Grundlagen der Sprecherziehung 9783111370019, 9783111013008


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German Pages 93 [128] Year 1967

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Inhalt
A. Sprechbildung
B. Sprechleistung
Literaturverzeichnis
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Grundlagen der Sprecherziehung
 9783111370019, 9783111013008

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Grundlagen der Sprecherziehung von

Dr. Jörg Jesch

Mit 8 Abbildungen

Sammlung Göschen 1122

Walter de Gruyter & Co. • Berlin 1967 vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung • J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Karl J. Trübner • Veit & Comp.

© Copyright 1967 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. G u t t e n t a g , Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit Sc Comp., Berlin 30. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, vom Verlag vorbehalten. — Archiv-Nr. 73 5 0 6 7 1 — Satz und Druck: Saladruck Steinkopf 8c Sohn, Berlin 36. — Printed in G e r m a n y .

Inhalt Seite A.

Sprechbildung I.

Atemschulung 1. D i e

II.

III.

4

Sprechatmung

12

3. A t e m ü b u n g e n

13

Stimmbildung

15

1. B a u u n d F u n k t i o n des K e h l k o p f e s

15

2. S t i m m e i n s a t z

19

3. R e s o n a n z

21

4. S t i m m a n s a t z

22

5. I n d i f f e r e n z l a g e

25

6. G r u n d s ä t z e

26

7. S t i m m ü b u n g c n

28

Lautbildung 1. B u c h s t a b e n w e r t

31 und Lautwert

2. K o a r t i k u l a t i o n

B.

4

2. G r u n d s ä t z e

x

.

.

32 33

3. V o k a l e u n d K o n s o n a n t e n

34

4. B e s o n d e r e S c h w i e r i g k e i t e n in d e r B i l d u n g s w e i s e

38

5. L a u t b i l d u n g s ü b u n g e n

45

6. G e m e i n g e l t u n g u n d F o r m s t u f e

47

Sprechleistung I. II.

Der Ausspruch

52

Das Lesen

56

1. S i n n f a s s e n d e s Lesen

56

a) L a u t u n g , B e t o n u n g , S p r c c h a r t b) G l i e d e r u n g u n d A b s t u f u n g

III.

58 62

2. T e x t n o t i e r u n g

67

3. L e i t s ä t z e

70

4. L e s e f e h l e r

70

5. Ü b u n g s h i n w e i s e

72

6. H i n w e i s e z u m D i c h t u n g s s p r e c h e n

73

D a s freie Sprechen

77

1. D a s S p r e c h d e n k c n

78

2. F e h l f o r m e n

80

3. Ü b u n g s h i n w e i s e

81

Literaturverzeichnis

89

A. S p r e c h b i l d u n g I. Atemschulung 1. Die Sprechatmung „Ohne Atmung gibt es kein Leben, keine Stimme; ohne richtiges, d. h. naturgemäßes Atmen, kein ästhetisches, gesundes Sprechen und Singen." 1 Diese Meinung vertreten die meisten Fachleute auf dem Gebiete der Stimm- und Sprechbildung. Sobald sich aber der Interessent bemüht, einen näheren, genaueren Einblick in Theorie und Praxis der Atemschulen zu gewinnen, steht er vor einem kaum zu überblickenden Gewirr der verschiedensten, oft gegensätzlichen Lehrmeinungen. •— Es ist hier nicht der Ort, diese verschiedenen Richtungen zu beschreiben, ihre Bedeutung zu erörtern und gegeneinander abzuwägen. Einen umfassenden Überblick gewährt die ausführliche Darstellung von J. L. Schmitt. 2 Trotz der gegensätzlichen Anschauungen kann man heute aber sagen, daß die Atmungsfunktionen, die für die Sprechbildung von Bedeutung sind, erforscht wurden und als Grundlage f ü r den Ausbau entsprechender Lehrmethoden dienen können. Die Tatsache, daß jede sinnvolle Stimm- und Sprechbildung von einer zweckmäßigen Atemführung ausgehen muß, bleibt unbestritten. Der n a t ü r l i c h e V o l l a t e m ist das Ziel aller Atemübungen. Um seine Voraussetzungen und seinen Ablauf im Funktionszusammenhang erkennen und beobachten zu können, ist es zunächst einmal notwendig, die wichtigsten physiologischen und psychologischen Gegebenheiten darzustellen, die dem Atmungsvorgang zugrunde liegen. Wir geben im folgenden eine knappe Darstellung von Bau und Funktion der Atmungsorgane. 1 F . S c h w e i n s b e r g : S t i m m l i d i e A u s d r u d t s g e s t a l t u n g im D i e n s t e d e r K i r c h e ; H e i d e l b e r g 1946, S. 98. 2 J . L . S c h m i t t : A t e m h e i l k u n s t ; 2. A u f l . , M ü n c h e n — B e r l i n , B e r n — S a l z b u r g 1956.

I. Atemschulung

5

Von großer praktischer Bedeutung f ü r die Stimmbildung ist die Tatsache, daß der Atmungsvorgang primär, d. h. ontogenetisch und phylogenetisch, den lebenswichtigen Gasaustausch im Körper bewirkt. Mit der Luft wird Sauerstoff aufgenommen, und bei der Ausatmung wird das im Stoffwechselprozeß entstandene Kohlendioxyd abgegeben. Die Sprechfunktion der Atmung (respiratio phonatoria) tritt in der Entwicklung des Menschen als Gattung und als Einzelwesen erst später hinzu. Die Sprechatmung ist sozusagen als „Superstruktur" über die Primärfunktion der lebenserhaltenden Atmung gesetzt. Eine Reihe von stimmlichen und sprecherischen Fehlleistungen geht darauf zurück, daß sich die neuen Aufgaben der Stimmgebung und Artikulation nicht mehr im Rahmen der ursprünglichen Möglichkeiten halten. „Es wird daher zu den wichtigsten Aufgaben einer modernen pädagogischen Stimmbehandlung gehören müssen, alle methodischen Maßnahmen auf die physiologischen Grundlagen der Phonation zurückzufUhren, um dann die Superstruktur systematisch unter steter Beachtung der Primärgesetzlichkeiten darauf neu aufzubauen."3 Die in der wissenschaftlichen Literatur häufig getroffene Unterscheidung zwischen Sprechatmung (respiratio phonatoria) und Ruheatmung (respiratio muta) erscheint nach neueren Untersuchungen 4 als zu ungenau und irreführend und kann daher in der Praxis im wesentlichen außer acht gelassen werden. Der Nutzen stummer Atemübungen beschränkt sich darauf, daß auf diese Weise zunächst einmal der körperliche Vorgang des Atmungsablaufes erkannt werden kann. Atmungs-, Stimm- und Artikulationsvorgänge stehen beim Sprechen in einem so engen Funktionszusammenhang, daß getrennte Übungen nicht sinnvoll sind. 3 H . - H . W ä n g l e r : L e i t f a d e n der p ä d a g o g i s c h e n S t i m m b e h a n d l u n g ; 2. e r w . u n d u m g e a r b . A u f l . , B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g 1966, S. 8. 4 V g l . J . L . S c h m i t t , a . a. O . , u n d die Z u s a m m e n f a s s u n g in E . A d e r h o l d : S p r e c h e r z i e h u n g des Schauspielers, G r u n d l a g e n u n d M e t h o d e n ; B e r l i n 1963, S. 52 ff.

6

A. Sprechbildung

Wenn sich allerdings Störungen der Sprechatmung aus generellen (meist psychogen bedingten) Störungen der stummen Atmung ergeben, können sie vom Sprecherzieher meist nicht mehr günstig beeinflußt werden. Solche Funktionsveränderungen, die von psychischen Störungen herrühren, gehören schon in den Aufgabenbereich des Psychotherapeuten. Im Normalfall ist die Atmung einmal als ursprüngliche Funktion der bewußten und willkürlichen Beeinflussung entzogen, andererseits kann sie aber auch bewußt gesteuert werden. Das betrifft sowohl zeitlich wie räumlich den Einatmungs- wie auch den Ausatmungsvorgang. Eine genaue Darstellung der zentralnervösen Steuerungsvorgänge ist hier nicht erforderlich. Zum äußeren Atemapparat zählt J. L. Schmitt den gesamten menschlichen Körper vom Schädel bis zum Becken. Wir beschränken uns hier auf die Funktionsdarstellung der Luftwege und der Atmungsmuskulatur. — Zu den oberen Luftwegen gehören die Nasenhöhle, die Mundhöhle und die Kehle; zu den unteren die Luftröhre, die Verzweigung der Bronchien und die Lunge. Beim Einatmen ermöglicht der Mund-Rachen-Weg ein schnelleres Einziehen der Luft. Allerdings bringt der reine, flach-ziehende Mundatem auch manche Gefahren mit sich. Jeder kann sich davon überzeugen, wenn er einmal mit geöffnetem Mund schnell einatmet. Der kalte Luftstrom trocknet den Mund- und Rachenraum bis in den Kehlkopf hinein aus. Räusperzwang und klebriger Mund sind die Folgen. — Dagegen bietet der reine Nasenatem unübersehbare Vorteile. Die relativ trockene und kalte Außenluft strömt durch die großflächigen Nasenräume mit ihren Schleimhäuten, wird gereinigt, erwärmt und angefeuchtet. Außerdem bewirkt der Nasenatem noch andere, weniger bekannte, aber für die Sprechstimme günstige Vorgänge: der engere Weg fordert eine verstärkte Zugwirkung des Zwerchfells; die Nase kann also geradezu zum natürlichen Gegenspieler des Zwerchfells werden und dessen Tätigkeit verstärken. Damit verbunden ist auch eine für die Stimm-

I. Atemschulung

7

gebung günstige Tiefstellung des Kehlkopfes. Außerdem wirkt sich der durch die Nasenenge regulierte Luftstrom vorteilhaft auf die Einstellung der Stimmlippen aus. Aus all diesen Gründen wird häufig die Forderung erhoben, beim Sprechen nur durch die Nase einzuatmen. — Die Sprechpraxis zeigt aber, daß der reine Nasenatem in den seltensten Fällen ausreicht, daß man dabei sehr leicht außer Atem gerät. Sprechsituation und Sinngliederung erfordern oft schneller eine größere Luftmenge als man nur durch die Nase einholen kann. Eine kombinierte Mund- und Nasenatmung, wie sie hie und da als Ausweg vorgeschlagen wird, ist nur sehr schwer konsequent durchzuführen. Wir können daher — allerdings nur in den Fällen, in denen verstärkter Luftbedarf vorliegt — empfehlen, vorsichtig durch den Mund einzuatmen. Ein leichtes, löffeiförmiges Anheben der Zunge setzt dabei die Gefahren des Mundatmens herab. Ein Versuch zeigt, daß die einströmende Luft auf diese Weise schon im Vordermund, vor allem an der Unterzunge, präpariert wird. Überall dort, wo die Sprechsituation Zeit für tiefere Pausen läßt, sollte man wieder zur Nasenatmung übergehen. Beim Gesamtvorgang der Atmung spielen nun verschiedene Kräfte zusammen. Unsere Lungen, die den größten Teil des Brustraumes einnehmen, können sich nicht von selbst ausdehnen. Sie liegen luftdicht an der umgebenden Innenwand des Brustraumes und folgen seiner Erweiterung (Einatmung) oder seiner Verengung (Ausatmung). Diese Größenveränderungen des Brustraumes werden durch verschiedene Muskelgruppen herbeigeführt. — Bei der Einatmung ziehen sich diese Muskeln auf einen bestimmten Nervenreflex hin zusammen, die Wände des Brustraumes weiten sich, und es entsteht ein Vakuum. In diesen Raum mit verdünnter Luft strömt nun durch die Öffnung der Luftröhre die Außenluft ein, die Lunge füllt sich. — Die Erweiterung des Brustraumes bei der Einatmung kann in verschiedenen Richtungen erfolgen, die für die Stimmgebung nicht alle gleich zweckmäßig sind.

8

A. Sprechbildung

Die sogenannte Schulter- bzw. Schlüsselbeinatmung, bei der durch das Heben des Schultergürtels der gesamte Atemapparat nach oben gezogen, die Halsmuskulatur angespannt und dadurch die Kehlkopftätigkeit beeinträchtigt werden, ist für das Sprechen unzweckmäßig. Die Atemmöglichkeiten werden dabei eher vermindert, die Stimmgebung ist stark beeinträchtigt. Die wichtigste Atembewegung, die Erweiterung nach unten und in die Breite, geht vom Zwerchfell aus. Das Zwerchfell bildet die Trennwand zwischen Brust- und Bauchhöhle. Es liegt quer im Körper und wölbt sich in seiner Ruhelage (Ausatmung) kuppeiförmig weit in den Brustraum hinauf. Seine einzelnen Muskelfasern entspringen im ganzen Umfang des Körpers den Innenwänden des Unterleibes und den Rändern der unteren Rippen. Bei der Einatmung ziehen sich die Zwerchfellmuskeln zusammen, die Kuppel wird nach unten abgeflacht und dadurch das Volumen des Brustraumes etwa um ein Drittel vergrößert, das jetzt von der einströmenden Außenluft gefüllt wird. Bei der Ausatmung nimmt das Zwerchfell seine gewölbtere Lage wieder ein, das Volumen der Brusthöhle verkleinert sich, und die Luft kann wieder aus der Lunge entweichen. Diese Auf- und Ab-Bewegung kann nicht unmittelbar gefühlt werden. Während des Bewegungsablaufes erfolgt ein ständig wechselnder Druck auf die Organe der Bauchhöhle, dessen Auswirkung man — besonders im entspannten Liegen — am Heben und Senken der Bauchdecke beobachten kann. Diese Atembewegung des Zwerchfells wird unterstützt durch die bewegliche seitliche Umwandung des Brustraumes, durch die Rippen. Der Abstand besonders der unteren Rippenbögen voneinander kann durch Bewegungen der Wirbelsäule und durch die Tätigkeit der Zwischenrippenmuskeln verändert werden. Diese Beweglichkeit der Rippen ermöglicht eine Erweiterung der Brusthöhle nach den Seiten und nach vorne.

I. Atemschulung

y

| I

I \ (frei

nach

Abb. 1 a und 1 b Die Atembewegung: J a) Zwerchfell in A u s a t m u n g s s t e l l u n g / b) Z w e r c h f e l l in E i n a t m u n g s s t e i l u n g / c) Durch die Abflachung v e r g r ö ß e r t e r B r u s t r a u m F. Schiueinsherg: Stimmliche Ausdrucksgestaltung im Dienste Kirche; 1946, S. 102)

9

der

Alle beschriebenen Einzelbewegungen bei der Erweiterung des Brustkorbes sind nun im Idealfall aufeinander abgestimmt. Sie wirken miteinander bei der Bereitstellung der Luftmenge f ü r das Sprechen. Bei dem aktiven Vorgang des Einatmens setzt die Bewegung von unten her an: das Zwerchfell senkt sich, unterstützt durch die Erweiterung der Flanken und des unteren Brustkorbes. Die Wölbung der Bauchdecke als Reaktion auf die Zwerchfellsenkung wird dabei sehr schnell wieder durch den Zug der sich hebenden Rippenbögen ausgeglichen. Sehr wichtig f ü r die gesamte Vollatembewegung (also des Einatmens u n d Ausatmens) ist die Lungenbewegung. Viele Mißverständnisse und Irrtümer auf dem Gebiete der Atemtheorie und Atemschulung haben sich daraus ergeben, daß die erhebliche Elastizität des Lungengewebes nicht beachtet wurde. A. Stampa 5 vergleicht den Lungenkörper sehr einleuchtend mit einer Gummiblase, die — mit den Wandungen der Brusthöhle verwachsen — sich mit ihnen erweitert, die Luft einströmen läßt und sie dann wieder durch ihre eigene Zusammenziehungskraft heraustreibt. Diese „Retraktionskraft" der Lunge ist keine Muskelkraft, sondern eine mechanische Energie, die nur durch den Gegen5

A . S t a m p a : A t e m , Sprache u n d G e s a n g ; Kassel 1956, S. 22.

A. Sprechbildung

10

zug der gesamten Einatmungsmuskulatur beeinflußt werden kann. Die Muskulatur wirkt also als ständiger Antagonist der Lunge. D a die Tätigkeit dieses Antagonisten nie ganz nachläßt, bleibt die Lunge auch stets mit einem gewissen Anteil an Restluft (ca. 1,5 Liter der Vitalkapazität) gefüllt. „Diese Gegenspannung der Einatmungsmuskulatur gegen den Lungenzug setzt zum ersten Male bei der Geburt ein und hört nicht auf bis zum Tode." 6 Das Zusammenspiel verschiedener Kräfte auch bei der Ausatmung wird uns noch bei der Darstellung des Stützvorganges beschäftigen. Für die Praxis können wir daraus schließen, daß es nie sinnvoll ist, den gesamten Ablauf der Atmung in verschiedene Teilbereiche oder Richtungen (z. B. Brust-, Flanken- oder Bauchatmung) zu zerlegen und einzeln zu üben. Wichtig ist, daß der natürliche Ablauf der Vollatmung am eigenen Körper erfahren wird und daß Atemübungen im Normalfall mit Stimm- und Sprechübungen verbunden werden. Der Wert stummer Atemübungen für die sprecherische Praxis ist umstritten. Sie sollten im wesentlichen therapeutischen Zwecken vorbehalten bleiben. Bevor wir nun darstellen, worauf es bei der Sprechatmung besonders ankommt, soll auf die Gefahren einiger Fehlformen hingewiesen werden. Psychische Einflüsse können den natürlichen Atemvorgang beeinträchtigen oder empfindlich stören. In einem solchen Falle sind spezielle therapeutische Maßnahmen erforderlich. — Fehler in der Körperhaltung und Atem- bzw. Stimmfehler bedingen einander häufig. Hier helfen in vielen Fällen schon Haltungskorrekturen und gewisse Entspannungsübungen. 7 — Viele andere Fehlformen ergeben sich aus bestimmten Lebensgewohnheiten (sitzende Lebensweise, wenig Bewegung), aus atemphysiologisch ungünstigen Schönheitsidealen (Wespentaille, stramme „Brust-rausBauch-rein"-Haltung) oder aus Unkenntnis der Vorgänge s 7

Ebenda, S. 23. Vgl. J . Faust: Aktive Entspannungsbehandlung; 4. Aufl., Stuttgart 1949.

11

I. Atemschulung

im eigenen Körper. — Einen knappen Überblick über die häufigsten Atemfehler gibt A. Schoch: „1. Fehlform: Brustraum und Zwerchfell haben keine Gegenbewegung. Beim Einatmen hebt sich mit dem Brustkorb auch das Zwerchfell nach oben, und der Bauch zieht sich ein. Beim Ausatmen sinken Brustkorb und Bauch schlaff nach unten, und das Gewicht des Oberkörpers läßt die Mitte hervorquellen. 2. Fehlform: Engbrüstige Atmung aus Bequemlichkeit; Zwerchfell, Flanken, Bauch und Teile des Brustkorbes bleiben unbeweglich. Nicht selten ist dies die Alltagshaltung, während die vorige die Atmung auf Befehl ist. 3. Fehlform: Bei der Einatmung werden die Schultern hochgezogen oder der Kopf zurückgeneigt. Das Brustbein ist eingesunken, die Zwerchfellbewegung kaum noch vorhanden. 4. Fehlform: Harte Muskelverspannung in Oberbauch, Bauch, Taillengegend verhindert durch Verkrampfung jede Zwerchfelltätigkeit. Hochatmung im Brustraum. 5. Fehlform: Jede einseitige Teilatmung, z. B. reine Zwerchfell- und Bauchatmung oder Flankenatmung, genauso wie ausschließliche Rücken-, Brust-, Schlüsselbein- oder sonstige Atmung . . . muß als fehlerhaft angesehen werden." 8 Betrachten wir nun weiter die Vorgänge, die für die Stimm- und Sprechatmung von Bedeutung sind. Bei aller äußeren Ähnlichkeit mit der Primärfunktion der Atmung (der Versorgung des Körpers mit Sauerstoff) sind hier doch ganz neue Gesetzlichkeiten wirksam. Primär war die E i n atmung wichtig. Beim Sprechen ist die optimale Nutzung des A u s atemstromes notwendig. Auf seine Steuerung, Gliederung und Regelung kommt es nun an. Die Ausatmung " A . S d i o d i : „ A t m e n " in „ G r u n d l a g e n der Schauspielkunst atmen, sprechen, f e d i t e n , s c h m i n k e n " ; H a n n o v e r 1965, S . 49.

/

bewegen,

12

A. Sprechbildung

erfolgt beim Sprechen ja nicht mehr passiv, sondern sie wird geradezu zur Ausdrucksfunktion, da der Sprecher sie in Gliederung und Stärke der jeweiligen Sinnschrittgliederung und der Redelage anpaßt. Die normale Fähigkeit, etwa 20—25 Sekunden lang auszuatmen, genügt zunächst für das Sprechen vollauf. Darüber hinaus tritt aber beim Sprechen — bedingt durch die verschiedenen Laute, die Tonstärke und die Tonhöhe — ein sehr rascher Wechsel im Atembedarf ein. Die optimale Einstellung des Sprechers auf diese wechselnden Anforderungen während des Sprechaktes ist das sogenannte S t ü t z e n . Die Ansichten über Bedeutung und Funktion der Atemstütze (ital. Appoggio) in Theorie und Praxis sind sehr unterschiedlich. In diesem Rahmen können die verschiedenen Meinungen nicht dargelegt werden. Aber das allen gemeinsame Ziel, das mit dem Stützen erreicht werden soll, ist eine Sicherung und Verlängerung des Ausatemstromes und seine günstigste Einstellung auf Stimmführung und Artikulation. Durch die Stütze soll der oben geschilderte Antagonismus zwischen der Einatmungsmuskulatur und der Zusammenziehungskraft der Lunge geregelt werden. Ganz allgemein gesagt, kommt es darauf an, während der tönenden Ausatmung die Einatmungshaltung der beteiligten Muskelgruppen ohne Krampf möglichst lange beizubehalten, die normale Entspannungsbewegung entsprechend den stimmlichen Anforderungen bremsend zu führen. Wie die Einatmung soll die Ausatmung von unter her erfolgen. D a es sich hier um einen besonders komplexen Vorgang handelt, ist es dringend erforderlich, die übende Entwicklung des neuen Muskelgefühls nur unter der Anleitung eines sachkundigen Lehrers vorzunehmen. Die Gefahren der Verspannung oder des Einübens einer Fehlhaltung sind sonst zu groß. 2. Grundsätze Grundsätzlich sind bei der Sprechatmung folgende Punkte zu beachten: a) Es geht nicht darum, eine besondere Atemkunst oder

I. Atemschulung

1J

einen speziellen Kunstatem zu entwickeln, sondern der natürliche Vollatem soll als Grundlage aller Stimm- u n d Sprechfunktionen wieder ausgebaut u n d eingeübt werden. b) Für die E i n a t m u n g wird grundsätzlich der Nasenweg empfohlen. N u r in Fällen verstärkten Luftbedarfes w ä h rend des Sprechaktes k a n n zusätzlich vorsichtig durch den M u n d eingeatmet werden. c) Jede Mitbewegung der Schulter- u n d H a l s p a r t i e ist zu vermeiden. Stattdessen beginnt die Einatmungsbewegung aus der Tiefe, v o m Zwerchfell her, und setzt sich dann in der Weitung der Flanken u n d des unteren Brustkorbes f o r t . d) W ä h r e n d der tönenden Ausatmung, bei der im Vergleich zur raschen, zügigen E i n a t m u n g der Atemstrom verlängert, gegliedert u n d reguliert werden soll, m u ß die E n t spannungsbewegung der Atmungsmuskulatur möglichst gebremst geführt werden. Wie bei der E i n a t m u n g beginnt die allmähliche Entspannungsbewegung v o n unten, v o m Zwerchfell her, u n d setzt sich langsam nach oben hin fort. e) In der K ö r p e r h a l t u n g soll alles vermieden werden, was einem lockeren Ablauf dieser Bewegungen entgegenwirkt. 3.

Atemübungen9

a) Anregung der T i e f a t m u n g : I n flacher Ruhelage w i r d zunächst einmal ohne Nachdruck ausgeatmet — ruhiges, entspanntes Warten auf den Einatmungsimpuls — die Einatmungsbewegung kommen lassen. Die Richtung des ersten Einatemzuges denken w i r uns nicht nach vorne oder oben, sondern nach hinten, gegen den P u n k t , w o die Wirbelsäule in das Becken mündet. — Ist das Einatmungsbedürfnis auf seinem H ö h e p u n k t , schlürfen wir durch leicht zusammen9 W i r w e i s e n n o c h m a l s d a r a u f h i n , d a ß A t e m ü b u n g e n eigentlich n u r g a n z i n d i v i d u e l l u n t e r A n l e i t u n g eines L e h r e r s d u r c h g e f ü h r t w e r d e n sollen. D i e f o l g e n d e n A n r e g u n g e n u n d Ü b u n g e n sollen n u r ein Beispiel d a f ü r geben, w i e man zum angestrebten Ziel, dem natürlichen Vollatem, kommen kann. Zum w e i t e r e n A u s b a u d e r A t e m ü b u n g e n e m p f e h l e n w i r die Ü b u n g s b ü c h e r v o n H . - H . W ä n g l e r , a . a . O . , u n d E . W o l f / E . A d e r h o l d : Sprecherzieherisches Ü b u n g s b u c h ; B e r l i n 1960.

14

A . Sprechbildung

gelegte Lippen die Luft, von unten her füllend, tief in die Bauchgegend hinein: die Bauchdecke hebt sich, die Flanken und der untere Brustkorb weiten sich. — Jedes Erweitern nach oben hin muß ausgeschlossen bleiben. — Man braucht sich dabei gar nicht übermäßig vollzupumpen: jede übertriebene Vollatmung führt zu Verspannungen. — Die eingesogene Luft wird einen Augenblick locker gehalten; die Einatmungsbewegung ist stehengeblieben. — Dann wird die Einatmungshaltung losgelassen, die L u f t strömt ohne Druck aus dem Mund. — Danach wird der Mund geschlossen, der Einatmungsimpuls wieder ruhig abgewartet usw.; immer in der Reihenfolge: passiv aus, Wartepause, tief füllen, Bereitschaftspause, von unten her aus. Dieser Bewegungsablauf sollte so lange im entspannten Liegen durchgeführt werden, bis sich das Muskelgefühl in den verschiedenen Phasen eingeprägt hat. Dann kann im Stehen, im Gehen, später auch im Sitzen weitergeübt werden. Beim Aufrichten muß immer wieder die Haltung überprüft werden: behindernd wirken hohles oder gekrümmtes oder straff aufgerichtetes Kreuz, Hochziehen der Schultern, Vorschieben oder Beugen des Kopfes. b) Locker aufgerichtet wird nun die Ausatmungsphase ausgebaut. Hier setzen auch schon die Stimmübungen ein: Die Luft strömt als stimmloser oder stimmhafter Reibelaut aus (/-; 5-; sch-) — zunächst gleichmäßig in immer längeren Abschnitten; dabei die Luft möglichst sparsam abgeben (hilfreich ist hier die Als-ob-Vorstellung: ich atme gar nicht aus, vielmehr strömt die Luft wieder in mich zurück). — Die Einatmungsmuskulatur wird dabei möglichst lange in der Einatmungsstellung gehalten; erst allmählich entspannt sie sich von unten her. — Dann wird der gleichmäßige Luftstrom in einzelne Stöße zerlegt (stimmhaft oder stimmlos '/ 7 7 ; ' s ' s 's> 'scb 'sch 'sch). — Dann kann der Luftstrom auf stimmloser oder stimmhafter Spirans an- und abschwellend geführt werden. — Schließlich kann der bruchlose Wechsel zwischen stimmloser und stimmhafter Spirans (z. B. / —> w) geübt werden. Auf diese Weise werden Atembewe-

II. Stimmbildung

15

gungen geübt, die dann für Gliederung und Modulation im Sprechen notwendig sind. c) Wenn durch diese Vorübungen Ablauf und Funktion des Vollatems vertraut sind, empfiehlt es sich, ihn schon im Sprechvorgang zu erproben und weiter zu sichern. — Einfache Texte, in die man sich zunächst noch die Atempausen vor den Sinnschritten einzeichnen kann, werden als Atemübungen gelesen, d. h. einatmend wird ein Textabschnitt überblickt und dann ausatmend zunächst halblaut, später lauter gesprochen.

II. Stimmbildung 1. Bau und Funktion des

Kehlkopfes

Im vorhergehenden Kapitel wurde schon mehrmals darauf hingewiesen, daß Atmung und Stimme in engem Funktionszusammenhang stehen. Die menschliche Stimme entsteht durch das Zusammenwirken vieler Organtätigkeiten. Der Kehlkopf ist also nicht das einzige Stimmorgan des Menschen. Sein Bau ist sehr kompliziert, seine Funktion z. T. noch nicht genügend erforscht. Wir begnügen uns hier damit, auf die wichtigsten Tatsachen hinzuweisen, deren Kenntnis für den sinnvollen Einsatz von Stimmübungen von Bedeutung ist. Auch der Kehlkopf dient primär nicht der Stimmerzeugung, sondern seine ursprüngliche Aufgabe ist es, zusammen mit dem Kehldeckel, durch Taschenband- und Stimmlippenverschluß die Lunge vor eindringenden Fremdkörpern zu schützen. Dieser Vorgang ist beim Schlucken besonders deutlich zu beobachten: die Zunge zieht sich nach hinten, das Zungenbein senkt sich, der Kehldeckel kippt nach unten und die Taschenlippen legen sich über die verschlossenen Stimmlippen; die ganze Kehle wird verengt, der Kehlkopf geschlossen und durch die Haltemuskulatur gehoben. Diese Schluckeinstellung ist die ungünstigste Haltung für die Stimmerzeugung, und wir können hier schon die Anwei-

A. Sprechbildung

16

sung geben, d a ß bei der gesunden S t i m m f ü h r u n g alle Verengungs- u n d Verschlußtendenzen vermieden werden müssen. Statt dessen sollte darauf geachtet werden, die Zunge möglichst weit nach vorne zu verlagern, den Kehlkopf tief zu stellen u n d die Kehle zu weiten. Der Kehlkopf schließt die Luftröhre nach oben hin ab. E r besteht aus einem gelenkigen, in sich sehr beweglichen Knorpelgerüst. Er ist durch Muskelbänder nach oben mit dem Zungenbein u n d nach unten mit dem Brustbein verbunden. Ein kompliziertes Muskelgeflecht ermöglicht die vielfältigen Bewegungen u n d Einstellungen der K e h l k o p f knorpel zueinander. .Aufsicht

(nach Ch.

Winkler:

Durchschnitt

Abb. 2 Kehlkopf von hinten Deutsche Sprechkunde und Sprecherziehung;

1954, S.

199)

D e r Ringknorpel bildet die Basis des Kehlkopfgerüstes. Wie sein N a m e sagt, u m f a ß t er die ganze Ö f f n u n g ringförmig u n d h a t Ähnlichkeit mit einem Siegelring, dessen

II. Stimmbildung

17

Petschaft nach hinten weist. Über dem Ringknorpel, und mit ihm durch zwei hornartige Fortsätze gelenkig verbunden, liegt der Schildknorpel, dessen pflugartige Form wir am Hals abtasten können. Auf der nach hinten liegenden Platte des Ringknorpels sitzen zwei kleine, pyramidenförmige Knorpel, die sogenannten Stellknorpel, die in verschiedene Richtungen beweglich sind und durch diese Bewegungen die Stimmlippentätigkeit beeinflussen. Die Stimmlippen sind vorne und an den Seiten am Schildknorpel und hinten an den Stellknorpeln angewachsen. Sie werden heute Stimmlippen genannt, weil es sich dabei nicht, wie ursprünglich angenommen, um flache Bänder handelt, sondern um wulstförmig einander gegenüberliegende Muskelkörper. Durch entsprechende Bewegungen der Kehlkopfknorpel können die Stimmlippen gespannt und entspannt werden. Dabei öffnet oder verschließt sich die zwischen ihnen liegende Stimmritze (Glottis). Durch die Stimmlippenbewegung wird das sogenannte „primäre Tonprodukt" 1 0 erzeugt. Der menschliche Stimmklang entsteht erst im Ansatzrohr, dem Innenraum von den Stimmlippen bis zu den Mundlippen und der Nasenöffnung. Hier werden die Schallschwingungen, die von den Stimmlippen ausgehen, resonatorisch verstärkt; außerdem entstehen hier durch charakteristische Form- und Größenveränderungen die jeweiligen Sprachlaute. Die Vorgänge bei der Tonerzeugung durch die Stimmlippenbewegung werden verschieden erklärt. Zwei entgegengesetzte wissenschaftliche Theorien (die myoelastische und die neuro-muskuläre) liegen für die Erklärung dieser Bewegung vor. Wir gehen hier nicht näher darauf ein und schließen uns der älteren, noch nicht widerlegten myoelastischen Theorie an, nach der bei der Tonbildung die Stimmlippen passiv bleiben. Aktiv ist nur die ausströmende Luft. Die neuro-muskuläre Theorie besagt, daß die Frequenzerzeugung durch aktive Schwingungen der Stimmlippen erfolgt. " F. Sdiweinsberg, a. a. O., S. 123.

A. Sprechbildung

18

1

2

3

Bei der Einatmung treten die Stimmlippen durch eine entsprechende Bewegung der Stellknorpel auseinander und lassen die Luft ungehindert durchstreichen. Zur Stimmgebung werden die beiden einander so weit genähert, daß sie einen schmalen Längsspalt mit parallelen Seitenbegrenzungen bilden. Auf diese Einstellung trifft von unten die Ausatmungsluft: die Stimmlippen werden von diesem Luftdruck auseinandergetrieben und schwingen gleich danach wieder in ihre alte Lage zurück. Durch diese „rhythmischen Gegenschlagbewegungen" 11 wird die Luft oberhalb und unterhalb der Glottis in periodische Schwingungen versetzt; dies führt schließlich zur Erzeugung eines Tones, dessen Frequenz der Stimmlippenschwingung entspricht.

Abb. 4 Schematisdie D a r s t e l l u n g der S t i m m l i p p e n b e w e g u n g : a ) S t i m m l i p p e n , b) A t e m l u f t b

Bei diesem Ton ist die S t i m m g a t t u n g (Tenor, Sopran, Alt usw.) abhängig von der Länge der Stimmlippen, die T o n h ö h e von der Zahl der Öffnungen und Verschlüsse pro Sekunde (in den Grenzen der Stimmgattung); das Ausmaß der Öffnungsbewegung, die Schwingungsbreite, bedingt die S t ä r k e der Stimme; die Art, in der die Stimmlippen vor der Luftabgabe aneinanderliegen, bzw. einander gegenüberstehen, bedingt die Art des S t i m m e i n s a t z e s . "

E . A d e r h o l d , a . a. O . , S . 123.

I I . Stimmbildung

19

2. Stimmeinsatz In der Stimmbildung ist auch schon beim Stimmeinsatz jenes von Wängler formulierte Kriterium der „physiologischen Zweckmäßigkeit" zu beachten: „Physiologisch richtig ist all das, was bei relativ geringstem Kraftaufwand optimalen Nutzeffekt herbeiführt. Dem entspricht, daß viel Kraftaufwand bei verhältnismäßig kleiner Wirkung in Hinsicht auf das gesetzte Ziel physiologisch falsch ist." 12 Der Stimmeinsatz, also die Art des Uberganges der Stimmlippen vom schwingungslosen Zustand in die Stimmgebung, ist von großer Bedeutung für die Güte der Stimme. Wir können die verschiedenen Einsätze nach dem akustischen Eindruck oder nach der Art des Entstehens unterscheiden. Beim g e h a u c h t e n Einsatz beginnt die Luftabgabe schon, bevor sich die Stimmlippen zur Stimmgebung genähert haben. Vor dem Einsetzen des Stimmklanges hört man einen deutlichen Hauchlaut. Normal und richtig ist dieser Einsatz im Deutschen nur bei Wörtern, die mit h anlauten. Wenn auch sonst nur mit diesem Einsatz gesprochen wird, d. h. wenn es nie zu einem richtigen „Schwingverschluß"13 der Stimmlippen kommt, und ständig wilde Luft entweicht, klingt die Stimme verhaucht. Ihre Tragfähigkeit ist stark beeinträchtigt. Oft kommt ein solcher Sprecher mit der Atemluft nicht aus, weil er auch in den Pausen nach einzelnen Wörtern und Sätzen unkontrolliert weiter ausatmet; er ist meist nicht fähig, einen Text in sinnvolle Sprecheinheiten aufzugliedern. Häufig führt ein gehauchter Einsatz auch zu andauernden Stimmschäden. Beim w e i c h e n oder l e i s e n Einsatz beginnt die Luft erst zu strömen, wenn sich die Stimmlippen ohne Druck einander dicht genähert haben. Stimmlippenschwingung und Luftstrom beginnen zur gleichen Zeit mit einem leisen, elastischen Einsatz. Diese Form des Stimmeinsatzes ist so12 H . - H . W ä n g l e r : Leitfaden der pädagogischen Stimmbehandlung; 1961, S. 9.

Berlin

13 H . G e i ß n e r : „Sprechen" in „Grundlagen der Schauspielkunst / bewegen, atmen, sprechen, fechten, schminken"; Hannover 1965, S . 78.

20

A . Sprechbildung

wohl für den Klang als auch für die Gesundheit der Stimme am günstigsten. Beim h a r t e n oder f e s t e n Stimmeinsatz liegen die Stimmlippen zu Beginn in Verschlußstellung. Die ausströmende Atemluft sprengt diesen Verschluß, und es ist — je nach Stärke des Verschlusses und des Luftdruckes — ein mehr oder weniger lautes Knacken (der sogenannte „Glottisschlag") zu hören. Dieser Stimmeinsatz birgt die größten Gefahren für die gesunde Stimme in sich. Der Übergang vom physiologischen, d. h. noch unschädlichen, zum pathologischen, d. h. stimmschädigenden, Glottisschlag ist für den Laien oft sehr schwer zu erkennen. — Beim physiologischen Sprengeinsatz wird die öffnungsbewegung dadurch gesteuert, daß der Kehlkopf möglichst tief steht und die Stimmlippen sich nicht krampfartig zusammenpressen. Auch die richtig geführte Atmungsbewegung und eine allgemeine Lockerheit der Halsmuskulatur sind hierfür wichtig. Zu hören ist dann kein scharfes oder rauhes Knacken wie beim pathologischen Sprengeinsatz, sondern nur ein leichter „Abknall" 1 4 , wie man ihn mit den Stimmlippen auch ganz selbständig durchführen kann. Besonders für das laute Sprechen und für das Rufen sollte der physiologische Glottisschlag beherrscht werden. Der ständige, womöglich zu häufige Gebrauch des Glottisschlages beansprucht die Stimmlippenbänder aber sehr. Akute und chronische Erkrankungen sind fast stets die Folge. Diese Erkrankungen können sich über anhaltende Heiserkeit durch Entzündungen bis zur Funktionsunfähigkeit der Stimmlippen durch Knötchenbildung und Vernarbungen entwickeln. Viele Sprecherzieher und Stimmpädagogen halten daher den Glottisschlag überhaupt für gefährlich und empfehlen da, wo im Deutschen ein klarer Neueinsatz der Stimme notwendig ist, den weichen Einsatz ohne Hauch oder Knackgeräusch (z. B. bei allen vokalisch 14 H . F e r n a u - H o r n : P r i n z i p und M e t h o d e der Ü b u n g s b e h a n d l u n g bei S t ö rungen der Sprech- und R u f s t i m m e ; K o n g r . Ber. F r a n k f u r t a . M . 1938, S . 250 bis 253. Berichte über den i n t e r n a t i o n a l e n K o n g r e ß für Singen und Sprechen in F r a n k f u r t a . M . , 1938; München—Berlin 1939.

II. Stimmbildung anlautenden Wörtern und Silben wie: 'und 'er 'eilte wärts-, 'ab'arbeiten). 3.

21

'ab-

Resonanz

Der im Kehlkopf gebildete Stimmton erhält seine f ü r den einzelnen Sprecher charakteristische Klangfarbe, Fülle und Tragfähigkeit durch die Resonanzfähigkeit des Ansatzrohres. Unter Resonanz verstehen wir das „Mitschwingen eines begrenzten Luftraumes" 1 5 , in diesem Falle der Rachenhöhle, der Mundhöhle und der Nasenhöhle, wodurch das primäre Tonprodukt der Stimmlippen verstärkt und charakteristisch geformt wird. Die Güte eines Stimmklanges hängt aber nicht nur, wie häufig angenommen wird, von der resonatorischen Beeinflussung ab, sondern ist zunächst von dem primären Ton bestimmt. Ein verhauchter oder gepreßter Primärton ist auch durch Resonanz nicht zu verbessern, denn Resonanz bedeutet ja ein Mitschwingen in der Frequenz des Frequenzerzeugers. Grundeigenschaften des Stimmklanges, die tatsächlich von der Resonanz herrühren, sind die Klangfülle und die Tragfähigkeit. Das Vibrationsgefühl, das man etwa beim Summen eines m an den Lippen, den Nasenflügeln, der Nasenwurzel, vielleicht auch an der Stirn und am Brustbein bemerkt, ist übrigens nicht mit Resonanz gleichzusetzen. Sehr häufig wird hier Ursache mit Wirkung verwechselt und von Stirnoder von Brustresonanz gesprochen. Das spürbare Vibrieren der Außenwände ist nur ein Zeichen dafür, daß in den inneren Hohlräumen starke Schwingungen stattfinden. Ziel jeder Stimmbildung soll es nun sein, die günstigsten und zweckmäßigsten Einstellungsbewegungen der Resonanzräume zu finden, einzuüben und dadurch Klangfülle wie Tragfähigkeit der Stimme zu verstärken. Jede Verengung des Ansatzrohres (Zusammenschnüren des Schlundes, Zurückfallen der Zunge, Verengungen im Nasenraum) beeinträchtigt diese Elemente des Stimmklanges entscheidend. 15

F . S c h w e i n s b e r g , a . a. O . , S. 145.

22

A. Sprechbildung

4. Stimmansatz Weitung des gesamten Ansatzrohres ist eine Hauptaufgabe der stimmbildnerischen Arbeit. Im Ansatzrohr wird der primäre Ton erweitert, klanglich angereichert, und zugleich werden hier die sehr verschiedenen Sprachlaute geformt. Die Formung des von den Stimmlippen erzeugten primären Tonproduktes zu den wechselnden Klängen der menschlichen Sprache (z. B. der Vokale und der Konsonanten) nennt man S t i m m a n s a t z . Um die stimmhygienisch und klangästhetisch beste Haltung und Bewegung des Ansatzrohres beschreiben zu können, sollen zunächst seine wichtigsten Funktionen genannt werden. Die

Q u e r s c h n i t t d u r d i d e n Schädel ( A n s a t z r o h r ) , w e i c h e n ' T e i l e s i n d e i n f a d i s c h r a f f i e r t , d i e »harten* T e i l e s i n d schraffiert.

doppelt

Seine verschiedenen Einstellungen werden durch die Beweglichkeit einzelner Teile ermöglicht: die Weitung der

II. Stimmbildung

23

Kehle kann variiert, die Muskelspannung von Rachenwand, Mundboden und Wangen kann verändert werden; das Gaumensegel kann entweder die Mundhöhle oder die Nasenhöhle voneinander absperren; die Mundöffnung kann beträchtlich erweitert oder verengt werden; die Art der Öffnung wird von der Formung der Lippen bestimmt; die stärkste Bewegungsvariation läßt sich mit der Zunge durchführen. Beim Sprechen sind nun alle diese Bewegungsvorgänge beteiligt. Von ihrer Genauigkeit hängt die Deutlichkeit der Aussprache ab, von ihnen wird die charakteristische Klangfärbung der persönlichen Sprechart jedes Menschen und die jeweilige Sprechart in den verschiedenen Sprechsituationen geprägt. Schließlich hängt die Gesundheit der Stimme von dem zweckmäßigen Ablauf dieser Bewegungsvorgänge ab. Schwierigkeiten können sich dadurch ergeben, daß ja auch das Ansatzrohr eine Primärfunktion hatte und hat, nämlich das Aufnehmen, Zerkleinern und Schlucken der Nahrung. Fast alle Bewegungen, die bei diesem Vorgang durchgeführt werden, haben eine für die Tonbildung ungünstige Tendenz. Eine Reihe von sprecherischen Fehlformen läßt sich daraus erklären, daß Teilbewegungen des Ansatzrohres ähnlich wie beim Kau- und Schluckakt ablaufen: der Schlund verengt sich, die Zunge zieht sich zurück und drückt dabei den Kehldeckel herunter, die Zahnreihen sind geschlossen, der Mund nur schwach geöffnet. Je nach Grad und Art der Bewegungstendenz des Ansatzrohres auf die Primärfunktion hin kommen dabei gepreßte, geknarrte oder geknödelte Klänge zustande. Um diese stimmschädigenden und unschönen Fehlformen zu vermeiden, wird häufig die Anweisung gegeben, man solle „vorne sprechen". Diese Anweisung ist aber zu ungenau, weil es einfach nicht möglich ist, etwa gutturale Laute wie g oder k vorne zu sprechen. Als Hilfsvorstellung ist diese Richtungsanweisung für den Stimmansatz, wie die Erfahrung zeigt, aber doch wirksam. Besonders dann, wenn dadurch erreicht wird, daß die Weite des Ansatzrohres nicht durch Zungenrücken und Zungengrund verengt wird,

24

A. Sprechbildung

wenn der Zungenkörper vielmehr bei allen Artikulationsabläufen die Tendenz nach vorne hat. Die Grundhaltung des Ansatzrohres als Ausgangsbasis f ü r die Lautbildung wird als „Lautungsgrundlage" 1 6 bezeichnet, als Ausgangshaltung, aus der eine entsprechende B e w e g u n g s t e n d e n z entspringt. Lautungsgrundlage und daraus entspringende Bewegungstendenz sind nun in den verschiedenen Sprachen sehr unterschiedlich. Während z. B. das deutsche Wort Ball deutlich im Vordermund artikuliert wird, entsteht das englische Wort ball aus einer Artikulationsbewegung im Hintermund. „Die deutsche Hochlautung greift die Silben, wo es die Laute irgend gestatten, nach vorn, so daß der Sprecher wohl den Eindruck hat, die Lautung spiele sich überhaupt nur im Bereich der Lippen und der Vorderzunge ab — das sog. Vornesprechen". 17 Zur Lautungsgrundlage des H o c h d e u t s c h e n (schon bei den verschiedenen deutschen Mundarten gibt es erhebliche Abweichungen) gehört weiter eine leichte, entspannte Öffnung des Kiefers. U m die Ruhelage, bei der die Zahnreihen etwa 1 cm voneinander entfernt sind, pendelt beim Sprechen der Kiefer ohne jeden Krampf. Jedes übermäßige Bewegen des Kiefers f ü h r t zu hinderlichen Verspannungen. Ein Grund dafür ist übrigens häufig die Anweisung: „Mach beim Sprechen den Mund auf!" Von ganz besonderem Einfluß auf die Klangwirkung und Deutlichkeit des Sprechens ist außerdem der Lippenraum, der Vorraum des Mundes. Auch hier dürfen keine Verspannungen und Verengungen auftreten. Vielmehr müssen Vorstülpung und Breitzug der Lippen (z. B. beim u bzw. beim i) möglichst elastisch und deutlich durchgeführt werden. Verkrampfungen im gesamten Ansatzrohr sind häufig schon an mangelhafter Lippenbeweglichkeit abzulesen. Die Stellbewegung des Gaumensegels ist weniger leicht zu beeinflussen. Hier orientiert man sich am besten am 18 Ch. W i n k l e r : Deutsche Sprechkunde 1954, S. 204. 17 Ebenda, S. 205.

und

Sprecherziehung;

Düsseldorf

II. Stimmbildung

25

Klang. Ein völliger Abschluß der Mundhöhle erfolgt nur bei den Nasalen; ein Abschluß der Nasenhöhle bei den Verschluß- und Reibelauten. Ein Nasalieren gibt es in der Hochlautung nicht. In der Lautungsgrundlage ist hier das Gaumensegel angehoben, es verschließt aber den Mundraum nicht völlig. Ein gewisser G r a d an Nasalität, der nicht mit Näseln zu verwechseln ist, bezieht den Nasenraum als Resonanzraum bei der Bildung des Stimmklanges mit ein.

a

1

|

Abb. 6 S t a r k schematisierte D a r s t e l l u n g der G a u m e n s e g e l b e w e g u n g : a) L u f t r ö h r e b) M u n d h ö h l e c) N a s e n h ö h l e d) G a u m e n s e g e l e) G l o t t i s

Eine Klangverstärkung, besonders die Fernwirkung der Stimme, wird dadurch unterstützt. — D a s pathologische geschlossene Näseln ist zu hören, wenn die Nasenräume durch Schwellungen (bedingt durdi Erkältung oder Wucherungen) verstopft sind. D a s organisch (Gaumenspalte) oder funktionell (Veluminsuffizienz z. B. nach Infektionskrankheiten) bedingte offene Näseln entsteht dadurch, daß beim Sprechen die Luft vor allem durch die N a s e entweicht. In beiden Fällen ist meist durch einen operativen Eingriff und durch anschließende spezielle Übungsbehandlung eine Besserung zu erreichen. 5. Indifferenzlage In diesem Zusammenhang ist noch ein Gesichtspunkt zu nennen, dessen Beachtung nicht nur zu Beginn, sondern während der ganzen Arbeit am Stimmklang und an der persönlichen Sprechart sehr wichtig ist. — Jeder Mensch hat eine natürliche Sprechstimmlage, die sogenannte „Indifferenzlage". Sie liegt im unteren Drittel des gesamten

A. Sprechbildung

26

Stimmumfanges, der etwa zwei Oktaven umfaßt. Diese Indifferenzlage bewegt sich — bei ruhiger Sprechart — in einem Bereich von etwa 4—5 Tönen in dem Tonbezirk, „der bei geringstem Kraftaufwand der Kehlkopf muskulatur und bei geringstem Energieaufwand erzeugt wird." 1 8 Beim Sprechen wird immer wieder — entsprechend der jeweiligen Ausdruckslage — diese sogenannte „Sprechquint" nach oben oder unten hin erweitert. Für die Stimmgesundheit ist es nun wichtig, daß diese entspannte und alle Resonanzmöglichkeiten ausnutzende Mittellage beibehalten wird. Modulationsreichtum und Tragfähigkeit sind hier am größten. Der Sprecher muß sich daran gewöhnen, unabhängig von der Tonstärke, der Lautheit der Stimme, diese Indifferenzlage einzuhalten. Gerade beim lauteren Sprechen, etwa in akustisch ungünstigen, großen Räumen oder beim Rufen, besteht die Gefahr, daß die bequeme Mittellage überschritten wird, daß sich der Sprecher auf einer zu hohen Tonhöhe festschreit. Wird ein solches Überhöhen des Stimmtones bei übertrieben starker Anspannung der stimmgebenden Organe zur Gewohnheit, so treten sehr bald Überanstrengungen und Schädigungen der Stimme auf. Wichtig ist nun, daß der Sprecher eine Vorstellung von seiner Indifferenzlage hat. Diese entspannte Normallage läßt sich verhältnismäßig leicht feststellen. Die Antwort auf eine harmlose Frage (z. B. nach der Uhrzeit) kommt meist in der Indifferenzlage. Wenn kein gewohnheitsmäßiges verspannt überhöhendes Sprechen vorliegt, führt ein solches Zurückrufen durch eine alltägliche Frage meist zur Normalisierung. Der gefährdete Sprecher lernt es so, sich seiner Normaltonhöhe bewußt zu werden. 6.

Grundsätze

a) Die Stimme und das Sprechen entstehen aus einem engen Funktionszusammenhang vieler Organtätigkeiten: aus Bewegungen der Atmungsmuskulatur, der Luftröhre, des Kehlkopfes und des Ansatzrohres. Fehlfunktionen in 18

F. Schweinsberg, a. a. O . , S. 163.

II. Stimmbildung

27

einem Gebiet wirken sich sofort auf den gesamten Ablauf aus. Andererseits kann sinnvolle Übungsarbeit an einem Teilbereich die anderen Gebiete positiv beeinflussen (z. B. ist das Geschehen im Inneren des Kehlkopfes durch Atemund Artikulationsübungen zu beeinflussen). b) Grundsätzlich sind alle Verengungs- und Verschlußtendenzen zu vermeiden. c) Wir empfehlen den weichen oder leisen Stimmeinsatz, bei dem Ausatmung und Stimmlippenbewegung miteinander koordiniert zur gleichen Zeit einsetzen. d) Das Ansatzrohr kann seine Doppelaufgabe als Resonator und als Organbereich der Sprachlautbildung am besten erfüllen, wenn seine Bewegungen nicht durch Kaubzw. Schluckspannungen beeinträchtigt werden. e) Von der Lautungsgrundlage des Deutschen werden die Silben und Laute nach vorne gegriffen. Leichte Öffnung des Kiefers und elastisch ausgeprägte Lippenbewegung bei Anhub der Vorderzunge ermöglichen das „Vornesprechen". f) Unabhängig von der Lautstärke der Stimme sollte beim Sprechen u n d Üben immer wieder darauf geachtet werden, daß die entspannte Mittellage, die sogenannte Indifferenzlage, beibehalten wird. Ziel der Sprechbildung ist es, eine leistungsfähige, modulationsreiche Stimme heranzubilden. Panconcelli-Calzia beschreibt dieses Ziel zusammenfassend wie folgt: Eine Stimme läßt sich als gut bezeichnen, „wenn sie ausschließlich unter Inanspruchnahme der für die jeweilige Leistung nötigen Muskulatur in harmonischem Ausgleich der Atmungs-, Kehlkopf- und Ansatzrohrfunktion gebildet wird. Die gute Stimme hört sich frei von Nebengeräuschen, Druck, Dauer-Fehl-Überspannungen an, klingt in jeder Höhe beliebig kräftig oder leise, weittragend, fließt resonanzreich, weich und anstrengungslos. Ein weiteres Merkmal der guten Stimme ist, daß sie, abgesehen von der physiologischen Müdigkeit, keine pathologischen Erscheinungen aufkommen läßt. J e nachdem sich eine Stimme diesem

28

A. Sprechbildung

Ideale, diesem Typus mehr oder weniger nähert, ist ihre Güte zu beurteilen." 19 7.

Stimmübungen

Auch hier sollen nur einige richtungsweisende Beispiele gegeben werden. Grundsätzlich sollten auch die Stimmübungen nur unter der hörenden und beobachtenden Kontrolle eines Lehrers individuell eingesetzt werden. Die H i n weise auf geeignete Übungsliteratur sollen helfen, sich ein genaueres Bild von der Zielsetzung der oft sehr verschiedenen Lehr- und Arbeitsmethoden zu verschaffen. a) Bei allen Übungen muß darauf geachtet werden, daß die Stimme in der Indifferenzlage bleibt. Die Tendenz, ständig zu überhöhen, ist ein Zeichen f ü r Verspannungen. b) L o c k e r u n g s - u n d Entspannungsübungen sollten Atem- und Stimmübungen immer einleiten. Vor allem auf die E n t k r a m p f u n g der Hals- und Schulterpartie ist zu achten. Lockeres Rollen der Schultern und des Kopfes helfen hier oft schon. Eine ausführliche Beschreibung und Begründung solcher Übungen bringen Wolf/Aderhold 2 0 oder F. Gerathewohl 2 1 mit Bezug auf R. Bode 22 und J. Faust. 23 c) R e s o n a n z ü b u n g e n werden mit stimmhaften Konsonanten und Vokalkombinationen durchgeführt. Besonders Summübungen mit Nasalen sind hier geeignet. — Bei jeder Übung unbedingt den Atemrhythmus (passiv aus — tief füllen — Bereitschaftshaltung — stützende Luftabgabe) beachten! Z. B.: m, n in Tönen der unteren Mittellage lang halten (aber nur so lange, wie man ein locker-gefülltes Gefühl hat) — lockere Kiefer — kit13 P a n c o n c e l l i - C a l z i a : D i e S t i m m a t m u n g . Das N e u e — das A l t e ; N o v a A c t a L e o p o l d i n a 18, L e i p z i g 1956, S. 28. 2 ° A . a . O . , S. 19 ff. 21 F . G e r a t h e w o h l : R i c h t i g e s D e u t s c h s p r e d i e n — ein sprechkundliches Ü b u n g s b u c h ; 8. A u f l . , H e i d e l b e r g 1955, S. 14 f. 22 R . B o d e : A u s d r u c k s g y m n a s t i k ; M ü n c h e n 1925. 23 A . a . O . ; S t u t t g a r t u. L e i p z i g 1939.

II. Stimmbildung

29

zelndes Vibrationsgefühl im Lippenbereich und um die Nasenflügel ist zu verspüren; m, n in Gleittönen (von oben nach unten); m, n in Schwelltönen (leise — lauter — leise) oder Gleitton mit Schwellton (hoch, leise —»lauter, tiefer); m-n-Tj aneinandergehängt zum Klingen gebracht — vom m über das n zum r) und wieder zurück. Eine dem Kauen ähnliche, aber locker geführte Bewegung entsteht dabei. — Halten des Vibrationsempfindens. — Abwandlung der Übung wie in den vorhergehenden Beispielen; Nasalkombination mit Vokalwechsel (unter den gleichen Bedingungen wie in den vorhergehenden Übungen: nan — nan . . J mom — mom . . ./ nama anam . . ./ no — ne — na . . . usw. Weitere Resonanzübungen bei Wängler 24 , Winkler 25 und Wolf/Aderhold. 2 « d) Übungen zum S t i m m e i n s a t z : Beim Einüben des weichen Einsatzes kommt es ganz besonders auf das exakte Zusammenspiel von Atemführung, Stimmlippenbewegung und auf die Form des Ansatzrohres an. Gerade hier ist eine Reihe von bewährten Übungsmethoden entwickelt worden. Eine nähere Beschreibung von Einsatzübungen nach den verschiedenen Methoden geben Wolf/Aderhold. 27 Auch die „Weitungsübungen" bei Wängler 28 sind sehr zu empfehlen. — Hier nur ein Hinweis darauf, wie gewohnheitsmäßig harter Stimmeinsatz abgeübt werden kann: " A . a . O . , 1966, S. 78 ff. 25

C h r . W i n k l e r : S p r e c h t e c h n i k f ü r D e u t s c h s c h w e i z e r ; B e r n 1934, S. 28 ff. u . 39 ff. 28 A . a . O . , S. 33 ff. — H i e r w e r d e n v o r a l l e m U b u n g s b e i s p i e l e a u s d e r sog. „ K a u m e t h o d e " g e b r a c h t . — V g l . : M . O r t h m a n n : S p r e c h k u n d l i c h e B e h a n d l u n g f u n k t i o n e l l e r S t i m m s t ö r u n g e n ; H a l l e 1956. " A . a . O . , S. 37 ff. 28 A . a . O . , 1966, S. 83 ff.

30

A. Sprechbildung

Man setzt zunächst am besten mit stimmhafter Konsonanz ein: z. B. wa — we — wi — wo — wu — wau — wei. . . oder entsprechend mit stimmhaftem s oder mit n usw. — Von dieser Einstellung aus gelingt es meist, den weichen Einsatz auch auf den Vokaleinsatz zu übertragen. In ganz hartnäckigen Fällen empfiehlt sich ein kurzes Vorschieben eines h, das immer mehr verkürzt wird, bis der folgende Vokal genau, aber leicht und elastisch einsetzt. Daraus darf sich aber in keinem Falle ein Verhauchen entwickeln. e) A n s a t z ü b u n g e n : Wichtig ist dabei vor allem die Einübung der Lautgriffe nach vorne hin bei möglichst großer Weitung der Kehle. Hilfreich ist hier zunächst die Bewegung des sogenannten Höflichkeitsgähnens: bei geschlossenem Mund wird die Luft gähnend durch die Nase eingezogen — der Kehlkopf senkt sich, die Kehle weitet sich. Diese geweitete und gelockerte Ausgangshaltung empfiehlt sich auch bei Resonanz- und Einsatzübungen. — Als Vorübung hat auch die sogenannte „Pleuelübung" eine recht günstige Wirkung: die Zungenspitze liegt hinter den unteren Schneidezähnen, der Zungenkörper wird vorgeschnellt und dann wieder in die Ausgangslage zurückgenommen. Bei allen Ansatzübungen ist immer wieder eine Kontrolle der Zungenlage durchzuführen (möglichst weit vorn, mit der Spitze an den unteren Schneidezähnen). Die folgenden Beispiele für Ansatzübungen bauen auf der Erkenntnis auf, daß ein Laut von seinen Nachbarlauten in seiner Bildungsart und seiner Bildungsstelle beeinflußt wird. Um das Nach-vorne-Greifen der Laute zu verstärken, übt man daher am besten mit Lautverbindungen aus den vorderen beiden Artikulationsgebieten. So ist es möglich, die Bewegungstendenz der Artikulation allmählich nach vorne zu verschieben. z. B. bi — be •—• ba — bo — bu — bä — bö — bü — bau — beu .. . ni —• ne . . . usw. oder döto, döto . . . papa, papa . . .

III. Lautbildung

31

schischu, schischu . .. usw. oder pli, ple, pla . . . plim, plam, plum . . . usw. (beliebig nach dem oben geschilderten Prinzip kombiniert). Die Folgelaute müssen lückenlos aneinander angeschlossen werden. Sie können entweder in einer Tonhöhe oder auf Gleitton bzw. Schwellton artikuliert werden. Auch Annäherung an den Sprechtonfall (größere Variation in Lautheitsund Höhenunterschieden) ist hier möglich. Weitere Ansatzübungen vor allem bei Wängler. 29 III. Lautbildung In den beiden vorhergehenden Kapiteln wurden der Anteil und die Bedeutung der Atmung und das Entstehen des Stimmtones als Voraussetzungen für das Zustandekommen des menschlichen Stimmklanges erläutert. Hier soll nun der Vorgang geschildert werden, der das Wesen der menschlichen Sprechsprache ausmacht: die Bildung der verschiedenen Sprachlaute. Wenn dabei vorübergehend kaum noch Hinweise auf Atmungsvorgang und Stimmklangbildung erfolgen, so bedeutet das keinesfalls, daß die Lautbildung ein von den beiden Grundfunktionen unabhängiger Vorgang ist. Auch hier handelt es sich um einen Teil des ganzheitlichen Gestaltungsablaufes, der in engem Funktionszusammenhang mit den anderen steht. Im Kapitel über die Stimmklangbildung wurde schon auf die Bedeutung des Ansatzrohres und seine Fähigkeit, verschiedene charakteristische Formeinstellungen durchzuführen, als Bedingung für die Lautung hingewiesen. Dort wurde auch die dem Deutschen typische Lautungsgrundlage beschrieben: die Ausgangshaltung der Organe des Ansatzrohres, von der der Bewegungsablauf der Artikulation ausgeht oder ausgehen sollte, wenn Stimmgesundheit und Lautreinheit angestrebt werden. " A. a. O., 1966, S. 86 ff.

32

A. Sprechbildung

1. Buchstabenwert und Lautwert Zunächst muß festgestellt werden, daß die Beziehung zwischen Buchstabenwert und Lautwert immer wieder zu Mißverständnissen führt. Man spricht z. B. von der „Aussprache" des Deutschen mit der Vorstellung, es handele sich dabei darum, die schriftlich niedergelegte Abfolge von Buchstaben beim Sprechen laut werden zu lassen. In Wirklichkeit ist aber das Schriftbild nur ein sehr unvollkommenes, oft verwirrendes Abbild der Lautungsvorgänge. Zwar ist im Deutschen die Entsprechung von Lautwert und Buchstabenwert erheblich größer als etwa im Englischen oder Französischen, doch die Abweichungen sind noch recht groß. Die Entwicklung der Schriftsprache folgte ganz anderen, sprechfernen Gesetzlichkeiten und Übereinkünften, die hier nicht näher erläutert werden müssen. Ein Hauptgrund für die Diskrepanz zwischen Buchstabe und Laut ist darin zu sehen, daß man die Buchstaben der lateinischen Sprache, die ja nur für diese selbst galten, übernahm, ohne daß neue, spezifische Zeichen für den deutschen Lautstand entwickelt wurden. Ein paar Beispiele sollen den Unterschied zwischen Buchstabenwert und Lautwert verdeutlichen: das ch ist Zeichen für zwei verschiedene Laute (für den hellen zcÄ-Laut und für den dunklen ach-Laut) und hat mit dem sonstigen Klang der beiden Buchstaben c und h nichts mehr zu tun; das 5 klingt verschieden in den Wörtern es, Besen und Stern; die Buchstabenverbindung ng wird immer als einheitlicher Nasallaut [ 5 ] gesprochen; in dem Wort zerlegen haben alle drei e verschiedenen Lautwert; der gleiche Buchstabe a in sagen und Sack klingt in beiden Wörtern verschieden. Da also unsere Schriftzeichen nicht ausreichen, um den bei weitem vielfältigeren Lautstand unserer Sprache wiederzugeben, wurden verschiedene Systeme von phonetischen Umschriften entwickelt, von Lautschriften, die die einzelnen Lautwerte genauer bezeichnen. Die heute am häufigsten gebrauchte und am weitesten verbreitete Umschrift ist die

III. Lautbildung

33

internationale Lautschrift (IPA). Die für die Aussprache des Deutschen maßgeblichen Aussprachewörterbücher, der der SIEBS 30 und der DUDEN-Band VI 31 , geben bei der Darstellung der Ausspracheregeln und der Beispiele den Lautstand mit dieser Umschrift wieder. Jeder, der sich über Ausspracheregeln informieren möchte, sollte diese Lautschrift lesen können. Audi wir verwenden sie in unseren Ausführungen. Ein schriftliches Fixieren des Lautstandes muß aber mehr oder weniger unvollkommen bleiben. Zur ganz genauen Demonstration von Lautwerten kann man heute ja die elektro-akustische Schallaufnahme einsetzen, die am besten geeignet ist, den Gesamtklang festzuhalten und wiederzugeben. Daher werden Bücher, die sich der Aussprache widmen, heute auch in zunehmendem Maße durch entsprechende Plattenbeispiele akustisch illustriert 32 . 2. Koartikulation Wenn die Bildung einzelner Laute einer Sprache beschrieben und ihr Lautstand erfaßt werden soll, ist noch eine andere Erscheinung zu beachten, die beim Bewegungsablauf der Artikulation auftritt. Im Schriftbild folgt ein Buchstabe dem anderen. Die Reihe ist deutlich voneinander abgesetzt und unterschieden. Aus dem Nacheinander verschiedener Schriftzeichen ergeben sich Silben und Wörter. Beim Sprechen gehen die Artikulationsbewegungen ineinander über. Die Artikulation eines Lautes wird beeinflußt von der des vorhergehenden oder des folgenden Lautes. Wir nennen diesen Vorgang K o a r t i k u l a t i o n . 30 Siebs: Deutsche Hochsprache (Bühnenaussprache); hrsg. v. H . de Boor u. P . Diels, 18. Aufl., Berlin 1%1. 31 D U D E N — Aussprachewörterbuch; bearb. v. M . Mangold u. P. Grebe, Mannheim 1962. 32 C. u. P . Martens: Phonetik der deutschen Sprache; 1. praktische Aussprachelehre, München 1961; 2. Übungstexte zur deutschen Ausspräche, M ü n chen 1962; 3. Deutsche Aussprache (Schallplatte), München o. J. — H . - H . Wangler: G r u n d r i ß einer Phonetik des Deutschen, mit einer allgemeinen E i n f ü h r u n g in die P h o n e t i k ; mit einer Sprachplatte, Marburg 1960. — J . Jesch: SIEBS Deutsche Hochsprache, 3 Schallplatten, Berlin 1965.

2

Jesch,

Sprecherziehung

34

A. Sprechbildung

Die W i r k u n g der K o a r t i k u l a t i o n haben wir uns schon bei den Übungen zum Stimmansatz zunutze gemacht (s. S. 30). Die Artikulation ist also nicht als Summe von Einzeleinstellungen u n d -bewegungen anzusehen, sondern als ein miteinander verwobenes Geflecht von Dauerbewegungen. Es ist daher nicht sinnvoll, ja gar nicht möglich, die Bildung eines Lautes losgelöst von seinen Nachbarlauten zu beschreiben. Seine Q u a l i t ä t u n d Q u a n t i t ä t sind abhängig von der Koartikulation. So k a n n m a n z. B. nicht sagen, wie ein unbedingt richtiges offenes « zu sprechen ist. Die W ö r t e r und, Hund, Mutter und Druck haben z w a r alle ein kurzes, offenes u, aber alle vier sind nach ihrem Bildungsort und entsprechend der Bildungsart der vorhergehenden wie der folgenden Lautverbindungen verschieden. Wir können daher in der Beschreibung der Lautbildung u n d bei den anschließenden Übungsbeispielen nicht von absolut richtigen Lautwerten, sondern nur von Annäherungswerten ausgehen. 3. Vokale

und

Konsonanten

Zunächst wollen wir einige typische Merkmale der Vokale u n d Konsonanten herausstellen, die die U n t e r scheidung der Laute voneinander ermöglichen. W i r folgen in dieser Beschreibung, deren Kenntnis f ü r den Einsatz der Lautbildungsübungen wichtig ist, im wesentlichen der von H . - H . Wängler 3 3 getroffenen Einteilung. Laute können unterschieden werden nach ihrem A r t i k u lationsort, nach dem O r g a n , das die Artikulation ausführt, und nach der A r t der Artikulation. Artikulationsort: Lippengebiet — 1. Lippenlaute (p)si, 2. Lippen-Zahnlaute ( f ) 33

H . - H . W ä n g l e r : A t l a s deutscher S p r a c h l a u t e ; 2. A u f l . , B e r l i n 1961. W i r b e s c h r ä n k e n u n s h i e r auf die N e n n u n g eines B e i s p i e l l a u t e s . E i n e a u s f ü h r l i c h e r e D a r s t e l l u n g f o l g t auf S. 33. 3i

III. Lautbildung

35

Vorderzungengebiet — 1. Zahnlaute (t), 2. Z a h n d a m m l a u t e (n), 3. Laute am harten Gaumen (sch) Hinterzungengebiet — 1. Laute am weichen G a u m e n (k), 2. Zäpfchenlaute (r), 3. Rachenlaute (ach-L&xiX.). Artikulierendes Organ: Lippen; vordere, mittlere u n d hintere Zunge; Art der A r t i k u l a t i o n : Ö f f n u n g , Enge, Verschluß, Nasalität, A r t u n d G r a d der Stimmhaftigkeit. Die

Vokale

Kennzeichen aller Vokale ist ihre Stimmhaftigkeit. Die Zungenspitze bleibt in K o n t a k t mit den unteren Schneidezähnen, der N a s e n r a u m ist vom Gaumensegel fast verschlossen. Die Vokale unterscheiden sich durch die unterschiedliche M u n d ö f f n u n g , die A r t der Lippenstellung u n d die Bewegung des Zungenrückens. Für die Sprecherziehung, bei der die jeweils mögliche Bildungsstelle von Interesse ist u n d die H e r v o r b r i n g u n g des Lautes charakterisiert werden muß, bietet sich die vereinfachende Darstellung der V o k a l l a u t u n g nach der jeweiligen Zungenbewegung an. Danach können wir die G r u n d vokale in drei G r u p p e n einteilen: die Vorderzungenvokale (ä, ö, i, e, ä), die Mittelzungen vokale (a, Murmel-a) u n d die Hinterzungen vokale und oj. Die „Richtungstendenz" der ganzen Zunge w i r d in einem f ü r die Sprecherziehung sehr brauchbaren Schema von Wängler dargestellt 3 5 . H i e r werden das Gaumengebiet u n d die Bewegung des Zungenrückens (von vorne nach hinten — entsprechend von links nach rechts) in der Abbildung 7 gezeigt. Die Umschrift der im Schema dargestellten Vokale und U m l a u t e gibt weitere Unterscheidungsmöglichkeiten a n : die Unterscheidung in offene und geschlossene sowie in k u r z e 35

Atlas deutscher Spradilaute; a. a. O . , S. 34.

A. Sprcchbildung

36

3

u n d lange Lautungsformen. Diese Unterscheidung reicht allerdings bei den e-Lauten, wie wir zeigen werden, nicht aus. Beim a - L a u t können wir in der Praxis von der bei Wängler a n g e f ü h r t e n T r e n n u n g zwischen einer offeneren u n d einer geschlosseneren Form absehen 3 6 . I n der Hochlautung treten die vier Unterscheidungsmerkmale meist in der K o m b i n a t i o n lang-geschlossen u n d kurz-offen auf. Auf Besonderheiten im Schwierigkeitsgrad u n d in der Bildungsweise einiger Vokale, U m l a u t e und D i p h t h o n g e soll in einem speziellen Abschnitt eingegangen werden. Die

Konsonanten

W ä h r e n d die Vokale als stimmhafte ö f f n u n g s l a u t e bezeichnet wurden, entstehen die Konsonanten dadurch, d a ß dem Atemstrom im A n s a t z r o h r Hemmstellen, Verengungen oder Verschlüsse als Widerstand entgegengesetzt werden. F o r m u n g der Lippen, Einstellung der Zahnreihen, Bewegungen der Zunge und des Gaumens sind auch hier V o r aussetzungen f ü r die Bildung der charakteristischen Geräusche u n d Klänge. Die Konsonanten sind f ü r die Deutlichkeit u n d f ü r die Tragfähigkeit der Sprechstimme von größter Bedeutung. Sie sind z w a r nicht so schallstark u n d modulationsfähig wie die Vokale, U m l a u t e u n d Diphthonge, aber sie geben diesen den notwendigen H a l t ; sie bilden sozusagen ein variables Gerüst, das die Vokalklänge u m f a ß t . Durch die38

S. audi SIEBS, a. a. O . , S. 36.

III. Lautbildung

37

sen wechselnden H a l t wird der Lautstrom gegliedert und akzentuiert. Eine Großgliederung der Konsonanten nach ihrer akustischen Eigenschaft in zwei Gruppen ergibt sich, wenn man sie nach ihrer Stimmhaftigkeit bzw. Stimmlosigkeit einteilt. Stimmhaft sind die Konsonanten, bei denen zur Verschluß- oder Engenbildung die Stimmlippen in Tätigkeit treten. Stimmlos dagegen sind die, bei denen während der charakteristischen Formveränderung des Ansatzrohres die Glottis geöffnet bleibt. Auch bei der Kennzeichnung der Konsonantenbildung können wir f ü r die sprecherzieherische Praxis bei der vereinfachenden Gliederung der Artikulationsgebiete in drei typische Bereiche bleiben: dem Lippengebiet, dem Vorderzungengebiet und dem Hinterzungengebiet. Bildungsstelle und Bildungsart der Konsonanten im Deutschen werden im folgenden Schema 37 übersichtlich dargestellt: V

rt

Verschlußlaute

C

z

u

rt C3

Stimmhaft los

Reibelaute

m

b

p

Pf

V

Vorderzungengebiet

n

d

t

ts

zj

g

k

rt

3

-s

Stimmhaft los

Lippengebiet

Hinterzungengebiet

V

K

f

J\s

1 1 r

h

5 X

R

Wie bei den Vokalen verzichten wir darauf, die Bildung jedes einzelnen Konsonanten genau zu beschreiben. Den Interessenten verweisen wir auf das hervorragende Bild37 Ch. Winkler: Deutsche Sprechhunde und Sprecherziehung; a. a. O . , S. 210 (leicht verändert).

A. Sprechbildung

38

material, das H . - H . Wängler in seinem „Atlas deutscher Sprachlaute" veröffentlicht und kommentiert hat. Hier werden für die Bildung aller deutschen Sprachlaute die typischen Lippenstellungen, die Form des Ansatzrohres und der Abdruck der Zunge am Gaumen während der Bildung des Lautes wiedergegeben. Einige Besonderheiten und die häufigsten Fehlformen in der Lautbildung der deutschen Aussprache sollen im folgenden Abschnitt beschrieben werden. 4. Besondere Schwierigkeiten

in der

Bildungsweise

Beurteilungskriterien bei der Darstellung besonderer Schwierigkeiten und möglicher Fehlformen sind einmal stimmhygienische und zum anderen klangästhetische Gesichtspunkte, wie sie im S I E B S und im D U D E N zur Begründung der hochsprachlichen Norm angegeben sind. Vokale

a

Der Mittelzungenvokal a bietet in Sprecherziehung und Stimmbildung die größten Schwierigkeiten. Schon die Bezeichnung „Mittelzungenvokal" ist nur eine sehr ungenaue Umschreibung, denn dieser Vokal kann nur mit flacher Zungenlage und verhältnismäßig großer Kieferöffnung richtig gebildet werden. Die Form des Ansatzrohres bei der Bildung des a ist — bis auf die Weitung und Öffnung — wenig typisch; es gibt keine besondere Hemm- oder Formungsstelle, an der sich der Sprecher orientieren könnte (wie etwa die deutliche Lippenstülpung bei o und u). Daher finden wir hier auch die meisten Fehlformen. Fast alle Mundarten haben eine typische Deformierung des a (z. B. Gutturalisierung: Hebung der Hinterzunge und dadurch Verdumpfung zum Knödelklang im Bayrischen — „Wos host g'sogt?"; oder Palatalisierung: Hebung der Vorderzunge und dadurch Aufhellung zu einem flacheren oder breiteren Klang im Norddeutschen — „eine angenehme Läge").

III. Lautbildung

39

Aber nicht nur in Mundarten und in mundartlich gefärbter Umgangssprache wird das a häufig falsch gebildet. Der Klang des a bei einzelnen Sprechern ist f ü r den Sprecherzieher ein wichtiger Hinweis darauf, ob Fehler im Stimmansatz vorliegen und wodurch sie verursacht werden. Gerade die gewohnte Bewegungstendenz der Zunge ist bei der Bildung dieses Lautes sehr schnell am Klang zu hören.— Bei den Übungen zum a-Laut ist auf eine möglichst flache Zungenlage und auf das ständige Einhalten des Zungenkontaktes mit den unteren Schneidezähnen zu achten. e In der Hochlautung unterscheiden wir vier e-Laute: 1. das lange geschlossene [e;] (ewig, fehlen, schwer), 2. das lange offene [EI] (zählen, Käse, spät), 3. das kurze offene [e] (Esche, Wäsche, messen), 4. den Murmellaut [a] (Vorsilben he-, ge-; Endsilben -er, -el, -em, -en). Bei der Bildung dieser verschiedenen e-Laute ist eine Fülle von Fehlformen zu beobachten, die sich aus der historischen Entwicklung dieser Laute, aus der verschiedenen Schreibweise, aus der Beeinflussung der Lautung durch das Schriftbild und aus herrschenden Sprechmoden oder verbreiteten Nachlässigkeiten erklären lassen. — Wir sagen nur kurz, wie die häufigsten Fehlformen vermieden werden können: Zu 1. Das lange geschlossen [ei] darf nicht zu sehr verengt und aufgehellt werden (nicht lieben statt leben); es darf aber auch nicht zu offen gesprochen werden (Ehre nicht wie Ähre). Zu 2. Das lange offene [ei] darf nicht geschlossen gesprochen werden (nicht Seele statt Säle). Zu 3. Das kurze offene [e] hat fast dieselbe Lautbildung wie das lange offene [e;]. Kurzes geschriebenes e fällt in der Lautung mit dem kurzen geschriebenen ä zusammen (also Felle wie Fälle). Dabei ist eine Aussprache zu ver-

40

A. Sprechbildung

meiden, die sich dem a-Laut nähert (also hätte nicht wie hatte). Zu 4. Der Murmel vokal [a] ist zwar sehr tonschwach, er wirkt aber noch als Klangträger von unbetonten Silben. Hier ist darauf zu achten, daß im Bestreben, deutlich zu sprechen, die schwachtonigen Vor- oder Nachsilben nicht auf einmal übermäßig verstärkt und aufgehellt werden (nicht [behalten], sondern [bahaltan]). Der häufigere Fehler ist aber hier, daß aus Nachlässigkeit dieser Murmelvokal überhaupt nicht mehr gesprochen wird (also statt entgegensehen etwa entgegnsen). Deutlichkeit der Artikulation und Tragfähigkeit des Sprachklanges werden durch diesen weit verbreiteten Fehler empfindlich beeinträchtigt. o, u Der reine Klang der o-Laute und der »-Laute wird häufig durch zu schwache Lippenbewegung verändert. Hier ist eine deutliche Lippenstülpung und -rundung notwendig. ei, au, eu, Die Diphthonge ei, au, eu werden häufig — besonders in einzelnen Mundarten — übermäßig gedehnt oder auseinandergezogen. In der Hochlautung sollen sie fast wie ein Laut in einere kurzen Gleitbewegung gesprochen werden. So entsteht ei (ai, ey, ay) durch eine Gleitbewegung vom a zu einem sehr kurzen geschlossenen e [a —> e]; das au durch eine entsprechende Bewegung vom a zu einem sehr kurzen geschlossenen o [a —> o]; das eu (äu) durch ein Gleiten vom offenen o zu einem sehr kurzen geschlossenen ö [o-> 0 ] . Vokaleinsatz Schwierigkeiten und Ungenauigkeiten treten erfahrungsgemäß auch bei den vokalischen Silbenanlauten auf. Daher sei noch einmal darauf hingewiesen, daß alle Vokale im Anlaut eines Wortes oder einer Silbe neu, aber leicht und

III. Lautbildung

41

ohne Knackgeräusch (Glottisschlag) eingesetzt werden müssen (also nicht Ver ein oder über all, sondern Ver ein und über all — oder nicht mit offenen Armen aufnehmen, sondern mit 'offenen 'Armen Konsonanten

'aufnehmen). r

In der Hochsprache stehen das Zungen-r und das Zäpfchen-r gleichberechtigt nebeneinander. Ursprünglich gab es im Deutschen nur das Zungen-r. Erst später, unter dem Einfluß des Französischen, entstand als Ersatzbildung das Zäpfchen-r, das heute in der Umgangssprache sehr weit verbreitet ist. Gegen das Zungen-r wird häufig eingewandt, es sei zu umständlich in der Bildung, behindere den natürlichen Fluß des Sprechens und klinge überhaupt zu „dramatisch". Selbst auf der Bühne wird heute das Zungen-r weitgehend vermieden. Dagegen ist zu sagen, daß das richtige Zungen-r, bei dem die Zungenspitze nur etwa 2—3mal anschlägt, durchaus nicht den Sprechfluß stört und daß es dem Zäpfchen-r auf jeden Fall aus stimmhygienischen Gründen vorzuziehen ist (es unterstützt im Lautungsablauf den „Griff nach vorne"). Stimmschädigende Fehlformen und auch klangliche Verfärbungen treten dagegen beim Zäpfchen-r sehr leicht auf. Vor allem ist darauf zu achten, daß es nach kurzem Vokal nicht zum gutturalen Reibelaut — zum ach-Laut — wird (also dort nicht wie Docht) und daß es nach einem Vokal nicht vokalisiert wird (z. B. nicht Vadeaba, sondern Verderber). ng Die Buchstabenverbindung ng bzw. nk ist als einheitlicher Nasal zu sprechen (also [laij] oder [barjk] und nicht [lank] oder [bank]).

42

A. Sprechbildung

h Das h als Hauchlaut (ohne Reibegeräusch) wird nur im Anlaut vor betontem Vokal und in den Silben -hafl und -heit gesprochen (Herz, herzhaft, Hoheit). Das sogenannte Dehnungs-/? bleibt stumm (nahe = [na:g], sehen = [ze:on], Ehe = [eia]). Man hört das Dehnungs-Ä oft, wenn sich ein Sprecher — in Anlehnung an das Schriftbild — bemüht, besonders schön oder deutlich zu sprechen. 5

Beim 5-Laut sind die meisten Fehlbildungen (Sigmatismen) zu beobachten. Die Sigmatismen (Formen des Lispeins) werden einmal dadurch verursacht, daß das s eine sehr genaue Einstellung der Zunge verlangt, und zum anderen dadurch, daß Kinder erst nach dem Zahnwechsel die richtige Bildungsweise lernen. Außerdem hängt sein richtiger Klang (möglichst hoch, fein und spitz) davon ab, welche Formeinstellungen die notwendigen Organe des Ansatzrohres — die Lippen, die Zahnreihen und die Zunge — durchzuführen in der Lage sind. Wir nennen hier nur die zwei wichtigsten Artikulationsweisen des richtigen s-Lautes: einmal mit der Zungenspitze hinter den unteren Schneidezähnen; der Luftstrom wird dabei durch eine Längsrille des Zungenrückens in die vordere Enge zwischen Zahndamm, Schneidezähnen und Zungenspitze geblasen. Zum anderen kann aber auch die Zungenspitze hinter den oberen Schneidezähnen liegen, und so die Luft an die Engstelle geführt werden. Bei beiden s-Formen sind die Lippen wie beim Lächeln leicht geschürzt. Das stimmhafte s wird in derselben Artikulationsstellung wie das stimmlose mit Stimmton gesprochen. Stimmhaft ist der s-Laut vor Vokalen und zwischen stimmhaften Lauten zu sprechen (singen, Wiese, langsam). Die vorwiegenden Fehleinstellungen, die zum Lispeln führen, sind: a) starkes Anstemmen der Zungenspitze an die Zähne, b) die Zungenspitze drängt sich zwischen die

III. Lautbildung

43

Zahnreihen, c) die Luft w i r d über den Zungenrücken nicht nach vorne, sondern seitlich an eine Reibeenge geführt. 3 8 sch D e r sch-Laut w i r d in vielen M u n d a r t e n verändert. Auch Lippenträgheit f ü h r t hier zu Unreinheiten. Er soll immer dunkel u n d voll mit kräftiger Lippenstülpung und löffeiförmig angehobener Zungenspitze gesprochen werden. D e r ¿cA-Reibelaut (Zungenspitze unten u n d Lippenbreitzug) m u ß deutlich v o m sch unterschieden werden (Kirsche nicht wie Kirche; Löscher nicht wie Löcher). st u n d sp sind in der Hochsprache im A n l a u t immer [ J t ] b z w . [ j'p] zu sprechen (Stein, Spiel), im In- u n d Auslaut dagegen immer wie [st] b z w . [sp] (Rast, Raspel). Die Verschlußlaute p, t,k — b, d, g Die stimmlosen u n d stimmhaften Verschlußlaute werden mundartlich (besonders in mitteldeutschen M u n d a r t e n ) sehr oft verändert oder miteinander verwechselt. Allgemeine Laschheit der Artikulationsbewegungen macht sich hier stark bemerkbar u n d beeinträchtigt die Verständlichkeit, denn die Verschlußlaute bilden einen wesentlichen Bestandteil des Lautgerüstes im Artikulationsablauf. Die stimmlosen Verschlußlaute p, t, k sind mit kräftiger Verschlußsprengung zu sprechen. Sie sind im A n l a u t vor betontem Vokal wie im Auslaut scharf, aber k u r z behaucht. Die stimmhaften Verschlußlaute b, d, g sind im Silbenanlaut stimmhaft zu sprechen, d. h. der lockere Verschluß w i r d stimmhaft gelöst; im Auslaut dagegen werden sie stimmlos, verhärtet u n d behaucht wie die stimmlosen Verschlußlaute. Folgt aber dem so verhärteten Verschlußlaut eine Silbe, die mit stimmhafter Konsonanz anlautet, so fällt die Verschlußsprengung nicht mehr so stark aus (graben — Grab/Grabmal; bilden — Bild!Bildnis). Die -ig geschriebene Silbe im Auslaut w i r d nicht gesprengt, sondern wie ich gesprochen; folgt dem -ig aber ein 3a V g l . H . K r e c h : D i e B e h a n d l u n g g e s t ö r t e r S - L a u t e / S p r e c h k u n d l i d i e Beit r ä g e z u r T h e r a p i e der S i g m a t i s m e n ; H a l l e 1955.

44

A. Sprechbildung

Vokal oder ein zweiter ich-Laut in der nächsten Silbe, so bleibt das g Verschlußlaut (ewig, Ewigkeit, aber ewige, ewiglich). Lautangleichungen Wir haben schon darauf hingewiesen (S. 33 f.), wie sehr im gesamten Artikulationsablauf die Laute und Lautverbindungen durch ihre lautliche Nachbarschaft beeinflußt werden. Das trifft nicht nur für die einzelne Silbe oder das einzelne Wort zu, sondern die Koartikulation kann sich im gesamten Ausspruch auswirken. Gerade Wortblöcke (s. S. 64) werden auf diese Weise artikulatorisch zusammengefaßt. In nachlässiger Alltagssprache kann das verheerende Folgen f ü r die Verständlichkeit haben. Auf der anderen Seite wirkt es starr und unnatürlich, wenn Lautangleichungen strikt vermieden und die Silben und Wörter buchstabengetreu nebeneinandergesetzt werden. Gerade f ü r die Wortund Silbengrenzen werden daher mögliche Lautangleichungen in der Hochsprache zugelassen, um bei aller Deutlichkeit und Klangreinheit ein Höchstmaß an natürlichem Redefluß zu ermöglichen: a) Beim Zusammenstoß verschiedenartiger Verschlußlaute darf keiner ausfallen; beide werden gesprengt und behaucht (Abt aXso nicht [at], sondern [apt]). b) Stoßen in zusammengesetzten Wörtern an der gleichen Stelle gebildete Konsonanten zusammen, so werden diese Laute nicht getrennt, sondern verbunden, aber nicht zusammengezogen (Stadttor, Rückkehr, Schiffahrt, Waschschüssel; grob beschimpfen, viel leisten). c) Folgt einem stimmlosen Laut ein gleich gebildeter stimmhafter, so setzt an der Silbengrenze mit dem neuen Atemdruck der Stimmton ein. Beide Laute behalten zwar ihre Qualität und Quantität, werden aber nicht voneinander getrennt (und da, das Schiff wenden, den Preis senken).

III. Lautbildung

45

d) In festen Lautverbindungen von Verschlußlauten und Reibelauten wird nicht auf Hauch, sondern auf den Reibelaut gesprengt (Pferd, Zoll, Matsch, Echse, Hexe, Qual, Raps). e) Treffen verschiedenartige Reibelaute zusammen, so fließt zwar der Atem ohne Absetzen weiter, doch wird an der Silbengrenze die Artikulationsstellung rasch und deutlich verändert (unnaussprechlich; weder Fisch noch Fleisch). 5. Lautbildungsübungen Der Übungsstoff für die Lautbildungsübungen ist nahezu unerschöpflich. Die große Anzahl der Übungssammlungen entspricht dieser Tatsache. Wir werden einige davon nennen, deren sinnvolle Verwendbarkeit wir selbst erprobt haben. Ein solcher Hinweis genügt. Es ist nicht notwendig, hier eine neue Sammlung zusammenzustellen. Wir möchten nur darlegen, worauf es uns bei den Lautbildungsübungen ankommt, welche Übungsprinzipien und -methoden wir befürworten und welche wir nach den neueren sprechkundlichen Erkenntnissen ablehnen. Im vorhergehenden Abschnitt wurde auf einige Regeln der Hochlautung hingewiesen und angedeutet, welche richtigen Bildungsmöglichkeiten es für einzelne Laute gibt. Eine absolute Richtigkeit in der Lautbildung ist aber gar nicht möglich oder erstrebenswert. Es kommt vielmehr darauf an, den einzelnen Laut so richtig auszusprechen, daß dadurch die klare Unterscheidung von Wortbedeutungen ermöglicht wird. Diese kleinsten Lautmerkmale, die zur Unterscheidung von Bedeutung dienen, nennt man in der Sprachwissenschaft P h o n e m e . So ergeben sich die unterschiedlichen Wortbedeutungen der Wörter lange, Länge, Lunge nur dadurch, daß sie durch die vokalischen Phoneme a, ä, u unterschieden sind. Konsonantische Phoneme sind die einzigen Unterscheidungsmerkmale der drei Wörter Sund, Hund, Mund.

46

A. Sprechbildung

Jedes gute Übungsbuch wird auf diesem „phonematischen Gesichtspunkt" 8 9 aufbauen. Es wird Beispiele zusammenstellen, mit denen die unterscheidenden Merkmale einzelner Phoneme in der lautlichen Gegenüberstellung geübt werden können (z. B. Tür — Tier; heilen — heulen; Gabel — Kabel; Fechter — Wächter). Auch die Vorgänge der Koartikulation sollten in einem guten Übungsbuch an entsprechenden Beispielen bewußt gemacht werden, denn viele Schwierigkeiten, die der Hörer bei der Unterscheidung von Wortbedeutungen haben kann, ergeben sich aus der koartikulierenden Verflechtung von Lauten (z. B. heroisch reiten — heroisch schreiten; Fleisch haben — Fleisch schaben). Grundsätzlich sollte man Lautbildungsübungen nie mit einzelnen Lauten oder Silben durchführen, sondern gleich Wörter, Wortreihen, Wortblöcke oder ganze Sätze heranziehen, die wirklich eine Bedeutung haben und deren Sinn durch genaue Unterscheidung im Lautlichen herausgearbeitet werden muß. Die alte mechanistische Sprechtechnik exerzierte mit einzelnen Lauten oder sinnlosen Lautgruppen. Der technische Ablauf einzelner Laute wurde so lange für sich geübt, bis der Sprecher ihn beherrschte. Wir lehnen eine solche S p r e c h t e c h n i k als Selbstzweck ab, denn sowie ein so geschulter Sprecher zum sinn- und ausdrucksvollen Sprechen zurückkehren will, steht ihm seine gekünstelt oder unnatürlich klingende Aussprache im Wege, oder die alten Fehler tauchen wieder auf. Solche mechanistischen Übungen mit sinnleerem Textmaterial fügen sich nicht in den ganzheitlichen V o r g a n g des Sprechens ein und bleiben daher an der Oberfläche. — Wir raten in diesem Zusammenhang dringend von der Verwendung des sogenannten „Kleinen H e y " 4 0 ab, der heute immer noch sehr verbreitet ist und in dem die 33 H . G e i ß n e r : Sprechen in „ G r ü n d l a g e n der Schauspielkunst / bewegen, atmen, sprechen, fechten, s c h m i n k e n " ; H a n n o v e r 1965, S . 91. 10 J . H e y : D i e K u n s t der Sprache ( D e r kleine H e y ) ; M a i n z u n d L e i p z i g o. J .

47

III. Lautbildung

sinnleeren Zungenturnübungen noch zusätzlich pseudopoetisch v e r b r ä m t werden. Übungen mit nach bestimmten Gesichtspunkten zusammengestellten sinnlosen Laut- u n d Silbenreihen können aber in der Stimmbildung (s. S. 30 f.) oder in der Sprachtherapie (z. B. bei der Behandlung von Sigmatismen) gut eingesetzt werden. Sie sind hier als Vorübungen, als H i l f s mittel ohne Selbstzweck zu betrachten. Als technische Vorübung, z u m Einsprechen u n d zur Steigerung der Geläufigkeit k a n n m a n auch ab u n d zu sinnlose Lautscherze — wie etwa einzelne Zungenbrecher — verwenden. Dadurch erübrigen sich aber nicht die Übungen mit sinnvollen Texten. Wir nennen hier noch einige Verfasser v o n Übungsbüchern, die vorwiegend sinnbezogenes Übungsmaterial zusammenstellen 4 1 : V. Balser-Eberle, F. Gerathewohl, K.-L. H a r t h , Krumbach-Balzer, W. K u h l m a n n , F. Lockemann, I. Weithase, Ch. Winkler, E. W o l f / E . Aderhold. 6. Gemeingeltung

und

Formstufe

Bei der Beschreibung der Lautbildung sowie ihrer Besonderheiten u n d Schwierigkeiten haben wir die „ideale N o r m " 4 2 der Hochlautung als Kriterium vorausgesetzt, ohne nähere Erläuterungen beizufügen. A m Schluß dieses Kapitels sollen daher noch einige Gesichtspunkte erörtert werden, die die G e m e i n g e l t u n g der Rede, d . h . ihre allgemeine Verständlichkeit betreffen, u n d die bei der W a h l der jeweiligen F o r m s t u f e , d. h. dem G r a d der Annäherung an die Hochlautung, von Bedeutung sind. Wir gehen dabei nicht auf die Vielfalt der Sprachformen und -stufen ein, die sich aus dem Verhältnis v o n Schriftsprache u n d M u n d a r t ergibt, sondern beschränken unsere Betrachtung auf die verschiedenen Lautungsformen in der gesprochenen Sprache. 11 Die genauen Titel dieser Übungsbücher sind im Literaturverzeichnis mit dem Zusatz (Ü) angegeben. « D U D E N , a. a. O . , S. 28.

48

A. Sprechbildung

W i r alle sprechen f ü r gewöhnlich in U m g a n g s l a u t u n g . Diese Lautungsform w i r d in den meisten Fällen im gesamten deutschen Sprachgebiet verstanden. Sie ist aber bei jedem einzelnen Sprecher von individuellen, regionalen und sozialen Eigenarten gefärbt u n d variiert, entspricht außerdem der jeweiligen Redelage (s. S. 53) u n d der Redeabsicht. Es gibt also eine unübersehbare Vielzahl von Formen der Umgangslautung. Jeder genaueren Beschreibung 43 sind sehr bald Grenzen gesetzt. Für unseren Zweck erübrigt sie sich. Es gibt verschiedene Richtungen, auf die sich die U m gangslautung, besser gesagt die Umgangslautungen, hin entwickeln können; sie sind abhängig von der Formungsfähigkeit u n d v o m Formungswillen des Sprechers. Diese Richtungen sind durch die Begriffe M u n d a r t , H o c h s p r a c h e u n d G o s s e n s p r a c h e angegeben. Aber „kaum je einmal spricht der Deutsche reine M u n d a r t , Hochsprache oder gar Gossensprache, sondern fast immer bewegt sich seine Rede zwischen diesen T y p e n : mehr oder minder gemeinsprachlich, mehr oder minder hochsprachlich. I n diesem Mittelbereich der Umgangssprache bleibt alles gleitend und d a r u m schwer f a ß b a r " . 4 4 Reine M u n d a r t e n (oder Dialekte) sind heute immer seltener zu hören. Die starke Vermischung aller Bevölkerungskreise (Nachkrieg, Verkehrsdichte, Lösung der Bodenständigkeit) u n d das lautliche Vorbild von Film, F u n k u n d Fernsehen, das bis in den entferntesten O r t wirksam ist, haben dazu beigetragen, die reinen M u n d a r t e n zurückzudrängen. I h r e Reste leben weiter in den verschiedenen lautlichen u n d melodischen Färbungen der Umgangslautung. — Wir enthalten uns hier b e w u ß t einer bewertenden Stellungnahme dieser Entwicklung v o m Sprech- u n d spracherzieherischen S t a n d p u n k t aus u n d bleiben bei der bloßen Beschreibung der Formungstendenzen von der Umgangslautung aus. " S. D U D E N , a. a. O . , S. 42 ff. " Ch. Winkler: Deutsche Sprechkunde und Sprecherziehung; a . a . O . , S. 259.

III. Lautbildung

49

Den abwertenden Begriff „Gossensprache" können wir anwenden, wenn k a u m noch ein Formungswillen in der Lautung zu hören ist, w e n n Trägheit u n d Nachlässigkeit in der Artikulation die Verständlichkeit übermäßig stark beeinträchtigen. Vor allem der schon beschriebene Vorgang der K o a r t i k u l a t i o n macht sich hier negativ bemerkbar. D a ß zur Bezeichnung dieser U n t e r f o r m ein abwertender Begriff verwendet wird, läßt deutlich werden, wie sehr allgemeine Verständlichkeit, also Gemeingeltung, als erstrebenswertes Ziel angesehen wird. Diese U n t e r f o r m ist auch meist ein Zeichen f ü r die U n f ä h i g k e i t des betreffenden Sprechers, in einer entsprechenden Redelage (z. B. öffentliche Rede oder Dichtungsvortrag) eine höhere Formstufe der L a u t u n g anzusetzen. U m n u n eine „ideale N o r m " f ü r die größte Gemeingeltung u n d die höchste Formstufe aufstellen zu können, w a r es nötig, eine allgemein gültige Regelung zu treffen, die z w a r keinen Anspruch darauf erhebt, „die chaotische Vielfalt der wirklich gesprochenen Sprache widerzuspiegeln" 4 5 , sondern die ein Ziel, einen Orientierungspunkt f ü r die Entwicklung der Umgangslautungen auf die Hochlautung hin angibt. Eine auf Allgemeinverständlichkeit u n d hohe Formstufe hinzielende Pflege der deutschen Aussprache w u r d e in der Geschichte der gesprochenen deutschen Sprache zuerst d o r t nötig, w o sich Sprecher mit anspruchsvollen Sprachwerken an einen weiteren Hörerkreis w a n d t e n : in der Verstragödie auf der deutschen Bühne der Klassiker. Aus dieser N o t wendigkeit heraus gab Goethe in seinen „Regeln f ü r die Schauspieler" (1803) auch Anweisungen d a f ü r , wie eine solche „reine deutsche M u n d a r t " zu erlangen sei. Diese und andere Anregungen in seiner Zeit w u r d e n aufgegriffen und weiterentwickelt 4 6 . 18 9 8 erschien zum ersten Male das von Th. Siebs u n d seinen Mitarbeitern in systematischer Arbeit zusammengestellte Buch „Deutsche Bühnenaussprache". 15

D U D E N , a. a. O . , S. 28. S. I. Weithase: Zur Geschichte der gesprochenen deutschen Sprache; 2 Bde., Tübingen 1961. 4a

50

A. Sprechbildung

Man ging hier zwar zunächst von der Aussprache des Deutschen in der hohen Verstragödie auf der Bühne aus, um gültige und ausgleichende Regeln f ü r die Bühne aufstellen zu können, 1922 wurde aber dem alten Titel der Untertitel „Hochsprache" hinzugefügt und damit das ausgesprochen, was seine Autoren von Anfang an beabsichtigt hatten, nämlich allgemein gültige, feste Anhaltspunkte und Richtlinien f ü r die Lautung des Deutschen zu geben. Die letzte Ausgabe von 1961 trägt den Haupttitel „Deutsche Hochsprache" und den Untertitel „Bühnenaussprache". Diese Entwicklung zeigt, wie sehr sich das Buch als verbindliches Aussprachewörterbuch der deutschen Sprache durchgesetzt hat. Der Titel ist zwar noch nicht eindeutig, denn der Begriff „Hochsprache" u m f a ß t ja Schriftsprache u n d Hochlautung, während sich das Buch nur der Hochlautung widmet. Das von M. Mangold bearbeitete Aussprachewörterbuch des D U D E N hält an den im SIEBS niedergelegten Normen fest und beschreibt nur in der Einführung einige Grundzüge einer „gemäßigten" Hochlautung. Dieser Punkt in der Entwicklung der deutschen Hochlautung wird sicher kein Endpunkt sein. In Fachkreisen wird weiter darüber diskutiert, ob und in welchem Maße der tatsächlichen Entwicklung der gesprochenen Sprache auf eine insgesamt niedrigere Form hin Rechnung getragen werden soll 47 . — Für die sprecherzieherische Praxis und für die Vertreter der redenden Berufe behält der SIEBS nach wie vor seine Bedeutung. Bei den sprecherzieherischen Lautbildungsübungen geht es darum, die Fähigkeit zu entwickeln, einmal möglichst allgemeinverständlich zu sprechen, und zum anderen, die der jeweiligen Redelage entsprechende Formstufe realisieren zu können. Die Wahl der Formstufe ist f ü r den Lesenden von Stil und Ausdruck seiner Textvorlage abhängig. Ohne einen allgemein gültigen Orientierungspunkt, wie ihn die 47 V g l . B e i t r ä g e z u r d e u t s c h e n A u s s p r a c h e r e g e l u n g ; h r s g . v . H . K r e d i , Berlin 1961.

III. Lautbildung

51

Regeln der Hochlautung geben, wäre das nur sehr schwer möglich. Der häufig zu hörende Einwand, daß die Regeln der Hochlautung zu einem starren, unnatürlichen und unpersönlichen Sprechen anleiten 48 , wird gegenstandslos, wenn man sich immer wieder klar macht: es handelt sich dabei nicht um eine Reglementierung, sondern um eine hilfreiche Orientierung über die einzuschlagende Richtung von der jeweiligen Umgangslautung her. Unsere Skizze, die sich im Gegensatz zu einer ähnlichen Skizze von Ch. Winkler 4 9 jeder wertenden Darstellung enthält, soll noch einmal deutlich machen, in welche Richtungen sich die Lautungsformen von der Umgangslautung her entwickeln können. Formstufe und Gemeingeltung dienen dabei als Koordinaten. «i

GEMEINGELTUNG

48 D i e s e r V o r w u r f ist auch m e i s t g e g e n ü b e r S p r e c h e r n zu h ö r e n , die nach M e t h o d e n mechanistischer „ S p r e c h t e c h n i k " a u s g e b i l d e t w u r d e n . 49 C h . W i n k l e r : Deutsche S p r e c h k u n d e u n d S p r e c h e r z i e h u n g ; a . a . O . , S. 256.

B. S p r e c h l e i s t u n g I. Der Ausspruch Nachdem wir im ersten Teil unserer Ausführungen die leiblichen Grundlagen der menschlichen Rede erläutert haben, sollen nun ihre Funktion und Wirkungsweise als Mittel geistiger und psychischer Kommunikation betrachtet werden. Die lange Entwicklung des Sprachgebrauches, die in ständigem Fluß bleibt, hat dazu geführt, daß einem Sprecher in jeder Sprachgemeinschaft eine Fülle von Grundformen, ein Zeichensystem von Wörtern und syntaktischen Mustern, zur Verfügung stehen. Wie er sich dieser Mittel bedient, hängt einmal von seiner Aussageabsicht und zum anderen davon ab, wie weit und wie sicher er sie beherrscht. Das gesprochene Wort kann in dreierlei Hinsicht für Sprecher und Hörer bedeutsam werden. — K. Bühler hat in seinem „Organonmodell" 5 0 der Sprache diese drei Grundfunktionen des Ausspruchs zusammengefaßt dargestellt: Die Sprachzeichen stehen einmal in einem Beziehungsgeflecht, das sich auf den Gegenstand der Rede bezieht, also Sinnzusammenhänge durch Lautgebilde darstellt: die D a r s t e l l u n g . Zum anderen können bestimmte Merkmale des Ausspruchs darüber Auskunft geben, wie der Sprecher zu dem ausgesagten Inhalt, dem Redegegenstand, steht; er gibt dies durch charakteristische Schallmerkmale seiner Rede einem Hörer kund: die K u n d g a b e . Schließlich können Darstellung und Kundgabe von einem Hörer aufgenommen werden, auf ihn einwirken und bestimmte sprachliche oder handlungsmäßige Reaktionen auslösen: die Auslösung. Darstellung, Kundgabe und Auslösung können in ihrer Funktion von Ausspruch zu Ausspruch sehr verschieden stark hervortreten. Aber immer, wenn mit der Absicht gesprochen wird, von einem oder mehreren Hörern im wei50

K. Bühler: S p r a d n h e o r i e ; Jena 1934, S. 28.

I. Der Ausspruch

53

testen Sinne verstanden zu werden, in lebendiger Rede und Gegenrede, sind alle drei wirksam. Wir kommen darauf noch bei unserer Darstellung des nachgestaltenden und des freigestaltenden Sprechens zurück. Verfolgen wir nun an einem Beispiel die Entstehung des Ausspruchs in der Sprechhandlung 51 als Grundlage f ü r die Beschreibung umfassenderer Sprechleistungen. Wir sprechen hier ausdrücklich nicht vom Satz als syntaktische Einheit grammatischer Prägung, sondern vom Ausspruch als schöpferische Leistung der Eigensprache. Diese Beschreibung der Ausspruchsentstehung kann die tatsächlichen Vorgänge, die äußerst vielschichtig und wechselnd sind, nur annähernd und grob vereinfachend nachzeichnen. Besonders die Vorgänge im Sprecher, die zum Ausspruch führen, sind noch nicht eindeutig geklärt. Bei dieser Gelegenheit sollen auch einige wichtige sprechkundliche Termini am Beispiel erläutert werden. In einem Gespräch zwischen zwei Freunden am Vorabend einer Skitour in die Berge geht es um die Frage, ob es am nächsten Tage schneien wird. Der beliebig herausgegriffene Gesprächsausschnitt lautet: A : „Es wird nicht schneien." B: „Glaubst du das wirklich?" A: „Da bin ich ganz sicher." Mit der Nennung der Gesprächspartner und der Situation, in der das Gespräch vor sich geht, ist die erste Voraussetzung der Rede, die H a n d l u n g s l a g e , gegeben (Umstände von Raum, Zeit, Parner und Zweck). — Einer der beiden Redepartner stellt die Behauptung auf: „Es wird nicht schneien." Aus dieser Vorrede des Gesprächspartners ergibt sich in dieser Handlungslage eine neue R e d e l a g e als zweite Voraussetzung des nun folgenden, antwortenden Ausspruchs. In dieser Redelage wirken sowohl die sprach-inhaltliche Darstellung (Sinn der Behauptung) als auch die Stimmungslage des ersten Sprechers als 51 Wir folgten dabei dem entsprechenden Absdinitt über die Ausspruchsents t e h u n g bei C h . W i n k l e r : D e u t s c h e S p r e c h k u n d e u n d S p r e c h e r z i e h u n g ; a . a . O . , S. 44.

B. Sprechleistung

54

Kundgabe (Hoffnung) auslösend auf die Reaktionen des Hörenden und nun Antwortenden. Diese Reaktionen laufen zunächst im Hörenden ab und führen zur Antwort, zu einem neuen Ausspruch. „Zunächst spielen sich im Sprecher allerlei Gefühls- und Willensvorgänge ab, die eine bestimmte seelische Lage, die A u s d r u c k s h a l t u n g , zeitigen." 52 In diesem Falle sind es Zweifel und Skepsis gegenüber der Behauptung des Gesprächspartners A. Daraus entwikkelt sich die inhaltliche Vorstellung von dem nächsten Ausspruch, der E i n f a l l . Er gibt eine noch ungeformte Zielvorstellung von dem, was geantwortet werden soll. Unter dem Einfluß der Ausdruckshaltung wird nun dieser Einfall denkend verarbeitet. In dieser Phase, die zur Entwicklung einer M e i n u n g führt, sind sicher auch schon sprachliche Kategorien beteiligt: „Der Gedanke drängt zur Formulierung, und die Bildung des Sprechers durch die Sprache präformiert sein Denken." 5 3 Immer unter dem Einfluß der Ausdruckshaltung wird nun diese Meinung in Syntax und Wortwahl sprachlich gestaltet. — Nehmen wir an, diese Meinung („sicher sagt er das nur so, um mich zum Mitkommen zu bewegen") und diese Ausdruckshaltung (Zweifel) des Sprechers B führen zu der Formulierung des neuen Ausspruchs: „Glaubst du das wirklich?" Damit ist ein T e x t entstanden, der für den Gesprächspartner A etwas bedeutet und der nun durch die Sprachlaute realisiert werden kann. In Wirklichkeit existiert dieser Text natürlich überhaupt nicht f ü r sich. Zum wirklichen Ausspruch gehört, daß sich die Meinung des Sprechers in einer beziehungsvollen B e t o n u n g der Lautreihe im Text niederschlägt und so dem Ausspruch seinen auf Redelage und Handlungslage bezogenen S i n n gibt; hier ist es die Form und die Betonung des Fragesatzes. — Aber auch die Ausdruckshaltung wirkt sich noch einmal in der S p r e c h a r t aus. Der Fragesatz zeigt in 52 53

Ch. Winkler: Deutsche Sprechkunde und Sprecherziehung; a. a. O . , S. 45. Ebenda, S. 43.

I. Der Ausspruch

55

seiner Färbung den Ausdruck des Zweifels mit den entsprechenden Schallmerkmalen. Lautung, Betonung und Sprechart bilden im Ausspruch einen Komplex, der nur in unserer Beschreibung auseinandergefächert und getrennt voneinander dargestellt wurde, um die verschiedenen Ursprünge zu zeigen. „Die Lautung dient der Sprache, die Betonung gestaltet mehr oder minder bewußt die Bedeutung zum Sinn, die Sprechart fließt vorwiegend unbewußt in den Wortlaut ein. Der so entstandene sinnträchtige A u s s p r u c h schafft schließlich die n e u e Redelage".64 Diese neue Redelage, die durch darstellende und kundgebende Verwendung von Sprachzeichen entstand, könnte jetzt in unserem Beispiel wieder eine Reaktion des hörenden Gesprächspartners A auslösen (etwa den neuen Ausspruch: „Da bin ich ganz sicher") usw. Trotz der Vereinfachung und Vergröberung bei dieser exemplarischen Darstellung der Ausspruchsentstehung lassen sich daraus doch auf das Verhalten des Sprechers beim nachgestaltenden und selbstgestaltenden Sprechen wichtige Schlüsse ziehen. Hier ergeben sich auch Ansatzpunkte, die f ü r die sprecherzieherische Praxis von großer Bedeutung sein können. Wenn wir nun im folgenden genauer auf zwei wichtige Gebrauchsweisen des Sprechens, auf die Sprechleistungen des Lesens und des freien Sprechens eingehen, so geschieht das in der Absicht, einige Anregungen und Hinweise f ü r den Sprecher zu geben, der bereits sprechen kann, seine Fähigkeiten und Fertigkeiten auf diesem Gebiet aber weiter ausbilden möchte. Die genaue Beobachtung und Erforschung der sprachlichen Entwicklung beim Kind, das noch sprechen lernt, kann dabei wichtige Aufschlüsse geben. Darauf können wir allerdings nicht näher eingehen. Es gibt in diesem Zusammenhang auch noch viele unerforschte Gebiete. Trotzdem können unsere Ausführungen vielleicht auch dem Lehrenden einige nützliche Hinweise f ü r die sprech64

Ch. Winkler: Deutsche Spredikunde und Spredierziehung; a. a. O . , S. 45.

B. Sprechleistung

56

erzieherische Ausrichtung des muttersprachlichen Unterrichts geben. Die Literaturangaben sollen gerade den Lehrenden zu einer intensiveren Beschäftigung mit den angedeuteten Fragen und zu einer Umsetzung in die pädagogische Praxis anregen. II. Das Lesen 1. Sinnfassendes Lesen Wir gehen auch bei der Darstellung der Leseleistung im wesentlichen von der sprechkundlichen Leselehre Ch. Winklers 55 aus, deren Umsetzung in die sprecherzieherische Praxis im Unterricht mit Vertretern aller redenden Berufe, mit Studenten und Schülern immer wieder erprobt wurde. Im allgemeinen wird heute vorausgesetzt, daß ein Mensch, der die Grundschule abgeschlossen hat, lesen kann. Die Lehrpläne der Schulen geben für die verschiedenen Altersstufen Unterrichtsziele an, die den Erwerb dieser Fähigkeit in sich einschließen. In der Praxis wird aber häufig beim Erlernen des Lesens nur darauf geachtet, daß der Schüler sinnvolle Zusammenhänge in einem Text erkennt und versteht, und nicht darauf, daß er auch lernt, einen Text vorzulesen, d. h. die Schallform eines Textes zu erschließen und wiederzugeben. Dadurch könnte in vielen Fällen durch das Lesen ein vertieftes Textverständnis erreicht werden. Man begnügt sich oft damit, einen Text einfach ablesen zu lassen, ist zufrieden, wenn es dabei nicht allzusehr holpert oder zu viele Versprecher gibt. Ab und zu wird versucht, mit Anweisungen wie: „Du mußt mehr betonen!" oder „Du mußt ausdrucksvoller lesen!" gegen den üblichen „Leseleierton" anzugehen. Kein Lesender kann aber mit solchen Anweisungen etwas anfangen. Die Folgen sind eher Verkrampfungen und Fehleinstellungen, wie sie sich etwa im aufgesetzten „Ausdruckslesen" zeigen. 55 C h . Winkler: R a t i n g e n 1962.

Lesen

als Sprachunterricht;

3.

eingehend

Überarb.

Aufl.,

II. Das Lesen

57

Unsere Erfahrungen mit mehr oder weniger erwachsenen Sprechern geben ein erschreckendes Bild von dem, was in der Schule beim Erlernen des Lesens versäumt wurde. Auch bei Erwachsenen ist häufig ein monotones oder sinnwidrig betonendes, hastiges oder stockendes, durch falsche Pausen zerstückeltes Ablesen eines Textes zu hören, das ein hörendes Verstehen nahezu unmöglich macht. Die Schuld dafür ist aber nicht nur in den methodischen Versäumnissen des Leseunterrichts zu suchen, sondern auch darin, daß der Sprechende sich einseitig am Schriftbild mit seiner sprechfernen Zeichensetzung orientiert. O f t gehen Lesefehler und Leseschwächen auch mit einer allgemeinen Ausdrucksschwäche oder Ausdrucksscheu H a n d in H a n d . Die Fähigkeit — oder auch nur der Wille — sich seinen H ö r e r n ganz zuzuwenden, einen Text so vorzulesen, daß er auch verstanden wird, ist einfach verkümmert. Welche Aufgabe übernimmt nun die Sprecherziehung in dieser Situation? — Es geht ihr nicht darum, irgendwelche neuen Betonungsregeln zu entwickeln und zu üben oder gewisse Kunstgriffe anzupreisen. Es kommt uns vielmehr darauf an, einen Weg zu zeigen, wie der Leser es lernen kann, in einem Text nicht nur das begrifflich Darstellende zu sehen und wiederzugeben, sondern wie er mit Hilfe aller klanglichen Elemente den geschriebenen Text in lebendige Rede umzusetzen vermag. Dabei sind nicht Klangschönheit oder Lautreiheit das Wichtigste. Vielmehr sollen Lautung, Betonung und Sprechart „in ihrer deutenden Mittlerrolle zwischen Text und Sinn f ü r das Verstehen des Lesers" 56 und des Hörers ausgenutzt werden. Wir nennen diese Art zu lesen das „sinnfassende Lesen". Es ist nur möglich in Verbindung mit dem lauten Lesen. In diesem Zusammenhang müssen wir einem möglichen Mißverständnis vorbeugen, das sich aus der Bezeichnung „sinnfassendes Lesen" ergeben könnte und auch schon ergeben hat 5 7 . Mit dieser Bezeichnung soll das s i n n fassende 58

Ch. Winkler: Lesen als Sprachunterricht; a. a. O . , S. 15. 2 . B. C h . Zacharias: E i n f ü h r u n g in die Sprecherziehung / Ein Leitfaden f ü r Lehrerstudenten; Berlin 1964, S. 90 ff. 57

58

B. Spredileistung

Lesen nicht einem A u s d r u c k s l e s e n gegenübergestellt werden. Die alte, häufig wiederholte Anschauung, man könne einen Text einmal nur dem Sinne nach wiedergeben, ihn dann aber auch noch mit Ausdruck lesen, beruht auf einem grundlegenden Mißverständnis. Es ist nur die Eigenart des jeweiligen Textes (etwa sachlich-berichtender Zeitungsartikel, Streitschrift, Landschaftsbeschreibung, Märchen oder hymnisches Gedicht — um einige Beispiele beliebig herauszugreifen), die bestimmt, welche Wirkungsweise des Sprachgebildes vorherrscht und welche zurücktritt: die Darstellung, die Kundgabe oder die Auslösung. Im sinnfassenden Lesen werden alle diese möglichen Wirkungsweisen ihrer Wertigkeit entsprechend wiedergegeben. Dabei kann man natürlich nur andeuten oder stärker ausgestalten. Das richtet sich ganz nach der Absicht, die der Sprecher mit seinem Vorlesen verbindet. a) Lautung, Betonung,

Sprechart

Wie wird nun beim sinnfassenden Lesen der Sinn eines Textes für den Hörer gedeutet? — Gehen wir wieder von einem Beispiel aus: Nehmen wir einmal an, unser Text lautet: „Er trägt einen H u t . " — Wie dieser schlichte Aussagesatz gelesen wird, hängt ganz davon ab, welche Bedeutung er trägt oder welche Bedeutung ihm gegeben wird. Es liegt am jeweiligen Kontext, welche Lautung, Betonung und Sprechart eingesetzt werden, um seinen Sinn im Wortlaut auszusprechen. Alle drei erscheinen, wie wir schon gezeigt haben, im Ausspruch gleichzeitig in wechselndem Zusammenwirken und unterschiedlicher Wertigkeit. Es gibt also unzählige Möglichkeiten des Einsatzes von Lautung, Betonung und Sprechart, von denen wir nur einige nennen wollen. Zur L a u t u n g : Die Lautreihe dieses Satzes könnte z. B. sehr undeutlich, in der niedrigsten umgangssprachlichen Formstufe, oder mit stärkerer Annäherung an die Hochlautungsnorm artikuliert werden.

II. Das Lesen

59

Zur B e t o n u n g : Jedes Wort dieses Satzes könnte betont werden: „er trägt einen H u t — er trägt einen H u t — er trägt einen H u t — er trägt einen H u t " . — Durch jede Veränderung in der Betonung erhält der Satz einen anderen Sinn. Sprechen wir den Satz laut mit den verschiedenen Betonungen, so können wir unschwer feststellen, daß mit der Bezeichnung „Betonung" verschiedene Schallmerkmale gemeint sind. Vergleichen wir nun zwei Arten der Betonung dieses Satzes miteinander:

1.

er

trägt

einen H u t .

(und nicht sie)

2.

er

trägt

einen H u t .

(und keine Mütze)

Zur Gestaltung der Lautreihe beim Aussprechen eines Sinnes wirken im wesentlichen drei Betonungselemente zusammen. Einmal die Abstufung durch Druck- und Lautheitsunterschiede (wir markierten sie im Beispiel mit einem Punkt). Dieser Abstufung dient auch die Tonhöhenbewegung in ihrem entsprechenden Auf und Ab (bei uns als steigende oder fallende Linie nachgezeichnet). Außerdem tritt noch eine temporale Gliederung durch Pausen, Verzögerungen oder Beschleunigungen in den Dienst der Sinndeutung (bei uns zunächst nur durch einen einfachen Längsstrich f ü r die leichte Verzögerung nach dem betonten „er" im 1. Beispiel angegeben). Schon hier ist zu sehen, daß die bloße Anweisung, mehr zu betonen, nicht ausreicht, daß eher Verwirrung gestiftet werden kann, wenn keine Klarheit über das gemeinsame Wirken der verschiedenen Betonungselemente besteht. — Auf die Abstufung und die Gliederung kommen wir im folgenden noch einmal zurück.

B. Sprechleistung

60

Zur S p r e c h a r t : In ihr zeigt sich die charakteristische Ausdruckshaltung unseres Textes. Sie entspringt jeweils dem Kontext bzw. der Redelage, entzieht sich aber weitgehend der analysierenden Beschreibung. Aber auch sie ist ein Element des Tones, der beim Lesen den Sinn des Textes deutet. Die Sprechart beeinflußt Betonung und Lautung. So wird unser Text mit der Betonung „er trägt einen H u t " anders klingen, wenn er wütend oder gleichgültig gesprochen wird. Die Schallelemente, die auf einen H ö r e r als Charakteristika f ü r „wütend" oder „gleichgültig" wirken, sind aber so komplex und so vielen Variationsmöglichkeiten unterworfen, daß sie sich — nicht nur in diesem Rahmen — der genauen Beschreibung entziehen. Für die Sinngestaltung beim Lesen hilft in der sprecherzieherischen Praxis häufig schon die Arbeit an den verschiedenen Betonungs- und Gliederungselementen. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt f ü r das Verständnis der Vorgänge beim nachgestaltenden und beim selbstgestaltenden Sprechen, also hier beim Lesen und beim freien Sprechen, ist die Tatsache, daß der Sprecher nie völlig neu gestaltet, sondern daß ihm bei jedem Ausspruch eine Reihe von Intonationsmustern, eine Fülle von grammatischen Formungsmöglichkeiten aus dem Zeichensystem seiner Muttersprache zur Verfügung stehen. Das, was er sagen will, und die Art, wie er es sagen will, wird auch mit Hilfe dieser vorgegebenen sprachlichen Mittel gestaltet. Im N o r malfall bewegt er sich sprechend immer im Rahmen dieser zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Beim Lesen sind im Text schon der Inhalt und die grammatische Form vorgegeben. Aufgabe des Sprechers ist es hier, das Typische der jeweiligen Klanggestalt zu erkennen und den „traditionellen Tonfall der Satzarten" 5 8 zu berücksichtigen. Wir haben zwei solche Tonbögen mit den entsprechenden Höhenbewegungen schon bei den beiden Beispielsätzen gezeigt (S. 59). D a aber, wie wir an dem Beispiel zeigten, gleichzeitig andere Betonungselemente mit58

Ch. Winkler: Deutsche Spredikunde und Sprecherziehung; a . a . O . , S. 231.

61

II. Das Lesen

wirken, sprechen wir im folgenden besser vom „rhythmischmelischen ,Spannbogen' des Ausspruchs" 59 . Solche Spannbögen fassen die einzelnen Glieder der Rede zu Schritten oder Abschnitten zusammen. Wenn von einem traditionellen Tonfall der Satzarten gesprochen wird, so heißt es nicht, daß dem Sprecher nur ein starres Schema von Spannbögen zur Verfügung steht, sondern vielmehr, daß die Aussagerichtung aus einer typischen Tonhöhenbewegung spricht, die sich auf ein bestimmtes Ziel hin bewegt. So können wir f ü r den rein darstellenden Aussagesatz im Deutschen einen typisch steigenden, dann fallenden Spannbogen feststellen. Man spricht hier auch von Spannungsast und Lösungsast. Z. B.:

Der Wunsch

ist der

Vater

des Gedankens.

Im ersten Teil bis zur leichten Staupause nach „Wunsch", im sogenannten Spannungsast, wird die Erwartung des Hörers auf die Aussage des Textes geweckt; im zweiten Teil, im sogenannten Lösungast, wird die Erwartung durch den sinntragenden Schwerpukt des Satzes erfüllt, der meist gegen das Ende der Aussage rückt. Wir gingen davon aus, daß dieser Aussagesatz mit möglichst neutraler Ausdruckshaltung gesprochen wird. Die in sich abgeschlossene Sinnaussage eines solchen Spruches kam uns dabei entgegen. Stellen wir uns aber eine Redelage vor, in der die Ausdruckshaltung nicht mehr so neutral bleibt, in der dieser Spruch etwa achselzuckend, wegwerfend, gleichgültig gesagt wird, so ist leicht festzustellen, daß der Spannbogen in anderer Richtung verläuft; Gliederung und Abstufung können dabei sehr verschieden eingesetzt werden. Der „traditionelle Tonfall" der Frage, das Hinaufstreben des Spannbogens, ist nur in der Entscheidungsfrage, die mit ja oder nein beantwortet werden kann, zu hören: 59

Ch. Winkler: Lesen als Sprachunterricht; a. a. O . , S. 19,

62

B. Sprechleistung

es schneit?

oder

schneit es?

In der durch ein Fragefürwort eingeleiteten Ergänzungsfrage: „Wann hat es geschneit?" ähnelt der Spannbogen dem des Aussagesatzes, wenn die Frage in relativ neutraler Ausdruckshaltung gesprochen w i r d :

/

Wann hat es geschneit? Sowie man die Frage aber etwa staunend ausspricht, wird der „typische" Spannbogen sofort verändert:

/

Wann hat es geschneit? Mit diesen beiden Beispielen, dem Aussagesatz und dem Fragesatz, sollte f ü r das lesende Nachgestalten eines Textes noch einmal darauf hingewiesen werden, daß es zwar sogenannte Normalformen auch in der Klanggestalt gibt, daß sich daraus aber keine festen und allgemeingültigen Betonungsregeln ableiten lassen. Das Wissen um die typische Tonhöhenbewegung etwa eines Aussagesatzes oder einer bestimmten Form des Fragesatzes kann für den Leser wohl sehr hilfreich sein, es reicht aber f ü r das sinnfassende und sinngestaltende Lesen nicht aus. b) Gliederung

und

Abstufung

Viele Lesefehler lassen sich daraus erklären, daß es dem Leser nicht mehr gelingt, die sprechmäßige Gliederung und die Betonungsabstufung im Text zu erkennen und wiederzugeben, und daß er sich statt dessen starr an die den Schrifttext gliedernden Interpunktionszeichen hält, die doch

II. Das Lesen

63

primär grammatische Gliederungszeichen sind und nicht immer für das Sprechen gelten. Womöglich steht er dabei noch unter dem Eindruck schulischer Leseanweisungen wie: „Beim P u n k t wird die Stimme gesenkt, beim Komma bleibt sie in der Schwebe." — Wir wollen daher im folgenden die wichtigsten Gliederungs- und Abstufungsmöglichkeiten beschreiben, die sich sowohl in der Eigensprache als auch beim sinnfassenden Lesen ergeben. Ein kleines Experiment soll uns dabei helfen. Wir schreiben den Text der Lessingschen Fabel: „Der sterbende Löwe" 6 0 einmal ohne jedes Interpunktionszeichen und geben nur einige, für den Sinn wichtige Einschnitte durch einen größeren Abstand an: 1. Beispiel 1 Ein alter Löwe lag kraftlos in seiner Höhle und erwartete den Tod Die Tiere deren Schrecken er bisher ge3 wesen war bedauerten ihn nicht sie freuten sich vielmehr daß sie seiner los wurden Einige von ihnen die er 5 sonst verfolgt hatte wollten nun ihren H a ß an ihm auslassen Der arglistige Fuchs kränkte ihn mit beißenden 7 Reden der Wolf sagte ihm die ärgsten Schimpfworte der Ochs stieß ihn mit den H ö r n e r n das wilde Schwein 9 verwundete ihn mit seinen Hauern und selbst der träge Esel gab ihm einen Schlag mit seinem H u f e Das edle 11 Pferd allein blieb schweigend stehen und tat ihm nichts obgleich der Löwe seine Mutter zerrissen hatte Willst 13 du nicht fragte der Esel dem Löwen auch eins hinter die Ohren geben Das Pferd antwortete Ich halte es 15 f ü r niederträchtig mich an einem Feinde zu rächen der mir nicht mehr schaden kann. Das Lesen wird zunächst einige Schwierigkeiten bereiten. Es ist zu ungewohnt. Außerdem gibt die Interpunktion eben doch gewisse Hilfen, wenn man sie nicht als allein ausschlaggebend für die Gliederung mißversteht. Bei einem neuen Versuch, den Text sinnfassend zu lesen, 60 Z i t i e r t n a d i : L E B E N S G U T / E i n deutsches Lesebuch f ü r h ö h e r e S c h u l e n ; h r s g . v . E . K i r s c h / P . R o h b e d c / A . B e r g m a n n , 2. T e i l , F r a n k f u r t — B e r l i n — B o n n 1962, S. 232.

64

B. Sprechleistung

merken wir, daß sich bestimmte Wortgruppen zusammenschließen und sich auf diese Weise eine Art Feingliederung ergibt (z.B. ein alter Löwe [1] der arglistige Fuchs [6] mit beißenden Reden [6—7] das edle Pferd allein [10—11] eins hinter die Ohren geben [13—14] usw.). Diese Abschnitte werden in einem Zug, sozusagen wie ein Wort ausgesprochen, natürlich ohne daß dabei lautliche Verschleifungen auftreten; Lautangleichungen sind dagegen möglich. Wir sprechen hier von W o r t b l ö c k e n . Der stärkste Ton liegt immer gegen Ende des Blockes. Unsere Beispiele zeigen, daß diese kleinsten Einheiten der zusammenhängenden Rede sich mit der syntaktischen Gliederung der Aussage decken. Werden diese Wortblöcke beim Lesen des Textes nicht erkannt und sprechend auseinandergerissen, so ist das ein Zeichen dafür, daß der Leser selbst den Text nicht oder nur teilweise versteht. Dadurch ist das Sinnverständnis beim Hörer stark behindert. Es kommt also darauf an, die- Wörter, die im Textzusammenhang einen solchen Block bilden, auch in einem Zuge auszusprechen. Wenn wir nun unseren Text — weiterhin ohne Interpunktionszeichen — in folgender Anordnung schreiben, stellen wir fest, daß das sinnfassende Lesen kaum noch Schwierigkeiten bereitet: 2. Beispiel 1 Ein alter Löwe lag kraftlos vor seiner Höhle 2 und erwartete den Tod 3 Die Tiere deren Schrecken er bisher gewesen war 4 bedauerten ihn nicht 5 sie freuten sich vielmehr daß sie seiner los wurden 6 Einige von ihnen die er sonst verfolgt hatte 7 wollten nun ihren H a ß an ihm auslassen 8 Der arglistige Fuchs kränkte ihn mit beißenden Reden 9 der Wolf sagte ihm die ärgsten Schimpfworte 10 der Ochs stieß ihn mit den H ö r n e r n 11 das wilde Schwein verwundete ihn mit seinen Hauern 12 und selbst der träge Esel gab ihm einen Schlag mit seinem H u f e

II. Das Lesen

13 14 15 16 17 18 19

65

Das edle Pferd allein blieb schweigend stehen und tat ihm nichts obgleich der Löwe seine Mutter zerrissen hatte Willst du nicht fragte der Esel dem Löwen auch eins hinter die Ohren geben Das Pferd antwortete Ich halte es für niederträchtig mich an einem Feinde zu rächen der mir nicht mehr schaden kann. Warum wird durch diese Anordnung des Textes, die wir nur zu Demonstrationszwecken vornahmen, das Lesen wesentlich erleichtert? Es handelt sich, wie wir später sehen werden, durchaus nicht um eine Zeileneinteilung, die immer von Interpunktionszeichen vorbestimmt ist. Schon die ersten vier Zeilen zeigen das. Unser Versuch, den wir an jedem beliebigen Text anstellen können, läßt erkennen, daß sich ein Ausspruch (z. B. Zeile 3—5 im Beispiel 2) in verschiedenen Teilschritten entwickelt. Hier sind es drei Schritte. Jeder dieser Schritte läuft auf eine eindeutige Sinnbetonung zu, gibt eine Aussage zum Sinn des Ganzen und vollzieht sich in einem typischen Tonbogen. Wir nennen daher diese Gliederungseinheit der Rede S i n n s c h r i t t . Länge, Untergliederung und Bauformen eines Sinnschrittes können sehr unterschiedlich sein (vgl. Zeile 14 und 19 im Beispiel 2). Ein wichtiges Merkmal jedes Sinnschrittes ist, daß er gleichzeitig Atemeinheit bleiben muß. Der Leseversuch am 2. Beispiel zeigt, daß jedes Zwischenatmen in der Zeile, also im Sinnschritt, den Sinnzusammenhang empfindlich stört. Bei schlechten Lesern ist dieses sinnwidrige Atmen fast durchweg zu beobachten. Man kann sogar im fortlaufenden Text diese sogenannte „Atemprobe" 61 durchführen, um die verschiedenen Sinnschrittgrenzen festzustellen: überall dort, wo man beim Lesen eines Textes atmen kann, ohne die Sinneinheit zu zerstören, ist ein Sinnschritt zu Ende, und ein neuer schließt sich an. Das bedeutet übrigens nicht, daß man vor jedem Sinnschritt neu einatmen 81

3

Ch. W i n k l e r : Lesen als Sprachunterricht; a. a. O . , S. 49.

Jesch,

Sprecherziehung

66

B. Spredileistung

muß. Wenn der Atemvorrat ohne Zwang ausreicht, können auch mehrere Schritte hintereinander — durch leichte Staupausen voneinander getrennt — ausgesprochen werden. Dies ist sicher im zweiten Beispiel beim Übergang von Zeile 1 zu Zeile 2, vielleicht auch von Zeile 3 zu Zeile 4 möglich. Beim Überlesen des Textes stellen wir neben der Gliederung in Wortblöcke und Sinnschritte noch eine dritte, schon genannte Einheit fest: den Ausspruch. Im Sinnschritt sahen wir die wichtigste, weil sinntragende, Redeeinheit, im Ausspruch, sofern er sich über mehr als einen Schritt erstreckt, werden mehrere solcher Schritte unter einem Spannbogen zu einer umfassenderen Sinneinheit zusammengefaßt:

•y \ / • I Die Tiere, deren Schrecken er bisher gewesen war, | bedauerten ihn nicht; | sie freuten sich vielmehr,'daß sie seiner los wurden. ||

Bei diesem Ausspruch ist der Spannbogen des Aussagesatzes im wesentlichen beibehalten. Auch die Schwerebetonung gegen Schluß auf „los wurden" ist eindeutig gegenüber den anderen Schweren hervorgehoben. Die Stimme senkt sich am Ende zu einem einschneidenden Tiefschluß. Dieser große Spannbogen wird aber durch die verschiedenen Teilbögen der Sinnschritte aufgegliedert, erweitert, variiert. Ihre Tonhöhenbewegung läßt sie nicht als isolierte Abschnitte im Ausspruchsganzen erscheinen, sondern fügt sich, immer auf den Gang der Ausspruchsentwicklung verweisend, in den großen Spannbogen ein. Das geschieht manchmal auch da, wo der Satz in seiner grammatischen Struktur schon einen Abschluß hat, etwa bei dem Semikolon.

II. Das Lesen

67

D a ß sich die schriftsprachliche Einheit „Satz" nicht immer mit der sprechsprachlichen Einheit „Ausspruch" decken muß, ist auch noch an einer anderen Stelle im zweiten Beispiel klar zu erkennen. In den Zeilen 8—12 bestehen schon die Sinnschritte aus in sich abgeschlossenen Sätzen. Fünf von ihnen schließen sich beim Lesen zu einem Ausspruch zusammen. 2.

Textnotierung

Die wichtigsten Betonungselemente, mit deren H i l f e der Sprecher den Sinn eines Textes lesend deuten kann, sind, wie wir zeigten: 1. Abstufung durch Druck- u n d Lautheitsunterschiede, 2. Gliederung durch die sprechmäßigen Abschnitte: W o r t block, Sinnschritt, Ausspruch, 3. Tonhöhenbewegung. Diese Unterscheidung ist — gemessen an der Wirklichkeit — sehr grob. N u r mit einer solchen Vereinfachung läßt sich aber in der Sprecherziehung etwas erreichen. — Für die sprecherzieherische Praxis w u r d e ein V e r f a h r e n entwickelt, das sehr gut geeignet ist, zur Ü b u n g einen Lesetext mit den entsprechenden Betonungselementen in Verbindung zu bringen: die T e x t n o t i e r u n g . Bevor wir noch einmal zu unserem Beispiel zurückkehren, um d a r a n die Möglichkeiten der Textnotierung zu demonstrieren, geben wir einen Überblick über die wichtigsten Gliederungszeichen. W i r verweisen im übrigen auf die ausführlichere Zusammenstellung der von Winkler in Anlehnung an F. Saran entwickelten Notierungszeichen. 6 2 . Alle von uns angegebenen Zeichen haben keinen absoluten, sondern nur einen relativen Wert. Sie geben G r a d unterschiede an, die v o m O h r gut w a h r n e h m b a r , v o m Sprecher ohne Schwierigkeiten nachzuvollziehen sind. 62

r

C h . W i n k l e r : Lesen als S p r a c h u n t e r r i c h t ; a . a. O . , S. 41, 43 u n d 44.

68

Gliederungs- und Zu 1. a) Überschwere

B. Sprechleistung Abstufungszeichen (möglich beim Sinnkern eines Schrittes; am Satzende meist mit Tonsenkung, im Satz mit Anstieg der Stimme verbunden)

b) Vollschwere / c) Kaumschwere \ Die Wortbetonung und sogenannte leichte Silben brauchen nicht bezeichnet zu werden. Zu 2. a) Absatz oder Schluß 11 (volle Tonsenkung — oft Ritardando) eines Abschnittes 11 (volle Tonsenkung) b) Ende eines Ausspruchs (Tonhebung — oder Ton bleibt c) Sinnschritt in der Schwebe — oder halbe Senkung; wie bei a) u.b) ist eine Atempause möglich) (verschieden starke Stauung, d. h. d) Schrittglied Anhalten des Lautstromes; keine (oft Wortblock) Atempause) Zu 3. Bei unseren Satzbeispielen konnten wir schon feststellen, daß die Tonhöhenbewegung am wenigsten eindeutig zu fassen ist. Auch die erläuternden Bemerkungen zu 1 und 2 zeigten, wie sehr die Tonhöhenbewegung mit den anderen Betonungselementen gekoppelt ist. Wir begnügen uns hier damit, nur die Tonhöhenbewegung am Schluß der einzelnen Sinnschritte zu bezeichnen, die sogenannten „Kadenzen", die die Richtung dieser Bewegung angeben. a) Vollschluß \ b) Halbschluß n c) Schwebeton — d) Hochschluß / Die Notierung unseres Beispieltextes könnte also wie folgt aussehen. Wir betonen k ö n n t e , denn diese Notie-

II. Das Lesen

69

rung ist nicht zwingend, sondern deutet nur eine der Möglichkeiten an, den Text sinnvoll vorzulesen: Ein N alter Löwe 1 erwartete den

lag kraftlos vor seiner Höhle f ' und

Tod.ll\

Die Tiere, 1

deren Schrecken er bis-

her gewesen w a r , ! ' ' bedauerten ihn nicht; T sie freuten sich vielmehr, 1 ihnen, 1

daß sie seiner los wurden.IK Einige von

die er sonst verfolgt hatte, f ' wollten nun ihren

H a ß an ihm auslassen.IK Der "arglistige Fuchs' . k r ä n k t e ihn mit beißenden Reden; f der W o l f ' sagte ihm die \ • k ' i . . . . ärgsten Schimpfworte ;l der Ochs stieß ihn mit seinen Hörnern;f 1 »

das wilde Schwein' I— \

seinen Hauern,!

und selbst der träge Esel

Schlag mit seinem schweigend stehen Löwe'

verwundete ihn mit • |

Hufe.ll\

gab ihm einen

Das edle Pfe"rd allein'

und tat ihm nichts, f

blieb

obgleich der

seine Mutter zerrissen hatte.Il\ „Willst du nicht",'

fragte der Esel,| geben?" f i trächtig,

„dem Löwen auch eins hinter die Ohren

Das Pferd. a n t w o\r t e t e : ! „Ich ' halte | es für niedermich an einem Feinde zu rächen, der mir nicht

mehr schaden k a n n . " l ^ Eine solche Notierung kann natürlich nur durchgeführt

70

B. Sprechleistung

werden, wenn man dabei den T e x t immer wieder prüfend laut liest. Wir sehen darin eine der besten Hilfen für denjenigen, der lesend bemüht ist, die Klanggestalt eines T e x tes wiederzuentdecken. Das Textnotieren sollte aber nur als Vorübung eingesetzt werden. An ein Vorlesen nach dieser Notierung ist nicht gedacht. Beim Vorlesen ist der Sprecher voll damit beschäftigt, den T e x t von Sinnschritt zu Sinnschritt atmend zu überblicken und zu sprechen. Beim Vorlesen von schwierigen Texten helfen allerdings kleine Zeichen für die möglichen Atempausen. 3.

Leitsätze

W i r fassen die Gesichtspunkte, die beim sinnfassenden Lesen zu beachten sind, zusammen: a) Man sollte einen T e x t nur in Sonderfällen (etwa als Vorbereitung einer Interpretation) ohne Zuhörer laut lesen; sonst sollte immer für den Hörer, mit der Absicht, ihm den T e x t verständlich zu machen, gelesen werden. b) Es gibt keine Trennung zwischen dem Lesen nach dem Sinn und dem Lesen mit Ausdruck. c) Satzzeichen sind keine Tonzeichen; ihr Wert als Gliederungszeichen hängt vom jeweiligen Stil des Textes ab. d) Alle Betonungselemente sollen — wie der T e x t es verlangt — in den Dienst der Sinngestaltung gestellt werden. e) Die Wortblöcke als kleinste Redeeinheiten sollen wie ein Wort ausgesprochen werden. f) D e r Leser überblickt einatmend den kommenden Sinnschritt und spricht ihn dann im Tonrahmen des Ausspruchs mit eindeutiger Sinnschwere aus. 4.

Lesefehler

Wir beschreiben nun noch die häufigsten Fehlformen des Lesens, wie wir sie bei Erwachsenen immer wieder beobachten können. Anregungen zum Vermeiden oder Abüben

II. D a s Lesen

71

dieser Fehler wurden in den vorhergehenden Abschnitten gegeben. Auch unsere folgenden Übungshinweise sollen dabei helfen. Mangelnde

Abstufung

a) Zu wenig betonen: Es ist meist bei ausdrucksschwachen oder ausdrucksscheuen Sprechern zu beobachten, oft verbunden mit Fehlern oder Schwächen in der Atem- und Stimmführung und in der Lautung. Schwereabstufung und die schrittweise Aufgliederung im Spannbogen des Ausspruchs sind sehr schwach ausgeprägt, eben nur angedeutet. Manchmal ist dieser Fehler mit zu schnellem Sprechen verbunden. b) Zu viel betonen: Es ist bei Sprechern zu hören, die einen Text mit der Absicht vorlesen, seinen Sinn dem Hörer möglichst überdeutlich darzubieten. Aus diesem Bestreben wird Uberschwere neben Überschwere gesetzt (z. B. „Ein alter Löwe lag kraftlos vor seiner Höhle und erwartete den Tod"). Ein solches Zuvielbetonen hat aber nicht den gewünschten Erfolg. Statt zu verdeutlichen, wird das ganze Betonungsniveau nur auf eine höhere Ebene verlagert und bleibt da genauso wenig abgestuft wie beim Zuwenigbetonen. Es ist übrigens bezeichnend, daß dieser Fehler vor allem bei Vertretern der sogenannten lehrenden Berufe — etwa bei Lehrern oder Pfarrern — beobachtet werden kann. Bei a) und b) hat der Leser selbst den Sinn des Textes meist verstanden, der Hörer dagegen hat große Verständnisschwierigkeiten. Er ist gezwungen, das Gehörte sozusagen noch einmal zurechtzuhören, weil ihm der Leser keine eindeutigen Hinweise auf den Sinn des Textes gibt. Schematische

Endschwere

Dieser Fehler ist sehr weit verbreitet. Zuweilen zeigt er sich sogar noch beim Eigensprechen, offenbar als Folge einer Lesegewohnheit. Der Leser spricht dabei nicht auf die Sinn-

B. Spredileistung

72

schweren zu, sondern bewegt sich in einem Betonungsschema, das sich vor allem bei den Tiefschlüssen der Ausspruchsbzw. Satzenden sinnentstellend auswirkt (z. B. „. . . sie freuten sich vielmehr, daß sie seiner los wurden." oder „ . . . obgleich der Löwe seine Mutter zerrissen hatte."). Es handelt sich hierbei entweder um ein Anzeichen dafür, daß der Leser selbst den Sinn des Textes nicht oder nur ungenau erkannt hat, oder um eine Lesegewohnheit, die sich aus der schulischen Anweisung entwickelte: „Beim Punkt wird die Stimme gesenkt." Reihendes

Lesen

Auch diese Fehlform ist ein Zeichen dafür, daß der Sprecher nicht in der Lage oder nicht daran gewöhnt ist, den Text erst Schritt für Schritt einatmend zu überblicken, seinen Sinn zu erfassen und dann wiederzugeben. Die Gliederungsschritte (Wortblock — Sinnschritt — Ausspruch) werden beliebig zerstückelt, so, wie sie der Sprecher gerade aufliest, ausgesprochen und meist durch hastiges Zwischenatmen unterbrochen (z. B. „Die Tiere / deren Schrecken / er / bisher gewesen war / bedauerten / ihn nicht / sie freuten sich / vielmehr / daß sie seiner / los wurden"). Alle drei eben beschriebenen Hauptfehler beim Lesen können auch miteinander vermischt auftreten. 5.

Übungshinweise

Man beginnt am besten mit der Arbeit an einzelnen, in sich abgeschlossenen Aussprüchen (z. B. Spruch oder Aphorismus), an denen man zunächst die Atem- und Sinnschrittgliederung und dann die Eingliederung der einzelnen Schritte in den umfassenden Spannbogen des Ausspruchs übt. Gelingt dies auch bei schwierigeren Ausspruchsformen, so kann man sich kleineren, in sich abgeschlossenen Texten zuwenden (z. B. Anekdote, Fabel, Märchen). Dabei müssen dann zusätzlich die Großgliederung, die Beziehung der einzelnen Abschnitte zueinander und die Entwicklung des Ganzen beachtet werden. Schließlich können schwierigere

II. Das Lesen

73

Prosatexte unterschiedlicher Stilformen übend erarbeitet werden. Eine Möglichkeit für einen solchen aufbauenden Übungsgang mit Textbeispielen und entsprechenden Aufgaben gibt Ch. Winkler in den früheren Auflagen seines schon zitierten Buches 63 . Ziel dieser sprecherzieherischen Arbeit ist es, den fortgeschrittenen Leser dazu anzuleiten, auch schwierigere Texte beim ersten Vomblattlesen zu erfassen und sinnvoll wiederzugeben. Auf allen Ubungsstufen kann das Notieren eines Textes große Hilfe leisten. Die Textnotierung sollte aber nur als Mittel zur Erarbeitung eines Textes verwandt werden. Grundsätzlich sollte der Sprecher nichts vorlesen, was er nicht selbst verstanden hat. Die Tonbandaufnahme sollte bei dieser Arbeit möglichst oft eingesetzt werden. Durch sie werden die Ergebnisse der Leseleistung wiederholbar und genauer nachprüfbar. Wie wir im letzten Kapitel zeigen werden, kann auch die Arbeit am Eigensprechen zur Verbesserung der Leseleistung beitragen. 6. Hinweise zum Dichtungssprechen Wenn wir im Anschluß an die knappe Darstellung der wichtigsten Elemente einer sprechkundlichen Leselehre an dieser Stelle noch einige Hinweise zum sprechenden Nachgestalten dichterischer Sprachwerke geben, wollen wir damit nicht in das Wesen der Vortragskunst einführen, sondern nur die Richtung anzeigen, die eine sprecherzieherische Arbeit — aufbauend auf den Grundlagen — einschlagen könnte. Eine Reihe von sprechkundlichen Untersuchungen und Arbeitsbüchern auf diesem Gebiet geben dem Interessenten weitere Hinweise und Hilfen. 6 4 83 Z . B . C h . W i n k l e r : Lesen als Sprachunterricht / Lehre und Übungen; 2. Aufl., Ratingen 1952, S. 56 ff. " Z . B . E . Drach, H . Geißner, F . Gerathewohl, M . - H . Kaulhausen, W . Kuhlmann, F . Lockemann, V . Möndteberg, F. T r o j a n , I . Weithase, C h . Winkler. — D i e betreffenden Werke sind im Literaturverzeichnis mit (V) gekennzeichnet.

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B. Sprechleistung

Grundsätzlich gilt auch hier, daß eine Trennung zwischen der Wiedergabe von logischen Sinnzusammenhängen und auf der anderen Seite von gefühlsbetonter Ausdrucksgestaltung nicht möglich ist. — Es wäre also falsch, unsere Fabel beim Vortragen jetzt auf einmal mit Gefühl oder mit Ausdruck lesen zu wollen. Im T e x t sind Ausdruckshaltung und Meinung eng miteinander verbunden. Der Ausdruck braucht also beim sprechenden Nachgestalten nicht d a z u erfunden zu werden. E r ist Bestandteil des Sinnes, der aus diesem T e x t spricht. D i e in der Schrift wiedergegebene Lautreihe eines Textes, durch Interpunktionszeichen oder durch eine versmäßige Rhythmisierung gegliedert, ist gleichsam als Partitur anzusehen, deren rhythmisch-melodische Gestaltungsmerkmale v o m Sprecher erkannt und wiedergegeben werden sollen. U m dies zu erreichen, müssen alle Voraussetzungen und Vorstufen berücksichtigt werden, die wir bei der Beschreibung der Ausspruchsentstehung nannten, denn der T e x t ist ja nichts anderes als die erstarrte V o r f o r m eines Ausspruchs. Dabei ist es unwesentlich, ob es sich um eine so einfache Form der Prosa wie bei unserer Fabel, oder ob es sich um ein hymnisches Gedicht handelt. D i e Grundlagen, die in der Leselehre gegeben werden, bleiben auch in der Vortragslehre bestimmend. O f t entstehen beim Dichtungssprechen für den Sprecher nur zusätzliche Aufgaben daraus, daß im sprachlichen Kunstwerk die rhythmischen und melodischen Gestaltungskräfte abgewandelt oder verstärkt werden. — Gerade die lyrischen Vers- und Strophenformen stellen an den Sprecher besondere Anforderungen, auf die wir hier nicht näher eingehen können. Wir kehren noch einmal zu unserem Beispiel zurück. Auch dabei handelt es sich ja schließlich um eine kleine, in sich abgeschlossene, erdichtete Erzählung, deren mündlicher V o r t r a g vor einer Hörerschaft sich anbietet. Es wird ein Exempel gegeben; die Deutung des eigentlich Gemeinten bleibt dem Hörer überlassen.

II. Das Lesen

75

Verfolgen wir den Weg, den ein Sprecher einschlagen könnte, wenn er den Vortrag dieser Fabel vorbereitet: Erst versucht er, den Text still lesend zu verstehen. Danach sollte nicht gleich mit vollem Einsatz aller gestalterischen Möglichkeiten, sondern zunächst vorsichtig abtastend und immer wieder hörend-probierend die Klanggestalt nachvollzogen werden. In welcher Reihenfolge die besonderen Eigenarten des Textes erkannt und sprecherisch nachgeprüft werden, ist unwichtig. Wichtig aber ist, die Ausdruckshaltung des Textes für die Grundhaltung des Lesenden zu erschließen. In unserem Falle ist es das ruhige Darstellen und Schildern einer fiktiven Szene mit der Absicht, durch die Art des Erzählens zum Hören anzuregen, die Deutung aber dem H ö r e r zu überlassen. Er soll die Gelegenheit haben, das Gehörte in allen Einzelheiten aufzunehmen, sich zu merken und seinen Schluß — die Lehre, um die es geht — daraus zu ziehen. Diese dem Hörer deutlich zugewandte Grundhaltung des nachgestaltenden Lesers ergibt sich auch aus dem klaren, überschaubaren Aufbau des Textes, aus seiner zielstrebigen Entwicklung auf die Schlußpointe hin, die die Moral der Geschichte bringt. Die Spannung des Hörers wird durch die knappe Situationsschilderung zu Beginn erregt, durch die Beschreibung der verschiedenen Reaktionen der Tiergruppe ergänzt und weiter gehalten, bis sie sich in der abschließenden Antwort des Pferdes wieder löst. Das Ganze läuft in ruhigem, gleichmäßigem Fluß; Sprechtempo und Lautstärke werden also zurückgehalten. N u r an einer Stelle, gegen Ende der Aufzählungsreihe, kann das Tempo etwas anziehen. Die lange, gleichförmige Reihe wirkt sonst recht monoton. Die Gliederungspausen nach den einzelnen Aussprüchen sind verhältnismäßig kurz, da die Aussprüche dicht aufeinander bezogen sind und der Höhepunkt, auf den sie hinzielen, erst am Schluß liegt.

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B. Spredileistung

Die Satzzeichen unterstützen hier die sprechmäßige Gliederung. Satz- und Ausspruchsgrenzen fallen immer zusammen. Das verhältnismäßig langsame und nachdrückliche Sprechen könnte die Gefahr mit sich bringen, daß in Wortblöcken wie „der arglistige Fuchs" oder „mit beißenden Reden" eine zu starke Schwerebetonung auf die bestimmenden Attribute gesetzt wird. Dadurch würde der Eindruck des zu sehr lehrhaft Ausmalenden entstehen, der hier nicht am Platze ist. Diese Gruppen sind als Block mit deutlicher Schwerebetonung auf dem letzten Glied zu sprechen. Die Gesamtsprechart ist hier so stark von der Grundhaltung des Erzählers her geprägt, daß die Sprechart in den direkten Reden des Esels und des Pferdes nicht durch übertrieben charakterisierende Schallmerkmale von dem vorhergehenden Text abgesetzt werden darf. Dadurch würde die Geschlossenheit der Fabel zerstört. Es wäre also unsinnig und stillos, zur „Verlebendigung" den Text mit verteilten Rollen (Erzähler, Esel, Pferd) lesen zu lassen. H a t der Sprecher diese und vielleicht noch andere Schallmerkmale gefunden und dabei immer das ganze Werk im Auge behalten, kann er schließlich aus seinem Verständnis und mit seinen Möglichkeiten den Text vortragen. Alle diese Beobachtungen und ihr praktischer Vollzug treten nicht an die Stelle des sinnfassenden Lesens, sondern sie gehören dazu, erweitern und vertiefen es entsprechend den jeweiligen Anforderungen eines dichterischen Textes. Man braucht dabei nicht den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, sondern kann sich in seiner Arbeit auf die wesentlichen Ausdrucksträger und -merkmale beschränken. Sicher sind die Möglichkeiten, einen Text auf diese Weise zu deuten, von Sprecher zu Sprecher verschieden. Die Deutung bleibt immer bis zu einem gewissen Grade subjektiv. Der eben angedeutete Weg einer sprechkundlichen Interpretation, die die Schallform deutet und zu eigenem Nachgestalten führen will, schränkt aber die nur-subjektive Deutung weitgehend ein. Sie bemüht sich ja nicht, eine Schallform zu erfinden, sondern nur darum, sie aus dem

III. Das freie Sprechen

77

Sinn und sprachlichen Material für den Hörer nachzuvollziehen. Die angegebene Literatur zeigt eine Fülle von oft unterschiedlichen Methoden, die dieses Ziel erreichen wollen. Weitgehend besteht aber Einigkeit darüber, daß es auch hier nicht mit dem Aufstellen und Befolgen fester Regeln oder Rezepte getan ist. Ähnlich wie bei den geläufigen literaturwissenschaftlichen Interpretationsmethoden ist der einzuschlagende Weg der Deutung immer von Ausdruds und Form, von Gehalt und Gestalt des sprachlichen Kunstwerkes mitbestimmt. Die verschiedenen sprechkundlichen Methoden geben dem Sprecher Hinweise für die Entwicklung und Ausbildung seines Auffassungs- und Gestaltungsvermögens. Es ist allerdings auch auf diesem Gebiet kaum möglich, autodidaktisch vorzugehen. Ohne Kontrolle und ohne die kritischen und hilfreichen Anregungen eines fachkundigen Lehrers kommt der Anfänger meist nicht sehr weit. III. Das freie Sprechen In diesem Kapitel wollen wir nur die Voraussetzungen für das selbstgestaltende freie Sprechen erläutern und mit den Ubungsanweisungen zum Erwerb der flüssigen und treffenden Rede anregen. Es geht uns dabei lediglich um die Vorstufen einer „Kunst der freien Rede", die als „inhaltlich vorbereitete und gegliederte, dann aber frei vor den Hörern geformte mündliche Mitteilung 65 anzusehen ist. Anleitungen zur Abfassung von größeren Redeformen wie Referat, Sachvortrag oder Überzeugungsrede können in diesem Rahmen nicht gegeben werden. Vorschläge f ü r die hierzu erforderliche stoffliche Vorbereitung, den Aufbau, die Gliederung und die Abfassung eines Stichwortzettels sind der einschlägigen Fachliteratur zu entnehmen. 66 85 M. Weiler: Das Buch der Redekunst / Die Madit des gesprochenen Wortes in Wirtschaft, Technik und P o l i t i k ; Düsseldorf 1954, S. 89. 81 S. z . B . : H . Biehle, F. Gerathewohl, H . E. J a h n und M. Weller. Die Titel dieser Fachbücher sind im Literaturverzeichnis mit (R) gekennzeichnet.

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B. Sprechleistung

1. Das Sprechdenken Beim nachgestaltenden Lesen kann der Sprecher von den im Text fixierten Formulierungen ausgehen; ein neuer Denkprozeß ist nicht notwendig, wenn es darum geht, die Schallform eines Textes zu realisieren. Beim selbstgestaltenden Sprechen dagegen können wir die direkte Entstehung des Ausspruchs verfolgen, wie wir sie in Teil B, Kapitel I unserer Ausführungen beschrieben haben. Trotzdem gilt vieles, was über Prinzip und Methode des sinnfassenden Lesens gesagt wurde, auch für das freie Sprechen. Die Arbeit am nachgestaltenden und am freigestaltenden Sprechen kann also einander ergänzen; nicht zuletzt deshalb, weil die beschriebenen Fehlformen des Lesens ganz ähnlich auch beim freien Sprechen vorkommen. Aus diesem Grunde kann man sich für das freie Sprechen nicht grundsätzlich das Lesen zum Vorbild nehmen. Ausgangspunkt f ü r die Arbeit am freien Sprechen ist die Phase der Ausspruchsentstehung, in der sich aus der Redelage eine Ausdruckshaltung und die Formung des Einfalls zur Meinung sowie deren sprachliche Gestaltung entwickelt. Es ist die Phase, in der Denken und Sprechen in wechselnder Beeinflussung ablaufen. In der Sprechkunde wird diese Verknüpfung von Denken und Sprechen mit dem Begriff S p r e c h d e n k e n umschrieben. Dabei wird das „Denken während des Sprechens und durch das Sprechen" 67 betrachtet. Die psychischen und geistigen Vorgänge, die dabei ablaufen, sind noch weitgehend ungeklärt. Wir können aber aus dem Ergebnis, dem Ausspruch selbst, schon einige Schlüsse auf verschiedene Formen des Sprechdenkens ziehen. Grundsätzlich sind zwei Arten des Sprechdenkens zu erkennen: 1. das „simultane" 6 8 oder „fortlaufende" 6 9 Sprechen und Denken, 2. das „sukzessive" 70 oder „phasen67 F. S c h w c i n s b e r g : R e d n e r s c h u l u n g ; W e r k h e f t e z u r S p r e c h e r z i e h u n g , d e l b e r g 1948, S. 63. C h . W i n k l e r : Lesen als S p r a c h u n t e r r i c h t ; a . a . O . , S. 31. • 9 E . D r a c h : D i e r e d e n d e n K ü n s t e ; L e i p z i g 1926, S. 15 ff. '« C h . W i n k l e r , e b e n d a .

Hei-

III. Das freie Sprechen

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71

weise" Sprechdenken. In der ersten Form sind dem Sprecher der Inhalt und das Ziel seiner Aussage schon bewußt; die sprachliche Gestaltung seiner Meinung erfolgt erst nach Abschluß des Denkvorganges. Die Ausspruchsplanung liegt also vor dem Ausspruch. In diesem Falle wird es dem Sprecher nicht schwerfallen, die einzelnen Sinnschritte seiner Rede in den Tonrahmen des Ausspruchs einzufügen, dem Hörer durch Abstufung und Gliederung seine Meinung eindeutig kundzutun. — In der zweiten Form des Sprechdenkens hat der Sprecher zu Beginn des Ausspruchs meist nur eine ungenaue Zielvorstellung von dem, was er sagen will. Er weiß vielleicht schon, woran er anknüpfen will — an die eigene oder fremde Vorrede —, er hat einen Einfall, aber seine Meinung und ihre sprachliche Ausgestaltung findet er erst unter dem Einfluß von Handlungslage und Ausdruckshaltung beim Sprechen und während der sprachlichen Gestaltung selbst. H . v. Kleist berichtet sehr anschaulich in der Abhandlung „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden" 7 2 von seinen Erfahrungen in der Gesprächssituation über diesen Vorgang. Anreiz f ü r den Prozeß des Sprechdenkens sind dabei die Reaktionen seiner Gesprächspartnerin. Beide Formen des Sprechdenkens treten in der freien Rede nebeneinander oder miteinander vermischt auf. Welche von ihnen wirksam wird, hängt von der Sprechgewohnheit eines Sprechers, von der Situation, in der er spricht, vom Inhalt seiner Rede und von dem Ziel ab, das er mit ihr verfolgt. Es ist daher in diesem Zusammenhang nur in sehr beschränktem Maße möglich, allgemeingültige H i n weise zu geben. Allgemein kann nur gesagt werden, daß es in der Sprecherziehung darauf ankommt, das Sprechdenken insgesamt anzuregen und es in die richtigen Bahnen zu lenken. Wir werden daher in diesem Kapitel ausführlichere Ubungshinweise geben. 71

E. Drach, ebenda. 72 H . v. Kleist: Uber die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden (1806); vgl. Kleists Ges. Werke, Hrsgg. v. E. Schmidt, Bd. 1, S. 25.

80

B. Spredileistung

2. Fehlformen Wir beschreiben zunächst die häufigsten Fehlformen, die wir an der Spredileistung des freien Sprechens beobachten können, gehen aber dabei nicht auf die vielfältigen Redehemmungen (Lampenfieber usw.) ein. Faden verlieren Diese Fehlform kann da auftreten, wo der Prozeß des Sprechdenkens in seiner ersten von uns beschriebenen Form abläuft. Die Ausspruchsplanung ist vor dem Beginn des Sprechens abgeschlossen; während des Sprechens verliert der Sprecher aber diesen Plan aus den Augen. Er muß neu einsetzen oder verstummt ganz. Konzentrationsschwäche und starke Empfänglichkeit für Ablenkungen wirken sich so aus. Satzbruch Die zweite Form, das „sukzessive" oder „phasenweise" Sprechdenken, kann oft die Ursache für diese Fehlform sein. Der Sprecher beginnt mit der sprachlichen Ausprägung und hat dabei eine nur ungenaue Zielvorstellung von dem, was er sagen will. Während er spricht, stellt er fest, daß sich die zu Anfang gewählte Form als ungeeignet erweist. Beim Sprechen ist ihm ein neuer, vielleicht besserer Gedanke gekommen, den er jetzt äußern möchte, aber die Formulierung des Anfangs steht ihm dabei im Wege. Er spricht aber trotzdem weiter und gerät dabei meistens mit den grammatischen Bezügen in Konflikt. Reihendes Sprechen Satzbrüche kommen auch beim reihenden Sprechen vor. Diese Fehlform beobachten wir vor allem bei der zweiten Form des Sprechdenkens. Sie ähnelt in der Erscheinungsform dem reihenden Lesen (s. S. 72). Audi die Ursache ist ganz ähnlich: Der Sprecher fängt schon an zu sprechen, obwohl er noch nicht genau weiß, worauf er hinaus will. Dabei muß es aber nicht zu einem Satzbruch kommen.

III. Das freie Sprechen

81

Schließlich kann ein solches Sprechen doch zu einem sinnvollen, der Form nach stimmigen Abschluß kommen. Aber die Tonhöhenführung, besonders die Kadenz am Schluß der einzelnen Schritte, ist nicht eindeutig. Sie verweist nicht auf das Ziel, den Sinn des Satzes. Block für Block oder Schritt für Schritt werden nur mit Tonhebung gesprochen, bis dann erst ganz am Ende eine Senkung erfolgt. Dem Hörer wird dabei kaum eine Orientierungshilfe gegeben. Der zerstückelte Tonbogen läßt den Sinn des Ausspruchs nur schwer erkennen. Mangelnde

Abstufung

Zuvielbetonen und Zuwenigbetonen können als Fehlform wie beim Lesen (s. S. 71) auch beim freien Sprechen vorkommen. Die Gründe, die dazu führen, sind die gleichen. Überhöhtes

Tempo

Es geht meist mit dem Zuwenigbetonen Hand in Hand. Satzbrüche sind auch hier zu beobachten, denn der Sprecher, der ständig mit zu hohem Tempo spricht, nimmt sich nicht die Zeit, den Gang des nächsten Ausspruchs planend zu überblicken. Audi die Atemführung ist dabei oft gestört. Es ist leider keinesfalls so, daß beim Spontansprechen immer „Harmonie zwischen Atem-, Gedanken- und damit auch Satzlänge" 7 3 herrscht. — Überhöhung des Sprechtempos ist zwar eine weitverbreitete Zeiterscheinung, aber sie ist bei einzelnen Sprechern besonders stark ausgeprägt, wenn der Wille, sich beim Sprechen mitzuteilen, sich wirklich einem oder mehreren Hörern zuzuwenden, verkümmert ist. Die nicht ganz unberechtigte Scheu vor dem großen Ton kann auch ein Grund für diese Fehlform sein. 3.

Übungshinweise

Zunächst folgen einige grundsätzliche Vorschläge für das Vermeiden oder Abüben der häufigsten Fehlformen beim n

E. Aderhold, a. a. O., S. 56.

82

B. Sprechleistung

freien Sprechen, und dann beschreiben wir einige Übungen, die die Entwicklung des Sprechdenkablaufes anregen können. Wenn ein Sprecher bei kleineren oder größeren Freisprechaufgaben oft den Faden verliert, sollte er im Ernstfall immer einen Stichwortzettel als Gedankenstütze verwenden. Schon allein das Bewußtsein, daß er sich zur N o t jederzeit wieder mit Hilfe dieses Stichwortzettels in seinem Redeplan zurechtfinden kann, wirkt beruhigend. Ein solcher Stichwortzettel kann schon f ü r die kleineren Freisprechübungen angefertigt werden, sofern es sich nicht um reine Improvisationsaufgaben handelt. Sogar geplante Diskussionsbeiträge können auf diese Weise fixiert werden. — In keinem Fall soll aber der geplante Redetext schriftlich vorformuliert werden. Eine so angelegte Gedächtnisstütze wirkt eher hinderlich. Sie beeinträchtigt den Ablauf des Sprechdenkens und f ü h r t entweder zum Auswendigsprechen eines gelernten Textes oder zum bloßen Ablesen. Der Text steht dann zwischen Sprecher und Hörer. Wenn womöglich noch Lesefehler hinzukommen, wirkt dies auf den H ö r e r besonders peinlich und behindert sein Verständnis. Außerdem ist der Sprecher dann kaum mehr in der Lage, sich seinen Hörern direkt zuzuwenden. — In der angeführten Literatur gibt es eine Fülle von Anregungen zur Abfassung eines solchen Stichwortzettels. Jeder Sprecher muß aber durch häufiges Ausprobieren die für ihn geeignete Form einer solchen Gedächtnisstütze herausfinden. Eine gute Übung hierfür ist zunächst das Anfertigen eines Stichwortzettels nach einem gehörten oder gelesenen einfachen Text (Anekdote, Kurzgeschichte) und die anschließende Wiedergabe mit eigenen Worten nach dieser Gedächtnisstütze; dann das freie Entwickeln einer kleinen Erzählung oder eines Berichtes nach diktierten Stichworten. Gerade durch die letzte Übung wird der Sprecher zur Konzentration auf den gedanklichen Ablauf eines vorgegebenen Redeplanes gezwungen. Während das Verlieren des Fadens meist durch den Zusammenbruch eines vorher erdachten Redeplanes verursacht

I I I . D a s freie Sprechen

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wird, k o m m t es zu Satzbrüchen und zum reihenden Sprechen, wenn der Sprecher die Planungsweise im einzelnen Ausspruch nicht oder nur ungenügend beherrscht. Hier kann, wie bei den Übungen zum sinnfassenden Lesen, durch das Erarbeiten des Sinnschrittsprechens geholfen werden. Überhaupt sind gerade bei solchen Fehlern Leseübungen für das freie Sprechen angebracht. — Unabhängig davon, ob das Sprechdenken simultan oder sukzessiv abläuft, sollte darauf geachtet werden, daß die Reihenfolge „ P l a nen — Atmen — Sprechen" immer gewahrt bleibt: der Sprecher überdenkt kurz den Sinn und den ungefähren Ablauf des folgenden Ausspruchs, atmet dabei ein und spricht dann Schritt für Schritt im Tonbogen des Ausspruchs mit eindeutiger Abstufung und Gliederung. — Wenn dieser Ablauf längere Zeit ganz konsequent geübt wurde, sind beim freien Sprechen nur noch sehr selten Satzbrüche oder verschwommene, sinnentstellende Tonführung zu bemerken. — Der Anfänger kann auch seinen Stichwortzettel so abfassen, daß dieser Ablauf gefördert w i r d : er notiert sich stichwortartig die Überleitung, die an die vorhergehende Aussage anschließt, dann das sinntragende Wort oder den wichtigsten Wortblock und schließlich den verbalen Ausdruck für jeden Ausspruch. Für die eigene, der augenblicklichen Redelage entsprechende freie Formulierung bleibt ihm dann immer noch genügend Spielraum. Gerade das Verb ist dabei wichtig. Die Erfahrung lehrt, daß man für das Eigensprechen geradezu sagen kann: „Wer das Verb hat, hat den S a t z . " 7 4 — Es empfiehlt sich besonders für den Anfänger, aber auch für den forgeschrittenen Sprecher, kurze, überschaubare Sätze zu formulieren und dabei strikt darauf zu achten, daß in einem Ausspruch jeweils nur ein H a u p t g e d a n k e gebracht wird. Dabei ist es leichter, die Betonungselemente zur Sinngestaltung einzusetzen. Auch der Hörer empfindet ein solches überschaubares Sprechen als angenehm. Als Sprecher darf man keine übertriebene Angst vor einer gewissen Primitivität haben. Gemessen an den 74

C h . W i n k l e r : Lesen als Sprachunterricht; a . a . O . , S . 33.

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B. Sprechleistung

stilistischen Möglichkeiten der Schriftsprache, wirkt eine gute freisprachliche Leistung vielleicht primitiv, wenn man sie schriftlich fixiert sieht. Aber beim einmaligen Hören kann man ja auch längst nicht so genau und umfassend aufnehmen wie beim geruhsamen Lesen. Sprecher, die aus berufsmäßiger Sprechgewohnheit zu viel betonen (s. S. 71), sind nur sehr schwer von dieser persönlichen Sprechart abzubringen. Manchmal hilft hier die Tonbandaufnahme einer frei gesprochenen Passage. Beim Abhören der Aufnahme muß dem Sprecher gezeigt werden, daß er mit dieser Art zu betonen das Gegenteil von dem erreicht, was er beabsichtigt. Der Sinn seiner Aussage tritt nicht deutlicher hervor, sondern der H ö r e r wird irregeführt, übermäßig beansprucht und dadurch schnell ermüdet. Auch ein Abüben vom Lesen her (mit Textnotierungen) kann zum Erfolg führen. Das zu schwache Betonen und das zu schnelle Sprechen können am besten dadurch bekämpft werden, daß dem hastigen Sprecher zunächst einmal die Scheu vor dem freien Sprechen genommen wird. Häufiges Üben und der Hinweis darauf, daß Sprechen nur Sinn hat, wenn es auch verstanden wird, sind dabei notwendig. Ein solcher Sprecher muß erst einige Male die Erfahrung gemacht haben, daß ihm vom H ö r e r vor allem Wohlwollen entgegengebracht wird, daß die Bereitschaft, ihm zuzuhören und ihn zu verstehen, immer da ist. Erst wenn er sich — auch in seiner äußeren H a l t u n g — seinen Hörern voll zuwendet und sie anspricht, kann er bemerken, wie ihm dieser Kontakt beim freien Sprechen hilft. Der Sprechdenkablauf wird angeregt. Er lernt es, f ü r seine H ö r e r und mit seinen Hörern zu denken und zu sprechen. Das übermäßige Sprechtempo, das die H ö r e r überfordert, mäßigt sich; der Einsatz der Betonungselemente wird f ü r die H ö r e r verstärkt. — Auch aus diesem Grunde ist es nicht zu empfehlen, ein Manuskript wörtlich auszuarbeiten und dann auswendig vorzutragen oder gar vorzulesen. Der direkte Kontakt in der Dialogsituation wird dadurch erheblich gestört. — Beim zu schnellen Sprechen nützt die Anweisung, langsamer zu sprechen, oft nur

III. D a s freie Sprechen

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sehr kurze Zeit und wird schnell wieder vergessen. Richtiger und erfolgversprechender ist es, auf die eben beschriebene Bedeutung des Hörerbezuges hinzuweisen und die dabei notwendige neue Grundeinstellung des Sprechers in passenden Situationen immer wieder zu üben. — Das Üben in bestimmten Rollensituationen (z. B.: „Sprechen Sie jetzt so, als ob Sie Kinder oder als ob Sie Schwerhörige vor sich haben!" oder „Stellen Sie sich vor, Sie sprächen in einem großen R a u m vor einer Versammlung von Studenten!") lehnen wir ab. Es kann zwar zu vorübergehenden Erfolgen führen, in einer Ernstsituation fällt der Sprecher aber sehr bald wieder in seine alten Fehler zurück. Bevor wir einzelne Ubungsmöglichkeiten beschreiben, geben wir noch einige allgemeine Anweisungen f ü r das freie Sprechen: Der Sprecher sollte sich, bevor er zu sprechen beginnt, des ruhigen und sicher geführten Atemablaufs vergewissern. Hastiges Atmen ist oft ein äußeres Anzeichen f ü r Erregung. Wird die Atmung schon vor dem Sprechen ruhiggestellt, schwindet meist auch die Nervosität. Ein paar Minuten Konzentration auf den ruhigen Atemablauf können Wunder wirken. In der äußeren Haltung — im Sitzen oder im Stehen — sollen alle Verkrampfungen und Anspannungen ausgeschaltet werden. Sie beeinträchtigen nicht nur die Stimmtätigkeit und die Artikulation, sondern können sich auch auf den Ablauf des Sprechdenkens hemmend auswirken. Begleitgebärden, vor allem mit H ä n d e n und Armen während des Sprechens, sollten nicht unterdrückt werden. Mancher Sprecher braucht einfach eine solche Unterstützung des Sprechdenkens durch äußere Bewegung. Wenn diese Bewegungen allerdings nur Anzeichen f ü r Nervosität sind, sollte man darauf achten, daß sie eingeschränkt werden. — Illustrierende Gebärden (z. B. Zeigen einer Fingerspanne statt: „ungefähr 10 cm"; oder Nachzeichnen einer Vasenform mit den H ä n d e n anstelle einer umständlichen Beschreibung) können immer da eingesetzt werden, wo es an Anschauung oder an anderem Anschauungsmaterial fehlt. — Reine Ausdrucksgebärden (z. B. Drohen, Zeigen, Arme-

86

B. Sprechleistung

ausbreiten usw.) sollten dagegen nur mit größter Vorsicht und nie vorgeplant durchgeführt werden. Der Sprecher sollte immer wissen, was und worüber er spricht. Ein bloßes Sprechen um des Sprechens willen ist überflüssig. Übungen zur Entwicklung des Sprechdenkens 75 Wir gehen hier von einfachen Grundformen des freien Sprechens aus und empfehlen, auch in einem Kurs über umfassendere Redeformen (Vortrag, Referat, Uberzeugungsrede) von diesen Vorübungen auszugehen, denn auf diese Weise kann schon in Teilbereichen alles beachtet werden, was dann im größeren Redezusammenhang notwendig ist. Fehler und Schwächen eines Anfängers können so abgeübt werden, ohne daß der Sprecher gleich überfordert wird. Hantierendes Sprechen: Es ist als Anfangsübung f ü r sehr gehemmte Sprecher geeignet. Bei der Durchführung einer einfachen Hantierung (z. B. Füllfeder füllen, Kämmen) soll alles, was geschieht und was getan wird, in Worte umgesetzt werden. Besonders der verbale Wortschatz wird dadurch aktiviert. Beschreibung: Eine einfache Handlung, die eine andere Person stumm vorspielt, soll genau beobachtet und dann — zur N o t nach Stichworten — mit eigenen Worten beschrieben werden. Genaue Beobachtung und das Finden der treffenden Ausdrücke in der richtigen Reihenfolge sind erforderlich. — Als Objekte für eine Beschreibung eignen sich weiterhin: Gegenstände (ihr Aussehen, ihre Verwendbarkeit, ihre Funktion), technische Vorgänge (Experiment, Gebrauchsanweisung), eine Landschaft, eine Photographie 75 V g l . die Ü b u n g s a n r e g u n g e n bei E . Essen i n : D e u t s c h e S p r e c h k u n d e u n d S p r e c h e r z i e h u n g v . C h . W i n k l e r , a . a . O - , S. 377—401. — E . K u r k a : Z u r A n r e g u n g u n d Pflege des S p r e c h d e n k a b l a u f s als V o r a u s s e t z u n g f ü r d i e f r e i e R e d e ; Festschrift z u m 5 0 j ä h r i g e n B e s t e h e n d e r s p r e c h k u n d l i c h e n A r b e i t a . d. U n i v . H a l l e - W i t t e n b e r g , h r s g g . v . H . Krech, H a l l e 1956, S. 455—459. — C h . Zachar i a s , a . a . O . , S. 135—154.

III. Das freie Sprechen

87

oder ein Bild (Raum- oder Flächengestaltung, Verhältnis von Form und Farbe, Ausdruck), ein Mensch oder ein Tier (Aussehen, Verhalten, Ausdruck). Bericht: Der Sprecher berichtet zusammenhängend von einem Erlebnis (z. B. Sportveranstaltung, Tagung, Filmoder Theaterbesuch). Erzählen: Hier ist zunächst die einfache Nacherzählung eines gehörten oder gelesenen Textes möglich; dann können selbst erlebte oder frei erfundene Geschichten erzählt werden. Sehr anregend f ü r das Sprechdenken und das lebendige Gestalten ist auch das Erzählen nach Bildreihen (z. B. die Bildergeschichten von Wilhelm Busch ohne Untertext) oder das Erzählen der Handlung beim Ablauf eines Stummfilmes. Erörterung: Sie erfordert schon größere Erfahrung im freien Sprechen und erhebliches Abstraktionsvermögen. Daf ü r eignen sich die Begriffsbestimmung (z. B. Bestimmung des Unterschiedes von Wut und Zorn oder von Mut und Übermut) oder die Auslegung (z. B. einfacher Spruch oder Sprichwort; die hier gegebene konzentrierte oder verkürzte Aussage soll mit eigenen Worten und Beispielen kommentiert und veranschaulicht werden; daran kann sich eine Stellungnahme zu dieser Aussage anschließen). Sehr gute Anregungen f ü r das Sprechdenken in bezug auf den Hörer oder den Redepartner sind schließlich die beiden folgenden Gruppenübungen. Stegreifgespräch 76 : Aus einer Gruppe werden drei oder vier gewandtere Personen ausgewählt, die nun vor der Gruppe miteinander über einfache Meinungsfragen sprechen (z. B.: „Gehen Sie lieber ins Kino oder ins Theater?" oder „Sollen verheiratete Frauen noch einen Beruf ausüben?"). Dieses Stegreifgespräch ist übrigens eine hervorragende Möglichkeit, die Diskussionsfreudigkeit auch bei den Zuhörern zu wecken. Stegreifspiel: Gehörte oder gelesene Texte oder vorher skizzierte Situationen werden von einer kleinen Gruppe 78

M. Kelber: Fibel der Gesprä&sführung; 3. Aufl., D a r m s t a d t 1958, S . 3 0 f f .

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B. Sprechleistung

ohne vorhergehende Absprache nachgespielt. Im Dialog, der sich dabei entwickelt, werden selbst die gehemmtesten Sprecher freier und beweglicher. Die genannten Übungen und Beispiele lassen sich mit ein wenig Phantasie weiter ausbauen und variieren. Gerade die Pädagogen haben in allen Fächern reichlich Gelegenheit dazu.

Literaturverzeichnis Es werden keine Zeitschriftenaufsätze, sondern — abgesehen von den im Text zitierten Werken — nur die wichtigsten umfassenden Werke genannt, die selbst wieder ausführliche Literaturangaben bringen. Übungsbücher sind mit (Ü) gekennzeichnet, Werke zur Vortragskunst mit (V) und Werke zur freien Rede mit (R). A d e r h o l d , E.: Sprecherziehung des Schauspielers / Grundlagen und Methoden; Berlin 1963. B a l s e r - E b e r l e , V.: Sprechtechnisches Übungsbuch / Ein Unterrichtsbehelf aus der Praxis für die Praxis; mit Übungen v. F. Steil u. a., 4. verb. Aufl., Wien 1959 (Ü). Beiträge zur deutschen Ausspracheregelung; hrsgg. v. H . Krech, Berlin 1961. B e r e n d e s , J.: Einführung in die Sprachheilkunde; 4. verb. Aufl., Leipzig 1958. B i e h l e , H.: Stimmkunde für Beruf, Kunst u. Heilzwecke; Sammlung Göschen Bd. 60, Berlin 1955. Redetechnik / Einführung in die Rhetorik; 2. erw. Aufl., Sammlung Göschen Bd. 61, Berlin 1961 (R). B o d e , R.: Ausdrucksgymnastik; München 1925. B ü h l e r , K.: Sprachtheorie / Die Darstellungsfunktion der Sprache; Jena 1934. D r a c h , E.: Die redenden Künste; Leipzig 1926 (V). Sprecherziehung / Die Pflege des gesprochenen Wortes in der Schule; 11. Aufl. mit einem Nachtrag „Die deutsche Sprechkunde seit Drachs Tod", neu hrsgg. v. Ch. Winkler, Oberursel/Ts. 1949. DUDEN-Aussprachewörterbuch; bearb. v. M. Mangold u. P. Grebe, Mannheim 1962. F a u s t , J.: Aktive Entspannungsbehandlung; 4. Aufl., Stuttgart 1949. F e i s t , H . : Sprechen und Sprachpflege (Die Kunst des Sprechens); Sammlung Göschen Bd. 1122, 2. verb. Aufl., Berlin 1952. F e r n a u - H o r n , H.: Prinzip und Methode der Übungsbehandlung bei Störungen der Sprech- und Rufstimme; Kongr. Ber.

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Literaturverzeichnis

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Das Verhalten zur Dichtung, erläutert an den Begriffen: Zitieren, Rezitieren, Deklamieren; in: Beiträge zur Sprechkunde, hrsgg. v. Institut f ü r Sprechkunde an der Universität Freiburg i. Br., Freiburg 1964, 2. erg. Aufl., S. 21. Rhythmus — Metrum; ebenda, S. 37. K r e c h , H . : Die Behandlung gestörter S-Laute / Sprechkundliche Beiträge zur Therapie der Sigmatismen; Halle 1955. K r u m b a c h - B a l z e r : Sprechübungen / Sprich lautrein und richtig!; hrsgg. v. M. Seydel, 8. erw. Aufl., Leipzig—Berlin 1932 (Ü). K u r k a , E.: Zur Anregung und Pflege des Sprechdenkablaufs als Voraussetzung f ü r die freie Rede; Festschrift zum 50jährigen Bestehen der sprechkundlichen Arbeit a. d. Univ. HalleWittenberg, hrsgg. v. H . Krech, Halle 1956, S. 453—461. L E B E N S G U T / Ein deutsches Lesebuch f ü r höhere Schulen; hrsgg. v. E. Kirsch, P. Rohbeck, A. Bergmann, 2. Teil, Frankfurt—Berlin—Bonn 1962. L o c k e m a n n , F.: Das Gedicht und seine Klanggestalt; Emsdetten 1952 (V). Sprecherziehung als Menschenbildung; Werkhefte zur Sprecherziehung, Heidelberg 1954 (O). Der Rhythmus des deutschen Verses / S p a n n k r ä f t e und Bewegungsformen in der neuhochdeutschen Dichtung; München 1960 (V). L u c h s i n g e r , R. / A r n o l d , G. E.: Lehrbuch der Stimm- und Sprachheilkunde; 2. Aufl., Wien 1959. M a n g o l d , M.: Laut und Schrift im Deutschen; Duden-Beiträge, H e f t 3, Mannheim 1961. M a r t e n s , C. u. P . : Phonetik der deutschen Sprache; 1. P r a k tische Aussprachelehre, München 1961; 2. Ubungstexte zur deutschen Aussprache, München 1962; 3. Deutsche Aussprache (Schallplatte), München o. J. M ö n c k e b e r g , V.: Der Klangleib der Dichtung; H a m b u r g 1946 (V). O r t h m a n n , M.: Sprechkundliche Behandlung funktioneller Stimmstörungen; Halle 1956. P a n c o n c e l l i - C a l z i a : Die Stimmatmung. Das Neue — das Alte; N o v a Acta Leopoldina 18, Leipzig 1956, S. 28. S I E B S : Deutsche Hochsprache / Bühnenaussprache; hrsgg. v. H . de Boor u. P. Diels, 18. Aufl., Berlin 1961.

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Lautreines Deutsch / Übungsstoffe zur Grundausbildung im Sprechen; 5. verb. Aufl., Braunschweig 1963 (U). W i n k l e r , C h . I E s s e n , E.: Deutsche Sprechkunde und Sprecherziehung, Düsseldorf 1954. W i t t s a c k , W . : Grundgedanken zur deutschen Sprechkunde; Festschrift zum 50jährigen Bestehen der sprechkundlichen Arbeit a. d. Univ. Halle-Wittenberg, hrsgg. v. H . Krech, H a l l e 1956, S. 371—377. W o l f , E. / A d e r h o l d , E.: Sprecherzieherisches Übungsbuch; Berlin 1960 (Ü). Z a c h a r i a s , C h . : E i n f ü h r u n g in die Sprecherziehung / Ein Leitfaden f ü r Lehrerstudenten; Berlin 1964. Die abgebildeten Zeichnungen wurden von H . H . Moewes angefertigt.

Friedrich Kluge

Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Sprache 19. A u f l a g e , neu b e a r b e i t e t v o n W A L T H E R M I T Z K A G r o ß - O k t a v . X V I , 917 Seiten. 1963 Ganzleinen D M 3 5 , — Wenn ein sprachwissenschaftliches W e r k in 19. Auflage erscheint, ist eigentlich überflüssig, auf seine Bedeutung und die Aufgaben, die es erfüllt, hinzuweisen. Kluges „Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Sprache" hat seine Unentbehrlichkeit schon mehreren Generationen von Germanisten an Schule und Hochschule bewiesen und ist längst zum vertrauten Freund der Vielen geworden, die ihre deutsche Muttersprache lieben und in Mußestunden den Geheimnissen ihrer Ursprünge nachgehen wollen.

F r a n z Dornseiff

Der deutsche "Wortschatz nach Sachgruppen 6., unveränderte Auflage mit alphabetischem Generalregister G r o ß - O k t a v . I V , 9 2 2 Seiten. 1 9 6 5 Ganzleinen D M 3 8 , — Z u m sechsten Male zieht er nun aus, „der Dornseiff", „Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen". Ein Lehrbuch, ein Lernbuch, ein Lesebuch, ein Lieblingsbuch — für alle, die täglich suchen müssen im Wald der Sprache, für alle, die angerührt sind vom Geheimnis des Worts. W a l t e r de G r u y t e r 8t C o • Berlin 3 0

Theodor Siebs

Deutsche Hochsprache Bühnenaussprache H e r a u s g e g e b e n v o n H E L M U T DE B O O R u n d P A U L D I E L S

18., durchgesehene A u f l a g e G r o ß - O k t a v . I V , 355 Seiten. 1961 Ganzleinen D M 18,—

Schallplatten Deutsche Hochsprache Beispiele Zusammengestellt und gesprochen v o n JÖRG JESCH D r e i Platten in K a s e t t e 45 U / m i n . 17 cm D M 24,— An seiner Sprache erkennt man den Menschen; danach, wie jemand spricht, beurteilt man seine Herkunft und seine Bildung. Darum gehört die bewußte Pflege der Muttersprache, auch nach der lautlichen Seite, zu den Aufgaben, denen sich niemand entziehen kann, der als Persönlichkeit anerkannt werden und im Leben vorwärtskommen will. THEODOR SIEBS entsprach mit seinem Werk zuerst den Forderungen der Bühne, für die eine reine „deutsche Mundart", die über allen dialektischen Besonderheiten stand, notwendig war. Die von den Professoren de Boor und Diels veranstaltete Neuausgabe trägt den Bedürfnissen weiter Kreise Rechnung. Der SIEBS will in gleicher Weise ein Hilfsmittel aller Sprechenden werden, wie es der Duden für den Schreibenden schon lange ist.

Walter de Gruyter & C o • Berlin 30

Wustmann

Sprachdummheiten Erneuerte 14. Auflage V o n WERNER SCHULZE

Oktav. X V I , 392 Seiten. 1966 Ganzleinen D M 16,80

Wer den „Wustmann" schon von früher her kennt und als nie versagenden Berater schätzt, wird ihn wieder freudig begrüßen — wer ihn zum erstenmal zur H a n d nimmt, der wird ihn bald nicht mehr entbehren wollen. Der „Wustmann" ist ein Nachschlagewerk, das der Pflege und dem Schutz unserer Sprache dienen will. Als „Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen", k ä m p f t er rücksichtslos gegen alles Unechte. U n d das nicht mit trockenem, belehrendem Wissen, sondern lebendig und herzhaft. Der „Wustmann" sucht seine Anhänger und Benutzer in weitesten Kreisen; nicht allein bei denjenigen, denen ihr Beruf die Pflege der Sprache zur Pflicht macht — also Lehrern, Schriftstellern usw. —, er sucht sie bei allen, die ehrlich um eine schlichte und reine Sprache ringen.

Walter de G r u y t e r & C o • Berlin 30

Sammlung Göschen Gesamtverzeichnis

Jeder Band DM 3,60 • Doppelband DM 5,80 Dreifachband DM 7,80

Frühjahr 1967

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Die Bände der S a m m l u n g G ö s c h e n vermitteln in konzentrierter Form den grundlegenden Stoff für das Studium der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen. Sie sind nicht nur Hilfsmittel für die Arbeit an Universitäten und Hochschulen, sondern auch vorzüglich geeignet für Fachschulen, Arbeitskreise und zum Selbststudium. Die Fülle des Materials hat sich besonders für die Vorbereitung zu Examina und Prüfungen bewährt. Auch eine schnelle Orientierung geht hier niemals auf Kosten der Gründlichkeit.

Inhaltsübersicht Biologie

16

Musik

Botanik

17

Orientalistik

Chemie

15

Pädagogik

7

Philosophie

Deutsche Sprache u. Literatur . . Elektrotechnik

19

Englisch

8

4 10

Psychologie Publizistik

Geologie

16

Religion

Germanisch

8

Romanisch

Geschichte

6

Slavische Sprachen

9

Soziologie

22

I ndogermanisch

6

3 14

10

Hoch- u. Tiefbau

4

Physik

E r d - u. Länderkunde

Griechisch

5 10

4 8 10 4

Statistik Technik

10 19

Kartographie

10

Technologie

16

Kristallographie

18

Volkswirtschaft

10

Vermessungswesen

21

Kunst Land- u. Forstwirtschaft Lateinisch

5 . . . .

18 9

Wasserbau

22

Zoologie

17

Maschinenbau

20

Mathematik

12

Autorenregister

29

Mineralogie

18

Bandnummernfolge

23

Geisteswissenschaften Philosophie E i n f ü h r u n g in die P h i l o s o p h i e von H. L e i s e g a n g f . 6 . Aufl. 146 S. 1966. (281) H a u p t p r o b l e m e d e r P h i l o s o p h i e von G . S i m m e l t *

unveränd. Aufl.

177 S. 1964. (500) Geschichte d e r P h i l o s o p h i e I: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 1. Tl. V o n Thaies bis Leukippos. 3., erw. Aufl. Etwa 135 S. In V o r b . (857) II: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 2. Tl. Von der S o p M s M ' bis zum Tode Piatons. 3., stark erw. Aufl. Etwa 144 S. In Vorb («58, III: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 3. Tl. Vo.- Tode Piatons bis zur Alten Stoa. 2., stark erw. Aufl. 132 S. 1954. (859) I V : Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 4. Tl. V o n der Alten Stoa bis z u m Eklektizismus im 1. Jh. v C h r 2.. stark erw. Aufl 132 S. 1954. (863) V : Die Philosophie des Mittelalters von J. K o c h . In Vorb. (826 V I : V o n der Renaissance bis Kant von K. S c h 111 in g. 234 S. 1954. (394/394a) VII: Immanuel Kant von G. L e h m a n n . In Vorb. (536, VIII: Die Philosophie des 19. Jahrhunderts von G . L e h m a n n . 1.TI. 151 S. 1953. (571) I X : Die Philosophie des 19. Jahrhunderts von G . L e h m a n n . 2 . T I 168 S. 1953. (709) X : Die Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 1. Tl. von G . L e h m a n n . 128 S. 1957. (845) X I : Die Philosophie Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 2. Tl. von G. L e h m a n n . 114 S. 1960 (850! D i e g e i s t i g e S i t u a t i o n d e r Z e i t (1931) von K. J a s p e r s . 6. A b d r . der Im Sommer 1932 bearb. 5. Aufl. 211 S. 1965. (1000) E r k e n n t n i s t h e o r i e von G. K r o p p . 1. Teil: Allgemeine Grundlegung. 143 S. 1950. (807) F o r m a i e L o g i k von P. L o r e n z e n . 3., durchges. u. erw. Aufl. 184 S. 1967. (1176/1176 a) P h i l o s o p h i s c h e s W ö r t e r b u c h von M . A p e l t . 5.. voll, neu bearb. Aufl. von P: L u d z. 315 S. 1958. (1031 /1031 a) P h i l o s o p h i s c h e A n t h r o p o l o g i e . Menschliche Selbstdeutung in Geschichte und Gegenwart von M . L a n d m a n n . 2., durchges. Aufl. 223 S. 1964. (156,156a)

3

GEISTESWISSENSCHAFTEN

Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte d e r P ä d a g o g i k von Herrn. W e i m e r . 17., neubearb. Aufl. von Heinz W e i m e r . 205 S. 1967. (145/145a) T h e r a p e u t i s c h e Psychologie. Ihr W e g durch die Psychoanalyse von W . M. K r a n e f e l d t . M. e. Einf. von C. G. J u n g . 3. Aufl. 152 S. 1956. (1034) A l l g e m e i n e Psychologie von Th. E r i s m a n n f . 4 Bde. I : G r u n d p r o b l e m e . 3. Aufl. 146 S. 1965. (831) II: G r u n d a r t e n des psychischen Geschehens. 2., neubearb. Aufl. 248 S. 1959. (832/832a) III: Experimentelle Psychologie und ihre Grundlagen. 1 . T I . 2., neubearb. Aufl. 112 >.,7 Abb. 1962. (833) I V : Experimentelle Psychologie und ihre Grundlagen. 2. Tl. 2. t neubearb. Aufl. 199 S., 20 Abb. 1962. (834/834a) Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme von L. v o n W i e s e . 8. Aufl. 183 S. 1967. (101 /101a) Ideengeschichte d e r sozialen Bewegung des 19. und 20. Jh. von W . H o f m a n n . 243 S. 1962. (1205/1205 a) Sozialpsychologie von P.R. H o f s t ä f t e r . 2. Aufl. 191 S„ 18 Abb. 1964. (104/104a) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W . M o e d e t - 190 S. 48 Abb. 1958. (851 /851 a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. D a h r e n d o r f . 4. Aufl. 142S., 3 Fig. 1967. (103) W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e von F. F ü r s t e n b e r g . 122 S. 1961. (1193) Einführung in die S o z i a l e t h i k von H.-O. W e n d l a n d . 144 S. 1963. (1203)

Religion Jesus von M. D i b e l i u s f . 4. Aufl. m. e. Nachtr. von W . G. K ü m m e l . 140 S. 1966. (1130) Paulus von M. D i b e l i u s f . Nach dem Tode des Verf. hrsg. u. zu Ende gef. von W . G. K ü m m e l . 3., durchges. Aufl. 156 S. 1964. (1160) L u t h e r von F. L a u . 2., verb. Aufl. 153 S. 1966. (1187) M e l a n c h t h o n von R. S t u p p e r l c h . 139 S. 1960. (1190) Z w i n g l i von F. S c h m i d t - C l a u s l n g . 119 S. 1965. (1219) Sören K i e r k e g a a r d . Leben u. W e r k von H. G e r d e s . 134 S. 1966. (1221) Einführung in die Konfessionskunde d e r o r t h o d o x e n K i r c h e n von K. O n a s c h . 291 S. 1962. (1197/1197a) Geschichte des christlichen Gottesdienstes von W . N a g e l . 215 S. 1962. (1202/1202 a)

i

GEISTESWISSENSCHAFTE N G e s c h i c h t e Israels. Von den Anfängen bis zur Zerstörung des Tempels (70 n . Chr.) von E. L. E h r l i c h . 2.Aufl. In Vorb. (231/231a) R ö m i s c h e R e l i g i o n s g e s c h i c h t e von F. A l t h e l m . 2 Bde. 2., umgearb. Aufl. I: Grundlagen und Grundbegriffe. 116 S. 1956. (1035) II: D e r geschichtliche Ablauf. 164 S. 1956. (1052) D i e R e l i g i o n des B u d d h i s m u s von D . S c h l i n g l o f f . 2 Bde. I: Der Heilsweg des Mönchstums. 122 S., 11 Abb., 1 Kte. 1962. (174) II: D e r Heilsweg für die Welt. 129 S., 9 A b b . , 1 Kte. 1963. (770)

Musik M u s i k ä s t h e t i k von H . J. M o s e r . 1S0 S. M. zahlr. Notenbelsp. 1953. (344) S y s t e m a t i s c h e M o d u l a t i o n von R. H e r n r i e d . 2. Aufl. 136 S. M. zahlr. Notenbeisp. 1950. (1094) D e r p o l y p h o n e S a t z von E. P e p p i n g . 2 Bde. I: Der cantus-firmus-Satz. 2. Aufl. 233 S. Mit zahlr. Notenbelsp. 1950. (1148) II: Übungen im doppelten Kontrapunkt und im Kanon. 137 S. M. z a h l r . Notenbeisp. 1957. (1164/1164a) A l l g e m e i n e M u s i k l e h r e von H. J. M o s e r . 2., durchges. Aufl. 155 S. M. zahlr. Notenbeisp. 1955. (220/220a) H a r m o n i e l e h r e von H. J. M o s e r . 2 Bde. I: 109 S. M. 120 Notenbeisp. 1954. (809) II: In Vorb. (810) D i e M u s i k des 19. J a h r h u n d e r t s von W . O e h l m a n n . 180 S. 1953. (170) D i e M u s i k des 20. J a h r h u n d e r t s von W . O e h l m a n n . 312 S. 1961. (171/171 a ) T e c h n i k d e r deutschen G e s a n g s k u n s t von H. J. M o s e r . 3., durchges. u. verb. Aufl. 144 S „ 5 Fig., sowie T a b . u. Notenbeisp. 1954. (576/576a) D i e K u n s t des D i r i g i e r e n s von H. W . v o n W a l t e r s h a u s e n f . 2., verm. Aufl. 138 S. M. 19 Notenbeisp. 1954. (1147) D i e T e c h n i k des K l a v i e r s p i e l s aus dem Geiste des musikalischen Kunstwerkes von K . S c h u b e r t t . 3. Aufl. 110 S. M. Notenbeisp. 1954. (1045)

Kunst S t i l k u n d e von H. W e i g e r t . 2 Bde. 3., durchges. u. erg. Aufl. I: Vorzeit, Antike, Mittelalter. 136 S., 94 Abb. 1958. (80) II: Spätmittelalter und Neuzeit. 150 S., 88 Abb. 1958. (781) A r c h ä o l o g i e von A . R u m p f . 3 Bde. I: Einleitung, historischer Überblick. 143 S., 6 Abb., 1 2 T a f . 1953. (538) II: Die Archäologensprache. Die antiken Reproduktionen. 136 S., 7 Abb., 12 Taf. 1956. (539) III: In Vorb. (540)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN

Geschichte E i n f ü h r u n g in die Geschichtswissenschaft von P. K i r n . 5., bearb. u. e r g . A u f l . von J. L e u s c h n e r . 127 S. 1967. (270/270a) Einführung in die Zeitgeschichte von B. S c h e u r i g . 101 S. 1962. (1204) Z e i t r e c h n u n g der römischen K a i s e r z e i t , des M i t t e l a l t e r s und d e r N e u z e i t f ü r die J a h r e 1—2000 n. C h r . von H. L i e t z m a n n f . 3. Aufl., durchges. von K . A l a n d . 130 S. 1956. (1085) K u l t u r d e r U r z e i t von F. B e h n . 3 Bde. 4. Aufl. der Kultur der Urzeit Bd. 1—3 von M. H o e r n e s . I: Die vormetallischen Kulturen. (Die Steinzeiten Europas. Gleichartige Kulturen in anderen Erdteilen.) 172 S., 48 A b b . 1950. (564) II: Die älteren Metallkulturen. (Der Beginn der Metallbenutzung, Kupferund Bronzezeit in Europa, im Orient und in A m e r i k a . ) 160 S., 67 A b b . 1950. (565) III: Die jüngeren Metallkulturen. (Das Eisen als Kulturmetail, HallstattLatfcne-Kultur in Europa. Das erste Auftreten des Eisens in den anderen Weltteilen.) 149 S. 60 Abb. 1950. (566) Vorgeschichte Europas von F. B e h n . Voll, neue Bearb. der 7. Aufl. der „ U r geschichte der Menschheit" von M. H o e r n e s . 125 S., 47 Abb. 1949. (42) D e r E i n t r i t t d e r G e r m a n e n in die Geschichte von J. H a l t e r f . 3. Aufl., durchges. von H. D a n n e n b a u e r . 120 S. 6 Kartensk. 1957. (1117) V o n den K a r o l i n g e r n z u den Staufern. Die altdeutsche Kaiserzeit (900—1250) von J. H a i l e r f - 4., durchges. Aufl. von H. D a n n e n b a u e r . 142 S., 4 Ktn. 1958. (1065) V o n den S t a u f e r n zu den H a b s b u r g e r n . Auflösung des Reichs und Empor« k o m m e n der Landesstaaten (1250—1519) von J. H a l l e r j . 2., durchges. Aufl. von H. D a n n e n b a u e r . 118 S., 6 Kartensk. 1960. (1077) Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges von F. H ä r t u n g . 2., durchges. A u f l . 128 S. 1963. (1105) Deutsche Geschichte von 1648—1740. Politischer und geistiger W i e d e r a u f b a u von W . T r e u e . 120 S. 1956. (35> Deutsche Geschichte von 1713—1806. Von der Schaffung des europäischen Gleichgewichts bis zu Napoleons Herrschaft von W . T r e u e . 168 S. 1957. (39) Deutsche Geschichte von 1806—1890. Vom Ende des alten bis zur Höhe des neuen Reiches von W . T r e u e . 128 S. 1961. (893> Deutsche Geschichte von 1890 bis z u r G e g e n w a r t von W . T r e u e . In V o r b . (894) Q u e l l e n k u n d e der Deutschen Geschichte i m M i t t e l a l t e r (bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts) von K. J a c o b f . 3 Bde. I : Einleitung. Allgemeiner Teil. Die Zeit der Karolinger. 6. Aufl., bearb. von H. H o h e n l e u t n e r . 127 S. 1959. (279) II: Die Kaiserzeit (911—1250). 5. Aufl., neubearb. von H. H o h e n l e u t n e r . 141 S. 1961. (280)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN III: Das Spätmittelalter (vom Interregnum bis 1500). Hrsg. von F. W e d e n . 152 S. 1952. (284) Geschichte Englands von H P r e l l e r . 2 Bde. I: bis 1815. 4., erw. Aufl Etwa 135 S., 7 Slammtaf., 2 Ktn. 1967 (375/375a) I I : Von 1815 bis 1910. 2., voll, umgearb. Aufl. 118 S., 1 Stammtaf., 7 Ktn. 1954. (1088) Römische Geschichte von F A l t h e i m . 4 Bde. 2., verb. Aufl. I: Bis zur Schlacht bei Pydna (168 v. Chr.). 124 S. 1956. (19) II: Bis zur Schlacht bei Achum (31 v. Chr.). 129 S. 1956. (677) III: Bis zur Schlacht an der Milvischen Brücke (312 n. Chr.). 148 S. 1958. (679) IV: Bis zur Schlacht am Yarmuk (636 n. Chr.). In Vorb. (684) Geschichte der Vereinigten Staaten' von A m e r i k a von O. G r a f z u S t o l b e r g - W e r n ¡ g e r o d e . 192 S., 10 Ktn. 1956. (1051/1051 a)

Deutsche Sprache und Literatur Geschichte der deutschen Sprache von H. S p e r b e r . 5., neubearb. Aufl. von P. v o n P o l e n z . 136 S. 1966. (915) Deutsches Rechtschreibungswörterbuch von M. G o t t s c h a l d f . 2., verb. Aufl. 269 S. 1953. (200/200a) Deutsche W o r t k u n d e . Kulturgeschichte des deutschen Wortschatzes von A. S c h i r m e r . 5. Aufl. von W . M i t z k a . 125 S. 1965. (929) Deutsche Sprachlehre von W . H o f s t a e t t e r . 10. Aufl. Voll. Umarb. der 8. Aufl. 150 S. 1960. (20) S t i m m k u n d e für Beruf, Kunst und Heilzwecke von H. B i e h l e . 111 S. 1955. (60) Redetechnik. Einführung in die Rhetorik von H. B i e h l e . 2., erw. Aufl. 151 S. 1961. (61) Grundlagen der Sprecherziehung von J. Jesch In Vorb. (1122/1122a) Deutsches'Dichten und Denken von der germanischen bis zur staufischen Z e i t von H. N a u m a n n f . (Deutsche Literaturgeschichte vom 5.—13. Jahrhundert.) 3., verb. Aufl. In Vorb. (1121) Deutsches Dichten und Denken v o m M i t t e l a l t e r z u r Neuzeit von G. M ü l I er (1270 bis 1700). 3., durchges. Aufl. In Vorb. (1086) Deutsches Dichten und Denken von der A u f k l ä r u n g bis z u m Realismus (Deutsche Literaturgeschichte von 1700—1890) von K. V i e t o r f . 3., durchges. Aufl. 159 S. 1958. (1096) Deutsche Heldensage von H. S c h n e i d e r . 2.Aufl., bearb. von R. W i s n i e w s k i . 148 S. 1964. (32) D e r Nibelunge N o t i n Auswahl. Mit kurzem Wörterbuch hrsg. von K. L a n g o s c h . 11., durchges Aufl. 166 S. 1966. (1) Kudrun und Dietrich-Epen in Auswahl mil Wörterbuch von O. L. J i r i c z e k . 6. Aufl., bearb. von R. W i s n i e w s k i . 173 S. 1957. (10)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN W o l f r a m von Eschenbach, Parzifal. Eine Auswahl mit Anmerkungen und Wörterbuch von H. Jantzen. 3. Aufl., bearb. von H. K o l b. 128 S. 1966. (921) H a r t m a n n von Aue. D e r a r m e Heinrich nebst einer Auswahl aus der „Klage" dem „Gregorius" und den Liedern (mit einem Wörterverzeichnis) hrsg. von F M a u r e r . 96S. 1956. (18) Gottfried von Straßburg. Tristan und Isolde In Auswahl hrsg. von F. M a u rer. 2. Aufl. 142 S 1965. (22) Die deutschen Personennamen von M . G o t t s c h a i d t . 2., verb. Aufl. 151 S. 1955. (422) Althochdeutsches Elementarbuch. Grammatik und Texte von H. N a u m a n n t u. W . Betz. 4.. verb. u. verm. Aufl. 183 S. 1967. (1111/1111 a) Mittelhochdeutsche G r a m m a t i k von H. de B o o r u. R. W i s n i e w s k i . 5., durchges. Aufl. 150 S. 1967. (1108)

Indogermanisch, Germanisch Indogermanische Sprachwissenschaft von H. K r ä h e . 2 Bde. I: Einleitung und Lautlehre. 5. Aufl. 110 S. 1966. (59) II: Formenlehre. 4., neubearb. Aufl. 100 S. 1963. (64) Sanskrit-Grammatik mit sprachvergleichenden Erläuterungen von M. M a y r h o f e n 2., voll, neu bearb. Aufl. 110 S. 1965. (1158/115Ba) Altirische G r a m m a t i k von J. P o k o r n y 2 Aufl. In Vorb. (896/896a) Gotisches Elementarbuch. Grammatik. Texte mit Übersetzung und Erläute* rungen von H. H e m p e l . 4., neubearb. Aufl. 169 S. 1966. (79/79a) Altnordisches Elementarbuch. Einführung, Grammatik, Texte (zum 1 eil mit Übersetzung) und Wörterbuch von F. R a n k e . 3., voll, umgearb. Aufl. von D. H o f m a n n . 205 S. 1967. (1115/1115a/1115bl Germanische Sprachwissenschaft von H. K r ä h e . 3 Bde. I: Einleitung und Lautlehre. 6. Aufl. 147 S. 1966. (238) II: Formenlehre. 6.Aufl. 149 S. 1967. (780) III: Wortbildungslehre von W . M e i d . 270 S. 1967. (1218/1218a/1218b)

Englisch, Romanisch Altenglisches Elementarbuch. Einführung, Grammatik, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch von M. Lehnert. 6., verb. Aufl. 178 S. 1965. (1125) Mittelenglisches Elementarbuch von H. W e i n s t o c k . 1967. In Vorb. (1226/ 1226 a/1226 b) Historische neuenglische Laut- und Formenlehre von E. E k w a l l . 4., verb. Aufl. 150 S. 1965. (735)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN E n g l i s c h e P h o n e t i k von H. M u t s c h m a n n f . 2. Aufl., bearb. von G . S c h e r e r . 127 S. 1963. (601) E n g l i s c h e L i t e r a t u r g e s c h i c h t e von F. S c h u b e l . 4 Bde. I: Die alt- und mittelenglische Periode. 2. Aufl. Etwa 163 S. 1967. (1114/1114a) II: V o n der Renaissance bis zur Aufklärung. 160 S. 1956. (1116) III: Romantik und Viktorianismus. 160 S. 1960. (1124) Beowutf. Eine A u s w a h l mit Einführung, teilweiser Übersetzung, A n m e r k u n g e n und etymologischem W ö r t e r b u c h von M . L e h n e r t . 4., verb. Auf). 135 S. 1967. (1135) S h a k e s p e a r e von P. M e i ß n e r f . 2. Aufl., neubearb. von M . L e h n e r t . 1 3 6 S . 1954. (1142) R o m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. L a u s b e r g . 4 Bde. I: Einleitung und Vokalismus. 2.. durchges. Aufl. 211 S. 1963. (12S/12Sa) II: Konsonantismus. 2., durchges. Aufl. 95 S. 1967. (250) III: Formenlehre. I . T e i l . 99 S. 1962. (1199) III: Formenlehre. 2. Teil. S. 9 9 — 2 6 0 . 1962. (1200/1200a) I V : Wortlehre. In V o r b . 11208)

Griechisch, Lateinisch G r i e c h i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von W . B r a n d e n s t e i n . 3 Bde. I: Einleitung, Lautsystem, Etymologie. 160 S. 1954. (117) II: W o r t b i l d u n g und Formenlehre. 192 S. 1959. (118/118a) III: Syntax I. Einleitung. Die Flexibilien. 145 S. 1966. (924/924a) G e s c h i c h t e der g r i e c h i s c h e n S p r a c h e . 2 Bde. I: Bis zum A u s g a n g der klassischen Zelt von O . H o f f m a n n f . 3. Aufl., bearb. von A . D e b r u n n e r f . 156 S. 1953. (111) II: G r u n d f r a g e n und G r u n d z ü g e des nachklassischen Griechisch von A . D e b r u n n e r t . 144 S. 1954. (114) G e s c h i c h t e der g r i e c h i s c h e n L i t e r a t u r von W . N e s t l e . 2 Bde. 3. Aufl., bearb. von W . L i e b i c h . I: 144 S. 1961. (70) II: 149 S. 1963. (557) G r a m m a t i k der neugriechischen V o l k s s p r a c h e von J. 3., wes. erw. u. verb. Aufl. 196 S. 1963. (756/756a)

Kalitsunakis.

N e u g r i e c h i s c h - d e u t s c h e s G e s p r ü c h s b u c h von J. K a l i t s u n a k i s . bearb. von A . S t e i n m e t z . 99 S. 1960. (587)

2. Aufl.,

Geschichte der lateinischen S p r a c h e von F. S t o l z u. A . D e b r u n n e r f . 4., stark umgearb. Aufl. von W . P. S c h m i d . 145 S. 1966. (492/492a) Geschichte der r ö m i s c h e n L i t e r a t u r von L. B i e l e r . 2., verb. Aufl. 2 Bde. I: D ; e Literatur der Republik. 160 S. 1965. (52) II: Die Literatur der Kaiserzelt. 133 S. 1965. (866)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN

Orientalistik, Slavistik D i e K e i l s c h r i f t von B. M e i s s n e r . 3. Aufl., neubearb. von K . O b e r h u b e r . Etwa 150 S. 1967. (708/708 a/708b) D i e H i e r o g l y p h e n von A. E r m a n . 3. Aufl., neu bearb. von O . K r ü c k m a n n . 1967. In Vorb. (608/608 a/608 b) H e b r ä i s c h e G r a m m a t i k von R. M e y e r . 3 Bde. I: Einleitung, Schrift- und Lautlehre. 3., neubearb. Aufl. 120 S. 1966. (763/763 a/763 b) II: Formenlehre und Flexionstabellen. 3. Aufl. In Vorb. (764/764 a/764b) III: Satzlehre. In Vorb. (765/765a/765b) H e b r ä i s c h e s T e x t b u c h zu G. B e e r - R . M e y e r , Hebräische Grammatik von R. M e y e r . 170 S. 1960. (769/769a) S l a v i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. B r ä u e r . 2 Bde. Einleitung, Lautlehre. 221 S. 1961. (1191-1191 a) V e r g l e i c h e n d e G e s c h i c h t e d e r s l a v i s c h e n L i t e r a t u r e n von D . T s c h i ^ e w s k i j . 2 Bde. In Vorb. I : Einführung. Anfänge des slavischen Schrifttums bis zum Klassizismus. (1222/1 222a) II: Romantik bis zur Moderne. (1223/1223a) R u s s i s c h e G r a m m a t i k von E. B e r n e k e r f . 6., verb. Aufl. von M. V a s m e r j * . 155 S. 1961. (66) Polnische G r a m m a t i k von N . D a m e r a u . 139 S. 1967. (942/942a)

Erd- und Länderkunde, Kartographie A f r i k a von F. J a e g e r . Ein geographischer Uberblick. 2 Bde. 3. Aufl. I- Der Lebensraum. 179 S., 18 Abb. In Vorb. (910) II: Mensch und Kultur. 155 S., 6 Abb. In Vorb. (911) A u s t r a l i e n und O z e a n i e n von H. J. K r u g . 176 S „ 46 Sk. 1953. (319) K a r t o g r a p h i e von V. H e i s s l er. 2. Aufl. 213 S., 125 Abb., 8 Anl. 1966. (30/30a)

Volkswirtschaft, Statistik, Publizistik A l l g e m e i n e B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e von K . M e l l e r o w l c z . 4 Bde. 11. u. 12. durchges. Aufl. I: 224 S. 1964. (1008/1008a) II: 188 S. 1966. (11 53/1153a) III: 260 S. 1967. (1154/1154a) I V : 209 S. 1963. (1186/1 1 8 6 a ) A l l g e m e i n e V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e von A. P a u I s e n . 4 Bde. I: Grundlegung, Wirtschaftskreislauf. 7. Aufl. 159 S., 11 Abb. 1966. (1169) II: Haushalte, Unternehmungen, Marktformen. 7. Aufl. 172 S., 31 Abb. 1966. (1170)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN III: Produktionsfaktoren. 5., neubearb. u. erg. Aufl. 228 S., 24 Abb. 1967. (1171/1171 a) IV: Gesamtbeschäftigung, Konjunkturen, Wachstum. 4., neubearb. u. erg. Aufl. 188 S. 1966. (1172) Ü b u n g s a u f g a b e n mit L ö s u n g e n zu A. P a u l s e n , Allgemeine Volkswirtschaftslehre l/ll von W . W e d i g . 177 S. 1967. (1227/1227a) G e s c h i c h t e d e r V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e von S. W e n d t . 2. Aufl. Etwa 182 S. 1967. (1194/1194 a ) A l l g e m e i n e V o l k s w i r t s c h a f t s p o l i t i k von H. O h m . 2 Bde. I: Systematisch-Theoretische Grundlegung. 2., verb. u. erg. Aufl. 137 S., 6 Abb. 1965. (1195) II: Der volkswirtschaftliche Gesamtorganismus als Objekt der Wirtschaftspolitik. 180 S. 1967. (1196/1196 a ) F i n a n z w i s s e n s c h a f t von H. K o l m s . 4 Bde. I: Grundlegung, Öffentliche Ausgaben. 3., verb. Aufl. 165 S. 1966. (148) II: Erwerbseinkünfte, Gebühren und Beiträge, Allgemeine Steuerlehre. 3., verb. Aufl. 154 S. 1966. (391) III: Besondere Steuerlehre. 2., verb. u. erg. Aufl. 204 S. 1966. (776/776a) I V : öffentlicher Kredit, öffentlicher Haushalt. Finanzausgleich. 191 S. 1964. (782/782a) F i n a n z m a t h e m a t i k von M. N i c o l a s . 2., verb. Aufl. 192 S., 11 Taf., 8 T a b . u. 72 Beisp. 1967. (1183/1183a) P r o g r a m m i e r u n g v o n D a t e n v e r a r b e i t u n g s a n l a g e n von H. J. S c h n e i d e r u. D . J u r k s c h . 111 S „ 8 T a b „ 11 Abb. 1967. (1225/1225a) L i n e a r e P r o g r a m m i e r u n g von H. L a n g e n . Etwa 200 S. (1206/1206a) B u c h h a l t u n g und B i l a n z von E. K o s i o l . 2., Überarb. u. veränd. Aufl. 170 S. 1967. (1213/1213 a ) Industrie- und B e t r i e b s s o z i o l o g i e von R. D a h r e n d o r f . 4. Aufl. 142 S., 3 Fig. 1967. (103) W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e von F. F ü r s t e n b e r g . 122 S. 1961. (1193) P s y c h o l o g i e des Berufs- und W i r t s c h a f t s l e b e n s von W . M o e d e t . 190 S. 48 Abb. 1958. (851/851a) E i n f ü h r u n g in die A r b e i t s w i s s e n s c h a f t von H. H . H i l f . 169 S „ 57 Abb. 1964. (1212/1212a) A l l g e m e i n e M e t h o d e n l e h r e d e r S t a t i s t i k von J. P f a n z a g l . 2 Bde. I: Elementare Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 3., neubearb. Aufl. 266 S „ 50 Abb. 1966. (746/746 a ) II: Höhere Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in Naturwissenschaften, Medizin und Technik. 2., verb. Aufl. 315 S., 41 Abb. 1966. (747/747a) Z e i t u n g s l e h r e von E. D o v i f a t . 2 Bde. 5., neubearb. Aufl. I: Theoretische und rechtliche Grundlagen — Nachricht und Meinung —Sprache und Form. 162 S. 1967. (1039/1039a) II: Redaktion — Die Sparten: Verlag und Vertrieb, Wirtschaft und Technik — Sicherung der öffentlichen Aufgabe. 179 S. 1967. (1040/1040a)

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Naturwissenschaften Mathematik G e s c h i c h t e der M a t h e m a t i k von J. E. H o f m a n n . 4 Bde. I: V o n den A n f ä n g e n bis zum Auftreten von Fermat und Descartes. 2., verb. u. verm. Aufl. 251 S. 1963. (226/226a) II: V o n Fermat und Descartes bis zur Erfindung des Calculus und bis zum A u s b a u der neuen Methoden. 109 S. 1957. (875) III: V o n den Auseinandersetzungen um den Calculus bis zur französischen Revolution. 107 S. 1957. (882) I V : Geschichte der Mathematik der neuesten Zeit von N . S t u l o f f . In Vorb. (883) M a t h e m a t i s c h e F o r m e l s a m m l u n g von F. O . R i n g leb. 8., verb. Aufl. 322 S., 40 Flg. 1967 (51/51 a* V i e r s t e l l i g e T a f e l n und G e g e n t a f e l n für logarithmisches und trigonometrisches Rechnen in zwei Farben zusammengestellt von H. S c h u b e r t und R. H a u s s n e r . 3., neubearb. Aufl. von J. E r l e b a c h . 158 S. 1960. (81) Fünfstellige L o g a r i t h m e n mit mehreren graphischen Rechentafeln und häufig v o r k o m m e n d e n Zahlenwerten von A . A d l e r . 4. Aufl., Überarb. von J. E r l e b a c h . 127 S„ 1 Taf. 1962. (423) A r i t h m e t i k von P. B. F i s c h e r t . 3. Aufl. von H. R o h r b a c h . 152 S „ 19 A b b . 1958. (47) H ö h e r e A l g e b r a von H. H a s s e . 2 Bde. 5.. neubearb. Aufl. I : Lineare Gleichungen. 150 S. 1963. (931) II: Gleichungen höheren Grades. 158 S., 5 Fig. 1967. (932) A u f g a b e n s a m m l u n g z u r h ö h e r e n A l g e b r a von H. H a s s e u. W . K l o b e . з., verb. Aufl. 183 S. 1961. (1082) E l e m e n t a r e und klassische A l g e b r a v o m m o d e r n e n S t a n d p u n k t von W . K r u l l . 2 Bde. I : 3., erw. Aufl. 148 S. 1963. (930) II: 132 S. 1959. (933) L i n e a r e P r o g r a m m i e r u n g von H . L a n g e n . Etwa 200 S. (1206/1206a) P r o g a m m i e r u n g v o n D a t e n v e r a r b e i t u n g s a n l a g e n von H . J . S c h n e i d e r и. D . J u r k s c h . 111 S„ 8 Tab., 11 A b b . 1967. (1225/1225a) A l g e b r a i s c h e K u r v e n und Flächen von W . B u r a u . 2 Bde. I: Algebraische K u r v e n der Ebene. 153 S„ 28 A b b . 1962. (435) II: Algebraische Flächen 3. G r a d e s und R a u m k u r v e n 3. und 4. Grades. 162 S.. 17 A b b . 1962 (436/436a)

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NATURWISSENSCHAFTEN E i n f ü h r u n g in die Z a h l e n t h e o r i e von A. S c h o l z f . Überarb. u. hrsg. von B. S c h o e n e b e r g . 4. Aufl. 128 S. 1966. (1131) F o r m a l e L o g i k von P. L o r e n z e n . 3., durchges. u. erw. Aufl. 184 S. 1967. (1176/1176 a) T o p o l o g i e von W . F r a n z . 2 Bde. I: Allgemeine Topologie. 2., verb. Aufl. 144 S., 9 Flg. 1965. (1181) II: Algebraische Topologie. 153 S. 1965. (1182/1182a) E l e m e n t e d e r F u n k t i o n e n t h e o r i e von K . K n o p p f . 7. Aufl. 144 S., 23 Flg. 1966. (1109) F u n k f i o n e n t h e o r i e von K . K n o p p f . 2 Bde. 11. Aufl. I: Grundlagen der allgemeinen Theorie der analytischen Funktionen. 144 S., 8 Fig. 1965. (668) II: Anwendungen und Weiterführung der allgemeinen Theorie. 130 S., 7 Fig. 1965. (703' A u f g a b e n s a m m l u n g z u r F u n k t i o n e n t h e o r i e von K. K n o p p f . 2 Bde. I: Aufgaben zur elementaren Funktionentheorie. 7. Aufl. 135 S. 1965. (877) II: Aufgaben zur höheren Funktionentheorie. 6. Aufl. 151 S. 1964. (878) D i f f e r e n t i a l - und I n t e g r a l r e c h n u n g von M. B a r n e r . (Früher W l t t i n g ) . 4 Bde. I: Grenzwertbegriff, Differentialrechnung. 2., durchges. Aufl. 176 S., 39 Fig. 1963. (86) G e w ö h n l i c h e D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n von G . H o h e i s e l . 7., neubearb. u. erw. Aufl. 142 S. 1965. (920/920a) P a r t i e l l e D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n von G . H o h e i s e l . 4., durchges. Aufl. 128 S. 1960. (1003) A u f g a b e n s a m m l u n g z u den g e w ö h n l i c h e n und p a r t i e l l e n D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n von G . H o h e i s e l . 4., neubearb. Aufl. 153 S. 1964. (1059/ 1059 a ) I n t e g r a l g l e i c h u n g e n von G . H o h e i s e l . 2., neubearb. u. erw. Aufl. 112 S. 1963. (1099) M e n g e n l e h r e von E. K a m k e . 5. Aufl. 194 S., 6 Flg. 1965. (999/999a) G r u p p e n t h e o r i e von L. B a u m g a r t n e r . 4., erw. Aufl. 190 S., 3 Taf. 1964. (837/837 a) E b e n e und s p h ä r i s c h e T r i g o n o m e t r i e von G . H e s s e n b e r g t . 5. Aufl. durchges. von H. K n e s e r 172 S., 60 Fig. 1957 (99) D a r s t e l l e n d e G e o m e t r i e von W . H a a c k . 3 Bde. I: Die wichtigsten Darstellungsmethoden. Grund- und Aufriß ebenflächiger Körper. 6. Aufl. 113 S.. 120 Abb. 1967. (142) II: Körper mit krummen Begrenzungsflächen. Kotierte Projektionen. 4., durchges. Aufl. 129 S., 86 Abb. 1965. (143) III: Axonometrie und Perspektive. 3. Aufl. 129 S., 100 Abb. 1965. (144) A n a l y t i s c h e G e o m e t r i e von K . P. G r o t e m e y e r . 3., neubearb. Aufl. 218 S., 73 Abb. 1964. (65/65a)

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NATURWISSENSCHAFTEN N i c h t e u k l i d i s c h e G e o m e t r i e . Hyperbolische Geometrie der Ebene von R. B a l d u s f . 4. Aufl., bearb. u. erg. von F. L ä b e l l . 158 S., 75 Fig. 1964. (970/970a) D i f f e r e n t i a l g s o m e t r i e von K. S t r u b e c k e r . 3 Bde. I : Kurventheorie der Ebene und des Raumes. 2., erw. Aufl. 253 S., 45 Fig. 1964. (1113/1113a) II: Theorie der Flächenmetrik. 195 S., 14 Fig. 1958. (1179/1179a) III: Theorie der Flächenkrümmung. 254 S., 38 Fig. 1959. (1180/1180a) V a r i a t i o n s r e c h n u n g von L. K o s c h m i e d e r . 2 Bde. 2., neubearb. Aufl. I : D a s freie und gebundene Extrem einfacher Grundintegrale. 128 S., 23 Flg. 1962. (1074) II: A n w e n d u n g klassischer Verfahren auf allgemeine Fragen des Extrems. — N e u e r e unmittelbare Verfahren. In Vorb. (1075) E i n f ü h r u n g in die k o n f o r m e A b b i l d u n g von L. B i e b e r b a c h . 6. Aufl. Etwa 180 S „ 42 Fig. 1967. In Vorb. (768/768a) V e k t o r e n und M a t r i z e n von S. V a l e n t i n e r . 4. Aufl. (11., erw. Aufl der „Vektoranalysis"). Mit A n h . : Aufgaben zur Vektorrechnung von H. K ö n i g . 206 S., 35 Flg. 1967. (354/354a) W a h r s c h e i n l i c h k e i t s t h e o r i e und G r u n d z ü g e d e r M a ß t h e o r i e von H . B a u e r , 2 Bde. I : 15« S. 1964. (1216/1216a) II: In Vorb. (1217) V e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k von F. B ö h m . 2 Bde. I : Elemente der Versicherungsrechnung. 3., verm. u. verb. Aufl. Durchges. N e u d r . 151 S. 1953. (180) II: Lebensversicherungsmathematik. Einführung in die technischen G r u n d lagen der Sozialversicherung. 2., verb. u. verm. Aufl. 205 S. 1953. (917/ 917 a) F i n a n z m a t h e m a t i k von M . N i c o l a s , 2., verb. Aufl. 192 S., 11 Taf., 8 T a b . u. 72 Beisp. 1967. (1183/1183a) K i n e m a t i k von H. R. M ü l l e r . 171 S., 75 Fig. 1963. (584/5B4a)

Physik E i n f ü h r u n g in die theoretische Physik von W . D ö r i n g . 5 Bde. I: M e c h a n i k . 3., verb. Aufl. 125 S „ 23 A b b . 1965. (76) II: D a s elektromagnetische Feld. 2., verb. Aufl. 132 S., 15 A b b . 1962. (77) III: Optik. 2., verb. Aufl. 117 S„ 32 A b b . 1963. (78) I V : T h e r m o d y n a m i k . 2., verb. Aufl. 107 S., 9 A b b . 1964. (374) V : Statistische Mechanik. 2., umgearb. Aufl. 117 S„ 10 A b b . 1966. (1017) M e c h a n i k d e f o r m i e r b a r e r K ö r p e r von M . P ä s l e r . 199 S., 48 A b b . 1960. (1189/1189 a) A t o m p h y s i k von K . B e c h e r t , C h . G e r t h s e n f u. A . F l a m m e r s f e l d . 7 Öde. 4., durchges. Aufl. I: Allgemeine Grundlagen. I . T e i l von A . F l a m m e r s f e l d . 124 S., 35 A b b . 1959. (1009) II: Allgemeine Grundlagen. 2. Teil von A . F l a m m e r s f e l d . 112 S., 4 7 A b b , 1963. (1033)

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NATURWISSENSCHAFTEN III: Theorie des Atombaus. 1. Teil von K . B e c h e r t . U 8 S „ 1 6 A b b . 1963. (1123/1123 a ) IV: Theorie des Atombaus. 2. Teil von K . B e c h e r t . 170 S., U A b b . 1963. (1165/1165 a ) D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n d e r P h y s i k von F. S a u t e r . 4., durchges. u. erg. Aufl. 147 S., 16 Fig. 1966. 11070) P h y s i k a l i s c h e F o r m e l s a m m l u n g von G. M a h l e r t . Fortgef. von K . M a h l e r * Neubearb. von H. G r a e w e . 11. Aufl. 167 $., 69 Fig. 1963. (136) P h y s i k a l i s c h e A u f g a b e n s a m m l u n g mit Ergebnissen von G. M a h l e r t . Fortgef. von K . M a h l e r . Neubearb. von H. G r a e w e . 12. Aufl. 141 S. 1964. (243)

Chemie G e s c h i c h t e d e r C h e m i e in kurzgefaßter Darstellung von G . L o c k e m a n n . 2 Bde. 2. Aufl. I : Vom Altertum bis zur Entdeckung des Sauerstoffs. 142 S., 4 Bildn. In Vorb. (264) II: Von der Entdeckung des Sauerstoffs bis zur Gegenwart. 151 S., 16 Bildn. I n Vorb. (265/265a) A n o r g a n i s c h e C h e m i e von W . K l e m m . 14. Aufl. 255 S., 34 Abb. 1967.(37/37a) O r g a n i s c h e C h e m i e von W . S c h l e n k jun. 10., erw. Aufl. 273 S., 1 6 A b b . 1965. (38/38 a ) P h y s i k a l i s c h e Methoden in d e r O r g a n i s c h e n C h e m i e von G . K r e s z e . 2 Bde. I : 119 S „ 65 Abb. 1962. (44) II: 164 S. 1962. (45/45a) A l l g e m e i n e und p h y s i k a l i s c h e C h e m i e von W . S c h u l z e . 2 Bde. I: 6., verb. Aufl. 139 S „ 10 Fig. 1964. (71) II: 6., verb. Aufl. 178 S.. 37 Fig. In Vorb. (698/698a) M o l e k ü l b a u . Theoretische Grundlagen und Methoden der Strukturermittlung von W . S c h u l z e . 123S., 43 Fig. 1958. (786) E i n f a c h e V e r s u c h e z u r a l l g e m e i n e n und p h y s i k a l i s c h e n C h e m i e von 6. D e h n . 371 Versuche m. 40 Abb. 272 S. 1962. (1201/1201 a) P h y s i k a l i s c h - c h e m i s c h e R e c h e n a u f g a b e n von E. A s m u s . 4., verb. Aufl. 96 S. 1967. (445) M a ß a n a l y s e . Theorie und Praxis der klassischen und der elektrochemischen Titrierverfahren von G. J a n d e r und K . F. J a h r . 11., durchges. Aufl., mitbearb. von H. K n o l l . 359 S., S6 Fig. 1966. (221/221 a ) Q u a l i t a t i v e A n a l y s e von H. H o f m a n n u. G. J a n d e r . 2., durchges. u. verb. Aufl. 308 S., 5 Abb. 1963. (247/247a) S t ö c h i o m e t r i s c h e A u f g a b e n s a m m l u n g von W . B a h r d t t u. R. S c h e e r . Mit den Ergebnissen. 9., durchges. Aufl. Etwa 119 S. 1967. (452/452a) E l e k t r o c h e m i e von K . V e t t e r . 2 Bde. I: In Vorb. (252) II: In Vorb. (253) 15

NATURWISSENSCHAFTEN G e o c h e m i e von K. H. W e d e p o h l . 221 S., 24 Abb., 37 Tab. 1967. (1224/1224a/ 1224 b) K r i s l a l l c h e m i e von J. Z e m a n n . 144 $., 90 Abb. 1966. (1220/1220a)

Technologie D i e C h e m i e der Kunststoffe von K . H a m a n n , unt. Mitarb. von W . F u n k s u. H. D . H e r m a n n . 2. Aufl. 143 S. 1967. In V o r b . (1173/1173a) W a r e n k u n d e von K. H a s s a k u. E. B e u t e l f . 2 Bde. I: A n o r g a n i s c h e W a r e n sowie Kohle und Erdöl. 8. Aufl. Neubearb. von A . K u t z e l n i g g . 119 S., 18 Fig. 1958. (222) II: O r g a n i s c h e W a r e n . 8. Aufl. Vollst, neu bearb. von A . K u t z e l n i g g . 157 S „ 32 Fig. 1959. (223) D i e Fette und ö l e von Th. K l u g . 6., verb. Aufl. 143 S. 1961. (335) D i e S e i f e n f a b r i k a t i o n von K. B r a u n f . 3., neubearb. u. verb. Aufl. von r

h . K l u g . 116 S., 18 A b b . 1953. (336)

T h e r m i s c h e V e r f a h r e n s t e c h n i k von H. B o c k . 3 Bde. I : Eigenschaften und Verhalten der realen Stoffe. 184 S „ 28 A b b . 1963. (1209/1 209a) II: Funktion und Berechnung der elementaren Geräte. 195 S., 54 A b b . 1964. (1210/1210a) III: Fließbilder, ihre Funktion und ihr Z u s a m m e n b a u aus Geräten. 224 S M 67 A b b . 1965. (1211/1211 a) T e x tI:i l iSpinnerei n d u s t r i e und von A . B l ü m c k 111 e . S., 43 A b b . 1954. (184) Zwirnerei.

Biologie E i n f ü h r u n g in die a l l g e m e i n e B i o l o g i e und Ihre philosophischen Grund> und Grenzfragen von M . H a r t m a n n . 2., unveränd. Aufl. 132 S., 2 A b b . 1965. (96) H o r m o n e von G. K o l l e r . 2., neubearb. u. erw. Aufl. 187 S., 60 Abb., 1 9 T a b . 1949. (1141) F o r t p f l a n z u n g i m T i e r - und Pflanzenreich von J. H ä m m e r l l n g . 2., erg. Aufl. 135 S., 101 A b b . 1951. (1138) Geschlecht und G e s c h l e c h t s b e s t i m m u n g i m T i e r - und Pflanzenreich von M . H a r t m a n n . 2., verb. Aufl. 116 S„ 61 Abb., 7 Tab. 1951. (1127) S y m b i o s e der T i e r e m i t pflanzlichen M i k r o o r g a n i s m e n von P. B u c h n e r . 2., verb. u. verm. Aufl. 130 S „ 121 Abb. 1949. (1128) G r u n d r i ß der a l l g e m e i n e n M i k r o b i o l o g i e von W . u. A . S c h w a r t z . 2 Bde. 2., verb. u. erg. Aufl. I: 147 S „ 25 A b b . 1960. (1155) II: 142 S., 29 Abb. 1961. (1157)

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NATURWISSENSCHAFTEN

Botanik E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e des Pflanzenreiches von H . H e l l . 2. Aufl. 138 S., 94 Abb., 1 Tab. 1950. (1137) M o r p h o l o g i e der Pflanzen von L. G e l t l e r . 3., umgearb. Aufl. 126 S., 114 A b b . 1953. (141) P f l a n z e n g e o g r a p h i e von L. D l e l s f . 5., voll, neu bearb. Aufl. von F. M a t t i c k . 195 S., 2 Ktn. 1958. (389/389a) D i e L a u b h ö l z e r . Kurzgefaßte Beschreibung der in Mitteleuropa gedeihenden L a u b b ä u m e und Sträucher von F. W . N e g e r f und E. M ü n c h f . 3., durchges. Aufl., hrsg. von B. H u b e r . 143 S., 63 Flg., 7 Tab. 1950. (718) D i e N a d e l h t i l z e r ( K o n i f e r e n ) und ü b r i g e n G y m n o s p e r m e n von F. W . N e g e r t und E. M ü n c h f . 4. Aufl., durchges. u. erg. von 8. H u b e r . 140 S., 75 Fig., 4 Tab., 3 Ktn. 1952. (355) P f l a n z e n z ü c h t u n g von H. K u c k u c k . 2 Bde. I: G r u n d z ü g e der Pflanzenzüchtung. 3., voll, umgearb. u. erw. Aufl. 132 S., 22 A b b . 1952. (1134) II: Spezielle gartenbauliche Pflanzenzüchtung (Züchtung von Gemüse, O b s I und Blumen). 178 S., 27 Abb. 1957. (1178/1178a)

Zoologie E n t w i c k l u n g s p h y s i o l o g i e der T i e r e von F. S e i d e l . 2 Bde. 2. Aufl. I: Ei und Furchung. Etwa 160 S „ 61 A b b . (1162) II: Körpergrundgestalt und O r g a n b i l d u n g . In V o r b . (1163) V e r g l e i c h e n d e P h y s i o l o g i e der T i e r e von K . H e r t e r . 2 Bde. 4. Aufl. der „Tier physiolog ie". I: Stoff" und Energiewechsel. N e u bearb. von K . U r l c h . 158 S., 61 A b b . 1966. (972/972a) II: B e w e g u n g und Reizerscheinungen. N e u bearb. von G. B l r u k o w . In V o r b . (973) Oas Tierreich I: Einzeller, Protozoen von E. R e l c h e n o w . 115 S., 59 A b b . 1956. (444) II: S c h w ä m m e und Hohltiere von H . J. H a n n e m a n n . 95 S., 80 A b b . 1956. (442) III: W ü r m e r . Platt-, Hohl-, Schnurwürmer, Kamptozoen, R i n g e l w ü r m e r , Protracheaten, Bärtierchen, Z u n g e n w ü r m e r von S. J a e c k e l . 114 S., 36 A b b . 1955. (439) IV, 1: Krebse von H. E. G r u n e r und K . D e c k e r t . 114 S „ 4 3 A b b . 1956. (443) IV, 2: Spinnentiere (Trllobitomorphen, Fühlerlose) und Tausendfüßler v o n A . K a e s t n e r . 96 S., 55 A b b . 1955. (1161) IV, 3: Insekten von H. v o n L e n g e r k e n . 2., neubearb. Aufl. 140 S., 59 A b b . 1966. (594) V : W e i c h t i e r e . Urmollusken, Schnecken, Muscheln und Kopffüßer von S. J a e c k e l . 92 S „ 34 Fig. 1954. (440)

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NATURWISSENSCHAFTEN V I : Stachelhäuter. Tentakulaten, Binnenatmer und Pfeilwürmer von S. J a e c k e l . 100 S„ 46 Abb. 1955. (441) 1: Manteltiere, Schädellose, Rundmäuler von H. F e c h t e r . In Vorb. (443) 2: Fische von D. L ü d e m a n n . 130 S., 65 Abb. 1955. (356) 3: Lurche (Chordatiere) von K. H e r t e r . 143 S„ 129 Abb. 1955. (847) 4 : Kriechtiere (Chordatiere) von K. H e r t e r . 200 S., 142 Abb. 1960. (447/447 a) VII, 5: Vögel (Chordatiere) von H.-A. F r e y e . 156 S., 69 Fig. 1960. (869) VII, 6 : Säugetiere (Chordatiere) von Th. H a l t e n o r t h . In Vorb. (282) VII, VII, VII, VII,

Land- und Forstwirtschaft L a n d w i r t s c h a f t l i c h e Tierzucht. Die Züchtung und Haltung der landwirtschaftlichen Nutztiere von H. V o g e l . 139 S., 11 Abb. 1952. (228) K u l t u r t e c h n i s c h e B o d e n v e r b e s s e r u n g e n von O . F a u s e r . 2 Bde. 5., verb. u. v e r m . Aufl. I : Allgemeines, Entwässerung. 127 S., 49 Abb. 1959. (691) II: Bewässerung, Ödlandkultur, Flurbereinigung. 159 S., 71 Abb. 1961. (692) A g r i k u l t u r c h e m i e von K. S c h a r r e r . 2 Bde. 1: Pflanzenernährung. 143 S. 1953. (329) II: Futtermittelkunde. 192 S. 1956. (330/330a)

Geologie, Mineralogie, Kristallographie G e o l o g i e von F. L o t z e . 3., verb. Aufl. 179 S., 80 Abb. 1965. (13/13a) M i n e r a l - und E r z l a g e r s t ä t t e n k u n d e von H. H u t t e n l o c h e r | . 2 Bde. 2., neubearb. Aufl. von P. R a m d o h r . I : 137 S., 40 Abb., 2 Tab. 1965. (1014/1014a) II: 135 S„ 41 Abb. 1965. (1015/1015a) A l l g e m e i n e M i n e r a l o g i e . 11., erw. Aufl. der „ M i n e r a l o g i e " von R. B r a u n s t neubearb. von K. F. C h u d o b a . 152 S.. 143 Textfig., 1 Taf., 3 Tab. 1963. (29/29 a ) Spezielle M i n e r a l o g i e . 11., e r w . Aufl. der „ M i n e r a l o g i e " von R. B r a u n s t , bearb. von K. F. C h u d o b a . uchwald, Krlstalloptik 665 Ludin-Borkenstein, Wasserkraft* anlagen I 666/666a Ludin-Borkenstein, Wasser* kraftanlagen II 668 Knopp, Funktionentheorie I 677 Altheim, Rom. Geschichte II 679 Altheim, Rom. Geschichte III 684 Altheim, Rom. Geschichte IV 691 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen I 692 Fauser, Kulturtechn Bodenverbesserungen II 698/698a Schulze, Allgemeine u. physikalische Chemie II 703 Knopp, Funktionentheorie II 708/708a/708b Meissner-Oberhuber, Keilschrift 709 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts Ii 711/711 a Kesselring, Berechnung der Schaltgeräte 714/714a zur Megede, Technik selbsttätiger Regelungen 715 Zietemann, Dampfturbinen II 716 Zietemann, Dampfturbinen III 718 Neger-Münch-Huber, Laubhölzer 728/728 a Pirani-Fischer-Runge, Graph. Darstellung in Wissenschaft u. Technik 735 Ekwall, Historische neuengl. Lautund Formenlehre 746/746a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik I 747/747a Pfanzagl, Allg. Methoden. lehre der Statistik II 756/756a Kalitsunakis, Gramm, d. Neugriech. Volksspr. 763/763 a/763 b Meyer, Hebräische Grammatik I 764/764 a/764 b Meyer, Hebräische Grammatik II 765/765 a/765 b Meyer, Hebräische Grammatik III 768/768a Bieberbach, Einführung in die konforme Abbildung

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769/769 a B e e r - M e y e r , Hebräisches Textbuch 7 7 0 S c h l i n g l o f f , R e l i g i o n des B u d d h i s m u s II 776/776a K o l m s , Finanzwissenschaft III 7 8 0 K r ä h e , G e r m a n . S p r a c h w i s s . II 781 W e i g e r t , S t i l k u n d e II 782/782a K o l m s , Finanzwissenschaft IV 786 Schulze, M o l e k ü l b a u 796/796a Meiners-Wiesenewsky, Elektr. Höchstspannungs-Schaltanlagen 807 K r o p p , Erkenntnistheorie 809 M o s e r , H a r m o n i e l e h r e I 8 1 0 M o s e r , H a r m o n i e l e h r e II 8 2 6 K o c h , P h i l o s o p h i e d. Mittelalters 827/827 a M e y e r , E l e k t r o m o t o r i s c h e Antriebe 831 E r i s m a n n , A l l g . P s y c h o l o g i e I 832/832a Erismann, Allg. Psycholog i e II 8 3 3 E r i s m a n n , A l l g . P s y c h o l o g i e III 834/834a Erismann, Allg. Psychologie IV 837/837 a Baumgartner, Gruppentheorie 845 L e h m a n n , P h i l o s o p h i e im ersten Drittel des 20. Jhs. I 847 Herter, Lurche 8 5 0 L e h m a n n , P h i l o s o p h i e im ersten Drittel des 20. Jhs. Ii 851/851 a M o e d e , P s y c h o l o g i e des Berufs- u n d W i r t s c h a f t s l e b e n s 857 C a p e l l e , G r i e c h . P h i l o s o p h i e l 856 C a p e l l e , G r i e c h . Philos. H 8 5 9 C a p e l l e , G r i e c h . P h i l o s . III 862 G r o ß m a n n , Vermessungskunde III C a p e l l e , G r i e c h . Philos. IV B i e l e r , R o m Literaturgeschichte II Freye, V ö g e l H o f m a n n , Geschichte der M a t h e m a t i k II 877 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g zur Funktionentheorie ' 878 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g z u r F u n k t i o n e n t h e o r i e II 881 H u m b ü r g , G l e i c h s t r o m m a s c h i n e II 863 866 869 875

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882 H o f m a n n , G e s c h i c h t e d e r M a t h e m a t i k III 8 8 3 Stuloff, M a t h e m a t i k d e r neuesten Zeit 8 9 3 T r e u e , D t . G e s c h i c h t e v o n 1806 bis 1 6 9 0 8 9 4 T r e u e , Dt. G e s c h i c h t e v o n 1890 bis z u r G e g e n w a r t 896/896a Pokorny,Altirische G r a m m . 902 M ü l l e r , D y n a m i k I 9 0 3 M ü l l e r , D y n a m i k II 910 Jaeger, A f r i k a l 911 J a e g e r , A f r i k a II 915 S p e r b e r - P o l e n z , Gesch. der Deutschen Sprache 917/917a Böhm, Versicherungsmathem a t i k II 920/920 a H o h e l s e l , G e w ö h n l i c h e D i f ferentialgleichungen 921 J a n t z e n - K o l b , W . v. E s c h e n b a c h , Parzlval 924/924a Brandenstein, Griechische S p r a c h w i s s e n s c h a f t III 929 S c h i r m e r - M i t z k a , Dt. W o r t k u n d e 9 3 0 K r u l l , E l e m e n t a r e u n d klassische Algebra I 931 H a s s e , H ö h e r e A l g e b r a I 932 H a s s e , H ö h e r e A l g e b r a II 9 3 3 K r u l l , E l e m e n t a r e u n d klassische A l g e b r a II 936 T h u m - M e y s e n b u g , Werkstoffe d. M a s c h i n e n b a u e s II 942/942a D a m e r a u , Polnische G r a m matik 9 5 2 / 9 5 2 a Schäfer, T r a n s f o r m a t o r e n 953 Zipperer, Techn. Schwingungsiehre I 961/961 a Z i p p e r e r , T e c h n . S c h w i n g u n g s l e h r e Ii 965 D e h n e r t , W e h r - u n d Stauanlagen 970/970a Baldus-Löbell, Nichteuklidische G e o m e t r i e 972/972a Herter-Urich, Vergleichende P h y s i o l o g i e d e r T i e r e I 973 Herter-Birukow, Vergleichende P h y s i o l o g i e d e r T i e r e II 978 Kleinlogel, Baustoffverarbeitung u n d B a u s t e l l e n p r ü f u n g d. Betons 984 G r a f , Baustoffe des H o c h - u n d Tiefbaus 999/999a K a m k e . Mengenlehre 1000 J a s p e r s , Geistige Situat. d e r Zeit

1 0 0 3 H o h e i s e l , Partielle Differentialgleichungen 1008/1008a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre I 1009 B e c h e r t - G e r t h s e n - F l a m m e r s f e l d , Atomphysik I 1014/1014a Huttenlocher-Ramdohr, Mineral* und Erzlagerstättenkunde I 1015/1015a Huttenlocher-Ramdohr, Mineral- und Erzlagerstättenk u n d e II 1017 D ö r i n g , Einf. i. d . th. P h y s i k V 1020 N i e s e - D i e n s t , Elektrische Schweißverfahren 1031/1031 a A p e l - L u d z , Philosophisches W ö r t e r b u c h 1033 Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, A t o m p h y s i k II 1034 K r a n e f e l d t - J u n g , T h e r a p e u t i s c h e Psychologie 1035 A l t h e i m , R o m . R e l i g i o n s geschichte I 1039/1039a Dovifat, Zeitungslehre I 1 0 4 0 / 1 0 4 0 a D o v i f a t , Z e i t u n g s l e h r e II 1044 T ö l k e , T a l s p e r r e n 1045 S c h u b e r t , T e c h n i k des K l a v i e r spiels 1051/1051 a S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e , G e s c h . d. V e r e i n i g t e n Staaten 1052 A l t h e i m , R o m . R e l i g i o n s g e s c h i c h t e II 1059/1059 a H o h e i s e l , A u f g a b e n s l g . z. d. g e w . u. part. Differentialgleichungen 1061 G r o d z i n s k i - L e c h n e r , Getriebetehre I 1062 G r o d z i n s k i - L e c h n e r , Getriebel e h r e II 1065 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , Von d. K a r o l i n g e r n zu d e n S t a u f e r n 1070 S a u t e r , D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n der Physik 1074 K o s c h m i e d e r , Variationsrechnung I 1075 K o s c h m i e d e r , V a r i a t i o n s r e c h n u n g II 1076/1076 a E n d r e s , Verbrennungsmotoren I 1077 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , V o n den S t a u f e r n zu den H a b s b u r g e r n 1078 T r o c h e , S t a h l b e t o n b a u

1082 H a s s e - K l o b e , Aufgabensammlung zur höheren A l g e b r a 1084/1084a Grigull, Techn. T h e r m o dynamik 1085 L i e t z m a n n - A l a n d , Z e i t r e c h n u n g 1086 M ü l l e r , Dt. D i c h t e n u n d D e n k e n 1088 P r e l l e r , G e s c h . E n g l a n d s II 1092 W i c k o p , Fenster, T ü r e n , T o r e 1094 H e r n r i e d , System, M o d u l a t i o n 1096 V i e t o r , Dt. D i c h t e n u n d D e n k e n 1099 H o h e i s e l , I n t e g r a l g l e i c h u n g e n 1105 H ä r t u n g , D t . G e s c h i c h t e im Z e i t alter d e r R e f o r m a t i o n 1108 d e B o o r - W i s n i e w s k i , M i t t e l h o c h deutsche G r a m m a t i k 1109 K n o p p , E l e m e n t e d e r F u n k t i o nentheorie 1111/1111 a N a u m a n n - B e t z , A l t h o c h dt. E l e m e n t a r b u c h 1113/1113a Strubecker, Differentialgeometrie I 1114/1114a Schubel, Engl. Literaturgeschichte I 1115/1115 a/1115 b R a n k e - H o f m a n n, Altnord. Elementarbuch 1116 S c h u b e l , E n g l . L i t e r a t u r g e s c h i c h te II 1117 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , Eintritt der G e r m a n e n in die G e s c h i c h t e 1121 N a u m a n n , Dt. D i c h t e n u. D e n ken 1 1 2 2 / 1 1 2 2 a Jesch, S p r e c h e r z i e h u n g 1123/1123 a Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, A t o m p h y s i k III 1124 S c h u b e l , E n g l . L i t e r a t u r g e s c h i c h te III 1125 L e h n e r t , A l t e n g l . E l e m e n t a r b u c h 1127 H a r t m a n n , G e s c h l e c h t u. G e schlechtsbestimmung im T i e r und Pflanzenreich 1128 B u c h n e r , S y m b i o s e d. T i e r e 1130 D i b e l i u s - K ü m m e l , Jesus 1131 S c h o l z - S c h o e n e b e r g , E i n f ü h r u n g in die Z a h l e n t h e o r i e 1132 F r ü h a u f , Ü b e r s p a n n u n g e n 1134 K u c k u c k , P f l a n z e n z ü c h t u n g l 1135 Lehnert, B e o w u l f 1137 Heil, Entwicklungsgesch. d. Pflanzenreiches 1138 H ä m m e r l i n g , F o r t p f l a n z u n g im Tier- und Pflanzenreich 1140 U n g e r , I n d u k t i o n s m a s c h i n e n

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1141 K o l l e r , H o r m o n e 1142 Meissner-Lehnert, Shakespeare 1144 G e h l e r - H e r b e r g , Festigkeitslehre I 1145/1145 a Herberg-Dimitrov, Festigkeitslehre II 1146 Putz, Synchronmaschine 1147 W a l t e r s h a u s e n , Kunst d. Dirlgierens 1148 Pepping, D e r polyphone Satz I 1152 Dehnert, V e r k e h r s w a s s e r b a u III 1153/1153a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre II 1154/1154a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre III 1155 Schwartz, M i k r o b i o l o g i e l 1156/1156a Meinke, K o m p l e x e Berechnungen v. Wechselstromschaltungen 1157 Schwartz, M i k r o b i o l o g i e II 1158/1158 a M a y r h o f e n SanskritGrammatik 1159 1160 1161 1162

Jungbluth, Gießereitechnik t Dibelius-Kümmel, Paulus Kaestner, Spinnentiere Seidel, Entwicklungsphysiologie der T i e r e I 1163 Seidel, Entwicklungsphysiologie der T i e r e II 1164/1164a Pepping, D e r polyphone Satz II 1165/1165 a Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, Atomphysik IV 1169 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre I 1170 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre II 1171/1171 a Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre III 1172 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre IV 1173/1173a Hamann-Funke-Herm a n n , C h e m i e der Kunststoffe 1176/1176a Lorenzen, Form. Logik 1178/1178a K u c k u c k . Pflanzenzüchtung II 1179/1179a Strubecker, Differentialgeometrie II 1180/1180a Strubecker, Differentialgeometrie III 1181 Franz, Topologie I 1182/1182 a Franz, Topologie II

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1183/1183a Nicolas, Finanzmathematik 1184/1184a Endres, Verbrennungsmotoren II 1185/1185 a Endres, Verbrennungsmotoren IM 1186/1186 a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre IV 1187 L a u , Luther 1188/1188 a Lehmann, Photogrammetrie 1189/1189a Päsler, Mechanik 1190 Stupperich, Melanchthon 1191/1191 a B r ä u e r , Slav. Sprachwissenschaft I 1193 Fürstenberg, Wirtschaftssoziologie 1194/1194a W e n d t , Gesch. d. Volkswirtschaftslehre 1195 O h m , Allgem. Volkswirtschaftspolitik I 1196/1196a O h m , A l l g e m . Volkswirtschaftspolitik II 1197/1197a Onasch, Konfessionskunde der orthod. K i r c h e n 1198 Engel, Straßenverkehrstechnik 1199 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft III, 1. Teil 1200/1200a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft III, 2. Teil 1201/1201 a Dehn, Versuche zur allgem. u. phys. C h e m i e 1202/1202a N a g e l , Gesch. des christl. Gottesdienstes 1203 W e n d l a n d , Sozialethik 1204 Scheurig, Zeitgeschichte 1205/1205a H o f m a n n , Ideengeschichte d. soz. B e w e g u n g 1206/1206a Langen, Lineare Programmierung 1208 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft IV 1209/1209 a Bock, T h e r m . Verfahrenstechnik I 1210/1210a Bock, T h e r m . Verfahrenstechnik II 1211/1211 a Bock, T h e r m . Verfahrenstechnik III 1212/1212a Hilf, Arbeitswissenschaft 1213/1213a Kosiol, Buchhaltung und Bilanz

1216/1216a Baoer, Wahrscheinlichkeitstheorie I 1217 Bauer, Wahrscheinlichkeitstheorie II 1218/1218a/1218b Meld, G e r m a n . Sprachwiss. Ill 1219 Schmidt-Clausing, Z w i n g l i 1220/1220a Z e m a n n , Kristallchemie 1221 Gerdes, K i e r k e g a a r d 1222/1222 a Tschiiewskii, Slav. Literaturen I

1223/1223a Tschizewskli, Slav. Literaturen II 1224/1224a/1224b We de poh l , Geochemie 1225/1225 a Schnelder-Jurksch, D a ten verarbeltu ngsan lagen 1226/1226a/1226b Weinstock, Mittelengl. Elementarbuch 1227/1227a W e d i g , Übungsaufgaben zu A . Paulsen, Allgem. Volkswirtschaftslehre l/ll

Autorenregister Adler 12 Aland 6 Altheim 5 , 7 Apel 3 A s m u s 15 Bahrdt15 Baldus 14 B a r n e r 13 Bauer 14 Baumgartner 13 Bechert 14, 15 Beckers 22 Beer 10 Behn 6 Berneker10 Betz 8 Beutel 16 Beyer 21 Bieberbach 14 Biehle 7 Bieler 9 B i r u k o w 17 B l ü m c k e 16 Bock, 16, 20 B ö h m 14 de B o o r 8 Borchers 20 Borkenstein 22 B r ä u e r 10 Brandenstein 9 B r a u n 16 Brauns 16 Bruhns18

8uch 20 Buchner 16 Buchwald 18 Burau 12 Capelle 3 C h u d o b a 18 D a h r e n d o r f 4,11 D a m e r a u 10 Dannenbauer6 Debrunner 9 Deckert 17 D e h n 15 D e h n e r t 22 Dibelius 4 Diels 17 Dienst 21 Dimitrov 22 D ö r i n g 14 Dovifat 11 Ehrlich 5 Ekwall 8 Ende, vom 20 Endres 21 Engel, E. 19 Engel, L. 20 Erismann 4 Erlebach 12 E r m a n 10 Fauser18 Fechter 18

Fischer, F. 20 Fischer, J. 19 Fischer, P. B. 12 Flammersfeld 14 Franz 13 Freye 18 Früh auf 19 Fürstenberg 4 , 1 1 Funke 16 Gehler 22 Geitler 17 Gerdes 4 Gerthsen 14 Gottschald 7 , 8 G r a e w e 15 G r a f 22 G r i g u l l 20 G r o d z i n s k i 20 G r o ß m a n n 21 Grotemeyer 13 G r u n e r 17 H a a c k 13 H ä m m e r l i n g 16 Haller 6 Haltenorth 18 H a m a n n 16 H a n k e 20 H a n n e m a n n 17 H a r t m a n n 16 Härtung 6 H a s s a k 16 Hasse 12

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H a u s s n e r 12 H e i l 17 H e i s s l e r 10, 21 Hempel 6 H e n g lein 18 H e r b e r g 22 H e r m a n n 16 Hernried 5 Herter 17,18 H e s s e n b e r g 13 H i l f 11 , 19 H o e r n es 6 Hoffmann, O. 9 Hofmann, D. 8 H o f m a n n , H . 15 H o f m a n n , J. E. 12 Hofm ann, W . 4 Hofst ä l t e r 4 Hofstaetter 7 H o h e i s e l 13 Hohenleutner 6 H u b e r 17 H u m b u r g 19 H u t t e n l o c h e r 18 Jacob 6 J a e c k e l 17, 18 Jaeger10 J a h r 15 Jander15 Jantzen 8 Jaspers 3 Jesch 7 Jiriczek 7 Jung 4 J u n g b l u t h 21 Jurksch 11,12 K a e s t n e r 17 Kalitsunakis 9 K a m k e 13 K e s s e l r i n g 19 Kirn 6 K l e i n l o g e l 22 K l e m m 15 K l o b e 12 K l u g 16 Kneser13 K n o l l 15 K n o p p 13 Koch 3 K ä n i g 14

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K ö r t i n g 22 Kolb 8 K o l l e r 16 K o l ms 11 K o s c h m i e d e r 14 K o s i o l 11 Krähe 8 Kranefeldl 4 K r e s z e 15 Kropp 3 K r ü c k m a n n 10 K r u g 10 K r u l l 12 K u c k u c k 17 K ü c h l e r 21 Kümmel 4 K u t z e l n i g g 16 Landmann 3 L a n g e n 11, 12 Langosch 7 Lau 4 Lausberg 9 L e c h n e r 20 Lehmann, G. 3 L e h m a n n , G . 21 L e h n e r t 8, 9 Leisegang 3 L e n g e r k e n , v o n 17 Leuschner 6 Liebich 9 Lietzmann 6 L o c k e m a n n 15 L ö b e l l 14 Lorenzen 3,13 L o t z e 18 L u d i n 22 Ludz 3 L ü d e m a n n 18 M a h l e r 15 M a r c a r d 21 M a t t h es 20 M a t t i c k 17 Maurer 8 Mayrhofer 8 M e g e d e , z u r 19 Meid B M e i n e r s 19 M e i n k e 19 M e i s s n e r , B. 10 M e i ß n e r , P. 9

M e l l e r o w i c z 10 M e y e r , R. 10 M e y e r , W . 19 M e y s e n b u g , v . 20 Mitzka 7 Moede 4,11 M o h r 19 Moser 5 Müller, G . 7 M ü l l e r , H . R. 14, 21 M ü l l e r , W . 19, 2 0 M ü n c h 17 Mutschmann 9 Nagel 4 N a u m a n n 7, 8 N e g e r 17 Nestle 9 Nicolas 11,14 N i e s e 21 O b e r h u b e r 10 Oehlmann 5 O h m 11 Onasch 4 P ä s t e r 14 P a u l s e n 10, 11 Pepping 5 P f a n z a g l 11 P i r a n i 19 Pokorny 8 Polenz, v . 7 Preller 7 Putz 19 R a m d o h r 18 Ranke 8 R e i c h e n o w 17 R i n g l e b 12 R o h r b a c h 12 Rumpf 5 R u n g e 19 S a u t e r 15 S c h ä f e r 19 S c h a r r e r 18 S c h e e r 15 Scherer 9 Scheu r i g 6 Schilling 3 Schirmer 7

Schlenk 15 Schllngloff 5 Schmld 9 Schmidt 22 Schmidt-Clausing 4 Schneider, H. 7 Schneider, H. J. 11,12 Schoeneberg 13 Scholz 13 Schubel 9 Schubert, H . 12 Schubert, K . 5 Schulze, E. 19 Schulze, W . 15 Schwartz, W u. A . 16 Sedlaczek 20 Seidel 17 Simmel 3 Sperber 7 Steinmetz 9 Stolberg-Wernigerode, zu 7

Stolz 9 Strubecker 14 Stuloff 12 Stupperich 4 Tafel 21 Teichmann 22 T h u m 20 Tochtermann 20 Tölke 22 Treue 6 Troche 22 Tschi£ewski| 10 U n g e r 19 Urlch 17 Valentiner 14 V a s m e r 10 Vetter 15 Vietor 7 Vogel 18

Waltershausen, v. Weden 7 W e d e p o h l 16,18 W e d Ig 11 Weigert 5 Weimer 4 W e i nstock 8 Wendland 4 W e n dt 11 W l c k o p 22 W i e s e , v. 4 W i e s e n e w s k y 19 W i s n i e w s k l 7, 8 Wittig 13 Z e m a n n 16,18 Zietemann 21 Zipperer 20