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German Pages 117 Year 1984
IFO·INSTITUT FUR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG STRUKTUR UND WACHSTUM REIHE INDUSTRIE
Heft 39
IFO·INSTITUT FVR WIRTSCBAFTSFORSCBUNG
Lederverarbeitung Strukturwandlungen und Entwicklungsperspektiven
Von
Karl Ch. Röthlingshöfer
DUNCKER & HUMBLOT I BERLIN ·MONCBEN
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Röthlingshöfer, Karl eh.: Lederverarbeitung: Strukturwandlungen u. Entwicklungsperspektiven / von Karl Ch. Röthlingshöfer. IFO-Inst. für Wirtschaftsforschung. - Berlin: Duncker und Humblot, 1984. (Struktur und Wachstum: Reihe Industrie; H. 39) ISBN 3-428-05731-7 NE: Struktur und Wachstum / Reihe Industrie
Alle Rechte vorbehalten
© 1984 Duncker & Humblot, Berlin 41
Gedruckt 1984 bei Werner Hlldebrand, Berlin 65 Printed in Germany ISBN 3-428-05731-7
Vorwort Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung sieht eine seiner Hauptaufgaben darin, den Strukturwandel in der Wirtschaft zu analysieren. Es hat deshalb die Schriftenreihe "Struktur und Wachstum" ins Leben gerufen.
In zwangloser Folge erscheinen Studien über den strukturellen Wandel und die sich dara us ergebenden Chancen und Risiken für diese Bereiche. Die vorliegende "Reihe Industrie" vermittelt einen Einblick in Strukturwandlungen und deren Ursachen in wichtigen Industriegruppen der Bundesrepublik. Die Untersuchungen werden in den Branchenreferaten der Abteilung Industrie durchgeführt. Die Lederverarbeitung wurde bereits in der im Rahmen dieser Reihe im Jahre 1967 erschienenen Studie "Leder- und Schuhindustrie" untersucht. Die seither eingetretenen Veränderungen machten eine völlig neue Behandlung des Themas erforderlich. In der vorliegenen Untersuchung werden schwerpunktmäßig Stand und Entwicklung von Produktion und Produktionsfaktoren, die außenwirtschaftliche Verflechtung sowie die Entwicklungsperspektiven der Branche analysiert. Das Bundesministerium für Wirtschaft hat die Studie finanziell unterstützt. München, im Dezember 1983 Prof. Dr. Karl Heinrich Oppenländer Präsident des Ifo-Instituts ftir Wirtschaftsforschung München
Inhaltsverzeichnis I.
/I.
Einführung
13
l. Problemstellung .......................................... 2. Abgrenzung des Wirtschafts zweiges Lederverarbeitung .........
13 13
Bedeutung der Lederverarbeitung .............................. .
16
Stellung innerhalb des verarbeitenden Gewerbes .............. Regionale Verteilung der Betriebe und Beschäftigten .. . . . . . . . . Bedeutung der industriellen Kleinbetriebe .................... Bedeutung von Handwerk und Heimarbeit ...................
16 17 17 19
l. 2. 3. 4. /II.
IV.
Entwicklung von Produktion und Produktionsstruktur
22
l. Entwicklung des Nettoproduktionsvolumens 2. Betriebsgrößenstruktur .................................... 3. Entwicklung der Produktion ............................... a) Gesamtproduktion ..................................... b) Produktion nach Erzeugnisgruppen ...................... 4. Produktionsstruktur ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22 23 26 26 27 28
Produktions/aktoren und ihre Entwicklung .......................
31
1. Einführung .............................................. 2. Beschäftigte .............................................. a) Entwicklung, Struktur, Qualifikation ..................... b) Arbeitsproduktivität . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Sachkapital .............................................. a) Bruttoanlagevermögen .................................. b) Investitionen .......................................... c) Kapitalkoeffizient und Kapitalproduktivität ............... 4. Material, Energie, Umweltressourcen ........................ a) Materialquote ......................................... b) Einsatz von Handelsware ............................... c) Energieeinsatz ......................................... d) Nutzung von Umweltressourcen ......................... 5. Technologie ..............................................
31 31 31 35 37 37 39 45 47 47 47 48 49 50
8
v.
Inhaltsverzeichnis
Kostenstruktur und Ertragslage ............................... .
53
1. Kostenstruktur ........................................... 2. Ertragslage .............................................. 3. Bedeutung der Handelsware ................................
53 54 57
Der Inlandsmarkt ./Ur Lederwaren ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
60
1. Angebotsstruktur und Konzentration ........................ 2. Absatzwege und Marketing ................................ 3. Entwicklung der Inlandsnachfrage .......................... a) Nominale Nachfrage nach Lederwaren .................... b) Reale Nachfrage nach Lederwaren ....................... aa) Reale Nachfrage nach Lederwaren insgesamt .......... bb) Reale Nachfrage nach Erzeugnisgruppen ..............
60 61 62 62 63 63 65
Der Außenhandel mit Lederwaren ..............................
70
1. Entwicklung von Importen und Exporten insgesamt ........... a) Nominale Entwicklung ................................. b) Reale Entwicklung ..................................... 2. Reale Entwicklung von Importen und Exporten nach Produktgruppen ................................................. 3. Regionalstruktur von Importen und Exporten ................ a) Importe .............................................. b) Exporte ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Warenverkehr mit der DDR ............................... 5. Bedeutung von Eigenimporten und passiver Lohnveredelung ...
70 70 70
VIII. Versorgung mit Leder ........................................
84
1. Lederversorgung in der Bundesrepublik Deutschland .......... 2. Internationale Aspekte der Lederversorgung ..................
84 86
Zukunjtsperspektiven der Lederverarbeitung ......................
89
1. Ausgangslehre ............................................ 2. Ptrspektiven für das nächste Jahrzehnt ..................•...
89 90
Tabellenanhang ...................................................
93
VI.
VII.
IX.
72 76 76 78 80 80
Tabellenverzeichnis Tabellen im Text Tab. 1: Regionale Struktur der Lederverarbeitenden Industrie ......... Tab. 2: Anteil der Betriebe und Beschäftigten der Lederverarbeitenden Industrie an den Betrieben und Beschäftigten der Verarbeitenden Industrie nach Ländern .................................... Tab. 3: Betriebsgrößenstruktur in der Lederverarbeitung .............. Tab. 4: Betriebsgrößenstruktur in der Lederverarbeitung und im Verarbeitenden Gewerbe im September 1981 ......................... Tab. 5: Anteil der Kleinbetriebe an den Betrieben, den Beschäftigten und dem Umsatz ............................................. Tab. 6: Produktion von Lederwaren (einschließlich Reiseartikel) ........ Tab. 7: Jährliche Veränderungsraten der realen Produktion von Lederwaren (einschließlich Reiseartikel) und Produktionsstruktur Tab. 8: Qualifikationsstruktur der Arbeiter in der Lederverarbeitung und in der gesamten Industrie .................................... Tab. 9: Produktionsergebnis je Beschäftigtenstunde in der Lederverarbeitung und im Verarbeitenden Gewerbe ....................... Tab. 10: Entwicklung des BruUoanlagevermögens in der Lederverarbeitenden Industrie sowie in der Industrie insgesamt ................ Tab. 11: Altersstruktur des Ausrüstungsvermögens .................... Tab. 12: Bruuo-Anlagevermögen je Beschäftigten ..................... Tab. 13: Zielsetzung der Investitionstätigkeit in der Lederverarbeitung (Unternehmensanteile) ..................................... Tab. 14: Zielsetzung der Investitionstätigkeit in der Lederverarbeitung (Investitionsaufwand) .......................................... Tab. 15: Kapitalkoeffizient in der Lederverarbeitenden Industrie sowie in der Industrie insgesamt .................................... Tab. 16: Ableitung der Leistungsgrößen für die Lederverarbeitung 1980 (MilI. DM) ...............................................
Tab. 17: Ableitung der Leistungsgrößerr für die Lederverarbeitung 1980 (Bruttoproduktionswert = 100) ............................. Tab. 18: Jahresüberschuß in % des Bruttoproduktionswerts ............ Tab. 19: Umsatz an Handelsware im Jahre 1980 und seine wirtschaftliche Bedeutung ............................................... Tab. 20: Inlandsnachfrage nach Lederwaren ..........................
18 20 24 25 26 29 30 34 38 40 40 41 43 44 46 55 56 57 58 64
10
Tabellenverzeichnis
Tab. 21: Zusammenhang von realer Wirtschaftsentwicklung und realer Nachfrage nach Lederwaren ................................ Tab. 22: Nachfragestruktur nach Hauptbereichen ..................... Tab. 23: Entwicklung der Importe und Exporte von Lederwaren ........ Tab. 24: Reale Importe bei Lederwaren .............................. Tab. 25: Reale Exporte bei Lederwaren .............................. Tab. 26: Struktur der realen Importe und Exporte im Jahre 1980 ....... Tab. 27: Regionale Struktur der Einfuhr von Lederwaren .............. Tab. 28: Regionale Struktur der Ausfuhr von Lederwaren .............. Tab. 29: Warenverkehr mit der DDR und Beriin (Ost) mit Lederwaren insgesamt .................................................. Tab .. 30: Warenverkehr mit der DDR und Berlin (Ost) mit Lederwaren nach Warenklassen ............................................ Tab. 31: Lederverarbeitung: Herkunft und Kostenvorteil der Eigenimporte 1981 Tab. 32: Ledererzeugung und Außenhandel mit Leder in der Bundesrepublik Deutschland ................... ......................... Tab. 33: Exportbeschränkungen für Häute, Felle und Leder ............
66 69 71 74 75 76 77 78 79 82 83 85 87
Tabellen im Anhang Tab. AI: Stellung und Entwicklung der Lederverarbeitung innerhalb des Verarbeitendes Gewerbes ................................. Tab. A2: Betriebe, Beschäftigte und Umsatz der industriellen Kleinbetriebe in der Lederverarbeitung (ohne Herstellung von Schuhen) .... Tab. A3: Effektives Nettoproduktionsvolumen ....................... Tab. A4: Produktion von Lederwaren (einschließlich Reiseartikel) ...... Tab. A5: Index der Erzeugerpreise für den Inlandsabsatz Tab. A6: Kosten des Faktors Arbeit Tab. A 7: Investitionstätigkeit in der Lederverarbeitung und im Verarbeitenden Gewerbe ........................................... Tab. A8: Unternehmensgrößenstruktur in der Lederverarbeitung ....... Tab. A9: Unternehmensgrößenstruktur in der Lederverarbeitung und im Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 1976 ..................... Tab. AIO: Inlandsnachfrage nach Lederwaren ........................ Tab. All: Index der Einfuhr- und Ausfuhrpreise für Lederwaren Tab. A12: Inlandsnachfrage nach Lederwaren (Mil!. DM) .............. Tab. A13: Inlandsnachfrage nach Lederwaren Uähr!. Veränderung) ...... Tab. A14: Inlandsnachfrage nach Lederwaren (Struktur) ............... Tab. AIS: Inlandsnachfrage nach technischen Lederartikeln ............
95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109
Tabellenverzeichnis Tab. A16: Inlandsnachfrage nach Arbeiterschutzartikeln Tab. A17: Inlandsnachfrage nach Sattler- und Feinsattlerwaren aus Leder .. Tab. AIS: Inlandsnachfrage nach Feintäschner- und Galanteriewaren aus Leder ................................................. . Tab. a19: Inlandsnachfrage nach Lederhandschuhen ................. . Tab. A20: Inlandsnachfrage nach Sattler- und Feintäschnerwaren aus Kunstleder ....... .' ......................................... . Tab. A21: Einfuhr von Lederwaren Tab. A22: Ausfuhr von Lederwaren ................................ .
11 110
111
112 113 114 115 116
Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Konzentration 1976
.......................................
61
Abb. 2: Entwicklung von Inlandsnachfrage und Produktion ............
65
I. Einführung 1. Problemstellung Die Lederverarbeitung ist ein kleiner und schrumpfender Bereich der deutschen Wirtschaft. Sie ist, real, also unter Ausschaltung von Preisbewegungen betrachtet, gekennzeichnet durch stagnierende bis rückläufige Nachfrage, die überdies zunehmend von Importen gedeckt wird. Als Folge davon geht die Produktion real zurück, die Zahl der Unternehmen und der Beschäftigten sinkt. Die mäßigen Erfolge der Exportbemühungen haben bei weitem nicht ausgereicht, diesen Niedergang zu stoppen. Hauptaufgabe der vorliegenden Studie ist es, die Entwicklung seit etwa 1965 aufzuzeigen, ihre Gründe zu analysieren und die Zukunftsperspektiven darzustellen. Angestrebt wird dabei, dem Leser einen grundlegenden Einblick in die Problematik der Branche zu geben, nicht jedoch eine umfassende Zusammenstellung aller verfügbaren Statistiken. Aus unterschiedlichen Quellen stammende Zahlen sind bekanntlich allzuoft teils unvergleichbar, teils widersprüchlich und können mehr zur Verwirrung als zur Aufklärung beitragen. 2. Abgrenzung des Wirtschaftszweiges Lederverarbeitung
Die Systematik der Wirtschaftszweige definiert den Wirtschaftszweig Lederverarbeitung als Herstellung von -
Sattler-, Täschner- und Galanteriewaren aus Leder und Austauschstoffen, technischen Lederartikeln, Lederhandschuhen.
Nicht dazu gehören also insbesondere die Ledererzeugung und die Herstellung von Schuhen. Einen Überblick über die Vielfalt der in dem Wirtschaftszweig Lederverarbeitung gefertigten Produkte vermittelt die nachfolgende Aufstellung: 2 I Statistisches Bundesamt, Systematische Verzeichnisse, Systematik der Wirtschaftszweige mit Erläuterungen, Ausgabe 1979. 2 Vgl. Statistisches Bundesamt, Systematische Verzeichnisse, Systematisches Güterverzeichnis für Poduktionsstatistiken, Ausgabe 1982.
14
I. Einführung Lederhandschuhe
Lederhandschuhe (ohne Arbeitsschutzhandschuhe) Technische Lederartikel
Antriebsriemen Andere technische Lederartikel z. B. Spinnerei- und Webereilederartikel Sonstige technische Lederartikel z. B. Kupplungsbänder, Dichtungen, Polierscheiben usw. - Arbeiterschutzartikel Arbeiterschutzhandschuhe Sonstige Arbeiterschutzartikel z. B. Brustschutzleder, Gesäßleder, Knieschützer usw.
Sattler-. Täschner- und Galanteriewaren
-
Sattler- und Feinsattlerwaren aus Leder Sattlerwaren für Tiere z. B. Kummetgeschirre, Reit- und Wagensättel, Hundesportartikel
Sonstige Sattlerwaren (ohne Feinsattlerwaren) z. B. Beriemungen, Berufstaschen, Militär-, Polizei-, Feuerwehr- und Jagdausrüstungen, Belederung für Turn- und Sportgeräte Feinsattlerwaren Hand- und Reisekoffer Sonstige Feinsattlerwaren aus Leder z. B. Akten-, Kolleg-, Diplomaten- und Dokumententaschen, Schreibmappen, Schulranzen usw. Feintäschner- und Galanteriewaren aus Leder Sportgürtel, Trachtenträger und -gürtel sowie andere modische Gürtel Damenhand- und -umhängetaschen Portemonnaies, Geldscheintaschen und Brieftaschen Sonstige Feintäschner- und Galanteriewaren Sattler- und Feinsattlerwaren aus Lederaustauschstoffen, textilen Geweben oder sonstigen Stoffen, Sattlerwaren (ohne Feinsattlerwaren) Feinsattlerwaren Hand- und Reisekoffer (ohne Schalenkoffer) Schalenkoffer
2. Abgrenzung des Wirtschaftszweiges Lederverarbeitung
15
Sonstige Feinsattlerwaren aus Lederaustauschstoffen, textilen Geweben oder sonstigen Stoffen -
Feintäschner- und Galanteriewaren aus Lederaustauschstoffen, textilen Geweben oder sonstigen Stoffen Damenhand- und -umhängetaschen Portemonnaies, Geldscheintaschen und Brieftaschen Sonstige Feintäschner- und Galanteriewaren.
Der Bereich Sattler-, Täschner- und Galanteriewaren ist mit einem Produktionsanteil von fast 94 % (1982) der bei weitem wichtigste innerhalb der Lederverarbeitung; auf Lederhandschuhe und technische Lederwaren entfielen zuammen nur etwa 6 % des Produktionswertes. Die Lederverarbeitung verarbeitet nur etwa 15 % des in der Bundesrepublik insgesamt eingesetzten Leders. 3 Die wichtigsten Lederverwender neben einer Fülle kleinerer Bereiche - waren 1978 die Hersteller von Schuhen (rund 50 %), von Polstermöbeln (11 %), und von Bekleidung (11 %). Andererseits werden die Produkte des Bereichs Sattler-, Täschner- und Galanteriewaren zu knapp 50 %, gemessen am Produktionswert, aus anderen Materialien als Leder gefertigt. Abgrenzungsprobleme anderer Art ergeben sich bei der Analyse der Branchenentwicklung seit 1965 aus Änderungen im System der statistischen Datenerfassung. Im Jahre 1976 wurde die Statistik des Produzierenden Gewerbes neu geordnet und die SYPRO eingeführt. Bis dahin war die IB-Systematik (Systematisches Verzeichnis zum monatlichen Industriebericht) maßgebend. Diese Neuordnung brachte u. a. eine Ausdehnung der Berichterstattung auf das gesamte Produzierende Gewerbe, während vorher nur Industriebetriebe und -Unternehmen erfaßt wurden, das Handwerk also gesondert betrachtet wurde. Gleichzeitig mit dieser Umstellung wurde die Erfassungseinheit und -grenze geändert. Erstreckte sich der frühere Industriebericht auf Industriebetriebe mit im allgemeinen 10 Beschäftigten und mehr (Betriebskonzept), so werden im Rahmen der SYPRO nunmehr Betriebe von Unternehmen mit im allgemeinen 20 Beschäftigten und mehr (Unternehmenskonzept) erfaßt. Dadurch entstand ein Bruch in den Zeitreihen. Allerdings sind mittlerweile die nach SYPRO gebildeten Reihen hinreichend lang, um gesicherte Tendenzaussagen zuzulassen.
3
Vgl. Statistisches Bundesamt Fachserie 4, Reihe S. 5, Material und Wareneingang.
11. Bedeutung der Lederverarbeitung 1. Stellung innerhalb des verarbeitenden Gewerbes
Die Lederverarbeitung ist ein kleiner Zweig des verarbeitenden Gewerbes. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten rangiert hinter ihr nur die Ledererzeugung. Seit 1965 hat sich die Zahl der Beschäftigten l mehr als halbiert und betrug 1982 nurmehr rund 20000, das entspricht einem Anteil an allen Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes von knapp 0,3 %. Noch niedriger lag der Anteil an den Angestellten mit rund 0,2 %. Das Nettoproduktionsvolumen hat sich unter Schwankungen laufend verringert und betrug 1982 noch rund 70 % des Wertes von 1965. Der Beitrag zum Nettoproduktionsvolumen des verarbeitenden Gewerbes sank von 0,41 % auf 0,17 % ab. Die Entwicklung der Kenngrößen im einzelnen ist den Tabellen Al und A3 zu entnehmen 2 • Zweck der folgenden Übersicht ist es, einen ersten Eindruck von den Größenverhältnissen zu vermitteln. Die Angaben beziehen sich daher auf das letztverfügbare Jahr 1982. Deutlich unter dem Beschäftigtenanteil liegt der Anteil an der Lohn- und Gehaltssumme mit 0,17 %. Das Verhältnis der Anteile der Lederverarbeitung an den Arbeitern und Angestellten des verarbeitenden Gewerbes einerseits, an der Lohn- und Gehaltssumme andererseits zeigt, daß die Lederverarbeitung ein Wirtschaftszweig mit unterdurchschnittlicher Bezahlung ist. Am Umsatz des verarbeitenden Gewerbes insgesamt partizipierte die Lederverarbeitung 1982 noch mit 0,16 %, am Auslandsumsatz nur mit 0,09%. Weit unter dem Umsatzanteilliegt der Anteil an den Bruttoanlageinvestitionen. Zu vernachlässigen ist der Stromverbrauch. Die Kennzahlen "Umsatz je Beschäftigten" und "Brutto-Lohnsumme je geleistete Arbeitsstunde" liegen bei etwas mehr als der Hälfte bzw. rund zwei Drittel des verarbeitenden Gewerbes. Damit liegt der Lohn- und Gehaltsanteil je 1000,- DM Umsatz über dem Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes. lOhne Kleingewerbe und Kleinhandwerk und ohne Heimarbeiter. ~ Mit "A" bezeichnete Tabellen befinden sich im Tabellenanhang.
3. Bedeutung der industriellen Kleinbetriebe
17
Investitionsintensitäe und Investitionsquote 4 sind beide weit unterdurchschnittlich. Die Exportquote 5 erreicht etwa 60 % des Durchschnitts im verarbeitenden Gewerbe, die Importquote6 dagegen rund 150 %. 2. Regionale Verteilung der Betriebe und Beschäftigten
Aus der verhältnismäßig geringen Anzahl der Beschäftigten in der Lederverarbeitung kann nicht geschlossen werden, daß der anhaltende Schrumpfungsprozeß am Arbeitsmarkt ohne spürbare Auswirkungen bliebe. Betriebe und Beschäftigte sind regional ungleichmäßig verteilt mit besonders hoher Konzentration auf Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz. Die Anteile im einzelnen 7 zeigt Tabelle l. Auf diese fünf Bundesländer entfielen sowohl 1966 als auch 1974 reichlich 93 % der in der lederverarbeitenden Industrie Beschäftigten. Auch an der Rangfolge dieser Bundesländer nach Beschäftigten hat sich seit 1966 nichts geändert. Aus dem Vergleich von Betriebs- und Beschäftigtenanteilen kann auf die jeweiligen durchschnittlichen Betriebsgrößen geschlossen werden. Die Zahlen machen deutlich, daß - gemessen am Bundesgebiet insgesamt - überdurchschnitliche Betriebsgrößen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern, unterdurchschnittliche dagegen in Nordrhein-Westfalen und Hessen vorherrschen. Einen Anteil von mehr als I % an den Beschäftigten der verarbeitenden Industrie erreichte die lederverarbeitende Industrie lediglich in Hessen und Rheinland-Pfalz. Auch hieran hat sich seit 1966 nichts geändert (Tabelle 2). 3. Bedeutung der industriellen Kleinbetriebe
Eine erhebliche Bedeutung haben in der Lederverarbeitung die industriellen Kleinbetriebe unter 20 Beschäftigte. Sie gaben 1982 rund 4000 Beschäftigten Arbeit, gegenüber rund 20 000 bei Betrieben von Unternehmen mit 20 Beschäftigten und mehr. Zu berücksichtigen ist allerdings, daß in diesen Investitionen je Beschäftigten. Investitionen in % des Umsatzes. S Ausfuhren in % des Gesamtumsatzes. 6 Einfuhren in % der Inlandsverfügbarkeit (Gesamtumsatz minus Ausfuhren plus Einfuhren). 7 Zahlen für die Zeit nach 1974 liegen vom Statistischen Bundesamt für die Lederverarbeitung nicht vor. J
4
100,0 774
Bundesgebiet % Anzahlb )
1
100,0 40 910
0,4 0,4 4,0 0,1 12,0 30,2 11,5 16,5 23,2 0,3 1,4
Beschäftigte
100,0 749
0,7 0,8 3,9 0,1 13,7 36,8 7,7 13,7 19,7 0,8 2,1
Betriebe
100,0 39 905
0,5 0,3 4,4 0,5 12,5 28,9 12,8 16,1 22,4 0,6 1,0
I Beschäftigte
1970
100,0 678
0,6 0,6 4,1 0,1 17,8 34,0 7,5 13,3 19,5 0,7 1,8
Betriebe
100,0 32 970
26,7 13,8 15,8 21,4 0,6 0,9
0,5 0,2 4,4 0,1 15,6
I Beschäftigte
1974
---
- ------------ -
-----
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie D, Reihe 1, 1., Reihe 4 (Regionale Verteilung der Industriebetriebe und deren Beschäftigten nach Industriegruppen) ; Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter; Berechnungen des Ifo-Instituts.
-------~~~-
a) rn-Systematik Nr. 6210, hauptbeteiligte Industriebetriebe mit 10 und mehr Beschäftigten. - b) Ende September.
3,6 0,1 13,2 36,9 7,1 14,2 19,7 0,5 3,2
0,5 1,0
Betriebe
1966
Regionale Struktur der Lederverarbeitenden Industrie a ) (Anteile in %)
Schleswig-Holstein Hamburg Niedersachsen Bremen Nordrhein-westfalen Hessen Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Bayern saarland Berlin (West)
Land
Tabelle 1
i
I
I
I
tI:l
~
~
ä'
S a-
li" ...
~
t'"'
~
...
Cl.
(JQ
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~
Cl.
~
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00
.-
19
4. Bedeutung von Handwerk und Heimarbeit
Zahlen aufgrund der Methode der statistischen Erfassung Doppelzählungen enthalten sind, deren Ausmaß unbekannt ist. Die Zahlen sind daher nicht addierbar, eine Bereinigung ist nicht möglich. Immerhin geben die Werte einen Anhaltspunkt über die Größenrelationen. Noch höher als der Anteil an den Beschäftigten ist der Umsatzanteil der industriellen Kleinbetriebe mit 1982 rund 415 Mill. DM zu 1.732 Mill. DM (Tabellen Al und A2). Der Vergleich macht auch deutlich, daß sich die Beschäftigtenzahlen im Kleingewerbe relativ viel weniger vermindert haben, die Umsätze seit 1978 sogar erheblich ausgeweitet werden konnten 8 • In der Lederverarbeitung (Abgrenzung gemäß SYPRO 6211) ergab sich dagegen ein leichter Umsatzrückgang. Eine Erklärung hierfür könnte darin zu suchen sein, daß es sich bei den Kleinbetrieben um spezialisierte Betriebe mit hohem Qualitätsniveau handelt. Hierfür sprechen auch die erzielten Umsätze je Beschäftigten im Jahre 1982: Beschäftigtengrößenklasse
1- 9
10 -19 20 und mehr
(Kleinbetriebe) (Lederverarbeitung SYPRO 6211)
Umsatz je Beschäftigten 116,8 TDM 96,3 TDM 86,3 TDM
4. Bedeutung von Handwerk und Heimarbeit
Der letzte umfassende Überblick über Unternehmen, Beschäftigte und Umsätze im Handwerk liegt in der Handwerkszählung 1977 vor9 • Danach erzielte das Handwerk der Lederverarbeitung (ohne Herstellung von Schuhen) 1976 in 1502 Unternehmen mit 5092 Beschäftigten einen Umsatz von 242,3 Mill DM IO • Der Umsatz je Beschäftigten lag mit 47,6 TOM deutlich unter dem der Lederverarbeitung gemäß SYPRO 6211 und der industriellen Kleinbetriebe. Mit ursächlich hierfür dürfte der hohe Anteil von über 25 % der handwerklichen Dienstleistungen einschließlich Reparaturen sein. Mehr 8 Die Werte gemäß IB Systematik 6211 im Kleingewerbe bis 1975 sind nicht vergleichbar, da mit der Umstellung auf SYPRO sowohl eine Bereinigung um bisher teilweise enthaltende Handwerksbetriebe als auch eine Ausgliederung von "Planen und Zelten" erfolgte. 9 Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Heft I, Handwerkszählung 1977. Die Ergebnisse der Handwerkszählung 1968 sind nicht vergleichbar. !O Ohne Umsatzsteuer.
0,2 0,1 0,2 1,8 1,2 0,5 0,7 0,1 0,2 0,5
0,6 0,2 0,6 5,5 1,8 1,0 1,4 0,6 1,0
1,3
Bundesgebiet
1 ,3
0,9 0,8
1,4
0,5
0,1 0,2 0,2 0,2 1,6 1,3 0,4 0,6 0,2 0,1
5,6 1 ,9 1,0
0,1
0,5 0,6 0,2 0,7
I Beschäftigte
0,3
Betriebe
1970
1,3
0,8 0,7
0,6 0,3 0,8 4,9 1 ,8 0,9 1,2
0,3 0,4
Betriebe
J
0,4
0,1 0,1
1,3 1 ,1 0,3 0,5
0,0 0,2 0,0 0,2
0,1
Beschäftigte
1974
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie D, Reihe 1, 1., Reihe 4 (Regionale Verteilung der Industriebetriebe und deren Beschäftigten nach Industriegruppen) ; Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter; Berechnungen des Ifo-Instituts.
a) IB-Systenatik Nr. 6210, hauptbeteiligte Industriebetriebe mit 10 und rrehr Beschäftigten.
Hamburg
Niedersachsen Bremen Nordrhein-Westfalen Hessen Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Bayern saarland Berlin (West)
0,1 0,1
I Beschäftigte
0,3 0,6
Betriebe
1966
Schleswig-Holstein
Land
Anteil der Betriebe und Beschäftigten der Lederverarbeitenden Industrie an den Betrieben und Beschäftigten der Verarbeitenden Industrie nach Länderna) (in %)
Tabelle 2
OQ
a::s
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~ .... ;.
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o
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4. Bedeutung von Handwerk und Heimarbeit
21
als 1000 Beschäftigte im lederverarbeitenden Handwerk wiesen 1976 nur Hessen, Baden-Württemberg und Bayern auf. Auf diese drei Bundesländer entfiel damit ein Anteil von gut 70 % der entsprechenden Handwerker. Die Zahl der Heimarbeiter betrug Ende Juni 1981 noch 6752 (ohne Saarland, das für die Lederverarbeitung aber ohne Bedeutung ist), darunter fast 90 % Frauen ll . Seit 1973 (letztvergleichbare Angabe) hat sich diese Zahl um knapp 25 % vermindert.
11 Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg, Sondernummer Juli 1982, S. 24.
III. Entwicklung von Produktion und Produktionsstruktur 1. Entwicklung des Nettoproduktionsvolumens
Das Nettoproduktionsvolumen der Lederverarbeitung l hat sich von 962 Mill. DM im Jahre 1965 auf 665 Mill DM 1982 verringert. Betrachtet man nur die beiden Eckwerte, entspricht dies einem Rückgang von rund 30 % (Tabelle A3). Der Höhepunkt der so definierten Produktion lag jedoch Anfang der 70er Jahre mit einem Maximum von 1070 Mill. DM im Jahre 1971. Seit dieser Zeit betrug der Produktions rückgang fast 38 %. Im verarbeitenden Gewerbe insgesamt erhöhte sich dagegen das Nettoproduktionsvolumen unter Schwankungen seit 1965 um annähernd 80 % bis 1980, fiel dann jedoch bis 1982 rezessionsbedingt wieder leicht zurück. Durch diese gegenläufige Entwicklung sank der Anteil der Lederverarbeitung am Nettoproduktionsvolumen des verarbeitenden Gewerbes kontinuierlich von 0,41 % im Jahre 1965 auf nunmehr 0,17 % (1982) ab. Gleichzeitig verminderte sich die Zahl der Betriebe erheblich. Von 1965 bis 1976 (Ende der IB-Systematik) ging die Zahl von 762 auf608, also um rund 20 % in elf Jahren zurück. Der erste Wert mit der neuen Erfassungsgrenze von 20 Beschäftigten und mehr einschließlich Großhandwerk liegt für 1977 vor. Damals betrug die Zahl der Betriebe 398. Bis 1982 verringerte sie sich auf 312, somit um fast 22 % in nur fünf Jahren. Der Ausleseprozeß hat sich also deutlich beschleunigt und er ist, wie die ersten Zahlen für 1983 andeuten, keineswegs zum Stillstand gekommen. 1983 dürfte die Zahl der Betriebe erstmals merklich unter 300 abgesunken sein. Bezieht man das Nettoproduktionsvolumen auf die Zahl der Betriebe 2 , so wird sichtbar, daß die jeweils verbleibenden Betriebe nur sehr schwach vom Ausscheiden der Grenzbetriebe profitieren konnten. Ihr Produktionsvolumen erhöhte sich nur wenig mit einem Maximum von 1,52 Mill. DM im Jahre 1976 gegenüber 1,26 Mill. DM im Jahre 1965. Seit 1977 war das Nettoproduktionsvolumen stärker rückläufig als die Zahl der Betriebe. Sogar die verbleibenden Betriebe zeigten also in den letzten Jahren leichte Schrumpfungstendenzen. In Preisen von 1970, hier betrachtet als Maß der realen Produktionstätigkeit. Dies ist sicher im statistischen Sinne nicht ganz einwandfrei, ermöglicht aber doch Einblicke, insbesondere wenn man nicht auf das Niveau, sondern auf die Veränderung abstellt. I
2
23
2. Betriebsgrößenstruktur
2. Betriebsgrößenstruktur Das geringe Produktionsvolumen je Betrieb macht auch deutlich, daß es sich bei der Lederverarbeitung um eine ausgesprochen mittelständisch geprägte Branche handelt. Dieses Bild wird durch die Betriebsgrößenstruktur bestätigt. 1981 beschäftigten nur knapp 5 % der Betriebe 200 Arbeitnehmer oder mehr; auf diese Betriebe entfielen etwa 25 % aller Mitarbeiter. Der Schwerpunkt lag bei den Betrieben unter 50 Beschäftigte; diese hatten einen Anteil von fast zwei Drittel an allen Betrieben der Lederverarbeitung. Die Betriebe unter 100 Beschäftigte vereinten auf sich reichlich 50 % aller in diesem Bereich Tätigen 3 ~Tabelle 3). In Tabelle 4 sind die Betriebsgrößenstrukturen in der Lederverarbeitung und im verarbeitenden Gewerbe insgesamt für das Jahr 1981 gegenübergestellt. Auch hieraus wird die hohe Bedeutung der Klein- und Mittelbetriebe in der Lederverarbeitung sichtbar. Eine weitere Verdichtung der Daten verdeutlicht die Aussage. Betrachtet man die Betriebe unter 200 Beschäftigte einerseits, die als eindeutig mittelständisch anzusprechen sind und die größeren Betriebe andererseits, zeigt sich folgendes Ergebnis (Tabelle 5). Während also in der Lederverarbeitung 74,4 % der Beschäftigten und 71,2 % der Umsätze auf Betriebe unter 200 Beschäftigte entfallen, sind es im verarbeitenden Gewerbe nur 30,8 % bzw. 25,0 %. Auch der Anteil der industriellen Kleinbetriebe ist in der Lederverarbeitung überproportional hoch. So stellte diese Branche 1981 nur 0,7 % der Betriebe nach SYPROErfassung, aber 1,1 % aller Kleinbetriebe. Der Anteil an den Beschäftigten betrug 0,3 % gegenüber 1,3 % bei Kleinbetrieben, der Umsatzanteil 0,2 % im Vergleich zu 0,8 %. Weitere Kenngrößen zur Charakterisierung der Lederverarbeitung sind aus den Zahlen der Tabelle 4 abzuleiten (alle Angaben ohne industrielle Kleinbetriebe, Zahlen für September 1981). Kenngröße
Lederverarbeitung
Beschäftigte je Betrieb Umsatz je Beschäftigten in DM Umsatz je Betrieb in DM
63,6 9.566 607.965
Verarbeitendes Gewerbe 151,8 15.398 2.337.921
1 Die Zahlen von 1965 bis 1975 sind wegen unterschiedlicher Abgrenzung nicht mit Tabelle Al und A3 und den Angaben für 1981 vergleichbar. Sie werden hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt.
19 49
wie eilen
1 342
1325
-
1 164
-
3
100 35 24
139 46 26
4 1
237
765
1975
304
822
1970
7
56 23
771 320 148
1965
548c )
339
-
1
34 15
75
44 170
1981
Anzahl der Betriebe
I
-
J
-
4 689
5 241
5517
582
1981
7 328l 1 757 5 517
6 827 4 667
5 398 7 499
1975
wie eilen
4246c )
44 157 42547 33476 21 546
-
6 341 7 998
9 431 9 752
5 690
1970
4 3861 ' 3 335
10 025 7 682 6 855
5 347 9 862
1965
Anzahl der Beschäftigten
100,0
-
0,5
11,2 4,2 1,7
24,2
58,2
1965
wie eilen
100,0
3,4 1,9 0,3 0,1
10,4
61,2 22,7
1970
100,0
-
0,2
3,0 2,1
8,6
65,7 20,4
1975
100,0
-
10,0 4,4 0,3
22,1
13,0 50,2
1961
gemessen an der Zahl der Betriebe
100,0
7,8
14,9 18,8
22,9
13,4 22,2
1970
wie oben
100,0
l _ .J 9,9
17,4 15,5
22,4 22,7
12,1
1965
100,0
-
J
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachser ie 4, Reihe 4. 1 .2.
21,8
25,6 24,3
2,7
19811 1
100,0
-
21,91 5,3 25,6
20,4 13,9
16,1 22,4
1975
gemessen an der Zahl der BeschäftiQten
Anteil der Beschäftigtengrößenklassen in %
Betriebsgrößenstruktur in der Lederverarbeitunga)b)
a) Jeweils September, Lederverarbeitung ohne Herstellung von Schuhen. - b) Bis einschließlich 1975: alle Industriebetriebe, rn-Systematik Nr. 6210; 1981: Betriebe von Unternehmen des Bergbaus und des Verarbeitenden Gewerbes mit 20 Beschäftigten und mehr SOW'ie Betriebe mit 20 Beschäftigten und mehr der übrigen Wirtschaftsbereiche , einschließlich Handwerk, SYPRO Nr. 6211. c) Industriebetriebe mit 1 bis 19 Beschäftigten SOW'ie Industriebetriebe mit unter 20 Beschäftigten von Unternehmen mit 20 Beschäftigten und mehr, ohne Handwerk.
1 - 19
Industrielle Kleinbetriebe
Insgesamt
200 - 499 500 - 999 1000 und mehr
99 100 - 199
20 50 -
1 -
Beschäftigtengrößenklasse Betriebe mit •.. bis ••• Beschäftigten
Tabelle 3
:>I"
2 ='...
'"'"
ö' ::s
!r
8c::
::.c
Co
c:: ::s
§
C'.
:>I"
8c::
::.c
o ::s
I"
i
tTl
::s
--
~
548
339
50 187
47 921
2,1 100,0
100,0
2,9
9,0
-
1 399
998
4,4
0,3
4 302
12,8
20,8
10,0
22,1
13,3 39,1
50,2
13,0
Verarb. Gewerbe
%
582
4 246
21 546
-
} 5 517
4 689
5 241
5517
322951
7275913
2745803
975733
1 321 935
859077
695 657
608542
69166
Verarb. Gewerbe
Anzahl SYPRO Nr. 6211
100,0
-
} 25,6
21,8
24,3
25,6
2,7
SYPRO Nr. 6211
Beschäftigte
100,0
37,7
13,4
18,1
11,8
9,6
8,4
1,0
Verarb. Gewerbe
%
56,2
-
59,3
42,7
34,0
206,1
}
3,4 44,5
4224,5
112035,5
48011,7
16578,4
19366,8
11 202,1
8507,1
7199,4
1 170,0
Verarb. Gewerbe
Mill.DM SYPRO Nr. 6211
100,0
-
} 28,8
20,7
27,3
21,6
1,6
SYPRO Nr. 6211
Unsatz
100,0
42,9
14,8
17,3
10,0
7,6
6,4
1,0
Verarb. Gewerbe
%
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 4.1.2.
~--
- -
- - -----
a) Betriebe von Unternehmen des Bergbaus und des Verarbeitenden Gewerbes mit 20 Beschäftigten und mehr sowie Betriebe mit 20 Beschäftigten und mehr der Ubrigen Wirtschaftsbereiche, einschließlich Handwerk. - b) Iroerverarbeitung ctme Herstellung von Schuhen, SYPRO Nr. 6211. - c) Industriebetriebe mit 1 bis 19 Beschäftigten sowie Industre1betriebe mit unter 20 Beschäftigten von Unternehmen mit 20 Beschäftigten und mehr, ohne Handwerk.
1 - 19
Industrielle ) Kleinbetriebec
Insgesamt
-
1
1000u. mehr
15
200 - 499
500 - 999
6 151
9 962
75
34
99
50 -
6 364
18 745
44
170
100 - 199
19
49
1 -
20 -
GeNerbe
SYPRO Nr. 6211
Betriebe
Betriebsgrößenstruktur in der Lederverarbeitung und im Verarbeitenden Gewerbe im September 1981 a )b)
Verarb.
Anzahl
SYPRO Nr. 6211
Beschäftigtengrößenklasse Betriebe mit ••• bis ••. Beschäftigten
Tabelle 4
I
.
g:
~
:00;-
..Z
2
::I ~
co o
0:
o'G
!'..l t:a o ::;
26
III. Entwicklung von Produktion und Produktionsstruktur
Tabelle 5 Anteil der Kleinbetriebe an den Betrieben, den Beschäftigten und dem Umsatz - in % Betriebe Betriebe mit Beschäftigte Unsatz •.• Besche.[ Lederver- . LedeIVer- Verarbei- LedeIVer- VerarbeiVerarbei·' tigten arbeitung tenden arbeitung tenden arbeitung tenden Gewertes Gewerl:es Gewerbes unter 200 200 und mehr
95,3 4,7
86,0 14,0
74,4 25,6
30,8 69,2
71,2
25,0
28,8
75,0
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 4.1.2.
Auch diese Zahlen unterstreichen die mittelständische Struktur der Lederverarbeitung. Die Betriebe sind im Durchschnitt deutlich kleiner als im verarbeitenden Gewerbe, außerdem aber ist der Umsatz je Beschäftigten erheblich geringer. Als Ergebnis beider Komponenten folgt, daß der Umsatz je Betrieb in der Lederverarbeitung nur etwa ein Viertel des Durchschnitts im verarbeitenden Gewerbe erreicht. 3. Entwicklung der Produktion
a) Gesamtproduktion Die Produktion von Lederwaren hat sich, nominal betrachtet, seit 1965 insgesamt deutlich erhöht. Bis 1976 stieg sie annähernd kontinuierlich von 1213 Mill DM 4 auf 1 710 Mitl. DM, das entspricht einer Wachstumsrate von 3,2 % p.a. Von 1977 bis 1982 ergab sich jedoch auch nominal eine Schrumpfung von 1614 Mill. auf 1 581 Mill. DM5 • Der rechnerische Rückgang von 0,4 % p.a. ist jedoch im wesentlichen durch die konjunkturbedingten Produktionsrücknahmen in den Jahren 1981 und 1982 verursacht. Die Produktionsentwicklung von 1965 bis 1982, auch nach Erzeugnissen, zeigt Tabelle A4. Die tatsächliche Entwicklung der Produktionstätigkeit kann anhand dieser Zahlen allerdings nicht analysiert werden, da in dem betrachteten Zeitraum erhebliche Steigerungen der Erzeugerpreise zu verzeichnen waren. Mit rund 5,6 % p.a. stiegen sie für Lederwaren noch stärker als im verarbeitenden Gewerbe mit 3,9 % p.a. (Tabelle A5). Um einen Einblick in die reale • Ohne Antriebsriemen (Melde-Nr. 62 1100), für die ab 1970 aus Geheimhaltungsgründen keine Werte mehr ausgewiesen werden. 1965 betrug der Produktionswert rund 11 Mill. DM. ~ 1977 erfolgte der Übergang aufSYPRO, daher ist des notwendig, die Gesamtperiode von 1965 bis 1982 für die Analyse zu unterteilen.
3. Entwicklung der Produktion
27
Entwicklung der Produktion zu erhalten, ist daher eine entsprechende Preisbereinigung erforderlich6 • Die reale Entwicklung der Produktion ist in Tabelle 6 dargestellt. Auch hier zeigt sich der Bruch von 1976 zu 1977 infolge der Umstellung von der IB-Systematik auf SYPRO. Die reale Produktion verringerte sich von 2 238 Mill. DM 1965 auf 1 710 Mill. DM im Jahre 1976. Im Mittel bedeutet dies eine Schrumpfung von rund 2,4 % pro Jahr. Von 1977 bis 1982 setzte sich diese Tendenz verstärkt fort. Der entsprechende Rückgang der Produktion betrug 5,5 % p.a., wobei massive Produktionseinbrüche erst ab 1980 zu beobachten waren. Allein von 1979 bis 1982 verringerte sich die reale Produktion um rund ein Viertel. b) Produktion nach Erzeugnisgruppen
Nach Erzeugnisgruppen betrachtet, verlief die Entwicklung der Produktion unterschiedlich. Die Produktion von technischen Lederartikeln blieb real von 1965 bis 1976 annähernd konstant. Von 1977 bis 1982 nahm sie dann um mehr als ein Viertel ab. Die Fertigung von Arbeiterschutzartikeln ging von 1965 bis 1976 um über 60 % zurück und blieb dann ab 1977 konstant, sieht man von einer Produktionsspitze 1979 ab. Die Produktion von Sattler- und Feinsattlerwaren aus Leder schrumpfte in den elf Jahren von 1965 bis 1976 um fast 42 % und ging dann bis 1982 nochmals um 47 % zurück. Die Fertigung von Feintäschner- und Galanteriewaren aus Leder verringerte sich im Zeitraum bis 1976 um 28 % und dann weiter um nochmals 22 %. Die Vergleichzahlen für Lederhandschuhe liegen bei -76 % bis 1976; ab 1977 nahm die Fertigung sogar zu, um erst 1982 auf einen neuen Tiefpunkt abzusinken. Einen völlig anderen Verlauf nahm die Produktion von Sattler- und Feinsattlerwaren aus Kunstleder. Sie stieg bis 1976 um mehr als ein Drittel und sank dann wieder unter das Ausgangsniveau von 1965 ab.
Die Produktion von Feintäschner- und Galanteriewaren aus Kunstleder ging dagegen beständig zurück, von 1965 bis 1976 um rund ein Viertel, ab 1977 bis 1982 nochmals in ähnlichem Ausmaß. Die realen Produktionswerte im einzelnen zeigt Tabelle 6. Die jährlichen Veränderungsraten der realen Produktion in den bei den genannten Zeiträumen sind in Tabelle 7 zusammengefaßt. 6 Da die eigentlich notwendigen Indizes der Erzeugerpreise seit 1965 für Erzeugnisse nicht zur Verfügung stehen, erfolgt die Bereinigung hilfsweise mit dem Index der Erzeugerpreise für Lederwaren insgesamt.
28
III. Entwicklung von Produktion und Produktionsstruktur
4. Produktionsstruktur Die einzelnen Erzeugnisgruppen haben innerhalb der Lederverarbeitung völlig unterschiedliche Gewichte. Diese Gewichte haben sich überdies im Beobachtungszeitraum erheblich verschoben. Zusammengefaßt nach den üblicherweise unterschiedenen drei Bereichen zeigt sich folgendes Bild:
Bereich Lederwaren und Koffer Technische Lederartikel Lederhandschuhe
Insgesamt
Anteil an der realen Produktion in % 1965 1982 88,6 5,0 6,4 100
93,6 3,8 2,6 100
Der hohe Anteil von Lederwaren und Koffern hat seit 1965 weiter zugenommen und betrug 1982 fast 94 %. Die beiden anderen Bereiche haben noch an Bedeutung verloren. Für die Entwicklung der Branche insgesamt spielen sie kaum noch eine Rolle. Die Zusammenfassung unterschiedlicher Erzeugnisbereiche in die Position Lederwaren und Koffer verdeckt allerdings einen bedeutenden Strukturwandel im Hinblick auf das verwendete Material. Die folgende Übersicht macht das deutlich:
Erzeugnisgruppe Lederwaren und Koffer aus Leder Lederwaren und Koffer aus Kunstleder"
Lederwaren und Koffer insgesamt
Anteil an der realen Produktion in % 1965 1982 60,0
50,5
40,0
49,5
100
100
" Lederaustauschstoffe, textile Gewebe oder sonstige Stoffe.
Der Anteil der Lederwaren und Koffer aus Leder hat sich zugunsten der anderen Materialien stark vermindert. Hierin liegt auch die Erklärung dafür, daß der reale Produktionswert, der das Material mit umfaßt, stärker zurückgegangen ist als das Nettoproduktionsvolumen. Die Anteilswerte und ihre Veränderungen nach Erzeugnisgruppen sind Tabelle 7 zu entnehmen.
QueUe: Statistisa- BInIesint:
a) ctv1e AntrUhsrianen .
~
449 1 972
des If~Instituts.
----
462
2238
Feintäsctner- u. Galanteriewren aus Kunstleder
Insqesomt
428
2 011
332
Sattler- u . Feinsclttl.etwaren aus Kunstleder 403
77
97
143
LederhandscIwhe
406
726
735
832
Feintäsch1er-u. Galanter1ewrenaus Leder
47 237
53
255
74
359
Sattler-u. Feinsattlerwarenaus Leder
33
1971
37
1970
1 919
430
412
61
711
230
43
32
1972
1 745
374
401
49
637
203
45
37
1973
1 646
337
398
56
579
190
39
46
1974
1 657
340
450
35
563
202
32
35
1975
m-systaoatJl
::s CI>
~
o·
o 0s::
...
0'"1:1
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o·
I";" ....
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0-
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i: ::s OQ
I";"
tT1
::s ~ ;:;.
--
o
w
IV. Produktionsfaktoren und ihre Entwicklung 1. Einführung
Aufgabe des folgenden Abschnittes ist es, die Bedingungen sichtbar zu machen, unter denen die Produkte der Lederverarbeitung entstehen. Der generelle Rahmen, nämlich die mittelständisch geprägte Struktur des Wirtschafts zweigs, wurde bereits eingehend erörtert. Zwar setzen die bereits wiederholt erwähnten Änderungen in der statistischen Erfassung, insbesondere auch die Zusammenfassung der Lederverarbeitung mit der Herstellung von Schuhen in manchen Statistiken, der Analyse Grenzen. Es erscheint aber dennoch möglich, die Produktionsbedingungen anhand der jeweilig letztverfügbaren Daten hinreichend genau herauszuarbeiten. Zu untersuchen sind insbesondere: -
Entwicklung der Beschäftigten, ihre Struktur und Qualifikation Sachkapital und seine Entwicklung Bedeutung vom Material, Energie und Umweltressourcen Einfluß von Technologie und Innovation. 2. Beschäftigte a) Entwicklung, Struktur, Qualifikation
Die Zahl der Beschäftigten hat sich von 1965 bis 1975 (IB-Systematik) von rund 42 300 auf 31 300 vermindert; dies entspricht einem jährlichen Rückgang von 3 %. Von 1978 bis 1982 (SYPRO) ging die Zahl weiter zurück, und zwar von rund 26000 auf 20000. Mit jährlich -6,3 % hat sich also die Schrumpfungsrate mehr als verdoppelt. Auch 1983 ist der Rückgang nicht zum Stillstand gekommen. Über die gesamte Periode gerechnet, hat sich die Zahl der Beschäftigten mehr als halbiert. Dabei war der RÜckgang bei Arbeitern mit etwa 56 % erheblich stärker als bei Angestellten mit 37 %. Der Anteil der Beschäftigten in der Lederverarbeitung am verarbeitenden Gewerbe ging erheblich zurück; 1965 stellte der Wirtschaftszweig 0,53 % aller Beschäftigten, 1982 gerade noch 0,29 % (Tabelle Al).
32
IV. Produktionsfaktoren und ihre Entwicklung
Die Struktur der Beschäftigten ist gekennzeichnet durch einen sehr hohen Anteil an Frauen, sowohl bei den Angestellten, als insbesondere bei den Arbeitern, wie die folgende Aufstellung verdeutlicht I.
Anteil der Frauen 1981 an allen Beschäftigten an den Angestellten an den Arbeitern
Lederverarbei tung
Verbra uchsgü ter produzierendes Gewerbe 45,0 % 40,1 % 46,5 %
66,3 % 51,2 % 70,8 %
Der Anteil weiblicher Beschäftigter liegt insgesamt knapp 50 % über dem Durchschnitt des Verbrauchsgüter produzierenden Gewerbes, selbst ber den Angestellten aber noch mehr als 25 % darüber. Unterschieden nach der Stellung im Unternehmen, zeigt sich ein überproportionaler Anteil der Inhaber - eine Folge der mittelständischen Struktur - und ein leicht unterproportionaler Anteil der Angestellten.
Anteile nach Stellung im Unternehmen 2 Inhaber Angestellte Arbeiter
Lederverarbeitung
Verbrauchsgüter produzierendes Gewerbe
1,3 % 22,8 % 75,9 %
0,8 % 23,4 % 75,7 %
Für die Art der Tätigkeit liegen Angaben letztmals für 1974 vor3 • Bezogen auf alle Beschäftigten, lag der Anteil der kaufmännischen Angestellten bei 12,2 % gegenüber 12,1 % in der Verbrauchsgüterindustrie. Wesentlich niedriger war der Anteil der technischen Angestellten mit 5,0 % gegenüber 7,4 %. Hierin kommt eine deutlich geringere Technikorientierung der Lederverarbeitung zum Ausdruck. Aufschlußreich ist auch die Aufteilung der Arbeiter nach Qualifikation. 1
2 J
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 3.3. Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 3.3. Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie D, Reihe 4.
33
2. Beschäftigte Anteil der Arbeiter an allen Beschäftigten4 1974 Facharbeiter sonstige Arbeiter
Lederverarbeitung
21,0 % 57,4 %
Verbrauchsgüterindustrie 28,4 % 48,0 %
Der Facharbeiteranteil war in der Lederverarbeitung erheblich geringer als in der Verbrauchsgüterindustrie insgesamt, der Anteil von Ungelernten oder Angelernten dagegen wesentlich größer. Das Verhältnis von Facharbeitern zu sonstigen Arbeitern entsprach im Fachzweig etwa 1 zu 2,7 gegenüber 1 zu 1,7 in der Hauptgruppe. Hierin zeigt sich eine insgesamt deutlich unterdurchschnittliche Qualifikation der Belegschaften in der Lederverarbeitung. Diese geringere Qualifikation in Verbindung mit dem hohen Frauenanteil - beides bedingt sich mindestens teilweise wechselseitig - zeigt sich auch in der Entlohnung. Die Bruttolohnsumme je Arbeiter betrug 1981 nur etwa 74 % vom Verbrauchsgüter produzierenden Gewerbe 5 (19 216 DM gegenüber 26012 DM). Nur etwas geringer waren die Unterschiede bei den Angestellten mit 32368 DM gegenüber 41 383 DM; dies entspricht gut 78 %. Verglichen mit dem gesamten verarbeitenden Gewerbe liegen die Einkommensverhältnisse noch ungünstiger (Tabelle A6). Der Abstand in der Bruttolohnsumme je Arbeiterstunde hat sich von 1965 bis 1982 von rund 1 DM auf über 6 DM vergrößert. Wurden 1965 in der Lederverarbeitung noch rund 78 % des Durchschnittslohns im verarbeitenden Gewerbe bezahlt, so waren es 1982 nur mehr 67 %. Zur gleichen Aussage über die in der Lederverarbeitung im Verhältnis zur gesamten Industrie niedrigere Qualifikation der Arbeiter kommt man auch, wenn man die Einstufung nach Leistungsgruppen analysiert (Tabelle 8). Von 1960 bis 1976 ist der Anteil der hochqualifizierten Arbeitskräfte in der Lederverarbeitung ständig gesunken, während er in der gesamten Industrie zunahm. Die Zahlen zeigen aber auch, daß sich die Qualifikationsstruktur der Belegschaften in den letzten Jahren verbessert hat. So sank der Anteil der unqualifizierten Arbeitskräfte von 25,9 % im Jahre 1976 auf 19,2 % im Oktober 1982. Der Personalabbau wurde al~o offensichtlich auch zur Hebung des Qualifikationsniveaus benutzt.
4
S
Ebenda. Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 3.3.
36,4
40,6
Gesamte Industrie
23,1
27,5
c) 27,7 37,0
47,5
a)
41,7
1970 b)
21,1
24,7
c)
45,5
22,3
a)
35,8
51,8
1976 b)
18,6
25,9
c)
48,9
23,8
a)
34,7
57,0
1982 1 ) b)
c)
--
16,4
19,2
Quelle: K. Breithaupt u.a., Analyse der strukturellen Entwicklung der deutschen Wirtschaft, Kiel 1979, S. 50; Statistisches Bundesamt, Fachserie 16 (Löhne und Gehälter), Reihe 2.3 (Arbeiterverdienste in der. Industrie); Berechnungen des Ifo-Instituts.
a) Hochqualifizierte Arbeitskräfte. - b) Qualifizierte Arbeitskräfte. - c) Unqualifizierte Arbeitskräfte. 1) Oktober 1982.
41,6
30,9
a)
1960 b)
Prozentuale Verteilung der Arbeiter nach Qualifikationsgruppen
Qualifikationsstruktur der Arbeiter in der Lederverarbeitung und in der gesamten Industrie
Lederverarbeitung
Bereich
Tabelle 8
OQ
::I
e
~
ö·
~
::I
'"t'I'l
s: ...
P-
::I
e
::I
'"
:00;-
e...
CI>
;;;>
::I
ö·
~
e
P-
..."I:l o
:
31
5
1
31
7
1
200 - 499
500 - 999
351
43 4422
9070
6682
8686
8276 7893
3460
9808
6375
8807
1979
2 30~
86"}
5744 9944
5996 15500
, OS'}
1975
311 ß7 13~)36 34:F)28 718 25 444
28
283
'~ }
1~ } 89
1970
100
100
0,2
1 ,1
0,2
6,7
1,4
9,8
27,4
54,8
1970
6,4
10,1
26,5
55,4
1965
100
O,~
9,0 100
J
91,0
1979
}
7,71
12,3
~,' 25,4
1975
100 c )
11,9
24,4
18,0
23,4
22,3
1965
100c)
9,5
27,0
17,6
24,2
21,7
1970
1979
100
8,~
30,0 }
20,0
100
39,1
",1 } 20,9 60,9
1975
garessen an der Zahl der Beschäftigten
Anteil der BeschäftigtengröBenklassen in % gemessen an der Zahl der Unternehmen
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie4, Reihen 4.2.1 und 4.3.3.
a) 1965, 1970 und 1975 IB-Systematik Nr. 6210, 1979 SYPRO Nr. 6211. - b) 1965, 1970 und 1975 September; 1979 Jahresdurchschnitt, einschließlich Handwerk. - c) Olme Unternehmen mit 1000 und mehr Beschäftigten.
Insgesamt
460
45
49
100 - 199
487
126
129
99
1000 und mehr
252
270
49
20 -
1979
1965
1975
1965
1970
Anzahl der Beschäftigten
Anzahl der Untemehnen
Unternehmensgrößenstruktur in der Lederverarbeitunga)b)
50 -
Beschäftigtengrößenklasse Unternehnen mit ••• bis .•. Beschäftigten
Tabelle A8
I»
::s~
::s
I»
n ::s
!!.
t-l er
I»
§
25
31 046
327
100
100
2,9
3,7
-
1,2
902
1 142
-
11,5
15,7
11,9 7,7
24,1
42,1
28,4
50,8
3577
4 871
7 470
13 084
SYPOO 11 Veram. Nr • 6211 Gewerbe
%
28 060
-
2 853
7 957
5 502
6 328
5 440
7199509
3678426
785206
1 107900
682699
526263
419015
SYPOO 1 Veram. Nr.6211 Gewerbe
Anzahl %
100
-
10,2
28,3
19,6
22,5
19,4
100
51,1
10,9
15,4
9,5
7,3
5,8
SYPOO 1 Veram. Nr.6211 Gewerbe
Beschäftigte ~
1 855,7
-
183,7
553,7
342,0
411,0
365,3
888848,8
503480,2
927%,1
124073,3
72 248,6
53 787,5
42463,1
SYPOO 1 Veram. Nr.6211 Gewerbe
Mill.
Unsatz
100
-
9,9
29,8
18,4
22,2
19,7
100
56,6
10,4
14,0
8,1
6,1
4,8
SYPOO 1Veram. Nr.6211 Gewerbe
%
- --
-- ---------
-
-- --
Q.Jelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4, Reihe 4.2.1.
---
a) SYPOO Nr. 6211. - b) Lederverarbeitung, Anzahl der Unternehmen und Beschäftigte für Septanber, Unsätze im Kalenderjahr; ohne Hand\olerk.
Insgesamt
1000 und mehr
4
39
100 - 199
200 - 499
500 - 999
93
99
166
49
20 -
SYPRO 1 Veram. Nr.6211 Gewerbe
Unternehmen
Unternehmensgrößenstruktur in der Lederverarbeitung a ) und im Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 1976 b ) .
Anzahl
50 -
Unternehmen mit ••• bis ••• Beschäftigten
Beschäftigtengrößenklasse
Tabelle A9
f
e-
~
III
S-
;l 1f
378,9
Inlandsnachfrage
593,7
190,3
460,4 323,6
1972
687,9
213,7
527,2 374,4
1973
731,2
224,1
522,8 432,5
1974
903,5
2 058,4
709,7 638,1 289,4
527,6 226,4
~lle:
---
Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IfcrInstituts.
- -
1976
602,3
1975
- in Mil!. DM -
2 062,5
314,4
613,8 763,1
1977
Inlandsnachfrage a ) nach Lederwarenb)
a) Definiert als Produktion - Export + ImpJrt. - b) Ohne Antriebsriaren.
464,4
182,2
189,6
Export
ImpJrt
396,4 250,2
1971
347,6 220,9
1970
Produktion
VariablE
Tabelle A10
2 227,3
704,2 846,6 323,5
1978
2 431,4
360,5
794,5 997,4
1979
2 504,2
375,0
132,3
746,9
1980
2 382,2
406,0
606,2 132,0
1981
2 169,4
434,4
580,8 023,0
1982
(JQ
::s
I»
::r
~
er !!. Ci" ::s I» ::s
~
-
Tabellenanhang
105
Tabelle A11 Index der Einfuhr- und Ausfuhrpreise für Lederwarena) 1976 = 100
Jahr
Index der Einfuhrpreise
.
1965
Index der Ausfuhrpreise
.
1968
69,2
63,9
1969
78,5
69,0
1970
73,7
71,5
1971
74,7
73,9
1972
78,8
77,5
1973
85,7
84,4
1974
89,0
92,0
1975 1976
93,0 100
96,9 100
1977
106,7
105,0
1978
110,3
108,5
1979
113,0
116,3
1980
122,0
124,6
1981
128,8
129,7
1982
133,3
136,6
a) Ohne Lederbekleidung und ohne Schuhe. Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 8.
834
Sattler- u. Feintäsc~waren aus Kunstlecrerb
2 060
2 084
873
776 84
220
35 98
1972
1 929
824
696 70
176
37 127
1973
1 888
797
688 80
169
42 113
1974
1 990
858
753 55
198
35 93
1975
2 059
1 960
768
805 66
802 62 859
188
36 97
1977
198
39 98
1976
2 018
788
825 67
203
38 97
1978
2 116
820
2 021
798
780 79
179
195 863 75
37 148
1980
39 124
1979
1 830
767
681 73
140
27 142
1981
1 613
709
610 69
112
30 84
1982
Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des Ifo-Instituts.
gen bedingt.
al Ohne Antriebsrianen. - bl Einschließlich Feinsattlerwaren und Galanteriewaren aus Kunstleder. - cl Differenzen durch I
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