Historische Grammatik des Kilikisch-Armenischen [Reprint 2019 ed.] 9783110838725, 9783110026924


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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Berichtigungen
EINLEITUNG
Erläuterungen über Citierweise, Abkürzungen und Transskription
LAUTLEHRE
I. Abschnitt. Aussprache
II. Abschnitt. Eigentliche Lautlehre
FORMENLEHRE
EINLEITUNG
I. Abschnitt: Deklination
II. Abschnitt: Konjugation
Anhang: Syntaktische Eigentümlichkeiten
Nachträge und Erweiterungen
Exkurs
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Historische Grammatik des Kilikisch-Armenischen [Reprint 2019 ed.]
 9783110838725, 9783110026924

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HISTORISCHE

GRAMMATIK DES

KILIKISCH-ARMENISCHEN VON

Dl JOSEF KARST.

STRASSBURG VERLAG VON KARL J. T R Ü B N E R 1901. Photomechanischer Nachdruck 1970 Walter de Gruyter & Co., Berlin

Unveränderter photomechanischer Nachdruck

4365701 © 1970 by Walter de Gruyter A Co., vormals G. J . Goschen'ache Verlagshandlung — J . Gutteutag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner —Veit & Comp., Merlin 30 Printed in Germany Alle Rcchtc des Nachdrucks, der ph itomechanischen Wiedergabe, der Übersetzung, der Herstellung von Mikrofilmen und Photokopien, auch auszugsweise, vorbehalten.

MEINEM VEREHRTEN LEHRER HERRN

PROFESSOR Dh H. HÜBSCHMANN IN DANKBARKEIT

GEWIDMET.

Vorwort. Die bisherigen Grammatiken des Altarmenischen, von denen mehrere — wie z. B. Bagratuni's große Grammatik — wirklieh hervorragende Leistungen in ihrer Art darstellen, zeigen neben all ihren Vorzügen fast ausnahmslos auffallenden Mangel an Kritik. In der Regel wird darin ein gewaltiges, den verschiedensten Denkmälern, ßowohl gedruckten als handschriftlichen, entnommenes Sprachmaterial aufeinandergestapelt, ohne streng wissenschaftliches System, ohne historische Kritik, wonach das Jüngere vom Alteren geschieden würde, so dass zeitlich getrennte und ganz verschiedenen Sprachphasen angehörige Formen als gleichberechtigte nebeneinandergestellt und mit dem gemeinsamen Prädikate »classisch« oder »altarmenisch« belegt werden. Diese Kritiklosigkeit ist jedoch im Grunde vollauf begreiflich und zu entschuldigen: sie war gewissermaßen bedingt als notwendige Folge des mangelhaften Zustandes der sprachlichen Überlieferung, der Unsicherheit der Chronologie der einzelnen Denkmäler, sowie namentlich der Unkenntnis und Unbeachtung der nachclassischen Vulgärlitteratur. Erst in den letzten Jahrzehnten führte das eingehendere Studium der Manuskripte, der Versuch chronologischer Fixierung der verschiedenen Sprachdenkmäler, sowie namentlich die Mitteilung größerer nichtclassischer Vulgärtexte hierin einen Umschwung herbei. Und zwar darf derselbe fast ausschließlich als das Werk der Wiener Mechitharisten betrachtet werden. Zunächst wurde in diesem Gelehrtenkreise durch Katalogisierung der armenischen Denkmäler über die vorhandenen Sprachschätze orientiert und so deren Studium erleichtert; man denke an die musterhaften wissenschaftlichen Kataloge armenischer Handschriften von P. G. Kalemkiar und zumal von P. J. Dashian. In linguistischer Hinsicht ragen aus demselben Kreise namentlich zwei Männer hervor: der als Grammatiker rühmlichst bekannte P.A.Aidynian und P. L. Hunanian. Aidynian war einer der ersten, der auf das Vorhandensein eines vulgärsprachlichen Elements in der späteren Litteratur mit Nachdruck hinwies; seine im J. 1866 erschienene > Kritische Grammatik der modernen armenischen

VI

Vorwort.

Sprache« bezeichnet geradezu einen Wendepunkt in der armenischen Philologie: mit großer Schärfe und kritischem Verständnisse wird in der sprachhistorischen Einleitung zu dieser Grammatik das nichtclassische Sprachgut vom classischen geschieden und die Existenz einer selbständigen mittelarmenischen Vulgärsprache, die hier als tyi» muiTl/opti> oder auch nintT^op^U bezeichnet wird, nachgewiesen. Daran 'iiuifuhlritig schlössen sich in neuester Zeit P. L . Hunanian's »Forschungen Uber die alte Vulgärsprache« Wien 1897, ein großartig angelegtes Werk, das jedoch Torso geblieben ist und in den vorliegenden zwei ersten Bänden wesentlich eine gelehrte Kompilation mittelarmenischer Vulgärtexte bietet: also mehr eine litterarhistorische, quellenkritische als eigentlich linguistische Arbeit. Auch Aidynian's ausgezeichnete kritische Grammatik fand bei den abendländischen Gelehrten nicht die gehörige Beachtung und Würdigung; war es doch in erster Linie eine Grammatik des Neuarmenischen, zudem in neuarmenischer Sprache verfasst, die den mittelarmenischen Sprachstofif mehr sekundär und nach allgemeinen Gesichtspunkten hin betrachtet, kein systematisches adäquates Gesamtbild des Mittelarmenischen oder eines bestimmten mittelarmenischen Dialekts geben will, sondern vielmehr eine historisch geordnete Zusammenstellung der auffälligsten Vulgarismen, so wie sie in den verschiedenen Quellen von der frühesten Zeit ab bis ausgangs der mittelarmenischen Periode hervortreten. Im Anschluss an diese Vorarbeiten wird mit vorliegendem Werke zum ersten male die vollständige grammatische Rekonstruktion jener längst verschollenen mittelarmenischen Sprachphase in Angriff genommen, und zwar speziell an dem hervorragendsten, allein näher bekannten mittelarmenischen Idiome, dem K i l i k i s c h e n ; ein, wie mir nur zu wohl bewusst ist, keineswegs leichtes Unternehmen: galt es doch, bei dem sehr rudimentären Charakter der Vorarbeiten, zunächst erst das gesamte Rohmaterial auf Grund zuverlässiger Quellen zu sammeln und zu sichten. Dass dies mit möglichster Gründlichkeit und Kritik erstrebt worden ist, wird hoffentlich ein Blick in diese Grammatik lehren. Aus dem Stoffe selbst sollte das Werk hervorwachsen, nicht auf luftige Hypothesen sich gründen. Der eigentliche Aufbau des Werkes geschah nach folgenden Gesichtspunkten: die Darstellung sollte eine s p r a c h g e s c h i c h t l i c h e ,

Vorwort.

VII

keine s p r a c h v e r g l e i c h e n d e werden; auf irgend welche verwandte indogermanischen Dialekte zurückzugehen, ist daher prinzipiell vermieden worden; Sprachvergleichung gehört in das Gebiet des Altarmenischen, nicht in dasjenige des Mittelarmenischen ; nicht auf dem Grunde der indogermanischen Ursprache, sondern nur auf dem des Altarmenischen kann sich das kilikische Sprachgebäude sicherund festerheben. Ebendeshalb istnur selten und ausnahmsweise auf das Urarmenische Rücksicht genommen. Wurden so einerseits möglichst die Wurzeln und Ursprünge zu ergründen gesucht, woraus das Mittelarmenische hervorgegangen, so ist andrerseits die Entwickelung der mittleren Sprache in ihren verschiedenen Abstufungen zum Neuarmenischen nicht minder angelegentlich verfolgt worden. Ist doch gerade für das Neuarmenische die Erforschung der mittleren Sprache von größter Wichtigkeit. Die neuarmenische Dialektologie hat seit längerer Zeit eine rege Thätigkeit entwickelt. Abgesehen von älteren Arbeiten, sei hier nur hingewiesen auf die trefflichen Monographieen von Hanusz über das Polnisch-Armenische, von SargsianQ über den Dialekt von Agulis, von Mseriang über den Dialekt von Mush, von Thomson Uber die Dialekte von Achalzich und von Tiflis. Dass diese an sich bereits sehr tüchtigen Leistungen noch an Bedeutung gewinnen im Lichte des Mittelannenischen, ist klar. Die modernen Dialekte fußen samt und sonders auf dem Mittelarmenischen: infolge genauerer Kenntnis des letzteren wird daher mancher bisher dunkle Punkt auf dem Gebiete der modernen Sprache beleuchtet werden und schwinden. Namentlich wird eine künftige vergleichende Grammatik der neuarmenischen Mundarten sich auf das Mittelarmenische stützen müssen. Hinsichtlich seiner äußeren Anlage und Einrichtung trägt vorliegendes Werk den Charakter seiner successiven Genesis deutlich an sich selbst. Die für den ersten Teil noch weniger reichlich fließenden Quellen wurden für den zweiten Teil derart erweitert und verstärkt, dass sich neue Gesichtspunkte erschlossen und völlig neue, zum teil von den früheren abweichende Resultate hinsichtlich der sprachgeschichtlichen Stellung des Kilikisch-Mittelarmenischen ergaben. Diese Ergebnisse konnten, da sie mehr allgemeiner Natur waren und nicht sowohl die eigentliche Grammatik als vielmehr die Einleitung zu derselben betrafen, ohne Störung im Gange der

VIII

Vorwort.

Grammatik füglich in einer zweiten Einleitung zum zweiten Teile niedergelegt werden. Ist das Werk so auch nicht ganz aus einem Gusse, so bleibt desungeachtet doch die Einheit des Ganzen wesentlich gewahrt. Für sonstige Unebenheiten und Unvollkommenheiten rechne ich auf wohlwollende Nachsicht, die kaum irgendwo mehr in Anspruch genommen werden dürfte als fllr diese Arbeit auf dem neuen, jüngst noch brachliegenden Gebiete des Mittelarmenischen. Mehrfach ist im Laufe der Ausführungen Bezug genommen und verwiesen auf das in Vorbereitung befindliche in engem Zusammenhang mit dieser Grammatik stehende m i t t e l a r m e n i s c h e W ö r t e r b u c h , welches anfangs als Glossar geplant der Grammatik angehängt werden sollte, nun aber separat erscheinen und zugleich die Stelle eines Index zur Grammatik vertreten wird. Zum Schlüsse bleibt mir noch die angenehme Pflicht, an dieser Stelle allen denen meinen öffentlichen Dank auszusprechen, die zur Herstellung des Werkes beigetragen haben. Zunächst zolle ich meinen tiefgefühlten unterthänigsten Dank dem K a i s e r l i c h e n S t a t t h a l t e r v o n E l s a s s - L o t h r i n g e n , S e i n e r D u r c h l a u c h t F ü r s t e n zu H o h e n l o h e - L a n g e n b u r g , welcher in liberalster Weise eine Beihülfe zum Drucke mir zu bewilligen gnädigst geruht hat. Dank auch den gelehrten Mitgliedern der a r m e n i s c h e n M e c h i t h a r i s t e n k o n g r e g a t i o n e n zu Venedig und zu Wien, die mir bereitwilligst und freundlichst ihre reichen Bibliotheken zur Verfügung gestellt und auch in mündlichem Verkehr mir lehrreiche Förderung verschafft haben. Namentlich gebührt mein lebhaftester Dank meinem verehrten Lehrer im Armenischen, dem hervorragenden Armenisten und Sprachforscher Herrn Professor H. H ü b s c h m a n n . Er, dessen bahnbrechende Forschungen auf dem Gebiete der armenischen Linguistik auf unabsehbare Zeit nachwirken werden, er war es auch, der die Anregung zu diesem Werke gegeben, dessen Ausführung er zum Teil noch Uberwachte und auf liebenswürdigste Weise förderte; mit seinem Namen geschmückt übergebe ich diese mittelarmenische Grammatik der Öffentlichkeit. Straßburg, im Oktober 1900. Dr. J . K a r s t .

Inhaltsverzeichnis. Seite

EINLEITUNG

Erläuterungen über Transskription

1-7

Citierweise,

Abkürzungen

und

8—12

LAUTLEHRE. § 1—33. I. Abschnitt: Aussprache

15—40

§

15—29

1—14. A. Vokale und Diphtongen

§ 1—3. §4. § § § § § § § § § §

5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

Lautwerte von m, m /»: Vorkommen, graphische Bezeichnung und Nichtbezeichnung des a-Lautes Lautwert von l Lautwerte von fr Lautwerte von n Lautwerte von «y Lautwerte von «y Lautwert von {>L Lautwert von ITL Lautwerte von »««. Lautwerte von o Zusatz

§ 15—24. B. Konsonanten

15 f. 16—18 18 19 f. 20 f. 22—24 24 f. 25 f. 27 27 27 f. 28 f. 29—36

§ 15—21. Explosivlaute und Affricatae 29—34 § 15. Lautwert der altarmenischen Aspiratzeichen im Kilikischen 29 f. § 16. Lautwert der alten Tenueszeichen im Kilikischen . 30 § 17. Lautwert der alten Mediaezeichen im Kilikischen. . 30 § 18. Lautwert der Affricatae ¿ , im Kilikischen . 31 § 19. Historische Schreibweise: ihr Verhältnis zum adäquaten Ausdrucke der Konsonantenverschiebung . 31 § 20. Phonetische Schreibweise a) nach Nasalen; b) beim Pron. demonstr 32 f.

Inhaltsverzeichnis.

X

§ 21.

Historische Schreibweise bei den Lautgruppen «w, ««y, bei

§ § § §

Die übrigen Konsonantenzeichen Nasale, Spiranten, Liquidae Lautwerte des Zeichens j . Neues Zeichen ty . . . Kilikisches Lautsystem: Vokale, Diphtongen, KonBOnantentabelle

22—23. 22. 23. 24.

unterschobenen 2J1 sowie

Seite

33 f. 34 f. 34 34 f. 35 f.

§25—33.

Anhang: Die Fremdwörter und ihre Wiedergabe 36—40

§ 25.

Ältere und jüngere Gruppe von Fremdwörtern je nach ihrer Transskription unterschieden Vereinfachung von ursprünglicher Doppelkonsonanz in Transskriptionen. Spezialfall u/uHfa . . . Vorschlag von sekundärem 9, resp. Erhärtung der Spirans y bei Transskriptionen Fremdsprachliches Id durch q y transskribiert . . . Afr. ch durch afr. j, g durch rf transskribiert. . . Arab. £ bei der Transskription unberücksichtigt . . Arab. / ¿j durch !/ wiedergegeben Abweichung in der Transskription des Vokalismus . Das neupers. Imäla als Kriterium für die Herkunft arabischer und persischer Lehnwörter

§ 26. § 27. § § § § § §

28. 29. 30. 31. 32. 33.

§ 34-156. I I . Abschnitt.

36 f. 37 37 f. 38 38 38 38 f. 39 f. 40

Eigentliche Lautlehre. . . 41—112

§ 34—84. Vokalismus

41—74

§ 34—10. Cl. w nnd seine Entsprechungen im Kilikischen. — 41—46 1. cl. -f- Inf. als ostarmenische Eigentümlichkeit §418 Anm.; neg. Konjunktiv § 420. — Paradigma des neg. Verbums. — Erklärung der Dubletten der I I I sg. Indikativi und der I I sg. Imperativi § 421—422. Fortsetzung der Negativkonjugation im Neuarmenischen. § 423—430. Kap. VI.

U n r e g e l m ä ß i g e Konjugation

382—390

Gebiet der unregelmäßigen Konjugation: Stämme auf -ena § 423; Entwickelung des Präsenssysteros § 424; Futur § 425; Infinitiv § 426; Tempora außerhalb des Präsenssystems § 427; Paradigma § 426. § 429.

Verbnin Snbstantivuin I r J '

386—388

§ 430.

N e g a t i v e K o n j u g a t i o n d e s i r r e g u l ä r e n V e r b s 388—390

Anhang:

§ 431—450. Syntaktische Eigentümlichkeiten . 391—407 § 431—437. I. Substantiv und Adjektiv

391—395

a) Determination des Substantivs : unbestimmter Artikel § 4 3 1 ; bestimmter Artikel § 4 3 2 ; b) Attributive Bestimmung des Substantivs §§ 433, 434; c) Steigerung des Adjektivs §§ 435, 430, 437. § 438—439. II. Zahlwort 395—398 Substantivische Funktion § 438; adjektivische Funktion § 439.

Inhaltsverzeichnis.

xxi Seite

§ 440—441. III. Pronomen 398—401 a) Pronominalsuffixe in enklitischer Konstruktion mit Partikeln § 440; b) Relativkonstruktion § 441. § 442—443. IV. Partikeln 401 f. Easasrektion der Präpositionen § 442; Ausdruck des Possessiwerhältnisses § 443. 403—407 § 444—450. V. Vertmm nnd Satzbildung 1) Übereinstimmung des verbalen Prädikats mit dem Subjekte § 444; 2) Kasusrektion des Verbums § 445; 3) Verwendung der einzelnen Tempora und Modi § 446. Verbalnomina: Verallgemeinerung derselben in rein v e r b a l e r Funktion § 447; Schwinden der selbständigen, n o m i n a l e n Funktion §448; Satzbau und Satzgeftlge mittels Bindeglieder § 449; Reinheit der Syntax von fremdsprachlichem Einflüsse § 450.

Nachträge nnd Erweiterungen

408—415

Exkurs. Über die vulgär sprachliche Fabel- und Morallitteratur der mittleren Zeit, spez. die sog. V a r d a n i s c h e n F a b e l s a m m l u n g e n in ihrer sprachgeschichtlichen Bedeutung 416—444

Berichtigungen. S. 6

Z. 20 l i e s allznferner s t a t t allzufernen.

S. 19 S. 23

Z. 5 l i e s botler st. bodler. Z. 18—19 l i e s &lrr&ujjqplrg

S. 24 Rdn. 1) Z. 4 l i e s S. 25 S. 28

St.

ilriAiiljq.plrg.

1mJP St. l/ni_ q-uijp.

Z. 8 l i e s badv (pl.), badvx und badavi (sg.) s t . badü (pl.). Z. 23 l i e s ifituqjoq^ paycoy st. iftmq^o^ paycol.

S. 31 Rdn. 1) l i e s Siehe auch unten §29 st. Siehe auch unten unter »Transskriptionen«. S. 32 Z. 4 v. u. s t r e i c h e in «y»^ für cl. S. 35 Rdn. 2) Z. 2 l i e s (¿jwInqnLpfrA st. (,y)i« Markt« — np. büzür\ y«A kein ->Messrute« = afr. ca?me, cane\ iTuirfiuiü mariaj > Heirat« = afr. muriage\ [imutu& pasaj >lvreuzzug« = afr. passage\ ^mn'ul,7 hainoz »Rüstung« = afr. harnuis u. s. w. 1) Über Aussprache und Umschreibung des A l t a r m e n i s c h e n HUbschm. Arm. Gramm. S. 2.

vgl.

16

Lautlehre.

§ 2. /» (i) entspricht fremdsprachlichem i, ufai sir »Herr« = afr. sire; _gf,p Uli »ruhig«, »frei« = afr. quite; ¿{¡d lij »Lehnsmann« — afr. lige; ¿/»¿/» livr »Pfund« = afr. livre; JJt'huij mina »Hafen« = arab. minZi u. s. w. Mit fi i wird griechisches v wiedergegeben, z. B. «/¿>on. sinnt »Grenze« = avvooog; durch [fi, in das afr. -im in ff»f. kumin »Genossenschaft« = afr. commun, comun. § 3. nu (w) vor K o n s o n a n t e n entspricht fremdem u, ü: uuLp sur »Tyrus« = arab. sür; fulan »der und der« = arab. fulan; diiLpiutn murad »Wunsch« = arab. muracl; ifiit-ju ^ jjtuufiuf muxiasih »Marktmeister« — arab. muxtasib; uimu^ dubl »doppelt« = afr. double; purjes »Bürger« = afr. bourgeis u. s. w. Dass derselbe Buchstabe vor V o k a l e n den Lautwert v hat, beweisen zahlreiche Doppelschreibungen, worin nc mit , l (v) wechselt; so wird z. B. der Passivstamm auf -vi bald bald -i/i, bald -hl/, geschrieben. A n in. Nur im Imperfekt der Präsensstämme auf -u sind wir berechtigt, auch vor Vokalen das Zeichen /«. = u zu lesen, gestützt auf das Altarmenische, wo ebenfalls im gleichen Fr.lle »«- = u lautet. Vgl. Arm. Gramm. S. 2 und Aid. II, S. 372.

§ 4. £ ( = o) stellt, gleichwie im Altarmenischen, regelmäßig nur im A n l a u t vor Liquiden und Nasalen 1 ): ¡,%1/lrp onger »Genosse«; ondunil »annehmen« u. s. w. Im I n l a u t findet sich zwar auch ß geschrieben in Fällen wie: i^ii/flXfi'ltLf , rjm fjßhb/¡LgyßitlrL , r^ttl uljrtuulpli b ; lutj!pilulßluf n^i^ ¡1[/IIIi_ßhL ,P * tuu^ppliulj ? i^uipufputiLh 9 ^tuppuuiUuiiT ? '[>nph fiuiIijli u. s. w. Meist jedoch kommt im Wortinnern der reduzierte Vokal a, wie auch im Altarmenischen, nicht zum schriftlichen Ausdruck. Als wirklich vorhanden ist derselbe anzusetzen: 1) Als sekundärer Vokal zwischen Konsonanten, wo in der klassischen Sprache kein Vokal ersichtlich ist. Dies lehren 1) Zuweilen jedoch wird a in diesem Falle in der Schrift weggelassen, wenn es sekundärer Hilfslaut ist; so lesen wir: ¿m^««^ ot-zag, put ¡•nutip^it grqpen.neben den gleichlautenden: nqutl/, n £ , m p t i i . Dagegen liegt bei Doppelschreibungen wie: E'ü'V'l und i"p't, ci"i"t^L und rL"["t^Li JßV"l',llf,r neben ^/i^fr/T wirkliche Lautdifferenz vor,

und die zweiten Formen sind zu lesen: yort (xort), yortel [xortel), yrhem (xsrfcem), im Hinblick auf pol. zortelu »corriger«, xortoelu »se corriger«, xsrqeln »envoyer«, nch. xsrkem (it.).

Aassprache.

17

Vokale und Diphtongen.

namentlich die mittelarmenischen Dichtungen, worin bekanntlich des Metrums halber derselbe Laut auch schriftlich zum v Vorschein kommt; so bei N. Snorli. Eleg. Ed. 199, 'liuiJunJlM 7 4 , ¡ u ^ . l f t r 2 1 2 ,

jupüXnp

516,

u

tHu,ri'"l_

296,

ut r VL1

ß L J4! ^ ^ * d-jtbnribif. 400, FC^l'zJl ULuarUu3 532, l u t£ ll'P-B 1443, qgifth-uMß 37, ' / ^ " i / / ' ^ '03, %^7ifuAt 124, 49, 131 u, s. w. In Eleg. Jer. 711, 265, L a ub 224,

1 0 5 3 , if-gutnirpo

1 2 2 4 , -u^umllfu

6 2 2 , .¡j.faj

59S

Jßbuiglrat^ 774 u. s. w. Ferner am Wortende, bei Snorh. Eleg. Ed. JlrbßU 167, 168, 88 ; Eleg. Jer. .Jjnufiu 1855, ii/hi^ßp

403; Vahr. Ed. J^^JA 90, mjJpir 598 u . s . w . Hieraus, sowie durch Rttckschluss aus dem Neuarmeuischen'), ergeben sich für das Kilikische folgende Einzelfälle. Der Laut a tritt ein: a) am Wortanfang, nach dem ersten Konsonanten eines mit zwei oder mehreren Konsonanten beginnenden Wortes. Ausgenommen sind die Konsonantenverbindungen von Sibilant s, s, z und Explosivlaut p, k, t, b, ff, d, p, t, zwischen welche 2 Lautkomplexe a nicht eintritt ). b) Am Wortende, zwischen zwei Konsonanten, deren letzter pronominales s, d, n oder eine der Liquidae y, n, r, r ist. In allen übrigen Fällen tritt 3 nicht ein. A i m . Dieselbe Aussprache rnuss schon für das Altarmenische gegolten haben, wie anter anderem aas griechischen and georgischen Transskriptionen aas dem Altarmenischen hervorgeht (vgl. Hübschm. Chron. S. 157). So wurde z. B. das Wort « / « m ^ wohl schon altarm. patui (aus urspr. *putul) gesprochen; iu»-\u — golux (aus urspr. *gulux). Hier ist 9 Ersatz für ursprungliches « oder u in unbetonter Silbe.

2) Als Vertreter der Vokale i, u (wie bereits im Altarmenischen) und a, seltener von e und o, in unbetonter Silbe. Und zwar ist im Prinzip anzunehmen, dass für j e d e s schwindende i, u, a, e, o der Vokal a eintritt; es ist jedoch auch dieser reduzierte Vokal zum großen Teil geschwunden und 1) Vgl. pol.: camer (¿/Äni/j; xomer (JuJhp) j xonjor (¡ublnp) j urad (Jupww); garag (fo^'i)! 03riv (/¡"I"-) 5 VD3a {>l!lu'j) 5 asU'/ ; oskor {aulfp^. Dagegen spaneiit uAuAZr^J; skesur (ulflruiiL/i) u . s . w . n. Han. Orm. Pols. . 2) Nach der neuarmenischen Tradition (Aid. II, S. 367) wird diesen Konsonantenverbingungen ein a vorgeschlagen, übereinstimmend mit den mittelarm. Dichtungen, die im gleichen Falle regelmäßig /» » schreiben. F ü r das Kilikische jedoch ist dieser Sandhivokal in dieser Ausdehnung mindestens zweifelhaft. Volkssprache. Karst, Kilikisch-miUebnii. 2

18

Lautlehre.

zwar 1 ) im allgemeinen in dem Falle, wo die Silbengrenze zwischen die Doppelkonsonanz füllt. Beispiele für Nichtvorhandensein des 0 ¡r [ lltr^H/^L lP , UMtt^JfL ^tUnUiVlftliLj f UJ,/„ unuiP (iiiLiuuituiF\ , iti£ [ ttifiut&it/jj t [uutfjlili^ ([ituJ-uiUh, p-ut'i (j* tuqti/hfi f* , y.iiftt^uim'ü I fiutßujuut 1*11 , ifur^JhiutT { /y#/r^iiilituJ%)y (rj^iiULinfjiah j | uiiilrtT'. j ul^ JllIlllT JJ!lll'lltl!tT , £„,,,>/„/* Illl^Ulh^liV , ¡HjU' A["I* 1 /< i',""L-i'.i'u (/' t>.u"L"'iJ-'') u - s - w > finden wir in diesem Falle den Laut o in der Schrift ausgedrückt, auch in gebundener Rede nicht, und da derselbe hier auch im Ncuarmenischen fehlt, so folgt daraus, dass er in diesem Falle auch im Kilikischcn nicht vorhanden ist, so dass obige Beispiele lauten: ay-cem, ar-pev, ac-dam, ar-joy, paz-ne7, pay-niü, paz-dun, fcoytuim, krav-yan, soy-vem, ij-nurn u. s. w. Dagegen mit o\ u^,«,/, (Gen. v. ufo tut) sor-di, %nu,h ,r (zu *//«««) uos-tem, iLUUilin (Nom. ) tos-ter u. s. w. § 5. Der Vokal I. war, obwohl diphtongischen Ursprungs, bereits im Altarmenischen des 5. Jahrh. wohl kein eigentlich langer Vokal mehr 2 ). Im Neuarmenischen entspricht ihm regelmäßig kurzes oder mittleres offenes e (— j; kvay »Dieb« (l"l), pl- koyer; gvak »glatt« \h n k) • Ebenso gehen fad

22

Lautlehre.

§ 8. a) Kl. u,j im W o r t a u s l a u t = a, welchen Laut uy im gleichen Falle auch in der modernen Aussprache hat (Aid. II, S. 370). So haben wir kilikisch die Doppelschreibungen u/u^w und uiujuij = aba, %w und 4¡uy = ?ta, /Au» und [fhuy = ina u. s. w. — Fremdsprachlichem auslautenden a entspricht kl. wj a, z. B. tiuinuij jara, arab. jarra; ¡nuif uiufuij xalaba, arab. yalaba\ JJ,%mj mina, arab. mina u. s. w. Da das auslautende j hier ein totes, lautloses Zeichen ist, wird es als erschwerender Bestandteil in mittelarmenischen Inschrifteil meist weggelassen. So in einer Inschrift v. J. 1286 in Sir. S. 72 di'e Schreibungen: &tunuit ßn^Zrui, mti^wiji'übijtu^ pliiiui, jfui^iu für Cl. Suinuy^ ^111% inj u. s . w . ; ferner in einer Inschrift vom J. 1036 in Sir. S. 82: |] dufujutui | liitf^ur, ij^iif^ip/ui, ^iiiiimljiii ftir Cl. \jifujuiuiuy u. s. w. — Das Zeichen uy im Wortauslaute umschreiben wir mit a. Anm. In den Einsilblern »Armenier«, puy »Wort«, sowie in Interjektionen wie uy, >[u'y hat natürlich uy — wie auch noch in den modernen Dialekten — den Lautwert ay. hay,pay u. s. w. b) Im I n l a u t e v o r V o c a l e n lautet nach der modernen Aussprache uy — ay\ da überdies auch moderndialektisch noch ui/ vor Vokalen den alten Laut ay beibehält — vgl. Ilan. WZKM 2, S. 301 — so muss dies um so mehr für das Mittel»Duft« ( = fort »Kalb« ( = "¡'P), tfar »Enkel« ( = pniAj zurück auf *l>vod (älter *h"o saizi,

byz.

u/in 1^,1,1/,,%

afr. piati \

plaif,

afr.

failcl,

faillir. D a g e g e n w i r d «»/ für wie: =

fremdes

IfULiHii/£ neben ¡¡»¡.diu* =

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Füllen

¡••••j'l neben

neben pmHuinj[,gt bduyeanK, bduyilc »Beduinen« = arab. badü (pl.). c) Vor Konsonanten hat das Zeichen #y, — übereinstimmend mit der modernen Aussprache des Altarmenischen — den Lautwert ui in folgenden Wörtern: ttftuqumjb bayduin, afr. Baldouin; ¿»yu luis, afr. Louis \ *\.njubp kuiner, afr. Cuilner (s. Grloes.) u. s. w. Dass jedoch auch hier, wie bei «y, die Schreibweise eine rein historische ist, wenn nicht allgemein, so doch für eine große Anzahl von Fällen, das verrät schon das Schwanken der Orthographie. So findet sich neben pl. Kurvdi auch' ^¡„[utf,, natürlich ebenso Jcurvdi zu sprechen; neben u'jpi'jit, uifinji! auch wpnA bei Mx. Her.; ibid. neben ««¿fy/i auch u. s. w. Das lat. Wort laudamus ist in der kl. Krönungsordnung (Sisv. p. 474) transkribiert mit ULUIUIJOJ^ laudamuz, also y = u. Regelmäßig mit m. u statt altem «y oi (ui) geschrieben erscheint nLJ uz (cl. njd); bereits spätklassisch «iWt/ anuz (cl. uiunjtf); iu%nL£ anu's (cl. «A«y^); im Lied Lev. (Dul. 539, 540) die Form ¡Jim im Refrain, für cl. //y« u. s. w. Aus letzterer Schreibung mit »/) u. s. w. steht. In Fremd- und Lehnwörtern entspricht — da beide Zeichen, WL und o ein und 1) Vgl. Arm. Gramm. S. 2, Anm. 3, sowie ZDMG. 30, S. G7f. ">\ Wie ein Blick anf die von Alisan in Airarat, Sisakan und Sirak mitgeteilten Inschriften lehrt.

28

Lautlehre.

denselben Laut ausdrücken — bald das eine, bald das andere fremdsprachlichem o. So z. B. ^ sol, afr. sol, uojrp solxer, afr. solier; uftuan sinor, gr. avvoQog, avpciQov] %omwp nodar, gr. vozaqiog, \yni5tfopq. Munfort, afr. Montfort] \\[ioi^¡A, Giotin, afr. Guillotin; Q^¡uhiig Oßs^enc, gr. Av^evrioz (Oxentios); ¿n/t. ^wn(iuiu loyarias neben ¿o^on/u/u loyorias (vgl. d. Gloss.); u[,ulü dibon neben ut[iufoii dibqn; (I)ufJ'P, afr.

^ ^

quite;

> •('ui^unTufiup,

Hier entspricht armenische Aspi-

rata fremdsprachlicher .Tenuis oder Aspirata 1 ). 1) W e n n kilikisch-armenische Aspirata häufig fremder T e n u i s spricht, so rührt dies teils daher,

ent-

dass öfter die sog. fremdsprachliche

Tenuis genau genommen eine Aspirata

ist, teils auch daher, dass

die

30

Lautlehre.

§ 16. Zur Eruirung des Lautwertes flir die Zeichen der alten T e n u e s und M e d i a e steht uns ein treffliches Hilfsmittel zu Gebote: die Fremdwörter im Mittelarmenischen, speziell im Kilikischen 1 ). So ist np. büzar = kl. ufiiiqutp hazar; afr. bail = kl. «/i'/i, p« »/-O/ di-opm = mit. Transskr. llopinus, llupinus. Vgl. vor, arab. transskr. taqfür, bei Willebrandt Tacfol. armenische Tenuis, als e i g e n t l i c h e , d u r c h w i r k l i c h e n K e h l k o p f v e r s c h l n s s e r z e u g t e — k a u k a s i s c h - a r m e n i s c h e — T e n u i s . sich zur Wiedergabe von gewöhnlicher Tenuis nicht so gut eignet als die Aspirata. 1) Vgl. ZD1IG 46, S. 26S; Arm. Gramm. S. 15, 26», 261, 3'Jl u. s. w.

Aussprache.

Konsonanten.

31

§ 18. Ganz dieselbe Verschiebung des Lautwertes gilt auch für die T e n u e s und M e d i a e der A f f r i c a t a e . Dies zeigen folgende Transskriptionen ins Kilikische: prfi'ui princ = afr. prince; p.iuum& pasaj = afr. passage; £ummj jara — afr. jarra; ¿m^mii juian = arab. pcrs.jüsan; u^fu jodin = afr. Josselin; lij = afr. lige\ (Vnt^^i orujer = afr. Roger; H&Surft zonjbil = arab. zanjabil] Viv^mi, capron — afr. chaperon; ^ m i ) calunj = afr. clialongc; ^¿¿Mlnf calonjem = afr. chalonger\ ¿.«./L^uy^ camblan = afr. chambellan; ^ufbULh canun — afr. chanone; carl — afr. Charles; £iuiigiL-p Lanier = afr. chancelier u. s. w. § 19. Es liegt hier also eine förmliche, abgeschlossene Lautverschiebung vor, die z w e i t e a r m e n i s c h e L a u t v e r s c h i e b u n g , die jedoch zu s c h r i f t l i c h e m A u s d r u c k nur bei neuentlehnten, d. i. nach vollzogener Verschiebung entlehnten Wörtern kommt, während die älteren, sowohl echtarmenische als Lehnwörter auch bei der veränderten Aussprache die h i s t o r i s c h e O r t h o g r a p h i e bewahrten 2 ) — die bekanntlich in der heutigen Litteratursprache noch fortlebt — wonach z. B. zu lesen ist: kl. >/4>«/ = vga, kl. nqiuj — dya, kl. ¡¿¿m^ = rjar, kl. = ubrim, kl. ^»¿(¿WiT = garenam, kl. u^ ui L'lun tl = bardenam u. s. w. Zugleich ist ersichtlich, dass die Lautverschiebung einen festen Anhaltspunkt bietet, zur Bestimmung der ungefähren Entlehuungszcit von Lehn- und Fremdwörtern : t ). 1) Siehe auch unten unter »Transskriptionen«. 2) Vgl. A m . Gramm. S. 2ÜI. :t) So tragen die Lehnwörter «f./«/»« = gr. if>;/xöeiov, nm^u/u/n

=

np. durvüza, ijiiLilf'l[J = np. gunbati, gunbiid', nai.£utiuü = arab. siiltän, yr[IR^IUUIUILH = gr. hiyc.iov, lat. let/atum, i q i = gr. nnnoixo; u. B. W. üben in ihrer S c h r e i b w e i s e den deutlichen Stempel früherer Entlehnung; es sind niimlich die Lautwerte der Tenuis und Mediae noch die alten, unverschobenen für die Entlehnungszeit, wo b P

i f

nL>

>b LV

r, i» n,n J" m

Anhang: Die Fremdwörter und ihre Wiedergabe. § 25. Im Anschluss an das Vorhergehende und zu dessen Vervollständigung sei hier über die Lehn- oder Fremdwörter und deren Transskription noch folgendes bemerkt. Hinsichtlich der Transskription der fremden Mediae und Tenues zerfallen die Lehnwörter, nach dem oben § 19 Gesagten in zwei Gruppen, eine jüngere und eine ältere. Bei ersterer kommt die zweite Lautverschiebung zwar zum Vorschein, nicht

aber zur Geltung, so z. B. in bail, afr. bail, ^mpnu baron, afr. baron, uip^ßi,^ dsfdndel, afr. defendre u. s. w. Bei der zweiten Gruppe kommt die Lautverschiebung zur Geltung, nicht aber zum Vorschein und schriftlichen Ausdruck; so z. B. t^fl ifnu )

gr. drjfiöaiov, ^lun^im, gr. naQoixög, ^mpu^mu, np. darväza, qnLJpip, np. gunbaö, gunbüS u. s. w. Diese machen die Lautverschiebung ganz wie echtarmenische Wörter durch und behalten gleichwie letztere die alte historische Schreibvveise bei,

so dass iffiJhu — aa. dimos, ma. timos, ¡num^nu =

aa-

parikos,

1) In bestimmten Fällen ist jedoch möglicherweise die Spirans als weiche Spirans 'h neben i y unter die Tönenden za stellen.

j

Anhang: Die Fremdwörter und ihre Wiedergabe.

37

raa. barigos, t^uipuflliu — aa. darpas, darapas, ma. tarbas u. s. w. ist. Zur ersten Gruppe gehören sämtliche nach der Verschiebung entlehnten Wörter, namentlich viele altfranzösische, auch arabische und persische. Zur zweiten Gruppe gehören ältere, vor oder während der Verschiebung gemachten Entlehnungen, namentlich die griechischen Lehnwörter und die älteren persischen und arabischen. § 26. Da das Armenische keine Doppelkonsonanten hat, wird Doppelkonsonanz in Transskriptionen vereinfacht. — Ein besonderer Fall liegt vor in i n W ^ ansiz 1) »Gesetz, Assise«, 2) »Assignat« = afr. assise. Hier ist also das Doppel-s des Originals durch Nasal n + s wiedergegeben. Für unorganisches eingeschobenes n kann in diesem Falle n nicht gehalten werden. Wohl aber zeigt das Arabische und andere semitische Sprachen Neigung zu einer derartigen Doppelkonsonanz-Auflösung und zwar von dd zu nd, bb zu nb, ss zu MS (vgl. Frankel, Aram. Fremdw. S. 136 Anm.). D a nun n in m W ^ atistz unmöglich unorganisches n ist — eine solche Annahme ist den armenischen Lautgesetzen zuwider —, muss der Nasal bereits im Originalwort zu ufoufa vorgelegen haben, d. i. « A u f a ansiz geht auf ein Originalwort ansiz (oder ansis) zurück; da aber das Eintreten des Nasals hier keineswegs nach altfranzösischen Lautgesetzen erfolgt sein kann, so ist mit Sicherheit anzunehmen, dass afr. assise durch das Mittel irgend einer semitischen Sprache — die doch wohl nur das damalige Syrisch-Arabische sein kann — zu ansiz differenziert worden ist, und so als Ulli 11jl t^ auch ins Kilikische transskribiert wurde. Eine ganz anlöge Erscheinung findet sich bekanntlich in älteren syrischen Lehnwörtern des Altarmenischen. Vgl. Arm. Gramm. S. 286, sowie ZDMG 46, S. 230. § 27. Da anlautendes r oder y (gk) den armenischen Sprachorganen widerstrebt, so wird bei Übernahme von Lehnwörtern beiden Lauten ein ¡, 9 vorgeschlagen. So nach Glösa. ItnuiunL^ srasul = arab. rasül; pnunnuilfii aiadagn, mit erstem Compositionsglied pnuiut erad — np. rad u. s. w., s. unten § 153 b. Daneben auch die Schreibung ohne ¿>, wo jedoch ebenfalls a zu sprechen, z. B. « f 9tc. Seltener wird die anlautende weiche gutturale Spirans y (¿J mit vorgeschlagenem a transskribiert. Vielmehr wird dieselbe beim Ubergang ins Kilikisch-Armenische zur entspre-

35

Lautlehre.

chenden harten Spirans fu x, =

arab. yäzl

So z. B. nach Glösa, ¡u •"ll' xazi

^ j l i , /««//¿u/u/uy xalaba

¡uin/uun xalad =

arab. yalat

Jilc

?

=

arab. yalaba

^/««¿f xale =

xJLc?

afr. galee, it.

galea, wohl vermittelt durch das Arabische. § 28.

Fremdsprachliches Id wird kilikisch durch qm yd

transskribiert; so z. B. (J\uir£ui[i'ü laydin, fl\mqymjh bayduin = Balduin, Baldouin; {^num^u^ fofihwqw wdnayd — Renald. Hierher gehört wohl auch lluijt tu 9 uiju Uf maracaxd, wohl auf ein Original marachald zurückgehend. Vgl. it. marescaldo, byz. uaQiaxaldos (s. Gloss.).

§ 29. Afr. ch wird kilikisch durch £ c, afr. j , g durch a j transskribiert, scheinbar unregelmäßig, in Wirklichkeit jedoch ganz lautgetreu, da die betreffenden altfranzösischen Laute nicht wie im heutigen Französischen Spiranten, sondern vielmehr Affricatae sind. So nach Gloss. ^m^pt j'ifre, afr. Geoffrey; ¿0«¿/A, jqslin, joslin, afr. Josselin; ¡J,& lij, afr. lige; puiuw& pasaj, afr. passage; pnLpH u purjes, afr. bourgeis; calunj, afr. chalonge; Vui^pb^lnT cahnjem, afr. chalonger\ 9uiJp.ii cambr, afr. chambre; PuiJp.n[u^ju £utJu[[wjh camhrlan, camblan, afr. chambellan; yjuuniu canun, afr. clianone\ jfuAgjjrp cangl'er, afr. chancelier; capron, afr. chaperon; juiumhX muu casiem, afr. chastier\ 2_ neu™ geboren« 49—8; q^dhijuaulnr timaxosem »widerspreche« 59—8 u. s. w. In letzteren Beispielen ist jedoch Einfluss der klassischen Schriftsprache wahrscheinlich. Geradezu als Klassicismen müssen Fälle gelten W16* uiqtutniriF azadem »befreie« 67—3 ; 4uiutnattniriT hastadem »befestige« 65—7; aLpuAitu^ uranal »leugnen« 71—13; ¡¡¿¡uu/ünipfiLü isxanuiün »Vollmacht« 53—4; /¡Iri,¡¡.u/unLp[,Lh gendanulün »Leben« 37—22; Juinu/uqtrJ' zarangem »erbe« 47—19; Ui lÌtìH UMpilfu avedaran »Evangelium« 61—9 u.s.w. Anm.

Vgl. pol. astvaja-mar »mère de Dien« Han. 39, asxadeiu

»s'occuper« Han. 30, azadeiu »délivrer« Han. 31, Gardb'ed Han. 56, giragi »dimanche« Han. 57, giragur

»viande« Han. 57, habardut'm

»arrogance«

Han. 61, havadaiu »croire« Han. 64, 1layastan »Arménie« Han. 61, imanaiit »apprendre« Han. 73, vartab'ed »archevêque« Han. 123, lamanag »temps« Han. 127, an-zamanagen »depuis ce temps« Han. 26 (vgl. auch Mser. S. 16). Diese Fälle Bind teils reine Klassicismen, teils hat sich unter dem Einflüsse der klassischen Sprache der alte Lautstand erhalten.

§ 36. Ausnahme 2): vereinzelt schwindet cl. um a auch in anlautender Silbe. a) Cl. a wird zu » geschwächt im Anlaute vor Nasal n in: ¡Anaqjih ongoyin »Bett« 47—32 = cl. ankoiin; ¿A^i/^ sngnil »fallen«, ¿ul(h\i augni H. 208—30, ¿blfufib angnin 53—3; ¡Shlfu,, 9ngav 33—7 = cl. anhanel, ankani, ankanin, ankav. Vgl. tr. angnil und iynal, tf. angnel, kr. aynel u. s. w. Hier liegt volksetymologische Anlehnung an die mit ¡¡u- (aus ¡Alf) beginnenden Wörter vor.

Lautlehre.

44

Anm. Schon im AA. findet sich neben den älteren Formen mit a vereinzelt auch /&Ifnqjtu und ¡¡h^uiiifuT: letzteres nur bei Plat. und bei Joh. Chrys., jenes in der Bibelversion Hiob.'41, 21, Kön. IV, 11, 2 und bei Gr. Nar. Auch neben uiin^ui&lrJ' andacem »untersuche« das abgeschliffene ¡Aq.ui&lrJ' andacem bei El. (Moskauer Ausg. 20). — Als m i t t e l a r m e -

n i s c h dagegen sind zu bezeichnen die von Wb. citierten Formen uilfßh^uig (Gen. pl. v. ml/uiii^ »Ohr«) für wl/uiii^uig] m^/A^uim »ohrenlos« für lulftub^uiui(Gen. sg. v. »Schwiegervater«) fllr t^npiitli^Jl *

b) Cl. a wird im I n l a u t e d e r e r s t e n S i l b e zu s> reduziert in folgenden Fällen: cicavorutün (hJcavorutün) »Maß, Verhältnis« = cl. capavorutiun H. 217—17; ¿_/» cJcoß {hJcqli) Instr. pl. v. ¿i»^ 55—8 = ¿u»gog calc.ok Geop. 138—5, 144—20, cl. capauJc; JITHL zmu (zamu) Gen. v. JwiT 3 7 — 9 = cl. zamu;

&{ufi jxi

(jaxi)

G e n . v.

H. 221—23.

Anm. Gegenüber dem MA., wo a-Ausfall in erster Silbe nur ausnahmsweise stattfindet, nimmt im NA. der Ausfall von o in erster Silbe eine weit größere Ausdehnung. So hat das Tr.: an'el »machen« (fiir älteres an'ei), as'el »sagen« (kl. asel), garnal »können« (kl. garenat). Ferner das Ms. (Mser. S. 20): am'en »ganz« (kl. amen), kancner »ging über« 3. p. sg. Impf. (kl. gu ancner), davon Aor. snca (kl. anca), tasverku »12«, tasnevut »18« (kl. dasn u ergu, dasnvuf), rzmik »Bauer« [ = famik), t'amm'el (zu t'amam), k'anj »als« (kl. k'anc), k'an »als« (cl. k'an), Karpo (Kurzform

von Karapet) u . s . w . Auch aslel »sagen«, angn'el »fallen«,

angoyin'»Bett*.

Ebenso im Kr. (Patk. Dial. S. 65 ff.): harevan, kspotal, cnapa, hvot'ün, asecek' für älteres harevan, kapoteal, canaparh, lavut'iun. Im Ag. (Patk. Dial. S. 39 ff.): ahel, aykanal, harsaniU, harcanal, canapar, lanamar, zarmanal, k'na u. s. w. für urspr. asel, ayekanal, harsaniJc, harcanel, canaparh, sana-

mair, zarmawil, k'ani u. s. w., wie denn überhaupt diese Abschleifung am

stärksten in den zentralen und den östlichen Dialekten hervortritt. — Übrigens schwindet in den mittleren Silben, ganz wie im KL., so auch im NA. der alte a-Laut. So im Pol. WZKM 1, 196, im Tr. und der westlichen Schriftsprache Aid. II, 274, im Nch. Patk. Mat., im Ach. Tom. S. 23 f., im Ms. Mser. S. 14 u. s. w. § 37. 2. Cl. in a n a c h S p i r a n t j y i m A n l a u t = kl. fr e; o f f e n b a r i s t d i e s e r L a u t w a n d e l u n t e r d e m E i n f l ü s s e des b e n a c h b a r t e n j y vor s i c h g e g a n g e n . F ü r fr e t r i t t a u c h fr i ein. So "kl. jbtT tiem »Zeitdauer, Verzug« 33—9 = cl. jmJT (Klimach., N. fcmorh.); jbJbJ~ hemem »zögere«, »schiebe auf« 15—2, 23—19 u. s. w. = cl. jutJlrX yamem \ jbpmlf herag »fortdauernd, anhaltend, ununterbrochen« in Geop. Mar. 00 yam

45

Vokalismus. =

cl. jwpu»![

yarak.

jj,Jlrghlrtr

aus ä l t e r e m * jkAgubiT Asm. =

=

cl.

81—24,

yamecuganem.

Denselben lautlichen Vorgang zeigt das N A . in tr. hert, ert

cl. jwpt

Ms.1) hert =

»Strohhalm«;

yard

tr. evel, yevel »mehr« =

dazu die derivaten evelnal, evelctnei u. B. W.

(in juittrijiLi); juiqpiri_

»verzögere«

himefnem

hemecnem

cl. jwpq.,

im Ach. 2 ) ert =

u. s. w. —

yaltel

cl. jwp'[

cl. Ebenso im

yard, exdel =

Verschieden hiervon ist die

cl.

allgemeine

Vertretung von cl. a im Wortinnern durch e im Kr., woselbst nach Patk. Dial. S. 64 z. B. kr. pen ( = cl. puiu, nen« ; pec ( =

cl. pwg)

»außer«;

» W o r t « ; penal ( = cl. puiuuij)

petmel

(=

»öff-

cl. i^mim/fy) »erzählen«;

gezan ( = cl. ifiuiju/b) »Bestie«; pesar ( = cl. u/ui^uip) »Wegzehrung«; teral ( = cl. if-wnimi) »zurückkehren«.

Ebenso im Jlf. {Patk. Dial. S. 82): lev

( = cl. ¡ u i l ) » g u t « ; minek ( = kl. J^ituil/} »sogleich« u. s. w.

Der Laut-

wandel ist auf p e r s i s c h e n E i n f l u s s zurückzuführen.

§ 38. 3. Cl. um a — kl. uy ai im A n l a u t e v o r d i e im K i l i k i s c h e n m e i s t a u s f a l l e n . Beispiele: airnem wert, uipdbiT

mj'i.hJ'

ainem

(b. M x . H e r . ) = koste« arzem;

=

cl. uipJhiT uijpnju

»mache«,

cl. ¡uiA/nT

airuin

arzem.; »Blut«

aus

arnem\

älterem

uijJbJ"

oySt/uunT =

cl. ariun

und « , mjplihiF »bin

aizem

aizenam, (uippL%).

zu

cl.

Zum

Teil läuft jedoch auch die Schreibweise mit einfachem w a nebenher, und für das Spätkilikische ist hier bereits älteres ai zu a monophtongisiert. A n m . V g l . im N A . das ach. mayh (maih) » T o d « (Tom. Dial. v. Ach. S. 56), welches nach ebendemselben Lautvorgang hervorgegangen ist aus aa. marh, der Grundform von mah » T o d « . Ebenso im A k . (Canik. S. 284) maih » T o d « = aa. marh\ paih »Wache« = aa. park, pah. Ferner in demselben Dialekte: aih »Furcht« = cl. ah; gaih »Thron, Sitz« = cl. gah; saih »Gewinn« = cl. sah-, d . i . ä l t e r e s a w i r d h i e r a l l g e m e i n v o r u n m i t t e l b a r f o l g e n d e m h zu ai d i p h t o n g i s i e r t , indem die ursprünglich auf Fälle wie maih, paih beschränkte Erscheinung sich auch auf j e n e F ä l l e v e r a l l g e m e i n e r t h a t , i n w e l c h e n r - A u s f a l l v o r d e m H a u c h l a u t e n i c h t s t a t t g e f u n d e n hat. — Sonst ist moderndialektisch altes ai in ainem und den analogen Fällen teils zu a monophtongisiert, teils zu e: z. B. pol. anelu »machen«, aze »Preis«, arun »Blut« (Han. S. 28 u. s. w.l Im Ms. Mser. S. 21 f.) dagegen: en'el »machen«, ezan »würdig« (ezan auch im Jlf. Mser. S. 22) u. s. w. — Überhaupt tritt im N A . gern für cl. a + r die Entsprechung e -+- r ein, und überhaupt wird altes a in Verbindung mit r gerne zu e: pol. abospere/u = cl. apspurel] kr. dertak 1) Mser. S. 21. 2) Tom. S. 29.

46

Lautlehre.

= cl. datark, dartak; tf. erqat', Gen. -zti = ol. arcaf\ ezan = cl. arian; cicernak = cl. cicai-n; tarekusvil = cl. tarakusil; sirekan = cl. sirakan (Tom. 27f.); ms. (Mser. 21) arte = jlf. harej = cl. araj; ach. mers'el = cl. marsel u. 8. w. § 39. 4. Cl. ui = kl. bl u in: Kl. uftu/jjuniSi baQxun »Erwiderung, Antwort« = xan-i aus *päti-saxvan, np. suxun.

cl.patas-

Anm. Diese im Kilikischen vereinzelt dastehende Lauterscheinung treffen wir wieder im neuarmenischen Dialekt von Agulis, in welchem regelmäßig klassischem an uA in auslautender, also betonter Silbe, die Lautverbindung un » A .(resp. ün uA) entspricht; S. Sarg. Dial. v. Agul.

S. 3] f. So z. B. nsun "h^nA, pl. i^nAhlrp = cl. nsan; nmun "udhA, pl. iiJnLh'ülrpi cl. nman; bün, cl. ban; t'ungi, cl. tang\ xun, cl. xan; vunk', cl. vank'; jun, cl. jan u. s. w. § 40. 5. Cl. ui a in der I n s t r u m e n t a l e n d u n g —UiJp. -amb der w-Stämme = kl. o («.«., o) in dem entspr. Suff. -om wliT, -oiry Beispiele: uAioir anjom (Instr. v. m%i) 33—6, 57—22 = cl. anjamb (uiiilwJp); ¿¡motT cetom (Instr. v. ¿tn.) 27—18 = cl. jefamb {ibm.utJp)j; fmi.piui.tr pulom Msr. B. 153 = cl. bulamb [pnLp,uJpy, ¡¡mpuiLiT galom Geop. 221 = cl. kalamb (fapim/p); nuttfuiLÜ ospom Msr. B. 148 = cl. ospamb ^nuu/utiTpj u. s. w. Näheres s. in Formenlehre1). 1) Hinsichtlich der Vertretung von aa. a durch o zeichnen sich die nenarmenischen Dialekte v. Augulis, Akan und Zeit'un aus. Im Ag. gilt folgendes Gesetz: In e i n s i l b i g e n Wörtern entspricht klassischem inlautenden a na. o (resp. ö); wird das Wort jedoch durch Suffixe in der Flexion u. s. w. zu einem mehrsilbigen, so kommt das ursprüngliche a

zum Vorschein (vgl. S. Sarg. 29, 30). Beispiele: cl. mard, ag. mord, aber pl. mardikcl. harsn, ag. hon, aber Gen. harsi, pl. harsnar; cl. mah, ag. moh, Abi. mahiq\ cl. hak, ag. hok; cl. mkrat, ag. mkrot\ cl. hac, ag. hoc; cl. car, ag. cor; cl. vard, ag. vtird; cl. barj, ag. bSrj, Gen. biirji; cl. var, ag. vor, Gen. viiri, pl. värär\ cl. zam, ag. Hilm, Gen.

samt u. s. w. (S. Sarg. S. 29 f.). — Im Dial. v. Aken (Canik. S. 282) findet sich o a h Entsprechung von cl. a auch auf die M e h r s i l b i g e n , und zwar auch auf die n i c h t l e t z t e n Silben ausgedehnt. Z. B.

ak. ~&nh& (= J)fuú (= JuA£), uilfnb& [= uil[ufli9), ^[iLnüij. (= 4/tiu/hif-); ferner pnnJJt¿ [= pumuiJ¡i¡), i— "^"thj °LLp (= tu'hjji], npt^li l i= tiAXpIrc), ^"'llj'l ~ ^lililí^ fif ), nu1b[i£ (= inhghjifj u. s. w. Wie ersichtlich, ist jedoch hier die Regel auf den Fall beschränkt, wo auf das ursprüngliche a D o p p e l k o n s o n a n z u n m i t t e l b a r f o l g t . — Für das Zt. gilt folgendes Gesetz: Cl. a i n l e t z t e r S i l b e = zt. o;

Vokalismus.

47

Cl. fr e und seine Entsprechungen im Kilikischen. =

§ 41. 1. Cl. fr e, w e l c h e s k l . fr m i t d e m L a u t w e r t ye,

nie im Auslaut steht1), 'e i n b e t o n t e r E n d s i l b e .

Anm. Vgl. oben § 6, wonach es fraglich bleibt, ob nicht in gewissen Fällen, namentlich bei mehrsilbigen, innerhalb der letzten Silbe noch deT einfache nichtjotierte e-Laut anzunehmen sei. Beispiele: kl. fr^ yep »wann, sobald«, cl. bPp erb; fr« yes »ich«, cl. es; btT yem »bin«, cl. em; fr« yes »bist«, cl. es; Jb& m'ej »groß«, cl. mec\ i m ' e n i c »wir«, cl. meR\ ¡ub^ z'elß »Gehirn«, cl. xelJc\ wbq d'ey »Ort«, cl. teti u. s. w. ¿,hlfbp sng'er »Gefährte«, cl. anker\ uiubp an%er »Schwiegervater«, cl. aner

u. s. w .

diesem o a s s i m i l i e r t sich ä l t e r e s a und teilweise ä l t e r e s a d e r u n m i t t e l b a r v o r h e r g e h e n d e n Silbe. Z. B. (nach Allahw.): zt. po nnd pon ( = cl. pui%), poncr ( = cl. puipip), porc ( = cl. pwpi), dog ( = cl. tnuili , kop (cl. hok ( = cl. , hoq ( = cl. iwg), cof(= cl. S-tun.), vord ( = cl. i[ulpifl, äsk (= uiqg), 6y ( = cl. wq), 6f (= cl. um). F e r n e r : parnonU, ( = cl. puin5iwJf>), parikom ( = cl. puiphlfunT), piron ( = cl. /jfr/mii/), piroU ( = cl. pbpwg), kakot' ( = cl. qiuqmp)t kakov ( = cl. Ifuipwi.), kazvon ( = cl. quiLuiqtiiii)^ kidanol ( = kl. qlimb'huif), hazor

i = cl. ¿¡uiquip). Endlich mit Assimilation der vorletzten Silbe: kono (ans *kano = cl. q*1""), kodnol (aus *k»dnol = kl. /¡¡wilrbuif), kodog (ans *k»dog = cl. iftnuil/), tokol (ans *tekol = kl. t»Jc al), tomog (ans *tomog = cl. modov (aus *msdov = kl. msdav JatuiL »ging ein«), donog (ans *dsnog — cl. inhuilf »Häuschen«), osoh (aus *zsoh = cl. tuutu »sag«), puvortog (aus *puvartog = cl. pni[u/bquili) n. s. w.

In pssgon (Gen. v. p»s»g, cl. iqumlf)

findet ausnahmsweise die Assimilation nicht statt. Verschieden von dieser Erscheinung ist folgender Lautwechsel des Altarmenischen, woselbst nebeneinander stehen: p cl. erec; /r/i/ ""z/"'-/''/uiquifiLp aydiir (altiur) ^ S u m p f « = cl. eltiur >.Sumpf«. Allerdings daneben k l . trqiuj »ich w a r d « , a u c h k l . ¡"¿/""jp

u

-

m

-

A n m . Vgl. ag. (S. Sarg. 32) araz »Traum«, cl. eraz; arkat' »Eisen«, cl. erkat; arku »zwei«, cl. erk'u; baran »Mund«, cl. heran; jarlc »Hand«, cl.jerk'', mai-al »gestorben«, cl. mei-eal; karac »gegessen«, cl. kerac; k'ari

51

Vokalismus.

»Oheim« (mütterlicherseits), cl. k'ert. — J e d o c h auch vor Explosivlauten: akal »gekommen«, cl. ekeal; gatin »Boden«, cl. getin. Ebenso ist cl. e vor Liquida r ersetzt durch na. a im J l f , Patk. Dial. S. 83. — Zu vergleichen wäre auch im AA. i u A n u T hanum »webe, nähe zusammen« (Hiob 10, 11) = ^irbaLtT henum »webe« (pol. hinelu »spinnen«), wovon letzteres das häufigere. Vgl. Arm. Gramm. S. 466.

§ 45. 5. D i e dem Neuarmenischen e i g e n t ü m l i c h e Abschwächung von cl. fr e zu bezw. v o l l s t ä n d i g e r A u s f a l l von a l t e m fr e, ist, wenn auch in g e r i n g e r e r Ausdehnung, schon m i t t e l a r m e n i s c h vorhanden. a) cl. fr e wird zu ¡> 3 abgeschwächt im Anlaut vor kl. pqjA^nAg

ayangunH » F i n g e r n ä g e l « , Msr. B. S. 154, L e b .

d. Väter u. s. w. == cl. elngunR pl. v. elungn »Fingernagel«. — Vgl. tr. syung,

ms. ayung

(Mser. S. 40).

b) cl. fr e fällt aus v e r e i n z e l t im I n l a u t z w i s c h e n Konsonanten, namentlich vor einer Liquida: kl. i[mjik vaile

» e s ziemt sich« 1 9 — 2 8 =

cl. vayele

;

kl. /[uijijrir vailem »genieße« 3 9 — 2 1 u. s. w . = cl. vayelem fJrtT. Auch i[UIJLJ> vailR im Ganj. = cl. vayeltt •[UJJITl^

¡l^jb^

*¿Ji1btriiui£_ linenal; niVurn^ unnal »haben« a u s *nAtrbm^ £UA£IW£ jangnal »erkennen, erfahren« aus *6uAiuJr%w^

unenal', cana-

»Genuas«. — Vgl. vaylel »genießen« im Ach. Tom. 31, ibid. hayli »Spiegel« = cl. hayeli, auch tr., pol. u. s. w. — Hierher stellt sich auch kl. ¡JiumL linal, linnal »sein, werden« aus

cenal und einige andere ähnliche Fälle. A n m . Diese im MA. offenbar erst in ihren Anfängen vorhandene Erscheinung hat sich im NA. verallgemeinert. So zeigt z. B. Ms. (nach Mser. S. 40): hrostak »Engel«, c l v a r »über, oben«, cl.'¿fr/i* dar »noch«, cl. f f r i ; arcaPel »rasieren«, cl. mi-fr^fr^; arcali »Rasiermesser«, c l . « f e r n e r dat. k'ozi »dir«, cl. ^ u mazi »mir«, cl. «A-^; jozi »euch«, cl. ¿ f r ^ u. s. w. In demselben Dialekte, ohne sekundäres a: ersun »30«, cl. fr/ifrunii; alv"or »Greis«, cl. uijjruip; avr'el »vernichten«, cl. uiiJrplrf_; vre» »auf mir, bei mir« = *^fr/»««/i--ii; vret = *i[trpuijt-m (Abi. + Suff, tn) u. s. w. Ganz analog im Tr. (Aid. II, S. 274), Pol. (Han. WZKM 1, 285), Ach. (Tom. S. 30). Am weitesten aber geht das OA. in der Abschleifung von aa. fr in u n b e t o n t e r S i l b e , so im Tf. (Tom. S. 33), woselbst sich altes fr e nicht Bowohl in e und t , als in a und t spaltet. Vgl. auch die regelmäßige A p o k o p e v o n a n l a u t e n d e m e v o r r - L a u t im Ag. und Kr.: ag. p f u n j = cl. fr/iZr/u«;/; ag. //fr« = cl. trph'U\ ag. ph [ULY = cl. uiptUfilrfiig v. luputpliiu^; kr. / I { I L I J [ I L I I = cl. IrphlfnAi • kr. pt""J (l""tuu'j) — cl- fr/'^""/; kr. ph" = cl. LpLn • 4*

Lautlehre.

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kr. nWLnmi ' - cl. UJIIUILOUi; kr. nui^ifttij = cl. u/rtui9nj, nch. (tfa)va u. s. w. Patk. Dial. S. 39 u. 65. Cl. b e und seine Entsprechungen im Kilikisclieu. § 46.

Cl. k i =

kl. b ei »ich war», cl. ei] eir »du warst«, cl. eir u. s. w. b) Im Inlaute: u,lv der »Herr«, cl. ter] ges Mitte, Hälfte, halb«, cl. kes\ Jtlj meg »ein«, cl. meh] Jk^ mec »mitten«, cl. mej; amen »ganz«, cl .amen] ¡b? per er »brachte« 3. P. Imperf., cl. lerer u. s. w. c) Im Auslaute: pb te »wenn«, cl. te] ¡,,b Ise »hört«, 3. P. sg. Präs., cl .Ise] pLftk pere »trägt, bringt«, cl. lere. Ablative auf l wie: j[, v Jk 63—21, cl. jl-^Jb] /• 73—19, cl. /, FmJ'i.h 53—26, cl. jt i' m tfu lr t Anm. Überhaupt hat sich der Vokal h e, soweit wir ihn in der armenischen Sprachgeschichte zuriickverfolgen können, bis ins heutige NA. hinein, abgesehen von seinem quantitativen Wert, als e-Laut unverändert erhalten und so finden wir ihn noch an seiner alten Stelle im Pol. (WZKM 1, 2S3), im Ach. (Tom. S. 28), Ms. (Mser. 47,48), Tf. (Tom. S. 44), Ag. (Sarg. S. 36;, in der Literatursprache, im Tr. u. s. w.>). § 47. Z u s a t z : D e r L a u t b