Klimahaftungsrecht: Die Haftung für die Emission von Treibhausgasen in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika 9783161533112, 9783161533105

Haften Treibhausgasemittenten für Schäden infolge des Klimawandels? Aus Anlass der jüngst entflammten climate change lit

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German Pages 501 [503] Year 2014

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Vorwort
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
1. Kapitel: Faktische und rechtliche Probleme einer Klimahaftung
I. Stand der Wissenschaft in Bezug auf Ausmaß, Folgen und Ursachen des Klimawandels
1. Veränderung der klimatischen Verhältnisse auf der Erde
2. Folgen des Klimawandels
3. Anthropogene Treibhausgasemissionen als Ursache des Klimawandels
4. Anthropogene Treibhausgasemissionen als Ursache einzelner Schadensereignisse
5. Bedeutung von Klimamodellen in der Klimaforschung
6. Wahrscheinlichkeit und Risiko ‒ Begriffliche Klärung
7. Zwischenergebnis
II. Rechtliche Probleme einer Klimahaftung
1. Anspruchsziele und Schutzbereich des Klimahaftungsrechts ‒ Überblick über die climate change litigation
a) Schadensersatz
aa) Native Village of Kivalina v. ExxonMobil, Corp
bb) Ned Comer v. Murphy Oil USA
b) Schutz vor künftigen Beeinträchtigungen ‒ Aufwendungsersatz und Unterlassung
aa) Connecticut v. American Electric Power Co., Inc
bb) People o f the State o f California v. General Motors Corp
2. Die Pflichtwidrigkeit klimarelevanten Verhaltens
a) Klimahaftung als Verschuldens- oder Gefährdungshaftung?
b) Pflichtwidrigkeit und mittelbare Rechts(guts)verletzungen ‒ Reichweite von Sorgfaltspflichten und Zurechnungszusammenhang, duty of care und proximate cause
c) Bedeutung des regulatorischen Klimaschutzes für die Klimahaftung
aa) Pflichtwidrigkeit und Emissionsgrenzen
bb) Pflichtwidrigkeit und Emissionshandel
3. Kausalität als Mindestvoraussetzung einer Haftung für den Klimawandel
a) Haftungsbegründende und haftungsausfüllende Kausalität ‒ Irrelevanz derperte-d’une-chance-Lehre im Klimahaftungsrecht
b) Rechtlicher und vorrechtlicher Kausalitätsbegriff
aa) Gerechtigkeitsgewinn durch Übernahme eines vorrechtlichen Kausalitätsbegriffs ‒ Kausalität und Zurechnung, causation und responsibility
bb) Wissenschaftstheoretischer Kausalitätsbegriff
cc) Wissenschaftstheoretischer Kausalitätsbegriff und Haftungsrecht
c) Kausalität in Klimahaftungsfällen
aa) Probleme des indeterminate plaintiff und indeterminate defendant
bb) Kausalität im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger ‒ Geschädigter (indeterminate plaintiff)
(1) Kausalzusammenhang zwischen anthropogenen Treibhausgasemissionen und Klimawandel
(2) Kausalzusammenhang zwischen Klimawandel und konkretem Schadensereignis
(a) Schäden infolge des Klimawandels als multikausale Schäden und Massenschäden
(b) Das Problem der Nichtbestimmbarkeit individueller Risikosteigerungsraten
(3) Kausalzusammenhang zwischen Schadensereignis und Rechts(guts)verletzung sowie monetärem Schaden
cc) Kausalität bei einer Vielzahl von Emittenten (indeterminate defendant)
(1) Treibhausgasemissionen als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung
(2) Treibhausgasemissionen als weder notwendige noch hinreichende Bedingung
(3) Treibhausgasemissionen als behauptete notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung ‒ Hypothetische Kausalität und strukturelle Unaufklärbarkeit
dd) Kombination der Problemkreise
4. Rechtsfolgen einer Haftung für den Klimawandel
a) Totalreparation und Proportionalhaftung
b) Gesamt- oder Teilschuld bei Schuldnermehrheit
III. Zwischenergebnis
2. Kapitel: Rechtslage in Deutschland
I. Schutzbereich des deutschen Klimahaftungsrechts
1. Ersatz bereits eingetretener Schäden
a) Deliktische Haftung, §§ 823 ff. BGB
aa) § 823 Abs. 1 BGB
(1) Ausschluss reiner Vermögensinteressen aus dem Schutzbereich
(2) Ausschluss ökologischer Schäden aus dem Schutzbereich
bb) § 823 Abs. 2 BGB
(1) Normen des Immissionsschutzrechts
(2) §§ 4 ‒ 6 USchadG
(3) TEHG
(4) § 1004 Abs. 1 BGB
cc) § 826 BGB
b) Gefährdungshaftung
aa) § 1 UmweltHG
(1) Schutzbereich und Tatbestandsvoraussetzungen
(2) Ausschlussgründe und Haftungsbeschränkungen
bb) § 1 Abs. 1 Satz 1 ProdHaftG
cc) § 2 Abs. 1 HPflG
c) Aufopferungsansprüche aufgrund von Duldungspflichten
aa) § 906 Abs. 2 Satz 2 BGB
bb) § 14 Satz 2 BImschG
2. Schutz vor künftigen Beeinträchtigungen
a) Negatorische Haftung, § 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB und § 1004 Abs. 1 Satz 2 BGB
b) Negatorische Haftung analog § 1 UmweltHG
c) Ersatz von Aufwendungen zur Abwendung künftiger Beeinträchtigungen
3. Zwischenergebnis
II. Pflichtwidrigkeit von Treibhausgasemissionen
1. Pflichtwidrigkeit und negatorische Haftung
2. Dogmatische Einordnung der Verkehrspflichten
3. Maßgeblichkeit der Nichtbefolgung einer objektiven Sorgfaltspflicht
4. Kriterien für die Bestimmung von Verkehrspflichten
5. Unabhängigkeit der zivilrechtlichen Beurteilung von der Einhaltung oder Verletzung öffentlich-rechtlicher Pflichten
6. Beweislast ‒ Hühnerpest und Kupolofen
7. Verkehrspflichten in Zusammenhang mit Treibhausgasemissionen
a) Keine Maßgeblichkeit des öffentlich-rechtlichen Klimaschutzes
b) Keine Maßgeblichkeit des § 906 BGB
c) Gemeinschaftsbezogene Pflicht zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen
d) Maßgebliche Kriterien zur Abgrenzung der Freiheits- und Risikosphären in Klimahaftungsfallen
aa) Schwere der Rechts(guts)verletzungen
bb) Vorhersehbarkeit und Eintrittswahrscheinlichkeit von Schäden infolge des Klimawandels
cc) Vermeidbarkeit von Treibhausgasemissionen bei zumutbarer wirtschaftlicher Belastung der Emittenten
dd) Treibhausgasemissionen im Lichte von Allgemeininteressen
ee) Die Behandlung von Kleinstemittenten
ff) Verkehrspflichten trotz eigenständiger Konsumentscheidung Dritter
6. Zwischenergebnis
III. Das Problem unsicherer Ursache-Wirkung-Beziehungen
1. Kausalität
a) Kausalität im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger ‒ Geschädigter
aa) Kausalitätsbegriff und Verteilung des Unaufklärbarkeitsrisikos
(1) Der materiellrechtliche Kausalitätsbegriff
(a) Conditio-sine-qua-non und notwendige Bedingung
(b) Conditio-sine-qua-non und induktiv-empirische Gesetzmäßigkeiten
(c) Conditio-sine-qua-non und Ablehnung einer Haftung für statistische Risikoerhöhung
(2) Beweislastverteilung und Wahrscheinlichkeitshaftung
(a) Allgemeine Grundsätze der Beweislastverteilung
(b) Richterrechtliche Beweislastumkehr
(c) Erweiterung des § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB auf Fälle des Zusammentreffens von Haftungsgrund und Zufall
(d) Gesetzliche Kausalitätsvermutung gem. § 6 Abs. 1 Satz 1 UmweltHG
(aa) Dogmatische Einordnung
(bb) Verursachungseignung, § 6 Abs. 1 UmweltHG
(cc) Ausschluss bei bestimmungsgemäßem Betrieb, § 6 Abs. 2 UmweltHG
(dd) Zwischenergebnis
(3) Prognostizierte Kausalität als Voraussetzung der negatorischen Haftung
(4) Forderung nach Einführung einer Wahrscheinlichkeitshaftung de lege ferenda
(5) Zwischenergebnis
bb) Kausalitätsbeweis im Haftungsprozess
(1) Beweismaß der persönlichen Überzeugung des Richters von der Wahrheit, § 286 Abs. 1 Satz 1 ZPO
(2) Partielle Beweismaßreduktion für Kausalitätsfragen im Klimahaftungsrecht
(3) Beweismaßreduktion gemäß § 287 Abs. 1 Satz 1 ZPO
(4) Generelle oder partielle Beweismaßreduktion de lege ferenda
(5) Anscheinsbeweis
(6) Bedeutung statistischer, insbesondere epidemiologischer Untersuchungen
(7) Zwischenergebnis
cc) Zwischenergebnis
b) Das Problem einer Vielzahl von Treibhausgasemittenten
aa) Behandlung notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingungen
bb) Behandlung weder notwendiger noch hinreichender Bedingungen
cc) Behandlung behauptet notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingungen
(1) Kausale Überbestimmtheit bei (hypothetischer) optimaler Aufklärung ‒ hypothetische Kausalität
(2) Hypothetische Kausalität bei Aufklärungsdefizit ‒ § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB
(3) § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB
(a) „Beteiligte“ im Sinne von § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB
(b) Verursachungseignung
(aa) Erfordernis einer Gefahrkonkretisierung
(bb) Verursachungseignung und „Beteiligung”
(cc) Eignung zur Gesamtschadensverursachung
(aaa) Alleinverursachung und materiellrechtlicher Kausalitätsbegriff
(bbb) Alleinverursachung und Einzel- oder Gesamtbetrachtung
(dd) Verursachungseignung in Klimahaftungsfällen
(c) Feststehende Ersatzberechtigung
(d) Keine feststehende Verursachung durch einen Beteiligten
(e) Zwischenergebnis
(4) Über § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB hinausgehende Beteiligungsvermutung?
(a) Das Hühnergülle-Urteil des BGH
(b) §§ 6, 7 Abs. 1 Satz 1 UmweltHG
(5) Zwischenergebnis
2. Besondere Zurechnungsfragen im Klimahaftungsrecht
a) Die Adäquanz als Zurechnungsschranke
b) Tatbestandsspezifische Gefahr bei § 1 UmweltHG
3. Rechtsfolgen
a) Grundsatz der Totalreparation im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger ‒ Geschädigter
b) Abgrenzung von Gesamt- und Teilschuld bei Schuldnermehrheit
aa) Vorrang anteiliger Haftung und § 287 ZPO
bb) Ansätze in der Literatur zur Begrenzung gesamtschuldnerischer Haftung
(1) Teleologische Reduktion der Rechtsfolgenanordnung des § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB
(2) Bildung einer Solidargemeinschaft der Geschädigten ‒ Parallele Lösung der alternativen Täter- und Opferschaft?
(3) § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB und gestörter Binnenregress
c) Zwischenergebnis
IV. Ergebnis für das deutsche Klimahaftungsrecht
3. Kapitel: Rechtslage in den Vereinigten Staaten von Amerika
I. Verfassungsrechtliche Probleme in Zusammenhang mit Klimahaftungsklagen
1. Political question doctrine
2. Sperrwirkung des regulatorischen Klimaschutzrechts
a) Bundesrecht oder bundesstaatliches Recht in Klimahaftungsfällen
b) Displacement des Bundesrechts ‒ American Electric Power Co., Inc. v. Connecticut
c) Preemption des bundesstaatlichen Rechts
3. „Klagebefugnis“ - standing
4. Zwischenergebnis
II. Schutzbereich des Klimahaftungsrechts der Vereinigten Staaten von Amerika
1. Ersatz bereits eingetretener Schäden
a) Vorsatzdelikte
b) Fahrlässigkeitshaftung (action for negligence)
c) Strikte Haftung ‒ abnormally dangerous activities
d) Private und public nuisance
e) Produkthaftung (products liability)
f) Fraudulent misrepresentation
2. Schutz vor künftigen Beeinträchtigungen
3. Zwischenergebnis
III. Pflichtwidrigkeit von Treibhausgasemissionen
1. Pflichtwidrigkeit bei der Fahrlässigkeitshaftung (action for negligence)
a) Unterscheidung von duty of care und negligence im engeren Sinne
b) Verletzung des reasonable person standard
aa) Der reasonable person standard und die Emission von Treibhausgasen
bb) Regulatorisches Klimaschutzrecht und haftungsrechtliche Beurteilung
cc) Beurteilung der Fahrlässigkeit im Produkthaftungsrecht
c) Grenzen der Sorgfaltspflichten - duty of care
aa) Vorhersehbarkeit (foreseeable plaintiff)
bb) Fehlende Kontrolle über den Geschehensablauf
cc) Reine Vermögensschäden (economic loss doctrine)
dd) Wirtschaftliche Überbelastung
2. Pflichtwidrigkeit bei der nuisance-Haftung
a) Absoluter Eigentums- und Rechtsgüterschutz oder risk-benefit­Analyse?
b) Vorsätzliche Emission von Treibhausgasen
c) Policy-Erwägungen im Rahmen der nuisance-Haftung
3. Zwischenergebnis
IV. Das Problem unsicherer Ursache-Wirkung-Beziehungen
1. Kausalität
a) Kausalität im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger ‒ Geschädigter
aa) Materiellrechtlicher Kausalitätsbegriff und Beweislastverteilung
bb) Kausalitätsbeweis im Haftungsprozess
(1) Das Beweismaß ‒ Erfordernis einer preponderance of the evidence
(2) Zulässigkeitsschranken für den Sachverständigenbeweis ‒ Daubert-Test
(3) Zwischenergebnis
cc) Kritik des traditionellen Standpunktes und alternative Lösungsvorschläge
(1) Beweislastumkehr ‒ Allen v. United States
(2) Risikohaftung
(a) Forderung nach Einführung einer probabilistischen Proportionalhaftung
(b) Kosten der Überwachung und Vermeidung schädlicher Folgen des Klimawandels und Rechtsprechung zur medical surveillance
(3) Gesamtbetrachtung bei Massenschadensfällen ‒ Abstrakte Kausalität
(a) Gruppenklage ‒ class action
(b) Vorschlag des Richters Weinstein ‒ In re “Agent Orange ” Product Liab. Litig
(c) Vom Institut der Gruppenklage losgelöste Gruppenbildung
(d) Public nuisance
(4) Zwischenergebnis
dd) Zwischenergebnis
b) Das Problem einer Vielzahl von Treibhausgasemittenten
aa) Behandlung notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingungen
bb) Behandlung weder notwendiger noch hinreichender Bedingungen
cc) Behandlung behauptet notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingungen
(1) Kausale Überbestimmtheit bei (hypothetischer) optimaler Aufklärung ‒ hypothetische Kausalität
(2) Hypothetische Kausalität bei Aufklärungsdefizit
(a) Concert of action und civil conspiracy
(b) Beweislastumkehr (“alternative liability”)
(c) “Industry-wide liability”
(d) Risikobeitragshaftung (risk contribution theory) und Rechtsprechung in Asbest-Fällen
(e) Beitragshaftung (contribution theory) und Rechtsprechung in Umwelthaftungsfällen
(f) Gesamtbetrachtung und Beitragshaftung in Klimahaftungsfällen?
dd) Zwischenergebnis
2. Rechtsfolgen
a) Traditionelles „Alles-oder-Nichts-Prinzip“ im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger ‒ Geschädigter und alternative Lösungsvorschläge
b) Abgrenzung von Gesamt- und Teilschuld bei Schuldnermehrheit
aa) Grundsätze
bb) Bestimmbarkeit eines Haftungsanteils
(1) Risikobeitragshaftung (risk contribution model)
(2) Marktanteilshaftung (market share liability)
(a) Grundgedanke der Marktanteilshaftung: Schätzung des Risikobeitrags und Abbildbarkeit der individuellen Risikosteigerung auf einem „Markt“
(b) Sachliche Begrenzung eines „Emissionsmarktes“
(c) Örtliche Begrenzung eines „Emissionsmarktes“
(d) Zeitliche Begrenzung eines „Emissionsmarktes“
(3) Loslösung vom Risikogedanken ‒ Das Konzept des Restatement (Third) of Torts (comparative responsibility)
cc) Zwischenergebnis
4. Kapitel: Vergleich der Rechtsordnungen
I. Gegenüberstellung der Ergebnisse
II. Maßstäbe zur Bewertung der Rechtsordnungen
1. Freiheits- und Gleichheitsgewähr bei zwischenmenschlichen Interaktionen (ausgleichende Gerechtigkeit)
a) Abgrenzung der betroffenen Freiheitssphären
b) Gleichheitsgebot
2. Gesellschaftsbezogene Steuerungsfunktion (distributive Gerechtigkeit)
a) Ökonomische Analyse
b) Ökologische Analyse
aa) Verursacherprinzip
bb) Vorsorgeprinzip
III. Bewertung der Rechtsordnungen
1. Klimahaftungsrecht und regulatorischer Klimaschutz
2. Pflichtwidrigkeit im Klimahaftungsrecht ‒ Verschuldens- oder Gefährdungshaftung?
a) „Mehrspurigkeit ‘ und Maßgeblichkeit der iustitia distributiva für die Gefährdungshaftung
b) Jansens übergreifendes Konstrukt: Erfolgsverantwortlichkeit
c) Wilhelmis Folgerung: Gefährdungs- als Billigkeitshaftung
d) Eigener Standpunkt ‒ Gerechtfertigtes Absehen von Einzelfallgerechtigkeit durch abstrakt-generelle Grenzziehung (funktionale Betrachtung)
e) Gerechtfertigtes Absehen von Einzelfallgerechtigkeit im Klimahaftungsrecht
3. Kausalität im Klimahaftungsrecht
a) Übernahme eines deterministischen vorrechtlichen Kausalitätsbegriffs ins Klimahaftungsrecht
b) Verteilung der Unaufklärbarkeitsrisiken
aa) Zweierverhältnis Schädiger ‒ Geschädigter
(1) Umfassende Verwirklichung des Angreiferprinzips
(2) Schadensaggregation
(3) Risikozuweisung an Treibhausgasemittenten bei Erreichen einer bestimmten Verursachungswahrscheinlichkeit
(4) Abstrakt-generelle Grenzziehung durch Schutzbereichsbeschränkung
bb) Vielzahl von Treibhausgasemittenten
4. Ungeeignetheit des Haftungsrechts zur Allokation von Schäden in Zusammenhang mit dem Klimawandel und Erfahrungen aus der Klimahaftungsdebatte: Forderung nach Einrichtung eines internationalen Ausgleichsfonds
IV. (Klima-)Haftungsrecht im Spannungsverhältnis von legislativer und judikativer Entscheidungskompetenz
1. Legitimation
2. Funktionalität
V. Abschließende Beurteilung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Rechtsprechungsverzeichnis
I. Deutschland
Bundesgerichtshof (Zivilsachen)
Bundesgerichtshof (Strafsachen)
Reichsgericht (Zivilsachen)
Oberlandesgerichte (Zivilsachen)
Landgerichte (Zivilsachen)
Bundesverfassungsgericht
Bundesverwaltungsgericht
Oberverwaltungsgerichte
II. Europäischer Gerichtshof und Gericht der Europäischen Union
III. Vereinigte Staaten von Amerika
U.S. Supreme Court
Federal Courts of Appeal
Federal District Courts
State Courts
Sachverzeichnis
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Klimahaftungsrecht: Die Haftung für die Emission von Treibhausgasen in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika
 9783161533112, 9783161533105

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Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht 307 Herausgegeben vom

Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht Direktoren:

Jürgen Basedow, Holger Fleischer und Reinhard Zimmermann

Erik Pöttker

Klimahaftungsrecht Die Haftung für die Emission von Treibhausgasen in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika

Mohr Siebeck

Erik Pöttker, geboren 1981; Studium der Rechtswissenschaft in Potsdam, Paris und München; Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes; Referendariat in München und Toulouse; seit Mai 2013 Richter auf Probe in München.

e-ISBN PDF 978-3-16-153311-2 ISBN 978-3-16-153310-5 ISSN 0720-1141 (Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­bibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb. dnb.de abrufbar. © 2014  Mohr Siebeck, Tübingen. www.mohr.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwer­ tung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elek­ tronischen Systemen. Das Buch wurde von Gulde-Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges Werkdruck­ papier gedruckt und von der Buchbinderei Nädele in Nehren gebunden.

Für Richard und Elisa

Vorwort Die vorliegende Arbeit hat im Sommersemester 2013 der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam als Dissertation vorgelegen. Sie wurde Anfang Juni 2013 abgeschlossen; neuere Literatur konnte teilweise noch bis Dezember 2013 berücksichtigt werden. Herzlich danken möchte ich zunächst meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Jens Petersen für sein Vertrauen und eine Betreuung, wie man sie sich als Doktorand nur wünschen kann. Er hat mir stets die nötigen Freiräume gelassen und jederzeit mit wertvollem Rat zur Seite gestanden. Herrn Prof. Dr. Tobias Lettl danke ich für die zügige Erstellung des Zweitgutachtens. Mein Dank gilt ferner der Studienstiftung des deutschen Volkes, die mein Promotionsvorhaben in ideeller wie in finanzieller Hinsicht gefördert hat, sowie den Herausgebern der „Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht“ für die Aufnahme der Arbeit in diese Schriftenreihe. Während eines Forschungsaufenthalts an der Vermont Law School in den Vereinigten Staaten konnte ich – nicht zuletzt durch lange und ungezwungene Gespräche mit Patrick Parenteau, John Echeverria und David Firestone – einen tiefgehenden Einblick in das angelsächsische Rechtsdenken gewinnen. Der Empfang dort war sehr herzlich und entgegenkommend. “Thanks, VLS”. Meine Eltern haben durch ihre großzügige und langjährige Unterstützung meiner Ausbildung, ihren Rat und ihren Zuspruch diese Arbeit erst ermöglicht. Auch dafür danke ich ihnen von ganzem Herzen. Meiner Ehefrau Dr. Cosima Vossenkuhl danke ich für die große Anteilnahme, mit der sie mich durch alle Höhen und Tiefen der Promotionszeit begleitet hat. Schließlich möchte ich auch all denjenigen danken, die darüber hinaus dafür gesorgt haben, dass diese Zeit stets abwechslungs- und erlebnisreich war. Meinen Kindern ist diese Arbeit gewidmet. München, Januar 2014

Erik Pöttker

Inhaltsübersicht Einleitung .....................................................................................................1! 1. Kapitel: Faktische und rechtliche Probleme einer Klimahaftung ...........................................................................5! I. Stand der Wissenschaft in Bezug auf Ausmaß, Folgen und Ursachen des Klimawandels .........................................................................................5! II. Rechtliche Probleme einer Klimahaftung ..................................................17! III. Zwischenergebnis .....................................................................................61!

2. Kapitel: Rechtslage in Deutschland ..................................................62! I. Schutzbereich des deutschen Klimahaftungsrechts.....................................62! II. Pflichtwidrigkeit von Treibhausgasemissionen .........................................98! III. Das Problem unsicherer Ursache-Wirkung-Beziehungen ......................140! IV. Ergebnis für das deutsche Klimahaftungsrecht ......................................252!

3. Kapitel: Rechtslage in den Vereinigten Staaten von Amerika .................................................................................253! I. Verfassungsrechtliche Probleme in Zusammenhang mit Klimahaftungsklagen ................................................................................254! II. Schutzbereich des Klimahaftungsrechts der Vereinigten Staaten von Amerika.....................................................................................................274! III. Pflichtwidrigkeit von Treibhausgasemissionen ......................................285! IV. Das Problem unsicherer Ursache-Wirkung-Beziehungen......................306

X

Inhaltsübersicht

4. Kapitel: Vergleich der Rechtsordnungen ......................................369! I. Gegenüberstellung der Ergebnisse ............................................................369! II. Maßstäbe zur Bewertung der Rechtsordnungen ......................................374! III. Bewertung der Rechtsordnungen............................................................392! IV. (Klima-)Haftungsrecht im Spannungsverhältnis von legislativer und judikativer Entscheidungskompetenz .......................................................434! V. Abschließende Beurteilung und Ausblick ...............................................444!

Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis................................................................................XXI!

Einleitung .....................................................................................................1! 1. Kapitel: Faktische und rechtliche Probleme einer Klimahaftung ...........................................................................5! I. Stand der Wissenschaft in Bezug auf Ausmaß, Folgen und Ursachen des Klimawandels .........................................................................................5! 1. Veränderung der klimatischen Verhältnisse auf der Erde .......................6! 2. Folgen des Klimawandels ........................................................................7! 3. Anthropogene Treibhausgasemissionen als Ursache des Klimawandels ........................................................................................11! 4. Anthropogene Treibhausgasemissionen als Ursache einzelner Schadensereignisse ................................................................................12! 5. Bedeutung von Klimamodellen in der Klimaforschung ........................15! 6. Wahrscheinlichkeit und Risiko – Begriffliche Klärung.........................16! 7. Zwischenergebnis...................................................................................17! II. Rechtliche Probleme einer Klimahaftung ..................................................17! 1. Anspruchsziele und Schutzbereich des Klimahaftungsrechts – Überblick über die climate change litigation ........................................18! a) Schadensersatz ..................................................................................19! aa) Native Village of Kivalina v. ExxonMobil, Corp........................19! bb) Ned Comer v. Murphy Oil USA..................................................20! b) Schutz vor künftigen Beeinträchtigungen – Aufwendungsersatz und Unterlassung ..............................................................................20! aa) Connecticut v. American Electric Power Co., Inc......................21! bb) People of the State of California v. General Motors Corp. .......22! 2. Die Pflichtwidrigkeit klimarelevanten Verhaltens.................................22! a) Klimahaftung als Verschuldens- oder Gefährdungshaftung? ...........23!

XII

Inhaltsverzeichnis

b) Pflichtwidrigkeit und mittelbare Rechts(guts)verletzungen – Reichweite von Sorgfaltspflichten und Zurechnungszusammenhang, duty of care und proximate cause .....24! c) Bedeutung des regulatorischen Klimaschutzes für die Klimahaftung ....................................................................................27! aa) Pflichtwidrigkeit und Emissionsgrenzen ....................................28! bb) Pflichtwidrigkeit und Emissionshandel......................................30! 3. Kausalität als Mindestvoraussetzung einer Haftung für den Klimawandel..........................................................................................33! a) Haftungsbegründende und haftungsausfüllende Kausalität – Irrelevanz der perte-d’une-chance-Lehre im Klimahaftungsrecht...........................................................................34! b) Rechtlicher und vorrechtlicher Kausalitätsbegriff ............................37! aa) Gerechtigkeitsgewinn durch Übernahme eines vorrechtlichen Kausalitätsbegriffs – Kausalität und Zurechnung, causation und responsibility .................................37! bb) Wissenschaftstheoretischer Kausalitätsbegriff...........................40! cc) Wissenschaftstheoretischer Kausalitätsbegriff und Haftungsrecht .............................................................................45! c) Kausalität in Klimahaftungsfällen.....................................................45! aa) Probleme des indeterminate plaintiff und indeterminate defendant ....................................................................................45! bb) Kausalität im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger – Geschädigter (indeterminate plaintiff) .......................................46! (1) Kausalzusammenhang zwischen anthropogenen Treibhausgasemissionen und Klimawandel...........................47! (2) Kausalzusammenhang zwischen Klimawandel und konkretem Schadensereignis..................................................47! (a) Schäden infolge des Klimawandels als multikausale Schäden und Massenschäden ............................................47! (b) Das Problem der Nichtbestimmbarkeit individueller Risikosteigerungsraten ......................................................49! (3) Kausalzusammenhang zwischen Schadensereignis und Rechts(guts)verletzung sowie monetärem Schaden ..............50! cc) Kausalität bei einer Vielzahl von Emittenten (indeterminate defendant) ..........................................................51! (1) Treibhausgasemissionen als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung ........................................................52! (2) Treibhausgasemissionen als weder notwendige noch hinreichende Bedingung ........................................................52!

Inhaltsverzeichnis

XIII

(3) Treibhausgasemissionen als behauptete notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung – Hypothetische Kausalität und strukturelle Unaufklärbarkeit.........................54! dd) Kombination der Problemkreise.................................................58! 4. Rechtsfolgen einer Haftung für den Klimawandel ................................59! a) Totalreparation und Proportionalhaftung ..........................................59! b) Gesamt- oder Teilschuld bei Schuldnermehrheit..............................60! III. Zwischenergebnis .....................................................................................61!

2. Kapitel: Rechtslage in Deutschland ..................................................62! I. Schutzbereich des deutschen Klimahaftungsrechts.....................................62! 1. Ersatz bereits eingetretener Schäden......................................................62! a) Deliktische Haftung, §§ 823 ff. BGB................................................62! aa) § 823 Abs. 1 BGB.......................................................................63! (1) Ausschluss reiner Vermögensinteressen aus dem Schutzbereich.........................................................................63! (2) Ausschluss ökologischer Schäden aus dem Schutzbereich.........................................................................65! bb) § 823 Abs. 2 BGB ......................................................................67! (1) Normen des Immissionsschutzrechts .....................................68! (2) §§ 4 – 6 USchadG ..................................................................69! (3) TEHG .....................................................................................72! (4) § 1004 Abs. 1 BGB ................................................................73! cc) § 826 BGB ..................................................................................75! b) Gefährdungshaftung..........................................................................76! aa) § 1 UmweltHG............................................................................78! (1) Schutzbereich und Tatbestandsvoraussetzungen ...................78! (2) Ausschlussgründe und Haftungsbeschränkungen ..................81! bb) § 1 Abs. 1 Satz 1 ProdHaftG ......................................................84! cc) § 2 Abs. 1 HPflG ........................................................................85! c) Aufopferungsansprüche aufgrund von Duldungspflichten ...............85! aa) § 906 Abs. 2 Satz 2 BGB............................................................86! bb) § 14 Satz 2 BImschG..................................................................89! 2. Schutz vor künftigen Beeinträchtigungen..............................................91! a) Negatorische Haftung, § 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB und § 1004 Abs. 1 Satz 2 BGB............................................................................91! b) Negatorische Haftung analog § 1 UmweltHG ..................................94! c) Ersatz von Aufwendungen zur Abwendung künftiger Beeinträchtigungen ...........................................................................95! 3. Zwischenergebnis...................................................................................97!

XIV

Inhaltsverzeichnis

II. Pflichtwidrigkeit von Treibhausgasemissionen .........................................98! 1. Pflichtwidrigkeit und negatorische Haftung ..........................................98! 2. Dogmatische Einordnung der Verkehrspflichten.................................108! 3. Maßgeblichkeit der Nichtbefolgung einer objektiven Sorgfaltspflicht.....................................................................................109! 4. Kriterien für die Bestimmung von Verkehrspflichten .........................114! 5. Unabhängigkeit der zivilrechtlichen Beurteilung von der Einhaltung oder Verletzung öffentlich-rechtlicher Pflichten...............118! 6. Beweislast – Hühnerpest und Kupolofen .............................................121! 7. Verkehrspflichten in Zusammenhang mit Treibhausgasemissionen ...124! a) Keine Maßgeblichkeit des öffentlich-rechtlichen Klimaschutzes...124! b) Keine Maßgeblichkeit des § 906 BGB ...........................................127! c) Gemeinschaftsbezogene Pflicht zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen .................................................................128! d) Maßgebliche Kriterien zur Abgrenzung der Freiheits- und Risikosphären in Klimahaftungsfällen............................................129! aa) Schwere der Rechts(guts)verletzungen.....................................130! bb) Vorhersehbarkeit und Eintrittswahrscheinlichkeit von Schäden infolge des Klimawandels..........................................130! cc) Vermeidbarkeit von Treibhausgasemissionen bei zumutbarer wirtschaftlicher Belastung der Emittenten ............133! dd) Treibhausgasemissionen im Lichte von Allgemeininteressen .................................................................136! ee) Die Behandlung von Kleinstemittenten....................................136! ff) Verkehrspflichten trotz eigenständiger Konsumentscheidung Dritter....................................................138! 6. Zwischenergebnis.................................................................................139! III. Das Problem unsicherer Ursache-Wirkung-Beziehungen ......................140! 1. Kausalität .............................................................................................140! a) Kausalität im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger – Geschädigter ...................................................................................141! aa) Kausalitätsbegriff und Verteilung des Unaufklärbarkeitsrisikos ..........................................................141! (1) Der materiellrechtliche Kausalitätsbegriff ...........................141! (a) Conditio-sine-qua-non und notwendige Bedingung........142! (b) Conditio-sine-qua-non und induktiv-empirische Gesetzmäßigkeiten ..........................................................143! (c) Conditio-sine-qua-non und Ablehnung einer Haftung für statistische Risikoerhöhung .......................................146! (2) Beweislastverteilung und Wahrscheinlichkeitshaftung .......148! (a) Allgemeine Grundsätze der Beweislastverteilung...........149! (b) Richterrechtliche Beweislastumkehr ...............................149!

Inhaltsverzeichnis

XV

(c) Erweiterung des § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB auf Fälle des Zusammentreffens von Haftungsgrund und Zufall ...154! (d) Gesetzliche Kausalitätsvermutung gem. § 6 Abs. 1 Satz 1 UmweltHG ..........................................164! (aa) Dogmatische Einordnung..........................................165! (bb) Verursachungseignung, § 6 Abs. 1 UmweltHG .......166! (cc) Ausschluss bei bestimmungsgemäßem Betrieb, § 6 Abs. 2 UmweltHG ...............................................172! (dd) Zwischenergebnis .....................................................175! (3) Prognostizierte Kausalität als Voraussetzung der negatorischen Haftung .........................................................176! (4) Forderung nach Einführung einer Wahrscheinlichkeitshaftung de lege ferenda.......................177! (5) Zwischenergebnis.................................................................178! bb) Kausalitätsbeweis im Haftungsprozess ....................................179! (1) Beweismaß der persönlichen Überzeugung des Richters von der Wahrheit, § 286 Abs. 1 Satz 1 ZPO........................179! (2) Partielle Beweismaßreduktion für Kausalitätsfragen im Klimahaftungsrecht..............................................................183! (3) Beweismaßreduktion gemäß § 287 Abs. 1 Satz 1 ZPO .......186! (4) Generelle oder partielle Beweismaßreduktion de lege ferenda .................................................................................193! (5) Anscheinsbeweis ..................................................................195! (6) Bedeutung statistischer, insbesondere epidemiologischer Untersuchungen ...................................................................196! (7) Zwischenergebnis.................................................................197! cc) Zwischenergebnis .....................................................................198! b) Das Problem einer Vielzahl von Treibhausgasemittenten ..............199! aa) Behandlung notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingungen.............................................................................199! bb) Behandlung weder notwendiger noch hinreichender Bedingungen.............................................................................199! cc) Behandlung behauptet notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingungen......................................................200! (1) Kausale Überbestimmtheit bei (hypothetischer) optimaler Aufklärung – hypothetische Kausalität ...............200! (2) Hypothetische Kausalität bei Aufklärungsdefizit – § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB.....................................................203! (3) § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB .....................................................204! (a) „Beteiligte“ im Sinne von § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB ......204! (b) Verursachungseignung ....................................................205! (aa) Erfordernis einer Gefahrkonkretisierung ..................205!

XVI

Inhaltsverzeichnis

(bb) Verursachungseignung und „Beteiligung” ...............207! (cc) Eignung zur Gesamtschadensverursachung ..............208! (aaa) Alleinverursachung und materiellrechtlicher Kausalitätsbegriff .................................................209! (bbb) Alleinverursachung und Einzel- oder Gesamtbetrachtung...............................................212! (dd) Verursachungseignung in Klimahaftungsfällen .......217! (c) Feststehende Ersatzberechtigung.....................................219! (d) Keine feststehende Verursachung durch einen Beteiligten........................................................................221! (e) Zwischenergebnis ............................................................223! (4) Über § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB hinausgehende Beteiligungsvermutung? ......................................................223! (a) Das Hühnergülle-Urteil des BGH ...................................224! (b) §§ 6, 7 Abs. 1 Satz 1 UmweltHG ....................................225! (5) Zwischenergebnis.................................................................229! 2. Besondere Zurechnungsfragen im Klimahaftungsrecht.......................230! a) Die Adäquanz als Zurechnungsschranke ........................................231! b) Tatbestandsspezifische Gefahr bei § 1 UmweltHG ........................232! 3. Rechtsfolgen.........................................................................................237! a) Grundsatz der Totalreparation im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger – Geschädigter ...............................................................237! b) Abgrenzung von Gesamt- und Teilschuld bei Schuldnermehrheit ..........................................................................238! aa) Vorrang anteiliger Haftung und § 287 ZPO .............................239! bb) Ansätze in der Literatur zur Begrenzung gesamtschuldnerischer Haftung................................................242! (1) Teleologische Reduktion der Rechtsfolgenanordnung des § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB...............................................243! (2) Bildung einer Solidargemeinschaft der Geschädigten – Parallele Lösung der alternativen Täter- und Opferschaft?.........................................................................248! (3) § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB und gestörter Binnenregress .......249! c) Zwischenergebnis............................................................................251! IV. Ergebnis für das deutsche Klimahaftungsrecht ......................................252!

3. Kapitel: Rechtslage in den Vereinigten Staaten von Amerika .................................................................................253! I. Verfassungsrechtliche Probleme in Zusammenhang mit Klimahaftungsklagen ................................................................................254!

Inhaltsverzeichnis

XVII

1. Political question doctrine ...................................................................255! 2. Sperrwirkung des regulatorischen Klimaschutzrechts.........................259! a) Bundesrecht oder bundesstaatliches Recht in Klimahaftungsfällen........................................................................259! b) Displacement des Bundesrechts – American Electric Power Co., Inc. v. Connecticut...................................................................261! c) Preemption des bundesstaatlichen Rechts.......................................266! 3. „Klagebefugnis“ – standing .................................................................267! 4. Zwischenergebnis.................................................................................273! II. Schutzbereich des Klimahaftungsrechts der Vereinigten Staaten von Amerika.....................................................................................................274! 1. Ersatz bereits eingetretener Schäden....................................................275! a) Vorsatzdelikte .................................................................................275! b) Fahrlässigkeitshaftung (action for negligence)...............................276! c) Strikte Haftung – abnormally dangerous activities ........................276! d) Private und public nuisance............................................................277! e) Produkthaftung (products liability).................................................280! f) Fraudulent misrepresentation .........................................................282! 2. Schutz vor künftigen Beeinträchtigungen............................................282! 3. Zwischenergebnis.................................................................................285! III. Pflichtwidrigkeit von Treibhausgasemissionen ......................................285! 1. Pflichtwidrigkeit bei der Fahrlässigkeitshaftung (action for negligence)...........................................................................................285! a) Unterscheidung von duty of care und negligence im engeren Sinne ...............................................................................................286! b) Verletzung des reasonable person standard...................................287! aa) Der reasonable person standard und die Emission von Treibhausgasen .........................................................................287! bb) Regulatorisches Klimaschutzrecht und haftungsrechtliche Beurteilung ...............................................................................289! cc) Beurteilung der Fahrlässigkeit im Produkthaftungsrecht .........291! c) Grenzen der Sorgfaltspflichten – duty of care ................................292! aa) Vorhersehbarkeit (foreseeable plaintiff)...................................293! bb) Fehlende Kontrolle über den Geschehensablauf......................294! cc) Reine Vermögensschäden (economic loss doctrine) ................294! dd) Wirtschaftliche Überbelastung.................................................297! 2. Pflichtwidrigkeit bei der nuisance-Haftung.........................................298! a) Absoluter Eigentums- und Rechtsgüterschutz oder risk-benefitAnalyse?..........................................................................................298! b) Vorsätzliche Emission von Treibhausgasen ...................................301! c) Policy-Erwägungen im Rahmen der nuisance-Haftung..................303! 3. Zwischenergebnis.................................................................................305!

XVIII

Inhaltsverzeichnis

IV. Das Problem unsicherer Ursache-Wirkung-Beziehungen......................306! 1. Kausalität .............................................................................................306! a) Kausalität im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger – Geschädigter ...................................................................................306! aa) Materiellrechtlicher Kausalitätsbegriff und Beweislastverteilung ................................................................306! bb) Kausalitätsbeweis im Haftungsprozess ....................................307! (1) Das Beweismaß – Erfordernis einer preponderance of the evidence..........................................................................307! (2) Zulässigkeitsschranken für den Sachverständigenbeweis – Daubert-Test.....................................................................311! (3) Zwischenergebnis.................................................................313! cc) Kritik des traditionellen Standpunktes und alternative Lösungsvorschläge ...................................................................313! (1) Beweislastumkehr – Allen v. United States..........................314! (2) Risikohaftung .......................................................................317! (a) Forderung nach Einführung einer probabilistischen Proportionalhaftung.........................................................317! (b) Kosten der Überwachung und Vermeidung schädlicher Folgen des Klimawandels und Rechtsprechung zur medical surveillance .......................319! (3) Gesamtbetrachtung bei Massenschadensfällen – Abstrakte Kausalität.............................................................321! (a) Gruppenklage – class action............................................321! (b) Vorschlag des Richters Weinstein – In re “Agent Orange” Product Liab. Litig......................324! (c) Vom Institut der Gruppenklage losgelöste Gruppenbildung...............................................................326! (d) Public nuisance ...............................................................328! (4) Zwischenergebnis.................................................................330! dd) Zwischenergebnis.....................................................................331! b) Das Problem einer Vielzahl von Treibhausgasemittenten ..............331! aa) Behandlung notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingungen.............................................................................331! bb) Behandlung weder notwendiger noch hinreichender Bedingungen.............................................................................332! cc) Behandlung behauptet notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingungen......................................................332! (1) Kausale Überbestimmtheit bei (hypothetischer) optimaler Aufklärung – hypothetische Kausalität ...............332! (2) Hypothetische Kausalität bei Aufklärungsdefizit ................332! (a) Concert of action und civil conspiracy............................332!

Inhaltsverzeichnis

XIX

(b) Beweislastumkehr (“alternative liability”) ......................334! (c) “Industry-wide liability”..................................................341! (d) Risikobeitragshaftung (risk contribution theory) und Rechtsprechung in Asbest-Fällen ....................................342! (e) Beitragshaftung (contribution theory) und Rechtsprechung in Umwelthaftungsfällen ......................344! (f) Gesamtbetrachtung und Beitragshaftung in Klimahaftungsfällen? ......................................................347! dd) Zwischenergebnis.....................................................................350! 2. Rechtsfolgen.........................................................................................350! a) Traditionelles „Alles-oder-Nichts-Prinzip“ im fiktiven Zweierverhältnis Schädiger – Geschädigter und alternative Lösungsvorschläge..........................................................................350! b) Abgrenzung von Gesamt- und Teilschuld bei Schuldnermehrheit ..........................................................................354! aa) Grundsätze ................................................................................355! bb) Bestimmbarkeit eines Haftungsanteils .....................................357! (1) Risikobeitragshaftung (risk contribution model) .................357! (2) Marktanteilshaftung (market share liability) .......................358! (a) Grundgedanke der Marktanteilshaftung: Schätzung des Risikobeitrags und Abbildbarkeit der individuellen Risikosteigerung auf einem „Markt“.........358! (b) Sachliche Begrenzung eines „Emissionsmarktes“ ..........359! (c) Örtliche Begrenzung eines „Emissionsmarktes“ .............362! (d) Zeitliche Begrenzung eines „Emissionsmarktes“............364! (3) Loslösung vom Risikogedanken – Das Konzept des Restatement (Third) of Torts (comparative responsibility) ......................................................................366! cc) Zwischenergebnis .....................................................................367!

4. Kapitel: Vergleich der Rechtsordnungen ......................................369! I. Gegenüberstellung der Ergebnisse ............................................................369! II. Maßstäbe zur Bewertung der Rechtsordnungen ......................................374! 1. Freiheits- und Gleichheitsgewähr bei zwischenmenschlichen Interaktionen (ausgleichende Gerechtigkeit) .......................................376! a) Abgrenzung der betroffenen Freiheitssphären ................................376! b) Gleichheitsgebot .............................................................................379! 2. Gesellschaftsbezogene Steuerungsfunktion (distributive Gerechtigkeit) ......................................................................................380! a) Ökonomische Analyse ....................................................................382!

XX

Inhaltsverzeichnis

b) Ökologische Analyse ......................................................................387! aa) Verursacherprinzip ...................................................................387! bb) Vorsorgeprinzip........................................................................389! III. Bewertung der Rechtsordnungen............................................................392! 1. Klimahaftungsrecht und regulatorischer Klimaschutz.........................392! 2. Pflichtwidrigkeit im Klimahaftungsrecht – Verschuldens- oder Gefährdungshaftung?...........................................................................399! a) „Mehrspurigkeit“ und Maßgeblichkeit der iustitia distributiva für die Gefährdungshaftung ............................................................400! b) Jansens übergreifendes Konstrukt: Erfolgsverantwortlichkeit .......403! c) Wilhelmis Folgerung: Gefährdungs- als Billigkeitshaftung ............406! d) Eigener Standpunkt – Gerechtfertigtes Absehen von Einzelfallgerechtigkeit durch abstrakt-generelle Grenzziehung (funktionale Betrachtung) ...............................................................407! e) Gerechtfertigtes Absehen von Einzelfallgerechtigkeit im Klimahaftungsrecht.........................................................................414! 3. Kausalität im Klimahaftungsrecht .......................................................418! a) Übernahme eines deterministischen vorrechtlichen Kausalitätsbegriffs ins Klimahaftungsrecht....................................418! b) Verteilung der Unaufklärbarkeitsrisiken.........................................421! aa) Zweierverhältnis Schädiger – Geschädigter .............................421! (1) Umfassende Verwirklichung des Angreiferprinzips ............422! (2) Schadensaggregation............................................................424! (3) Risikozuweisung an Treibhausgasemittenten bei Erreichen einer bestimmten Verursachungswahrscheinlichkeit .......................................426! (4) Abstrakt-generelle Grenzziehung durch Schutzbereichsbeschränkung ...............................................428! bb) Vielzahl von Treibhausgasemittenten ......................................430! 4. Ungeeignetheit des Haftungsrechts zur Allokation von Schäden in Zusammenhang mit dem Klimawandel und Erfahrungen aus der Klimahaftungsdebatte: Forderung nach Einrichtung eines internationalen Ausgleichsfonds..........................................................433! IV. (Klima-)Haftungsrecht im Spannungsverhältnis von legislativer und judikativer Entscheidungskompetenz .......................................................434! 1. Legitimation .........................................................................................437! 2. Funktionalität .......................................................................................440! V. Abschließende Beurteilung und Ausblick ...............................................444! Literaturverzeichnis ......................................................................................447! Rechtsprechungsverzeichnis.........................................................................463! Sachverzeichnis ............................................................................................471

Abkürzungsverzeichnis A.2d A.A., a.A. Abs. AcP a.F. Ala. Am.B.Found.Res.J. AMG Am.Phil.Q. App. ARSP Aufl. BBergG Bearb. Begr. BGB BGBl. BGH BGHZ BImschG

Atlantic Reporter, Second Series anderer Ansicht Absatz Archiv für die civilistische Praxis alte Fassung Alabama American Bar Association Foundation Research Journal Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz) American Philosophic Quarterly Appeals; Appellate (Court) Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie Auflage

B.Reg Brook.L.Rev. bspw. BT-Drs. BVerfG BVerfGE BVerwG BVerwGE bzgl. bzw.

Bundesberggesetz Bearbeiter Begründung Bürgerliches Gesetzbuch Bundesgesetzblatt Bundesgerichtshof Entscheidungen des Bundesgerichtshofes in Zivilsachen Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz) Bundesregierung Brooklyn Law Review beispielsweise Bundestags-Drucksache Bundesverfassungsgericht Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts Bundesverwaltungsgericht Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts bezüglich beziehungsweise

Cal. Cal.L.Rev. Cir. Civ. Colum.J.Envtl.L.

California California Law Review Circuit Civil Columbia Journal of Environmental Law

XXII

Abkürzungsverzeichnis

Conn. Conn.L.Rev. Cornell L.Rev. CPO Ct.App.

Connecticut Connecticut Law Review Cornell Law Review Civilprozeßordnung Court of Appeal

DB Denv.U.L.Rev. ders. dies. DJT Duke Envtl.L.&Pol’yF. DVBl

Der Betrieb Denver University Law Review derselbe dieselbe(n) Deutscher Juristentag Duke Environmental Law & Policy Forum Deutsches Verwaltungsblatt

Ecology L.Q. Einl. Envtl.L. Envtl.L.Rep.News&Anal. EuGH EuG

Ecology Law Quarterly Einleitung Environmental Law Environmental Law Reporter News and Analysis Europäischer Gerichtshof Gericht der Europäischen Union

f.; ff. F.2d Fla. Fn. Fordham Envtl.L.Rev. FRCP

(fort) folgend(e) Federal Reporter, Second Series Florida Fußnote Fordham Environmental Law Review Federal Rules of Civil Procedure

Ga. Ga.L.Rev. GenTG Geo.L.J. GG

Georgia Georgia Law Review Gesetz zur Regelung der Gentechnik (Gentechnikgesetz) Georgetown Law Journal Grundgesetz

Harv.L.Rev. HdUR h.M. HPflG Hrsg.

Harvard Law Review Handwörterbuch des Umweltrechts herrschende Meinung Haftpflichtgesetz Herausgeber

i.d.R. i.d.S. Iowa L.Rev. IPCC insb.

in der Regel in diesem Sinn Iowa Law Review Intergovernmental Panel on Climate Change insbesondere

J.L.&Econ. J.LandUse&Envtl.L. J.Legal Stud. JuS

Journal of Law & Economics Journal of Land Use & Environmental Law Journal of Legal Studies Juristische Schulung

Abkürzungsverzeichnis JZ

Juristenzeitung

Kap. KritJ

Kapitel Kritische Justiz

Law&Contemp.Probs. Law&Phil. LG

Law and Contemporary Problems Law & Philosophy Landgericht

XXIII

Mass. Massachusetts Md. Maryland m.E. meines Erachtens MedR Medizinrecht Merkourios-Utrecht J.Int’l&Eur.L. Merkourios-Utrecht Journal of International and European Law Mich. Michigan Minn. Minnesota MüKo Münchener Kommentar m.w.N. mit weiteren Nachweisen Nat.Resources J. N.C. N.C.L.Rev. N.E.2d n.F. N.J. NJOZ NJW NJW-RR NuR N.W.2d Nw.J.L.&Soc.Pol’y N.Y. N.Y.S.2d N.Y.U.L.Rev.

Natural Resources Journal North Carolina North Carolina Law Review North Eastern Reporter, Second Series neue Fassung New Jersey Neue Juristische Online Zeitschrift Neue Juristische Wochenschrift Neue Juristische Wochenschrift – Rechtsprechungsreport Natur und Recht North Western Reporter, Second Series Northwestern Journal of Law & Social Policy New York New York Supplement, Second Series New York University Law Review

OVG

Oberverwaltungsgericht

P.2d Pac.Phil.Q. PHI PIK P.N.A.S. ProdHaftG

Pacific Reporter, Second Series Pacific Philosophic Quarterly Haftpflicht international Potsdam Institut für Klimafolgenforschung Proceedings of the National Academy of Sciences Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz)

RG RGZ R.I. Rn.

Reichsgericht Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen Rhode Island Randnummer

XXIV

Abkürzungsverzeichnis

Rev. Rutgers L.J.

Revised Rutgers Law Journal

S. s. S.C. S.Ct. S.E.2d Se.Envtl.L.J. Sect. Seton Hall L.Rev. Seton Hall Legisl.J. So.2d Soc.Phil.&Pol.Found. sog. Stan.L.Rev. Sup. Supp. Sustainable Dev.L.&Pol’y

Seite siehe South Carolina Supreme Court Reporter South Eastern Report, Second Series Southeastern Environmental Law Journal Section Seton Hall Law Review Seton Hall Legislative Journal Southern Reporter, Second Series Social Philosophy & Policy Foundation so genannt (e/en) Stanford Law Review Supreme Court Supplement Sustainable Development Law & Policy

TA Luft

Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum BundesImmissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft) Gesetz über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen teilweise Tennessee Law Review Texas Texas Law Rev.

TEHG teilw. Tenn.L.Rev. Tex. Tex.L.Rev. u. u.a. U.Chi.L.Rev. U.Cin.L.Rev. UCLA J.Envtl.L.&Pol’y UCLA L.Rev. U.Colo.L.Rev. UmweltHG Univ. U.Pa.L.Rev. US USA U.S.C. U.S.C.A. USchadG U.S.F.L.Rev. UTR

und unter anderem; und andere University of Chicago Law Review University of Cincinnati Law Review University of California Journal of Environmental Law and Policy University of California Law Review University of Colorado Law Review Umwelthaftungsgesetz Universität University of Pennsylvania Law Review United States; United States Report United States of America United States Code United States Code Annotated Gesetz über die Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden (Umweltschadensgesetz) University of San Francisco Law Review Umwelt- und Technikrecht

Abkürzungsverzeichnis

XXV

v. Va. Va.L.Rev. Vand.L.Rev. VersR vgl. VO Vol. VwGO

versus; von/vom Virginia Virginia Law Review Vanderbilt Law Review Versicherungsrecht vergleiche Verordnung Volume Verwaltungsgerichtsordnung

Washburn L.J. Wash.L.Rev. WHO Wis. WPGU

Washburn Law Journal Washington Law Review World Health Organization Wisconsin Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen

Yale L.J.

Yale Law Journal

z.B. ZEuP zit. ZPO ZRP z.T. ZUG

zum Beispiel Zeitschrift für Europäisches Privatrecht zitiert Zivilprozessordnung Zeitschrift für Rechtspolitik zum Teil Gesetz über den nationalen Zuteilungsplan für Treibhausgas-Emissionsberechtigungen (Zuteilungsgesetz) zugleich Zeitschrift für Zivilprozess

zugl. ZZP

Einleitung Derzeit fehlt ein kohärentes spezialgesetzliches Instrumentarium zur Verteilung der durch den Klimawandel hervorgerufenen Schadenslast sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene.1 Normen der Schadenszuweisung ließen sich am Geschädigten-2 oder am Gemeinlastprinzip ausrichten, womit die durch Treibhausgasemissionen hervorgerufenen externen Kosten3 als solche bestehen blieben. Alternativ könnten diese Kosten durch Finanzierung eines Entschädigungsfonds4 oder haftungsrechtliche Zurechnung wieder in den Markt internalisiert werden.5 Die vorliegende Arbeit wird den zuletzt genannten Weg beleuchten und untersuchen, ob das geltende zivile Haftungsrecht6 bereits eine gerechte Allokation der durch den Klimawandel hervorgerufenen Schäden7 erlaubt. 1

Auf internationaler Ebene haben die Parteien des Kyoto-Protokolls zur Klimarahmenkonvention (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) einen Adaptationsfonds eingerichtet, der von den Parteien durch eine Abgabe auf gehandelte Emissionszertifikate (Emissionsreduktionsgutschriften) finanziert wird (zur Funktion von Emissionshandelssystemen s. noch Kapitel 1, II.2.c),bb)) und bislang nur größere staatliche Adaptationsprojekte unterstützt. Hierzu s. die Entscheidung der Parteien 10/CP.7, FCCC/CP/2001/ 13/Add.1 sowie Farber, 26 UCLA J.Envtl.L.&Pol’y 21, 33 (2008). Derzeit wird über die Errichtung eines Green Climate Fund mit weiterreichenden Kompetenzen verhandelt. Dazu s. den Bericht eines zu diesem Zweck eingerichteten Übergangskomittees, FCCC/CP/2011/6. 2 Dies entspräche dem haftungsrechtlichen Grundprinzip casum sentit dominus. Der Schaden ist dem Eigentümer (oder Träger eines sonstigen Rechts oder Rechtsguts) zugewiesen, solange rechtlich kein Kompensationsgrund anerkannt ist. Hierzu s. Larenz/Canaris, Schuldrecht, § 75 I.2.a); Wagner, in: MüKo, vor § 823 Rn. 38; Kötz/Wagner, Rn. 5. 3 In der Volkswirtschaftslehre werden als externe oder soziale Kosten solche bezeichnet, die nicht in die Bestimmung des Marktpreises einfließen, hierzu s. Brunner/Kehrle, S. 366 ff.; Woll, S. 136 und Pigou, part II ch.VIII § 9 mit einigen Beispielen. 4 Zu Entschädigungsfonds im Umweltbereich s. Marburger, in: Karlsruher Forum 1990, S. 4, 13 f.; Reiter, S. 149 ff. 5 Für einen Überblick über Möglichkeiten der Allokation von Schäden in Zusammenhang mit dem Klimawandel s. auch Farber, 23 J.LandUse&Envtl.L. 1, 26 ff. (2007); ders., 26 UCLA J.Envtl.L.&Pol’y 21, 29, 33 f. (2008); und für emittentenferne Waldschäden bereits ähnlich Wagner, NuR 1992, 201, 208. 6 Gegenstand soll ferner nur das außervertragliche Haftungsrecht sein. Eine Pflicht von Unternehmen, Leistungen ohne oder mit niedrigerem Treibhausgasausstoß zu erbringen, ist in dieser Allgemeinheit nicht anzuerkennen, s. auch Chatzinerantzis/Herz, NJOZ 2010, 594, 595, sodass die Relevanz der vertraglichen Haftung gering sein dürfte. Zur Bedeutung der

2

Einleitung

Diese Fragestellung hat in der deutschen rechtswissenschaftlichen Diskussion bislang wenig Beachtung gefunden.8 Anders in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie bereits die Gerichte erreicht9 und eine intensive und kontrovers geführte Diskussion ausgelöst hat.10 Die als climate change litigation bezeichnete gerichtliche Aufarbeitung des Klimawandels ist hierbei vor dem Hintergrund eines häufig als unzureichend empfundenen regulatorischen Klimaschutzes zu sehen.11 Diese jüngsten Entwicklungen sollen zum Anlass eines Vergleichs des „Klimahaftungsrechts“ Deutschlands (Kapitel 2) und der Vereinigten Staaten (Kapitel 3) genommen werden. Untersuchungsgegenstand soll dabei zunächst das Haftungsrecht selbst sein und erst in zweiter Linie die Rolle der Haftungsklagen innerhalb des politischen Abstimmungsprozesses12. Unerlässlich für ein Verständnis des geltenden Rechts sind Grundkenntnisse zum aktuellen Stand der Wissenschaft in Bezug auf Ausmaß, Folgen und Ursachen des Klimawandels sowie eine dogmatische Einordnung der vielfältigen haftungsrechtlichen Probleme (Kapitel 1). Bereits jetzt sei darauf hingewiesen, dass sich für eine abschließende Bewertung des geltenden Klimahaftungsrechts (Kapitel 4) zwei Blickwinkel einnehmen lassen. Aus Sicht eines individuellen Rechtsgüterschutzes geht es

Vertragshaftung im Umweltbereich s. allgemein Kohler, in: Staudinger, Umwelthaftungsrecht, Einl. Rn. 126 ff. Die Arbeit beschränkt sich weitergehend auf Ansprüche gegen Private. Die Analyse einer „Staatsklimahaftung“, in Deutschland möglicherweise aus § 839 Abs. 1 BGB i.V.m. Art. 34 GG, muss einer eigenen Untersuchung vorbehalten bleiben. Zu der Frage einer ebenfalls nicht behandelten völkerrechtlichen Verantwortung s. ferner die Arbeiten von Verheyen, Climate Change Damage and International Law; Kehrer, Staatenverantwortlichkeit und Meeresspiegelanstieg. 7 Zu den Folgen des Klimawandels s. noch ausführlich Kapitel 1, I.2. 8 Für erste Diskussionsbeiträge s. Chatzinerantzis/Herz, NJOZ 2010, 594; Frank, NJOZ 2010, 2296; in englischer Sprache Koch/Lührs/Verheyen, in: Lord u.a. (Hrsg.), 15. Teilweise ist in Abrede gestellt worden, dass der Klimawandel überhaupt haftungsrechtliche Fragen aufwerfe, s. etwa Reiter, S. 25; ähnlich Seyfert, S. 56 f. 9 Für einen Überblick über die jüngsten Klimahaftungsprozesse s. Kapitel 1, II.1. 10 Hierzu s. ausführlich die Abhandlung zum Recht der Vereinigten Staaten in Kapitel 3. Es ist nicht verwunderlich, dass die Diskussion in den Vereinigten Staaten angestoßen wurde. Dort spielt das Haftungsrecht eine weit größere Rolle als in kontinentaleuropäischen Rechtsordnungen, was insbesondere an den Besonderheiten des jury trial (s. dazu noch in der Einleitung zu Kapitel 3) und einer geringeren Schadensabsicherung durch Sozial- und Versicherungsleistungen liegt; hierzu s. Reimann, § 25, 1., S. 79 f. 11 Brunnée u.a., in: Lord u.a. (Hrsg.), 1.03; Grossman, in: Burns/Osofsky (Hrsg.), S. 193; Kysar, 41 Envtl.L. 1, 9 (2011); Kaswan, 42 U.S.F.L.Rev. 39, 91 (2007); Abate, 85 Wash.L.Rev. 197, 200 (2010). 12 Zu den politischen Folgen der climate change litigation s. Lytton, 86 Tex.L.Rev. 1837, 1870 ff. (2008); Kaswan, 42 U.S.F.L.Rev. 39, 104 ff. (2007). Zu den aus der Klimahaftungsdebatte zu ziehenden Lehren für den politischen Abstimmungsprozess s. noch Kapitel 4, III.4., IV.

Einleitung

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um einen gerechten Interessenausgleich im Einzelfall.13 Von der Warte eines utilitaristischen Standpunktes aus wird hingegen die Steuerungsfunktion des Haftungsrechts in den Vordergrund gestellt und danach gefragt, ob dieses gesellschaftliche, insbesondere ökonomische und ökologische Zwecke fördern kann.14 Aus dieser Sicht mag überspitzt die Frage formuliert werden, was Haftungsrecht und die Akteure im Haftungsprozess gegen den Klimawandel tun können.15 Die Untersuchung soll jedoch weitergehend Anlass dazu geben, haftungsrechtliche Grundsätze und Normen auf ihren Gerechtigkeitsgehalt hin zu überprüfen. Sie ermöglicht einen Blick auf zentrale Regelungen des deutschen Deliktsrechts, etwa § 830 Abs. 1 Satz 2 BGB16. Es kann also umgekehrt auch danach gefragt werden, was der Klimawandel für das Haftungsrecht tun kann.17 Der Vorzug der hier behandelten Fragestellung liegt darin, dass das geltende Recht nicht abstrakt, sondern im Hinblick auf eine bestimmte Schadensgruppe hin untersucht wird. Hieraus erwächst allerdings eine doppelte Herausforderung. Aufgrund der häufig komplizierten und wenig ausgereiften haftungsrechtlichen Dogmatik sind die Ausarbeitung einer rechtlichen Struktur und die Rechtsfindung in Einzelfragen mit erheblichem Aufwand verbunden. Klimahaftungsfälle erscheinen darüber hinaus nicht als homogene Fallgruppe, sondern zeichnen sich je nach Schadensereignis, Geschädigtem oder Anspruchsgegner durch vielfältige Besonderheiten aus.18 Die hier behandelte Fragestellung ermöglicht es aber weder, im Allgemeinen eine umfassend durchdachte haftungsrechtliche Struktur zu erarbeiten19 noch im Besonderen alle erdenklichen Klimahaftungsfälle einer Lösung zuzuführen. Ihr Reiz liegt vielmehr darin, dass bekannte Strukturen in konkreten und besonders komplexen Schadensfällen einer Bewährungsprobe unterzogen werden können und sich umgekehrt bei der Befassung mit diesen Fällen alternative Strukturen herauskristallisieren.

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Zur Funktion eines gerechten Interessenausgleichs s. noch ausführlich Kapitel 4, II.1. Zur Steuerungsfunktion des Haftungsrechts s. noch ausführlich Kapitel 4, II.2. Das „Klimahaftungsrecht“ lässt sich daher auch als Bestandteil des in Entstehung begriffenen Rechtsgebiets des „Klimaschutzrechts“ (hierzu s. Erbguth/Schlacke, § 16 Rn. 2) verstehen. 15 S. den Titel eines Aufsatzes von Gerrard, 16 Se.Envtl.L.J. 33 (2007): “What the law and lawyers can and cannot do about global warming”. 16 Zu den Besonderheiten der Klimahaftungsfälle s. ausführlich Kapitel 1. 17 S. den Titel eines Aufsatzes von Kysar, 41 Envtl.L. 1 (2011): “What climate change can do about tort law”. 18 Dazu s. ausführlich Kapitel 1 II. 19 Für einen diesbezüglichen Versuch s. aus jüngerer Zeit Jansen, Die Struktur des Haftungsrechts. 14

1. Kapitel

Faktische und rechtliche Probleme einer Klimahaftung Die Verwirklichung der Haftungszwecke1 hängt zum einen von der rechtlichen Ausgestaltung der Haftungstatbestände, wesentlich aber auch vom faktischen Wissensstand und den Möglichkeiten der Informationsbeschaffung seitens der Parteien sowie der Gerichte ab.2 Probleme des Klimahaftungsrechts lassen sich zudem erst erschließen, wenn der aktuelle Stand der Wissenschaft in Bezug auf Ausmaß, Folgen und Ursachen des Klimawandels zumindest in Grundzügen bekannt ist. Bevor die rechtlichen Besonderheiten der Klimahaftungsfälle herausgearbeitet werden können, ist daher eine kursorische Darstellung dieses Wissensstandes geboten.

I. Stand der Wissenschaft in Bezug auf Ausmaß, Folgen und Ursachen des Klimawandels Veränderungen des globalen Klimas und damit auch der Umwelt und der Lebensbedingungen des Menschen lassen sich bereits seit einiger Zeit beobachten und messen. Es kann inzwischen auch als nahezu gesichert angesehen werden, dass sich der Klimawandel auf anthropogene Treibhausgasemissionen zurückführen lässt. Schwieriger ist hingegen die Ursachenforschung bezüglich einzelner Schadensereignisse. Hierauf und auf die Methoden der Klimawissenschaft wird ein besonderes Augenmerk zu legen sein. Es wird sich dabei zeigen, dass aufgrund der Verwendung von Klimamodellen und statistischer Methoden – wie generell im Bereich der Naturwissenschaften – mit Wahrscheinlichkeitsurteilen und Risikobestimmungen gearbeitet werden muss.

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Zu den Haftungszwecken s. noch ausführlich Kapitel 4, II. Aus Sicht des Opferschutzes Steffen, NJW 1990, 1817, 1818.

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1. Kapitel: Faktische und rechtliche Probleme einer Klimahaftung

1. Veränderung der klimatischen Verhältnisse auf der Erde Derzeit wird eine Veränderung der klimatischen Verhältnisse3 auf der Erde beobachtet. Verkürzt stellt das IPCC4 in seinem vierten Sachstandsbericht aus dem Jahre 2007 die Lage wie folgt dar: Die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur ist in den Jahren 1906 bis 2005 um 0,74 Grad Celsius gestiegen5, wobei die Temperaturveränderungen je nach beobachteter Region und Jahreszeit zum Teil stark voneinander abweichen6.7 Sehr wahrscheinlich8 war die durchschnittliche Oberflächentemperatur auf der nördlichen Hemisphäre in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wärmer als in einem vergleichbaren Zeitraum im Laufe der letzten 500 Jahre und wahrscheinlich war die durchschnittliche Oberflächentemperatur auf der Erde im 20. Jahrhundert höher als in einem anderen Jahrhundert im Laufe der letzten 1300 Jahre.9 Von den zwölf Jahren 1995 bis einschließlich 2006 zählen elf Jahre zu den zwölf wärmsten Jahren seit regelmäßiger Temperaturmessung (seit 1850), bezogen auf die durchschnittliche Temperatur der Erdoberfläche.10

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Zum Begriff des Klimas, das von der World Meteorological Organisation (WMO) als das Durchschnittswetter und dessen Schwankungsraten, bezogen auf einen Zeitraum von 30 Jahren, definiert wird, s. Allen, in: Lord u.a. (Hrsg.), 2.03 ff. 4 Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) – teils auch als Weltklimarat bezeichnet – veröffentlicht in regelmäßigen Abständen sog. Sachstandsberichte zum Klimawandel. Zur Autorität des IPCC in Klimafragen und dessen Anerkennung in der Wissenschaft s. Haritz, S. 26. 5 Wobei Abweichungen von mehr als 0.18 Grad Celsius nach oben oder unten mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 5 % bewertet werden, IPCC, The Physical Science Basis, S. 249. Im Jahr 2012 beträgt der Temperaturanstieg 0,8 °C, PIK, World Bank Report, S. xiv. 6 IPCC, The Physical Science Basis, S. 250 f.; s. auch Schönwiese, in: Klima. Das Experiment mit dem Planeten, S. 187, 198 f. 7 In Deutschland ist die Temperatur zwischen 1901 und 2006 um 0,9 °C gestiegen, s. Koch/Lührs/Verheyen, in: Lord u.a. (Hrsg.), 15.30; regionale Messdaten bilden ebenfalls eine Erwärmung ab, so etwa die Werte auf dem Hohenpeißenberg in Oberbayern, die bei Darstellung mittels eines linearen Trends der Jahrestemperaturmittel einen Temperaturanstieg von 0,8 °C für den Zeitraum von 1890 bis 2000 ergeben, s. Schönwiese, in: Klima. Das Experiment mit dem Planeten Erde, S. 187, 188 ff. 8 Das IPCC nutzt für Wahrscheinlichkeitsaussagen folgende Bezeichnungen: So gut wie sicher (virtually certain) >99 %; äußerst wahrscheinlich (extremely likely) >95 %; sehr wahrscheinlich (very likely) >90 %; wahrscheinlich (likely) >66 %; eher positive als negative Aussage (more likely than not) >50 %; ungefähr entsprechende Wahrscheinlichkeit einer positiven wie negativen Aussage (about as likely as not) = 33 % bis 66 %; unwahrscheinlich (unlikely)