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German Pages 283 [284] Year 2007
HERMAEA GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN NEUE FOLGE HERAUSGEGEBEN VON JOACHIM HEINZLE UND KLAUS-DETLEF MÜLLER
BAND 114
EDITH FEISTNER, MICHAEL NEECKE, GISELA V O L L M A N N - P R O F E
Krieg im Visier Bibelepik und Chronistik im Deutschen Orden als Modell korporativer Identitätsbildung
MAX N I E M E Y E R VERLAG T Ü B I N G E N 2007
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-484-15114-7
ISSN 0440-7164
© Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2007 Ein Imprint der Walter de Gruyter GmbH & Co. KG http://www. niemeyer. de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: Johanna Boy, Brennberg Gesamtherstellung: AZ Druck und Datentechnik, Kempten
Vorwort
Die vorliegende Studie ist zwischen 2001 und 2004 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft als germanistisches Teilprojekt der Regensburger Forschergruppe »Krieg im Mittelalter« ( F O R 377) gefördert worden. Diese hat bereits ein Jahr vorher, als der Lehrstuhl für Altere Deutsche Literatur erst wieder besetzt worden ist, ihre Arbeit aufgenommen. Obwohl die Forschergruppe nach 2004 keine thematisch unmittelbar anschließende Fortsetzung fand, hat die gemeinsame Arbeit einen wichtigen Grundstein für die Weiterführung und Intensivierung der interdisziplinären Mediävistik in Regensburg gelegt. Während der Förderungszeit haben die an der vorliegenden Studie Beteiligten bei Tagungen in Ljubljana (»Kontaktraum Europa«, 2002) und Riga (»Deutsche Literatur im Ostseeraum«, 2002), in Regensburg (»Kriegsniederlagen. Erfahrungen und Erinnerungen«, 2002) und Heidelberg (»Deutschsprachige Literatur des Mittelalters im östlichen Europa. Forschungsstand und Forschungsperspektiven«, 2003) und schließlich in Malbork/Marienburg (»Literatur und Kultur im Deutschordensstaat Preußen«, 2004) von verschiedenen Seiten und in zunehmender Intensität das wachsende Bemühen der internationalen Forschung um eine angemessene Beurteilung des Deutschen Ordens und seiner Literatur erlebt. Dies hat ebenso seine Spuren im Text hinterlassen wie die produktiven Gespräche, die die Verfasser während der gesamten Arbeitszeit in freundschaftlicher Atmosphäre geführt haben. Regensburg, im Mai 2006
Edith Feistner
Inhaltsverzeichnis
ι.
Grundlegung (Edith Feistner)
ι
1.1
Gegenwärtigkeit von Geschichte: Deutschordensforschung als Anlass mediävistischer Selbstreflexion
3
1.2
Literatur als Medium korporativer Identitätsbildung: Bildungsgeschichtliche und methodische Prämissen
1.3
13
Die Statuten des Deutschen Ordens als Identitätsprogramm: Z u m Problem von institutionalisierter Identität und historischer Dynamik 1.3.1 Antagonismus von Selbstbild und Feindbild als Produkt kriegerischer Identitätskonstruktion 1.3.2 Heilsgeschichtliche Verallgemeinerung von Krieg als Fundament der Institutionalisierung kriegerischer Identität. . 1.3.3
26 27 32
Identitätsprogramm und historische Praxis
36
1.4
Textauswahl, interpretatorisches Konzept und Erkenntnisziele
41
2.
Exemplarische Fallstudien
47
2.1
Textfeld 1: Das 13. Jahrhundert (Michael Neecke) 2.1.1 >Judith< als älteste Dichtung des Ordens 2.1.1.1 Die Entstehung der >Judith< und die Anfänge der Bibelepik im Orden
49 49
2.1.1.2 2.1.2 2.1.2.1 2.1.2.2
Die Verwendung der >Judith< im Orden >Hester< - »eine Art Replik« auf die >Judith