimmt man für Bad und Getränk nur kaltes Wasser und schläft auf dem Boden; denn bevor man seine Reise vollendet

hat, ist es nicht fromm, im Bett zu schlafen. Fraglich sind die Erklärungen Clemens, Alter Orient, 50; anders: Reste der primitiven Religion, 133; vgl.

auch Frazer, The Magic Art and the Evolution of Kings (II248; vgl. auch Seite 76f.). Es wird sich um eine asketisch-purifikatorische Maßnahme zum Zwecke des „Reiseschutzes“ handeln.

* Vgl. navig. 5. 9. 14: . . . elztov ró uéya . . . toiov rv "Ioiv rug elöev; schon Wettstein II 653 zu Act 28,11; vgl. auch Dölger, AC VI 275–285; Charid. 3; dial. deor. XXVI 2 (Wettstein).

174

Religionsgeschichtliche Parallelen

Auch in dem Reisebericht des Paulus wird diese offenbar fest

stehende Notiz bezüglich der Dioskuren vermerkt: Act 28,11".

Den Reisebericht selbst als untypisch zu bezeichnen, wie jetzt wieder E. Haenchen versucht, ist meines Wissens nach kaum

möglich. Auf Grund des bei Lukian sich findenden Materials muß vielmehr festgestellt werden, daß der Seefahrtsbericht” in hohem Maße typisch ist und weder in der Terminologie, noch in den Motiven, noch in deren Reihenfolge eine Eigenart aufweist”. Der Topos ist so bekannt, daß Lukian ihn sogar allegorisch verwenden kann * und überdies gelegentlich auf eine detaillierte Ausführung verzichtet, da sie ohnehin jeder kennt”. 7. Wunderbare Herrschaft über die Tierwelt Die Herrschaft über die Natur umfaßt auch die Herrschaft

über die Tierwelt. Dieses Motiv kann verschiedene Ausgestal

tungen erfahren. Einmal findet es in der Tötung schädlicher Tiere seinen Aus druck. Hier ist vor allem die Schlangenreinigung in Philops. 12 zu nennen: Durch verschiedene magische Praktiken vertreibt ein babylonischer Magier die Schlangen aus einem Bannkreis.

Durch Zauberspruch gezwungen, kommen alle Schlangen herbei, und der Magier verbrennt sie allesamt durch den Hauch seines

Mundes". Eine Variation des Motivs ist zur Unterstreichung der Vgl. Haenchen, Apostelgeschichte, 650, Anm. 2. * Das heißt außer den Stellen, die sich speziell auf Paulus richten: c. 27,9–11. 21–26. 31. 33–36. 43, vgl. Dibelius, Aufsätze, 173f.; Haenchen, 638ff. * Vgl. den Reisebericht in ver. hist. I 5–6. 9–10. 27–30. 32. 34; II 2–5. 29–32. 35. 37. 40ff. 47, auf den hier nicht in der Breite eingegangen werden kann. Natürlich muß man „das der Parodie dienende Fabulose abziehen“,

Wendland, Literaturformen, 324, Anm. 4; vgl. auch E. Norden, Agnostos Theos, 4. Aufl. 1956, 313f. 323f.; navig. 5ff.; amor. 6f.; asin. 56; Ikarom.pas sim, schon Norden, 313f.; de dips. 6; Charon 7; de merc. cond. 1; Charid. 3. * Hermot. 28, schon Wettstein, II 644 zu Act 27,26; Nigr. 7, wo die Worte év te?dyet xai vvzet to/Zf pegóuevog als Vergleich benutzt werden. Vgl. I. Tim 1,19 und H. Preisker, Art. vavayéao, ThWB IV 895 f. * Tox. 19: . . . Yetuóva uéytorov étuzteoeiv aÖroig. xai td uév to/d riäv tug Zéyot, totxvuiag Tuvág xai otgoßÜovg xai ZaAdCag xai ä7/a öoa YetuÖvog xaxd.

" Dem Hauchen und Blasen wird auch sonst große Bedeutung bei gemessen: Prom. es in verb. 3 bei der Schöpfung des Menschen, vgl. Seite 50, Anm. 5; amor. 37, vgl. dazu Kerényi, Romanliteratur, 203, Anm. 114; Hesiod 9; ver. hist. I 22; Tox. 38; Ikarom. 25. Vgl. zur Sache C. Sittl, Die

Wunderbare Herrschaft über die Tierwelt

175

Macht des Magiers noch eingeschoben. Eine alte Schlange bleibt zurück; da bestimmt der Magier die jüngste gewissermaßen zur Gesandtin, um die alte herbeizuholen".

Anders wird der Topos „Der Heilige und die Tiere“ gestaltet, indem man den Wundertäter auf friedliche Weise mit den Tieren

zusammenleben läßt. So kann Eukrates über den Magier Pan krates berichten: . . . étei öé écógaoy aötóv . . . 2a ö) xai ézt xgoxo öeilov öxojuevov 2a ovvvéovra tois Öngiots, rä öé Öztottjooovra xai gaivovta Taig oöoaig, ëyvov iegóv tuva ävÖgaotov övra . . .?. Aber der Topos „Der Heilige und die Tiere“ ist doch wohl erst ein abgeleiteter. Ursprünglich wird er den Göttern zugehört haben. In dieser Hinsicht hat der Kult von Hierapolis, in dem auffällig viele Tiere eine Rolle spielen, alte Traditionen festgehalten. Nach de Syr. dea 31 waren Rind und Löwe zugleich mit den Haupt gottheiten dargestellt, wie auch sonst Rind, Löwe, Adler und Pferd in der religiösen Kunst verschiedenen Gottheiten bei

geordnet sind”. Wesentlicher ist nun, daß im Tempelhof, einem Garten offenbar, verschiedene Tiere zahm gehalten werden“. Es ist nicht gesagt, welche Bedeutung diesen Tieren zukommt. H. Greßmann” versteht die Göttin Atargatis als Herrin der Tiere. Man könnte, da die Tiere zahm sind, auch an ein paradies ähnliches Zusammenleben denken. Beide Möglichkeiten werden dabei einander zugeordnet werden müssen. Vielleicht liegt also hier der Topos in einer ursprünglichen Gestalt vor. Hinzuweisen wäre schließlich noch auf die zahmen Schlangen, die von den Leuten in Pella gehalten werden – eine Sitte, die nach O. Weinreich mit dem Sabazioskult in Zusammenhang steht".

Gebärden der Griechen und Römer, Leipzig 1890, 121; Herzig, Lukian als Quelle für die antike Zauberei, 24f.; R. Wünsch, Ein Brauch der römischen

Kinderstube, ARW IX, 1906, 145 f.; Dölger, AC III 192–203. Vgl. im N. T. Joh 20,22; Act 2,2; auch das Zitat in II. Thess 2,8.

Vgl. noch Philops. 9; dial. mar. VIII; Hopfner, Offenbarungszauber II § 43; Müller, In Luciani Philopseuden Commentarius, 42ff. Im N. T. vgl. Mk 16,18; Lk 10,19; Act 28,3ff.

* Philops. 34; vgl. für weiteres Material Herzig 12, Anm. 34. * Vgl. Seite 28.

* De Syr. dea 41. * Religionen, 73f. " Alex. 7, vgl. Weinreich, Alexandros, 133. Zu den Schlangen vgl. auch Seite 35f.

Religionsgeschichtliche Parallelen

176

Im Neuen Testament sehen wir ebenfalls eine verschiedene

Verwendung des Topos. Bieler weist auf die Erzählungen vom reichen Fischfang hin”. Sicher steht der Topos auch hinter der kurzen Wendung xa jv uetá töy Öngiov Mk 1, 13*. 8. Ein Weinwunder Endlich soll noch auf eine Parodie des Weinwunders

des

Dionysos hingewiesen werden, welches religionsgeschichtlich

ja auch hinter der Geschichte Joh 2,1–11 steht. In den ver. hist. treffen die Reisenden, nachdem sie an eine unbekannte Insel

verschlagen wurden, auf einen wunderbaren Fluß: xa épuotäueôa 7torauÖ olvov öéovtt óuouotärp uóZuora olóoteg ö Xióg éotuv. äpÜovov öé jv tö öeöua xai tot, öote évuayoö xai vavoitogov elvau öövaoôau. éztjet oöv juiv tod uä//ov tuote öeuv tó ézti tjg orjÄyg éattygäuuatt ögóot tä onuela tjg Atovóoov étuömulag”. Man sucht nach der Quelle und findet keine, wohl aber viele

große Weinstöcke voller Trauben, aus deren Wurzeln der Wein herausrinnt. Im Fluß fangen die Reisenden in Farbe und Geschmack dem Wein gleichende Fische, deren Genuß Trunken

heit nach sich zieht. Es liegt nahe, hier auch eine Parodie der wunderbaren Beschaffung von Speisen zu sehen“.

5.Joh

1 Lk 21,1ff.; Bieler I 104ff. Bielers (109, Anm. 26) Stellung nahme gegen Hopfner (Offenbarungszauber II 21) ist einmal ein Miß verständnis des Hopfnerschen Standpunktes, insofern dieser das „Krokodil reiten“ nicht von Philops. 34 in die Mönchsviten gelangen lassen will, sondern es zum „eisernen Bestand des Wundertäters gehört“; zum anderen kann die Tatsache, daß „das Verhältnis des Menschen zum Tier eines der ursprüng lichsten überhaupt“ ist, daß mithin ein typischer Zug der Märtyrerlegende „gelegentlich ganz natürlich vorgekommen“ sein mag, nicht als Argument

gegen die Übertragung von Topoi verwendet werden. * Vgl. Klostermann, Handb., z. St.; Bultmann, Gesch. d. synopt. Trad., 271; W. Michaelis, ThWB IV256–259; W. A. Schulze, Der Heilige und die wilden Tiere, ZNW 46, 1955, 280 ff.

-

* Ver. hist. I 7, hierzu vgl. Eisler, Mysteriengedanken, 103. Zum N. T. vgl. Bultmann, Johannes, 82; H. Seesemann, Art. olvog, ThWB V 163ff.

* Vgl. ver. hist. II 41; fugit. 17: . . . xai dreYvóg tó uéÄt aöró ég rd oröuara éogeivéx roö oögavoö; Ikarom. 27. Vgl. im N. T. Mk 6,34ff. Par; 8,1ff. Par, dazu Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 231 f.; Lk 24, 42 v. l.

VI. STR AF WU N DER

Lukian läßt bei seiner satirischen Schilderung des populären Wunderglaubens auch den Topos des Strafwunders nicht außer Betracht.

Daß das Strafwunder eine notwendige Folgerung der Wunder

logik ist, muß der Spötter Tychiades im Philopseudes sich sagen lassen. Er wagt es dort, spöttische Zweifel an des Eukrates Fieber heilung durch die Statue des Generals Pelichos zu äußern, indem er die Frage stellt, wieso denn der gute Pelichos zum Arztberufe käme. Darauf verwarnt ihn der fromme Eukrates damit, daß die

Statue wohl eine Beleidigung zu rächen wisse: . . . u) oxÖztte . . . j oe oöx eig uaxgäv uéretouv ó ävjg“ olöa éyó öoov öóvarat oërog ö ütó ooö yeabuevog ävögtág. ) oö vouleug roö aöroö elva 2a étztéu ztetv jxtudZovg olg ävéÖéZy, ei ye xa äztoºtéuztety övvatóv aörſö;. Tychiades sieht sich veranlaßt, schnell ein – ironisches – Stoß gebet von sich zu geben. Eukrates erzählt nun ein Beispiel für ein Strafwunder, welches von der Statue des Pelichos gewirkt wurde. Ein afrikanischer Sklave hatte, während das Standbild eines

Nachts von seinem Sockel herabgestiegen war und sich im Hause erging, die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen, um die Münzen, die man zu jedem Neumond sowie zum Dank für gewirkte Heilungen darbrachte, vom Sockel zu entwenden und so sich an heiligem Gute zu vergreifen. Wie nun der eherne Pelichos zurück kehrte und den Diebstahl bemerkte, mußte der Sklave entsetzlich

büßen. Die ganze Nacht mußte er im Hofe umherirren, ohne den Ausgang finden zu können, und sich so am Morgen mit seinem Diebesgut ertappen lassen. Von da an bekam er jede Nacht eine solche Tracht Prügel, daß die Schwielen noch am Morgen sicht bar waren. Nach kurzer Zeit starb der Sklave als Übeltäter einen

üblen Tod”. Das Motiv ist also hier iegoovia, Veruntreuung von Philops. 19. 20. * oö toMöv öé étlßuoög zgóvov xaxóg xaxÖg äztébave . . . (Philops. 20); vgl. das Material bei Weinreich, Heilungswunder, 138, Anm. 4. Die Paronomasie vermerkt schon A. Jülicher, Die Gleichnisreden Jesu I, 2. Aufl. 1899, 395.

178

Religionsgeschichtliche Parallelen

Sakralgut. Eine solche Tat ruft den Zorn der Gottheit hervor, und der Täter findet ein schlimmes Ende. Die Härte der Bestra

fung wird hier durch die Allmählichkeit des Zugrundegehens aus gedrückt. In Act 5, in der Geschichte von Ananias und Sapphira, wo ein gleiches Vergehen berichtet wird, ist dieselbe Wirkung durch den plötzlichen Tod der Täter erreicht. Tatsächlich

handelt es sich um nichts anderes als um eine Gestaltung des Topos vom „schlimmen Tod des Gottesfeindes“?. Dieser steht

im Gegensatz zum Tode des „göttlichen Menschen“. In der volks tümlichen Praxeis-Literatur wird daher auch der Tod des Be

schriebenen in einer Weise dargestellt, die seinen Charakter in der Tendenz des Schriftstellers noch einmal abschließend unter streicht”.

Weit gemäßigter ist die Legende von der Semiramis in de Syr. dea 39. Dort werden der Semiramis Krankheiten und Unglück von den Göttern geschickt, weil sie sich als Göttin verehren und allen anderen Göttern absagen ließ. Als sie von ihrer uavin geheilt wird, sich als sterblicher Mensch bekennt und zur Heraverehrung Weitere Belege für diese Paronomasie: dial. mort. V 2: xaxo xaxóg dzto Öavóvreg; Ikarom. 33; beide Stellen bei Wettstein I 468 zu Mt 21,41;

pseudol. 24; pisc. 44; Iup. trag. 37; paras. 57; Peregr. 26 (Fritzsche). Zur Sache vgl. F. Blaß, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch, bearb. v. A. Debrunner, 9. Aufl. Göttingen 1954, § 488. Im N. T. Mt 21,41. ! Act 5,5 (vgl. D). 10. ? Adv. ind. 12: Der Schänder der im Tempel aufbewahrten Leier des Odysseus wird von Hunden zerrissen (vgl. Seite 3); Tim. 4: Zeus wird vor geworfen, er versäume, die Hunde auf die zu hetzen, die seine Tempel be rauben; Iup. trag. 36 und Seite 87, Anm. 5. Die Strafe für Tempelräuber ist, vom Felsen gestürzt zu werden: amor. 16 (zu dieser Geschichte vgl. H. Licht, Erotes, 1920, 149, Anm. 141); Phal. I 6. 12: éxeivov uév ärapov xard 2gnuvóv éitretv éxéevoa. Vgl. Lk 4,29f. * Vgl. hist. conscr. 21, Seite 117f.; Alex. 10: Kokkonas . . . xa uer öAiyov érezejroe röv Biov Öztó éxióvmg oluat Önzôeig, vgl. Act 28,4f. und Phal. II 4; Alex. 59: oixetiorgo ré et oöÖé éßôoupeovra éry yeyovdog dztéDavev dög IIoôaZeugiov vióg Ötagazteig röv tóöa uézot roö ßovßóvog xai oxo2jxov Héoag (vgl. Seite 119 und schon Wettstein II 531, der diese Stelle zu Act 12,23 vermerkt; Bauer,

W. B., s. v. oxoyxößgorog; Haenchen, Apostelgeschichte, 336, Anm. 7); Lex. 11: ö yóg vióg aÖroö ö Aiaov, oöx oló Sp' örp Zvºtn beig, uáZZov öé beoexögig ozebeig ätjyšev éavróv . . . Vgl. Mt 27,5, auch Philops. 29; Tox. 14; dial. meretr. II 4; asin. 24. Zur Sache vgl. W. Nestle, Legenden vom Tod der Gottesverächter, ARW XXXIII, 1936, 246 ff.; Dölger, IX69YX. II 175ff.

Strafwunder

179

auffordert, ist sie auch gleich geheilt. Hier geht die Vorstellung allmählich in die des göttlichen Strafens über”. * Vgl. Seite 51ff. Zum Zusammenhang von Krankheit und Sünde s. A. Oepke, Art. vóoog, ThWB IV 1084ff. Vgl. die neutestamentlichen Straf wunder Mk 11, 12ff. Par, vgl. Bultmann, Gesch. d. synopt. Trad., 232f.; Act 5,1 ff.; 12,22f.; 19,13ff; Braun, Radikalismus II 28, Anm. 2.

13

Betz

TEIL II

PARÄNETISCHE PARALLELEN

I. Allgemeines zur Paränese bei Lukian In der Folge soll bei Lukian sich findendes paränetisches Material zusammengestellt werden. Natürlich kann in dieser Zusammenstellung vor allem der einzelnen paränetischen Begriffe nicht immer Vollständigkeit geboten werden. In Lukians Schrifttum fällt auf, daß die paränetischen Teile

nicht in allen einzelnen Schriften gleichmäßig enthalten sind, sondern auf einen Teil des Schrifttums beschränkt sind. Aber

auch innerhalb des Kreises von Schriften, der Paränese enthält, ist nicht immer nur Lukian der Urheber. Es ist etwa ohne Zweifel

Lukians eigene Bemerkung, wenn er in ver. hist. I4 als Motiv für die Abfassung seiner Schrift die xevoöošia nennt, obwohl der Begriff ja auch aus der populären Ethik stammt!; ebenso wenn er die Selbstverbrennung des Peregrinus als äße/regia” und öošoxo 7tia” beurteilt, haben wir die unmittelbare Ansicht Lukians*.

Besonders reiche Paränese findet sich aber in dem Komplex von Schriften, von dem R. Helm nachgewiesen hat, daß er von Menipp abhängig ist”. So wird die hier enthaltene reiche Paränese zum großen Teile oder überhaupt auf den Satiriker Menipp zurückgehen, dessen Ziel es ja vor allem war, „seine kynischen Wahrheiten in der heiteren, oft spottenden Form den Menschen eindringlich zu predigen“". Schließlich teilen auch die untergeschobenen Stücke philo sophische Paränese mit 7. Grundsätzliche Erwägungen über die einzelnen paränetischen Begriffe oder über deren Gesamtheit werden im Lukianischen * Vgl. Seite 201, Anm. 5. * Peregr. 2; vgl. Charon 11; de luct. 21. * Peregr. 2; vgl. c. 12. Beide Ausdrücke fehlen im Neuen Testament. * Vgl. noch Philops. 1 ff.; Alex. 1f. u. a. * Zum Verhältnis Lukians zu Menipp Seite 2, Anm. 2. Es handelt sich um Men., catapl., Ikarom., Iup. conf., Iup. trag., conc. deor., Charon, dial. mort., Saturn., vit. auct., conviv., bis acc., pisc., fugit., gall. * Helm, Lukian und Menipp, 345. ? De Syr. dea; de salt.; amor.;asin.

184

Paränetische Parallelen

und pseudolukianischen Schrifttum sehr selten angestellt; viel mehr werden ihr Dasein wie auch ihr Inhalt einfach vorausgesetzt. Eher werden die Folgen bestimmter Laster beschrieben; so heißt es von den öuaßoMai in der Schrift gegen die Verleumdung": . Öp'óv jöm xai olxot äväorarot yeyóvaot xai töZeug ägöyv äztodó Zaot tatégeg te xarä taiöov éFeudymoav xai äôeºpoi zará röv óuoyevóv xai taiôeg xará Tóv yetvauévaov xai égaotai xarä róv égouévoy to Zal öé xai puziat ovvexótmoavxaiolxot ovvexöÖyoav...” Oder es wird abgeleitet: tävra yäg rä xaxä roig ävögóztoug éx tñg roörov éttövulag póovrat, xai oräoetg xai töZeuot xai étußovàai xa opayal. tavri tävra tnyvézet rv étuÖvuiav roö teiovog”. Jedoch sind Gedanken dieser Art durchaus selten. Es überwiegt bei weitem die einfache Anführung und Aufzählung von Be griffen; die Aufzählung geschieht in Laster- und Tugendkata logen“. * Ausnahmsweise einmal wird in der Schrift gegen die Verleumdung die óuaßor definiert (de calumn. 6): ëort roivvv ÖtaßoA) xarnyogia rug é5 égnuiag yuvouévm, róv xarnyogoóuevov Ze/ybvia, éx roö uovouegoög dvavruñáxrog 7tett orrevuévm. Außer dieser ganzen Schrift vgl. Alex. 4; rhet. praec. 22, vgl. Seite 187; pisc. 32; catapl. 26; abdic. 5. 8.30; de merc. cond. 17.40. Zu óuaßd/Zeuv vgl. ebenfalls calumn. passim; dial. deor. XVIII 2; Demon. 50 u. ö. Im N. T. vgl. I. Tim 3,11; II. Tim 3,3; Tit 2,3. * Calumn. 1, vgl. den apokalyptischen Topos Mk 13,12f. Par. * Cynic. 15; vgl. Jak 4,1 und Windisch, Handbuch, z. St; Dibelius,

Jakobusbrief, z. St. Ähnlich wird I. Tim 6,10 argumentiert, schon Wettstein II 350 macht darauf aufmerksam; vgl. Dibelius/Conzelmann, Handbuch, z. St.; auch Rudberg, Die Diogenestradition, 38; Almqvist, Plutarch und das N. T., 125f.

* Zu diesem Gegenstande vgl. A. Vögtle, Die Tugend- und Lasterkataloge im N. T., 1936; vgl. weiter Lietzmann, Handbuch, zu Rm 1,29 ff.; weitere Literatur bei O. Michel, Der Brief an die Römer, 61, Anm. 1; S. Wibbing, Die Tugend- und Lasterkataloge im N. T. etc., 1959.

II. Negative paränetische Aussagen 1. Lasterkataloge calumn. 8: éztetra öé dóg äóuxog ö rotoürog xai tagávouóg éort «al äoeßig xai Tog Zgouévotg éturjuwog . . . calumn. 20: Die unyavjuata der Verleumder: . . . . te äztóry! xai tópeööog* 2a j Ettogxia” xai 7tgooMutägnoug xai ävatoyvvria xai ä2/a uvgia éaóuovgyjuara“. j öé ö) ueyiorn taoóv jxo/axela éoti . . . dial. mort. X4: Beim Eintritt in die Unterwelt hat sich der

Tyrann Lampichos der folgenden Dinge zu entledigen: . . . ö ztoürog . . . röv röpov . . . eal rhy Öztegoplav . . . xai rºhv duötyra xai rºhv ävotav xai rhyÜßguy” xai rºhvögyjv, xai raÖra äpeg. dial. mort. X6: Der reiche Kraton muß beiderselben Gelegenheit ablegen: . . . röv tãoÖrov . . . 2ai rºhv ua axiav . . . xai rºhv rgvphy unöé rä évrápta xóute unöé rä róv 7tgoyóvov äudóuara, xaräÄute öé xai yévog xai öóFav . . . eal räg röv ävögtóvrov éttygapäg, umöé, ört uéyav räpov . . . dial. mort. X8: Besonders viel hat der in die Unterwelt ziehende

Philosoph" zurückzulassen. Hermes befiehlt ihm: ätóÖov oö ró oxijua 7tgórov, elra xal tavri tävra. dö Zeö, öoyv uév rhv ä/ao velav xoulet, öomv öé äuaÖlav xai éguy xai xevoöošlav xai égorj oeug ätógovg xai Möyovg äxavÖdööeug xai évvolag to? vatAdxovg, ä//d xal uarauortoviav uáža to/Ahv xal Ajgov oöx öMiyov xa ÜÖÄovg dztdry vgl. noch de merc. cond. 42, schon Bauer, W. B., s. v.; Charon 21; Tim. 27. 28; dial. mar. IV 2; ver. hist. II 33. Das ntl. Material bei Bauer, s. v.

* Philops. 1. 2; ver. hist. I3. 4; Alex. 17 u. ö. Vgl. zum N. T. Bauer, s. v. * étuogxeiv: bis acc. 2; Tim. 2. 9.55; dial. mort. XIV 3; Men. 2; ver. hist. II

19; rhet. praec. 23; pseudol. 25.30; Ikarom. 15. 16. étuogxia: Alex. 4; Nigr. 16; Tim. 23; Charon 11. éztiogxog: Saturn. 7; Iup. conf. 16; pseudol. 17, vgl. I. Tim 1,10; zur Sache auch calumn. 1 und de Syr. dea 12, vgl. Seite 193; Mt 5,33.

* 6qötotgynua: die Stelle schon bei Wettstein II 534, zu Act 13,10; Bauer, W. B., s. v.; Act 18,14. dqötovgyeiv: Hermot. 71; dqötovgyia: fugit. 16; Iup. trag. 14; pseudol. 6. Vgl. Act 13, 10. * Nigr. 34; dial. mort. II 2; Tim. 32 u. ö., vgl. Bauer, W. B., s. v. * Zur Polemik gegen die Philosophen s. S. 5, Anm. 8, auch S. 133, Anm. 3.

186

Paränetische Parallelen

xal utxgoMoyiav, vh Ala xai Zgvolovye tovri xai jóvatäôetav öé xai ävatoxvvtlav xai ógyºv xai rgvphy xai uaMaxlav . . . xai ró peööog öé ätóöov xai röv röpov xa oleoôau äuelvov elvat róv äAZaov. In c. 9 wird noch als rö ßagórarov die xoMaxeia nachgetragen. dial. mort. X 10: Danach kommt der Rhetor an die Reihe:

xai ö ö jrog öé oö ätóÖov röv ömudrov rv rooaötyv äztegav rooyiav xai ävttÖéoetg xai taguodóoetg xai teguóöovg xa Bagßagt ouoög xai tä äl/aßägn röv 6yov”. dial. mort. XII 6: Nach der Meinung Alexanders d. Gr. hat Hannibal seine Siege über die Italiker seiner tovngia xai äzttoria xa öóMot zu verdanken.

dial. mort. XIII 4: Was Alexander d. Gr. an eööauuovia auf der Erde zurücklassen mußte, sind für seinen Kritiker Diogenes natürlich Torheiten: . . . oouaropóMaxag xai Öztaottoräg xai oa Tgdtag eal Ygvoóv roooürov xai éÖvm . . . eat BaßvÄöva xa Bäxtga xa rä ueydza Öngia xai ruuv xa öóFav” xai ró éztionuov elvat éšejaövovra öuaôeöeuévov tauvia Mevxf thy xepaAv togpvglöa éute togºtnuévoy. de merc. cond. 25: Wenn man aus der Seele des Reichen, der

einen Philosophen angestellt hat, herausnimmt: ró Ygvolov xai ró ägyógtov xai räg 7tegi roöraov pgovriöag, ró xara?etztóuevóv éort röpog xai ua axia xai jóvatdüeta xai äoéyeta xai Üßgug xai ätau öevoia.

Saturn. 1: In der Polemik gegen die Reichen: égó yäg rä xotvá Tavri xai 7tgóxetga, toürov xai Ygvoóv to? Ov xai äygóövöeotóryv elvat ºcal ävögátoóa to Zá xextjoôat xai éoôjrag eöavôeig xai uaMaxäg xai ägyvgov xai éMépavra xai täA/a ótóoa tiuta. Saturn. 7: Kronos ist zu alt geworden, um noch mit seinem Blitz zu verbrennen roög étuögxovg ſiegooöãovg” Buaiovg. Ikarom. 4: Menipp betrachtet das menschliche Leben, rä zará röv ßlov yeMoia xai tateuvá xai äßéßata tä ävögóttva tävra Es handelt sich um eine Spitze gegen die jüngeren Sophisten; vgl. E. Norden, Die antike Kunstprosa, 1898, I 384; Dibelius/Conzelmann, Handb., zu I. Tim 6,20.

* Vgl. I. Tim 1,17; II. Petr 1,17; in umgekehrter Reihenfolge Rm 2,10; Hebr 2,7. 9.

* iegoov eiv: Tim. 9, Rm 2,22. –iegoovåla: Phal. II 2; Philops. 20. – iegóovãog ist oft einfach ein Schimpfwort, vgl. Hermot. 39; Philops. 20; asin. 41; Tox. 2; Peregr. 24 (schon Wettstein II 35 zu Rm 2,22); Alex. 55; Phal. I 6; Iup. conf. 8. 9. 18; Iup. trag. 35; dial. mort. XXX 1; pisc. 14. Vgl. noch Act 19,37; G. Schrenk, Art. iegoovÄéo, ThWB III 254 ff.

Lasterkataloge

187

eögtoxov, toürovg Méyo xai ägyäg xai övvaoteiag, xatapgovjoag aörööv . . .

Ikarom. 15: Menipp betrachtet vom Monde aus das Menschen leben” und faßt zusammen: öuota öé roóroug év rj Außón xa 7tagá 2xöÖaug xai 69ggi ytyvóueva év roig ßaouMeloug jv ógäv, uotzeiovrag, poveóovrag, étußov/ejovrag, ägtäovtag”, étuog xoövtag, öeóuórag, Öztó röv oixetorárov tgoôtöouévovg. Sodann werden Einzelfälle berichtet, daß der Epikureer Her

modor wegen tausend Drachmen einen Meineid schwört und daß der Stoiker Agathokles mit seinem Schüler wegen des Honorars prozessiert”, wie der Rhetor Kleinias aus dem Tempel des Asklepios eine goldene Schale entwendet und wie der Kyniker Herophilos im Bordell schläft. Menipp schließt (c. 16): ri yäg äy toög äÄovg Zéyotut, roög rouxogvzoövrag, roög ötxaouévovg, roög öaveiovrag, roög ätautoövrag; Ikarom. 29: Hier werden die Philosophen von Zeus beschrieben:

yévogyág tu ävögótov éotiv oö 7tgó to Zoö rgö ßip étuto?dov dygóv puMöveuxov* xevóöošov öFöxoMov örtó?tyvov örtóuogov terv pouévov ößgeoog ävát/eov, xai lva xaÖ' "Ouygov ei:to “ércóotov äxÜog ágoögng".

rhet. praec. 22: Die Laster des zünftigen Rhetors in der Öffent lichkeit sind: jtóÄua yäg xai j ävatoxvvria xai peööog tgó Zeugov xai ögxog ét' äxgoug äei roig Yeiſeot xai pôóvog tgóg ätavrag xai uioog xai ß/aopmuia xai öuaßoMai tuÖaval. raÖrä oe doiôtuov évßgaxei xa tegiß?etrov ä7topavei. rhet. praec. 23: Im Privatleben sind es: xvßeöeuv” ueb.oxeoôat Zayveóetv uouxeüety

aÖxeivye . . .

Von der Zunge des Rhetors: . . . j y?órra Öztygerelto xa 7tgóg roög Zöyovg xai 7tgóg rä ä Za óztöoa äv öövyrau öóvarat öé oö ooMouxieuv uóvov xai ßagßagieuv oööé Angelvi éttogxeiv h Zot öogeiobau fötaßó Zeuv xa peööeoôau, äAZä xa vöxtog rt äÄo Öztore eiv, xal uóZuora v tgóg oüro toZoëg toög égorag u) óuagxéong. Prom. Cauc. 16:

Unter

den

von

Prometheus

erschaffenen

Menschen gibt es üble Gesellen: ä Zä xaxoögyoi ruveg . . . év * Vgl. Seite 39, Anm. 1.

* Vgl. pisc. 34 u. ö.; Lk 18,11; I. Kor 5,10f.; 6,10. * Vgl. Seite 169. * puMoveuxeiv: Iup. trag. 12; pisc. 44; de astr. 12; conviv. 36. – pt?oveuxia: Hermot. 22; conviv. 1. – puMövexog: Ikarom. 29; Hermot. 80; I. Kor 11,16. * Vgl. Eph 4, 14: evßeia.

188

Paränetische Parallelen

aöroig xai uouxejovot xai toZeuoöot xa äôepäg yauoöot xai targäouv étußov/eöovot. pisc. 14: Parrhesiades wird verdächtigt: ztov rvußogóxog rug óvögopóvog” hiegóov/dg éott; pisc. 34: ein Katalog mit Lastern der Philosophen unter Ver wendung von Tiervergleichen”: oi öé xa aörá taÖra ézt utoô65 óuôäoxovou” xai roög tovolovg reüjataouxai 7tgóg ró ägyóguov xeyj vaoty, ögyulabtegot uév Tóv xvvuöiov övreg, öeu/6tegot öé róv a

yoóv, xoMaxevtuxcótegot öé róvattÖjxcov, äoeyéotegot öé róvövcov, ógtaxtuxobtegot öé täÖv ya/aÖv, puMovetxóregou öé róv äÄextgvóvov. Dazu gesellen sich noch besondere Unarten, die die Philo sophen lächerlich machen: . . . teg räg röv tãovoiaov Üögag äÄj?ovg tagoÜoóuevot, öeitva továvögota öetztvoövreg xai év aÖrolg to toug étauvoövreg pogtuxóg xai 7téga toö xaZäÖg ëYovrog éupogoóuevot xai ueupiuotgot * pauvóuevot xai ézt tjg xÖAuxog dregatſ xai ätqpöá puãooopoövreg xai röv äxgatov oö pégovreg . . . pisc. 46: Die Philosophie ersieht Ygvolov xai öóFav xai jóovjv aus, um die Philosophen zu erproben. Alex. 4: Lukians Urteil über Alexander: ö/aogyág évvóyoöv uot xa Tó ZoyuouÖ óuarótooov touxuMoräryv ruvá pvXñg xgäouvéx peööovg xai öóMov 2ai étuogxtóv xai xaxotexvuÖv ovyxetuévyv, Gaölav, toZumgäv, tagáßo?ov, pu/67tovov é#egyáoaoôau rä von Üévra, xai 7ttöavºv 2a äštöttorov xai Öztoxgutuxhv toö ße/riovog xa ró évavttorätqp tjg ßovÄjoecog éouxviav. pseudol. 17: Lukian beschimpft seinen Gegner Timarchos: . xivatôov xai ätóggyra totoövra xai täoyovra, étionuov ét toürqp xai äzteggoyóra xai uovovovy toövoua tövégyovaöröövóvo ua öuevov, äztateóva yónta étiogxov ö/eögov xöpcovaßägaÖgov . . . pseudol. 25: Die Zunge" des Timarchos klagt diesen selbst an: ävögopövog: Iup. conf. 18; asin. 21. 23. 51; tyr. 12; pisc. 14; dial. meretr. XIII 4; I. Tim 1,9.

* Zum Tiervergleich siehe Gerhard, Phoinix von Kolophon, 23ff.; Bult mann, Der Stil der paulinischen Predigt, 27. 37. Vgl. Lk 13,32. * Vgl. Seite 112 ff. * Zu ueupiuougog vgl. dial.deor. XX4, schon Kypke II 456 zu Jud 16; Tim. 55; pisc. 34; de sacr. 1; cynic. 17, alle Stellen bei Wettstein II 737 zu Jud 16; bis acc. 2; Prom. Cauc. 7; Iup. trag. 40; Tim. 13; Saturn. 16. Vgl. W. Grundmann, Art. uéupouau, ThWB IV 576ff. * In einer Rede vor Gericht berichtet die Zunge über ihre Tätigkeit. Zu diesem Diatribetopos vgl. Jak 3 und Dibelius, z. St., auch rhet. praec. 23 (Seite 187).

Lasterkataloge

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ti Toivvv rm/.uxoürovéxov éyxaMeiv totaÖrd ue öuatiông xai étt tärteug étttäyuara aioyuota xai Öztovgylag xaratröorovg . . . peóöeoôat xai éttogxeiv xai roög roooórovg öÖ/ovg xa Argovg óuavt eiv . . .

pseudol. 30: Es ist einem Menschen erlaubt, ehe er verhungert: . . . tagaxataÖjxag tag' ävögóg to.irov aßdov elra étudógxmoev j uhv u) taget ypévat, ſei rug ävatozóvraog alrei, uä//ov öé tgoo aute xai Zaotoövrei xai te/ove”.

Phal. I 2: Phalaris versichert in einer Rede: . . . Biatov öé oxatóv ößgwortxóv ) aöÖéxaotov oööeig oööévéztexäAet uov ró tgotégºpéxeivp ßip.

Phal. I 3: Die üblichen Übergriffe der Tyrannen habe er, Pha laris, verabscheut: Üßgetg öé tagõévoy &pjßov Ötapôogai yvvauxóv äztayaoyal öogvpógov étutéupetg h öeotorux rug ätetA) ätotgó taud uot xai äxoöoat v. Dazu kommen noch opayág öé &/doeug iömueöoetg, auf die er verzichtet hat.

Phal. II 6: Hier wird ähnlich formuliert: opayág tuvag xai Blag xai ägtayäg 2ai äztayaoyäg . . . Man kann hier eine Art „Fürstenspiegel“ annehmen”. fugit. 4: „Die Philosophie“ klagt die Philosophen an: Dem philosophischen oyfua xai ßÄéuua xai ßóóuoua und den an spruchsvollen Selbstbezeichnungen als uaÖyrai eal öutytai xai Üuaoórau steht der Blog gegenüber: ö ßlog öé tauulagog aöróv, äuaÖiag xal Ögäoovg xai äoe/yelag äváteog, Üßgug oö Autxgd zaÖ’ juóv. fugit. 19: Besonders schlecht ist ihr Benehmen bei der Tafel: ä uévyäg év Tolg ovuztoolotg ögóot xal ä ueÜöoxovrat, uaxgöv äv ein Zeyetv. xai taÖra totoGot, tög oiet; xaryyogoövreg aÖroi uéÖng xai uotzeiag xai Zayveiag xai pulagyvglag”. conviv. 35: Das Benehmen der Philosophen bei der Tafel wird ähnlich zusammengefaßt: oi oopoi öé joéyauvov xai éMotöo goövro xai Öztegevetiutavro xai évexgäyeoav* xa eig Yelgagjeoav. * te/oveiv: pseudol. 30, beide Stellen schon bei Wettstein I 315 zu Mt 5,46; Men. 11 recóvyg; vgl. Charon 2. Zum N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v. * Vgl. Seite 209, Anm. 6. * pulagyvgia: Charon 15; Nigr. 16; pisc. 42; Tim. 55; Saturn. 14, vgl. I. Tim 6, 10. – puſ.dgyvgog: asin. 1.4, vgl. Lk 16,14; II. Tim 3,2. * Vgl. S. 64, Anm. 2.

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Paränetische Parallelen

Nigr. 4: Lukian berichtet von den Worten des Nigrinus: tgojxôy yäg aörjv te puMooopiavéztauvéoat xai rv äztó raéryg éevôegiav xai tóv öruooig voutouévoy äyaÖóv xataye/doau, toürov xai öóšng xai ßaotzeiag xai rtuñg, ëtt re xgvooö xai togpógag xai täÖv tävv teguß).éttov toig to Zoig, téog öé xäuo öoxoövrov. Nigr. 15: Hier wird ähnlich dem philosophischen Leben gegen übergestellt: öotug öé tãoötov égé xai XgvoÖ xexjºyrat xai 7togpögg xai Övvaoteig uetge ró eöôatuov, äyevorog uév é/ev Öegiag, äteigaros öé taggnolag, äÖéatog öé äAyÖeiag, xo/axeia tä tävta xai öoveig oévrgopog, öoTug jóovj täoav thvpvyvétt tgépag raÖrn uÖvy Zatgeöeuv öuéyvoxe, pilog uév teguégyov Tga zteöv, pilog öé tórov xai äpgoóuoiov, ävázteogyonteiag xai

ätáryg xa pevöooyiag, i öortg äxoöov régºtera agovuárov re xai regertoudtaov xai öuepôogórov joudrov. Nigr. 16: Wovon ganz Rom erfüllt ist: ovvetoégzetat yäg uotyela xa puMagyvgia xai étuogxia xai ró totoöro pö/ov töv jóovóv. Nigr. 17: Nigrinus bedauert, Griechenland verlassen zu haben, um in Rom zu sehen: . . . röv évraöÖa Öógvßov, ovxopävtag xai 7tgooayogeöoetg öxtegypävovg” zai öeitva xai xóMaxag xai utat poviag xai öuaÖnxóv tgooöoxiag xai puMiag étut dotovg; Nigr. 21: Wahrhaft lächerlich zeigen sich die Reichen: tä5g yäg oö yeloiot uévoi tovroövreg aöro zzai räg togpvglöag 7tgopaivov reg xai roög öaxröZovg 7tgoteivovreg xai to/Ahv xarnyogoövreg óztegoxaMiav; ró öé xauvórarov, roög évrvyxóvovtag äAZ.orgig povñ 7tgooayogeöovreg, äyatäv äštoövreg, ört uóvov aÖroög tgooé ß/epav; oi öé oeuvótegot . . .

Hier geht der eigentliche Lasterkatalog bereits in ein Sitten gemälde über”. Tim. 9: Zeus versucht sich zu entschuldigen, daß er sich nicht um den Timon hat kümmern können: tähv Öt äoxoMiagte xai Üogößov to Zoö töv éttogxoövrov xai ßtaouévov xai ägta Hövrov, ëtt öé xai póßov roö tagó röv iegoov/oövrov . . . Tim. 23: Der Neureiche bringt in kurzer Zeit sein Gut durch: év äxage roö Ygóvov äÖAtog éxyén tä xar'óMiyov éx 7to Zöv étuogxtóv xai ägtayóv xai tavovgyuóv ovvetMeyuéva. " regnpavia: Nigr. 23, vgl. Mk 7,22. Vategrºpavog: Nigr. 19, vgl. Rm 1,30; II. Tim 3,2; Jak 4,6; I. Petr 5,5.

* Vgl. Nigr. 13.

Lasterkataloge

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Tim. 28: Mit dem Reichtum halten ihren Einzug: ö röpog xa j ävota xai j ueya/opvxia xai ua axia xai Üßgug xai äztärm xai äAZ' ärra uvgia”. Tim. 55: Timon beschreibt den Philosophen Thrasykles, wie er sich beim Gelage aufführt: 7t hv äÄäxa vjpcov oööevitóvatgo teiov tagayaogjoeuev äy peöouarog évexa ÖgaoÖrytog i pulag yvgiag“ äAZä xai xo.dxcov éot rä 7tgóra xai étuogxei 7tgoYeugó rara, xai j yoyreia 7tgomyeirat xai ? ävatoxvvria tagouagrei, eal ó/aog tävoopóv tu Ygjua xai tavrayóÖev äxgußég xai touxiaog évreMég.

Iup. conf. 16: Kyniskus fragt den Zeus: ri öjtore roög iegooöſov; xai Znoräg äpévreg xai roooórovg ößgtotág xai ßuaiovg xal étuög xovg ögöv tuva to/Z.dxug xegavvoÜre Ziöov i vedbg ioröv oööév äóuxoöong, éviore öé Yoyoróv Tuva xai öotov öôottógov; Zum Lasterkatalog in c. 18 vgl. Seite 86. paras. 53: Philosophen und Rhetoren sind beherrscht von vielen Leidenschaften; es werden u. a. genannt: . . . täÖy, olov Zöxtag xa ögyäg xai pöövovg xai tavrolag éttövuiag. Hermot. 7: 7t oörovg öé xai öóšag xai jóovág xai öoa roö odóua TOQ . . .

Hermot. 16: Aus der Polemik gegen die philosophischen Schulen: . . . oi uév 'Etuxoögetot yAvxÜÖvuot xai puAjöovo elouv, oi IIegt 3tatyruxo öé puMöxtMovrot xai égtoruxo Tuveg, oi IIZaraovtxol öé terópovrat xai puMööošoi eiot, tegi öé Tóv 2raoxóv toZol špaoxov”, ört ävögóöeug xai tävra yuyvcboxovot, xai ört ö taÖrny idov rv öööv uóvog ßaotſeig, uóvog toöotog, uóvog oopóg xal ovvöZog ätavta”.

Hermot. 22: In der „himmlischen Stadt“ der Stoiker* gibt es keine Laster, wie „hier auf Erden“: ola öé to/Zä yiyverat tag' ! Zu diesem Schluß vgl. Almqvist, Plutarch und das N. T., 55. * päoxeuv in dieser Bedeutung ist ein Topos aus der Polemik gegen Pseudo philosophen: Hermot. 52 (Wettstein II 23 zu Rm 1,22). 68. 70; dem Sinne nach auch 75: o . . . oööév dyÖégioaouvoióuevot eiôévau . . .; paras. 52, Wett stein, a. a. O.; fugit. 3, Wettstein; dial. mort. I 2; pisc. 11. 37, Wettstein; pisc. 46, Wettstein; de merc. cond. 24, Wettstein. Von Paulus Rm 1,22 ver wendet.

* Zu diesem absoluten täg vgl. dial. meretr. XIV 1; tyr. 4; de Syr. dea 22; Ikarom. 24; abdic. 21; Peregr. 11 (alle Stellen bei Wettstein II 168 zu I. Kor 15,28). Zum übertreibenden 7täg vgl. Bacch. 3; de Syr. dea 13. 15.28; desalt. 22, vgl. Act 1,8. * Vgl. Seite 95f.

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Paränetische Parallelen

juiv, ägtaÖvrov xai ßtaouévov xai t/eovextoövtov”, oööév äv öoug, paoiv, évéxeiv! tj tóMet to udóuevov . . . Das, was sonst otäoetg und puMovetzeiag hervorruft, gibt es dort nicht: oö yäg oöre Ygvoiovëtt oöre jóovág oöre öó5ag ógóotv . . . Hermot. 80: Einem philosophischen Lehrer wird nachgesagt, er sei: oüro uév ógyiog, oüro öé utxgo?dyog, oüro öé pužoveuxog Öv xai pu/jöovog vh Ai . . . Hermot. 81: Einer der Schüler des betreffenden Lehrers wird zu

sammenfassend gekennzeichnet: tä uév yäg ég ögyºv xai Övuóv xai ävatoYvvriav xai ég róZuay xai peööog uaxgó tuyt äuet vov elye tégvotv

vöv.

catapl. 26: Eine lange Liste von Untaten hat der Tyrann Mega penthes aufzuweisen: étei öé Ögaovrátovg tgooetaugoöuevog xai öogvpógovg ovvayaydov étavaotág tj tó?et rógavvog xatéoty, dxgirovg uév ätéxteuve teiovag h uvgiovg, täg öé oöoiag éxdorov äpaugoöuevog xai toürov 7tgóg ró äxgóratov äptxöuevog oö öeulay uév äxoMaoiag iöéav tagaMéZotztev, äztäom öé duótytt xai üßget xarä róv äÖziaov totTóv éxgjoato, tagöévovg öuapôeigov xai épjßovg xaratoyóvov xai tävra tgótov tolg öxtyxöoug éu 7tagouvóÖv.

Es folgen noch an Delikten: Öztegopia, töpog, pgöayua, xo.doetg und einige der schon genannten. Ein weiterer Katalog in catapl. 27 (vgl. Seite 85). Charon. 11: Charon wird von Hermes über die Wirkungen des Goldes aufgeklärt: oö yäg oloða öoot tóZeuo öuä toüro xai étt ßova eat yotjgua xai étuogxiat 2a póvot xai öeouá 2a toög /uaxgóg xai éutogiat kai öov/eiau; Charon 15: Charon und Hermes betrachten das Treiben der

Menschen: rv öé tyÖöv ögäg, dö Xägov, roög tâéovrag aöróv, toög toeuoövrag, roÖg öuxaouévovg, roög yeogyoövrag, roög óavelovrag, roög 7tgooautoövrag;

Muß man dieses Treiben schon negativ als tagay bezeichnen, sieht Charon noch eine Menge Schatten um die Menschen herumfliegen. Hermes klärt ihn hierüber auf: 'Eztiöeg, dö Xdgov, xai öeiuara xai ävotat xai jóova cal puZagyvgiat xai ógyai 2ai uion xai tä totaÜra. toürov öé j ävoua uév xärao Fvvavauéutxrau aöroig xai Fvuztoute eral ye xa v. Aia xai ró * t/eovexreiv:

Prom. Cauc. 14;

Tox. 10;

conviv. 43.

– 7tſeovexruxóg:

calumn. 8; Hermot. 36. – 7tzeovézerng: calumn. 8; Iup. conf. 17. – 7tMeoveFia: vgl. cynic. 15. Zum N. T. vgl. G. Delling, ThWB VI 266–274.

Lasterkataloge

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Auloog xai jógy xai yºotvºtia xai äuaÖla xai ätogia xai pulag yvgia, ö póßog öé xai ai é:tiöeg öxtegävo teróuevot . . . Menipp 11: Beim Gericht in der Unterwelt" werden folgende „Sünder“ vorgeführt: . . . éÄéyovro öé elvat uotYoizai togvoßooxol xai reaÖvat xai xó/axeg xai ovxopävtat 2a ö totoÖtog öutãog töv tävra xvxcóvtov év tó Biºp: Yogig öé o te tãoöouot xai toxo yÄöpot . . . dbxgoi xai tgoydoTogeg xai toôaygoi, x/otóvéxaotog

aöróv xai xógaxa öttd/avrov étuxeiuevog. Menipp 20: Ein Erlaß gegen die Reichen enthält deren Haupt vergehen, éztetô) to Zá xai tagóvoua oi toöouot ögóot tagá röv ßlov ägtäovteg xai ßtaFöuevot xai tävra tgóztov tóv tevjrov xatapgovoövreg . . .

cynic. 15: Die Wirkungen von Gold und Silber: Yovooö öé xai ógyógov u) öem Öeinv ujr' oövéydbuſte tövéuóv pilov unöeig: távra yäg rä xaxá roig ävögótoug éx tjg toörov étuÖvulag pöovrat, xai oräoeug xai tóZeuou cai Stußoval «ai opayai. cynic. 18: Die ézttövuiat sind wie ein durchgehendes Pferd*; es geht dahin, wohin die étuÖvuiat wollen: ö totzteg äv raig étt Övulaug öoxi, zará uégog öé, ötotteg äv tj jóovſ öoxf, toté öé, ótov tf öóšy, toté öé aö, rf puloxegöig toté öé ó Övuóg, 7toré öé ó póßog, toté öé äÄZott totoürov öuäg éxpégety öövarau: de Syr. dea 12: Die Vergehen der yeve vor der großen Flut: ößguotal” xógra éóvreg äÖéuuota égya étgyooov, oöre yäg ögxua épó/aooov* oöre Feivovg éöéxovro oöte ixetécov jveixovro . . . Blickt man auf die neutestamentlichen Lasterkataloge”, so er gibt sich, daß die hier verzeichneten Gesinnungssünden sich fast sämtlich bei Lukian belegen lassen oder wenigstens der Sache * Vgl. Seite 84. * Der Vergleich der menschlichen Leidenschaften mit Rossen, die es zu zügeln gilt, ist ein Topos der Popularphilosophie; vgl. Gerhard, Phoinix von Kolophon, 70f.; Geffcken, Kynika und Verwandtes, 29; so auch Jak 3,3, vgl. Dibelius, Jakobusbrief z. St.; Almqvist, Plutarch und das N. T., 132f. – zaºuvayoyeiv: tyr. 4, schon Wettstein II 664 zu Jak 1,26; Bauer, W. B., s. v.; de salt. 70; vgl. fugit. 6. Das Bild des Pferdes auch hist. conscr. 45, vgl. Hermot. 82 (s. das berühmte Bild in Platon, Phaidros 254 b ff.). * ößgtorjg: Ikarom. 32; Hermot. 51; dial. deor. VI 1; XI 1; de sacr. 9; Tim. 15; de merc. cond. 4: rhet. praec. 18 u. ö., vgl. Rm 1,30; I. Tim 1,13. * Vgl. Seite 185, Anm. 3. * Mk 7,21f. Par; Lk 18,13; Rm

1,29ff.; 13,13;

I. Kor 5,10f.; 6,9f.;

II. Kor 12,20f.; Gal 5,19ff.; Eph 4,31; 5,3ff.; Kol 3,5. 8; I. Tim 1,9f.; 6,4f.; II. Tim 3,2f.; Tit 3,3; I. Petr 4,3; Apoc 9,21; 21,8; 22,15. Vgl. die Literatur auf Seite 184, Anm. 4.

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Paränetische Parallelen

nach in einem anderen Begriff vorhanden sind. Charakte ristische Unterschiede dürfen dabei nicht übersehen werden. So

ist die in den neutestamentlichen Lasterkatalogen vorkommende eiôoozargia” bei Lukian nicht zu belegen. Auch die Hand habung des Begriffsmaterials ist bei Lukian anders als im Neuen Testament. Lukian arbeitet mit dem Lasterkatalog schrift stellerisch; ihn interessiert die Sache – für die der Begriff steht – wenig, d. h., er ist an der Paränese eigentlich nur mittelbar inter essiert. Sie leistet gute Dienste bei der Philosophenverspottung, bei der Charakteristik eines Reichen, eines Tyrannen, eines Rhetors. Von hier aus ergibt sich zwar noch nicht eine Indi vidualisierung auf bestimmte Personen, sondern lediglich auf be stimmte Typen, wie sie Lukian (bzw. Menipp) für szenische Ge staltungen brauchte. Deswegen scheint es, als seien die neu testamentlichen Lasterkataloge starrer als die Lukianischen. Je doch ist das durchaus begrenzte Begriffsmaterial von Lukian lediglich aus schriftstellerischen Gründen etwas variiert, ja unter Umständen zu einer ausgeführteren Schilderung aufgelöst”. Die neutestamentlichen Lastertafeln sind nicht auf schriftstellerische

Wirkung ausgerichtet, sondern sind unmittelbar an der Paränese interessiert – darin kommen sie immerhin dem Kyniker Menipp nahe – und handhaben daher das Material katalogmäßiger als Lukian. 2. Einzelne Inhalte

Die Erfassung von „Sünden“ in Lasterkatalogen ist nur eine Möglichkeit kynisch-stoischer Paränese. In verschiedenartiger Weise werden auch die einzelnen Inhalte der Ethik behandelt,

von denen die wichtigsten hier zu Worte kommen sollen. a) Der Reichtum

Schon in den Lasterkatalogen fiel die hervorragende Rolle des Reichtums unter den Lastern auf, die in der kynisch-stoischen Ethik Ziel der Polemik waren. Das Thema des Reichtums ist aber

noch ungleich weiter verbreitet. Der toürog, das tMovteiv und * Gal 5,20; I. Petr 4,3; eiôoodrom; I. Kor 5,10; 6,9; Eph 5,5; Apoc 21,8; 22, 15.

* Vgl. besonders im Nigr.

Einzelne Inhalte

195

sogar das östegatãovreiv” bringt im Grunde alle Übel aus sich heraus. Ihm gegenüber gibt es nur eine Haltung: das xara pgoveiv”. In Ikarom. 4 wird das xarapgoveiv darum nicht zufällig von dem Kyniker Menipp geübt. Besonders ausgiebig befassen sich die „Totengespräche“ mit dem Reichtum. Im ersten Dialog gibt Diogenes der Kyniker dem Polydeukes eine Botschaft aus der Unterwelt mit, die dem Kyniker Menipp auf der Oberwelt übergeben werden soll. Hier klärt er den Menipp über die Zustände nach dem Leben, rä uetá tövßiov”, auf. Die Reichen, die Satrapen und die Tyrannen sind ihrer Herrlichkeit entkleidet und zu jämmerlichen Weich lingen geworden, die ihren Schätzen, die sie oben zurücklassen mußten, nachjammern. So soll Polydeukes den Reichen melden, sie sollten das Schätzebewachen, Zinsenberechnen, das Auf

häufen von Talenten aufgeben, da sie für den Eintritt in das Totenreich doch nur einen Obolus mitnehmen dürften: ti, dö

uäratot, röv Ygvoóv pvádttete; riöé rtuogeio Öe éavroög Moytóuevot toög tóxovg xai tä/avra éti raMävroug ovvruÖévteg, oög Yg. Eva ößoMövéxovtag freetv uet' öAiyov; *. * Tim. 10.45; Iup. conf. 16; Iup. trag. 19; Saturn. 19 u. ö. – Zum N. T. vgl. Hauck/Kasch, ThWB VI 316–330.

* Vgl. nur Ikarom. 4, Seite 186f.; auch den Christen wird diese Haltung zu geschrieben: Peregr. 13, vgl. Seite 10f. * Dial. mort. I 1; ähnlich möchte auch der Reiche in Lk 16,27 seine

Brüder benachrichtigen. Vgl. auch dial. mort. XXIII. * Dial. mort. I 3. Dieses Thema wird öfters angeschnitten: Men. 12; dial. mort. II 1; X4. 6; XI 4; XXVII 7; Tim. 13. 14. 15. Besonders wird der Topos in Charon 17 behandelt. Die Reichen gebärden sich, als lebten sie ewig, und sind infolgedessen überrascht, wenn sie plötzlich sterben und alle Schätze über der Erde zurücklassen müssen. Wie sinnlos ist z. B. das Fest, das ein Mann anläßlich der Geburt seines Sohnes veranstaltet, wo doch dieser Sohn

bereits mit sieben Jahren sterben wird. – In navig. 26 wünscht sich Adi mantos unermeßliche Reichtümer und will dann in Saus und Braus leben

(schon Klostermann, Handbuch zu Lk 12,19 zieht diese Stelle heran). Lykinos

erinnert ihn daran, daß er ja nicht wisse, wie lange er leben und die Pracht genießen werde. – Sehr eindrucksvoll ist die Szene in gall. 28ff., wo der arme Schuster Mikyllos Einblick in das Leben des von ihm so bewunderten reichen Simon nehmen darf, ohne erkannt zu werden (dazu vgl. Seite 169f.). Er sieht den Simon, von Sorgen zerquält, wieder und wieder sein Geld abzählend, ständig in Furcht vor Räubern und mißtrauisch gegen jedermann. Mikyllos wendet sich mit Grausen ab und wünscht seinen ärgsten Feinden solchen Reichtum. Sodann sieht er den Geldverleiher Gniphon, der mit dürren Fingern seine Zinsen herzählt und nicht weiß, daß er bald sterben muß und alles zurücklassen wird, um nach seinem Tode in eine Schabe oder eine 14

Betz

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Paränetische Parallelen

Das Schicksal des Reichtums ist dann, geplündert zu werden oder an lachende, aber unliebsame Erben überzugehen", oder von Schmarotzern, xóMaxeg und tagäottot verschleudert zu werden”. Schließlich aber wird der Besitz von Würmern zerfressen und

verrottet”, weshalb die Reichen rechtzeitig, vor allem aber bei Festmahlen, von ihrem Reichtum einen Teil den Armen zur

Verfügung stellen sollten“. Ein besonderes Ziel der Kritik an den Reichen ist deren ver

schwenderisches Leben. Hier sind vor allem die prachtvollen Kleider und Schmuckgegenstände, mit denen sich die Reichen ausstaffieren, zu nennen. Besondere Gelegenheit zu Prunk haben natürlich die Herrscher", aber auch die ungekrönten Reichen suchen es ihnen gleich zu tun. Ihr Aussehen wird schematisch beschrieben.

Schmeißfliege verwandelt zu werden (c. 31, Verspottung der Seelenwanderungs lehre findet sich im Stück auch sonst).

Diesen Topos vom „törichten Reichen“ bringt auch Lk 12,16–21, vgl. Bultmann, Gesch. d. synopt. Tradition, 193. Zur conditio Jacobaea vgl. Charon 6, am Ende; Tim. 52;adv.ind. 24; long. 29, schon Wettstein II 677 zu Jak 4,15; Hipp. 8. Das Thema der Erbschleicherei ist in den dial. mort. mehrfach ab

gehandelt, vgl. V; VI; VII; VIII; IX; XI und Helm, Lukian und Menipp, 203ff.; auch J. Delz, Lukians Kenntnis der Athenischen Antiquitäten, Diss. Basel 1947, 35f.

* Für das Parasitentum vgl. dial. mort. V; VI; VII; IX; X9; XIII 2. 5; Tim. passim; paras. passim; Nigr. 22f. * Kronos soll den Reichen befehlen, am Saturnalienfeste von ihrem Reich

tum abzugeben: . . . dztó öé iuatiov öoa xäv Ötö onróv öuaßgoôévra oöx äv aÖroÖg dvudoeue raüra yoöv 7tdyroog dato/ZÜueva xal Öztó toö Ygóvov Ötapôagnoö ueva juiv öoövat tegußaMéobat uäÄMov jév raig xolraug xai xiotaug eögótt to Aqö xaraoatjvat (Saturn. 21). In diesem Zusammenhang werden einige wunder bare Begebenheiten erzählt, u. a. die, daß Ameisen, und zwar die bekannten indischen, in die Schatzkammern der geizigen Reichen eindrangen und alles Gold auf die Straße trugen, daß ferner die Kleider von Mäusen völlig zersiebt

wurden (Saturn. 24). Für diesen Topos vgl. Geffcken, Kynika, 20, Anm. 2, und im N. T. Mt 6,19f. Par; Jak 5,1ff. * Saturn. 10ff.; ähnlich ist das Problem beim Herrenmahl in Korinth zwischen den Reichen und den Armen, I. Kor 11,20ff. Den Armen wird in dial. mort. I4 der Trost zuteil, daß in der Unterwelt ioortula herrscht und daß

es infolgedessen den Reichen ebenso schlecht ergehen wird wie den Armen. Der Philosoph, der die Armut auf sich nimmt, erhält dafür éevôegia (Nigr. 4. 14 u. ö.) und Gesundheit (Saturn. 26f.). Das Beste aber ist es, reich zu sein und dabei den Reichtum für nichts zu achten: Tox. 26.

* Ikarom. 4; dial. mort. I 1; XIII 4, Alexander d. Gr.; Men. 12; catapl. 16 u. Ö.

Einzelne Inhalte

197

Im Nigr. wird ein aus Rom nach Athen kommender Reicher geschildert”; er ist von einer Menge Diener begleitet, mit farben prächtigen Kleidern angetan, mit Goldschmuck beladen und er wartet, demgemäß von den Athenern umworben und bewundert zu werden: . . . tuvog töv to vxgöoov, ög éÄödby Aöjvae ua ’ étionuog xai pogtuxóg äxoMoëöov öxÄqp xai touxily Soöjtt xai Ygvoó aörög uév öeto y/aotóg elvau täot roig Aöyvaioug xai dóg äv eööaiuov ätoßÄéteoôat.

Mit seinem Gefolge fordert er im Bade” oder in den Gymnasien die Athener zum Spott heraus. Durch diese Erziehung wird er allmählich zum tetauöevuévog und gibt seine öiaura, seine Menge von Fingerringen und sein frisiertes Haar auf. Hemmungslos führen sich die Reichen in Rom selbst auf und machen sich dadurch lächerlich. Nicht nur, daß sie ihre Purpur

kleider sehen lassen, ihre Fingerringe weit vorstrecken und über haupt bei allem große Geschmacklosigkeit verraten, vielmehr lassen sie sogar Nomenklatoren vor sich hergehen und lassen sich durch Proskynese, Bücklinge und Handkuß begrüßen”. Mit den Römern auf gleicher Stufe stehen die Neureichen. Während sie gestern nicht einen Obolus hatten, um sich davon einen Strick zu kaufen, sind sie heute plötzlich reich, fahren mit

einem Gespann weißer Rosse einher: xai öuog togpvgoi xai Xgvoóxeugeg teguégxovrat oöó' aÖtoi tuoTeöovreg oluat ört u) övag 3tãovroöouv*. In der Unterwelt werden die

Reichen besonders hart be

straft": ö . . . Mivog . . . xai uäÄuota éxeivov ſtrero töv éti toö toug re xai ägyalg tervpouévov° xai uovovovxi xai 7tgooxvveioÖat Nigr. 13. Die ganze Schrift verherrlicht Athen auf Kosten Roms. *ztóg ydg oö yeloiot uévoizt?ovroövreg aÖro xal räg togºpvglöag tgopai vovreg xa roög öaber Zovg 7tgoteivovreg xal to Zºv xatnyogoövreg dztegoxaMiav; (Nigr. 21). – Zur Proskynese vgl. Seite 116, Anm. 6. – Zum Nomenklator vgl. auch Nigr. 34. – Das Benehmen des Reichen im Bade schildert Nigr. 34. * Vgl. den Kontext der vorigen Anmerkung. * Tim. 20, Wettstein II 665 vgl. die Stelle bereits mit Jak 2,2. – Zu den Neureichen vgl. noch Tim. 28; Tox. 12; gall. 14; Nigr. 21; navig. 15 und zur Sache E. Meyer, Der Emporkömmling, Diss. Gießen 1913, der auf die obigen Lukianstellen hinweist (71 ff.).

* Men. 12, vgl. Seite 86.

" tvpoöoôau: Nigr. 1, schon Wettstein II 329 zu I. Tim 3,6; Kypke II 365 zu I. Tim 6,4; Men. 12, Wettstein; Hermot. 16; Ikarom. 29. Vgl. I. Tim

3,6; 6,4; II. Tim 3,4. – röpog: dial. mort. XIV 6; Tim. 28, beide Wettstein; dial. mort. X4; XX4; catapl. 26; Tim. 32; de merc. cond. 25; imag. 21 u. ö. Vgl. I. Clem 13,1, im N. T. nicht belegt. 14*

198

Paränetische Parallelen

ategtuevóvrov, tjv te öÄuyoxgóvuov ä/aovelav” aÖröv xai rhy Özteg opiav uvoartóuevog. Vom Reichen wird wieder das oxjua angefügt: ö öé uóyug äv tote ävatelag aÖroig togpvgoög tug tegixgvoog | öuatoixtMog eööaiuovag öeto xai uaxaglovg ä7topaivety toög 7tgooetztóvrag, v ró otjôog i rºhv öeštáv 7tgoteivov öoim xatapuzeiv”.

Da dieselben Merkmale der Beschreibung des Reichen, näm lich die Ringe, die Kleidung, der Gegensatz zum Armen” und das „Angaffen“, auch in Jak 2,2ff. verwendet sind, wird man ein allgemeiner verbreitetes oxijua annehmen können. Daneben wird das Schlemmen und Prassen der Reichen ge geißelt, die tgvpr*, ua axia”, jóovj°. Ihre Krankheiten haben sie durch

ihren

ausschweifenden

Lebenswandel

selbst

herbei

geführt". Sieht man aufs Ganze, so ist die Betrachtung des Reichtums und der Reichen vorwiegend die der stoisch-kynischen Diatriben ethik. Insofern diese in das Neue Testament hineinragt, finden sich Parallelen”. Auffällig ist die Nähe zum Jakobusbrief. Wie * ä/aoveia: Men. 19; Philops. 5; Ikarom. 6; dial. mort. X8. Vgl. Jak 4,16; I. Joh 2,16. – ä/acóv ist ein Schimpfwort, vgl. A. Müller, Die Schimpfwörter in der griech. Komödie, Ph 72, 1913, 327; gall. 4; dial. mort. I 2; dial. me retr. X 1; XV3; pseudol. 8; pisc. 21. 29 (Wettstein II 29 zu Rm 1,30). 37; rhet. praec. 10; bis acc. 11; fugit. 22; Hermot. 12. Vgl. im N. T. Rm 1,30; II. Tim 3,2. Zum Ganzen vgl. G. Delling, Art. dMacby ThWB I 227f. * Men. 12. Dem armen Mikyllos erscheint der Reiche, wieder nach dem Schema geschildert, als loöbeog (Charon 16, vgl. Seite 133; vgl. ferner Saturn. 1. 26. 29).

* Die Reichen können ihren Reichtum ja nur recht genießen, wenn sie dabei von den Armen bewundert werden; also hängt der Reiche im Grunde vom Armen ab: Saturn. 29f.; Nigr. 23. * rgvpäv: Saturn. 19; Tim. 43. 56; ver. hist. II 35 (positiv); dial. mort. XXVII 7; cynic. 10 u. ö., vgl. Jak 5,5. – rgvpn: dial. mort. II 1. 2; IV 2; X 6.8; XI 4; XII 6; amor. 3 (vgl. Bauer, W. B., s. v.). 28; catapl. 16; Nigr. 12. 31; Peregr. 43; asin. 48. Vgl. im N. T. Lk 7,25; II. Petr 2,13. * ua axia: dial. mort. X6.8; de merc. cond. 25; Tim. 28 u. ö. Vgl. im N. T. Mt 11,8; Lk 7,25; I. Kor 6,9.

" jóovº: Nigr. 31. 32 und sehr oft, vgl. G. Stählin, ThWB II 911–928. Zur Polemik gegen das Wohlleben vgl. dial. mort. IV 2; X6; XIII 4; XXVII 7; Nigr. 31. 33; Tim. 54; Saturn. 3. 17. 19; cynic. 8. 15; navig. 27; vit. auct. 9; de salt. 1 ff. Vgl. Gerhard, Phoinix von Kolophon, 245f. 7 Dial. mort. IV 2; Saturn. 24; Philops. 8. Daß der Reiche krank, der Arme kerngesund ist, ist ein fester Topos: Saturn. 21. 24. 26f.; gall. 23; cynic. 8, z. Sache Geffcken, Kynika, 20, Anm. 1. * Vgl. zu den Synoptikern H. Braun, Radikalismus II 73ff.

Einzelne Inhalte

199

verbreitet diese Auffassung vom Reichtum war, läßt Lukian er kennen, indem er ihn in der Form eines allegorischen Gemäldes beschreibt, dessen Bestandteile hauptsächlich auf den berühmten

Kebes zurückgehen sollen”. b) Sexualvergehen

Der Polemik gegen den Reichtum steht der Kampf gegen sexuelle Delikte in nichts nach. Hier überwiegt bei weitem der Kampf gegen sexuelle Perversionen; die paränetische Ver wendung von uotzeia” ist nicht besonders häufig, und auch sonstige sexuelle Vergehen werden nur vereinzelt genannt. Ab gesehen von allgemeineren Wendungen” begegnen das Heiraten

von Geschwistern“, Übergriffe gegen tagöévot", das öapôeigety" von Knaben, das Entführen von Frauen". Ein breit ausgewalztes Thema bildet hingegen die Päderastie und das Kinädentum. Außer der pseudolukianischen

Schrift „Amores“ steht das

Lukianische Schrifttum eindeutig auf der Seite der Moral philosophen, in deren Predigten der Kampf gegen diese Sitte einen festen Topos bildet. Die Apophthegmen des Philosophen Demonax enthalten einige Polemiken dieser Art. Schon c. 18 De merc. cond. 42. Vgl. von Arnim, Art. Kebes, RE XXI 102–105. * uotye euv: Ikarom. 15. 21; rhet. praec. 23; Prom. Cauc. 16; dial.deor. V 2; VI 3; XVII 2; Men. 3. 11; catapl. 11; bis acc. 31; dial. mar. XII 1; gall. 32; Tim. 16; Peregr. 9, vgl. Bauer, W. B., s. v. – uotzela: fugit. 19; Nigr. 16; dial.

deor. XVII 2; Men. 3; Eunuch. 11. 13 u. ö., vgl zum N. T. Bauer, W. B., s. v. – uotzóg: Men. 11; de merc. cond. 12 u. ö. Vgl. Lk 18,11; I. Kor 6,9; Hebr 13,4; F. Hauck, Art. uotzeiao, ThWB IV 737ff. ztogversuv: Alex. 5; Iup. trag. 52; I. Kor 6,18; 10,8; Apoc 2,14. 20. ztógvog: adv. ind. 25; zum N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v.

ztogvoßooxóg: Men. 11; abdic. 21 (fehlt im N. T.). Vgl. auch noch Tox. 13ff. * So doe/yaivo: bis acc. 31; conviv. 35 (fehlt im N. T.). – doéyeua: de

merc. cond. 25; fugit. 19; amor. 21; gall. 32; asin. 38; pseudol. 8; z. N. T. vgl. Bauer, W. B., s. v. – dpgoôota: Nigr. 15. 16; vit. auct. 10; cynic. 10; de sacr. 5; asin. 51 (fehlt im N. T.).

* Prom. Cauc. 16, vgl. den Text auf Seite 187f. * Phal. I 3; catapl. 26; Hermot. 81; de merc. cond. 39, vgl. Bauer, W. B., S. V.

* Phal. I 3; catapl. 26; Eunuch. 9; dial. meretr. X4 u. ö. – öuapôeigetv im sittlichen Sinne: catapl. 26; Eunuch. 9; dial. meretr. X4; bis acc. 17; Hermot. 81; de merc. cond. 39; vgl. Phal. I 3; cynic. 10. Im N. T. in dieser speziellen Bedeutung nicht, vgl. aber I. Tim 6,5. 7 Phal. I 3; II 6, vgl. den Text auf Seite 189.

200

Paränetische Parallelen

hat einen entsprechenden Beiton, vor allem aber c. 15. 24. 50!. In der Schrift Cynicus wird gegen die Verdrehung der natür lichen Ygjoug Stellung genommen: ri öé xai Zéyetv, öoa röv äpgoóuoiaov évexa [7tgäyuara] totoöoi re xai täoyovouvoi ävögotot; xairot écióuov Öegateóetv taÖryv rhy étuÖvuiav, ei u tug éÖéot rgv päv. xai oöö’ eig raÖryv j uavia xai öuapôogá paivera roig ävögó 7toug ägxeiv, äAZ' jöm xai róv övrov thy Ygjouv” ävaorgépovouv éxdorp Ygóuevot 7tgóg ó u) tépvxey, dóoteg ei rug ävö’ äuášng éÖéot rj x ivm xaÖäteg äudy Ygjoao Öau”. Auch sonst verdrehen ja die Menschen den natürlichen Ge brauch der Dinge: . . . tagó póouv* Ygóvrat roig roö Öeoö xara oxeväouaou”. Hier ist vor allem das Kinädenunwesen zu nennen. Die heutige Generation, so beklagt sich der Kyniker, unter scheidet sich in ihrem Aussehen kaum von Kinäden: ró [oxjua] ö’öuérégov öuouov tó róv xuvalöov, xai öuaxgiveuv oööé elg ävéxot, oö tj Ygóg róviuariov, oö rf uaMaxórmru, oö rg 7t jÜet róv Yuro vioxov, oö roig äupuäouaouv, oöY öxtoöſuaouv, oö xaraoxevſ rguxóv, * Zum Kampf des Kynismus gegen das Kinädentum vgl. Gerhard, Phoinix von Kolophon, 140ff.; Material hat gesammelt und nach den Schriften Lukians geordnet H. Licht, Die Homoerotik in der griech. Literatur, Bonn 1921; auch K. Prächter, PhW 16, 1896, 870f.; ders., Zur Frage nach Lukians philosophischen Quellen, Arch. f. Gesch. d. Philos., XI, 1896, 515f.; H. Licht, Erotes, 1 ff.

* Zu diesem Ausdruck vgl. auch amor. 25, worauf schon Bauer, W. B., s. v. verweist. Im N. T. vgl. Rm 1,26f. * Cynic. 10. * Cynic. 11. – Zu tagá póotv vgl. noch amor. 19 und Rm 1,26. * Cynic. 11 bringt mehrere Beispiele (auch das Beispiel mit dem Wagen c. 10 gehört dazu): die Verwendung von Menschen als Last- und Zugtiere (Sänftenträger), der Gebrauch von Schnecken nicht nur zum Essen, sondern auch zum Purpurfärben; gegen dieses Beispiel ereifert sich Wieland, III 7, Anm. 3.

Von sexueller Verkehrung noch amor. 19 (schon Wettstein II 25 zu Rm 1,26): . . . uévetv éti tjg oixelag pöoeaog éxdregov, xai unre ró Öjºv tagd póouv äggevoöoôat ujre räggev dztgeztóg ua axieobau. 20: elô' toivra ro uóöoa Tgvp tv póotv aörpv tagevóunoe: xai rig äga 7tgórog dpôaſ uoig ró äggev elöev dóg Öjàv, Övoiv Ödregov : rvgavvuxóg ßtaoduevog i teioag tavoógyaog; ovvjàbe ó eig uiav xoryv ula pnotg“ aÖroög ö’ évd/Ajãoug ögóövreg oöb' ä Ögóouv oöÖ & 7tdoxovotv jôoövro, xard 7tergóv öé, paoiv, dyóvov otsigavreg öAiyng jöovjg dvruxarn/Zašavroueyd/yv dôošiav (vgl. auch I. Kor 6,16).

Amor. 28 wendet sich gegen die weibliche Homosexualität: xai 7tóop xgeirrov eig äggeva rgvpv Budeoôat yvvaixa | ró yevvaiov dvögóveig yvvaixa OnAviveobau; dial. meretr. V 2 (Wettstein II 25 zu Rm 1,26): rouajrag ydg év Aéoßp Asyovot yvvaixag äggevoto.g, Özt dvögóv uév oöx ébeſo.oag aöró 7tdoyeuv, yvvat Fi öé aÖräg tºyota oöoag dóoteg ävögag. Vgl. auch pseudol. 28 ff.

Einzelne Inhalte

201

oöx ööuff”. Oft werden gerade auch die Philosophen in dieser Weise beschuldigt, wie z. B. in der höchst lächerlichen Szene in conviv. 15.?.

In der neutestamentlichen Sexualparänese begegnen im großen und ganzen die gleichen Ausdrücke wie bei Lukian. Natürlich be finden sich im Neuen Testament keine ausgeführten Schilderun gen, sondern lediglich Begriffe, und zwar herrschen unbestimmtere wie togveia usw. und uotyela oder äoéyeta vor. Paulus nähert sich stärker der in den Lukianischen Schriften enthaltenen Paränese,

indem er vor allem gegen die sexuelle Ausschweifung polemisiert” und da besonders gegen das Päderastentum zu Felde zieht“. c) Ruhmsucht, Zorn, Giftmischerei, besondere Unarten

von

Frauen

An weiteren Lastern fallen die Ruhmsucht", der Zorn" und die Giftmischerei auf 7.

Cynic. 17, vgl. Gerhard, Phoinix von Kolophon, 144ff. Vgl. weiterhin zur Polemik gegen das Kinädentum die Stellen Demon. 50; asin. 37 ff.;adv.ind. 22; pseudol. 17. 20. 21; Peregr. 9.43; de merc. cond. 29.33; dial. deor. V 5, vgl. Gerhard, Phoinix von Kolophon, 192; Saturn. 24; Alex. 5. 41. * Vgl. fugit. 18; adv. ind. 25; pseudol. 8. 17. 20. 21; rhet. praec. 23f.; Peregr. 9.43; dial. meretr. X4. Vgl. ferner dial. mort. IX; X3. 11; XIV 4; dial.deor. IV und V (Polemik gegen die Handlungsweise des Zeus in dieser Frage); VI; IX 1; XIV 1; XXIII. * In den Lasterkatalogen I. Kor 5,10; 6,9; Gal 5,19 steht die Unzucht an erster Stelle. Zu den Synoptikern vgl. H. Braun, Radikalismus II 108ff. * Rm 1,26ff.; I. Kor 6,9.

* Vgl. besonders zu diesem Thema dial. mort. XV 2; XIX 2; XX; XXIV. Öó5a in dieser Bedeutung: dial. mort. X6; XIX 2; XXIX 2; pisc. 31. 46; Nigr. 4; Hermot. 7. 22; cynic. 18; rhet.praec.6; paras. 52; bis acc. 1;adv.ind. 28 u. ö. Vgl. nur I. Thess 2,6. – öoFoxotia vgl. Seite 183, Anm. 3. – 2evoôoFia: ver. hist. I 4; dial. mort. X8; XX4, so schon Bauer, W. B., s. v.; Peregr. 4, auch 8; vgl. Phil 2,3. – xevóöošog: Peregr. 4. 25; Ikarom. 29. Vgl. Gal 5,26. – pu/6öošog: dial. deor. XX4; Hermot. 16; Peregr. 38 (fehlt im N. T.). " Prom. Cauc. 10: 65ög eig thv dgyjv; fugit. 19: 7tgóg ögyhv (cióuov (vgl. Jak 1,19); pisc. 8; paras. 53 (Wettstein II 663, z. St.); Hermot. 9.80; trag. 178 u. ö. Siehe I. Tim 2,8; Jak 1,19f.; Almqvist, Plutarch und das N. T., 130f.; auch das Material Seite 27, Anm. 4. Vgl. die Gemeindebildung Mt 5,22, dazu Bultmann, Geschichte der synoptischen Tradition, 142. 7 Dial. mort. IV 2: VII 1ff.; XXVII 7; de merc. cond. 40; rhet. praec. 24;

gall. 25; conviv. 32; Hermot. 62 (Wettstein II 672 zu Jak 3,8); vgl. dial. deor. XIII 1; calumn. 13. Zu diesem Topos siehe das Material bei Gerhard, Phoinix von Kolophon, 18, Anm. 2. Im N. T. vgl. Gal 5,20; Apoc 9,21; 18,23; 21,8; 22,15.

202

Paränetische Parallelen

Für die Frauen gibt es spezielle Unarten. Sind diese schon Tox. 13 ff. mehr angedeutet, so behandeln die „Amores“ das Thema mit großer Gründlichkeit”. Der Kontext argumentiert gegen die Liebe zu den Frauen zu gunsten der Päderastie. Zuerst wird die tagaoxevj* der Frauen verächtlich gemacht. Nachdem sie sich am Morgen erhoben haben, setzt eine ausgedehnte Toilette ein. Eine Schar von alten Weibern und Sklavinnen macht sich daran, mit Hilfe von Tink

turen, Parfums und einem ganzen „Apothekerladen von Büchs chen“ das Gesicht zu schminken”. Besondere Pflege erfordert sodann das Haar: tö öé t/eiorov ävaloxet uégog i tâox töv tgt zóv . . . töv töy yeyaunzórov t/oürov eig taÖtyv ävaloxovotv öÄyv Agaßiavoyeöóv éx töv tguyóv ätotvéovo.at . . .“. Dem ent sprechen eine verschwenderische Kleidung und kostbarer Schmuck”.

tig oöv ó uetá thy rooaÖtyv tagaoxevhv Biog; fragt der Frauen verächter. Ist die Toilette beendet, gehen die Frauen aus und bummeln in den Straßen umher. Sie geben sich mit obskuren Kulten ab, von denen die Männer ausgeschlossen sind, ja, von denen sie nicht einmal die Namen wissen dürfen.

Zu Hause

folgen dann wieder Bäder, Schlemmerei und Nascherei, Ko kettieren mit den Männern. Nach einer entsprechend ver brachten Nacht bedarf man wieder eines Bades".

Amor. 38ff. Die Schrift Amores ist untergeschoben und wird auf den An fang des 4. Jahrhunderts datiert. Sie enthält einen Redewettstreit über die Liebe, in dem Charikles die Frauenliebe (c. 19–28), Kallikratides die Knaben

liebe preist (c. 29–49). Zur Schrift vgl. W. Lauer, Lucianus num auctor dialogi "Egoreg exi stimandus sit, Köln 1899; R. Bloch, De pseudo-Luciani amoribus, Diss. Argen torati, 1907; Helm, Lukian und Menipp, 354ff.; ders., Art. Lukianos, 1730; H. Licht, Erotes, bringt eine Übersetzung mit ausführlicher Kommentierung,

nachdem Wieland die Zumutung einer Übersetzung von sich gewiesen (V372f.) und auch Floerke auf eine Aufnahme in die Neuherausgabe der

Wielandschen Übersetzung verzichtet hat. Vgl. dazu H. Licht, Erotes, VIIIf. * Amor. 42. Die tagaoxev entspricht der xaraotor I. Tim 2,9, wo sie aber schillernd verwendet ist; vgl. Dibelius/Conzelmann, Handb., z. St., 37. Zum Topos „putzsüchtige Frauen“ vgl. noch Geffcken, Kynika, 26. * Amor. 39. – Die Darstellungen sind weit ausführlicher, als sie hier ge bracht werden können. * Amor. 40.

* Ebenda, 41. * Ebenda, 42.

Einzelne Inhalte

203

Bereits Wettstein (II 325 zu I. Tim 2,10) und Kypke (II 432

zu I. Petr 3,3) haben auf die Ähnlichkeit dieser Darstellungen mit den neutestamentlichen Haustafeln hingewiesen. Auch hier werden Haarflechten!, Schmuck und kostbare Kleider genannt. Natürlich geben sich christliche Frauen nicht mit geheimen Mysterienkulten ab”, sondern zeichnen sich durch Öeooéßeta und gute Werke aus”. In I. Tim wird die Stellung der Frau aus der Schöpfungsordnung begründet: Adam wurde zuerst erschaffen, dann Eva; Adam wurde nicht verführt, wohl aber Eva *. Auch bei Lukian ist nicht bloß der antifeminine Ton, sondern auch die

Zurückverfolgung der Rolle der Frau auf den Schöpfungsakt vorhanden. Prometheus wird haftbar gemacht für das Dasein der Frau, indem der Redner aus Menander zitiert:

Elr' oö öuxaioog tgootetatra?evuévov ygápovot röv IIgouyÖéa 7tgóg taig térgaug; xa yiver’ aörg Zauztäg, äAZ.o ö’ oööé év äyaÖóv. 6 utoeivolu' ätavrag toög Öeoóg,

yvvaixag étagev, dö to vtiuytot Öeoi, éÖvoç utagóv . . .". Wenn schließlich doch in I. Tim 2, 15 zugestanden wird: oaoôj oetau öé öuá tjg texvoyoviag, so scheint dies nichts anderes als der christliche Ausdruck dessen zu sein, was der Verfasser der amor.

so formuliert: äváyxy yäg ßagöv xar' aöxévov vyóv juiv étuÖeloa Tolg xeMevouévoug teuÖagzeivßuderat. ró uév oöv xaZöv aigóueôa Toig Moytouoig, eixéro Öé tj äváyxy tó Yeugóôeg. äxgt téxvov yvvaixeg ägtÖuóg éotaooav, év öé Toig ä//otg ätaye, um uot yé

votto". In den Amores läuft die Argumentation auf das Ziel hinaus, dem weiblichen Geschlecht das Menschsein im Grunde abzusprechen", während die christliche Haustafel der christ

lichen Frau einen hervorragenden Platz in der Gemeinde zuweist. ! I. Tim 2,9; I. Petr 3,3. * Amor. 42.

* Vgl. Dibelius/Conzelmann, Handbuch, z. St., 38. * Vgl. Dibelius/Conzelmann, Handbuch, 39.

* Amor. 43. Zur Schöpfung des Menschen vgl. S. 49f. ° Amor. 38.

" Ebenda: Täuovg oöv, pnoi, ró unóév olet, xa ró Öſ?v roö ßlov pvyaôeö ElS . . .

III. Positive paränetische Aussagen

1. Das Ziel des tugendhaften Lebens In der populären, philosophisch genährten Ethik stehen den negativen Inhalten, den Lastern, die positiven, die Tugenden, gegenüber. Gemessen an der Zahl der Lasterkataloge sind bei Lukian die Tugendkataloge wie auch die Einzeltugenden durch aus in der Minderzahl. Das mag seinen Grund darin haben, daß die Darstellung von Tugenden wenig Witz in die Satire ein bringt. In den eigentlich satirischen Stücken ist der Anteil an positiven ethischen Inhalten denn auch gering. Finden diese hin gegen in der Satire Verwendung, dann benutzt sie Lukian in ironischer Weise als Kontrast. Wenn etwa im Hermotimus der

tugendfreudige Philosophenschüler von Begriffen, die er fleißig gelernt hat, nur so überquillt, dann ist dessen wahrer Zweck, den Leser bzw. Hörer ständig die Unwirklichkeit dieser Be griffe wissen zu lassen, um schließlich dem Hermotimus selbst die Augen zu öffnen und ihm die Vergeblichkeit des philo sophischen Strebens vor Augen zu führen. Damit ist natürlich die gesamte Tugendlehre lächerlich gemacht". Aber auch außerhalb der Satire, hier dann im eigentlichen Sinne, bringt Lukian Paränese von Tugenden. Besonders reich haltig ist da die ungeheuerliche Schmeichelrede auf die schöne Panthea, die smyrnäische Maitresse des Wüstlings Lucius Verus”. Jedoch wird die Hochschätzung der Tugend, blickt man auf den sehr durchsichtigen Zweck der beiden Stücke, eher peinlich. Ehrlich gemeint, wenn auch konventionell, scheint das Lob, welches Lukian den „Kyriai Doxai“ des Epikur zollt”. Die Tugenden können negativ, als ein Nichthaben von Lastern, oder positiv, als Besitz bestimmter ethischer Quali ! Vgl. außer Hermot. passim: de merc. cond. 25; vit. auct. 10. 20.26;

pisc. 16.34. * Imag.; pro imag. – Zu den Schriften vgl. I. Bruns, Lucians Bilder, in: Vortr. u. Aufs. 1905, 281 ff.; Helm, Lukian und Menipp, 354–356; ders., Art. Lukianos, 1745f.

* Alex. 47; vgl. Seite 207, Anm. 6.

Das Ziel des tugendhaften Lebens

205

täten, formuliert werden. Das letztere geschieht öfter in Form eines Tugendkatalogs im Anschluß an einen Lasterkatalog”. In stoischer Weise wird der „Weg“*, der „Aufstieg zur Tugend“ im Hermot. als sehr beschwerlich geschildert. Das Ziel kann nur unter äußerster Anstrengung erreicht werden”. Demzufolge nehmen zwar viele einen herzhaften Anlauf, aber von diesen

kehren die meisten wieder um, wenn die Schwierigkeiten zu wachsen beginnen“. Wer hingegen bis zum Ende durchhält, wird So de merc. cond. 25, vgl. Seite 186, 209; Phal. I 3, vgl. Seite 189. 209; calumn. 8, vgl. Seite 185. 209; Alex. 4, vgl. Seite 188. 207; Nigr. 15. 17, vgl. Seite 190. 209; Tim. 9, vgl. Seite 190. 210; Hermot. 22, vgl. Seite 191f. 206; Hermot. 81, vgl. Seite 192. 207. * óöóg im übertragenen Sinne „der philosophische Weg“: Hermot. 2. 3. 4. 14. 16. 23. 25. 26. 27. 28. 30.46 (die Stelle schon bei Bauer, W. B., s. v.). 52. 63. 77 (Bild des Weges und der Tür); vit. auct. 11; Men. 4; pro imag. 24, bezeichnet hier eine schriftstellerische Manier.

Das Heraklesmotiv: Hermot. 1. 25. 26; somn. 5ff.; rhet. praec. 7ff. (Bild für den alten und den neuen Stil; schon Wettstein I 343 zu Mt 7,14; Norden,

Die antike Kunstprosa I 355; II 467; Th. O. Achelis, Zu Lukians Traum, PhW 1918, 717 ff.; Kraemer, Die Allegorie des Prodikos und der Traum des Lukianos NJPP 94, 1866, 439 ff.; Rießler, Lukian und die Heilige Schrift, vgl. Seite 12f.; Christ/Schmid, Geschichte der griechischen Literatur, 711, Anm. 4. – Zum N. T. vgl. Mt 7,13f. Par; II. Petr 2,15; Jud 11 und Bauer, W. B., s. v.; W. Michaelis, Art. öÖóg, ThWB V 42ff.

* Das verdeutlicht die Beschreibung des „Weges“: jó' 'Ager tävv tóggo xard röv "Hoioôov oixei xai éoruv óoluog ézt aörv uaxgóg re xal ögőuog xai rgrzóg, iógóra oöx öZiyov éxov roig öôotztógoug (Hermot. 2). Breitere Dar stellung Hermot. 25: öÖóg ye uv oö uia xai jaör palverau, d//.d to/Zal xai óudpogot xai oööév äÄrzaug öuotau: uévydg ézt rd éotégua, öé éti rv éo pégeuvéouxev, Öé Tug ézt räg ägxtovg, xal äÄn eöÖÖ rijg ueomußglag, xai uév óud Zeuudóvov xai pvróv xai oxtäg eüvögog xai jôeia oöÖév ävrirvtov j ö oßarov éxovoa, Öé tergdöómg xai Tgazeia to üv jÄuov xai Öipog xai xduarov 7tgopaivovoa“ xal öuaog aÖrat täoau 7tgóg rv tóZuv äyetv Zéyovrau uiav oöoav ég rd évavrucórara te/evróoat (vgl. Anm. 2). Da dieser „Weg“ allen Einsatz verlangt, muß der Philosoph sein Vater land und seine Familie verlassen und selbst damit rechnen, unterwegs seine Kleidung einzubüßen und nackt am Ziel, der Stadt der Arete (vgl. Seite 93, Anm. 3), anzukommen (Hermot. 23). Hermotimus kann sein Ziel sogar nur

dadurch erreichen, daß sein Lehrer vom Gipfel der Weisheit seine Hand ihm entgegenstreckt und ihn heraufzieht (Hermot. 3; vgl. vit. auct. 9). Ähnlich rigoros ist Mt 5,29f., dazu Braun, Radikalismus II 109, Anm. 7; Lk 14,26 Par, dazu Braun, 107, Anm. 3.

* Hermot. 5: vöv Öé évoigzovrat uév oöx óZiyot ud a éggouévog xai 7tgooég Zovrat éti tooóv, oi uévéti tävv öMiyov, oi Öé éti t/sov, étetöóv öé xard uéonv thv óöóv yévovrau to Zoig roig äztóootg xai ÖvoYegéouvévrvyxdvovreg dztoôvo zteroöo re xai dvaorgépovotv äoôuaivovreg xai iögóört jeduevot, oö pégovreg röv

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Paränetische Parallelen

den Göttern gleich ein göttliches Leben genießen: öoot ö’ äy eig téog öuaxagtegjoootv, oÖrot 7tgóg tó äxgov äptxvoövrat xai tö ät' éxeivov eööatuovoöot Öavuäouöv tuva ßlov röv Zottövßtoövreg, olov

uéguyxag äztó roö Üpovg éttoxotoövrég” tuvag roög äAZ.ovg*.

2. Tugendkataloge Wie das göttliche Leben, das den Tugendphilosophen er wartet, beschaffen ist, zeigt der aus negativen Begriffen be stehende Katalog in Hermot. 8: . . . ög äv ätoteMeo Öf 7tgóg ägerjv, oöte ögyſ oöre pößp oör' étuÖvuiatg ó totoFrog äy öovejou, oööé Zv7toiro, oööé öZog täÜog ëtt TotoÖtov täÖot äv”. Vor allem aber

wird das Ziel der stoischen Bemühungen in positiven Wendungen beschrieben:

Hermot. 22: Die Tugend-Stadt“ beherbergt: ëoto öjuot j uév äger toudvôe tu, olov tóZug tug eööaiuovag ëxovoa toög éuztou tevouévovg – dóg pain äy ö Ötödoxalog ö oóg éxeiÖév toôev äpt yuévog – oopoög ég tó äxgóratov, ävögeiovg ätavtag, öuxaiovg, odópgovag”, öAiyov Öeóv ätoöéovtag. xduarov. Vgl. die Hinweise auf Parallelenmaterial bei K. Praechter, Zur Frage nach Lukians philosophischen Quellen, 510f. Vgl. Seite 39, Anm. 1. ? Hermot. 5; Mk 13,13 Par. * Schon Wettstein, II 376 zu Tit 3,3.

* Vgl. Seite 95f. * oopgoveiv vgl. noch: Phal. I 2: II 10; ver. hist. II 7; de Syr. dea 22 (Gegensatz von étuuaivsobat = verliebt sein); imag. 19 (Frauentugend); abdic. 1.5 (im medizinischen Sinne „gesund sein“, Gegensatz uaiveobat); dial. meretr. VII 4; XII 1 (von Frauen); Nigr. 6 (vgl. Bauer, W. B., s. v.; hier neben vjpetv im Gegensatz zu ueb jetv; zu vjpetv vgl. noch Hermot. 47 und dazu Bauer, s. v.; O. Bauernfeind, ThWB IV 936, Z. 29f.; conviv. 2.) – aopgovietv: Nigr. 13; Alex. 21. Vgl. Tit 2,4. – oopgooévy: Ikarom. 30; de merc. cond. 36; de salt. 12 (Frauentugend, gegenüber der Männertugend dv

Ögela); Tim. 55; bis acc. 17; pisc. 16.41; somn. 10; imag. 11. 20 (Frauentugend). Vgl. im N. T. Act 26,25; I. Tim 2,9. 15. Vgl. zum Begriff auch A. Kollmann, Sophrosyne, WSt 59, 1941, 12–34. – odópgov: bis acc. 17: . . . xóoutov ävôgotov xai ochpgova (schon Wettstein II 328 zu I. Tim 3,2; Bauer, W. B., s. v.; Dibe lius/Conzelmann, Handbuch, z. St.); de domo 7 (von Frauen, die sich dezent

schmücken); Charon 17. 20; Men. 21; Tim. 18; Demosth. enc. 14; cynic. 7; amor. 49 (vom Päderasten); imag. 10 (von Frauen); Demosth. enc. 13, vgl. Bauer, Lukians AHMOXT69ENOYXC ETKM2MION, 12, u. Fraustadt, Enco miorum in litteris Graecis, 81. Im N. T. I. Tim 3,2; Tit 1,8; 2,2. 5.

Tugendkataloge

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Hermot. 24: An Bedingungen für die Aufnahme in die Tugend Stadt” werden genannt: ä toxoffv ö’ éxdorqp 7tgóg ró toltyv yevéoðau oöveotv xai étuÖvuiav töv xaMáöv xai tövov xai ró Zutagég xai ró u) évöoÖvat uyöé uaMaxtoôjvat to Zoig roig övoyegéot xarä thv öööv évrvyyävovra, . . . Hermot. 76: Stoischer Tugendkatalog: ró uetá raÖra öé oö äv äuetvov eiôeing, e tuvt évteröxyxag 2.roxÖ totoörp [xai 2raoixóv tó äxgqp], olp urte Zv7teiobau ujö’ öp' jóovñg xataotäoôat ujte ögyieoö.at, pôövov öé xgeirrovt xai tàoérov xatapgovoövrt xai ovvó/aog eööaiuovt, örtolov Ygſ röv xavóva elvauxai yvoöuova toö xatä thy ägervßlov . . . Hermot. 81: Das stoische Lebensideal: . . . uóvov tãoöouov uóvov ßaouſsa elvat, roög öé äÄovg ävögótoöa xai xaÖäguara”. Ähnlich heißt es Hermot. 16 im Anschluß an einen Laster

katalog: . . . tegi öé töv2.roixóv to/Molépaoxov, ört ävögóöeug xai 7tävra yuyvdboxovot, xai ört ó raÖtyv löv rhy öööv uóvog Baou eig, uóvog toöotog, uóvog oopóg xai ovvóZog äztavra”. Alex. 4: Lukian charakterisiert den Alexander von Abonuteichos

u. a. durch einen Lasterkatalog“. Im Anschluß daran läßt er einen Tugendkatalog folgen, um zu zeigen, welchen Eindruck Alexander auf den ersten Blick hinterließ. Die Zusammen

ordnung von Laster- und Tugendkatalog ist also auch hier beibehalten". oöôeig yoöv ró 7tgórov évrvydov oöx ätñMöe öóFav Zaßdby Öztég aöroö dóg ein tävrov ävögótov Ygmorórarog xai étuetxéotarog xai 7tgooért átoixdóraróg re xai äpezäorarog. éti ztäot öé roöroug ró ueyazovgyóv tgoojv xai ró unöév uuxgóv étt voeiv, äAZ' äei toig ueyiotoug étéxeuv röv voöv. Alex. 47: Anläßlich der Verbrennung der „Kyriai doxai“ des Epikur tut Lukian seine Meinung über dieses Werk kund": oööé eiódbg ó xarägarog ['AZ.éFavögog] öoov äyaÖóv rößß?iov éxeivo Tolg évrvyxdvovotv airtovyiyverauxai öoyvaÖroig eigjvyvxal ätagaFlav xai éevÜegiav évegyáerat, öetuárov uév xal paoudrov Vgl. S. 95f. * Zu diesem Schimpfwort vgl. Seite 67, Anm. 7. * Vgl. Seite 191, Anm. 3. * Vgl. Seite 188. * Vgl. Seite 205, Anm. 1. " Man darf allerdings nicht übersehen, daß das Werk an einen epi kureischen Philosophen gerichtet ist (vgl. Seite 208, Anm. 4) und daß diese Begeisterung, wenn auch nicht völlig, so doch wesentlich eine Sache der Höflichkeit ist. Vgl. auch Seite 204.

208

Paränetische Parallelen

xai tegärov äta Zärtov xai éztiöov uataiov” xai tegurtöv étt Övutóv, voöv öé xai äAjôetav évttÖév xai xaÖaigov dóg äÄnöög täg yvöuag oöY Öztó öqöl xai oxi Zy* xai raig totaÖtaug plvagiatg”, äÄZä dyqp ógöÖ xai äAyÖeig xai taggyolg. Alex. 61: Am Schluß des ganzen Stückes feiert Lukian den Adressaten Kelsos“ in einer captatio benevolentiae”: TaÖra, d.

puMötyg, öliya éx to/Zövöeiyuatogévexa ygäpau° Flooa xai oot Auév Yagtóuevog, ävögi éraigq9 xai piâqp xai övéyó tävrov uóMuota Öavuäoag éxo éti te oopia xai ró 7tgóg äAjÜetav égott xai tgótov 7tgaórytt xai étuetxeig xai ya/jvm Biov xai öeFuÖtytu 7tgóg roög ovvóvtag, tö tääov öé, östeg xai oot jóuov, 'Etuxoögqp ttuogóv, dvögt dóg äÄnöóg iegó xai Öeoteolp tv póouv xai uóvp uer'äÄy Öeiag rä xaMä éyvoxótt xai tagaöeöoxótt xai éevöegorf töv óut/yodvrov aörg yevouévp. Charid. 26: ToooÖrov öé ró xd/Zog" róv äA/aov ästävrov öxtegéxetv öoxei, öote róv uév fötxatooövmg” ) oopiag i ävögeiag” uete zóvrov . . .

somn. 10: Die Tugenden als Schmuck der Seele": . . . xa tiv pvyjv, östeg oov xvgucóraróv éott, xaraxoopujoao to/Äolg xai äya 1 Vgl. Rm 1,21 und überhaupt O. Bauernfeind, ThWB IV 525ff. * Vgl. hierzu Seite 69, Anm. 12. * påvageiv: somn. 17; gall. 10; Tim. 29; III. Joh 10. – påvagla: Iup. trag. 1, schon Wettstein II 343 zu I. Tim 5,13; dial.deor. XXI 2; Alex. 47; desalt. 54. –

påvagóg: asin. 10, schon Bauer, W. B., s. v. * Die Frage, ob dieser Kelsos mit dem von Origenes bekämpften identisch sei, war lange umstritten. Die heutigen Gelehrten lehnen zumeist eine Iden

tität ab. Vgl. dazu O. Heine, Über Celsus' äAnöig Möyog, Philol. Abh. f. M. Hertz, 1888, 197 ff.; Caster, Etudes, 1 ff.; ders., Lucien, 46; Harmon in

seiner Ausg. IV 174, Anm. 1. * Vgl. auch Nigr. 12: eine captatio auf die Athener zu Beginn einer Rede, vgl. Act 17,22f.; Tox. 8 (nach einer Rede); amor. 1 (vor einer Rede, wie auch de Syr. dea 19); Harmonid. selbst ist eine captatio, vgl. Wieland V8 Anm. 1; G. Avenarius, 115ff.

" Zu diesem Topos vgl. Seite 118, Anm. 1. 7 Die Schönheit ist das Thema dieses unechten Stückes. Vgl. Helm, Art. Lukianos, 1733.

* öuxatoo vn auch Phal. I 10. 12; amor. 24; somn. 10; calumn. 8; Demosth. enc. 18; pisc. 10. 16. 18. – öxauog kommt sehr oft vor, vgl. nur ver. hist. II 10; Hermot. 22; vit. auct. 20. Zum N. T. vgl. G. Schrenk, ThWB II 194 ff. * dvögeia noch Demosth. enc. 18 u. ö. – dvögeiog: vit. auct. 20; Hermot. 22.

dvögóöng: Ikarom. 21; pisc. 16 u. öfter. – dvögiouau: Anach. 15, schon Wett stein II 175 zu I. Kor 16,13 u. Bauer, W. B., s. v.; Eunuch. 13. Vgl. I. Kor 16, 13.

" Vgl. auch imag. 11; I. Tim 2,9ff. u. I. Petr 3,3 ff.

Tugendkataloge

209

Üolg xoouñuaot, oopgooövy, öuxatooövy, eöoeßeia”, 7tggötytt”, étuetzeela”, ovvéoet“, xagregig, ró röv xaMövégott, tj 7tgóg rä oeuvórata öguñ: raüta yäg éotuv ó tjg pvXjg äxjgatog dóg äAyÖäÖg xóouog. De merc. cond. 25: Vor einem Lasterkatalog beschreibt Lukian das scheinbare Verlangen der Reichen: éxterjxaot ró tóÖq» tjg "Oujgov oopiag i tjg Ayuooôévovg öeuvórytog tjg IIAd Taovog ueya opgooövmg . . .

Nigr. 14: Die Tugenden der Athener*: taÖräte oöv éztjvet ea 7tgooért thvéevöegiav rv éxei xai tjg öuairmg tö ävetipôovov, jovxlav re xai äztgayuooövyv, ä ö) äpôova tag'aöroig éotuv. dtepaiveToyoövpuMooopia ovvpöövthyztagá roig rotočrotgötatguß)v xa xaÖagóv jÜog pv/dFat Övvauévyv otovöaicp te ävög eat toé rov xatapgoveiv tetauöevuévqp xai ró 7tgóg tä pöoet xa?á Fjv 7tgoaugovuévp tövéxeißlov uáZuora jguoouévov. calumn. 8: Nach einem Lasterkatalog: rg yäg oöx äy öuoãoyjoeue Thv uév loótyta év ätavrt xai ró unöév t/sov öuxatooövng égya elvau, ró öé ävuoóv te xai 7t/eovextuxóv äóuxiag;

Phal. I 3: eine Art „Fürstenspiegel“°: puMavógotia yäg xa 7tga ótytt xai ró juégq9 xä# loottulag Öavuaolog éydb jÄttov ég ró 3telbeobat 7tgood Feoôat roörovg. eöÖÖg yoöv roig uév éyÖgoig éotelounv xai öum Zäyuyv, xai ovußoóZoug xai ovveotioug éxgdóuyv Tolg tMelotoug aöróv . . . Öódrov te étuggolaug ävextmoduyv xai oixoôoumuärov ävaoráoeotvéxóounoa xaitetzóv tegußojéxgärvva xal täg 7tgooööovg, öoat joav xouvai, tj tövépeordótov ézttue eig

ögólog éztmöšnoa xa rñg veoalag éteueZoéuyv xai röv yegóvrov 7tgoövóovv xai töv öfuov év Öéaug xai öuavou aig xai tayyyögeot xai ónuoôouvlag öujyov, . . . eöoéßeua: Phal. II 5; somn. 10, schon Bauer, W. B., s. v.; u. ö.; W. Förster,

eöoéßeta in den Pastoralbriefen, NTSV, 1959, 213 ff. – eöoeßeiv: Phal. II 1. 3. 8. u. ö., vgl. Bauer, s. v.; – eöoeß jg: calumn. 14 (neben puldbeog, Gegensatz: äôeog xai dvóotog, schon Bauer, W. B. s. v.); Ikarom. 24; de Syr. dea 12; long 7; u. ö.

*ztgqórng vgl. Phal. I 3 (neben pu/avbgotia), schon Wettstein II 377 zu Tit 3,4; Alex. 61; somn. 10, schon Bauer, s. v. tgaörng. * étteixeta: Alex. 61; Scyth. 6; vit. auct. 10; imag. 11; Act 24,4 u. II. Kor 10,1. – étuetzejg: Phal. I 2; Alex. 4; vit. auct. 26; gall. 23; u. ö.; vgl. Phil 4,5; I. Tim 3,3; Tit 3,2; Jak 3,17; I. Petr 2,18; H. Preisker, Art. éttel zsta, ThWB II 585 ff.

* oºveoug bei Lukian oft. Vgl. Bauer, W. B., s. v. * Vgl. Seite 208, Anm. 5. * Vgl. Seite 189. Zum „Fürstenspiegel“ vgl. Vögtle, 73 ff.

210

Paränetische Parallelen

Scyth. 6: . . . . alödog xai jäÄn étueixeta xai Ygyorórng”. vit. auct. 10: aiódig öé xai étuelxeta xai uetguórng. (ebenso rhet. praec. 15.)

vit. auct. 20: Hermes preist „den Stoiker“ an: "Ott uóvoç oërog

oopóg, uóvog xaMög, uóvog ölxalog ävögelog ßaou/edg gjrog toé otog vouoÖéryg xai tä äAZa ótöoa éotiv. vit. auct. 26: Für den Peripatetiker weiß Hermes zu loben: Métguog, étueuxjg, äguóöuog tq 6ip, ró öé uéytotov, öutoög”. pisc. 16: Hier treten die Tugenden personifiziert auf: 'Ager, 2opgooövm, Auxatooövr), IIatôela, AZjÜeta. In c. 17 noch 'Eev Öegia” und IIaggyoia“. pisc. 34: Tävra uévyäg öoa paoiv, olov xgnuärov xatapgoveiv xai öóšng xai uóvov ró xaâöv oleoüat äyaÖóv xai äógyytov elvauxat töy autgóv toüroy Öztegogäv xai é5 ioottulag aÖroig öuaMéyeoöau, xaâd, dö Öeoi, xai oopá xai Öavuäota Ziav dóg äAyÖóg. Tim. 8: Timons Verarmung war nach des Zeus Vermutungen begründet in: Ygyotötyg . . . xai puMavögotia xai ó 7tgóg roög öeouévovg ätavtag olxtog . . . dial. mort. X9: Menipps, des Kynikers, Tugenden: ätóôov

tiv éevöeglav xai taggyolav eal ró äAvtov xai töyevvaiov xai töv yé/aora.

dial. mort. XI 3: Kynische Tugenden nennt Krates: 2opiav, aÖrägxetav, äAjÜetav, taggyolav, éZevÜegiav. hist. conscr. 41: Lukian nennt folgende Eigenschaften, die ein Schriftsteller haben sollte: Totoürog oöv” uot ó ovyygapeög ëoto, äpoßog, äóéxaotog, éZeöÖegog, taggnoiag xai äAnöeiag pilog, dög ó xoutxóg pnot, rä oöxa oöxa, rñv oxdpyv öé oxdpyv óvouäooy, xgyorórng: Scyth. 6; Tim. 8.10; imag. 19, vgl. Bauer, W. B., s. v. Zgnotóg: imag. 22; Iup. trag. 27; Alex. 4; pisc. 20. u. ö., vgl. Bauer, s. v. * Von außen ist er ein anderer als von innen, nämlich éForeguxög und éooteguxóg.

* éZevbegia und ée Degog oft bei Lukian; vgl. vit. auct. 8 (Seite 137, Anm. 7); Alex. 61; Demon. 3. 11; Saturn. 9, schon Bauer, W. B., s. v. Vgl. auch H. Schlier, ThWB II 484 ff.

* taggyoia: Demon. 3. 11; Alex. 47; Peregr. 18, alle neben éevôegia, vgl. Anm. 3; vit. auct. 8; pseudol. 4; de merc. cond. 4; Charon 13, alle neben d? jÜeua; Demon. 50; pseudol. 1. u. ö. – uetd taggnolag eiteiv: deor. conc. 2, schon Wettstein II 481 zu Act 4,29; Iup. trag. 19.32; Iup. conf. 5; Hermot. 51; Phal. I 9 u. ö., vgl. Bauer, W. B., s. v. – taggnoudZeoöau: adv.ind. 30, schon

Bauer, s. v.; Iup. trag. 19.41.44; Tim. 11; pseudol. 3, u. ö., vgl. zum N. T. Bauer, s. v.; H. Schlier, Art. 7taggyota, ThWB V 869 ff. * Vgl. Hebr 7,26.

Tugendkataloge

21 1

oö uioet oööé puåia tt véuov oööé petöóuevoç Seáöv i aioxvvóuevog jóvoaotoöuevog, oog öuxaorjg, eövovg äztaoty äxgt toö u) Öarégºp átoveiuat teiov roö öéovtog, Févog év toig 6ßÄlog xai ätoZug, aöróvouog, äßaoi?evrog, oö ti tóöe i tgöe öóšet Moyu öuevog, dZZä ti tétgaxt.at Zéyaov.

desalt. 81: Ähnlich muß auch der Tänzer ganz bestimmte Eigen schaften aufweisen: öZaog öé röv ógyyotiv öei 7tavrayóôev áty xgußóoôat, dögelvat tó täv eögvÜuov, eöuogpov, oöuuetgov, aöró aörg éouxóg, äovxopávtyrov, ävetiMyttov, uyőauóg éZuztég, éx róv äglotov xexgauévoy, täg évövujoetg óFöv, tv tauôeiav ßaÖöv, räg évvolag ävögóttvov uäÄuota. öyoöv étauvog aöró rór'äv yiyvotto évre?)g tagá töv Öeatóv, örav éxoorog töv ógdóvrov yvogin tä aÖroö, uä//ov öé óoteg év xatóttgqp tº ögymorf éavtövß?éty xai ä 7tdoyeuv aörög xai ä toteiv eiaoôe“! Demosth. enc. 18: Die Tugenden des Demosthenes werden in

überschwenglicher Weise beschrieben: . . . pöoeaog ueyaMotge 7toög, öguñg öuatögov, ßiov odópgovog, Möyov öeuvórytog, rijg év Talg 7tgäšeotv ävögelag, nuudrov to Máöv xal ueyá/aov öxtegopiag, ötxatooövng puMavÖgaotiag” tiotecog pgovjuarog ovvéoeog, éxäo tov röv to Záöv xai ueyäãov tourevudrov. imag. 11: Die Tugenden der schönen Panthea*: . . . ró juegov xai puåävögoatov xai ueya/dpgov xai oopgooövyv xai tauöeiav 7tgó roö xáAZ.ovg étauvó . . . ägerf* xai oopgooövy xai étuetxeig xai pu/av Ögo:tig xai roig ä Zoug, örtóoa taÖryg ögog éotiv. Dibelius/Conzelmann nennen diesen Pflichtenkatalog „eine interessante Verbindung von Berufseigenschaften und allgemein menschlichen Qualitäten“, Handbuch, 41, auch Beilage 4, und Vögtle, 81. * pu/avbgotia: Scyth. 10; Demosth. enc. 16. 18; Tim. 8; imag. 11. 19; bis acc. 1; Phal. I 3 (alle Stellen bei Wettstein II 377 zu Tit 3,4). 5; Ikarom.

27; Demon. 11; musca 10; Iup. trag. 21, vgl. auch Seite 49. – pu?dvögotog: dial.deor. VI 3; Prom. Cauc. 6; de sacr. 6; imag. 11; Demosth. enc. 43; dial. mar. VIII 1 (von Tieren); Saturn. 33; Phal. I 10. – ptſavögóztog: Phal. I 10; cynic. 6; vgl. Act 27,3.

* Vgl. Seite 133f. * äger bei Lukian sehr oft, vgl. nur Peregr. 3; de Syr. dea 26 (neben eGegyeoin); dial. meretr. X3, vgl. Bauer, W. B., s. v.

15

BetZ

ANHANG

Bibliographie 1. Ausgaben ! Es wurden zugrunde gelegt: Luciani Samosatensis opera ex recognitione Caroli Iacobitz. Vol. I–III, Leipzig 1913ff. Nach dieser Angabe wurde, wenn nicht anders angegeben, zitiert. Lucian, with an English translation by A. M. Harmon, The Loeb Classical Library, London und Cambridge/Mass. 1913ff. (Von 8 in Aussicht genom menen Bänden sind 5 erschienen).

Übersetzung Lukian, Sämtliche Werke. Mit Anmerkungen. Nach der Übersetzung von C. M. Wieland bearbeitet und ergänzt von H. Floerke, Band I–V, München und Leipzig 1911. Neues Testament

Novum Testamentum Graece, cum apparatu critico curavit D. Dr. Eberhard Nestle, novis curis elaboraverunt D. Dr. Erwin Nestle et D. Kurt Aland

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3. Bibliographie der Lukian-Literatur In diese Bibliographie sind nicht aufgenommen: Handschriften, Ausgaben,

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REGISTER

1. Register der Lukianstellen Alex.

157,5; 206,5 148; 148,4.5

5

148,4; 157,3; 159; 160,3;

6

184,1; 206,5 184,1

7

118,1 85,2

191,3; 199,2 184,1 2,6 121,1 127,3

8

9 10 11

12 13 14

159,4

66,9 178,2 53,7; 103,2; 151,8; 157,3 131,3; 151,8

107,4; 108,6; 112,2.3; 145,5; 153,5; 199,2 112,3; 116,2 36,1; 175,6 58,5; 67,3; 95,4; 113,3; 116,5; 159,3 58,5; 102,6; 116,2.6 36,3; 58,5; 178,3 57,2; 58,5; 105,1.3; 132,6; 133,2 56,3; 142,1 36,4; 53,6; 116,3.6; 140,3; 153,5 36,4.5.6; 64,2; 65; 121,4; 140,1; 141,1 102,10; 121,4 58,5

32,4; 185,2 36,6; 41,1; 139,1; 141,9; 153,2 40,4; 169,2 159,3 108,6; 118,1; 206,5

151,8

64,3 3,9 125,4 201,1

58,5; 61,2; 138,2; 139,2 41,1; 67,3; 109,3.5; 140,1;

195,4 199,2 2,6; 201,5 151,2; 210,4

145,5; 149,1; 161,3

6; 7,4; 58,5; 61,5; 88,4; 111,1; 112,3; 116,5; 141,5; 159,3

112,3; 118,1.2; 127,3; 144,2;

26

58,5; 110,1; 116,3; 159,3

183,4

28

58,5 58,5

30

44,4; 63,4; 110,1; 141,9;

31 32

58,5

109,1; 127,3 102,10; 131,2; 132,6 48,6; 61,5; 102,12; 103,2; 134,2.3; 184,1; 185,3; 188; 205,1; 207; 209,3; 210,1

158,1 127,3

254

Register

Alex.

AIIMOT.

52,3; 58,5; 102,6; 105,4; 148,1 58,5; 131,3; 154,2 26,4 7; 56,3; 64,1; 66,8; 106,1; 127,3 64,1; 106,1; 115,4; 116,2; 127,3; 148,1 48,5; 58,5; 106,2; 123,4; 139; 140,3 115,1; 127,3; 138,1 125,4 36,6; 48,7; 49,3; 58,5; 98,1; 109,6; 127,3; 139,1; 140,1 55,4; 123,4 58,5 56,2; 69,7.12; 154,4; 204,3; 207; 208,3; 210,4 5,7; 41,3; 67,3; 102,11; 168,2 53,7; 58,5 125,4; 151,1 111,2 111,2; 159,3; 186,3 52,1; 95,4; 136,8 86,7; 110,3 58,5; 119,1; 139,3; 178,3 45,1; 112,2.3; 125,3 100,2; 102, 12.13; 118,1; 208; 209,2.3; 210,3

24 25

28 29 30 31 32 36 37 38 39 40 41 42 43

46 47 48 49 Anach 6

10 11 13 14 15 16 21

38 39

102,13; 208,8 200,2 198,4; 200,5 202,1 61,5

102,13; 135; 135,2 50,6; 64,3 78,9; 157,5 174,6 202,1; 203,6.7 202,3 202,4 202,5 202,2.6; 203,2 203,5 117,2 47,8; 139,2 58,5; 103,2 63,4; 90,4; 206,5 73,1 102,14 142,8 120,4 107,4; 109,1 120,4; 208,9 116,4; 120,4 122,1 143,2 122,1

apol. 208,5 53,2; 78,9 68,4; 198,4 118,2 61,5; 63,4; 64,2; 174,3 49,4

4

5,5

6

115,2; 150,6 47,9; 136,7 4,6; 11,2

10 15

173,2;

41,5

136,4 159,5 159,4 41,1; 63,4; 78,9; 118,2; 178,2 64,2.3; 200,4.5; 202,1 200,5 78,6; 199,3 136,3 102,8; 103,2; 132,3

de astr. 2 3 6

7 8

10 12

13 14 15 17

25,7; 136,7 25,7; 108,3; 148,1; 159,6 127,3 52,3; 66,9; 127,3; 129,3 129,8 25,8; 29; 29,2; 112,3; 127,3; 136,2 187,4 25,9; 168,1 25,9 25,10 50,6

255

Register calumn.

36,6; 141,5 148,1 25,10; 148,1 59,4

18

56,3; 125,1; 153,3

20

185

21

157,5

24

125,6 125,6 118,1

27

191,3 157,3 164,2 118,1; 157,3.5

29

catapl. I 2

83,4.5 81,5 127,3 83,6 83,6; 86,4 70,8; 137,7

61,5

4

49,5; 53,7; 58,5; 112,3; 129,11; 148,1; 149; 201,5; 211,2 39,1; 41,3; 47,8; 48,5; 185,3;

6

10

67,6

I1

188,4

12

121,1; 132,3 115,2 55,2 127,3 198,1 3,9 76,5 199,6; 206,5 39,1 115,2; 118,1 164,2 118,1 3,9; 4,4.6 118,1 55,4; 199,2.3 5,1; 118,1 2,2; 111,3; 118,1; 157,5 129,11

15

116,6; 153,3; 199,2 64,2; 78,9; 151,1; 154,4 57; 83,4 67,7; 102,14; 103,3.4; 116,3; 127,3; 132,3; 133,3; 196,5; 198,4 26,4; 38,6; 64,1; 81,5; 133,3; 159,3 84,15; 125,6 69,7; 85,4.8 127,3; 184,1; 192; 197,6; 199,3 86,2; 154,4; 192 82,2; 85,2; 86,7

5

-

136,3; 184,2; 185,3 157,5

184,1

125,6; 185; 192,1; 205,1; 208,8; 209 136,7 120,4 125,6; 201,7 45,1; 209,1 76,5 53,7; 56,3; 63,4; 66,9; 102,11; 126,1; 129,2.8; 153,3

7

16

22 23 24 26

27 28 Charid 3 4 7 12 14

15 25 26 28

53,7; 173,3; 174,3 127,3 169,3 115,2; 122,1; 132,3 136,7 132,3 159,4 208

118,1

Charon 1

81,5

2

39,1; 47,3; 189,1 39,1 195,4 154,4; 157,3; 166,4; 174,3

5 6 7 8

120,4

9

132,3

10

67,7

11

61,6; 66,9; 183,2; 185,3; 192

Register Demon.

41,1; 66,9 52,4; 210,4 129,10 189,3; 192 198,2 83,4.7; 195,4; 206,5

3

206,5

8

4 5 6 7

185,1 41,3; 44,4; 73,4; 84,7

10

157,5

II

9

41,1 12

187,4 206,5 47,3

56,3;

102,4.8.10;

103,6;

132,5

103,1 201 67,7 38, 1

109,1; 118,1 132,3 102,8; 154,4 103,2; 109,1; 201,7 151,1 115,2

189; 199,3 114,3; 187,4 67,7; 154,4 148,1 192,1 53,5

49,7; 50,6 211,2 49,7; 206,5 137,9; 198,6.7 78,9; 198,4; 199,3.6; 200,3.5 200,4.5 102, 1.4; 109,1 122,1 184,3; 192,1; 193; 198,6 47,3; 188,4; 201,1 193; 201,5

13

11,2 135,4

I5

135,5; 200

17

136,7

18 20

199

21

159,3 135,6

23

108,6; 154,4

24

200

25

108,6 61,3 67,7 109,1 89,2

27

30 31

32 34 35 37 39 43 48 50

66,8

172,2 58,5

111,3.4; 135,7 89,2

64,2 184,1; 200; 201,1; 210,4

55

75,8

62

102,8; 116,4 5,3; 102,5; 115,4; 116,1; 117,2; 129,10; 136,6;

63

137, 1.3.4.5 64 65

66 67

56,3; 115,4; 137,9 5,3; 102,3; 120,4 74,3; 121,2 5,3; 63,4; 71,2; 118,1

Demosth. enc. 2 3 5

5,3; 14; l 16,4 103,6; 122,1

75,7; 106,2.4; 134,4; 136,7; 210,3.4 134,4; 137,1 116,4; 159,3 95,4; 134,6; 135 64,2; 137,7.8 137,1 137,9 137,6.7 5,3; 61,3; 68,4; 102,4; 115,4; 116,4; 129,10; 135,8; 159,3; 210,3.4; 211,2

9 12

107,2; 129,10 120,4 107,2 106,2 107,1.2.3.4

257

PRegister Demosth. enc. 13 206,5 14

16 18

20 2I

32 43 47

49 50

135,3; 206,5 137,4; 211,2 208,8.9; 211, 211,2 135,2.8 118,1 135,3 117,4; 118,3.4; 124,2; 211,2 102,5 120,3 41,1; 120,3; 129,10; 151,8; 168,2

deor. conc. 1 2 4 6

9 10 11 12

13 15

26,3 210,4 53,5 24,3; 161,3 26,3 27,10; 63,4 26,4 58,4.5; 112,3; 113,3; 149,1 66,9 127,3

dial. deor. I

1

II III IV IV

2

IV V. v v

3

VI VI VI VI VI VII VII VIII IX IX X. XI

1

]

2

I.

3 4 5 2 4 1 ] 2 2

1

49,9 55,5

49,4; 54,2 201,3 48,5;54,2; 56,3; 169,3 102,6 201,2 117,2; 169,3 48,7; 169,3; 199,2 201,2 193,3 49,5; 199,2; 211,2 50,6; 86,7 86,10 107,1 159,3 169,3 201,2 157,5 129,11 193,3

dial. deor. XII XIII XIV XVI XVI XVII XVIII XX XX XX XX XX XXI XXIII XXIV XXVI XXVI dial. mar. I IV IV IV VII VIII VIII X X. XII XIII XIV XV dial. meretr. I

40,1; 143,3 201,7 201,2 58,5; 125,4 116,4 199,2 184,1 188,4 54,2; 169,2 39,1; 54,2 48,7; 55,3 54,2 208,3 201,2 83,4

1

28,6

173,3

;2i

5

V. V. VI

VII

157,5

175,1 211,2 121,1 37,2 199,2 121,1 55,6; 168,1 49,4

II II IV IV IV IV

121,1 112,3; 158,1 185,1 132,7; 157,5

;

69,6; 116,2; 145,5; 148,1; 168,1 85,2; 111,3 178,3 116,2 32,2 116,2; 127,3; 131,3; 150,3 38,6; 40,10; 153,3; 154,4; 157,2 200,5 78,9 127,3 127,3

Register

258 dial. meretr. VII IX X. X. X. XI XII XIII XIV XV dial. mort. I

;

:

206,5 71,5 198,1 211,4 102,14; 201,2 32,2 206,5 188,1 191,3 198,1 1

:

70,8; 83,7; 84,13; 195,3; 196,5 191,2; 198,1 195,3 196,4 84,13 55,4; 67,7; 195,4; 198,4 116,6; 185,5;

dial. mort. X.

8

X.

9

X X X XI XI XI XI XII XII XII XII XII

10 11 13

121,1 58,5; 95,4; 129,10 58,5; 102,3; 112,3 198,4.6.7; 201,7 196,1; 1.2

III IV

177,2 196,1.2 196,1.2 157,5; 201,7 196,1 196,1.2; 201,2

VIII IX IX

157,5

3

210

4

195,4; 198,4 58,5; 84,15 53,7; 104,3 97,6; 116,6 102,11 118,1; 186; 198,4 28,1 37,2; 102,11; 104,1; 104,3; 136,7; 157,5 102,11; 127,3; 128,5.6; 196,2 102,1.11;127,3; 128,6 55,4; 107,4; 116,6; 186; 196,5; 198,6 101,2; 103,2; 112,3; 196,2 28,1; 58,5 102,11 185,3 116,6; 201,2 102,11; 112,3; 123,4; 147,4 197,6 81,5; 84,5; 201,5 102,3 168,2 11,4; 84,2 97,2 84,2; 86,7 86,7; 87,5 40,10

2 3 5 6

XIII XIII

1

XIII

2

XIII

3

XIII

4

XIII

5

XIV XIV XIV XIV XIV

3

1

4 5

83,7; 84,3

§ §

i

39,1

201,2 84,1.3; 121,1; 185; 195,4; 197,6; 199,6 84,3 73,9; 185; 195,4; 198,4.5.6; 201,5 83,8; 84,4

XIV XV XVI XVI XVI XVII XVII XVII XIX

114,3; 201,2 85,7

196,1 58,5; 95,4

121,1 VI VII

186

1

198,4 III III

85,5; 112,3; 114,3; 131,3; 133,3; 185; 198,1.4.5; 201,5 67,7; 186; 196,2; 210

6 2

1 3 5

1 2 1

259

Register dial. mort. XIX XX XX XX XX XX XX XXI XXII XXII XXIII XXIII XXIII

2 1 2

3 4

5 1

2

3 2

3

XXIV XXIV XXV

2

XXV

2

XXVI XXVI XXVII

2

XXVII XXVIII XXIX XXX

1

7

9

3 2 1

201,5

electr. 3

84,10.13; 201,5

epigr.

82,2 67,7; 151,1 84,8 117,2; 122,6; 197,6; 201,5 102,7; 119,4; 133,3; 159,3 81,5; 82,4; 141,5 121,1 85,2 195,3 55,4 56,3; 81,5; 84,9; 157,3 83,7; 201,5 73,8 83,7 84,5. 10 55,4; 81,5 81,5 195,4; 198,4.6; 201,7 81,5 136,7 201,5 86,7; 87,2; 91,9; 186,3

XXX

3

86,7

de dips.

1

11

123,4 142,1

15

157,5

23

157,2

31

53,5 131,3

34

Eunuch. 2 3 6 7

9

78,6; 199,6

10

78,6

11

199,2 199,2; 208,9

13

fugit. 1

3 4 5 6 7

8 13 14

I5 16 17

18 19 20

6

174,3

21

2

58,5; 95,4 95,4

25 27

4 8

58, 1.5

1

9

107,2; 159,4; 174,6

2

I

5

10 17

19 25 18

Betz

159,4 136,8; 159,4; 206,5 135,3 157,5 159,3 55,7

151,1 198,1 54,2 112,3

gall.

dom. 7

41,3; 148,1 191,2 133,3; 189 137,7 122,6; 193,2 122,6 108,3.6 47,9 114,3 115,2 185,4 112,3; 176,4 102,13 115,2; 189; 199,2.3; 201,6 114,3

22

107,2

115,2

78,6; 79,2; 157,5 78,6 78,6

4

Hesiod.

64,2

8

29,5 37,1

3

136,7

3 4

9 10 12 14

31,5

31,1.2.3; 58,5; 64,2; 95,4; 157,5 97,6; 157,5 31,3; 112,3; 198,1 64,3; 116,6 208,3 53,7; 127,3 116,6; 197,4

129,10 106,2 169,3 31,3; 102,11; 108,2; 136,7; 151,8; 159,3; 164,2 52,3 198,7; 209,3 40,10; 102,11; 129,2.8; 157,5 116,6; 201,7 31,6; 69,6; 112,3; 137,7; 169,2; 170; 170,3.4; 195,4 170,4 125,4; 195,4 199,2.3

Hermot. 25 26 27 28 30 33 36

192,1

39 40

66,9; 186,3

45 46

47 48

50 51

50,6 50,6

52 53 55

-

103,6 53,5 157,5 4,6

191; 197,6; 201,5; 205,2;

58,5; 64,3

125,6 205,2 206,5 64,2; 76,2; 127,3 118,2 193,3; 210,4 191,2; 205,2 125,4 115,4

56

58,5

57

58,5; 113,3 114,3

59 60

58,5

62

201,7 205,2 191,2 48,1; 118,1; 191,2 53,7; 54,1; 168,1; 185,4 132,3; 191,2 117,2; 207 120,4; 205,2 37,4 114,3; 187,4; 192; 201,6 44,5; 67,7; 192; 199,6; 205,1; 207 193,2 54,3; 56,3; 86,7; 131,3

63

133,3; 205,2 133,3; 205,2.3 205,2.3 205,2 103,5; 130,2; 168,2; 205,4; 206,2 138,2 130,2; 168,2; 191; 201,5 117,2; 206 85,2; 109,1; 201,6 69,7 109, 1 198,1 205,2 136,3

95,5; 205,2.3 125,6; 205,3 122,1; 205,2 174,4; 205,2 85,2; 205,2 120,4

68 70 71 75 76 77

79 80 81 82 86

Herod. 5

4,6

7

4,6.8

Hipp.

207

I

103,6; 133,3 136,3 50,6 96,1; 187,4; 191; 201,5; 205,1; 206; 208,8.9 96,2; 205,2.3 39,3; 96,4.5; 207

2 4 8

115,2 11,2

159,4 195,4

hist. conscr. I 5 7

127,3 103,6 129,10

Register hist. conscr.

Ikarom.

8

103,6

14 19

117,3

61; 66,7.9; 97,6; 191,3; 209,1

25

135,3 127,3; 145 117,2; 178,3 144,2 3,8; 90,5 117,3.5

27

118,1

29 31

117,4

20 21

23 24

261

25

26 27 28 29

95,4; 127,3

30

31

41

1 210

45

193,2

37

47

117,4

52

144,2

55

144.2

57

135,3 13,5 48,6 103,6

61

62 63

32 33

34 1mag. 1

2 3 6 7

38,6; 40,2; 61,6; 62,1.7; 65; 174,6 41,3; 58,5 39,6; 49,5; 66,4; 176,4; 211,2 40, 1

115,2; 151,2; 187; 187,4; 197,6; 201,5 109, 1; 151,1; 206,5 64,2; 115,2 39,1; 45,2; 193,3 86,7; 177,2 38,6 116,3; 159,4 78,6; 121,4; 159,4 135,3 129,8; 131,3; 132,6 129,8

Ä

Ikarom

159,4: 168,2

» - » -

-

Äs. » = - »

»v »

»* »

»*-**

11

159,3; 168,2

Ä

102,9; 133,5; 206,5; 208,10; 209,3: 211; 211,2

3

97,6; 118,2 » v» »

4

5

39,1; 50,6; 129,11; 148,1 186; 195; 195,2; 196,5 38,4; 114,3

6

198,1

19

159,4; 206,5; 210, 1; 211,2

8 9

20 2I

206,5 103,4; 129,10; 197,6 210,1

5

10

50,6 45,1; 153,3 26,4; 38,5; 49,3; 97,6; 136,8

11 12

38,6; 39,1; 55,4 39,1

13

55,2; 56,8; 63; 103,2; 122,6; 127,3; 148,1 39,1; 169,2 78,6; 185,3; 187; 199,2 118,2; 143,2; 185,3; 187 49,3; 84,5.6

14 15

16 17

19

157,5

12 13 15

17

22

58,5; 103,6; 159,4 115,4 106,2; 135,2 102,7; 159,4 » - »

1 7 12 15 22

23 24 27 28

1 12.3

ióÄ: 116,2 »

»

120,4 103,6; 112,3 129,8 205,2 28,1; 116,2 50,4

115,2; 151,2; 199,2; 208,9

39,2.4; 55,3; 97,6; 127,3 Iup. conf. 55,3; 61,6.7 2 107,2 24,2; 26,3; 40,7; 41,3; 58,5; 3 49,3

24

»

61,5

22

23

»

pro imag.

21

18*

»

» =-»

-

»

262

Register

Iup. conf. 4

5

Iup. trag.

2,6; 107,2; 129,11; 157,2; 159,3 27,4; 46,2; 49,7; 60,1; 66,9; 210,4 45, 1; 60,2 46,2; 60,3; 61,1 186,3

38

112,3 40,10; 41,3; 46,2.3; 66,4; 210,4 39,3; 46,4 47,1; 61, 1.2 45,1; 186,3 51,7; 178,2 47,2; 177,2 45,1; 47,3; 50,6

39

47,4

40

188,4 136,7; 210,4 28,1; 32,5; 38,6; 47,5; 148,1 47,3.6; 58,5 210,4 24,2; 47,7

31

32 33 34

35 36

45,1; 86,7; 186,3 45, 1; 49,3 47,8 47,6; 58,2.5 58,3 27,4 45,1; 47,7; 51,6 45, 1.6; 51,8; 185,3; 191;

37

195,1

44

86,7; 192,1 86,2.7; 90,1; 186,3; 188,1;

46

191

48

19 11,4; 46,2 Iup. trag. 27,4; 208,3 24,2

45, 1.2

26,3; 40,9 40,9 129,8 125,6 129,8 187,4

115,4 11,2; 185,4 67,2 54,2; 103,5 45, 1.3 41,3; 45,4; 66,6 45,6.7; 51,8; 195,1; 210,4 24,2; 45,7 45,1; 211,2 41,3; 46,1; 66,4 51,7

46,2; 51,6 127,3 58,3; 114,3; 210,1 58,5; 137,7 107,2 58,5; 111,3; 142; 157,2; 159,3

41 42

43 45

49 50 51

52 53

47,8 151,1

127,3 48,2 47,9; 48,1 67,7; 199,2 48,3

pro lapsu I

64,3; 154,4; 155,5

4

102,8

5

102,12; 127,3; 154,4

7

118,1 155,5

8

11

53,7; 129,1 66,9

15

155,5

9

Lex. 10

64,1

11

19

178,3 63,4; 149,1; 157,3 115,4

20 23

120,4

12

156

long. I 2 3 4

53,7; 66,9 66,9 76,3 58,5; 76,4; 108,6

5

76,5

7

102,1; 209,1 48,7

9

263

Register de luct.

78,6 102,11 109,1 109,1

82,7 84,15; 85,9 86,6.7.8; 87,3.4 90,2.3; 93,4 72,4 72,5 71,5; 72,7 73,3 73,4 73,2; 97,2 97,2 68,1; 71,4; 73,2.5; 74 11,3; 73,2 73,6; 183,2 73,8 73,9 72,2; 74,1; 76,5; 127,3

102,11. 13 116,4

102,11 195,4 189,3

108,6; 116,2; 132,7; 157,5; 168,1; 189,3 157,5 157,5 120,4 208,3 132,7; 157,5 64, 1.2; 69,6; 90,5; 149,3; 151,4; 157,3 132,7 71,5; 157,3 90,5 90,5; 115,1 90,5 90,5; 188,1 68,4; 69,7; 90,5; 127,3 148,1; 188,1 155,5; 178,3 85,2 127,3 127,3; 142,3 140,3; 142,4.5.6; 201,1 142,4.7; 143,1; 199,3 66,9 41,1; 186,3 38,1 117,2; 157,5; 159,3; 198,4 157,5 78,9; 157,5 188,1; 199,3 108,6; 157,5; 159,3.6 41,1; 48,6; 66,9; 68,4;

10 11

132,7; 151,1; 157,5; 174,3 71,7; 72,1 71,7; 81,3.5; 82,4.5; 83,5 82,2.3 82,4.6

157,5; 159,3; 164,2 118,2; 185,3 2,6; 26,4; 199,2 115,2; 205,2 114,3 26,4; 82,4; 109,2 56,2.8; 63,7; 64,1.2; 68,8; 69,4. 13; 76,5; 127,3; 148,1; 150,5; 154,4; 157,2 153,3; 155,2; 157,2 64,2; 66,9; 83,1; 108,6; 142,8; 155,5; 163,3 81,5; 82,4.6; 83,2; 157,2; 165,2 40,2; 81,5; 84, 12.15; 85, 1.2.3; 86,1.3; 157,5; 189,1; 193; 199,2 63,4; 84,15; 86,6.8; 115,1; 195,4; 196,5; 197,5.6; 198,2 86,6.7.9; 87,1 84,3.9. 10.11 73,8; 74; 84,14 55,4; 84,13 198,1 86,5.7.; 193 136,3; 151,1; 206,5 58,5; 83,3; 108,6; 157,3

de merc. cond. 1

56,3; 61,6; 131,3; 173; 174,3

264

Register

de merc. cond. 3 4 12

13

127,3 193,3; 210,4 61,5; 85,6; 199,2 102,8; 118,2 38,6; 61,5 40,6; 111,3 184,1 165,2 97,5 95,4 67,7; 103,1; 191,2 132,3; 135,2; 186; 197,6; 198,5; 199,3; 204,1; 205,1;

Nigr. I 2 3 4

5 6 7 11 12 13 14 15

209

16

38,1 108,6 201,1 32,2; 132,3; 151,1 115,2; 132,3; 201,1 206,5 199,6 108,6; 184,1; 201,7 185,1; 199,1

17

120,3; 161,3 211,2 159,6 157,5 159,5 173,3; 174,3 127,3 127,3; 173,3 5,4; 26,4 173,3; 85,2 5,4; 150,6; 197,4 116,6; 127,3 195,4 198,6 49,1 116,6 116,6 168,1; 169,5; 170, 1.2 55,4 37,3; 157,5; 169,1; 170,1 169,6 136,8

18 19

20 21 22 23 24 25

# 28 30

31 32 33 34 35

37 38

103,3; 125,4; 135,3; 197,6 129,11; 133,3 135; 135,2; 141,5 75,7; 132,4; 136,2; 164,2; 190; 196,4; 201,5 111,3; 136,4 206,5 56,3; 174,4 118,1; 141,5 198,4; 208,5 190,2; 197,1; 206,5 69,7; 196,4; 209 112,3; 190; 199,3; 205,1 185,3; 189,3; 190; 199,2.3 190; 205,1 39,1 190,1 75,7 38,6; 115,1; 116,6; 132,3; 164,2; 190; 197,2.4 164,2; 196,2 125,4; 190,1; 198,3 133,3 114,3 75; 75,1 75,2.5; 143,2 75,6 73,4 198,4.6 50,6; 198,6 198,6 71,2; 164,2; 185,5; 197,2 116,6; 141,5 136,4; 142,6 4,7; 132,3; 159,3

Ocyp. 78 91

99 108 114

142

48,6 121,1 48,6 155,5 32,2 48,6

paras. 2 10

42 43 52

56,8

143,2 67,7 103,2 114,3; 191,2; 201,5

265

Register Peregr.

paras. 53 57

191; 201,6 177,2

40

41

patr. enc. 43 I 5

132,3 68,4; 132,3 44

Peregr. 121,7; 122,6 111, 1; 116,4; 117,4; 183,2.3 124,3; 201,5 64,2; 111,2 124,3; 125,1; 133,3 118,2; 151,2; 201,5 85,2; 103,6; 199,2; 201,1.2 50,6 6; 7; 102,11; 129,3; 191,3 9; 97,6; 113,7; 116,2; 183,3

45 Phal. I

41,1; 49,2 189; 206,5; 209,3 137,4; 189; 199,6.7; 205,1; 209; 209,2; 211,2 49,6; 53,7 158,1; 211,2 41,1; 86,7; 178,2; 186,3 151,8 86,7

210,4 103,2; 208,8; 211,2 41,1; 117,3 66,9; 69,7; 70,8; 74,2; 178,2; 208,8 66,9 41,1; 61,2; 67,4; 117,3

10; 112,3; 115,2; 116,6; 195,2 76,1; 115,4; 132,6; 133,2 11

108,2; 131,3; 150,4 86,7; 110,6; 210,4 159,3; 164,2 121,7 121,7; 138,1 138,1; 186,3 122,1.6; 123,4; 201,5

53,7; 70,8; 123,4; 124,3; 177,2 58,5; 119,2; 149,1 64,1; 80,2; 125,3.5; 127,3; 143,2; 149,1; 157,2 58,5; 140,2 58,5; 140,2; 211,4 64,2; 111,1; 121,4 11,4; 121,4; 124,3 111,1.3; 121,5.6; 122,1; 124,3; 125,4 85,2; 116,4; 121,4; 159,3 69,6 63,5; 64,1; 122,1; 148,1 64,2; 111,2; 124,3; 125,2 201,5 97,6; 111,2; 116,6; 122,5; 123; 123, 1.2.3; 124,1; 151, 8; 157,2; 165,1

57,2; 125,4; 126,1; 132,3; 133,2; 158,1; 168,2 109,8.9; 129,2; 151,8 102,4; 172,1; 198,4; 201, 1.2 55,4; 147,2; 148,2 116,4

Phal. II

41,1; 67,4; 127,3; 129,5; 209,1 41,1; 67,4; 186,3 129,5; 209,1 178,3 209,1 117,4; 189; 199,7 48,8; 58,5; 67,4; 129,5; 209,1 41,1; 66,9; 67,4; 105,1 41,1; 67,4; 206,5 66,9

107,2; 141,5 41,1; 66,9 136,7; 144,6; 145,1; 183,4; 185,2 24,2; 51,2; 89,1; 144,3; 185,2 108,6; 168,1; 169,3 108,6 55,4; 117,3; 132,6; 133,3; 198,1

Register Philops. 103,2; 116,5 38,6; 107,6; 131,3; 150,3; 154,1; 157,3 76,5; 150,3; 154,1; 198,7 116,2; 145,5; 147,2; 154,1 175,1 10 11

129,7; 154,1; 161,3 107,7; 147,2.3.4; 154,1; 158; 159,3; 161,3

34

102,7.13; 108,2.3; 132,1; 134,7; 153,5; 175,2; 176,1 127,3; 154,4 154,4; 169,2 116,2; 157,5 53,6; 58,5; 90,5; 95,4; 116,2; 129,10 111,3

35 36 37 38

39 pisc.

69,11; 108,6; 127,3; 129,2;

2

154,4; 157,3; 159,3; 174

8

12

13

14

15

16

17 18

19 20 21 22

º

53,6; 145,5; 148,1; 147,2; 158,1; 161; 163,2; 166,5;

13

167

14

31; 40,10; 53,5; 56; 63,7; 69,6; 108,6; 113,1; 127,3; 157,2; 163,2 65,2; 108,6; 113,2; 154,4; 158,1 11; 11,3; 12; 56,7; 107; 113,3; 147; 149,3; 156,4.5; 157,1; 158,1; 159,2; 161,3 65,2; 153,5; 158,1 56,3; 69,6 61; 69,6; 147,2; 149,1; 177,1 40,8; 177,1.2; 186,3

15 16 17

210

18 19 20 21 22 25 29

69,6; 158,1

30 31 32 33

36; 56,4; 157,2; 159,3; 165;

34

26

165,2 63,4 56,5; 82,1.4; 84,8. 11; 102,13; 159,1 40,10; 54,1; 56; 82,1.4; 83,4.6; 85,1; 127,3; 158,1.5; 161,3 159,3; 161,1.3

27

73,4; 117,3; 127,3; 157,2;

1

162,1; 169,2 53,6; 158,5 56,2; 132,3.6; 133,3; 162,3.5; 178,3 158,1; 163

2

23

25

28 29

30 31

32 33

56,2.7; 69,6; 108,3; 154,3; 155,2.5; 157,2.5; 159,1; 163 102,5; 155,5; 159,3 58,5; 117,4; 127,3

127,3; 143,2 69,7; 136,8; 201,6 208,8 191,2 133,3; 141,5 85,2; 97,6; 186,3; 188; 188,1 112,3 204,1; 206,5; 208,8.9; 210

37 41

42 44

45 46

208,8 3,8 210,1 63,4; 198,1 102,8; 134,5 112,3; 127,3; 132,3 5,1; 198,1 103,6 133,3; 201,5 184,1 85,2

67,7; 115,2; 187,2; 188; 188,4; 204,1; 210 191,2; 198,1 206,5 112,3; 189,3 177,2; 187,4 114,3 80,2; 188; 191,2; 201,5

Prom. es in verb.

3 4 6

50,6 1,1; 50,6 50,5; 174,6 108,3; 159,6; 164,2 111,3

Prom. Cauc. 2 3

50,6 123,4 49,9; 50,6

6

48,5; 49,5; 211,2

1

Register Prom. Cauc.

14

27,4; 188,4 27,4; 201,6 50,6 50,2.3.4.6 50,5.6 50,6.7; 192,1

I5

51,1

16

45,1; 50,6; 51,2.4; 187; 199,2.4 50,6; 54,2; 66,9 41,3; 66,4 11,2; 61,6; 111,3 56,3

7

10 II

12 13

17 19 20 21

pseudol. 1

3 4 6 8

267

rhet. praec. 23 24

de sacr. I

2 4 5

6 7

9 10 II

210,4 210,4 61,5; 151,2; 210,4 185,4 58,5; 61,2; 127,3; 151,2; 198,1; 199,3

12 13 14 15

12

63,7

I

38,6; 58,5; 63,7; 112,3; 185,3; 188; 201,1 200,1 200,1 37,4; 61,6 177,2 151,2; 185,3; 188 4,6 200,5 151,1 127,3; 185,3; 189; 189,1 118,1

4

21

23

24 25 27

28 29 20 31

rhet. praec. I 4 5

6 7 8

9 10 11 13 14

11,2; 132,3 107,2 112,3; 127,3; 157,5 201,5 205,2 4,5 76,5; 114,3; 151,8 198,1 56,2; 133,3 102,5; 103,2; 116,3 125,4; 164,2

15

210

18

193,3 184,1; 187

22

65,5; 188,4 32,2; 66,1.2.3; 67,1.2.6; 127,3 24,2 106,3; 107,2; 199,3 49,5; 211,2 148,1 41,3; 66,4.5; 193,3 66,9; 129,3 39,1; 40,5.10 38,6; 66,8.9; 67,1.4; 68, 1.2.4; 115,1 41,3; 66,9; 67,6; 68; 68,3 28; 53,5; 131,3; 132,3 129,2; 131,3

de salt.

17

20

185,3; 187; 188,5; 199,2; 201,2 201,7

5 7 8

12

15 17 19 22 23 25 34

39 43 54

60 61 63

70 78 81 83 85 Saturn 1

3

198,6 151,2 151,2 105,1; 142,7 142,7 206,5 26,4 64,3; 67,4; 115,1; 122,1; 142,7 157,5 191,3 49,7 103,2 105,1 166,1 74,2 208,3 86,7; 89,2 118,1 112,3 193,2 120,4 136,8; 211 140,3 38,1; 118,1 24,2; 186; 198,2 198,6

Register

268

de Syr. dea

Saturn.

14

24,2; 40,1 136,7 40,1; 94,2; 185,3; 186 210,3 53,5.6.7; 54; 196,4 78,6; 142,6 189,3

15

67,4

16 17

188,4 198,6 117,2 195,1; 196,3; 127,3 196,3; 48,5 196,4; 116,6; 211,2

5 6 7 9

10 12

18 19 21 22

24 25 26 29 33

11

198,4.6 198,7

13

198,7

14 15

198,2.7 198,2.3

2

28,6; 67,1; 142,2; 149,1; 150,3; 151,5 106,2 209,3; 210; 210,1 103,6 4,6.8; 159,4 211,2 153,3

7

10 11

3 5

8 9 10

11

12 14 15 16 17 18

4,2 4,3 53,6.7; 205,2 102,11; 116,4; 129,9 159,4 95,4; 132,3; 159,4; 206,5; 208; 208,8; 209,1.2 4,2 116,4.6; 133,3; 135,3; 159,3 53,7; 157,5 4,6; 39,1 57,2 53,7; 208,3 4,10

de Syr. dea 1

2

16 17 18 19 20 21 22 25 26

27

SOLIlIl.

1

8

12

26,3; 106,2; 129,10; 149,1

9

7

9

I

6

6

10

Scyth.

3

3 4

66,9; 117,4 25,1; 40,4; 67,2; 108,3

28

29 30 31

32 33 34

35 36

37 39 40

41 42 44

45

25,1 148,1; 168 37; 66,9; 71; 126; 131,3; 168,2 25,2; 117,4; 126,8; 127,3; 159,3 25,4; 142,8; 152,6; 159,6 25,1 41,1; 42; 57,4; 159,3 25,2.5; 132,4 52; 157,3; 165,4; 166,2; 185,3; 193; 209,1 25,1; 82,4; 126,3; 159,3; 166,1; 191,3 25,5; 32,3; 33; 47,3; 53,5 25,3; 44,1; 53,5; 66,9; 77; 122,1; 129,8; 132,4; 191,3 25,2.3; 47,3 38,6 78,9 40,4; 52; 52,3; 53,7; 149,1; 156,2; 157,3; 208,5 77,5; 127,3 53,2; 127,3; 156,2 77,5; 78; 78,9; 132,4; 191,3; 206,5 53; 77,5; 85,2 53,5; 85,2; 122,1; 155,5; 211,4 77; 77,3; 78,5 25,3; 127,3; 191,3 25,5; 29; 61,2; 64; 67,3 41,3 28; 40,3; 41,6; 175 42; 42,2; 43,2.3.5.6; 44,1; 53,5; 132,6; 141,9; 159,3 32; 42; 43,2; 153,1 40,3; 53,6; 56,3; 57,4.5 40, 1.3; 52,3 40,10; 58,5; 141,5; 142,4; 153,1; 159,3 117,4; 168,2 52; 52,3; 156,2 53,5; 97,6 28; 28,2; 97,6; 175,4 57,2; 133,1 66,9; 142,6 33; 33,7

269

Register de Syr. dea 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 57 58 59 60

25,4; 151,9; 152 34; 55,5; 152 30,2 66,9; 141,9 142,6.7.8; 143,2 72,7; 78,1.4; 140,3; 141, 1 70,6; 71; 127,3 69,7; 70,7; 131,3 32; 32,5; 37; 37,7; 67, 1 76,6; 131,3; 173,2 66,9 67,1.5; 68,1.2; 142,8 79,3 131,3

Tim.

1 2 3 4

54 55

56

10 11 13 14 15 16 17 18 20 21 23 24 27 28 29 32 34 37 42 43 45 51 52

54,3; 61,6; 139,1 49,7; 144,2 41,1 198,4 195,1 44,3; 109,1; 121,5; 127,3 195,4

133,3; 112,3; 189,3; 114,3;

198,6 115,2; 185,3; 188,4; 191; 206,5 198,4

Tox. 1 2

3 4 5 6 8

9 10

24,2 39,1; 185,3 164; 166,1 40,10; 51,6; 68,1; 86,7; 178,2 63,4 64,2; 70,1 210; 210,1; 211,2 41,3; 61,6; 66,4.7; 185,3; 186,3; 190; 205,1 51,8; 195,1; 210,1 64,2; 157,3; 210,4 56,3; 188,4; 195,4 164,1; 195,4 193,3; 195,4 199,2 80,2 206,5 197,4 71,4; 82,5 63,4; 185,3; 190 63,4 136,3; 185,1 185,1; 191; 197,4.6; 198,5 37,4; 208,3 185,5; 197,6

5 7 8 9

Tim.

11 12 13 14 15 17 19 24 25 26 27 29 30 32 33 35 37 38 39 46 48 52 54 58

62

102,3.4; 122,1; 129,10 40,10; 85,2; 97,6; 102,14; 116,4; 159,3; 171,1; 186,3 66,9; 129,10; 159,3 132,3 66,9; 122,1; 129,10 97,6 208,5 115,2 38,6; 125,6; 192,1 127,3 117,3; 197,4 199,2; 202 178,3 55,4

85,2; 95,4; 97,6 117,3.4; 161,3; 172,1; 174,5 148,1 118,1 196,4 108,3; 151,7; 170 116,2 171,1 85,24

97,6;170; 171 115,2

153,3 85,2; 117,3; 174,6 85,2 111,3 38,6 127,3 117,4 127,3 118,1

trag. 1 12 170 172 174

178 245

143,2 127,3 154,1 107,8 201,6 127,3

270

Register ver. hist. II

trag. 265 272

107,8 150,2

tyr. 12

191,3; 193,2 188,1 164,2

22 ver. hist. I

4

120,4 144,3.4.5.6; 145,3; 164,2 89,1; 144,2; 157,5; 164,2; 185,2 117,3.4; 144,2; 145, 1.2.4; 183; 185,2; 201,5 87,6; 164,2; 174,3 63,4; 151,8; 176,3 115,1 168,1; 174,3 39,1; 127,3 39,1; 97,6 38,6; 127,3 38,6 85,2; 157,5 127,3

386 51,2; 157,5; 164,2; Ä j6 »

174,3

Ä.

59.6: 9123: 936:

6 7 9 10 11

21 23 24 25 26 27 28 29 30

84,15; 92,3 206,5 40,2 85,1; 118,2; 208,8 92,4.5.6.7.8; 97,6; 127,3 53,5; 84,3; 93,2.3.4.5.6.7 93,8; 94,3; 97,1.6; 127,3 26,4; 41,5; 42,3; 96,7; 97, 1.6 42,3; 97,6 42,3; 97,6 84,15; 86,6.7; 97,3 97,6 69,7; 97,5; 185,3 127,3 122,6; 127,3 83,5; 84,15; 86,6.7; 97,6 83,5; 86,7; 97,6 88,9; 127,3 86,6 87,7; 92,3; 95,4; 98,1 41,1; 99,1; 173,2 41,5; 87,8; 88,2; 97,6; 174,3 86,6; 88,4.5.8; 159,6

31

85,16; 86,7; 89,12

12

13 14 15

16

17 18

19 20

32

32,2; 39,3; 55,4; 95; 118,2

33 35 37

39,3; 58,5; 129,3; 185,1 127,3; 174,3; 198,4 127,3; 174,3

38

127,3

“ 43

i7j 73.5 0. º2: 1764 82,4; 159,6; 165,2

44

97,6

5 . 47

Ä

j2j5j“ “ 91,4 : 127,3 » = »

= - s»

41,1; 127,3; 173,2; 174,3

Ä #

55,1; 118,2; 155,5; 127,3; 159,6; 1732

127,3; 157,3.5 127,3 173,2 ver. hist. II 55,4; 127,3 1 2 55,4; 91,5.6; 127,3; 159,6; 173,2; 174,3 41,1; 42,3; 91,7; 127,3 3 4 159,6; 166; 167,1 5 41,5; 91,9.10; 159,6

i5,6 94,6;

97,6;

132,7;

63,4; 95,4; 173,2; 174,3

vit. auct.

2

103,4; 112,3; 129,11; 131,3

3

69,7; 70,8; 76,2; 108,2; 127,3 127,3; 153,3; 159,3 56,2 102,11; 148,1; 159,6 137,7; 138,1; 210,3.4 76,5; 143,2; 155,5; 198,6; 205,3

4

5 6 8

9

271

Register vit. auct.

vit. auct.

10

133,3; 199,3; 204,1; 209,3;

20

210

22

205,2 11,3; 217,3 102, 13 153,3 136,3 109,1

24 26

204,1; 208,8.9; 210 115,4; 121,1 109,1 204,1; 209,3; 210

Zeux. I

141,5

2

129,10

7

159,4

2. Register der neutestamentlichen Stellen Mt

Mt

1,16

106,1

1,18

105,2; 106,1 53,7; 56,3; 105,2; 106,1 105,2 59; 105,2; 108; 108,6 59,6; 105,2 108; 108,6 105,2 53,7; 105,2 53,7; 56,3; 108 108; 108,6 53,7; 56,3

1,20 1,23 2,1 2,2 2,7 2,12 2,13 2,16 2,19 2,22 3,4 3,17 4,5 4,8

53,7

133,2 143 168,4 39,1

4,16 4,22 4,24 5,22 5,23 5,28

136,2 57,3 146,1; 148 201,6

5,29

205,3

5,33 5,46 6,1

185,3 189,1 61,3 56,3

6,5

6,19 6,22

68

78,9

196,3

69,4 38

7,13 7,14 7,22 8,12 8,13

39,1; 205,2 205,2 155,2 81,5; 88,3 159,2

8,22 9,29 10,8 10,16

74

150,1 113,5; 146,1; 156,1 33

11,5

156,1

11,8

198,5

12,40 12,43 13,42 13,50 13,52

91,4

14,5

16,18 16,22

155,5 88,3 88,3 8

167,3 82,4 61,5

17,7 17,15

55,2

19,12 20,15 20,34 21,19 21,41 22,12 22,13 23,3 23,5 23,14 23,27 24,37 24,51 25,30 25,33 25,46 26,34 26,55 26,63 26,65

75,8; 78,6 69,4 150,1

148

157,4

177,2 115,4

81,5; 88,3 115,3 154,2 113,7 70 166

88,3

81,5; 88,3 38,6 86,7

31,5 97,6

153,3 72,7; 140,3

Register

272

Mk

Mt

27,5 27,19 27,24 27,51 27,52 27,54 27,66 28,2 28,4 28,5 28,13 28,16

178,3 53,7 68,6 82,4; 123,2; 165,3 162

165,3 71 143

170,1 55,2 170,1 109; 126,2

1,9 1,13 1,20 1,25 1,27 1,29 1,31 1,32 1,35 1,40 1,41 1,44

33,1

2,1

156

2,9 2,11 3,4

155,3; 158,5

3,5

3,10 3,11 3,22 4,35 4,39 4,41

5, 1 5,5 5,7 5,9

5,12 5, 15

5,19 5,26 5,27 5,29 5,34 5,41

176

57,3 157,1 157,1 147,2 150,1; 158,5 146,1

122,5 156,1 150,1; 155,3 158,5 158

115,4

135,5; 155,3 146,1 63,4 I 12

166,4; 172 115,4; 157,1 154,4 37; 155 143,1 153,3; 157,1 155,2; 156,5; 163,2 156,4 148,4

159,2

5,42 5,43 6,3 6,5 6,7 6,8 6,13 6,14 6,34 6,41 6,45 6,46 6,50 6,56 7,5 7,6 7,21 7,22 7,29 7,33 7,34 8,1 8,22 8,23 8,33 9,2 9,3 9,7 9,18 9,20 9,25 9,27 9,34 9,36 9,37 9,38 10,13 10,14 10,34 10,52 11, 12 11,15 11,23

148

12,18

151,6 157,4 159,2 150,1; 155,3; 155,4

12,25

12,40 13,12 13,13

157,4 158,5 105,2 148,5 146,1 1 13 151

154,1 176,4 63,5

166,4; 167; 172 64

54,2 151,6 68,6

115,2 193,5 69,4; 190,1 159,2 150; 150,1 63,5; 154,4; 155,4 176,4 150,1 150 118,4 143

132,7; 133 103,5 148

148; 148,2 156,4; 157,1 161,3 115,4 137,5 137,5 112; 155,2 137,5 135,5 151,1 155,3; 157,4; 159,2 179,1

33,3; 113,4 169,6 135,7 97,5 113,6.7 184,2 206,2

273

Register

13,21 13,24 13,26 13,32 14,30 14,33

112

148,1

103,5 98,1 32,1 124 117,4

14,51 14,63 14,65

72,7; 140,3

14,68

32,1

14,72 15,19

32,1

15,21 15,27 15,29 15,33 15,38 15,39

70

123,4 111,3 123,2 43; 123,2 124,1

15,42

70

15,46 16,3 16,4

71

16,5

16,9 16,10 16,12 16,17 16,18

151,1

151,1

71

170,6 38,6 126,2 125,1 53,5 155.2 175,1

Lk

1,1 1,2 1,3 1,8

144,2 117,4

118,2 43

163,2

4,9 4,16 4,22 4,27 4,29 4,39 4,41

40,10; 168,4

5,10 5,11

55,2

5,26 6,12 6,25 7,14 7,21 7,25

157,5

143,4 135 156,1

115,4; 178,2 149,3; 157,1.4 157,1 176,1 57,3

157,4

8,30 8,35

8,43 8,47 9,28 9,40 9,60 10,11 10,17 10,19 10,34 11, 12 12,16

12,19 12,20 13,12 13,13

64

88,3

150,1 146,1 198,4.5 156,4 148,4 148

157,4 64

157,2 74

69,8

155,2 29; 29,5; 175,1 151 29,5 195,4 195,4 98,1

155,3 150,1; 157,4

1,11

38,6

13,28

88,3

1,14

106,1 105,2

13,32 14,4 14,26

188,2

1,26 1,30 1,31 1,35 1,37 1,42

55,2

105,2 105,2; 106,1; 156,5 49,1 107,1 78,2 57,2; 105,2

16,24 16,26

74 97,2 82,4

33,3

16,27 17,6 17,14

89,2; 195,3 154,4 155,3; 156,1

107

17,17

40,10

17,29

156,1 88,1

55,2

2,41

16, 14

16,19 16,22

150,1

205,3 189,4 84,14

274

Register

Lk

Joh

18,11 18,13 20,26 20,47 21, 11 22,3 22,19 22,27 23,27

187,2; 199,2 71; 71,5; 193,5 115,4 113,7 41,1 116,5 155,5; 156,4 126,3 137, 1

85,2; 125,1

23,44

123,2

23,46 23,48

72,5; 122,4

24, 13

126,2

24,17

125,1

24, 19

135,3 125,4 169,2; 170,5 162; 170,5 158,5 35; 35,6; 42,3; 176,4 158,1

24,25 24,31 24,36 24,41 24,42

24,51

71

Joh

1,32

102,11 143,5 176

113,4 67,1

40,4 64,5 61,3 158,2 147,2 152 152

155,3; 158,5 157,4 102, 14 105,2 107,2 I 12

7,26

105,2 I 12 1 12

156,2 150; 150,4 150,4

9,14 9,15 10,20 11,38 11,39 11,41 11,43 11,44 12,28 13,27 14,18 15,1 16,20 17,3 19,17 19,18 19,35 20,1 20,6 20,11 20,14 20,17 20,19 20,22 20,25 20,26 20,28 20,29 20,30

150,4 150,4 1 12 71

147,4; 161 71

155,3 71; 157,4 143,5 156,4 125,1 48,8

88,3 139,2 70

123,4 158,2 170,6 71

125,1 126,2 32,4 162; 170 107,2; 174,6 93,4 170

102,11 158,2 118,1 176,1 38,6 35

126,2 98,1 156,5; 191,3

103,5; 143; 158,1; 168,3 58,5; 59 143,4 141

174,6 111,3 148,1 135,8 132,4 10,7; 97,5 155,2.3 150,1; 157,4

275

Register Act

Act 4,10

4,29 4,30 4,31 4,32 5,1

155,2 165,2.3

10,7; 97,5 179,1

14,8 14,10 14,11 14,13 14, 14 14,23 15,12 15,29

102,11 155,2.3 54,4; 116,1 68,1 72,7; 78,2; 140,3 129,2 115,4 11,7

5,5

178,1

5,6 5,9 5,10 5,15

71,2

16

170

71,2

16,9 16,15 16,16 16,18 16,23 I6,25 16,26 16,27 16,34 16,35 16,36 16,37 17,18 17,19 17,22 17,23 17,24 17,25 17,29 17,32

53,7

5,16

5,19 6,15 7,22 7,40 7,41 7,48 7,59 8,9 8,11 8,20 8,27 8,30 8,39 9,8 9,37 9,40 9,41 9,43 10,3 10,5 10,32 10,38 10,40 11,4 12,4 12,6 12,7 12,17 12,22 12,23 13,6 13,8

13,10 13,11 19

155,2 155,2 210,4

Betz

157,4; 178,1 151; 157,2 146,1 9,5; 170 132,7 108; 135,3 129,8 27,5 61,3

122,4 108,6; 112 108,6 113

78,6 2,6 169; 169,2.3 55,6 155,2.3 72,5

155,3 150,1 116,1 53,6 116,1 116,1 146,1 57,4 118,2 9,5 170,1 170

115,4 102,11; 179,1 157,4; 178,3 107,8; 108,6; 110; 112 108,6 185,4

157,4

18,9

18,14 18,18 18,24 19,12 19,13 19,16 19,19

19,24 19,26 19,35 19,37 20,23 20,33 21,11 21,12 21,13 21,23

116,1 113

155,2.3 9,5; 171,1 170

157,4; 165,3 171,1

116,1 165,3 171,1 171

26,3; 111,3 164,2 116,2; 208,5 26,3; 129,5 48,4; 61,3 68,4 40,10; 43; 43,1 111,3 55,2 185,4 131,3

135,3 42,3; 151; 157,2

107,8; 112; 142,5; 153,3; 155,2.3; 179,1 157,1 154,4 41,1; 113 40,10; 43,1 168,2 186,3 119

114,1 119

118,4 119

131,3

Register

276

I. Kor

Act

21,24 21,38 21,40 22,3 22,17 22,23 24,4

25,19 26,25 27,3 27,4

27,7 27,23 27,24 27,26 28,2 28,3 28,4 28,6 28,8 28,11 1,18 1,21 1,22 1,26 1,29 1,30 2,10 2,11 2,22 4,17 8,14 9,1

9,16 9,20 12,1

12,11 13,13 14,21 16,16

76,1 108

115,4 107 43

72,7.8; 78,2; 140,3 118,1; 209,3 116,2 206,5 172; 174,2 211,2 90,5 94,8 53,7 55,2 174,4 175,1 52,1; 178,3 37,1; 102,11; 116,1 147,2; 150,1 173,3; 174 43,1 208,1 191,2 27,5; 37,5; 40,10 200,2.4.5; 201,4 184,4; 193,5 190,1; 193,3; 198,1 186,2 86,9; 96,5 186,3 50,6 40,10 117,3 120,4 50,6 66,9 9,6 193,5 76,5 115,1 115,4

1,22

123,4 39,4 7,8

61,3 114,1 67

187,2; 193,5; 194,1; 201,3 85,1

6,10

6,20

94,6

16,25 I. Kor

2,3 2,7

3,16 4,12 4,13 5,10

10,1 11,16 11,20 11,24

193,5; 194,1; 198,5; 199,2; 201,3.4 187,2 200,5 199,2 142,4 75,8 97,5 11,7 72,1 114,1 11,6 120,4 115,3 103,5 199,2 187,4 196,4 126,3 141,4

12,2 12,13 13,1 13,2 13,3 13,12 15,3 15,4 15,5 15,28 15,48

15,53 16,13 16,20

40,10; 43,1 96,5 65,2 169,6 122; 122,6 55,7 126,2 161

158,2 191,3 102,6 130,1 208,9 115,1

II. Kor

1,23 2,14 2,17 3,17 4,5

5,3 6,2

117,3 41,3 114,3 132,7 139,2 84,3; 93,3 61,6

Register II. Kor

6,5 6,17 7,2 7,15 8,19 10,1 11,20 11,23 11,31 12,2 12,4 12,17 12,19 12,20 13,12

Phil

9,5 32,4 114,1 39,4 9,6 129,2 209,3 129,10 9,5 117,3 38,3; 142,2; 169,3 169,3 114,1 117,3 193,5 115,1

2,10 2,12

107,2 117,3 38,6 69,4; 125,4 125,4 96,5 64,2 43,1 102,5; 116,1; 132,4 92,4 120,4 78; 78,6 40,10 193,5; 201,3 194,1; 201,7 201,5 79

187,5 193,5 193,5 135,7 194,1 106,1 39,4 96,5 39,1 120,4 121,7; 201,5 53,5; 102,14

102,6 39,4 120,4 117,2 96,1 209,3 132,3 78,1

32,4 7,8 193,5 193,5 96,5 96,5

Gal

1,15 1,20

277

113,7; 114,1.3 201,5 103,5; 128; 169,3 98,1 8

5,27

115,1 153,3

II. Thess

174,6 114,1 I. Tim

26,2; 105,1 188,1; 193,5 136,7; 185,3 193,3 186,2 174,4 132,3 117,3 61,3; 201,6 202,2; 203,1; 206,5; 208,10 203

203; 206,5 136,8; 206,5 209,3 132,3 197,6 132,2 132,3; 184,1 75,8 26,2

278

Register

I. Tim

5,10 5,13 5,17 5,23 6,4 6,5

6,10 6, 14

6,20

Hebr

136,8 10; 10,1 208,3 9,1 76,5 193,5; 197,6 114,2; 199,6 184,3; 189,3 136,8 186,1

II. Tim

3,3

120,4 189,3; 190,1; 193,5; 198,1 184,1

3,4

197,6

2,5

3,2

3,13 4,4 4,7

4,8

116,2 112,3 26,2 120,4 78,1; 120,4; 121,5

Tit

1,8 1,9 2,2

2,3 2,4 2,5 2,7 2,11 3,3 2,4

206,5 129,2 132,3; 206,5 184,1 206,5 206,5 132,3 56,3 209,3 193,5; 205,3 56,3; 209,2; 211,2

Hebr

12,21 12,22 13,13 13,14

56,2 92,4 55,4

199,2

Jak

1,12 1,17 1,19 1,21 1,22 1,26 2,2

121,5 49,7 201,6 70,8 115,3 193,2 116,6; 133,3; 197,4;

2,19

157,2 188,5 193,2

198 3

3,3 3,4 3,8 3,17 4,1

4,2 4,6 4,8 4,14 4, 15 4,16

5,1 5,5

5,12 5,14

47,8

201,7 209,3 184,3 62,2 190,1 68,6; 88,3 90,2 195,4 98,1; 198,1 86,5; 88,3; 196,3 198,4 153,3 151; 155,2

I. Petr

1,19 2,2 2,18 2,21

68,2 42,3 209,3 121,6

2,7

186,2 186,2

4,15 5,12 6,19 6,20 7,3

68,2

3,19

83,1

120,4

4,3

193,5; 194,1 83,1 122,4 121,5 190,1

7,26 9,14 9,27 10,3 11,7 12,1

203; 203,1; 208,10

47,9

122,1 105,1 105,1 210,5 68,2 78,1 126,3 52,6; 166 120,4

4,19 5,4 5,5

28

5,14

115,1

II. Petr

1,16 1,17

9,6 26,2 186,2

Register

279

II. Petr

2,3 2,5 2,9 2,13 2,15 2,16

114,2 52,6; 127,3; 166 86,7 198,4 205,2 31,1; 141,5 81,5

148,1 28

29,6 29; 121,5 28

92,8

166

97,6

52,6

28; 88,1; 97,6 9,20

198,1 86,7 32,4 208,3 83,5 205,2 81,5 188,4

67,4

1,20

3,11

4,10

103,5 43; 94,5 44, 1; 94,5 44,2 55,2 94,5 43; 94,5 94; 94,5 121,5 199,2 199,2 121,5 43; 43,4; 132,6 44,3; 121,5 28; 28,4 121,5 28

6,1 6,2 7,14 8,1 8,3 8,5

29

97,6; 121,5 92,8 57,2 115,4 92,8 92,8

10,3

43

193,5; 201,7 28; 103,5 94,5

11,12 12,1 12,5 12,9 12,14 13,2 13,13 14,10 14,13 14,14 14,18 16,7 17,4 18,12 18,23 19,7 19,20 20,2 20,7 20,10 20,14 20,15 21,4 21,6 21,8 21,11 21,12 21,14 21,16 21,18 21,19 21,20 21,21 21,22

103,5 93,8; 121,5; 148,1 169,3 37

28; 97,6 28; 29 1 12 88,1 85,4

103,5; 121,5 92,8 92,8 43 92,7

94,5; 201,7 106,1 88, 1.5 37

97,6 88,1.5 88,5 88,5

93,7 94,3; 97,2 88,1.5; 193,5; 194,1; 201,7 92,5 92,6; 93,8 93,8 93,1 92,4.5 43,2 93,8 91,10; 92,7; 93,8 92,8

280

Register Apoc

Apoc 21,23 22,1

93,6; 94,5; 148,1 91,10; 93,1; 94,3; 95,2; 96,6

22,2 22,5 22,15

93,8; 94,1 93,6.7; 94,5

7,6; 193,5; 194,1; 201,7

3. Weiteres urchristliches Schrifttum

Ign. Philad.

Did.

12,5

2,2

114,2

4,3

13,1

197,6

25

119,2 66,9

Mart. Polyc.

8

EV. Petr.

31,3 36,1 50,3

61,3 64,1

109,9

Ign. Polyc.

I. Clem.

7,2

114,2 109,9

4,10 7,25

86,6 8

123,4 124,1

8

4. Register der griechischen Wörter dße regia 183,2 dyaÖóg 65; 85 dyavaxreiv 135 äyetv 40,10; 85,2; 155,5 äyxvga 47,9; 50 dyogd 95

dºta/Adrreuv 113,3; 157,2

äôeog 7; 209,1 d/aovela 198,1 dZacóv 198,1 äAvtog 117,2; 136

dtotout 147,2 dropôéyyeoôat 141,5

duagriveuv 137 dudgrnua 137 duagria 85 dvdônua 41,1 dvaxgdeuv 64,2 dvartóévau 66,9

dvögeia 208,9 dvögelog 96; 208,9 dvögleoôat 208,9 dvögopóvog 86; 188,1 dvögóöng 208,9 dvertiAnztrog 136,8 ävögotog 29 divuordvau 120,3; 161,3

dºtcirn 185,1 dttoria 148,5 droöveuv 130

dróxetoðau 78,1 dºtoxóztreoôau 78,6

äxtreuv 32,4; 90; 93,4

dgerj 85; 211,4 ógzrdeuv 169,3; 187,2 dgxuovvdyaoyog 8,6 doe/yalveuv 199,3 doéyeta 199,3; 201 docóuarog 84; 93 ärapog 74; 163 ärgaxrog 43 aörixa 157,3

dpavig 169,1.2 dpavietv 169,2 äpvo 157,3 dpgietv 148 dpgoöiotog 199,3 dpgóg 141f.

dvóprog 125,4 ävooog 136

dFudztuorog 82; 85,3; 125,6 dtdyetv 40,10; 85,2

d:täyxetv 162,5; 178,3

ßaou/eig 48,5 ßtatoôävarog 162 ßiß og 83,6; 85; 154,4

Register yduog 106 yeveaMoyeiv 105,1

yever 52 yévvnoug 106 yeogyóg 48,8 yvoöum 134 yóng 112,3 yorreia 112,3 yonreüetv 112,3 ygauuareüg 8 yvuvóg 96; 140 yvuvórng 93,3 óauuóvuog 102,5 dxg65 ró öazer Aq 134,4; 169,6 öei 119,2

éxpégeuv 71,2 éxpogd 71,2 éevöegia 196,4; 210,3.4 éâeüôegog 210,3 éupavig 42 évagyrg 53f.; 158 évagyóg 53,6 évegyeiv 154,1 êvôeog 136 EvreÄrg 68,2 é Fataräv49; 105,2 é Fuordvau 159,3 ëFao 7 étaxoöeuv 61,6 étavuordvau 120,3

öeouóg 83,5

étaigetv 129,10 étégyeoôau 156,5 ériygauua 73

öeouopóMaš 171,1

étuetxeia 209,3

öeotóryg 48,7

étuetzerg 209,3 étubvueiv 78,9 éttövula 78,9

öeuouöaiuov 116,2

öéxeoôau 132,4; 136,1 ömutovgyóg 50,6

óuaßdAAetv 184,1 ötapôeigetv 199,6 öaßoA 184 óuaÖrpen 109 óuavyjg 91,10 öuay/evdetv 111,3 öuÖövat alvov 160

öixauog 85; 96; 208,8 ötxauooövm 208,8 ötotterjg 168 ÖóFa 186,2; 201,5 ôoSciety 160 öoFoxotia 183,3; 201,5 öövauug 134 ÖÜo 123,4 ÖÜo ºrgia 127,3

Eyeigetv 40,4 éydó eiut 139 eiôoMozargia 194,1 eixovuouóg 131ff. eixdóv 50,4

eigxr. 88,8 eioégyeoôau 156,4 éxßaxxeſetv 136

étuxa eiv 64,2

érrtualveoôau 206,5 éttogxeiv 185,3

ézttogxia 185,3 ézriogxog 185,3 étuoxoteiv 39,1; 206 é7zureZeiv 66,9

étupaiveoôau 56,3 étupdveta 56,3

é:tovgdvuog 50; 102,6; 105 étoyr 62 Ägyov 47,3 eöegyeoin 52 eöôig 157,3

eövovxieuv 78,6 eövoözog 78,6 eöoéßeta 209,1 eöoeßeiv 129,5; 209,1 eöoeß jg 65; 209,1

eörgateAla 135,7 éxÖgóg 65 jöov. 198,6 ulöeog 97

éxualveoôat 136

Ödußog 159,5

éxt/jrrsoôau 116,3; 159,3.4.5.6

Ödvarog 117ff.

281

282 Gaöua 159,3.4.6

Gavudety 116,4; 159,3.4.6 6avudotog 102,7; 159,3.4 Gavuaoróg 102,8; 159,3.4.6 Geiog 50; 100ff.; 102,1

Geóögouog 109,9 Geoetörg 102,9 Geotgeztjg 102,10

Register zeffrog 91 xotulietv 170,1 2couvóg 97,5 xoMdeuv 86,7 xóMaoug 86,7

xoMaorjguov 86,6 xogdóvn 121

xgdietv 64,2

Geóg 5; 9; 102,11

zevßeia 187,5

öeopógyrog 142,4 Geopógog 142,4

zevÄuvöeiv 73 (vgl. 148,2) xüguog 48

Geotéotog 102,12

Guaodgxng 8

Aelpavov 151,8

ögóvoç 40; 57; 98 Güety 66,9 Gvgig 62f.

Zevxóg 57,2; 133

iargóg 137; 147ff. iógoöv 42 iegeög 8 iegóg 102,13 legoovMeiv 186,3 iegoovåla 177f.; 186,3 iegóovMoç 86; 186,3 iAdoxeoôau 52,3 Äeog 61,5 'Iovóalog 107,8 ioóôeog 102,14; 198,2 IX69Y) 35

xaôaigety 69,7 xabaguouóg 69,7

Motöogeiobau 110 Avyvloxog 88 AöYvog 94 Auayeia 108,6

Auayeöeuv 108,6 Audyog 108,6; 112 uaônrºjg 109,1; 124f. Aualveoôau 148,4; 206,5 AuaMaxia 198,5 uavin 178f. uavrtxóg 95; 138 uaoryoüv 75; 143,2 Audrauog 65; 208,1

ueôöeuv 111,3; 136; 206,5 puéÄt 176,4 AuéZoo 95,4

xauvóg 10

Aueupiuougog 188,4 Aueoürng 139,2 Auerauogpoöoôau 132,7 Auerauógpooug 133

xauvórng 144; 164,2

Auvijua 126,3; 166

xd/Aog 132ff.; 208 xaMóg 102,15 xavdóv 103,3

Auouyela 199,2; 201 Auotze euv 199,2 Auotzóg 85; 199,2 Auogpf 53,5; 93; 134

xdôagua 67,7; 207 xaôagóg 69,7; 85

xatmAetet v 114,3 xaraxó7treuv 143,1 xaraa/siv 64,2 xard Trvorog 151

puvóäv 147,4

uogla 123,4 Auogóoopog 123,4

xaraoroMº 202,2 xatapgoveiv 10,7; 195

vavayia 173 vexgdyyeMoç 109,9

xevoôošia 183; 201,5 xevóóoFog 201,5 xévrgov 135

vegregóögouog 109,9 vepéÄn 103,2

xaraopdirreuv 66,9

vexvöalucov 163

Register vjpeev 206,5 vouoôérrg 8; 10f. Févog 26,3; 33; 164,2

Fvvayaoyeög 8 óóur 41 óöóg 205,2.3 öuouog 134

övag 53,7 övoua 153ff.

283

7tgooxvveiv 63,4; 116,6; 129

7tgoordrng 8 3tgoopégeuv 66,9 7tgópaoug 113,7 7tgopjrng 109 3rréeuv 150,6 3röÄn 46,4; 82,4; 92,6; 96,4 7rvgaulg 73

ggötovgyeiv 185,4 dqóuoögynua 185,4

ógy 27,4; 201,6 (göuovgyia 185,4 ögxog 150, 1; 153

dgpavóg 125,1 óptóztovg 36

6joug ßagßaguxej 64; 108; 141; 153ff. Glztreuv 72,7; 74; 140,3

7Taig 129

oaMetety 165,2

7ta/uyyeveoia 120,3

oéßeev 129,3

ztagdöošov 157,5; 159 7tagaoxevr 202 ztaguordvau 66,9 ztaggyola 210,4

oetouög 123,2; 165

3taggnoudeobau 210,4 zräg 8; 129,11; 191,3; 207

ztarrg 48,5; 137,5 zteguxdöagua 67,7 ztn?óg 50,3.5; 76; 159,4

oeAjvn 148,1 oeAyvudety 147f. oeuvóg 132,3 oeuvórng 132,3

orurtov 42; 153,1 ouaotr 115 oxfºrtgov 43 oxtd 84; 90; 93,5; 151,7

3ttorretjet v 129

oxoMyxößgorog 178,3

7tådooety 50,6 7tAeovexreiv 192,1

oopla 7; 25; 123,4 ooptorjg 10f.

zteovézerng 192,1

oopóg 96; 102,16 otovör 9

3t/eovexruxóg 192,1 3tAeoveFla 192,1 7tAjrretv 155,5

orrevdety 154,4

orépavog 97

7tÄovreiv 194

orrepavoöv 68,1

7t oürog 194 7toteiv 50,6; 129 7toMlrevua 96,1

orjÄn 73; 176

7togvela 199,2; 201 ztogveüeuv 199,2

ov//außdvetv 97,6 oöveoug 209,4 ovyjóeta 72 ovvuordvau 50,6 oóua 84; 90; 93; 120,3

7togvoßooxóg 85; 199,2 ztógvog 199,2

zzggórng 209,2 3tgovoeiv45,1

3tgóvota 45,1; 47 3tgooóottogeiv 122,1 zzgóggnoug 66,8 3tgoodyetv 66,9; 85,2 ztgooetxouat 61,2

oriyua 79f.; 85

ortyuaropogeiv 79f.

oorg 48,6 oorngla 173 owpgovev 148,4; 206,5 oopgovletv 206,5 ocopgooövn 206,5 odópgov 96; 206,5

-

284

Register

re/aoveiv 189,1 reaövng 85; 189,2 rezvirng 101; 112,3 ri oöv 121,1 rgtoóAßwog 102,17

puMavögórrog 211,2 puMagyvgia 189,3 puMdgyvgog 189,3 plÄnua 115 puMööoSog 201,5 puMovetxeiv 187,4 puMovetxia 187,4 puMöveuxog 187,4

rgirog aöróg 127,3

pAvageiv 208,3

Tgvpäv 198,4

pAvagia 208,3 påvagóg 208,3 poßeiv 159,3.6 qpóßntgov 116,5 póßog 116,5 pgiooeuv 157,2

tezevoyovia 203 rexvorgopeiv 10 reAer 9

rgvpr 198,4 Tó7treuv 71,5 tvpMög 136,3 röpog 197,6

rvpoöoöau 197,6

póoug 200,4.5

póg 136,2; 139

üßgug 185,5 ößguorg 193,3

Gyurg 136,7

Xaigety 160

Gögotoreiv 76,5 Ütaxonetv 154,4

zaMuvayaoyev 193,2 Xdgug 133; 134f.

örtég 61,2; 121,7 Öztegdvögotog 103,1 Öztegnpavia 190,1 öxtegrpavog 190,1 ütegvépeMoç 103,2 öxtegt?ovreiv 195, 1

ydoua 82,4

Zeugoroveiv 129,2 Z/evdeuv 111,3 Zgedóv 119,2 Zgjoug 200,2

XgnouoMöyog 138 Zgnoróg 210,1 Xgnorórng 210,1 Xgleuv 72,5; 76; 150,4 Zógog 86,6

paiveoôat 56,3 pavegóg 53,5 qavrdeuv 56,2 pdvraoua 56,2 pdoxetv 191,2 pdoua 56,2

peööeoôau 144f. peööog 184,2 peÜoua 24,2 pvyayaoyia 145

pégeuv 55,4 pôéyyeoba 141,5 puMavôgotia 49,5; 209,2; 211,2 puſ.dvögotog 211,2

pvyj 120,3; 133ff.; 139; 208 pvygoãovreiv 75,4 5. Sachregister

Abschiedsreden 119f.

Amores 202,1

Adler 28; 38f.; 97,6; 175

Anthropomorphismus 24; 27; 45f.;

Ägypten 76; 108,3; 126f.; 128 Ägyptische Religion 27f. Ägyptische Weisheit 107f.; 110; 153;

Antlitz 132f.

163 Allmacht 49 Altersbeweis 25

arm 75f.; 86f.; 196ff. Arzt 137,7; 148f.

47; 50f.; 54f.; 61ff.; 65ff.

Apotheose 115f.; 128ff.; 205ff. Arkandisziplin 153

Register Askese 69; 74ff.; 137

Eunuchentum 77ff.

Athletenvergleich 120,4

Exorzismus 56f.; 155ff.

285

Attizismus XV; 117

Auferstehung 120,3; 125ff. Auferweckung 161; 162 Augen 42; 132,6; 133 Augenzeugenschaft 73,7; 117,4; 145; 158

Feuer 88,5 Fieber 147

Findlingsmotiv 106 Fisch 33 ff.; 88; 91; 176

Fliegen 42; 54; 90ff.; 167f. Fliegengötter 66,4

Bär 29

Frauen 116,2; 202ff.; 206,5

Berge versetzen 169,6 Berührung 32; 149; 170

Fruchtbarkeit 93f.

Besichtigung der Welt 38f. Bestattung 71 ff.; 120f.

Fürstenspiegel 189; 209

Blasen 50,5; 62; 174,6 Blick, böser 69,4; 152

Gallen 30; 70f.; 77ff.

Blindheit, geistige 136,3

Gebet 60ff.; 122

Blut 142,6; 152,6 Bruderschaft 10

Gebetserhörung 61f. Gebetsgesten 63

Bücher 83,6; 85; 154,4

Gebetsort 61; 64

Bücherverbrennung 154,4

Gebetsparodie 61f. Geißelung 75f.; 88; 142f.

captatio benevolentiae 208

Gelderwerb 112ff. Gericht 84ff.

Christentum 3; 5ff.; 119 conditio Jacobaea 195,4 Dämonen 52f.; 53 ff.; 65; 147,2; 154 ff.

Fünf 127,3

Gefangenschaft 19f.

Geruch 41; 87f.; 91; 92f.; 94; 97; 147,4 Giftmord 201 Glossolalie 141 ff.

de astr. 25; 29; 59 de luct. 71,6 de sacr. 65,4

Glykonkult 35f.; 110

de Syr. dea 24f.

Gütergemeinschaft 10, 97,5

Drei 39; 127,3; 128,6 Dreizehn 93,8 Dunkelheit im Hades 81,5 Durst 97,2 Edelsteine 43f.; 92ff. Eidesformel 117,3 Einschläfern 170,1 Ekstase 136; 140ff. Elternschaft 105

Entrückung 168f. Epiphanie 53ff. Erbschleicherei 196,1 Erdarbeiter 70

Gottesbeweise 45ff.

Gottmensch 102; 123,4

Haarraufen 73,2 Haarschur 131,3 Haartracht 132,6 Hades 81ff.; 110f. Hadesfahrt 83f.

Hahn 30ff.; 95 Hahnenschrei 31f.

Hauch 50,5; 174 Hautfarbe 132,6

Heilungswunder 129; 147ff. Heraklesmotiv 205,2 Herrscher 101f.; 128f.

Erdbeben 123; 164f.

Himmelsreise 38ff.; 128; 167f.; 168f. Himmelsspeise 176

Erschaffung des Menschen 49f.; 203 Erscheinung 125ff.; 157; 162f.

Himmelstimme 143

Himmelsstadt 92ff.; 191f.; 206f.

286

Register

Himmelstüren 39,3; 92; 95f. Hölle 81; 86ff. Homerverse 154,4; 166,4

Nachfolge 121 f.; 130; 134 Nacht 69,6; 155,5 Name 33f.; 119; 153ff.

Jesus 9ff.

Nero 15 Neureiche 197

imag. 204,2 Inspiration 107,2

Oel 151

Isis 27; 153,5; 173,3 Itinerar 90,5

Jünger 109; 118; 124f. Jüngerklage 125,1 Jüngerstreit 125,3 Iup. conf. 46,2 Iup. trag. 45f. Kaiserapotheose 27 Kelsos 208,4 Kinädentum 199ff. Kinder 67

Kleiderzerreißen 72,7

Kleidung, himmlische (vgl. auch un ter „weiß“) 125f.; 133 Kreis vgl. Zauberkreis

Krieg, himmlischer 97,6 Kultgründung 125f.; 129 Kult 67,4 Kuß 67,4; 115

Langlebigkeit 76 Lasterkataloge 84; 183ff. Lauf, ekstatischer 78; 141

Opfer 65ff.; 92 Opferrauch 66; 68 Opfertiere 67,1; 68 Orpheus 29 Päderastie 97; 114; 199ff. Pantheismus 44 Paradies 90ff. Parasitentum 196

Paronomasie 177,2 patr. enc. 68,4 Peregrinus Proteus 7ff. Pferd 28f.; 175

Pferde, Bild durchgehender 193,2 Pflichtenkatalog 211 Phallosbesteiger 29f.; 64f. Philopatris 15f. Philosophie 5; 85; 106 Phönix 119

pro imag. 197,2 Prometheus 49ff. Proömium 144

Pythagoras 31; 99; 107,2; 108,2; 127,3; 129; 134; 139f.

Lehre und Leben 114ff.

Lehrer 106f.; 205,3 Lesen, lautes 2,6 Licht 56,5; 61; 136 Löwe 28f.; 175

Rechts 38,6

Rede, Wirkung der 135f. Redegabe 134f. Reicher, törichter 195,4 Reichtum 83; 86; 194ff.

Medizin 147,1; 150ff.; 157,3 Menipp2; 183 Menschenopfer 67

Reinheitsvorstellungen 68ff.

Metall 64f.

Reiseschutz 76f.; 173,2 Religion des Lukian 5; 23,1

Milch 42,3; 69; 91; 94 Mission 109f.

Momus 27,6; 45 Mond 148,1

Reisebericht 81; 87 ff.; 90,1; 164; 171 ff.

Reliquienkult 41,1; 151 Rettung aus Seenot 171ff. Rind 28f.; 175

Mumifizierung 73

Ring 169

Musik 64f.; 91; 97 Mysterien 6; 9; 26; 39f.; 42,3; 77f.; 105f.; 110; 126ff.; 136; 203

Rom 110 Ruhmsucht 201

Rutilianus 44; 105f.; 110; 125,3

Register Sakralgut 67; 177f. Sarapis 27

287

Tiere 28ff.; 97,6; 174ff.

Tiervergleich 188

Schatten 85; 93; 151,7; 192f. Schaum 142; 148

Tod des Gottesfeindes 3; 87; 177ff.

Schlafen auf dem Boden 69

Totenbeschwörung 161; 162f. Totenklage 71ff.; 126f. Totenopfer 73

Schlange 35ff.; 104; 154,4; 174f. Schlangenbiß 36f.; 147,2 Schöpfungsmythen 49ff.

Todesarten 116ff.

Traum 52f.; 53,7; 95; 104,2; 128f.

Scholiasten, christliche 13 Schweigen 76,2; 115

Türschutzamulette 154

Schwein 37f.

Tugendkataloge 204ff.

Türöffnungswunder 169ff.

Schwitzen 42,3

Seelenvogel 123f. Seereise 52; 171ff. Sehkraft, übernatürliche 31; 38f.

Selbstbeschränkung 118,1 Selbstverbrennung 121ff.

Unsterblichkeit 10

Verschwinden 169, 1.5

Versetzung an einen anderen Ort 168f.

Sexualdelikte 199ff.

Sieben 127,3

Vier 127,3 Völkerlisten 141,9

Sintflut 165f.

Vorsehung 44ff. Sittengemälde 190 Skorpion 29f. Sofortigkeit der Heilung 157 Sokrates 10; 110

Speichel 69; 150f. Speisungswunder 176 Spiegel 55 Sprachenwunder 141 Staub 72,8; 73,1

Steinverehrung 44 Steuermannsgleichnis 47 Strafe der Götter 46ff.; 51f.; 85; 156,2; 164ff.; 177ff. Strafwunder 52; 177ff. Sünde 85; 137; 156; 177ff. Summarien 145f.

Sympathiezauber 149ff. Syneisaktentum 78 Tätowierung 79f. Tagewählerei 63,7 Taube 32f.

Tempel 38ff.; 63; 92; 95 Tempelraub 40; 51f.

Wälzen auf dem Boden 73,1; 148,2

Wahrnehmung, sinnliche 157f. Wasser, heiliges 33f.; 151f. Wasserwandel 166f.

Weg, philosophischer 205 Weihrauch 67,2 Wein 91; 94; 97; 150,3; 151; 176 Weintrunkenheit und Reden 111,3

Weissagungsbeweis 36; 119 weiß 56f.; 125f.; 133 Wirbeltanz 142f.

Wir-Stil 88,7; 90,5; 117,4 Wolke 103,2 Wunder 108; 111f.; 144ff.; 177 Zahlen 127,3 Zauberei 107f.; 111f.; 174ff. Zauberformeln 63f.; 153ff. Zauberkreis 69,11

Zeitvorstellung 40; 93 Zeugen 159 Zorn 27,4; 201

Theokrasie 26ff.

Zunge 188f.

Theriomorphismus 27ff.

Zwölf 93,8; 127,3