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German Pages 183 [184] Year 2001
Grundlagen der Bilanzierung • ·
Ubersichtsdarstellungen
Von
Prof. Dr. Ε W Selchert Justus-Liebig-Universität Gießen
2., überarbeitete und aktualisierte Auflage
ROldenbourg Verlag München Wien
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Selchert, Friedrich W.: Grundlagen der Bilanzierung in Übersichtsdarstellungen / von F. W. Selchert. - 2., Überarb. und aktualisierte Aufl.. München ; Wien : Oldenbourg, 2001 ISBN 3-486-25798-6
© 2001 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Telefon: (089) 45051-0 www. oldenbourg-verlag. de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier Gesamtherstellung: Druckhaus „Thomas Müntzer" GmbH, Bad Langensalza ISBN 3-486-25798-6
ν
Vorwort zur 2. Auflage Das unermüdliche Schaffen des Gesetzgebers hat es notwendig werden lassen, die Grundlagen der Bilanzierung in einer überarbeiteten und aktualisierten Auflage zu veröffentlichen. Insbesondere die durch das Steuerentlastungsgesetz 1999/2000/2002, Steuersenkungsgesetz sowie KapCoRiLiG eingetretenen Veränderungen wurden eingearbeitet. Ebenfalls sind die vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) mittlerweile herausgegebenen Standards berücksichtigt worden.
A n der Konzeption des Buchs hat sich nichts verändert. Die Grundlagen der Bilanzierung sollen den Studierenden ermöglichen, sich arbeitsökonomisch einen Überblick über die ordnungsmäßige Erstellung von Jahresabschlüssen und Sonderbilanzen zu verschaffen. Die Darstellung geht auf die Buchführung als Grundlage des Jahresabschlusses nicht ein. Sie will vielmehr einen Eindruck von den Gestaltungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten eines anforderungsgerechten Jahresabschlusses vermitteln. Ergänzend wird auch auf den Lagebericht, die Kapitalflußrechnung sowie die Publizität und Prüfung eingegangen. Eine Kurzdarstellung der Bilanztheorien soll eine theoretische Reflexion bieten. Zudem werden die Grundzüge der Konzemrechnungslegung erörtert.
Die Übersichtsdarstellungen sind als eine Art Vorlesungsmitschrift gedacht. Sie können ein gründliches Literaturstudium zur umfassenden Fundierung der Kenntnisse über die Bilanzierung nicht ersetzen, sicherlich aber eine Lemhilfe bieten.
Herrn Dipl.-Kfm. Markus Greinert danke ich für die kritische Durchsicht und Aktualisierung des Manuskripts. Herr cand. rer. oec. Sebastian Reget und vor allem Frau Ursula Schleenbecker haben mit Sorgfalt und Geschick die Änderungen erfaßt und durch ihren Einsatz die termingerechte Fertigstellung der zweiten Auflage ermöglicht.
Gießen
F. W. Selchert
VII
Inhaltsverzeichnis Vorwort
V
Abkürzungsverzeichnis
XI
Grundlagen der Bilanzerstellung Einordnung der Bilanzierung in das System der Betriebswirtschaftslehre Das Koordinationsmodell des Unternehmens Die Polarisierung der Informationen und Informationsinteressen Bereiche des betrieblichen Rechnungswesens
1 2 3 4
Kennzeichnung der Bilanz Merkmale der Bilanz
5
Bilanzarten Kriterien zur Unterscheidung von Bilanzarten Anlässe der Bilanzerstellung Ausgewählte Sonderbilanzen Regel- und Sonderbilanzen (Abgrenzung) Unterschiede zwischen Regelbilanzen nach der Länge der Bilanzperiode Rechtssystematische Unterscheidung von Bilanzarten Unterscheidung von Bilanzarten nach der Rechtsform und Größe der Unternehmen Rechtsform- und größenabhängige Unterschiede in der Bilanz Bilanzarten nach Wirtschaftszweigen - Bilanzzusammenfassung
11 12 13 14 15 16 17 18 19
Bilanzinteressenten und -Interessen Bilanzinteressenten und Bilanzanforderungen
20
Voraussetzungen ordnungsmäßiger Bilanzerstellung Bestandteile, Pflicht zur Aufstellung und Generalnorm des Jahresabschlusses Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
21 22
Gliederung und Inhalt der Bilanz Grundstruktur der Bilanz sowie der GuV Gliederungsvorschriften für Bilanz und GuV Gesetzliche Ausweisgrundsätze für Bilanz sowie GuV der Kapitalgesellschaften Gliederung der Bilanz gemäß § 266 HGB Abgrenzung des Anlagevermögens Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens Sachanlagen Finanzanlagen Anlagengitter gemäß § 268 Abs. 2 HGB
25 26 27 30 31 32 33 34 37
VIII Gesamte Anschaffungs- und Herstellungskosten
39
Zugang
40
Abgang
41
Umbuchungen
42
Behandlung geringwertiger Wirtschaftsgüter ( G W G ) im Anlagengitter
43
Festbewertung im Anlagengitter
44
Vorräte
45
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
46
Vermögensposten der Finanzmittel
47
Gezeichnetes Kapital
50
Alternativen des Ausweises nicht eingeforderter ausstehender Einlagen auf das gezeichnete Kapital
51
Kennzeichnung der offenen Rücklagen
52
Die Kapitalrücklage
53
Gewinnrücklagen
54
Gewinn-/Verlustvortrag und Jahresüberschuß/-fehlbetrag
57
Sonderposten mit Rücklageanteil Steuerliche Wertberichtigung im Sonderposten mit Rücklageanteil Rückstellungen
59 ...60 61
Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften
62
Sonstige „Aufwandsrückstellungen"
63
Verbindlichkeiten
65
Haftungsvermerke
68
Bilanzierung (Erfassung) von Vermögen und Kapital Inventurgegenstände
69
Inventurmethoden
70
Bilanzierungsfähigkeit, -Wahlrecht und -verbot
71
Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs
72
Bilanzierung aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
74
Rechnungsabgrenzungsposten für Zölle und Verbrauchsteuern
75
Rechnungsabgrenzungsposten für Umsatzsteuer auf Anzahlungen
76
Umsatzsteuer auf erhaltene Anzahlungen
77
Definition und Zweck latenter Steuern
78
Arten und Ursachen latenter Steuern
79
Beispiel zur Erklärung der latenten Steuern
80
Ursachen latenter Steuern
82
Bilanzierung latenter Steuern nach § 274 Abs. 2 HGB
84
Bilanzierung latenter Steuern nach § 274 Abs. 1 HGB
85
Einzelermittlung der jährlichen Steuerabgrenzungsbeträge
86
Gruppen- und Gesamtermittlung der jährlichen Steuerabgrenzungsbeträge
87
IX Mögliche Steuersätze zur Berechnung latenter Steuern Wahl des Steuersatzes zur Berechnung latenter Steuern
88 89
Auflösung des Bilanzpostens für latente Steuern nach § 274 HGB Einzelaufstellung für passive latente Steuern bei Aktivierung von Erweiterungsaufwendungen Einzelaufstellung für aktive latente Steuern bei Aktivierung eines Geschäftswerts
90 91 92
Bilanzbewertung Bewertung in der Bilanz
93
Bewertungsgrundsätze Realisation als Bewertungsgrundsatz im Besonderen
94 97
Bewertungsmaßstäbe, Abwertungswahlrechte und Abwertungspflichten Anschaffungskosten Herstellungskosten Fremdkapitalzinsen als Bestandteil der Herstellungskosten Probleme der Untergrenze der Herstellungskosten nach § 2 5 5 Abs. 2 HGB
98 99 100 101
Aufgabe, Ursachen und Arten der Abschreibung
103
Determinanten und Methoden planmäßiger Abschreibung Lineare Abschreibung Geometrisch-degressive Abschreibung Arithmetisch-degressive Abschreibung Leistungsabhängige Abschreibung Wechsel der Abschreibungsmethode Außerplanmäßige Abschreibungen im Anlagevermögen Bewertungsmethoden im Anlagevermögen Bewertungsmaßstäbe für Gegenstände des Umlaufvermögens (§§253, 254 HGB)
104 105 106 107 108 109 110 111
Bewertungsmethoden im Umlaufvermögen - Überblick Anwendung der Verbrauchsfolgeverfahren als Periodenrechnung Anwendung der Verbrauchsfolgeverfahren als gleitende Rechnung Bewertung der Passivseite Bildung und Auflösung von Pensionsrückstellungen Das Wertaufholungsgebot für Kapitalgesellschaften Relativierung der Pflicht zur Wertaufholung Der Zuschreibungsbetrag
113 114 115 117 118 119 120 121
Wertaufholungsrücklage Ergänzende Bewertungsregeln
122 123
102
112
Gewinn- und Verlustrechnung Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung - Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB)
124
χ Gliederung der Gewinn- und Veriustrechnung - Umsatzkostenverfahren (§ 275 Abs. 3 H G B )
125
Bilanztheorien Grundfragen der Bilanztheorien Überblick über die Bilanztheorien Nominale Bilanztheorie von Rieger Totale Bilanztheorie von LeCoutre Dynamische Bilanztheorie von Schmalenbach Finanzwirtschaftliche Bilanztheorie von Walb Pagatorische Bilanztheorie von Kosiol Organische Bilanztheorie von Schmidt
126 127 128 129 130 134 136 137
Ergänzungen Anhang Lagebericht Anforderung an die Kapitalflußrechnung Bewegungsbilanz als Vorläufer der Kapitalflußrechnung Kapitalflußrechnung nach D R S 2 - direkte Berechnung Kapitalflußrechnung nach D R S 2 - indirekte Berechnung
138 139 141 142 143 144
Offenlegung und Prüfung Offenlegungspflicht Überblick über die Prüfungspflicht
145 149
Konzernabschluß Aufgaben und Stellung des Konzernabschlusses Grundlagen des Konzemabschlusses Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses Konsolidierungskreis Grundfragen der Kapitalkonsolidierung Sonderfragen der Kapitalkonsolidierung Assoziierte Unternehmen und Anwendungsbereich der Equity-Methode Durchführung der Equity-Methode Kapitalkonsolidierung nach der Pooling-of-Interests-Methode (Interessenzusammenführungsmethode) Anteilmäßige (= Quoten-)Konsolidierung Schuldenkonsolidierung Aufwands- und Ertragskonsolidierung Zwischenergebniseliminierung
150 151 152 153 154 156 158 159 160 161 162 163 164
Literaturhinweise
167
Stichwortverzeichnis
169
XI
Abkürzungsverzeichnis
AfA AG AHK AktG Aufl. BT-Ds. EStG
Absetzung für Abnutzung Aktiengesellschaft Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Aktiengesetz Auflage Bundestags-Drucksache Einkommensteuergesetz
EStR
Einkommensteuer-Richtlinien
Fifo GewSt GmbH GmbHG GrESt GuV GWG
First-in-first-out Gewerbesteuer Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung Grunderwerbsteuer Gewinn- und Verlustrechnung Geringwertige Wirtschaftsgüter
Η HFA HGB h.M. Hsp. KGaA
Hinweis Hauptfachausschuß beim Institut der Wirtschaftsprüfer Handelsgesetzbuch herrschende Meinung Hauptspalte Kommanditgesellschaft auf Aktien
KSt Lifo Μ
Körperschaftsteuer Last-in-first-out Mutteruntemehmen
ME ND PubIG
Mengeneinheiten Nutzungsdauer Gesetz über die Rechnungslegung von bestimmten Unternehmen und Konzemen (Publizitätsgesetz)
R SABI Τ
Richtlinie Sonderausschuß Bilanzrichtlinien-Gesetz beim Institut der Wirtschaftsprüfer Tochterunternehmen
Tz.
Textziffer
USt Vsp.
Umsatzsteuer Vorspalte
Grundlagen der Bilanzerstellung
Einordnung der Bilanzierung in das System der Betriebswirtschaftslehre
1
2
Grundlagen der Bilanzerstellung
Das Koordinationsmodell des Unternehmens
Arbeitnehmer
*einschl. Dienstleistungen
Merkmale der Koordination: ^
Finanzbeziehungen
&
Lieferungs- bzw. Leistungsbeziehungen Eigeninteressen gemeinsame Verwirklichung der Interessen rechtliche Normierung der Interessendurchsetzung
Grundlagen der Bilanzerstellung
3
Die Polarisierung der Informationen und Informationsinteressen
Das Unternehmen als Informationsobjekt
Informationsgeber
Unternehmens-Eigner
Management
Informationsnehmer (-empfänger)
(Eigenkapitalgeber) Kreditgeber Fiskus Öffentlichkeit Arbeitnehmer Lieferanten Abnehmer
4
Grundlagen der Bilanzerstellung
Bereiche des betrieblichen Rechnungswesens
Kontroll- (Soll-Ist-Vergleichs-) Rechnung Planungs- (Soll-) Rechnung Dokumentations- (Ist-) Rechnung Aufwandsund Ertragsrechnung
Gewinnund Verlustrechnung
Vermögensund Kapitalrechnung
Handels-, Steuerund Sonderbilanzen
Anhang Finanz- oder Geschäftsbuchhaltung
Ausund Einzahlungsrechnung
Kostenund Leistungsrechnung
Finanzoder Liquiditätsrechnung
Betriebsabrechnung, Kalkulation, Betriebsergebnisrechnung
separate BetriebsBerechnungen buchhaltung
Bestandsaufnahme Betriebsstatistik Betriebsvergleich
externes Rechnungswesen
internes Rechnungswesen
Kennzeichnung der Bilanz
5
Merkmale der Bilanz (I)
1. Die Bilanz ist ein Informationsinstrument.
2. In der Bilanz werden zwei sich entsprechende Erscheinungen wirtschaftlichen Engagements (Seiten) gegenübergestellt; sie ist deshalb stets ausgeglichen.
3. Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital.
Vermögen: Kapital·.
Summe der Güter und Rechte, die dem Unternehmen zugerechnet werden Summe der an das Vermögen (an das Unternehmen) gestellten Ansprüche
Die Zusammensetzung des Vermögens richtet sich nach dem Stand des betrieblichen Leistungsprozesses.
6
Kennzeichnung der Bilanz
Merkmale der Bilanz (II)
Zusammenhang zwischen Leistungsprozeß, Finanzierung und Bilanz
Anspruch
c Eigen-
^
kapital
Entnahme^
Fremdkapital
V
Anspruch v Bilanzausgleich
c
ν A Ν Ζ I * Ν G
Kennzeichnung der Bilanz
7
Merkmale der Bilanz (III)
4. Die Bilanz enthält beim Kapital eine Residualgröße, die den Bilanzausgleich bewirkt (= Elgenkapital)
Den Eigenkapitalgebem steht im Falle der Auflösung des Unternehmens das Vermögen zu, das nicht zur Befriedigung der Fremdkapitalgeberansprüche benötigt wird und nicht nach der Satzung (dem Gesellschaftsvertrag) anderen Zwecken vorbehalten ist.
Bilanz des x-Untemehmens zum 31.12.
Eigenkapital
gesellschaftsrechtlich
Vermögen Ansprüche Dritter = Fremdkapital
schuldrechtlich
begründete Ansprüche
8
Kennzeichnung der Bilanz
Merkmale der Bilanz (IV)
5. Die Bilanz ist ein Instrument zur Ermittlung des Periodenergebnisses.
Bilanz des x-Untemehmens zum 31.12.
Vermögen am Anfang der Periode
Eigenkapital am Anfang der Periode Fremdkapital am Anfang der Periode
Vermögensmehrung in der Periode
./. + =
Zunahme des Fremdkapitals in der Periode Zunahme des Eigenkapitals in der Periode
Ergebnisberechnung: Zunahme des Eigenkapitals in der Periode Einlagen (externe Kapitalerhöhung) Entnahmen (Kapitalherabsetzuna) Periodeneroebnis
—
Gewinn Ist eine Vermögensmehrung, die Ansprüche der Eigenkapitalgeber begründet.
—
Verlust ist eine Vermögensminderung, welche die Ansprüche der Eigenkapitalgeber reduziert.
Lj
>- stammt aus den - leistungswirtschaftlichen Funktionen • finanzwirtschaftlichen Funktionen - verwaltungswirtschaftlichen Funktionen
Kennzeichnung
der
9
Bilanz
Merkmale der Bilanz (V)
6. Die Bilanz ist eine Stichtagsaufstellung.
7. Die Bilanz ist eine Geldrechnung
(nach dem
Nominalprinzip).
8. Die in der Bilanz angesetzten Beträge sind Einzelwerte (keine
Unternehmensbewertung).
9. In der Bilanz sind die Vermögensgegenstände und die Ansprüche an das Vermögen nach ihrer Gleichartigkeit in Bilanzposten zusammengefaßt.
10. Es besteht keine unmittelbare Vermögens-
und
Verbindung
Kapitalposten.
zwischen
einzelnen
10
Kennzeichnung der Bilanz
Merkmale der Bilanz (VI)
11. In der Bilanz werden nur das Bilanzvermögen und das Bilanzkapital gegenübergestellt, die i.d.R. kleiner als das Unternehmensvermögen bzw. das Unternehmenskapital (stille Reserven) sind.
12. In der Bilanz werden auch Aktiva und Passiva ausgewiesen, die nur bedingt als Bilanzvermögen bzw. Bilanzkapital anzusehen sind. (Korrekturgrößen)
13. Die Bilanz ist aus der Buchführung abgeleitet. (Abschluß der Bestandskonten sowie der Gewinn- und Velustrechnung) (Bilanz als Bestandsvergleichsrechnung)
14. Die Bilanz wird als Periodenabschlußrechnung durch die Gewinn- und Verlustrechnung ergänzt. Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt die Wertentstehung und den Wertverzehr der Perlode als Determinanten des Periodenergebnisses (Abschluß der Erfolgskonten)
Durch die Gesamtheit der den Bilanzen gemeinsamen Merkmale lassen sich die Bilanzen von anderen Rechnungen abgrenzen.
Bilanzarten
Kriterien zur Unterscheidung von Bilanzarten
Durch die differenzierenden Merkmale lassen sich Bilanzen unterschiedlichen Inhalts ordnen.
11
12
Bilanzarten
Anlässe der Bilanzerstellung
Ablauf einer von vornherein bestimmten Periode
s ο Ν D Ε R Β I L A Ν Ζ Ε Ν S Τ Α Τ I
Besondere Situationen (z.B. genetische Phasen) im Leben eines Unternehmens Untemehmensgründung Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln Änderung der Rechtsförm (Umwandlung) Untemehmenszusammenschluß (Fusion) Unternehmenssanierung Gesellschaftereintritt oder -austritt Insolvenz Liquidation
Bilanzarten
13
Ausgewählte Sonderbilanzen
Gemeinsamkeit von Sonderbilanzen: i.d.R. spielt eine Gewinn- und Verlustrechnung keine Rolle
Gründungsbilanz
Eröffnungsbilanz für eine Jahresabschlußrechnung
ggf. Schlußbilanz einer Vorgesellschaft
Geltung der Regelungen für Regelbilanzen
Bilanz zur Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Verwendung von Rücklagen und Periodenergebnis - Auflösung stiller Reserven durch Wertaufholung und Auflösung von Passiva
Erhöhung des gezeichneten Kapitals durch Anteilsausgabe ohne Einzahlung
z.T. Verbesserung der nominellen Kapitalstruktur (steigende Eigenkapitalquote)
14
Bilanzarten
Regel- und Sonderbilanzen (Abgrenzung)
Bilanzarten
15
Unterschiede zwischen Regelbilanzen nach der Länge der Bilanzperiode
Ursachen für die Zeitspannenregelung es· gesetzliche Vorschriften «3° vertragliche Vereinbarungen (z.B. Gesellschafts- oder Kreditvertrag) &
generelle Entscheidungen der Unternehmensleitung
Gruppen von Regelbilanzen
Grundform: Jahresbilanzen nach Gründung, Beendlgungsbeschluß, )> Änderung des Geschäftsjahres
- nach Ablauf eines Geschäftsjahres von 12 Monaten (Geschäftsjahr darf vom Kalenderjahr abweichen) - nach Ablauf eines Rumpfgeschäftsjahres von weniger als 12 Monaten ® Zwischenbilanzen:
Halbjahresbilanzen Quartalsbilanzen Monatsbilanzen Tagesbilanzen (z.B. Banken)
(Mehfjahresbilanzen: evtl. freiwillige Weltbilanz)
Unterscheidungsfolgen
Bilanzperiode körperliche Bestandsaufnahme Bewertung w Verrechnungsvorgänge
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Bilanzarten
Rechtssystematische Unterscheidung von Bilanzarten
Bilanzarten
17
Unterscheidung von Biianzarten nach der Rechtsform und Größe der Unternehmen Kapitalgesellschaften
^\Rechtsform
AG
Größe
KGaA
GmbH
Personengesellschaften
Einzelkaufmann
allgemeine HGB-Vorschriften für alle Kaufleute, 3. Buch, 1. Abschnitt HGB (§§ 238 - 263 HGB)
Größenneutral
Klein
HGBgrößenabhängig (§267 HGB)
Mittelgroß * BS UE AN
6,72 13,44 50
Groß BS UE AN
* 26,89 53,78 250 **
PubIG (§1 PubIG)
*
BS UE AN
spezielle HGB-Vorschriften für Kapitalgesellschaften, 3. Buch, 2. Abschnitt HGB (§§ 264 - 335 HGB),
125 250 5000
ergänzt um Sonderregelungen im AktienGesetz
GmbHGesetz
"Rir OHG" und KG ohne natürliche Person als persönlich haftenden Gesellschafter gelten die Vorschriften für Kapitalgesellschaften (vgl. § 264a HGB)
Verweis auf die für Kapitalgesellschaften geltenden Bilanzierungs- und Giiederungsvorschriften und die für alle Kaufleute geltenden Bewertungsvorschriften
Am Abschlußstichtag und am vorhergehenden Abschlußstichtag müssen mindestens zwei der drei Merkmale überschritten sein. BS = Bilanzsumme in Mio. DM UE = Umsatzerlöse der letzten 12 Monate in Mio. DM AN = Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt Eine Kapitalgesellschaft gilt grundsätzlich als große Kapitalgesellschaft bei Inanspruchnahme eines organisierten Markts bzw. Beantragung der Zulassung.
* * Am Abschlußstichtag und an den beiden vorhergehenden Abschlußstichtagen müssen mindestens zwei der drei Merkmale überschritten sein.
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Bilanzarten
Rechtsform- und größenabhängige Unterschiede in der Bilanz
Bilanzierungsunterschiede (bilanzielle Erfassung): Bei Einzelkaufleuten und Personengesellschaften keine Bilanzierung von latenten Steuern
Ausweisunterschiede -
Eigenkapitalposten Gliederungstiefe Gliederungsreglementierung
Bewertungsunterschiede - Wertaufholungsgebot (nur Kapitalgesellschaften) - weitere Abwertung gem. § 253 Abs. 4 HGB (nicht bei Kapitalgesellschaften)
Ergänzung: Prüfungsunterschiede Offenlegungsunterschiede
Bilanzarten
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Bilanzarten nach Wirtschaftszweigen Bilanzzusammenfassung
Wirtschaftszweigbedingte Bilanzarten ® Aligemeine Form der Bilanz nach dem HGB typisch für Industrieunternehmen - Modifikation für Industriezweige, z.B. Elektrizitätswerke - Variation für Handelsunternehmen
Wirkung auf:
>
»· Sonderformen der Bilanz - für Kreditinstitute - für Versicherungsuntemehmen
Formen der Bilanzzusammenfassung «*· Sammelbilanzen = Zusammenstellung der Einzelbilanzen rechtlich und wirtschaftlich selbständiger Unternehmen, z.B. Unternehmen einer Branche Gemeinschaftsbilanzen = Zusammenstellung der Einzelbilanzen rechtlich selbständiger, wirtschaftlich partiell in einem Zusammenhang stehender Unternehmen, z.B. Unternehmen einer Interessengemeinschaft Konsolidierte Bilanzen = Integration der Einzelbilanzen rechtlich selbständiger Unternehmen, die eine wirtschaftliche Einheit bilden (Konzernbilanzen)
Bilanzinhalt
Bilanzform und -inhalt
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Bilanzinteressenten und -interessen
Bilanzinteressenten und Bilanzanforderungen
Interessentengruppen Gesellschafter, Inhaber Unternehmensleitung " Gläubiger «*" Fiskus ®· Öffentlichkeit (Arbeitnehmer und Arbeitnehmervertreter, mit dem Unternehmen in direktem oder indirektem Zusammenhang Stehende)
Höhe des Ergebnisses Komponenten des Ergebnisses unter Verwendung der Gewinn- und Verlustrechnung Veränderungen des Ergebnisses und seiner Komponenten
Voraussetzungen ordnungsmäßiger Bilanzerstellung
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Bestandteile, Pflicht zur Aufstellung und Generalnorm des Jahresabschlusses
Einzelkaufleute und Personengesellschaften*
Kapitalgesellschaften
Bestandteile
«*" Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung
«*· Bilanz ** Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Ergänzung: Lagebericht
Pflicht zur Aufstellung
„innerhalb der einem ordnungsmäßigen Geschäftsgang entsprechenden Zeit" (§ 243 Abs. 3 HGB)
Grundregel: In den ersten drei Monaten des folgenden Geschäftsjahres Kleine Kapitalgesellschaften: in den ersten sechs Monaten des folgenden Geschäftsjahres, „wenn dies einem ordnungsmäßigen Geschäftsgang entspricht" (§ 264 Abs. 1 HGB)
Generalnorm
„Der Jahresabschluß ist nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung aufzustellen. Er muß klar und übersichtlich sein." (§ 243 Abs. 1 und 2 HGB)
„Der Jahresabschluß der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln." Andernfalls sind Zusatzangaben im Anhang erforderlich. (§ 264 Abs. 2 HGB)
* soweit nicht nach § 264a HGB die Vorschriften für Kapitalgesellschaften gelten
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Voraussetzungen ordnungsmäßiger Bilanzerstellung
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (I)
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung i.w.S. «*• Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung i.e.S. (Dokumentation) Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung
= Ableitung von Grundsätzen aus der Zwecksetzung der Bilanz
= Grundsätze zu einzelnen Posten der Bilanz bzw. der GuV
Voraussetzungen ordnungsmäßiger Bilanzerstellung
23
Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung (II)
» »
®·
ein hinreichend qualifizierter Bilanzleser soll in der Lage sein, sich ein Bild von der Situation des Unternehmens zu machen insoweit formelle Richtigkeit
Zeitraumbezogene Ausgaben und Einnahmen sind zeitanteilig zu verrechnen; leistungsneutrale Ausgaben und Einnahmen sind in der Periode zu verrechnen, in der sie bekannt werden bzw. auf die sie sich beziehen.
24
Voraussetzungen ordnungsmäßiger Bilanzerstellung
Allgemeine Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung (II)
»
»
Bilanzierungsgrundsatz, der den subjektiven Schätzungsspielraum begrenzt Eine allgemeingültige Auslegung des Vorsichtsgrundsatzes in dem Sinne, daß der Vorsicht Vorrang vor der Richtigkeit gebührt, ist nicht vertretbar. Abgrenzung der Vorsicht gegen die Willkür
Gliederung und Inhalt der Bilanz
25
Grundstruktur der Bilanz sowie der GuV
Der Ausweis im Jahresabschluß bezieht sich auf: w » ,*« c 3 £
Abwertungswahlrecht niedrigerer Wertansatz, um in nächster Zukunft eintretende Wertminderungen zu verhindern
>f
Τ niedrigerer steuerlich zulässiger Wert
Abwertungswahlrecht niedrigerer steuerlich zulässiger Wert
Ergänzung für Personengesellschaften - es sei denn, es gelten für sie nach § 264a HGB die Vorschriften für Kapitalgesellschaften - und Einzelkaufleute: § 253 Abs. 4 HGB
Bilanzbewertung
99
Anschaffungskosten
„Anschaffungskosten sind die Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können." (§ 255 Abs. 1 Satz 1 HGB)
Zusammensetzung Kaufpreis einschl. Umsatzsteuer +
Anschaffungsnebenkosten Nebenkosten des Erwerbs (z.B. GrESt, Gebühren) ""
Nebenkosten der Verbringung in das Unternehmen (z.B. Fracht, Versicherung) Nebenkosten zur Erreichung der Betriebsfähigkeit (z.B. Installierung einschließlich evtl. Gemeinkosten)
./. Anschaffungswertminderung verrechenbare (abziehbare) Vorsteuer ®· Zahlungsabzüge (Skonti, Rabatte, Boni) =
Anschaffungswert/Anschaffungskosten
Ausschluß Nicht zu den Anschaffungskosten zählen er
Gemeinkosten der Beschaffung Finanzierungskosten (Geldbeschaffungskosten) (Ausnahme: Kreditaufnahme für Anzahlungen oder für die Inanspruchnahme von Skonti)
100
Bilanzbewertung
Herstellungskosten
„Herstellungskosten sind die Aufwendungen, die durch den Verbrauch von Gütern und die Inanspruchnahme von Diensten für die Herstellung eines Vermögensgegenstands, seine Erweiterung oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung entstehen." (§ 255 Abs. 2 Satz 1 HGB)
Gewinnaufschlag Zusatzkosten = Kosten, die nicht als Aufwand anerkannt werden
Bewertungsverbot
Vertriebskosten allgemeine Verwaltungskosten Gemeinkosten *
Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen und betriebliche Altersversorgung angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschl. Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit durch Herstellung veranlasst Sondereinzelkosten der Fertigung, z.B. Lizenzgebühren
Einzelkosten
Fertigungslöhne Fertigungsmaterial
Bewertungs- j wähl- Λ recht
I ® ο co σ Β *