Kurze Grammatik des Biblischen Hebräisch [6 ed.]
 9783666523991, 9783788734626, 9783525523995

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Diese Kurze Grammatik führt systematisch in die Schrift- und Lautlehre sowie die Formen- und Satzlehre des Biblischen Hebräisch ein. Zahlreiche Schautafeln und Paradigmen erschließen die hebräische Sprache des Alten Testaments übersichtlich. Merksätze helfen, auch das scheinbar Komplizierte zu verstehen und zu behalten. Die Grammatik will als Referenzgrammatik und Nachschlagewerk beim Hebräischstudium an Schule oder Hochschule dienen, ebenso bei der Repetition und Erarbeitung hebräischer Texte.

Alexander B. Ernst

Kurze Grammatik des Biblischen Hebräisch

Alexander B. Ernst

Alexander B. Ernst, geb. 1960, Studium der Theologie und Promotion zum Dr. theol. an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, ist seit 1995 Dozent für Hebräisch und Ephorus an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel.

161 mm

Kurze Grammatik des Biblischen Hebräisch

161 mm

ISBN 978-3-7887-3462-6

9 783788 734626

Umschlag Ernst - Kurze Grammatik.indd 1

09.11.15 16:43

Alexander B. Ernst

Kurze Grammatik des Biblischen Hebräisch

6., unveränderte Neuauflage

Vandenhoeck & Ruprecht

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar. © 2022 Vandenhoeck & Ruprecht, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen, ein Imprint der Brill-Gruppe (Koninklijke Brill NV, Leiden, Niederlande; Brill USA Inc., Boston MA, USA; Brill Asia Pte Ltd, Singapore; Brill Deutschland GmbH, Paderborn, Deutschland; Brill Österreich GmbH, Wien, Österreich) Koninklijke Brill NV umfasst die Imprints Brill, Brill Nijhoff, Brill Hotei, Brill Schöningh, Brill Fink, Brill mentis, Vandenhoeck & Ruprecht, Böhlau, V & R unipress. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Satz: Alexander B. Ernst

Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com ISBN 978-3-666-52399-1

Meiner Frau C a t a r i n a und unseren Kindern S i m o n , L e a , P a s c a l , M a r i e und S e b a s t i a n

Vorwort Hebräisch ist die Sprache der Propheten und der Tora, der Psalmen und der Weisheit. Wer die Sprache zu verstehen sucht, lernt das Alte Testament in seiner Eigenart kennen und entdeckt in der Fremdheit der Texte Wurzeln der christlichen und jüdischen Tradition und die Vertrautheit der eigenen Geschichte. Dieses Buch verdankt sich in erster Linie der Faszination, die die Begegnung mit dem hebräischen Alten Testament hervorgerufen hat und nach über 40 Hebräischkursen an Hochschule und Gymnasium immer noch hervorruft. Dank schulde ich denen, die diese Faszination zu wecken fähig waren, allen voran meinem Hebräischlehrer, dem Judaisten und – vom Standard der Schule nie gebeugten – Gymnasiallehrer U w e C o r d t , der meine Begeisterung als erster weckte, dann den Bonner Hochschullehrern A n t o n i u s H. J. G u n n e w e g und W e r n e r H. S c h m i d t , die mich je auf ihre Weise davon abhielten, in philologischen Details zu verharren, und dazu anleiteten, nach dem Ganzen einer Biblischen Theologie zu suchen, deren Grundlage der hebräische Text ist. Ich danke auch denen, die das Werden und Vollenden dieser Grammatik durch Hinweise und hilfreiche Kritik gefördert haben, allen voran meinem Freund und Bonner Kollegen A x e l G r a u p n e r , der erst als Habilitierter in den Genuß kam, Hebräischkurse zu geben, und seither mit einem scharfen und klugen Auge manchen Rat gab, dann D o r o t h e e S c h ö n a u , der Sekretärin der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, die unlösbare Layoutprobleme löste, meiner studentischen Hilfskraft und Tutorin C h r i s t i n a K r e i s k o t t , die mit Sorgfalt manche Fehler in der Druckvorlage ausmachte, und nicht zuletzt den vielen Studierenden, die seit zwei Jahren ein – wegen meiner Aufgaben als Ephorus – lange unvollendetes Manuskript Korrektur lesen mussten, besonders der Ethnologin Dr. A n j a N i c o l e S t u c k e n b e r g e r , die noch im letzten Manuskript viele Fehler fand. Dankbar bleibe ich auch Dr. h.c. W o l f g a n g S c h n e i d e r , meinem Vorgänger auf der Dozentur für Hebräisch an der Kirchlichen Hochschule, für sein vorzügliches Übungsbuch, auch wenn ich seinen „Debarim“ hiermit eine eigene Kurze Grammatik zur Seite stelle. Ich danke auch Dr. V o l k e r H a m p e l , der als Lektor des Neukirchener Verlages das Buch von Anfang an in der ihm eigenen Freundlichkeit unterstützte. Den größten Dank schulde ich jedoch meiner Frau und meinen Kindern für das Ertragen mancher noch zu Hause auf das Hebräische gerichteter Gedanken. Ihnen ist daher dieses Buch gewidmet.

Wuppertal, im Oktober 2008

Alexander B. Ernst

Vorwort zur 2. Auflage Die erste Auflage der Kurzen Grammatik war schneller verkauft als erwartet. Die Kritik war so erfreulich, dass sie keine großen Veränderungen nötig machte. Einige kleinere Versehen und Fehler wurden verbessert und nur wenige Paragraphen (insbesondere § 28 und 29) erweitert. Allen, die durch ihre Hinweise zur Verbesserung beigetragen haben, sei herzlich gedankt! Wenn ich manchen Hinweis nicht aufgenommen habe, dann meist allein aus dem Grund, die Grammatik auch in der zweiten Auflage kurz zu halten und weder die Seitenzahl, noch die Paragrapheneinteilung und Paginierung zu verändern. Möge sie durch ihre Kürze dem Verstehen der Hebräischen Sprache dienen! Wuppertal, im Juni 2010

Alexander B. Ernst

Vorwort zur 5. Auflage Mittlerweile ist die Kurze Grammatik ein Begleitbuch vieler Hebräischkurse an Universitäten und Schulen geworden und Referenzwerk mehrerer Lehrbücher, darunter des bekannten und von Daniel J. Naumann neu bearbeiteten Fernkurses „Hebräisch. Ein Fernstudium in 24 Lektionen“, das bei der Evangelischen Arbeitsstelle Fernstudium unter w w w . f e r n s t u d i u m - e k d . d e erhältlich ist, und des von Prof. Dr. Peter Mommer neu bearbeiteten Übungsbuchs „Debarim“ von Wolfgang Schneider, das in der 3. Auflage 2019 vorliegt. Auch diese fünfte Auflage der Kurzen Grammatik machte keine großen Veränderungen nötig. Kleinere Versehen und Fehler wurden verbessert und an einigen Stellen Formulierungen, die sich den Nutzerinnen und Nutzern als unklar zeigten. Wieder wurden dabei weder die Seitenzahl noch die Paragrapheneinteilung und Paginierung verändert. Wuppertal, im März 2020

Alexander B. Ernst

Inhalt

Vorwort ..................................................................................................................................

7

Inhalt .......................................................................................................................................

9

Einführung .............................................................................................................................

13

I. Schrift- und Lautlehre §

1

Alphabet ..................................................................................................................

16

§

2

Vokalbuchstaben ...................................................................................................

18

§

3

Vokalzeichen (Punktation) ...................................................................................

19

§

4

Schwa, Méteg, Qámez, Dagesch und die Gesetze der Silbenbildung ............

20

§

5

Akzente ....................................................................................................................

22

§

6

Ketib und Qere ......................................................................................................

23

§

7

Assimilation von Konsonanten ...........................................................................

24

§

8

Elision und Kontraktion .......................................................................................

25

§

9

Vokalreduktion und Ersatzdehnung ...................................................................

26

§ 10

Laryngale und ‫ ר‬.....................................................................................................

27

§ 11

Segolierung ..............................................................................................................

29

II. Formenlehre A. Nomen und Partikeln § 12

Genus, Numerus, Determination und Status ....................................................

33

§ 13

Artikel (⋅‫ )ה‬..............................................................................................................

37

§ 14

Präpositionen ..........................................................................................................

38

§ 15

Konjunktionen und Zeichen ................................................................................

41

§ 16

He interrogativum und Fragewörter ...................................................................

44

§ 17

Negationen ..............................................................................................................

45

§ 18

Demonstrativum ....................................................................................................

46

10

Inhalt

§ 19

Pronomen und Suffixe ..........................................................................................

47

§ 20

Nominalklassen ......................................................................................................

52

§ 21

Segolata (qatl, qitl, qutl ) ......................................................................................

60

§ 22

Segolata mit schwacher Wurzel ...........................................................................

62

§ 23

Nomina ‫ ע’’ע‬und ‫ ל’’ה‬.........................................................................................

63

§ 24

Eigenartige Nomina ..............................................................................................

64

§ 25

Zahlen ......................................................................................................................

66

B. Verbum § 26

Allgemeines .............................................................................................................

70

§ 27

Stämme (Konjugationen) ......................................................................................

75

§ 28

Präformativkonjugation Qal ................................................................................

76

§ 29

Afformativkonjugation Qal ..................................................................................

80

§ 30

Infinitivus constructus Qal ...................................................................................

83

§ 31

Infinitivus absolutus Qal ......................................................................................

84

§ 32

Partizip Qal .............................................................................................................

85

§ 33

Qal (Grundstamm) ................................................................................................

86

§ 34

Niph’al (N-Stamm) ................................................................................................

90

§ 35

Pi’el (D-Stamm aktiv) ............................................................................................

94

§ 36

Pu’al (D-Stamm passiv) ........................................................................................

98

§ 37

Hitpa’el (D-Stamm reflexiv) ................................................................................. 102

§ 38

Hiph’il (H-Stamm aktiv) ....................................................................................... 106

§ 39

Hoph’al (H-Stamm passiv) ................................................................................... 110

§ 40

Paradigma ‫ קטל‬..................................................................................................... 114

§ 41

Verba laryngalia ...................................................................................................... 116

§ 42

Verba ‫( פ’’א‬primae Aleph) ................................................................................. 118

§ 43

Verba ‫( פ’’נ‬primae Nun) .................................................................................... 120

§ 44

Verba ‫( פ’’י‬primae Jod) ...................................................................................... 122

§ 45

Verba ‫( פ’’ו‬primae Waw) ................................................................................... 124

§ 46

Verba ‫( ל’’ה‬tertiae infirmae) .............................................................................. 128

§ 47

Verba ‫( ל’’א‬tertiae Aleph) .................................................................................. 132

§ 48

Verba ‫( ע’’וי‬hohle Wurzeln) ............................................................................... 134

§ 49

Verba ‫( ע’’ע‬mediae geminatae) .......................................................................... 138

Inhalt

11

§ 50

Doppelt schwache Verben ................................................................................... 142

§ 51

Suffixe an Verbformen ......................................................................................... 144

III. Satzlehre § 52

Nominalsatz ............................................................................................................ 148

§ 53

Verbalsatz ................................................................................................................ 150

§ 54

Invertierter Verbalsatz .......................................................................................... 152

§ 55

Apposition .............................................................................................................. 154

§ 56

Constructus-Verbindung ...................................................................................... 156

§ 57

Adverbiale Wendungen ........................................................................................

§ 58

Nominalgruppen: Übersicht ................................................................................ 160

§ 59

Präpositionale Bestimmungen ............................................................................. 161

§ 60

Figura etymologica ................................................................................................

§ 61

Steigerungen (Komparativ, Elativ, Superlativ) .................................................. 163

§ 62

Neben- und untergeordnete Sätze ...................................................................... 164

§ 63

‫–א ר‬Sätze ............................................................................................................. 166

§ 64

‫– י‬Sätze .................................................................................................................. 168

§ 65

Infinitiv-Konstruktionen ...................................................................................... 170

§ 66

Bedingungssätze und Schwursätze ...................................................................... 172

§ 67

Merkmale hebräischer Poesie ..............................................................................

158

162

174

Schrifttafel .............................................................................................................................. 176 Abkürzungen und Zeichen .................................................................................................. 177 Sachregister ............................................................................................................................ 178 Register hebräischer Wörter ................................................................................................ 182 Wichtige Hilfsmittel zum Hebräischen ............................................................................. 184

Einführung Die vorliegende Grammatik führt systematisch in die Schrift- und Lautlehre sowie die Formen- und Satzlehre des Biblischen Hebräisch ein. Zahlreiche S c h a u t a f e l n und P a r a d i g m e n („Beispiele“) helfen, in der Vielzahl von Möglichkeiten einer alten und fremden Sprache Regelmäßigkeit und System zu erkennen. Die E r k l ä r u n g e n im Text versuchen, diese Vielfalt zu beschreiben und – wo nachvollziehbar – auf ihre Grundlagen und Regeln zurückzuführen. Weil wenige Regeln vieles verstehbar machen, bietet diese Grammatik M e r k s ä t z e , die sich in über 40 Hebräischkursen an Hochschule und Gymnasium für die Prüfung und Repetition („Wiederholung“) als hilfreich bewährt haben. Dabei werden Fremdwörter und F a c h t e r m i n i („Fachausdrücke“) nicht gemieden, sondern bewusst verwendet, möglichst übersetzt und erläutert. Denn das Studium der hebräischen Grammatik ist seines Gegenstandes wegen Teil der alttestamentlichen Wissenschaft und Theologie, die diese Termini weithin gebraucht. So werden beispielsweise die in der traditionellen Grammatik und Literatur verwendeten Begriffe wie „Imperfekt“ und „Perfekt“ trotz ihrer Problematik nicht verworfen, sondern erklärt und beibehalten. Stets stehen die besonderen P h ä n o m e n e („Erscheinungen“) im Vordergrund und nicht die Bezeichnungen, die – mehr oder weniger treffend – immer nur ein unzureichender Versuch sind, die Fremdheit des Biblischen Hebräisch in die Vertrautheit einer vom Lateinischen geprägten Wissenschaft zu zwingen. Die Grammatik sucht K ü r z e und P r äz i s i o n, will das Nötige zusammenfassen, um ein Gefühl für das Ganze zu vermitteln. Diese Grammatik kann ein Lehrbuch oder einen Hebräischkurs nicht ersetzen, sondern soll ihm als Referenzgrammatik und Nachschlagewerk dienen, damit Schüler*innen und Studierende im Studium des Einzelnen das Ganze nicht aus den Augen verlieren. Nicht zuletzt will sie eine Lücke füllen und das in Seminaren und der Examensvorbereitung lebhafte Bedürfnis nach einer kurzen und übersichtlichen Grammatik zur Repetition des Hebräischen befriedigen. Sie ist Referenzbuch zum Fernkurs „Hebräisch. Ein Fernstudium in 24 Lektionen“, das bei der Evangelischen Arbeitsstelle Fernstudium unter w w w . f e r n s t u d i u m - e k d . d e erhältlich ist, und zu Wolfgang Schneiders von Peter Mommer neu bearbeitetem Übungsbuch „Debarim“ (3. Auflage 2019). Ein vom Verfasser zu dieser Grammatik konzipiertes „Übungsbuch zum Biblischen Hebräisch. Mit Fenstern zum Modernen Hebräisch“ erscheint voraussichtlich im Jahr 2021. Der Ü b e r s i c h t l i c h k e i t und Anschaulichkeit wegen sind die kürzeren Paragraphen auf ein oder zwei Seiten, die längeren in der Regel auf vier Seiten dargestellt. Aus dem selben Grund wurde auf Bibelstellenangaben fast immer verzichtet. Dem Studierenden helfen sie nicht, und der Kundige kennt oder findet die Stellen schnell; denn die zitierten Textstellen sind, wo immer möglich, besonders typische und vertraute. Auch auf Anmerkungen und Literaturhinweise wurde bewusst verzichtet.

14

Einführung

Zum Zwecke des leichten Verstehens der Verb- und Nominalbildungen greift die Grammatik wie viele ihrer Vorbilder in ihren Paradigmen und Erklärungen auf die (im Biblischen Hebräisch nur vier mal belegte) W u r z e l q t l „töten“ zurück, zum einen, weil diese Wurzel als einzige keinerlei Ausnahmeerscheinungen zeigt, zum anderen, weil auch Theologinnen und Theologen angesichts einer unheilen Welt nicht vor der Semantik („Wortbedeutung“) eines unlieben Wortes in Schutz zu nehmen sind. Obwohl die Grammatik den Zugang zu einer klaren und eindeutigen Umschrift ermöglicht (§ 1.3), verwendet sie die üblichen g r a m m a t i s c h e n T e r m i n i in vereinfachter Schreibung, also Sájin statt zajin, Qámez statt qamæs#, Hiph’il statt hip&i'l usw. Dieses Verfahren hat sich in der Praxis bewährt. Die A b k ü r z u n g e n (S. 177) vermeiden überflüssige Punkte wo möglich, also Impf statt Impf., Bsp: statt Bsp.: und Impf.cons statt Impf.cons. usw. Die P a r a g r a p h e n e i n t e i l u n g erlaubt in Verbindung mit der Buchstabenpaginierung ein schnelles Auffinden des Gesuchten, was durch ein Sachregister (S. 178-181) und ein Register hebräischer Wörter (S. 182) erleichtert wird. So traditionell der Stil dieser Grammatik auf den ersten Blick erscheint, so ist sie doch jedem bekannten Phänomen nach bestem Vermögen des Verfassers wissenschaftlich verantwortet neu nachgegangen und hat nicht das Alte, sondern das in der alttestamentlichen Wissenschaft Bewährte zur Darstellung gebracht. Einiges wird den Kundigen überraschen, wie zum Beispiel die Rede von drei Status in der Lehre vom Nomen (§ 12a), oder die Zuordnung der Verbalparadigmen zu den Stämmen (§ 33-39) statt zu den Verbklassen (§ 41-49). Doch auch hierin verbirgt sich nichts grundlegend Neues, sondern der Versuch, alte Phänomene besser verstehbar und lernbar zu machen, damit die Freude am Hebräischen wächst. Das im Biblischen Hebräisch nicht vorkommende Z e i c h e n < über einem Buchstaben (z.B. (‫„ מ*לך‬König“) wird in dieser Grammatik konsequent dann gesetzt, wenn gegen die biblisch-hebräische Regel der Betonung der letzten Silbe ausnahmsweise die vorletzte (bzw. scheinbar vorletzte) Silbe betont ist. So können auch Ungeübte von Anfang an richtig lesen und betonen. Eine „Kurze Grammatik“ kann kein ausführliches Lehrgebäude ersetzen. Daher verweist S. 184 auf die großen Werke, auf die jedes kleine dauerhaft angewiesen bleibt, allen voran auf Wilhelm Gesenius’ Klassiker unter den Hebräischen Grammatiken, den der Verfasser allen empfehlen möchte, die, einmal vom hebräischen Alten Testament begeistert, seine Details genauer verstehen wollen.

I. Schrift- und Lautlehre

16

§ 1 Alphabet

§ 1 Alphabet a

Das hebräische Alphabet besteht aus 22 Zeichen für 23 Konsonanten (‫ ש‬bezeichnet zwei Buchstaben und wird durch einen diakritischen Punkt unterschieden). Die ältesten Texte sind in der ersten Hälfte des 1. Jt. v.Chr. mit althebräischen Schriftzeichen geschrieben worden. Erst die seit dem 3. Jh. v.Chr. aufkommenden Texte und Handschriften weisen die wegen ihrer Form Q u a d r a t s c h r i f t genannten Zeichen auf. Diese haben sich später allgemein durchgesetzt und finden auch in modernen Bibeldrucken Verwendung. Fünf Buchstaben haben eine besondere Form am Wortende (sog. Finalbuchstaben). Das Hebräische ist linksläufig und wird von rechts nach links gelesen: final UmName schrift

Aussprache

wie in:

kehliger Knacklaut am Silbenanfang (im Dt. nicht geschrieben)

Urahn ( -ur- -an ) (gegenüber Uran)

hart oder weich: b oder w

Ball oder engl. love

‫א‬

-

Álef

‫ב‬

b/b2

Bet

‫ג‬

g/g

Gímel

hart oder weich: g oder ch (heute immer hart)

Gabriel oder g in sächsisch: Wagen

‫ד‬

d/d2

Dálet

hart oder weich: d oder dh (heute immer hart)

Daniel oder engl. that

‫ה‬

h

He

kehliges h (auch als Vokalbuchstabe)

hart oder Hut

‫ו‬

w

Waw

stimmhaftes w (sog. Halbvokal)

Wasser (ursprüngl. wie engl. water)

‫ז‬

z

Sájin

weiches und stimmhaftes s (nicht wie dt. z!)

Rose oder summen

‫ח‬

h#

Chet

kehliges ch

ach (nicht: ich)

‫ט‬

t

Tet

(ursprüngl. emphatisches) t (Aussprache heute wie Taw)

Tal oder Internet

‫י‬

j

Jod

konsonantisches j (sog. Halbvokal)

ja oder toi, toi, toi (wie engl. y in you)

k/k2

Kaf

hart oder weich: k oder ch (harte Aussprache wie Qof)

kalt oder nach

gleich dt. l

Leguan oder Knall

gleich dt. m

Mutter oder summen

‫כ‬

‫ך‬

‫ל‬ ‫מ‬

‫ם‬

l

Lámed

m

Mem

17

§ 1 Alphabet

‫נ‬

‫ן‬

gleich dt. n

niemals oder Sohn

Sámech

stimmloses, scharfes s (Aussprache wie Sin)

Essen oder Fuß

Ájin

harter und stimmhafter Kehllaut, &Anton oder &Ups zwischen - und g (heute gleich ‫)א‬

n

Nun

‫ס‬

s

‫ע‬

&

‫פ‬

‫ף‬

p/p

‫צ‬

‫ץ‬

s#

‫ק‬

hart oder weich: p oder f

Post oder Auspuff

Zadé

gleich dt. tz (emphatisch und stimmlos)

Zion oder Trotz

q

Qof

(ursprüngl. emphatisches) k (Aussprache heute wie Kaf)

Kopf oder Ruck

‫ר‬

r

Resch

(ursprüngl. stimmhaftes) r (Aussprache heute wie dt. r)

Rumpf oder Richter

B

s

Sin

stimmloses s (Aussprache wie Samech)

Essen oder Fuß

sC

Schin

gleich dt. sch

Schnee oder rasch

t/tE

Taw

hart oder weich: t oder th (heute immer hart)

Tee oder engl. thirty

‫ת‬

Pe

Vier K o n s o n a n t e n g r u p p e n weisen Besonderheiten auf: Halbvokale Die Konsonanten ‫ ו‬und ‫ י‬sind ursprünglich Halbvokale: ‫ ו‬hat eine Affinität zu o und u, ‫ י‬zu i, e und æ. Daher sind ‫ ו‬und ‫ י‬als Konsonanten „schwach“ (§ 8j) und können als Vokalbuchstaben (§ 2) verwendet werden. Begadkefat Die Konsonanten ‫ב‬, ‫ג‬, ‫ד‬, ‫כ‬, ‫ פ‬und ‫( ת‬Merkwort: „Begadkefat“) sind sog. „kombinatorische Allophone“, d.h. sie haben je nach Stellung im Wort eine unterschiedliche Aussprache: Steht vor ihnen kein Vokal (oder Schwa mobile, § 3c), werden sie hart ausgesprochen (sog. Verschlusslaut). Steht vor ihnen ein Vokal (oder Schwa mobile), sind sie weich (sog. Reibelaut). Die harte Aussprache markiert die Punktation durch ein „Dagesch lene“ (§ 4b.g) im Konsonanten: H, I, J, , K und L. Allerdings ist es heute üblich, ‫ג‬, ‫ ד‬und ‫ ת‬immer hart auszusprechen. Laryngale Die Konsonanten ‫א‬, ‫ה‬, ‫ ח‬und ‫ ע‬bezeichnet man wegen ihrer Artikulation in der Kehle als „Laryngale“ oder „Gutturale“. Laryngale haben viele Eigenarten, die von ‫ ר‬geteilt werden (§ 10). Labiale Die Konsonanten ‫ב‬, ‫ו‬, ‫ מ‬und ‫( פ‬Merkwort: „Bumaf“) sind „Labiale“ (= Lippenlaute). Vor ihnen wird z.B. die Konjunktion fl‫ ו‬zu N (§ 4p.15a).

b

c

d

e

18

§ 2 Vokalbuchstaben

§ 2 Vokalbuchstaben a

b

c

Plene- und Defektiv-Schreibung Die Konsonantenzeichen ‫ו‬, ‫י‬, ‫ ה‬und ‫ א‬begegnen auch als Vokalbuchstaben für einen langen Vokal. Sie sind dann oft nur eine Lesehilfe (lat. Mater lectionis). Eine durch einen Vokalbuchstaben markierte Schreibung bezeichnet man als Plene-Schreibung, eine Schreibung ohne Vokalbuchstaben als DefektivSchreibung. P l e n e - S c h r e i b u n g von Vokalen ist schon in Texten der 1. Hälfte des 1. Jt. v.Chr. bezeugt und geht oft auf den Verlust des ursprünglichen Konsonantenwertes eines Buchstabens zurück: Z.B. wurden mawt zu mot und bajt zu bet kontrahiert (§ 8j.22a), während ‫ א‬am Silbenende quieszierte (dt. „verstummte“, § 10f). In anderen Fällen (und zunehmend im späteren Hebräisch) wurden Vokalbuchstaben auch da gesetzt, wo sie sprachgeschichtlich nicht auf einen Konsonanten zurückgehen. Insbesondere dient ‫ה‬ dazu, einen auslautenden langen Vokal am Wortende zu markieren. Oft ist die PleneSchreibung von Vokalen nur eine einfache orthographische Variante zur D e f e k t i v – Schreibung. Homogene Vokale Die Affinität der Halbvokale ‫ ו‬zu o/u und ‫ י‬zu i/e/æ (§ 1b) fördert ihre Setzung als Vokalbuchstaben. Z.B. ist mit ihnen leicht ‫„ אדום‬Edom“ von ‫„ אדם‬Adam“ zu unterscheiden. Man bezeichnet die Vokale o und u als homogen (= gleichartig) zu ‫ ו‬und die Vokale i, e und æ als homogen zu ‫י‬. Demgegenüber können ‫א‬ und ‫( ה‬fast) jeden Vokal darstellen, so dass sich folgende Übersicht ergibt: homogene Vokale

d

e

Beispiele

‫ו‬

o u

‫ אדום‬Edom, ‫ ברוך‬Baruch

‫י‬

i e æ

‫ בנימין‬Binjamin, ‫ בית־אל‬Bet-El, ‫ תהיינה‬tih-jæQ-naR

‫א‬

alle

‫ עזרא‬Esra, ‫ יחזקאל‬jS-h#æz-qeRl (= Ezechiel)

‫ה‬

a e æ o

‫ י עיה‬Jesaja, ‫ מנ ה‬mS-nasC-sCæQ (= Manasse)

Mappiq Anders als ‫ו‬, ‫ י‬und ‫ א‬kann ‫ ה‬nur am Wortende Vokalbuchstabe sein, dort allerdings fast immer, es sei denn, es trägt einen Punkt, einen sog. „Mappiq“. Bsp: TU‫צ‬V‫ ( אר‬War-s##ah „ihr Land“). Die Setzung von Vokalbuchstaben ist als Lesehilfe letztlich unzureichend geblieben, denn sie markiert viele Worte nicht eindeutig. Dennoch blieben die Vokalbuchstaben bei der späteren Punktation der Texte (§ 3) erhalten, so dass Vokale mit PleneSchreibung eine doppelte Vokalmarkierung aufweisen (z.B. ‫ם‬X‫ד‬Y‫ א‬-æ-d2oRm „Edom“, ‫ל‬X‫ד‬ZI ga-d2oRl „groß“).

19

§ 3 Vokalzeichen

§ 3 Vokalzeichen (Punktation) Zur Fixierung der Aussprache des m a s s o r e t i s c h e n (= überlieferten) T e x t e s haben jüdische Gelehrte seit dem 6. Jh. n.Chr. die Punktation entwickelt, die sich im 10. Jh. in der Gestalt der t i b e r i s c h e n P u n k t a t i o n allgemein durchsetzte. Hierbei werden nicht nur alle Vokale und Murmellaute (= Schwa mobile), sondern auch Vokallosigkeit durch ein Zeichen unter dem Konsonanten, nach welchem der Vokal gesprochen wird, eindeutig markiert. Nur Chólem steht oben (Merke: „o wie oben“). Die Zeichen zeigen die Qualität und teilweise auch die Quantität der Vokale an. Q á m e z und S c h w a sind zweideutig und können erst im Wortganzen nach Kenntnis der Silbengesetze des Hebräischen unterschieden und richtig gelesen werden (§ 4). Die Bezeichnung der Vokale durch Punktation erfolgte auch da, wo schon Vokalbuchstaben vorhanden waren. Bei diesen p l e n e (§ 2) geschriebenen Vokalen hat sich ein Sonderzeichen herausgebildet: Anstelle von ‫ [ו‬wird N (S c h ú r e q) geschrieben. C h ó l e m fällt im Falle der Plene-Schreibung auf ‫ ו‬oder ‫ר( א‬XJ, \‫)ל‬. Name

] _ ` b d g h

N

kurz

‫ד‬Z‫י‬

Qámez chatúf

o^

Pátach

a

Segól

æa

Zeré

e

Chíreq

ie

Chólem

o

Qibbúz

u

Schúreq

u

Schwa mobile simplex

‫ל־‬U (‫מ*לך‬

i

jad2 „Hand“ ko^l- „die Gesamtheit von“ mæa-læk2 „König“

‫ם‬c

sCem „Name“

‫עם‬

fim „mit“

‫ל‬g

kol „Gesamtheit“

Xij

u

N‫ל‬

S

b

‫& עם‬am „Volk“

æ

Schwa quiescens

V

Beispiel

a

Qámez

]

V

lang

a

kul-loR „seine Gesamtheit“ luR „wenn doch!“

= Silbenteiler

‫ר‬cLk‫אס‬

Wæs-ter

= Murmellaut

‫ה‬g‫מ‬l‫ל‬k

sCS-lo-moR

c

compositum: Chatéf pátach

Y m

Chatéf segól Chatéf qámez

a

‫י‬Z‫נ‬g‫אד‬

æ

‫הים‬l‫ל‬Y‫א‬

o

‫י‬n‫נ‬m‫ע‬

W a-d2o-naj „der Herr“ W æ-lo-hi'm „Gott“ o o-ni' „Elend“

Pátach furtivum Geht einem Laryngal (§ 1d.10d) am Ende des Wortes kein a-Laut voraus, wird dessen Affinität zu a durch ein sog. Pátach furtívum („eingeschlichenes Pátach“) vermerkt (Bsp: p‫ח‬N‫„ ר‬Geist“, lies ru ah#, nicht: ru-ah# oder ru-h#a ).

d

20

§ 4 Schwa, Méteg, Qámez, Dagesch und die Gesetze der Silbenbildung

§ 4 Schwa, Méteg, Qámez, Dagesch und die Gesetze der Silbenbildung a

Schwa Ein Schwa (‫א‬Z‫ו‬k Vokal an.

wörtlich: „Nichts“) zeigt einen fast oder völlig fehlenden

b

Schwa quiescens Ein Schwa am Silbenende heißt q u i e s c e n s und ist lautlos; es zeigt, dass dem Konsonanten „gar Nichts“ (an Vokal) folgt. Folgt ein Begadkefat (§ 1c), so erhält er in der Regel ein Dagesch lene. Nur am Wortende unterbleibt das Schwa quiescens, ausgenommen bei Kaf (wo es der besseren Unterscheidung von Dálet und Nun dient) und bei – seltenem – doppeltem Silbenschluss (§ 4o.11a).

c

Schwa mobile Ein Schwa am Silbenanfang ist ein leicht hörbarer Murmellaut, gleichsam ein „fast Nichts“, und heißt m o b i l e . Folgt ein Begadkefat (§ 1c), so erhält er kein Dagesch lene. Dabei kann der Murmellaut allein stehen (dem ersten e im dt. Wort „gegeben“ vergleichbar, spr: g-q ge-bæn), oder ein wenig nach a, æ oder o klingen. So ein qualitatives S c h w a m o b i l e c o m p o s i t u m wird auch als „Chatéf-Laut“ bezeichnet und begegnet bei Laryngalen und ‫ §( ר‬10g). Es gibt ein C h a t é f p á t a c h, ein C h a t é f s e g ó l und ein C h a t é f q á m e z (§ 3c). Während sich die ChatéfLaute direkt als Schwa mobile zu erkennen geben, fällt die Unterscheidung von Schwa mobile simplex und Schwa quiescens schwer. Aufgrund der Gesetze der Silbenbildung (§ 4j-n) liegt Schwa mobile in folgenden Fällen vor: 1) am Anfang des Wortes, 2) wenn es das 2. von zwei direkt hintereinander stehenden Schwa ist (ausgenommen am Wortende, § 11a), 3) unter einem Konsonanten mit Dagesch und 4) nach langem (unbetontem) Vokal (§ 4e). Scheinbare Ausnahmen bestätigen die Regel. Merke: „Schwa ist mobile, wenn die A – 2 – D – L – Regel gilt“:

d

Schwa mobile:

Schwa quiescens: e

f

A

‫ד]ה‬N‫ה‬fl‫י‬

j r-huR-d2aR „Juda“

2

‫ה‬Z‫י‬k‫מ‬V‫ר‬s‫י‬

jir-m t-jaR „Jeremia“

D

‫ן‬X‫ת‬kHnI

gib-b u-tEoRn „Gibbethon“

L

‫ן‬X‫ר‬k‫מ‬g

sCo-m t-roRn „Samaria“

-

‫ם‬U‫ר]ה‬k‫אב‬

-ab2-ra-ham „Abraham“

Méteg Ein Méteg ( v ), hebr. ‫„ מ*תג‬Zaum“, zeigt eine besondere Betonung (meist gegenüber der Haupttonsilbe) an, gibt der Silbe gleichsam ein (Gegen-)Gewicht. Zuweilen gibt es zu erkennen, dass ein Vokal lang ist. So insbesondere bei Qámez und Chíreq. Bsp: N‫א‬V‫ר‬swx‫ ו‬waj-jir--uR „und sie sahen“ (kurzes Chíreq und Schwa quiescens) und N‫א‬V‫ר‬vswx‫ו‬ waj-jie-r q--uR „und sie fürchteten sich“ (langes Chíreq und Schwa mobile). Ein Méteg darf nicht mit gleich aussehendem Silluq (§ 5c) verwechselt werden. Qámez chatuf Ein Méteg hilft, sofern gesetzt, das zweideutige Qámez (§ 3b) richtig zu lesen (vgl. ‫ה‬U‫מ‬k‫כ‬U‫ ח‬h#o^k2-maR „Weisheit“ mit ‫ה‬U‫מ‬k‫כ‬vU‫ ח‬h#a- k2S-maR „sie ist weise“). Merke: „Qámez in unbetonter geschlossener Silbe ist Qámez chatuf“ (nach Regel 4, § 4m).

§ 4 Schwa, Méteg, Qámez, Dagesch und die Gesetze der Silbenbildung

21

Dagesch Ein Punkt ( y‫]ג‬J) in einem Konsonanten zeigt entweder nur die harte Aussprache eines Begadkefat (§ 1c) an und wird als D a g e s c h l e n e bezeichnet, oder markiert die Verdopplung des Konsonanten und heißt D a g e s c h f o r t e . Die Unterscheidung ist immer eindeutig: Geht einem Dagesch weder ein Vokal noch ein Schwa mobile voraus, ist es ein Dagesch lene (Bsp: ‫*קר‬gH bo-qær „Morgen“, ‫ט‬UKk ‫ מ‬misC-pat „Recht“). Geht ihm ein Vokal voraus, ist es ein Dagesch forte (Bsp: ‫ה‬UL‫ א‬-at-taR „du“). Ein Dagesch forte impliziert die harte Aussprache eines Begadkefat (§ 1c). Man unterscheidet das grammatisch notwendige D a g e s c h f o r t e n e c e s s a r i u m vom nur der besseren Lesung dienenden D a g e s c h f o r t e e u p h o n i c u m . Letzteres kann verbinden (D a g e s c h f o r t e c o n j u n c t i v u m) oder hervorheben (D a g e s c h f o r t e d i r i m e n s) . Dagesch forte fällt am Wortende immer aus (§ 8f-i; Bsp: ‫„ עם‬Volk“, Pl: ‫ים‬z‫)ע‬, oft auch in einem Nicht-Begadkefat mit Schwa im Wortinnern, so immer bei fl‫ י‬und sehr oft bei k‫מ‬, k‫ ק‬und k‫( ל‬Bsp: ‫הי‬fl‫י‬x‫ ו‬waj-hi' (< waj-jS-hi' ), ‫ ים‬k‫בק‬k‫ המ‬Ptz Pi mit Artikel, § 35l).

g

h

i

Gesetze der Silbenbildung Erst das Zusammenspiel der Regeln für die zweideutigen Zeichen Schwa, Dagesch und Qámez ermöglicht das richtige Lesen: (1)

Jede Silbe beginnt mit einem Konsonanten.

‫ד]ם‬U‫ א‬-a-d2am, ‫ל‬c‫ר]א‬kBs‫ י‬jis-ra--el

j

(2)

Es folgen nie zwei Vokale aufeinander.

‫ל‬c‫א‬N‫מ‬k

k

sC q-muR--el, ‫ל‬c‫א‬X‫ י‬joR--el

(3) Offene Silben haben immer einen langen Vokal. ‫ה‬U‫ מיכ‬mi'-k2aR (4)

‫ם‬U‫ר]ה‬k‫ אב‬-ab2-ra-ham ‫}כי‬JV‫ר‬U‫ מ‬mo^r-do-k2aj (Qámez chatúf)

Unbetonte geschlossene Silben haben immer einen kurzen Vokal.

(5)

‫א‬, ‫ו‬, ‫ י‬und ‫ ה‬sind Vokalbuchstaben, wenn ihnen ein homogener Vokal vorausgeht und

‫ר]א‬fi‫& עז‬æz-ra, ‫ף‬c‫ס‬X‫ י‬joR-sep ‫ל‬c‫א‬U‫ מיכ‬mi'-k2a--el, ‫ר]ה‬UB sa-raR

l m

n

sie selber kein Vokalzeichen unter sich haben.

Silben, die auf einen Vokal enden, gelten als o f f e n , Silben, die auf einen Konsonanten enden, als g e s c h l o s s e n. Silben mit Schwa mobile gelten nicht als selbständig, sondern als V o r s c h l a g s i l b e n . Doppelt geschlossene Silben begegnen nur am Wortende, sie tragen zwei Schwa quiesc.; sie werden meist aufgesprengt („segoliert“, § 11.21): mögliche Silben: offen geschlossen doppelt geschlossen

langer Vokal

‫י‬

ki'

‫ם‬X‫ י‬joRm VJV‫ר‬y‫ נ‬nerd

o

kurzer Vokal ( kH ) ( b u)

‫ת‬H batE kHk swx‫ ו‬waj-jisCb

Entgegen § 4j wird die K o p u l a fl‫ §( ו‬15a) vor Schwa oder Bumaf (§ 1e) regelmäßig zu N und bildet eine offene Silbe am Wortanfang (Bsp: ‫ה‬U‫ד]ק‬k‫צ‬N uR-s#S-d2a-qaR , ‫ן‬c‫ב‬N uR-b2en).

p

22

§ 5 Akzente

§ 5 Akzente a

Neben den Vokalzeichen haben die Massoreten den Konsonantentext mit Akzenten versehen, die der Lesung des Textes dienen. Die Akzente geben Hinweise auf 1) die Tonlage der Silbe, 2) die Ton- und Nebentonsilbe im Wort und 3) die Nähe oder Ferne der Verbindung mit anderen Wörtern. 2) und 3) sind für den Ungeübten hilfreich:

b

Die meisten Akzente stehen auf der betonten Silbe des Wortes und zeigen damit direkt den H a u p t- und ggf. den N e b e n t o n eines Wortes bzw. einer Wortverbindung. So ist beispielsweise in Gen 1,5 ‫ה•ים‬l‫ל‬Y‫ א‬auf der letzten und ‫ה‬U‫ל‬fl‫י‬€U‫ ל‬auf der vorletzten Silbe betont, während bei ‫ר‬Xv‫הי־א‬fl‫י‬vx‫ ו‬in Gen 1,3 die drittletzte Silbe einen Nebenton (mit Meteg, § 4e) zur letzten als Haupttonsilbe (mit Silluq und Nesiga, § 5c.g) trägt.

c

Da die Akzente als C o n j u n c t i v i (hebr. ‫תים‬V‫ר‬U k‫ )מ‬ein Wort mit dem folgenden verbinden, oder als D i s t i n c t i v i (hebr. ‫כים‬U‫ל‬k‫ )מ‬von ihm abtrennen, helfen sie, einen Satz syntaktisch zu verstehen. So zeigen Munách ( • ) und Zaqéf qatón ( ‚ ) in Gen 1,2, dass die Worte ‫ה•ים‬l‫ל‬Y‫ א‬p‫ח‬N‫•ר‬fl‫„ ו‬und der Geist Gottes“ enger miteinander verbunden sind als mit dem folgenden Wort: ‫ה•ים‬l‫ל‬Y‫ א‬p‫ח‬N‫•ר‬fl‫ ו‬ist eine Constructus-Verbindung (§ 12p.56), die folgenden Worte sind das Prädikat des Satzes. Eine Liste aller Akzente enthält die Biblia Hebraica. Die trennende oder verbindende Kraft einiger Akzente ist stark. Diese sind daher von besonderer syntaktischer Bedeutung: Distinctivi (trennend)

Conjunctivi (verbindend)

d

e

f

g

v

Silluq (große Pause: vor Sof pasúq)

‫ר‬vU‫]ב‬J



Atnách (Pause)

‫ר‬U€‫]ב‬J



Zaqef qaton (kleine Pause)

‫•ר‬U‫]ב‬J



Munach (sehr eng verbindend)

‫•ר‬U‫]ב‬J

Sof pasúq Ein Doppelpunkt ( : ) markiert in Verbindung mit Silluq das „Ende des Verses“, ein Atnách dessen Mitte. Silluq, Atnách und Zaqef qaton verursachen oft eine Vokalveränderung „in pausa“ (= in Pausenstellung), insbesondere eine Dehnung. Vgl. ‫ה‬U‫ל‬fl‫י‬€U‫ ל‬in Gen 1,5 (Versmitte!) mit der lexikalischen Form ‫ה‬U‫ל‬fl‫ל*י‬. Maqqéf Ein Maqqéf ( ‫ ) ־‬verbindet Worte eng und steht oft in einer ConstructusVerbindung (Bsp: ‫ל‬c‫ר]א‬kBs‫ל־י‬U „die Gesamtheit Israels“/„ganz Israel“). Paséq Ein Paséq ( ‫ ) ׀‬soll zu einem kurzen Lesestop zwischen zwei eng zusammengehörenden Worten führen (Bsp: …‫ר‬X‫א‬U‫הי†ם ׀ ל‬l‫ל‬Y‫א‬, Gen 1,5). Nesiga Um das Zusammentreffen zweier Haupttonsilben zu vermeiden, aber auch in pausa, „weicht“ der Akzent des ersten Worts oft als Gegenton „nach hinten“ (hebr. ‫ר‬X‫ח‬U‫ג א‬X‫ס‬Z‫ נ‬oder ‫ה‬Z‫סיג‬fi‫)נ‬, z.B.: ‫ר‬Xv‫הי־א‬fl‫י‬vx‫ ו‬statt ‫ˆ ם‬I‡ ‫י ה‬‰‫ה‬fl‫י‬xv‫ §( ו‬46q.5b). Dabei wird der Vokal der urspr. Haupttonsilbe oft verkürzt (vgl. Š‹‫ך‬k‫תת ל‬ŒU‫ ל‬statt ‫הˆם‬U‫ת ל‬c‰‫ת‬U‫ל‬, § 43g).

23

§ 6 Ketib und Qere

§ 6 Ketib und Qere Qere In einigen Fällen haben die Massoreten den Text korrigiert. Dabei haben sie den Konsonantentext, das K e t í b (aram. ‫תיב‬k „Geschriebenes“) nicht verändert, sondern nur mit der – jüngeren – Punktation und Akzentuierung des Q e r é (aram. ‫י‬b‫ר‬k‫„ ק‬zu Lesendes“) versehen und die dazugehörigen Konsonanten am Rande vermerkt. So soll z.B. in Jos 5,1 statt N‫*נ‬b‫ר‬k‫ב‬U‫( ע‬Ketib: „unser Hindurchziehen“) ‫ר]ם‬k‫ב‬U‫( ע‬Qere: „ihr Hindurchziehen“) gelesen werden. Die Punktation in ‫נו‬€]‫ר‬k‫ב‬U‫ ע‬gehört also nicht zum „geschriebenen“ Wort, sondern zum „zu Lesenden“. Der Leser (und Ausleger) muß sich daher zwischen Ketib und Qere entscheiden. Oft ist ein Qere jedoch keine Korrektur des (Konsonanten-)Textes, sondern spiegelt die Vielfalt jüdischer Überlieferungstradition und divergierende Handschriften wider.

a

Qere perpetuum In wenigen Fällen weicht das Qere immer vom Ketib ab, ohne dass es die Massoreten am Rande vermerken. Bei einem Qeré perpétuum („ständigem Qere“) wird die Kenntnis der mündlichen Tradition vorausgesetzt, so bei:

b

Ketib/Qere

Ketib

‫ם‬.*‫ל‬U N‫ר‬fl‫י‬

‫ם‬c‫ל‬U N‫ר‬fl‫ י‬j r-ruR-sCa-lem „Jerusalem”

‫ם‬s‫ל*י‬U N‫ר‬fl‫ י‬j r-ruR-sCa-lajim

‫ר‬U‫כ‬UBk s‫ י‬jisC-sa-k2ar

„Issachar”

‫ר‬U‫כ‬U•s‫ י‬jis-sa-k2ar

‫א‬N‫ ה‬huR ( - ) „er“

„sie“

‫ היא‬hi' ( - ) (nur im Pentateuch)

‫ו‡ה‬k‫ה‬x‫ י‬jah-wæQ

„Jahwe“

‫י‬Z‫נ‬g‫ אד‬- a-do-naj „(der) Herr“

‫ר‬U‫שכ‬U•s‫י‬ ‫הוא‬ ‫ה‬Z‫הו‬fl‫י‬

Qere

JHWH Schon die griechische Übersetzung der hebräischen Bibel, die Septuaginta, meidet die Aussprache des Gottesnamens und liest statt ‫ו‡ה‬k‫ה‬x‫„ * י‬Jahwe“ (§ 20s, vgl. Ex 3,15) κ•ριος „(der) Herr“. Sie spiegelt damit eine Eigenart der jüdischen Tradition wider, die sich auch in den hebräischen Texten aus Qumran zeigt, in denen oft der Gottesname in althebräischen Buchstaben geschrieben und so dem Lesefluß entzogen ist. Entsprechend haben die Massoreten das sog. T e t r a g r a m m („Vierbuchstabenwort“) ‫ יהוה‬grundsätzlich mit der Punktation und Akzentuierung von „der Herr“ ‫י‬Z‫נ‬g‫( אד‬erstarrt aus wörtl. „meine Herren“; § 12k.19x) versehen, so dass die Biblia Hebraica als Ketib-Qere ‫ה‬ZX‫ה‬fl‫ י‬oder (vereinfacht) ‫ה‬Z‫הו‬fl‫ י‬bietet. In der Verbindung ‫ה‬s‫הו‬fl‫י י‬Z‫נ‬g‫„( אד‬der Herr, Jahwe“) erhält der Gottesname die Punktation von ‫הים‬l‫ל‬Y‫א‬: „der Herr, Gott“. Der Leser muß zwischen Ketib und Qere wählen und kann – je nach seinem Standpunkt – mit „Jahwe“ oder „der Herr“ (bzw. „Gott“) übersetzen. Allein die Vermengung von Ketib und Qere zu „Jehova“ ist ein Unding. In der jüdischen Tradition hat im Laufe der Jahrhunderte schließlich auch das Appellativum „der Herr“ den Charakter eines Eigennamens angenommen und bleibt weithin dem Gottesdienst und Gebet vorbehalten, so dass hier die Lesung aram. ‫א‬U‫מ‬k bzw. hebr. ‫ם‬c•‫„ ה‬der Name“ gebräuchlich wurde – gleichsam als Qere des Qere. In der wissenschaftlichen Literatur haben sich für die Wiedergabe unvokalisierte Großbuchstaben eingebürgert, die die Freiheit der Entscheidung beim Leser wahren: JHWH.

c

24

§ 7 Assimilation von Konsonanten

§ 7 Assimilation von Konsonanten a

b

Bei zügiger Aussprache bewirkte der Redefluss nach und nach eine teilweise (partielle) oder völlige (totale) Assimilation („Angleichung“) einiger Buchstaben an den folgenden („r e g r e s s i v e A s s i m i l a t i o n“) oder vorhergehenden („p r o g r e s s i v e A s s im i l a t i o n“). Betroffen sind vor allem ‫ נ‬und ‫ה‬, selten ‫ ת‬und ‫ד‬. Einige Assimilationsregeln sind für das Verstehen von Verbal- und Nominalformen konstitutiv: ‫ נ‬Der Konsonant ‫ נ‬assimiliert sich am Silbenende oft total an den folgenden Konsonanten („r e g r e s s i v e A s s i m i l a t i o n“). Dieser erhält daher ein Dagesch forte (§ 7c). Merke: „‫ נ‬assimiliert sich wo immer möglich.“ Bei Laryngalen (§ 1d) tritt Ersatzdehnung (§ 7d) oder virtuelle Verdopplung (§ 7e) ein (§ 9j.10p):

c

Präposition ‫מן‬

d

(§ 14hr)

f

Niph’al (§ 34g)

g

Verba ‫ §( פ’’נ‬43)

h

Nun energ. (§ 7j)

j

k

‫ ע*ר`ב‬+ ‫ע*ר`ב > מע ע*ר`ב > מן‬c‫„ מ‬von einem Abend“ ‫ל‬c‫ט‬U‫ק‬fi‫נ‬s‫> י‬

‫ל‬c‫ט‬U‫ק‬k‫ק‬s‫> י‬

‫א‬UBfi‫נ‬s‫> י‬

‫א‬UBkBs‫> י‬

‫ץ‬N‫„ מח‬von draußen“ ‫ל‬c‫ט‬U—s‫„ י‬er wird getötet werden“ ‫א‬U•s‫„ י‬er wird erheben“

‹‫ך‬+‫ ‡נ‬+‫ר‬g‫מ‬k L > ‹‫ך‬k‫ר`*כ‬k‫מ‬k L > U˜*`‫ר‬k‫מ‬k L „sie wird dich bewahren“

‫ ה‬Bei ‫ ה‬tritt in einigen Fällen p r o g r e s s i v e A s s i m i l a t i o n (§ 7a) ein, insbesondere beim Suffix der 3 m und f Sg (§ 19d) an ein Nun energicum (§ 12w.15s.19w.26p): Nun energicum

N‫ ה‬+ ‫ ‡נ‬+ ‫ר‬g fi‫ז‬L N‫ ה‬+ ‫ ‡נ‬+ ‫ן‬s‫א*י‬ (‫)ה‬U‫ ה‬+ ‫ ‡נ‬+ ‫ן‬s‫א*י‬

m

> N‫נ‬fi‫ר™`נ‬k fi‫ז‬L > Nš*`‫ר‬k fi‫ז‬L >

N‫נ‬fi‫ינ‡™נ‬c‫> א‬

> (‫)ה‬Z‫נ‬fi‫ינ‡™נ‬c‫> א‬

Nš™‡‫ינ‬c‫א‬

„du gedenkst seiner“ „er ist nicht“

‫ה‬Zš™‡‫ינ‬c‫„ א‬sie ist nicht“

‫ ת‬und ‫ ד‬In einigen seltenen Fällen assimilieren sich auch ‫ ת‬und ‫ ד‬regressiv und total:

o

im Hitpa’el (§ 37g)

p

Zahlwort ‫ד‬U‫ אח‬f (§ 25b)

q

‫ם‬Xw‫„ מ‬von einem Tag“

‫ ל‬Bei ‫„ לקח‬nehmen“ assimiliert sich manchmal ‫( ל‬Impf: ‫—ח‬s‫ י‬wie ‫ן‬cLs‫נתן √ י‬, § 43g).

l

n

‫ם‬X‫> מי י‬

‫ץ‬N‫ ח‬+ ‫ץ > מן‬N‫> מח ח‬

e

i

‫ם‬X‫ י‬+ ‫> מן‬

‫א‬c•x‫נ‬k‫ת‬swx‫ו‬

> ‫א‬c•x‫נ‬fi‫נ‬swx‫ו‬

> ‫א‬c•xšswx‫ו‬

‫ ת‬+‫ד‬U‫אח‬

> k‫ת‬k‫אחת‬

>

‫אחת‬

„und er erhob sich“ „eine“

In einigen Hitpa’el-Formen begegnet eine p a r t i e l l e A s s i m i l a t i o n des ‫ ת‬in Verbindung mit einer Metathese (§ 37g): Impf Hitpa’el

‫]ק‬J‫צ‬k‫ת‬n‫]ק > נ‬J‫צ‬k‫ט‬n‫ק > נ‬vUJ‫ט‬k‫צ‬n‫נ‬

„wir rechtfertigen uns“

25

§ 8 Elision und Kontraktion

§ 8 Elision und Kontraktion Elision Manchmal fallen ‫ נ‬und ‫ה‬, selten ‫ ו‬ganz weg (Elision bzw. Apheresis = „Wegfall“). Bei zwischenvokalischem ‫ ה‬kontrahieren dabei meist a und Waw zu o (§ 8e.k-m): einige Imp der Verba ‫ §( פ’’נ‬43e)

‫א‬UBfi‫נ‬

>

‫א‬UB

„hebe auf!“

und der Verba ‫ §( פ’’ו‬45e)

√‫י ב‬

>

‫ב‬c

„setz dich!“

Artikel nach Präposition (§ 14c)

a

b

‫ם‬s‫ מ*י‬+⋅‫ ה‬+kH

> ‫ם‬s‫*י‬zH

„im Wasser“

c

‫ יר‬fi‫הז‬fl‫י‬

> ‫ יר‬fi‫ז‬x‫י‬

„er wird bekennen“

d

„sein Tag“

e

Impf Hiph’il (§ 38g) Suffix der 3 m Sg nach Z (§ 19f)

N‫*ה‬U‫מ‬X‫י‬

>

X‫מ‬X‫י‬

Verdoppelung eines Konsonanten (Dagesch forte) am Wortende entfällt (§ 4i). Ersatzweise tritt oft eine Dehnung des Vokals ein (sog. „Quantitätsmetathese“, § 8h.i):

f

Xz‫„ ע‬sein Volk“

‫( עם‬aber: ‫ם‬U‫ע‬U‫„ )ה‬Volk“

g

‫ם‬Uij

‫ל‬g

„Gesamtheit/alle“

h

‫ב‬c‫( ל‬Nf: ‫ב‬U‫ב‬c‫„ )ל‬Herz“

i

„sie alle“

XH‫„ ל‬sein Herz“

Kontraktion Die Halbvokale ‫ ו‬und ‫ §( י‬1b) sind als Konsonant „schwach“, d.h. sie neigen dazu, mit dem vorhergehenden Vokal zu verschmelzen und ihren Konsonantenwert zu verlieren (Kontraktion = „Zusammenziehung“), so dass ein neuer, langer Vokal entsteht. Dabei kontrahieren a mit ‫ ו‬zu o , u mit ‫ ו‬zu u , a mit ‫ י‬zu e und i mit ‫ י‬zu ie . Ein kontrahierter Halbvokal kann defektiv (§ 2b) geschrieben sein (§ 8m.q):

aw →

o

Segolata mit ‫ §( ו‬22a)

‫*ו‡ת‬U‫מ‬

Hi (und Ni Pf) der Verba ‫ §( פ’’ו‬45j)

l m

‫ר_ד‬fl‫ו‬j‫ה‬

> ‫ר_ד‬N‫ה‬

n

> ‫ית‬cH (St.cstr)

o

> ‫יטיב‬y‫י‬

p

> ‫יטב‬s‫ י‬/ ‫טב‬s‫י‬

q

aj

e

Segolata mit ‫ §( י‬22a)

‫ת‬s‫*י‬H

Hiph’il der Verba ‫ §( פ’’י‬44f)

ie

> N‫ *יב‬X‫י‬ > ‫™ ב‬gwx‫ו‬

Hoph’al der Verba ‫ §( פ’’ו‬45l)



k

‫ ב‬fl‫™ו‬xwx‫ו‬

u

ij

> ‫ת‬X‫( מ‬St.cstr)

Impf.cons Hi von ‫ §( י ב‬45k)

uw → →

N‫ *יב‬fl‫ו‬x‫י‬

j

‫טיב‬fl‫י‬x‫י‬

Impf Qal der Verba ‫ §( פ’’י‬44e)

‫טב‬fl‫י‬s‫י‬

Die Halbvokale ‫ ו‬und ‫ י‬werden am Wortende bei doppeltem Silbenschluss nicht segoliert (§ 11), sondern zum Vokal: N‫*ח‬Lk swx‫( ו‬Sg!)


‫ם‬X‫חל‬H „in einem Traum“ (oder < ‫ם‬X‫ חל‬+⋅‫ ה‬+ kH „in dem Traum“)

Das Qere von ‫י =( יהוה‬Z‫נ‬g‫ אד‬bzw. ‫הים‬l‫ל‬Y‫א‬, § 6c) betrifft auch die Lesung der Präposition und Konjunktion (§ 14e): ‫ה‬Z‫ ליהו‬ist ‫י‬Z‫נ‬g‫ ל)א(ד‬la-do-naj oder ‫ו‡ה‬k‫ה‬x‫י‬k‫ ל‬lS-jahwæQ zu lesen, ‫ה‬Z‫הו‬fl‫י‬c‫ מ‬ist ‫י‬Z‫נ‬g‫אד‬c‫ מ‬me-& a-do-naj oder ‫ו‡ה‬k‫ה‬xw‫ מ‬mij-jah-wæQ zu lesen usw. Laryngale und ‫ ר‬haben (von Ausnahmen abgesehen) nie Dagesch forte. Ihre Artikulation in der Kehle verhindert eine eindeutige und völlige Verdopplung. Erfordert die Wort- oder Formenbildung eine Verdopplung, tritt bei Laryngalen und ‫ ר‬daher nur die Andeutung derselben (sog. v i r t u e l l e V e r d o p p l u n g : ohne Dagesch forte), oder deren Wegfall unter Dehnung des vorhergehenden Vokals (sog. E r s a t z d e h n u n g ) ein. Dabei tritt Ersatzdehnung (§ 9j) vor allem bei ‫א‬, ‫ ר‬und ‫ ע‬auf, virtuelle Verdopplung vor allem bei ‫ ה‬und ‫ח‬. Der Vokal bleibt bei virtueller Verdopplung kurz, die Silbe gilt also auch ohne Dagesch forte als geschlossen und der Laryngal als faktisch verdoppelt (§ 10s-u lies beinahe: ha&-&iw-ri'm, hah-huR und hah#-h#osCæk2): Ersatzdehnung

virtuelle Verdopplung

q

‫א‬

‫*ר`ץ‬U‫א‬U‫ה‬

statt

‫ם‬s‫מ*י‬U•‫ה‬

r

‫ר‬

p‫ח‬N‫ר‬U‫ה‬

statt

‫ס‬N¤‫ה‬

s

‫ע‬

‫ים‬d‫ר‬U‫הע‬/‫עיר‬U‫ה‬

t

‫ה‬

‫ים‬d‫ר‬U‫הה‬/‫ר‬U‫ה‬U‫ה‬

u

‫ח‬

‫ם‬U‫כ‬U‫הח‬

v

‫ץ‬c‫א‬n‫נ‬

statt (§ 35a.f) ‫ל‬c£‫ק‬

statt ‫ים‬d‫ה•יר‬/‫ה•יר‬

‫ים‬d‫ר‬fl‫העו‬

statt

‫עים‬k‫ה•ב‬

statt

‫ים‬zxw‫ה‬/‫ם‬Zw‫ה‬

‫א‬N‫הה‬

statt

‫ס‬N¤‫ה‬

statt

‫ר‬U Zw‫ה‬

(‫* ך‬g‫הח‬

statt

‫*קר‬gH‫ה‬

In einigen Fällen lautet der Vokal a qualitativ zu æa ab (sog. V o k a l d i s s i m i l at i o n ). So wird der Artikel (§ 13) regelmäßig vor ‫ ח‬mit Qámez (u) sowie vor ‫( ע‬s) und ‫( ה‬t) mit unbetontem Qámez zu ‫ ה‬dissimiliert (§ 13c).

29

§ 11 Segolierung

§ 11 Segolierung Worte mit d o p p e l t e m S i l b e n s c h l u s s (§ 4o) sind im biblischen Hebräisch selten und haben ihren Ursprung meist im Schwund einer ursemitischen Endung. Erhalten geblieben ist der doppelte Silbenschluss regelmäßig in der 2 f Sg des Perfekt (§ 29c), in einigen Kurzformen des Imperfekt der Verba ‫ §( ל’’ה‬46m) und einzelnen Wortbildungen wie VJV‫ר‬y‫„ נ‬Narde“. Der doppelte Silbenschluss wird (entgegen der A-2-D-LRegel, § 4c) regelmäßig durch zwei Schwa quiescens am Wortende markiert: 2 f Sg Perfekt

Q ‫ קטל‬qa-tal-ti

3mSg Impf.cons Q ‫בה‬

a

> kLk‫טל‬U‫ ק‬qa-talt „du (f) hast getötet“

waj-ji¥sC-baj > kHk swx‫ ו‬waj-ji¥sCb „u. er führte gefangen weg“

Meist ist der doppelte Silbenschluss durch einen Hilfsvokal aufgesprengt worden. Da dieser Hilfsvokal i.d.R. Segol ist, spricht man von S e g o l i e r u n g auch dann, wenn aufgrund der Affinität eines Konsonanten Pátach oder Chíreq als Hilfvokal stehen, wie in ‫„ ז™‡ר_ע‬Same“ oder ‫ת‬s‫*י‬H „Haus“ (§ 11c). Der Akzent bleibt in allen Fällen unverändert auf der Stammsilbe des Wortes, die jetzt scheinbar die vorletzte Silbe darstellt. Der Hilfsvokal ist immer kurz und nie betont. Je nach Grundvokal unterscheidet man – den Nominalbildungen folgend (§ 21.22) – qatl, qi¥tl und qutl-Segolata. Dabei wird a meist zu æa, i zu e (selten æa ) und u zu o gedehnt und umgelautet:

qat qatl

Bsp:

dar-ku

> dark

> daræk2

> (‫*`ר`ך‬J „Weg“

qitl qitl

Bsp:

si¥p-ru

> si¥pr

> si¥pær

> ‫פר‬c*‫„ ס‬Brief“

qutl

Bsp:

buq-ru

> buqr

> buqær

> ‫קר‬g*H „Morgen“

Bei Laryngalen und ‫§( ר‬10a.c) tritt als Hilfsvokal statt æa meist a auf (‫„ ז™‡ר_ע‬Same“, ‫ער‬x™‫„ נ‬Junge“, ‫על‬g*K „Tun“, § 21d), bei ‫ י‬regelmäßig i (‫ת‬s‫*י‬H „Haus“, ‫ם‬s‫י‬x™‫נ‬k „zwei“, ‫ם‬s‫מ*י‬ „Wasser“, ‫ם‬s‫מ*י‬U „Himmel“, § 22a). Die Halbvokale ‫ ו‬und ‫ י‬werden am Wortende nicht segoliert, sondern Vokal (N‫ה‬g*L „Chaos“, N‫ה‬Z™w‫ק‬V‫„ צד‬Zedekia“, ‫י‬n‫נ‬m‫„ ע‬Elend“, § 8r). Auch bei der (echten oder scheinbaren) Dualendung ‫ §( ם‬12l, < ajm) und der Femininendung ‫( ת‬sofern sie direkt an einen Konsonanten tritt, § 12h) ist der doppelte Silbenschluss oft segoliert (§ 21h), so bei einigen femininen Nomina im St.cstr (selten im St.abs), Infinitiven und Partizipien: Nomen

mam-lak2t

> mam-lak2æt

> ‫ל*כת‬k‫„ ממ‬Königtum“ (St.abs: ‫ה‬U‫כ‬U‫ל‬k‫)ממ‬

Ptz akt f

qo-telt

> qo-telæt

> ‫ט*לת‬g‫„ ק‬eine Tötende“ (neben ‫ה‬U‫ל‬k‫ט‬gv‫)ק‬

a

sCo-ma&t

> sCo-ma& t

> ‫מ*עת‬g

Inf.cstr

gisCt

> gi¥sCæt

> ‫™‡ ת‬I „sich zu nähern“ (√ ‫)נג‬

Dual

sC q-najm

> sCS-najim

> ‫ם‬s‫י‬x™‫נ‬k

„eine Hörende“ (statt ‫ה‬U‫ע‬c‫מ‬vg )

„zwei“

b

c

d

II. Formenlehre

33

§ 12 Genus, Numerus, Determination und Status

A. Nomen und Partikeln § 12 Genus, Numerus, Determination und Status Das hebräische Nomen kennt zwei G e n e r a (Maskulinum und Femininum), drei N u m e r i (Singular, Plural und Dual) und drei S t a t u s (Status absolutus, Status constructus und Status suffigatus). Die ursemitischen Kasusendungen sind verloren gegangen und nur noch in Resten (§ 12q) erhalten. Ein Neutrum gibt es nicht. Die Regeln der Nominalbildung umfassen in gleicher Weise Substantive wie Adjektive.

a

Nominalendungen Die Genus-, Numerus- und Statusendungen sind am Beispiel von ‫„ ס ס‬Pferd“ und ‫„ ס סה‬Stute“ gut zu erkennen, weil der Nominalstamm von ‫ס ס‬ keine Vokalveränderung hat. Allein für den Dual, der im Hebräischen fast nur noch bei den von Natur aus paarigen Nomina begegnet, empfehlen sich ‫„ יד‬Hand“ (Du ‫ידים‬ „Hände“) und ‫„ פה‬Lippe“ (Du ‫„ פתים‬Lippen“). Als Suffix (§ 19d) dient das angehängte Pronomen der 3 m Sg als Beispiel ( ‫„ ס ס‬sein Pferd“, ‫„ ס סיו‬seine Pferde“):

b

Maskulinum St.abs Singular Plural Dual

St.cstr

‫סס‬

Femininum St.suff

‫סס‬

‫ס סים‬

‫ס סי‬

‫ס סיו‬

‫ידים‬

‫די‬fl‫י‬

‫ידיו‬

St.abs

St.cstr

‫ס סה‬

‫ס סת‬

‫ססת‬ ‫פתים‬

St.suff

‫ס סת‬ ‫ס ס תיו‬

‫פתי‬

‫פתיו‬

Die Pluralendungen sind meist plene (§ 2b) geschrieben, sehr selten (bes. in der Nähe von ‫ ו‬und ‫ )י‬defektiv (‫„ ינם‬Schlangen“, ‫„ ק לת‬Stimmen“ > „Donner“). Maskulinum Das Maskulinum bezeichnet vor allem maskuline Wesen ( ‫„ אי‬Mann“, "‫ך‬$‫ל‬$‫„ מ‬König“, ‫„ ס ס‬Pferd“), aber auch Gruppen oder Gattungen (‫„ אדם‬Menschheit/Menschen“, ‫„ 'קר‬Rindvieh/Rinder“). Das Maskulinum wird im S i n g u l a r , unabhängig vom Status, nicht durch eine Endung markiert ("‫ך‬$‫ל‬$‫„ מ‬König“, ‫ך" י ראל‬$‫ל‬$‫מ‬, „der König Israels“, (‫„ מל‬sein König“). Die P l u r a l e n d u n g lautet beim selbständigen Nomen (Status absolutus) ‫„ א)נ ים( –ים‬Männer“, ‫„ מלכים‬Könige“) und beim angelehnten Nomen (Status constructus) ‫י‬+– (‫ י העיר‬fi‫„ אנ‬die Männer der Stadt“, ‫ץ‬/‫„ מלכי האר‬die Könige des Landes“). Die D u a l e n d u n g ist nur im St.abs vom Plural unterschieden (‫ידים‬ „Hände“, aber ‫די ע ו‬fl‫„ י‬die Hände Esaus“, ‫„ ידיו‬seine Hände“). Vor einem Suffix (Status suffigatus, § 19d) treten in allen Numeri oft Vokalveränderungen ein (§ 9a-g).

c

d

e

34 f

g

h

i

j

k

l

§ 12 Genus, Numerus, Determination und Status

Bei den Nomina und Partizipien ‫ §( ל’’ה‬23c.46c) ersetzt die Endung den mit ‫ ה‬auslautenden Vokal (St.abs: ‫ה‬$ )‫„ מע‬Werk“, St.cstr: ‫מע) ה‬, Pl: ‫מע) ים‬, ‫ מע) י‬und ‫)מע) יו‬. Femininum Das Femininum bezeichnet vor allem feminine Wesen (‫ה‬0‫„ א‬Frau“, ‫„ מל(ה‬Königin“), aber auch Abstraktbegriffe (‫ח)לה‬2‫„ נ‬Erbteil“, ‫„ חכמה‬Weisheit“) und Einzeldinge (‫ נה‬f Sg „Jahr“ gegenüber m Pl ‫„ נים‬Jahre“), sog. Nomina unitatis. Die ursprüngliche Femininendung ‫ ת‬findet sich im S i n g u l a r beim angelehnten Nomen (Status constructus) und vor einem Suffix (Status suffigatus) und lautet ‫ת‬2– bzw ‫„ מל(ת־ בא( –ת‬die Königin Sabas“, ‫ח)לת‬2‫„ נ‬sein Erbteil“). Das Femininzeichen ‫ ת‬bleibt bei den Nominalendungen auf ‫ – ת‬und ‫ –ית‬erhalten, ebenso in einigen Bildungen mit ursprünglich doppeltem, aber segoliertem (§ 11d) Silbenschluss (‫„ נית‬eine Zweite“, ‫ל ת‬5 „Exilierung“, ‫ת‬/‫ד‬$‫מ‬6‫ ע‬Ptz f „eine Stehende“, ‫את‬7‫„ ח‬Verfehlung“, § 10f.20y), wo der Status absolutus oft dem Status constructus entspricht. Beim selbständigen Nomen (Status absolutus) im Singular ist das ‫ ת‬aber fast immer abgefallen und der kurze Vokal zu ‫ –ה‬gedehnt (‫„ רה‬Weisung“). Die P l u r a l e n d u n g lautet in beiden Status ‫ח ת( – ת‬8 ‫„ מ‬Sippen“, ‫ח ת הא)דמה‬8 ‫„ מ‬die Sippen des Erdbodens“). Die D u a l e haben darüber hinaus die dem Maskulinum entsprechenden Dualmerkmale (‫„ פתים‬Lippen“, ‫„ פתי זרה‬die Lippen einer Fremden“). Der Status suffigatus übernimmt im Plural neben dem Femininzeichen das (maskuline) Pluralmerkmal ‫„ ס ס תיו( י‬seine Stuten“, § 19d.h). Nicht immer haben von Natur aus feminine Worte auch eine Femininendung, und umgekehrt. Städtenamen und paarige Körperteile sind auch ohne Femininendung meist feminin. Eine Reihe sehr häufiger Worte weist Bildungen auf, die älter als das Regelsystem sind (‫ אם‬f „Mutter“, ‫„ אב‬Vater“, ‫ אב ת‬Pl: „Väter“; ‫ה‬0‫„ א‬Frau“, ‫ נ ים‬Pl: „Frauen“, § 24). Numerus Der S i n g u l a r bezeichnet meist eine Einzahl von Dingen ("‫ך‬$‫ל‬$‫„ מ‬ein König“, ‫„ נה‬ein Jahr“), oft aber eine Gruppe ( ‫ף אי‬$‫ל‬$‫„ א‬tausend Mann“) oder Gattung (‫„ 'קר‬Rindvieh“ > „Rinder“). Der P l u r a l bezeichnet eine Mehrzahl (‫„ מלכים‬Könige“), eine Menge (‫ר;ים‬6‫ע‬ „Gerste“), einen räumlichen oder zeitlichen Bereich (‫„ מים‬Wasser“, ‫ע ר;ים‬fi‫„ נ‬Jugend“ von ‫ער‬2ל‬/‫ר‬ „Fuß“, ‫לים‬fi‫„ רג‬Füße“), und gelegentlich bei speziellen Begriffen (‫ים‬2ה‬6O „der Dornbuschbewohner“). ‫ו‬- und ‫י‬-compaginis haben insbesondere in der Poesie die Funktion eines Trennungs- bzw. Bindevokals angenommen und eine nur noch euphonische Funktion. Der V o k a t i v kann durch den Artikel ausgedrückt werden ("‫ך‬$‫ל‬$C‫„ ה‬o König!“), die S t e i g e r u n g des Nomens durch den Plural (§ 12k) oder eine ConstructusVerbindung mit dem gleichen Nomen, die sog. F i g u r a e t y m o l o g i c a (§ 60.61h, ‫„ א=להי הא=להים‬der höchste Gott“ < „der Gott der Götter”, ‫יר;ים‬0‫„ יר ה‬das schönste Liedgut“ < „das Lied der Lieder“). Durch die N i s b e – E n d u n g ‫ –י‬können Adjektive gebildet werden, so insbesondere die Ordinalzahlen ( ‫„ ל‬drei“, ‫„ לי י‬dritter“, § 25c) und die G e n t i l i z i a (‫„ מ אב‬Moab“, ‫„ מ אבי‬Moabiter“, ‫ה‬A‫מ א)ב‬/‫„ מ אבית‬Moabiterin“, § 20w.x). Sehr selten begegnen, zum Teil durch den Einfluss des Aramäischen, die maskuline P l u r a l e n d u n g ‫ין( –ין‬A‫„ ע‬Trümmer“ gegenüber ‫ים‬A‫ )ע‬und die (dem Plural gleiche) feminine S i n g u l a r e n d u n g ‫„ חכמ ת( – ת‬Weisheit“). Bei ‫ §( אין‬15s) und einigen Präpositionen und Partikeln findet sich vor Suffixen ein – semantisch völlig bedeutungsloses, aber stets betontes – N u n e n e r g i c u m (‫ )–>נ‬als Bindeglied. ‫ נ‬und ‫ ה‬assimilieren sich dabei, wo immer möglich ( >נ‬+‫„ אין‬er ist nicht da“, ‫(ה‬A‫ < א‬Q‫ך‬+‫>נ‬+‫ה‬+A‫„ א‬wo bist du?“, § 7b.h.l).

37

§ 13 Artikel (⋅‫)ה‬

§ 13 Artikel (⋅‫))ה‬ Der Artikel lautet ohne Unterschied von Kasus, Genus und Numerus ‫

bei unbetontem Qámez

2

in der Regel bei betontem Qámez

> ‫ח‬

2 > 2

bei unbetontem Qámez in der Regel bei Qámez/Chatef qámez bei Qámez chatuf

‫העיר‬ ‫ער;ים‬$‫ה‬ ‫הה א‬ ‫ההר‬ ‫הר;ים‬$‫ה‬ "‫ך‬$ 6‫הח‬ ‫חזק‬$‫ה‬ ‫החכמה‬

a

b

c

„die Himmelsfeste“ „der Mensch/die Menschheit“ „die Stadt“ „die Städte“ „jener“ (§ 18i.55e) „der Berg/das Gebirge“ „die Berge“ „die Finsternis“ „der Starke“ „die Weisheit“

In sechs Worten tritt bei Artikelsetzung auch eine Vokaldehnung der folgenden Silbe ein: ‫א)ר ן‬/‫„ האר ן‬Lade“, ‫ץ‬/‫ר‬$‫א‬/‫ץ‬/‫„ האר‬Erde“, ‫הר‬/‫„ ההר‬Berg“, ‫חג‬/‫חג‬$‫„ ה‬Fest“, ‫עם‬/‫„ העם‬Volk“ und ‫ר‬8/‫ר‬8‫„ ה‬Stier“.

Nach den proklitischen Präpositionen ', ‫ ל‬und ( (§ 14) fällt das ‫ ה‬fast immer weg („Elision“, § 8c.14c), wobei der Vokal des Artikels unter die Präposition tritt (‫מים‬0' < ‫ מים‬+⋅‫ה‬+' „im Himmel“, ‫ץ‬/‫ץ < 'אר‬/‫ר‬$‫א‬+‫ה‬+' „auf der Erde“ usw.). In poetischen Texten ist der Artikel selten und zur Anzeige der Determination nicht nötig (§ 67i).

d

e

f

38

§ 14 Präpositionen

§ 14 Präpositionen a

b

c

Zu den Präpositionen gehören sowohl die einkonsonantigen Präpositionen ' „in“, ‫ל‬ „in Bezug auf“ und ( „wie“, als auch die meist aus Substantiven entstandenen zweiund dreikonsonantigen wie ‫„ על‬auf/über“ und ‫„ חת‬unter/anstelle von“ (< „das Untere/die Stelle von“). Die einkonsonantigen Präpositionen ', ‫ ל‬und ( (< bi, la, ki ) sind proklitisch, d.h. sie bilden mit dem Wort eine Einheit. Dabei ist der ursprüngliche kurze Vokal i oder a regelmäßig zu Schwa mobile reduziert, so dass Vorschlagsilben entstehen:

'

„in“

> „in/an/bei/durch/für/als“

‫ל‬

„in Bezug auf“

> „von/für/zu/nach/um zu“ ‫„ לע לם‬für alle Zeit“

(

„wie“

> „wie/entsprechend“

< ‫בר;ים‬DB + '

„durch Worte“

‫'ימי־‬

< ‫מי־‬fl‫ י‬+ '

„in den Tagen von...“

‫ץ‬/‫'אר‬

< ‫ץ‬/‫ר‬$‫ א‬+ ⋅‫ ה‬+ ' „auf der Erde“

‫לנצח‬

f

< ‫ נצח‬+ ‫ל‬

„auf Dauer“

Vor Laryngalen ist der ursprüngliche Vokal a als Pátach, Segol oder Qámez chatuf erhalten geblieben oder hat einen anderen verdrängt (§ 10b). Dabei entsteht Silbenaufsprengung (§ 10i.k.l):

‫לא)נ ים‬

e

‫„ (בת‬wie eine Tochter“

Vor Schwa mobile entstehen meist „lose geschlossene Silben“ (§ 9b) mit Chíreq. Dabei kontrahiert ij nach § 8q zu iX . Der Artikel wird synkopiert und seine Punktation tritt unter die Präposition (§ 13e). Vor dem Wortton findet sich oft Vorton-Qámez (§ 9h):

‫בר;ים‬D‫'ד‬

d

‫„ 'עיר‬in einer Stadt“

< ‫ א)נ ים‬+ ‫„ ל‬zu Männern“

‫ת‬$‫א=מ‬$'

< ‫ת‬$‫א=מ‬

+'

„in Wahrheit“

‫לי‬Y‫לח‬

< ‫לי‬Y‫ח‬

+‫ל‬

„zu Krankheit“

Merke: „Schwa mobile vor Schwa compositum nimmt dessen vollen Laut an.“ (§ 10k)

Am Silbenende neigt ‫ א‬zum Quieszieren (‫ני‬6‫ני < 'אד‬6‫'א)ד‬/‫ני‬6‫)'אד‬, oft unter Ersatzdehnung des Vokals (‫אלהים‬O‫א=להים < ל‬$‫)ל‬. Entsprechend lautet das Qere des Gottesnamens (§ 6c) mit Präposition ‫יהוה‬O‫ל‬, ‫יהוה‬O' usw. (§ 10i.o). Vor Suffixen steht oft Ton- oder Vorton-Qámez (‫ם‬$‫„ 'כ‬in euch“, ‫„ 'נ‬in uns“, ‫לנ‬ „von uns“) und für ( die Nebenform ‫„ (מ ה ( (מ‬wie er“, aber: ‫ם‬$‫„ (כ‬wie ihr“). Vgl. § 9a.b.h.19o.r.

39

§ 14 Präpositionen

Die zwei- oder dreikonsonantigen Präpositionen Die meisten Präpositionen sind zwei- oder dreikonsonantig und lehnen sich – im St.cstr oder diesem vergleichbar – eng an das Bezugswort an (z.T. mit Maqqef, § 5e). Die Vokalisation wird dabei oft nach § 9 reduziert. Viele Präpositionen bilden als ursprüngliche Nomina in einigen Formen echte oder scheinbare Pluralformen (bes. vor Suffixen, § 19v). Zu den häufigsten Präpositionen dieser Art zählen:

‫„ מן‬von“

‫על‬ ‫ל־‬$‫א‬/‫אל‬ ‫ת־‬$‫א‬/‫ את‬I

> partitiv

‫ים‬A‫(„ מן־הלו‬einer/welche) von den Leviten“

> lokal

‫„ מחרן‬aus Haran“

> temporal

‫„ מע לם‬seit Urzeit“

> kausal

‫ב‬6‫„ מר‬wegen der Menge“

> komparativ

‫ מן‬... ‫„ ט ב‬besser ... als“ (§ 61b-d)

> superlativ

‫ ב מן‬7‫„ ה‬der/das Beste von“ (§ 61g)

> privativ

‫חד‬8‫„ מ‬ohne Schrecken“ (§ 17h)

„auf/über/wegen/

‫„ על־הא)דמה‬auf dem Erdboden“

gegen“

‫„ עליו‬auf ihm/über ihn/gegen ihn“

„zu/nach/

‫ץ‬/‫ל־האר‬$‫„ א‬zu dem Land“

in Hinsicht auf“

‫„ אליו‬zu ihm“

„mit/bei/neben“

‫א=להים‬O‫ת־ה‬$‫„ א‬mit Gott“

g

h

i

j

k

‫„ א‬mit ihm/bei ihm“ (§ 8f.i.14s)

‫עם‬

„mit/bei“

‫„ עם־האי‬mit dem Mann“

l

C‫„ ע‬mit ihm“ (§ 8f.i)

‫עד‬

„bis/bis zu/an“

‫„ עד־ע לם‬bis in alle Zeit“

m

‫„ עדיו‬bis zu ihm“

‫חת‬ ‫אח)רי‬ ‫אחר‬ ‫'ין‬/‫'ין‬

„unter/anstelle von/

‫חת ההר‬

für“

‫ח יו‬

„hinter/nach/

"‫ך‬$‫ל‬$C‫„ אחר ה‬hinter dem König“

nachher“

‫„ אח)ריו‬hinter/nach ihm“

„zwischen“

’’‫ ם בין הל‬A‫„ 'ין ה‬zwischen Tag und N.“

„unter dem Berg“

n

„unter ihm/an seiner statt“ o

p

‫ינ‬+ך‬+ '

‫ים‬C‫'ת ך" ה‬ „inmitten des Wassers“

u

Die Präposition ‫ מן‬steht als Präposition der Entfernung auch für einen örtlich oder zeitlich entfernten Raum: ‫ם‬/‫ד‬$a‫„ מ‬im Osten“, ‫ם‬A‫„ מ‬im Westen“, ‫מים‬A‫„ מ‬nach Tagen“ > „nach geraumer Zeit“.

§ 15 Konjunktionen und Zeichen

41

§ 15 Konjunktionen und Zeichen Waw copulativum Die häufigste Konjunktion ist das Waw copulativum fl‫ adversativ

„aber/jedoch“

‫ך" קרא‬$ 6‫לח‬fl‫ו‬ ‫לה‬fl‫י‬d‫ל‬

> konkomitiv „während/als“ > explikativ

„nämlich“

> final

„damit/dass“

‫ ב‬6‫ה א י‬fl‫ו‬ ‫'רמה בעיר‬

‫ן־לי‬$ ‫י‬fl‫ו‬

a

„Söhne und Töchter“ „gut und schlecht“ „die Finsternis aber nannte er Nacht“ (§ 62d) „als er saß“ (§ 62i.j) „in Rama, nämlich seiner Stadt“

„dass er mir gebe“ (§ 62k)

Das W a w c o n s e c u t i v u m an Perfekt- (fl‫ ו‬/ ‫ ו‬/ ) und Imperfektformen des Verbs (⋅‫ ו‬/ ‫ )ו‬hat als eigenständige Tempora die Konsekutivtempora hervorgebracht (§ 26e. f.g.53k-o) und ist vom einfachen Waw copulativum zu unterscheiden. Nota relativi ‫ר‬$ )‫ א‬schließt als Relativpartikel der hebräischen Prosa (§ 67i) Attribute oder Attributsätze an ein Bezugswort an (§ 63). Sie leitet insbesondere Relativsätze, aber auch Konjunktionalsätze („dass/weil/wenn“) ein (§ 63g-l). Anders als ein Relativpronomen ist sie weder übersetzbar, noch gibt sie – dem Schwäbischen „wo“ vergleichbar – die Art und Weise des nur durch den Kontext bestimmten Rückbezugs an. Als Hilfsübersetzung empfielt sich die vorläufige Wiedergabe mit „wovon gilt:“

‫ר‬$ )‫א‬

‫ר א‬$ )‫לכים א‬C‫ה‬

„die Könige, wovon gilt: bei ihm (waren sie)“ > „die Könige, die bei ihm (waren)“

‫כבה‬O ‫ר‬$ )‫א‬

„wovon gilt: sie hatte sich gelegt“ > „weil sie sich gelegt hatte“

Oft wird die Nota relativi in ihrer Funktion als Konjunktionalpartikel durch eine Präposition präzisiert, wie z.B. in ‫ר‬$ )‫„ 'א‬durch wovon gilt:“ > „dadurch dass/weil“, ‫ר‬$ )‫(א‬ „sowie wovon gilt:“ > „als/nachdem“ und ‫ר‬$ )‫„ מא‬infolge von wovon gilt:“ > „weil“ (§ 62m.63m).

b

42 c

d

e

§ 15 Konjunktionen und Zeichen

⋅$ /⋅ Weitgehend mit ‫ר‬$ )‫ א‬funktionsgleich ist die Partikel $ / (selten oder ), die sich wie der Artikel (§ 13) meist mit Dagesch forte proklitisch mit dem folgenden Wort verbindet (‫ם‬A‫על־ פת ה‬$ ‫„ (ח ל‬wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist“). ‫ ז>ה‬und ‫ ז‬Selten begegnen die Demonstrativa (§ 18) ‫ ז>ה‬und ‫ ז‬als Relativpartikeln, insbesondere in der Poesie (Q‫ך‬d‫ד‬ / ‫ל‬fl‫>ה י‬F‫ ז‬Q‫„ אביך‬dein Vater, der dich gezeugt hat“, F‫עם־ז‬ ‫ל‬d‫א‬5 „das Volk, das du erlöst hast“). ‫ (י‬Die ursprünglich bekräftigende Hinweispartikel ‫„ (י‬ja/gewiss/fürwahr“ hat eine überaus vielfältige Funktion als Konjunktion (§ 64). Als vorläufige Hilfsübersetzung empfielt sich ein bekräftigendes „ja,“.

‫(י‬

> „ja/wahrlich“ > „dass“ > „denn/weil“ > „wenn“

f

g

‫ י לפצעי‬fi‫„ (י אי הרג‬ja, ich habe einen Mann erschlagen für meine Wunde“ ... ‫ע‬D‫ד‬O‫י‬fl‫„ ו‬und sie ... werden erkennen, ‫הוה‬fl‫ (י־א)ני י‬dass ich JHWH bin“ (§ 64j) ‫ד;י‬C‫„ (י־א ה ע‬denn du bist bei mir“ (§ 64d) ‫ב־אי‬6‫נ‬fi‫„ (י יג‬wenn einer stiehlt“ (§ 64f.66k)

‫ (י‬und ‫ (י אם‬Nach einer expliziten oder impliziten Negation sind ‫ (י‬und ‫(י אם‬ meist adversativ („sondern/außer/es sei denn“): ‫ (י י@מר‬... ‫„ ל@ י מע‬sie werden nicht hören ..., sondern sagen“, ‫ (י אם־י ראל‬... ‫ב‬6‫ע)ק‬2‫„ ל@ י‬nicht Jakob ..., sondern Israel“ (§ 64l). ‫ה‬+ ‫ה‬/‫ הן‬Die Interjektion ‫ה‬+ ‫ה‬/‫„ הן‬siehe,“ kann suffigiert einen Satz bilden (§ 19w) oder wie ‫ (י‬einen Bedingungssatz einleiten (§ 66h.i):

‫ה‬+ ‫ה‬

„siehe,“ „wenn“

‫ני‬+< ‫„ ה‬siehe, ich...“ / „hier bin ich“ ‫מה‬fl‫י‬C‫ה י צא ה‬+ ‫„ ה‬wenn er zum Wasser herausgeht“

Weitere häufige Konjunktionen und Partikeln sind: h

‫ם‬25

„auch/sogar“

‫עק‬fi‫ז‬$‫ם (י א‬25 „auch wenn ich schreie“

i

‫אם‬

„wenn“

‫„ אם־'ן ה א‬wenn es ein Sohn ist“

„oder“ (§ 16a)

‫ אם־לצרינ‬... ‫„ ה)לנ‬...zu uns oder unseren Feinden?“ Befragt Ba’al-Sebub,

„ob“ (§16a) j

‫„ למען‬um willen“ „damit“

‫חי>ה‬$‫ אם א‬...

„...ob ich überlebe“!

‫„ למען מ‬um seines Namens willen“ ‫„ למען חי‬damit ihr lebt“

§ 15 Konjunktionen und Zeichen

‫ן־‬$8

‫ן־י מח ־לי‬$8 „sonst freuen sie sich meinetwegen“

„sonst“

‫ם‬/‫ר‬$‫ט‬

„damals“

k

‫ן־ימ ת‬$8 „damit er nicht stirbt“

„damit nicht“

‫אז‬

43

S‫'ח‬fi‫ מז‬S‫ע‬f

‫ה‬fl‫אז יבנ>ה י‬

„damals baute Josua einen Altar“

„dann“

‫הוה‬fl‫ל־י‬$‫ע)ק א‬fi‫„ אז יז‬dann werden sie zu JHWH schreien“

„noch nicht“

‫ ן‬O‫ם י (ב‬/‫ר‬$‫ה ט‬C‫ה‬fl‫„ ו‬sie hatten sich noch nicht hingelegt“

„bevor“

‫ם‬$‫ח‬/‫ם צא מר‬/‫ר‬$‫„ 'ט‬bevor du aus dem Mutterleib kamst“

‫עד‬

„noch/wieder“

‫ה‬6( ‫(ן‬

l

m

‫'עים י ם‬D‫ע ד אר‬

„noch vierzig Tage“

n

„so“

‫הוה‬fl‫ה אמר י‬6(

„so spricht JHWH:“

o

„so/ebenso“

‫ב (ן‬6‫ע)ק‬2‫ע י‬A2‫ו‬

„und Jakob tat so“

p

‫„ אז‬da/damals/dann“ und ‫ם‬/‫ר‬$‫„ ט‬bevor/ehe/noch nicht“ (§ 15l.m) stehen (entgegen § 28e) auch in erzählenden (‚perfektiven’) Texten meist mit dem Imperfekt. Nota accusativi Als (nicht übersetzbares) Zeichen für den Akkusativ bzw. das Ziel einer Handlung (§ 57c.d) dient die Nota accusativi ‫ת־‬$‫א‬/‫ את‬II (< Ka]t ). Sie findet sich fast nur, aber nicht zwingend, an determinierten Akkusativobjekten und fast nur in der Prosa (§ 67i). Die Nota acc. darf nicht mit der Präposition ‫ת־‬$‫א‬/‫ את‬I (< Kitt, § 14s) verwechselt werden. Die suffigierten Formen (ohne Dagesch, § 19o) weisen teilweise noch das zu o] getrübte ursprüngliche lange a] auf (§ 19t):

‫ת־‬$‫א‬/‫ את‬II

Nota accusativi

q

r

‫ת־קין‬$‫ד א‬$‫ ל‬2‫„ ו‬und sie gebar Kain“ ‫ת‬6‫„ א‬ihn“ (aber: ‫ם‬$‫תכ‬$‫„ א‬euch“, § 19o)

+‫ י‬und ‫ אין‬Zur Anzeige des Vorhandenseins oder Nicht-Vorhandenseins einer Sache oder Person gebraucht das Hebräische häufig die Existenzpartikeln +‫„ י‬es gibt“ und ‫ אין‬I „es gibt nicht“. Beide Worte sind aus Substantiven erstarrt und können suffigiert einen einfachen Nominalsatz (§ 52h) bilden. Hier haben sie eine gleichsam verbale Funktion. Zwischen ‫ אין‬und Suffix tritt oft ein Nun energicum (§ 7m.12w):

‫י> ־‬/ +‫י‬ ‫אין־‬/‫אין‬

Vorhandensein

‫אל‬65 +‫„ י‬es gibt einen Löser“

> „es gibt“

Q‫„ י> ך‬du bist da“

Nichtvorhandensein

‫ץ‬/‫ה 'אר‬6‫„ אין (מ‬keiner ist wie er auf Erden“

> „es gibt nicht“

‫„ אין־קץ‬ohne Ende“

s

‫„ אינ‬er ist nicht da“ (§ 7j.l) Zur Anzeige eines Nichtvorhandenseins einer Sache oder Person dient ‫ אין‬I als Negation in Nominalsätzen (§ 17c.52h).

t

44

§ 16 He interrogativum und Fragewörter

§ 16 He interrogativum und Fragewörter a

He interrogativum Echte und rhetorische Fragen können sich durch Betonung oder Zusammenhang zu erkennen geben. Oft werden sie aber durch ein He interrogativum als solche markiert. Das He interrogativum )‫ ה‬$‫„ א‬ob ich überlebe“). Das He interrogativum tritt immer vor das erste Wort der Frage: )‫ה‬

He interrogativum ‫כי‬6ה‬k‫„ אם־ צא מ‬Ihr geht hier nicht heraus!“ < „Wenn ihr hier heraus geht...“

i

46

§ 18 Demonstrativum

§ 18 Demonstrativum a

Das Demonstrativum ‫„ ז>ה‬dieser/da/hier/jetzt“ bildet nur im Singular ein Femininum und Maskulinum, während der Plural für beide Genera gleich ist: Singular m f

b

c

‫„ ז>ה‬dieser“ ‫„ ז@ת‬diese“

Plural

‫ה‬$_‫„ א‬diese“

Das Demonstrativum weist auf Person, Sache, Zeit oder Ort hin. Es kann substantivisch verwendet sein (ohne Artikel) und Teil eines Nominalsatzes sein (c), oder adjektivisch (mit Artikel) als Apposition stehen (d). Es begegnet auch adverbiell (e) oder (selten) als Relativum (§ 15d) oder Nomen rectum einer Constructus-Verbindung (f). Es erweitert manchmal Fragewörter (g, § 16b-d). Dabei steht ‫( ז@ת‬seltener ‫ )ז>ה‬auch für das im Hebräischen nicht bekannte Neutrum („dies“). substantivisch

‫בר‬B‫ז>ה ה‬

„Das ist das Wort/die Sache.“

‫בר;ים‬DB‫ה ה‬$_‫א‬

„Dies sind die Worte/Dinge.“

‫ ה ז@ת‬O‫מי ע‬ d

adjektivisch

‫>ה‬k‫בר ה‬B‫ה‬ ‫ה‬$_‫בר;ים הא‬DB‫ה‬ ‫>ה‬k‫ן ה‬BD‫ר‬2A‫ה‬

„Wer hat dies getan?“ „dieses Wort/diese Sache“ „diese Worte/Dinge“ „der Jordan hier“

e

adverbiell

‫>ה‬k‫סע מ‬O‫נ‬

„Sie sind von hier weitergezogen.“

f

Nomen rectum

‫'כל־ז@ת‬

„durch all dieses“

g

an Fragewörtern

Q‫ך‬d‫ד‬ / ‫>ה בי‬k‫מ‬

„Was ist das da in deiner Hand?“

h

Selten begegnet das Demonstrativum adjektivisch wie im Aramäischen als selbst determiniert und ohne Artikel ( ‫ה האי‬$ 6‫„ ז>ה מ‬dieser Mann Mose“, § 55d).

i

Auch das P r o n o m e n (§ 19ab) der dritten Person (‫ה א‬/‫ היא‬und ‫הם‬/‫ה‬C‫ה‬/‫)ה ה‬ kann demonstrativ gebraucht sein. Während das Demonstrativum eher auf etwas dem Autor und Leser vor Augen Liegendes hinweist („der da/hier/jetzt“), verweist das Pronomen eher auf der Textebene auf Gesagtes oder Angedeutetes zurück (‫מים ההם‬A' „in jenen Tagen“ d.h. „in den Tagen, von denen gerade die Rede ist“, ‫ ם הה א‬A' „an jenem Tag“, § 55e).

47

§ 19 Pronomen und Suffixe

§ 19 Pronomen und Suffixe Das Personalpronomen kennt eine erste, zweite und dritte Person im Singular und Plural, wobei die zweite und dritte Person eine Genusdifferenzierung aufweist. Kasusendungen gibt es nicht (§ 12a). Das Pronomen kann allein stehen („Pronomen separatum“) oder an einer Präposition, einem Verb oder Nomen angehängt sein („Suffix“). Auch die Personzeichen der Verbkonjugationen des Perfekts und Imperfekts („Afformative“ und „Präformative“) basieren z.T. auf dem Pronomen (§ 28a-d.29a-d). Pronomen separatum

Afformativ

Perfekt Sg

‫כי‬6‫נ‬O‫ א‬/ ‫א)ני‬

„ich“

‫א ה‬

„du“

(‫)כה‬

Q‫ך‬

‫א‬

„du“

(‫)כי‬

"‫ך‬

‫הא‬

„er“

‫היא‬

„sie“

‫חנ‬2 „als er richtete“

> Akkusativ (= Obj.)

‫„ ל פט‬um ihn zu richten“

> Possessiv (= Subj.)

‫פט‬6

„sein Richter“ = der von ihm eingesetzte

> Akkusativ (= Obj.)

‫פט‬6

„sein Richter“ = der, der ihn richtet

A n P r ä p o s i t i o n e n u n d P a r t i k e l n treten häufig Suffixe und zeigen so deren weitgehend nominalen Ursprung (§ 14). Während die Suffixe sich nur durch die unterschiedliche Art der Verbindung unterscheiden, entsprechen ihnen im Deutschen die Kasusformen, die zur Präposition oder Partikel gehören: ‫„ לי‬in Bezug auf mich“/ „mirp“, ‫„ 'י‬in mir“/„durch mich“, ‫„ (מ ני‬wie ich“ usw.

'

‫מן‬

‫ת־‬$‫ א‬I

‫ת־‬$‫ א‬II

Präp.

Nota acc.

‫עם‬

‫לי‬

‫(מ ני‬

‫ י‬$C‫מ‬

‫א י‬

‫תי‬6‫א‬

‫ד;י‬C‫ע‬/‫י‬C‫ע‬

2m

Q‫'ך‬

Q‫לך‬

Q‫(מ ך‬

Q‫ך‬C‫מ‬

Q‫א ך‬

Q‫תך‬6‫א‬

Q‫ך‬C‫ע‬

f

"‫'ך‬

"‫לך‬

"‫ך‬C‫מ‬

"‫א ך‬

"‫תך‬6‫א‬

"‫ך‬C‫ע‬

'

‫ל‬

‫(מ ה‬

$C‫מ‬

‫א‬

‫ת‬6‫א‬

C‫ע‬

f

l'

l‫ל‬

‫(מ ה‬

‫ ה‬$C‫מ‬

l ‫א‬

l‫ת‬6‫א‬

lC‫ע‬

Pl 1 c

‫'נ‬

‫לנ‬

‫(מ נ‬

$C‫מ‬

‫א נ‬

‫תנ‬6‫א‬

‫נ‬C‫ע‬

2m

‫ם‬$‫'כ‬

‫ם‬$‫לכ‬

‫ם‬$‫(כ‬

‫ם‬$(‫מ‬

‫ם‬$‫א כ‬

‫ם‬$‫תכ‬$‫א‬

‫ם‬$‫כ‬C‫ע‬

f

‫ן‬$‫'כ‬

‫נה‬$‫לכ‬

3m

‫ם‬$‫'ה‬

‫ם‬$‫ם לה‬$‫(מ ה‬

‫ם‬$‫מה‬

‫א ם‬

‫ם‬$‫תה‬$‫א‬

‫ם‬$‫ה‬C‫ע‬ ‫ם‬C‫ע‬

3m

f

q

(

‫'י‬

Sg 1 c

p

‫ל‬

‫'ם‬

‫ה‬C‫לה‬

‫(הם‬

‫ה‬C‫מה‬

‫תם‬6‫א‬

‫'ה ה‬

‫לה ה‬

‫(ה ה‬

‫מה ה‬

‫ן‬$‫תה‬$‫א‬

‫ן‬$‫'ה‬

‫ן‬$‫לה‬

‫(הן‬

‫תן‬6‫א‬

Neben Q‫„ 'ך‬in dir“, Q‫„ לך‬für dich“ (mit Suffix der 2 m Sg) usw. begegnen in pausa "‫'ך‬, "‫ לך‬usw. Diese Formen sind dann nicht von Suffixen der 2 f Sg zu unterscheiden. ' und ‫ ל‬werden weithin analog gebildet. Die 2 f Pl ist selten und wird meist durch das Maskulinum (mit-)vertreten. Einige Präpositionen weisen in der Verbindung mit Suffixen Besonderheiten auf:

51

§ 19 Pronomen und Suffixe

Anstelle von ( „wie“ begegnet als Nebenform ‫(מ‬, wohl zur besseren Unterscheidung von ‫„ (י‬ja,“ und ‫ה‬6( „so“ (vor Suffix meist mit Vorton-Qámez: ‫„ (מ ני‬wie ich“). Bei ‫ מן‬assimiliert sich nach § 7b-e regelmäßig das ‫„( נ‬regressive Assimilation“). Bei Singularsuffixen tritt Reduplikation („Verdopplung“) des Wortstammes ein, nach § 7j Assimilation des Suffixes ‫ ה‬und ‫„( ה‬progessive Assimilation“). Die Punktation entspricht den Formen mit Nun energicum (§ 7k-m): $C‫ה ן‬6‫א‬ „Ohr“



Ku~zn



St.suff

St.abs

St.cstr

‫ל‬fi‫רג‬

‫לים‬fi‫רג‬

‫לי‬fi‫רג‬

„sein Fuß“

„Füße“

(D‫'ר‬

‫(ים‬D‫'ר‬

„sein Knie“

„Kniee“

‫נ‬fi‫*אז‬

‫ים‬2 s„is„s„ (§ 7p) zurück, bildet daher ‫ה‬0 und ‫י‬0 mit Dagesch forte. ‫ה‬0‫ ח)מ‬ist Analogiebildung zu ‫ה‬0 . ‫נ>ה‬6‫ מ‬gehört zu den wenigen Worten mit vier Wurzelkonsonanten (§ 20k). Als Nebenform zu ‫חד‬$‫ א‬begegnet im Zahlwort für „elf“ ‫ע י‬, als Nebenform zu ‫ר‬$ $‫ע‬, je nach zugehörigem Einer, ‫ ע ר‬und ‫ רה‬$‫ §( ע‬25e). Die O r d i n a l i a sind Adjektive der Nominalklasse qattiXl (§ 20g), werden bis auf ‫„ ר;א ן‬erster“ durch die Nisbe-Endung ‫ –י‬gebildet (§ 12u) und können die Femininendung tragen (‫„ נית‬zweite“, ‫„ לי ית‬dritte“ usw., § 12h.20w.x). Sie stehen auch für Bruchzahlen (‫„ לי ית‬ein Drittel“ usw.) oder adverbial (‫„ נית‬zum zweiten Mal“).

67

§ 25 Zahlen

Genuskongruenz und Genusdisgruenz Die Kardinalzahlen bilden entweder (1) den Status constructus einer Constructus-Verbindung (§ 12p) mit dem Gezählten oder stehen als Apposition vor (2) oder hinter (3) ihm. Dabei k o n g r u i e r e n nur die Zahlen „eins“ und „zwei“, während die Zahlen von „drei“ bis „zehn“ d i s g r u i e r e n, also im gegensätzlichen Genus zum Bezugswort stehen. Sprachgeschichtlich verbirgt sich hinter der Femininendung hier vielleicht ein – grundsätzlich einfach gesetztes – numeratives Element zur Anzeige eines sog. „Nomen unitatis“ (§ 12g): ‫„ ל ה בנים‬drei (f = einzelne) Söhne“ bzw. ‫'נ ת‬ ‫„ ל‬drei Töchter (f = einzelne)“. Ist das Gezählte determiniert, erhalten Zahlworte auch dann oft keinen Artikel, wenn sie als Apposition zu ihm stehen (‫ה)נים‬6(‫„ בעה ה‬die sieben Priester“, § 55d): (1) (2) (3)

Cstr.-Verb Apposition Apposition

> vorher > vorher > nachher

‫ת ימים‬$ ‫ל‬ ‫ל מא ת‬ ‫ה בנים‬ ‫'נ ת‬ ‫ל ה‬ ‫ל‬

‫ל‬ ‫ל‬

„drei Tage“ „dreihundert“ „drei Söhne“ „drei Töchter“

‫„ ימים‬drei Tage“ ‫„ 'נ ת‬drei Töchter“

Zahlen von 11 – 19 Die Zählweise des Hebräischen beruht auf dem Dezimalsystem. Daher werden die Zahlworte von 11 - 19 durch Kombination der Einer (im St.abs oder St.cstr) mit einer Nebenform von ‫ר‬$ $‫„ ע‬zehn“ gebildet. Dabei steht ‫ע ר‬, wenn das Gezählte ein Maskulinum, ‫ רה‬$‫ע‬, wenn das Gezählte ein Femininum ist: beim Maskulinum 11

‫יע ר‬

‫ ע‬/ ‫אחד ע ר‬

‫ רה‬$‫י ע‬

‫ ע‬/ ‫ רה‬$‫אחת ע‬

‫י)ם( ע ר‬+‫נ‬

13

‫ל הע ר‬

‫ רה‬$‫ל ע‬

14

‫'עה ע ר‬D‫אר‬

‫ רה‬$‫'ע ע‬D‫אר‬

15

‫ה ע ר‬0‫ח)מ‬

‫ רה‬$‫ח)מ ע‬

16

‫ה ע ר‬0

17

‫בעה ע ר‬

‫ רה‬$‫בע ע‬

18

‫נה ע ר‬6‫מ‬

‫ רה‬$‫נ>ה ע‬6‫מ‬

‫עה ע ר‬

e

beim Femininum

12

19

d

‫ רה‬$‫י)ם( ע‬

‫ רה‬$‫ע‬

‫ רה‬$‫ע ע‬

Die für semitische Sprachen typische Genuskongruenz bzw. -disgruenz (§ 25d) richtet sich allein nach dem Einer (‫'עה ע ר י ם‬D‫„ אר‬vierzehn Tage“ usw.).

f

68 g

Zahlen ab 20 Die Zehner werden mit Ausnahme von ‫ ר;ים‬$‫„ ע‬zwanzig“ (< Du ‫ רים‬$‫ )ע‬durch den erstarrten Plural der Einer gebildet, die höheren Zahlen stehen im Status absolutus oder Status constructus meist vor dem Gezählten. Bei ‫מאתים‬ „zweihundert“ und ‫ים‬8‫„ אל‬zweitausend“ sind Duale erhalten geblieben (§ 12k): 10

‫ר‬$ $‫ע‬

100

20

‫ ר;ים‬$‫ע‬

200

30

‫ל ים‬

300

40

‫'עים‬D‫אר‬

50

‫ים‬0‫ח)מ‬

1.000

‫ף‬$‫ל‬$‫א‬

60

‫ים‬0

2.000

‫ים‬8‫אל‬

70

‫בעים‬

3.000

80

‫נים‬6‫מ‬

90

h

i

§ 25 Zahlen

‫עים‬

10.000

(St.cstr: ‫)מאת‬

‫מאה‬ ‫מאתים‬

usw.

usw.

‫ל מא ת‬

‫ת א)לפים‬$ ‫ל‬

(= ‫ת א)לפים‬/‫ר‬$ )‫בבה )ע‬D‫ר‬

Zusammengesetzte Zahlen Meist stehen die größeren Zahlen vor den kleineren Zahlen (‫ים ע ר‬+‫נ>ה מא ת נ‬6‫ים מ‬8‫„ אל‬2812 (Männer)“, ‫נ>ה‬6‫'עים מ‬D‫ער;ים אר‬ „48 Städte (f)“). Das Gezählte steht in der Regel im Plural, nur häufig gezählte Dinge (vgl. das deutsche „tausend Mann“ und „zehn Euro“) gerne im Singular (‫ים‬0‫ח)מ‬ ‫„ מאתים אי‬250 Mann“, ‫„ ל ים מאת נה‬130 Jahre“). In Fällen wie ‫חמ‬ ‫„ נים מאת נה‬105 Jahre“ scheint bewusste Numerusdisgruenz vorzuliegen. Weitere Verwendungen ‫חד‬$‫„ א‬eins/einer“ wird gelegentlich als unbestimmter Artikel verwendet (‫חד‬$‫„ אי א‬ein Mann“) oder als Ordinalzahl (‫חד‬$‫„ י ם א‬ein erster Tag“), ‫ א)חד;ים‬im Sinne von „ein und dieselben“. M u l t i p l i k a t i v a können durch den Dual (‫„ בעתים‬7-fach“) oder durch Zusammenstellung mit ‫עם‬8 „Schritt“ (‫בע‬$ ‫עמים‬8 „siebenmal“) oder ‫ג>ל‬/‫„ ר‬Fuß“ (‫גלים‬D‫ר‬ ‫„ ל‬dreimal“) ausgedrückt sein, D i s t r i b u t i v a durch Wiederholung (‫ים‬2 „Hosianna“).

n

Nun paragogicum Vokalisch endende Imperfektformen können um ein sog. Nun paragogicum erweitert werden: ‫ן‬%‫ "מ"ר‬# (= %‫ "מ"ר‬# ) „ihr sollt/werdet beachten“. Das Nun paragogicum ist seinem Ursprung nach wahrscheinlich mit dem vor Suffixen stehenden Nun energicum (§ 26p) und der enklitischen (= „angehängten“) Partikel ‫–נ'א‬ bzw. ‫'א‬G– (‫־נ'א‬%‫פ"ט‬# „richtet doch!“) verwandt, in der Sprachentwicklung aber bedeutungslos geworden (§ 28r). Es trägt immer den Wortton.

o

Nun energicum Zwischen den endungslosen Formen des Imperfekts und Imperativs und den Suffixen ‫נ>י‬, Q‫ך‬, %‫ ה‬und ‫ ה‬steht oft ein – stets betontes – Nun energicum (< an/ann ) mit dem Vokal a (nur bei ‫ )נ>י‬oder æ als Bindeglied. Es geht wahrscheinlich auf eine weitere alte Präformativkonjugation („Energicus“) zurück, ist aber bedeutungslos geworden. Fast immer tritt regressive oder progressive Assimilation ein: U‫ "מ"ר‬# (< Q‫ך‬+‫נ‬/ +‫ "מר‬# ) „sie wird dich bewahren“, %G‫ "ר‬fi‫ז‬# (< %‫ה‬+‫נ‬/ +‫ ר‬fi‫ז‬# ) „du gedenkst seiner“(§ 7h.k.51o).

p

74 q

§ 26 Allgemeines

Infinitiv Das Hebräische besitzt zwei Infinitive als sog. Verbalnomina: Der I n f i n i t i v u s c o n s t r u c t u s entspricht weithin der Verwendung des Infinitivs im Deutschen und wird oft durch "‫ ל‬erweitert (z.B. ‫ "מר‬#‫„ ל‬um zu bewahren“). Als Verbalnomen kann er die Femininendung (§ 12h) tragen (z.B. ‫בה‬6‫„ ל"אה‬um zu lieben“), so insbesondere bei einigen schwachen Verben (z.B. ‫„ ידע √ לד „gedenke des Sabbattages!“). Er findet sich insbesondere in einer F i g u r a e t y m o l o g i c a (z.B. I‫ך‬5‫מ"ל‬# I‫ך‬2‫י מל‬# „ja, du wirst bestimmt König werden“, § 60). Er kann nicht durch eine Präposition oder ein Suffix, wohl aber durch ein He interrogativum erweitert sein (§ 31).

s

Partizip Das Partizip wird wie jedes andere Nomen gebildet, hat jedoch verbale Eigenschaften bewahrt. Es bezeichnet den, der eine Handlung ausführt (Partizip aktiv) oder erleidet (Partizip passiv) und ist nicht auf eine Zeit festgelegt: ‫( נתן‬Ptz.akt Q) „ein Geber“ = „einer, der gibt/gegeben hat/geben wird“, ‫ן‬%‫( נ'ת‬Ptz.pass) „ein Gegebener“ = „einer der gegeben ist/gegeben wurde/gegeben sein wird“. Als Verbalnomina können Partizipien die Funktion eines jeden nominalen Satzgliedes (Subjekt, Prädikat, Objekt, Apposition) übernehmen und in allen drei Status (§ 12a.b.p) stehen, verlieren dabei aber die verbale Rektionskraft nicht. Partizipien können z.B. durch ein Konsekutivtempus fortgesetzt werden oder ein Objekt regieren, wie in ‫ם‬/ YA? ‫תן‬G‫„ ה‬der den Regen gibt“ (< „der Regengeber“). Außer in den Stämmen Qal und Niph’al (§ 27. 32.34l) werden Partizipien durch das präformative Nominalelement ‫ §( מ‬20p) gebildet, vgl. Z‫יע‬#@"-‫( מ‬Ptz Hi von ‫בע‬-) „einer, der sättigt“ (§ 32).

t

Übersicht über das Verbalsystem konjugierte Verbformen

Verbalnomina

AK

PK

Pf

Pf.cons

Impf

3 m+f*

3 m+f*

3 m+f 3 m+f

3 m+f

2 m+f

2 m+f

2 m+f 2 m+f

2 m+f

1c

1c

1c

Infinitivus

Impf.cons

Jussiv

1c

Imp

Koh

2 m+f 1c

constructus mit+ohne Suffix

mit+ohne Präposition

absolutus Partizip

aktiv

m+f

Sg + Pl

St.abs St.cstr St.suff

passiv

m+f

Sg + Pl

St.abs St.cstr St.suff

* Die 3 m und f sind im Plural des Perfekt zusammengefallen und gleich.

75

§ 27 Stämme (Konjugationen)

§ 27 Stämme (Konjugationen) Durch Modifikation des einfachen Verbalstammes Qal (hebr: ‫„ קל‬einfach“) bildet das Hebräische die Aktionsarten Reflexiv, Passiv, Faktitiv und Kausativ. Wie im Deutschen z.B. das Verb „fallen“ in das Kausativ „fällen“ umgelautet werden kann, kann im Hebräischen ‫„ נ'פל‬fallen“ (Qal) zu ‫יל‬#;#‫( ה‬Hiph’il) „fallen lassen“ werden. Neben dem Grundstamm kommen sechs „Stämme“ (hebr: ‫י'נ>ים‬fi‫נ‬#@; andere: Stammformen, Konjugationen) häufig vor, die traditionell nach der ersten Form (= 3 m Sg Pf) des alten Grammatikparadigmas ‫„ פעל‬tun“ bezeichnet werden. Die Modifikationen erfolgen durch Veränderung der Vokalisation, Verdopplung eines Konsonanten (Dagesch forte) oder präformative Bildungselemente. Anstelle des komplizierten Paradigmas von ‫פעל‬ verwendet diese Kurzgrammatik ‫ קטל‬als Beispiel (§ 26a). Näheres siehe § 33-39. Stamm und Bezeichnung

Bedeutung

Paradigma

Grundstamm

Qal

Handlung (oder Zustand)

‫קטל‬ (‫) בד‬

„töten“ („schwer sein“)

N-Stamm

Niph’al

reflexiv passiv

‫נ>ק"טל‬

„sich töten“ „getötet werden“

D-Stamm

Pi’el

faktitiv resultativ

‫]ל‬#‫ק‬

„tot machen“

Pu’al

passiv zum Pi’el

‫]ל‬1‫ק‬

„tot gemacht werden“

Hitpa’el

reflexiv zum Pi’el

‫ת"ק]ל‬#‫ה‬

„sich tot machen“

Hiph’il

kausativ

‫יל‬#‫ק"ט‬#‫ה‬

„jmd zum töten veranlassen“

Hoph’al

passiv zum Hiph’il

‫הק"טל‬

„zum töten veranlasst werden“

H-Stamm

a

Nur wenige Verben sind wie ‫„ פקד‬sich kümmern um“ in allen Stämmen belegt; die meisten kommen nur in einigen, andere wie ‫ הלל‬Pi: „loben“ gar nicht im Qal vor. Neben diesen Stämmen begegnen – insbesondere bei Verba ‫ ע’’וי‬und ‫ – ע’’ע‬Polel, Polal, Pilpel, Hitpolel und ähnlich klingende Formen als „Parallelstämme“ bzw. Modifikationen des D-Stammes (§ 35-37). Ein His_taph’el ist im Hebräischen nur bei der Wurzel ‫ חוה‬erhalten geblieben (‫ו'ה‬6‫ " ח‬#‫„ ה‬sich ehrfurchtsvoll niederwerfen“, § 46q). Viele Verben haben sich in den abgeleiteten Stämmen eigenständig entwickelt und sind hier gleichsam zur eigenen Vokabel geworden (z.B. ‫ קלל‬Qal: „gering sein“, Pi’el: „verfluchen“ < „geringachten“), andere kommen in zwei Stämmen ohne erkennbaren Bedeutungsunterschied vor.

b

c

d

76

§ 28 Präformativkonjugation Qal

§ 28 Präformativkonjugation Qal a

b

c

Die Präformativkonjugation stellt die erste der beiden Konjugationen (§ 26d) dar. Anders als bei der Afformativkonjugation (§ 29) stehen die Personzeichen v o r der Verbwurzel. Sie bestehen bei der ersten und zweiten Person aus verkürzten Formen des Pronomen separatum (§ 19a) und bei der dritten Person Femininum aus dem Femininzeichen ‫ §( ת‬12h). Einige Formen haben zusätzlich Afformative zur Genus- und Numerusunterscheidung. Handlungsverben (sog. fientische Verben) weisen meist die Vokalfolge i – o (< a – u ) auf, während bei Zustandsverben (sog. stativische Verben) und Verba mediae und tertiae laryngalis (§ 10a.b.41a.b) meist die Vokalfolge i – a auftritt. So ergibt sich als Grundform der Präformativkonjugation ‫ ק"טל‬

„sie wird töten“ „du wirst töten“ „du wirst töten“ „ich werde töten“ „sie werden töten“ „sie werden töten“ „ihr werdet töten“ „ihr werdet töten“ „wir werden töten“

a – Imperfekt (Gf jiq-tNaal/u ) Zustandsverb

‫„ י&כ"@ד‬er wird schwer sein“ ‫כ"@ד‬# ‫כ"@ד‬# ‫י‬d‫כ"@"ד‬# ‫כ"@ד‬/‫א‬ %‫י&כ"@"ד‬ ‫נ'ה‬.‫כ"@ד‬# %‫כ"@"ד‬# ‫נ'ה‬.‫כ"@ד‬# ‫נ>כ"@ד‬

„sie wird schwer sein“ „du wirst schwer sein“ „du wirst schwer sein“ „ich werde schwer sein“ „sie werden schwer sein“ „sie werden schwer sein“ „ihr werdet schwer sein“ „ihr werdet schwer sein“ „wir werden schwer sein“

Die P r ä f o r m a t i v s i l b e n sind beim starken Verbum geschlossen und unbetont. Sie bieten in der Regel den Vokal i , der bei der 1 c Sg aufgrund des Laryngaleinflusses (§ 10b) zu æ geworden ist. Der ursprüngliche Vokal a ist noch bei Verba primae laryngalis und einigen schwachen Verben zu erkennen (§ 41b.42c.48d.49c). Nur hier kommen Silbenaufsprengung und offene Silben vor. Der T h e m a v o k a l (oe bzw. a ) ist in der Regel betont, wird jedoch bei vokalischer Endung zu Schwa mobile verflüchtigt. In pausa ist er meist als betonter Langvokal erhalten: %‫י&ק"טל‬, %‫י&כ"@ד‬, mit Nun paragogicum (§ 26o) aber: ‫ן‬%‫( י&ק"טל‬gegenüber ‫ן‬%‫)י&ק"ט"ל‬.

§ 28 Präformativkonjugation Qal

77

Das Imperfekt hat einen i m p e r f e k t i v e n A s p e k t (§ 26d.g). Zur Wiedergabe bietet sich eine futurische, präsentische, modale oder durativ-iterative Übersetzung an:

Impf

(‫)י&ק"טל‬

→ → → →

Futur

„er wird töten“

Präsens

„er tötet“

modal

„er will/soll/möchte/darf töten“

durativ/iterativ

„er tötet/tötete dauernd/immer wieder“

Vor ein Imperfekt kann die Kopula fl‫ ו‬treten. Dann liegt meist ein Finalsatz vor: Impf + fl‫ו‬

→ final

e

f

„und er wird töten“ > „dass/damit er töte“ (§ 15a.62k)

(‫י&ק"טל‬fl‫)ו‬ Bei Verba ‫ל’’ה‬, ‫ ע’’ו‬und ‫ ע’’י‬ist im Qal der Modus des J u s s i v s (Impf.KF) vom Indikativ (Impf.LF) zu unterscheiden (-‫(ע‬A‫„ י‬er soll tun/möge tun“, ‫ה‬/-6‫„ י(ע‬er wird tun/tat dauernd“, ‫„ י' ב‬er kehre um!“, ‫ב‬% '‫„ י‬er wird umkehren“, § 26j.46m.48e).

g

Formen mit H e c o h o r t a t i v u m (§ 26l) dienen der Selbstaufforderung und entsprechen in der Vokalfolge den Formen mit vokalischen Endungen: ‫ק"ט"לה‬/‫„ א‬ich will töten“, ‫„ נ>ק"ט"לה‬wir wollen töten“/„lasst uns töten!“ (m. Reduktion des Themavokals).

h

Imperfectum consecutivum Als zusammengesetztes Tempus begegnet das Imperfectum consecutivum (= Waw-Imperfekt oder Narrativ, § 26e-h). Es unterscheidet sich vom einfachen Imperfekt mit fl‫( ו‬f) formal dadurch, dass die Kopula ein Pátach und das Präformativ ein Dagesch forte erhält (bei ‫ א‬nach § 10p Ersatzdehnung, bei fl‫ י‬nach § 4i Ausfall des Dagesch). Als Übersetzung des Paradigmas dient das dt. Präteritum (§ 28k):

i

Impf. cons

o – Imperfekt (Gf jaq-tNual/u ) Handlungsverb

Sg 3 m

‫&ק"טל‬:(‫„ ו‬und er tötete“

‫ק"טל‬# (‫ו‬ ‫ק"טל‬# (‫ו‬ 2m f ‫י‬#‫ק"ט"ל‬# (‫ו‬ ‫ק"טל‬/‫ו'א‬ 1c Pl 3 m %‫&ק"ט"ל‬:(‫ו‬ f ‫ק"טל"נ'ה‬# (‫ו‬ %‫ק"ט"ל‬# (‫ו‬ 2m f ‫ק"טל"נ'ה‬# (‫ו‬ ‫>ק"טל‬G(‫ו‬ 1c f

„und sie tötete“ „und du tötetest“ „und du tötetest“ „und ich tötete“ „und sie töteten“ „und sie töteten“ „und ihr tötetet“ „und ihr tötetet“ „und wir töteten“

a – Imperfekt (Gf jiq-tNaal/u ) Zustandsverb

‫&כ"@ד‬:(‫„ ו‬und er wurde schwer“ ‫כ"@ד‬# (‫„ ו‬und sie wurde schwer“ usw.

78 j

k

§ 28 Präformativkonjugation Qal

Bei Verba ‫ ל’’ה‬und ‫ ע’’וי‬haben sich im Imperfectum consecutivum, vor allem bei der zweiten und dritten Person Singular, K u r z f o r m e n erhalten (-‫(ע‬A:(‫„ ו‬und er tat“, ‫קם‬A':(‫„ ו‬und er erhob sich“ gegenüber Impf.LF ‫ה‬/-6‫„ י(ע‬er wird tun“, ‫ם‬%‫„ י'ק‬er wird sich erheben“, § 26j.46m.48e). Hier, bei anderen schwachen Verbformen und gelegentlich sonst (wo immer möglich) tritt der Akzent in den endungslosen Formen des Impf.cons auf die vorletzte Silbe. Die letzte Silbe wird dann reduziert (vgl. ‫ב‬/ A0:(‫„ ו‬und er wohnte“ mit ‫ ב‬0‫„ י‬er wird wohnen“). Selten tritt ein He cohortativum an ein Impf.cons, jedoch ohne Bedeutung (z.B. ‫ "ל"חה‬/‫„ ו'א‬und ich schickte“, § 26l ). Das Imperfectum consecutivum hat einen p e r f e k t i v e n A s p e k t (§ 26d-g), treibt aber – anders als das Perfekt – die Erzählung oder Aussage zeitlich oder sachlich voran (Konsekutivtempus = „Folgetempus“). Es steht (fast) immer am Anfang des Satzes und deutet einen Progress an. Da es sehr häufig eine Erzählung fortschreiten lässt, wird es auch „Narrativ“ oder „Erzähltempus“ genannt (§ 26h). Als typisches Folgetempus setzt es aber auch Rückblicke fort. Zur Wiedergabe bieten sich im Deutschen eine präteritale, perfektische oder plusquamperfektische Übersetzung und neben der Kopula „und“ Adverbien wie „dann“, „danach“ oder „deshalb“ an:

Impf.cons

(‫&ק"טל‬:(‫)ו‬

→ Präteritum

„und er tötete“ / „dann tötete er“

→ Perfekt

„und er hat getötet“ / „dann hat er getötet“

→ Plusquamperfekt

„und er hatte getötet“ / „dann hatte er getötet“

l

Das Imperfectum consecutivum ist ein eigenständiges Tempus geworden und kann (ohne sein ‚Ursprungstempus’ Perfekt, § 26f) eine Erzähleinheit eröffnen.

m

Das Impf.cons ist nie verneint, an seine Stelle tritt das Perfekt (§ 26f.53j).

n

Imperativ Bei den Imperativen fehlen die Präformative der Präformativkonjugation. Merke: „Imperativ = PK minus P“ (§ 26m). So gewinnt die Aufforderung gegenüber der zweiten Person Nachdruck. Aufgrund der fehlenden Präformative treten nach § 9b Vokalveränderungen ein: Imp

o – Imperfekt (Gf qu-tNul ) Handlungsverb

Sg 2 m

‫ק"טל‬ ‫י‬#‫ט"ל‬#‫ק‬ %‫ט"ל‬#‫ק‬ ‫ק"טל"נ'ה‬

f Pl

2m

f o

„töte!“ „töte!“ „tötet!“ „tötet!“

a – Imperfekt (Gf qa-tNal ) Zustandsverb

‫"בד‬ ‫י‬d‫ב"ד‬# %‫ב"ד‬# ‫נ'ה‬.‫"בד‬

„sei schwer!“ „sei schwer!“ „seid schwer!“ „seid schwer!“

Der Imperativ kann nicht verneint werden. Stattdessen wird der Vetitiv oder Prohibitiv verwandt (vgl. Q‫ך‬.‫ "לח י')ד‬# ‫„ אל־‬strecke deine Hand nicht aus!“, § 17a.b.26k.53j).

§ 28 Präformativkonjugation Qal

79

Beim A d h o r t a t i v (Imperativ mit He adh, § 26n) ist meist das zu oL verdünnte ursprüngliche u oder das zu i verdünnte a in der ersten Silbe erhalten: ‫ה‬F‫( מ"ר‬lies: s_oLm-rae ) „bewahre!“, ‫מ"עה‬# „höre!“.

p

Treten S u f f i x e (§ 19d) an den Imperativ, finden ebenfalls Vokalveränderungen statt: Bei Verben mit dem Themavokal oe (Gf qu-tNul , § 28n) geht das o oft auf die erste Silbe zurück. Vgl. ‫( ת"בם‬mit Qámez chatuf!) „Schreib sie!“. Bei Verben mit dem Themavokal a (Gf qa-tNal ) wird der Vokal lang. Vgl. ‫„ "מענ>י‬höre mich!“ (statt ‫) "מע‬. Nun energicum Als Rest einer weiteren alten Präformativkonjugation ist in einigen suffigierten Imperfekt- und Imperativformen ein – stets betontes – Nun energicum (< an/ann, § 26p.51o) mit dem Vokal a (nur bei ‫ )נ>י‬oder æ als Bindeglied erhalten geblieben. Es ist völlig bedeutungslos. Fast immer tritt eine regressive oder progressive Assimilation ein: U‫ "מ"ר‬# (< Q‫ך‬+‫נ‬/ +‫ "מר‬# ) „sie wird dich bewahren“, %G‫ "ר‬fi‫ז‬# (< %‫ה‬+‫נ‬/ +‫ ר‬fi‫ז‬# ) „du gedenkst seiner“ (§ 7h.k).

q

Nun paragogicum Vokalisch endende Imperfektformen tragen manchmal ein bedeutungsloses, aber stets betontes Nun paragogicum (‫ן‬%‫ "מ"ר‬# = %‫ "מ"ר‬# „ihr sollt/werdet beachten“, § 26o) oder die damit vielleicht verwandte enklitische Partikel ‫ –נ'א‬bzw. ‫'א‬G– (‫־נ'א‬%‫פ"ט‬# „richtet doch!“, § 26o).

r

Passivformen Sehr selten begegnen die Reste einer passiven Präformativkonjugation des Qal, die am Präformativvokal zu erkennen sind und schon massoretisch oft als Pu’al (§ 36) oder Hoph’al (§ 39) verstanden wurden (vgl. ‫ח‬fg‫י‬6‫„ ה‬wird er genommen werden?“, √ ‫לקח‬, 16a.43g).

s

Altes Präteritum Vor allem in poetischen Texten begegnen manchmal Formen der Präformativkonjugation mit perfektiv-präteritalem Aspekt (ursprünglich: Impf.KF) ohne Waw consecutivum (§ 26g) als sog. p o e t i s c h e A o r i s t e (%‫ילה‬# "‫מ‬ Q‫י י'דיך‬-6‫„ @"מע‬du machtest ihn zum Herrscher über das Werk deiner Hände“).

t

Schwache Formen Schwache Verben unterscheiden sich grundsätzlich nicht an den Präformativen, sondern lediglich an der Schwäche eines oder mehrerer Wurzelkonsonanten (Assimilation, Kontraktion oder Elision) von den Formen der starken Verben (§ 26b).

u

80

§ 29 Afformativkonjugation Qal

§ 29 Afformativkonjugation Qal a

b

c

Bei der Afformativkonjugation stehen die Personzeichen n a c h der Verbwurzel. Sie bestehen meist aus verkürzten Formen des Pronomen separatum (§ 19a). Dabei ist die dritte Person des maskulinen und femininen Plurals zu einer Form zusammengefallen, während die dritte Person des maskulinen Singulars (nach Schwund der ursemitischen Endvokale) endungslos ist und kein Afformativ trägt. Handlungsverben (sog. fientische Verben, 28b) weisen meist den Themavokal a und die Vokalfolge a – a auf (sog. Verba mediae a), Zustandsverben (sog. stativische Verben) den Themavokal e und die Vokalfolge a – e (sog. Verba mediae e), so dass sich als Grundform ‫ ‫ק"טל‬. In den endungslosen Formen ist der erste Vokal zu Schwa mobile verflüchtigt. Der Infinitiv entspricht damit meist der 2 m Sg des Imperativs:

Inf.cstr

(‫)ק"טל‬

o – Imperfekt (Gf qu-tNul ) Handlungsverb

‫„ ק"טל‬töten“

a – Imperfekt (Gf qa-tNal ) Zustandsverb

‫"כב‬

„liegen/sich legen“

Der Infinitivus constructus ist oft mit einer P r ä p o s i t i o n verbunden, insbesondere mit proklitischem "@, " oder (sehr häufig) mit finalem "‫ §( ל‬14b-f.65a-g):

Inf.cstr + Präp

‫ק"טל‬#@ „beim Töten“ > „als ... tötete“ / „wenn ... tötet“ „entsprechend dem Töten“ > „sowie ... tötet“

Ein mittlerer Begadkefat erhält dabei (entgegen § 9b) im Falle von "‫ ל‬meist ein Dagesch lene: ‫כ" ב‬#‫„ ל‬um zu schreiben“, ‫ " ב‬#‫„ ל‬um zu liegen“ / „um sich zu legen“, vgl. aber: ‫פל‬fi‫נ‬#@ „beim Fallen“ und ‫פל‬fi‫נ‬# „entsprechend dem Fallen“ (§ 9b). Als Verbalnomen erhält der Infinitivus constructus zuweilen eine F e m i n i n e n d u n g (insbesondere bei einigen Verba ‫פ’’ו‬, ‫ פ’’נ‬und ‫ )ל’’ה‬oder ein S u f f i x (§ 19n.51b.f). Solche Endungen bewirken oft Formen, die femininen Segolata (§ 20f) entsprechen. Oft entstehen dabei qutNl-Bildungen mit Qámez chatuf (u > oL , § 11b) in der ersten Stammsilbe. Merke: „Tritt ein Suffix an den Infinitiv Qal, geht der Vokal o nach vorn.“

Endung

Inf.cstr + Präp.

b

‫ק"טל‬#‫„ ל‬fürs Töten“ > „um zu töten“ ‫ק"טל‬#

+ Fem.-

a

‫בה‬6‫ל"אה‬

„um zu lieben“ (§ 26q.12h)

‫ל"מ "חה‬

„um zu salben“ (lies: lk-moLs_-hma )*

c

d

‫ת‬/‫ב‬/ ‫„ ל‬um zu wohnen“ (√ ‫י ב‬, § 9h.45h) 5‫„ ל" מ"ר‬für sein Bewachen“ > „um ihn zu bewachen“*

+ Suff.

5‫@"כת"ב‬

„bei seinem Schreiben“ > „als er schrieb“*

5‫" מ"ע‬

„entsprechend seinem Hören“ > „sowie er hörte“* * mit Qámez chatuf

Bei einigen Formen tritt statt Umkehrung der Vokalfolge nur eine Verkürzung des Chólem zu Qámez chatuf ein (Q‫ך‬.‫ "מר‬#‫ ל‬lies: lis_-moLr-koae „um dich zu bewahren“).

e

Der Infinitivus constructus entspricht weithin der Verwendung des Infinitivs im Deutschen. Zu den sog. Infinitiv-Konstruktionen siehe § 65.

f

84

§ 31 Infinitivus absolutus Qal

§ 31 Infinitivus absolutus Qal a

Der Infinitivus absolutus (§ 26r) geht im Qal auf die Grundform qatNael > ‫ ק"טל‬zurück und wird in seiner Funktion nur durch Situation oder Kontext bestimmt: Inf.abs

‫ק"טל‬/‫ל‬5‫קט‬

„töten“/„Töten“/„töte!“/„tötet!“/„tötend“ usw.

b

Der Infinitivus absolutus kann weder eine Präposition, noch ein Suffix oder den Artikel tragen, wohl aber ein He interrogativum (§ 16a) oder ein Waw copulativum (§ 15a) (I‫ך‬2‫מל‬6‫„ ה‬König werden?“, ‫נ'אף‬fl‫ג'נב ו‬fl‫„ ו‬und Stehlen und Ehebrechen“).

c

Der Infinitivus absolutus kann (als unbestimmtes Verbalnomen und gleichsam wie ein J o k e r ) jede finite Verbform vertreten, insbesondere den Imperativ: als Imperativ

‫@ת‬X‫ם ה‬5‫ת־י‬/‫ר א‬5‫„ ז'כ‬an den Sabbattag denken!“ > „gedenke des Sabbattages!“

d

Der Infinitivus absolutus dient manchmal als a d v e r b i a l e U m s t a n d s b e s t i mm u n g (§ 57l.m.60d, dt.: „indem“/„wobei“/„während“): als adverbiale Umstandsbestimmung

e

‫י‬#‫מת הא‬%‫ת י‬5‫„ מ‬der Mann soll unbedingt getötet 5‫ם את‬5‫ג‬F‫ ר‬werden, indem (man) ihn steinigt“

Der Infinitivus absolutus dient oft dem N a c h d r u c k oder der P r ä z i s i e r u n g einer Verbalaussage. Er findet sich hier vor allem in einer Wendung mit einer finiten Verbform der gleichen Wurzel (sog. Figura etymologica, § 60). Der Nachdruck kann im Deutschen oft durch Adverbien wie „genau“, „sicher“, „ganz und gar“, „etwa“ o.ä. wiedergegeben werden. Eine Präzisierung ist meist an der Erweiterung der Figura etymologica um einen zweiten Infinitivus absolutus (§ 60d) zu erkennen:

Z‫ע‬5‫ מ‬%‫מ"ע‬#

„hört ein Hören!“ > „hört genau hin!“

in einer Figura etymologica

I‫ך‬5‫מ"ל‬# I‫ך‬2‫י מל‬#

„ja, als König Werden wirst du König“ > „du wirst bestimmt König werden“

‫אכל‬fl‫ ו‬I‫ך‬5‫ הל‬I‫ך‬/‫ל‬A0:(‫„ ו‬und er ging, ein Gehen und Essen“ > „und er ging und aß dabei“ f

Einige Infinitivformen (bes. des Hiph’il) sind dabei zu festen A d v e r b i e n erstarrt (z.B. ‫@ה‬.‫„ הר‬viel“ und ‫„ ה " ם‬früh“, § 57k).

§ 32 Partizip Qal

85

§ 32 Partizip Qal Das Hebräische kennt im Qal ein P a r t i z i p a k t i v und ein P a r t i z i p p a s s i v (§ 26s). Das Partizip aktiv geht auf die Grundform qae-tNil > ‫קטל‬, das Partizip passiv auf die Grundform qa-tNuel > ‫ל‬%‫ קט‬zurück (§ 20g.9b-g).

‫„ קטל‬ein Tötender“ / „einer, der tötet/getötet hat/töten wird“

Ptz.akt

‫ל‬%‫„ קט‬ein Getöteter“ / „einer, der getötet wird/wurde“

Ptz.pass

Als Verbalnomen ist das Partizip wie jedes andere Nomen (§ 12) in Determination, Genus, Numerus und Status unterschieden. Dabei bleiben in allen Formen Chólem bzw. Schúreq als unwandelbares Merkmal erhalten, während Zere und (Vorton-)Qámez je nach Tonverschiebung oder Endung der Veränderung unterliegen. Vor einem Laryngal (§ 10a-d) tritt Pátach furtivum oder a auf (z.B. Z‫ מע‬, ‫רקע‬: Ptz.akt). Im Ptz.akt f Sg bleibt meist das ‫ ת‬erhalten und wird im St.abs und St.cstr segoliert (§ 11d):

Singular St.abs m Ptz.akt

Ptz.pass

a

f m f

Plural

St.cstr

‫קטל‬

‫קטל‬

‫ת‬/‫ל‬/‫קט‬

‫ת‬/‫ל‬/‫קט‬

‫קט"לה‬

‫קט"לת‬

‫ל‬%‫קט‬

‫ל‬%‫ק"ט‬

b

St.suff

St.abs

Q‫ל"ך‬/‫קט‬

‫ים‬#‫קט"ל‬

Q‫קטל" "ך‬

‫ת‬5‫קט"ל‬

Q‫ל"ך‬%)‫ים ק"ט‬#‫ל‬%‫ק"ט‬

St.cstr

St.suff

‫קט"לי‬

Q‫יך‬/‫קט"ל‬

‫ת‬5‫ קט"ל‬Q‫יך‬/‫ת‬5‫קט"ל‬ ‫לי‬%‫ק"ט‬

Q‫יך‬/‫ל‬%‫ק"ט‬

‫לה‬%‫לת ק"ט‬%‫ ק"ט‬Q‫ל)ת"ך‬%‫ת ק"ט‬5‫ל‬%‫ת ק"ט‬5‫ל‬%‫ ק"ט‬Q‫יך‬/‫ת‬5‫ל‬%‫ק"ט‬

Die P a r t i z i p i e n d e r Z u s t a n d s v e r b e n (Verba mediae e und o, § 29b) sind Adjektive: ‫„ בד‬schwer“ = „ein Schwerer“, ‫„ קטן‬klein“ = „ein Kleiner“ usw.

c

Partizipien können die Funktion eines jeden n o m i n a l e n S a t z g l i e d e s übernehmen und sind in der Zeitstufe nicht festgelegt:

d

Prädikat

‫ל‬/‫תח־האה‬/; ‫א י ב‬%‫ה‬fl‫„ ו‬er aber saß am Eingang des Zelts“ ‫ית‬d‫ת @"ר‬q‫י ר‬#‫ה אנכ‬0G#‫„ ה‬siehe, ich werde einen Bund schließen“

Subjekt Objekt Apposition

‫י‬#‫ י&)צ"חק־ל‬Z‫מע‬X‫ל־ה‬

„jeder, der es hört, wird über mich lachen“

‫ים‬#‫הו'ה פ"ט‬fl‫ם י‬/‫ק‬A':(‫„ ו‬da ließ JHWH Richter auftreten“ ‫„ א אכ"לה‬ein fressendes (= verzehrendes) Feuer“

Trotzdem behalten Partizipien v e r b a l e R e k t i o n s k r a f t , d.h. sie können z.B. ein Objekt regieren (§ 26s), wie in ‫ם‬/ YA? ‫תן‬G‫„ ה‬der den Regen gibt“ (< „der Regengeber“).

e

86

§ 33 Qal (Grundstamm)

§ 33 Qal (Grundstamm) a

Bedeutung Der Grundstamm Qal (hebr. ‫„ = קל‬einfach“) steht für eine Handlung oder einen Zustand. Handlungsverben (sog. fientische Verben) haben im Perfekt meist den Themavokal a (sog. Verba mediae a ) und sind oft transitiv. Zustandsverben (sog. stativische Verben) haben meist den Themavokal e oder o (sog. Verba mediae e oder o) und sind oft intransitiv. Dabei entspricht – wenn kein Laryngal vorliegt – dem a-Perfekt ein o-Imperfekt und dem e- bzw. o-Perfekt ein a-Imperfekt (§ 28b-c.29b-c): Themavokal des Perfekts Handlung

Zustand

b

c

d

Perfekt

Imperfekt

‫קטל‬

‫י&ק"טל‬

„töten“

‫מע‬

‫י& "מע‬

„hören“

e

‫בד‬

‫י&כ"@ד‬

„schwer sein“

o

‫ן‬5‫קט‬

‫י&ק"טן‬

„klein sein“

a

Afformativkonjugation (§ 29) Das a-Perfekt überwiegt beim starken Verb, insbesondere bei Verba laryngalia. Bei Verba ‫ ל’’א‬quiesziert ‫ א‬nach § 10f regelmäßig am Silbenende unter Dehnung des Vokals (‫„ מצא‬er hat gefunden“). Bei den ursprünglich zweiradikaligen ‫ע‬-Verben ist in der Regel nicht die Endung, sondern der Themavokal betont (§ 48c.49b). Verba ‫ ע’’ע‬haben (außer am Wortende, § 4i) den zweiten Radikal verdoppelt. Insbesondere bei Verba ‫ ל’’ה‬und den ‫ע‬-Verben treten vor konsonantischen Endungen Bindevokale auf (‫ית‬#‫?'ל‬, ‫ת‬5@‫ס‬, § 46f.48d.49c). Präformativkonjugation (§ 28) Bei Verba primae laryngalis ist der ursprüngliche Präformativvokal a erhalten geblieben oder i zu æ geworden (§ 10b). Die Präformativsilben sind dabei oft aufgesprengt (§ 10i). Verba tertiae laryngalis haben i.d.R. a-Imperfekt. Bei schwachen Verben sind die Präformativsilben meist offen: Bei den ‫ע‬-Verben wird ursprüngliches (§ 28b) kurzes a zu (Vorton-)Qámez (‫י'סב‬, ‫ם‬%‫)י'ק‬, bei Verba ‫ פ’’י‬bzw. ‫ פ’’ו‬i zu langem Chíreq (§ 8q) bzw. Zere (§ 9j) gedehnt (‫י&יטב‬, ‫ ב‬0‫)י‬. Bei Verba ‫פ’’נ‬ assimiliert sich Nun nach § 7g wo immer möglich (‫ )י&;ל‬und fällt bei Verben mit aImpf im Imp ( (?) ganz weg (§ 8b). Bei Verba ‫ פ’’א‬ist das a nach Quieszieren des ‫ א‬zu o getrübt (‫כל‬8‫)י‬. Nur Verba ‫ ל’’ה‬und ‫ ל’’א‬haben ‚starke’ Präformativsilben. Merke: „‫–ל‬Verben sind vorne stark.“ Bei Verba ‫ ל’’ה‬und ‫ע‬-Verben treten vor konsonantischen Endungen (betonte) „Binde-Vokale“ auf (‫ינ'ה‬/‫ל‬fi‫ג‬# , ‫ינ'ה‬/@1‫ § "ס‬46f.48d.49c). Bei Verba ‫ ע’’ו‬ist der ursprüngliche Themavokal u (§ 28b) in den Langformen erhalten (‫ם‬%‫)י'ק‬. Kurzformen für Jussiv und Impf.cons (§ 26gj.28g) finden sich im Qal nur bei Verba ‫ ל’’ה‬und ‫ל"( ע’’וי‬fi‫י&ג‬, ‫'קם‬A:(‫ ו‬usw.). Selten kommen bei ‫ע‬-Verben „aramaisierende“ Formen (‫ב‬s&‫ י‬statt ‫י'סב‬, mit Dagesch forte, § 48j.49l) vor. Infinitivus constructus Der Inf.cstr der Verba ‫ ל’’ה‬und einiger ‫ פ’’ו‬und ‫ פ’’נ‬wird durch eine Femininendung (§ 12h) erweitert (‫ת‬5‫ל‬fi?, ‫ת‬/‫ב‬/ , ‫ת‬/ A?Y ).

‫‪87‬‬

‫)‪§ 33 Qal (Grundstamm‬‬

‫‪e‬‬

‫‪Verba laryngalia‬‬ ‫)חזק(‬

‫)עבד(‬

‫‪Starkes Verb‬‬ ‫)‪(e/o-Perfekt‬‬ ‫קט‪5‬ן‬

‫חז(ק‬

‫עבד‬

‫בד‬

‫ח)ז‪fi‬קה‬

‫ע)ב"ד‪F‬ה‬

‫)ב"ד‪F‬ה ק)ט"נ'ה‬

‫)‪(a-Perfekt‬‬ ‫קטל‬ ‫ק)ט"לה‬

‫‪Sg 3 m‬‬ ‫‪3f‬‬

‫חז(‪A‬ק"‬

‫עבד‪.‬‬

‫בד‪.‬‬

‫קטנ‪fi‬‬

‫קטל"‬

‫‪usw.‬‬

‫עבד‪" .‬‬

‫בד‪" .‬‬

‫‪usw.‬‬

‫קטל" "‬

‫‪2f‬‬

‫עבד‪# .‬י‬

‫בד‪# .‬י‬

‫קטל" ‪#‬י‬

‫‪1c‬‬

‫ע)ב"ד‪%‬‬

‫)ב"ד‪%‬‬

‫ק)ט"ל‪%‬‬

‫‪Pl 3 c‬‬

‫ע‪6‬בד‪/ .‬ם‬

‫"בד‪/ .‬ם‬

‫ק"טל" ‪/‬ם‬

‫‪2m‬‬

‫ע‪6‬בד‪/ .‬ן‬

‫"בד‪/ .‬ן‬

‫ק"טל" ‪/‬ן‬

‫‪2f‬‬

‫עבד‪.‬נ‪%‬‬

‫בד‪.‬נ‪%‬‬

‫קטל"נ‪%‬‬

‫‪1c‬‬

‫י‪Y‬ח‪3‬ז(ק ‪ /‬י‪Y‬ח"סר‬

‫י(ע‪6‬בד ‪ /‬י(ח"מד‬

‫‪2m‬‬

‫י&כ"@ד‬

‫י&ק"טל‬

‫‪/‬ח‪3‬ז(ק‬

‫ע‪6‬בד‬

‫‪#‬כ"@ד‬

‫‪#‬ק"טל‬

‫‪3f‬‬

‫‪/‬ח‪3‬ז(ק‬

‫ע‪6‬בד‬

‫‪#‬כ"@ד‬

‫‪#‬ק"טל‬

‫‪2m‬‬

‫‪/‬ח‪/‬ז‪fi‬ק‪#‬י‬

‫עב"ד‪d‬י‬

‫‪#‬כ"@"ד‪d‬י‬

‫‪#‬ק"ט"ל‪#‬י‬

‫‪2f‬‬

‫א‪/‬ח‪3‬ז(ק‬

‫א‪/‬ע‪3‬בד‬

‫י‪Y‬ח‪/‬ז‪fi‬ק‪%‬‬

‫י(עב"ד‪%‬‬

‫א‪/‬כ"@ד )’’@"ד‪F‬ה( א‪/‬ק"טל )’’ט"לה(‬ ‫י&כ"@"ד‪%‬‬

‫י&ק"ט"ל‪%‬‬

‫‪/‬ח‪3‬ז(‪A‬ק"נ'ה‬

‫ע‪6‬בד‪.‬נ'ה‬

‫‪#‬כ"@ד‪.‬נ'ה‬

‫‪#‬ק"טל"נ'ה‬

‫‪/‬ח‪/‬ז‪fi‬ק‪%‬‬

‫עב"ד‪%‬‬

‫‪#‬כ"@"ד‪%‬‬

‫‪#‬ק"ט"ל‪%‬‬

‫‪/‬ח‪3‬ז(‪A‬ק"נ'ה‬

‫ע‪6‬בד‪.‬נ'ה‬

‫‪#‬כ"@ד‪.‬נ'ה‬

‫‪#‬ק"טל"נ'ה‬

‫נ‪Y‬ח‪3‬ז(ק‬

‫נ(ע‪6‬בד‬

‫נ>כ"@ד )’’@"ד‪F‬ה( נ>ק"טל )’’ט"לה(‬

‫י‪Y‬ח‪3‬ז(ק‬

‫י(ע‪6‬בד‬

‫י&כ"@ד‬

‫י&ק"טל‬

‫ו(‪Y:‬ח‪3‬ז(ק‬

‫ו(‪(:‬ע‪6‬בד‬

‫ו(‪&:‬כ"@ד‬

‫ו(‪&:‬ק"טל‬

‫‪Pf‬‬

‫‪Impf Sg 3 m‬‬

‫‪1c‬‬ ‫‪Pl 3 m‬‬ ‫‪3f‬‬ ‫‪2m‬‬ ‫‪2f‬‬ ‫‪1c‬‬ ‫)‪Impf KF (Juss‬‬ ‫‪Impf.cons‬‬

‫ח‪6‬ז(ק‬

‫ע‪6‬בד‬

‫"בד‬

‫ק"טל )קט"לה(‬

‫ח‪#‬ז‪fi‬ק‪#‬י‬

‫ע‪#‬ב"ד‪d‬י‬

‫‪#‬ב"ד‪d‬י‬

‫ק‪#‬ט"ל‪#‬י‬

‫ח‪#‬ז‪fi‬ק‪%‬‬

‫ע‪#‬ב"ד‪%‬‬

‫‪#‬ב"ד‪%‬‬

‫ק‪#‬ט"ל‪%‬‬

‫ח‪6‬ז(‪A‬ק"נ'ה‬

‫ע‪6‬בד‪.‬נ'ה‬

‫"בד‪.‬נ'ה‬

‫ק"טל"נ'ה‬

‫ח‪6‬זק‬

‫ע‪6‬בד‬

‫"בד ‪" /‬בד‬

‫ק"טל‬

‫‪Inf.cstr‬‬

‫חז‪5‬ק‬

‫עב‪5‬ד‬

‫ב‪5‬ד‬

‫קט‪5‬ל‬

‫‪Inf.abs‬‬

‫חז‪0‬ק‬

‫עבד‬

‫בד‬

‫קטל‬

‫ח‪6‬ז‪0‬קה‬ ‫ח‪6‬ז'קה‬

‫עב"ד‪F‬ה‬ ‫עב‪/‬דת‬

‫"בד‪F‬ה‬

‫קט"לה‬ ‫קט‪/‬ל‪/‬ת‬

‫‪f‬‬

‫עב‪%‬ד‬

‫קט‪%‬ל‬

‫‪m‬‬

‫ע‪6‬ב‪%‬ד‪F‬ה‬

‫ק"ט‪%‬לה‬

‫‪Sg 2 m‬‬

‫‪Imp‬‬

‫‪2f‬‬ ‫‪Pl 2 m‬‬ ‫‪2f‬‬

‫‪m‬‬

‫‪f‬‬

‫‪Ptz..akt‬‬

‫‪Ptz.pass‬‬

‫‪88‬‬

‫)‪§ 33 Qal (Grundstamm‬‬

‫פ’’י‬ ‫פ‬

‫פ’’ו‬ ‫פ‬

‫פ’’נ‬ ‫פ‬

‫פ’’א‬ ‫פ‬

‫)ינק ‪ /‬יטב(‬

‫)י ב ‪ /‬יב (‬

‫)נפל ‪ /‬נג (‬

‫)אכל(‬

‫י'נ(ק‬

‫י' ב‬

‫י'ב‬

‫נ'פל‬

‫י')נ‪fi‬קה‬

‫י') "בה‬

‫‪usw.‬‬

‫נ')פ"לה‬

‫נ'ג(‬ ‫‪usw.‬‬

‫אכל‬ ‫א)כ"לה‬

‫‪Sg 3 m‬‬ ‫‪3f‬‬

‫י'נ‪(A‬ק"‬

‫י' ב"‬

‫נ'פל"‬

‫אכל"‬

‫‪usw.‬‬

‫י' ב" "‬

‫נ'פל" "‬

‫אכל" "‬

‫‪2f‬‬

‫י' ב" ‪#‬י‬

‫נ'פל" ‪#‬י‬

‫אכל" ‪#‬י‬

‫‪1c‬‬

‫י') "ב‪%‬‬

‫נ')פ"ל‪%‬‬

‫א)כ"ל‪%‬‬

‫‪Pl 3 c‬‬

‫י‪ fl‬ב" ‪/‬ם‬

‫נ‪fi‬פל" ‪/‬ם‬

‫א‪6‬כל" ‪/‬ם‬

‫‪2m‬‬

‫י‪ fl‬ב" ‪/‬ן‬

‫נ‪fi‬פל" ‪/‬ן‬

‫א‪6‬כל" ‪/‬ן‬

‫‪2f‬‬

‫י' ב"נ‪%‬‬

‫נ'פל"נ‪%‬‬

‫אכל"נ‪%‬‬

‫‪1c‬‬

‫י&יב‬

‫י&יטב‬

‫י‪ 0‬ב‬

‫‪#‬יטב‬

‫ב‬

‫‪#‬יטב‬

‫ב‬

‫‪;#‬ל‬

‫‪)#‬יט"ב‪#‬י‬

‫) "ב‪#‬י‬

‫‪";#‬ל‪#‬י‬

‫‪usw.‬‬

‫י&;ל‬

‫י&?(‬

‫‪;#‬ל‬

‫‪(?#‬‬

‫‪8‬כל‬

‫‪3f‬‬

‫‪(?#‬‬

‫‪8‬כל‬

‫‪2m‬‬

‫‪usw.‬‬

‫)‪8‬כ"ל‪#‬י‬

‫‪2f‬‬

‫א‪#‬יטב‬

‫א ב‬

‫א‪;/‬ל‬

‫י)&יט"ב‪%‬‬

‫י‪" )0‬ב‪%‬‬

‫י&;"ל‪%‬‬

‫‪#‬יטב"נ'ה‬ ‫‪)#‬יט"ב‪%‬‬

‫ב"נ'ה‬ ‫) "ב‪%‬‬ ‫ב"נ'ה‬

‫‪#‬יטב"נ'ה‬ ‫נ>יטב‬

‫נ‪ 0‬ב‬

‫י&יטב‬

‫י‪ 0‬ב‬

‫י&יב‬

‫ו(‪&:‬יטב‬

‫ו(‪/ 0A:‬ב‬

‫ו(‪&:‬יב‬

‫‪2m‬‬

‫י‪8‬כל‬

‫)’’לה(‬

‫אכל )’’כ"לה(‬ ‫י‪8‬כ"ל‪%‬‬

‫‪;#‬ל"נ'ה‬

‫‪8‬כל"נ'ה‬

‫‪";#‬ל‪%‬‬

‫‪8‬כ"ל‪%‬‬

‫‪;#‬ל"נ'ה‬

‫‪8‬כל"נ'ה‬

‫‪Impf Sg 3 m‬‬

‫‪1c‬‬ ‫‪Pl 3 m‬‬ ‫‪3f‬‬ ‫‪2m‬‬ ‫‪2f‬‬

‫נ>;ל‬

‫)’’לה(‬

‫נ‪8‬כל‬

‫י&;ל‬

‫י&?(‬

‫י‪8‬כל‬

‫ו(‪;&:‬ל‬

‫ו(‪(?&:‬‬

‫ו(‪8A:‬כל )’ ‪’A‬כ‪/‬ל(‬

‫נ‪fi‬פל‬

‫?(‬

‫א‪3‬כל )אכ"לה( ‪Sg 2 m‬‬ ‫א‪#‬כ"ל‪#‬י‬ ‫א‪#‬כ"ל‪%‬‬

‫י‪fl‬טב‬

‫ב‬

‫י‪fl‬ב‬

‫י&ט"ב‪#‬י‬

‫"ב‪#‬י‬

‫‪ usw.‬נ>פ"ל‪#‬י‬

‫?‪# fi‬י‬

‫י&ט"ב‪%‬‬

‫"ב‪%‬‬

‫נ>פ"ל‪%‬‬

‫?‪% fi‬‬

‫י‪fl‬טב"נ'ה‬

‫ב"נ'ה‬

‫נ‪fi‬פל"נ'ה‬

‫?‪" (A‬נ'ה א‪3‬כל"נ'ה‬

‫‪Pf‬‬

‫‪1c‬‬ ‫)‪Impf KF (Juss‬‬ ‫‪Impf.cons‬‬ ‫‪Imp‬‬

‫‪2f‬‬ ‫‪Pl 2 m‬‬ ‫‪2f‬‬

‫י‪fl‬טב‬

‫‪/‬ב‪/‬ת‬

‫י‪fl‬ב‬

‫נ‪fi‬פל‬

‫?‪/ YA‬ת‬

‫א‪3‬כל‬

‫‪Inf.cstr‬‬

‫י'ט‪5‬ב‬

‫י' ‪5‬ב‬

‫י'ב‪5‬‬

‫נ'פ‪5‬ל‬

‫נ'ג‪5‬‬

‫אכ‪5‬ל‬

‫‪Inf.abs‬‬

‫י ב‬

‫י'ב‬

‫נפל‬

‫נג‪0‬‬

‫אכל‬

‫י "בה‬ ‫י ‪/‬ב‪/‬ת‬

‫י‪fl‬ב ה נפ"לה‬ ‫נפ‪/‬ל‪/‬ת‬

‫‪m‬‬

‫נג‪ fi‬ה אכ"לה‬ ‫נ ‪Y‬ג‪/ A‬ת אכ‪/‬ל‪/‬ת‬

‫‪f‬‬

‫י' ‪%‬ב‬

‫נ'ג‪%‬‬

‫אכ‪%‬ל‬

‫‪m‬‬

‫י‪% fl‬בה‬

‫נ‪fi‬ג‪ %‬ה‬

‫א‪6‬כ‪%‬לה‬

‫‪f‬‬

‫‪Ptz..akt‬‬

‫‪Ptz.pass‬‬

‫‪89‬‬

‫)‪§ 33 Qal (Grundstamm‬‬

‫ע’’י‬ ‫ע‬

‫ע’’ו‬ ‫ע‬

‫ע’’ע‬ ‫ע‬

‫ל’’א‬ ‫ל‬

‫ל’’ה‬ ‫ל‬

‫)‪-‬ים(‬

‫)קום ‪ /‬בו (‬

‫)סבב(‬

‫)מצא(‬

‫)גלה(‬

‫סב‬

‫‪-‬ם‬

‫קם‬

‫@‪5‬‬

‫‪-‬מה‬

‫קמה‬

‫@‪ 5‬ה ס@ה‬

‫‪-‬מ"‬

‫קמ"‬

‫סבב‬

‫מצא‬

‫ס)ב"בה מ)צ"אה‬

‫‪usw.‬‬

‫?')ל"תה‬

‫מצאת‬

‫?'ל‪#‬ית‬

‫‪-‬מ" "‬

‫קמ" "‬

‫ס@‪5‬ת‬

‫מצאת‬

‫?'ל‪#‬ית‬

‫‪-‬מ" ‪#‬י‬

‫קמ" ‪#‬י‬

‫ס@‪5‬ת‪#‬י‬

‫מצאת‪#‬י‬

‫?'ל‪#‬ית‪#‬י‬

‫‪-‬מ‪%‬‬

‫קמ‪%‬‬

‫ס@‪%‬‬

‫מ)צ"א‪%‬‬

‫?'ל‪%‬‬

‫‪-‬מ" ‪/‬ם‬

‫קמ" ‪/‬ם‬

‫ס@‪5‬ת‪/‬ם‬

‫מ"צאת‪/‬ם‬

‫?‪fi‬ל‪#‬ית‪/‬ם‬

‫‪-‬מ" ‪/‬ן‬

‫קמ" ‪/‬ן‬

‫ס@‪5‬ת‪/‬ן‬

‫מ"צאת‪/‬ן‬

‫?‪fi‬ל‪#‬ית‪/‬ן‬

‫‪-‬מ"נ‪%‬‬

‫קמ"נ‪%‬‬

‫ס@‪5‬נ‪%‬‬

‫מצאנ‪%‬‬

‫?'ל‪#‬ינ‪%‬‬

‫י'‪#-‬ים‬

‫י'ק‪%‬ם‬

‫‪#-‬ים‬

‫ק‪%‬ם‬

‫‪usw.‬‬

‫י‪0‬ב‪5‬‬

‫ס@‪5‬ת‬

‫‪-‬נ‪0‬א‬

‫?'לה‬

‫‪usw.‬‬

‫י'סב‪/‬י&‪s‬ב‪/‬י‪0‬קל י&מ"צא‬

‫י&ג‪fi‬ל‪/‬ה‬

‫‪#‬מ"צא‬

‫‪#‬ג‪fi‬ל‪/‬ה‬

‫‪#-‬ים‬

‫ק‪%‬ם‬

‫סב‬

‫‪#‬מ"צא‬

‫‪#‬ג‪fi‬ל‪/‬ה‬

‫‪#-‬ימ‪#‬י‬

‫ק‪%‬מ‪#‬י‬

‫ס@‪#‬י‬

‫‪#‬מ"צ"א‪#‬י‬

‫‪#‬ג‪fi‬ל‪#‬י‬

‫‪usw.‬‬

‫סב‬

‫‪usw.‬‬

‫א‪#-‬ים‬

‫אק‪%‬ם‬

‫אסב‬

‫א‪/‬מ"צא‬

‫א‪/‬ג‪fi‬ל‪/‬ה‬

‫י'‪#-‬ימ‪%‬‬

‫י'ק‪%‬מ‪%‬‬

‫י'ס@‪%‬‬

‫י&מ"צ"א‪%‬‬

‫י&ג‪fi‬ל‪%‬‬

‫‪-‬מ"נ'ה‬

‫"ק‪%‬מ‪/‬ינ'ה‬

‫"ס‪/@1‬ינ'ה‬

‫‪#‬מ"צ‪/‬אנ'ה‬

‫‪#‬ג‪fi‬ל‪/‬ינ'ה‬

‫‪#-‬ימ‪%‬‬

‫ק‪%‬מ‪%‬‬

‫ס@‪%‬‬

‫‪#‬מ"צ"א‪%‬‬

‫‪#‬ג‪fi‬ל‪%‬‬

‫‪-‬מ"נ'ה‬

‫"ק‪%‬מ‪/‬ינ'ה‬

‫"ס‪/@1‬ינ'ה‬

‫‪#‬מ"צ‪/‬אנ'ה‬

‫‪#‬ג‪fi‬ל‪/‬ינ'ה‬

‫נ'‪#-‬ים‬

‫נ'ק‪%‬ם‬

‫נ'סב‬

‫נ>מ"צא‬

‫נ>ג‪fi‬ל‪/‬ה‬

‫י'‪-‬ם‬

‫י'קם‬

‫י'סב‬

‫י&מ"צא‬

‫י&ג‪fi‬ל"‬

‫ו(‪/-'A:‬ם‬

‫ו(‪'A:‬קם‬

‫ו(‪'A:‬סב‬

‫ו(‪&:‬מ"צא‬

‫ו(‪&A:‬ג‪Y‬ל ‪ /‬ו(‪&:‬ג‪fi‬ל"‬ ‫ו(‪0A:‬ג‪Y‬ל ‪ /‬ו(‪0:‬ג‪fi‬ל"‬

‫‪#-‬ים‬

‫ק‪%‬ם‬

‫@‪5‬‬

‫סב‬

‫מ"צא‬

‫?‪fi‬לה‬

‫‪#-‬ימ‪#‬י‬

‫ק‪%‬מ‪#‬י‬

‫‪ usw.‬ס@‪#‬י‬

‫מ‪#‬צ"א‪#‬י‬

‫?‪fi‬ל‪#‬י‬

‫‪#-‬ימ‪%‬‬

‫ק‪%‬מ‪%‬‬

‫ס@‪%‬‬

‫מ‪#‬צ"א‪%‬‬

‫?‪fi‬ל‪%‬‬

‫‪-‬מ"נ'ה‬

‫קמ"נ'ה‬

‫ס‪/@1‬ינ'ה‬

‫מ"צ‪/‬אנ'ה‬

‫?‪fi‬ל‪/‬ינ'ה‬

‫‪#-‬ים ‪%- /‬ם‬

‫ק‪%‬ם‬

‫סב‪/‬ס"בב‪/‬סב‬

‫מ"צא‬

‫?‪fi‬ל‪5‬ת‬

‫‪#-‬ים ‪5- /‬ם‬

‫ק‪5‬ם‬

‫סב‪5‬ב‬

‫מצ‪5‬א‬

‫?'ל‪2‬ה‬

‫‪-‬ם‬

‫קם‬

‫סבב‬

‫סב‬

‫מצא‬

‫?ל‪/‬ה ‪? /‬לה‬

‫‪-‬מה‬

‫קמה‬

‫סב"בה‬

‫ס@ה מצאת )מצא( ?לה‬

‫ק‪%‬ם‬

‫סב‪%‬ב‬

‫מצ‪%‬א‬

‫?'ל‪%‬י‬

‫ק‪%‬מה‬

‫ס"ב‪%‬בה‬

‫מ"צ‪%‬אה‬

‫?‪fi‬ל‪%‬י'ה‬

‫)?ל‪':#‬ה(‬

90

§ 34 Niph’al (N-Stamm)

§ 34 Niph’al (N-Stamm) a

Das Niph’al (‫ )נ>פ"על‬ist r e f l e x i v – p a s s i v gegenüber dem Grundstamm Qal. Es drückt ein Tun oder Geschehen als Handlung am selben Subjekt aus. Wesentliches Merkmal ist das präformative ‫ נ‬in den Formen der Afformativkonjugation („NStamm“) bzw. das Dagesch forte im ersten Radikal in den Formen der Präformativkonjugation.

‫( קטל‬Q) „er hat getötet“ > ‫( נ>ק"טל‬Ni) „er hat sich getötet / ist getötet worden“ b

Bedeutung Meist ist die Bedeutung von Verben im Niph’al vom Grundstamm ableitbar, indem die Grundbedeutung ins R e f l e x i v oder P a s s i v gewandelt wird:

‫מר‬

(Q) „er hat gehütet“

‫( נ> "מר‬Ni) „er hat sich gehütet / ist behütet worden“

‫מע‬

(Q) „er hat gehört“

‫( נ> "מע‬Ni) „er ist gehört worden“

‫אה‬F‫( ר‬Q) „er hat gesehen“

‫אה‬.‫( נ>ר‬Ni) „er ist gesehen worden / hat sich gezeigt“

‫( י'לד‬Q) „er hat geboren“

‫לד‬5‫( נ‬Ni) „er ist geboren worden“

c

Neben der reflexiven und passiven Funktion kommt dem Niph’al zuweilen auch eine t o l e r a t i v e (Bsp: ‫ דר‬Ni „sich erfragen lassen“) oder eine r e z i p r o k e (Bsp: ‫דבר‬ Ni „sich besprechen“) Bedeutung zu.

d

Nicht alle Verben, die ein Niph’al bilden, begegnen auch im Qal. Oft haben sich Verben im Niph’al semantisch eigenständig entwickelt und sind gleichsam zur neuen Vokabel geworden. Dabei ist die reflexiv-passive Funktion nicht immer erkennbar:

e

f

‫ לחם‬Ni: „kämpfen“

< „sich selbst in den Kampf (‫ל"חמה‬#‫ )מ‬begeben“

‫בע‬

< „sich (Gott gegenüber, durch einen Eid) verpflichten“

Ni: „schwören“

Selten wandelt das Niph’al ein Pi’el oder Hiph’il ins Passiv oder Reflexiv (Bsp: ‫ כבד‬Pi „ehren“, Ni „geehrt werden“, ‫ סתר‬Hi „verbergen“, Ni „sich verbergen/verborgen sein“). Afformativkonjugation Im Perfekt bildet das präformative ‫ נ‬eine geschlossene Silbe mit dem ersten Radikal. Dabei ist die Grundform naq-tNal regelmäßig zu ‫נ>ק"טל‬ geworden. Nur bei den ‫ע‬-Verben erhält sich der ursprüngliche Präformativvokal a nach § 9a-d als langes, aber wandelbares Qámez in der offenen Vortonsilbe (‫נ'סב‬: 3 m Sg Pf Ni von ‫סבב‬, ‫ם‬5‫נ'ק‬: 3 m Sg Pf Ni von ‫)קום‬, während er bei Verba ‫ פ’’ו‬nach § 8j-m zu unwandelbarem langem o kontrahiert (‫ ב‬5‫ נ‬3 m Sg Pf Ni von ‫)י ב‬. Verba laryngalia (§ 41) erhalten nach § 10i-k meist Segol und Silbenaufsprengung (‫בד‬3‫ע‬Y‫)נ‬.

§ 34 Niph’al (N-Stamm)

91

Präformativkonjugation Im Imperfekt und Imperativ assimiliert sich ‫ נ‬grundsätzlich an den ersten Radikal, so dass dieser meist ein Dagesch forte erhält (§ 7f). Die Grundform jan-qa-tNil ist dabei über jaq-qa-tNil zu ‫טל‬f&‫ י‬geworden. Bei Verba laryngalia (§ 41) tritt nach § 10p-u Ersatzdehnung ein (Impf: ‫עבד‬0‫„ י‬er wird bearbeitet werden“, Imp: ‫ העבד‬usw.). Unter dem Schutz der Verdopplung bleibt der ursprüngliche Radikal ‫ ו‬bei Verba ‫ §( פ’’ו‬45a-b) erhalten (Impf: ‫ ב‬%&‫„ י‬es wird bewohnt sein“, Imp: ‫ ב‬%#‫)ה‬. Die Imperative erhalten das Dagesch forte durch ein sog. He prostheticum (‫טל‬f#‫ )ה‬und dürfen nicht mit Hiph’il-Formen (§ 38) verwechselt werden. Die typische Vokalfolge des Stammes (ae – ee ) unterliegt der Veränderung. Während das Qámez unter dem ersten Radikal (außer bei den zweiradikaligen ‫ע‬-Verben, § 48.49) unveränderlich ist, wird das Zere bei Afformativen reduziert und in pausa gelegentlich zu Pátach. ‫ ל’’ה‬haben nur bis zur Wortmitte „starke“ Bildungen und sind am Ende schwach (§ 46). Merke: „Verba ‫ ל’’ה‬sind vorne stark.“ Der Ton weicht oft im Imperfectum consecutivum, vor einer direkt folgenden Tonsilbe und gelegentlich sonst, zurück (sog. „Nesiga“), § 5g, wobei Zere zu Segol reduziert wird (Bsp: ‫ר‬/‫מ‬X#‫„ ה‬hüte dich!“ statt ‫מר‬X#‫ ה‬und ‫ם‬/‫ח‬j&:(‫„ ו‬und er kämpfte“ statt ‫חם‬j&:(‫)ו‬.

Infinitive Der Infinitivus constructus ist meist dem Imperativ gleich (‫טל‬f#‫ה‬, ‫ם‬5f#‫√ ה‬ ‫ קום‬usw.), während der Infinitivus absolutus teils wie das Perfekt (mit ‫)נ‬, teils wie das Imperfekt (mit Dagesch forte und He prostheticum) gebildet wird (‫נ>ק"טל‬/‫טל‬f#‫ה‬/ ‫טל‬f#‫)ה‬. Verba ‫ ל’’ה‬haben im Inf.cstr die Femininendung ‫ת( ת‬5‫?'ל‬#‫ה‬, § 46g). Die ‫ע‬Verben (§ 48.49) gehen aufgrund ihrer Zweiradikalität eigene Wege, aber auch hier ist der Stamm Niph’al am Dagesch forte im ersten Radikal zu erkennen (‫ב‬s#‫ה‬, ‫ב‬s#‫ה‬ √ ‫ סבב‬usw.). Selten wird das He prostheticum wie in 5‫ ) "ל‬#‫ב‬% („und wenn er strauchelt“ < 5‫ ) "ל‬#‫ב"ה‬%) elidiert (§ 8a). Partizip Das Partizip gleicht bis auf das ‚nominale’ Qámez (vgl. ‫בר‬F= „Wort“ gegenüber ‫„ קטל‬er hat getötet“, § 9a-c) dem Perfekt: ‫( נ>ק"טל‬m) und ‫( נ>ק"טלה‬f). Nur die Verba ‫ §( ל’’ה‬46d-e) weichen hierin ab, indem die Nominalendung direkt an den zweiten Radikal tritt: ‫ה‬/‫ל‬fi‫( נ>ג‬m) und ‫לה‬fi‫( נ>ג‬f). Die Nominalendungen der Partizipien sind – auch bei den ‫–ע‬Verben – betont (vgl. ‫ סבב‬Ptz f Sg: ‫ס@ה‬fi‫ נ‬mit Pf 3 f Sg ‫)נ'ס@ה‬. Nicht immer ist das präformative Niph’al-Merkmal ‫ נ‬vom Präformativ der ersten Person Plural Qal formal unterscheidbar. Es gibt Formen, die nur durch den Kontext eindeutig sind, insbesondere bei Verba laryngalia (z.B. ‫נ> "מע‬: 1 c Pl Impf Q „wir werden hören“ und 3 m Sg Pf Ni „er ist gehört worden“).

g

h

i

j

k

l

m

‫‪92‬‬

‫)‪§ 34 Niph’al (N-Stamm‬‬

‫פ’’ו‬ ‫פ‬

‫פ’’נ‬ ‫פ‬

‫‪Verba lar.‬‬

‫‪Starkes Verb‬‬

‫)י ב(‬

‫)נג (‬

‫)עבד(‬

‫)קטל(‬

‫‪n‬‬

‫נ‪ 5‬ב‬

‫נ>?(‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד ‪ /‬נ‪Y‬ח"מד‬

‫נ>ק"טל‬

‫נ)‪" 5‬בה‬

‫נ>?‪ fi‬ה‬

‫נ‪Y‬ע‪/‬ב"ד‪F‬ה‬

‫נ>ק"ט"לה‬

‫נ‪ 5‬ב"‬

‫נ>?( "‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד‪.‬‬

‫נ>ק"טל"‬

‫נ‪ 5‬ב" "‬

‫נ>?( " "‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד‪" .‬‬

‫נ>ק"טל" "‬

‫‪2f‬‬

‫נ‪ 5‬ב" ‪#‬י‬

‫נ>?(‪# " A‬י‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד‪# .‬י‬

‫נ>ק"טל" ‪#‬י‬

‫‪1c‬‬

‫נ)‪" 5‬ב‪%‬‬

‫נ>?‪% fi‬‬

‫נ‪Y‬ע‪/‬ב"ד‪%‬‬

‫נ>ק"ט"ל‪%‬‬

‫‪Pl 3 c‬‬

‫נ)‪ 5‬ב" ‪/‬ם‬

‫נ>?( " ‪/‬ם‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד‪/ .‬ם‬

‫נ>ק"טל" ‪/‬ם‬

‫‪2m‬‬

‫נ)‪ 5‬ב" ‪/‬ן‬

‫נ>?( " ‪/‬ן‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד‪/ .‬ן‬

‫נ>ק"טל" ‪/‬ן‬

‫‪2f‬‬

‫נ‪ 5‬ב"נ‪%‬‬

‫נ>?(‪" A‬נ‪%‬‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד‪.‬נ‪%‬‬

‫נ>ק"טל"נ‪%‬‬

‫‪1c‬‬

‫י&‪ %‬ב‬

‫י&‪'G‬ג‪0‬‬

‫י‪0‬עבד‬

‫י&‪f‬טל‬

‫‪ %#‬ב‬

‫‪'G#‬ג‪0‬‬

‫עבד‬

‫‪f#‬טל‬

‫‪3f‬‬

‫‪ %#‬ב‬

‫‪'G#‬ג‪0‬‬

‫עבד‬

‫‪f#‬טל‬

‫‪2m‬‬

‫‪" ')%#‬ב‪#‬י‬

‫‪)'G#‬ג‪# fi‬י‬

‫ע)ב"ד‪d‬י‬

‫‪)f#‬ט"ל‪#‬י‬

‫‪2f‬‬

‫א‪ %#‬ב‬

‫א‪'G/‬ג‪0‬‬

‫אעבד‬

‫א‪f/‬טל )’’ט"לה(‬

‫י‪" ')%#‬ב‪%‬‬

‫י&‪'G‬ג‪% fi‬‬

‫י‪0‬עב"ד‪%‬‬

‫י&‪)f‬ט"ל‪%‬‬

‫‪ %#‬ב"נ'ה‬

‫‪'G#‬ג(‪" A‬נ'ה‬

‫עבד‪.‬נ'ה‬

‫‪f#‬טל"נ'ה‬

‫‪" ')%#‬ב‪%‬‬

‫‪)'G#‬ג‪% fi‬‬

‫ע)ב"ד‪%‬‬

‫‪)f#‬ט"ל‪%‬‬

‫‪ %#‬ב"נ'ה‬

‫‪'G#‬ג(‪" A‬נ'ה‬

‫עבד‪.‬נ'ה‬

‫‪f#‬טל"נ'ה‬

‫‪Sg 3 m‬‬

‫‪Pf‬‬

‫‪3f‬‬ ‫‪2m‬‬

‫‪Impf Sg 3 m‬‬

‫‪1c‬‬ ‫‪Pl 3 m‬‬ ‫‪3f‬‬ ‫‪2m‬‬ ‫‪2f‬‬

‫נ>‪ %‬ב‬

‫נ>‪'G‬ג‪0‬‬

‫נ‪0‬עבד‬

‫נ>‪f‬טל‬

‫י&‪ %‬ב‬

‫י&‪'G‬ג‪0‬‬

‫י‪0‬עבד‬

‫י&‪f‬טל‬

‫ו(‪ %&&:‬ב‬

‫ו(‪'G&:‬ג‪0‬‬

‫ו(‪0:‬עבד‬

‫ו(‪f&:‬טל‬ ‫ו(‪f&:‬ט‪/‬ל‬

‫ה‪ %#‬ב‬

‫ה‪'G#‬ג‪0‬‬

‫העבד‬

‫ה‪f#‬טל )’’ט"לה( ‪Sg 2 m‬‬

‫ה‪" )'%#‬ב‪#‬י‬

‫ה‪)'G#‬ג‪# fi‬י‬

‫הע)ב"ד‪d‬י‬

‫ה‪)f#‬ט"ל‪#‬י‬

‫ה‪" )'%#‬ב‪%‬‬

‫ה‪)'G#‬ג‪% fi‬‬

‫הע)ב"ד‪%‬‬

‫ה‪)f#‬ט"ל‪%‬‬

‫ה‪ %#‬ב"נ'ה‬

‫ה‪'G#‬ג(‪" A‬נ'ה‬

‫העבד‪.‬נ'ה‬

‫ה‪f#‬טל"נ'ה‬

‫ה‪ %#‬ב‬

‫ה‪'G#‬ג‪0‬‬

‫העבד‬

‫ה‪f#‬טל‬

‫‪Inf.cstr‬‬

‫ה‪ %#‬ב‬

‫ה‪'G#‬ג‪/ 0‬נ>?‪5‬‬

‫העבד‪/‬נ(ע‪6‬בד‬

‫ה‪f#‬טל‪/‬נ>ק"טל‬

‫‪Inf.abs‬‬

‫נ‪ 5‬ב‬

‫נ>?'‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד‬

‫נ>ק"טל‬

‫נ‪/ 5‬ב‪/‬ת‬

‫נ>?' ה‬

‫נ‪Y‬ע‪3‬בד‪F‬ה‬

‫נ>ק"טלה‬ ‫נ>ק"ט‪/‬ל‪/‬ת‬

‫‪1c‬‬ ‫)‪Impf KF (Juss‬‬ ‫‪Impf.cons‬‬ ‫‪Imp‬‬

‫‪2f‬‬ ‫‪Pl 2 m‬‬ ‫‪2f‬‬

‫‪m‬‬ ‫‪f‬‬

‫‪Ptz‬‬

‫‪93‬‬

‫)‪§ 34 Niph’al (N-Stamm‬‬

‫ע’’י‬ ‫ע‬

‫ע’’ו‬ ‫ע‬

‫ע’’ע‬ ‫ע‬

‫ל’’א‬ ‫ל‬

‫ל’’ה‬ ‫ל‬

‫)בין(‬

‫)קום(‬

‫)סבב(‬

‫)מצא(‬

‫)גלה(‬

‫נ'ב‪5‬ן‬

‫נ'ק‪5‬ם‬

‫נ'סב ‪ /‬נ'קל‬

‫נ>מ"צא‬

‫נ>ג‪fi‬לה‬

‫‪usw.‬‬

‫נ'ק‪5‬מה‬

‫נ'ס@ה‬

‫נ>מ"צ"אה‬

‫נ>ג‪fi‬ל"תה‬

‫נ‪fi‬ק‪%‬מ‪5‬ת‬

‫נ‪fi‬ס@‪5‬ת‬

‫נ>מ"צאת‬

‫נ>ג‪fi‬לית‬

‫נ‪fi‬ק‪%‬מ‪5‬ת‬

‫נ‪fi‬ס@‪5‬ת‬

‫נ>מ"צאת‬

‫נ>ג‪fi‬לית‬

‫נ‪fi‬ק‪%‬מ‪5‬ת‪#‬י‬

‫נ‪fi‬ס@‪5‬ת‪#‬י‬

‫נ>מ"צאת‪#‬י‬

‫נ>ג‪fi‬לית‪#‬י‬

‫נ'ק‪5‬מ‪%‬‬

‫נ'ס@‪%‬‬

‫נ>מ"צ"א‪%‬‬

‫נ>ג‪fi‬ל‪%‬‬

‫נ‪fi‬ק)מ‪5‬ת‪/‬ם‬

‫נ‪fi‬ס@‪5‬ת‪/‬ם‬

‫נ>מ"צאת‪/‬ם‬

‫נ>ג‪fi‬לית‪/‬ם‬

‫נ‪fi‬ק)מ‪5‬ת‪/‬ן‬

‫נ‪fi‬ס@‪5‬ת‪/‬ן‬

‫נ>מ"צאת‪/‬ן‬

‫נ>ג‪fi‬לית‪/‬ן‬

‫נ‪fi‬ק‪%‬מ‪5‬נ‪%‬‬

‫נ‪fi‬ס@‪5‬נ‪%‬‬

‫נ>מ"צאנ‪%‬‬

‫נ>ג‪fi‬ל‪#‬ינ‪%‬‬

‫י&@‪5‬ן‬

‫י&‪5f‬ם‬

‫י&‪s‬ב ‪ /‬י‪0‬ר‪5‬ע‪Z‬‬

‫י&‪t‬צא‬

‫י&?'ל‪/‬ה‬

‫‪usw.‬‬

‫‪5f#‬ם‬

‫‪s#‬ב‬

‫‪t#‬צא‬

‫‪'?#‬ל‪/‬ה‬

‫‪5f#‬ם‬

‫‪s#‬ב‬

‫‪t#‬צא‬

‫‪'?#‬ל‪/‬ה‬

‫‪5f#‬מ‪#‬י‬

‫‪#@s#‬י‬

‫‪)t#‬צ"א‪#‬י‬

‫‪'?#‬ל‪#‬י‬

‫א‪5f/‬ם‬

‫א‪s/‬ב‬

‫א‪t/‬צא‬

‫א‪'?/‬ל‪/‬ה ‪ /‬א‪'?#‬ל‪/‬ה‬

‫י&‪5f‬מ‪%‬‬

‫י&‪%@s‬‬

‫י&‪)t‬צ"א‪%‬‬

‫י&?'ל‪%‬‬

‫‪5f#‬מ‪/‬ינ'ה‬

‫‪/@s#‬ינ'ה‬

‫‪t#‬צ‪/‬אנ'ה‬

‫‪'?#‬ל‪/‬ינ'ה‬

‫‪5f#‬מ‪%‬‬

‫‪%@s#‬‬

‫‪)t#‬צ"א‪%‬‬

‫‪'?#‬ל‪%‬‬

‫‪5f#‬מ‪/‬ינ'ה‬

‫‪/@s#‬ינ'ה‬

‫‪t#‬צ‪/‬אנ'ה‬

‫‪'?#‬ל‪/‬ינ'ה‬

‫נ>‪5f‬ם‬

‫נ>‪s‬ב‬

‫נ>‪t‬צא‬

‫נ>?'ל‪/‬ה‬

‫י&@‪5‬ן‬

‫י&‪5f‬ם‬

‫י&‪s‬ב‬

‫י&‪t‬צא‬

‫י&?'ל‬

‫ו(‪5@&&:‬ן‬

‫ו(‪5f&&:‬ם‬

‫ו(‪s&&:‬ב‬

‫ו(‪t&&:‬צא‬

‫ו(‪'?&:‬ל‬

‫ה‪5@#‬ן‬

‫ה‪5f#‬ם‬

‫ה‪s#‬ב‬

‫ה‪t#‬צא‬

‫ה‪'?#‬לה ‪ /‬ה‪'?#‬ל‬

‫‪usw.‬‬

‫ה‪5f#‬מ‪#‬י‬

‫ה‪#@s#‬י‬

‫ה‪)t#‬צ"א‪#‬י‬

‫ה‪'?#‬ל‪#‬י‬

‫ה‪5f#‬מ‪%‬‬

‫ה‪%@s#‬‬

‫ה‪)t#‬צ"א‪%‬‬

‫ה‪'?#‬ל‪%‬‬

‫ה‪f#‬מ"נ'ה‬

‫ה‪/@s#‬ינ'ה‬

‫ה‪t#‬צ‪/‬אנ'ה‬

‫ה‪'?#‬ל‪/‬ינ'ה‬

‫ה‪5@#‬ן‬

‫ה‪5f#‬ם‬

‫ה‪s#‬ב‬

‫ה‪t#‬צא‬

‫ה‪'?#‬ל‪5‬ת‬

‫ה‪5@#‬ן‬

‫ה‪5f#‬ם ‪ /‬נ'כ‪5‬ן‬

‫ה‪s#‬ב ‪ /‬ה‪s#‬ב‬

‫נ>מ"צ‪8‬‬

‫נ>ג‪fi‬ל‪2‬ה ‪ /‬ה‪'?#‬לה‬

‫נ'ב‪5‬ן‬

‫נ'ק‪5‬ם‬

‫נ'סב‬

‫נ>מ"צא‬

‫נ>ג‪fi‬ל‪/‬ה‬

‫נ‪fi‬ב‪5‬נ'ה‬

‫נ‪fi‬ק‪5‬מה‬

‫נ‪fi‬ס@ה‬

‫נ>מ"צאה‬

‫נ>ג‪fi‬לה‬

94

§ 35 Pi’el (D-Stamm aktiv)

§ 35 Pi’el (D-Stamm aktiv) a

Das Pi’el (‫על‬#;) ist f a k t i t i v – r e s u l t a t i v gegenüber dem Grundstamm Qal. Wesentliches Merkmal des Pi’el als erstem der drei sog. Dopplungsstämme (Pi, Pu und Hitp) ist die Verdopplung des mittleren Radikals („D-Stamm“) und Schwa mobile in den Präformativen des Imperfekts und Partizips.

‫( קטל‬Q) „er hat getötet“ b

>

‫]ל‬#‫( ק‬Pi) „er hat tot gemacht“

Bedeutung Das Pi’el zielt auf das Ergebnis der Handlung und ist gegenüber dem Grundstamm f a k t i t i v (bei intransitivem Qal oder Zustandsverben) oder r e s u l – t a t i v (bei transitivem Qal oder Handlungsverben). Oft ist die Bedeutung von Verben im Pi’el leicht vom Grundstamm ableitbar, wenn man es als „machen“ des Zustandes oder Ergebnisses der Aussage versteht:

‫בד‬

(Q) „er ist schwer (geworden)“ ‫@ד‬#

(Pi) „er hat schwer gemacht“ > „er hat geehrt“

‫בר‬

(Q) „er hat zerbrochen“

‫@ר‬#

(Pi) „er hat zerbrochen gemacht“ > „er hat in Stücke zerschlagen“

c

Manchmal werden durch das Pi’el Zustand oder Ergebnis einer Aussage nur „erklärt“ (sog. d e k l a r a t i v e s P i ’ e l ):

‫( גדל‬Q) „groß sein“ d

‫( ?>= „(groß)preisen“

Das Pi’el begegnet gelegentlich auch bei der Ableitung eines Verbs von einem Nomen (sog. d e n o m i n a t i v e s P i ’ e l ). Es kann dabei auch negative Funktion haben (sog. p r i v a t i v e s P i ’ e l ):

‫ל‬Y‫„ רג‬Fuß“ ‫ר‬

„Wurzel“

‫ רגל‬Pi „Füße/Schritte machen“ > „auskundschaften“ ‫ר‬

Pi

„gewurzelt machen“ > „entwurzeln“

e

Bei vielen Verben ist ein Qal zum Pi’el nicht oder nur selten belegt (sog. P i ’ e l – V e r b e n ) und die faktitiv-resultative Bedeutung nicht mehr erkennbar, wie in ‫ צוה‬Pi „befehlen“ (< „Befehl geben“) und ‫ דבר‬Pi „reden“ (< „Worte machen“).

f

Verdopplung des mittleren Radikals Die Verdopplung des mittleren Radikals erfolgt i.d.R. durch Dagesch forte. Bei Verba mediae laryngalis (und ‫ )ר‬findet nach § 10pu stattdessen virtuelle Verdopplung oder Ersatzdehnung statt, bei Schwa mobile entfällt sie nach § 4i oft ganz.

§ 35 Pi’el (D-Stamm aktiv)

95

Po’el, Polel, Pilel und Pilpel Bei den zweiradikaligen ‫ע‬-Verben (§ 48.49) ist der zweite Radikal verdoppelt; die so entstandenen Bildungen werden wegen ihrer besonderen Vokalfolge auch Po’el oder Polel (andere: Pilel) genannt (‫בב‬5‫ס‬: Pi von ‫סבב‬, ‫ן‬0‫נ‬5 : Pi von ‫)כון‬. Gelegentlich treten im Pi’el vollständige Wurzel-Reduplikationen auf (sog. Pilpel), so z.B. im Pi’el von ‫„ כול‬aushalten/versorgen“ (Pf: ‫ל" ל‬# , Impf: ‫כל" ל‬fl‫י‬ usw., 48l.n.49n.p). Starke Bildungen wie bei ‫ל‬j#‫„ ה‬loben“ sind selten, oder – wie bei ‫(ם‬:#‫( ק‬Pi von ‫ – )קום‬aramaisierend. Afformativkonjugation Das Perfekt ist meist durch die Vokalfolge i – e gekennzeichnet und lautet beim starken Verb ‫]ל‬#‫ ‪j‬ה‬

‫ס‪5‬ב"בה‬

‫ה‪#‬ל"לה‬

‫מ‪"j#‬אה‬

‫?>‪"j‬תה‬

‫‪5‬נ‪(A‬נ‪fi‬‬

‫ס‪5‬בב"‬

‫ה‪j#‬ל"‬

‫מ‪j#‬את‬

‫?>‪#j‬ית‬

‫‪5‬נ(נ‪" fi‬‬

‫ס‪5‬בב" "‬

‫ה‪j#‬ל" "‬

‫מ‪j#‬את‬

‫?>‪#j‬ית‬

‫‪5‬נ‪(A‬נ‪# fi‬י‬

‫ס‪5‬בב" ‪#‬י‬

‫ה‪j#‬ל" ‪#‬י‬

‫מ‪j#‬את‪#‬י‬

‫?>‪#j‬ית‪#‬י‬

‫‪5‬נ‪fi‬נ‪%‬‬

‫ס‪5‬ב"ב‪%‬‬

‫ה‪#‬ל"ל‪%‬‬

‫מ‪#‬ל"א‪%‬‬

‫?>‪%j‬‬

‫‪5‬נ(נ‪/ fi‬ם‬

‫ס‪5‬בב" ‪/‬ם‬

‫ה‪j#‬ל" ‪/‬ם‬

‫מ‪j#‬את‪/‬ם‬

‫?>‪#j‬ית‪/‬ם‬

‫‪5‬נ(נ‪/ fi‬ן‬

‫ס‪5‬בב" ‪/‬ן‬

‫ה‪j#‬ל" ‪/‬ן‬

‫מ‪j#‬את‪/‬ן‬

‫?>‪#j‬ית‪/‬ן‬

‫‪5‬נ‪%G(A‬‬

‫ס‪5‬בב"נ‪%‬‬

‫ה‪j#‬ל"נ‪%‬‬

‫מ‪j#‬אנ‪%‬‬

‫?>‪#j‬ינ‪%‬‬

‫י‪fl‬כ‪5‬נ‪0‬ן‬

‫י‪fl‬ס‪5‬בב‬

‫י‪fl‬ה‪j‬ל‬

‫י‪fl‬מ‪j‬א‬

‫י‪fl‬ג(‪/j‬ה‬

‫"כ‪5‬נ‪0‬ן‬

‫"ס‪5‬בב‬

‫"ה‪j‬ל‬

‫"מ‪j‬א‬

‫"ג(‪/j‬ה‬

‫"כ‪5‬נ‪0‬ן‬

‫"ס‪5‬בב‬

‫"ה‪j‬ל‬

‫"מ‪j‬א‬

‫"ג(‪/j‬ה‬

‫"כ‪5‬נ‪fi‬נ>י‬

‫"ס‪5‬ב"ב‪#‬י‬

‫"הל"ל‪#‬י‬

‫"מל"א‪#‬י‬

‫"ג(‪#j‬י‬

‫‪5‬נ‪fi‬נ'ה‬

‫‪5‬ר‪q‬ר ס‪5‬בב‬

‫)הלל(‬

‫ל’’א‬ ‫ל‬

‫ל’’ה‬ ‫ל‬

‫‪usw.‬‬

‫א‪6‬כ‪5‬נ‪0‬ן‬

‫א‪6‬ס‪5‬בב‬

‫א‪6‬ה‪j‬ל‬

‫א‪6‬מ‪j‬א‬

‫א‪6‬ג(‪/j‬ה‬

‫י‪fl‬כ‪5‬נ‪fi‬נ‪%‬‬

‫י‪fl‬ס‪5‬ב"ב‪%‬‬

‫י‪fl‬הל"ל‪%‬‬

‫י‪fl‬מל"א‪%‬‬

‫י‪fl‬ג(‪%j‬‬

‫"כ‪5‬נ‪'G0A‬ה‬

‫"ס‪5‬בב"נ'ה‬

‫"ה‪j‬ל"נ'ה‬

‫"מ‪/j‬אנ'ה‬

‫"ג(‪/j‬ינ'ה‬

‫"כ‪5‬נ‪fi‬נ‪%‬‬

‫"ס‪5‬ב"ב‪%‬‬

‫"הל"ל‪%‬‬

‫"מל"א‪%‬‬

‫"ג(‪%j‬‬

‫"כ‪5‬נ‪'G0A‬ה‬

‫"ס‪5‬בב"נ'ה‬

‫"ה‪j‬ל"נ'ה‬

‫"מ‪/j‬אנ'ה‬

‫"ג(‪/j‬ינ'ה‬

‫נ‪fi‬כ‪5‬נ‪0‬ן‬

‫נ‪fi‬ס‪5‬בב‬

‫נ‪fi‬ה‪j‬ל‬

‫נ‪fi‬מ‪j‬א‬

‫נ‪fi‬ג(‪/j‬ה‬

‫י‪fl‬כ‪5‬נ‪0‬ן‬

‫י‪fl‬ס‪5‬בב‬

‫י‪fl‬ה‪j‬ל‬

‫י‪fl‬מ‪j‬א‬

‫י‪fl‬ג(ל‬

‫ו(י‪fl‬כ‪5‬נ‪0‬ן‬

‫ו(י‪fl‬ס‪5‬בב‬

‫ו(י‪fl‬ה‪j‬ל‬

‫ו(י‪fl‬מ‪j‬א‬

‫ו(י‪fl‬ג(ל‬

‫‪5‬נ‪0‬ן‬

‫ס‪5‬בב‬

‫ה‪j‬ל‬

‫מ‪j‬א‬

‫?(‪j‬ה ‪(? /‬ל‬

‫‪5‬נ‪fi‬נ>י‬

‫ס‪5‬ב"ב‪#‬י‬

‫הל"ל‪#‬י‬

‫מל"א‪#‬י‬

‫?(‪#j‬י‬

‫‪5‬נ‪fi‬נ‪%‬‬

‫ס‪5‬ב"ב‪%‬‬

‫הל"ל‪%‬‬

‫מל"א‪%‬‬

‫?(‪%j‬‬

‫‪5‬נ‪'G0A‬ה‬

‫ס‪5‬בב"נ'ה‬

‫ה‪j‬ל"נ'ה‬

‫מ‪/j‬אנ'ה‬

‫?(‪/j‬ינ'ה‬

‫‪5‬נ‪0‬ן‬

‫ס‪5‬בב‬

‫ה‪j‬ל‬

‫מ‪j‬א ‪ /‬מ‪8j‬ת‬

‫?(‪5j‬ת‬

‫‪5‬נ‪0‬ן‬

‫ס‪5‬בב‬

‫ה‪j‬ל‬

‫מ‪8j‬‬

‫?(‪j‬ה ‪2j(? /‬ה‬

‫מ"כ‪5‬נ‪0‬ן‬

‫מ"ס‪5‬בב‬

‫מ"ה‪j‬ל‬

‫מ"מ‪j‬א‬

‫מ"ג(‪/j‬ה‬

‫מ"כ‪5‬נ‪fi‬נ'ה‬

‫מ"ס‪5‬ב"בה‬

‫מ"הל"לה‬

‫מ"מל"אה‬

‫מ"ג(‪j‬ה‬

98

§ 36 Pu’al (D-Stamm passiv)

§ 36 Pu’al (D-Stamm passiv) a

Das Pu’al (‫על‬1;) ist p a s s i v z u m P i ’ e l. Wesentliche Merkmale des Pu’al sind die Verdopplung des mittleren Radikals („D-Stamm passiv“), das Schwa mobile in den Formen mit Präformativ (Impf und Ptz) und der dunkle Passiv-Vokal u (bzw. oe ) in der ersten Stammsilbe.

‫]ל‬#‫( ק‬Pi) „er hat tot gemacht“ b

c

d

e

>

‫]ל‬1‫( ק‬Pu) „er ist tot gemacht worden“

Bedeutung Das Pu’al ist das passive Gegenstück zum Pi’el. Die Bedeutung von Verben im Pu’al ist daher über das Pi’el (§ 35b-d) zu erschließen:

‫( ספר‬Q)

„er hat gezählt“

‫;ר‬#‫( ס‬Pi)

„er hat aufgezählt“ > „er hat erzählt“

‫;ר‬1‫( ס‬Pu)

„er ist erzählt worden“

‫בד‬

(Q)

„er ist schwer (geworden)“

‫@ד‬#

(Pi)

„er hat schwer gemacht“ > „er hat geehrt“

‫@ד‬1

(Pu)

„er ist geehrt worden“

f##@ (Pi)

„er hat gesucht“

f1@ (Pu)

„er ist gesucht worden“

Verdopplung des mittleren Radikals Die Verdopplung des mittleren Radikals erfolgt wie beim Pi’el i.d.R. durch Dagesch forte. Bei Verba mediae laryngalis (und ‫)ר‬ findet nach § 10p-u virtuelle Verdopplung oder Ersatzdehnung statt, bei Schwa mobile entfällt sie nach § 4i oft ganz. Po’al, Polal, Pulal und Polpal Bei den zweiradikaligen ‫ע‬-Verben ist (wie im Pi’el) der zweite Radikal verdoppelt; die so entstandenen Bildungen werden wegen ihrer besonderen Vokalfolge auch Po’al, Polal (andere: Pilel pass) oder Pulal genannt (‫נ(ן‬5 : Pu √ ‫כון‬ „fest gegründet sein“, § 48m.n.49o.p). Sehr selten treten im Pu’al vollständige WurzelReduplikationen auf (sog. Polpal), wie bei ‫„ כול‬versorgt sein“ (Pf: ‫ ל" ל‬, mit Qámez chatuf). Starke Bildungen wie bei ‫ל‬j1‫„ ה‬gelobt sein/werden“ sind selten. Einige Bildungen gehen vielleicht auf ein verloren gegangenes Passiv des Qal zurück (§ 28s.29l), insbesondere Partizipien, die ohne das präformative "‫ §( מ‬35l.36j) gebildet sind (z.B. ‫ ל‬1‫„ א‬verzehrt“, statt: ‫ ל‬1‫)מ"א‬, und Formen, denen Pi’el-Entsprechungen fehlen.

§ 36 Pu’al (D-Stamm passiv)

99

Afformativkonjugation Das Perfekt ist meist durch die Vokalfolge u – a gekennzeichnet und lautet beim starken Verb ‫]ל‬1‫

„er hat (jemanden) (etwas) hören lassen/verkündet“

Nicht alle Verben, die ein Hiph’il bilden, begegnen auch im Qal. Oft haben sich Verben im Hiph’il semantisch eigenständig entwickelt und sind gleichsam zur neuen Vokabel geworden. Dabei ist die kausative Funktion nicht immer erkennbar, zumal sie sich gelegentlich (wie manchmal bei ‫„ רחק‬fern sein“) auf das Subjekt selber bezieht (sog. i n n e r e s K a u s a t i v ):

‫לך‬

Hi: „werfen“

< ? (im Qal nicht belegt)

‫ רחק‬Hi: „sich entfernen“ < „sich (selber) zum fern sein (Q) veranlassen“ d

e

Gelegentlich begegnet das Hiph’il (wie das Pi’el, § 35cd) d e k l a r a t i v oder d e n o m i n a t i v (‫ צדק‬Q: „Recht haben“ > Hi: „jmd. für gerecht erklären“ / „jmd. Recht geben“; ‫„ ר‬Wurzel“ > ‫ ר‬Hi: „Wurzeln bilden“. Themavokal i Nur im Hiph’il bleibt der Themavokal auch da erhalten und betont, wo vokalische Afformative oder Endungen an die Wurzel treten (vgl. Hi: ‫ילה‬#‫ק"ט‬#‫ ה‬mit Q: ‫ ק)ט"לה‬und Hi: %‫יל‬#‫ י(ק"ט‬mit Q: %‫)י&ק"ט"ל‬. Er wird jedoch bei konsonantischen Afformativen oder Endungen reduziert (vgl. "‫ק"טל‬#‫ ה‬und ‫) ק"טל"נ'ה‬.

§ 38 Hiph’il (H-Stamm aktiv)

107

Afformativkonjugation Im Perfekt bildet das präformative #‫ )ה ק"טל"‬

‫בד‪.‬‬

‫קטנ‪fi‬‬

‫קטל"‬

‫ק‪]#‬ל" "‬

‫נ>ק"טל" "‬

‫בד‪" .‬‬

‫‪usw.‬‬

‫קטל" "‬

‫‪2f‬‬

‫ק‪]#‬ל" ‪#‬י‬

‫נ>ק"טל" ‪#‬י‬

‫בד‪# .‬י‬

‫קטל" ‪#‬י‬

‫‪1c‬‬

‫ק‪"]#‬ל‪%‬‬

‫נ>ק"ט"ל‪%‬‬

‫)ב"ד‪%‬‬

‫ק)ט"ל‪%‬‬

‫‪Pl 3 c‬‬

‫ק‪]#‬ל" ‪/‬ם‬

‫נ>ק"טל" ‪/‬ם‬

‫"בד‪/ .‬ם‬

‫ק"טל" ‪/‬ם‬

‫‪2m‬‬

‫ק‪]#‬ל" ‪/‬ן‬

‫נ>ק"טל" ‪/‬ן‬

‫"בד‪/ .‬ן‬

‫ק"טל" ‪/‬ן‬

‫‪2f‬‬

‫ק‪]#‬ל"נ‪%‬‬

‫נ>ק"טל"נ‪%‬‬

‫בד‪.‬נ‪%‬‬

‫קטל"נ‪%‬‬

‫‪1c‬‬

‫‪2m‬‬

‫י‪fl‬ק]ל‬

‫י&‪f‬טל‬

‫י&כ"@ד‬

‫י&ק"טל‬

‫"ק]ל‬

‫‪f#‬טל‬

‫‪#‬כ"@ד‬

‫‪#‬ק"טל‬

‫‪3f‬‬

‫"ק]ל‬

‫‪f#‬טל‬

‫‪#‬כ"@ד‬

‫‪#‬ק"טל‬

‫‪2m‬‬

‫"ק]"ל‪#‬י‬

‫‪)f#‬ט"ל‪#‬י‬

‫‪#‬כ"@"ד‪d‬י‬

‫‪#‬ק"ט"ל‪#‬י‬

‫‪2f‬‬

‫א‪6‬ק]ל )’’]"לה( א‪f/‬טל )’’ט"לה( א‪/‬כ"@ד )’’@"ד‪F‬ה( א‪/‬ק"טל )’’ט"לה(‬ ‫י‪fl‬ק]"ל‪%‬‬

‫י&‪)f‬ט"ל‪%‬‬

‫י&כ"@"ד‪%‬‬

‫י&ק"ט"ל‪%‬‬

‫"ק]ל"נ'ה‬

‫‪f#‬טל"נ'ה‬

‫‪#‬כ"@ד‪.‬נ'ה‬

‫‪#‬ק"טל"נ'ה‬

‫"ק]"ל‪%‬‬

‫‪)f#‬ט"ל‪%‬‬

‫‪#‬כ"@"ד‪%‬‬

‫‪#‬ק"ט"ל‪%‬‬

‫"ק]ל"נ'ה‬

‫‪f#‬טל"נ'ה‬

‫‪#‬כ"@ד‪.‬נ'ה‬

‫‪#‬ק"טל"נ'ה‬

‫נ‪fi‬ק]ל )’’]"לה( נ>‪f‬טל )’’ט"לה( נ>כ"@ד )’’@"ד‪F‬ה( נ>ק"טל )’’ט"לה(‬ ‫י‪fl‬ק]ל‬

‫י&‪f‬טל‬

‫י&כ"@ד‬

‫י&ק"טל‬

‫ו(י‪fl‬ק]ל‬

‫ו(‪f&:‬טל‬ ‫ו(‪f&:‬ט‪/‬ל‬

‫ו(‪&:‬כ"@ד‬

‫ו(‪&:‬ק"טל‬

‫‪Pf‬‬

‫‪Impf Sg 3 m‬‬

‫‪1c‬‬ ‫‪Pl 3 m‬‬ ‫‪3f‬‬ ‫‪2m‬‬ ‫‪2f‬‬ ‫‪1c‬‬ ‫)‪Impf KF (Juss‬‬ ‫‪Impf.cons‬‬

‫ק]ל )’’]"לה(‬

‫ה‪f#‬טל )’’ט"לה(‬

‫"בד‬

‫ק"טל )קט"לה(‬

‫ק]"ל‪#‬י‬

‫ה‪)f#‬ט"ל‪#‬י‬

‫‪#‬ב"ד‪d‬י‬

‫ק‪#‬ט"ל‪#‬י‬

‫ק]"ל‪%‬‬

‫ה‪)f#‬ט"ל‪%‬‬

‫‪#‬ב"ד‪%‬‬

‫ק‪#‬ט"ל‪%‬‬

‫ק]ל"נ'ה‬

‫ה‪f#‬טל"נ'ה‬

‫"בד‪.‬נ'ה‬

‫ק"טל"נ'ה‬

‫ק]ל‬

‫ה‪f#‬טל‬

‫"בד ‪" /‬בד‬

‫ק"טל‬

‫‪Inf.cstr‬‬

‫ק]ל‪/‬ק]ל‬

‫ה‪f#‬טל‪/‬נ>ק"טל‬

‫ב‪5‬ד‬

‫קט‪5‬ל‬

‫‪Inf.abs‬‬

‫מ"ק]ל‬

‫בד‬

‫קטל‬

‫מ"ק]לה‬ ‫מ"ק]‪/‬ל‪/‬ת‬

‫"בד‪F‬ה‬

‫קט"לה‬ ‫קט‪/‬ל‪/‬ת‬

‫‪f‬‬

‫נ>ק"טל‬

‫קט‪%‬ל‬

‫‪m‬‬

‫)’’ל‪/‬ת(‬ ‫נ>ק"טלה ‪/‬‬

‫ק"ט‪%‬לה‬

‫‪Sg 2 m‬‬

‫‪Imp‬‬

‫‪2f‬‬ ‫‪Pl 2 m‬‬ ‫‪2f‬‬

‫‪m‬‬

‫‪f‬‬

‫‪Ptz..akt‬‬

‫‪Ptz.pass‬‬

‫קטל ‪§ 40 Paradigma‬‬

‫‪115‬‬

‫‪Hoph’al‬‬

‫‪Hiph’il‬‬

‫‪Hitpa’el‬‬

‫‪Pu’al‬‬

‫‪passiv zum Hiph’il‬‬

‫‪kausativ‬‬

‫‪reflexiv zum Pi’el‬‬

‫‪passiv zum Pi’el‬‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל‬

‫ק‪]1‬ל‬

‫הק"טל‬ ‫הק"ט"לה‬

‫ה‪#‬ק"ט‪#‬ילה‬

‫ה‪#‬ת"ק]"לה‬

‫ק‪"]1‬לה‬

‫הק"טל"‬

‫ה‪#‬ק"טל"‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל"‬

‫ק‪]1‬ל"‬

‫הק"טל" "‬

‫ה‪#‬ק"טל" "‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל" "‬

‫ק‪]1‬ל" "‬

‫הק"טל" ‪#‬י‬

‫ה‪#‬ק"טל" ‪#‬י‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל" ‪#‬י‬

‫ק‪]1‬ל" ‪#‬י‬

‫הק"ט"ל‪%‬‬

‫ה‪#‬ק"ט‪#‬יל‪%‬‬

‫ה‪#‬ת"ק]"ל‪%‬‬

‫ק‪"]1‬ל‪%‬‬

‫הק"טל" ‪/‬ם‬

‫ה‪#‬ק"טל" ‪/‬ם‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל" ‪/‬ם‬

‫ק‪]1‬ל" ‪/‬ם‬

‫הק"טל" ‪/‬ן‬

‫ה‪#‬ק"טל" ‪/‬ן‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל" ‪/‬ן‬

‫ק‪]1‬ל" ‪/‬ן‬

‫הק"טל"נ‪%‬‬

‫ה‪#‬ק"טל"נ‪%‬‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל"נ‪%‬‬

‫ק‪]1‬ל"נ‪%‬‬

‫י(ק"ט‪#‬יל‬

‫י&ת"ק]ל‬

‫י‪fl‬ק‪]1‬ל‬

‫ק"טל‬

‫ק"ט‪#‬יל‬

‫‪#‬ת"ק]ל‬

‫"ק‪]1‬ל‬

‫ק"טל‬

‫ק"ט‪#‬יל‬

‫‪#‬ת"ק]ל‬

‫"ק‪]1‬ל‬

‫ק"ט"ל‪#‬י‬

‫ק"ט‪#‬יל‪#‬י‬

‫‪#‬ת"ק]"ל‪#‬י‬

‫"ק‪"]1‬ל‪#‬י‬

‫י'ק"טל‬

‫)ה‪1‬ק"’’( ה‪#‬ק"ט‪#‬יל‬

‫)י‪g‬ק"’’(‬

‫אק"טל‬

‫אק"ט‪#‬יל‬

‫י'ק"ט"ל‪%‬‬

‫י(ק"ט‪#‬יל‪%‬‬

‫)ה‪/‬ק"’’(‬

‫)”ט‪#‬ילה(‬

‫א‪/‬ת"ק]ל‬

‫)’’]"לה( א‪6‬ק‪]1‬ל‬

‫י&ת"ק]"ל‪%‬‬

‫י‪fl‬ק‪"]1‬ל‪%‬‬

‫ק"טל"נ'ה‬

‫ק"טל"נ'ה‬

‫‪#‬ת"ק]ל"נ'ה‬

‫"ק‪]1‬ל"נ'ה‬

‫ק"ט"ל‪%‬‬

‫ק"ט‪#‬יל‪%‬‬

‫‪#‬ת"ק]"ל‪%‬‬

‫"ק‪"]1‬ל‪%‬‬

‫ק"טל"נ'ה‬

‫ק"טל"נ'ה‬

‫‪#‬ת"ק]ל"נ'ה‬

‫"ק‪]1‬ל"נ'ה‬

‫נ'ק"טל‬

‫נ(ק"ט‪#‬יל‬

‫)”ט‪#‬ילה(‬

‫נ>ת"ק]ל‬

‫)’’]"לה(‬

‫נ‪fi‬ק‪]1‬ל‬

‫‪---‬‬

‫י(ק"טל‬

‫י&ת"ק]ל‬

‫י‪fl‬ק‪]1‬ל‬

‫ו(‪':‬ק"טל ‪ /‬ו(‪g:‬ק"טל‬

‫ו(‪(:‬ק"טל‬

‫ו(‪&:‬ת"ק]ל‬

‫ו(י‪fl‬ק‪]1‬ל‬

‫‪---‬‬

‫הק"טל‬

‫)’’ט‪A#‬ילה(‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל‬

‫)’’]"לה( ‪---‬‬

‫‪---‬‬

‫הק"ט‪#‬יל‪#‬י‬

‫ה‪#‬ת"ק]"ל‪#‬י‬

‫‪---‬‬

‫‪---‬‬

‫הק"ט‪#‬יל‪%‬‬

‫ה‪#‬ת"ק]"ל‪%‬‬

‫‪---‬‬

‫‪---‬‬

‫הק"טל"נ'ה‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל"נ'ה‬

‫‪---‬‬

‫‪---‬‬

‫הק"ט‪#‬יל‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל‬

‫‪---‬‬

‫הק"טל ‪/‬ה‪1‬ק"טל‬

‫הק"טל‬

‫ה‪#‬ת"ק]ל‬

‫‪---‬‬

‫מק"ט‪#‬יל‬

‫מ‪#‬ת"ק]ל‬

‫מק"ט‪#‬ילה‬ ‫מק"ט‪/‬ל‪/‬ת‬

‫מ‪#‬ת"ק]"לה‬ ‫מ‪#‬ת"ק]‪/‬ל‪/‬ת‬

‫מק"טל ‪ /‬מ‪1‬ק"טל‬ ‫מק"טלה‬

‫)’’ל‪/‬ת(‬ ‫‪/‬‬

‫מ"ק‪]1‬ל‬ ‫)’’ל‪/‬ת(‬ ‫מ"ק‪]1‬לה ‪/‬‬

116

§ 41 Verba laryngalia

§ 41 Verba laryngalia a

b

Als Verba laryngalia werden diejenigen Verben bezeichnet, deren Wurzeln einen Laryngal oder ‫ §( ר‬1d.10) enthalten, deren Formen daher Besonderheiten in der Vokalisation, nicht jedoch im Konsonantentext aufweisen. Dabei unterscheidet man: Verba primae laryngalis (Laryngal vorne)

‫„ עבד‬dienen“, ‫„ חזק‬stark sein“

Verba mediae laryngalis (Laryngal in der Mitte)

I‫ ברך‬Pi „segnen“, ‫ מהר‬Pi „eilen”

Verba tertiae laryngalis (Laryngal hinten)

‫„ מע‬hören“, ‫„ לח‬schicken“

Verba laryngalia haben nach § 10a-e in der Nähe des Laryngals meist a – L a u t e (a oder æ ) oder erhalten ein Pátach furtivum (§ 3d):

‫י(ח"מד‬ ‫י&ב"חר‬

Imperfekt Qal

statt ‫י&ק"טל‬

Merke: „Laryngale

‫י& "מע‬ ‫ח"מד‬Y‫נ‬

Perfekt Niph’al

statt ‫נ>ק"טל‬

‫יר‬#‫ח"ס‬/‫ה‬

Perfekt Hiph’il

statt ‫יל‬#‫ק"ט‬#‫ה‬

Z‫לח‬

Partizip aktiv Qal

statt ‫קטל‬

lieben a (oder æ ) über alles.“

Verba primae laryngalis haben in den Präformativsilben des Qal meist Pátach und können nur am Themavokal vom Hiph’il unterschieden werden (vgl. ‫בד‬6‫ י(ע‬Qal „er wird dienen“ mit ‫יד‬#‫ב‬6‫ י(ע‬Hiph’il „er wird knechten“). Imperfekt Hiph’il und Qal der Verba primae laryngalis, die zugleich Verba ‫ §( ל’’ה‬46) sind, können nur noch durch den Kontext unterschieden werden: ‫ה‬/‫ל‬6‫ י(ע‬Qal „er wird hinaufsteigen“ oder Hiph’il „er wird aufsteigen lassen“. c

Schließt der Laryngal eine Silbe, tritt nach § 10i meist S i l b e n a u f s p r e n g u n g ein:

‫בד‬6‫ י(ע‬/ ‫ז(ק‬3‫ח‬Y‫י‬

Imperfekt Qal

statt ‫ י&ק"טל‬/ ‫י&כ"@ד‬

‫יד‬#‫ב‬6‫י(ע‬

Imperfekt Hiph’il

statt ‫יל‬#‫י(ק"ט‬

‫בד‬3‫ע‬Y‫נ‬

Perfekt Niph’al

statt ‫נ>ק"טל‬

‫יד‬#‫ב‬3‫ע‬/‫ה‬

Perfekt Hiph’il

statt ‫יל‬#‫ק"ט‬#‫ה‬

%‫ר‬6‫@ח‬

Imperativ Qal

statt %‫ט"ל‬#‫ק‬

‫בד‬i‫הע‬

Perfekt Hoph’al

statt ‫הק"טל‬

Bei einer Reduktion des Themavokals bleibt der kurze Präformativvokal erhalten, und es entstehen l o s e g e s c h l o s s e n e S i l b e n wie in %‫ י(עב"ד‬und %‫ק‬fi‫ז‬/‫ח‬Y‫ §( י‬10j).

117

§ 41 Verba laryngalia

Anstelle eines Schwa mobile simplex tragen Laryngale grundsätzlich C h a t e f – L a u t e als Schwa compositum (§ 10g):

‫מר‬3‫א‬

Imperativ Qal

statt ‫ק"טל‬

%‫ר‬6‫ה‬#‫מ‬

Perfekt Pi’el

statt %‫]"ל‬#‫ק‬

Laryngale haben n i e D a g e s c h f o r t e . Statt dessen findet bei Verba laryngalia nach § 10p-u Ersatzdehnung (§ 9j) oder virtuelle Verdopplung statt, so insbesondere in den Präformativsilben des Niph’al und in den Dopplungsstämmen Pi’el, Pu’al und Hitpa’el:

‫עבד‬0‫י‬

Imperfekt Niph’al

statt ‫טל‬f&‫י‬

I‫ך‬q‫בר‬fl‫י‬

Imperfekt Pi’el

statt ‫ק]ל‬fl‫י‬

a > ae

I‫ך‬F‫מ"בר‬

Partizip Pu’al

statt ‫]ל‬1‫מ"ק‬

u > oee

‫הר‬#‫מ‬

Perfekt Pi’el

statt ‫]ל‬#‫ק‬

‫מהר‬fl‫י‬

Imperfekt Pi’el

statt ‫ק]ל‬fl‫י‬

‫חם‬y‫ר‬

Perfekt Pu’al

statt ‫]ל‬1‫ק‬

E r s a t z d e h n u n g:

d

e

i > ee

virtuelle Verdopplung

In den Perfekt- und Partizipformen der Verba tertiae laryngalis kommen S e g o l i e r u n g e n (§ 11d) der Femininendung ‫ §( ת‬12h) vor. Eigenartigerweise bleibt bei der 2 f Sg Pf dabei das zweite Schwa quiescens am Wortende (§ 11a) erhalten, vgl. " ‫( מע‬statt " "‫„ )קטל‬du (f) hast gehört“ mit ‫( מעת‬Ptz.akt, statt ‫ת‬/‫ל‬/‫„ )קט‬eine Hörende“. Eine besondere Gruppe der Verba laryngalia bilden diejenigen Verben, bei denen ‫א‬ aufgrund seiner Schwäche als Konsonant schwinden und Vokal werden kann, wie bei einigen Verba ‫ §( פ’’א‬42) und ‫ §( ל’’א‬47), die „schwache“ (§ 26b) Formen bilden (z.B. ‫ר‬/‫מ‬8:(‫ ו‬und ‫&מ"צא‬:(‫)ו‬. Hier „quiesziert“ ‫ א‬nach § 10f (und fällt gelegentlich sogar in der Konsonantenschrift weg), der ihm vorangehende Vokal wird gedehnt. Die meisten Verben mit ‫ ה‬an dritter Stelle sind keine Verba tertiae laryngalis, sondern „schwach“ und gehören zur Gruppe der Verba ‫( ל’’ה‬z.B. ‫ה‬-‫„ ע‬tun“). Hier ist ‫ ה‬nur Vokalbuchstabe für den auslautenden Vokal (§ 46a-c). Die seltenen echten Verba tertiae laryngalis mit ‫ ה‬werden durch Mappiq (§ 2d) gekennzeichnet, auch im Wörterbuch (z.B. z‫„ גב‬hoch sein“).

f

g

h

§ 42 Verba ‫( פ’’א‬primae Aleph)

118

§ 42 Verba ‫פ’’א‬ ‫( פ‬primae Aleph) a

b

Fünf Verben mit ‫ א‬als erstem Radikal sind nicht nur durch die allgemeinen Regeln des Laryngaleinflusses geprägt (§ 10.41), sondern weisen schwache Formen auf. Sie gehören nicht nur zu den Verba laryngalia, sondern auch zu den schwachen Verben und werden als Verba ‫ פ’’א‬bezeichnet (primae Aleph = Verben mit ‫ א‬als erstem Radikal, § 26b):

‫אמר‬

„sagen“

‫אבד‬

„zu Grunde gehen“

‫אכל‬

„essen“

‫אבה‬

„wollen“

‫אפה‬

„backen“

Imperfekt Qal Schwache Formen begegnen bei diesen fünf Verben im Imperfekt und Imperfectum consecutivum des Qal. Hier q u i e s z i e r t regelmäßig der erste Radikal ‫ §( א‬10f) und wird Vokal. Der ursprüngliche kurze Präformativvokal a wird dabei zu langem oe (< ae, § 28b) gedehnt. So entstehen Präformativsilben mit Chólem, während der Themavokal oe bewußt zu a (oder ee ) abgewandelt wird (sog. Vokaldissimilation):

‫מר‬8‫י‬ ‫בד‬8‫י‬ ‫כל‬8‫י‬

statt ‫ פ"ל‬

(mit Vorton-Qámez, § 9h)

‫( "נ'ה‬A?

statt ‫פל"נ'ה‬fi‫נ‬

‫ת‬/ YA? < " " >?*

mit Suffix:

‫ת‬/ YA‫לג‬

‫נג‬ statt ‫פל‬fi‫נ‬ statt ‫;ל‬fi‫נ‬#‫ל‬

5 " >?

Verba laryngalia erhalten Pátach in den segolierten Infinitiven: ‫(עת‬A? √ ‫( נגע‬neben Z‫גע‬fi‫)נ‬.

§ 43 Verba ‫( פ’’נ‬primae Nun)

121

‫ נתן‬und ‫ לקח‬Die Verben ‫„ נתן‬geben“ und ‫„ לקח‬nehmen“ haben einige Besonderheiten: ‫„ נתן‬geben“ hat im Imperfekt Qal den Themavokal ee (< i ). Auch assimiliert sich in einigen Formen das zweite ‫ נ‬an Afformative. ‫ לקח‬wird wie ‫ נתן‬gebildet: mit Assimilation bzw. Elision des ersten Radikals nach den Regeln der Verba ‫ §( פ’’נ‬43a.e):

‫„ נתן‬geben“

Qal Pf

Sg

‫„ לקח‬nehmen“

3 m

‫נ'תן‬

‫לקח‬

2 m

‫ נ'ת ה‬/ ‫נ'ת‬

"‫לקח‬

‫י‬# ‫נ'ת‬

‫י‬# "‫לקח‬

1 c Impf

Sg

3 m

‫י& ן‬

‫ח‬f&‫י‬

Impf.cons

Sg

3 m

‫& ן‬:(‫ו‬

‫ח‬f&:(‫ו‬

Imp

Sg

2 m f

Pl

2 m f

Inf.cstr mit Präp. mit Suffix

‫"נ'ה‬

g

/ ‫ן־‬/ / ‫ן‬

‫ ק"חה‬/ ‫קח‬

‫"נ>י‬

‫י‬#‫ק"ח‬

%‫"נ‬

%‫ק"ח‬

‫נ'ה‬fi‫נ‬

‫קח"נ'ה‬

(§ 7b.8f.i: " fi‫נ‬# * >) ‫ת‬

‫קחת‬

‫ת־‬/‫ לת‬/ ‫לתת‬ 5 #

‫לקחת‬ 5 "‫קח‬

Bei ‫ לקח‬begegnen tückische Formen, in denen die Präposition "‫ ל‬leicht mit dem ersten Radikal zu verwechseln ist: Vgl. "‫„ לקח‬du hast genommen“ (2 m Sg Pf Q; ohne Präposition!) mit ‫„ לקחת‬um zu nehmen“ (Inf.cstr Q mit "‫ )ל‬und z "‫„ ל"קח‬um sie (f) zu nehmen“ (Inf.cstr Q mit "‫ ל‬und Suffix). Das für Verba ‫ פ’’נ‬charakteristische Dagesch forte fällt bei einem Konsonanten mit Schwa oft aus (§ 4i): ‫„ י&{א‬er wird tragen“, aber %‫"א‬-&‫„ י‬sie werden tragen“. Solche Formen sind leicht mit Verba ‫ ל’’ה‬zu verwechseln (§ 46d). Doppelt schwache Verben Einige Verben sind doppelt schwach, so z.B. ‫א‬-‫„ נ‬heben/tragen“, ‫ נבא‬Ni „als Prophet auftreten“, ‫ נכה‬Hi „schlagen“ und ‫„ נטה‬ausstrecken“ (vgl. die Übersicht § 50). Sekundäre ‫פ’’נ‬ ‫ פ‬Einige Verba ‫ פ’’ו‬und ‫ פ’’י‬mit ‫ צ‬als zweitem Radikal bilden Präformativsilben wie ‫ פ’’נ‬mit Dagesch forte (§ 45m.44g). Solche W u r z e l v a r i a nt e n finden sich z.B. in ‫יצב‬/‫„ נצב‬stehen“ und ‫יצר‬/‫„ נצר‬formen“. Vgl. %‫ה‬q‫„ י&‚"ר‬er formt ihn“ (3 m Sg Impf Q von ‫ יצר‬mit Suffix). Auch die dem Aramäischen entsprechenden sog. „aramaisierenden Formen“ der ‫ע‬-Verben (§ 48j.49l) sehen aus wie Verba ‫פ’’נ‬. Vgl. ‫ב‬s&:(‫„ ו‬und er wandte sich um“ (3 m Sg Impf.cons Q von ‫ )סבב‬und Z‫>יח‬G#‫„ ה‬er hat hingestellt“ (3 m Sg Pf Hi von ‫)נוח‬.

h

i

j

k

§ 44 Verba ‫( פ’’י‬primae Jod)

122

§ 44 Verba ‫פ’’י‬ ‫( פ‬primae Jod) a

b

Ursprüngliche ‫פ’’י‬ ‫ פ‬Nur wenige Verben sind wie ‫„ יטב‬gut sein“ ursprüngliche Verba ‫ §( פ’’י‬26b). Da im Hebräischen der Halbvokal ‫ §( ו‬1b) im Anlaut eines Wortes grundsätzlich zu ‫ י‬geworden ist, erscheinen auch Verba ‫ פ’’ו‬im Wörterbuch und in vielen Formen als Verba ‫„ י ב > *ו ב( פ’’י‬wohnen“, § 45a). So sind Formenüberschneidungen von ‫ פ’’ו‬und ‫ פ’’י‬entstanden, die eine Zuweisung von Verbformen manchmal schwer oder unmöglich machen. Zu den ursprünglichen Verba ‫ פ’’י‬gehören insbesondere folgende fünf Verben:

‫יטב‬

„gut sein“, Hi: „Gutes tun“*

‫ינק‬

„saugen“, Hi: „säugen“/„stillen“

‫ילל‬

Hi: „heulen“

‫ימן‬

Hi: „sich nach rechts wenden“

‫יקץ‬

„aufwachen“

* Perfekt Q immer von der √ ‫!טוב‬

Starke Formen Verba ‫ פ’’י‬sind da, wo sie starke Formen aufweisen, meist nicht von ursprünglichen ‫ פ’’ו‬unterscheidbar. Das ist insbesondere im Perfekt des Qal (der lexikalischen Form!) der Fall: „saugen“ ‫ינק‬ Qal

Pf

Sg

3 m 3 f 2 m f

c

usw.

‫י'נ(ק‬ ‫קה‬fi‫י')נ‬ "‫(ק‬A‫י'נ‬ " "‫י'נ(ק‬

usw.

‫ן‬ ‫"נ'ה‬ fi‫נ‬ " fi‫נ‬

'‫י‬ )'‫י‬ '‫י‬ '‫י‬

Infinitiv und Imperativ Qal Auch die beiden Infinitive und der Imperativ des Qal der Verba ‫ פ’’י‬sind grundsätzlich stark gebildet, kommen aber nie bzw. selten vor: Qal

Inf.cstr

‫טב‬fl‫ י‬/ ‫טב‬fl‫י‬

Inf.abs

‫ב‬5‫י'ט‬

Imp

Sg

2 m f

Pl

2 m f

d

„schlafen“ ‫י ן > *ו ן‬

‫טב‬fl‫י‬ ‫י‬#‫י&ט"ב‬ %‫י&ט"ב‬ ‫טב"נ'ה‬fl‫י‬

Partizip Qal Auch in den Partizipformen des Qal unterscheiden sich Verba ‫ פ’’י‬nicht von Verba ‫( פ’’ו‬vgl. ‫ק‬0‫נ‬5‫„ י‬Säugling“ mit ‫ ב‬5‫„ י‬Bewohner“ / „Einwohner“).

§ 44 Verba ‫( פ’’י‬primae Jod)

123

Kontraktion Im Imperfekt des Qal k o n t r a h i e r t (§ 8j.q) der Präformativvokal i mit ‫ י‬zu iu . Der Themavokal ist dabei regelmäßig a , so dass ‫טב‬fl‫ *י&י‬zu ‫( י&יטב‬defektiv auch: ‫י&טב‬, Impf.cons: ‫&יטב‬:(‫ )ו‬wurde:

e

‫ יטב‬Impf Qal „gut sein“ Sg

Pl

‫י&יטב‬

3 m 3 f

‫יטב‬#

2 m

‫יטב‬#

2 f

‫י‬#‫)יט"ב‬#

1 c

‫יטב‬#‫א‬

3 m

%‫י)&יט"ב‬

3 f 2 m 2 f

Im Impf Qal der ‫ פ’’י‬gilt: K o n t r a k t i o n ij > iu

‫יטב"נ'ה‬# %‫)יט"ב‬# ‫יטב"נ'ה‬# ‫נ>יטב‬

1 c

In allen Formen des Hiph’il k o n t r a h i e r t (§ 8j.p) der (ursprüngliche) Präformativvokal a mit ‫ י‬zu ee . Der Themavokal ist meist iu , so dass ‫יב‬#‫ט‬fl‫ *י(י‬zu ‫יב‬#‫יט‬0‫( י‬defektiv auch: ‫יב‬#‫ט‬0‫י‬, Impf.cons oft mit Zurückziehung des Tons: ‫ב‬/‫ט‬0A:(‫ )ו‬wurde:

f

‫ יטב‬Hiph’il „Gutes tun“ Pf Sg

3m 3f

Imp

‫יב‬#‫יט‬0‫י‬ ‫יב‬#‫יט‬

Inf.abs

Inf.cstr

Ptz

‫היטב‬

‫יב‬#‫היט‬

‫יב‬#‫מיט‬ ‫יבה‬#‫מיט‬

"‫היטב‬

‫יב‬#‫יט‬

‫היטב‬

2f

" "‫היטב‬

‫י‬#‫יב‬#‫יט‬

‫י‬#‫יב‬#‫היט‬

1c

‫י‬# "‫היטב‬

‫יב‬#‫איט‬

Im Hiph’il der ‫ פ’’י‬gilt:

(c) %‫יב‬#‫היט‬

%‫יב‬#‫יט‬0‫י‬

K o n t r a k t i o n aj > ee

2m

Pl

‫יב‬#‫היט‬ ‫יבה‬#‫היט‬

Impf

3m

‫יטב"נ'ה‬

3f 2m 2f 1c

‫ת‬/‫ב‬/‫מיט‬

‫ם‬/ "‫היטב‬

%‫יב‬#‫יט‬

%‫יב‬#‫היט‬

‫ן‬/ "‫יטב"נ'ה היטב‬

‫היטב"נ'ה‬

%‫היטב"נ‬

‫יב‬#‫יט‬0‫נ‬

Sekundäre ‫פ’’נ‬ ‫ פ‬Einige Verben mit ‫ צ‬als zweitem Radikal bilden gelegentlich Formen mit Dagesch forte und sehen aus wie Verba ‫פ’’נ‬. Zu solchen „Wurzelvarianten“ gehören ‫„ יצק‬gießen“ und ‫„ יצר‬formen“ (vgl. § 43k.45m).

g

§ 45 Verba ‫( פ’’ו‬primae Waw)

124

§ 45 Verba ‫פ’’ו‬ ‫( פ‬primae Waw) a

b

Lautverschiebung Im Hebräischen ist der Halbvokal ‫ ו‬am Wortanfang immer zu ‫י‬ geworden. Daher erscheinen Verba ‫ §( פ’’ו‬26b) im Wörterbuch und in vielen Formen als ‫„ י ב > *ו ב( פ’’י‬wohnen“). In nicht-wortanlautender Position ist ‫ ו‬selten erhalten geblieben (§ 45b), oft aber an Kontraktionen zu erkennen (§ 45d.j). In einigen Fällen ist ‫ ו‬ganz ausgefallen (§ 45e-i), in nicht wenigen haben sich Formen so weit an die Verba ‫ פ’’י‬angeglichen, dass sie von diesen nicht mehr unterscheidbar sind (§ 45d.44e). Starke Formen Im Imperfekt, Imperativ und Infinitiv des Niph’al ist der erste Radikal ‫ ו‬unter dem Schutz der Verdopplung als Konsonant erhalten geblieben:

‫„ י ב‬wohnen/sitzen“, Niph’al: „bewohnt sein“ Impf Sg

3m

‫ ב‬%#‫ה‬

2f

‫י‬#‫)' "ב‬%#

‫י‬#‫') "ב‬%#‫ה‬

1c

‫ ב‬%#‫א‬

3m

%‫)' "ב‬%#‫י‬

2m 2f 1c c

d

Inf.cstr

‫ ב‬%#‫ה‬

2m

3f

Inf.abs

‫ ב‬%&‫י‬ ‫ ב‬%# ‫ ב‬%#

3f

Pl

Imp

‫ ב‬%#‫ה‬

‫ ב"נ'ה‬%# %‫)' "ב‬%#

%‫') "ב‬%#‫ה‬

‫ ב"נ'ה‬%#

‫ ב"נ'ה‬%#‫ה‬

‫ ב‬%>‫נ‬

Starke Formen kommen auch gelegentlich im Hitpa’el vor, so z.B. in ‫ע‬F=(‫ת"ו‬/‫„ א‬ich gebe mich zu erkennen“. Meist entstehen jedoch Bildungen nach ‫( פ’’י‬vgl. ‫ת"י(‚ב‬#‫)ה‬. Bildungen nach ‫פ’’י‬ ‫ פ‬Einige Verba ‫ פ’’ו‬werden im Qal wie ‫ פ’’י‬gebildet (§ 44b-e), so insbesondere die Verben, die im Imperfekt den Themavokal a haben:

‫א‬q‫ י'ר‬Qal: „sich fürchten“ Impf Sg

3m

‫א‬F‫י&יר‬

3f

‫א‬F‫יר‬#

2m

‫א‬F‫יר‬# ‫י‬#‫א‬.‫)יר‬#

2f

Imp

usw.

Inf.abs

‫א‬5‫י'ר‬

Inf.cstr

‫אה‬.‫ י&ר‬/ 8‫ר‬fl‫י‬

Ptz

‫א‬q‫י'ר‬ ‫אה‬q‫ר‬fl‫י‬

‫א‬F‫ר‬fl‫י‬

§ 45 Verba ‫( פ’’ו‬primae Waw)

125

Elision Bei fünf Verba ‫פ’’ו‬, die im Imperfekt Qal i.d.R. den Themavokal ee (< i ) haben, fällt der erste Radikal ‫ ו‬regelmäßig im Imperfekt, Imperativ und Infinitivus constructus ersatzlos aus (sog. E l i s i o n oder A p h e r e s i s , § 8a.b). Das Verb ‫הלך‬ „gehen“ schließt sich diesen an. Merke: „‫ הלך‬geht nach walach.“ Der Präformativvokal ist in dieser Gruppe sehr häufig vorkommender Verben zu einem unveränderlichen und markanten ee gedehnt:

e

Imperfekt Qal

‫י ב‬

‫ילד‬

„sitzen“ „gebären“ „wohnen“ Sg

Pl

3m

‫ ב‬0‫י‬

3f

‫ב‬

2m

‫ב‬

2f

‫י‬#‫) "ב‬

1c

‫א ב‬

3m

%‫) "ב‬0‫י‬

3f 2m 2f 1c

‫ב"נ'ה‬ %‫) "ב‬ ‫ב"נ'ה‬ ‫ ב‬0‫נ‬

‫ירד‬

‫ידע‬

‫יצא‬

‫הלך‬

„hinabgehen“

„erkennen“ „wissen“

„herausgehen“

„gehen“

‫לד‬0‫י‬

‫ד‬q‫ר‬0‫י‬

‫ד?

‫לה‬fi‫ג‬#‫ה‬

im Imperfekt und

‫ה‬/‫ל‬fi‫י&ג‬ ‫ה‬/‫?ל‬

‫ה‬/‫י&?'ל‬ ‫ה‬/‫ל‬fi‫נ>ג‬

‫ה‬/j(‫ג‬fl‫י‬ ‫ה‬/j(‫מ"ג‬

‫ה‬/‫ל‬fi‫י(ג‬ ‫ה‬/‫ל‬fi‫מג‬

im Imperativ

‫?לה‬ ‫לה‬fi?

‫לה‬fi‫נ>ג‬ ‫?'לה‬#‫ה‬

‫ה‬j(‫מ"ג‬ ‫ה‬j(?

‫לה‬fi‫מג‬ ‫לה‬fi‫הג‬

im Infinitivus absolutus

‫ה‬2‫?'ל‬

‫ה‬2‫ל‬fi‫נ>ג‬

‫ה‬/‫ה‬j(?

‫לה‬fi‫הג‬

im Status absolutus des Partizips im Status constructus des Partizips und

/ d

Hi

Vokalische Endungen und Suffixe Vokalische Afformative, Nominalendungen der Partizipien und Suffixe treten direkt an den zweiten Radikal: Qal

Hi

%‫ל‬fi‫נ>ג‬

%j>?

%‫ל‬fi‫ג‬#‫ה‬

3 m Pl

‫י‬#‫ל‬fi‫ג‬# %‫ל‬fi‫י&ג‬

‫י‬#‫?'ל‬# %‫י&?'ל‬

‫י‬#j(‫"ג‬ %j(‫ג‬fl‫י‬

‫י‬#‫ל‬fi‫ג‬ %‫ל‬fi‫י(ג‬

2 m Pl

%‫ל‬fi?

%‫?'ל‬#‫ה‬

%j(?

%‫ל‬fi‫הג‬

m Pl

‫ים‬#‫?ל‬ ‫?לה‬

‫ים‬#‫ל‬fi‫נ>ג‬ ‫לה‬fi‫נ>ג‬

‫ים‬#j(‫מ"ג‬ ‫ה‬j(‫מ"ג‬

‫ים‬#‫ל‬fi‫מג‬ ‫לה‬fi‫מג‬

3 c Pl

Imperfekt

2 f

Partizip aktiv

Pi

%‫?'ל‬

Perfekt

Imperativ

Ni

f

Sg

Sg

§ 46 Verba ‫( ל’’ה‬tertiae infirmae)

129

Vokalische Afformative sind i.d.R. (anders als bei den ‫ע‬-Verben § 48d.49c) betont (vgl. %‫„ בה √ ב‬sie haben gefangen weggeführt“ mit %‫„ וב √ ב‬sie sind umgekehrt“), Suffixe nur dann, wenn kein Bindevokal vorliegt (Q‫"ך‬-‫ה √ ע‬-‫„ ע‬er hat dich gemacht“, aber: ‫נ>י‬-‫„ ע‬er hat mich gemacht“ und %‫ה‬-6‫(ע‬:(‫„ ו‬und er machte ihn“). Konsonantische Afformative Vor konsonantischen Afformativen ist der ursprüngliche Halbvokal ‫ ו‬oder ‫ י‬als B i n d e v o k a l (bzw. Infix- oder Trennungsvokal) erhalten geblieben. Dabei haben sich die Verba ‫ ל’’ו‬ganz an die Verba ‫ ל’’י‬angeglichen. So steht meist ‫ י‬als (betonter) Vokalbuchstabe für: Qal

#

/

/

im Perfekt

z.B. 2 m Sg:

im Imperfekt

z.B. 2 f Pl:

und Imperativ z.B. 2 f Pl:

‫ית‬#‫?'ל‬ ‫ינ'ה‬/‫ל‬fi‫ג‬# ‫ינ'ה‬/‫ל‬fi?

Ni

Pi

‫לית‬fi‫נ>ג‬

‫ית‬#j>?

‫ינ'ה‬/‫?'ל‬# ‫ינ'ה‬/‫?'ל‬#‫ה‬

‫ינ'ה‬/j(‫"ג‬ ‫ינ'ה‬/j(?

e

f

Hi

‫ית‬#‫ל‬fi‫ג‬#‫ה‬ ‫ינ'ה‬/‫ל‬fi‫ג‬ ‫ינ'ה‬/‫ל‬fi‫הג‬

Im Perfekt steht in den aktiven Stämmen (Qal, Pi, Hitp, Hi) meist iu , in den passiven Stämmen (Ni, Pu, Ho) meist ee als Bindevokal, im Imperfekt immer æv . Allerdings weisen auch die ‫ע‬-Verben in einigen Imperfektformen entsprechende Bindevokale auf (‫ינ'ה‬/‫מ‬%‫קום √ "ק‬, ‫ינ'ה‬/@1‫סבב √ "ס‬, § 48c.49b). Infinitiv Der Infinitivus constructus trägt fast immer die F e m i n i n e n d u n g (§ 30d) und den Themavokal oe , so dass eine dem starken Verb (‫ )ק"טל‬analoge (scheinbar dreiradikalige!) Form entsteht. Merke: „Findet man einen Infinitiv auf o - t, ist es garantiert Lamed-He.“ Infinitivus constructus

Qal

‫ת‬5‫ל‬fi?

Ni

‫ת‬5‫?'ל‬#‫ה‬

Pi

‫ת‬5j(?

Hi

‫ת‬5‫ל‬fi‫הג‬

Solche Infinitive gleichen manchmal Nomina im f Pl (vgl. ‫ת‬5‫ @"נ‬Inf.cstr √ ‫„ בנה‬zu bauen“ mit ‫„ @ת‬Tochter“, Pl ‫ת‬5‫@נ‬, St.cstr ‫ת‬5‫)@"נ‬. Nur selten begegnet der Infinitivus constructus ohne Femininendung (vgl. ‫קה‬F‫…ה צ"ד‬6‫ע‬ „Gerechtigkeit tun“, § 67d). 3 f Sg Perfekt Die 3 f Sg bewahrt im Perfekt die F e m i n i n e n d u n g ‫ת‬, bildet aber dennoch (in Analogie zum starken Verb) Formen mit auslautendem ‫–ה‬, also eine doppelte Femininmarkierung. Auf diese Weise ist die 3 f Sg Pf leicht von der 3 m Sg (‫ )?'לה‬zu unterscheiden: 3 f Sg Perfekt

Qal

‫?')ל"תה‬

Ni

‫ל"תה‬fi‫נ>ג‬

Pi

‫"תה‬j>?

g

Hi

‫ל"תה‬fi‫ג‬#‫ה‬

h

i

j

§ 46 Verba ‫( ל’’ה‬tertiae infirmae)

130 k

Präformativsilben Da die Schwäche der Verba ‫„ ל’’ה‬hinten“ liegt, entsprechen alle Präformativsilben – ausgenommen einige sog. Kurzformen – dem starken Verb (vgl. ‫ה‬/‫ל‬fi‫ י&ג‬mit ‫י&ק"טל‬, ‫לה‬fi‫ג‬#‫ ה‬mit ‫יל‬#‫ק"ט‬#‫ ה‬usw.). Merke: „Verba ‫ ל’’ה‬sind vorne stark.“

l

Im Perfectum consecutivum geht der Wortton in der 1 c Sg und 2 m Sg i.d.R. nicht auf die Endung, sondern bleibt auf dem Bindevokal (vgl. ‫ית‬#‫ג'ל‬fl‫ ו‬mit "‫קטל‬fl‫ו‬, § 29g).

m

Kurzformen In den endungslosen Formen des Jussivs (§ 26j) und des Imperfectum consecutivum (§ 26g) finden sich regelmäßig K u r z f o r m e n (Impf.KF, sog. „Apokopatformen“, § 28j), gelegentlich auch bei den Imperativen. In diesen Formen ist der auslautende Vokal der Langform (Impf.LF) mitsamt ‫ ה‬ausgefallen. Vgl. ‫ה‬/-6‫„ י(ע‬er wird tun“ mit -‫(ע‬A‫„ י‬er tue!“ und -‫(ע‬A:(‫„ ו‬und er tat“. Der im Qal und Hi entstandene doppelte Silbenschluss wird meist nach qitNl und qatNl segoliert (§ 11a-c), Dagesch forte entfällt im Pi am Wortende (§ 4i): Qal

Impf.LF

‫ה‬/‫ל‬fi‫י&ג‬

Impf.KF

‫ל‬ " fi‫י&ג‬/‫ל‬Y‫&ג‬A‫י‬/‫ל‬Y‫ג‬0A‫י‬/"‫ל‬fi‫ג‬0‫י‬ ‫ל‬Y‫&ג‬A:(‫ ו‬usw.

Impf.cons Pi

Impf.LF

‫ה‬/j(‫ג‬fl‫י‬

Impf.KF

‫ג(ל‬fl‫י‬ ‫ג(ל‬fl‫ §( ו(י‬4i) ‫ה‬j(? / ‫?(ל‬

Impf.cons Imp n

Ni

Impf.LF

‫ה‬/‫י&?'ל‬

Impf.KF Imp

‫י&?'ל‬ ‫&?'ל‬:(‫ו‬ ‫?'לה‬#‫ ה‬/ ‫?'ל‬#‫ה‬

Impf.LF

‫ה‬/‫ל‬fi‫י(ג‬

Impf.KF

‫ל‬ " fi‫ י(ג‬/ ‫ל‬Y‫ג‬YA‫ §( י‬11b) "‫ל‬fi‫(ג‬:(‫ ו‬/ ‫ל‬Y‫ג‬YA:(‫ו‬ ‫לה‬fi‫ הג‬/ ‫ל‬Y‫ג‬/‫ה‬

Impf.cons Hi

Impf.cons Imp

Paradigma Eine Übersicht über die Verba ‫ ל’’ה‬gibt das Paradigma des Qal:

‫„ גלה‬aufdecken“ / „offenbaren“ / „fortgehen“ Pf Sg

Pl

3m

‫?'לה‬

Impf

Imp

‫ל‬Y‫&ג‬A:(‫ ו‬/ ‫ה‬/‫ל‬fi‫י&ג‬

Inf.abs

Inf.cstr

‫ה‬2‫?'ל‬

‫ת‬5‫ל‬fi?

Ptz

‫ה‬/‫?ל‬

3f

‫?')ל"תה‬

‫ה‬/‫ל‬fi‫ג‬#

2m

‫ית‬#‫?'ל‬

‫ה‬/‫ל‬fi‫ג‬#

‫לה‬fi?

‫ים‬#‫?ל‬

2f

‫ית‬#‫?'ל‬

‫י‬#‫ל‬fi‫ג‬#

‫י‬#‫ל‬fi?

‫ת‬5‫?ל‬

1c

‫י‬#‫ית‬#‫?'ל‬

‫ה‬/‫ל‬fi‫ג‬/‫א‬

(c) %‫?'ל‬

%‫ל‬fi‫י&ג‬

3m

‫?לה‬

‫ינ'ה‬/‫ל‬fi‫ג‬#

3f 2m

‫ם‬/‫ית‬#‫ל‬fi?

%‫ל‬fi‫ג‬#

%‫ל‬fi?

2f

‫ן‬/‫ית‬#‫ל‬fi?

‫ינ'ה‬/‫ל‬fi‫ג‬#

‫ינ'ה‬/‫ל‬fi?

1c

%‫ינ‬#‫?'ל‬

‫ה‬/‫ל‬fi‫נ>ג‬

§ 46 Verba ‫( ל’’ה‬tertiae infirmae)

131

Formen mit Laryngal Da bei Verba ‫ ל’’ה‬der Themavokal in den verschiedenen Stämmen zusammengefallen ist (§ 46c), unterscheiden sich Verba primae laryngalis (§ 41b) im Hiph’il oft nicht vom Qal (vgl. ‫ה‬/‫ל‬6‫ י(ע‬Qal „er wird hinaufsteigen“ oder Hiph’il „er wird aufsteigen lassen/als Opfer darbringen“). Durch Einfluss des Laryngals (§ 10) entstehen auch bei ‫„ ראה‬sehen“ und ‫ה‬-‫„ ע‬machen/tun“ eigenartige Bildungen:

‫ עלה‬Qal

‫ עלה‬Hi

‫ה‬-‫ ע‬Qal

‫ ראה‬Qal

„tun“

„sehen“

„hinaufgehen“ „hinaufführen“ Pf

3 m Sg

‫עלה‬

‫לה‬3‫ע‬/‫ה‬

‫ה‬-‫ע‬

‫אה‬F‫ר‬

Impf

3 m Sg

‫ה‬/‫ל‬6‫י(ע‬

‫ה‬/‫ל‬6‫י(ע‬

‫ה‬/-6‫י(ע‬

‫ה‬/‫א‬.‫י&ר‬ ‫רא‬

Impf.cons(KF)

‫(על‬A:(‫ו‬

‫(על‬A:(‫ו‬

-‫(ע‬A:(‫ו‬

‫ו( רא‬/‫א‬.‫(ר‬:(‫ו‬

Imp

‫לה‬6‫ע‬

‫העל‬/‫לה‬6‫הע‬

‫ה‬-6‫ע‬

‫אה‬.‫ר‬

Inf.cstr

‫ת‬5‫ל‬6‫ע‬

‫ת‬5‫ל‬6‫הע‬

‫ת‬5-6‫ע‬

‫ת‬5‫א‬.‫ר‬

Ptz.akt

‫ה‬/‫על‬

‫ה‬/‫ל‬6‫מע‬

‫ה‬/-‫ע‬

‫ה‬/‫רא‬

3 f Sg 2 m Sg

Auch die Kurzformen von ‫„ חנה‬sich lagern“ und ‫„ חרה‬entbrennen“ haben Besonderheiten: Vgl. ‫ה‬Y‫נ‬6‫ י(ח‬Impf.LF mit ‫&חן‬A:(‫ ו‬Impf.cons, ‫רה‬3‫ח‬Y‫ י‬Impf.LF mit ‫&חר‬A:(‫ ו‬Impf.cons. Doppelt schwache Verben Viele Verben vereinen die Schwäche der Verba ‫ ל’’ה‬mit der Schwäche der Verba ‫פ’’נ‬, ‫ פ’’א‬oder ‫( פ’’ו‬Übersicht § 50). Bei ‫„ נטה‬ausstrecken“ und ‫ נכה‬Hi „schlagen“ bleibt in den K u r z f o r m e n (nach Ausfall des Dagesch forte am Wortende, § 46m) nur noch der mittlere Radikal übrig. Bei den häufigen Verben ‫„ היה‬sein“, ‫„ חיה‬leben“ und dem einzigen im His_taph’el belegten Verb ‫„ חוה‬huldigen/anbeten“ wirkt sich die Schwäche der Halbvokale ‫ י‬bzw. ‫ ו‬aus, so dass in den Kurzformen im Singular Formen mit iu bzw. ue am Wortende entstehen (§ 8r.22d):

‫ נטה‬Qal

‫ נכה‬Hi

‫ היה‬Qal

„aus„schlagen“ „sein“ strecken“ „werden“

‫ חיה‬Qal

‫ חוה‬His_taph’el

„leben“

„huldigen/anbeten“ „grüßen“

3 m Sg

‫נ'טה‬

‫ ה‬#‫ה‬

‫הי'ה‬

‫חי‬/‫חי'ה‬

‫ו'ה‬6‫ " ח‬#‫ה‬

3 c Pl

%‫נ'ט‬

% #‫ה‬

%‫הי‬

%‫חי‬

%‫ו‬6‫ " ח‬#‫ה‬

3 m Sg

‫ה‬/]&‫י‬

‫ה‬/ (‫י‬

‫ה‬Y‫י&ה"י‬

‫ה‬Y‫י&ח"י‬

‫ה‬Y‫ו‬6‫י& " ח‬

3 m Pl

%]&‫י‬

% (‫י‬

%‫י&ה"י‬

%‫י&ח"י‬

%‫ו‬6‫י& " ח‬

Impf.cons(KF)

‫ט‬0:(‫ו‬

I‫(ך‬:(‫ו‬

‫י‬#‫ה‬fl‫ו(י‬

‫י‬#‫ח‬fl‫ו(י‬

Imp

‫טה‬fi‫נ‬

I‫הך‬

‫ה‬0‫י‬3‫ה‬

‫ה‬0‫י‬3‫ח‬

‫ה‬0‫ו‬6‫ " ח‬#‫ה‬

Inf.cstr

‫ת‬5‫ט‬fi‫נ‬

‫ת‬5 ‫ה‬

‫ת‬5‫י‬3‫ה‬

‫ת‬5‫י‬3‫ח‬

‫ות‬6‫ " ח‬#‫ה‬

Ptz.akt

‫ה‬/‫נט‬

‫ה‬/ ‫מ‬





‫ה‬Y‫ו‬6‫ " ח‬#‫מ‬

Pf

Impf

2 m Sg

(Sg!)

%‫& " ח‬:(‫ו‬

o

p

q

§ 47 Verba ‫( ל’’א‬tertiae Aleph)

132

§ 47 Verba ‫ל’’א‬ ‫( ל‬tertiae Aleph) a

b

Als Verba ‫ §( ל’’א‬26b) werden diejenigen Verba laryngalia (§ 41) bezeichnet, bei denen der dritte Radikal ‫ א‬in einigen Formen quiesziert (§ 10f), d.h. seinen Konsonantenwert verliert und nur noch als Vokalbuchstabe erscheint (‫ מצא‬mae-sma† > mae-smae „finden“). Da die Schwäche dieser Verbgruppe „hinten“ liegt, gleichen sich viele Formen der Verba ‫ ל’’א‬in der Vokalisation an die Verba ‫ ל’’ה‬an („Verba tertiae infirmae“). Allerdings bleibt das ‫ א‬in der Schrift fast immer erhalten. Quieszierendes ‫ א‬Schwache Formen mit q u i e s z i e r e n d e m ‫ א‬kommen überall da vor, wo der dritte Radikal eine Silbe oder ein Wort schließt. Anstelle des silbenschließenden ‫ א‬wird ein kurzer Vokal lang (sog. „Ersatzdehnung“; § 9j.10f). Am Silbenanfang behält ‫ א‬demgegenüber seinen Konsonantenwert. Im Qal kommt sowohl der Themavokal a als auch e vor, in den anderen Stämmen meist e : Perfekt Sg

‫ מצא‬Ni

„finden“

„hassen“

„gefunden werden“

‫א‬0‫נ‬-

‫נ>מ"צא‬

‫מ)צ"אה‬

‫אה‬fi‫)נ‬-

‫נ>מ"צ"אה‬

‫מצאת‬

‫את‬0A‫נ‬-

‫נ>מ"צאת‬

f

‫מצאת‬

‫את‬0‫נ‬-

‫נ>מ"צאת‬

1 c

‫י‬#‫מצאת‬

‫י‬#‫את‬0A‫נ‬-

‫י‬#‫נ>מ"צאת‬

3 c

%‫מ)צ"א‬

%‫א‬fi‫)נ‬-

%‫נ>מ"צ"א‬

‫ם‬/‫מ"צאת‬

‫ם‬/‫את‬0‫"נ‬-

‫ם‬/‫נ>מ"צאת‬

f

‫ן‬/‫מ"צאת‬

‫ן‬/‫את‬0‫"נ‬-

‫ן‬/‫נ>מ"צאת‬

1 c

%‫מצאנ‬

%‫אנ‬A0‫נ‬-

%‫נ>מ"צאנ‬

2 m

2 m

‫ מצא‬Qal

‫ מצא‬Ni

„finden“

„gefunden werden“

Inf.cstr

‫מ"צא‬

‫צא‬t#‫ה‬

Inf.abs

‫א‬5‫מצ‬

‫נ>מ"צא‬

Ptz.akt

‫מצא‬ ‫ מצא‬/ ‫מצאת‬

Ptz.pass c

‫א‬0‫נ‬- Qal

‫מצא‬

3 m f

Pl

‫ מצא‬Qal

‫א‬%‫מצ‬

‫נ>מ"צא‬

Infinitiv Der Infinitivus constructus trägt (in Entsprechung zu den Verba ‫)ל’’ה‬ manchmal die Femininendung (vgl. ‫ת‬8‫ מלא √ מ"ל‬mit ‫ת‬5‫ל‬fi? √ ‫גלה‬, § 46g). Dabei bleibt der dritte Radikal ‫ א‬in der Schrift jedoch meist erhalten.

§ 47 Verba ‫( ל’’א‬tertiae Aleph)

133

Imperfekt Da die Verba ‫ ל’’א‬meist auf urprüngliche Verba laryngalia zurückgehen, steht im Imperfekt und Imperativ Qal i.d.R. der Themavokal a statt o (§ 41b, vgl. ‫י&מ"צא‬ mit ‫)י&ק"טל‬. Vor das konsonantische Afformativ ‫ –נ'ה‬tritt (in Analogie zu den ‫ל’’ה‬, § 46f) der Bindevokal æv . Die Stämme weisen dabei keine besonderen Abweichungen auf: Imperfekt Sg

‫ מצא‬Qal

‫ מצא‬Ni

„finden“

„gefunden werden“

3 m f 2 m f 1 c

Pl

3 m f 2 m f 1 c

‫ מצא‬Qal

Imperativ

„finden“

‫י&מ"צא‬ ‫מ"צא‬# ‫מ"צא‬# ‫י‬#‫מ"צ"א‬# ‫מ"צא‬/‫א‬

‫צא‬t&‫י‬ ‫צא‬t# ‫צא‬t# ‫י‬#‫)צ"א‬t# ‫צא‬t/‫א‬

Sg

%‫י&מ"צ"א‬ ‫אנ'ה‬/‫מ"צ‬# %‫מ"צ"א‬# ‫אנ'ה‬/‫מ"צ‬# ‫נ>מ"צא‬

%‫)צ"א‬t&‫י‬ ‫אנ'ה‬/‫צ‬t# %‫)צ"א‬t# ‫אנ'ה‬/‫צ‬t# ‫צא‬t>‫נ‬

Pl

‫מ"צא‬ ‫י‬#‫צ"א‬#‫מ‬

2 m f

%‫צ"א‬#‫מ‬ ‫אנ'ה‬/‫מ"צ‬

2 m f

Elision des ‫ א‬Nur sehr selten geht ein quiesziertes ‫ א‬auch in der Schrift verloren (vgl. ‫י‬#‫„ מצת‬ich habe gefunden“ statt ‫י‬#‫)מצא √ מצאת‬. Doppelt schwache Verben Einige häufige Verben sind doppelt schwach (Übersicht § 50), darunter:

‫א‬-‫ נ‬Qal

‫ ירא‬Qal

‫ יצא‬Qal

‫ בוא‬Qal

„tragen“ „heben“

„sich fürchten“

„herausgehen“

„kommen“

Pf

3 m Sg

‫א‬-'‫נ‬

‫א‬q‫י'ר‬

‫י'צא‬

‫@א‬

Impf

3 m Sg

‫י&{א‬

‫א‬F‫י&יר‬

‫צא‬0‫י‬

‫א‬5‫י'ב‬

Impf.cons(KF)

‫&{א‬:(‫ו‬

‫א‬F‫&יר‬:(‫ו‬

‫צא‬0:(‫ו‬

8‫'ב‬:(‫ו‬

‫א‬-

‫א‬F‫ר‬fl‫י‬

‫צא‬

8@

Inf.cstr

‫את‬-/‫"את‬-

‫אה‬.‫י&ר‬/‫רא‬fl‫י‬

‫צאת‬

8@

Ptz.akt

‫א‬-‫נ‬

(‫א‬q‫)י'ר‬

‫יצא‬

‫@א‬

Imp

2 m Sg

d

Wurzelvarianten Wegen der engen Verwandtschaft von Verba ‫ ל’’ה‬und ‫„( ל’’א‬Verba tertiae infirmae“) gibt es Wurzelvarianten (‫א‬F‫ קר‬II =‫„ קרה‬begegnen“, davon: ‫ק"רי‬5 ‫ה‬ #

# / ‫א‬

Inf

abs:

/ ‫ן‬5‫נ'כ‬ ‫ן‬5 #‫ה‬

%‫נ‬5 &‫י‬ ‫ינ'ה‬YA‫נ‬5 %‫נ‬5 ‫ינ'ה‬YA‫נ‬5 ‫ן‬5

# #

%‫נ‬5 ‫ה‬ # ‫'ה‬G ‫ה‬ # # >‫נ‬

Hiph’il und Hoph’al Im H i p h ’ i l ist der Themavokal (§ 38e) fast immer zu iu gedehnt; die Präformativsilben sind meist offen und haben einen langen Vokal: VortonQámez im Imperfekt und Vorton-Zere im Perfekt und Partizip. Im H o p h ’ a l (§ 39c) steht – in Analogie zu den Verba ‫ §( פ’’ו‬39d.e.45l) – plene geschriebenes ue :

‫ קום‬Hi: „aufstellen“

Hiph’il Hoph’al

Pf

Sg 3 m

‫ים‬#‫הק‬ ‫ימה‬#‫הק‬ ‫ת‬5‫ימ‬#‫ק‬6‫ה‬ ‫ת‬5‫ימ‬#‫ק‬6‫ה‬ ‫י‬#‫ת‬5‫ימ‬#‫ק‬6‫ה‬

‫ים‬#‫י'ק‬ ‫ים‬#‫ק‬ ‫ים‬#‫ק‬ ‫י‬#‫ימ‬#‫ק‬ ‫ים‬#‫אק‬

3 m (c) %‫ימ‬#‫הק‬

%‫ימ‬#‫י'ק‬

f 2 m f 1 c Pl

2 m ‫ם‬/‫ת‬5‫ימ‬#‫ק‬6‫ה‬ f 1 c

Impf

‫ינ'ה‬/‫ימ‬#‫"ק‬

f

j

Impf

%‫ימ‬#‫ק‬ ‫ן‬/‫ת‬5‫ימ‬#‫ק‬6‫ינ'ה ה‬/‫ימ‬#‫"ק‬ %‫נ‬5‫ימ‬#‫ק‬6‫ה‬ ‫ים‬#‫נ'ק‬

Impf.KF

Ho: „aufgestellt w.“ Imp

/ ‫י'קם‬ ‫ם‬/‫'ק‬A:(‫ו‬ ‫הקם‬ ‫י‬#‫ימ‬#‫הק‬ Ptz:

Pf

Impf

‫קם‬%‫ה‬ ‫ק"מה‬%)‫ה‬ "‫קמ‬%‫ה‬ " "‫קמ‬%‫ה‬ ‫י‬# "‫קמ‬%‫ה‬

‫קם‬%‫י‬ ‫קם‬% ‫קם‬% ‫י‬#‫ק"מ‬%) ‫קם‬%‫א‬

(c) %‫ק"מ‬%)‫ה‬

%‫ק"מ‬%)‫י‬

‫ים‬#‫מק‬

‫קמ"נ'ה‬% %‫ימ‬#‫הק‬ ‫הקמ"נ'ה‬

‫ם‬/ "‫קמ‬%‫ה‬ ‫ן‬/ "‫קמ‬%‫ה‬ %‫קמ"נ‬%‫ה‬

%‫ק"מ‬%) ‫קמ"נ'ה‬% ‫קם‬%‫נ‬

Aramaisierende Formen Gelegentlich begegnen (selten mit Bedeutungsunterschied) im Qal oder Hiph’il Formen mit Dagesch forte in der Präformativsilbe, die als „sekundäre ‫ §( “פ’’נ‬43k) bezeichnet werden können, so z.B. Z‫>יח‬G#‫( ה‬Pf Hi von ‫„ )נוח‬er hat hingestellt“ statt Z‫„ הנ>יח‬er hat zur Ruhe gebracht“ (vgl. die Verba ‫ע’’ע‬, § 49l).

§ 48 Verba ‫(ע’’וי‬hohle Wurzeln)

137

Pi’el, Pu’al und Hitpa’el Nur einzelne seltene Formen der Verba ‫ ע’’וי‬bilden die Dopplungstämme in der Weise des starken Verbs, indem sie – künstlich – ein konsonantisches ‫ י‬höre mich!“ statt ‫) "מע‬.

g

Bindevokale Suffixe treten entweder direkt an die Verbform, oder es tritt ein (meist betonter) Bindevokal dazwischen. In einigen Fällen verändert sich dabei durch Elision (§ 8a.e) des zwischenvokalischen ‫( ה‬in ‫א‬%‫ה‬, ‫ם‬/‫ ה‬und ‫ן‬/‫ )ה‬und durch Kontraktion (§ 8j) der Halbvokale ‫ ו‬und ‫ י‬je nach Qualität des Bindevokals die Gestalt des Suffixes. Vgl. 5‫"לח‬ (< %‫„ ) "לחה‬er hat ihn geschickt“ mit %‫& "לחה‬:(‫„ ו‬und er schickte ihn.“ Aus Kontraktion entstanden sind auch Formen wie 5 "‫די‬

„Er hat mich getötet.“

f

‫ק)ט"לה‬

‫ק"טלת"נ>י‬

„Sie hat mich getötet.“

2 f

" "‫קטל‬

‫ינ>י‬# "‫ק"טל‬

Sg 3 m

i j

k

l

„Du (f) hast mich getötet.“ (§ 51c)

Ganz selten begegnet vor dem Suffix die Pluralendung % – statt ‫ם‬/ – (‫נ>י‬% "‫„ ק"טל‬ihr habt mich getötet“) und %– statt ‫נ>י( –נ'ה‬%‫ק"ט"ל‬# „sie (f) haben mich getötet“). An die Endung der 3 f Sg Pf assimiliert sich oft ein folgendes ‫ ה‬rückwärts (§ 7j): % ‫ק"טל‬ „sie hat ihn getötet“ (< %‫ )ק"טלת"ה‬und ‫„ ק"טל ה‬sie hat sie getötet“ (< ‫)ק"טלת"ה‬. Nun energicum Bei den Suffixen ‫נ>י‬, Q‫ך‬, %‫ ה‬und ‫ ה‬findet sich in den endungslosen Formen des Impf und Imp oft ein – stets betontes – Nun energicum (< an/ann, § 26p. 28q) mit dem Vokal a (nur bei ‫ )נ>י‬oder æ (%G/‫„ י& "לח‬er wird ihn schicken“, ‫>י‬G‫ת‬6‫„ "בע‬du überfällst mich“). Ein Bedeutungsunterschied zu anderen Formen ist nicht zu erkennen. Fast immer tritt regressive oder progressive Assimilation (§ 7h.k) ein: Nun energicum

h

U/‫י&ק"ט"ל‬

< Q‫ ך‬+ ‫נ‬AY +‫י&ק"טל < י&ק"ט"ל‬

„Er wird dich töten.“

%G/‫י&ק"ט"ל‬

< %‫ ה‬+ ‫נ‬AY +‫י&ק"טל < י&ק"ט"ל‬

„Er wird ihn töten.“

m

n

o

III. Satzlehre

148

§ 52 Nominalsatz

§ 52 Nominalsatz a

In einem Nominalsatz sind Subjekt und Prädikat Nomina. Als Nomen gelten Substantive und Adjektive, Constructus-Verbindungen, Eigennamen, Pronomina, präpositionale Wendungen, Infinitive und Partizipien. Ein Nominalsatz braucht im Hebräischen keine Kopula („ist/hat/war/hatte“ usw.) als verbales Bindeglied: Subjekt

‫ברך‬ b

c

Prädikat

‫טב‬

Prädikat

„Dein Wort

(ist)

gut.“

Die S a t z s t e l l u n g im Nominalsatz ist nicht fest. Oft steht das Prädikat voran, wenn es besonders betont sein soll. Die Z e i t s t u f e ergibt sich aus dem Zusammenhang. Dabei gibt es drei besonders häufige funktionale A u s s a g e t y p e n: Beschreibung (Prädizierung)

e

Gleichsetzung (Identifikation)

f

Zuordnung (mit Präp.)

h

Kopula

Subjekt ist das „T h e m a“ des Satzes (das Bekannte bzw. das, worum es geht), Prädikat das „R h e m a“ (das Ausgesagte bzw. das Neue). Bei einer „Prädizierung“ (d) ist das Subjekt daher oft determiniert (§ 12n) und das Prädikat indeterminiert. Bei einer „Gleichsetzung“ (e) sind meist beide Satzglieder in der Determination gleich, also beide determiniert oder (seltener) indeterminiert. Hier ist nur am Kontext zu erkennen, welches der Satzglieder Subjekt und Prädikat ist.

d

g

Subjekt

‫הוה אלהינ‬fl‫י‬

‫י־קד‬

„Fürwahr, heilig (ist) Jahwe, unser Gott.“

‫„ ע ך" ע י‬Dein Volk (ist) mein Volk.“ ‫ך‬#$%& ‫*ה־בן ל&(ר'ה א‬+‫ה‬fl‫„ ו‬Siehe: Einen Sohn (wird) Sara, deine Frau, (haben).“ (§ 59g)

Kongruenz Die Glieder eines Nominalsatzes sind bei adjektivischen und partizipialen Prädikaten meist im Genus und Numerus kongruent ‫ד‬,‫נ ים ט בים לנ מ&א‬/‫הא‬fl‫„ ו‬Die Männer (m Pl) aber waren sehr gut (m Pl) zu uns.“ In anderen Fällen ist keine Kongruenz erforderlich: ‫עי‬0 /‫„ י־ת ר'ת&ך ע‬Fürwahr, deine Weisung (f Sg) ist meine Freude (m Pl).“, ‫יך אמ נה‬#‫„ ל־מצ& ת‬Alle deine Gebote (f Pl) sind verlässlich (f Sg).“ Bei Subjekten verschiedenen Geschlechts steht das Prädikat im Maskulinum: ‫אב&ר'הם‬fl‫ו‬ ‫ים‬3‫קנ‬fi‫(ר'ה ז‬fl‫„ ו‬Abraham (m) und Sara (f) aber waren alt (m).“ Eingliedriger Nominalsatz Gelegentlich wird das Subjekt oder Prädikat eines Nominalsatzes unausgesprochen vorausgesetzt: „Preist JHWH“, ‫„ י־ט ב‬ja, (er ist) gut.“ Besonders in vertrauten Redesituationen kann ein einfaches Nomen einen Satz darstellen: „Er fragte sie: ‫ ל ם ל‬/‫‚ ה‬Geht es ihm gut?’ Da sagten sie: ‫(‚ ל ם‬Es geht ihm) gut.’“ Einfache Nominalsätze bilden auch die suffigierten Existenzpartikeln *‫„ י‬es gibt“ und ‫ן‬6‫„ אי‬es gibt nicht“ (§ 15s): ‫ &ך‬7‫„ י‬Du bist da.“, +78‫„ אינ‬Er ist nicht da.“

149

§ 52 Nominalsatz

Erweiterter Nominalsatz Da Verbalnomina (Ptz und Inf.cstr) Objekte haben können, können Nominalsätze um ein Objekt und eine adverbiale Bestimmung erweitert sein. Die Wortfolge ist häufig Subjekt-Prädikat-Objekt-Adverb: ‫י מקים‬3‫נ‬fi‫י הנ‬3‫נ‬/‫א‬9‫ו‬ ‫ם‬#‫&כ‬%‫ת־