Italienische Sprache für die Deutschen: Nebst einer Tabelle, die italienische Aussprache und Etymologie betreffend [Reprint 2021 ed.] 9783112425206, 9783112425190


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Italienische Sprache für die Deutschen: Nebst einer Tabelle, die italienische Aussprache und Etymologie betreffend [Reprint 2021 ed.]
 9783112425206, 9783112425190

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Italiänische

Sprachlehre fü r

- i e Deutschen. Nebst

einer Tabelle, die italiänische Aussprache und Etymologie betreffend.

Von

Karl Philipp Moriß, Prvfeffor bei der Akademie der bildenden Künste t« Berlin.

Berlin, bei Arnold Wever,

1791.

Um eine italiänische Sprachlehre für die

Deutschen zu schreiben, habe ich vorzüglich dasjenige ins Licht zu stellen gesucht, wo«

durch sich diese beiden Sprachen von einan­ der unterscheiden.

Dadurch ist natürlicher

Weise eine Menge Ueberflüßiges weggefal­ len, womit die übrigen deutschitalianischen Sprachlehren angefüllt sind, und wodurch

das Gedächtniß unnützer Weise belastet

wird. Die immerwährende Vergleichung

zwischen dem Eigenthümlichen der beiden Sprachen aber kann weitere Veranlassung

zum eignen Nachdenken geben, welches doch mit dem zweckmäßigen Studium der

Sprache nothwendig verknüpft seyn muß.

Bon

Von den Kainszeichen. sind in der italiänischen Sprache die eitu fachsien Redekheile, welche selbst dem Artikel Noch

vorangehen müssen,

der ohne diese Zeichen stine

verschiedenen Kasus nicket bilden kann. Dieser einfachsten Kasuszeichen sind eigentlich

nur drei:

di>

uül da.

Will man die gewöhne

kichen Kasusnahmen beibehalten, so kann man sagens daß di den Genitiv, a den Dativ, und da den Ab^ tativ, bezeichnet.

Di und da ist offenbar ans dem lateinischen de# (von ) und a aus dem lateinischen ad (zu) entstanden.

Da nehmlich die bestimmten Kasusendungen der lateinischen Sprache im Italiänischen erloschest

waren; so suchte man durch die Voransehung obst ger Kasuszeichen diesen Mangel zu ersehen, Und brachte nun alle Verhältnisse unter die Begriffe

von

Und zu, wie in folgenden Beispielen: parlo di lui , ich rede VOtt ihm, parlo a lui, ich rede zu ihm.

Und vengo da lui , ich komme von ihm:

A

3 Wir sehen aus diesen Beispielen,

daß von

mit dem Begriff einer wirklichen Entfernung durch da, ohne diesen Begriff hingegen, durch di, ausgedrückt,

unser deutsches zu mit dem Dativ

aber, durch a, bezeichnet wird.

Es ist aber sehr natürlich, daß man alle Wort­ verhältnisse unter die Begriffe von und zu zu brin­ gen gesucht hat, weil von den Begriff der Entfer­ nung, und zu den Begriff derAnnäKerung in sich

faßt, durch welche beiden Begriffe alle Beziehun­ gen der Sachen und ILorte aufeinander nothwen­

dig gedacht werden müssen. —

Und hier wird eS

gut seyn, den feinen Unterschied zwischen di und

da gleich anfänglich gehörig ins Licht zu stellen: parlo di lui, ich rede von ihm, heißt eigentlich: meine

ptebe nimmt ihre Richtung nicht zu ihm hin, sondern

von ihm ab;

bei diesem von abex denke ich mir

doch noch keine wirkliche Entfernung, darum heißt

es di lui und nicht da lui:

sage ich hingegen vengo

da lui, ich komme von ihm, so denke ich mir bei

dem von eine wirkliche Entfernung von der Person, von welcher ich komme, und diese wirkliche Entfer­

nung oder Hinwegbewegung bezeichne ich durch da.

So kann ich sagen: il mercante di Verona, der Kaufmann von Verona,

ohne daß ich mir de«

Kaufmann von Verona hinwegdenke; daß di ist in

diesem Falle gleichsam nur das Unterscheidungszei­ chen zwischen dem Kaufmann und der Stadt, wor­ inn er wohnt; sage ich aber, il vienne da Verona,

er kömmt von Verona, so bezeichnet da mehr als di, denn es drückt eine wirkliche Hinwegbewegung

oder Entfernung von dem Orte aus.

Mit dem Artikel schmelzen diese Kasuszeichen

auf folgende Weise in eins zusammen: il heißt der und das, la heißt die, und lo Heißt wiederum der und das.

Um nun den Genetiv von il auszu­

drücken, wird das Kafuszeichen di vorangefeht und di il in del zusammengezogen, eben so wird 2 il in al,

und da il in dal, zusammengezogen, als:

Gen. Dat. Abi.

di il —— a il-----da il------

del, des gl. dem dal, von dem.

Wo nun der Artikel zweisilbigt wird, da wird

das 1 des Wohlklanges wegen verdoppelt, und das Kasuszeichen schmilzt ebenfalls mit dem Artikel zu­

sammen, als:

Gen. Dat. Abi.

di lo ------ dello, des a lo ------ allo, dem da lo ------ dallo, V0N dem. so auch:

Abi. di la —— della, der Gen. a la ------ alla, der Dat. da la —— dalla, von der.

A 2

4 Der Artikel bestimmt nun wieder die Kasus bei den Wörtern, vor denen er steht, weil im Jta-

liänischen durch die Endungen der Wörter keine Deklination statt findet,

sondern ein Wort, daS

fich j. B. auf o endigt,

durch alle Kasus unver­

ändert bleibt, die. nur durch den vorgesetzten Artikel unterschieden werden.

Demohngeachtet aber müssen die Kasuszeichen

von dem Artikel abgesondert betrachtet werden, weil mit ihnen ganz allein in gewissen Fällen die Deklina­

tion der Wörter kann verrichtet werden, besonders bei den nomirtibus propriis oder eigenen Nahmen, als: la campagna di Roma, die umliegende Gegend

von Rom oder Roms — a Roma, zu Rom, da

Roma, von Rom.

Di, a und da können auch bei Verba gesetzt werden,

rind hören

alsdann

freilich auf,

int

eigentlichen Sinne Kasuszeichen zu seyn, als: fpero dl vedere, ich hoffe, zu sehen, si pofe a federe,

er setzte fich (eigentlich: er setzte sich zu setzen,) non hai da curarti di cio, du hast dich darum nicht zu bekümmern-.

Was den Gebrauch der Kasuszeichen in Ver­ bindung mit andern Wörtern betrift, so wird es gut seyn, die übrigen Redetheile, mit welchen sie

in Verbindung stehen können,

erst nacheinander

näher kennen zu lernen, um dann von dem Gebrauch

derselben ausführlicher zu handeln.

Vom Artikel. E- giebt im Italiänischen zwar drei Artikel: il, lo und h, aber keinen,

sonders bezeichnete;

der das Neutrum ber

denn il und lo bezeichnen je­

der das Maskulinum sowohl als das Neutrum, und la das Fömininum. Das Italiänische weicht aber hierin oft sehr vom

Deutschen ab, denn das Haus z. B, heißt la cafa, und der WßH, la tavola, daß man also den Arti­

kel nicht geradezu übersetzen kann; sonst hieße la,

die, und il und lo hieße sowohl der als das.

Lo scheint bloß aus einer Verwandlung von il des Wohlklanges wegen entstanden zu seyn, weil man es nur vor die Wörter setzt,

Vokal,

die mit einem

oder mit einem kanfangen, das von noch

einem Konsonant begleitet wird, und wo man also

ein sanftes Jneinanderstießen der Töne hat bewirken

wollen, indem man zwischen das 1 des Artikels unh die darauf folgenden beiden Konsonanten,

volltönenden Vokal setzte,

einen

und das i vor dem 1

weg ließ, als lo lhecbio, der Spiegel, lo Audio,

Pas Studium. A 5

näher kennen zu lernen, um dann von dem Gebrauch

derselben ausführlicher zu handeln.

Vom Artikel. E- giebt im Italiänischen zwar drei Artikel: il, lo und h, aber keinen,

sonders bezeichnete;

der das Neutrum ber

denn il und lo bezeichnen je­

der das Maskulinum sowohl als das Neutrum, und la das Fömininum. Das Italiänische weicht aber hierin oft sehr vom

Deutschen ab, denn das Haus z. B, heißt la cafa, und der WßH, la tavola, daß man also den Arti­

kel nicht geradezu übersetzen kann; sonst hieße la,

die, und il und lo hieße sowohl der als das.

Lo scheint bloß aus einer Verwandlung von il des Wohlklanges wegen entstanden zu seyn, weil man es nur vor die Wörter setzt,

Vokal,

die mit einem

oder mit einem kanfangen, das von noch

einem Konsonant begleitet wird, und wo man also

ein sanftes Jneinanderstießen der Töne hat bewirken

wollen, indem man zwischen das 1 des Artikels unh die darauf folgenden beiden Konsonanten,

volltönenden Vokal setzte,

einen

und das i vor dem 1

weg ließ, als lo lhecbio, der Spiegel, lo Audio,

Pas Studium. A 5

6 Wahrscheinlich ist es ebenfalls wegen diefeleichten Ueberganges der Laute ineinander, daß man

nachher lieber lo als il sagt, als: per lo mondo,

per lo pafläto.

Vor den Wörtern, die sich mit einem Vokal anfangen, wird lo eben sowohl wie la größtentheilS

apostrophirt, weil die Aussprache zweier Vokale der

Leichtigkeit der Aussprache, und folglich auch dem

Wohllaute hindern würde, man sagt daher l’amore,

anstatt la amore,

l’onore,

anstatt lo onore;

1’ umanitä, anstatt la umanitk

Da der Wohllaut in der italiänischen Sprache die Hauptsache ist, so bestimmet er

einen großen Theil des Grammatikalischen, und k-mmr daher bei allen Redetheilen vor­

züglich in Betracht. Das Italiänische ist darin vom Deutschen unter#

schieden, daß sich die Verschiedenheit der Artikel

auch auf den Plural erstreckt, denn la heißt im Plu­

ral le, il heißt i, und lo heißt gli.

Der Plural wird eben so wie der Singular, vermittelst der Kasuszeichen, nirt,

di,

a, da, deklü

als:

le, di gli, die i, die Gen• delle Gen. egli dei alle Dat. agli Dat. ai dagli Abi. dalle. Abi, dai

Im Plural werden die Artikel nicht apostrophi-

ret, ausgenommen wenn das folgende Wort mit

demselben Vokal anfängt,

womit sich der Artikel

als gl’ ingegni,

Feminenze: sonst aber

endigt,

gli amori,

le anime,

ob es gleich im Singular

Famore und 1‘anima heißt.

Es scheint, man habe

fich hier des Apostrophirens enthalten, um doch, so viel wie möglich, den Plural deutlich zu bezeichnen, und ihn vom Singular zu unterscheiden.

Um aber dennoch die Töne, so viel wie mög­

lich zusammenzuschmelzen, macht der Artikel mit dem darauf folgenden Vokale in der Aussprache nur

eine Silbe aus, so daß man ausspricht glia - mori und glio-nor! und nicht gli-a-mori, gli-o-nori.

Man sieht deutlich, wie man durch Weglassung immermehr zu verfeinern gesucht hat : so wurde da­

lateinische ille, erst in il, der lateinische Plural illi erst in li und darauf gar in i verwandelt, als il fignore, i signori, welches letztere durchgängig im

Sprechen gebräuchlich ist. Der Plural von il, der oder das, heißt also anstattli, delli, alli, dalli; i, dei, ai, dai, und

sogar daü i, in dei, ai, und dai, wird in der Aus­

sprache öfters weggelassen, und mit einem Apostroph vertauscht,

so daß man z. B. sagt de’ libri, der A 4

8 Bücher,

a’ libri, den Büchern, da’ libri, von

Pen Büchery.

Vom Zufammenschmelzen der Präposi­

tionen mit dem Artikel. .Jnt Grunde sind die Kainszeichen di, a, und da auch Präpositionen, welche soviel als vyn und zu bedeuten;

es ist daher sehr natürlich, daß einige

andre Präpositionen, eben so wie diese, mit dem Artikel zusammenschmelzen, und daß es akstr z. B.

anstatt in la cafa (int Haufe) heißt: nella cafa, so

wie anstatt di la cafa (des Hauses) della cafa. Hier sieht man nun deutlich, wie das Gesetz

des Wohllauts in der italiänischen Sprache das

herrschende ist, weil sogar die Ordnung der Buchstaben zuweilen dadurch verseht und umgekehrt wird,

so wie hier das n in der Präposition in, des Wohl­ lauts wegen voran steht, und das i in e verwandelt

wird, und man die Präposition kaum noch wieder erkennt, indem man sagt nella cafa statt in la cafa. Die Präposition in vereinigt sich alsi) mit dem

Amtel gerade so wie die Kasüszeichen di, a, da, vermittelst der Verdoppelung des 1 in den Artikeln, die mit 1 anfangen,

pem Artikel il.

und her Weglassung' des i itz

8 Bücher,

a’ libri, den Büchern, da’ libri, von

Pen Büchery.

Vom Zufammenschmelzen der Präposi­

tionen mit dem Artikel. .Jnt Grunde sind die Kainszeichen di, a, und da auch Präpositionen, welche soviel als vyn und zu bedeuten;

es ist daher sehr natürlich, daß einige

andre Präpositionen, eben so wie diese, mit dem Artikel zusammenschmelzen, und daß es akstr z. B.

anstatt in la cafa (int Haufe) heißt: nella cafa, so

wie anstatt di la cafa (des Hauses) della cafa. Hier sieht man nun deutlich, wie das Gesetz

des Wohllauts in der italiänischen Sprache das

herrschende ist, weil sogar die Ordnung der Buchstaben zuweilen dadurch verseht und umgekehrt wird,

so wie hier das n in der Präposition in, des Wohl­ lauts wegen voran steht, und das i in e verwandelt

wird, und man die Präposition kaum noch wieder erkennt, indem man sagt nella cafa statt in la cafa. Die Präposition in vereinigt sich alsi) mit dem

Amtel gerade so wie die Kasüszeichen di, a, da, vermittelst der Verdoppelung des 1 in den Artikeln, die mit 1 anfangen,

pem Artikel il.

und her Weglassung' des i itz

Eben so wie es daher heißen-muß: dello, della

del,

anstatt di il,

di lo, di la

Heißt es auch:

nello,

nel,

nella

anstatt

in il,

in lo,

in la.

Und so wie es im Plural heißen muß r dei oder de’,

degli,

delle

anstatt di i,

di gli,

di la

heißt es auch: nei oder ne’,

negli,

nella

anstatt in i,

in gli,

Man steht hieraus,

in ly. daß in der italiänischen

Sprache eigentlich das nicht statt findet, Deklination pennt,

was man

weil nicht die Endigung der

Wörter, sondern die vorangeseht.en Präpositionen be­

stimmen, in was für Verhältnissen ein Wort in der Zusammensetzung der Rede steht, und in dieser Rück­

sicht ist jede Präposition ein Kasuszeichen, wie di,

a und da,

so gut

nur daß diese die allerem?

sachsten sind,

A 5

■ !.'■

XO

Beispiele. Plur.

Sing.*

nel giardino

int Gatten —

nei oder ne’ giardini

nello stato

im Staate —

negli statt

nella cast

im Hause

nelle case.



Die Verwandelung des nei in ne’ kommt zu­

weilen sehr zu statten, um den Uebellaut zu vermei­

den, als ne' rniei libri,

in meinen Büchern, wo

neimiei, wegen der Wiederholung des ei, unan­ genehm klingen würde. Die Dichter nehmen sich die Freiheit,

die

Präposition wieder von dem Artikel zu trennen, ob

sie gleich die Verwandelung des in in ne beibehal­

ten:

so findet man ne la anstatt nella, ne i anstatt

nei, he le anstatt nelle, u. s. w.

Eben dieser Frei­

heit bedienen sie sich aber auch in Ansehung der Ka­

suszeichen,

und sehen de la anstatt della, de le

anstatt delle, u. s. w. Die Präpositionen so (auf) und con (mit)

nehmen, wenn sie vor il stehen,

beständig das i

davon weg, so daß man niemals sagt con il (mit dem) soil (aufdem), sondern col, sol, weil daS 1 in dem Artikel an. diese Präposition sich gleichsam

schon von selbst hinanfügt, und keine scharfen unter­ brechenden Laute dazwischen sind.

Auf diese Weise schmelzen con und su auch mit den übrigen Artikeln zusammen, Sing. col bastone mit dem Stocke colla mano mit der ^and fiil tnonte auf dem Berge fulla tavola auf dem Tische

als: — — —. —

Plur. coi bastoni colle mani fui monti fülle tavole.^

Vor lo und gli aber seht man demohngeachtet

lieber con, als: con lo lpirito, con gli spiriti,

und überhaupt ist es eigentlich nur der Artikel il, mit welchem con und su nothwendig zusammenfchmel-

zen müssen;

bei den übrigen Artikeln ist es mehr

willkürlich^ und das Ohr muß selbst unterscheiden

lernen, welches in jedem einzelnen Falle besser klingt;

denn man findet auch con la mano, con la muse,

U. s. w. anstatt colla mano, colle mufe.

Mit dem Artikel il können auch noch folgende Partikeln in eins zufammenfließen,

wenn; chi, wer; tta, durch;

e, und; fe,

non, nicht; per,

durch; indem uehmlich von il das i, und von den

beiden lehren Partikeln non und per, der lehte Kon­ sonant weggenommen wird, als: na ’1 mio danno,

nicht mein Schaden

pe ’1 quäle essetto,

durch welche Wirkung,

la terra, e ’1 tnare,

die Erde und das Meer

tra ’1 sonno,

durch den Schlaf

fe ’1 tevere inonda,

a chi ’1 ben piace,

wenn die Tiber austritt wem es wohl gefallt.

So sagt man auch im Plural pei eämpi anstatt

per i campi, durch die Felder, tra’ Nemici, durch die Feinde, statt rra i Nemici. Was nun noch den Artikel un, ein, betriff,

so wird demselben vor einem f, worauf noch ein Konsonant folgt, ein o zugesetzt, als uno scoglio,

ein Felsen.

Folgt aber auf das f kein Konsonant,

so bleibt auch das o weg, als un fogno, ein Traum: denn das o ist bloß dazu, um die Folge zu vieler

Konsonante auf einander zu verhindern. Un und uno bezeichnet sowohl das Maskuli«

ttttm als Neutrum, una aber das Femininum, als üna principefla. Sobald aber nach dem Artikel una eM'Vokal folgt, versteht es sich schon, daß das a in una apo-

strophirt wird, als un* ora, eine Stunde, un’ aria fredda, eine kalte Luft.

bsebrigsns wird der Artikel un mit den Kasus­

zeichen di, a, und da auf folgende Weise zusam­ mengesetzt.

un ein d’ un eines ad un einem da un von einem

una eine d’ una einer dd una einer

da una V0N eittep

Von der Weglassung des Artikels. §)er Artikel wird im Italiänischen, eben so wie im

Deutschen, bei den nominibus propriis die meiste Zeit weggelassen, als Cesare, Platone,

auch, eben so wie im Deutschen,

&c. und

wieder gesetzt,

sobald ein Adjectivum hinzukömmt, als il divino Platone; oder wenn das nomen proprium im Plu­

ral gebraucht wird, als i Cefari, die Cäsars. Die Nahmen der Länder können im Italiäni­ schen mit und ohne Artikel gesetzt werden, welches

im Deutschen nicht statt findet. sagen Africa,

und l’Africa,

Man kann z. B.

Italia,

und lltalia,

Francia und la Francia; da wir hingegen NiemalS

sagen: das Frankreich, das Italien/ ob wir

gleich auch sagen: die Rrimm, die Wallachei, wo wir wieder den Artikel nicht weglassen können:

so heißt im Italiänischen Morea beständig la Morea, und China beständig la Cina.

Man setzt die bloßen Kasuszeichen di, a, und da, mit Weglassung des Artikels, wenn von einer

Sache bloß im Allgemeinen die Rede ist, als: viver de’ Erbaggi, von Kräutern leben; hier ist von

Kräutern bloß im Allgemeinen die Rede, sobald aber etwas Näheres davon bestimmt wird, muß

man wieder den Artikel setzen,

als:

viver degli

14

J--------------- J.

Erbaggi da le coltivati, von den Kräutern leben,

die man selbst gepflanzt hat.

So sagt man: di-

fcorrer di Filofofia, wenn von der Philosophie im

Allgemeinen die Rede ist, hingegen: trattar delle Materie gia mentovgte, über die schon erwähnten

Materien handeln; weil hier die Materien, worüber gehandelt wird, näher bestimmt sind.

■ Man kann sagen tiscir della citta, aus der

der Stadt zehen,

und auch uscir di citta, weil

citta die Stadt gleichsam im Allgemeinen genom­

men wird; so wie man sagt, tornare a cafa, ZU Hause gehen, wenn vom Hause oder Wohnung

im Allgemeinen die Rede ist, und hingegen tornd

alla cafa, d’onde era venuto,

er kehrte zu dem

Hause zurück, woher er gekommen war;

wo der

Artikel deswegen wieder steht, weil von dem Hause das Nähere bestimmt wird. Noch ist zu bemerken daß der Artikel, eben so

wie im Deutschen, vor das Verbum gesetzt wird,

wenn man es als ein fubftantivum braucht, als il viaggiare, das Reisen;

auch zuweilen,

wo man

im Deutschen den Artikel nicht wohl sehen kann:

als il parlar poco e segno di persona prudente, wenig reden bezeichnet einen vernünftigen Menschen. Wenn statt des Artikels bloß das Kasuszei­

chen gesetzt wird, so wird der Unterschied des Ge-

fchlechts nicht mehr bezeichnet, als: privo di Padre e di Madre, Vater und Mutterloß, anstatt privo

del Padre e dellaMadre, des Vaters und der Mutt

ter beraubt.

Vom Geschlecht der italiänischen Wörter. Dies weicht sehr vom Deutschen ab, und ist mit

das Schwierigste in dieser Sprache; das Neutrum findet gar nicht statt, sondern die Nennwörter sind

alle

entweder

weiblichen oder männlichen

Ger

schlechte, wovon das erstere durch die Artikel il und lo, das letztere durch la bestimmt wird.

Da

nun also auch alle die leblosen Gegenstände in der

Sprache entweder als weiblich oder als männlich betrachtet werden, so läßt sich von dem verschiede-

nett Genus der Wörter kein eigentlicher Grund an-geben, sondern man muß hierin dem eingeführten

Gebrauche folgen.

Nach dem Deutschen aber darf

man sich nicht richten, weil;. B. die Blume, im Italiänischen il Fiore, und der Staub la polvere

heißt; obgleich in andern Fällen das Genus wieder mit dem Deutschen übereinstimmt, als la chiesa,

die Kirche, il fiume, der Fluß.

Am besten merkt man sich das Genus der ita­

liänischen Wörter an ihren Endigungen, nach wel-

fchlechts nicht mehr bezeichnet, als: privo di Padre e di Madre, Vater und Mutterloß, anstatt privo

del Padre e dellaMadre, des Vaters und der Mutt

ter beraubt.

Vom Geschlecht der italiänischen Wörter. Dies weicht sehr vom Deutschen ab, und ist mit

das Schwierigste in dieser Sprache; das Neutrum findet gar nicht statt, sondern die Nennwörter sind

alle

entweder

weiblichen oder männlichen

Ger

schlechte, wovon das erstere durch die Artikel il und lo, das letztere durch la bestimmt wird.

Da

nun also auch alle die leblosen Gegenstände in der

Sprache entweder als weiblich oder als männlich betrachtet werden, so läßt sich von dem verschiede-

nett Genus der Wörter kein eigentlicher Grund an-geben, sondern man muß hierin dem eingeführten

Gebrauche folgen.

Nach dem Deutschen aber darf

man sich nicht richten, weil;. B. die Blume, im Italiänischen il Fiore, und der Staub la polvere

heißt; obgleich in andern Fällen das Genus wieder mit dem Deutschen übereinstimmt, als la chiesa,

die Kirche, il fiume, der Fluß.

Am besten merkt man sich das Genus der ita­

liänischen Wörter an ihren Endigungen, nach wel-

16 chen sich auch dasselbe am häufigsten zu bildekt scheint! so wird a gewissermaßen als eine weibliche'/

und o schon mehr wie eine männlichere vosttönem

dere Endigung betrachtet, und e schwankt gleichsam zwischen beiden. — Die Wörter welche sich daher

auf a endigen kann man am sichersten für Föminina UehmeU,

la carozza, die Kutsche, l'anirna, die

Seele, diejenigen ausgenommen, wo es in die Am gön leuchtet, daß sie ihrer Bedeutung nach Mast kulina seyn müssen, als il papa der Pabst, il pb-

defta der Amtmann, il monarca, der Monarch/

il duca der Herzog, u. s. w.

Bei dem Worte

clima aber findet freilich dieser Grund von der Ber deutung nicht statt, und es ist demohngeachtet eilt Maskulinum z denn man sagt nicht la clima, soiu dern il clima, das Clima oder.der Himmelsstrich.

Wie sehr das Genus der Wörter im Italiär Nischen von der Endigung abhängt, sieht man darr

aus, weil sogar einige Wörter mit doppelten Endü

gungen gefunden werden, nach welchen sich alsdanu auch das Genus umändert, als: il bisogno, das

Bedürfniß, und la bisogna, il nuvolo, der Ner bet, und la nuvola. Alle die Wörter, welche sich auf o endigen,

kann man, einige fehr wenige ausgenommen, sicher

für Maskulina nehmen, als il dito, der Finger, il Filo,

il Filo, der Faden, il frutto, die Furcht, il legno,

das Holz. —

Die Hand aber ist ein Femininum,

und heißt la mano, wohin man auch zählen samt,

la eco oder vielmehr l'eco, das Echo, weites per# sonifiziert unter einer Nymphe dargestellt wird,

welche die Echo heißt. Bei den Wörtern, die fich auf e endigen, ist

das Genus zuweilen unbestimmt, so daß man z.B» sagt, il fine, das Ende, und la fine.

Demohngeachtet aber findet auch hier zuweilen

itadj der Verschiedenheit des Genus auch einiger Unterschied statt, so daß man z. B. lieber sagt, il

fine, wenn man den Endzweck, und. la fine, wenn man das Ende dadurch bezeichnet. — Zuweilen be­

stimmt der bloße Artikel die natürliche Geschlechtshedeutung des Worts als il fante, der Bediente,

la fante, die Magd. Uebrigens find fast alle Wörter, welche fich

in me, re, nte, und ore endigen, Maskulina, als

il coftume, die Gewohnheit, il bichiere, das Glas, il ponre, die Brücke, il fiore, die Blume. Ausnahmen hievon sind folgende:

in me la fame, der Hunger la fpeme, die Hofnung in re la febre, das Fieber la tone, der Thurm la polvere, der Staub.

tN nte la gente, das Volk h mente, das Gemüth.

i8 Man sieht ans aller: diesen angeführten Bei? spielen, wie wenig man das Geschlecht der Wörter

im Deutschen auf das Italiänische übertragen kann, und daß Man also auf diesen Punkt bei Erlernung

der Sprache vorzügliche Aufmerksamkeit richten muß;

welches besonders bei den Wörtern nöthig

ist, die sich in e endigen, weil sich bei diesen daS Genus am wenigsten nach festgesetzten Regeln bestimm

men läßt; denn was die übrigen Endungen in e, außer den angeführten in me, re, ore, und nte anbetrist, so lassen sie sich nicht wohl unter Regeln

bringen, denn man sagt z. B« il pesce, der Fisch, und la croce, das Kreuz, ohne einen andern Grund

angeben zu können, als weil das erstere dieser Wör­

ter im Lateinischen und Französischen ein Mastuli-

num und das zweite ein Fömininum ist, welches also die Kenntniß jener Sprachen voraussetzt, oder durch

den Gebrauch erlernt werden muß. Was nun noch die Endungen auf! und u anbetrift, so giebt es deren überhaupt in der italiäni­

schen Sprache, die das Offene und Volltönende liebt, nur sehr wenige, welches größtentheils solche Wör­ ter sind, die wegen ihrer Abstammung aus den alten

Sprachen,

diese der italiänischen Sprache sonst

nicht eigene Endungen beibehalten haben;

sie sind

fast alle Fömimna, ald la diocefi, der Kirchspren-

-

------- -

19

zel, la perifrafi, die Umschreibung/ h metamo-

fofi, die Verwandlung,

la crili, die Krisis, la

test, der Saß. Hiezu gehören die Nahmen der Tage, als lunedi, Montag, Martedi, Dienstag, u.s.w. welche

aber Maskulina sind; weil der Tag selbst il di, heißt;

auch muß man sich noch das Wort il barbagianni, die Eule, als ein Maskulinum bemerken^

Außer diesen giebt es noch einige eigenthüm­ liche Nahmen, die sich auf i endigen, als:

Napoli, wobei kein Genus statt findet.

Die

Zahlwörter aber dieci, undici, do di ei; «. s. w., werden als Maskulina betrachtet, denn man sagt

ai dieci, nicht alle dieci.

Der Endigungen in u sind noch weniger, als der in i; sie haben aLe den Accent auf der leßterr

Silbe, und sind Föminina,

la gioventu, die

Jugend, la fervitü, die Knechschaft. Was sich also in Ansehung des Geschlechtes

der italiänischen Wörter, durch Regeln bestimmen läßt, ist Folgendes:

Alle Nennwörter, die sich auf o endigen, sind,

einige wenige ausgenommen, Maskulina»

Alle, die sich ans a, i, und n endigen, sind, wenige ausgenommen, Föminina.

B 2

------

1O

- »

Nun bleibt also bloß die Endigung auf e übrig, wo die Wörter theils Maskulina,

theils FLmi^

nina sind.

Zuletzt ist noch zu bemerken,

daß die Ver-

größerung oder Verstärkung des Begriffes auch daS

weibliche Geschlecht eines Worts in das männliche verwandelt,, als la finestra, das Fenster, ilfinestrone, das große Fenster, la porta, die Thür, il

portone, die große Thür, oder der Thorweg.

Vom Plural» Die Regeln vom Plural sind sehr einfach,

wenn

man sich das Kapitel vom Geschlecht der Wörter gehörig bekannt gemacht Hat; denn sie lassen sich,

einige Ausnahmen abgerechnet,

nunmehro in fol­

gende zwei Vorschriften zusammen fassen:

i) Daß alle Nennwörter, welche sich im Singular auf- endigen, dieß e im Plural in i verwandeln, als: il padre der Vater, i padri la madre die Mutter, le madri.

s) Daß von allen übrigen Nennwörtern, die Maskulina sich im Plural auf i und die Föminina auf e endigen, als: il papa, der Pabst, i papi la cafa, das Haus, le cafe il tondo, der Teller, i tondi.

------

1O

- »

Nun bleibt also bloß die Endigung auf e übrig, wo die Wörter theils Maskulina,

theils FLmi^

nina sind.

Zuletzt ist noch zu bemerken,

daß die Ver-

größerung oder Verstärkung des Begriffes auch daS

weibliche Geschlecht eines Worts in das männliche verwandelt,, als la finestra, das Fenster, ilfinestrone, das große Fenster, la porta, die Thür, il

portone, die große Thür, oder der Thorweg.

Vom Plural» Die Regeln vom Plural sind sehr einfach,

wenn

man sich das Kapitel vom Geschlecht der Wörter gehörig bekannt gemacht Hat; denn sie lassen sich,

einige Ausnahmen abgerechnet,

nunmehro in fol­

gende zwei Vorschriften zusammen fassen:

i) Daß alle Nennwörter, welche sich im Singular auf- endigen, dieß e im Plural in i verwandeln, als: il padre der Vater, i padri la madre die Mutter, le madri.

s) Daß von allen übrigen Nennwörtern, die Maskulina sich im Plural auf i und die Föminina auf e endigen, als: il papa, der Pabst, i papi la cafa, das Haus, le cafe il tondo, der Teller, i tondi.

Man bemerke sich hier vorläufig, Hie eine Ausnahme, daß la mano, die Hand, im Plural

le mani, und nicht le mane, heißt, ob es gleich ei»

Fömininum ist. Ausnahmen von der ersten Regel, daß das e am Ende sich im Plurak in i verwandelt, sind zuerst folgende, welche sich bloß von dem Bedürfniß des Wohllauts herschreiben; als la fpecie, die Gattung, im Plural le fpecie, unverändert, wie im Singu­

lar, weil zwei aufeinanderfolgende i die Aussprache erschweren, und unangenehm machen würden, so nun auch:

Sing. V effigie, das BildNiß, la superficie, die Oberfläche,

Plan le effigie le superficie;

ferner heißt das Wort mille, Tausend, im Plural

nicht milli, sondern mila, welches wahrscheinlich

von dem lateinischen millia herrührt,

und il R&

der König, heißt im Plural nicht i rei, sondern das

Wort bleibt unverändert, !Rö, die Könige. Ausnahmen von der zweiten Regel, dqß die

Maskulina sich im Plural aufi, und die Föminina auf e endigen, sind zuerst eine Anzahl Wörter, die

im Singular Maskulina sind, und im Plural mit ihrer eigentlichen Endigung auch ihr Geschlecht ver­

wandeln, und Föminina, werden, als il brrocio, der

B 5

22 Arm, sollte im Plural heißen i bracci, statt dessen

sagt mctn aber le braccia, die Arme, so wie man

anstatt mille, Tausend, im Plural sagt mila; und wahrscheinlich aus eben dem Grunde, weil derPlU-

ral im Lateinischen brachia heißt; so heißtB> il «nembro das Glied, im Plural le membra, eben so wie im Lateinischen, membra, die Glieder, obgleich

der Wohllaut auch einigen Antheil hieran haben kann, weil a schon ofner und volltönender klingt als

i-

Man hat es nachher so genau nicht genommen,

sondern diese lateinische Endigung auf noch einige

andre Wörter übertragen, deren Plural im Laten Nischen nicht aufa ansgeht; in den mehrsten Fäl­

len trift aber jene Ähnlichkeit zwischen der lateini­

schen und itakiänifthen Endigung zu, wie man aris folgendem Wörterverzeichniß sehen wird, wenn man die Endungen des Plurals mit den lateinischen ver­ gleichen will:

Sinr. V anello, der Ring, ti braccio, der Arm, il budello, der Darm, il calcagno, die Ferse, il cerchio, der Kreis, il ciglio,

der Augenbraun,

il eornb,

das Horn,

il dito ,

der Finger,

Plur. annella braccia budella calcagna cerchia ciglia le corna le dita

le le le le le le

Sing. il ditello, die Achsel, il Ülo, der Faden, il fhitto, das Obst, il gesto, die Geberde, il grido, das Geschrei, il gufcio, die Schaale, il ginocchio, das Knie, il labbro, »die Lippe, il learuolo, das Laken, il legno, das Holz, il melo, der Apfel, il membro, das Glied, il muro, die Mauer, il migliajo, das Tausend, il miglio, die Meile, P orrecchio, das Ohr, P osso, der Knochen, il pajo, das Paar, il pomo, der Apfel, il pugno, die Faust, lo ftajo, der Scheffel, P novo, das Ey, il rubbio, das Malter, il vestigio, der Fußstapfen, il vestimento, die Kleidung,

Plür. le ditelh le üla le frutta

le gesta le grida le guscia

le ginocchia

le labbra le lenzuota

le legna le mel­ le membra

le mura le migleaja

le miglia le orrecchia

le ossa le paja

le poma le pugna

le staja

le uova le rubbia le vestigia

le veftimenta.

Nun findet noch eine Schwierigkeit in Anse-

Hung des Plurals bei den Wörtern statt, die sich

auf co und go endigen, weil diese der Regel nach

B A-

24

i '

' ■ ■-

im Plural sich immer auf ci und gi endigen müßten,

als amicö, der Freund, amici; astrologo; der Sterndeuter, aftrologi.

Nun wird aber in einer

AnzahlWörter, das co im Plural in chi, und das go in ghi verwandelt, als fuoco,

das Feuer,

fuochi; Juogo , der Ort, luoghi. Diese Wörter lassen sich aber nicht unter eine

gewisse Regel bringen, des co in chi,

weil diese Verwandlung

und des go in ghi bloß durch ein

Bedürfniß des Wohllauts entstanden zu seyn scheu

uet, wodurch man den zischenden Laut des ci und

gi hat vermeiden wollen, ohne dieß doch in allen Fällen anzuwenden oder etwas Festes darüber zu

bestimmen,

so daß in einigen Wörtern gar beide

Endigungen gebräuchlich sind; denn man sagt von

mendico, der Bettler,

im Plural mendici und

mcndichi; von pratico, geübt, pratici und prati-

chi; von Dicrongo, der Diphtvng, Dittongi und Dittonghi;

von Dialogo,

das Gespräch, Dia­

log! und Dialoghi, Man kann füglich den Saß festseßen:

Ie-

wehr eine Sprache dem Wohllaut opfert, desto schwankender und unbestimmter müssen auch ihre Regeln durch die Ausnahmen werden, welche sie sich davon erlaubt. Ein desto ge* schneidigeres und behenderes Werkzeug wird

aber alsdann auch die Sprache in der Hand des Dichters, wie dieß bei der Italiänisthm vorzüglich der Fall ist. Was nun die Endigungen auf co und go an-

betrift, so wird man wohl chun, sich die am häufig­

sten vorkommenden Wörter mit diesen Endigungen, hei denen der Plural ganz bestimmt ist, zu bemer­ ken, als folgende, wo das co sich immer in ci ver­ wandelt.

Sing.

Plur.

Freund,

amico,

amici

eatolico,

Katholik,

catolici

cherico,

Geistlicher,

cherici

chimico,

Chymiker,

chimici

greco,

Grieche,

greci

medico,

Akjt,

medici

publico,

porco,

publici

öffentlich,

Schwein,

porci.

Und folgende, wo das co sich immer in chi Verwandelt:

Sing,

Plur,

antico, cieco,

cuoco, fico,

faoco,

antichi

antik, blind,

ciechi

Koch

cuochi

-ficht

Feige,

fuochi

Feuer,'

Tcdeschi1

Tedesco, Dnttscher,

B 5

..........■-

36,

Folgende, wo das go immer im Plural in g» verwandelt wird: Sing.

Flur.

Sterndeuter,

aftrologo,

teologo, mago,

Theologe, Zauberer,

fparago,

Spargel,

Und folgende,

aftrologi

teologi

magi spargi;

wo go immer in ghi ver­

wandelt wird: Flur.

Sing.

albergo, drago,

Herberge,

Drache,

alberghi draghi

fungo,

Schwamm,

funghi

luogo,

Ort,

luoghi Ipaghi

fpago,

vago,

Bindfaden,

schön.

vaghi.

Was nun noch die Nennwörter auf io als figlio, dglio, u. f. w. anbetrift, so läßt sich in Anse­ hung des Plurals derselben Folgendes einigermaßen

bestimmen.

Wenn in der Endigung io das! mit dem o in

eine Silbe zusammenfließt, und beinahe in der Aus­ sprache des o mit verschlungen wird, als in figlio,

Sohn, faggio, weise; so erhält der Plural statt zwei nur ein ! am Ende,

6ggi, die Weisen.

als figli,

die. Söhne,

»?

-----------

Macht aber das i mit dem o in der Silbe io

«icht eine Silbe aus, sondern wird mit einem eig­ nen Accent für sich selber deutlich ausgesprochen, als nat'io, gebürtig (von dem lateinischen nativus) ,

so muß der Plural am Ende auch zwei i bekommen, und man sagt natii,

die Eingebohrnen,

welches

doppelte i aber gemeiniglich im Schreiben zusammen» gezogen, und durch ein langes j ausgedrückt wird,

als natj, die Eingebohrnen. Dieses doppelten oder langen j im Plural be­ dient man sich aber auch bei allen den Wörtern, wo man den Plural durch ein einfaches i nicht deutlich

genug glaubt bezeichnen zu können, als von tempio,

der Tempel, im Plural tempj, weil man es sonst nicht von tempo, die Zeit, im Plural eempi, würde unter­

scheiden können; aus eben dem Grunde schreibt maa auch von principio, Grundsatz, im Plural prin-

cipj, um es von principi, die Fürsten, zu unter» scheiden, welches im Singular principe heißt. So sagt man auch von: Plur.

Sing.

auspicio, Vorbedeutung, beneficio, Wohlthat, configlio, Rath, Audio, Studium,

aufpicj. benefiej consig^

efempio,

efcmpj.

Beispiel,

studj

Hingegen von: Sing.

Flur,

occhio,

Auge,

occhi

paggio,

Page,

foglio,

Blatt,

paggi fogli

baccio,

Kuß,

baci

figlio,

Sohn,

«gl-'.

Das einzige Wort uomo, Mensch, bekömmt im Plural eine Silbe mehr, wie im Singular, und

Heißt uomini, die Menschen, vondem lateinischen

homo, im Plural homines.

Was nun noch die Wörter anbetrift, die ttt|

Plural unverändert bleiben,

als virtu, Tugend,

fervitu, Knechtschaft, cariti, Liebe, citti, Stadt,

rö, König, pie, Fuß, so ist hiebei zu merken, daß von diesen Wörtern im Singular eine Silbe weggemorsen ist,

und daß sie eigentlich heißen sollten,

virtude, fervitude, caritade, cittade, rege, piede, wo denn der Plural auch nach der Regel Heist sen müßte, virtudi, fervitudi, cittadi, regi, u.

s. w.;

da nun aber diese letzte Silbe weggelassen

ist, so fällt der Accent dafür auf die vorletzte Silbe, welche nun des Nachdrucks wegen, der auf ihr liegt,

im Plural keine Aenderung leiden kann.

*9

-----------Vom

Adjektivum.

^ie Adjektiv«, welche sich in o endigen, verwan­ deln dieß o, wenn sie bei einem Fömininum stehen,

in a, als un’ uomo ricco, ein reicher Mann, una

donna ricca, eine reiche Frau. Diejenigen aber,

welche sich auf e endigen,

bleiben unverändert, sie mögen bei einem Maskuli­ num oder Fömininum stehen, als un uomo pruden-

te, ein verständiger Mann, una donna prudente, eine verständige Frau. In Ansehung des Plurals der Adjektiven fin­

den die obigen Regeln statt: die Endigungen o und

e werden nehmlich in i,

und a in e verwandelt,

als: donne rieche, uomini ridii, uomini prudenti.

Zuerst ist nun hiebei zu bemerken,

daß das

Adjektivum im Italienischen in Ansehung der Stel­ lung vom Deutschen abweicht, indem es demSub-

stantwum Nachsicht, wie wir auch schon in den obigen Beispielen gesehen haben, so daß man nicht

sagt una ricca donna, eine reiche Frau, unna donna ricca;

sondern

nicht la rotonda tavola,

der

runde Tisch; sondern la tavola rotonda. Demohngeachter giebt es Fälle, wo das Adjek­ tivum auch im Italiänischen vor dem Substantivum steht, wenn nehmlich ein Nachdruck darauf liegt.

..... ff'!

S0

wodurch eö vor dem Substamivum gleichsam Vorrang erhält, als: il dolce piacere! das süße Vergnügen;

ehe generosa donna! was für eine großmüthige Frau! Ferner findet der Unterschied zwischen dem Deutschen und Italiänischen statt, daß viele unsrer

Adjektiven

im Italiänischen durch Ulnschreibung

müssen ausgedrückt werden, als:

ein hölzern Thor, una porta di legrio;

silberner Löffel, cucchiajo d’argento.

Wir können zwar auch sagen, ein Thor von Holz, ein Löffel von Silber;

und die Adjektiv«,

wodurch die Materie gezeichnet wird, grenzen auch am nächsten an das Substantivum; allein die italiä-

sche Spräche scheint in diesem Fall in der Bildung ihrer Adjektiven nicht so geschmeidig, wie die beut#

sche zu seyn; eben dieß findet auch oft statt, wenn Nahmen von Ländern in Adjektiv« sollen verwan-

delt werden; so kann man z. B. im Deutschen sa­

gen, spanischer Wein, englisches Tuch, welches im Italiänischen nothwendig ausgedrückt werden muß:

Vino di fpagno Panno di Inghilterra. Denn man hat zwar die Adjektiv« fpagnuolo

und inghlese; unter diesen werden aber die Ein-

- •*

31

wohnern dieser Länder selbst verstanden', und sie

sind dadurch gewissermaßen wieder zu Substan­ tiven geworden, so daß fpagnuolo, der Spanier,

Inghlefe, der Engländer heißt.

Von folgenden Adjektiven, bello, schön, gtande, groß, fanto, heilig, buono, gut, wird, wenn

sie vor einem Maskulinum stehen, am Ende die lehre

Silbe weggeworfen, als: un bei quadro, ein schönes Gemälde un gran fuoco, ein großes Feuer fan Michele, der heilige Michael

buon giorno, guten Tag. VorFöminina sttzt man bella, fanta, buona; —

grande aber wirft auch vor den Fömininis die letzte Silbe weg,

weil man nicht granda sagen

kann; als gran belta, große Schönheit. Weil diese Adjektiven so häufig im Reden vor­

kommen, so hat man fich angewöhnt, sie wie eine

Art Vorsetzungspartikeln zu betrachten, die mit dem Substantivum näher als die übrigen Adjektiven zu­ sammenschmelzen, und mit demselben gewissermaßen zu einem Worte werden.

Was nun die Versteigeruygsgrade der Adjek­ tiven im Italiänischen anbetrift, so können diesel­

ben nicht wie im Deutschen durch Hinzufügung ein»r Silbe, oder eines Buchstabens, als

weise, weiser,

weisest, ausgedrückt werden, sondern das Wort

■ --

3*

mehr muß selbst hinzugefügt werden, um dieMeht-

Heit ödendem stärker« Grad irgend einer Eigenschaft

zu bezeichnen, als ticco, reich, piu ricco, (mehr

reich) reicher.

Da man nun auf eben die Weise auch die Verringerung durch ein eignes Wort bezeichnetindem man sagt meno ricco, weniger reich; so kann man eigentlich in der italiänischen Sprache dasje­

nige, Wstä man gradus comparationis nennt, nicht

annehmen, weil die Bezeichnung desselben nicht durch «inen Zusaß oder Veränderung an dem Adjektivum

selber., sondern durch ein neu hinzugefügtes Wort

geschieht, welches an und für sich schon einen deut­

lichen Sinn hat, der nicht erst durch die Gramma­ tik gelehrt zu Werden braucht. Folgende Wörter, welche fast in allen Spra­

chen durch den Begriff mehr ganz verändert wer­

leiden auch im Italiänischen diese Verände­

den,

rung,

als: buono,

gut,

migliore,

besser

grande, groß, maggiore, größer cattivo, schlecht, peggiore, schlechter piccolo, klein, minore, kleiner. Demohngeachtet aber kann man auch sagen:

piu grande,

größer piu piccolo, kleiner piu cattivo, schlechter. Die

---------------

3Z

Die beiden Adverbia bene und male werden fast auf gleiche Art wie buono und cattivo verwandelt, als: bene,

wohl,

male,

Übel,

meglio, peggio,

besser

schlimmer,

welche beiden Komparative man fich deswegen gleich hier mit bemerken känn,

weil sie im Reden sehr

häufig vorkommen. So wird nun dasjenige, was in der Sprach/

lehre

durch

der

die

Superlativ

heißt,

im Italiänischen

bloße Hinzufügung des Artikels

ber

zeichnet, als: il piu bello, il piu grande,

der Schönste, der Größte.

Und im Grunde ist dieser hinzugeseßte Artikel

auch hinlänglich, um den höchsten Grad einer ©gen? schäft, der doch nur immer wieder verhältnißmäßig

der höchste seyn kann, zu bezeichnen; denn wenn

wir auch sagen, der Schönste, so heißt das doch nichts weiter, als derjenige, welcher schöner

ist als die übrigen, (mit denen wir ihn nehmlich vergleichen); dies wird nun im Italiänischen in il

piu bello zusammengezogen.

Weil also im Italiänischen der Komparativ und Superlativ eigentlich nicht verschieden ausgedrückt werden,

so findet bei denselben auch einerlei C

■'---------

34

Regel in Ansehung der Wortfügung statt;

man

sagt nehmlich:

il piu bello di noi, der Schönste von uns, und piu bello di me, schöner als ich, anstatt

piu bello ehe jo. piu chiaro del sole,

Heller als die Sonne

piu ricco di quefto,

reicher als dieser.

Das di ist nehmlich vorzüglich das Zeichen des Unterschiedes.

Denn eine Sache

uneersthei«

bet sich von der andern durch den Grad einer Eigem

schäft, welchen sie vor derselben voraus hat. Werden aber nicht sowohl zwei Sachen, als vielmehr

chen,

zwei Eigenschaften miteinander vergli­

so muß unser als durch ehe ausgedrückt

werden,

als:

mehr arm als reich,

piu povero ehe ricco.

Denn weil hier zwei Eigenschaften,

nur in

einem ungleichen Grade, einer und eben derselben

Person zugeschrieben werden, so dürfen sie durch das sondernde di nicht von einander getrennt werden. Was nun eigentlich nach der lateinischen Endi­

gung in iflimus der Superlativ seyn sollte, faßt im Italiänischen gar nicht den Begriff einer Verglei­ chung in sich;

denn bellislimo heißt nicht der

Schönste, sondern sehr sthön; grandifllmo nicht der Größte, sondern sehr groß; so daß daher im

Italiänischen dasjenige, was wir Superlativ nen­

nen, eigentlich gar nicht statt findet.

Vom Aug ment ativum und Diminutivum. hierin hat die italiänische Sprache nicht nur vor

der deutschen,

sondern vor allen alten und neuem

Sprachen einen Vorzug.

Wir haben im Deutt

schen nur die Silben eben und das beinahe schon veraltete lein, um das Diminutivum oder die Ver­

kleinerung eines Gegenstandes auszudrücken, als

Rindchen,

Rindlein.

Einige Provinzen in

Deutschland bedienen sich der Endigung e(, um das

Diminutivum noch eigentlicher zu bezeichnen,

als

Madel statt Mädchen; Srädel statt Städtchen. Diese Art Diminutiven aber sind in den guten

Sprachgebrauch noch nicht ausgenommen.

Um aber das Augmenrativum zu bezeichnen, fehlt es uns ganz an einer eignen Form,

und wir

fühlen demohngeachtet sehr oft das Bedürfniß, das

vorzüglich Große einer Sache, eben so wie das be­ sonders Kleine an dem Worte selber zu bezeichnen, welches wir in Ermangelung einer Form zuweilen

bloß durch den Nachdruck thun, den wir auf das

C 2

Z6

-■

---

Wort selber legen, als: das ist einmal ein Berg!

statt zu sagen: das ist ein großer Berg.

Denn

die Umschreibung mit groß und klein drückt das nicht

völlig aus, was eigentlich in hem AUgmentaüvum

und Diminutivum liegt; man fühlt dieß deutlich, wenn man ;. B. sagt: ein zartes Blümchen, und

nun statt dessen sagen müßte:

Dlmne.

eine zarte kleine

Rlein und groß sind gleichsam zu allge;

meine Begriffe, und drücken die Empfindung, welche

wir beim Anblick der auffallenden Größe oder Kleine heil einer Sache haben, zu schwach aus.

Die italiänische Sprache, welche vorzüglich den Empfindungsausdruck in ihrer Gewalt hat, zeichnet sich hier besonders durch mannichfaltige Schattirungen,

und

durch die feinsten

Ueber;

gänge aus. Durch den Zusaß der volltönendem Endigung

one erhebt sie die Größe des Gegenstandes, und

durch das sanfte ino, ello unt) etto, drückt sie den Begriff der Kleinheit und Zartheit aus, als :

sah, Saal, salone casa, Haus, cafone

rpoverino povero, arm, < poveretto Lpoverello.

37 Poverino mildert den Begriff der Armuth

gleichsam durch das zarte ino, welches zugleich den Begriff einer Zuneigung in sich faßt, wodurch der

Armuth das Widrige benommen wird. Poveretto und poverello ist der sanfteste Aus.'

druck des innigen Bedaurens, und zwar das leHtere von beiden fast noch mehr als das erstere;

denn

Hier sind die unmerklichsten Grade der Empfindüng ausgedrückt.

Was nun noch mehr ist; so wird auch dieEmpfindung des Widrigen oder Verächtlichen bei dem

Anblick des zu Großen und zu Kleinen im Italiäni­ schen an dem Worte selbst uusgedrückt, und zwar das Widrige, bei dem zu Großen durch accio, und das Verächtliche bei dem zu Kleinen durch uccio. Von capello der Hut,, .heißt also ein großer schöner

Hut, capellone; ein großer häßliche - Hut, capel-

laccio; ein kleiner, windiger schlechter Hut, capek luccio; capelletto, heißt ein kleiner Hut; und ca-

pellinö, ein kleiner zierlicher Hut. Anstatt uccio endigt man auch in uzzo, icciuolo, als uomuccio, ein armes geringes Männchen,

Heißt auch uomuzzo und uomicciuolo.

Von casa das Haus,

heißt also ein großes

Haus, cafone; ein kleines Haus cafetta und casella, und wenn der Begriff des Kleinen bet dem Hause C 3

!-■■■ —

38

mit der Idee von etwas Angenehmen verknüpft ist, cafettina und cafellina.

Em Landhaus mit dem

Begriff einer angenehmen Einschränkung dem cafone entgegengeseht, heißt cafino;

ein Landhaus

aber, das auch als Landhaus klein ist, heißt caset-

tino.

Dieß sind zum Theil die Nüancirungen von

dem Begriff des Angenehmen bei einem Hause.

Von dem Begriff des Unangenehmen, Schmutzigen und Widrigen bei einem Hanse, giebt es nun folgende Abstuffungen: ein kleines schlechtes Haus,

cafuccia" oder cafuzza; ein kleines schlechtes Haus,

das man sich

demohngeachtet nicht unangenehm

denkt, casuccina; ein großes häßliches Haus heißt cafaccia; ein verfallenes Haus, bei dem aber die

Größe noch einen vorzüglichen Eindruck macht, heißt cafoccia.

Noch ist die Endigung in otto zu merken, welche

das Kleine aber zugleich Starke und in sichGedrungene bezeichnet, als omaciotto ein kleiner untersetz­

ter Mann,

contadinotto,

ein junger

starker

Bauerkerl. So heißt nun von vechio, alt; vechiotto, ein

muntrer gesunder, alter Mann; ein alter verehrungs­ würdiger Mann heißt vechione; ein verachtungs­

würdiger böser alter Mann, vechiaccio; ein bedau­ ernswürdiger armer alter >Mami,

vechiuccio und

vechicciuolo; ein liebenswürdiger Alter, vechino; ein kleines altes Männchen,

vechietto; und mit

dem Nebenbegriff derZuneigung zu demselben, vec-

chettino; ein ältlicher Mann vecchierello; und mit dem Begriff der Zuneigung vecchierellino.

Es ist bewundernswürdig, was für eine An­ zahl Nebenbegriffe auf die Weise im Italiänischen oft an ein und eben demselben Worte bezeichnet wer­

den können, und wie man ost den Hauptbegriff in

ein und eben demselben Worte nach Gefallen mil­ dern,

erhöhen,

schwächen, und wieder verstär­

ken, fallen lassen und wieder aufnehmen kann. So

sagt man z.B-von cattivo, böse; catti vello, einer

der nicht sowohl zu hassen als zu bedauern ist; und

wenn der Begriff des Bedaurens die Oberhand hat, cattivellino; hat aber bei dem Bedauern dennoch

der Haß die Oberhand, catnvellaccio; wird aber der

Haß bei dem Bedauren wiederum durch den Neben­ begriff der Kleinheit oder Jugend gemildert, so heißt es cattivelluccio.

Unter cattivacciö aber denkt

man sich einen großen Bösewicht im eigentlichen Sinne; bei catti vuccio oder cattivuzzo aber denkt

man sich zu der Bosheit deir Begriff der Kleinheit

hinzu, in beiden Fällen aber das Böse im eigentli­ chen Sinne als Hassenswerth.

C 4

40 Im gemeinen Leben macht man zum öfter» dergleichen Zusammensehungen, welche in einem und demselben Worte eine ganze Reihe von Empfindung

gen .ausdrücken, als von beftia das Thier, beftiolucdaccia, ein Thier, das ohngeachtet seiner verächtlichenKleinheit, dennoch einen Grad vpn Schäd­ lichkeit hat, vor dem man sich fürchtet. Von cavallo,

das Pferd cavelletto, ein schönes Pferd; cavallettino, ein kleines schönes Pferd; cävallettinuccio;

ein kleines schönes Pferd, das demohngeachtet einige

Tücke hat; um nun den Haß gegen diese Tücke zu bezeichnen, kommt noch accio hinzu, daß es also

Heißt cavellettinucciaccio,

wodurch in einem Und

eben, demselben Worte alle die Eindrücke bezeichnet werden, welche der Anblick eines kleinen, schönen

und tückischen Pferdes vorausseht, das man nun

zu gleicher Zeit und mit einem und eben demselben Worte lobet und tadelt.

Man hört wirklich dergleichen Zusammensehun­

gen sehr häufig, weil sie nicht schwerer, als die Zu­

sammenstellung ganzer Wörter, und die eigentliche Sprache der Empfindung find,

welche Sprache

fiel) bei dem gemeinen Mann oft am lebhaftesten und

uachdrücklichsten äußert. Noch müssen wir die Endigung in astro mer­

ken, welche ebenfalls einen Nebenbegriff von etwas

4t

......... ..

Verächtlichem ausdrückt, und eine gewisse Art von Windbeutelei oder Charlatanerie bezeichnet,

als':

von giovane, ein junger Mensch; giovanaftro, ein

windiger,

medicaftro,

flüchtiger junger Mensch;

ein prahlerischer Arzt oder Charlatan;

poetaftro,

ein seynwollender Poet; diese Endigung haben wir angefangen, in unsere Sprache zu übertragen, in­

dem wir sagen, Poetaster, Kritikaster, u. s. w.

Der Nebenbegriff der Verachtung, wodurch man etwas gleichsam auf einen Haufen in eine Masse zusammenwirft, wird durch ame,

ume, ausge-

Lrückt, als gentame, ein Haufen schlechtes Volk; vecchiume, ein Haufen alte schlechte Sachen. Zu­

weilen ist es nicht sowohl der Nebenbegriff der Ver­

achtung als bloß der Masse, oder des Zusammen­

nehmens, wird,

welche durch diese Endung bezeichnet

als von verde,

grün;

verdume, grüne

Waare, die auf dem Markte verkauft wird, wobei

man alles Verschiedene in einem Worte zusam­

men begreift.

Besonders schön ist noch die Nüancirung bet den Adjektiven,

als von bello,

schön;

bellone,

sehr schön oder bewundernswürdig schön; bellino,

schön, mit dem Begriff einer nicht widrigen Klein­

heit verbunden, artig, niedlich; von poco, wenig) C 5

a.-——s

4a

wenn es mit dem Begriff des Zarten,

des Liebkos

senden verbunden wird, pochino. Wegen der genauen Bezeichnung der Nüancen

ist die italiänische Sprache auch vorzüglich zu der als von verde,

Benennung der Farben geschickt, grün; verdetto, grünlicht,

ein wenig grün, an

das Grüne gränzend; verdaflro, wo die grüne Farbe

gleichsam nur flüchtig aufgetragen scheint, oder et­ was Widriges hat; verdiccio, noch ein niedriger

Grad alsverdetto;eben so sagt man auch von giallo, gelb, gialletto, gialliccio, gelblicht: von bianco,

weiß; bianchetto, weißlich, wenig weiß; biancastro, scheint die zu weiße Farbe auszudrücken, die

für das Auge unangenehm ist; denn man sagt biancaftrone, welches eine unangenehme Weiße bezeich­ net, und biancastronaccio, die schneeweiße Farbe;

biancuccio, scheint einen noch niedrigern Grad der

Weiße als bianchetto auszudrücken.

Dieß sind nun gewissermaßen die eigentlichen gradus

comparationis,

Sprache besitzt,

welche

die

italiänische

indem sie an den Wörtern selbst,

an Substantiven sowohl als Adjektiven die Verstär­ kung oder Verminderung des Begriffes,

auf die

mannnichfaltigste Art, bezeichnet; — sie steigt her­ auf von dem Gewöhnlichen zu dem Großen, bis zu

dem, was zu groß ist: cafa, cafone, cafaccia; sie

—■ — -

43

steigt herab von dem Gewöhnlichen zu demKleinen;

bis zu dem,

was zu klein ist:

casa,

caletta,

cafuccia. In philosophischer Rücksicht sollte diese Stuft

fenbezeichnüng an dem Substantivum selber eigentlich

nicht statt finden.

Denn der Begriff Haus z. B.

bleibt sich immer gleich, ich mag es mir so groß oder

so klein denken, als ich will.

Der Unterschied fiitx

Let nicht in demBegriffe selbst, sondern in den Eigen­

schaften statt, die dem Hause beigelegt werden. Das eine Haus kann größer, höher , älter seyn, als das

andere, aber von keinem Hause kann ich eigentlich sagen, daß es mehr Haus sey, als das andre.

Daher ist es auch wohl wahrscheinlich gekom­ men, daß man in den übrigen Sprachen das Sub­

stantivum rein gelassen, und es nicht mit den fremd­ artigen Nebenbegriffen versetzt hat,

gar nicht dazu gehören. aber,

die eigentlich

Die italiänische Sprache

bei welcher der Empfindungsausdruck herr­

schend ist,

hat sich allein über diese Schwierigkeit

hinweggesetzt,

und

dadurch

die

Substantiven,

welche sonst nur reiner Verstandesausdruck sind,

in das Gebiet der Empfindungsausdrücke mit hin­

übergezogen.

44

Vom Pronomen. Beim Pronomen findet im Italiänischen eben so

wenig, wie beim Nomen eine eigentliche Deklina­

tion statt; denn me z. B. heißt sowohl mich als

mir, und noi heißt sowohl wir als uns; nachdem es im Zusammenhänge der Rede steht,

oder eins

von den sogenannten Kasuszeichen davor geseht ist. Im Grunde ist daher das Pronomen im Ita­

liänischen noch einfacher wie im Deutschen,

und

läßt fich leicht ins Gedächtniß fassen, wenn man sich nur erst folgende Nebeneinanderstellung bemerkt: Sing.

Sing.

Io, me,

ich

tu,

Hmich

egli,

er

ella,

sie

S dich ( du.

(mir.

Plur.

. t wrr noi, < . (uns.

du

Sing.

Sing.

Plur.

Plur.



$ ihr ( uns.

eglino, sie

loro

Plur. elleno,

sie

(ihnen

Der Dativ und Akkusativ von ich, du, er,

sie, heißen also im Singular me, re, lui, lei, und

im Plural, noi, voi, loro; anstatt me, te, sagt

man aber auch mi und ti; anstatt lui, gli und lo; an­ statt lei, le und h; und im Plural sagt man auch im

45



Akkusativ und Dativ anstatt noi, ci; anstatt voi, vi; und anstatt loro, gli, 1i und le, nachdem eS

die Bedeutung und der Zusammenhang erfordert. So steht z. B. nach dem Imperativ beständig

mi anstatt me,

und wird alsdenn aber auch mit

dem Verbum als eins betrachtet, als datemi, gebt

mir;

fcrivetemi, schreibt mir; und im Plural ci

anstatt noi,

als ditcci,

sagt uns;

moftrateci,'

zeigt uns. Die Partikeln ci und vi bedeuten im Grunde

so viel als hier und da; denn man sagt niuno ci ö, niemand ist hier;

niuno vi e venuto,

niemand

ist dahin gekommen; wenn man also sagt dateci queÜo, gebt uns das, so heißt das beinahe so viel als,

gebt das hierher; und wenn man sagt contentatevi, begnügt euch, so liegt in den vi gewissermaßen der Begriff von da, gleichsam als ob man sagen wollte:

ihr da, seyd zufrieden!

so viel ist wenigstens

gewiß, daß zwischen wir und ihr, uns und euch, gewissermaßen das Verhältniß statt ssndet, wie zwi­ schen hier und dorr; und daß man daher nicht ohne

Grund, grade diese Partikeln ci und vi die Stelle von noi und voi hat vertreten lassen. Ob man nun gleich im vertrauten Gespräch

im Italiänischen sich der Anrede mit voi, Ihr, eben

so wie im Französischen und Englischen bedient, so

=-

46 giebt es doch,

wenn man jemanden höflich anreden

will, eine ganz besondere Art, unser deutsches Sie

auszudrücken: man nimmt nehmlich dazu,

nicht,

wie wir, die dritte Person des Plurals, sondern das Fömininum der dritten Person im Singular, ella,

fle, ( die Frau); statt dessen seht man aber, ob es

gleich die Grammatik nicht billigt, im gemeinen £e* ben fast immer lei, welches gewissermaßen den ©e#

nitiv von ella ausdrückt, als ob man sagen wollte Ihrer oder Ihrs;

die höflichste Anrede ist aber

immer Voftro fignoria,

Eure Herrschaft, welches

in Vollignoria zufammengezogen wird,

und weil

man nun dieß Voßignoria nicht immer wiederholen wollte, so sagte man stau dessen ella, sie. Nehmlich

die Herrschaft, welche ich anrede, gewähre mir dieses oder jenes; und da scheint denn das lei ohngefahr so viel auszudrücken, als Dero Herrschaft oder Dero Herrlichkeit. —

Man sagt auf die

Weise auch: quefto dipende di Lei, das hängt von

Ihnen ab; I di lei fentimenti, Ders Gesinnungen, wobei man immer entweder den Begriff von vostra

Lgnoria ausgelassen, oder das Fömininum an sich, zu einer Art von beehrenden Anrede erhoben hat.

Um nun aber zu wissen, wann man me oder mi, te oder ü, noi oder ci, voi oder vi, u. s. w.

-?U

47

sehen muß, ist es nöthig, folgenden Unterschied

zu bemerken:

Wenn die Person selbst mit einem gewissen Nachdruck bezeichnet, oder von einer andern genau

unterschieden werden soll, so seht man me, re, noi, voi, lui, lei, als: Per chö lo dite a me? Warum

sagt ihr es mit? 1' ho detto a lui cd a lei, ich habe

es ihm und ihr gesagt; egli m’ ha raccommandato voi specialmente, er hat mir Euch besonders em­

pfohlen. Liegt aber der Nachdruck auf dem Verbum

selber und nicht auf der Person, so seht man statt me, te, noi, voi ; mi, ti, ci, vi; statt a lui,

ihm, gli; statt a lei, ihr, le; statt lui, ihn, lo; statt lei, sie, (im Akkusativ) la, als: cio mi pia-

ce, das gefällt mir; diotivede, Gott sieht dich; voi ci dite, ihr sagt uns; io vi prego, ich bitte

euch; Io gli dirö, ich will ihm sagen; Io le diro, ich will ihr sagen; Jo lo vedo, ich sehe ihn ; Io la vedo, ich sehe sie. —

So sagt man nun auch im

Plural, wenn der Nachdruck nicht auf der Person liegt, statt a loro, ihnen, bloß loro; als: promett o

loro, ich verspreche ihnen;

statt loro, sie (das

Maffulinum im Akkusativ) bloß li, als: non li

vedo, ich sehe sie (die Männer) nicht; statt loro,

- '

48

sie, (das Fömininum im Akkusativ) bloß le, als: non le vedo, ich sehe sie (die Frauen) nicht. In der dritten Person sagt man also,

wenn

der Nachdruck nicht auf der Person liegt: Im Dativ

statt

a lui,

ihm,



a lei,

ihr,



gli le

ihnen,

a loro,

Im Akkusativ —

lui,

ihn,

sie,

loro.

lo



lei,



loro,

sie,

(die Männer) li



loro,

sie,

(die Frauen) le.

la

Auch wird der Nominativ der dritten Person noch auf verschiedene Weise ausgedrückt,

denn

man sagt: Im Singular

Im Plural

statt egli,

er,

ei,

sie,

essa

6 und eflb



ella,



egiino, sie, (die: Männer) essi



elleno, sie (die Frauen) eile, esse.

Egliwirö auch zuweilen wie unser es gebraucht, als egli ö il vero, es ist wahr. Unser deutsches sich wird im Italiänischen durch

fe ausgedrückt, als: pensare a se stesso, an sich seif, ber denken; ciascuno per se, jeder für sich; parlar

fempre di fe, immer von sich reden; so wie es nun

anstatt me und re, mi und ti heißt, sobald der Nachdruck nicht aufder Person liegt, heißt es auch 6 anstatt

fe, als : si riscalda troppo, er erhitzt sich zu sehr. Eine

- 1

49

Eine eigne Konstruktion im Italiänischen ist es, wenn dieß si unser man ausdrükt, als non fi vede ancora, man sieht ihn noch nicht, oder er

ist noch nicht zu sehen.

Im folgenden Beispiele

stimmt diese Konstruktion mit dem Deutschen übet# ein: non fi trovano, sie finden sich nicht.

So wie man nun im Lateinischen sagt, cum, tecum, fecum, mit mir, mit dir, mit sich,

sagt man auch im Italiänischen meco, teco, feco, ob man gleich auch sagen kann con me, mit mir,

con re» mir dir. So wie man im Italiänischen sagt.

Io vi prö-

metto, ich euch verspreche, anstatt, ich verspreche euch;

so zieht man auch den Akkusativ,

oder

dasjenige, was versprochen wird, hinter das Ver­

euch es ver­ spreche, anstatt, ich verspreche es euch, wo­

bum zurück,

und sagt z. B. ich

durch also die italiänische Konstruktion ganz von

der deutschen abweicht.

In diesem Falle nun wird im Italiänischen das euch es oder der Dativ und Akkusativ gleich­

sam zu einem Worte zusammengezogen,

welches

dadurch geschieht, daß der Dativ euch, vi, das

i in e verwandelt,

und es nun heißt.

prometto, anstatt, Io vi lo prometto.

D

Io vel®

— -——

SO

Denn weil der Nachdruck der Stimme doch immer auf das lo oder den Akkusativ fällt,

kann das i,

wegen der Geschwindigkeit,

so

womit

man darüber hineilt, nicht deutlich ausgesprochen werden, und verwandelt sich daher in e.

Was nun in diesem Verspiele von dem vi gilt, das findet auch bei den übrigen Dativen, mi, ti,

fi, gli und ci siattt, sobald sie mit dem unmittel­ bar darauf folgenden Akkusativen lo, la, li oder

le zusammenschmelzen; als non celo dirä, er wird es uns nicht, sagen, statt non ci lo dirä • non melo

dirä,

er wird es mir nicht sagen,

statt non mi

lo dirä.

Von gli ist zu bemerken, daß, ob es gleich ihm heißt, es dennoch auch für das Fömininum

ihr geseßt wird, so bald es mit lo, la, u. s. w. zu einem Worte werden soll, als :

Glielo dirö,

kann heißen, ich werde es ihm,

und ich werde es ihr sagen. Denn da der Dativ ihr le heißt, so müßte man das ihr es durch lelo ausdrücken,

welches

den Jtaliänern ein Uebellaut zu seyn scheint, den man hat vermeiden wollen; und aus dem Grunde

zwischen das gli und lo oder la u. s. w. auch noch ein e eingeschoben hat,

als glielo, gliela,

um

5t Nicht beinahe emevleitönende -Silben unmittelbar

aufeinander fotzen zu lassen. Eben so wie lo, h, M und le, wird auch Vie Partikel ne, davon, mit den Dativen mi, ti, cl, vi, u. s. w. zu einem Worte zusammengezogen, als

date eene, gebt uns davon, dite gliene, sagt ihm dar

von» —- Von diesem ne in der Folge ein Mehreres. Die Jtaliäncr ziehen überhaupt gern mehre«

Wörter in eins zusammen;

dieß findet nun auch

vorzüglich bei den Infinitiven »Md Participien statt-

wenn sie mit dem persönlichen Pronomen im Akku­

sativ und Dativ verbunden find, als: ich bitte euch, mir ZU sagen,

vi pregodi dirmi;

ich

bitte euch, mir es zu sagen, vi prego di dir-

melo. —

Das mir es wird mit dem sagen in

emen Begriff zusammengefaßt, um gleichsam nicht

zu viele Unterschiede machen zu dürfen; da unsere Sprache hingegen alle'einzelne Begriffe auf das

sorgfältigste unterscheidet und curseinander hält, und daher das Zufammenfaffen derselben nicht sucht, sondern vermeldet. So sagt MÜN'NUN auch im Italiänischen ve-

dendomi, indem er mich sahe, vedutomi, indem er mich gesehen hatte; dicendomi, indem et mir sagte, dicendomelo, indem er mir es sagte; das' Participium ist an sich schon eMe Zusammenziet' D 2

5» hung,

wozu das Pronomen nothwendig nur ein

Anhang werden muß,

insofern der Hauptbegriff

auf dem Verbum liegt, welches,

sobald es als

Participium oderJnfinitivus selber nachstehen muß,

nichts Untergeordnetes vor sich leidet.

Vom Pronomen Possessivum» Die Pronomina Possessiva oder besitzanzeigenden

Fürwörter im Italiänischen sind folgende:

mio,

mein, tuo, dein, fuo, sein, nostro, unser, vo-

stro, euer, loro, ihr. —

Die Föminina davon

sind: mia, tua, sua, nostra, yostra. —

Der

Plural vom Maskulinum,

tuoi,

miei,

meine,

deine, fuoi, seine; noftri, unsere, voftri, euere, loro, ihre.

Der Plural vom Fömininum;

mie,

tue, fue; nostre, vostre. Nun findet aber das Eigenthümliche statt, daß im Italiänischen der Artikel vor das Pronox

men Possessivum gesetzt werden muß, und man da-

her nicht sagen kann, mio libro,

mein Buch,

fimdern il mio libro, nicht mia vita mein Leben,

sondern la mia vita.

So wie wir also sagen das gute Buch, das

angenehme Leben, heißt es imItaliänischen, das, mein Buch; das, mein Leben; und was wir

53 Pronomen Possessivum nennen, wird daher völlig

wie ein Adjektivum betrachtet; atedate mi il mio

libro,

gebt mir Mein Buch, welches nach dem

Italiänischen so umschrieben werden müßte,

gebt

mir das Buch, welches mein ist; oder, gebt mir

das mir zugehKrende Buch. II mio, il tuo, il fuo, heißt daher auch das Meinige, Deinige, ©einige, als ecco il voftro

libro, dpu’ ö il tnio, da ist euer Büch, wo ist

das meinige. —

So sagt man auch I miei, die

Meinigen, indem man es wie ein Substantivum

gebraucht; il mio, das Meinige, nehmlich mein

Eigenthum. Und eben so wie wir sagen

ein guter Freund,

sagt man auch im Italiänischen un mio amico, ein

Freund von mir oder einer meiner Freunde, roefc

ches nach dem Italiänischen hieße: Freund.

ein,

mein

Hieraus wird der Unterschied zwischen

beiden Sprachen in Ansehung des Pronomen Pos­ sessivum genug einleuchten.

Eine Ausnahme machen einige Verwandt-

schaftsrund Ehrenbenennungen, wobei der Artikel vor dem Pronomen Possessivum ausgelassen wird, als mio padre, mein Vater, voftro fratello, euer Bruder, voftra maeftä, euer Majestät, fua Altezza,

sinne Hoheit, weil man sich immer gewissermaßen

Dz

54 eine Anrede dabei denkt, die den Artikel nicht zuIm Plural aber muß dych der Artikel wie#

laßt.

Her gesetzt werden, als: le loco Altezze, ihre Ho# Heiken, I vostri fratelli, eure Brüder« Hiebei ist nun auch zu bemerken,

daß im

Italiänischen bei dem fuo und sua der Unterschied

zwischen Maskulinum und Fömininum sich nicht

nach der Person richtet, die man anredet, oder von welcher die Rede ist, sonder» vielmehr nach Hem Worte, vor welchem es unmittelbar steht.

Wir

sagen z. B« im Deutschen, wen» van einer Frau

Hie Rede iflr Heißt,

ihr Hut, welches im Italiänische;»

il fuo capello;

capello;

denn fuo richtet sich nach

so sagen wir, weim vo» einem Manne

Kie Rede ist, fett) Degen, welches- im Italiäni­

schen heißt,

U fua fpada;

denn- sua richtet sich

nach fpada. Auf die Weise bedient man sich nun auch des

fuo ynd sua, als einer höflichen Anrede, welches mit dem Deutschen

macht.

einen ausfallenden Kontrast

So wie nehmlich bei uns die Anrede mit

er oder mit sie in der dritten Person des Singu­ lar hei demjenigen

welchen man so anredet, etwas

sehr Untergeordnetes vorausseht,

auch gewiß zu niemanden,

so werden wir

den wir höflich anre-

Hen wollen, sagen, da ist sein -Hur! oder ich bin

sein Diener, oder wie stehts um feine Gesund« heit? noch weniger zu einer Dame: sehe sie, du

ist ihr Fächer. — Im Italiänischen aber ist dieß gar nicht anstößig,

sondern vielmehr sehr höflich

ausgedrückt: ecco, il fuo ventaglio! fervitor fuo!

ecco il fuo capello; so wie denn auch bei uns im Vorigen Jahrhundert, die Höflichkeitsanreden erst bis zu der dritten Person des Singulars gestiegen

waren, und Prinzen und Prinzessinnen in den Trar gödien aus jenen Zeiten sich noch mit Sie und Er anreden,

Vom Pronomen Demonstrativum. Die italiänische Sprache hat mehr Pronomina

Demonstrativa wie die Deutsche, und kann daher mehrere und feinere Unterschiede in Ansehung der

Nähe oder Ferne dessen,

wovon geredet wird,

bezeichnen. Das lateinische Demonstrativum ifte, dieser,

und das lateinische Relativum qui, welcher, sind

gleichsam zusammengezogen,

um das italiänische

Demonstrativum quefto, dieser, zu bilden; so ist

auch das lateinische ille, Jena?, und qui, welcher, in quello, jener zusammengezogen,

ryonstrativum desto

nm das

de^

nachdrucksvoller zu mach?,:.

D 4

---------

§6

Unser Pronomen dieser wird also durch quefto, und jener durch queilo ausgedrücket.

DaS

Fömininum Lurch quefta und quella — der Plu-

ral durch quefti, diese (Männer); quefte, diese (Frauen); quelli, jene (Männer); quelle, jene

(Frauen). Man sagt also quefto principe, dieser Fürst;

di quefto principe, dieses Fürsten, u. s. w.; queilo dato, jener Staat; quella provincia, jene Provinz; quelli libri, jene Bücher; anstatt dessen kann inan aber auch sagen, quei libri, und que’ libri. Sobald aber auf queilo kein fmtt einem Kon­

sonant folgt, heißt es quel, als quel regno, jenes Reich, quel huomo, jener Mensch. Daß quefto Las Nähere, (Entferntere anzeiget,

und queilo das

sieht man deutlich daraus,

weil man sagt, quefto qui, dieser hier, queilo li,

jener dort.

Man kann nicht umgekehrt sagen,

quefto li. Unter quefto und queilo, wenn sie allein und nicht vor einem Substantivum stehen, denkt mott sich gemeiniglich das Neutrum,

dieses,

jenes,

non credo ne quefto, ne queilo, ich glaube we­

der dieses noch jenes.

Wenn aber das Pronomen dieser oder jener als ein Substantivum für sich allein stehen soll, so



57

Heißt dieser im Italiänischen quefti,

heißt quegli,

und jener

als quefti fü il primo de’ cesari>

dieser war der erste von den Kaisern; quegli chi diftrufle Cartagine,

Scipione,

Scipio, jener,

welcher Larthago zerstörte.

Man kann aber nicht sagen,

di quefti, a

quefti, u. s. w. noch di quegli, a quegli, u. s. w. sondern quefti und quegli find nur im Nominativ,

und zwar nur im Maskulinum gebräuchlich.

Um also hier eine vollständige Form für das Demonstrativum zu haben, wenn es für fich allein

als ein Substantivum steht, giebt es anstatt quefti noch das Pronomen coftui, und anstatt quegli, das

dieser, giebt es ein Fömininum coftei, diese; und von colui, jener, giebt es ebenfalls ein Fömininum colei, jene.

Pronomen colui; von coftui,

Der Plural von coftui und coftei, heißt cottoro,

diese, (ohne Unterschied des Geschlechts); und der Plural von colui und colei,

heißt coloro,

jene (ebenfalls ohne Unterschied des Geschlechts). Dieß Pronomen läßt sich nun auch vermitt telst der Kasuszeichen, durch alle Kasusbedeumn-

gen durchführen,

und man kann sagen di coftei,

a colei, da coloro, u. f. w. —

Die Jtaliäner

haben also ein besonderes vollständiges Pronomen,

wodurch sie unser

Dieser oder Jener ausdrücken,

D 5

58 wenn es sticht vor einem Substantivum, sondern

für sich allein steht. Wir können diesen Unterschied im Deutschen picht anders als durch einen Nachdruck der Stint#

tne, den wir auf dieser oder jener legen, bezeichn nen, als, dieser ist mein ärgster Feind!

gegen das italiänische costui,

coftei,

Dahin# u. s. w.

schon durch seine eigne Form den schwankenden Begriff gleichsam fester stellt.

Nun findet aber poch ein Unterschied statt, wofür die deutsche Sprache ebenfalls keine eigne

Form hat.

Die Person oder Sache, welche ich

durch das Demonstrativum questo oder questa be#

zeichne,

kann nehmlich mir selbst, oder öemjeni#

gen, mit dem ich rede, am nächsten seyn; sie kann mich selbst,

oder denjenigen, welchen ich anrede,

vorzüglich angehen ;

steht nun die Per#

son oder Sache mit mir selbst in der nächsten Be# Ziehung, so sage ich questi, quelto, oder questa; steht sie aber mit der angeredeten Person in dey

nächsten Beziehung,

so sage ich cotesto oder co-

tefta; als questo amico, dieser Freund (nehmlich dieser Freund von Mir) und cotesto amico, eben? falls, dieser Freund, (aber nicht von mir, sondern

von der Person, die ich anrede); questo mio libro, Kieses, mein Buch,

cotesto tuo librp, dieses,

dein Buch. —

Cotefta neu e cofa di curarfene-

dieß ist keine Sache, um die man sich zu bekäme mern hätte;

hier steht nehmlich ebenfalls cotefta

anstatt quefta,

weil die Sache mit dem Reden?

den nicht in Beziehung steht,

oder den Reden­

den nicht angeht. Cotesto und cotefta ist ein eben so vollständi­

ges Pronomen, wie questo und quefta,

es heißt

im Plural, im Maskulinum cotesti, und im Fömininum cotefte,

und kann,, vermittelst der Ka-

snszeichen, durch alle Kasusbedeutungen durchger führt werden.

Man sieht leicht ein,

welch ein

Grad von Deutlichkeit im Reden, 'chesonders bei

Erzähltmgen, durch den gehörigen Gebrauch die­ ser Form, erreicht werden kann. Was noch mehr ist, so kann eben diese Form

auch wiederum den Begriff des Demonstrativums, wenn es allein und wie ein Substantivum steht,

auf eine andre Weise wie questi und costui aus­ drücken ; denn questi und costui heißt

dieser, der

nehmlich mit mir in der nächsten Beziehung steht, und cotesti heißt

dieser, welcher mit hem, den

ich anrede, oder von dem ich rede,

sten Beziehung steht, mein Freund);

in der näch­

als costui dieser (nehmlich

cotesti,

dieser,

Frennd, oder sein Freund).

(nehmsich dein

6o Anstatt costui sagt man auf die Weise, wenn die Person nicht in Beziehung auf den Redenden gedacht werden soll, cotesto, und im Plural , am

statt costoro, coteftoro. Anstatt cotefti, sagt man auch noch nachdrück, kicher, indem man die Form von costui nachahmet,

cotestui, als di cotestui non dico nulla, von die,

fern (der nehmlich nicht mit mir, dem Redenden,

sondern mit dem Angeredeten in naher Beziehung

steht) sage ich nichts.

Anstatt cotesti, cotefta, u. s. w. findet man des Wohllauts wegen codesti, codesta, codestord, und anstatt questa sagt man bei' einigen Wörtern, die häufig Vorkommen, als sera, notte, mattina, abgekürzt sta, als sta sera anstatt questa sera, die,

sen Abend, u. s. w.

Obgleich ein Pronomen Demonstrativum ei, gentlich keinen Vokativ haben kann, so wird doch quel im gemeinen Leben im Vokativ gebraucht,

als quel giovane’

welches so viel sagen will, als,

jener junger Mann da, hört einmal.' Zuweilen wird unser da» int Deutschen, wie ein Pronomen gebraucht, wenn von einem ganzen

Sahe die Rede ist,

als,

das ist wohl wahr!

wo bloß der Nachdruck der Stimme auf dem da» es zu einem Pronomen Demonstrativum erhebt^

6i Wir müssen dieses gleichsam accentuirte das oft brauchen, wenn nicht sowohl von einer Person oder Sache insbesondere, als vielmehr von einem Sahe,

den man nicht zweimal sagen will - die Rede ist.

Um dieses das zu bezeichnen, haben die Jtaliäner noch ein besonderes Pronomen Demtznstrativum,

welches cio heißt,

und in solchen Fällen

geseht wird, wo quefto schon zu bestimmend seyn

würde,

als cio mi piace, das gefällt mir. Io

non parlo di cio,

ich rede nicht davon (wenn

nehmlich ans dem da der Nachdruck liegt); con tutto cio,

bei alle dem; voi non penfäte a cio,

ehe dite, ihr denkt nicht an das, was ihr sagt;

cio e, das ist. In allen diesen Fällen würde quefto gewisser­

maßen zu bestimmend seyn:

cio mi piace, heißt

nehmlich so viel, als alles das, was mir jemand gesagt hat, der Vorschlag, den er mir im Ganzen

gethan hat, gefällt mir; quefto. mi piace, würde

heißen, diese einzelne Sache, aus den Uebrigen gleichsam herausgehoben, gefällt mir; cio ö bedeu­

tet, daß der vorhergehende ganze Sah erklärt wer­ den soll; quefto ö würde das-gar Nicht ausdrücken, weil man sich unter quefto eine bestimmte einzelne

Sache denkt, welche näher beschrieben oder erklärt werden soll.

6ä Unser derselbe, dieselbe, dastetbe,wird ütf Italiänischen ausgedrückt:

r) Durch esso,

efia, im Plural esli, efle,

welches offenbar aus dem Lateinischen ipse,

ipfa

gebildet ist, aber nicht ganz dieselbe Bedeutung har;

denn daS lateinische ipfe heißt nicht derselbe, son­ dern er selbst.

Unser selbst wird tm Italiänischen

durch Itefio und medefimo ausgedrückt; das psso,

obgleich

wenn es als eine Partikel unverändert

etwas Aehnliches zu bedeuten scheint,

steht,

als

con esso lui mit ihm zugleich oder mit ihm zu­ sammen, con eflb teco, mir dir zugleich: wo

das esso beinahe so viel ausdrückt, wie unser selbst,' in der Redensart, selbander, selbdriere, u. s. w«

wo das selb mich so viel sagen will) als, drei zu­ gleich oder drei zusammen.

Man kann auf die

Welse sagen, con esso lei, con esso loro;- und esso bleibt unverändert, es mag. vor dem Singalar oder

Plural,

vor dem Maskulmum oder Fömininum

stehen. Wenn das Substanrivum vorhkrgeht, so wird

esso ordentlich wie unser derselbe, dieselbe, u. s. w. gebraucht, als foggiro le tenebre, 6 doh efle il sonno; die dunkeln Schatten entstehen, und mit'

denselben, oder mit ihnen der Schlaf, esso richtet sich alsdenn in Numerus und Genus ordentlich

------------

6z

hach dem vorhergehenden SubstantivuM, als trov6

i panni,

e con essi ! denari,

dungsstücke,

er fand die Klei­

und mit denselben oder mit ihnen

das Geld.

Zuweilen steht es auch auf die Weise mehre­ ren Nachdrucks wegen, vor dem Pronomen oder Nomen Proprium,

wornach es sich alsdenn auch

in Numerus und Genus richtet, als quando estö

Tiberio mori,

da Tiberius (derselbe nehmlich,

von dem bisher die Rede gewesen ist) starb; fborfö a ciafcun di esti loro il denaro dovuto, er bezahlte

einem jeden von ihnen (nehmlich von denselben, wo­

von bisher die Rede gewesen ist) das Geld, was er ihm schuldig war. 2) Wird unser derselbe, dieselbe, u. s. w.

im Italiänischen ausgedrückt durch dello,

della,

im Plural defii, delle, nur mit dem Unterschiede, daß dieß dello, destä, den Begriff von derselbe,

dieselbe, u. s. w. mit einem noch stärkern Nach­

druck als das vorhergehende ello, eslä, bezeich­

net; als, egli e desto, er ist ebenderselbe; non 'mi pare desto,

du scheinst mir nicht eben»

derselbe; le vide, ma non giudicd,

fostero,

er sahe sie,

ehe delle

aber er glaubte nicht, daß

es eben dieselben wären. ehe &c.

tu

Scipione, quel desto,

Scipio, ebenderselbige, welcher, u. s. w.

64

Ferner ist der Unterschied zu bemerken, daß vor esso, efla,

die Kasuszeichen,

di und da ge­

setzt werden können, vor desso, dessa, aber nicht; weil durch das schon hinzugefügte d ihnen gleichsam

der Platz vorweggenommen ist, und es auch einen Uebellaut verursachen würde,

wenn man sagen

wollte, di dello, da desso.

Gelbst wird im Italiänischen durch stesso,

iftesso und medefimo- ausgedrückt,

welche beide

Ausdrücke eigentlich dem lateinischen ipke entspre­

chen, und sich im Numerus und Genus nach ihrem

Substantivum richten, als 1’ ifteflä virtu, die Tu­ gend selbst, in quell’ isteslö bosco, in jenem Ge­ büsche selbst, oder in quel medefimo bosco.

Zuweilen aber wird demohngeachtet wieder unser derselbige, dieselbige, u.s.w. durch ftesso und medefimo ausgedrückt, als nell’ iftesso modo,

oder nella medesima guifa, auf dieselbige Art; da-

temi dell’ iftesso vino oder del medefimo vino, gebt mir von demselbigen Weine. So wie nun unser selbst indeklinabel ist, wird

auch medefimo zuweilen auf eben die Art im Ita­ liänischen gebraucht, so daß es sich im Genus, und

Numerus nicht nach seinem Substantivum richtet,

gls Lucrezia, seco medefimo ripensando la cofa, Lukretia, da sie bei sich selbst die Sache überlegte;

In

6Z

---------

In Firenze medefimo fu careftia, selbst in Florenz war Theurung.

Vom Pronomen Relativum. Uns kömmt es im Deutschen sehr zu

statten,

daß wir anstatt welcher, welche, welches, auch den bloßen Artikel der, die, das, wie ein Relati­ vumbrauchenkönnen, als, der tHann, welchen

ich sahe, und der Mann, den ich sahe.

Wir

können auf die Weise abwechseln, und brauchen das

welcher, wenn es ost nacheinander vorkommr, nicht zu wiederholen.

Eben dieß findet nun auch gewissermaßen im

Italiänischen statt,

wo das Relativum auch auf

doppelte Art ausgedrückt werden kann,

nehmlich

entweder durch quäle ober ehe. Vor quäle muß aber

immer der Artikel stehen, der sich nach dem vorher­

gehenden Substantivum richtet, als, il libro, II quäle Io leggo, das Buch, welches ich lese; statt

dessen kann ich nun auch sagen, il libro, ehe Io leggo, das Buch, das ich lese.

Auf diese letzte

Art drückt man sich am häufigsten aus, weil das

il quäle gleichsam zu umständlich ist, wenn die Sa­ che, wovon die Rede ist, nicht mit einem gewissen

Nachdruck bezeichnet, oder ihr eine Art vdn Wich­

tigkeit beigelegt werden soll.

E

66 Denn il quäle drückt,

insofern es sich von

dem lateinischen qualis, e, herschreibt, gewisser»

maßen schon die Beschaffenheit einer Sache mit aus; und scheint also in solchen Fällen am zweck­

mäßigsten gesetzt zu werden, wo die Sache, von

welcher die Rede ist,

gewissermaßen beschrieben

wird; ate una montagne, afpra, preflb alla quäle im bellislirtio piano fia ripofto, ein rauher Berg,

bei welchem eine schöne Ebene sich befindet. —

U

quäle aber wird auf folgende Weise durch alle Ka-' suszeichen durchgeführet.

N. G. ■D. A.

Sing. il quäle, welcher del quäle, dessen al quäle,, welchem il quäle, welchen

Ab. dal quäle, vvtt welchem.

Flur. 'N. iquali, welche G. dei quali, deren D. ai quali, welchen A. i quali, welche Ab. dai quali, von welchen. Wenn aber

Sing. N. la quäle, welche G. della quäle, deren D. alla quäle, welcher A. la quäle, welche Ab. dalla quäle, VVN welcher.

N. G. D. A. Ab.

Phr. le quäle, welche delle quäle, deren alle quäle, welchen le quäle, welche dalle quäle, VVN welchen

welcher gewissermaßen frage«

weise gebraucht wird, so fällt der Artikel wie­ der weg, als, quäl parola ti e ufcita di bocca, was

6?

- '"

für ein Wort ist über deine Lippen gekommen! Si cercava , quäl di loro solle il vero Erede, man Untersuchte, welcher von ihnen der wahre Erbe sey. Che findet man zwar anstatt il quäle als ein

indeklinables Pronomen, in jedem Genus und Nu­ merus, und in allen Kasusbedeutungen,

demohn-

geachtet aöer hüt es auch eine gewisse Form, wenn man das Pronomen cui dazu rechnet,

und eS

auf folgende Weise durch die Kasusbedeutnngen durchführt.

N. ehe, welcher, e, es, was G. di cui, dessen

D. a cui, welchem A. ehe oder cui, welchen

Ab. da cui, von welchem.

Der Plural ist hier vom Singular nicht verschie­ den, als, le cofe, ehe si leggeranflo, die Sachen,

welche man lesen wird.

Le miferie, da cui fono

afflitto, die Leiden od:r die Unglücksfälle,

von

welchen ich betrübt werde. Man setzt zuweilen das Pronomen di cui zwi­

schen das Nomen und den Artikel, padre,

dessen Vater,

padre del quäle;

als il di cui'

anstatt il padre di cui,

il

wodurch der Ausdruck auf eine

bequeme Weise verkürzt wird.

E 2

68 Man läßt auch das Kasuszeichen di vor cui

iveg, und sagt bloß il cui padre, wodurch der Aus­

druck dem Deutschen noch ähnlicher gemacht wird;

denn wenn wir sagen,

dessen -Vater,

so ziehen

wir auch gleichsam den Artikel und das Pronomen Relativum in eins zusammen, weil wir sonst z. 5$.

dieser Sohn, von welchem der Vater gestorben war; wo also von welchem der, in dessen zusammengezogen wird. So sagt sagen müßten:

man nun auch al cui padre, dessen Vater, dal cui

padre, von dessen Vater, u. s. w. Wenn aber nicht von Personen sondern von Sachen die Rede ist, braucht mau statt cui doch

lieber ehe, und zwar auch mit dem KasuSzeichen,

als, le cose da die vengano questi effetti, die Ur­ sachen, von welchen sich diese Wirkungen herschrei­

ben; la materiadi ehe parliamo, die Sache von welcher, oder wovon wir reden; la pena a ehe e obligato, die- Strafe zu welcher er genöthiget ist.

Zuweilen braucht man ehe sogar, ohne irgend ein Kasuszeichen, oder eine Preposition hinzuzufü­

gen, als, il di', ehe Io nacqui, der Tag an wel­ chem ich gebohren wurde, statt il di', nel quäle Io nacqui;

la notte,

ehe segui l’orribil cafo,

die

Nacht in welcher sich der schreckliche Zufall ereig­

nete.

Wik drücken in solchen Fällen unser Relati-

69

vum auch zuweilen bloß durch wo aus, als an dem Tage, wo die Feinde flohen.

Eben durch dieses ehe wird auch unser was und was fürauögedrückt, als si voltd, per veder,

ehe söffe, er wandte sich um, zu sehen, was da

wäre; per non so ehe deftino, durch ich weiß nicht, waS für eine Schickung;

ehe grate accoglienze,

waß für reißende Maniren. — Wenn dieß ehe ver­

doppelt wird, fi> bedeutet es so viel als unser was

auch, was auch immer; als, ehe ehe me ne sia per seguere, was auch für mich daraus erfolge» möchte; ehe ehe pericolo gliene sovrastafle, was

für Gefahr ihm auch deswegen bevorstände. Unser wer wird im Italiänischen durch chi

ausgedrückt, als non sape'a chi söffe fuo padre, er wußte nicht, wer sein Vater wäre; le dimandd,

chi ella foffe, er fragte sie, wer sie wäre; chi L

cosi ftolto? wer ist so thörigt;! voi sapete, chi fieno quefto altri, ihr wißt, wer diese andern seyn mögen. So wird nun auch unser wessen durch di chi,

und unser wem durch a chi ausgedrückt, als, di

chi ö figliuola, wessen Tochter ist sie; a chi fate

fervizj, wem ihr Dienste thut.

In diesen Fällen

kann aber auch anstatt di chi, a chi , wiederum di cui, a cui oder gar bloß cui gesetzt werden, als E 3

- .'.'J-ius

70

cui ö figliuola? wessen Tochter ist sie? eui fate servizj, wemdhr Dienste thut. Dieses chi drückt aber auch wieder unser der, t>ic, u. s. w. aus, wenn dasselbe als ein Relativum

steht, als, non aveva, chi il consolasle e di chi fi potefle fidare, er hatte niemanden, der ihn trö.'

sten, oder auf den er sich verlassen konnte; di chi piu temevano, lo fperimentarono piu favorevole,

den sie am meisten fürchteten, fanden sie sich am ger

neigtesten. XVcr auch, wird durch chi ehe ausgedrückt,

als chi ehe siate, wer ihr auch seyd; da chi ehe tu Fabbia udito, oder da cui ehe Lc. von WLM du kS

auch gehört hast. Das Adverbium onde, woher, vertritt im Italiänischen oft die Stelle des Relativums, als,

la mano onde Io ferivo, statt con la quäle Io ferivo, die Hand mit welcher ich schreibe; aver d’onde

vivere, anstatt aver di ehe vivere, wovon zu leben

haben; wir sagen auch im Deutschen woher zu leben? per la medefima porta, onde era entrato,

dürch dasselbe Thor, durch welches er hereingekonu men war, anstatt per la quäle era entrato; dieses onde drückt nehmlich im Allgemeinen aus, daß sich

eine Handlung oder ein Zustand irgend woher

schreibt, wovon man nicht für nöthig findet, das Nähere zu bestimmen.

Unser jemand,

einer, wird im Italiänischen

durch qualuno, qualcheduno ausgedrückt,

wel­

ches aus quäl ehe und uno zusammengezogen eigent­

lich so viel heißt,

als irgend einer, wer es

auch sey, als, doniamolo a qualcheduno > wir wollen es jemanden schenken;

colui ö qualchuno

ehe mi vuol male, jener da, ist einer, der mir

übel will.

Irgend einer/ einige heitz, alcuno, alcuni, als, alcuni giorni, einige Tage; fe alcuno ha detto alcuna cosa, wenn irgend einer etwas gesagt har.

E*

7>

Vom Verbum. L)as Verbum im Italiänischen weicht zuerst vom Deutschen darin ab, daß die persönlichen Pronomina,

td), du, er u. s. w. nicht nothwendig dürfen vorgesetzt werden,

sondern in der Konjugation selbst

schon gewissermaßen mit enthalten sind, weil dieselbe bestimmter ist, wie im Deutschen, wo nur wenige am gehängte Laute fast die ganze Konjugatton ausma-

chen, als r, er lieber, und ihr lieber; st, du lie­ best; n, wir lieben und sie lieben; re, ich liebte.

Bei diesem Mangel an Bestimmung der Per­ sonen durch die angehängten Laute, müssen im Deut­ schen freilich die Pronomina vorgesetzt werden, weil

man sonst z. B. bei dem Ausdruck lieben nicht wis­ sen könnte, ob wir oder sie, oder der bloße Infi­ nitiv dabei gedacht werden sollte.

In der italiänischen Konjugation hingegen ist

schon im Präsens,

im Singular die erste Person

durch o, die zweite durch i, und die dritte durch a oder e, im Plural die erste durch mo, die zweite

durch re, und die dritte durch no oder ro bezeichnet,

und der Infinitiv hat wiederum seine eigne Endi­

gung, daß also bei Auslassung des persönlichen Pro-

73

-e^"- ■

nomens vor dem Verbum nicht leicht ein Mißver­ stand statt finden kann. Freilich ist dadurch auch für einen,

der die

Sprache lernt, die italiänische Konjugation mit weit

mehr Schwierigkeit verknüpft, die noch durch die genauer bestimmte Verschiedenheit des Konjunk­ tivs vom Indikativ vermehret wird, denn statt daß

dieser im'Deutschen z. B. durch den bloßen Umlaut

ich war, ich wäre, ich harre, ich härre, ich trug, ich trüge, hat des Vokals bezeichnet wird, als

er in der italiänischen Konjugation eine ganz eigne Form, als ave»a, ich hatte, und avrei, ich hätte, oder vielmehr, ich würde haben, lessi, ich laß, und iegefli, ich läse.

Wir bemerken ferner, daß im Deutschen die Abwandlung des Verbums, in Ansehung der Bezeich­ nung der Personen,

mehr durch Konsonante, so

wie im Italiänischen mehr durch Vokale geschiehet, als, ich liebe, amo; du liebest, ami; er liebet,

ama; wir lieben, amiamo.

Das Ohr muß sich

hier also zu einer ganz andern Form gewöhnen, die von der deutschen in jedem Laute abweicht. Durch den Vokal in der vorletzten Silbe des

Infinitivs wird auch überhaupt der Unterschied der Konjugationen im Italiänischen bestimmt, weil dieser

Vokal in der ganzen Abwandlung eines Verbums,

E 5

74 sowohl bei der Bezeichnung der Personen als der Zei­ ten, am häufigsten wieder erstheint, und daher bei dieser Bezeichnung vorzüglich in Betracht kommt. Der Infinitiv aber ist im Italiänischen, eben

so wie im Lateinischen von viererlei Art; er hat nehm­ lich in der vorletzten Silbe entweder ein langes a, als

amare, lieben, oder ein langes e, als fernere, fürch­ ten, oder ein kurzes e, als leggere lesen, oder ein lan­

ges i, als fendre, vernehmen oder hören. Nachdem man nun von diesem Infinitiv etwas wegnimmt, und

statt des WeggenomrneNen etwas zuseßt, bildet sich die Konjugation. Bei diesem Wegnehmen und Zu­

sehen behält, obgleich nicht immer doch größtentheils, der

karakteristische Vokal des Infinitivs seinen

Platz,

und trägt daher zu der Bestimmung der

Konjugation das meiste bei.

Es kömmt nun darauf an, zuerst immer dasje­ nige was alle Konjugationen miteinander gemein ha­

ben, herauszuheben, um alsdann die Verschieden­ heit unter denselben auf so wenige Punkte, wie mög­ lich, zurückzuführen.

Vom



Präsens.

wie die erste Person des Singulars rm Prä­

sens beständig durch o bezeichnet wird, so endigt

sich die zweite durchgängig in i, und hier ist gleich ein Fall, wo der karakteristische Vokal des Infinitivs ganz wegbleibt,

als ami, du liebest,

fürchtest, leggi, du liesest.

temi, du

Bei fenti,

du ver­

nimmst, trift zufälliger Weise das i des Infinitivs

fentire mit dem i der zweiten Person überein. Die dritte Person des Singulars endigt sich

nur in der ersten Konjugation in a, und in den drei

übrigen in e, als, ama, er liebt, teme, er fürchtet,

legge, er liefet, lenke, er höret.

In den drei er­

sten ist von dem Infinitiv nur die Silbe re wegge­

lassen ,

bei fentire aber ist das i in e verwandelt

worden, um die dritte Person von! der zweiten zu unterscheiden. Die erste Person im Plural bildet sich im Prä

sens durchgängig von der zweiten Person des Sin gulars, indem zu derselben die Endigung amo hin

zugefügt wird, als von ami, du liebest,

amiamo, wir lieben,

temi, du fürchtest,

temiamo, wir fürchte«,

leggi, du liesest,

leggiamo, wir lesen,

fenti, du vernimmst,

sentiamo, wir vernehmen.

Die zweite Person des Plurals im Präsens, wird durchgängig vom Infinitiv gebildet, dessen r

man in t verwandelt, als von

76 amare, lieben,

amare, ihr liebet,

temere, fürchten,

temere, ihr fürchtet,

leggere, lesen,

leggere, chr leset,

sentire, vernehmen,

fentite, ihr vernehmet.

Die dritte Person des Plurals im Präsens

wird nur in der ersten Konjugation von der dritten Person des Singulars, in den übrigen aber von der ersten Person des Singulars gebildet, indem man bloß die Silbe no hinzufügt, als von amano, ste lieben,

ama, er liebet, temo, ich fürchte,

«mono, sie fürchten,

leggo, ich lese,

leggono, sie lesen,

sento, ich vernehme.

fentono, sie vernehmen

Da die Bezeichnung der Person in der italiäni­

schen Konjugation vorzüglich schwierig ist, so muß man durch die Ableitung der einen von der andern

dem Gedächtniß zu Hülfe komnien, und sich vor­

züglich einprägen,

was durch alle Konjugationen

durchgeht, und was sie Verschiedenes haben, um

das Ganze, so viel wie möglich, mit einemmal zu umfassen.

Dom Präsens im Konjunktiv. Deutschen wird dieser Konjunktiv im Präsens nur wenig bezeichnet, und man erkennt ihn gemei-

77 niglich nur in der dritten Person im Singular, wo das bezeichnende t wegfällt, al«: man glaubt, daß

ich liebe, daß du liebest, daß er liebe.

Im Plu­

ral aber siydet gar kein Unterschied statt,

als,

man glaubt,'daß wir lieben, daß ihr liebet, daß

sie lieben.

Zuweilen aber wird dieser Konjunktiv auch im Deutschen auffallender bezeichnet, als von ich weiß,

man glaubt,daß ich wisse, daß du wissest daß er wisse, u. s. w. und vorzüglich bei den Hülfsverbis,ich bin,

ich kann, ich muß, ich will u. s. w. deren Kon­ junktiv im Präsens, durch ich sey,

ich könne,

ich müsse, ich wolle, ausdrücklich bezeichnet wird. Dieser Konjunktiv wird gemeiniglich dann gebraucht,

wenn man etwas nur in so fern behauptet, als ein anderer es sagt, glaubt, annimmt u. f. w. Im Italiänischen wird nun der Konjunktiv

im Präsens in allen Konjugationen ausdrücklich als vom Indikativ

verschieden bezeichnet.

Um

die Form desselben dem Gedächtniß leicht einzu­

prägen, darf man nur die erste Konjugation von

den drei übrigen unterscheiden, und sich bemerken,

daß imKonjunktiv alle dreiPersonen des Singulars in der ersten Konjugation sich auf i,

übrigen sich auf a endigen, als

und^in den

ami,

(ich liebe,

tema,

(ich fürchte, du fürchtest,

legga,

(ich lest,

du lesest,

er lese,

fenta,

(ich höre,

du hörest,

er höre.

du liebest,

er liebe.

er fürchte,

Im Plural, endigt sich die erste Person im

Konjunktiv durchgängig in iamo, so wie im Indika­

tiv; die zweite endigt sich in iate, unddie dritte in ino oder ano, nachdem die dritte Person im Singular

auf! oder a sich endigt,

als von ami, er liebe,

amino, von tema er fürchte, temano.

Der Plural

vom Konjunktiv im Präsens durch alle Konjugatio­ nen Heist also, wie folgt:

amiamo,

temiamo,

leggiamo,

lentiamo.

amiate,

temiate,

leggiate,

sentiate.

amino,

temano >

leggano,

fentano.

Im Deutschen findet im Plural zwischen dem

Indikativ

und

Konjunktiv gar kein

Unterschied

statt; und sogar da wo der Unterschied im Singular besonders bezeichnet wurde, heht er sich im Plural

wieder auf.

Denn z. B. von ich kann, ich kön­

ne, ich muß, ich müsse, ich will , ich wolle, ich weiß, ich wisse, heißt der Plural eben so wie im Indikativ wir können, wir müssen, wir wollen, wir wissen, ihr könnt, ihr müßt u. s. w.

3m Italiänischen ist zwar auch die erste Per­ son im Plural vom Indikativ nicht verschieden, al-

-



79

lein die zweite erhält doch eine verschiedene Endi­ gung, indem z. SB. amate in amiate, temete in temiate u. f. w. verwandelt wird; und so auch die

dritte, innern amano, in amino, temono in teroano u. s. w. verwandelt wird.

Vom Präsens im Imperativ. Deutschen stimmt der Imperativ in der drit­ ten Person des Singulars, mit dem Konjunktiv, Len man hier vielmehr den Optativ nennen kann, überein, als et lebe.' welches soviel heißen kann,

als, ich wünsche, daß er lebe; oder den Befehl, z. B. eines begnadigenden Richters ausdrückt: er soll leben!

Im Italiänischen stimmt die dritte Person des Imperativs ebenfalls mit dem Konjunktiv oder Op­

tativ überein, als

ami, er liebe, tema, er fürchte. legga, er lese, senta, er höre. So wie im Deutschen die dritte Person des

Imperativs durch Weglassung des r gebildet wird, als anstatt er lieber, er liebe, so entsteht die zwei­

te durch Weglassung des st, als anstatt du liebest, liebe du.

Die zweite Person des Singulars im Impe­ rativ wird im Italiänischen in der ersten Konjuga-

80 tion, durch Weglassung des re vom Infinitiv ge­ macht , als von amare, liebelt, ama, liebe du. In den drei übrigen Konjugationen endigt sie sich

wie die zweite Person des Singulars im Indika­ tiv, als,

temi,

du fürchtest, nnd, fürchte du.

leggi, du liesest, und, ließ du. senti,

du hörest, und, höre du.

Es ist also gerade das Umgekehrte.: in der er­

sten Konjugation endigt sich die dritte Person in i, und die zweite in a, in den drei übrigen, die zweite

in i, und die dritte in a. Von der dritten Person des Singulars, im

Imperativ, leitet sich auch

durch alle Konjugatio­

nen die dritte im Plural ab, als ami, liebe Er,

amino, lieben Sie.

tema, furchte Er, temano, fürchten Sie.

legga, lese Er,

leggano, lesen Sie.

fenta, höre Er,

fentano, hören Sie.

Die zweite Person im Imperativ, im Plural,

stimmt völlig mit der zweiten des Plurals im Indi­ kativ vom Präsens überein, als amare, ihr liebet, und, liebet!

remete, ihr fürchtet, und, fürchtet, legiere, ihr leset, und, leset! fentite, ihr höret, und, höret!

Die



Die Hülfswörter seyn und haben sind hiervon ausgenommen, wie denn diese überhaupt eine ahwei* chende Konjugation haben, wovon zu seiner Zeit ein

Mehreres. Nun ist aber beim Imperativ- noch zu Bernet?*

ken, daß, so wie wir int Deutschen, nicht nur bei dee

befehlenden Anrede, sondern bei der Anrede über*

Haupt, die zweite Person sehr häusig in die dritte, und den Singular in den Plural verwandeln, dieser

im Italiänischen gewissermaßen auch der Fall istr Wir sagen nehmlich:

gehe Du! gehe Er! gehet! gehen Siek indem wir immer nur eine einzelne Person darunter

verstehen, die wir nach den verschiedenen Graden einer

hergebrachten Höflichkeit,

und Unterschied

Les Verhältnisses, entweder mit Du, Ek,

Ihr,

oder Sie anreden.

Im Italiänischen bedient man sich nun bet bet höflich befehlenden Anrede vorzüglich der dritten Per* sott des Imperativs im Singular, da wo wir uns der

dritten Person im Plural bedienen, so daß wir in Liesem Falle die dritte Person des Singulars immer durch unser deutsches Sie übersetzen müssen, alS r

ami, lieben Sie!

tema, fürchten Sir!

lexga, lesen Sie! fenta, hören Sie!

F

8» Hieraus erhellet, daß wir in unserm höflichen Ausdruck schon um einen Schritt weiter gegangen sind, als die Jtaliäner in ihrer Sprache, welche sich

noch mit der Anrede durch Er begnüge», die bei

uns gegen irgend jemanden, der uns nur einigermas­

sen gleich ist/ schon grob klingen würde.

Za der weniger komplimentirenden und vertrau­ lichen Anrede überhaupt, bedienen sich die Jtaliäner -er zweiten Person im Plural gegen eine einzelne

Person; weniger der zweiten Person im Singular. Wenn in der zweiten Person im Imperativ im

Singular, etwas nicht befohlen, sondern verboten wird,

so pflegt man statt des Imperativs den Inst«

Nitiv selbst mit non zu sehen, als: non amare, liebe Nicht.

non reinere, fürchte Nicht, non leggere, lies Nicht,

non sentire, höre Nicht. Dieß ist beinahe,

als wenn wir im Deutschen

schmeichelnd zu Kindern sagen: das nicht thun!

anstatt thu das nicht; das nicht anfassen! anstatt faß das nicht an!

Vom Imperfektum. E- fehlt uns im Deutschen zwischen dem Perfektum

und Imperfektum an einem Mittelausdruck oder Mit« telform, deren wir uns bedienen könnten, indem wir

etwas nach der Reihe

erzählend

vortragen,

in

welchem Fall unser Imperfektum gewissermaßen zn

wenig und unser Perfektum zu viel sagt. In den alten deutschen Uebersehungen der la»

teinischen Geschichtschreiber findet mau immer das Perfektum aus dem Lateinischen geradezu beibehalten,

als, die Römer haben darauf mit den Sabi­ nern ein Bündniß geschloßen,

und find mit

ihnen in einen Staat zusammengetreten, u. s. w. statt das wir jetzt übersehen: Die Römer schlos­

sen darauf mit den Sabinern ein Bündniß, und traten mit ihnen in einen Staat zusammen.

So wie nun das Perfektum in dem erzählen­

den Vortrage höchst widrig klingt, weil es das­

jenige/ was sich ist der Folge der Erzählung natür­ lich aneinander knüpfen soll, immer unterbricht und gleichsam beständig Einschnitte dazwischen macht;

so scheint es doch auch, als ob unser Imperfektum den Gegenstand nicht recht in die Vergangenheit zu­ rückschiebt; unser Imperfektum scheint zu nahe ans Präsens zu grenzen; doch in der Folge mehr hievon!

F -

54 Die Jtaliäner haben nun zwischen dem Perfek,

tum und Imperfektum noch eine solche Mittelform, oder ein zweites Imperfektum, dessen sie sich vorzüg-

ljch zum'erzählenden Dortrage bedienen, das aber von uns nicht anders wie das erste übersetzt werden

kann, weil wir selbst nur em Imperfektum haben. Der Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Im« Perfektum im Italiänischen, wird bei dem Abschnitte von der Wortfügung deutlicher werden, da er hier «ur bloß durch die äußere Form festgesetzt wird.

Vom ersten Imperfektum. Die Endigungen des Imperfektums im Singular sind durch alle Konjugationen:

va, vi, va. Diese Endigungen werden in den drei ersten

Konjugationen zu der dritten Person des Singulars im Präsens, in der vierten aber zu der zweiten hin-

zugefügt; oder man kann auch sagen, daß sie in al« len Konjugationen vom Infinitiv abgeleitet werden,

Lessen Endigung re in die obigen Silben verwandelt

wird, als von

amare, lieben L amavi, du liebtest. / amava, er liebte.

Ctemeva, ich fürchtete. testiere, fürchten-? remevi, du fürchtetest, ^temeva, er fürchtete. leggeva, ich las. leggere, lesen leggevi, du lasest. leggeva, er las. sentiva, ich hörte. sentire, höre» fentivi, du hörtest, sentiva, er hörte. In der zweiten Person des Imperfektums int

Singular finden wir das karakteristifche i wieder, wodurch die zweite Person im Präsens im Singular ebenfalls bezeichnet wird, als, ami, du liebest, tem^ Lu fürchtest,

leggi,

du liesest, fenti,

du hörest.

Man könnte also sagen, daß durch diese Endigung in i unsere Endigung in st im Italiänischen ausge«

drückt,

und einer der härtesten Konsonanten in un­

serer Sprache, durch einen der zartesten Vokale in die ttaliänifche Sprache gleichsam übersetzt wird.

Was nun insbesondre die erste und dritte Per­ son im Singular des Imperfektums anbetrift,

so

kann in beiden das v in der letzt«» Silbe weggelassen werden, und man kann z. B. sagen, Io fedea, ich saß, anstatt Io fedeva, und so auch colui fedea, et

saß, anstatt colui fedeva.

Hiervon sind aber die Verba von der ersten Kon­ jugation ausgenommen, aus dem natürlichen Grunde,

8 3

66

-------

weil in dieser bei Weglassung des v zwei gleiche Vo« kale auf einander folgen, und ein Uebellaut entste­

hen würde;

daher kann man also niemals sagen,

amaa anstatt amava,

sondern das v muß hier be­

ständig beibehalten werden. Auch in der dritten Konjugation ist die Weglas­

sung des v im Imperfektum, daß man z. B. anstatt fentiva, fentia sagte, in Prosa wenig gebräuchlich.

Weil nun im ersten Imperfektum int Singular die erste «nd dritte Person gar nicht verschieden sind, so endigt man um mehrerer Deutlichkeit willen, die erste Person lieber in vo, als

amavo, ich liebte. remevo, ich fürchtete, leggevo, ich las. fentivo, ich hörte. Zn diesem Falle aber kann alsdann das v in der

letzten Silbe niemals weggelaffen werden, so daß

man z. B. sagen könnte, fedeo, ich saß,

anstatt

fedevo; denn die Aehnlichkeit mit der ersten Per­

son im Präsens im Singular würde dann zu groß seyn, und leicht eine Verwirrung in den Endlauten entstehen. Im Plural des ersten Imperfektums werden

alle drei Personen von der -ritten Person im Sing«-

lar abgeleitet, indem man die Endungen mo, te, und no hinzusetzt, als von

famavamo, wir liebte». amava, er liebte/ amavare, ihr liebtet. amavano, sie liebte», temevamo, wir fürchteten. temeva, ich fürchtete/ temevate, ihr fürchtetet. remevano, sie fürchteten^

fentiva, ich hörte/ senrivacs, ihr hörtet, / fentivano, sie hörte». Hierbei ist zu bemerken, daß bei dep -ritten Person die vorleßte Silbe beständig kurz, und bei

-er ersten Person eben diese vorlehte Silbe gemeinig­

lich lang ausgesprochen wird, als amavämo, wir liebten, und amavano, sie liebten« Deswegen kann nun auch das v der vorletzten Silbe nur in der dritten Person weggelassen werden,

weil diese Weglassung und Abkürzung durch die Länge -er vorhergehenden Silbe gleichsam erst vorbereitet

wird , als z. B. fedeano, anstatt fede'vano, sie fas­

sen; leggeano, anstatt leggdvano, sie lasen.

F 4

88

----------

Vom Konjunktiv des ersten Imperfektums. W-- man im Italiänischen den Konjunktiv des ersten Imperfektums nennt, ist eigentlich der Kon­

junktiv des Futurums, von welchem er auch unmit­ telbar abgeleitet wird, und also mit demselben zu«

fammengestellt, sich am besten dem Gedächtniß ein­

prägen wird.

Vom zweiten Imperfektum. Da« zweite Imperfektum ist in der italiänischen

Konjugation das Schwierigste, es giebt dabei die meisten Ausnahmen, und wenn man sich daher das­

selbe durch alle Konjugationen nur gehörig einprägt,

so ist das Uebxige leicht zu fassen. Von der ersten Person des zweiten JmPerfektums im Singular. erste Person des zweiten Imperfektums im Sin­ gular endigt sich in der ersten Konjugation in ai,

als von amo, ich liebe, amai, ich liebte.

von sind

ihre,

aber gleich

stehen,

dare,

ausgenommen geben,

Hier­

die Verba

wovon

bald ein

Mehreres! und das Verbum consumare, verzehren,

welches sich, wie gewöhnlich in ai und auch in si en­ digen kann,

verzehrte.

als consumai,

oder consunsi,

ich

—- - - -

89

In der zweiten Konjugation endigt sich die erste Person des zweiten Imperfektums im Singu­ lar auf ei oder etti, als von temere, fürchten / rs-

mei (temetti) ich fürchtete. Nun giebt eö hier aber viele Verba irregula« ria, deren Unregelmäßigkeit sich immer vorzüglich tot zweiten Imperfektum zeigt,

weswegen man denn

dasselbe bei einem jeden einzelnen Verbum sogleich

bemerken muß.

Jrregularia in der zweiten Konju­

gation sind z. B. folgende:

av£re, haben, ebbi, ich hatte. teuere, halten, tenni, ich hielt, tadre, schweigen, tacqui, ich schwieg.

giacere, liegen, giaqui, ich lag. piacere, gefallen, piacqui, ich gefiel,

videre, sehen, vidi, ich sahe.

Man siehet leicht, daß hier dir Form von dem lateinischen Perfektum beibehalten ist; tacqui, giac-

qui, piacqui, ist weiter nichts als das lateinische

tacui, jacui, placui. Hierbei ist aber zu bemerken,

daß man sich

übrigens in Ansehung der Konjugation nicht immer nach dem Lateinischen richten kann, wie z. B. bei

folgenden Verbis, die im Lateinischen im Infinitiv em kurzes, im Italiänischen aber ein langes e haben, als:

cadere, falle», caddi, ich fiel, sapere, wissen, feppi, ich wußte, F 5

§s Die Endigung fi kömmt in der Ersten Person des zweiten Imperfektums in der zweiten Konjuga­ tion nur selten vor, als z. B. valere, gelten, valfi,

ich galt. In der dritten Ronjugation endigt sich die

erste Person des zweiten Imperfektums im Singular

ebenfalls auf ei,

etti,

aber auch auf fi,

durch

welche letztere häufig vorkommende Endigung sich hier die dritte Konjugation von der zweiten Vorzug»

lich unterscheidet.

Zuerst ist hier nur zu bemerken, daß bei ein!» gen Verdis, alle drei Endigungen sowohl in ei und

etti, als in fi statt finden, als: Crendei, rendere, Wieder geben Z rendetti, b*’

> ich gab tvitdek-s )

s succedei, ürccedereMück Machens succedetti,

>ich wachte Glück.

/ fuccefi,

j

C presumei, presumere, vorausfetzen) presumetti, >ich setzte voraus / presunfi,

J

C risolvei,

3

risolvere, sich entschließen < rifolvetti, ^risolsij

> ich entschloß wich j

C concedei, coiicedere, jttgestehen) concedetti, >ich ßtßaNtz jN. £concefi,

j

spendere, gusgebeNL fpendetti, CfPefl

mordere, betffcn/mordetti,

/ morst,

\ ich gab »NS. J

>ich biß.

\

Bei einigen Verdis der dritten Konjugation findet in der ersten Person des zweiten Jmperfektumnur die Endigung in ei und etti, die in si hingegen gar nicht statt, als:

S ncevei, ricevere, empfangen < . ncevetti,

j . , > ich empfing.

Noch einige Verba der dritten Konjugation

giebt es, die sogar nur die einzige Endigung in ei in der ersten Person des zweiten Imperfektums zu­

lassen, als von

bittere, schlagen; battei, ich schlug, descernere, unterscheiden; discernei, ich un­ terschied.

Die meisten Verba der -ritten Konjugation aber, welche sich in go, do, ro, u. s. w. endigen, be­ halten in der ersten Person des zweite» Imperfektums

die Endigung in L, entweder allein, oder doch hau-

figer, als die andern Endigungen, bei; weswegen man auch diese Endigung als karakteristisch in Anse»

hung der dritten Konjugation betrachten, und eine

beträchtliche Anzahl Verba darunter begreifen kann, als z, P.

Bei dieser Endigung in si ist nur zu merken, daß sie bei einigen Verdis, wie nehmlich bei den eben angeführten, mit einem einfachen, bei andern aber mit einem doppelten f statt findet, als:

Wer sieht nicht, daß hier das lateinische dm und vixi in das weichere dissi und viffi verwandelt ist. Demohngeachtet aber kann Man sich auch hiebei nach dem Lateinischen nicht richten; denn dieselbe Form ist auch auf andre Verba übertragen, deren Perfek« tum im Lateinischen sich nicht auf xi endlgt, alSz.B. leggere, lesett leggo, ich lese

lefli,

ich las,

wovon doch das Perfektum im Lateinischen Nicht lexi> sondern legi heißt.

In wettere, permettere, rimettere, findet sowohl die Endigung in fi mit dem einfachen als mit dem doppelten s statt, als permettefe, erlauben ) perniisi oder

permetto, ich erlaube ) permefll, ich erlaubte.

Jrregularia in der dritten Konjugation sind eben so wie in der zweiten solche Verba, die sich im zwei« ren Imperfektum noch am meisten nach dem lateini« fchen Imperfektum richten, als crefcere, wachsen crebbi, ich wuchs. eresco, ich wachse cenoscere, kennen conobbi, ich erkannte. conofco, ich kenne nocere, schaden )nocqui, ich schadete.

rompere, brechen ruppi, ich brach. rompo, ich breche

54

^■',l. .......i

Hier siehet man deutlich das lateinische Perfek­

tum r crevi, cognovi, nocui, rupi; das v ist in ein doppeltes b,

das cu in qu verwandelt,

und das b

verdoppelt; so ist aus crevi, crebbi, aus cognovi,

conobbi, auö nocui, nocqui, und alkS rupi, ruppi geworden. Hieraus zeigt sich eben,

wie die italiänische

Sprache sich nur allmälig von den Formen der latei­

nischen loßriß,

und gleichsam Mit einigen Verdis

noch daran hängen blieb, indem sie sich eine eigne

Form schuf, worinn nun das aus dem Lateinischen

ganz Beibehaltne zu dem Unregelmäßigen gezählt,

und als ein Tribut betrachtet werden muß, den diese Sprache der Mutter, von der sie abstammt, immer noch entrichten muß.

Dieß ist erstlich eine allgemeine Uebersicht von den Endigungen der ersten Person des zweiten Im­ perfektums in der dritten Konjugation, welche in diesem Punkte unter allen die schwierigste ist; da sich nun aber die häufigen Unregelmäßigkeiten in dieser

Konjugation vorzüglich mit auf das Participium er­

strecken, so müssen wir in dieser Rücksicht noch ein­

mal die erste Person des zweiten Imperfektums mit dem Participium, in allen ihren Abweichungen, sorg, faltig zusammenstellen,

damit beide zugleich dem

rrrr-tm,

95

Gedächtniß eingeprägt, und die Uebersicht des Gan«

zen desto leichter werde.

In der vierten Konjugation endigt sich nun die erste Person des zweiten Imperfektums im Sin« gular eigentlich in ü, so wie in der ersten in ai,

und

in der zweiten und dritten in ei, welche Endigungen

eigentlich die regelmäßigsten sind, weil sie vom Infi­

nitiv nur das re wegwerfen,

und statt desselben ein

i bekommen, als

amSre, lieben, amai. temere, fürchten, temei. credere, glaube«, credei. sentire, hören, fentii. Allein auch in der vierten Konjugation findet zu«

gleich die Endigung in si bei einigen Verdis statt, als (apriivder

aprire, eröfnen j apersi,

coprire, bedecken

, , lch eröfnete.

er ich bedeckte.

Einige sind ebenfalls ganz unregelmäßig, weil sie mit dem Infinitiv vom Lateinischen abweichen, und mit dem zweiten Imperfektum sich wieder dar­ nach richten, oder weil sie das Unregelmäßige selbst aus dem Lateinischen beibehalten, als von

venire, kommen, venni, ich kam, offenbar von dem Lateinischen veni,

welches dott

--------

96

schon von der gewöhnlichen Form, wornach eS vevivi heißen sollte, abweicht, und

apparire, erscheinen, apparvi, ich erschien,

wo von dem Lateinischen äpparui, bloß das uin V verwandelt ist.

Dieß sey für jeht genug von der ersten Person

des zweiten Imperfektums im Singular,

die wir

nun durch alle Konjugationen durchgeführt haben, und wobei nnr noch zu bemerken ist, daß bei den mei«

sten Verbis diese ecst^ Person mehrere Endungen zu

gleicher Zeit haben kann, auch bei der dritten Per« sott im Singular sowohl als im Plural mehrere En­ dungen statt finden können, die denn nach den vev«

schiednen Endungen in der ersten Person sich richten.

Von der zweiten Person des zweiten Im­

perfektums im Singular und Plural. Diese zweite Person bildet sich immer vom Infinitiv, indem man die Silbe re in sti verwandelt, als von

amare, lieben, amasti, du liebtest. temere, fürchten, temefti, du fürchtetest,

leggere, lesen, leggesti, du lasest.

fentire, hören, sentisti, du hörtest. Wo der Infinitiv zusammengezogeu ist, muß

man vorher, um diise zweite Person davon abzuleiten, die Zusammenziehung erst wieder aufheben, als von

porre,

porre, setzen,"^

«nzusammengezvgen > ponesti, du setztest, ponere, dire,

j

sagen,

unjusammengezvgen >dicesti, du sagtest, dicere, \

fare, machen,^ unjusammengezvgen > facefti, du machtest, facere, \ Dadurch nun, daß man bloß das! am Ende

dieser zweiten Person des Singulars in e verwan­

delt, bildet sich die zweite Person im Plural, als amalH, du liebtest, amafte,

temefti, du fürchtetest,

leggesti, du lasest,

ihr liebtet,

temeste, ihr fürchtetet,

leggelle,

ihr laset,

sentisti, du hörtest, sentiile, ihr hörtet.

Von der dritten Person des zweiten Im­ perfektums im Singular. S^iefe dritte Person^ unterscheidet sich in der ersten

Conjugation bloß dadurch von der ersten Person im Präsens, daß der Nachdruck hier auf die letzte,

so wie dort auf die erste Silbe fällt, als amo, ich liebe,

amb,

er liebte.

muto, ich Andre, mutb, er änderte. In der zweiten und dritten Conjugation

bildet sich diese dritte Person des zweiten JmperfekG

98 tums im Singular von der ersten, indem entweder das i am Ende in e verwandelt wird, als

lessi, ich las, lesse, er las, credetti, ich glaubte, credette, er glaubte, piacqui, ich gefiel, piacque, er gefiel; oder indem von der Endigung in ei,

das i wegge»

lassen, und das vorhergehende e accentuirt wird, als temei, ich fürchtete, teme, er fürchtete,

battei, ich klopfte, batt£, er klopfte. Eben diese Ableitung der dritten Person des

Singulars von der ersten findet auch bei der vier» tM Ronjugarion im zweiten Jmperfektunr statt,

indem entweder das i am Ende, sobald es nicht dop»

pelt steht, in e verwandelt wird, oder wenn es dop» pelt steht, das eine davon weggrnoMMen, und das

chbrigbleibende accentuirt wird, als

Der Accent auf der letzten Silbe ist also in der

.Bezeichnung der dritten Person im Singular des

zweiten Imperfektums am meisten karakteristisch, weil er vorzüglich bei den regelmäßigsten Endungen

in der Konjugation statt findet, als

amai, ich liebte, amb, er liebte, temei, ich fürchtete, temb, er fürchtete» sentii, ich hörte, send, er hörte»

Von der ersten Person des zweiten Imper­ fektums im Plural. 2Dtefe erste Person im Plural kann man nicht etwa von der ersten im Singular ableiten, daß man z. B. sagen wollte, von lefTi, ich las, leffimo, wir lasen,

oder von temctti, ich fürchtete,

tenietdmo,

wir

fürchteten. Soudern hier wird die erste Person des Plu­

rale unmittelbar vom Infinitiv gebildet, indem man die Endsilbe re in mmo verwandelt, als

Imperfectum

II.

amare, lieben, amammo, wir liebten, tetnere, fürchten , tememmo, Wir fürchteten, leggere, lesen, leggemtno, wir lasen, fenure, hören, fentimmo, wir hörten. Und hierbei ist nun wiederum zu bemerken, daß man, wo der Infinitiv zusammengezogen ist, diese

Zusammensehung erst wieder aufheben muß, um die erste Person des Plurals im zweiten Imperfektum

davon abzuleiten, als von

dire, sagen, uttzusammengezogen, > dicemmo, wir sagten, dicere, J condürre, führen, unzusammengezogen, conducemmo- wir führttrs. conducere, J,

G r

100

fare, thun,'! «NjUsammeUgezogeu, x-kacemmo, Wir thaten,

facere,

J

dimmo, condummo,

fammo WÜrdM völlig

unrichtig seyn, obgleich in einigen wenigen unregel­ mäßigen BerbiS, die in der Folge vorkommen wer­

den, eine Ausnahme von dieser Regel statt findet.

Von der dritten Person des zweiten Imper­

fektums im Plural. D a von de» zweiten Person des Plurals im zweiten Imperfektum das Nöthige schon erwähnt ist, so ist

nun endlich bei der drittm noch zu bemerken, wie dieselbe von der dritten Person im Singular sich bil­ det, indem zu derselben, im Fall sie nicht accentuirt ist, bloß die Silbe ro hinzugefügt wird, als

temette, er fürchtete, temettero, sie fürchteten, aperfe, er öfnete, apersero, sie öfneten. Ist aber die dritte Person des Singulars vom zweiten Imperfektum accentuirt, und endigt sich in

e> u oder i, so wird die dritte Person des Plurals davon abgeleitet, indem man rono hinzu fügt, als

reinö, er fürchtete, temerono, sie fürchteten.

fu, er war, furono, sie waren. udl, er hörte, udirono, sie hörten. Endigt sich die accentuirte dritte Person des

Singulars in ö,‘ wie dieß immer bei der ersten Kon-

xot jugation der Fall ist, so wird außer der Hinzufügung

von rono, das o noch in a verwandelt, als

amb, er liebte, amarono, sie liebte«. parlb, er sprach, parlarona, sie sprachen. Da es also von der dritten Person des Plurals im zweiten Imperfektum eine Endigung in ero, und

eine andre in rono giebt, so ist hierbei noch zu be­ merken, daß die erstre in eno und in ono verwandelt werden kann, als von

piangere, weinen - pianse, er weinte, Usid pianfero, ftC weMteN, kann es anstatt piansero, auch pianseno oder plan« fono heißen.

Und was die letzte Endung in rono anbetrift,

so findet man nicht nur in Versen, sondern auch in Prosa zuweilen die letzte Silbe davon weggelaffen, al-

?maro, sie liebten, anstatt amarono. furo, sie waren, anstatt furono. udiro, sie hörten, anstatt udirono. Um alles Einzelne, bisher Gesagte durch das

Auge vorö Gedächtniß zurückzurvfen, stellen wir nun

die Beispiele zum zweiten Imperfektum in allen Kon­ jugationen zur leichtern Uebersicht nebeneinander.

Imperfectum II. amai amasti amb

S ingulariter. temei lefii temesti leggesti teme lefle G 3

fentii sentisti send.

IOÄ

amarnmo amaste amarorio

P luraliter* tememmo leggemmo te nieste leggeste temerono lessero

fentimmo fentiste fentirono»

Die Bildung des zweiten Imperfektums im

Italiänischen ist wegen ihrer Eigenthümlichkeit be­

sonders merkwürdig, indem z. B. die zweite Person im Singular, und die erste und zweite Person im Plural, gleichsam ganz unabhängig von der Unre­

gelmäßigkeit der übrigen unmittelbar vom Jnsinitiv abgeleitet, sich immer gleich bleiben, da hingegen

in der ersten und dritten Person im Singular, und der dritten Person im Plural viel mehr Unbestimm­

tes und Schwankendes ist;

es scheint, als sey dieß

Tempus in der italiänischen Konjugation nach und

nach gleichsam stückweise gebildet, und am Ende erst in eine gewisse Form zusammengeseht worden,

die

mit sich selber nicht recht übereinstimmt.

Man fühlte das Bedürfniß einer besondern Form zum erzählenden Vortrage, wozu das eine Im­

perfektum, dessen man sich auch außer der Erzählung beständig bediente, nicht hinlänglich, und das Per­

fektum zu bestimmt in Ansehung der Zeit war. Diesem Mangel suchte man abzuhelfen, indem man die Form des lateinischen Perfektums in nachahmen­

den Lauten beibehielt, um sich derselben, so wie die

10$

Lateiner,

zum erzählenden Vortrage zu bedienen;

die bestimmt« Zeit aber drückte man nun, so wie

wir im Deutschen, durch daö HülfSverbum mit dem Participium aus, als ho fentito, ich habe gehört; und nun hatte man also, indem das lateinische Per« fektum in die italiänische Sprache fast unmittelbar

übertragen wurde, für den unbestimmten Zeitauö-

druck eine neue Form gewonnen..

Vom Konjunktiv des zweiten Imperfektums, brr demjenigen- was man im Italiänischen den Kon«

junktiv des zwüten Imperfektums nennt, haben wir

im Deutschen keine besondre Form ; denn wir nehmen unsern Konjunktiv des Imperfektums im doppelten

Sinns; wir sagen z. B. ich ginge, wenn es so viel heißen kann, als ich würde gehest ; und dieselbe

Form behalten wir auch bei , wenn es gar nicht heis­ sen kann, ich würde gehen, als z. B. mir wäre es

besser, haß oder wenn ich ginge, wo daß ich ginge, auf keine Weife in daß. ich gehen würde,

verwandelt werben kann. Das letztre ich ginge ist also offenbar eine andre Art des unbestimmten Ausdrucks als das er­

stere.

Daö erstere ich ginge welches so viel heißt,

als ich würde gehen, ist eigentlich bloß eine Ver«

G 4

J04

kürzung von dem Konjunktiv des Futurums; da-

zweite ich ginge hingegen hat einen eignen Sinn

für sich, und heißt so viel, als es würde mir bes­ ser seyn, zu gehen.

Es ist also eigentlich da­

ganz Unbestimmte des Infinitivs,

was bei dieser

Form zum Grunde liegt, die daher auch im Italiäni­ schen nicht sowohl vom zweiten Imperfektum, alvielmehr vom Infinitiv selber unmittelbar abge­

leitet ist.

Daß nun aber im Deutschen die Form des Im­ perfektums gebraucht wird, auszudrücken,

um dieß Unbestimmte

scheint daher zu kommen, weil die

Bedingung selbst zugleich eine Art von Folge ist, die sich ereignen wird, wenn die Handlung geschiehet/

weswegen man denn die Handlung selbst in die Ver­ gangenheit zurückschiebt, als es wäre mir besser, rvmn ich ginge;

weil ich nun hier das besser

für mich seyn, als zukünftig betrachte, so muß mein Gehen, wovon dieß Zukünftige abhängt, noth­ wendig als vorhergegangen, und also gewissermaßen,

als vergangen gedacht werden.

Deswegen vertritt auch bei den regelmäßigen Verbis im Deutschen das eigentliche Imperfektum

des Indikativs zugleich die Stelle des Konjunktivs, als, es wäre mir besser, wenn ich eilte; ich

würde fliehen, wenn ich mich fürchtete.

Hk«

-

105

unterscheidet sich der Konjunktiv vom Indikativ bloß

durch das wenn, welches die Bedingung auödrückt, nicht aber durch die Form. I»n Italiänischen hingegen hat dieser Konjunk­

tiv beständig eine eigne Form, die sich, obgleich vom Infinitiv abgeleitet,

dennoch am nächsten an das

zweite Imperfektum anschließk, und mit dessen zwei­ ten Person im Singular, die auch unmittelbar vom

Infinitiv sich bildet, die meiste Aehnlichkeit hat. Um diese Form nun am leichtesten dem Gedächt­

niß einzuprägen, ist es am besten,

sie an diese

zweite Person des zweiten Imperfektums im Sin­

gular zu knüpfen.

Vom Singular des Konjunktivs tm zwei­ ten Imperfektum.

Um diesen Konjunktiv im Singular zu bilden, ver­

wandle man nur in der zweiten Person des zweiten

Imperfektums im Singular, das ft' in ein doppeltes

s, and in der dritten Person das i in e, als, von .amafti, du liebtest.

amafll, (tottttt) ich liebte, amafli, (tottttt) du liebtest, amafle, (toettrt) er liebte.

temefti, du fürchtetest. temefli, (wenn) ich fürchtete, G S

. .... ...

lOfj

"II

temefii, (wenn) du fürchtetest, terpefle, (wenn) er fürchtete. leggefti, du lasest. legefli,, (wenn) er läse, legefli. ^wenn) du läsest, legeffe, (wenn) er läse.

fentifti, du hörtest. sentiffi, (wenn) er hörte, fentiffi, (wenn) du hörtest, fentifie, (wenn) er hörte. Vom Plural des Konjunktivs im zweiten

Imperfektum. ^sn der ersten Person wird zu der ersten im Singu« lot die Silbe mo hinzugefügt, als Sing.

Sing.

Sing.

Sing.

«massig

temefii,

seggessi,

len rill».

Plur.

Plur.

Plur.

Plur.

amaflimo-, temefiimo, leggeflimo, fentiflimo, ) liebten. furchtetm, läsen. hörten.

Die zweite Person kömmt völlig mit der zwei« ten Person des Plurals im zweiten Imperfektum überein, als atnaste, ihr liebtet, und, wenn ihr liebtet, temeste, ihr fürchtetet, und, wenn ihr fürchtetet, leggeste, ihr laset, und, wenn ihr läset, sentiste, ihr hörtet, und, wenn ihr hörtet.

Die dritte Person im Plural bildet sich von der dritten im Singular, durch die bloße HinzufüguNA der Silbe ro, als. Sing^

Sing.

Sing.

Singi

am affe >

temeffe,

legg esse,

sentisse;

Plur.

Flur.

Plur.

Flur.

amaffero, temeffero, leggeflero, sentisserd;

wenusie)liebten, fürchteten, läsen,

hörten.

Diese Endung in ero kann sich aber auch immer in ono verwandeln, als amassono, anstatt amassero. udissono, anstatt udissero, U. s. tv.

log

Vom Futurum. jm Deutschen haben wir eigentlich gar keine besam dre Form für das Futurum,

sondern müssen eS erst

vermittelst des Hulfsbegrifs von werden, zusam»

mensetzen. Dieß HülfSverbum werden wird eigens»

lich nur konjungirt, indem wir sagen, ich werde,

du wirst, u. f. w. nicht aber das Hauptverbum, welches bloß im Infinitiv ohne die geringste Verän» Lernng zu allen Personen hinzugefügt wird, als

Ob nun gleich die Italianer für bas Futurum

eine besondre Form haben, so ist doch diese auch un« mittelbar vom Infinitiv abgeleitet, weil in jeder Vor»

stellnngöart das Künftige,

welches weder wirklich

geschieht, noch wirklich geschehen ist, doch immer

der gänzlichen Unbestimmtheit des Infinitivs am nächsten kömmt.

Vom Futurum im Singular, Die erste Person vom Futurum im Singular bildet sich unmittelbar vom Infinitiv, indem bloß da« letzte

e desselben in ein accentuirteö 6 verwandelt wird,

als von

log

reinere, leggere, fentire; temerb, leggerb, sentirb, ich werde) fürchten, lesen,

hören.

Eben dieß findet auch bei den abgekürzten In«

sinitiven statt, als von

fase# färb, ich werde) thun,

dire> dirb, sagen,'

Nur in der ersten Konjugation wird zugleich

das a in der Mitte in e verwandelt, als von

amare, cambiare (tauschen), amerb, cambierb, ich werde) lieben, tauschen. Auch sind ein paar Hülfsverba von dieser Re­

gel ausgenommen, wovon bald ein Mehreres! Die zweite Person des Futurums im Singular

verwandelt das o der ersten Person in ai, und die

dritte in ein accentuirtes a, als von

amerb, temerb, leggerb, sentirb,' amerai, temerai* leggerai, fentirai, du wirst)lieben, fürchten, lesen,

amerä, temerb, et wird(lieben, fürchten,

hören,

leggerb, sentirb, lesen,

hören»

Vom Futurum im Plural. Di. erste Person im Plural des Futurums bildet sich von der ersten im Singular durch Verwandlung

des o in emo,1 als von

- —'

I IÄ

'

- -r

ämerb, temerb, legg^rb, fentirb, anieremo, temeremo, leggeremo, sentiremo, Wir werden)lieben, fürchten,

lesen,

hören.

Die zweite Person bildet sich durch Verwand­

lung des 6 in ete, als von

am erb, temerb, leg gerb, fentirb, amerete, temerete# leggerete, sentirete, ich werdet)lieben, fürchten, lesen,

hören.

Die dritte Person entsteht durch Verwandlung des d in anno, als von

äiherb, temerb, leggerb, fentirb, ameranno, temcfannö, lcggcianno, sentiranno, sie werden)lieben,

fürchten,

lesen,

hören.

Die accentuirte letzte Silbe in der ersten und dritten Person des Singulars, und die Verdoppe­ lung des n in der dritten Person des Plurals, schei­ nen bei dem Futurum am meisten karakteristisch zu

seyn.

Die zweite Person im Singular unterscheidet

sich vorzüglich durch das a vor dem i, die zweite im Plural hat nichts besonders Auszeichnendes, weil die

, Silbe re, die gewöhnliche Endung -er zweiten Per-

son im Plural ist.

Bom Konjunktiv des Futurums. Dieß ist nun noch eine ganz eigne Form im Jtaliä» Nischen, die im Deutschen mit ich würde zusammen»

gesetzt werden muß, wenn sie vollständig auögedrückt

werden soll, amerei, ich würde lieben, wenn u. s.w.

in

Vom Konjunktiv des Futurums im Singular, der ersten Person im Singular des Futurum-

im Konjunktiv verwandelt sich das rö des Indika­ tivs in rei, in der zweiten in refti, und in der drit»

ten in rebbe, als von

arnerb, tetnerb, leggerb, fentirb ich werde)lieben, fürchten, lesen,

hören,

amerei, temerei, leggetei> sentirei; ichwürde)lieben, fürchten, lesen,

hören,

amerefti, temerefti, leggerefti, sentirefti,' duwürdest^lieben,

fürchten, lesen,

hören,

amerebbe, t Sm erebbe, leggerebbe, fentirebbe; erwürde)lieben,

fürchten,

lesen,

Hier hat die erste Person in ei,

hören.

und die zweite

inesti, nichts besonders Auszeichnendes, weil diese Endungeft auch sonst, und zwar beim Indikativ des

zweiten Imperfektums Vorkommen, als temei, ich fürchtete,

temefti,

du fürchtetest.

Die Endi­

gung der dritten Person in rebbe, hat Man dem Ge­

dächtniß vorzüglich einzuprägen,

weil sie etwas Ab­

weichendes, und mit der Form der übrigen Endun­ gen keinen Einklang hat; auch findet statt ihrer die

Endigung in ria statt, als amer'ia, er würde lieber^ ^statt amerebbe.

112

Vom Konjunktiv des Futurums im Plural, unterscheidet sich die erste Person von der er­ sten des Plurals im Indikativ des Futurums bloß durch Vie Verdoppelung des m, als von

ameremo, temeremo, leggeremo, wkrwerden)lieben,

fürchten,

lesen.

ameremmo, temeremmo, leggeremmo, wir würden)lieben,

lesen.

fürchten,

Die zweite Person verwandelt -ieEndigung rete

des Indikativ» in teste, als von

amerete, temerete, leggerete, ihr werdet)lieben,

fürchten, lesen,

amerefte, temerefte, leggereite, ihr würdet)lieben,

fürchten,

lesen.

Die dritte Person im Plural bildet sich von der dritten im Singular, indem sie rebbe in rebbero verwandelt, als von

amerebbe, temerebbe, leggerebbe, er würde)lieben,

fürchten,

lesen,

amerebbero, temerebbero, leggerebbero, sie tvürden)liebett,

fürchten,

lesen.

Anstatt dieser Endigung in rebbero bedient man

sich aber auch der Endung in rebbono, als amereb-

bono, anstatt amerebbero, sie würden lieben. Und so wie es im Singular z. B. anstatt ame­

rebbe, auch amer'ia heißen kann, so findet hiervon ebenfalls

.. $I3 ebenfalls die Endung in riano, oder rieno im Plural statt,

als ameriano,

oder amineno, sie würde»

lieben, anstatt amerebbero.

Nun ist noch zu merken, daß man diesen Kon­ junktiv des Futurums im Deutschen nicht immer ver­

mittelst des Hülfsverbums würde zn übersetzen braucht, sondern es durch unsern Konjunktiv des

Imperfektums ausörücken kann, in so fern derselbe

dieß würde mit in sich faßt; so kann man also leg-

gerei übersehen, ich würde lesen, oder ich lüft,

wenn, u. s. w.

Uebersicht des Bisherigen. Mi. dem Präsens, den beiden JmperfekciS, und dem Futurum, im Indikativ und Konjunktiv, hat nun eigentlich die italiänische Konjugation ein Ende.

Denn dasjenige,

was man Perfekturn und Plus­

quamperfektum nennt, findet in ihr, eben so wenig

wie im Deutschen, statt, weil eS keine eigne Form^ dafür giebt, sondern die Hülfsverba seyn und ha­ ben nur den Mangel einer besondern Form vertreten

müssen. Nup werden aber dieHülfSverba selbst, mit mehr oder weniger Abweichungen, eben so wie die übri­ gen Verba konjugirt, und haben an sich nichts Be­ sonders,

als ihre Bedeutung, wodurch sie fähig

H

ii.4



werden, den Begriff der Vergangenheit auf man«

cherlei Art auszudrücken.

Man braucht also :n der italiänischen Konju­ gation kein Perfektum und Plusquamperfektum zu lernen, sondern nur zu wissen, wie die HülfSverba

seyn und haben im Präsens und Imperfektum von der ordentlichen Konjugation abwekchen.

Im Deutschen besteht die ganze Konjugation eigentlich nur aus dem Präsens und Imperfektum, «eil selbst das Futurum durch die Zusammensetzung

mit dem Hülfsverbum werden nur uachgeahmt wird.

Im Italiänischen aber besteht die ganze Konju­

gation aus dem Präsens,

dem ersten und zweiten

Imperfektum, und dem Futurum; das übrige, was dazu gerechnet wird, gehört eigentlich nicht dazu, son­

dern ist eine zufällige Verbindung der Begriffe und Wörter. Wie ich z. B. im Deutschen sagen kann: ich

muß gehen, ich soll gehen, eben so wie ich sage, ich werde gehen; wo also ich werde eben sowohl ein Verbum für sich ist als soll und muß, und auch für

sich besonders konjugirt wird, daß wir es mit einem andern Verbum zusammensehen, ist etwas Zufälli­ ges, man kann auch lagen, ich werde groß, ich bin gerecht, ich habe ein Haus.

Wenn wir daher sagen, ich habe gehört, ich

bin gegangen, so ist ich habe und ich bin doch

........

"!

US

immer nur das Präsens, und der Ausdruck der Ver­

gangenheit liegt eigentlich schon in der Silbe ge,

welche dem Hauptverbum hinzugefügk wird, und die Vollständigkeit oder völlig« Vollendung einer Hand­ lung bezeichnet.

Durch die Mittelbegriffe von seyn und haben

gebe ich demjenigen, was ich mir als vergangen dett»

ke, nur eine besondre Beziehung auf mich, weil diese beiden Wörter gerade dasjenige bezeichnen, was unam allernächsten liegt,

oder was wir auf irgend eint

Weife in den Kreis unsers Daseyns ziehen. Nun ist mir aber von dem Vergangnen Nicht­

näher als meine Erinnerung davon, die ich in die­ sem Augenblick habe,

oder die ich einmal hatte,

und sie nun wieder auffrische.

Die Erinnerung ist

also immer noch gegenwärtig, oder noch nicht ganz

vergangen, indem die, Sache, daran ich mich erin­ nere, schon längst vorbei ist. Daher ist eö natürlich, daß wir daL Perfek­

tum vermittelst des Präsens von haben oder seyn bezeichnen,

und z. B. sagen, ich habe gehöre,

welches nichts andere heißt, als ich habe jetzt die

Erinnerung von einem-Hören, das vorbei ist, oder wenn wir sagen, ich bin dort gewesen, wel­

ches nichts anders heißt, als ich bin jetzt hier, und mein Seyn an einem andern Orre ist vorbei,

H a

Il6

... ..

wo ich mir also vermittelst der Vorstellung meines

gegenwärtigen Hierseyns, erst das Vorbeiseyn meines Aufenthalts an dem andern Orte deutlich

denke, und dieß auch, eben so mittelbar wie ich es denke, ausdrücke, welche Art sich auezudrücken, fast bei allen neuem Sprachen, und auch sogar bei denjenigen, die von den alten unmittelbar abstam*

mm, mehr oder weniger statt findet. Die alten Sprachen waren hierin schon einm

Schritt voraus, indem sie größtentheils die Nabenbe­ griffe, welche wir durch Hülfsverba ausdrücken, an dem Hauptverbum selbst bezeichneten, und sich also mit weit mehr Kürze und Leichtigkeit auödrücken könn«

ten, als die neuern Sprachen, denen die Hülfsverba

so oft zur Last fallen, und den Ausdruck schleppend und schwerfällig machen.

Um desto mehr ist es zu verwundern, Daß auch selbst die italiänische Sprache, welche am unmittelbarsten^oon der lateinischen abstanimt, dennoch die leichte und bequeme Form derselben verlassen, und sich die Fesseln der weniger ausgebildeten Sprache»

wieder angelegt hat. Zum Theil mag die Ursach wohl darin liegen,

daß das lateinische Perfektum in das zweite Jmper» fektum verwandelt wurde, und also nun eine besondre

Form für das eigentliche Perfektum fehlte, die man

"7

ctlfb zuerst, nach dem Beispiel andrer Sprachen,

durch das Hülfsverbum haben zu ersetzen suchte, dessen man sich nun auch zur Bezeichnung des Plusquamperfektums bediente. Was nun aber noch mehr ist, so hat die italiä­

nisch« Sprache auch die ganze Form des lateinsscheu

Passivums verlassen, und bedient sich zu der Bil­ dung desselben, so wie die übrigen neuern Sprachen,

bloß des Hülfsverbums, so daß also im Italiäni­ schen eben so wie im Deutschen, dasjenige, waS man Passivum nennt, eigentlich gar Nicht statt findet; den« hier ist ja nur von der Konjugation

oder von der eignen Form die Rede;- der Begriff, der

daraus entsteht, wenn zwei Verba zusammengestellt werden, gehört ja nicht zur. Konjugation, sondern

ist eine Sache für sich.

Man braucht also im Italiänischen auch kein Passivum zu lerne«,

wodurch also freilich die Er­

lernung der Sprache erleichtert, aber der Ausdrucks so wie im Deutschen, und in allen neuern Sprachen,

oft erschweret wird. Ich habe dieß alles vyrauSschicken müssen, um die italiänische Konjugation auf das Wesentliche,

woraus sie besteht, zurückzuführen.

.Hierzu ist aber

nöthig, alles Ueberflüssige, wodurch das Gedächt­

niß nur »«nöthiger Weife belastet wird, davon abzu«

H 3

Ilg

■■■■■

*■

schneiden, und es doch auch zu berühren, damit man Nicht glaube, es sey etwas Wesentliches weggelaffen. UM sich von der Koyjugation einen deutlichen Begriff zu machen, ist es nöthig, feine ganze Auf« merksamkeit auf die Form oder auf die wirkliche Ab­ änderung an dem Verbum selbst zu richten, und sich da das Durchgängige, und die Abweichungen da­ von auf das genaueste zu bemerken, doch so, daß man das Durchgängige immer so viel wie möglich «US dem Uebrigen heraushebt, und es sich besonders vor Augen stellt. Das Durchgängige in der Form des zweiten Imperfektums z. B. ist die Wegwerfung der Silbe re vom Infinitiv, statt der nur i gefetzt wird, ln amai, temei, fentii, aber Nicht in lefli, ich las, welches nach dieser Form auch leggei heißen müßte. In der zweiten Person hingegen wird die Form wie­ der durchgängig, als amaüi, temefti, fentifti, wo ä-'äuch leggefti heißt. Nun läßt man sich leicht, durch dasjenige, was am häufigsten im Ohre tönt, verleiten, eine Form unrichtig zu übertragen, und weil man z. B. sagt, temöno» leggono, fentono, auch amono zu sagen, welches doch amano heißen muß; oder weil es heißt Jeggerö, fentiro, auch amaro zu faßen, welches doch amerö heißen muß, u. f. w.

Um dem vorzubeugen, ist es gut, selbst in der regelmäßigen Form, dasjenige, was darin mehr

durchgängig und allgemein ist, von demjenigen, was mehr einzeln und willkürlich scheint, zu

unterscheiden, wie dieß in der folgenden Darstellung vermittelst der SchriftzeicheK geschieht:

Präsens im Indikativ.

Singular. I. amo,

temo,

leggo,

fento

2. ami,

temi,

leggi,

fenti

3* Ea,

teme*

logg«.

fente.

Plural. 1. amiamo,

temiamo .

2. amate,

temete,

Z. amano

temono,

leggiatno,

fentiamo

Ieggete, leggono,

fendte fentono.

Präsens im Ronjunktiv. Singular,

I. ami9

tema,

legga,

fenta

2. ami9

tema,

legga.

3. ami>

tema,

legga,

fenta fenta.

Plural. 1. Durchgängig wie im Indikativ.

2. amiatej

temiate,

leggiate,

sentiate

3. amino,

temano,

leggano,

fentano

H4

120

Erstes Imperfektum.

Singular. 1. amava,

temeva,

leggeva,

fentiva

2. amavi,

temevi,

leggevi,

sentivi.

z. wie die erste Person, in der man aber auch zum UntM schiede das a am Ende in o verwandelt.

Plural. 1. amavSimo, temev^mo,

leggevimo,

sentiv^mo

fentivate sentlvano;

2. amavate,

temevate,

leggevate,

Z. amävtno,

temfcvano,

leggivano,

Zweites Imperfektum, Lin Indikativ.

Singular. 1. arnai,

temei,

lefp»

ftntii

2. aitiatti>

temefti, temfc,

leggefli,

fentifti

lejse*

fenci.

J. amb,

Plural. I.'amammo; tememmo,

leggemmo,

fentimmo

r. wie im Singular, nur das i in e verwandelt Z. amarono,

temerono,

kßero ,

sentirono.

Zweites Imperfektum , im Rsiljunktiv.

Singular. 1. amsfsi,

temefli,

leggefli,

sentifll

durchgängig wie die erste Person z. arnaf e3

temcfic3

leggefle,

fentifliu

jli-lj—rrr

Plural. r. amaftimo,

temefinno,

kggestimo,

fentiffimo

2. durchgängig wie. im Indikativ z. ainal&ro,

temeflcro,

leggefiero,

sentffTero.

Futurum, im Indikativ.

Singular. am erb,

temerb,

leggerb,

fentirb

2. a merzn,

te merzn,

leggeroi,

fentirzn

3* astierh^

temerb,

leggeA,

sentirL

1. atfieremo,

temeremo’,'

leggeremo,

sentiremo

2. ame'iete^

temerete,

leggerete,

sentirete

leggeranno,

fentiranno.

Plural.

3... ameranno, temerannb,

Futurum, im Konjunktiv. Singular. 1. am er«,

tem er«,

legger«,

fentir«

2. amereßi,

temerr/?/,

leggere/?/,

sendresti

Z. amerebbe,

tem erebbe,

leggercWe,

fentircMc.’

Plural. I. wie im Indikativ, nur das m verdoppelt wie im Singular, nur das i in « verwandelt

Z. amerebbero, tem erebbero, leggerebbero', fenüfebbere.

Daß man nun z. B. anstatt temei auch re metti, anstatt remö, temette; anstatt temerono, temettero; sowie anstatt temerebbe, temerii; und anstatt temerebbero, auch remerebboao, und reH 5

irr meriano, -oder temirieno, u. s. w. findet, ist an«

fänglich nicht sowohl wegen des eignen Gebrauchs, als vielmehr deswegen zu bemerken,

damit einem

diese Aenderungen nicht neu und unbekannt vorkom« men, 'wenn man im Lesen darauf stößt. Alles beruhet nun darauf, die unregelmäßi­

gen Verba dem Gedächtniß gehörig einzuprägen.

Unter diese gehören nun auch die sogenannten Hülfs-

verba haben und seyn, die aber dadurch, daß sie HülfSverba werden, in ihrer Form gar nichts ver­ ändern, und also unter den unregelmäßigen Hauptverbis mit aufgeführt werden müssen, weil man sich

ihrer denn selbst nach Gefallen als Hauptverba oder als HülfSverba bedienen kann. Ehe wir aber hierzu schreiten, müssen wir noch eine Form dem Gedächtniß einprägen, welche zwar in Ansehung der Zeit, aber nicht in Ansehung der Person bestimmt ist, und welche man in der Sprache

lehre das Gerundium und Participium nennt.

Vom Participium. Der Infinitiv, als gehen, hören, ist weder in

Ansehung'der Zeit noch der Person bestimmt. Wenn ich bloß gehen sage, so kann von meinem künftigen, gegenwärtigen oder vergangnen Gehen, oder von irgend jemandes Gehen, in der einfachen oder mehrem Zahl die Rede seyn; das alles kömmt hier gar nicht in Betracht Sage ich bloß gegangen , so drücke ich zwar bestimmt aus , daß das Gehen vorbei ist, aber ich habe damit noch nicht bezeichnet, ob die Rede von mir oder einem andern, von mehrer« oder von vielen sey. Sage ich gehend, reitend, fahrend/ so drücke ich zwar bestimmt aus, daß das G«hen, Rei­ ten, Fahren, gegenwärtig geschiehet, aber nicht von wem es geschiehet. Man kann diese Formen nur noch in gewissem Betracht zum Verbum rechnm, weil der Infinitiv zuweilen zum Substantivum, und das Participium zum Adjektiv werden kann, als das Gehen, das Fahren, das Reiten; die reitende, fahrende post; das Vergehen der Geschlechter, die ver­ gehenden Geschlechter, die vergangne Zeit. Ja such das Participium kann durch Auslassung zum

114 Substantivum werden, als die Reitenden und die Fahrenden, die Liebenden, u. f. w. Sage ich hingegen, schwindelnd sehe ich von dieser Höhe herab, oder betäubt stürzte er dar­ nieder, so fühlt man wohl, daß sich die Form wie­

der dem Verbum nähert, und etwas', das geschie­

het, oder geschehen ist, für sich allein bezeichnet.

Vom Participium im Präsens.

3« diesem Participium ist die Form im Italiäni­

schen, auch dem kaute nach, vom Deutschen nicht

sehr verschieden; denn so wie unser Participium im

Präsens sich in n d endigt, als liebend, fürch­ tend, u. s. w., so bildet sich das Italiänische von

der dritten Persön des Präsens im Indikativ im Sin­

ntt hinzugefügt wird, als ama, er liebet, amante, liebend teme, er fürchtet, temente, fürchtend legge, er liefet, leggente, lesend ude, er hört, udente, hörend.

gular, indem zu derselben

Freilich klingt diese Endung nicht bei allen Ver­ dis, und da der Wohlklang im Italiänischen ein

Hauptgesetz in der Sprache ist, so bedient man sich

auch dieser Endung in einigen VerbiS nicht, wozu z. B. lento gehört,

dessen Participium fentente

freilich höchst widerwärtig klingen würde,

so wie

auch von apro das Participium aprente, welches

man auf alle Weise zu vermeiden sucht, und zuwei­

len dieß Participium auch rstcht von der dritten Per­ son deS Singulars im Präsens vom Indikativ ablei-

tet, welches z.B.bei dem Verbo finisco, ich endige,

patt findet, -essen Participium von finifce, er en­ digt, finifcente, heißen sollte, aber durch finente

bezeichnet wird.

Indeß findet der Gebrauch dieser Form, als Participium, im Italiänischen nicht häufig statt,

weil es noch eine andre Form in dieser Sprache giebt, dieLaSjenige, was jetzt wirklich geschiehet, weit ausdrücklicher bezeichnet, und welche wir im Deut­

schen die meiste Zeit nur durch Umschreibung über­

sehen können; diese Form heißt in der Sprachlehre das Gerundium.

Vom Gerundium. Ä?ir können im Deutschen z. B. wohl sagen, ster­ bend sprach er, u. s. w., fliehend rief er, u.

s. w., aber nicht krank seyend wollte er, u. s. w., oder fliehen müssend, bat er, u. s. w.

Auch

fehlt eö uns an einer besondern Form für dasjenige,

was Gerundium heißt.

auch von apro das Participium aprente, welches

man auf alle Weise zu vermeiden sucht, und zuwei­

len dieß Participium auch rstcht von der dritten Per­ son deS Singulars im Präsens vom Indikativ ablei-

tet, welches z.B.bei dem Verbo finisco, ich endige,

patt findet, -essen Participium von finifce, er en­ digt, finifcente, heißen sollte, aber durch finente

bezeichnet wird.

Indeß findet der Gebrauch dieser Form, als Participium, im Italiänischen nicht häufig statt,

weil es noch eine andre Form in dieser Sprache giebt, dieLaSjenige, was jetzt wirklich geschiehet, weit ausdrücklicher bezeichnet, und welche wir im Deut­

schen die meiste Zeit nur durch Umschreibung über­

sehen können; diese Form heißt in der Sprachlehre das Gerundium.

Vom Gerundium. Ä?ir können im Deutschen z. B. wohl sagen, ster­ bend sprach er, u. s. w., fliehend rief er, u.

s. w., aber nicht krank seyend wollte er, u. s. w., oder fliehen müssend, bat er, u. s. w.

Auch

fehlt eö uns an einer besondern Form für dasjenige,

was Gerundium heißt.

taß

1

>

Das Gerundium bildet sich im Italiänischen von der dritten Person des Präsens im Indikativ im Sin­ gular, indem zu derselben ndo hinzugefügt wird, als ama, er liebt, amando, liebend teme, er fürchtet, temendo, fürchtend

legge, er liefet, leggendo, lesend

fente, er höret, temendo, hörend.

Es fallt aber beim Lesen des Italiänischen sehr

bald auf, daß wir mit unserm Participium in nd,

bei der UeberseHung nicht auskommen; denn wir kön­ nen z. B. schon nicht sagen amando una Donna

giovane, ein junges Frauenzimmer liebend, sondern müssen dieß mit indem umschreiben,, oder durch

eine ganz andre Wendung auszudrücken suchen, als

er liebte damals ein junges Frauenzimmer, u. f. w.

Hingegen können wir auch wieder sagen, den Bogen spannend; auf seinem Throne siyend;

sein Abendbrodt verzehrend saß der Fischer in

seiner Hütte. Nur scheint bei langen Sähen, oder im

eigentlichen erzählenden Vortrage unser Participium

in nd nicht bezeichnend genug zu seyn, aus welchem

Mangel oder Bedürfniß sich auch wohl die veraltete Form mag hergeschrieben haben, wo man dem nd

ein e anhäugte, und z. B. sagte: liebende ein jun­ ges Frauenzimmer; sitzende auf seinem Thrs»

___ L

117

ne; hörende die Biere seiner Unterthanen, in s. w.

Doch hiervon ein Mehreres in dem Abschnitt

von der Wortfügung! Der Unterschied zwischen dem Participium des

Präsens und dem Gerundium fällt im Italiänischen wenigstens hinlänglich auf, wenn man z. B. sagt: del

principe regnante,

von dem regierenden Fürsten,

oder von dem Fürsten, welcher regiert, und il prin­ cipe regnando in pace, u. s. w., der Sürst, in­

dem er in Frieden regierte; wo man leicht sieht, daß regnante,

das indem nicht auödrückt,

weil

es sich noch zu sehr alsAdjektivum auf das Substantivum selbst beziehen läßt,

da hingegen reg­

nando niemals zum Adjekrivum werden kann, son«

dern an und für sich ein ordentliches Verbum bleibt,

mit welchem die Erzählung selbst weiter fortrückt, wo«

bei aber die Zeit und Person unbestimmt ist; denn vedendo kann z. B. heißen, indem ich sehe, du

siehest, er sicher, oder indem ich sahe, du sä­ hest, ersähe, u.s.w.

Vom Prä ter i tu m. Obgleich im Italiänische», eben so wenig wie im Deutschen, für das Perfektum und Plusquamper­

fektum eine besondre Form statt findet, so giebt es

___ L

117

ne; hörende die Biere seiner Unterthanen, in s. w.

Doch hiervon ein Mehreres in dem Abschnitt

von der Wortfügung! Der Unterschied zwischen dem Participium des

Präsens und dem Gerundium fällt im Italiänischen wenigstens hinlänglich auf, wenn man z. B. sagt: del

principe regnante,

von dem regierenden Fürsten,

oder von dem Fürsten, welcher regiert, und il prin­ cipe regnando in pace, u. s. w., der Sürst, in­

dem er in Frieden regierte; wo man leicht sieht, daß regnante,

das indem nicht auödrückt,

weil

es sich noch zu sehr alsAdjektivum auf das Substantivum selbst beziehen läßt,

da hingegen reg­

nando niemals zum Adjekrivum werden kann, son«

dern an und für sich ein ordentliches Verbum bleibt,

mit welchem die Erzählung selbst weiter fortrückt, wo«

bei aber die Zeit und Person unbestimmt ist; denn vedendo kann z. B. heißen, indem ich sehe, du

siehest, er sicher, oder indem ich sahe, du sä­ hest, ersähe, u.s.w.

Vom Prä ter i tu m. Obgleich im Italiänische», eben so wenig wie im Deutschen, für das Perfektum und Plusquamper­

fektum eine besondre Form statt findet, so giebt es

ii8

doch darin ein Participium, wodurch diese mangelnde

Form einigermaßen erseht wird, und daö man des­ wegen an und für sich selber das Präteritum nennen kann, in so fern die völlig vergangne Zeit, oder das

völlige Vorbeiseyn des Geschehenen, durch diese ein­ zige Form bezeichnet wird.

Im Deutschen wird dieß Präteritum vorzüglich durch die Hinzufügung der Silbe ge, im Anfänge de- Worts bezeichnet, als von

lieben, fürchte«,

lese«,

hören

geliebt, gefürchtet, gelesen, gehört. Wir sehen, daö t am Ende ist nicht durchgän­

gig/ ob «S gleich gewöhnlich statt findet. Im italiänische» Präteritum findet keine Vermeh­

rung des Worts durch Hinzufügung einer neuen An-

fangsfilbe statt, fonvem es ist die Endung in to oder so, wodurch diese Form am Ende des Worts bezeich­

net wird, und hierbei ist nun Folgendes zu bemerken: Erstlich', welche Verba in to, und welche in so

ihr Präteritum endigen? Femer, bei welchen Verbis diese Endungen allein stehen, und bei welchen sie noch einen andern

Konsonant vor sich haben?

Endlich, was für einen Vokal diese Endungen, wenn sie allein stehen, vor sich haben?, Hier-





129

Hierauf laßt sich zuerst antworten, daß in allen

VerblS der ersten Konjugation das Prarenrum sich bloß auf to endigt, und daß vor dieser Endung be­ ständig a vorhergeht, als

amato,

geliebt

än'daro,

gegangen,

ausgenommen -aS Verbum consumare, verzehren,

von welchem das Präteritum durch consumato und auch durch confunto ausgedrückt werden kann»

Zweitens, hie Verba der zweiten KonjugaÜStt, das sind nehmlich diejenigen, die im Infinitiv in der

Mitte ein langes e haben,

endigen ihr Präteritum

ebenfalls bloß tft tö, vor welcher Endung aber der

Vokal u vorhergeht, als temuto,

gefürchtet

Vedutö,

gesehen»

Ausgenommen das Verbum rimane're, Zurück­

bleiben,

wovon das Präteritum rimaso oder ri-

masto heißt. Drittens, die Verba der vierten Konjugation,

endigen ebenfalls ihr Präteritum bloß irt to,

vor

welcher Endung alsdann der Vokal i vorhergeht, als sentito, fuggito,

gehört enksiohtt»

Ausgenommen die Verba convetttre und cotnpärire, von denen das Präteritum anstatt cotnpa«

rite,

convertito, auch comparso und converf»

3

130

_■!_

heißen kann;

so machen auch die Verba morire,

sterben, aprire, eröfiien, offerire, darbieten / eine

Ausnahme, weil bei dem Präteritum vor der En« düng in to der Vokal wegbleibt, als morto, aperto,

offerto. Nun ist noch die dritte Konjugation übrig, in

welcher das Präteritum vom zweiten Imperfektnm

des Indikativs abgeleitet wird, dessen Verschieden­ heiten also, bei der Bildung des Präteritums, selbst

zur Regel dienen;

was hierbei festgestellt werden

kann, laßt sich auf folgende drei Säße zurückführen:

Erstlich, wenn das zweite Imperfektum des In«

dikativs sich bloß in fi, ohne einen vor dem f noch unmittelbar vorhergehenden Konsonant endigt, so

endigt sich auch das Präteritum bloß in so, als accefi, ich zündete an

accefb, angezündet. Ausgenommen einige Verba, welche das fi in sto verwandeln, als

chiesi, ich rief, cbieflo, pofi, ich setzte, posio.

Zweitens, wenn das zweite Imperfektum im Indikativ sich nicht rein in fi endigt, sondern vor dem

f noch ein andrer Konsonant unmittelbar vorhergehk, so kömmt es darauf an, zu bemerken, was dieß für

ein Konsonant sey?



'



»3«

Ist es r, so verwandelt sich im Präteritum die Endsilbe fi in so, und daS r bleibt stehen,

wo «S

stand, als

arfi, ich brannte, arso

tersi, ich trocknete ab, terib.

Ist der vor fi vorhergehende Konsonant aber noch ein s, so wird die Endung fii im Präteritum in tto verwandelt, als

scrisii, ich schrieb, Icritto

lesli, ich las, letto.

Ausgenommen einige wenige, wo fli in sso ver» wandelt wird, als von molli, concefli, rifcofli; mofso , concesso, u. st w.

Ist aber der unmittelbar vorhergehende Konso­ nant im zweiten Imperfektum 1 oder n, so wird fi im

Präteritum in to verwandelt, und der Konsonant bleibt, als

fcelfi, ich wählte, seelto piansi, ich weinte, pianto.

Ausgenommen aftrinfi, ich zog an, wovon das Präteritum aftretto Heißt. Die dritte Regel, in Ansehung der Bildung des

Präteritums in der dritten Konjugation, ist, wenn

das zweite Imperfektum, sich so wie bei der zweiten

Konjugation, m der ersten Person des Singulars in ei, und ein accentuirkee e endigt; daß alsdann auch

die Endung in uto, so wie bei der zweiten KonjugaI »

IZ2,

...

'



tio«, deren Form diese Verba einmal annehmen , bei dem Präteritum statt findet, als von vendere, ver­ kaufen, und von pärdere, verlieren,

vendei, ich verkaufte, vendutö

perdei, ich verlvhr, perduto. Wobei zu bemerken ist, daß diejenigen Verba der dritten Konjugation, welche ihr zweites Imper­

fektum auf doppelte Arc bilden, auch eine doppelte Endung im Präteritum haben können, als vyn concedei oder concefli # ich gestand zu

conceduto und concesso rendei oder resi, ich gab wieder renduto UNd reso. Einige Präterita in der dritten Konjugation sind

gar nicht von der ersten einfachen Person des zweiten Imperfektums vom Indikativ abgeleitet,

sondern

bilden sich ganz für sich, als feci, ich that, fatto

crebbi, ich wuchs, crefciuto conobbi, ich kannte, conosciüto

nacqui, ich ward gebohren, nato tuppi, ich brach, rotto.

Zuweilen findet man in der ersten Konjugation;

das Präteritum um eine Silbe abgekürzt, als lacero, zerrissen, statt, lacerato

diritto, gerichtet, statt, dirizeato dimentico, vergessen, statt, dimenticato

guasto, verdorben, statt, guaflato ufo, gebraucht, statt, ufato

adorno, geziert, statt, adornato privo, beraubt, statt, privato.

In diesen Abkürzungen aber wird das Präteri­

tum qrößtentheilS mehr wie ein Adjektivum gebraucht, als daß es eigentlich das Perfektum oder Plusquam­

perfektum bezeichnen sollte; so wie wir z. B- sagen, aller seiner würde beraubt, bedachte er, u. s.

w., wo beraubt sich auch schon mehr dem bloßen Adjektivum nähert, als daß absichtlich etwas völlig Vergangnes dadurch ausgedrückt werden sollte.

Wir haben also gesehen,

daß bei der ersten,

zweiten und vierten Konjugation die Bildung deS

Prateritumö eben mit keinen Schwierigkeiten ver­ knüpft ist, und nur wenige Ausnahmen von der Re­

gel leidet; bei der dritten hitlgegen, mehr als bei den drei übrigen zusammengenommen zu beobachten ist; weswegen man auch diese dritte Konjugation auf keine Weise mit der zweiten in eins zusammenziehen

kann, ohne die Ausnahmen zu Haufen, und dem

Gedächtniß die Sache mehr zu erschweren, als zu erleichtern. Nachdem wir nun von der ganzen italiänischen

Konjugation einen vollständigen und deutlichen

griff zu geben versucht haben, wollen wir die Abwei-

3 3

*34

fg.

.

chungen von derselben, in den unregelmäßigen Ver­ dis, nach der Folge der Konjugationen, mit immer« wahrenden Rücksicht auf das Regelmäßige, nachein«

ander barzustellen suchen.

Von den unregelmäßigen Verdis. 5«5tr werden finden, daß die Unregelmäßigkeit bei den Verbiö, oft nicht sowohl in eigentlichen Abwei­

chungen von Der regelmäßigen Form, als vielmehr

darin liegt, daß ein und derselbe Begriff z. B. im Zmperfektum durch ein ganz andres Verbum als im Präsens, oder im Plural durch ein ganz andres Ver­

bum, als im Singular, u. f. w., bezeichnet wird;

Liese andern Verba können aber demohngeachtet die regelmäßigen Endungen in der Konjugation beibe­

halten, tilt$ vado, ich gehe, andiamo, wir gehen, andava, ich ging, U. s. w.

Bei solchen Verbiß, welche die dunkelsten Be­ griffe, die in der Seele liegen, bezeichnen, findet

nun vorzüglich eine solche aus mehrer« ganz von rin­

der verschiedenen Worten zusammengesetzte Form statt, welches mit dem Verbum seyn in allen Spra­ chen mehr oder weniger der Fall ist.

*34

fg.

.

chungen von derselben, in den unregelmäßigen Ver­ dis, nach der Folge der Konjugationen, mit immer« wahrenden Rücksicht auf das Regelmäßige, nachein«

ander barzustellen suchen.

Von den unregelmäßigen Verdis. 5«5tr werden finden, daß die Unregelmäßigkeit bei den Verbiö, oft nicht sowohl in eigentlichen Abwei­

chungen von Der regelmäßigen Form, als vielmehr

darin liegt, daß ein und derselbe Begriff z. B. im Zmperfektum durch ein ganz andres Verbum als im Präsens, oder im Plural durch ein ganz andres Ver­

bum, als im Singular, u. f. w., bezeichnet wird;

Liese andern Verba können aber demohngeachtet die regelmäßigen Endungen in der Konjugation beibe­

halten, tilt$ vado, ich gehe, andiamo, wir gehen, andava, ich ging, U. s. w.

Bei solchen Verbiß, welche die dunkelsten Be­ griffe, die in der Seele liegen, bezeichnen, findet

nun vorzüglich eine solche aus mehrer« ganz von rin­

der verschiedenen Worten zusammengesetzte Form statt, welches mit dem Verbum seyn in allen Spra­ chen mehr oder weniger der Fall ist.

i3;

Vom Verbum Seyn. B ei diesem Verbum ist es nicht zu verwundern, wenn die vergangne Zeit durch ein ganz andres Wort, als die gegenwärtige,

bezeichnet wird;

denn ich

war ist nicht etwa das Imperfektum von lch bin, sondern es ist bas wirkliche Imperfektum an sich sel­

ber, ohne irgend einen Zusah, eben so wie ich bin, -a.ö wirkliche Präsens an sich selber ist.

Alle andre Verba haben ein Präsens und ein Imperfektum, nur das Verbum seyn nicht; dieses

ist selbst, wenn es ich bin heißt, das Präsens, und

wenn es ick) war heißt, das Imperfektum; ich war ist keinesweges eine bloße Form des Begriffes ich

bin, sondern es ist ein ganz verschiedener für sich be­ gehender Begriff, der also natürlicher Weise auch

durch ein ganz andres Wort auögedrückt wurde.

Wenn ich sage eo ist, so urtheile ich bloß mit dem Verstände; sage ich es war, so wird gleich

noch eine andre Seelenkraft,

das Gedächtniß,

mir zu Rache gezogen. Ich rufe das, was nicht mehr ist, in meine

Gedanken zurück; durch es ist wird die Wirklich­

keit der Sache selbst, durch es war aber bloß meine Vorstellung von der Sache, nachdem sie schon vor34

iz6

i

bei, oder nicht mehr vorhanden ist, bezeichnet. Der

Unterschied in diesen Begriffen ist zu wesentlich,

baß

als

man ihn bei der allmäligen Ausbildung der

Sprache nicht wenigstens dunkel hatte fühlen sollen, und es daher nie wagte, dasjenige, was in sich so

verschieden ist, mit gleichlautenden Worten auszybrücken, oder das Verbum seyn in eine regelmäßige

Form zu zwingen.

Das Verbum Seyn im Präsens des Indikativs, «Lm Singular. Die erste Person: sono* ich bin. Diese erste Person hat eben so wenig Aehn-

licheS mit dem Infinitiv allere, als ich

hin,

und der Infinitiv seyn im Deut­

schen miteinander Aehnlicheö haben. May findet anstatt fona auch fon, welche Ab­

kürzung dieser ersten Person sonst bei kei­ nem Verbum statt findet, Die zweite Person: fei oder sc’, du

bist«

Bei sc' darf der Apostroph nicht

weggelassen werden,

weil man es sonst

mit der Konjunktion sc- wenn, verwech­

seln würde.

*37



Die dritte Person: ä, er ist.

Da

diese dritte Person sehr einfach, und nur

Lurch einen Buchstaben bezeichnet ist, so

Muß auf diesem der Nachdruck durch den Accent bezeichnet werden, wodurch er

gleichsam erst da? Gepräge eine? Wort? erhält,

Im Plural. Die erste Person: fiamo, wir sind. Man findet statt dessen auch semo, web

ches aber nicht gebräuchlich ist Die zweite Person: siete, iHv seyd.

So wie semo anstatt fiamo, findet man auch fete anstatt siete.

Die dritte Person: sono, sie sind. Die dritte Person des Plurals im Präsens endigt sich gemeiniglich in ono, als leggono,

temono, sentono; da nun die erste Per«

fon von dem Verbum seyn int Singular schon sono heißt, so scheint es, als habe

man sie eben wegen der Endigung in ono beibehalten, um auch die dritte Person de?

Plural? dadurch zu bezeichnen,

wenig­

sten? hat der zufällige Einklang bei der

Bildung solcher Formen stets mitgewirkt. Die unregelmäßige Form des Präsens von

-kW Perbum seyn im Indikativ wäre also: I 5

Singular. sono, ich biN fei, du bist e, er ist.

Plural, fiamo, wir sind siete, ihr seyd sono, sie sind.

Und ohngeachtet alles Unregelmäßigen finden wir doch auch hier die karakteristischen Endungen bei

der Bezeichnung der Personen wieder: Im Singular das i in der zwei«

das karakterifiische o in der ersten, ten, und das e in der dritten;

im Plural das ka«

rakteristische mo in der ersten, das te in der zweiten, und das no in der dritten Person.

Die Unregel«

Mäßigkeit liegt also nicht sowohl in der Form, als

vielmehr in den Worten selbst; denn eist im Grunde keine Abwandlung von sono, sondern ein ganz andres Wort; eben so .wie im Deutschen ist, im Grunde

ein ganz andres Wort ist, als bin.

Das Verbum Seyn im Präsens des Konjunktivs. Singular.

Die erste Person- sia, ich sey.

Hier ist im Deutschen bloß das n vom

Infinitiv weggelassen, weil der Konjunk­ tiv als das noch Unbestimmte und Unze« wisse mir dem Infinitiv die meiste Aehn«

lichten hat. ~

139 Die zweite Person: fü, du seyst;

statt dessen sagt man auch fia; aber das

erstere ist regelmäßiger.

Die dritte Person: sia, er sey; statt dessen findet man auch sie, besonders wenn

es mit einem Wunsche verknüpft ist, fia ist aber gebräuchlicher.

Im Plural.

Die erste Person: fiamo.

Diese

erste Person stimmt ebenfalls so wie im

Deutschen mit dem Indikativ überein; Lenn wir sagen, man glaubt,

er sey

krank, aber nicht, man glaubt, wir seyn krank, sondern wir sind krank; wir seyn scheint eine zu harte Zusam­

mensetzung. Die zweite Person: fiate, ihr seyd.

Wir sagen im Indikativ und im Konjunk­ tiv ihr seyd, da hingegen im Italieni­ schen der Unterschied zwischen siete und

fiate statt findet.

Die dritte Person: fieno, sie sind; denn sie styn anstatt sie sind, kann man ebenfalls im Deutschen nicht gut sagen, und es fehlet uns hier an einer eignen Form, die im Italiänischen statt findet,

wo sie sind im Indikativ durch fono, und

im Konjunktiv durch sieno ausgedrückt

wird.

Man findet anstatt fifeno auch

fiano, welches aber nicht gebräuchlich ist. Die unregelmäßige Form des Präsens von dem Verbum seyn im Konjunktiv wäre also:

Singular,

Plural.

fia, ich sey

fia,mo, wir find

sii, du seyst

fiate, ihr seyd

fia, er sey.

sieno, sie sind-

Hier liegt das Unregelmäßige wiederum vor­

züglich darin, das fia keine Abwandlung von fono, sondern ein andres Wort ist.

Denn sonst stimmt die

Form mit der gewöhnlichen, die in den drei letztem

Konjugation statt findet, überein, wo ebenfalls das karakteristifche a den Konjunktiv bezeichnet, als

tema,

ich fürchte,

du fürchtest,

legga, ich lefe, du lesest, erlese;

er fürchte;

so auch fia, ich

sey, du seyst, er sey, nur daß in der zweiten Person Li gebräuchlicher tst, welche Endigung in i aber auch

bei den übrigen Verdis in der zweiten Person des Konjunktivs im Singular statt findet, als tema und

tetai, du fürchtest, senta und senti, du hörest. Im Plural weicht nur die dritte Person sieno

von der gewöhnlichen Form ab: denn so wie es heißt temiäte, fentiate, daß ihr fürchtet, daß ihr höret,

heißt es auch fiate, daß ihr seyd; nun müßte e-

--------------

141

also in der dritten Person nach temano, daß sie fürchten, fentano, daß sie hören, auch siano,

daß sie sind, heißen,

welches man auch wirklich

findet, nur das fietio gebräuchlicher ist.

Das Vetbnm Seyn 4m Imperativ. 4jet Imperativ und Konjunktiv find im Italiäni­ schen so wie im Deutschen immer sehr nahe mitein­ ander verwandt, welches auch sehr natürlich ist, weil

Durch beides etwüs nicht Wirkliches bezeichnet wird; denn dasjenige, was man durch den Imperativ be­

fiehlt, soll erst wirklich werden, und dasjenige, wovon man im Konjunktiv noch bedingungsweise spricht, wird ebenfalls nicht als wirklich gedacht.

Im Deutschen ist demohngeachtet ein Unterschied zwischen dem Konjunktiv du seyst, und dem Impe­

rativ sey du.

Dieser Unterschied findet im Italiä­

nischen nicht statt, wo du seyst und sey du, beide-

durch fii ausgedrückt wird. Ob wir gleich im Konjunktiv nicht wohl sagen können sie seyn,

so sagen wir doch im Imperativ

seyn Sie; hier brauchen wir aber sie nicht als den

Plural, sondern als die Anrede in der zweiten Per­ son, welche im Italiänischen durch fiatc, seyd, oder

durch fia, sey Er f ausgedrückt wird , welches sey

Er denn im Italiänischen eben so viel als unser seyn Sie im Deutschen sagt. Wir sehen übrigens, daß hier der Imperativ

mehr in der Vorstellungsart als in der Form vom Konjunktiv verschieden ist.

Das Verbum Seyn im ersten Imperfektum

des Indikativs.

Singular. Die erste Person: era oder ero ich war. Die zweite Person: eri, du warst.

Die dritte Person: era, er war. Im plukal.

Die erste Person: eravamo, wir waren. Die zweite Person: eravate, ihr wäret. Die dritte Person: efano, fie waren.

Anstatt eravamo hört man zwar eramo, so wie

anstatt eravate, erate, welches aber nicht gramma^tikalisch richtig, oder vielmehr nicht gebräuchlich ist, ob es gleich mit der übrigen Form weit übereinstim­

mender wäre,

da man im Singular nicht erava>

sondern era, und in der dritten Person des Plurals auch nicht eravano, sondern erano sagt.

Das Unregelmäßige liegt also hier vorzüglich

darin, daß zwar in der ersten und zweiten Person des

Plurals die ordentliche Endung des zweiten Jmper-

............ —

-4Z

fektums in vamo und vate, nach der ersten Konju» gation beibehalten ist, als amavamo, wir liebten,

eravamo, wir waren, amavate, ihr liebtet, eravate, ihr wäret; im Singular und in der dritten

Person des Plurals aber die ordentliche Endung des «rstenIlNperftktumö auf va, vi und rono nicht statt

findet, welches man deswegen vorzüglich dem Ge­ dächtniß einprägen muß,

weil man sonst leicht in

Versuchung ist, alles nach der abweichenden, oder

alles nach der ordentlichen Form zu kpnjugiren; wie denn dieß auch von den Jtaliänern selbst im Spre«

chen geschieht, wenn sie eramo anstatt eravamo, und erate anstatt eravate sagen.

Das Verbum Seyn im zweiten Imperfektum des Indikativs. Jm* Singular. Die erste Person: fui, ich war.

Die zweite Person: sosti, du wärest. Die dritte Person: so, er war.

Im Plural.

Die erste Person: sommo, wir waren.

Die zweite Person: softe, ihr wäret. Die dritte Person: sorono, sie waren.

Anstatt fosti und softe findet man auch softi und softe, welches aber, vielleicht weil es weniger

wohlklingend ist, seltener als softi und softe gebraucht

!a

144

wird. -*■ Anstatt furöno findet Matt auch abgekürzt furo, welche Abkürzung aber auch bei andern Ver-

bis statt findet.

Stellen wir nun dieß zweite Imperfektum von dem Verbum seyn, mit der regelmäßigen Form zu­

sammen, so werden wir wiederum finden, daß die Ab­ weichung mehr itt der Verschiedenheit des Worts selber als in der Form liegt, wie die folgende Neben»

einanderstellung zeigen wird:

Imp. IL

Imp. IL

Singular. fui, ich war fosti, du wärest fu, er war.

Singular.

tetnei, ich fürchtete teniesti, du fürchtetest teme, er fürchtete

Plural,

Plural.

tememmo, wir fürchteten temeste, ihr fürchtetet temerono, ste fürchteten.

fummo, wir waren softe, ihr wäret furono, sie waren.

Den Unterschied macht hier bloß das unge­ wöhnliche u, welches vor den bezeichnenden Endun­

gen vorhergeht; die Endungen selber aber sind hier durchgängig regelmäßig, Und daher desto leichter mit

dem Gedächtniß zu fassen.

Das o in fofti und softe

kann keine Aenderung machen, weil man auch fufti und fufte sagen kann, und das u nur des Wohlklan­

gel wegen in o verwandelt ist.

Das u in der dritten Person

—■

■ ■ ■

»45

Person des Singulars kann ebenfalls nicht auffallend seyn, da es eben so wie das accentuirte e in remö, bloß vurch die Hinweglassung des i von der ersten Per« fon des Singulars ans Ende kömmt, als remei, ich fürchtete, fui, ich war remL, er fürchtete, fu, er war. Vom Verbum seyn im zweiten Imperfektum

des Konjunktivs.

„Jm Singular. Die erste Person: fofli, ich wäre. Die zweite Person: fofli, du wärest. Die dritte Person: söffe, er wäre. Im Plural. Die erste Person: foffimo, wir wären. Die zweite Person : softe, ihr wäret. Die dritte Person: foffero, sie wären. Da man nun statt fofli, fofli, u. s. w. auch fufli, fufti, u. s. w. sagen kann, und hier ebenfalls das u vor dem f nur des Wohlklanges wegen in o verwandelt ist, so findet hier eigentlich gar nichts Un* regelmäßiges statt, wie stch zeigen wird, wennwie das zweite Imperfektum des Konjunktive vom Ver* bum seyn, mit der regelmäßigen Form von irgend einem Verbum zusammenstellen. Denn eben so wie nehmlich von remei, ich fürchtete, der Konjunktiv temefli gebildet wird, leitet sich auch von fui ich war K

1 .U

I46

der Konjunktiv fufli, ich wäre, ab, wo man nun das u, bloß des Wohlklanges wegen, gemeiniglich in 0 verwandelt, als Singular,

Singular. temefii, ich fürchtete

fosti, ich wäre

temesti, du fürchtetest

fosti, du wärest

temeste, er fürchtete.

fosse, er wäre.

Plural, temestimo, wir fürchteten

Plural, foflimo, wir wäre»

temeste, ihr fürchtetet

feste, ihr wäret

temestero, sie fürchteten.

festere, sie wäre».

Das Einzige ist nur noch hiebei zu bemerken, -aß es anstatt foflero, auch foflbno heißen kann.

Vom Verbum seyn im Futurum des Indikativs. §ür das Futurum besißen wir, wie wir schon be­ merkt haben, in unsrer Sprache gar keine eigne Form; wir müssen daher auch durch den Mittelbegriff des Werdens erst das künftige Seyn bezeichnen, welches im Italiänischen auf folgende Weise unmittelbar aus­ gedrückt wird:

Jm Singular. Die erste Perfon: fard, ich werde seyn. Die zweite Person: farai, du wirst seyn. Die dritte Person: sack, er wird seyn.

— ■■

T47

-

Im Plural. Die erste Person: saremo, wir werden seyn.

Die zweite Person: sirete', ihr werdet seyn. Die dritte Person: faranno, sie werden seyn.

Anstatt sara findet man auch fia wie zwei Sil­ ben, oder üe wie eine Silbe ausgesprochen ; und so auch im Plural anstatt faranno, fiano, wie drei, oder fieno, wie zwei Silben ausgesprochen. Mr entdecken also auch hier Vie Spur von dem Verbum werden, wodurch im Deutschen das Futurum be­ zeichnet wird. Uebrigens hat die Form des Futurums gar Nichts Unregelmäßiges als das Wort selber, welches freilich, eben so wenig wie era und fui, eine Abwand­ lung von fono ist, sondern gleichsam wieder ein eig­ nes Verbum für sich auemacht, wovon bloß das Fu­ turum bezeichnet wird. Sonst läßt sich die Form mit jeder regelmäßigen zusammenstellen, als: Fut.

Fut.

Singular.

Singular.

leggerb, ich werde lesen

färb, ichi werde seyn

leggcrai, du wirst lesen

farai, du wirst seyn

leggerh, er wird lesen.

fari, er wird seyn.

Plural,

Plural,

ieggeremo, wir werden lesen

saremo, t»ir werden seyn

leggerete, ihr werdet lesen

farete, ihr werdet seyn

leggeranno, sie werden lesen.

faranno, sie werden seyn.

148

Vom Verbum seyn im Futurum des Konjunktivs. Form, in so fern man sie von fard als abgeleitet betrachtet, findet gar nichts Unregelmäßi­ ges statt, so daß wir sie mit der regelmäßigen Form gleich zusammenstellen können, als tetnerb, ich werde fürchten

färb, ich werde seyn.

So wie man nun anstatt temerebbe auch teme-

ria, und statt temerebbero, auch temerebbono und temeriano, oder temerieno sagen kann, so kann C6

anstatt sarebbe auch faria, und anstatt sarebbero

auch farebbono und fariano, oder farieno heißen. Im poetischen Ausdruck findet man anstatt sa­ rebbe, fora, NNd anstatt sarebbero, forano, wo

also wiederum bei dem italiänischen Futurum der

Begrrff von werden sich empordrängt.

149

m'jjgjjm.

Dieß ist nun die ganze Konjugation von dem

Verbum efiere, seyn, wovon wir nur noch das so­ genannte Gerundium, eflendo, im Seyn, und das Participium, ftato, gewesen, zu bemerken haben.

Das Gerundium eflendo, inr Seyn,

oder

während dem Seyn, giebt dem italiänischen Aus-

druck oft eine große Leichtigkeit, die uns in diesem

Fall im Deutschen gänzlich mangelt, weil wir nicht einmal das Participium seyend, sowie z.B. liebend oder gehend, haben, sondern »US hier mit unserm

indem, u. s w. behelfen müssen, welches den Aus­ druck oft schleppend macht, so daß mau das italiäni­

sche Gerundium zuweilen liebet in einem eignen Satz

auflöst, als es auf eine weitschweifige Art zu um­ schreiben sucht. — Noch ist in Ansehung des Gerun­ diums zu bemerken, daß man anstatt eflendo auch fendo, obgleich nur selten, findet,

Unser Präteritum gewesen wird im Italiäni­ schen durch ftato auSgedrückt, welches von dem Ver-

bum ftare entlehnt ist, gestanden heißt.

und eigentlich so viel als

In den ältesten Schriften wird

efluto anstatt ftato gefunden.

Daß man aber

den Begriff des Gewesen seyns oder gänzlichen Bor« beiseyüs gerade durch ftato ausgrdrückt hat, scheint

sich darauf zu gründen, weil dasjenige, was gänzlich

vvrbei ist, nun auch gleichsam erst zum Stillstände K 3

I$0

L -...... '

t

gekommen, und der Fortgang desselben gänzlich ge« hemmt ist.

So heißt eö also

fono stato in Francia,

ich bin in Frankreich gewesen; mein Daseyn in Frank-

reich ist vorbei, ist gehemmt, es ist mit der Zeit,

welche ich dort zubrachte, gleichsam zum Stillstände gekommen.

Unser war drückt das seyn aus, wen«

Man es sich nicht völlig vergangen,

sondern noch

fortwährend denkt; weswegen auch die Begriffe

von war und während schon dem Laute nach mit­

einander verwandt sind; denn der Begriff war faßt immer eine Dauer in sich, welche eben durch den

Ausdruck während bezeichnet wird, der gewißer­ maßen die Stelle von war vertritt, als während

das geschahe,

welches nichts anders heißt, als

so lange das Geschehen der Sache währte, oder so lange sie im Geschehen war. —

Unser

Ausdruck Wesen bezeichnet das Seyn, in so ferne wir auf die bloße Beschaffenheit desselben und gar

nicht auf die wirkliche Fortdauer unser Augenmerk richten; so sagen wir das Seyn der Dinge, und

das Wesen der Dinge, indem wir uns unter We­ sen nicht die wirkliche Fortdauer, sondern die bloße Beschaffenheit der Dinge von ihrer Fortdauer unab­ hängig denken.

Weil nun bei dem Ausdruck We­

sen die wirkliche Fortdauer am wenigsten in Betrach­

tung kömmt, so ist derselbe am bequemsten, um da»

" «SB völlig Vergangne zu bezeichnen, indem man die Silbe ge hinzufügt, welche gleichsam den Schluß­ punkt oder die Vollendung von etwas bezeichnet, als von Bauen, wenn der Bau fertig und vollendet ist, gebaut, von sehen, wenn das Gehen vorbei ist, gesehen, von gehen, wenn es vorbei ist, gegan« gen, u.s. w. Nun denke ich mir aber z. B. da­ sehen, wenn es gleich vorbei ist, doch immer noch als sehen, das bauen, wenn es gleich vorbei ist, doch immer noch als bauen; das seyn selbst aber kann ich mir, wenn es vorbei ist, nicht mehr als seyn denken; Parum muß ich auch ein ganz andres Wort wählen, wenn ich hier die Vergangenheit bezeichnen will; und zu diesem Endzweck scheint unser deutsches ge­ wesen bequemer als das italiänische ftato zu seyn, welches den Begriff der Vollendung oder des Vorbeiseyns von etwas theils zu figürlich, theils zu hart bezeichnet. Nun müssen wir aber das Verbum seyn nochin einer besondern Rücksicht betrachten, in so fern nehm­ lich vermittelst desselben dasjenige bezeichnet wird, was man Passivum nennt, und wozu es weder im Deutschen noch im Italiänischen eine eigne Formgiebt, so daß man sagen kann, in diesen Sprachen findet nur in Ansehung des Begriffs, nicht aber in Ansehung der Sprache selbst, ein wirkliches Passivum statt. K 4

IS»

Vom Verbum seyn, tit so fern das Passivum vermittelst desselben gebildet wird. -Zm Deutschen wird das Passivum vermittelst des

Begriffs von werden gebildet.

Wir denken uns

nehmlich nicht selbst als handelnd,

sondern stellen

uns bloß die Veränderung vor, welche durch eine auf uns übergangne Handlung in uns entstehet ;

diese Veränderung bezeichnen wir durch ich werde, die Handlung selbst aber, welche auf uns übergan­

gen ist, stellen wir uns, in so fern wir schon die Wir­ kung davon fühlen, auch gewissermaßen als ganz oder als vollendet vor, und bezeichnen sie daher mit

eben der Form, welche sonst das völlig Vergangne ausdrückt; als wenn wir lz. B. sagen, ici) werde geliebt,

und ich habe geliebt,

wo geliebt das

«inemal eine vergangne Handlung von mir selbst, und

das anderemal eine noch fortdaurende Handlung von einem andern bezeichnet, von deren Fortdauer ich aber bloß durch die Wirkung oder die Veränderung,

die ifte in mir hervorbringt, und die ich durch wer­

den bezeichne, einen Begriff habe.

In Ansehung

dieser Wirkung nun, die ich durch werden bezeichne,

muß ich mir die Handlung selbst, die auf mich wirkt, immer als vergangen denk«»», weil die Wirkung nicht

>53

=-s

ehre erfolgen kann,

bis die Handlung erst vorher­

gegangen ist. Auf die Weife müssen wir nun alfo das Passi­

vum bilden, indem wir den allgemeinen Begriff von der Wirkung, die etwas auf uns thut, -erst durch werden bezeichnen, und denn die Handlung, welche auf uns wirkt, gegen den Begriff von der Wirkung

uns immer als vergangen denken müssen, ob diestlbe gleich noch fortdauert, denn wir sind uns dieser Fort­ dauer immer nur durch die Wirkung bewußt, und können also auch diese nur als fortdauernd auedrücken;

und wenn wir nun auch die Wirkung einer Handlung auf uns selber schon als vergangen denken, und z.

B. sagen, ich wurde geliebt, so müssen wir doch

den Begriff von der Handlung immer noch hinter dem Begriff von der Wirkung zurückschieben, weil

wir uns aledenn desselben nur durch die Erinnerung von der Wirkung bewußt sind.

Daher kömmt es

nun, daß wir eine Handlung, in so fern wir sie uns als völlig vergangen,

und in so fern wir sie als

von außen her auf uns wirkend denken, auf einerlei

Art bezeichnen: denn wenn die Handlung völlig ver­ gangen ist, so habe ich nur noch den bloßen Begriff davon; und wenn die Handlung nicht von mir ge­

schieht,

sondern nur auf mich übergeht,

so habe

ich durch die Wirkung von der Handlung selbst auch

K 5



*54

nur den bloßen Begriff; und in beiden Fällen, so­ wohl wenn eine Handlung völlig, vergangen ist, als

wenn sie bloß von außen her auf mich wirkt, hangt

sie nicht van mir ab, weswegen man sich denn auch

des Auedrucks der völlig vergangnen Zeit, zngleich

zu der Bezeichnung des Passivums bedient, indem man dasselbe im Deutschen mit dem Verbum r»et> den, iw Italiänischen aber mit dem Verbum seyn

zusammensetzt; als, fono amato, ich werde geliebt,

sei amato, du wirst geliebt, u. s. W.

Hierbei ist also zu bemerken, daß fono, sobald

eö das Pass-vum bezeichnet,

nicht durch ich bin,

sondern durch ich werde, cra, nicht durch ich war, sondern durch ich wurde; fono ftato, nicht durch

ich bin gewesen, sondern durch ich din gewor­ den ; und saro nicht durch ich werde seyn, sondern

Lurch ich werde werden, im Deutschen übersetzt werden muß.

Und hier hat nun unsre Art deö Aus­

drucks einen Vorzug vor der Italiänischen; denn wenn das Passivum durch einen HülfSdegriff bezeich­ net werden soll, so ist der Begriff von Werden immer

schicklicher dazu, und macht eine lebhaftere Ideen­

verbindung, als der bloße Begriff von seyn; wo­ durch wir uns mit der Handlung, die auf uns üben­ geht, zwar zusammendenken, aber die Einwirkung derselben auf uns nicht ausdrücklich bezeichnen«

*55

Wir können im Deutschen auch z. B. jagen: dieser Rönig ist von seinen Unterchanen ge­ liebt ; dieß ist aber schon eine Abweichung von der

ordentlichen Form des Passivums, nach welcher es

heißen muß, er wird von seinen Unterthanen

geliebt; durch er ist geliebt, drückt man einen bloßen Zustand aus; durch er wird geliebt, be* zeichnet man erst die wirkliche Fortdauer desselben.

Von den abweichenden Verdis, in Ansehung der ersten Konjugation,

do,

sto,

vo

und so.

do, id) gebe, dare. „Jm Präsens des Indikativs ist nur die zweite

Person im Singular, und die dritte Person im Plu­

ral von der gewölichen Form der ersten Konjugation abweichend.

Denn nach ami, du liebst, sollte es

auch heißen di, du giebst, statt dessen aber heißt es dai; und nach amano, sie lieben,

sollte es auch

heißen dano, sie geben, statt dessen heißt es danno. Im Präsens des Ronjunkrivs richtet sich

baö Verbum do mehr nach der Form der drei letzten,

als nach der ersten Konjugation, als

dia,

dia ,

dii,

ich gebe,

du gebest, ergehe.

iS6

------------ -Und im Plural ebenfalls diano oder dieno,

sie geben ; da eö nach amino, dino, heißen müßte. Im zweiten Imperfektum des Indikativs

weicht dieß Verbum ganz von der Form der ersten Konjugation ab, eben so wie dieß auch im Latein!» schen der Fall ist; nach amai, amafti, u. s. w. sollte es dai, dalli,-U. s.w heißen; stattdessen sagt man: diedi oder detti, ich gab, desti, du gabst, diede

oder dette, oder die , er gab. —

Im Plural,

demmo, wir gaben; delle, ihr gäbet; diedero oder

dettero, oder dierono, sie gaben.

Im zweiten Imperfektum des Konjunk­ tivs sollte es nach amassi auch dalli heißen; das a

geht aber in e über, und es heißt:

delfi, ich gab, du gabst, defie, er gab, deslitno, wir gaben, u. f. tt>. Im Futurum des Indikative wird das a

vor dem r nicht ine verwandelt; man sagt also nicht

rote amer6, ich werde lieben,

derd, ich werde ge»

den, sondern dato, darai, u. f. w.

Hierin scheint

der Grund schon in der Einsilbigkeit der Verbums do zu liegen; statt amar6 heißt es amerö, weil das a

die vorlehte Silbe zu langtönend machen würde; weil

nun aber in darö die vorletzte Silbe zugleich die An»

157

fangssilbe ist, so kann sie auch ihren vollen Ton

behalten,

und braucht ihr a nicht in e zu ver­

wandeln. Im Futurum des Ronjunkrws findet eben

der Grund statt, wesiöegen es auch darei, darefti, u. f. w. und nicht derei, derefti, ü si w. heißt.

UebrigenS richtet sich dieß Verbum nach der ge­

wöhnlichen Form der ersten Konjugation, als im ersten Imperfektum: dava, ich gab, davamo, wir

gaben, u. f. w. und im Präsens des Indikativs, kn

der ersten und zweiten Person: diamo, wir geben, date, ihr gebet. Indem man nun diese Verba durchgeht, und die Abweichungen mir der regelmäßigen

Form vergleicht, wird mau wohl-thun, die Tabelle

von der italiänischen Etymologie,

welche dieser Sprachlehre beigefüge ist, und

auch eine Uebersicht der Ronjugarionen ent­ hält, zur leichtern Uebersicht des Ganzen, im­ mer vor Augen zu haben. sio,

ich stehe,

fiare.

Dieß Verbum richtet sich mit allen seinen Ab­

weichungen nach dem vorhergehenden Verbum do, ausgenommen

»58 Im zweimr Imperfektum, wo man nicht

wie diedi, auch itiedi sagen kann, sondern wo es nach der ursprünglichen lateinischen Form, nöthwenbig ftetti heißen muß, und sich also nur hier nach do

richtet, in so fern man anstatt diedi auch detti sa» g-n kann.

Eben so muß es nun auch in der dritten

Person des Singulars nothwendig ftette, und kann

niemals nach diede, üiede heißen. In den Verdis aber, welche mit dare und stare zu«

fammenzeseht sind, wird die Konjugation wieder regel­ mäßig als circondare umgeben, circondi, du um» giebest, nicht circondai; circondano, sie umgeben,

Nicht circondanno, u. f. i». fovrallare, vorstehen,

sovrasti, du stehest vor, fovraftano, sie stehen vor. Demohngeachtet aber findet man dieß Verbum auch

wieder in der unregelmäßigen Form, als fovraftanno,

sovrafterti, u. s. w.

Man sieht aber, wie die re­

gelmäßige Forni immer gleich wieder herrschend zu

werden sucht, so bald das unregelmäßige Verbum durch die Zustunmensehung nur erst eine andre Ge­ stalt erhalten hat. Vo,

vado,

andare ,

gehen.

Dieß Verbum ist nur in den Zeitbestimmungen unregelmäßig, wo einige Personen von vo an den

von vado,

und noch andre von andare gebildet

werden, daö ist:

Im Präsens des Indikativs, wo die zweite und dritte Person -es Singulars von vo gebildet

rvirh: vai, du gehest, va, er geht. Die erste und zweite des Plurals bilden sich

von andare, andiamo, Wir gehen, andate, ihr gehet.

Die dritte Person des Plurals bildet sich wie» -erum von vo, vanno,

sie gehen;

So wie es von do, ich gebe, danno, sie ge­

ben,

heißt. Im Präsens des Ronjunkrivs/

wo sich die

erste und zweite Person des Singulars von vado ableitet,

vada, ich gehe, vadi, du gehest.

vada,

er gehe.

Die erste und zweite Person des Plurals bilden

sich hier so wie im Indikativ von andare,

andiamo, wir gehen, andiate, ihr gehet. Die dritte Person Lee Plurals aber ist miede»

rum von vado abgeleitet, vadano,

sie gehen.

Im Imperativ die zweite Person im Singu» lar von vo, va tu,

-ehe du.

ICO

=S=i=S2*

Die dritte Person im Singular von vado, ;vada! er gebe! oder gehe Lrt'(gehen Sie!) Die zweite Person im Plural von andare, und

die dritte von vado:

andate, gehet! vadano, sie tttÖgCW gehen l Die übrigen Tempora sind durchgängig von

andare abgeleitet, und behalten die ordentliche Form der Wen KoltjugariöU bei, als:

Andava, ich ging; andai, ich ging; andassi, ich ginge; andrö, ich werde gehen;

andre:, du

würdest gehen, wo nur das e wegen der Leichtigkeit

der Aussprache sich verliert,

indem es doch nur

schwach gehört werden würde,

wenn man auch

andere! sagen wollte. Eben so wie amando und amato, heißt es auch andando im Gehen, und andato, gegangen; daß

also andare ganz regelmäßig wäre, wenn es nicht im Präsens des Indikativs und Konjunktivs dadurch abwtche, daß einige Personen von ganz, andern Wor­ ten als von andare gebildet werden.

Noch ist zu bemerken, daß man anstatt Väda im Konjunktiv,

auch vadia, vielleicht wegen der

Aehnlichket mit do, dia, sto, stia, findet, welches aber nicht nachzuahmen ist;

ferner, daß man im

poetischen Ausdruck -ire und gire statt andare findet,

als

i6r als ß»mo» wir gehen,

gite oder ite,

ihr gehet,

giva, ich ging; gito odet iro, gegangen, «. s. w. Die Zusammensehungen trasandare und riandare, findet man sowohl nach der regelmäßigen Form von

amare, als nach der unregelmäßigen von vo, vado, konrugirt;

einige italiänische Sprachlehrer ziehen

die erste, andre die lehtre Art vor,

eben so wie in

circondare, fovraftare, wegen der Zusammensetzung des Verbums, wodurch es gleichsam seine besondre

Baschaffenheit verliert,

auch die Unregelmäßigkeit

wieder wegfällt.

Fo , facciö, fart, Zn diesem unregelmäßigen Verbum bilden sich einige Tempora durchgängig von faccio, diese sind

Das Präsens im Konjunktiv, als:

faccia, ich thue, du thuest, er thue, u. f. w. Das erste Imperfektum, als:

faceva, ich that, facevamo, wir thaten. Das zweite Imperfektum im Indikativ,

als:

feci, ich that,

facefti, du thatest.

Tece, er that.

Pluraliter.

facerhmö, faceste, Wir thaten, ihr thatet,

fecero, sie thaten.

16a

-J *".!

'M'.-

Das zweite Imperfektum sondern videro heißt.

L 3

>66 Von federe, sitzen, ist im Präsens des Indi­

kativs nur feggo und siedo gar nicht gebräuchlich.

In der ersten Person des Plurals ist feggiamo oder fegghiamo anstatt sediamo, und in der dritten Per-

so» nur seggono gebräuchlich. Im Präsens des Konjunktivs ist die Verwand­

lung des d in gg ebenfalls die übliche Form/ als fegga, er sitze, feggano, sie sitzen.

Uebrigens ist

Las Verbum federe nach der zweiten Konjugation ganz regelmäßig.

Ho,

ich habe,

avere.

Die ganze Unregelmäßigkeit in diesem Verbum

laßt sich auf zwei Punkte zurückführen r erstlich daß

es sich von zwei verfchiednen Verbis bildet, wovon Das eine ho wirklich gebräuchlich, daS andre avo,

nur erdichtet und als die erste Person des Präsens von avere angenommen ist.

Ho bildet nur vier Endungen, nehmlich die drei ersten Personen des Singulars, und die dritte Person des Plurals im Präsens des Indikativs, ho, ich habe, hai, du hast, ha, er hat, hanno, sie haben, wo sich die Form ganz nach do und fto richtet. Von dem angenommenen avo aber bildet sich

alles Uebrige; nur daß das v in diesem erdichteten avo, größtentheil in bb verwandelt wird, und zwar

. 1 ,

i6y

K der ersten Person des Plurals im Präsens de« Indikativs:

abbiamo j

Wlk

In der» ganzen Präsens des Konjunktive :

abbia, ich habe, du habest, er habe, abbiate, ihr habet,

abbiano, sie haben. In dem zweiten Imperfektum des Indikativs,

in der ersten und dritten Person des Singulars, und

in der dritten Person des Plurals: ebbi, ich hatte, ebbe, er hatte,

ebbero, sie hatten. Das zweite Imperfektum, weicht in Ansehung

der hier angeführten Endungen von ganz von der gewöhnlichen Form ab, und ist das eigentliche Un­ regelmäßige in diesem Verbum.

Uebrigens geht dieß Verbum ganz regelmäßig, als von avere, avete, ihr habet, aveva, ich hatte,

»vrö, ich werde haben, avrai, du wirst haben, u. s. w.; avrei, ich würde haben, u. s. w.; avefll,

ich hätte, avessimo, wir hätten, u. s. w.; avendo,

habend, avuto, gehabt.

Was die Verwandlung des v in bb anbetrkft, dazu scheint vorzüglich noch die alte lateinische Form von habere, habui, n. s. w. Veranlassung gegeben

zu Haben.

L 4

Jt>8 Daß nun ave re .als Hülfsverbum gebraucht

Wird, um die völlige Vergangenheit oder das sog?,

nannte Perfektum und Plusquamperfektum zu be„ zeichnen/'ist, wie wir schon bemerkt haben, etwas

zufälliges, weil auch noch andre Verba als HülfSVerba gebraucht werden können.

Indeß aber ist es doch merkwürdig, daß dieß

einzige Verbum nur mit sich selbst konjugirt werden Eamy indem wir z.B. sagen können, ho avuto, ich habe gehabt, u. s. w., welches bei keinem andetq

Verbum statt findet, Dieß kömmt nehmlich daher,

weil man dem

"Verbum haben in der Zusammensetzung mit sich sel­ ber das erstemal einen uneigentlichen und das letzte­

mal den eigentlichen Sinn beilegt,

Haben, zeigt

nehmlich sowohl den Besitz einer bloßen Idee durch die Erinnerung,

Sache an.

als den wirklichen Besitz einer

Wenn ich daher sage,

ich habe einen

Freund gehabt, so beziehet sich gehabt auf den wirk­

lichen Besitz des Freundes, und ich habe bloß auf den Besitz einer Erinnerung oder einer Idee davon.

Nur in so fern also, als dieß Verbum eine doppelte Bedeutung hat, kann es mit sich selbst zusammenge­ setzt werden.

«So-,

ich weiß,

sapfre.

Die Unregelmäßigkeit in diesem Verbum findet in eben den Personen, und mit eben den Endungen,

11



6g

1

wie in dem vorhergehenden Verbum, statt. Man kann also avere und fapere, eins durch das andre» dem Gedächtniß einprägen, als:

ho, ich habe, so, ich weiß hai, du hast, sai, du weißt ha, er hat, fa, er weiß

Pt hanno, fle haben, fanno, sie wissen.' In der ersten Person des Plurals im Präsens -es Indikativs; im ganzen Präsens des Konjunk­ tivs; im Imperativ; und im zweiten Imperfektum in der ersten und dritten Pttfon des Singulars? und in der dritten des Plurals,- wird auch ein doppeltes p, so wie bei avSre ein doppeltes b gesetzt, als:

abbiamo, wir hüben, sappiamo, Wir wissen abbia, daß ich habe, u. f. w., fappia, daß ich wüßte, 8.5 w, abbi, hübe du, sappi, wlsiedu! ebbi, ich hatte, seppi, ich wußte ebbe, er hatte, feppe, er wußte ebbero, sie hatten, fepperp, sie wußten.

Man setzt hier auch statt so noch eine andre erste Person im Präsens, als favo, fapo oder fappia voraus, die an sich selbst nicht gebräuchlich ist, son­ dern nur als der Grund zu demjenigen angenommen wird, waö von f° sticht abgeleitet seyn kaum r 5

17®

devo, jch muß, dovere. Bei diesem Verbum sm- drei Unregelmaßigkev

lenzn bemerken: Erstlich, daß das e der ersten Silbe in o vew wandelt wird, wenn der Accent von der ersten Silbe auf einen der folgenden gezogen wird; darum heißt «Sz.B.dovöte, ihr müßt, dovrö, ich werde müssen,

dovere, müssen, und nicht devote, devrö, devere. Zweitens, daß das v in der zweiten Silbe in

bb verwandelt werden kann,

in dem ganzen Prä«

fens des Indikativs, wenn man nur die zweite Per­

son des Plurals davon ausnimmt, als:

debbo anstatt devo dtbbi- — devi debbe — deve. Pl.

debba anstatt deva dobbiate — doviate dcbbano — devano. Go wie auch im Jmperattiv

debbi anstatt devi, du mußt. Wo im Präsens des Konjunktivs ein a auf das

doppelte b folgt, kann auch der Vokal i noch dazwi­

schen gestellt werden, als:

debbia anstatt debba debbiano — debbanö.



Drittens,

17X

wenn auf das v oder bb,

o

oder a folgt, und der Accent nicht von der ersten Silbe weggenoinmen wird, so kann anstatt des v

oder bb, auch gg, mit einemi dazu, gesetzt wer­ den, als:

Im Präsens des Indikativs,

deggio anstatt debbo oder devo deggiono — debbono oder devoncr. Im Präsens des Ronjunktivs.

deggia anstatt debba oder deva deggiano — debbano oder devano. Noch ist zu merken, daß in der zweiten und

dritten Person des Singulars im Präsens im Indi­

kativ dei, du mußt und dee, er muß, statt devi und deye sehr gebräuchlich sind.

Tengo, ich halte, teuere. Die Konjugation dieses unregelmäßigen Ver­

bums ist folgende:

S. tengo, tieni, tiene

P.

(tenghiamo, tenete, tengono. (teniamo,

S. tenga, tengtii, tenga. p < tenghiamo, tenghiate, fcnganß> (teniamp f teniate,

8. teneva, &c. P, tenevamo,

S. tenni, tenesti, &;c, P. tenemmo, &c. t /rrr r tenessi, &c. lmperf.il. Conj. P. teneflhno, &c. S. terrb, &c> Fut. Indic. P, terremo, &c. S. terrei, &c. Fut. Conj. P. terremnao, &cF tenente» Pare. Praes. Part. Praet. tenuto. tenendo. Gerundium. Imperfi IL Indic.

Die Unregelmäßigkeiten bei diesem Verbum sind

folgende:

Erftlzch, daß in der zweiten und dritte» Per» son des Singulars vom Prüfens des Indikativs, ein ie gesetzt wird, da in der ganzen übrigen Konju»

gakion dieses Verbums, in der ersten Silbe, nur der bloße Vokal e statt findet. Zweitens, daß der Konsonant g nicht durch­

gängig beib eh alten wird. Drittens, daß die von tengo abgeleiteten En«

düngen, als die zweite Person des Singulars vom

Präsens im Konjunktiv, und die Endungen des Plu­ rals in iamo und iate, zu dem g, damit kö nicht

wie dfch klingt, ein h hinzufügen.

pap,

ich scheine,

parere.

DieBeugung dieses Verbums ist folgende:

ajono; S. paja, paji, paja Praefi Cvnj, P. pajamo, pajate, pajano; S. pareva, &c. Imperfi. L P. parevamo, &c. S. parvi, paresti, Imperfi II Ind» P. paremmö, &c* S. pareffi, Praef. Indic*

——

Conj.

Fut. In die. ------- Conj. Part. Praeter•

P, S. P» S. P.

pareffimo, &c. parrb, parremö, &c. parrei, &c, parremmo, Partito.

Die ganz« Unregelmäßigkeit dieses Verbums

läßt sich darauf znrückführen: daß der Konsonant o

in der zweiten Silbe zuweilen unverändert stehen bleibt, und zuweilen in j verwandelt wird.

Das r bleibt in allen Endungen stehen, wo e oder v oder u darauf folgt, als pareva, parvi, paruto, so wie auch in der zweiten Person im Singu­

lar des Präsens vom Indikativ. In j wird das r verwandelt, wo a und o darauf fol­

gen müssen, als paja, pajöno, und in der zweiten Per­ son imSingular desPräsens vomK.onjunktiv, als paji.

X74 Man sieht leicht, welchen Einstuß der Wohl« klang und die Weichheit der Aussprache auf die Beugung dieses Verbums hat.

PoJJb , ich kann, potere. Dieß Verbum ist unregelmäßig in der zweiten und dritten Person des Singulars vom Präsens im

Indikativ:

puoi, du kannst, pub, er kann. Wobei zu bemerken ist, daß man puole anstatt puö , welches man häufig im Reden hört, nicht nach« ahmen muß.

Ferner ist dieß Verbum dadurch unregelmäßig,

daß es in seiner zweiten Silbe bald ein t und bald

rin doppeltes f annimmt. Ein r hat es vor e und u, als:

potete, ihr könnt, potei, ich konnte po>rb. potrei, ich wurde 5 .potendo, könnend, potuto, gekonnt. Ein doppeltes that dieß Verbum vor», o, i, als:

posli, du könnest, pofla, er könne. Voglio, ich will , volere. Dieß Verbum heißt im Singular -es Präsens

im Indikativ in der zweiten und dritten Person:

vuoi, du willst, vnole, er will.

»75

ZmPlural vogliamo, vplete, vogliono. Zm zweiten Imperfektum des Indikativs heißt eS: volli, ich wollte, volesti, u. s. w. und im Präteritum voluto, gewollt?

Das Unregelmäßige bei diesem Verbum besteht darin, daß es Dem 1 das g nur dann voranschickt, und das i darauf folgen läßt, wenn die Vokale » lüio a darauf folgen, als: vogiiono, sie

\

Vor e und a hingegen findet nur ein bloßes 1 statt, als: volete, ihr wollt, vole^a, er wollte volendo, wollend, voluto, gewollt. Und hier können wir schon «ine Analogie bemerken, nach welcher vor a mid o immer der weichere, vor e und u aber der härtere Konsonant gesetzt wird, als: vor a und o tengo, paflb, pajo, voglio,

tenga, poffa, paja, voglia,

tengono poflano pajono vogliano.

vor H und u teuere, potere, purere, volere,

tenutQ potuto parutQ voluite,

Eben eine solche Analogie läßt sich auch in Anse«

hung der Zusammenziehung im Futurum bei diesen

Verdis bemerken, als :

terrb, ich werde halten potrb, ich werde können parrb, ich werde scheinen vorrb, ich werde wollen.

Dogllo

oder

mich schmerzt, oder ich traute, dolere.

dolgo,

Die erste Unregelmäßigkeit bei diesem Verbum

ist,

daß es nur in der zweiten und dritten Person des

Singulars vom Präsens des Indikativs, und sonst nirgends in der ersten Silbe uo annimmt, welche Abweichung es z. B. Mit volere, potere, gemein hat, als:

puoi, du kannst, pub, er kann vuoi, du willst, vuole, er wist (ti) duoli, dich schmerzt, (lui) duole, ihn schmerzt. Aus dem Gleichklange in diesen unregelmäßigen

Formen läßt sich nun leicht errathen, weswegen matt im gemeinen Leben puole anstatt puä hört. Die zweite Unregelmäßigkeit bei diesem Verbum

ist,

daß es seine Personen und Tempora auf dreier­

lei Art ableitek: entweder vom Infinitiv dolere ohne

g; oder von doglio mit dem g vor dem 1; oder von dolgo mit dem g nach dem L

Da-

rr—r==

-7-

Das 1 ohneg findet nur vor e und u statt, als:

doleva,

so Wie poteva,

doluto

potutö.

Auch in der zweiten Person des Singulars vom

Präsens des Indikativs steht bloß das 1: duolL In der zweiten Person des Singulars vom Pcgr

senS des Konjunktivs hingegen findet das g wieder

statt, als dolghi. Die Ableitungen von doglio oder dolgo stnd

in den meisten Fällen willkürllch, so wie z. B. von

dolgo, dolghiamo, dolganö, u. s. w ; von doglio,

dogliamo und dogsia, ü. s. iv. abgeleitet, und matt findet das eine sowohl wie das andere.

Dieß macht

nun freilich die Form sehr schwankend und unbe-

stimmt.

Der wechselnde Laut wird gleichsam schwe­

bend erhalten, damit man immer die Wahl noch frei behalt, wessett man sich im Reden bedienen will und

was in irgend einer Verbindung dem Ohre am aügs»

nehmsten klingt. Noch ist zu bemerken, daß d-S zweite Imper­ fektum von dolere,;dblsi heißt, und daß fuch'daSl

Futurum ggnz »mch der Analogie vön volere rich« tet, als

Fut.

volere, p)0llett, vorro dolere, schmerzen, dorb.

M

»7Ü Vaglio, ich gelte, valere.

Dieß unregelmäßige Verbum richtet sich durch» gängig nach dem vorhergehenden,

ausgenommen,

tititfes in der zweiten und dritten Person deS Singu« lare Dom Präsens des Indikativs kein uo bekömmt,

vb cs gleich auch das g wegwirst:

vali, du Allst,

vale, er gilt.

Auch ist cs nicht gebräuchlich, das g, dem 1 nach«

zn setzen, so daß man valgo anstatt vaglio sagte, wes­

wegen denn auch alles, seyn würde,

was von valgo abgeleitet

wegfällt, als z. B. valgono anstatt

vagliono, welche Endigung im guten Ausdruck nicht

starr findet.

Auch anstatt voglio läßt sich Mcht volgo sagen, rvopon der Gründ schwerlich anzugeben ist, wenn er

nicht in einem feinen Unterschiede liegt, den daSOHr

»N den Anfangslauten von doglio und voglio be­ merkt, daß das härtere d in dolgo auch schon dar x -ohne i ertragt, bas sanftere v hingegen das hin,

schorelzende i nicht entbehren kann.

Wenigstens ist

in Ansehung des Wohllauts in der italiänischen

Sprache wohl nicht leicht ein Unterschied zu fein,

La alles darauf abzweckt, diese Sprache an sich selbst zu einer sanften Musik zu bilden.

Giacciö, ich liege, giacere; taccio, ich schweige, tacere; piaccio; ich gefalle, piacere.

Die ganze Unregelmäßigkeit bei diesen drei Ver­ dis besteht erstlich darin, daß im zweiten Imperfek­ tum sich das ccio in cqui verwandelt, als giacqui,

tacqui,

piacqui,

wovon wir die Ursach bei einer andern Gelegenheit

schon bemerkt haben. Ferner liegt die Unregelmäßigkeit darin, daß das c in einigen Endungen doppelt, in andern einfach ist. Doppelt ist es, wo io und ia darauf folgt, als

Ueberdem ist das c noch doppelt in der zweiten Per«,

sott des Singulars vom Präsens des Konjunktivs, als giacci, piacci,

du liegest du gefallest.

In allen übrigen Endungen ist das c einfach, als giace , er liegt, giaceva , er lag giacendo , liegend, giaciuro, gelegen.

Rimango, ich verbleibe, rimanere.

Das Präsens des Indikativs von diesem Ver­

bum heißt: S. rimango, rimani, riinane

P. rimanghiamo, rimanete, rimangono. Das zweite Imperfektum: rimafi, u. s. w.

Das Futurum:

rhnarto, u. s. w»

Das Participium Praterit. rimaso.

M r

Igo

.. . . '■'Il —JA

Das n nimmt auch hier ein ß zu sich, wenn a, ia oder o darauf folgen, vor e hingegen steht es allein.

Man wird in dieser Form die Aehnlichkeit

mit einigen von den vorhergehenden unregelmäßigen Verdis leicht bemerken. empio,

icfy fülle an,

empiere,

Dieß Verbum gehört nur in so fern zu den un» regelmäßigen, als es nach verschied»«« Konjugatio­

nen^ obgleich in der regelmäßigen Form, abgewan­ delt werden kann. Einige gebrauchen nehmlich den Infinitiv empire, und dann geht es ordentlich nach der vierten

Konjugation, als

empio > empiva, empii, empirb, empitp. Andere gebrauchen den Infinitiv empiere, wo wiederum die vorletzte Silbe e entweder lang oder

kurz ausgesprochen werden kann, und nun heißt es anstatt:

empiva, empieva,

empii, eropiei ,

empiro empiuto.

V‘

181

Von den abweichenden Verbis, in Ansehung der drittm Konjugation, dire, fare, bere oder bevere, porre, fpignere, fciogliere, togliere, cögliere, u. s. W. Dico,

D ich

ich sage, dire.

Verbum ist nur unregelmäßig, wegen der

Endungen,

in welchen die Silbe ce weggelassen

wird, diese find:

Die zweite Person des Plurals vom Präsens im Indikativ: dite, ihr sagt, anstatt dicete. Das ganze Futurum im Indikativ: dirö r ich würde sagen, anstatt dicerd u. s. w.; so auch direi,

ich werde sagen, anstatt dicerd.

Der Infinitiv dire, anstatt dicere; lauter En­ dungen , wo das Verbum eins Silbe weniger hat,

als es eigentlich haben sollte, wenn es regelmäßig

ginge.

Das zweite Imperfektum von dico heißt dissi, ich sagte, und das Participium Prateriti detto,

gesagt; dieß Participium weicht vorzüglich dadurch ab, daß sich das i in der ersten Silbe, welches sonst bei diesem Verbum durchgängig ist, in e verwandelt,

vielleicht um es nicht mit dem Substantivum Ditto zu verwechseln.

M 3

18» Fo ober faccio, id} thue, fare.

Wir haben dieß Verbum schon unter den ab­ weichenden, in Ansehung der ersten Konjugation be­ merkt.

Es gehört aber, eben so wie dire, auch un­

ter die abweichenden in der dritten Konjugation, in

so fern eS von faccio, eigentlich facere heißen sollte. Diejenigen Endungen, welche das ce beibehal­ ten ,

verdoppeln eS entweder wie im Präsens deS

Indikativs und Konjunktivs, faccio, facciamo, faccia,

oder sie behalten es einfach wie im ersten und zweiten

Imperfektum, faceva,

feci,

und im Konjunktiv des zweiten Imperfektums, facefli,

faceflimo ,

U. s. w.

Das zweite Imperfektum ist noch dadurch tmre# gelmaßig,

daß drei Endungen in demselben das a

in e verwandeln: feci,

fece,

fecero

ich that,

er that,

sie thaten.

Bevo, ich trinke, Dieß Verbum

bere ober bevere.

weicht von der gewöhnlichen

Form ab: Erstlich, in Ansehung der Verkürzung des In­

finitivs bere anstatt bevere, und des Futurums,

berrb, ich werde trinken, berrei, ich würde anstatt beverb uttb bevereL Zweitens, in Ansehung des zweiten Imperfek­

tums,

welches nicht nach der regelmäßigen Form

bevei, sondern bevvi herßt. Drittens, daß in allen Endungen dieses Ver­

bums, bey vi, bewe und bewero im zweiten Im­

perfektum ausgenommen, das v desselben weggelas­ senwerdenkann, alS beo anstatt bevo, beono an­

statt bevono, beende anstatt bevtndo, beuto an­ statt bevuto.

Pongo, ich setze, porre. DaS Verbum pongo ist erstlich dadurch unre­ gelmäßig, daß es im Infinitiv und im Futurum die Silbe ne wegwirft, als

porre anstatt ponere porrb — ponerb porrei — ponere i. Zweitens, dadurch, daß es in einigen Endun­

gen den Konsonant g von pongo beibehält, und ihn in andern wegläßt.

Es behält den Konsonantg bei, vor o und a, als

pongo, ponga,

pongono pongano.

M 4

184 Vor iamo kann das g deibehalten, und auch weggelassen werben, als

ponghiamo oder poniamo. In den übrigen Endungen wird eö weggelas-

sen, als: poni, du setzest, pone, er setzt

pontte, chr setzet, poneva, er setzte ponendo, setzend, u. s. w.

Im zweiten Imperfektum heißt es von pongo posi, ich setzte, pofe, er setzte

posero, sie setzten.. Man erinnere sich hiebei ane dem Vorherge«

henden

baß im zweiten Imperfektum die zweite Per«

son mi Singular und die erste und zweite Personinr Plural an der unreaelmäßigen Form keinen Antheil

nehmen, und also auch nichr besonders bemerkt wer«

-en dürfen: ponefti, du setztest, ponemnio, Wir setzten

ponefte, ihr setztet, geht nach leggeüi, leggemmo, leggeste, ganz re« gelmäßig.

Das Participium Prateriti von pongo heißt posto, gesetzt, und ist gleichsam aus posiiro zusam--

mengezogen. Spingo, ich lösche aus, spingere. oder Jpignere. Die ganze Unregelmäßigkeit bei diesem Verbum

liegt darin, daß' das g dem n vor oder nachgeseßt

185

x...... '-XJ.

werden kann, und daß in einigen Fallen das erstere,

in andern das letztere üblicher, zuweilen auch der Gebrauch des einen oder des andern ganz willkür­

lich ist, als: fpigni, du loschest, Öfter spingi spigne, er löschet, Öfter fpinge fpignete, ihr löschet, öfter lpmgere

fpignemmo, wir löschten, öfter spingemmo fpignerb, ich werde löschen, Ober spmgerb.

Das zweite Imperfektum von fpingere heißt fpinfi, Ultd das Präteritum lpinro, gelöscht.

Nach diesem Verbum richten sich nun auch dipingere ober dipignere, mahlen, cingere ober eignere, umgürten, tingere ober tignere, färben, ftringere

ober ftrignere, zusammenziehen, nur baß bas Prä­ teritum VON ftringere nicht ftrinto, sondern stretto

heißt. Scioglio,

ich lose, coglio, ich sammle, ich nchme weg.

togllo,

Die ganze Unregelmäßigkeit bei diesen drei Verbis besteht erstlich in der Verkürzung des Infinitivs und des Futurums, als Inf.' sciorre , Fut. feierrb ,

cörre , corrb ,

torre torrb,

und zweitens, darin, daß der Konsonant g vor den V-kalen o und a dem 1 nachgesetzt wird, als feiolgo,

M 5

■------!— ---- L

x$6

colgo, dolgo; und daß man in den Endungen iamo

und ia^e noch ein b hrnzufugt, als dolghiamo, dol-

ghiate, welches auch in der zweiten Person des Sin« gulars vom Präsens des Konjunktivs geschieht, altolghi, du nehmest weg.

Diese Unregelmäßigkeiten selbst aber stnd will«

kürlich;

denn man kann statt der Verkürzuna im

Infinitiv, auch den Infinitiv ohne Verkürzung bei­

behalten, und alsdann auch das Futurum ohne Ver­

kürzung bilden, als

fcioglere, lösen fcioglerb, ich werde) fcioglerei, ich würde $ So kann man anstglt sciolgo, tolgo, auch

fcioglio, toglio sagen, obgleich das erstre gebräuch­

licher ist. Alle diese Unregelmäßigkeiten entstehen daher,

weil der Wohllaut in dieser Sprache sich keine zu strengen Besehe vorschreiben läßt, und es sich vorbe­

hält, bei einem und eben denselben Worte, in einer und derselben Form, doch immer noch mit einzelnen

Lallten wechseln zu dürfen.

Zu fcioglere,

cogliere und togliere, kann

man auch noch fcegliere,

(auslesen) zählen, -wel­

ches ebenfalls in scerre zusammenqezogen werden,

und im Futurum sowohl fcerro als fcegliero heißen

- " ' "

i87

kann, wovon aber in -er ersten Person des Präsens

fceglio nicht so gebräuchlich als scelgo ist. Wir bemerken nun nur kürzlich noch folgende

Verba, in so fern dieselben in ihrer Form etwas Bo« sonores haben. Addurre,

herzuführen.

Dieß ist eine Verkürzung von adducere, wie man auch schon aus der ersten Person im Präsens

adduco sieht. Die zweite Person im Singular vom Präsen-

heißt im Indikativ addaci, und im Konjunktiv ad-

duchi;

die erste Person im Plural vom Präsens

heißt im Indikativ adduchiamo.

Das zweite Imperfektum heißt adduffi, ich führte herzu, und das Participium yom Präteritum

heißt addorco, herzugeführt. Gliedere,

fordern.

Anstatt chiedo, ich fordre, findet man auch

chieggio, so auch anstatt chiediamo, chieggiamo, und anstatt chieda, chieggia.

Das zweite Imperfektum von chiedo heißt chiefi, und das Präteritum chiefto, gefordert.

Conoscere,

kennen.

Anstatt conosco, ich kenne, findet man auch

cognosco, cognofci, U. f. w.

ISS

■1—

'■

CoSoschiamo ist gebräuchlicher atSCoftöfciamo.

Das zweite Imperfektum heißt conobbi, das

Gerundium conoscendo oder cognofcendo,

das

Präteritum conofciuto.

Von den abweichenden Verbis, in Ansehung der vierten Konjugation, fahre, aufstei­ gen, venire, kommen, morire, sterben, uscire, ausgehen, u. s. tv. Saglio

oder salgo, ich steige auf,

saliref

SD?an sieht hier schon in der bloßen Benennung des

Verbums dreierlei Formen: salire mit dem bloßen

1 ohne g; saglio mit dem g vor dem 1, und salgo Mit dem g nach dem 1.

Von der ersten Form mit dem bloßen 1 ohne g wird die zweite Person des Plurale abgeleitet, sa­ lire, ihr steigt auf. —

Ferner,

das ganze erste Imperfektum, als

saliva &c.

Das ganze zweite Imperfektum, sowohl im Indikativ als Konjunktiv:

falii,

ich stieg auf

salisii, ich stiege auf.

Das ganze Futurum, sowohl im Indikativ als im Konjunktiv i falirb, ich werde ^aufsteigen. falirei, ich würde

Das Präteritum: falito, gestiegen.

Der zweiten Form mit dem g vor dem 1 kann man sich, außer den vorherbenannten, in allen übri« gen Fällen bedienen, als saglio,

sagli,

fagliamo ,

fagle,

sagliono.

Anstatt sagli tmbfäglie ist demohngeachtet sali,

fagle, gebräuchlicher. Im Präsens des Konjunktivs: faglia,

fagliate,

fagliano.

Und im Gerundium: fagliendo. Dee dritten Form mit dem g nach dem kann man sich bedienen-, wenn auf das g der Vokal 0 oder.a folgt, als salgono, sie steigen auf salga, er steige aufj

wenn i folgt, muß man ein h hinzusetzen, weil sonst

die weiche Aussprache des g sich in die härtere dfch verwandeln müßte, als, in der zweiten Person des. Singulars vom Präsens imKonjunktiv : falghi, in der ersten Person des Plurals falghi amo, zweiten Person falghiate..

in der.

ipo

gsi«111*1""

Anstatt falghiamo und salghiate kann es zwar auch iägliamo und fagliate heißen, allein man kann nicht wohl faliamo und saliate sagen, ob es gleich

beim Volke auch gehört wird; eben so wie fand an­ statt salirö,

welches ebenfalls in gutem Ausdruck

nicht statt findet,

ob man es gleich beim Volke

zuweilen hört. Die große Unregelmäßigkeit und Unbestimmt«

heit der italiänischen Konjugation, die freilich miede«

rum ihre Vortheile hat, Macht bei dem Volke selbst die Sprach« willkürlicher, und die Grammatik liegt

mit dieser Ungebundenheit der Ausdrucks gleichsam im Streite, und prägt ihre Formen nach der Bücher­

sprache, die demohngeachtet sich auch wieder kerne Fesseln anlegen läßt, und die festgesetzten Regeln der

Grammatik oft wieder schwankend macht.

Indeß sieht man doch immer, daß die Weiche heit und Sanfchest der Laute in der italiänischen.

Sprache dasjenige ist- wornach die Bildung vorzüg­ lich strebt;

so verschmitzt sie nun auch in saglio,

voglio, dogliq, u. s. w. das 1 mit g, im Präsens

des Indikativs und Konjunktivs,

indeß die zweite

Person im Plural vom Präsens des Indikativs, als

die bestimmtere und nachdrücklichere Anrede auch

wieder das zusammenschmelzende g bei dem 1 verliert, alS volete, dolete, falice.

Vengo,

venire.

ich komme,

Obgleich dieß Verbum in Ansehung des Infini­ tivs nach der vierten Konjugation geht, so richtet eS sich doch durchgängig nach tengo, ich halte, ten&e, -essen unter den abweichenden VerbiS in Ansehung -er zweiten Konjugation schon gedacht ist, als: Praesens Indicativ. tengo

vengo

tieni

vieni

tiene

viene

tenghiamo testete;

venghiämo

tengonp

vengpno.

venire

Praesens Conjunctiv. tenga

venga

tenghi

venghi &c;

Imperfectum teneva

I

———veniva.

Imperfectum II

Indicativ.

tenni------------- venni &c;

Imperfectum I. tenefli

Conjunctiv.

•--------- —

venissi &c;

Futurum Indicativ. terrb

----- ■-------

verrb»

Futurum Conjunctiv. terrei

verrei

ls» Gerundium, tenendo

—--------

venendo.

Participium Praeteriti.

tenuto

-------------

venuto.

Da NUN von venire das Futurum verrd heißt,

so sollte man glauben, es könnte von sali re auch farro heißen, welches aber vermuthlich, wegen der Ver« Wechselung mit faro, ich werde seyn, und auch we­ gen der Harte, da ein f und doppeltes rr aufeinander

tönen würden, nicht statt findet. Muoro oder muoja, ich sterbe, marire. Dieß Verbum hat zwei Unregelmäßigkeiten:

die erste bestehe darin, daß das u vor dem o in der ersten Silbe wegbleibk, fd oft diese Silbe den Accent

verliert, als: moriamo, wir sterben, morite, ihr

sterbet, moriva, ich starb, morii, ich starb, mo-

rirö oder morrü,, ich werde sterben, motirei oder morrei, ich würde sterbön, U. f. W. Wo aber die erste Silbe den Acemk auf sich

behält, da .bleibt auch das uo, aiömuore, erstirbt, muorono, sie sterben r u. s. w.

Die zweite Unregelmäßigkeit oder Eigenthum» lichkeit bei diesem Verbum besieht Lapin,

daß der

Konsonant r, wenn a oder o darauf folgen, in i ver­ wandelt werden kann, als: muoje

muojo anstatt muoro mojiamo -----moriamo muojono------ muorono

mojiate

——

moriate, tt. f. W.

Das Participium Präteritum von morire heißt morto, gestorben. Odo, ich höre, udire. Dieß Verbum hat.das Besondre, daß es in einigen Bestimmungen der Konjugation mit o und kn andern mit u anhebt. SKit o hebt es an, wo der Accent aqf der ersten Silbe bleibt, als bdo,

bdi,

bde,

bdono.

Mit u hebt es an, wo der Accent von der ersten Silbe auf eine der folgenden hinverlegt wird, als udihmo, udlte, udiäte udiendo» udito.

Efio, ich gehe aus, ustire. In diesem Verbum wird eben so, wie daö o bei dem vorigen, das e beibehalten, wenn der Accent auf der ersten Silbe bleibt, als esco,

efci,

efce,

efcono.

Statt des e aber wird ein u gesetzt, sobald der Accent von der ersten auf eine der folgenden Silben fällt, als usciamo,

uscite,

ufciate

usciva,

uscirb,

u f. tv.

N

-94 DemohNgeachtet aber kann Man auch efciame Ober efchiamö, escite,

efciva, escirö, u. s. w.,

und sogar im Infinitiv anstatt uscire auch efcire

sagen. —

Die italiänische Grammatlk ist bereitwil­

lig genug gewesen, alle diese verschiedenen Formen in sich aufzunehmen.

Von den Verbis in ifco» Diese Verba, als z.B. finisco, ich endige, finite, nutrifco, ich ernähre, nutrire, behalten die Endi­

gung sc nur im Singular, und in der dritten Person des Plurals vom Präsens im Indikativ und Kon­

junktiv bei, als

Sing.

Sing.

finifco finisci finifcd

nutrifco — nutrifci — xlutrifcö

Plur.

Plur.

Sing.

— nutrifca — nutrifchi — fiütrifca.

finiscono — nutrifcono —

Plur.

nutriscano.:

Die übrigen Endungen bilden fich vom Infini­ tiv, finire, nutrire, u. s. w., als:

nutriva , finiva , nutrirb > finirb , finite , finifli &c. Nun ist aber hierbei noch zu bemerken: daß einige von den Verbis in isco im Präsens des Indi­ kativs und Konjunktivs die erste, und im Konjunktiv

die zweite Person int Plural gar nicht habe«/ und

daß sie bei andern wieder statt findet. Zu den letzter« gehören diejenigen Verba in ifco, welche außer dieser Endung noch eine andre haoey

oder ehemals gehabt haben, alö

nutrisco

oder nutro, ernähren

ferisco

— fero, verwunden

perisco.

— pero, umkommeg

patisco

— pato, leide»

inghiottifco —

inghiotto, verschlucken

languisco

languo,

oslxrisco

schmachte»

—> offro, anbieten, u. s. w.

wo man also sagen kann nutriamo wir ernähren,

nutriate, ihr ernähret, periamo, wir kommm Mn,

petiate, ihr kommt um, u. s. w. Diejenigen Verba in ifco hingegen, bei wel­ chen diese Endung nur allein statt findet, haben die

erste und zweite Person im Plural

des Präsens

ambifco,

ambire,

streben

finaltisco,

fmaltire,

verdauen

scolpif^o,

(colpire,

schnitzen

atrerrifcO)

atterrire,

punifco,

punire,

avvilifco,

avvilire»

erschrecken

strafen

schlecht werden

ammonisco, ammonire, erinnern

ubbidifcojt

ubbidjre,

gehorchen

ardisco,

ardire,

wagen,

N L

I96

=±J™JJ!LL!B

Hier kann man also z.B. nicht sagen ambiamo, ambiate > ubbidiamo , ubbidiate, sondern man muß, um diese Personen zu bezeichne», zu andern VerbiSvon ähnlicher Bedeutung seine Zuflucht neh« men; als, abbafläre anstatt avvilire; galtigare an« statt punire, u. s. w.; oder man muß gar den Satz umschreiben, als 6amo, ambiziofi, statt ambiamo, welches letztre die Sprachlehrer nicht dulden wollen. Indeß wird diese Regel aber int Sprechen nicht so genau beobachtet, als sie die Grammatik vor« schreibt; denn ehe sich einer lange auf ein andreVerbum oder gar auf eine Umschreibung besinnt, ge­ braucht er lieber die in der Grammatik für fehlerhaft erklärte Form. Im Schreiben aber kgnn man sich doch nach der Regel richten.

Bei den VerbiS nun, die außer ifco noch eine andre Endung haben, klingt zuweilen dem italiarm schen Ohre jene andre Endung angenehmer, alanstatt patifco, patisci, patisce pato, pati, pate — irigbiottisco, ci, ce ihghiotto, i, e — patifedno, inghiottifcono patono, inghiottono,

L .

»97

Bei andern von diesen Verdis hingegen würde

die andre Form statt patifco schon zu poetisch klin­ gen; wenn man z. B. anstatt languisce , ferisce, periscc sagen wollte: langue, fere, pere. Da wir nun die Verba, welche etwas Abwei­

chendes oder Besonderes in ihrer Form haben, nach den vier Konjugationen durchgegangen sind, so wird

es sehr nützlich seyn, wenn wir diese Verba nach den Aehnlichkeiten, die sie in ihren besondern Formen

unter sich haben, wieder unter gewisse Rubriken zu

bringen suchen, und z. B, diejenigen zusammenstel* len, welche in diesem oder jenem Tempus oder Per­

son verkürzt werden, oder diejenigen, welche in einigen Endungen durch einen Buchstaben vermehrt werden, u. s. w.

Denn sobald nur mehrere Verba

auf einerlei Art von der regelmäßigen Form abwei­ chen, halten sie sich schon wieder aneinander fest, und das Gedächtniß erhält durch die Uebereinstimmung

oder das Eintönende in denselben eine Stütze.

Von den Verbiß, welche sich verkürzen. Erstlich sind von diesen Verbis diejenigen zu be­

merken , bei welchen im Infinitiv und Futurum eine Verkürzung statt findet, indem die mittelste Silbe N 3

9‘s-wzi*

198

weggelassen, und der Konsonant r, welcher darauf folgt, verdoppelt Wirb;

von dieser Art sind viele,

die sich in go und co endigen, als

pongo , xolgo , tolgo j ridica porre, corre, torre , ridurre poriQ , CGstO, torrb , ridurrb. Zu diesen kommen noch trao, ich ziehe, und

bevo, ich trinke, hinzu, welche man auch im Infi» Niti» und Futurum abznkürzen pfiegt, als anstatt

traere t bevere, trarre, bere,

traetb , trarrb ,

bsverb berrb;

wobei aber zu merken ist, d».ß bei bevo das r im In«

stnitiv bei der Verkürzung nicht verdoppelt wer« den muß.

Andre-Verba giebt es nun wieder, welche die

obige Ark der Verkürzung zwar im Futurum, aber Nicht rm Infiniti» zulassen, als

Praes. Fut, frass Fut.

dpigp , dorrt», VQglio , vorrb,

tengo » terro , pajo , parrb ,

vengo , verrb x urnojo. morrb.

riipango. rimarrb.

Der Infinitiv von diesen VerbiS muß unvrp«

kürzt bleiben, dolere, teuere, venite, u. s. w. Hierbei ist nun zu bemerken, daß einige von diesen Verdis selten oder nie ohne die Verkürzung

gebraucht werden, als pongo, trao, conduco, wy die Verkürzung immer im Infinitiv und Futurum

statt findet, Md voglio, vengo, tengo, rimango, wo die Verkürzung zwar nicht im Infinitiv statt fin­

det, aber im Futurum immer gebräuchlich ist.

Bei andern von diesen DerbrS hingegen erlaubt der Gebrauch, daß man sie nach Gefallen, so wie es einem am schicklichsten scheint , verkürzt oder ganz

aUSbrÜckt,

als fceglio, doglio, coglio,

bevo,

fisso, muojo, wo z. B. bevero und betrb, morirdt

und morrö das eine so gebräuchlich wie das andre ist, Zweitens,

auch die Verba avere, dovere*

potere und faper-e, lassen itn Futurum vor dem r das e weg, als avrö., dovrb, potr6, faprp. Eben

dieß findet auch statt bei denBerbiS andare, vivere, cadere, im Futurum andrö, vivrd, cadrü; auch

bei andern Verdis iy do, sobald keine Harte da« durch entsteht. Drittens, alle Verba der zweiten und dritte»

Konjugation können das v, wodurch das erste Im­

perfektum bezeichnet wird, in der ersten und dritten Person des Singulars und der dritten des Plnrals,

weglassen, als anstatt fedeva, sedea,

fcriveva, scrivea,

fedevano sedeano.

Im poetischen Ausdrucke findet diese Freiheit

gnch in der vierten Konjugation statt, als anstatt sentiva, fentia,

veniva, venia,

sentivano sentianct. N4

ros JndenBekbis bevo und devo kann das v, wie im Vorigm schon bemerkt ist, noch in vielen andew Endungen weggelassen werden, als anstatt

devi, * deve, det f 4^6 I

bevi, böve, bet * bee *

öce.

Viertens, die Verba, die sich in actio endi«

digen, und nicht von der ersten Konjugation sind,

werfen das eint von den beiden c weg, sobald nicht io oder ia darauf folgt, als piactio, piace, piaccia-

mo, piacete, giaccio, giace, giacciamo, giacete.

Ist hürgegen das Verbum von der ersten Kon­ jugation, f» wird das doppelte c durchgängig beibe» halten, als fcaccio, fcacci, u. s. w. Was doglio, dolere, vengo, venire, dico,

dire, factio , fare, u. s. w. anbetrift, so ist das Nöthige schon davon erwähnt; und man kann von einem solchen Verbum auch nicht einmal recht sagen,

was Vermehrung oder Verkürzung ist.

Betrachte

ich z B. vengo als die Hauptform, so ist in venire ein Buchstabe weggelassen, betrachte ich venire als die Hauptform, so ist in vengo ein Buchstabe hin« zugekommen.

SOI

Von den Verdis,

die durch irgend einen

Buchstaben vermehrt werden.

Gewöhnliche VermehrungSbuchstaben bei einigen

BtrbiS sind erstlich die Vokale u und i, wovon-daS erstre vor o, dasandte vor e gesetzt zu werden pflege, als anstatt

trovo, provo , fcopro , nego truovo, pruovo, scuopro, niego Wir haben schon bemerkt,

daß dieser Zusaß

eigentlich nur dann statt findet, wenn der Accent auf

der ersten Silbe bleibt; nur ist noch hinzuzufügen, daß in einigen VerbiS der Zusatz des ü gebräuchlicher ist als die Weglassung desselben, als muojo, nuoto,

fcuoto, füono; wo Man also das hinzugefügke u nicht sowohl eine Vermehrung, als vielmehr die Weglas­ sung desselben eine Verkürzung des Verbums nen­

nen könnte. Ferner ist zu bemerken, daß die Verba poflb,

voglio, foglio, doglio, vengo und tengo die Hin­ zufügung des u vor o und des i vbr e, in der zwei­ ten und dritten Person des Singulars im Präsens

des Indikativs nochwendig erfordern, al»

puoi, pub; vuoi, vuole; fuoli, fuole; duoli, duolej vieni, viene; xieno, kirne. N 5

-sr Den Konsonant g kann man als einen Vermeh-

rungöbuchstabm ansehn in dem Verbum trao, wo

man eö sogar doppelt ein'chiebt, und trao in traggo verwandelt.

Das doppelte g kann in diesem Ver­

bum nrcht nur in der ersten Person des Präsens, foth Hern auch in den übrigen Endungen auf ä,

ono,

apo, iamo und iate statt finden, als: tragga ,

8cc.

traggono ,

In einigen Verbi« auf cp und go wird in eini­

gen Endungen h hinzugefügt, ohne daß dieß b eigent­

lich als ein Veun:hrungebuchstabezu betrachten wä­ re.

Denn weil c und g vor e und i ihren eigen­

thümlichen weichen Laut verlieren, und in den zi­ schenden übergehen, so muß das hinzugefügte h in

gh, ch, den ersten Laut gleichsam wieder herstellen, so daß nun z. B. cerco, ich suche, in der zweiten

Person nicht cetci,

sondern cerchi,

tschertschi,

tscherki, heißt.

Dieser Zusatz des h zu dem g und c, so oft eß

vor e und i steht,

wird nun nothwendig in allen

Verdis der ersten Konjugation erfordert, als, von

pagp, pagare, bezahlen paghi, du bezahlest pagherb , ) ich werde ),

pagbiamo,

paghiate,

u. f. w.

fo auch cerco, cerchiamo, cerchero, u. f. w..

LOZ

Bei dm Verbi- der übrigen drei Konjugatio« Iren aber ist in Ansehung diese- Zusatzes von h Ver­ schiedenes zu bemerken.

Zuerst findet in den drei

lehtern Konjugationen der Zusatz von h zu g und

t niemals vor dem e statt, und ich kann z. B. von fpargo im Futurum nicht sagen spargherö, sondern es muß nothwendig spargerö heißen. —

Auch im Präsens des Indikativs im Singular

findet der Zusatz vonhvor i nicht statt ; ich kann von fpargo in der zweiten Person nicht fparghi sagen,

sondern es muß spargi heißen.

Vor dem 1 hingegen kn der zweiten Person de-

Singulars vom Präsens im Konjunktiv/ Muß wieder dashnach g und c gesetzt werden, als fparghi, conofchi,

ponghi; denn hier muß gleichsam bei derUnbestimmt«

heit deS Begriffes auch der Ausdruck weicher seyn. In den Endungen iamo und iate ist der Zusatz

von h wenigstens nicht nöthig, ob er gleich statt fin­ den kann; denn man kann z. B. sagen dogliamo,

dogliate, diciamo, diciate, und «6 braucht Nicht nothwendig dolghiamo, dolghiate, dichiamo, di-

chiate zu heißen.

Dolgiamo, dolgiate, tengiamo,

tengiate, würde freilich widrig klingen; wenn daher

das g dem 1 oder n nachgefttzt wird, so muß freilich

das h hinzukommen, wodurch das g seinen ersten

weichen Laut wieder erhält.

ao4

--....... .

Von den Verbis, welche in einigen Endungen

einen Konsonant oder Vokal verändern. 0äo, ich höre, esco, ich gehe aut, verwandeln

Len Anfangsvokal in u, sobald der Accent nicht auf der ersten Silbe bleibt,

sondern auf die folgende

fallt, .

sö6

Das g samt dem I nachgesetzt wrrdm, sd ost die Vokale a, o und i folgen, vor dem i aber muß

rin d hinzugefügt werden, als tolgo, tblga, toi* gono, tolgano, tolghiamo, tolghiate unbtolghi» Än Präsens des Konjunktivs»

Im Präsens des In,

dikativs aber kann es in der zweiten Person des Sin»

gulare niemals tolghi, sondern es muß togli heißen. In denGeruNdtiS von vengo, tengo und pongo

kann das g dem n nicht nachgefetzt werden; man kann wohl sagen ^egneado, tegnendo, pognendo, aber nicht vengendo, tengendo, pongendo.

Von den Verbis, welche im Infinitiv vom

Präsens des Indikativs verschieden sind.

« abweichend. Hierzu kommen noch die Verba in ifco, allanguifco; perisco, wo die Infinitiven nicht languiscere, perifeere, sondern languire, perire heißen» Von den Verdis, welche man lnvpoetifchm Aüödrmk abgekürzt oder fönst verändert findet.

Ein Verzeichniß von diesen Verdis ist zum Berste«

hen der italiänischen Dichter unumgänglich nothwen­ dig, und ob wir gleich schon verschiedene von -en 0

aio

Abkürzung«» und Veränderungen, die alle -der doch vorzüglich nyr in der Poesie gebräuchlich sind, bemerkt

haben, so wollen wir doch dieselbe»» der Vollständigfeit wegen, und zum Behuf des Rachschlagens, in

alphabetischer Ordnung untereinander stellen: andaro *1 andar ( j amaro arei bacianne bea bee

caggio c^deo chere cor correm costar

anstatt —

— — — — — — — — —

— cre9 — crederabbo icrederaggio crederia — creggio — de’ — debbo —

deggiamo deggiano deggiate

— — —

andarono,

sie gingen

amarono, sie liebten avrei, ich hätte baciamoci, wir kußtett tttlS beva, er trank beve, er trittst cado , ich falte

cadde, er siel chiede, er fordert cogliere, sammlen coglieremo, wir werden sammlen coftarono, sie kosteten ctedo, ich glaube

crederb, ich werde glauben crederebbe, er würde glauben credo, ich glaube deve, er muß devo, ich muß dobbiamo, Wir müssen

debbano, sie müsset» dcbbkte, ihr müsset

an deggiono deo deono diero dier >

anstatt debbono, sie Müßten devo, ich muß — — debbono, sie mußten —

dieron J differ face

Wb

facean



fe>



fea



fei

feilt scmmo

ferno feo fero feron



— —

>



ferono J feste fera scre sta stau fora foran fostin tue für )









diedero, sie gaben

disserö, sie sagten fa, er that facevano, sie thaten fete» er that faceva, er that feci, ich that glifece, er that ihm facemmo) wir thaten fecero, sie thaten fece, er that

fecero, sie thaten beeile, ihr thatet ferifca, er verwunde fetifee, er verwundet sar\, er wird seyn iaranno, sie werden seyn



farebbe > et würde seyn farebbero, sie würde« seyn

—-

foffero. sie wäre«



fü , er war



furonb, sie waren

furo S

0 a

gia giro )

gir Z gite

anstatt andava, ich ging —

andarono, sie ginge»



andate, geht

andava, er ging

giva haggio



ho, ich habe

halle



le ha, er hat sie

han



hanno, sie haben

har?>



avrb, ich werde habe» ha, er hat

have

havvi holle

-*

vi ha, er hat euch



le ho, ich habe sie

honne ir



ne ho, ich habe davon



andare, gehe»

ite



andate, geht

ivan



morio



andavanö, sie ginge» mori, er starb

pago



pagato, bezahlet

par



pare, es scheint

por



porre, setzen

potei

potevi, du konntest

ponno



poflboo, sie können

puote

— —

pud, er kann

potria

rapio



potrebbe, er könnte rapi, er raubte ritogliere, wieder wegnehme»

ritor

fallo



lo fa, er weiß es

falfi



falii, ich stieg

ftlse



sali, er stieg

srg fe’ fiedean ste’ terrallo dello tommi tor cronco usciano ufcio uscir nfciro valso ve' veggo )

veggio 5 veggon ) veggion 5 veile vo’ volg^nsi

volts



fei, du bist fedevano, ste saßen stette, er stand Io terri, er wird ihn halte« tieni lo, halte das toglimi, Nimm Mir weg toglierc, wegnehmen troncato, abgestumpft uscivano, sie gingen aus usci, er ging aus



ulcirono, sie gingen aus

— —

valuto, gegolten vedi, du siehst



vedo, ich sehe



vedooo, sie sehen

— — — —

volere, Wolle« voglio, ich will li volgevano, sie wälzten sich voltato, gewälzt.

anstatt — — — — — — — —

Man sieht, daß die Veränderungen bei diesen VerbiS von der Art sind, daß man die gewöhnlich­ sten Wörter beim ersten Anblick im Lesen kaum Mie­ der erkennt, als ponno anstatt pofibno, tor anstatt togliere, für anstatt kurono, dier anstatt diedero,

O 3

914

u. s. w. Auch durch die Zusammensetzung mit dem Artikel wirFdaö Verbum sehr entstellt, tietio an« statt tieni lo, u. s. w. Das Auge muß sich gleichsam an diese Abkürzungen erst gewöhnen; denn »ott dem eigentlichen Verbum bleibt kaum noch so viel übrig, um es noch anzudeuten; so ist j. B. torre eine Verkürzung von cogliere, und wenn nun gar nichts weiter als tor übrig bleibt, fo sieht man nur noch die Spur von dem Verbum. Eine solche Gewalt Har im Italiänischen der poeti­ sche Ausdruck über die Sprache, daß er sie nach Ge­ fallen umbildet, ohne daß sich die Grammatik daran stößt; und der hohe Grad von Willkürlichkeit selbst, welcher in dieser Sprache herrscht, ist es eben, wo­ durch sie zum poetischen Ausdruck vorzüglich geschickt und geschmeidig wirdFolgendes alphabetisch geordnete Verzeichniß von den VerbLs, die in ihrer Konjugation etwas be« sonders haben, oder bei denen man doch zuweilen in Ansehung ihrer Form noch zweifelhaft seyn könnte. Ist deswegen unentbehrlich, weil man sich der einzel­ nen Regeln nicht auf einmal erinnert, und deswegen durch Nachschlagen dem Gedächtniß anfänglich zu Hülfe kommen tnuß.

Infinitive. Accendere, aNZÜNdeN, Accorgerfi, merke», Algere, starren, Andare, gehen, Appartenere, zugehireN, Ardere, brenne», Arrogcre, ausgleichen, Ascondere, verbergen, Aspergers, besprengen, AfTidere, belagern, Assolvere, lossprechen, Assortiere^ in sich ziehen. Assumere, übernehmen, Aveiiei-e, abreiffen, Cadere, fallen Chiedere, bitten -

Chiudere, zumachen, eignere, )

Cingere, \ Circoncidere, beschneide», Concedere, zugebe». Correre, laufe», Crefcere, wachse», Cuocere, kochen, Daie, geben, Decidere, entscheide», Deludere, iZusche», Difendere, vertheidige», Dire, sagen, Dividere, theilen,

Praesent. Praet. Imp. Futurum. aecefi, accendo, m’accorgo, m’accorsi, alfi, vado, vo, andai, appartengo, appartenni, arfi, ardo, arrofi, ascondo, afcosi, asperfi. aspergo, aflifi, aflido, assolvo, assolfU assorbo, aflbrfi, assurno, assunsi. avelsi, cadö, caddi, ehiedö und chiesi, chieggo, chiufi, chiudo,

accenderök accefo. m’accorgerd, acceito»

andato. andrd, apparterrd, appartenuto» arderd, ar so. arrofo. acconderd, ascofo. afpergerö, asperfo. assifo. assolverö, aflblto^ assorberd, aflbrte. qflunto. assumerd, avelrocaderö, caduto* difefto. chiederd> chiuderd,

chiuso.

cinto.

cingo,

cinsi,

cingerd,

cirooricido, concedo, corro, cresco, euoeo, dö, devido, deludo, difendo, dico* divido,

circoncifi, concefTo, corfi, crebbi, cosli, diedi, decisi, delufi» difefi, difli, diviü,

circonciderd, circonciso. concederd, concesso. corso. eokrcrd, crescerd. cresciuto* cotto. cuocerd, dard, dato. deciderd, decifo. deluderd, deluso. difenderd > difeso. dird, detto. dividerd, divifo.

O 4

Infinitiyus.

Dolere, flagen,

Ergere. aufrichten, Efcludere., ausschließen,

Efpdlerei vettresben, Efpvimere, ausdrücken, Eftineuere, yerlischen, Fare, machen, Figgere, anfdi'jgen. Finger?, erdrchr^, Fonder>e, schmelzen,

Fugnere, / ^brechen, Fragner«., \ Friggere.» Kt-ten., GenufteofeK, kniee«, Giacere, liegen, Cl^cre>Lf»mmeih Giungem^ Impcndere, hjngen, Imprinrore, eindfücken, Incideee, schneiden, Includere, einschließeN/ Indurre, anregen, Intridere, einrühren,

Intruder?, Hineillstyß-N, teggere, lesen, Mergere, eintauchen, Mettere, setzen,

Mordete, beißen. Morjre > ßerben, Muovere ? hew-gen,

tiefens. Praet. Jrtip, doglio odek dolsi, dOlgo, evgo, erst, esclufi, efcludo, espulsi, efprimo, espresli, eftinst, eftinguo, so. faccio, feci, fissi, flggo. fingo, finfi, füll, fondo^ frango,

franst,

frissi, friggo, genufletto, genuflessij giacqui, giaccio>

Futurum, Particip, doluto. dorrö;

ergerd, escluderd, efpellerd, esprimerd, eftinguerd, farö, fingerd > fonderö,

frangerd,

erto. elclufot espulso. ?spresso. eftinto. fatto. fitto. finto.

fufp. franko.

fritto. genufletterd, genufleflp giacerd, giaciuto.

giungo.

giunst,

giugnprd,

impendo>

impesi,

imprimog incido > includo, induco, intrido, intrudo f leggo, mergo, metto, mordo, tnuojo > muovo,

imprefli, incist, inclusi» industi, intrist, intrust, leist. meist, mist, morst x morj, mossi |

impefo -der impenduto. imprimerd t impresso. inciso. inciderd, jncluderd» iuclufo. indotto. indurrd, intriderö, intrifo. intruso. letto. leggerö, merso. mergerd, messo. ipetterd morderd, morso. morird, mono. moverd» mosso

giunto.

Infinitivus. Mungere’Leisen,

Mugnere, Nascere, entstehe»/ Nafcpndere, verstecke»/

kegligere, vernachiaffige», Nuocere, schade»/ Offendere, beleidige»/ Opprimere, Ultterdrycke», Rarere*, erscheine»/ Percuotere, schlage»/ Piacere, gefalle»/ Piagnere, / . y weme», Piangere, v Pignere, stoße»/ Piovere, segnen, Ponere, / . 5 setzen, Porte, y folgere, hinreichen/ fotere, können. Precidere, ^bschneihß»/ Prendere, Nehme»/ Prefiimere, vermuthe», Proteggere, beschützen/

Pungere, \ Rädere, schere»/ Recidere, abschneide»/ Redimere, loskaufe», Reggere, regiere»/ Rendere, wiedergeben /

Widere, lache»,

PraefaiSk

Futurum.

Praet. Imp.

Particip.

mungö»

munfi,

mugnerd,

nafco, nascondo,

nacqui, nafcosi,

nuoco, offendo, ppprimo, pajo, percuoto, piaccio,

negleffi» nocqui. pffeH, pppressi, parvi, percpfli, piacqui,

nascerö, nato. nafconderd, nafco oder nafco sto. negletto. noQiuto. nocerd, offenderd, offeso. opprimerd, pppresso.. parso. parrd, percuoterd, percosso. piacciuto. piacerd,

piango,

pianfi,

piangerd,

pianto.

pingo, piove,

pinfi, piovve.

pignero, pioverä,

pinto. pipvuto.

pongo,

post,

porrd,

posto.

porgo,

porsi, potei, precifi,

pvefi, p re fund, protcggci,

pergefö, potrdy preciderd, prepderd, prefumerd, proteggerö,,

porto. potuto. precifo«, preso. prefunto. protetto.

pungo,

punsi.

pungerd,

punto.

rado, recido„ redimp, reggo, rendo,

ras!, recisi, redens! f resli, lest,

raderd, reciderd, redimerd ? reggerd, renderd,

rafo.

rido,

rifif

rideird.

possp, precido, prendo, prefumo, prorcggo,

O 5

munto«

reciforedento. ret;to. re so -her re» dutp. rifo.

Praesens, Praet, Imp. Futurum.* Particip ridotto. ridufli, ridurrd, Ridurre, wo ZUbNNgeN, riduco, rimango, rimarrd, rimafi, rimafo oder Rimanere» bleiben. rimafto* Rifpohdere, antworten, rifpondo, rifponderd, rifposto* rifposi, io do, Rodete, nagen, rofi, rofo. roderd, rotto. Rompere, zerbrechen, ruppi» rompo, romperd» so, Sapete, wissen, faputo» faprd, feppi. feeso» Scendere, abfteigeN, feen do, feefi, feenderd, feind, Scindere, absondern, fein do, fcintoJ Sciogliere, fcioltxu feiolgo, feio«• fciolfi, feiorrd» Sciorre, glio. fcorto. Scorgere, merken, fcorgo, fcotgerd, fcorsi. feriverd, feritto. ferifli, Scrivere, schreiben, ferivo, fcosso. feuoto, scossi, scuoterd, Scuotere, schütteln. Solere, pflegen, fui solito, fard solito, solito ,Vi foglio, folvo, Solvere, abbinden. foluto. | folvei, etti, folverd, forgo. forfi, forto. forgerd, Sorgere, aufstehen, so spell. Sofpendere, einstellen, fofpenderd, fospefo. fofpendo» span do, fpanfi, Spandere, auSbreiten, fpanderd, fpanfo ober fpanto. Spendete, auögeben, fpefi, fpendo, fpenderd, spefo. Inßnitivus.

Spetdere> stehen, Strignere, ) zusammen^

fperdo,

fperfi,

fperderd»

fperio.

ftd,

ftetti,

stard,

ftato.

stringo, Stringere, k drücken. ftruggo, Struggere, vernichten, Sveglierc. i ^etau6rejgclt/ fvelga,

ftrinfi,

ftrignerd,

ftretto.

strufli,

ftruggerd,

strutto.

Svellere, V Ticere, schweigen, Tender«, spannen, Tergere, reinige»,

fvelfi,

fveglierd»

fvelto.

tacqui, teil,

tacerd, tenderd, tergerd,

taciutotefo. terfo.

taceo, tendo, tergo.

terfi r

Mp Inflnitivus, Tingere, Togliere, ) Torre, Jorcere, drehen, Tvahere, ) . m > Lrehen, Trarre, \ f Valere, gelten, Vedere, sehe»,

Ucciderp, tidse», Ug"eie, ? schären, Ungere, Vincere, überwinde«, Vivere, Üben,

Volere, wolle», Volgere, wenden. Vseire, au-gehe«,

Praesens

Praet* Imp.

tingo,

tinsi,

tolgo, tolst. toglio, torfi, torco, traggo, trafii, trao, valfi, vaglio > viddi , vedo oder vegga, uccifi, uccido»

Futurum.

Particip*

tignero,

tinto.

torrö,

tolto.

torcerd»

torto.

trarrd,

tratto.

varrö, vedrd,

valuto. veduto»

ucciderd,

ueoilo.

unto.

unga,

Unsi,

ugnerö,

vinto. vincerö, viverö, poet. vjvpro oder vivrd, vifluto. poet. viflbt vorrd, volutö volto. volgerd, Useiröj ufcyo.

vinco,

vinsi j

vivo,

visli,

voglio, volgo,

volli, XQlsi

eseo,

Vfcj,

den Präpositionen. Die Rasuszeichen di, a, und da, als Präpo­ sitionen betrachtet. Rasuszeichen sind di, a, unb da, eigentlich nur in so fern, als sie ohngefehr dasjenige bezeichnen,

was man in andern genauer bestimmten ,Sprachen, den Genitiv, Dativ und Ablativ, nennt. —

An

sich sind es Präpositionen, eben so wie con, mit; per, durch; u. s. w.; daß sie am öftersten dasjenige

jm Italiänischen bezeichnen oder auSdrücken, was wir Genitiv, Ablativ und Dativ nennen, ist etwas

zufälliges. Wie schwankend aber die Bedeutung dieser

Partikeln im Italiänischen ist, siehet man aus den

häufigen Beispielen, wo sie mit einander verwechr selt, und eine statt der andern, geseht werden, alS

J. B> andar da lui, zu ihm gehen, anstatt a lui;

ufcir di prigione, aus dem Gefängniß gehen, am statt, da prigione; farsi pagare al mercante, sich

von dem Kaufmann bezahlt machen, oder bezahlen lassen, anstatt, dal mercante; non ufato di tali fervigi, ZU solchen Diensten nicht gewöhnt seyn,

anstatt, a tali fervigi.

Auch statt andern Präpositionen werden btefe Partikeln oft gesetzt, als

B. anstatt con, mit:

di fua volonta vi verrebbe mai, mit feinem Wil­

len würde er euch niemals sehen; anstatt in: als: non tornerä di quefti sei meß, er wird in diesen

sechs Monathen nicht zurückkehren; eben so steht auch a anstatt con und in, als: ä quertempi,

in

jenen Zeiten; prender la fpada a due mani, deck

Degen mit beiden Händen fassen, u. s.w. Die Sprachlehre kann hier weiter nichts thun-

als dasjenige, was der Gebrauch einigermaßen be­ stimmt hat, herauszuheben, und das

nur anzudeuten. —

IVÜlkürlvHe

Die Partikeln di, a und da,

drücken nehmlich bloß die allerallgemeinsten Ver­

hältnisse aus, welche, schon als Begriffe, am leich­ testen verwechselt «erden; sie scheinen sich am deut­

lichsten zu unterscheiden, in so fern man di und

da

als trennend, und a als hinanfügend betrachtet, und zwar fo, daß a die Hinanfügung sowohl in An­

Tren­ nung in Ansehung des Begriffs, und da die Tren­ nung in Ansehung der Sache, bezeichnet, als:

sehung des Begriffs als der Sache, di die

accoftarfi a una cosa, sich einer Sache nähern; pensare a una cosa, an etwas denken; patlare di una cosa, von etwas reden; cavar aqua dal pozzo,

Wasser aus dem Brunnen schöpfen.

Hier wird in

Ml

dem Beistiel prrlar di una Cosa, durch das di bloß der Begriff des Redens von dem Begriff der Sache gerrennet oder unterschieden; in dem Bei-

spiel cavar aqua dal pozzo hingegen, wird durch

das da eine wirkliche Trennung in Ansehung bet

Sache bezeichnet, indem das Wasser von dem Brunnen wirklich weggenommen > oder von demsel­ ben entfernt wird. In den Beyspielen penfare a una cosa, und accostarsi a una cofa, wird die,, wirkliche

Hinanfügung des Begriffs vom Denken an die Sache

worüber gedacht wird, und die Hinanfügung des

Begriffs von der wirklichen Annäherung an der» Begriff von der Sache durch das a bezeichnet. Aus diesem Unterschiede zwischen di, a, und da, in An­

sehung der Hinanfügung und der Trennung des Begriffs und der Sache, wird sich dasjenige, was

hierüber in der italiänischen Sprache bestimmt ist, am besten erklären laßen.

.Wir sind nun besonders

auf die Abweichungen vom Deutschen aufmerksimr,. welche durch den angenommenen Gebrauch

dieser Partikeln im Italiänischen veranlaßt wird, und. stellen daher die Beispiele untereinander, welche

hierüber nähere Aufschlüsse geben können: Die Präposition oder Partikel di.

Diese Partikel wird am häufigsten gebraucht,

«eil sie am-, allergemeinsten und gleichsam am

»'■

2»r

bequemsten, das Verhältniß zwischen zweien Be­

griffen andeutet, welches man sich genauer zu be­ stimmen nicht die Mühe giebt.

Daher kömmt

es nun, daß unser.mit, über, vor, u. s. w.

wodurch wir das Verhältniß der Begriffe genauer bezeichnen, im Italiänischen so häufig bloß durch di

ausgedrückt wird, als: Ridere di qualche cofa, über etwas lachen. Morir di fame, vor Hunger sterben. Caricar di rinproveri, mit VvrwÜkfrN überhäufe«.

Servir di regola, zur Regel dienen. Prcgare di una cofa, um etwas bitte«. Ringraziare di una coiä, für etwas danke«.

Alle die Nüancen, welche hier im Deutschen

den Unterschied der Begriffe bezeichnen, find im

Italiänischen durch das di nur im Allgemeinen an­ gedeutet.

Di ist am allerallgemeinsten, a und da

zeigen schon speciellere Verhältnisse an.

Die Präposition oder Partikel a. Das wirkliche Streben nach einer Sache,

oder die wirkliche Annäherung zu einer Sache, wird durch die Partikel a, welche eigentlich aus dem

lateinischen ad entstanden ist, bezeichnet, als: Accoftarfi al fuöcosich dem Feuer nähern. Applicarfi a una cofi, sich auf etwas befieißigeu. Penfar^ a una cofa, auf etwas denke«.

t»4 Go wie Wir Deutschen sagen, an jemandem eine Frage thun, heißt es auch im Italiänischen dertiaridatö ona cofa ad älcUM.

Vor dem Infinitiv wird a gesetzt, wenn sülche Verba vorhergehen, welchS-eine Bewegung, Dispo­

sition, oder Qualifikation zu etwas anzeigeU, ülst

Disporre alcuno a fare qualche cofa, jemanden etwas zu thun veranlassen. Darsi oder appltearfi a fare ünä Cosa, sich eine ^ache zu thu« hefteißigen. Sto a vedere, ad afcoltare, ich sehe, ich horche Zu. Vale a dire, das heißt, oder das ist so viel, als zu sagen. Refta a sapere, es ist Noch ZU wißen. In allen diesen Fällen wirb eine bestimmte Jjjiw

tewegung des Gemüths oder der Aufmerksamkeit auf eine Sache hin durch das a bezeichnet.

Dieß

sind aber auch nur die auffallendsten Ausdrücke,

wo das HinstrebeN oder die absichtliche Hinbrwegung zu etwas, so deutlich ins Auge fällt, Laß man sich

gleichsam gedrungen fühlt, sie best>nvers zu bezeichn qen, da man hingegen die feinern Und weniger aust

fallenden Verhältnisse der Begriffe zu einander nicht besonders bemerkt, sondern sie durch di nur stach und allgemein bezeichnet, oder sich gar der Partikel di,

a, und da, willkürlich, und wie es jedesmal dem Ohre am besten klingt,

wechselsweist- bedienet.

Daß

-L-"7'1".-

225

Daß durch das a besonders das Absichtliche bei einer Handlung bezeichnet wird, sieht man aus folgenden Beispielen, als: Dare ad intendere, jü verstehen geben. Prendere afaruna cofa deliberatamenre, etwas zu thun übernehmen.

Nach -em Infinitiv von Lehren und Lernen Mrd daher auch a gesetzt, weil in beiden das Absicht» lliche auffallend ist, al«: I in parare a fcrivere, schreiben lerNeN. Infegnare a fcrivere, schreiben lehren.

Auch -en Begriff de» Anfangens bezeichnet die Partikel a> weil jeder Anfang doch irgendwozü vder irgendwohin gerichtet seyn muß, al«: Cöminciare a parlare, anfangen zu reden ; Darfi a piangere, anfangen zu weinen;

da man hingegen sagt : cefläre oder finit di jpärlare, aufhören zu reden, so heißt es auch impedire di &c. an etwas verhindern; da man hingegen sagt, indurre alcuno a fare una cosa, jemanden dahin bewegen, etwas zu chum Mancare di Applicarsi a

und cofä.

Hier ist der Unterschied im Deutschen Nicht eilt» Wal bemerkt: wir sagen sowohl, unterlassen etwas thun, als sich befleißigen etwas zu thun; im Hta» P

7»r6

'•

1

liänischen hingegen findet der Unterschied zwischen di und a statt, so daß das erstere nur das Verhältniß der Begriffe im Allgemeinen, das leHtere hingegen

das Absichtliche in dem Verbum applicarfi beson­

ders bezeichnet.

Man sichet nun hieraus wohl einigermaßen den

Unterschied zwischen di und a; allein derselbe bleibt doch im Ganzen noch immer schwankend und unbe­ stimmt: und dies.sind nur. bloß Winke, um selbst über die Sprache nachzudenken, damit man sich

nicht bloß auf die Aussprüche der Grammatiker ver­ lassen dürfe.

Die Partikel » mit dem Artikel des Femininums zusammengesetzt, drückt das lateinische ad modum, nach Arc oder weise, aus, als: alla francefe, nach französischer Art, auf französischen Fuß.

Auch das Verbum giuocare, spielen, erfordert die Präposition a nach sich, wenn das Spiel gewisse Regeln oder eine gewisse Vorschrift hat, wornach

es sich richten muß/ welche Richtung nach den Re­ geln alsdann hier durch das a bezeichnet wird, als:

giuocar a Carte, Karten spielen; giuocar al Pi-

•fche’tto, Piguet. spielen; giuocar alla Palla, Ball

spielen.

«.»

217

rjs.

Die Präposition oder Partikel da. Durch die Partikel da wird unser zu ausgedrückt, wenn außer dem Zweck zugleich die Sache oder der Gegenstand mit bezeichnet werden soll, als: Ho da fare, ich habe zu thun.

Hier wird durch das da nicht nur das Thun att Zweck,, sondern zugleich etwas, das ich zu thun

habe, als Gegenstand bezeichnet, weil das, was ich

zu thun habe, durch die Folge der Rede nicht weiter ausgedrückt wird.

Non ha da vivere, er hat Nicht j't lebe«. Hier wird ebenfalls durch das da dasjenige,

was einer, um zu leben, braucht, im Allgemeinen mit bezeichnet, und das da will eigentlich so viel sa»

gen, als: er hat nicht, wovon zu leben.

Gasa da vendere, ein Haus zu verkaufen. Hier wird durch das da das Haus als der Ge­ genstand, und die Absicht oder der Zweck, es zü verkaufen, zu gleicher Zeit ausgedrückt.

Denn wenn ich z. B. sagen wollte: er ist über­ redet worden, das Haus zu verkaufen, so mußte e» heißen, a vendere, weil bloß die Absicht oder der

Zweck ausgedrückt werden sollte.

In dem obigen

Beispiele aber wird Vas Haus selbst, als eine Sache vorgestellt, die zu einem gewissen Zweck be­

stimmt ist ,

und auf welche vorzüglich P 2

gedeutet

aas

-—'"-a

werden soll; dieser zusammengesetzte Begriff der

Sache und de- Zwecks aber ist es eben, welcher durch da auögedrückt wird, so wie auch in dem fol­ genden Beispiel:

Legname dabruciare, Holz zum brennen; wenn

e- heißen sollte a btudare, so müßte vorhergehen,

daß man z. B. veranlaßt worden sey, das Holz zu brennen; da aber nicht-dergleichen vorhergeht, so deutet da zugleich auf den Zweck de- Brennens

und auch auf die Masse oder Materie, wovon ge­

brannt wird.

Durch die Partikel da wird unser von au-ge­ drückt r

wenn von einer wirklichen Absonderung,

Trennung, oder Hinwegnehmung die Rede ist, wie wir im Vorhergehenden schon bemerkt haben.

Diese Fälle sind aber nicht so genau bestimmt, daß die Partikel da demohngeachtet nicht zuweilen mit di verwechselt werden könnte; wobei e- denn auf

die jedesmalige Vorstellungsart de- Redenden selbst ankömmt.

Eine ganz bestimmte Regel aber giebtdaß

unser von nach einem Passivum immer durch

eia und niemals durch di auögedrückt wird, als:

Egli a stimato dal principe, tr wird V0M Fürsten geschätzt.

- - ------

229

Man sagt auch: ho ricevuto da lui, ich habe Von ihm erhalten; ciö dipende dal cielo, dies hangt vom Himmel ab; weil hier die Bedeutung schon ge­ wissermaßen passvisch ist. Eine besondere Bedeutung hat noch die Partikel da, in sofern unser als oder als ein dadurch ausge­ drückt wird, als: Ha trattato da amico, er hat als Freund, oder als ein Freund gehandelt. Da galant’ uomo! ist eine Ausrufung, welche soviel sagen will, alö: so war ich ehrlich, oder ein ehrlicher Mann bin! Da bezeichnet hier eigentlich den Nachdruck, womit der Begriff von der Sache, welche benannt wird, ausgehr. Dies Ausgehen von etwas bezeichnet es auch, wenn e« durch seit überseht «-erden muß, als: da ehe vi vidi, seitdem ich euch gesehen habe. Was hier in Ansehung der Zeit gilt, gilt auch in Ansehung des Orts, wenn es heißt: da Roma fin a Parigi, von Rom bis nach Pari«.

Die übrigen Präpositionen mit ihren Abwei­ chungen vom deutschen Ausdruck. Con, mit. Unser mit wird zwar im Italiänischen gemeinig­ lich durch con ausgedrückt, als: Pz

*3» Egli e uscito con suo fratello,

er ist mit ftitlttt

Bruder ausgegangen. Con queste mani, mit diesen Händen. Wenn unser mit aber weder eine Gesellschaft/ «och das Werkzeug oder Mittel, wodurch etwas ge­ schieht, bezeichnet; so findet man es im Italiäni­ schen durch di ausgebrückt, als: Abbiatc compassiione di lui, habt Mitleiden Mit ihm. Con lui würde Hier heißen: habe mit ihm ZU« gleich Mikleidm, und nicht, habt seinetwegen Mitleiden.

So auch efler contento di qualche cofa, Mit et« was zufrieden seyn; ehe avete fatto de* voftri denari, was habt ihr mit eurem Gelde gemacht? In allen diesen Beispiesen findet der Begriff von mit eigentlich nicht statt, und das italiänische di drückt die Sache qngemeßner aus.

Per, durch. Diese Präposition hat im Italiänischen, außer ihrer eigentlichen, noch eine Menge anderer Beden« tungen, die im Deutschen alle auf verschiedene Weise ausgedrückt werden. Durch: die eioentliche Bedeutung von per, al-: Paflär per la Francia, durch Frankreich gehen.

SÜt: io farei per lui ogni cofa, ich thäte alles, für ihn. Que’ due fon fatti P uno .per altro, sie sind beide

für einander gemacht. Egli ha dato ilsuo cavallo per dieci doppje, er

hat sein Pferd für zehn Doppien gelassen. Fare il fervizio per qualcheduno, für jemanden

den Dienst thun. Per chi mi prendete voi ? für wett sehet ihr

mich an? Pe’ loro figli, für ihre Kinder. Daperme, daperfe, für mich/ für sich. Un rimedio per le febbri, eilt Mittel für das

Fieber. Um: Per dire il vero, um die Wahrheit jU sagen. Per la sua gloria, um seiner Ehre willen. Troppo debole per ^ndare a cavallo, zu schwach,

um zu reiten, oder zum Reiten. Aus, Wegen oder Weil: Per timore, aus Furcht. Egli b ammalato per aver mangiato troppo, er ist

krank, «eil er zu viel gegessen hat. Per ine, meinetWegen.

Bei: Condurre per mano, bei der Hand führen. Per tutto cib ch’ v’ l di piu fanto, bei allem,

was heilig ist. Nach: Mandate per una cofa, nach etwas schicken. Per mio awiso, nach meiner Meinung.

Im Begriff zu: io fon per fare, ich bin im Begriff zu thun.

P 4

»3* Noch eine besondere Art, sich im Italiänischen -ermittelst der Präposition per auszudrücken, ist

folgende:

Per bella eh’ ella fia, so schön sie auch seyn mag. Per poco, ehe beva, so wenig er auch trinkt. Per tutto, heißt allenthalben; per cafo, zu­

fälliger Weises per buona forte, zum Glück u. f. w. In, in.

So wie wir im Deutschen , um den Aufenthalt an einem Orte zu bezeichnen, zuweilen in, zuweilen

Zlt sehen, wnd auch im Italiänischen a und in oft

eins fürs andre gefegt, als: foggiornö alquanto in, Forli, er brachte einige Zeit in Forli zu; und tro-

vsndofi. una volta a Parigi, als er sich einstmals M -der zu Paris befand.

Man sagt auch a cafa, so wie wir im Deutschen sagen zu Hanse; man sagt aber auch alla cafa vostra, wo wir im Datschen nicht sagen können, Zlt

eurem Hause, sondern in eurem Hause.

Wenn zu Hause seyn aber so viel heißt, als,

irgendwo zu Hanse seyn, oder wohnen, so heißt es tM Italiänischen flar di cafa. So wie sich

die italiänische Sprache über­

haupt gern der Adverbien statt der Präpositionen be« dzeyt, ist die« auch bei in der Fall, statt dessen,

um den Begriff gleichsam sinnlicher auszudrücken,

-3S das Adverbium dentro manchmal gefeßk, und wie

eine Präposition gebraucht wird, als r gli cacciö la 4»ada dentro i fianchi, er stieß ihm den Degen in

die Seite. Das Adverbialische von dentro sieht man daraus , daß man auch sagen könnte: gli cacciö la

fpada dentro de’ fianchi und a’ fianchi.

AuS di«

fern schwankenden Gebrauch erhellet, daß man

um«

entschieden ist, ob man dentro wie ein Adverbium, oder wie eine Präposition brauchen soll. Auch entro wird anstatt in, und gemeiniglich

ohne eine darauf folgende Präposition, dem Artikel unmittelbar vorgeseßt, als r Io voglio, ehe tu giac-

cia ftanotte entro il mio letto, ich will, daß du diese Nacht in meinem Bette liegest.

Unser in wird durch fra ausgedruckt, wenn von

der Zeit die Rede ist, als: fra due ore, in zwei Stunden; fra tre mefi, in drei Monathen.

Der

italiänische Ansdruck muß hier dem deutschen nach« stehen ; denn der Begriff von fra, zwischen, thei«

let die Zeit zu sehr, binnen welcher etwas gesche« * hen soll.

Abweichungen vom Deutschen sind noch folgende; man sagt im Italiänischen: in una maniera, wo «»

im Deutschen heißen muß: aus eine weise, und '

Vicht in eine weist; efler in buona falute, wo es im Deutschen heißen muß: bei, und nicht in gntev P 5

»34

-

Gesundheit seyn; so hat auch in im Italiänischen die Bedeutung von gegen oder auf, al«: in nie movendo de’ begli ochi i rai, gegen mich bewegend

die Strahlen ihrer schönen Augen. — Gli gittö il

braccio in collo, heißt: er schlang die Arme um seinen Hals. Die Bewegung an einen Ott hin

wird im Italiänischen durch a ausgedrückt, als: an« diamo a Roma, wir gehen nach Rom.

Wenn aber von einem Lande die Rede ist, wo­ hin may reist, so wird unser nach durch in ausge­

drückt, als: fe ia Francia andar volefle, wenn et Nach Frankreich gehen wollte.

Gegen oder auf einen Orr zu wird im Italiä­

nischen durch verso ausgedrückt, als: ando verso Londra, er gieng auf London zu; anstatt verso sage

MSN auch inverso, alS: presero in verso un giardinetto la via, sie nahmen ihren Weg auf ein Gärt­

chen zu. Dies verso oder inverso ist keine eigentliche Präs

Position, sondern ein Adverbium, deswegen kann

auch di demselben nachgeseht werden, welches beson­ ders geschieht, wenn es sich auf Personen beziehet,

alS: la sua pietä inverso di coloro, seine Zärtlich­ keit gegen dieselben.

Im dichterischen Auedruck findet man ver oder in ver statt verso oder inverfo, als: quell via ch* in ver Pelufio mena, jener Weg, der auf oder geKen Pelustum führt. Inverfo wird auch in dem Sinne wie unser ge­ gen gebraucht, um eine Vergleichung oder eine» Vorzug auszudrücken, als: ogni bellezza in ver lui oder inverfo di lui, e brutta, jede Schönheit gegen ihn gerechnet (oder mit ihm verglichen) ist häßlich. In diesem Fall k-nn man aber auch statt inverfo, sich noch anderer Ausdrücke, dirimpetto, contro, di rincontro, bedienen, als: di rincdntro oder di­ rimpetto alla virtu ogni bene terreno e vile, ge­ gen die Tugend ist jedes Gut der Erde von gerin­ gem, Werth. Unser hinauf wird durch in fu, und unser hin­ unter durch in giu, mit dem nachstehenden Artikel iw Italiänischen ausgedrückt. Prejjb,

bei

nähert sich ebenfalls schon mehr dem Adverbium, weil es selber wieder eine Präposition nach sich ha­ ben kann, als: aflai presto a Salerno, sehr nahe, oder dicht bei Salerno, wo das presto die beiden Begriffe vsn nahe und bei zugleich in sich faßt. —

»3 oder in casa del principe.

Da' suoi parenti, bei seinenAnverwandten, oder in casa de’ suoi parenti. Venite oggi da me» heißt, küMMM Si« hetttt

zu mir« Appreflb drückt mehr die physische Nähe auch welche nicht eigentlich in Betracht kommt, wenn ich sage, daß ich mich bei jemand befinde, oder bei ihm gewesen bin, um ihn zu besuchen; presto sagt hier zu viel, und die bloße Präposition.da sagt fast zu wenig; eS fehlt im Italiänischen an einem Worte, welches eigentlich unser bei ausdrückt; daher auch die Umschreibung in casa mia, in meinem Hause, anstatt bei mir. Auf eine bedeutende Art wird unser bei im Ita­ liänischen durch fra ausgedrückt, wenn die Rede dcst von ist, daß man bei sich selber etwas überlegt, gleichsam als ob mehrere sich unter einander berath» schlagten, als: fra fe medefimo diste» er sagte beb sich selber. — Cominciaron fra loro ad aver configlio, sie fingen unter sich an, zu berathschlagen; fra zeigt hier die Vereinigung Zwischen den Gedan­ ken selber an, welche eben sowohl statt findet, wenn

2 ZS

einer mtt fich selbst/ als wenn mehrere mit einander sich berachschlagen, und ist in dieser Rücksicht bedeu.

tender, wie unser bei, wenn es so viel heißt, als: bei sich selber etwas sagen, denken, oder überlegen. Wenn bei so viel als dicht an heißen soll, so wird es im Italiänischen durch rafente ausgedrückt,

alS: navigar rafente la spiaggia, bei der Küste oder dicht an der Küste Hinschiffen.

Man sieht, wie

hier wiederum die Sprache zu dem ganz sinnlichen

Begriff von rädere, scheeren oder dicht an etwas hev» fahren, hat ihre Zuflucht nehmen müssen, um das. jenige auszudrücken, was im Deutschen schon durch eine Art von Abstraktion bezeichnet wird. Ob nun gleich dies rafente im Italiänischen zu dm Präpositionen gezählt wird, so ist ee doch an sich selber nicht wie eine Präposition, sondern nur wie

die Umschreibung einer Präposition zu betrachten.

Vor. Unser deutsches vor wird im Italiänischen aus­ gedrückt durch ayanti, davanti, innanzi, dinanzi, und prima, welches wiederum nicht sowohl selber

Präpositionen, als vielmehr Adverbien oder Um­

schreibungen von Präpositionen sind, weil sie selber wieder die Präpositionm di, a und da nach sich ha­ ben können, alö:

=39 Era vennto avanti di lui, er war vor ihm (eher als er) gekommen. Prescntarsi avanti a qualcheduno, sich vor jetttfltl#

den stellen. Davanti stimmt mit avanti in der Bedeutung überein, als: Davanti ii Papa, vor dem Pabst, in Gegenwart des Pabstes. Davanti la casa, vor dem Hause. Durch innanzi wird unser vor ebenfalls sowohl in Ansehung der Zeit, als des Orts ausgedrückt, als: Molti hanno fatto questo innanzi ä noi, viele haben

das vor «Ns (eher als wir) gethan. Gente, a cui si fa nötte innanzi fefa),

Leute, deNM

es vor Abends Nacht wird. Hier steht also innanzi unmittelbar vor der Zeit, die eö andeutet, auch ohne Präposition. Innanzi wird auch in dem Sinne, wie unser vor gebraucht, indem eö so viel heißt, als mehr, als: T* ho sempre amato, innanzi ad ogni altro uomo,

ich habe dich immer vor jedem andern geliebet. Hier steht also innanzi vor der Person , nicht unmittelbar, sondern es hat die Präposition a nach sich. Dinanzi hat zwar eben die Bedeutung, wie avanti und innanzi; gemeiniglich aber wird eö doch im Gegensatz von dietro, hinter, gebraucht, als:

L40

-ff.'-*

I gradi dinami la chiesa di s. Pietro, die Stufen vor der St. Peterskirche. Dinanzi alla casa del mono, vor dem Häufe bt5 Verstorbenen; sonst heißt es auch so viel, als in Gegenwart, als: Dinanzi ä dio, e dinanzi agli uomini, vvk @Ott/ und vor Menschen. In Ansehung der Zeit wird unser vor noch durch prima ausaedrückt, als: prima della sua partita, vor seiner Abreise. Wo man nun avanti oder davänti, innatiri oder dinanzi sagen , und wo man nach diesen Ausdrücken di, a, oder da, oder gar keine Präposition setzen müsse, dies'hängt von der jedesmaligen besondern Dorstellungsart des Redenden, und noch öfter bloß vom Wohllaut ab. Dee Gegensatz von vor. Dieser ist in Ansehung des Orts, dietro, hin­ ter, und in Ansehung der Zeit, dopo, nach» Dopo wird im Italiänischen auch von dem Orte, dietro aber gewöhnlicher Weise Nicht voN der Zeit gebraucht. Di dietro Und indietro hat einerlei Bedeutung Mit dietro. Dietro hat gemeiniglich die Präposition a nach sich, als: Dietro a lei, hinter ihr» klonet

JL^T“

24'

Cöfrer di dietrö a quäleheduno , hinter jemanden

her laufen. In dem folgenden Beispiele wird dietro auch von der Zeit gebraucht: un giorno, dietro mangiare,

eines Tages - nach dem Essen. Dopo steht gewöhnlicher ohne, als mit der Prä»

Position, als: Dopo alquand dl, nach einigen Tagen. Dopo alcun riposo, nach einiger Ruhe.

Man findet es aber auch mit di und a, alsr

Dopo di te, nach dir. Dopo alla colonna, hinter der Säule.

Sopra auf und über, sotto unter» Man findet sopra mit und ohne nachfolgende

Präposition, alsr Soprä la barca la misexb , sie brachten sie auf die

Barke. Andare sopra ad üh alberö, auf einett BaUlN steigen.

Comincib a piänger sopra di lei, er siNg an, Übet

sie jU weinen.

So wie man im Deutschen sagt: auf den Feind loßge^en, heißt es auch im Italiänischen andare

fopra i Nimich Matavigliatfi sopra una cosa, sich übet eine

Sache wundern. Nella notte del venerdi sopra ’1 fabbato, irt dkk Nacht vom Freitag auf den Sonnabend. Q

ren Ginn giebt, wird also im Italiänischen gleich zu Anfang gesetzt, und nicht, wie im Deutschen, bi«

ans Ende verschoben.

Man fühlet im Deutschen ebenfalls SaSBedürss. niß, das Verbum gleich zu Anfdng zu fetzen; darum,

fqngk man wenigsten« gleich mit dem Hütfsverbum an, indem mau Vas Haupkverbmn am Ende erst»

folgen läßt; das Hülfsverbum hat also im Deutschen wenigstens dieselbe Stelle, wie im Italiänischen, als-

R 5

»66

Io ho eonfegnato oggi questo libro a vostro fratello, ich habe Heuteeurem Bruder dies Buchjugestellt. Io vi fervo con piacere, ich diene euch Mit Der-' gnügen. So wie in diesen Beispielen werden die Prono, mina mi, ti, fi, d, vi, u. s. w. dem Verbum vorgeseht, da sie im Deutschen nachstehen. Im Infinitiv und Imperativ aber werden sie auch angehängt, als: Imaginarfi, sich einbilden. Dite mi, sagt mir.

Sie können aber auch im Imperativ vor dem Verbum stehen, als: Non gli rifpondete, antwortet ihm Nicht, wo die Konstruktion gerade umgekehrt wie im Deut» schen ist; denn das Italiänische heißt wörtlich: nicht ihn» antwortet.

Die Negation steht vor dem Verbum, als: Io non so dove trovarlo, ich weiß nicht, wo ich es finden soll. Egli non logge, er liefet nicht.

Wenn man. hier im Italiänischen sagen wollte egli legge non, so würde das non gar nicht vernei­ nen, und auf das Verbum gar keinen Bezug habe», sondern müßte zn etwas folgendem gehören.

■' ■■■■■

s6/

Im Italiänischen findet auch die doppelte £Te* gation statt, als: Io non dico meine, ich sage nichts. Im pöbelhaften Ausdruck heißt es auf ähnliche

Weife im Deutschen: ich sage nichts nicht. Non vido nefluno, ich sehe niemand. Non P ho mai veduto, ich habe ihn niemalgesehen.

Unser nichts wird auch durch nulla im Italiäni­ schen ausgedrückt, als: Nulla piu desidero, ich wünsche Nichts mehr. Nulla tni spiace mjggiormente, nichts kränkt mich mehr. Die Adverbien sicht man. gern nach, dem Ver­

bum, wozu sie gehören, als: Egli non ha voluta Vejur qui, er hat nicht Herkom­ men wollen. Egli ö giunto jeri, er ist gestern angekommen. Noi potremo andare insieme, wir werden zusammen gehen können.

Diese Folge ist auch natürlich ; denn wenn es z. B. hieße: noi potremo insieme andare, so könnte es scheinen, als ob insieme zu potremo gehörte, und nicht sowohl daS vereinte Gehen, als die ver­

einte Kraft bezeichnen sollte. Demohngeachtet aber kann das Adverbium auch

nach dem Hülfsverbum stehen, als:

sSg

Io ho sempre creduto, ich habe immer geglaubt; wo alsdann die Konstrukti-n völlig mit der deutschen übereinstimmt. --------- -r-v'

Egli non ha voluto dir?, er hat nicht sagen wollen; wörtlich: er hat nicht gewollt sagen, Ha voluto, er hat gewollt oder hat wollen, ist hier eigentlich daö Verbum, welches der Rede ihren Sinn giebt, und im Italiänischen voransteht; dire ist schon der Verfolg der Rede, und steht erst nach dem eigentlichen Verbum, Io 1* hö inteso parlare, ich habe ihn reden hören, Hier ist derselbe Fall; io ho inteso, ich habe ge« hört, ist das eigentliche Verbum , welches den Sinn in die Rede bringt; und parlare ist der bloße Ver« ftsig des Rede, wobei es nicht darauf ankommt, pb es ein Verbum oder Gubstantivum ist. IX. Abweichungen vom Deutschen in Ansehung einiger besondern Redensarten. Va correndo, er geht laufend, anstatt, erläuft, Staleggendo, er steht lesend, anstatt, erliefet. Far intendere, verstehest machen, anstatt, ju ver­ stehen gehen, Farfi videre, flch sehen machen, anstatt, sich sehen lassen. 8i sa grörno, e- macht sich Tag, anstatt, eS wird Tag,

*' ....... i6y Averaaver, zu haben haben, anstatt, zu fordern haben. Esser per avere, jtt haben styN, anstatt, haben sollen. Vi vuol tempo*, es will Zett, anstatt, es gehört Zeit dazu. Quatiti vene vengono, wieviel kommen euch 6466», anstatt, wieviel bekommt ihr. Dergleichen Abweichungen vom Deutschen giebt es natürlicher Weise eine große Menge, die sich un­ ter keine Regel bringen lassen, sondern aus dem Gebrauch erlernt werden müssen.

Vom Accent oder vom Tone der Ztalianischen Wörter. Folgendes Verzeichniß muß hier statt aller Regelt» dienen:

A In den Nennwörtern, in welchen a der vorletzte

Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe lang ausge­

sprochen, alS: Nicolao, Stanislao.

B. In den Nennwörtern, in welchen b der vorletzte

Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe kurz ausge« sprechen, als: Arabo, Barnaba.

c.

In den Nennwörtern, in welchen c der vorletzte Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe kurz ausge­

sprochen, alS: Carica, Artefice, Giudice.

Ausgenommen: Alice, Sardelle. Amico, Freund.

Cloaca, Kloak. Colica, Kolik. Cornice , Sims, Geßms. Cotornice, RebhUN.

Atroce, gräßlich. Beccafico, Feigenschn-pfe. Bibliotheca, Bibliothek. Caduco, baufällig.

Dappoco, nichtswürdig. Fanfaluca, Lobfeuer.

Cervice, der Nacken.

Fatica, Bemühung, Arbeit.

Felice, glücklich. Fenice, Phönix. Feroce, wild.

Festuca,

Splitter.

Festuco, Feluca,

Felucke.

Imbriaco, besoffen.

Intrico, Gewirre, u. s. w. Lettica, Trage fessel. Lombrico, Regenwurm. Lorica, Panzer. Lumaca, Schnecke. Manteca, Pommade. Matrice, Bärmutter. Mendico, Bettler. Mollica, Brosam. Morice, goldne Ader. Narice, Nasenloch. Opaco, düster, finster. Orichico, Harz von Pfiaumenbäumen. Ortica, Nessel. Pagliuca,

Heidtkvrn. Pappafico, Regenmütze. Paftinaca, Pastmat. Pendice, Lehne, Hang, Abhang. Pudico, verschämt, züchtig. Radice, Wurzel. Rubrica, Rubrik. Sambuco, Hollunderbaum. Sommaco, Sumach, Fär­ berbaum. Tamerice, Tamariske. Tartaruca, Schildkröte. Teriaca, Theriak. Veloce, schnell.

Panico,

Vernice, kack. Verruca, Warze.

Umbilico ,

oder Bellico,

der Nabel. besoffen, ver­ soffen. Vefcica, Blase. Ubbriaco,

Strohhalm.

Nebst den eigenen Nahmen der Personen, Bea­

trice, Bertiice, Enrico, Federico. Und alle Nennwörter, die sich in acc endigen, alS r

capace, audace, vivace, fornace, fpinace.

".’Jfc

2?2

Wie auch alle Föminina in ice, als: meretrice,

pöfleditrice, Vendicatfice, u. f. w»

D. In den Nennwörtern, ttt Welchen d der vorletzte

Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe kurz ausge­

sprochen, als:

torbido, orrido, provido,

lan*

guido, u. s. w» Auetzenomment Arredo, Geräthschaft.

Mercede, Lvhlt.

Corigedo, Abschied.

Omicidä, Mördek.

Cohtado, Land, Dorsschaft.

Palude, Sumpf, Pfütze.

Contradö, Gegend, Land»

Parenrado,Verwandtschaft.

Corredo, Geräthschaft.

Parricida, Vatermörder.

Custode, Hüter, Aufseher.

Rugiada, Thau.

Disfida ,• Ausforderung. Frede, Erbe.

Squadacöda, Bachgelje»

Fraticida, Brudermörder.

Zendado, Zindel.

Trepiede, Drey fuß.

So auch die eigenen Nahmen der Personen, Alcide, Belgrado, Corrado, Cupido, Diomcde>

Erode, Goffredo, Nicomede, Tandrede, Toledo»

Ebenfalls werden folgende Nennwörter lang

ausgesprochen, mit der Endigung in de, die fast

nur bei den Dichtern gebräuchlich ist,

als:

cir-

tade, crudeltade, provertade, virtude, u. s, w» yan circa, crudelta# povertä, u. s. w»

£, In den Nennwörtern, in welchen e der vorletzte Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe lang ausge« sprachen, als: Galea, Galere; europeo, euro« päifch; fricafiea, geschnitten Fleisch; perigeo, Erdferne»

Ausgenommen r Aculeo , Stachel.

Linea, Linie.

Vorsa, der Nordwind. Ceruleo. himmelblau. Coetaneo, Zeitgenoß. Collattaneo, Mllchbrudev. MisfceHaneo, Miftellanirn.

Mediterranen, disch. Nausea, Ekel

MiktelläN*

Pericraneo, HirnhäUtchM» Subitaneo, plötzlich.

Kurz sind auch ülle von Subsiantivis abgeleitete Adjectiva mit dieser Endung, alSr Aefeö, lustig. Argenteo, silberN» Auren, golden. Etetee» ätherisch» Fefreo, kistrN. Latteö, Milchfarbig. Ltgneo, hsljichk»

Marmareo, marmvrn. Purpuren. purpurfarbig, ’sartareo > weinßeiNigt, Temporastep, zeitlich, vrk»

gänzlich» Venet-eo, venerisch.

»74

F, In den Nennwörtern, in welchen f der vorletzte

Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe kurz ausge­ sprochen, als: Orafo, Goldschmidt 41. s. w. aus­

genommen / Tartufo, Trüffel, welches lang ist.

G. In den Nennwörtern, in welchen g der vorletzte

Buchstabe ist, wird die -vorletzte Silbe kurz ausge­ sprochen , als: Epilogo, Epilog, Schluß der Ro­ de; obbligo,

Pflicht;

prodigo,

Verschwender;

prologo, Vorrede; theologo, Theologe, u. s. w.

Ausgenommen: Areopago, der große Rath

in Athen. Bottega, Kram, Kramla­

Piego, Pack, Packet.

Presago, Wahrsager.

den. Castigo ,

Pedagogo, Kiuderlehrer.

Piega, Falte, Bruch.

Züchtigung.

Strafe.

Proroga, Frist.

Rjpiego, Ausweg, Mit­

Collega, Kollege.

tel und Weg.

Impiego, Anwendung, u.

Sanguisuga, Blutigel. Sinagoga, Judenschule.

f. w. Intrigo, Wirrwar.

Sufliego, gesetztes Wese».

Lattuga, Lattich.

Congrega;

Versammlung, ist zwar eigentlich

lang, wird aber zuweilen auch kurz ausgesprochen.

Die eigenen Nahmen sind auch lang, als; Diohigi, Gonzaga, Luigi, Parigi« Z Z»n einigen Nennwörtern / in welchen i der vor« letzte Buchstabe ist, und mit dem folgenden eins Silbe ausmacht, spricht man ihn mit demselben zu» sammen auö, als: Audacia, Btaccio, Caccia, cä» ncio, faccia, camicia, diaccio, paflicciö, ricckt, alterigia, malvagio,- collegio, peggio, pidocchio, rabbia, bataglia, canaglia, &C. In andern wird das i besonders gefprochen, und «acht ritte Silbe für sich aus.

Der Buchstabe i macht also zwei Silben »ur in den Nennwörtern, welche in dieser Sammlung stehen, und wird lang ausgesprochen, als-. Agerizia. Agonie. Albagia. Amnestie. Anagogia. Analogie. Anania. Anarchie. Anatomie. Anfaniä. AnfibolOgia. Antildgia. Antinomie.

Antinomafia» Ahtipatia. Antologia. Antropofagia. Antropotogia. Apologie. Apoplcsia. Apöstaste. Ariftocrazia* Afitiotfia. Arpia* Astrologie. Astronomie.

Atteste*' Co daddle. Avania* Chiromantie. Badia, Abbedia Chironia. Chirurgie* Laste. Baronie* Compagnie* Corte st*. Bestie. Besamt, Epio» Crottologia» fahia. Diö, tddio. Democtazia. Bigamie. Bugiä* Diafonia* Calpestiot Desto* Carestia. Economia. CasteUania. Elegie*

S *

Isfingttrdia. Io. Ipocrifia* Icronia. Lebbrofie, Legg'iö. Leftiä. Letanie. Liscia. Fio. 4 Fifonomia. Litanie. f Frfionomia. Litargia , Letargic Follia. Frenefia, Litiafia Gagliardi». Litogrado. Gakfila* Litologia, Gelofia. Liturgia* Genealogia. Magia. Malaria. Gengia. Malia, Geyr». Geografia. \ Malyafia. / Malvagia. Geomanzia. Malinconia. Gerarehia. Melodia,., Idiagogia* MiSreLüzia. Idrofolia* Meflia. Idrografia. Metallurgie,, Idranianzifl. Mineralbgia^ Idropifift.

Energia» Erefia. Etimologia. Eucariftia. Fantafia. Felloma* Filologia. Eikofofia.

Rio. Mitologkb Ritrofia. Mio. Rösolia. Monarchie* Saettia. Nado. Ncgroingnzia, Sagrettia, Sagriftia. Notomia. Schimahzia. Obbli®. Squinanzia. Omilia.' Scoppietdo. Ortografia. Simonie. Paralifia. Shiipätia. Pazzia. Peftio, Sinfonie« Sodomia. Peripeziä. Pio, aber em- Spasmofogia.

pio, kurzPiromanzia. Pirotecnia.

Poesie. PoliarqhiaPolizia. Prigionia. Profezifl. Prosodia, Pullaria. Qualßfia, Reftio. Ricadia.

Spie. Stallio* Srantio. Tentehnio» Teologia, Tipograßa. Tirennia. Topografia* Travcrfia. Via. Villania. Zio. Zootomia.

Eben so die eigenen Nahmt», alSr Elia, Geremia,

Lombardia, Mattia, Pavia, Picardia,

Schiavoniä, Sofia, Tobia, Turcbia, Uallonia,

Auch spricht man lang, alle Nennwörter in ria,

alS: Allegria, Geomefria, coglioneria, galante, ria, idolatria, ofteria, ruberia, fporcberia, ginn«

teria, crappoleria, &c. In nachfolgenden wird das i kurz ausge»

sprochen. Augurio. Aria. Arteria. Baldoria. Bo ria, Curia,

IngiuryL Lussuria. Mandria, Mareria, Memoria. Mise ria.

Feria> FiniBria. Furia. Gloria, Idria. Induftria.

Mitrifl. Penuria. Storia.

Und endlich wird das i in allen Nenttwörtem,

welche dasselbe zum vorletzten Buchstaben haben, f»

daß es mit dem Endbuchstabe» eine Silbe ausmachk, kurz ausgesprochen, alS: defiderio, ^iudizio» Im-

perio, propizjo, &c. Z.

Zn den Nennwörtern, in welchen 1 der vorletzte Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe kurz aus« gesprochen, ulS: Angelo, idolo, diavalo, dole, abbominabile, devote,

tevole, amavile, novile,

decevole, merL-

stavile,

tulo, u. s. w.

S 3

in-

tavola,

ti-

>7« Ausgenommen; *ait.

Corruttela.

Parallelp.

K-tticuk.

Crudele*

Parentela,

Spggale. Strozzulo.

Bestiola. Camelo,

Cuculo. Fedele.

Parola.

Strozzolo.

Candela.

Jdromele.

Pirola. Piflola.

Vangelo.

Capriola. Caperiolo.

In fedele.

Profilp.

ILoquela.

Carola.

Offimele.

Querela. Segala.

Cautela.

fad ule,

Seguelfa,

Tardela. Varola, Verölt Viola.

Vitriole.

Und alle Nennwörter in Ale, als; Animaje, canale, artificiale, bestiale, funerale, generale, guanciale, Le. Man spricht auch dle Wörter lang, in uolo, -lS: Caeipagnuolo, acquajuolo, figliuolo, yigaanujlo, ufignuolo, p, f,

Desgleichen die Wörter in ile, als; Aprile, gentile, yedovile, giovenile, y. f. », doch sinh

kmz; Acyiatilc. Agile.

piffieüe. Facile.

Jragile»

Graeile*

fortatile. Volatile,

D^ile.

Fertile.

Umile.

Utile.

Atrabile ist lang; alle andere Kennwörter in We, amabile, ombjle, pratticabile-, fattibile, nobile, «, ft tp, gehen nach der obigen Regel.

M. In den Nennwörtern, in welchen m der vorletzte Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe kurz ausge­

sprochen, als: Animo, Atomo, decimo, intimo, ottimo, profiimo, prodtomo, fpafimo, finoni«» nio, ultimo, u. f. w.

Ausgenommen: Cinamemo. Cognome. Concime. Diadema. Eftremo.

Guaimc. Idioma. Lattime. Madama. Opimo.

Poema. Probleme. Richiamo. Siftema* Sopranno me*

Stratagemma. Sublime. Supremo.

Jmgleichen in allen Nennwörtern, welche sich en«

-igen in ame und ume, als: Beßiame, gentame# legname,

ossame,

marame,

letame, littame >

rottame, coflume, legume, sceltume, u. f. w.

N. In den Nennwörtern, in welchen n der vorletzte Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe lang ausge­ sprochen, als: Afläflino, capitano, carino, cit-

tadino, contadino, cortina, divino, farina, gallina, indovino, inchiho, ttiefchiho, ftioine, pivcolino, poverino,

viciho, uncimo,

briccone, U, f, w.

S 4

cantoitie,

ago Ausgenommen: Abrotano, f Abrotino. ( Abrostine- ) Abrostino- L Arbnstino, Acino. Amazono. Antifona. Argano. Argine« Astno. Brufcolino. Canon«. Carmine. Carpine. Cofano« Daino. Diaconen

Diafano. Ebbano. f Ebbeno. C Eglino. Elkno. Esamine. Femina. Ferraina. Fiocina. Fioeine. FrafTmo. Fulmine. Garofano. Germine. Giovan«. 1 Giovin«. \ Gomena. ) Gortiona. (

Lampana. Lesina. Limostna. i1 Elemostna. (( Macchina. Macina. Mangano. Oceano. Qrfano. Qrgano. Origano. Pagina. Pampano. Pastino/ Pettine. Platano. Platina« Poligono.

Pristino. Prodano. Rafano. Ragana. Satana« Staggina. Termine. Timpana. Traina. Ticino. Trapano. Turbine« Vimine, Uomine« Zaino. Zingane.

So werden auch alle Nennwörter kurz ausge« sprachen, welche sich in gine und dine endigen, als; Afinaggine, balordaggine, orjgine, piantaggine, U. f. w. Amaritudine, ingratidudine, ordine, difordine, rondine, u. f. w. O.

Kömmt nur in Aloe und Eroe als vorletzter Buchstaben ^vor; ersteres wird ausgesprochen, alwenn der Accent auf dem e stünde; m dem andem ist das o lang.

p.

In den Nennwörtern, in welchen p der vorletzt« Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe kurz ausge­ sprochen.

AlS: Canapa, Principe, u. f. ro.

Ausgenommen: Antipapa. Archetipö.

Cictopp. Dirupo.

Europa. Isbpo.

Orpscopp.

Man spricht auch lieber lang aus, Piropo, polipo, Priapo,

A In den Nennwörtern, in welchen r der vorletzte Buchstabe ist, wird djo vorletzte Silbe lang ausge­

sprochen , alS: amaro, amore, onore, oratqre lavoro, lavoratore, beccara, ftruttura, calzolaro,

fornaro, rigiro , ripara , tincero , consigliere, lufinghiere, lnfinghierq, leggierp, leggier«, w cora, wenn es noch heißt, u f. w. Ausgenommen: Anetra,Anltra. Ancora. Anfora. Arbitro, Albero , Arbore« Afaro. Augure. Baratro. Barbaro. Baverp. Bischend,

Bulgaro. Gainern. Canch era. Canfora, Cantarp. Cappvro. Catedrat Celebre, Cerebrp^ Cesare. Cifera«, Colera,

Esametro. Fanfaro. Fe retro. Fadels. Foderp. Folgere. Gambero,

Geom^trA. Geomctra. Interprete. Interpetro.

Fauro,

S5

f ) f C

Lazzar-o. Logoro, Martire. Mortara. Mascara. / Maschera. \ Meteora. Nettare. Paperp. Pecor^. Pentametro. pefarp.

»8» Piffero, Pittagort. PorfiiQ. Porpöra. Remora. Satiro. ,

Sauro. Schelctro. Tartaro. Tauro. Tenebra. Tortora.

Ungaro. Unghero. Zaccaro. Zacchera.

f \ ) C

Zuecaro. Zucchero.

Zazzera. Zingara.

In den Nennwörtern, welche sich in era, ere

und ero endigen, und kein i zur vorletzten Silbe haben, wird die vorletzte Silbe kurz ausgesprochen, als:

Lettera , mafchera, pülacchera , pozzanchera, opera, nacchera, pinzocchera, zazzera, yipera, cetere , geilere , polvere, .carattere, numero, rirnprovero, genero, u. s. w. Man muß aber ausnehmett, Auster©, Severo,

Chimera, Emistero, Galera, ingegnero, ingeg-

nere, mengognero, men?ognpre, Meliere, Pan-

tera, Primecera, Stadera, welche der Regel folgen, rvie auch die Substantiv«, die aus den Infinitiven

genommen,

und lang sind, als: 11 piacere, 11

parere, l’ayere, u. f. w. Die abgekürzten Kennwörter bleiben wie ihre

Vollständigen Wörter.

Folglich spricht man lang

aus, intero, alcero, impero, magistero, monastero, u. s. w. weil sie abgekürzt sind von indero, aldero, imperio, magisterio, u. f 19.

Chiacchiera wird kurz ausgesprochen, obgleich pin i vor dem e stehet.

S8Z

=™

s, Zn den Nennwörtern/ in welchen r der vorletztBuchstabe ist, wird die verletzte Silbe lang gusgG sprachen/ als: Imprefa, contefa, borghefe, xyr, tese, curiosp, anitposo, u. s. w« Ausgenommen: Anise, Brindife.

Dioccfi.

Genest.

Enfafi.

Citiso.

Wk

Metamorfofi. farafrafi.

Sinder^,

7; In den Nennwörtern / in welchen t der vorletzte Buchstabe ist, wird die vorletzte Silbe lang ausge­ sprochen, qlö: andata, «ntrata, frittata, veftito, ambito, Bewerbung; pompito, vollkommen; loidato, calamita, tff s. w. Zlnogenymmenr Abito.

Aroichdto.

Pedito.

Pbrtmeo.

Accolito.

Attonito.

Deposito,

Fremito.

Aconito.

Cauto.

Disputa.

Adito.

Cognito.

Empito ,

Alito.

Comito.

Ambito.

Compito, sMf- Epiteto.

Umfang Andito. Andito. Antidoto.

impeto.

gegfheneAp Eßiufto. Esarcito. Peit.

füy

Gemito. Genito.

Gombito. Gomito. Implicito. Indito.

Computo.

Esito.

Credito.

Efplicito.

Infito, Interpetre.

Antiftite.

Cublto.

Fegato.

Interprete.

Apoftata. Ariete.

Debito.

Flauto.

Intuito.

Decrepk folgende.

avere, haben cadere, fallen dissuadere, nnßrathe« dolere, schmerzen dovere, müssen giacere, liege« godere, freüe« parere, scheinen persuadere, überreden

piacere, gefallen potere, seltnen

fitnafiBfe,, verbleiben fapere, lölssen federe, sitze« feiere, pflegen taeere, schweige« temere, fürchte« teuere, halten

valere, gelte« vedere, sehen volere, wolle«

I. P

e t t a r ch.

(Dhiäre, fresche e dolci acque* Ove le belle membrä Pose colei, ehe fola a me par dönriä#

Gehtil ramo* ove piadque, (Con fospir mi rimembra) A lei di fare al bei fiancö colönha; Erba e fiof, ehe la gonna

Leggiädra ricöverfe

Con Pangelicö send; Aer facro, fereho; Ov* amor cor* begli öcchi il cof hVaperfe;

Date udienza infieme Alle dolente mie patole eslremd*

S*egli e pur miö destinöj E* cielo in cib s'adopra, Ch* amor quefP occhi lagrimandö chilldä;

Qualche grazil il mefchino Corpo fra voi ricopra; i£ torni Palma al proprio albetgö igiiuda,

tä morte fiä men crtida,

Se questa fpenve porto

A LMl dubbioso tpgfTo : Che lo spirito laflö Non pot piü ripofato porto* Ne’n piü tranquillä sossa

Fuggir la carne trävagliäta e 1’ ofla» Tempo verrk ahcor forse, Ch* aP uiato soggiorno

Toriii la fera della e mansueta, E lä, ov* ella mi fcorfe Nel benedetto giorno, Volga la vista dtsiosa e lieu^ Cetcändomi: ed ö pieta Gia terra in frä le pietre Vedendo, amor P infpiri In guifä> ehe sospiri Si dokemente, ehe teeret nPimpetre,

E faccia fbrza al cielo Afeiungandofi gli occhi col bei velo* Dabe’ rami feendeä (Dolce ns la memoria!) Una piöggia de fior sovta ’1 fuo gremboz Ed ella (t fedea Umile in, Lanta gloria, Covettt giä dell7 arilorofo nembo; Qual fioi* cadea sol iembq, Qual su le trecie biondo» Ch’ oro forbito e perle

Fran quel di a vederk:

»88 Qual fi pösava in terra * e quaj tu Pondß: Qual cvn un vago errore Girando parea dir; Qui regna atnore» Quants volte diss' iö AHor pien di fpaventö, Coltei per fermo nacquc in pafädisoj Coli carco d’ oblio II divin portamentö,

E '1 voltö, e le parote, e *1 dolce fisd M' aveaho, e fi diviso Da Pimagine veta, Ch’ P dicea sofpirando : Qui come venn’ io, b quando ? Credendo elfer in ciel, non la dov* era< Da in di in quä mi piace» QuelP erba fi, ch’ altrove non ho pacu

H. Di penfier in penfier, di tnonte in Monte Mi guida amor, ch'.ognr segnaca ealle Provo contrario alla tranquilla vita Se 'n solitaria piaggia, riva b fönte, Se ’n fra duo' poggi fiede ombrofa vatic, Ivi s’acqueta Palma sbigottita;

E con? amor P invita Or ride, or piagne, or teme, or s'äffecura,1 E '1 volto, ehe lei segue, ov' ella il uiena, Si turdaj

s8S Si turba, e rafierena, E in un effer picciol tempo dura:* Onde a la vista, uom di tal vita efperto Diria: questi arde, e di suo stato L incertb;

Per alti monti e per felve afpre trovo. Qualche riposo: ogni abitato loco E nimico mortal degP occhi mici, A ciaseun pafTo nasce un penfier novo Della mia donna, ehe sovente in giocot Gira '1 tormento, ch> P porto per lei: Ed appena vorrei Cangiar questo mio viver dolce amaro. Ch’ P dico: forse encor ti serva amore Ad un tempo migliore; Forse a te stesso vile, altrui se* c-ry; Ed in questo trapaflb sospirando; Or potrebb’ effer vero, or come, or quando? Ove porge ombra un pino ako, od un collo, Talor m’arresto: e pur nel primo faffo Difegho con la mente il suo bei vilb, Poich> a me torno, trovo il petto molle Della pietate; ed allor dico, ahi laffo! Dove le* giunto, ed onde se’ divifo? Ma mentre teuer fiso, Poffo ti primo penfier la mente vaga, E mirar lei, ed obliar me fteflö; Sento amor fi dapreffo, Che del suo proprio error Palma s’appaga:

T

In tante parti, e si bella la veggiö, Che, fe Perror durasse, altro non cheggio. r Vho piü volte (or chi fia ehe me '1 creda?) Nell’ acqua chiara, e sopra Perba verde Veduta vivä, e nel tfoncon d'un faggio, E 'n biancä nube fi fatta, ehe Leda Avria ben detto, ehe sua figlia perde, Come stella, ch'l sol copre col raggio E quänto in piu felvaggio Loco lni trövo, e'n piu deserto lidö, Tanto piü bella il mio pensier P adombta, Poi, quando '1 vero fgombra Quel dölce ertöt, pur li medesmo assido Me freddo, pietra morta in pietra viva. In guisa d’üomj ehe pensi, e pianga, e fcriva»

Ove cPaltfa montägtia ömbta non töcchi, Verso *1 maggiore e '1 piu spedito giogo Tirar mi suöl un defiderio intenso • Indi i miei dann! a misuraf con gli occhi Comincio, e 'n tanto lagrimando sfögo Di dolorosa nebbia il cor condenso, Allor eh' P miro e penso, Quanta ariä dal bei viso mi diparte, Che sempre m'e si presse e si lontano: Pofcia fra me pian piano: Che fai tu lasse ? Forse in quella parte Or di tua lontananza si solpira. Ed in quefto pensier Palma refpira^

29 L

IIL In quäl patte del ciel, in quäle ideä

Era P esempio, onde natura tolle Quel bei vifo leggiadro, in clP ella volle Mostrar quaggiü, quanto lassü potea?

Qual Ninfa in fonti > in selve-mai qüal dea cliiome d’oro si fino alP aura sciolse? Quand’ un cor tante in se vertun accolfe Beucht la fomma e di mia morte rea* Per divina bellezza itldafnö mira, Chi gli occhi di costei giartimai nön vide* Come foavemente ella gli gira. Non sa, com’ amor sana, e com$ aricid^ Chi non sa, come dolce ella sospira, E come dofce parla - e dolce ride.

T «

292

.'■■".■■■'L'."1,. II.

A r i o st. Le Donne, i Cavalier, Farme, gli amori, Le cortesie, Paudaci imprefe io canto,

Che furo al tempo, ehe passaro i mori

D’Afriea il märe, e in Francia nocquer tanto Seguendo Pire, e i giovenil furori

D’ Agramante lor Re, ehe si diö vanto, Di vendicar la morte di Trojano

Sopra Re‘Carlo, Imperator Romano, Dirb d’Orlando in un medesmo tratto

Cola non dette in profa mei, n6 in rima, Che per amor venne in furore e matto,

D* uom, ehe fi faggio era stimato prima; Se da colei, ehe tal quasi n?ha fatto,

Che ”1 poco ingegno ad or ad or mi lima, Me ne farii perb tanto concesso,

Che mi basti ä finir quanto ho promesio.

Fugge tra felve fpaventofe, d (eure

Per lochi inabitati, ermi, e selvaggi. II mover de le frondi, e di verzure, Che dicerti fentia, d’olmi, e di faggi,

Fatto le avea, con subite paure,

»93 Trovar di quk, e di li, strani viaggij Ch’ad ogni opibra veduta» o in monte, o in vaJIe Temea Rinaldo aver fempre alle Halle.

Quel pargoletta damma, o capriola, Che tra le frondi del natio boschetto» A la madre veduta abbia la gola Stringer dal pardo, e apprirle *1 fianco , o ’1 petto, Di felva in selva dal crudel s’invole» E di paura trema, e di sospetto, Ad ogni sterpo, ehe passando tocca, Esser si crede a P empia fera in bocca. Quel di» e la notte, e mezzo Paltro giorne S’andb aggirando, e non sapea dove, Trovossi al fine in un boschetto adorno, Che lievemente la fresca aura move, Due chiari rivi, mormorando intorno, Sempre P erbe vi fan teuere e nove» E rendea ad ascoltar dolce concento Rotto da picciol fafli il correr lento.

Quivi puarendo a lei d* effer sicura, E lontana a Rinaldo mille miglia» Da la via ftanca, e da Pestiva arfura» Di ripofare alquanto si consiglia. Fra siori smonta, e lasciä a la pastura Andare il palafren fenza la briglia, E quel va errandp intprno a le chiare onde, Che di fresea erba avean piene le sponde.

T 3

»94

- -----

Ecco non lungi un bei cefpuglio vede Di spm fioriti, e di vermiglie rose Che de le liquide onde a specchio siede Chiuso dal sol fra Palte querce ombrofe, Cosi voto nel mezzo, ehe concede Fresca stanza fra Pombre piü nascose, E la foglia co’ rami in modo ö mifta, Che y sol non v’entra, non ehe nsinor vifta, Dentro lette vi fan teuere erbette Che invitano a polar chi s’ appresentc: La bella Donna in mezzo a quel si mette, Ivi si corca, ed ivi s’ addorment^. non per lungo spazio cosi ftette, Che un calpestio le par, ehe venir fentfo Cheta si Ieva, e appresso a la riviera Vede, ch’ armato ufa cavalier giunp eraf

S’egli & amico, o nemico, non comprende» Tema e speranza 11 dubbio cuor le seuote, E di quella avventura il sine artende, Ni: pur d’un sol sospir Paria percüote, 11 Cavalliero in riva al fiufne soetide, Sopra P un bracejo a riposar le goto, Ed in un gran pensier tanto penetra, Chtz par pangiato in insensibil pietra.

Pensoso piu d'un ora a capo basso Sterte, Signor, il cavallier dolente: Poi epmineib in siwno afflitto e lasso

A lamentarsi si soavemente, C1V ävvrebbe di pidti fpe?zaro Bit fafibg Una Tigre crudel fatta demente; Pensier, dicea, ehe ’1 cor m’agghiacci ed ardi, E caufi il duol, ehe senipre il rüde, e liipa, Che defeb’ io far, poiebe son giuntp tardi, E ctf altri a corre il, frptto ö andato ppipat A pena avuto io n* ho parole a lgua^d^. E altri n' ha eptta le fpoglia opima. Se non ne tocca a rhe frutto, nfc fxore, Perdhfc affligger per lei mi vö’ piu 8 coreT La Verginella e simile a la rosa* Che 'n bei giardin su le nativa, fpina, Mentre fola, e sicura si riposa, NS gregge, ne pastor fe le avvicina, V aura soave, e P alba rugiadosa, I? acque e terra al suo favor s’inchina; Giövani vagtii, e donne innatndrate Amano averne e seni, e tempie Ornate;

Ma non si tosio> dal materno sieln Rimossa viene, e dal suo ceppo verde, Che quanto avea da gli uomini, e dal cielo Favor, grazia, e .bellezza» tutto perde.

t 4

Vott der Ztalianischen Sprache. La

Lingua Italiana e una di quelle, ehe fi sono

formate dalla corruzione della Lingua Latina. Questa ehe dapprincipio era ftata propria degli

abitanti del Lazio, fi liefe colle loro conquiste, e arricchilfi, com’ eglino delle spoglie delle Nazioni

fconfitte. Ma di poi soggiacque alle steife vicende eh’ ebbe flmpero, avendo ccifato d’effere Lingua

viva (per quanto fi crede) fra l’ottavo ed il nono fecolo.

Imperciocchb dopo elferfi sparfa qua e li

fra le Nazioni sommeste alla Potenza Romana, fu corrotta dalla mistura delle Lingue, ehe parlavano Popoli Barbari.

Frattanto le innondazioni di

costoro in Italia produstero coli' andar de’ tempi una Lingua poco men ehe dell tytto nuova, e non

inferiore in copia, in bellezzä, er in leggiadria alla Latina.

Le prittie feritture, ehe fi abbian d’esla

finora, söno dell' XI, e dell’ XII fecolo. Ma cre-

defi, ehe mefcolata cölla Latina, e forfe colla Gotica, e. colla Longobatda ancora, venifle ado-

perata dagli Italiani "verlb il IX.

Questo e certo,

ehe ritenendo effa il fondo della Latina, e facendofi bella colle spoglie della Greca, della Longo-

barda, della Provenzale, e in picciol parke ancora

della Tedefca e della Saracena, coltivata poi da uomini pieni d’ingegno, divenne una delle piu belle d’Europa, eflendo pervenuta alla sua perfezione nel fecolo decimoquarto.

Essa e grave,

maestoso dolce, delicata ed energica, ed ö attisfima per la Poefia e per il canto.

Fra’ primi, ehe

la coltivastero, e la conducestero a nobilistimo grado di perfezione, fogliono ahnoverarfi Gio­

vanni Boccaccio, Dante Alighieri, e Francesco

Petrarca, tutti e tre Tofcani, e valentissimi nelle Umane Letiere.

Di qu'i e, ehe il dialetto Tos-

cano stimasi il piu puro, e tutta 1* Italia fuole ufarlo, ove piu e ove meno correttamente, nelle

pubbliche e nelle private feritture, in modo ehe ben pud dirfi efler esso la Lingua dotta d* Italia.

Tutta via la prbnunzia Toscana non L si bella, come quella de’ Romani: onde nacque il Prover-

bio, ehe la Lingua Toscana ö gentile in una boccaRomana.

T 5

*95

Von dem Italiänischen Klima. Aria e generalmente fana e pura, fuorchL nella campagna intorno a Roma, ove da Giugno sino a Settembre ö grossa e pericolofa, maflime per gli Uranien. Quivi gli antichi Romani ufa. vano di ritirarfi nella State per gqdejfi l’gria piis falubre, e leggera. Ma ora, qualunque fiafi la cagione, i moderni addottrinati dalla sperienza fuggono dalla Campagna in qpella flagione, e fcelgono piuttoiio il soggiorno delja cittä, come piq opportupo alla salute de’ corpi. Si crede ehe ,que7 Ra differenza nafca dall’ eflere la Campagna prefentemente molto fpopolafa p riddtta in gran parte a coltura. E vifi aggiungono per fecopda pagione le acque stagnapti e paludofe, poichp non evvi paese alcuno tanto malsano quanto quello, in cur ad un tempo regna il caldo e l’umido. Sopra i Monti dell’ Appenninp 1’ aria e fempre soverchiamente fredda. Dalla parte Meridionale di quefti, i caldi sono grandissimi; e la parte Settenttionale £ non folamente piu falubre di quel ehe fiafi piü frpdda della Meridionale; ci fonp tptta via al-

»99

cum Iupghi malfani, come fi vedrä nella partico» lar defcrizione de’ Principati. Del rimanente ls llagione (tratti quefti pochi luoghi) sono tempefatiflitne. L’Inverno ne molto rigido, ne molto longo, an ehe nelle Contrade piii Settentrionali, La Primavera e deliziosa per la copia de’ fiori, e per la bellezza degli alberi. I caldi della state Ibno fopportabili, e copiosistime le sue biade. L’ Autunö finalmente ö abbondante di uve, e temperato. Ed inambe quelle ftagioni fi trovano squisitistime ftutta, Le Vigne e le Biade (quantunque aflai frequenti le gragnuole) arricchirebbono gli Agrifcoltori e i Vignajuoli, fe molte volte l’abbondanza della melle e della vendemniia potefle avere uno späccio vantaggiofo presto alle Provincie circon-» vicine, L? maggisr parke della Italia , puq elfer confiderata come ün Giardino tutto ridente, in cui trovafi in fomma copia non solo cio ch’ e necefla» iio alla vita, ma tutta quello ancota ehe puö ren-, derla deliziosa. Quasi dappertutto veggonsi Pianure e Colli ne, sempre coltiyate, e coperte di bofchi, Selve, e Prati fmaltati di mille fiori, Greggi, Armenti, Fiere, Cacciägioni, nulla ei manca, Grano, Vino, Olio, Canape, Lane,

'■'■i

3oo

Seta, Legna, Erbaggi, Legumi, Fnitta, ogni cofa e squifita.

Benche tutte le Contrade d' Italia

producano molto frumento, tuttavolta la Puglia, la Cofta di Toscana, la Romagna, la Lombardia,

e la Marca Trivigiana ne raccolgono molto piu

del loro bifogno, e ne poflbno perciö fomminitirare a chi ne prova scarsczza. vini di rnolte forte.

Quivi fi fanno

Vene fono di quelli, ehe

hanno molto vigore , come i Chiarelli, i Vini

Greci, la Lacrima, o altri Vini del Regno di Na­

poli ; cosi pure i Mofcati di Monte Fiascone e di altre Terre. Poflbno ancora chiamarfi buoni Vini que’ della Riviera di Genova, del Monferrato, del

Friuli,

del Vicentino , del Bolognefi e di altri

luoghi, ove fono dolci insieme e piccanti. ottime frutta fono di varie fpecie.

Le

Le Riviere

di Genova, i contorni del Lago di Gardo, quel tratto di paese nel Regno di Napoli, ehe ftendefi

da Gaeta fino a Reggio nella Calabria, fono luoghi

di una eltrema bellezza, ove regna una perpetua Primavera, e fi vede fi copiofa quantitä di Cedri,

Limoni ad Aranci, tutto l’anno.

ehe l’Italia ne abbonda in

La Riviera di Genova, la Toscana,

!a Puglia e la Terra d’Otranto, fono cariche di

Ulivi ehe fomminiftrano abbondevolmente Olio

. .......................................... 3°l edUlive. II Miele, la Cera, ilZafferano e gli aromi di molte forte fi trovano nel Regno di Napoli, ove anche fi raccoglie la Manna. La Calabria provvede di Seta, come pure la Toscana, laLombardia, la MarcaTrivigiana, il Bolognese ed altri luoghi vicini. L’Italia non marica punto diLegna, da fuoco, nö di Legna da fabbricare Ca.se, Navilj, Galere, &c. Si trovano ancora in molti luoghi Cave di Pietre e di fini Martni, donde lene trae copiosamente di variefpezie. Vene ha di Alabaftro nel Territorio di Volterra e nel Bresciano; e di Marmi bianchi nella Lunigiana. Quel di Car­ rara perö ö riputato il piu fino. Bellislime e di vaghi colori fono quelli, ehe fi traggono dalla Sicilia. Innoltre preflb ehe tutti i Monti di questa bella ed ampia partc dell’Europa, e specialmente l’Appennino, hanno Pietre fine, ed anche preziose; come Agate, Calcedonj, Sardoniche, Criftalli &c. 11 Corallo ancora nasce ne’ fuoi Mari. Le Alpi, l’Appennino e altri Monti abbondano di Miniere. La Calabria e la Toscana ne hanno di Ore e di Argento. Quelle di Ferro fi trovano nel Monferrato, nello Stato di Genova, nelP ifola d’Elba, nel Brefciano, nel Cadorino, e nell Bellunese; in cui ancora, nonhaguari, con

3oi



insolito esempio ö fcoperta una Minierä di Sapona

naturale, ehe se non giunge alla perfezione delV artifiziale, gli e inferiore di poco.

Si cava del

Mercurio, o Argento vivx>> nella Marca Trivigiana.

II paese di Volterra abbonda di Vitriolo,

di Allume e di altri Minerali.

Sene truova purö

nello Statq Ecclefiaftico e nel Regno di Napoli.

3*3

E i n Gespräch.

U O M Ö.

jPer qüante vie mi fono ingegnäto finCKa qtii di

iuperare la nemicä fortuna! Non m' e riufcitö mai, Donde potrebbe cio procedere ehe par quanto io penfi, e m1 affatichi > ogni cosa mi va a rovefeio ? Misero me! Sarebbe mi forfe il troppo desiderio» ch io ho avuco find al presente d’ operare? troppo rettamente? Chi sa? Io non veggo perö ehe vadano cofi male le faccende di eoloro, ehe non iiiifurano tanto pes minuto, e non mettono ogni lore operazione fnlla bilancia, Lome cerco di far io; e pofto ehe di fuori mostrino una bella apparenza di puritä, io non so come stieno dentro. Oh egli mi dispiacerebbe pure fino al cuore T allontanarmi de quelia Virtii cis io ho pro* curato dr mantenermi nelr animo fin ora. Non so. Voglio considerarle un poco» Questo e un comodo, e folitario bofehetto. Niuno mi dära faftidio, Rianderö un poco i facti miei, prenderd consiglio frartie, s’ io debbo o non debbo governarmi in altra forma.

3®4

Gazza. Oh vita innocente! Oh soave folitudine!

Uomo. Oime! Chi pä'rla? Sarei mai stato udieor da )

Gazza. Benedetto fia il punto, ehe ricoverai la mia libertä, e Benedetta 1* ora, ehe venni in quelto

bofchecto!

Uomo. Odi pazzia eh' era la mia a. temere d’una Gazza! S’io non m' inganno, questa ö quell’ uccello, ehe fi fuggi di caß mia pochi giorni fono.

Putta? Putta?

Ga zza. Chi mi chiama?

Uomo. Guarda di quii: all’ingiu, all ingiu.

Gazza. Oh buon di, e büon anno.

Uomo. Come va?

Gazza. Bene, ppichfe fqn fuori della converfazione della razza vostra.

Uomo.

ae-—e

305

UOMO.

Io guardo# ehe tu eti viel na a morire, e ora sei cosi di buona vo§!ia. Tu mi pari tetra ristoraca. G A z z A. La mia malattia eia per grazia tua, e la mia fanitä e per grazia mia. U ÖMO. Come ? noh t’ ho fbrse fatta ben trattare fettipre con buona provvifione di zuppa ? Tu stavi ih una bella, e dorata gabbia, acCafezzata da tutet« Volevi tu maggior consolaziohe? G A Z Z A.

Tal consolarione abbia chl sä le Veti# gli äfChibusi, e i laccinoli per ptendercL Se tu Vuöi considerare il costnme di noi altri üccelli ed efläininare quello degli uornini, vedrai benillimo, ehe la vita tioftra nori pub avere contentezza fra di voL UOMO. Io nori negöj ehe non fia utia -grau diversita fi-ä lä tua specie, e la noftra. Noi abbiämo ingegno, e rtiiile virtu, ehe Voi non potete nö in“ tenderle # ne conofcerle. GaZZ A;

Di piti tostoj ehe eoteste virtu, ehe tti nomirii, le avrefte# se voi volefte äverle; ftia in tamhio di servirvene dirittamente# cothe iätebbe U

go6



il debito voftro, le adoprate il peggio ehe fapete;

tanto ehe le avete ridotte tutte in parole, in fuono, e non. altro.

Quando non volelfimo dire,

ehe vi servono per imbiaccare la malizia voftra; e

fono a voi come mafchere dell’ animo > a somiglianza di quelle di tela incerata, con le quali a certi tempi vi coprite la faccia.

Io rido, ehe voi

ufate di dire, ehe gli ftornelli, avendo vestito il

corpo con piume di due, o tre colori, fembrano avedergli da qualche cosa, e fono carnaccia eoperta da quella poeaapparenza: come se solle pec»

Cato dej pöveri ftornelli 1’ aver da natura il corpo

magro e nero coperto con belle piume.

Peccato e

il voftro, ehe tenete legreta la corruzione del euore sotto le buone parole, e con la eopritura della Virtu, e fiete difettosi, e trifti per voftra india-

volata malizia» ÜOMO.

Una grah pazienza ho avuta a fentire uha Gazza a entrare in contemplazioni contio a’ difetti uma-

ni. Ma quando ti concedelli, ehe fofle vero quellp, ehe tu di, ehe le Virtu fieno in noi fitrizie, vane, e ehe noi con quelle ei mafcheriamo, ehe fai tu se

lo facciamo per bene, o per quello, ehe cd lo

facciamo ?

307

G A Z Z A. Se voi facciate bene, o male, io ne lafcio dato la fentenza alla cofcienza voftra; perciocche in tanto vi ricoprite col mantello della Virtu, in quanto conofcete ehe la Virtii e cofa ottima, e dovete naturalmente fentire in voi, quanto fia male 1' avere in eambio della foftanza di un’ otti­ ma cofa P apparenza fola di quella. Per quell» poi, ehe ve le facciate, non dir, eh’ io nol fappio, eh’ io lo so quanto tu, e meglio.

Uo'mo. Poichö tu le' tanto penetrativa, dimmelo,

Gazza. Ho imparato ftando fra di voi, poiehö fra gli UCeeUi piacevoli non e quefto coftume, ehe la maggior patte di voi vivete P uno delle carni dell’ altrp, e chi piu astutp e crede di poterla fat meglio al compagno. Onde a quefto fine fate pome il Lupo eh’ io trovo nelle noftre ftorie, il quäle .veftiva il corpo fuo con la pelle della pecora. Parti eh’ P abbia ipdovinata? UOMO. No: perciocche.se noi non d fcopriamo talvolta affatro, e non portiamo il cupre in palma di madoj ciö e prudenza; e cosi facciamo per nori

u L

308

essere inganaati, e per porer falire fenza impedimento a qualche buona Fortuna. Gazza. Tu hai detto in poche parole molte solenn! fcaftronerie. Nome di Prudenza dato alla Fälsita; fjeghi ehe gii Uomjni fieno trist;, e poi avece tiinqre d’ tlleie mgannati Fra di voi. Eccone duk. Quanto poi alla Fortuna, ehe voi cercate, a noi tocca di ridere, ehe vediama, conf ella vi tratta. U OMO. Come? Voif Uccelli, vedete come ci tratta la Fortuna? Qnesto non intendo gia io, ne fp quello, ehe voglia significare* Gazza. Se tu potefli andare attprno cort V al^come^ ö dove io, ti farei yolontieri vedere quello £he niuno di voi ha veduto giammai. Tuttavia per compiacerti, io te ne voglio dire qualche cofa. Sappi* phe siccpme j Pefcj fqno cireondati, e cop.erp da upa grandistima qpantitä d’ acqua, cofi voiUomini siete tufFati in un1 immensa profonditi, ss larghezza, e come dire in un gran mare d’ aria. Voi sapete quello, ch$ acc^dp a’Pesci; ehe mentre-vannp quä e epiä nuptando, voi al&rj Uomini sopra r acqua in qualche barchetca gli ingannate, Lerche o con un certo pastaccio gli fate venir a

gala boccheggiando > ehe pajon Morri > o con P amo li prendete per la gola, o con le rett gli

strafeinate füll’ afciutco; ne le ne poflbno guarda-

re, perche voi fecondo la natura de' Feiet ftudiate 8h inganni.

Nun altrimenti accade a voi altri,

ptrehe la Fortuna ehe va leggiera sopra quella

grande aria ehe vi circooda, e lia sopra di voi, ora dalP altro caccia gib un amo F ehe a voi pare un gran bene, e lo ingozzate^ e in tal guisa la vi affidlina; ora la vi caccia in una rete, ehe non lapete uscirne; e coli di mano in mano co’ fuöi

ordigni v’ alleta, e fi da bet tempq dd fatto voftro, e noi ehe lliamo talvolta seco lassu > e vediamo la pefcapione, ci ridiamo conefla della balotdag-

gine vostra, e eh' ella faccia a voi quella, che voi säte a' Pesci.

ÜOMO. Don de diavol hai tu cavata quella filaftroc* cpla? Odimi, alla fe, ehe per un3 invenzione la

non e goffa affatto.

Da qui avanti dird, ehe og-

gidi anche le Ga^ze fono Poeti*

Gaz?za. Ip npn so di Poeti, io; nö d' invenzionk 8' ip dica ilvero, e la bugia, te ne potrefti avvedere

agli elfetti, de' quali tutto di e pieno il mondo; ina voi■ siete s\ pieni a gola di bugie, e d' inven-

U 3

3 IQ

lioni, ehe non credete, ch’ al tri vi poflä mal dir« una veriti.

Uomo. Noi torniamo fülle medefime. E pur lä a creHere gli Vominj tutti falfi. Quando tj ftancherai?

Gazza. Non si pu6 dir trpppo, quello ehe non i maj intefo > o imparato pienamente.

Uomo, II Cielo mi dia pazienza teco. E come petrai tu mai, Uccellaecia-fenza ingegno eflerti ayv^duta (e noi (iatnofalfi, pno? Cpcne?G AZZ A, Tu debbi avere il torto» poichfc cominci a vo» termi sopra stare col dirmi villaeiÄ. Ob gran cosa certo, eh' ö l’awederfene di quello ehe fono gli Uotnini. Forfe ehe voi non date fegni chiariflimi di quello, ehe nascondette nell’ anirao. Lasciamo Kare quelle voftre cerimonie, abbracciari, e ba-» ciari in fronte, co’ quali pare, ehe vi ftemperiate d’ amore, e poi parrito 1* amfco, o non vene rk cordate piii, o dite il peggio ehe sapete di lui. Non ragioniamo, ehe l'opere voftre fono per lo piu diverse da quello ehe suonano le parole: ehe eiascheduno di voi fa ridere quand’ egli e appas-

fxonato, piangere quand’ egli e allegro, e fimili

Zli

" •"

gentslezze. Laftiamo stare dico , e roh ne ra-r gioniamo. Io tichieggoftlartiente una cosa. Hai tu ih Iti6nte tin giorho, ehe tu avevi in cafä tuH una innumetabile compagnia d’ iiomini, e di don^ ne; ehe fatefte un cosi lungd mangiare, e un feere ehe nun finivä inai? UOMO. Tira innanzi. Mene ricordo, G A Z Z A. Quello fü il giorno , ehe fink affatto di fco» prirmi (hi voi siete. Percioct-he ventiti a ragio» namento d’ un eerto anello, chö rendeva invifjhile chi 1q tenea in bocca, fti uns fra di voi, i| quäle richiese quello, ehe avrebbe fatto ciafchedutiQ della compagnia s’ egli avefle pofieditta quella ma^ raviglia, ÜOMO. Di quello ehe si rilpofe danne la colpa al vino e alla fummofitä delle vivande, G A Z Z A. Tu ti scusi prima eh’ io parli, penta fe flat fielen. Maquanto a me, vorrei, ehe voi softe fempre imbriachi, perche in tal guisa v' uscirebhe fiiori del cyore quella verita, ehe a ftento ve la caverebbero di eorpo le tahaglie, e si alzerebbe quella cortina, ehe quanto potete tenete calata.

U 4

Zl»

1,1

Io so ehe le conclufioni di quel ragionamentö furono, aprire ferrature; far suo dell’ altruip andare in cafa d' pnefte giovani a far di que’ fatti ehe non. istanno bene in cafa del compagno; e> pon tutto ehe ciafcheduno dicefle cofe degne dj riprenfione, si fece un ridere universale, e di cuore. Eperchb visu uno, il quäle propose, ehe il suo xnaggior piacere farebbe staco di far del bene a chi lo meritava fenza eifere ypduto, fu giudicato un goffb, e gl’ incominciafte tu tri intprno un oh, oh, e gli faceite kante fischiate, ehe gli bisognp slime una come le altre per non cadere in pdip della bsigata. Io ti confeflb, il vero, ehe quando fcoperfi gene* ralmente il voftro cuore, mi nacque una paura grandiflima del fatto mio; e non mi paeve piu da potermi fidare per nulla delle vostre parole, onde cominciai a fospettare d’ ogni cofa. Sieche da quel di in poi, quando veniva uno a farmi carezze, flava paurosa eh’ egli vezzeggiandomi mi pelafle in qualche parte; e credeva ehe la zuppa, e la carne tri tato ehe mi davano, solle perch’ io diventafli un po’ grafibtta, e infilzarmi nello fpiedo: onde caddi in tanta malinconia, ehe non potendo piu ne mangiare, ne bete, cominciai a far gheppio, e parea vicina a morire. Tu fai, ehe

-Hora mi fu aperta la gabbia, perch’ io prendesli

=====

3*3

un poco d’ aria; cd io rimasa la notte cosi fohtta,

rinforzata dall’ allegrezza uscii di Casa tua, e parte con leale, parte faltelloni, mi condufli a quelto

bofco, dove a poco a poco riftorandomi fon tutta mutata da quella di prima; e ringrazia il Cielo

d’ elfer lontana da una razza cosi amica della fimu-

lazione, mafcberaca, e bugiarda. VOMO.

Eb de, ribalda, a ehe modo favelli tu dell'

Uomo?

Gazza. Poich’ i,o ti vengo a noja per dire 11 veto, ecGomi full’ ale.

jßuon giprpp,

3’4

E i n Brief.

R. quasi Monsignore; dico quasi, perchi non vi manca di Vescovo se non il rocchetto, ed in tanto ghe V abbiate, non vorrei avervi a dar tuttavia diV. S. R. non ehe non vi 6 doveflTe, (ehe cosi softe vor Reverendifllmo cotne meritarefte d* effere) ma perche, a dirvi il vero* voi mi parete un buöri compagnetto, e crcdo Clie riön vi enriate di troppo fumo. E io fono una certa sigura, ehe mal volentieri m1 arreco in sif convenevoli: e nello ferivere con quelle terze persone, mi viene speflb feappucciato > e dato del voi alla S. V. con altre discordanze, ehe ser Cecco poi se ne ride. Sicchä la S. V. per questa volta perdonatemi, fe vi ferivo alla carlona > ehe per queftp non farete meno di quelfMaffeo ehe vi siete, fecretario del Cardinal Farnese, Oratore Iftorico, Aptiquarip, con tutte V appartentnze, ed arete questo di piu, ehe v’ ari> per buon socio. Voi dunque non la 5. V. mi com^ mettefte ehe io vi ferivefli qualche cofa, ehe me V arreco a fayore, e farollo volentieri ma non so ehe mi scrivere ehe sia degno di voi. Le nnove

pgnupofache vi corronp dietro, e ehe per venir

3'5

di quä, dimandono prima licenza a voi altri ehe governate il mondo. Di quelle ehe fi dicono per ognuno, io non iscriverei ne costäs ne altrove,

per non paüar per cronicaccia. Faccende non abbiamo infieme; perehö fu trovato lo ferivere dell3

unoalPalcro. Non fono ne di liato, nö di commeflionedaferivervi cosedi governo. Ilregnodella Vertii e sbandatOj Che vi ferivero dunque? qual-

che nonnulla, o qualche berta, cortie dice il padre

Molza? E berta, e nonnulla, e borra, e quello ehe vi ferivo ora. E fe rni fapece dife a ehe ferva

questa lettera, farete piu ehe indovino. E fe volete

di quelle, ve nepofib caricare ogni giorno a nfufo. Le volete ehe dichino qualche eofa, datemi voi

materia da ferivervi, o comandandomi quelchelifia, o nfpondendomi, perebö vi pofla refcrivere
ihre.

Fern.

lainia, meine, le mie, meine, lanostra, unsre, le nostie, unsre,

ekt. auf o haben im Pl i, rUi, buono, buoni, ausl Wörter, die sich im Pl. nie», und alsdenn im Pl. ü il braccio, der Arm, le 1 membro, das Glied, le , u. s. w.

bige» Wörter auf co unt> ■ pl. nach dem g und c ein h e Aussprache zu erhalten, . luoghi, tüoeo , iuochi, d porco, die im Pl. greci 1. Von drei- und mehrsilin go und co nehmen auch das h zu sich, als antico, ogo, pl. dialoghi, tedefco, L w.

mein, iltuo, meine, ituoi, unser, ilvoftro, unsre, i voitri,

la tua, deine, le tue, deine, la vostra, eure, le vostre, eure,

la le la le

fua, seine sue, seine loro , ihre loro, ihre.

Nota. Diese Fürwörter werden durch alle Kasus' mit dem Artikel deklinirt; als: N. il rnio. G. del inio. I). al mio. Ab. dal mio, u. s. W. I

Demonstrativum. 5. questo, dieser, S questi, diese. G. di questo , dieses D. questo, diesem A. ouesto, diesen Ab. da questo , von diesem

N.

— questa, diese — — — —

P.

di questa, dieser a questa, dieser questa, diese da questa, von dieser.

ssprache und Etymolog o

g i e

o

l

_____

e

V Conj. I. in are. Ind.

Conj. II. in ere, lang e.

Conj.

JV. 8.

8.

ami

a P. amiamo ate ano

8.

temp

j

a

P. amiamo iate ino

P. temiamo ete ono

P. tcmiaino iate ano

Imp . I.

Imp . I. 8. amerei

P. amavamo

erebbe P. aineremmo

avano

evi eva P. temevamo

erebbero

8.

erebbero

Praet.

Praef

amato

Ind.

hanno

leg

Ind. 8.

aveva amato temuto letto fentito

*

amato temuto P. abbiamo abbiare lab

! Put. der ersten Konjugation.

era

P. avevamo evate evano

eranno

fentito

Put. der zweiten Konjugation. Put. 8. temerd crai eri

P. aineremmo

p. temeremmo

leg

eranno

Infin.

Infin. Praef

Praet.

Praef

Praet.

aver temuto

temere

aver amato

amare

lest

Plusquamperf. I. V0N allen

8.

J1

8. amerö

leg ■

Praet.

Conj. >

1

lest leg lcfl

teniuto

temendo

Pers, von allen vier Konjugationen.

» f

8. temessi ess» esse P. temessiino este essero

8. teinei, (etti) esti e, (ette) P. tememmo este erono,(ettero)

Part.

Praef.

P. abbiamo

k8

cvano

Part.

ha1

kE

erebbe P. temeremmo

Imp. II.

8. amassi asti aste P. am asti ino aste ässe i o

atnando

8. temerei

8.

Imp. II. asti ö P. amammo aste arono

I-k

tcma

i

8. am^va

| 1

Co

Conj.

Ind.

Pr. 8.

amo

8.

r b Activ u n

leg

Pajjrvum von allen vier Ind.

s

S‘

1

S.

P.

Imp. L

I

Praef.

( I na

Cs?'

Ind.

L s-

1

S.

P.

logte. .....—



r b iL clivu m.

m. Conj. IV. in ire.

Cox j. III. in ere, kurz e.

e.

Ind.

Conj.

Ind.

Conj,

p

Pr.

\

8.

8. legga

8. leggo

s.

fento

fenta i

P. fcntiamo

P. lcggiamo

P. lcggiamo

ono

ano

ono

Imp. I.

Imp . I. 8. leggcrei ercsti eicbbe P. leggcrcmmo

8. leggeva P. kggevamo evatc evano

O ro

erebbero

irebbe P. fenti re mmo

ivwno

irebbero

Imp. II.

8. leggessi esst esse P. leggessimo eite essero

P. leggemmo eite lessero

8. fcntirci

8. fentiva ivi iva P. fentivamo

Imp . II. 8. lefli leggcsti

P. fentiamo iatc ano

P. fentimmo isse irono

Part.

Part. Praes.

Praet.

Praes.

letto

lcggeiido

8. fentissi issi isse P. fenti ssimo iite issero

8. fenti iiti

Praet.

fentito

fcntendo

-on allen vier Konjugat. Plusquamperf. II. von allen vier Konjugat. Ind.

Conj.

r

S.

8.

avrei refti rebbe P. avremmo reite 1 rebbero

unato remuto fentito

Conj.

?

ebbi

|

ebbu

I 1

amato ‘emuto

avemmo

f |

letto fentito

ebbero

,1

esst eile P. aveflhno efte

j 'S

on. Fut. der dritten Konjugation. Fut. der vierten Konjugation. 8. leggerö erd Praes.

iranno

ird Infin.

Infin.

leggere

P. fenti re mmo

8.

P. leggereinmo erete eranno

Praet.

Praes.

Praet.

aver letto

aver fentito

fentire

en vier Konjugationen.

Imp. II.

Imp. L Ind.

ifui

s.

p.

b

1

s.

P.

sfossi

i) Der Gravis legt das Gewicht des Tons auf die letzte Silbe derjenige» Wörter, welche sich im Lat. auf ras und tns endigen, veritä, virtü, 2) auf die erste und dritte Person des Fut. und die dritte Persou des Imp. 11. als amerd, amerä, amd, &c. ;) auf einige einsilbigte Wörter, um dieselden von andern, die auf gleiche Weise geschrieben werden, zu unterscheiden, als e, er ist, zum Unterschiede von e, und, lä, frort, zum Unterschiede von la, die re. 2) Der Acutus kann auf die vorletzte Silbe derjenigen Wörter gesetzt wer­ den, welche von andern ahnlichklingenden unterschieden werden müssen, als balia, Gewalt, von balia, die Säugamme.

Genus. Nota.

1) Die Sttbst. auf a sind gen. fein diejenigen, welche ein männliches u. s. w. anzeigen, als il duca, il p; gen, welche im Lat gen. neutr. fit il tcina. B) Von den Subst. aufc sind Mask. a. Die sich auf me endigen, als il nonnuen seine und lpeme. b. Alle die sich auf re und ore more, il calorc, ausgenvMM madrc, la polvere, la tone. c. Die Subst. in ente, als il dem la gerne, und la mente. Nota. Bei den übrigen Endlinge, das Genus nach dem Lar. all la voce, tox. z) Die Subst. in 'i sind alle Mafc. als 4) Die Subst. in o sind olle Mafc. aus« $) Die Subst. in u sind alle Fern, als 1

Apostroph.

Diminutiv um.

I 1) Folgende sechs Wörter, uno, bello, grande, fanto, quello, buono, wer­ fen, so oft ein Konsonant darauf folgt, die ganze letzte Silbe weg, bei giorno, ii. s. w. Vor einem Vo­ kal aber werfen sie nur den letzten . Vokal weg, und bekommen statt desi sen den Apostroph, als bell’ afpetto &c. 1 2) Man kann den letzten Vokal weg­ werfen, wenn 1, m n, oder r vorher­ geht, il carnaval passet0, andiam presto, fior grato. 3) Der letzte Vokal darf nie vor einem Unterscheidungszeichen weggeworfen werden. 4) Die Wörter auf a können niemals vor einem Kons, apostrophirt werden, ausgenommen ora und ancora. $) Die accentuirten Vokale, als das 0. in seid, dird, dürfen niemals weggelassen werden. 6) Die Wörter, welche mit einem von l einem Konsonant begleiteten s an fan­ gen, erfordern, daß der letzte Vokal in dem vorhergehendem Worte bei-' behalten werde, als bello ItudioJ nicht bei studio. 7) Wenn das vorhergehende Wort vor! einem begleiteten s sich tiityt auf ei-, nen Vokal endigt, so nimmt das,' letztre vom 'senge ein i zu sich, als per isdegno, anstatt per sdegno. I

Im Irak, findet nur das Masis, u

1) ZurVerkleiierung und Liebkosung du, ino, a, als von povero, arm, pove rello . a , poverino , a. 2) Zum Mitleid oder Verachtung durch ucciuolo , a, als von uomo , uoim uomucciuolo, von caia, cafuccia, caf

Augmentativum.

1) Zur Vergrößerung durch one und < pello, Huth, capellone, großer Hu Schloß, cailellotto, ziemlich großes ( 2) Zur Verachtung durch accio, a, als vo aniinalaccio, garstiges Thier, von 1 naccia, garstiges Weib. Not. 1. Sie Augment, in one vor ill Mafc. als la cafa, il cafo 2) Was in Ansehung der £ und Verkleinerung von den auch von den AdiektiviS.

Adjectivum. Genus. >) ®;!cAAdica;l*i"” habeu im Fern, a, al« a) Äür AdjetL tu e sind gen. com. al prudente. Gradus comparationis.

Pof. öolce, süß;

Compt piu dolce, süßer;

n piu d(

trreguläria. buono, mighore, ottimo cattivo, pcggiore, pesstmo bene, meglio, otumamente molto, piu, moluflimo Nota.

I piccolo,, m! grande ‘ ,, tna male, .poco,. men ..... 1) Mansagl aber auch piu buon 2) Die Endigung iflhno wird nu keine eigentliche Vergleichunc bellilseuo, sehr schön, Aber < mehrern heißt il piu bello.

N. G.

s Mast, unb Fem. statt. gen. fem., ausgenommen männliches Amt, Würde, uca, il papa, und diejenineuer, sind, alS il cliina,

d Mast. en, als il coftume, auögeund ore endigen, als il lsgenommen la febbre, la i tone. als il dente, ausgenommen ce. Endungen in c richtet sich 11 Lat. als il pesce, pijeis,

S. 8. 8.

8. 8.

auefti. diese , — aueste, diese (Dieser und die übrigen KasuS werden eben so im Sing, di, a und da deklinirt, und eben so fährt man auch mit alle den Fürwörtern, die folge»; coftui, dieser, costei, dies . PL coftoro, diese. cotefto, dieser, cotefta, diese. PL cotefti, e. cotesti, dieier, coreftei, diese. PL coteftero. (coteftui) M. F. quel, jener, s, quella, jene. PL quelli, quelle, (qucllo) que* quegli, jener quegli colui, jener, colci, jene. 'PL coloro, jene. cio, dieses, das, wird statt quefto, cotefto quello gesetzt.

wie ver, hier

unb.

Relativum.

8. il quäle , welcher, la quäle, welche. PL i, le quali. Nota. Dies Fürwort wird mit dem Artikel deklinirt, als N. il quäle. G. del quäle. D. al quäle, u. s. w. Masc. als il di\ der Tag. Statt dessen wird öfter gesetzt: Mafc. ausgen. la mano. ehe, welches nicht deklinirt wird, oder Fem. als la grü. il Che, welches, wenn sich das Relativum auf eine ganze Rede bezieht, oder ein, das soviel heißt, als colui ehe, derjenige, web vum. eher, oder cui welches mit di, a und da dekliniet wird, aber kosung durch erro, a, cllo.a, nicht im Nom. gebräuchlich ist, als colui, di cui nu, poveretto > a > povefi parla, derjenige von dem man redet. Mg durch uccio, a, uzzo, a, iio , uomuccio , romuzzo, jecia, cafuzza , cafucciola.

tivum. rne und otto, als von cairoßer Huth, von caltello, h gropes Schloß. , a, alv von animale, Thier, jr, von temmina, feintni-

it one verändern das Fern, isa, il cafone. ung der Vergrößerung und ig von den Subsi. gilt, gilt eknvis.

um. $.

em. «, als il ricco, la ricca. . com. als il prudente, la

irationis. Sup.

il piu dolce, der süßeste.

ria. :colo , nünorc , menemo ande , maggiore , mallimo de, peggio , peflimamente oo, meno , pochidimo. piu buono, piu cattivo &c. o wird nur gebraucht, wenn rgleichung statt findet, als ?n, aber der schönste unter

u bello.

Interrogativum. ehe, was für — di, da ehe, von — aehe, was für ein? was für einem? einem? chi, wer ? — di, da ehi, von wem? — a chi, wem ? •ehe, was? — di, da ehe, wovon? — a ehe, Wv.U? quäl oder quäle, welcher von mehrer»)? Exempel A quäl porta li pichia, an welche Thüre klopft man ? Di quäle li lamenta, über welche» beklagt man sich?

Pronomina impropria. aitro, ein andrer, s, / altra, pi. altri, s. altre. (alni, ein anderer.) altrui, ist nicht im Nom. gebräuchlich. G. d’altrui, D. altrui und Ac. altrui, u. f. w. als: non delidero i beni d’ahrui, ich verlange eines ander» Gut nicht. tutto, ganz, alle, /. tutta, pi. tutti, f. turte. Ogni, jeder, e, s, Ogni uoino. ogni donna. opnuno, ein jeder, soviel als ogm uno. niuno, mft'uno , keiner, niemand,/, ruttuna. veruno , veruna, gar keiner, e. e quakht, irgend einer, e, s, ist nur lNt Sing, gebräuch­ lich, als qualche cola, irgend etwas. aleuno, irgend einer/.e, s , aleuns, pi. alcum, /. ab cune, alcuni Signori, einige Herren. quakhrduno, irgend jemand, quaieheduni, einige, verschiedne. , . . . chiunque, ein jeder wer, quaiuoque, em jeder welcher. Not. Statt qualunque setzt man auch quallivoglia, es sey welcher es wolle. ciajamo, cUsJieduno,