Gründer der Stadt: Studien zu einem Politisch-religiösen Phänomen der griechischen Geschichte
 3515041818, 9783515041812

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PALINGENESIA MONOGRAPHIEN UND TEXTE ZUR KLASSISCHEN ALTERTUMSWISSENSCHAFT

PALINGENESIA MONOGRAPHIEN UND TEXTE ZUR KLASSISCHEN ALTERTUMSWISSENSCHAFT

HERAUSGEGEBEN VON OTTO LENDLE UND PETER STEINMETZ

BAND XX

UNA EST QUA REPARET SEQUE IPSA RESEMINET ALES: ASSYRII PHOENICA VOCANT

FRANZ STEINER VERLAG WIESBADEN GMBH STUTTGART 1984

WOLFGANG LESCHHORN

„GRÜNDER DER STADT“ STUDIEN ZU EINEM POLITISCH-RELIGIÖSEN PHÄNOMEN DER GRIECHISCHEN GESCHICHTE

QU FRANZ STEINER VERLAG WIESBADEN GMBH STUTTGART 1984

Abbildung des Phónix: Mosaik aus Antiochia am Orontes, jetzt im Louvre. Fondation Eugéne Piot, Monuments et Mémoires, pubL par l'Académie des Inscriptions et Belles-

Lettres, 36, 1938, 100.

CIP-Kurztitelauf nahme der Deutschen Bibliothek Leschhorn, Wolfgang: „Gründer der Stadt" : Studien zu e. polit.-religiósen Phänomen d. griech. Geschichte / Wolfgang Leschhorn. — Stuttgart : Steiner-Verlag-Wiesbaden, 1984. (Palingenesia ; Bd. 20)

ISBN 3-515-04181-8 NE: GT Gedruckt mit Unterstützung der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts

Alle Rechte vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, das Werk oder einzelne Teile daraus nachzudrucken oder auf photomechanischem Wege (Photokopie,

Mikrokopie usw.) zu vervielfältigen. © 1984 by Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH,

Stuttgart.

Printed in Germany

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort

.

Einleitung: I.

......^.^..^.^.4^»5^5»^5.

Zur Thematik

Historische A.

Gründer

Die Olkisten 1.

.

der

der

. .. .

vorhellenistischen

Kolonisationszeit

in Syrakus

2.

Die Oikisten

Zankles

3.

Die Oikisten

der

5.

6.

om os om o9

.

.

mom om o9

Zeit ..

. ..

.

.

.....

.

.

Kolonien

a.

Die Gründer

b.

Der Oikist von Sybaris

c. d. e.

Die Gründer von Kroton Phalanthos und Taras . Der Oikist von Kaulonia

Die Oikisten

000

von Rhegion

des

7.

und

0

o) noh

0

1

.

6

.

..

. .

o

. .

6

... . ..

8 8

os om on on

13

......... .

.

.

.

.

.

16

..

23

. . . ..........

23

.

.............

25

. .

. . .

27 31 41

6.Jh.

.. . 2 » 2

.. .. ...... 2 2 2 2 .. ... . ..........

in Sizilien

.

.....

43

b. c. d.

Die drei Gründer von Himra ........... Daskon und Menekolos, die Oikisten von Kamarina . Aristonoos und Pystilos, die Oikisten von Akragas .

8 51 52

e.

Der

n s.

53

griechentums . ................r t. a. Telesikles von Thasos ............ e. b. Battos von Kyrene ................ Cc. Die Oikisten von Epidamnos . ...........

56 56 60 72

d.

75

des

Miltiades,

des Dorieus 7.

und

6.Jh.

Oikist

Zusammenfassung:

.

der

..

....

außerhalb

thrakischen

Die Oikisten

von Gela

en

des

zwischen

Die Beziehungen

Der

.

..

e. f.

Die Rolle Delphis bei der Kolonisation Die Bedeutung des Apollon Archegetes

.

.. .... ......

Kolonie und Mutterstadt

Oikisten . .

.

.

der Kolonisationszeit

d.

ais Stádtegründer

.

West-

Chersones

c.

Kult der

.

42

.

Olkisten

Entimos als Oikisten

.

Antiphemos

Tyrannen

2.

n o on on

a.

Zug

und



Unteritaliens

g. Die Gründungslegenden

1.

.

IX

......

a. Die Herkunft der Oikisten . . . . . .. b. Aufgaben und Stellung der Oikisten ..

B.

.

Die Oikisten der ersten Kolonien auf Sizilien a. Theokles in Naxos, Leontinoi und Katane .

b. Archias

4.

Pa

rn

.. . .

. ..

.

. 2

.

.

........... .

95

98

. . . ... . .....

105 109

22222000.

115

...... ....

118

Die Tyrannen des griechischen Mutterlandes als Städtegründer . . . 2 2 2 0 ..... rer

ees

Die westgriechischen

.

Tyrannen

83

83 85

als Stádtegründer

.

118 .

120

Inhaitsverzeichnis

C.

Die Gründer

des

5. und

Alexander dem Großen . Die Gründung Lampon

.

.

.

von Thurioi

a. Die Gründung b.

«*.Jahrhunderts

.

2

.

.

.

bis

.

2

zu

.

.

.

ΝΕ

nach den Quellen

und die Gründungskommission

.

.

128 .

.

.

.

.

.

2200.

2. Athenische Gründungsbeamte

.

.

.

.

.

.

a. Die Gründung von Brea . b. Die Oikisten von Notion und Kolophon c. Die Gründung von Kleruchien . . .

' .

eot oon en. . . ..

d. Oikistal in den Werken

.

.

Platons

.

.

. 139 139 193 135

Gründer von Amphipolis ren. Hagnon von Athen . . .. Die Beseitigung der Oikistenehren Hagnons . Brasidas als Neugründer von Amphipolis .

148 148 151 153

des

5.Jh.

.

.

.

.

.

.

und

von Sikyon . Die Bedeutung

. von

. . . . Fa o on PPM

ne . .

. . FE

. .

. . or

. "Archegetes"

8. Gründungen des 4.Jh. in der Adria . . . a. Korkyra Melaina . . . b. Das Unternehmen des Miltiades Lakiades 9. Timoleon

"M

Die Ehrungen

Timoleons

c. Die Asylieurkunden Die Gründer

Kos

e

6

9

. . o9

. . on

.. . . n on

Könige

0... .

.

.

165 164 167

en. un.

175 180

. . . . en. "PA

185 185 186

5.

188

5.55

188

"M

194

.

der Kamariner und Geloer o9

und Gründerehren

Die hellenistischen

.

157 157 159

163

PM

a. Timoleons Tátigkeit in Sizilien aus

. on

Gründer

.

6. Epaminondas als Oikist . . . . a. Die Gründung von Messene . b. Die Gründung von Megalopolis 7. Euphron Exkurs:

.

.

157

Gründungen

.

.

131

137

.

5. Zusammenfassung:

b.

.

128 128

2.2.5252.

4, Spartanische Gründer des 5.Jh. . . » a. Pausanias und Byzantion . . . . b. Die Gründer von Herakleia Trachinia

A.

.

c. Der Streit um den Ktistes

3. Die a. b. c.

ll.

.

*



9

9 o9

c o» o5

im Hellenisms .

.

x

.

.

.

.

s.

9

n

198

-

202

.

.

.

.

.

.

.

..

1. Alexander der Große als Stádtegründer . . . a. Der Alexander-Kult in Alexandreia/Agypten

202 . .

203 204

b. Alexander als Gründer in hellenistischer Zeit . . c. Alexander als Gründer in römischer Zeit e.

212 217

2. Die Ptolemäer als Stádtegründer

.

.

.

.

.

.

.

..

223

VII

Inhaltsverzeichnis

Die Seleukiden als Stádtegründer

.

.

.

ΝΞ

ΕΞ

229 230 232 280

.

246

a. "Gründer"-Bezeichnungen für Seleukiden .. b. Die Gründerkulte für die ersten Seleukidenkönige c. Antiochos IV. Epiphanes als Gründer . . . . Die Attaliden

als Gründer

.

.

.

.

2

2

2

2

.

.

Kassander und Lysimachos als Stádtegründer a. Kassander . . . 2 .. .. .. ...... b. Lysimachos . . . . .. ...

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

285

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

287

.

.

.

.

2B8

. .

. .

.. . .

293 293 299

.

.

.

300

I. als Stádtegründer Ktistes

Mithridates

der

Paionen

I. Ktistes

.

.

.

Der Ktistes auf parthischen

Tetradrachmen

Archelaos von Kappadokien als Ktistes . a. Archelaos als Ktistes auf den Münzen

. .

b.

.

Archelaos

12. Antiochos

als Ktistes

in Komana

.

.

I. von Kommagene als Ktistes

13. Der Tetrarch

Philippos als Ktistes

.

.

. .

* *

c.

Dropion,

B.

.

Kónige

a. Zipoites und die Gründung von Zipoition . . b. Die Gründungen von Astakos und Nikömedeia Prusias

.

309

.

Sonstige Persónlichkeiten der hellenistischen Zeit vor den Römern . . . . . . .. . . s 1. Aristoteles als Oikist von

Stageira

312

TON

313

ως

2. Hellenistische Feldherren und Dynasten als Stádtegründen a AlKhanun 000000002077 a. Kineas in Ai Khanum . . . PP b. Dokimos, der Gründer von Dok imeion. PP" c. Lysias und Philomelos, Dynasten und Gründer in Phrygien . . . . . -.. d.

Themison,

e. Diophantos, 3. Phintias

der Gründer

von

der Gründer

von

.

.

.

.

.

..

a. Die Neugründung von Antigoneia . b. Oikistenehren für Aratos in Sikyon

. .

. .

.

.

4. Aratos von Sikyon als "Gründer"

Latyia

319 321 322

Eupatorion .

Ktistes von

314 314 317

Themisonion

von Akragas als Stadtgründer

5. Sosandros,

257 257 258 262 268 268 269 276

der bithynischen

*

Die Stádtegründungen

. .

*

Antigoniden als Gründer . . . . . . . . . Antigonos Monophthalmos . . . . . . . . . Demetrios Poliorketes als Gründer von Sikyon . Demetrios Poliorketes als Gründer von Demetrias

.

Die a. b. c.

252 252 258

.

.

.

.

.

323

.

.

. .

. .

. .

324 324 326

.

.

.

331

ΝΠ

C.

Inhaltsver zeichnis

Zusammenfassung: Gründer und Gründerehren in hellenistischer Zeit . . . . . 2 . . . . . . .

.

1. Die Verwendung

.

.

.

. . ..

. .

. . . νος

von "Ktistes" und "Oikistes"

a. Gründer und Neugründer b. Reichsgründer . . . 2

c. Sonstige Ktistai 2. Die Stadtgründung 3. Der Gründerkult

.

.

von Städten . . . . .

..

..

..

4. Die politische Bedeutung

Zeit

3. Sonstige Anhang:

bezeichnet

Könige

Personen

Katalog

.

.

.

.

2

2

der hellenistischen

der Gótter,

Heroen

und

...

338

.

.

.

.

.

.

.

..

.

.

.

.

339 .

2. Zu Göttern

.

gewordene

3. Sonstige Gottheiten 5. Eponyme

.

Heroen

.

2

2

Heroen .

.

.

.

(in Auswahl)

.

.

.

2

...

Zeit

.

. .

mythischen

.

2

.

.

...

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

..

.

.

.

s...

352

.

.

.

358

Register

der historischen

Geographisches

Register

Personen .

.

.

.

.

.

346

Gestalten, 360 360 .

..

367 372

.

.

346

.

374 381

Verzeichnis der mehrfach zitierten Literatur und der Abkürzungen . . . 2 . m .. rn. .

343

.

5. Sonstige Heroen und mythische Gestalten

Register der Götter und Heroen

.

.

die als "Ktistes", "Oikistes" oder "Archegetes" (bezüglich einer Stadt) bezeichnet werden (lat.conditor) . . . . . . . .. 1. Olympische Gótter

.

333 333 336 337

(lat.conditor)

Zeit 2

.

die als Ktistes,

werden

vor der hellenistischen

2. Hellenistische

.

..

des Stadtgründers

Katalog der historischen Persónlichkeiten, 1. Personen

..

in hellenistischer Zeit

in hellenistischer

Oikistes oder Archegetes

.

333

387

.

.

.

.

.

.

.

2.

422

.

.

.



2

.

.

..

425

.

.

.

.

.

.

.

.

.

430

IX

Vorwort

Die vorliegende Untersuchung wurde unter dem Titel "Oikistes. Ktistes. Archegetes. Studien zu den griechischen Stüdtegründern" im Sommersemester 1983 von der Philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes als Dissertation angenommen und durch wenige, bis Ende 1983 neu erschienene Literatur ergänzt. Mein besonderer Dank glit Herrn Professor Dr. Peter Robert Franke (Saarbrücken), der die Dissertation angeregt und durch vielfältige

Herr willig

Hinweise

Professor als

und

Dr.

stete

Peter

Gesprächsbereitschaft

Steinmetz

Zweitgutachter

zur

(Saarbrücken)

Verfügung

gefördert

hat

gestellt

sich

und

hat.

bereit-

mit

guten

Ratschlägen die Veröffentlichung unterstützt. ihm und Herrn Professor Dr. Otto Lendle (Marburg) danke ich für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe Palingenesia, dem Franz Steiner Verlag für die gute Zusammenarbeit. Wertvolle Anregungen und Hinweise gaben mir Andreas Alfóldi tf, dessen

Assistent

Casevitz

in

(Lyon),

Princeton

Werner

ich

Eck

1977 und

(Kóln),

Christian Habicht (Princeton), Peter Siewert (Wien), Michael

Helmut

mir

Vorarbeiten

Advanced

die

Durchsicht

erfolgten

Study

in

der

während

Freis

Helmut Aus

Freis,

Thilo

dem

Aufenthaltes

ich

vielerlei

Leinenweber,

Gerd

Stumpf

am

Gründen

mufiten

Wichtige

Institute

for

Unterstützung

zu

Epigraphik des Direktor, Herrn den großzügigen

und

sich der Mühe des Korrekturlesens.

technischen

Michel

(Saarbrücken),

Münzsammlung.

verdanken habe. Der Kommission für Alte Geschichte und Deutschen Archäologischen Institutes mit ihrem Professor Dr. Michael Wörrle, danke ich für Druckkostenzuschuß. unterzogen

durfte,

Gerd Stumpf und loannis von der ANS in New York

dortigen

meines

Princeton,

sein

Carl Werner Müller (Saarbrücken), Zahrnt (Köln) sowie meine Ssar-

brücker Mitdoktoranden Dietrich Klose, Touratsoglou (Athen). Nancy Waggoner

gewährte

1978

meine

die Anmerkungsziffern

Frau

im Text

in Klammern gesetzt werden. Ich widme diese Arbeit meiner Frau Dorothea und meinen Kindern Andreas, Katja und Stephan, die lange Zeit geduldig Einschrànkungen im Familienleben hinnahmen. Saarbrücken,

im Mai

1984

Wolfgang

Leschhorn

EINLEITUNG:

ZUR

THEMATIK

Als die politische Freiheit der griechischen hellenistischen Kónigen und besonders unter den mehr

und

mehr

eingeschränkt

wurde,

so

daß

Poleis unter den römischen Kaisern

ihnen

schließlich

nur

noch administrative, wirtschaftliche, religióse und kulturelle Rechte blieben, trat die Erinnerung an die ruhmvolle Vergangenheit und besonders an die Anfánge der eigenen Heimatstadt immer stárker in den Vordergrund des griechischen Lebens. Gerade

aus

der

rómischen

Kaiserzeit

stammen

viele

der

Zeugnisse,

die Auskunft über die Vorstellungen geben,die jede Stadt von ihrer Gründung, ihren Gründern und der Herkunft der Vorfahren entwickelte (1). Im allgemeinen war zwar, besonders in den Städten außerhalb des griechischen Mutterlandes, die Erinnerung an die Herkunft der ersten Stadt,

Siedler viele

und vor allem an den Jahrhunderte hindurch

"Oikisten", den Gründer der bewahrt worden, da seine

kultische Verehrung zu den Grundlagen einer griechischen Stadt gehörte. Weil sich aber manche Stadt, deren historische Anfänge im dunkeln lagen, eines berühmten Heros der mythischen Vergangenheit rühmte - teilweise bestanden wie bei Sparta (2) lange Traditionen -, wollten

die

anderen

Stadte,

die

jünger

waren,

darin

nicht

nachstehen

und

schufen sich entsprechend alte Gründungslegenden. Die Bildung von Gründungslegenden setzt schon im 5.Jh. eln und ist bis in die spáte rómische Kaiserzeit zu verfolgen (3). Vielfach überlagerten sich mehrere Gründungsversionen einer einzigen Stadt, wenn diese ihre bis dahin geltende Gründungstradition zu verbessern suchte, sich älter ausgeben oder eines berühmteren Gründers rühmen wollte (3). Man schuf sich eponyme Heroen, die aus den Stadtnamen abgeleitet wurden (5), und brachte sie mit berühmten

Heroen

oder

sogar

Göttern

in

Verbindung.

Rangstreitigkeiten der griechischen Städte in römischer Zeit brachten ein Obermaf solcher hervor.

In den Berichten Kolonieansiedlungen

Ehrgeiz

und

hellenistischer und mythischen Bezüge

und Legenden über die Städtegründungen und steht meist die Person des Gründers im

Vordergrund, dessen griechische Bezeichnung οἰκιστής, κτίστης, in Einzelfällen ἀρχηγέτης lautet. Sowohl Götter und Heroen als auch Menschen werden so bezeichnet. Die Gründungslegenden als solche sind ebenso wie die einzelnen

Gründer 1) 2) 3) 4) 5) 6) sowie

mehrfach

in der

Forschung

behandelt

worden

(6).

Für

die

Vgl. die Zeugnisse in den Katalogen des Anhangs. Vgl. z.B. Isokr.Paneg.61ff.; Paus.III 1ff. Vgl. u.a. Robert, Villes 317. Vgl. z.B. die Herakles-Legende von Kroton unten S.28ff. Vgl. den Katalog eponymer Heroen im Anhang. Vgl. die Arbeiten von Schmid, Strosetzki, Rohrbach, Gierth neuerdings F.Prinz, Gründungsmythen und Sagenchronologie

2

Einleitung

historischen Städtegründer alle" Zeugnisse verwertende

hingegen fehlt eine zusammenfassende, Bearbeitung (1). Ausgehend von den

Bezeichnungen "Oikistes", "Ktistes" und "Archegetes" steht in der vorliegenden Arbeit der historische Gründer, d.h. ein Mensch im Mittelpunkt. Untersucht werden soll, welche Voraussetzungen, welche Tütigkeit, welche Stellung, welche Ehrungen mit dem Begriff des Stadtgründers verbunden sind. Daraus ergeben sich allgemeine Schlußfolgerungen zum Wesen des griechischen Städtegründers, der in der Geschichte jeder einzelnen Stadt eine so hervorragende Rolle spielte.

Um

den

historischen

Kern es

und häufig

die

Historizität

dungslegenden und einzugehen. Daher

die mit ihnen verbundenen Götter und Heroen wurde als Anhang ein Katalog der Götter und

1)

Die

veraltete,

auf

Reiches

Griechisch

Material

geschriebene

auf

Gründer

war

(Zetemata 72), München 1979. "Reliquienkult im Altertum".

notwendig,

der

herauszuarbeiten,

auch

die

in

Grün-

Pfisters

Dissertation

von

Lampros: De conditorum coloniarum Graecarum indole praemiisque et honoribus (1873) behandelt nur summarisch im wesentlichen die Ehrungen für Gründer, ohne zwischen mythischen und historischen Gestalten zu trennen. Ein Großteil der Arbeit umfaßt daher die Götter und Heroen, während die historischen Gestalten nur ganz unvollständig und in wenigen Sätzen aufgenommen sind. Die kurzen

Arbeiten

von

Pekman

(Ktistes

und

Eskigaßda,

siehe

das

Literaturverzeichnis) behandeln in der Hauptsache die mythischen Gründerheroen kleinasiatischer Städte. Schon eher kommt ein knapper Überblick von Graham in "Colony and Mother City" an unser Thema heran. Graham geht in einem kurzen Kapitel auf die Rolle des Oikisten insoweit ein, wie es für sein Thema der Beziehungen zwischen Kolonie und Mutterstadt von Interesse ist. Die RE-Artikel von Prehn über "Ktistes" und von Kern sowie Jessen über "Archegetes" sind veraltet und geben nur unvollständig einige Zeugnisse für diese Wörter an. Für "Archegetes" sind die Belege vollständig bei Galitis gesammelt, ohne daß dort näher auf unser Thema eingegangen wird. Der Aufsatz von Marinoni: Polis e Ktistes behandelt den Gründer und die Gründung des ägyptischen Alexandreia, mit Hinweisen auf einige Parallelfálle der frühen hellenistischen Zeit. In den Standardwerken zur Kolonisation, wie denen von Bérard, Dunbabin und Mosse, werden selbstverständlich die historischen Oikisten häufig angesprochen, ohne daß zusammenfassende und weiterführende Untersuchungen über ihre Rolle angestellt werden. Die kultische Bedeutung des Stadtgründers klingt auch in den religionsgeschichtlichen Werken an, vor allem in Nilssons "Geschichte der griechischen Religion" und in Taegers "Charisma". In "Gottmenschentum und griechische Städte" von Christian Habicht werden unter anderem die Gründerkulte der frühen hellenistischen Könige behandelt.

Zur

Heroen,

die

gleichfalls

ais

Thematik

"Oikistes",

"Ktistes"

bezeichnet worden sind, angefügt. In der helienistischen Zeit mit ihren

oder

Neugründungen

3

schon

zuvor

oder

zahlreichen

bestehender

"Archegetes"

Städtegründungen

Städte

richtet

sich

unser Hauptaugenmerk auf die Tätigkeit des hellenistischen Königs, die zu Gründerehren geführt hat, und auf die Zeugnisse des Gründerkultes. in diesem zweiten Teil der Untersuchung hängt das Thema eng mit der vielbehandelten Problematik des Herrscherkuites

zusammen.

Wie wieder

bereits gesagt, die Begriffe

frühere

und

Wort olxog

Verb

stehen im Mittelpunkt der Untersuchung immer "Oikistes" und "Ktistes". Οἰκιστής bzw. die

dorische

Form

zusammen

(1).

οἰμιστήρ Man

οἰκίζειν abgeleitet

sind,

hängen

findet

von

diese

in ihrem Nomina

Herodot,

Stamm

agentis,

Thukydides

mit dem die

und

vom

Pindar

an in der Bedeutung "Koloniegründer" und "Gründer einer Stadt" (22). Auch in der römischen Kaiserzeit wird οἰκιστής in dieser Bedeutung gebraucht, sehr häufig bei Pausanias und noch in byzantinischer Zeit bei Stephanos von Byzanz (3). Daneben kann "Oikistai" auch die Siedler und Bewohner allgemein bezeichnen (4).

Meist

ist

das

Wort

aber

für

die

mit

einer

Koloniegründung

oder

Stadtgründung beauftragten Personen angewendet (5). Während "Oikistes" (wie auch das Verb οἰκίζειν ) sich stärker auf die Anlage von Kolonien und die Ansiedlung von Auswanderern bezieht, also eher den Menschen als Objekt hat, der eine Heimstatt sucht und findet, hat "Ktistes" (und entsprechend das Verb κτίζειν) einen mehr technischen Inhalt. Es wird häufig mit 1)

Vgl.

grecque,

P.Chantraine,

Paris

1968,

s.v.

Fraenkel 109, 153f. 160. 2) Siehe die Zeugnisse -

English

Lexicon

s.v.

Dictionnaire

οἶκος

étymologique

und

im

Katalog

Vgl.

z.B.

Virgilio

und

349.

de

la

Siehe

bei Liddell-Scott,

Isokr.Paneg.99;

A

langue

auch

Greek

Isokr.Arch.82;

zum theoretischen Stadtgründer: Plat.rep.I] 379a; wohl schon im 5.Jh. auch auf den Münzen Krotons (siehe Nr.61 des Katalogs im Anhang). - Zu den ersten literarischen Belegen: Virgilio 345ff. 3) Siehe den Katalog im Anhang; dazu Philostr.v.soph. 24,227 (p.42 Kayser) über die Megarer als "Oikistai" von Byzanz, 4) Vgl. Strab.VI 2,4 p.270: Iberer, die ersten "Oikistai"

Siziliens. Entsprechend von "wohnen" im Sinne

hat οἰκίζειν bei Thuk.I 13,6 die Bedeutung von οἰκεῖν (vgl. de Wever - van Compernolle

473.

einem

523),

ebenso

in

Papyrus

des

3.Jh.n.Chr.

(P.Oxyrh.

1469,8). 5) Z.B. App.b.c.l dungskommission zur

24: die Anlage

römischen Beamten der gracchischen

der GrünKolonie in

Nordafrika. ᾿αρχιοικισταί als Gründungsbeamte in IG IX? 1,1 Nr.2, 2.10. Die Bedeutung von οἰμιστὴς τόπου in einem Menanderfragment (P.Oxyrh. 409,60) ist nicht ganz klar, Zum Gebrauch bei Herodot und in der vorherodoteischen Tradition: Virgilio 350ff., bei Thukydides: de Wever - van Compernolle 467ff., bes. 522.

u

Einleitung

der eigentlichen Bautätigkeit verbunden, kann aber auch als Synonym für οἰμιστής (bzw. οἰκίζειν ) verwendet werden (1). Das Wort xtiomg selbst ist erst in hellenistischer Zeit sicher

bezeugt

und

(2).

Zuvor

κτιστήρ

(4)

finden

sowie

sich

das

nur

die

Kompositum

Dialektformen

κτίστωρ

(3)

συγκτίστης bei

Herodot

(V

86). Das dazugehórige Verb, das man schon im Mykenischen im Sinne von "urbar machen, pflanzen" zu finden glaubt (5), hatte im Griechischen auch die intransitive Bedeutung von "wohnen" (6). Bei Homer (IL Il 592) findet sich unter anderem die Form ἐύκτιτος (= gut

gebaut).

die

Nomina

Vom

transitiven

μτίζειν

κτίστωρ,

μτιστήρ

agentis

(=

gründen,

und

bauen)

dann

(7)

sind

xriornc abgeleitet

(8),

alle in der Bedeutung "Gründer" (9). Seit hellenistischer Zeit und die gesamte römische und byzantinische Epoche hindurch wurde das Wort "Ktistes" (weit seltener "Oikistes") außer zur Bezeichnung des Stadtgründers in vielerlei anderen Bezügen verwendet. Es bezeichnet in erweiterter Bedeutung den Reichsgründer (10), aber auch den Gründer (oder die Gründungsmitglieder) von Vereinen und Genossenschaften (11), den Gründer von Spielen (12) und in der Kaiserzeit und Spätantike immer

häufiger

1) Vgl.

den

Bauherrn

Smith 369f.;

und

Stifter

von

de Wever - van Compernolle

Bauten

486.

(13),

522.

2) Nach Virgilio 359 ist der erste Beleg für "Ktistes" schon bei Hellanikos von Lesbos, FGrHist 4,fr.125, wo Neleus als Ktistes der Dodekapoleis loniens bezeichnet wird. Aber es ist unsicher, ob dieses in den Scholien zu Plat.symp.208d erhaltene Wort schon bei Hellanikos stand. 3) Pind.fr.105 Snell, parodiert von Aristoph.av.926; Eur.Ion 74.

Vgl.

Virgilio 358f.

4)

In einem

Col.II

Z.19)

(J.H.Kent,

398f.

Epigramm

und

in

Corinth

aus

einer VIII

Euripides!

Kresphontes

korinthischen 3.

The

Inschrift

Inscriptions

(P.Oxyrh.

des

2458,

4.Jh.v.Chr.

1926-1955,

Princeton

1966, Nr.23). 5) Vgl. P.Chantraine, Dictionnaire étymologique de la langue grecque, Paris 1968, s.v.xr((»; vgl. auch H.Frisk, Griechisches Etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1960, s.v. xri (o.

6) Vgl. 7)

P.Chantraine,

Vgl.

Lexicon

die

a.a.O.;

Zeugnisse

s.v. xti(». Zu

z.B. Pind.fr.313: ἀρεικτίτου.

bei

den

Liddell-Scott,

frühen

Virgilio 377ff. 8) Vgl. Fraenkel 44.179f. des 2.Jh.v.Chr. (Syll? 711,

- Nur in einer L 5) erscheint

Sigma,

von

im Sinne

9) Vgl.

z.B.

von

"Gründer"

A

griechischen

Greek

-

English

Zeugnissen

vgl.

delphischen Inschrift die Formxtimc ohne

Agonen.

Diod.1 2, 1 und die Zeugnisse in den Katalogen.

10) Dazu unten S.336f. 11) Vgl. unten S. 337f.

12) Z.B.

IG VII 2712.

.

13) Siehe z.B. die Zeugnisse aus den Papyrusurkunden bei F.Preisigke, Würterbuch der griechischen Papyrusurkunden, Berlin 1928-1931 und den Supplementband von E.Kieflling, Amsterdam 1969,

Zur

besonders und

von

Stifter

Grübern

von

im christlichen

Lehren

und

Thematik

Sakralgebáuden

und

Prinzipien

Sinne Gott (3),

wird

auch

weiterhin

römische

(2),

(1). dann

"Ktistes"

Mit dem Vordringen der Rómer sich der auf die Stadt bezogene werden

5

Auch der

der

Schópfer

Weltenschópfer,

genannt

(4).

in der griechischen Weit wandelt Begriff des "Ktistes" (5). Zwar Feldherren

und

Kaiser,

die

Städte

gegründet haben, mit "Ktistes" bezeichnet, aber in der weitaus überwiegenden Zahl der Beispiele beinhaltet das Wort nur noch eine Ehrung für Wohitaten zugunsten einer Stadt und wird gleichermaßen für griechische Lokalbeamte wie für römische Kaiser und Provinzialbeamte angewendet. Die neue Bedeutung des "Gründers", die zeitlich mit der

Etablierung

der

römischen

Herrschaft

im Osten

zusammenfällt,

gehört

nicht mehr in den Rahmen des hier behandelten Themas. Die vorliegende Untersuchung endet mit den hellenistischen Königen und mit den lokalen Persönlichkeiten, die vor Einrichtung der römischen

Provinzialverwaltung

als "Gründer"

für die römische Zeit sind jedoch gesondert behandelt werden.

beide

Male

bauen: 4lff.)

entsprechend

bei

Preisigke

Bedeutung

von

und

der

Kießling,

Ktistes

auch

werden.

gesammelt

Die Zeugnisse

und

sollen

Verbbedeutung

so schon bei Thukydides (vgl. de und bei Pindar (Ol.VII 42); siehe

Zeugnisse dieser

s.v.xrliorng,

bezeichnet bereits

später

κτίζειν =

Wever - van Compernolle auch die papyrologischen

a.a.O.

Robert,

s.

BE

v. μτίζω. 1956,317;

Vgl.

zu

L.Robert,

Hellenica XI-XII, Paris 1960,575; P.Chantraine, Dictionnaire étymologique de la langue grecque, Paris 1968, s.v. κἈτίζω. 1) Z.B. Preisigke, SB 659. 6311; R.G.Goodchild - J.M.Reynolds,

PBSR

30,1962,44 Nr.1.

2)

Zenon heißt ὁ τῆς στοῦς κτίστης VIII 345d und IX 370c; der Arzt medizinischer Methoden: IG XIV 1759;

V 14,133 = Diphilos 3)

oder

Z.B.

in

SEG

der

11 13,14.

138 Kock.

VIII

322;

IG

Septuaginta:

bzw. μτίστωρ bei Athen. Menekrates als "Ktistes" Clem.Alex.strom.II 16,74.

IX

2,1201;

reg.II

PSII

22,32.

Nr.54;

Iud.9,12.

P.Mag.4,1757f.

Macc.II

1,24.

Sir.24,8.

4) Die Bedeutung von ὁ κτίστης (als Beiname) in einem Papyrus des 2.Jh.n.Chr. aus Karanis (P.Mich.VIII 497) und bei Strab.VII 3,3 p.296 ist unklar. Bei Strabon scheint es der Beiname einiger ohne Frauen lebender Thraker in Mysien zu sein. 5) Diesen Wandel zur gleichen Zeit hat L.Moretti, Mileto, le sue colonie

e

Begriff

"Euergetes"

l'istitutio

dell'Evergesia,

festgestellt.

Riv.fil.103,1977,10

auch

für

den

Rund

fünfzig

werden

Personen

"Oikistes",

aus

der

"Ktistes"

oder

Tätigkeit, welche Stellung, Bezeichnungen verbunden?

A.

DIE OIKISTEN

Zeit

vor

"Archegetes"

welche

DER

Alexander

Ehren

dem

GroBen

genannt.

Weiche

sind

mit

diesen

KOLONISATIONSZEIT

Eine erste Gruppe der hier behandelten Personen bilden die Anführer der griechischen Kolonisten, die sich vom 8.-6.Jh.v.Chr. in Sizilien und Unteritalien niederließen und dort Städte gründeten. Dabei ergeben sich zwei Hauptprobleme. Zunächst sind die meisten dieser

Personen

historisch

kaum

faßbar,

da

sie

fast

ausnahmslos

nur im Zusammenhang mit der Gründung der Stadt auftreten und zudem oftmals noch in Gründungslegenden eingeflochten sind. Hinzu kommt das Datierungsproblem, da die Gründungsdaten nicht eindeutig oder einheitlich überliefert sind. Für den Westen geht man im allgemeinen von Thukydides aus, der am Anfang seines sechsten Buches die ältesten und vollständigsten Zeitangaben zur Gründung der sizilischen Kolonien gibt. Er liefert uns aber nur eine relative Chronologie, das heißt die Zahl der Jahre, die zwischen den Gründungen der einzelnen Kolonien liegen. Zur absoluten Datierung kann aber unter anderem die Zahl von 235 Jahren,

hat,

die

nach

Thukydides

herangezogen

Gelon

aber

von

werden.

Syrakus

nicht

auf ein

die

Da

zerstört

Jahr

Stadt

wir

wurde,

genaues

Megara

wissen,

Hyblaia

daß

besitzen

wir

Ausgangsdatum,

ein

um

fragmentarisch eingegangen Philistos.

erhaltene sind,

Darin

findet

zum Teil mit der vielen Fállen aber resultierenden

vor

allem man

aber

sehr

in

der

von

von

ungefähres,

Parium,

die

auch Schriftsteller wie Strabon, in die nur

griechische Antiochos

thukydideischen auch stark von

Diskussionen

dann und

Stadt

die Gründung

Megaras und der anderen Kolonien zu berechnen. Weitere Datierungsangaben liefern uns das Marmor Chronik des Eusebios bei Hieronymos, Dionysios von Halikarnass, Diodor

bestanden

diese

Historiker Syrakus,

unterschiedliche

teilweise Ephoros

und

Angaben,

die

Chronologie übereinstimmen, in ihr abweichen. Auf die daraus Forschung,

die

in

den

letzten

Jahrzehnten auch in stärkerem Maße die archäologischen Funde zur Datierung herangezogen hat, kann hier nicht eingegangen werden. Für unsere Untersuchung ist eine aufs Jahr genaue Chronologie nicht notwendig. im Katalog werden im wesentlichen die

thukydideischen ])

Einen

Datierungen verwendet

Überblick

über

die

(1).

Quellenlage

bei

Dunbabin,

Appendix

Datierung Nachstehend werden,

vor

sollen allem

der sizilischen

nur

die

einige

Beispiele,

Kolonien

Gründungen die

uns

7

ausführlich

Einzelheiten

behandelt liefern

und

I 435ff.; Bérard, Colonisation 88-92 mit der Tabelle S.91. K.J.Dover, La colonizzazione della Sicilia in Tucidide, Maia 6,1953,1ff., jetzt in: H.Herter (Hrsg.), Thukydides (Wege der Forschung Bd.98), Darmstadt 1968,344-368 unter dem Titel "Über die Kolonisierung Siziliens bei Thukydides", und van Compernolle, Dates 100ff. stimmen überein, daß zur Chronologie der sizilischen Koloniegründungen von Thukydides auszugehen ist, streiten sich aber in der Frage der Quellen des Thukydides. Die Abweichungen in den Datierungsangaben der verschiedenen Quellen hat man mit unterschiedlichen Datierungssystemen zu erklären versucht. So spricht man von einer "hohen" und einer "niederen" auf Thukydides beruhenden Chronologie, die sich um etwa 23 Jahre unterscheiden. Vgl. dazu G.Vallet - F.Villard, Les dates de fondation de Megara Hyblaea et de Syracuse, BCH 76,1952,289-346; M.T.Piraino, Sulla cronologia della fondazioni siceliote, — Kokalos 3,1957,123-128; V.Merante, Sulle date di fondazione di Sibari, Crotone e Siracusa, Klearchos 8,1966,105-119; de Waele, Acragas 8lff. Von vier verschiedenen Datierungssystemen sogar spricht C.Masetti, Sulle date tradizionali della fondazione delle colonie greche d'Occidente, Helikon 7,1967,439-442. Wentker, Ktisis 129ff. versuchte die verschiedenen Datierungen dadurch in Einklang zu bringen, daß er zwischen dem Besiedeln

eines

Landes

(οἰκίζειν )

und

der

eigentlichen

Stadtgründung

(κτίσις), oft mehrere Jahrzehnte später, unterscheidet. Die gleiche Unterscheidung bei F.Nicosia, Fonti relative alla data della fondazione di Megara Hyblaea, Siculorum Gymnasium 16,1963,154ff., aber mit genau umgekehrter Interpretation der Begriffe "Ktisis" und "Oikisis" wie bei Wentker. Gegen beide: de Wever van Compernolle 477ff. Für eine Berechnung der Gründungsdaten mit Hilfe von Generationslángen, was zu äußerst ungenauen Annáherungswerten führt: vor allem van Compernolle, Chronologie und M.Miller, The Sicilian Colony Dates, Albany 1970, die durch komplizierte Berechnungen mit verschiedenen Generationslängen arbeitet. Gierth 139ff. hat richtig bemerkt, daß in vielen Ktisisberichten die Zeitbestimmungen sekundär sind, nur Markierungspunkte, um einen zeitlichen Rahmen für die Handlung zu geben, und daher auch sehr thematisch,

ungenau sind, so z.B. die nicht chronologisch bedingt

Synchronismen, die sind; vgl. dazu

rein auch

Ducat, Rhégion 110f. und Graham, Expansion 105.110. Zur Einbeziehung der archáologischen Funde in die Chronologie z.B. J.Ducat, L'archaisme à la recherche de points de repere

chronologiques,

BCH

ceramica

di

greca

86,1962,165ff.; Gela

e

il

P.Orlandini,

problema

di

Lindioi,

La

piu

antica

Cronache

di

Archeologia 2,1963,50-56; J.Ducat, Les dates de fondation des colonies grecques de Sicile, Bulletin de la Faculté des Lettres de Strasbourg 43,1964/5,413-418; R.M.Cook, A Note on the Absolute

B

Die Oikisten

der ersten

Kolonien

auf Sizilien

für unser Thema bedeutsame Aussagen über die Koloniegründer zulassen. In den Katalog aufgenommen sind die antiken Zeugnisse, in denen die Begriffe οἰκιστής, κτίστης und ἀρχηγέτης verwendet

werden. nicht

Dabei

bin

ich

aufgenommen

Kategorie

von

Quellenlage

mir

wurde,

Gründern

-

Erwähnungen

meist

-

bewußt, die

daß

sicherlich

gehórten,

die

es

mit

genannten

den

sich

Reihe

zu

aber

handelt

nicht

eine

der

von

hier

durch

ja

nur

Personen

behandelten

den

um

Begriffen

Zufall

sehr

der

knappe

bezeichnet

sind

und teilweise durch die Verben οἰκίζειν oder κτίζειν umschrieben werden (1). Falls wichtige Ergänzungen oder nähere Erläuterungen dadurch ermöglicht werden, sollen diese Beispiele aber Erwähnung finden. 1.

Die

a.

Oikisten auf

Theokles

Nach

in Naxos,

Thukydides

(VI

der ersten Sizilien

Leontinoi 3,1)

und

wurde

Kolonien

Katane Naxos,

die

erste

Kolonie

Sizilien (2), durch Chalkidier unter Führung des Oikisten (3) gegründet (4). Ephoros bei Strabon kennt ebenfalls

Chronology

of

the

Eighth

and

Seventh

Centuries

in

Theokles Theokles

B.C.,

BSA

64,1969,13-15; K.Fittschen, Untersuchungen zum Beginn der Sagendarstellungen bei den Griechen, Berlin 1969, 202ff.; de Waele, Acragas 88ff.; Sjóqvist, Sicily 16-18; Ducat, Rhégion 110: Boardman, Kolonien 191ff. Zur älteren Literatur: van Compernolle, Chronologie 3ff. Ein guter Überblick über Problematik und Forschungsstand bei Stauffenberg, Trinakria, Beilage I. 351-354; Gomme - Andrewes Dover, Thucydides IV 202-210; Heurgon, Rome 371-378; Asheri, Colonizzazione 9lff.; Graham, Expansion 89ff. 160ff.

1

Z.B.

Leontinoi; und Sakon 2)

Hippokles

und

Megasthenes

Lamis in Trotilon; Pammilos in in Himera; Euanthes in Lokroi.

Darin

stimmen

überein:

Thuk.VI

in

Kyme;

Selinus; 3,1;

Theokles

Eukleides,

Ephoros

bei

in

Simos

Strab.VI

2,2 p.267 (zusammen mit Megara Hyblaia); Diod.XIV 88,1. 3) Die kontrahierte Form Thukles nur bei Thuk.VI 3,1. 3,3. 4) Zu Theokles und zur Gründung von Naxos vgl. Holm, Sizilien I 118-120; Pais, Storia I 166-170; Freeman - Lupus I 271ff. 523ff.; Rizzo

5-21;

Bilabel

222ff.;

Pareti,

Studi

310ff.,

der

eine

Frühdatierung von Naxos vertritt; K.Ziegler, RE XVI 2,1935,2065 s.v. Naxos 4; Cahn, Naxos 13f.; Dunbabin 8-10; van Compernolle, Naxos 163-165; Bérard, Colonisation 75-81; Pace. Arte I 180f. 570; Pareti, Sicilia 65; Bérard, Expansion 72f.; Woodhead, Greeks 38f.; Stauffenberg,

Kontoleon,

Trinakria

Naxos

Colonizzazione

180-190;

105-108;

97;

Lacroix,

Valenza

Graham,

Mele

Expansion

Colonisation

508f.: 103f.

Métraux

14-18.

20;

139;

Asheri,

Theokles

als

Gründer

(1),

macht

ihn

und

aber

Naxos

zum

9

Athener.

Dieselbe

Version

findet sich bei Ps.-Skymnos 270-276. Nach Ephoros wurde Theokles zufällig vom Sturm nach Sizilien verschlagen. Er sei später, weil er die Fruchtbarkeit des Bodens und die Schwachheit seiner Bewohner erkannt

habe,

an

der

Spitze

von

Chalkidiern

und

anderen

lonern

nach Sizilien zurückgekehrt. Allgemein ist diese Geschichte als erdichtet erkannt worden (2). Auch hat man richtig gesehen, daß die angebliche athenische Herkunft des Theokles eine späte attische Fälschung ist, die zu einer Zeit entstand, als Athen seine Interessen dem Westen zuwandte (3). Athen war im S5S.Jh. sehr daran interessiert, seinen eigenen Anteil an der frühen Kolonisation

im Westen zu propagieren. Man erkennt hieran die Bedeutung, die man dem Oikisten auch noch in späterer Zeit zumaß. Seine Person und seine Herkunft beeinflußten noch lange nach der Gründung dies ist die Voraussetzung für die athenische Verfälschung - die politische Stellung der Kolonie und ihr Verháltnis zu den anderen griechischen Staaten. Die

chalkidische

Herkunft

des

Theokles

bestätigen

Hellanikos

(4)

und Stephanos von Byzanz (s.v. Κατάνη). Hellanikos weiß auch von Bewohnern der Insel Naxos, die am Zug des Theokles beteiligt gewesen seien, wáhrend Ephoros nur von anderen lonern neben den Chalkidiern sprach. Die die Chalkidier begleitende Gruppe war

vielleicht

nicht

sehr

stark,

da

die Oberlieferung

nur einen

Oikisten

kennt (5). Es war üblich, daß in etwa gleichstarke Siedlergruppen unterschiedlicher Herkunft je einen Oikisten bei der Gründung einer Kolonie der archaischen Zeit stellten, wie noch zu sehen sein wird. Andererseits Unteritalien,

wissen wir von Kyme, der chalkidischen daß man die Stadt nach der Heimatstadt

Kolonie in einer der

beiden Siedlergruppen benannte, Chalkis als Heimat der zweiten Gruppe aber zur Metropolis bestimmte (6). Auch in Naxos wird man diesen Ausgleich gemacht haben; benannt wurde es nach der Heimat der beteiligten Kolonisten von der Kykladeninsel, Oikist wurde aber der Chalkidier Theokles und damit Chalkis zur Metropolis. Zur Erklärung des Namens Naxos scheint mir dies eher zutreffend zu sein, da wir ja zahlreiche Parallelen bei der Benennung von Kolonien kennen, als die Beteiligung von Naxiern abzulehnen und andere Deutungsversuche des Namens zu unternehmen (7). 1) Ephoros, FGrHist 70, fr.132 = Strab.VI 2,2 p.267. 2) Vgl. z.B. Bérard, Colonisation ?7ff. 3) Nach der üblichen Auffassung aus der Zeit der Thuriois oder der sizilischen Expedition der Athener; Pais,

Storia

I

168f.;

Freeman

Colonisation 78f,; Pareti, 15; Asheri, Colonizzazione

4) FGrHist

-

Sicilia 106f.

Freeman

Für

387

4, fr.82 bei Steph.Byz.

5) So auch Bérard, Colonisation 6) Strab.V 4.4 p.243. 7)

Lupus

die

- Lupus

Beteiligung

I

272f.;

der

Rizzo,

I

272;

Dunbabin

Anm.10;

s.v.

Lacroix,

Gründung vgl. dazu 8;

Bérard,

Colonisation

XaAxic.

79. Naxier:

Naxos

Holm,

1l4ff.;

Sizilien

K.Ziegler,

I

RE

119;

XVI

10

Die

Oikisten

der

ersten

Kolonien

auf Sizilien

Bei der neuerbauten Stadt errichteten die Kolonisten einen Altar für Apollon Archegetes, an dem viele Jahrhunderte hindurch die Festgesandten (Theoren), bevor sie Sizilien in Richtung Griechenland

Stätte

war

verließen,

noch

Appian

Landung

Oktavians

auf

Gebiet

dem

angetreten den

bei

dieser

hatte,

Archegetes

opferten

(Thuk.VI

bekannt,

der

Tauromenion Stadt,

erwähnt "Gott

der

die

im

eine die

Statue

Diese

des

Nachfolge

(App.b.c.V Naxier",

3,1).

Zusammenhang

der

"Archegetes"

des

alten

109,454f,).

Appian

Statue

den

dessen

heilige

mit

von

Naxos

nennt Naxiern

errichtet worden sei, als sie nach Sizilien kamen. Diese Stelle kann aber nicht zum Beweis dafür herangezogen werden, daß tatsächlich Bewohner der Insel Naxos an der Gründung in Sizilien beteiligt waren (1). Denn Appian meint hier mit den Naxiern schon die Bürger der sizilischen Stadt (2). Apollon Archegetes war der Schützer

der

des

Stelle

2,1935, 175;

der

2066f.

Kolonisationsunternehmens ; ihm

ersten s.v.

A.Demandt,

Landung Naxos

JNG

4;

auf

Sizilien

Dunbabin

16,1966,161;

8;

Valenza

zu

Ehren

hatte

den

Altar

van

Compernolle,

Mele

508.

man

errichtet -

an

(3). Naxos

Kontoleon,

Naxos 184 stellte die Hypothese auf, daß Megara und die Insel Naxos den Chalkidiern Schiffe für das Kolonisationsunternehmen zur Verfügung gestellt hátten und zur Belohnung je eine Stadt nach jenen benannt worden sei, Megara Hyblaia und eben Naxos. Beide sollten aber chalkidische Kolonien sein. Gegen naxische Beteiligung: Bérard, Colonisation 79f., der die Hellanikos-Stelle auf die Gründung von Leontinoi und Katane durch die sizilischen Naxier bezieht. Ihm schloß sich Lacroix, Colonisation 15f. an. Vgl. auch Cahn, Naxos 13 und 86ff., der anhand der Münzbilder (vor allem dionysischer Darstellungen) auf die Verbindungen zwischen beiden Naxos hinwies; ähnlich auch van Compernolle, Naxos 178ff. - Dagegen aber Lacroix, Colonisation 1l6f. Es ist aber weniger von Bedeutung, daß die Münzprägung des sizilischen Naxos nicht genau die Embleme der Kykladeninsel übernommen hat. Wichtig ist das Übergewicht der mit dem Dionysoskult verbundenen Darstellungen auf den Münzen des sizilischen Naxos; vgl. A.Demandt, JNG 16,1966, 161. Gegen die der Überlieferung widersprechende Hypothese von Rizzo, Naxos 13ff., nur die Naxier seien im neuen Naxos geblieben, die Chalkidier aber nach Leontinoi und Katane weitergezogen: Bérard, Colonisation 80. 1) Dazu Bérard, Colonisation 79; Lacroix, Colonisation 16; der Kommentar zur angegebenen Appian-Stelle von E.Gabba, Appiani Bellorum civilium liber quintus, Florenz 1970, 2) Appian erwáhnt auch nicht die in

185f. allen

bezeugten Chalkidier. Als Sammelbegriff verwendet er ihren späteren Namen. Compernolle, Naxos 166f.; Valenza Mele 508f.

für alle Kolonisten Anders hingegen van

3)

So

Freeman

-

Lupus

RE XVI 2,1935, 2067. Colonisation 75; Gomme

I

281f.;

Rizzo,

Naxos

anderen

1llf.;

Quellen

K.Ziegler,

2076ff.; Cahn, Naxos 14. 90ff.; Bérard, - Andrewes - Dover, Thucydides IV 214f.;

Theokles Dieses nach Thukydides das für alle Sikelioten reprásentierte

das

und Apollon Archegetes

älteste griechische Heiligtum auf Sizilien, von großer kultischer Bedeutung war,

griechische

Element

schon durch die Opfer der Mutterland hin. Bereits in so

Gründung

von

Naxos

11

in

Sizilien

und

wies,

allein

Theoren, auf die Bindungen zum früher Zeit scheint Delphi auf die

Einfluß genommen

zu haben,

wie der Altar des

Apollon Archegetes zeigt. Denn bei diesem handelte es sich wohl um den delphischen — Apollon, der oftmals in der griechischen Kolonisation und gerade auch in Sizilien als Archegetes bezeugt ist

{1}.

Im Gegensatz zur Verehrung des Apollon Archegetes nahm der Kult des Oikisten Theokles naturgemäß im Laufe der Zeit in seiner Bedeutung

ab

(2).

Er

Zusammenhang

mit

Theokles

historische

wird

eine

aber

durch

wahrscheinlich

Schon 3,3)

und

sechs

verlassen,

das

jedoch

Gründerkult Gestalt

häufige

noch

von

war,

von

Zankle

ist

zwar

Vorkommen

des

Kallimachos

erwähnt nicht

(3).

zu

im

Daß

beweisen,

Namens

auf

Euboia

(4).

Theokles

Katane

dem

wird

(5). um

Theokles in gekennzeichnet.

Jahre und

nach

die

Theokles neue

Naxos

Chalkidier

gründeten aus

hatte also

Aufgaben

Naxos

Naxos

nach die

Thukydides Kolonien

zumindest

durchzuführen.

(Vi

Leontinoi

für einige

Zeit

Stellung

des

Die

Leontinoi wird bei Thukydides nicht näher Ein anekdotenhafter Bericht bei Polyainos (strat.iV

Graham, Expansion 103. 1) So Holm, Sizilien I 119; Rizzo, Naxos Ilf.; van Compernolle, Naxos 181íf.; Forrest 165. - Dagegen K.Ziegler, RE XVI 2,1935, 2076 und Ehlers 20 Anm.3l, der die Stiftung des Altars für eine späte Kombination hält. - Cahn, Naxos 91f. wies darauf hin, daß Apollon auch schon auf der Insel Naxos sehr verehrt wurde. Durch die Chalkidier, die auch ein enges Verhältnis zu Delphi hatten, sei er

zum

Archegetes

geworden;

ähnlich

auch

van

Compernolle,

182f. Valenza Mele 508f. hält den Apollon von Naxos für den Naxiern aus ihrer Heimat mitgebrachten Gott. Colonisation 139ff. zeigte anhand der in den westlichen häufig vorkommenden Apollondarstellungen und -attribute Münzen, daß es sich um den delphischen Apollon handelte, Kolonisten

JNG

nach

Sizilien

mitbrachten;

kritisch

dazu:

Naxos

den von Lacroix, Kolonien auf den den die

A.Demandt,

16,1966, 165. 2) Ähnliches ist für die Kulte des Myskellos in Kroton und des Battos in Kyrene nachweisbar. 3) Kallim.ait.Il fr.43, V.36 Pfeiffer = P.Oxyrh.XVII 2080, V.38. 4) Siehe Ehlers 20 mit Anm.31; Bérard, Colonisation 77 Anm.]. Dagegen Eitrem, Beiträge 190ff. 5) Die Gründung Leontinois von Naxos aus kennen auch Strab.VI 2,7 p.273 und Ps.-Skymn.283. Katane als Kolonie von Naxos aus gegründet: Strab.VI 2,3 p.268. - Als Gründungsdatum nennt Thuk.VI 3,3 "fünf Jahre nach Syrakus", das selbst ein Jahr nach Naxos gegründet sein soll.

12

Die Oikisten

der ersten

Kolonien

auf Sizilien

5) schildert Theokles als Führer der chalkidischen Kolonisten in Leontinoi, die zuerst eine Zeitlang mit Einheimischen, dann mit einer

Kolonistengruppe zusammenlebten. anderen

aus Megara Theokles soli es

Mitbewohner

vertreiben (1). Es stellt sich Naxos

und

und

damit

in

den

ihren

(2)

später

den

Frage,

ob

sein

in der

weitaus

entsprechende

der

haben.

und

chalkidischen

konnte.

Mittelpunkt

Mauern

Kallimachos die

die

Leontinoi

außer

unter deren Führer Lamis aber schnell gelungen sein, die gleichzeitig

Nur

Stadt

die

der

Stadt

des

Grab

Gründers

kiar

bei

belegt.

Leontinoi

zu

von

das

Gründerkult

Tradition

Theokies

Oikist

konnte

Verehrung ist

behandelten

bedeutendere

Zeugnisse,

eine

Naxos

oben

Leontinoi

Theokles

kultischen

Für

aus

Für

fehlen als

aber

"Oikistes"

bezeichnen. Es ist wohl nicht zufällig, daß Thukydides im Falle von Naxos ausdrücklich von dem "Oikistes" Theokles spricht (Thuk.Vi 3,1), mit dem die Chalkidier die Kolonie gründeten ( οἰκίζειν ), bei Leontinoi aber nur das Verb οἰκίζειν verwendet, das dann noch im gleichen

Satz

(mit

dem

Subjekt

"Theokies

und

die

Chalkidier

Naxos") auf Katane angewendet wird (3). Zwar { οἰκίζειν) Theokles und die Naxier Katane, οἰκιστής ein

anderer,

Name

auch

erscheint

1) 178f.;

wie

in (4).

Zur

Thukydides

einer Dreimal

Gründung

Rizzo,

Naxos

schreibt,

Aufzählung ist

hier

von zwar

Leontinois: l4ff.;

bei

Holm,

Freeman

nämlich

Euarchos,

Oikistenkulten

bei

Thukydides

Sizilien

- Lupus

I 130;

I

317ff.;

aus

gründeten wurde aber dessen

Kallimschos

vom

Vorgang

Pais,

Storia

Bilabel

I

223f.;

Dunbabin 10; Bérard, Colonisation 83-85; Pace, Arte I 181f.; Pareti, Sicilia 65f.; Berard, Expansion 73f.; Stauffenberg, Trinakria 97; Kontoleon, Naxos 180-190; Asheri, Colonizzazione 108, der vermutet, daß drei Gruppen für die Gründungen von Leontinoi und Katane gemeinsam verantwortlich waren, Chalkidier unter Theokles, Chalkidier unter Euarchos, der als Oikist von Katane bezeugt ist, und Megarer unter Lamis. Die Zweiteilung der beteiligten Chalkidier ist aber rein hypothetisch erschlossen und durch die Quellen nicht zu belegen, da wir über Euarchos nichts anderes wissen, als daß er nach der Gründung Katanes zum Oikisten gemacht wurde. Vgl. neuerdings auch Graham, Expansion 104,

2) Kallim.ait.II fr.43,

3) Thuk.VI 3,1: πλεύσαντες

V.36 Pfeiffer.

Ἑλλήνων

μετὰ

δὲ

Θουμλέους

Thuk. VI 3,3: θουκλῆς δὲ δρμηϑέντες ... Λεοντίνους Κατάνην. Οἰμιστὴν δὲ Die Einzigartigkeit von Graham, Expansion 105.

4) Katane: Bilabel

Kallim.ait.

II

Χαλκιδῆς

καὶ ...

Νάξον

οἱ Χαλκιδῆς οἰκίζουσι, xal

ἐκ

Εὐβοίας

ᾧκισαν.

-

En νάξου μετ' αὐτοὺς

αὐτοὶ Καταναῖοι ἐποιήσαντο Εὔαρχον. Theokles als mehrfachem Gründer betont

fr.43,

Holm, Sizilien 224; Dunbabin

πρῶτοι οἰκιστοῦ

Schol.ad

31-32.

-

Zur

I 130f.; Freeman - Lupus I 10; Bérard, Colonisation 85f.;

Gründung 317f. Pace,

von

321ff.; Arte I

Theokles

des οἰκίζειν

durch

Theokles

als Oikistes

und

seine

13

Begleitung

die

Rede,

aber

nur für Naxos wird er als "Oikistes" bezeichnet. Für Thukydides ist also nicht jeder, der eine Stadt angelegt hat, ein "Oikistes". Im Sinne des Thukydides und seiner Zeit ist der Oikistes mehr als nur der Führer der Kolonisten, die eine neue Stadt aufbauen. Denn diese

Funktion

hatte

Theokles

wohl

auch

in

Katane

(1),

zum

Oikisten machten die dortigen Siedler aber den Euarchos. Für diese frühe Kolonisationszeit scheint es mir

erforderlich

gewesen

Stadt

zu sein,

daß eine Person

nur

in einer einzigen

Oikist

sein konnte, Schon allein die feindliche Umwelt verlangte einen ständig anwesenden Anführer in der Kolonie, deswegen wohl die Wahl des Euarchos in Katane (2). Zwar verließ auch Theokles seine Kolonie Naxos; das geschah aber nach der thukydideischen Chronologie

sechs

Jahre

nach

der

sich die Verhältnisse genügend Abwesenheit des Gründers für erlauben.

Für

die

Gründung,

ein

Zeitraum,

stabilisiert haben konnten, sicherlich nicht allzulange

Tatsache,

daß

uns

keine

in

dem

um die Zeit zu

Person

der

Kolonisationszeit bezeugt ist, die gleichzeitig Oikistes in mehreren weiterbestehenden Kolonien war, spielt sicherlich die übliche kultische Verehrung des Oikisten nach seinem Tode eine Rolle, der Schutz, den er vom Grabe aus der Stadt gewährt. Darauf werden wir noch zurückkommen müssen. Wie

es

sich

ungenügenden wird

uns

Naxos,

nun

von

mit

Leontinoi

Quellenlage

genannt.

Gründung

antiken

aber

Wir

Katane

Zeugnisse

nicht. wissen

nach

auch

Leontinoi

aber

wissen

anderer nicht,

oder

ob

Naxos

den

Schluß

nicht in Leontinoi als Gründer

verehrt

b. Archias

lassen

verhält,

Kein

zu,

wir

Name

wegen

eines

Theokles

nach

der

zurückkehrte.

Die

daß

er

später

Pareti,

in

wurde.

in Syrakus

Schon ein Jahr nach Naxos (Thuk.VI 3,2) soll von Archias Korinth die Stadt Syrakus gegründet worden sein (3). Kolonisationsunternehmen wurde in der antiken Literatur mannigfaltigen Legenden ausgeschmückt, in denen aber oft

18lf.;

der

Oikisten

Sicilia

66f.;

Bérard,

Expansion

73;

aus Das mit ein

Stauffenberg,

Trinakria 97; Kontoleon, Naxos 180-190; Boehringer, Aitna 67ff.; Metraux 20; Roebuck 1927; Graham, Expansion 104f. 1) Als solchen kennt ihn auch Steph.Byz. s.v. Κατάνη. 2) Zudem konnte damit die Eigenständigkeit Katanes betont werden. 3) Zur Gründung: Holm, Sizilien I 120-126; Pais, Storia I 171-178;

Freeman

IV A 2,1932, Bérard,

75f.;

- Lupus

1479f.;

Colonisation

Woodhead,

I

Dunbabin 116ff.;

Greeks

2884,

13-16;

Pareti,

40;

525{f.;

Will,

Sicilia

L.Wickert,

Korinthiaka

73f.;

Bérard,

Stauffenberg,

RE

319ff.; Expansion

Trinakria

109f.;

R.van Compernolle, Syracuse, Colonie d'Argos, Kokalos 12,1966, 75-101, der an eine Gründung durch Argos glaubt; Loicq-Berger 31-34; Drogemüller, Syrakus 33-38; H.-P. Drogemüller, RE Suppl.

13,1973,

817-819

s.v.

Syrakusai;

Finley,

Sizilien

35f.;

Asheri,

14

historischer

Die

Oikisten

Kern

steckt

der ersten

(1).

Kolonien

Strabon

(VI

auf Sizilien

2,4

p.269f.)

berichtet,

daß Archias zuerst noch das delphische Orakel befragt habe. In Sizilien habe er sich mit einer Gruppe Dorer vereinigt, die sich von den Kolonisten Megara Hyblaias getrennt hatten (2). Nach Plutarch (mor. 773a.b) soll Archias wegen eines in Korinth begangenen Verbrechens

von

Delphi

aus,

wo

er

das

Orakel

befragt

hatte,

nach

Sizilien ins Exil gegangen sein. Historischer Hintergrund sind wohl innere Streitigkeiten in Korinth, wobei eine Gruppe der Bakchiaden unter Archias das Land verließ (3). Anzunehmen ist auch ein Einfluß Delphis auf das Kolonisationsunternehmen, ähnlich wie bei Naxos. Wir wissen von guten Beziehungen zwischen Korinth und Delphi schon in frühester Zeit (4). Andererseits scheint man sich auch der Hilfe des Sehergeschlechts der lamiden aus Olympia bedient zu haben. Darauf könnte die Erwähnung des συνοικισo Agesias in Syrakus zur Zeit Hierons |. hinweisen, wohl des Nachkommen eines Mantis, der Archias bei der Gründung begleitet

hatte (Pind. Ol. VI 6). Der Name des Oikisten

Archias

war

in der Antike

sehr

bekannt,

wie seine zahlreichen Erwähnungen zeigen (5). Er gehörte wahrscheinlich der berühmten korinthischen Adelsfamilie der Bakchiaden an, die ihren Stammbaum von Herakles herleiteten (6). Als "Oikistes" wird Archias bei Stephanos von Byzanz (s.v.

Συράκουσαι) In

der

bezeichnet.

diesem

Zusammenhang

Anthologia

muß

Palatina angeführt

ein

wenn

werden,

auch

spätes

das meines

Epigramm

Erachtens

auf

Colonizzazione 116f.; Métraux 26f. 87ff.; Seibert, Flüchtlinge 220; Roebuck 1925f.; Graham, Expansion 105f. 1 Zur Gründungssage von Syrakus vgl. Schmid 124-126 mit Hinweisen vor allem auf Paus.V 7,3 und Plut.mor. 773a.b. Dazu auch Loicq-Berger 3lff. und Graham, Expansion 105. 2) Dieser Anschluß von Dorern auch bei Ps.-Skymn. 279-282. 3) So schon Holm, Sizilien I 121; jetzt besonders Loicq-Berger 32. 34. 4) Vgl. u.a. Hüttl 29f.; Forrest 160ff. - Zu den Orakeln für Archias:

Parke

-

Wormell

I

67-69.

II

2.94;

Parke,

Oracles

46f.;

Fontenrose, Oracle 138f. 5) Vgl. besonders Marmor Parium, FGrHist 239, fr.A 30.31 und die Liste bei Bérard, Colonisation 118 Anm.3. - Zur angeblichen Abkunft des Archias vom argivischen Herakliden Temenos nach dem Marmor Parium siehe R. van Compernolle, Kokalos 12,1966,77íf. Die Hypothesen von Hüttl 43ff. zur Stellung des Archias in Syrakus lassen sich mangels Quellen nicht beweisen. - Vielleicht erscheint Archias auf Münzen von Syrakus zur Zeit Timoleons; siehe unten 5.190. 6) Vgl. Plut.mor. 773a.b; dazu Pais, Storia I 171 mit Anm.3; Freeman

- Lupus

I

290;

L.Wickert,

RE

IV A

2,1932,1479;

Dunbabin

14; Bérard, Colonisation 119; Pace, Arte I 181; Bérard, Expansion 76; Loicq-Berger 32; Graham, Expansion 105. Zum Problem der Bakchiaden als Herakliden: Will, Korinthiaka 296ff.

Archias

zu

Archias

und

Syrakus

beziehen

ist

(1).

Die

Verse

{AP

zugeschriebenen Beckbys (2): "Sieh dir den

IX

Heroldsstab an,

Mann von Korinth,

579)

15 Leon

lauten

dies Wappen

Besiedler Thrinakias,

in

dem

Philosophen

der

Übersetzung

der alten

Heroen,

der du voreinstens

in Syrakus vom berühmten Gestróm Arethusas getrunken." Der in diesem griechischen Epigramm Angesprochene wird

2

Θθρινακίης

aus

οἰκιστὰ

Korinth.

nach

als

der

KoplvSLe

Einerseits

Vertreibung

Neugründer

der

genannt,

also

damit

Timoleon

kónnte

der

Tyrannen

sizilischen

und

Stádte

Oikist

gemeint

Besiegung

gefeiert

in

Vers

Sizillens der

wurde

(3)

sein,

der

Karthager

und

noch

zu

behandeln sein wird. Aber die Anspielung auf Syrakus in Vers 3 läßt eher an Archias denken, zumal in Vers 1 auf die ältesten Zeiten hingewiesen wird. Die Bezeichnung "Besiedler Thrinakias" (Oikist Siziliens) ist dichterische Übertreibung und spricht nicht

gegen oder

den

Bezug

Kerykeions

auf in

Archias. unserem

Die

Bedeutung

Epigramm

des

bleibt

Heroldsstabes

aber

unklar

(4),

ebenso der Hintergrund und der Sinn des Epigramms. Leon der Philosoph galt als einer der berühmtesten Gelehrten des 9.)h. n.Chr. (5) und war der Hauptvertreter der damaligen 1)

So

1974,

99.

2)

auch

P.Waltz

H.Beckby

- G.Soury,

(Hrsg.),

L'Anthologie

Anthologia

Grecque

Graeca

1 8,

Bd.Ill,

Paris

München

1958,355. 3) Θρινακίη ist bei Homer (Od.XI 107) eine legendäre Insel, die später mit Tp.voxola (sSizilien) gleichgesetzt wurde; siehe Liddell Scott,

Greek-English

Lexicon,

s.v.

6p.voxin.

verwendet das Wort @pıwasin in dem Orakel, Gründung in Delphi gegeben worden sein soll. 4)

So

auch

W.R.Paton,

The

Greek

Auch

das

Anthology

Paus.

Archias III,

V

7,3

vor

der

London-New

York 1917, 323 und H.Beckby, a.a.O. 801. - Das Kerykeion war allgemein das Zeichen des Hermes. In archaischer Zeit wurde es nicht nur als Heroldsstab, sondern auch als Herrschaftszeichen der Kónige (wie Priamos und Agamemnon) verwendet; vgl. R.Boetzkes, RE XI 1,1921, 332. 336 s.v. Kerykeion. Bei Thukydides spielte das Kerykeion als Zeichen der Unverletzlichkeit der Unterhändler zwischen kriegführenden Parteien eine Rolle (Thuk.I 53,1). In der Spätantike konnte es vieles kennzeichnen, Handel, Friede, Schicksal, Glück; vgl. R.Boetzkes, a.a.O. 342. 5) Zu ihm: P.Wolters, Rhein.Mus. 38,1883,115f.; Hemmerdinger 35-37; C.Mango, The Homilies of Photius, Patriarch of Constantinople, Cambridge/Mass. 1958, 161f.; K.Krumbacher,

Geschichte

der

byzantinischen

Literatur,

New

York

71958,

722f.;

V.Laurent, Une homélie inédite de l'archevéque de Thessalonique Léon le Philosophe sur l'annonciation, in: Mélanges E.Tisserant II 1, Città del Vaticano 1964,281ff.; P.Lemerle, Le premier humanisme byzantin, Paris 1971, 148-176 (am ausführlichsten); D.A. Zakythinos,

1979,

125f.

Byzantinische

188f.

- P.Waltz

Geschichte

- G.Soury,

324-1071,

Wien,

L'Anthologie

Köln,

Grecque

Graz

I 286

16

Die Oikisten

byzantinischen Zeit

wieder

"Renaissance"

mit

der

Antike

(1). und

Zankles

Man ihren

beschäftigte Quellen,

sich

suchte

in

dieser

nach

alten

Handschriften und anderen Zeugnissen früherer Zeiten (2). Wie Hemmerdinger (3) gezeigt hat, war Leon an der Überlieferung der Bücher des Thukydides beteiligt. Aus ihnen kann Leon das Thema seines Epigramms geschöpft haben, ein Thema, das in diese Epoche der "Renaissance" der Antike pafite. 2.

Die

Oikisten

Zankles

Die Oberlieferung über Zankle (4), das spätere Messana, erlaubt uns einige wichtige Schlüsse über die Stellung des Oikisten in den griechischen Kolonien, die über die üblichen knappen Angaben des Thukydides, unserer Hauptquelle zur sizilischen Kolonisation, hinausgehen. Thukydides (VI 4,5) berichtet zu Zankle, die erste Siediung sei von "Piraten" (λῃσταί) (5) aus der chalkidischen Kolonie Kyme in Unteritalien angelegt worden. Spáter seien Kolonisten aus Chalkis und dem übrigen Euboia hinzugekommen. Danach werden erst die Oikisten erwähnt, Perieres aus Kyme und Krataimenes Wenn man Thukydides glauben darf, wurde Zankle

Etappen

angelegt.

Zeit statt, die beiden

Dabei

als neue Oikisten

fand

die

eigentliche

Kolonisten aus Euboia benötigt. Das schließt

aus also

Gründung eintrafen. nicht aus,

Chalkis. in zwei

erst

zu

der

Jetzt wurden daß Perieres

schon als Anführer der "Piraten" an diesem Ort gelebt haben kann. Thukydides gibt uns, anders als für die übrigen sizilischen Kolonien,

keinen

Hinweis

auf

das

Gründungsdatum

Zankles.

Es

muß

setzen den Dichter mit dem Kaiser Leon dem Weisen (886 - 912) leich. s 1) Hemmerdinger 35f.; P.Lemerle, a.a.O. 148. 176; A.Toynbee, Constantine Porphyrogenitus and His World, London 1973, 577 Anm.2;

D.A.Zakythinos,

a.a.O.

127f.

189.

2) Hemmerdinger 36f.; P.Lemerle, a.a.O. 149f.; H.-G.Beck, Das byzantinische Jahrtausend, München 1978,299; D.A. Zakythinos, a.a.O. 188ff. 3) Hemmerdinger 36ff. 4) Zur Gründung Zankles: Holm, Sizilien I 132f.; Pais, Storia I 182f.;

Freeman

- Lupus

passim; Vallet,

Schmid Rhégion

57-63; 59-66;

Stauffenberg,

Mele

509ff.;

Rome

153;

I

Asheri,

538ff.;

Dunbabin 11; Pace, Arte 1

Trinakria

de Palma

339.

98;

Graham,

156f.;

Ehlers,

Bérard, Colonisation 92-97; 187; Bérard, Expansion 74;

Lacroix,

Colonizzazione 57ff.;

Bilabel

Colonisation

113-115;

Metraux

Expansion

108f.;

146f.;

21f.; Hans

Valenza

Heurgon, 49.

5) Man sollte Verwendung bei

dieses Wort Thukydides

für diese frühe Pionierzeit in der nicht negativ interpretieren; vgl.

Thuk.I

33

es mit

5.

Ehlers

Vallet, Rhégion (S.65).

61

mit

übersetzt "gens

de

"Kaufleute"

la mer"

oder

(vgl.

"pirates

Schmid

57),

commercants"

Perieres

und

Krataimenes

17

aber nach Naxos (ca. 734 v.Chr.) und vor Mylai (ca.717/6) gegründet sein (1). Es bleibt fraglich, ob die isolierte Jahresangabe

757/6

in der

armenischen

p.80

Schóne)

auf

die

Version

erste

kann, wie Bérard glaubt (2). Auch Pausanias (IV 23,7)

Etappe kennt

der Chronik der

des Eusebios

Ansiedlung

Perieres

und

(chron.

bezogen

werden

Krataimenes,

macht

sie aber aus einer Reihe von Mißverständnissen heraus zu Führern der Seeräuber bei der ersten Ansiedlung und läßt Krataimenes aus Samos, Perieres aus Chalkis stammen (3). Zwei Eigentümlichkeiten der griechischen Kolonisation, denen wir noch ófter begegnen werden, sind im Falle der Gründung Zankles zu erkennen. Man besaß oft zwei oder sogar drei Oikisten, vor allem dann, wenn in etwa Jgleichstarke Bevölkerungsgruppen verschiedener Herkunft in der Kolonie zusammenleben mußten. Jede von ihnen stellte dann einen eigenen Oikisten (4). In zahlreichen Fällen war die Metropolis beteiligt, wenn eine ihrer Kolonien wiederum

eine

"Tochterkolonie"

gründete.

Thukydides

(Il

24,2)

spricht von einem alten Gesetz, den Oikisten (oder einen Oikisten) einer solchen "Tochterkolonie" aus der Metropolis gründenden Kolonie zu holen (5). In Zankle vertrat Perieres

der der die

Kolonisten

war

aus

Kyme,

Krataimenes

die Mutterstadt des unteritalischen

die

aus

Chalkis,

und

Chalkis

Kyme.

Ausführlich geht Kallimachos in den Fragmenten des zweiten Buches der Aitia, die in den Oxyrhynchos-Papyri erhalten sind (6), auf die Gründung Zankles ein. In einem Dialog zwischen dem 1)

Naxos als erste griechische Gründung auf Sizilien: Thuk.VI 3,1. - Mylai (=Chersonessos) wurde von Zankle aus gegründet; vgl. Eus.chron. p. 90b Helm. 2) Bérard, Colonisation 95f. Vgl. auch Vallet, Rhégion 52ff. und Stauffenberg,

Trinakria

321 Anm.3.

351.

3) Vgl. Pareti, Studi 72-75; Ehlers 34f.; Schmid 57; Bérard, Colonisation 94.; Vallet, Rhégion 63f. Als Gründung des sizilischen Naxos wird Zankle bei Ps.-Skymn. 283-290 und Strab.VI 2,3 p.268 bezeichnet, was auf eine Verfälschung im Sinne der athenischen Propaganda durch Ephoros zurückgeht; vgl. dazu Vallet, Rhégion 60 und Valenza Mele 50%. 4) So z.B. Hippokles aus Kyme und Megasthenes aus Chalkis im unteritalischen Kyme (Strab.V 4,4 p.243); Antiphemos aus Lindos und Entimos aus Kreta in Gela (Thuk.VI 4,3); weitere Beispiele sind die Gründer von Kamarina, Akragas und Himera. 5)

So

z.B.

in

Selinus

Pammilos

aus

Megara,

Anführer

der

Kolonisten aus Megara Hyblaia (Thuk.VI 4,2); in der kerkyräischen Kolonie Epidamnos Phalios aus Korinth (Thuk.I 24,2). Vgl. auch Ehlers 33f. und Vallet, Rhégion 64 Anm.4. 6) P.Oxyrh. XVII 2080; jetzt bei R.Pfeiffer, Callimachus I, Aetia I, fr.43, wonach im folgenden zitiert wird. In der Verszählung von Hunt (P.Oxyrh.) und bei Ehlers (10f.) sind die Nummern der hier behandelten Verse jeweils um zwei höher als bei Pfeiffer. - Vgl.

18

Die Oikisten

Dichter und Klio, der warum der Oikist in (V.79). die ihre

Zankles

Muse der Geschichte, Zankle nicht mit dem

Der Dichter Gründer mit

zählt eine Reihe von sizilischen Namen zum Festmahl (cCAan(yn

(1). Die Muse berichtet dann (V.56ff.) von Zankle (2). Kallimachos kennt wie Thukydides die und Krataimenes sowie die Herkunft der

Chalkis.

Klio

geht es um die Frage, Namen gerufen werde

erzählt,

diese

beiden

die

,

Kolonien auf, V.55) rufen

Gründungsgeschichte

beiden Gründer Perieres Kolonisten aus Kyme und

"Ktistai"

seien

nach

der

Erbauung der Stadtmauern miteinander in Streit geraten. Man habe deswegen in Delphi angefragt, und Apollon habe die Einsetzung eines anonymen Gründerkultes verfügt. Seither rufe man, wie Klio betont,

den

"Oikistes"

gerade

in

Zankle

nicht

beim

Namen

(γαῖα τὸν οἰμιστὴν οὐκ ὀνομαστὶ walei , V.79). Schon hat man erkannt, "daß diese Erzählung historische Gültigkeit beanspruchen das zwischen und

dem

lange nicht

kann, sondern lediglich ein künstliches Aition ist, der Tradition von Perieres und Krataimenes einerseits

anonymen

Kuit

andererseits

vermitteln

will"

(3).

Das

schließt aber nicht aus, daß Kallimachos in seiner dichterischen Bearbeitung der Gründungsgeschichte Zankles typische Elemente einer Stadtgründung verwendet hat, die teilweise alt und von

historischem Interesse sind. Kallimachos war an der bedeutenden Bibliothek in Alexandreia tátig und hatte dort Zugang zum ausgefallensten Material. Vor allem

durch

die

Gattung

der

Ktisisliteratur

wird er mit dem Geschehen

in

der Kolonisationszeit vertraut gewesen sein (3). in der hellenistischen Zeit mit ihren zahlreichen Städtegründungen fanden alte Gründungsgeschichten sicherlich großes Interesse bei einem Manne wie Kallimachos, der zudem noch in der vor nicht allzulanger Zeit

gegründeten

Stadt

Alexandreia

lebte

(5).

Ehlers

und

vor

allem

auch die Kommentare von de Sanctis, Callimaco 43-48 und Schmid 55-64. 1) Z.B. ist die Rede von Katane (V.29), Naxos und seinem Gründer Theokles (V.36), Gela (V.46f.), Herakleia Minoa (V.48f.), Leontinoi (V.50), Megara Hyblaia (V.51f.), dem sizilischen Euboia (V.52),

Syrakus 2)

Eryx

und Dazu

(V.53);

nach

den

Scholien

zu

V.28ff.

auch

von

Selinus. außer

der

oben

erwähnten

Literatur

auch

Bérard,

Colonisation 94; Vallet, Rhégion 61-63; Valenza Mele 510f.; Métraux 22f. 3) Ehlers 33, Vgl. auch Ehlers 55f.; Schmid 57; Vallet, Rhegion 63; Seibert, Metropolis 135; G.Manganaro, La Parola del Passato 20,1965,

168f.;

Fontenrose,

Oracle

282.

-

Anders

Forrest

165,

der

den Streit und die Anfrage in Delphi für historisch hält. 4) Zur Quellenfrage Ehlers 25-28, der vor allem an Timaios als Quelle des Kallimachos denkt; vgl. auch Schmid 63f. Zur Ktisisliteratur siehe unser Kap. I 6 f. 5)

Siehe Schmid 5.ν. Καλλίμαχος soll

53; Vallet, Rhegion 62. Nach der der Dichter auch ein Werk geschrieben

Suda haben

Kallimachos

Schmid

haben

gezeigt,

Zankle Erinnerungen die X Ktisisliteratur

und

der

daß

in

Oikistenstreit

Kallimachos'

in Zankle

19

Gründungsbericht

über

an die alte Kolonisationsepoche, die sich durch erhalten hatten, mit Kennzeichen der

Städtegründungen hellenistischerr Zeit verwoben sind. Das unglückverheißende Erscheinen des Harpasos, der schon den Streit der Oikisten ankündigt (V.61ff.), ist ein typisches Produkt alexandrinischer Gelehrsamkeit {1). Aber auch in zahlreichen alten Gründungssagen spielen Tiere eine Rolle, wie noch zu zeigen sein wird. Bei Kallimachos findet man an dieser Stelle einen Exkurs über die Vogelzeichendeutung bei der Stadtgründung, einen "Katechismus für Ktistai" (2). In diesem Exkurs wird auch die Arbeit der Vermesser erwähnt, die die Straßen mit Seilen abstecken (V.65f.).

Dies

spielt

wohl

Städtebausystem Straßen

an

erste 74{.):

hippodamische,

mit seinen

ist

worum

die

Ergänzung

der

Streit

vorgeschlagene ὁ

geraden,

erst

sich

ab

dem

5.Jh.

rechtwinklig

übliche

schneidenden

(3).

Umstritten angeben,

auf das

μὲν

8é[Aev

bedeutet, daß Namen geben

der

der

lückenhaften

beiden

Ergänzung οὔνομα

Verse

Oikisten

/

XXVII

[τῶ]

die

ging.

(P.Oxyrh.

91éo9av.

72-73,

oo[ó])v

die Gründer darüber stritten, wer solle, wird von Ehlers bezweifeit,

Hunts

als

2080,

V.

was

klar

,

der Stadt seinen obwohl er keine

bessere Lösung vorschlägt (4). Er meint, der Streit ginge um die Anerkennung als Ktistes, nicht um die Benennung der Stadt, da als Ergebnis Zankle einen anonymen Gründerkult erhalten habe (5). Auch Vers 75 unseres Fragmentes (sie fragten bei Apollon an,önnotepou κτίσμα λέγοιτίο véov]) und die Verse 76/77, die

Antwort Apollons: μήτ' οὖν περιήρεος

Alorulplov

ellvar/

κεῖνο

πολισσούχου μήτε Koatavué[veoc] {nach der Ergänzung von Hunt: μήτ' οὖν περιήρεος &[oru] Hlesfilvaı ) helfen bei diesen Fragen nicht weiter (6). Richtig ist dies ergibt der Zusammenhang -, daß Kallimachos erklären will, warum in Zankle der Oikist nicht mit Namen zum kultischen Festmahl gerufen wird, und die einfachste Erklärung dafür wäre, daß sich zwei Oikisten

mit

dem

Titel:

κτίσεις

vAoau

mal

πόλεων

καὶ

μετσνομασίαι. Vgl.

dazu G.Manganaro, La Parola del Passato 20,1965, H.Herter, RE Suppl. 13,1973, 184ff. s.v. Kallimachos. 1) Ehlers 36-46; Schmid 61f. 2)

Ehlers

3) Schmid 4) Ehlers 5) Ehlers 6) Ehlers Apollon und solle. Aber Stadtherren

übersetzt

im

l68f.

und

37.

62. Vgl. auch Métraux 23. 51-53. 52. übersetzt folgendermaßen (S.12): "Und sie gingen zu fragten, wessen (Eigentum) die neue Gründung heißen der sprach, jene Stadt solle weder dem Perieres als dem gehören noch dem Krataimenes." Schmid hingegen

Sinne

ihn zu befragen, sein solle. Der beherrschenden

von nach aber

Hunt

(S.58):

"Zu

welchem der beiden gab zur Antwort:

Perieres

solle

die

Stadt

Apollon

gingen

die Gründung Nicht nach heißen,

sie,

um

benannt dem sie

noch

nach

20

Die Oikisten

nicht einen

Zankles

über dle Gründerehre einigen konnten und deswegen Apollon anonymen Gründerkult einrichten ließ. Dies schließt aber

nicht aus, daß Kallimachos über einen Umweg dieses Ziel zu erreichen suchte. Zwar wurde in der griechischen Kolonisation der archaischen Zeit eine neugegründete Stadt nicht nach dem Gründer

benannt die

Aber

(1).

hin, einer

darauf weist die Benennung

(60f.) Schmid Auffassung gerade

zeigen. usw. hellenistischer

üblich,

wie

Seleukeia

Antiocheia,

Alexandreia,

Namen

mit

war dies ganz

Zeit

hellenistischer

in

Städte

zahlreichen

nach nach

daß Stadt

daher scheint "Es sicherte. Gründerehre dessen Ktistes dem durchaus möglich, daß Kallimachos den Streit um die Ktistesehre wirklich im Streit um das Recht der Stadtbenennung eingeschlossen und

gesehen

enthalten

hervorgehoben hat" (2). Die große Bedeutung

für

des

deiphischen

Ktisisliteratur, kennt auch Kallimachos, Gottes im Falle Zankles zeigt (3). Als Dichter

die

von

Gründungsgeschichte

Apollon

seines

und

wie die Vorlage

Thurioi

Orakels

der

Merkmal

wichtiges

ein

Kolonisation,

griechische

die

seiner

Brauchtums

hellenistischen

besonders

in

letztgenannten

den

darum

und

Einfluß

dem

unter

Ktisis

Schlichterrolle dafür scheint

verwendet

zu

des der

haben,

wo nach Diodor XII 35,1-3 einige Jahre nach der Gründung im 5.Jh. ebenfalls ein Streit um den Gründer ausbrach (3). In Delphi beizulegen, in Thurioi den um Zwist daraufhin, wurde „ worauf angefragt, τίνα xo τῆς πόλεως οἰκιστὴν ἀγορεύειν wolle.

Diodor

Krataimenes." So auch Valenza Mele 510. 1) Griechische Städte erhielten vor dem 4.Jh. ihren hóchstens nach Góttern (z.B. Apollonia) oder mythischen

Namen Heroen

Apollon

(z.B.

antwortete,

Herakleia).

daß

er

selbst

Andere

der

Ktistes

sein

Stadtbenennungen

nach

angeblichen

"Gründern" sind Erfindungen und gelehrte Erklärungen späterer Zeit (z.B. Taras - Tarent). Vgl. dazu Schmid 140f.; Rohrbach 148. 151. - Eine Ausnahme des 6.Jh. ist vielleicht Phanagoreia, Hekataios v.Milet, FGrHist 1, fr. 212; Arrian, FGrHist 156, fr. 71. 2) Schmid 61. - Vielleicht braucht man aber nicht so weit zu gehen und den Streit auf die Benennung der Kolonie nach dem Oikisten zu beziehen. Dies steht auch nicht ausdrücklich bei

Kallimachos unsicher).

(Hunts

Für

Kolonisationszeit

die gab

Lesung

τὸ)

Namengebung es

andere

gplölvin

einer Kriterien,

Stadt die

V.75

in

der

dennoch

ist

völlig

griechischen zum

Streit

führen konnten. Gerade in Zankles Mutterstadt Kyme scheint man sich, wie bereits gesagt, darauf geeinigt zu haben, die neue Stadt bei der Gründung nach Kyme, der Heimatstadt des einen Oikisten und eines Teils der Kolonisten, zu benennen, als Ausgleich dafür aber Chalkis, woher der zweite Oikist und der andere Teil der Kolonisten kamen, zur Metropolis zu machen; vgl. Strab.V 4,4 p.243. - Zur Namengebung vgl. Plat.leg. IV 1,704a. 3) Ehlers 59; Schmid 62. 4) Diod. XII 35,1: ποίας πόλεως ἀποίκους δεῖ καλεῖσθαι τοὺς θουρίους καὶ τίνα κτίστην δίκαιον ὀνομάζεσθαι.

beruht

hier

auf

Timaios

Der

Gründerkult

von

Tauromenion

21

(1),

und

dessen

Bericht

hat Kallimachos sicherlich gekannt (2). Statt daB Apollon sich in Thurioi selbst zum Ktistes erklärt, entsteht in Zankle

anonymer Gründerkuit, erklären will. Es handelt dem

die

sonstigen

den sich

Quellen

Erfindung des Kallimachos. In der Forschung ist Krataimenes

wirklich

chalkidischen

einfach

in

nichts

man

einmal

daß eines Tages aber Bevölkerung der später den

Kallimschos also bei dem

als

mit seinem Aition ja Streit von Zankle, von

wissen,

sich

einig

Gründer

um

eine

(3),

daß

Zankles

literarische

Perieres

verehrt

und

wurden,

durch die radikale Veränderung in Messana genannten Stadt die Tradition

Gründern

Vergessenheit

abbrach,

indem

gerieten

wie ein

oder

entweder

die

die

DOikisten

der von

Namen

offiziell

abgesetzt wurden (4). De Sanctis datiert diesen Vorgang an den Anfang des 5.Jh., als Samier und dann Messenier den Platz

wiederbevölkerten und der Name in Messana geändert wurde Ehlers dagegen (6) zieht den Einschnitt am Anfang des 54.Jh., die Stadt von den Karthagern zerstórt worden war und Dionysios |. neu bevölkert wurde. Welche historischen Erkenntnisse ergeben sich nun aber dieser von Kallimachos geschaffenen Gründungsgeschichte für Oikistentum allgemein? Am wichtigsten ist wohl die Bezeugung Gründerkultes, nicht nur für Zankle-Messana, die Kolonien auf Sizilien. Aus V.54/5 wird

(5). als von aus das des

sondern allgemein für deutlich, daß in den

sizilischen Städten griechischer Herkunft, von denen der Dichter kurz zuvor einige aufgezählt hat, alljährlich zu einem Opfermahl ( εἰλαπίνη) geladen wird, bei dem der Gründung und des Gründers gedacht wurde. In allen Kolonien werden dazu die Gründer mit Namen gerufen außer in Zankle-Messana, was dann ja im

Aition

erklärt

wird.

Das

muß

nicht

bedeuten,

daß

Kallimachos

einen solchen Gründerkult mit Opfermahi in all den angeführten Städten kennt. Vielleicht waren ihm aus manchen nur die Namen der Gründer

und

bekannt

einigen

seinem

Aition

(7).

anderen

gerade

Hilfe der in anderen

Es

muß

Städten

die

aber

ein

existiert

Besonderheit

Kolonien

üblichen

derartiger

haben,

des

da

Kultes

Form erklärt

Kult

der

von

in

Messana

Dichter

Messana

in

mit

(8).

1) Vgl. Meister, Diodor 53. 2) Ehlers 61. 3) De Sanctis, Callimaco 46f.; Ehlers 56f.; Schmid 63; Vallet, Rhégion 63 mit Anm. 1. 4) Vgl. Ehlers 56 mit Anm.148; G. de Sanctis, Riv.fil. N.S. 11,1933,532; Valenza Mele 510f. 5) De Sanctis, Callimaco 46. Vgl. auch A.Brelich, Kokalos 10-11, 1964-65, 42. 6)

Ehlers

57f.

7) Ehlers 13. 25. B) Vgl. Ehlers 13 Kulte in Sizilien wird Vallet, Rhégion 63;

und Schmid 63. - Die Existenz entsprechender allgemein angenommen, z.B. von Dunbabin 11; Pareti, Sicilia 63; Bö&rard, Expansion 83;

22

den

Die Oikisten

Zankles

Der Ritus, der in V. 80-83 beschrieben wird, griechischen Heroenkuit (1). Lokale Beamte,

ist typisch für die Demiurgen,

rufen den Gründer zum Schlachtopfer des Toten-

Opfer ( "£vxroyua"). "Entoma" und damit auch des Heroenkultes

nicht

des

ein

die

üblichen

Stier

gemeinsames der

Opfer

getötet,

Festmahl

Opferung

ist

Götterkultes

dessen

(

der

Blut

elianlvn

übliche

(3).

In

vergossen

, V.55

oder

Bestandteil

des

Zankle wird

sind (2),

wird

die also

dabei

(V.83).

Ein

V.82)

nach

und

auch

&alta, Totenkultes

für die Heroenverehrung charakteristisch (3). Kallimachos beschreibt also einen offiziellen, d.h. von der Stadt veranstalteten Heroenkult, der offensichtlich nicht nur in Zankle-Messana, sondern

auch in den übrigen griechischen Stádten Siziliens zu Ehren des oder der Oikisten begangen wurde (5). Dadurch läßt sich wohl auch die Tatsache erklären, daß die Namen der Oikisten und die Gründungsjahre sich so lange in der Tradition erhalten haben (6). Ein Hauptkennzeichen des Oikisten ist für Kallimachos offensichtlich seine Bautätigkeit.e. In seinem Bericht über die Gründung Zankles kennzeichnet die Errichtung der Stadtmauern

zweimal

die

Arbeit

Fragmentes Gründer:

ist

des

der

ὄτ])Πᾳις

Oikisten

(V.60

Mauerbauer

ποτὲ]

τεῖχος

und

69ff.).

geradezu

ein

In

V.5&

Synonym

unseres für

den

ἔδειμε.

Der Dichter verwendet in diesem Fragment im Exkurs über die Vogelzeichen zunächst das Wort κτίσται für die Gründer ganz allgemein (V.62), dann in V.69 speziell für Perieres und Krataimenes. In beiden Fàllen sind die Gründer gerade mit Bauen beschäftigt. In V.79 findet sich dann plötzlich aber der Begriff οἰκιστής, hier aber in einem anderen Zusammenhang. Der (verstorbene)

hier einen Ktistes und

Gründer

wird

zum

Kult

gerufen.

entsprechenden Unterschied Oikistes bei Kallimachos zu

aber

keine

Belegstellen

für

die Male

entsprechenden Verben Verwendung fanden,

diese

Wörter

Man

ist

versucht,

in der Bedeutung von erkennen. Sonst gibt es bei

μτίζειν und lassen leider

dem

Dichter,

und

auch

οἰκίζειν, die mehrere keinen entscheidenden

Stauffenberg, Trinakria 98; Métraux 22. 1) Zu den Einzelheiten: Ehlers 54f. 2) Zum Heroenkult und seiner Verbindung zum Totenkult: z.B. Nilsson, Feste 454f.; Stengel 138ff.; Nilsson, GGR I 184ff. 378ff. 715ff.; Pleket, Inscriptions 2Bff.; Rohrbach 165. 3) Vgl. Liddell - Scott, Greek - English Lexicon s.v.; Ehlers 54 mit Anm. 137; Rohrbach 164. 4) Nilsson, GGR I 187. Z.B. im Aeneaskult von Aineia: Liv.XL 4,9. 5) In Gela ist der Kult für den Oikisten Antiphemos inschriftlich im 5.Jh. bezeugt; vgl. Guarducci, Epigrafia I 254f. Nr.4. 6) So Dunbabin 11; Vallet, Rhégion 63; Bérard, Expansion 83; Stauffenberg, Trinakria 98. Ob die offizielle Kultfeier am Jahrestag der Gründung, am Todestag des Gründers oder, was weniger wahrscheinlich ist, am Geburtstag des Gründers stattfand. muß offenbleiben. - Nach Asheri, Gela b2lff. wurden Gründerlisten in den Städten geführt. Vgl. auch Graham, Expansion 90.

Die Gründung

Bedeutungsunterschied

in

ihrem

Rhegions

23

Gebrauch

erkennen

(1).

Die

Variation im Ausdruck und in der Wortwahl gehört zum Stil Kallimachos, und so kommt man nicht umhin, "Ktistes" "Oikistes" bei Kallimachos als Synonyma zu betrachten (2). 3.

Die

Oikisten der Kolonien Unteritaliens

a. Die Gründer Es

ist

des und

von

Rheglon

verständlich,

daß

sich

die

Chalkidier

nach

der

Gründung

von Zankle auch um die gegenüberliegende Seite der Meerenge bemühten, wo die Kolonie Rhegion angelegt wurde (3). Die Quellen stimmen überein, daß Rhegion eine chalkidische Kolonie war (85). Die Beteiligung von messenischen Kolonisten, die wegen eines politischen Konfliktes ihre Heimat hatten verlassen müssen (5), wird bei Herakleides von Lembos und Strabon erwähnt (6). Auch Delphi 1) fr.12

Vgl. den stehen

Index beide

hintereinander

bei R.Pfeiffer, Callimachus Verben in synonymer

II 141ff. - In ait.I Bedeutung direkt

(V.4 und 5).

2) Hinzu kommen vielleicht noch metrische Gründe für die Wahl des jeweiligen Wortes. 3) Zur Gründung Rhegions: Pais, Storia I 183-190; Byvanck 82-84; Bilabel 227f.; Ciaceri, Storia I 220-229; Dunbabin ]l2f.; Bérard, Colonisation 99-107; Kiechle, Studien 6-10; Vallet, Rhégion

66-80;

Berard,

Mazzarino, Colonisation

Ducat, S8ff.; 4)

Expansion

74;

Metropoli

58ff.;

147-150;

Gierth

Rhégion

93-114;

Manni, Oracolo Thuk.III 86,2.

Valenza

Stauffenberg,

Graham, ?0ff.;

p.257;

Herakleides

512ff.; Lembos,

98;

Lacroix,

Kolonien

Métraux

Expansion Antiochos,

von

Trinakria 17-19;

Boardman,

Mele

311ff.; Graham, VI 44,3; 79,2;

Colony

23;

203f.;

de

109; Hans 49. FGrHist 555,

De

rebus

Palma fr.9

publicis

-

Strab.VI

1,6

(FHG Il Diod.XIV

p.219) = Aristot. fr. 611,55 Rose; Ps.-Skymn. 31lf.; 40,1; Dion.Hal. excerpta XIX 2; Solin.II 10. - Herakleides

25

von Lembos nennt eine Hungersnot als Ursache der Auswanderung aus Chalkis. Diese Version kannten auch Diod.VIII 23,2 und Strabon, a.a.O., nach denen ein Zehntel der jungen Chalkidier in einer sogenannten Dekate dem Apollon von Delphi geweiht wurden, die dieser dann nach Italien geschickt habe. 5) Siehe dazu Ducat, Rhégion 97-99 und Bérard, Colonisation 100. 6)

Es

Herakieides

muß

von

Lembos,

offenbleiben,

ob

die

FHG

II

p.219;

messenische

Strab.VI

1,6

Beteiligung

p.257.

schon

-

bei

Antiochos stand; dazu Vallet, Rhégion 71 und konträr Kiechle, Studien 6f. - Pausanias (IV 23.5-7) legt das Eintreffen der Messenier in Rhegion erst in spätere Zeit. Diese Stelle enthält aber Anachronismen und läßt schwerlich historische Schlüsse über die Anfänge

Rhegions

zu;

vgl.

Ciaceri,

Storia

I

225ff.;

Berard,

28

Die Oikisten

scheint wie haben (1).

so häufig Das Orakel

der

Kolonien

Unteritaliens

das Kolonisationsunternehmen beeinflußt zu soll die Kolonisten nach Rhegion geschickt

haben (2). Nach einer anderen Tradition, Antiochos erwähnt (Strab.VI 1,6 p.257),

Zankles die Chalkidier zur Gründung ihnen als Oikisten den Antimnestos mit. Es

sich

ist

um

schwierig,

die

aus

den

Gründung

herauszuschälen

(3).

Rhegions

zahlreichen

Rhegions

Die

die nur Strabon nach riefen die Bewohner

Themen

ranken,

Hungersnot,

herbei der

den

die

die

und

gaben

Legenden,

historischen Chalkidier

die

Kern

veranlaßt

haben soll, dem deiphischen Apollon eine Dekate zu weihen, das Orakel, das diese gottgeweihte Gruppe an einen schon bestimmten, aber nur verschlüsselt angegebenen Ort schickt, die Auswanderung einer Gruppe der Messenier wegen eines angeblich begangenen Unrechts, dies alles sind häufige Motive von Gründungslegenden (4).

Ob

wirklich

bleibt

Messenier

unsicher.

Rückprojektion

5.Jh.

in die

Colonisation Manni, 1)

So

auch

bei

der

Möglicherweise

des

starken

früheste 101ff.;

Oracolo

schon

Zeit

Gründung

handelt

messenischen

Rhegions

Vallet,

(5).

Rhégion

beteiligt

es

sich

waren,

um

Bevölkerungsanteils

Die

angebliche

72-74;

Ducat,

die im

Herrschaft Rhégion

97;

Antig.mir.l

und

314ff. Timaios,

FGrHist

566,

fr.43a.b

bei

bei Strab.VI 1,9 p.260. 2) Nach Herakleides von Lembos, FHG II p.219 wurde das Orakel den vereinigten Chalkidiern und Messeniern erteilt, nach Diod.VIll 23,2

und

Dion.Hal.

excerpta

XIX

2

nur

den

Chalkidiern.

Nach

Strab.VI 1,6 p.257 waren es die Messenier, die Delphi konsultierten und die vom Orakel zusammen mit den Chalkidiern nach Rhegion geschickt wurden. - Zum Orakel und zur Streitfrage um die in Delphi Angesprochenen: Parke - Wormell 1 54f. II 149f.; Bérard, Colonisation 102f.; Vallet, Rhégion 69f. 75f.: Ducat, Rhégion 98f.; Fontenrose, Oracle 70f. 279f. - Zum Nachweis der Bedeutung Delphis anhand der Münzprägung Rhegions vgl. H.Herzfelder, Les monnaies d'argent de Rhégion, Paris 1957, 22f. und Lacroix, Colonisation 148ff. 3) Ducat, Rhégion 956. unterscheidet zwischen den chalkidischen, messenischen und zankleischen Versionen der Gründungsgeschichte Rhegions. Zu den Gründungssagen außerdem: Schmid 128ff.; Strosetzki 14f. 70; Forrest 165; Gierth 70ff.; Manni, Oracolo 3llff.; Graham, Expansion 109. 4) Vgl. die Liste ähnlicher Typen von Gründungsmythen bei Ducat, Rhegion 100. Eine Dekate z.B. auch in der Gründungsgeschichte Kyrenes. Dunbabin 12 und Bérard, Colonisation 102 halten die Dekate bei Rhegion für historisch; dagegen Vallet, Rhegion 70f. - Delphische Orakel u.a. in den Gründungsberichten von Syrakus, Kroton, Tarent, Gela, Kyrene. - Auch Archias soll vor der Gründung von Syrakus eines Verbrechens wegen ins Exil gegangen sein; vgl. auch die Gründungsgeschichte Tarents.

5)

So

Messenische

Ducat,

Rhégion

Elemente

sind

98f.; in

ähnlich Rhegion

auch

Valenza

jedenfalls

Mele schon

516f. früh

Antimnestos messenischer

Adliger

und Artimedes

in

Rhegion

bis

von

zur

Rhegion

25

Tyrannis

des

Anaxilaos,

die Strabon (VI 1,6 p.257) erwähnt, mag auf die gleiche Weise zu erklären sein. Denn als Anaxilaos, selbst ein Messenier (Thuk.VI 8,6),

die

Oligarchie

erhob, waren verjagte, und

es

in

Rhegion

stürzte

eher Chalkidier, Messenier, auf die

und

die er

zum

Tyrannen

er aus der sich stützte

sich

Herrschaft (1), als

umgekehrt. Auch die Beteiligung Zankles an der Koloniegründung auf der anderen Seite der Meerenge ist nicht sicher zu beweisen, erscheint aber allein schon durch das Interesse, das mußte, wahrscheinlich. Es ist anzunehmen,

Mutterstadt

Chalkis

die

Verhältnisse

erst

Zankle daran haben daß Zankle für die

erkundete

und

ihr

dann

den günstigen Platz an der wichtigen Meerenge für eine Neugründung empfahl (2). Wenn Antiochos uns als Namen des Oikisten von Zankle Antimnestos überliefert hat, so finden wir bei Dionysios von Halikarnass (Excerpta XIX 2) den Namen Artimedes für den Führer der Chalkidier, der den Orakelspruch Apollons entgegennahm. Dieser Artimedes wird zwar nicht ausdrücklich als "Oikistes" bezeichnet. Das Gründungsorakel wird aber üblicherweise dem Oikisten erteilt, wie zahlreiche Gründungsberichte zeigen. Die Existenz

von

zwei

oder

mehr

Oikisten

ist

häufig,

wenn

eine

Kolonie

aus verschiedenen Siedlergruppen entstanden ist. In unserem Fall würde es bedeuten, daß Rhegion gleichzeitig von Chalkis und Zankle gegründet wurde, wenn es sich tatsächlich um zwei unterschiedliche

Vertreter

Oikisten

Zankles,

mitbrachte,

und

Rhegions

der

die

Artimedes

handelt,

Erfahrungen als

Anführer

Antimnestos

in der

als

Kolonisationsfragen Chalkidier

aus

der

Heimat (3). Ähnlich war ja auch Zankle selbst sowohl von Chalkis als auch von dessen Kolonie Kyme aus angelegt worden und hatte ebenfalls zwei Oikisten erhalten. Als Metropolis hat wie bei Zankle

sicherlich Rhegions b.

Chalkis

gegolten,

als chalkidische

Unteritalien.

nachweisbar; TTÍf.;

1) 98.

155.

die

übereinstimmende

Bezeugung

Kolonie unterstreicht.

Der Oikist von Sybaris

Gegen Ende des Auswanderungswelle in nach

was

Kiechle,

Die

siehe Studien

À8.J)h. erfolgte eine den Westen, dieses Mal älteste

Bérard,

dieser

neue griechische von der Peloponnes

Kolonien

Colonisation

103f.;

war

Sybaris,

Vallet,

eine

Rhégion

6-9.

So auch Vallet, Rhégion 77. 80 und Stauffenberg, Trinakria 321 Anm.6. Anders Kiechle, Studien 6 und Berve, Tyrannis I

2) Für die Historizitát der Beteiligung Zankles: z.B. Bérard, Colonisation 102; Vallet, Rhégion 69. 80. Dagegen Ducat, Rhégion 96, der die Beteiligung Zankles für eine spätere, durch die zahlreichen Verbindungen zu erklärende Erfindung hält; ähnlich auch Valenza Mele 516f. 3) So auch Vallet, Rhégion 69. 80 und Vallet, Métropoles 212f.

26

Die

Oikisten

der

Kolonien

Unteritaliens

Gründung der Achäer (1). Möglicherweise war auch eine kleinere Gruppe von Troizenern an der Gründung beteiligt (2). Bei Strabon (VI 1,13 p.263) wird als Name des Oikisten "is von Helike" genannt, also ein Achäer. Der Name ist aber nicht sicher überliefert (3). Das Wort "Is" erscheint auch im Zusammenhang mit Poseidonia, der vielleicht von Sybaris aus gegründeten Kolonie ebenfalls in Unteritalien (4). Einmal wird es als Name eines Flusses

genannt

(5);

zum

anderen

wollte man

auch

in der

Legende F2? ^ auf

frühen Münzen Poseidonias den Oikisten von Sybaris erkennen (6). Dies beruht aber auf höchst unsicheren Hypothesen, so daß man zugestehen muß, daB wir von "is", oder wie immer er auch geheiBen

haben

mag,

nichts

wissen

als

seine

Herkunft

aus

Helike

Vgl.

auch Ducat, Rhégion 96; Métraux 23; Heurgon, Rome 153. 1) Die achäische Herkunft der Kolonisten bestätigen Antiochos, FGrHist 555, fr.l2 = Strab.VI 1,15 p.264; Ps.-Skymn. 339-340; Eustathios ad Dion.Perieg. 373 (GGM II p.283). Zur

Gründung

von

Sybaris:

Pais,

Storia

I

190f.;

Pochettino

237ff.; Ciaceri, Storia I 142-148; Dunbabin 24í.; Callaway 1-3. 8-11; Bérard, Colonisation 140-146; Bérard, Expansion 76; Sartori 200f.; Giannelli 253; Drogemüller, Untersuchungen 57; O.H.Bullitt, Search for Sybaris, Philadelphia - New York 1969,24-27; Pugliese Carratelli

365ff.;

Wick

290;

de

Palma

%ff.;

Graham,

Expansion

109f.; Hammond, Peloponnese 337f. 2) Nach Aristot.pol. V 1303a wurden die Troizener später von der Überzahl der Achäer vertrieben. Siehe auch Solin.II 10. Vgl. dazu

Pochettino

242-244;

Ciaceri,

Storia

1

146f.;

Bérard,

Colonisation 141f.; Giannelli 253; R.van Compernolle, Kokalos 12,1966,89. Die angebliche lokrische oder rhodische Beteiligung ist schon lange als unglaubwürdig erkannt worden; vgl. z.B. Pochettino 240-245; Berard, Colonisation 142-144; Pugliese Carratelli 365. 3) Zu den verschiedenen Lesarten vgl. Callaway 8f. und Sartori 200 mit Anm.44. In den Scholien zu Theokrit V 1 wird ein eponymer Oikist von Sybaris in Betracht gezogen. Bérard, Colonisation 141 Anm.2 vermutet daher, daß bei Strabon nur die Endbuchstaben von [£dßapJıc erhalten sein könnten. Zuletzt hat F.Lasserre, Strabon. Geographie, Tome ll, Paris 197 den Namen

als

Otc L..] 4)

Zur

gelesen.

Kontroverse

Vgl. jetzt auch Pugliese Carratelli 365. über

Poseidonia:

Bérard,

Colonisation

214ff.;

Sartori 201; Seibert, Metropolis 94f. - Die Vermutung von P.Zancani-Montuoro, Arch. stor. per la Calabria e la Lucania 23,1954, 184í., daß es sich bei dem Hypogaeum von Paestum um das Kenotaph des Oikisten "Is" handele, erbaut nach der Zerstórung von Sybaris, ist schon von P.C. Sestieri, Bolletino d'Arte 1955,64 widerlegt worden; vgl. auch U.Kron, JdI 86, 1971, 126ff. 5) Lyk. Alex. 724f. Vgl. Bérard, Colonisation 220f. mit Anm.4.

6)

So

schon

11, 1433f.; Münzen: z.B.

Pais,

Storia

I 191,2.

246,3.

534,2;

Babelon,

Traité

Pochettino 249f.; vgi. Pugliese Carratelli 365. - Die SNG Cop. 1272; SNG ANS 628f.; SNG München 1050.

Myskellos (1) und Leitung.

Helike

die Die

nicht

allein

stellen.

Bundes

Sie

kamen

wohl

aus

zahlreichen

war

auch

Kroton

Stádten

zusammen.

Die Gründer

von

Kroton

Gründung

der

Achäer

Eine

27

Tatsache der Gründung von Sybaris unter seiner notwendige Anzahl an Kolonisten konnte sicherlich

des Acháischen c.

in Kroton

(2).

Zahlreiche

Quellen berichten von der Gründung der Stadt durch den Oikisten Myskellos von Rhypes. Auch Delphi spielt in einigen Versionen der Gründungsgeschichte Krotons eine bedeutende Rolle (3). Antiochos von Syrakus (4) berichtet, der Gott von Delphi habe den Acháern

die Gründung befohlen. Als Myskellos, der den Platz erkunden sollte, die gerade gegründete Stadt Sybaris gesehen und deren hervorragende Lage erkannt habe, sei er nach Delphi zurückgekehrt und habe das Orakel gefragt, ob die Kolonisten nicht besser nach Sybaris gehen sollten. Das Orakel soli dies zurückgewiesen und Myskellos aufgefordert haben, den Anweisungen Apollons zu gehorchen. Myskellos habe daraufhin Kroton gegründet, und Archias, der gerade auf dem Weg zur Gründung von Syrakus gewesen sei, habe ihm dabei geholfen. Die Anfrage des Myskellos in Delphi wegen der besseren Lage von Sybaris findet sich auch bei Hippys von Rhegion (5).

Den ersten Teil der bei Antiochos erwähnten Gründungslegende berichtet auch Diodor (VIII 17), der sie aber in weit entwickelterer Form mit drei aufeinanderfolgenden Orakeln überliefert. Bei einer Anfrage des Myskellos in Delphi, weil sich bisher kein Nachwuchs eingestellt

hatte,

habe

das

Orakel

diesem

Kinder

versprochen,

falis

1) Zu Helike vgl. Bólte, RE VII 2,1912, 2858 s.v. Helike 1l, wo darauf hingewiesen wird, daß das achäische Bundesheiligtum auf dem Gebiet dieser Stadt lag. Siehe auch Pochettino 250f.; Hammond, Peloponnese 337. 2) Das bestátigen neben den unten zu behandelnden Quellen auch Hdt.VIII 47; Schol. Lyk.Alex. 987ff. Die enge Verbindung zwischen Achaia und Kroton noch im 5.Jh. bezeugt Polyb.II 39. Zur Gründung Krotons: Pais, Storia I 191-198; Freeman - Lupus I 528-531; Byvanck 77f.; Ciaceri, Storia I 160-172; Bérard, Colonisation 151-157; Lacroix, Colonisation

Dunbabin 158f.; de

26f.; Palma

119f.; Graham, Expansion 1llff.; Hammond, Peloponnese 337. Besonders zu den Gründungslegenden: Zwicker, RE XVI 1,1933, 1189-1191 s.v. Myskellos; Schmid 116-124; G.Vallet - F.Villard, Les dates de fondation de Megara Hyblaea et de Syracuse, BCH 76,1952, 301-309;

Rohrbach

Giangiulio

Iff.

3)

Zu

den

9-13;

delphischen

Giannelli

Orakeln,

143.

die

258-260;

sich

auf

Krotons beziehen: Parke - Wormell I 68-70. II 19f. Oracle 138-140. 278f. 4) FGrHist 555, fr.10 bei Strab.V1 1,12 p.262.

5) FGrHist

554,

fr.1bei

Zenob.III

42.

Gierth

die 94;

94f.;

Gründung Fontenrose,

28

Die

Oikisten

der

Kolonien

Unteritaliens

er Kroton gründe (1). Ein zweites Orakel habe ihm den Platz für die künftige Stadt beschrieben. Darauf folgt bei Diodor die oben erwähnte Anfrage wegen Sybaris, die von Apollon negativ beantwortet wurde. Die Hilfe des Archias bei der Gründung Krotons kennt Diodor nicht. In der Überlieferung spielt aber noch eine andere Legende eine Rolle,

die

bei

Strabon

und

in

zahlreichen

späteren

Quellen

erhalten

ist (2). Strabon berichtet, Myskellos und Archias hätten zur gleichen Zeit das delphische Orakel befragt. Der Gott habe sie vor die Alternative gestellt, Reichtum oder Gesundheit zu wählen, worauf sich Archias für Reichtum, Myskellos für Gesundheit

entschieden hätten. Apollon habe ihnen darauf die Gründung von Syrakus und Kroton befohlen. Syrakus sei sehr reich geworden, Kroton hingegen eine äußerst gesunde Stadt. Diese Tradition von der gleichzeitigen Gründung beider Kolonien kann und will sicherlich keine historisch und chronologisch genauen Angaben übermitteln. Ausgangspunkt dieser Überlieferung war die kunstvolle Ausgestaltung des literarischen Themas von Gesundheit und Reichtum. Das Material dazu lieferten sowohl die Geschichte Krotons,

das

durch

von Syrakus, Reichtums noch

(3).

Daneben

seine

Ärzteschule

vielleicht in bekannteren,

geb

es

eine

berühmt

war,

als

auch

Stellvertretung des wegen aber schon früh zerstörten

Sage,

die

die

Gründung

die

seines Sybaris

Krotons

mit

Herakles in Verbindung bringt. Nach Diodor (IV 28,7) erschlug Herakles unfreiwillig den Eponymen der Stadt (4). Darauf habe der Heros den Einheimischen versprochen, daß an der Stelle von Krotons Grab eine gleichnamige Stadt entstehen werde (5). Dies hat 1) 2)

So auch bei Iambl.vita Pyth.X 52. Strab.VI 2,4 p.269; Steph.Byz.

s.v.'Apxtac und (GGM II p.283). 3)

290.

Vgl.

dazu

301-309;

belge

de

historisch

Gierth Oikist

94f. von

s.v.

Schmid

R.van

Rome hält;

120-122;

;

Bérard,

Colonisation

Lakios,

Rhégion der

Συρακοῦσαι

der

de

110.

-

;

Dion.Perieg. BCH

Auch von

Oracles in

für 46f.;

Antiphemos,

Phaselis

279

historique

Synchronismus Parke,

Suda

76,1952,

l'Institut

den

121f.;

Gründer

ad

- F.Villard,

Bulletin

187-192,

Ducat,

und

s.v.

Eustath.

G.Vallet

Compernolle,

28,1953,

144ff.; Gela,

Μύσκελλος

der

Lykien,

sollen nach Aristainetos bei Steph.Byz. s.v. γέλα gleichzeitig in Delphi das Orakel befragt haben. Kann man hier schon von einem Topos der Ktisisliteratur reden? Jedenfalls darf man aber nicht von "mythischen Brüderpaaren" sprechen, wie es Eitrem, Beiträge 151ff. tut.

4)

Den Eponymen Kroton kannten auch Herakleides von Lembos, De rebus publicis 36 (FHG II p.223) = Aristot. fr.611,68 Rose: Κρότωνα ἐξ ἀρχῆς Koórov ᾧκισεν ; Schol. Theokr.IV 32a;

2026f. 5)

Schol.

Lyk.Alex.

1007.

s.v. Kroton 2. Siehe auch Sil.Ital.XI

Vgl.

19;

auch

Athen.X

S.Eitrem,

4l4a;

RE

XI

Iambl.vita

2,1922,

Pyth.IX

Herakles

spáter

zu

der

bei Ovid

Oikistes

(met.XV

in Kroton

12-59)

erhaltenen

29

Version

geführt,

wonach Herakles dem Myskellos im Traum erschienen sei und ihn zur Gründung Krotons aufgefordert habe (1). Wenn Herakles der Sage nach die Stadt verheißen hat, war es naheliegend, ihn eng mit der wirklichen Gründung zu verbinden und ihn auf Myskellos, der als tatsächlicher Oikist nicht wegzuleugnen war, einwirken zu lassen (2). Hier sind also die beiden Legenden zusammengeflossen. Herakles, der auf Münzen Krotons im 5. und im A4.Jh. als OIKIEZTAZ bezeichnet wird (3), tritt damit als Initiator der Gründung an die Stelle des delphischen Apollon. Gleichzeitig wird er

dadurch

zum

"Oikistes",

aber

nur

im

übertragenen

Sinne,

da

er

- zumindest in der ursprünglichen Version, wie sie uns bei Diodor vorliegt - die Stadt nur verheifien, sie aber nicht wie Myskellos selbst gegründet hat. Es ist unwahrscheinlich, daß Herakies den Myskellos ganz verdrángt hat. Dagegen sprechen die weite Verbreitung und das lange Fortwirken dieser ältesten Tradition von der achäischen Gründung durch Myskellos (4). Keineswegs war aber Herakles nur ein aus politischen Gründen eingesetzter *Ehren-Oikist" neben Myskellos, wie Giannelli glaubt (5). Es war in den griechischen Kolonien üblich, den Gott, der die Gründung angeregt, beeinflußt oder das Unternehmen geschützt hatte, besonders zu verehren, um sich seiner weiteren Sorge um die Stadt zu versichern. Im Westen war es fast ausschließlich Apollon Archegetes, der derartige Verehrung fand. Auf den Münzen der Kolonien erscheint - mit Ausnahme vielleicht der Zeit Timoleons nicht der eigentliche Oikist, sondern der göttliche Schützer des Kolonisationsunternehmens. Zahlreiche Münzen in den griechischen Städten des Westens zeigen daher Apollon oder die mit ihm 50; Serv. ad Verg.Aen. III 552. - Zu dieser Herakles-Sage: Gruppe, RE Suppl.3, 1918, 994 s.v. Herakles; Bayet 156-159; Ciaceri, Storia I 162ff.; Schmid 122-124; Bérard, Colonisation 409; Rohrbach

138f.;

Giannelli

143.

258f.;

Lacroix,

Colonisation

76-78.

1) Nur hypothetisch ist die Auffassung von R.van Compernolle, Kokalos 12,1966, 89f., daf eine argivische Herakles - Myskellos Legende Ovids Vorlage gewesen sei. 2) Bérard, Colonisation 154 hat bemerkt, daß damit auch eine Verbindung des Myskellos mit den alten Lokalheroen wie Kroton ermóglicht wurde.

3) BMC 85-87. 105-108; Hunter 40; McClean Coll. 1707. 1724f.; SNG Cop. 1773f. 1817f.; SNG Lockett 614f. 634f.; SNG Ashmolean Oxford 1507. 1532f.; SNG ANS 334f. 425-427; SNG München 1466f. Zahlreiche weitere Münzen zeigen Darstellungen, die sich auf Herakles beziehen. Vgl. auch Bayet 16ff.; Lacroix, Colonisation 76-79; Franke - Hirmer 75f. 4) "Oikistes" heißt Myskellos bei Strab.VIII 7,5 p.387; Eustath. ad Dion.Perieg. 279 (GGM II p.283); Steph.Byz.s.v. Zupanoüoat. Außerdem wird Myskellos erwähnt bei Ps.-Skymn. 324f.; Dion.Hal.Il

59,3;

Solin.II

10; Schol. Aristoph.nub.

5) Giannelli 259.

371b.

30

Die Oikisten

der

Kolonien

Unteritaliens

verbundenen Symbole (1). In Kroton wurden schon die frühesten Münzen aus dem 6.Jh. mit der Darstellung des Dreifufies Apollons geprägt. In der gleichen Funktion wie Apollon erscheint ab einem bestimmten Zeitpunkt der "Oikistes" Herakles auf den Münzen, ohne dafi der Apollonkuit damit ganz aus Kroton verschwindet (2). Dieser Wandel setzt nicht nur die Herakles-Sage in Kroton voraus, sondern auch,

daß

der

Kult

des

Heros

in

dieser

Zeit

dort

bestanden

und

an

Bedeutung gewonnen hatte. Herakles mufite als ein Heros gelten, der der Stadt seinen besonderen Schutz angedeihen lassen konnte. Wenn er - der Sage nach - die Gründung schon vorausgesagt hatte, würde er auch die Existenz der Stadt zu bewahren suchen. Über den Ursprung des Herakleskultes in Kroton wissen wir

nichts

Sicheres,

Sparta (3). Pythagoräer

Giannelli

verbindet

Bayet glaubt an (4). Bérard weist

Herakleskultes

in

Italien

hin

(5).

ihn mit Krotons

Einflüsse auf sehr

Möglicherweise

schon die achäischen Gründer mit Herakies mit der Gründung Krotons Münzen des 5.Jh. nachweisbar.

Auch

sonst

ist

die

Überlieferung

Beziehungen

Olympias und alte Ursprünge brachten

ihn

auch

(6). Eine Verbindung ist jedenfalls erst durch

zur

Gründung

zu

der des

Krotons

des die

mit

zahlreichen legendären Zügen versehen. Schmid erkannte Parallelen zur Gründungssage von Kyrene (7). Myskellos und Battos, der Gründer von Kyrene, kommen beide ahnungslos mit anderen Anfragen nach Delphi und werden beide vom Orakel zur Kolonisation aufgefordert. Beide versuchen sich darauf ohne Erfolg den Anweisungen Apollons zu entziehen. Beide haben körperliche Gebrechen:

Myskellos

wird

in

den

Orakeln

βραχύνωτε

(kurzrückig)

genannt, Battos als Stammler bezeichnet. Dies alles gehört zu Topoi der Ktisislegenden (8). Delphis Anregung und Leitung

den des

1] Z.B. in Naxos, Katane, Leontinoi, Neapolis, Rhegion, Selinus, Metapont, Kaulonia. Vgl. Lacroix, Colonisation 130ff. 2) So schon Pais, Storia I 193. - Die frühesten Münzen Krotons mit dem Dreifuß z.B. BMC Iff.; dann BMC 85ff. mit Herakles und Apolon zusammen auf den gleichen Münzen und noch später BMC 104 mit Herakles allein und BMC 105 mit Apollon allein. Vgl. zu den Münzen auch Lacroix, Colonisation 138. 158f. und Franke - Hirmer 751, 3) Ciaceri,

Giannelli Storia

259; I

163f.

vgl. -

auch Nach

Pais,

Storia

Paus.IIl

3,1

I

194f.;

waren

Byvanck

Lakedaimonier

78; an

der Gründung Krotons beteiligt; dagegen zu Recht: Pais, Storia I 194ff.; Bérard, Colonisation 155f. 4) Bayet 16-23. 5) Bérard, Colonisation 402ff. 6) So S.Eitrem, RE XI 2,1922, 2027 s.v. Kroton 2; Rohrbach 138f. 7) Schmid 11%. 8) Vgl. Rohrbach 10f. Zur Ahnungslosigkeit der Oikisten in Delphi siehe Nilsson, GGR I 639. Zu den körperlichen Gebrechen einiger Oikisten siehe Brelich, Eroi 243ff.

Phalanthos

Unternehmens zuzuordnen,

sind wenn

ebenfalls auch

ein

und

Tarent

weitgehend Einfluß

31

dem

Delphis

legendären

auf

die

Bereich

Gründung

als

sicher erscheint (1). Das zeigen auch die Münzen mit dem delphischen Dreifuß ab Mitte des 6.Jh. Auch der Name Myskellos von Rhypes für den Oikisten Krotons kann keine Erfindung sein. Dafür zeugt die reiche historische Überlieferung von mehreren Seiten her (2), wenn auch die Gestalt des Oikisten und verschiedene Handiungsabläufe, die zur Gründung

führten, mit legendären Zügen ausgeschmückt wurden {3). Es waren Achäer aus Rhypes und anderen Städten Achaias, die im 8.J)Jh. unter Leitung des Oikisten Myskellos die Kolonie Kroton

gründeten, d.

Phalanthos

und

Taras

Kurz nach Kroton wurde Tarent gegründet (4). Bei Strabon sind die beiden wichtigsten Versionen der Gründungsgeschichte dieser Stadt erhalten (5). Nach Antiochos von Syrakus (6) versuchten die sogenannten Parthenier - die während des ersten messenischen Krieges in Abwesenheit der spartanischen Männer von den Frauen Spartas geborenen Kinder, die als unehelich und damit nicht gleichberechtigt galten einen Aufstand unter Führung des

Phalanthos.

Nach

dessen

Scheitern

sei

ein

Teil

der

Parthenier

geflohen und Phalanthos von ihnen nach Delphi geschickt worden, wo ihm das Orakel die Gründung Tarents befohlen habe. Eine Variante dieser ÜOberlieferung gibt Ephoros (7). Hier werden die Parthenier nach der Aufdeckung ihres Komplottes von den 1) Vgl.

Rohrbach

2)

Ciaceri,

Vgl.

13;

Bérard,

Storia

Colonisation

I 171f.;

Bérard,

153f.

Colonisation

153.

3) Dabei entstehen sogar negative Züge des Myskellos; vgl. Ciaceri, Storia I 169ff. 4) Zur Gründung Tarents und den damit verbundenen Legenden: Studniczka 175-194; Geffcken, Tarent 177-192; Busolt, GG I 405-410;

Pais,

Storia

Sparta 224-226; Schmid 126-128; à l'Apollon de

14ff.;

I

208-219.

609ff.;

Byvanck

63-71;

Pareti,

Ciaceri, Storia I 82-97; Wuilleumier, Tarente 29-47; Dunbabin 90-92; L.Lacroix, Sur quelques dffrandes Delphes, Revue belge de numismatique 100,1954,

Strosetzki

69f.;

Berard,

Colonisation

162-172;

Rohrbach

13-20. 148-150. 172f.; Woodhead, Greeks 64f.; Huxley, Sparta 37f.; Stauffenberg, Trinakria 137; Giannelli 15-27. 241-246; Jones, Sparta 11f.; Pembroke 1240-1270; G.Pugliese Carratelli, in: Taranto nella civiltä della Magna Grecia. Atti del decimo convegno di studi sulla Magna

Grecia

1970,

Neapel

1971,

135íf.;

de

Palma

66ff.;

Graham,

Expansion 112f.; Hooker 118ff.; Corsano ll3ff. 5) Zu Strabons Arbeitsweise an dieser Stelle vgl. W.Aly, Strabon von Amaseia. Untersuchungen über Text, Aufbau und Quellen der Geographica (= Strabonis Geographica Bd.4), Bonn 1957, 273-279. 6) FGrHist 555, fr.13 = Strab.VI 3,2 p.278f. 7) FGrHist 70, fr.216 = Strab.VI 3,3 p.279f.

32

Die

Oikisten

der

Kolonien

Unteritaliens

Spartanern zur Auswanderung überredet und helfen in Italien den Achäern (1) Im Kampf gegen die Barbaren. Nach dem Sieg gründen sie Tarent. Beide Berichte beziehen sich zwar auf die gleichen Ereignisse, weisen aber so große Differenzen auf, daß Strabon die Entscheidung zwischen ihnen gescheut und sie nebeneinandergestellt hat. Aly (2) sieht in der Ephoros - Version eine Umbildung des bei Antiochos

erhaltenen

Berichtes

nach

einer

spartanischen

Version,

die der Geschichte alle negativen Züge nahm. Darin wird die Ehre der spartanischen Frauen gerettet, indem die Unehelichkeit und INlegitimität der Parthenier verschwiegen werden. Aus der Flucht der Parthenier wird weise Überlegung, die zu ihrer Auswanderung führt, wobei das delphische Orakel und auch die Gestalt des Phalanthos ausgeschaltet werden. Der Überlieferung des Ephoros nahe steht die Erwähnung der Parthenier bei Aristoteles (pol.V 7, 1306b), wo ebenfalls Phalanthos und die Rolle des delphischen Orakels nicht erwähnt werden,

sondern die Parthenier in ihrer sind: Tdapavroc οἰκμισταί (3). In

einer dritten

Version,

Gesamtheit

die

sich

bei

als

Oikisten

Diodor

(VIII

bezeichnet 21)

findet,

spielt eine andere Gruppe bei der Cründung Tarents eine Rolle, die sogenannten Epeunaktoi. Nach Theopomp (5) waren dies Heloten, die nach den hohen spartanischen Verlusten im messenischen Krieg zu Bürgern Spartas gemacht worden waren. Diese Epeunaktoi sollen sich nach Diodor am Komplott des Phalanthos beteiligt haben. Nach dessen Aufdeckung hätten die Epeunaktoi den delphischen Apollon befragt, ob sie sich im Gebiet von Sikyon ansiedeln kónnten. Der Gott habe ihnen aber die Gründung Tarents aufgetragen (5). Hier erscheint Phalanthos nur im Zusammenhang mit dem Aufstand in Sparta, wird aber keineswegs in das Kolonisationsunternehmen einbezogen. Die späteren Quellen geben Verkürzungen oder Kontaminationen der verschiedenen Versionen der Gründungsgeschichte Tarents wider

δὲ

(6).

Bei

ἀπῴκισαν 1)

Pausanias

μὲν

Darunter

Bérard,

(X

10,6)

heißt

Λακεδαιμόνιοι, sind

Colonisation

vielleicht

die

es in aller

οἰκιστὴς Krotoniaten

Kürze:

δὲ zu

-

Τάραντα

ἐγένετο

Σπαρ-

verstehen;

vgl.

156.

2) W.Aly, Strabon von Amaseia (= Strabonis Geographica Bd.4). Bonn 1957, 275f. Vgl. aber Corsano 120ff. 3) Die Gründung Tarents durch die lakedaimonischen Parthenier auch bei Herakleides von Lembos, De rebus publicis 26 (FHG II p.220); Ps.-Skymn. 330-334; Diod.XV 66,3. Bei Dion.Hal. excerpta XIX 1,2-4 spielt zwar das delphische Orakel eine Rolle, Phalanthos wird aber nicht erwähnt. Zur Datierung der Gründung ins Jahr 706: Eus.chron. p.91 Helm. 4) 5) Oracle

6)

FGrHist 115, Zum Orakel: 140f.

Dies

280f.;

wird

fr.171 Parke Nenci,

besonders

= Athen.VI 271c.d. - Wormell I 71-73. II Barbaros

deutlich

polemos

bei

20f.

211:

Fontenrose,

731.

Eustath.

ad

Dion.Perieg.

376

Phalanthos

und

Tarent

33

τιάτης Φάλανϑος. Hier ist Phalanthos einfach Spartiate und Anführer der Kolonisten aus Sparta. Die Parthenier und die Vorgeschichte der Auswanderung werden nicht erwähnt. Dafür erzählt Pausanias ausführlich eine Anekdote über die Anweisungen des delphischen Orakels und wie Phalanthos dank seiner Gemahlin Aithra

den

Zum

Platz

Teil

unbekannte

zur Gründung

liefern

uns

Einzelheiten

fand

die

über

(Paus.X

späteren

10,6-8).

Quellen

Phalanthos.

aber

auch

sonst

(Ill

4,8f.)

nennt

Justin

als dessen Vater den Aratos, der während des messenischen Krieges den Rat gegeben haben soll, die jungen Spartaner zur Zeugung von Kindern in die Heimat zurückzuschicken, und so zur Entstehung der Problemgruppe der Parthenier beigetragen hatte. Nach Justin (Il 5,10f.) sollen die Parthenier aus freien Stücken wegen der Schmach ihrer Geburt ausgewandert sein und sich unter Führung des Phalanthos in Tarent nach Vertreibung seiner früheren Bewohner niedergelassen haben. Justin

berichtet

auch

vom

Ende

des

Phalanthos

(lust.lii

4,

12-18). Nach einem Aufstand in der Kolonie sei er zu den früheren Bewohnern Tarents nach Brundisium geflohen (1) und habe kurz vor seinem Ableben die dortigen Einwohner überredet, nach seinem Tode die Reste seiner Gebeine im geheimen auf der Agora Tarents zu zerstreuen (2). Denn des delphische Orakel habe ihnen dadurch die Wiedergewinnung ihrer alten Heimatstadt Tarent vorausgesagt. In Wahrheit aber habe Apollon für diesen Fall den Partheniern den ewigen

der

Besitz

Tarents

vertriebene

versprochen,

Phalanthos

den

berichtet

Partheniern

Justin,

in

und

Tarent

so

eine

habe

große

Wohltat erwiesen und habe daher von ihnen "göttliche Ehren" erhalten. Justins Bericht zeigt zwei charakteristische Kennzeichen des Oikistentums, das Begräbnis auf der — Agora und die übermenschlichen Ehren nach dem Tode. Unverkennbar ist die antike Grundidee, daß der Oikist auch nach dem Tode seine Gründung schützt. Daß es sich aber bei Justins Schilderung um eine Legende handelt, zeigt schon der Gedanke von der "erschlichenen Erfüllung des Orakels" (3). Strabon hingegen berichtet von einem prächtigen Begräbnis, mit dem die Bewohner Brundisiums

aber

auf

den

einen

Phalanthos

Kult

des

ehrten

(Strab.VI

Phalanthos

in

3,6

Brundisium

p.282).

oder

Daraus

auf

seine

(GGM II p.285), wo Phalanthos Gründer Tarents ist, das delphische Orakel aber keine Bedeutung hat, und in den Scholien zu Dion.Perieg. 377 (GGM II p.446). - Phalanthos als Oikisten kennen auch: Sil.ital.Xl 16; Prob. ad Verg.Georg. Ii 197. IV 125; Plut.mor. 407f.; Ps.-Acro ad Hor.carm. Ii 6,12; Porph. ad Hor.carm. II 6,11-12; Serv. ad Verg.Georg. IV 125; Serv. ad Verg.Aen. Ill 551. VI 773. - Über die Abhängigkeit der Quellen von Ephoros und Antiochos siehe Wuilleumier, Tarente 30-33. 1) So auch bei Strab.VI 3,6 p.282.

2) Vgl.

dazu

3) Rohrbach

Kasper 173.

54 und Bérard,

Colonisation

171.

34

Die

Oikisten

der

Kolonien

Unteritaliens

dortige Begräbnisstätte zu schließen, ist unberechtigt (1). Dagegen spricht allein schon die für Brundisium wenig erfreuliche Täuschung, wie sie in der Legende bei Justin zu finden ist. Eher könnte mit dieser Geschichte der Münztyp des Delphinreiters, der in Brundisium von tarentinischen Münzen übernommen worden war und in dem man damals Phalanthos zu erkennen glaubte, erklärt worden sein (2). Pembroke meint, daß man mit der Legende bei Justin das Fehlen eines Oikistengrabes in Tarent zu erklären vermochte (3). Wenn auch sonstige schriftliche und archäologische Quellen

für

ein

Heroon

des

Oikisten

fehlen,

kann

man

dennoch

nicht

wie Pembroke daraus schließen, daß Phalanthos nur eine literarische, keine historische Gestalt war. Auf die zahlreichen Hypothesen und Fragen im Zusammenhang mit den Partheniern und Epeunaktoi ist hier nicht weiter einzugehen (4).

Auch

wenn

sie

nur

literarische

Erfindungen

wären,

ändert

das

nichts daran, daß Tarent von Sparta aus gegründet wurde (5). Für uns ist die Frage wichtiger, ob Phalanthos eine historische Person ist; denn sicher gibt es zahlreiche legendäre Elemente in den Zeugnissen über ihn. Aber dies ist in den Berichten über jene frühe Zeit ganz üblich, wie schon mehrmals gezeigt wurde. Zu diesen Legenden gehören die Vorgänge um das delphische Orakel, um Phalanthos' Gattin Aithra sowie sein Ende. Einige späte Quellen keiten den Stamm des Phalanthos von

Herakles

ab

(6).

Damit

wird

der

Oikist

in

die

Nähe

eines

1) Vgl. Pembroke 1263 gegen Studniczka 182f. sowie Corsano 132f. 2) Die Münzen:z.B. Head 52. 3) Pembroke 1263f., der auf Parallelen bei Solon und Lykurg verweist. So auch schon Studniczka 182f. Vgl. aber Corsano 132f. 4)

Vgl.

dazu

Wuilleumier,

Tarente

39ff.;

Bérard,

Colonisation

167f.; Stauffenberg, Trinakria 137; P. Vidal-Naquet, Esclavage et gynécocratie dans la tradition, le mythe, l'utopie, in: Recherches sur les structures sociales dans l'antiquité classique, Paris 1970, 72-74;

Pembroke

1240ff.;

Hooker

5) Darin sind sich die Institutionen und dem übernommen worden Ciaceri, Storia I

119f.

; Corsano

Quellen einig. Dialekt in

sind; 95-97;

Bestátigt Tarent,

113ff.

wird die

siehe dazu: Pais, Storia Bérard, | Colonisation

dies von

von den Sparta

I 208. 168f. -

217; Die

Auffassung, daß die Parthenier von Amyklai kamen, stützt sich vor allem auf den Kuit des Apollon Hyakinthios in Tarent; so Pareti, Sparta 181; Ciaceri, Storia I 90; Wuilleumier, Tarente 42-45; Dunbabin

30;

Huxley,

Sparta

37;

Stauffenberg,

Trinakria

137,

Die

These von Studniczka (191f.) und Geffcken (Tarent 183) von einer vordorischen Gründung wird kaum zu beweisen sein. Giannellis Vermutung von einer achäischen Beteiligung bei der Gründung Tarents (5.24f. 244) beruht auf ihrer ebenfalls hypothetischen Auffassung von Phalanthos als arkadischer Hypostase des Poseidon. 6) Serv. ad Verg. Georg. IV 125; Serv. ad Verg. Aen. III 551; Ps.-Acro ad Hor. carm. I1 6,12. - Solin.II 10 bezeichnet Tarent als eine Gründung der Herakliden.

Phalanthos

und

Taras

35

mythischen Heroen gerückt. Von großer Bedeutung für die Überlieferung ist aber die Tatsache, daß Legenden um den Oikisten Phalanthos und den eponymen Heros Taras (1) im Laufe der Zeit ineinander übergegangen sind und sich miteinander vermischt haben. Bei Pseudo-Skymnos (330ff.) und Pausanias (X 10,8) heißt es noch, die Stadt sei von Phalanthos bzw. den Partheniern gegründet, nach dem Heros Taras aber benannt worden (2). Pausanias

und

früherer

Justin

Bewohner

des Servius zu Taras die Stadt

nur

bei

3,10f.)

der

hätten

(3).

sprechen

Gründung

Vergil erscheint gegründet habe,

vergrößert

es schließlich, nämlich Taras,

(Jill

von

Tarents,

der

und

Vertreibung

im

Kommentar

dann die Version, daß eigentlich Phalanthos und die Parthenier sie

In einer anderen

Scholie

zu Vergil

daß nach dem Führer der spartanischen Sohn des Herakles, die Stadt benannt

heißt

Kolonisten, worden sei

(4). Hier sind also die beiden Gestalten des Oikisten und Eponymen eins geworden. Bei Pausanias (X 13,10) findet sich die Legende, Phalanthos habe,

bevor

er

nach

Schiffbruch erlitten worden. Pausanias

Italien

und sei erklärt

gekommen

sei,

im

von einem Delphin durch diese in

Golf

von

Krisa

an Land getragen der griechischen

Sagenwelt nicht ungewöhnliche Erzählung ein von den Tarentinern in Delphi errichtetes Monument, auf dem u.a. der Heros Taras, der Lakedaimonier Phalanthos und nicht weit von diesem ein Delphin zu

sehen

seien

(5).

Probus

(ad

Verg.Georg.

|l

197)

hingegen

berichtet, der Sohn des Taras sei nach einem Schiffbruch von einem Delphin nach Italien getragen worden, seinen Namen nennt er nicht. Ist hier Phalanthos vielleicht zum Sohn des Taras geworden? Auf die stark ausgesponnenen und miteinander verwobenen Legenden um Taras und Phalanthos ist auch der tarentinische Delphinreiter auf den Münzen zu beziehen, eine Darstellung, die

geradezu einem

2um

Wappen

Delphin

reitet,

Tarents

gegen

Ende

der

Stadt

erscheint

des

6.Jh.

geworden schon

(6).

ist.

auf

Nach

Ein

den

Mann,

der

frühesten

Probus

(ad

Serv.

ad

Verg.

Georg.

IV

125;

Serv.

ad

Verg.

Münzen

Verg.Georg.

1) Taras als Flußname: z.B. Dion.Hal.XIX 1,3; Paus.X Grab des Taras: Serv.ad Verg.Aen.III 551. Taras nach einem benannt: Antiochos, FGrHist 555, fr.13 = Strab. V 3,2 p.279. 2) Ebenso Eustath. ad Dion.Perieg. 376 (GGM II p.285).

3)

auf

Aen.

10,8. Heros

III 551

und

VI 773. 4) Serv. ad Verg. Aen. III 551. 5) Vgl. die Zweifel bei Pembroke 1262f. - Zum Denkmal in Delphi: Nenci, Barbaros polemos 719ff. und L.Beschi, I donari tarantini a Delfi: Alcune osservazioni, in: AIIAPXAI. Nuove ricerche e studi sulla Magna Grecia e la Sicilia antica in onore di P.E.Arias, Bd.I, Pisa 1982, 227ff.

6)

Die

passim; München

Münzen Brett, 598ff.

z.B.

in

BMC

]1óff.;

SNG

Cop.

765ff.;

Ravel,

Greek Coins 6ff. Nr.47fíf.; SNG ANS 825ff.; SNG - Vgl. Head 53ff.; Babelon, Traité II 1, 1377ff.;

36

11

Die Oikisten

197)

soll

noch

der

zu seiner

Kolonien

Unteritaliens

Zeit ein Monument

mit dieser

Darstellung

in Tarent gestanden haben. Höchst umstritten ist die Frage, ob der Delphinreiter nun als Phalanthos oder Taras zu bezeichnen sei. Für die Identifikation mit Phalanthos spricht die Legende bei Pausanias, für Taras die Interpretation der Münzdarstellung durch Aristoteles, der darin den Heros Taras sah (1). Viele Forscher wollten im Delphinreiter der früheren Münzen Tarents den Phalanthos sehen, wobei die Legende TAPAZ die Stadt, nicht die dargestellte Figur bezeichne, in dem

der

späteren

Münzen

aber

den

eponymen

Heros

Taras

(2).

Scheint aber nicht allein schon die Bezeichnung TAPAE auf den Münzen den eponymen Heros zu kennzeichnen? Ein kurzer Blick auf die Münzprägung der unteritalischen und sizilischen Städte zeigt, daß die Namen von eponymen Gestalten, die der Sage nach also der Stadt den Namen gegeben haben, sehr häufig im Nominativ als Münzlegenden erscheinen, Sie begleiten üblicherweise die Darstellung der jeweiligen eponymen Gestalt (3). Es gibt aber auch Fälle,

in

nicht

auf

denen

die

dieser

Nominativ

Eponymen

zu

bei

anderen

beziehen

sind,

Darstellungen,

erscheint

(5).

die

Hierbei

Vlasto, passim; L.Lacroix, Revue belge de numismatique 100, 1954, 15ff.; L.Lacroix, Colonisation 89-100; A.Stazio, in: Taranto nella civiltà della Magna Grecia, Atti del decimo convegno di studi sulla Magna 80-83;

Grecia Taranto 1970, Neapel Cahn, Chronology 98-114.

1) Aristot. 2) 216;

1971,

152ff.;

Franke

-

Hirmer

fr.590 Rose bei Pollux IX 80.

So Studniczka H.Usener, Die

176ff.; Busolt, Sintflutsagen,

GG I 406 Anm.l; Pais, Storia I Bonn 1899, 158f.; Vlasto 7f.;

Ciaceri, Storia I 88f.; G.Türk, RE IV A 2,1932, 2286 s.v. Taras ]; Wuilleumier, Tarente 36-38; Ravel, passim; Rohrbach 148f.; Franke - Hirmer 80. - Stets als Phalanthos sehen den Delphinreiter an: J.llberg, in: Roschers Lexikon der Mythologie III 2, 2239; V.Ehrenberg, RE XIX 2,1938, 1624 s.v. Phalantos. - Jeweils als Taras bei: Evans 14; Manfredini 1; L.Lacroix, Revue belge de numismatique 100,1954, 14ff.; Lacroix, Colonisation 8911. . Taras heißt der Delphinreiter durchgehend im British Museum Catalogue, bei Head, in den Hunter und McClean Collections sowie bei P.Larizza, La Magna Grecia. Ricerche storiche, archeologiche e numismatiche dalle origini alla cittadinanza romana, Rom 1929, 177ff.; Phalanthos dagegen immer in SNG Evelpidis. Die übrigen Münzpublikationen treffen keine Entscheidung. 3) Z.B. Hirmer Taf.

144;

Akragas (Head 120ff.), Gela (Head 140ff.; Franke 55,154 - Taf. 56,158. Taf. 57,160-163), Himera (Head

Franke

- Hirmer

Taf.21,67),

Kamarina

(Head

129;

Franke

-

Hirmer Taf.54,152), Kyme (Head 36), Pandosia (Head 106), Selinus (Head 168f.), Terina (Head 113; Franke - Hirmer Taf. 95,272). Vgl. auch Studniczka 176 Anm.5; Ph.Gautier, Légendes monétaires

grecques,

in:

Numismatique

du colloque à Nancy 4)

Z.B.

Akragas

1971, (Head

antique.

Nancy 121;

Problémes

- Louvain Franke

1975, -

et

méthodes.

Actes

167.

Hirmer

Taf.

65,183)

und

Der Delphinreiter

handelt

es

sich

um

den

von Tarent

Stadtnamen

im

37

Nominativ

statt

des

üblicheren Ethnikon im Genetiv Plural, Dies beweisen z.B. die Münzen von Zankle mit der Legende AANKAE statt AANKAAION (1) oder die von Katane mit KATANE statt KATANAION (2). In beiden

Fällen

finden

sich

auf

den

eponymen Gestalten, die antwortlich gemacht werden

Städten

keine

Eponymen,

Münzen

für die könnten.

die

der

mit

dieser

Legende Außerdem

Stadt

den

Legende

keine

im Nominativ versind uns bei beiden

Namen

gegeben

haben,

überliefert. Aus der Legende TAPAZ allein kann man also nicht ohne weiteres schließen, daß der Eponymos auf diesen Münzen dargestellt ist. Auch in der Münzprägung Tarents gibt es Beispiele, in denen die Legende TAPAE ohne den eponymen Heros erscheint (3). Bei anderen Münzen aber, die schon auf einer Seite das Ethnikon TAPANTINQN haben, verweist dann die zusätzliche Legende TAPAZ eigens auf den hier dargestellten Heros (4). Diese Münzen und die Interpretation durch Aristoteles beweisen, daß man zumindest im 4.Jh. den Oelphinreiter als Taras ansah. Mit wenigen Ausnahmen sind es auch nur die älteren Münzen aus Tarent mit dem Deiphinreiter, die umstritten sind.

Oft erscheint die Legende TAPAEZ auf anderen Darstellungen eines Heros, der wohl

niemand

wie

dieser

anderes

sitzende

als

Taras

Heros

mit

sein

tarentinischen Münzen bei wegen seiner Kennzeichen

kann.

in der

Kantharos,

Stab

gleichen

oder

Haltung

Spinnrocken,

manchmal auch mit Vogel oder Netz und Fisch oder Dreizack (5), findet man auf den Münzen Rhegions den mythischen Oikisten lokastos dargestellt, und auch mit der Darstellung des Herakles auf Münzen Krotons bestehen Analogien (6). Andere Typen zeigen Taras auf einem von Delphinen gezogenen Wagen oder als spielenden Knaben (7). Einen sicheren Beweis für die Identifikation des Himera

(Franke

1) Franke 2)

- Hirmer

Taf.

- Hirmer Taf.

Franke

-

Hirmer

20,65).

16,48 und 49.

Taf.

10,29

und

3l.

Taf.

11,32;

SNG

ANS

1235. 1237f. 3) Z.B. Ravel 27 bei einem Apollonkopf oder Ravel 1065 bei einer Eule; häufiger bei den Darstellungen des Hippokampos (z.B. Ravel 97ff.; SNG ANS 831íf. 845ff.), der aber leicht mit Taras als Sohn des Poseidon in Verbindung zu bringen ist. In Tyros reitet der Gott Melgart sowohl auf dem Delphin als auch auf dem Hippokamp; vgl. Studniczka 177. 4) Z.B. Ravel 5. 17. 201. 560; SNG ANS 954. Vgl. Studniczka 178 und

L.Lacroix,

5)

Siehe

51íf.; SNG

Vlasto

Franke ANS

6)

7) 2,1899,

Vgl. Les

dazu

326ff.;

Ravel

162ff.;

Taf.

Manfredini -

de

Brett,

104,299f,

18.

Greek

Taf.

Coins

105,303f.;

1-11.

locastos,

d'argent

100, 1954,

NC

Rhégion,

18,1898,

Paris

281-285;

1957,

19-21;

97-99.

M.P.Vlasto,

Lacroix.

numismatique

103,298.

Rhegium 45f.

de

26ff.;

Taf.

monnaies

Colonisation

Vgl.

belge

dagegen

J.P.Six,

H.Herzfelder, Lacroix,

4f.

- Hirmer

8491f.

Vgl.

Revue

Les

Colonisation

monnaies 99f.

d'or

de

Tarente,

JIAN

38

Die Oikisten

der

Kolonien

Unteritaliens

Delphinreiters mit Taras erlaubt dies zwar nicht, aber es zeigt, dafi es üblich war, den mythischen Oikisten, nicht den historischen auf den Münzen darzustellen. Warum aber sollte ausgerechnet Tarent eine Ausnahme darstellen und statt des eponymen und mythischen Taras

den

Phalanthos,

abbilden? Menschen

Der der

Phalanthos.

zumal

Bezug Antike im

von sehr

übrigen

ohne

Namensnennung,

Taras auf Tarent viel deutlicher als wurde,

wie

auf

den

Münzen

war auch für die Verbindung

schon

mehrfach

betont,

die mit in

keiner Kolonie des Westens der eigentliche Gründer auf Münzen dargestellt (1), sondern höchstens der nachträglich zum "Oikistes" gewordene mythische Heros. Eine Ausnahme bildet vielleicht die Zeit Timoleons, wo aber besondere Gründe für diese Darstellung vorliegen.

Hinzu

kommt,

Satyra,

einer

daß

Taras

angeblichen

als

Sohn

Tochter

des des

Poseidon Minos,

und

galt

der (2),

Nymphe während

Phalanthos, wenn in den Legenden seine mythische Herkunft betont wird, meist als Nachkomme des Herakies bezeichnet wird. Der Delphin und die wunderbare Rettung des Schiffbrüchigen durch ihn passen sicherlich besser zu den Legenden um den Sohn des Meeresgottes (3). Der Kopf einer Nymphe auf der Rückseite von Münzen mit dem Delphinreiter wird dann auch ganz richtig als Satyra, Mutter des

Taras,

interpretiert (4).

Als man den Taras in Tarent zum Oikisten machte, konnte man damit einen sehr viel enger mit der Götterweit verbundenen Gründer und einen weiter in der Vergangenheit zurückliegenden Ursprung vorweisen. Damit wurde auch Poseidon zum Schutzgott der

Stadt

(5).

1) So gegen 4) Paus.X genannt wird;

Peter).

Bei

Dies

wird

bestätigt

durch

den

Goldstater

des

54.Jh.,

R.Góbl, Antike Numismatik I, München 1978, 62. 10,8, bei dem der Name der Nymphe aber nicht dafür bei Coelius Antipater fr.35 (HRR I* p.170

Probus

ad

Verg.Georg.

Il

197 wird

Satyra

zur

Gattin

des Taras. Vgl. auch Serv. ad Verg.Georg. IV 125 und ad Aen. III 551. - Satyra war Eponyme des Kaps Satyrion bei Tarent; vgl. Antiochos, FGrHist 555, fr. 13 = Strab. VI 3,2 p.279; Dion.Hal.

XIX

1,3;

Diod.

VIII 21.

3) Münztypen wie die Delphinbiga (Ravel 17) und der kleine Delphin, der dem am Boden kauernden Taras-Knaben beigegeben ist (Brett, Greek Coins 64; Ravel 6f.), werden erst durch den Bezug auf den Poseidonsohn richtig verständlich. 4) So Head 55; Ravel 140ff.; Franke - Hirmer Taf. 104,301. 5) Zur großen Bedeutung des Poseidonkultes in Tarent: IG XIV 54, wo Poseidon u.a. als Vater und Retter der Stadt wird. Bei Horaz (carm.I 28,29) heißt er custos Tarenti,

bezeichnet bei Vell. 1

15,4 steht: Tarentum Neptunia ... colonia condita est. Vgl. auch Paus.III 12,5 und Wuilleumier, Tarente 479f. - Lacroix, Colonisation 9] führt die wichtige Rolle des Gottes in Tarent auf den Poseidon Tev£9ALog, wie er in der Mutterstadt Sparta vorkommt, zurück. Merkwürdigerweise erscheint Poseidon selbst selten auf den tarentinischen

Münzen,

dafür

aber

umso

háufiger

sein

Sohn.

Taras

auf dem

der

Taras-Knabe

und

Phalanthos

seinen

Vater

39

Poseidon

um

Hilfe

für seine

Stadt anfleht, wie die Szene häufig interpretiert wird (1). Hier hat aber L.Lacroix in einer sehr eingehenden, aber auch hypothetischen Interpretation

dieser

der

Goldmünze

tarentinischen

dargestellte

Vater, ihm eine Stadt zu Haltung und Gestik der Münzen führte Lacroix zu

der

erwartungsvollen

Münzen

Szene

als

angesetzt

(2)

Bitte

Taras

des

und

die

an

auf

seinen

geben, erklärt. Das genaue Studium der Darstellung des Delphinreiters auf den dem Ergebnis, daß hier Taras im Gefühl

Freude

dargestellt

sei.

Poseidon

erfülle

nämlich sein Versprechen, und der Deiphin bringe den Sohn des Gottes an die Stätte Tarents. Lacroix ließ aber die Tatsache völlig unberücksichtigt, daß der Delphinreiter eine verbreitete Kultgestalt orientalischen Ursprungs war (3). Zu erinnern ist an den phönikischen Melgart, an die Legenden um Arion und Enalos (4). So erscheint die Erklärung, die Rohrbach

(5)

gab,

am

einleuchtendsten,

daß

nämlich

zu

irgendeinem

Zeitpunkt in Tarent der eponyme Heros Taras mit einem Kultbild des Delphinreiters in Zusammenhang gebracht worden war und daraus die Legende von der Rettung des Schiffbrüchigen entstand. Diese Legende wurde dann auch einmal auf Phalanthos übertragen, als Taras zum ersten Gründer vor Phalanthos oder in einer anderen Version zum Vater des Oikisten und sogar zum Anführer der lakedaimonischen Siedler geworden war (6). Taras ist also vom rein eponymen Heros zum mythischen Oikisten Tarents geworden und hat teilweise die mit Phalanthos verbundenen

Oberlieferungen

übernommen.

in

diesem

sehr

verwickelten Prozeß ist umgekehrt auch der Phalanthos dem Mythos um Taras angeglichen

komplizierten "historische" worden (7).

und Oikist Dabei

1) Die Münze bei Ravel 1 und Franke - Hirmer Taf. X 315. Evans 66f. hat sie mit dem Hilfegesuch Tarents in Sparta für den Krleg mit den Messapern und Lukanern in Zusammenhang gebracht; vgl. Head 59 und Franke - Hirmer 81f. 2) Lacroix, Colonisation 92ff.; vgl. dazu M.J.Price, NC 6,1966, 342; G.Le Rider, Rev.num. 8,1966,321; A.Demandt, JNG 16, 1966, 164. 3) Vgl. Babelon, Traité II 1, 1379; Rohrbach 149; Franke Hirmer 80; Cahn, Chronology 106. 4) Zu Melqart oder Melikertes: Paus.1l 1,3 und Weizsäcker, in: Roschers Lexikon der Mythologie III 2, 1902-1909, 1256ff. s.v. Palaimon Nr.4. - Zur Arion-Legende: Hdt.I 23f, und O.Crusius, RE II 1,1895,836ff. s.v. Arion. - Zu Enalos: Plut.mor. 984e und Tümpel, RE V 2,1905, 2545ff. s.v. Enalos. Vgl. auch H.Usener, Die Sintflutsagen, Bonn 1899, 148ff.; Buslepp, in: Roschers Lexikon der Mythologie V, 1916-1924, 93f. s.v. Taras; C.M.Bowra, Arion and the Dolphin, Mus.Helv. 20,1963, 121-134; Bérard, Colonisation 170£. 5) Rohrbach 149%. 6) Serv. ad Verg.Aen. III 551. Vgl. auch Head 53. 7) Zur Vermischung beider Gestalten vgl. auch Bérard, Colo-

40

Die Oikisten

der

Kolonien

Unteritaliens

galten Phalanthos und Taras strenggenommen immer als zwei verschiedene Gestalten, wie sie ja auch auf dem tarentinischen Monument in Delphi erscheinen. Beide übernahmen nur in den verschiedenen Epochen unterschiedliche Züge und Legenden von dem

jeweiligen

anderen

(1).

Die Entstehung des eponymen Heros Taras ist sicherlich wie in zahlreichen vergleichbaren Fällen eine sekundäre Erscheinung im Verhältnis zum "historischen" (oder nach Giannelli "pseudohistorischen") Phalanthos. Beim Delphinreiter dürfte es sich aber um eine alte Kultgestalt handeln (2), die nachträglich mit dem Eponymen Taras identifiziert wurde. Zur Zeit Herodots hat man in dem Delphinreiter vielleicht sogar Arion gesehen. Denn Herodot {I 28)

erzählt,

daß

Arion

nach

der

Ausfahrt

von

Tarent

von

einem

Delphin vor dem Ertrinken gerettet und zum Tainaron getragen worden sei. Daß der Delphinreiter schon früh als Phalanthos galt, ist nicht zu beweisen. Ja, die Zeugnisse, die den "historischen" Oikisten von einem Delphin gerettet werden lassen, sind offensichtlich aus späterer Zeit. In der Beschreibung des tarentinischen Denkmals aus dem 5.Jh. in Delphi zählt Pausanias (X 13,10)

nur

die

dargestellten

Figuren

auf,

wobei

sich

unweit

von

Phalanthos ein Delphin befunden habe. Der Bezug des Delphins auf Phalanthos geschah aber erst später durch eine vielleicht in Delphi erfundene Legende (3). Der Delphin war wohl nichts anderes als ein Wappen der am Meer gelegenen Stadt. Beispiele zeigen, daß man solche Embleme gerne dem delphischen Apollon geweiht hat (4). nisation 172. Bei Buslepp (Roschers Lexikon der geht das so weit, daß er beide für Hypostasen hält. Vgl. neuerdings auch Corsano 133ff.

Mythologie desselben

V 94) Gottes

1) Vgl. Giannelli 21. 2)

Für eine Stadt wie Tarent, deren Wohlstand in großem Maße vom Meer abhing, ist das Zeichen des Delphins nicht ungewóhnlich (wie übrigens auch für Syrakus; vgl. dessen Münzprägung), ebenso wie die Darstellung des Hippokampos auf die Verbindung

zum Meer weist (vgl.

die Münzen

bei Ravel 97ff.).

Den Delphinreiter findet man auch auf späteren Münzen anderer unteritalischer Städte, die vom Ursprung her keine griechischen Kolonien waren; z.B. in Butuntum (Head 46), Teate (Head 50). Aletium oder Baletium (Head 51), Brundisium (Head 52). Man hat unter anderem damit versucht, den italischen Ursprung des Phalanthos zu beweisen. Das Münzmotiv ist aber eher durch den tarentinischen Einfluß in diesen Gebieten zu erklären; vgl. dazu Berard,

Colonisation

170;

Giannelli

245f.;

Pembroke

1261f.

Wie die kultische Gestalt des Delphinreiters nach Tarent kam, weiß niemand mit Sicherheit zu sagen. Nach Defradas 237 Anm.1 war er der kretische Delphingott, den die vordorische Bevölkerung verehrte.

3)

So

L.Lacroix,

Revue

belge

de

numismatique

100,1954,

20;

Lacroix, Colonisation 90; vgl. auch Pembroke 1260ff.; Corsano 138f. 4) Vgl. L.Lacroix, Revue belge de numismatique 100, 1954, 21ff.

Phalanthos

Die

Verbindungen

Heros

Taras

des

und

Phalanthos

verführen

leicht

Tarent

mit

dazu,

41

dem

Deiphinreiter

ihn

als

und

mythische

dem

Person

anzusehen. Häufig hat man ihn zumindest in seinem Ursprung als eine Form des Poseidon oder des Apollon betrachtet (1). Andere hielten ihn für einen einheimischen oder auch für einen griechischen Heros (2). Vielleicht kann uns der Hinweis bei Stephanos von Byzanz (s.v. A9fiva.), daß die Tarentiner nach den Vornehmsten der Stadt auch Phalanthiaden genannt wurden, die Historizität des Oikisten und möglichen Ahnherrn einer Familie vornehmer Bürger bestätigen

im

der

{3).

Falle

Stadt

Tarents

von

muß

so

man

vielen

zugeben,

daB

legendären

und

die Gründungsgeschichte

uneinheitlichen

Varianten

durchzogen und mit so vielen Problemen überhäuft ist, daß der historische Kern nicht mehr mit Sicherheit nachzuweisen ist, Einige der Probleme soliten hier angesprochen und der Lösung nähergebracht werden. e.

Der

Oikist

von

Kaulonia

Etwas einfacher als bei Tarent verhält es sich mit der relativ späten Koloniegründung Kaulonias, die ins 7.Jh. zu legen ist (4). Strabon (VI 1,10 p.261) und Pausanias (VI 3,12) bezeichnen Kaulonia als achäische Gründung, Ps.-Skymnos (318-322) und Solin

(I|

10) 1)

als Von

Gründung Poseidon

der

leiten

Krotonisten ihn

ab:

(5).

W.Doehle,

Lykophron Geschichte

(Alex. Tarents,

Straßburg 1877, 13f.; Evans 14; Studniczka 183ff.; Busolt, GG I 405. 406 mit Anm.1; Pais, Storia I 215f.; Byvanck 68; J.Ilberg, in: Roschers Lexikon der Mythologie II 2, 1902-1909, 2239 s.v. Phalantos Nr.4; Buslepp, in: Roschers Lexikon der Mythologie V,

1916-1924, 1938, Vgi.

93

s.v.

Taras;

Bayet

30f.;

V.Ehrenberg,

1624 s.v. Phalantos; Giannelli 22f.; Cahn, dagegen Eitrem, Beiträge 159; Gwynn 99

Apollon

verbinden

ihn:

Ciaceri,

Storia

I

89f.;

36ff. 518. - Vgl. auch Corsano 2) Als italischer Heros

131. 134f. z.B. bei

gleichnamiger Heros findet Steph.Byz. s.v. Φάλανθος)

sich und

in in

RE

XIX

2,

Chronology 106. Anm. 46. - Mit

Wuilleumier,

Byvanck

Tarente

66f.

-

Arkadien (Paus.VIII Rhodos (Athen.VIII

Ein

35,9; 366e).

Vgl. dazu auch Busolt, GG I 408 Anm.1 und Mazzarino, Metropoli 77 sowie neuerdings Corsano 130ff. 3) So Bérard, Colonisation 167. 171. Für historisch halten Phalanthos auch: L.Lacroix, Revue belge de numismatique 100, 1954,

23 Anm.5; 4) 112;

Zur G.de

Rohrbach

150 Anm.3;

Gründung Sanctis,

Storia I Giannelli,

173-185; 183-186.

Hammond,

Peloponnese

5) s.v.

Vgl. auch Αὐλών. - Daß

Graham,

Kaulonias: Pais, Monumenti antichi

Expansion Storia I 23,1914,

Dunbabin 27f.; Berard, 262f.; Pembroke 1268f.;

112;

Hooker

243-245; 685-690;

120.

Byvanck Ciaceri,

Colonisation 158-160; Graham, Greeks 181;

337.

Etym. Magn. 170 s.v. AbAwvla; Steph.Byz. Kaulonia eine lokrische Gründung sei (Serv. ad

82

Die

Oikisten

des

7.

und

6.Jh.

in

Sizilien

1002-1007) erzählt von der Eroberung der Stadt der Kleite durch die Krotoniaten. Der Sage nach soll Kaulonia von Kaulon, Sohn der Amazone Kleite, gegründet worden sein (1). Dieser eponyme Gründer ist sicherlich eine spätere Erfindung, eine aitiologische Erklärung des Namens der Stadt. Dahinter steht vielleicht als historischer Kern die Existenz einer Siedlung vor der eigentlichen Ktisis durch Angaben zur

Wenn

Achäer bzw. Herkunft der

eine

plante,

Kolonie

war

es

die

üblich,

Krotoniaten (2). Die unterschiedlichen Kolonisten widersprechen sich nicht (3).

Gründung die

einer

Mutterstadt

eigenen

mit

Tochterkolonie

heranzuziehen,

wie

es

schon bei Zankle und Rhegion zu sehen war. Thukydides (| 28,2) spricht von einem alten Gesetz, in solchen Fällen den Oikisten aus der Metropolis zu rufen. Kroton war eine achäische Kolonie, gegründet unter Leitung des Myskellos aus Rhypes. Oikist von Kaulonia war nach Pausanias (VI 3,12) Typhon aus Aigion (4). Der Oikist war also aus Achaia geholt worden, wobei der achäische Stammesbund gleichsam die Funktion einer Metropolis hatte (5). Der Kern

der

Kolonisten,

die

Kaulonia

anlegten,

bestand

sicherlich

aus

Krotoniaten. Dies schließt aber keineswegs aus, daß Typhon Kolonisten aus Achaia mitbrachte. Im Unterschied zu Zankle und Rhegion kennen wir für Kaulonia keinen zweiten Oikisten aus der

gründenden 4.

Kolonie,

Die

hier also aus Kroton.

Oikisten des ? e in Sizilien

und

6. J h.

Die Kolonisierung Siziliens dehnte sich seit dem Anfang des 7.3h. auf den Süden und Westen der Insel aus, da der verfügbare Raum an der Ostküste durch die Kolonien des 8.Jh. beschrànkt

war. Verg. Aen. III 553; vgl. auch Steph.Byz. s.v. Kaukwvia), ist ein falscher Schluß aus der Tatsache, daß Dionysios I. die Stadt den Lokrern übergab; vgl. G.de Sanctis, Monumenti antichi 23,1914, 694;

Bérard,

1) auch

Serv. Schol.

Colonisation

ad

159f.;

Verg.Aen.III

Lyk.Alex.

996

Pembroke

1268.

550;

Steph.Byz.

und

G.de

s.v.

Sanctis,

KauAovia. Monumenti

Vgl. antichi

23,1914, 685-688; Ciaceri, Storia I 175ff.; Giannelli 183ff. Pembroke 1268f. bezweifelt den Bezug auf Kaulonia. 2) So z.B. Berard, Colonisation 158f. Vgl. auch Dunbabin 28 und Giannelli 185. 3) So zuerst G.de Sanctis, Monumenti antichi 23,1914, 688; dann auch

Oldfather,

RE

XI

184; Bérard, Colonisation 67; Graham, Greeks 181. 4)

Vgl.

5) Die Oldfather,

Mazzarino,

1,1921,72

158;

Metropoli

s.v.

Kaulonia;

Giannelli

262;

Ciaceri,

Mazzarino,

Storia

Metropoli

67-71.

Historizität dieses Oikisten ist RE XI 1,1921, 72 s.v. Kaulonia.

kaum

anzutasten;

vgl.

I

Die Gründungslegenden a. Antiphemos Am

Anfang

Kolonie

Gela

von Gela

43

und Entimos als Oikisten von Cela

des

7.Jh.

gegründet

wurde

(1).

an

der

Thukydides

Südküste

(VI

8,3)

Siziliens

berichtet,

die

daß

45

Jahre nach der Gründung von Syrakus (2) Antiphemos aus Rhodos und Entimos aus Kreta als Führer der Kolonisten gemeinsam Gela gründeten: ἐποίκους ἀγαγόντες κοινῇ ἔκτισαν (3). Die Stadt habe

ihren

Namen

vom

Fiuß

Gelas

erhalten,

der

erste

befestigte

Platz habe Lindioi geheißen, und der Kolonie sei dorisches Gesetz gegeben worden. Delphi spielte bei dieser Gründung wiederum eine Rolie

bei

(4).

der

Nach

Diodor

Pythia

an,

des

Flusses

Mündung

(VIII

die

23,1)

ihnen

Gelas

die

fragten

Antiphemos

Gründung

befohlen

habe.

einer

Aristainetos

daß die beiden Brüder Lakios und Antiphemos das in einer anderen Angelegenheit befragten. Dabei Lakios,

den

späteren

Gründer

von

und

Entimos

Kolonie (5)

an

der

erzählt,

delphische Orakel habe Apollon den

Phaselis,

in

den

Osten

geschickt, den Antiphemos, der bei dieser Antwort des Orakels an Lakios gelacht habe, aber nach Westen zur Gründung von "Gela" (6). Die doppelte Gründung von Phaselis durch Lakios und von

Gela durch Antiphemos 1)

Zur

Gründung

ist auch bei Philostephanos erwühnt Gelas:

Holm,

Sizilien

I

134f.;

(7).

Busolt,

GG

I

412f.; Pais, Storia I 233-235; Freeman - Lupus 1 344-346; Blinkenberg, Chronique 374ff.; Ehlers 13-15; Blinkenberg, Lindos II 1, 171(f.; Schmid 130ff.; Dunbabin 20; Wentker, Ktisis 129-139; Wentker, Sizilien 21; Berard, Colonisation 225-234; Pareti, Sicilia 76f.; Berard, Expansion 78; Rohrbach 2lif.; Woodhead, Greeks 51; Stauffenberg, Trinakria 129-131; Mazzarino, Metropoli 57f.; Griffo Matt 49ff.; Graham, Colony 19-22; Jenkins, Gela 1; Carita 21-29; Asheri, Colonizzazione 124-126; Métraux 32f.; Graham, Greeks 163íf.; Hans 45. Zum archäologischen Befund vgl. P.Orlandini, L'espansione di Gela nella Sicilia centromeridionale, Kokalos 8,1962, 69ff. 2) Geht man von 733 als Gründungsdatum von Syrakus aus, wurde Gela also 688 v.Chr. gegründet. 3) Áhnlich auch Thuk.VII 57,6.9. 4)

Zum

Orakel:

Parke

-

Wormell

I

64f.

Rohrbach 21f.; Lacroix, Colonisation 14M. 282. Siehe auch die Anekdote Paroemiographorum Graecorum I p.22). 5)

Aristainetos,

FGrHist

771,

fr.1

bei

II

3.

166;

Schmid

130f.;

135-137; Fontenrose, Oracle bei Zenob. I 54 (Corpus Steph.Byz.

s.v.

Γέλα.

6) Der auf Gela bezügliche Teil dieser Legende mit dem Wortspiel des Lachens auch im Etym.Magn. p.225 s.v. Γέλα. Die Gründung von Phaselis durch den Lindier Lakios halte ich trotz Blinkenberg, Tempelchronik 22 für weitgehend legendär; vgl. Gierth 105ff. und G.E.Bean, Kleinasien ll. Die türkische Südküste von Antalya bis Alanya, Stuttgart 1970,139. Siehe auch Blinkenberg, Chronique 350. 354; J.D.Bing, Journal Near Eastern Studies 30,1971, 103ff.

7) Philostephanos,

FHG

III p.29,

fr.1 bei Athen.

VII 297f.

55

Die Oikisten

Es

des

7.

und

6.Jh.

in Sizilien

handelt sich hier um eine der für die Ktisisliteratur

typischen

Legenden, in denen gleichzeitig zwei Oikisten zu verschiedenen Gründungen ausgesandt werden, wie es schon bei Syrakus und Kroton zu sehen war. In die gleiche Gattung gehórt auch das Motiv der unfreiwilligen Aussendung von Oikisten durch Delphi, die eigentlich in einer ganz anderen Angelegenheit das Orakel befragen woliten

(1).

Das

Wortspiel,

durch

das

Lachen

(griechisch

γελᾶν)

des Antiphemos den Namen der neuen Kolonie Gela erklären zu wollen, weist ebenfalls in den Bereich der legendären Ktisisliteratur

(2). Herodot (VII 153) erzählt, daß Gela von Lindiern aus Rhodos unter Antiphemos gegründet wurde und daß der Ahnherr des späteren Tyrannen Gelon, der von der Insel Telos stammte, die Kolonisten begleitete. Sehr viel stärker als Herodot betont die lindische

Tempelchronik

(3)

das

Mitwirken

eines

Deinomenes,

Vater

des später in Gela und Syrakus herrschenden Tyrannen Gelon, an der Gründung Gelas: ouvoınlfac Γέλαν μετὰ Ἀντιφάμου. Er soll zuvor eine führende Stellung in Lindos innegehabt haben, Die Identifikation des in der lindischen Tempelchronik erwähnten Deinomenes, der dort der Athena eine Opfergabe gestiftet hat, mit dem Vater oder einem Vorfahren des Tyrannen ist aber völlig unsicher und die zeitliche Verbindung mit der Gründung Gelas weist auf einige Verwirrung beim Verfasser (4). darauf eine Genealogie der Deinomeniden

So sind Versuche, aufzubauen, rein

hypothetisch. Alles deutet auf eine künstliche Rückprojizierung im Sinne und zum Ruhme des Tyrannengeschlechts der Deinomeniden hin. An der Herkunft der Hauptgruppen von Kolonisten aus Rhodos

und

Kreta

kann

kein

Zweifel

bestehen.

Während

wir

für

den

oder

die genauen Heimatorte der beteiligten Kreter keine Zeugnisse besitzen, bestätigen mehrere Quellen, daß die rhodischen Kolonisten, zumindest in ihrer Mehrheit, aus Lindos stammten (5).

Darauf

weist

auch

der

bei

Thukydides

(VI

3,3)

bezeugte

1) Vgl. dazu Bérard, Colonisation 228; Nilsson, GGR I 639. .2) Das Wortspiel auch bei Aristoph. Ach. 606. 3) Blinkenberg, Lindos II 1, Nr.2, XXVIII = FGrHist '532,

Xenagoras,

FGrHist

240,

fr.15.

Siehe

auch

Blinkenberg,

Name

28

Tem-

peichronik 23f. - Vgl. die kritischen Bemerkungen zu dieser Quelle für die Gründung Gelas bei R.van Compernolle, Bulletin de l'Institut historique belge de Rome 28,1953, 168-175 und bei Blinkenberg, Chronique 350. 4) Vgl. Blinkenberg, Lindos Il 1, 172-174; Asheri, Gela 622f.; J.P. Kesteman, Les ancétres de Gelon, Ant.cl. 39,1970, 398ff.; Cordano 50ff. - Auch in den Scholien zu Pind.Pyth. II 27 erscheint in einer konfusen Stelle der nach Sizilien einwandernde Deinomenes.

Das

Etymologicum

Magnum

p.225

s.v. Γέλα schwankt

Antiphemos und Deinomenes als Gründern Gelas. 5) AuBer an den erwáhnten Stellen bei Herodot stephanos auch bei Kallim.ait. II fr.43,46f. Pfeiffer.

zwischen

und

Philo-

=

Der Kult des Antiphemos "Lindici" Gela. Auch

für den die

mensetzung nicht

Gelas

befestigten

Herkunft

der

der

Kolonisten

ausgeschlossen,

der bei Artemon

daß

Platz

beiden

an

45

der

Stelle

des

späteren

zeigt

die

Zusam-

Es

ist aber

Oikisten

aus

Rhodiern

und

Kretern.

noch

weitere

Orte

Siedler

stellten,

wie

Herodot erwähnte Begleiter von der Insel Telos zeigt (1). von Pergamon nennt auch noch Peloponnesier als Kolonisten

(2).

In der Antiphemos

den

ersten

in Gela

Überlieferung stark zurück.

Rhodier

als

Führer

tritt der Kreter Entimos gegenüber Zahlreiche Quellen kennen überhaupt nur

der

Kolonisten

(3).

Wenn

der

Name

"Gela"

mit dem Lachen gerade des Antiphemos erklärt wird, zeigt dies ebenfalls die herausragende Stellung dieses Oikisten (3). In den Quellen wird auch nur Antiphemos ausdrücklich als "Oikistes" bezeichnet, nämlich bei Pausanias VIII 36,2 (5). Entsprechend weist auch der frühe Name "Lindioi" für diesen Piatz an der Südküste Siziliens auf die Vorrangstellung der Rhodier hin. Kallimachos spricht in seiner Aufzählung der Gründerkulte im zweiten Buch der Aitia auch von Gela (6) und betont dabei die Abstammung der Kolonie von Lindos. Man könnte daraus schließen,

daß

er

nur

den

Kult

des

lindischen

Oikisten

in

Gela

kannte.

Tatsächlich besitzen wir einen archäologischen Beweis für den Kult des Heros Antiphemos in Gela, kennen aber kein Zeugnis für einen Kult des Entimos. Bei den Ausgrabungen in Gela um die letzte Jahrhundertwende wurde die Scherbe eines Schalenfußes mit folgender der Schrift nach an den Anfang des 5.Jh. zu datierender

Inschrift 1) Gela

gefunden:

Vgl. 622f.;

408f.;

dazu

auch

Bérard,

J.P.Kesteman,

Les

ANEGHKE

ANTIOAMOI(7).

Colonisation

229

ancétres

Gélon,

de

mit

Diese

Anm.4; Ant.cl.

Asheri, 39,1970,

Carita 28f.

2)

Artemon

von

Ol. II 16b. 3)

MNAZI®AAEE

Hdt.

VII

Pergamon,

153,2;

FGrHist

Theopompos

von

569,

Chios,

fr.

1-

FGrHist

Schol. 115,

Pind.

fr.358

-

Schol. Thuk. VI 4,3; Philostephanos bei Athen. VII 197f; Xenagoras, FGrHist 240, fr.15 = Tempelchronik von Lindos, FGrHist 532,28; Paus. VII 46,2; Aristainetos, FGrHist 771, fr.il -

Steph.Byz.

s.v.DÉAa.

Diod.

23,1;

VIII

Schol.

- Beide

Artemon

Pind.Ol.

II

16b;

(Corpus

Paroemiographorum

Graham,

Colony

4)

20f.;

Theopompos,

Gela

115,

Antiphemos 6)

und dem

Kallim.ait.

"Oikisten"

II fr.43,46f.

I

bei:

Thuk.VI

FGrHist

Pind.Ol.

Graecorum

fr.1; Etym.Magn. p.225 s.v. 5) Warum Stauffenberg,

genannt

Pergamon,

Schol.

Asheri,

FGrHist

werden

von

II

p.22).

569,

70g; -

Zenob. Vgl.

4,3;

fr.

1

I

-

54

dazu

auch

FGrHist

771,

622.

fr.358;

Γέλα. Trinakria

Aristainetos,

129

von

Entimos spricht,

dem

"Archegeten"

ist unklar.

Pfeiffer.

7) Zum Fundort und den Fundumständen: P.Orsi, L'heroon di Antifemo, Notizie degli scavi 1900, 272ff.; P.Orsi, Gela, Monumenti antichi 17,1906, 558f. - Zur Inschrift (SGDI 5215 und SEG XII

46

Die Oikisten

Inschrift noch

bezeugt

den

dieser

Zeit.

in

sicherlich

Kultstätte sich der

dem

des

7.

Kult

und

des

6.Jh.

Antiphemos

Mnasithales

Gründerheros

in Sizilien

(dorisch

brachte

Antiphemos

an

Weihgeschenk

seinem

Grab,

der

des Oikisten, dar. Auch hier wird wiederum deutlich, wie Name des Gründers infolge seines Kultes sehr lange

erhalten hat und so der Nachwelt überliefert werden Die

Antiphamos)

dieses

Historizität

der

beiden

Namen

nicht bezweifelt werden (2). Antiphemos und der Lindier vor

Antiphemos

konnte (1). und

Entimos

darf

Woraus die Vorrangstellung des den Kretern mit Entimos resultiert,

darüber lassen die Quellen keine sichere Antwort zu (3). Es gibt verschiedene Erklärungsmöglichkeiten. Ein zahlenund bedeutungsmäßiges Übergewicht der Rhodier gleich bei der Gründung wäre die einfachste Lösung. Gleichzeitig könnten auch Antiphemos und mit ihm die Rhodier im Laufe des Gründungsvorganges oder und dies ist wohl zutreffender - in den nachfolgenden Jahren die Kreter in den Hintergrund gedrängt oder sogar aus der Stadt vertrieben haben (4). Die Quellen berichten uns sowohl von schweren Kämpfen der Siedler gegen die Sikaner (5) als auch von inneren

Auseinandersetzungen

in

der

Kolonie.

Pausanias

(VIII

nennt eigens Antiphemos als Eroberer der Sikanerstadt von wo er ein angeblich von Daidalos gefertigtes Kultbild

gebracht

haben

eigentlicher Funktion,

soll

($6).

Anführer

der

indem

er

in Gela

Herodot (VIi 153) die Unterlegenen in

Hier

gilt

Kolonie einen

der

und

neuen

lindische

hat

auch

Oikist

eine

als

religiöse

Kult einführt.

erwähnt einen Bürgerkrieg in die Stadt Maktorion geflohen

409): Jeffery, Local Scripts - Vgl. auch Ciaceri, Culti

46,2)

Omphake, nach Gela

Gela, bei dem seien. Einen

273; Guarducci, Epigrafia I 254f. Nr.4. 311; Pace, Camarina 33; Ehlers 14f.;

Bérard, Colonisation 230; Pace, Arte I 197f.; Griffo - Matt 49f. 142; G.Navarra, Città sicane sicule e greche nella zona di Gela,

Palermo 1964, 181-183; Graham, Colony 21f. Anm.7; Asheri, Gela 622; Graham, Expansion 152. 1) Vielleicht noch im 3.Jh. v.Chr.; vgl. Seibert, Metropolis 137f.; Asheri, Gela 623. 2) So z.B. auch Ehlers l4f. Anm.12; Bérard, Colonisation 230; Rohrbach 96. - Ein Kreter namens Entimos aus Gortyn am Hofe des Artaxerxes I. nach Athen.II 48d. 3) Nach Graham, Colony 20 zeigen die archäologischen Zeugnisse, daß im 6.Jh. der rhodische Einfluß vorherrschte; vgl. auch Asheri, Gela 622. 4)

Vgl.

Ehlers

14;

Bérard,

Colonisation

228f.;

Asheri,

Gela

622.

5) Die Kämpfe gegen die Sikaner erwähnt bei Artemon, FGrHist 569, fr. 1 = Schol. Pind. Ol. II lób; vgl. auch Hippostratos, FGrHist 568, fr.3 = Scbol. Pind.Ol. II 15d. - Siehe dazu: Wentker, Ktisis 134; Wentker, Sizilien 21; Bérard, Colonisation 233f.; P.Orlandini,

Omphake

e

Maktorion,

Kokalos

7,1961,

145-149;

Colonisation

234;

Carita

2lf. 6) Vgl. Wentker, Greeks 165.

Sizilien

21;

Bérard,

Graham,

Antiphemos

und

Gela

genauen Zeitpunkt für diese Ereignisse Vielleicht wird damit auf die Stórung des

47

gibt er nicht Gleichgewichtes

an (1). zwischen

den Siedlergruppen, speziell Rhodiern und Kretern, angespielt. Ein Münztyp Gelas aus der 2.Hälfte des 3.Jh. v.Chr. zeigt einen Krieger

oder

Heros,

der

einen

Widder

opfert

(2).

Hill

hat

vorgeschlagen (3), darin den Gründer Antiphemos zu sehen, und auch Jenkins neigt dieser Interpretation zu (4). Die Münze gehört in die Zeit des Timoleon von Korinth, der als neuer Oikist gefeiert wurde, wie noch zu zeigen sein wird. Es liegt nahe, dafi gerade in dieser Zeit die Erinnerung an den ursprünglichen Gründer wachgerufen und vielleicht auch eine Verbindung zwischen dem neuen und alten Oikisten hergestellt wurde. Ähnlich hatte man schon den bärtigen Kopf mit Helm auf einer syrakusanischen Bronzemünze der gleichen Zeit (5) auf den dortigen Oikisten Archias bezogen. Seltman (6) vermutete, daß dort Archias in der Maske des Timoleon dargestellt sei. Dem könnte man allerdings wiederum das Argument entgegenhalten, daß in der Münzprägung Siziliens und Unteritaliens üblicherweise die mythischen Heroen, nicht die historischen Oikisten dargestellt wurden (7). Aus Syrakus kennen

wir

Drachmen,

die

den

Heros

Leukaspis,

der

durch

die

Umschrift bezeichnet wird, zeigen, wie er einen Widder auf einem Altar opfert (8). Gerade der Widder Ist mit dem Leukaspis-Kult verbunden, und deshalb identifiziert Manganaro auch den Heros auf unserer Münze aus Gela als Leukaspis (9). In

diesem

Wentker Begriffe

Kapitel

ist

noch

auf

eine

entwickelt hat (10). Er ging κτίζειν und οἰμίζειν sowie

Begriffen

daraus,

κτίσις

daß

der

und

οἴκισις

bei

Schriftsteller

Thukydides

mit dem

Verb

1) Vgl. Wentker, Sizilien 20; Bérard, Flüchtlinge 222; Graham, Greeks 189. 2) Jenkins, Gela Nr.552f. - Der Typ der Nachfolgestadt, kopiert: vgl. Jenkins, 3) G.F.Hill,

Coins

of Áncient

4) Jenkins, Gela 114. 5) BMC 308; SNG Cop. 21955, PI.XLV 9. 6) 180;

Sicily,

723;

C.Seltman, Greek Coins, Jenkins, Gela 114. Talbert

These

einzugehen,

die

von dem Gebrauch der von den substantivischen aus

und

οἰκίζειν

Colonisation

C.Seltman.

erste

234;

Seibert,

in

Phintias,

wurde später Gela Nr.554.

London

schloß

die

1903, 167.

Greek

Coins,

London ?1955, 193f.; 208 lehnt dies ab.

vgl.

London

auch

Head

7) So z.B. Leukippos in Metapont, Herakles in Kroton, Pelops Himera, Agathyrnos in Tyndaris, Aeneas in Segesta, lokastos Rhegion. 8) BMC 226-230. Vgl. E.J.P. Raven, The Leukaspis Type

Syracuse, 1953,

Paris

in:

Actes

1957,

du

Congres

Wentker,

de numismatique

at

Paris

77-81.

9) G.Manganaro, Per Passato 20,1965, 166-168.

10)

international

in in

Ktisis

la

storia

129-139.

Vgl.

dei

culti

auch

in

Sicilia,

Rohrbach

21.

La

Parola

del

48

Die Oikisten

Besitznahme

eines

zeitlich

die

auf

des

Piatzes

7.

und

6.Jh.

bezeichne,

Landnahme

in Sizilien

mit

folgenden

κτίζειν

dagegen

Maßnahmen

wie

die

Mauerbau,

Kulteinrichtung, Einsetzung einer Verwaltung und anderes mehr. Da Thukydides κτίζειν im Zusammenhang mit der Ankunft des Antiphemos

und

hierbei

die

um

Entimos

in

eigentliche

Sizilien

verwendet,

Gründung

Gelas

an

handele

dem

es

schon

sich

vorher

besiedelten Ort "Lindioi". Dafür spreche auch die Bezeichnung der Kolonisten als éno(xoc, ein Begriff, den Thukydides nur für die Gruppen verwende, die sich an einem schon besiedelten Platz niederlassen, die also "Zusiedier" sind. Wentker will damit eine schon ältere lindische Ansiedlung an der Stelle des späteren Cela erschließen. Gegen Wentker zeigten aber de Wever und van Compernolle (1), daß κτίζειν von Thukydides synonym für οἰκίζειν verwendet

wurde

und

daß

Bedeutung

£nolxoı

von

ein

neutraler

"Einwanderer"

ist

Begriff (2).

in

der

Somit

allgemeinen

wiesen

sie

die

Schlußfolgerungen Wentkers bezüglich Gelas zurück. Aus ob

der

Lindioi

Name dann auch meist

Stelle der

bei

Name

Thukydides einer

(VI

früheren

4,3)

geht

Siedlung

nicht

war

(3)

klar

oder

hervor, der

erste

der von Antiphemos und Entimos gegründeten Kolonie, die erst später Gela genannt worden wäre (4). Vielleicht war es nur der Name eines Teiles der neuen Stadt. Man weist heute der ältesten Akropolis den Namen Lindioi zu {5). Aus-

geschlossen

werden

Kretern die ausdrücklich,

Die drei Gründer

Bei haben 1)

der

Anlage

wir

den

De

2) Asheri,

3)

- van

auch

50-56

und

-

Lindioi, scheint

Himera

Fall

um

dreier

1964,

Rhodier

461-523,

Andrewes

-

die Mitte

Gründer bes.

vor

den

heißt es (κοινῇ)

des

(8).

7.Jh. Sie

(7)

werden

503f.

Dover,

Thucydides

IV

217;

124f.

La

piü

Cronache die

antica di

Keramik,

ceramica

archeologia die

vor

Wentkers "Lindioi" zu bestátigen. 4) Siehe Ehlers 14; Rohrbach 21; Carita 22. und G.Navarra, Città sicane sicule e greche

Palermo

die

Himera

Compernolle

P.Orlandini, di

Antiphemos

Kolonie

Gomme

Colonizzazione

Nach

problema 2,1963,

der

von

besonderen

Wever

Vgl.

daß

neue Kolonie anlegten. Bei Thukydides daß die beiden Führer die Stadt gemeinsam

gründeten (6). b.

kann,

greca

e

di

689

di Gela e

storia zu

il

dell'arte

datieren

sei,

Vgl. auch Münch 53 nella zona di Gela,

176ff.

5) So K.Ziegler, RE VII 1,1910, 946 s.v. Gela 1; Bérard, Colonisation 229, 232; P.Orlandini, in: Princeton Encyclopedia 346 s.v. Gela. 6) Vgl. auch Mazzarino, Metropoli 57f. 7) Zur Datierung: Diod.XIll 62,4; dazu Bérard, Colonisation 242. 245f.; Vallet, Rhégion 85f. 8) Zur Gründung Himeras: Holm, Sizilien I 135f.; Busolt, GG I

Die Gründer

allerdings Die Zahl

nirgendwo von drei

Zusammensetzung Thukydides (VI

gegründet

Himera

und

Kolonisten berichtet,

zwar

von

zuzuschreiben. daß Himera

Eukleides,

Hauptteil der Siedler soll aus Chalkidiern sich Verbannte aus Syrakus, die

angeschlossen

49

ausdrücklich "Oikistai" oder "Ktistai" genannt. Gründern ist sicherlich der Vielfalt in der

der 5,1)

wurde,

von

hätten.

Man

habe

eine

Die von

Simos

Hauptquelle Zankle aus

und

Sakon.

Der

bestanden haben, denen sogenannten Myletiden,

Mischung

aus Chalkidisch

und

Dorisch gesprochen, die "Verfassung" sei aber chalkidisch gewesen. Während Pseudo-Skymnos (289f.) Himera kurz unter den chalkidischen Städten aufführt, spricht Strabon (VI 2,6 p.272) von einer Gründung durch die Zankleer aus Mylai. Die Parallele der Myletiden bei Thukydides und der Bewohner Mylais bei Strabon kann schwerlich zufällig sein. Man hat daher geschlossen, daß die aus Syrakus Verbannten in Mylai angesiedelt waren, bevor sie sich an der Gründung Himeras beteiligen (1). Aber auch eine

Verwechsiung

zwischen

den

Myletiden

und

den

Bewohnern

Mylais

durch Strabon ist nicht auszuschließen (2). Einer der drei Gründer war wohl der Führer der dorischen Myletiden, die eine nicht unbedeutende Gruppe stellten, wie die Angabe des Thukydides über die Vermischung der Sprache zeigt (3). Ein weiterer Gründer kam sicherlich aus Zankle, der Stadt, von der das Unternehmen eigentlich ausgegangen sein dürfte. Ais

Heimatstadt

des

dritten

käme

nach

allem,

was

wir

von

der

Zusammensetzung der Oikisten in den griechischen Kolonien wissen, am ehesten die Mutterstadt Zankles, Chalkis, in Frage (4), eher als 415f.; Pais, Storia I 241f. 289; Freeman - Lupus I 354f.; Bérard, Colonisation 240-242; Vallet, Rhégion 81-90; Stauffenberg, Trinakria 43f. 100. 112. 357f.; Mazzarino, Pensiero I 231-233; de Wever - van Compernole

508f.;

Métraux

24;

Asheri,

Colonizzazione

131f.;

Seibert, Flüchtlinge 221f.; Graham, Greeks 168í.; Hans 33f. 1) So Bérard, Colonisation 98. 241; Stauffenberg, Trinakria 322 Anm.15; vgl. auch Roebuck 1923í. und Graham, Greeks 169. Mazzarino, Pensiero 1 232f. geht sogar soweit, die Myletiden als eigentliche Gründer Himeras anzusehen, die von Zankle vertrieben und zur Gründung der Kolonie weitergeschickt worden wären; lediglich einige — Chalkidier aus Zankle hätten sich ihnen angeschlossen; vgl. dagegen aber die Betonung des zankleischen

Übergewichts bei Thukydides. 2) s.v. 3)

Freeman - Lupus I 354f.; K.Ziegler, RE VIII 2,1913, 1615 Himera; Dunbabin 56 Anm.5; vgl. auch Vallet, Rhégion 82-84. Mazzarino,

Pensiero

I

232f.

betont,

daß

das

dorische

Element

in der Sprache sogar gesiegt habe. 4) Diese Zusammensetzung der Oikisten u.a. bei: Berard, Colonisation 241; Vallet, Rhégion 89; N.Bonacasa, in: Princeton Encyclopedia 393 s.v. Himera; Cordano 46; Asheri, Colonizzazione 132. - Unwahrscheinlich ist ein messenisches Element, wie es Pais, Storia I 289 vermutet hatte. - Mazzarino, Pensiero I 232 glaubt, daß allein Zankle die drei Oikisten unabhängig von der ethnischen

50

Die Oikisten

Kyme in ein Teil

Unteritalien, der Siedler

eigentliche

des

für in

Metropolis

galt

7.

und

6.Jh.

in Sizilien

das Stauffenberg eintritt (1). Zankle aus Kyme gekommen,

Chalkis,

das

ja

zum

Teil

Zwar aber

die

war als

Kolonisten

für Kyme gestelit hatte. Man wird zur Berufung eines Oikisten auf die gemeinsame Mutterstadt im griechischen Mutterland zurückgegriffen haben. Auch für Rhegion, das ebenfalls von Zankle aus gegründet wurde, ist ein Oikist aus Chalkis bezeugt. Ob außer den Zankleern auch Kolonisten aus Chalkis seibst an der Gründung Himeras

beteiligt

waren,

wissen

in

Ravanusa

auf

Sizilien

wir

nicht.

wurde

eine

archaische

gefunden, die einen Sakon, Sohn des Mylos, des Sakon, nennt (2). Sakon hieß einer der

Inschrift

und einen Mylos, Sohn drei Gründer Himeras,

und der Name Mylos erinnert an die aus Syrakus verbannten Myletiden. Man hat daraus geschlossen, daß es sich bei den in der Inschrift erwähnten Personen um Nachkommen des Oikisten Sakon handelt (3). Wenn dies zutrifft, war Sakon der Führer der dorischen Myletiden bei der Gründung Himeras. Von Interesse ist weiterhin, daß ein anderer Gründername, nämlich Eukleides, im Zusammenhang mit dem berühmten Dichter Stesichoros, der allgemein der Himeräer genannt wird, erscheint. Die Suda (s.v. Στησίχορος) nennt unter fünf verschiedenen Vaternamen

durch

die

1213).

des

Dichters

Inschrift

auf

Stauffenberg

auch

einer

hat

Eukleides

Herme

daraus

aus

(4).

Dieser

Tivoli

geschlossen,

Name

bestätigt daß

der

wird

(IG

XIV

Vater

des

Dichters und der Gründer Himeras identisch sind (5). Aber es ist auch möglich, daß diese Version des Vaternamens von Stesichoros aus

dem

Wunsche

Himeras

heraus

entstanden

Dichter mit einem der Stadtgründer zu verbinden

ist,

den

berühmten

(6).

Zusammensetzung der Kolonisten bestimmt habe. Dagegen sprechen außer den "Regeln" für die Kolonisation gerade die inschriftlichen Zeugnisse im Falle Himeras. Ein Vergleich mit den noch zu behandelnden spartanischen Synktistai des Dorieus-Unternehmens ist schon aus zeitlichen Gründen nicht angebracht. 1)

Stauffenberg,

2)

P.Mingazzini,

Manni-Piraino,

Trinakria

100.

Monumenti

Kokalos

10-11,

357.

antichi

1964/5,

36,1937,

663ff.;

vgl.

M.T.

482ff.

3) Dunbabin 420 Anm.7; van Compernolle, Chronologie 405f.; Stauffenberg, Trinakria 193; de Wever - van Compernolle 508f.; Seibert, Flüchtlinge 222. 4) Zur Biographie des Stesichoros: U. v.Wilamowitz-Moellendorff, Sappho und Simonides, Berlin 1913, 235f.; J.Vürtheim, Stesichoros' Fragmente und Biographie, Leiden 1919, 99ff.; W.Schmid O.Stählin, Geschichte der griechischen Literatur I 1, München 1929, 470f. mit Anm.3; Pace, Arte III 273ff.: Vallet, Rhegion 89 Anm.b. 251-263; Stauffenberg, Trinakria 44. 357f. 5) So Stauffenberg, Trinakria 357; vgl. U.v.WilamowitzMoellendorff, Sappho und Simonides, 6) So J.Vürtheim, a.a.O. 100f.

Himera

stand

vielleicht

der

Name

Berlin - Auf

Eukleides:

1913, einer

M.T.

236 Anm.2. Basis des 5.Jh.

Manni

Piraino,

aus

in:

Die Gründung Stesichoros (0).

soll

Stephanos

in

von

der

kleinen

Byzanz,

der

von

Kamarina

51

Kolonie

Matauros

geboren

Matauros

fälschlich

von

sein

Bruttium

nach Sizilien verlegt, nennt diese Kolonie eine Gründung Lokrois, Solin (Il 11) dagegen eine Gründung Zankles. Man könnte hier fragen, ob nicht die Lokrer die Zankleer aus Matauros vertrieben haben, die dann zur Gründung Himeras gezogen sein kónnten. Dazu würde die Nachricht passen, daß Stesichoros, der spätere Himeräer, aus

Matauros

stammte.

War

Eukleides,

der

Vater

des

Dichters,

der

Anführer der aus Matauros vertriebenen Siedler und einer der drei Oikisten Himeras (2)? Es gibt allerdings so viele Unsicherheiten und Legenden über das Leben des Stesichoros, daß diese Verbindung hypothetisch bleiben muß. c.

Im und die

Daskon

und

Menekolos,

die Olkisten

von

Kamarina

Zuge der territorialen Ausbreitung von Syrakus nach Westen nach Süden entstanden drei syrakusanische Pflanzstádte, um

Mitte

des

7.J)h.

bezeugt sind, Kamarina (3).

Akrai

und

Kasmenai,

und 135 Jahre nach Wenn man 733 als

von

denen

der Gründung Anfangsdatum

keine

Gründer

von von

Syrakus Syrakus

annimmt, kommt man auf das Jahr 598 für die Gründung von Kamarina (3). Als Oikisten dieser Stadt werden bei Thukydides (VI 5,3) Daskon und Menekolos genannt. Aus der Nennung zweier

Oikisten hat man versucht, die unterschiedliche Herkunft der Kolonisten zu erschließen. Der Name Daskon weist dabei deutlich nach Syrakus, wo eine Befestigungsanlage beim Hafen diesen Namen trug (5). Daß Kamarina eine syrakusanische Gründung war, wird auch von allen Quellen bestátigt (6). Ob aber der zweite Gründer Himera I. Campagne di Scavo 1963-1965, Rom 1970, 347ff. 1) Steph.Byz. s.v. Mátaupoc; Suda s.v. Στησίχορος. 2) So Stauffenberg, Trinakria 357f.; vgl. auch Bérard, Colonisation 211f. 242. Skeptisch: Vallet, Rhégion 262f. 3) So Thuk.VI 5,3. 4) Das Gründungsdatum kurz nach 600 auch in der armenischen Version des Eusebius und bei Hieronymus (chron. p.92f. Schóne) sowie in den Scholien zu Pind.Ol. V 16. Vgl. auch Ps.-Skymn. 294-296. Zur Gründung Kamarinas: Pais, Storia I 236f.; Freeman - Lupus II 24-30; Pace, Camarina 31-33; Dunbabin 104f.; Bérard, Colonisation

133-135;

Stauffenberg,

Trinakria

123-125;

Seibert,

Metropolis 130; Graham, Colony 93f.; Sjóqvist, Sicily 37-39; Maddoli 3f.; Asheri, Colonizzazione 123; Heurgon, Rome 157; Métraux 94; Graham,

Greeks

177.

5) Thuk.VI 66,2; Diod.XIV 72,3. Vgl. Pais, Storia I 237; Dunbabin 105; Stauffenberg, Trinakria 124; de Waele, Acragas 101 Anm.516. 6) Thuk.Vi 5,3; Strab.VI 2,5 p.272; Ps.-Skymn. 294-296. Zum Verhältnis zwischen Syrakus und Kamarina: Seibert, Metropolis 122-127; Graham, Colony 93f.

52

Die

Oikisten

des

7.

und

6.Jh.

in Sizilien

und und

mit ihm ein Teil der Kolonisten aus einer anderen Stadt kamen aus welcher, ist nur hypothetisch zu beantworten. Man hat an

die

Beteiligung

elischer

Siedler

(1),

an

das

Mitwirken

Gelas

(2)

oder an korinthische Kolonisten gedacht. Wenn man die Parallelen in anderen westgriechischen Kolonien bedenkt (3), so erscheint die Herkunft des Menekolos und eines Teils der Besiedier Kamarinas aus Korinth, der Mutterstadt von Syrakus, als am wahrscheinlichsten

(4). d. Aristonoos und Akragas

wurde,

Pystilos,

wie

die Oikisten

Thukydides

(VI

von Akragas 5,54)

berichtet,

etwa

108

Jahre nach Gela von den Geloern gegründet, das heißt um 580 v.Chr. (5). Zu Oikisten machten sie nach Thukydides Aristonoos und Pystilos. Die Institutionen Gelas seien nach Akragas übernommen worden. Auch Pseudo-Skymnos (292f.) läßt die Geloer Akragas gründen, und Strabon (VI 2,5 p.272) scheint die Stadt ebenfalls als — geloische Kolonie zu kennen, obwohl die Textüberlieferung an dieser Stelle nicht ganz sicher ist (6).

Die über

Gründung den

von

Süden

der

Akragas Insel.

ist

Warum

die

Folge

aber

der

werden

Expansion zwei

Gelas

Oikisten

für

1) So Pais, Storia I 237 wegen des Flußnamens Hyrminos bei Kamarina, der an die Stadt Hyrmine in Elis erinnert. Vgl. Bérard, Colonisation 128. 135. 2) Durch die vielfaltigen Verbindungen zwischen Gela und Kamarina in der späteren Geschichte bedingt; vgl. Berard, Colonisation 135; Seibert, Metropolis 123f.; Graham, Colony 93 Anm. 1. 3)

Vgl.

z.B.

Zankle,

Rhegion,

Kaulonia.

4) So auch Dunbabin 105; Stauffenberg, Trinakria 124; Graham, Colony 93 Anm.l1; Sjóqvist, Sicily 39; Maddoli 4; Asheri, Colonizzazione 123. - Daf beide Oikisten aus Syrakus kamen: z.B. Busolt - Swoboda 1266 Anm. 1 und Pace, Camarina 33. 5) Zur Gründung von Akragas: Holm, Sizilien I 138f.; Busolt, GG I 418; Pais, Storia I 239f.; Freeman - Lupus I 372f.; P.Marconi, Agrigento. Topografia ed arte, Florenz 1929, 29; Bérard, Colonisation 235-240; Griffo - Matt 83ff.; Graham, Colony 20f.; de Waele, Acragas 81-102. 236; Maddoli 5f.; Asheri, Colonizzazione 127f.; Métraux 3lf. 160f.; Graham, Greeks ]166f.; Hans 42. - Zur Datierung: de Waele. Acragas 81-100. 236, der vor allem von den Schol. Pind.Ol.Il 166e ausgeht, und Berard, Colonisation 237, - Zum archäologischen Befund neben de Waele auch E.de Miro, La fondazione di Agrigento e l'ellenizzazione del territorio fra il Salso e il Platani, Kokalos 8,1962, 122ff. sowie Graham, 6)

Patterns

Als

Schol.

= Schol.

36.

geloische

Pind.Ol.

Pind.Ol.

II

Kolonie

15a

und

II 16b.

auch

bei

Artemon

Timaios,

FGrHist

v.Pergamon,

FGrHist

566,

569,

fr.92

=

fr.

1

Die Gründer

von Akragas

53

Akragas ernannt? Das ist wohl kaum auf die beiden Bevólkerungsgruppen in Gela, Rhodier und Kreter, zurückzuführen (1). Der kretische Teil der Bewohner Gelas hatte im 6.Jh. wohl längst seine Eigenständigkeit und Bedeutung verloren. Die ursprünglichen Gruppen mußten schon ineinander aufgegangen sein. Es ist eher anzunehmen, daß der zweite Oikist eine Gruppe vertrat, die sich den geloischen Kolonisten nach Akragas angeschlossen hatte. Denkt man an den üblichen Brauch, einen der Oikisten von Tochterkolonien aus der Mutterstadt der gründenden Kolonie zu berufen,

so

läßt

sich

hier

eine

Verbindung

zu

Rhodos

vermuten.

Einige Quellen bestätigen auch eine direkte rhodische Beteiligung an der Gründung oder Besiedlung von Akragas (2). Polybios (IX 27,8) spricht von der rhodischen Gründung Akragas, allerdings um die Anwesenheit des rhodischen Zeus Atabyrios in Akragas zu erklären. Bei Pindar und in den Scholien dazu werden die Vorfahren des Tyrannen Theron von Akragas ausdrücklich als Rhodier bezeichnet, die nach einigen Versionen direkt von Rhodos nach Akragas gekommen seien (3). Daß bei Thukydides außer den Geloern keine weiteren Beteiligten bei der Gründung von Akragas genannt werden, läßt sich aus der verkürzten Zusammenfassung der Quellen erklären,

die

Buches

Thukydides

vornahm.

Er

in

seinem

führt

auch

Oikisten an, wie er es ja auch und Kamarina tat. So läßt sich

den beiden Oikisten e.

Der Zug

in Akragas

Exkurs

nicht

am

die

Anfang

genaue

des

sechsten

Herkunft

der

nicht bei den Oikisten von Himera nicht mehr entscheiden, wer von

welche Gruppe

reprásentierte

(4).

des Dorieus

Das späteste griechische Kolonisationsunternehmen in Sizilien ist der Zug des Dorieus, des Stiefbruders von König Kleomenes I. aus Sparta, am Ende des 6.Jh. (5). Als Anlaß zur Auswanderung 1) So Anm.78;

nisation

noch Busolt - Swoboda 1266 Anm.1l; Wentker, Ktisis 136 Anm.41; vgl.

236f.

und de Waele,

Acragas

Wentker, Sizilien 23 auch Bérard, Colo-

101.

2) Für rhodische Siedler: Holm, Sizilien I 139; Freeman - Lupus I 373 (2 Oikisten aus Rhodos); Bérard, Colonisation 236f.; Franke Hirmer 60; D.Asheri, Kokalos 16,1970, 85f.; de Waele, Acragas 100f.; Boardman, Kolonien 221; Cordano 45ff.; Hans 42 und vor

allem Graham,

Colony

3) Pind. fr.119 FGrHist 566, fr.92 l.

4)

Ob

Gelon aus Aristonus

Name

ist

rhodischen

21 und Greeks Snell; Schol. und Artemon

Aristonoos

wie

der

167. Pind.Oi.I] 15 und 16 = Timaios, v. Pergamon, FGrHist 569, fr.

gleichnamige

Schwager

des

Tyrannen

Gela stammte, wie B.Niese, RE II 1l, 1895, 967 2 und 3 offenbar annahm, ist nicht zu beweisen.

aber

damit

für

Oikisten

Colony 21. 5) Zu Dorieus

und

Gela

nehmen

seiner

bezeugt. an:

- Einen

z.B.

Expedition:

geloischen

Dunbabin

Holm,

und

310;

Sizilien

s.v. Der

einen

Graham,

I

195-197.

54

Die Oikisten

des

7.

und

6.Jh.

in Sizilien

werden bei Herodot (V 39-42) dynastische Spannungen zwischen Kleomenes und Dorieus angegeben. Dorieus habe, weil er nicht mehr länger

unter

der

Herrschaft

seines

Stiefbruders

leben

wollte,

um

spartanische Auswanderer gebeten (1) und sei mit ihnen nach Libyen gegangen, ohne allerdings zuvor das delphische Orakel zu befragen. Daher sei das Unternehmen nach zwei Jahren gescheitert. Der Orakeldeuter Antichares aus Eleon habe die Rückkehrer dann nach Sizilien geschickt, um Herakleia am Eryx zu gründen (2). Dazu wurde ein Anspruch aus mythischen Zeiten zu Hilfe genommen. Der Sage nach soll nämlich Herakles bei seiner zehnten Aufgabe, die Rinder des Geryoneus nach Griechenland zu bringen, das Land in Sizilien im Ringkampf gegen den Eponymen Eryx gewonnen haben, kommen

war

habe es aber zurückgegeben, bis einer seiner Nachkommen werde, um das Land zu besiedeln (Diod.IV 23,1f.). Dorieus

Heraklide,

der

passende

anzutreten. Bevor Dorieus

nach

410f.;

Lupus

Freeman

-

Mann

Sizilien Il

also,

fuhr,

72-84.

um

soll

das

er

428-433;

Erbe

das

des

Herakles

delphische

B.Niese,

RE

V

Orakel 2,

1905,

1558-1560 s.v. Dorieus 3; V.Costanzi, La spedizione di Dorieo in Sicilia, Εἶν. ἢ]. 39,1911, 353-360; Pareti, Studi 1-27: Dunbabin 348-354; R.van Compernolle, Ségeste et i'hellénisme, Phoibos 5, 1950/51,

bei

226-228;

Herodot,

Will,

Miltiade

Diss.

127-132;

Freiburg

A.Ebner,

1956,

116:

Der

Heroenmythos

Berard,

Colonisation

259-266; Vallet, Rhegion 36lf.; Rohrbach 60-62; Berard, Expansion 123; Stauffenberg, Dorieus 181-215; E.Sjóqvist, Opuscula Romana 3, 1961, 118; Stauffenberg, Trinakria 137-154; G.Navarra, Cittä sicane sicule

e

greche

nella

zona

die

Gela,

Palermo

1964,

136-141;

Lacroix,

Colonisation 69f.; Berve, Tyrannis I 178; Bornitz 69ff.; V.Merante, Sulla cronologia di Dorieo e su alcuni problemi connessi, Historia 19,1970, 272-293; Virgilio 357; Sjóqvist, Sicily 18f.; Maddoli 26f.; Graham, Greeks 189; Hans 8f. 39f. 1) Stauffenberg stellt dagegen angebliche Plàne Spartas gegen die Karthager, die zu dem Unternehmen geführt hátten, in den Vordergrund. - Zu den Intentionen Herodots an dieser Stelle vgl. Bornitz 69ff. 2) Nach dem

on

Herodotus

nicht

von

Kommentar

Il.

einer

Oxford Stadt

von

W.W.How

1957

zur

Herakleia

- J.Wells,

angegebenen

sprechen.

A

Commentary

Stelle

Nach

dürfe

man

Hpankeinv

sei

das Wort γῆν ausgefallen. Dorieus sollte also das "Land des Herakles" kolonisieren. So auch V.Costanzi, La spedizione di Dorieo in Sicilia. Riv.fil. 39,1911, 356. Vgl. dagegen aber Diod.IV 23: AwpLeüc .. . ἔμτισε bei: K.Ziegler, RE VIII

351;

Bérard,

189;

Stauffenberg,

Colonisation

Berve,

Tyrannis

Dorieus

nach

16.4.

πόλιν Ἡρακλείην. - Herakleia 1,1912, 437 s.v. Herakleia 28;

262;

Trinakria I

Sizilien

178;

auch

Rohrbach 152;

Graham,

bei

60;

Lacroix, Greeks

Hdt.VIi

am Eryx Dunbabin

Stauffenberg, Colonisation 189.

158;

-

Die

Paus.III

69

Dorieus Anm.5;

Fahrt

3,10.

des

4,1.

Dorieus befragt haben, wie Herodot (V

als aber

Euryleon

( ouyntictaL.)

Paraibates,

in Sizilien

Dorieus

sei

Euryleon

55

das ihm die Eroberung des Gebietes verhieß (1), 42-43) berichtet. Etwas später nennt Herodot (V 46)

"Mitgründer"

Thessalos,

und

von

Kelees

den

dabei

überlebt

des

und

Phönikern

gefallen. und

Als

mit

Dorieus

Euryleon.

den

und

Die

die

Egestaiern

einziger Resten

der

der

Spartaner

Auswanderer

besiegt

seien

worden.

συγμτίσται

Siedler

habe

Minoa,

eine

Kolonie von Selinus, besetzt (2). Bei einem späteren Kampf um die Macht in Selinus sei dann auch Euryleon getötet worden. Für die von Euryleon besetzte Stadt ist später der Doppelname Herakleia Minoa bezeugt (3), was auf die Herakleslegende verweist. "Oikistes" oder "Ktistes" werden weder Dorieus für Herakleia am Eryx noch Euryleon für Minoa genannt. Von interesse ist aber, daß allein im Zusammenhang mit der Expedition des Dorieus bei Herodot der Begriff συγκτίοται verwendet wird, und zwar zweimal für die oben genannten vier spartanischen Begleiter des Dorieus. Sonst wird

das

Wort

nur

selten,

einmal

noch

bei

Pollux

(IX

6)

verwendet,

wo es aber nach Herodot zitiert wird. Über die Rolle und Funktion dieser Synktistai erfahren wir nichts Genaues. Dorieus erscheint aber deutlich als der oberste Anführer des Unternehmens, dem die vier Spartaner als eine Art "Unterführer" zur Seite stehen (4). Als Dorieus im Kampf das Leben verliert, tritt der überlebende Synktistes Euryleon an seine Stelle. Gerade am Beispiel des Dorieus sieht man sehr deutlich die hervorragende Rolle, die das delphische Orakel bei der Kolonisation spielte. Herodot betont eigens, dafi die erste Kolonie des Dorieus in Afrika scheiterte, weil der Spartaner das delphische Orakel nicht befragt und die Regeln nicht eingehalten hatte. Das Scheitern des zweiten Versuches auf Sizilien, vor dem Dorieus dann ja in Delphi angefragt

haben

zumindest Wege

in

in

einer

das

Krotoniaten

soll,

der

damit

sybaritischen

verheißene

bei

wird Land

erklärt,

Version

begeben

Besiegung

von

daß

lautet

habe,

Sybaris

er

sich

- nicht

sondern

geholfen

-

wie

es

auf direktem erst

noch

den

haben

soll

(5).

1) Zum Orakel vgl. Parke - Wormell I 252. - Crahay 142-145 hält dieses Orakel wie das gesamte Unternehmen des Dorieus für eine spartanische Erfindung, um sich eine kolonisatorische Vergangenheit zu schaffen. 2) Nach Auffassung von Berard, Colonisation 265 und Vallet, Rhégion 352 Anm.l im Einverständnis mit Selinus oder wenigstens eines Teiles der Selinunter. 3) Polyb.I 25,9; Liv.XXIV 35,5. XXV 40,11. 4) Dunbabin 352 hält die vier für die Führer je eines Schiffes. Virgilio 35%. glaubt, daß jeder der vier engen Mitarbeiter des Dorieus Führer einer Untergruppe war, die jeweils einer bestimmten Phyle angehörte. - Asheri, Gela 620f. denkt an Mitglieder einer Gründungskommission, was aber für diese frühe Zeit auszuschließen ist. 5) Hdt.V 44f. Vgl. dazu Holm, Sizilien I 196; Crahay 145; Stauffenberg,

Dorieus

187;

Stauffenberg,

Trinakria

153f.;

Nilsson,

Oikisten des 7. und 6.Jh. außerhalb des Westgriechentums

56

In gewissem Sinne hat sich denn die Umbenennung Minoas

aber das Orakel doch noch erfüllt; zu Herakleia gilt nach griechischer

Auffassung,

auch

wie

vor

allem

dann

in hellenistischer

Zeit

vielfach

belegt ist, als eine Art "Gründung". Die Annahme, daß Euryleon bei der Eroberung Minoas die Stadt in Herakleia umbenannt hat, klingt sehr plausibel (1). Auf diese Weise wäre von dem Stellvertreter und Nachfolger des Dorieus doch noch ein Herakleia gegründet worden. Rohrbach glaubt daher, daß Euryleon als *Synktistes" zur Nachfolge des Dorieus berechtigt war (2). Das sind allerdings nur Vermutungen. Gegen die Umbennung Minoas schon durch Euryleon spricht unter anderem die Tatsache, daß der Name Herakleia nicht vor 314 v.Chr. begegnet (Diod. XIX 71,7)

und daß die Akragantiner den alten Namen Minoa nach der lindischen Tempelchronik (FGrHist 532, der Zeit des Euryleon

5.

benutzten

Oikisten

Nicht

über

nur

für

Aufgaben,

übrigen

von

Stellung

Stadtgründern,

"Archegetes" genannt Thema ermöglichen. 8.

Teiesikles

Beginnen ersten

Hälfte

wir

von

mit des

7.

u

Westgri

Sizilien

griechischen

(3).

des

des

in einer Weihung fr.30) noch nach

und

und

Unteritalien

Ehrungen

Welt

kennen

die

ausdrücklich

werden

wir

und

besitzen

wir

des Oikisten. einige

Auch

interessante

"Oikistes",

einige

Zeugnisse

aus der Beispiele

"Ktistes"

Erkenntnisse

zu

oder

unserem

Thasos

Thasos, 7.Jh.

einer (4).

Als

parischen Gründer

Gründung der

aus

Kolonie

der giit

GGR 1 638; Graham, Greeks 189. - Zu den nicht beachteten Gründungsregeln vgl. Strosetzki 13f. und Graham, Expansion 145. 1) So Freeman - Lupus II 84; K.Ziegler, RE VIII 1,1912, 437 s.v. Herakleia 28; Pareti, Studi 13ff.; Rohrbach 6lf.; G.Navarra, Città sicane sicule e greche nella zona di Gela, Palermo 1964, 139; Graham, Greeks 189 ("possibly"). - Dagegen: Dunbabin 353; Stauffenberg, Dorieus 188 Anm.30. Vgl. auch E.de Miro, Kokalos 4,1958, 77. 79. 2) Rohrbach 61f. - Stauffenberg, Trinakria 160 erkennt ebenfalls Euryleon als Nachfolger des Dorieus an, allerdings in der Weiterführung des Kampfes gegen die karthagische Bedrohung. 3) Dunbabin 353 sieht in "Herakleia" eine Übersetzung des phónikischen Namens "Makara". 4) Als parische Gründung bezeichnet bei: Thuk.IV 104,4; Strab.X 5,7 p.487. - Zur Kolonisierung von Thasos: E.Jacobs, Thasiaca, Diss. Berlin 1893,6f.; C.Fredrich, IG XII 8,1909, p.76; F.Hiler v.Gaertringen, RE V A 2, 1934, 1311-1313 s.v. Thasos l; Schmid 132f.; O.Rubensohn, RE XVIII 4, 1949, 1806ff. s.v. Paros;

Telesikles

Telesikles,

scheint

der

Vater

des

hervorzugehen,

und

Dichters

daß

schloß

hingegen

Telesikles

Graham,

57

Archilochos.

der Gründung beauftragt wurde Quellenbetrachtung und aus dem Gadara

Tellis

vom

Aus

einigen

delphischen

(1). !n einer Kommentar des

daß

Telesikles

Quellen

Orakel

mit

überkritischen Oinomaos von

nicht

der

Gründer,

sondern nur der Oberbringer der Anweisungen des Orakels gewesen sei (2). Gegen Grahams These sprechen aber die zahlreichen Parallelfálle, in denen immer der Oikist selbst den Auftrag und die Anweisungen Apollons erhält, nie aber ein Unbeteiligter. Pausanias (X 28,3) teilt bei der Beschreibung der Lesche der Knidier zu Delphi mit, daB Polygnotos von Thasos hlerin unter anderem Tellis und Kleoboia in Charons Nachen gemalt habe. Kleoboia soll den Demeterkult von Paros nach Thasos gebracht haben, und Archilochos sei der "dritte Nachfahre" des Tellis; das heißt, Tellis war, wenn die Angaben des Pausanias zutreffend sind, der Großvater des Archilochos (3). Die Annahme liegt nahe, Tellis Pouilloux, Thasos 24ff.; Bérard, Expansion 92f.; Rohrbach 23ff.; Pouiloux, Archiloque 3ff.; Graham, Colony 71f.; Werner 43ff.; Lazaridis l6f. 34f. 60f.; Graham, Thasos 61ff.; Rankin, Archilochus Sff.;

Martin,

Relations

1435ff.;

Boardman,

Kolonien

Wynne-Thomas 13. 18ff.; Graham, Expansion 116f. 1) Das Orakel überliefert bei Eus. praep.ev. Steph.Byz. s.v. θάσσος: Ἄγγειλον Taploıc,

σε

μελεύω

/ νήσῳ

ἐν Ἠερίη

κτίζειν

270ff.;

VI 7,8 (256) und τελεσίμλεες, ὡς

εὐδείελον

ἄστυ.

Zum Orakel vgl. auch Parke - Wormeil 1 66. II 94f.; Parke, Oracles 59; Fontenrose, Oracle 286; Wynne-Thomas 18f. - Das Orakel muß wohl als nachträgliche Sanktionierung der Kolonie durch Delphi, woran die Thasier selbst interessiert sein mußten, eingestuft

werden;

vgl.

Martin,

Relations

1442.

G.Tarditi,

La

Parola

del Passato 11,1956, 122-139 geht zu weit, wenn er das Orakel und Sogar Telesikles selbst als delphische Erfindung des 5. oder 4.Jh. ansieht. Vgl. dazu T.Breitenstein, Hésiode et Archiloque, Odense 1971, Vater

9ff. des

- Siehe auch die Inschriften, Archilochos bezeugt ist: SEG

N.M.Kontoleon, Archaiologike

Neaı

ἐπιγραφαὶ

Ephemeris

1952,

περὶ

32ff.

G.Daux, BCH 85,1961,846; 8.v. Archilochos. Telesikles als Gründer

von

1923,

épodes

271;

Pouilloux,

84,1960,

vgl.

F.Lasserre,

Les

Rohrbach

383

24;

Anm.1;

Robert,

M.Treu,

Pouilloux,

RE

2)

Oinomaos 75ff.

von

Gadara

von

3)'Anóyovoc...tpitoc, wie allgemeinen mit Enkel übersetzt. von

Pausanias

mitgezählt,

wie

4.

-

πάφου,

178) 1968,

137f.

BCH

1950,

und 47,

211ff.;

N.Weil,

BCH

9;

Graham,

1437ff.;

W.G.

Forrest,

und

Graham,

praep.ev.

Martin,

11,

Paris

F.Salviat

Archiloque

£x

1955,

Ch.Picard,

d'Archiloque, 23ff.;

bei Eus.

- Zurückgewiesen

BE

Suppl.

z.B.

71; Rankin, Archilochus 6; Martin, Relations Euboea and the Islands, CAH III? 3,1982, 255. Thasos

denen Telesikles als 517, A II 23 (dazu

τοῦ Ἀρχιλόχου

und

Thasos:

Thasos

in XV

VI

Relations

7,8

Colony

1438f.

es bei Pausanias heißt, wird im Denn die erste Generation wurde die

Aufzählung

der

drei

dem

58

Oikisten des 7. und 6.Jh. auBerhalb des Westgriechentums

und

Kleoboia

haben

kónnten

(1).

Gegen

gemeinsam

die

Auffassung,

Namens Telesikles ist und Tellis (2), spricht die Oberlieferung des

Archilochos erhaltenen

um

650

auf

das

die

junge

, aus

selbst

Werke

und

einigen

die

scheint

daß

an

Fragmenten

an

Frühzeit

einem

verstärken

Kult

nach

Tellis

Thasos eine

zahlreichen

von

Thasos.

parischen sollte,

des

Theopompos,

als

hielt

des sei

seiner sich

dort

Nachfolgeunternehmen,

(3).

zu

Pouilloux

Theopompos folgenden Mitglieder des spartanischen Paus. IV 15,3 zeigt, wo der letzte der genannten

Urenkel

identisch

Stellen Er

teilgenommen

hervorgeht

gebracht

Kurzform

daher mit Telesikles Pausanias (3).

berichtet

über

Kolonie

den

τέταρτος

haben,

und

wie

Martin

Königshauses bei Könige, also der

ἀπόγονος

bezeichnet

wird. Die Ansicht, daß Archilochos Enkel des Tellis war, ist schon alt; vgl. R.Schóne, Zu Polygnots delphischen Bildern, JdI 8,1893, 200f. Anm.23 und Hitzig - Bluemner 11 2, 779. Diese Auffassung z.B. auch bei F.Hiller v.Gaertringen, RE V A 2, 1934, 1311 s.v. Thasos 1; Pouilloux, Thasos 25; M.L.West, Studies in Greek Elegy and lambus, Berlin - New York 1974, 24. Graham, Thasos 81 will sich nicht festlegen, ob Archilochos der Enkel oder Urenkel war. 1 So z.B. J.G.Frazer, Pausanias' Description of Greece V, London

1898

(ND

New

York

1965),

373;

Pouilloux,

Thasos

25.

74.

330; Pouillux, Archiloque 22f. 36; Martin, Relations 1437ff. Dagegen Scherling, RE XI 1,1921, 669f. s.v. Kleoboia 4; Kontoleon, Archilochos 36. - F.Lasserre, Mus.Helv. 4,1947, 5 hält Tellis für einen

Demeterpriester.

-

Vgl.

auch

W.Góber,

RE

V

A

1,1934,

406

s.v. Tellis 1; Lazaridis 16; Rankin, Archilochus 6. 2) So R.Schöne, Jdi 8, 1893, 200f. Anm.23; F.Hiller v.Gaertringen, RE V A 2, 1934, 1311 s.v. Thasos 1; Schmid 133; Kontoleon, Archilochos 36; Wynne-Thomas 72; vgl. Hitzig Bluemner 11 2, 779; Graham, Thasos 81. - Einige Gelehrte folgern daraus, daß Tellis (-Telesikles) der Urgroßvater des Archilochos war, der Name also wie üblich vom Großvater zum Enkel, hier dem Vater des Archilochos, übergegangen sei; so z.B. W.Góber, RE V A 1, 1934, 406 s.v. Teils 1; K.H.Wistrand, in: Archiloque (Fondation Hardt. Entretiens sur l'Antiquité classique X), Vandoeuvres - Genf 1963, 35f.; vgl. auch M.L.West, Studies in Greek Elegy and Iambus, Berlin - New York 1974, 24. Gegen diese Auffassung:

Pouilloux,

Archiloque

36,

-

Teilweise

wird

die

Identifikation des Tellis mit einem Vorfahren des Archilochos für eine gelehrte Erfindung gehalten; so J.G.Frazer, Pausanias'

Description of Greece V, London 1898 A.Dieterich, Nekyia, Leipzig *1913, 69.

(ND

New

York

1965),

373f.;

3) Es ist nur schwer vorstellbar, daß Pausanias nicht den Namen des Telesikles berichtet hätte, wenn er sich über den Tellis auf dem Gemälde Polygnots informiert hat. 4) Vgl. das Monumentum Archilochi: IG XII Suppl. p.212-214 Diehl, Anth.Lyr.Gr.?, fr.51; weiterhin z.B. die Fragmente 18. 19. 53. 54 bei Diehl und die erwáhnte Stelle des Oinomaos von Gadara bei

Eusebius;

außerdem

Kritias

fr.44

bei

H.Diels,

Fragmente

der

Telesikles

nahmen

daher

bedingt

durch

über

an,

längere

Zeit

schlossen sie auf 1. Die Einführung Archilochos, und

durch

daß

sich

andauernde

und

die

Kámpfe

Thasos

59

Einrichtung mit

erstreckte.

den

Aus

der

Kolonie,

umwohnenden

den

wohl

Thrakern,

literarischen

Texten

drei Phasen in der Kolonisation von Thasos: des Demeterkultes durch Tellis, Großvater des Kleoboia; 2. Gründung der eigentlichen Stadt

Telesikles,

Vater

des

Archilochos;

3.

Verstärkung

und

Expansion der Kolonie mit Hilfe der neu eingetroffenen Parier, darunter an hervorragender Stelle Archilochos (1). Trifft dies zu, dann wird hier die bedeutende Rolle einer einzelnen Familie, die die Gründung von Thasos leitete, vielleicht auch initiierte, deutlich.

Als Zeitpunkt der Gründung durch Telesikles werden meist die Jahre um 680 v.Chr. angenommen (2). In einer Tholos an der Agora von Thasos glauben die französischen Ausgräber das Heiligtum des Stadtgründers gefunden zu haben (3). Der Rundbau stammt aus hellenistischer Zeit, steht aber auf Resten aus dem 5.Jh. Die Identifikation ist aber deshalb sehr unsicher, weil man das Telesikleion bei der noch nicht

gefundenen

Agora

aus

archaischer

Zeit

erwarten

würde

und

nicht

Vorsokratiker II, 6.Aufl., Berlin 1952, 396 = Ael. var.hist. X 13 und Clem.Alex. strom. I 131. Zur letztgenannten Stelle aber Graham, Thasos 73f., der darin keinen Hinweis auf die Rolle des Archilochos in Thasos sieht. - Vgl. F.Lasserre, Les épodes d'Archiloque, Paris 1950, 287ff.; N.M.Kontoleon, Arch.Eph. 1952, 82f.; Pouilloux, Archiloque 3ff.; Kontoleon, Archilochos 39ff.; Graham, Colony 72f.; M.Treu, RE Suppl.ll. 1968, 136ff. s.v. Archilochos; Werner 43ff.; Graham, Thasos 80ff.; Wynne-Thomas 19. 62ff. - Gegen Grahams Hypothese, daß die Gründung von Thasos

zur

Zeit

des

Árchilochos

um

650

geschah:

Martin,

Relations

1438ff. An anderer Stelle (JHS 91,1971, 36) hat Graham selbst an der Datierung 650 Zweifel geäußert. In Expansion 116 vertritt Graham aber wieder die Zeit um 650; ihm schloß sich an: Th.Schwertfeger,

Der

Schild

des

Archilochos,

Chiron

12,1982,

253

Anm.2. 1) Pouiloux, Archiloque 22f.; Martin. Relations 1436ff.; vgl. auch Lazaridis l6f. und, besonders zum Verhältnis zwischen Thasos und

Paros,

Graham,

Colony

71ff.;

Werner

43ff.

-

Die

Einführung

des Demeterkultes bedingt natürlich schon eine Ansiedlung von Griechen vor der eigentlichen Stadtgründung durch Telesikles. 2) So u.a. Pouiloux, Archiloque 23; Werner 43; Rankin, Archilochus 6; Wynne-Thomas 18: R.Martin, CRAI 1978, 183; Martin, Relations 1436; vgl. auch Graham, Thasos 86. - F. Hiller v. Gaertringen, RE V A 2, 1934, 1311 ergänzte die parische Chronik zum Jahre 6821 (FGrHist 239, Z.33) folgendermaßen: ἀφ'οὗ [Τελεσιμλῆς ὁ πάριος Θάσον ὠίκισεν]. Zur Datierung

auch

A.R.Burns,

005

55,

RE XVIII 4, 1949, 1806 s.v. Paros. 3) Vgl. R.Martin, BCH 71-72, 337-341; Pouilloux, Thasos 334f.

1935,

132,

1947-48,

und

422;

O.Rubensohn,

BCH

74,

1950,

60

Oikisten

des

7.

und

6.Jh.

auBerhalb

des

Westgriechentums

an der späteren aus dem 5.Jh. (1). "Oikistes" oder "Ktistes" wird Telesikles nirgendwo ausdrücklich genannt, aber bei Hippokrates findet

sich

an

einer

Stelle

die

Ortsangabe

παρὰ

ἀρχηγέτην,

die

schon C.Fredrich auf das Heroon des Telesikles bezogen hat (2). Die Verwendung des Begriffes &oxnvéxnc für den menschlichen Gründer einer Stadt ist sehr ausgefallen. "Archegetes" erscheint háufiger als Beiname des Gottes, der die Gründung einer Stadt veranlaßt oder die Kolonisten geführt hatte (3). Dennoch ist es nicht

ausgeschlossen,

daß

hier

mit

"Archegetes"

wirklich

Telesikles

gemeint ist, der nach dem Tode als Heros Verehrung fand. haben nàmlich eine Parallele in Kyrene, ebenfalls eine Gründung 7.Jh., wo der Gründer Battos als Archegetes verehrt wurde. b.

(4).

Die

Battos

von

Gründung

Grundlegend

1)

Vgl.

Wir des

Kyrene Kyrenes

dazu

Pouilloux,

ist

erfolgte

der

durch

Bericht

Archiloque

Theräer

bei

um

Herodot

das

Jahr

(IV

631

150-159),

29.

2) Hippokr. epid. I p.206 Kuehlewein. Dazu C.Fredrich, Ath.Mitt. 33, 1908, 234f.; R.Martin, CRAI 1978, 189. - Die Unsicherheit des Bezuges auf Telesikles wird durch eine Inschrift des 5.Jh., die einen Archegetes Sotion nennt, verstärkt; vgl. Pouiloux, Thasos 335 Nr.127. 3) Vgl. die z.T. veraltete Liste bei Kern - Jessen, Archegetes 441ff. und unseren Katalog im Anhang. 4) Die Datierung beruht vor allem auf der Chronik des Eusebius bei Hieronymus und in der armenischen Version (p.96 Helm und

p.88f.

Schöne).

Die

Angaben

bei

Solin.

XXVII

44

widersprechen

sich, Theophrast (hist.plant. VI 3,3) nennt eine ungenaue Zeitspanne von 300 Jahren vor dem Archontat des Simonides, d.h. vor seiner eigenen Zeit; von ihm abhängig ist Plin. n.h. XIX 41 (611 v.Chr.). Weitere Quellen zur Datierung: Paus. III 14,3: der spartanische Olympiasieger Chionis (664-656 als Sieger bezeugt) begleitete die Kolonisten; Schol. Pind.Pyth. IV p.93 Drachmann: 200jährige Battiadenherrschaft bei der Ermordung des Arkesilaos IV. von Kyrene. Auch die archäologischen Zeugnisse weisen in die zweite Hälfte des 7.Jh.; vgl. J.Boardman, Evidence for the Dating of Greek Settlements in Cyrenaica, BSA 61, 1966, 149ff,. Pind.Pyth.

Kyrene lindische

V

schon

82-88

in

die

legt

Zeit

Tempelchronik,

die

Ankunft

des

Battos

trojanischen

FGrHist

Eus. chron. z.J. 1336 (p.52 einer Gründungslegende, Sagenkreis verbinden wollte; 146f. u.a. glauben dagegen Kyrenaika. Zur Gründung und zu

des

532,

und

Krieges;

17;

Sil.Ital.

der

Theräer

ähnlich

auch

Pun.VIII

in

die

57ff.;

Helm). Diese Daten stammen wohl aus die Kyrene mit dem trojanischen dazu Chamoux 69ff. - Malten 112f. an eine vortheräische Kolonisation der den

Studniczka 9ff.; Malten 97ff. Commentary on Herodotus I,

Gründungslegenden

168ff. 190ff.; Oxford 1912,

von

Kyrene:

W.W.How - J.Wells, A 350ff.; Pareti, Sparta

Die Gründungslegenden

von K yrene

61

der zwischen einer kyrenischen und einer theráischen Gründungsversion unterscheidet. Beiden Versionen gemeinsam sind der Auftrag zur Gründung durch das delphische Orakel, die Person des Gründers Battos aus Thera und der eigentliche Gründungsvorgang in Nordafrika. Die Erzählungen unterscheiden sich aber in der Vorgeschichte. Nach der theräischen Legende soll König Grinnos von Thera (1) das delphische Orakel in einer nicht genannten Angelegenheit befragt haben, worauf ihm Apollon befohlen habe, eine Kolonie in Libyen zu gründen. Wegen seines Alters soll der Kónig das Orakel auf einen seiner Begleiter verwiesen haben, eben auf Battos. Nach der Rückkehr sei aber in Thera nichts weiter unternommen worden. Eine siebenjährige Trockenheit habe dann zu einer erneuten Befragung des Orakels geführt, das auf den alten unerfüllten Spruch verwies. Mit Hilfe eines kretischen Führers 56] auf der Libyen vorgelagerten Insel Platea eine Siedlung angelegt worden. Zwei Fünfzigruderer unter Führung des Battos sollen die theräischen Kolonisten dorthin gebracht haben. In der kyrenischen Version werden in einer sehr breiten Erzählung zunächst die Vorfahren des Battos vorgestellt. Seinen Namen habe Battos dadurch erhalten, daß er gestottert habe {griechisch PBarttapileıv ), deutlich eine aitiologische Erklärung des Namens. Herodot wendet auch gleich ein (IV 155,2), daß Battos

erst ein nämlich

späterer Beiname des Gründers von Kyrene sei. Battos sei die libysche Bezeichnung für einen König. In mehreren

anderen

Quellen

wird

der

Name

Aristoteles

für

den

Gründer

Kyrenes genannt (2). 23lff.; Robert, bei Herodot,

Heldensage III 857; H.Panitz, Mythos und Diss. Greifswald 1935, 58-61; Schmid

Orakel 108ff.;

F.Chamoux, L'hellénisme en Cyrénaique, Phoibos 3-4, 1948-50, 5-8; Schaefer, Kyrene 222ff.; Chamoux 92ff.; Defradas 245-257; Crahay 110-137; Parke - Wormel I 73-77; Taeger, Charisma I 34. 90; P. von der Mühll, Die Zeit des Apollonhymnus des Kallimachos, Mus.Helv. 15,1958, 1-10: Bérard, Expansion 105-107; Rohrbach 31ff.; Kirchberg 51-55; Parke, Oracles 47f.; Blumenthal 149ff.; Goodchild — 18ff.; Gierth %ff., der aber zu kritisch die Überlieferung betrachtet; Virgilio 350ff. 364f.; Nilsson, GGR I 638; Brackertz 145f.; Jeffery, Greece 52f.; Büsing 51ff.; Applebaum, Cyrene 8ff.; Giangiulio lff.; W.G.G. Forrest, Euboea and the Islands, CAH III? 3, 1982, 256f. - Die Belege zu Battos gesammelt bei L.Vitali, Fonti per la storia delle religione Cyrenaica (Università di Padova. Pubblicazioni della Facoltà di Lettere e Filosofia Vol. }), Padua 1932, 40-57 und dazu 120-122. ])

330,

Der

'Name

Grinnos

in

einer

Inschrift

aus

Thera:

IG

XII

3,

Z.3. Vgl. F.Hiller v.Gaertringen, Klio 33,1940, 65. Pind.Pyth. V 87; Herakleides, FHG II 212,4; Aristot. fr.528 und 611,16 Rose; Kallim. hymn. II 65f. (p.48 Pfeiffer) und II 76 (p.52 Pfeiffer); Akesandros, FGrHist 469, fr.6 - Schol. Pind.Pyth. IV inscr. b; Diod. VIII 29; Tzetzes, chil. VI 48; außerdem ein Weihgedicht des 2.Jh. n.Chr. vom Apollontempel in Kyrene: SEG IX 2)

62

Oikisten Herodot

des

7.

berichtet

delphische

Orakel

und

6.Jh.

weiter,

befragt

außerhalb

Battos

und

habe

von

des Westgriechentums wegen

ihm

die

seines

Stotterns

das

Antwort

erhalten,

er

müsse Libyen besiedeln (1). Dann folgen die gleichen Ereignisse wie in der theräischen Version: die Notlage auf Thera, die zur erneuten Anfrage in Delphi führt, und die Fahrt zur Insel Platea. Da man auch dort wieder in Not gerát, befragt Battos noch einmal das Orakel,

das

ihn

auf

das

libysche

Festland

schickt,

wo

nach

einiger

Zeit schließlich Kyrene gegründet wird, Wenn man die Erzählung Herodots der Legenden entkleidet (2) in der kyrenischen Version sind dabei mehr legendàre Züge als in der theràischen festzustellen, weil die Gestalt des Stadtgründers Aristoteles-Battos in jener stárker im Vordergrund stand und daher in der Volksüberlieferung mehr mit Legenden ausgeschmückt wurde (3) -,werden doch die realen Fakten der Gründung Kyrenes deutlich. Die bedeutende Rolle Delphis kommt in allen Quellen zum 189. - Zur Diskussion über den Namen des Gründers: Chamoux 95-98; Applebaum, Cyrene 13. Für Battos als libyschen Königstitel: z.B. W.W.How - J.Wells in ihrem Kommentar zu Hdt. IV 155; Schaefer, Kyrene 233ff.; Parke - Wormell I 74; Parke, Oracles 47f.; Taeger, Charisma 1 34; Brelich, Eroi 316 Anm.3; Stauffenberg, Trinakria 144; Fontenrose, Oracle 121. - Konträr dazu: z.B. O.Masson, Glotta 54, 1976, 84-98. Dagegen spricht auch, daß Battos als griechischer Name bezeugt ist (z.B. mehrere Male auf Samos; vgl. Chr. Habicht, Ath.Mitt. 72,1957, 201) und daß sich bei den kyrenischen Königen die Namen Battos und Arkesilaos in der üblichen Weise abwechseln (vgl. Graham, Cyrene 107). - Die Historizität des Gründers, hieß er nun ursprünglich Aristoteles oder

Battos,

ist

jedenfalls

nicht

zu

bezweifeln;

vgl.

Brelich,

Eroi

132 Anm.175. Dagegen aber Crahay 116, der von einem eponymen Heros der Dynastie in Kyrene spricht. - Ein Heros Aristaios als Gründer Kyrenes lediglich bei lust. XIII 7,1. 1) Diese Version auch bei lust. XIII 7. 2)

Legendär

ist

auch

Löwen den Battos in Stottern geheilt wurde;

und

auch

in

den

Schol.

Paus.

X

15,7,

wonach

der

Anblick

Libyen so erschreckt habe, daß diese Legende schon bei Pind.Pyth.

Kallim.hymn.

II

mythischen Gründung Kyrenes durch die Argonauten: Studniczka, passim; Malten,

65

(p.51

Nymphe passim;

Pfeiffer).

eines

er vom V 57ff.

- Zur

Kyrene und die Defradas 238ff.;

Strosetzki 98ff.; N.Strosetzki, Hermes 86, 1958, ]lff.; Stauffenberg, Dorieus 198ff.; Stauffenberg, Trinakria 142ff. 3) Dem entspricht, daß in der theräischen Version nicht Battos

selbst, sondern König Grinnos vom Orakel den Auftrag zur Koloniegründung erhält. Über die verschiedenen Versionen vgl. Gierth 96ff.; Kirchberg 51ff.; Applebaum, Cyrene 10f. - In die kyrenische Version scheinen auch battiadenfeindliche Züge eingeflossen zu sein; vgl. Defradas 246. 249f. - Crahay 110ff. sieht in den beiden Versionen bei Herodot eine. traditionalistische kyrenische und eine offizielle, ebenfalls kyrenische mit battiadenfeindlichen und republikanischen Zügen.

Kyrene

Ausdruck,

auch

wenn

und

manches,

Apollon

wie

die

63

unfreiwillige

Aussendung

des Oikisten, der in einer ganz anderen Angelegenheit angefragt hatte, in den Bereich der Legende gehórt (1). Die Dürre und die Hungersnot auf Thera erscheinen als Strafe Apollons für die Weigerung, den Spruch des Orakels zu erfüllen (2). Mehrfach wird Apollon, die Hauptgottheit von Kyrene, als eigentlicher Gründer der Stadt dargestellt und heißt nicht nur "Archegetes", sondern auch "Ktistes" (3). Der Oikist Aristoteles - Battos gilt dann als eine Art Beauftragter des Gottes, dessen Weisungen er ausführt (3). Rohrbach

Delphi

nimmt

zur

1

Gründung

Zur

Rolle

Defradas

245ff.

Parke

Wormeli

-

Nilsson,

sogar

9.

Delphis

Orakel

Kyrenes

Delphis (dazu

GGR

Cyrene

eine

1 I

aber

638;

vor

vor

P.Amandry,

Rohrbach

dem

geht

4.Jh.

zu als

Theräer

worden

allem

sei

an,

(5).

Schaefer, Rev.phil.

33f.;

Fontenrose,

ll6ff.

der

gesandt

vgl.

73-77;

- Crahay

Dekate

fiktiv

Quellen

Kyrene

224ff.;

82,

1956,

279);

Oracles

47f.;

121-123;

wenn

Applebaum,

er alle

abtut.

-

von

Die

Parke,

Oracle

weit,

die

Hinweise

Mehrfach

in

auf den

Quellen überliefert ist der Wortlaut des ersten Orakels, das Battos gegeben worden sein soll: Hdt. IV 155 - Menekles v. Barka, FGrHist 270, fr.6 - Schol. Pind.Pyth. IV 10 - Schol. Kallim.hymn. 11 76 (p.52 Pfeiffer) und in erweiterter Form bei Diod. VIII 29. 2) Dahinter steht wohl das Problem der Überbevölkerung, das bei Mißernten besonders deutlich wird; vgl. dazu Schaefer, Kyrene 223ff.

fr.6

-

Eine

spricht

Battos,

bei

dritte

von der

Version

einer dieser

bei

Menekles

Revolution mit

seinen

in

von

Thera

Anhängern

Barka,

FGrHist

270,

unter

Führung

des

aus

der

Heimat

fliehen

mufite und in Delphi wegen einer Kolonie angefragt habe. Dabei handelt es sich wohl um eine spát konstruierte Gründungsgeschichte (vgl. Rohrbach 34 Anm.3). obwohl nicht auszuschließen ist, daß die wirtschaftliche Not auf Thera auch zu sozialen Unruhen führte; vgl. dazu Studniczka 101ff.; Chamoux 111ff. 3) Apollon als "Archegetes" von Kyrene: Pind.Pyth. V 60; SEG IX 3 = Meiggs - Lewis Nr.5, Z.10f.; SEG IX 7, 2.26. - Als "Ktistes": CIG 5141; IGR I 1041 = OGIS 767; SEG IX 99. 128. 172. 278. 282. 286. 290. 292-295. 297. - A.Laronde, Néron, Apollon et Cyrene, in: Melanges L.S.Senghor, Dakar 1977, 211 hat gezeigt, daf ab der Zeit Neros Apollon in Kyrene "Ktistes" heifit. - Nach einer Legende soll Apollon in Gestalt eines Raben den Kolonisten den Weg gezeigt haben: Kallim.hymn. 11 65íf. mit den Scholien (p.48 Pfeiffer); Papiri dell'Università di Milano I Nr.18, col.XI 20ff. = Schol. Kallim.hymn. II Dieg. XI 20 (p.46 Pfeiffer). Belege für den

Apollonkult

in

Kyrene

hat

L.Vitali,

Fonti

per

la

storia

della

religione Cyrenaica, Padua 1932, 14-29 gesammelt. Zur Rolle Apollons als Schutzgottheit von Kyrene vgl. Brackertz 145-149. 217. 4) Vgl. das Epigramm vom Apollontempel in Kyrene aus dem 2.Jh. n.Chr.: SEG IX 189 und die sogenannte Gründerstele: Meiggs -

Lewis

Nr.5,

Z.7-11.Z.24ff.

Taeger, Charisma I 90. 5) Rohrbach 33ff. ; vgl.

schon

So

auch

Diod.

P.Roussel,

REG

VIII

49,

29,

1936,

Siehe

dazu

S.XLII.

64

Oikisten des 7. und 6.Jh. außerhalb des Westgriechentums

sprechen allerdings nicht ausdrücklich davon, obwohl zwei Punkte in Herodots Bericht über die Gründung Kyrenes eine Dekate, wie sie im Falle Rhegions bezeugt ist, vermuten lassen: die Auslosung von Teilnehmern aus jeder Familie (1) und der Nahrungsmangel auf Thera, der zur Auswanderung führte. Welch grofie Bedeutung Delphi und sein Gott auch noch in späterer Zeit für Kyrene hatte,

sieht man

daran,

daß

unter

Battos

li. die Pythia alle Griechenstädte

aufforderte, zur Existenzsicherung Kyrenes Kolonisten dorthin zu schicken (2). Daß Kyrene von Thera aus unter Führung eines Mannes namens Aristoteles oder Battos gegründet wurde, wird durch zahlreiche weitere Quellen bestátigt (3). Vor allem Pindar bringt in seinen

Pythischen

Oden

IV

und

V,

die

er

für

König

Arkesilaos

IV.

von

Kyrene geschrieben hat, immer wieder Hinweise auf den Begründer der Battiadendynastie (4). Kallimachos preist in seinem zweiten Hymnus Apollon als Urheber der Gründung seiner Heimatstadt Kyrene mit Hilfe des Aristoteles - Battos (5). Dort wird der Oikist

auch

als

Gründer

des

Apollonkultes

in

Kyrene

mit

alljährlichen

1 Hdt. IV 153. - Jeffery, Cyrene 139%, will aufgrund der Inschrift SEG IX 3 - Meiggs - Lewis Nr.5 an dieser Stelle bei Herodot von ἀδελφεοῦ zu ἀδελφεῶν emendieren. Vgl. auch Schaefer, Kyrene 232 Anm.2 und Graham, Expansion 136. 2) Hdt. IV 159. Dazu Schaefer, Kyrene 239ff. Vgl. auch Parke Wormell 1 77; Parke, Oracles 48. 3) Außer Herodot, Pindar, Kallimachos vor allem Paus. X 15,6f., der in Delphi eine kyrenische Weihung mit Battos auf einem Wagen sah. Bei Paus. III 14,3 wird die Beteiligung des Spartaners Chionis an dem Unternehmen erwähnt. Bei Amm.Marc. XXII 16,4 und Solin. 27,44 wird Battos als Spartaner bezeichnet (zur spartanischen Herkunft der Theräer vgl. Hdt. IV 146ff.). Die lindische Tempelchronik erwähnt die Beteiligung von Lindiern bei der Gründung Kyrenes (FGrHist 532,17); vgl. dazu Blinkenberg, Chronique 353f.; Blinkenberg, Tempelchronik 19ff.; Applebaum, Cyrene 1lf.; Graham, Expansion 137. Siehe außerdem noch Plut. mor. 408a; Schol. Pind.Pyth.IV 7a. 10a. 455d und die oben S.61 Anm.2 genannten Stellen.

4)

Pindar,

der

das

meiste

als

bekannt

voraussetzt,

beschränkt

sich auf einige Motive, die das direkte Eingreifen des delphischen Apoll zeigen sollen und Battos durch seine Erwählung in eine übermenschliche Sphäre rücken. Nach Taeger, Charisma I 34 und 90 wird hier eine Legende sichtbar, die geschaffen wurde, um das "Geschlechtsheil" der Battiadendynastie aus der Person des Battos zu begründen, - Battos als Gründer der Heiligtümer: Pind.Pyth.V 89. 5)

Kallim.

hymn.

II

65ff.

-

Wie

Pindar

betont

auch

Kallimachos,

daB Battos von Apollon einer Zeit,

und seine Nachkommen die dauernde selbst erhalten haben. Der Gedanke als in Kyrene die Absetzung der

Königsherrschaft stammt wohl aus Könige betrieben

wurde.

P.

1-10.

Vgl.

von

der

Mühll,

Mus.Helv.

15,

1958,

Die Gründerstele

Feiern

und

geschildert

Opfern

und

von

weiterhin

als

Kyrene

Erbauer

65

des

Apollontempels

( 1).

Eine Bestätigung des historischen Kerns im Herodot-Bericht scheint eine in Kyrene gefundene Inschrift zu liefern, die oft behandelte sogenannte "Gründerstele", die der Schrift nach ins 8.Jh. v.Chr. gehört (2). Diese Inschrift enthält zunächst die Bestimmung, daß die in Kyrene ansässigen Theräer, die nachträglich dorthin ausgewandert waren, das Bürgerrecht von Kyrene erhalten sollen. Offensichtlich hatte eine Gesandtschaft aus Thera darum gebeten,

diese

Abmachung war oder

zu bestätigen, aus sonstigen

Deshalb

sollte

geschrieben

jetzt

noch

werden,

(δρμιον τῶν (2. 28{{.}.

Am

angeblich

der

schon

einmal

des

die

historisch

οἰμιστήρων),

Anfang

zur

Gründerzeit

getroffene

da sie entweder in Vergessenheit Gründen nicht mehr beachtet

"Eides

Abmachung

bedeutsame

wie

der

alte es

in

Gründer"

"Eid

geraten wurde.

auf

die

der

Gründer"

der

Oberschrift

wird

auf

die

Stele heißt

religiöse

Grundlage der Kolonie verwiesen: Da Apollon dem Battos und den Theráern befohlen hat, Kyrene zu gründen, beschlossen die Theràer, Battos als Archagetes und Basileus nach Libyen zu schicken (3). Dann folgen die Bestimmungen über die Auswahl der Kolonisten. Darunter ist eine ähnliche Klausel wie bei Herodot (iV 153) zu finden, daB von jeder Familie ein Sohn auswandern solle. Es folgt die für den Anlaß zur Aufstellung der Inschrift wichtige Angabe, daß jeder Theráer, der später nach Kyrene auswandere, das Bürgerrecht der neuen Stadt erhalten solle. Weiterhin wird 1) Kallim. hymn. II 75ff. Vgl. dazu Applebaum, Cyrene 13ff. 2) Zuerst publiziert von S.Ferri, Alcune iscrizioni di Cirene, Abh. Akad. Berlin 1925, Nr.5, 19ff. - Text, Übersetzung und Kommentar dann von G.Oliverio, Riv.fil. 56, 1928, 222ff.; historische

Interpretation

Verbesserungen rechtlichen

im

Inhalts,

von

Text

A.Ferrabino,

durch

Athen

1951,

Riv.fil.

56,1928,

A.Wilhelm,

Griechische

5ff.

besten

-

Am

ist

250ff.

-

Inschriften die

Inschrift

zugánglich in SEG IX 3 (vgl. auch SEG XIII 617 und XX 714) und vor allem bei Meiggs - Lewis Nr.5. - Aufgenommen mit Kommentar und französischer Übersetzung bei Chamoux 105ff., mit englischer Übersetzung bei Graham, Colony 224f. - Vgl. dazu auch F.Hiller v. Gaertringen, Jdl 47, 1932, 129; Graham, Cyrene 94ff.; Jeffery, Cyrene 139-147 mit weiteren Restitutionsversuchen des Textes; Seibert, Metropolis 3ff. mit ausführlichem Kommentar; J.H. Oliver, Herodotus

4,153

and

SEG

IX

3,

Greek,

Roman

and

Byzantine

Studies 7,1966, 25-29; Werner 44ff. 63ff.; V.P. Jajlenko, Greek Colonisation in Archaic Times, from Epigraphical Sources (the "Stele of the Founders" and the "Pappadakis Plaque"), Vestnik Drevnej Istorii 124, 1973, 43-69 (russ. mit engl. Résumé); Gawantka,

Isopolitie 101-111;

Dudanie, Cyrene 55-76; Applebaum,

3) Entsprechend wurde Apollon Pythios aufgestellt.

auch

die

Inschrift

beim

Cyrene

10f.

Tempel

des

66

Oikisten des

7.

und

6.Jh.

außerhalb

des Westgriechentums

festgelegt, daß die ersten Kolonisten Unternehmens nach Thera zurückkehren fünf

Jahren,

wobei

ihnen

dann

bei einem Scheitern des könnten, aber erst nach

wieder

die

alten

Rechte

und

Besitztümer zufallen sollten (1). Diejenigen aber, die ausgewählt worden waren und sich dann weigerten, den Zug zu begleiten, werden mit der Todesstrafe bedroht. Es

ist

äußerst

eingefügte Abmachung

Zunächst

umstritten,

ob

"Eid der Oikisten* der Gründerzeit ist,

hielt

man

ihn

der

in

die

Inschrift

wirklich ein ob er also aus

generell

für

eine

späte

sich in den sechziger Jahren die daß der Eid vom Inhalt her ins 7.Jh.

Sprache

aber

-

kleinere

Einzelheiten

den

des

Einfluß

Inhalts

4". Jh.

Erfindung

Dagegen hat durchgesetzt,

durch

des

Dekret oder eine dem 7.Jh. stammt.

der

Legenden

- später

verändert

(2).

Auffassung gehört, die

vielleicht worden

auch

ist (3).

Neuerdings hat aber wieder DuXanit die Inschrift als Erfindung des 4.)h. und als Produkt von Platons Akademie bezeichnet (4). So bleibt der "Eid der Oikisten" weiter umstritten und kann nur mit Vorbehalten als Zeugnis für die Gründerzeit Kyrenes herangezogen werden.

Ober 1)

Battos Werner

rechtlichen allgemeinen

sind 44f.

wir

Vergleich

versucht

zu

anderen

auf

die

im die

Kyrenes

hin,

da

anhand

Stüdtegründern

Beziehungen zwischen Mutterstadt und Kolonie zu schließen, weist aber zu Recht auch auf

Sonderstellung

63ff.

im

es

dieses

sich

Passus,

im

Unterschied

Westkolonisation um ein Unternehmen in unbekanntes und daher der Ausgang sehr viel ungewisser war. 2) So z.B. U. v. Wilamowitz-Moellendorff, Abh. 1925,

Nr.5,

34ff.;

G.Oliverio,

Riv.fil.

56,1928,

Land Akad.

222ff.;

bino, Riv.fil. 56,1928, 250ff., der an eine dachte, die auch bei Pindar und Herodot F.Hiller v. Gaertringen, JdI 47,1932, 129; 119f.; Mazzarino, Metropoli 75f. 3) Vor allem Graham, Cyrene 94-111,

rein kyrenische zum Ausdruck Chamoux 11l0f.;

kommt,

ist,

daß

Authentizität

sprachliche; ähnlich auch 41; Werner 63 mit Anm. Basileus. The Evidence Classical

Monographs

wahrscheinlich

Seibert

4),

erkennt

zu

dem

wenn

Berlin

A.Ferra-

Vorlage komme; Crahay Ergebnis

auch

keine

Jeffery, Cyrene 139-142; Graham, Colony 149; Graham, Expansion 135; R.Drews, for Kingship in Geometric Greece (Yale New

Skeptischer schon Gawantka, ben an eine lange und Materials.

der

zur

handelte

Haven

Isopolitie komplexe in

einer

-

London

lOlff. Meiggs Umformung

ausführlichen

1983,

123.

-

- Lewis 9 glauursprünglichen

Untersuchung

der

Inschrift "die Aufstellung des Battos als Führer und König der Kolonie, die Aushebung der Kolonisten, das Recht auf Rückkehr" sowie "die zu verhángende Todesstrafe bei Miflachtung des Beschlusses" als authentisch an (Metropolis 57). An der Nicht-Authentizitát hat Bengtson in der 5.Auflage seiner "Griechischen Geschichte" (1977), 99f. Anm.8 weiterhin festgehalten. 4) DuSanic, Cyrene 55-76.

Der Kult des Battos

in Kyrene

67

der Kolonisationszeit gut unterrichtet. Das mag damit zusammenhängen, daß er eine Dynastie begründete, die lange in Kyrene herrschte. So besitzen wir auch einige Nachrichten über die Verehrung, die dem ersten Battos als Gründer von Kyrene nach seinem Tode erwiesen wurde (1). Pindar erwähnt seine Verehrung als Heros durch das Volk von

Kyrene der

(Pyth.

Agora

weit

V

94f.:

(Pyth.

davon

V

ἥρως

93f.),

entfernt

...

Aaoceßfic)

während

seien

(2).

sowie

die Gräber

Auch

Catull

sein

der

Grab

übrigen

(7,6)

nennt

auf

Könige

das

Batti

veteris sacrum sepulcrum. Die Besonderheit, die den ersten Battos vor allen anderen Königen der Stadt auszeichnet, ist seine Stellung als Oikist Kyrenes. Deswegen befindet sich sein Grab auf der Agora, und deswegen wurde er nach dem Tode als Heros verehrt. Das Grab des Battos ais Kultstátte wird auch in einer Inschrift aus

Kyrene

erwähnt,

die

zuerst

Ferri

1927

veröffentlicht

hat. (3),

die sogenannte "Große Heilige Inschrift" vom Ende des WWV.Jh. v.Chr. Es handelt sich dabei um die Aufzeichnung von heiligen Gesetzen und religiösen Pflichten durch die Priester des Apollon. Es heißt darin, Apollon werde Kyrene weiter erhalten, wenn man dort den kultischen Pflichten nachkomme. Uns interessieren hier nur die Zeilen

21ff.,

Dieser

Passus

werden

drei

unrein

geltenden

“Menschen aus

in

denen

ist

schwer

Gräber,

die

Reinheitsvorschriften

zu

als

Gräbern

Battos

Delphi.

von

interpretieren.

Kultstätten

Wenn

auch

der

nicht

1)

Dazu

Cirene,

besonders

X Riv.fil.

A.Vogliono,

56,1928.

und klar

zwar

ist.

den

übrigen

die

Gräber

und

ist,

Rede

wahrscheinlich

von

Tritopateres

ganz

betonte &vSpwnoc im Zusammenhang scheint doch deutlich der Gründer der Begriff Archagetas zeigt.

Aber

galten,

abgehoben,

Archagetas",

die

des

auf

als

des

Onymastos

was

hier

das

mit Battos anspielt (4), Kyrenes gemeint zu sein, Nuovi

255íf.;

studi

sulle

Chamoux

so wie

decretali

285-287;

di

Taeger.

Charisma 1 290; Rohrbach 167f.; Marinoni, Polis 170 Anm.81; Graham, Expansion 152. 2) Zum Kult auch Schol. Pind.Pyth. V 127a und Schol. Aristoph.P]. 925, wonach Battos als "Archegetes" verehrt worden sei. 3)

S.Ferri,

Notiziario

Archeologico

4.1927,

93ff.

-

Am

besten

zugänglich in SEG IX 72. - Besprochen von: G.de Sanctis, Riv .fil. 55,1927, 185-212, bes. 191ff.; Wilamowitz, Heilige Gesetze 155-176; K.Latte, Ein sakrales Gesetz aus Kyrene, Arch. f. Religionswiss. 26,1928,

41-51;

Riv.fil.

56.1928,

G.Oliverio,

A.Vogliono,

255ff.

Documenti

mit

Nuovi

studi

Kommentar

antichi

sulle

und

dell'Africa

italiana

15 und 24 (Übersetzung); F.Sokolowski, grecques. Supplément, Paris 1962, 185ff.

5.192.

Dazu

auch

U.

v.

decretali

Übersetzung. I1

1,

Cirene,

Vgl.

Bergamo

Lois sacrées Nr.115 und

Wilamowitz-Moellendorff,

di

auch 1933,

des cités besonders

Cirene,

Bergamo

1930, 14; Chamoux 286; Defradas 254-257; Crahay 132f. 4) Vielleicht soll durch die Verwendung von ἄνθρωπος betont werden, daß das Grab des Battos, obwohl er ursprünglich Mensch

war,

nicht ein normales

Menschengrab

ist,

sondern

als Heroon

gilt.

68

Oikisten des 7. und 6.Jh. außerhalb des Westgriechentums Wer

mit

machen

den

(1).

Tritopateres

Es

handelt

Wilamowitz

denkt

an

mythischen

Antenoriden,

gemeint

sich die

dem

ist,

Wort

bei

Pindar

in

Kyrene

die

ist

nach

nicht

genau

wohl

(Pyth. einen

um

V

alte Ahnen.

83)

Kult

auszu-

erwähnten

hatten

(2).

Auch

von Onymastos ist sonst nichts bekannt. Seine Herkunft aus Delphi ist wiederum ein Hinweis auf die enge Verbindung zwischen Kyrene und dem Heiligtum des pythischen Apoll. Wilamowitz (3) hält

Onymastos Kyrene

für

einen

gebracht

worden

sei.

Seher,

habe

Wenn

und

dies

der die Wahrsagekunst dort

auch

nach

seinem

nicht

zu

Tode

aus Delphi als Heros

beweisen

ist,

nach

verehrt

so

sei

doch

darauf hingewiesen, daß wir auch andere Beispiele kennen, bei denen Seher zusammen mit Oikisten zu Koloniegründungen zogen. Noch im 5.Jh. v.Chr. wird ein Mitglied des berühmten olympischen Sehergeschlechts

der

lamiden,

ein

Mann

(Ol. VI 6) als συνοικμιστήρ von seiner Vorfahren offensichtlich als war.

Haben

wir

in

Onymastos

namens

Agesias,

bei

Pindar

Syrakus bezeichnet, weil einer Seher an der Gründung beteiligt

einen

entsprechenden

delphischen

Begleiter des Battos 2u sehen (4)? Bei den Ausgrabungen Grab des Battos gefunden

der Agora von Kyrene scheint zu haben (5). Ein Grabtumulus

man das aus dem

frühen 6.Jh. kam bei einem kleinen Heiligtum des 7.Jh. am Ostrand der Agora ans Tageslicht. im 5.Jh. war das Grab zu einem Heroon größeren

Ausmaßes

erweitert

worden

(6).

Von besonderem interesse für unser Thema sind Bezeichnungen für die Stellung des Battos, zumal Verehrung als gesichert erscheint. Während Apollon

die vielfáltigen seine kultische in kyrenischen

1 Zu den Tritopateres oder Tritopatores vgl. Stengel 126; P.Kretschmer, Glotta 10, 1920, 39ff.; Hemberg 172ff. 2) Wilamowitz, Heilige Gesetze 159. 3) Wilamowitz, Heilige Gesetze 173. 4) Vgl. auch G.de Sanctis, Riv.fil. 55,1927, 192; Defradas 255 Anm.5; Applebaum, Cyrene 13f. - Der Name Onymastos ist auch für einen Mantis des 4... v.Chr. in Böotien überliefert (IG VII 2723ff.), der in Weihungen an Apollon Ptoios erscheint; vgl. Kett

63 Nr.54. 5)

S.Stucchi,

inferiore,

414í.

-

19,1943,

1966. Cirene,

Un

L'agora

Rom

Vgl.

di

Cirene

1965,

58ff.

auch

R.Horn,

181-183;

decennio Tripolis

Chamoux

di

lllff.

AA

131-133.

attività

1967,

I:

50-55;

I lati nord

und

della

dazu

1938,

1735;

285f.;

ed

Goodchild

della

AJA

Ders.,

S.Stucchi,

missione

est

D.White,

Die Cirene

archeologica 21.

98;

platea

71,1967,

Antike 1957-

italiana

Büsing

a

66ff.;

Applebaum, Cyrene 14f.; Giangiulio llf. 6) L.Müller (in: C.T.Falbe - J.C.Lindberg - L.Müller, Numismatique de l'ancienne Afrique I, Kopenhagen 1860, 72f.) wollte auf

Bronzemünzen

aus

Kyrene

1218) die Darstellung Chamoux 285 Anm. 3.

des

(Nr.

234

und

Battosgrabes

235

bei

Müller;

erkennen;

SNG

Cop.

dagegen

aber

Die Bezeichnungen

für Battos

von

Kyrene

69

Urkunden sehr häufig "Ktistes" heißt, wird Battos Wort bezeichnet, sondern meist "Oikistes" genannt.

nie mit diesem Das mag damit

zusammenhängen, daß es sich im Falle des Apollon Ktistes um Inschriften aus rómischer Zeit handeit, die das eponyme Priestertum des ἱερεὺς τοῦ μτίστου Ἀπόλλωνος nennen (1), während die Quellen für den Oikisten Battos von Pindar und Herodot, also von

Schriftstellern im

des

5.Jh.

Zusammenhang

mit

unkontrahierten

Genetiv

den

von

Gründer

poetische bei

abhängen. Kyrene

Kyrene

gebraucht,

nur

οἰκιστέω

οἰκιστήρ (2).

Pindar

Das

Dieses

mit

bei

eigentliche

οἰκιστής

einmal

verwendet,

Herodot

verwendete

wird

(IV 159).

Wort

eben

für

im

Das

ist

meist

Kyrene,

wo

sonst äußerst

Ausnahme

wird

selten

für das

und nur es

im

Zusammenhang mit dem Orakel, das Battos gegeben wird, erscheint (3). Auch Kallimachos hat es wohl von dort übernommen (hymn. Il

67),

und

in

der

Überschrift

des

"Eides

Lewis Nr.5) wird ebenfalls οἰκιστήρ hin, daß diese poetische Wortform aufgeschrieben wurde, deswegen in

wurde, war

weil

sie

in

der

Scholien

zu

Oikisten"

(Meiggs

-

verwendet. Dies weist darauf im 5.Jh., als die Inschrift die Überschrift übernommen

über

den

Gründer

Battos

üblich

(3).

In

den

Battos συνοικιστῆὴς ist

Tradition

der

sehr

Battos

durch der

selten

im

Pindar

τῆς

(5).

Vielleicht

Zusammenhang

mit

Gründer

menschlichen

ein

an

einer

soll

in

7a)

Begriff

des

Apollon

erwähnt

wird,

sondern

neben

dem

werden,

war,

Gründer,

erste

Pindarscholie,

Orakel

Kyrenes

(Pyth.IV

Dieser

der

hingewiesen

göttlicher

Stelle

genannt.

dem

συνοικιστής darauf alleinige

wird

Λιβύης

Apolion,

daß

in

Battos

mitgewirkt

der

nicht

hat

(6).

Für beide wird auch der gleiche Titel Archagetas gebraucht, einmal sogar in derselben Inschrift (7). Dabei wird sicherlich Apollon stärker im Vordergrund gestanden haben, denn nach der Legende ])

Vgl.

die

Ánm.7. 2) Dazu

P.von

polis 24-26. 3) Pind.

gesetzten

Belege der

Pyth.

Form

bei L.Robert,

I

Mühll,

32;

Mus.Helv.

Pind.Ol.

συνοιμκιστήρ

Hellenica

bei

I,

15,1958,

VII

30

Pind.Ol.

und

VI

6.

Limoges 5;

Seibert,

in

der

v.

Barka,

FGrHist

270,

fr.6

=

Schol.

= Schol. Kallim. hymn. Il 76. Dann auch Erwähnung des Orakelspruches bei Pind. Pyth. Barka, FGrHist 270, fr.6 = Schol. Pind. Pyth. IV 4)

Daß

die

Überschrift

nicht

authentisch

Metropolis 25f. gezeigt. 5) Zu den Belegen siehe unten S. 200 Anm. 1. 6) Daher heißt Apollon in Kyrene dann auch S.63 mit Anm. 3 und Brackertz 146. 149. 217.

7) Meiggs - Lewis Nr.5 = SEG IX 3, Z.10f.

und

9 mit Metro-

zusammen-

Es ist fraglich,

es bei Aischyl.sept. 19 stand; vgl. Seibert, Anm.l. Συνοικιστήρ noch bei Lyk.Alex. 964. Im überlieferten Orakelspruch für Battos bei Menekles

1940,

ob

Metropolis Hdt.

Pind.

IV

24

155

Pyth.

IV

10a

in der indirekten IV 6 = Menekles v. 10a. ist,

hat

"Ktistes";

2.26.

Seibert,

vgl.

oben

70

Oikisten des

7. und

6.Jh.

auBerhalb

des Westgriechentums

führte Battos unwillig und anfangs nichtsahnend dessen Befehle aus. Battos war eigentlich nur Stellvertreter des Gottes bei dem Kolonistenzug. Als Schutzgottheit Kyrenes nimmt Apollon natürlicherweise eine sehr viel bedeutendere Stellung im dortigen Kuitleben

ein,

Archegetes wird im Zusammenhang mit der Kolonisation der Gott oder Heros genannt, der die Kolonisten zu einer neuen Gründung lenkt (1). Bei Battos Zeugnis dafür, daß ein

handelt Mensch

es sich um das einzige sichere in der archaischen Zeit in seiner

Funktion als Stadtgründer und Führer von Kolonisten "Archegetes" genannt werden konnte (2). Es war einmal der Kulttitel, mit dem Battos nach seinem Tode verehrt wurde, wie die Inschrift SEG IX 72 (2.22) zeigt. Im "Eid der Oikisten" (Meiggs - Lewis Nr.5) stehen die beiden Titel dpxay&ınc und Dies entspricht dem Wortlaut, wie er bei

153): ἡγεμὼν die

xal

βασιλεύς

Königswürde,

soll

(4).

nisten,

Für

steht

die

das in

ja

(3).

schon

"Basileus"

das

herodoteische

der

Inschrift

βασιλεύς nebeneinander. Herodot zu finden ist (IV

Orakel

bezeichnet

Battos

ἡγεμών, den

ἀρχαγέτης (5).

auch

verheißen

Führer Damit

hier haben

der

Kolo-

werden

also

verschiedene Funktionen des Battos für Kyrene angegeben. Er war zunächst einmal der Führer der auswandernden Kolonisten (ἡγεμών, &oxayérng)(6), dann auch der Gründer der Kolonie (οἰκιστής), und nach der Gründung stand er schließlich als König (βασιλεύς) an der Spitze der Stadt (7).

Das

Wort

"Archagetas"

war

in

Thera

und

dessen

Mutterstadt

Sparta nicht unbekannt. In Sparta wurden nach Plutarch (Lyk. 6,2f. 6,8) die Könige in der *Großen Rhetra" so bezeichnet; in der berühmten Grabinschrift aus Thera vom 7. oder Anfang des 6.Jh. (IG XII 3,762) steht in der zweiten Zeile &oxhayéragc zusammen mit mehreren Namen (8). Diese Zeugnisse in Sparta und Thera führten

1) Vgl.

Galitis ?5ff.

2) Vgl. Kern - Jessen, Archegetes 44lff. 3) Bei Plut.mor. 163b werden die sieben mythischen Kónige, die einst einen Kolonistenzug nach Lesbos geführt haben sollen, ebenfalls

ἀρχηγέται

Orakel

als

Namen

Echelaos

Oberhaupt

"Archegetes" Délos

4) Zeit,

5)

Nach das

Vgl.

als

und

primitive als

xal

P.

et

βασιλεῖς

der

Apoikie

ἡγεμών

von

der

in

Mühll,

Königtum

der

Rohrbach

41f.;

Delos

Paris

1958,

Graham,

in

Zum

vgl.

H.

vom

delphischen

achte

Führer

mit

Heros

Anios

als

Gallet

de

Santerre,

268.

Mus.Helv.

Battiaden

der

eingesetzte

bezeichnet.

"'Basileus" archaique,

genannt,

15,1958,

Kyrene

Cyrene

6 erst

umstritten

108;

144ff.; Seibert, Metropolis 33f.; DuXanié, Cyrene 63f.

aus

der

war.

Jeffery,

Cyrene

6) Vgl. Virgilio 354f., der in "Archagetes" einen sakralen Begriff sieht, der durch die delphische Sanktionierung bedingt sei, während "Hegemon" den "weltlichen" Führer des Auswanderungszuges bezeichne. 7) Diese Dreigliederung auch bei Virgilio 354ff. 396f. 8) Vgl. zu dieser Inschrift: IG XII 3 Suppl. p.326; 1G XII

Die Bedeutung zu der Hypothese, daß spartanischen Kónige über gleichen Bedeutung wie in

von "Archegetes"

71

die Bezeichnung "Archagetas" für die Thera nach Kyrene kam und dort in der Sparta verwendet wurde (1). Wilamowitz

glaubte daher auch, daß im "Eid der Oikisten" zu dem alten und echten "Archagetes" das moderne, erklärende "Basileus" hinzugefügt worden sei (2). Im Vergleich mit der Herodotstelle

wurde aber oben schon deutlich gemacht, daß sowohl von Herodot als auch in der Inschrift zwei verschiedene Funktionen des Battos mit diesen Begriffen bezeichnet werden. Gegen "Archagetes" als Kónigstitel in Thera und Kyrene sprechen auch noch verschiedene andere Punkte, wie Jeffery gezeigt hat (3), z.B. daß die Bezeichnung "Archagetes" außer für den ersten Battos für keinen weiteren König Kyrenes bezeugt ist. Wenn zudem dieser Begriff für Apollon

in

Kyrene

verwendet

wird,

ist

es

höchst

unwahrscheinlich,

daß

"Archagetes" gleichzeitig Königstitel war. Es ist weiterhin äußerst umstritten, ob in der therälschen Inschrift "Archagetas" ein Titel oder ein Eigenname ist (4). Eine so roh behauene und zudem schon ehemals beschädigte Grabplatte mit ganz unregelmäßigen Inschriften paßt auch schlecht zum Grab eines oder mehrerer Könige (5). Es müssen mehrere Verstorbene mit der Inschrift standen,

bezeichnet worden sein, die alle miteinander in Verbindung wobei die Namen aber zu verschiedenen Zeiten eingemeißelt

worden sind. Wenn guten Gründen das Gründer

als

"Arkhagetas" kein Eigenname ist, käme mit Grab einer Kultgemeinschaft in Frage, deren

"Archagetas"

Suppl.

p.89;

SEG

F.Hiller 127ff.;

v. Gaertringen, M.Guarducci, Fu

XIV

Atene

N.S.

1-2,

Scripts

317f.;

Jeffery,

1)

So

128f.;

Hiller

Ders.,

Geometric

Greece,

2)

33,

New

v.

wie

Vollgraff

Gaertringen,

anhand

Thera

60;

König Prokles von Thera, JdI 47, 1932, Procles Re di Thera?, Annuario Scuola Alff.;

1940,

65;

P.

60;

der

Abh.

for

Local

I 352.

Jdl

Mühll,

Evidence

1983,

Jeffery,

Epigrafia Ders.,

von

The

- London

U.v.Wilamowitz-Moellendorff,

18f.;

Guarducci,

Thera

Basileus.

Haven

Vollgraff

144f.;

Gaertringen,

R.Drews,

wurde,

Hiller

Cyrene

Klio

6;

522;

1939/40,

v.

15,1958,

bezeichnet

47,

1932,

Mus.Helv. Kingship

in

124ff.

Akad.

Berlin

1925,

Nr.5,

39, 3) Jeffery, Cyrene 144f. Vgl. auch Graham, Cyrene 108. 4) Titel: z.B. Hiller v. Gaertringen, Thera 60; Ders., 1932,

127ff.;

U.

v.

Wilamowitz-Moellendorff,

1925, Nr.5, 39; unterschiedlich

Vollgraff 18f.; Jeffery, Archagetas entweder

Namen Ῥεμσάνωρ

oder

zum

Abh.

Akad.

Jdl

47,

Berlin

Cyrene 144f. Dabei wird als Titel zum ersten

zweiten Προμλῆς

gezogen.

- ‚Virgilio

355

Anm.3 sieht im "Arkhagetas Rheksanor" den Führer einer Kolonistengruppe nach Thera. Die anderen genannten Personen seien "συγκμκτίσται ". Eigenname: z.B. Guarducci, Epigrafia I 352. Vgl. auch F.Kiechle, Lakonien und Sparta, München - Berlin 1963, 158 Anm. 2.

5) Vgl.

Vollgraff

18.

72

Oikisten

des

7. und

6.Jh.

außerhalb des Westgriechentums

ähnlicher Beispiele gezeigt hat (1). Solange die Bedeutung der Inschrift von Thera nicht endgültig erklárt ist, wird man nicht sicher behaupten können, daß die Bezeichnung des Battos als "Archagetes" in Kyrene von Sparta und Thera übernommen wurde, zumal auch die genaue Bedeutung der Archegetai in Sparta umstritten ist (2). c.

Die Oikisten

Epidamnos, Tochterstadt

Chronik

des

an der

von Epidamnos der Küste korinthischen

Euseblos

wurde

lliyriens gelegen, Kolonie Korkyra (3).

sie um

627 oder

625 v.Chr.

war Nach

eine der

gegründet

(4). Thukydides (1 24-26) macht im Zusammenhang mit den Vorgängen, die zum Peloponnesischen Krieg führten, einige wichtige Aussagen zum Verhältnis zwischen Mutterstadt und Kolonie am Beispiel von Korinth, Korkyra und Epidamnos. Bei der Gründung von Epidamnos hatten die Korkyräer den Oikisten aus ihrer Mutterstadt Korinth gerufen. Auch bei den westgriechischen Kolonien war, wie schon gezeigt, entsprechend verfahren worden, wenn Kolonien ihrerseits wieder Tochterkolonien gründeten (5).

Thukydides

spricht

hier

in

diesem

Zusammenhang

auch

einem παλαιὸς νόμος ‚worauf noch zurückzukommen sein wird. Phalios, der Oikist von Epidamnos, stammte wie Archias,

von der

1) Vollgraff, passim. Ihm schlossen sich an: Jeffery, Cyrene 144f.; Huxley, Sparta 45 mit Anm.297. 2) Nach Jeffery, Cyrene 145 sind damit die beiden "Gründerkónige" von Sparta gemeint, nicht aber die spartanischen Kónige allgemein; vgl. auch E.Lévy, La Grande Rhétra, Ktema 2, 1977, 94f. Dagegen z.B. F.Kiechle, Lakonien und Sparta, München Berlin 1963, 147 Anm.2. 158ff.; P.Oliva, Sparta and her Social Problems,

Sparta

Amsterdam

45f.

hat

"Kultgründer". "Archegeten"

der

-

Prag

1971,

Archagetas

in

Möglicherweise beiden

90

Anm.l.

Sparta

ist

die

Königsfamilien,

-

die

Nach

Bezeichnung

Prokles

Huxley,

Bedeutung und

von

von

den

Eurysthenes,

auf die folgenden Könige übertragen worden; vgl. unten S.184. 3) Zur Gründung von Epidamnos: Burckhardt IV 73; H.Schaefer, Staatsform und Politik, Leipzig 1932, 225f.; Beaumont 166; A.W.Gomme, A Historical Commentary on Thucydides I, Oxford 1945, 158ff.; Will, Evolution 420f.; Will, Korinthiaka 371-373; Wentker,

Sizilien

11-14;

Gschnitzer

134;

Seibert, Metropolis 154 Anm.1; Graham, Wever - van Compernolle 467. 493ff. 507; Werner 36; Braccesi 91ff.; S.I. Oost, Cl.Phil. 67,1972, 21: Graham, Expansion ponnese 347. - Epidamnos als Gründung bei Strab. VII 5,8 p.316. 4) Eus.chron. p.97b Helm und p.89 Expansion 132.

5) Vgl.

z.B.

die Gründung

von

Zankle.

Rohrbach

81],

152;

Colony 30f. 149-151; de Kagan. Outbreak 206ff.; Cypselus the Bacchiad, 132f.; Hammond, Peloder Korkyräer z.B. auch Schóne.

Vgl.

Graham,

Phalios Gründer

von

Syrakus,

aus

von

Epidamnos

einer

der

73

führenden

Familien

Korinths,

die ihre Herkunft von Herakles ableiteten. Thukydides nennt ihn einen Herakliden. Man wird in ihm wohl einen Bakchiaden zu sehen haben (1). Zusammen mit Phalios sollen auch einige Korinther und andere Dorer nach Epidamnos ausgewandert sein. Thukydides gebraucht hier das Verb ξυνοικμίζειν(2). Die Kolonie nahm also nicht nur Auswanderer aus Korkyra auf, sondern wurde gleich am Anfang von mehreren Gruppen gemeinsam gegründet. Thukydides

damnos

nur

bringt

als

seinen

Einleitung

kurzen

zur

Gründungsbericht

Schilderung

des

von

Streites

Epi-

zwischen

Korkyra und Korinth, der von einem Aufstand in Epidamnos zwischen 436 und 433 v.Chr. ausging. Dort hatte das Volk (6 δῆμος) die "Mächtigen" (τοὺς δυνατούς) der Stadt verjagt, also wohl den Adel. Die Vertriebenen bekämpften nun im Bunde mit den umwohnenden Iliyrern ihre Heimatstadt, die sich an die Metropolis Korkyra wandte, damit die Korkyräer eine Versöhnung zwischen beiden Parteien in die Wege leiteten (Thuk. I 24,6). Dies wurde aber von den Korkyräern abgelehnt, deren Sympathie vielleicht bei den Aristokraten lag. Denn bei den vertriebenen Oligarchen handelte es sich wohl hauptsächlich um Epidamnier kerkyräischer Abkunft. Thukydides (1 26,2) spricht davon, daß sich die Vertriebenen in Korkyra auf die Gräber ihrer gemeinsamen Ahnen beriefen, also auf die verwandtschaftlichen Beziehungen ihrer Familien. Wentker und mit ihm Graham (3) schlossen daraus, daß die ersten Kolonisten, die zum Großteil aus Korkyra stammten, das beste Land unter sich aufgeteilt hätten und dann, als weitere Siedler

nachkamen,

zum

Adel

der

Kolonie

geworden

seien.

Aus

diesen Adelskreisen habe sich die vertriebene Partei im 5.Jh. zusammengesetzt. Als Führer des "Demos" vermutet Wentker (3) die "wenigen nicht-kerkyräischen Familien in der Stadt", also vor allem die Nachkommen der mit Phalios nach Iliyrien gekommenen Korinther

und übrigen Dorer. Daß diese Beobachtungen Wentkers Schlufifolgerungen daraus in vielem sehr hypothetisch schon Graham Nach der

angemerkt (5). Absage der Korkyráer

wollte

sich

Epidamnos in seiner Not an Korinth wenden, Delphi an, "ob er die Stadt den Korinthern Gründern",óc οἰκμισταῖς (Thuk. | 25,1). Orakel 1)

zustimmte So

z.B.

(6),

übertrugen

Wentker,

Braccesi 95. 2) Zur Bedeutung van Compernolle 507f.

Sizilien

die

11f.;

Demos

von

fragte aber zuvor in übergeben sollte ais Als das delphische

Epidamnier S.I.

der

und seine sind, hat

ihre

Stadt

dem

Oost,

Cl.Phil.

67,1972,

Stelle

vgl.

Wever

21;

3)

Wentker,

Sizilien

des 11f.;

4) Wentker, Sizilien 12. 5) Graham, Colony 150 6) Die Antwort, die

(παραδοῦναι

xal

Verbs

an

Graham,

Anm.1; durch

ἡγεμόνας

dieser Colony

vgl. das

de

-

150.

auch Kagan, Outbreak 208f. delphische Orakel erfolgte

ποιεῖσθαι),

zeigt,

daß

die

reale

78

Oikisten des

7. und

6.Jh.

außerhalb

Schutz der Korinther, wobei sie Oikisten Phalios aus Korinth beriefen.

des Westgriechentums

sich

auf

die

Herkunft

ihres

In diesem Bericht des Thukydides wird wiederum die große Autoritát Delphis in allen Kolonisationsfragen deutlich. Epidamnos fragte an, ob es dem "Nomos" entspreche, wenn eine Kolonie, der die Mutterstadt die Hilfe verweigert hatte, sich eine neue Metropolis suche. Delphi konnte in diesem Falle ohne große Bedenken dem Vorschlag der Epidamnier zustimmen, da ja der Oikist der Stadt von Korinth gekommen war. Daß mit ihm auch ein Teil der Kolonisten aus

Korinth

nach

Epidamnos

ausgewandert

war,

scheint

für

diese

Entscheidung von geringerer Bedeutung gewesen zu sein; denn nach Thukydides beriefen sich die Epidamnier in Korinth eigens auf den Oikisten. Die Sanktionierung durch das delphische Orakel veranlaßte dann auch die Korinther zur Hilfeleistung, "um des Rechtes willen" (κατά τε τόν δίκαιον, Thuk. I 25,3). Hinter der Hilfe Korinths für Epidamnos steht aber der reale politische Gegensatz zwischen Korkyra und seiner Mutterstadt Korinth,

große

der

Rolle

für

den

spielte

Ausbruch

und

der

des

auch

Peloponnesischen

im Streitfall

von

Krieges

Epidamnos

eine

beide

Städte gegensätzliche Positionen einnehmen ließ. Daher folgt sogleich bei Thukydides (1 25,3-4) auch der Hinweis, welche der Mutterstadt gebührenden Pflichten die Korkyräer unterlassen

hätten.

Diese

gehören

in

den

kultischen

Bereich;

vor

allem

gemeinsame Opferhandlungen und Ehrengaben bei gemeinsamen Festen werden angeführt. Die Korinther schickten neue Siedier und Truppen nach Epidamnos. Die Korkyräer belagerten daraufhin Epidamnos, worauf Korinth eine "Apoikie" mit weiteren Siedlern sandte (Thuk. | 26-27). Es wurde sozusagen eine neue Kolonie mit neuen Siedlern gegründet und damit das von Delphi sanktionierte Recht, als Mutterstadt

zu

gelten,

Familienverbindungen Kolonie

und

epidamnischer den

unterstrichen.

Sicherlich

eine

das

Mutterstadt,

Adelspartei

aber nicht so weit wie Apoikie und Metropolis

zwischen

oft

Adligen

wie

und

Rolle bei

der

Korkyra

Wentker gehen nur auf einer

beider

für

Verbindung

sichtbar

und Art

Stádte beruhen

spielten

Verhältnis

wurde.

die

zwischen zwischen

Man

darf

die Verbindung zwischen "Gefolgschaftsverhältnis"

lassen

(1).

Persónliche

politische Unterwerfung unter die Mutterstadt erfolgen sollte. Diese starke Abhángigkeit der Kolonie von der Mutterstadt mag hier der besonderen Notlage von Epidamnos zuzuschreiben sein. Aber auch sonst beanspruchte Korinth die Hegemonie über Kolonien, wie aus Thuk. I 38,2 hervorgeht. Man kann hier nicht von einer "deditio" des Territoriums von Epidamnos an Korinth sprechen, wie es Hampl 452 tut; dagegen und mit besserer Beschreibung des Verhiltnisses: will, Evolution 420f. - Die Antwort Delphis deutet zugleich auf die Parteinahme zugunsten Korinths und Spartas gegen Athen in den Anfängen des Peloponnesischen Krieges hin. 1) Wentker, Sizilien 13f.; dagegen Graham, Colony 151.

Miltiades,

Oikist

der

Chersones

75

Bindungen allein erklären nicht das gegenseitige Verhältnis, wie noch zu sehen sein wird. Phalios, der ursprüngliche Gründer des 7.Jh., wird bei Thukydides zweimal οἰμιστής genannt (1). Aber auch die Korinther in ihrer Gesamtheit werden im Zusammenhang mit den Vorgángen im 5.Jh. als οἰκισταὶ (Thuk. | 25,1) bezeichnet. Der Plural hat hier einen übertragenen Sinn angenommen. Die Korinther werden so nach dem Oikisten genannt, den sie im 7.J)h. zur Gründung ausgesandt hatten (2). Der Plural οἰκισταὶ in der Bezeichnung für eine ganze Stadt oder eine größere Gruppe, die für die Gründung einer

Stadt verantwortlich ist, ist auch später im 4&.)h. im "Eid der Oikisten" aus Kyrene (Meiggs - Lewis Nr.5) für die theräischen Kolonisten

Form

zu

finden,

dort

allerdings

in

der

eher

poetischen

οἰμιστήρες (3). d.

Miltiades,

Noch ein angesprochen erscheint

ein

Miltiades

der

Oikist

der

thrakischen

weiterer Kolonisationszug in werden. Ais Oikist der Mitglied

Altere

der

wie

er

Singularform

verwendet; 4)

Zur

siehe oben

5.3. der

athenischen

Philaiden,

Unterscheidung

seinem Neffen,

οἰκιστήρ

Kolonisation

muß hier Chersones

zur

1) Thuk. I 24,2; 25,2. 2) Vgl. de Wever - van Compernolle

Die

den Norden thrakischen

berühmten

(5),

gleichnamigen Marathonsieger,

3)

Chersones

wird (5).

467.

wurde

Chersones

genannt

vom

sicherlich

durch

schon

Miltiades:

vorher

Busolt,

GG

II

315-317; Berve, Miltiades Iff. 37íf.; Bengtson, Einzelpersónlichkeit 5ff.; Hampl 457f.; Ehrenberg, Colonies 222ff.; Wade-Gery 155ff.; C.Hignett, A History of the Athenian Constitution to the End of the Fifth Century B.C., Kahrstedt, Chersones

556ff.; 159ff.

Oxford 1952, 326ff.; Will, 5fí.:; Will, Miltiade 127ff.;

Hammond, Philaids 168; D.W.Bradeen,

Hesperia

32,1963,

113ff.; Crahay The Miltiadai

206-208;

Kirchberg

Evolution 424ff.; Will, Korinthiaka

263-266; Rohrbach 69ff. of the Sixth Century,

81f.;

Bornitz

44;

Berve,

Tyrannis I 48. 79ff. II 546; Kinzl 109ff.; Habicht, Gottmenschentum 202; Werner 68 Anm.164; Davies 299f.; Virgilio 352f.; Graham, Expansion 121; A.Andrewes, The Tyranny of Pisistratus, CAH III? 3,1982, 404f. 5) Zum Stammbaum der Philaiden vgl. E.Obst, RE XV 2,1932, 1679 s.v. Miltiades 1; F.Schachermeyr, RE XIX 2,1938, 2113ff. s.v. Philaidai,

der

drei

Personen

mit

Namen

Miltiades

in

Athen

im

6.Jh.

annimmt; Kinzl lff.; Davies 298ff. Nr.8429. - Ael. nennt drei Miltiadai: - ὁ τὴν Xeppdvvnoov κτίσας

var.hist. XII 35 xal ὁ Κυψέλου

Oikisten

der

des

d.h.

Marathonsieger.

καὶ

ὁ K(uovoc. den

ὁμώνυμος Philaids

Marcellinus,

Chersones,

μὲν 113ff.,

τῷ daß

πρώτῳ es

und Zu

v.Thuc.

8-10

Miltiades,

den

letzterem

οἰκιστῇ. drei

Miltiadai

heißt

Aus

kennt

Miltiades,

Bruder

es bei ihm:

πρῶτος

gegeben

-

schloß

habe,

den

Stesagoras,

den

Μιλτίαδης

Hammond, Besiedler

76

Oikisten des 7. und 6.Jh. außerhalb des Westgriechentums

Unsere Hauptquelle ist wiederum Herodot (VI 35ff.), der von einem Krieg zwischen den thrakischen Stámmen der Dolonker und Absinthier um die Chersones spricht. Das delphische Orakel habe den

Stammesfürsten

der

Dolonker,

die

in

Delphi

um

Hilfe

baten,

geraten, denjenigen als "Oikisten" in ihr Land zu rufen, der sie als erster nach ihrem Aufbruch von Delphi gastfreundiich aufnehmen werde. Dies sei dann aber erst in Athen geschehen und zwar durch Miltiades, dem die dolonkischen Gesandten den Orakeispruch mitteilten

und

den

sie

auf

die

Chersones

einluden.

Herodot

(VI

35,3) fügt hinzu, daß diese Einladung dem Miltiades ganz gelegen gekommen sei, da er mit der Tyrannis des Peisistratos, der damals Athen beherrschte, unzufrieden gewesen sei. Bevor sich Miltiades aber endgültig zu dem Zug entschloß, habe er beim delphischen Orakel angefragt, um dessen Zustimmung zu erhalten. Danach habe er einen Kolonisationszug mit athenischen Freiwilligen auf die Chersones geführt (1). Dolonker den Philaiden

Herodot zu ihrem

berichtet weiter (VI τύραννος machten,

36,1), daß die was hier nicht

die negative Bedeutung des griechischen Tyrannenbegriffes sondern wertfrei die Führungsstellung beim Stamm ausdrückt

Der Begriff οἰκιστής, den — Herodot ebenfalls verwendet (VI! 33,2), bezeichnet dagegen nicht das Philaiden der

zu

den

Chersones

Dolonkern,

(οἰκμκιστῆς

Gründer

einer

Stadt

Miltiades

III.,

der

sondern

bezieht

Xeppovrioou)

auf

der

nach

dem

‚seinen

Chersones, ersten

sich

sowie

Miltiades

auf

für — Miltiades Verhältnis des seine

Sohn

den

hat, (2).

Stellung

Miltiades

I.,

Marathonsieger

benannt

sei.

-

Zu

Recht hat dies aber D.W.Bradeen, Hesperia 32,1963, 206-208 mit den Argumenten zurückgewiesen, daß bei Herodot (VI 34ff. und VI 103) deutlich nur zwei Männer namens Miltiades unterschieden werden

und

daß

πρῶτος

bei

οἰκιστής

von

Marcellinus

pleonastisch

gebraucht wird. Der athenische Archon des Jahres 524/3 (Dion.Hal. VII 3,1) ist der spätere Sieger bei Marathon und nicht ein dritter Miltiades; richtig: Wade-Gery 155ff.; Berve, Tyrannis II 566; Kinzl 13ff.; Davies 298. 1) Ähnlich wie Herodot und wohl von ihm abhängig: Marcell. v.Thuc. 6ff. und Schol. Aristeid. Vol.III p.551f. Dindorí. Vgl. die ausführliche Quellenbehandlung von Kinzl 109ff. und F.Prontera, Per l'interpretazione di Erodoto VI 40, La Parola del Passato 27,1972, Allff. Miltiades als Gründer auch erwähnt von Pherekydes, FGrHist 3, fr. 2 = Marcell. v.Thuc. 3 und von Ael. var.hist. XII 35. Die Miltiades - Biographie des Nepos ist kaum als Quelle zu verwenden, da er beide Miltiadai durcheinandergemischt hat. Nur Kinzl 114ff. nimmt an, daß Nepos eine zusammenhängende Biographie von Miltiades dem Jüngeren geschrieben habe, ohne daß er sich an irgendeiner Stelle auf Miltiades den Älteren beziehe. Nach Kinz1 151 sei die Quelle des Nepos Ephoros gewesen. 2) Vgl. Liddell - Scott, Greek English Lexicon s.v.; so auch Berve, Tyrannis I 80. - Unzutreffend: Crahay 261, wonach Miltiades als Tyrann einen Staat auf der Chersones regiert habe, und F.Schachermeyr, RE XIX 2,1938, 2115 s.v. Philaidai.

Miltiades! Berufung

auf die Chersones

77

unter den athenischen Auswanderern, deren Anführer er war. Uber die wahren Hintergründe der Auswanderung des Miltiades kann einiges aus dem Herodottext herausgelesen werden. Zunáchst wird es entgegen Herodot schwerlich Zufall gewesen sein, daß die Führer der Dolonker gerade auf Miltiades trafen und von diesem aufgenommen wurden (1). Bei Herodot wird auf das Verháltnis der Gastfreundschaft zwischen Miltiades und den Stammesfürsten bzw. dem ganzen Stamm der Dolonker angespielt, das nach griechischer Sitte auch gegenseitigen Schutz und Hilfe in Notlagen beinhaltet

(2).

Wirksame

Hilfe

konnte

nur

ein

Mann

mit

großem

Einfluß

und

den nötigen Machtmitteln leisten. Miltiades gehörte zu einer der mächtigsten und reichsten Familien Athens. Ob das delphische Orakel entsprechende Hinweise gegeben hatte (3) oder die Wahl der dolonkischen

weil

sie

Fürsten

schon

vorher

von

mit

vornherein

den

auf

Philaiden

Miltiades

in

gefallen

irgendeiner

war

(4),

Verbindung

(der Gastfreundschaft?) gestanden hatten und ein Mitglied dieser Familie für die Hilfeleistung am besten geeignet hielten, ist aus den Quellen nicht zu entnehmen. Eine Entscheidung hängt auch von der Beurteilung der Rolle Delphis bei der Kolonisation jener Zeit ab. Für die Wahl des Miltiades mag auch ein zweiter Punkt von Bedeutung gewesen sein. Er ist als Olympiasieger bezeugt (5), und solche galten bekanntlich als unter dem besonderen Schutz der Gótter stehend. Wenn er in Olympia die Gegner im Wettkampf besiegt hatte, würde er nach griechischer Auffassung auch den Kampf gegen äußere Feinde mit Hilfe der Götter als Sieger beenden. Es war also ein bedeutender Mann, Olympiasieger und Mitglied einer der

großen

die

Chersones

Adelsfamilien

führte

Zeit entsprechende

und

Athens,

damit

Hilfe brachte

der

den

als

Oikist

Dolonkern

die

eine

Kolonisten

der

auf

damaligen

(6).

1 Berve, Miltiades 7 spricht von einem "Märchenmotiv", das Herodot an dieser Stelle verwendet habe; ähnlich M.Delcourt, L'oracle de Delphes, Paris 1955, 85. Crahay 264ff. hält die ganze Geschichte für eine Erfindung des Miltiades des Jüngeren, um seine Tyrannis auf der Chersones mit Hilfe des delphischen Orakels besser

rechtfertigen

zu

können.

Auch

Fontenrose,

Oracle

305

betrachtet den Besuch der Dolonker in Delphi als Gründungslegende. 2) Vgl. Rohrbach 69. 3) So Berve, Miltiades 8; Rohrbach 70; Parke - Wormell I 145.

4) So u.a.

Crahay

263ff.

5) Hdt. VI 36,1 weist in einem Einschub eigens darauf hin. Eine Weihung des Miltiades in Olympia wird bei Paus. VI 10,8 und 19,6 erwähnt. Der Philaide erscheint dort als militärischer Befehlshaber der Chersones. 6) Mit Miltiades' Stellung als Olympiasieger in Athen mag es zusammenhängen, daß er nicht wie die meisten anderen Adligen oder sein Halbbruder Kimon von Peisistratos aus Athen vertrieben worden

war.

78

Oikisten des

Es

ist

leicht

7. und

6.Jh.

auBerhalb

verstándlich,

Peisistratos

in

daß

Athen

des Westgriechentums

ein

Mann

wie

ausweichen

Miltiades

wollte,

wie

der

Tyrannis

des

schreibt Stellung,

(1), und daß er die seiner Bedeutung zukommende die ihm in Athen versperrt war, durch die Gründung

Herodot

einer Kolonie bzw. in der Herrschaft über ein fremdes Volk zu erreichen suchte, In der Geschichte der griechischen Tyrannis gibt es viele Parallelfälle, in denen Mitglieder alter Adelsfamilien, die zuvor

in

den

Städten

die

Herrschaft

unter

sich

geteilt

entweder freiwillig oder gezwungenermaßen auswanderten, um anderswo ihrer Bedeutung

unter gemäß

Häufig

Weise

begrüßten

Opposition

es

Viel

diskutiert

Zusammenhang Peisistratos zu

Gelehrte

die

loszuwerden

Miltiades

auf

äußerst

umstritten

Frage, weiche Kolonisationszug

daß

die

Chersones

dem

Jüngeren,

Verwaltung

der

nisähnliche

Herrschaft

diese

die

leidige

in

diesem

(2).

und

die dem

glaubten,

Tyrannen

Tyrannen,

hatten,

Tyrannen zu leben.

Miltiades

als Statthalter

kolonisierte der

Chersones

später

(3),

wobei

von

den

betraut

ausübte

ist

Verbindungen des Miltiades

wurde

(4),

auf

und

der Tyrann hatte. Einige

im Auftrag

unzulässig

von

mit

der

Peisistratiden

und

seinen

dort Onkel

des

wohl

eine

tyran-

geschlossen

wurde und diesem zum Teil sogar gegen Herodot (Vi 35,3) die Gegnerschaft zu Peisistratos abgesprochen wurde. Das andere Extrem ist die Auffassung, wie sie sich bei Berve findet (5), daß es sich um ein Privatunternehmen des Miltiades gehandelt habe, das völlig unabhängig von Peisistratos verlaufen sei. Zwischen diesen beiden Meinungen gibt es verschiedene Nuancen, zum Beispiel die Auffassung, daß Peisistratos das Unternehmen nicht nur durch die Erlaubnis, jeden beliebigen Freigelassenen mitziehen zu lassen, förderte,

1) Hdt. 2)

So

17; Werner

sondern

VI 35,3. z.B.

die

auch

Vgl.

durch

seine

Rohrbach

Bakchiaden

in

Zustimmung

zum

athenischen,

Berve,

Tyrannis

72. Korinth;

dazu

69ff.

3) Z.B. Ed.Meyer, Forschungen zur Alten Geschichte I, Halle 1892, 17; W.W.How - J.Wells, A Commentary on Herodotus II, Oxford 1912, 76; C.Hignett, A History of the Athenian Constitution to the End of the Fifth Century B.C., Oxford 1952, 330; Kahrstedt, Chersones 5f. und die bei Berve, Miltiades 9 Anm.l angeführte Literatur. 4) Zu Miltiades d.J. auf der Chersones: Hdt. VI 39. VI 104,2. Dazu E.Obst, RE XV 2,1932, 1682ff. 1688 s.v. Miltiades 2; F.Schachermeyr, RE XIX 2,1938, 2116 s.v. Philaidai; Berve, Miltiades

38ff.

5)

10ff.

40ff.;

Bengtson,

Einzelpersönlichkeit

28ff.;

Kinzl

Crahay

264;

50ff.

Berve,

Miltiades

9ff.;

ebenso:

Hampl

457f.;

Bornitz 44 mit Anm.81. - Zum Problem der Unterscheidung zwischen öffentlichen und privaten Kolonistenzügen vgl. Graham, Colony 7f. Graham entscheidet sich (5.33) für ein unabhängiges Unternehmen des Miltiades, weil Peisistratos zu jener Zeit noch nicht die volle Macht innegehabt habe.

I

Peisistratos

d.h. offiziellen, Annahme, daß gewisser Weise

und

(2).

Angabe,

Die

andere

οὐκ

keinen

sicheren

bzw.

zu

das

vor

zu,

Peisistratos

aus

Jüngere, Chersones

zum

des

es

stellt

Deshalb (Hdt.

um

dort

VI

seinem

ließ

(Hdt.

wurde

daß

sei,

läßt

und

nach

späte

103,1), Vi

den

mußte

aber

Olympiasieg

Sohn,

ihrem Tode

Quellen

Aussagen

durfte

103,2).

in

Peisistratos d.A.,

umgebracht

dem

eine

generelle

zweiten

Kimons

nach

und

Miltiades

bei

Peisistratiden

geschickt,

sich,

sind

des

Peisistratos

Andererseits

den

so

ausrufen

Söhnen

103,3).

er

findet,

liegt (3).

Philaiden

fliehen

entfernen

möglicherweise

zugrunde

Halbbruder

als

zu

losgezogen

zwischen

dar.

Athen

Sieger

den

von

(4),

der

zurückkehren, VI

hier

Athen

(v.Thuc.7)

τυράννου

da

Verhältnis

betrifft

Kimon,

von

79

aus

Marcellinus

τοῦ

wechselhaft

möglich.

aber

(Hdt.

Schluß

sehr

Peisistratos

bei

des Herodotberichtes

Peisistratiden

wieder er

sich

γνώμης

allgemeine

urteilen,

kaum

unliebsame Personen

die

ἄνευ

Ausschmückung Was

Miltiades

Kolonisationsunternehmen machte (1), oder die der Tyrann die Auswanderung duldete und in unterstützte, weil es ihm ganz lieb gewesen sei,

Miltiades Miltiades

und

Später

soll

worden

sein

Miltiades

der

Auftrag

zur

seines

Bruders

Stesagoras die das die Söhne

Herrschaft zu übernehmen (5). Aus dem Interesse, des Peisistratos an der Erhaltung des athenischen

Einflusses

der

auf

Chersones

zeigten,

darf

werden, daß eine Generation zuvor der Verbündeter des Peisistratos und auf dessen Chersones mit Athenern besiedelte. Einerseits weist die Tatsache, Nachfolger einsetzte (6), auf

Philaiden Ansehen

daß ein

aber

nicht

geschlossen

Oikist Miltiades Veranlassung hin

Miltiades privates

seinen Neffen Unternehmen

als die zum der

hin. Andererseits hatten auch die Peisistratiden das der Familie des Oikisten ausgenutzt und seinen zweiten

1) Bengtson, Einzelpersönlichkeit 9ff., der sogar einen eigenen athenischen Beschluß zu dem Unternehmen annimmt; Ehrenberg, Colonies 224f.; Rohrbach 159; Bengtson, GG 138. Vgl. auch A.Andrewes, The Tyranny of Pisistratus, CAH 1112 3,1982, 405. 2) So z.B. Will, Evolution 426f. 432f. 436-438. Vgl. Werner 68 Anm.164; Schuller 17f. Anm.43. 3) So z.B. C.Hignett, A History of the Athenian Constitution to the End of the Fifth Century B.C., Oxford 1952, 329; Ehrenberg, Colonies 223. Vgl. Berve, Miltiades 11. 4) Dazu vor allem Berve, Miltiades 9ff.; C.Hignett, a.a.O. 326ff.; Will, Evolution 433ff.; Kinzl 50ff.; A.Andrewes, CAH III? 3, 1982, 404f.

5)

Hdt.

VI

39.

- Ob

man

ihn damit,

wie Berve

(Miltiades

10 und

Tyrannis I 81) glaubt, von Seiten der Peisistratiden über die eigentlichen Hintergründe der Ermordung seines Vaters täuschen wollte, wie es bei Hdt. VI 39,1 angedeutet sein könnte, ist nicht zu beweisen und trägt in unserem Zusammenhang auch nichts zur

Sache

bei.

Den

Tyrannen

hätten

aber

auch

weniger

rücksichtsvolle

Methoden zur Verfügung gestanden, um Miltiades loszuwerden. 6) Hdt. VI 38,1. Vgl. auch Hdt. VI 103,4.

80

Oikisten des

7. und

6.Jh.

außerhalb des Westgriechentums

Neffen die Herrschaft auf der Chersones übernehmen lassen. Was aus der ganzen Diskussion festzuhalten bleibt, ist die begründete Annahme, daß Miltiades ohne Kolonistenzug nicht aus Athen Chersones,

zumindest

seibstándig

von

bestanden, Von

Tätigkeit

zunáchst

von

Stadt

vor den

feindlichen

Sehr

(1),

oft

dem

wenn

Miltiades

er eine Mauer nach

Absinthiern

diskutiert

weitgehend

Bindungen

weiter-

um den jüngeren Miltiades zeigen.

daB bis

Alteren,

auch

des

nur,

Kardia

Miltiades

war

wie die Ereignisse

der

der

unter

Athen

Herodot

die Duldung durch Peisistratos den weggeführt haben kann und daß die

und

auf

Paktye

sollte

nicht

Chersones

quer

bauen

dienen

noch

der

über ließ,

(Hdt.

die

VI

berichtet

die

Landenge

zum

Schutz

36,2).

eindeutig

gelöst

ist

die

Frage, in welcher Form und von wem die Chersones im 6.Jh. besiedelt war und was man überhaupt unter der Chersones in unserem Zusammenhang verstehen soll. Vor dem Eintreffen des Miltiades bestand dort schon die milesische Kolonie Kardia (2). Andere Städte auf der Chersones wie Krithote und Paktye (3) sollen aber erst von Miltiades gegründet worden sein. Oder es wird in den Quellen allgemein von athenischen Kolonisten in den Städten der Chersones gesprochen (4). Miltiades hat also die Kolonisten, die mit ihm gezogen waren, an verschiedenen Stellen der Halbinsel angesiedelt, was sowohl durch die Gründung neuer Städte als auch durch die Neubesiedlung schon zuvor bestehender geschah (5). Was bedeutet aber die Bezeichnung des Miltiades als Oikist der Chersones, was ist unter "Chersones" in diesem Zusammenhang zu

1)

Vgl.

Werner

68

eine Apoikie oder Ehrenberg, Colonies

zu

einem

Anm.164.

-

Die

Diskussion,

ob

es

eine Kleruchie handelte, wie sie zu finden ist, kann für diese frühe

Ergebnis

führen,

zumal

die

Quellenlage

sich

um

z.B. bei Zeit kaum

äußerst

dürftig

ist; vgl. Rohrbach 159. Aus späteren Rechtszuständen auf diese Anfänge zu schließen, erscheint mir unzulässig. Vgl. Will, Evolution 427f.;

2)

Berve,

Tyrannis

Ps.-Skymn.

Miltiades

13;

Kahrstedt,

Rohrbach 71. 159. 3) Ps.-Skymn.

s.v.

II 568;

698fíf.;

Κριϑώτην

711f.:

= Ephoros,

Kinzl

Strab.

50.

VII

Chersones

Krithote

FGrHist

fr.51 6;

(52).

Vgl.

u.a.

Hammond,

und

70, fr.

Philaids

Paktye;

Berve, 122;

Harpokration

40: Krithote.

Vgl.

dazu

Kinzl 118, dessen Schwanken zwischen Miltiades d.À. und Miltiades d.J. unberechtigt ist. 4) Ps.-Skymn. 701f. und Strab. VII fr.51 (52): Kardia von Athenern neugegründet, wohl im Zusammenhang mit dem Mauerbau. - Ps.-Skymn. 707f.: Elaius als attische Kolonie, obwohl trotz Berve,

Miltiades

13

und

Bengtson,

Einzelpersónlichkeit

Miltiades an dieser Stelle nicht eigens Kahrstedt, Chersones 6. 5) So u.a. Busolt, GG II 316; Casson 222;

erwähnt Berve,

12

Anm.4

wird.

Vgl.

Miltiades

Ehrenberg, Colonies 226. 230; Kahrstedt, Chersones Hammond, Philaids 122; Berve, Tyrannis I 80.

6ff.

13f.; 15%.;

Miltiades

verstehen

eine

neue

Zeit

der

(1)?

Miltiades

Stadt

und

scheint

Chersonesos

Perserkriege

die Chersones

etwa

angelegt

auch

der

in der

zu

81

Mitte

haben

Name

des

(2),

'Ayooá

Mauerverlaufs

für die aus (Hdt.

VI

der 58,2)

bezeugt ist (3). Das heißt aber nicht, daß unter dem Oikisten der Chersones nur der Gründer dieser einen Stadt zu verstehen ist, sondern Chersones war auch die geographische Bezeichnung für die gesamte Halbinsel, entsprechend der Bedeutung des Wortes selbst. Auf

dieser

Miltiades

Halbinsel

lagen

ihre Gründung

Meist

wird

bei

mehrere

oder

Herodot

andere

Neugründung aber

von

den

Städte,

die

ebenfalls

verdankten. Χερσονησῖται

als

Einheit

der ganzen Halbinsel gesprochen (4), woraus vor allem Berve auf einen gemeinsamen Staat auf der Chersones geschlossen hat (5). Andere vermuteten, daß es einen Zusammenschluß der Städte zu einem Bund gegeben habe, eine Art Symmachie (6) oder auch nur einen kultischen Bund (7). Diese Hypothesen über den politischen Zustand auf der

Chersones

führen

zu der

Frage,

ob

man

in dieser

frühen

Zeit und

in einer Gegend, in der die "barbarischen" Dolonker neben den Griechen lebten, überhaupt von festen staatsrechtlichen Formen des Zusammenlebens reden kann. Wichtig war die beherrschende Stellung des Miltiades, die auch seine beiden Nachfolger innehatten. 1) Οἰκιστῆὴς τῆς Χερσονήσου heißt Miltiades bei Hdt. VI 103,4, bei Marcellin. v.Thuc. 8 Χερρονήσου οἰκιστής, υπα kurz zuvor (ebd.3) steht: Bc ᾧκισε Χερρόνησον. 2) Vgl. Berve, Miltiades 15; Berve, Tyrannis I 80; Rohrbach 162. Eine Polis Chersonesos wird bei Steph.Byz. s.v.Xeppövnooc = Hekataios, FGrHist 1, fr.163 genannt, ebenso Schol. Aristoph. equ. 262, an beiden Stellen neben der Bezeichnung für die gesamte Halbinsel bzw. ihrer Bewohner. 3) Kahrstedt, Chersones 6f. sieht in "Chersonesos" die Bezeichnung für das gesamte von Miltiades gegründete Gemeinwesen, der Name der Hauptstadt sei "Agora". Dagegen F. Gschnitzer, Gnomon 30,1958, 148, der "Agora" für die Bezeichnung der

Stadt

Chersonesos

im

Volksmund

hält.

Ihm

schloß

sich

Berve,

Tyrannis II 565 an. Vgl. auch Ehrenberg, Colonies 228. 229 Anm. 1. 4) Hdt. VI 38,1 bei der Erwähnung der Opfer für den verstorbenen Oikisten; Hdt. IV 137,1 und VI 39,2 unter Miltiades dem Jüngeren; Hdt. IX 118,2. 120,1 zum Jahre 478. - Auch eine

Münze

aus

der

de XEP gezogen;

wurde vgl.

Coinage

Before

Ehrenberg, 5)

565 6ff.

Berve, bei

der

Philaidenherrschaft

mit

der

Legen-

Persian

Invasion,

Cambridge

1924,

14lf.;

227f.

Miltiades

Busolt,

der

Argument für einen Einheitsstaat heran257; C.T.Seltman, Athens. Its History and

the

Colonies

aufgrund

schon

Zeit als Head

13ff.;

dann

aber

Argumente

Ehrenbergs

GG

und

II

316

noch

von

Berve

in

aufgegeben; bei

Kahrstedt,

Tyrannis

aber

ll

auch

Chersones

- Vgl. dagegen Bengtson, Einzelpersónlichkeit 12f. 6) Z.B. Casson 223f.; Will, Evolution 429f. 1) Bengtson, Einzelpersónlichkeit 12ff.: eine Art Amphiktyonie.

82

Die

Oikisten

des

mächtigen

7. und

6.Jh.

außerhalb

Vertreter

der

Philaiden

des Westgriechentums

einten

die

griechischen

Kolonisten und die Dolonker im gemeinsamen Kampf gegen die zahlreichen Feinde, und die Machtfülle dieser Herrscherpersönlichkeiten bewirkte die tatsächliche Einheit der Chersones

(1). Die Machtfülle der Philalden kommt Ausdruck, den man in Athen gegen

(Hdt.

Vi

104).

Was

Miltiades

den

Älteren

Berve (2) seine Stellung einerseits d.h. des Führers der athenischen dann

Leiters

mehrerer

Städte

auf

im Vorwurf der Tyrannis zum Miltiades den Jüngeren erhob

betrifft,

so

scheint

mit

aus der Funktion des Oikisten, Kolonisten sowie Gründers und der

Chersones,

andererseits

aus

seiner Würde als Stammesoberhaupt der Dolonker erwachsen zu sein. Diese Funktionen waren in seiner Person vereinigt. Damit wird Miltiades auch größere Macht besessen haben, als sie sonst Oikisten zukam. Formal scheint es, wie gesagt, mehrere athenische Kolonistensiedlungen auf der Chersones gegeben zu haben, deren gemeinsamer Oikist jedoch Miltiades war, wie an den gemeinschaftlich für ihn begangenen kultischen Ehrungen nach seinem Tode deutlich

wird (Hdt. VI 38,1). Eine wichtige Aufgabe

des Oikisten

war

sicherlich die militärische

Führung, die im Falle des Miltiades mehrere Male bezeugt ist, so im Kampf gegen die Absinthier, der mit dem Mauerbau in Verbindung steht (Hdt. VI 36), im Krieg gegen Lampsakos (Hdt. VI 37) sowie gegen eine weitere Festung, deren Name und Lage nicht eindeutig geklärt sind (3). . Von besonderem Interesse ist der Kult, der für Miltiades nach seinem Tode bezeugt ist und den die Bewohner der Chersones gemeinsam

ausübten,

von

dem

aber

die

Feinde

aus

Lampsakos

ausgeschlossen waren (4). Herodot (VI 38,1) spricht von Opfern, ὡς νόμος olxıorf, wie sie für einen Oikisten üblich seien. In Zankie hatten wir solche Heroenopfer für die Oikisten kennengelernt. Auf der Chersones kommt etwas anderes noch hinzu, hippische und gymnische Agone zu Ehren des Verstorbenen (5). Da es sich um kultische Ehren für den Oikisten handelte, wurden Feiern von den Bewohnern der griechischen Städte veranstaltet,

Miltiades

entweder

gegründet

oder

neubesiedeit

hatte

(6).

die die

Das

1) Berve, Tyrannis II 565; ähnlich Ehrenberg, Colonies 231. 2) Berve, Tyrannis I 80. 84; vgl. auch Berve, Miltiades 21 und Rohrbach 159. 3) Vgl. das bei Paus. VI 19,6 erwähnte Weihgeschenk, das Miltiades zum Dank dem Olympischen Zeus stiftete. Dazu auch Berve, Miltiades 39 und Bengtson, Einzelpersónlichkeit 13f. 4) Habicht, Gottmenschentum 202 betont, daß dies ein Zeichen für den lokal begrenzten Heroenkult sei. 5) Zu den Ehren für Miltiades nach seinem Tode: Berve, Miltiades 39; Will, Evolution 428; Hammond, Philaids 117; Cerfaux Tondriau 461; Rohrbach 161. 168; Berve. Tyrannis I 80; Meuli 61f.; Nilsson, GGR I 718. 6) In den Agonen finden sich auch thrakische Landessitten

Die

Herkunft

der Oikisten

B3

bedeutete sakralem

auch Gebiet.

Gemeinsamkeit der Städte Nach dem Tode blieb der

der Chersones Oikist weiterhin

Schützer

seiner

Gründung

deren

Berve (1) Erwähnung

noch

die

sorgte

für

schloß aus der Präsensform, des Kultes verwendete, daß die

zu Lebzeiten 6.

und

des Geschichtsschreibers

auf der

Zusammenhalt.

die Herodot Verehrung des

durchgeführt

bei der Miltiades

wurde.

Zusammenfassung: Die Oikisten der Kolonisationszeit

Oberblickt der Zeit

man die bisher behandelten Fälle von Städtegründern, vom 8. - 6.Jh. angehören, so lassen sich einige

allgemeine Aussagen über Herkunft, Stellung, Tätigkeit und Ehrungen der Oikisten treffen, obwohl es nicht unproblematisch ist, aus meist nur wenigen, zudem häufig aus Legenden bestehenden Quellenzeugnissen Generelles zu erschließen, Es gab aber feste Regeln und Bräuche, die man bei der Einrichtung einer Kolonie einhielt. Für die Griechen war dies ein religiöser Akt, der nach kultischen "Gesetzen", aber auch nach rationalen Überlegungen

ablief (2). a.

Die Herkunft

der

Oikisten

Über die Herkunft der Oikisten läßt sich allgemein folgendes feststellen: 1. Der Oikist kam in der Regel aus der Heimatstadt der Kolonisten, die er in ein neues Land führte. Diese Stadt galt als Metropolis der neuen Kolonie (3). Zum Beispiel stammte Thukles, der Gründer von Naxos, aus Chalkis, Archias von Syrakus aus Korinth, Battos von Kyrene aus Thera, Miltiades, Oikist der Chersones, aus Athen, alles Ausgangsstädte der Kolonistenzüge. 2. Nur bei den Gründungen sogenannter Tochterkolonien war es üblich,

wie

einen von Kolonie zu

auch

Thukydides

(|

24,2)

betont,

den

Oikisten

(bzw.

mehreren Oikisten) aus der Mutterstadt der gründenden rufen (4), wie z.B. den Phalios im Falle von Epidamnos

wieder, wie Meuli 62 aufgrund von Hdt. V 8 geschlossen hat. Aber Agone gehóren auch zum Oikistenkult und kónnen nicht für die Zeit vor Alexander dem Grofien ausgeschlossen werden, wie es Meuli 61f. tun will. Dagegen spricht z.B. Thuk. V 11,11 von Agonen für den Oikisten Brasidas in Amphipolis. 1) Berve, Miltiades 39. 2) Vgl. Graham, Colony 25; Heurgon, Rome l6lf.; Graham, Expansion 143ff. 3) Vgl. z.B. Pareti, Sicilia, 63; Ehrenberg, Solon 14; Finley, Sizilien 39; Graham, Expansion 144. 4) Rohrbach 153 will diesen Brauch aus einem Vorrecht der Herakliden in Korinth ableiten. Auch Seibert, Metropolis will diese Regel nur für Korinth gelten lassen. Es war aber auch anderswo

84

Zusammenfassung:

Die Oikisten

aus Korinth, Pammilos bei Typhon bei Kaulonia aus

Metropolis

begleiteten

dann zur

Fällen

(1).

der Gründung Aigion, wobei

Heimatstadt des Oikisten diesen Epidamnos). 3. Setzten sich die Siedler bei

wohnern

galt

der Kolonisationszeit

mehrerer zu,

da

Meist

Städte

solche

zusammen

doch

Selinus aus Megara, Achäische Bund als

auch

Kolonisten

Gründung

einer

- und

Unternehmen

von der

aus der

(z.B.

Neugründung

dies

traf

eine

bei

aus

Be-

in den

meisten

beträchtliche

Anzahl

von Kolonisten erforderten -, so sind häufig zwei oder sogar drei Oikisten bezeugt, wobei man annehmen kann, daß jede Gruppe ihren

Anführer

auch

Kyme und Rhodos und in

Kyme;

Sakon

als

Oikisten

Krataimenes Entimos aus

Aristonoos

in

vermutlich

Himera). nur

dann,

und

sehen

wollte

(2)

(z.B.

aus Chalkis in Zankle; Kreta in Gela; Hippokles Pystilos

Die wenn

in

Akragas;

Bestellung sich

die

Perieres

Antiphemos aus und Megasthenes

Eukleides,

mehrerer Kolonisten

aus

Simos

Oikisten der

neuen

und

geschah Stadt

aus

etwa gleichstarken Gruppierungen zusammensetzten, während in den Fällen, in denen sich kleinere Gruppen oder Einzelpersonen aus anderen Städten den Auswanderern, häufig schon in der Metropolis, von der der Zug ausgegangen war, angeschlossen hatten (wie z.B. bel den Gründungen von Naxos, Sybaris, Gela und Kyrene), der Führer der Hauptgruppe bzw. die Führer der Hauptgruppen allein Oikisten wurden (3). Nur einen Oikisten benótigten die achàischen Kolonisten,

auch

wenn

sie aus

verschiedenen

Stadten

(vgl. die Gründungen von Sybaris, Kroton und 4. Bei vielen Gründungen sogenannter

entsprechend

der oben

angeführten

zweiten

Achaias

Kaulonia). Tochterkolonien

Regel

kamen

kam

ein Oikist aus der

übliche Tradition (vgl. z.B. Selinus) und ein Faktor der Beziehungen zwischen Mutterstadt und Kolonie. Vgl. dazu Byvanck 102; Busolt - Swoboda 1266; Vallet, Rhégion 64 Anm.4; Bérard, Expansion 91; Mazzarino, Metropoli 65-67; Vallet, Métropoles 216; Blumenthal 18; Humphreys 914f.; Mossé, Colonisation 38; Werner 36 Anm.71; Piccirili 57; Heurgon, Rome 162; Métraux 22; Graham, Expansion 144. 1) Siehe dazu Mazzarino, Metropoli 69ff.; Mazzarino, Pensiero I 115, der dafür den Begriff "Foederalkolonie" bildet; Heurgon, Rome 162f. 2) Vgl. Eitrem, Beiträge 191; Busolt - Swoboda 1265f.; Bérard. Expansion 81f.; de Waele, Acragas 101; Jeffery. Greece 54; Métraux 19; Heurgon, Rome 162. - Ungenau Blumenthal 19: "...mehrere Oikisten ..., die immer aus dem Adelsstand der nominellen Mutterstadt stammten". 3) Vgl. Bérard, Expansion 82. - Mazzarino, Pensiero I 23lff. weist auf die Schematisierung und Vereinfachung durch die griechische Geschichtsschreibung hin, wobei Gruppen teilnehmender Kolonisten unberücksichtigt blieben. Nilsson, Tyrants 81 betont, daß die Kolonisten aus verschiedenen Orten in der "Mutterstadt" zusammenkamen, um sie als gemeinsamen Auswanderungshafen zu benutzen.

Aufgaben

und

Stellung der Oikisten

85

gründenden Kolonie, der zweite aus deren Mutterstadt (vgl. die Gründungen von Zankle, Rhegion, Akragas usw.) (1). Die Frage, warum in so vielen Fällen überhaupt mehr als ein Oikist benótigt wurde, kann nur hypothetisch beantwortet werden. Vermutlich konnten damit Streitigkeiten zwischen unterschiedlichen Gruppen von Kolonisten vermieden werden, indem man keine der ausschlaggebenden Siedlergruppen durch die Wahl gerade ihres Führers zum Oikisten bevorteilte. Daß dies nicht immer gelungen ist, zeigen Auseinandersetzungen wie in Zankle, Sybaris und Leontinoi (2). Die geben,

Oikisten stammten, soweit uns die Quellen aus den führenden adligen Familien der

darüber Auskunft Heimatstädte (3).

Archias, der Gründer von Syrakus, Chersikrates, der Gründer von Korkyra (4), und Phalios, der Oikist von Epidamnos, gehörten den regierenden korinthischen Familien an, die ihren Stammbaum auf Herakles zurückführten. Dorieus war der Halbbruder des spartanischen Königs Kleomenes |., und Miltiades war Mitglied der berühmten athenischen Philaidenfamilie. Wenn ein sozialer Konflikt den Grund für die Auswanderung lieferte, wie bei den Gründungen von Syrakus und Tarent berichtet wird, wurde der Führer der oppositionellen und unterlegenen

Gruppe, b. Wann einzelnen

die die Heimat verließ, Aufgaben

und

der Oikist der neuen Stadt (5).

Stellung der Oikisten

(6)

die Wirksamkeit des Oikisten einsetzte, hing Fall von der Ursache für die Auswanderung

in jedem und vom

1) Siehe Vallet, Rhégion 64 Anm.4; Graham, Colony 21; Humphreys 916; de Waele, Acragas 102; Cordano 45f. 2) Auch im noch zu behandelnden Thurioi (siehe unten S.128) trug dies zur Entstehung des Streites zwischen den Kolonistengruppen bei. Zu Sybaris vgl. Jeffery, Greece 54. Zahlreiche Beispiele bei Asheri, Gela 621 mit Anm.22. Vgl. auch Seibert, Flüchtlinge 220ff. - Roebuck, Stasis 1923ff. will diese Krisen

generell

in

die

dritte

oder

vierte

Generation

nach

einer

Gründung legen. 3) So u.a. M.Clerc, Massalia I, Marseille 1927, 128; Wentker, Ktisis 134f.; Rohrbach 152; Ehrenberg, Solon 16; Bengtson, GG 91. Vgl. auch B.Bilihski, in: Metropoli e colonie della Magna Grecia 281; Blumenthal 19; Drogemüller, Untersuchungen 35, der auch in der Begleitung des Oikisten adlige Gefährten und niedere Gefolgschaft unterscheiden will; W.G.G.Forrest, Euboea and the Islands,

CAH

III?

3,1982,

257.

4) Zu Chersikrates siehe Timaios, FGrHist Apoll.Rhod. IV 1216 und Strab. VI 2,4 p.269.

566,

5) Vgl. Busolt - Swoboda 1266; Werner 36. 6) Dazu vor allem Byvanck 103f.; Graham, Sjóqvist,

Sicily

19;

Bayer

49ff.;

Métraux

18ff.

fr.80

Colony

= Schol.

29ff.;

86

Zusammenfassung:

Verlauf

des

die

Aufgabe

der

Reise

sondern

Unternehmens des zum

auch

Archias,

noch

Orakel,

wo

die

zu

sein

(1).

In den

vor

dem

nicht

nur

Myskellos,

das

oder

.das

der

mit

Unternehmen,

sanktioniert

Dabei

daß

beginnt

Kolonisten

Telesikles,

Orakel.

notwendig,

Quellen

der

ganze

selbst

Dorieus,

delphische sogar

meisten

Auszug

Führerpersönlichkeit

befragten

gewesen

ab

Oikisten

Artimedes,

Miltiades

Die Oikisten der Kolonisationszeit

wurde.

Battos

scheint Oikist

es

und

üblich

selbst,

nicht

irgendein Gesandter die Zustimmung des Orakels einholte (2). Nach antiker Auffassung war der Oikist der Ausführende des göttlichen Auftrags; er wurde durch das Orakel Stellvertreter des Gottes beim Kolonisationsunternehmen,

womit

eine

Art

"Charisma"

des

Gründers

geschaffen wurde (3). Den Phokäern, die zur Gründung Massilias auszogen, wurde auf Geheiß des Orakels ein von der Artemis Ephesia bestimmter Führer mitgegeben (Strab. IV 1,4 p.179). In der Gründungsgeschichte Krotons bei Antiochos (FGrHist 555, fr. 10) klingt an, daß der Oikist Myskellos schon den Platz für die Kolonie erkundet hatte, bevor er die Siedler zur Neugründung

führte

(4).

Aber

diese erste Reise des Myskellos

gehört

wohl

in den

Bereich der literarischen Ausgestaltung der Gründungsgeschichte und dient vor allem zur Betonung der Rolie Delphis. In der Regel werden die Zahl der Auswanderer, die Person des Oikisten, die Regeln für die neue Kolonie und vielleicht auch die Richtung des Zuges von der Metropole im voraus bestimmt worden sein.

Die

athenische Damit

war

Mutterstadt

Inschrift

rüstete

IG

ihre Aufgabe

li/Ili?

noch

1629

praktisch

die

aus

beendet

dem

Schiffe

aus,

4.Jh.

wie

v.Chr.

die

zeigt.

(5).

Mit dem Verlassen der Heimat übernahm jedenfalls Führung, wobei die Auswanderer oft viele Jahre

der Oikist die und mehrere

Zwischenstationen benötigten, bis Ihr Anführer den richtigen Platz für die neue Stadt fand (vgl. z.B. die Megarer unter Lamis in 1) In einer

Inschrift

aus Athen

vom

Jahre

325/4

(IG II/III?

1629)

wird Miltiades, der Führer eines Kolonisationszuges in die Adria, schon vor der Abreise als "Oikistes" bezeichnet. Für die archaische Zeit gibt es leider kein Zeugnis, das erkennen läßt, ab welchem Augenblick der Leiter eines Gründungsunternehmens "Oikistes" heißt. - De Wever und van Compernolle haben in ihrer Untersuchung des Begriffes bei Thukydides festgestellt, daß "Oikistes" den Anführer des Zuges von Kolonisten und den mit der eigentlichen Gründung Beauftragten bezeichnet. 2) Pease 6; Parke - Wormell I 49f.; Rohrbach 152; Parke, Oracles 44; Graham, Expansion 144. 3) Vgl. Schmid 179f.; Wentker, Sizilien 72; Parke, Oracles 44; Strosetzki 20; Métraux 44f. Anm.20. 4) Vgl. auch Ephoros, FGrHist 70, fr.137 = Strab. VI 2,2 p.267, wonach Theokles, zufällig in die Gegend des späteren Naxos verschlagen, dort einen Platz erkundet und dann Kolonisten hinführt. 5) Vgl. Mossé, Colonisation 36; Sjögvist, Sicily 19; Metraux 18; Asheri,

Colonizzazione

104;

Graham,

Expansion

143f.

Die Aufgaben des Oikisten Sizilien,

Thuk.

Dorieus). Führung,

VI

4,1,

oder

Der Oikist während der

einandersetzungen

(1)

die

hatte Reise

und

87

Unternehmen

des

Battos

selbstverständlich die mit ihren Gefahren

auch

noch

in der

neuen

und

militärische und Aus-

Kolonie,

wie

bei

Euryleon in Sizilien und bei Miltiades auf der Chersones deutlich wurde (2). Bei den chalkidischen Gründungen des Theokles in Sizilien, dem seltenen Fall, daß mehrere Städte, bestanden, von einem einzigen

bestimmten die Oikisten. Damit

den

ersten

die auch selbständig weiterOikisten gegründet wurden,

Kataner als Ersatz für Theokles Euarchos zum wurde nicht nur Eigenständigkeit unterstrichen. Bei

Gründungen

in Sizilien

waren

starke

Führer

nötig,

für

jede einzelne Stadt, um sich gegen die feindliche Umwelt behaupten zu können. Dies trifft mehr oder weniger für alle Gründungen zu, die unter den Oikisten um ihr Überleben kämpfen mußten. Als konkrete Aufgabe des Oikisten bei der eigentlichen Stadtgründung wird von Kallimachos besonders der Bau der Stadtmauer betont, d.h. das Anlegen der Befestigungen, das vom Gründer

geleitet

wurde.

Auch

Herodot

(VI

36,2)

berichtet

vom

Bau

der Verteidigungsmauer auf der Chersones durch den Oikisten Miltiades. Die Verbindung zum Bauen wird auch schon durch die

Bezeichnungen agentis

mit

Verben

dem

bzw.

-tnc

κτίστης sind,

κτίζειν

angedeutet.

wie

schon

abgeleitet.

Diese

erwähnt,

κτίζειν wird

Nomina von

für

den

die

Bauens und Errichtens von Bauwerken verwendet, hängt mit o(xoc, dem Haus zusammen (3).

Erbauung

der

Stadt (8) gehörten sicherlich auch die Bereitstellung Baumaterials, die Festlegung des Straßenverlaufs und Bestimmung der Plätze für öffentliche Gebäude und Heiligtümer

des die (5),

wenn

den

und

Suffix

οἰκίζειν

Tätigkeit des und οἰμίζειν

Zu

οἰμιστής

Aufgaben

auch

Tätigkeit

die der

bei

des

Oikisten

als

Kallimachos

Vermesser

Leiter

(ait.

II

Vorstellungen

bei

fr.43, der

der

65f.)

berichtete

hellenistischen

Zeit

1) Vgl. entsprechend Plut. mor. 407 F (De Pythiae oraculis 27): ἡγεμόνας στόλων. - Die Rolle des Oikisten als Führer des Zuges von Auswanderern wird vor allem bei Virgilio 350ff. betont. Die bei Zenob. I 54 (Corpus Paroemiographorum Graecorum I p.22) berichtete Anekdote von einem Kampf der Oikisten von Gela, Entimos und Antiphemos, gegen einen Piraten ist allerdings keine historisch gesicherte Begebenheit. 2) Vgl. Graham, Expansion 149 sowie die Begriffserklärung von "Oikistes" bei Thukydides durch de Wever - van Compernolle 46lff. Bezeichnend ist der von Nikias gebrauchte Vergleich der athenischen Sizilienexpedition während des Peloponnesischen Krieges mit einem Kolonisationsunternehmen "in fremdes und feindliches Land" (Thuk.VI 23,2).

3)

Vgl.

und oben

z.B.

Thuk.l

7 sowie

de

S.3f.

4) Vgl. Métraux 5) Vgl. Graham,

17. 28. 37. Expansion 150.

Wever

- van

Compernolle

461ff.

88

Zusammenfassung:

Die Oikisten der

Kolonisationszeit

aufweist. In Platons theoretischen Anweisungen für die Gründung des Idealstaates (leg. V 13,745), die zwar nicht in allen Einzelheiten, aber doch in den Grundzügen auch für die Kolonisationszeit zutreffend sind, werden als Aufgaben des "Gesetzgebers", das ist bei Platon derjenige, der den Staat gründet (1), außer dem Bau der Befestigungsmauern die Festlegung der kultischen Plätze zur Verehrung der Gótter und Heroen (2), die Einteilung des Grund und Bodens in Lose und ihre Verteilung an die Siedler aufgeführt. Letzteres ist auch für Syrakus überliefert, wo der Name "Gamoren" für die Aristokraten der Stadt auf die ehemalige Landverteilung hinweist, ebenso die Anekdote von Aithiops, einem Gefährten des Oikisten Archias, der sein Landlos gegen einen Honigkuchen eintauschte (3). Auch Miltiades scheint seine athenischen Begleiter auf verschiedene Lose über die Chersones verteilt zu haben. Schon bei Homer findet man denselben Aufgabenkanon des Gründers wie bei Platon. In der Odyssee (VI 7ff.) führt Nausithoos, König der Phaiaken, sein Volk nach Scheria, umgibt die neue Stadt mit einer Mauer, baut Häuser sowie Tempel und verteilt das Land (4). Die Gründung einer griechischen Kolonie erfolgte mit einem besonderen rituellen Zeremoniell, Für die Kolonisation der archaischen Zeit haben wir zwar wiederum keine speziellen Zeugnisse dafür. Aber aus dem sakralen Charakter eines Kolonisationszuges, wie er durch die Bedeutung der Orakel zum Ausdruck

kommt,

sind

entsprechende

Riten

anzunehmen.

Aus

dem

Gründungsvorgang von Messene in der Mitte des 4.Jh. v.Chr., der aber erst viel später bei Pausanias (IV 27) geschildert wird, können wir auf ähnliche Vorgänge in der Kolonisationszeit zurückschließen. Nachdem die Seher mit Hilfe von Opferzeichen

1)

Vgl.

den

Gebrauch

von

"Oikistai"

bei

Platon

(rep.

Il

379a ;

leg.

VI 753a), unten S.147. 2) Vgl. dazu Martin, Urbanisme 40f.; G.Pugliese Carratelli, Santuari extramurani in Magna Grecia, La Parola del Passato 17,1962, 245, jetzt in: Ders., Scritti sul mondo antico, Neapel 1976, 223; Piérart 37f.; Graham, Expansion 150. 3) Bei Archilochos, fr. 145 Bgk. (p.112 Treu) = Athen.IV 167d. Zu den Gamoroi zuletzt Asheri, Colonizzazione 119-121. - Zur Verteilung von Landlosen an die Siedler: Plat.leg. V 10,740 und Diod. V 9,5. Siehe dazu Byvanck 103f.; Gwynn 99%.; Wentker, Sizilien

Lepore, Asheri,

144

Anm.15;

Problemi

Bérard,

23ff.;

Distribuzioni

7ff.;

Expansion

Jeffery, Heurgon,

Greece Rome

82f.;

55 156;

Blumenthal

(vgl. Metraux

Syll.? 88;

20f.;

141); Asheri,

Colonizzazione 100f.; Graham, Expansion 151; Beister 404. 4) Vgl. Byvanck 103; Jeífery, Greece 56f.: Metraux 8f.; Graham, Expansion 149. Daß die Schilderungen von Städtegründungen bei Homer der Realität der Kolonisationszeit entsprechen, haben L.Pareti, Omero e la realtà storica, Mailand 1959, 57ff. und Schaefer, Kolonisation 362f. gezeigt.

Die Aufgaben bestätigt

hatten,

daß

des Oikisten der

Oikist

im kultischen

Epaminondas

Bereich

die

89

richtige

Wahl

für

den Platz der Stadt getroffen hatte (1), lie& Epaminondas die Gründung durch Bereitstellung von Baumaterial und unter Mitwirkung von Fachleuten vorbereiten. Der erste Gründungstag verging mit Opfern und Beten, wobel die Heroen als Mitbewohner in die Stadt gerufen wurden (2). An den folgenden Tagen errichtete man

unter

dem

Klang

von

Flöten

die

Mauern,

Häuser

und

Tempel

Messenes (3). Auch Aristophanes (av. 810ff.) beschreibt ein ähnliches Gründungszeremoniell, zwar in einer Parodie über die Stadt der Vögel, aber es konnte nicht allzuweit von der sein, da die Zuschauer es ja verstehen sollten (3).

Realität

entfernt

Anzunehmen ist, daß der Oikist, der ja den besonderen Schutz der Gottheit genoß und dadurch gerade auf religlösem Gebiet eine Vermittlerrolle spielte, nicht nur die Plátze für die sakralen Státten festlegte

und

die

Tempel

Orakel

verliehenen

Stadt

bestimmte

Antiphemos

wird

erbauen

religiösen und

ließ,

sondern

Autorität

sie

dort

berichtet,

daß

die

einführte

er

ein

auch

Kulte

in

selbst (5).

Kultbild

seiner

vom

für die

neue

Vom

Oikisten

der

eroberten

aus

Stadt Omphake nach Gela brachte (Paus. VIII! 36,2) und dort offensichtlich einen neuen Kuit damit einrichtete. Strabon (IV 1,4 p.179) erzählt, die Phokäer seien zur Gründung Massilias

aufgebrochen,

nachdem

nommen

hätten.

sie

Xoanon,

das

Sie

sie

ἀφίδρυμά

richteten

das

sie

τι

diesen

Kult

mitgeführt

das

in

der

(7).

Wir

der

griechischen

Polis

auch,

wurde

ebenso

daß

Stadt

symbolisierte,

mitgenommen Oikisten,

wissen

(8).

das

im

aus

in

dort

Prytaneion

Kolonie

sich ein,

ge-

indem

aufbewahrten

Herdfeuer

brannte

Mutterstadt

Sicherlich

war

auch

der Stadt

wie die Benennung

an

und

selbst soll in Kyrene den Kult des Gottes gegründet heilige

der

ἱερῶν

der

hatten,

ihm Verehrung erwiesen (6). Battos ersten Apollontempel erbaut und den haben

τῶν

der

und in

dies

Hestia,

das

Leben

die

Kolonie

Aufgabe

5.90 und

(unten

des

139).

1) Auf die Beteiligung von Sehern bei Städtegründungen weist auch das Auftreten von Mitgliedern des Sehergeschlechts der Iamiden in Sybaris (Hdt. V 44f.: Kallias) und Syrakus (Pind. Ol. VI

6:

Agesias).

Vgl.

auch

Onymastos

aus

Delphi

in

Kyrene,

oben

S.68. Im Zusammenhang mit der Gründung von Thurioi durch Lampon wird noch einmal auf die Manteis zurückzukommen sein. 2) Vgl. auch die Stelle bei Dion Chrysostomos (or. 33,47), wonach die οἰμισταὶ ἥρωες fi 9eol oft die Städte besuchen, die sie gegründet haben. 3) Paus. IV 27,6f. Vgl. Martin, Urbanisme 41 und unten S. 165. 4) Vgl. Strosetzki llff. 5) Zur Übernahme von Kulten bei einer Koloniegründung vgl. Mossé, Colonisation 37; Nilsson, GGR I 639f.; Métraux 19. 6) Vgl. Vallet, Métropoles 215; L.Robert, Hellenica XIII, 1965, 122ff. 7) Vgl. oben S.64f. 8) Vgl. die Scholien D und Oxon. zu Aristeides, Panathenaikos 103,16 (Vol. III p.47f. Dindorf) und das Etymologicum Magnum s.v.noputaveLta;

außerdem

Hdt.

I

146,2.

Dazu

Süß,

RE

VIII

1,

90

Zusammenfassung:

Die Oikisten der

Kolonisationszeit

Bei der Gründung von Kyrene konnten drei Phasen in der Tátigkeit des Battos unterschieden werden, was wohi für die Mehrzahl der Oikisten in der Kolonisationsepoche zutrifft (1). Zunächst waren sie die Führer des Kolonistenzuges, dann die Leiter bei der Anlage der Stadt und nach Beendigung des Gründungsvorganges sorgten sie an der Spitze der Kolonie für ihre Verwaltung und ihr Fortbestehen (2). Wie die Aufgabenverteilung bei mehreren Oikisten vor sich ging, darüber geben die Quellen fast keine Hinweise. Vielleicht läßt sich aus

dem

Bericht

Strabons

(V

5,4

p.243)

über

die

Gründung

des

kampanischen Kyme erschließen, daß Hippokles von Kyme für die religiösen Angelegenheiten zuständig war; denn er benannte die Stadt nach seiner Heimat, und die Namengebung war ein religiöser Akt

(3).

Der

für

die

eigentliche

stitutionen

zweite

Oikist,

Megasthenes

Bautätigkeit

verantwortlich

gewesen

von

und

die

sein,

so

Chailkis,

könnte

Einrichtung daß

die

neue

dann

der

in-

Stadt

als

Kolonie von Chalkis gelten konnte, eine Abmachung, die nach Strabon von beiden Oikisten getroffen wurde (4). Dadurch wäre vielleicht auch der Satz verständlich, den man an der StrabonStelle findet: κτίσαι δ' αὐτὴν Χαλμιδεῖς δοκοῦσι. Aber dies ist eine sehr hypothetische Textinterpretation. Ober

die

Rolle

der

ouyutiotaı,

die

offensichtlich

als

Unter-

führer den Zug des Dorieus begleitet hatten, hóren wir lediglich die Tatsache, daß der einzige Überlebende von ihnen beim Tod des Dorieus seine Nachfolge antrat. Zur Gründung Gelas schreibt Thukydides

(VI

4,3),

daß

die

beiden

Oikisten

die

Kolonie

gemeinsam

anlegten, die beiden Führer der Kolonistengruppen also die Leitung bei der Gründung der Stadt hatten. Danach erfahren wir aber von dem Kreter Entimos nichts mehr, während sein rhodischer Kollege Antiphemos später die Sikaner bekämpft haben soll (Paus. VIII 46,2)

und

einen

eigener Kult irgendwelchen

neuen

in Gela Gründen

Kult

in

Gela

nachgewiesen. in Gela in den

einführte.

Zudem

ist

sein

AÄntiphemos scheint aus Vordergrund gerückt zu

1912, 1292 s.v. Hestia; Parke - Wormell I 49; Graham, Colony 25 Anm.2; Humphreys 915; Brackertz 147f.; Jeffery, Greece 56; F.Gschnitzer, RE Suppl.13, 1973, 804f. s.v. Prytanis; S.G. Miller, The Prytaneion. Its Function and Architectural Form, Berkeley Los

Angeles

-

London

1978,

14;

Ehrhardt

175.

460

Anm.938.

- Die

Darstellung eines schiffsbesteigenden Heros mit zwei Fackeln auf Münzen des 3.Jh. n.Chr. aus Magnesia am Mäander interpretiert S.Schultz (Zur Deutung einiger Münzbilder von Magnesia am Mäander, in: Staatl. Museen zu Berlin. Forschungen und Berichte Bd.16: Archäologische Beiträge, Berlin 1975, 229f.) als Gründerheros Leukippos, der das heilige Feuer in die Kolonie bringt. 1) Diese Dreigliederung auch bei Virgilio 354ff. 396f. 2) Besonders bei Kallim. ait. Il fr.43,76f. wird die Stellung des Oikisten als Stadtherr betont. 3) Vgl. Metraux 19; Graham, Expansion 149. 4) Vgl. dazu Métraux 1%.

Die Stellung des Oikisten

sein,

vielleicht

Element

dadurch,

frühzeitig

daß

Entimos

zurückgedrängt

früh

worden

91

starb

war

oder

das

kretische

(1).

Allein schon die Aufgaben, denen der Oikist gegenüberstand, erforderten eine machtvolle Stellung und eine gewisse Autorität dieses Mannes. Diese erwuchsen zum einen aus seiner Zugehörigkeit zu einer der führenden Familien der Mutterstadt, zum anderen aus

der

göttlichen

Sanktionierung

seiner

Funktion

(2).

Aus

Anweisungen für den "Gesetzgeber" des Idealstaates (leg. wird die persönliche Entscheidungsbefugnis deutlich,

griechischer

Auffassung

Machtstellung Unterwerfung beleuchtet

des der

werden,

der

Gründer

Oikisten mag auch Epidamnier unter als

die

Stadt

übergeben wird" (Thuk. I 25,1). Sicherlich war die Stellung der

haben

mußte.

Platons V 14,745) die nach

Die

starke

durch das Beispiel die Korinther im

"den

Korinthern

Oikisten

aber

als

von

Fall

der 5.Jh.

Oikisten

zu

Fall

unterschiedlich stark. Dies wird in der Gründungsgeschichte der sizilischen Städte bei Thukydides (VI 3-5) sichtbar. Betrachtet man dessen Angaben über die griechischen Städtegründungen auf Sizilien genauer, so fällt auf, daß als Urheber der einzeinen Gründungen in den meisten Fällen entweder die gesamte Kolonistengruppe aus einer Stadt genannt wird oder daß die jeweilige Heimatstadt als Ausgangspunkt der Kolonisation angegeben wird (3). So gründen die Chalkidier Leontinoi und Katane, die Megarer Selinus, die Geloer Äkragas; Zankle wird von Kyme und Chalkis

gegründet,

Ákrai,

Kasmenai

und

Syrakusanern. |n anderen Fälle treten Oikisten deutlich in den Vordergrund. gründet

Syrakus,

Lamis

Trotilon

und

Kamarina

von

den

hingegen der oder die Archias, der Heraklide, Thapsos,

Antiphemos

und

Entimos gründen Gela: Himera wird von Eukleides, Simos und Sakon gegründet. Die besondere Rolle des Lamis wird aus der unsteten Wanderung der Megarer durch Sizilien erklärbar, wo sie zuerst Trotilon gründen, sich dann in Leontinoi niederlassen, von dort vertrieben werden, Thapsos gründen und erst nach dem Tode des Lamis (4) endgültig in Megara Hyblaia ansässig werden. Aber auch in den drei anderen Fállen scheint die besondere Bedeutung der Oikisten aus dem Thukydides-Text hervorzugehen (5). 1) Siehe oben 5.46. 2) Vgl. Wentker, Sizilien 18; Wentker, Ktisis 134. - Schwächen des Oikisten wie das Stammein des Battos und die Buckligkeit des Myskellos gehóren dagegen in den Bereich der Gründungslegenden. 3) Nach Mazzarino, Pensiero I 233 bevorzugte Thukydides generell die Angabe des Ausgangspunktes eines Kolonistenzuges. 4)

Zum

angeblichen

Grab

des

Lamis

in

Thapsos:

Dunbabin

19;

G.Vallet - F.Villard, BCH 76,1952, 337; Graham, Expansion 107. 5) Dies hat Wentker, Ktisis 134íf. aus Thukydides für Archias von Syrakus sowie für Antiphemos und Entimos von Gela erschlossen.Etwas zurückgesetzt und differenziert erscheinen dagegen Pammilos in Selinus (der von den sizilischen Megarern aus der Mutterstadt

92

Zusammenfassung: Ansiedlungen

schiedlicher

mit

Die Oikisten der Kolonisationszeit

gemischter

Herkunft

bedurften

Bevölkerung

oft

naturgemäß

sehr

kraftvoller

unterFührer,

d.h. die Oikisten mußten in der Lage sein, die Gemeinschaft zu einigen und zusammenzuhalten. Es ist vielleicht kein Zufall, daß bei Thukydides die Oikisten gerade derjenigen Gründungen hervorgehoben werden, deren Siedler sich aus unterschiedlichen Gruppen zusammensetzten (1). in Himera vereinigten sich lonier aus dem chalkidischen Zankie mit abtrünnigen Dorern aus dem korinthischen

Syrakus;

in

wahrscheinlich

Syrakus

Gela noch

werden

vermischten weiteren

außer

sich

Griechen

Rhodier von

korinthischen

mit

anderen

Siediern

Kretern

Ägäisinsein.

auch

und Für

dorische

Kolonisten bezeugt, die sich von den Megarern getrennt und Archias angeschlossen hatten (2). Zwar kann das Betonen der Bedeutung von Syrakus, das Thukydides in diesen Anfangskapiteln des sechsten Buches zur Erklärung der folgenden Ereignisse (der sizilischen Expedition der Athener und ihres Scheiterns) bewußt

angewandt erklären,

hat hindert

(3), aber

auch nicht

die an

Heraushebung der

des

historischen

Oikisten

Archias

Interpretation,

daß

für eine solche "gemischte" Kolonie ein besonders mächtiger Gründer nötig war, was durch die Betonung der Zugehörigkeit des Archias zu den Herakliden noch unterstrichen wird. Bestätigt werden die Probleme des Zusammeniebens unterschiedlicher Siedlergruppen gerade in den Berichten über zwei der drei angeführten Kolonien. Von Gela hören wir, daß einige Zeit nach der Gründung ein Teil der Bürger infolge innerer Auseinandersetzungen nach Maktorion floh (Hdt. VII 153), und Thukydides selbst berichtet im Zusammenhang mit der Gründung Himeras von den verbannten Myletiden aus Syrakus, was ebenfalls auf innere Unruhen in Syrakus hinweist (4). gerufen und nach Selinus geschickt wird), Aristonoos und Pystilos in Akragas (die zu Oikisten "gemacht" werden), Perieres und Krataimenes in Zankle sowie Daskon und Menekolos in Kamarina (in beiden Fällen "werden" sie Oikisten). ]) Die bei Thukydides genannten Kolonien gehen in ihrem Ursprung insgesamt auf vier verschiedene Ausgangsstädte im Mutterland zurück, auf Chalkis, Korinth, Megara und Rhodos. Daraus entstehen vier Blöcke von Kolonien und Tochterkolonien, die jeweils einem Stammbaum ähneln. Gerade bei den Gründungen, deren Oikisten Thukydides besonders hervorhebt, fand ein Austausch an Kolonisten zwischen den verschiedenen "Stammbáumen" statt. 2) Strab. VI 2,4 p.269; Ps.-Skymn. 279-282. 3) Zu sehen beispielsweise an der hervorgehobenen Stellung von Syrakus in der Reihenfolge gleich nach der ersten Kolonie Naxos, was dem sonstigen Aufbau des Kapitels zuwiderläuft, oder an der häufigen Datierung vom syrakusanischen Gründungsjahr aus, natürlich auch einer Folge der Quellenlage. 4) Vgl. dazu Seibert, Flüchtlinge 220ff.; Roebuck 1923f. - Die von Seibert (Flüchtlinge 221) angeführte Verbannung des Pha-

Die Stellung des Oikisten

93

Unterschiede in der Stellung der Oikisten mógen auch durch die wechselnden Auseinandersetzungen mit den einheimischen Völkern begründet sein. Wiederum für Syrakus wird davon berichtet, daß Archias erst die Sikeler von Orthygia vertreiben mußte. Außerdem werden Kämpfe der Chalkidier unter Theokles bei der Gründung von Leontinoi erwähnt. Gerade auch Theokles wird von Thukydides hervorgehoben, wenn auch nicht so stark wie die Gründer von Syrakus,

Gela

nebeneinander

und

als

Himera;

die

handelndes

Chalkidier

Subjekt

bei

und

der

Theokles

erscheinen

Gründung

Leontinois

und

Katanes. Neben den unterschiedlich schweren militárischen Aufgaben der oft gemischten Zusammensetzung der Kolonisten (1), die Verschmelzung von Bevölkerung, Traditionen, Rechtsformen Kulten durch starke Oikisten nötig machte, können bei einzelnen Gründungen noch weitere Faktoren hinzukommen, die

und eine und den für

die

aber

Stellung

des

Oikisten

in

Betracht

zu

ziehen

sind,

über

die

die wenigen Quellen nichts aussagen. Es ist anzunehmen, dafi sowohl die individuellen Fähigkeiten des Oikisten als auch die Staatsform der Mutterstadt eine Rolle spielten (2). Unterschiede in der Stellung werden auch darin begründet sein, ob der Oikist offiziell im Auftrag einer Stadt die Leitung eines Kolonisationsunternehmens übernommen hatte (3), wie es in den Gründungsberichten Kyrenes deutlich wird, oder ob es sich eher um ein privates, individuell bestimmtes Unternehmen handelte wie bei Dorieus

und

Kolonisation

Miltiades,

eine

wohl

erst

spätere

Sonderform

der

(4).

lanthos aus Tarent ist wohl eine literarische Erfindung; siehe oben 5.33. 1) Plat.leg. IV 707e - 708d betont ebenfalls die Gefahr von Zerwürfnissen bei Siedlern unterschiedlicher Herkunít; vgl. auch Aristot. pol. V 1303a. Dazu Jeffery, Greece 54. 2) Vgl. Métraux 24ff. 3) Auch in diesem Falle kann man dem Oikisten große Vollmachten nicht absprechen, wie noch im 5.Jh. die Bezeichnung des Atheners Demokleides, der im Auftrage seiner Heimatstadt die Apoikie Brea anlegte, als "Autokrator" zeigt (IG I? 46, Z.8f.). 4) Zur Rolle des Oikisten als Einzelperson siehe M.Labate, L'iniziativa individuale nella colonizzazione greca, Annali della Scuola Normale

Superiore

di

Pisa.

Cl.

di

lettere

e

fil.,

Ser.lll,

Vol.

II,1,

1972, 91-104, der unter anderem zeigt, daß im allgemeinen die Entscheidung für ein Kolonisationsunternehmen von der Gemeinschaft gefällt wurde, in der Tradition aber oft Delphi entschied, das dem Oikisten das Kommando übertragen haben soll. Mazzarino, Metropoli 79f. hat nachgewiesen, daß die schematisierte Unterscheidung zwischen "privaten" und "öffentlichen" Gründungen von Isokrates kommt. - Blumenthal 19f. betont zu sehr die Rolle der Einzelperson, wenn er die Auffassung vertritt, daß die Kolonisationszüge "Tat und Planung griechischer Einzelpersönlichkeiten" seien, nicht aber staatlich gelenkt und initiiert.

94

Zusammenfassung:

Die Oikisten der Kolonisationszeit

Miltiades der Altere nahm auf der Chersones eine besonders machtvolle Stellung ein, weil er gleichzeitig Führer eines stärker individuell bestimmten Kolonistenzuges und Stammesoberhaupt der einheimischen Dolonker war. Um das Zusammenleben der Griechen und Thraker zu sichern, war auch eine besonders starke Führungsgestalt vonnöten. Gerade bei Miltiades kam eine

individuelle

Eigenschaft

hinzu,

die

ihn

nach

antiker

Auffassung

unter den Schutz der Götter stellte und damit seine Stellung auch auf politischer Ebene erhöhte. Er war nämlich Olympiasieger und stand damit bei allen Griechen in besonderer Achtung (1). Starr (2) vertrat die Auffassung, daß die frühesten Kolonien von

Königen,

βασιλεῖς,

geleitet

wurden,

die

in

der

späteren

Geschichte einer Kolonie als Oikisten verehrt worden seien. Aber lediglich Battos herrschte als "Basileus" in Kyrene und begründete dort eine Königsdynastie, die mehrere Generationen lang die Herrschaft ausübte (3). Die Koloniegründer werden in den Quellen in der Regel "Oikistai" genannt. Nur die Gründer von Zankle heißen bei Kallimachos zur stilistischen Variation sowohl "Oikistai" als auch "Ktistai" (4), und Battos von Kyrene, vielleicht auch Telesikles

von

Thasos,

werden

als

"Archegetai"

bezeichnet.

Was

die

Titel oder die Bezeichnungen für die Oikisten nach der Koloniegründung betrifft, so findet man in der Kolonisationszeit außer

"Basileus"

für

Battos

nur

noch

die

Bezeichnung

"Tyrannos"

für

Miltiades, der damit als Stammesfürst der Dolonker gekennzeichnet wird. Auch wenn wir weitere Beispiele hätten, dürfte man wegen der unterschiedlichen griechischen Verwaltungs- und Staatsformen dennoch nicht generalisieren (5). Überall aber wird der Oikist eine bevorrechtigte Stellung unter den Kolonisten eingenommen haben. Besondere Privilegien und größere sowie bessere Landlose sind für ihn anzunehmen (6). l) Olympiasieger war auch Phrynon, der Gründer von Sigeion (Strab. XIII 1,38 p.599). Vgl. dazu Bengtson, Einzelpersönlichkeit 12. 14; Ehrenberg, Colonies 222; Jeffery, Greece 57. 89f.; Graham, Expansion 121. Weitere Olympiasieger, die an Kolonisationsunternehmen beteiligt waren: Chionis aus Sparta bei der Gründung Kyrenes (Paus. II] 14,3) und Philipp von Kroton beim Zug des Dorieus (Hdt. V 47). 2) Ch.G.Starr, The Decline of the Early Greek Kings, Historia 10, 1961, 133. 3) Zum angeblichen "Basileus" Pollis von Syrakus vgl. die Bedenken von Dunbabin 93f., Werner 36 und neuerdings R.Drews, Basileus. The Evidence for Kingship in Geometric Greece, New Haven

- London

1983,

4) Συγμτίσται Hdt. V 46. 5)

Interessant

38ff.

heißen dazu

auch ist

Miltiades bei Schaefer, Kyrene 6) Vgl. schon Hom. Il. IX 141 Anm.9; Schaefer, Kyrene

die der

Unterführer Vergleich

des

zwischen

Dorieus Battos

bei und

236f. 578f. XX 184 und Busolt, Staatskunde 243f., der annahm, daß dem Gründer

Kolonie

und

Mutterstadt

95

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, daß der Oikist der Kolonisationszeit vom 8. 6.Jh. v.Chr. eine unabhängige, machtvolle Stellung in der Kolonie hatte, die Führung sowohl auf politischem und militärischem als auch auf kultischem Gebiet (1). Der Oikist war nicht nur der Gründer von politischen und "sozialen" Einrichtungen, sondern auch von Kulten und Ritualen (2. Auch in den Quellen wird die Bedeutung der Oikisten herausgestellt. Bei den meisten Koloniegründungen wird neben der

Metropolis

der

Name

des

Oikisten

angegeben

(3).

In

den

Gründungslegenden ist er die beherrschende Gestalt; manchmal dreht sich die ganze Sage um die Taten und das Schicksal des Oikisten (4), was auf seine Bedeutung auch in der Realität der Kolonisation schließen läßt. Sehr deutlich wird dies in den Orakelsprüchen, die in den Quellen ganz auf die Person des Gründers ausgerichtet sind. Hinter den legendären Motiven stehen aber historische Wahrheiten, hinter den mythisch verbrämten Oikisten reale Persönlichkeiten (5). c.

Die

Beziehungen

zwischen

Kolonie

und

Mutterstadt

Die Herkunft der Oikisten aus der Metropolis, der Stadt, aus der ein großer Teil der Kolonisten stammte und von der der Zug ausgegangen war, hatte seine Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Kolonie und Mutterstadt. Von dort hatten die Siedler Götter

und

Kulte,

die

Bräuche

und

den

Dialekt,

oft

auch

die

Sozialstruktur und die Institutionen in die Kolonie mitgenommen (6). Gerade die Person des Oikisten stellte ein wichtiges Bindeglied zwischen Kolonie und Metropolis dar. In seiner Autorität sorgte er dafür, daß die staatlichen und religiösen Formen seiner Heimat, d.h. seiner Erfahrungswelt, übernommen wurden. Auf die weiteren Kyrenes die Verwertung des Silphion als Vorrecht zugestanden wurde; Lepore, Problemi 26 mit Anm.1; Finley, Sizilien 59. 1) So auch Berard, Expansion 82; Schaefer, Kolonisation 367; Graham, Colony 39; Mosse, Colonisation 37; M.Labate, Annali della Scuola

Normale

Superiore

di

Pisa,

Cl.

di

lettere

e

fil.,

11,1, 1972, 101; Métraux 17. 27f.; Graham, Expansion 2) Vgl. Parke - Wormell I 49; Parke, Oracles 44.

3) Vgl.

Rohrbach

4) Vgl.

Schmid

152;

Graham,

178ff.;

5) So z.B. Gwynn 98f.; Métropoles 211f.; Berard, Die

Unhistorizität

Expansion

Finley,

betonten

Sizilien Pais,

Vol.

87.

36.

Ehlers 15 Anm.2; Colonisation 9f.; z.B.

Ser.IlI,

144f.

Schmid Finley,

Storia

I

167ff.; Vallet, Sizilien 48. 253ff.:

Eitrem,

Beiträge 190f. 6) Siehe z.B. Strab. IV 1,4 p.179. Vgl. auch Bérard, Expansion 89f.; Mazzarino, Metropoli 75ff.; Mazzarino, Pensiero I 231f.; Ehrenberg, Solon 14; Mosse, Colonisation 39ff.; Heurgon, Rome 163-165; Graham, Expansion 153. - Es scheint auch in archaischer Zeit

schon

Gründungsdekrete

die Beziehungen

festlegten;

gegeben

vgl.

zu

haben,

zuletzt Graham,

die

von

Expansion

vornherein

143f.

96

Zusammenfassung:

Beziehungen

ist hier

zwischen

nicht

der

Die Oikisten

Kolonie

Platz.

und

der Kolonisationszeit

Mutterstadt

genauer

Die Literatur darüber

einzugehen,

ist umfangreich

(1).

Das Hauptproblem ist wiederum die mangelhafte Quellenlage für die archaische Zeit. Die Streitfragen gehen vor allem auch darum, inwieweit man aus den Verhältnissen des 5. und 4.Jh. v.Chr. auf die Kolonisationszeit zurückschlieBen kann (2). Damit verbunden ist beispielsweise das Problem der Authentizität des sogenannten "Eids der Oikisten" von Kyrene (3), ob man nàmlich die in dieser Inschrift des 4.J)h. geschilderten Beziehungen zwischen Kyrene und Thera für die Gründungszeit gelten lassen kann. Für die archaische Zeit bezeugt und aus der klassischen Epoche

abzuleiten und

(|

(4)

ist

Mutterstadt

34,1)

eine

hervorgeht,

Beteiligung

der

Art

bestand

Pietätsverhältnis,

(5).

vor

Kolonie

Dieses

sich,

in

den

Kulten

Festen

der

allem

an

das

zeigt

zwischen

wie

aus

(6),

Mutterstadt

Kolonie

Thukydides

z.B.

in

(7)

und

der

in

gemeinsamen Kulthandlungen (8). Am sichtbarsten wird dieses Verhältnis aber in der erwähnten Berufung der Oikisten aus der Metropolis,

(9).

wenn

eine

Kolonie

Die Person des Oikisten Politische und militärische

ihrerseits

eine

Tochterstadt

gründete

verband also Mutterstadt und Kolonie. Beziehungen sind für die archaische

1 Die neuere Literatur: Will, Evolution 413ff.; Seibert, Metropolis; Blumenthal 15-22; Graham, Colony; mehrere Aufsätze in: Metropoli e colonie di Magna Grecia, wie die von Vallet (Métropoles 209-229) und Mazzarino (Metropoli 51-84); Humphreys 912ff.; Mosse, Colonisation 38-44; Werner ]19ff.; Heurgon, Rome 1l63ff.; Martin, Relations 1435ff.; Graham, Expansion 153ff.; Ehrhardt 224ff.

2)

Solche

Rückschlüsse

hält

z.B.

Vallet,

Métropoles

221

für

berechtigt; Einwände erhebt dagegen z.B. Humphreys 917. 3) SEG IX 3 = Meiggs - Lewis Nr.5. Siehe oben S.65ff. 4) Vgl. Graham, Expansion 153, der betont, daß für den Bereich der Kulte und Traditionen die Praxis der klassischen Zeit auch für die archaische Zeit gilt. 5) Vgl. Plat. leg. VI 754b; Hdt. III 19. VII 51; Thuk. V 106,1; Polyb. XII 9,3. Siehe auch Blumenthal 16-18; Ehrhardt 229. 6) Das erklärt sich nach Vallet, Métropoles 216 aus dem religiösen Konservatismus, der für die Bewahrung der mitgenommenen Kulte sorgte. 7) Siehe IG I? 46, Z.11-13, wo schon im Gründungsdekret von Brea festgelegt ist, daß und wie sich die Kolonie an den Festen in Athen beteiligen mufite. Vgl. auch Blumenthal 18; Graham, Colony 154ff.; Finley, Sizilien 53. 8) Siehe Thuk. I 25,4 und die Weihung Gelas an Athena Lindia, FGrHist 532,25, die aber von Humphreys 914 als zweifelhaft bezeichnet wird. Vgl. Byvanck 100f.; Vallet, Metropoles 215f. 227; Mossé, Colonisation 38; Werner 37; Jeffery, Greece 56; Heurgon, Rome 164f., der auf die besonderen Ehren für die Gesandten der Mutterstadt in den Kolonien der klassischen Zeit hinweist; Graham. Expansion 153. 9) Vgl. oben S.83f. und Graham, Expansion 153.

Kolonie

Zeit

kaum

Kämpfe

bezeugt.

Wenn

verwickelte

und

aber

Kolonie

Mutterstadt

die

Parier

Thasos

97

Verstärkung

senden

(1),

so

die weitere Unterstützung der ausgeschickten Apoikie Metropole (2). Als Epidamnos von Barbaren, die vertriebenen

bat es die uns schon Vermittlung Hippokrates des 4.Jh. seiten des Korinth um

sozusagen

Adligen

der

Stadt

verbündet

für

zeigt

hatten,

ihre

dies

durch sich

bedrängt

in

doch

die mit

wurde,

Mutterstadt Korkyra um Hilfe. Aber damit befinden wir im 5.Jh., ebenso bei der Rettung von Syrakus durch der Mutterstadt Korinth (Hdt. VII 154,3), als von Gela diese korinthische Kolonie bedrohte. Als Mitte Syrakus wiederum in großer Gefahr war, diesmal von Dionysios li. und der Karthager, bat man nochmals in Hilfe. Damals wurde Timoleon zur Rettung ausgesandt,

ein

"zweiter

Oikist"

aus

der

Mutterstadt,

der als solcher

auch verehrt worden ist (3). Im Jahre 345 kam der Spartaner Archidamos den von den Samniten bedrohten Tarentinern zu Hilfe, διά τὴν συγγένειαν (Diod. XVI 62,4). Im 5. und 5.Jh. war man sich also besonderer Beziehungen zwischen Mutterstadt und Kolonie bewufit, da solche Verbindungen gerade wieder durch den Peloponnesischen Krieg aufgefrischt worden waren, wie das Obergreifen der Auseinandersetzungen auf Sizillen zeigt (4). Weitere Zeugnisse sind uns dann auch aus hellenistischer Zeit bekannt (5). Andererseits gab es aber auch Fälle von Streitigkeiten und Kriegen zwischen Kolonien und ihren Mutterstädten, wie die Beispiele von Korkyra und Kamarina zeigen (6). Man

sollte

zwischen

Fällen

mögen

die

sein,

wie

worden

dem

sich

auch

Mutterstadt

allgemeinen

entsprechend

von

und

vornherein

Kolonie

Beziehungen zum

Usus

zu

durch

Beispiel

bei

gefolgt

sein

gewandelt

haben

davor

Recht

5)

Z.B.

unten oder

S.198ff.

L.Robert,

und (8).

zum

in

sich Auch

das

(7).

Gesetz

anderen

der sind

Verhältnis

In

manchen

festgelegt werden

sie

politischen

Lage

religiöse

und

οὖν ἀδικούμενοι πρός δὲ πρὸς ἀποικίσαντας 254. 188ff.

Verhältnis

Hellenica

und

Kyrene,

1) Vgl. oben S.58f. 2) Vgl. Diod. X 34,3: παῖδες μὲν πατέρας καταφεύγουσι, πόλεις δήμους. Siehe auch Graham, Expansion 3) Z.B. Plut. Tim. 3ff. Siehe unten S. 4) Vgl. Thuk. VII 57. Kamarina

hüten,

schematisieren

XI-XII,

Kos Paris

-

Gela 1960,

und 505ff.

Kos

-

zum

Verhältnis Pharos - Paros. Die Asylieurkunden aus Magnesia am Máander enthalten zahlreiche Beispiele. Zu den Beziehungen zwischen Milet und seinen Kolonien: Ehrhardt 233ff. 6) Zu den Auseinandersetzungen zwischen Korinth und Korkyra: Thuk. I 34,1. 38,1; zu denen zwischen Syrakus und Kamarina: Thuk. VI 5. Die Stelle bei Plat. leg. VI 754b weist schon darauf hin, dafi es einige Male Zwist zwischen Mutterstadt und Kolonie gegeben hat. Siehe auch Seibert, Flüchtlinge 220ff. 7) Vgl. Mazzarino, Pensiero I 234; Graham, Colony 214f.; Graham, Expansion 153f. 8) Vgl. Asheri, Gela 621.

98

Zusammenfassung:

Die Oikisten der Kolonisationszeit

politische Beziehungen nicht streng voneinander zu trennen. In der archaischen Zeit jedenfalls spielte die Religion auch für die Verbindung zwischen Metropolis und Apoikie eine stärkere Rolle, während in klassischer Zeit auf vielen Gebieten der Einfluß der Politik den der Religion übertraf, unter anderem in den Beziehungen zwischen Mutterstadt und Kolonie. Die kultische Gemeinsamkeit geriet aber nie in Vergessenheit, Nachweisbar sind die Verbindungen zwischen dem Mutterland und den Kolonien in der frühesten Zeit hauptsächlich im Handel und in der Kunst, da hier die archäologischen Zeugnisse zur Verfügung stehen. Die Funde in den Kolonien zeigen in vielen Fällen sowohl den regen Handel mit der Mutterstadt als auch die künstlerische

Nachahmung der mutterländischen d.

In

Der

der

Kult

der

Produkte (1).

Oikisten

archaischen

Zeit

blieb der

Oikist

sein

ganzes

Leben

lang

in der von ihm gegründeten Stadt, wo er auch begraben wurde. Seine religiöse Rolle, die in den Gründungsgeschichten in der Beauftragung durch das Orakel deutlich wurde, zeigte sich nach seinem Tode in der kultischen Verehrung, die ihm an seinem Grabe erwiesen wurde (2). Die Zeugnisse für den Oikistenkult sind zahlreich (3): das Weihgeschenk für Antiphemos in Gela, die Verehrung des Pyth. V 94f.)

Battos in am sacrum

deckung des Heroon für sikleion in Thasos durch

Kyrene als sepulcrum

ἥρως ... λαοσεβής (Pind. (Catull. 7,6) (4), die Ent-

Battos in Kyrene und wohl auch des Teledie Ausgráber, der Kult des Miltiades auf

1) Dazu zuletzt Boardman, sischen Kolonien Ehrhardt 230ff.

Kolonien Vgl. aber

191ff. Mossé,

und zu den mileColonisation 42f.

2) Dazu Lampros 46ff.; Burckhardt I1 214. IV 73; Rohde 175f.; Byvanck 101f.; Eitrem, Heros 1136; Blinkenberg, Chronique 375; Blinkenberg,

Tempelchronik

Herzog-Hauser I 481; Taylor,

806f.; Skard, Pater patriae 58; Kaerst, Hellenismus Divinity 7; Charlesworth 165f.; McEwan 24; Delcourt

41f.;

Reverdin

158f.;

Agora

197f.;

Martin, Brelich, Brelich,

Heros Eroi

120ff.; 13lff.;

24;

Schmid

Gwynn

180;

Strosetzki

118;

Fustel

20f.;

Foucart

de

Coulanges

Nilsson,

Parke - Wormell I 49; Berard, Expansion

13lff.;

161fí.;

Schule

64ff.;

Bérard, Colonisation 9; 83; Rohrbach 1l64ff.;

Blumenthal 19; Vallet, Metropoles 212; Humphreys 915; Meuli 6lf.; 126; Habicht, Gottmenschentum 44; des Places 119. Oracles Parke, 202. 205; Virgilio 356; Jeffery, Greece 57; Burkert 316; Marinoni.

Polis

170f.;

3)

dem um

Der

Graham,

möglicherweise

Fragment daraus

Expansion

auf

einer einen

Basis Kult

zu

in des

152. Εὐκλεί

(δες]

Himera

ist

dortigen

ein

zu

zu

Oikisten

ergánzende

dazu

oben

S.67.

auf

Hinweis,

Eukleides

schließen

zu kónnen; vgl. M.T.Manni Piraino, in: Himera Scavo 1963 - 1965, Rom 1970, 347-349. 4) Vgl. auch die "Große Heilige Inschrift" von 72);

Name

unsicherer I.

Campagne

Kyrene

(SEG

di IX

Formen

der

Chersones

(Hdt.

hang

ausdrücklich,

Liste

ließe

sich

VI

des

38,1).

daß

der

fortsetzen

Gründerkults

Herodot

betont

Oikistenkult

(1),

auch

99

für

in diesem

üblich die

Zusammen-

(νόμος)

Gründer

der

war.

Die

folgenden

Jahrhunderte. Besonders aussagekräftig ist das schon ausführlich behandelte Kallimachos-Aition über die Verehrung der Gründer in Zankle (2). Darin werden nicht nur zahlreiche sizilische Kolonien aufgeführt, in denen Minoa,

Gründerkulte existierten, wie Katane, Naxos, Gela, Herakleia Leontinoi, Megara Hyblaia usw., sondern auch Einzelheiten

über

die

einer

Art

Formen

dieses

Festmahl

Kultes

(εἰλαπίνη

(ἔντομα) eines Stieres, den Oikisten rufen. Es

zu dem handelt

gegeben.

oder die sich

Kallimachos

Saita)

und

auch

spricht

vom

von

Opfern

städtischen Beamten feierlich also um einen offiziellen Kult

der Stadt, der einmal jährlich (3) durch ein Opfer vollzogen wurde (3). Wenn bei diesen Kuitfesten in den Kolonien alljährlich die Oikisten mit Namen angerufen wurden, ist es verständlich, daß sich die Erinnerung an die Namen der Gründer und vielleicht auch an die Zahl der Jahre so viele Generationen hindurch erhalten haben (5). in der Schilderung des Kallimachos wird das Blut des geopferten Stieres am Grab des Oikisten in die Erde gegossen (6). Der Dichter

Verb

verwendet

ἐντέμνειν

an

dieser

entspricht

und

Stelle

das

das

Wort

Tieropfer

ἔντομα,

mit

das

dem

Vergießen

des

1)

Timesios aus Klazomenai, der Gründer von Abdera, der von den Thrakern aber daraus vertrieben worden war, wurde später, als die Teier Abdera neu besiedelten, von ihnen als Heros verehrt (Hdt.I 168). - Autolykos, der Gründer von Sinope, soll wie ein Gott,

nicht

wie

ein

Heros

verehrt

worden

sein

(Strab.XII

3,11

p.546: vgl. auch Plut.Luc. 23; App. Mithr. 83). - Ein Oikistenkult des Themistokles in Magnesia ist nicht nachweisbar; vgl. Δ... Podlecki, The Life of Themistocles, Montreal - London 1975, 169ff. 2) Kallim. ait. II fr.43. Vgl. dazu Ehlers, passim; Schmid 180; Pareti, Sicilia 63; Bérard, Colonisation 9; A.Brelich, La religione greca in Sicilia, Kokalos 10-11, 1964-65, 42; Rohrbach 164f.; Metraux 22f. 3) Die Zeugnisse für jährliche Heroenfeiern bei Pfister, Reliquienkult II 489f. Vgl. besonders Paus. III 1,8 und Liv.XL 4,9. 4) So Bérard, Colonisation 9. Vgl. auch Pareti, Sicilia 63 ("am Gründungstag"); Schmid 180 ("am Gedächtnistag der Gründer"); A.Brelich, Kokalos 10-11, 1964-65, 42; Graham, Expansion 90. 5) Vgl. Dunbabin 11; Vallet, Rhégion 63; Berard, Expansion 83; Stauffenberg, Trinakria 98; Vallet, Métropoles 212; Heurgon, Rome 374;

Asheri,

Gela

£621f.,

der

annimmt,

daß

Gründerlisten vor allem zu religiósen Zwecken denen Oikisten, Mitgründer und Mutterstádte manchmal

6) vgl. 232.

auch

aus

politischen

Zur Auffassung, W.K.C. Guthrie,

Gründen

getilgt

die hinter dieser The Greeks and

in

den

Kolonien

geführt wurden, in eingetragen waren,

wurden.

Art von Opferungen their Gods, London

steht, 1950,

100

Zusammenfassung:

Die Oikisten der Kolonisationszeit

Blutes im Totenund Heroenkult bezeichnet (1). Thukydides gebraucht das Verb ἐντέμνειν auch für die kultischen Ehrungen, die Brasidas, dem Gründer von Amphipolis, nach seinem Tode erwiesen wurden: ὡς ἤρωΐ τε ἐντέμνουσι (Thuk. V 11,1). To

tenkult und Heroenkult waren griechischer Auffassung war der

im Ursprung Heros einst ein

identisch. Nach Sterblicher, der

nach seinem Tode vom Grabe aus weiterwirkte (2). Daher wurden in historischer Zeit verstorbene Menschen, die sich besondere Verdienste erworben hatten, zu Heroen erhoben (3). Dazu gehörten die Oikisten, die sich um ihre Stadt verdient gemacht hatten; ja,

die

ganze

ehrte

Existenz

man

bewahrte 1)

sie

somit

Vgl.

1910,

der

Gemeinde

nach

dem

ihr Andenken

P.Stengel,

103f.;

Brelich,

war

durch

(3).

Wirklich

Opferbräuche Heros

ihnen

Tode

l6f.;

der

zu

verdanken.

einen

lokalen

ausschlaggebend Griechen,

Brelich,

Eroi

und

für

Leipzig 9;

Dafür

Kult

ihre

- Berlin

Rohrbach

164;

J.Casabona, Recherches sur le vocabulaire des sacrifices en Grec des origines à la fin de l'époque classique, Aix-en-Provence 1966, 225-229; Habicht, Gottmenschentum 138. 203; Burkert 307. 2) Vgl. W.K.C. Guthrie, The Greeks and their Gods, London 1950,

232;

Strosetzki

22;

Martin,

Agora

194;

Brelich,

Eroi

80ff.;

Rohrbach 168f.; Brackertz 4; Nilsson. GGR I 184ff.; Burkert 312ff. - Siehe aber Delcourt 54ff. mit einer schon veralteten Auffassung. 3) Unter anderem Gesetzgeber. Philosophen. Dichter, Athleten, Tyrannenmórder. Siehe Pfister, Reliquienkult, passim; Stengel 140; F.Pfister, RE XI 2, 1922, 2126f. s.v. Kultus; Eitrem, Heros 1136ff.; Herzog-Hauser 807; Taylor, Divinity 8f.; Foucart 130ff.; Nilsson, Feste 455; Reverdin 160; Martin, Agora 165. 194ff.; Cerfaux - Tondriau 106f. und den Katalog (ebd. 459f.) mit den Belegen für Gründer und Wohltäter, Gesetzgeber, gefallene Soldaten, Athleten, Philosophen, Schriftsteller, Ärzte usw.; Taeger, Charisma I 48; Galitis 114ff.; Meuli 62ff., Nilsson, GGR I 719; Preaux I 239; F.Bohringer, Cultes d'athlétes en Grece classique:

propos

politiques,

5-18; E.A.Fredricksmeyer, in: Ancient Macedonian Thessaloniki

in wie

1981,

discours

On the Studies

REA

81,

1979,

Background of the Ruler Cult, in honor of Charles Edson,

148ff.

Vgl. z.B. den Kult des Athleten einer fragmentarischen Inschrift R. Martin

mythiques,

(BCH

64-65,

1940-41,

Theogenes in Thasos, der aber nicht "Ktistes" genannt wird, 163ff.)

vermutete.

Siehe

dazu

Pouilloux, Thasos 75ff.; Ch.Dunant - J.Pouilloux, Recherches sur l'histoire et les cultes de Thasos II (Etudes Thasiennes V), Paris 1958, 224 Nr.379; F.Chamoux, Le monument "de Theogenes": Autel ou statue?, in: Thasiaca (BCH Suppl. V), Paris 1979, 143ff.; Wynne-Thomas 72ff. 4) Vgl. Skard, Euergetes 36f.; Charlesworth 165f.; Martin, Agora 197f.; Cerfaux - Tondriau 107. 413, Rohrbach 180; Habicht, Gottmenschentum 168f. 202f.; Jeffery, Greece 57; Graham, Expansion 152. - Siehe auch Diod. I 2,1 sowie Cic. rep. I 12: neque

enim

est

ulla

res

in

qua

propius

ad

deorum

numen

virtus

Die Ursprünge des Gründerkults Heroisierung

war

aber

der

Glaube

an

die

101

besondere

Kraft,

die

von

dem heroisierten Menschen auch noch nach dem Tode ausgehen kónne und die man sich erhalten wollte (1). Diese Ehrung nützte sich im Laufe der Jahrhunderte soweit ab, daß später in manchen Gegenden jeder Verstorbene in Grabinschriften "Heros" hieß (2), bald aber auch Menschen schon zu Lebzeiten heroische Ehren erwiesen wurden, worauf noch zurückzukommen sein wird. Es war üblich, für die Verstorbenen alljáhrlich private Totenfeiern zu veranstalten, ihrer also im Kreise der Familienangehörigen und Bekannten zu gedenken. Beim Heroenkult sind daraus offizielle und allgemeine Feiern geworden, die sich zu einem umfassenden Kult entwickelt hatten (3). Charakteristisch für den Totenkult und den daraus entstandenen Heroenkult sind gemeinsame festliche Mahlzeiten am Grabe (4) sowie chthonische Riten, das

Gießen

von

Blut

oder

Wein

in die

Erde

bzw.

in das

Grab

(5).

Als

Rituale der Gründerkulte erscheinen diese Formen auch im besprochenen Aition des Kallimachos. Zum Totenkult gehörte auch der kaum noch faßbare Ahnenkult, der bei den alten Adelsgeschlechtern eine Rolle gespielt haben muß,

mit

deren

Niedergang

aber

verblaßte

accedat humana quam civitatis aut condere conditas. - Unkorrekt spricht Avi-Yonah, der Ktistes nach dem Tode "to the rank city" aufgestiegen sei. 1)

2) 455;

Vgl.

Nilsson,

Vgl.

GGR

Pfister,

Eitrem,

I 189;

Graham,

Reliquienkult

Heros

1126.

1138;

II

(6).

Die

in

den

Epen

novas aut conservare iam Hellenism 61 davon, daß of protecting god of the

Expansion

152.

418.

421.

588;

Nilsson,

Stengel

141;

Herzog-Hauser

Feste 807;

Benoit 13; Nilsson, Schule 64ff.; Taeger, Charisma I 49. 365ff.; Pleket, Inscriptions 28ff.; Thónges-Stringaris 48ff.; Nilsson, GGR II 545; Burkert 316; J.Fink, Vorstellungen und Bräuche an Gräbern bei Griechen, Römern und frühen Christen, in: Studien zur Religion und Kultur Kleinasiens. Festschrift F.K.Dórner, Bd.Il, Leiden 1978, 310f.; S.C.Humphreys, Family Tombs and Tomb Cult in Ancient Athens: Tradition or Traditionalism?, JHS 100, 1980, 96-126. - Ein verstorbener Sklave als "Heros": TAM II 2,466; vgl. H.J.Rose, The Degradation of Heroes, in: Studies presented to D.M. Robinson II , Saint-Louis 1951, 1052-1057; W.Hahland, Neue Denkmäler des attischen Heroen- und Totenkultes, in: Festschrift F.Zucker,

3) Vgl. 4)

Anm.

Vgl.

101;

Berlin

1954,

Nilsson, Foucart

Nilsson,

175-194.

Feste

454,

101f.;

GGR

I 179;

Thönges-Stringaris

Burkert

176.

294.

lff.,

bes.

297íf.

315f.

65

mit

5) Vgl. Pfister, Reliquienkult II 474; P.Stengel, Opferbräuche der Griechen, Leipzig - Berlin 1910, 126ff.; Delcourt 54ff.; Brelich, Eroi 9; des Places 118; Nilsson, GGR I 177. 179f. 186; Jeffery, Greece 57; Burkert 106f. 122ff. 297ff. 306ff.; S.C. Humphreys, JHS 100, 1980, 100. 6) Dazu Eitrem, Heros 1128. 1135; Herzog-Hauser 807; F.Pfister, RE X1 2, 1922, 2144f. s.v. Kultus; Wilamowitz, Glaube I 37f.; Meuli

102

Zusammenfassung:

Die Oikisten der Kolonisationszeit

bezeugten Leichenspiele scheinen Reste dieses Ahnenkultes zu sein, aus dem, wenn sich über das Geschlecht hinaus das ganze Volk an der Verehrung eines Stammvaters beteiligte, sehr leicht ein allgemeiner Heroenkult geworden sein kann (1). Gerade auch im Ahnenkult könnte der Kult der Oikisten seine Ursprünge haben (2). Wie

der

Ahnherr

am

Anfang

des

Geschlechtes

Oikist am Beginn einer Stadt (4). fehlenden Stammväter der großen wenigstens einen fiktiven Ahnen,

steht

(3),

so

der

Er ersetzte in den Kolonien die Familien. Jede Stadt brauchte der als Stammvater der ganzen

Bürgerschaft gelten konnte (5). Die Verbindung von Ahnenkult und Oikistenkult erkennt man noch bei der Verehrung der Archegeten und Eponymen der Städte (6). Allein schon die Bezeichnung "Archegetai" für die echten oder fiktiven Gründer (d.h. Ahnherren) der Stàdte knüpft an den Stammvater

(oder

"Archegetes"

Schutzherrn)

genannt

wird

eines

(7).

Geschlechtes

Ebenso

heifit

an,

auch

der

noch

ebenfalls

Apollon

in

der Propaganda der Seleukiden, die ihn als ihren Ahnen ausgaben (8. Am bekanntesten ist diese Bezeichnung für die attischen Phylenheroen (9), deren Verehrung größtenteils auf die Gentilkulte zurückging (10). Battos heißt, wie erwähnt, in Kyrene "Archegetes" und wurde dort zusammen mit den sogenannten Tritopateres kultisch verehrt (SEG IX 72, 2.21ff.). Unter den Tritopateres sind wohl alte Stammväter der Kyrener zu verstehen. Nach Herodot (VI 38,1) erhielt Miltiades, der Oikist der Chersones, kultische Ehren in Form von Opfern sowie gymnische und hippische Agone. Spiele werden nach dem Tode ebenso für den Oikisten von Amphipolis (Thuk. V 11,1) und für Timoleon in 58;

Hemberg

172ff.;

Nilsson,

GGR

JHS 100, 1980, 96ff. - Beispiele bei Thónges-Stringaris 51.

1) Vgl.

2) Benoit 3)

Vgl.

Stengel

139; Nilsson,

I

für

GGR

179.

715;

Heroen

des

S.C.

Humphreys,

Geschlechterkultes

I 381.

92. Pfister,

Reliquienkult

I

303ff.

mit

Beispielen

für

Gentilheroen. 4) Eitrem, Heros 1128; Stengel 139; Reverdin 158; Nilsson, GGR I 189, 718. 5) Vgl. Benoit 63; Nilsson, GGR I 185. 718. 6) Nilsson, GGR I 715. 7) Vgl. Kern - Jessen, Archegetes 44lff.; Eitrem, Heros 1128; K.Stegmann v.Pritzwald, Zur Geschichte der Herrscherbezeichnungen von Homer bis Plato, Leipzig 1930, 89. lllf. 154f. - Zum thrakischen Reiterheros, der oftmals "Heros Archegetes" heißt: Benoit 63. 92. 8) Vgl. unten S. 180f. 9) Z.B. Aristot. Ath.pol. 21,6; Polyb. XVI 25,9 und zahlreiche Inschriften. Vgl. GGR I 718 Anm.8;

10) ebd.

Nilsson, 70BÍf.

M.H. Kron,

GGR

I

Jameson, Hesperia 29, passim; unten 5.182.

1960,

710

"Geschlechterstaat"

mit

Anm.5.

-

Zum

211;

Nilsson,

Das

Syrakus 90,1) Anlaß

ais

dem

neuen

Grab

als Kultstätte

Oikisten

(Plut.

Tim.

in

historischer

Zeit

wurden

zu

Ehren

durchgeführt (2). Die Spiele im Kult der homerische Tradition der Leichenspiele (3). Der

Kult

der

nach Grab,

Oikisten

griechischer

Begräbnisses sein

39,5f.;

Diod.

veranstaltet. Nach den ältesten Traditionen fanden der Begräbnisse berühmter Helden und Krieger

Auch

Tote

103

an

aus die

wurde

deren

Auffassung

weiterwirken darin

an

kann.

liegenden

Gebeine

Agone aus statt (1).

Gefallener

Oikisten

gehören

Grab

ausgeübt,

von Die

der

Macht

Agone in diese da

Stätte

des

gebunden

der

seines

Heros (4).

XVI

war

Von

an

daher

wird es verständlich, daß es vielfach in der Antike Streit um den Besitz der Gebeine oder des Grabes eines Heros gab (5). Das Grab war der wichtigste Teil des Heroon, des Heroenheiligtums (6). Die Schutzkraft, die der Oikist als Heros von dort aus gewähren konnte (7), erklárt auch, warum man in der Regel den hervorragendsten Platz inmitten der Stadt für seine Grabstätte auswählte, die Agora (8), das Zentrum des óffentlichen Lebens. Heroengráber waren von

1)

XXIII

2.B.

262ff.

anläßlich

der

Leichenspiele

Bestattung

auch

für

des

Patroklos

Anchises

am

bei

Hom.

Jahrestag

Il.

seines

Todes bei Verg. Aen. V 64ff. Vgl. die weiteren Belege bei Pfister, Reliquienkult II 495. Siehe auch Th.H.Price, Hero-Cult and Homer, Historia 22, 1973, 143. 2) Z.B. für Leonidas und Pausanias in Sparta (Paus. III 14,1); Totenspiele in Athen: Aristot. Ath.pol. 58. Weitere Belege bei Pfister, Reliquienkult II 496ff. 3) Zu diesen Agonen vgl. Lampros 54f.; Pfister, Reliquienkult II 495ff.; Stengel 139; Brelich, Heros 94ff.; Brelich, Eroi 9O94ff.; Rohrbach 170; Meuli, passim; Jeffery, Greece 79f.; Burkert 173f. 297f. 314. 4) Vgl. Foucart 59ff.; Kaerst, Hellenismus I 481; Stengel 139; Nilsson, GGR 1 189ff. 716; Brackertz 4; J.N.Coldstream, Hero Cults in the Age of Homer, JHS 96, 1976, 8; Bayer 49; Burkert 316. 5) Siehe die Zeugnisse bei Pfister, Reliquienkult I 218ff. II 510f. und dazu W.K.C. Guthrie, The Greeks and their Gods, London 1950, 232f.; Burkert 316f. Vgl. auch Paus. IV 27,6, wonach bei der Gründung Messenes die Heroen in die Stadt zurückgerufen wurden, damit sie darin "wohnten". 6) Zum Heroengrab: Pfister, Reliquienkult II 401ff.; Strosetzki 21f.; Brelich, Eroi 9. 80ff. 7) Zum Beispiel dauerte die Feindschaft des Miltiades gegenüber Lampsakos auch nach seinem Tode fort. Denn seine Feinde waren von den Agonen zu seinen Ehren auf der Chersones ausgeschlossen (Hdt. VI 38,1). Der Heros ist also weiterhin der Schützer seiner Stadt vor Feinden. Siehe dazu Rohrbach 168 und oben S.82f. Nach Habicht, Gottmenschentum 202 ist der Ausschluß der Lampsakener auf die lokale Begrenztheit des Herocenkultes für Miltiades zurückzuführen.

8) Siehe Schol. Pind.Ol. ταῖς πόλεσιν ἐθάπτοντο

1 149: ol ἐξᾷξ 'ἔϑους.

γὰρ Vgl.

olxıoral ἐν Lampros 53f.;

μέσαις Burck-

104

Zusammenfassung:

Die Oikisten der Kolonisationszeit

der griechischen Sitte ausgenommen, daß Verstorbene innerhalb der Stadmauern begraben werden durften (1). Pindar (Pyth. V 93f.) erwähnt das Battosgrab auf der Kyrenes

(2).

Archäologisch

scheinen

die

Heroa

der

Oikisten

nicht Agora auf

den

Marktplätzen von Kyrene und Kyrene lagen die Gráber der ersten Battos entfernt (Pind.

Thasos nachgewiesen zu sein. In übrigen Kónige weit von dem des Pyth. V S6ff.). Der Oikist wurde

über

Thron

an das

seine

Nachfolger

bevorzugter Grab

des

mit allerlei

Stelle

auf

dem

lag,

auf der

Gründers

nicht

Erfindungen

zu

herausgehoben,

Agora.

vorweisen

helfen,

wie

Wenn

konnte,

man

da

sein

Grab

in einer Stadt

versuchte

es die Tarentiner

man

sich

taten,

die

annahmen, daß die Asche des Phalanthos auf der Agora zerstreut worden war (3). Ihr Oikist konnte somit trotz seiner vorhergehenden Verbannung aus Tarent die Stadt vom Markt aus weiter schützen, eine für die antike Vorstellung bezeichnende Legende. Auch in den Jahrhunderten nach der Grofien Kolonisation finden sich

weitere Beispiele für Oikistengräber auf der Agora (4). Die Frage muß offenbleiben, ob immer jeweils nur ein

Oikist

heroische Ehren nach seinem Tode erhielt, auch wenn die Kolonie unter der Führung mehrerer gegründet worden war. Der von Kallimachos berichtete Streit zwischen den Oikisten Zankles ist sicherlich nur eine Erfindung des Kallimachos zur Erklärung des anonymen Gründerkultes. Von Gela wissen wir zwar nur vom Kult des Antiphemos, nicht aber seines Kollegen Entimos. Die schlechte

Quellenlage

verbietet

aber,

weitergehende

Schlüsse

e

silentio

zu

ziehen.

Daß Beispiel

der der

Oikistenkult

noch

Schriftsteller

lange

Pausanias,

verbreitet der

für

war, seine

zeigt Zeit

zum

in

fast

jeder griechischen Stadt, die er bereiste, einen (meist nachträglich erfundenen) Gründerheros nennen konnte. Das Zeugnis von Cela

hardt I Byvanck Eroi

68f.; 101; 130ff.;

Píister, Chamoux Strosetzki

Reliquienkult 287 Anm.2; 21;

II 445ff.; Foucart 62f. 132; Brelich, Heros 120; Brelich,

Rohrbach

167f.;

Habicht,

Gott-

menschentum 205; Nilsson, GGR I 189; Brackertz 188f. - Zur Bedeutung der Agora als Státte vor allem traditioneller Kulte einer Stadt: Martin, Agora 164f. 194ff. mit der Zusammenstellung der Zeugnisse auf S.200f. Anm.5. - Die Schutzkraft des Heros erklärt, warum manche Heroen im Stadttor begraben waren, manchmal auch im Prytaneion oder Gymnasion; vgl. Pfister, Reliquienkult II 459ff.; Th.H. Price, Hero-Cult and Homer, Historia 22, 1973, 136f. - Nur in wenigen Fällen lagen die Gräber mythischer Gründer außerhalb der Stadt; vgl. Brelich, Eroi 131f. 1) Vgl. Pfister, Reliquienkult II 445. 448; Foucart 127f.; Martin, Agora 194; Strosetzki 21f.; Nilsson, Schule 64; Nilsson, GGR I 189. 2) Vgl. auch Catull. 7,6 und SEG IX 72, Z.21ff. 3) Iust. III 4,12ff. Vgl. Pfister, Reliquienkult I 295f. II 428; Bérard, Colonisation 171; Rohrbach 173; Kasper 54; oben 5.33f.

4) Z.B. Brasidas in Amphipolis Sikyon (Xen. Hell. VII 3,12).

(Thuk.

V

11,1)

und

Euphron

in

Delphi

und der Oikistenkult

105

beweist, daß der dortige Gründerkuit noch etwa 200 Jahre nach Gründung ausgeübt wurde; und der Kult für Miltiades auf

der der

Chersones scheint noch zu Berve erschlossen hat (1).

wie

Herodots

Zeiten

bestanden

zu

haben,

e. Die Rolle Delphis bei der Kolonisation Den Anteil Delphis am Oikistenkult kónnen wir für die frühe Zeit kaum mit Sicherheit bestimmen. Zwar greift nach Kallimachos (ait. 1} fr.43) Apollon in den Streit der Oikisten Zankles direkt ein und verfügt einen anonymen Gründerkult, und in Thurioi soll der Gott einen ähnlichen Streit beendet haben, indem er sich selbst zum Oikisten

eine

erkoren

hat

Erfindung

(Diod.

des

XII

35,3).

Kallimachos,

Aber

und

der

das

Streit

Beispiel

in

Zankle

von

ist

Thurioi

gehört in das 5.Jh., als die Bedeutung Delphis ihren Höhepunkt erreichte. Sichere Rückschlüsse auf die archaische Zeit sind also nicht móglich. Die beiden Beispiele zeigen die Schiedsrichterrolle Delphis in Kolonisationsfragen für die Zeit ab dem 5.Jh. (2). Aus den zahlreich überlieferten Gründungsorakeln wird deutlich, daß der delphische Apoll dem jeweiligen Oikisten zustimmte, was nach antiker Auffassung schon eine Art Prädestination für seinen Kult nach dem Tode sein konnte. Damit verbunden ist aber das in der Forschung umstrittene Problem, welche Rolle Delphi in der Kolonisation der archaischen Zeit gespielt hat. Wenn man dabei die ausschlaggebende Rolle Delphis, zumindest auf religiósem Geblet, anerkennt,

wird

Oikistenkult,

annehmen aber

man

auch

den

Einfluß

so

eng

mit

der

der

müssen

nicht.

(3).

Allerdings

Konkrete kennen

der

Gründung

Aussagen

wir

Orakelstätte

viele

Neueinführung Heroengrabes

von Heroen die Zustimmung

oder des

bei der delphischen

wurde

zum

als

Aristomenes

(#),

Beispiel,

neugegründeten Messene erhalten sollte (Paus. Grab des Orestes beispielsweise wurde aufgrund

Orakelspruches von Tegea nach Sparta verlegt (Hdt. Ungemein zahlreich sind die Hinweise auf Gründungsberichten 1) Berve,

der

Miltiades

39 und

Kolonien oben

(5).

verflochten

darüber Fälle,

Von

auf

in

war,

besitzen denen

den

bei

wir der

Verlegung eines Orakels erbeten ein

Heroon

im

IV 32, 3-6). Das eines delphischen

I 67f.). Delphi

in

den

Gründungsorakeln

5.83.

2) Vgl. Piccirilli 50f. 3) Siehe Reverdin 167. 4) L.R.Farnell, The Cults of the Greek States, Oxford 1907, 206ff. geht zu weit, wenn er von der Herrschaít Delphis über den griechischen Heroenkult spricht. M.Delcourt, L'oracle de Delphes, Paris 1955, 118ff. hat gezeigt, daß Delphi kaum selbst Heroenkulte geschaffen hat, sondern sich auf die Billigung entsprechender Vorschläge beschränkt hat. 5) Zur Bedeutung Delphis für die Kolonisation vgl. neben den Gründungsberichten zu den einzelnen Kolonien auch Plat. leg. V 738b ff.; Cic. div. I 3; Vitr. IV 1,4; Plut. mor. 398d. 407f - 408a.

106

Zusammenfassung:

Die Oikisten der

Kolonisationszeit

erfahren wir z.B. für Syrakus, Rhegion, Kroton, Tarent, Gela, Thasos, Kyrene und die Chersones. Immer steht dabei der Oikist im Mittelpunkt. Er selbst erhält von Apollon den Auftrag zur Koloniegründung (1). Die maßgebende Autorität in den Berichten ist Apollon von Delphi. Dies wird besonders betont, wenn zum Beispiel Myskelios aufgefordert wird, den Anweisungen des Orakels genau zu folgen und nicht Sybaris zu besiedeln, wie er es vorgeschlagen hat, sondern Kroton zu gründen, wie Apollon es befohlen habe, oder wenn das erste Unternehmen des Dorieus scheitert, weil er nicht, wie vorgeschrieben, das delphische Orakel befragt habe (2). Meist wurde nach der Überlieferung dem Oikisten schon im voraus der genaue Platz für die neue Stadt vom Orakel vorgeschrieben. Hieraus wird man aber nicht schon von vornherein auf die genauen geographischen Kenntnisse der delphischen Priesterschaft schließen können. Die meisten Detailkenntnisse stammen sicherlich aus einer Zeit lange nach den Gründungen; es sind spätere Zusätze, die allein nicht zur Annahme verführen dürfen, Delphi habe eine maßgebende Rolle in der Kolonisation

gespielt (3). Wie

die

der

Einfluß

Echtheit

der

Denn

(4).

wir

haben

Unsere

Delphis

allgemein

Gründungsorakel kaum

Quellen

Zeugnisse

darüber

auf

in aus

sind

die

Kolonisation

ist

der

Forschung

der

Kolonisationszeit

meist

einige

auch

umstritten.

Jahrhunderte

selbst

jünger

und stammen aus einer Zeit, für die die überragende Bedeutung Delphis, gerade auch in Kolonisationsfragen, unumstritten ist. Schon

lange

hat

man

erkannt,

daß

ein

großer

Teil

der

Gründungsorakel deutlich legendäre Züge aufweist, die geradezu Topoi geworden sind, wie zum Beispiel die verschlüsselte und rätselhafte Angabe des Platzes für die zukünftige Kolonie (5), die Tiere,

die

als

Wegweiser

die

Kolonisten

führen

sollten

unfreiwillige Aussendung von Oikisten, die Angelegenheiten beim Orakel angefragt hatten (7),

l)

Dorieus

Miltiades

und

(oben

5.54f.

und

76)

(6),

die

wegen anderer die gleichzeitige

sollen

trotz

schon

ergangener Orakel noch einmal Delphis Zustimmung eingeholt haben. 2) Vgl. auch Plut. mor. 408a. 3) Vgl. Strosetzki 74; Parke, Oracles 45; Finley, Sizilien 36. 4) Das Orakel von Delphi selbst ist schon bei Homer erwähnt (Od.

28ff.; 5) 69ff.

6)

VIII

80;

Il.

IX

405).

Dazu

Lacroix,

Colonisation

Forrest 173; Nilsson, GGR I 546f. Z.B. beim Gründungsorakel von Tarent.

Z.B.

der

Rabe

Apollons

in

der

Vgl.

132;

auch

Defradas

Strosetzki

Gründungsgeschichte

von

vgl. Strosetzki 58ff. Vgl. auch die Kallimachos-Stelle zur Kyrene; - Siehe auch F.Vian, Les origines Zankles, oben S.19. Gründung de Thébes. Cadmos et les Spartes, Paris 1963, 77ff. mit zahlreichen Belegen für Tiere als Kolonistenführer; Strosetzki 4lff. 7) Z.B. bei Gela (oben 8.43) und Kroton (oben S.27í.). Vgl. auch

F.Vian,

a.a.O.

77.

Delphi

Aussendung Herausstellen

mehrerer von

und

Oikisten

die Kolonisation

in verschiedene

körperlichen

Gebrechen

der

107

Richtungen Oikisten

(1),

das

(2),

die

genauen Voraussagen von Ereignissen und die góttlichen Strafen bei unexakter Ausführung der Anweisungen des Orakels. Aber trotz dieser Legenden darf man nicht von vornherein allen Einfluß Delphis auf die Kolonisation der archaischen Zeit ablehnen, wenn auch viele überlieferte Aufträge oder Antworten des Orakeis an Olkisten unecht (3) und spätere Erfindungen entweder zum Ruhme

des

Apollon

der

jeweiligen

von

Delphi

Kolonie

(5)

(4)

oder

zur

Legitimierung

und

zum

Ruhme

sind.

Die Auffassung, daß die Kolonisationsbewegung von Delphi ausgegangen und von den dortigen Priestern gelenkt worden sei, ist lange überholt (6). Ebenso unwahrscheinlich erscheint es mir, wenn man erst ab dem 6. oder gar 5.Jh. einen Einfluß Delphis auf die Kolonisation anerkennt und alle Angaben über die vorhergehende Zeit als zurückprojiziert betrachtet (7). Die überaus zahlreichen 1)

Z.B. bei Gela (oben S.43f.). Auch die Gründer von Syrakus und Korkyra sollen gieichzeitig aufgebrochen sein; vgl. Graham, Expansion 105. - Siehe auch die Zusammenstellung von mythischen Zwillingspaaren bei Eitrem, Beiträge 151ff. 2) Z.B. bei Myskellos von Kroton und Battos von Kyrene; vgl. dazu Brelich, Heros 170f. 3) Nach Fontenrose, Oracle 137ff. sind alle überlieferten Orakelsprüche vor dem 5.Jh. unecht; vgl. die Rezension von F.E.Brenk, Gnomon 52, 1980, 700ff. Nach Bengtson, GG 89 ist ein großer Teil davon unecht. Wynne-Thomas 18f. hält das Orakel für Telesikles vor der Gründung von Thasos für das einzige authentisch erhaltene. - Parke - Wormell I 49ff. gestehen einigen der frühen Orakel Authentizität zu, wenn auch nicht wortgetreue Überlieferung; vgl. auch Parke, Oracles 44ff.; Rohrbach 8B6ff.; M.P.Nilsson, Das delphische Orakel in der neuesten Literatur, Historia 7,1958, 237-250. 4) Forrest 160ff. 5) Strosetzki 23. 75. 6) So z.B. die alte Auffassung von Ernst Curtius und A.Bouché-Leclercq. Schaefer, Kyrene 228ff. nimmt dies für den Einzelfall Kyrene an. Vgl. Strosetzki 19; Delcourt 110; Lacroix, Colonisation 130f.; Mossé, Colonisation 29; Bengtson, GG 89 Anm.1; W.G.G.

Forrest,

Central

Greece

and

Thessaly,

CAH

III?

3,

1982,

308. 7) So z.B. Fontenrose, Oracle 142ff. und noch extremer Crahay 109ff.; außerdem bei Pease 1ff.; Defradas 233ff. (dazu die Rezension von H.Berve, Gnomon 28,1956, 179); Rohrbach 87; A.Brelich, La religione greca in Sicilia, Kokalos 10-11, 1964-65, 43ff.; Asheri, Colonizzazione 103; Giangiulio l1ff. - Demgegenüber steht die Auffassung, daß schon in archaischer Zeit die Sanktion von Kolonisationsunternehmen in Delphi erbeten wurde; so z.B. H.Panitz, Mythos und Orakel bei Herodot, Diss. Greifswald 1935, 59; Parke - Wormell I 49ff.; Forrest 160ff.; Bérard, Expansion 62.

108

Zusammenfassung:

Gründungsberichte, könnten schwerlich

vorher (1).

eine

Die

der Kolonisationszeit

in denen Delphi eine große Rolle spielt, entstanden sein, wenn nicht das Heiligtum schon

gewisse

Wahrheit

extremen

Die Oikisten

Bedeutung

liegt

wie

so

für oft

die

Kolonisation

irgendwo

zwischen

gehabt diesen

hätte beiden

Meinungen.

Forrest

(2)

schloß

sich

Parke

(3)

in

der

Auffassung

an,

daß

eine Gründungsgeschichte dann der Wahrheit entspreche, wenn nicht mehr als die Erlaubnis zur Kolonisation und die geographische Richtung in Delphi erfragt wurde, daß aber Orakel, bei denen Aitiologisches oder Vorauswissen berichtet werden, abzulehnen seien. Dennoch ist es wahrscheinlich, daß

späten Delphi sind

als viele

unecht solcher

Ausschmückungen, die die Verbindung der Kolonien mit betonen, auf tatsächliche frühere Kontakte zurückzuführen (4).

Denn

ausgearbeitet

Wortlaut

sind,

und

und

Einzelheiten

die

reale

der

Tatsache

Orakel,

der

die

literarisch

Befragung

Delphis

sind zwei verschiedene Dinge. Sicherlich spielte Delphi in der ersten Phase der Kolonisation keine so maBgebende Rolle, wie sie oft betont wird, geschweige denn daß es die Auswanderungsbewegung initiiert hätte (5). Dies wird durch die Anfänge Delphis als regional begrenztes Heiligtum im 8.Jh. deutlich (6). Aber jede Kolonie brauchte göttliche Zustimmung durch

ein

Orakel,

das

heißt

eine

sakrale

Sicherung

(7),

und

die

wurde schon früh von bedeutenden Metropolen wie Korinth und Chalkis in Delphi eingeholt. Mit dem Anwachsen der Kolonisationsbewegung wuchs auch die Bedeutung Delphis, bis es im

5.Jh.

als

maßgebende

Autorität

in

Kolonisationsfragen

galt.

Delphi

84; Schaefer, Kyrene 226f.; Schaefer, Kolonisation 367; Graham, Colony 25f.; Lacroix, Colonisation 130ff.; Parke, Oracles 44ff.; Graham, Expansion 144f.; W.G.G. Forrest, Central Greece and

Thessaly,

CAH

III? 3, 1982,

1) So Nilsson, GGR 2) Forrest 164f.

3) H.W.Parke,

308.

I 638f.

History of the Delphic Oracle,

4) Forrest 165ff. Zankle, Gela, Tarent,

nimmt Thasos

passim; Lacroix, Colonisation

dies u.a.

Oxford

1936.

für Naxos, Syrakus, Rhegion, an; ebenso Bérard, Colonisation,

137ff.; Piccirilli 48f.

5) So die Behauptung von Gwynn 99; Forrest 173ff.; Rohrbach 521. - Auch die Auffassung von einem "Koordinationszentrum" Delphi, wie sie bei Asheri, Colonizzazione 102 und W.Schuller, Griechische Geschichte, München - Wien 1980, 13 zu finden ist, scheint mir zu weitgehend. 6) Vgl. Forrest 160ff.; Defradas 21ff.; Asheri, Colonizzazione 103; Manni, Oracolo 317f. - Die archáologischen Funde in Delphi bezeugen frühe Verbindungen zu vielen Ausgangsstätten der Kolonistenzüge; vgl. Vallet, Rhegion 70 Anm.2; Lacroix, Colonisation

132;

W.G.G.

Forrest,

CAH

III? 3, 1982,

306.

7) Graham, Expansion 145f. betont, daß Inbesitznahme fremden Landes ohne góttliche Zustimmung als Verbrechen betrachtet werden konnte.

Apollon Archegetes hatte

die

nötigen

Erfahrungen

Konfliktfragen

die Pythia

eher

Aufstieg

für

den

um

gewonnen,

Hilfe bat (1).

Delphis

109 so

daß

man

Die Kolonisation

verantwortlich

als

in

war also

umgekehrt

Delphi

für die Kolonisation (2). Die überlieferte Mitwirkung Delphis bei der Kolonisation wird sich auch in archaischer Zeit auf die Bestátigung des Unternehmens und des Oikisten beschränkt haben (3). Delphi hatte anfangs nur religiósen, keinen politischen, geographischen

oder wirtschaftlichen Einfluß auf die Kolonisationsbewegung f. Die Bedeutung

des Apollon

Archegetes

Ein weiteres Argument, das zwischen den griechischen Kolonien

ist die Verehrung des Apollon (5). Auf Sizilien zum Beispiel Alaisa?

(6),

Leontinoi?

anderen Städten dargestellt, nach

Archegetes 1)

Vgl.

(10). die

des der

Hinzu Fälle

(7),

für und

die frühen Verbindungen Delphi vorgebracht wurde,

Archegetes in zahlreichen Kolonien ist dieses Epitheton für Apollon in

Naxos

(8)

und

Tauromenion

Westens wird auf Überzeugung einiger

kommen von

(3).

noch

Zankle

S.73f.); dazu Graham, Colony 26f. 2) So Forrest 174; Burkert 226; 1982, 308. .

S.18),

W.G.G.

belegt.

den Münzen Gelehrter als

zahlreiche

(oben

(9)

Zeugnisse Epidamnos

Forrest,

CAH

in

Apollon Apollon

aus

dem (oben

III?

3,

3) So Strosetzki 20. 74f.; P.Amandry, Rev.phil. 30, 1956, 279; Parke - Wormell I 49f.; Forrest 173f.; Vallet, Rhégion 70 Anm.2; Graham, Colony 26; Lacroix, Colonisation 135; Parke, Oracles 44f.; Martin, Urbanisme 39f.; L.Mumford, The City in History, London 1961, 140f.; Mosse, Colonisation 29; Nilsson, GGR I 637-640; Graham, Expansion 145. Dagegen spricht W.G.G. Forrest neuerdings (CAH III? 3, 1982, 308) wieder von göttlicher Initiative. 4) Vgl. Nilsson, GGR I 140. - Die neueren archäologischen Forschungen haben Handelsverbindungen zwischen Sizilien bzw. Unteritalien und Griechenland schon vor der Kolonisationszeit aufgezeigt. Aus diesen Verbindungen wurden die geographischen Kenntnisse für die ersten Kolonisationszüge geschöpft, nicht aus dem Wissen der Priester von Delphi. 5) Zu Apollon Archegetes vgl. die Zeugnisse bei Lampros Bff.; Wernicke, RE I 1, 1895, 43 s.v. Apollon; Kern - Jessen, Archegetes 443. Der Katalog im Anhang der vorliegenden Untersuchung enthält die vollständige Liste der Zeugnisse. - Zu Apollon Archegetes in Sizilien: Pace, Arte III 534ff. 6) BMC 1. 2; Weber Coll. 1232f.; SNG Cop.132; SNG München 211. 7) Auktionskatalog Bank Leu - Münzen und Medaillen AG, Zürich 28.5.1974, Nr.91. 8) Thuk. VI 3,1; App. b.c. V 12,109, 9) Z.B. SNG Cop. 923; SNG Tübingen 721; SNG München 1519ff.; die vollstándigen Belege im Katalog im Anhang, Nr.24. Vgl. auch Cahn, Naxos 95. 10) Lacroix, Colonisation 139ff.; Franke - Hirmer 36. 74f. - Zum

110

Zusammenfassung:

Die Oikisten der Kolonisationszeit

Osten (1). Die Belege für Kyrene wurden schon angeführt (2). Was den Westen betrifft, ist allerdings zu fragen, ob der Apollonkult in den einzelnen Kolonien schon von Anfang an der des delphischen Apollon war (3) oder ob erst später in den Gründungslegenden die Verbindung zu Delphi hergestellt wurde (3). Der Kuit des Apollon Archegetes im sizilischen Naxos dürfte einer der frühesten dieses Gottes der Kolonisation gewesen sein. Lacroix sah aufgrund der Darsteilungen auf sizilischen Münzen im "Archegetes" den delphischen Apoilon (5). Allerdings wurden die Münzen Siziliens und Unteritaliens, die Apollon oder mit ihm verbundene Symbole und Attribute zeigen, erst ab dem 6.Jh. geprägt (6). Gegen Lacroix und andere steht die Auffassung, daß es

der

Gott

der

Insel

Naxos

gewesen

sei,

den

die

ersten

Kolonisten

nach Sizilien mitgenommen hatten und der erst beim viel späteren Aufstieg Delphis "delphisiert" wurde (7). Cahn hat die Theorie vertreten (8), daß der Apollon der Insei Naxos durch die Berührung mit den Chalkidiern zum "Archegetes" geworden war, da die Stadtgóttin von Chalkis die feminine Form des Begriffes, nàmlich "Archegetis", als Beinamen führt (9). Die Bestätigung des Zuges nach dem sizilischen Naxos durch die Orakelstätte des Apollon in Delphi

nimmt

auch

Cahn

an

(10).

Ein weiteres wichtiges Beispiel góttlicher Gründer der Schutzgott

ist Kyrene, der Stadt

Tempel des Apollon Untersuchungen 42.

in

"Archegetes"

Kyme

wo war vgl.

Apollon als (11). Sein Drogemüller,

1) Siehe den Katalog im Anhang. 2) S.63 Anm.3.

3) Dies nehmen z.B. an: Forrest 165; Lacroix, Colonisation 130ff.; Nilsson, GGR I 637íf.; W.G.G. Forrest, CAH III? 3, 1982, 308. 4) So Defradas 234ff.; Valenza Mele 508f.; Asheri, Colonizzazione 103. Vgl. Piccirilli 48. 5) Lacroix, Colonisation 139ff. Dazu G.Le Rider, Rev.num. 8,1966, 321f.; P.Pedech, REG 80,1967, £619; J.F.Healy, JHS 89,1969, 193; mit Zweifeln A.Demandt, JNG 16,1966, 164f. 6) In Kroton z.B. zeigen die ersten Münzen aus der zweiten Hälfte des 6.Jh. den Dreifuß; dazu Lacroix, Colonisation 158. Vgl. auch Asheri, Colonizzazione 103. 7) 524.

So Vgl.

Defradas 234 Anm.2; Rohrbach auch Manni, Oracolo 320.

130f.;

Valenza

Mele

508f.

8) Cahn, Naxos 91f. 9) IG XII 9, 906. 10) Sehr unwahrscheinlich ist die Hypothese van Compernolles (Naxos 182f.), daß es der Apollon von Delos gewesen sei, der die Kolonisten nach Sizilien begleitete. Der delische Gott hatte keine Bedeutung im Rahmen der Kolonisation. ll} Brackertz 145ff. sieht im kyrenischen Apollon eine Verschmelzung des theráischen — Apollon Karneios und des delphischen Apollon Pythios.

Apollon ais Schutzgott Heiligtum

wird

als

πατρῶιον

Lapóv

in

einer

Inschrift

bezeichnet,

der

Kolonisation

(Meiggs

was

auf

-

die

111

Lewis

Nr.5,

Existenz

2.17f.)

des

Kultes

seit der Gründung der Stadt hinweist. Doch scheint mir Schaefer auch für Kyrene zu sehr den Gründungslegenden zu vertrauen, wenn

er

nicht

Initiative

zu

nur

dem

die

Sanktionierung

ganzen

der

Kolonie,

Gründungsunternehmen

sondern

Delphi

auch

die

zuschreibt

(1). Dagegen hat sich vor allem Defradas gewandt, der Delphis Beteiligung an der Gründung Kyrenes gänzlich als spätere Erfindung ablehnte (2). Wenn man aber bedenkt, wie stark der Ruf des delphischen Apollon als Kolonisationsgott in der Antike ausgeprägt und verbreitet war, so daß im 5.Jh. die Befragung des Orakels unverzichtbar wurde (3), muß dies auf tatsächliche Vorgänge in der Kolonisationszeit zurückgehen. Woher die Bedeutung Apollons als Gott der Kolonisation (4) kommt, warum man sich gerade an Apollon wandte, um so viele Kolonisationsunternehmen sanktionieren zu lassen, ist ebenfalls eine häufig diskutierte Frage. Diese Funktion des Gottes wird schwerlich allein aus seiner Bedeutung als Orakelgottheit erwachsen sein, da außer Apollon, der dann durch die zentrale Rolle Delphis der Orakelgott vor allen anderen geworden ist (5), ja auch andere Gottheiten ihre Orakel hatten (6). Einige leiten den "Kolonisationsgott" aus Apolions Bedeutung für die Schiffahrt ab (7). So sieht Rohrbach im Apollon Archegetes von Naxos den Führer der Seefahrt

von

Griechenland

nach

Sizilien,

seiner

Meinung

nach

eine

einmalige Funktion für diesen speziellen Fall (8). Erst viel später sej er dann zum "Reprásentanten des sizilischen Griechentums" (9) geworden. Auf den Schützer der Seefahrt kónnte auch die Opferung für den Apollon Archegetes bei Naxos hinweisen, die die sizilischen 1) Schaefer, Kyrene 226íf. 2) Defradas 238ff.; dazu P. Amandry, Rev.phil. 30,1956, 279. 3) Nur Rohrbach 132f. will den Apollon Archegetes nicht als allgemeinen Schutzgott der Kolonisation gelten lassen. - Zur Rolle Apollons in den milesischen Kolonien vgl. Ehrhardt 130ff. 4) Vgl. Kallin. Ap. 55: Φοίβῳ δ' ἑἐσπόμενοι πόλιας διεμετρήσαντο / ἄνθρωποι. Φοῖβος vào ἀεὶ πολίεσσι φιληδεῖ /

Ἀτιζομένῃσ᾽.

5) Nilsson, GGR I 546. 6) Platon (leg. V 738b) und Cicero (div. I Delphi das Orakei des Zeus von Dodona und das für

die

Didyma 7)

Kolonisation

spielte Z.B.

zuständige

Zentren.

Auch

3) nennen neben Ammon-Orakel als das

Orakel

von

sicherlich eine Rolle.

Wernicke,

RE

II

1,

1895,

18

s.v.

Apollon;

A.Laronde,

Néron, Apollon et Cyrene, in: Mélanges L.S. Senghor, Dakar 1977, 211f. Vgl. aber F.Graí, Apollon Delphinios, Mus.Helv. 36,1979, 6f. und Ehrhardt 421 Anm. 341. 8) Rohrbach 130ff. macht von Fall zu Fall unterschiedliche Wesenszüge Apollons für seine Verehrung als Schutzgott der Kolonisation verantwortlich. 9) Rohrbach 132.

112

Zusammenfassung:

Theoren,

bevor

mußten.

Schutzgott (1)

sie

— Apollon

sah

der

Die Oikisten der Kolonisationszeit

nach

als

über

umgekehrt

Griechenland

aufbrachen,

"Kolonisationsgott"

das die

Meer

fahrenden

Verbindung

durchführen

mußte

ja

Kolonisten

Apollons

zum

auch

sein.

Meer

der

Farnell

gerade

aus

seiner Funktion bei der Kolonisation erwachsen; man habe ihm weiterhin zu Beginn der Schiffahrtssaison im Frühjahr geopfert (2). Roscher dachte unter anderem auch an die Ableitung aus Apollons Funktion als Frühlings- und Kriegsgott (3). Nach Schmid wurde Apollon als der Gott, dem Dekaten an Menschen geweiht wurden (wie in den Gründungsgeschichten von Rhegion und Magnesia am Ackerbaukolonien, in denen er

ließ, der

und daraus Führer des

Apollon Tarent)

Máander), auch die ihm geweihten

zum Gott der Kolonisation (4). Wie in Italien Mars "ver sacrum" war, so führte in Griechenland

(z.B. in den Gründungsgeschichten von Syrakus Gruppen, die aus dem Bürgerverband der Mutterstadt

geschlossen möglich,

worden daß

waren,

dies

in neue

einer

Verbindung Archegetes

Stammvater, der

der

góttliche

mit der ist im

Ahnherr

Führer

Ahnherr der Schutzgötter

Eponymen

wurden

1)

L.R.Farnell,

wurde

Kolonisation eigentlichen

für

genannt Cults

of

(7). the

und aus-

sehr gut

Apollon

die

als

Entstehung

verantwortlich gemacht. Sinne des Wortes der

Archegetes

Kolonisten,

Es wäre des

heißt

sondern

nämlich auch

Familie, des Geschlechtes, und -heroen der Städte,

so The

(5).

Ursprünge

Apollons

(6).

der

mythische) sogar die

Kolonien

der

"Kolonisationsgott" war. Noch eine weitere Funktion seiner Apollon

zum Gott der Menschen arbeiten

Greek

States

der

der oft

Entsprechende IV,

nicht

nur

(meist

Phyle; ja auch die

Funktionen Oxford

1907,

148. Vgl. Defradas 69ff. und 256, der die Ursprünge auch im Delphingott der Kreter sehen will. 2) Siehe die Opfer der Aigineten im Frühlingsmonat Delphinios für Apollon Oluıorfig und Δωματίτης, Schol. Pind. Nem. 5,81. Vgl. aber Nilsson, Feste 172. 3) W.H.Roscher, in: Roschers Lexikon der Mythologie I 1, 1884, 438Íf. 4) Schmid 155f. Ähnlich Strosetzki 14-19. 5)

Ducat,

Rhégion

105f.;

vgl.

auch

Lacroix,

Colonisation

Zum italischen "ver sacrum": Strosetzki 33ff.; J.Heurgon, études sur le "ver sacrum", Brüssel 1957. 6) W.H.Roscher, in: Roschers Lexikon der Mythologie I 1, 438ff. ; Hasluck 228f.; Lacroix, Colonisation 133f.

7) lippos

Siehe 32:

Plat.

Lys.

Θηβαῖοι

τιμῶσι... . Gründer einer

In der Familie

205d.: τοῦ 66

τόν

δήμου áoxnyóv

ἀρχηγέτου; τοῦ

Isokr.

γένους

150.

-

Trois 1884,

Phiὑμῶν

gleichen Bedeutung steht ἀρχηγός für den bei Aristot. EN VIII 1162a oder bei Isokr.

Nikokles Kap.28: Τεῦκρος μὲν ὁ τοῦ γένους ἡμῶν ἀρχηγός. Vgl. den Katalog im Anhang zu den auf die Städte bezüglichen Zeugnissen und Liddel - Scott, Greek - English Lexicon s.v.; weiterhin Fraenkel 59; K.Stegmann v. Pritzwald, Zur Geschichte

Apollon Archegetes Apoltons

werden

Athen

ist

dings

nach

noch

durch

er Natpßoc, der Nilsson

andere

Epitheton

führt

Apollon

Kalymna

und

Milet

Epitheta

Stammvater

auf einem

spáten

aber

er

des in

πατρῷος

...

xal

τοῦ

ihn

bewiesen.

(1),

beruht

was

(2).

anderen

Das

γένους

(6). im

in

allergleiche

Städten

IIpoxadnveuäv(8),

auch Γενέτωρ (5), in Thyateira Προπάτωρ einmal πατρῷον xal γενέσιον (7), dann

Athen

für

Volkes

Mythos

noch

heißt

113

(3).

auf

In Deios

Plutarch nennt Zusammenhang

ἀρχηγός

(8).

ihn mit

In einer

In-

schrift aus Thrakien findet sich als Bezeichnung für Apollon der Ausdruck ἡμετέρ(ου) γένους ἀρχηγός (9). Der Gott erscheint háufig als Ahnherr berühmter Familien, z.B. der Seleukiden (10). Statt ἀρχηγὸς τοῦ γένους, wie Apollon in den meisten seleukidischen

Inschriften

heißt,

aus Telmessos, &oxnyétnc

Daß

ein

enger

kann

τοῦ

aber

Zusammenhang

"Archegetes"

als Ahnherr

Funktionen

Apollons

und

und

auch,

γένους

wie

stehen

zwischen

Stammvater

dem

in

(11).

der

sowie

den

einer

Bedeutung

Herrscherbezeichnungen 154; Rohde 72; Benoit

"Kolonisationsgott"

menschentum

153f.;

Brackertz

von 63.

besteht,

Marinoni,

Seleuco

ist

eine späte Schutzgott

Homer bis Plato, Leipzig 92; Galitis 17ff.; Habicht,

216ff.;

von

entsprechenden

deutlich. Apollon als Ahnherr der Geschlechter ist wohl Erscheinung, aber mit seiner Funktion als väterlicher der 111.

Inschrift

1930, Gott-

594;

Kron

27. 1) Vgl. die Belege bei L.R.Farnell, The Cults of the Greek States IV, Oxford 1907, 373 Anm.54. 2) Nilsson, GGR I 556f. Dagegen meinte F.Jacoby, CIQ 38, 1944, 70, der Kult sei von Solon in Athen eingeführt worden, um dem gesamten Volk einen gemeinsamen Archegeten zu geben. 3) Vgl. Wernicke, RE II 1, 1895, 63 s.v. Apollon; dazu noch in Tarsos: SNG Aulock 6027; R.Heberdey - A.Wilhelm, Reisen in Kilikien, Wien 1896, 4 Nr.?; P.Chuvin, Apollon au trident et les dieux de Tarse, JdS 1981, 306. 4) BCH 8,1884, 28 Nr.l; Milet I 3, 134. Vgl. Ehrhardt 132. 424 Anm.371. 5) Diog.Laert. VIII 1,13; Macr. Sat. III 6,2f. 6) IGR IV 1213. 1215. 1222. 7) Plut. mor. 402e-f.

8) Plut. Demetr.

40,4.

9) IvBulg. III 2, 1683. 10) Z.B. OGIS 212,13f. (= Ivllion 31). 219,26f. 227,5f. 746; lust. XV 4,3; Robert, Etudes anatoliennes 177. 181f. dazu

Magie

II

918

Anm.6;

Nilsson,

Cults

111;

Robert,

BE

237,5f. - Vgl.

1955,

229

Nr.122; Taeger, Charisma I 279. 310 Anm.174. 346; Habicht, Gottmenschentum $85f.; Nilsson, GGR II 153f.; Marinoni, Seleuco 595; W.Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (Istanbuler Mitt. Beiheft 4), Tübingen 1971, 71ff. 11)

E.L.

Hicks,

JHS

14,1894,

377ff.;

Vgl. auch die Parallele bei Pollux III 19:

ol

xnyol

ἄνω

γένους

xal

ἀρχηγέται

xal

ol

dazu

Laumonier

dllff.

μὲν

πρόγονοι

xal

πατέρες.

ἀρ-

-

114

Zusammenfassung:

von

Stüdten,

sozusagen

Die Oikisten der Kolonisationszeit

als

Ahnherr

einer

ganzen

Stadt,

mag

die

Entwicklung zum Gott der Kolonisation, deren Ergebnis ja die Gründung neuer Städte war, zusammenhängen. Der Gott konnte als Ahnherr der Neugründung betrachtet werden (1). Apollon erscheint auch schon früh im Mythos als Erbauer von Städten (2). So soll er zusammen mit Poseidon die Mauern Trojas errichtet haben (3). Er soll auch Alkathoos beim Bau der Akropolis von Megara geholfen haben (4), wo er dann "Archegetes der Stadt" heißt (5). Als Städteerbauer wird er von Kallimachos im

Apollonhymnus beschrieben (6). Auch hier ist es kaum möglich, die wohl alte Vorstellung von Apollon als "Städteerbauer" von dem "Kolonisationsgott" zu trennen. Beide Vorstellungen scheinen parallel zu laufen. Es gab also viele Gründe, warum Apollon für die Griechen der Schutzgott der Kolonisation und der Kolonien war. Für Kyrene wurde oben schon gezeigt (7), daß Battos, ein Mensch also, "Archegetes" genannt wurde, gleichbedeutend mit ἡγεμών in der Bedeutung "Führer der Kolonisten”. Zum Archegetes wurde Battos wohl in der Stellvertretung des delphischen Apollon wegen der Sanktionierung des Oikisten und des Unternehmens durch das Orakel (8). Daneben gab es in Kyrene den göttlichen

"Archegetes",

nämlich

Apollon,

der

nach

einer

Grün-

dungslegende die Theräer in Gestalt eines Raben in die neue Kolonie geführt haben soll. "Archegetes" wurde dann später der offizielle Kulttitel des Stadtgottes Apollon in Kyrene (9). Aber man sah noch in römischer Zeit in diesem Gott den Kolonieführer und Gründer der Stadt. Das Andenken an Battos war nach dem Ende der Battiadendynastie schnell vergangen. In römischer Zeit führte Apollon dann offiziell den Titel "Ktistes", wie durch die Titulatur

der Apollonpriester deutlich wird. στου

Ἀπόλλωνος

(10).

"Ktistes"

1)

Vgl.

heißt

steht

dieser

hier

L.R.Farnell,

für

The

Ἱερεὺς

(ἱερώμενος)

Priester

in

"Archegetes",

Cults

of

the

τοῦ

zahlreichen

das

Greek

noch

States

κτί-

Urkunden

im IV,

2.Jh. Oxford

1907, 161, der Apollon als Schutzgott der Stadt für eine sehr frühe Erscheinung hält. 2) Vgl. Lacroix, Colonisation 133f.; Brackertz 218. Siehe auch

Apollon 3)

δΔωματίτης in Aigina, Pythainetos,

Hom.

Il.

VII

452f.

Vgl.

P.Weiß,

eine entsprechende Darstellung auf Iiions. - Hesychios v. Milet, FGrHist von der Erbauung der Stadt Byzanz Poseidon. 4) Theogn. 773ff.; Paus. I 42,2. 5) Syll.? 653,22; Paus. 1 42,5. Brackertz 32f. 218.

6) Kallim. 7)

S.

8) Vgl.

Ap.

Vgl.

FGrHist 299, fr.6.

Chiron

10,

1980,

487ff.

über

den kaiserzeitlichen Münzen 390, fr. 1.12 kennt eine Sage durch Apollon gemeinsam mit Lacroix,

Colonisation

55ff.

70.

Virgilio 355.

9) Vgl. Brackertz 217 und Nr. 14 des Katalogs 10) Vgl. Nr. 14 des Katalogs im Anhang.

im Anhang.

152f,;

Die Gründungslegenden v.Chr.

der

verwendet

Stadtgott

wurde

und

der

(1).

In

góttliche

115

Kyrene

war

Gründer,

was

Apollon

die

gleichzeitig

Bezeichnung

als

Archegetes erklärt. Aber in vielen anderen Fällen wird dieses Epitheton für die Hauptschutzgottheit verwendet, ohne daß diese als "Gründer" oder "Gründerin" der Stadt angesehen wurde, wie zum Beispiel für Athena in Athen. Hier spielt wohl eine andere Bedeutung von "Archegetes" eine Rolle. Das Wort bezeichnet in manchen Fällen auch den Herrscher und Fürsten (2). Der Gott war dann der göttliche Herrscher der Stadt, und in dieser Vorstellung wird sich dieses Epitheton weiter verbreitet haben (3). Der Katalog im Anhang zeigt die große Zahl von Göttern, die entweder als

Gründer der wurden oder

Stadt "Ktistes", "Oikistes" oder "Archegetes" genannt den Beinamen "Archegetes" (weiblich "Archegetis") ais

Schutzgottheiten

und

"Staatslenker"

der

griechischen

Städte

führten

(4). g. Die Gründungslegenden Die Problematik der Gründungslegenden (5) wurde schon mehrmals angesprochen (6). Einige charakteristische Züge wurden oben angeführt (7). Dazu gehört auch die verstärkte Betonung des deiphischen Einflusses auf die Kolonisation (8). So wurde durch die Auswahl

eines

Oikisten,

der

überhaupt nicht vorbereitet streben zeigte, Apollon zum

(9). Wenn Vordergrund der

auch steht

eigentlich

auf

ein

Kolonisationsunternehmen

war und dabei oft auch sein Widereigentlichen Urheber einer Gründung

in vielen Gründungsiegenden der Oikist (10), so erscheint doch der Gott von Delphi

Handelnde,

der

durch

1) AE 1932, 80. 2) Vgl. oben 5.112 mit Anm. 7. 3) Vgl. Brackertz 221ff. 4) Im Sinne von Brackertz 234f.

seine

Vgl.

auch

Orakelsprüche

Marinoni,

im als die

Seleuco

594, 5) Zu den Gründungslegenden allgemein siehe die Werke von Schmid, Strosetzki, Rohrbach und F.Prinz, Gründungsmythen und Sagenchronologie (Zetemata 72), München 1979. Vgl. auch Gwynn 98; Brelich, Heros 122f.; Brelich, Eroi 132ff.; Giangiulio ]1ff.; Ehrhardt 226ff.

6)

Vgl.

oben

S.30f.

Gela; S.61ff. zu Kyrene. 7) S.106f. - Zu den 50ff.;

F.Vian,

Les

zu

Kroton;

Topoi

origines

und de

S.32ff. Motiven

Thebes,

Oracles 45ff. 8) Vgl. Rohrbach 99. 9) Rohrbach 87. 10) Rohrbach 171 spricht daher von auch Lepore, Problemi 18; Finley, Sizilien Vergleiche mit den homerischen Epen, einzelne im Mittelpunkt steht.

zu

Tarent;

auch

Parke

Paris

1963,

S.44f. -

zu

Wormell

73ff.;

Parke,

"Oikistenlegenden". Vgl. 36. - Gierth l124ff. zieht in denen ebenfalls der

I

116

Zusammenfassung:

Menschen

lenkt.

Vieles

in

den

Die Oikisten der Kolonisationszeit

Gründungslegenden

ist

erdichtet,

um

Gebiets-

ansprüche zu rechtfertigen oder besondere Umstände zu erklären (1). Aber hinter den legendären und ausgeschmückten Gründungsberichten steckt auch ein historischer Kern, den es zu erschließen gilt. In vielen mit Legenden umwobenen Gründungsorakeln sind die tatsächlichen Verbindungen Delphis mit den

Koloniegründungen

zu

erkennen

(2).

Was

Defradas

im

Titel

seines

Buches "delphische Propaganda" nennt, kann nicht ohne historische Traditionen und Hintergründe entstanden sein, Gleichermaßen darf man sich von den Legenden hinsichtlich der Oikistengestalten nicht täuschen lassen. In den hier behandelten Fällen handelt es sich um menschliche,

nicht

mythische

Gestalten

(3).

Für

die Entstehung und Weitergabe der Gründungslegenden war eine umfangreiche Lokalliteratur verantwortlich, in der die Heimatstadt des jeweiligen Autors und ihre Gründung, oft in epischer Form, besungen wurden. Als einer der ersten Dichter dieser sogenannten Ktisisliteratur, von der in ihrer Urform nichts mehr erhalten ist, gilt Xenophanes von Kolophon zu Beginn des 5.Jh. Besonders aber in der hellenistischen Zeit mit den zahlreichen Stádtegründungen erwachte das Interesse an Ktisissagen. Man sammelte das überlieferte Gut in Ktisisdichtungen, wobei die Anfänge einer Stadt durch die Sage gerne in eine höhere und wunderbare Sphäre erhoben wurden (4). Für die Kolonien 1) Vgl. Martin, Urbanisme 39. 2) Vgl. Strosetzki 74f.; Nilsson, GGR I 638f. 3) So z.B. auch Bérard, Colonisation 9f.; Vallet, Métropoles 2llf.; Lacroix, Colonisation 138; Lepore, Problemi 18. - Die Unhistorizitát betont z.B. Ducat, Rhégion 109. 4) Siehe Strab. X 3,5 p.465 (-Polyb. XXXIV 1,3): πολύβιος ... φήσας περὶ τῶν Ἑλληνικῶν καλῶς μὲν Εὔδοξον, κάλλιστα 6' Ἔφορον ἐξηγεῖσθαι περὶ κτίσεων, συγγενειῶν, μεταναστάσεων, ἀρχηγετῶν, eine Stelle, die zeigt, daß auch Ephoros solche Gründungslegenden in seinen Werken behandelt hat. - Vgl. Burckhardt I 69; W.Schmid, Geschichte der griechischen Literatur II 1, 162f.;

6.Aufl., Robert,

München 1920, 139. 141. 213; Fustel de Coulanges Villes 317; Strosetzki 2ff.; Nilsson, GGR II 51ff.;

Graham, Expansion 87ff. B.Schmid versuchte in seiner Dissertation eine Bestandsaufnahme der Titel und Fragmente der Ktisisliteratur sowie eine stoffliche Ergänzung der erhaltenen Reste. - F.Prinz, Gründungsmythen und Sagenchronologie, München 1979 ging der Frage nach, ob sich aus den Sagen über die heroische Zeit ein historischer Kern herausschälen läßt, was von ihm weitestgehend negativ beantwortet wurde. - Rohrbach fragte in seiner Dissertation nach der Echtheit der erhaltenen Orakel. Gierth behandelte den Entstehungszeitraum der Ktiseis vor dem 5.Jh. Für ihn gehören auch Berichte über Kultstiftungen und Landnahmen zu dieser Art Literatur. - Strosetzki untersuchte die Gründungssagen der griechischen und römischen Welt nach ihren

Ktisisliteratur

behandeln

sondern

die

Legenden

greifen

noch

meist

weiter

nicht

in

117

nur

die

die

historischen

Vergangenheit

mythischen Bereich, auf einen Heros oder Gott, in Verbindung gebracht wurde, häufig deshalb,

dem

Platz

auch

mit

der dem

Stadt Namen

Oikisten der Städten ihre mächtiger und

war

es

bei

Kyrene

für

geweilt der

Stadt

haben in

soll.

Das

Oikisten,

zurück,

in den

der mit der Stadt weil er einmal an

steht

Zusammenhang

(1);

dann denn

vielfach nicht

die

historischen Zeit bis zum Hellenismus haben den Namen gegeben, sondern Heroen und Götter. Je bedeutender diese Namengeber waren, desto besser

den

Ruhm

und

der

Tarent,

Stadt

(2).

Deswegen

zwischen

dem

wird

Oikisten

oft,

und

wie dem

z.B. Heros

Eponymos unterschieden. Die Ktisis wurde also häufig vorverlegt, um eine Verbindung mit der Gótterwelt oder den Mythen herzustellen, da der Oikist allzusehr in der historischen Zeit fixiert war (3). Daß dann der Heros oder Gott, nicht der eigentliche Oikist auf den Münzen erscheint, zeigt, wem die stärkere Bedeutung im religiösen Leben der Stadt zukam (3). Die Städte oder Orte, die keinen historischen Oikisten kannten,

führten

sich

ohne

große

Schwierigkeiten

auf einen

Gott

oder

Heros

der mythischen Vergangenheit zurück und verbreiteten entsprechende Gründungsgeschichten (5). Gerade in heilenistischer Zeit versuchte man damit seinen Ehrgeiz zu befriedigen und im Alter den Städten des Mutterlandes nahezukommen. Unsere Liste im

Anhang

mit

den

als

"Oikistes",

"Ktistes"

und

"Archegetes"

bezeichneten Göttern und Heroen zeigt die Vielfalt solcher Gründungslegenden. Dabei sind zwei Typen immer wieder zu finden: einmal der Gründer oder Eponyme, der der Verbindung eines Gottes mit einer Sterblichen oder einer Nymphe entsprossen ist, zum anderen Griechen, die nach dem Trojanischen Krieg versprengt worden

denen

waren,

oder

sie an Land

vertriebene

gingen,

Topoi und Motiven. 1) Strosetzki 23f.;

Trojaner,

die

Stádte gegründet

Ehrhardt

an

haben

den

sollen

Stellen,

an

(6).

226f.

2) Schmid 60. 3) Vgl. Schmid 138ff.; Strosetzki 20ff. 4) Vgl. G. Macdonald, Coin Types, Glasgow 1905, 103f.; Giannelli 124f. - Bei einem eponymen Heros wird dies schon dadurch verständlich, daß er durch seinen Namen der Repräsentant der Stadt war. 5) Vgl. z.B. die inschriftlich erhaltene Gründungsgeschichte von Magnesia am Máander: IvMagn. 17. Dazu O.Kern, Die Gründungsgeschichte von Magnesia am Maiandros, Berlin 1894. Siehe auch Tscherikower 131f.; Strosetzki 20. 22f.; Cerfaux - Tondriau

106;

Jones,

Greek

City

49f.;

Nilsson,

GGR

II

- Vgl. auch Dion.Chr. or. 33,47, wonach die Gründergottheiten háufig ihre Stadt besuchen. 6)

Gierth

9ff.

17ff.;

Ehrhardt

des fiktiven Gründers aus dem topographischen Begriff abgeleitet.

226ff.

Namen

-

56f.;

Häufig

der

Ehrhardt

Gründerheroen wurde

Stadt

der

oder

226f. und Name

einem

118

B.

TYRANNEN

ALS

STADTEGRUNDER

Auch die griechischen Tyrannen traten als Städtegründer auf, wenn sie - was häufiger geschah - auswärtige Herrschaftsbereiche einrichteten. Die Problematik um den genauen rechtlichen Status solcher Gründungen von Tyrannen soll hier unberücksichtigt bleiben

(1).

Es

ist

sicher,

daß

zu

Lebzeiten

des

für

die

Gründung

verantwortlichen Tyrannen die neue Stadt an seine Person gebunden war. Dies kommt schon dadurch zum Ausdruck, daß die Herrschaft in der neugegründeten Stadt einem Familienmitglied des Tyrannen zufiel. 1. Im

Die Tyrannen Mutterlandes griechischen

Tyrann

Mutterland

Peisistratos,

der

ist das

den

entrissen besiedelte.

hatte und die Er setzte seinen

Spitze

Neugründung

der

des griechischen als Städtegründer beste

Beispiel

der athenische

Mytilenäern

Sigeion

in

Stadt mit unehelichen

(2).

Schon

der

Troas

attischen Kolonisten neu Sohn Hegesistratos an die

vorher

hatten

die

Kypseliden

von Korinth Kolonistenzüge organisiert, zu deren Anführern die Söhne von Nebenfrauen bestimmt wurden. Für Leukas und Anaktorion werden Pylades und Echiades als Oikisten genannt (3).

Die Gründe Tyrannen sind

für die Anlage verschiedenartig

Landnot,

die

durch

für

viele

dieser Außenbesitzungen und komplex (3. Neben

eine

neue

Existenz

auf

der der

ausreichend

vorhandenem Boden erstrebenswert war (5), muß es Tyrannen sehr erwünscht gewesen sein, die unzufriedenen

manchen Elemente

1) Zur Diskussion vgl. Mossé, Colonisation 75ff. 2) Hdt. V 94. Vgl. Bengtson, Einzelpersönlichkeit 22ff.; Will, Evolution 422íf.; Berve, Tyrannis I 61f. II 553f.; Graham, Colony 32ff.; Mossé, Colonisation 72f. 75f. 3)

Nikolaos

v.

Damaskos,

FGrHist

90,

fr.

57,7;

siehe

auch

Strab. X 2,8 p.452. Vgl. dazu Bengtson, Einzelpersónlichkeit 15f.; Will, Evolution 414ff.; Will, Korinthiaka 517ff.; Berve, Tyrannis I 18. 11 524f.; Graham, Colony 30; Kagan, Outbreak 214ff.; Werner 69í[f.;

Jeffery,

Greece

148;

Graham,

Expansion

131f.;

Hammond,

Peloponnese 342. 347; N.G.L. Hammond, Ilyris, Epirus and Macedonia, CAH III? 3, 1982, 270. - Als Gründer sind noch bezeugt in Ambrakia Gorgos (Ps.-Skymn. 454f.; Strab. VII 7,6 p.325; Ant.Lib. IV 4) und in Poteidaia Euagoras, Sohn des Tyrannen Periandros von Korinth (Nikolaos v. Damaskos, FGrHist 90, fr.59). 4) Vgl. dazu vor allem H.W.Pleket, Talanta 1, 1969, 51-53 und Mossé,

5) Oost,

Colonisation

7.

Vgl. Berve, Tyrannis I 61f.; Will, Korinthiaka Cypselus the Bacchiad, Cl.Phil. 67, 1972, 27.

527f.;

S.I.

Koloniegründungen

durch

Tyrannen

119

aus der Heimatstadt zu entfernen (1). Wirtschaftliche Gründe müssen ebenfalls eine Rolle gespielt haben. So waren die Kypselidenkolonie Poteidaia wegen ihres Holzreichtums für den Schiffsbau und die Adriakolonien für den korinthischen Handel von Bedeutung (2). Peisistratos besiedelte Rhaikelos auf der Chalkidike und das Pangaiongebiet nicht zuletzt wegen der dortigen reichen Gold- und Silbervorkommen (3). Hinzu kommt, daß diese Siedlungen den Tyrannen Hilfsmittel und Zuflucht bieten konnten, eine Hausmacht, die in Notfällen von großer Bedeutung war (4). So fand Hippias, der Sohn des Peisistratos, nach seiner Vertreibung aus Athen Zuflucht in der Stadt Sigeion, in der die Peisistratiden die Tyrannis innehatten (Hdt. V 94). Die Verwandten der Tyrannen, denen die erwünschten Machtbereiche durch Neugründungen geschaffen

worden

Mutterstadt

waren,

jederzeit

die

sorgten

Tore

wesentliche Unterschied zu den die im ersten Teil behandelt

dafür,

der

daß

den

Kolonie

Machthabern

offenstanden.

Gründungen der wurden, besteht

der

Der

Kolonisationszeit, darin, daß die

Gründung der von den Tyrannen angelegten Städte nicht mehr von einzelnen Poleis ausgegangen war, sondern der Initiative einer Einzelperson entsprang, des Tyrannen, der damit seinen Einflußbereich ausdehnte (5). Die Verehrung als "Stadtgründer" ist in der Zeit der älteren Tyrannis in Griechenland weder für einen Tyrannen selbst noch für eines seiner ausgesandten Familienmitglieder bezeugt. Allein Pylades

und

Echiades

bezeichnet

1) Nach

werden

(6).

Die

als

"Oikistai"

Vorrechte

Nikolaos v.

des

Damaskos

von

Leukas

Oikisten

(FGrHist

90,

bzw.

mógen

Anaktorion

aber

fr.57,7)

geholfen

war

dies für

Kypselos der Grund, die korinthischen Züge nach Leukas und Anaktorion zu organisieren. Vgl. auch Berve, Tyrannis I 18. 61. 365. II 524; Mossé, Tyrannie 27; H.W.Pleket, Talanta 1, 1969, 52; Werner 70. - Will, Korinthiaka 528 spricht skeptisch von einem tyrannenfeindlichen Topos. 2) Zu Poteidaia: Berve, Tyrannis I 20f.; E.Meyer, RE Suppl. 10,

1965,

616f.

s.v.

Poteidaia

1;

Alexander,

Potidaea

16;

Hammond,

Peloponnese 342. 347. Die Adriakolonien waren nach Will, Korinthiaka 528ff. sowohl als Schutzposten gegen die Seeräuber als auch wegen der illyrischen Silbervorkommen angelegt worden. Vgl. auch Beaumont 184; Nilsson, Tyrants 90; K.F.Stroheker, Dionysios I., Wiesbaden 1958,124; H.W.Pleket, Talanta 1,1969,52 (skeptisch

gegenüber

Wills

Mossé,

Tyrannie

Colonisation Peloponnese 3) Vgl.

71; Braccesi 9%ff.; Graham, 347. Berve, Tyrannis I 50f.;

Expansion

Andrewes,

Auffassung);

The Tyranny of Pisistratus,

4) Vgl. z.B. Berve, Tyrannis Sigeion). 5) Vgl. Blumenthal 16. 6) Vgl. oben 5.118 Anm.3.

Nilsson,

CAH 1

3lf.; 133; Tyrants

Ill? 3, 1982, 62

(zu

Mossé, Hammond, 90;

A.

398.

Peisistratos

und

120

Die westgriechischen

haben,

daB

wurde

in

den

Kolonien

Tyrannen wiederum

als Städtegrunder eine

Art

Tyrannis

ausgeübt

(1).

2.

Tyrannen westgri echischen als Stádt egründer

Die

Mehr wissen wir von den Städtegründungen der sizilischen und unteritalischen Tyrannen. Eine Reihe von Gründungen und Neubesiediungen ist diesen zuzuschreiben: Hippokrates von Gela besiedelte Kamarina neu (Thuk. VI 5,3), Anaxilaos von Rhegion das frühere Zankle als Messana (Thuk. VI 3,6): Mikythos von Rhegion gründete

(2),

Pyxos

Tyndaris

Adria

(3).

Er

(Diod.

ΧΙ

59,4),

(Dfod.

XIV

besiedelte

anderem Messana (Diod. Sein Sohn Dionysios Il.

Dionysios

78,6) einige

von

1)

So

den

mehrere

Kolonien

Siziliens

neu

und vom

Werner.

lidenkolonien

553; von

Will, einer

und

70f. in

-

Korinthiaka

525ff.

dynastischen

Tyrannen

Berve,

-

Politik

Will. der

der unter

XVI 35,9) und gründete Apulien. Schon in der

der

kam

es

Tyrannis

I

Korinthiaka korinthischen

an

der

häufig

Tyrannenherrschaften

Sigeion:

in

(5),

Leontinoi (Diod. XIV 78,2). Vater zerstörte Rhegion als

1,6 p.258; Diod. zwei Städte in

westgriechischen

Adranon

sowie

hellenistischen Zeit sind wir mit Agathokles, Segestas eine neue Stadt Dikaiopolis schuf (5). Unter

Syrakus

Städte

XIV 78,5) baute das

Phoibia neu auf (Strab.VI nach Diodor (XVI 5,3)

I.

in 18.

521f.

vor,

den 21.

Stelle

Kypse-

62.

II

spricht

Tyrannen,

daß

525.

auch

die

sich

in der Herrschaft ihrer Familie über die Kolonien zeige. 2) Diod. XIV 37,5. - Unsicher ist ein Oikistenkult des Dionysios 1. in Adranon, den Ehlers 20f. aus einer möglichen Erwähnung Adranons in den von Kallimachos im Zusammenhang mit dem Streit der Gründer von Zankle angeführten Gründerkulten (ait. II fr.43, V.50) erschließen wollte; vgl. oben S.18. 3) Bei Diod. XV 13,4 werden Pharos und Lissos genannt; vgl. auch Diod. XV 13,1. 14,2. - Zur Kolonie Adria: Phlegon, FGrHist

257,

fr.23

= Etym.

Magn.

s.v.

Ἀδρίας;

Schol.

Lykophron

631.

-

Issa als syrakusanische Gründung erwähnt bei Ps.-Skymn. 413f. (GGM I 213). Diese Kolonien sind allerdings z.T. umstritten: vgl. A.Gitti, Sulla colonizzazione greca nell'alto e medio Adriatico, La Parola del Passato 7,1952, 162ff.; K.F.Stroheker, Dionysios I., Wiesbaden 1958, 120ff. Siehe auch Beaumont 202f.; Bérard, Colonisation 275; Berve, Tyrannis 1 235f. Il 642; G.Woodhead, The "Adriatic Empire" of Dionysius I of Syracuse, Klio 52, 1970, 503-512; Braccesi 185ff.; Chevallier, Les Grecs 8ff. 4) Vgl. Diod. XIV 87 und Berve, Tyrannis I 228f. 5) Diod. XX 71,5. - Dorieus und sein Nachfolger Euryleon (siehe oben S.53ff.) können sicher nicht zu den Tyrannen Siziliens gerechnet werden, obwohl Berve, Tyrannis I 178f. sie in sein Buch aufgenommen hat.

Hippokrates

Städte

zerstört,

von Gela - Gelon

wiederaufgebaut,

von Syrakus

verlegt,

die

121

Bürger

umgesliedelt

oder ausgetauscht wurden. Ob nun die neuerrichtete Stadt einen neuen Namen erhielt oder den alten Namen der vorher an dieser Stelle gelegenen Stadt beibehielt, ob sie sich nur durch die neue Bürgerschaft von der vorhergehenden unterschied oder lediglich durch

die

ebenso

Neubauten,

als

Gründer

Kolonisationszeit

Anfang

Gela,

des

der

der

dafür

verantwortliche

angesehen

werden

wie

der

Tyrann

der

konnte

Oikist

der

(1).

5.Jh.

v.Chr.

Syrakus

schloß

angegriffen

hatte,

und Korkyras einen Vertrag mit Auslieferung der syrakusanischen Kamarina erhielt. Danach siedelte Thukydides

Tyrann

(VI

5,3)

stellt

die

unter

Hippokrates

Vermittlung

von

Korinths

Syrakus, in dem er gegen Gefangenen das Gebiet von er dort Geloer neu an (2).

ersten

Gründer

Kamarinas,

Daskon

und Menekolos, sowie den zweiten Gründer Hippokrates nebeneinander und bezeichnet alle drei als Oikisten. Ob aber Hippokrates in Kamarina die heroischen Ehren eines Stadtgründers erhielt, geht entgegen Stauffenberg (3) nicht aus den Quellen hervor. Eine solche Würde des Oikisten könnte aber zur Sicherung von Hippokrates' Stellung in Kamarina beigetragen haben. Dem Nachfolger des Hippokrates, Gelon, gelang, was sein Vorgänger nicht erreicht hatte, die Herrschaft über Syrakus zu erlangen. Innere Streitigkeiten in Syrakus und die Vertreibung der Gamoren hatten die Machtübernahme durch Gelon ermöglicht. Der Tyrann konnte aus vielen Gründen als "Neugründer" von Syrakus angesehen werden (4). Er führte die Gamoren zurück, was eine Neuordnung der Besitzverhältnisse erforderlich machte (Hdt. VII 155,2). Er entwickelte Syrakus zur bedeutendsten Stadt Siziliens, indem er es durch die Umsiedlung von Bewohnern anderer

griechischer

Städte

Siziliens,

1) Vgl. Ciaceri, Culti 311f. 2) Hdt. VII 154; Philistos,

V

19c;

Timaios

v.

z.B.

aus

FGrHist

Tauromenion,

Kamarina,

556,

FGrHist

fr.15

566,

Gela,

= Schol.

I fr.19

Megara Pind.

= Schol.

Ol.

Pind.

Ol. V 19 a. b. Vgl. dazu K.Ziegler, RE X 2, 1919, 1802 s.v. Kamarina; Pace, Camarina 37f.; Dunbabin 399-402. 407-409, der eine Kontinuität in der Einwohnerschaft Kamarinas annimmt; Wentker, Sizilien 30; Stauffenberg, Trinakria ]172ff.; Seibert, Metropolis 130; Berve, Tyrannis I 138; Métraux 34. 3) Stauffenberg, Trinakria 174. 4) So Freeman - Lupus 11 118f.; G. De Sanctis, Scritti Minori I, Rom 1966, 32; L.Wickert, RE IV A 2, 1932, 1483ff. s.v. Syrakusal; Reverdin 159f.; Dunbabin 415ff.; Berve, Deinomeniden 540f.; Wentker,

Sizilien

39

("im

begrenzten

Sinn

Oikist");

Kasper

52;

Stauffenberg, Trinakria 191; Berve, Tyrannis I 142ff.; Nilsson, GGR I 130; H.Berve, Die Wesenszüge der Tyrannis, in: K.H.Kinzl (Hrsg.), Die ältere Tyrannis bis zu den Perserkriegen, Darmstadt 1979,

173;

Métraux

34ff.;

Seibert,

Flüchtlinge

226;

Privitera

Loicq-Berger 193 spricht von Synoikismen, die Gelon áhnlich Dunbabin 416 und Stauffenberg, Trinakria 189.

406.

durchführte;

-

122

Die westgriechischen

Hyblaia, Euboia, und die Söldnern in großem Umfang neu (2). Die bedeutende

Aufstellung

einer

Flotte

Tyrannen

als Städtegründer

Ansiedlung von angeblich zehntausend erweiterte (1). Zwei Vororte entstanden Bautätigkeit in dieser Zeit und die

trugen

zum

Aufblühen

der

Stadt

bei

(3).

Nirgendwo in den Quellen wird Gelon ausdrücklich "Gründer" genannt; aber die Verehrung, die ihm an seinem Grabe von den Syrakusanern erwiesen wurde (5), könnte mit der Vorstellung zusammenhängen, daß Gelon Syrakus von neuem begründet hatte, indem er die durch innere Wirren zerrüttete Stadt nicht nur wiederhergestellt, sondern ihr auch zu einer zuvor nicht gekannten Blüte verholfen und sie vor den karthagischen Feinden bei Himera gerettet hatte. Heroenkult am Grabe ist, wie mehrfach gezeigt

wurde,

die

übliche

Ehrung

für

den

Oikisten

nach

seinem

Tode.

Eines paßt aber bei Gelon nicht zu einem Gründerkult; sein Grab lag nicht in der Stadt auf der Agora, sondern außerhalb auf dem Landgut seiner Frau (Diod. XI 38,4). Auch die Tatsache, daß er dort zusammen mit seiner Gemahlin begraben lag (Diod. XIV 63,3), spricht gegen ein "Oikistengrab". Die bei Diodor (XI 26,6) überlieferte

"Basileus", gehört

in

Ausrufung

des

Tyrannen

was

auf

Timaios

wohl

den

Bereich

der

als

von

"Euergetes",

"Soter"

Tauromenion

zurückgeht,

hellenistischen

Ehrungen,

die

in

und das

5.Jh. zurückprojiziert worden sind (5). In Syrakus waren heroische Ehren für verdiente Männer nicht unüblich. Ob darunter aber die spezifischen Ehrungen des Neugründers zu verstehen sind, bleibt vielfach unklar. Ausscheiden als Beispiel eines Heroenkultes des 5.Jh. muß wohl Diokles, der

Führer

der

Demokraten

in

Syrakus

und

Gegenspieler

Hermokrates, der sich als Gesetzgeber in Syrakus erworben haben soll (6) und dem nach dem Tode

heroische errichtet

hat

hier

Ehren worden

Diodor

erwiesen sein

den

soll

wurden (Diod.

politischen

und

XIII

dem

35,2).

Führer

Wie

des

sogar De

Verdienste angeblich

ein

Sanctis

5.Jh.

des

mit

Tempel zeigte,

einem

1) Hdt. VII 156; Thuk. VI 5,3. 94,1; Diod. XI 72,3. Zur Zahlenangabe 10.000 vgl. Schaefer, Polis 401ff. 2) Vgl. Métraux 35 und Drogemüller, Syrakus 55ff., der darin aber nicht eine bedeutende Stadterweiterung sieht. 3) Dazu Diod. XI 25,1. 26,7 und Stauffenberg, Trinakria 189ff.; Berve, Tyrannis I 143; Loicq-Berger 91. 190f.; Drogemüller, Syrakus 52ff.; Métraux 35. 4) Diod. XI 38,4f. Dazu Pfister, Reliquienkult II 579; Reverdin 159f.; Berve, Deinomeniden 541; Wentker, Sizilien 39; Taeger, Charisma I 154 Anm.9; Kasper 52f.; Stauffenberg, Trinakria 191. 207; Nilsson, GGR II 137; Privitera 406 Anm.36. 5) So Berve, Tyrannis I 147; vgl. auch Dunbabin 427; Kasper 51. 53; Privitera 405f. - Ael. var.hist. VI 12 berichtet, daß bei dieser Gelegenheit eine Statue Gelons im Heratempel aufgestellt worden sei; vgl. auch Ael. var.hist. XIII 37. 6) Diod. XII 9,2. XIII 34f. XVI 82,6.

Dion von Syrakus mythischen

Gesetzgeber,

wurde

oben

schon

Heroen

verehrt

dem

darauf

wurden

der

Kult

123

galt,

hingewiesen,

daß

verschmolzen

Nomotheten

(1).

Es

häufig

als

(2).

Dion, der Gegenspieler von Dionysios li., versuchte um die Mitte des 4.J)h. Syrakus von dem Tyrannen zu befreien, wobei es zu langwierigen Auseinandersetzungen kam (3). Im Jahre 356 drangen die Söldner des Dionysios in einem nächtlichen Handstreich in Syrakus ein, plünderten, mordeten und legten Brände. In ihrer Not riefen

die

Syrakusaner

Dion,

hatten, aus Leontinoi zu Stadt, lóschte die Brände (Diod. 20,6)

den

sie

kurz

vorher

vertrieben

Hilfe. Dieser trieb die Feinde aus und stellte die Stadtmauern wieder

XVI 19f.; Plut. Dio 41ff.). Nach dem Bericht Diodors ernannte die Volksversammlung aus Dankbarkeit Dion

der her (XVI zum

*Strategos Autokrator" und gewährte ihm heroische Ehren. Die Syrakusaner sollen ihren Wohltäter auch als den "einzigen Soter"

ihrer

Stadt

gepriesen

hellenistische

haben

Ehrenformel.

(Diod.

Nach

XVI

Plutarch

20,6), (Dio

wiederum

46,1)

eine

nannten

die

Syrakusaner Dion "Soter" und "Gott". Dion in Syrakus eingerückt war und

Schon zum Jahre 357, als verkündet hatte, er werde

Sizilien davon,

von den Tyrannen befreien, daß Dion von den Syrakusanern

spricht Diodor mehr gepriesen

als

einem

gleichen

es

Plutarch

Menschen

(Dio

29, 1f.)

von

gebühre.

Zum

Ehrungen

wie

(XVI 11,2) worden sei,

Ereignis

für einen

berichtet

Gott.

Es ist umstritten, ob hier zum ersten Mal einem lebenden Menschen kultische Ehren zuteil wurden. Die Berichte Diodors und Plutarchs ergänzen sich aber sehr gut. Zweifel an Diodor oder Versuche,

den

zurückgewiesen 1) 11,

G.De 1903,

Text

zu

worden

Sanctis, 433-445,

emendieren,

(5).

Diocle jetzt

Man di

in:

sind

muß

Siracusa, Ders.,

zu

wohl

Recht

von

Studi

Scritti

von

einem

Habicht

Heroenkuit

ital.

di

filol.

class.

Minori

I,

Rom

1966,

31-42. Diese Verwechslung hat schon A.Holm, Geschichte Siziliens im Altertum II, Leipzig 1874, 78 festgestellt. Ebenso wie De Sanctis: E.Manni, Diocle di Siracusa íra Ermocrate e Dionisio, Kokalos 25,

1979, Pfister, 137.

220-231;

Maddoli

Reliquienkult

2) 5.100 mit

86. Il

- Dies 579.

587;

ist aber Reverdin

nicht 159;

berücksichtigt Nilsson,

GGR

bei II

Anm. 3.

3) Zu Dion: H.Berve, Dion (Abh. Akad. Mainz 1956, Nr.10), Wiesbaden 1956; Kasper 58ff.; Berve, Tyrannis I 268ff.; K.v.Fritz, Platon in Sizilien und das Problem der Philosophenherrschaft, Berlin 1968, passim; H.D. Westlake, Dion: a study in liberation, in: Ders., Essays on the Greek Historians and Greek History, Manchester - New York 1969, 251-264; de Blois 113ff.; H.D. Westlake, Friends and Successors of Dion, Historia 32, 1983, 1l61ff.; Sordi, Sicilia 15ff. 4) Habicht, Gottmenschentum 8-10. 244f. Für heroische Ehren zu Lebzeiten auch: Pfister, Reliquienkult II 579f. 587; Foucart 135f.; Herzog-Hauser 807; Reverdin 159f.; Badian, Deification 42f.

124

Die westgriechischen Tyrannen

für

Dion

zu

Tode wegen (Plut. Dio deutlich

und

seinen

ausgehen,

da

ein

Kuit

gleich

der damals allgemeinen Zustimmung 58) ausscheidet. Die kultischen

auf

empfunden

Lebzeiten

als Stádtegründer

der

Tatsache,

Sóldnern

daß

gerettet

Dion

Daß

seinem

zu Dions Ermordung Ehrungen beruhen

Syrakus

hatte.

nach

vor

dies

dem

als

Tyrannen

Neugründung

worden wäre (1), wird aber nirgendwo gesagt.

Daß aber damals die Heroenehren des Olkisten in Sizilien geläufig waren, sieht man an Hieron, dem Bruder des Tyrannen Gelon, der dessen Nachfolge in Syrakus angetreten hatte. Nach der Umsiedlung der Bewohner von Naxos und Katane nach Leontinoi (2) hatte Hieron auf dem Gebiet des entvölkerten Katane unter Einschluß des umliegenden Sikelerlandes eine neue Stadt mit Namen Aitna gegründet (3). Diodor (XI 39,1) spricht von fünftausend Siedlern aus der Peloponnes und fünftausend Syrakusanern, die Hieron in Aitna angesiedelt habe (3). Nach bewährtem Beispiel wurde Hierons Sohn Deinomenes Herrscher in der neuen Stadt (5) und sorgte somit

für eine Hausmacht Diodor

einmal

habe

Notfall

zur

nennt

Hierons (6). zwei

der

Gründe,

Tyrann

Verfügung

damit

gehabt

die

zur

elnen (7),

zum

der von ihm gegründeten

Stadt angestrebt

("possibly",

Fredricksmeyer

Dion,

"perhaps");

Wiesbaden

1956,

1) So Reverdin

94 Anm.1;

Gründung

Stützpunkt

Taeger,

anderen

führten:

Hilfe

heroische

(Diod. 152f.

Aitnas

und

für

den

Ehren

in

XI 49,2). - Dagegen:

Charisma

H.Berve,

I 153ff.

159f.

2) Boehringer, Aitna 70f. steht weitgehend allein mit seiner Auffassung, daß die Umsiedlung nicht der Willkür des Tyrannen, sondern dem Ausbruch des Aitna zuzuschreiben sei. 3) Diod. XI 49,1f., wo von der Umbenennung Katanes in Aitna und von der Ansiedlung neuer Bewohner die Rede ist. Vgl. auch Diod. XI 67,7; Strab. VI 2,3 p.268; Pind. Nem. IX 2 und Schol.

Pind.

Nem.

IX

inscr.

la: νεομτίσταν

Altvav;

Schol.

Pind.

Nem.

I inscr. a = Timaios, FGrHist 566, fr.142; Schol. Pind. Pyth. I 120a; Schol. Pind. Ol. I hypoth. p.16 Drachm. - Siehe dazu Burckhardt I 65; Wilamowitz, Hieron 240ff.; Hampl 459; E.Kirsten, Ein politisches Programm in Pindars erstem pythischen Gedicht, Rh.Mus. 90, 1941, 58ff.; Berve, Deinomeniden 545ff.; Wentker, Sizilien 50f.; Bérard, Colonisation 276; H.Chantraine, Syrakus und Leontinoi, JNG 8,1957, 9f. 13; Trumpf 129ff.; Pareti, Sicilia 128f.; Stauffenberg, Trinakria 260ff.; Berve, Tyrannis I 149; Habicht, Gottmenschentum 205f. Anm.51; Boehringer, Aitna 70ff., der vor allem die Münzen der Gründungszeit behandelt; Métraux 36f. 57; Seibert, Flüchtlinge 227. 4) Uber die häufig vorkommende Zahl von 10.000 Siedlern vgl. Trumpf 131; Schaefer, Polis 402. 5) Pind. Pyth. I 58ff., wo er als

"Basileus"

bezeichnet

6) Anfangs führte Hierons Schwager Chromios die Regentschaft (Pind. Nem. IX; Schol. Pind. Nem.

7)

Beim

Aufstand

der

Syrakusaner

nach

wird.

für Deinomenes IX inscr.).

Hierons

Tod

gegen

Hieron

Zu

den

Festspiel seines

als Oikist

von

Einweihungsfeierlichkeiten

"Die

Aitnaierinnen"

pythischen

pythischen

Ode

als

(2).

(1)

im

Aitnaier

Diese

125

verfaßte

Pindar

Wagensieges

(3).

Aitna

besang

Aischylos

Hieron

Jahre

170

in

Ode

galt

aber

aus der

das

Anlaß ersten

gleichzeitig

auch der geglückten Gründung Aitnas und dem dortigen Herrscher Deinomenes (4). Hieron hatte sich bei seinem Sieg in den Spielen von Delphi als Aitnaier ausrufen lassen (5) und Pindar beauftragt, das Lied für ein Zeusfest in Aitna zu dichten (6). Pindar erbittet darin die Gunst der Götter für die neue Stadt (Pyth. I 27ff.), der Hieron,

Sieg

der

Ruhm

berühmte

gebracht

Oikist,

habe

μλεινὸς

(V.32).

In

οἰκιστήρ,

den

Versen

durch

seinen

60ff.

folgen

weitere Wünsche für das Gedeihen Aitnas unter seinem Herrscher Deinomenes, für den Hieron "mit gottgefügter Freiheit" nach den hyllischen, d.h. dorischen Gesetzen die Stadt gegründet habe. In Aitna war also die dorische Ordnung beibehalten worden (7). Hieron wird nicht nur als Oikist bezeichnet (8), sondern soll auch die typischen Aufgaben des Olkisten durchgeführt haben (9), dessen Bruder und Nachfolger Thrasybulos konnte dieser dann auch auf die Hilfe Aitnas zurückgreifen (Diod. XI 67,7). 1) Zur Datierung vgl. J.C. Herington, Aeschylus in Sicily, JHS 87, 1967, 74ff. und Boehringer, Aitna 72, dessen Auffassung, daß es Jahre dauerte, bis die Einweihung und damit das Ende der Bautätigkeit in Aitna gefeiert werden konnte, übertrieben erscheint. 2) Die Fragmente, unter anderem durch P.Oxyrh. 2256 und 2257 erhalten, bei H.J. Mette, Die Fragmente der Tragödien des Aischylos, Berlin 1959, Nr.24-33 und bei O.Werner, Aischylus. Tragödien und Fragmente, München 1959, Nr. 194-198. - Dazu vor allem die Vita Aeschyli 9 bei Murray in der Oxoniensis p.371. Vgl. E.Fraenkel, Vermutungen zum Aetna-Festspiel des Aeschylus, Eranos 52, 1954, 61-75; Stauffenberg, Trinakria 271f.; A.J. Podlecki, The Political Background of Aeschylean Tragedy, Ann Arbor 1966, 5. 148; J.C. Herington, Aeschylus in Sicily, JHS 87, 1967, 74ff.; Métraux 37. 3) Hieron als Aitnaier auch bei Pind. Pyth. III 69. Vgl. vor allem: Wilamowitz, | Hieron 240ff.; E.Kirsten, Ein politisches Programm in Pindars erstem pythischen Gedicht, Rh.Mus. 90, 1941, 58ff.; Trumpf 129ff.; Stauffenberg, Trinakria 262ff.; Boehringer, Aitna 70ff.

4) So vor allem Wilamowitz, 5) Schol.

6)

Die

Pind.

Pyth.

Auffassung

Hieron

I hypoth.

von

Trumpf

243f.

p.16 Drachm.

(131f.)

und

Boehringer

(Aitna

71f.), die Ode sei zum Einweihungsfest verfaßt, findet sich nirgendwo in den Quellen begründet. 7) Vgl. auch Schol. Pind. Pyth. I 120a. - Zur Bezeichnung "hyllische Gesetze": Stauffenberg, Trinakria 263; Trumpfí 136f., der zeigt, wie Deinomenes und Hieron dadurch mit mythischen Gründerkönigen und -heroen verglichen werden.

8) Die Stellen im Katalog unter Nr.21. 9) Vgl.

Wentker,

Sizilien 50f.

mit Ànm.231;

Métraux

57.

126

Die westgriechischen

indem

er

61ff.),

der

das

neuen

Land

in

Tyrannen

Stadt

die

Lose

eingeteilt

als Stádtegründer

Gesetze

gegeben

und

an

(Pind.

die

Pyth.

neuen

|

Bürger

verteilt habe (Diod. ΧΙ 49,1). Zudem soll er den Kult des Zeus Aitnaios eingerichtet haben und dessen Priester geworden sein (1). In einem Pindarfragment wird Hieron ζαϑέων ἱερῶν ἐπώνυμε / ndTEP,

κτίστορ

auch von (Aristoph.

Altvag

genannt

(2).

In

einer

Parodie

ist

die

Aristophanes für seinen Vogeistaat übernommen av. 926). An diesen Stellen tritt durch das

einander

von

πάτερ

und

κτίστορ

die

antike

Stelle

worden Neben-

Auffassung

zutage,

daß der Oikist durch seine Gründung gleichsam der Vater der gesamten Bürgerschaft geworden ist, eine Idee, die sich auch in der Gedankenwelt der Rómer zeigt (3). Allein schon durch seine Stellung ais Oikist hatte Hieron in Aitna für sich persönlich einen starken Rückhalt erlangt, ohne daß er allzusehr auf die üblichen Machtmittel eines Tyrannen zurückgreifen mufite. Seine Macht war damit legitimiert, obwohl eine eindeutig definierte staatsrechtliche Stellung Hierons in Aitna eus den Quellen

nicht hervorgeht. Als "Basileus" von Aitna, bei Pindar wohl eine übliche Bezeichnung für den Tyrannen (4), erscheint lediglich der Sohn Deinomenes (Pind. Pyth. I 60). Dieser Titel darf aber wohl nicht für den Oikisten Hieron angewendet werden (5). Hieron starb in Aitna, wurde dort begraben und

ische Ehren wie ein "Ktistes", óc

ἄν

κτίστης

erhielt

γεγονὼς

τῆς

hero-

πόλεως

(6). Nach dem Sturz der Tyrannis in Syrakus wurden die Aitnaier vom Sikelerfürsten Duketios und den Syrakusanern vertrieben, damit die ehemaligen Bewohner Katanes wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten (Diod. XI 76,3). Die vertriebenen Aitnaier siedelten sich am Südhang des Aitna in Inessa an und nannten ihre neue Heimat wiederum Aitna. Ihren Oikisten Hieron, dessen Grab von

den

zurückkehrenden

Katanern

zerstört

worden

war,

verehrten

sie dort weiter (7). Diese Verhaltensweisen sowohi der Kataner als auch der Aitnaier sind bezeichnend für die griechische Auffassung vom Oikistentum. Wenn die Zurückgekehrten das Grab des Heros

zerstörten, Tyrannen

war

damit

beseitigt,

nicht sondern

1) Pind. Ol. VI 96f.; Schol.

nur

die

auch

Pind.

Erinnerung

die

an

schützende

Ol. VI 158a.

den

verhaßten

Macht

zerstört,

162a-c.

2) Pind. fr. 105a Snell. Vgl. auch Strab. VI 2,3 3) Vgl. dazu Skard, Pater patriae 56; Alfóldi 4) Vgl. Liddell - Scott, Greek - English Lexicon 5) So Wilamowitz, Hieron 240f. - Dagegen S.I.

p.268. 115; Privitera 408. s.v. Oost, The Tyrant

Kings of Syracuse, Cl.Phil. 71, 1976, 227f. 6) Diod. XI 66,4. Vgl. auch Strab. VI 2,3 p.268. Pfister, Reliquienkult 11 579; Th. Lenschau, RE VIII 2, 1913,

1500

s.v.

Hieron

11;

Foucart

135;

Tondriau 460; Taeger, Charisma I 154 152; Boehringer, Aitna 75; Privitera 408.

Reverdin Anm.9;

7) Strab. VI 2,3 p.268. Vgl. Wentker, Tyrannis I 153; Boehringer, Aitna 75f.

159; Berve,

Sizilien

Dazu 1498.

Cerfaux

-

Tyrannis

I

54;

Berve,

Agesias

von Syrakus

127

die der heroisierte Oikist von seinem Grabe ausüben konnte. Die Aitnaier erhofften sich durch die Übertragung des Oikistenkultes auf ihre neue Heimat den Schutz durch den Gründerheros. Es wird leider nichts darüber ausgesagt, ob man vielleicht die Reste der

Gebeine oder des Grabmales überführte. Zu den Freunden und Begleitern Hierons bei seinen Kriegszügen gehórte der Olympiasieger Agesias aus Syrakus (1), den Pindar in der sechsten olympischen Ode besingt. In V.5ff. nennt er ihn: βωμῷ

τε

μαντείῳ

ταμίας

Διὸς

Ev

ΠπΠίσᾳ,

/

συνοικιστήρ

τε

τᾶν

Ἀκλεινᾶν Eupaxoo/cäv,... Agesias, ein Mantis aus dem bekannten olympischen Sehergeschlecht der lamiden (2), wird wohl deshalb

an

συνοικιστήρ

der

genannt,

Gründung

von

weil

Syrakus

einer

seiner

teilgenommen

Vorfahren

hatte

als

(3).

Mantis

Daß

die

Seher beim Gründungsvorgang einer Stadt eine wichtige Rolle spielten, wurde schon gezeigt und wird noch ausführlicher zu behandeln sein (4). Jedenfalls wird durch diese Erklärung die hier dichterisch übertriebene Bezeichnung des Agesias als "Synoikister" verständlich. Ein Zweig der lamiden war noch in Syrakus ansässig, als Pindar die Ode schrieb. Die Aktualität des Oikistentums Hierons, das der Dichter ja selbst gepriesen hat, mag zu der Prägung des ungewöhnlichen Wortes ouvouxLoti'jozum Ruhm des lamiden beigetragen haben. Als

wichtigstes

Stádtegründer

Ergebnis

kann

für

der

unser

Kapitel Thema

über

die

Tyrannen

festgehalten

werden,

als daß

manchen Tyrannen die Stellung eines Oikisten als Grundlage ihrer beherrschenden Position in neuangelegten oder neubesiedeiten 1) Zu ihm vor allem Kett 18-20. 90. 93. Vgl. auch L.Weniger, Die Seher von Olympia, Archiv für Religionswiss. 18, 1915, 64 Anm.]. 68f. 76. 2) Pind. Ol. VI 71ff.; außerdem Schol. Pind. Ol. VI 7a. 8a.

14b:

συνοικιστὴς

Συραμουσῶν.

3) So Schol. Pind. Ol. VI 6a-b. 8a-b und U. v. Moellendorff, Isyllos von Epidauros, Berlin 1886, 170,

(in:

Ders.,

Pindaros,

Berlin

1922,

307)

seine Meinung

Wilamowitzder später

geändert

hat

und glaubte, daß Agesias unter Gelon an der "Neugründung" von Syrakus teilgenommen habe (vgl. aber oben 5.124); weiterhin Cauer, RE I 1, 1893, 795 s.v. Agesias 1; Hepding, RE IX 1, 1914, 689 s.v. Iamos; L.Weniger, Die Seher von Olympia, Archiv für Religionswiss. 18, 1915, 68f.; Hüttl 51 Anm.12; Schmid 125; Bérard, Colonisation 126f. mit Anm.4; Pace, Arte I 179; Rohrbach 101f.; Kett 19. 93; Asheri, Gela 621; Asheri, Colonizzazione 117. -

Als

Erfindung

abgetan

von

Pais,

Storia

I 172 Anm.l.

- Virgilio

359

will in dem Begriff "Synoikister" lediglich die Bezeichnung für einen Bewohner der Stadt sehen. - Unverständlich Loicq-Berger, wo auf 5.33 die Beteiligung der lamiden an der ersten Gründung von Syrakus angenommen wird, auf 5.193 aber Agesias als ein von Gelon herbeigerufener Kolonist aus Stymphalos angesehen wird. 4) Vgl. oben S.14. 68. 88f. und unten S.132ff.

128

Die westgriechischen

Städten

dienen

konnte,

eine

Tyrannen

als Stadtegründer

Stellung,

die

auf

der

traditionellen

griechischen Auffassung vom Oikisten beruhte, dessen Rolle der Tyrann einnehmen wollte. Bauten zu errichten, Institutionen einzurichten, für die Besiedlung zu sorgen, das waren die Aufgaben des Oikisten gewesen. Dies waren aber auch Tätigkeiten, die für den Tyrannen kennzeichnend sind, auch außerhalb

neugegründeter Städte (1).

C. DIE GRUNDER DES 5. UND 4. JAHRHUNDERTS BIS ZU ALEXANDER DEM GROSSEN Gerade

aus

dem

5.

und

4.Jh.

v.Chr.

sind

uns

ausführliche

Hinweise auf Stádtegründungen in der griechischen Welt erhalten. Seit der Mitte des 5.Jh. war dies ein Thema von großem interesse. In der Zeit der Auseinandersetzungen zwischen Athen und Sparta hatten die Verbindungen zwischen Kolonie und Mutterstadt häufig Einfluß auf die große Politik (2) und spielten in der Argumentation der Parteiungen eine Rolle. Dies brachte vielfach auch Hinweise auf die

Oikisten

mit

sich,

wie

es

schon

oben

(5.72ff.)

beim

Streit

um

Epidamnos zu sehen war. Thukydides schrieb seine Geschichte des Peloponnesischen Krieges mit den Kapiteln über die Kolonisierung Siziliens, aber auch mit zahlreichen Erwähnungen anderer Städtegründungen. Im #.Jh. legte Platon seine theoretischen Staatsentwürfe, in denen sich in vielen Einzelzügen die Gründungsunternehmen seiner Zeit widerspiegeln, in den "Nomoi"

und der "Politeia" nieder. 1. a.

Die

Gründung

Die Gründung

nach

den

von

Thurioi

Quellen

In die Zeit der beginnenden Auseinandersetzung zwischen Athen und Sparta fällt die Gründung der unteritalischen Kolonie Thurioi. Ende des 6.Jh. war die achäische Kolonie Sybaris von den benachbarten Krotoniaten zerstórt worden. Nach einer erneuten Ansiedlung um 453 v.Chr. waren die Sybariten bald wiederum von

den

Krotoniaten

Diodor,

der

vertrieben

unsere

worden

ausführlichste

(Diod. Quelle

dazu

X!

90,3f. ist,

XII

berichtet

9f.). (XII

10,3ff.), die Sybariten hätten daraufhin die Spartaner und Athener gebeten, ihnen bei der Wiederansiedlung zu helfen und sich an der Gründung einer neuen Stadt zu beteiligen. Während die Spartaner abgelehnt hätten, sollen die Athener zehn Schiffe unter Führung von Lampon und Xenokritos gesandt und außerdem mehrere Städte

1) Vgl.

Métraux 4. 17f. 29ff.

2) Vgl.

Graham,

Colony

Bff.

Das dritte Sybaris

129

auf der Peloponnes zur Beteiligung aufgefordert haben, was dann auch von Erfolg gewesen sei. Nach der Befragung des delphischen Orakels sei in der Nähe des alten Sybaris bei der Quelle Thuria die neue Stadt Thurioi erbaut worden (1). Bald sei es aber zum Streit zwischen

den

Sybariten

und

den

Neueinwanderern

gekommen

wobei die Sybariten beseitigt worden seien. Man weitere Kolonisten aus Griechenland herbeigerufen. Diodor berichtet diese Ereignisse unter dem Kallimachos in Athen, das heißt zum Jahre 446/5.

habe

(2),

daraufhin

Archontat des Die Schilderung

enthält aber viele Unklarheiten, da Diodor wahrscheinlich Ereignisse, die sich über mehrere Jahre hinweg erstreckten, zusammengezogen hat. De Sensi Sestito (3) sieht zwei Versionen im Bericht

Diodors enthalten. Die eine Version unterscheide zwei Phasen der Gründung, einmal die Wiedergründung von Sybaris und dann die Verlegung mit der Namengebung Thurioi; die zweite Version wisse nur, daß von Griechenland aus eine neue Stadt Thurioi angelegt

worden

sei.

Sybaris dritten

bestanden zu haben. Ehrenberg (4) die Münzen, die auf der Vorderseite

auf

der

Tatsächlich

Rückseite

die

scheint

vor

Legende

Thurioi

ZYBA

noch

oder

einmal

ein drittes

verbindet mit diesem den Athenakopf und

EYBAPI

mit

dem

Stier

von Sybaris zeigen (5). Der Athenakopf weise auf den Anteil Athens an dieser Phase des Wiederauflebens von Sybaris. Die dann folgende Münzprägung zeigt dieselben Darstellungen, hat aber die 1) Zur Gründung Thuriois: u.a. Pappritz, passim; Busolt, GG III 1, 522ff.; Gwynn 101f. 118f.; G.Giannelli, La Magna Grecia da Pitagora a Pirro I, Mailand 1928, 15ff.; H.Philipp, RE VI A 1, 1936, 646ff. s.v. Thurioi; E.Ciaceri, Storia della Magna Grecia Il, Genua 1940, 352ff.; Crispo l4ff.; Freeman, Thurioi 49ff.; Cloché, Périclés 95ff.; Ehrenberg, Thurii 299ff.; Oliver, Expounders 26ff.;

Accame

1ló4ff.;

Bérard,

Colony 35ff. 198f.; Schachermeyr, Perikles Search for Sybaris, Mattingly, Athens 206f. De Sainte Croix, The

Colonisation

150f.;

Rohrbach

72ff.;

Graham,

Asheri, Distribuzioni 27f.; Brunt 73f.; 14ff.; Ehrenberg, Solon 229; O.H. Bullitt, Philadelphia New York 1969, 117ff.; 211; Kagan, Outbreak 156ff. 382ff.; G.E.M. Origins of the Peloponnesian War, Ithaca

1972, 381; Rutter 155-161; de Sensi Sestito 243-258; P.G.Guzzo, Tra Sibari e Thurii, Klearchos 18, 1976, 27ff.; Pugliese Carratelli 377ff.; Perlman 13ff.; Bayer 235ff.; Wick 290ff.; Seibert, Flücht-

linge 233; de Palma 107ff. 2) Dies auch bei Aristot.

pol.

V

1303a.

3) De Sensi Sestito 246f. 4) Ehrenberg, Thurii 298ff. Ebenso H.Philipp, RE IV A 1, 1931, 1008 s.v. Sybaris 10; C.M.Kraay, The Coinage of Sybaris after 510 B.C., NC 18, 1958, 25f.; Schachermeyr, Perikles 17; Mattingly, Athens 211 Anm.3l; Rutter 163; de Sensi Sestito 248. - Gegen die Münzen als Zeugnisse: Kagan, Outbreak 382ff. 5) Z.B. SNG Ashmolean Oxford 858ff.; SNG München 1166f.;

SNG

ANS

862ff.

130

Die Gründung

Legende

6OYPIQN

von Thurioi

(1).

Schachermeyr (2) versuchte den genauen Ablauf der Ereignisse zu rekonstruieren. Man müsse unterscheiden zwischen einem ersten athenischen Zug nach Unteritalien, wobei entgegen Diodor noch nicht Thurioi gegründet worden sei, sondern den überlebenden Sybariten beim Wiederaufbau des dritten Sybaris geholfen wurde, und einem zweiten Siedlungsunternehmen, bei dem nach dem Streit und der Ausschaltung der ursprünglichen Sybariten die neue Stadt Thurioi angelegt worden sei (3). Dies scheint auch aus Strabon (VI 1,13

p.263)

hervorzugehen,

überlebenden

waren,

Sybariten,

eine

neue

sich

ihnen

die

Sybariten

der

die

in

Stadt erbauten,

anschlossen,

um

beseitigen

aller

dem

Kürze

Krieg

daß

mit

ihnen

und

die

mit

Athener

berichtet,

Kroton

und

andere

zusammenzuleben,

Stadt

an

daß

einen

die

entgangen

Griechen aber

dann

neuen

Platz

verlegten, wobei sie in Thurioi umbenannt worden sei. Bei Strabon werden allerdings keine zwei Kolonistenzüge aus Griechenland unterschieden. Entgegen Diodor und Strabon, die davon sprechen, daß Thurioi nicht weit vom alten Sybaris entfernt, aber doch an einer anderen Stelle angelegt worden sei, haben die archäologischen Forschungen der letzten Jahre gezeigt, daß Thurioi an der Stelle von Sybaris stand (4), daß sich also wohl nur der Name und die Einwohnerschaft geändert hatten(5). Damit ist auch die Echtheit des delphischen Orakelspruches in Frage gestellt, der den Siediern den Platz an der Quelle Thuria in der Nähe von Sybaris zugewiesen haben

soll

(Diod.

XII

10,5f.).

Der

von

Diodor

überlieferte

Inhalt

des Orakelspruches ist auch schon so deutlich als eine aitiologische Erfindung zu erkennen (6), was aber an sich nicht die ansonsten übliche Anfrage ausschließt, durch die von Delphi die Sank-

1) Z.B.

SNG ANS

874ff.

2) Schachermeyr, Perikles 14ff. 3) So auch Pappritz 9íf.; Busolt, GG III 1, 523ff. Anm.3; Cloché, Pericles 97f.; Ehrenberg, Thurii 303f.; Bérard, Colonisation 150f.; Rohrbach 72f.; P.E. Arias, Rapporti e contrasti dalla fine del VI a.C. al dominio romano, in: Metropoli e colonie di Magna Grecia 235f.; Smart, Athens 138; de Sensi Sestito 243ff.;

Perlman

14f.;

Wick

291;

Seibert,

Flüchtlinge

233.

- Wentker,

Sizilien 86 glaubte, daß Thurioi schon vor dem Streit zwischen Sybariten und Neusiedlern angelegt worden sei, nämlich gleich als die Peloponnesier nach Italien kamen. Vgl. auch Rutter 163 und Mattingly, Athens 211 mit Anm.3l. 4)

Vgl.

F.Rainey,

The

Location

of

Archaic

Greek

Sybaris,

AJA

73, 1969, 261ff., bes. 272; F.Rainey, in: Princeton Encyclopedia 869f. s.v. Sybaris; W.D.E. Coulson, in: Princeton Encyclopedia 919 s.v. Thurii; Rutter 163. 5)

So auch

Plut.

mor.

6) Vgl. entsprechend Oracles 108; Rutter 162f.;

835 c-d.

Parke - Wormell I 186f. II Fontenrose, Oracle 156. 329.

58;

Parke,

Lampon

und

die Gründungskommission

tionierung einer Neugründung b.

Lampon

erbeten

werden

131

mufite

(1).

und die Gründungskommission

Einige Gelehrte nehmen an, daß entsprechend dem Bericht Diodors (XII 10,4) schon bei der ersten athenischen Expedition - es werden zehn Schiffe genannt - der berühmte athenische Seher Lampon neben einem Xenokritos der Anführer war und daß Lampon auch an der späteren Schaffung Thuriois maßgeblich beteiligt war (2).

Diodor

"Ktistai" 10,4)

(XII

Thuriois,

einfach

Lampon

Führer

anführen

allein,

ausgesandt

sie

der

35,3)

von

Lampon

einer

zehn

(8).

und

in

den

als

weiteren

Männern,

XII erste

nennt

von

Stelle

die

das

(812d)

"Oikistes"

als

(Diod.

also

Moralia

An

mehreren

Stelle

sind,

Perikles

einer

Xenokritos

anderen

Schiffe

Plutarch

von

sei

an

der

(3).

worden

(XII

bezeichnet

während

die

Unternehmen Diodor

10,3)

Thuriol

schreibt

am

aber

Gründungsakt

Thuriois maßgeblich beteiligt waren. In der Suda (s.v. θουριομάντεις ) und in den Scholien zu Aristophanes (nubes 332) wird dies präzisiert. Zehn Männer seien von Athen zur Gründung Thuriois gesandt worden, offensichtlich eine Expertenkommission. Aristophanes (nubes 332) verwendete später spöttisch den Begriff:

Θουριομάντεις

(5),

was

aber

nicht

bedeuten

muB,

daß

alle

Kommissionsmitglieder Manteis waren (6). in den Quellen steht meist Lampon im Vordergrund. Auch wenn die für die Gründung verantwortliche Zehnmännerkommission genannt wird, ist Lampon das oft eigens oder an erster Stelle 1)

Vgl.

Parke

unterscheidet

-

sogar

Wormel zwei

I

186.

Orakel,

-

Schachermeyr,

eines,

ersten Siedler zugestimmt habe, und ein der Quelle Thuria zugewiesen haben soll. 2)

Z.B.

Wentker,

Sizilien

85f.;

das

der

zweites,

Perikles

17ff.

Aussendung

das

Schachermeyr,

den

der

Platz

Perikles

an

16ff.,

der von zwei aus den gleichen Personen zusammengesetzten Kommissionen spricht. - Da die Zahl von zehn Schiffen sehr klein erscheine, glaubte Ehrenberg, Thurii 299f., daß es sich zunächst nur um ein vorbereitendes Unternehmen gehandelt habe, das zur Planung der panhellenischen Kolonie ausgesandt worden sei. Dagegen Wick 291f., der nur im zweiten Zug eine formelle athenische Aktion sieht. Dem ersten Hilferuf aus Sybaris seien nur Einzelpersonen gefolgt, da dies vor dem Frieden von 446/5

geschehen

sei

und

die

athenische

Führung

damals

einer

Auswanderung nicht habe zustimmen können. 3) Vgl. dazu Accame 247. 253, der zwei verschiedene annimmt.

4)

Führer

Auch

in

genannt.

der

Suda

Vgl Cloché,

(s.v.Adunmwv) Périclés 97;

wird

Asheri,

allein

Gela

5) Das Wort auch in den Scholien zu Aristoph. Suda s.v., bei Photios s.v. und Hesychios s.v.

6) So z.B. Freeman,

Thurioi 51. Vgl. auch Werner

offiziellen Traditionen

Lampon

als

621.

nub.

57.

332,

in

der

132

Die Gründung

von Thurioi

genannte Mitglied (1). Er war auch der bekannteste der in Thurioi tätigen Experten, während wir von den übrigen Personen kaum

etwas

wissen.

Xenokritos,

der Aussiedler neben (s.v. θουριομάντεις)

ist er nur

noch

der

bei

Diodor

(XII

10,3f.)

als

Führer

Lampon erscheint, wird noch bei Photios als einer der Thuriomanteis genannt. Sonst

aus der

Zeit nach

seiner

Rückkehr

in die Heimat als

Ankläger eines Thukydides erwähnt (2). Als Mitglied der Expedition und der Kommission wird außerdem noch Dionysios Chalkus genannt (Plut. Nik. 5,2; Photios s.v. θουριομάντεις), der uns auch

als

Schreiber

von

Elegien

bekannt

ist

(3).

Seinen

Beinamen

soll er

deswegen erhalten haben, weil er in Athen einen Antrag auf Einführung von Bronzemünzen gestelit habe (4). Bei Photios werden noch ein sonst unbekannter Plexippos und ein korrupt überlieferter weiterer Name eines Mitgliedes der Zehnmünnerkommission genannt (5). Lampon selbst wird in den Quellen μάντις, ἐξηγητής und

1)

So

Schol.

Aristoph.

nub.

332;

Suda 5ιν,θουριομάντεις;

Photios s. v. θουριομάντεις; Hesych. s.v. θουριομάντεις. Vgl. Schol. Aristoph. av. 521. 2) Anon. v.Thuc. 7. - Zu Xenokritos: Pappritz 26; J.Kirchner, Prosopographia Attica II, Berlin 1903, Nr. 11252; Rohrbach 156; D.Kienast, RE IX A 2, 1967, 1532f. s.v. Xenokritos 1. Sehr hypothetisch ist die Vermutung von Mattingly, Athens 206 Anm.13, daß dieser Xenokritos im inschriftlich erhaltenen Vertrag Athens mit Samos vom Jahre 439/8 (IG 1? 48, 2.43) zu ergänzen sei. 3) Aristot. rhet. III 1405a; Athen. X 443d. XIII 602c; Plut. Nik. 5,2. Von Rutter 164 Anm.49 wird die Plutarch-Stelle irrtümlich auf Hieron bezogen. 4) Athen. XV 669 d-e. - Zu Dionysios: Pappritz 260f.; J. Kirchner, Prosopographia Attica I, Berlin 1901, Nr.4084; Freeman, Thurioi 50f. Vielleicht ist er identisch mit dem Hellenotamias in IG

I?

212.

Crusius,

RE

V

1,

1903,

926f.

s.v.

Dionysios

97 nimmt

an,

daß Dionysios selbst auch Mantis war. Ob er wirklich der Finanzsachverständige der Gründungskommission war, wie Rohrbach 156 glaubt, ist unsicher, 5} Ob unter dem korrupt überlieferten Namen der Exilspartaner Kleandridas zu erkennen ist, wie Pappritz 28; Busolt, GG II] 1, 531 Anm.3; E.Ciaceri, Storia della Magna Grecia II, Genua 1940, 354; Crispo 19.; Freeman, Thurioi 50; Schachermeyr, Perikles 18 behaupten, ist nicht zu beweisen, da die Konjektur des Namens ungewiß ist; vgl. Ehrenberg, Thurii 310 Anm.l. - Die bei Dion.Hal. Lys. 1 und Plut. mor. 835d erwähnten Brüder Lysias, Polemarchos und Euthydemos gingen offensichtlich als einfache Siedler nach Thurioi und gehörten nicht der Gründungskommission an. - Der Auffassung von Braunert - Petersen 80, die vermuteten, daß die Oikisten den größten griechischen Städten entstammten, kann ich nicht zustimmen. Alle Zeugnisse, die wir haben, weisen auf Athener als Kommissionsmitglieder.

Lampon

χρησμολόγος

Seher daB

und

er

nicht

genannt

Exegeten

zum

Kreis

nur

durch

Mehrere

(1).

Lampon

der

133

Anfragen

sind

uns

überliefert

Vertrauten

des

Perikles

die

bei

Plutarch

(2).

Das

gehórte.

(Per.

den

an

Perikles

des

zeigt,

Dies

6,2f.)

wird

überlieferte

Prophezeiung Lampons, daß Perikles in der Auseinandersetzung mit Thukydides die Macht für sich allein gewinnen werde, was an sich schon

eine

Parteinahme

zugunsten

des

Perikles

ist

(3),

bewiesen,

sondern auch durch die Angabe Plutarchs bestätigt, daß Lampon im Auftrag des Perikles zur Gründung Thuriois gesandt worden sei (4). Die politische Bedeutung Lampons wird in mehreren Zeugnissen deutlich. Bei Thukydides (V 19,2. 24,1) ist er zweimal unter den Athenern, die den sogenannten Nikias-Frieden beschworen; beide Male wird er als erster genannt. in einer athenischen Inschrift aus

der

Zeit

um

422

v.Chr.

(IG

1?

78,

Z.587ff.)

tritt

Lampon

als

Antragsteller von Zusatzbestimmungen zu dem athenischen Dekret über die Erstlingsgaben für Eleusis auf. Zudem soll er freie Speisung im Prytaneion genossen haben (5). Mehrere Komiker, die

auch das Wort Θουριομάντεις prägten, verspotteten tenden Mann in ihren Werken (6). Den drei Bezeichnungen "Mantis", "Exeget" und für

Lampon

entsprechen

drei

Funktionen,

die

diesen

bedeu-

"Chresmologe"

dieser

bei

der

Gründung Thuriois ausübte. Zunächst wird Lampon als Orakeldeuter eine Rolle gespielt haben. Dies ist die eigentliche Bedeutung von χρησμολόγος. Durch die Auslegung und Verbreitung des delphischen 1)

Orakelspruches,

Athen.

VIII

344e;

wozu Plut.

noch Per.

sein

6,2;

politischer

Eupolis

fr.297

Einfluß Kock;

kam, Schol.

Aristoph. nub. 332; Schol. Aristoph. av. 521; Suda s.v. θουριομάντεις und s.v. Λάμπων. - Zu den Unterschieden zwischen den drei Begriffen siehe Oliver, Expounders, passim; Kett 12ff.; Schachermeyr, Perikles 25ff.; Fontenrose, Oracle 153ff. Zu Lampon: Pappritz 20ff.; Persson 31. 33. 40f.; Obst, RE XII 1, 1924, 580f. s.v. Lampon 3; Ehrenberg, Thurii 310ff.; Oliver, Expounders llff.; V.Ehrenberg, Sophocles and Pericles, Oxford 1954, 45; Rohrbach 1182. 155f.; Kett 54-57. 123; Graham, Colony 36f.; Schachermeyr, Perikles 25ff.; Kagan, Outbreak 168f.; Nilsson, GGR 1 639. 768. 794; Rutter 164; Fontenrose, Oracle 2) Aristot. rhet. IJ] 1419a; Plut. Per. 6,2f., wo

156. er

als

Gegenspieler des Anaxagoras erscheint. 3) Schachermeyr, Perikles 27.

4)

Plut.

mor.

812d;

vgl.

Plut.

Per.

11,5.

Lediglich

Rutter

164

bezweifelt grundlos die Verbindung zu Perikles. 5) Schol. Aristoph. av. 521. Vgl. auch Pappritz 22; Oliver, Expounders llf.; Schachermeyr, Perikles 28f. - Persson 40f. hält deswegen Lampon für einen offiziellen, vom Orakel in Delphi ernannten Exegeten, für einen πυϑόχρηστος. 6) Aristoph. nub. 332; Aristoph. av. 521; nach Athen. VIII 344d auch Kratippos, Kallias und Lysippos. Vgl. Pappritz 24; Ehrenberg,

chermeyr,

Thurii

Perikles

309f.;

29f.

Oliver,

mit Anm.60.

Expounders

13.

27f.;

Scha-

134

Die Gründung

kann

(1).

Lampon

Die

zweite

selbst

die Anlage

Funktion

von

der

Lampons

Thurioi

Stadt

war

in Italien

die des

beeinflußt

mafigebenden

haben

Mantis

in

der Gründungskommission. Manteis waren auch sonst in der griechischen Welt bei wichtigen Ereignissen anwesend und beeinflußten vielfach sogar die Politik (2). Gerade auch bei Koloniegründungen waren Seher notwendig, die aus den dargebrachten Opfern und aus anderen Vorzeichen ihre Deutungen geben mußten. Dabei ging es vor allem um die Fragen, ob man die richtige Wahl des Platzes getroffen hatte und ob die Gründung erfolgreich sein werde (3). Zu den Gründern von Syrakus gehörte wohl

auch

sie

bei

ein

lamide

Pausanias

ebenfalls

eine

als

Seher

(IV

wichtige

(4).

27)

Bei

der

geschildert

Rolle.

Auch

bei

Aniage

wird,

der

Messenes,

spielten

Erbauung

wie

Manteis

Alexandreias

in Ägypten waren Seher beteiligt (5). Xenophon berichtet in der Anabasis von dem Seher Silanos, der ihn auf dem Rückzug durch Kleinasien begleitete und den er als einzigen in seinen Plan einweihte, eine griechische Stadt in Pontos zu gründen (Xen. an. V 6,15ff.). Silanos verbreitete daraufhin unter den Söldnern das Gerücht,

selbst Opfern

Xenophon

Macht

und

deutete

wolle

einen

der

durch

Namen

Seher

so,

eine

Koloniegründung

erringen.

daß

sich

Die

in

für

Vorzeichen

ihnen

Intrigen

sich

bei

und

den

Ränke

im Zusammenhang mit dem Gründungsplan zeigten. Die Agitation des Silanos führte schließlich dazu, daß Xenophon seinen Plan aufgeben mußte, ein gutes Beispiel für die Einflußmöglichkeiten der Manteis auf Städtegründungen. Wie die Beispiele gezeigt haben, war der Gründungsakt selbst im 5. und 4.Jh. noch weitgehend religiös geprägt. So darf es nicht wundern, daß gerade Lampon in den Quellen zur Gründung Thuriois im Vordergrund steht. Lampon

ist

der

τής bezeugt ist, In Athen hießen

erste

Mensch,

für

den

die

Bezeichnung

ἐξηγη-

ein Begriff, der vorher nur Apollon zukam (6). so seit dem 4.Jh. die Mitglieder eines Kollegiums

von Sakralbeamten (7). Wenn man aus der Funktion der Exegeten im 4.Jh. auf Lampon zurückschließt, war er als Exegetes mit der Überwachung

1) Vgl.

ἄγειν

des

heiligen

Rechtes

Schol. Aristoph.

ἐφαίνετο

περὶ

nub.

τῆς

εἰς

beschäftigt,

332:

λόγους

θούριον

da

δὲ

es

bei

einer

συνεχῶς

εἰσ-

ἀποικίας.

2) Vgl. Cic. div. I 95: namque et Athenienses omnibus semper publicis consiliis divinos quosdam sacerdotes, quos μάντεις vocant, adhibuerunt. - Zahlreiche Belege bei Kett, bes. 123ff. Vgl. auch

C.A.

1979,

15ff.

Powell,

Religion

and

3) Vgl. Eitrem, Beiträge 4) Vgl. oben S.127. 5) Arr.

anab.

III 2,1;

6) Eupolis fr.297 Kock; Av

ὁ μάντις,

ὅν

the

Sicilian

Expedition,

Historia

28,

191; Kett 123.

Plut.

Alex.

26,6;

Curt.

IV 8,6.

Schol. Aristoph. nub.332: ὧν xal

ἐξηγητὴν

ἐκάλουν.

Vgl.

ders 24f.; Rohrbach 118f.; Nilsson, GGR I 636. 7) Vgl. Oliver, Expounders 34ff.; Rohrbach

auch

Oliver,

119;

Piérart

Λάμπων Expoun339Ííf.

Lampon Stadtgründung religióse Leben

Platon

läßt

als "Exegetes"

ja auch gait, Kulte, neu einzurichten (1).

in der Politeia

(IV

Opfer,

8270)

135 Feste,

Sokrates

insgesamt

sagen,

daß

das

bei der

Einrichtung des idealen Staates keinem anderen Exegeten in religiösen Angelegenheiten zu folgen sei als dem angestammten "Exegetes" Apollon. Oliver (2) schloß daraus, daß Lampon, wenn er Exegetes genannt wird, mit Apollon - wenn such nur ironisch verglichen wird und daß Platon hier auf das (aus athenischer Sicht)

gescheiterte

Unternehmen

von

Thurioi

anspielt.

An

der

genannten

Stelle bei Platon ist aber deutlich vom delphischen Apollon (und seinem Orakel) als oberstem Gesetzgeber in Fragen der religiósen (Institutionen und ihrer Einrichtung die Rede. Davon zu trennen ist die praktische Tätigkeit Lampons bei der Gründung Thuriois, die

wiederum

nur

einen

Teil

der

Aufgaben

umfaBte,

die

der

Oikist der

Kofonisationszeit zu bewältigen hatte. "Exegetes" bezeichnet sowohl die Funktion Apollons als Orakel- und Kolonisationsgott, der die religiösen Vorschriften für Städtegründungen erläßt, als auch das Amt eines Sakralbeamten, Lampons Aufgaben in Thurioi waren seibstverständlich nicht die Apollons; sie sind vielmehr mit denen der späteren, ab dem 54.Jh. nachweisbaren Beamtenkommission der Exegeten, die für die Auslegung des heiligen Rechtes zuständig war, zu vergleichen. Der Apollon von Deiphi wurde damit nicht übergangen, wie die Orakelbefragung zeigt, wenn auch nicht ganz sicher ist, von wem sie ausgegangen war. Zur Bezeichnung der Tätigkeit Lampons in Thurioi seien die Begriffe "Ktistes", "Oikistes" und "Exegetes" austauschbar, meinte Oliver (3). Einerseits war Lampon

aber

nur

einer

der

Gründer

auch Xenokritos "Ktistes" genannt untereinander aufgeteilt hatten. Und

-

bei

Diodor

XII!

10,3

wird

-, die sich die Aufgaben ob andererseits die Tätigkeit

Lampons in Thurioi nur die Aufgaben des Exegeten in der bezeugten Bedeutung des Wortes umfaßte, muß bei seiner herausragenden Stellung in der Gründungskommission und wegen der Bezeichnungen als Mantis und Chresmologe bezweifelt werden. Lampon war aus verschiedenen Gründen der geeignete Mann, die Gründung

durchzuführen,

und

scheint

deswegen

auch

die

heraus-

ragende Persónlichkeit der Kommission gewesen zu sein. In ihm war religiöse Autorität mit politischen Fähigkeiten und entsprechendem

Einfluß

verbunden.

Er

besaß

das

Vertrauen

des

Perikles

1) Vgl. Persson 3if.; Schachermeyr, Perikles 25f. - Nach Fontenrose, Oracle 156 trug Lampon - entgegen Oliver, Expounders 26ff. - den offiziellen athenischen Titel "Exegetes". 2) Oliver, Expounders 26ff. - Exegeten bei Plat.leg.: Piérart 327ff. 3) Oliver, Expounders 27, der auf 5.33 das Wort "Exegetes" in seiner ursprünglichen Bedeutung auf den Führer eines Kolonisationszuges anwenden will; erst später habe es sich auf den pythischen Apollon in seiner Funktion als Kolonisationsgott bezogen. Im ersten Fall müßte man aber "Exegetes" mit "Oikistes" gleichsetzen, wofür es keinen Hinweis gibt. Für die zweite Bedeutung ist "Archegetes" das übliche Wort. Vgl. auch Defradas 197 Anm.3.

136

Die Gründung

und

scheint

Verbindungen

zu

von Thurioi

Delphi,

der

für

Koloniegründungen

maßgebenden Orakelstätte, gehabt zu haben (1). Für Perikles war Lampon der richtige Mann, der seine Politik auch im Falle Thuriois sakral untermauern konnte. Lampon führte vor allem im kuitischen Bereich einen Teil der Aufgaben aus, die auch der Oikist der archaischen Zeit zu übernehmen hatte, so die Auslegung der Orakel,

die

Einrichtung

von

Kulten

und

Heiligtümern.

In Diodors Bericht über Thurioi werden die typischen Vorgänge bei einer Stadtgründung erwähnt, zuerst der Mauerbau zum Schutz der

Stadt

11,1).

(Diod.

Dann

Aufteilung

daß

das

XII

10,6),

schildert der

Landlose

Gebiet

der

die

Diodor

Anlage

(XII

ausbricht, und

Stadt

von

11,1),

gleichmäßig

Straßen

wie" ein

erwähnt

verteilt

(Diod.

Streit

dabei

(XII

wurde.

XII

um

die

11,2),

Während

in

der Epoche der Kolonisation für diese Aufgaben der einzelne Oikist oder manchmal zwei Oikisten zustàndig waren, ist in Thurioi, also in der klassischen Zeit, eine Kommission von Fachleuten damit beauftragt (2). Die Stadtanlage wird Hippodamos von Milet zugeschrieben, der Thurioi dem nach ihm benannten System

entsprechend

aufgebaut

Thurloi

von

wohl

(5).

haben

Protagoras

soll (4),

(3). der

Seine

Verfassung

ebenfalls

Perikles

erhielt

nahestand

Thurioi war mit Hilfe der Propaganda des perikleischen Athen als eine Art panhellenische Kolonie unter Führung Athens gegründet worden (6). Auch viele Peloponnesier hatten sich beteiligt (Diod. 1l So Busolt, GG Schachermeyr, Perikles Religion

and

the

III 27f.

1, 30;

529.; Pugliese

Sicilian Expedition,

Ehrenberg, Thurii 310f.; Carratelli 377; C.A.Powell,

Historia

28,

1979,

20.

2) Dittenberger (Syll.? 67 n.2) setzt sie mit γεωνόμοι, gleich. 3) Schol. Aristoph. equ. 327a; Hesychios sowie Photios s.v.

"Inno6áuou

νέμησις.

Entsprechend: Pappritz

37f.;

E.Ciaceri,

Storia

della Magna Grecia II, Genua 1940, 358ff.; Freeman, Thurioi 53f.; Cloché, Périclés 97; Ehrenberg, Thurii 311; Oliver, Expounders 26; V.Ehrenberg, Sophocles and Pericles, Oxford 1954, 96; Bérard, Colonisation 150; Schachermeyr, Perikles 18; Pugliese Carratelli 381. - Zweifelnd zuletzt Rutter 165f. und J.Szidat, Hippodamos von

Milet, BJb

180,

1980,

42f.

4) Apollodoros v. Athen, FGrHist 244, fr.70 = Diog.Laert. IX 50. Dazu A.Menzel, Protagoras als Gesetzgeber von Thurii, in: Ders., Hellenika. Gesammelte kleine Schriften, Baden bei Wien 1938,

66-82

und

F.Sartori,

Problemi

di storia

costituzionale

italiota,

Rom

1953,110ff. - Vgl. auch Pappritz 50f.; Crispo 26íf.; Cloche, Périclés 97; Ehrenberg, Thurii 313f.; Oliver, Expounders 26; Rohrbach 73; Schachermeyr, Perikles 96; Asheri, Distribuzioni 14; Pugliese Carratelli 38lf.; Rutter 165. - Zu Protagoras allgemein: D.Loenen, Protagoras and the Greek Community, Amsterdam 1940. 5) Plut. Per. 36,3; Plut. mor. 118e. Vgl. A.Menzel, a.a.O. 69;

Cloché, Périclés 98f. 6) So Busolt, GG Wormel

I

187;

III

Freeman,

1,

527f. Thurioi

Anm.4; 50;

Crispo Cloché,

26ff.;

Parke

Péricles

99;

Der

Streit

um

den

Ktistes

137

XI! 10,4). Die Bewohner wurden nach Angaben Diodors in zehn Phylen eingeteilt. Drei davon bestanden aus Peloponnesiern, drei aus Einwanderern aus Mittelgriechenland und vier aus loniern

Attikas und der Inseln (Diod. XII 11,3). Während aber in der Kolonisationszeit

der

Oikist

als

Bürger

der

neuen Stadt weiter für das Gedeihen seiner Gründung gesorgt hatte, verließen die Mitglieder der Gründungskommission Thuriois nach Beendigung ihrer Arbeit die neue Stadt (1). Lampon und Xenokritos waren bald wieder in Athen tätig. Spekulation ist die

Vermutung das Grab

Burkerts Lampons

c.

Der

Das

Streit

Fehlen

um

von

unterschiedlicher

(2),

in einem

den

Oikisten, Herkunft

sei

(Diod.

35,1).

für

sich,

die

Mehrzahl

die

Peloponnesier

stellten

weil

die die hütten

Die

35,2).

Auf

welche

Diodor

nicht

gesagt.

Der

betrachten

sei,

Stadt

zu

nur,

daß

muß

die

Mitglied

mehrere Frage

der

solite,

im Jahre und wer

Athener der

man

zweite ist

Metropoli

e

Heroon

man

hierbei

colonie

um

nun

Magna

als

Auch

(Diod. wird

bei

der

erklárt

Nach dem

darum

stritt,

Text

welches

"Ktistes"

Herkunft

ΧΙ!

"Oikistes" Diodor

offizielle

V.Ehrenberg, Sizilien 85ff.;

di

stammte.

waren.

nun

der

in

deswegen

einigte,

wer

beteiligt die

Athen

formuliert.

sich

führte

Thurioi

Forderungen

unklar

an der Gründung es

aus

sich

Griechen

kónnen,

- zum Streit. Es ging "Ktistes" von Thurioi

Streitpunkt,

sehr ob

vereinigten

beanspruchten

Kolonisten

Mutterstadt

offenbleiben, ob

434 der

entsprechende

Ehrenberg, Thurii 301ff.; Oxford 1954, 156; Wentker, in:

in Thurioi

zusammenhalten

Gründungskommission

oder

ausgegrabenen

Ktistes

der Kolonie bald - nach Diodor darum, welches die Mutterstadt

XII

in Thurioi

zu sehen.

des

sein

Gründers,

Sophocles and Pericles, Rohrbach 73; P.E.Arias,

Grecia

236;

Graham,

Colony

35f.; M.Amit, Athens and the Sea, Brüssel 1965, 126; Kagan, Outbreak 158; Schachermeyr, Perikles 18; Smart, Athens 138 mit Anm.71; Schuller 187 mit Anm.157; Perlman 13ff.; Pugliese Carratelli 378f. - Rutter 163ff. dagegen schätzt Athens Einfluß auf

Thurioi

als sehr

gering

ein.

- Busolt,

GG

III 1,

524ff.

hielt neben

der panhellenischen Politik des Perikles auch die Handelspolitik für einen Faktor, der zur Anlage Thuriois führte. Kagan, Outbreak 157 denkt eher an den Abbau des Bevólkerungsüberschusses in Athen. Vgl. auch Kagan, Outbreak 167ff., wonach innenpolitische Gründe und nicht die imperialistische Politik des Perikles das Unternehmen

veranlaßt

hätten.

Siehe

auch

der die imperialistischen Vordergrund rückt.

1) 37;

Vgl.

Pugliese 2)

Ehrenberg, Carratelli

W.Burkert,

Le

Mossé,

Colonisation

Absichten

Thurii

314;

Athens

Rohrbach

74;

Wick

wieder

156;

293ff., in

Graham,

den

Colony

384. laminette

auree:

da

Orfeo

Orfismo in Magna Grecia. Atti del XIV convegno Magna Grecia Taranto 1974, Neapel 1975 (1978), 102f.

a

Lampone,

di

studi

in:

sulla

138

Die Gründung

entsprechend

dem

soll

angefragt

in Delphi

auszurufen

"Ktistes"

Streit

sei.

sein

Der

um

Gott

(Diod.

die

worden

XII

von

Mutterstadt,

sein,

habe

35,3).

Thurioi ging

(!).

wer als "Oikistes"

mitgeteilt,

Darauf

habe

er

man

wolle

Jedenfalls

von

Thurioi

selber

in Thurioi

der

Apollon

zum "Ktistes" erklärt und den Streit beendet (2). Warum man erst damals, einige Jahre nach der Gründung, einen Oikisten benötigte, wird nicht gesagt. Aber es ist anzunehmen, daß es mit der Auseinandersetzung um die Metropolis zusammenhing. Denn der Streit ging vor allem um den mafigebenden Einflu& in Thurioi. Die Athener bildeten die größte und homogenste Gruppe, die Peloponnesier konnten sich wohl auf eine größere Zahl von Siedlern insgesamt oder auf die Anzahl von Städten, aus denen die Kolonisten gekommen waren, berufen (3). Es war eine politische

Auseinandersetzung

in

Thurioi,

die

aber

auch

auf

die

religiöse

Ebene übergriff. Denn die Gründerwürde war von ihrem Ursprung her eine kultische Angelegenheit. Mit ihr war ja auch die Verehrung nach dem Tode verbunden. Das religióse Zentrum Delphi war die richtige Stelle, die man bei solchen Streitfragen anzurufen hatte. Ein

Gott

ersetzte

in

Thurioi

den

menschlichen

Oikisten,

wührend

zuvor meist der Gründer und der Kolonisationsgott nebeneinander Verehrung fanden, wie das Beispiel Kyrenes deutlich zeigte. Der Streit scheint in einem Kompromiß geendet zu haben. Der

Spruch

Delphis

war

aber

deutlich

gegen

Athen

gerichtet

und

entsprach der prospartanischen Haltung des Heiligtums wahrend des Peloponnesischen Krieges. Ein Jahrzehnt zuvor hatte wohl die delphische Priesterschaft dem unter Führung Athens durchgeführten Unternehmen noch zugestimmt. Jetzt aber wurden Athen und der

Gründerkommission abgesprochen (4).

die

Würde

der Metropolis

bzw.

die Gründerehren

1) Letzteres wird von Wick 299 angenommen. 2) Dreimal findet sich in diesem Kapitel bei Diodor der Begriff "Ktistes", einmal "Oikistes" in synonymer Verwendung. 3) Vgl. Ehrenberg, Thurii 305f.; Rohrbach 80; Kagan, Outbreak 165; Pugliese Carratelli 383; Wick 299; de Palma 109. 4) Vgl. Cloché, Périclés 101fí.; H.B. Mattingly, Athens, Delphi and Eleusis in the Late 420s, Proceedings of the African Classical Associations 9, 1966, 61; Mattingly, Athens 207; Schachermeyr, Perikles 20ff. 29f.; Smart, Athens 139; Wick 299. - Der Bemerkung von Ehrenberg, Thurii 309 Anm.2: "... practically the Delphic god had been robbed of his traditional position of οἰμιστής. He regained it later (Diod. 12,35,3)" kann ich nicht zustimmen. "Oikistai" waren der Tradition nach der oder die menschlichen Anführer der Kolonisten, nicht der Gott, der das Unternehmen durch seinen Orakelspruch gebilligt oder Anweisungen für die sakralen Einrichtungen der Kolonie erlassen hatte. Das heißt allerdings nicht, daß ein Gott nicht im übertragenen Sinne als "Gründer" eingesetzt werden konnte, wenn der oder die Oikisten in Vergessenheit geraten waren oder nicht mehr - wie vielleicht auch in Thurioi - in Fragen, die für die Existenz einer Stadt lebenswichtig waren,

Gründungsexperten

139

Die

Gründung Thuriois war ein politischer Akt Athens gewesen, der rational mit einer Kommission von Experten durchgeführt worden war (1). Dies war im Vergleich zur archaischen Zeit das Neue bei diesem Kolonisationsunternehmen (2). Lampon wird zwar

noch

in

einer

Quelle

als

alleiniger

Oikist

bezeichnet

(Plut.

mor.

812d). Aber die Macht dieses Oikisten war durch zwei Faktoren eingeschränkt worden: sein Wirken war nur von kurzer Dauer und auf den Gründungsakt beschränkt. Er handelte als eine Art Beamter im Auftrag Athens und wirkte nach Beendigung seiner Arbeit wieder in der Mutterstadt mit anderen Aufgaben weiter. Zum zweiten mußte er seine Macht mit weiteren Beauftragten teilen (3). Diese Gründer waren nicht mehr die Führer einer traditionellen Kolonie, die weitgehende Selbständigkeit in ihrer Tätigkeit hatten (9). Die Folgen waren nun Streitigkeiten um die freie Stelle des Oikisten im Sinne des traditionellen Gründers der Kolonisationsepoche und damit verbunden der Streit um die Metropolis. im 5.Jh. war dies vor allem eine politische Frage, die Folge der machtpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Athen und Sparta, in die die Kolonisation hineingezogen wurde. Bei Epidamnos, wie oben gezeigt wurde, und bei Thurioi wurde damit die Frage nach der

Mutterstadt

4.

akut

(5).

Athenische

Gründungsbeamte

Welches die einzelnen Aufgaben der Zehnmännerkommission bei der Gründung Thuriois waren, konnte aus den Quellen nicht ermittelt werden. Ebenso unklar ist es, ob die Kommission nur aus Manteis bestand, wie aus der Erklärung des Begriffes θουριομάντεις

bei

den

griffes aber, der für die anderen muß,

oder

Bauplaner sind.

ob

Scholiasten

auch

mit

Experten

Hippodamos

a. Die Gründung Nur

hervorzugehen

aus dem Spott über Lampon Kommissionsmitglieder nicht von von

Milet,

auf

zu

anderen

den

zehn

scheint,

eines

Be-

entstand und daher unbedingt zutreffen Gebieten,

Männern

etwa

zu

der

zählen

Brea

Einschränkungen

weiterhelfen

kann

ein

weiterer

Fall

mit

weiterhelfen konnten; vgl. dazu auch Rohrbach 80f. 1) Vgl. V.Ehrenberg. Sophocles and Pericles, Oxford 1954, 96. - Politisch sicherte Athen seine Gründung durch Allianzen mit Rhegion und Leontinoi; so Wick 288ff. 2) Für Expertenkommissionen bei Koloniegründungen der archaischen Zeit gibt es entgegen Métraux 28 keine Belege. Für jene Zeit sind rational ausgewählte Fachleute auch nicht anzunehmen.

3) Vgl. Graham, Colony 4) Vgl. Rohrbach 156. 5) Vgl.

Gwynn

118f.;

36f.

Rohrbach

82.

140

Athenische

Gründungsgremien, Athener

Anfang

über

der

die

nämlich

Gründungsbeamte

das

Gründung

Inschrift

mit

inschriftlich

der

dem

Apoikie

Beschluß

erhaltene

Brea

(1).

Dekret

Leider

zur Aussendung

der

ist

der

der Kolonie

verloren. Wir wissen auch sonst nichts Sicheres über die Lage und weitere Geschichte Bress (2). Dem Dekret sind aber wichtige Einzelheiten über die technische Durchführung der Koloniegründung

zu

entnehmen

die

die

(3).

bekannten

In

Z.äff.

wird von ἀποικισταί

Gründungsopfer

durchzuführen

gesprochen,

hatten.

Dieses

Gremium erinnerte viele an die Thuriomanteis (4). Der Begriff ἀπΟικισταί, der sonst nur noch bei dem Rhetor Menander vorkommt 1 IG I? 46 Kommentar. Eine

und Meiggs Übersetzung

2281. und bei Kagan, Outbreak 2) Kurze Erwähnung bei

Steph.Byz.

s.v.

Bp£a,

- Lewis Nr.49 mit ausführlichem ins Englische bei Graham, Colony 183f. Theopompos,

Hesych.

s.v.

FGrHist

BoÉa

115,

fr.145

und Theognostos,

-

Anec-

dota Graeca Oxon. II 102 Cramer; vgl. dazu Vartsos 13. - Brea wird häufig im Gebiet der thrakischen Bisalten lokalisiert, wozu die Erwähnung der thrakischen Städte in Z.17 des Dekrets und die bei Plut.

Per.

siedlung

11,5

bei

Nesselhauf,

den

erwähnte,

aber

Bisalten

als

Untersuchungen

nicht

Belege

zur

namentlich

genannte

herangezogen

Geschichte

der

werden;

delisch

Symmachie (Klio Beiheft 30), Leipzig 1933, 130ff.; n.49. 287f.; B.D. Meritt, The Choregic Dedication Greek,

Roman

and

Byzantine

Studies

8,

1967,

49f.;

-

An-

so

H.

attischen

ATL III 286 of Teagros,

Asheri,

Anfipoli

18; Meiggs - Lewis 132f.; Schuller 27f.; Meiggs, Athenian Empire 159. 196. 260; Vartsos 14. Vgl. auch Busolt, GG III 1, 417 und Graham, Colony 34 Anm.3. Im allgemeinen wird die Gründung in die Zeit um 445 datiert. A.G. Woodhead, The Site of Brea: Thucydides 1,61,4, CIQ N.S.2, 1952, 57-62 wil das Gründungsunternehmen in die Jahre um 440/38 legen und das bei Thuk. I 61,4 erwähnte Beroia in Brea emendieren, d.h. Brea am Eingang zur Chalkidike lokalisieren. Zu untermauern Theopompus,

F

suchte dies Asheri, 145, AJPh 90, 1969,

schloß sich Woodheads 426/5 verschieben. Er

65,

1970,

135

Note on the 337-340. Kagan,

Site of Brea: Outbreak 3894,

Zuweisung an, wollte die Gründung aber auf selbst gab dies aber bald wieder auf (BSA

Anm.35).

-

Die

Spätdatierung

auch

bei

Mattingly,

Athenian Imperialism 257ff.; Mattingly, Brea 172f.; Meister, Kalliasfrieden 107. - Vgl. auch Ehrenberg, Solon 239. 244 Anm.119; Wick 294f.; Vartsos 15; Graham, Expansion 143. 3) Vgl. dazu Busolt, GG III 1, 417f.; Ehrenberg, Colonies 234f.; Graham, Colony 34f. 59ff. 67. 197f.; Asheri, Distribuzioni 12; Meiggs - Lewis 130ff.; Kagan, Outbreak 182-186; Werner 56ff.; Meiggs,

4) 184;

Athenian

Graham, Werner

Empire

Colony 57.

-

Meritt, Notes on the sollten die Apoikisten Verfügung stellen.

158f.;

35. Nach

37; der

Nilsson,

Meiggs

GGR

- Lewis

Lesung

der

I 639;

Vartsos

13.

131;

Kagan,

Outbreak

Inschrift

durch

B.D.

Attic Decrees, Hesperia 10, 1941, 317-319 lediglich die Mittel zu den Opferungen zur

Das Grundungsdekret (Menandros

bezeichnet

v.

im

Laodikeia,

allgemeinen

von

Rhetores

Sinne

wohl

Brea

Graeci

die

141

Ill

p.356

Führer

Spengel),

einer

Apoikie.

In

unserem Fall wird es meist mit "Adjutanten des Oikistes" übersetzt (1), obwohl der Begriff "Oikistes" nicht in der Inschrift vorkommt. Wieviele Apoikistai es waren, geht nicht aus dem Text hervor. Demgegenüber erscheint in der Inschrift die Zahl von zehn *Geonomoi", einer aus jeder Phyle, die das Land zu verteilen hatten,

wie

Zeit

der

als

Aufgabe

aus

Z.6ff.

Oikist

tat, des

Mann

Stelle

Oikisten

für die Einrichtung

rév

Daß

gezeigt.

die

dies

Auch

Verteilung

nimmt

Demokleides

Sicheres (4). Dieser Dekret gestellt hatte

σαι

schon

(2).

in der

bei

der

archaischen

Phrynichos

Ackerlose

wird

in

einer

(3).

des

namens

wurde

yewvöunc

Kolonie angegeben

Die

hervorgeht

ein.

im Gründungsdekret Über

ihn

Demokleides, der (2Z.34f.), erhielt

der Apoikie,

á(nouxi)/[av

Z.8f.:

wissen

für

wir

Brea

kaum

ein

etwas

auch den Antrag zu dem unumschrünkte Volimachten

Δεμ] oxAe(6ev

aóxo]xoátopa

...

δὲ

καταστ-

.

Die Macht des Demokleides war aber dennoch eingeschränkt, zum einen durch die ihm zur Seite gestellten Gremien der Apoikistai und Geonomoi, zum anderen durch die genauen Anweisungen, die im Dekret enthalten waren (5): die gewählten Geonomoi sollten das

Land aufteilen; die bewahren und ihre waren zwei wichtige die Landverteillung Heiligtümer. Die Zeilen

. 11-13

Beziehungen

zur

sollten

Stier

ein

den Göttern vorbehaltenen Plätze seien zu Anzahl nicht zu vermehren (Z.9ff.). Damit Aufgabenbereiche des Oikisten angesprochen, und die Festlegung der Plätze für die des

Dekretes

Mutterstadt und

Athen.

eine

bestimmten

Zu

Rüstung

den

die

zukünftigen

Großen

Panathenäen

geschickt

werden

Bestimmung, die auch für die Mitglieder des Delisch Seebundes bezeugt ist (6) -; zu den Dionysien wurde l)

Liddell

So Meiggs

- Scott,

- Lewis

Nr.49

Greek-English

und

Graham,

Lexicon

s.v.

Colony

228f.

-

eine

- Attischen die Stiftung - Dagegen

("leader of a colony").

- Für Asheri, Gela 621 Anm.23 ist "Apoikistes" gleichbedeutend mit dem unter dem Oikisten stehenden συνοιμιστής oder συγκτίστης. 2) Irrtümlich spricht Mossé, Colonisation 37 von zehn Apoikistai und dreißig Geonomoi. 3) Phrynichos, praep.soph. p.57 de Borries. 4) Versuche, ihn mit gleichnamigen Personen zu identifizieren, können angesichts der Häufigkeit des Namens nur sehr unsicher sein; vgl. A.G.Woodhead, CIQ N.S. 2, 1952, 57ff,; Graham, Colony 35; Mattingly, Brea 172ff.; Meiggs - Lewis 132; Kagan, Outbreak 185 Anm. 17. 5) Vgl. Rohrbach 158; Graham, Colony 35; Schuller 28 Anm.112; Métraux 53.

6)

Graham,

Colony

62f.

hat

gezeigt,

daß

Athen

die

Praxis

der

Beziehungen zwischen Kolonie und Mutterstadt auf seine eigenen Beziehungen zu den Mitgliedern des Seebundes übertragen hat. Schuller ll2ff. geht ausführlich auf das Verhalten Athens ein, die

142

Athenische

eines

Phallos

verlangt

konzentrierten

(1).

Die

sich wie schon

Bereich (2) und waren festgeschrieben. Desweiteren wurde

Hilfeleistung

Gründungsbeamte

bei

in archaischer

jetzt im

einem

Verbindungen

im

5.Jh.

voraus

Angriff

von

Mutterstadt

Zeit auf den

schon

auf das

zur

im

Athen

Gebiet

kultischen

Gründungsdekret die

von

militärische

Brea

festgelegt

(Z.13ff.). Durch die Vorsorge für den militärischen Schutz Breas diente Athen gleichzeitig seinen eigenen "imperialen" Interessen (3). Es wurde auch vorgeschrieben, daß die Apoikie innerhalb von

dreißig

Tagen

vorgesehenen

aus

Athen

Kolonisten,

würden,

sollten

innerhalb

von

weggeführt die

nach

ihrer

dreißig

Tagen

zu

werden

dieser

Rückkehr

Athen

müsse

Zeit

noch

in

die

verlassen

(2.29f.). im

Heer

Heimat

(2.26ff.).

Die

stehen

ebenfalls

Als

wei-

terer Experte wurde Aischines zum Begleiter des Zuges bestimmt, um seine Finanzierung zu übernehmen (2.30f.). Athen organisierte also bis in die Einzelheiten dieses Unternehmen, das politischen Zwecken diente (4). Auch die Einschränkung der Kompetenzen des Oikisten, das heißt das Ausschalten der großen Bedeutung des einzelnen

durch

die

demokratische

Polis,

zeigt

die

straffe

Lenkung

durch Athen, das den Seebund so weitgehend beherrschte (5). Man wird auf jeden Fall eine starke politische Abhängigkeit der neuen Kolonie von Athen annehmen müssen (6). Von

dem

Kolonisationsunternehmen

nach

Brea

kennen

wir,

was

die Planung anbelangt, weitaus mehr technische Einzelheiten als von dem Thurioi-Unternehmen. Vergleiche zwischen beiden zu ziehen ist nur eingeschränkt möglich. Bei Thurioi hörten wir lediglich von einer

der

Zehnmännerkommission,

nach

gehörte.

den

Für

Scholiasten

Brea

auch

kennen

die

die

der

wir

als

Gründung

ausführte

Oikistes

bezeichnete

Demokleides

als

und

zu

Lampon

Anführer

des

Bündner als fiktive Kolonien zu behandeln, um sie so stärker an sich zu binden und die athenische Suprematie rechtfertigen zu können. Vgl. auch Schuller 168, wo er die Auffassung vertritt, daß eine Verfassungsänderung wie in Erythrai und Chalkis, auch zur Zeit des Seebundes als Neugründung zu betrachten sei. l) Zu parallelen Praktiken anderer Städte bei athenischen Festen

vgl. Graham,

Colony 62f.

2) Vgl. Graham, Colony 62f.; Werner 57f. 3) Vgl. Graham, Colony 62; Wick 295. 4) Die Kolonie wird wohl einerseits als ein Stützpunkt zur Sicherung des athenischen Machtbereichs gegenüber den Thrakern

angelegt worden sein (vgl. Schuller Ende des Dekrets (2Z.39ff.) der

27. 155); andererseits weist am Antrag des Phantokles, die

Kolonisten sollten aus den Reihen der Theten und Zeugiten genommen werden, darauf hin, daß soziale Gründe ebenfalls eine Rolle spielten, wenn sie auch zweitrangig waren (vgl. Schuller 186f.); ebenso Wick 294f. Vgl. auch Asheri, Distribuzioni 8. 5) Vgl. Schuller 28 Anm.112. 6) Vgl. Ehrenberg, Colonies 235; Schuller 116; Vartsos 15f., der in Brea eine Kleruchie sieht.

Die Oikisten Unternehmens,

dem

Seite standen,

mehrere

nicht einfach

dazu ausgewählte vor allem Lampon Apoikisten

von

Notion

und

Experten

Kolophon

und

143

Expertengremien

nur als Berater,

sondern

als von

zur

Athen

Beamte. Die religiösen Aufgaben, die in Thuriol zugefallen waren, sollten in Brea die sogenannten

ausführen.

Daß

Demokleides

zu

ihnen

gehörte,

ist

unwahrscheinlich. Dieser war offensichtlich ein bedeutender athenischer Staatsbeamter, der für die Ausführung der vom Demos in Athen beschlossenen Gründungsinstruktionen alle Vollmachten erhalten hatte. Es Ist anzunehmen, daß er nach Vollendung seiner Aufgaben auch wieder nach Athen zurückkehrte (1). b.

Die Oikisten

Bei

Thurioi

von

Notion

und

und

Brea

Kolophon

hatten

wir

vom

Staat

bestellte

Kommissionen zur Ausführung oder Dberwachung der Gründung kennengelernt. Um ein ähnliches Expertengremium scheint es sich auch bei den "Oikistai" gehandelt zu haben, die die Athener zwischen

dort die

κατὰ

430

und

τούς

427

nach

ἑαυτῶν

vertriebenen

Notion

νόμους

Kolophonier

in

lonien

(Thuk.

neu

Mil

anlegten

schickten,

34,8)

(2).

eine

Nach

damit

sie

Stadt

für

Schuller

sind

unter den Oikistai wahrscheinlich athenische "Episkopoi" zu verstehen, Beamte, die mehrmals in verbündeten Städten des Delisch - Attischen Seebundes nachzuweisen sind. Sie hatten unter anderem die Aufgabe, die Einrichtung einer neuen Verfassung und die Einsetzung eines neuen Rates zu überwachen (3). Sie mußten

also

offensichtlich

innerhalb

des

Aristophanes

tairos ein des

die

auch

bei

Seebundes (av.

1021ff.)

Gründung

des

der

zugegen

“Neugründung”

einer

sein.

Vögeln

In

den

erscheint,

bevor

Euelpides

Vogelstaates

durch

ein

Episkopos aus Athen mit Wahlurnen, ersten Rates durchzuführen (4).

und

Opfer

offensichtlich

Stadt des Pithe-

vollzogen, um

die

Wahl

Ein inschriftlich erhaltenes Dekret aus Athen (IC 1? 37) erwähnt in Z.20 fünf nach Kolophon entsandte Oikisten, die für die Durchführung des athenischen Beschlusses sorgen sollten. Auch in. Z.91f. sind diese Oikisten genannt, die damit beauftragt werden, über den Platz zur Aufstellung der Inschriftenstele zu entscheiden. Es

liegt

nahe,

die

Inschrift

mit

der

oben

erwähnten

Stelle

bei

Thukydides (ill 33,3) über die Gründung von Notion in Verbindung zu bringen, wie es Mattingly getan hat (5). In beiden Quellen 1) So z.B. Graham, Colony 35. 2) So Busolt - Swoboda 1266; Rohrbach 126; Graham, Colony 38 Anm.5; Meiggs - Lewis 124; Schuller 40; Seibert, Flüchtlinge 62. 3) Schuller 40. Vgl. J.M.Balcer, Imperial Magistrates in the Athenian

Empire,

Historia

25,

1976,

261,

der

auch

(S.285

mit

Anm.55 und 56) Episkopoi bei den Gründungen von Kolophon (IG I? 37), Skyros (Thuk. I 98,2) und Amphipolis (Thuk. IV 102) annimmt. 4) Vgl. Schuller 40; J.M.Balcer, Historia 25, 1976, 261. 5) H.B.Mattingly, Historia 10, 1961, 175f.; Mattingly, Athenian

154

Athenische

werden

der

"Oikistai"

Kolophonier

genannt,

Gründungsbeamte

die

beauftragt

mit der

sind.

Einrichtung

Auch

in

der

einer

Ansiedlung

inschrift

wird

man

unter den Oikisten Athener zu verstehen haben, wohl wiederum eine Expertenkommission (1). Von vielen Epigraphikern wird aber das Dekret anhand formaler und inhaltlicher Kriterien in die Zeit zwischen 450 und 546 datiert (2). Der inhalt des Dekrets besteht, wie aus den formelhaften Wendungen deutlich wird, aus einem Eid der Kolophonier, ist aber ansonsten wegen des fragmentarischen

Erhaltungszustandes

sehr

unsicher.

ob es sich um eine athenische von den Oikisten eingerichtet Imperialism

266f.;

Imperialism,

in:

Mattingly,

Ancient

Umstritten

ist auch

die

Frage,

Kolonie nahe Kolophon handelte, die wurde oder werden sollte (3), oder Brea

Society

172ff.;

and

H.B.Mattingly,

Institutions.

Periclean

Studies presented

to V.Ehrenberg, Oxford 1966, 210ff. Vgl. auch J.D.Smart, in: Akten des VI. Internationalen Kongresses für Griechische und Lateinische Epigraphik München 1972, München 1973, 354. - Jetzt scheint Mattinglys Datierung durch Meister, Kalliasfrieden 107 bestätigt zu werden. l) So H.Schaefer, Die attische Symmachie im zweiten Jahrzehnt ihres Bestehens, Hermes 71, 1936, 137 Anm.3, jetzt in: Ders., Probleme der Alten Geschichte, Göttingen 193, 19 Anm.4; R. Meiggs, JHS 63, 1943, 28; H.Bengtson, Die Staatsverträge des Altertums

Il,

München

-

Berlin

1962,

Nr.145.

-

W.Kolbe,

Die

Anfänge der attischen Arché, Hermes 73, 1938, 257f. mit Anm.1 will deswegen auch in Z.41, wie beim Beschluß über Brea, ἀπ]οιμισταί ergänzen, was aber wenig wahrscheinlich ist; vgl. H.Schaefer, a.a.O. - Man kann im 5.Jh. unter "Oikistai" noch nicht, wie es J.J.E. Hondius, Novae Inscriptiones Atticae, Leiden 1925, llf. mit Anm.15 getan hat, "neue Gesetzgeber" in einem bereits bestehenden Staat verstehen; eine Neuansiedlung oder Neugründung war damals noch mit dem Begriff verbunden. 2) In IG I? 37 wird die Inschrift in das Jahr 447/6 datiert; ebenso ATL III 282; Meiggs - Lewis Nr.47; B.D. Meritt - H.T. Wade-Gery, The Dating of Documents to the Mid - Fifth - Century II, JHS 83, 1963, 102f.; Ehrenberg, Solon 224; Kagan, Outbreak 118; B.D. Meritt, The Treaty between Athens and Kolophon of 447/6 B.C., RSA 1, 1971, 65-68; D.W. Bradeen - M.F. McGregor, Studies in the Fifth - Century Attic Epigraphy, Norman / Oklahoma 1973, 97. Vgl. auch R.Meiggs, The Crisis of Athenian Imperialism, Harvard Studies in Classical Philology 67, 193, 26f.; A.G. Woodhead, in: Akten des VI. Internationalen Kongresses für Griechische und Lateinische Epigraphik München 1972, München 1973, 351; Schuller 115. - H. Bengtson, Die Staatsverträge des

Altertums

II,

München

-

Berlin

1962,

Nr.145

datiert

die

Inschrift

noch vor 450. 3) So W.Kolbe, Die Anfänge der attischen Arche, Hermes 73, 1938, 258, der an eine athenische Kleruchie denkt; ATL III 282ff.; Ehrenberg, Solon 224. Vgl. B.D. Meritt - H.T. Wade-Gery, JHS 83, 1963, 102f.; Kagan, Outbreak 118; B.D. Meritt, RSA 1, 1971,

Athen

als Mutterstadt

im Seebund

145

um eine Wiederansiedlung von Kolophoniern in Kolophon (1). Daß die Angesiedelten bzw. Anzusiedelnden keine Athener waren, hat schon Schaefer gezeigt (2). So wird in dem Dekret wahrscheinlich die Neuansiedlung von Kolophoniern in einer von athenischen Gründungsbeamten angelegten Stadt behandelt. Athen selbst war, indem es die Oikisten stellte, zur Mutterstadt geworden (3), was der athenischen Politik innerhalb des Seebundes entsprach, sich durch faktische oder fiktive Kolonien die Vorherrschaft zu sichern.

Die bei Thukydides erwähnte Gründung von Notion geschah in der gleichen Weise, so daß der Bezug beider Quellen auf das gleiche Ereignis

Die

Hälfte

wahrscheinlich

neue des

Form

wird.

einer

5.Jh.

Stadtgründung,

zeigte,

daß

die

nämlich

sich

in

der

Beamtengremien

zweiten aus

der

Mutterstadt mit der Durchführung beauftragt wurden, entsprach der athenischen Politik gegenüber den Verbündeten im DelischAttischen Seebund. Athen schickte häufig Beamte oder Beamtengremien als Inspektoren für verschiedene Fragen zu den Mitgliedsstaaten

des

Bundes,

zu

denen

in

der

Regel

dann

auch

die

neuangelegten Städte gehörten. In den letzteren wurden die Interessen Athens und das Verhältnis zu den Bundesmitgliedern schon bei der Gründung durch die entsandten Kommissionen geregelt. Vor allem ging es den Athenern um die Einrichtung

demokratischer Panathenäen.

Verfassungen Entsprechend

(IG 1? 37, Z.20) in den Dekreten 4406/5 über

c.

und den

die fünf

Beteiligung Oikisten

an

im

den

Großen

Kolophon-Dekret

kennen wir auch eine Fünfmännerkommission z.B. von 450/49 bzw. 4526/5 über Milet (4) und von

Chalkis

(5),

Die Gründung

die

von

beide Mitglieder

des

Seebundes

waren.

Kleruchien

Die spezielle athenische Siedlungsform der Bewohner, obwohl sie außerhalb Attikas lebten,

Kleruchie, deren weiterhin Bürger

der

Weiterbildung

Mutterstadt

Athen

blieben,

war

eine

politische

der

Kolonie (6). Begrifflich geschah die Trennung von der Apolkie wohl schon im 5.Jh. (7). Durch diese meist militärisch bestimmten 65ff.; D.W. Bradeen - M.F. McGregor, Studies in Fifth - Century Attic Epigraphy, Norman 1973, 98f. 1) So Meiggs - Lewis 124f. und Meiggs, Athenian Empire 162f. 2) H.Schaefer, Die attische Symmachie im zweiten Jahrzehnt ihres Bestehens, Hermes 71, 1936, 137 Anm.3, jetzt in: Ders,.,

Probleme der Alten Geschichte, Góttingen 1963, 19 Anm.4. 3) Schuller 115. 4) IG I? 21, Z.4 und Z.42. Von H.B.Mattingly, z.B. in: Society

1966,

and

Institutions.

207ff. herabdatiert.

Studies

presented

to V.Ehrenberg,

Vgl. Meister, Kalliasfrieden

5) IG I? 40, Z.46f. Vgl. A.W. Gomme, on Thucydides I, Oxford 1945, 381f.

A

Oxford

110 Anm.301.

Historical

6) Vgl. Ehrenberg, Colonies 221ff.; Gschnitzer 98ff. 7) Beister 407f.; dagegen aber Schuller 14f.

Ancient

Commentary

154ff.

146

Athenische Gründungsbeamte

Niederlassungen

Machtbereichs

wurde

der

gesichert

politische

(1).

Daß

Zusammenhalt

der

Titel

des

athenischen

"Ktistes"

auch

auf

Männer, die Kleruchien einrichteten, übertragen worden sei, behaupteten Busolt - Swoboda (2). Auch de Wever und van Compernolle (3) glaubten, daß Thukydides das Wort "Oikistes" für den Gründer einer Kleruchie verwendet habe, wobei sie von der irrigen Annahme ausgingen, daß die athenische Gründung Amphipolis von ihrem Gründer Hagnon als Kleruchie angelegt worden sei. Diodor (XI 60,2) berichtet zum Jahre 470, daß Kimon Skyros einnahm, das damals von Pelasgern und Dolopern bewohnt wurde, einen Athener als "Ktistes" einsetzte und das Land in Lose einteilte (ματεμληρούχησε),

also

eine

athenische

Niederlassung

gründete.

Kimon regelte selbst den ersten Teil des Gründungsaktes, überließ dann aber einem Vertreter die weitere Durchführung, weil auf ihn selbst größere Aufgaben warteten, der Kampf gegen die Perser. Ob

der

"Ktistes"

ein

Offizier

oder

ein

athenischer

Beamter

war,

geht

nicht aus der Quelle hervor. Wir wissen auch nicht, ob er offiziell als "Ktistes" bezeichnet wurde, wahrscheinlich aber nicht, weil dieser Begriff erst in späterer Zeit aufkam. Die Inschriften des 5.Jh. sprechen immer nur von "Oikistai", Ober den Status von Skyros im 5.Jh. ist nichts Sicheres bekannt. Erst im 4.Jh. wird uns die Insel ais Kleruchie Athens bezeugt (4). Die Quellen deuten darauf hin, daß Skyros im 5.Jh. trotz des athenischen Gründers eine Apoikie mit einer gewissen Selbständigkeit war (5). Ein einzelner Ktistes bzw. Oikistes läßt auch eher an eine regelrechte Kolonie denken, da mit solchen Persönlichkeiten bisher die Einrichtung von neuen, selbständigen Poleis

verbunden

abgeordnet in dieser

Funktion

In einem aus

von

(2.297f.):

Stadt

die

Sestos durch

unter

[xal

ὧν

ist

mit

bringen, in

sie

selbst

Kleruchie

erhaltenen

werden

Dies

zu

Kleruchen

wenn

eine

von

ist uns

der

Mutterstadt

keine

Einzelperson

bezeugt.

(6)

Xep]oóvnoov. Verbindung

auch

Für

inschriftlich

Piraeus

genannt

war,

wurden.

in

der

Chersones

οἱ]

Schiffskatalog anderen

οἰκισταὶ

der zum

gleichen

worden

wird,

war.

des

Jahres die

ἔχουσιν

Diodorstelle

berichtet

Chares erobert

Trieren

/

(XVI

Jahr

die

nachdem

353/2

folgenden

[ol

εἰς

34,8)

in

Aussendung nämlich

Die in der

die

Inschrift

1) Schuller 14ff.; Beister 409. 2) Busolt - Swoboda 1272 Anm. 3. 3) De Wever - van Compernolle 475, 4) So Graham, Colony 174. 184ff. Vgl. auch Brunt 72. 78. Eine Kleruchie im 5.Jh. nehmen an: Busolt - Swoboda 1272 mit Anm.3; A.W. Gomme, A Historica] Commentary on Thucydides I, Oxford 1945, 281; Kagan, Outbreak 45. - Aus dem Verb xatEexAnρούχησε kann man nicht auf eine Kleruchie schließen. 5) So Brunt 72; V.Ehrenberg, Thucydides on Athenian Colonization, | Cl.Phil. 47, 1952, 145, jetzt in: Ders., Polis und Imperium, Zürich - Stuttgart 1965, 247f.

6) IG II/III?

1613.

Vgl.

dazu auch Beister 411ff.

Oikistai

genannten ihrer

aus

"Oikistai"

Gesamtheit

dem

4.Jh.

aber

in

Schiffe

unter

ihnen

147

sehr

gut

bezeichnen,

nicht

unbedingt

Inschrift

die

ausziehenden

mit dem

- Lewis Nr.5) scheint Gesamtheit der Kolonisten

unserer

denen

Platon

könnten

stammenden

Kyrene (Meiggs ebenfalls auf die

bei

Inschrift

die

zustanden,

ebenfalls

Oikisten

genannt

ein

Siedler

Gremium.

in

In

der

"Eid der Oikisten"

von

der Begriff "Oikistai" ausgeweitet zu sein. Da neben

werden,

Gründungsbeamte

weiteren

ist

zu

Beamten,

anzunehmen,

verstehen

daß

sind,

die

diesmal eine Kleruchie anlegten, d.

Die

Oikistai

in den

Vorgänge

bei

Werken

den

Gründungsunternehmen in

Platons

Staat Nomoi

Werken

entwirft,

konstruiert

er

offensichtlich

Athens

(1),

um an

Platons

im

der

in

5.

bis

und

der

Politeia

ihm die Gerechtigkeit einen

in

Idealstaat,

Details

4.Jh.

den

organisierten

spiegeln

(2)

auch

theoretisch

aufzuzeigen er

sich

nach

(3).

Kreta

einen

In den

legt,

und

zeigt dessen Gründung auf. Auch bei Platon finden sich Gremien, die von der Mutterstadt mit der Gründung des neuen Staates beauftragt wurden (4). In den Nomoi (5) sind es zehn Männer, die

als

Staatsgründer

genannt,

(6).

Der

unter elfte

auftreten. ihnen

Brief

einer

Platons,

In Vi

753a

werden

der

Dialogpartner,

der

an

Leodamos

sie auch der

von

Kreter Thasos

"Oikistai" Kleinias gerichtet

ist, lehnt die Bitte dieses Mannes ab, Platon móge ihm und den "Oikisten" bei der Ausarbeitung der Gesetze für eine neue Kolonie helfen. Dies wird allgemein auf die thasische Gründung von Daton Krenides (7). Wir 1) Vgl.

um 360 besitzen Asheri,

(Diod. XVI 3,7), Zeugnisse dafür, Distribuzioni

dem späteren Philippi, bezogen daf der Rhetor Kallistratos von

8; Martin,

Relations

1443f.

2) Plat. rep. II 368e ff. 3)

Die bei Plat. rep. II 379a als οἰκισταὶ πόλεως bezeichneten Personen sind Sokrates und Adeimantos, die im Verlauf eines Dialogs einen theoretischen Staat entwerfen. Die Stelle ist kein Beleg für "Oikistai" im Sinne von Verfassunggeber, wie es z.B. J.J.E. Hondius, Novae Inscriptiones Atticae, Leiden 1925, 11 Anm. 15 angenommen hat.

4) Plat. leg. III 702c.d.

VI 752£.

5) Plat. leg. III 702c. VI 7516. - Dazu zuletzt Piérart lff. 6) Vgl. G.R.Morrow, Plato's Cretan City. A Historical Interpretation of the Laws, Princeton 1960, 3ff. - In einer Inschrift aus Kolophon vom Ende des 4.Jh. übernehmen zehn Männer die Ausführung und Überwachung des Baues der Stadtmauern, was ebenfalls als eine Art von "Neugründung" aufgefaßt werden konnte: B.D. Meritt, Inscriptions of Colophon, AJPh 56, 1935, 358ff. Nr.I; L.Robert, Etudes d'épigraphie grecque, Rev.phil. 10, 1936, 158ff., jetzt in: Ders., Opera Minora Selecta Il, Amsterdam 1969, 1237ff.; Métraux 52. 7) So z.B. Collart, Philippes 136f.; Pouilloux, Thasos 222f.;

148

Athenische

Gründungsbeamte

Aphidna, der vor einem Todesurteil aus Athen geflohen war (1), als Gründer von Krenides galt und sogar die Gründung angeregt haben soll ist,

(2). Wer unter den Oikisten in dem Brief Platons zu verstehen Kallistratos und andere mit der Gründung Beauftragte aus

Thasos

oder

die

ersten

Kolonisten

insgesamt,

bleibt

unklar.

Kallistratos war jedenfalls einige Jahre später wieder in Athen und wurde dort umgebracht (3). Gegen die Auffassung aber, daß sich der Brief Platons auf innere Reformen in Thasos bezog (3), spricht der

Ausdruck

reine

τοῖς

οἰκισταῖς,

"Gesetzesreformer"

bezeichnen

Dufanié

angeführten

Platon

(rep.

Staates,

Il

Die

a.

Hagnon

3798)

handelt

Gründer von

Gründung

mehreren

der

in

dieser

konnte

es

sich

um

die

noch

Bei

von

einer Verfassung von

Zeit

(5).

Parallele für die Verwendung

nicht um die Umformung

3.

Die

xal

nicht

der

von

"Oikistai"

Schaffung

bei

eines

(6).

Amphipolis

Athen

der

Stadt

gescheiterten

Amphipolis

Versuchen.

in Thrakien

Schon

gelang

Aristagoras

erst

nach

von

Milet

wollte zu Anfang des 5.Jh. an der Stelle des späteren Amphipolis eine Ansiedlung gründen, wurde aber von dem dort lebenden Stamm der Edonen vertrieben (7). Ebenso erging es einem athenischen

Unternehmen

im Jahre

465/34

(8),

nachdem

Jahre zuvor durch die Strategen Kratinos einen ersten Versuch der

Endgültig im Jahre von dem

wurde

der

"Neun-Wege"

es vielleicht

schon

einige

Lysistratos, Lykurgos Athener gegeben hatte

( Ἐννέα

437/6 von Athenern unter Hagnon Handelspiatz Eion an der Küste

ὁδοί)

genannte

und (9).

Platz

besiedelt, nachdem sie, ausgehend, die Edonen

Salviat 43ff.; J.Pouilloux, in: Akten des VI. Internationalen Kongresses für Griechische und Lateinische Epigraphik München 1972, München 1973, 364. - H.-J.Gehrke, Chiron 8, 1978, 19if. zweifelt an der Echtheit des Briefes und an der Identifizierung des Adressaten, kennt aber anscheinend nicht den Aufsatz von Salviat.

1) Hyp.

III 1-2; Lykurg. Leokr.

93.

2) Skylax 67 (GGM I p.54f.); Isokr. de pace 24. Weitere Belege bei Collart, Philippes 134 Anm.5 und 135 Anm.l. Vgl. insgesamt Collart, Philippes 133-137; Salviat 49ff.; Wynne-Thomas 23. 3) Lykurg. Leokr. 93.

4)

So

DuÉanié,

Cyrene

73

Anm.121

und

schon

erwogen

Pouilloux, Thasos 223 Anm. 1. 5) Vgl. oben 5.147 Anm.3. 6) DuÉaniéó, Cyrene 73 Anm.121. Vgl. Salviat 52 Anm.49; Gehrke, Chiron 8, 1978, 191. 7) Hdt. V 124-126; Thuk. IV 102,2; Diod. XII 68, If. 8) Hdt. IX 75; Thuk. 1 100,3. IV 102,2; Diod. XI 70,5. 9) Schol. Aischin. 34 p.48 Dindorf. Vgl. Papastavru Dagegen Meiggs, Athenian Empire 68f.

bei

H.-J.

9.

-

Hagnon,

vertrieben

hatten

"Amphipolis",

der Oikist von Amphipolis

(1).

weil

sie

Der

auf

Bogen eingeschlossen wurde οἰκιστής von Amphipolis, (3),

athenischer

Oikist

zwei

Hagnon

Seiten

vom

149

nannte

Fluß

die

Strymon

Stadt

in

einem

(2). Hagnon, Sohn des Nikias, war als wie er bei Thukydides genannt wird

Beamter.

Mehrere Male übte Hagnon das Amt des Strategen aus (4). Im Jahre 430/39 war er in dieser Funktion nach Samos gesandt worden (Thuk. ! 117,2), 431/30 kämpfte er in dieser Stellung gegen Poteidaia (Thuk. [1 58) und beantragte in der athenischen Volksversammlung, daß Perikles angeklagt werden sollte (Plut. Per. 32,2).

das

Im

Jahre

gemeinsam

Chalkidike Thurioi,

mit

auch

sogenannten

in

gehórte

1) 2)

unter

IV

Zur

ein

zu

192,3;

Gründung

llff.;

Sitalkes

Krieg

der

421

zu

313,

von

zehn

XII

Polyain.

strat.

VI

von

Amphipolis: Périclés

Schwurzeugen

des

(Thuk.

dem Er

ATL

war

Schol.

Busolt,

123ff.;

V

19,2.

Scheitern

eingesetzt

65).

53;

die

von

Probuloi

(Lys.

gegen

Oikist

finden nach

ihnen

Cioché,

Kontingent,

Lampon,

athenischen

von

Gremium

athenische

Wie

den

von

das

Kónig

95,3).

Notlage

Hagnon

Thuk.

p.48 Dindorf. Papastavru

Il

Hagnon der

Hagnon

thrakischen

(Thuk.

Nikias-Friedens

Als

Sizilienexpedition, (5),

führte

dem

führte ist

24,1).

429/8

wurde

also

Aischin.

GG III

der

11

308f.;

ein

34

1,558f.; Rohrbach

76íf.; Graham, Colony 37f.; Asheri, Anfipoli 17ff.; de Wever - van Compernolle 470ff. 481. 510f.; Brunt 73ff.; Ehrenberg, Solon 238f.; Kagan, Outbreak 186ff.; Werner 59ff.; Meiggs, Athenian Empire 195; Schuller 28ff.; Wick 295ff.; Mastrocinque, Dei 11. 3) Ebenso in den Scholien zu Thuk. V 11. 4) Zu Hagnon: Müller-Strübing 713ff., der aber unzutreffend zwei verschiedene Personen des gleichen Namens annahm; ebenso Busolt, GG III 1, 517 Anm.2. Weiterhin G.Gilbert, Beiträge zur inneren Geschichte Athens im Zeitalter des Peloponnesischen Krieges, Leipzig 1877,290; J.Kirchner, Prosopographia Attica I,

Berlin

1901,

Hagnon 2; 308 n.41;

12

Nr.171;

187.

201;

Kagan,

318.

-

Erwähnt

Aischines,

1974,

Sundwall,

Papastavru 12 Rohrbach 157;

Archidamian auch

P.Oxyrh.

RE

VII

2,

1912,

2208f.

s.v.

Anm.4; Cloché, Périclés 123ff.; ATL III Graham, Colony 37f.; Kagan, Outbreak im

2889,

War

34 Anm.74.

Dialog 2.8f.;

54f.

"Miltiades" vgl.

dazu

70.

79ff.

des

119ff.

Sokratikers

A.Patzer,

ZPE

15,

272£.

5) Thuk. VIII 1,3; vgl. auch Aristot. Ath.pol. 29,2; Aristot. pol. IV 1299b; Diod. XII 75,4; I.Bekker, Anecdota Graeca I 298; ein Probule auch in der Lysistrate des Aristophanes. Siehe F.D. Smith, Athenian Political Commissions, Diss. Chicago 1920, 32ff.; C.Hignett, A History of the Athenian Constitution to the End of the Fifth

Century

1957,

1225ff.

B.C.,

Oxford

s.v. πρόβουλος;

1952,

269;

F.Ruzé,

H.Schaefer,

La

fonction

RE

des

XXIII

1,

probouloi

dans le monde grec antique, in: Mélanges d'histoire ancienne offerts à William Seston, Paris 1974, 443ff.; D.Flach, Der oligarchische Staatsstreich in Athen vom Jahr 411, Chiron 7, 1977, 9.

150

Die Gründer

von Amphipolis

politisch bedeutender Mann (1). Hagnon hatte als Beauftragter Athens die Gründung von Amphipolis übernommen und kehrte nach Beendigung seiner Tätigkeit in seine Heimatstadt zurück. Es ergeben sich Parallelen zu Lampon und der Gründung Thuriois. Auch Lampon war vom perikleischen Athen nach Thurioi gesandt worden und nach Ausführung seiner Gründungsaufgaben zurückgekehrt, um andere Pflichten zu übernehmen. Amphipolis, dessen Gründung in den großen Rahmen der perikleischen Kolonisationspolitik gehört, war aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen am Strymonübergang angelegt worden und sollte den Landweg durch Thrakien sichern (2). Thukydides betont die

wirtschaftliche

Bedeutung

außer

Bauholz

für

Attika

flossen

(Thuk.

und

die

Goldbergwerken

Schiffe

IV des

der

Stadt

auch

andere

108,1), Landes

wohl

für

die

Athen,

wertvolle

Erträge

von

dort

Einkünfte

da

nach

aus

den

Silber-

(3).

Uber Hagnons Tätigkeit bei der Gründung von Amphipolis erwähnt Thukydides (IV 102,3) lediglich den Bau der Mauer zum Schutze der Stadt (4). Nach einer bei Polyainos (VI 53) erhaltenen "Translationslegende" soll den Athenern ein Orakelspruch - wohl des delphischen Apollon, obwohl er nicht ausdrücklich genannt wird - verkündet haben, die Gründung könne nur dann glücklich verlaufen,

wenn

man

die

Gebeine

des

Heros

Rhesos

von

Troja

in die

neue Stadt zurückbringe, in seine Heimat, aus der er einst der Sage nach ausgezogen war (5). Hagnon, bei Polyainos στρατηγός genannt, habe Entsprechendes angeordnet. Der Heros sei im Krieg mit den feindlichen Umwohnern während einer dreitägigen Kampfpause bestattet worden. Sein Grab habe man umfriedet. Nach einer anderen Tradition (6) soll Rhesos in Amphipolis beim Heiligtum der Kleio, die hier sicherlich als seine Mutter aufgefaßt wird, in einem μνημεῖον begraben Athens auf dieses

1)

Ebenso

sein

sein. Gebiet

Sohn

Die Legende sollte wohl den Anspruch begründen (7). An der Echtheit des

Theramenes;

vgl.

Thuk.

Heli. II 3,30; Aristot. Ath.Pol. 28,3; Plut. Nik. 14,5; Schol. Aristoph. ran. 538/9 Koster. 2) Vgl. Papastavru 5ff.; Cloché, Périclés 121ff., verantwortlichen

Initiator

des

Unternehmens

VIII

68,4;

Xen.

2,1;

Plut.

Lys.

ansieht;

der

Perikles ATL

III

als 309;

Rohrbach 76; Graham, Colony 37; Ehrenberg, Solon 239; Kagan, Outbreak 186; Schuller 29; Wick 296f.; Mastrocinque, Dei 11. 3) Vgl. Papastavru 7f.; Cloché, Périclés 123; Graham, Colony 39. 200f.; Brunt 74 mit Anm.19; Kagan, Outbreak 186; Meiggs, Athenian Empire 195; Schuller 29. 4) Vgl. Papastavru 2; Mastrocinque, Dei 11. 5) Vgl. vor allem Pfister, Reliquienkult I 197f. II 439f. 570f.; Mastrocinque, Dei llf. Außerdem Parke - Wormell I 187f. II 58f.; Rohrbach 76f.; Asheri, Anfipoli 17; Fontenrose, Oracle 75. 329. 6) Marsyas, FGrHist 136, fr.7 = Schol. Eur. Rhes.346. 7) So Rohrbach 77. - Mastrocinque, Dei 12 hebt den Wunsch nach Unterstützung durch einen einheimischen Heros hervor.

Amphipolis Orakels

ist

zu

aber

151 Oikisten

Die neuen Bürger von Amphipolis waren wie bei Thurioi kleineren Teil aus Attika gekommen, da Athen zu dieser

nur zum Zeit für

Zeit,

Hagnon

Hagnon die

der archaischen

zweifeln.

und

erscheint,

wie

als Kultstifter.

eine so wichtige Stadt nicht genügend Bürger stellen konnte (1). Amphipolis galt dennoch als athenische Kolonie (2), da Athen den Oikisten gestelit und der Stadt die (demokratische) Verfassung

gegeben hatte (3). Zwischen Thurioi und Amphipolis lassen sich erkennen. Beide waren athenische Kolonien Bevölkerungsgruppen. Beide waren Gründungen

imperialistischen wurden

Politik

athenische

Athens.

Experten

als

Zu

beiden

Gründer

viele Parallelen mit gemischten im Rahmen der

Koloniegründungen

ausgesandt,

die

nach

Beendigung ihrer Arbeit die neue Stadt wieder verließen. Lampon, der führende Mann bei der Gründung Thuriois, war allerdings ein mit kultischen Dingen beauftragter Beamter, Hagnon dagegen ein Militär. Dadurch daß in beiden Städten nach der Gründung der Oikist nicht anwesend war, kam es sowohl in Thurioi als auch in Amphipolis zur Schwächung der athenischen Minderheiten und zu Auseinandersetzungen innerhalb der Stadt. In Thurioi entstand der Streit um den Ktistes und die Mutterstadt. Amphipolis wechselte im

Verlauf des Peloponnesischen b.

Als

Die Beseitigung

der

1)

der Oikistenehren

spartanische

Amphipolis athenische

Krieges die Seite.

Feldherr

Hagnons

Brasidas

vorrückte (Thuk. IV 102ff.), Partei in Amphipolis durch und

Vgl.

Thuk.

IV

106,1.

-

Bei

im

Winter

524/3

setzte sich übergab dem

Thukydides

(IV

gegen

die antiSpartaner

103,4)

werden

Siedler aus dem Amphipolis benachbarten Argilos erwähnt. Auch Diodor (XII 32,3) spricht davon, daß die Athener einen Teil der Siedler aus der Nachbarschaft nahmen. Wahrscheinlich ist damals auch das oben (5.139ff.) behandeite Brea in Amphipolis aufgegangen; so H.Nesselhauf, Untersuchungen zur Geschichte der delisch - attischen Symmachie, Leipzig 1933, 133; ATL III 305; Meiggs, Athenian Empire 196; Schuller 28. Siehe auch Hampl 407; Graham, Colony 199; Brunt 73f.; Asheri, Anfipoli 19ff.; Gschnitzer 91; H.D. Westlake, Thukydides und der

Fal von Amphipolis, jetzt in: H.Herter der Forschung Bd.98), Darmstadt 1968, 167. 187f.; Werner 60 Anm. 139. 2) zeigte

DaB

Amphipolis

Hampl

404-408;

keine

Kleruchie,

ebenso

Graham,

(Hrsg.), Thukydides (Wege 626f. 631; Kagan, Outbreak sondern Colony

eine

199.

Apoikie

245ff.,

der

war, sich

aber (S.20lff.) gegen Hampls Auffassung von einer "Polis ohne Territorium" wendet. - Vgl. auch ATL III 309 n.45; Brunt 74f.; Kagan, Outbreak 167; Mosse, Colonisation 79; Werner 59 mit Anm.138; Schuller 115. - Für eine Kleruchie sprachen sich u.a. aus: de Wever - van Compernolle 475; Bengtson, GG 475.

3) Vgl.

Thuk.

IV 106,1-3.

152

Die Gründer

die

Stadt

(1).

Erinnerung kórperliche

kydides Stadt war

athenische

den

V

11,1 der V

man

Erst

aber

10),

sich

daß

daran,

dort

(2).

Dies

versucht, wird

Brasidas

durch

die

im

Kampf

so

er

gleich

danach

die

noch

wachzuhalten,

nachdem

Rückeroberung dabei

hatte

Hagnon

auszugleichen

deutlich.

hatte,

(Thuk.

Seite

Oikisten

Abwesenheit

vor

bewahrt

machte

Die

an

von Amphipolis

schwer

Erinnerungen

an

seine

aus

Thu-

im Jahre

Athener in

die

um

522 die

unter

Kieon

verwundet

worden

Amphipolis

starb,

Hagnon

zu

beseitigen

und die Ehren des Oikisten auf Brasidas zu übertragen: ol 'AypunoAltar ... καταβαλόντες τὰ Ayvaveıa οἰκοδομήματα καὶ

ἀφανίσαντες σεως

εἴ

τι

uvnuócuvóv

περιέσεσθαι

μήματα Hagnon

...(Thuk.

V

nou

ἔμελλεν

11,1).

Unter

αὐτοῦ

τῆς

ἈΑγνώνεια

οἱἰκί-

οἰκοδο-

sind wohl öffentliche Gebäude zu verstehen, die nach benannt waren (3), vielleicht such nur Inschriften mit

seinem Namen trugen. ihre "Beseitigung" im Jahre 322 bedeutete nichts anderes als eine "damnatio memoriae". Aus der eben zitierten Passage bei Thukydides schlossen einige Kommentatoren, daß in Amphipolis ein Heroon Hagnons existiert habe (4). Das würde aber voraussetzen, daß Hagnon damals schon tot war (5). Wie schon

gezeigt

wurde

(6),

sprechen

(7). Die genaue Form erhalten hatte, kennen

kultischer

Art

1) Thuk.

(8).

So

die

historischen

Zeugnisse

Ehrungen, die Hagnon in nicht; sie waren aber wohl

Móglicherweise

IV 106; Diod.

2) Rohrbach 3)

der wir

war

aber

ein

Kult

III,

schon

Oxford

4)

So

J.Steup,

die

Zeit

XII 68,3.

K.W.Krüger

1956,

655;

Thukydides

herrührenden

für

157. in

seinem

Kommentar

zur

Stelle in seiner Thukydides-Ausgabe von 1858?. Ebenso III 2, 1181; A.W. Gomme, A Historical Commentary on

J.Steup,

dagegen Amphipolis noch nicht

Asheri,

V,

Anfipoli

4.Aufl.,

Berlin

18.

1963,

-

Nach

30

die

genannten

Busolt, GG Thucydides J.Classen

von

-

Hagnon

öffentlichen Gebäude.

Müller-Strübing

a.a.O.;

vgl.

717f.;

Kornemann

auch Cerfaux - Tondriau

53;

J.Classen

-

460.

5) Dies nahmen z.B. an: Müller-Strübing 716ff. und J.Classen J.Steup, a.a.O. - Dagegen J.Kirchner, Prosopographia Attica I, Berlin 1901, Nr.171 und Habicht, Gottmenschentum 186 Anm. 1.

6) Vgl. oben S.149. 7) von auch

Man darf nicht wie Müller-Strübing (siehe oben 5.149 Anm. 4) zwei bedeutenden Athenern namens Hagnon ausgehen; vgl. Taylor, Divinity 9.

8) So Habicht, Gottmenschentum 186 Anm.1; Nilsson, GGR I 719 Anm.1; vgl. Taeger, Charisma I 153. Unverständlich ist es, wie Rohrbach 169 kultische Ehren für Hagnon durch den Begriff οἰκοδομήματα beweisen will. - Für kultische Ehren Hagnons zu Lebzeiten: z.B. Taylor, Alexander 167 Anm.3. - Die ersten besser bezeugten kultischen Ehren für einen Menschen zu Lebzeiten in der griechischen Welt sind die des spartanischen Feldherrn Lysander auf Samos; vgl. Habicht, Gottmenschentum 3ff. - Vielleicht sollte das Fehlen des Oikistenkultes durch den Rhesos-Kult kompensiert werden.

Die Beseitigung der Olkistenehren nach

Hagnons

Tod

Thukydides

Amphipolis

schon

vorgesehen

berichtet

wegen

(V

ihrer

Hagnons

153

(1).

11,1),

daB

Feindschaft

zu

es

die

Athen

Bewohner

weder

für

von

passend

noch für (der spartanischen Seite gegenüber) freundlich hielten, Hagnon zu ehren (2). Das heißt, die Amphipoliten hatten erkannt, daß Athen und der athenische Oikist Hagnon nicht weiter von Nutzen sein konnten. Man machte den politisch schon längst volizogenen Parteiwechsel endgültig, indem man den Bruch auf den kultischen Bereich ausdehnte und die Anfünge der Stadt aus dem Gedächtnis zu tilgen versuchte (3). Nach dem Tode des Brasidas hatte

man

sich

für

den

Heros

entscheiden

müssen,

der

die

Stadt

als

Gründer schützen sollte. Daß die Entscheidung auf den Spartaner fiel, war seit der Eroberung der Stadt durch die Spartaner zu erwarten, da ein großer Teil der Athen freundlich gesinnten Einwohner Amphipolis verlassen hatte (54). Daraus wird auch die schwache Position des Oikisten gerade bei den athenischen Kolonien des

5.Jh.

deutlich,

da

er

ein

nur

für

kurze

Zeit

mit

der

Gründung

beauftragter Beamter war. Die machtvolle Stellung des Oikisten der Kolonisationszeit, die für eine so gemischte Bevölkerung wie die von Amphipolis nötig gewesen wäre, konnte daraus kaum entstehen. Die autoritäre Stellung des archaischen Gründers hätte auch nicht der demokratischen Verfassung Athens und seiner Kolonien entsprochen (5). Mit der Beseitigung des Oikisten hatte sich Amphipolis aus

allen Verpflichtungen gegenüber der Mutterstadt gelöst, Oikist die Verbindung zur Metropolis symbolisierte (6). c.

Brasidas als Neugründer

Nach

der

Einnahme

1) Vgl. Taeger, 2) So entgegen

von

von

der

Amphipolis

Amphipolis

Charisma I 153. Müller-Strübing

da

hatte

718ff.

Brasidas,

und

der

J.Classen

sparta-

- J.Steup,

Thukydides V, 4.Aufl., Berlin 1963, 30 die Interpretation der Stelle durch K.W.Krüger in seiner Thukydides - Ausgabe (1858?) und durch Habicht, Gottmenschentum den Scholien zur Stelle: οὐ τοῦτο

ταῖς

τιμαῖς,

μᾶσϑαι

τὸν

νίους,

οὔτε

A.W.Gomme,

1956,

ἀλλὰ

οὔτε

Ἄγνωνα,

ἡδὺ A

ἦν

συμφέρειν

διὰ

τοῖς

Historical

186 Anm.l. λέγει, ὅτι

τὸ

τοῖς

Dies entspricht auch ὁ "Ayvov οὐχ ἥδετο

Ἀμφιπολίταις

κολακεύειν

Ἀμφιπολίταις Commentary

on

τιμᾶν

τοὺς

αὐτόν.

Thucydides

τι-

λΛακεδαιμοIII,

Vgl. auch Oxford

655f.

3) Man kann wohl kaum wie Asheri, Anfipoli 26 von einer lediglich politisch-adulatorischen Geste der prospartanischen Partei in Amphipolis sprechen. - R.van Compernolle, Gründung und frühe Gesetzgebung von Lokroi Epizephyrioi, in: Probleme des archaischen Griechenland (Xenia Heft 2), Konstanz 1982, 35 spricht von einem "Beispiel der Geschichtsmanipulation für politische Zwecke".

4) Thuk. 5) Graham,

IV 106,1. Colony

6) Vgl. Gwynn

107,1; 39;

vgl.

Diod.

XII 68,3.

Rohrbach

118; Rohrbach

169.

157.

158

Die Gründer

von Amphipolis

nische

Feldherr

und

weiter

ausbsuen

lassen

Staatsmann (2),

neue

(1),

Stadt

neu

organisiert

{3).

Dies

die

Befestigungen

Kolonisten

allein

der

herangeführt

hätte

schon

Stadt

und

die

ausreichen

können, um Brasidas als Neugründer zu verehren (5). Zudem ist der Spartaner in der Propaganda als Freiheitsbringer aufgetreten (5). In Akanthos versprach er Freiheit und Autonomie (Thuk. IV 85-87), 120,3),

ebenso in wo er als

geehrt

wurde

Brasidas

Torone (Thuk. IV 114,3) und Skione (Thuk. IV Befreier Griechenlands mit einem goldenen Kranz

(Thuk.

seine

IV

121,1).

Freiheitsparolen

Auch

Der eigentliche Anlaß für Amphipolis war nach Thukydides den Athenern: νομίσαντες τὸν γεγενῆσθαι

ihm

(Thuk.

V

11,1).

weil

er

die

dankbar,

athenischen Vernichtung

in

Amphipolis

die Ehrungen des Brasidas in jedoch die Rettung der Stadt vor μὲν Βρασίδαν σωτῆρα TE σφῶν

Die

Bewohner

Stadt

vor

von

der

Amphipolis

Eroberung (Thuk.

IV

Habicht (9) stellt die Auffassung von der Rettung einer drohenden Gefahr in einen Zusammenhang

hellenistischer Zeit bezeugten Leistungen eines Einzelnen zum

Entstehung Schutze einer

den Kult, der daraufhin für Brasidas wurde, folgendermaßen: "Zugrunde liegt

Gedanke

waren

durch

den

Feldherrn Kleon bewahrt hatte (7). Man hatte mit der nach einer Niederlage gerechnet (8), was die Athener

Skione wegen des Abfalls angedroht hatten dann auch durchführten (Thuk. V 32,1).

der

verbreitete

(6).

an

das

Schicksal,

das

122,6)

der mit

und

Stadt der

aus aus

von Kulten "aus Stadt". Er erklärt

in Amphipolis eingerichtet solchem Verhalten offenbar

die

Stadt

außen erlitten hätte, d.h. die Gemeinde Helfers in ihrer Bedeutung für die Existenz

ohne

die

beurteilt der Stadt

Hilfe

von

die Tat des in der Weise,

daß sie im Bewußtsein bereits das Schicksal im voraus vollzieht, das sie ohne sein Eingreifen erfahren hätte“ (10). Wir werden noch häufiger

sehen,

daß

die

Auffassungen

von

der

Rettung

und

der

Gründung einer Stadt eng miteinander zusammenhängen. Häufig finden sich "Ktistes" und "Soter" als Ehrentitel nebeneinander (11). 1) Zu Brasidas: B.Niese, RE III 1, 1897, 815-818 1; Westlake, Individuals 14Bff. 2) Vgl. Papastavru 2f. 19; Asheri, Anfipoli 25. 3) Vgl. Papastavru 18f.; Asheri, Anfipoli 25ff.

4)

Asheri,

Anfipoli

26

verbindet

Amphipolis als "Soter" und Reformen und dem Mauerbau,

5)

Frolov

Vgl.

Taeger,

Charisma

die

Ehrungen

s.v.

des

Brasidas

Brasidas

"Ktistes" mit der Neukolonisation, die er dort durchgeführt hatte.

I

160;

Westlake,

Individuals

in den

151f.;

263.

6) Polyain. strat. I 38,2. 7) So Habicht, Gottmenschentum lesworth

165 und

8) Vgl. Thuk.

auch

schon Kaerst,

V 11,1:

φόβῳ

169.

224;

Kasper

vgl. auch Kasper

11)

Kasper

Scott,

Demetrius

Char-

τῶν A8nvaiov.

9) Habicht, Gottmenschentum 168ff. 10) Habicht, Gottmenschentum 169f.; Vgl.

55;

Hellenismus II 314.

146f.;

54f.;

55.

Habicht,

Gott-

Der

Oikistenkult

für

Brasidas

155

Es scheint ein verbreiteter Gedanke gewesen zu sein, daß derjenige, der eine Stadt gerettet hatte, für ihr Bestehen ebenso verantwortlich war wie derjenige, der sie begründet hatte. Von Brasidas war Amphipolis vor der Vernichtung bewahrt worden. Er war somit zum Retter (σωτήρ), gleichzeitig aber auch in übertragenem Sinne zum Neugründer der Stadt geworden, da ihre wunderbare Errettung wie eine Neuschöpfung betrachtet wurde (1).

Thukydides schreibt von den Amphipoliten (V 11,1): τὴν

av

ὡς

οἰκμιστῇ

npooé8eoav.

Brasidas

wird,

wie

der

ἀποικί-

Text

zeigt,

mit einem Oikisten nur verglichen, da er im eigentlichen Sinne ja nicht der Gründer war. Daß er als Retter der Stadt einem Neugründer angeglichen wurde, wird dadurch erleichtert worden sein,

daß

man

zum

einen

Brasidas

dem

echten

Oikisten

Hagnon

gegenübergestellt hat, ja diesen durch den Spartaner ersetzen mußte (2), zum anderen dadurch, daß Brasidas in den zwei Jahren seit der Eroberung eine Art Neuaufbau und Neuorganisation der Stadt durchgeführt hatte. Es war nicht nur eine von der Politik inspirierte Schwenkung, die die Amphipoliten von Hagnon zu Brasidas vollzogen. Der Glaube an die übermenschlichen Kräfte des Gründerheros, der von seinem Grabe aus die Stadt weiter schützte, spielte dabei ebenfalls eine

Rolle. Der tote Brasidas konnte für den Bestand der Stadt immer noch besser sorgen als sein noch lebender Vorgänger Hagnon (3). Für Brasidas, der schwer verwundet in Amphipolis gestorben war, richtete man sofort einen Kult wie für einen Heros, oc ἥρωι, ein

(4).

Öffentlich

und

unter

Teilnahme

der

Bundesgenossen

war

auf der Agora beigesetzt worden, wie es einem Oikisten Wenn Thukydides schreibt, daB Brasidas "vor der jetzigen

begraben

wurde,

bedeutet

dies

wohl

nichts

anderes,

er

zukam. Agora"

als

daß

menschentum 169ff. - Siehe auch Cic. rep. I 12: neque enim est ulla res in qua propius ad deorum numen virtus accedat humana, quam civitatis aut condere novas aut conservare iam conditas; Cic. Cat. III 2; Sil.Ital. XIV 681: servando condidit urbem. 1) Vgl. Reverdin 159; Kasper 54. - Nicht lediglich die errungene Unabhängigkeit von Athen brachte(entgegen Rohrbach 170) Brasidas die Oikistenehren ein; denn politisch war die Trennung von Athen schon zwei Jahre zuvor erfolgt. 2) Vgl. Reverdin 159. 3) Taeger, Charisma I 161. 4) Thuk. V 11,1. Vgl. dazu B.Niese, RE III 1, 1897, 818 s.v. Brasidas 1; Müller-Strübing 716ff.; Kornemann 53; Busolt, GG III 2,

20f.;

1181f.;

Stengel

Foucart

Cerfaux

Rohrbach

Westlake,

-

140;

133f.;

Tondriau

169f.;

Babelon,

Delcourt 460;

Asheri,

Individuals

42;

Traité

Taeger,

Anfipoli

163f.;

Anm.51; Kagan, Archidamian 165f.; Nilsson, GGR I 7184,

Habicht, War

Il

Reverdin Charisma

26;

4,

159;

Meuli

680f.;

I

160f.;

63;

des

Gottmenschentum 330f.;

Papastavru

Nilsson,

Frolov

263;

Schule

Kasper

53ff.;

Places

186.

64;

205.

119;

206

Charlesworth

156

Die Gründer

der

Marktplatz

Grabmal (2).

des

Für

von Amphipolis

später

verlegt

worden

Brasidas

(Thuk.

V

den

verstorbenen

war

11,1),

Brasidas

(1).

Man

machte

konnte

umfriedete das

es also

zum

sogleich

ein

Heroon

Kult

ein-

gerichtet werden, wie er posthum für den Stadtgründer üblich war. Dazu gehörten in Amphipolis Agone und jährliche Opfer, wie sie beispielsweise auch für Miltiades auf der Chersones zu finden waren. Ἐντέμνειν ist das bei Thukydides verwendete Wort (3), das speziel für die Opferung von Tieren und für die Blutopfer im Toten-

und

Heroenkuit

gebraucht

wurde

(4).

Andererseits

findet

sich bei Thukydides an derselben Stelle auch der Ausdruck ἐτησίouc ϑυσίας, der für den Gótterkult üblich war (5). Gomme schloß daraus auf jährliche Feste zu Ehren des Brasidas, bei denen aber den Göttern geopfert worden sei (6), da Suola auch das Fest bezeichnet, das mit Opfern verbunden war (7). Wenn man aber an die

Parallele

in

Zankle

denkt,

wird

man

eher

Opfer

für

Brasidas

selbst annehmen müssen. Die Begriffe für Opferungen an Heroen und Gótter scheinen nicht immer so scharf unterschieden worden zu sein. So spricht Aristoteles in der Nikomachischen Ethik (V 11345)

von

τὸ ϑύειν

Βρασίδᾳ.

Es

waren

eigentlich

Totenopfer,

die aber

nicht auf privater Basis für Brasidas durchgeführt wurden, sondern die man öffentlich und innerhalb der Stadt in einem Kult feierte. Dieser Kult des Brasidas entspricht, wie er uns geschildert wird,

den

üblichen

Formen

des

Oikistenkultes,

die

oben

für

die

Kolonisationszeit aufgezeigt wurden. Es

die

waren

zu

die

der

hatten. Ein (8). Wegen

Ablósung

29;

Krieg

Oikisten

1)

So

des

ein

eher

rational

Oikisten

Hagnon

verstorbener

erhalten.

J.Classen

A.W.Gomme,

1956,

einer

denkenden

in

neuen

Amphipolis

Zeit,

geführt

Zweckdenken hatte die alten Vorstellungen erschüttert militárischer und politischer Leistungen hatte im Pelo-

ponnesischen

eines

Zeichen

A

Zu

dem

- J.Steup, Historical

Feldherr,

Oikistenkult

Thukydides Commentary

V, on

Brasidas,

hatte

die

diesmal

4.Aufl.,

Ehren

noch

Berlin

Thucydides

III,

eine

1963, Oxford

654.

2)

Zur Abgrenzung des heiligen Gebietes bei der Einrichtung von Temenoi für Heroen vgl. Deneken, Heros 2439ff.; Habicht, Gottmenschentum 140. 3) Der Scholiast fügte hinzu: ἐναγίζουσι, ἐναγίσματα, προσφέρουσι, ϑύουσι. 4) Vgl. J.Casabona, Recherches sur le vocabulaire des sacrifices en Grec des origines à la fin de l'époque classique, Aix-en-

Provence 5) 1963,

1966,

Vgl. 29,

226; Kasper

J.Classen wo

die

-

Stelle

53. J.Steup, so

Thukydides

interpretiert

V,

wird,

4.Aufl., als

seien

ὡς ϑεῷ durchgeführt worden; A.W. Gomme, A Historical tary on Thucydides III, Oxford 1956, 654f.; des Places 118. 6)

A.W.Gomme,

Berlin Opfer

Commen-

a.a.O.

7) Vgl. Liddell-Scott, Greek bona, a.a.O.: Jahresfeste mit Opfern 8) Taeger, Charisma I 153.

English Lexicon und Banketten.

s.v.;

J.Casa-

Pausanias

und

Byzantion

157

Leistung geführt, die die Weiterexistenz einer Stadt, die sich allein nicht mehr zu erhalten vermochte, ermóglichte. Am Ende dieses Krieges wurde ein anderer spartanischer Feldherr, Lysander, schon

wie

ein

Gott

verehrt,

geringerer Wohltaten der Vernichtung war. 4.

und

bald

als

Spartanische

a. Pausanias Der

und

Spartaner

die

Stadt

ihn

in

eigenmächtig

Gründerehren

die

Rettung

wegen

einer

des

weit

Stadt

vor

5.Jh.

Byzantion Sieger

eingenommen

gestürzt

über

es

Gründer

Pausanias,

Byzantion

Sparta

wurden

erwiesen,

hatte,

an

Byzantion

zu

von

hatte,

den

Plataiai, war

Bosporus

herrschen

der

Jahre

478

als

man

zurückgekehrt,

um

kurz

(1).

im

danach,

Ober

Herrschaft, die nach Justin sieben Jahre währte Jahre zwischen 478 und 470 fällt, wissen wir nichts

die Art seiner (2) und Genaues.

in die Justin

(IX 1,3) gibt dazu folgende Angaben: haec namque urbs condita primo a Pausania, rege Spartanorum, et per septem annos possessa fuit. 1) zur

Die

Lesung

Vgl. Alten

dazu

"condita" Busolt,

Geschichte

II,

ist

GG

III

Halle

umstritten 1,

89ff.;

1899,

(3),

Ed.

59ff.;

wird

Meyer,

Beloch,

GG

Zwei historische Daten im 1930, 22-24; A.W. Gomme,

Commentary

I,

Thucydides

Oxford

1945,

399f.;

von

Forschungen

Merle 1l4ff.; F.Heichelheim, der Pentekontaetie, ZfN 40, on

aber

U

2,

185ff.;

1.Jahrzehnt A Historical

H.Schaefer,

RE

XVIII 4, 1949, 2563ff. s.v. Pausanias 25; W.P. Newskaja, Byzanz in der klassischen und hellenistischen Epoche, Leipzig 1955, 71ff.; Berve, Tyrannis I 179f. II 620f.; A.Lippold, Pausanias von Sparta

und

die

Perser,

Rhein.Mus.

108,

1965,

320ff.;

Fornara,

Pausanias

261ff. 2) So auch H.Schaefer, RE XVIII 4, 1949, 2572 s.v. Pausanias 25 und Fornara, Pausanias 267ff. - Dagegen aber Busolt, GG III 1, 96 Anm.1; U. v. Wilamowitz - Moellendorff, Aristoteles und Athen I,

Berlin

1893,

145f.;

Lehmann-Haupt

345f.;

Merle

17 Anm.1;

A.W.

Gomme, a.a.O. 399f.; ATL II 159; J.Wolski, Pausanias et le probléme de la politique spartiate (480-470), Eos 47,1, 1954, 77ff.; Bengtson, GG 197. 3) "Condita" in den Justin-Ausgaben von Gronovius, Lemaire, Benecke, Duebner, Seel. Die Ánderung zu "capta" von M.Duncker, Geschichte des Altertum VIII, 142 hat Ruehl in seiner Justin-Ausgabe übernommen. Die Handschriften geben in allen Klassen einheitlich die Lesung "condita"; zur Uberlieferungslage vgl. O.Seel, Eine römische Weltgeschichte. Studien zum Text der Epitome des Iustinus und zur Historik des Pompejus Trogus, Nürnberg 1972, 1llff. Die Änderung zu "capta" findet sich aber

noch

bei

A.Lippold,

Rhein.Mus.

108,

1965,

Korrektur hatten sich ausgesprochen: Busolt, U. v. Wilamowitz - Moellendorff, Aristoteles

339. GG und

-

Gegen

diese

III 1, 96 Anm. 1; Athen I, Berlin

158

Spartanische Gründer des 5.Jh.

Orosius

(Ill

Spartanorum

13:

haec

autem

war

im

(Etym.

Pausania

Jahre

494,

XV

rege LehHeros

33,2)

Isidorus

a

conditam primum a Pausania rege Spartanorum) bestätigt. mann-Haupt hat daraus geschlossen, daß Pausanias als Ktistes von Byzanz verehrt worden sei (1). (VI

von

quondam

hanc

Herodot

und

Byzantium

1,52:

Nach

condita)

nach

der

Nieder-

werfung des lonischen Aufstandes, Byzantion von seinen Bewohnern verlassen und von den Persern niedergebrannt worden (2); danach sei es ein persischer Stützpunkt gewesen. Als Pausanias 478 den Platz eroberte, traf er auf mehrere persische Adlige (3). Man könnte annehmen, daß Pausanias zu Recht als neuer Gründer von Byzantion galt, weil er die Stadt wiederbesiedelt und zumindest

teilweise neu aufgebaut hat (4). Heichelheim hat auf die Verbindung zwischen Sparta und Byzantion im 5.Jh. hingewiesen, die sich darin zeige, daß beide in dieser Zeit die einzigen Städte mit Eisengeld waren, und schrieb dessen Einführung in Byzantion Pausanias zu (5). Als mögliche Parallele zu diesen Vorgàngen ist Skyros zu nennen, nach dessen Eroberung der Athener Kimon dort einen "Ktistes" einsetzte (6). Dies unterstützt die These, daß Byzantion als eine spartanische Kolonie von dem "Ktistes" Pausanias angelegt wurde, was auch die 1893,

145

Anm.40;

Merle

mann-Haupt

345;

Fornara,

A.W.Gomme,

a.a.O.

zuschrieb. 1) Lehmann-Haupt des

Spartaners,

15

399

Anm.2;

Beloch,

Pausanias die

59ff.;

267f.,

Änderung

vgl.

Todesjahr,

C.F.

Klio

2,

GG

des

U

der

2,

346

Leh-

irrtümlich

Textes

erst

Lehmann-Haupt, 1902,

186;

Anm.]l

wie

Beloch

Pausanias', und

Berve,

Tyrannis I 180, der von dem "Oikisten" Pausanias spricht. Lehmann-Haupt haben sich angeschlossen: Merle 15 Anm.2; F.Heichelheim, ΖΝ 40, 1930, 23; Fornara, Pausanias 268. Dagegen áuBerten sich: A.W. Gomme, A Historical Commentary on Thucydides I, Oxford 1945, 399f.; J.Wolski, Eos 47,1, 1954, 88 Anm.61. - Ed. Meyer, Forschungen zur Alten Geschichte 11, Halle 1899, 60 und Beloch, GG II 2, 186 nahmen Nachlässigkeit des Iustinus beim Exzerpieren von Pompeius Trogus an, weswegen er die Anfänge von Byzantion und die Herrschaft des Pausanias zusammengeworfen habe. 2) Vgl. Merle 14; F.Heichelheim, ZfN 40, 1930, 23; W.P. Newskaja, Byzanz in der klassischen und hellenistischen Epoche, Leipzig 1955, 70. 3)

4)

Berve,

Thuk.

So

I 94.

128,5;

H.Schaefer,

Tyrannis

I 180.

Nep.

RE

Paus.

XVIII

Vgl.

auch

4,

- Pausanias kann kaum deshalb als worden sein, weil er es befreit habe, 5)

F.Heichelheim,

ZfN

40,

1930,

2,2;

Diod.

1949,

Merle

2572

68 und

XI

44,3.

s.v.

Pausanias

Lehmann-Haupt

Gründer von Byzantion wie Merle 15 glaubte. 24.

Ihm

schloß

sich

25;

60.

verehrt

H.Schaefer,

RE

XVIII 4, 1949, 2572 an. - Dagegen A.W. Gomme, a.a.O. 400. 6) Vgl. oben 83.146. - Zur Verbindung mit Pausanias Byzantion: Fornara, Pausanias 268.

und

Die Gründung

von

Herakleia

Trachinia

159

mehrjährige Herrschaft des Pausanias in der Stadt und seine bereitwillige Aufnahme durch die Bewohner von Byzantion erklären kónnte. Wie verhält es sich aber mit den von Lehmann-Haupt erschlossenen heroischen Gründerehren für Pausanias? Heroische Ehren für Verstorbene waren gerade in Nordgriechenland und besonders im thrakischen Raum verbreitet, wie die Beispiele des

Timesios Brasidas

in in

Abdera, des Miltiades Amphipolis zeigen (1).

auf der Chersones Heroische Ehren zu

oder des Lebzeiten

waren aber in der ersten Hälfte des 5.Jh. noch unmöglich (2). Und spáter unter athenischer Herrschaft wird man in Byzantion kaum einen Spartaner zum Heros Ktistes gemacht haben. Dies gestand

auch

Lehmann-Haupt

zu

und

schloß

daraus,

daß

Pausanias

erst

nach 404, als der Spartaner Lysander Byzantion eingenommen hatte, zum Gründerheros geworden sei. Dies alles ist aber sehr hypothetisch und fragwürdig, da man

sich

allein

stützen

auf

muß

das (3).

Wort Es

"condita"

gibt

sonst

tatsächlich heroische Ehren Lehmann-Haupts Mutmaßung, im

Bewußtsein,

sein, die platàáische (4),

Justins

keinen

Hinweis,

in Byzantion Konstantin der

Pausanias

der

zweite

Epitome

zu

des

daß

Trogus

Pausanias

erhalten hat. Auch Große habe vielleicht

Gründer

Schlangensäule, das mit Pausanias Weihgeschenk, aus Delphi in seine

ist kaum b.

nach

in

von

Byzanz

zu

so eng verbundene neue Stadt versetzt

verifizieren.

Die Gründer

von

Herakleia

Trachinia

Im 5.Jh. gründeten die Athener zahlreiche Kolonien als Machtpositionen gegen Feinde von außen und gegen Abfallbestrebungen innerhalb des Delisch-Attischen Seebundes (5). Auch Athens großer Gegenspieler Sparta griff während des Peloponnesischen Krieges zum Mittel einer Koloniegründung aus militärischen Gründen, indem es nicht

weit

1 Vgl. S.155f. 24)

von

den

Thermopylen

Lehmann-Haupt

C.F.Lehmann-Haupt,

60 Klio

Herakleia

sowie 2,

1902,

Ehren zu Lebzeiten des Pausanias an. 3) So A.W.Gomme, A Historical Oxford 1945, 399f. 4) Lehmann-Haupt 62ff.

5) Vgl. Schuller 155. 6) Vgl. dazu Busolt,

GG

III

oben 346

Trachinia

S.99

2,

Anm.l,

Anm.1

Commentary

1064f.;

anlegte

S.82

deutet

on

(6).

heroische

Thucydides

Stählin,

und

I,

Thessalien

206ff.; H.W. Parke, The Development of the Second Spartan Empire, JHS 50, 1930, 38f.; Béquignon, Vallée du Spercheios 243ff.; Parke Wormel I 191fí.; A.W. Gomme, A Historical Commentary on Thucydides II, Oxford 1956, 394ff.; Rohrbach 83f.; Schaefer, Polis 401f.; Mazzarino, Metropoli 76f.; Graham, Colony 38f. 206f.; Ehrenberg, Solon 271; Asheri, Distribuzioni 40f.; de

Wever

- van

Compernolle

470.

472 Anm.27.

496;

Kagan,

Archidamian

160

Spartanische

Thukydides trachinischen

benachbarten wandten, Ereignisse

des 5. Jh.

berichtet {lil 92), daß sich um Malier und die Bewohner der

Oitalern

um

Gründer

Hilfe

bekriegten

zu

eingeht

erhalten.

(Diod.

XII

und Diodor,

59,3ff.),

326 v.Chr. Doris mit

sich

dabei

der

ebenfalls

betont,

daß

an

Sparta

auf

die

die den diese

Trachinier

bei ihrem Hilfeersuchen darauf hinwiesen, daß die Spartaner ja aus ihrem Land stammten und daß Herakles ihr gemeinsamer Ahnherr sei. Sparta beschloß darauf, dort eine Kolonie Diodor (Xil 59,3f.), indem man das verlassene Siedlern bevölkerte und umbenannte. Wie aber

zu gründen, nach Trachis mit neuen Strabon (IX 4,13

p.428) berichtet, lag die neue Stadt sechs Stadien vom alten Trachis entfernt (1). Thukydides (lll 92,43) weist auf die strategische Bedeutung Herakleias im Krieg gegen Athen hin. Die Stadt konnte als Ausgangspunkt für das Übersetzen nach Euboia und als Stützpunkt auf dem Wege nach Thrakien dienen, da sie die Straße

nach

Thessalien

beherrschte

Vor

der

Gründung

hatte

(3).

Für

Fontenrose

Orakelspruch, Parke

daß Die

-

der

Wormell

ist

eine

und

dies

man der

Gründung

Rohrbach

(2).

die

Zustimmung

einzige

überliefert

wird,

war

jedenfalls

Delphis

erhaltene

sanktionierte

zustimmen

(4).

müssen,

Delphi durch diese Sanktionierung im Verwandtschaft der Spartaner und

Diodor

uns

Man

die

eingeholt historische

wird

wohl

betonten

(5),

Dienste Spartas handelte. Trachinier, wie sie bei

nicht

der

eigentliche

Grund

zur Anlage Herakleias, sondern lediglich ein mythologisch verbrämter Vorwand. Die Kolonisten setzten sich aus Spartiaten und Periöken zusammen. Von den übrigen Hellenen durfte jeder, der wolite, teilnehmen, ausgenommen lonier, Achäer und einige andere Stämme (Thuk.

Il!

Feindschaft

92,5).

zu

Die

Sparta

lonier

waren

selbstverständlich

ausgeschlossen

(6).

Diodor

(XII

wegen

ihrer

59,5)

nennt

War 195ff.; Y.Béquignon, Herakleia Trachinia, in: Princeton Encyclopedia 386. 1 Vgl. Stählin, Thessalien 207f.; Béquignon, Vallée du Spercheios 254ff. 2) Thuk. III 92,6. Vgl. Busolt, GG III 2, 1065; Stählin, Thessalien 203; F.Stählin, RE VIII 1, 1912, 424f. s.v. Herakleia 4; Béquignon, Vallée du Spercheios 253f.; Parke - Wormell I 191; A.W. Gomme, A Historical Commentary on Thucydides II, 397ff.; Graham, Colony

38;

Kagan,

Archidamian

War

196f.;

Hooker

229.

3) Thuk. III 92,5. Dazu Parke - Wormell I 191. II 70 Nr.159; H.W. Parke, JHS 50, 1930, 38; Rohrbach 83f.; Fontenrose, Oracle 246. - Graham, Expansion 145 betont, daß die Spartaner schon alle Entscheidungen vorher gefällt hatten, daß Delphi also nur eine zustimmende Funktion hatte.

4) Fontenrose,

Oracle

142.

5) Parke - Wormell I 191f.; Rohrbach 83f. 6) Über die Gründe für den Ausschluß der .Achäer vgl. J.Classen - J.Steup, Thukydides III, Berlin 1892?, 188; Parke Wormell I 191í.; A.W. Gomme, A Historical Commentary on

Die Gründer

genaue

Zahlen.

Auf

angewachsen sein. sollen angesiedelt hoch

sind,

von

10.000

Herakleia

Einwohner

soll

5.000 Peloponnesier worden sein. Auch

zeigen

sie

doch,

daß

Trachinia

das

161

ehemalige

Trachis

und 6.000 andere Griechen wenn diese Zahlen viel zu

Herakleia

eine

verhältnismäßig

große Stadt war (1). Die Trachinier seibst wurden sicherlich mit den Neusiedlern zusammengezogen (2). Ober die eigentliche Gründung teilen uns die Quellen nur wenige

Einzelheiten

mit.

Diodor

(XII

59,5)

erwähnt,

daß

das

Land

in

Parzellen eingeteilt wurde, wie es bei Koloniegründungen üblich war. Während Diodor keine Namen nennt, kennt Thukydides drei Spartaner, die das Unternehmen leiteten, Leon, Alkidas und Damagon. Sie werden ausdrücklich οἰκισταί genannt (Thuk. Ill 92,5). Als ihre spezielle Betätigung wird erwähnt, daß sie eine neue Mauer um die Stadt bauten (Thuk. Ill 92,6), die typische

Arbeit der Oikisten, Die

Dreizahi

Unternehmen

wie schon mehrfach gezeigt wurde der

nicht

Oikisten

ungewöhnlich.

Herakleias

Oftmals

ist

werden

Führer bei Unternehmungen genannt (5). letztgenannten Oikisten Herakleias, wissen wir zweite,

Alkidas,

wird

mehrmals

als

(3).

für

spartanische

drei Spartaner

Über sonst

militärischer

Damagon, nichts (5). Führer

als den Der

erwähnt

(6). 5427 war er Nauarch der Peloponnesischen Flotte, die nach Lesbos fuhr (7) und nach Thukydides mehrmals in den Häfen der Agäis erschien (Thuk. {ΠῚ 30ff.). Die Flotte lag noch im gleichen Jahr

unter

damals

als

Alkidas

vor

Korkyra

Berater

bei

dieser

(Thuk.

Flotte

Ill

(Thuk.

Thucydides II, 395. Zur ethnischen Kolonisten vgl. Mazzarino, Pensiero I 117f.

1)

Auch

bei

Ps.-Skymn.

597-599

(GGM

69.

76ff.).

Ill

79,3).

Brasidas

war

Alkidas

floh

Zusammensetzung

I p.220)

werden

der

10.000

Siedler genannt. Zur Grófle Herakleias vgl. aber Thuk. III 93,2. Bei Thuk. II! 100,2 werden 500 Hopliten erwähnt, die Herakleia im Gründungsjahr für ein spartanisches Unternehmen gegen Naupaktos gestellt habe. Vgl. Busolt, GG II 2, 1064; A.W.Gomme, A Historical Commentary on Thucydides II, 399; Béquignon, Vallée du Spercheios 253; Kagan, Archidamian War 197; Graham, Colony 38 Anm.7. - Zur Zahlenangabe 10.000 vgl. Schaefer, Polis 401ff. 4) Vgl. de Wever - van Compernolle 472 Anm.27. 3) Vgl. z.B. oben S.22 und S.87. 4) J.Classen - J.Steup, Thukydides III, Berlin 1892", 188. Vgl. z.B. das Unternehmen gegen Naupaktos, Thuk. III 100,2. Drei Spartaner wurden auch zu Brasidas nach Skione gesandt, Thuk. IV 132,3. Im Jahre 422 sollten drei Spartaner Hilfstruppen nach Thrakien führen, Thuk. V 12,1. 5) Vgl. B.Niese, RE IV 2, 1901, 2027 s.v. Damagon. 6) Vgl. Judeich, RE I 2, 1894, 1539 s.v. Alkidas 1; J.Classen J.Steup, Thukydides III, Berlin 1892?, 188; F.E. Adcock, Alcidas áoyupoAóvoc, in: Mélanges Gustave Glotz I, Paris 1932, 1-6; A.W. Gomme, A Historical Commentary on Thucydides II, 395; Graham, Colony 38; Kagan, Archidamian War 146ff. 197.

7) Thuk.

III 16,4.

26,1;

Diod.

XII 55,6.

162

Spartanische Gründer

des 5. Jh.

trotz eines Sieges über die Korkyräer vor der athenischen Flotte. Den erstgenannten Oikisten Leon haben Poralla und mit ihm Lenschau mit dem in einer Reihe von Zeugnissen genannten Olympiasieger und spartanischen Politiker identifiziert (1), wobei die

Annahme

Porallas,

daß

es

sich

immer

um

den

gleichen

Leon

handele, allgemein akzeptiert wurde. Wahrscheinlich war Leon 424, nicht 440, Sieger mit der Quadriga in Olympia (2). 420 erscheint er als

Gesandter

Ephor

(Xen.

in

Athen

Hell.

I!

(Thuk.

3,10).

V

Ob

44,3),

der

419/8

bei

war

er

Thukydides

eponymer

(VIII

61,2)

erwáhnte Flottenbefehlshaber in Chios, der nach dem Tode des Pedaritos im Jahre 411 das Kommando übernahm, mit ihm zu identifizieren ist, móchte ich trotz Poralla, Lenschau, Moretti und Graham bezweifeln, da Leon bei Thukydides VIII 28,5 ausdrücklich als Vater des Pedaritos bezeichnet wird, der Vater aber wohl kaum

die Nachfolge des Sohnes angetreten haben wird. Es ist anzunehmen, daß Leon nach Beendigung der Gründung von Herakleia weitere Aufgaben außerhalb der neuen Stadt übernahm und daß auch die beiden anderen Oikisten die Kolonie verließen. Sie werden jedenfalls in den folgenden Jahren nicht mehr in Herakleia erwähnt. Im Jahre 420 wird noch ein Spartaner namens Xenares

als

Archon

der

Herakleoten

genannt

(Thuk.

V

51,2),

und

gleich danach vertrieben die Böoter, die Herakleia eingenommen hatten, den Spartaner Hegesippidas wegen Mif wirtschaft in der Verwaltung

der

Stadt

(Thuk.

V

52,1).

Sparta

hat

offensichtlich

Herakleia noch nach der Gründung durch spartanische Beamte direkt verwalten lassen (3). Thukydides behauptet (Ill 93,2), daß die spartanischen Archonten durch ihre schlechte und harte Regierung die Kolonie entvölkert und so den feindlichen Nachbarn in die Hände gespielt hätten. Herakleia erging es wie vielen Städten, die aus militärischen und politischen Erwägungen im 5.Jh. angelegt worden waren, in der Regel unter der Leitung von Beamten aus der Mutterstadt, die für nur kurze Zeit mit der Gründung beauftragt worden waren. Diese Kolonien lagen in verhältnismäßiger Nähe zur Mutterstadt und im Spannungsfeld der innergriechischen Auseinandersetzungen. Nachdem die Gründungsbeamten nach erfolgter Gründung die Stadt wieder verlassen hatten, häuften sich dort die Schwierigkeiten (4). Man hatte nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen ]) P.Poralla, Prosopographie der Lakedaimonier bis auf die Zeit Alexanders des Großen, Diss. Breslau 1913, 83f.; Lenschau, RE XII 2, 1925, 2005 s.v. Leon 9. Vgl. auch Graham, Colony 38f. 2) L.Moretti, Olympionikai. I vincitori negli antichi agoni olimpici, Rom 1957, Nr.332 mit den Zeugnissen. Dagegen Sieger bei den Spielen von 440 nach Poralla, Lenschau und K.Kinzl, Der Kleine Pauly III, 1969, 564 s.v. Leon 2. 3) Vgl. H.W. Parke, JHS 50, 1930, 38f. 76; Graham, Colony 206f.; de Wever - van Compernolle 496; Kagan, Archidamian War 197. 4)

So

schon

bei Thurioi,

Brea

und

Amphipolis

zu

sehen.

Die Gründer

innere von

Unruhen

Kolonien,

von

anzukämpfen darunter

Herakleia

(1).

auch

Die

Herakleia

Trachinia

Mehrzahl

163

dieser

Trachinia,

neuen

bestand

Art

aus

einer

gemischten Bevólkerung, die aber nicht mehr wie in archaischer Zeit von einem oder mehreren mächtigen Oikisten zusammengehalten wurde. Wenn später wiederum nur für kurze Zeit Beauftragte der Mutterstadt in die Kolonie kamen, um die Angelegenheiten zu regeln, wie z.B. die spartanischen Archonten in Herakleia oder der athenische Stratege Eukles in Amphipolis (Thuk. IV 104,4), konnten sie

nicht

mußte

das

leisten,

Sparta

beenden

was

Herippidas

(Diod.

XiV

ein

Oikist

nach

38,4),

vermocht

hätte.

Herakleia

schicken,

und

eroberten

395

Argiver die Stadt, brachten die Spartaner, die um, vertrieben die Peloponnesier und siedelten geflohenen

5.

Trachinier

neu

an

(Diod.

XIV

Jahre

eine

die

Stasis

Böoter

sie dort die aus

399

zu und

vorfanden, der Heimat

82,6f.).

Zusammenfassung: Gründungen und Gründer des 5.Jh.

Für

die

festhalten

1. oder

wieder

Im

um

Gründungen

des

5.Jh.

(2) :

Die Städtegründungen militärischen Gründen

kann

erfolgten und in

man

folgende

Grundzüge

in der Regel aus verhältnismäßiger

politischen Nähe zur

Mutterstadt. 2. Die Neugründungen waren demgemäß in starkem Maße von der Mutterstadt abhängig oder wurden sogar von ihr kontrolliert. 3. Der Gründungsvorgang war "rationalisiert" worden, indem man erfahrene Beamte oder Militärs damit beauftragte. 4. Oft wurden spezielle Expertengremien zur Gründung ausgesandt, aus denen aber eine Person, der eigentliche Oikist, herausragte, wie z.B. Lampon in Thurioi (3). 5. Die einst mächtigen Oikisten waren durch "Gründungsbeamte" ersetzt

worden,

die

weiterer Experten

6.

Durch

sowohl

zeitlich

in ihrer Macht

das

Fehlen

als

auch

beschränkt

mächtiger

durch

die

Anwesenheit

waren.

Oikisten,

durch

die

gemischte

Bevölkerung in den Neugründungen und nicht zuletzt durch politischen und militärischen Auseinandersetzungen, die im 5.Jh. griechische

Welt

erschütterten,

wurden

viele

der

Kolonien

innere Unruhen belastet und geschwächt (8). 7. Zum ersten Mal wurden kultische Oikistenehren einer Stadtgründung, sondern wegen der Rettung

zuerkannt, waren

schon

worden.

vergalt

nämlich immer

Die

es

für

ihm

bei

Stadt,

mit

1) Vgl.

Graham,

2)

Vgl.

zuletzt

3) Vgl. 4) Vgl.

Asheri, Asheri,

Brasidas den

die

Griechen ihrem

heroischen Colony

in

Amphipolis. mit

Gründer

Ehren

nach

Große

besonderen die

dem

nicht einer

Tode.

Von

Gela 620f. Geia 621.

Mossé,

Colonisation

wegen Stadt belohnt

verdankte,

daher

207f.

zusammenfassend

durch

Verdienste

Ehren

Existenz

die die

78ff.

war

164

Zusammenfassung:

Gründungen

und Gründer

des

5.Jh.

es nur ein kleiner Schritt, auch wegen anderer politischer Verdienste, wie der Rettung einer Stadt vor dem Untergang, ihrer

Befreiung

oder

ihrer

erweisen, zumal solche werden konnten (1). 6.

Epaminondas

a. Die Gründung Nachdem

im

Restaurierung, Wohltaten

Jahre

hatte,

der

371

als

gleichen

Ehren

Neugründung

zu

aufgefaßt

Oikist

Stastsmann

Spartaner

sich

die eine

von Messene

thebanische

die

regte

wie

in

bei

und

Leuktra

Messenien

das

Feldherr

Epaminondas

entscheidend

Bemühen,

dem

geschlagen Land

wieder

Freiheit und Selbstándigkeit zu verschaffen. Auch die Thebaner selbst sollen überallhin Boten gesandt haben, um die Messenier auf die Peloponnes zurückzurufen (Paus. IV 26,5). Ein Gegengewicht gegen Sparta in Messenien entsprach den Interessen Thebens.

Die

Stadt

ersten

Zug

Feidherr

Messene, des

selbst

die

zunächst

Epaminondas

wird

öfter

auf die

als

Ithome

hieß,

Peloponnes

Initiator

und

wurde

370/69 beim

gegründet

Oikist

der

(2).

neuen

Der

Stadt

erwähnt (3). Aristomenes, Messenischen

Angeblich soll Epaminondas durch das Vermächtnis des des Helden und Anführers der Messenier im Zweiten Krieg, zur Gründung angeregt worden sein. Dieses

Vermächtnis

war

auf

wunderbare

Weise

mit

Hilfe

von

Traum-

deutungen, wie Pausanias berichtet, gefunden worden und soll einen Orakeispruch über die Rückkehr der Messenier in ihre Heimat enthalten haben (54). Epaminondas erscheint so als der Nachfolger des

Aristomenes,

den

die

Messenier

ja

kultisch

verehrten.

M.Sordi

(5) hat gezeigt, daß die Verbindung zwischen Epaminondas und Heros - auch bei Leuktra soll Aristomenes zu Hilfe gekommen

(Paus.

IV

32,8ff.)

-

aus

der

Propagierung

des

Epaminondas

dem sein

als

1) Dazu Charlesworth 164f.; Habicht, Gottmenschentum 169f. 2) Zur Gründung vgl. Kuhn 241ff.; Beloch, GG IIl 1, 178f.; Meyer, Geschichte V 414; Fortina, Epaminonda 48ff.; Strosetzki

llff.;

Brackertz

82ff.;

Lanzillotta

3lff.;

Braunert

- Petersen

69.

71; G.Dipersia, La nuova populazione di Messene al tempo di Epaminonda, Contributi dell'Istituto di storia antica 2, 1974, 54-61; Meyer, Messene ]136ff.; Meyer, Messenien 263ff.; Buckler 86ff.; Seibert, Flüchtlinge 121. - Irrtümlich 379 als Gründungsjahr bei W.F. Wyatt Jr., Messene, in: Princeton Encyclopedia 573. Die Datierung wird durch die Angaben bei Paus. IV 27,9 und Diod. XV 66 ermöglicht; dazu J.Wiseman, Epaminondas and the Theban Invasions, Klio 51, 1969, 178ff. 197. 34,1; XV 66,1. 66,6; Paus. IV 27,5ff.; Plut. Ages. 3) Diod. Plut. mor. 194b.

4) Paus. 5) Sordi,

IV 20,4.

26,8. Vgl.

Propaganda

50ff.

Mastrocinque,

Dei 12f.

Die Gründung

von Messene

165

Rächer und Befreier Messeniens entstanden ist (1). Auch die Darstellung der Gründung Messenes als bloße Wiederherstellung einer schon früher bestehenden Stadt (2) beruht auf der nationalmessenischen Propaganda, die Ithome mit einer archaischen Stadt

Messene

Epaminondas Nach

gleichsetzte

(3).

Dies

als tatsächlichen Gründer

dem

Bericht

des

hindert

Messenes

Pausanias

aber

nicht

daran,

anzusehen.

(IV

27,5ff.)

bestimmte

Epaminondas den Platz für die Stadt der Messenier, befahl den Sehern, den Willen der Götter durch Opfer zu erkunden, ließ Steine heranbringen und Handwerker kommen, die die Straßen anlegen, die Tempel, Häuser und Mauern erbauen sollten. Nach diesen Vorbereitungen

soll,

wie

Pausanias

weiter

berichtet,

von

allen

Beteiligten den Göttern geopfert worden sein. Man habe dann die Heroen herbeigerufen, damit sie in die Stadt einkehrten und sie schützten (4). Danach sollen die Stadtmauern errichtet worden sein (5),

dann

die

Háuser

und

Tempel,

wobei

dazu

Flótenmusik

erklang.

Diese schon oben (6) erwähnten Zeremonien bei der Stadtgründung, wie Pausanias sie überliefert, geben, auch wenn sie legendäre Züge tragen und später eingefügt worden sind (7), eine Vorstellung von der antiken Auffassung, wie eine Stadtgründung zu verlaufen habe (8).

Das

Wohlwollen

der

Götter

und

der

Schutz

durch

die

Heroen

waren für das glückliche Gelingen und den weiteren Bestand einer Neugründung unabdingbar. Die Messenier sollen nach Pausanias (IV 32,3) auf Befehl Delphis auch die Gebeine ihres Helden Aristomenes in ihrer Stadt beigesetzt und ihn dort als Heros verehrt haben.

Sicherlich war Gründung, obwohl

Epaminondas der der Bau der neuen

mafigebende Mann bei der Hauptstadt Messeniens außer

1) Anders Kiechle, Studien 72ff., der glaubt, daB von der nationalmessenischen Propaganda eine Geschichte Messeniens geschaffen werden sollte; ähnlich L.Pearson, The Pseudo-History of Messenia

and

its Authors,

Historia

11,

1962,

397ff.,

bes.

409f.

2) Paus. IV 26,3; Nep. Epam. 8,5; Diod. XV 66,1. 3) Vgl. dazu Kiechle, Studien 73ff.; Braunert - Petersen 66. 69 mit Anm.55. 4) Vgl. Mastrocinque, Dei 3ff. - Siehe auch Dion, Chr.or. 33,47. 5) Wegen der Nähe zum feindlichen Sparta waren gute Befestigungsanlagen zunächst das Wichtigste. Pausanias (IV 31,5) rühmt die Stärke der Mauern Messenes. Vgl. Meyer, Messene 142; Ders., Messenien 264. 6) S.88f. 7) So Meyer, Messenien 265. - Bei Epaminondas hebt Pausanias gerade im Zusammenhang mit der Gründung Messenes Träume, Mysterien, Opfer, Orakel und andere archaische Zeremonien hervor. Sordi, Propaganda 45-53 hat gezeigt, daß dies der pythagoräischen Auffassung entspricht, die Geschichte metaphysisch zu interpretieren, und daß Epaminondas selbst der pythagoräischen Philosophie zugeneigt war.

8) Vgl. Strosetzki

11ff.

166

Epaminondas

bei

den

Thebanern

(1)

auch

bei

als Oikist den

Arkadern,

Argivern

und

anderen Verbündeten Unterstützung fand (2). Wir wissen, daß die Argiver ihren Strategen Epiteles (3) zum Gründungsbeauftragten gewählt hatten. Diodor

(XV

66,1)

schreibt

Oikisten zu: die Auswahl Verteilung des Bodens und nach

Pausanias

Stadt

durch

Schutzherrn,

durch sorgen

(IV

27,5ff.)

Epaminondas. der,

weil

Epaminondas

die

übliche

des Platzes und die Errichtung der die

In er

Einführung

ihm

hatten

selbst

von

Kulten

die Messenier

nicht

in

der

Rivalität

wieder

die

ureigensten

in

die

einen

neuen

eine thebanische Militäreinheit dennoch konnte (Diod. XV 67,1). Hinter dieser

gleichzeitig

Tätigkeit

des

der Kolonisten, die Bauten. Hinzu kommt Stadt

lebte,

für ihren Maßnahme

Interessen

neue

starken

Thebens

Schutz stehen

in

seiner

mit Sparta.

Die Bedeutung des Epaminondas für Messene ersieht man daraus, daß seine Statue im Asklepieion und im Hierothesion von Messene gestanden haben soll (4). Sicherlich wurde er als Gründer von Messene kultisch verehrt (5). Bei Pausanias (IX 15,5) wird er olκιστής der Messenier genannt. An einer anderen Stelle beschreibt Pausanias (IX 15,5) die Statue des Epaminondas in Theben, auf der gestanden

voLTo ehrt

habe,

daß

οἰκιστής). Messene

Crispianus

einen

er

Oikist

In einer

Messenes

war

Inschrift des

wohltätigen

Bürger

als νέον Ἐπαμεινώνδαν (6).

(Ort

2.Jh.

namens

In

ganz üblich, einen Wohltäter als neuen bezeichnen (7). Man bewahrte also noch

Μεσσήνης

n.Chr.

der

vé-

aus Olympia

Tib.

Claudius

Kaiserzeit

war

es

Gründer oder Ktistes zu im 2.Jh.n.Chr. das An-

denken des Epaminondas. Sein Grab befand sich allerdings nicht in Messene, Er war vielmehr auf dem Schlachtfeld bei Mantineia begraben worden (Paus. Vili 11,7). Zum ersten Mal ist hier die Verehrung eines historischen Gründers bezeugt, dessen Grab nicht in der Stadt lag, der also nach dem Tode nicht mehr vom Grabe aus seine Gründung weiterschützen konnte. Vielleicht wurde der Heros Aristomenes, der in der Überlieferung so eng mit Epaminondas und der Gründung verbunden war, gerade auch deswegen nach Messene überführt und dort verehrt, um eine Art Ersatz zu schaffen.

1) Diod. 2) Diod.

XV 67,1. 81,3. XV 66,1; Paus.

IV 27,6. X 10,5.

3) Über ihn ist sonst nichts bekannt; 1907, 220 s. v.Epiteles 1; Meyer, Messenien

4) Paus.

IV 31,10.

vgl. 264.

Kirchner,

RE

VI

1,

32,1.

5) H.Swoboda, RE V 2, 1905, 2690. 2702 s.v. Epameinondas 1; R.Martin, BCH 64-65, 1940-41, 180; Braunert - Petersen 64 Anm.32; Meyer, Messenien 263f. - Darauf bezieht sich wohl auch

Diod. σιν

XV 66,1:

(Epaminondas)

μεγάλης

ἀποδοχῆς

ἔτυχε

ἀνϑρώποις. 6) IvOlympia 447. 7)

Vgl.

z.B.

L.Robert,

Hellenica

VIII,

Paris

1950,

91.

παρὰ

πᾶ-

Die Gründung b.

Die Gründung von

Die

Niederlage

der

von Megalopolis

167

Megalopolis

Spartaner

bei

Leuktra

rief

auch

bei

den

Arkadern Einigungsbestrebungen hervor, die sich zunächst einmal in der Wiederherstellung Mantineias (Xen. Hell. VI 5,3) und in der Gründung des Arkadischen Bundes (Diod. XV 59,1) äußerten. Aber auch die Entstehung der Stadt Megalopolis gehórt in diesen Rahmen (1). Diodor legt die Gründung von Megalopolis in das Jahr 368/7 v.Chr., nach der "tränenlosen" Schlacht zwischen Arkadern und Spartanern, die den Arkadern eine Niederlage brachte (Diod. XV

72,3).

Nach

Diodor

haben

die

Arkader

aus

Angst

vor

weiteren

Einfällen der Spartaner die Stadt an einer günstigen Stelle gegründet, indem sie zwanzig arkadische Orte zusammenschlossen. In diesem Zusammenhang wird Epaminondas bei Diodor nicht erwähnt. Anders

berichtet

Megalopolis, 371/70

die

datiert

Pausanias

dort

in

wird.

das

Die

(VIII

Jahr

27,1ff.)

nach

Arkader

die

der

hätten,

Gründung

Schlacht um

bei

von

Leuktra

gegenüber

Sparta

besser bestehen zu kónnen, einen Synoikismos durchgeführt. Zu Recht kónnte Epaminondas ais Oikistes der Stadt bezeichnet werden; denn er sei es gewesen, der die Arkader zum Synoikismos veranlaßt habe. Zudem habe er tausend Thebaner unter Führung des Pammenes zum Schutz gesandt. Pausanias schreibt nicht, daß Epaminondas wirklich der Oikist war (2). Vielmehr steht im Text

der

Potentialis

sanias

zum

nennt

beteiligt

waren,

von

Arkadern

den

Hopoleas

aus

Ausdruck

etwa

einer

bloßen

doppelt

so

viele

Diodor.

Er

führt

wie

als

Oikisten

Mantineia,

Timon

auch

auserwählt und

Möglichkeit

Orte,

die

am

zehn

Männer

wurden:

Proxenos

(3).

Pau-

Synoikismos auf,

die

Lykomedes

aus

Tegea,

und

Kleolaos

und Akriphios aus Kleitor, Eukampidas und Hieronymos Mainalos, Possikrates und Theoxenos von den Parrhasiern.

aus

1) Zur Gründung von Megalopolis: Kuhn 222ff.; Weil, Arkadische Münzen 26ff.; Hitzig Bluemner III 1, 206ff.; A.Plassart, Inscriptions d'Orchoméne d'Arcadie, BCH 39, 1915, 62ff.; Busolt, Staatskunde

157

mit

Anm.2;

Busolt

-

Swoboda

1401-1403;

Beloch,

GG III 1, 186; F.Hiller v. Gaertringen, RE XV 1, 1931, 128ff. s.v. Megala polis; U.Kahrstedt, RE IV A 2, 1932, 1439 s.v. Synoikismos; Chr. Callmer, Studien zur Geschichte Arkadiens bis zur Gründung des Arkadischen Bundes, Lund 1943, 16. 106f.; Nilsson, Cults 18íf.; Martin, Agora 167; Meyer, Geschichte V, 419ff.; Fortina, Epaminonda 67f.; Kirsten, Raumordnung 38f.; Hejnic 34f.;

Larsen,

Federal

States

185f.;

DuXanié,

Megalopolis

263-283;

Roy,

Arcadia 577f,; Roy, Postscript 505-507; Moggi. Megalopoli 71-107; Lanzilotta 25-46; Buckler 107f.; Seibert, Flüchtlinge 122. - Die antiken Zeugnisse gesammelt bei Moggi, Sinecismi 293ff. Nr.45.

2)

Steph.Byz.

s.v.

Μεγάλη

πόλις

schreibt

den

Synoikismos

den Arkadern nach der Schlacht bei Leuktra zu, erwähnt diesem Zusammenhang nicht Epaminondas. 3) Paus. VIII 27,2. Vgl. dazu auch Lanzillotta 30f.

aber

in

168

Epaminondas

als Oikist

Die Frage der Datierung ist seit Niese zugunsten der Angaben bei Diodor gelöst; die Gründung gehört in das Jahr 368/7 (1). Daß die Anlage von Megalopolis als Defensivmaßnahme gegenüber Sparta zu verstehen ist, scheint ebenfalls klar zu sein (2), zumal die Arkader gerade einen spartanischen Einfall erlebt hatten. Daß die

Stadt

als

Versammiungsort

wurde, war sekundär Erbauung (3). 1)

So

Vgl.

Arcadia Moggi, im 63 16,

Niese,

auch

591;

oder

und

Arkadien

527ff.

entsprechend

Hauptstadt

nicht und

Fortina,

Braunert - Petersen

Sinecismi

307ff.;

Buckler

der

der

Beloch,

Epaminonda

61-63;

Roy,

233ff.,

p.246

Dindorf

(nach

der

für

III

1,

186

67

Anm.4;

Postscript

bes.239f.

Schlacht

geplant

Grund

GG

Marmor Parium, FGrHist 239, fr. A 73, vgl. mit Anm.26. - Falsch ist die Datierung bei 202,1

Arkader

primäre

- Zur

ihre

Anm.2.

Roy,

505-507;

Datierung

Braunert - Petersen Schol. Demosth. or. von

Mantineia);

dazu

Braunert - Petersen 63 Anm.27 und Moggi, Sinecismi 307 mit Anm.8. - Der versuchte Ausweg, die Gründung 371/70 beginnen und bis 368/7 oder noch länger dauern zu lassen, wie es u.a. Hitzig - Bluemner III 1, 209f.; A.Plassart, BCH 39, 1915, 65f. oder Busolt - Swoboda 1401f. tun, wird dem Problem nicht gerecht, da die Gründung einer Stadt als einmaliger sakraler Akt genau fixiert war; vgl. Niese, Arkadien 529. - Hypothetisch und mit den Quellen kaum vereinbar: DuSanié, Megalopolis 263-283, der vier Etappen von der Einsetzung der zehn Oikisten im Jahre 371/70 angefangen bis zur Ansiedlung der Bevölkerung 368 unterscheiden will; gegen diese Auffassung: Roy, Postscript 505-507. Auch Lanzillotta 25ff., bes.40, wil zwischen dem Gründungsdekret für Megalopolis, das, wie aus Pausanias hervorgehe, mit der Gründung des Arkadischen

Bundes

zu

anzusetzenden

der

verbinden

sei,

Synoikismos

unterscheiden.

"tränenlosen"

Schlacht

und

dem

eigentlichen, Nach

der Gründungsakt

später

Lanzillotta

schon

war

bei

in vollem Gange

und sollte durch den spartanischen Einfall unterbunden werden (S.45). Dabei stellt sich aber dann die Frage, warum die Spartaner nach der siegreichen Schlacht nicht tatsáchlich gegen Megalopolis eingeschritten sind und die Stadt dennoch gegründet wurde. 2) So schon Kuhn 222f.; Niese, Arkadien 534ff.; Beloch, GG ill l,

186;

Busolt

-

Swoboda

1402;

dann

auch

Moggi,

Sinecismi

314f.;

Buckler 107f. - G.L. Cawkwell Epaminondas and Thebes, CIQ 22, 1972, 266 und Moggi, Sinecismi 315 verbinden die Gründung von Megalopolis, wie schon Kuhn 222, mit einem großen Plan zur Errichtung von Bollwerken auf der Peloponnes gegen den spartanischen Expansionismus, wozu auch die Anlage von Mantineia

und

Messene

gehörte;

siehe

dazu

auch

Buckler

108.

-

Das

Schweigen Xenophons zu Megalopolis ist dadurch zu erklären, daß diese Gründung gegen das von ihm mit Sympathie betrachtete Sparta gerichtet war. 3) Dazu Kuhn 125; Busolt - Swoboda 1401; Martin, Agora 167; Nilsson, Cults 18ff.; Fortina, Epaminonda 68; L.Pearson, Historia

11,

1962,

401f.;

Larsen,

Federal

States

185.

187;

Moggi,.

Megalopoli

Der Synoikismos Die

Zahl

Ausdehnung

der

in

den

des

von Megalopolis

Synoikismos,

Synoikismos

d.h.

ob

169 man

eingeschlossenen

der

größeren

Gemeinden

bei

Pausanias oder dem von Diodor berichteten Umfang vertrauen soll, ist noch weitgehend umstritten (1). Die Schwierigkeit besteht unter anderem darin, daß, als sich ein Teil der ursprünglich zum

Synoikismos Städte

bald

vorgesehenen

Städte

verweigerte,

einige

Orte

und

dazu

gezwungen

werden

mußten

(2),

einige

offensichtlich

wieder

seibständig

wurden,

andere

erst

später

in Megalopolis

eingegliedert worden sein kónnen (3). Roy sah in der Tradition, nach der einundzwanzig der sechsundzwanzig von Pausanias als Oikisten erwähnten Söhne des Lykaon, des mythischen Königs von

Arkadien, Städte in sollen, einen Beweis aus

der

dem Gebiet dafür, daß

Gründungszeit

von

von Megalopolis gegründet Pausanias eine arkadische

Megalopolis

benutzt

habe,

haben Quelle die

den

107; Buckler 108. Siehe dagegen aber Niese, Arkadien 534. Braunert - Petersen 8lff. sehen in der Gründung eher einen verwaltungstechnischen Akt: "Der Beschluß zur Gründung von Megalopolis in einem arkadischen Einheitsstaat läßt sich damit, wie wir meinen, mit der Absicht zur Schaffung eines zentralen Ortes für diesen Staat am besten erklären" (5.85). l) Meist wurde angenommen, daß das Originaldokument, mit dem die Arkader den Synoikismos beschlossen hatten, in Pausanias eingegangen sei und er daher die vollzählige Zahl der beteiligten Gemeinden aufgezeichnet habe; so z.B. F.Hiller v. Gaertringen, RE Il 1. 1895, 1128 s.v. Arkadia 1; Ders.. RE XV 1, 1931, 131 s.v. Megala polis; Meyer, Geschichte V 421 Anm.1; Busolt - Swoboda 1402; Chr. Callmer, Studien zur Geschichte Arkadiens, Lund 1943, 16f.; Hejnic 34f. 75; Roy, Sons 287; Bengtson, GG 280; Duanié, Megalopolis 263ff.; Braunert - Petersen 64 Anm.30. 75. - Einige Gelehrte, wie Niese, Arkadien 540ff. oder U.Kahrstedt, RE IV A 2, 1932, 1439 s.v. Synoikismos, wollten die Angaben von Pausanias und Diodor miteinander verbinden, indem sie behaupteten, Diodor habe die anfängliche Ausdehnung des Synoikismos, Pausanias aber den spáteren Umíang des Gebietes von Megalopolis angegeben; vgl. dagegen aber Moggi. Megalopoli 71ff. und Ders., Sinecismi 309ff., wonach Diodor den Vorzug verdiene, da die Liste bei Pausanias auf einem gefálschten Dokument beruhe, mit dem man die spáter erworbenen Besitzungen von Megalopolis zu sichern versuchte; dagegen aber Lanzillotta 43. Nach Braunert - Petersen 75ff. sah der Beschluß des Bundes eine größere Anzahl an Gemeinden vor, als dann tatsächlich am Synoikismos teilnahmen; auch seien nicht alle Bewohner der einzelnen Gemeinden umgesiedelt worden. Daß der Gründungsplan nicht voll ausgeführt wurde, auch bei Busolt - Swoboda 1403. Gegen Braunert - Petersen: Moggi, Megalopoli 105ff. und Ders.,

Sinecismi 312f.;

vgl. auch Lanzillotta

37 Anm.59.

2) Paus. VIII 27,5ff.; Diod. XV 94,1. 3) Zu den einzelnen Gemeinden: Megalopoli 85ff.

Hejnic

43. 1lO0ff.

und

Moggi,

170

Epaminondas

als Oikist

Zusammenhalt der zusammengeschlossenen Gemeinden propagierte (1). Roy will daher über Pausanias hinaus weitere acht Gemeinden in den Synoikismos einschließen. Seine Hypothese ist aber vielfach auf Ablehnung gestoßen (2). Inwieweit Epaminondas und die Thebaner an der Gründung von Megalopolis beteiligt waren, wird in den Quellen verschiedenartig betont. Diodor und Stephanos von Byzanz (3) nennen nur die Arkader

als

Gründer,

ebenso

an

einer

Stelle

Pausanias

(VIII

33,1).

Aus Pausanias geht auch hervor, daß es offensichtlich einen Beschluß des Arkadischen Bundes bezüglich des Synoikismos gegeben hat (4). im 27. Kapitel des achten Buches spricht Pausanias meist von den Arkadern als Urhebern der Gründung. Nur in

einem

Einschub

(Paus.

VIII

27,2)

heißt

es,

wie

schon

erwähnt,

daß Epaminondas zu Recht als Gründer bezeichnet werden könnte, weil er die Arkader zum Synoikismos angeregt und eine thebanische Hilfstruppe gesandt habe, An einer anderen Stelle bei Pausanias (IX 14,4)

steht

aber

dann,

Epaminondas

habe

Megalopolis gegründet, und an einer weiteren erscheint der Thebaner ais Gründer sowoh!

die

Arkader

Stelle (Paus. von Messene

für

IX 52,4) ais auch

von Megalopolis (5). Die sie

zum

Beteiligung Teil

in

des der

Epaminondas Literatur

bei

der

angenommen

Gründung wird

(6),

selbst, kommt

wie aber

nicht in Betracht, da sich Epaminondas 368/7 nicht in der Peloponnes aufhielt (7). Möglicherweise haben thebanische Quellen die Tradition entsprechend beeinflußt - auch der Synoikismos von Mantineia wurde Epaminondas zugeschrieben (8) - , oder man hat von arkadischer Seite das Unternehmen mit einer großen Persón1) Roy, Sons 287-292. 2) Braunert - Petersen 89f.; Moggi, Megalopoli 103-105; Ders., Sinecismi 311f. 3) Diod. XV 72,4; Steph.Byz. s.v. Μεγάλη πόλις. 4) Paus. VI 12,8. VIII 27,5. Vgl. Braunert - Petersen 64. 75; Lanzillotta 37ff. 5) Die Zeile 3 der Inschrift auf der Statue des Epaminondas in Theben (Paus. IX 15,6) wird oft als ein Zeugnis für thebanische Beteiligung bei der Gründung von Megalopolis interpretiert; vgl. aber Braunert - Petersen 65-67. - Thebaner und Arkader bei der Gründung: Pamphile, FHG 521, fr.8 - Diog.Laert. III 23; vgl. auch Schol. Demosth. Megal. 202,1 p.245 Dindorf. 6) Z.B. Kuhn 223f.; F, Hiller v. Gaertringen, RE XV 1, 1931, 129f. s.v. Megala polis; Meyer, Geschichte V 420 Anm.]1; Martin, Agora 38f.;

167; Walbank, Commentary I Gschnitzer 401f.: L.Pearson,

479; Kirsten, Historia 11,

Raumordnung 1962, 401f.;

DuBÉanié, Megalopolis 263ff. 7) Vgl. Niese, Arkadien 532; Braunert - Petersen 63; Moggi, Sinecismi 314. 8) Paus. IX 14,4. Vgl. H.Swoboda, RE V 2, 1905, 2687 s.v. Epameinondas 1; Roy, Arcadia 572 Anm.19. 578.

Die Oikisten

lichkeit

der

Sendung

Zeit

einer

Dublette

zu

verbinden

wollen

Schutztruppe

der

Hilfe,

von Megalopolis

die

(1).

unter

Theben

171

Auch

der

Pammenes

im Jahre

Hinweis

ist

auf die

vielleicht

362/1,

ebenfalls

eine

unter

Pammenes, nach Megalopolis gesandt hat (Diod. XV 94,2) (2). Wenn auch kein direktes Eingreifen der Thebaner bei der Gründung nachzuweisen ist, so ist doch die allgemeine Förderung

der

arkadischen

Einigungsbestrebungen

und

damit

auch

des

Syn-

oikismos von Megalopolis durch die Thebaner und vor allem Epaminondas sicher. Das entsprach der politischen Lage, und die

Quellen

deuten

aber

die

Moggi

vermutet

entsprechende

Initiative (4),

wirklich

thebanische

Förderung

Epaminondas

ist kaum

zu beweisen

an

zuzuschreiben

(3).

Ob

ist,

wie

(5).

Pausanias (VIII 27,2) jedenfalls nennt nicht Epaminondas als eigentlichen Oikisten, sondern die zehn Männer, die vom Arkadischen Bund dazu gewählt worden waren. Wenn in der archaischen Kolonisation bei mehreren Oikisten jeweils einer eine beteiligte Kolonistengruppe vertrat, so scheinen bei Megalopolis die Oikisten verschiedene Teile Arkadiens zu repräsentieren (6). Daß jeweils zwei Männer aus Mantineia und Tegea zu den Oikisten zählten,

obwohl

oikismos

beteiligt

Rolle

beider

diese

Städte,

waren,

Städte

im

soweit

hängt

wir

sicherlich

Arkadischen

Bund

wissen,

mit

der

nicht

am

Syn-

vorherrschenden

zusammen

(7).

Mantineia

und Tegea stellten wohl auch die maßgebenden Männer in der Bundesversammlung, die den Synoikismos beschlossen hatte. Nach Braunert - Petersen vertraten Mantineia und Tegea die ostarkadischen Städte, die immer wieder das Ziel spartanischer Angriffe waren und am Synolkismos besonders interessiert sein mußten (8). 1

Vgl.

Larsen,

Federal

States

186 Anm.1;

Moggi,

Sinecismi

315.

2) So F.Hiller v. Gaertringen, RE II 1, 1895, 1129 s.v. Arkadia 1; Beloch, GG III 1, 187 Anm.2; Fortina, Epaminonda 68 Anm.4; Larsen, Federal States 186 Anm.l; Braunert - Petersen 64f.;

Lanzilotta 31. - Als Arkadien 532. 539; F. 8.v. Megala polis, der

hatte;

Meyer,

echt angenommen von Kuhn 224; Niese, Hiller v. Gaertringen, RE XV 1, 1931, 130 1895 noch die gegenteilige Meinung vertreten

Geschichte

V

420

mit

Anm.1;

Duanié,

Megalopolis

eb3ff.; Moggi. Sinecismi 315f.; Buckler 108. 3) So Bengtson, GG 280; Braunert - Petersen 67; Moggi, Sinecismi 315f.; Buckler 108. - Gegen jegliche Beteiligung des Epaminondas oder Bóotiens: Roy, Arcadia 578. 4) Moggi, Sinecismi 316. Vgl. auch J.A.Dengate, The Triobols of Megalopolis,

ANS

Museum

Notes

13,

1967,

57.

5) Unberechtigt ist es, den Argivern die Initiative zuzuweisen, wie es Busolt - Swoboda 1401 aufgrund von Paus. VIII 27,1 tun. 6) So Kuhn 226; Braunert - Petersen 80f.; Moggi, Megalopoli 74

(vgl.

aber Moggis Zweifel an der Liste bei Pausanias,

7) So Braunert - Petersen 77; besonderen Betonung der Rolle Lanzillotta 37.

8) Braunert

- Petersen

79.

S.99).

Moggi, Megalopoli 74. 101. Zur Mantineias bei Pausanias vgl.

172

Epaminondas

Kleitor

könnte

stellvertretend

Regionen

Mainalia

beteiligt.

— Possikrates

Eukampidas

und

und

als Oikist

für

Nordarkadien

Parrhasia und

Hieronymos

waren

Theoxenos

die Mainalia

beiden letzteren aus der Stadt Mainalos in Megalopolis aufging (2). Hieronymos

dem

späteren

gleichnamigen

Politiker

stehen

direkt

am

sollten

die

(1).

Die

Synoikismos Parrhasia,

repräsentieren,

obwohl

die

selbst stammten, die nicht ist vielleicht identisch mit

aus

Megalopolis

und

Partei-

gänger Philipps |l., der bei Harpokration (s.v. Ἱερώνυμος) als Megalopolite bezeichnet wird. Er ist also vielleicht, wie es in archaischer Zeit üblich war, Bürger der von ihm mitgegründeten

Stadt geworden Braunert

(3).

-

Petersen

Repräsentanten

der

glaubten,

Gebiete

daß

seien,

alle

aus

zehn

denen

gewählten

man

Oikisten

Einwohner

für

Megalopolis erhoffte (4). Diese Hypothese läßt sich aber nicht aufrechterhalten. Die Auswahl der Städte und Distrikte, aus denen die Olkisten kamen, entspricht keineswegs den überlieferten Poleis und Regionen, die am Synoikismos teilnahmen (5). Die Oikisten

führten

wohl

zeitlich

beschränkte

Aufgaben

durch,

waren

eher

aus

technischen Gründen ausgewählt und müssen auch nicht alle Bürger der neuen Stadt geworden sein. Der einzige möglicherweise später als Megalopolite bezeichnete Oikist, Hieronymos, ist nicht sicher als derjenige, der an der Gründung mitwirkte, zu erweisen. An erster Stelle in der Aufzählung der Oikisten wird Lykomedes aus Mantineia genannt (6), der wohl auch die führende Rolle beim Zustandekommen des Beschlusses zum Synoikismos gespielt hatte (7).

Lykomedes

war

Arkadischen Bundes Die Gründung von 1) Vgl. Moggi,

die

treibende

Kraft

(8) und dessen Megalopolis war

auch

bei

der

erster Stratege auch nur eine

Gründung

des

gewesen Aufgabe

(9). von

Megalopoli 74.

2) Vgl. Braunert - Petersen 80; Moggi, Megalopoli 73 mit Anm.11; Moggi, Sinecismi 320 Anm.32. 3) So Braunert - Petersen 80. - Dagegen Moggi, Megalopoli 73 Anm.ll. 4) Braunert - Petersen 80f.; ähnlich schon F.Hiller v. Gaertringen, RE XV 1, 1931, 130 s.v. Megala polis.

5) Vgl. Moggi, Sinecismi 316. 6) Zu ihm: F.Hiller v. Gaertringen,

RE

II

1,

1895,

1128-1130

s.v. Arkadia 1; J.Miller, RE XIII 2, 1927, 2299 s.v. Lykomedes 6; Chr. Callmer, Studien zur Geschichte Arkadiens, Lund 1943, 106 mit Anm.125; Meyer, Geschichte V 410f. 419ff. 432. 435f.; Larsen, Federal States 183ff.; Roy, Arcadia 570. 581f. 584f.; Lanzillotta 38f. 46; Buckler, passim. 7) So Busolt - Swoboda 1401; Meyer, Geschichte V 419f.; Hejnic

35;

Larsen,

Federal

States

186;

Braunert

-

Moggi, Sinecismi 315. 8) Diod. XV 59,1; dort fülschlich als Tegeate

9) V -

411; Zur

Diod.

XV

62,2;

vgl.

Diod.

Larsen, Federal States 188 Bedeutung des Lykomedes

XV

67,2.

Petersen

79.

Vgl.

bezeichnet.

Siehe

Meyer,

Anm.l; Braunert vgl. auch Xen.

Geschichte

- Petersen 77. Hell. VII 1,23

Die Olkisten vielen

für

den

arkadischen

nicht als Megalopolite, Jahre (Xen.

von Megalopolis

Staatsmann.

sondern

immer

Er

173

wird

in

der

nur als Arkader

Folge

auch

bezeichnet.

[πὶ

366 war er arkadischer Gesandter auf dem Kongreß in Theben Hell. VII 1,39), danach veranlaßte er das Bündnis der

Arkader

mit

Athen

(Xen.

von den Verhandlungen

Hell.

Vii

4,2)

und

in Athen ums Leben

kam

auf

(Xen.

dem

Heimweg

Hell. VII &,3).

Ober die anderen Oikisten wissen wir wenig (1), teilweise können wir nur höchst unsichere Vermutungen äußern. Der Oikist Proxenos aus Tegea ist nicht identisch mit dem gleichnamigen Führer der Demokraten in Tegea, der sich dort für den Arkadischen Bund einsetzte und bei den Auseinandersetzungen mit Gegnern

diesem

ums

Leben

verwandt

Magnesia

(3)

kam

und

(2).

Vielleicht

identisch

genannten

mit

dem

arkadischen

ist

aber

in

der

Oikist

einer

Gesandten,

mit

Inschrift

der

dort

in

eine

Beihilfe für den Bau von Megalopolis erbat (4). Zu Possikrates und Theoxenos aus der Parrhasia (5) ist vermutet worden (6), daß sich die Buchstaben IIO oder ΘΕ auf den Rückseiten von Bronzemünzen des Arkadischen Bundes (7) auf diese beiden Oikisten beziehen.

Beweisen Männer

und

kann

man

weiterhin

vielleicht

dies

eine

als

aber

nicht,

politische

besondere

obwohl

Rolle

es naheliegt,

im Arkadischen

Beauftragte

oder

daß

Bund

beide

spielten

Beamte

für

die

sowie Beloch, GG III 1,184; Busolt - Swoboda 1406; J.A.O. Larsen, Representative Government in Greek and Roman History, Berkeley Los Angeles 1955, 74; Larsen, Federal States 183f.; Buckler 70f. 243; Thompson 149ff. 1) Zu Hopoleas: Sundwall, RE VIII 2, 1913, 2299 s.v. Hopoleas; zu Kleolaos: Capelle, RE XI 1, 1921, 677 s.v. Kleolaos 3; zu Timon: J.Regner, RE VI A 2, 1937, 1297 s.v. Timon 1. 2) Xen. Hell. VI 5,6f. So auch Hitzig - Bluemner III 1, 207; Niese, Arkadien 531f.; Meyer, Geschichte V 421 Anm.1; Braunert -

Petersen

79

dagegen

an:

1957,

1033

Anm.104; Weil,

s.v.

Roy,

Postscript

Arkadische

Proxenos

Münzen

7; DuÉanié,

506. 27;

- Die

Identitát

K.Ziegler,

Megalopolis

RE

263ff.;

nehmen XXIII

1,

Lanzillotta

36; Buckler 108. - Da dieser bei Xenophon erwähnte Proxenos schon 370, noch während der Auseinandersetzungen um den Arkadischen Bund, ums Leben kam, ist seine Gleichsetzung mit dem Oikisten von Megalopolis unwahrscheinlich. 3) IvMagn. 36,26. 4) So Hitzig - Bluemner III 1,207; Niese, Arkadien 532 Anm.; F. Hiler v. Gaertringen, RE XV 1, 1931, 130; Moggi, Sinecismi 316. 5) Zu den beiden vgl. K.Ziegler, RE XXII 1, 1953, 862 s.v. Possikrates. 6) Zuerst Weil, Arkadische Münzen 29; dann P.Gardner, BMC Peloponnesus, London 1887, p.LX; Babelon, Traité II 3,591;

A.Plassart,

BCH

7) Die Münzen 11 3, Nr.873 und Nr.70. 71.

39,

1915,

65 Anm.4.

bei Weil. Arkadische Münzen 875, pl.224,10 und 14; BMC

29; Babelon, Peloponnesus

Traité p.175,

174

Epaminondas

als Oikist

Münzprügung zuständig waren (1) und erscheinen (2). Eukampidas und der schon der Mainalia werden später bei Polybios

daher auf den Münzen erwähnte Hieronymos aus (XVIII 15,2) unter den

promakedonischen Arkadern aufgeführt, die von Demosthenes als Verräter angegriffen wurden (3). Ober die Durchführung der Gründung selbst haben wir nur wenige Nachrichten. Angeblich soll Platon eingeladen worden sein, als Gesetzgeber zu fungieren, was aber wohl eine Anekdote ist (3). Vielleicht sandte der berühmte Philosoph aber einen Schüler als Berater der Oikisten (5). Die Zahl von zehn Oikisten entspricht jedenfalis den platonischen Anweisungen für die Gründung des Idealstastes (6). Nach einer Inschrift aus Magnesia (7) sollen die Arkader aus dieser kieinasiatischen Stadt einen Beitrag zur Erbauung von Megalopolis erhalten haben (8). Die Kulte aus den verschiedenen Teilen des vom Synoikismos betroffenen Gebietes wurden

in

der

neuen

religiösem Gebiet 1)

der

Babelon,

Stadt

zu einen Traité

Organisation

der

II

konzentriert,

um

die

Bewohner

auch

auf

Männer

mit

(9). 3,

591

Münzstätte

vermutete,

und

der

daß

beide

Überwachung

der

ersten

Prägungen beauftragt worden sind; zu den Funktionen und zur Bedeutung derartiger Münzbeamten und -beauftragten vgl. neuerdings A.Furtwängler, Griechische Vieltypenprägung und Münzbeamte, SNR 61, 1982, 5-25. 2) Es finden sich noch weitere Initialen oder Buchstaben auf den arkadischen Bundesprägungen dieser Zeit, die man zum Teil auch als Künstlerinitialen interpretiert hat; vgl. Weil, Arkadische Münzen

29; Babelon,

Traité II 3,587ff.

3) Demosth. or. 18, 295. Vgl. Weil, Arkadische Münzen 27; Walbank, Commentary II 567. - Zu Hieronymos noch Demosth. or.19, 11 (de falsa legatione), wo dieser von Aischines als Anhänger Philipps II. angegriffen wird; als Makedoneníreund gekennzeichnet auch von Theopompos v. Chios, FGrHist 115, fr.230 - Harpokration 8.ν. Ἱερώνυμος. Vgl. auch Sundwall, RE VIII 2, 1913, 1536 s.v. Hieronymos 3.

4)

Pamphile,

FHG

521,

ífr.8

= Diog.Laert.

III 23;

vgl.

auch

Ael.

var.hist. II 42. Dazu G.R. Morrow, Plato's Cretan City, Princeton 1960, 4. 8; Moggi, Sinecismi 316; Braunert - Petersen 82 mit Anm.117. 5) G.R.Morrow, a.a.O. 8 mit Anm.1l. Bei Plut. mor. 1126c wird Aristonymos bei den Arkadern angeführt.

6) Plat. leg. III 702c. 7) IvMagn.

38 = Syll.?

559,

Z.20-29.

8) Vgl. O.Kern, Die Inschriften von Magnesia am Maeander, Berlin 1900, 30; W.Dittenberger, Syll.? 559 Anm.18; Beloch, GG III l, 187 Anm.2; K.Ziegler, RE XXIII 1, 1957, 1033 s.v. Proxenos 7;

F.G. Maier, Griechische 152f.; L.Robert, Opera Moggi, Sinecismi 314.

9)

Vgl.

Weil,

Mauerbauinschriften 1, Heidelberg Minora Selecta I, Amsterdam 1969,

Arkadische

Münzen

27;

Nilsson,

Cults

1959, 149;

lBff.;

Die Oikisten

von Megalopolis

175

Bei der Kommission von zehn Gründern (1), die die Ausführung der Gründung überwachten und leiteten (2), drängt sich ein Vergleich mit den technischen Kommissionen bei den athenischen Gründungen des 5.Jh. auf (3). Neben diesen "technischen" Gründern scheint aber ein Oikist notwendig gewesen zu sein, den

man

kultisch

verehren

konnte.

In Thurioi

war

Apollon als "Oikistes"

eingesetzt worden, als man sich nicht einigen konnte. In Amphipolis hatte man für Hagnon Oikistenehren zumindest vorgesehen. Sollte man in Megalopolis wie schon in Messene Gründerehren für Epaminondas geplant haben? Wir haben dafür kein Zeugnis, auch nicht für Oikistenehren eines der zehn Männer, die das Unternehmen

leiteten.

Die

wie

Thurioi

auch

schon

in

wurde, weil Markt stand,

7,

von

ein führender

von

in Megalopolis

nach Pausanias ist zu spekulativ

Euphron

Euphron,

Vermutung (VIII (4).

Braunert

Apollon

30,3)

bis

sich

als Oikist

dessen

Statue

Vertreter der Oligarchie

Sikyon

daß

verehrt auf

dem

von Sikyon

(5),

Sikyon

stellt für unser Thema einen Sonderfall im gehörte | ursprünglich zu den Anhängern Heimatstadt,

- Petersen,

dem

Thebaner

5*5.Jh. dar. Euphron Spartass in seiner Epaminondas

während

seines zweiten Zuges auf die Peloponnes anschloß. Euphron selbst gehörte daraufhin aber nicht der in seiner Heimat vorherrschenden prothebanischen Partei an, sondern stürzte mit Hilfe der Arkader

und

Argiver

wohl

im

Jahre

368

oder

367

(6)

die

herrschende

Nilsson, GGR I 711; Moggi, Megalopoli 81f.; Ders., Sinecismi 314. Jeder Synoikismos mußte zu Änderungen in den Kulten und sakralen Gebráuchen führen; vgl. Nilsson, GGR II 69f. 1 Zu Recht wandte sich Roy, Postscript 506 gegen die

Auffassung

von

DuÉanié,

Megalopolis

263ff.,

daß

jedes

Mitglied

des

Bundes, das am Synoikismos beteiligt war, einen Oikisten stellte und daß die zehn bei Pausanias genannten Männer nur eine erste Vorstufe darstellten. Dies würde aber eine zu große Zahl verantwortlicher Männer ergeben, die wohl kaum effektiv hätten arbeiten können. 2) So Kuhn 224f.; Braunert - Petersen 79. 3)

Die

Gründerkommission

ist

also

nicht

so

einmalig,

wie

Braunert - Petersen 79 glaubten. 4) Braunert - Petersen 81 Anm.112. 5) Zu Euphron: Berve, Tyrannis I 305f.; Mossé, Tyrannie 125-128; De Sainte Croix 297; Griffin 70ff. - Vielleicht sind die Buchstaben EY auf den Bronzemünzen Sikyons seine Initialen: BMC Peloponnesus p.48 Nr.149f.; so H.Swoboda, RE VI 1, 1907, 1217 s.v. Euphron 1 und Berve, Tyrannis I 305. II 676; vgl. auch Frolov 396f. Anm.10 und Kalpaxis 302f. 305. Dagegen Head 410 und Skalet, Sicyon 74 Anm.48. 6) Zum Problem der Datierung vgl. Griffin 71f. mit Anm.5.

176

Euphron

von Sikyon

Oligarchie in Sikyon und richtete eine "Demokratie" ein (1). in Wirklichkeit aber gestaltete sich seine nun folgende Herrschaft über Sikyon in der Art einer Tyrannis. Mit Hilfe von Sóldnern, an deren Spitze sein Sohn stand, beherrschte er seine Heimatstadt (2). Abwechselnd und je nach Vorteil koalierte er mit den Thebanern, Spartanern, Arkadern, Argivern, Athenern und hielt sich mit Hilfe des Volkes auch nach Rückschlágen und Parteikämpfen innerhalb

Sikyons

an

der

Macht

(3),

bis

seine

oligarchischen

Gegner,

wohl

365,5, bei Verhandlungen, die er in Theben führte, erschienen und ihn dort auf der Kadmeia ermordeten (Xen. Heli. VII 3,5). Xenophon (Hell. VII 3,12) berichtet, daß die Anhänger Euphrons seinen Leichnam nach Sikyon brachten, wie den eines rechtschaffenen Mannes (ὡς ἄνδρα áva8óv), ihn auf der Agora begruben und Euphron wie einen "Archegeten der Stadt" verehrten (ὡς ἀρχηγέτην τῆς πόλεως σέβονται). Xenophon kann sich dann des Nachsatzes nicht enthalten: so verbinden die meisten Menschen den Begriff "gute Männer” nur mit ihren eigenen Wohltätern. Euphron wurden also heroische Ehren erwiesen (4). Dies wird einmal durch die Bestattung innerhalb der Stadt auf der Agora gesichert (5), zum anderen durch die von Xenophon bezeugte Verehrung als "Archegetes". Archegetes ist primär ein für Götter verwendetes Epitheton. Wenn Euphron wie ein Archegetes verehrt wird, ist er aber noch nicht den Göttern angeglichen. Denn

Archegetes

bezeichnet

Verbindung

mit

Verwendung

eindeutig.

dem

dann für

Wie soll man aber ἀρχηγέτης τῆς πόλεως 1)

3,1ff.;

Zu

den

Diod.

den

noch

häufig

Heroenkult

einen

typischen

70,3.

Xen.

Dazu

Hell.

Beloch,

VII

GG

III

1,44ff.

1,

Heros.

Grab

den Vergleich des Euphron verstehen? Meist wird Euphron

Ereignissen:

XV

auch

VII

187f.

ist

diese

mit als

einem "Neu-

2,.11ff.

191f.;

In

VII

Skalet,

Sicyon 79%f.; P.Meloni, La tirannide di Eufrone I in Sicione, Riv.fil. N.S. 29, 1951. 10-33; Meyer, Geschichte V 434f. 450f.; Berve, Tyrannis I 305f.; Roy, Arcadia 579ff. 591. 598; Frolov 376-388; Buckler 100f. 243f.; P.A. Cartledge. Euphron and the douloi again, Liverpool Classical Monthly 5, 1980, 209-211; Griffin 68ff.; Seibert, Flüchtlinge 123ff.; Thompson l49ff.

2) Xen. Hell. VII 1,45f. V1i 3,8; Diod. XV 3) Vgl. Xen. Hell. VII 2,11f. VII 3, 1ff.

70,3.

4) So Deneken, Heros 2522f.; Kern - Jessen, Archegetes 444; Kornemann 53f.; H.Swoboda, RE VI 1. 1907. 1218 s.v. Euphron l; Eitrem, Heros 1136; Píister, Reliquienkult I 192. II 446; L.R. Farnell, Greek Hero Cults and Ideas of Immortality, Oxford 1921, 424; Beloch, GG III 1, 192; Foucart 140f.; Skalet, Sicyon 75; Reverdin 156. 160; Brelich, Heros 197; Meyer, Geschichte V 451;

Cerfaux I

306;

- Tondriau Frolov

386f.;

460;

Taeger,

Nilsson,

Charisma GGR

II

137;

I 155; De

Berve, Sainte

Tyrannis Croix

Kalpaxis 305. 5) Vgl. Pfister, Reliquienkult II 446; Martin, Agora Taeger, Charisma I 270 Anm.103; Habicht, Gottmenschentum

297;

J94ff.; 205.

Die Verehrung

gründer" (1). Man gleich.

des Euphron

nach

seinem Tode

177

aufgefaßt, der die Ehren eines Olkisten erhalten habe setzt also "Archegetes" mit "Oikistes" oder "Ktistes"

Habicht

"Archegetes"

(2)

nimmt

die

an,

daß

Auffassung

hinter

steht,

daß

Euphrons die

Bezeichnung

Wohltaten,

als

die

zur

Befreiung oder Rettung des Demos von Sikyon führten, das heifit zur Bewahrung der Demokraten vor der Herrschaft der Oligarchen, als eine Art Neugründung verstanden wurden und deshalb Euphron als "Neugründer" verehrt wurde. Dies ist aber in den Quellen nirgendwo deutlich ausgedrückt. Die Rettung vor "äußeren" Feinden war Im Falle des Brasidas in Amphipolis als Neugründung aufgefaßt worden. Bei Sikyon konnte man aber hóchstens von einer Rettung aus einer innenpolitischen Gefahr, vor "inneren" Cegnern sprechen (3). Euphron kónnte aber auch noch in einer anderen Beziehung als "Neugründer" aufgefaßt worden sein (4). Nach Xenophon (Hell. ΝΗ 3,94f.)

brachte

er

Sikyon

eine

neue

Staatsform,

die

δημομρατία.

Für mehrere Nomotheten sind heroische Ehren nach dem Tode bezeugt (5). Aber eine solche Tätigkeit als Gesetzund Verfassunggeber war vor der hellenistischen Zeit zwar mit Heroenehren belohnt worden, diese waren aber nicht spezifisch als

Oikistenehren aufgefaßt worden. Die Annahme, daß Euphron als "Gründer" verehrt wurde, rührt unter anderem von der Lage seines Grabes auf der Agora her. Aber nicht nur Oikisten oder als Oikisten verstandene Persönlichkeiten wurden dort begraben. Pfister und Martin (6) führen eine Reihe von Beispielen an, in denen auf dem Markt sowohl Gräber mythischer

Heroen

als

als

Oikisten

Quellen

nicht

war

Ephesos

in

auch

verdienter

betrachtet

Heropythos,

ebenfalls

Männer,

wurden, ein

zu

Führer

die

nach

finden der

den

sind.

So

Demokraten,

1 Beloch, GG II] 1, 192: "zweiter Gründer". Auch Habicht, Gottmenschentum 169 mit Anm.14 reiht Euphron unter die Gründer ein; ebenso Berve, Tyrannis I 306. Vgl. auch Pfister, Reliquienkult 11 446; Foucart 141; Skalet, Sicyon 75. 174. 193; Skard, Euergetes 36f.; R.Martin, BCH 64-65, 1940-41, 180; Reverdin 160 Anm.2; P.Meloni, Riv.fil. N.S. 29, 1951, 22; Meyer, Alexander 205 Anm.4; Nilsson, GGR Il 48; Frolov 387; Marinoni, Polis 171 Anm.84; De Sainte Croix 297; Kalpaxis 305; Lintott 233. - Daß Euphron als "Retter"

Geschichte

(so

Berve,

V

451)

Tyrannis

aufgefaßt

I 306)

oder

als

"Befreier"

worden

sei,

ist

in

den

(so

Quellen

Meyer,

nicht

belegt; dort heißt er "Archegetes" und "Euergetes". . 2) Habicht, Gottmenschentum 169 mit Anm.14; vgl. auch Charlesworth 166. 3) Über den offenen Bürgerkrieg in Sikyon vgl. Xen. Hell. VII 3,4. 4) So Meyer, Alexander 205. Vgl. auch V.Ehrenberg, Neugründer des Staates, München 1925, 2f.; Frolov 387f. 5) Vgl. Eitrem, Heros 1136; Foucart 137ff.; Martin, Agora 199. 6) Pfister, Reliquienkult II 446ff.; Martin, Agora 194ff. 200f. Anm.5. Vgl. auch Foucart 132ff.; Rohrbach 170f.; Ch.Picard, Rev.arch. 1960, 1, 41f.

178

Euphron

auf

der

Agora

begraben

worden,

Tyrannen

oder

(1). Auch Agora von

der Staatsmann Megalopolis (2).

Epaminondas

begraben bener

einer

gefallen

(3).

Mànner

von

auf der

weil

er

oligarchischen Philopoimen In Mantineia

war,

Andere

von Sikyon

mit

Beispiele

Agora,

Namen

Stadt

entweder

Herrschaft erhielt war ein

Podares,

bezeugen

nicht aber

die

zwar

ihr Grab

befreit

von

hatte

sein Grab auf der Soldat, der 362 mit auf

dem

den

Marktplatz

Kult

verstor-

(4).

Mythische Heroen, deren Grabmäler sich auf der Agora befunden haben sollen, sind hàufig als Gründerheroen (5) oder als eponyme Heroen (6) zu erkennen. In Sikyon selbst soll der mythische Heros Adrastos, der ursprünglich als Argiver angesehen wurde, nach einer

Sagenversion

der

erste

Konig

von

Sikyon

war

(7),

ein

Kenotaph auf der Agora gehabt haben (8). Sein Heroenkuit in Sikyon war vom Tyrannen Kleisthenes eingeschránkt worden (Hdt. V 67). Vielleicht ist Adrastos als mythischer "Kónig" der Urzeit und als "Archegetes" empfunden worden, da wir einige Zeugnisse für die Verwendung des Wortes Archegetes in diesem Sinne kennen (9). Die Ehren für Euphron entsprechen wohl auch denen, die dann Ende des 3.Jh. v.Chr. der verstorbene Staatsmann Aratos, der Sikyon von der Tyrannis befreit hatte, erhielt. Man verehrte ihn óoneo οἰκιστὴν nal σωτῆρα τῆς πόλεως. Seine Leiche war ebenfalls nach Sikyon überführt und innerhalb der Stadtmauern begraben worden (10). Ebenso hat auch Demetrios Poliorketes in Sikyon τιμάς ὡς κτίστῃ erhalten (Diod. XX 102,3). Neben anderen Gunsterweisen hatte der Kónig die Stadt für frei erklárt und 1 Arr. anab. I 17.11; vgl. Polyain. strat. VII 23,2. Dazu Foucart 138f.; Reverdin 160 Anm.2; Berve, Tyrannis I 335. II 690. 2) Plut. Phil. 21; Syll.? 624. 3) Paus. VIII 9,9f. Vgl. dazu Foucart 137f. 4) Vgl. Martin, Agora 19. 1971. Von dem thasischen Olympiasieger Theogenes zum Beispiel, der entgegen R.Martin, BCH 64-65, 1940-41, 163ff. nicht als Ktistes oder Oikistes bezeugt ist (vgl. oben 5.100 Anm.3), befand sich zwar ein Kultbild auf der Agora von Thasos, nicht aber sein Grab. 5) Z.B. Oxylos in Elis oder Theseus in Athen; zur Diskussion um das Theseusgrab in Athen vgl. Ch.Picard, Rev.arch. 1960.1, 33ff.; H.A. Thompson, Rev.arch. 191,1. 1ff.; Ch.Picard. Rev. arch. 1961,1, 5ff. 6) Z.B. Elatos in Elateia (Paus. X 34,6) oder Tegeates in Tegea

(Paus. 7)

VIII 48,6). Hom.

Il.

67,2: Σικυωνίων

II

572;

Schol.

βασιλεύς.

Pind.

Nem.

IX

Siehe auch Griffin

30a.b;

35f.

vgl.

Hdt.

V

50.

8) Kenotaph: Schol. Pind. Nem. IX 30a. Auf der Agora: Hdt. V 67,1. Vgl. dazu Bethe, RE I 1. 1893, 411 s.v. Adrastos 1; Stoll, in: Roschers Lexikon der Mythologie I 1, 78ff. s.v. Adrastos; Skalet, Sicyon 173f.; R.Martin, BCH 64-65, 1940-41, 180; Griffin 50. 9) Vgl. unten S. 184f. 10) Plut, Arat. 53,3; Paus. II 9,4.

Oikistenehren

zum

Teil

neu

Euphron

an

aufgebaut. der

Spitze

Es gibt dieser

und

Politik

also gute Reihe

von

179

Gründe

anzunehmen,

Staatsmännern

daß

steht,

die

Gründerehren in Sikyon erhielten, weil sie die Verhältnisse in der Stadt neu geordnet hatten. Drei verschiedene Begriffe finden sich für die gleiche Art von Ehrung. Bei Xenophon heißt es für Euphron: Ehren "wie für einen Archegetes der Stadt", bei Diodor

für den

Demetrios: "wie für einen Ktistes", aber hier allgemeiner ohne Genetiv von "Polis", bei Plutarch für Aratos: "wie für einen

Oikistes

Die

und

Soter

Bestattung

der

Stadt"

des

(1).

Euphron

auf

der

Agora,

seine

Verehrung

"wie ein Archegetes" und die Parallele zu den Gründerehren für Demetrios und Aratos in späterer Zeit führen zusammengenommen zu dem Schluß, daß auch Euphron als Gründer verehrt wurde. Das Grab

auf

der

Agora,

das

einfachen

Sterblichen

verwehrt

war,

ist

geradezu typisch für einen Oikisten und den als Oikisten aufgefaßten Menschen. "Archegetes" ist also hier bei Euphron im Sinne von "Oikistes" verwendet worden. Die Bezeichnung des Oikisten als "Archegetes" nach seinem Tode war auch bei Battos in Kyrene und móglicherweise bei Telesikles in Thasos zu sehen (2). Was sich schon bei den Gründern von Amphipolis angedeutet hatte, ist bei Euphron von Sikyon schon sehr deutlich zu erkennen. Die Oikistenehren sind Gegenstand und Mittel der politischen Auseinandersetzung geworden (3). Der Demos von Sikyon sah in Euphron nicht nur seinen Vorkämpfer und Verteidiger gegenüber der Oligarchie, sondern auch den Schöpfer der neuen, für ihn vorteilhaften "Demokratie". Für die Demokraten war Euphron der Wohltäter, der "Euergetes" (5), dem auch die politische Selbständigkeit Sikyons zu verdanken war (5). Die sozialen und politischen Gegensätze und die daraus folgenden Auseinandersetzungen innerhalb Sikyons hatten die Voraussetzung für Euphrons Ehrungen geschaffen,

Die

Entwicklung

des

Begriffes

"Gründer”

zeigt

sich

hier

ganz

deutlich. Ursprünglich war derjenige damit bezeichnet worden, der eine Stadt materiell und konkret begründet hatte, dann, wie es vor allem bei den sizilischen Tyrannen sichtbar wurde, derjenige, der eine

Stadt

der

Regel

wiedergegründet

noch

konkret

mit

oder

restituiert

Bautätigkeit

und

hatte,

Zuführung

was

aber

von

in

neuen

1) Der Auffassung von Foucart 141, daß Euphron als "Archegetes" verehrt wurde, weil der Titel "Oikistes" schon besetzt gewesen sei, sind die Ehrungen für Demetrios und Aratos entgegenzuhalten, ohne daß die Sikyonier sich an deren Bezeichnung als "Gründer" störten. 2) Vgl. oben 5.67 und 5.60. 3)

Eitrem,

Heros

1136;

Taeger,

Charisma

I

155.

Vgl.

auch

Marinoni, Polis 171 Anm.84. 4) Skard, Euergetes 36ff. nahm u.a. dieses Beispiel als Beleg für seine Auffassung, daß schon in klassischer Zeit eine Gründung als Euergesia und ein Gründer als Euergetes angesehen wurde. 5) Vgl. Frolov 387f.

180

Euphron

Siediern

dann

verbunden

auch

oder

auf

eine

solite

jene

neue

sich

war,

bis

in

ausweitete,

die

Sikyon

sich

Regierungsform "Ktistes"

die

die

Bezeichnung

eine

Stadt

hatten.

fortsetzen,

in der

genannt

werden

als

"Gründer"

innerlich

eingerichtet

Kaiserzeit

Wohltáter ehrenhalber

Exkurs:

bis

von

gefestigt

Dieser

Prozeß

letztendlich

ein

konnte.

Die Bedeutung von "Archegetes"

Das Epitheton 'Apxnyétng oder feminin Ἀρχηγέτις wurde oben schon kurz untersucht (1). Im Zusammenhang mit dem "Archegetes" Euphron ist es aber angebracht, die Verwendung und Bedeutung dieses Begriffes noch einmal ausführlicher aufzuzeigen und den Nachweis zu führen, daß "Archegetes" auch zur Bezeichnung des

Gründers angewandt wurde. Mit "Archegetes" wurden

vor

Stádte, besonders aber Apollon als (2). Im Zusammenhang mit den

γέτης

τοῦ

γένους

(oder

allem

die

Schutzgottheiten

Führer der Seleukiden

synonym ἀρχηγὸς

τοῦ

γένους).

1) Oben S.109ff. Siehe dazu die Kataloge im Anhang; Phintys bei Stob. flor. 74,61a Vol.III p.65 Meineke:

Yétq

ϑεῷ

Akad.

τᾶς

πόλιος;

Berlin

1928,

P.Vidal-Naquet,

R.Herzog,

Nr.6,

Clisthéne

Brackertz 216ff. - Zum synonymen "Archegos" 32ff.

8;

Heilige

Pareti,

Gesetze

Studi

l'Athenien,

der

Kolonisten bezeichnet heißt Apollon &oxn-

Paris

außerdem τῷ áoxa-

von

278f.;

Dieses

Kos,

Abh.

P.Lévéque

1964,

71

-

Anm.];

Gebrauch von "Archegetes" bzw. des meist in den christlichen Schriften vgl. Galitis

60ff.

2) Dem entspricht die Anwendung des Begriffes auf Gótter, die Schutzherren und Urheber oder Stifter irgendwelcher Künste und Einrichtungen sind: Apollon = Musagetes und Archagetas der Künste

(Syli.?*

699);

Apollon

von

Delphi

= Archegetes

bzw.

Archegos

der

Philosophie (Iul. or. VI 188 a. b); Hephaistos = Archegos der handwerklichen Künste (Plut. mor. 958d): Iakchos oder Dionysos Archegetes der Mysterien (Strab. X 3,10 p.468; vgl. dazu F.Kolb, Agora und Theater, Volks- und Festversammlung, Berlin 1981, 33

Anm.99); Herakles - Archegetes der kynischen Philosophie (Lukian. symp. 16). Bei Euripides (El. 891) werden die Götter τύχης dpxn-

γέτας

τῆσδ'

πάντων In

einer

genannt.

ἀρχαγέταν; Inschrift

Vgl.

Lyk.

aus

Milet

auch

Sophron

Alex.

1350;

(Milet

Olympischen

Spiele

und

des

καλέω

or.

I 3,Nr.143,65),

mit Tralleis enthält, heißt Apollon von x€v/[ótnro)c; àhnlich. Syll.* 711, L

der

fr.42 Kaibel:

Aristeid.

die

43,8

einen

Δία

Keil.

Vertrag

Didyma ἀρχηγέτης τῆς ol14. Herakles ist Archegetes

Tempels

in

Olympia

(Strab.

VIII

3,30 p.355). Bei Kleanthes, Stoicorum veterum fragmenta I p.121,35 findet sich: Ζεῦ, φύσεως ἀρχηγέ;in einem Zauberpapyrus, PSI I 28,8: τῆς γαίης ἀρχηγέται und in einem weiteren bei Κι. Prei-

sendanz,

Papyri

Graecae

σης

γενέσεως.

Hermes

Yov

ἀρχηγέτης

(bei

τῆς

(ebd.

Nr.IV

2330)

Magicae

wird

I? Nr.IV

in den

Preisendanz

Zauberpapyri

Nr.IV

oder ἀρχηγέτας

1748-49:

2289) oder γλώσσης

ἀρχηγέτης

πάντων ϑεῶν

(ebd.

Nr.

ὡς

ná-

μά-

ἀρχηγέV

403.

Die Bedeutung

von

"Archegetes"

181

weist auf eine andere Bedeutung des Wortes, nämlich "Stammvater", "Ahnherr" (1). Der Ahn der Familie oder des Geschlechtes (2), der Phyle (3), des Demos oder der Stadt (4), des Stammes (5), Volkes 407)

genannt.

1)

Siehe

oben

$S.112f.

Mit

diesen

Begriffen

wird

Apollon

als

Ahnherr der Seleukiden in lasos/Karien (IBM 442,5) und in Ilion (ΙνΠίο 21,13; 32,26) bezeichnet; vgl. Robert, BE 1955,229 Nr.122; Musti, Stato 9ff.; W.Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit, Tübingen 1971, 71ff. - Apollon als ἡμετέρου γένους ἀρχηγός in Pästren/ Thrakien (IvBulg. III 2, 1683); Apollon = ἀρχηγὸς τοῦ γένους bei Plut. Demetr. 40,4. In Telmessos ist Apollon wohl der Begründer des dortigen Sehergeschlechtes (E.L. Hicks, JHS 14, 1894, 377ff. - Michel, Recueil

d'inscriptions

grecques

Nr.459:

ἀρχηγέτης

τοῦ

γένους).

-

Diony-

sos gil als Stammvater der Ptolemáer und wird ebenfalls mehrmals als Archegetes bezeichnet (Satyros, FGrHist 631, fr.l; Satyros, P.Oxyrh. 2465, fr.l, Z.3 und fr.11, Z.7). Ebenso ist Asklepios der

Stammvater

der

Carratelli; . Aphrodite 2,19

Asklepiaden

in

Annuario Scuola als Archegetis des

p.657;

Cass.Dio

XLIII

lasos/

Karien

(D.Levi

19)

die Begriffe: Siehe

ol

μὲν

auch

587 n.16). Strab. XIV

22,2.

Stammväter:

πρόγονοι

Eur.

Pugliese

Atene 39-40, 1961-62, iulischen Geschlechtes: -

Die

jüdischen

Philon Iud. de opificio mundi 142; Id., Abr. 9. 2) Siehe oben 5.112 Anm.7. Nebeneinander πατέρες.

- G.

Or.

555;

xal

276. stehen

bei Pollux

ἀρχηγέται

Aristot.

EN

xal

1162a;

(III

ol

ἄνω

Philon

Iud.

leg.ad Gaium 54. Philetairos heißt bei Strabon (XII 3,8 p.543): - ὁ ἀρχηγέτης τοῦ τῶν Ἀτταλικῶν βασιλέων γένους. Vgl. auch Plut. Alk.

1,1:

Archegetes

Εὐρυσάκην

in

τὸν

einem

Αἴαντος

Graffito

in

ἀρχηγόν.

Abydos/

- Die

Ägypten

Bedeutung

von

(Preisigke,

SB

3723) ist unsicher, ebenso wie in einem Papyrus bei C.Wessely, Corpus Papyrorum Hermopolitanorum I 24,12 (nach Preisigke = Stammvater). Siehe auch Galitis 131 und Marinoni, Seleuco 594. 3) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 153f.; A.-M. Vérilhac, Nouvelles inscriptions de Paros, BCH 107, 1983, 425.

4) Vgl.

z.B.

Bakchyl.

9,51.

5) Die Vorfahren der Picentiner, die in das Land eingewandert waren, werden bei Strabon (V 4,2 p.240) als "Archegetai" bezeichnet, ebenso die ersten Samniten (Strab. VI 1,6 p.258; vgl.

dazu

Pareti,

Ophiogeneis

&oxnvétnc

Studi in

τοῦ

274ff.

Mysien

γένους.

heißt

298ff.). bei

Außerdem

Der

Strabon

Aeneas

Gründerheros (XIII

1,14

= Archegetes

der

p.588):

der Römer

(Strab. XIII 1,27 p.595); die Herakliden = Archegetai der Spartaner (Xen. Hell. VI 5,47). Mehrere Male nennt Strabon einen ganzen Stamm Archegetai eines anderen (Strab. VI 1,2 p.253. VII fr.38. X

3,3

p.464.

XI

13,9

p.525.

XIV

5,21

p.676).

- Vgl.

auch

L.Robert,

Hellenika VII, Paris 1949, 50ff.; Hasluck 228 zu Apollon Archegetes von Kyzikos; M. Tatscheva-Hitova, Über die Epitheta der Gótter in den griechischen Inschriften aus Moesia Inferior und Thracia, in: Actes du VlIle Congrés international d'épigraphie grecque et latine

182

Exkurs

oder Bundes (1) wird häufig als "Archegetes" oder "Archegos" bezeichnet, seien es nun historische Personen oder mythische Gestalten. Für Lokalheroen als Archegetai gibt es viele Beispiele {2). In Athen wurden besonders die Phyleneponymen so benannt (3). Auf Menschen oder auf mythische Gestalten, die als Menschen

aufgefaßt sowohl

wurden,

den

angewandt,

Veranlasser,

Constantza

1977,

kann

Stifter,

Bukarest

- Paris

1979,

l) Hellen heißt in einem Brief xnvóc τῆς κοινῆς προσηγορίας dington Nr.83 - C. Bradford Hellenistic World, New Haven

xnvóc

xal

καϑηγεμών

des

Archegetes

Urheber

(8)

(bzw.

als

auch

Archegos) konkret

den

476.

der Könige von Athamanien dpτῶν Ἑλλήνων (Le Bas - Wad-

Welles, Royal 1934, Nr.35).

Achäischen

Correspondence in the - Vgl. Aratos als ἀρ-

Bundes

(Polyb.

II

40,2)

und übertragen Dyme, Pharai und Tritaia als Archegoi des Achäischen Bundes (Polyb. IV 60, 6. 10). 2) Vgl. den Katalog im Anhang. - Im Allianzvertrag zwischen Rhodos und Hierapytna auf Kreta vom Ende des 3.Jh. v.Chr. (Syll.? 581 = ICret. III 3A) werden außer an die Götter auch an die Archegeten und Heroen (2.3) Gelübde gerichtet, Nach Chr. Blinkenberg,

POAOY

KTIETAI,

Hermes

48,

1913,

240f.

sind

mit

den

Archegeten besonders die Eponymen lalysos, Kamiros und Lindos gemeint (vgl. dazu auch Blinkenberg, Lindos II 1, Nr.274; Blinkenberg, Tempelchronik 7; Foucart 50f.). - In einem von Plutarch (Sol. 9,1) überlieferten Orakel heißen die auf Salamis

wohnenden 848d. 3)

Vgl.

43,66;

τῶν

Heroen Aristoph.

Polyb.

φυλῶν

Naquet,

d&oxnyol

XVI

ír.125; 25,9;

ἀρχηγέτῃ.

Clisthene

Dazu

153f.;

Berlin

Heros

in

Archegetes

in

Galitis Paris

F.Kolb,

Festversammlung,

Siehe

Aristot.

Chorikios

l'Athénien,

Gottmenschentum

χώρας.

auch

Plat.

Ath.pol.

21,6;

Rev.phil.

1,

109f.; 1964,

Agora

und

1981,

66

Anm.25.

Rhamnus:

IG

II/III?

Kron

70f.

- Ein

vgl.

67:

- P.

Z7ff.;

Theater,

2849;

VIII

Demosth. 1877,

P.Lévéque 70;

leg.

or. - τῷ

Vidal-

Habicht,

Volks-

und

Priester

des

auch

IG II/III*

1641, A 6; SEG XIII 26; IG I? 190, 24; F.Sokolowski, Lois sacrées des cités grecques, Supplément, Paris 1962, Nr.10, 67 (hier wohl Iakchos, der bei Strab. X 3,10 p.468 "Archegetes der Mysterien" heißt und mit Dionysos verschmolzen ist); Plat. Lys. 205d; Demosth. or. 60,30f. Über den Archegetes im Dekret von Troizene: M.H. Jameson. Hesperia 29, 1960. 198ff. 211f. - Ein attisches Bergwerk namens "Archegeteion": SEG XII 100. - Die Inschrift "Archegetes" háufig auch auf den Totenmahlreliefs in Attika; vgl. Thönges-Stringaris 50f.; J.M. Dentzer, Rev.arch. 1971, 255f.; S.I.

Rotroff,

Hesperia

47,

1978,

203ff.;

᾿Αρχηγέτης

(Thönges-Stringaris

dota

I

Graeca

449

=

Hesych.

dazu auch IG II/III* 4686: Ἡγεμὼν 83

s.v.

Nr.110).

Vgl.

ἀρχηγέται:

1.Bekker,

ἡγεμόνες

Anec-

ol

En-

ὦνυμοι τῶν φυλῶν. - Bei Strab. IX 1,18 p.397 werden Kekrops und die Eponymen Attikas als Archegetai bezeichnet, bei Strab. XIII 1,48 p.604 Erichthonios. 4) Strab. XIV 6,3 p.682: Ζήνων, ὁ τῆς στωικῆς αἱρέσεως

Die Bedeutung Fürsten

vor

oder

allem

Anführer

wird

(1)

der

mit

von

"Archegetes"

bezeichnen.

Ab

besonderen

Ehren

der

183 hellenistischen

Zeit

ausgezeichnete

Tote

ἀρχηγέτης; Philodemos, stoic. XII 22 Crónert: ἀρχηγέτης dywγῆς; Aristot. metaph.983b; Plut. mor. 1135b: Olympos = ἀρχηγὸς

τῆς Ἑλληνικῆς

xal

ἀρχηγέτης

Ὑεωγραφικῆς

τῆς

καλῆς

μουσικῆς; Strab.I ἐμπειρίας;

IG

ἐράνου τοῦ ἀργυροῦ ἀρχηγός. Vgl. Aischyl. Isokr. or. 12,101; Xen. Hell. III 3,4; Polyb. 28,5.

XI

26,5.

XI

30,3.

XXIV

10,8.

XXXIII

1,2

p.2

II/III^

zu Homer:

1327,14:

τοῦ

sept. 999 Murray; V 10,1. V 25,7. V 10,3;

Strab.

II

2,2

p.94. VII 3,4 p.297; Diod. V 64,6. XIX 64,8; Hdn. VII 1,10.11; Cass.Dio LIV 3,4. LVI 4,4. LVI 19,2; Syll.? 684,8. 18; Syll.? 704, E 12; CIG 3957b und OGIS 90,47; P.Oxyrh. 1241, Col.IlI 35; außerdem Plat. Krat. 401d; Plat. soph. 243d; Polyb. I 81,10. II 21,8. II 38,9; Plut. mor. 427e. Siehe auch Pareti, Studi 274ff. und

Foucart

51.

1) Die Kónige von Sparta werden bei Plut. Lyk. 6 so genannt; vgl. oben S.70ff. und Pareti, Studi 282f.; K.M.T. Chrimes, Ancient Sparta, Manchester ?1952, 419f. 423; H.Schaefer, Probleme der Alten Geschichte, Góttingen 1963, 274; P.Oliva, Sparta and Her Social Problems, Amsterdam Prag 1971, 97.,; Hammond, Peloponnese 331. Nach Huxley, Sparta 45f. 120 bezeichnet Archegetes eigentlich den Kultgründer und diese Bedeutung habe das Wort auch in der Rhetra bei Plutarch. Nach Galitis 123f. wurde der Titel von Herakles in Sparta übernommen. Weitere Zeugnisse: Hdt. IX 86,1 (Timagenidas und Attaginos, die Anführer der Thebaner in den Perserkriegen); Thuk. I 132,2 (Pausanias heißt auf der Schlangensáule in Delphi Ἑλλήνων dpxnvóc; vgl. auch AP VI 197); Eur. Tr. 1267 und Xen. Hell. V 2,25 (für militärische Führer); SGDI 5504 (Inschrift eines Python Archegos an der Heiligen Straße bei Didyma; vgl. CIG 2882); Plut. mor. 293f. (Archegos nannte man den Vorsitzenden der Thyiaden in Delphi); A.Maiuri, Nuova silloge epigrafica di Rodi e Cos, Florenz 1925, Nr.44 (das Koinon der Soteriasten von Rhodos gedachte seiner Archegetai); CIG 6798 (auf einer Graburne aus der Gegend von Dijon wird ein Mann namens Chyndonax als ἀρχηγὸς Lleρέων, Anführer der Mithraspriester bezeichnet). Vgl. auch die

Anrede in Oxyrhynchos τῶν ἀγαϑῶν und xvloxa

im 3.Jh. n.Chr.: - ἀρχηγαὶ (ἀρχηγὲ) τῆς πόλεως (P.Oxyrh. 41, 5.6). Weiter-

hin Eur. Tr. 196. 447; Eur. El. Hipp. 151; Eur. Ion 723; Soph.

Hik.

184.

bezogen). Pind. Ol. X

34,2;

In

251;

Strab.

XII

259;

Bakchyl.

3,24

(auf

Kroisos

5,1 p.566.

byzantinischer Studi

πατρίκιος Sinn:

Ag.

5,179 (auf die Gótter angewandt); Theokr. eid. 22,110; VII 78 (Tleptolemos = Archegetes der Tirynther); Polyb.

Militärführer

Pareti,

Aischyl.

1149; Eur. Iph.Taur. 1303; Eur. OT 751; Soph. OK 60; Aischyl.

und

Zeit

277),

z.B.

ἀρχηγέτης

ZcAÀeuxeta,

bezeichnet

Statthalter

(vgl.

Cedrenus

Θρακῶν

ἀρχηγέτις

xal

οὖσα

Archegetes

G.Seure,

Vol.

BCH

II

die 36,

p.231

höchsten 1912,

Bonn:

570;

λέων

Μακεδόνων. - Im übertragenen xal

σχεδὸνὡς

εἰπεῖν

éo-

184

Exkurs

Archegetes

zutrifft,

genannt

obgleich

Ahnherr oder kann ebenfalls

gleichen

(1),

was

deren

Stammvater Archegetes

Bedeutung

ja auch

Ehrungen

schon

noch

einer Stadt, heißen. Der

wie

Oikistes

für

Euphron

weiter

und

erhóht

Battos

sind.

Der

d.h. meist ihr Gründer, Begriff wird hier in der

oder

Ktistes

verwendet

(2).

Erwähnt wurde schon, daß Apollon in Kyrene zunächst mit dem Epitheton Archegetes versehen wurde, nämlich als göttlicher Führer der Kolonisten, daß später aber die Bezeichnung Archegetes durch Ktistes

ersetzt

Bezug

auf

Eurysthenes

wurde

(3).

Von

Ephoros

die

spartanischen

und

Prokles,

(FGrHist

Urkönige

die

"Oikistai"

70,

und

fr.

118)

wird

in

Verfassungsstifter

genannt

werden,

beklagt,

daf diese nicht als "Archegetai" angesehen wurden, obwohl dieser Titel alien "Oikistai" gegeben werde: ὄϑεί[ν οὐδ' ἀρχηγέτας] vo-

μισϑῆναι werden

die

ὅπερ

πᾶσιν

sieben

áno6(6ota(v. οἰκισταῖς

mythischen

Kónige,

die

eine

(4).

Bei Plutarch

Kolonie

nach

Lesbos

tía den

ὑπάρχουσα τῆς δυναστείας für die Hauptstadt der Seleuki(Polyb. V 58,4); nach Marinoni, Seleuco 594f. wili "Archegetis"

hier

aber

vgl.

auch

ausdrücken,

daß

Steph.Byz.

s.v.

es

die

erste

Gründung

NeppatoLov.

-

Siehe

Nikators

auch

K.

war;

Steg-

mann v. Pritzwald, Zur Geschichte der Herrscherbezeichnungen von Homer bis Plato, Leipzig 1930, 89. 1llf. 154f.; P.Lévéque - P. Vidal-Naquet, Clisthéne, Paris 1964, 70f.; Sparta, München - Berlin 1963, 157f.;

F.Kiechle, Brackertz

Lakonien und 216f.; Galitis

123ff. 130. 1 Z.B. in zwei Grabinschriften aus Argos: SEG XIV 323. 324. Vgl. Vollgraff lff., der in den heroisierten Toten verstorbene Führer religiöser Vereinigungen sieht, nicht nur in den Beispielen aus Argos, sondern auch im Archegetes der theräischen Inschrift IG XII 3, 762 (vgl. oben S.70f.) und im athenischen "Hegemon Archegetes" (IG II/III? 4686). Nach einer Version bei Pausanias X 4,10 soll der Archegetes von Tronis ein verstorbener Soldat namens Xanthippos sein, Weitere Grabinschriften mit "Archegetes": in Attika (Ath.Mitt. 12, 1887, 93 Nr.59); vielleicht in Pisidien (SEG XIV 807). Siehe auch Kern - Jessen, Archegetes 442f.; Vollgraff 14, der jedoch betont, daß nicht jeder einfache Sterbliche nach dem Tode "Archegetes" genannt werden konnte; Brackertz 223; Galitis 130. - Battos wurde in Kyrene als "Archegetes" verehrt (oben S.70). 2)

So

z.B.

auch

Jeffery, Cyrene l'Athénien, Paris

Manchester

?1952,

Foucart

144; 194,

136;

Fraenkel

P.Lévéque 71; K.M.T.

423; Brackertz

216ff.;

59;

Reverdin

158ff.;

P.Vidal-Naquet, Clisthene Chrimes, Ancient Sparta,

Galitis 38.

3) Siehe oben 8.63 Anm.3. 4) Die Stelle nur lückenhaft bei Strab.VIII 5,5 p.366 überliefert. Nach Jeffery, Cyrene 145 sind nur die beiden Gründerkönige Spartas, nicht die späteren Könige als Archegetai bezeichnet worden; dagegen F.Kiechle, Lakonien und Sparta, München - Berlin 1963, 159., der sich auch gegen die Zurückführung der besonderen Bestattungsriten und -ehren für die spartanischen Könige auf den Oikistenkult ausspricht. Vgl. E.Lévy, La Grande

Die Bedeutung geführt

haben

von "Archegetes"

sollen, als ἀρχηγέται

xal

185

βασιλεῖς

bezeichnet

(1).

Archegetes weist hier auf die alte Bedeutung von "Fürst" oder "Anführer" zurück, wird aber auf Gründerkönige angewendet. Polybios (XXXIV 1,3) verbindet bei der Beschreibung des Werkes von

Ephoros

folgende

Wörter

νειῶν, μεταναστάσεων, Aristides (or. 27,5 Keil) für

den

beiden

Stádtegründer Begriffen

8.

miteinander: περὶ

ἀρχηγετῶν. Im Archegetes und

gleich

benannte

(2),

indem

μτίσεων,

συγγε-

2.Jh.n.Chr. setzte Aelius Ktistes als Bezeichnungen er Apollon

von

Kyzikos

mit

(3).

Gründungen

des

4.)Jh.

in

der

Adria

a. Korkyra Melaina

In

einem

inschriftlich

der vermutlich in einem Pyllos und ratifiziert.

In

erhaltenen

Volksbeschluß

der

Stadt

das 4.Jh. v.Chr. gehört, wird ein Vertrag mit seinem Sohn Dazos, wohl illyrischen Fürsten,

deren

Gebiet

soll

eine

angelegt werden (5). Die ersten und Ackerland erhalten, müssen

neue

Kolonie,

Korkyra

Melaina,

Kolonisten sollen Anteile an Bauals Gegenleistung dafür aber die

Stadtmauern errichten. Ob das Verhandlungsgremium der wirklich οἱ οἰκισταί genannt wird, wie vor allem Adolf betont

hat

Rhétra,

1]

(5),

Ktema

Plut.

2,

ist

aber

1977,

mor.

kaiserzeitlichen

Issa,

94f,

163b.

fraglich,

da

und

5.183

Vgl.

Inschrift

oben

oben

aus

5.70

Lesbos

die

Inschrift

an

issaier Wilhelm den

ent-

in

einer

Anm.1.

Anm.3.

(IG

Wer

XII

der

2,61)

genannte

"Archagetas" ist, bleibt wegen des fragmentarischen Zustandes des Textes unklar. - Archegetai und Basileis heißen die Herakliden und Asklepiaden in Rhodos bei Aelius Aristides (Vol. I p.839 Dindorf). 2) Vgl. auch Hdn.gramm. Vol.II p.861f. Lentz = Steph.Byz. s.v. Σικελία: ἀπὸ τοῦ οἰκιστοῦ xal ἀρχηγέτου τῆς χώρας; Pind. Ol. VII 30. 78: Tleptolemos - Oikister und Archagetes von Tiryns; Strab. XIV 1,46 p.650: Athymbros - Archegetes von Nysa. Askanios und Skamandrios heißen als Gründer von Städten der Troas sowohl Oikistai als auch Archegetai (vgl. im Katalog im Anhang Nr.182.183.217). - Zenon heißt sowohl Archegetes (Strab. XIV 6,3 p.682) als auch Ktistes der Stoa (Athen.VIII 345c. IX 370c;

Diog.Laert.

I1 120).

Vgl. auch Philon.Iud.

de ebrietate 42.

3) Vgl. dazu Hasluck 228f.; Rohrbach 92f.; Lombardo 69f. 4) Die Inschrift: Syll.* 141. Vgl. dazu Wilhelm, Neue Beiträge III 3ff.; ΕΟ. Maier, Griechische Mauerbauinschriften I, Heidelberg 1959,

Nr.57;

München 'Adriatic

(für

eine

H.H.

Schmitt,

Die

1969, Nr.451; Graham, Empire' of Dionysius of

Datierung

ins

3.Jh.);

Staatsverträge

des

Altertums

III,

Colony 42f.; G.Woodhead, The Syracuse, Klio 52, 1970, 508ff.

D.Asheri,

RSA

1,

1971,

81f.;

Braccesi 309ff.; Cohen, Colonies 58; Oraham, Expansion 143. - Zur Frage der Datierung auch Robert, BE 1971, 386 und BE 1975, 349, 5) Wilhelm, Neue Beitráge III 15f.

186

Gründungen

sprechenden b.

In

Stellen

Das

lückenhaft

Unternehmen

die

Adria

unternehmen

fällt.

Ein

Jahre

325,8

des

des

sollte

führen,

das

Miltiades

das

schon

in

mehrere

Lakiades

letzte die

erhaltener

bezeichnet

in der Adria

ist (1).

auch

inschriftlich

3.Jh.

athenische

Zeit

Alexanders

Schiffskatalog Male

Kolonisations-

einen

des

aus

Mann

Großen

Piraeus

namens

vom

Miltiades

Lakiades als ὁ οἰκιστής (2). Diesem sollen Schiffe und die dazugehórige Ausrüstung übergeben werden, damit er eine Apoikie in die Adria (Z.176f.) führe (3): ταύτην τὴν ναῦν xal τά σκεύη

παρέλαβεν,

Μιλτιάδης

Paragraphen Schiff

in

der

übernehmen.

Aanıd/öng

Liste Die

steht, Flotte

ὁ olnıor(Z.15ff.). Miltiades

bestand

solle

aus

das

Trieren,

Nach Tetreren

Triakonteren (4). Ober diese Adria-Kolonie haben wir sonst keine Hinweise. wissen weder, ob das Unternehmen geglückt ist, noch kennen die Lage (5). Der Grund zur Aussendung der Kolonie und 1) Text Dazos einem

jedem

entsprechende und

Wir wir des

Siehe z.B. Zeile lf. Vgl. Graham, Colony 43 Anm.6. - Vom aus unverständlich ist die Interpretation, daß Pyllos und die Oikisten seien; vgl. Braccesi 310 Anm.6. - Dagegen ist in Dekret hellenistischer Zeit aus Pharos nach L.Robert,

Hellenica

XI-XII,

Paris

1960.

508ff.

οἰκισταί

als

Bezeichnung

für

Paros, die Mutterstadt von Pharos, zu ergänzen; vgl. Braccesi 322ff. 2) IG II/III* 1629 (-SylM.? 305), Z. 18f. 39f. 60f. 72f. 86if. 107f. 124f. 141f. 160f. 223f. 3) Dazu Boeckh, Seewesen 450ff., Urkunde XIV mit ausführlichem Kommentar; A.Schaefer, Demosthenes und seine Zeit III,

Leipzig

?1887,

299f.;

Foucart

134f.;

Ziebarth,

Seeraub

18f.;

M.N.

Tod, A Selection of Greek Historical Inscriptions II, Oxford 1948, Nr.200; Obst, RE XV 2, 1932, 1705 s.v. Miltiades 3; Vallet, Athénes 39ff. 49; Gitti l6ff.; U.Fantasia, Le leggende di fondazione di Brindisi, Annali della Scuola normale superiore di Pisa, Cl. di lett. e fil. Ser.III, Vol. 11,1, 1972, 136ff.; Braccesi 249f. 2B6ff.; Kiechle, Korkyra 188f.; Chevallier. Les Grecs 11; E.Culasso

Gastaldi, Epigraphica Tirrenica,

Gli

Ateniesi 42,

Rom

1980, 1983,

in

Adriatico:

135-138;

84ff.;

Will,

note

M.Giuffrida Athen

a

IG?,

lIentile,

1, La

1629, pirateria

112f.

4) Zu den Einzelheiten vgl. Boeckh, Seewesen 425ff. 5) Über die Lage der Kolonie sind Vermutungen geäußert worden, obwohl wir nicht einmal wissen, ob die Schiffe überhaupt in der Adria angekommen sind; vgl. dazu W.Dittenberger zu Syll.? 305; Obst. RE XV 2, 1932, 1705; Gitti 18ff.; Braccesi 296ff. und Kiechle, Korkyra 188. - Es kann sich nicht um die Stadt Adria handeln, wie J.Kirchner, Prosopographia Attica II, Berlin 1903, 89 Nr.10210 und Vallet, Athenes 40 mit Anm.l glaubten; dagegen wandten sich mit guten Gründen z.B. Gitti 22; Robert, BE 1955, 210 Nr.78a; Braccesi 297.

Das

Unternehmen

des

Miltiades

Lakiades

187

entsprechenden athenischen Volksbeschlusses wird aus Zeile 217ff. der Inschrift deutlich. Es sollte ein Stützpunkt zum Schutz des athenischen Handels und der Getreideversorgung vor den tyrrhenischen Piraten geschaffen werden, φυλημὴ ἐπὶ, [Tup)pnvooc (Z.222f.) (1). Die Schiffahrt in der Adria solite durch eine Flottenstation gesichert werden (2). Auch die Reden der athe-

nischen

Rhetoren

Hypereides:

und Deinarchos: τυρρηνικός erhalten sind, bezogen sich Adria

(4),

das

wahrscheinlich

Getreideknappheit beitragen Der Oikist Miltiades aus leitete,

aber

ist

sonst

identisch

so

mit

gut

dem

περὶ (3), wohl

τῆς von auf

auch

zur

solite (5). dem Demos wie

Vater

τῶν

Milderung

(6).

Τυρρηνῶν

aber nur die Titel Unternehmen in der

Lakiadai,

unbekannt

der

φυλακῆς

denen dieses

der

der

die

athenischen

Expedition

Wahrscheinlich

Euthydike,

die

im

Jahre

ist

308

er

mit

Ophellas, dem Tyrannen von Kyrene, vermáhlt wurde (Diod. XX 40,5), die nach dessen Tod nach Athen zurückkehrte und dann Demetrios Poliorketes heiratete (Plut. Demetr. 14,1) (7). Miltiades gehórte der berühmten Familie an, aus der sowohl der

gleichnamige

1)

Vgl.

Oikist

Boeckh.

der

Chersones

Seewesen

als

457f.;

auch

der

Marathonsieger

W.Dittenberger

zu

Syll.?

305;

M.N. Tod, A Selection of Greek Historical Inscriptions II, Oxford 1948, Nr.200; Obst, RE XV 2, 1932, 1705; Ziebarth, Seeraub 19; G.Colin, Hypéride. Discours, Paris 1946, 37; Vallet, Athenes 40ff.; Gitti l6ff.; G.Woodhead, Klio 52, 1970, 511; U.Fantasia, Annali Scuola normale superiore di Pisa, Cl. di lett. e fil. Ser.III, Vol. 11,1, 1972, 139; Braccesi 249f. 286ff. 294ff.; Kiechle, Korkyra 188; E.Culasso Gastaldi, Epigraphica 42, 1980, 135ff.; Will, Athen 112. Die Aussendung des Miltiades und seiner Schiffe ist sicherlich mit der Tatsache zu verbinden, daß damals die Getreidekammern Athens in Ägypten und im Schwarzmeergebiet unter die Kontrolle Alexanders gekommen waren und daß der athenische Handel nach Osten stark zurückging; vgl. Chevallier, Les Grecs 11 und Will, Athen 112f. 2) Ziebarth, Seeraub 19; E. Culasso Gastaldi, Epigraphica 42, 1980, 136f.; Braccesi 295. 3) Hypereides fr.166fí. Kenyon und Deinarchos fr.6 Burtt. Dazu Boeckh, Seewesen 459ff. mit Kommentierung der Fragmente und M.Giuffrida Ientile, La pirateria Tirrenica, Rom 1983, 87ff. 4) So Boeckh, Seewesen 459ff.; A.Schaefer, Demosthenes und seine Zeit III, Leipzig *1887, 299 Anm.3. 300 Anm.l; Thalheim, RE IX 1, 1914, 283 s.v. Hypereides; Ziebarth, Seeraub 19; G.Colin, Hypéride. Discours, Paris 1946, 37; Braccesi 289. 301f.; Chevallier, Les Grecs 11; Wil, Athen 112 Anm.9l. 5) Vgl. Will, Athen 112f. 6) Zu Miltiades: J.Kirchner. Prosopographia Attica II, Berlin 1903,

Nr.

10210;

Obst,

RE

XV

2,

Davies 309 Nr. 8429. 7) So J.Kirchner, a.a.0.; ΜΙΝ. Historical Inscriptions II, Oxford 1948, Manni, Demetrio 26.

1932,

1705

s.v.

Miltiades

3;

Tod, A Selection of Greek Nr.200; Davies, a.a.O. Vgl.

188

Gründungen

des

4.Jh.

in der Adria

stammten (1). Diese Familientradition mag dazu beigetragen haben, Miltiades Lakiades zum Oikisten zu machen (2). Denn schon vor der Abreise der Kolonisten wurde Miltiades in der Inschrift "Oikistes" genannt. Er war wohl durch einen athenischen Volksbeschiuß mit dieser

Aufgabe

betraut

worden.

Man

hatte

auch,

wie

aus

der

Inschrift hervorgeht, genaue Vorschriften erlassen, in denen festgelegt war, weiche Ausrüstung Miltiades mitgegeben werde. Wenn die Tochter des Miltiades tatsächlich im Jahre 308 Ophellas heiratete,

ist

aufhielt.

anzunehmen,

Miltiades

Beauftragter

in

daß

dürfte

der

dann

Adria

wohl

wir

die

Familie

nur

geweilt

Weitere zu hypothetisch, da einer Siedlung gekommen ist. 9.

sich

zeitweilig

haben.

nicht

damals

als

Aber

wissen,

in

athenischer

hier

ob

es

Athen

wird

alles

überhaupt

zu

Timoleon

a. Timoleons

Tätigkeit

in Sizilien

Um die Mitte des 4.Jh. v.Chr. bestanden im ehemaligen Machtbereich des Dionysios I. von Syrakus zahlreiche lokale Tyrannenherrschaften. Die Zersplitterung hatte zu vielen Auseinandersetzungen innerhalb des griechischen Sizilien, zu M háuflgem Wechsel

und

in

der

Herrschaft,

ihrer teilweisen Im

Jahre

346

riefen

von Leontinoi, gegen Hilfe, der sich von (Plut.

Tim.

diesem

1,3).

Jahr

bedroht

die

sollte. nicht

und

einige

Auch

nach

Nach Diodor Waffenhilfe,

zum

Niedergang

Entvölkerung

Syrakusaner

geführt

Hiketas,

den ehemaligen Tyrannen neuem der Stadt Syrakus die

Karthager

Griechenstädte

haben.

Gesandtschaft

schließlich

Verödung

Die

solien

Siziliens,

Syrakusaner

Korinth,

die

dort

im

nach

(XVI 65,1) forderten die sondern baten lediglich

Städte

den

Herrscher

Dionysios |l. zu bemächtigt hatte Plutarch

besonderen

sandten um

der

(3).

schon

in

Syrakus,

jedenfalls

Unterstützung

eine bitten

Gesandten von Korinth um einen geeigneten

Führer für den Kampf. Die Syrakusaner beriefen sich dabei auf ihre. Verwandtschaft mit Korinth (4). Syrakus war eine korinthische 1)

Vgl.

Boeckh,

Seewesen

245;

J.Kirchner,

IG

II/III?

1629

n.18;

U. Fantasia, Annali Scuola normale superiore di Pisa, Cl. di lett. e fil. Ser.III, Vol. 11,1, 1972, 136; Davies 309 Nr.8429. 2) Nach Boeckh, Seewesen 245, weil sein Voríahre der Oikist der Chersones gewesen war; ebenso A.Schaefer, Demosthenes und seine

Zeit

112,

Leipzig

1887,

300;

W.Dittenberger

zu

Syll.?

305.

Vgl.

Obst, RE XV 2, 1932, 1705; Braccesi 306; M. Guiffrida Ientile, La pirateria Tirrenica, Rom 1983, 84. 3) Vgl. Plut. Tim. 1 und Westlake, Syracuse 284f.; Berve, Tyrannis I 276; de Blois 132f.; Goldsberry 7; Lintott 214. 4) Plut. Tim. 2,1; Diod. XVI 65,1f. - Nach Plut. Tim. 2,1 waren es allgemein die Griechen Siziliens, die um Hilfe baten, nach Plut. Tim. 2,2 und nach Diodor nur die Syrakusaner. - H.D.

Timoleon

Kolonie,

und

der

zuerst

Not

so

war

an

es

die

ein

und

Korinth

berechtigtes

Mutterstadt

um

189

Anliegen,

Hilfe

zu

betont, daß sich die Korinther schon mehrmals gegenüber ais hilfreich erwiesen hatten (1).

Gegen

wen

sich

die

korinthische

sich

in

wenden.

ihren

Zeiten

Plutarch

Tochterstädten

Unterstützung

richten

solite,

wird in den Quellen unterschiedlich betont. Nach Diodor ging es um die Auseinandersetzung mit den Tyrannen (2), nach Plutarch stand der Kampf gegen die Karthager im Vordergrund. Dafi die Wahl auf den

aus

vornehmer

korinthischer

Familie

stammenden

Timoleon

fiel,

zeigt, daß man einen Mann aussenden wollte, von dem man sich Hilfe für beide Bedrohungen versprechen konnte. Timoleon hatte sich einerseits im Kampf durch seine Tapferkeit ausgezeichnet (3),

war

aber

auch

durch

seine

Gegnerschaft

gegenüber

der

Tyrannis

aufgefallen (Plut. Tim. 3,2). Seinen Bruder Timophanes, der sich zum Tyrannen von Korinth aufgeworfen hatte (4), soll er deswegen sogar beseitigt haben (5). Dies hatte Timoleon viele Vorwürfe und eine óffentliche Untersuchung des Falles eingebracht, so daB er sich

aus

dem

öffentlichen

Leben

in

Korinth

zurückziehen

mußte

(6).

Nach Diodor soll die Untersuchung noch im Gang gewesen sein, als die Gesandten aus Syrakus eintrafen. Man habe Timoleon zu der OUbernahme der Aufgabe in Sizilien geradezu erpresst (Diod. XVi

65, 7-9). Die

Hypothese

entsprechend Westlake,

Platons

Friends

zeigte, daß waren. 1) Plut. athenischen

ihrer

sie Vgl.

273f.; wie

Successors

alle

in of

habe

seinem

Dion,

Syrakusaner

Syrakus

durch

7.

mit

in

und

Historia

Korinth,

8.Brief,

32,

Timoleon

gesandt

darum

(vgl.

gebeten

Timoleonte

Timoleon

14ff.;

12;

1983,

Dies.,

Ephoros,

Thuk.

170f.

bei der eigens

VI

104,1),

waren

(Thuk.

Timoleon's

Mission

Sicilia antica

Flüchtlinge 256; Hans 73í. 1963, 379. - Die karthagische Sordi,

ein

einverstanden

worden

Ders.,

Sicilia

52f.

gezeigt

FGrHist

70,

fr.

221

=

262;

Goldsberry

Dagegen aber H.Berve, Bedrohung scheint aber, hat,

Timoleon-Unternehmens eingesetzt zu haben. 3) Diod. XVI 65,2; Plut. Tim. 3,3. 4,1f. 4) Aristot. pol. V 1306a. Vgl. Frolov 391ff.;

5)

schon

52ff.

Westlake,

Sordi,

Hilfe

Gesandte

Talbert

Ebenso

zuletzt

Timoleon

Tim. 2,1. 3,1. - So hatten die Korinther auch Sizilienexpedition im Peloponnesischen Krieg

vi

2; Seibert, Gnomon 35,

(7),

Empfehlungen

nicht

Tochterstadt

73,2).

M.Sordi

and

bald

nachdem 4)

von

erst

während

Lintott 214.

Theopompos,

des

227.

FGrHist

115,

fr. 334 = Timaios, FGrHist 566, fr.116 = Plut. Tim. 4,2ff.; Nep. Timol. 1,3f. Nach Diod. XVI 65,3f. soll Timoleon sogar persönlich seinen Bruder umgebracht haben. Vgl. dazu Frolov 393f.; Lintott 214; Sordi, Sicilia 54f. 6) Nep. Timol. 1,5f.; Diod. XVI 65,5ff.; Plut. Tim. 5ff. Vgl. Frolov 394f. 7) Sordi, Timoleonte 25f.; Dies., Sicilia antica 267f. 274; Dies., Sicilia

56ff.

60.

Dagegen

H.Berve,

Gnomon

35,

1963,

379f.

und

190

Timoleon

Kolonisationsunternehmen

der

alten

Zeiten

einerseits

auf

Timoleon

bei

nach

vorher

einer

einem

Sizilien

das

von

Plutarch

Besuch

geplant

delphische

in

und

Orakel

berichteten

Delphi

ein

wie

ein

Oikist

befragt,

beruht

Anekdote,

Siegerkranz

wonach

zufällig

auf

den Kopf gefallen sel (Plut. Tim. 8,2f.), andererseits auf den Münzen von Alaisa und Tauromenion mit dem Kopf Apollons und der Legende APXATETAE (1). Münzen mit Apollon Archegetes sind in Sizilien aber nicht ungewöhnlich und beziehen sich auf die Koloniegründungen der archaischen Zeit und deren delphischen Schutzgott. Der Apollon auf den Münzen von Tauromenion ist sicherlich der der dort angesiedelten sizilischen Naxier. Ob sich der Archegetes auf den Münzen von Alaisa, die in die Zeit Timoleons gehören, auf die Neukolonisation sizilischer Städte durch Timoleon bezieht, ist durch nichts zu beweisen (2). Die Quellen schweigen

über

einen

schon

von

Anfang

an

geplanten

Kolonisationszug

Timoleons. Es scheint wohl eher so zu sein, daß während Timoleons Kampf gegen die Karthager die gemeinsame Herkunft der Griechen Siziliens durch die Darstellung des Apollon Archegetes, des gemeinsamen Kolonisationsgottes, propagandistisch ausgedrückt wurde

(3),

Symbol

des

hat zum

ähnlich

wie

man

gemeinsamen

vermutet, daß ersten Mal auf

Zeus

Eleutherios

Befreiungskampfes

auch die Oikisten der den Münzen dargestellt

gleiche

Richtung

wie

das

würde,

nämlich

die

alten

Erscheinen

des

oder

Zeus

propagiert

Apollon

Archegetes

Gründungsgeschichten

wieder

Sizilien, Hiketas,

Talbert 1l1l6ff. Vgl. auch Goldsberry 26f. Anm.ll Timoleonte 4lf. Anm.25. 1) Nr. 2 und Nr. 24 des Katalogs im Anhang. 2) Vgl. H.Berve, Gnomon 35, 1963, 380 Anm. 1. 3) So Rohrbach 13lf. Vgl.

die

Münzen

von

Aitna

(Head

(4).

als

Man

archaischen Zeit damals wurden (5), was in die

werden zu lassen. Mit Söldnern begab sich Timoleon (6) nach inzwischen mit den Karthagern verbündeten

4)

Hellanios

hat

119),

weisen

lebendig

besiegte erhielt und

Agyrion

den von

Prandi,

(Head

125),

Alaisa (Head 126), Syrakus (Head 179f.). Dazu Goldsberry 26f. Anm.1l; H.Riemann, Iupiter Imperator, Röm.Mitt. 90, 1983, 259ff. 5) So Jenkins, Gela 114. Vgl. Talbert 208 und Ehlers 27f., der vermutete, daß unter Timoleon die Gründerkulte in Sizilien wieder aufblühten. 6) Zu Timoleon und den Ereignissen in Sizilien: O.Meltzer, Geschichte

der

Karthager

I,

Berlin

1879,

319ff.;

192. 580ff.; Hüttl 120-127; L.Wickert, s.v. Syrakusai; H.E. Stier, RE VI Timoleon; Westlake, Syracuse 276ff.; 265ff.;

Ders.,

Timoleon,

passim;

RE IV A ], Ders.,

Wentker,

Beloch,

GG

III

1,

A 2, 1932, 1515ff. 1936, 1276ff. s.v. Timoleon's Mission

Sizilien

l4ff.,

der

- wie

häufig in seinem Buch - zu sehr die Adelsbeziehungen betont; Sjóqvist, Timoleonte 107ff.; M.J. Fontana, Fortuna di Timoleonte. Rassegna

delle

207-213;

Sordi,

fonti

letterarie,

Timoleonte,

Kokalos

passim

4,

1958,

(dazu

3-23;

die

Pareti,

Rezension

Sicilia

von

Seine Tätigkeit Dionysios mehr

li.

die

Burg

Verbündete

vereinigte (1). einen Frieden

beseitigte

er,

unter

Er mit

von den

in Sizilien

Syrakus

ausgeliefert

Sikelioten,

die

besiegte schlieBlich ihnen. Auch die

Diodor

(XVI

73,2.

191

er

und in

in

der

die

Tyrannen

82,4)

residiert

immer

Symmachie

die Karthager und schlofi letzten Tyrannen Siziliens

rühmt

deshalb

Politik, die den Städten Siziliens Eleutheria und gegeben habe. in Syrakus ließ Timoleon als äußeres Zeichen Burg,

gewann

einer

hatten,

Timoleons

Autonomia der

wieder-

Befreiung

niederreißen,

die

ebenso

die Hàuser und Gráber der Tyrannen (2). Der Stadt gab er eine demokratische Verfassung und verbesserte die Gesetze (3). Insgesamt erreichte Timoleon eine neue Blüte der durch die jahrelangen Kriege und Auseinandersetzungen verarmten und H.Berve,

Gnomon

35,

1963,

378-383);

Woodhead,

Greeks

97-100;

Berve, Tyrannis I 276ff.; Graham, Colony 144f.; Lévéque, Timol&on 135ff.; de Waele, Acragas 135-137. 173. 237; Sjóqvist, Sicily 60; Kraay, Timoleon, S.IV-X; Ders., in: Proceedings of the 8th International Congress of Numismatics New York - Washington 1973, Paris - Basel 1976, 99-105 (Kraay zeigte, wie Korinth und seine Kolonien durch die Münzprágung zum Gelingen des Unternehmens beitrugen; dazu auch A.Stazio, in: Metropoli e colonie di Magna Grecia 118); Goldsberry 2ff.; Talbert, passim (dazu die Rezension von M.Sordi, Finley, Sizilien

Athenaeum 55, 1977, 460-466); de Blois 124ff.; Sordi, Sicilia antica 257-282; Lintott

133ff.; 214ff.;

Hans 74ff. - Zu den Quellen (den Biographien von Nepos und Plutarch sowie Diod. XVI 65ff.): Meister, Diodor 120ff.; H.A. Holden, Plutarch's Life of Timoleon, Cambridge 71898; H.D. Westlake, The Sources of Plutarch's Timoleon, CIQ 32, 1938, 65-74; Ders., The Sicilian Books of Theopompus! "Philippica", in: Ders., Essays on the Greek Historians and Greek History, Manchester New York 1969, 226ff., bes. 234ff.; Talbert 1ff.; Sordi, Sicilia 46ff. - Die Quellen gesammelt bei Sordi, Sicilia 144ff. 1)

Zur

tragen

die

Symmachie:

Legende

Diod.

XVI

EYMMAXIKON

73,2.

(Head

82,4.

117.

126;

Münzen

aus

Talbert

Alaisa

188f.).

-

Vgl. die teils variierenden Vorstellungen von Sordi, Timoleonte 57. 62íf. 69f.; H.Berve, Gnomon 35, 1963, 382f.; C.Mosse, Kokalos 14-15, 1968-69, 152; Sjóqvist, Sicily 60; Talbert 143ff.; Goldsberry 3ff. 26 Anm.11; Prandi, Timoleonte 43; Sordi, Sicilia antica 275f. 279; S.N. Consolo Langher, La Sicilia dalla scomparsa di Timoleonte

alla

morte

antica

di

Agatocle,

II, 1, Neapel

1980,

in:

E.Gabba

291;

Sordi,

- G.Vallet Sicilia

71.

76;

(Hrsg.), Hans

La

Sicilia

95.

2) Nep. Timol. 3,3; Diod. XVI 70,4; Plut. Tim. 22,1f. 3) Plut. Tim. 22,2. 24,3f.; Diod. XIII 35,3. XVI 70,5f. 82,6f. Zur Verfassung von Syrakus: Hüttl 120ff.; Westlake, Syracuse 293ff.; Sordi, Timoleonte 47ff. 77ff. 102ff. 116ff. (dazu H.Berve, Gnomon 35, 1963, 380f.); Talbert 122ff. 130ff.; de Blois 141f.; Lintott 216f.; Sordi, Sicilia 68.

eine gemäßigt denkt.

oligarchische

als

an

eine

Goldsberry l4ff.; 77f., die eher an

demokratische

Verfassung

192

Timoleon

entvölkerten Aufruf an

Städte Siziliens. Nachdem ein in Sizilien erlassener die syrakusanischen Flüchtlinge, in ihre Stadt

zurückzukehren,

wenig

erfolgreich

geblieben

war,

wandte

Timoleon

sich mit der Bitte an Korinth, Siedler zu schicken, um Syrakus wieder zu stärken (1). Die Gesandten sollen damals die Korinther

gebeten den

haben,

(Plut.

von

Tim.

neuem

23,1),

Gründer (οἰκισταί)

eine

Parallele

zur

Bitte

der Stadt zu wer-

der

Epidamnier

an

die Korinther kurz vor dem Peloponnesischen Krieg (Thuk. 1| 25). in beiden Fällen berief man sich auf die alten Verbindungen mit der Metropolis. Auf die Bitte Timoleons hin luden die Korinther überall in

Griechenland Sikelioten materielle

und

folgten,

schlossen

Rückkehrwilligen kamen

Kleinasien

die

geflohenen

zur Rückkehr nach Syrakus ein Hilfe. Da aber nicht genügend

Siedler

sich

an.

nach

Auch

und

Korinther

und

andere

aus

und

anderen

Syrakus

Italien

(Plut.

Tim.

verbannten

und versprachen ihnen Freiwillige dem Aufruf

23,3f.).

Griechen

den

Teilen

Siziliens

Timoleon

verteilte

wie ein Oikist der Kolonisationszeit das Land und verkaufte die leerstehenden Häuser an die Neuankömmlinge, wobei den heimkehrenden ehemaligen Syrakusanern das Vorkaufsrecht eingeräumt wurde (2). Nach der endgültigen Besiegung des Hiketas siedelte Timoleon auch die Einwohner von Leontinoi nach Syrakus um (Diod. XVI 82,7). So vergrößerte er die Stadt in gewaltigem Ausmaße und

legte

die Grundlage

läßt

für

ihre

sich

auch

archäologisch

Außer

für

Syrakus

ist

unter

Timoleon

eine

neue an

den

Blüte

(3).

Bauten

Das Wirken in

Syrakus

Timoleons nachweisen

(4). Siziliens die

schriftlichen

1)

Nep.

als

Timol.

auch

3,1f.;

auch

für

Blütezeit

durch

Diod.

die

XVI

zahlreiche

andere

nachzuweisen,

archäologischen

65,9.

82,

3.5.

Städte

sowohl

durch

Zeugnisse

83,1;

Plut.

(5).

Tim.

22,3 - 23,4. 35,1. Vgl. Westlake, Syracuse 287ff.; Goldsberry 7ff.; Seibert, Flüchtlinge 256f. 2) Plut. Tim. 23,4. Vgl. dazu Westlake, Syracuse 291ff.; Asheri, Distribuzioni 29f.; Goldsberry 8; Seibert, Flüchtlinge 257; Lintott

215.

3) Zur Wirksamkeit Timoleons in Syrakus: Beloch, GG II |, 589f.; Hüttl 120ff.; H.E. Stier, RE VI A 1, 1936, 1281f. 1287ff.; Pareti, Sicilia 211f.; Woodhead, Greeks 98f.; Westlake. Syracuse

286ff.;

Sordi,

Timoleonte

50ff.

62.

77ff.

(dazu

H.Berve,

Gnomon

35, 1963, 381f.); Wentker, Sizilien 15ff.; Loicq-Berger 236ff.; de Blois 136ff.; Sordi, Sicilia antica 273f. 279ff.; Seibert, Flüchtlinge 256ff. - Zur Eingliederung von Leontinoi: Moggi, Sinecismi 355ff. Sordi, Sicilia 76 geht zu weit, wenn sie von der Schaffung einer einzigen Stadt in Sizilien, eines Groß-Syrakus, spricht. 4) Drogemüller, Syrakus 106ff.; Goldsberry 10; Talbert 147. 5) Vgl. Beloch, GG III 1, 589f.; Ehlers 27f.; Westlake, Syracuse 2B6ff. 305ff.; P.Orlandini, La rinascita della Sicilia nell'età di Timoleonte alla luce delle nuove scoperte archeologiche, Kokalos 4,

1958,

24-30;

D.Adamesteanu,

L'opera

di

Timoleonte

nella

Sicilia

Sein

Wirken

für

Sizilien

193

Die im Landesinneren gelegene Stadt Agyrion soll Timoleon von dem Tyrannen Apolloniades befreit, sie rechtlich an Syrakus ange-

schlossen

und

mit

neuen

Siedlern

erwáhnt gerade Agyrion, weil Kamarina wurde von Timoleon wieder

bevölkert

(3).

Diese

Städte

5.Jh. von den Karthagern zerstört kümmerlicher Weise weiterexistiert. centro-meridionale

archeologiche,

vista

Kokalos

4,

bevölkert

haben

(1).

Diodor

er selbst aus dieser Stadt stammte. vergrófiert (2), Akragas und Gela waren

attraverso

1958,

im

letzten

worden und Die Siedler

31-68;

gli

scavi

Pareti,

Jahrzehnt

des

hatten nur noch in für Akragas sollen e

le

ricerche

Sicilia 211ff.;

Sordi,

Timoleonte 7?2ff. 104ff.; Berve, Tyrannis I 281; Loicq-Berger 236f.; Lévéque, Timoleon 138ff.; Woodhead, Greeks 98f.; Asheri, Gela 618f.; Sjóqvist, Sicily δῦ; Goldsberry 8,4. Talbert (161ff. und Corinthian Silver Coinage and the Sicilian Economy c.340 to c.290 B.C., NC ll, 1971, 53f.) weist anhand der Münzprägung auf den wirtschaftlichen Aufschwung hin; vgl. dazu auch Kraay, Timoleon, S.Vff. und Ders., in: Proceedings of the 38th International Congress of Numismatics New York - Washington 1973, Paris - Basel 1976, 99-105. - Zu Morgantina: Sjóqvist, Timoleonte 118; Goldsberry 12. 35 Anm.67; Talbert 152f. - Zu Megara Hyblaia: G.Vallet F.Villard, Le repeuplement du site de Mégara Hybiaea à l'époque de Timoléon, Kokalos 4, 1958, 100-106; G.Vallet, Espace privé et espace public dans une cité coloniale d'Occident: Mégara Hyblaea, in: Problémes de la terre en Grece ancienne, Paris - Den Haag 1973, 84; Talbert 149. - Zu Tyndaris: F.Barecca, Tindari dal 345 al 317 a.C.,

Kokalos

4,

1958,

145ff.;

Goldsberry

12;

Talbert

148f.

-

Zu

Herakleia Minoa: E. de Miro, Eraclea Minoa e l'epoca di Timoleonte, Kokalos 4, 1958, 69-82; Sordi, Timoleonte 76f.; Goldsberry 12f.; Talbert 159f. - Zu Solunt und Segesta: V.Tusa, Kokalos 3, 1957, 7T9f.; P.Orlandini, Kokalos 4, 1958, 29; Goldsberry 14. 1 Diod. XVI 82,5. Dazu M.Bell, Agyrion, in: Princeton Encyclopedia 18f.; Sordi, Sicilia 77. - Gegen den Anschluß an Syrakus: Beloch, GG III 1, 591 Anm.3; Goldsberry 5f. 29 Anm.25.

2)

Diod.

Kamarina; zahlreichen

XVI

82,7.

Vgl.

Seibert, Metropolis Neubauten aus der

K.Ziegler,

RE

X

2,

1919,

131f.; Talbert 149ff. Zeit Timoleons vgl. auch

1805 A.

s.v.

Zu den di Vita,

Camarina e Scornavacche in età timoleontea, Kokalos 4, 1958, 83-99; Ders., Bolletino d'Arte 44, 1959, 350ff.; Goldsberry 8; P.Pelagatti,

in:

Princeton Encyclopedia 434 s.v. Kamarina. 3) Plut. Tim. 35,2. - Zu Akragas: Westlake, Syracuse 292f.; P.Orlandini, Kokalos 4, 1958, 27f.; Sordi, Timoleonte 74; de Waele, Acragas 136f.; Talbert 158f.; P.Orlandini, Akragas, in: Princeton Encyclopedia 24; Goldsberry 8f.; Hans 95. - Zu Gela: Westlake, Syracuse 292f.; P,Orlandini, Kokalos 4, 1958, 24ff.; Sordi, Talbert 153ff.; Goldsberry 8f.

Kokalos 2, 1956, 165ff.; Ders., Timoleonte 74; Asheri, Gela 618-623; 11; P.Orlandini, Gela, in: Princeton

Encyclopedia 346 mit Hinweisen auf die neuaufgebauten Teile der Stadt; Hans 98.

in

timoleontischer

Zeit

194

Timoleon

Megillos (2)

und

Pheristos

herbeigeführt

b.

aus

haben

Die Ehrungen

Elea

(Plut.

(1),

Tim.

die

für

Gela

Gorgos

aus

Kos

35,2).

Timoleons

Nachdem Timoleon seine Aufgaben beendet hatte, soll er sich freiwillig ins Privatleben zurückgezogen haben (3) und mit seiner Familie ein Haus und ein Landgut bewohnt haben. Die Syrakusaner sollen ihm beides zum Dank für seine Dienste geschenkt haben (Plut.

Quellen Ehren

Tim.

36,45).

rühmen, erwiesen

Bei

all

wundert hat

den

es

Leistungen

nicht,

daß

Timoleons,

man

diesem

wie

sie

Manne

die

große

(3).

In

Korinth wurde Timoleon ein Denkmal errichtet, das seinen Sieg über die Karthager sm Krimisos feierte. Eine korinthische Inschrift, die leider nur fragmentarisch erhalten ist, bezieht sich wohl auf dieses bei Plutarch (Tim. 29,3) und Diodor (XVI 80,6) erwähnte Siegesdenkmal (5). Der Anfang der Inschrift nennt nach der Rekonstruktion von Musti (6) als Beteiligte bei Timoleons Unternehmen

die

Korinther,

Leukadier,

Ambrakioten,

die Apolloniaten aus Epirus. Kent hingegen Körinther, Syrakusaner, Sikelioten, Korkyräer,

Korkyraer

und

hatte ergänzt: Apolloniaten aus

1) Dazu de Waele, Acragas 136f.; D.Asheri, I coloni elei ad Agrigento, Kokalos 16. 1970, 79f., der entgegen der vorherrschenden Auffassung Elea in Epirus und nicht das lukanische Elea als Heimat der Kolonisten ansieht; vgl. ebenso G.Manganaro, Kokalos 14-15, 1968-69. 155f.; Goldsberry 8. 32 Anm.43. Skeptisch sind Talbert 205 und Hans 211 Ànm.213. 2) Keos als Heimat des Gorgos bei Plut. Tim. 35,2 ist in Kos zu emendieren; vgl. unten S. 199. 3) Plut. Tim. 37,6; Nep. Timol. 3,4. - Nach Diod. XVI 90,1 soll Timoleon schon 337/6 gestorben sein, was aber wohl auf einer Verwechslung mit seinem Rücktrittsdatum beruht; so u.a. Goldsberry 28 Anm. 18; Sordi. Sicilia 183. 4) Nep. Timol. 3,5; Plut. Tim. 38,1-39,1. 5) Die Inschrift zuerst publiziert von Smith 362-372 und B.D. Meritt, Corinth. Results of Excavations VIII 1: Greek Inscriptions

1896-1927, menten

von

Cambridge/Mass. J.H.

Kent,

1931, The

Nr.23;

Victory

dann

Monument

mit of

neuen

Frag-

Timoleon

at

Corinth, Hesperia 21, 1952, 9-18 und in: Corinth. Results of the Excavations VIII 3: The Inscriptions 1926-1950, Princeton 1966, Nr.23, Dazu Robert, BE 1953, 69 und 1964, 175; Musti, Timoleonte 450ff.; L.Robert, Inscriptions de l'antiquité et du Bas-Empire à Corinthe, REG 79, 1966. 736. Vgl. auch Sordi, Timoleonte 59f.; Mazzarino, Metropoli 80; Graham, Colony 145; Lévéque, Timoléon 136; Kraay. Timoleon. S.IX; Talbert 76f. 6)

Musti,

Timoleonte

450ff.

mit

numismatischer

Unterstützung

von

Kraay, Timoleon. S.IX und C.M. Kraay. in: Proceedings of the 8th International Congress of Numismatics New York - Washington 1973, Paris - Basel 1976, 102f.

Seine Ehrungen Sizilien,

Leukadier.

Neuerdings

hat

195 L.Prandi

(1)

Restitution versucht, am Anfang der Inschrift Korinther ergánzt und den Bezug auf das bei Monument

zurückgewiesen

(2).

Diodor

(XVI

66,2)

(Tim. 8,4) bestätigen im übrigen die Teilnahme von Leukadiern an der Expedition T imoleons. In der Inschrift wird "Korinthos" κτιστήρ (3) genannten Kolonien genannt. Dies zeigt, daß man Timoleons der besonderen Beziehungen 2wischen Korinth und ihren Kolonien bewußt war. J. und vorgeschlagen

(4),

dessen Statue Argumentation

hier geweiht worden abgelehnt, daß ein

bekannt

sei

und

in

zu

"Korinthos"

Timoleons

Zeugnisse für den Eponymen selten (6), und wenn man

Erinnerung

an

das

den

gemeinsame

andere

und

Plutarch

Korkyräern

und

der am Anfang sich zur Zeit der Mutterstadt L.Robert haben

Gründerheros

zu

sehen,

sei. Prandi hat dies mit der Korinthos mythologisch kaum

Zeit

von im

eine

Syrakusaner statt Plutarch erwühnte

keine

Rolle

Korinth sind Kampf gegen

spielte

aber die

Griechentum

und

(5).

Die

gar nicht so Barbaren die

speziell

an

die

gemeinsame Mutterstadt wachrief, liegt es nicht fern, den eponymen Gründer an Stelle der Mutterstadt Korinth auf die Inschrift zu

setzen. Vor

allem

feierten

natürlich

Plutarch

(Tim.

16,6)

Timoleon

einem

Mordanschlag

einen

ἱερὸν

ἄνδρα

schreibt,

und

in

die

Sikelioten

Syrakus

entgangen

einen

habe

war,

von

Timoleon. man

sich,

Wenn

nachdem

vorgenommen,

Gott

gesandten

ihn

wie

Helfer

zu

verehren, wird damit noch nichts von einer tatsächlichen offiziellen Ehrung gesagt, falls diese Plutarch-Stelle nicht eine reine Anekdote ist (7). Realistischer sind die Ehrenbezeugungen, die Plutarch im 38. Kapitel schildert, daß man nämlich in Syrakus Timoleon in allen l) Prandi, Timoleonte 35ff. Zustimmend: 1977, 463. 2) Prandi, a.a.O. bezieht die Inschrift 80,6 erwáhnte Weihgeschenk an Poseidon. 3) Bei κτιστήρ handelt es sich um variante

zum

attischen

κτίστης,

die

sonst

M.Sordi, auf

das

eine nur

Athenaeum bei

Diod.

dorische noch

in

55, XVI

Dialekt-

einem

Frag-

ment von Euripides! Kresphontes (P.Oxyrh. 2458) zu finden ist. Vgl. Smith 369ff. 4) Robert, BE 1953, 69; ebenso Mazzarino, Metropoli 80. Vgl. auch L.Robert, REG 79, 1966, 736; Talbert 77. Schon Smith 368f. hatte an diese Interpretation gedacht, sie aber für unwahrscheinlich gehalten. 5)

Prandi,

Timoleonte

Korinth bezeichne, Colony 145. 6) Vgl. S.Eitrem, 7) Die enthalten

antiken viele

39

glaubten RE XI 2,

Anm.18.

Sordi, 1922,

-

Daß

1399f.

s.v.

Quellen über Timoleon, vor enkomiastische Züge und

gróftenteils auf Timaios von XII 23; Westlake, Timoleon

Timoleons an Agathos Daimon

"Korinthos"

Timoleonte

60

Korinthos

Taylor,

Stadt

Graham, 2.

allem die Biographien, Übertreibungen, die

Tauromenion zurückgehen; 2ff. - Uber die Weihung

vgl. u.a.

die

und

Divinity

vgl. Polyb. des Hauses

9f.

196

Timoleon

wesentlichen Angelegenheiten und anderes mehr (1).

um

In

Akragas

diese

Städte

sein,

und

wie

Gela

soll

die

anderen

ein

auch

gleichermaßen

der

und

bei

haben

der

fragte,

Timoleon

Oikist (ὥσπερ

empfunden

Neuansiedlung,

Rat

ihn

wegen

seiner

οἰκιστής)

Städte (2),

feierlich

beim

Gesetzgebung

Fürsorge

angesehen

sollen

ihn

begrüßte

ihm

gegenüber

Friedensschluß,

und

der

für

worden

Einrichtung

bei

des

Staates (3) zur Unterstützung und Beratung herangezogen haben (Plut. Tim. 35,2f.). Als Oikist wird Timoleon auch bei Nepos (Timol. 3,2) dargestellt, wenn dieser schreibt, Timoleon habe die ehemaligen Bürger und die neuen Kolonisten in die Stádte gerufen, die Besitzverhältnisse neu geordnet, die Stadtmauern und Heiligtümer wiederaufgebaut, die Gesetze und die Freiheit zurückgegeben. Insgesamt habe er der Insel wieder Frieden gebracht und sei so als conditor urbium betrachtet worden und nicht jene, die die Städte ursprünglich gegründet hatten. Das Heranführen

von

Siediern,

Einrichtung

von

Bodens,

Erlassen

das

der

Heiligtümern,

einer

Aufbau

die

der

Stadtmauern,

Verteilung

gesetzlichen

des

Ordnung,

die

Grund

und

alles

sind

dies

Aufgaben, die für den Oikisten der Kolonisationszeit bezeugt sind, Timoleon hat dies für die sizilischen Städte zwar nicht immer persönlich und direkt getan; er hat aber dafür gesorgt, daß die Städte wieder bevölkert wurden - für Akragas und Gela sind uns zwar die Namen der Führer der Siedlergruppen bekannt, diese

werden

aber

Stadtmauern

nicht (für

als

Oikisten

Gela

bezeichnet

archäologisch

-;

unter

nachweisbar),

ihm

wurden

Tempel

und

zahlreiche öffentliche Bauten errichtet, wurde das Land neu verteilt und wurden in Syrakus eine veränderte Staatsform und neue Gesetze (Plut. Tim. 39,4) eingeführt. mit einem Oikisten verglichen werden,

gegründet

hatte,

sondern

nur

So konnte Timoleon zu Recht obwohl er keine neuen Stádte

alte wieder

aufleben

oder

vergrößern

ließ (4). Einige Jahre nach seinem Rückzug ins Privatleben starb Timoleon (5). Sein öffentliches Begräbnis in Syrakus wird allgemein in den 1) Vgl. auch Nep. Timol. 3,5 - 4,2. 2) Vgl. Westlake, Syracuse 85. - Das heißt nicht, daß Timoleon der neue Oikist wurde und damit die alten Gründer verdrángte. In Syrakus hätte er einen korinthischen Landsmann, Archias, ersetzen müssen, in Gela den Antiphemos aus Rhodos. Timoleon wurde nur mit einem Oikisten verglichen. Vielleicht hat er sogar selbst diese beiden tatsáchlichen Oikisten auf den Münzen darstellen lassen, um eine Verbindung mit ihnen aufzuzeigen; vgl. Jenkins, Gela 114; Talbert 208. 3) Vgl. Beloch, GG III 1, 590; Goldsberry 23f.; Talbert 145. Siehe dagegen aber de Waele, Acragas 173.

4)

Kasper

54

führt

die

auf sein Gesetzgebungswerk

5)

Das

und oben

genaue 5.194

Jahr

Anm.3.

ist

Oikistenehren

für

Timoleon

zu

einseitig

zurück.

nicht

überliefert;

vgl.

dazu

Talbert

49

Timoleon

Quellen

als

Kosten

dafür

sollen

haben.

Beide

Quellen

der

am

sehr

aufwendig

nach

als

und

auf

verlesen wurde: Timoleon hippische und gymnische Tyrannen beseitigt, die

Oikist"

197

ehrenvoll

Plutarch

kennen

Scheiterhaufen,

"neuer

den dem

und

beschrieben

Diodor

(1).

200 Minen

betragen

Volksbeschluß

der

der

verbrannt

Leichnam

Die

Syrakusaner, wurde,

solle auf ewige Zeiten durch musische, Agone geehrt werden, weil er die Karthager besiegt, die größten der

griechischen Städte wiederaufgebaut und den Sikelioten die Freiheit (Diodor) bzw. Gesetze (Plutarch) gegeben habe. Die

Ehrungen

Timoleons

nach

seinem

Tode

entsprechen

denen,

die für die Oikisten üblich waren. Zu den mehrfach für Gründer bezeugten Agonen (2) kommt hinzu, daß Timoleon auf der Agora bestattet wurde, dem für die Städtegründer charakteristischen Begràábnisplatz, wenn auch im Laufe der Zeit immer häufiger sonstige verdiente Männer dieses Ehrenrecht erhielten (3). Es waren

Heroenehren,

die

Timoleon

erwiesen

auch schon Gelon und Dion in Timoleon wären vielleicht allein gebungstätigkeit heroische Ehren 1)

Nep.

Beloch,

GG

Timol. III

1,

5,4; 592;

Diod. H.A.

wurden

(3),

Ehren,

die

Syrakus erhalten hatten (5). schon wegen seiner Gesetznach dem Tode zugestanden

XVI Holden,

90,1;

Plut.

Plutarch's

Tim. Life

of

39.

Dazu

Timoleon,

Cambridge ?1898, 150f.; Foucart 136; Pfister, Reliquienkult II 446f. 579f. 586f.; Westlake, Timoleon 1f.; Woodhead, Greeks 98; LoicqBerger 242; Meuli 63; Goldsberry 4. 2) Vgl. Pfister, Reliquienkult II 489ff.; Wentker, Sizilien 18. Habicht, Gottmenschentum 150 setzt die Agone für Timoleon in eine Reihe mit denen des hellenistischen Herrscherkultes. - Völlig hypothetisch bezieht Ph. Lederer, Eine verschollene Bronzemünze von Syrakus, Transactions of the International Numismatic Congress London 1936, London 1938, 80-85 eine syrakusanische Bronzemünze mit Zeus auf der Vorderseite und einem für diese Zeit einmaligen Viergespann auf der Rückseite auf den Agon beim Begräbnis Timoleons. Allein schon die zeitliche Einordnung des Stückes ist unsicher.

3) Zum Begräbnis auf der Agora vgl. oben S.177f. und Pfister, Reliquienkult I 193. II 446f., der u.a. auf den Staatsmann Philopoimen verweist, der auf dem Markt von Megalopolis begraben wurde, sowie Martin, Agora 194ff. 4) Foucart 136 zweifelt zu Unrecht an heroischen Ehren für Timoleon. - Die Auffassung von McEwan 24f., es handele sich bei den Ehren für Timoleon wie auch bei denen für die sizilischen Tyrannen um nichtgriechische Ehrungen phönizisch - karthagischen Ursprungs, ist längst überholt. Gerade Kapitel 39 der Timoleon-Vita Plutarchs, auf das McEwan verweist, beschreibt typisch griechische Formen. 5) Vgl. Kornemann 53; Pfister, Reliquienkult Ii 579f. 587; Hüttl 96f.; Reverdin 159f.; Westlake, Timoleon 1; Wentker, Sizilien 18; Nilsson, Schule 64; Goldsberry 8.

198

Timoleon

worden

(1).

Hier

Oikistenehren

sind

die

Ehrungen

gekennzeichnet,

obwohl

aber

die

ganz

offizielle

deutlich

als

Übertragung

des

Titels "Gründer" auf ihn nicht bezeugt ist (2). Das später an der Stelle seines Grabes stehende Gymnasium trug noch den Namen Timoleonteion (3). Außer in den oben erwähnten sizilischen Städten war Timoleon auch in Syrakus als "neuer Gründer" aufgefaßt worden, weil er die Stadt sowohl durch die Zuführung von Neusiedlern als auch durch eine neue verfassungsmäßige Ordnung "neugegründet" hatte (4). Selbstverstándlich waren auch die Wohltaten Timoleons als Befreier und Retter vor den Tyrannen und vor den Karthagern ein Grund für die Ehrungen, die ihm nach dem Tode erwiesen wurden (5). Schon im 5.Jh. war, wie oben gezeigt wurde, Brasidas in Amphipolis entsprechend geehrt worden, ohne daß er die Stadt tatsächlich gegründet hatte. Timoleon erhielt diese heroischen Ehren des Oikisten, die auch jetzt noch erst nach dem Tode möglich waren, in einer der

der bedeutendsten anderen sizilischen

Stadt Siziliens, in Syrakus, nicht in Städte, die ihn ebenfalls mit einem

Oikisten verglichen. c. Die Asylieurkunden Im von

Zusammenhang mit Timoleon interesse, die ins Jahr 242

Dekret

Koer

der

Kamariner

cuvouxcotat

Geloer

fast

der Kamariner

(Herzog

wörtlich 1) Vgl.

Hüttl Skard,

sind zwei Asylieurkunden v.Chr. zu datieren sind

(Herzog

Kamarinas

-

Klaffenbach

genannt

Klaffenbach

gleichlautend

2)

Vgl.

-

Nr.13),

ist,

und Geloer aus Kos

läßt

(Z.9). das

sich

mit

aus Kos (6). Im

Nr.12)

werden

die

Auch das

Dekret

der

dem

vorhergehenden

ebenso ergänzen

(2.7).

In

96f. Pater

patriae

58.

3) Nep. Timol. 5,4. Bezeugt auch bei Diod. XIX 6,4 und Polyain. strat. V 3,8. Unkorrekt: Pfister, Reliquienkult II 461, der behauptete, Timoleon sei im Gymnasium bestattet worden, und Meuli 63. Das Gymnasium entstand erst später; vgl. C.Nipperdey im Kommentar

zu Nep.

Timol.

5,4.

4) Wie die Oikisten der Kolonisationszeit war auch Timoleon bis zum Lebensende in seiner Stadt, nàmlich in Syrakus, geblieben. 5) So Westlake, Timoleon 1; Berve, Tyrannis I 281; Charlesworth 166 Anm.8. 6) Die Inschriften publiziert von Herzog - Klaffenbach, Nr.12 und Nr.13 = SEG XII 379. 380. Dazu auch H.Bengtson, Randzu den koischen Asylieurkunden, Historia 3, 1954/5, bemerkungen 456ff.; Seibert, Metropolis 129ff.; Manganaro, Città di Sicilia 415ff.; Asheri, Gela 620íf.; Talbert 204f.; Goldsberry 9. 33 Anm.45

und 46; Finley, Sizilien 129f. Gruppe der Urkunden, die die Sull'idea

di

συγγένεια

normale

superiore

Vol.32,

1963,

di

225ff.;

Pisa,

in

- Die Inschriften gehören in die συγγένεια betonen; vgl. D.Musti,

iscrizioni Cl.

L.Robert,

di

greche,

lettere,

Hellenica

storia

XI-XII,

Annali e

della

filosofia,

Paris

1960,

Scuola Ser.lli,

505ff.

Oikisten

Kamarinas

und

Zeile 9 findet sich dann In

beiden

"anderen gesetzt ist. Es

Dekreten

Oikisten",

Gelas

in den Asylieurkunden

noch das ungewöhnliche werden

nad&

die

xal

Koer,

τοὺς

Wort

die

aus

Kos

199

οἰκιστεία

(1).

"Synoikistai",

ἄλλους

mit

οἰκιστάς,

den

parallel

(2), ohne daß deutlich wird, wer mit den Oikisten gemeint heißt dort: man "ruft" die Koer wie die anderen Oikisten bei

den Festen "herab". Diese Anspielungen im Dekret der Kamariner hat Herzog schon 1928 auf die Neubesiedlung sizilischer Städte durch Timoleon bezogen (3), was durch das 1952 publizierte Dekret Gelas bestätigt wird. Denn der bei Plutarch (Tim. 35,2) genannte Gorgos, der die von Timoleon gerufenen Siedler nach Gela führte, stammte sicherlich

aus

Kos.'Ex

Κέω

bei

Plutarch

(4), zumal der Name Gorgos, auf Kos, nicht aber auf Keos

Gruppe Sizilien

von Kolonisten aus ^ auswanderte. Unter

"Oikistai"

könnten

vielleicht

ist

dann

in ἐμ Κῶ

zu emendieren

wie Pais und Herzog betonten, häufig vorkommt (5). Es war wohl eine große

Kos, den

die

die in

zu Timoleons Zeiten nach den Dekreten genannten

Rhodier

und

Kreter

bei

Cela,

die

Syrakusaner und möglicherweise Korinther bei Kamarina zu verstehen sein, die Gruppen also, die die Kolonien ursprünglich in archaischer Zeit angelegt hatten. Die Parallele zu den Koern, die als

συνοιμισταὶ

daß

unter

den

bezeichnet

"Oikistai"

werden,

macht

Einzeipersonen,

es

unwahrscheinlich,

nämlich

die

archaischen

Oikisten, zu verstehen sind. In den Dekreten werden die Koer insgesamt, nicht aber der Führer aus timoleontischer Zeit (wie z.B. Gorgos) genannt. Schon im vierten Jahrhundert hatten wir Beispiele

gesehen, der

in

denen

Kolonisten

darauf

hin,

sich

bezog

daß

es

der

(6).

Das

nicht

nur

Begriff

"Oikistai"

Wort

"Synoikistai"

Koer

waren,

die

auf

die

allein zur

Zeit

Gesamtheit weist

schon

Timoleons

1) Dazu Herzog - Klaffenbach 24; Asheri, Gela 622. 2) Herzog - Klaffenbach Nr.12, Z.22f. Nr.13, Z.23. 3) R.Herzog, Heilige Gesetze von Kos (Abh. Akad. Berlin, phil.-hist. Kl. 1928,6), Berlin 1928, 45; ebenso Herzog - Klaffenbach 22. 24; Robert, BE 1953, 126f. Nr.152; Loicq-Berger 236 Anm.6; Manganaro, Città di Sicilia 416; Asheri, Gela 620; D.Asheri, Kokalos 16, 1970, 80; Goldsberry 9. 33 Anm.45 und 46; Finley, Sizilien 129f. 4) So schon Pais, Storia I 234 Anm.l. 240 Anm.3. 299 mit Anm.l; R.Herzog. Heilige Gesetze von Kos, Berlin 1928, 45. Ebenso Herzog - Klaffenbach 24; H.Bengtson, Historia 3, 1954-55, 457; Manganaro,

Città

di

Sicilia

416;

Asheri,

Gela

619f.;

D.Asheri,

Kokalos 16, 1970, 80; Goldsberry 9. - Dagegen Seibert, Metropolis 137 Anm.2 und skeptisch Talbert 205. - W.Fellmann, Antigonos Gonatas, Kónig der Makedonen, und die griechischen Staaten, Diss. Würzburg 1930, 93ff. hat gezeigt, daß Kos und Keos in antiken Zeugnissen háufig verwechselt wurden. 5) Pais, a.a.O.; R.Herzog, Heilige Gesetze von Kos, Berlin

1928,

45.

6) Vgl. oben Hellenica XI-XII,

S.146f. Siehe auch die Paris 1960, 509, Z.11.

Ergánzung

von

L.Robert,

200

T imoleon

nach

Gela

35,2)

und

erwähnt

Kolonisten, ol γόντες 3f. des

Kamarina die

ausgewandert

buntgemischte

περὶ

Γόργον

waren

(1).

Plutarch

Zusammensetzung

ἐκ Κίεδω

(Tim.

der

πλευσάντες

neuen

xal ouvaya-

τοὺς ἀρχαίους πολίτας. Manganaro (2) will auch in Zeile Dekrets der Kamariner die Korinther als eine der beteiligten

Gruppen

ergänzen,

[τὰν

πόλιν

σὺγ

KopıvSloıcl/

συνοικιξάν-

τεσσι. So kónnte man auch unter den "Oikistai" die übrigen Kolonisten verstehen, die mit den Koern zusammen in das Sizilien Timoleons ausgewandert waren, bzw. stellvertretend die Städte, aus denen sie gekommen sind.

Auf

der

anderen

Seite stellt sich dann

die Frage,

was unter

dem

Satz: "sie rufen die Synoikisten wie die anderen Oikisten bei den Festen herab" (ἐν ταῖς navayuplecoL xaraxaAetv), der in den beiden Urkunden erscheint, zu verstehen ist (3). Das Verbum xa-

τακαλεῖν

mit

"jemanden

(so

herbeirufen"

die

Korkyrüer

Epidamnos,

bzw. (alt.

Akkusativ

wird

oder

den

Thuk.

|

zum

einen

"jemanden

Oikisten

24,2),

zum

zu

Hilfe

Phalios anderen

in

bei in

Heroen anrufen" (5). Das erinnert 11 fr.a3, 2.78ff.), in der es um

der

Bedeutung

rufen"

verwendet

der

der

Gründung

Bedeutung

von

"Götter

an die Kallimachos-Stelle die Frage ging, welchen

Oikisten man in Zankle zu den Opfern "herbeirufen" solle. Sowohl Gela als auch Kamarina müssen mehrere Oikisten gekannt haben. Kamarina wurde nämlich von Timoleon schon zum vierten Male neubesiedelt. Von Syrakus aus war es im sechsten Jahrhundert von den Oikisten Daskon und Menekolos gegründet, danach von Hippokrates neu besiedelt worden und zum dritten Mal von den

Geloern

καὶ

1)

nach

dem

der

Den Aigestes hat Lyk.

κτίστην

τόπων

Stelle Aigesta, gegründet habe;

Leipzig

1895, Synonym

ναι}

und

Anm.49).

andere

an

Eryx dazu

der

zusammen

2,5

berichtet.

erhaltenen gegründet

mit

Anm.49. (wie

τρισσῶν

waren, wie

einer

war

von

συνοικιστῆρα

dem

Scholiasten

zur

korrupt für Entella) Lykophron, Alexandra,

bei für

ist

Steph.Byz. "Neusiedler"

ausgedrückt,

beteiligt

Gela

"Synoikister"

z.B.

Aigestes,

Nach

(5).

er nach

Bezeichnung

damit

Gründung

Philoktetes p.272

24

die

wird

964 als

weil

Attala (wohl v. Holzinger,

"Ktistes"

nicht

Eher

Alex.

und C.

Ehlers

von

auch

Deinomeniden

bezeichnet,

309;

nicht 24

Sturz

daß

neben

bei Aigesta Strab.

anderen

VI bei

hier

wohl

s.v. 'Adfi(so

Ehlers

Aigestes

noch

Gefährten

1,3 p.254 Dion.Hal.

und 1

des VI 52,4

Sagenversion soll Aeneas für Aigestes die Stadt haben. Bei der Gründung von Eryx spielte wohl der

eponyme Heros neben Aigestes eine Rolle. - Bei dem Grammatiker Herodian (Vol. II p.861 Lentz = Steph.Byz. s.v. Alyovia) wird συνοιμισταί zur Bezeichnung der Eponymen verwendet: toic συνοικισταῖς συνεχῶς ὁμοφωνεῖ τὰ von "Synoikistes" vgl. auch oben 5.69. 2) Manganaro, Città di Sicilia 416.

3) Dazu Seibert, 4) Vgl. 5) Vgl.

Metropolis

Edvund.

133ff.

die Beispiele bei Seibert, Metropolis Seibert, Metropolis 130f.

133f.

Zur Verwendung

Die Asylieurkunden

der Kamariner

und

Geloer aus

Kos

201

Rhodiern unter Antiphemos und Kretern unter Entimos angelegt worden. Von den Deinomeniden war wohl ihr angeblicher Stammvater Deinomenes zum "Mitgründer" proklamiert worden (1). Timoleons

"Neugründung" Stadt

wurde

von

Gela

war

nicht

dann

von

den

Mamertinern

die

letzte

für

die

zerstórt.

Geloer. Der

Die

Tyrann

Phintias siedelte die vertriebenen Geloer in einer nach ihm benannten Stadt an. Daß sie sich aber weiterhin als Geloer fühlten, zeigt daß

unser in

Dekret

Gela

eine

der

"Geloer

Gründerliste

in

Phintias".

geführt

Asheri

wurde,

in

der

(2)

glaubte,

alle

Oikisten

und "Mit-Oikisten" zu kultischen Zwecken festgehalten worden seien. Darunter seien auch die Koer verzeichnet gewesen. Aber sicherlich ist nicht zu erwarten, daß die Bewohner von Kamarina und Phintias wirklich alle diejenigen verehrten, die irgendwann einmal ihre Stadt neu besiedelt hatten. In Gela ist nach dem Sturz der Deinomeniden der Mitgründer Deinomenes wohl der damnatio memoriae

verfallen,

und

Kamarina

gedachte

sicherlich

auch

nicht

mehr des Tyrannen Hippokrates. Man kann sich auch kaum vorstellen, daß man die Koer insgesamt als Oikisten wie Gótter und Heroen zu rituellen Festen herbeirief. Man wird wohl die Stelle in den beiden Inschriften so zu verstehen haben, daß bei den Festen die Städte ausgerufen wurden, die einmal an der Gründung oder Neubesiedlung beteiligt gewesen waren (3),

falls

diese

nicht

mit

der

Kolonie

inzwischen

verfeindet

der Erinnerung gelöscht worden waren. Das schließt nicht parallel dazu Einzelpersonen besondere Oikistenehren, Kulten

verbunden

waren,

erhalten

haben,

wie

sie

für

und

aus

aus, die

daß mit

Antiphemos

Gela noch lange nach der Gründung bezeugt glaubte, daß unter Timoleon die Gründerkulte

sind. wieder

waren,

Möglicherweise

wie

es

vielleicht

die

Münzen

zeigen

(5).

in

Ehlers (89) aufgeblüht ist

Timoleon noch besonders verehrt worden, obwohl dessen eigentlicher Oikistenkult an sein Grab in Syrakus gebunden war. Daß die beiden behandelten Asylieurkunden auch wichtige Zeugnisse für die Beziehungen zwischen Mutterstadt und Kolonie sind, hat Seibert (6) aufgezeigt. Die Koer besaßen die Isopolitie in Kamarina und Gela, und die Erinnerung an die Mutterstadt wurde ἐν ταῖς natp(i)orc ϑυσίαις wachgehalten. Die Mutterstadt Kos forderte ihre "Tochterstádte" zur Teilnahme an Opfern und Agonen auf. Neben dieser üblichen Pietätsbindung, die im religiösen Bereich sichtbar wird, findet sich also hier noch die Rechtsbeziehung der Isopolitie.

1) dem

Vgl.

Blinkenberg,

Tempelchronik,

Seibert, Metropolis 136f.; 2) Asheri, Gela 621ff. 3)

So Seibert,

Metropolis

Asheri,

135.

C Gela

138.

Vgl.

Talbert

208.

31: συνοικμκίξας; 622f. Asheri,

Gela

623.

4) Ehlers 27f. 5)

Vgl.

Jenkins,

6) Seibert,

Gela

Metropolis

114;

129ff.;

danach

Asheri,

Gela 620.

außer-

202 ll.

DIE

GROND IM

A.

E H

DIE

DEREHREN

HELLENISTISCHEN

KONIGE

Eine Blütezeit der Städtegründungen war die hellenistische Zeit, die hierin mit der archaischen Kolonisationsepoche zu vergleichen ist. Im Hellenismus fand das Griechentum seine weiteste Ausdehnung nach Osten. Hunderte von Städten wurden entweder zum ersten Mal gegründet oder entstanden neu aus unbedeutenden Ansiediungen (1). Außerst gering sind demgegenüber die Zeugnisse, die die für

die Schaffung Herrscher als Ehren

anführen

spärlich

Teil

der neuen Städte "Gründer" bezeichnen (2).

fließenden

der

Hellenismus

Dies

ist

Quellen

Zeugnisse,

den

für

zuzuschreiben

die

anzuführen

wohl

letztendlich verantwortlichen und die damit verbundenen

für

sind,

die

stammt

die (3).

"Oikistsi" erst

aus

hellenistische Ein

und

Zeit

beträchtlicher

"Ktistai"

rómischer

des

Zeit.

Oft ist allein aus dem Namen der Stadt auf den Gründer zu schließen. Denn seit Philipp Il. von Makedonien war es üblich, eine neue Stadt nach dem Herrscher, der die Gründung verfügt hatte, oder nach einem Mitglied seiner Familie zu benennen (5). Der Namengeber königlichen Geschlechts trat an die Stelle eponymer Götter und Heroen. Die ersten Beispiele dafür sind die Gründungen von Philippi und Philippopolis durch Philipp II. (5). Philipp wird 1)

Zu den Stádtegründungen der hellenistischen Zeit allgemein vor allem Tscherikower, passim; Heuß, Stadt 99ff.; Kirsten, Raumordnung 39ff.; Schneider I 126ff.; Mossé, Colonisation 83ff.; Jones,

Greek

Avi-Yonah, 2)

Zu

City

Hellenism den

]1ff.;

Préaux

II

40lff.;

Cohen,

Colonies

2ff.;

113ff.

Gründerehren

besonders

Habicht,

Gottmenschentum,

passim. 3) In den Quellen erscheinen meistens die mythischen Gründer, die sich viele Städte, wenn sie keinen historischen vorweisen konnten, suchten. Daher spricht M.P. Nilsson, Gnomon 29, 1957, 215 davon, daß die Ktistai in hellenistischer Zeit vor allem mythische

Gestalten

waren.

4) Zur Bedeutung dieser Namengebung siehe Heuß, Stadt 192f. und Schmid 60f. Vgl. auch Pfister, Reliquienkult I 291; Marinoni, Polis 171ff.; Chamoux, Civilisation 30f.

5)

Vgl.

dazu

Collart,

Philippes

138ff.;

ΕΒ.

Wüst,

Philipp

II.

von Makedonien und Griechenland in den Jahren von 346-338, München 1938, 104f.; Welles, Sarapis 275 Anm.17; Schneider I 335; Jones, Cities 4f.; Schachermeyr, Alexander 48f.; V.Velkov, Über die Rolle der griechischen Kolonien an den Küsten Thrakiens im 6.-4.Jh. v.u.Z., in: E.Ch. Welskopf (Hrsg.), Hellenische Poleis II, Berlin 1974, 987f.; Chr.M. Danov, Altthrakien, Berlin - New York

Philipp

Il. als Gründer

203

einmal conditor genannt (1); eln Gründerkult einiger Vermutungen nicht bezeugt (2). Terminologisch

Begriff

gesehen,

"Ktistes"

hat

sich

durchgesetzt.

in

In

der

den

für

ihn

ist

hellenistischen

Zeugnissen

trotz

Zeit

der

der

Epoche

selbst fand er durchgängig Verwendung. Wenn "Oikistes" auch noch für Personen der hellenistischen Zeit gebraucht wird, so gehören die Zeugnisse durchweg in die römische Kaiserzeit (3). Daß man in

hellenistischen hängt

Quellen

sicherlich

das

auch

Wort

damit

immer allgemeiner, geradezu "Soter" und "Euergetes" den Bürger,

dingt noch

der

Wohltaten

"Ktistes"

zusammen,

statt daß

"Oikistes" der

findet,

Gründerbegriff

zu einem Ehrentitel wurde, der neben wohltätigen Machthaber oder sogar den

erwiesen

hatte,

ehrte,

ohne

daß

damit

unbe-

eine tatsächliche Stadtgründung verbunden sein mußte. Denwurde in hellenistischer Zeit in der Regel der Mann als

"Ktistes" geehrt, der tatsächlich eine Stadt gegründet oder dessen Wohltaten man als Gründung oder Neugründung aufgefaßt hatte (4). 1.

Alexander

der

Große

als

Stádte-

gründer Als

berühmtester

Alexander

der

Städtegründer

Große

(5).

Seine

galt

schon

Städtegründungen

in

der

sind

Antike

allerdings

1976, 341f.; Marinoni, Polis 171f. 175; Fredricksmeyer 52. 1) Plin. n.h. IV 11,41: Oppidum sub Rhodope Poneropolis antea, mox a conditore Philippopolis, nunc situ Trimontium dicta. 2) Ch. Picard, Un héróon macédonien à Philippes?, Rev.arch. 1938,1, 334f. hat in einem kultischen Grabbau in Philippi das Heroon des Gründers vermutet. Auch ein angeblicher eponymer Priester Philipps ist unsicher; vgl. Habicht, Gottmenschentum 16. 146; Marinoni, Polis 172; A.M. Prestianni Giallombardo, ®IAIIMIKA I: Sul "culito" di Filippo II di Macedonia, Siculorum Gymnasium 28,1,

1975,

20;

Fredricksmeyer

52 Anm.40.

3) Vgl. Smith 369f.; R.Martin, BCH 64-65, 1940-41, 179. - In hellenistischer Zeit erscheint "Oikistai" noch als Sammelbegriff für die Bürger der alten Gründer

Kamarina

und

Mutterstadt, wenn man auf die Abstammung und die hinweisen wollte; vgl. die Asylieurkunden von

Gela

in Kos

(oben

S.198ff.)

und

L.Robert,

Hellenica

XI-XII, Paris 1960, 508ff. zu einem Dekret der Pharier bezüglich ihrer Mutterstadt Paros. - Ende des 3. oder Anfang des 2.Jh. v.Chr. findet sich der Begriff "Oikistes" in der lex de colonia in Same (IG IX? 1,1 Nr.2, Z.10 und 18). In 2.10 ist von "Archioikistai" die Rede, das einzige Zeugnis für dieses Wort. Gemeint sind damit die Gründungsbeamten dieser aitolischen Kolonie des Jahres 223 auf der Insel Kephallenia; vgl. Liddell - Scott, Greek-English Lexicon Suppl. s.v.

δὲ

4) Vgl. u.a. Skard, Pater patriae 58. 5) Siehe Lib. descr.27 (Vol. VIII p.533

ἄρα

περιφανεῖς

πλεῖστοι

μὲν

Foerster):

μαϑεστᾶσι

τῶν

- Kriotaı

πόλεων,

204

Alexander der GroBe als Stádtegründer

mit allerlei Legenden verwoben, so daB weder die genaue Zahl noch die geographische Lage vieler Alexanderstädte jemals sicher festzustellen sein werden (1). Es steht noch nicht einmal fest, ob jede Stadt, die den Namen Alexandreia trug, von Alexander gegründet worden

ist

(2).

Die

Alexander

gegründet

"conditor"

Alexander

der n.h.

hören

wir

dem

öfters

von

"Ktistes",

aber

nur

Städten,

die

"Oikistes"

selten.

Bei

oder

Plinius

wird

Alexandreia (Plin. n.h. VI 23,92) genannt; bei Arrian fr.1 Roos) heißt er allgemein als Reichsgründer "Ktistes",

Zwar werden aber nur selten

strophiert.

Alexander

rómischer

vielfach werden

Generell

folgenden

zu

kultische Ehren sie ausdrücklich

muß

man

seinen

Generationen

für als

unterscheiden

Lebzeiten,

und

den

Alexander bezeugt; Gründerehren apo-

zwischen

denen

Zeugnissen

den

während

Ehrungen

der

seiner

auf

ihn

Verehrung

in

Zeit.

a. Der Alexander-Kult

Alexandreia dete sind

sprechen

von

König einmal conditor des parthischen Alexandropolis (Plin. VI 25,113), ein anderes Mai conditor einer Stadt der "Arier"

namens (Parth.

für

Quellen

habe,

in Agypten

in Alexandreia/Agypten

ist die wichtigste von

Stadt, über deren Anfänge (3). Alexander selbst soll

μάλιστα

δὲ

πάντων

Alexander

wir auch am besten den Plan mit dem

᾿Αλέξανδρος,

ὅς

πόλιν

gegrün-

unterrichtet Verlauf der

ἀνέστησεν

otav

οὐχ

ἕτερος. Vgl. auch Grant, FITA 345. 1) Übertrieben ist die bei Plut. mor. 3286 genannte Zahl von 70 Stádten, die Alexander gegründet haben soll (so auch Tscherikower 139 und Tarn, Alexander 501). Tarn, Alexander 137 hält 17 Städte Alexanders für gesichert, Tscherikower 145f. zählt 34 auf, von denen er 17 als zweifelhaft oder unvollendet bezeichnet. - Zur Problematik der Stádtegründungen Alexanders: Tscherikower 138ff.; V.Chapot, Alexandre fondateur des villes, in: Mélanges Gustave Glotz

I,

Paris

1932,

173-181;

Tarn,

Alexander

500ff.;

Errington,

Alexander 162ff.; Préaux II 401ff. .2) Vgl. dazu vor allem Tarn, Alexander 508, der sich damit gegen die Aussagen von Strab. XIII 1,26 p.593, App. Syr. 57 und gegen Tscherikower 139 wendet. Vgl. auch Jones, Cities 197. 442f. Anm.4; Errington, Alexander 162ff.; E.Badian, in: Alexandre le Grand 218f. 3) Plut.

Arr. Alex.

Historia

anab. III 1, 5ff.; 26,2-6; lust. XI

Alexandri

ξανδρεῖαι.

Zur

Magni

Gründung

II

Curt. IV 8; Strab. XVII 1,6 p.792; 11,13; Malalas VIII p.192 Dindorf;

4,5ff.

zuletzt

Kroll;

Marinoni,

Steph.Byz.

Polis

s.v.

155ff.;

AAE-

Fraser,

Alexandria I 3ff.; Bernand, Alexandrie 38ff.; J.Marlowe, The Golden Age of Alexandria, London 1971, 28ff. - Welies, Sarapis 271ff. behandelte die unterschiedliche Quellenlage über die Rolle des Ammonorakels bei der Gründung und legte diese in die Zeit nach Alexanders Besuch der Oase Siwah. Zur Diskussion über die

Chronologie

der

Ereignisse

in

Ägypten

auch

Marinoni,

Polis

156ff.

Das

Grab

Alexanders

in Alexandreia

205

Straßen und der Stadtmauern entworfen, die Plätze für die óffentlichen Gebäude und Tempel festgelegt sowie die Kulte eingerichtet haben (1). Danach soll er geopfert haben, und das Opfer soli günstig

ausgefallen

werden

erwähnt,

lustin Stadt

(XIII 4,11) Kleomenes,

hatte (3). Besiedlung

sein.

die

Architekten,

Alexander

bei

Handwerker

den

Arbeiten

und

Manteis

unterstützten

(2).

nennt als Verantwortlichen für die Erbauung der den Alexander dazu in Agypten zurückgelassen

Selbstverstándlich sorgte seiner neuen Stadt, wie

der Kónig auch für die Curtius Rufus (IV 8,5)

berichtet. Zu Lebzeiten kehrte Alexander nicht mehr nach Alexandreia zurück. Ptolemalos i., der sich der Leiche des Königs bemächtigt hatte, ließ die Gebeine zuerst in Memphis aufbewahren (3). Später wurden sie nach Alexandreia überführt, wo das Sema, die Grab-

stätte ist

für

Alexander,

umstritten

Vgl.

auch

der

Alten

erbaut

(6),

da

bisher

Tscherikower Welt

II,

worden

10f.;

war

(5).

keinerlei F.Altheim

Berlin

195,

Die Lage des Grabes

Reste

davon

- R.Stiehl,

8ff.;

Jones,

gefunden

Die

Araber

Cities

in

302ff.;

Schachermeyr, Alexander 239ff. 1) Arr. anab. III 1,5ff.; Curt. IV 8,2; vgl. Plut. Alex. 26,2. Ein Papyrus des 1.Jh. v.Chr. führt die Gründung des Sera-

pisheiligtums

in

Alexandreia

auf

Alexander

zurück:

R.Merkelbach,

Alexander im Serapeum, Archiv für Papyrusforschung 17, 1960, 108f. Zur Bedeutung Alexanders für den Serapiskult vgi. auch Welles, Sarapis 271ff. und F.Altheim - R.Stiehl, Die Araber in der Alten Welt II, Berlin 1965, 14ff. 2)

Arr.

anab.

IH

2,1f.;

Curt.

IV

8,6;

Strab.

XVIII

1,6

p.792;

Plut. Alex. 26,2.6; Steph.Byz. s.v. ᾿Αλεξανδρεῖαι. Siehe auch Bernand, Alexandrie 57f. 3) Siehe auch Curt. IV 8,5 und Iulius Valerius I 25. Vgl. Schneider

I

529;

Schachermeyr, 4)

239,

Curt.

fr.

X

B

Seibert,

Nationen 10,20;

11.

Vgl.

Paus.

aber

p.794, wonach die Leiche sei; ähnlich Ael. var.hist.

5)

Strab.

XVII

Historia

Alexandri

94.

Zur

-

Ptolemaios

Ptolemaios

in

1

7,1;

XVIII

gleich nach XII 64.

1,8 p.794; Magni

Diod.

111]

34,5

ob

Marmor

28,3ff.

und

Alexandreia

XVIII

Kroll;

beigesetzt

28,3f.;

Curt.

Alexander

Alexandreia

Fraser,

Alexandria

dazu I

4;

Polis 164.

6,3.

Diod.

Streitfrage,

II.

50f.;

59; Marinoni,

dazu

X

von wurde:

Parium,

FGrHist

Strab.

XVII

gebracht

Iul.Val. 10,20;

III 56f.; Zenob.

Ptolemaios Fraser,

1,8

worden

I.

III

oder

Alexandria

I

15f.; Marinoni, Polis 166 Anm.60, nach dessen Meinung die Leiche nach Alexandreia überführt wurde, weil auch die Hauptstadt dorthin verlegt wurde. Zum Grab in Alexandreia vgl. auch M.L. Bernhard, Topographie d'Alexandrie: Le tombeau d'Alexandre et le

mausolée drie

d'Auguste,

229ff.;

sur Alexandrie, 6)

Zur

Rev.arch.

Schneider

I

533;

Rev.arch.

Problematik

1956,1, M.L.

1972,2, vgl.

Alexandria I 14ff.; Marinoni,

Bernand, Quelques

Alexanremarques

317-320.

Bernand,

Polis

129-156;

Bernhard,

179f.

Alexandrie

229ff.;

Fraser,

206

Alexander

wurden.

Auch

der Große als Städtegründer

die Quellen

sind

in den

Einzelheiten unklar,

zum

Teil

such widersprüchlich. Man wird wohl eine ursprüngliche, von Ptolemaios I. eingerichtete Grabstätte von dem Mausoleum unter-

scheiden

müssen

(1),

das

durch

Ptolemaios

il. vollendet

wurde

und

in dem auch die Ptolemäer beigesetzt wurden (2). Beide Grabstätten müssen also nicht an der gleichen Stelle gelegen haben. Strabon (XVII 1,8 p.794) schreibt, daß das Mausoleum ein Teil der "Kónigspaláste" (μέρος τῶν βασιλείων) war, und Zenobius (Ill

94)

erklärt

die

Lage

ganz

allgemein:

kónnte natürlich auch die Agora Begräbnisstätte des Oikisten (3).

ἐν

μέσῃ

gemeint

τῇ

sein,

πόλει. die

Damit

traditionelle

Das Crab des Gründers Alexander lag jedenfalls innerhalb der Stadt, in der er als Oikist kultisch verehrt wurde. Es ist unsicher, ob

sich

die

seinem wie

Stelle

Begräbnis

es

einem

Alexandreia

bei

durch

Diodor

Heroenopfer

Oikisten

bezieht.

(XVIII!

zukam,

Diodor

28,5),

und

Agone

wirklich

ist an

wonach auf

Alexander

geehrt das

wurde, Begräbnis

dieser Stelle sehr

fehlerhaft

bei

also in

und

läßt Ptolemaios I. den Leichnam Alexanders sogleich in Alexandreia beisetzen (4). Die Angabe Diodors könnte sich auch auf das Begräbnis in Memphis beziehen (5). lulius Valerius (Iii 60) erwähnt

aber,

daß

wurde

(6).

Alexanders

Todestag

in

Alexandreia

Ein kaiserzeitlicher Papyrus zeigt, Alexander in Alexandreia noch im Jahre

kultisch

begangen

daß der Oikistenkult für 120/21 n.Chr. bestand. In

der Urkunde aus Alexandreia wird ein ἱερεὺς Ἀλεξάνδρου xríotou τῆς πόλεως xal τῶν ἡἠλεικειῶν genannt (7). Unter diesen ἡλεικείαι sind wohl die Altersklassen des Gymnasiums zu verstehen. Der Titel spielt also auch auf die Gründung des Gymnasiums durch Alexander an (8). Diese Institution war ein wichtiges Kennzeichen des Griechentums und der griechischen

Stadt, deshalb wohl neben der Polis (9).

die

auffallende

Nennung

der

Aitersklassen

1) So Fraser, Alexandria I 16; Marinoni, Polis 17%. 2) Strab. XVII 1,8 p.794; Zenob. III 94. 3) So die Annahme von Marinoni, Polis 180. Vgl. Martin, Agora 412-415; Bernand, Alexandrie 237. 4) Auf die Beisetzung in Alexandreia beziehen die Stelle: Kornemann 62 und Préaux I 255f. 5) So Wilcken, Kónigskult 232 Anm.24; Cerfaux - Tondriau 190; Nilsson, GGR II 154; Goukowsky 91.

6) Vgl. Eitrem, 7) P.Fam.Tebt. 8) So Plaumann, Tondriau, Esquisse

GGR

II

155 Anm.3;

Heros 1141. 20 = Preisigke,

SB 6611.

Alexanderkult 85f.; Wilcken, Königskult 232f.; 210 Anm.3; Cerfaux - Tondriau 191; Nilsson,

Fraser,

Alexander

170 und H.Heinen,

generell:

Rostovtzeff,

Alexandria Gnomon

I 212.

Vgl.

1979,

398.

51,

auch

Errington,

9) Zu Alexander und dem Gymnasium vgl. auch Historia Alexandri Magni Vol. I? p.94 Kroll. - Zur Bedeutung des Gymnasiums Hellenistic

World

II

1058ff.;

Schneider

I

Der Alexanderkult Viel diskutiert ander in Agypten

kultisch Kult,

verehrt den

in Agypten

207

wurden die Fragen, welche Art von Kult Alexerhalten hat (1) und ob er schon zu Lebzeiten

wurde.

Alexander

Seit Plaumann in

Alexandreia

(2)

wird allgemein

hatte,

von

dem

der

lokale

Reichskult

Alexanders in Ägypten getrennt (3). Klar zu sein scheint, daß der Reichskult für Alexander schon vom ersten Ptolemäer mit eponymen Priestern eingerichtet wurde und daß der zweite Ptolemäer den Kult des regierenden Königspaares anschoß, der aber wohl erst ab dem

vierten

Ptolemäer,

"dynastischen"

Kult

der

den

Kult

des

Ptolemaios

Soter

wurde

(53).

Die

Unterscheidung

anfügte,

zum

zwischen

dem

134ff.; Mossé, Colonisation 98; Nilsson, GGR II 24f. 61ff.; AviYonah, Hellenism 125ff.; Préaux I 265f. 1) Bekannt sind Spiele zu Ehren Alexanders in Alexandreia; vgl. Visser 9ff. Bei der berühmten Prozession des Ptolemaios II. (Athen. V 202a) wurde ein goldenes Alexanderbild auf einem Elefantenwagen mitgeführt. - Zur Verbindung Alexanders mit Agathos Daimon vgl. Visser 7f. (gegen Taylor, Alexander 162ff.; Taylor, Divinity 17f.); Goukowsky 333 Anm.235. 2) G.Plaumann, RE VIII 2, 1913, 1430f. s.v. Hiereis; Plaumann, Alexanderkult 77ff. 3) Diese Unterscheidung auch bei F.Blumenthal, Der ägyptische Kaiserkult, Archiv für Papyrusforschung 5, 1913, 324f.; Bevan 50 mit Ánm.1; Wilcken, Kónigskult 229ff. 235; Schubart, Die religióse Haltung 15; Pippidi 110ff.; Visser 8ff.; Cerfaux - Tondriau 189ff.; Taeger, Charisma I 228f.; Habicht, Gottmenschentum 36; Schneider I] 891ff.; Fraser, Alexandria I 212f.; Seibert, Alexander 113f.; Nilsson, GGR II 155f.; Bengtson, GG 436; Will, Monde hellénistique 435; Errington, Alexander 170ff.; Goukowsky 131f. - Tondriau, Problémes 126f. und Esquisse 224f. glaubte (ebenso im Anschluß an ihn Longega 102), daß anfangs, d.h. seiner Meinung nach ab Ptolemaios Il., ein "gemischter", kein dynastischer Kult bestand. Der zweite Ptolemáer habe dem Gründerkult für Alexander seinen eigenen und den seiner Schwester hinzugefügt. Der dritte Ptolemáer und seine Schwester seien ebeníalls als Synnaoi Alexanders sowie der Theoi Adeiphoi, des Ptolemaios II. und seiner Schwester, verehrt worden. Vgl. auch H.Volkmann, RE XXIII 2, 1959, 1636ff. s.v. Ptolemaios 18. - Die áltere Forschung, die noch nicht zwischen Reichskult und städtischem Kult unterschied, bei Kaerst, Alexanderkult 42ff. und Otto 138-143. Vgl. dazu auch Lévéque,

Idéologie 109. 4) So Tarn

- Griffith

50;

H.Volkmann,

RE

XXIII

2,

1959,

1636

8.v. Ptolemaios 18; Tondriau, Esquisse 211ff.; Cerfaux - Tondriau 192ff.; Fraser, Alexandria I 215ff.; Errington, Alexander 170ff. Ptolemaios I. als Kultgründer: Eitrem, Heros 1141; Wilcken, Königskult 235ff.; Seibert, Alexander 114; Habicht, Gottmenschentum 36; Bengtson, GG 436. Préaux I 256 spricht von einem "Heroenkult",

- Wenn an den

den

Ptolemaios Schópfer

Ptolemaios

Soter

für

Alexander

eingerichtet

habe.

II. als Kultgründer angegeben wird. so ist meist des gemeinsamen Kultes für Alexander und das

208

Alexander der Große als Städtegründer

Gründerkult deutlich,

Zeit

in Alexandreia

daß

der

einfach

und dem

Reichskult

Alexanderpriester

ἱερεὺς

τοῦ

in

᾿Αλεξάνδρου

wird schon

Papyri

der

heißt,

mit

darauf

Aufzählung der Ptolemäer, die alle gemeinsam in eingeschlossen waren (1). In dem oben angeführten Papyrus

(P.Fam.Tebt.

20)

wird

aber

der

ἱερεὺς Ἀλεξάνδρου μτίστου scher Zeit kann auch der

τῆς πόλεως ptolemàische

weiterbestanden haben, wohl andreia mit eponymen Priestern

aber (3).

der

dadurch

hellenistischen

folgender

den Reichskult kaiserzeitlichen

Priester

ausdrücklich

genannt (2). In Reichskult nicht städtische

Kult

römimehr

in

Alex-

Als Oktavian in Alexandreia einzog, verzieh er der Stadt unter anderem wegen ihres "Ktistes" Alexander (58). In einer auf einem Papyrus erhaltenen Rede rühmt Germanicus in Alexandreia den

"Heros"

und

"Ktistes"

der

Stadt

(P.Oxyrh.

2835,

19ff.).

Augustus

besuchte das Grab Alexanders in Alexandreia (Suet. Aug. 18,1); das Gleiche taten Septimius Severus (Cass.Dio LXXVI 13,2) und Caracalla (Hdn. IV 8,6-9, wo Alexander als Heros bezeichnet wird). Der Astronom und Geograph Ptolemaios nennt im 2.Jh. n.Chr.

Alexander

den

Kónigsliste führt

aus

Großen

zweimal

Oxyrhynchos

Alexander

als

"Ktistes" aus

"Ktistes"

der auf,

(5), Zeit

wobei

und nach

eine 2*9

ägyptische n.Chr.

zumindest

das

(6) letzte

Zeugnis Alexander aber als Gründer des Gesamtreiches auffaßt (7), ebenso vielleicht die Belege in den excerpta barbari (8). Bei Libanios (descript.27, Vol.VIII p.533 Foerster) ist als Obungsstück eines Rhetors die Beschreibung eines Denkmals des κτίστης AlexPtolemäerpaar gedacht: vgl. Otto 140ff.; Herzog-Hauser 80%.; H.Volkmann, RE XXIII 2, 1959, 1658ff. s.v. Ptolemaios 19; Lévéque, Ideologie 110f.; Préaux I 256f. Grimm 109 spricht davon, daB unter Ptolemaios I. die Grundlage für den seit Ptolemaios II. zu verfolgenden Herrscherkult gelegt wurde. - Zum dynastischen Kult vgl. Tondriau, Problémes 125-127 und H.Volkmann, RE XXIII 2, 1959, 1688f. s.v. Ptolemaios 22. 1)

8.v. 2)

Zahlreiche

Belege

Hiereis. Die weiteren

bei

G.Plaumann,

. Zeugnisse

anderkultes bei Fraser,

für

RE

Priester

VIII

des

2,

1913,

städtischen

1424ff.

Alex-

Alexandria I 212. II 360f.

3) Ein Alexanderpriester vom Beginn der Kaiserzeit: SEG II 849. Dazu Visser 9; J.lIjsewijn, De sacerdotibus sacerdotiisque Alexandri Magni et Lagidarum eponymis, Brüssel 1961, 60; Habicht, Gott-

menschentum 4) Plut. Anm.2.

5)

Ptol.

252; Fraser, Ant.

80,1;

hypoth.plan,

p.160, 20ff. nach Fraser, Pfister, Alexander 65. 6)

Preisigke,

SB

Alexandria I 212. II 361

Plut.

mor.

p.80,

207b.

21ff.

Alexandria

9624 Col.II,

Anm. 184.

Vgl.

Robert,

und

Ptol.

II

360

Théophane

proch.can.diat.

Anm.182.

12f.

7) Vgl. F.Schachermeyr, in: Alexandre 8) Siehe unseren Katalog Nr.34k.

le Grand

52

216.

Vgl.

auch

Die Verehrung

Alexanders

in Alexandreia

209

andros in Alexandreia erhalten (1). Und Julian (epist. 21 p.378c) klagt die Alexandriner in seinem Brief aus dem Jahre 362 an, well sie den Kult ihres οἰκιστής Alexander nicht mehr ausübten (2). In

der

Vita

schließlich erwähnt.

des

wird

In der

Severus

ein

Alexander

Festtag

römischen

zu

Kaiserzeit

der

Ehren

wurde

Historia

Augusta

Alexanders

also

in

(5,1f.)

Alexandreia

weiterhin die Erinnerung

an Alexander und sein Grab in Alexandreia bewahrt. Als lokal auf Alexandreia begrenzter Beiname Alexanders ist κτίστης häufig

in

der

römischen

Zeit

bezeugt

(3).

Zwar

haben

wir

kein

aus-

drückliches Zeugnis aus hellenistischer Zeit, das Gründerehren für Alexander in Alexandreia erwähnt (4). Man kann sich aber kaum vorstellen, daß der ptolemäische Reichskult in römischer Zeit zu einem Gründerkult für Alexander umgewandelt worden sein könnte. Daher erscheint es fast sicher, daß neben dem Reichskult ein Gründerkult für Alexander in Alexandreia bestand, wie er in griechischen Städten üblich war (5). Dieser dauerte in römischer Zeit fort. Das quellenmäßige Übergewicht des staatlichen Alexanderkultes,

der

durch

den

Anschluß

des

Kultes

für

die

Ptolemäer

zu einem "dynastischen" Kult geworden war, in hellenistischer Zeit ist dadurch zu verstehen, daß die Ptolemäerkönige natürlich den Staatskult und nicht so sehr den Ktisteskult besonders förderten (6).

Die

Urkunden

aus

hellenistischer

Zeit

erwähnen

den

eponymen

Priester des Reichskultes. Erst in römischer Zeit wurde der Priester des Ktistes Alexander zum Eponymen in den Urkunden. Umstritten ist auch die Frage, ob schon zu Lebzeiten Alexanders

ein

städtischer

stenkult

ist, der

in

Kult

Alexandreia

für

ihn

erst

eingerichtet nach

dem

wurde.

Tode

dafür spricht nach Habicht (7) außer Alexanderfeiern an dessen Todestag

des

Daß

der

Kónigs

Oiki-

entstanden

lulius Valerius erwühnt (8),

(1I! 60), such die

1) Von Walz, Rhet.Gr. I 41llff. dem Nikolaos von Myra zugeschrieben. Dazu Pfister, Alexander 65; Fraser, Alexandria II 360f. Anm.182; Goukowsky 213. 2) Zu weiteren Belegen vgl. unseren Katalog Nr.34 und Pfister, Alexander 65. Bei Stat. silv. III 2,118 wird der einbalsamierte Leichnam des conditor Alexander erwähnt. Vgl. noch Gagé, Horoscope 163f.

3) Vgl. Pfister, Alexander 64f. 4)

Vgl. P.M.Fraser, Journal of Egyptian Archaeology 48, 1962, 150; Fraser, Alexandria I 212. 5) Nach Cerfaux - Tondriau 204 entstand der Reichskult aus dem Gründerkult Alexanders und stützte sich anfangs auf ihn; dagegen aber Taeger, Charisma I 228. 6) Errington, Alexander 170f. 7)

Habicht,

Gottmenschentum

36.

Vgl.

auch

Marinoni,

Polis

179.

8) Nach Taylor, Alexander 165 sollen dagegen die Feiern am Geburtstag Alexanders stattgefunden haben; ebenso Goukowsky 331f. Anm.238. - Zur Problematik, ob Kulte für einen verstorbenen Menschen an dessen Geburtstag oder Todestag gefeiert wurden,

210

Alexander

der Große als Städtegründer

höchstwahrscheinliche Annahme, Grabstätte Alexanders, ausgeübt kannten

Regel

Gründers

entsprechen,

begangen

wurde.

daß der Kult wurde (1). Es

wenn

Es

der

am Sems, würde der

Gründerkult

ist aber

auch

nicht

am

Grabe

der bedes

auszuschließen,

daß für Alexander schon zu Lebzeiten ein Gründerkult eingerichtet wurde (2). Dies wäre dann allerdings das erste Zeugnis für den Gründerkult eines lebenden Menschen. Zwar gab es schon vorher kultische Ehren für lebende Menschen, so z.B. für Lysander in

Samos

(3).

Aber

diese

Ehren

kennzeichnet.

Vielleicht

als

Gründerehren,

heroische

sind

waren

nirgendwo

göttliche

die

man

als Gründerkulte

Ehren

wegen

schon

ihrer

eher

ge-

möglich

Verbindung

mit

dem Totenkult noch nicht so gerne auf einen lebenden Menschen anwenden wollte. Zwar soll schon Mitte des 4.Jh. Dion in Syrakus zu

Lebzeiten

diese nicht umstritten.

Ehren

wie

ein

Heros

erhalten

haben

als Oikistenehren bezeichnet und Genaugenommen wissen wir nicht,

Gründerehren

in

nach seinem Alexandreia

Tode oder

Cründerkuit

war

Alexandreia

eingerichtet

und vor der erst nach schon

lange

(3),

doch

werden

sind zudem noch wann Alexanders

wurden, ob

zu Lebzeiten,

Überführung seines Leichnams der Beisetzung im Sema.

nicht

mehr

daran

gebunden,

daß

nach Der das

Grab des Oikisten in der gegründeten Stadt lag (5). Der Kult braucht also nicht unbedingt erst mit der Grabstätte in Alexandreia entstanden zu sein.

Wo

genau

Oikistenkult

Alexandri genannt. Lepá

der

dynastische

in

Magni (6) werden Ein Schriftsteller

Alexanders

Kult

Alexandreia,

Ist

gefeiert

wurde

und

wo

In

der

Historia

umstritten.

der

ein Heiligtum und ein Altar Alexanders namens lason soll ein Werk über die

geschrieben

und

darunter

eines

in Alexandreia

er-

zuletzt Badian, Deification 60. - C.D.G. Müller, Grundzüge des christlich - islamischen Ägypten von der Ptolemäerzeit bis zur Gegenwart, Darmstadt 1969, 50 spricht vom Gründungstag als offiziellem Feiertag in Alexandreia. 1) So Visser 9; Wilcken, Königskult 231; Cerfaux - Tondriau 191; Marinoni, Polis 178ff. In römischer Zeit wollte Plaumann, Alexanderkult 95f. den Kult in einem Tempel für Alexander ansiedeln. Taylor, Alexander 165ff. lehnte einen Kult am Grabe ab und nahm schon zu Lebzeiten Alexanders einen Tempel an. 2) So Plaumann, Alexanderkult 79; Ehrenberg, Alexander 29; Cerfaux

-

Tondriau

190;

Seibert,

Alexander

113f.;

Bengtson,

GG

436; Fraser, Alexandria I 212. Nach Errington, Alexander 170 und Goukowsky 331f. Anm.238 ging das Alexanderfest wahrscheinlich schon auf die Gründungszeit zurück. 3) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 3ff.; neuerdings von Badian, Deification 33ff. als Kult zu Lebzeiten bestritten. - Kulte zu Lebzeiten aber beispielsweise auch schon für Philipp I1l.; vgl. Habicht,

Gottmenschentum

l2ff.

4) Vgl. oben S.123f. 5) So z.B.

schon

6)

Alexandri

Historia

bei Epaminondas; Magni

I 33,3.

vgl.

oben

II 21,18

S.166.

Kroll.

Der

wáhnt

haben

Gründerkult

(1).

und

Alexanderkult

Fraser

legt

es

(2)

in Alexandreia

verbindet

auf die Agora,

dieses

die

211

Heiligtum

traditionelle

mit

dem

Begräbnis-

stelle des Oikisten, Den dynastischen Kult setzt er mit dem Sema, dem Grabmal Alexanders, in Beziehung (3). Fraser begeht aber dabei den Fehler, den Oikistenkult vom Grab trennen zu wollen. Die

Agora war nur deshalb die traditionelle Kultstätte des Gründers, weil sich dort sein Grab befand. Vielleicht lag auch das Alexandergrab auf der Agora von Alexandreia (8). Jedenfalls verhält es sich wahrscheinlich genau umgekehrt zu Frasers

Auffassung

von

der

Lokalisierung

der

Kulte

in

Alexandreia

(5).

Denn das Grab des Oikisten war die übliche Stätte seines Kultes. Umstritten ist weiterhin die Frage, ob Alexander ais Gründer göttliche oder heroische Ehren erhalten hat (6). im Reichskuit wurde er sicherlich als Gott aufgefaßt. Die Formen der Verehrung als

Gründer

von

Alexandreia

waren,

zumindest

anfangs,

wohl

noch

die des Heroenkultes, wie es an einem Grab nicht anders zu erwarten ist. Der Papyrus Oxyrhynchos 2435 und Herodian (IV 8,7) sprechen von dem Heros, beide im Zusammenhang mit dem Ktistes Alexander (7). Man wird in Alexandreia sicherlich den traditionellen

Gründerkult

heroischer

der

Grab

an

Laufe Gott

dem

der

Zeit

aufgefaßt

und

Art

des

unter

wurde,

für

Oikisten

Alexander gefeiert

dem Eindruck

ist nicht

annehmen

wurde.

Daf

dürfen

des dynastischen

unmöglich,

da

(8),

Alexander

sich die

im

Kultes ais

Unterschiede

1) FGrHist 632, fr.l = Athen. XIV 620d. - Zu Iason und seinem Werk vgl. Fraser, Alexandria II 65f. Anm.151. 2) Fraser, Alexandria I 212. 3) Fraser, Alexandria I 215. Vgl. auch Tondriau, Problémes 127. 4) Vgl. oben S.206 und Martin, Agora 414f.; Bernand, Alexandrie 237; Marinoni, Polis 179f.; Goukowsky 132. 5) Vgl. auch Tondriau, Esquisse 211; Cerfaux - Tondriau 191; Marinoni, Polis 180 mit Anm. 123.

6)

Bouché-Leclercq,

Lagides

III

34

mit

Anm.2

und

37f.

nennt

Alexander sowohl "Gott" als auch "Heros Oikistes und Eponymos" Alexandreias, da die Unterschiede zwischen Heros und Gott in dieser Zeit ganz gering gewesen seien. Nach Taylor, Divinity 18 erhielt Alexander zunächst heroische, später göttliche Ehren; ähnlich Kornemann 56ff. - Welles, Sarapis 274 Anm.9 spricht vom "Heros Ktistes". Heroische Ehren nehmen auch an: Préaux I 256; Marinoni, Polis 169. 178f. Vgl. auch Pfister, Reliquienkult I 177. II 584f.; Taylor, Alexander 162ff.; Plaumann, Alexanderkult 79. 87; Ehrenberg, Alexander 29; Tondriau, Esquisse 210; Cerfaux Tondriau 190f.; Taeger, Charisma I 228f. 7)

Diod.

XVIII

28,4

erwähnt

im

Zusammenhang

mit

Alexanders

Begräbnis ϑυσίαι Apwınal, allerdings an einer fehlerhaften Stelle, von der unsicher ist, ob sie sich auf das Begräbnis in Memphis oder Alexandreia bezieht. Den Heroenkult für Alexander an seinem Grabe betont auch Pippidi 111ff. 8) So u.a. Tarn - Griffith 50; Marinoni, Polis 168ff.; Goukowsky 131f.

212

Alexander

verwischten

an

seinem

(1).

So

Grab

der Große

werden

die

als Stádtegründer

heroischen

in Megalopolis erhalten

Ehren,

hat,

die

Philopoimen

als Lo68eoı

τιμαί

be-

zeichnet (IG V 2, 532), ein Beispiel des Übergangs vom Anfang des 2.Jh. v.Chr. Aus der römischen Kaiserzeit sind in Agypten mehrere Statuetten und

Statuen

Alexanders

erhalten,

Kopien

eines

Kultbildes,

das

als

das des "Alexander - Ktistes" bezeichnet wird (2). Alexander ist darin dem Zeus Aigiochos angeglichen. Die Agis soll dem Umriß der Stadt Alexandreis gleichen. Auch wenn auf einer im Louvre

befindlichen

Kopie

eine

Schlange

zu Füßen

Alexanders

die Seele des

in Alexandreia begrabenen Gründers symbolisieren könnte, der ursprüngliche Heros Ktistes ist hier nicht dargestellt (3). Die Angleichung an Zeus Aigiochos spricht dagegen. Man wird dieses Bild des "vergóttlichten" Alexander entweder mit dem Reichskult in Zusammenhang bringen (4) oder eine spätere Angleichung des ursprünglichen Kultbildes an Zeus Aigiochos annehmen müssen. b.

Alexander

als Gründer

in hellenistischer

Zeit

Kultische Ehren für Alexander in heilenistischer Zeit sind aus einigen Städten Kleinasiens bezeugt (5). Nirgends wird aber ausdrücklich davon gesprochen, daß es sich um einen Kult für Alexander als Gründer der Stadt handelt (6), mit Ausnahme des eben behandelten Alexandreia in Agypten. Wie dort wird man aber auch in den übrigen von Alexander gegründeten Städten einen entsprechenden Kult annehmen können (7). Kultische Ehren für 1) Vgl. M.P.Nilsson, Gnomon 29, 1957, 212. 2) Zuerst P.Perdrizet, Un type inédit de la plastique grecque. Alexandre à l'égide, Mon.Piot 21, 1913, 59-72. Die erhaltenen

Kopien

dann

auch

bei

K.Gebauer,

Alexanderbildnis

und

Alexan-

dertypus, Ath.Mitt. 63-64, 1938-39, 72f. 104f. Nr. K 77. Vgl. auch Schwarzenberg 233ff.; Grimm 103f. 3) So gegen P.Perdrizet, Mon.Piot 21, 1913, 68f.; K.Gebauer, Ath.Mitt. 63-64, 1938-39, 78; Schwarzenberg 214f. 234f. Vgl. auch Grimm 103. - Auch der Speer ist entgegen Schwarzenberg 234 nicht nur ein Zeichen für einen Heros. 4) Vgl. G.Kleiner, Das Bildnis Alexanders des Großen, 261 65-66, 1950-51, 214f. 5) Dazu vor allem Habicht, Gottmenschentum 17ff. 6)

So

auch

Habicht,

Gottmenschentum

36.

-

Aus

Münzen

oder

Siegeln mit dem Bildnis Alexanders, die in einigen Stádten verwendet wurden, ist entgegen Furtwängler - Kron, Siegel 158 nicht ohne weiteres auf einen Gründerkult Alexanders zu schließen. 7) So Pfister, Reliquienkult I 175f.; Kaerst, Hellenismus II 384f.;

Prehn

2085;

Wilamowitz,

Glaube

II

263

Anm.2;

Schubart,

Die

religiöse Haltung 16; Taeger, Charisma I 226; Habicht, Gottmenschentum 162. Vgl. auch Schneider I 129; Mossé, Colonisation 90; F.Schachermeyr, in: Alexandre le Grand 216; Errington, Alexander 170; Avi-Yonah, Hellenism 61.

Gründerehren

Alexanders

in hellenistischer

Zeit

213

Städtegründer waren für die Jahrhunderte vor Alexander bezeugt und sind auch später vielfach für die hellenistischen Könige zu finden, wie noch zu zeigen sein wird. Alexandreia in Agypten wird schwerlich eine Ausnahme gewesen sein. Wahrscheinlich bestand auch in Ilion ein Gründerkult. Die Quellen berichten von Wohltaten Alexanders zugunsten dieses Ortes. Unter anderem soll er Ilion zur Stadt erklärt haben, dieser dann Autonomie und Tributfreiheit gewährt und dort Bauten errichtet oder geplant haben (1). Eine Phyle Alexandris in llion weist auf Alexanders kultische Verehrung hin (2). Ob man aber einen Cameo mit der Darstellung Alexanders im sogenannten "Ktistes"-Typos, d.h. mit Agis und Lanze, wobei Alexander auch noch das Palladion in der

Linken

kann

(3),

hält,

Ähnliche nach wo

van die

als

Darstellung

ist nach dem oben

Wohltaten Berchem

wie

Wahrscheinlich Alexander,

Ktistes

Gesagten

llion

334 neu

des

erfolgte

der

für

im Jahre

Weihinschrift

des

(S.212)

sind

für

gegründet

Athena-Tempels

aber

allerdings

die den

des

llion

auffassen

Priene

bezeugt,

worden

sein

Alexander

Neugründung Bau

von

fraglich.

der

soll und

nennt

Stadt

Tempels

das (85).

schon

finanziell

vor

unter-

stützt haben kónnte, auf jeden Fall Priene mancherlei Wohltaten erwiesen hat, wie die Gewährung der Steuerfreiheit und vielleicht die Überlassung des Hafens Naulochon. Wir kennen die Existenz

eines

Alexandreion

in

Priene

(5).

Das

Motiv

für

die

damit

verbundene Einrichtung eines Alexanderkultes wird aber hier, wie in den anderen Städten Kleinasiens, für die solche Kulte bezeugt sind, die Rückgewinnung von Autonomie und Freiheit von den Persern

gewesen

sein

(6).

Das

schließt

nicht

aus,

daß

Alexander

1 Diod. XVII 17,3. XVIII 4,5; Strab. XIII 1,26 p.593; Arr. anab. I 11,7. 12,1ff.; Plut. Alex. 15,4f.; Iust. XI 5,12. Vgl. Jones, Cities 40. 2) Die Phyle bezeugt in Ivllion 122. Dazu Tscherikower 17; Schneider II 894; Habicht, Gottmenschentum 21. 3) Schwarzenberg 234. 269f. 4) IvPriene 156 = 5011." 277. Siehe D. van Berchem, Alexandre et la restauration de Priéne, Mus.Helv. 27, 1970, 198-205, wonach die Neugründung nicht nur institutionell und rechtlich, sondern auch baulich nachzuweisen sei. Dazu auch Habicht, Gottmenschentum 17f. - Vgl. aber G.Kleiner, RE Suppl.9, 1962, 1187. 1193

s.v.

Priene;

H.Riemann,

RE

XXIV,

1963,

459f.

s.v.

Magie II 893 Anm.100; E.Badian, Alexander the Great Greeks of Asia, in: Ancient Society and Institutions.

presented to V.Ehrenberg, 5)

IvPriene

Schneider

Il

Anm.100 und einen Kultbau 6)

148; 1126.

So

108,

893f.;

Habicht,

165

1966,

Vgl.

Errington,

Heisserer handelt.

Errington, - Zu den

Oxford

2.75.

zweifeln, 23ff.

Heisserer

and the Studies

157ff.

Gottmenschentum

Alexander

Anm.35

Gottmenschentum

Alexander Wohltaten

47ff.;

Habicht,

Pytheos;

169.

-

ob

es

245f.;

Magie sich

Nilsson,

17f.;

II dabei GGR

893 um II

168; Wlosok, Kaiserkult 9; Jaschinski Alexanders für Priene: H.Riemann, RE

214

Alexander

deswegen Wohltaten

auch Gründerehren für eine Stadt ais

gründung Brasidas

der Große

betrachtet in

erhalten hat, da Rettung und damit

werden

Amphipolis

und

als Städtegründer

konnten,

des

wie

Euphron

in

viele Arten von verbunden Neu-

die

Beispiele

Sikyon

gezeigt

des haben

(1). Was

genau

den

Rhodos bildete, Alexander habe tischen

Anlaf

zur

kultischen

Verehrung

Alexanders

in

ist unsicher (2). Pugliese Carratelli hat behauptet, eine neue rhodische Staatsordnung mit demokra-

Tendenzen

zurückgewiesen,

geschaffen

der

(3).

diese

Das

wurde

rhodische

aber

von

Verfassung

Fraser

schon

an

(4)

den

Anfang des 4.Jh. datiert. Was die Frage betrifft, welche Vorstellungen für die Entstehung des Alexanderkultes maßgebend waren, orientalische oder griechische,

ist

hier

nicht

der

Ort,

interessiert

nur

der

dynastische

oder

Reichskuit.

von

den

Gründers

Griechen

und

lokal

darauf

begrenzte Die

erhalten

beruhen

näher

städtische

städtischen

hat,

auf

einzugehen

waren

den

Kult,

Kulte,

die

des

bekannten

die

(5).

Uns

nicht

der

Alexander

Wohltäters

griechischen

oder

Vorstel-

lungen, daß man seine Dankbarkeit gegenüber dem Soter und Ktistes in Form von kultischen Ehren zu

Euergetes bezeugen

(7).

sich

Diese

Kulte

für

lebende

Menschen

hatten

aus

(6), habe

dem

XXIV, 1963, 499 s.v. Pytheos; Habicht, Gottmenschentum 17f.; E. Badian, in: Ancient Society and Institutions. Studies V. Ehrenberg, Oxford 1966, 47; Heisserer 142ff. Vgi. K.Rosen, Gnomon 54,

1982,

361.

1)

Siehe oben S.154ff. und S.176f. - Zur Verbindung von Soter und Ktistes vgl. Kaerst, Hellenismus Il 314; Habicht, Gottmenschentum l6ß8ff. 2) Dazu Habicht, Gottmenschentum 26-28. Vgl. H.Hauben, Rhodes, Alexander and the Diadochi from 333/2 to 304 B.C., Historia 26, 1977, 314ff., der die angebliche kultische Verehrung Alexanders in den Rahmen der rhodischen Propaganda einordnet, die die Freiheit der Insel vor den hellenistischen Grofimáchten zu bewahren suchte. 3)

G.Pugliese

Carratelli,

Alessandro

e

la

costituzione

Parola del Passato 4, 1949, 154-171. Vgl. auch Morelli 91f. 4) P.Fraser, Alexander and the Rhodian Constitution, del Passato 7, 1952, 192-206. Vgl. H.Hauben, Historia 26, mit

Anm.10;

1980,

R.M.Berthold,

Fourth

Century

Rhodes,

rodia,

La

La Parola 1977, 308

Historia

29,

46ff.

5) Dazu vor allem Seibert, Alexander 192 mit einem Literaturüberblick; weiterhin Tarn, Alexander 670ff.; Cerfaux Tondriau 123ff.; Schneider II 890ff.; Préaux I 238ff.; Wlosok, Kaiserkult 7ff.; Funck 1290ff.; Badian, Deification 27, 6) Vgl. B.Kótting, Euergetes, RAC VI, 1966, 849. 7)

Kaerst,

Hellenismus

1

48lf.;

Wilcken,

Königskult

227ff.;

Préaux I 239. 245; Wlosok, Kaiserkult 2f. 9. Vgl. auch Pfister, Reliquienkult I 175; Kornemann 53f.; McEwan 24; W.S. Ferguson, CAH VII, 1928, 16f.; Aymard - Auboyer 414f. 417; Schneider II

Kultische

ebenfalls Brasidas

Heros

Ehren

im Hellenismus

215

lokal begrenzten Heroenkult entwickelt, wie die Kulte für und Euphron und die Benennung von Phylen (was für den

typisch

ist ) nach

Kónigen

zeigen

(1).

Gerade

die

Kulte

für

verstorbene Städtegründer haben zu dem Übergang auf die Kulte für lebende Menschen beigetragen, da in beiden Fällen politische Taten ausschlaggebend waren (2). Die Ausdehnung kultischer Ehren war genaugenommen in drei Richtungen gegangen. Einmal wurden solche Ehrungen wegen immer weniger bedeutender Taten erwiesen (3),

zum

zweiten

auch

lebende Menschen, d.h. Totenkult war allmählich und

daraus

folgend,

schon

vor

der

Zeit

des

Hellenismus

für

noch

der Ursprung dieser kultischen Ehren im in Vergessenheit geraten (4). Zum dritten

hatten

sich

die

Grenzen

zwischen

Heroen-

und

Götterkulten im Laufe der Zeit verwischt (5), wie die göttlichen Ehren für Lysander in Samos zeigen, ebenso die Ehren, die Alexanders Vater Philipp Ill. erhalten hat und die der Tyrann Klearchos

aus

Herakleia

Pontu

für

sich

selbst

forderte

(6).

Die Städtegründungen Alexanders und die seiner Nachfolger sind durch etwas Neues gekennzeichnet. Es gab keine Mutterstädte, von denen die Kolonisation ausgegangen und initiiert worden wäre. Diese 890. 893f.; des Places 125f.; Bengtson, GG 357f.; Will, Monde hellénistique 434f.; Marinoni, Polis 169f.; W.Schuller, Griechische Geschichte, München - Wien 1980, 69. 156f.; Jaschinski 113. 1) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 153f. 2) So vor allem Habicht, Gottmenschentum 200ff. Vgl. aber M.P. Nilsson, Gnomon 29, 1957, 215: "Der Kult der Heroen hat beigetragen zum Kult der Machthaber, aber dieser gründet sich nicht ausschließlich auf den Kult der Ktistai." Siehe auch Bouché-Leclercq, Lagides III 34; Scott, Demetrius 145f.; Funck 12931. 1327f. 3) Vgl. Foucart 136f. 4) Vgl. Nilsson, GGR II 137. 5)

So

auch

M.P.Nilsson,

Gnomon

29,

1957,

212.

215;

des

Places

118; Nilsson, GGR II 135ff. 143f.; Funck 1292f. - Vgl. aber Habicht, Gottmenschentum 201; Marinoni, Polis 169. Dagegen vor allem aber Taeger, Charisma I 49, 259. 6) Vgl. Kornemann 54ff.; Pfister, Reliquienkult II 587; Kaerst, Hellenismus I 480; Taylor, Divinity 8-13; Herzog-Hauser 807; Cerfaux - Tondriau 109. 118f. 123ff.; Kasper 55f.; Schneider II 891; des Places 126; Habicht, Gottmenschentum 3ff. 12ff.: Meuli 62ff.; Nilsson, Trummer 2ff.;

GGR II 139ff.; Charlesworth J.-F. Bommelaer, Lysandre

167f.; Préaux I 239f.; de Sparte. Histoire et

Traditions, Paris 1981, 16f.; Wlosok, Kaiserkult 3f.; Fredricksmeyer 39ff.; E.A. Fredricksmeyer, On the background of the Ruler Cult, in: Ancient Macedonian Studies in honor of Charles F. Edson, Thessaloniki 1981, 146ff. - Dagegen nahm McEwan 24ff. erst für die Zeit nach Alexander góttliche Ehren für lebende Menschen an und führte diese Verehrung auf orientalische Ursprünge zurück. Neuerdings sprach sich auch Badian, Deification 33ff. gegen kultische Ehren für lebende Menschen vor Alexander aus.

216 Rolle

hatte

durch

Alexander

der Große als Städtegründer

König

Die

der

die

übernommen.

Übernahme

von

Kulten

neuen

aus

Städte

der

hatten

außer

kaum

noch

Heimat

Verbindungen zum griechischen Mutterland (1). Die Beziehungen zwischen Kolonie und Mutterstadt waren von denen zwischen Herrscher und Stadt ersetzt worden. In gewisser Weise sind damit die hellenistischen Könige die Nachfolger der Tyrannen geworden, deren Neugründungen ebenfalls eng an die Person des Tyrannen und Gründers gebunden waren und die für diese Herrscher eine sichere Machtposition bedeuteten. Aber in der Zeit vor Alexander waren die Bindungen der neuen Städte, die von Tyrannen gegründet waren, an die Helmatstadt des Tyrannen, die in der Regel auch einen großen Teil der Kolonisten gestellt hatte, doch noch so stark ausgebildet, daß sich beispielsweise die kypselidischen Gründungen nach dem Ende der Tyrannenherrschaft immer als korinthische Kolonien betrachteten und die Verbindung mit Korinth aufrechterhielten. Die Bewohner der hellenistischen Gründungen, anfangs meist Soldaten, nannten sich höchstenfalis Makedonen, um auf die Herkunft ihrer Väter hinzuweisen. Diese

Bezeichnungen sind vor allem aus römischer Zeit bezeugt, als auch sonst immer wieder von den Städten des griechischen Ostens auf eine alte und berühmte Herkunft Wert gelegt wurde. Die Verbindungen zur Heimat, ob nun nach Makedonien oder nach Griechenland, waren in der Regel eingeschränkt und schwierig, was auch den politischen Verhältnissen mit den zahlreichen, oft verfeindeten Herrschaftsbereichen zuzuschreiben ist. Höchstens wenn einmal ein neues Siedlerkontingent, vom König gerufen, eine griechische Ansiedlung verstàrkte, konnten Beziehungen zwischen der Heimat der Kolonisten und der Kolonie kurzfristig wirksam werden

(2),

klassischer integriert

der

keineswegs

Zeit und

sein. so

Nachkomme

aber

Die

weitgehend

des

so

Städte

Oikisten

vom

war,

eng

wie

in

waren

in

die

Kónig,

der

abhängig,

keinerlei Kontaktmóglichkeiten hatten (3). Mutterstadt in allen Belangen, in denen gewandt hatte, abgelöst. zuvor eine Metropolis auf

inneren von der

Reichskult 1)

des

Stadtgründers,

für den König

Vgl.

Mossé,

93,

daß

Beziehungen

zwischen

der

Oikist

oder

sie außenpolitisch Herrscher hatte sich früher an

die sie

als jemals trotz ihrer

mehr unabhängig war. Was geblieben war, das war die

Oikistenkult,

87;

Zancan

in hellenistischer Kolonie

und

nicht teilen. - Über die Übernahme Robert, Laodicée 331; Briant 93. 96. 2) Vgl. 3) Vgl.

Der man

der

und

Reiche

der

neben

dem

bestand.

Colonisation

auch

oft

daß

konnte zudem weit mehr Stadt Einfluß nehmen, die

Selbstverwaltungsorgane nicht alten griechischen Kolonisation

Verehrung

Briant

Er die

archaischer

einzelnen

Briant 93, Mossé, Colonisation

89f.;

68.

Zeit

- Die

wie

Mutterstadt

von Funck

Kulten 1328.

Auffassung

in archaischer bestanden,

kann

aus der Heimat

von

enge ich

vgl.

Alexander c.

Alexander

als Gründer

und

Smyrna

in rómischer

217

Zeit

Um Alexander rankte sich schon bald der Mythos vom Kulturbringer und Städtegründer, worin er mit Herakles und Dionysos verglichen

die

wurde

(1).

nachweislich

nachträglich den Münzen

So

wundert

nicht

von

es

nicht,

Alexander

daß

zahlreiche

gegründet

in die Gründungslegenden einfügten als Stadtgründer darstellen ließen.

römischen

Kaiserzeit

rühmten

Alexander

gegründet

oder

bestanden

wohl

noch

sich

viele

Städte

wiederaufgebaut

in römischer

Zeit

und Vor

ihn

teilweise allem in

voller

worden

in einigen

Städte,

wurden, Stolz,

zu

von

sein.

Städten

auf der Auch

kultische

Ehren für den großen Makedonenkönig (2). Einer umfangreichen Überlieferung aus der Kaiserzeit zufolge soll Alexander die Stadt Smyrna neugegründet haben, während dagegen Strabon (XIV 1,37 p.646) den Synoikismos Smyrnas Antigonos und

Lysimachos

zuschreibt

der und

durch ein Commodus

und

glänzendere

(3).

Im

Zusammenhang

Erdbeben zerstörten Stadt rühmt Aelius Aristides die Oikisten,

als

es

Theseus

mit

dem Wiederaufbau

mit Hilfe von beiden Rómer und

Marc Aurel als bessere

Alexander

waren

(3).

Nach Aristides (or. XXI 3f. Keil) waren vor Theseus und Alexander auch Tantalos und Pelops Gründer einer ersten Stadt an der Stelle des späteren Smyrna. Pausanias (VII 5,2) erzählt die Sage, wonach Alexander, von einer Jagd ermüdet, unter einer Platane an einer Quelle eingeschlafen war und ihm im Traum die beiden Nemeseis von

Smyrna

erschienen,

die

ihm

die

Gründung

einer

Stadt

an

dieser

Stelle und die Ansiedlung der aus der alten Stadt vertriebenen Smyrnäer befahlen (5). ᾿Αλέξανδρος δὲ ὁ Φιλίππου τῆς Ep!

ἡμῶν bei

πόλεως

ἐγένετο

Pausanias

(VII

οἰκιστὴς

5,1).

Die

κατ' ὄψιν

Darstellung

ὀνείρατος,

des

unter

findet man

einer

Platane

schlafenden Alexander findet sich auch auf kaiserzeitlichen Münzen Smyrnas (6). Es handelt sich dabei um eine lokale Tradition, die durch die archäologischen Funde zum Teil bestätigt wird. Denn schon zu Alexanders Zeiten ist eine Besiedlung Smyrnas nach-

weisbar,

die

aber

erst

unter

den

Nachfolgern

des

großen

Makedo-

]) Vgl. E.Mederer, Die Alexanderlegenden bei den ältesten Alexanderhistorikern, Stuttgart 1936, 106. Zur Literatur und Forschungsproblematik: Seibert, Alexander 204-206. 2) Vgl. Chapot 458; Rostovtzeff, Gad 285f.; Gagé, Horoscope

151ff. 3)

Lysimachos

Gründern

Smyrnas

4) Aristeid.

wird

auch

bei

Aristeid.

or. XX

J.M.

Cook,

mages à M.J.

XIX

5. 20 Keil; vgl. auch or. XIX

5) Vgl. auch Plin. n.h. V 29,118 Dazu Tscherikower 24; C.J. Cadoux,

95;

or.

4 Keil

unter

den

genannt.

BSA

53-54,

Vermaseren

und Aristeid. or. XX 7 Keil. Ancient Smyrna, Oxford 1938,

1958-59,

I, Leiden

4 Keil.

1978,

33f.;

R.Fleischer,

in:

Hom-

394.

6) Unter Marc Aurel: BMC 346; SNG Aul. 8002; Mabbott Coll. 1617. Unter Gordian III.: BMC 442; Hunter 253. Unter Philippus: BMC 452; SNG Aul. 2231.

218

Alexander

nenkónigs Die

der Grofie als Stádtegründer

zum Abschluß

Münzprágung

Propagierung

kam (1).

diente

Alexanders

auch

als

der

Ktistes

Stadt

Apollonia

in severischer

in Pisidien

Zeit (2),

zur

obwohl

dieser nie dort gewesen war (3). Die Prägung fällt in eine Zeit, als die Alexanderimitatio unter Caracalla und Severus Alexander einen Höhepunkt erreichte (4). Besonders im syrischen Raum war in römischer Zeit die Alexandertradition lebendig. Viele Städte gaben vor, von Alexander dem Großen gegründet zu sein, obwohl die Tatsache selbst oft zu bezweifeln ist. Späte Autoren bringen das syrische Gerasa mit Alexander in Verbindung (5). Seyrig hat 1965 eine Münze severischer Zeit aus Gerasa publiziert (6), die auf der Rückseite einen jugendlichen Kopf mit Diadem und die Legende AAES-

(ανᾶρος)

ΜΑΚ(εδὼν)

Münztypen Rückseite

der an,

KTI(ornc)

gleichen die

TEPAERN

Stadt

sowohl

unter

mit

zeigt.

der

Spijkerman

Alexanderbüste

Septimius

Severus

und

führt

auf

Caracalla

der (7)

als auch unter Elagabal (8) geprägt wurden. Bei letzteren ist nur die Inschrift AAESANAPOE ΜΑΚΕΔῺΝ zu entziffern. Andererseits ist im 3.Jh. n.Chr. in Gerasa eine Inschrift für Perdikkas aufgestellt

worden

(9),

woraus

man

geschlossen

hat,

daß

Perdikkas

der

1) Vgl. J.M.Cook, BSA 53-54, 1958-59, 34. Siehe auch Schachermeyr, Nationen 54. 2) Die Münzen bei Aulock, Pisidien II 53ff. Nr. 9-53. 3) So Tscherikower 37; Habicht, Gottmenschentum 106. - Hirschfeld, RE II 1, 1895, 116 s.v. Apollonia 21 lehnte den Bezug der Münzen auf Alexander ab; ebenso Pfister, Reliquienkult I 296 Anm.972 und Pfister, Alexander 65, wonach es sich möglicherweise um Alexander Severus auf den Münzen handele. Vgl. aber zuletzt Aulock, Pisidien II 22. 4) Vgl. dazu Heuß, Alexander 175-177; D.Timpe, Ein Heiratsplan Kaiser Caracallas, Hermes 95. 1967, 470-495. Zur Datierung der Prägung jetzt Aulock, Pisidien II 52. - Weitere kaiserzeitliche Münzen, die Alexander darstellen, in Nikaia unter Marc Aurel

(Rec.gen. Sagalassos

5)

Vgl.

191)

und

unter

unter Claudius

Etym.Magn.

II.

Commodus (BMC

50;

(Rec.gen. SNG

s.v. l'epaconvóc;

Aul.

dazu

287-292)

sowie

in

76;

C.

5206).

Tscherikower

H. Kraeling. The History of Gerasa, in: Ders. (Ed.), Gerasa, City of the Decapolis, New Haven 1938, 28; Jones, Cities 237; Schiffmann 205. 6) Seyrig, Alexandre 25-28. Nach ihm zeigt die Münze aus dem Cabinet des Medailles in Paris Elagabal auf der Vorderseite. Bei Spijerman 164f. Nr.31 ist sie aber unter Caracalla eingeordnet. Statuen in kleinBE 1966, 475; Th. Pekáry, auch Robert, Vgl. asiatischen Inschriften, in: Studien zur Religion und Kultur Kleinasiens. Festschrift für F.K. Dórner II, Leiden 1978, 738; Schiffmann 205. 7) Spijkerman 164f. Nr.29 und 31.

8).Spijkerman 9)

C.B.

166f. Nr.34 und 35.

Welles,

The

Inscriptions,

in:

C.Kraeling

(Ed.),

Gerasa,

Alexander

Stadtgründer

war

als Gründer

(1).

Da

diese

in syrischen

Dokumente

Städten

aus

der

219

gleichen

Zeit

stammen, könnte man wohl annehmen, daß - zumindest nach der Tradition des 3.Jh. - Perdikkas im Auftrage Alexanders die Gründung durchführte (2). Ahnlich wie für Gerasa werden auch für Samaria an verschiedenen Stellen sowohl Perdikkas als auch Alexander als Gründer überliefert, was ebenfalls auf einen entsprechenden Auftrag Alexanders an Perdikkas schließen lassen könnte

(3).

Weniger direkt als in Gerasa wird Alexander auf Münzen des Commodus aus Capitolias, die ebenfalls zuerst von Seyrig publiziert wurden (54), als Ahnherr der Stadt bezeichnet: KAII(roAuvÉov) AAES (av6poc) MAKE(6Gv) PENAP (χης) (5). Auf diesen Münzen findet sich ein ähnlicher Kopf wie auf denen aus Gerasa, wohl eine idealisierte Darstellung Alexanders. Einen zweiten Typos, geprágt unter

Geta,

mit

der

Büste

Alexanders

auf

der

Rückseite

und

der

New

Haven 1938, 423 Nr.137. 1) Rostovtzeff, Gad 290. Vgl. auch A.Wilhelm, Anzeiger Akad. Wien 1926, 158; Eissfeldt 10 Anm.4; Tscherikower. Jews 100. 105. Dagegen Schiffmann 205 Anm.11. 2) So Seyrig, Alexandre 25ff.; Jones, Cities 237. 251; Bernard Le Berre - Stucki 98 Anm.25. 3) Alexander: Eus. chron. p.123 Helm; Eus. chron. Vol.ll p.114 Schöne; Syncellus Vol.I p.496 Dindorf. - Perdikkas: Eus. chron. p.128 Helm. - Vgl. dazu Seyrig, Alexandre 27; Tscherikower, Jews 103ff.;

Jones,

Cities

237;

A.Ovadiah,

Macedonian

Elements

in

Israel, in: Ancient Macedonia III, Thessaloniki 1983, 189ff. - Im Laufe der Zeit ist sicherlich Alexander stärker in den Vordergrund der Tradition getreten und hat teilweise Perdikkas verdrängt. 4) H.Seyrig, Syria 36, 1959, 76 Nr.9 und 5.66f.; dazu Seyrig, Alexandre 26. Vgl. auch Spijkerman 102f. Nr.15. Jetzt auch ein Exemplar publiziert in SNG ANS 1274, Siehe auch Jones, Cities 237,

5)

Zum

Begriff

γενάρχης:

Cumont,

Doura-Europos

409f.;

H.

Seyrig, Syria 36, 1959, 66. - In Dura-Europos wird ein Stratege des 3.Jh. n.Chr. yevedpxng genannt, wobei das Wort hier wohl den "Führer" einer Familie oder eines Geschlechtes bezeichnet. In der üblichen Bedeutung "Ahnherr" oder "Gründer" einer Familie bzw. eines Geschlechtes: in einer athenischen Inschrift, IG II/III? 2340,3 (vgl. dazu IG II/III? 2338, col. I 6: ἄρχων τοῦ γένους);

in einer Inschrift aus Paphlagonien, IGR III 90: προστάτης mal γενεάρχης ἐκ προγόνων xal κτίστης τῶν ἱερῶν τόπων. Bei Philon

Iud.

in

Flacc.

10,74

wird

der

Leiter

der

jüdischen

Gemeinde

in

Alexandreia als γενάρχης bezeichnet, an einer anderen Stelle bei Philon (Quis rerum divinarum heres sit 56,279) heißt Abraham €9-

váoxnc 229,1 XXXVII

xal

veváoxnc.

Vgl.

auch

Lyk.

Pfeiffer:

Φοῖβε

nal

2Ze€6,

Διδύμων

11,1

wird

das

τε

lateinische

Sol

Alex.

Indiges

1307;

vevdapxa. aus

einer

Kallim. Bei

fr. Diod.

Eidesformel

mit Y€váoxnc Ἥλιος übersetzt. - Auf unserer Münze ist Alexander der "Ahnherr" oder "Stammvater" von Capitolias, wie Herakles der yeváoxnc von Sparta ist (IG V 1, 497).

220

Alexander der Große als Stádtegründer

Legende KAII(toALÉov) "᾿Α(συλος) Α(ὐτόνομος) δὼν) TE(vdpxnc) hat Spijkerman (1) publiziert.

Eine

Münze

Elagabals

aus

Abila

im Pariser

"Ilep&)

Cabinet

des

MAK(E-

Médailles

zeigt auf der Rückseite eine bartlose, gepanzerte Büste, vielleicht mit einem Horn (2). Keine Legende weist auf die dargestellte Person. Seyrig, der die Münze zuerst publiziert hat, äußerte die Vermutung, es handele sich um die Darstellung Alexanders (3).

Dies

wird

Prágungen

durch von

Auktionskatalog Rückseite

der

den

die

Parallele

Gerasa

(4)

und

eine

die

Legende

Großen

sowie

der

Bildnisse

Capitolias

Münze

Getas

EEAEYKOEXZ

Seleukos,

Alexanders

unterstützt.

angeboten

AAESANAPOZ

beide

1976

auf

worden,

trägt

deren

und

in militärischer

den

ist in einem Alexan-

Rüstung

und

mit Zepter, sich die Hände reichend, zeigt. Ein Ethnikon fehlt, Stil und Herkunft weisen das Stück aber der Dekapolis zu. Die Münze erinnert an die Prägungen mit Marc Aurel und Lucius Verus, die sich,

um

ihre

Eintracht

zu

bekunden,

die

Hànde

reichen

(5).

Im

Katalog wird die Vermutung geäußert, es handele sich um eine Homonoia-Prägung der beiden Nachbarstädte Abila und Capitolias, wobei Seleukos Abila, das noch in der Kaiserzeit den Beinamen Seleukeia trug (6), und Alexander Capitolias repräsentierten. Wenn dies zutrifft, dürfte in der Büste auf der erwähnten Münze Elagabals

Die

aus

Abila

Interpretation

eher

Seleukos

der

beiden

als

Alexander

seltenen

zu

sehen

Münzen

ist

sein

aber

(7).

sehr

hypothetisch. Auch die Städte Dion und Pella in der Dekapolis scheinen sich nach Stephanos von Byzanz (s.v. Δῖον) als Gründungen Alexanders ausgegeben zu haben (8), um damit ihren griechischen Ursprung zu betonen und ihre Vergangenheit zu rühmen. Nach einer Legende bei Libanios (or. XI 72-77. 88. 250) soll zum Beispiel die Gründung von Antiocheia am Orontes von Alexander geplant worden sein, der dort einen Tempel und eine Befestigung gebaut habe (9). In der Vita des Severus Alexander der Historia Augusta 1) Spijkerman 2) H.Seyrig, Nr.30.

3)

104f. Nr.20. Syria 36,

H.Seyrig,

Syria

36,

1959,

1959,

76

67.

Nr.5

und

Auch

Spijkerman

Spijkerman

56,

49 und

280

Nr.12 bezeichnet die Büste als die Alexanders. 4) Auktionskatalog Frank Sternberg "Antike Münzen", Zürich November 1976, Nr.499; jetzt Privatsammlung Franke. Bei Spijkerman ist der Typ nicht aufgeführt. 5) Z.B. SNG Aul. 24f. 947. 949. 3168. 5796. 6699. 6)

98;

Vgl.

Jones, 7)

gerade

Die

für

die

Münzen

Cities

SNG

ANS

1119ff.

und

Tscherikower,

Darstellung

diesen

war

eines

Hornes

kónnte

das Hórnersymbol

auf

weit

Seleukos

Vgl.

Downey,

History

54f.;

Downey,

I.

verbreitet,

1311f. gezeigt hat. 8) Vgl. Tscherikower 75; H.Seyrig, Syria 36, 1959, rikower, Jews 105; Jones, Cities 237; Schiffmann 205.

9)

Jews

251.

Ancient

deuten;

wie Funck

66f.;

Antioch

Tsche-

27f.;

Der

(5,1f.

13,1f.)

seines

groBen

wird

Gründer

Alexander

in Otrus

Severus

Alexander

berichtet,

Vorbildes

erhalten,

weil

er

im

221

habe

Tempel

den

Namen

Alexanders

des

Großen in Arka-Kaisareia am Libanon geboren sei, als seine Eltern das dortige Alexanderfest besuchten. Wenn diese Erzählung auch legendär ist, so ist dennoch die Existenz eines Alexanderkultes in der Stadt am Libanon wahrscheinlich (1). Ob Alexander dort als Gründer galt, wissen wir aber nicht. Eine kaiserzeitliche Inschrift aus Phrygien, vermutlich aus der Stadt Otrus, lautet nach der Lesung in den IGR IV 692: 'AXÉE-

av6pov die

Μακεδόνα,

Publikationen

von

Ramsay

κτίστην

dieser

(2),

τῆς

Inschrift

wo aber

πόλεως. von

beide

Cagnat

Legrand

Male

statt

und

beruft

sich

Chamonard

κτίστην

auf sowie

οἰκιστήν

zu

lesen ist. Die Lesung an dieser Stelle ist ein Verwirrspiel. Denn Ramsay verweist in seinen "Cities and Bishoprics of Phrygia" auf die Publikation von Legrand und Chamonard, die sich wiederum auf die Erstpublikation von demselben Ramsay im Journal of Hellenic Studies (8, 1887, 478f.) beziehen. Diese erste Publikation unserer Inschrift wird sowohl später von Ramsay in seiner Monographie als

auch von Cagnat in Erstpublikation hatte

den IGR nicht mehr erwähnt. In Ramsay aber noch »tiotnv gelesen.

dieser Es Ist

nicht sicher, wo die Fehler begangen wurden, ob Ramsay in seinem späteren Werk eine verbesserte Lesung gegeben hat oder ob er vielleicht einem Abschreibefehler von Legrand und Chamonard zum

Opfer

gefallen

(3). Ruge, Lesung bei

ist,

statt

dem die Legrand

von

seiner

eigenen

Publikation

auszugehen

Varianten ebenfalls aufgefallen waren, sieht die und Chamonard und in "Cities and Bishoprics

of Phrygia" als die entscheidende an (4). Der

korrekte

insofern

von

Titel

des

Bedeutung,

in

der

als

Inschrift

daraus

ein

diese Inschrift der Lósung nahegebracht nämlich bei dem erwähnten Alexander, berühmten Kónig oder einen von den

bekannten

Asiarchen

Alexander

lebte (5). Ramsay sieht in der der mit der Bezeichnung als Familie hingewiesen habe und

handelt,

genannten

weiterer

Alexander

ist

Streitpunkt

um

werden kónnte, ob es sich dem Makedonen, um den Münzen der Stadt Otrus

der

in

severischer

Zeit

Person der Inschrift den Asiarchen, Makedone auf die Herkunft seiner mit dessen Hilfe Otrus aus einer

Seyrig, Séleucus 298ff.; Schiffmann 206; Gagé, Horoscope 166 mit Anm.5. 1) Vgl. Gage. Horoscope 165. 2) Legrand - Chamonard, BCH 17, 1893, 277íf.; Ramsay, Cities Nr.638. 3) In die IGR ist die Inschrift sicherlich falsch aus BCH 17, 1893, 277f. und aus Ramsay, Cities Nr.638 aufgenommen worden. Tscherikower 34 beruht auf Ramsays späterer Publikation. 4) W.Ruge, RE XVIII 2, 1942, 1885 s.v. Otrus. 5) Die Münzen: z.B. BMC 6. 12-14; Inv.Wadd. 6368. 6371; SNG Aul. 3905f. 8430f. - Vielleicht bezieht sich auch die Inschrift Ramsay, Cities Nr. 638bis auf den Asiarchen.

222

Alexander

der Große als Städtegründer

Katoikie zur Stadt geworden sei (1). Wenn die Lesung "Oikistes" aber richtig ist, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, daß es sich um eine Ehreninschrift für Alexander den Großen handelt. Denn der regelmäßige Titel für Wohltäter in der Kaiserzeit lautet - abgesehen von einigen metrischen Inschriften - "Ktistes", worden verwendet suggerierten Stadt Dem

(2).

Gründer der den übrigen

ais

Stadtgründer

Alexander

denen

in

daß

Gegenargument,

Makedone"

"der

einfach

archaisierend

der

in

hier

ist

Zeugnissen,

kaiserzeitlichen erscheint

Inschrift

für den damals als tatsächlichen Dies entspricht Makedonenkönig.

Oikistes

"Oikistes".

nicht

worden

genannt

Alexander

wäre

der

Große

nicht

die

oben

sind

(3),

"AAÉEavó6poc behandelten Münzen mit der entsprechenden Legende (8). entgegenzuhalten Gerasa und Capitolias Maxcóov aus

Außerdem

weist

die

Inschrift

der

Kürze

zumindest für den hin, eher dagegen auf wäre,

kaum

auf

einen

Beamten

zu erwarten die Amtsbezeichnung noch eine berühmte Gestalt der Vergangenheit

(5). Eine weitere kaiserzeitliche Inschrift aus Nikopolis, der nach von Byzanz (s.v.'Iooóc) von Alexander nach dem Sieg Stephanos Seleukos Nikator von (Syr.57) Appian nach oder Issos von angelegten Stadt (6), ehrt vielleicht ebenfalls Alexander den Großen man sogar mit dem Kopf Issos scheint am In Alexandreia (7). Alexanders im Lówenfell gesiegelt zu haben. Sein Bildnis erscheint

auf einem

Siegel,

stüdtischen

uns erhaiten

das

ist (8),

ebenso

wohl

1) W.M.Ramsay, JHS 8, 1887, 478f.; Ramsay, Cities 688. 702f. Zustimmend Carrington 125f. 2) Auf Alexander den Großen beziehen die Inschrift: Cagnat, IGR IV 692; Pfister, Reliquienkult I 296 Anm.972; Prehn 2085; Tscherikower 34f.; Pfister, Alexander 65. - W.Ruge, RE XVIII 2, 1942,

1886 s.v.

Otrus

will sich

nicht

festlegen.

3) So Ramsay, Cities 702 und JHS 8, 1887, 478f. 4) Siehe oben S.218 und 219. - In den Graffiti aus Dura-Europos allerdings erscheint ebenfalls ein "Alexandros Makedon" in der ersten Hälfte des 3.Jh. n.Chr.; vgl. Gagé, Horoscope 152. 5) Auch Ramsay, Cities 703 verwendet dieses Argument, aber um die Bedeutung des Asiarchen zu unterstreichen und ihn mit einem Heros zu vergleichen. 6) Von Alexander gegründet: Pfister, Reliquienkult I 175; E.Honigmann, RE XVII 1, 1936, 535f. s.v. Nikopolis 7. - Von Seleukos gegründet: Jones, Cities 244. 452 Anm.24. 7) IGLS I Nr.163: ἢ βουλὴ xal ὁ δῆμος ᾿Αλέξανδρον Φιλίπου (!). Vgl. auch Kirsten, Diokaisareia 356 Anm.26. Gegen den Bezug der Inschrift auf Alexander den Großen: Jones, Cities 452 Anm. 24. 8) Publiziert von H.Seyrig. Cachets d'archives publiques de

quelques

villes

de

la

Syrie

romaine,

Melanges

de

l'Université

Saint-Joseph Beyrouth 23, 1940, 97 Nr.20. Vgl. L.Lacroix, Etudes d'archéologie classique 1, 1955-56,

wängler rikower

- Kron, 58f.;

Siegel

Jones,

Cities

157f. 197.

-

Zur

Gründung

der

dazu 107;

Stadt:

auch Furt-

Tsche-

Die Stádtegründungen auf den

Münzen

2.

Die

der

Stadt

im

1.Jh.

der

Ptolemäer

v.Chr.

Ptolemáer

223

(1).

als

Städtegründer

Von den Ptolemäerkönigen wird kein einziger in den Quellen als "Gründer" bezeichnet (2). Stádtegründungen der Ptolemäer sind im Verhältnis zu anderen hellenistischen Reichen selten (3). In Agypten entstand außer Alexandreia nur eine griechische Stadt, das vom ersten Ptolemäer gegründete Ptolemais (4). Griechische Städtenamen sind zwar öfter in Ägypten zu finden; es handelt sich dabei aber entweder um Umbenennungen ägyptischer Verwaltungszentren oder um die Namen von Militärstützpunkten, nicht eigentlich um griechische Poleis im staatsrechtlichen Sinne (5). Dem eingespielten ägyptischen Verwaltungssystem war eine hellenistische Stadt, auch mit eingeschränkten Rechten und Freiheiten, hinderlich (6). Zudem war im alten Kulturland Ägypten der Raum sehr beschränkt. Außerhalb des ägyptischen Kernlandes finden sich hingegen häufiger Ptolemäerstädte in den von der Dynastie beherrschten Gebieten

Diese

Kleinasiens,

Städte

waren

Siedlungen, waren (8).

Zyperns,

Palästinas

überwiegend

keine

und

echten

am

Roten

Meer

Gründungen,

(7).

sondern

die umbenannt oder rechtlich zur Stadt erhoben worden Nirgendwo sind aber Gründerehren für einen Ptole-

maerkónig bezeugt, mit Ausnahme Ptolemais in Oberägypten (9).

des

noch

zu

behandelnden

1) Imh.-Bl., Kl.Mz. 430 Nr.5-6. Vielleicht ist auch der Herakleskopf auf einigen Münztypen mit Alexander zu identifizieren: BMC 2-6; Imh.-Bl.,

dagegen 2)

Hunter Kl.Mz.

1; 429

für möglich,

B.Nadel,

RSA

SNG Cop. Nr.2-4. -

380f.; ΘΝ Rostovtzeff,

daß

hier Seleukos

12,

1982,

213

Inschrift OGIS 182, die von Hermopolis für Ptolemaios Auletes wurde, auf das Königspaar.

3) Vgl. Tscherikower

Aul. Gad

I. dargestellt

bezieht

5464. 8667; 287 hält es

ist.

fälschlich

"Ktistai"

in

der

einem "Koinon der Ktistai" in und Kleopatra Tryphaina errichtet

182ff.

4) Tscherikower 1llff.; Nilsson, GGR II 133. - Die ursprünglich angenommene Neugründung von Elephantine durch Ptolemaios Philometor Soter aufgrund der Ergänzung ..-ν]εόκτιστον πόλιν

Ἐλεφαντίνην Assuan,

Ath.Mitt.

Ergänzung So

einer 20,

Inschrift 1895,

(z.B. 327ff.)

8Jeöntıotov

(z.B.

251 Anm.4)

aufgegeben.

anatoliennes 5)

in

z.B.

Tscherikower

11.

OGIS

M.L. ist

168;

Strack, wegen

vgl.

der

Inschrift

von

korrekteren

Robert,

Etudes

182f.

6) Vgl. Bevan 82f.; Tscherikower 182; Nilsson, GGR II 32f. 7) Vgl. die Liste bei Tscherikower 183ff. 8) Vgl. Tscherikower 183; Jones, Greek City 14f.; Avi-Yonah, Hellenism 120. 9) Tondriau, Esquisse 221 spricht davon, daß "dans quelques endroits grecs d'Egypte et surtout à Ptolemais" Ptolemaios I. einen

224

Die Ptolemäer

als Stádtegründer

Zwar wurde das Fayum wohl gegen Ende der Regierung des Ptolemaios Il. kultiviert (1), und es entstanden dort Kleruchien. Der Gau erhielt den Namen Ἀρσινοΐτης νόμος (2). Später hat man dann auch den Hauptort Krokodilopolis Arsinoe genannt (3). Daß damit aber die in der Mitte des 3.Jh. v.Chr. im Fayum bezeugten Spiele namens Arsincoeia (4) auf einen Gründerkult weisen, wie Tondriau glaubte (5), scheint mir wenig überzeugend. Es gab zwar griechische Kolonisten im Fayum, aber keine die einen Gründerkult hátte feiern kónnen

dort Kult

von den Griechen ebenso mit dem des Sobk-Suchos

worden

sein,

nachdem

sie

von

echte (6).

griechische Polis, Die Kónigin wird

wie von den Agyptern, die ihren vereinigten, im Königskult verehrt Ptolemaios

li.

zur

Thea

Philadelphos

erhoben worden war (7). Auch die Ptolemaia in Alexandreia gehören ja in den Rahmen des Herrscher-, nicht des Gründerkultes (8). Nach Tscherikower (9) hat die griechische Tradition den Ptolemäern deswegen niemals den Ehrentitel eines Stadtgründers verliehen, weil sie nicht persönlich die Gründungen durchführten, sondern den Untergebenen überließen. Tatsächlich hören wir auch nirgendwo für die asiatischen Städte von der Anwesenheit des Königs bei der Gründung. Die Quellenlage ist aber für die hellenistische

Alexander, so dürftig, folgerungen haben wir Gründertitel

Zeit,

als der

vor

allem

Hauptteil

für

der

die

ersten

Gründungen

Generationen

durchgeführt

nach

wurde,

daß e silentio nicht ohne weiteres derartige Schlußgezogen werden sollten. Auch von den Seleukiden nur vereinzelte Zeugnisse, die Gründerehren und für die Könige überliefern.

Kult als Ktistes erhalten habe. Aber nur für die Polis Ptolemais dieser Kult möglich, anderswo in Ägypten unwahrscheinlich. 1) So Longega 116.

2)

Vgl.

Paus.

1 7,3

sowie

J.Quaegebeur,

Documents

ist

concerning

a cult of Arsinoe Philadelphos at Memphis. Journal of Near Eastern Studies 30, 1971, 243; Longega 116 Anm.219. 3) Strab. XVII 1,38 p.811. Vgl. Pietschmann, RE II 1, 1895, 1277f. s.v. Arsinoe 3; Jones, Greek City 14; Longega 116 Anm.219.

4) P.Cair.Zen. 5)

Tondriau,

59096. Esquisse

59158.

59217;

215 Anm.3;

PSI IV 364. vgl.

auch

Cerfaux

- Tondriau

197. 6)

So entgegen G.I. Luzzatto, Epigrafia giuridica greca e romana, Mailand 1942, 53 und Longega 116 Anm.219, aber entsprechend der Auffassung von Tscherikower ll und Jones, Greek City 14. 7) Zu den Kulten für Arsinoe vgl. U.Wilcken, RE II 1, 1895, 1284ff. s.v. Arsinoe 26; E.Kiessling, Zum Kult der Arsinoe im Fayum, Aegyptus 13, 1933, 542-546; J.Quaegebeur, Documents concerning a cult of Arsinoe Philadelphos at Memphis, Journal of Near Eastern Studies 30, 1971, 239ff.; Longega 114ff. 8) Vgl. H.Volkmann, RE XXIII 2, 1959, 1578ff. s.v. Ptolemaia 1 und 9. 9) Tscherikower 189.

Der

Ktistes

Boethos

225

Allerdings wissen wir in mehreren Fällen von Beauftragten des Ptolemäerkönigs, die Städte oder Niederlassungen gründeten, was im übrigen auch von den seleukidischen Gründungen bekannt ist. Ein Mann namens Satyros soll zur Elefantenjagd und zur Erforschung der Troglodytike am Roten Meer von Ptolemaios |l. ausgesandt worden sein und dort die Stadt Philotera, benannt nach der Schwester des Philadelphos, gegründet haben (1). Ein weiterer mit der Elefantenjagd Beauftragter des Ptolemaios |l. namens Eumedes gründete noch weiter südlich ein Ptolemais Epitheras, in der Nähe der

Jagdplätze,

wahrscheinlich

zunächst

nur

ein

Stützpunkt

zur

Jagd auf Elefanten (2). Strabon berichtet, daß Eumedes die Befestigungen der Station errichtete und für gute Beziehungen zu den Umwohnern sorgte. Die Gründung wird auch in der hiero-

glyphischen sogenannten Pithomstele die

Zeit

zwischen

270/69

und

265/4

berichtet fallen

(3)

und

muß

danach

In

(3).

In einer Inschrift aus der Zeit des Ptolemalos VI., die sich im Louvre befindet, heißt der Stratege und Archisomatophylax (5) Boethos, Sohn als Karer (6)

des Nikostratos, gekennzeichnet

κοντασχοΐνωι

πόλεων

1)

Strab.

ihr Name 168 s.v.

XVI

1;

H.

4,7 p.770; Ptolemaios

Wilrich, RE Tscherikower

1, 186;

Ptolemais Ptolemaios

VI 14.

8;

Κλεοπάτρας

(7).

5.ν. Φιλωτέρα; Aenum Däbritz, H.Kees,

RE

Plin. n.h. Philadelphos

Xpuoaopeöc τῆι Tova-

XXIII

VI

RE RE 2,

II A 1, XX ],

1959,

1648

RE

S.Shenouda,

XXIII Ptolemais

Die ist 1921, 1941, s.v.

29,171, wo es nur als bezeichnet wird. Vgl.

1907, 1077f. s.v. Eumedes 7; Bevan H.Treidler, RE XXIII 2, 1959, 1870-1883

H.Volkmann, 19;

Vgl. 13;

Volkmann,

2) Strab. XVI Gründung des

xal

Steph.Byz.

n.h. VI 29,168. 7; Tscherikower

180f. s.v. Philoteras Ptolemaios 19.

mit dem Beinamen κτίστης τῶν ἐν

Φιλομητορίδος

4,5 p.769;

bei Plin. Satyros

der ist:

2,

1959, Theron,

1648-1650 in:

175; s.v.

s.v.

Princeton

Encyclopedia 743. - Über die Rolle und Bedeutung der Elefantenjagd: Bengtson, Strategie III 133ff. 3) H.Brugsch A.Erman, Die Pithomstele, Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde 32, 1894, 85f.; E.Naville, Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde 40, 1902,

73f. 4) 5) Uber

H. Volkmann, RE XXIII 2, 1959, 1649f. s.v. Ptolemaios 19. Zu diesem Titel vgl. Bengtson, Strategie III 53ff.; L.Mooren, die ptolemäischen Hofrangtitel, in: Antidorum W.Peremans

sexagenario

ab

alumnis

oblatum

(Studia

Hellenistica

16),

Louvain

1968, 161-180; Ders., La hiérarchie de cour ptolémaique (Studia Hellenistica 13), Louvain 1977, 20ff.; Préaux I 197. 6) Vgl. Strab. XIV 2,25 p.660. 7) OGIS 111 = Preisigke, SB 8878. Vgl. dazu M.L. Strack, Die Dynastie der Ptolemäer, Berlin 1897, 251 Nr.95; Bevan 294f.; Tscherikower 12; Bengtson, Strategie III 100. 102; Launey I 458. II

1027f. 1218; H.Volkmann, 24; Bernand, Philae I

RE 150;

XXIII 2, 1959, L.Mooren, La

1717 s.v. Ptolemaios hiérarchie de cour

226

Die Ptolemäer als Stádtegründer

Stele war von einem Offizier namens Herodes, der aus Pergamon stammte und Kommandant in Syene, dem südlichen Grenzposten zu Nubien, war und zudem noch zuständig für die Gebiete südlich der alten agyptischen Südgrenze (1), dem Kónig Ptolemaios, der Kónigin Kleopatra, ihren Kindern und zahlreichen Cottheiten im Auftrag des Boethos errichtet worden. Herodes, der auch mehrere agyptische Priesterämter ausübte, gehörte dem Kultverein der Basilisten auf der Nilinsel Setis an, die jährliche Feste für den König und seine Familie sowie den Geburtstag des Strategen Boethos feierten (2), "nach dem königlichen Gesetz", wie es in der Inschrift heißt. Es ist ein interessantes religionsgeschichtliches Phänomen, daß hier offensichtlich einem hohen ptolemäischen Beamten jährliche Feste zu seinem Geburtstag gewidmet werden, und dies von der gleichen

Gemeinschaft,

die

auch

Familie veranstaltete. Der Stratege der südlich des ersten Vorgesetzte

des

die

jährlichen

Feiern

für

die

Thebais Boethos, der auch für Nilkataraktes zuständig” und

Herodes

war

(3),

hatte

im

Auftrag

des

königliche die Gebiete damit der Königs

zwei

Städte in dem Triakontaschoinos in Nubien (4) gegründet. Die beiden nach dem König und seiner Gemahlin genannten Städte Philometoris und Kleopatra scheinen schon sehr bald aufgegeben worden zu sein. Denn sie werden sonst nirgends erwähnt (5). Die Bezeichnung "Ktistes" ist hier in die Titulatur des für die Gründung verantwortlichen Beamten, nicht in die des Königs eingegangen. Ptolemais, die einzige griechische Stadt in der Thebais (Strab. XVII 1,42 p.813), nach Alexandreia die zweite hellenistische Stadt Agyptens, war von Ptolemaios |. Soter als Verwaltungszentrum Oberägyptens geschaffen und mit griechischen Institutionen, vielleicht als Gegengewicht zu Theben, versehen worden (6). Die ptolémaique, Louvain 1977, 86f.; Preaux I 263. - Die Zeugnisse zu Boethos bei W.Peremans - E. van't Dack, Prosopographia Ptolemaica I (Studia Hellenistica 6), Paris - Leiden 1950, Nr.188 (z.B. Preisigke,

SB

4512,36f.44.

4638,1)

und

bei

Bengtson,

Strategie

III

100 Anm.2. 108ff. 123ff. 1) Vgl. H.Kees, RE IV A 1l, 1931. 1021 s.v. Syene; Bengtson, Strategie III 102; Launey II 1028. 2) Vgl. Bevan 294f.; W.Otto, RE VIII 1, 1912, 917f. s.v. Herodes 6; Otto 126f.; Launey II 980f. 1028; Préaux I 263.

3) Vgl.

Bengtson,

Strategie III 102.

4) Zu diesem Gebiet: Bevan 293; H.Kees, RE VI A 2, 1937, 2377f. s. v. Triakontaschoinos. 5) Vgl. W.Dittenberger im Kommentar zu OGIS 111; Bevan 294. 6) Zu Ptolemais: Bevan 104ff.; Bouché-Leclercq, Lagides III 146f.; Plaumann, Ptolemais, passim; W.Schubart, Die Griechen in Ägypten, Leipzig 1927, 17f.; Tscherikower 116, 182; Scherer, Papyrus Fouad 66íf.; W.Helck, RE XXIII 2, 1959, 1868f. s.v. Ptolemais 4; H.Volkmann. RE XXIII 2, 1959, 1635 s.v. Ptolemaios 18; Schneider I 157íf.; Bernand, Philae II l6lff.; Jones, Cities

Der

Gründung durch bestätigt (1). Von

Kult

den

Plaumann

des

Ptolemaios

ersten

stammt

I.

Ptolemäer die

in Ptolemais

wird

Annahme,

durch wie

227

zwei

für

Inschriften

Alexander

in

Alexandreia müsse man auch für Ptolemaios in Ptolemais zwischen dem Kult für den Stadtgott bzw. Gründer und dem für den Herrscher Ägyptens unterscheiden, also zwischen lokalem Stadtkult und offiziellem Reichskuit (2). Der offizielle Reichskult war wohl schon von Ptolemaios |l. geschaffen worden, aber erst, wie oben (5.207) gezeigt, unter dem vierten Ptolemäer zum "dynastischen" Kult geworden (3). Im Unterschied zu Alexander wird aber Ptolemaios |. nirgends "Ktistes" genannt. Ebenso wird der mehrmals

bezeugte le als in

Kult

des

Gründerkult

rómischer

Zeit

Θεὸς

Σωτήρ

bezeichnet. andauerte,

von

Da ist

Ptolemais

dieser es

Kult

sicher,

(4)

des

dali

in keiner

Quel-

Theos

Soter

noch

ein

lokaler

Kult

es

305;

Nilsson, GGR II 155f.; Préaux Il 590. 1) Ein Epigramm aus der Mitte des 2.Jh. (Bernand, Philae II Nr.166 = Preisigke, SB 8423) und die Kopie eines ptolemäischen Dekretes, vielleicht aus hadrianischer Zeit, in dem außer der Gründung durch Ptolemaios 1. die Vermehrung der Bevölkerung in der Stadt durch Argiver, Thessaler und andere unter einem späteren Ptolemäer erwähnt wird (P.M. Fraser, Berytus 13, 19591960,

123-133

Nr.1;

dazu

auch

Habicht,

Gottmenschentum

259).

2) Plaumann, Ptolemais, passim; G.Plaumann, RE VIII 2, 1913, 1437f. s.v. Hiereis; Plaumann, Alexanderkult 83f. Ebenso F. Blumenthal, Der ägyptische Kaiserkult, Archiv für Papyrusforschung 6, 1920, 83f.; Wilcken, Königskult 234; Scherer, Papyrus Fouad 71ff.; Schneider I 572; Habicht, Gottmenschentum 123; Nilsson, GGR 1l 155. Vgl. auch Seibert, Alexander 277 Anm.23. Dagegen W.Otto, Der Kult des Ptolemaios Soter in Ptolemais, Hermes 45,

1910,

632-636

(zurückgewiesen

von

G.Plaumann,

Der

Stadtkult

von Ptolemais, Hermes 46, 1911, 296-300). Tondriau, Problémes 126 Anm.l neigte dann der Auffassung Ottos zu, der eine Trennung der Kulte ablehnte; vgl. auch Tondriau, Esquisse 225; Longega 103. 3) Vgl. auch Plaumann, Ptolemais 51; Cerfaux - Tondriau 204f.; Préaux I 256f. 4) Die Zeugnisse: P.Lond. III 70ff. Nr.604 und 604B (47 n.Chr. - dazu U.Wilcken, Archiv für Papyrusforschung 4, 1908, 536; Plaumann, Ptolemais 88f.; F.Blumenthal. Archiv für Papyrusfor-

schung 5, 1913, 323f.; Bernand, Philae I 162); P.Fouad Col.I1,2 (bei Scherer, Papyrus Fouad 43ff.); Preisigke,

Inv.211, SB 1166

6212 nach der Herstellung von Scherer, Papyrus Fouad 73 (3.Jh. n.Chr. - dazu auch Habicht, Gottmenschentum 259; Bernand, Philae I 162 mit Anm.10-12); P.M. Fraser, Berytus 13, 1959-60, 123ff. Nr.1, 2.2; IGR I 1153 = Preisigke, SB 8806 (Kaiserzeit - dazu Scherer, Papyrus Fouad 72); Preisigke, SB

3448

=

Bernand,

Plaumann,

1396 (3.Jh.

Philae

Ptolemais

n.Chr.).

32f.;

I

Nr.20 Bernand,

(um

118/16

Philae

I

v.Chr. 202f.);

-

vgl.

Preisigke,

dazu SB

228

Die Ptolemäer als Stádtegründer

war.

Denn

die

Fortsetzung

des

dynastischen

römischer Herrschaft ist auszuschließen (1). Das Grab des Ptolemaios I. lag nicht in

Alexandreia. Gründerkult nondas

daß neue

kultische

Grab

Form

in der des

Neugründung Herrschers also nicht leicht von

Gründer

Ptolemais,

unter

sondern

in

Der Kult des Theos Soter war also nicht der altübliche am Grabe des Oikisten der Stadt. Schon dem Epami-

waren

sein

Reichskultes

Ehren

Stadt

als

lag,

Gründer

in der

Gründerkultes,

einer

Stadt

als

er verehrt

bei

eine

erwiesen

dem

wurde

die

Form

der

worden,

ohne

(2).

Diese

Gründung

oder

Wohltätigkeit

eines

oder Staatsmannes kultische Verehrung bewirkte, war mehr an das Grab gebunden und konnte sich deshalb der bisher üblichen Form eines Heroenkultes für den

lösen.

In der

Wortwahl

zeigt

sich

dieser

Obergang

in der

nun üblich werdenden Verwendung von "Ktistes" statt dem bisherigen "Oikistes", wobei die Quellen aus römischer Zeit aber wieder beide Begriffe abwechselnd gebrauchen, Für Ptolemaios I. ist in seiner Gründung Ptolemais ein entsprechender Kult wegen seiner

Gründungsmaßnahme anzunehmen "Oikistes" für ihn bezeugt sind.

(3), obwohl weder "Ktistes" noch Die Gründung der Stadt war auch

der gegebene Anlaß für eine Kultstiftung. Wie und ob sich der Kult des Theos

sprünglich wie

heroischen

Ptolemais

zu

Gründerkult,

erwarten

(5). Es ist aber möglich, in Ptolemais sogleich

ist

der

(4),

Soter

für eine

entwickeit

aus

einem

griechische

hat,

wissen

wir

daß die kultische Verehrung des Art góttlicher war. Plaumann

ur-

Stadt nicht

Gründers (6) hat

angenommen daß sich der Ptolemäer, der schon zu Lebzeiten von anderen griechischen Städten göttliche Ehren erhalten hatte (7), nicht

mit

allerdings

sich

der das

selbst

Verehrung einen

entgegenzuhalten. Stadtgottes

als

offensichtliche

Heros

begnügt

Desinteresse

des

offiziellen

Meist

Ptolemaios

wird Soter

Kult

die

in

Meinung

sei

schon

hatte. ersten

Agypten

vertreten, zu

Dem

zu

der

dessen

schaffen,

Kult

Esquisse

221.

225;

Cerfaux

-

Tondriau

205;

des

Lebzeiten

1) Vgl. Plaumann, Ptolemais 52. 90. 2) Vgl. oben 5.166. 3) So auch Tondriau, Esquisse 221; Cerfaux - Tondriau Habicht, Gottmenschentum 123. 4) Vgl. dazu Bouché-Leclercq, Lagides III 35. 61; Bevan Tondriau,

ist

Ptolemäers,

201; 107;

Tondriau,

Problemes 126. - Schneider I 572 spricht von dem "Gründerheros" der Stadt; vgl. auch Schneider II 897. 5) Nach Tondriau, Esquisse 221 erfolgte unter Ptolemaios IV. eine Reform, indem dem Kult des Gründers von Ptolemais der Kult des regierenden Kónigspaares angeschlossen wurde; vgl. ebd. 224f. - Bernand, Philae I 162 setzt in diesem Zusammenhang "Soter" mit

"Ktistes" gleich. - Wilcken, Kónigskult 234: Σωτήρ erhoben." 6) Plaumann, Ptolemais 50. 7) Vgl. Schneider II 897; Habicht,

"als

κτίστης

Gottmenschentum

zum

109ff.

θεὸς

Die Stádtegründungen eingerichtet zuweisen. 3.

Die

Die sind

worden

meisten

Seleukiden

die

gut

ais

zuzuschreiben

inzwischen

möglich

ist,

aber

(2),

der wobei

nicht zu entscheiden verantwortlich war verfallen

229 nicht

nach-

Stádtegründer

Städtegründungen

schwer oder überhaupt die jeweilige Gründung städte,

was

Seleukiden

weitaus den

(1),

der Seleukiden

waren,

hellenistischen in

ist, (3).

wurden

vielen

Zeit

Fáüllen

nur

welcher König für Viele Alexandervon

den

Seleukiden

wiedergegründet, andere Städte als Wirtschafts- und Verwaltungszentren oder Militärkatoikien angelegt, orientalische Städte mit Griechen bevölkert und als Poleis neu gegründet (8). Neben militärischen Erwägungen (5) waren auch politische Motive für die Kolonisationspolitik der Seleukiden verantwortlich. Die griechischen Städte dienten der Sicherung der Herrschaft; denn die griechischen und makedonischen Einwohner waren nicht nur durch die ge-

meinsame

Herkunft

mit

den auch in einem Existenz verdankten

den von 1)

So

dem

ihm gegründeten z.B.

König

eng

verbunden,

sondern

besonderen Verhältnis zu ihm, dem und den sie, auch noch in römischer

Städten

Plaumann,

als Ktistes verehrten

Ptolemais

50;

Bevan

107;

stan-

sie ihre Zeit, in

(6).

H.Volkmann,

RE

XXIII 2, 1959, 1635. 1637 s.v. Ptolemaios 18; Habicht, Gottmenschentum 123. - Dagegen Cerfaux - Tondriau 201. 205; Taeger, Charisma I 296; Schneider II 897. - Für einen Kult zu Lebzeiten spricht die Existenz einer Phyle Ptolemais in der gleichnamigen Stadt (OGIS 49), die vielleicht schon bei der Gründung diesen Namen erhielt. Die Benennung einer Phyle nach einem Herrscher bedingt dessen Kult in der Stadt. 2) Vgl. dazu App. Syr. 57; Strab. XIV 2,4 p.721; Amm.Marc. XIV 8,5f. Dazu U.Kahrstedt, Syrische Territorien in hellenistischer Zeit, Berlin 1926, 14ff.; Tscherikower 165ff.; G.T. Griffith, The Mercenaries of the Hellenistic World, Cambridge 1935, 150ff.; Rostovtzeff, Hellenistic World I 472ff.; Schneider I 605ff.; Mossé, Colonisation

90ff.;

Orth

138ff.;

Hellenism 119ff.; Schiffmann Chamoux, Civilisation 107. 3) Vgl. Cohen, Colonies 11.

Préaux

206ff.;

II

Cohen,

403ff.;

Colonies

Avi-Yonah,

2ff.

11ff.;

4) Vgl. vor allem Cohen, Colonies 3ff.; außerdem Streck, Seleucia lff.; Jones, Cities 244f.; Préaux II 403ff.; Orth 139f. - So hat Seleukos I. z.B. bei der Gründung von Antiocheia am Orontes die von Antigonos angelegte Stadt Antigoneia aufgelöst und die Bewohner umgesiedelt; vgl. Tscherikower 61; Downey, History 54ff.; Wehrli 79f.; Préaux II 405.

5)

Dazu

Bikerman,

für die Anlage der 88f. betont. 6) Rostovtzeff,

Institutions

seleukidischen Hellenistic

78ff.

- Die

Städte

wird

World

I

501f.

Vielfalt

der

bei

Cohen,

II

704.

Gründe Colonies

Vgl.

auch

230

Die Seleukiden

Ober Formen

die der

als Stádtegründer

Aniage, Bevölkerung, Verwaltung, seleukidischen Kolonien hat Cohen

Struktur und die 1978 eine Studie

vorgelegt. Wir wissen nicht sehr viel über die Seleukidenstädte und ihre Gründung. Aber aus einem bei Flavius Josephus (AJ XII 1458-153) überlieferten Brief des Antiochos Ill. an seinen Strategen Zeuxis über die Ansiedlung von Juden in Kleinasien, dessen Authentizität umstritten ist, kann dennoch einiges über die Prozedur bei den Koloniegründungen der Seleukiden geschlossen werden (1). Der König entschied über die Kolonisten (2) und ihren Transport zu den von ihm bestimmten Plätzen. Einem königlichen Beamten, hier dem Strategen, wurde die Durchführung überlassen. Auch in Ägypten hatten wir Gründer gesehen, die vom König damit beauftragt worden waren, und vielleicht hat auch Perdikkas zumindest zwei Städte für Alexander den Großen gegründet (3). Der Stratege des Antiochos lli. verteilte, wie früher der Oikist, das Land an die Kolonisten, erließ im Auftrag des Königs die

Steuern auf die landwirtschaftlichen Erzeugnisse für zehn Jahre und leitete Verteidigungsmaßnahmen in die Wege. Als eigentlicher Gründer galt aber der König (4). a.

An

"Gründer"-Bezeichnungen

zeitgenössischen

für Seleukiden

Zeugnissen,

in

denen

ein

Seleukide

"Grün-

der" genannt wird, besitzen wir nur eines, die noch zu behandelnde Inschrift für Antiochos IV. aus Babylon (OGIS 253). Sonst wird nur noch einmal ein Seleukide Ktistes genannt,

Antiochos Kaisers

I.

in

Antiocheia

Gallienus

männliche TIOXEQN.

(5).

Cohen, 2)

Vgl.

II

Rostovtzeff,

Colonies Zur

Mäander

Rückseiten

Gestalt in kurzem Chiton Stephanos von Byzanz

Kaerst, Hellenismus Manipolazione 36. 1)

am

Die

400f.; Hellenistic

auf

Münzen

dieser

der

Münzen

Zeit

zeigen

des eine

und die Legende KTIEZTHZ AN(s.v. Ἀντιόχεια) nennt AntiMusti, World

Stato

152;

I

Tarn,

492;

Mastrocinque, Greeks

6ff.;

5ff.

Bedeutung

des

hellenistischen

Herrschers

bei

der

Aus-

wahl der Bevölkerung vgl. auch Heuß, Stadt 100f.; Briant 90ff. 3) Vgl. oben S.219. - Wir kennen noch weitere Personen, die im Auftrag Alexanders Städte gründeten; vgl. Berve, Alexanderreich 1 297; P.Briant, Colonisation hellénistique et populations indigénes, Klio 60, 1978, 86 mit Anm. 244. 4) Vgl. Tarn - Griffith 145f.; Briant 92. Zu den rechtlichen Problemen: Heuß, Stadt 99ff. 188ff.

5)

Die

Münzen:

BMC

59

und

Inv.Wadd.

2177.

Vgl.

Head

608;

Rostovtzeff, Gad 286; Mastrocinque, Manipolazione 35. Für Prehn 2086 ist der Bezug der Legende zweifelhaft. Dieudonné 72f. lehnt Antiochos ab und schlägt den lydischen Heros Atys als Ktistes vor; dagegen Mastrocinque, Manipolazione 36. Die gleich zu behandelnde Münze aus Antiocheia mit der Legende ANTIOXOEZ (Imh.-Bl.,Kl.Mz. 109 Nr.8) sichert aber den Bezug auf Antiochos.

Der

ochos

I.

als

Gründer

Gründer

von

der Stadt

Antiocheia

(1)

und

am

Mäander

231

als Namengeber

einer

Phyle

Antiochis. Habicht hat gezeigt (2), daß Herrscher, nach denen eine Phyle benannt wurde, in der jeweiligen Stadt kultische Ehren erhielten. Man wird in diesem Kult des Antiochos l|. in Antiocheia am Mäander einen Gründerkult erkennen dürfen (3). Eine weitere Münze des 3.Jh. n.Chr. aus Antiocheia trägt auf der Vorderseite die Legende ANTIOXOE und zeigt die Büste des Königs; auf der Rückseite ist ein Adler auf einem Altar dargestellt (4). Rostovtzeff (5) Fortleben des Kultes

interpretiert diese Münze als Zeugnis für das für Antiochos, den Gründer der Stadt, der in

Antiocheia

dieselbe

Rolle

eponymen

Heroen.

Auf

Inschriften,

die

spielte

wie

in

zahlreichen

ebenfalls

meist

in

die

anderen

Münzen

Städten

und

Kaiserzeit

in

einigen

gehören,

sind

eponymen Heroen der Städte zu finden (6). Der Adler des nicht nur das Wappen der Ptolemäer, sondern spielt auch Stádtegründungen der Seleukos |. die Plätze Antiocheia am Orontes

und

eine

Antiochos

I.

und

Gründungslegende

Antiocheia

dieser

Typ

die

Zeus ist bei den

Seleukiden eine Rolle (7). So soll ein Adler für die Anlage der Städte Seleukeia Pieria, und Laodikeia ad mare gezeigt haben (8),

entsprechende

scheint sich haben (10).

die

von

am

Mäander

(9).

Gründungsmythos

gab

es

Von

den

weiter

auch

für

Seleukiden

verbreitet

zu

1) So auch Hirschfeld, RE I 2, 1894, 2446 s.v. Antiocheia 16; Tscherikower 27; Meyer, Grenzen 127; Orth 140 mit Anm.B; Cohen, Colonies 15 Anm.51. - Dagegen hält G.E. Bean, Antioch on the Maeander, in: Princeton Encyclopedia 61 Antiochos II. für den Gründer der Stadt. 2) Habicht, Gottmenschentum 153f. 3) So Rostovtzeff, Gad 286; Habicht, Gottmenschentum 106. 4) Imh.-Bl., Kl.Mz. 109 Nr.8; vgl. auch Dieudonne 69f.; Mastrocinque, Manipolazione 35. - Derselbe Rückseitentyp mit dem Adler

auf

einem

Altar

auf

Münzen

2179; SNG Cop. 65f.; SNG Aul. 5) Rostovtzeff, Gad 286. "heroisierten" Kónig. 6)

Siehe

den

Katalog

der

Salonina:

2432. - Dieudonné

im Anhang,

BMC

69f.

60;

Inv.Wadd.

spricht

von

dem

S.374ff.

7) Vgl. Babelon, Rois de Syrie, S. CXXVII; Dieudonné 73. 8) Lib. or. XI 85; Malalas p.199ff. Dindorf. Vgl. Babelon, Rois de Syrie, S.CV. CVII. CXXVII; Tscherikower 129; Downey, History 67f.; Mastrocinque, Manipolazione 35f. - Der Adler auf einem Altar auf kaiserzeitlichen Münzen Antiocheias am Orontes (BMC 124. 234); in einer Darstellung der Gründungsszene von Antiocheia am Orontes auf einem Kapitell des 4.Jh. n.Chr. im Museum Beirut ebenfalls ein Adler über einem Altar mit Seleukos, der Tyche von Antiocheia und einer Nike (H.Seyrig, Scéne historique sur un chapiteau du Musée de Beyrouth, REA 42, 1940, 340-344 mit Pl.I; Downey, History 67 Anm.55).

9) Vgl. Mastrocinque, Manipolazione 35f. 10) Vgl. die Beispiele bei Mastrocinque,

Manipolazione

36

und

232

Die Seleukiden als Stádtegründer Bei

lateinischen

Autoren

heißt

Seleukos

I. einige

Male

conditor.

Bei Plinius (n.h. V 24,86) wird er als conditor von Zeugma, das eine Zeitlang auch den Namen Seleukeia trug, und von Apameia am Euphrat bezeichnet. Beide Stádte hatte er durch eine Brücke über den Strom verbunden (1). Bei Tacitus (ann. VI 42,1) wird Seleukos Nikator als conditor von Seleukeia am Tigris erwähnt; bei Ammianus Marcellinus (XIV 8,6) heißt er allgemein conditor der von ihm angelegten Städte. Während sich conditor an diesen Stellen auf Städte bezog, hat sich der Begriff in einer Passage bei Justin (XXXVIII 7,1) ausgeweitet und gewandelt. in dieser dem pontischen Kónig Mithridates Eupator zugeschriebenen Rede werden als dessen

Ahnen

mütterlicherseits

conditores imperii Dareios, conditores

Alexander

Macedonici, Persici regni,

b. Die Gründerkulte Neben eine

dem

Anzahl

schon von

der

Grofie und

für die ersten

behandelten

Städten,

in

Seleukos

und väterlicherseits genannt (2).

Nikator,

Kyros

und

Seleukidenkónige

Antiocheia denen

am

Mäander

Seleukiden

kennen

kultische

wir

Ehren

erhielten (3). In einigen Fällen ist dabei an einen Gründerkult zu denken, besonders wenn die Zeugnisse aus der Zeit nach Beendigung der Seleukidenherrschaft stammen und die Gründung der Stadt einem Seleukiden zuzuweisen ist (4). Bikerman (5) hat

gezeigt,

daß

gesonderte

der

städtische

Einrichtung

keinen

Staatskult

unten

zu

den

Kult

für

einen

jeder einzelnen

Stadt

Seleukidenkönig war und daß

mit einer offiziellen Kultform gab

Gründungen

von

Nikomedeia,

(6),

S.269ff.

es anfangs

und

und

dies

Prusa

Olympum, S.279ff. Siehe auch Mastrocinque, Dei 18f. 1) Vgl. M.Streck, RE Suppl.l, 1903, 99 s.v. Apameia; kower 53. 25lf. s.v.

2)

168; Jones, Cities 216. 245; B.Spuler, RE Zeugma 1; Wagner, Seleukeia 39ff. 75ff. 276f,

Vgl.

dazu

Ch.

Edson,

Imperium

Empire and the Literary Evidence,

Macedonicum.

Cl.Phil.

53,

1958,

eine im ad

Tscheri-

X

A,

The

1972,

Seleucid

154.

3) Die Belege gesammelt bei Bikerman, Institutions 243ff. und Habicht, Gottmenschentum 82ff. Vgl. auch Cerfaux - Tondriau 237ff.; Funck 1296ff. 4) Zum Fortleben der Kulte für hellenistische Kónige in rómischer Zeit vor allem Rostovtzeff, Gad 286íf. 5) Bikerman,

Institutions

6)

folgten

Bikerman

Tondriau Habicht, 166f.;

u.a.

242ff.

Wilcken,

Königskult

247ff.;

Cerfaux

-

229ff.; Schneider II 901ff.; Will, Monde hellénistique 438; Gottmenschentum 222; Bengtson, GG 437; Nilsson, GGR II Préaux

I

251.

258;

Kaerst, Hellenismus II 398ff.;

Avi-Yonah,

Rostovtzeff,

Hellenism

66f.

Hellenistic

ναὶ.

World

auch

I 431.

434; L.Robert, Hellenica VII, Paris 1949, 13; Aymard, Monarchies 24f, Herrmann, Antiochos 151ff. nimmt an, daß sich ein allgemeiner seleukidischer Dynastiekult aus dem Kult des Ktistes entwickelt habe.

Gründerkulte

für

die ersten

Seleukiden

233

Unterschied zum straff verwalteten und zentralisierten Ägypten (1). Erst ab Antiochos Ill. ist ein dynastischer Kult auf Satrapienebene bezeugt, der aber nichts mit dem stádtischen Kónigskult zu tun hat (2).

Auf

den

Gründerkult

geht

Bikerman

aber

nicht

ein,

Rostovtzeff (3) eine halbgöttliche Ktistes-Verehrung in den von ihnen gegründeten Stadten betont (4). Habicht

reiht

am

Mäander,

in

Mygdonien

die

Kulte

Laodikeia unter

am die

in

Apollonia/Pisidien,

Lykos,

Apollonia

Gründerkuite

(5).

Könige

Antiocheia

und

Eine

wührend

die

Nysa,

in Karien

ein

für

Antiocheia

Inschrift

des

2.Jh. n.Chr. aus Apoilonia in Pisidien, in der ein Priester ein Kuitbild des Seleukos Nikator weiht (6), beweist allerdings nicht einen Gründerkuit (7), wie einige Gelehrte angenommen haben (8). Wir besitzen keine Nachrichten über die Gründung Apollonias (9) außer den Münzen des 3.Jh. n.Chr., die Alexander als Ktistes bezeichnen (10). Ebenso unsicher wie für das pisidische Apollonia ist ein Gründerkult des Seleukos I. in Antiocheia in Mygdonien, dem alten Nisibis (11). Allein aus der Verwendung des Kultnamens

Nikator

in

einer

metrischen

Inschrift

der

Kaiserzeit

aus

Rom

1) Vgl. Wilcken, Kónigskult 247; Cerfaux - Tondriau Monde hellénistique 438; Nilsson, GGR II 32f.; Avi-Yonah,

(IG

229; Will, Hellenism

66f. 2) Wilcken, Königskult 253 hält die Entstehung dieses Staatskultes erst unter Antiochos III. für unwahrscheinlich und sieht schon Antiochos I. als den Schópfer an; ebenso Cerfaux - Tondriau

236í. des

Vgl.

auch

Séleucides,

von

einem

Musti,

Stato

Revue

99;

biblique

Staatskult

unter

B.Lifshitz, 70,

1963,

Seleukos

Sur le culte dynastique

75.

I.,

- Funck

ohne

auf

1326f. die

spricht

Argumente

Bikermans einzugehen.

3) Rostovtzeff,

Hellenistic World I 501.

4) Vgl. auch Orth 146f. - Funck 1327 spricht dagegen von der Deifizierung des lebenden Herrschers in den seleukidischen Gründungen. 5) Habicht, Gottmenschentum 105-108,

6)

MAMA

Anatolicae

III.

IV

226

Ecce

= SEG iterum

VI

592.

Pisidia,

Vgl.

Klio

23,

dazu 1930,

7) So Magie il 1315 Anm.20; Habicht, Vgl. auch Bikerman, Institutions 244 Anm. 1. 8) So W.M.Ramsay, Klio 23, 1930, 243f.; Anm.147.

259

Anm.35.

Vgl.

auch

Ceríaux

-

W.M.

Ramsay,

Res

243.

Gottmenschentum

105f.

Taeger,

I 252

Tondriau

Charisma 529;

Nilsson,

GGR II 168 Anm.4; Th. Pekáry, Statuen in kleinasiatischen Inschriften, in: Studien zur Religion und Kultur Kleinasiens. Festschrift F.K. Dórner II, Leiden 1978, 738. 9) Vgl. Orth 142 Anm.13; Cohen, Colonies 15 Anm.58. - Die Gründung der Stadt durch Seleukos I. ist keinesfalls gesichert; so Jones,

10)

Cities

127.

Siehe oben

11) Steph.Byz. Cities 216.

411

Anm. 10 und

Musti,

Stato

181.

S.218.

8.ν.

Ἀντιόχεια.

Dazu

Tscherikower

89f.;

Jones,

234

Die Seleukiden

als Städtegründer

XIV 1374 - IGUR 1151), die den Seleukidenkónig sis Erbauer der Stadt bezeichnet, dürfte nicht auf einen Gründerkult geschlossen werden, da es sich um einen rhetorischen Ausdruck handeln kann (1). Allerdings wird deutlich, daß in römischer Zeit Seleukos !. als Gründer von Antiocheia in Mygdonien gait (2). Für Nysa in Karien hingegen wissen wir, einen

Synoikismos

in

seleukidischer

Zeit,

daf

die

vermutlich

Stadt

durch

durch

Anti-

ochos |., aber noch zu Lebzeiten des Seleukos |., entstanden ist (3). Die Zeugnisse für die Phylennamen Seleukis und Antiochis aus der

Kaiserzeit

(4)

zeigen,

daß

für

beide

Könige,

Seleukos

I.

und

Antiochos !., Kulte bestanden. Es wird möglicherweise ein Gründerkult gewesen sein (5), in den beide Könige eingeschlossen waren. Gleichzeitig wird aber in rómischer Zeit der mythische Heros Athymbros als Archegetes genannt (6). Er war der eponyme Heros der Stadt Athymbra, die in Nysa aufgegangen war. Der alte mythische Namengeber und Gründerheros war also weiterhin in Nysa 1)

So

Ch.

Edson,

Gottmenschentum

seines

Buches

257

(5.108)

Cl.Phil.

53,

zustimmte,

einen

1958,

62

Anm.4,

während

er

in

Gründerkult

noch

der

für

dem ersten

möglich

Habicht, Auflage

gehalten

hatte.

2)

Vgl. auch Plin. n.h. VI 26,117; dazu Tscherikower 89f., der die Gründung des eigentlichen hellenistischen Antiocheia jedoch Antiochos IV. zuweisen will.

3)

So

Steph.Byz.

s.v.

Ἀντιόχεια ; Bouché-Leclercq,

Séleuci-

des I 73; F.Hiller v. Gaertringen, in: v.Diest, Nysa 65ff.; K. Regling, ebd. 71: Rostovtzeff, Syria 180; C.Bradford Welles, Royal Correspondence in the Hellenistic World, New Haven 1934, 56; Tscherikower 27. 175; Meyer, Grenzen 127; Rostovtzeff, Hellenistic World I 493; Magie II 990 Anm.27; Schneider I 704; Habicht, Gottmenschentum

106;

Hansen,

Attalids

174;

Cohen,

Colonies

15

Anm.5l. - Zweifelnd: W.Ruge, RE XVII 2. 1937, 1634 s.v. Nysa 10 und Orth 142 Anm.13. - Mastrocinque, Caria 94-96 hält Antiochos IIl. für den Gründer. K.Rigsby, Seleucid Notes, TAPA 100, 1980, 240f. datiert die Gründung erst ans Ende des 3.Jh. 4)

G.Perrot,

Inscriptions

d'Asie

Mineure,

Rev.arch.

31,

1876,1,

282 Nr.13; W.M. Ramsay, BCH 7. 1883, 269 Nr.13; W.Kubitschek W.Reichel, Bericht über eine Reise in Karien und Phrygien, Anz. Akad. Wien 30, 1893, 93 Nr.I 1l. Vgl. Ramsay, Geography 113; W.Liebenam, Städteverwaltung im Römischen Kaiserreiche, Leipzig 1900, 222; Chapot 175; F.Hiller v. Gaertringen, in: v.Diest, Nysa 66. 68; W.Ruge, RE XVII 2, 1937, 1637 s.v. Nysa 10; Jones, Cities 43. 5) So Habicht, Gottmenschentum 106.

6)

Strab.

XIV

1,46 p.650;

vgl.

Steph.Byz.

s.v. Ἀντιόχεια

und

die Münzen mit der Legende A®YMBPOL und der Darstellung des Heros unter Marcus Aurelius Caesar (K.Regling, in: v.Diest, Nysa 81 Nr.78 - BMC 35; Hunter 2) sowie unter Maximinus (K.Regling, in: v.Diest, Nysa 147 - BMC 55). Vgl. weiterhin K.Regling, in: v.Diest, Nysa 70f. 96; Laumonier 506; Robert, Villes 217 Anm. 1.

Gründerkulte

in Kleinasien

in der Erinnerung geblieben und wurde dort, für die augusteische Zeit zeigt, verehrt (1).

235

wie

die Strabonstelie

Die Stadt Laodikeia am Lykos war von Antiochos ll. gegründet worden (2). Für die Existenz eines Gründerkultes (3) sprechen jáhrliche Spiele namens Antiocheia (4) und der Monatsname Anti-

ocheon

(5).

Auch

für Apollonia

Salbake

in Karien

ist vermutlich

ein

Gründerkult anzunehmen (6). In einem Dekret aus der Zeit des Antiochos Ill, wird ein Agon zu Ehren eines Königs Seleukos, sicherlich des ersten Seleukidenherrschers, genannt (7). Denn die Gründung der Stadt dürfte Seleukos I. und Antiochos I. zuzuweisen sein (8). Apollonia datiert auch nach der Seleukidenära (9). Rostovtzeff hat auch noch in anderen Städten das Weiterbestehen seleukidischer Gründerkulte nach dem Ende ihrer Herrschaft 1) F.Hiller v. Gaertringen,

2) (GGM

Steph.Byz. II p.378).

in:

v.Diest,

Nysa

65f.

s.v. Aaodlueıa; Eustath. ad Dion Perieg. 915 So schon Droysen, Geschichte III 2, 269f.;

weiterhin Ramsay, Cities 32; W.Ruge, RE XII 1, 1924, 722 s.v. Laodikeia 5; Meyer, Grenzen 126f.; Jones, Greek City 15; Tscherikower 31; Magie Il 986 Anm.23; Robert, Carie 287; Jones, Cities 42; Hansen, Attalids 175; Schneider I 705; Habicht, Gottmenschentum 106; J. des Gagniers, in: Laodicee du Lycos. Le Nymphée. Campagnes 1961-1963, Quebec - Paris 1969,2; G.E. Bean, Laodicea ad Lycum, in: Princeton Encyclopedia 481; Orth 164; Cohen, Colonies 15 Anm.55. 3) Einen Gründerkult nehmen an: Magie II 986 Anm.23; Robert, Carie 287; Robert, Laodicée 251 Anm.?7; Habicht, Gottmenschentum 106f. (vgl. ebd. 257), der auch eine Phyle Antiochis neben der bezeugten Phyle Laodikis erschließt. 4) IvPriene 59,19 und 21. Die Zeugnisse bei Robert, Laodicée 25lff. Siehe auch L.Robert, Rev.phil. 62, 1936, 126; Bikerman, Institutions 246; Robert, Carie 287; Habicht, Gottmenschentum 151.

257. 5) MAMA VI 5,16f.; IvMagn. 593,17. Vgl. L.Robert, Rev.phil. 62, 1936, 126; Bikerman, Institutions 246; Robert, Laodicée 252; Orth 164 Anm.3l. - Der von Kaerst, Hellenismus II 399 Anm.l vermutete

Priester

phil.

62,

1936,

des

Stadt: 6)

Robert, Laodicée 324ff.; Habicht, So Robert, Carie 312; Habicht,

125)

Stadtgründers

ist

in

146f. 7)

Robert,

einer Carie

Inschrift aus der Zeit 303f. Nr.167, 2.35.

Carie

Gottmenschentum

285ff.

(vgl.

Wirklichkeit

Nr.166,

noch

der

Gottmenschentum 257. Gottmenschentum 107;

2.33f.

-

Rev.

personifizierten

Ebenso

wohl

Orth

auch

in

nach 188 v.Chr. zu ergänzen: Robert, So Robert, Carie 312 und Habicht,

107.

B)

So Robert, Carie 287f. 312; G.Klaffenbach, 238; Habicht, Gottmenschentum 107; Musti, Stato Orth 140f. mit Anm.9; Mastrocinque, Caria 77. 9) Robert,

L.Robert,

der

Carie

285 Nr.165.

301.

Gnomon 27, 1955, 103 Anm.6l. 181;

236

Die Seleukiden als Stádtegründer

aufzuzeigen

Die

versucht

Stadt

gegründet

(1).

Dura-Europos

(2).

Der

bei

wurde

isidor

ebenfalls

von

Charax

von (GGM

Seleukos

Nikator

| p.248)

genannte

Gründer Nikanor ist wohl der praefectus Mesopotamiae und Neffe des Königs, der im Auftrag der Seleukiden die Gründung durchführte (3). Als der eigentliche Gründer wurde aber der Kónig angesehen (5). Mehrere Zeugnisse beweisen einen Gründerkult für Seleukos |. in Dura-Europos. Ein Papyrus aus Dura vom Jahre 188 n.Chr. datiert unter anderem nach vier eponymen Priestertümern, dem des obersten Gottes Zeus, dem des Apollon, also des Stammvaters der Seleukiden, nach dem der πρόγονοι und dem des Seleukos Nikator (5). Der Kult der "Progonoi" ist wohl ein

Oberbleibsel Bikerman

des

(6)

seleukidischen

gezeigt

hat,

ein

Dynastiekultes, städtischer

Kult

]) Rostovtzeff, Gad 281-295. Vgl. auch 151ff. - In der Darstellung eines Kopfes auf Kilikien (Imh.-Bl., Kl.Mz. 424 Nr.3-7) will Seleukos Nikator Issos (Imh.-Bl.,

erkennen, ebenso auf Kl.Mz. 430 Nr.5-6),

beiden Alexander vermutet auch die in Teos.

2)

Steph.Byz.

der war

aber,

und

wie

nicht

Herrmann, Antiochos Münzen von Aigeai in Rostovtzeff, Gad 287

Münzen von Alexandreia während Imhoof-Blumer

den Großen sah. - Herrmann, Existenz eines Gründerkultes für

Antiochos Antiochos

s.v.’Rpwnöc;

GGM I

Isidor

der

von

Charax,

am in

154 III.

p.248.

Dazu Tscherikower 54f.; W.Kroll, RE Suppl. 5, 1931, 183 s.v. Dura 2; A.R. Bellinger, in: P.V.C. Baur - M.I. Rostovtzeff - A.R. Bellinger (Hrsg.), The Excavation at Dura-Europos. Preliminary Report of the Third Season of Work, November 1929 - March 1930, New Haven 1932, 161; Watzinger, RE Suppl. 7, 1940, 149 s.v. Dura;

Eissfeldt

Europos. zeff,

Final

Hellenistic

108;

A.R.

Report

VI:

World

I

Bellinger,

Coins,

427.

476.

The

Excavations

New

Haven

482ff.

und

1949, Pl.

at

196;

LI

Dura-

Rostovt-

(p.424);

C.B.

Welles, The Chronology of Dura-Europos, Eos 48,3, 1956 (= Symbolae R.Taubenschlag dedicatae III), 467f.; Jones, Cities 442 Anm. 3; P.Briant, Colonisation hellénistique et populations indigenes, Klio 60,

1978,

64ff.;

Preaux

II 405;

3) Rostovtzeff, Hellenistic Doura-Europos, p.XVIII Rostovtzeff,

Dura-Europos

Marinoni,

World XIX; 102ff.;

Polis

173.

I 476. 482ff. Vgl. auch Cumont, Bengtson. Strategie I 184f.; Marinoni,

Seleuco

noni, Polis 173. - Nikanor wird erwähnt bei Plin. und Malalas p.198 Dindorf. 4) Rostovtzeff, Dura-Europos 103; Tarn Marinoni, Polis 173; Mastrocinque, Manipolazione 34.

5)

A.Perkins

(Hrsg.).

The

Excavations

626f.;

n.h.

VI

Griffith

at Dura-Europos.

Mari-

26,117 145f.;

Final

Report V, Part 1, New Haven 1959, 126íf. Nr.25. Die gleiche Datierungsweise wohl auch in Papyrus Nr.37 aus dem späten 2.Jh. n.Chr. zu ergänzen (ebd. S.173). - Vgl. auch M.I. Rostovtzeff, CRAI 1935, 299; Rostovtzeff, Dura - Europos 103; Rostovtzeff, Hellenistic World I 486; Funck 1303. 6) Bikerman, Institutions 243.

Der Gründerkult

offizielle, (2)

vom

König

vermutete,

ist

der Makedonen Reaktion gegen neu ins Leben

von

eingerichtete

dieser

Kult

Dura-Europos

Staatskult

der

237

(1).

Progonoi

von

Wie den

Rostovtzeff Nachkommen

in Dura-Europos als eine Art Ahnenkult und als den parthischen Einflufi in dieser Zeit bewahrt oder gerufen worden. Der ebenfalls erwähnte Kult des

Seleukos Nikator war der des Ktistes der Stadt (3), vor dem aber der dynastische Kult, wie seine Nennung vor dem Seleukos-Kult zeigt, eine Vorrangstellung einnahm. Ein Überbleibsei des Gründerkultes für Seleukos haben wir vielleicht in der im Hof des Artemistempels von Dura gefundenen Inschrift ZEAE[YKOZ]/ NIKAT[QP]

zu

sehen

(8).

Möglicherweise war der Gründerkult in der Nähe des Tempels der beiden Gad von Dura und Palmyra, der in Dura-Europos ausgegraben wurde, angesiedelt (5). Ein Relief aus diesem Tempel, inschriftlich Gad

von

Dura,

Olympios Beide

in

-

das

Jahr

also

den

159

Schutzgott

Ba'alschamén,

Figuren

sind

n.Chr.

der

durch

datiert, der

von

Stadt,

Seleukos

Inschriften

zeigt

den

thronenden

dargestellt

Nikator

bezeichnet

als

Zeus

bekränzt (6).

wird.

Rostovtzeff

1) Vgl. auch Funck 1297. 2) Rostovtzeff, Progonoi 55ff. Vgl. auch Bikerman, Institutions 224; Rostovtzeff, Gad 284; The Excavations at Dura-Europos. Final Report V, Part 1, New Haven 1959, 131; C.B. Welles, The Chronology of Dura-Europos, Eos 48,3, 1956, 467 Anm.2; Nilsson, GGR Il 168.

3) The

So

Haven ali,

Rostovtzeff,

Excavations

1959,

at

131;

Inscriptions

Gad

284;

Rostovtzeff,

Dura-Europos.

Marinoni, from

Final

Seleuco

612.

Dura-Europos,

Hellenistic Report

Vgl. Yale

World

V,

Part

auch

R.N.

Classical

I 486; 1,

New

Frye

Studies

et 14,

1955, 142. 4) H.T.Rowell - A.R.Bellinger, in: The Excavations at DuraEuropos. Preliminary Report of the Third Season of Work, New Haven 1932, 54f. Nr. D.151. Vgl. auch Rostovtzeff, Progonoi 58;

Rostovtzeff,

Dura-Europos

103.

5) Vgl. A.Perkins (Hrsg.), The Excavations at Dura-Europos. Final Report V 1, New Haven 1959, 131. 6) Das Relief publiziert von F.E.Brown, in: M.I. Rostovtzeff F.E. Brown - C.B. Welles (Hrsg.). The Excavations at DuraEuropos. Preliminary Report of the Seventh and Eighth Seasons of the Work 1933-34 and 1934-35, New Haven 1939, 258-260 mit Pl. XXXIII.

Vgl.

Europos

103;

Rostovtzeff, de

foullles

dazu

Rostovtzeff,

Rostovtzeff, Deux à

notes

sur

Gad

Progonoi des

Doura-Europos,

281ff.;

66

mit

trouvailles CRAI

Rostovtzeff,

Fig.l de

1935,

auf

la derniére 294ff.;

S.64:

Dura-

M.I.

campagne Bikerman,

Institutions 244; Watzinger, RE Suppl. 7, 1940, 149. 156 s.v. Dura; Eissfeldt 108. 124. 126f.; R.Dussaud, Cultes de Palmyre et de Doura-Europos, in: E.Dhorme R.Dussaud, Les religions de Babylonie et d'Assyrie - Les religions des Hittites et des Hourrites, des Phéniciens et des Syriens, Paris 1949, 409; Rostovtzeff, Hellenistic World I 424 mit Pl. LI; C.B. Welles, The Chronology of

238

Die Seleukiden als Stádtegründer

hat

gezeigt

(1),

daß

hellenistischen

im

2.Jh.

Zeit

n.Chr.

das

Relief wahrscheinlich

zurückgeht.

in

Der

Dura-Europos

auf

Ktisteskult

(2),

Kultstatuen

bestand

also

dieses

Relief

wie auch

der noch

ge-

zeigt hat.

Ähnliches

gilt

vielleicht

auch

für

das

von

Seleukos

|. angelegte

und ais Hauptstadt geplante Seleukela am Tigris. Tacitus (ann. VI 42,1) berichtet, daß zu seiner Zeit die Stadt (d.h. ihre Bewohner) noch

nicht

barbarisiert

war,

sondern

conditoris

Seleuci

retinens,

also noch in der Tradition des Seleukos stand (3). Möglicherweise meint Tacitus damit nicht nur die griechische Lebensart, sondern kennt auch einen Gründerkult für Seleukos in Seleukeia am Tigris. Für

Seleukeia

kidenkönigs σχεδὸν ὡς

genannt

Pieria,

(4), die εἰπεῖν

wird

Stadt,

in

(App.

Syr.

(5),

dem

63)

Die Verbindung Stadt läßt dies

ebenfalls

ist

Seleukos

aus

der

Gründung

Bezeichnung

beigesetzt

oft auf einen des als

eine

des

ersten

Seleu-

bei Polybios (V 58,8) ἀρχηγέτις οὖσα xal ἑστία ὑπάρχουσα τῆς αὐτῶν δυναστείας worden

Gründerkult

des war,

Heiligtums als

der

Nikatoreion

geschlossen

worden

Grabes und der von Seleukos sehr wahrscheinlich annehmen.

(6).

gegründeten Wir kennen

Dura-Europos, Eos 48,3, 1956, 467; Funck 1303; Marinoni, Manipolazione 34. - Die Inschriften: C.C. Torrey, in: The Excavations at Dura-Europos. Preliminary Report of the Seventh and Eighth Seasons, New Haven 1939, 277f, Nr.907. 1) Rostovtzeff, Gad 281ff.; Rostovtzeff, Hellenistic World I 424. II 704. 2) Rostovtzeff, Hellenistic World I 486. So auch Funck 1303 und Avi-Yonah, Hellenism 61. 3) Vgl. M.Streck, RE IT A 1, 1921, 1165 s.v. Seleukeia 1. - Zur Gründung von Seleukeia am Tigris: Strab. XVI 1,5 p.738; Plin. n.h. VI 26,122; Paus. I 16,3; App. Syr. 57f.; Amm.Marc. XXIII 6,23. Dazu Streck, Seleucia 1. 6ff.; Tscherikower 90f.; Schneider I 763. 766íf.; Marinoni, Seleuco 579ff.; Marinoni, Polis 174. 4) Diod. XX 47,5f.; Strab. XVI 2,4 p.249; App. Syr. 58. Vgl. dazu Babelon, Rois de Syrie,p.CV; Honigmann, RE II A 1, 1921, 1185ff. s.v. Seleukeia 2; Tscherikower 59. 132; Downey, History Sbff.; Downey, Ancient Antioch 28ff.; W.Djobadze, Istanbuler Mitt. 15, 1965, 220; Seyrig, Foundation 53ff.; Seyrig, Séleucus 298ff.; Jones, Cities 242f. 451f. Anm.23. 5) Vgl. auch oben 5.183 Anm. 1. 6) Sc G.Plaumann, Hermes 46. 1911. 299; Marinoni, Seleuco 610f.; Avi-Yonah, Hellenism 61. Vgl. Bouché-Leclercq, Séleucides I 473; Tscherikower 132; Downey, History 56ff.; Bikerman, Kaiserapotheose 108; Funck 1303f.; Marinoni, Polis 177 Anm.110. - Zur mehrfachen Erwähnung einer Statue des Seleukos Nikator: S.Reinach, Cultes, mythes et religions II, Paris 1906, 35lf. - Wenn vielfach die Benennung "Nikatoreion" als spát und zum dynastischen Kult gehörig aufgefaßt wird (z.B. Habicht. Gottmenschentum 14] Anm.12),

so

Gründerkult

wird

damit

gegeben

hat;

nicht

vgl.

ausgeschlossen,

Bikerman.

daß

es

einen

Kaiserapotheose

108.

älteren

Seleukos

zahlreiche

Beispiele,

|. und

die

Antiocheia

zeigen,

am

daß

Orontes

es

üblich

nistischen Könige in von ihnen selbst Hauptstadt geplanten Städten zu begraben Gründerkult einzurichten (1). Für

tes,

die

Nachbarstadt

ebenfalls

von

von

Seleukos

Seleukeia

|.

war,

die

helle-

gegründeten und als und ihnen dort einen

Pieria,

gegründet

239

Antiocheia

(2),

will

am

Oron-

Rostovtzeff

(3)

mehrere Spuren erkennen, die auf einen Gründerkult für Seleukos in rómischer Zeit hinweisen. Malalas (p.276 Dindorf) berichtet von

einer Kopie wohl der berühmten Tychestatue des Eutychides aus vergoldeter Bronze, die von den Königen Seleukos und Antiochos bekránzt werde und die in dem von Traian wiedererrichteten Theater der Stadt stand (4), eine Darstellung, die an das Relief

aus

Dura-Europos

erinnert.

Museum Beirut zeigt die Seleukos, von einer Nike

Ein

Kapitell

des

4.Jh.

n.Chr.

Gründungsszene von Antiocheia, bekränzt, mit der Tyche an einem

im

wobei Altar

opfert (5). Gerade

für

die

Gründungen

Seleukeia

Pieria

allerdings

in mit Legenden

selbst

Gründer

als

Zeiten

die

damit

Götter

der

die

beiden

Appian,

der

Gebäude

und

Antiocheia

und

Libanios

(6),

und

Erzählungen,

wie

durchführt,

Gründungen

Städte

Malalas

ausgeschmückten

herausgestellt,

öffentlichen

die Einrichtung herbeiruft (7). 1)

von

Gründungsriten

die

Tempel,

wird

der

vor

Oikist

allem

schützten,

Opfer

die

Stadtmauern

der

König

vergangener darbringt,

Namen

gibt,

die

errichten

läßt,

für

der Kulte sorgt und Siedler für die neuen Städte Der König scheint hier also persönlich bei den

Tscherikower

132 nennt

als Beispiele Alexandreia

in Ägypten,

Demetrias, Seleukeia Pieria und Lysimacheia; vgl. auch Downey, History 58. - Dagegen sieht Marinoni, Seleuco 610ff.. der sich gegen Seleukeia als Hauptstadt wendet, die Eponymität von Städten als ausschlaggebend für die Einrichtung von Gründerkulten an. 2) Strab. XVI 2,4 p.749; Diod. XX 47,6; Malalas p.199ff. Dindorf. Dazu Tscherikower bl. 168; Seyrig, Séleucus 298ff.; Seyrig, Foundation 53ff.; Downey, History 54ff.; Downey, Ancient Antioch 28ff.; W.Djobadze, Istanbuler Mitt. 16, 1965, 220; Musti, Stato 93íf.; Jones, Cities 242. 451 Anm.23; Schiffmann 206; Cohen, Colonies 38f. 3) Rostovtzeff, Gad 2B8ff. 4) Vgl. auch Waser, in: Roschers Lexikon der Mythologie V, Leipzig 1916-24, 1362 s.v. Tyche; Downey, History 75 Anm.93

(siehe aber ebd. 5) H.Seyrig. Beyrouth, REA History

67

216f.). Scéne historique sur un chapiteau du Musée de 42, 1940, 340-344 mit Pl.I. Vgl. auch Downey,

Anm.55;

Downey,

Ancient

Antioch

32

Anm.13;

Mastro-

cinque, Dei 18; Mastrocinque, Manipolazione 34 Anm. 10. 6) App. Syr. 58; Malalas p.198ff. Dindorf; Lib. or. XI 85ff. Vgl. Funck 1304; Mastrocinque, Dei 17f.; Mastrocinque, Manipolazione 34ff. 7)

Ancient

Siehe

auch

Heuß,

Antioch

29f.

Stadt

-

101;

Downey,

Mastrocinque,

History

56ff.;

Manipolazione

Downey,

35

nennt

240

Die Seleukiden als Städtegründer

Gründungen

dabeigewesen

zu

polis entspricht, wáhrend gaben durchführten (1). c. Antiochos

Antiochos

IV.

IV.

sein,

sonst

was

seine

der

Bedeutung

Beamten

die

der

Tetra-

Gründungsauf-

Epiphanes als Gründer

fand

schon

viele

griechische

Städte

in

seinem

Reich vor, zum Teil als griechische Poleis gegründete Kolonien, zum Teil Militärkolonien, die sich zu griechischen Städten entwickelt hatten

(2),

zum

gründet und Antiochos eine haben,

Teil

auch

aite

umbenannt neue Welle

wobei

in

orientalische

hellenistischer

und die Einrichtung einer dung" verstanden wurde.

Stádte,

worden waren (3). von Stádtegründungen Zeit

allein

griechischen

schon

die

neu

ge-

Dennoch scheint durchgeführt zu die

Umbenennung

Polisorganisation

als

"Grün-

Tscherikower zählt fünfzehn Städte auf, deren Gründung er Antiochos IV. zuweist (4). Er nimmt in der Praxis vor allem die Erteilung von Privilegien und Rechten an diese Städte an (5). Mérkholm (6) hat diese Liste Tscherikowers revidiert und kam zu weitaus geringeren Zahlen (7). Er glaubte, daß vier Gründungen mit Sicherheit Antiochos IV. zuzuschreiben sind, Epiphaneia in Armenien,

Babylon,

Antiocheia Charax (8). Meist spricht (9,

die

nach

Epiphaneia

-

Ekbatana

und

Jerusalem,

und

daß

"wahrscheinlich" eine Gründung dieses Königs sei man von einer "Hellenisierungspolitik" des Königs mancher

Auffassung

auch

die

Ansiedlung

von

Seleukos den "Protagonisten der makedonischen Kolonisation im Nahen Osten" und damit auch der Gründungslegenden (5.34). ]) Vgl. Cohen, Colonies 22ff.; Mastrocinque, Manipolazione 34. 2) Dazu Cohen, Colonies 83ff. 3) Vgl. Mérkholm, Antiochus 115. 4) Tscherikower 176ff. - Hinzu kommen außerdem Ake-Ptolemais (L. Kadman, The Coins of Akko - Ptolemais, Jerusalem 1961, 18f. 35. 43f.; Bunge, Antiochos - Helios 177f. Anm.63; vgl. Tscherikower

77f.),

das

(Benzinger,

RE

neue

VI

Viertel

1,

1907,

Antiochus 118; Downey, kower, Jews l6lff. zu

Hellenismus, Tübingen Bunge, 5)

Theos Zu

vgl. Jones,

Epiphanes

den

7)

Vgl.

1969, 62f.;

Cities 249ff.; auch

Antiochus Cohen,

193

History 2.Makk.

Privilegien,

6) Mérkholm,

Epiphaneia

s.v. 99ff.) 4,9;

in

Antiocheia

Epiphaneia

am

5;

Mérkholm,

und Jerusalem (TscheriM.Hengel, Judentum und

503ff.;

Mérkholm,

Antiochus

Bunge,

Antiochos

IV.

die

Bunge,

die

Städte

Orontes

von

118.

138;

69).

Antiochos

erhielten,

Antiochos - Helios 182ff.

1161. Colonies

13f.,

der

sich

im

wesentlichen

Mérkholm anschließt. 8) Mérkholm, Antiochus 118. - Bunge. Antiochos IV. 70 Anm.101 zählt Antiocheia Charax zu den Gründungen des Königs; vgl. auch Bunge, Antiochos - Helios 187. 9) Vgl. Tscherikower 178; Tarn, Greeks 186ff.; Jones, Greek City 16f.; Aymard, Monarchies 199f.; Jones, Cities 247; Bunge,

Antiochos

IV.

als Gründer

241

Makedonen und Griechen in orientalischen Städten mit sich brachte (1). Gerade für alte orientalische Städte erscheinen unter Antiochos IV. neue Namen, die aus den Seleukidennamen geprägt worden sind (2). Die rege Bautätigkeit des Königs in den Städten seines Reiches hat Merkholm aufgezeigt (3), ein weiteres Zeichen der Städteförderung durch Antiochos IV. (3). Am besten unterrichtet sind wir über die Neugründung von Babylon durch den vierten Antiochos. Aus dieser Stadt waren bei der Gründung der neuen Hauptstadt Seleukeia am Tigris durch

Seleukos

Nikator

(5)

terialien in die neue sorgte wieder für Proskenion

des

ein Stadt den

Theaters

grofier

Teil

der

Einwohner

und

Bauma-

geschafft worden (6). Erst Antiochos Aufschwung Babylons. Der Bau fällt

in

dessen

Regierungszeit

IV. des (7),

vielleicht die Errichtung eines Gymnasiums (8) und auch Tempels für die babylonischen Gottheiten Anu und Antum (9). Inschrift des Jahres 166 v.Chr. nennt in der Datierungsformel Anfang den König Antiochos IV. ϑεός, οωτὴρ τῆς Aclac κτίστης τῆς πόλεως (10). Es handelt sich dabei um

des Eine am und eine

Theos Epiphanes 62. 85; Bunge, Antiochos IV. 68. - Mit schránkungen Mérkholm, Antiochus ]118ff. - Zu den damit bundenen Streitfragen: Will, Histoire politique II 261; vgl. Cohen, Colonies 88.

Einverauch

1) So Tarn, Greeks 1l86ff., der Mercenaries of the Hellenistic World,

mit G.T. Cambridge

Griffith, The 1935, 152f. an

Militárkolonien denkt, die aber in vielen Füllen vom Kónig auch als Poleis eingerichtet worden seien. Vgl. auch Rostovtzeff, Hellenistic World II 703f.; Bunge, Theos Epiphanes 62, der sich Tarn anschließt. 2) Vgl. Tscherikower 176; Rostovtzeff, Hellenistic World II 703; Cohen, Colonies 13f. 3)

Mérkhoim,

Antiochus

118ff.

4) Vgl. auch den neuen Typ der lokalen Münzprügung, der unter Antiochos IV. einsetzt: O.Mdrkholm, The Municipal Coinages with portrait of Antiochus IV of Syria, in: Congresso internazionale di numismatica Roma 1961, Vol.II: Atti, Rom 1965, 63-67; Bunge, Antiochos - Helios 181ff. 5) Dazu Marinoni, Seleuco 6l6ff. 6) Vgl. Wetzel - Schmidt - Mallwitz 20; Nilsson, GGR II 170; Cohen, Colonies 38. 7) Wetzel - Schmidt - Mallwitz 20. Vgl. Tscherikower 92; Tarn, Greeks 187; Rostovtzeff, Syria 188; Schmidt, Babylon 843; Gabba, Iscrizioni 27; Rostovtzeff, Hellenistic World II 1049. III 1586; Le Rider, Suse 37; Mérkholm, Antiochus 118. 8) Vgl. Haussoullier, Inscriptions 357ff.; Rostovtzeff, Syria 188; Tarn,

Greeks

17f.

187;

Le

Rider,

Suse

37.

9) Vgl. M.Rostovtzeff, Seleucid Babylonia, Yale Classical Studies 3, 1932, 6f.; Tarn, Greeks 187; Schmidt, Babylon 812. Bei Cerfaux - Tondriau 230 und Nilsson, GGR II 170 fálschlich Antiochos IIIJ.

10)

OGIS

253.

Siehe

auch

Kóhler

1100ff.;

B.Haussoullier,

Les

242

Die Seleukiden als Stádtegründer

Weihetafel, die ein gewisser Philippos zu Antiochos Theos Epiphanes (Z.5f.) stiftete (1).

Dieser Aoc (2),

τοῦ zu

Philippos

ist

βασιλέως, identifizieren

vielleicht

mit

Ehren

dem

des

σύντροφος

Königs

und

pi-

der in den Makkabäerbüchern erwähnt wird (3). Nach der Interpretation der fragmen-

tarischen Inschrift durch Bunge (4) wurde dem König ein Altar errichtet, an dem ihm am γενέϑλιος ἡμέρα, d.h. allmonatlich am Tage seines Regierungsantrittes, geopfert wurde (5). Der Anlaß waren nach Mérkholm und Bunge die großen Feiern in Daphne (6), die in den Stádten des Reiches, besonders in den Neugründungen, mitgefeiert wurden (7). Will hält die in der Inschrift genannten Charisteria für die Gründungsfeiern von Babylon (8), während

Bunge der

(9)

nicht

an

einen

Inschrift

genannt

chronologische

Angabe

Agon

werde,

sieht,

beziehe. Für eine sichere aber zu fragmentarisch.

in

Babylon

sondern

die

Lósung

sich

in

auf

dieses

denkt,

der

Charisteria

die

Feiern

Problems

ist

in

Zeile

eine

von die

3

eher

Daphne Inschrift

Séleucides et le temple d'Apollon Didyméen, Rev.phil. 24, 1900, 300f. sowie Rev.phil. 25, 1901, 40-42; Schmidt, Babylon 813 und 815 Nr.2; Gabba, Iscrizioni 26-28 Nr.VII (vgl. aber Robert, BE 1959,3). - Vgl. dazu Haussoullier, Inscriptions 360; Tarn, Greeks 194f.; Sherwin-White, Ostrakon 65ff. - Die Datierung in Zeile 3 der Inschrift macht ihre Zuweisung an Antiochos Ill., wie bei Cerfaux Tondriau 230 und Nilsson, GGR 11] 170, unmöglich; vgl. Zambelli 375. 1) Bikerman, Institutions 240 mit Anm.9 hält ΘΕῸΣ EII®ANHE für das Epitheton einer Gottheit; dagegen aber Bunge, Antiochos IV. 59

Anm.38.

2) 1.Makk. 6,14. 55. 63; 2.Makk. 9,29 und 13,23; vgl. auch Ios. ant.lud. XII 360. - Zu ihm P.Treves. RE XIX 2, 1938, 2551f. s.v. Philippos 66; Chr. Habicht, Historische und legendarische Erzählungen. 2.Makkabäerbuch, Gütersloh 1979, 245f. 269. 3) So W.Dittenberger, OGIS 253 n.9; Gabba, Iscrizioni 27f.; Bunge, Antiochos IV. 58f. - P.Treves, RE XIX 2, 1938, 2551f. und Tarn, Greeks 195 wagen keine Entscheidung. 4) Bunge, Antiochos IV. 69ff. 5) Vgl. zu diesen in der hellenistischen Welt üblichen Festtagen Préaux I 262. 6) Zu den Feiern in Daphne: Mdrkholm, Antiochus 98ff. und Bunge, Antiochos IV. 53ff. 7) Mérkholm, Antiochus 100; Bunge, Antiochus IV. 68ff., der dies für Jerusalem nachweist. Vgl. auch Zambelli 378íf. - Nach Tarn,

er

Greeks

Asien

Iscrizioni

vor

195

feierte

Demetrios

Antiochos

gerettet

IV.

hatte;

in

Babylon

vgl.

ebd.

Charisteria,

206

und

weil

Gabba,

27.

8) Will, Histoire politique 11 295; ähnlich schon Köhler 1105. 9) Bunge, Antiochos IV. 60. - Mérkholm, Antiochus 100 Anm.49 hält die Charisteria für ein Dankfest an Antiochos Babylon. Le Rider, Suse 37 spricht von einem Agon.

mit in

Antiochos Die Herkunft sein. Sle wurde

größere Zambelli

iV. als Ktistes von Babylon

der inschrift offensichtlich

scheint seit Haussoullier geklärt zu aus Babylon verschleppt (1). Eine

Breite der Inschrift und einen vorgeschlagen (2), der in der

folgendermaßen

ergänzt:

νοῦς,] / σωτῆρος

βασιλεύοντος

τῆς ᾿Ασίας

243

καὶ

erweiterten Text hat Datierung am Anfang

᾿Αντιόχου

κτίσίτου

καὶ

ϑίεοῦ

Ἐπιφα-

eóeovyérou] / τῆς

πόλεως. Die Verbindung von "Ktistes" und "Euergetes" ist auch in einer anderen hellenistischen Inschrift, nämlich der für Eumenes Il. in Panion/Thrakien (OCIS 301), bezeugt. Für unseren Zusammenhang ist es aber unwesentlich, ob noch der Begriff "Euergetes" zu "Ktistes" hinzuzufügen ist (3). Der Genetiv τῆς πόλεως bezieht sich in jedem Fall auch auf μτίστης. Was ist aber unter der Bezeichnung des Antiochos als κτίστης τῆς

-

πόλεως

zu

auch

bei

wie

beinamen"

Kónige,

und

wie

es

verstehen

den

(4)?

"Ktistes"

Ptolemäern

- nicht

nicht

zu

die

z.B.

die

den

auf

Begriffe

gehört

zu

Münzen

"Soter",

bei

den

den

Seleukiden

offiziellen

geprägten

"Euergetes"

"Kult-

Titeln

oder

der

"Epi-

phanes" sind (5). Als Ursache für diese Bezeichnung "Ktistes" wird man hier sicherlich konkrete Taten speziell für die Stadt Babylon annehmen müssen, wührend sich der vorangestellte und gewichtigere Titel σωτὴρ τῆς ᾿Ασίας auf das gesamte Seleukidenreich bezieht (6). Wahrscheinlich ist dieser letztgenannte Titel des Königs im

1)

Köhler

1100ff.

zog

die

Herkunftsangabe

Babylon

des

Händ-

lers, von dem er die Inschrift erworben hatte, in Zweifel und vermutete Antiocheia am Orontes als Usprungsort. B.Haussoullier, Rev.phil. 25, 1901, 40f. wies aber auf die Spuren des Steines in Bagdad und auf die damals üblichen Handelswege hin, so daf die Herkunft aus Babylon allgemein angenommen wurde; vgl. Dittenberger, OGIS 253 n.2; Schmidt, Babylon 813; Bunge, Antiochos IV. 58 mit Anm.27. - Neuerdings hat wieder Sherwin-White, Ostrakon 65f. Zweifel an Babylon als Herkunftsort geäußert, und B.Nadel, RSA 12, 1982, 212f. vermutete, ohne nähere Hinweise zu geben, Antiocheia ad Daphnem als Ursprung. 2) Zambelli 374ff. Vgl. dazu Robert, BE 1962, 321; O.Mdrkholm, Studies in the Coinage of Antiochus IV of Syria, Kopenhagen 1963, 69; Mérkholm, Antiochus 100 Anm.48; Bunge, Antiochos IV. 58ff. 3) Dieser Ergánzung stimmte Bunge, Antiochos IV. 60 zu. 4)

Man

darí

"unbegründeten" 5)

Zu

den

nicht,

wie

Pfister,

Bezeichnung Beinamen

der

Reliquienkult

I

297,

von

einer

sprechen. Könige

und

der

damit

verbundenen

Problematik vgl. Bikerman, Institutions 236ff. und Habicht, Gottmenschentum 158f. Anm.83, die beide betonen, daß man zwischen den offiziellen Kultbeinamen und den städtischen Beinamen unterscheiden muß.

6) Vgl. Schubart, Königsideal (Gottmenschentum 169 Anm.14), daß Anlaß gegeben worden seien, häufig die Bezeichnung für

Institutions

5;

Tarn,

Greeks

105. - Habichts Auffassung beide Titel aus dem gleichen

kann ich nicht zustimmen. das Seleukidenreich; vgl.

153f.

195;

H.H.

- Asia ist Bikerman,

Schmitt,

Unter-

244

Die Seleukiden als Städtegründer

Sechsten

aber

Syrischen

könnte

Krieg

Antiochos

entstanden

IV.

aus

(1).

zweierlei

Als

Ktistes

Gründen

von

Babylon

aufgefaßt

worden

sein. Einmal ist - wie oben gezeigt - seine Bautätigkeit in der Stadt nachzuweisen, besonders im Zusammenhang mit dem Theater und dem Gymnasium. Der Bau des babylonischen Tempels kann ihm allerdings kaum die griechischem Denken entstammende Bezeichnung

als

Gründer

eingebracht

Hellenisierung

darunter

Babylons

verstanden

miteinander zu der Hauptstadt

immer (4),

mehr so

daB

"Neugründer"

haben. durch

werden

Zum

mag

(2),

verbinden. Nachdem Seleukeia am Tigris

verfiel,

förderte

er

der

von

zweiten

Antiochos

erst

vielfach

was

angenommen

auch

(3).

die immer

Beides

ist

Babylon wegen der Gründung zweitrangig geworden war und

wieder

Antiochos

griechisch-makedonischen

aufgefaßt wurde

wird

IV.,

IV.

die

Stadt

Bevölkerung

als

(5).

In

welchem Maße sich die griechisch-makedonische Bevölkerung, die zum Teil, wie die archäologischen und schriftlichen Zeugnisse zeigen (6), von Alexander dem Großen und seinen Nachfolgern in die neue Hauptstadt umgepflanzt worden war, in Babylon behauptet hat (7), ist nur schwer zu erkennen. Die Zeugnisse deuten darauf suchungen zur Geschichte Antiochos' des Großen und seiner Zeit, Wiesbaden 1964, 233 Anm.2; Bunge, Antiochos IV. 62 Anm.57. 1) So Mérkholm, Antiochus 100; Bunge, Antiochos IV. 62. - Vgl. aber Tarn, Greeks 195. 204ff.: wegen der Rettung Asiens vor Demetrios von Baktrien. Gabba, Iscrizioni 27 und Will, Histoire politique II 295 beziehen den Titel auf den damals bevorstehenden Persienzug; vgl. noch Taeger, Charisma I 319. 2) Zur Problematik vgl. Rostovtzeff, Hellenistic World I 502; Will, Histoire politique 11 261. 3)

So

Bunge,

Antiochos

IV.

58

Anm.27;

außerdem

Rostovtzeff,

Hellenistic World I 480 und die oben S.240f. Anm.9 angeführte Literatur. 4) Die Bautätigkeit, die Antiochos I. zugeschrieben wird, kam lediglich der babylonischen Bevölkerung zugute; vgl. Wetzel Schmidt - Mallwitz 20. 29f. 5) 6)

So Wetzel - Schmidt - Mallwitz 20. Vgl. Wetzel - Schmidt - Mallwitz 19f.

71.

7) Tscherikower 178 nimmt eine griechische Kolonie in Babylon schon vor Antiochos IV. an; ebenso Sherwin-White, Ostrakon 64ff. - Dagegen Tarn, Greeks 187: Nothing is known of any Greek colony there. - Es gibt allerdings einige griechische Zeugnisse aus dem 3.Jh. v.Chr. in Babylon: eine Grabinschrift, erwähnt bei B. Haussoullier, Inscriptions grecques de l'Extréme-Orient grec, in: Mélanges G.Perrot, Paris 1903, 159 Nr.5; ein Ostrakon bei Schmidt, Babylon 815 Nr.1 und neuerdings bei Sherwin-White, Ostrakon 51íf.; vgl. auch Robert, BE 1942, 175. - Eine Inschrift des 3.Jh. aus Andros (IG XII 5,715) nennt einen Apduwv Φανοδήμου Βαβυλώνιος, also einen Griechen vielleicht aus Babylon. Vgl. Le Rider, Suse 37 Anm.3; Sherwin-White, Ostrakon 67íff. Zu archáologischen Zeugnissen: Sherwin-White, Ostrakon 64.

Babylon hin,

daß

nach

unter Antiochos

der Gründung

von

Seleukeia

IV. am

245 Tigris

die

Babylonier

eindeutig in der Überzahl waren (1). Die Bautätigkeit des Königs allein kann aber in dieser Zeit kaum zu der Bezeichnung "Ktistes" geführt haben (2). Trotz des wenigen, was wir von der vieldiskutierten Städtepolitik des Antiochos Epiphanes wissen (3), wird der König Babylon, wie auch anderen Städten des Reiches, griechische Neusiedler (4) und eine griechische Polisorganisation (5) gegeben haben. Wir hören darüber zwar nichts Ausdrückliches, können dies aber aus der für Griechen bestimmten Bautätigkeit, aus der Bezeichnung als κτίστης τῆς πόλεως in einer griechischen Inschrift, aus der in der Inschrift genannten griechischen Ehrung, die vielleicht mit Agonen verbunden war, und aus den späteren Zeugnissen griechischen Lebens in Babylon (6) vermuten. Der

Fällen belegen

neue

von

Name

Antiocheia,

Neugründungen

(8).

Tarn

alten Namen der Alexanders Babylon 1) Vgl. J.Oelsner,

Babyloniens,

den

auch

glaubte

(9),

Tscherikower

für

Babylon

Antiochos

(7)

wie

annahm, habe

mit

bei

ist

anderen

nicht

Absicht

zu den

Stadt beibehalten, da er in der Nachfolge zur Hauptstadt machen wollte. Diese Auffassung

die Zeugnisse bei Wetzel Kontinuität und Wandel

Klio 60,

1978,

- Schmidt - Mallwitz in Gesellschaft und

72 und Kultur

101-116.

2) So z.B. Köhler 1104; Schmidt, Babylon 813; Le Rider, Suse 37 Anm.3. - Daß es ein reiner Ehrentitel war, wie B.Haussoullier, Rev.phil. 25, 1901, 41 glaubte, ist für diese Zeit nicht wahrscheinlich.

3) Siehe dazu oben S.240f. 4) So Rostovtzeff, Syria 188; Gabba, Iscrizioni 27; Nilsson, GGR II 38. - Seit Antiochos IV. ist eine Zunahme der griechischen Namen in Babylon festzustellen: Aymard, Ville de la Babylonie 207; vgl. auch Tarn, Greeks 41, der den Grammatiker Herodicus von Babylon für einen der von Antiochos IV. in Babylon angesiedelten Griechen hält. 5) So Will, Histoire politique II 261; Bunge, Antiochos IV. 69; J.Oelsner, Klio 60, 1978, 114. Tscherikower 178 sprach von einer griechischen "Kolonie", die allerdings nur einen Stadtteil Babylons umfaßt

habe

(5.92).

Vgl.

auch

Rostovtzeff,

Syria

188;

Tarn,

Greeks 15. 187; Aymard, Monarchies 200; Le Rider, Suse 37 Anm.3; Mérkhoim, Antiochus 117f. 174f. - Dagegen neuerdings SherwinWhite, Ostrakon 66ff., der eine griechische Gemeinde bereits im 3.Jh. in Babylon annimmt. 6) Vgl. B.Haussoullier, in: Mélanges C.Perrot, Paris 1903, 158f.; Haussoullier, Inscriptions 352ff.; Schmidt, Babylon 786ff., bes. 815ff., mit griechischen Inschriften aus Babylon. Außerdem Tarn, Greeks 41; Aymard, Ville de la Babylonie 203 Anm.3. Siehe

auch Sherwin-White,

Ostrakon

66.

7) Tscherikower 92. 8) Vgl. Le Rider, Suse 37 Anm.3; Aymard, Ville de la Babylonie 203 Ánm. 3. 9) Tarn, Greeks 188ff. Vgl. Sherwin-White, Ostrakon 67. 69f.

246

Die Seleukiden als Städtegründer

wollte er mit dem neuen Münztyp des Antiochos IV. mit der thronenden Tyche "von Babylon" auf der Rückseite (1) und mit der Einmaligkeit der Darstellung einer Stadt auf einer Königsmünze belegen (2). Gegen diese Theorie Tarns hat sich aber Mérkhoim gewandt (3), der den Bezug der Tyche auf Babylon ablehnte. Wenn die hier behandelte Inschrift in die Zeit der Feierlichkeiten von

Daphne

gehört,

ist

anzunehmen,

daß

gerade

eine

"neuge-

gründete" Stadt aus diesem Anlaß dem Herrscher und Gründer, zu dem sie in einem besonders engen Verháltnis stand, Ehrungen zuteil werden ließ (4). Bunge hat festgestellt (5), daß von den acht königlichen Münzprägestätten nur die Neugründungen des Antiochos IV., d.h. Ake-Ptolemais, Antiocheia Charax, Ekbatana und eine weitere, wahrscheinlich westliche Prägestätte, auf den Tetradrachmen

die

Göttlichkeit

für Antiocheia besonders Ktistes zu, 4.

Herrschers

darstellten,

charakteristisch

ist.

engen Verhältnis zwischen diesen eine allerdings gewagte Hypothese.

Die

Die Städten

des

am Orontes

Attaliden

als

was

sonst

nur

Er schreibt dies dem Städten

und

ihrem

Gründer

Kónige von Pergamon erwiesen sich vielen griechischen und Heiligtümern gegenüber als äußerst großzügig und

wohltátig,

was

ihnen

eine

Reihe

von

kultischen

Ehren

in

den

Städten der griechischen Welt, nicht nur ihres eigenen Reiches, einbrachte (6). Nur wenige der bezeugten Ehrungen beruhen jedoch

auf

Gründerkulten,

Anzahl

von

haben Aus 1)

einer in

84f.

pergamenischen

Philetaireia

BMC Seleuc. babylonischen

Babylonia,

2) 3) 4) 5) 6)

die Attaliden und

eine

nicht

unbeträchtliche

"Neugründungen"

durchgeführt

(7).

meneion

den

obwohl

Städtegründungen

Yale

Inschrift

bezeugt,

nahm

(ivPerg. man

an,

Anm.4:

ein

die ein

Classical

Studies

3,

1932,

Cerfaux

-

Tondriau

Eu-

Gründerkult

p.36 Nr.23-30. - Die Tyche erscheint Siegeln der Zeit: M.I. Rostovtzeff,

auch auf Seleucid

38f.

Vgl. Tarn, Greeks 188f. Mérkholm, Antiochus 174f. Vgl. Bunge, Antiochos IV. 69. Bunge, Antiochos-Helios 177f. 186f. Vgl. Boehringer - Krauss B85íí.; Robert, mit

|! 240), daß

247-254;

Etudes

anatoliennes

Habicht,

Gottmen-

schentum 124-126; Will, Monde hellenistique 439; Hopp 14f.; Allen, Kingdom 145ff. 7) Zu den attalidischen Städtegründungen: Niese, Geschichte III 361f.; Tscherikower 178ff.; Hansen, Attalids 170ff.; Hopp 102ff. Die große Zahl der seleukidischen Gründungen konnten die Könige von Pergamon allerdings nicht erreichen, da ihr Herrschaftsgebiet stets weitaus kleiner war und zudem eine größere Anzahl griechischer Städte in ihrem Einflußbereich bereits lange vorhanden war.

Philetairos, für Eumenes I. (1). Boehringer obere Teil der gefunden

wurde,

neuer

Gründer

von

Pergamon

247

in der Festung Philetaireia am Idagebirge bestand hat aber gezeigt (2), daß unter Philetaireia der Akropolis in Pergamon, wo auch die Inschrift zu

verstehen

ist

(3).

Philetaireia

hieß

also

ein

Teil der Burg von Pergamon, nàmlich der Teil, der von dem Dynastiegründer Philetairos angelegt worden war. 'Apxnvéting τοῦ τῶν Ἀτταλιμῶν βασιλέων γένους wird dieser Philetairos bei Strabon (XII 3,8 p.543) genannt (4). Er war aber nicht nur der

Gründer

der

Attalidendynastie

(5),

sondern

galt

auch

als

zweiter

Gründer Pergamons (5). |n dieser Stadt wurde Mithradates von Pergamon, der Freund Caesars, als γενόμενος τῆς πατρίδος μετὰ πέργαμον nal Φιλέταιρον νέος κμτίστης geehrt (7). Das heiBt, Mithradates galt nach dem mythischen und eponymen Heros Pergamos (8) und nach Philetairos ais "neuer Gründer" der Stadt. Mit guten Gründen konnte Philetairos als zweiter Gründer Pergamons aufgefaßt werden; denn er hatte die Stadt in bedeutendem Maße erweitert (9). Von ihm waren unter anderem das Demeter- und das Athenaheiligtum der Stadt (10) sowie der früheste Palast errichtet worden, zudem die Befestigungsanlagen verstärkt worden (11). Philetairos hat die Grundlage für das große Reich um Pergamon als Zentrum geschaffen (12) und damit Pergamons 1) So M.Fränkel, Die Inschriften von Pergamon I, Berlin 1890, Nr.240; Cardinali 14f. Anm.8; Kornemann 86 Anm.l; Tscherikower 18; Cerfaux - Tondriau 248; Nilsson, GGR II 173. 2) Boehringer - Krauss 89f. Ebenso Hansen, Attalids 235 Anm.2; Allen, Kingdom 23 Anm.49. Vgl. schon H.Hepding, Ath.Mitt. 32, 1907, 254f. 3) Die Bezeichnung auch in IGR IV 292, Z.41. - Allen, Kingdom 23 Anm.49 denkt an einen unbestimmten Platz in der Nähe von Pergamon, nicht an einen Teil der Stadt selbst. 4) Zu Philetairos vor allem Cardinali 4ff.; Hansen, Attalids láff.; Allen, Kingdom 9ff. 183ff. 5) Die Münzpràgung der Attaliden zeigt jeweils das Bild des Ahnherrn Philetairos.

6) Vgl. Rostovtzeff,

Hellenistic World I 554.

7) IGR IV 1682; vgl. Ath.Mitt. 35, 1910, 471 Nr.55. 8) Eine kaiserzeitliche Münze aus Pergamon (BMC 224) nennt Pergamos KTIZTHZ. Zu Pergamos und seiner Verehrung in Pergamon: W.Göber, RE XIX 1, 1937, 691f. s.v. Pergamos l; Hansen, Attalids 7. 12. 9) Vgl. Ohlemutz 19; Hansen, Attalids 18. 238f.; Allen, Kingdom 15. 10) Zum Demeterheiligtum: W.Zschietzschmann, RE XIX 1, 1937, 1251. s.v. Pergamon 3; Ohlemutz 204ff.; Hansen, Attalids 17. 237f.; Nilsson, GGR U 175. Zum Athenaheiligtum: W. Zschietzschmann, RE XIX 1, 1937, 1258; Ohlemutz l6ff.; Hansen, Attalids 17f. 237. 11) Vgl. Hansen, Attalids 18. 238. j 12) Vgl. W.Hoffmann, RE XIX 2, 1938, 2159ff. s.v. Philetairos

248

Die Attaliden

als Gründer

Entwicklung zur Hauptstadt des Attslidenreiches geleitet. Später wurde Philetairos in Pergamon auch als

Euergetes,

verehrt,

wie

eine

Inschrift

aus

der

in die kultisch, Zeit

Wege u.a.

Attalos'

IN.

zeigt (1). Diese Verehrung gehört wohl in den Bereich des dynastischen Kultes (2). Ein Gründerkult für Philetairos wird nicht ausdrücklich bezeugt. Ob ein unter dem Großen Pergamonaltar gefundenes Gebäude das Heroon eines der Gründer war, vielleicht das

Grab

des

Philetairos

Lage bei der Agora

(3),

ist

dafürsprechen

nicht

zu

beweisen

(3),

obwohl

die

könnte.

Daß Attalos |. auf Aigina als zweiter Gründer nach dem mythischen Aiakos betrachtet wurde, schloß Allen (5) aus der sehr fragmentarischen Inschrift IG 1}}}ΠΠπΠ 885 zu Ehren des Attaliden. Dort

heißt

es

γένειαν. und

in

Herakies

Attaliden.

damit

schon

νέος

210

Attalos fanden

von

oder der

der war

(7).

wobei

Attalos Insel

Il.

Spiele

Αἰακὸν

von

obvvaoc

erworben (9),

πρὸς

Kónig

mythischen I.

Aigina

Attalos

|.

λέους

Attalos

Attaleion

auf

Ἡρακ)

mythische

einer

daß

von ein

τὴν

erste als

κτίστης

auch

für

AuBerdem

διὰ

der

glaubte,

v.Chr.

wir

dieses

war

erscheint

Allen

der

kennen

Z.16f.:

Aiakos

Die

Insel

(8).

unsicher

dem

Aus

worden

Namen

und

war

worden errichtet

der

Aiakos

es

mit

(6),

Ahnherrn mit

aber

συγ-

Aigina

wohl

Algina ist,

ist

ob

(10).

Attaleia

statt

(11). Nach

der

Römer

und

v.Chr.

Niederlage

Attaliden

die

des

Antiochos

erhielt

europäischen

König

Ill.

Eumenes

Erwerbungen

der

1)

Kingdom

OGIS

764,

Kampf

von

Seleukiden

zugesprochen. Dabei handelt es sich vor thrakischen Chersones (12). In Panion 1; Allen,

im

|l.

allem (oder

gegen

die

Pergamon

189

in

Thrakien

um das Gebiet der auch Panidos) in

15f. Z.20f.

37.

40.

48.

Dazu

Taeger,

Charisma

I 338f.;

Hansen, Attalids 453. 2) Vgl. Taeger, Charisma I 338f. 349. 352. 3) Vgl. Boehringer - Krauss 3f. Anm.4.

4)

Vgl.

Hansen,

thesen. 5) Allen, Kingdom 147.

Attalos

Attalids

239f.

lff.;

vgl.

6) Zu Aiakos vgl. W.Schmid,

mit

den

verschiedenen

Taeger,

Charisma

RE I 1, 1893,

923ff.

I

Hypo-

237;

Allen,

s.v. Aiakos

1.

7) Allen, Attalos 10. Auch Boehringer - Krauss 86 halten die Verehrung des Attalos I. als Heros Ktistes auf Aigina für móglich. 8) Vgl. dazu Cardinali 102; Boehringer - Krauss 86; McShane 107; Hansen, Attalids 47; Allen, Kingdom 42f. 74ff. 147.

9) OGIS 10)

329 = IG IV 1, Z.46f.

Zum

Attaleion:

Kornemann

86; G.Welter, Aeginetica Taeger, Charisma I 240. Hansen, Attalids 462f.

11) IG IV 1, Z.40f. 12) Liv. XXXVIII 39,14. Eumenes

6;

Jones,

Cities

86

Anm.l;

Boehringer

XXXV: Das Attaleion, AA 340. 346 Anm.461; Allen,

Vgl. ?;

Willrich,

Hansen,

RE

VI

Attalids

1, 94;

1907,

-

Krauss

1954, 45f.; Attalos 10;

1095 s.v.

J.Krauss,

Die

Eumenes

Thrakien

und

(1)

Attalos

stammen

wird

wurde

Il.

aus

eine

Anzahl

gefunden

der

Eumenes

ll. als Ktistes

Zeit

(2). nach

"Theos"

geehrt

(4).

Die

249

Ehreninschriften

Drei

der

dem

genannt

Gemahlin Stratonike, die Il. geheiratet hatte (3),

in Panion

Tode

(OGCIS

für

Inschriften des

302)

Eumenes

(OGIS

Eumenes.

und

Denn

zweimal

einmal

wird

nach Eumenes' Tod seinen Bruder als "Königin" zusammen mit König

Inschrift OGIS

301 dagegen

wurde

Il.

302-304) seine Attalos Attalos

zu Lebzeiten

des

Eumenes aufgestellt. In dieser Ehreninschrift erhält Eumenes Il. die Titel σωτὴρ nal εὐεργέτης xal κτίστης τῆς πόλεως. Panion war

nach Hansen damals Die Bezeichnung des

eine attalidische Militärkolonie geworden Eumenes ais Ktistes muß zu dieser Zeit

(5). noch

einen ganz konkreten Inhalt gehabt haben (6). Kahrstedt glaubte, daß Eumenes |l. die Stadt den Thrakern entrissen habe (7), daß sie also schon vorher bestanden hatte, von den Attaliden aber befreit

mit

worden

der

(8).

sei.

Stadt

Vielfach

Bisanthe,

Robert

hat

noch

am

Ende

(9),

so

Namen

nachgewiesen

die

aber

die

Eumenes

übernommen

befreit,

umbenannt

worden

neu sei.

schon

daß

3.

behauptet

im

Existenz

des

eher anzunehmen, daß Bisanthe (10) entweder Antiochos

ist daher

5.Jh.

von

und

Panion

ein

worden,

bezeugt

Bisanthe

Anfang

ist,

Ort

dem

2.Jh. sein

alten

v.Chr.

muß.

Es

Panion von den Attaliden südlich gegründet (11) oder aus dem Besitz

wurde,

als

organisiert, Panion

zu

vermuten,

vielleicht

könnte

eines

daß

auch der

Bisanthe

neu bei

sei

identisch

unter

des

anderer

Panion

durch

besiedelt

Livius

ist

von des

und

(XXXVIII

Inschriften von Sestos und der thrakischen Chersones, Bonn 1980, 2lf.; Allen, Kingdom 87ff. 1) Vgl. dazu J.Schmidt, RE XVIII 3, 1949, 601 s.v. Panion 2. 2) OGIS 301-304. Vgl. dazu Th. Mommsen, Attalideninschriften vom

Thrakischen

Chersones,

Hermes

9,

1875,

117f.;

Robert,

Epigrammes 1183 Anm.ll 7; Hansen, Attalids 94 Anm.62. Anm.62. 453. 3) Vgl. Geyer, RE IV A 1, 1931, 321f. s.v. Stratonike 11. 4) OGIS 303. 304. Vgl. Hansen, Attalids 465; Hopp 20f. 5) Hansen, Attalids 176. 465. 6) So Kahrstedt, Chersones 48; Kirsten, Anm.27. Vgl. auch Robert, Etudes anatoliennes

176

Diokaisareia 73 Anm.1;

mit

357 W.

Dittenberger, OGIS 301 n.2; Habicht, Gottmenschentum 169 mit Anm.14. - Siehe hingegen Heuß, Stadt 250, 7) Kahrstedt, Chersones 48f. Auch Habicht, Gottmenschentum

169

Anm.14

reiht

Eumenes

in

Verbindung

mit Panion

unter

die

"Neugründer" als Retter und Befreier einer Stadt ein. 8) So ATL I 475; Kahrstedt, Chersones 21. 9)

L.Robert,

v.Chr. stammen Schónert-Geiss, Bisanthe, Dikaia, 10)

Zur

Lage

Anm.62. 176. 11) So McShane

Hellenica

V,

Paris

1948,

54f.

-

Aus

dem

3.Jh.

auch die wenigen Münzen Bisanthes; vgl. E. Griechisches Münzwerk. Die Münzprägung von Selymbria, Berlin 1975. vgl.

Jones,

167 Anm.60.

Cities,

Map.l;

Hansen,

Attalids

94

250

Die Attaliden

ais Gründer

39,14) erwähnten castella sein, die Eumenes gab in den europäischen Besitzungen der

τηγὸς

339,

τῆς

Χερρονήσου

xal

τῶν

κατὰ

189 v.Chr. erwarb. Es Attaliden einen ocrtpa-

τὴν

Bpdınnv

τόπων (OGIS

Z.14). Zu diesen τόποι dürfte Panion gehört haben. In den von den Attaliden gegründeten Städten Kleinasiens

nur

noch

einmal

nis/Lydien,

Eumenes

der

Il.

ein

Attalide

nach

der

gegründeten

einer Marmorbasis Synoikismos der

seines

ist

Namensresten

den

Mutter

Stadt

Ktistes

des

bezeichnet,

Königs

(1).

Ein

(2) enthält die Ehrung Stadt durchgeführt

Anordnungen nach

als

Bruders

gefolgt

einer

der

ist.

benannten

Brüder

Attalos

(der

spätere

und

unter

Inschriftenfragment

auf den den

Der

Mannes, der und dabei

Bruder

pergamenischen König

wird

Apollo-

eines hat

Attalos

des

Geehrten

Könige

Eumenes gewesen (Z.5f.). Nach dem Fundort gehört nach Apollonis (3). Der genannte König muß Eumenes dessen

in

namens

die Inschrift Il. sein (8),

Ii.),

Philetairos

und Athenaios (5) vielfach bei den Staatsgeschäften mitwirkten (6) und oft zusammen mit dem König oder auch einzeln geehrt wurden (7). Von Eumenes |. dagegen ist kein Bruder bekannt, dem er zeitweise die Regierungsgeschäfte übertragen hätte. Außerdem erstreckte sich das Attalidenreich unter dem ersten Eumenes noch nicht

auf

diesen

war

also

Teil

Lydiens

(8),

in

dem

die

Inschrift

gefunden

wurde. Es

ein

Bruder

von

Eumenes

Il.,

der

die

Gründung

von

Apollonis leitete. Von dessen Namen ist nur der letzte Buchstabe N erhalten, so daß eine sichere Entscheidung, welcher der Brüder in der Inschrift geehrt wird, nicht möglich ist (9). In Zeile 3 wird der vom König beauftragte Gründer, d.h. in diesem Falle 1)

179f.; II

981

Zu

Apollonis:

Robert, Anm.16)

Villes wil

Strab.

31ff.; eine

XIII

4,4

Hansen, erste

p.625.

Vgl.

Attalids

Gründung

175f. der

Tscherikower

23f.

- Magie

124.

Stadt

(I

schon

unter

Attalos I. erschließen. 2)

Keil

-

Premerstein

53f.

Nr.113.

Vgl.

Tscherikower

23;

Robert, Villes 32 Anm.2. 3) Vgl. Keil - Premerstein 54. 4) So Keil - Premerstein 53; Tscherikower 23; Robert, Villes 32. 257; Magie II 981 Anm. 16; Jones, Cities 54; Hopp 33 Anm.98. 5) Vgl. Strab. XIII 4,3 p.624; OGIS 331; Hansen, Attalids 45, 6) Vgl. Keil - Premerstein 53; Niese, Geschichte 11 642 mit Anm.4; Schneider I 637; McShane 166; Hansen, Attalids 73f. 77. 83{. 89ff. 99. 102. 105. 112. 120. 127. 200f.; Hopp 5 Anm.l15. 30-32. 7) Vgl. z.B. A.Brueckner, Zum Athenaios eines Psephismas aus Notion, JOAI 19, 1906, Beiblatt 57ff.; Hansen, Attalids 87. 108. 293f. 444 Anm.95; Hopp 30 Anm. 79. 32 mit Anm.88. 8) Keil - Premerstein 53. 9) So Keil - Premerstein 54. Gegen die häufig geäußerte Ansicht, daß es sich um Attalos handele (z.B. Tscherikower 197f.; Meyer, Grenzen 101; Magie II 981 Anm.16; vgl. auch Hansen, Attalids 175f.),wandte sich zu Recht Robert, Villes 258 Anm. 1.

Der Gründer von Apollonis in Lydien

sein

Bruder,

stitution

als

[κτίστη]ν

[κτίστη]ν

ist

xal

in

εὐεργέτην

diesem

251

bezeichnet.

Zusammenhang

Die

wohl

als

Re-

sicher

anzunehmen (1). Nicht der König selbst wird also als Gründer geehrt, sondern sein Beauftragter, der die Gründung persónlich geleitet hatte (2). Ein ähnlicher Fall war schon in Oberägypten zu sehen,

wo

nicht

der

Ptolemaerkónig,

als

Gründer

des

Gründungsbeauftragten

geehrt

worden

war.

sondern

Hier

noch

in

weniger

sein

Apollonis

bekannt

Ähnlich

sind

ist

die

da

Bruder

sein.

Denn

handelt und Brüdern des

Ehrung

es

sich

da noch Eumenes

(3).

wie Apolionis

einem

Boethos

ungewöhnlich,

bei diesem um einen Bruder des Herrschers zahlreiche andere Beispiele für Ehrungen von Il.

Vertreter

im

wird auch

Auftrag

Stephanos

des

von

Dionysopolis

Kónigs

Byzanz

Eumenes

(s.v.

in Phrygien 1l.

(4)

gegründet

Διονύσου

von

worden

πόλις)

nennt

die Stadt μτίσμα Ἀττάλου xal Εὐμενοῦς. Hier wird der spätere König Attalos |l. der eigentliche Gründer gewesen sein (5).

Gründerkulte noch in adelpheia

für

die

Attaliden

können

einigen Städten Kleinasiens in Lydien, einer Gründung

{6), wurde unpublizierte

der Gründer inschrift aus

hingewiesen hat (7), und ist nach Robert

noch dem

in der

römischen

Kaiserzeit

bestanden haben. In Phildes Attalos Il. Philadelphos

im 3.Jh. n.Chr. geehrt. Eine Museum Manisa, auf die Robert

gehörte zu einer Statue des "Basileus Attalos" nicht vor die Zeit der Severer zu datieren.

1) Die Ergänzung sowohl bei Keil - Premerstein als auch bei Robert. 2) Vgl. Robert, Villes 259. 3) Die von Keil - Premerstein 54 vertretene Datierung der Gründung in die Zeit zwischen 197 und 186 aufgrund der Kistophoren mit der Legende BA EY, die von Robert, Villes 34ff. zunächst noch weiter auf die Zeit vor 194/3 eingegrenzt worden war, ist seit Robinsons Bezug dieser Kistophoren auf Aristonikos als Eumenes III. überholt (E.S.G. Robinson, Cistophori in the Name of King Eumenes, NC 14, 1954, 1-8; neuerdings E.S. Kleiner S.P.

Noe,

The

Early

104f.). Die genaue vgl. Robert, Villes

Allen, Kingdom 4) Basis

112

Cistophoric

Datierung der 252ff; Hansen,

Coinage,

New

York

1977,

13f.

Gründung ist also wieder offen; Attalids 154 Anm.122; Hopp 123;

Anm. 142.

Vgl. schon Droysen, Geschichte III 2, 269 und 80ff.; Magie II 1020 Anm.66; Robert, Villes

Ramsay, Social 127ff.; Jones,

Cities 54. 5)

Robert,

Hansen,

Villes

Attalids

177;

258ff.

Hopp

Anm.l.

Außerdem

Tscherikower

33;

102 Anm.236.

6) Steph.Byz. s.v. Φιλαδέλφεια. Dazu Cardinali 140 Anm.3; Niese, Geschichte III 362; Tscherikower 25f.; Magie I 124. II 982 Anm.17;

Jones,

Rev.phil.

50,

7)

1958,

L.Robert,

436.

Cities

1976,

54;

186; Hopp

Rev.phil.

50,

Hansen,

Attalids

177;

L.Robert,

103. 1976,

186.

Vgl.

schon

Robert,

BE

252

Die Attaliden

als Gründer

Eine weitere Gründung des Attalos li., Eumeneia in Phrygien (1), feierte im 3.Jh. n.Chr. Spiele namens EóyuéÉveva Φιλαδέλφια, wie Münzen der Zeit des Gallienus zeigen (2). Die Erinnerung an den Eponymen der Stadt, Eumenes Il., und an den Gründer Attalos Il. Philadelphos war also unter Kaiser Gallienus noch lebendig (3). 5. a.

Kassander und Lysimachos Städtegründer

als

Kassander

Kassander gründete in der für die Art und Weise zwei bedeutende Städte

heilenistische Zeit typischen und benannte sie nach sich

selbst und seiner Gemahlin Thessalonike. Die Stadt Thessalonike war durch einen Synoikismos als Verwaltungszentrum angelegt worden und entwickelte sich zur bedeutendsten Hafenstadt Makedoniens (3). Für unser Thema wichtiger ist aber Kassandreia auf der Chalkidike, im Jahre 316 auf der Halbinsel Pallene durch einen Synoikismos an der Stelle der von Philipp 1]. aufgelösten

Stadt 1) Helm.

Poteidaia

gegründet

(5).

Dies

ist

die

erste

bezeugte

Steph.Byz. s.v. ξΞὐμένεια. Vgl. auch Eus. chron. p.137 Bei Eutr. IV 2 wird Eumenes II. als Gründer angeführt. Vgl.

Cardinali 140 Anm.3; Niese, Geschichte III 362; Ramsay, Cities 366; Tscherikower 33; Magie I 126. II 984 Anm.21; Jones, Cities 54; Hansen, Attalids 178; Hopp 103 mit Anm.239. Siehe auch Robert, Villes 151ff., der auch die Plinius-Stelle n.h. V 108 auf dieses Eumeneia bezieht. 2) Mionnet IV p.295 Nr.576, der die Münze aber nur nach dem alten und fehlerhaften Sestini-Katalog zitiert. Das Stück wurde bestätigt durch Robert, Etudes anatoliennes 164f., der eine solche Münze sah. Vgl. Ramsay, Cities 366; Cardinali 140 Anm.3; Magie II 984 Anm.21; Karl 50. 131. 133; Hopp 103. 3) So Robert, Etudes anatoliennes 165; Cerfaux - Tondriau 249 Anm.8;

Karl

133;

Hopp

103.

-

Ob

das

Fest

erst

unter

Gallienus

eingerichtet wurde, wie Karl 50 annimmt, ist nicht zu beweisen. 4) Strab. VII fr.21. fr.24; Dion.Hal. I 49,4; Epit.Heidelberg., FGrHist 155, fr.2,4. Vgl. dazu u.a. Niese, Geschichte I 257; Tscherikower 3. 118; Tarn, Heritage 482; Fortina, Cassandro 41; Schneider I 315; Jones, Greek City 10; Zahrnt, Olynth 119; Mikrojannakis 228f.; M.Vickers, Thessaloniki, in: Princeton Encyclopedia 912 mit weiterer Literatur; Marinoni, Polis 174.

5)

Diod.

XIX

fr.27;

Liv.

XLIV

Epit.Heidelberg., ὄρεια. II 383; 159;

52,2f.

61,2;

11,2;

Marmor

FGrHist

155,

Vgl. dazu u.a. Niese, Tscherikower 3. 118; Rostovtzeff,

Cassandro

40f.;

Paus.

Hellenistic

Alexander,

V

Parium,

fr.2,4;

23,3;

Strab.

FGrHist

VII

29,

Steph.Byz.

fr.

s.v.

fr.25. B

14;

Kaoáv-

Geschichte I 257; Kaerst, Hellenismus Tarn, Heritage 482; Tarn, Antigonos World

Potidaea

I

95;

137.

157.

E.Meyer,

251;

RE

Fortina,

Suppl.

10,

Der

Kult

Kassanders

in Kassandreia

253

Gründung eines der Nachfolger Alexanders. Kassander soll, wie Diodor (XIX 52,3) berichtet, für ein schnelles Wachstum seiner Gründung Einwohnern

gesorgt haben. Die der ehemaligen Städte

Bewohner hatte er Poteidaia und Olynth

den

der

Der

Orten

Pallene

genommen.

der vieler hellenistischer Gründungen, (Paus.

Kassandreia

ἀπὸ

τοῦ

den aus

war,

wie

οἰκιστοῦ

V 23,3).

Eine Schenkungsurkunde die Zeit zwischen 306 und

ἱερέως war,

Name

abgeleitet

aus sowie

Ku6la

nach

(1).

welchem

Es

des Kassander aus 297 gehört, datiert

fehlt

die

Priestertum

Angabe,

also

in

Kassandreia, die in am Anfang mit ἐφ'

wessen

Kassandreia

Priester

Kydias

datiert

wurde.

Die fehlende Kennzeichnung deutet darauf hin, daß es sich um den Kult des Stadtgründers Kassander handelt (2), zumal auch die eponymen Alexanderpriester in Alexandreia/Agypten anfangs nicht eigens

gekennzeichnet

Inschrift

dem des

aus

waren

Kassandreia

(3).

(Syll.

Hinzu

380)

kommt,

aus

den

daß

eine

Jahren

andere

286-281

nach

Priester des Lysimachos datiert (4). Lysimachos als Nachfolger Kassander in der Herrschaft über Makedonien hatte wohl auch

im Kult von eingenommen. eponyme Kult

Kassandreia die Stelle des Stadtgründers Kassander Dies aber wohl nur bis zu seinem Tode. Dieser des Lysimachos läßt es als wahrscheinlich erscheinen,

daß vor ihm das (5). Wenn dies

Priestertum zu Ehren des Kassander eponym war zutrifft, wurde Kassander schon zu Lebzeiten

1965, 628. 636 s.v. Poteidaia 1; Schneider I 332; Jones, Greek City 10; Habicht, Gottmenschentum 37; Alexander, Cassandreia 127; Zahrnt, Olynth 115ff. 218; Mikrojannakis 228ff.; Seibert, Flüchtlinge 169; Buraselis 37 mit Anm.134; Chamoux, Civilisation 74; W.L. Adams, The Dynamics of Internal Macedonian Politics in the Time of Cassander, in: Ancient Macedonia III, Thessaloniki 1983, 24f. Siehe auch Heuß, Stadt 99f. 1) Syli.? 332. Vgl. dazu Alexander, Cassandreia 127.

2)

So

W.Dittenberger,

Kaerst, Hellenismus Heros 1140; Busolt

1919,

2313

Cerfaux

-

s.v.

II -

Syll.*

Kassandros

Tondriau

332

n.1;

Tarn,

Antigonos

199;

385; Beloch, GG IV 1, 366 Anm.3; Eitrem, Swoboda 1265 Anm.4; F.Stáhelin, RE X 2, 171.

2;

G.Plaumann,

527;

Taeger,

Hermes Charisma

46, I

1911, 256

299;

Anm.7;

Fortina, Cassandro 123; Schneider II 895; E.Meyer, RE Suppl. 10, 1965, 629 s.v. Poteidaia 1; Habicht, Gottmenschentum 37 mit der Einschränkung (Anm.3), daß es nicht ganz sicher ist. Vgl. auch Tarn, Heritage 482; Herzog - Klaffenbach 17. - Die Zurückweisung dieses

Zeugnisses

durch

Alexander,

Cassandreia

128

Polis 178 erfolgte mit wenig überzeugenden Gründen. 3) Vgl. P.Hibeh 84 sowie Kaerst, Hellenismus Habicht, Gottmenschentum 37. 4) Vgl. Kaerst, Hellenismus 1I 383. 385; Tarn,

und

II

Marinoni,

385ff.

und

Antigonos

128.

186. 199 Anm.105; Fortina, Cassandro 123 Anm.69; E.Meyer, RE Suppl. 10, 1965, 629. 634; Alexander, Cassandreia 127f.; Habicht,

Gottmenschentum 37. 5) Vgl. Kaerst,

40. Hellenismus

II

385;

E.Meyer,

RE

Suppl.

10,

254

Kassander

und

Lysimachos

kultisch verehrt. Unter den Asylieurkunden

aus

dreier erhalten (1), die in Gonatas, d.h. ins Jahr 243/2

Kos

werden

nahe,

in

danach diesem

Verehrung

des

ins

als Städtegründer

Kos

ist

auch

eine

der

Kassan-

das Jahr 41 des Königs Antigonos v.Chr., datiert ist. Die Theoren von

ἀρχηγέτειον

Archegeteion

von

Stadtgründers

geladen

(2.15).

Kassandreia

Kassander

zu

den

Es

liegt

Kultort

sehen,

zur

obwohl

nach

Herzog und Kiaffenbach ein Heiligtum des Apollon Archegetes nicht auszuschließen ist (2). Es gibt allerdings keinen Hinweis auf einen Apollonkuit in Kassandreia. Hingegen wissen wir aus dem magnetischen Demetrias, der von Demetrios Poliorketes gegründeten Stadt, daf dort der kónigliche Gründer und die Gründerheroen der im Synoikismos zusammengefaßten Orte als ἀρχηγέται xal κτίσrav

verehrt

ähnlichen

wurden

Kult

Kassandreia wurde, wird Urkunde

Sitz

zu

der

so

daß

kann

man

(4).

für

Ob

Kassandreia

im

war

das

Archegeteion

vergleichendes

Strategoi

und

Gebäude

Nomophylakes,

Zusammenhang der Asylieurkunde wurden die Theoren im Prytaneion

Gonatas Zeit, aus

offensichtlich

öffentliches

wie

einen

Archegeteion

Kassander noch unter Antigonos von Habicht bezweifelt (5). Zu der

stammt,

Prytaneion

(3),

annehmen

verehrt der die

ein

(6),

von

mit

nämlich

Alexander

aus

dem

der dem

erschlossen hat (7). In Philippi empfangen (8), in Kassandreia im

Archegeteion. b.

Lysimachos

Lysimachos Städten

und

Vorgängern er

die

1965,

1)

sich

Alexander

634;

Herzog

einigen

Fällen

als

Namengeber

Stádtegründungen,

bzw.

begonnen

begonnene

Habicht,

-

in von

durchgeführt

von

629.

zeigte Vollender

von

waren

(9).

Vergrößerung

Gottmenschentum

Klaffenbach

worden

die

Nr.6

-

lions

von seinen

So soll

vollendet

37.

SEG

XII

373.

Vgl.

dazu

E.

Meyer, RE Suppl. 10, 1965, 631. 634f. s.v. Poteidaia 1; Alexander, Cassandreia 129ff. 2) Herzog - Klaffenbach 17. Vgl. Robert, BE 1953, 125f. Nr.152; Alexander, Cassandreia 131 mit Anm.18; Habicht, Gottmenschentum 37f. - Als Parallele führen Herzog - Klaffenbach 17

die Theoren nach Ainos an, die dort zum ἱερεὺς geladen werden (Herzog - Klaffenbach Nr.8, 2.9). 3) Vgl. unten S.262ff. 4)

Robert,

So

1965, 629. 5) Habicht, 6)

So

BE

1953,

125f.

Gottmenschentum

Alexander,

9)

Vgl.

Suppl.

10,

S.G.

Miller,

The

38.

Cassandreia

Tscherikower

βασιλέως

RE

E.Meyer,

Nr.152; 131

mit

Anm.18;

Prytaneion, Berkeley - Los Angeles - London 7) Alexander, Cassandreia 131. 8) Herzog - Klaffenbach Nr.6, 2.51. Hellenistic

τοῦ

162ff.;

World III 1349 Anm.28.

Meyer,

1978,

Grenzen

10.

36;

Rostovtzeff,

Lysimachos als Neugründer (Strab.

XII!

1,26

p.593)

und

das

von

255

Antigonos

gegründete

troische Antigoneia in Alexandreia umbenannt haben (1). Smyrna soll er sich, wie oben schon erwähnt (2), als

Auch in Gründer

betátigt haben (3). Der neue Name Eurydikeia für die Stadt, nach dem Namen seiner Tochter Eurydike gebildet, bestätigt diese "Neugründung" (4). Wie Strabon berichtet (5), wer Lysimachos nach Antigonos der Neugründer von Nikaia in Bithynien, das er

nach seiner Frau benannt habe (6). Häufig führte Lysimachos Umbenennungen von Städten durch, die Antigonos angelegt und nach

sich benannt

Auch Stadt. in

für

hatte.

die

Ephesos

Arsinoeia

Ephesier

hatte

er

war

nicht

umbenannt,

Lysimachos

nur

sondern

nach

dem

auch

befestigt (7). Die Einwohnerzahl von Lebedos vergrößert worden

der

Neugründer

Namen

näher

ans

seiner Meer

der

Gemahlin

verlegt

und

war durch Kolophonier und Bürger (8). Im Jahre 104 n.Chr. hat der

1) Strab. XIII 1,26 p.593. Vgl. Tscherikower 16; Niese, Geschichte I 397; Jones, Greek City 11; A.R. Bellinger, Troy. The Coins, Princeton 1961, 3f.; Errington, Alexander 164ff. - R. Merkelbach,

Strabon

XIII

1,26

(Ilion

und

Alexandreia

Troas),

ZPE

23,

1976, 241f. hat gezeigt, daß sich der angebliche Synoikismos von Dion, der bei Strabon angeführt ist, wahrscheinlich auf Alexandreia Troas bezieht.

2) Vgl. oben 5.217. 3) Strab.

XIV

4)

F.Imhoof-Blumer,

Vgl.

1,37 p.646;

Aristeid.

or.

XIX

Eurydikeia,

4 Keil.

JOAI

8,

1905,

Tscherikower 24f.; C.J. Cadoux, Ancient Smyrna, 103f£.; Meyer, Grenzen 37; L.Robert, Etudes de grecque, Paris 1951, 204f. Anm.5; Jones, Cities Titulature 12; Chamoux, Civilisation 313.

5) Strab. 6) 46f.

So 163

XII 4,7 p.565;

Niese, mit

vgl. auch Steph.Byz.

Geschichte

I 397;

chronologischen

228f. s.v. Nikaia Encyclopedia 622;

Meyer,

Bedenken;

s.v.

Grenzen O,Stein,

229f.;

Oxford 1938, numismatique 42; Robert,

Νίκαια.

36;

Tscherikower

RE

XVII

1,

1936,

?; Wehrli 84; N.Bonacasa, Nicaea, in: Princeton Robert, Titulature 12; Chamoux, Civilisation 222.

313. 7)

Strab.

p.363);

XIV

Paus.

1

1,21 9,7.

p.640; Vgl.

Eustath.

Niese,

ad

Dion.Perieg.

Geschichte

I 398;

123f.; Tscherikower 163f.; Meyer, Grenzen 36f.; Ancient Smyrna, Oxford 1938, 99; J.Keil, Drei neue

Ephesos,

JOAI

35,

1943,

Beiblatt

l0lf.

Nr.l;

828

(GGM

Hünerwadel

II

68f.

C.J. Cadoux, Inschriften aus

Magie

I 75f.

91.

II

888 Anm.90. 921 Anm.13; Rostovtzeff, Hellenistic World I 137. 155. HI 1349 Anm.28; Jones, Greek City 11; Habicht, Gottmenschentum 40; Schneider I 682; Jones, Cities 42; Longega 30ff. (dazu Robert, BE 1969, 85); D.Knibbe, RE Suppl. 12, 1970, 255f, s.v. Ephesos; Préaux I 204; Mastrocinque, Caria 50ff.; Robert, Titulature 12; Chamoux, Civilisation 314.

8)

Vgl.

Paus.

I

9,7.

VII

3,4f.

Dazu

40; Longega 31; Wehrli 92; D.Knibbe, Préaux II 406; Mastrocinque, Caria 52f.

Habicht, RE

Suppl.

Gottmenschentum 12,

1970,

256;

256

Kassander

und

Lysimachos als Städtegründer

römische Ritter C.Vibius Salutaris, der Bürger und Wohltäter Ephesos war, eine silberne Statue des Lysimachos im Theater Ephesos aufstellen lassen (1). Dies I&8t sich als ein Zeugnis den

Gründerkult

Recht in

schlofi

Ephesos

Nachfolger

des

Königs

Habicht,

daf

bestanden in

der

in

römischer

dieser

haben

Kult muß,

Herrschaft

über

Zeit

verstehen

zu Lebzeiten unter

die

Stadt,

des

seinem

von von für

(2).

Zu

Lysimachos Gegner

Seleukos

und

|.,

aber

nicht mehr weitergeführt worden sein kann (3). Seleukos hatte auch sogleich den Namen der Stadt wieder in Ephesos geändert (4). In einem Dekret der ephesischen Gerusie aus der Zeit des Kaisers Commodus berief man sich auf einen Herrscher der Epoche des οἰκισμός, der das Kultwesen der Mysterien und der Artemis Soteira sowie die Gerusie eingerichtet bzw. geordnet hatte (5). Die Einführung der alten Kultfeierlichkeiten der Gerusie wurde wieder

beschlossen.

Zu

den

Opferungen

für

Artemis

und

für

Commodus

sollen den Gerusiasten Geldbeträge zur Verfügung gestellt werden, was man offensichtlich aus Geldnot aufgegeben hatte. Schon Heberdey vermutete in dem für die Gerusie und Kultordnung Verantwortlichen den König Lysimachos (6), dem die Verlegung, Befestigung und der Aufschwung der Stadt zu verdanken waren. Mit

gutem

Recht

tifizieren,

Salutaris

kann

man

zumal

die

gestiftete

den

οἰκισμός

zu

Anfang

Statue

des

in der

des

2.Jh.

Lysimachos

Inschrift

damit

n.Chr.

von

zeigt,

daß

idenVibius

man

in

Ephesos wieder des "Neugründers" gedachte. Die Ordnung von Kulten und Staatsorganen wie der Gerusie ist normalerweise mit der Neugründung einer Stadt zu verbinden und kónnte deswegen dem

Lysimachos

zugeschrieben

1) IvEph.

werden

Ia, Nr.29 = OGIS

(7).

Da

im Jahre

104,

in dem

die

480.

2) So W.Dittenberger, OGIS 480 n.9; K.Scott, The Significance of Statues in Precious Metals in Emperor Worship, TAPA 62, 1931, 104; Habicht, Gottmenschentum 41. Vgl. auch F.Geyer, RE XIV 1, 1928, 26 s.v. Lysimachos 1; Cerfaux - Tondriau 527. 3)

Habicht,

Gottmenschentum

41.

4)

Sofort nach der Vertreibung der Arsinoe (Polyain. strat. VIII 57) hat man sicherlich den Namen beseitigt. Die Münzen tragen danach wieder die Legende EO (vgl. z.B. SNG Aul. 1841ff.); in den Inschriften erscheint ebenfalls der Name Ephesos (z.B. OGIS 225, 2.27).

-

hinfällig, unter den 5)

Dadurch

wird

auch

der

daß der Gründerkult Seleukiden eingerichtet

IvEph.

Ia,

Nr.26

= Oliver,

Einwand

von

Marinoni,

des Lysimachos in worden sein könnte. Gerusia

96ff.

Polis

Ephesos

Nr.12.

Vgl.

178

auch

dazu

R.

Heberdey, Forschungen in Ephesos II, 1912, 109ff. Nr.20; Oliver, Gerusia 20. 23. 6) R.Heberdey, Forschungen in Ephesos Il, 1912, Nr.20, der aber auch an Antigonos und Demetrios dachte. Oliver, Gerusia Nr.12 und H.Wankel, IvEph. Ia, Nr.26 ergänzten Lysimachos in der Inschrift (2.3); die gleiche Auffassung bei Habicht, Gottmenschentum 40f. mit Anm.2.

7)

Zur

Einrichtung

der Gerusie:

Oliver,

Gerusia

9ff.

23.

Oliver,

Lysimachos Lysimachos-Statue

als Gründer

aufgestellt

wieder seit Lyslmachos die vermutet, daß die Gerusie

neu eingerichtet

war

Eine echte die Stadt

wurden

von

worden

Gerusie und der

Lysimacheia war,

auch

257 zum

erstenmal

erwáhnt wird (1), hat Habicht Kult des Lysimachos zusammen

(2).

Gründung des Lysimachos, nicht eine Umbenennung, Lysimacheia auf der thrakischen Chersones, die wohl

als Hauptstadt geplant wurde (3). Im Synoikismos von 309/8 gingen unter anderem Kardia und Paktye auf. Von Interesse ist der Hinweis bei Appian (Syr.689), daß die Bewohner von Lysimachela den Leichnam des Lysimachos in einem Heiligtum begruben, das sie Lysimacheion nannten (4). Hler kann man wohl, wie beim Nikatoreion

von

Seleukeia

Pieria,

einen

Kult

für

den

Stadtgründer

an

seinem Grabe annehmen. Die Stadt prágte wahrscheinlich auch noch nach dem Tode des Lysimachos lokale Bronzemünzen mit seinem Porträt (5). 6.

Die

Antigoniden

als

Gründer

a. Antigonos Monophthalmos Antigonos

Monophthalmos

war

wohl

der

bedeutendste

unter

den

unmittelbaren Nachfolgern Alexanders. Ihm reichte aber nicht die Zeit, um die zahlreichen von ihm begonnenen Stádtegründungen zu

Ende zu führen (6). Als Städtegründer ist er kaum in den antiken Quellen hervorgetreten, obwohl die Zahl der Städte, die seinen Gerusia 18 weist darauf hin, daß die Gerusie an sich schon vor der Neugründung der Stadt durch Lysimachos bestand, unter diesem aber wohl neugeordnet wurde. Vgl. auch Magie II 855ff. Anm.38; D.Knibbe, RE Suppl. 12, 1970, 273; D.van Berchem, La gérousie d'Ephése, Mus.Helv. 37, 1980, 25ff. 1) IvEph. Ia, Nr.27 = Oliver, Gerusia 55f. Nr.3. Vgl. dazu Magie II 857 Anm.38; Oliver, Gerusia 21f. 2) Habicht, Gottmenschentum 41. Dagegen aber D.van Berchem, Mus.Helv. 37, 1980, 25ff. 3) Diod. XX 29,1; Paus. I 9,8; App. Syr.l; Marmor Parium, FGrHist 239, fr, B 19. Vgl. dazu Niese, Geschichte I 311; Hünerwadel 37ff.; Tscherikower lf. 132. 156. 162; F.Geyer, RE XIV 1, 1928, 4f. 26 s.v. Lysimachos 1; Gudeman, RE XIII 2, 1927,

2554f. s.v. Lysimacheia 4; Casson 225; Kahrstedt, Chersones 40f.; Jones, Greek City 11; Rostovtzeff, Hellenistic World I 137. 157. 161; Schneider I 778; Jones, Cities 5f.; Marinoni, Polis 174; Chamoux, Civilisation 91. 4) Vgl. auch Paus. I 10,5 sowie Hünerwadel 107; Tscherikower 132. 5) Z.B. SNG Cop. 899f. Vgl. Head 260; O.Brendel, Ein Bildnis

des Kónigs Lysimachos von Thrakien, 6)

Zu seinen

Gründungen

vgl.

Antike 4, 1928,

Tscherikower

154ff.;

314-324. Wehrli

79ff.

258

Die Antigoniden

Namen

trugen,

nicht

gering

als Gründer

war.

Diese

"Antigoneia"

wurden

aber

sogleich nach dem Ende der Antigonidenherrschaft in Asien von den neuen Herrschern umbenannt und erhielten entweder ihre alten Namen zurück oder wurden nach der neuen Dynastie benannt. Die bekanntesten Städte dieses Namens waren Antigoneia am Orontes und Antigoneia in der Troas. Auch in llion und Smyrna wirkte, wie

schon

erwähnt,

Gründung,

zu

Ende

die

kam,

Königs

Antigonos

gut

ais

Antigonos

sind

durchführen

wir durch

informiert

"Neugründer".

(1).

zwei Um

Über

wollte,

die

eine

aber

nicht

inschriftlich erhaltene

303

wollte

er

in

weitere

einem

mehr

Briefe des Synoikismos

die Städte Teos und Lebedos vereinigen. Die Briefe des Königs enthalten eine Reihe von Vorschriften für die Übersiediung der Bewohner von Lebedos nach Teos und für die Verschmelzung der

beiden Gemeinden. Wir

kennen

erwiesen Sohn

auch

wurden

eine

(2),

Demetrios,

auf

so

Reihe

von

kultischen

in Skepsis,

Delos,

auf

Ehren,

in Athen

Samos,

die Antigonos

zusammen

vielleicht

auch

mit seinem in

Kos

und

Rhodos. Diese Ehrungen galten dem Wohltäter und "Retter", nicht aber dem "Stadtgründer", soweit die dürftigen Quellen es berichten. Sein Sohn Demetrios Poliorketes dagegen wurde in Sikyon

und Demetrias als Gründer verehrt. b.

Demetrios

Poliorketes als Gründer

Zum Jahre 303 berichtet Diodor (XX ketes habe die ptolemáische Besatzung und

einen

Teil

zerstört.

der

Danach

Altstadt

habe

am

er

Hafen

beim

von Sikyon

102,2f.), Demetrios Polioraus Sikyon vertrieben (3) wegen

Neuaufbau

Sikyoniern die Freiheit wiederhergestellt. Die und Gründung der neuen Stadt durch

deren

unsicherer

mitgeholfen

Lage

und

den

Zerstórung der alten Demetrios bestätigen

Pausanias (ll 7,1) und Plutarch (Demetr. 25,2) (4). Athenaios (XIII 577c) überliefert, Demetrios' Hetäre Lamia habe den Sikyoniern eine Stoa Poikile erbauen lassen, was vielleicht mit dem Neuaufbau der

1

Syll.?

344

= C.B.

Welles,

Royal

Correspondence

in the Helle-

nistic Period, London 1934, Nr.3/4. Vgl. dazu Le Bas - Waddington Il Nr.86 mit Kommentar; Tscherikower 119; U.Kahrstedt, RE IV A 2, 1932, 1442f. s.v. Synoikismos; Heuß, Stadt 103f.; Wehrli 87ff. 2) Vgl. dazu Habicht, Gottmenschentum 42ff.; Wehrli 94f. 3) Vgl. auch Plut. Demetr. 25,1. 4) Siehe auch Strab. VIII 6,25 p.382; Polyain. strat. IV 7,3.

Vgl.

dazu

Niese,

Geschichte

I

336;

Pfister,

Reliquienkult

I 297;

Tscherikower 5f. 120; Skalet, Sicyon 2f. 81; Scott, Demetrius 145; Zancan 24; Elkeles 25f.; P.Cloché, Remarques sur la politique d'Antigone le Borgne à l'égard des cités grecques, Ant.cl. 17, 1948, 115; Manni, Demetrio 118; Cappellano 23; Cerfaux - Tondriau 175; Taeger, Charisma 1 270; Schneider I 211f.; Wehrli 121. 193ff.;

Habicht,

Gottmenschentum

H.Taeuber,

23f.

78.

Sikyon

statt

74;

Préaux

Aigeira,

ZPE

I 246. 42,

II 404;

1981,

183;

Kalpaxis Griffin

303; 2.

10.

Die Verehrung Stadt in Verbindung Zum

Wohltaten παρὰ

Dank

zu bringen

erhielt

erwiesen

τοῖς

ed

des Demetrios

von

den

Sikyoniern,

gottgleiche Ehren:

παϑοῦσι

259

ist (1).

Demetrios

hatte,

in Sikyon

(Diod.

XX

τιμῶν

102,2).

denen

er

ἰσοθέων

Aus

die

ἔτυχε

dieser

Stelle

scheint hervorzugehen, daß die Ehrungen von denjenigen, denen er geholfen hatte, τῷ πολιτικῷ πλήθει, wie es bei Diodor heißt, ausgegangen sind. Vielleicht stützte sich Demetrios, ebenso wie 65 Jahre

zuvor

Euphron,

auf

die

unteren

Schichten

der

denen er durch die Umsiedlung und die Neubauten Lebensbedingungen verholfen hatte. Man wird wohl

Übernahme

durch

eher "demokratisch" ausgerichtete

Gruppen denken können (2). Bei Diodor (XX 102,3) werden Sikyon erhalten hat, im einzelnen

dann die Ehren, die Demetrios in aufgezühlt. Die Neugründung der

Stadt

der

und

Regierung

Sikyonier,

zu besseren auch an die

die

damit

verbundene

mäerherrschaft

gaben

hellenistischen

Gründungen

Demetrias Ehren

Zeit (5),

umbenannt

auf.

Das

zu

„tion,

wie

Diodor

nach zählt

für

rác

Ehren

einen wir

Gründer,

ἄλλας

...

nicht.

τιμὰς

von

Stadt

dem weil

der

neuen

unter in

Ptole-

wurde,

wie

bei

Gründer

in

den

kultischen

vorhellenistischer

oder Heroen benannt wurden mit Opfern und Agonen sollen

stattfinden.

leider

Die

dies

berechtigt,

meist nach Gottheiten nach Menschen. Feste

erfahren

Diodor: xal

(3).

üblich,

deswegen

Demetrios!

aussehen,

Befreiung

Ausschlag

(5).

ist

die Stádte nicht aber

jährlich

den

die

Wie die anderen Diodor

Vielleicht

óc

μτίστῃ

dann

noch

ist der

nur

Ehren

óc

erwähnt,

Ausdruck

als eine

bei

Erläu-

terung der zuvor aufgezählten ϑυσίαι, πανηγύρεις, ἀγῶνες zu betrachten. Agone gehörten damals zu den üblichen Formen des Herrscherkultes, nicht nennung, der Neuaufbau

nur des Gründerkultes (6). Die Umbeeines Teiles der Stadt, die Befreiung von

den Ptolemáern - dies ist mit der Wiederherstellung der "Eleutheria" gemeint, nicht die Wiedereinführung von Gesetzen und Institutionen 1 Vgl. Scott, Demetrius 145; Cappellano 23; Habicht, Gottmenschentum 74 Anm. 1; Wehrli 194; Kalpaxis 303; Griffin 78. 152. 2) So Wehrli 195; Kalpaxis 303. 3) So Zancan 24; Wehrli 195; Habicht, Gottmenschentum 74f.; Kalpaxis 305. - Man darf nicht, wie es Scott, Demetrius 142. 147 getan hat, den Kult in Sikyon als Nachahmung des athenischen Demetrioskultes und als reine Schmeichelei ansehen. Vgl. L.Robert, Hellenica

II,

Paris

1946,

21 Anm.3.

4) So auch Plut. Demetr. 25,2. Vgl. Skalet, Sicyon 8]; Tscherikower 6; Taylor, Divinity 28; Wilcken, Kónigskult 231; Taeger, Charisma I 270; Wehrli 195; Habicht, Gottmenschentum 74; Nilsson, GGR II 152; Avi-Yonah, Hellenism 195; Préaux Il 404; Furtwängler - Kron, Siegel 153; Kalpaxis 304; H.Taeuber, Sikyon Statt Aigeira, ZPE 42, 1981, 183; Griffin 78.

5) Vgl. die zahlreichen Apollonia oder Herakleia. 6)

Vgl.

die

Demetrieia

Gottmenschentum

44ff.

in

62ff.

Athen,

76ff.

auf

Samos

und

Euboia:

Habicht,

260 in

Die Antigoniden der

Stadt

(1)

"Neugründung"

-,

jede

als Gründer

einzelne

dieser

Maßnahmen

konnte

als

aufgefaßt werden.

Begonnen hatte diese Entwicklung schon mit Brasidas in Amphipolis, Euphron in Sikyon, vielleicht auch mit Hippokrates von Gela und Timoleon in Sizilien. Obwohl Gründerehren für diese Personen bezeugt sind, liegen keine echten Stadtgründungen durch sie vor.

Der Gründerbegriff hatte Verwendung von "Ktistes"

sich statt

- gekennzeichnet auch durch "Oikistes" - soweit umgebildet,

die daß

anstelle der Anwartschaft auf den Heroenkult nach dem Tode die kultischen Ehren schon zu Lebzeiten erwiesen wurden. Zum erstenmal sind jetzt in Sikyon für Demetrios kultische Gründerehren

zu

Lebzeiten

sicher

bezeugt

(2).

᾿Ισόϑεοι

τιμαὶ

{Diod.

XX

102,2) sind "göttergleiche Ehren" (3), keine heroischen Ehren, wie sie zuvor den Oikisten, allerdings erst nach dem Tode, erwiesen wurden. Dem scheint der Ausdruck τιμαὶ ὡς κτίστῃ bei Diodor (XX 102,3) zu widersprechen, wonach Demetrios Ehren erhalten habe wie früher der "Gründer", d.h. heroische. Man darf auch nicht die Ehrungen für Demetrios in zwei Gruppen gliedern, in góttliche und Ktistes-Ehren. Die Stelle bei Diodor XX 102,3 ist nur die nähere Erläuterung der Art der Ehren, die in Diodor XX 102,2

ἰσόϑεοι genannt werden. Es war schon darauf hingewiesen worden, daß sich die Unterschiede zwischen Götter- und Heroenkulten in hellenistischer Zeit verwischten (4). Gerade die Ktistes-Ehren sind ein Verbindungsglied zwischen Heroen- und Götterkulten (5). Als

"Gründer" erhielt Demetrios Ehren, wie sie den Góttern erwiesen wurden (6), wobei manche Formen des aiten Heroenkuites vor allem 1) So Habicht, Gottmenschentum 74. Vgl. Wehrli 195. 2) So Kaerst, Hellenismus II 385; Wilcken, Königskult 231; Eitrem, Heros 1136; Zancan 24; Taeger, Charisma 1 259; Habicht, Gottmenschentum 162; Furtwängler - Kron, Siegel 156. - Allein Marinoni, Polis 177 spricht sich gegen Gründerehren aus. 3) Demetrios Poliorketes wird damit aber nicht zum Gott, sondern nur hinsichtlich der Ehren den Göttern gleichgestellt; vgl. Habicht, Gottmenschentum 196ff. 4) Vgl. oben S.211f. und S.215 sowie Habicht, Gottmenschentum

195ff. 5) Taeger,

Charisma

I 259.

6) So G.Plaumann, Hermes 46, 1911, 299; Tscherikower 6; Taylor, Divinity 28; Wilcken, Königskult 231; Cerfaux - Tondriau 175; Nilsson, GGR II 152; Kalpaxis 304. Vgl. auch Niese, Geschichte I 336; Cappellano 32; Wehrli 95. - Gegen die Auffassung Taegers (Charisma 1 270) und Wehrlis (94), wonach Demetrios zu Lebzeiten einen Heroenkult, nach dem Tode einen góttlichen Kult in Sikyon

erhielt,

wandte

sich

zu

Recht

Habicht,

Gottmenschentum

195ff. - Nicht berechtigt ist auch der Schluß von U.Kahrstedt, Götting. Gelehrte Anz. 195, 1933, 203, der zwischen Ktistes-Ehren und göttlichen Ehren unterscheidet, daß Demetrios die Ehrungen in Sikyon nicht als Stadtgründer, sondern als Nachfolger Alexanders in der Führung des Korinthischen Bundes erhalten habe.

Der Kult des Demetrios

in Sikyon

261

bei den Opferungen allein schon dadurch weggefallen sein müssen, daß der zu Ehrende noch lebte, der Kult also nicht an seinem Grabe stattfand (1). Außerlich stimmten die Kultformen mit denen des Götterkultes in großem Maße überein (2). Daß die Verehrung des Gründers aber immer noch als Heroenverehrung empfunden wurde, zeigen der Ausdruck τιμαὶ ὡς κτίστῃ und der gleich zu behandeinde Fall der Verehrung des Demetrios im magnetischen Demetrias, wo der König als Gründer unter die Heroen eingereiht war (3). Dies ist nicht ungewöhnlich, da schon früher Lebende

tenal

Apwınal

erhalten

hatten

(4),

kultes im Totenkult also nicht Begrenztheit und das Motiv des

Heroenkult,

wie

Habicht

der

Ursprung

des

Heroen-

mehr beachtet wurde. Die lokale Kuites entsprechen weiterhin dem

gezeigt

hat

(5).

Die

Form

der

Kult-

ausübung mufite sich aber notwendigerweise vom Heroenkult lósen, da die Verehrung jetzt einem Lebenden galt. Die Agora, auf der sich in der Regel das Grab des Gründers bisher befunden hatte, mußte daher auch nicht mehr die Stätte des Kultes sein. Von Teisikrates aus Sikyon, einem Schüler Lysipps, soll eine Statue des Demetrios Poliorketes geschaffen worden sein (6), die vielleicht mit dem Kult für den Neugründer der Stadt im Zusammenhang steht (7). Ein Kopf, der in Sikyon gefunden wurde, kónnte von einer Kopie dieses Werkes stammen (8). Kalpaxis hat in dem Beizeichen eines "dionysischen Tänzers" auf AlexanderTetradrachmen aus Sikyon eine Anspielung auf den Kult des

Demetrios

vermutet,

der

eine mit vielen Fragezeichen

Der

Kult

für

Demetrios

dem

Dionysos-Kult

zu versehende

in Sikyon

angeglichen

sei

(9),

Hypothese,

geriet

bald

in Vergessenheit,

1) Habicht, Gottmenschentum 138 und 203 sieht beispielsweise die Schlachtopfer an die Götter (ϑυσία) als regelmäßige Form der Verehrung auch im Kult für lebende Menschen an. 2) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 195f, 3) Unten S.263ff. - Marinoni, Polis 169ff.

den

heroischen

Charakter

des

hellenistischen

betont

zu

weitgehend

Gründerkultes.

Es ist

zu berücksichtigen, daß Herrscher schon zu Lebzeiten "Gründerehren" erhielten und auch dort kultisch als Gründer verehrt wurden, wo sie nicht begraben waren. So kann man nicht in allen Fällen wie Marinoni, Polis 177 vom "Ktisteskult am Grabe" sprechen, wie gerade das Beispiel von Sikyon lehrt. - Auch schon Eitrem, Heros 1136 und 1140 reihte Demetrios unter die Heroen ein. 4) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 204. 5) Habicht, Gottmenschentum 200ff.; vgl. auch Kalpaxis 304 Anm.135.

6)

Plin.

149f.

s.v.

n.h.

liconographie bes.33f.;

7) Vgl.

XXXIV

Teisikrates;

Wehrli

de

Dazu

Ch.

Picard,

Démétrios

224ff.;

Habicht,

8,67. Griffin

G.Lippold,

Poliorcétes,

Rev.arch.

144,

Gottmenschentum

8) Griffin 144; vgl. Wehrli 227. 9) Kalpaxis 291ff.

RE

Teisicrates

74 Anm. 1.

V de

A

1,

1934,

Sicyone

1944,

et

5ff.,

262

Die Antigoniden

und

auch

der

neue

Name

der

als Gründer

Stadt

wurde

schnell

aufgegeben

(1).

Sikyon scheint in der Verleihung und Beendigung von Gründerehren besonders schnellebig gewesen zu sein. Euphron,

Demetrios

und

oder Oikistes

Aratos

wurden

verehrt und

nacheinander

wieder

als Archegetes,

Ktistes

vergessen.

Die in Sikyon näher gekennzeichneten Ehrungen für Demetrios sind Parallelen zu den Ehren, die Kassander in Kassandreia und

Lysimachos in Lysimacheia sowie Ephesos erhielten. In allen diesen Fällen handelt es sich um kultische Ehren schon zu Lebzeiten des Königs, die ihm wegen der Gründung oder Neugründung der Stadt erwiesen wurden. Unterschiede in der Form des Kultes kónnen aber daraus entstanden sein, daß in einigen Fällen der König in seiner Stadt begraben wurde und der Kult an seinem Grabe stattfand. Dabei müssen viel stärker Formen des Heroenkultes im Vordergrund gestanden haben als bei der kultischen Verehrung zu Lebzeiten. Kulte am Grab des Gründers fanden wohl für Alexander in

Alexandreia,

Lysimachos

in

Lysimacheia,

Seleukos

Pieria - wo sich das Grab allerdings außerhalb und für Demetrios Poliorketes in Demetrias statt. c.

Demetrios

Poliorketes

als Gründer

von

der

I.

in

Stadt

Seleukeia befand

-

Demetrias

Deutliche Hinweise auf die Form des Gründerkultes besitzen wir aus Demetrias auf der magnetischen Halbinsel. Die Stadt war um 293 v.Chr, nach dem Erwerb Thessaliens von Demetrios Poliorketes

gegründet

worden

(2).

Wie

schon

Lysimachos

und

Kassander

wollte

1 Diod. XX 102,3. - Griffin 78 glaubt, daß dieser Wechsel gleich nach Ipsos geschah; Kalpaxis 302, Wehrli 195f. und Schneider 1 212 denken an die Zeit nach dem Tode des Demetrios. Ausführlich wird diese Frage von H.Taeuber, Sikyon statt Aigeira, ZPE 42, 1981, 183ff. diskutiert. Er kommt auf das Jahr 294 als terminus ante quem; wahrscheinlich sei aber die Demetrios-Periode nicht über das Jahr 300 hinausgegangen ($.186). Vgl. auch Skalet, Sicyon 81f.; Habicht, Gottmenschentum 191 Anm.9. 2)

Dazu

G.Kip,

Thessalische

Studien,

Diss.

Halle

1910,

81-83;

Stáhlin, Thessalien 68f.; Tarn, Antigonos 37ff.; Tscherikower 3f.; Stáhlin - Meyer - Heidner 178ff.; Béquignon, lolcos 77; M.Holleaux, Etudes d'épigraphie et d'histoire grecques I, Paris 1968, 246; Elkeles 50; A.Philippson, Die griechischen Landschaften I 1l, Frankfurt 1950, 150f.; E.Meyer, RE XVIII 2, 1942, 2308f. s.v. Pagasai 1; Jones, Greek City 10f.; Rostovtzeff, Hellenistic World I 157. 251; Manni, Demetrio 119; E.Meyer, RE Suppl. 9, 1962, 24f. s.v. Demetrias 1; Schneider I 306ff.; Franke, Artemis lolkia 62; Wehrli 196ff.; Habicht, Gottmenschentum 75f.; P.Marzolff, Zur Stadtanlage von Demetrias, in: Demetrias I, hrsg. v. V.Milojcic und D. Theocharis, Bonn 1976, 5; T.S. MacKay, in: Princeton Encyclopedia 267 s.v. Demetrias; Furtwüngler - Kron, Siegel 152f.; Marinoni, Polis 174; Buraselis 89; Chamoux, Civilisation 86; Kron - Furtwängler, Demetrios 150.

Der Kult der Ktistai und Archegetai sich

auch

seinem

Demetrios

Namen

eine

neue

benennen.

Hauptstadt

Strabon

(IX

in Demetrias schaffen

5,15

263

und

p.436)

sie

nach

zählt

acht

magnetische Gemeinden auf, die in den Synoikismos einbezogen wurden, Neleia, Pagasai, Ormenion, Rhizus, Sepias, Olizon, Boibe und lolkos, die aber als Komai von Demetrias weiterbestanden (1). Demetrias wurde eine wichtige Flottenstation und Residenzstadt der makedonischen Könige. Nach dem Tode des Demetrios ließ sein Sohn Antigonos Gonatas die Gebeine des Stadtgründers in einem pompósen und theatralischen Zug aus Asien über Korinth in die neue Stadt

überführen und dort beisetzen (2). in

Wir besitzen inschriftliche seiner Hauptstadt erhielt.

Beamte

Es

ein Opfer

handelt

sich

Zeugnisse für den Kult, den Aus IG IX 2,1099b erfahren

mit anschließendem

dabei

um

einen

Opfermahl

Kult

für

die

Demetrios wir, da&

veranstalten

ἀρχηγέται

sollten.

xal

κμτί-

orav, in deren Heiligtum die Stele mit dem Beschluß aufgestellt werden soil. Die Inschrift, die ins 3.Jh. v.Chr. gehört und sich vom Fundort her mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf Demetrias bezieht,

erwähnt

wohl

das

jährliche

Gründungsfest

der

Stadt

(3),

wobei den "Archegetai" und "Ktistai" geopfert wurde. Der Festschmaus und die Opferung eines Stieres erinnern an die Oikistenfeiern in Zankle. Wie in den Kolonien alljährlich des Heros Ktistes gedacht wurde, feierte man in Demetrias, möglicherweise am Gründungstag, den königlichen Gründer der Stadt (4). Bei dem Wort "Ktistai" denkt man sogleich an den Gründer Demetrios Poliorketes

(5),

dem

der

Synoikismos

von

Demetrias,

offensichtlich erinnert wird, zuzuschreiben ist. eingemeindeten Orte hatten ihre eigenen Heroen

1)

Vgl.

auch

Plut.

Demetr.

53,3;

Steph.Byz.

Die und

an

den

hier

in Demetrias Oikisten, die

s.v. Anuntplac.

Nach IG IX 2, 1109 kommen noch die Orte Halos, Aiolos, Spalathra und Korope dazu, wohl spátere Hinzufügungen. Vgl. G.Kip, Thessalische Studien, Diss. Halle 1910, 82; Tarn, Antigonos 38 Anm.2; Stáhlin, Thessalien 68f.; Wehrli 198; Furtwängler - Kron, Siegel 152; zu weiteren eingemeindeten Orten vgl. Stählin - Meyer Heidner 181f. 2) Plut. Demetr. 53, 1-3. Vgl. dazu Pfister, Reliquienkult I 192f. 297. II 436f.; Tarn, Antigonos 122; Tscherikower 132; Stählin - Meyer - Heidner 193; Elkeles 69; N.D. Papachatzis, Thessalika 1, 1958, 17f.; Wehrli 191f.; Habicht, Gottmenschentum 76; Furtwängler - Kron, Siegel 154; Chamoux, Civilisation 90; Kron - Furtwängler, Demetrios 150. 3) Vgl. A.Wilhelm, Beiträge zur griechischen Inschriftenkunde, Wien 1909, 150f.; Stählin, Inschriften 207; Béquignon, lolcos 77; Stáhlin, Thessalien 68f.; Stählin - Meyer - Heidner 183; Franke,

Artemis

lolkia

62;

Wehrli

Furtwängler - Kron, Siegel 151. 4) Schneider I 129. 5) So schon A.Wilhelm, tenkunde,

Wien

1909,

151

und

198;

Habicht,

154;

Kron

Beiträge Prehn

zur

Gottmenschentum Furtwängler, griechischen

2086.

76;

Demetrios Inschrif-

268

Die Antigoniden als Gründer

nach dem Synoikismos zu einem Gesamtkuit vereint und in einem eigens errichteten Heiligtum in Demetrias verehrt wurden (1). Auch die

Rhodier

beteten

nach

dem

Synoikismos

ihrer

Insel

zu

den

gemeinsamen Heroen und Archegeten (2). Ein weiteres Zeugnis für den Kuit der Heroen und Ktistai in Demetrias liefert vielleicht die Grabinschrift IG IX 2,1129: B / Ἡρώϊνιων / Ἡρωιισσῶν / Κτιστῶν

(3).

Zu den in Demetrias verehrten Ktistai gehörte mit Sicherheit auch Demetrios Poliorketes (4). Auch nach dem Synoikismos von Nysa wurden dort nicht nur die beiden ersten Seleukiden als Gründer verehrt, sondern weiterhin auch der Archegetes Athymbros, der Eponyme des eingemeindeten Ortes Athymbra (5). Die

alten

Gründerheroen

der

Erinnerung.

Archegetai

blieben Es

und

ist

Ktistai

also

nach

einer Neugründung

anzunehmen,

in

Demetrias

daß

sogar

das

weiter in

Heiligtum

mit

dem

Grab

der

des

Demetrios verbunden war (6), gemäß dem altüblichen Kult am Grabe des Gründers (7). Daß Demetrios Poliorketes als Gründer der Stadt Demetrias naturgemäß Ktistai der

eine Vorrangstellung innerhalb einzelnen Komai eingenommen hat,

der wird

Archegetai und durch eine stark

beschädigte Inschrift bestätigt, die in lolkos gefunden wurde und sich heute im Museum Volos befindet (8). Auf der Vorderseite des 1) So Stählin, Inschriften 207f.; Meyer, lolkos 373; Stählin Meyer - Heidner 183f.; E.Meyer, RE XVIII 2, 1942, 2307 s.v. Pagasai l; Furtwängler - Kron, Siegel 153f.; Kron - Furtwängler, Demetrios 150f. - Es war antike Praxis, beim Synoikismos auch die Kulte der eingemeindeten Orte zu übernehmen und fortzuführen; vgl. oben zu Megalopolis S.174, 2) Syll? 581; siehe oben 5.182 Anm.2. Vgl. auch R.Herzog, Heilige Gesetze aus Kos, Abh. Akad. Berlin 1928, Nr.6, 6ff. 3) Zuerst publiziert von S.Reinach, Rev.arch. 14, 1889, 111. Vgl. Stählin, Inschriften 207; Stählin - Meyer - Heidner 184;

Stählin, 4)

Thessalien So

Tondriau

auch

528;

69; Prehn

Prehn

Taeger,

2086;

2084;

Franke,

Stählin,

Charisma

Artemis Iolkia 62.

Inschriften

I 242 Anm.78;

208;

Wehrli

Cerfaux

198;

-

Habicht,

Gottmenschentum 76; Furtwüngler - Kron, Siegel 256; Kron - Furtwängler, Demetrios 150f. 5) Vgl. oben S.234f. 6) So Stählin, Inschriften 208; Stählin, Thessalien 189; Franke, Artemis Iolkia 62; Habicht, Gottmenschentum 76; Furtwängler Kron, Siegel 156; Kron - Furtwängler, Demetrios 150f. 7)

Das

Grab

des

Demetrios

bzw.

das

Kultzentrum

der

Archegetai

und Ktistai konnten durch die Ausgräber in Demetrias noch nicht lokalisiert werden; vgl. Kron - Furtwängler, Demetrios 150f. P.Marzolff, in: Demetrias I, Bonn 1976, 18 Anm.15 dachte allerdings an einen Kultbau, der auf dem "Anaktoron"-Hügel gefunden wurde. 8) Verwertet schon von Stáhlin - Meyer - Heidner 184 (Inv. 762 im Museum Volos). Zuerst publiziert von A.S. Arvanitopoulos, Polemon 1, 1929, 207ff. Nr.425 und 425a; dann mit Verbesserungen

Der

Kult

für

Demetrios

Steines wird, soweit es mit Antigonos Gonatas vom Demos von lolkos und der Polis

gegenüber

den

"Vorfahren"

(genannt sind der Rückseite

Leto geht

daß frühere aufgenommen wohl

von

in Demetrias

Sicherheit zu lesen ist, der Kónig von lolkos gelobt, weil er zum Wohle (Demetrias) und aus Frömmigkeit

die Agone

abgehalten

sowie den

Göttern

und Apollon) und Heroen geopfert hatte. Aus trotz mancher abweichender Lesungen hervor,

Opfer aufgegeben worden waren und jetzt wieder wurden, um Schaden für lolkos und Demetrias, die

einer

Seuche

Genannt werden

heimgesucht

in Zeile 4 Opfer,

worden

die ἰτοῖς

gtavc zugedacht waren. Zwei verschiedene Interpretationen

entwickelt.

265

Nach

oder

Feiern

Orte

zumindest

Stählin

für

die

in

- Meyer

lolkos

abzuwenden.

ἀρχ]πηγέταις

für

diese

- Heidner

Gründerheroen

sind,

xal

Inschrift

κτίwurden

sind die früheren

der

einzelnen

wiederaufgenommen

Opfer

eingemeindeten

worden,

nachdem

sie

durch die Zentralisierung der Kuite in Demetrias zum Erliegen gekommen waren (1). Die erwähnte Wiederaufnahme der Agone bezieht Meyer auf das bei Strabon (IX 5,15 p.436) erwähnte Fest in lolkos (2), dessen Name leider nicht sicher erhalten ist (3). Nach der zweiten Interpretation spielt die Inschrift nicht auf den lokalen Kult

in

war

lolkos,

dieser

aber

ein

sondern

durch

Ende

voraussetzt,

den

Zentralkult

Antigonos

des

Kultes

wofür

kein

Gonatas

in

des

in

Demetrios.

der

Hand

des

Demetrias

Anlaß

Zusammenbruches

Reiches

zu

um

in

Demetrias

wiederbelebt irgendwann

erkennen

285 blieb

Oder

die

ist;

die

Kulte

Die

Opfer

für

die

Zentralkultes

in der

zuerst

in

ἀρχηγέται

Demetrias.

behandelten

xal

Die

Inschrift

was

denn

trotz

die alten der

des

Festung

Oikisten

Übermacht

sind sicherlich die

gleiche

Bezeichnung

(IG

2,1099b)

IX

(4),

Demetrios

thessalische

für

κτίσται

Entweder

unter

und Archegeten wurden wiederbeiebt, weil sie unter des Demetrioskultes zum Erliegen gekommen waren. des

an.

worden

war

schon

zu finden.

Die

Erwähnung der πρόγονοι des Königs Antigonos in Zeile 4 der Vorderseiteninschrift unseres Steines läßt an den Kult für Demetrios

Poliorketes erinnern

denken an

die

(5).

Spiele

von Béquignon, lolcos Iolkos 367ff. bestätigt. 1958,

18;

Franke,

Die für

in

der

Demetrios

Inschrift in

Sikyon

erwähnten (6),

wo

Agone ebenfalls

74ff.; dessen Lesung wurde von Meyer, Vgl. auch N.D. Papachatzis, Thessalika 1,

Artemis

lolkia

62ff.;

Furtwängler

-

Kron,

Siegel

156f. 1) Stáhlin - Meyer - Heidner 183; ebenso Meyer, Iolkos 374; Franke, Artemis lolkia 62ff.; Habicht, Gottmenschentum 76. 2) Meyer, lolkos 374. Vgl. auch Stáhlin - Meyer - Heidner 184 Anm.2; Stählin, Thessalien 184; Furtwängler - Kron, Siegel 157. 3) Als

[πυλαιμ)ἦν

πανήγυριν

überliefert;

von

Groskurd

Πελιαμήν, von Meineke in Δημητριακήν emendiert. 4) So Furtwängler - Kron, Siegel 157. 5) Vgl. Furtwängler - Kron, Siegel 157. 6) So Franke, Artemis lolkia 62 Anm.2; Furtwängler Siegel 157. Vgl. Kaerst, Hellenismus II 385.

-

in

Kron,

266

Die Antigoniden

als Gründer

jährliche Feste (πανηγύρεις) mit Opfern erwähnt werden. πανήyupıc heißt auch das bei Strabon (IX 5,15 p.436) erwähnte Fest in lolkos. Sollte hier tatsächlich, wie Meineke annimmt, in Anuntpıαμή zu verbessern sein und sich dies auf Demetrios Poliorketes

beziehen? Ein Vergleich mit den kultischen Sikyon erhalten hat, bietet sich an (1). ebenso wie in Sikyon kultische Ehren für

Ehren, die Demetrios in Man wird in Demetrias den Gründer der Stadt

schon

In

zu

Lebzeiten

annehmen

können

(2).

Demetrias

wurde

der

Gründerkult mit dem Kult der Oikisten und Archegeten der einzelnen magnetischen Gemeinden vereinigt und jährlich zur Erinnerung an den Synoikismos gefeiert, nach dem Tode des Königs an seinem Grab. Solche Feiern dürften auch in den anderen von Diadochen gegründeten Städten stattgefunden haben. Uta Kron und Andreas Furtwängler haben das offizielle Stadtslegel und Stadtwappen von Demetrias, das einen Krieger auf einer Prora zeigt, als Darstellung des Gründers und Eponymen Demetrios Poliorketes interpretiert (3), ein Zeichen für die bedeutende Rolle, die dieser Konig für Demetrias spielte. Die Form der Darstellung, ein Heros auf einem Schiffsbug, ist der hàufige Bildtypos des Oikisten in der Münzprägung (4). Das Weiterbestehen des Gründerkultes in Demetrias mindestens bis zum Ende der makedonischen Herrschaft ist wahrscheinlich (5). Wer alles zu den in Demetrias verehrten Archegetai und Ktistai gehörte, läßt sich kaum mit Sicherheit rekonstruieren. Einige Heroen, die in den im Synoikismos aufgegangenen Gemeinden verehrt wurden, sind uns bekannt. in Neleia wurde vielleicht Neleus als Gründer betrachtet (6), in Ormenion ein Heros Ormenos (7),

Enkel

wurden

mit

des

Aiolos,

lason,

und

dem

in

Boibe

Führer

Boibos

der

Furtwängler

- Kron,

Siegel

lolkos

Argonauten,

1) So Stählin, Inschriften 208; Taeger, 2) So Habicht, Gottmenschentum 76; Kron, Siegel 156.

3)

(8).

149ff.;

in

und

Pagasai

Verbindung

Charisma I 242 Anm.78. Wehrli 198; Furtwángler

Kron

- Furtwängler,

-

De-

metrios 149ff. 4) Vgl. F.Imhoof-Blumer, Beiträge zur Erklärung griechischer Münztypen, Nomisma 5, 1910, 25ff. und 6, 1911, 1; S.Schultz, Zur Deutung einiger Münzbilder von Magnesia am Máander, Forschungen und Berichte der Staatlichen Museen zu Berlin 16, 1974, 229; Furtwängler - Kron, Siegel 149ff. 5) Vgl. Furtwängler - Kron, Siegel 156; Kron - Furtwängler, Demetrios 151. 6) Vgl. van der Kolf, RE XVI 2, 1935, 2279f. s.v. Neleus l; Stählin, RE XVI 2, 1935, 2269 s.v. Neleia 2; Furtwängler - Kron, Siegel 153. 7) E.Frank, RE XVIII 1l, 1939, 1107 s.v. Ormenos 4; Furtwángler - Kron, Siegel 153. 8)

Oberhummer,

III 1, 1897,

RE

III

629 s.v. Boibos.

1,

1897,

628

s.v.

Boibe

Siehe auch Steph.Byz.

1;

Tümpel,

s.v. Bo(fn.

RE

Die

Ktistai

von

Demetrias

267

gebracht (1). Falls Meliboia eingemeindet wurde, thische Meliboia unter den Apwlooaı von Demetrias bei Aiolos an den gleichnamigen

Ein

Epigramm

vom

Jahre

mythischen

217

Kónig

v.Chr.

aus

ist an die myzu denken (2),

(3).

Demetrias

nennt

τὸν

᾿Αλεξάνδρου χϑόνιον τάφον (8). Dieser Heros Alexandros könnte Alexander von Pherai sein (5), der enge Beziehungen zu Pagasai, dem Hafen von Pherai, hatte (6), wohl die máchtigste Mauer um Pagasai erbauen ließ (7) und vielleicht auch den Ort landeinwärts verlagert hat (8). Alexander von Pherai könnte daher in Pagasai als

Gründer sein

verehrt

(9).

(FGrHist

aus

In 115,

Pagasai

und

sein

diesem fr.352)

die

Kult

nach

Demetrias

Zusammenhang

ist

erwähnenswert,

Leiche

des

der

daß

Tyrannen,

übernommen

Hinweis

ein

bei

Anhänger

die

von

worden

Theopomp Alexanders

den

Pheraiern

geschándet worden war, an sich brachte. Er soll sie allerdings in Krannon begraben haben (10). Wer auch immer neben Demetrios Poliorketes mit den Ktistai von Demetrias gemeint ist, diese Inschriften zählen zu den frühesten Belegen

für das Wort

"Ktistes".

1) Vgl. Jessen, RE IX 1, 1914, 759ff. s.v. Iason 1; Furtwängler - Kron, Siegel 153. - Franke, Artemis lolkia 62 rechnet auch Artemis Iolkia zu den Archegetai und Ktistai. Dagegen Kron Furtwängler, Demetrios 167 Anm.64. 2) Vgl. Tambornino, RE XV 1, 1931, 509ff. s.v. Meliboia 1;

F.Stáhlin, RE XV 1, 1931, 511ff. s.v. Meliboia 2. 3) Vgl. Tümpel, RE I 1, 1893, 1039ff. s.v. Aiolos III. 4) F. Hiller v. Gaertringen, Historische griechische Epigramme, Bonn 1926, 45 Nr.104 = W.Peek, Griechische Versinschriften 1. Grab-Epigramme, Berlin 1955, Nr.943 = L.Moretti, Iscrizioni storiche ellenistiche

II,

Florenz

1975,

Nr.107.

5) So Stählin - Meyer - Heidner 175f.; E.Meyer, RE XVIII 2, 1942, 2307 s.v. Pagasai 1; Furtwängler - Kron, Siegel 153. Skeptisch Moretti, a.a.O. 89 Anm.4. Hiller v. Gaertringen, a.a.O. dachte an einen lokalen Heros. - Zu Alexander von Pherai: H.D. Westlake,

Thessaly

in

M.Sordi,

La

tessala,

lega

the

Fourth

Rom

Century

1958,

B.C.,

126ff.;

London

Berve,

1935,

113;

Tyrannis

I

290ff. 6) Nach Polyain. strat. VI 2,1 lag seine Flotte dort, nach Theopompos, FGrHist 115, fr.352 verehrte Alexander dort den Dionysos. Vgl. E.Meyer, RE XVIII 2, 1942, 2307 s.v. Pagasai 1;

Stählin

-

Meyer

-

Heidner

175;

H.D.

Westlake,

Thessaly

Fourth Century B.C., London 1935, 113; M.Sordi, Rom 1958, 223. 225f.; Berve, Tyrannis I 292.

7)

E.Meyer,

- Heidner

25.

RE 175;

8) E.Meyer, RE Heidner 23f. 176.

9)

So

E.Meyer,

Heidner 176. 10) Vgl. Berve,

XVIII

2,

1942,

Furtwüngler

XVIII

RE

2,

1942,

XVIII

Tyrannis

2303.

- Kron,

2,

I 293.

2300.

1942,

2307.

Siegel

Vgl.

La

in

the

lega

tessala,

Stáhlin

- Meyer

153.

2307;

Stáhlin

-

Meyer

-

2307f.;

Stählin

- Meyer

-

268

Die Antigoniden als Gründer Die

vielfältigen

Athen

erhalten

zeichnet

kultischen

hat

(2).

(1),

Das

und

wohl

Schutzherren

den

sind

gleiche

Antigonos

Ehren

Demetrios

nicht

trifft

auf

des

dagegen,

der

als

auf

Demetrios

Gründerehren

die

insel

die

góttlichen

Delos

Nesiotenbundes

zu,

wo

galten

in

gekenn-

Ehren

die

(3).

für

Ehrungen

Ob

der

in

Zelle 15 der delischen Inschrift IG ΧΙ 4,566 genannte ἀρχηγέτης τοῦ δήμου der in Zeile 16 der gleichen Inschrift erwähnte Demetrios ist, kann wegen des sehr fragmentarischen Zustandes der Inschrift nicht mehr entschieden werden. "Archegetes" ist auf Delos häufig als Bezeichnung des Heros Anios zu finden (3). 7.

Die

a.

Städtegründungen der nischen Könige

Zipoites und

die Gründung

von

bithy-

Zipoition

Der bithynische Dynast Zipoites (5) hatte seinem kleinen Fürstentum während der Diadochenkámpfe die Unabhàngigkeit bewahrt und es sogar noch ausgedehnt. In die Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen

zwischen

Zipoites

und

Lysimachos

muß

die

Annahme des Königstitels durch den Bithynier gehören. Die bithynische Ara zählt wohl ab diesem Zeitpunkt, genau ab Oktober 297 v. Chr., wie allgemein angenommen wird (6). 1) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 44ff.; Taeger, Charisma I 263ff.; des Places 127f.; Avi-Yonah, Hellenism 59f.; Préaux I 247f.; Mastrocinque, Miti 74ff.; F.Landucci Gattinoni, La divinizzazione di Demetrio e la coscienza ateniese, in: Religione e politica nel mondo antico, Mailand 1981, 115ff. 2) Nach Scott, Demetrius 146f. und Kaerst, Hellenismus II 314 steht hinter diesen athenischen Ehrungen die griechische Auffassung von der "Rettung" eines Staates als "Neugründung"; vgl. auch Mastrocinque, Miti 79,

3)

Vgl.

Habicht,

Gottmenschentum

58ff.;

Bruneau

564ff.;

Buraselis 60ff. 4) Vgl. Nr. 180 des Katalogs im Anhang. 5) Zu Zipoites vgl. Niese, Geschichte I 276. 399. 405. II 73; Beloch, GG IV 1, 124. 234. 260. IV 2, 211f.; Meyer, Grenzen 19. 31. 109f.; Berve, Alexanderreich II 163 Nr.338; Magie I 311. 11

1194

Anm.32;

Habicht,

6) Historia

So

Vitucci

RE X A,

W.H. 10,

1972.

llff.;

Bennett,

1961,

Will,

448ff.

459ff.;

s.v.

The Perl

Histoire Zipoites

Death

of

299ff.;

politique

I

119;

Chr.

the

Coin,

1.

Sertorius Ph.

Pollak,

and A

Bithynian

Hoard of the First Century B.C., ANS Museum Notes 16, 1970, 51f.; Chr. Habicht, RE X A, 1972, 451. Vgl. auch Hünerwadel 80; Rec.gén. S.217f.; Meyer, Grenzen 31; E Jacoby, FGrHist III B, 276 (Kommentar zu Memnon, ἔν. 12); Rostovtzeff, Hellenistic World I 568; E. Bickerman, Chronology of the Ancient World, London 1968. 72;

' Perl 306 mit Anm.34 und 35; Schónert-Geiss,

Bithynien 610.

Zipoites als Oikist von Astakos

269

Nach dem Vorbild der makedonischen Könige gründete Zipoites 1. eine eigene Stadt, die er nach sich selbst Zipoition nannte (1). Man kann

vermuten,

daß

die

Gründung

in

die

Zeit

der

Annahme

des

Königstitels fällt (2). Denn wie die übrigen hellenistischen Könige wollte sich auch Zipoites für sein Reich eine Hauptstadt, die seinen Namen trug, schaffen (3). b.

Die Gründungen

Bei

der

von Astakos

Beschreibung

einer

und

Nikomedeia

Statue

des

bithynischen

Königs

Nikomedes I. in Olympia berichtet Pausanias (V 12,7) davon, daß die größte Stadt in Bithynien nach diesem König umbenannt worden sei. Die Stadt habe vorher Astakos geheißen. Pausanias fährt fort:

τὰ

δὲ

ἐξ

ἀρχῆς

αὐτῇ

Zunoitncg

ἐγένετο

οἰμιστής.

Nikomedeia

soll also vor Nikomedes }. den Namen Astakos getragen haben, und der erste Gründer sei Zipoites gewesen. Die Chronik des Eusebius bei Hieronymus (p.131 Helm) scheint ebenfalls wie Pausanias die Tradition einer Erstgründung Nikomedeias durch Zipoites zu kennen: Nicomedes rex Bithyniae urbem amplians Nicomediam nuncupavit (4). Wir wissen, daß Astakos sehr viel älter als Nikomedeia ist. Es war ursprünglich eine megarische Kolonie, die im 5.Jh. zum Attischen Seebund gehörte (5). Im Jahre 315 belagerte Zipoites Astakos

und

Kalchedon

über Astakos den Kämpfen

(Diod.

(Strab. ΧΙΪ 4,2 p.563). Das des Zipoites gewesen sein

1)

XIX

60,3).

Das

nächste,

was

wir

erfahren, ist seine Zerstörung durch Lysimachos in mit dem bithynischen Dynasten Zipoites nach Ipsos

Memnon,

FGrHist

434,

heißt, Astakos muß damais (6). Beloch glaubte (7),

fr.12,5;

Steph.Byz.

s.v.

im Besitz daß der

Ζιποίτιον.

Vgl. Beloch, GG IV 1, 260; Niese, Geschichte II 73; Meyer, Grenzen 110 Anm.l; Tscherikower 50; W.Ruge, RE XIII 2, 1927, 2479 s.v. Lypedros; Magie II 1194 Anm.32; Rostovtzeff, Hellenistic World I 568; Vitucci 20 mit Anm.3. 56f.; Chr. Habicht, RE X A, 1972, 460 s.v. Zipoition. - Jones, Cities 149 vertritt die nicht haltbare Auffassung (bes. 5.419 Anm.6), daß Zipoition mit dem späteren Nikomedeia identisch sei; vgl. auch Rec.gen. 5.512 Anm. 1.

2) So Chr. Habicht, RE X A, 1972, 455 s.v. 3) Vgl. Rostovtzeff, Hellenistic World I 568. 4)

Vgl.

Memnon

5)

auch

F.Jacoby,

FGrHist

III

B,

Zipoites 277.

1.

(Kommentar

zu

fr.12).

Zu

Astakos:

W.Ruge,

RE

ΤΠ

2,

1896,

1774

s.v.

Astakos

2;

Toepffer 124ff.; Sólch 142ff.; Hanell 119ff.; F.Jacoby, FGrHist II B 4, 566 (Kommentar zu Arrian fr.26); Magie II 1184 Anm.9; Asheri, Astakos 93f. 6) Vgl. Hünerwadel 80f.; Niese, Geschichte I 399; Sólch 145; Meyer, Grenzen 109; Vitucci 16; Chr. Habicht, RE X A, 1972, 450f. s.v. Zipoites 1.

7) Beloch,

GG IV 1, 234.

270

Die Stádtegründungen

der bithynischen Kónige

Bithynier die Stadt nach der Niederlage des Antigonos bei Ipsos eingenommen und sie zu seiner Hauptstadt gemacht habe. Der Hypothese Belochs (1), das Epochenjahr der bithynischen Xra habe an die Eroberung von Astakos angeknüpft, wurde von Vitucci und Habicht mit dem gewichtigen Argument widersprochen, die Ge-

winnung einer

einer

neuen

Stadt

Ära

könne

zu führen

nicht

als

so

bedeutend

gelten,

um

zu

(2).

Die Bezeichnung des Zipoites als Oikistes von Astakos bei Pausanias darf aber auch nicht als wertlose oder verworrene Angabe verworfen werden, wie es einige getan haben (3). Entweder wurde die Besitznahme von Astakos durch den Bithynier als Neugründung - aber wohl erst später unter Nikomedes i. - aufgefaßt (4), oder die Stadt ist nach ihrer Zerstörung durch Lysimachos von Zipoites

wiederaufgebaut

worden,

bevor

sie

in

Nikomedeia

Auffassung von Zipoites als erstem Gründer einer entsprechenden Propagierung durch Nikomedes

eine

her,

rein

ditionen

der

damit

bithynische

und

Kuite

Nikomedeia

als

Vorgeschichte

von

Astakos

rührt den wollte

dann

von

(5).

auch

Die

sicherlich von "Neugründer"

Nachfolgerin

geben

wurden

aufging.

in

Astakos

Die

Tra-

Nikomedeia

übernommen (6). Wie der Heros Athymbros in Nysa noch bis in die Kaiserzeit weiterverehrt wurde (7), so lebte auch der Eponyme Astakos in Nikomedeia weiter, in der Stadt, für die die Dichter in der Kaiserzeit auch den Namen 'Actaxin (vfi) gebrauchten (8).

Deshalb

wurden

Strabon

(XII

4,2

häufig

Astakos

p.563)

und

informiert

Nikomedeia

uns

zur

gleichgesetzt

Gründung

(9).

Nikomedeias,

daß die oluhropec von Astakos nach Nikomedeia umgesiedelt worden waren. Memnon (FGrHist 4389, fr.12) erwähnt, daß Nikomedeia ἀντιμρὺ der Bucht (10).

Actaxo0

gegründet

wurde,

also

am

anderen

Ufer

1) Beloch, GG IV 1, 234 Ànm. 1. 2) Vitucci 16 Anm.3; Chr. Habicht, RE X A, 1972, 452. 3) Vgl. Ed. Meyer, RE III 1, 1897, 517 s.v. Bithynia; Toepffer 136 Anm.3; F.Geyer, RE XVII 1, 1936, 494 s.v. Nikomedes 3. FGrHist III B, 277 (zu Memnon fr.12); Chr. F.Jacoby, Dagegen Habicht, RE X A, 1972, 451 s.v. Zipoites 1. 4) Vitucci 16 mit Anm. 4. 5) Vgl. auch Hanell 120ff. Chr. Zeugnissen; mit den 1319ff. Médecins Robert, Vgl. 6) Habicht,

RE

X A,

1972,

451;

Asheri,

Astakos

94.

7) Vgl. oben S.234f, 8) Z.B. IG 11/1112 8395; SEG IV 105; AP VII 627. Vgl. Robert, Médecins 1320ff.; Magie II 1184 Anm.9. 9) Hist.Aug. Gall. 4,8; Eus. chron. p.91b Helm; auch noch bei Schneider I 781. Vgl. dazu Hitzig - Bluemner II 1, 355; Robert, Médecins 1321; Sólch 146; F.Jacoby, FGrHist III B, 277 (zu Memnon fr.12). Siehe dazu Hitzig 61,4 Foerster. or. Lib. auch Vgl. 10) Bluemner II 1l, 355; Hünerwadel 80; Sólch 146; Meyer, Grenzen 111; Bithynien 207; Robert, Nikomedeia 47]; Bosch, Hanell 120; Ruge,

Die Gründung Nikomedeia

durch

einen

wurde

von Nikomedeia

in

den

sechziger

Synoikismos

von

Nikomedes

271

Jahren

des

l.,

Sohn

dem

3.Jh.

v.Chr.

des

Zipoites,

gegründet (1). Es wurde die Hauptstadt der bithynischen Kónige und eróffnete dem Land den Zugang zum Meer (2). Nikomedeia war bald ein wichtiges wirtschaftliches und kulturelles Zentrum im nördlichen Kleinasien. In der Gründung der Hauptstadt ahmte Nikomedes die Diadochen nach. Wie diese wird auch der bithynische König in seiner Stadt als Gründer verehrt worden sein (3). Einige Zeugnisse dafür aus späterer Zeit werden noch zu behandeln sein. Ein

Arrian-Fragment

Nikomedes,

in

berichtet,

Nikomedeia

daß

Ditizele,

begraben

wurde

die

(4).

erste

Das

auch für den Kónig selbst gelten. Kaum Beachtung fand die Gründungslegende

Gemahlin

gleiche

von

des

dürfte

Nikomedeia,

die

Libanios in der μονῳδία ἐπὶ Nınoundeig, einer Klagerede die Zerstörung Nikomedeias durch das Erdbeben des Jahres

auf 358

n.Chr., erzählt (5). Der erste Oikist (πρῶτος οἰμιστής) habe gegenüber dem endgültigen Platz der Stadt Nikomedeia die Gründung mit Opfern begonnen, Ein Adler, der den Kopf des

Opfertieres

vom

Altar

wegtrug,

und

eine

riesige

Schlange

hätten

aber dann die richtige Stelle für die Anlage der Stadt angezeigt. Diese erste Stadt sei von der Woge des Krieges hinweggespült worden. Dann sei der zweite Oikist gekommen (δεύτερος οἶκι-

στὴς μάλιστα δὴ βασιλέων die Stadt wiederaufgerichtet Médecins Vitucci

1321; 27;

ϑεοὺς ἡγεμόνας ποιούμενος), der habe. Bei Libanios werden also zwei

Rostovtzeff,

Robert,

BE

1974,

Hellenistic

World

i

568;

Magie

I

305;

574.

1) Außer den zu Astakos angeführten Quellen (oben 5.269) noch Arrian, FGrHist 156, fr.29 und Steph.Byz. s.v. Νικομήδεια, Vgl. Toepffer 136; Hitzig - Bluemner II 1, 355; Sólch 145ff.; Tscherikower 45; Meyer, Grenzen lll; Hanell 119ff.; Ruge, Nikomedeia 471; Bosch, Bithynien 207ff.; Jones, Greek City 17; Rostovtzeff, Hellenistic World I 568; Magie I 305. II 1184 Anm.10; Vitucci 27f.; Schneider I 790; Jones, Cities 150f.; Schönert-Geiss, Bithynien 610; Harris, Bithynia 861; Chamoux, Civilisation 222. Zur Datierung der Gründung: Bosch, Bithynien 209; Magie II 1184 Anm.10; Perl 325f. Bei Eus. chron. p.131 Helm wird als Gründungsdatum das Jahr 261 angegeben, in der armenischen Version der Chronik das Jahr 265. Im Chronicon Paschale (I 328 Dindorf) findet man das Jahr 266,5. 2) Vgl. Sólch 146f. 159ff.; Magie 1 305. 2311f.; Rostovtzeff, Hellenistic World 1 568; Vitucci 28. 3) Für die angebliche "von Trajan gestohlene berühmte

Elfenbeinstatue

des

Gründers"

in

Nikomedeia

(Schneider

I 790)

ist

kein Beleg zu finden. 4) Arrian, FGrHist 156, fr.29. Vgl. Sölch 160 Anm.1; Ruge, Nikomedeia 471. 491; Schneider I 791. 5) Lib. or. 61, 4-5 Foerster. Vgl. dazu Droysen, Geschichte III 2,

256;

Nikomedeia

Sölch

471.

146

Anm.4.

183;

Bosch,

Bithynien

208ff.;

Ruge,

272

Die Stádtegründungen

Oikisten

unterschieden,

und

der bithynischen

dem

ersten

soll

Kónige

ein

Vorzeichen

die

Stelle für die Gründung der Stadt angegeben haben. Wer ist unter diesen Oikisten zu verstehen? Libanios nennt keine Namen. Man kónnte annehmen, daf er auf der gleichen Tradition wie

Pausanias

Gründer

beruht

kennt.

und

Zipoites

als

ersten,

Eine weitere Móglichkeit

der

Nikomedes

als

Interpretation

zweiten

bestünde

darin, unter dem ersten Oikisten den Eponymen der Stadt Astakos, unter dem zweiten Nikomedes 1|. zu verstehen (1). Von Astakos hóren wir bei Arrian (FGrHist 156, fr.26) und bei Stephanos von Byzanz (s.v. Ασταμός), wo er als Sohn Poseidons und der

Nymphe Olbia bezeichnet wird. Eine zweite Variante der Genealogie des Astakos liefert Memnon (FGrHist 438, fr.12), bei dem der Eponyme ein Nachkomme der thebanischen Spartoi ist, die aus den von Kadmos gesäten Drachenzähnen entstanden sein sollen (2). Einiges scheint bei Libanios auf diesen Astakos hinzudeuten. Libanios spricht in seiner Rede ausdrücklich Poseidon an, der bei der ersten Gründung von Nikomedeia eine Rolle gespielt habe, wie Bosch (5.208) aus den sehr unklar gehaltenen Andeutungen im Libanios-Text (or. 61,3) geschlossen hat. An dieser Stelle muß aber nicht unbedingt auf die Genealogie des Heros Astakos angespielt sein. Poseidon war ohnedies in der Hafenstadt Nikomedeia von einiger Bedeutung. Auch der Krieg, der nach Libanios die erste Gründung hinwegspülte, muß entgegen Bosch (3) nicht der Krieg sein, bei dem Lysimachos Astakos zerstörte. Den Adier, der das Opfer vom Altar wegträgt und damit den Platz der neuen Stadt zeigt, findet man an einer anderen Stelle bei Libanios wieder, nämlich in der Gründungsgeschichte von Antiocheia am

Orontes

(5).

Dort

ist

es

Seleukos

!|.,

der

das

Opfer

vollzieht

und der in der herrschenden Tradition der Gründer der Stadt am Orontes Ist. Diese Parallele legt es nahe, daß Libanios das Vorzeichen in der Gründungsgeschichte von Nikomedeia auf Nikomedes |. bezieht (5), der in der gesamten Tradition als Namengeber

und

Gründer

Libanios Astakos

der

hier auf anspielen

eigentlichen den soll,

Stadt

mythischen ist doch

Nikomedeia

erscheint.

Daß

Eponymen der Vorgängerstadt sehr abwegig und kompliziert

gedacht. Die von Libanios berichtete Gründungslegende spiegelt sich auch in der Münzprágung Nikomedelas in der Kaiserzeit wider. Drei verschiedene — Rückseltendarstellungen zeigen eine verblüffende 1 So Bosch, Bithynien 2ilf. - Daß Zipoites mit dem zweiten Oikisten gemeint sein könnte, scheidet deswegen aus, weil dann der Namengeber Nikomedeias völlig unberücksichtigt wäre.

2) 4;

Zum

Heros

Wilamowitz,

Astakos: Glaube

Astakos 93ff. 3) Bosch, Bithynien 4) Lib.

5) Ruge,

or.

11,85ff.

II

Bethe,

RE

II 2,

462f.;

Bosch,

1896,

1775 s.v.

Bithynien

212f.;

Astakos Asheri,

212. Foerster.

So auch Droysen, Nikomedeia 471.

Vgl.

Geschichte

oben

III

5.231

2,

256;

und

5.239.

Sólch

146

Anm.4;

Der

Ahnlichkeit

mit

Maximinus

auf

dem

ein

Adler

Caesar,

der

Thrax

sich

Erzählung

sind

eine

(1). ist

Oikist auf den

des

einem

nackte

Auf

dargestellt,

windet,

opfern.

zweiten

Gestalt

Nikomedeias

Libanios.

Männer

Schlange

Auf

eine

zwei

Münzen

mit

einer die

Prägung

an

Über

Typus,

273

einem

dem

geprägt

Strahlenkrone

Altar

unter

des

Altar,

fliegt

Maximus

sichtbar,

die

ein

Zepter oder einen Speer hàit. Dahinter erkennt man einen Altar, wiederum mit einer Schlange und einem darüberfliegenden Adler (2). Ein dritter Münztyp, geprägt unter Gordian ill., zeigt zwei Männer,

einer

Augur

in

Militärkleidung,

erkennbar,

die

an

der

einem

andere

Altar

durch

opfern.

den

Lituus

als

Ober

ihnen

ist

wiederum ein Adler und ein kleiner Tempel zu erkennen (3). Bosch interpretiert die Prägungen des Maximinus und Gordian richtig als Opferszene bei der Gründung der Stadt, wobei es sich allerdings

nach

seiner

Vorzeichen Es

ist

Meinung

bei

deutet,

aber

dem

um

kaum

Mann

den

neben

πρῶτος

wahrscheinlich,

dem

Auguren,

οἰμιστής daß

auf

der

Astakos

einer

das

handelt.

Münze

mit

der

Legende NIKOMHAEQN und der Darstellung der Gründungsszene nicht der eigentliche und bekannte Stadtgründer und Namengeber Nikomedes I. erscheint, stattdessen aber der mythische Eponyme

der Vorgängerstadt Astakos (4). Bosch gesteht selbst zu (5), daß die dargestellte Person durch die Kopfbinde als "Heros oder Kónig" bezeichnet

Kaiser

ist,

also

auch

dargestellt

scheidet

wohl

ein

ist,

König

wie

aus.

In

im

sein

kann.

Recueil

der

Daß

général

der

römische

vermutet

entsprechenden

wird,

Darstellung

der

Gründungsszene von Antiocheia am Orontes, die sich auf einem Kapitell im Museum Beirut findet, ist ebenfalls der Altar und der Adler

mit

])

Altar

dem

Gründerkónig

Seleukos

Rec.gén.

342

("Kaiser

wird

dem

Exemplar

aus

und

|.

zu

sehen

Heros").

SNG

Aul.

Die

795

(6).

Bosch

Schlange

3)

Rec.gén.

369

("Kaiser

medes I. und Priester"). Bithynien 208f. 4)

Bosch,

7120

Bithynien

Darstellung

eines

Nikomedeias

der

und

("Kaiser

208ff.

Adlers

Mitte

Priester");

und

des

2.Jh.

-

SNG

und

einer

und zur der

826

("Niko-

Vgl.

Bosch,

ist

Schlange

1889,

Beiträge 16 Nr.4,

Aul.

Bosch

n.Chr.

dem

I.

London

Priester").

Nach

auf

("Nikomedes

Priester") deutlich. Vgl. W.Wroth, BMC Pontus, etc., p.XX; Bosch, Bithynien 208f. 2) Rec.gén. 349 = BMC 62. Vgl. F.Imhoof-Blumer, Erklärung griechischer Münztypen, Nomisma 6, 1911, in der Gestalt Zeus Helios erkennen will.

selbst

auch

auf

(Rec.gen.

die

Münzen

78.

99-101.

134-137. 158-160; SNG Cop.565) mit dieser Legende in Verbindung zu bringen. - Schon eher mag der Münztyp mit dem ein Schiff besteigenden Heros (z.B. Rec.gén. 35, Domitian; SNG Aul. 852. 854,

Traianus

auch

Bosch,

Blumer,

Decius

Nomisma

5) Bosch,

und

Bithynien

5,

1910,

Bithynien

6) Vgl. oben S.239.

Etruscila)

211f.

25ff.

208.

den

annimmt.

Astakos

Vgl.

dazu

darstellen,

auch

wie

es

F.Imhoof-

274

Die Stádtegründungen

hat

gesehen

(1),

500

Jahre

nach

der

geschehen

sein

muß,

zusammenhängt er

trotzdem

Nikomedes kann

den

also

Bosch

πρῶτος

Nikomedeias

durch

wohl

mit

der

500.

arbeitet

sich

also

selbst

οἰκιστής

(3).

präzise

auf der

nicht

"Gründungsmünzen"

mit

Astakos

des

Das

in

Münze

des

Gründers,

Jahr

Maximus nach

263/2

und des

wenn will.

Nikomedeia

legen

ist wohl die

Sabazios, der dem Helios angeglichen ist. Libanios steht mit seiner 61. Rede, in der

entgegen,

von

v.Chr.

(5)

|.

als sowohl unter geprägt wurden,

dagegen

Bosch

Nikomedes

identifizieren

Gründungsdatum

das

genau

Gründungsfeier

hat man im Jahre 237/8 n.Chr., auch unter Gordian diese Münzen

damit

Darstellung

dieser

Gründung

dargestellt

man

Gottes,

daß die Prägung (2).

Mit Sicherheit Maximinus als

der bithynischen Kónige

des

(4).

Die

die eines

thrakischen

er auf die Gründung

Zerstórung Nikomedeias zu sprechen kommt, in der Tradition Aelius Aristides (6), dessen Reden auf Smyrna nach dem

Erdbeben von 177/8 n.Chr. In der 18. Rede (or. XVIII

schon oben angesprochen wurden (7). Keil) beklagt Aristides die Zerstörung

Smyrnas

dabei

und

wendet

sich

Commodus, die dann auch zum wofür sich der Autor in der

Aristides

spielt

auf

Theseus, Alexander auffordern will, die

hat der

die

an

die

Kaiser

ehemaligen

Oikisten

den Großen, Lysimachos, neuen Gründer der Stadt

-

Aurel

und

Smyrnas

an,

auf

wobei er die Kaiser zu werden, Ähnlich

auch Libanios Kaiser Julian um Hilfe für die er fünf Jahre - die Blütezeit seines Lebens,

(Lib. or. 1,51) 362 Nikomedeia

Marc

Wiederaufbau der Stadt beitrugen, 20. Rede bedankt. Auch Aelius

Stadt gebeten, in wie er selbst sagt

verbracht hat (8). Julian hat dann auch im Jahre besucht, die Zerstörungen durch das Erdbeben

beklagt und der Stadt bei der Behebung der Schäden geholfen (9). Wer ist nun der zweite Oikist des Libanios, der μάλιστα δὴ Baσιλέων ϑεοὺς ἡγεμόνας ποιούμενος und der μεγέϑει ϑυσίας ὑπερβαλόμενος Κροῖσον (Lib. or. 61,5)? Sicherlich muß es einer der Kaiser sein, die bei Ammianus Marcellinus (XXII 9,3) als 1) Bosch, Bithynien 209. 2) Es war auch in anderen Städten üblich, bei besonderen Gründungsfeiern Münzen mit entsprechenden Themen auszugeben; vgl. M.Grant, Roman Anniversary Issues, Cambridge 1950, 169. Eine Münze zum 400. Gründungstag von Dionysopolis/Phrygien: Ramsay, Social Basis 82. 3) So auch W.Wroth, BMC Pontus, etc., London 1889, p. XX. 4) Vgl. auch Perl 326 Anm. 111. 5) Bosch, Bithynien 261. 6) Vgl. Foerster-Münscher, RE XII 2, 1925, 2508 s.v. Libanios; A.F. Norman, Libanius. Selected Works I, London - Cambridge, Mass. 1969, p. XXXV.

7) Aristeid. or. XVIII Keil: Ἐπὶ στολὴ περὶ Σμύρνης πρὸς τοὺς ἐπὶ Σμύρνῃ. Vgl. oben 5.217. 8) Vgl.

Foerster-Münscher,

9) Amm.Marc.

XXII 9,4f.

Σμύρνῃ μονῳδία; or.XIX:'Encβασιλέας; or. XX: TaAıvyöla

RE XII 2.

Vgl.

Ruge,

1925,

2489f.

Nikomedeia

478.

Der

Wohltáter

magnis

der

Stadt

retro

Oikist

etwa

zweite Oikist

gerühmt

principum

von

werden:

amplificatam

Augustus,

Nikomedeia

der

urbem

sntehac

impensis

Nikomedeia

275

...

zum

.

Sitz

inclytam,

Ist

des

der

ita

zweite

bithynischen

Koinon gemacht hatte? Oder Vitellius, der nach Malalas (X p.259 Dindorf) die durch ein Erdbeben beschädigte Stadt wiederhergestellt hatte? Wir wissen von zahlreichen weiteren Erdbeben und Wiederaufbauten durch 123 unter Hadrian (1).

die jeweils Nikomedeia

ava

den

an

(2)

und

einzige Stadt Hadrians restitutor

ehrte

wurde

Kaiser

Nikomedeia

Stadt

nach

einem

zerstörte

unter

Münzen

Marc

(4).

die einen

Retter

Adier

eine

verkürzte

Das

heiífit,

und

Darstellung

Commodus

der

könnte

Wohltäter

denen aber

(3).

der Kaiser Nikomedeias

(Aur.Vict.

schon

und

Schlange

und

Als als be-

also mit guten Gründen als werden können. Auch Marc Aurel

Commodus

eine

auf hier

Erdbeben

Aurels

Kaiser, so im Jahre den Beinamen Aöpı-

unter die Restitutor-Prägungen

aufgenommen (RIC 961), verschiedener Provinzen,

Nikomedeia

Vielleicht

als

auch

zeichnet wird. Hadrian hätte Neugründer Nikomedeias aufgefaßt half

regierenden nahm sogar

des

das

nächste

Commodus

zeigen

(5), als

bei

16,12).

Erdbeben

aus

die

Nikomedeia,

sind nach

Gründungslegende ebenfalls

Caes.

Bosch

Libanios

Neugründer

(6) (7).

aufgefaßt

worden sein, und die Münzen wären als Gedenkprägungen zur Erinnerung an die erste Gründung der Stadt ausgegeben worden. Unter Diokletian wurde Nikomedeia Hauptstadt des Ostens. Dieser

Kaiser

hat

verschönert

sich (8).

oft

in der

Ruge

Stadt aufgehalten

hat

daher

vermutet

und (9),

sie ausgebaut daß

Diokletian

und der

bei Libanios genannte δεύτερος οἰκιστής ist, zumal unter diesem Nikomedeia auch den Titel einer colonia erhielt (10). Für diese Identifizierung des zweiten Oikisten spricht auch die Angabe des Libanios, daf die Stadt in einem Krieg zerstórt worden war, bevor der zweite Gründer gekommen sei. Um 258 n.Chr, hatten die Goten 1) Eus. chron. p.198 Helm und p.165 Schöne; Synkellos p.659 Dindorfí; Chron. Pasch. p.475 Dindorf. - Vgl. W.Weber, Untersuchungen zur Geschichte des Kaisers Hadrianus, Leipzig 1907, 127f.; Sölch 172; Ruge, Nikomedeia 474; Magie I 614; Forte 298; Robert, Titulature 19 Anm.87. 29; L. Robert, BCH 102, 1978, 396ff. 2) Unter Septimius Severus dann auch Σεουηριανή; beide Beinamen in IGR III 6. - Vgl. Magie I 672. II 1540 AÀnm.21; Robert, Titulature 28. 3) Z.B. TAM IV 24 und Ruge, Nikomedeia 474; Magie I 614; Robert, Titulature 29. 4) Malalas p.289 Dindorf. - Vgl. Sölch 172f.; Magie I 614. 5) Rec.gén. 78. 99-101. 134-137. 158-160; SNG Cop.565. 6) Bosch, Bithynien 209f. 7) Zur Bedeutung des Commodus für Nikomedeia vgl. auch Ruge, Nikomedeia 474; Robert, Titulature 34f. 8) Aur.Vict. Caes. 39,45; Lact. mort.pers. 7,8ff.; CIL III 324. Vgl. Sóich 177ff.

9) Ruge, Nikomedeia 476. 10) CIL ΠῚ 326. Vgl. Sólch

179 und Magie II 1558

Anm. 7.

276

Die Stádtegründungen

Nikomedeia

darüber,

niedergebrannt

wer

die

Stadt

der bithynischen Kónige

(1).

Wir

danach

tatsächlich erst endgültig unter

erfahren

allerdings

wiederaufgebaut

Diokletian

hat

nichts

und

vollendet wurde

ob

dies

(2).

c. Prusias I. als Städtegründer Die Stadt Kios war im Jahre 202 von Philipp V. zerstört und die Einwohnerschaft versklavt worden (3). Philipp überließ die Stadt seinem Verbündeten Prusias I. von Bithynien, der sie wiederaufbaute

und

den

ihr

den

Inschriften

Unterscheidung

Namen

Prusias

erscheint von

die

Prusias

gab

(3).

Stadt

ad

Auf

als

Hypium.

in der

Claudius wieder der alte Name Kios verwendet Eine

fragmentarische

Dittenberger Κία) Text

(OGIS

340)

Inschrift

so ergänzt:

λ)λίνεικος x1 [iol/tng und die Ergänzungen

Ergänzung

des

Anfangs

der

τῆς von

überzeugend (7). schon fünf Jahre

Text

worden

und xoc

Radet lautet die μτίσήτης τῆς

Es

ist also

nicht

1)

Hist.Aug.

war

(8).

dieser

Stadt

Gallien.

in der

4,8;

Prusias dieser

Inschrift

Zos.

hist.

in

zur

wurde

/

wurde

ab

I

schien

hat (6).

den Die

wegen

des

aber von vielen der vollständigere

Lesung den

35.

von

[βασι]λε[ἡ]ὶς

von

Inschrift folgendermaßen: Ἡράκλιος nóA [e£] ως -

moglich,

und

Meer"

Dittenberger übernommen

Es wurde vor Legrand

Nach

am

Kaiserzeit

[Npouciac] zu

Münzen

(5).

nóAe/oc. Legrand

Inschrift

Titels Ktistes übersehen, daß

publiziert

aus

den

"Prusias

KaA/ACve c-

Kónig Vgl.

Lechat

Prusias

Ruge,

zu

Niko-

medeia 475; Magie I 706. 2) Nach Malalas p.29f. Dindorf wurde offensichtlich unter Claudius Il. die Stadt von einem Erdbeben betroffen, scheint also damals wenigstens zum Teil wiederbestanden zu haben. 3) Polyb. XV 22,4ff.; Liv. XXXII 33,16. 4) Strab. XII 4,3 p.563; Steph.Byz. βιν. Προῦσα. Vgl. auch Droysen, Geschichte III 2, 258; A.Koerte, Ath.Mitt. 24, 1899, 412; W.Ruge, RE XI 1, 1921, 487 s.v. Kios 1; Sölch 151f.; Meyer, Grenzen 113; Magie I 306f.; Rostovtzeff, Heilenistic World II 663; Jones, Greek City 17; Schneider I 781; Habicht, Prusias I. 1094; Jones, Cities 151; Schónert-Geiss, Bithynien 610; Préaux II 405; Robert, Asie Mineure 77; Harris, Bithynia 861; Ehrhardt 48. - Bei F.W. Walbank, Philip V of Macedon, Cambridge 1940, 115 wird die Stadt irrtümlich "Prusa" genannt. 5) Vgl. W.Ruge, RE XI 1, 1921, 487; Magie II 1189 Anm.20; Habicht,

Prusias

I.

6) Ph.E.Legrand,

1094;

BCH

Robert,

17,

Asie

1893,

Mineure

83.

542 Nr.22.

7) Übernommen auch von E.Meyer, RE III 1l, 1897, 518 s.v. Bithynia; Pfister, Reliquienkult I 297; Meyer, Grenzen 113. Ebenso bei Prehn 2086; A.Wilhelm, Eine Inschrift des Königs Epiphanes Nikomedes, JOAI 11, 1908, 80; Sólch 151 Anm.8; F.W. Walbank, Philip

V

of

Macedon,

Cambridge

1940,

115

Anm.8;

Taeger,

I 336. Auch noch bei B.Nadel, RSA 12, 1982, 212f. 8) H.Lechat - G.Radet, BCH 12, 1888, 204 Nr.19.

Charisma

Der

ergänzen diese

(1).

Ktistes

Domaszewski,

kaiserzeitliche

der

Inschrift

von

dies

aus

Kios

als

Kios

277

erster auf

erkannt

Hadrian

hat,

wollte

beziehen

(2).

Weitere Forscher haben diese Auffassung unterstützt und unter Ἡράκλειος Καλλίνειμος Hadrian verstanden (3). Aber schon Th. Reinach (4), der die Erstpublikation von 1888 nicht kannte, hatte die Lesung ['HoaxlA(fi]c Καλλίνεικος vorgeschlagen und auf die Münzen aus Kios verwiesen, auf denen Herakles als Ktistes bezeichnet wird (5). Auch Robert hat es später abgelehnt, die Inschrift auf einen Herrscher, sei es nun Prusias oder Hadrian, zu beziehen, weil "Heraklios" als Epitheton nicht alleine stehen könne,

und in dem Ktistes der Inschrift Herakles gesehen, entsprechend den Zeugnissen auf den Münzen (6). Kallineikos ist auch vielfach als Epitheton des Herakles bekannt (7). Nach Roberts neuer Lesung heißt

(8). am

es

Sie Meer

in

der

scheidet aus

Inschrift

also als

tatsächlich

Zeugnis

HPAKAHE

für den

und

Ktistes

nicht

Prusias

HPAKAIOE

in

Prusias

(9).

1)

So zuerst A.v.Domaszewski, Hadrianus-Heraklios, Philologus 71, 1912, 320; dann L.Robert, REA 36, 1934, 524 - Ders., Opera Minora Selecta III, Amsterdam 1969, 1573; Magie II 1189 Anm.20; Robert, BE 1950, 28; Vitucci 48f, Anm.4; Habicht, Prusias I. 1095; L.Robert, JdS 1978, 39. 2) A.v.Domaszewski, Philologus 71, 1912, 320 ging davon aus, daß die Inschrift auf dem Stadttor von Nikaia (er schrieb irrtümlich Nikomedeia) den Hadrian als Nachkomme des Herakles bezeichnet, wie es auch W. Weber, Untersuchungen zur Geschichte des Kaisers Hadrianus, Leipzig 1907, 127ff. angenommen hatte. Tatsächlich

bezieht

sich

dort die Abstammungsangabe

ἀπὸ

Διονύσου

xal 'Hpa-

XAéouc auf die Stadt, nicht den Kaiser; vgl. Sahin, Nikaia I Nr.29. 30 sowie Nr.65 unseres Katalogs im Anhang; siehe auch L.Robert, REA 36, 1934, 524 - Ders., Opera Minora Selecta III, Amsterdam 1969, 1573. 3) O.Weinreich, Archiv für Religionswiss. 18, 1915, 46ff.; Magie II

1189 Anm.20;

Vitucci

48f.

Anm.4;

Habicht,

Prusias

I.

1095.

4) Th.Reinach, REG 7, 1894, 390f. 5) Die Zeugnisse im Katalog im Anhang Nr.65. Dazu Magie II 1189 Anm.19; Vitucci 48f. Anm.4; L.Robert, JdS 1978, 39. 6) Robert, BE 1950, 28; L.Robert, JdS 1978, 39. Vgl. Vitucci 48f.

Anm.4;

Habicht,

Prusias

I.

1095;

Ehrhardt

487f.

Anm.1020.

532 Anm.20. 7) Z.B. OGIS 53 und M.Dunand, Le musée de. Soueida, Paris 1934, 20. Vgl. A.v.Gutschmid, Über die Beinamen der hellenistischen Könige, in: Ders., Kleine Schriften IV, Leipzig 1893, 111; O.Weinreich, Archiv für Religionswiss. 18, 1915, 46ff. 8) L.Robert, JdS 1978, 39. Vgl. auch SEG XXVIII 1023 und Robert, BE 1979, 549. 9) Welcher bithynische Kónig im Gymnasium von Kios einen Kult hatte, ist nicht zu entscheiden; vgl. Robert, Etudes anatoliennes 239;

Habicht,

Prusias

I.

1095.

278

Die Stádtegründungen

Die Namen

Neugründung Apameia wird

Strabon

(Xil

4,3

von

(s.v.

p.563f.)

Eine

beweist,

Hi.

1|l.,

dem

nach

die

König

MópAELa)

seiner die

|. zugeschrieben,

Mutter

des

Zufall

soll

Mutter

Adolf

tatsächlich Apame

merkwürdigen

Prusias

unter dem neuen lil p.51) und von

der

der Myrleia erobert und geplündert hatte, sei von Prusias wiederaufgebaut und nach benannt worden (1). Nach Stephanos von

und s.v.

Inschrift,

daß

Prusias

zu

Ἀπάμεια

Nikomedes

sein.

Kónige

des bithynischen Myrleia von Hermippos (fr.72 = FHG

die Stadt von Philipp V., erhalten habe. Die Stadt seiner Gemahlin Apameia

Byzanz

der bithynischen

Apame

Wilhelm

Nikomedes

!l., man

Kann

daß

Stadt

aber

umbenannt

veröffentlicht

hieß.

ablehnen,

die

die

also es

worden hat

die

(2),

Gattin

wirklich

Gattin

erst

von

von

als einen

Prusias

|.,

deren Name sonst nirgendwo als Apame die des zweiten Prusias geheißen habe.

bezeugt ist (3), ebenso wie Seither wurde aber vielfach

die

Umbenennung

Auffassung

Stephanos

von

zuzuweisen

ist

vertreten,

Byzanz (ἢ),

daß

die

entsprechend,

während

ihre

dem

der

zweiten

Übergabe

an

Stadt,

Nikomedes

Prusias

}.

durch

Philipp V. nicht bezweifelt wird. Es ist nicht auszuschließen, daß Prusias I. wirklich eine Makedonierin namens Apame geheiratet hat und mit Philipp V. verwandt war (5). Zudem wird der Quellenwert der Angaben bei dem Zeitgenossen Hermippos und bei Strabon höher als bei Stephanos eingeschätzt (6). Auch die Parallele der Neugründung von Kios, das ebenfalls von Philipp V. dem

bithynischen

König

überlassen

worden

war,

spricht

Neugründung von Myrleia Prusias 1. zuzuweisen; dem neuen Namen Apameia, muB offenbleiben. Eine 1)

sichere Ebenso

Neugründung

Droysen,

des

Geschichte

Prusias III

2,

I.

ob

dafür, schon

ist Prusias

259f.;

ad

Hirschfeld,

die unter

Hypium, RE

I 2,

1894, 2664 s.v. Apameia 5; E.Meyer, RE III 1l, 1897, 518 s.v. Bithynia; Tscherikower 49; Jones, Greek City 17; Magie I 307. II 1189f. Anm.20; Vitucci 48 mit Anm.4; Walbank, Commentary II 475f.; Schónert-Geiss, Bithynien 610. 2) A.Wilhelm, Eine Inschrift des Kónigs Epiphanes Nikomedes, JOAI 11, 1908, 75ff. Vgl. Meyer, Grenzen ll3f. 3) Die Annahme einer Apame als Gattin von Prusias I. stützt

sich

auf

Polyb.

XV

22,1,

wo

Prusias

I.

als

κηδεστής

Philipps

V.

bezeichnet wird (ein allerdings vieldeutiges Wort), und auf die Annahme einer sonst unbekannten makedonischen Prinzessin namens Apame. E So A.Wilhelm, JOAI 11, 1908, 79ff.; Sólch 155 mit Anm.3; Meyer, Grenzen 11l3f.; W.Ruge, RE XVI 1, 1933, 1104f. s.v. Myrleia;

Rostovtzeff,

Hellenistic

1095f.; Schneider M.Holleaux, Rome,

I

siécle

Paris

avant

J.-C.,

World

II

663;

Habicht,

Prusias

I.

781; Jones, Cities 151. 419 Anm.9. Vgl. auch la Gréce et les monarchies hellénistiques au Ille 1921,

207

Anm. 1.

5) Vgl. Magie II 1189f. Anm.20; Vitucci Commentary 11 475f. 6) Vgl. Walbank, Commentary II 476.

48f.

Anm.4;

Walbank,

das

zuvor

den

Prusias

I. und

Prusias ad Hypium

Namen

Kieros

getragen

und

279

zu

gehört hatte (1). Prusias |. hatte die Stadt Herakleia erworben. Ob Prusias ad Hypium bei

Herakleia

Pontu

im Kriege gegen der Neugründung

auch neu .bevölkert wurde, wissen wir mangels Quellen nicht (2). Louis Robert hingegen hat gezeigt (3), daß die Institutionen und Traditionen, die Kieros von Herakleia übernommen hatte, auch in Prusias weiterexistierten. So galt in der Kaiserzeit Herakies sowohi in Herakleia als auch in Prusias ad Hypium als Ktistes (4). Diese "Neugründung" wird also im wesentlichen eine Umbenennung gewesen sein (5). Möglicherweise war aber Stadt damit verbunden (6). Ein Zeugnis

Prusias könnte die Erwähnung zeitlichen Inschriften sein (7).

einer

auch eine Verlegung der für den Gründerkult in

Phyle

"Prusias"

in

kaiser-

Eines der umstrittensten Kapitel in der Geschichte der hellenistischen Städtegründungen betrifft Prusa am Olympos. Über die Gründung dieser Stadt haben wir vier verschiedene Angaben in der literarischen

Prusa phanos

Überlieferung

κτίσμα von

Iloouciou

Byzanz

(8).

τοῦ

(s.v.

Strabon

πρὸς

(XII

Κροῖσον

προῦσα),

bei

dem

4,3

p.564)

nennt

πολεμήσαντος, man

fast

den

Ste-

gleichen

Wortlaut wiederfindet, überliefert aber statt Kroisos den Namen Kyros: κτίσμα Ioouciou τοῦ πρὸς Κῦρον πολεμήσαντος. Man hat wegen dieser unterschiedlichen Versionen den Strabon-Text entweder nach Stephanos zu verbessern versucht (9) oder Strabon 1) HI

2,

Memnon, 260;

FGrHist

Niese,

434,

19

Geschichte

und

III

23.

72;

Vgl.

Droysen,

A.Kórte,

Geschichte

Ath.Mitt.

24,

1899,

412; Bosch, Bithynien 89 Anm.9; Meyer, Grenzen ll4f.; Tscherikower 45; Rostovtzeff, Hellenistic World II 663; Jones, Greek City 17; Magie I 307. II 1190 Anm.21; Vitucci 52f.; Dörner, Prusias 1135;

Habicht,

Prusias

I.

1096f.;

Jones,

Cities

151;

Robert,

Mineure 61f. 131; Harris, Bithynia 861. Irrtümlich spricht I 791 von Prusias IV., der Kieros umbenannt habe. 2) Für eine Neubesiedlung: Meyer, Grenzen 115; Prusias I. 1096 ("anscheinend"). 3)

Robert,

4) Vgl. 5)

Nr.

Dórner,

Asie

Mineure

58 und Prusias

Nr. 1135;

Asie

Schneider Habicht,

62,

69 des Katalogs Robert,

Asie

im Anhang. Mineure

62.

6) Vgl. Robert, Asie Mineure 62. 7) Dórner, Bithynien Nr.4, Z.22; IGR III 1422, 2.45; Le Bas Waddington 1176. 1177; A.Kórte, Ath.Mitt. 24, 1899, 435ff. Nr.26; G.Mendel, BCH 25, 1901, 65ff. Nr.208 und 80ff. Nr.211 sowie 82f. Nr.213. - Vgl. W.Liebenam, Stádteverwaltung im rómischen reiche, Leipzig 1900, 223; Meyer, Grenzen 115; Dörner, 1137; Habicht, Prusias I. 1097; Robert, Asie Mineure 131 Anm. 8) Vgl. Droysen, Geschichte III 2, 258f.; Tscherikower Sólch 156ff.; Meyer, Grenzen 114; Vitucci 60ff.; Habicht,

I. 1103f.; Dórner, Prusa 1077f. 9) So H.L.Jones bei Strabon in der Loeb Classical Library.

KaiserPrusias 14. 47íf.; Prusias

280

Die Städtegründungen der bithynischen Könige

und Stephanos auf andere Weise in Übereinstimmung gebracht (1). So wolite man auch diesen Dberlieferungszweig in κτίσμα προυσίου τοῦ

πρὸς Klepov πολεμήσαντος Andererseits wird nach einem

nischen hat,

König

die

Plinius

Prusias

Gründung

(n.h.

V

i.,

der

von

lange nach

Prusa

32,148)

konjizieren (2). Arrian-Fragment ad

steht

Olympum

hingegen:

(3)

dem

Kroisos und

bithy-

Kyros gelebt

zugeschrieben.

Prusa

ab

Bei

Hannibale

sub

Olympo condita. Wir wissen, daß sich Hannibal nach seiner Flucht aus Karthago eine Zeitlang auch bei Prusias |. aufgehalten hat (4), so daß die Angaben bei Arrian und Plinius in Übereinstimmung gebracht werden könnten. Viele Gelehrte nehmen daher eine

Mitwirkung Hannibals an der Gründung von Prusa an (5), vor allem weil der Karthager auch die Stadt Artaxata in Armenien für König Artaxias erbaut haben soll (6). Ais eigentlicher Gründer von Prusa am

Olympos

muß

dann

aber

auf jeden

Fall

Prusias

|. gegolten

haben

(7). Dion

von

Prusa

weist

in

seiner

&7.Rede,

die

er

in

seiner

Heimatstadt gehalten hat, auf einen gewissen Macrinus hin, einen Wohltáter von Prusa, der das Grab und die Statue des Kónigs Prusias von der Agora verlegt habe (8). Man kónnte hierin einen

ὡς

1) Die ἔνιοί

Konjektur von φασι Κροίσου

Großkurd τοῦ πρὸς

lautet: Κῦρον

κτίσμα Προυσίου fi πολεμήσαντος. Vgl.

dazu Droysen, Geschichte III 2, 259; A.Forbiger, Handbuch der alten Geographie II, Leipzig 1844, 386 Anm.84; Tscherikower 48; Sölch 156 Anm.l. 2) Konjektur von Palmer entsprechend Memnon, FGrHist 434,19, wonach König Prusias I. Kieros erworben hat. Vgl. die StrabonAusgabe

Prusa

von

G.Kramer,

Vol.

II

p.557;

Sölch

156

Anm.1;

Dörner,

1077.

3) Arrian,

FGrHist

156, fr.29 - Tzetzes,

chil. III 963f.

4) Nep. Hann. 10,1; Iust. XXXII 4,2. Vgl. Tscherikower 48; Habicht, Prusias I. 1104; Voegtli 126f. 5) Z.B. Droysen, Geschichte III 2, 258f.; Sölch 156ff.; G. De Sanctis, Storia dei Romani IV 1, Turin 1923, 258; Vitucci 60ff.;

Dórner,

Prusa

1078;

Habicht,

Prusias

I.

1104;

Voegtli

126f.

- Auf

den Rat Hannibals von Prusias 1. gegründet: Bosch, Bithynien 89 Anm.95; M.Holleaux, BCH 48, 1924, 46 - Ders., Etudes d'épigraphie et d'histoire grecques II, Paris 1968. 114f.; Rostovtzeff, Hellenistic World II 663; Jones, Cities 151. - Vgl. auch ImhoofBlumer, Prusa 9 Anm.3; Robert, Etudes anatoliennes 231f. - Magie II 1187 Anm.l6 ist gegen jede Verbindung Hannibals mit der Gründung.

6) Strab.

I.

1104;

7)

XI

dagegen

Vgl.

Sólch

14,6 p.528; aber

Plut.

Luc.

31,4f.

die Zweifel von Magie

156f.;

Vitucci

60 Anm.3.

Vgl.

Habicht,

Prusias

II 1187 Anm. 16.

- Prusias

I. als Gründer

nehmen an: A.Forbiger, Handbuch der alten Geographie II, Leipzig 1844, 386; Magie I 306. II 1187 Anm.16; Schónert-Geiss, Bithynien 610; Robert, Asie Mineure 131; Harris, Bithynia 861f. 8) Dion.Chr. or. 47,17. - Wer der genannte Macrinus ist, muß

Der Gründer von Prusa am Olympos Hinweis auf den durch sein Grab klar,

ob

Dion

281

Gründerkuit für Prusias in Prusa, gekennzeichnet auf der Agora, vermuten (1). Allerdings ist nicht

die

Agora

von

Prusa

im Satz zuvor ein Beschluß Nikomedeia erwähnt ist. E.Preuner hat eine von

oder

über

die

Nikomedeia

Verlegung

Chr.Papadopulos

meint

von

(2),

da

Gräbern

in

angeblich

in

Prusa

gefundene Inschrift nochmals publiziert (3): Npouclaı τῶι. ceBaot&bı/ βασιλεῖ xal κτίστηι προύσης, μνήμης χάριν ὁ 85fiuoc/

ἀνέϑηκεν. Diese Inschrift schien bestätigen. Es hat sich aber bald um eine Fälschung handelte (5). Die

Auffassung,

Neubenennung

führten,

gehört,

die

einer

daß

Prusias

alten,

schon

eigentliche

versuchte

die Dberlieferung von Arrian zu herausgestellt, daß es sich dabei |.

und

vorher

Gründung

aber

die unterschiedlichen

Hannibal

lediglich

bestehenden

schon

ins

Stadt

6.Jh.

Überlieferungen

die

durch-

v.Chr.

miteinander

zu verbinden (5), wurde aber bald weitgehend zurückgewiesen (6). Ein vorhellenistischer Gründer mit Namen Prusias ist uns sonst unbekannt. Der bei Strabon und Stephanos von Byzanz erwähnte

Prusias ist entweder der bithynische Kónig, wobei dann wohl ein anderer Name statt Kyros oder Kroisos in der Überlieferung stand (7), oder ein erfundener eponymer Gründer, der das Alter der offenbleiben. Vgl. C.P. Jones, The Roman World of Dio Chrysostomos, Cambridge/Mass. - London 1978, 112. 1) So Rec.gén. 575 Anm.2; H.Lamar Crosby, Dio Chrysostom IV, Cambridge/Mass.

2)

Für

- London

Nikomedeia:

Chrysostomum

quae

Macrinus; C.P. Cambridge/Mass.

3) 4)

So

Meyer,

exstant

261.

Arnim,

Dionis

omnia,

Vol.

Jones, The Roman - London 1978, 112.

E.Preuner,

Chr.Papadopulos

1946,

J.de

Aus

alten

Papieren,

publiziert in Pandora Grenzen

114;

Prusaensis

II,

Berlin

World

of

Ath.Mitt. 16,

L.Robert,

1865, REA

quem

?1962, Dio

46,

vocant

350

s.v.

Chrysostom,

1921,

24;

von

374 Nr.11. 36,

1934,

524;

Ders.,

Rev.phil. 65, 1939, 137; Vitucci 60f. Anm.3; Dörner, Prusa 1078; Habicht, Prusias I. 1104; Robert, Asie Mineure 131 Anm. 13. 5) So A.Kórte, Ath.Mitt. 24, 1899, 412 Anm.l, dessen Hauptargument war, daB in hellenistischer Zeit der Name Prusa nicht von dem Kónigsnamen Prusias abgeleitet worden sein kónne; vgl. Sólch 156f,

Anm.2;

Dörner,

Prusa

1077.

-

Tscherikower

48f.

stimmte

Kórte nur darin zu, daB an der Stelle des spáteren Prusa schon im 6.Jh. ein Ort bestanden habe. - G.Radet, La Lydie et le monde grec au temps des Mermnades, Paris 1893, 221f. schreibt die Gründung dem Kroisos zu. 6)

G.Mendel,

M.Holleaux,

BCH

Etudes

24,

1900,

d'épigraphie

363

et

Anm.2;

d'histoire

Tscherikower

48f.;

grecques

Paris

II,

1968, 114 Anm.4; Meyer, Grenzen 114. 162; Robert, Etudes anatoliennes 232 Anm.1; Magie I] 1187 Anm.16; Vitucci 60 Anm.3; Habicht, Prusias I. 1105. 7) So Tscherikower 48f.

282

Die Stádtegründungen

der bithynischen

Kónige

Stadt heraufsetzen sollte (1). Auf den Rückseiten mehrerer kaiserzeitlicher Münzen aus Prusa erscheint ein Ktistes Prusias. Die Rückseite einer unter Commodus geprägten

Münze

IPOYEAEIE

TON

unter

als

Geta

LAEIZ

und

einem

Zepter

einem

Baum

die

in läßt

Büste

des

trägt

Prusias

in

der

Hand

an

sich

ein

Adler

die

(2). Inschrift

einem

einen

Heros

Altar

nieder,

Prusias

und

Eine

die

und

Prägung

KTIETHN

Kleidung,

einen

Legende

andere

TON

militärischer

zu erkennen. Man könnte Gründerheros erkennen durch

Gründers

IIPOYZIAN

Augustus

zeigt

Rundtempel mythischen Gründung

zeigt

KTIETHN

Stier

daneben

IIPOY-

wie

er

opfert.

ist ein

kleiner

in dem Tempel das Heroon und die Darstellung auf in

früher

Zeit

mit

Auf

beziehen

des die (3),

da viele Städte Kleinasiens in der Kaiserzeit den eponymen Gründerheros auf den Münzen darstellen ließen (4). Daß der Ktistes der Münzen ein mythischer Heros namens Prusias sei, der in der Kaiserzeit propagiert wurde, versuchte man durch die Annahme zu belegen, die Büste auf der Commodus-Prägung stelle das idealisierte Porträt des jugendlichen Heros dar und zeige keine Ähnlichkeit mit den Porträts der bithynischen Könige auf Münzen (5). Dazwischen liegen aber einige Jahrhunderte. Andere Gelehrte sahen hingegen in der Büste die Darstellung des Stadtgründers Prusias I. (6).

Die

Szene

auf

der

Geta-Münze

erinnert

an

die

Gründungs-

darstellung auf den Münzen Nikomedeias, auf denen Nikomedes l., also der die Stadt gründende Kónig, das Gründungsopfer darbringt (7). Ein ähnlicher Münztyp wurde in Prusa auch unter Caracalla geprägt (8). Ein Krieger, ebenfalls mit Zepter und dadurch 1)

So Magie

II 1187 Anm. 16,

2) Rec.gén. 48 = Imhoof-Blumer, Prusa 9 Nr.6. Die belorbeerte Büste auf der Rückseite einer Prägung des Severus Alexander (Rec.gén. 137) könnte nach den Bearbeitern des Rec.gén. ebenfalls Prusias I. darstellen; nach F.Imhoof-Blumer, RSN 13, 1905, 195 Nr.3 = Ders., Zur griechischen und römischen Münzkunde, Genf 1908, 35 Nr.3 gilt das Gleiche für die Büste auf der Rückseite einer Münze des Philippus. Vgl. auch F.Imhoof-Blumer, JIAN 1, 1898, 34, 3) Die Münze: Rec.gén. 116. Ein weiteres unpubliziertes Stück bei der ANS. Vgl. auch Rostovtzeff, Gad 287. 4) Vgl. den Katalog im Anhang mit den Belegen. - Für diese Interpretation kónnte auch die Münze des Commodus, Rec.gén. 44 sprechen, auf der ein Heros, durch seine Nacktheit als solcher gekennzeichnet, an einem Altar opfert. Auch dort ist ein Baum neben dem Altar zu finden. Nach SNG Cop. 588 ist in der Gestalt aber vielleicht Apollon zu sehen.

5) Vgl. Rec.gén. p.575 und Imhoof-Blumer, Prusa 9f. 6) So Droysen, Geschichte III 2, 259; G.Mendel, BCH 363f.

Anm.2;

Meyer,

Asie Mineure 131 eponymer Heros.

mit

Grenzen

114;

Anm.13.

-

Dörner,

Dagegen

Prusa

Magie

II

105;

Imhoof-Blumer,

Prusa

8 Nr.lund

1900,

1078;

Robert,

1187

Anm.ló:

7) Vgl. oben S.272ff. 8) Rec.gén.

24,

2.

Die Gründungssage

von Prusa am Olympos

283

offensichtlich auch als Kónig gekennzeichnet (1), opfert an einem Altar. Daneben ist ebenfalls der Baum mit dem Adler zu erkennen. Statt des Rundtempels ist aber ein springender Eber dargestellt. Die Legende gibt lediglich das Ethnikon. Während die Bearbeiter des

Recueil Prusa sehen

général den

in dem opfernden

gleichen

(2),

hält

Heros

wie

Krieger der beiden

in

der

Büste

der

imhoof-Blumer

es

auch

für

Münztypen

aus

Commodus-Prägung möglich,

daß

der

bithynische König dargestellt ist (3). Die Caracalla-Prägung spielt jedenfalls auf eine Gründungssage an, auf ein Ereignis, das zur Gründung von Prusa führte, aber mangels Quellen nicht mehr genau zu rekonstruieren ist (4). Dieses Ereignis legendärer Art kann mit Prusias I. zunächst in Zusammenhang gestanden haben, dann aber

móglicherweise

in

<ere

Zeiten

projiziert worden sein (5). I. zugeschriebene Prägung derteil und deren Rückseite (7).

Das

erinnert

an

mythische

Gründer

von

Die

gleiche

auf

die

eponymen

ephesischen

Ephesos,

Darstellung

einen

Heros

zurück-

Imhoof-Blumer verweist auf die Prusias (6), deren Vorderseite ein Pferdevoreinen Eber auf einer Speerspitze zeigen

findet

Münzen,

Androklos, sich

auf

auf

einen

Münzen

denen

Eber

Prusas

der

jagt (9),

(8). wird

1] Der Gegenstand in der Hand des Kriegers ist bei beiden Typen nicht ein Speer, wie Imhoof-Blumer glaubte, sondern ein Zepter, entsprechend der Beschreibung im Rec.gén. 2) W.H.Waddington, E.Babelon, Th.Reinach, Rec.gén. p.575. 3)

Imhoof-Blumer,

Prusa

9f.

Zustimmend

Robert,

Etudes

anato-

liennes 232 Anm. 1. 4) Vgl. Imhoof-Blumer, Prusa 8f. - Wegen des "Ktistes Prusias" ist die Auffassung Voegtlis (S.127) völlig unwahrscheinlich, daß in der Kaiserzeit Hannibal als Gründer gegolten habe. Voegtli bezog auf eine Anregung K.Schefolds hin die Münzen Prusas, die den Selbstmord des Aiax darstellen, auf den Selbstmord Hannibals und nahm eine entsprechende Gründungssage an. 5) Imhoof-Blumer, Prusa 10 mit der Alternative, daB die Münzen entweder auf eine alte Gründungssage zurückgreifen oder sich auf ein Erlebnis Prusias' I. beziehen. $)

Imhoof-Blumer,

Prusa

8f.

Vgl.

Robert,

Etudes

anatoliennes

232

Anm. 1. 7) Die Münzen: Rec.gén. p.227, 34. 35. 35bis; Imhoof-Blumer, Prusa 8 Nr.3. 8) Z.B. BMC 232. 315f. 375. 394; SNG Aul. 1886. 1912. 7867; vgl. auch BMC 280. 290. 297. 322-325 und SNG Aul. 7875. - Zu dieser ephesischen Gründungssage vgl. Strab. XIX 1,3 p.632; Athen. VIII 36ld-e; IvEph. II 501. 557A; Head 577; W.Hahland,

Ebertóter

Antinoos-Androklos,

JOAI

41,

1954,

54ff.

und

Nr.

179

bezieht

nur

des Katalogs im Anhang.

9)

Rec.gén.

49.

168;

SNG

Cop.

603.

Allerdings

Imhoof-Blumer, Prusa 9 Nr.5 diesen Münztyp auf die Gründungslegende. Vgl. auch Bosch, Bithynien 125. - Ein Relief im Museum Brussa zeigt ebenfalls die Eberjagd: G.Mendel, BCH 33, 1909, 335 Nr.87.

285

Die Stádtegründungen

aber

meist

auf

Gründungssage

eine von

der bithynischen

kaiserliche

Prusa

am

Jagd

Olympos

Könige

bezogen. kónnte

Auch

der

Eber

in

der

eine

Rolle

gespielt haben, auf die die Prägung unter Caracalla und die hellenistischen Münzen anspielen. Vielleicht hat dieser Eber, parailel zu

anderen

Tieren

in Gründungssagen

Stelle der anzulegenden Ganz

unsicher

war

man

lange

Bithynion-Klaudiopolis

(2).

Ziaelas

zu,

dem

den

Gründer

hält

von

Bithynien

Nikomedes

I.

(1),

dem

Gründer

Prusas

die

Stadt gezeigt.

für

über

Eduard

die

Gründung

Meyer

schreibt

des

Nikomedes

Sohn

(4),

und

Magie

der

Stadt

sie

dem

König

I.

(3).

Jones

glaubt

(5),

daß

frühestens unter Prusias I. das Gebiet, in dem Bithynion liegt, an das bithynische Reich angeschlossen worden sein kann. Dörner nimmt schon eine frühere Besiedlung an und eine Neubenennung unter den bithynischen Königen, legt sich saber auf keinen bestimmten fest (6). Vor

kurzem

publizierte

hat

nun

kaiserzeitliche

Bithynion-Klaudiopolis Llepateboav/Tec

Welhung

Louis

Robert

Weihinschrift

verbessert.

καλῶς

an die Gerusie,

Roberts,

der

wir

der

von

vier

Dörner

Priestern

Ergänzung

handelte

(8)

es

aus

Dörners:

sich

um

eine

für die die vier Stifter die Priesterfunktion

statt der Gerusie

ein

eine

von

Nach

y(eool υσίαι

ausgeübt hätten, also Priester der seien. Sehr viel einleuchtender besitzen

(7)

Zeugnis

für

den

den

personifizierten Gerusia gewesen ist aber die neue Ergänzung

Namen

Kult

des

Kaiserzeit, sicherlich ein Kult für Prusias mit guten Gründen (9), daß der König in

I [oo] voca.

Prusias

liest. Damit

in Bithynion

zur

I. Daraus schloß Robert Bithynion als Ktistes der

Stadt einen Gründerkult hatte und daß die Anlage dieser Stadt die Reihe der Städtegründungen des bithynischen Königs Prusias einzuordnen 8. Eine

in |.

ist.

Dropion, Weihinschrift,

Ktistes die

in

Olympia

der

Paionen

gefunden

wurde,

hat

folgen-

1) Vgl. Strosetzki, passim. 2) Zur angeblichen Gründung durch Mantineier vgl. Dórner, Bithynien 32; Magie II 1190 Anm.22; Vitucci 34 Anm.2. 3) E.Meyer, RE III 1, 1897, 517 s.v. Bithynia; ebenso Meyer, Grenzen 112. Dagegen Magie II 1191 Anm.22. Vgl. auch Chr. Habicht, RE X A, 1972, 394 s.v. Ziaelas. 4) Jones, Greek City 17; Jones, Cities 150. Dagegen Magie II 1190 Anm.22; Vitucci 34 Anm.2.

5)

Magie

I

307.

II

1190f.

Anm.22.

Robert, Asie Mineure 131. 6) Dérner, Bithynien 32. 7) Robert, Asie Mineure 129ff. 8) Dórner, Bithynien 40f. Nr.81.

9) Robert,

Asie Mineure

130f.

Vgl.

auch

Vitucci

33f.;

Dropion,

den

[κ]αὶ

Wortlaut

xt(oxnv

(1):

König

[Acw]ni(ova

τὸ

der Paionen

285

Λέοντος /

κοινόν ) [τ]ῶν

[BajovAÉa

παιόνων

Nardvwv/

dvé9nxe/

ἀϊ[ρ] ετῆς

ἕνεμεν / καὶ εὐνοίας τῆς ἐς αὐτούς. König Dropion ist bei Pausanias (X 13,1) als Stifter eines Weihgeschenks in Delphi und in einer Inschrift aus Delphi erwühnt, die zuerst Pouilloux und dann mit neuer Lesung Bousquet publizierten (2). Die Vermutung, den Namen Dropion in dem aus den Buchstaben AP bestehenden Monogramm auf Münzen der Paionen zu finden (3), hat sich als falsch erwiesen (1).

Wir wissen nistischer Zeit

sehr (5).

etwa

289/8

im

Stadt

Jahre

unter

wenig über die Kónige Ein Vorgänger Dropions, v.Chr.

anderem

mit

glaubte (7), daß die folgte, weil er auf den

wie

auf

den

von

den

Getreide

der Paionen in helleKönig Audoleon, wird

Athenern

versorgt

geehrt,

hatte

(6).

weil

er

die

Dittenberger

Herrschaft des Dropion der des Lysimachos Münzen des Lysimachos ein ähnliches Zeichen

paionischen

mit

dem

angeblichen

Monogramm

Dropions

sah (8). Er folgerte daraus, daß Dropion nach dem Kelteneinbruch des Jahres 279 v.Chr. das Königreich der Paionen gegründet hatte und sich damit den Ehrentitel Ktistes erwarb (9). Tarn schloß

1) 225

IvOlympia

Anm.1;

296f.;

Nr.303

Hitzig

Beloch,

- Syll.?

394.

- Bluemner

GG

IV

1,

III 566

Vgl.

2,

dazu

705f.;

Anm.1;

Niese,

Pfister,

Tarn,

Geschichte

II

Reliquienkult

I

Antigonos

173;

J.

Kaerst, RE V 2, 1905, 1721 s.v. Dropion; Head 237; H.Gaebler, Zur Münzkunde Makedoniens VIII, ZfN 36, 1926, 183f.; B.Lenk, RE XVIII 2, 1942, 2406 s.v. Paiones; Pouilloux, Dropion 22ff.; Mack 154f.; Franke, Alt-Epirus 66; P.R.Franke, Die antiken Münzen von

Epirus I, Wiesbaden

1961,

18f.;

Schneider I 336.

2) Pouilloux, Dropion 22ff.; J.Bousquet, Dropion, roi des Péones, BCH 76, 1952, 136-140. Vgl. auch Mack 154; Franke, Alt-Epirus 66 Anm.45; Schneider II 915. - Zum Weihgeschenk in Deiphi: G.Daux, Pausanias à Delphes, Paris 1936, 134f. 3) So F.Imhoof-Blumer bei P.Six, Annuaire de numismatique et d'archéologie 7, 1883, 5ff.; Head 237; J.Kaerst, RE V 2, 1905, 1721; IvOlympia Nr.303; Tarn, Antigonos 173; Beloch, GG IV 1, 566 Anm. 1. 4) H.Gaebler, ZfN 36, 1926, 183ff. Vgl. Pouilloux, Dropion 25. 5) Eine Münze Leons, des Vaters von Dropion, bei H.Gaebler, Zur Münzkunde Makedoniens IX, ZfN 37, 1927, 244 Nr.35. Vgl. Pouiloux, Dropion 27f.; Mack 154. 6) 5011." 371. Zur Datierung vgl. B.Lenk, RE XVIII 2, 1942,

2406. 7) W.Dittenberger, Syll.* 394 n.1. 8) Vgl. auch W.Dittenberger - K.Purgold, IvOlympia Nr.303; Niese, Geschichte II 225 Anm.l; J.Kaerst, RE V 2, 1905, 1721; Tarn, Antigonos 173 Paris 1936, 134 Anm.2.

9) Hitzig

mit

Anm.16;

G.Daux,

W.Ditténberger,

Syll.?

394

-

2,

Niese,

J.Kaerst,

Bluemner

III

RE V 2, 1905,

706;

n.2.

1721; Beloch,

Pausanias

Ebenso Geschichte

à

IvOlympia II

225;

GG IV 1, 566 mit

Delphes,

Nr.303; Head

Anm. 1.

237;

286

Dropion,

sich

dieser

mit der

Datierung

an,

Konstituierung

Ktistes der Paionen

erkannte

des

aber,

Koinon

der

daß

der

Paionen

Ehrentite!

Unter Antigonos Gonatas müsse dann die Herrschaft Dropions Freiheit Paioniens beendet worden sein (2). Gegen diese Theorie, die auf den beiden Annahmen

Dropion

habe

Antigonos erhoben

gleich

(3).

Er

Verfassung

Ktistes

nach

Gonatas in

der

Kelteninvasion

besiegt

wies

worden,

darauf

Paionien

hin

einzubringen,

daß

man

Pouilloux

daß

allein

die

kann,

Dropion

die

das

Heiligtum

beherrschten,

die

beruht,

Anderung

der

den

Bezeichnung

unbedingt mit dem Kelteneinfall verbinden muß. dem guten Verhältnis Dropions zu Delphi Aitolern,

und

Widerspruch

haben

diese

(1).

regiert und er sei von

hat

(4),

ausgereicht

Ktistes

zusammenhängt

Titel

also

nicht

Pouilloux schloß aus und damit zu den

daß

dieser

Herrscher

in

die Zeit des Gegensatzes zwischen dem Antigonidenreich und den Aitolern gehört und daß sich Dropion an den Aitolerbund angelehnt habe

(5),

um

seine

Unabhängigkeit

von

den

Makedonen

zu

erhalten.

Pouilloux datiert Dropion etwa in die Zeit des Demetrios Il. Mack (6) schloß sich dieser Auffassung an und fügte als weiteres Argument hinzu, daß nach 240 die Staatsform des Koinon durch den Aufstieg des Achäischen und des Aitolischen Bundes bekannt wurde und zur Entstehung weiterer Koina führte. So gehört die Bildung des Epirotischen Koinon in diese Zeit und wohl auch die Annahme dieser Staatsform in Paionien.

Unsere

Inschrift,

die das

Koinon

der

Paionen

in Olympia

aufge-

stellt hat, zeigt, daß Dropion wegen der Schaffung des Koinon als Ktistes bezeichnet wurde (7), nicht als Begründer des Paionenreiches, in zeigt (8),

dem und

ja schon sein Vater Leon König war, wie eine Münze auch nicht als Befreier der Paionen, wie manche

geglaubt haben (9). Der Titel Ktistes hat hier einen ganz konkreten Inhalt, ist aber über den Bereich der Stadt auf einen Bundesstaat erweitert,

der

der

gegründet

Paionen

bekannten 1)

und

einen

der

Tarn,

ZfN

ähnlichen

Epiroten

173.

1927,

244f.;

Schneider I 336. 2) Tarn, Antigonos Casson

ZfN

legte

37,

das

Man

Ende

können

Ebenso 365.

245; der

sich

unter

RE

Ebenso

B.Lenk,

paionischen

ZfN

Niese,

Koinon

den

Die

XVIII

KE

dem

wie

(10).

H.Gaebler,

B.Lenk,

320f.

1927,

wird

Zusammenschluß

vorstellen

Antigonos

37,

H.Gaebler,

wurde.

besser

Rechte 36,

2,

1926,

1942,

Geschichte

XVIII

2,

des

II

1942,

Kónigsherrschaft

184

2406; 225;

2406. schon

in

die Zeit um 280 v.Chr.(S.191). 3)

Pouilloux,

J.Bousquet,

BCH

4) Pouilloux, 5) Vgl. auch

6) Mack 7) 8) 9) 10)

Dropion

76,

1952,

22ff.

Ihm

136ff.;

Dropion 26. Tarn, Antigonos

schlossen

Franke, 173.

154f.

So Mack 155; Franke, Alt-Epirus 66. Vgl. oben S.285 Anm.5. So z.B. Skard, Pater patriae 58. Vgl. Franke, Alt-Epirus 66.

sich

an:

Alt-Epirus 66

Mack

154f.;

Anm. 45.

Mithridates

I.

noch weiterhin regierenden Kónigs wesens eingeschrünkt, wie auch das

Ktistes

287

waren Fehlen

innerhalb des Staatsder Kónige auf Münzen

zeigt (1). 9.

Mithridates

Mithridates

|.,

der

zu

|.

Ktistes

Beginn

des

3.Jh.

v.Chr.

das

Königreich

Pontos begründete, trug den Beinamen "Ktistes" (2). Μιϑριδάτης, ὁ Κτίστης προσαγορευϑείς heißt er bei Strabon (XII 3,41 p.562) und ebenso wohl schon in einem Fragment des Hieronymos von Kardia (3). Der Begriff wurde also vielleicht schon zu Lebzeiten des Kónigs gebraucht, wenn er auch nicht als offizieller Titel auf Münzen oder in Inschriften bezeugt ist. Die Bedeutung von "Ktistes" ist in diesem Falle sehr klar erkennbar. Könige, die Dynastien oder Reiche begründet hatten, konnten in der griechischen Welt mit diesem Begriff bezeichnet werden, wobei das Wort "Ktistes" über den engen Bereich des Stadtgründers auf den Schöpfer oder Neuorganisator eines größeren

Staatswesens letztendlich

ausgedehnt in

römischer

worden Zeit

bis

ist. zu

Diese

den

Erweiterung

Ehrentiteln

führte

κτίστης

τῆς

οἰμουμένης oder κτίστης τοῦ κόσμου (4). Dem zur Bezeichnung des Reichsgründers erweiterten Gründerbegriff entspricht im Lateinischen die Verwendung von conditor beispielsweise bei Justin (XXXVIIi 7,1), wo Kyros und Dareios als conditores Persici regni und Alexander der Große sowie Seleukos I. als conditores imperii Macedonici bezeichnet werden (5). Der Gründer eines heilenistischen Reiches war auch Mithridates |. von Pontos, der deshalb "Ktistes" genannt wurde. 1) Vgl. Franke, Alt-Epirus 66f.; P.R.Franke, Die antiken Münzen von Epirus I, Wiesbaden 1961, 18f. Siehe auch Tarn, Antigonos 173 und Pouilloux, Dropion 30 Anm. 1. 2) Vgl. Pfister, Reliquienkult I 296; Prehn 2085; Pfister, Alex-

ander 65. - Zu Pontos, Leipzig

Mithridates: Ed.Meyer, Geschichte des Kónigreiches 1879, 33ff.; A.v. Gutschmid, Wer ist Μιϑριδά-

τῆς ὁ Κτίστης, in: Ders., Kleine Schriften II, Leipzig 1892, 523ff.; Th. Reinach, Mithradates Eupator, König von Pontus, Leipzig 1895, 7f.; Meyer, Grenzen 157; Geyer, RE XV 2, 1932, 2158-2160 s.v. Mithridates 7; Magie I 189. II 1086f.; Préaux I 138; E.Olshausen, RE Suppi.15, 1978, Civilisation 107f.; J.Hornblower,

1981, 3)

398ff. s.v. Hieronymus

Pontos 2; Chamoux, of Cardia, Oxford

243ff. - Vgl. auch Plut. Demetr.4. Hieronymos

v.Kardia,

FGrHist

154,

fr.

7

=

[Lukian.]

Macrob.

13. Vgl. auch Ed.Meyer, Geschichte des Königreiches Pontos, Leipzig 1879, 36f. - Das Fragment ist "allerdings unistritten; siehe neuerdings J.Hornblower, Hieronymus of Cardia, Oxford 1981, 244. 4)

Vgl.

Smith

370;

Pfister,

5) Siehe oben 35.232. conditorem tanti regni.

Alexander

Vgl.

auch

65f.

Iust.

II

10,7:

Cyrum

288

Der Ktistes auf parthischen

10.

Der

Weitere nach dem

Ktistes auf parthischen Tetradrachmen

Belege für den erweiterten Gründer des pontischen

Begründer

Tetradrachmen

des

paionischen

Gründerbegriff "Ktistes" Königreiches und nach

Koinon

-

eine

gesondert

sind dem

stehende

Erscheinung - erst wieder aus dem 1.Jh. v.Chr. bezeugt. Unter den griechischen Münzen, die von den Partherkónigen geprägt wurden, befindet sich ein einzelner Typ, in dessen Legende

der

Münzen üblichen

Titel

"Ktistes"

vorkommt,

"Euergetes", “Philhellen", Titel der parthischen Kónige

während

sonst

auf

den

"Dikaios", "Epiphanes" sind. Eine Tetradrachme,

die die

in Seleukeia am Tigris geprägt wurde (1), zeigt auf der Vorderseite die Büste des parthischen Kónigs, auf der Rückseite die übliche Darstellung des thronenden Dynastiegründers Arsakes (2) und die Legende

BAZIAEQZ

BAZIAEQN

METAAOY

APZAKOY

ΚΑΙ

KTIETOY.

Die

Münze wird in der Regel König Orodes ll. zugewiesen, der von ca. 58/7 - 39 v.Chr. regierte (3). Wie ist aber der ungewóhnliche und einmalige Titel "Ktistes" auf dieser Münze aus dem Partherreich zu verstehen? Mit

dem

therkónig

Titel

ΒΑΣΙΛΕῪΣ

Mithridates

Il.

BAZIAEQN

auf den

(4),

Münzen

den

geführt

zuletzt

hatte,

der

Par-

stellte

sich

1) Die Münzen: Gardner 39 Nr.15 und PI.III 15; W.Wroth, BMC Parthia, London 1903, 68 Nr.1; A.v. Petrowicz, Sammlung Petrowicz. Arsaciden-Münzen, Wien 1904, 47 Nr.1-3; Brett, Greek Coins 293 Nr.2226 - Mérkholm, Parthian Coinage, Pl.5, Nr.26; Sellwood 124, Type 44. Vgl. Head 820; A.de la Fufe, Nouveau classement des monnaies arsacides d'aprés le Catalogue du British Museum, Rev.num. 8, 1904, 328. 353f.; McDowell 184; Simonetta, Notes 117; Mérkholm, Parthian Coinage 38. 40. 2) Vgl. Head 818; McDowell 162; R.Góbl, Antike Numismatik I, München 1978, 94; Sellwood 8. 3) Vgl. aber die Diskussion

von

Simonetta,

Notes

120.

-

Wroth

führte die Münze noch unter Orodes I. auf, der aber nach der neueren Königsliste (vgl. McDowell 206f.; Simonetta, Notes 115f.; K.Walton Dobbins, The Successors of Mithradates II of Parthia, NC

1975,

24f.;

Schippmann

33.

36ff.)

als Orodes

II.

zu bezeichnen

ist.

Orodes I. auch noch bei Prehn 2086 und Taeger, Charisma I 328. Auch Gardner 41 schrieb die Münze Orodes zu, A.v. Petrowicz, Sammlung Petrowicz. Arsaciden-Münzen, Wien 1904, 47 jedoch dem Phraates III. A.v. Gutschmid, Über die Beinamen hellenistischer Kónige, in: Ders., Kleine Schriften IV, Leipzig 1893, 112 wies darin die Münze zunàchst Mithridates III. zu und bezog sie auf die Gründung von Arsakeia, dann seiner Nachbarländer, Tübingen

später (in: Geschichte Irans und 1888, 97) wie Gardner dem Orodes.

4) Nach Le Rider, Suse 402f. führte Orodes den Titel seit dem Sieg bei Karrhai 53 v.Chr., nach Sellwood 118 seit der endgültigen Besiegung seines Bruders; vgl. auch Mérkholm, Parthian Coinage 38.

Die Titel der Partherkónige

auf den Münzen

289

Orodes |l. wieder in die Nachfolge der Achämenidenkönige, und dieser Titel auf unserer Münze ist eines der Argumente für ihre Zuweisung an diesen König. APEAKHE ist der regelmäßige Thronname, (1).

den Das

die Partherkönige nach bedeutet, "Ktistes" in

unbedingt

den

Dynastie-

und

dem der

Dynastiegründer führten Münzlegende muß nicht

Reichsgründer

Arsakes

kennzeichnen

(2), der vermutlich um 237 v.Chr. zum König ausgerufen worden war (3). Wahrscheinlich bezieht sich der Titel "Ktistes" auf ein Ereignis,

das unter dem König stattfand, der die Münzen prägen ließ (4). Denn die Epitheta, die auf den Münzen den Namen Arsakes begleiten, beziehen sich in ihrer Vielfalt auf den jeweils prägenden König, nicht auf den Dynastiegründer (5). Gerade die nur vereinzelt vorkommenden Epitheta erinnern an Besonderheiten in der Regierung des Königs, dem die Münze zuzuweisen Ist. Auf Prägungen des Phraates Ill. erscheint zum Beispiel der Begriff NIKH-

®0POE (6) (7). Oder

zur Erinnerung an dessen der Usurpator Tiridates

Epitheton

€IAOPQMAIOZ

(8),

weil

Erfolge gegen die Seleukiden trug auf den Münzen das

er

IV. zu stürzen versuchte (9). Man hat nun Ereignisse in der gesucht, die den Titel "Ktistes"

mit

Hilfe

der

Römer

Phraates

Regierungszeit des Orodes Il. rechtfertigen kónnten. Einige

glaubten (10), die fragliche Prägung gehöre ins Jahr 57, als Orodes seinen Bruder im Kampf um die Nachfolge des Vaters Phraates ill. zum ersten Mal besiegt hatte (11). Das würde aber schwerlich die

Bezeichnung 1)

als

Ktistes

erklären.

Einleuchtender

ist da der Hinweis

174;

Vgl. Ed. Meyer, RE II 1, 1895, 1270 s.v. Arsakes 8; Dressel Tarn, Parthia 574; R.Góbl, Antike Numismatik I, München

1978,

95.

2)

So

353f.

357.

3)

aber

Zu

offensichtlich

Arsakes:

J.Wolski,

1959, 222-238; Ders., Arsacides, Historia 11, Persia,

London

1962,

A.

de

la

Fuye,

L'historicité

Rev.num.

d'Arsace

ler,

8,

Historia

den

Vgl.

R.Góbl,

griechischen

180f.;

Antike

Titeln

Colledge

24ff.;

der

Numismatik

I,

Partherkónige

326ff. 6) Sellwood

48,

Type

8,

Arsace II et la généalogie des premiers 1962, 138ff.; R.N. Frye, The Heritage of J.Wolski,

Arsace

fondateur de l'état parthe, Acta Iranica Ser.III,1l, 1974, Schippmann 17ff. - Mit diesem ersten Arsakes beginnt Arsakidenära. 4) So auch Taeger, Charisma I 328. . 5)

1904,

17.

7) Vgl. Sellwood 40; Schippmann 271. 8) Sellwood 168, Type 55. 9) Vgl. Sellwood 167; Schippmann 45f. 10) McDowell 184; Brett, Greek 11) Vgl. dazu Schippmann 36.

Coins

293.

München

vgl.

1978,

Taeger.

ler,

159-199; auch die 95.

-

Charisma

Zu

I

290

Der Ktistes auf parthischen

Sellwoods

(1),

daf

sich

das

Tetradrachmen

Epitheton

"Ktistes"

auf

die

Wieder-

herstellung der Arsakidenmacht durch Orodes Il. beziehen könnte, nachdem zuvor eine Periode relativer Anarchie und rómischer sowie armenischer Einflußnahme das Partherreich geschwächt hatte. Im Jahre 88/7 v.Chr. nach dem Tod des Partherkónigs Mithri-

dates

|i.

hatte

der

Armenier

Tigranes

das

nórdliche

Mesopotamien

besetzt. Damit nahm der armenische Einfluß auf das Partherreich seinen Anfang, der auch in den folgenden Jahren andauerte (2). Es begann die Schwücheperiode der parthischen Macht, die vor allem auch durch innere Auseinandersetzungen bedingt war (3). Auch Phraates !il. war in den sechziger Jahren gegen die Armenier nicht sehr erfolgreich. Gleichzeitig stießen römische Truppen in parthisches Gebiet vor. Das Ende der parthisch - armenischen Auseinandersetzungen wurde von Pompeius in die Wege geleitet (4). Nach der Ermordung des Partherkónigs Phraates lii. durch seine Söhne Orodes und Mithridates gingen die Kämpfe innerhalb des Reiches weiter. Beide Brüder stritten sich um die Macht, Mithridates zeitweise mit Hilfe der Römer. Die genaue Abfolge der Ereignisse ist nicht sicher (5). Jedenfalls mußte Orodes 54/3 v. Chr. Babylonien mit der Hauptstadt Seleukeia zurückerobern, um

die

Einheit

des

Partherreiches

Zurückgewinnung

"Ktistes"

wiederherzustellen

Babyloniens

angeführt

(7).

wird

als

insgesamt

(6).

Auch

für

den

Titel

eine

neue

Grund

schuf

Orodes

ll.

1) Sellwood 119. Vgl. auch schon Gardner 10. 41. 2) Vgl. W.Wroth, BMC Parthia, London 1903, p. XXXI;

50ff.;

P.J.

Junge,

RE

Schur, RE XVIII 4, Schippmann 33f. 3) Vgl. McDowell

1949,

1990.

4)

Vgl.

Ziegler,

XVIII

4,

1949,

1983ff.

1949,

1989f.

s.v.

219;

Tarn,

Parthia

Partherreich

Parthia

30ff.;

s.v. II B;

587;

Debevoise

Parthia

II A;

Colledge

34ff.;

Schur,

Colledge

diese

RE

36f.;

XVIII

4,

Schippmann

34ff. 5) Vgl. dazu Cass.Dio XXXIX 56,2f.; App. Syr. 51; Iust. XLII 4,1ff., der aber als Quelle für diese Zeit viele Probleme birgt. Weiterhin Dressel 167ff.; "Tarn, Parthia 604; McDowell 212ff.; Debevoise 75ff.; Th. Lenschau, RE XVIII 1, 1939, 1135ff. s.v.

Orodes 1949,

1;

P.J.

1991;

Junge. Colledge

RE

XVIII

37;

4,

Le

1949,

1985;

Rider,

Suse

Schur,

RE XVIII

399ff.;,

4,

Buchheim,

Orientpolitik 74; Simonetta, Arsacid Coinage 17. 21ff.; Sellwood 110. 118; Simonetta, Notes 115. 120; Schippmann 36; M.Weiskopf, The Kuh Dasht Hoard and the Parthian "Dark Age", ANS Museum Notes

26,

1981,

Romano-Parthian

148ff.;

A.Keaveney,

The

King

Relations circa 64-53 B.C.,

AJPh

and

the

103,

War-Lords.

1982,

412.

6) Vgl. M.Streck, RE II A 1, 1921, 1176 s.v. Seleukeia Debevoise 77f.; Th. Lenschau, RE XVIII 1, 1939, 1137; Schur, XVIII 4, 1949, 1991f.; Simonetta, Notes 120; Schippmann 36. 7)

Vgl.

Möglichkeit. der Ktistes

Simonetta,

daß sei.

Notes

Mithridates

120.

III.

Simonetta

wegen

der

denkt

Eroberung

auch

an

1; RE die

Babyloniens

Orodes

Il.

und

sein

Sohn

Pakoros

291

Blütezeit des Partherreiches und stellte die Unabhängigkeit gegenüber äußeren Einflüssen weitgehend wieder her (1). In seine Regierung fällt die vernichtende römische Niederlage unter Crassus bei Karrhai und das mehrmalige Vordringen parthischer Heere über die Euphrat-Grenze (2). Hat sich also Orodes Il. unter griechisch-hellenistischem Einfluß als Ktistes, d.h. Neugründer des Partherreiches in der Münzpropaganda darstellen lassen? Alberto Simonetta (3) hat dagegen eingewendet,

Orodes

hätte

den

Titel

Ktistes,

wenn

er

ihn

wirklich

angenommen hätte, niemals aufgegeben, es müßten also noch mehr Zeugnisse dafür vorhanden sein. Dem kann man aber die Uneinheitlichkeit der auf den Münzen verbreiteten Epitheta entgegen-

halten,

die

bei

einem

König

nicht

immer

durchgängig

Verwendung

fanden.

Simonetta

schlägt

Pakoros,

den

Sohn

des

Orodes

Il.,

als

Prágeherr der Münzen mit "Ktistes" vor (4). Der junge Pakoros führte 51 v.Chr. die parthische Gegenoffensive nach Syrien und soll damals als Gegenkönig gegen seinen Vater aufgestellt worden

sein,

der

ihn

aber

zum

Mitregenten

machte

(5).

431/40

v.Chr.

führte Pakoros zusammen mit dem zu den Parthern geflüchteten Republikaner Labienus ein Heer gegen das römische Syrien und gegen Palästina. Pakoros setzte in Jerusalem einen König ein, Labienus eroberte große Teile Kleinasiens. Im Jahre 38 wurden die Parther aber endgültig von den Römern zurückgetrieben, wobei Pakoros den Tod fand (6). Pakoros hatte also versucht, das

Partherreich

bis

Einflußnahme

zu

Grund

für

Pakoros

zum

Mittelmeer

beseitigen.

auszudehnen

Nach

Simonetta

den

Titel

Ktistes

(7).

prägen

ließ,

werden

meist

Die In

und war

Drachmen die

Zeit

die

römische

dies

und

ein

guter

Bronzen,

zwischen

50

und

die 38

1) Vgl. A.v. Gutschmid, Kleine Schriften IV, Leipzig 1893, 119f. und seine Schlüsse aus der Wiederaufnahme des Titels ΒΑΣΙΛΕῪΣ BALIAEQN. 2) Vgl. Tarn, Parthia 606ff.; Debevoise 78ff.; Th. Lenschau, RE XVIII 1, 1939, 1137fíf.; P.J. Junge, RE XVIII 4, 1949, 1985ff.; Schur,

RE

XVIII

4,

1949,

1992ff.;

Colledge 37ff.; Buchheim, Orientpolitik 3) Simonetta, Notes 120, 4)

Simonetta,

Notes

120.

Ebenso

Ziegler,

75;

Partherreich

Schippmann

B.Simonetta,

32ff.;

37ff. Orodes

II

Off.

Vgl.

auch A.Simonetta, Arsacid Coinage 33f. Anm.]. 5) Dazu u.a. Iust. XLII 4,5 und W.Wroth, BMC Parthia, London 1903, p.XXXV; Debevoise 97ff.; J.Miller, RE XVIII 2, 1942, 2437

s.v.

Pakoros

1;

Ziegler,

Partherreich

34;

Colledge

43;

Buchheim,

Orientpolitik 75; Sellwood 143; Schippmann 40f. 6) Dazu Tac. hist. V 9,1; Iust. XLII 4,7ff. Vgl. u.a. Debevoise 109ff.; J.Miller, RE XVIII 2, 1942, 2437f.; Ziegler, Partherreich 34f.;

Colledge

43f.;

Buchheim,

Orientpolitik

75f.;

Simonetta, Orodes II 9; Schippmann 42£f. 7) Simonetta, Notes 120. Vgl. auch B.Simonetta,

Sellwood

Orodes

II 12.

143;

292

Der Ktistes auf parthischen Tetradrachmen

v.Chr. mit

datiert (1).

dem

Epitheton

bartlose Bart

Büste

auf

eines

den

Simonetta

in

viel

Zeit

also

Simonetta

Die

um

51

und

Mannes

ersten

als des

geprägt

Auffassung

weiteren Argumenten (3). Gegen die Auffassung

der

die die

mit dem

kurzen

sollen

von

nach

Pakoros

worden

von

beiden

aber,

zeigen,

Auftretens

v.Chr.

die

die Tetradrachmen

Bronzen

Tetradrachmen

des

unterstützte

legt Simonetta

Drachmen

jüngeren

fraglichen

der

Geschichte,

In diese Jahre Ktistes.

sein

Alberto

Simonetta

in

(2).

Bono

Simonetta

hat

sich

der mit

zuletzt

Mérkholm (4) gewandt, der die Argumente nicht überzeugend fand, vor allem daß der Ehrentitel "Ktistes" sich auf den jüngeren König beziehen sollte. Wir wissen allerdings zu wenig über das Partherreich

in

Reiches

dieser

und

Zeit,

um

gegenüber

Siegen des jungen

die

Stellung

des

Pakoros

Vater

nach

den

seinem

Mannes

beurteilen

innerhalb

des

überzeugenden

zu können.

Mdrkholm bezeichnet die bisher nachgewiesenen drei Tetradrachmen mit dem Titel Ktistes als "neutrale" Prägungen (5), die er in die Zeit der Auseinandersetzungen zwischen Orodes und seinem Bruder Mithridates datiert, als sich nämlich die Prägestätte Seleukeia auf keine der Parteien hätte festlegen wollen und daher den neutralen Dynastiegründer Arsakes auf der Rückseite der Münzen durch das Epitheton Ktistes kennzeichnen wollte. Wie ist

aber

damit

die

AEQN,

den

als

erster

hatte

(6),

zu

vereinbaren?

kónnen

Auf wird,

Vorderseitenbüste der

diese Münzen

wen ob

Orodes

auch

auf

ii.

- die

So

Titel

Titel

Ktistes

wie

auf den

es

beste

ist hier immer im Sinne von Gründer verwendet und bezieht sich nach nicht auf eine bestimmte Stadt.

|.

BAZI-

angenommen

Mdjrkholm

worden

wollte,

sein.

Parthermünzen

Arsskes,

Erachtens

ΒΑΣΙΛΕῪΣ

Mithridates

nicht empfunden

Dynastiegründer

meines

der

"neutral",

überhaupt

der

den

und

Partherkónige

auf

bezogen

Pakoros

Interpretation

oder

-,

auf

"Ktistes"

oder Neugründer eines Reiches der vorherrschenden Meinung

Aber könnte Orodes Il. nicht ais Neugründer von Seleukeia am Tigris gefeiert worden sein, das er von seinem Bruder Mithridates zurückerobert hatte (7)? Da die Tetradrachmen nach überein1)

W.Wroth,

BMC

Parthia,

London

1903,

p.XXXVII

1-8; Sellwood 143f., Type 49. 2) Simonetta, Notes 120f. 3) Simonetta, Orodes II 7ff., bes.12. 4) Mérkholm, Parthian Coinage 38 Anm.19. 5) Mdrkholm, Parthian Coinage 38. 45. Ihm kopf, ANS Museum Notes 26, 1981, 149 an.

und

p.97£.

Nr.

6) Vgl. 7) 19;

Iust.

XLII

M.Streck,

Parthia

XVIII

Schippmann

1991f.;

1,

Suse 399; Seleukeias

1939,

4,2; RE

A

Debevoise

1137;

sich

M.Weis-

Streck,

Seleucia

25. Plut.

II

schloß

Crass. 1,

21,7.

1921,

77f.;

Schur,

RE

Simonetta, Notes 120; erkennt man daran,

Vgl.

1176

s.v.

McDowell

XVIII

dazu

4,

216;

1949,

Seleukeia

Th.

1;

Tarn,

Lenschau,

1991f.;

Schippmann 36. - Die daß die bei Karrhai

Le

RE

Rider,

Bedeutung erbeuteten

Lh

Die Neugründungen stimmender

ebenfalls

Meinung

eine

in

mögliche

von Seleukeia und

Seleukeia

Ktesiphon

geprägt

Erklärung

des

wurden,

einmaligen

293 wäre

Titels

dies

Ktistes

auf

den Münzen. Dann wären diese Stücke im Jahre 53 v.Chr. , kurz nach der Zurückgewinnung Seleukeias geprägt worden. Allerdings

wäre

ein

solcher

Seleukeia

zu

Ehrentitel

erwarten,

eher

in

in

der

nicht

der

Lokalprägung

Reichsprägung.

der

Stadt

Andererseits

findet die Eroberung Seleukeias durch Surena, den Feldherrn des Orodes, auch in der Reichsprägung ihren Widerhall, wie Dressel zeigt hat (1). Orodes Il. ließ nämlich die Tetradrachmen des ruders Mithridates Ill., die dieser in Seleukeia hatte prägen lassen, mit seinem Bild und seinem Namen überprägen. Auf der Rückseite dieser Münzen zieht der thronende Kónig die vor ihm

kniende und (2). Titel

war

ihm huldigende

Stadtgóttin

von

Seleukeia

zu sich empor

Den griechischsprachigen Einwohnern Seleukeias konnte der Ktistes jedenfalls nicht unbekannt sein. Ein Jahrhundert zuvor

in der

Nachbarstadt

Babylon

Antiochos

IV.

so gefeiert

worden

(3). Noch

geführt

eine

weitere

haben.

Nach

Neugründung

Ammianus

kónnte

Marcellinus

zu

dem

(XXIil

Titel

6,23)

Ktistes

soll

König

Pakoros der Stadt Ktesiphon neue Bewohner, Mauern und einen griechischen Namen gegeben haben. Wir wissen nicht, wann genau Ktesiphon zur Residenzstadt der Partherkónige wurde. Sollte mit

dem

Pakoros

gemeint

sein

bei

Ammianus

(4),

der

Marcellinus

als Gründer

der

der

Sohn

Hauptstadt

des

Orodes

"Ktistes"

Il.

genannt

wurde? Aber die Stelle bei Ammianus ist sehr umstritten (5) und wird häufig auf Pakoros Il. bezogen. Solange keine weiteren Zeugnisse vorliegen, ist die Interpretation des Begriffes "Ktistes" als "Neubegründer" 11. a.

Vor

des Partherreiches

Archelaos

vorzuziehen.

von Kappadokien Ktistes

Archelaos

ais Ktistes auf den

Drachmen

fast

gleichen

wie

rómischen

dem

Feldzeichen

in

Dilemma Seleukeia

bei

den

aufbewahrt

als

Parther-Prägungen wurden;

vgl.

Lucan.

I 10 und M.Streck, RE II A 1, 1921, 1159. 1177. - Auch Gardner 41 hált es für móglich, daB sich der Titel Ktistes auf die Gründung einer Stadt bezieht, legt sich aber auf keine bestimmte fest. 1) Dressel 156ff. 2) Vgl. auch Debevoise 78; Le

Arsacid Mérkholm,

Coinage Parthian

Tarn, Parthia Rider, Suse

34f.;

Sellwood

Coinage

604; 399f.;

111;

McDowell Colledge

Simonetta,

213. 37;

Notes

216. 221; Simonetta,

117.

120;

38.

3) Vgl. oben S.24lff. 4) So A.v. Gutschmid, Geschichte Irans und seiner Nachbarlánder, Tübingen 1888, 97; Streck, Seleucia 20; Colledge 67. 5) Vgl. Honigmann, RE Suppl. 4, 1924, 1110 s.v. Ktesiphon 5;

294

Archelaos

steht

man

Drachmen,

bei

Münzen

des

die Archelaos

nen Jahren prägen EZIAEQZ APXEAAOY

von Kappadokien letzten

als Ktistes

kappadokischen

I. (36 v. - 17 n.Chr.)

Kónigs.

in sechs

Auf

den

verschiede-

ließ (1), findet sich die Rückseitenlegende BAQOIAOIATPIAOL TOY KTIZTOY. Auf der Vorder-

seite der Münzen ist der Kopf des Kónigs dargestellt, auf der Rückseite die Keule des Herakles (2). Schon Eckhel hat die Bezeichnung des Archelaos als Ktistes auf die Gründung von Elaiussa-Sebaste als Residenzstadt bezogen, und viele sind ihm darin gefolgt (3). Die Anlage dieser Stadt auf der Tscherikower s.v. Pakoros

91; 1;

Debevoise 119; J.Miler, RE XVIII 2, 1942, 2438 L.Dillemann, Ammien Marcellin et les pays de

l'Euphrate et du Tigre,

Syria 38,

1961,

141f.

1) Die Münzen unvollständig bei Simonetta, Cappadocian Kings 46 (= NC 1961, 48): Nr.1 aus dem Jahr 20 = 18/7 v.Chr. (neben den von Simonetta erwähnten Stücken noch: McClean Coll. 9213; SNG Cop.

165;

in Paris);

F.Imhoof-Blumer,

Nr.2

RSN

aus dem Jahr

8,

1898,

28

Nr.12;

22 - 16/5 v.Chr.

ein

(neben

Exemplar

den

Stücken

bei Simonetta: Forrer, Weber Coll. 7791; Coll. Jameson 1638; Auktionskatalog Frank L. Kovacz San Francisco, 19, 1983, Nr.11); Nr.3 aus dem Jahr 40 = 3/4 n.Chr. (dazu noch: SNG Fitzwill. 5424; ein Exemplar in Paris); Nr.4 aus dem Jahr 41 = 4/5 n.Chr. (dazu noch: SNG Aul. 6330; Sig. Cos. Weber 39%; F.Lenormant, Description des Medailles et Antiquites de M. le Baron Behr, Paris 1857, 569 Nr.754; Catalogue Oxford Augustus 864 mit der Legende KTZTOY statt KTIZTOY); Nr.5 aus dem Jahr 42 = 5/6 n.Chr. (dazu noch: Catalogue Oxford Augustus 865; ein Exemplar in Paris); Nr.6, die von Simonetta falsch ins Jahr M® = 49 gelegt wird; die Datierung lautet aber wie auf den Hemidrachmen (bei Simonetta Nr.7) A0 = Jahr 39 = 2/3 n.Chr. (neben dem bei Simonetta angeführten Exemplar aus Paris, das identisch ist mit Inv.Wadd. 6951, noch ein weiteres Stück in Paris). - Für die Überprüfung der unpublizierten Münzen im Cabinet des Médailles in Paris danke ich G. Stumpf. Neben vielen anderen irrtümern gibt Simonetta die Legende auf den Stücken falsch an: statt KAI KTIZTOY muß es TOY KTIZTOY heißen. - Zu den Münzen vgl. auch Head 734. 752; U.Wilcken, RE II

1,

1895,

451

s.v.

Archelaos

15;

F.Imhoof-Blumer,

RSN

8,

1898,

27; Reinach, Rois de Cappadoce 463 N.23; Ramsay, Social Basis 104; Magie II 1286 Anm.26. 1339 Anm.24; Taeger, Charisma I 328; Hoben 189 Anm.204. - Sullivan, Dynasty of Cappadocia 1153 hat sowohl den Datierungsfehler als auch die falsche Legende von Simonetta übernommen. 2) Archelaos wollte seinen Stammbaum auf Herakles zurückführen; vgl. los. bel.lud. I 476 und Ramsay, Social Basis 103f.; Robert, Noms indigénes 501; Hoben 190f. 3) Eckhel, Doctrina numorum I, III 201f.; Head 734; W.Wroth, BMC

Galatia,

etc.,

London

BMC Lycaonia, etc., London 8, 1898, 27; McClean Coll.

1899,

p.XXXIII

-

XXXIV;

G.F.

1900, p.LXVIII; F.Imhoof-Blumer, 319 Anm.1; Prehn 2086; Magie II

Hill,

RSN 1286

Die Gründung damaligen nachdem

Insel Kilikia

von Elaiussa-Sebaste

Eisiussa geschsh durch einen Synoikismos (1), Tracheia von Augustus dem kappadokischen

Kónigreich . angeschlossen

worden

wurde die Stadt dann auch Sebaste Man hat angenommen, daß die

Elaiussa-Sebaste

295

geprägt

war.

Zu

Ehren

genannt (2). Drachmen mit

wurden

(3),

was

des

dem

aber

Augustus

Ktistes-Titel

schon

von

in

Cox

bestritten wurde (5), der als Münzstätte Eusebeia-Kaisareia annahm (5), wo auch autonome Bronzen, oft aber mit Datierungen nach

Regierungsjahren

des

kappadokischen

Königs

geprägt

wurden

(6).

Gerade dje Hemidrachmen mit den Datierungen in die Jahre 39 und 40 des Archelaos sind in Eusebeia geprägt (7), wie der Berg Argaios auf der Rückseite dieser Stücke zeigt. Auch in Kaisareia, das ursprünglich Mazaka, dann Eusebeia hieß, konnte Archelaos als Neugründer

Anm.26.

aufgefafit

worden

1339 Anm.24;

Hoben

sein,

da

durch

190 Anm.210;

ihn die

Kirsten,

Umbenennung

Elaiussa

78%.

- Skeptisch dagegen: Reinach, Rois de Cappadoce 465; Cox, Tarsos Coin Collection 611. 1 Strab. XII 2,7 p.537 und XIV 5,6 p.671. - Zu den Einzelheiten der Gründung: Kirsten, Diokaisareia 359ff. und Kirsten, Elaiussa 789f. gegen A.Machatschek, Die Nekropolen und Grabmäler im Gebiet von Elaiussa Sebaste und Korykos im Rauhen Kilikien, Wien 1967, 14 und Magie I 475, die die Anlage der Stadt auf dem Festland gegenüber der Insel mit der Residenz des Kónigs annahmen. Siehe auch F.Imhoof-Blumer, RSN 8, 1898, 26f.; W. Ruge, RE V 2, 1905, 2229 s.v. Elaiussa 5; Ramsay, Social Basis 103; Magie I 475; E.Bammel, Historia 7, 1958, 499 Anm.27; Schneider I 728; Hoben 142. 189f.; Pani 161; T.S. MacKay, Elaeussa, in: Princeton Encyclopedia 294; Sullivan, Dynasty of Cappadocia 1155f.; T.B. Mitford, Roman Rough Cilicia, in: Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt II 7,2, Berlin - New York 1980, 1244; Sullivan, Priesthoods 923. 2) Vgl. Kirsten, Diokaisareia 360. - Strabon, a.a.O. und Nikolaos von Damaskos bei Ios. ant.Iud. XVI 332 verwendeten den Namen Sebaste noch nicht; er erscheint dagegen bei Ios. ant.lud. XVI 131 im Zusammenhang mit dem Besuch des Herodes bei

Archelaos νῦν

im Jahre

Σεβαστῇ.

Vgl.

12 v.Chr.: auch

ἐν

Ἐλαιούσῃ

F.Imhoof-Blumer,

τῇ

RSN

8,

μετωνομασμένῃ 1898,

15

Anm. 1.

26; Jones, Cities 205; Pani 161; Kirsten, Diokaisareia 361 Anm.35. 3) F.Imhoof-Blumer, RSN 8, 1898, 27; Head 734; Gwatkin 26. 4)

Cox,

Tarsos

Coin

Collection

60ff.,

der

glaubt,

daB

der

Titel

Ktistes unabhängig von der Prägestätte zu interpretieren ist. 5) Ebenso Simonetta, Cappadocian Kings 14. 46 Anm. 1. 6) Z.B. SNG Aul. 6335. 6337-6339; E.A. Sydenham, The Coinage of Caesarea in Cappadocia, New York ?1978, Nr.3lff. Siehe auch

Head 752; W.Wroth, BMC Galatia, etc., XXXV; Cox, Tarsos Coin Collection 61f. 7) Kings

Reinach, Rois de 46 Nr.7 und 8.

Cappadoce

463

N.24;

London

1899,

Simonetta,

p.XXXIVCappadocian

296 in

Archelaos Kaisareia

erfolgte.

9 v.Chr. (1). Ramsay bezog

von Kappadokien

Allerdings

als Ktistes

geschah

dies

erst

zwischen

"Ktistes" auf die angebliche Gründung

13 und

von Kadena

als Hauptstadt des kappadokischen Reiches (2). Nur aus Strabon (ΧΙ! 2,6 p.537) kennen wir diesen Ort. Danach besaß Kadena ein βασίλειον xal πόλεως κατασκευή (3). Strabon spricht aber weder von der Gründung einer Hauptstadt Kadena durch den

König,

noch

nennt

er

überhaupt

Archelaos

menhang. Er führt hingegen eine Person nach Appian (b.c. V 7) Gegenspieler des der

Glaphyra

war,

daher

meist

mit

in

diesem

Zusam-

namens Sisines ein, der Ariarathes und der Sohn

Archelaos

identifiziert

wird

(4).

Kadena kann hóchstens eine von vielen Residenzen des Kónigs Archelaos gewesen sein, die aber von welt geringerer Bedeutung als Elalussa-Sebaste war.

Es

ist

nicht

auszuschließen,

von Elaiussa-Sebaste gemeint scheinlich, daß der Titel auf

lokale Münzen bestimmte Stadt hindurch. 18/7

ist. den

mit

v.Chr.

"Ktistes"

der

Neugründer

Es scheint aber Königsprägungen,

einzuordnen sind, Bezug nimmt, und

Archelaos war in kischen Reiches. Die

Jahr

daß

auf dies

eine auch

wenig wahrdie nicht als

einzige noch so

und viele

ganz Jahre

gewissem Sinne "Gründer" seines kappadoerste Prägung der Silberdrachmen ist in das

zu

datieren.

Im

Jahre

20

v.Chr.

oder

kurz

danach hatte Archelaos, der dem Geschlecht der Priesterfürsten des pontischen Komana (5) entstammte, der von Marc Anton im Jahre 37/6 v.Chr. nach der Beseitigung des Ariarathes X. zum Kónig von

Kappadokien

erhoben

worden

von

1)

war,

Vgl.

(6)

und

Augustus

F.Imhoof-Blumer,

nach

große

Aktium

Teile

von

Eusebeia

von

Oktavian

Kilikia

Kaisareia,

bestätigt

Tracheia

RSN

8,

und

1898,

das

1{{.,

bes. 14f.; E.A. Sydenham, The Coinage of Caesarea in Cappadocia, New York 21978, 2; Cox, Tarsos Coin Collection 60f.; Gwatkin 26f.; L.Robert, Hellenica II, Paris 1946, 82f.; Magie I 494; Robert,

Noms

indigénes

474

Anm.4;

Jones,

Cities

179;

Hoben

189 Anm.204;

Levick, Colonies 34; Simonetta, Cappadocian Kings 46 Anm.1; Pani 161; R.P. Harper, Caesarea Cappadociae, ín: Princeton Encyclo-

pedia

182.

2) Ramsay, Social Basis 104. 3) Vgl. W.Ruge, RE X 2, 1919, 1457 s.v. Kadena; Ramsay, Geography 297. 308; Schneider I 817; Ramsay, Social Basis l4f., wo Kadena mit dem aus einer Hadrian-Inschrift bekannten Sidamaria gleichgesetzt wird. 4) Vgl. Ramsay, Social Basis 104f.; Magie I 435; Buchheim, Orientpolitik

Sullivan, 5)

55f.

Dynasty

Pani

94ff.

111

Anm.123;

of Cappadocia unterscheidet

Hoben

1147f.

mit

178f.

Anm.167;

Pani

98f.;

Anm. 124.

offensichtlich

nicht

zwischen

dem

kappadokischen und dem pontischen Komana. 6) Zu Archelaos vgl. PIR I? Nr.1023; Gwatkin 7ff.; Magie I 435; Buchheim, Orientpolitik 55f.; Hoben 178ff.; Pani 93ff.; Sullivan, Dynasty of Cappadocia 1147ff.

Archelaos

und

sein

Reich

297

Königreich Kleinarmenien zu seinem eigenen Gebiet hinzuerhalten (1). Als Marc Anton Archelaos, der mit keinem der vorherigen kappadokischen Kónige verwandt war, einsetzte, hatte man mit der

alten Tradition bedeutend war,

gebrochen (2). Eine daß sie in Pontos an

neue Familie, die aber so zweiter Stelle der Rangfolge

hinter der Kónigsfamilie stand, war in Kappadokien zur Macht gekommen. Der unter den kappadokischen Königen neue Name Archelaos und die Auslassung des zuvor üblichen Beinamens "Philoromaios" deuten die Neuerung an. Auch in der Münzprägung löste sich Archelaos bewußt von seinen Vorgängern und führte den Herakleskopf, die Keule und das Löwenfell als Münzbilder ein (3). Mit der Verlegung der Residenz- und Hauptstadt aus dem alt-

kappadokischen

Gebiet

Archelaos

einen

(4),

nach

was

in das

neuen

neuerworbene

Schwerpunkt

Hoben

auch

die

nicht

gewesen

1)

Grund

Neugründung

von

Archelais

zeigt

Strab.

Cass.Dio

I

einzige

Kilikien

schuf

Herrschaftsbereich

des

Kónlgtums

aus

der

Adels bewirkte (5). Die GrünFaktor in der Neukonzeption und

zur

Annahme

des

Titels

Ktistes

sein (6).

Die Namen

der

seinem

Loslösung

Abhängigkeit des kappadokischen dung von Elaiussa ist also nur ein

wird

in

"Rauhe"

435.

LIV

475f.

(7)

XII

1,4

9,2.

Vgl.

II

1338

Garsaura den

als

Polis

Versuch

p.535. Gwatkin

Anm.24.

mit

des

XII

2,11

7;

Ramsay,

Social

Anm.9;

Jones,

1353

dem

dynastischen

Archelaos,

p.540.

XIV Basis

Cities

die

5,6

make-

p.671;

103;

Magie

169.

177.

202f.; G.W. Bowersock, Augustus and the Greek World, Oxford 1965, 52; Hoben 184f.; Pani 108; Sullivan, Priesthoods 922£.; Sullivan, Dynasty of Cappadocia 1155; T.B. Mitford, Roman Rough Cilicia, in: Aufstieg und Niedergang der Rómischen Welt II 7,2, Berlin - New York 1980, 1243. 2) Vgl. Sullivan, Dynasty of Cappadocia 1149. 3) Vgl. oben S.294 Anm.2.

4) Vgl. Hoben 189f. 5) Hoben 190. Vgl. auch Pani 164. 6) Die athenische Inschrift OGIS 357 = IG II/III? 3430, in der Archelaos βασιλεὺς Καππαδοκίας xal τῆς τραχείας Κιλικίας heißt,

also

schon

im

Besitz

des

"Rauhen"

Kilikien

war,

nicht

aber

"Ktistes", sondern nur "Philopatris" genannt wird, spricht entgegen Hoben 190 Anm.210 nicht für die Annahme des Titels Ktistes mit dem Ausbau Elaiussas. Denn außerhalb seines Reiches führt Archelaos in den Inschriften nur den Beinamen Philopatris (IG

II/III? aus

3431 Olympia;

Inschriften

Basis

7)

360

OGIS sind

361

nicht

und

IG

aus genau

11/111?

3432

Magnesia

am

zu

aus

Athen;

Mäander;

datieren);

vgl.

OGIS alle

Ramsay,

359 diese

Social

104.

Bei Strab.

Garsaura Archelais Archelais 27fí.

OGIS

mit

XII

2,5 p.537.

XII 6,1 p.568.

XIV

2,29 p.663 noch

genannt; bei Plin. n.h. VI 3,8 als claudische Kolonie bezeichnet. Vgl. Hirschfeld, RE II 1, 1895, 445 s.v. 2; PIR I? p.200; Ramsay, Geography 284; Gwatkin 20. Anm.116

(dazu

J.G.C.

Anderson,

Class.Review

45,

1931,

298

Archelaos

von Kappadokien

als Ktistes

donischen Könige nachzuahmen - nicht nur in der Konstruktion eines Stammbaumes, der auf Herakles zurückging, sondern auch in der Stádtepolitik - und die Hellenisierung Kappadokiens zu vollenden (1). Insofern wird der Titel Ktistes, den Archelaos als Neubegründer eines Reiches nach dem Vorbild der makedonischen Könige angenommen haben kann, verständlich. Sullivan betont besonders das Netz der Verbindungen mit anderen Dynastien, das

Archelaos knüpfte und mit dem er einen gewaltigen Einfluß erreichte (2). Deswegen habe er seinen "optimistischen"” Titel Ktistes verdient, meint Sullivan (3). Seine Tochter verheiratete Archelaos zuerst mit Alexander, einem Sohn Herodes' des Großen, dann mit Juba

Il.

Sohn

des

selbst

von

Mauretanien,

Herodes,

mit

dem

gewann

Einfluß

auf

Ehe

Pythodoris,

zweiter

heiratete (5). Archeiaos muß

ersten

schließlich

Kónigs

aus

er

rege

das die

seiner

Mithridates

mit

Beziehungen

Königreich Witwe

Ktistes

einem

Erbin

Heimat

indem

Kónig

die

gekannt

weiteren

unterhielt

Pontos,

und

pontischen

ais

Archelaos,

(4).

Er

er

in

Polemons,

Bezeichnung

haben

(6).

des

Wie jener

wollte auch er als Reichsgründer gelten. Allerdings scheint sich nach dem Ende der Seleukiden der Titel Ktistes weiter verbreitet zu haben,

so

daß

Antiochos heißt (7),

den

ein

Einfluß

aus

dem

benachbarten

|. nach einer neugefundenen nicht auszuschließen ist. Die

Münzen

des

Partherkónigs,

mir aber unwahrscheinlich.

'

Kommagene,

wo

Inschrift ebenfalls Ktistes Übernahme des Titels von

wie Taeger

es andeutet

(8),

scheint

189); Magie I 494. II 1353 Anm.9; Jones, Cities 179; Hoben 190; Pani 160f.; R.P. Harper, Colonia Archelais, in: Princeton Encyclopedia 232. 1) Vgl. Pani 160ff. - Unbegründet ist die Vermutung von A.v. Gutschmid, Über die Beinamen hellenistischer Kónige, in: Ders., Kleine Schriften IV, Leipzig 1893, 112, daB die Ktistes-Münzen nach Archelais gehórten. 2) Sullivan, Dynasty of Cappadocia 1153; vgl. Sullivan, Priesthoods 921. 3) Ein andermal spricht Sullivan von der religiösen Nebenbedeutung des Epitheton Ktistes, führt dies aber nicht näher aus

(Priesthoods 921); àhnlich Pani 162. 4) Vgl. G.W.Bowersock, Augustus 1965,

54;

Hoben

1161ff. 5) Strab.

XII

191f.;

3,29

Pani

ll4ff.;

p.556.

and

the

Sullivan,

Vgl.

Magie

I

169f.; G.W. Bowersock, Augustus and the 1965, 53; Hoben 192; Pani 140ff. 209f.; Cappadocia 1158f.; Sullivan, Priesthoods 921.

6)

Zu

den

Verbindungen

des

Kónigshaus vgi. Sullivan, Dynasty 7T) Siehe unten S.300ff.

8) Taeger,

Charisma I 328.

Greek

World,

Dynasty

486f.;

Oxford

of Cappadocia

Jones,

Cities

Greek World, Oxford Sullivan, Dynasty of

Archelaos of Cappadocia

mit 1152.

dem

pontischen

Archelaos, Pani

(S.162)

ist

darin

Ktistes

in Komana

zuzustimmen,

daß

299

sich

in

der

Annahme

des Titels Ktistes durch Archelaos das politische Programm einer "Neugründung" des kappadokischen Reiches äußert, sowohl mit weitgehender Hellenisierung, die an der wohlwollenden Förderung der

Städte

deutlich

königlichen

wird

Einflusses

dynastischen

(1),

als

nach

Verbindungen

und

griechischen Städten außerhalb b.

In

Archelaos

einer

Archelaos

als Ktistes

mit

und

die

der

Erweiterung

nach

außen,

Beziehungen

Kappadokiens

(2)

des

wie

des

die

Königs

zu

zeigen.

in Komana

Ehreninschrift

ebenfalls

auch

innen

aus

Ktistes

dem

nannt:

kappadokischen

Βασιλέα

Komana

wird

ApxéAa[ov]/

Φι-

λόπατριν, r6v/ xtlotnv xal σωτῆρα, ὁ δῆμος (3). Anders als bei den Münzen bezieht sich in dieser Inschrift Ktistes, das hier nicht so eng zum Namen gehórt wie Philopatris, nicht ais offizielles Epitheton des Kónigs auf das gesamte Reich, sondern ist - wie auch

Soter - ein von Komana zuerkannter Ehrentitel, wie er in der Kaiserzeit häufig römischen Kaisern und lokalen Beamten verliehen wurde.

Leider

ist

Beispiel dar,

die

für

eine

er auf Komana

Inschrift

die

Tätigkeit

Aktivität,

den ist

verbinden

die

nicht des

dazu

genau

beitrug,

Münzen erscheint, der Ehrentitel mit (4),

die

die

zu

Archelaos

datieren. innerhalb

daß

er

verdiente. einer ganz

Dankbarkeit

der

den

Sie

stellt

seines

Titel

ein

Reiches

Ktistes,

wie

In der Inschrift aus konkreten Wohltat zu Stadt

veranlaßt

hat.

Vielleicht liegt auch hier wie Gründung oder Neugründung Territorium einer mächtigen

in anderen oben erwähnten Fällen die einer Stadt vor. Komana, Hauptort im Priesterdynastie, war möglicherweise

von

umgewandelt

Archelaos

in

eine

Stadt

wird Komana an einer Stelle während es ein andermal bei p.537)

nicht

vielleicht

den

Bei

Strabon

(XII! 2,3 p.535) als Polis bezeichnet, dem gleichen Autor (Strab. Xli 2,6f.

Städten

Kappadokiens

auf die Anderung

und

440

Status

Komanas

wird,

1) Vgl. Pani 160; Rostovtzeff, Hellenistic World II 840. 2) Vgl. die oben auf 5.297 in Anm.6 genannten Inschriften indigénes

des

aufgezählt

Zeit

Noms

Hinweis

(5).

zur

Robert,

ein

unter

worden

Anm. 4.

3) OGIS 358 - R.P.Harper, Anat.St. 18, 1968, 99ff. Nr. 2,01. Vgl. dazu auch Ramsay, Social Basis 103; Gwatkin 28; Robert, Noms indigénes 440 Anm.4; Sullivan, Dynasty of Cappadocia 1158. 4) So Kirsten, Diokaisareia 357 Anm.27; Sullivan, Dynasty of

Cappadocia 1158. 5) So Pani 161.

163 und Jones,

Greek

City 82 sowie Cities

179f.,

nach dem Archelaos Komana den später bezeugten Namen Hieropolis gegeben habe. - Zweifelnd J.G.C. Anderson, Class.Review 45, 1931,

189

und

Magie

bezog offensichtlich den Titel auf den Kadena;

siehe

oben

II

1354

Anm.9.

-

Ramsay,

Social

Basis

104f.

"Ktistes" auch in dieser Inschrift - wie schon Münzen - auf die angebliche Gründung von 5.296.

300

Antiochos

|. von Kommagene

Strabons (1). Der Begriff δῆμος nicht die stádtische Organisation

in unserer Komanas zu

(2).

12.

Antiochos

i.

von

als Eine

1975

erstmals

Inschrift kann aber dieser Zeit beweisen

Kommagene

Ktistes

publizierte

Klientelkönig der Römer der von ca.69 bis ca.36

ais Ktistes

Inschrift

"Ktistes", Antiochos v.Chr. regierte (3).

nennt

einen

weiteren

I. von Kommagene, Dieses inschriftliche

Zeugnis, das vor die Zeit des Archelaos von Kappadokien und noch vor die des Orodes Il. von Parthien zu datieren ist, gibt wie der

Titel

Ktistes

auf den

Münzen

der benachbarten

Reiche

Parthien

und

Kappadokien keinen präzisen Hinweis auf die Bedeutung, die der Begriff in diesem Falle hat. Da wir über die religiösen Maßnahmen sich lassen sind, informiert gut relativ Antiochos Königs des über die Verwendung von Ktistes in genauere Aussagen dennoch die zu den parthischen dieser Zeit machen, die die Erkenntnisse, und kappadokischen Belegen gewonnen werden konnten, bestätigen. Zunächst ist unsere Inschrift in die historischen Zeugnisse, die 1974

hat

Sofraz

bei

Wagner

Jörg

besitzen,

Antiochos

des

Zeit

frühe

die

über

wir Jahre

Köy

Im

einzuordnen.

sogenanntes

ein

Dexiosis-Relief mit der uns hier interessierenden Inschrift entdeckt (4), d.h. eine Kultsteie, die Antiochos |. (5) im Handschlag mit schon einer Gottheit zeigt (6), hier mit Apollon. Auf anderen, 1) Vgl. Ramsay, Social Basis 494 glaubte, daß Komana damals vgl. Magie I1 1354 Anm.9.

2) So J.G.C.

Anderson,

102; Jones, Cities 179f. - Magie I eine "organized community" wurde;

Class.Review

45,

1931,

189 und

Magie

II

1354 Anm. 9 gegen Gwatkin 28. 3) Zu Antiochos I. von Kommagene vgl. Buchheim, Orientpolitik 79ff.; Wagner - Petzl 201ff.; Sullivan, Commagene 763ff.; Dörner, Kommagene 220ff. 4) Heute im Museum Gaziantep. Vgl. Wagner, Neue Funde 54ff. mit Abb. 77. 83. 85; Wagner - Petzl 204ff. und Taf. VII; E.Schwertheim, Monumente des Mithraskults in Kommagene, Antike Welt 6, 1975, Sondernummer Kommagene, 66; Wagner, Seleukeia 120; G.Petzl,

F.K. du

Gnomon

Dórner, 2e

48,

1976,

Mithras

Congrés

série, Vol.IV),

in

370ff.;

international

Leiden

Duchesne-Guillemin

Kommagene,

1978,

in:

Téhéran

131f.;

Etudes

1975

Dórner,

194,

197;

Mithriaques.

(Acta

Iranica

Kommagene

Actes

17,

lere

212.

5)

Gegen Waldmann 5Ííf., der im König auf den Stelen Mithridates I. zu erkennen glaubte, hat Wagner (Seleukeia 119ff.; Neue Funde 52íf.; Wagner - Petzl 208) durch die Neufunde von Seleukeia und Sofraz Kóy nachweisen können, daß es sich bei allen Reliefs um die Darstellung Antiochos' I. handeln muß. Vgl. G.Petzls Rezension

zu Waldmann 6)

Nach

im Gnomon Dórner,

48, 1976, 370ff. und Mannzmann

Kommagene

193

eine

566 Anm.3.

Begrüßungsszene;

ebenso

Der Kónigskult bekannten die Hand,

in Kommagene

Dexiosis-Reliefs reicht Antiochos um "seine Ebenbürtigkeit mit

301

Apollon oder Herakles den Göttern" (1) zu

dokumentieren. Vor allem aus den Stiftungsinschriften bei den Begräbnisplätzen der königlichen Vorfahren in Arsamela am Euphrat (2), des Königs Antiochos selbst auf dem Nemrud Dag (3) und seines Vaters Mithridates |. in Arsameia am Nymphaios (4) kennen wir den Kónigskult, den Antiochos I. aus griechischen, persischen und einheimischen Elementen schuf (5). Unter den riesigen Skulpturen auf dem Nemrud Dag thront Antiochos neben den Göttern

(6).

Zu

Lebzeiten

ließ

sich

der

König

als

Gott

verehren,

wie sein Beiname "Theos" auch andeutet (7), der aber schon vor der eigentlichen Vergöttlichung aus politischen Gründen angenommen worden war (8). Regelmäßig wurden Kultfeiern für den König und die Götter abgehalten, nicht nur in den drei Hierothesia, die die Funktion von Zentralheiligtümern zahlreichen kleineren Kultstätten

verbreitet

waren

(9).

Zu

solchen

Funde

51.

hatten, sondern auch in den (τεμένη), die über das Land

"Filial-Heiligtümern"

gehórten

die

Dexiosis-Stelen. Waldmann 202. 1) Wagner,

Haase

19.

Neue

- Weitere

Reliefs:

Ebenso

Wagner,

Dórrie,

Neue

Kónigskult

Funde

Abb.

75.

188

76.

und

78.

82; Dörner - Goell 97ff. und Anm.23 auf 5.98; Waldmann 5ff. 154ff.; Wagner, Seleukeia 117ff. 2) IGLS I 47; vgl. Humann - Puchstein 360ff.; Waldmann 124ff. 3) IGLS I 1; vgl. Humann - Puchstein 262ff.; OGIS 383; Waldmann 124ff.; Dörner, Königreich 19ff.; Taeger, Charisma I 428ff.; Sullivan, Dynastic Propaganda 301. 4) Dórner - Goell 40ff. = Waldmann 82ff. Vgl. W.Hoepfner, Architektur in Kommagene, Antike Welt 6, 1975, Sondernummer Kommagene, 46ff.; Dörner, Königreich 39ff.; Sullivan, Dynastic Propaganda 301; Dórner, Kommagene 168ff. 5) Vgl. Kornemann 90ff.; Dórrie, Kónigskult 9ff. 184ff. 209ff.; D.Musti,

Sui

novi

testi

relativi

al

culto

di

Antioco

I di

Commagene,

Atti Accad. naz. Lincei. Rendiconti, Cl. di sc. mor., stor. e fil., Ser.8, Vol.21, 1966, 57-70; Schneider I 819ff. II 905; Wagner, Neue Funde 51ff.; Haase 17; Nilsson, GGR II 170f.; Wagner, Seleukeia 117; Wagner - Petzl 202ff.; Mannzmann 584ff.; Duchesne-Guillemin 188ff.; Dörrie, Das gute Beispiel 245ff. über die Begründung des Kultes. - Der Auffassung Taegers, Charisma I 430ff., Antiochos sei nicht vergottet, sondern "heroisiert" worden, widerspricht die eindeutige Gleichstellung des Antiochos mit den Göttern. Daneben war allerdings ein "heroischer" Ahnenkult vorhanden. 6) Dórner - Goell 98; Waldmann 161ff.; Wagner, Neue Funde 51; Haase 19. Vgl. auch Dörrie, Königskult 185f. 7) Vgl. die Inschriften IGLS I 1ff. und Haase 17f. 8) Vgl. Dörrie, Königskult 30; Fischer 141; Sullivan, Stellung 35, 9) Vgl. Wagner, Neue Funde 51; Wagner - Petzl 203f.; Wagner, Seleukeia 117.

302

Antiochos Der

hellenistische

Antiochos behandelt

|. in worden

Antiochos

hatte

I. von Kommagene als Ktistes

Kónigskult

mit

orientalischen

Elementen,

den

Kommagene schuf, ist in der Literatur vielfach (1), da er durch die Inschriften gut bekannt ist.

einerseits

den

Kult

für

seine

Ahnen

eingerichtet,

der heute besonders gut durch die monumentale Ahnengalerie auf dem Nemrud Dag, die väterlicherseits mit Dareios |. und mütterlicherseits mit Alexander dem GroBen beginnt (2), sichtbar ist, und

daran seinen eigenen Kult angeschlossen Antiochos, über seine Verbindung mit

(3). dem

Daneben ließ sich Ahnenkuit hinaus,

gleichrangig mit den höchsten Göttern an gemeinsamer Kultstätte verehren (4). Einer sehr frühen Phase der Entwicklung des Königskultes

gehört das neugefundene Dexiosis-Relief aus Sofraz Kóy an (5). Dies hat Wagner ikonographisch daran gezeigt (6), daß Apollon, der durch eine Strahlenkrone mit Helios gleichgesetzt ist, noch nicht mit dem persischen Mithras verbunden ist wie auf allen übrigen Stelen,

d.h.,

der griechisch-persische

Synkretismus,

l. eingerichteten Kulte kennzeichnet, als die Stele aufgestellt wurde (7).

Auf war

der

die

Rückseite

Inschrift,

tungsurkunde 1) Haase

2) Kónigs

Vgl. 17ff.;

für

die

das

und

auf

uns

hier

Apollon

den

war

beiden

interessiert,

und

der die von Antiochos

noch

Artemis

nicht

Schmalseiten

der

Stele

angebracht,

eine

Stif-

geweihte

u.a. Dörrie, Kónigskult, passim; Dórrie, Das gute Beispiel 245ff.

Vgl.

F.K.Dórner,

Antiochos

I.

von

Zur

Rekonstruktion

Kommagene,

durchgeführt,

Heiligtum,

Waldmann,

der

passim;

Ahnengalerie

Istanbuler

Mitt.

zu

17,

des 1967,

195-210; Fischer lälff.; F.K. Dórner, Die Ahnengalerie der kommagenischen Königsdynastie, Antike Welt 6, 1975, Sondernummer Kommagene, 26-31; Dörner, Kommagene 220ff. 3) Vgl. die Inschriften A und G bei Dórrie, Königskult 35ff. = Dórner - Goell 36ff. bzw. IGLS I 47; Haase 17f.; Dörrie, Kónigskult 176 und 184ff.; Sullivan, Dynastic Propaganda 296ff.; Dórner, Kommagene 19ff. 4) Vgl. Haase 1T7ff.; die Inschriften N und S bei Dörrie, Kónigskult 50ff. - IGLS I 1 bzw. IGLS 51-52; Humann - Puchstein 293ff.; F.K. Dórner - R.Naumann, Forschungen in Kommagene, Berlin 1939, 30ff.; Duchesne-Guillemin 188. 5) Zur Entwicklung des Kultes: Duchesne-Guillemin 198f. 6) Wagner, Neue Funde 56. Vgl. auch Wagner - Petzl 209; Wagner, Seleukeia 120. 7) So auch Duchesne-Guillemin 197 und Dórner, Kommagene 212. - Hinzu kommt, daß in dem Heiligtum, zu dem die Dexiosis-Stele

gehört,

laut

zugehóriger

Inschrift

auch

ein

Kult

der

Artemis

bestand, deren Verehrung in Kommagene in die frühe Zeit des Antiochos I. gehört; vgl. Wagner, Neue Funde 56; Wagner - Petzl 209; Duchesne-Guillemin 198; P.M. Fraser, The Kings of Commagene and the Greek World, in: Studien zur Religion und Kultur Kleinasiens. Festschrift für F.K. Dörner I, Leiden 1978, 360; E.Kirsten,

in:

Festschrift

für F.K.

Dörner

II,

Leiden

1978,

485ff.

Die Stiftungsinschrift dem

die

enthält

Dexiosis-Stele

die auch

gehórte

aus anderen

von Sofraz

(1).

Die

Köy

303

Kultinschrift

kommagenischen

in

Inschriften

33

Zellen

bekannten

Anweisungen für die Errichtung des Heiligtums. Die Aufstellung von Bildern der Gótter und des Kónigs, dle Einsetzung von Priestern, die Stiftung von Ländereien werden geregelt und genaue Vorschriften für die Kultfeierlichkeiten erlassen. Was die Inschrift

von

Sofraz

Kóy

aber

von

den

anderen

Stiftungsurkunden

unterscheidet, ist die Titulatur des Königs zu Beginn der Inschrift: Βασιλεὺς Ἀντίοχος θεὸς Al/naroc Ἐπιφανὴς Φιλορώμαιος, xal Φιλέλλην ὁ Ey βασιλέως Μι ϑραδάτου Καλλινίκου, ὁ κτίστης) xal εὐεργέτης καὶ πρῶτος ávaAa/Bóv τὴν κίταριν, ... Wáhrend sonst Antiochos l., der, in dem Relief dargestellte König ist, hier in der neuen Inschrift μέγας. noch in den Inschriften von Ephesos

der

Titulatur

des

Antiochos

wie die Inschrift beweist, der βασιλεὺς μέγας heißt, fehlt Dieses Attribut ist sonst nur (2) und Kilafik Hüyük (3) in

weggelassen.

Der

Kónig

erst zu einem späteren Zeitpunkt seiner Regierung eine aus dem Persischen stammende Titulatur (4).

nannte

"Großer

sich

König",

Unter Antiochos' Vater Mithridates !. Kallinikos war Kommagene in die Abhàngigkeit von Armenien geraten (5). Mithridates war nur eine Art Unterkónig des armenischen βασιλεὺς βασιλέων Tigranes. Nachdem Lucullus im Jahre 69 v.Chr. Tigranes besiegt hatte, wurden verschiedene Fürsten von ihm empfangen, darunter Antiochos |. von Kommagene, der damals schon die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte (6). Endgültig unterwarf sich der Armenier Tigranes dem Pompeius im Jahre 66 und verlor damals große Gebiete (7),

wodurch

das

armenische

Großreich

aufhörte

zu

bestehen.

Nach

Appian (Mithr.105) mußte Tigranes die von ihm in den Kriegen erworbenen Gebiete aufgeben, vor allem Syrien westlich des Euphrat. Bei Cassius Dio (XXXVI 53,2) werden Teile von 1) Die Inschrift in Übersetzung und mit Abbildungen zuerst bei Wagner, Neue Funde 57ff. mit Abb. 83a-c und 85; dann mit dem griechischen Text und Kommentar bei Wagner - Petzl 201ff. mit Taf. IX und X. Vgl. auch Wagner, Seleukeia 120. 122; Robert, BE 1977, 530; Dórrie, Das gute Beispiel 246 Anm.4. Eine Textverbesserung von W.Clarysse, ZPE 23, 1976, 264.

2) OGIS 405. 3)

1939,

F.K.Dórner

- R.Naumann,

Forschungen

in Kommagene,

Berlin

43ff.

4) Vgl.

Dórrie,

Kónigskult

29f.

5) Vgl. Sullivan, Stellung 32; Diadochic Coinage 30; Mannzmann 760f. 7621.

Wagner - Petzl 577; Sullivan,

201f.; Sullivan, Commagene 755.

6) Cass.Dio XXXVI 2,5. Vgl. Magie I 344. II 1216 Anm.46; Sullivan, Stellung 32; Wagner - Petzl 202; Sullivan, Commagene 763. 7) Cass.Dio XXXVI 52,2ff.; Vell. II 37,2ff.; App. Mithr. 104f.; Plut. Pomp. 33; Liv. per. 101; Val.Max. V 1,9f.; Zonar. X 4. Vgl. dazu zuletzt G.Wirth, Pompeius - Armenien - Parther, Mutmaßungen

zur Bewältigung einer Krisensituation,

BJb

183,

1983,

1ff.

305

Antiochos

Kappadokien Länder

genannt,

(Pomp.

33,4)

Sophene, bei

und

Syrien auf

sind

bei

(X

sowie

die

das

Livius

Zonaras

I. von Kommagene als Ktistes

Tigranes

Syrien,

(per.101)

4)

Phónikien verzichten

Phónikien, Syrien,

Syrien,

und

Sophene

mußte.

Bei

Kilikien,

Phónikien

Phönikien,

sowie

Kilikien,

als

die

Plutarch

Galatien

und

Kilikien

und

Galatien

sowie

Sophene. Kommagene wird also nicht eigens unter den Gebieten genannt, die Tigranes aufgeben mufite. Es ist aber anzunehmen, daß dieses Land spätestens in dieser Zeit seine Unabhängigkeit von Armenien gewann. Nach Appian war Kommagene in Kämpfe mit Pompeius verwickelt (1),

bis

schließlich

schaftliche" begründete

Antiochos

mit

dem

Beziehungen einging, (2). Häufig wird aber

römischen

Feldherrn

"freund-

wohl ein "amicitia"-Verhältnis die Meinung vertreten, Appian

habe übertrieben und zum Ruhme des Antiochos als Besiegung in

des Pompeius einem Krieg

die Unterwerfung gefeiert (3), in

Wirklichkeit habe es aber keine Kämpfe gegeben. Antiochos scheint jedenfalls nach 66 noch einige Jahre weitgehend unabhängig von Rom regiert und sich nicht gleich unterworfen zu haben. Pompeius überließ Antiochos Seleukeia und die eroberten Gebiete Mesopotamiens (3). Das Königreich Kommagene war damit wesentlich

gestärkt

und

erweitert

(5)

und

hatte

sich

eine

weit

größere

Selbständigkeit und Unabhängigkeit bewahrt als zuvor unter armenischer Oberherrschaft (6). Wagner sieht in diesem Gebietsund Machtzuwachs die Voraussetzung für die Erweiterung der Titulatur

des

Antiochos

I.

durch

μέγας

(7).

Als

terminus

ante

quem für unsere Inschrift nimmt er das Jahr 62 an (8), als das berühmte Löwenhoroskop vom Nemrud Dag entstand (9), das auf die Vergöttlichung des Königs bezogen wird (10) und mit dem 1) App. Mithr. 106. 117. 2) App. Mithr. 106. Vgl.

Magie

I

360f.

376.

II

1228

Anm.20;

Mannzmann 567; Sullivan, Commagene 764. 3) Vgl. Magie II 1228 Anm.20; Sullivan, Stellung 32; Sullivan, Commagene 764. - Dagegen Buchheim, Orientpolitik 79f.; Dörrie, Kónigskult 16; Wagner, Rómer 72; Mannzmann 567. .4) App. Mithr. 114. Vgl. Buchheim, Orientpolitik 80; Dörrie, Kónigskult 16; Liebmann-Frankfort 304ff.; Sullivan, Stellung 34; Wagner, Neue Funde 58; Wagner, Römer 72f.; Wagner - Petzl 202. 211; Wagner, Seleukeia 57f. 275; Sullivan, Diadochic Coinage 32f.; Mannzmann 567. 589; Sullivan, Commagene 764. 5) Vgl. Sullivan, Commagene 765. 6) Vgl. Sullivan, Stellung 32. 7) Wagner, Neue Funde 58; Wagner - Petzl 210f. 8)

Wagner,

Neue

Funde

58.

9) Zum Lówenhoroskop vgl. Dörrie, Königskult 203ff.; Dörner, Königreich 26ff.; Haase 21 mit Abb.19; Wagner - Petzl 202; Duchesne-Guillemin 195; Dörner, Kommagene 237ff.

10)

So

Dörrie,

Duchesne-Guillemin

Königskult 195;

Dörner,

207;

Wagner,

Kommagene

240.

Neue

Funde

58;

Die Datierung der Inschrift von Sofraz Köy erweiterten Kónigstitel hungszeitraum schränkt vor

64

ein,

dem

Jahr,

zu verbinden Wagner (2) dann als

durch

305

ist (1). Den noch weiter auf

Pompeius

die

Entstedie Zeit

Machtverhältnisse

im

Osten neugeordnet wurden. Der unter den Inschriften Kommagenes einmalige Passus πρῶτος ἀναλαβὼν τὴν κίταριν (2.5f.) liefert einen weiteren wichtigen Anhaltspunkt für die Datierung der Inschrift aus Sofraz Kóy. Die Kitaris sei von Antiochos zum ersten Mal angenommen worden, wird hier betont. Damit ist nicht die Annahme des Diadems bei der Thronbesteigung gemeint. Das wird an einer anderen Stelle unserer Inschrift (2.17) - wenn es auch später eingefügt ist - eigens und auch mehrfach in anderen Inschriften erwähnt (3). Dieses Diadem

wird durch das griechische Wort διάδημα bezeichnet, nicht durch “Ltapıc (4). Wenn man die Münzen der kommagenischen Könige vergleicht (5), erkennt man Kommagene die armenische

Samos und fünfzackige

Mithridates mit spitzer Tiara Tiara, die Antiochos auf den

auf allen Darstellungen (7). Wagner und Petzi

Münzen

des

Antiochos

deutlich, daß Antiochos |. ais erster in Tiara trägt, während seine Vorgänger

|.

des Kónigs, auch auf unserer Dexiosis-Stele weisen auf die Gleichheit der Tiara auf den

Armeniers nahm

als

dargestellt sind (6). Die Münzen trügt, findet sich

Tigranes erster

Kónig

und in

des

Antiochos

Kommagene

die

hin

(8).

armenische

1) Wagner - Petzl 202. Vgl. auch Mannzmann 587ff. 2) Wagner - Petzl 211; Wagner, Neue Funde 58. 3) Wagner - Petzl 207; Wagner, Neue Funde 58f. Siehe z.B. die Inschriften bei Waldmann 5f.,Z.11. 63ff.,2.84 und Z.103. Vgl. auch H.-W.Ritter, Diadem und Königsherrschaft, München - Berlin 1965,

167. 4) Zur Unterscheidung vgl. H.-W.Ritter, a.a.O. 6ff. 5) Zuletzt zusammengestellt von O.A. Tasyürek, Die Münzprägung der Könige von Kommagene, Antike Welt 6, 1975, Sondernummer Kommagene, 42f. mit Abb. 43-59. 6) Siehe J.H.Young, Commagenian Tiaras: Royal and Divine, AJA 68, 1964, 29ff.; Wagner - Petzl 206ff. - Zur religiösen Bedeutung der Tiara: H.Toros, Tigran's crown in Commagene,

Journal of the Society of Ancient Numismatics

(SAN)

7,

1976,

65f.

7) Vgl. Wagner - Petzl 206ff.; Wagner, Neue Funde 55. Siehe auch Sullivan, Diadochic Coinage 29, der zu Unrecht, wie sich gezeigt hat, behauptete, Antiochos I. habe nicht als erster die armenische Tiara getragen. J.H. Young, AJA 68, .1964, 34 kam zu dem Ergebnis, Antiochos I. sei sogar der einzige der kommagenischen Kónige mit der armenischen Tiara gewesen. Vgl. auch Duchesne-Guillemin 197. 8) Wagner - Petzl 207 mit Taf.VIII und Wagner, Neue Funde 58.

Siehe

auch

J.H.

Young,

AJA

68,

1964,

31;

Sullivan,

Propaganda 299 und Ders., Diadochic Coinage 19ff.; 7, 1976, 65f., der aber auf den Tiaren von Tigranes unterschiedliche Symbole erkennen will.

Dynastic

H.Toros, SAN und Antiochos

306

Antiochos

Tiara

an,

und

dies kann

|. von Kommagene wohl

erst beim

als Ktistes

Miedergang

des

armenischen

Großreiches geschehen sein (1). Nach der Unterwerfung des Tigranes im Jahre 66 hatte Pompeius Teile der dem Armenier entrissenen Gebiete an einzelne Fürsten verteilt (2). Der gleichnamige Sohn des Tigranes sollte Sophene und Gordyene erhalten (3). Dem Ariobarzanes wurden Kappadokien, Teile Kilikiens sowie das zunächst Tigranes dem Jüngeren zugesagte Sophene überlassen (4). Im Anschluß daran berichtet Appian (Mithr.106) von dem angeblichen Feldzug des Pompeius gegen Antiochos von Kommagene, ἕως ἐς φιλίαν ὁ Ἀντίοχος αὐτῷ guvἤἥλθεν. Unsere Inschrift ist vielleicht erst nach dieser "freund-

schaftlichen

Unterwerfung"

entspricht

dem

Antiochos

I.

lateinischen

trat

in

ein

Kommagene wurde ein ®LAopwuaLog durch

entsprechendes wie

Dörrie

entstanden.

Klientelstaat. Bei Antiochos mußte

hat

(6),

Programm obwohl

dem politischen Anschluß an Rom

griechische

amicitiam

Klientelverhältnis

politisches

gezeigt

"in

Der

des

zu

recipi".

Ausdruck Das

Pompeius

ein

der Annahme damit aber

Königs

es naheliegend

heißt, (5),

des Titels nicht ein

verbunden ist,

und

den

sein,

Titel

mit

zu verknüpfen.

Es ist anzunehmen, daß sich Antiochos spätestens nach der Unterwerfung des Tigranes unter Pompeius, vielleicht auch schon nach der Niederlage des Armeniers im Jahre 69 die Unabhängigkeit

von den

Armenien gesichert hat (7). Um seine Gleichberechtigung mit armenischen Kónigen zu dokumentieren, nahm er vielleicht

1] Unwahrscheinlich ist die zunächst von Wagner, Neue Funde 58f. (vgl. auch Sullivan, Commagene 760f.) vorgebrachte Auffassung, Antiochos habe während der politischen Abhängigkeit von Tigranes die Tiara angenommen. Auch wenn in einzelnen Symbolen Unterschiede festzustellen sind (vgl. Toros a.a.O.), hätte Tigranes dies sicherlich nicht zugelassen, da Antiochos damit Ansprüche auf Armenien hätte ausdrücken können. Mit Recht schließen daher Wagner - Petzl 207, daß die Inschrift nach der Unterwerfung des Tigranes unter Pompeius abgefaßt wurde. 2) Vgl. F.E.Adcock, Lesser Armenia and Galatia after Pompey's Settlement of the East, JRS 27, 1937, 12; Magie I 360f. II 1228 Anm.21 und 22; Liebmann-Frankfort 269f. 283ff.; Mannzmann 590; Sullivan, Diadochic Coinage 27. 3) App. Mithr. 105; Plut. Pomp. 33,4; Cass.Dio XXXVI 53,2. Vgl. Liebmann-Frankfort 269f.; G.Wirth, Pompeius - Armenien -

Parther, BJb 183, 1983, 18. 4) App. Mithr. 105. Nach Liebmann-Frankfort 269f. (vgl. auch 5.283 und Dies., La Sophéne et Rome, Latomus 22, 1963, 186) fiel Sophene dagegen wieder an Tigranes zurück. 5) So Liebmann-Frankfort 304. 6) Dórrie, Kónigskult 31ff. 7) Zu Recht betont Sullivan, Diadochic Coinage 27f.. daß Rom damals Kommagene noch nicht kontrolieren konnte. - Wagner

(Rómer Tigranes

70.

72 und Wagner

im Kampf

gegen

- Petzl

211)

glaubt

Lucullus und Pompeius

sogar,

daB

Antiochos

unterstützt habe.

Die

Titulatur

des Antiochos

307

schon damals die armenische Tiara an (1). Sullivan hat darauf hingewiesen (2), daß die Münzen des Antiochos nach dem Vorbild des Tigranes geprägt sind (3), daß also Antiochos der lokale Nachfoiger des Armeniers auch in der Münzprägung war. Die Aufnahme der Tiara in das Münzbild des Königs solite wohl den rechtlichen Anspruch auf das Königtum von Kommagene, dessen Territorium zuvor zum armenischen Großreich gehört hatte, zeigen (8). Das Reich des Antiochos war dann ja auch um ehemalige armenische Gebiete im syrischen Raum vergrößert worden. Im Jahre 68 war Antiochos zwar römischer Klientelkónig - möglicherweise hat er schon zuvor die Römer gegen Tigranes unterstützt (5) -, hatte

damit aber auch von den Römern als einer der Nachfolger des Tigranes einen beträchtlichen Teil ehemals armenischer Gebiete erhalten. Was bedeutet der für Kommagene sonst nicht belegte Titel "Ktistes", der zusammen mit "Euergetes" in der Inschrift parallel neben πρῶτος ἀναλαβὼν τὴν κίταριν steht? Alle diese drei Ausdrücke finden sich In der Inschrift als Zusatz zur Titulatur des Königs nach der Filiation, mit der in der Regel der offizielle Titel endet. Θεός, Δίκαιος, Ἐπιφανής, Φιλορώμαιος, Φιλέλλην vor der Filiation sind die auch in späteren Inschriften für Antiochos verwendeten Titel (6). Davon sind aber "Ktistes" und "Euergetes" in unserer Inschrift deutlich getrennt. Die ausdrücklich betonte Annahme der Tiara und "Ktistes" sowie "Euergetes" stehen

offensichtlich

miteinander

in

Zusammenhang.

zeitliche Verbindung vor, da diese nicht mehr von Bedeutung waren. Petzi

spricht

in

seinem

Begriffe

Kommentar

zur

Zumindest für

liegt

spätere

Inschrift

von

eine

Zeugnisse κτίστης

xal εὐεργέτης als "üblichen hellenistischen Ehrentiteln" (7), die mit einem Kult des Antiochos verbunden gewesen seien. Daß diese beiden Titel nicht mehr in späteren Inschriften zu finden sind, hänge damit zusammen, daß dieser Kult nach der Apotheose des

Antiochos 1)

überflüssig

Sullivan,

geworden

Diadochic

Coinage

sei. wies

von Antiochos verehrten Ahnen auch daher also ebenfalls Gründe gegeben Tiara anzunehmen. Ebenso 2) Sullivan, Diadochic

H.Toros, Coinage

So

üblich

darauf

hin,

ist

"Ktistes" daß

unter

in den

Armenier waren, daß es von haben kann, die armenische

SAN 7, 1976, 66. 19ff. 3lff. Vgl.

auch

Sullivan,

Dynastic Propaganda 299f.; Wagner - Petzl 207 Anm. 17. 3) Auch Kónig Artavasdes von Atropatene trug die armenische Tiara, um sich damit als Nachfolger des Tigranes zu kennzeichnen; vgl. Sullivan, Diadochic Coinage 20. 31f. mit Pl.14,8; Sullivan, Dynastic Propaganda 299f. 4) Wagner - Petzi 207 Anm. 17. 5) So Sullivan, Diadochic Coinage 31 Anm.44. Vgl. auch Humann - Puchstein 279. - Dagegen aber Wagner - Petzl 211; Wagner, Rómer

70.

72.

6) Vgl. Dórrie, 7) Wagner

Kónigskult

- Petzl 214f.

29ff.

308

Antiochos

I. von Kommagene als Ktistes

hellenistischer Zeit allerdings nicht, im Unterschied zu "Euergetes". Man kann sicherlich auch nicht im Zusammenhang mit unserer Inschrift aus Sofraz Köy von einem "Ktistes- und Euergetes-Kult" sprechen, worunter lokal begrenzte Kulte, die wegen irgendwelcher

Wohltaten für griechische Städte eingerichtet wurden, werden können. Hier wird hingegen von πάντες ol Ex λείας (Z.18f.), von der gesamten Reichsbevölkerung und von den übrigen Heiligtümern des Z.21f.), in denen der Kult am Geburtstag

hinzugefügt die

- an seinem

Vorstufe

Antiochos Inschrift ihm sind

des

Krönungstag

späteren,

besser

Königreiches (Z.10 und des Königs und - später

begangen bezeugten

werden

soll.

Das

Königskultes,

als unter die Götter Aufgenommener erscheint. ist er erst cóvvaoc der Götter (1). Die zusammen mit denen der Götter aufgestellt,

betont wird (2.8.

verstanden τῆς Bacıgesprochen

in

ist dem

In unserer Bilder von wie eigens

27f. 29).

Es gibt zwei Möglichkeiten zur Erklärung des Begriffes Ktistes in unserer Inschrift. Einmal könnte König Antiochos I. als Gründer des von ihm angelegten Heiligtums bezeichnet worden sein. Für diese Bedeutung von Ktistes, nämlich Gründer eines Heiligtums, kenne ich allerdings für die hellenistische und frühe römische Zeit keine Parallele. Da Ktistes - wie auch Euergetes - im Zusammenhang mit der Annahme der Tiara verwendet wird, später aber nicht mehr

vorkommt, gründung

ist es wohl auf die Gründung - des Reiches von Kommagene zu

- oder besser Neubeziehen. Die gewon-

nene Unabhängigkeit von Armenien, gekennzeichnet durch die Annahme der Tiara, und - falls die Stele erst nach der Neuordnung durch Pompeius errichtet wurde - die Erweiterung des Herrschaftsbereiches für den kommagenischen König, können den Titel Ktistes im Sinne von "Neugründer des Reiches" erklären. Der

Bezug war noch aktuell und wurde deshalb in der Inschrift mit in die Titulatur des Königs aufgenommen. In den späteren Inschriften sind die griechischen Ehrentitel Ktistes und Euergetes zugunsten des orientalischen Titels μέγας βασιλεύς aufgegeben. Aber in der Kultinschrift von Arsameia am Nymphaios rühmt sich Antiochos noch,

jetzt

wohl

in

bezug

auf

seinen Vorfahren gehórte umstánde übersehen oder

habe

ich

oder

ausgebessert

In

meiner

und In

durch

meine

vergangenen vielfältiger

Vorsorge

oder

Fürsorge

Inschrift

dessen

entweder

vergrófiert

habe

ich

Gründer

Arsames

zu

was infolge der ZeitJahre zerstört wurde,

neu

gebaut

oder anderes

Geschlechts neu geschaffen ...". Weise hat Antiochos, wie er hier verkündet,

durch

Arsameia

1) Vgl. zu den Nuancen

(κτίσματα)

(ἔκτισα) dazugefügt.

alten

aus

Gründungen

noch

des

seine Tätigkeit in Arsameia Hierfür wäre ebenfalls der dieser

Arsameia,

(2): "Und alles, im Verlaufe der

für das Aufblühen der Stadt gesorgt. Titel Ktistes angebracht, der aber in nicht

verwendet

wird.

Das

zwischen

obvvaog

und

σύνϑρονος Dör-

Kónigskult 59. Z.42ff. nach der Übersetzung und Dórner, Kónigreich 45f.

unterstützt

rie,

2)

Dörners

in

Dórner

-

Goell

43

Die Verwendung

von

"Ktistes" im 1.Jh.

v.Chr.

309

die Auffassung, daß Ktistes in der Inschrift von Sofraz Kóy nicht lokal begrenzt auf die Gründung jenes Heiligtums zu beziehen ist.

Solche

Wohltaten

des

Antiochos

wie

in

Arsameia

am

Nymphaios,

die sicherlich aber nicht nur auf diese Stadt beschränkt waren, können auch den Titel Euergetes erklären. Aber allein schon die Befreiung Kommagenes vom Kriegszustand und von durchziehenden

Heeren

-

als

Durchgangsland

parthischer, armenischer konnte zu dem Ehrentitel haben.

Um

die Stellung

seines

muß

Kommagene

den

und römischer Heere Euergetes in unserer

Reiches

zwischen

Durchzug

erlebt haben Inschrift geführt

Parthern

und

Römern

zu

sichern, hat Antiochos I. eine Tochter an den Partherkönig Orodes Il. verheiratet (1). Wann genau diese Eheverbindung stattfand, wissen wir nicht. Auch Orodes Il. hat, wie oben gezeigt, am Anfang seiner Regierung den Titel "Ktistes" in einer Münzprägung verwendet. War Antiochos I. von Kommagene sein Vorbild oder wurde der Titel Ktistes gerade in dieser Zeit ein beliebtes Epitheton?

Es

bleibt

festzuhalten,

daß

in

den

benachbarten

Ländern

Kommagene, Parthien und Kappadokien innerhalb von nicht ganz 50 Jahren "Ktistes" für die Könige, die auf irgendeine Weise "Neugründer" ihrer Reiche waren, verwendet wurde. Aus dem kommagenischen Zeugnis wird deutlich, daB Ktistes als Titel in den hellenistischen

Bereich

in

die

Kommagene

durchsetzten, 13.

gehórt,

nicht

orientalischen

in

den

Elemente

orientalischen.

im

Als

Herrscherkult

sich

stárker

wurde dieser Begriff nicht mehr gebraucht.

Der

Tetrarch

Philippos

ais

Ktistes

Das letzte in diesem Abschnitt über die hellenistischen Kónige zu behandelnde Zeugnis (2) gehört zeitlich schon in die römische Kaiserzeit und betrifft einen Herrscher, der zwar nicht den

Königstitel

führte,

dem

von

Tode

seine

Söhne

aber

Herodes

Archelaos,

zu dem

einer

königlichen

Großen

Antipas

und

war

4

Philippos

Familie v.Chr.

gehörte. sein

aufgeteilt

Nach

Reich

worden

auf

(3).

Philippos hatte die großenteils nichtjüdischen Gebiete im Nordosten, die Trachonitis, die Auranitis, die Gaulanitis, Batanaea und die Panias, erhalten (5) und beherrschte dieses Reich mit dem Titel eines

Tetrarchen.

1) Cass.Dio XLIX 23,3f. Vgl. Buchheim, Orientpolitik 80; Sullivan, Commagene 756 mit Anm.94 und 766; Sullivan, Stellung 32. 34; Sullivan, Dynastic Propaganda 296; Sullivan, Diadochic Coinage 28. 2) Der bosporanische König Tib. Iulius Sauromates, der im 2.Jh. n.Chr. in einer Inschrift "Ktistes" heißt (IGR I 883), gehört in die große Gruppe von Wohltätern griechischer Städte in der Kaiserzeit und nicht mehr in den Bereich unseres Themas.

3)

Vgl.

Schürer,

Geschichte

I 418íf.;

Jones,

Reign of Herod 277ff.; Smallwood, Jews 105ff. 4) Ios. ant.Iud. XVII 319; Ios. bel.Iud.

II

Cities 95.

271;

Vgl.

Stern,

Schürer,

310

Der Tetrarch Dieser

angabe

Tetrarch

34

Philippos

(=30/1

Philippos als Ktistes (1)

n.Chr.)

heißt

"Ktistes"

auf

Münzen

(2).

Die

mit

der

Jahres-

Vorderseiten

dieser

Münzen tragen den Kopf des Kaisers Tiberius, die Rückseiten die Front eines Tempels mit vier Säulen, in dem häufig das Heiligtum gesehen wird, das Herodes |. in Panias für Augustus geweiht hat

(3). Die Rückseitenlegende lautet: EIII ΦΙΛΊΠΠΟΥ TETPAPXOY KTIE (bzw. KTI). Die letzten Buchstaben werden allgemein zu KTIETOY ergänzt, was die einzig sinnvolle Lesung ergibt. Es fragt sich, was die Bezeichnung des Tetrarchen als Ktistes hier bedeutet und warum dieser Ehrentitel lediglich auf den Münzen des Jahres 34 und nicht auf den übrigen Prägungen erscheint (3). Philippos hat zwei Städte in seinem Herrschaftsgebiet erbaut, Kaisareia Panias, auch Kaisareia Philippou genannt (5), und lulias Geschichte

RE

XVIII

I

423.

3,

425ff.;

1949,

597

Jones,

s.v.

Herods

of Judaea

Πανιάς;

164;

A.Schalit,

G.Hólscher,

König

Herodes.

Der Mann und sein Werk, Berlin 1969, 642; Jones, Greek City 73; Jones, Cities 271. 282; Reifenberg, Ancient Jewish Coins 19; M. Avi-Yonah, RE Suppl. 13, 1973, 377 s.v. Palaestina; Avi-Yonah, Historical Geography 94; Stern, Reign of Herod 278; Stern, Herodian Dynasty 135; J.Meyshan, Essays in Jewish Numismatics, Jerusalem 1968, 56; J.Maier, Grundzüge der Geschichte des Judentums im Altertum, Darmstadt 1981,75; Smallwood, Jews 110; Meshorer 42. 1) Vgl. zu ihm: Madden 100ff.; PIR III Nr.263; Schürer, Geschichte

Herods 2)

I

425ff.;

20f.; Die

Jones,

Smallwood,

Münzen:

Herods

Jews

BMC

181f.;

Palestine

of Judaea

Meshorer p.228

174f.;

Perowne,

Later

42ff.

Nr.4;

SNG

ANS

238.

239;

Reifenberg, Ancient Jewish Coins 44 Nr.43; Meshorer 246 Nr.11. Vgl. Smallwood, Jews 118 Anm.50. - Die Datierung L AA bezeichnet das Jahr 34 des Tetrarchen, also 30/1 n.Chr. 3) Ios. ant. lud. XV 363f.; los. bel.Iud. I 404. So Madden 102; Schürer, Geschichte I 430 Anm.10; Th. Reinach, Les monnaies juives, Paris 1888, 34; G.Hölscher, RE XVIII 3, 1949, 596f.; A.Reifenberg, Israel's History in Coins, London 1953, 10; Reifenberg, Ancient Jewish Coins 19; Meshorer 42.46. Vgl. Smallwood, Jews 182. - Zweifelnd: G.F.Hill, BMC Palestine, London 1914, XCVII. 4) Die Münzen des Philippos: BMC Palestine p.228 Nr.1-5; Madden 101f.; SNG ANS 234-239; Reifenberg, Ancient Jewish Coins 435,

5)

Nr.37-44;

peıav

Ios.

und

ὀνομάζει 429. den

Meshorer

bel.Iud. los.

168:

ant.lud.

Καισάρειαν.

II 159; Benzinger, die für Belegen

historique

de

H.Willrich, Heidelberg

Das 1929,

69f.:

244ff.

II

Perowne,

597; Jones, 13, Suppl.

la

Later

πανεάδι

XVIII

Vgl.

28:

Madden

antique

et

πόλιν

πανεάδα

100;

RE III 1, 1897. Namensformen;

Syrie

Haus 140;

ἐν

κτίζει

KaLod-

... κατασκευάσας

Schürer,

Geschichte

I

1290 s.v. Caesarea 9 mit Topographie R.Dussaud,

médiévale,

Paris

1927,

391;

des Herodes zwischen Jerusalem und Rom, Jones, Herods of Judaea 174f.; Tscherikower Herods

21;

G.Hölscher,

RE

XVIII

3,

1949,

Greek City 73; Jones, Cities 282; M. Avi-Yonah, RE 378; Avi-Yonah, Historical Geography 94; Stern, 1973,

Philippos und in

der

Nähe

bereits

des

Sees

bestehende

Kaisareia

Genezareth

Siedlungen

(1).

gebaut,

Panias

311

Beide

Städte

nämlich

wurden

über

über

Panion

und

Bethsaida. Bezieht sich der Titel auf den Münzen auf die Gründung einer dieser Städte? Dagegen sprechen schon deren Benennungen nach Augustus und dessen Tochter lulia (2), nicht aber nach Philippos oder einem seiner Familienmitglieder. Die bedeutendere der beiden Städte, Kaisareia, die auch als Hauptstadt gilt, wird häufig als

Prägestätte

Tempel wegen

des des

unserer

Augustus Begriffes

Münzen

bezeichnet,

nicht

nur,

weil

der

darauf dargestellt sei, sondern gerade auch Ktistes auf unseren Stücken (3), der auf

Kaisareia bezogen wird. lulias hingegen hat nie Münzen geprägt, so daß von daher schon die Verbindung der Prägung sowie des Titels

Ktistes mit dieser Stadt unwahrscheinlich Philippos später dort begraben wurde (5).

ist

(4),

auch

wenn

Die Gründung Kaisareias ist durch die auf den kaiserzeitlichen Münzen angegebene Ara der Stadt zu datieren. Eine Prägung des Diadumenian aus Kaisareia trágt z.B. die Datierungsangabe 220 (6). Wenn

man

2 v.Chr. der

220

Jahre

als Beginn

Stadtgründung

zurückrechnet,

der sein

Ara (7).

Reign of Herod 287f.; Stern, Essays in Jewish Numismatics, Jews 118; Meshorer 42. 1) Ios. ant.lud. XVIII 28; 100; s.v.

Schürer, Iulias 1;

Geschichte I Jones, Greek

kommt

Kaisareias. in

diese

man

auf

Dies

die

kann

ersten

Jahre

3 oder

nur das Datum

Jahre

der

Regie-

Herodian Dynasty 135; J.Meyshan, Jerusalem 1968, 55. 72; Smallwood, Ios.

bel.lud.

II

168.

429. II 16lf.: Beer, RE City 73; Jones, Herods

Vgl. X of

Madden

1, 1917, 97 Judaea 174;

Jones, Cities 282; Perowne, Later Herods 21; M. Avi-Yonah, RE Suppl. 13, 1973, 378; Avi-Yonah, Historical Geography 94; Stern, Reign of Herod 288; Stern, Herodian Dynasty 135f.; Smallwood, Jews 118. 2) Vgl. Ios. ant.lud. XVIII 28, - Die "Ktistes"-Ehren wurden in der hellenistischen und frühen rómischen Zeit dem Namengeber der Stadt erwiesen. 3)

So

in

der

SNG

ANS

und

bei

Meshorer

42f.

Vgl.

auch

Rei-

fenberg, Ancient Jewish Coins 19; Smallwood, Jews 118 Anm.50. 4) Vgl. Smallwood, Jews 118 Anm.50; Meshorer 42f. 5) Ios. ant.Iud. XVIII 108, Vgl. Schürer, Geschichte I 431; Perowne, Later Herods 56; Stern, Reign of Herod 288. 6) BMC 5. - Die weiteren Münzen: BMC Galatia, etc. p.298f.; Hunter III p.222; SNG ANS 858-888; SNG Fitzwill 5974; McClean Coll. 9441. 7) So Schürer, Geschichte II 159; Benzinger, RE III 1, 1897, 1290 s.v. Caesarea 9; Jones, Cities 282; J.-P. Rey Coquais, Paneas, in: Princeton Encyclopedia 670; Smallwood, Jews 118 mit Anm.50; Meshorer 43. - Eusebius, chron. p.172f. Helm datiert die Gründung unter Tiberius, was man irrtümlich auch aus Ios.bel.Iud. 1 168 und los. ant.Iud. XVIII 28 erschließen könnte. - Die Datierungen auf den Münzen des Philippos bezeichnen entgegen Smallwood, Jews 118 Anm.50 nicht die Ära der Stadt Kaisareia,

312

Der Tetrarch

Philippos als Ktistes

rungszeit des Philippos gehört da die Tochter des Augustus, schon

2 v.Chr.

verbannt

wohl auch die Gründung von lulias, nach der die Stadt benannt wurde,

wurde

(1).

Das

Datum

der

Prägungen

"Ktistes" stimmt also nicht mit den Gründungsdaten überein. Die Bezeichnung als "Ktistes" läßt sich natürlich "Neugründer"

des

Reiches,

der

Tetrarchie

beider auch

beziehen.

mit

Städte auf

Anders

den aber

als bei den Münzen des Archelaos von Kappadokien erscheint dieser Titel des Philippos nur auf der Prägung eines Jahres, aus dem wir nichts von einer "Neugründung" irgendwelcher Art wissen. Das 38. Jahr des Tetrarchen Philippos spricht auch gegen die Annahme eines Regierungsjubiláums, zu dem die Münzen geprägt sein könnten. Mangels Quellen läßt sich also kein sicherer Schluß über den Grund, warum diese Münzen geprägt wurden, erzielen. Man kann höchstens vermuten, daß in diesem Jahre 30/1 n.Chr., also unter Kaiser Tiberius, eine wichtige Phase im Aufbau Kaisareias oder im Ausbau der Tetrarchie erfolgt ist (2) und daß sich deswegen Philippos mit dem Ehrentitel Ktistes schmückte. Eines ist

aber

wieder

bezeichnend

für

die

Verwendung

des Begriffes:

der anderen jüdischen Herrscher nannte sich Philippos, dessen Herrschaftsgebiet nur von wenigen

war und in herrschte.

B.

dessen

SONSTIGE

Außer

andere

den

Reich

das

so, Juden

griechisch-syrische

Element

PERSONLICHKEITEN DER HELLENISTISCHEN VOR DEN RUMERN hellenistischen

Personen

dieser

Königen

sind

nur

Zeit als "Oikistes" oder

Keiner lediglich bewohnt

in

vor-

ZEIT

Einzelfällen

"Ktistes"

bezeichnet

worden. Zahlreicher werden die Ktistes-Ehrungen erst nach der Einrichtung der rómischen Ostprovinzen und mit dem Aufbau einer römischen Provinzialverwaltung in der griechischen Welt. Dann werden römische Provinzialbeamte und Feldherren sowie griechische Politiker und Lokalbeamte, die in Verbindung mit der römischen

Macht

stehen,

Kaiserzeit

lokaten

fort,

"Ktistai",

als

"Gründer"

weitet

vor

sich

allem

geehrt.

geradezu

Dies

gewaltig

städtische

setzt aus.

Beamte

Die

und

sich

in

der

griechischen

Honoratioren,

sondern die Regierungsjahre des Tetrarchen, wie Smallwood. Jews 182 Anm.6 spáter auch anerkennt; siehe dazu Meshorer 43. 1) Vgl. Beer, RE X 1, 1917, 97 s.v. Iulias 1; Smallwood, Jews 118. 2) Meshorer (5.42) will die Prägung auf die Neugründung Kaisareias beziehen (so auch G.F.Hill, BMC Palestine, London 1914, p. XCVII),

erklärt

aber

nicht,

wieso

33

Jahre

danach

"the

thirtieth

anniversary" (5.49) gefeiert wurde. Auch die Feststellung besonderer Prägeaktivität in diesem Jahr (5.49. 166) hilft nicht weiter.

Aristoteles als Oikist von Stageira

313

werden unter der rómischen Oberherrschaft auch nicht mehr wegen tatsáchlicher Stádtegründungen oder -neugründungen so bezeichnet, sondern wegen teilweise noch lebenswichtiger Wohltaten zugunsten ihrer Heimatstadt. Diese Beispiele gehören in eine Untersuchung über die "Gründer" und "Gründerehren" in römischer Zeit und nicht mehr in unseren Teil über die hellenistische Zeit. 1.

Aristoteles

als

Oikist

von

Stageira

Ein Sonderfall unter den hellenistischen "Gründern" ist der berühmte Philosoph Aristoteles. Dessen Heimatstadt Stageira auf der Chalkidike war von Philipp Il. zerstört worden (1). Aristoteles, der zeitweise als Erzieher des jungen Alexander am Hofe Philipps weilte, setzte sich für seine Heimatstadt ein und erreichte deren

Wiederbesiedlung

entweder

schon

unter

Philipp

Il.

oder

unter

Alexander (2). Statt einer der beiden Könige wird bei Dion Chrysostomos (ογ. 47,9) Aristoteles als οἰκιστὴς τῆς πατρίδος bezeichnet. Dieser hatte das Glück, Gründer seiner Vaterstadt zu werden: xal μόνον αὐτὸν ἔφασκον εὐτυχῆναι τὴν εὐτυχίαν ταύτην, ὥστε τῆς πατρίδος οἰκιστὴν γενέσθαι. Hier wird also der Philosoph, der sich für den Wiederaufbau Stageiras eingesetzt hatte,

ihn

aber

selbst

nicht

anordnen

konnte,

als

Oikist

aufgefaßt.

Wahrscheinlich hat Aristoteles aber bei der Gründung insofern mitgewirkt, als er Stageira die Verfassung und die Gesetze gab (3). Die Stelle bei Dion ist aber nicht im engen Sinne als historisch anzusehen, sondern diente rhetorischen Zwecken. Man darf deshalb nicht daraus schließen, daß Aristoteles offiziell "Gründer" von

Stageira genannt wurde oder seiner Heimat erhielt, obwohl Aristoteles- Viten besteht (4).

daß eine

er etwa einen Gründerkult in entsprechende Tradition in den

1) Diod. XVI 52,9; Plut. Alex. 7,2. 2) Plin. n.h. VII 27,109; Plut. Alex. 7,2; Dion.Chr. or. 2,79. 47,9ff.; Diog.Laert. V 4; Vita Aristotelis Marciana 17; Ael. var. hist. III 17. XII 54; Val.Max. V ext.5; Plut. mor. 1097b. 1126f; Tzetzes chil. VII 441. Vgl. E.Zeller, Die Philosophie der Griechen

in ihrer

geschichtlichen

Entwicklung

II 2, Leipzig

?1879,

25 Anm.3;

A.Schaefer, Demosthenes und seine Zeit II, Leipzig ?1886, 154f. Anm.2. 445; Oberhummer, RE III A 2, 1929, 2125 s.v. Stageiros; Zahrnt, Olynth 243; M.Brocker, Aristoteles als Alexanders Lehrer in der Legende, Diss. Bonn 1966, 28f.; A.-H. Chroust, Aristotle. New light on his life and on some of his lost works, Vol. I, London 1973, 5. 45f. 119f. 158; E.R. Sandvoss, Aristoteles, Stuttgart u.a. 1981, 21. 3) Diog.Laert. V 4; Plut. mor. 1126c. Vgl. I.Düring, Aristotle in the Ancient Biographic Tradition, Góteborg 1957, 290ff. 4) Vgl. A.-H. Chroust, Aristotle. New light on his life and on some of his lost works, Vol. I, London 1973, 46.

314

Hellenistische Feldherren und Dynasten als Stádtegründer 2.

Hellenistische

Dynasten

Feldherren

als

und

Städtegründer

Neben den hellenistischen Königen sind eine Reihe ihrer Offiziere und Beamten als Städtegründer in Erscheinung getreten. Der ptolemäische Stratege Boethos, Ktistes von Kleopatra und Philometoris in Ägypten, sowie andere von den Ptolemäern beauftragte

Gründer der

wurden

Feldherr

S.218f.),

schon

oben

Alexanders

sowie

Nikanor,

(S.225f.) und

behandelt.

einer

praefectus

der

Auch

Perdikkas,

Diadochen

Mesopotamiae

(vgl.

oben

unter Seleukos

I.

(vgl. oben $S.236), wurden schon im Zusammenhang mit Städtegründungen erwähnt. Andere königliche Offiziere sind in den Auseinandersetzungen um die Alexander-Nachfolge und in den Machtkämpfen zwischen den hellenistischen Reichen zu weithin selbständigen Dynasten geworden und haben in dieser Stellung nach

dem Vorbild der Könige Städte gegründet. a.

Kineas

in Ai Khanum

In

Ai Khanum in Baktrien haben die französischen Ausgräber eine hellenistische Stadt, die vom letzten Viertel des 4.Jh. v.Chr. bis kurz vor 130 v.Chr. bestand, ans Tageslicht gebracht. Bei den Grabungen von 1966 wurde ein hellenistisches Epigramm auf einer Basis

entdeckt,

das

bedeutende

Erkenntnisse

zur

Gründung

dieser

griechischen Stadt und zur hellenistischen Kolonisation insgesamt gebracht hat (1). Ein gewisser Klearchos hat, wie aus dem Epigramm hervorgeht, die Sprüche der Weisen in Delphi kopiert und in jener Stadt im fernen Baktrien im Temenos des Kineas aufgestellt. Auf der rechten Seite der Basis folgen dann fünf Maxime, weitere standen wohl auf der verlorenen Stele, die sich einst auf der

Basis

erhob

(2).

Deiphischer Einfluß auf die Kolonisation bestand also noch in hellenistischer Zeit, und dies weit im Osten, mehrere tausend Kilometer von Deiphi entfernt (3). Um das gemeinsame Griechentum zu

betonen,

hatte

man

von

der

entlegenen

Stadt

im

Osten

auf

Delphi als Anknüpfungspunkt in Griechenland zurückgegriffen. Die in Ai Khanum ausgegrabene Siedlung war eine griechische Stadt mit 1] Die Inschrift ausgewertet von Robert, Oxus 4l6ff. und Robert, Ai Khanoum 207-237. Vgl. auch L.Robert, CRAI 1966, 554f.; P.Bernard, CRAI 1967, 312ff.; Bernard, Ai Khanum 88fíf.; Nouveau

choix

Fernand-Courby,

Marinoni,

d'inscriptions

Paris

1971,

Polis 173: Marinoni,

grecques,

Nr.37;

hrsg.

Bernard,

Seleuco 611f.;

Nom

Vgl.

Ai Khanoum

P.Bernard,

212.

224f.;

CRAI

1967,

Briant

93.

318;

la

Institut

ville

13;

Briant 93,

2) Vgl. Robert, Oxus 424ff.; P.Bernard, CRAI Robert, Ai Khanoum 213ff. 222ff.; Nouveau choix grecques, Paris 1971, Nr.37. - Ein kleines Fragment noch bei Robert, Ai Khanoum 216f. 3)

vom

de

Robert,

Oxus

1967, 318ff.; d'inscriptions der Inschrift 442;

Robert,

Kineas

in Ai Khanum

315

griechischer Kultur und griechischen Institutionen (1). Dies wird nicht nur an der Übernahme der delphischen Weisheiten deutlich, sondern auch durch die in Ai Khanum entdeckten griechischen Bauten,

durch (4).

besonders

die

des

Gymnasiums

inschriftlich

(2)

bezeugten

und

des

Theaters

Für unser Thema ist eine Aussage am Ende Bedeutung. Die Sprüche der Weisen, Symbol vorherrschenden

des

der der

war

sicherlich

die

von

des Epigramms von des in der Stadt "Temenos

(6)

sind

sowie

Namen

Kineas" aufgestellt worden. In einem Heroon ist die Basis mit Inschrift auch gefunden worden (5). Ein Sarkophag im Zentrum Cella

Griechentums,

(3),

griechisch-makedonischen

Klearchos

Grabstütte

des

im

genannten

Kineas

(7).

Die Cella war für die Zeremonien des Grabkultes eingerichtet (8). Wer anders kann zu dieser Zeit innerhalb der Stadtmauern im Zentrum der Stadt, vielleicht sogar bei der Agora (9), begraben worden sein als der Gründer der Stadt (10)? Damit erhalten die im Temenos aufgestellten delphischen Sprüche auch eine besondere religiöse, nicht nur pädagogische Bedeutung (11). Der deiphische Apoll wurde mit den Anfàngen der Stadt und ihrem Gründer in

Verbindung

gebracht.

"Archegetes" geholt hatte,

des menschlichen Dazu

293ff.; Robert,

war

auch

damals

noch

der

göttliche

"Archegetes" auf.

1) P.Bernard, 2)

Apollon

(12). Die Moralphilosophie, die man nach Baktrien war delphisch, und man stellte ihre Maxime im Heroon CRAI

1967,

P.Bernard,

317ff.;

CRAI

Robert,

1975,

Ders., CRAI 1978, 421ff.; Ai Khanoum 208ff. 236f.

3) Dazu P.Bernard, 429ff.; Bernard, Nom de

CRAI la ville

Oxus

189ff.;

Bernard,

1976, 13.

314ff.;

442.

Ders.,

CRAI

Nom

la

de

Ders.,

1976,

ville

CRAI

13; 1978,

4) Vgl. Bernard - Le Berre - Stucki 85-102; Robert, Ai Khanoum 208ff. 236f. 5) Bernard - Le Berre - Stucki 85-102. Vgl. Bernard, Nom de la ville 13. 6) Vgl. Bernard - Le Berre - Stucki 88. 96. 7) So Bernard - Le Berre - Stucki 96; P.Bernard, CRAI 1967, 312ff.

8) Vgl. Bernard 9) Vgl. Ai Khanoum 10)

So

- Le Berre - Stucki 96f.

Robert, 217. L.Robert,

Oxus

432;

CRAI

L.Robert,

1966,

555;

Robert, Bernard,

Oxus 43lf. 437f.; Robert, Résumé 105; Bernard, Nom

Bernard,

Ai Khanum

90;

Bernard

CRAI

P.Bernard,

Ai de

- Le Berre

1966,

555;

CRAI

Robert,

1967,

318;

Khanoum 217. 236f.; la ville 15. Vgl. auch

- Stucki

96;

Marinoni,

Polis 173. 11) Vgl. Robert, Ai Khanoum 224. 12) So Robert, Ai Khanoum 225; Robert, Oxus 442 mit weiteren Belegen für die bedeutende Rolle, die Apollon Pythios in der hellenistischen Kolonisation gespielt hat; Briant 93. 95f.

316

hat,

Hellenistische Feldherren

und

Dynasten

als Städtegründer

Robert (1) hält den Klearchos, der in Delphi die Sprüche kopiert für den Peripatetiker und Aristoteles-Schüler Klearchos von

Soloi

(2).

Berühmte

Philosophen

wurden

den neuen Kolonien Gesetze und idealer Staatsgründung in den

größte

Bedeutung.

Platon

selbst

als

vielleicht nur Verfassung von elften

Brief

Zur

Gesetzgeber

lehnt

die

des

arkadischen

eingeladen

Schüler soll von

Platon

damit

beauftragt,

Institutionen zu geben. In Platons Nomoi hat der weise Gesetzgeber

Gründung

seinen Thurioi

häufig

Megalopolis

worden

sein,

hat

Aristonymos gesandt Protagoras stammen (4).

Bitte

des

Leodamos

von

soll aber

(3). Die in seinem

Thasos

ab,

bei

der Ausarbeitung der Gesetze für eine neue Kolonie behilflich zu sein (5). Ober das Leben des Klearchos wissen wir leider so gut wie nichts. Er wurde wohl in den vierziger Jahren des 4.Jh.

geboren

und

lebte

noch

bis

tief ins

3.Jh.

hinein.

Er kam

vielleicht

erst einige Zeit nach der Gründung der Stadt am Oxus nach Baktrien (6). Man wird in ihm den von der Stadt beauftragten Gesetzgeber zu sehen haben. Wahrscheinlich wurde die Stadt damals unter seleukidischer Herrschaft von neuem gegründet (7), was an den Bauten nachweisbar ist (8). In die Zeit dieser Neugründung

dürfte die Aufstellung der Sprüche aus Delphi gehören. Wer ist aber der Gründer Kineas und wann ist die Stadt zuerst entstanden? Bernard sieht zwei theoretische Möglichkeiten für die Gründungszeit (9), die durch die archäologischen Funde getragen werden. Entweder wurde die Stadt während des Alexanderzuges

gegründet östlichen

Kineas schlo 1)

oder

nach

Alexanders

Satrapien,

wird unter aber aus Robert,

die

den den

Oxus

Tod,

Seleukos

I.

aber

bald

vor

nach

Eroberung

der

303 durchführte.

der

Ein

Begleitern Alexanders nicht erwähnt. Robert Zeugnissen für diesen Namen und deren

443ff.;

Robert,

Ai

Khanoum

224ff.

Zustimmend

Bernard, Nom de la ville 13 und Briant 93. 95f. 2) Zu Klearchos: Athen. XV 701b; los. c.Ap. I 22,176. Fragmente seines Werkes gesammelt bei F.Wehrli (Hrsg.), Schule des Aristoteles. Texte und Kommentare, Siehe auch Robert, Ai Khanoum 226ff.

3) Siehe oben 4) Siehe oben

S.174. 5.136.

5)

S.147f.

Siehe

oben

6) Robert, 3.Jh.

Das

Le

Berre

1,

1921,

-

Ai Khanoum

Temenos

des

Stucki

102.

580ff.

s.v.

Nom

de

-

Zum

muß

aber

Leben

Klearchos

Herrschaft

brachte

S.229ff. 8) Vgl.

Bernard,

9)

Bernard,

la

ville

eine

11;

13f.

große

Résumé

Résumé

3,

Basel

1948.

213 datiert die Inschrift an den Anfang Kineas

106.

107ff.

des

älter

-

Zahl

sein;

Klearchos:

F.Wehrli

Aristoteles, Heft 3, Basel 1948, 45. 7) So Bernard, Ai Khanum 92;

Bernard,

Heft

Die Die

(Hrsg.),

P.Bernard,

Der

von

Beginn

vgl.

W.Kroll

Die

CRAI

der

des

Bernard RE

Schule 1967,

XI

des 322;

seleukidischen

Gründungen;

vgl.

oben

Kineas

in Ai Khanum

317

regionaler Verteilung auf einen Thessaler (1). In Alexanders Armee ist ein großes thessallsches Kontingent bezeugt (2). Robert bevorzugt Kineas

aber

für

eine

einen

Datierung

Offizier

in

in

die

Zeit

dessen

des

Heer,

Seleukos setzt

ihn

und

hält

also

eine

Generation nach Alexander an (3). Bernard glaubt, in der Stadt, die er am Oxus ausgegraben hat, eine der Alexanderstädte vor sich zu haben, vielleicht Alexandreia am Oxus (4), weil Alexander die strategische Bedeutung des Platzes nicht übersehen haben kónne. Dagegen spricht aber die offensichtliche Verehrung des Kineas als Gründer in Ai Khanum. Wenn dieser

von

Alexander

mit

der

Gründung

beauftragt

worden

wäre,

wie Bernard annimmt (5), müßte der König seibst dort verehrt worden sein, nicht aber der Beamte oder Offizier, dem die Ausführung oblag (6). In Dura-Europos, der von Nikanor im Auftrag des Seleukos gegründeten Stadt, wurde der König selbst als Gründer verehrt (7).

Bevor keine

nicht

weitere

Sicherheit

erreichen

sein.

über

Ihre

Funde die

Aufständen

(8).

Bei

Oxus

Frage

Anlage

nach Alexanders Tod und die Seleukiden legen. In

am

vor den

Diodor

der

möchte

weiterhelfen Gründung

ich lieber

werden,

dieser

Stadt

in die unruhige

wird zu

Zeit

die Wiedereroberung Baktriens durch oberen Satrapien kam es damals zu

(XVIII

7)

wird

gerade

ein

Thessaler

namens Philon als einer der Führer der Aufständischen genannt. Vielleicht gehórt die Gründung unserer Stadt in diese Zeit, und möglicherweise

Aufstandes,

war

der

Kineas,

sich

eln

der

Gründer,

eigenes

einer

Machtzentrum

der

Führer

geschaffen

des

hat.

Aber das bleibt vorläufig Spekulation. b.

Dokimos,

Zahlreiche stischer Zeit

der

Gründer

von

Dokimeion

Feldherren und Offiziere erhoben sich zu lokalen Dynasten und gründeten

in in

helleniihrem

1) Robert, Oxus 432ff.; Robert, Ai Khanoum 217ff. 2) Vgl. Berve, Alexanderreich I 140f. 178. 3) Robert, Oxus 438; Robert, Ai Khanoum 222. 4) Bernard, Ai Khanum 292f.; P.Bernard, CRAI 1967, 322; Bernard, Résumé 106f.; Bernard, Nom de la ville 3ff. 14f.; P.Bernard - O.Guillaume, Monnaies inédites de la Bactriane grecque à Ai-Khanoum (Afghanistan), Rev.num. 22, 1980, 17. Vgl. auch Robert, BE 1974, 621. 5) P.Bernard, CRAI 1967, 318; Bernard, Ai Khanum 9; Bernard, Résumé 106; Bernard, Nom de la ville 15. 6) Bei Arrian hóren wir oft von Begleitern Alexanders, die zur Gründung von Städten ausgesandt oder zurückgelassen wurden; z.B. Hephaistion, Arr. anab. IV 16,3. VI 21,5; Peithon, Arr. VI 17,4; Leonnatos, Arr.VI 22,3. 7) Siehe oben S.236, 8)

Résumé

Diod.

106.

XVIII

7.

Vgl.

Robert,

Ai

Khanoum

221f.;

Bernard,

318

Hellenistische Feldherren

und

Dynasten als Städtegründer

Machtbereich Städte. Dokimeion in Phrygien kennt einen Dokimos als Gründer (1). Auf zahlreichen kaiserzeitlichen Münzen der Stadt erscheint sein Kopf und die Legende AOKIMOE (2). Drei Epigramme nennen ihn als Gründer (3). In einem heißt es (8): Ao/x(μειον flv κτί7σε μοι Δόκ[ι) uoc, in einem anderen (5): ᾧ nat-

plc

Aev/

vaétn

καλὴ

χϑὼν

Δοκίμοιο

Δοκίμοιο.

πόληος

Im

genannt

dritten

Epigramm

werden

die

(6).

Dokimos ist uns als Feldherr des Antigonos bekannt. Er befreite 313/2 v.Chr. im Auftrag des Diadochen Milet (7) und ging kurz vor der Schlacht bei Ipsos zu Lysimachos über (8). Dokimos scheint damals der Kommandant in Synnada gewesen zu sein, wo auch beträchtliche Geldmittel des Antigonos aufbewahrt wurden (9). Mit großer Wahrscheinlichkeit ist er auch mit dem Feldherrn des Perdikkas identisch (10), der von diesem zum Satrapen in Babylon ernannt wurde (11) und nach dem Tod des Perdikkas zusammen mit anderen gegen Antigonos kämpfte, bis er 319 v.Chr. gefangengenommen wurde (12). Diodor (XIX 16) berichtet zum Jahre 317, daf die gefangenen Perdikkas-Anhànger die Wachen der Festung, in

die sie gebracht worden waren, überwältigten, Truppen des Antigonos eingeschiossen und 1)

So

Greeks Robert,

2)

Head

672;

Tscherikower

1l mit Anm.6; Berve, Asie Mineure 240-242.

BMC

7-9;

Inv.Wadd.

35;

Tarn,

Tyrannis

5949f.;

I

SNG

aber bald belagert Heritage

418;

von den wurden.

503;

Tarn,

Schneider

Cop.

354;

SNG

I

722;

Fitzwill.

4968; Forrer, Weber Coll. 7083; SNG Aul. 3547; Imh.-Bl., Kl.Mz. 222 Nr.6. 223 Nr.7. Vgl. Magie II 1102 Anm.37; Robert, Epigrammes 1166; Robert, Philologie 24f.; Wehrli 81. 3) Angeführt bei Robert, Epigrammes 1166f. und Robert, Asie Mineure 240. Vgl. auch Magie II 1002 Anm.37; Robert, Philologie 24f.;

4)

Wehrli

81.

W.M.Ramsay,

Ath.Mitt.

7,

1882,

134

und

Robert,

Epigrammes

1166. 5) CIG 6861. 6) Robert,

7)

Diod.

Epigrammes

XIX

75,3f.

1166f.

Vgl.

J.Kaerst,

RE

V

1,

1903,

1274

s.v.

Dokimos 5; W.M. Ramsay, Ath.Mitt. 7, 1882, 134; Head 672; Meyer, Grenzen 163; Bengtson, Strategie I 199f.; Rostovtzeff, Hellenistic World 111 1425 Anm.230; Tscherikower 35; Robert, Epigrammes 1166; Magie Il 1002 Anm.37; Robert, Philologie 24f.; Berve, Tyrannis I 418; Jones, Cities 49; Wehrli 80f. 8)

Diod.

9) Vgl. 10) Meyer,

So

XX

107,4;

Tarn,

Heritage

Beloch,

Grenzen

Paus.

GG 163;

IV

I1 8,1.

503; Hansen, 1l,

Tarn,

254

Attalids

Anm.3;

Heritage

503;

14.

Ramsay,

Social

H.Volkmann,

Basis Der

286; Kleine

Pauly II, 1967, 114 s.v. Dokimos; Robert, Asie Mineure 240f. 11) Arrian, FGrHist 156, fr. 10 A. Vgl. Beloch, GG IV 1, 88. 12) Diod. XVIII 45,3; 1274 s.v. RE V 1l, 1903,

Alexanderreich

vgl. auch Plut. Eum. 8,4. Dazu J.Kaerst, Dokimos 4; Beloch, GG IV 1, 94; Berve,

II 147 Nr.285.

Dokimos,

der Gründer

von

Dokimeion

319

Dokimos soll aus der Umzingelung zur Gattin des Antigonos geflohen sein. In deren Umgebung habe man ihm aber mißtraut und ihn den Wächtern übergeben. Dokimos scheint damals zum ersten Mal die Seite gewechselt zu haben. Denn 313 finden wir ihn - es ist wohl der gleiche Dokimos - als Strategen des Antigonos in Kleinasien, wie oben gezeigt wurde.

Es ist kaum vorstellbar, daß ein Offizier oder auch ein "Militärgouverneur" (1) in dieser Zeit eine Stadt gegründet und sie nach

seinem

Namen

benannt

habe

und

daß

die

Erinnerung

Stadtgründer bis in die Kaiserzeit bewahrt worden sei sogar als Gründer kultische Verehrung erhalten

an

ihn

als

(2) oder er habe (3).

Stattdessen wären Antigonos oder, wenn die Gründung von Dokimeion nach 303/2 erfolgt ist, Lysimachos als Gründer genannt worden. Dokimos wird wohl von Synnada aus eine gewisse Unabhängigkeit erlangt haben und zu einem lokalen Dynasten geworden sein, der in seinem Herrschaftsbereich die Stadt

Dokimeion

gründete (3).

Entweder geschah dies unter Antigonos (5),

oder wahrscheinlicher wurde Dokimos nach der Auslieferung der Gelder des Antigonos an Lysimachos von diesem in Synnada belassen und konnte seine unabhängige Stellung in dieser Region behaupten

(6). c. Lysias und Dynasten, die Stellung praktisch

Philomelos,

Dynasten

sich aus einer zu Herren eines

und

Gründer

in Phrygien

hohen militärischen kleinen Territoriums

und zivilen aufgeworfen

1) So H.Volkmann, Der Kleine Pauly II, 1967, 114 s.v. Dokimos. 2) So Ruge, RE V 1, 1903, 1273 s.v. Dokimeion; Tarn, Greeks 11; H.Volkmann, Der Kleine Pauly II, 1967, 114; Musti, Stato 122; Hansen, Attalids 173; Wehrli 80f. - Bengtson, Strategie I 199f. spricht von einem singulären Fall, der durch die besonders selbständige Stellung innerhalb des Reiches des Antigonos zu erklären sei; vgl. auch ebd. I 206-208. - Tarns Auffassung (Greeks 11), daß sich die Stadt nach dem Gründungsbeamten benannt hätte, ist abzulehnen; vgl. Marinoni, Polis 172f. 3)

So Rostovtzeff,

Gad

287.

4) Vgl. Jones, Cities 49. 65. - Ramsay, Social Basis 286f. lehnte die Gründung durch einen Dokimos der hellenistischen Zeit ab und sah in "Dokimeia" einen lokalen anatolischen Namen sowie im Gründer

Dokimos

einen

Heros,

der

erfunden

worden

sei,

um

der

Stadt eine frühe Geschichte zu geben. Gegen Ramsays Auffassung sprechen die gleich zu behandelnden Parallelfälle von Lysias und Philomelion und der häufige griechische Name Dokimos (z.B. Polyain. IV 2,1; J.Kirchner, Prosopographia Attica I, Berlin 1901, Nr.4532 und 4533), der gerade auch bei Makedonen zu finden ist; vgl. Paus. I 8,1; Diod. XX 107,4; Plut. Eum. 8,4; Berve, Alexanderreich II Nr.285. 5) So Bengtson, Strategie I 199f. 11 70; Berve, Tyrannis I 418. 6) So Robert, Asie Mineure 242 Anm.14.

320

Hellenistische

Feldherren

und

hatten,

wie

z.B.

Dokimos

und

häufig

nach

dem

Vorbild

der

Städte

und

gaben

ihnen

Dynasten

vielleicht

als Städtegründer

auch

müchtigeren

ihren eigenen

Kineas,

gründeten

hellenistischen

Namen

(1).

Auch

und Beamte des Lysimachos, der Begründer des Reiches Philetairos hatte sich durch geschicktes

Könige

der Offizier

pergamenischen Ausnutzen der

Gegensätze zwischen Lysimachos und den Seleukiden eine unabhängige Stellung geschaffen und darauf die Grundlage des Attalidenreiches aufgebaut. Besonders in Phrygien erscheinen derartige Dynasten als Städtegründer. Einer dortigen Dynastenfamilie sind die Gründungen von Lysias und Philomelion zuzuweisen. Adolf Wilhelm (2) hat auf eine Weihinschrift des 2.Jh. v.Chr. aus Didyma (3) hingewiesen, die als Dedikanten einen Φιλόμηλος Auclou nennt. Wilhelm hat den Vater Lysias dieses Philomelos mit dem gleichnamigen Dynasten in Verbindung gebracht, der aus den Inschriften von Pergamon

bekannt

ist

(3),

weil er mit Seleukos

lll. gegen

Attalos

I. gekämpft

hatte. Polybios (V 90,1) überliefert für die Zeit um 225 die Namen einiger Dynasten in Kleinasien, darunter einen Lysanias. Móglicherweise ist dies die gleiche Person, da Lysias eine Verkürzung des Namens Lysanias sein kann (5). in

Holleaux dem ein

(6) hat Λυσίας

dann auf ein Dekret Φιλομήλου Μακεδών

aus als

Delphi (7) verwiesen, Euergetes und Proxe-

nos genannt wird. Lysias, ein Wohltäter des Heiligtums, erhielt im Jahre 242 diese Ehrentitel. Es scheint sich um eine Familie von Dynasten zu handeln, die - wie in der griechischen Welt üblich -

abwechseind

die

makedonischen 1) 5íff.;

Vgl.

Namen

Lysias und

Abstammung

Bikerman,

Jones,

Greek

Philomelos

rühmten

Institutions

City

18;

(8).

trugen

und

sich

ihrer

Móglicherweise

ist der

bei

Bengtson,

Strategie

lI

166ff.;

Berve,

Tyrannis

I

Vgl.

I

426;

Jones,

Cities

48ff. 2) 2,

Wilhelm, 1927,

Neue

2531

Beiträge

s.v.

Lysias

48ff. 8;

auch

Holleaux,

F.Stähelin,

Lysias

357ff.;

RE

XIII

Meyer,

Grenzen 138f.; Beloch, GG IV 2, 548; Bikerman, Institutions 166; Rostovtzeff, Hellenistic World III 1451 Anm.330; Bengtson, Strategie I 200 3)

4)

Anm. 1. II 5f. Anm.4. A. Rehm, Didyma II, Berlin

OGIS

asiatischen

272.

Galater,

277.

Dazu

Leipzig

1958,

Nr.458.

F.Stähelin,

?1907,

29;

Geschichte

Hansen,

der

Attalids

klein-

36

mit

Anm.47; Allen, Kingdom 35f. 5) So Wilhelm, Neue Beiträge I 54; Meyer, Grenzen 139; Berve, Tyrannis I 426. Vgl. F.Stähelin, RE XIII 2, 1927, 2532; Holleaux, Lysias 358 mit Anm.1; Rostovtzeff, Syria 184; Bengtson, Strategie il 6 Anm.2; Jones, Cities 48f.; Walbank, Commentary III 145. 6) Holleaux, Lysias 357íf. Vgl. F.Stähelin, RE XIII 2, 1927, 2531; Meyer, Grenzen 139; R.Flaceliére, Les Aitoliens à Delphes, Paris 1937, 271. 469 Nr.56; Robert, Noms indigénes 40f.; Walbank, Commentary III 145; Allen, Kingdom 35. 7) SGDI 2736 = Fouilles de Delphes III 4, Nr.156. 8) Vgl. Holleaux, Lysias 359ff.; Beloch, GG IV 2, 548;

Philomelos Polysinos

des

(strat.

Seleukos

IV

|.

9,5)

und

erwähnte

gegen

Lysias

Führer

Demetrios,

ein

321 der Makedonen

Mann

namens

im

Kampf

Lysias,

der

Ahnherr dieser Familie (1), die sich später ein kleines Herrschaftsgebiet In Phrygien zu verschaffen wußte. Wann dies geschah und in weicher Generation die Städte Lysias und Philomelion

gegründet

wurden,

ist

nicht

Römer

Manlius

Vulso

mit

Cn.

überliefert. einem

Heer

Als

im

durch

Jahre

189

der

Kleinasien

zog,

rief

ihn die Stadt Isinda zu Hilfe, weil die Termessier und ein mit ihnen verbundeter Philomelos sie bekriegten (Polyb. XXI 35,2). Dieser Philomelos wird der Sohn des Lysias gewesen sein und der Dedikant von Didyma (2). Man wird, trotz gewisser Bedenken, die Holleaux geäußert

aus

hat

dem

(3),

diesen

delphischen

vielleicht

aus

Polybios

Philomelos

und

Dekret,

den

(V

bekannt

90,1)

seinen

Inschriften ist,

als

Vater

von

Es

Themison,

ist

der

Gründer

nahellegend,

die

von

Rostovtzeff,

Syria

184;

der

nach

und

beiden

188

v.Chr.

Themisonion

phrygische

Günstling des Antiochos li. namens bringen (6). Dieser Themison soll Jones,

der

Pergamon

Gründer

phrygischen Städte, die erst unter den Attaliden nachzuweisen sind (3), ansehen können (5). d.

Lysias,

L.Robert,

Stadt

Themisonion

Themison in zeitweise mit Hellenica

II,

mit

dem

Verbindung zu seinem Bruder Paris

1946,

28;

Cities 48.

1)

Holleaux,

Lysias

36lf.;

Meyer,

Grenzen

139;

Beloch,

GG

IV

2,

548; Rostovtzeff, Syria 184; Jones, Cities 48. 2) So Wilhelm, Neue Beiträge I 53; Meyer, Beloch, GG IV 2, 548; Bengtson, Strategie II 6 mit

Grenzen 138f.; Anm.1; Magie II

1313

II,

Anm.17;

Nr.458

datiert

Jones, die

Cities Inschrift

noch vor 189 v.Chr. Vgl. Walbank, Commentary III 145. 3)

Holleaux,

Lysias

48.

- A.Rehm,

aus

Didyma

F.Stähelin,

Didyma

ins

RE

frühe

XIII

Berlin

2.Jh.,

2,

1958,

vielleicht

1927,

2531;

362f.

4) So Wilhelm, Neue Beiträge I 53. 5) So Meyer, Grenzen 139; Beloch, GG IV 2, 548; Bengtson, Strategie II 5f. mit Anm.4; Berve, Tyrannis I 426; Jones, Cities

48. Vgl. Wilhelm, 1927, 2532; Tarn,

Neue Beiträge I 53f.; F.Stähelin, RE XIII 2, Greeks 11 Anm.5; Bikerman, Institutions 166;

Rostovtzeff, Syria 184; Magie II 1313 Anm.17; Robert, Villes 156 mit Anm.2; Robert, Noms indigenes 39f. 333f.; Walbank, Commentary III 145. - Hansen, Attalids 36 spricht unpräzise von einem Dynasten Lysias, der sich in Philomelion festgesetzt hätte, und auf S.175 von einer seleukidischen Gründung. - W.Ruge, RE XIX 2, 1938, 2521 s.v. Philomelion hàlt den Vater unseres Lysias für den Gründer der Stadt Philomelion . 6) So schon Droysen, Geschichte III 2, 270; Babelon, Rois de Syrie, p.LXI; E.R. Bevan, The House of Seleucus I, London 1902, 166; Head 687; Ramsay, Cities 252; W.Ruge, RE V A 2, 1934, 1638 s.v, Themisonion. Vgl. Meyer, Grenzen 129; Rostovtzeff, Hellenistic

322

Hellenistische Feldherren

und

Dynasten

als Städtegründer

Aristos zusammen die Regierungsgeschäfte geführt haben und sogar als "Herakles" gefeiert worden sein (1). Ruge und Hansen glaubten (2),

die

Stadt

worden.

sei

von

Themisonion

Gründungen

durch

Antiochos

läßt

sich

II.

nach

aber

Dynasten

seinem

ebensogut

einordnen,

So

Günstling

in

die

glaubt

benannt

Rubrik

Berve

der

(3),

Themison habe selbst in seinem eigenen Gebiet, das ihm der Kónig geschenkt habe, die Stadt gegründet. Jones hingegen, der ebenfalls an eine Gründung durch einen Dynasten denkt, will sich nicht auf einen bestimmten Themison als Gründer festlegen (4). Noch andere Personen namens Themison sind uns aus der hellenistischen Zeit überliefert

(5).

Jones

schließt

daher

nicht

aus,

daß

der

Samier

Themison, der als Nauarch des Antigonos Monophthalmos und des Demetrios Poliorketes bezeugt ist (6), der Gründer von Themisonion war. Eine weitgehend selbständige Stellung müßte man dann jedenfalls für den Namengeber der Stadt annehmen. e.

Diophantos,

der

Gründer

von

Eupatorion

Etwas anders verhält es sich mit der Gründung des Diophantos aus Sinope, der als Feldherr dem Mithridates VI. Eupator diente (7). Um 110 v.Chr. legte Diophantos als Stützpunkt für den Krieg

gegen die Eupatorion

Skythen auf der taurischen Chersones die Festung an (8), die nach Brandis nicht mit der Stadt Eupatoria

World III 1425 Anm.230. - Skeptisch: Tscherikower 32; Tarn, Greeks 11 Anm.6; Orth 165. ]) Pythermos, FGrHist 80, fr.l = Athen. X 289f - 290a; Phylarchos, FGrHist 81, fr.6 = Athen. X 438d; Ael. var.hist. II 4l. - Zu Themison: Babelon, Rois de Syrie p.LXI; F.Schachermeyr, RE V A 2, 1934, 1632 s.v. Themison 3; Bikerman, Institutions 76. 254; Schneider I 614. 745. 2) W.Ruge, RE V A 2, 1934, 1638; Hansen, Attalids 175. Vgl. auch Ramsay, Cities 252 und Hansen, Attalids 199. 3) Berve, Tyrannis I 426. 4) Jones, Cities 49. Ebenso schon Niese, Geschichte II 90 Anm.5. 5) Vgl. F.Schachermeyr, RE V A 2, 1934, 1632; Niese, Geschichte II 90 Anm.5. 6) 1934, 1)

Diod. XIX 62,7. XX 50,4. Zu ihm F.Schachermeyr, RE V A 2, 1632 s. v. Themison 5. Zu Diophantos: Strab. VII 3,17 p.306 und J.Kirchner, RE V

1, 1903, 1050 s.v. Diophantos 9; M.Rostovtzeff, CAH IX, 1932, 229ff.; Schneider I 793. 797. - Bei Th.Reinach - A.Goetz, Mithradates Eupator, König von Pontus, Leipzig 1895, 58íf. ist noch die schon lange überholte Auffassung zu finden, unser Diophantos sei identisch mit dem Verfasser der Pontica (FGrHist 805). 8) Strab. VII 4,7 p.312: Εὐπατόριόν τι, κτίσαντος ALo-

φάντου,

Μιϑριδάτῃ

στρατηγοῦντος.

2164f. s.v. Mithridates 12; Chamoux, Civilisation 313.

Vgl.

M.Rostovtzeff,

Geyer, CAH

RE IX,

XV

2,

1932,

1932,

230;

Phintias von Akragas als Stadtgründer identisch ist Kónig, nicht

Wohltaten

auf

οικίξας, 3.

(1). Er benannte nach sich selbst.

der

Chersones

323

sie, wie es üblich war, nach seinem Diophantos wurde aber wegen seiner

geehrt;

lautet die Begründung

πόλιν

ἐπὶ

τοῦ

in der Ehreninschrift

Phintias von Ak raga Stadtgründer

τόπου

συν-

(2).

als

Von den lokalen Machthabern der hellenistischen Zeit, die Berve in seine "Tyrannis bei den Griechen" aufgenommen hat, wenn sie auch meist als Dynasten zu bezeichnen sind, wird nur einer ausdrücklich als "Gründer" einer Stadt bezeichnet, nämlich Phintias, der sich in Akragas zum Tyrannen aufgeschwungen hatte und sogar den Königstitel annahm (3). Bei Diodor (XXII 7,1) wird

er



Φιντιάδος

κμτίστωρ

genannt

(4).

Um

280

v.Chr.

hatte

er

nach dem Vorbild der hellenistischen Kónige eine Stadt an der Südküste Siziliens gegründet und nach sich selbst benannt (5). hatte dort die von den Mamertinern vertriebenen Geloer angesiedelt und die Reste des alten Gela niederreifien lassen. Die Bewohner der neuen Stadt nannten sich aber weiter "Geloer in Phintias", wie die oben behandelte Asylieurkunde aus Kos (6) und die Münzen, die die Geloer ais Prágeherren angeben (7), zeigen. 1) Brandis, RE VI 1, 1907, 1161f. s.v. Eupatoria I 806 bezieht die Strabon-Stelle auf Eupatoria. 2) Syll.? 709, Z.10. 3)

Zu

ihm:

Tyrannis

Fiehn,

RE

XX

1,

1941,

249

s.v.

3.

- Schneider

Phintias

2;

Berve,

I 459f.

4) So die Lesung scheint als Dialektform

von Dindorf und Walton. - Κτίστωρ in der gleichen Bedeutung wie κτίστης

erbei

Pindar und Aristophanes (vgl. oben S.126); siehe dazu auch Fraenkel 44. 179. Auch in der späteren Koiné gab es das Wort "Ktistor" neben "Ktistes", wie Athen. IX 370c zeigt. Nach Fraenkel 179 könnte der lonismus für die alten "-twp"-Bildungen in der späteren Koiné verantwortlich sein. Euripides (Ion 74) verwendet ebenfalls

μτίστωρ;

Ionischen Xtiíotoo

übernommen, das beide auch bei Diphilos 138 Kock

Vgl. 5) Gela

nach

Fraenkel

221f.

ist

Smith 369. Diod. XXII 2,2. Vgl. K.Ziegler, RE VII 1; G.Navarra, Città sicane sicule e greche

Palermo

1964,

289ff.;

Jenkins,

Gela

17;

Princeton Encyclopedia 707; H.Bengtson, Zur Stadt auch K.Ziegler, RE XX 1, 1941,

6) Oben

S.198ff.

7) Vgl.

Jenkins,

Vgl. auch IG XIV Gela

1lóff.

es

dort

aus

Formen nebeneinander = Clem.Alex. strom. V

256.

dem

kennt; 14,133.

1, 1910, 952 s.v. nelle zone di Gela,

P.Orlandini,

Phintias,

Historia 3, 1954/5, 457. 248f. s.v. Phintias 1.

in:

-

324

Aratos 5.

Aratos

von Sikyon

von

als "Gründer"

Sikyon

a. Die Neugründung

als

"Gründer"

von Antigoneis

In der Auseinandersetzung des makedonischen Königs Antigonos Doson und seiner Verbündeten, vor allem des Achäischen Bundes, mit dem spartanischen König Kleomenes lil., der auf einen größeren Bereich beherrschte, wurde im Jahre

Stadt

Mantineia

Mantineier wie

im

Polybios

Stadt

nun

von

Jahre {li

dem 226

58,54ff.)

streng

Makedonenkönig

die

achäische

schreibt,

bestraft.

Die

erobert

Besatzung

ermordet

führenden

der Peloponnes 223 v.Chr. die

(1).

Da

vertrieben

hatten

(2),

Anhànger

des

die oder,

wurde

die

Kleomenes

richtete man hin, die Bevólkerung wurde versklavt und die Stadt geplündert (3). König Antigonos überließ die entvölkerte Stadt den verbündeten Acháern, die ihre Wiederbesiedlung beschlossen (4). in diesem Zusammenhang wirft Plutarch dem achäischen Strategen Aratos von Sikyon als unentschuldbar vor (5), daß er die Stadt in Antigoneia umbenannt habe, nach dem Namen desjenigen aiso, der

das

alte

Mantineia

1) Polyb. dazu Niese, Mantinée

und

II 54,11f.; Geschichte

500f.;

seine

Bürger

vernichtet

hatte

(6).

Die

Plut. Kleom. 14,1; Plut. Arat. 45,4. Vgl. II 338; Beloch, GG IV 1, 713; Fougeres,

Tscherikower

6;

Bólte,

RE

XIV

2,

1930,

1328

s.v.

Mantinea; Walbank, Aratos 106f.; Piraino, Antigono Dosone 338; Larsen, Federal States 321; Will, Histoire politique I 360. 2) Außer Polybios noch Plut. Kleom. 14,1 und Plut. Arat. 39,1. Vgl. Fougéres, Mantinée 497ff.; Meister, Historische Kritik 96ff.; Urban 82ff. 172. 3) Polyb. II 56,6f. 58,12f.; Plut. Arat. 45,4f. - Polybios kritisiert die das Schreckliche des Vorganges betonende Darstellungsweise des Phylarchos (FGrHist 81, fr.53). - Vgl. Niese, Geschichte II 338; Beloch, GG IV 1, 714; Fougeres, Mantinée 501ff.; A.Wilhelm, JOAI 17, 1914, 111; Tscherikower 6; Swoboda, Griechische Aratos

106f.;

Bünde

37;

Bölte,

Rostovtzeff,

RE

XIV

Hellenistic

2,

1930,

World

I

1328f.;

193f.

203;

Walbank, Walbank,

Commentary I 260f.; F.Kiechle, Zur Humanität in der Kriegführung der griechischen Staaten, Historia 7, 1958, 149ff.; Piraino, Antigono Dosone 338f,; Volkmann, Massenversklavungen 132. 226; Meister,

Historische

Kritik

93ff.;

Schneider

I

232;

Larsen,

Federal

States 322 mit Anm.2; Urban 17?2f.; Préaux 1 301. II 431. 667. 4) Plut. Arat. 45,6. Vgl. Niese, Geschichte II 347. 349; Beloch, GG IV 1, 714; Bettingen 39; Tscherikower 6. 120; Piraino, Antigono Dosone 339; Larsen, Federal States 322. 5) Zu Aratos: B.Niese, RE II 1l, 1895, 383-390 s.v. Aratos 2; Skalet, Sicyon 83ff.; W.W. Tarn. CAH VII, 1928, 222f. 7?32ff.; Walbank, Aratos, passim; W.P. Theunissen, Ploutarchos' Leven van Aratos, Leiden 1940, passim; Will, Histoire politique I 287ff.; Préaux 11 145ff.; Griffin 79ff. Siehe auch die kritischen Bemerkungen zur Quellenlage von Urban 13ff. 6) Plut. Arat. 45,6. Vgl. Tscherikower 20.

Die Gründung Beseitigung

des

"unhellenisch" Aratos,

von Antigoneia

ehemaligen

hingestellt

und

zum Vorwurf gemacht

325

Namens

wird

dies

Achäern,

den

von

Plutarch

an

ihrer

als

Spitze

(1).

Aratos hatte die Neubesiedlung und Umbenennung Funktion als Oikist und Stratege durchgeführt, αὐτὸς

in seiner οἰκιστὴς

alpe9elc xal στρατηγὸς Gv. Er bekleidete im Acháischen Bund das Strategenamt und war zum Oikisten der neuzubesiedelnden Stadt ernannt worden (2). Die Ansiedlung der neuen Bewohner gehörte zu den Aufgaben des Oikisten, der damit nach griechischer

Auffassung

eine

durch

neuen

den

völlig Namen

neue

Stadt

schuf

Antigoneia

(3).

Dies wird allein schon

deutlich,

der

bis

zu

Hadrian

in

offiziellen Dokumenten verwendet wurde (4). Von den genauen Aufgaben des Oikisten erfahren wir außer der Namengebung nichts. Es ist anzunehmen, daß die achàische Bundesversammlung die Besiedlung des weitgehend verlassenen Platzes mit achäischen Kolonisten beschlossen hatte (5) und daß Aratos die Führung der Siedler und ihren Schutz übernahm. Eine größere Bautätigkeit war wohl nicht notwendig, da die Stadt wahrscheinlich

nicht

zerstört

worden

war

(6).

Fougéres

schloß

aus

der Bezeichnung "Oikistes" für Aratos, daß die Neubesiedlung wie eine tatsächliche Stadtgründung unter Beachtung der rituellen Gründungsvorschriften durchgeführt wurde (7). Pausanias der

(VIII

Mantineier

Mantineier Namen

hätten

ihrer

Achäischen

Bund

8,11)

und

der

neben

Stadt

weiß

hingegen

Neubesiedlung,

anderen

weil

(8).

Für

von

sondern

Ehrungen

geändert,

unterstützte

nichts

der

Beseitigung

berichtet

für Antigonos

der

nur,

die

Doson

den

Makedonenkönig

Pausanias gehörte

den

Mantineia

1) Vgl. Fougéres, Mantinée 503; Bólte, RE XIV 2, 1930, 1329; Porter, Plutarch's Life of Aratus,p.LXXXIV; Walbank, Aratos 107; Rostovtzeff, Hellenistic World I 193f.; F.Kiechle, Historia 7, 1958, 145. 149ff.; Meister, Historische Kritik 99; Urban 82f. 172f. 2) Vgl. Niese, Geschichte II 349; Fougéres, Mantinée 341. 503f.; Bettingen 39; Walbank, Commentary I 260; Volkmann, Massenversklavungen 132. Ungenau: Schneider I 232. 3) Von der Zerstórung der Stadt durch Antigonos hóren wir entgegen B.Niese, RE II 1, 1895, 388 und Bettingen 39 nirgendwo etwas; vgl. Fougéres, Mantinée 505. 4) Paus. VIII 8,12. Vgl. Niese, Geschichte II 349; Beloch, GG IV 1l, 714; Bölte, RE XIV 2, 1930, 1291. 1330; Tscherikower 6; Porter, Plutarch's Life of Aratus 81; Walbank, Commentary I 260; Meister, Historische Kritik 99 Anm. 10. 5) 1329;

Vgl. Swoboda, Griechische Bünde 37; Bölte, Porter, Plutarch's Life of Aratus Bl; Piraino,

339. Antigoneia gehörte Achäischen Bund. 6) Vgl. Fougeres, Mantinee 7) Fougéres, Mantinée 505. 8) Vgl. Hitzig - Bluemner

dann

auch

in

der

RE XIV 2, 1930, Antigono Dosone

Folgezeit

zum

Mantinée

504f.

505. III

1,

134f.;

Fougeres,

326

Aratos

von Sikyon

als "Gründer"

damals schon lange zum Achäischen Bund. Die Ehrungen, die Antigonos in der nach ihm benannten Stadt erhalten hat, werden durch zwei Ehreninschriften bezeugt (1). in einer davon wird er als Σωτὴρ xal Εὐεργέτης bezeichnet (2), woraus men schließen

könnte,

daß

die

Neubesiedlung

war (3). Von Ehrungen nichts in den Quellen. b. Oikistenehren

Im

Jahre

213

für

vor

Aratos

für Aratos

v.Chr.

dem in

Tode

des

Antigoneia

Königs

beendet

erfahren

wir aber

in Sikyon

fiel Aratos

einem

angeblich

von

Philipp

V.

initiierten Mordanschlag zum Opfer (3). Er starb in Algion, der damaligen Hauptstadt des Achäischen Bundes. Die Achäer wollten ihn zunächst dort bestatten und mit Denkmälern ehren; die Bürger seiner Heimatstadt Sikyon forderten aber die Übergabe seines Leichnams, was sie dann auch erreichten (Plut. Arat. 53,1). Da Aratos in Sikyon begraben werden sollte, das Grab innerhalb der Stadtmauern anzulegen aber verboten war, baten die Sikyonier in Delphi um eine Ausnahmeerlaubnis. Das Orakel stimmte zu, was gleichzeitig die Anerkennung des Heros Aratos beinhaltete (5), und die

Trauer

Bürger

verwandelte

Sikyons

brachten

in

Stadt

Leichnam

die

sich

in

ein

feierlich, (6),

Fest,

wie

es

in weiße

wobei

Paiane

bei

Plutarch

heißt.

Gewänder

gehüllt,

gesungen

und

den

getanzt

wurde (Piut. Arat. 53,3). An einem hervorragenden Platz in Sikyon begrub man Aratos gleichsam als Gründer und Retter der Stadt, ὥσπερ οἰκιστὴν xal σωτῆρα τῆς πόλεως (7). Das Verbot des Begräbnisses innerhalb der Stadt war also mit der Begründung umgangen worden, daß Aratos als Oikist anzusehen sei. Für den Stadtgründer war, wie mehrfach gezeigt wurde, von alters her erlaubt, daß er in der von ihm gegründeten Stadt sein Grab erhielt. Hier wurde es zudem eigens noch von Delphi gebilligt. Plutarch

(Arat.

seiner Zeit ein Heroon

53,4-5)

berichtet,

Arateion hieß. handelte. Dort

daß

die

Grabesstätte

noch

zu

Der Name zeigt schon, daß es sich um seien zweimal jährlich Opfer für Aratos

1) IG V 2, 299 und 300, 2) IG V 2, 299. Vgl. auch Bólte, RE XIV 2, 1930, 1329. Fougéres, Mantinée 505 spricht von dem "Heros eponymos" Antigonos. 3) Vgl. Porter, Plutarch's Life of Aratus 81. 4) Polyb. VIII 12,2ff.; Plut. Arat. 52; Paus. Il 9,4. - Vgl. aber Niese, Geschichte II 472f.; Walbank, Aratos 157; Porter, Plutarch's Life of Aratus,p.XCV; F.W. Walbank, Philip V. Cambridge 1940, 79;

Larsen,

5)

Plut.

Federal

Arat.

States

53,2.

Arati, Leiden 1937, 128; I 285; Fontenrose, Oracle

364;

Zum

Plut.

Arat.

53,4-5.

84.

vgl.

Parke - Wormell 345 ("unecht").

6) Die Überführung aus erwáhnt auch Paus. II 9,4. 7)

Griffin

Orakel Aigion

und

A.J.

Koster,

I 260. das

Plutarchi

II 144f.; Begräbnis

vita

Schneider in

Sikyon

Der Kult für Aratos

in Sikyon

327

dargebracht worden, am Jahrestag der Befreiung der Stadt Sikyon von der Tyrannis und am Geburtstag des Aratos (1). Dabei selen Hymnen von den Dionysos-Techniten gesungen worden, und ein Prozessionszug habe stattgefunden, an dessen Spitze der Gymnasiarch mit den Knaben und den Epheben geschritten sei, gefolgt von den bekränzten Ratsmitgliedern. Einige der Riten sind nach

Plutarch

bis

in

seine

Zeit

beibehalten

worden,

Ehrungen aber im Laufe der Jahre aufgegeben Das Heroon des Aratos wird auch Polybios (VII 12,7f.) berichtet ferner nach

seinem

Tode

erhalten

habe,

nicht

sondern auch vom Achäischen und bedeutende Wohltaten, die

Bund. Aratos

Die

des

Einzelheiten

der

Ehrungen

nicht (4). Sie wurden Stratege zuerkannt.

Für

unser

Verehrung

Thema

als

sicherlich

sind

Oikist

das

und

bei von

(2).

nur

von

seiner

Heimatstadt,

Der Grund seien zahlreiche den Achäern erwiesen habe.

für

Aratos

Dank

für

Arats

Begräbnis von

meisten

Pausanias erwähnt (3). Heroenehren, die Aratos

Bundes

zum

Soter

worden

die

in Sikyon

Bedeutung

kennen

wir

Tätigkeit

als

und (5).

die

dortige

Zunächst

ist

die Angabe Plutarchs interessant, daß sich die Sikyonier offensichtlich scheuten, Aratos innerhalb der Stadt zu begraben, und

deshalb das delphische Orakel befragten. Etwa 150 Jahre zuvor Euphron auf der Agora in Sikyon begraben worden (6), ohne man die góttliche Zustimmung zur Durchbrechung der Regel, kein

Mensch

eingeholt Sikyon

Tode

innerhalb

hatte.

überführt

wie einen

durchbrochen, 1) 8.v. Aratus

der

Damals

Stadtmauern

war

worden,

und

"Archegetes" daß

der

Euphron

Leichnam man

hatte

begraben den

A.J.

Koster,

durfte,

ebenfalls

Staatsmann

nach

nach

dem

gefeiert.

Die Parallele wird aber darin

nur

der

von

Gruppe

Vgl. Niese, Geschichte II 473; P.Stengel, Arateia; Kornemann 85 Anm.3; Porter, 86;

werden

Euphrons

war daß dafi

Plutarchi

vita

Arati,

seiner

Anhänger

RE II 1, 1895, 382 Plutarch's Life of Leiden

1937,

129f.;

Taeger, Charisma I 363f.; Kasper 67; Griffin 159. 2) Vgl. B.Niese, RE II 1, 1895, 389; Griffin 159. 3) Paus. II 8,1. 9,4. Zum Arateion vgl. auch Griffin 18. 4) Wir hóren sonst noch von einer Statue des Aratos in Olympia, die aber die Korinther dort aufgestellt hatten (Paus. VI 12,5). Nach Paus. VI 12,6 soll Aratos Olympiasieger im Quadrigarennen gewesen sein; vgl. L.Moretti, Olympionikai. I vincitori negli antichi agoni olimpici, Rom 1957, 139f. 5) Vgl. dazu B.Niese, RE II 1l, 1895, 389; Pfister, Reliquienkult I 192. 297. II 437. 498. 500; Kornemann 85 Anm.3; Foucart 141; Skalet, Sicyon 84; Stengel 140; Prehn 2086; A.J. Koster, Plutarchi vita Arati, Leiden 1937, 127ff.; Walbank, Aratos 157; Parke Wormell I 260; A.D. Nock, The Cult of Heroes, Harvard Theological Review

37,

Anm.2;

Cerfaux

362ff.;

1944,

Habicht,

Commentary

II 89;

147;

Bikerman,

- Tondriau

466;

Kaiserapotheose

Kasper

Gottmenschentum

Griffin

6) Vgl. oben S.175ff.

84.

169

66ff.;

109;

Reverdin

Taeger,

Anm.1l4.

202;

160

Charisma Walbank,

I

328

Aratos

in der

Stadt

begraben

von Sikyon

und

als "Gründer"

gefeiert

wurde,

während

Aratos offiziell

von der Stadt beigesetzt und verehrt wurde. Ein großer Teil der Sikyonier war mit den Ehrungen des Euphron nicht einverstanden gewesen. Beruht nun die Einschaltung Delphis auf den schlechten Erfahrungen, die man im Falle des Euphron gemacht hatte - auch die Ehrung des Demetrios Poliorketes "wie ein Ktistes" (1) war höchst umstritten und nur von einer Gruppe der Sikyonier ausgegangen (2) - , oder sollte die Agora der hellenistischen Stadt

als

neue

Begräbnisstätte

sanktioniert werden? Verehrung Euphrons

bestand.

Wir und

für

besonders

Arateion

Tyrannen

Kleon

Daß

sich

das

für

den

lag an

in

der

Grab

Sikyon Agora,

genau

Grund,

durch

Delphi

wissen nichts über die Fortdauer der wie lange sein Grab auf der Agora

Es wird außer bei Xenophon

Das

Geehrte

an

nicht wieder erwähnt. vor

wie

dieser

weswegen

dem

ehemaligen

Pausanias

Stelle

Aratos

so

(Il

8,1)

befand,

ist

geehrt

Haus

des

mitteilt

(3).

bezeichnend

wurde.

Sein

Hauptverdienst war nämlich die Befreiung Sikyons von der Tyrannis. Aratos selbst hatte in dieser Zeit im Exil leben müssen. Zusammen mit anderen Exilanten und unterstützt von argivischen Söldnern, vertrieb er im Jahre 251/50 Nikokles, den letzten in der Reihe der sikyonischen Tyrannen (4). Danach stellte er in Sikyon die

rechtliche

sorgte

für

Sikyon

dem

Ordnung

inneren Achäischen

Die Befreiung aufgefaßt worden

wieder

her,

Frieden. Bund

Unter an

rief die

seiner

Cic.

off.

II

Führung

zurück

und

schloß

sich

(5).

der Stadt von dem Tyrannen war ais "Rettung" (6). Deshalb wurde Aratos als Soter verehrt, und

]) Vgl. oben S.258ff. 2) Vgl. Taeger, Charisma I 363. 3) Vgl. Reverdin 160 Anm.2; Griffin 18. 4) Polyb. II 43,3; Paus. II 8,3; Plut. 1,3;

Verbannten

81;

Strab.

VIII

6,25

p.382.

Arat. wo

5ff.; Aratos

Plut. aber

Phil. zu

den

Tyrannen Sikyons gezählt wird. Vgl. Niese, Geschichte II 243ff.; Skalet, Sicyon 83f.; Porter, Aratus 302f.; W.W. Tarn, CAH VII, 1928, 222; M.A. Levi, Arato e la liberazione di Sicione, Athenaeum N.S. 8, 1930, 508ff.; Walbank, Aratos 30ff. 176; Rostovtzeff, Hellenistic World I 38; Parke - Wormell I 260; Kasper 66f.; Berve, Tyrannis I 394f. II 710; Larsen, Federal States 218. 305f.; Will, Histoire politique I 288; Errington, Philopoemen 2; D.Golan, Aratus' Policy between Sicyon and Argos: An attempt at Greek Unity, RSA 3, 1973, 59ff.; Urban 13ff.; Préaux I 145; Seibert, Flüchtlinge 179f.; Griffin 79ff. - Porter, Plutarch's Life of Aratus,p.XXXI -XXXVI datiert das Ereignis ins Jahr 252, Errington, Philopoemen

266ff. ins Jahr 250/49. 5)

Polyb. II 43,3; Paus. II 8,3f.; Plut. Arat. 9ff.; Cic. off. II 81f. Vgl. u.a. Niese, Geschichte II 246f.; Skalet, Sicyon 84f.; Porter, Aratus 304; Walbank, Aratos 35ff.; Larsen, Federal States 218. 306; Will, Histoire politique I 288f.; Griffin 81. - Über die Gründe des Anschlusses zuletzt: Urban 33ff.

6) Vgl. Kasper

75.

128.

Aratos als "Retter" Sikyons deswegen

hieß

Tyrannen

das

Opferfest

"Soteria"

dieses erste Das heißt,

(Piut.

am

329

Jahrestag

Arat.

53,4);

der

Opfer der Priester des Zeus Soter Aratos wurde als "Retter" mit

"Rettergott^,

verglichen.

Damit

Vertreibung

deswegen

ist er noch

vollzog

(Plut. Zeus

des auch

Arat. 53,4). Soter, dem

nicht als Gott aufgefafit

worden. Die Stätte seiner Verehrung ist deutlich als Heroon gekennzeichnet, die Opfer und der Kult wurden ihm erst nach dem Tode erwiesen. Das zweite der alljáhrlichen Opfer im Kult des Aratos war eindeutig ein Heroenopfer. Es fand an seinem Geburtstage statt, was wohl nicht für den Oikistenkult üblich war, und durch einen eigenen Priester, der - als Zeichen besonderer Würde nicht ein weißes, sondern ein halbpurpurnes Band trug. Die "Rettung" der Stadt und die Schaffung einer neuen politischen

Ordnung,

damit

verbunden

auch

einer

neuen

Existenz

für

die Verbannten, ließen Aratos, den Urheber des Ganzen, als neuen Gründer der Stadt erscheinen (1). Die enge Verbindung von "Soter" und "Ktistes" ist schon oben im Falle des Brasidas in Amphipolis (2) aufgezeigt worden. Auch Euphron von Sikyon hatte den Demos seiner Heimatstadt "gerettet", damals vor der

oligarchischen eingeführt. sich

Herrschaft,

Die

Parallele

Demetrios

Poliorketes

und

mit

eine

Aratos

als

ist

Befreier

Falle als Befreier von auswärtiger ptolemäischen Herrschaft, was Neuaufbau

der

Stadt

- zu seinen

neue ganz

politische deutlich.

Sikyons

unter

Ebenso

erwiesen,

Bevormundung, verbunden mit

Ehren,

Ordnung in

hatte diesem

nämlich von der einem teilweisen

anderem

ὡς

μτίστῃ,

führte (3). Während Demetrios aber schon zu Lebzeiten kultisch verehrt wurde, ist für Aratos erst nach dem Tode ein Kult eingerichtet worden, eben an seinem Grabe in Sikyon. Zwar ist Aratos schon gleich nach der Ansiedlung der Exilanten und nach der Schaffung inneren Friedens in Sikyon öffentlich dafür geehrt worden, und die Zurückgekehrten

errichteten

ihm

eine

Bronzestatue,

die

in

ihrer

Inschrift den σωτῆρα Aratos den σωτῆρσι Seoic anbefiehlt (4); aber kultische Ehren zu Lebzeiten waren nicht damit verbunden (5). Das Denkmal war auch keine offizielle Ehrung, sondern privat 1) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 2) Siehe oben S.154f.

169 Anm.14;

Kasper

67f.

3) Vgl. oben S.259. 4)

Plut.

Seibert,

Arat.

Flüchtlinge

14,2f. 181.

Vgl.

Taeger,

- Pausanias

Charisma (II

7,5)

I 362f.; sah

beim

Kasper

67;

Theater

von

Sikyon eine Statue, die Aratos darstellen sollte. 5) Kasper 67. - In der Legende ist Aratos später mehrfach mit übermenschlichen Zügen geschmückt worden; vgl. Taeger, Charisma I 362ff.; Cerfaux - Tondriau 466; Walbank, Commentary II 89. Nach Paus. II 10,3 und IV 14,8 galt Aratos im Volksglauben als Sohn des Asklepios. Daraus darf man aber nicht wie Taylor, Divinity 34 schließen, daß dieser zu Lebzeiten als Heros kultisch verehrt wurde.

330

Aratos

von

Sikyon

als "Gründer"

von einer Gruppe Bürger errichtet worden (1). Diese Ehrung als Soter läßt sich aber mit den "Soteria", den Festen, die Aratos nach seinem Tode erhalten hat, und mit der Mitwirkung des Zeus SoterPriesters in Verbindung bringen. Taeger vermutete (2), dafi schon zu Lebzeiten des Aratos die Soteria bestanden, die zwar kultisch dem Zeus Soter galten, aber zu Ehren des Aratos und wegen der

"Rettung"

der

Stadt durch

ihn eingerichtet

worden

seien.

Nach

dem

Tode des Aratos seien sie auf ihn selbst erweitert worden. Wahrscheinlich ist von diesem . ersten alljáhrlichen Fest am Jahrestag der Befreiung Sikyons der Oikistenkult zu trennen, der ebenfalls alljáhrlich am Geburtstag des Aratos gefeiert wurde (3). Zumindest diese zweite Feier war, wie der eigene Priester zeigt, Aratos allein gewidmet. Eine eventuelle Trennung der beiden Feste hindert aber nicht daran, die Auffassung von Aratos als "Neugründer" Sikyons aus seiner Rettung der Stadt vor den

Tyrannen

und

Staatswesens kultisch

aus

damit

abzuleiten.

verehrte

Aratos-Kult

der und

heroischen

verbundenen

Da

man

ihn

an

Aratos

erst

seinem

Charakters

(4).

Neuordnung nach

Grab

Darin

seinem

feierte,

Tode

ist

unterscheidet

des der

er sich

von den kultischen Ehrungen der Könige, daß man nämlich noch nicht so weit ging, dem Staatsmann zu Lebzeiten einen Kult einzurichten, wie es für Demetrios in Sikyon geschehen ist. Zudem werden

die

Ehren,

Demetrios

Soteria noch,

dem einem

Etwas für

als

den

die

Aratos

erwiesen

ἰσόϑεοι

τιμαὶ

bezeichnet,

Zeus

Soter

angenähert

Verstorbenen

weiter

ging

achäischen

göttliche

man

dann

wurden,

ist.

Man

Ehren und

wie

Aratos

scheute

sich

die

für

in

den

offenbar

zuzuerkennen.

allerdings

Staatsmann

nicht

obwohl schon

bei

Feldherren

den

Ehrungen

Philopoimen,

die

dieser nach seinem Tode im Jahre 182 v.Chr. in seiner Heimatstadt Megalopolis erhalten hat (5). Philopoimen wurde zwar nicht als Neugründer von Megalopolis geehrt - im Unterschied zu Aratos war er kein Neuorganisator und Neuschöpfer seiner Heimatstadt und ihrer

staatlichen

kultische auf

der

Ehren Agora

Ordnung

und

-,

wurde

beigesetzt

erhielt

nach (6),

aber

der wo

ebenfalls

nach

Überführung

des

ein

Heroon

mit

dem

Tode

Leichnams einem

Altar

1) Vgl. Kasper 68. 2) Taeger, Charisma I 363. 3) Vgl. A.J. Koster, Plutarchi vita Arati, Leiden 1937, 129; Taeger, Charisma I 363f. 4) So Kornemann 85 Anm.3; Foucart 141; Skalet, Sicyon 86; Stengel 140; Walbank. Aratos 157; Parke - Wormeli I 260; A.J. Koster,

Plutarchi

vita

Arati,

Leiden

1937,

128f.;

Taeger,

Charisma

I 364; Habicht, Gottmenschentum 202; Griffin 84. 159. - Góttliche Ehren nahmen an: Niese, Geschichte II 437 und Taylor, Divinity 34. 5) Zu Philopoimen: Errington, Philopoemen. - Zur Datierung ebd. 241ff. 6) Syll.? 624 = IG V 2, 432; Diod. XXIX 18; Paus. VIII 51,8; Plut. Phil, 21,2ff.; Liv. XXXIX 50,9. Vgl. Polyb. XXXIX 3. Dazu Niese, Geschichte III 55; Pfister, Reliquienkult I 193. II 437. 447.

Die kultischen errichtet

wurde.

Anders

Philopoimen erwiesen Damit ist Philopoimen

als

Ehren bei

für Philopoimen

Aratos

werden

331

aber

die

Ehren,

die

wurden, als ἰσόϑεοι τιμαί bezeichnet (1). noch nicht ein Gott. Die Opfer für ihn sollten

aber am Tage des Zeus Soter stattfinden und mit dem Fest der Soteria verbunden werden (2). Die Ahnlichkeit mit den Ehren, die Aratos in Sikyon erhalten hat, ist deutlich. Beide Kulte waren zwar heroischen

Charakters

und

auf

der

Agora,

der

traditionellen

Stätte

vieler Heroenkulte, lokalisiert. Die Feste sowohl für Philopoimen als auch für Aratos beim ersten Jahrestermin waren mit den Kulten des Zeus Soter verbunden. Bei Philopoimen waren die Formen der Ehrungen und Feiern aber stärker den Göttern angeglichen; sie

werden

eigens

als

"gottgleich"

es noch nicht wie in den Ehren bereits zu Lebzeiten 5.

Sosandros,

gekennzeichnet.

Kulten für Könige zu erweisen. Ktistes

Aber

auch

möglich,

von

die

hier war kultischen

Latyia

Der Titel "Ktistes" wurde in hellenistischer Zeit, wie unser Katalog zeigt, fast ausschließlich für Könige verwendet. Nur der ptolemäische Stratege Boethos erhält diese Bezeichnung in einer Inschrift aus Agypten (3). Eine weitere Ausnahme könnte ein Mann namens Sosandros sein, der in einem Epigramm, das aus Hypata in Thessalien stammt (4), ebenfalls Ktistes heißt. In der in Distichen abgefafiten Inschrift weiht die sonst unbekannte Stadt Latyia den Göttern

die

in

der

Heimatstadt

aufgestellte

Statue

des

Sosandros,

Sohn des Tolmaios, aus Hypata. Die Aussagen dieser Ehreninschrift für Sosandros sind sehr wenig konkret und lassen kaum Erkenntnisse über den sonst unbekannten Sosandros zu (5). Dieser 497; Kornemann 85 Anm.3; Charlesworth 166; Bikerman, Kaiserapotheose 109; W.Hoffmann, RE XX 1, 1941, 93 s.v. Philopoimen; Taeger, Charisma 1 364; Nilsson, GGR II 64. 141; Errington, Philopoemen 193f. 1) Syli.? 624, Z.5; Diod. XXIX 18; Liv. XXXIX 50,9: adeo omnibus humanis congestis honoribus, ut ne divinis quidem abstineretur. 2) Syll.? 624, 2.10f. und Z.40ff.

3) Siehe oben S.225f. 4) IG IX 2, W.Dittenberger, Fraenkel 160f.

1924, 5)

59 = SGDI 1438. Vgl. Girard, Methana und Hypata, Hermes 179; Stählin, Thessalien 225;

986 s.v. Aatbıa; Die

Vermutung

Kasper 68f.; von

Girard,

Taeger,

BCH

1,

BCH 1, 1877, 119f.; 42, 1907, 546 Anm.2; F.Stählin, RE XII 1,

Charisma

1877,

120,

I 241. daß

Sosandros

der Sohn des Tolmaios sei, der auf Münzen der Ainianen aus der Zeit zwischen 168 und 146 genannt ist (vgl. E.Rogers, The Copper Coinage of Thessaly. London 1932, 60 Nr.147), oder der Bruder des Ainiarchen Agis, Sohn des Tolmaios (IG IX 2,5), ist zu spekulativ. - Der Name Sosandros ist in der Kaiserzeit in Hypata

bezeugt

(Fouilles de Delphes III 4, Nr.63).

332

Sosandros,

wird

in

dem

φρενὸς

Epigramm

ἀλκῇ

(Z.8)

als

Ktistes von

μέγας

bezeichnet;

ἐμ

Latyia

βουλαῖς

man

nennt

τε

ihn

xal

ἤϑεσι

xal

υἷα

...

κλυτὸν

φιλόπλου ToAuatou (Z.5) und Aynıfipa δι' εὐξυνέτοιο μερίuvac (2.8). Dies sind die Ausdrücke, die zu einigen Hypothesen verführt haben, wer nämlich Sosandros sei und was er für Latyia

getan habe. ἉΑγητήρ und υἱός φιλόπλου Τολμαίου ließen an einen Militärführer denken (1). Die vierte Zeile läßt vermuten - und dies ist wahrscheinlicher nach Latyia gerufenen handelte, der die innere

vielleicht

nach

-,

daß es sich Schiedsrichter Ordnung in der

Unruhen

-

bei Sosandros um einen oder Verfassunggeber Stadt geschaffen oder -

wiederhergestellt

hatte

(2).

Das

heißt

aber auch, daß Latyia weder mit Hypata identisch ist, noch auf dem Gebiete Hypatas lag (3). Wir kennen also nicht die Lage der Stadt Latyia (4), für die sich Sosandros als Wohltäter erwiesen hatte.

Von

besonderem

Epigramms,

σωτῆρα,

wo

Interesse

die

κτίστην

für

Latyier

und

unser

den

ἄλλον

Thema

Sosandros

...

Δία

ist

mit

Zeile

den

bezeichnen.

9

des

Ehrentiteln

Das

Zeugnis

scheint also in den Bereich der übermenschlichen Ehrungen zu weisen. "Soter" zeigt, daß Sosandros wohl Latyia aus irgendeiner Not - ob vor äußeren oder inneren Feinden, bleibt offen - gerettet hatte

der

(5).

"Ktistes"

Stadt

ihrer

weist

bedrohende

Beseitigung

wohl

Gefahr

als

darauf

hin,

gewesen

"Neugründer"

daß

es

so

daß

ist,

aufgefaßt

eine

die

Existenz

Sosandros

werden

nach

konnte.

Er

wird sogar mit einem Gott verglichen, wenn er "zweiter Zeus" genannt wird. Eine direkte Vergottung war aber nicht damit verbunden, da die Statue des Sosandros und damit er selbst, wie die Inschrift zeigt, den Göttern geweiht war (6). Zu Recht betont Taeger den übertreibenden Charakter der

dichterischen

und

künstlichen

Sprache

des

Epigramms

(7),

in der

ein Mensch mit einem Gott verglichen wird (8). Das heißt, aus dem Epigramm allein darf nicht geschlossen werden, daß Sosandros kultisch

verehrt

worden

sei,

gerade

auch

nicht

in

seiner

Heimatstadt, wo die Inschrift gefunden wurde. Ob er in Latyla als Soter und Ktistes verehrt wurde, steht ebenfalls nicht fest, da das 1 So Charisma 1 2) So Thessalien

W.Dittenberger, Hermes 42, 1907, 241. W.Dittenberger, Hermes 42, 1907, 225; F.Stáhlin, RE XII 1, 1924, 986;

3) So noch in IG IX 2, 59 und in SGDI 4)

So

auch

Thessalische

W.Dittenberger, Studien,

Diss.

Hermes

Halle

546

Anm.2;

Taeger,

546 Anm.2; Kasper 69.

Stihlin,

1438. 42,

1910,

1907,

26;

546 Anm.2;

Stáhlin,

G.Kip,

Thessalien

225;

F.Stáhlin, RE XH 1, 1924, 986. Kasper 68 hält dennoch Latyia eine thessalische Stadt. 5) Vgl. Kasper 69. 6) Vgl. Taeger, Charisma I 241. 7) Taeger, Charisma I 241. Vgl. dazu auch Fraenkel 160f.

8)

Auch

in

klingt

vielleicht

trägt:

Αγήτωρ

ἀγητήρ, ein

(Xen.

das

Beiname

rep.Lac.

in 2.8 des

für

Zeus

13,2).

Sosandros an,

den

der

verwendet Gott

in

für

wird, Sparta

Die Datierung Epigramm, ehrenhalber Gründer

-

unser und

in

ebenso

des Sosandros-Epigramms

333

einziges Zeugnis, den Sosandros der übertreibenden Kunstsprache

wie

mit

Zeus

- vergleicht,

ohne

wohl nur mit einem

daß

dahinter

ein

konkreter Kult stehen muß, wohl aber eine Tat, die die Ehrentitel veranlaßt hat. Es kommt das Problem der Datierung hinzu. Obwohl man das Epigramm wegen der Schrift ins 3. oder 2.Jh. v.Chr. datiert hat (1),

ist

auch

vom

man

sich

Ende

doch

der

dessen

nicht

hellenistischen

Sprache und dem Gedankenkreis für unser Thema andere Epoche.

C.

1.

sicher,

Zeit, nach

zu

und

dem

gehöre

einige

die

(2).

sprechen

Inschrift Das

der

wäre

eine

ZUSAMMENFASSUNG : GRUNDER UND GRUNDEREHREN IN HELLENISTISCHER ZEIT Die

Verwendung

von

'Ktistes"

und

"Oikistes" a. Gründer

und

Neugründer

von

Städten

In hellenistischer Zeit wurde der Begriff "Oikistes" durch "Ktistes" in der Bedeutung von "Stadtgründer" abgelóst (3). Die ersten gesicherten Zeugnisse für "Ktistes" sind die inschriften des 3.Jh. v.Chr. aus und "Archegetai" Kallimachos,

die,

Demetrias in Thessalien, in der Stadt genannt werden um

die

Mitte

des

3.Jh.

denen die "Ktistai" (4), die Aitia des

geschrieben,

Perieres

und

Krataimenes sowohl ais "Oikistai" als auch als "Ktistai" von Zankle bezeichnen (5), und die Inschrift für den Paionenkónig Dropion aus Olympia (6). Ein Aristoteles-Fragment (fr.584 Rose) läßt keineswegs die häufig zu findende Behauptung zu, daß "Ktistes" zuerst von Aristoteles verwendet wurde (7), da der Begriff dort zum Wortlaut bei Stephanos von Byzanz (s.v. Αδραμύτειον), der das Fragment

überliefert

hat,

gehört.

Bei

Stephanos

findet

1) So Girard, BCH 1, 1877, 120; SGDI F.Stählin, RE XII 1, 1924, 986; Kasper 68.

sich

1438;

häufig

Fraenkel

das

Wort

161.

179;

2) So IG IX 2, 59 nach Kaibel. Vgl. Taeger, Charisma I 241. 3) Vgl. Smith 369; R.Martin, Un nouveau réglement de thasien,

BCH

64-65,

4) Siehe oben

1940-41,

culte

179.

S.262ff.

5) Kallim. ait. 11 fr.43, Z.62. 69. 6) Syll.? 394. Vgl. oben S.284ff. 7) aber

So

schon

immer

Fraenkel

noch

bei

180

Smith

Anm.

- Aristoteles

369;

P,Chantraine,

als

erstes

Zeugnis

Dictionnaire

éty-

mologique de la langue grecque. Histoire des mots, Paris 1968, s.v. xt((o; H.Frisk, Griechisches Etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1960, s.v. κτίζω.

334

Die Verwendung

von "Ktistes" und

"Oikistes"

Ktistes (1). Auch Ktistes als Beiname des Mithridates I. von Pontus in einem Fragment des Hieronymos von Kardia (FGrHist 154, fr. 7), das bei Ps.-Lukian (Macrob. 13) erhalten ist, beweist noch nicht die Verwendung des Begriffes in den achtziger Jahren des 3.Jh. v. Chr. Vor der hellenistischen

(2)

sowie

(Hdt.

V

schon

κτιστήρ

46)

(3)

und

bezeugt.

(4),

sind

die

"Oikistes"

verschwunden.

*"Ktistes"

Zeit

nur

Dialektformen

zusammengesetzte

hingegen

Kallimachos

Menander

die

in einem

ist

im

Form

verwendet

Fragment

κτίστωρ

συγντίσται

Hellenismus

es

seines

noch

Κόλαξ

fast

neben

(5),

und

wenige Inschriften enthalten noch dieses Wort (6). Wenn "Oikistes" für Persónlichkeiten der hellenistischen Zeit verwendet wird, dann stammen die Zeugnisse in der Regel aus römischer Zeit. So

gebraucht

Pausanias

bezeichnen.

Der

regelmäßig

Begriff

Archegetes

den Göttern und Heroen Ein die

großer

römische

"Oikistes",

um die Städtegründer

bleibt

in

hellenistischer

zu Zeit

vorbehalten.

Teil

der

Zeugnisse

über

Zeit,

weil

es

Kaiserzeit

in

der

die

Städtegründer beliebt

war,

gehört sich

in

einer

großen Vergangenheit und berühmter Gründer zu rühmen. Einer dieser immer wieder hervorgehobenen Gründer war Alexander der Große, der in zahlreichen Städten Kleinasiens und des syrischen Raumes in dieser Funktion erscheint. Aber auch die ersten

Seleukiden

wurden

verehrt,

so

in mancher

Seleukos

I.

in

Orontes,

Seleukos

I.

und

Salbake,

Antiochos

I.

in

Laodikeia

am

Lykos.

Stadt noch

Antiochos

Antiocheia

Das

In der Kaiserzeit kultisch

Dura-Europos

gleiche

I. am

gilt

und

in

in

Nysa

Màander,

für

Antiocheia

und

am

Apollonia

Antiochos

Lysimachos

in

Il.

in

Lysi-

macheias, Attalos Il. in Attalos Philadelpheia/Lydien, |l. und Eumenes Il. in Eumeneia/Phrygien und Prusias I. in Bithynion. Was sich schon im 5. und in der ersten Hälfte des 4.Jh. in Einzelfällen (vgl. Brasidas in Amphipolis und Euphron in Sikyon)

angedeutet

hatte,

setzte

sich

in

hellenistischer

Zeit

in

größerem

Ausmaße fort: Der Gründerbegriff wurde übertragen gebraucht (7). Als Ktistes, Oikistes (in griechischen Quellen der römischen Kaiserzeit} und conditor (in lateinischen Quellen) wurde nicht nur

der

tatsächliche

Hellenismus

die

Gründer Regel

war

einer - der

Stadt

bezeichnet

Herrscher,

neuen Stadt, ohne selbst dabei anwesend dazu seine Anweisungen gegeben hatte.

der

oder

-

die Gründung

zu sein, Vielmehr

was

im

einer

angeordnet und heißen so jetzt

1) Siehe z.B. in unserem Katalog im Anhang die Nummern: 92, 99.116.126.132-134.146.188.208. - Bei Aristot. pol. V 1306b wird hingegen "Oikistai" für die Parthenier als Gründer Tarents verwendet; siehe auch Fraenkel 180. 2) Vgl. oben S.323 Anm.4.

3) 4) 5) 6)

Vgl. die Belege bei Smith 369 und oben 5.195 Anm. 3. Kallim. hymn. II 65ff. und ait. II fr.43, 2.79. P.Oxyrh. 409, 60. Z. B. in der lex de colonia in Same, IG IX* 1,1 Nr.2.

7) Vgl.

Marinoni,

Polis

169

Anm. 74.

171 Anm.84.

Städtegründer und -neugründer

335

auch diejenigen, die eine Stadt wiederaufbauen, verlegen oder neubesiedeln ließen (z.B. Alexander in Smyrna, Zipoites in Astakos), womit oft auch eine Umbenennung verbunden war (vgl.

Ephesos (1),

zu Arsinoeia,

oder

durch

Sikyon

diejenigen,

Bauten

die

und

griechischen

zu

ein

Demetrias, Dorf

oder

Privilegien,

durch

Polisorganisation,

vielfach

Smyrna

zu Eurydikeia)

eine

orientalische

die

Einrichtung

auch

mit

Stadt

einer

Hilfe

neuer

Kolonisten, zur griechischen Polis erhoben hatten (vgl. Alexander in Mion, Antiochos IV. in Babylon, Archelaos I. in Komana) (2). Diese Beispiele ließen sich durch Fälle vermehren, in denen der

Gründer heißt,

in

den

Quellen

bei denen

Allein der

schon

Stadt

wir aber

nicht

ausdrücklich

"Ktistes"

von

Gründerehren

erfahren.

die Vergrößerung

hatten

ausgereicht,

Pergamons um

und

Philetairos

oder

die

als

"Oikistes"

Bautätigkeit

zweiten

in

Gründer

der Stadt anzusehen (3). Und Aratos galt - wie schon Euphron - in Sikyon sis "Gründer", weil er die Stadt von einer Staatsform in eine andere überführt hatte, indem er nämlich Sikyon von der Tyrannis befreit und so vor dem vermeintlichen Verderben gerettet hatte, was zusammen mit der Neuordnung der Polis ais

"Neugründung" der

Retter

wegen

des

verehrt.

und

aufgefaßt

wurde.

Befreier

Sikyons

und

Neuaufbaus Nach

Rettung

einer

aufgefaßt

werden

Herrschaft

befreit

{so

bei

eines

antikem (54).

Entweder

und

Sikyon),

wurde

Stadt

"wie

allein

schon

Stadt

wurde

damit

Demetrios

und

der

konnte

bestehenden

und gewann

Demetrios

war

gewesen

Teiles

Denken

bereits

Ebenso

als

die

Poliorketes deshalb

ein

Gründer"

die

Befreiung

"Neugründung"

Stadt

von

fremder

ihre politische Existenz

oder

sie

wurde

und

vor

dem

zurück

Untergang

gerettet (z.B. bei Brasidas und Amphipolis) (5). Rettung und Gründung hängen eben im griechischen Denken eng zusammen (6). Neben den Königen, die in diesen Jahrhunderten die bestimmende Rolle

spielten,

werden

nur

ganz

selten

andere

Personen

der

hellenistischen Zeit als "Gründer" bezeichnet. Für Offiziere und Beamte, die Gründungen im Auftrag des Herrschers ausführten, werden in der Regel nicht die Begriffe "Ktistes" oder "Oikistes" gebraucht, mit Ausnahme des mit besonderer Macht ausgestatteten

Strategen

Boethos

Attalidenkónigs

in

Eumenes

Oberägypten !l.,

also

und

eines

eines

Angehörigen

Bruders der

des

Königs-

familie (7). Der Titel Ktistes war also zunächst noch dem hellenistischen König vorbehalten, nach dem die Stadt häufig auch benannt wurde (8). Das gleiche trifft im übrigen auch auf den Titel 1) Siehe auch oben S.240. 2) Vgl. Sherwin-White, Ostrakon

66.

3) Vgl. oben S.247f. 4) Vgl.

Habicht,

Gottmenschentum

5) Vgl. auch Habicht, 6) I 258;

Vgl.

Schubart,

Habicht,

7) Vgl. 8) Vgl.

169;

Gottmenschentum

Kónigsideal

Gottmenschentum

105; 170f.

oben S.225f. und S.250f. Marinoni, Polis 172f.

Alföldi

116.

169,

Kasper

54;

Taeger,

Charisma

336

Die Verwendung

"Soter" zu,

der

Ausnahme

wiederum

von Sikyon, Die nur

fast

nur

eines

"Ktistes"

dem

König

Strategen

der

und

"Oikistes"

zugestanden Thebais

(1)

wurde,

und

des

mit

Aratos

der ja auch als "Gründer" erscheint.

weiteren

noch

von

Belege

das

weit

für die

Bezeichnung

entfernte

Sizilien

als

"Gründer"

(Phintias

von

betreffen

Akragas)

und

den Acháischen Bund (den Strategen Aratos), den Staatenbund also, der als einziger neben dem Aitolischen Bund noch eine eigenstándige Politik in Griechenland betreiben und sich den helle-

nistischen Kónigen ebenbürtig Erst

nach

der

Ktistes-Ehrungen Dann

wurden

"Gründer" in

unseren

Zeit,

fühlen konnte (2).

Festsetzung

für

sowohl

geehrt.

der

Personen Römer

als

auch

Diese Gruppe

hellenistischen

Rómer

von

Osten

wurden

Geblüts

griechische sondern

fällt

die

häufiger.

Lokalpolitiker

Ktistai gehört aber

Themenkreis,

die rómische Vorherrschaft

im

nichtkóniglichen

als

nicht mehr in

eine

neue

im Osten.

b. Reichsgründer Während "Oikistes" auf die eigentlichen Stüdtegründer oder auf diejenigen, die als Stádtegründer aufgefaßt wurden, beschränkt war (3), nahm der Begriff "Ktistes" eine viel umfassendere Bedeutung an, was sicherlich auch mit der Inflation an Ehrentiteln, die in hellenistischer Zeit begann, zusammenhängt. Zum einen entwickelte

sich zur

Ktistes von der ursprünglichen Bedeutung "Gründer der Stadt" Bezeichnung desjenigen weiter, der einer Stadt auf ganz

besondere

Weise

Wohltaten

erwies,

ohne

daß

damit

ein

tatsächlicher

Neuaufbau oder eine Neueinrichtung des Gemeinwesens sein mußte (4). Jede Gründung war umgekehrt ja "Euergesia" und jeder "Gründer" eine besondere "Euergetes"

auch

(5).

die Größe

Zum

anderen

erweiterte

des geographischen

sich

Bereichs,

in

verbunden auch eine Form des

hellenistischer

auf den

sich

Zeit

"Ktistes"

bezog, angefangen mit Dropion, dem Begründer des Koinon der Paionen, bis hin zum Begründer eines hellenistischen Reiches, wie es Mithridates |. Ktistes war, der Schöpfer des Königreiches Pontos. Im 1.Jh. v.Chr. wurde "Ktistes" dann auch für den Kónlg gebraucht, der durch. Begründung einer neuen Dynastie (Archelaos I. von Kappadokien) oder durch Machterweiterung (Antiochos 1. von

Kommagene; 1)

Vgl.

vielleicht

Schubart,

auch

Kónigsideal

2) Ein Sonderfall ist Aristoteles

3) Vgl.

Smith

Orodes

|l.

von

Parthien)

sein

105.

in Stageira;

vgl.

oben

5.313.

369f.

4) Von einem bloßen "Ehrentitel" Ktistes auszugehen, wie es Pfister, Alexander 65f. tut, ist für die hellenistische Zeit nicht berechtigt. Wie Habicht, Gottmenschentum 171 gezeigt hat, gingen in hellenistischer Zeit dem Titel Ktistes und der Verehrung eines Menschen als Gründer ganz bestimmte Taten zur Schaffung oder Existenzsicherung einer Stadt voraus. 5) Siehe Aristot. pol. V 1310b; Diod. I 2,1. Vgl. Skard, Euergetes 36ff.; Skard, Pater patriae 58; Taeger, Charisma I 258.

Sonstige Ktistai Königreich

"neugegründet"

sind nur für Antiochos c. Sonstige

hatte.

Damit

337 verbundene

kultische

Ehren

1. zu vermuten.

Ktistai

Seit der hellenistischen Zeit findet man das in einer anderen Bedeutung. Einige Male wird

Wort "Ktistes" noch es für die Gründer

von

in

Gemeinschaften,

besonders

wendet (1). Als Ktistes eines ein Mann namens Alexander

“tiornv

τοῦ

Inschriften

ver-

Mysterienkollegiums erscheint in Melos (2). Aus Athen kennen wir einen

Nikasion

aus

Kyzikos war in Rhodos κτίστας τοῦ κίοινοῦ) (4. Aus dem ptolemäischen Agypten sind größere Vereinigungen

von

“tiotaı

ἐράνου

Kultvereinen,

namens

kultischer

Chrysippos

Bauten

oder

(3).

Ein

bestimmter

Kulte

bekannt.

in

Memphis bestand ein κοινόν τῶν κτιστῶν bezüglich eines Tempels, also von Tempelgründern (5). Ein Kollegium von "Ktistai" kennen wir auch durch Inschriften aus Hermopolis Magna (6). Dies waren Soldaten der dortigen Garnison, die ein Heiligtum gegründet oder mitgegründet hatten. Ein weiteres πολίτευμα, eine Organisation und Gemeinschaft von Soldaten (7), hat in Alexandreia einen Altar, einen Kultbau oder ein Kultobjekt an Zeus und Hera geweiht (8). Die Soldaten nennen sich in der Inschrift κτίσται. 1)

Vgl.

Mineure,

dazu

Paris

Poland

1955,

271ff.;

12f. 41.

F.Sokolowski,

55. 61.

Lois

sacrées

de

l'Asie

99.

2) IG XII 3, 1098: κτίστης elep@v μυστῶν. Vgl. Poland 273. 3) W.Peek, Attische Inschriften, Ath.Mitt. 67, 1942, 31f. Nr.30.

4)

IG

storia

XII

1,

delle

1939-40,

127.

Vgl.

Poland

associazioni

in

Rodi

273;

G.Pugliese

antica,

Carratelli,

Annuario

Per la

Scuola

Atene

150 Nr.5.

5)

Breccia, Inscr. gr. Aegypti II Nr.143; E.Miller, Rev.arch. 21, 1870, 109ff. 170ff.; Preisigke, SB 681; F.Zucker, Doppelinschrift spätptolemäischer Zeit aus der Garnison von Hermopolis Magna, Berlin 1938, 15ff.; M.L. Strack, Archiv f. Papyrusforsch.

1,

1901,

207f.;

Poland

149f.; Launey II Rev.phil. 43, 1969,

6)

P.Jouguet,

270;

1025f.; 77ff.

BCH

P.M.

Fraser,

U.Rapaport,

20,

1896,

Berytus

Les

177ff.

13,

1959/60,

en

Egypte,

Iduméens

Nr.III;

J.G.

Milne,

Greek

Inscriptions. Catalogue général des Antiquités égyptiennes du Musée du Caire Nr.9296; OGIS 182; Preisigke, SB 599. 4206. 8066; F.Zucker, Doppelinschrift spátptolemáischer Zeit aus der Garnison von Hermopolis Magna, Berlin 1938. Vgl. Poland 165; M.L. Strack, Archiv

träge

18,

f.

zur

1938,

1024f.;

Papyrusforsch.

1,

"Doppelinschrift

279ff.;

P.M.

U.Rapaport,

1901,

Fraser,

Les

207f.

Nr.21;

spätptolemäischer

Berytus

Iduméens

en

13,

F.Zucker,

Zeit

1959/60,

Egypte,

...",

150;

Rev.phil.

Nach-

Aegyptus

Launey 43,

II

1969,

73ff. 7) Zu den Colonies 73ff.

8)

Militárkoina

Preisigke,

SB

vgl.

29812;

Launey

SEG

XX

II 1001ff.

499;

und

zuletzt

J.Bingen,

Cohen,

Chronique

338

Die Stadtgründung

in hellenistischer

Der Begriff "Ktistes" wurde verschiedenartig verwendet. Die

Zeit

also schon in hellenistischer Fülle, in denen er "Gründer

Zeit der

Stadt" bedeutet, wurden weniger, und die Begriffserweiterung weg von diesem ursprünglichen Sinn des Wortes wird damit eingeleitet. 2.

Die

Trotz

der

nistischen

ihre

Stadtgründung stischer

großen

Kónigen

Tätigkeit.

Zahl hören

Oft

von

helieni-

Stüdtegründungen

wir

können

in Zeit

selten

etwas

wir auch

nur

unter

über

aus

die

den

den

helle-

Gründer

und

Städtenamen

auf

den für die Gründung Verantwortlichen schließen (1). Denn seit Philipp Il. erhielten die Städte in der Regel Namen, die aus denen des Königs oder eines Mitglieds der königlichen Familie abgeleitet waren (2). Diese Art der Benennung - vorher wurden Stadtnamen höchstens von Götter- oder Heroennamen abgeleitet - rückte den Namengeber an sich schon in eine übermenschliche Sphäre und konnte der Festigung der Oikistenehre dienlich sein (3). Wenn eine neue Ära unter einem König begann (54), dürfte dies ebenfalls als Zeichen einer so verstandenen "Neugründung" zu werten sein. Eine ganz typische Form der hellenistischen Stadtgründung war der

Synoikismos,

bei

dem

mehrere

Städte

oder

Orte

zu

einer

neuen

Polis zusammengeschlossen wurden. Dies wurde unter anderem für Nysa/Karien unter den ersten Seleukiden, Apollonis/Lydien unter Eumenes

|l.,

Thessalonike

und

Kassandreia

unter

Kassander,

Lysimacheia unter Lysimachos, Demetrias unter Demetrios Poliorketes und Nikomedeia unter Nikomedes I. aufgezeigt. Über die praktische Durchführung einer Stadtgründung und die Rolle, die der "Gründer" dabei spielte, hören wir am ausführlichsten im Zusammenhang mit Alexandreia in Agypten (5). Dies ist eine der Gründungen, bei der die Eigenbeteiligung des Herrschers am Gründungsvorgang berichtet wird (6). Alexander soll wie schon der archaische Oikist den Plan der Stadt mit den

Straßenzügen, bestimmt

vollzogen.

den

öffentlichen

haben.

Auch

das

Zur

weiteren

Plätzen

entworfen

Gründungsopfer

Durchführung

der

habe

und

die

Alexander

Arbeiten

ließ

Kulte selbst

der

König

dann aber Architekten, Handwerker und die schon bei der Gründung von Thurioi in den Vordergrund getretenen Manteis

zurück.

Vor allem aus dem Seleukidenreich

d'Egypte Ders.,

36,

1961,

225;

P.M.

Journal of Egyptian

]) Vgl. Heuß,

Stadt

Fraser,

Archaeology

ist bekannt

Berytus 48,

1962,

13,

(7),

1959/60,

142f.

193.

2) 3) 4) 5)

Vgl. Marinoni, Polis 171ff. Vgl. u.a. Schmid 60f.; Chamoux, Civilisation 312ff. Siehe das Beispiel von Apollonia Salbake, oben 5.235. Vgl. oben S.204f.

6)

Weitere

Beispiele

7) Siehe oben

S.230.

bei Heuß,

Stadt

100ff.

daf der 147ff.;

Gründungsbeauftragte König

über

viele

Einzelheiten

einer

Synoikismos entschied, so über den Bewohner, den Transport der Siedler,

339 Gründung

oder

eines

Platz, die Kolonisten und die wirtschaftlichen Grund-

lagen und die Verteidigungsmaßnahmen. Entweder Anordnungen schriftlich aus der Ferne oder seltener

gab er die persönlich an

Ort und Stelle (1). Meist leiteten und

Offiziere

Königs

die

Gründung.

"ausführenden

genannt

beaufsichtigten

werden;

Ptolemáer,

Schon

Gründer",

die

das

unter

die

aber

bleibt

selbst

und

Alexander

nicht

den

in

Beamte

Königen

keiner

erscheinen

"Ktistes"

oder

vorbehalten.

Quelle

des solche

"Oikistes"

Auch

"Gründer"

die

heißen,

beauftragten mehrfach Untergebene mit der Anlage von Siedlungen (22). Nach Ägypten gehört auch das einzige Beispiel für einen Beamten, der im Auftrag des Königs Stadtgründungen durchführte und deswegen - in der Inschrift, die ein Kultverein aufstellte "Ktistes"

dieser

neuen

Städte

heißt.

Boethos,

der

Gründer

von

Philometoris und Kleopatra in Oberàgypten, nahm als Stratege der Thebais auch eine besondere Machtstellung ein (3). in einem zweiten Fall, der Gründung von Apollonis, heifit der Bruder des

Kónigs Eumenes ll. "Ktistes", durchgeführt hatte (4). 3.

Vor

Der

allem

Gründerkult stischer

im

Bereich

der

archaischen

Kolonisationszeit

Hellenismus

feststellen.

Übernahme

der

Desweiteren gründungen

weil

und

in Zeit

Gründung

lassen

bei

sich

den

bekannten der

Kolonisationsfragen

eine

und

viele

Merkmale

der

Städtegründungen

selbstverständliich

noch

geleitet

helleni-

auch

Ganz

immer

die

Kulte

aus der Heimat

spielte

er

Kulte

immer

in der neuen

delphische Rolle

war Apoll

bei

im die

Stadt. Stadt-

(5).

Deutlich sind aber auch die Analogien betreffend der kultischen Verehrung des Stadtgründers. Gründerkulte gehörten auch im Hel-

lenismus

zu

den

religiósen

Einrichtungen

der

griechischen

Stádte

(6). Ais Gründer verehrt wurden unter anderem Alexander in Alexandreia/AÁgypten und in llion, Ptolemaios i. in Ptolemais, Seleukos I. in Dura-Europos und Antiocheia am Orontes, Antiochos I. in Antiocheia am Mäander, Seleukos und Antiochos in Nysa und Apollonia

1) 2) 3) 4) 5)

Salbake,

Antiochos

Il.

in

Laodikeia

am

Lykos,

Attalos

li.

in

Weiteres bei Heuß, Stadt 100£f. Siehe oben 5.225. Siehe oben S.225f. Siehe oben S.250f. Siehe z.B. oben 5.314 zu Ai Khanum sowie 5.320 zu Aratos und Sikyon. Vgl. Briant 95f. 6) Vgl. Foucart 135; Schubart, Die religiöse Haltung 16; Wilcken, Königskult 231; Tscherikower 132; Habicht, Gottmenschentum 162. 168f.; Marinoni, Polis 171.

340

Der

Gründerkult

Phitadelpheia/Lydien,

in hellenistischer

Eumenes

li.

und

Zeit

Attalos

Il.

in

Eumeneia,

Kassander in Kassandreia, Lysimachos in Lysimacheia und Ephesos, Prusias I. in Bithynion. Diese Gründerkulte waren lokale Kulte und sind von den für den gesamten Herrschaftsbereich geltenden Reichskulten zu trennen (1). Solche Kulte sind in allen von

hellenistischen

Königen

gegründeten

oder

"wiedergegründeten”

Städten zu vermuten. Man darf nicht wie Marinoni (2) davon ausgehen, daß lediglich die Eponymität der Städte ausschlaggebend für die Einrichtung von Gründerkulten war. Einige der oben angeführten Beispiele widersprechen dem. Außer für die Könige ist nur noch für eine andere Persönlichkeit der hier behandelten hellenistischen Zeit ein typischer Gründerkult überliefert, für Aratos in seiner Heimatstadt Sikyon, einer Stadt, die gerade bei Gründerehren in einer Tradition stand, angefangen mit Euphron über Demetrios Poliorketes bis zu Aratos. Ein Oberbieibsel des alten Gründerkultes war das Begräbnis des Gründers in der von ihm gegründeten Stadt und damit verbunden der

Kult

am

Grabe.

Dies

ist

für

Alexander

in

Alexandreia,

für

Demetrios Poliorketes in Demetrias, für Seleukos I. in Seleukeia Pieria, für Lysimachos in Lysimacheia und für Aratos in Sikyon nachzuweisen (3). Da es aber viele neue Stádte und in der Regel nur

einen

König

als

Gründer

gab,

konnte

das

Grab

nur

in

einer

der Städte liegen, meist in der Hauptstadt (4). Die übrigen neugegründeten Städte mußten sich mit einem Kult begnügen, der nicht am Grabe begangen wurde, was dazu beitrug, daß der Gründerkult seinen heroischen, an eine Begräbnisstätte gebundenen Charakter verlor. Bei der Ehrung, die Demetrios Poliorketes in Sikyon

zuerkannt

wurde,

heißt

Ktistes" habe er erhalten (Diod.

es

XX

deswegen,

Ehren

"wie

ein

102,3).

Die Gründerkulte dauerten mehrere Generationen fort (5), teilweise bis in römische Zeit (6). Wenn aus der Kaiserzeit kultische Ehren

für

einen

hellenistischen

Herrscher

geradezu ein Nachweis für einen dynastischen Herrscherkulte endeten

hellenistischen König,

der

gründet

Verehrung

Reiche. in

worden

Wenn

römischer war,

dann

Zeit

so

ist

die

noch

bezeugt

sind,

ist

lokalen Kult. Denn mit dem Untergang

Stadt

auch

kultisch

anzunehmen,

noch

verehrt daß

der

von

die der

diesem

wurde, Kult

dies

auf

geder

des Gründers beruhte.

Anfangs waren die Gründerkulte in der hellenistischen Zeit wohl noch deutlich vom Heroenkult bestimmt und auf die Zeit nach dem Tode des Gründers beschränkt. Als sich aber die Grenzen zwischen 1) Siehe z.B. die Kulte für Alexander Ptolemaios I. in Ptolemais. Vgl. Habicht, 267. 2) Marinoni, Seleuco 610ff. 3) Vgl. auch Tscherikower 132. 4)

Vgl.

5) Vgl.

Tscherikower

Heuß,

Stadt

6) Vgl. Rostovtzeff,

in Alexandreia und für Gottmenschentum 195ff.

132.

191;

Errington,

Gad 286íf.

Alexander

l68ff.

Die Motive

des

Gründerkultes

341

Gótter- und Heroenkulten verwischten (1), wurde auch Lebzeiten einem Herrscher ein Gründerkult zuerkannt

erste

gesicherte

Sikyon,

wo

vermischt

sind,

Kassandreia

erwiesen

Beispiel

dafür

gottgleiche dann

und

ist die

und

heroische

wohl

auch

Lysimachos

wurden

(3).

Die

in

die

Verehrung Ehren

Demetrios

auch

Ehren,

die

Lysimacheia

allmähliche

des

schon zu (2). Das

Kassander

sowie

Aufgabe

der

in

miteinander in

in

Ephesos

"heroischen"

Züge des Gründerkultes hängt sicherlich auch mit der allgemeinen Verbreitung der "göttlichen" Reichskulte zusammen, an deren Formen die lokalen Kulte angeglichen wurden. Es war eine Zeiterscheinung, auch ein Zeichen des Verfalls der Religion und ein Ergebnis der Individualisierung, daß die Herrscher, vor allem die makedonischen Könige, Heroen und Götter als Schützer der Städte ablösten. Schon im 5. und 4.Jh. waren Anzeichen der kultischen, sogar göttlichen Verehrung Lebender zu erkennen. Man vertraute nicht mehr auf die Hilfe der Götter, war aber

auf

fremde

Unterstützung

angewiesen

(4).

Bedeutende

Persönlichkeiten erhielten daher in hellenistischer Zeit kultische Verehrung, im wesentlichen aus politischen Motiven. Man wollte sich ihres Schutzes versichern und dankte ihnen jede Hilfestellung mit außergewöhnlichen Ehrungen. Die politische Motivierung der Kulte betraf auch den Gründerkult. Das Vertrauen zum politisch-militärischen Schutz der

Könige

war

größer

als

zum

religiös-kultischen

der

Gründerheroen

vergangener Zeiten. Letztere dienten nur noch zur Vergangenheitsdarstellung. Der Dank für eine vom König erbrachte Leistung zum Wohle der Stadt war ein immer wichtiger werdender Faktor bei der

Einrichtung

von

Kulten,

beim

Gründerkult

in

dem

Maße,

wie

die

Tätigkeit des Herrschers zur Existenzerhaltung der Stadt, vor allem der Neuaufbau, die Neubesiedlung, die Stadterweiterung, die

Erteilung

von

politischen

und

rechtlichen

Privilegien

und

die

Umbenennung, als "Neugründung" aufgefaßt wurde. Allein als Huldigung an den König (5) konnte ein Gründerkult nicht einge-

richtet

werden.

Denn

"Ktistes"

war nicht eine

"leere Titulatur"

(6).

Konkrete Leistungen waren in hellenistischer Zeit auf jeden Fall mit diesem Titel verbunden. Göttliche Ehren wurden vorerst nur den Königen erwiesen.

Aratos,

dem

kein

Herrscherkult

zustand,

erhielt

deutlich

als

1) Vgl. Eitrem, Heros 1139f.; Kaerst, Hellenismus I 480ff.; Habicht, Gottmenschentum 195ff., der aber zu Recht betont, daß Menschen, auch wenn sie göttliche Ehren erhielten, damit noch nicht als Götter aufgefaßt worden sind. Taeger, Charisma I 49. 259 will hingegen auch noch in hellenistischer Zeit scharf zwischen göttlichen und heroischen Ehren unterscheiden. 2) Vgl. Taeger, Charisma I 258. 3) Vgl. Eitrem, Heros 1140. 4) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 236ff. 265.

5) Vgl. ebd. 6) Vgl.

Heuß,

24lf. Stadt

250.

342

Der

heroisch

Tode.

Gründerkult

gekennzeichnete

Auch

den

in hellenistischer

Gründerehren,

Gefolgsleuten

und

und

Zeit

dies

erst

Beauftragten

nach

des

seinem

Demetrios

Poliorketes in Athen hatten im Unterschied zum Kónig nur kultische Ehren mit weitgehend heroischem Charakter zugestanden (1). Ob nun die Gründerkulte mehr heroischen oder göttlichen Charakter

hatten,

vom

Zeitpunkt

erst

nach

der

dem

waren im auch die

was

vom

Vorhandensein

Verehrung,

Tode,

entweder

abhing,

Motiv

Grunde genommen jedesmal lokale Begrenztheit, weisen

des

Gründergrabes

schon

und

zu

Zweck

Lebzeiten

der

und

oder

Einrichtung

die gleichen. Der Ursprung, in den Bereich des Heroen-

kultes, der (politische) Zweck, der damit verfolgt wurde, stimmt mit dem des offiziellen, "göttlichen" Reichskultes in den wesentlichen Zügen überein (2). Der Gründerkult am Grabe, wie er vor allem für die erste Zeit

des Hellenismus bezeugt Ist (3), entsprach in seinem Ursprung dem heroischen Kult der archaischen Zeit. In vielen Fällen war aber das Grab als Kultstätte durch den Altar oder den Temenos ohne Grabstätte ersetzt worden. Zum Teil geschah diese Kulteinrichtung noch zu Lebzeiten des zu Verehrenden (4). Über die Einzelheiten der Kultausübung erfahren wir sehr wenig. Einiges kann aus den Zeugnissen

erschlossen

Herrscherkult getragen hat.

Götterkultes

der Die

(5).

werden,

die

Habicht

für

den

städtischen

frühen Formen

hellenistischen Zeit insgesamt des Kultes glichen weitgehend

In allen

Fällen

gehörten

die Opfer

dazu

zusammendenen des

(6),

die

am Altar der verehrten Persönlichkeit dargebracht wurden. Teilweise sind eigens errichtete Tempel (7) und Kultstatuen (8) anzunehmen. Über den Platz, an dem die Kulte innerhalb der Stadt gefeiert wurden, erfahren wir bei den Gründerkulten kaum

Einzelheiten.

Wenn

das

Grab

des

Gründers

in der

dort auch die Kultausübung statt (9). In einer Reihe von Fällen sind Priestertümer bezeugt,

z.B.

Kassandreia,

Sikyon

(10).

in

Alexandreia,

Dura-Europos,

Habicht

hat

Ptolemais,

Laodikeia

für

festgestellt (11), daß alle Priester aber auch die des Lysimachos in

die

am

von

Stadt für

Antiocheia

Lykos,

ihm

lag,

fand

den

Gründer

am

Mäander,

Bithynion

und

behandelte

Zeit

des Gründerkults eponym waren, Kassandreia (12), was vielleicht

1) Vgl. dazu Habicht, Gottmenschentum 55ff. 255f. 2) Vgl. Kasper 55; Habicht, Gottmenschentum 202f. 3) Vgl. Bikerman, Kaiserapotheose 108. 4) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 205. Dagegen aber Polis 177ff. 5) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 195f. 6) Ebd. 138f. 7) Tscherikower 132; Habicht, Gottmenschentum 140ff. 8) Vgl. Demetrios Poliorketes in Sikyon, oben 5.261. 9) Vgl. Tscherikower 132. 10) Vgl. Habicht, Gottmenschentum 144ff. 11) Ebd. 146. 12) Vgl. auch oben 5.253.

Marinoni,

Formen

dadurch

zu

gründers

erklären

Kassander

des Gründerkuites

ist,

im

daß

Kult

Lysimachos

343

"die

eingenommen

hat"

Stelle

(1).

des

Diese

Stadt-

Priester

der jeweiligen Gründer sind etwas Neues im Gründerkult, eine Neuerung der hellenistischen Zeit. Die "Panegyris", das zu Ehren eines "Menschen" gefeierte Fest,

das

mit

Agonen

verbunden

vielfach bezeugt, die Antiocheia in

war

so z.B. die Laodikeia am

(2),

Eumeneia. Die Agone gehörten Gründerkult. Prozessionen und Festen statt (3). Indizien für einen

ist auch

die Gründerkulte und Demetrias, Philadelphia in

schon in archaischer Zeit zum Opferungen fanden bei solchen

Gründerkult

die nach den Gründern gleichnamigen ägyptischen

für

Demetrieia in Sikyon Lykos, die Eumeneia

liefern

außerdem

Phylennamen,

gebildet sind, wie Ptolemais in der Stadt, Seleukis und Antiochis in Nysa,

Antiochis in Antiocheia am Mäander, Alexandris in llion, Prusias in Prusias ad Hypium (4). Das gleiche gilt für die Monatsnamen, wie Antiocheon in Laodikeia am Lykos (5). Die Phylennamen und die Monatsnamen waren ursprünglich von Heroen abgeleitet worden. 4.

Die

Die

Rolle,

politische Bedeutung Stadtgründers

die

die Mutterstädte

nistischen

Zeit

spielten,

(6),

nach

eigenem

der

hatte

in der

Kolonisation

seit Alexander

Ermessen

des

Kolonien

der

der vorhelle-

Kónig

übernommen

einrichten

und

Stádte

gründen konnte. Die Beziehungen zwischen Stadt und König waren aber nicht wie früher lediglich religiös bestimmte Pietätsbindungen, sondern beinhalteten auch ein rechtliches und politisches Abhängigkeitsverhältnis (7) der Stadt vom König, der sie gegründet hatte,

aber

auch

von

dessen

Nachfolgern.

Andererseits

dienten

die

Städte auch der Sicherung der Herrschaft nach innen und außen, und dies besonders, wenn sie von dem König selbst angelegt worden waren und damit in einem besonderen religiösen Verhältnis zu

ihrem

Gründer

standen,

Stadtgründungen, werden,

gab

Kónig

nicht

Stadt,

da

König

war

1) 2) 3) 4)

es

zur

der

sie kultisch

um

das

(8).

Auch

Sicherung

Ausgangspunkt

(9).

Es

scheint

dienten

seiner

die

eines

in

Ehren

Gründerkultes

sakralen

Herrschaft

dieser

aber

verehrten.

Objekt

über

die Stadt

hellenistischer

Habicht, Gottmenschentum 146. Vgl. Tscherikower 132; Habicht, Gottmenschentum Habicht, Gottmenschentum 147ff. Vgl. ebd. 153f.

5) Vgl. ebd. 6) 7) 8) 9)

nicht

den

nur

155.

Vgl. Zancan 68 und oben 5.216. Zum Rechtsverhältnis Heuß, Stadt 99ff. So gegen Le Bas - Waddington 11 45 zu Nr.86. So Heuß, Stadt 188ff.

Ehrungen

die und

Zeit 147.

zu dem

jeweilige nicht

für

der

einen

344

Die politische Bedeutung des Stadtgründers

Herrscher von großer Bedeutung für seinen Ruhm und für seinen Ruf in der Nachwelt gewesen zu sein, sich selbst eine Hauptstadt zu gründen und ihr den eigenen Namen zu geben, was z.B. für die Städte Seleukeia, Kassandreia, Lysimacheia, Demetrias, Zipoition, Nikomedela, —. Dokimelon, Lysias, Philomelion und andere mehr zutrifft.

Die primär politische Rolle der "Ktistes"-Verehrung in hellenistischer Zeit, die in Anfängen auch schon im 5. und &.Jh. nachgewiesen wurde, kam in der Möglichkeit zum Ausdruck, bei einem Herrschaftswechsel den Kult zu beenden oder durch einen neuen zu ersetzen (1). 1) und

Vgl. die Kulte des Lysimachos in Kassandreia in Ephesos (oben 5.255f.) sowie den Kult des

Sikyon

(oben S.261f.).

[Nach Einreichung des Manuskriptes erschienen "Gründer" von T.J.Cornell, Lieferung 95 und

für

Antike

Aufsatz

(oben S.253) Demetrios in

von

und

Christentum”,

G.Pugliese

Bd.

Carratelli,

XII, Magna

1983, Grecia

der Lexikon-Artikel 96 des "Reallexikon

1107-1171 e

Sicilia

VIII e VII A.C,, Annuario Scuola archeologica di Atene (1983), 29-43, die beide nicht mehr berücksichtigt

und nei

der secoli

59, 1981 werden

konnten. Die Dissertation von Irad Malkin, Religion and the Founders of Greek Colonies, Ph.D. University of Pennsylvania 198], war mir 1983 noch nicht zugänglich. ]

KATALOGE

DER HISTORISCHEN PERSONLICHKEITEN, ARCHEGETES BEZEICHNET WERDEN |.

Personen

vor

der

DIE ALS KTISTES, (LAT. CONDITOR)

hellenistischen

OIKISTES

ODER

InE

KATALOG

Zeit

(in chronologischer Reihenfolge der Gründungen) ( * historisch nicht sicher faßbare Persönlichkeiten) Nr. *|

Name Theokles

Bezeichnung Oikistes

( Thukles)

Ort

Zeit

Quellen

Naxos/

ca.734

Thuk.Vi

Bemerkungen 3,2

Führer

Siz.

der

S.

Kolonisten

Gründerheros

und

8

(Kallim.ait.

}}! fr.43,36)

*2a

Archias?

Thrinakias

Syrakus?

ca.733

AP IX 579 (Leon)

Epigramm des 9./10.Jh.

13

Gründung

12

Oikistes

*2b *3

Archias Euarchos

Oikistes

Syrakus

ca.733

Steph.Byz. s.v. Συράκουσαι

Oikistes

Katane

ca.729

Thuk.Vl

3,3

des Theokles,

aber Euarchos zum kisten bestimmt

Πα

Perieres, Krataimenes

Oikistai

Zankle

ca.730 -720

Thuk.Vi

*üb

Perieres, Krataimenes

Oikistai

Zankle

ca.730 -720

Kallim.sait.ll 43,79

fr.

Perieres,

Ktistai

Zankle

ca.730

Kallim.ait.Ii

fr.

-720

43,

Ende

Antiochos,

8.Jh.

555,

*üc

Krataimenes

*5

Antimnestos

Oikistes

Rhegion

VI

62.

4,5

Oi-

Anführer der Kolonisten aus Kyme bzw. Chalkis Streit

um

16

die Oikistenehren

69

fr.9

FGrHist = Strab.

1,6 p.257

Koloniegründer; Hal.XIX

2 aber

bei Dion. Artimedes

als Anführer der chalkidischen Kolonisten

23

*6

Is?

Oikistes

Sybaris

ca.720

*7a

Myskellos

Oikistes

Kroton

ca.709

*7b

Myskellos

Oikistes

Kroton

ca.709

Steph.Byz. s.v. Συράκουσαι

*7c

Myskellos

Oikistes

Kroton

ca.709

Eustathδ Dion. Per.279 (GGM Il

Strab.VI p.263

1,13

Strab.VIll

7,5

p.387

Achäischer Koloniegründer; Name nicht sicher bezeugt

25

Führer nisten

27

der

achäischen

Kolo-

p.283) *8

Phalanthos

Oikistes

Tarent

*9

Typhon

Oikistes

Kaulonia

ca.706

Paus.X

1.Hälf-

Paus.Vl

te

Antiphemos

Oikistes

Gela

3,11

7.Jh.

ca. 688

Paus.VIll

46,2

Führer der spartanischen Parthenier; mit dem Eponymen Taras zusammengeflossen; mythische Gestalt?

31

Von

41

Kroton

als Oikist

aus

Achaia

gerufen

Führer nisten; Führer

der rhodischen Kolodaneben Entimos als der Kreter; Kult des

Antiphemos

inschriftlich

43

be-

zeugt Telesikles

Archege-

Thasos

ca.680

Hippokr.epid. ! p.206 Kuehlewein

Vater des Archilochos; Heroon bei der Agora?

Kyrene

ca.631

SEG

Führer

der Kolonisten

Thera;

auch

tes? Battos

Archage-

IX

3,

2.26

tas Battos

Archage-

Kyrene

ca.631

SEG

IX

72,

2.22

Kyrene

ca.631

Schol.Aristoph. PI.925

tas Battos

Archegetes

Name

56 aus

60

Aristoteles

bezeugt; Grab auf der Agora; Heroenkult inschriftlich belegt Die Kyrener verehren ihn als Archegetes

Ihe

*10

10,6

Name

Bezeich-

Ort

nung 12d

Battos

Oikister

Zeit

Quellen

ca.631

Hdt.IV

Bemerkungen

S.

| Kyrene

155 = Menek-

les v.Barka,

60

FGr

Hist .270,fr.6 = Schol .Kallim.hymn. I! 76 = Schol. Pind. Pyth. IV 10a 12e

Battos

Oikister

Kyrene

ca.631

12f

Battos

Oikister

Kyrene

ca.631

Pind.Pyth.iV 6 Menekles v.Barka, FGrHist 270,fr.6 Schol.Pind.Pyth. IV 108 Kallim.hymn.H 67

12g

Battos

Oikistes

Kyrene

ca.631

Hdt.IV

12h

Battos

Synoikis-

Kyrene

ca.631

Schol.Pind.Pyth.

tes 13

Echiades

Olkistes

IV 7a Anakto-

ca.630

rion 14.

Pylades

Oikistes

159

Leukas

ca.630

Nikolaos

Kypse-

118

kus, FGrHist 90, fr .57,7

v.Damas-

los von Korinth

Nikolaos v.Damas-

Sohn des Tyrannen Kypse-

118

kus,

90,

los von Korinth

25,2

Heraklide aus Korinth; von Korkyra als Oikist gerufen

72

Führer der Kolonisten aus

51

FGrHist

Sohn

des Tyrannen

fr.57,7

*15

Phalios

Oikistes

Epidamnos

ca.627

Thuk.!

*16

Daskon,

Oikistai

Kamarina

ca.598

Thuk.VI

Menekolos

24,1.

5,3

Syrakus

und Korinth

(?)

8

Nr.

*17

Aristonoos,

Oikistai

Akragas

ca. 580

Thuk.VI

Oikistes

Chersonesos/Thrakien

Mitte

Hdt.VI 103,4

πρῶτος οἰκισ-

Chersone-

Mitte

sos /Thra-

6.Jh.

τής

kien

Ktistes

Chersone- Mitte sos /Thrak. 6.Jh.

Ael.var.hist.X11

Synktistai

Herakleia /

ca.510

Hdt.V

Sizil.

- 500

4,4

Pystilos 18a

18b

Miltiades Altere Miltiades Altere

d.

d.

18c

Miltiades Altere

d.

*19

Thessalos, Paraibates, Kelees,

6.Jh.

34,2.

38,1.

Führer der Kolonisten aus Gela und Rhodos ( ?)

52

Führer nisten;

75

der athenischen KoloGründer mehrerer An-

siedlungen auf der Chersones; Stammesfürst der Dolonker; nach dem Tod kultische Ver-

Marcellin. vit. Thuc. 10

ehrung

mit Opfern

und Agonen

35

46

Begleiter des Spartaners Dorieus bei der gescheiterten Gründung am Eryx

53

Euryleon Hippokrates v.Gela

Oikistes

Kamarina

ca.492

Thuk .VI

21a

Hieron

Oikister

Aitna

ca.475

Pind.Pyth.l

|.

5,3 32

v.Syrakus 21b

Hieron |. v.Syrakus

Ktistor

Aitna

ca.475

Pind.fr.105a

21c

Hieron I. v.Syrakus

Ktistor

Aitna

ca.475

Aristoph ὃν. 926

21d

Hieron |. v.Syrakus

Oikistes

Aitna

Ca.475

Timaios, FGrHist 566, fr. 142 = Schol.

Hieron |. v.Syrakus

121

Vertreibung der Bewohner Katanes und Neubesiedlung mit Peloponnesiern und Syrakusanern unter dem Namen

124

Aitna;

Pind.

2168

Snell

Neubesiedlung mit Geloern durch den Tyrannen

Oikistes

Aitna

Ca.075

Nem.l

nach dem Tode dort

begraben

und

Oikistenehren

inscr.a

Schol.Pind.Pyth. 58

I 6n£

20

Name

Bezeichnung

21f

Hieron |. v.Syrakus

Oikistes

21g

Hieron

ὡς

|.

v.Syrakus

Av

Ort

Zeit

Quellen

Bemerkungen

S.

Aitna

ca.475

Strab.VI

2,3

Aitna

ca.475

Diod.XI

66,4

Syrakus

Zeit

Pind.OI.VI

Hierons : Zeit Hierons

. Schol. Pind.Ol.VI 14b

stergeschlecht der lamiden; Mitwirkung eines Vorfahren A ; bei der Gründung der Stadt?

Plut.mor.812d ;

Führer der athenischen Kommission zur Neugründung

p.268

124

κτίστης γεγονὼς τῆς πόλεως

22a

Agesias

22b

. Agesias

Synoikister ΜΕ Synoikistes (Zu-

Syrakus

6

Aus dem olympischen

Prie-

127

panou-

σῶν) 23a

Lampon

23b

os

Oikistes Zu Ktistai

Thurioi »

Thurioi

ca.443 ca.443

Diod.XIl

10,3

von

Sybaris

Exeget und

24

Hagnon

Oikistes

Amphipo-

3437/6

Thuk.IV

102,3

lis

Athener,

als

Thurioi;

Mantis

mit der Gründung

beauftragt;

128

148

Oikistenehren

aber zugunsten des Spartaners Brasidas aufgegeben 25

Leon, Alkidas, Damagon

Oikistai

Herakleia Trachinia

526

Thuk.lIl

92,5

Gründungsbeauftragte Sparta

aus

159

05€

Nr.

26

Brasidas

Oikistes

Amphipopolis

422

Thuk.V

11,1

Spartaner;

rettete die Stadt

Athen;

Grab

auf der Agora;

Oikistenkult Agonen 27

Epaminondas

Oikistes

Messene

153

vor der Bestrafung durch

370/69

Paus.IX

14,5.

15,6

mit Opfer

und

Veranlaßte Gründung durch Messenier;

Leitung

dungsvorganges;

des

1645

Grün-

Gründer-

ehren 28

Epaminondas

Olkistes

(τῆς

Megalopolis

368/7

Paus.VIll

27,2

Fórderer des Synoikismos, aber nicht selbst beteiligt

167

Megalopolis

368/7

Paus.VIl!

27,2

Zu Oikisten gewählte Arka-

167

πόλεως) 29

Lykomedes, Hopoleas, Timon,

Pro-

xenos,

Kleo-

laos,

Oikistai

der; als Kommission der Gründung

mit

beauftragt

Akri-

phios, Eukampidas, Hieronymos, Possikrates,

Theoxenos Euphron

Archegetes (τῆς πόλεως)

Sikyon

ca.368 -368

Xen.Hell.VIl

3,12

Führer

des

Demos;

Demokra-

175

tie in Sikyon eingerichtet; von Anhängern auf der Agora begraben; als Archegetes verehrt

Ist

30

Name

Bezeichnung

Ort

Zeit

31a

Timoleon

Oikistes

ca.346 -337

310

. Timoleon

: conditor

Akragas, Gela, Kamarina z ae s

“8. 386

Quellen Plut. Τίπι. 3,1 , Nep. Timol.3,1

“ 32

Miltiades

Oikistes

Lakiades

unbekann-

325/4

Bemerkungen

S.

Befreier der sizilischen Städte von Tyrannen und Karthagern; Neubesiedlung und neue Blüte der Städte; Bautätigkeit; Grab auf der

188

Agora von Syrakus und Heroenkult mit Agonen 1C

lI/Ili?

1629

te Adriakolonie

Katalog

Schiffe,

die

2. Hellenistische

werden

Kónige

Nr.

Name

33

Philipp

384a

Alexander d.Große

Ktistes

34b

Alexander

Ktistes

Alexandreia/

P.Oxyrh. 2435, 20

Rede

d.Große

(Heros)

Ägypten

(1.Jh.n.)

an die Alexandriner

Alexander d.Große

Ktistes (τῆς πόλεως nal

Alexandreia/ Ägypten

P.Fam.Tebt.20 = Preisigke, SB 6611

In der Titulatur eines Priesters des Alexander,

(120/1

Ktistes

3%c

ll.

—. conditor

τῶν

Ort

Quellen

Philippopolis

Plin.n.h.IV

Alexandreia/ Ägypten

Plut. Ant.80; ποῦ. 2070

ἡλει-

Bemerkungen

Alexander d.Große

Ktistes

S.

11,41 Plut.

n.)

μειῶν) 34d

186

Miltiades als Führer des Kolonistenzuges übergeben

Bezeichnung

der

202 Oikistenkult am Grab; Alexanderpriester des Germanicus

der

Stadt

Altersklassen Alexandreia/ Ägypten

Preisigke,SB 9624, Col.Il 12f. (3.Jh.n.)

Agyptische

und

204 (?)

des

der

des Gymnasiums

Kónlgsliste

zse

Nr.

358

Alexander d.Große

Ktistes

Alexandreia/

Ptolem.hypoth.plan.

Agypten

p.80,21ff.

35

Alexander

Ktistes

Alexandreia / Ptolem.proch.can.

d.Große

Agypten

diat. p.160, 20ff.

208

380

Alexander d.Große

Ktistes

Alexandreia/ Agypten

Synkellos p.390,15 Dindorf

Astronomischer Kónigskanon des Claudius Ptolemaeus

34h

Alexander d.Große

Ktistes

Alexandreia/ Agypten

[Lib.) descr.27, Vol. VIII p.533 Foerster = Walz, Rhet.Gr.l 11

Beschreibung



Alexander d.Große

Ktistes

Alexander d.Große

conditor (-Ktistes)

in Alexandreia; nach Walz von Nikolaos von Myra

Agypten

Dindorf - Ps.-Manetho, FHG Il p.535

Alexandreia/ Ägypten

Excerpta Latina Barbari, Chronica Minora

Lateinische Übersetzung einer verlorenen alexandri-

Vol.I! Frick p.268f., 15.16.28; p.270f.,6. 10; p.310f.,3; p.

nischen Chronik mit griechischer Rückübersetzung

20;

34m

mals des Alexander Ktistes

Alexandreia/ Synkellos p.98, 15

319f.,28; 3}

Denk-

Alexander d.Große

conditor patriae

Alexandreia/

Alexander

conditor

Alexandreia/

p.316f.,15.

p. 320f.,29;

etc.

Claud.carm.min.22, 20

Ägypten Stat.silv.Ill

2,118

Plin.n.h.VI

25,113

Ägypten

d.Große 35

Alexander d.Große

conditor

Alexandro-

36

Alexander d.Große

Ktistes

Apollonia /

Aulock,

Pisidien

53ff.

polis/Parth. Pisidien

Nr.9-53

Il

Gründung unsicher

durch Alexander

Fiktiver Stadtgründer auf Münzen

severischer

204

218

Zeit

£st

39i

eines

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

37

Bemerkungen

Alexander

YEváoxnc

Capitolias

H.Seyrig,Syria

d.Grofie

Καπιτωλιέων

1959,76 Nr.9; ANS 1274; man 15.20

36,

SNG

Spijker -

38

Alexander d.Große

Ktistes (Γεράσων)

Gerasa

H.Seyrig, Syria 42, 1965,25ff.; Spijkerman 29.31

39

Alexander d.Grofie

Oikistes (τῆς πόλεως)

Otrus

Ramsay, Nr.638

40

Alexander d.Grofe

Oikistes

Smyrna

Paus.VIl

41

Kassander

DOikistes

Kassandreia

Paus.V

Sikyon

Diod.XX

42

Demetrios

(τίμαι)

Poliorketes

ὡς

Cities

| 2,

5,1

23,3 102,3

κτίστῃ

Münzen

Geta;

S.

des Commodus

und

219

Alexander als "Stamm-

vater" Münzen des Septimius SeveΗ rus, Caracalla und Elagabal; Gründung des Perdikkas im Auftrage Alexanders?

218

Nach IGR IV 692 "Ktistes"; 221 Alexander oder gleichnamiger Asiarch der severischen Zeit? Neugründer in der Tradition Smyrnas; vgl. auch Aristeid. or.19,4; 20,5.20; 21,4 Keil

217

Synoikismos;

252

Vertreibung

Gründerkult der ptolemä-

ischen Besatzung;

258

teilweise

Neuaufbau; Umbenennung in Demetrias; Gründerehren zu Lebzeiten mit Opfer und Agonen 43

44

Demetrios Poliorketes

— Seleukos

I.

(Ktistes)

Demetrias

IG IX 2,1099.1129; Béquignon, lolcos 7uff.

Kult der Ktistai und Arche262 getai der im Synoikismos auf gegangenen Orte und des Demetrios; Grab des Gründers; Gründungsfest

conditor

Apameia, Zeugma

Plin.n.h.V

Vgl.

24,86

Amm.Marc.XIV

8,6

232

tst

Nr.

85

Seleukos

|.

conditor

Seleukeia

Tac.ann.VI

232

42,1

am Tigris

47

Antiochos Ι.

Ktistes

Antiochos

Ktistes

IV.

(τῆς πόλεως)

Antiocheia am Mäander

BMC

Babylon

OGIS

59;

Inv.Wadd.

2177

253

Münzen des Gallienus mit Antiochos (?) auf der Rückseite; weitere Münzen des 3.Jh. mit Antiochos auf der Vorderseite; Phyle Antiochis; Gründerkult noch in rómischer Zeit

230

Ehreninschrift

240

IV.,

σωτὴρ

Euergetes

Philetairos

(κτίστης τῆς natpi-

Pergamon

IGR

IV

1682

τῆς (3);

Babylons 48

für Antiochos

Ασίας

als griechische

Inschrift für Mithradates,

Attalidendynastie;

terer Pergamons;

50

ll.

Bruder des Eumenes ll.

Ktistes

Panion/

(τῆς πόλεως)

Thrakien

Ktistes

Apollonis

OGIS

301

Keil - Premerstein Nr.113

Zipoites

l.

Oikistes

Astakos

Paus.V

12,7

Erwei-

Bautätigkeit

Anlage einer Militärkolonie in den neuerworbenen thrakischen Besitzungen

248

Ehrung

250

Bruder,

für den der

königlichen

Synoikismos

nach den Anordnungen Bruders durchführte 51

247

gamos und Philetairos geehrt wird; Philetairos: Schópfer der

Eumenes

Stadt

den Freund Caesars, der als neuer Gründer nach Per-

δος)

u9

und

Neugründung

Wiederaufbau

oder

Stadt

des

Inbesitz-

nahme

der

ersten

Bithynierkönig

durch

268

den

sse

46

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

52

Nikomedes l.

πρῶτος οἰκιστής

Nikomedeia

Lib.or.61,4f. ster

Foer-

Bemerkungen

S.

Vogl. die entsprechende Gründungslegende auf kai-

269

serzeitlichen Münzen der Stadt; nach anderer Auffas-

sung Astakos als erster Oikist; δεύτερος οἰκιστής bei Libanios - Diokletian (?) 53

Prusias

|.

Ktistes

Prusa ad Olympum

Rec.gén.48.116; ANS unpubl.

Münzen des Commodus und des Geta mit der Büste oder dem Gründungsopfer; nach anderer Auffassung Heros Prusias;

Hist V

5, 55

Dropion Mithridates

Ktistes

Koinon der Paionen

IvOlympia 303 = Syll.? 394

Ktistes

Pontos

Hieronymos

l.

FGrHist

v.Kardia,

154,fr.

7

vgl.

Arrian,

156,fr.29 und

279

FGr

Plin.n.h.

32,148

König Dropion als Gründer des Koinon

284

Gründer

287

des Kónigreiches

Pontos

= [Lukian.] Macrob. 13; Strab.ΧΙ 3,41 p.562 56

Orodes

H.

?

Ktistes

Parthien?

BMC p.68, Nr.1; Gardner 39,15; Brett, Greek Coins 293, Nr.2226

Weltere Titel auf den Mün288 zen: METAZ APLAKHZ, BAΣΊΛΕΥΣ BAZIAERN; wahrscheinlich Orodes Il. als Neu-

begründer der parthischen Macht; nach Simonetta Pakoros |.; nach Merkholm Arsa-

kes I. als Dynastiegründer; Neugründer von Seleukeia?

9st

Nr.

57

Archelaos

Ktistes

l.

Kappadokien

F.Lenormant,

De-

scription des Médailles et Antiquités de M.Le

Baron

Behr,

Paris 1857, Nr.754; BMC 1-4; Inv.Wadd. 6950-6954; F.Imhoof -Blumer,

RSN

Neuschópfer des Kónigrei293 ches Kappadokien mit Erweiterung des Territoriums und Neugründungen von Städten; nach anderer Auffassung als Gründer von Elaiussa-Sebaste

8,1898,

28 Nr.12; Slg.Cos. Weber 3990; Coll.Jameson 1638; Weber Coll.7791; McClean Coll.9213; SNG Cop. 165; ΝΟ Fitzwill. 5424; SNG Aul.6330; Catalogue Oxford Augustus 864f.; Auktionskatalog Kovacs, San Francisco, 19, 1983, Nr.11; 4 Expl. in Paris unpubl.;

ἢ Expl. ANS unpubl.;

58

Archelaos i

59

Ktistes

Komana / Kappad.

OGIS

Ktistes

Kommagene

Wagner

φ

Antiochos 1. v.Kommagene

Cappado46 Nr.1-6

358 - Petzl,

20, 1976, 201ff.

Umwandlung ZPE

in eine

Polis?

299

Stiftungsinschrift eines Hei- 300 ligtums; Antiochos als Gründer eines von Armenien unabhàngigen und vergrófierten Reiches LSE

Simonetta, cian Kings

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

Bemerkungen

S.

60

Philippos (Tetrarch)

Ktistes

Kaisareia Panias?

BMC 4; SNG ANS 238f.; Reifenberg, Ancient Jewish Coins 44 Nr.43; Meshorer

Münzen des Jahres 30/1 n. Chr.; Gründung oder Neugründung der Stadt oder des Reiches?

309

246 Nr.1)

3. Sonstige 61

Aristoteles

62

Phintias v.Akragas

— Oikistes (τῆς πατρίδος)

Personen

Stageira

Ktistor

Phintias Sizil.

/

der hellenistischen

Dion.Chr.

or.47,9

Verwendete sich beim Makedonenkónig für den Wiederaufbau seiner Heimatstadt; Verfassunggeber ?

313

Diod.XXII

7,1

Ansiedlung der vertriebenen Geloer durch den Tyrannen in einer neuen Stadt

323

63

Boethos

Ktistes {τῶν πόλεων)

Kleopatra, Philometoris

Preisigke, SB - OCIS 111

64

Aratos

Oikistes

Mantineia-

Plut.Arat.53,4

Antigoneia

Zeit

8878

Als Stratege der Thebais im 225 Auftrag von Ptolemaios VI. Gründer zweier Städte; jährliche Geburtstagsfeier für Boethos durch den Kultverein der Basilisten Stratege

und

Beauftragter

der Achäer zur Neubesiedlung des entvölkerten Mantineia; Umbenennung der Stadt

324

8οξ

Nr.

65

Aratos

Oikistes

Sik yon

Plut.Arat.53,4

Begrábnis in der Stadt; Heroenkult mit Prozessionen, Opfern,

Priestern;

326

"Soter"

und "Ktistes" wegen der Befreiung der Stadt von den Tyrannen und wegen ihrer Neuordnung Sosandros

Ktistes

Latyia

IG

IX

2,

59

Epigramm unbestimmter Zeit, dichterisch übertreibend auf einen Schiedsrichter oder Befreier aus irgendeiner Notlage; gefunden in Hypata

331

6st

66

1. Olympische

Götter

Nr.

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

1

Apollon

Oikistes

Aigina

Pythainetos, 299,

Apollon

Archagetas

Alaisa?

FGrHist

fr.6 = Schol.

Pind. 2

Bemerkungen

Nem.

V 81a

BMC Sic.p.28 Nr.1. 2; Weber Coll. 1232. 1233; SNG Cop.132;

SNG München 3

Apollon

Archagetas

4

Apollon

Ktistes

5

Apollon

Archegetes

— Apameia/ Syr. Apollonia/ Epirus? — Attaleia/ Pamph.

6

Apollon

Archegetes

— Delos

á&oxayéragc AdAou

X Delos

AE

1976,686

— BMC

85.85

IGR AE

Il

"Oikistes" und

matites" Bundesprägung unter vgl. oben 5.190

Timoleon;

Kaiserzeitliche Inschrift; Robert, BE 1976, 721

vgl.

"Nero Apollon Ktistes"; Herkunft der Münzen unsicher

780.781

=

Kaiserzeitliche

Inschriften

1974,635

Vgl. auch den Archegetes Anios, unten Nr.180

2550

P.Oxyrh.

"Do-

211

BCH 13,1889,250ff. Nr.13; IvDelos 1506, 10.

Im Frühjahr opfern die Aigineten dem Apollon

408,32

Pindarfragment

09€

ANHANG: KATALOG DER GOTTER, HEROEN UND MY THISCHEN GESTALTEN, DIE ALS *"KTISTES", "OIKISTES" ODER "ARCHEGETES* (BEZOGLICH EINER STADT) BEZEICHNET WERDEN (LAT. CONDITOR)

Apollon ,

Archegoi

Artemis

10

DuraEuropos

SEG VII 352

Weihung des 2./3.Jh.n.Chr. an Apollon

Apollon

Archegetas

Epidauros

IG IV? 1,197

Apollon, Herakies

Oikistai

Gytheion

Paus.1Jli

Apollon

Archegetes

Halikarnas-

IBM 893,50; BCH 4, 1880,397 Nr.^. 398 Nr.5. 401 Nr.13: JUAI 8,1905,241; Le

(τῆς nó-

sos

λεως)

21,8

Gemeinsame

Bas - Waddington 11

Apollon

Archegetes

Hierapolis / Phryg.

und Artemis Gründer

der

Stadt

Priester des Apollon Archegetes;

Spiele "Archegesia"

(Syll.*

aus

unten

Kos);

vgl.

auch

1066 Nr.

20 (Apollon - Myndos)

504

IGR IV 808; MAMA IV 297,20; Altertümer v. Hierapolis p.68 Nr.2. p.119 Nr.153; G.Ca-

Münzen des Inschriften

3.Jh.

n.Chr.

und

rettoni, Annuario Scuola Atene 41-42, 1963-

64,414; G.Pugliese

Carratelli, ibid. 357, lla; BMC 23.34.56;

Inv. Wadd.6103f. ;

ANS unpubl. 12 13

Apollon Apollon

Archegetes

Archegetes

Komana/

R.P.Harper,

Pisid.

St. 19,1969,27 Nr.3,08

Kom

el-

SEG

Anat.

Vi1II 608

2. /3. Jh. n.Chr

Ahmar /Äg. Apollon

Archagetas

Kyrene

Archegetas

Kyrene Kyrene

Olkister

SEG IX 3 (4.Jh.v.); Pind.Pyth.V 60 SEG IX 7 (2.Jh.v.) Kallim.hymn.ll

65ff.

Führer der Kolonisten

19€

14

Name

Bezeichnung

Ort

1^

Apollon

Ktistas

Kyrene

(Forts.)

Bemerkungen

Quellen IGR

I 1081

(Zeit des

Augustus);

AE

1969/

Eponyme

t9t

Nr.

Apollonpriester;

vgl.

oben S.69

70,638 (2.Jh.n.); C. Oliverio, Annuario Scuola Atene 39-40, 1961-62,286 Nr. 43

15

Apollon

Oikistes,

Kyzikos

Archegetes

Aristeid.

or.

77,5

Die anderen

Städte gründete

Apollon mit Hilfe von Oikisten,

Keil

in Kyzikos war er selbst Archegetes und Oikistes 16

Apollon

Archegetes?

Leontinoi

Auktionskatalog Bank Leu - Münzen und Medaillen

AG,

28.5.1978, 17

Apollon

Archegos?

Lystra

Ramsay,

Münze

des

5.Jh.

mit der Legende

"AP"

Zürich

Nr.91 Social Basis

Vgl. dagegen aber MAMA

Vill

168 18

. Apollon

Archegetes

Malos

C.H.E.Haspels, The Highlands of Phry-

gia,

Princeton

318f.

19

Apollon

Archegetes

— Megara

(τῆς πόλεως) 20

Apolion

Archegetes

Paus.!

vom

Ende

des

2.Jh.

1971,

Nr.51

42,5;

Syll.?

653,22

Myndos

Inschrift n.Chr.

W.R.Paton, REG 9, 1875, 277; O.Rayet, Annuaire Association Etudes grecques

1875, 276ff. Nr.*^; W. R.Paton, BCH 12, 1888,281 Nr.6

Erbauer der oben S. 114

Stadtmauern;

vgl.

Wohl Apollon von Halikarnassos

(vgl.L.Robert, BCH 60,1936,

199ff.); Gott der troizenischen Kolonisten (Laumonier 615)

3

21

Apollon

Thuk.VI

3,1

Archegetes Archagetas

Naxos /Siz. Naxos /Siz.

App.b.c.V

Apollon

Archegetes

Oturak / Phryg.

W.M.Ramsay, JHS 4, 1883, 419 Nr. 33

23

Apollon

Ktistes

Side

Bean, 183

Apollon

Archagetas

Tauromenion

BMC

S.10 und

110

Inschrift

von

313/4

n.Chr.

Inschrift

aus

dem

109

22

24

Vgl.oben

Inscr.of

Side

Jahre

256

n.

Chr. 15-26.29-32;

Slg.Schotten

Münzen

des

4./3.Jh.

v.Chr.

Wien

713f.; Museo Torino 1804-1806; Weber Coll.1733; McClean Coll.2978-2983;

ter

1-4;

SNG

Hun-

Cop.

916-918.920f.923f. ;

SNC SNG SNG SNG

Lewis 418f.; Tübingen 721; Evelpidis 679; München 1519-

1524,1527-1529,1532-

1536;

SNG

641-647;

Stockholm McClean

Coll. 2986-2988

25

Apollon

Archegetes ?

Thespiai

BCH

26

Apollon

Ktistes, Oikistes (τῆς

Thurioi

Diod. XII

Dura-

SEG

61,1937,219,38

Vgl. oben 5.138

35,3

πόλεως)

28

Artemis, Apollon

Archegoi

Artemis

Archegetis

Vil

352

Siehe oben

Nr.7

Europos Ephesos

IvEph.la,27.

1398

IV

1387.

€9t

27

Name

29

Artemis Archegetis Leukophrye- (τῆς nóne λεως)

Bezeichnung

Ort

Quellen

Magnesia am Mäander

IvMagn. 37,10.41,6. 53,7.554,8.56,12.60,16. 61, 26.62,3. 7. 63, 65, 19.

Bemerkungen

79,5.85, 5.89, 25.89,61; OCIS 231, 7. 232,8.233, 26.319,9; Syll.? 557, 21.560,

19.562,18.695,

18; IG XH pendix

30

Athena

Archegetis (τῆς

ποξ

Nr.

Athen

nó-

Suppl. Ap-

137,11

IG 12 38,8; IG I1/111?. Vgl. BCH 18,1898,385ff.: 8có-

674.902?.3175.3183.

λεως)

3199. 3875;

μτιστον

πάλλαδος

ἄστυ.

IvPriene

45,11; SEG ΧΧΙ 798; SEG XXV 65 B; SEG XXVII 60,65; P.Hibeh

i 15,131;

Aristo-

phanes av.515 mit Scholion; Aristoph. Lys.644; Plut. Alk. 2,5;

Aristeid.or.

I

p.608 Dindorf 31

Athena

Archegetis

Epidauros

IG IV?

32

Athena

Archegetis?

Myrina/

IG 11/1112 1224

Athenische Kleruchie Ägyptische Neith mit Athena gleichgesetzt

1, 484

Lemnos

33

Athena (Neith)

ἀρχηγὸς τῆς πόλεως

Sais/ Ägypten

Plat. Tim.21e

34

Athena

κοινὴ

Sparta

Aristeid.or.

ἀρχηγέτις

608 Dindorf

I p.

Gemeinsam

Archegetis

für Athen und Sparta

Bizye/ Thrak.

Slg.Stamoulis 72; J. Jurukova, Die Münzprägung von Bizye, Nr.165

Ktistes

Dionysopo-

IvBulg.1?

(τῆς πόλεως)

lis/Thrak.

Ktistes

(Indien)

Diod.il

Nikala

Rec.gén. 44. δίς. 58 (=Inv.Wadd.396). 55.78 (Imh.-BI.,Kl.

35

Dionysos

Ktistes

36

Dionysos

37

Dionysos

15bis

Vgl.Diod.ll

λόγων

38,5: πόλεων

&ELo-

μτίστης

38,5

(πόλεων) 38

Dionysos

Ktistes

Mz.503,3).80

(=Inv.

30:

270.696;

κλέος;

AG

SNG

Aul.

Greek York

ANS OIKTIZTAI

Nikaia

Sahin,

Nikala

Διονύσου Dion.Chr.

ἥρωάς τε xal τὰς λαβοῦσα.

I Nr.29.

xal 'Hpaor.39,1:

ϑεοὺς

οἰκισ-

Nr.

imperial Bronze

Coins Auction

Dionysos,

ἀπὸ

Liste 453, 1983 Nr.

38. Liste 364,198% 156; E.J.Waddell,

Nikaia

πόλεως;

Wadd.400).219.269. 580.656. 7016f.; Münzen und Medaillen

39

Münzen der Kaiserzeit; vgl.Dion. Chr. or.39,8:τῷ τε Διονύσῳ τῷ προπάτορι τῆσδε τῆς

1982,

1, New

Nr.98;

unpubl.

Rec.gén.819 (-BMC

Münzen der Kalserzeit;

147).

Robert,

820;

SNG

Aul.

Titulature

vgl.

11ff.

7082

Dionysos

Kyrios

Ktistes

Soada / Arab.

IGR

Ill 1277

Namengeber der auch Dionysias genannten Stadt; - Dusares

S9£

40

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

41

Dionysos

Archagetas

Teos

SGDI

(τᾶς nóλεως) 42

Dionysos

Ktistes

Tios

Bemerkungen

5181,20.5182,

Hera

Archegetis

Samos

des Dionysos-

28.5185,12 und 23; SEG IV 600,20

Heiligtums in Teos

Rec.géón.28 ( -BMC 4).28 ( -inv.Wadd. 543); SNG Aul.7176;

Münzen

der Kaiserzeit

Münzen

severischer

München

43

— Asylieurkunden

99€

Nr.

unpubl.

IGR iV 973.981.984; E.Fabricius,

Ath.

Mitt. 9, 1884, 263,h; P.Herrmann,

Ath.

Mitt.75,1960,70

Nr.

1. 169 Nr.79 44

Hermes

ἙΡΜΗ͂Σ ΣΑΣ

KTI-

Amaseia

THN

16);

IIOAIN

45

Zeus

Oikistes

6

Zeus

Ktistes

Rec.gen.53 BM

sitions

( -BMC

Zeit

New Acqui1976/7,260

Antiocheia am Orontes

Lib.or.X1 88, Vol. | p.965 Foerster

Kyme/

IvKyme

39

Alol. 47

Zeus?

Archegetes

(τῆς nó-

— Kys/Kar.

BCH

11,1887, 306, 1

λεωρ)

48

Zeus

Archegetes

49

Zeus

Archegetes?

Prymnessos

Sunion

Ath.Mitt.7, 1882, 135

SEC XXII

60

Zeus Eleutherios oder Augustus?

2. Zu Góttern gewordene Heroen 50

Asklepios

Ktistes

Nikaia

Rec.gén.90

51

Asklepios

Archagetas

Tithorea

Paus.X

52

Dioskuren

Ktistai (τῆς πόλεως)

Tomi

Archegetes

Athen

53

Herakies

= BMC

27

Münze

der antoninischen

Zeit

32,12

l.Stoian,

Dacia N.S.

Statuengruppe des 2./3.Jh.

10, 1966, 347ff. = AE 1966, 370 = SEG XXIV 1068 IG

11/1112

In der gleichen Inschrift auch Menelaos ais Archegetes; zu

1932

Herakles vgl. Diod.ti μτίστης τε πόλεων

39,2: οὐκ

ὀλίγων 54

Herakles

conditor

Capsa

Hercules Libys

Sall.lug.89

= punischer

Herakles Herakles

Oikistes

Dyrrhachion

App.b.c.ll

39

Helfer des Dyrrhachos

im Kampf

gegen

zum

dessen Brüder;

Teil des Landes erhalten; den Bewohnern

gegeben; Herakies,

Oikistai

Gytheion

Paus.Ili

Ktistes

Hadrianopolis/Thrak.

Mionnet Suppl.2, 301 Nr.608; SNG

Apollon 57

Herakles

21,8

vgl.

Dank

von

als Oikist aus-

Paus,IV

10,8

Gemeinsame

Gründer

der

Münzen

3.Jh.n.Chr.;

Stadt

Fitzwill.1713 Herakles

Ktistes

Herakleia Pontu

Rec.gén.70-78; Imh. -BI.,KI.Mz.8 Nr.t; M.J.Price, 125 Nr. 9

NC

1971,

des

Lib.or. I 30 Vol.l,1 ster und IGR I 622:

τᾶς

ϑεοκτίστίου

vgl.

p.98 Foerὁ δᾶμος)

'Hoa] xAeCac

LIE

55

59

Name Herakles

Bezeichnung

Ort

Quellen

Bemerkungen

Ktistes

Kallatis

B.Pick, Die antiken Münzen Nord-Grie-

Kolonie von Herakleia

chenlands

290-296; 60

Herakles

Ktistes

Kios

Pontu

| 1, Nr.

ANS

unpubl.

Rec.gén.28.29.30 BMC

$9t

Nr.

33).31

(-

Münzen

der Kaiserzeit

(-Inv.

Wadd.296).32

( -Imh.-

BI.,KI.M2.502,1).33.

80 (-Imh.-Bl.,KI.Mz. 502,2).68;

SNG

Hunter

Cop.388f.;

Aul.509.7006;

dell, Greek Bronze 1, New

Ktistes (τῆς

πόλεως)

Kios

E.J.Wad-

Imperial

Coins Auction York 1982, Nr.

98f.101f.106; trum

7;

SNC

Köln

Münzzen-

Auktion

51,

1984, Nr.132; ANS unpubl. H.Lechat - G.Radet, Inschrift teilweise auf Prusias |. BCH 12,1888,208 n. bezogen (OGIS 340), teilweise 19 auf Hadrian (A.v.Domaszewski, Philologus 71,1912,320) ; zuletzt korrekt L.Robert, JdS 1978,39 und SEG XXVIH 1023; siehe oben S.276f.

61

Herakles

Oikistas

Kroton

BMC 85-87.105-108; McClean Coll.1707. 1729f.; Hunter 40;

Münzen des 5.-3.Jh.v.Chr.; Herakles tötet unfreiwillig den Eponymen Kroton und verspricht

Weber

eine nach

Coll.1025f.

diesem

benannte

Stadt;

1036; Coll.Jameson 429.439; S.Mirone,

vgl. Diod.IV 23f., Ov.met.XV 15ff., SGDI 1680 und oben S.

Rev.num.27,1925,4; P.Larizza, La Magna Grecia, Rom 1929,235

27.

Nr.18. 238 Nr.57; ΝΟ Cop. 1773f.1817f.

;

SNG Lockett 615. 63a0f.; SNG Ashmolean Oxford 1507.1532f.; SNG ANS 334f.425427;

SNG

München

1566f. 62

Herakies

Ktistes?

Kyzikos

Mionnet 2,537 Nr.163. Suppl.5,316 Nr.213

Ungesicherte Münzen

63

Herakles

Archegetes

Malta

iG XIV

Zweisprachige Inschrift (Phöniz. Griech.); Tyrischer Herakles =

600

Domitians

Melqart-Baal

65

Herakles Herakles

KTIZZTHN? Ktistes

Nakolela

Nikala

BMC

9

Rec.gén.56

Münze Caracallas;

( -BMC

unsichere

Le-

gende;

vielleicht Oberarbeitung

Münzen

von Domitian bis Gallie-

20 = Inv.Wadd.397).

nus;

57.58 (-BMC 21-23 = Inv.Wadd.398).108. 108bis. 159 ( -BMC 36).161f.; SNG Cop.

Ἡρακλεῖ τῷ κτίσαντι τήνδε τὴν πόλιν; siehe oben Nr.38

482; SNG Aul.5232; München unpubl.

vgl.

Dion.Chr.or.39,8:

69€

64

Bezeichnung

Ort

Quellen

Herakles (Forts.)

Oikistes

Nikaia

SNG

66

Ktistes

Palibothra

Diod.11

(ndAcwv)

und andere

Herakles

Städte diens

67

Herakles

Ktistes

Perinth

Bemerkungen

OLE

Nr.

Aul.7080 39,3

InSchönert-Geiss, Perinthos 198.199 (= McClean Coll.4262). 200-202.204-206.207 (BMC 11).208 ( -BMC 10=Weber Coll.2590). 209 (=SNG Cop.731). 210 ( -McClean Coll. 4263).211f.213 ( -SNG

Münzen vom Ende des 2.Jh.n. Chr. bis Severus Alexander;

Umbenennung am

Ende

des

in Herakleis am 3.Jh.

Cop.730).214.215 (Hunter 6).216-220. 221 (=BMC 12); SNG

Eveipidis

1002; Sig.

Stamoulis 289f.298308; Conte Alessan-

dro Magnaguti,

Ex

nummis

i,

Rom

Ktistes

(Neplvdou)

Perinth

historia

19459,3

M.Mirtchev, Bulletin Qu Musée national à Varna 7,1971,155f. Nr.3 - SEG XXVIII 602

Votivstele mit Herakles und Dionysos, Ende 2./Anfang 3.Jh.n.

Chr.: τῷ Aloc Ἡρακλῆι μτίστῃ

περίνϑου

πατρὴ

68

Herakles

Ktistes?

Priene?

69

Herakles

Ktistes

Prusias

ad

Eckhel, Doctrina Numorum Il 536

Ungesicherte

Rec.gén.8

Münze

RIC IIl p.394 Nr. 247. p.436 Nr.616. p.437 Nr.629

Commodus rómischen

Münze

Domitians

Hypium 70

Herakles ( -Commodus)

Romanus conditor

Rom

71

Herakles

conditor

Sagunt

Sil.ital.i

72

Herakles

Ktistes

Sebastopolis -Herakleopolis

Rec.gén.7

Sparta

Xen.Hell.V1

73

Herakles

Archegetes

mit Hercules auf Reichsmünzen gleich-

gesetzt

505 Namengeber Teil

des

für den

zweiten

Ethnikon

Vgl.Xen.Hell. VI 5,47: τοὺς

3,6

Ἡρακλέους παῖδας... τοὺς ἀρχηγέτας; Isokr.or.4,61: ἔκγονοι 6"HoaxAÉouQc... οἰκισταὶ δὲ Σπάρτης ἐγένετο Herakles

Ktistes

Tarsos

Cox, Tarsos Coin Collection Nr.192;

Münzen

des

mit dem

Stadtgott

Auktionskatalog

schmol zen

Leu:

Antike

Bank

Macrinus;

Herakles

Sandan

ver-

Münzen,

Zürich April 1980, Nr. 365 - Auktionskatalog Frank Sternberg XI, November

1981,Nr.

368; P.Chuvin, JdS 1981, 379 Anm. M,Fig. 6h

ιἐξ

74

74

Name

Herakles

Bezeichnung

Ort

Quellen

Bemerkungen

Archegos

Tarsos

Dion.Chr.or.33,87

Rede an die Tarsier:

(Forts.) 137 Nr.

75

MHerakles

Ktistes?

Temenothyrai?

Mionnet 833

4,

76

Herakles

Archegos (τῆς naxot-

Tyros

IvDelos

1519,15

Herakles

Archegetes

78

Kastor

Mixarchage-

Die olu Lo-

ταὶ ἥρωες ἢ Yeol besuchen oft die Stádte, die sie gegründet; Euer ἀρχηγός Herakies... Ungesicherte Münze des Philippus

der

Zeit

Herakles - phónikischer Melqart; die Vereinigung der Herakleisten auf

δος)

77

ζεξ

Nr.

Delos

(tyrische

Händler)

er-

hält das Recht auf ein Temenos

CIG

?

Inschrift

Ungesicherte

9878

Plut.mor.296f

Argos

tas

3. Sonstige Gottheiten

79

Ammon

Theos

(Agypten)

Preisigke,

4340

SB

Ktistes

Steuerquittung

von

255 n.Chr.;

Kultbeiname? Lydische Góttin; vgl. E.Kirsten, in: Festschrift Dörner Il, Leiden 1978,465ff.; Inschrift des 2.Jh. n.Chr.

80

Eleuthera

Archegetis

K yaneai

IGR

Ili 700

81

Eleuthera

Archegetis

Myra

IGR

I11 708,

82

Eleuthera

Archegetis

Sura

IGR

III 714,14

II A 9

Vgl.

unter

Nr.80

Vgl.

unter

Nr.80

83

Helios

Archegetes

Rhodos

Archegos

(τοῦ

Schöpfer

Rhodos

Aristeid.or. 24,50 Keil Diod.V 56,4

Einheimischer Gott; vgl. Robert, JdS 1978, 381.

von

Rhodos

γένους)

8}

Kronos

Ktistes

Tlos

TAM

II 581

85

Nemeseis

Archegetides

Smyrna

Aristeid.or.20, 20 Keil

B6

Roma

Archegetis

Attaleia / Pamph.

SEG SEG

II 696 XVII 582

L.

Priesterin der Roma und Livia; Priester der Roma und des Dru-

sus; analog zu Apollon, dem Archegetes der Griechen in Attaleia, von den (SEG VI 646:

dortigen Rómern oi συμπολιτευ-

μενοι Ῥωμαῖοι) Roma Archegetis gemacht 87

Sipylene

Archegetis ?

Smyrna

CIG

Vgl.

3387,8

aber

IvSmyrna

zur

| 248

(K ybele) 88

Tanit (virgo caelestis)

conditrix urbium

Karthago u.a.

CIL VII

89

Tyche

Archagetas

Sparta

Tsountas, Arch. eph.1892,24 Nr.6

Vgl. S.Wide, Lakonische Leipzig 1893, 262

90

ThrakiArchagetes scher Reitergott

Selymbria

Th.Wiegand,

Zahlreiche Reliefs mit thrakischem Reitergott in Thrakien und Bithynien; nur in Selymbria Epitheton Archagetes

759

Inschrift

Ath.

Mitt.33,1908,154, 13; G.Seure, BCH 36, 1912,585, 38. 586, 39. 587,40f.588,42.589,

Neith-Athena,

siehe

Nr.33.

-

Chalkis,

siehe

L.Robert,

Carvoran /Britann.

Kulte,

Helle-

VII, 1949,47 Nr.106.

ELE

43; nica

aus

Heroen

(in Auswahl)

Nr.

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

91

Abas

Oikistes

Abai

Paus.X

Ktistes

Adramytion

Aristot.fr.484 Rose = Steph .Byz.s.v.

92

Adramys

LIA 3

a. Eponyme

Bemerkungen 35,1

᾿Αδραμύτειον 93

9&

Aeneas

Algestes

conditor

Aineia

Liv.XL

4,9

Jährliche

τρισσῶν

Aigesta,

Lyk.Alex.964

συνοικιστὴρ

Eryx,

Opfer

für den conditor

Vgl. oben 5.200 Anm. 1

xal κτίστης Entella τόπων 95

Aitolos

χώρης

( Aitolien)

οἰκιστήρ 96

Aizen?

Ktistes

Alzanis

97

Aleos

Oikistes

Alea/Arkad.

IG IX

12,196 = Strab.

Bei Strabon

überliefertes

X 3,2 0.863

gramm

A.Koerte, Ath.Mitt. 25, 1900, 398 Nr. 1

Inschrift des 2.Jh.n.Chr. einem Priester des Ktistes

Paus.VIli

23,1;

Steph.

Byz.s.v. Alla 98

Andreus

99

Argos

100

Athymbros

101

Bulon

Oikistes

Andros

Paus.X

Ktistes

Argos

Steph .Byz.s.v.

Archegetes

Oikistes

— Athymbra

Bulis/Phok.

13,4

Strab.XIV

1,46 p.650

Steph.Byz.s.v. Βοῦλις

102

Buthrotos

103

Calais

— Olkistes conditor

Ἄργος

Buthroton

Steph.Byz. Βουϑρωτός

s.v.

Cales/Kamp.

Sil.Ital.VIII

512

Vgl.oben

Vgl.

S.234f.

Paus.X

37,2

Epimit

104

Capys

conditor

Capua

Grab

Suet.Caes.81,1;

Serv.ad

des Gründers

in Capua

Verg.Aen.

il 35. X 145 105

Chairon

Oikistes

Chaironeia

Steph.Byz. Χαιρώνεια

106

Chalkis

Archegetis

Chalkis

IG ΧΙ!

s.v.

9,906

Inschrift

des

sprünglich

Stadtgóttin; Vgl.

auch

3.J)h.n.Chr.;

Eponyme,

ur-

dann

vgl. oben S.110

Paus.VIll

35.5f.

107

Charisios

Oikistes

Charisiai

Paus.Vlli

108

Doros

Oikistes

Doros / Phoin.

Steph.Byz. δῶρος

109

Dorylaos

Ktistes

Dorylaion

G.Radet, Nouvelles archives des missions

Statue des

scientifiques et litté-

( Vergleich eines Mannes mit Dorylaos) und BMC 13 (Opferszene mit Dorylaos)

110

Dryops

Oikistes

(Dryoper)

111

Dyrrhachos

Oikistes

Dyrrhachion

s.v.

6,1895,559, 111

Paus.iV

34,9

Paus.VI

10,8;

Steph.

Byz.s.v. Δυρράχιον 112

Elatos

Oikistes

Elateia

Paus.Vill

113

Erythros

Ktistes

Erythrai

BMC 228; Inv.Wadd. 1672f.; E.Margaritis, Rev.num. 1886,21 Nr. 28; F.Imhoof-Blumer,

Nomisma

Cop.753; Oikistes

Erythrai

8,4.

X

6,1911,1;

Dorylaos aus severi-

scher Zeit; vgl.

ICR

IV 527

Vgl. App.b.c.ll 39 und oben Nr. 55: Herakles wird Oikistes wegen seines größeren Ruhmes

34,6 Münzen

des

3.Jh.n.Chr.

SNC

SNG Aul.1971;

ANS unpubl. Paus. VII 3,7

SLE

raires

3,4

Name

Bezeichnung

113 Erythros? (Forts.) 114

Gortys

— Archegetes?

Archagetas

Ort Erythrai

— Gortyn

Quellen

Bemerkungen

SGDI 5690 = IvErythrai 1151,35

Straßenverzeichnis des 4. Jh.v. Chr. ; unsicher, ob Apolion, Knopos oder Erythros

ICret.iV p.308,

Weihung des 1.Jh. v.Chr.

Nr.252

der Agora

115

Haliartos

Oikistes

Haliartos

Paus.Vill

116

Helikon

Ktistes

Helike

Steph.Byz. Ἑλίκη

117

Heraieus

Olkistes

Herala/Ark.

Paus.Vlli

118

Hyllos

Oikistes

(Hyller) / iliyr.

Ps.-Skymn.508f. (CCM I p.213)

119

[8505

Ktistes

lasos

BMC

120

Ilos

Ktistes

Ilion

Strab.XIll

121

Ithakos

Oikistes

Ithaka

von

34,8 s.v. 26,1

15

Staph W

Kaiserzeitliche Münze

Byr.

1,25 p.593 s.v.

n

122

Kar

Oikistes

(Karlen)

Steph.Byz.s.v.Kapla

123

Kilikos

Oikistes,

(Kilikien)

Steph.Byz.

128

Korinthos

Ktister

Korinth

Corinth

Archegetes

LE

Nr.

Σικελία

VIII

s.v. 3 Nr.23

Inschrift

zu Ehren

Timoleons;

siehe oben S. 195 125

Koronos

Oikistes

Koroneia

Paus. VIII 34,8

126

Kos

Ktistes

Kos

Steph.Byz.s.v.

127

Kyzikos

Ktistes

Kyzikos

(Keos)

(Keos)

CIG

3667

KOc

Unsichere

Textüberlieferung

Hadrlanische

Syll.!

(?)

Inschrift;

799 und SNG

vgl.

Cop.87ff.

128

Lindos

Archagetas

129

Oikistes

130

Oikistes

131 132

Makedon

Blinkenberg,

Lindos

Lindos

tl Nr.278

S.182 Anm.2

(Lykaonien)

Steph.Byz. Auxaov La

Magnesia

Steph.By

am

Mayvnola

Mäander

s.v. (S.V.

Oikistes

Maionia

Steph.Byz. Ma vovta

s.v.

Ktistes

(Makedo-

Steph.Byz. Maxeó6ovta

s.v.

Manesion / Phryg.

Steph.Byz.

s.v.

nien)

Inschrift des 2./1.Jh.v.Chr.; vgl. auch Syll.? 581,3 und oben

133

Manes

Ktistes

134

Mantalos

Ktistes

Mantalos/ Phryg.

Steph.Byz. MávtaAoc

135

Maron

Ktistes

Maroneia

Diod.!

136

Midas

Ktistes

Midaion

Μανήσιον s.v.

20,2

SNG Aul.3891;

Münzen

ANS

dians;

unpubl.

697:

des

vgl. ὁ

L.Verus

und

Gor-

Tzetzes chil. VI

κτήτωρ

τῆς

πόλεως

Μιδείας Miletos

Ktistes

Miletopolis

Inv.Wadd. 1861.1865.

Kaiserzeitliche

7129; BMC 157 (Milet); Rec.gén.p. 527, 225; F.Imhoof-Blumer,

W.Hasluck,

Nomisma

138

Myrinos

conditor

Myrina

.

5,1910,29

16f.;

SNG

7420;

Wien

NC

Münzen;

1906, 33f.

seit F.

nicht

Milet, sondern Miletopolis zuzuweisen

Nr.

Aul. 7318.

Inv, 33041

Pomp.Mela 1 18

LL£

137

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

139

Mytiles

Oikistes

Mytilene

Steph.Byz. Μμυτιλήνη

140

Nauplios

Oikistes

Nauplia

Paus.li

141

Nikala,

OIKTIZTAI

Nikaia

Dionysos

Bemerkungen

8ὲξ

Nr.

s.v.

38,2

Rec.gén.819

147).820;

(-BMC

SNG Aul.

Münzen

der Kaiserzeit;

vgl. oben Nr.39

7082 142

Ninos

KTI(EZTHEZ)

Aninetos/ Lyd.

Hunter !; Robert, Asie Mineure 333, fig.8-9

143

Orchomenos

Oikistes

Orchomenos (u.Methy-

Paus.Vill

Münzen des Antoninus Pius; Korrektur der ehemaligen Lesung KTIMENOZ durch Robert

3,3

dron)

144

Paraisos

Oikistes

Paraisos (= Pralsos) / Kreta

Steph.Byz. Παραισός

115

Parios

condit(or)

Parion

Oikistes

Parion

BMC 83; McClean Coll. 7666; SNG Cop. 281; SNG Aul.1331; Münzen und Medaillen AC, Liste 437, 1981,158; ANS unpubl. Arrian, FGrHist 156, fr.107; Eustath.ad Dion. Perieg.517

Ktistes

(Pelasgia)

146

Pelasgos

Steph.Byz. lleAaoyLa

s.v.

s.v.

Münzen

der

Zeit Valerians

147

Pergamos

Ktistes

Pergamon

BMC 225 IGR IV 1682

Kaiserzeitliche Münze Inschrift für Mithradates,

neuer

Gründer nach Pergamos und Philetairos; vgl. oben 5.247 188

Phanoteus

Oikistes

Phanoteus ( xPanopeus)

Steph.Byz. Φανοτεύς

s.v.

139

Phoinix

Oikistes

( Phónikien)

Steph.Byz. Φοινίκη

s.v.

150

Phokos

Archegetes

Tronis/

Paus.X

8,10

Nach anderer Version Heiligtum des gefallenen Soldaten Xanthippos (unten Nr.224); vgl. auch IG IX 1,61

Phokis

Phrygos

Oikistes,

( Phrygien)

Steph.Byz.

s.v.

Σιμελία

Archegetes 152

Pionis

Oikistes

Pionia

Paus.IX

153

Psophis

Oikistes

Psophis

Paus.VII

154

Rhomos

Oikistes

Rom

Dion.Hal.1

72,1.6

155

Romulus

Ktistes

Rom

P.S.Derow

- W.G.

Forrest, 1982,

Archegetes conditor

Rom Rom

18,4

24,1

BSA

79ff.,

77,

Inschrift Chr.)

aus

Chios

(2.Jh.v.

72.26

Cass.Dio LVI 5,4 Tac.hist.! 84; Suet. Aug.7,&; Flor.1 1 usw.

RIC

II p.371

Nr.266f.

p.382 Nr.370. p.383

Münzen

Hadrians

Nr.376. p.425 Nr.653. p.539 Nr.776 64€

151

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

155

Romulus

πρῶτος

Rom

App.reg.2

Oikistal

Rom

Dion .Hal.I

conditores

Rom

(Forts.)

κτίστης Ῥώμης καὶ

Bemerkungen

οἰκιστὴς

γεγονώς 156

Romulus, Remus

z.B.

73,2

CIL VI 338568;

Liv.X 23,12; XLIV 4,12 Oikistes

lust.

157

Schoineus

158

Sikelos

159

Stymphalos

160

Sybaris

Oikistes

Sybaris

Schol.Theokr.

161

Telos

Oikistes

Telos

Steph.Byz.s.v.TfiAoc

162

Temenos

Oikistes

Temenothy-

BMC

Oikistes,

Archegetes Oikistes

Schoineus/ Arkad.

Steph.Byz. Σχοινοῦς

s.v.

(Sizilien)

Steph.Byz.

s.v.

Stymphalos

rai

Σικελία

— Paus. VIII

Temenothyrai

V 1

1: Inv.Wadd.

5310-5313;

Gr.Mz. Ktistes

22,1

Imh.-Bl.,

p.726 Nr.639;

SNG Cop.737 BMC 18.19

163

Tennes

Ktistes

Tenedos

Diod. V 83,5

168.

Tenos

Oikistes

Tenos

Steph.Byz.s.v.Tfivoc

165

Theras

Oikistes

Thera

Hdt.IV

11 1,7

148,5;

Paus.

Kaiserzeitliche Münzen

OBE

Nr.

166

Thessalos

Oikistes,

(Thessalien)

Archegetes 167

Thynos

168

Tomos

Oikistes Ktistes

Steph.Byz.

s.v.

Σικελία Thynias/

Steph.Byz.

Thrak.

uv ia

Tomi

B.Pick

s.v.

- K.Regling,

Kalserzeitliche Münzen

Die antiken Münzen von Dacien und Moesien 2, Berlin 1910, 2558-2570;

BMC

7.8;

Hunter 2.3; C.Preda - N.Hubar, Histria Ill, Bukarest 1973,136 Nr.778; ANS unpubl.

169

Tralleus

Ktistes

Tralleis

Inv.Wadd. 5836

Münzen

KTIEETHE

Tratlleis

Imh.-Bl.,Gr.Mz.

des Marc Aurel

p.

727 Nr.642b

170

Xanthos

Oikistes

Xanthos

Hekataios

Hist

Byz. 171

Zakynthos

Oikistes Ktistes

Zakynthos Zakynthos

v.Milet,

1, fr.255

s.v.

Paus.Vili Dion.Hal.

FGr

- Steph.

8ávOoc 25,3 I 50,3

5. Sonstige Heroen und mythische Gestalten (in Auswahl)

173

Aeneas

Agapenor

Oikistes

Rom

Dion .Hal.|

72,2

Archegetes

Rom

Strab.XIll

1,27 p.595

Olkistes

Paphos

Paus.Vili

5,2

18€

172

Name

174

Agí(r)aios,

Bezeichnung Oikistai

Ort

Quellen

Akte/Arg.

Ephoros,

Deiphontes

fr.

Bemerkungen FGrHist

zBE

Nr.

70,

18b = Strab.VIII

8,5 p.389

175

Aipythos, Philotas

Oikistai

Priene

Paus. Vi! 2,10

176

Aktaion,

Archegetai

Plataiai

Plut.Arist.11,3f.

Sieben

Lokalheroen,

Androkrates,

die Griechen

Damokrates,

bei Platalai opferten

denen

vor der Schlacht

Hypsion, Leukon, Peisandros,

Polyidos 177

Aleos

Oikistes

Tegea

Paus.VIill

178

Aletes

Oikistes

Korinth

Ephoros, FGrHist 70, fr. 186 = Strab.

vi 179

Androklos

Ktistes

Ephesos

45,1

8,5 p.389

IvEph. IvEph.

1I 501 II 557A

Kaiserzeitliche Statuenbasis Relief mit Eber, den Androklos

erlegt haben soll (Athen.V1il 361d) Mionnet Suppl.6, p. 136 Nr.438 Pherekydes, FGrHist 3,

XIV

fr.155

- Strab.

1,3 p.632

Nicht nachweisbare Marc Aurel

Münze

des

Vgl. IvEph.VI 2044: Epigramm auf den οἰκιστήρ Messalinus, der ausgezeichneter als Androklos sei; vgl. oben S.283

181

Anios

Anthes und andere

Archegetes

Oikistai

Delos

Halikarnas-

iG ΧΙ 2,158, 154-156. 158. 205.219.287; 35.402f.361; 11/101? 1641A Strab.XIV

197f. 203. IvDelos IG

2,16 p.656

Mythischer priester;

Vgl.

666 (hellenist.

Vgl.

Askanios, Skamandrios

Oikistai

Arisbe/ Troas

Steph.Byz. 'AoLoBn

183

Askanios, Skamandrios

Archegetai

Skepsis / Troas

Strab.Xill 1,53 p.607

184

Autolykos

Oikistes

Sinope

185

Daulios

Oikistes

Metapont

Strab.Xil 3,11 p. 546 Strab.VI 1,15 p.265

186

Epimelides

Oikistes

Koroneia

Paus.IV

187

Eurysthenes, Prokles

Oikistai

Sparta

Ephoros, fr.

SEG

Sparta

Hermocha-

FGrHist

18b

70,

Strab.

Ephoros,

κτιστῶν

γένος

ἀπ'Ὰν [ϑεαδῶν

Schol.Hom.

Il. Q 735b

118

VIH

5,5 p.366

Kardia/ Thrak.

Steph.Byz. Καρδία

s.v.

2.35

189

Hippokles?

Archegetes

Mykonos

Syll.?

190

Kalchas

Ktistes

Perge

Pekman,

Gründerkönige

oben S.70f.

Spartas;

vgl.

und S. 184

FGrHist 70, Strab.

fr.

Ktistes

res

XVI

316.503

34,5

VIII 8,5 p.389 Olkistai,

188

S.V.

Ehren;

IvDelos

εἴλμον 182

und Apollon-

Archegesion:

Grabgedicht):

sos

Archegetai

König

heroische

1028,

Perge

62

Kaiserzeitliche

Statuenbasis

im

Torhof von Perge £8£

180

Name

Bezeichnung Ort

Quellen

191

Kissos, Temenos

Oikistai

Ephoros, FGrHist 70, fr. 18b = Strab.

Argos

Bemerkungen

πϑξε

Nr.

VIII 8,5 p.389 192

Kresphontes

Oikistes

Messene

Ktister

Messene

Ephoros,

fr.

186

=

FGrHist

Strab.

70,

VIII 8,5 p.389; Isokr. or. 9,22 P.Oxyrh.2458, Col. Fragment aus Kresphontes I! Z.18f. von Euripides

193

Kyaretos

Olkistes

Myus

Paus.VII

1989

Kypselos

Oikistes

Basilis/Ark.

Paus.Vili

195

Labos

Ktistes

Perge

Pekman,

2,10 29,5,35,6 Perge

62

Kaiserzeitliche Statuenbasis aus

dem Torhof von Perge 196

Lakios

Oikistes

Phaselis

Lindische Tempelchronik, 280,

Vgl. oben S.43

FGrHist

fr.11

197

Leonteus

Ktistes

Perge

Pekman,

Perge 68

Wie unter Nr.195

198

Machaon

Ktistes

Perge

Pekman,

Perge

Wie unter Nr.195

199

Menelaos

Archegetes

Athen

IG

200

Menestheus

Ktistes

Elaia

11/1112

Eckhel,

63

1932 Doctrina

numorum

II p.495

Inschrift des 4.Jh. v.Chr. ; vgl. oben Nr.53 Münze 555

des

2.Jh.n.Chr.

= Mionnet

Ili

nicht nachweisbar

201

Menoikeus

conditor

Theben

Stat.

202

Minos

Oikistes

(Kykladen)

Thuk.

Theb.X | 4

788

- Head

16 Nr.95;

sonst

203

Minyas

Ktistes

Perge

Pekman,

Perge

64

Wie

unter

Nr.195

204

Mopsos

Ktistes

Perge

Pekman,

Perge

65

Wie

unter

Nr.195

205

Neleus

Ktistes

Dodekapo leis / lon.

Hellanikos, FGrHist 4, fr.125 - Schol. Plat. symp.208d Milet

206

Ne(i)leus

Ktistes

Milet

207

Oxylos

Oikistes

Elis

| 7,390 Nr.269

Ephoros,

FGrHist

70,

fr. 18b - Strab. VIII 8,5 p.389 208

Pataros

Ktistes

Tios

Statuenbasis

Vgl.

IvOlympla

456:

Familie,

die von Oxylos abstammt.

Demosthenes v.Bithynien, FGrHist 699, fr. 9 = Steph.Byz. s.v.

Tiog 209

Pelops

Archegetes

Smyrna

Aristeid.or.XXI Keil

210

Perseus

Ktistes

Tarsos

Antipatros lonike, AP

211

Phalkes

Oikistes

Sik yon

Ephoros,

fr.

18b

10

v.ThessaIX 557 FGrHist

=

Vgl.

oben

5.217

Epigramm auf einen Läufer aus Tarsos, schneller ais Perseus; vgl. Amm.Marc.XIV 8

70,

Strab.

. VIII 8,5 p.389 Pitheus

Archegetes

Troizene

SEG

213

Poimandros

Oikistes

Tanagra

Paus.IX

214

Protis

Oikistes

Massilia

Plut. Sol.

215

Rhixos

Ktistes

Perge

Pekman,

216

Sarpedon

Ktistes

Milet

Strab.X1I

XXII

274,

Z.9

20,1 2,4

Perge

61

8,5 p.573

Kaiserzeitliche Statuenbasis aus dem Torhof von Perge S$8t€

212

Name

Bezeichnung

Ort

Quellen

217

Skamandrios

Oikistes

Troja und andere Stádte

Schol.Hom. 735b

Ii. Q

218

Sotion

Archegetes

Thasos

Pouilloux,

Thasos

219

Theseus

Oikistes

Athen

Bemerkungen Vgl.

auch oben

98t

Nr.

Nr.182

Inschrift des 5.Jh.v.Chr.;

335 Nr.127

vgl. oben

5.60 Anm.2

Plut. Thes.1,5 IG 11/11? 1125

Inschrift

hadrianischer

vielleicht auf Hadrian ziehen 220

Theseus

Archegetes Oikistes

— Smyrna Smyrna

Aristeid.or.XX 5 Keil. or. XXI καὶ Keil Aristeid.or. XVIII

Vgl.

oben

S.217

2 Keil 221

Tisamenos

Oikistes

( Achaia)

Ephoros,

fr.

180

FGrHist

=

70,

Strab.

VIII 8,5 p.389 222

Tlieptolemos

Archagetes Oikister

Tiryns Tiryns

Pind.OIl.VII Pind.Ol.VI1

223

Triopas

Oikistes

Knidos

Paus.

X

11,1

224

Xanthippos

Tronis/

Paus.

X

4,10

Archegetes

Phokis

und

78 30 Vgl.oben

Nr.150

Zeit;

zu be-

183

387 VERZEICHNIS

Die antiken Alten Weit", der Antike.

DER MEHRFACH ZITIERTEN UND DER ABKÜRZUNGEN

LITERATUR

Autoren und ihre Werke sind nach dem "Lexikon der Zürich - Stuttgart 1965, 3439ff. und dem "dtv-Lexikon Philosophie, Literatur, Wissenschaft", Bd.t, 19ff. ab-

gekürzt. AA

= Archäologischer

Accame

=

Anzeiger

S.Accame,

Note

per

la

storia

della

Pentecontaetie

fondazione di Turi, Riv.fil. N.S. 33, 1955, AE = Année épigraphique 1ff., Paris 1888ff. AJA = American Journal of Archaeology AJPh - American Journal of Philology Alexander,

Cassandreia

Macedonian Period: Macedonia. Papers held in Thessaloniki Alexander,

Potidaea

=

=

J.A.Alexander,

lll:

La

164-174

Cassandreia

during

the

An Epigraphical Commentary, in: Ancient read at the First International Symposium 1968, Thessaloniki 1970, 127-146 J.A.Alexander,

Potidaea.

Its

Remains, Athens/Georgia 1963 Alexandre le Grand = Alexandre le Grand. (Entretiens sur l'Antiquité classique XXII),

History

and

Image et réalité Vandoeuvres-Genf

1975 Alfóldi Allen,

=

A.Alföldi,

Der

Vater

Denken, Darmstadt 1971 Attalos = R.E.Allen,

des

Attalos

I

Vaterlandes and

im

Aigina,

BSA

römischen 66,

1971,

1-12 Allen,

Kingdom = R.E.Allen, History, Oxford 1983

Altertümer

v.

Hierapolis

The

- Altertümer

u.a., Berlin 1898 Anat.St. - Anatolian Studies ANS - The American Numismatic

Ant.cl.

Attalid

Kingdom.

von

Society,

Hierapolis,

New

A

Constitutional

ed.

C.Humann

York

- L'Antiquité classique

AP - Anthologia Palatina (Graeca) Applebaum, Cyrene - S.Applebaum, Jews and Greeks in Ancient Cyrene (Studies in Judaism in Late Antiquity Vol.28), Leiden 1979 Asheri, Anfipoli di Anfipoli

5-30 Asheri, Astakos

Studien F.K.

zur

Dórner

=

D.Asheri, Studio sino alla conquista

-

D.Asheri,

Religion I,

Leiden

On

und 1978,

sulla storia macedone,

the

Kultur

"holy

della colonizzazione Riv.fil. 95, 1967,

family"

of Astakos,

in:

Kleinasiens.

Festschrift

für

93-98

Asheri, Colonizzazione - D.Asheri, La colonizzazione greca, in: E.Gabba - G.Vallet (Eds.), La Sicilia antica I 1: Indigeni, Fenici - Punici e Greci, Neapel 1980, 89-142

388

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis

Asheri,

Distribuzioni

Grecia sc.

=

(Memorie

mor.,

stor.

D.Asheri,

Distribuzioni

dell'Accademia e filolog.

delle

Ser. 5a,

di

Scienze

n.10),

Turin

terre

di

nell'antica

Torino,

Cl.

di

1966

Asheri, Gela = D.Asheri, Note on the Resettlement of Gela under Timoleon, Historia 19, 1970, 618-623 Ath.Mitt. = Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athen. Abteilung

ATL

=

B.D.

Meritt

-

Athenian Tribute Aulock, Pisidien ll =

Tübingen Avi-Yonah,

H.T.

Wade-Gery

Lists, 4 Bde, H.v. Aulock,

-

M.F.

McGregor,

Princeton 1939-1953 Münzen und Städte

Pisidiens

Il,

1979 Hellenism

=

M.Avi-Yonah,

Hellenism

and

Contacts and Interrelations from Alexander Conquest, Jerusalem - Ann Arbor 1978 Avi-Yonah, Historical Geography = M.Avi-Yonah,

graphy Jewish

The

of Palestine, in: People in the First

S.Safrai Century,

to

the

East.

the

Roman

Historical

Geo-

- M.Stern (Eds.), The Vol.i, Philadelphia 1974,

78-116

Aymard,

Monarchies

=

A.Aymard,

Les

grandes

nistiques en Asie aprés la mort de Séleucos

monarchies

ler,

hellé-

Paris 1962

Aymard, Ville de la Babylonie = A.Aymard, Une ville de la Babylonie séleucide d'aprés les contrats cunéiformes, REA 30, 1938, 5-42, jetzt in: Ders., Etudes d'histoire ancienne, Paris 1967, 178-211 (danach zitiert)

Aymard - Auboyer = A.Aymard antique, Paris 1953

- J.Auboyer,

L'Orient

et la Gréce

Babelon, Rois de Syrie = E.Babelon, Les rois de Syrie, d'Arménie et de Commagéne, Paris 1890 (ND Bologna 1971) Babelon, Traité - E.Babelon, Traité des monnaies grecques et romaines, Il 1, Paris 1907. li 3, Paris 1915, 11 ἡ, Paris 1932 Badian, Deification = E.Badian, The Deification of Alexander the Great, in: Ancient Macedonian Studies in honor of Charles F.Edson, Thessaloniki 1981, 27-71

Bayer - E.Bayer, Griechische Geschichte, Stuttgart ?1977 Bayet = J.Bayet, Les origines de l'Hercule romain, Paris 1926 BCH - Bulletin de Correspondance Hellénique BE - siehe Robert, BE Bean, inscr. of Side - G.E.Bean, The Inscriptions of Side, Ankara 1965 Beaumont = R.L. Beaumont, Greek influence in the Adriatic Sea before

Beister

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= H.Beister,

Century

B.C.,

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in:

JHS

56,

E.Ch.

1936,

159-208

Welskopf

(Hrsg.),

tersuchungen ausgewählter altgriechischer sozialer begriffe (Soziale Typenbegriffe im alten Griechenland

Fortleben 4048-419 Beloch, GG

Leipzig

in =

den

J.Beloch,

?1924-1931

Sprachen

der

Griechische

Welt

Bd.lit),

Geschichte,

8

Berlin Bde,

Un-

Typenund ihr

1981,

Berlin

-

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis

Bengtson,

Einzelpersönlichkeit

=

H.Bengtson,

389

Einzelpersönlichkeit

und athenischer Staat zur Zeit des Peisistratos und des Miltiades (SB Bayer. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Abt. 1939,1), München 1939

Bengtson,

GG

=

Anfängen

H.Bengtson,

bis

in

die

Griechische

römische

Geschichte

Kalserzeit

von

den

(Handbuch

der

Altertumswissenschaft Ill 4), B.Aufl., München 1969 Bengtson, Strategie = H.Bengtson, Die Strategie in nistischen

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Ein

Beitrag

zum

antiken

der

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la Faculté

des

Lettres

Aix-en-Provence

helle-

Staatsrecht,

N.S.

7),

3 Bde

antiken Annales

Gap

1954

Béquignon, lolcos - Y.Béquignon, Etudes Thessaliennes. Appendice: Décret d'lolcos et réglement sacré, BCH 59, 1935, 74-77 Béquignon, Valiée du Spercheios = Y.Béquignon, La vallée du Spercheios

des

francaises

Bérard,

origines

d'Athénes

Colonisation

au

et de

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Deinomeniden,

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4

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Fouilles

de

Delphes,

1922ff.

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Thurioi,

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Stadt

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1974,

Siegel

=

= N.D.

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Demetrias,

Coulanges

8.Aufl.,

Berlin

Kron,

der

de

Bd.ili,

-

Furtwängler

Ath.Mitt.

Fustel

de

93,

1978,

Coulanges,

-

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133-160

Das

La

cité

antique,

e latine

per

lo

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e

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delfico,

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Annali

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Second

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=

=

Patterns

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Graham, 73,

-

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FITA

Study

91,

Matt

chischen

=

Ill 3,

The

colonia! 1982,

Western

Patterns

expansion

of

83-162

Greeks,

in:

CAH,

in

Greek

Colo-

Thasos,

BSA

Early

35-97

Graham, From

Coinage

The

Foundation

Imperium

of

to Auctoritas.

in the Roman

Empire

A

Historical

49 B.C.

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163-195

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Griffo

Ill

80,

Graham,

Second

A.J.

Edition,

JHS

A.J.

=

Sikyon,

P.Griffo

Stadt

-

Siziliens,

G.Grimm,

Die

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1982

L.v.

Matt,

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Schicksal

einer

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of

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und

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Habicht,

Prusias

I.

=

14), München

Chr.Habicht,

Colonisation,

Prusias

des

JHS

Herrscherkultes

Sondernummer

Komma-

Gottmenschentum

21970

1,

RE

38,

XXIII

1,

und 1957,

1086-1107

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N.G.L.

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jetzt

in:

H.Kloft

der Antike (Wege der 123-188 (danach zitiert) Heuß,

Paris

occidentale

Stadt

ihren

=

A.Heuß,

staats-

und

39), Leipzig 1937 Hiller v.Gaertringen,

Berlin 1904 Hitzig - Bluemner

descriptio,

(Hrsg.),

Stadt

und

=

H.Hitzig

6 Bde,

F.Hiller

-

und

Bd.528),

Herrscher

völkerrechtlichen Thera

=

Ideologie

Forschung

Herrschaft

Darmstadt des

(Klio

v.Gaertringen,

in

1979,

Hellenismus

Beziehungen

H.Bluemner,

politische 854, 1958,

in

Beiheft

Thera

Pausaniae

Ill,

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im

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Sparta

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Rom

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1890,

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Gr.Mz.

Beiträge 527ff. Imh.-Bl.,

=

und

F.imhoof-Biumer,

Untersuchungen,

(ND

Graz

Kl.Mz.

=

Griechische

Abh.

F.Imhoof-Blumer,

Kleinasiatische

1901-1902 (ND Hildesheim - New York Imhoof-Blumer,

Prusa

griechischer

=

Münztypen,

Waddington, stituts,

IvBulg.

Paris

Mitt. =

sommaire

des

Deutschen

=

Die

Graecae

in

IvMagn.

de

Erklärung

von la

Prusa, Collection

Archäologischen

Paris

Bulgariae

In-

Inschriften

= Die Inschriften

von

von Kyme,

= Die Inschriften

Berlin 1900 IvOlympia = Olympia.

Die

von

repertae,

ed.

ὦ.

1926ff.

Bonn

1979ff.

Erythrai

und

H.Engelmann - R.Merkelbach, 2 Bde, Bonn Ivilion = Die Inschriften von lion, ed. P.Frisch,

IvKyme

zur

Istanbul

Inscriptiones

= Die Inschriften von Ephesos,

IvErythrai

Wien

1898

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IvEph.

Beiträge

Gründungssage

Inventaire

= Mitteilungen

Abt.

VI:

Münzen,

1974)

F.Imhoof-Blumer,

Nomisma 6, 1911, 8-11 Inv.Wadd. .E.Babelon,

Istanbuler

Akad.

1972)

ed.

am

der

ed.

1972-73 Bonn 1975

H.Engelmann,

Magnesia

Ergebnisse

Klazomenai,

Maeander,

Ausgrabung.

Bonn

ed.

1976

O.Kern,

Textband

V:

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=

Die

Inschriften

Berlin 1906 IvSmyrna = Die Inschriften

von

Priene,

von Smyrna

ed.

F.Hiller

I, ed. C.Petzi,

v.Gaertringen,

Bonn

1982

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10,

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dem

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at

139-147

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unter

Archaic

- Tonbridge

Greece.

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=

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Kagan,

J.Kaerst,

1927. Bd.1I?,

Outbreak

War

-

Geschichte

- D.Kagan,

D.Kagan,

The

The

Tainia.

Festschrift

= H.Karl, asiatischen

Ehrung

(München

-

Kern

Roland

Hampe

zur

Ithaca

-

Peloponnesian Geschichte

der

Demetrios

!, Mainz

Poliorketes?,

1980,

in:

291-305 kleinDiss.

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ihre 1959

1961)

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in Lydien,

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Premerstein

zweite

Beiträge

für

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Bd.1?,

1968)

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Archidamian

Outbreak

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thrakischen wissenschaft Kalpaxis = A.E.

des

Leipzig 1926 (ND Darmstadt

441-2544

Bericht

über

1908 (Denkschriften

- Jessen,

'Aoxnyétnc,

eine

Österr. RE

II

1,

402

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis

Kett

= P.Kett,

Prosopographie

der

bis auf die Zeit Alexanders

Kiechle,

Korkyra

das

-

des Großen,

F.Kiechle,

Adriatische

Meer

historischen

Korkyra

im

5.Jh.

griechischen

Diss.

und

Erlangen

der

Manteis 1966

Handelsweg

v.Chr.,

Historia

durch

28,

1979,

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Anz.

Österr.

Akad.

Elalussa-Sebaste

in

Mélanges A.M. Mansel Il, Ankara 1973, 777-802 Kirsten, Raumordnung = E.Kirsten, Raumordnung in

der

II

-

griechischen

Zur

Geschichte,

Raumordnung

der

in:

alten

Wien, Kilikien,

und

Historische

phil.in:

Kolonisation

Raumforschung

Hochkulturen,

Bremen

1958,

25-46

Köhler

=

U.Köhler,

Zwei

Inschriften

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in:

Archiloque

Vandoeuvres

der

Zeit

Antiochos'

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(Entretiens

- Genf

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1963,

sur

l'Antiquité

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Timoleon

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von

Ill.

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und

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Münzbild

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fondazione

di

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RSA

5,

LiteraturLarsen,

Federal

States

und =

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= A.Laumonier,

= M.Launey,

Bde,

Paris

Larsen,

Greek

Oxford

Les cultes

Recherches

zeichnis Federal

States.

1968

indigénes

sur

403

les

en

Carie,

armées

Paris

1958

hellénistiques,

2

1949-50

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and

Its

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De

Timoléon

e

d

sous

les deux

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ellenistica

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nel

antica

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-

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of Brea,

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e

di

Pensiero

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=

1966,

Tarent

Atti

1963,

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1967,

Imperialism

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Fifth

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des

rois

de

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Paris

1976)

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Essai

Rev.num.

ἃ,

Ancient

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= Revue de Philologie

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(danach

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Etudes

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Minora

Selecta

anatoliennes

sur

=

Paris

|l,

Amsterdam

L.Robert,

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1954

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1969,

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1937

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Minora

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Opera

= C.Robert,

Griechische

Les

Selecta

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inscriptions,

Campagnes

L.Robert, Rev.phil.

48.Aufl.,

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1961-1963,

3),

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Amsterdam

1969,

Ill

Berlin

-

du

Paris

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1316-1326

(danach

zitiert)

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Paris

1963

Robert,

Oxus

grecques

=

L.Robert,

nouvelles

Robert,

Philologie

Robert,

Théophane

de

De

Delphes

la Bactriane,

= L.Robert,

Philologie

- L.Robert,

Philology Villes

Roebuck

-

B.C.,

81,

1977,

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l'Oxus. 1968,

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1928,

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Postscript Historia

Roy,

=

23,

Sons

=

J.Roy,

1974,

J.Roy,

King-List,

BSA

Postscript

The 63,

Sons

1968,

of

East,

RSN

- Revue suisse Rundschau)

Ruge,

Nikomedeia

Rutter

=

N.K.

Historia

Sahin,

de

Nikaia

= W.Ruge, 1973,

|

=

the

Lycaon

numismatique

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22,

on

in

Ancient

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-

CAH

Arcadian

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Pausanias'

Arcadian

Nikomedeis,

Diodorus

and

RE

the

XVII

Numismatische

1,

1936,

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Thurii,

Foundation

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Sartori

=

F.Sartori,

neuesten schichte

SB

the

505-507

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de

and

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Roy,

De

Syria

155-196

Sybaris:

Das

archäologischen 21,

1961,

historische

Entdeckungen,

Problem

Die

und

die

als

Ge-

Welt

195-210

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réalité doeuvres

(Entretiens - Genf

1975,

sur

l'Antiquité

47-85

classique

XXII),

Van-

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis Schachermeyr,

Perikles

=

F.Schachermeyr,

413

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Religiosität bei Perikles. Voruntersuchungen zu graphie über Perikles und seine Zeit (SB Osterr. phil.-hist.

Kl.

258,3),

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und

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jetzt

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in:

Ders.,

Probleme

Abhandlungen

und

der

Alten

Vorträge,

Geschichte.

Göttingen

1963,

362-383 (danach zitiert) Schaefer, Kyrene = H.Schaefer, Die verfassungsgeschichtliche Entwicklung Kyrenes im ersten Jahrhundert nach seiner Begründung, Rhein.Mus. 95, 1952, 135-170, jetzt in: Ders., Probleme

der Alten Geschichte, Schaefer,

Polis

=

Göttingen

H.Schaefer,

1963,

πόλις

222-252 (danach

μυριάνδρος,

1961, 292-317, jetzt in: Ders., Probleme der Göttingen 1963, 301-327 (danach zitiert)

zitiert)

Historia

Alten

10,

Geschichte,

Scherer, Papyrus Fouad - J.Scherer, Le Papyrus Fouad ler inv. 211, Bulletin de l'institut francais d'archéologie orientale du Caire 41, 1942, 43-73 Schiffmann

der

=

1.Schiffmann,

hellenistischen

Griechische

und

Polisorganisation

im

reich, Klio 60, 1978, 203-216 Schippmann = K.Schippmann, Grundzüge schichte, Schmid

=

Darmstadt

B.Schmid,

Freiburg

i.d.

orientalische

Be-

der

Ge-

Schweiz

zu

griechischen

Diss.

Kulturgeschichte

in

Babylon

und

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Bithynien

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=

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-

Literaturüberblicke

Bithynien,

Chiron

8,

1978,

607-658 Schónert-Geiss, von

Perinthos

Perinthos,

2 Bde,

=

E.Schónert-Geiss,

Berlin

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1937,

Kónigsideal

=

inschriften

und

1-26,

jetzt in:

W.Schubart,

Papyri,

H.Kloft

Das

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hellenistische

für

(Hrsg.),

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in der Antike (Wege der Forschung Bd.528), 90-122 (danach zitiert) Schürer, Geschichte - E.Schürer, Geschichte des im

Zeitalter

Jesu

Christi,

Il, 3.Aufl., Leipzig 1898 Schuller = W.Schuller, Die

Bd.

1,

Herrschaft

4.Aufl.,

der

Königsideal

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der

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1972

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Die

griechischen

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politischen

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1923ff. (Erträge

der

Flüchtlinge 2

Bde,

und

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1979

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Metropolis

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Arsacid

Coinage

= A.M.

Arsacid Coinage of the Period Simonetta,

Cappadocian

Cappadocian

Kings

Kings,

=

Fribourg

Simonetta,

Some

90-57 B.C.,

NC

Remarks

6,

B.Simonetta,

1966,

The

Coins

International

de

the

of

the

1977

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on

15-30

Numismatique

and IndoActes du

Paris

1953,

Paris

1957,

Some

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111-121

Simonetta,

Orodes

Orodes

Ii

=

B.Simonetta,

On

Il and the Probable Issue of Pacorus

I, NC

1978,

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7-13

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Euergetes

=

und Abkürzungsverzeichnis

E.Skard,

Zwei

Euergetes - Concordia 1931,2), Oslo 1932 Skard,

Pater

patriae

Sig. Sig.

religiös-politische

(Abh.

= E.Skard,

religiós-politischen 1933, 42-70

Idee,

Akad.

Pater

in:

415

Oslo.

patriae.

Festskrift

Zum

Begriffe,

Hist.-Filos.Kl. Ursprung

til Halvdan

einer

Koht,

Oslo

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20),

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=

Leiden

J.D.

1976

Smart,

Athens

and

Egesta,

JHS

92,

1972,

128-146

Smith SNG

=

K.K.

Smith,

1919,

331-393

ANS

-

Sylloge

American

SNG

Greek Nummorum

Numismatic

Ashmolean

Oxford

=

SNG

and

=

Sylloge

York

Fitzwill.

-

Sylloge

190, Klagenfurt Klagenfurt

National

Graecorum Deutschland.

The

Museum,

Louvain

Leake

Collection

Royal

23,

of V.

the Ash-

Collection

of

1952ff.

Grece.

Collection

The

Fitzwilliam

1970ff.

Graecorum

and

Sammlung

Kopenhagen

Graecorum.

Nummorum

Cambridge.

The

AJA

1962ff.

Nummorum

Athénes,

Corinth,

1969ff.

Nummorum

London

Danish

Sylloge

H.Evelpidis

Museum ΝΟ

Medals,

Evelpidis Réna

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from

Graecorum.

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1967

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München

London

= Sylloge

liche Münzsammlung SNG SNG SNR

?1957

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Graecorum.

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Sordi,

(336

antica

Timoleonte

Spijkerman

= M.Sordi,

Arabia,

in:

E.Gabba 257-282

secolo -

da

Dionigi

I a

G.Vallet

(Eds.),

La

(Sikelika

Coins

of

(Kokalos

li),

the

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Decapolis

1961

and

Pro-

1978

= F.Stählin,

von

III

1980,

The

Jerusalem

Inschriften

Inschriften

e

Timoleonte

= A.Spijkerman,

vincia

Stählin,

a.C.),

i1, 1, Neapel

368/7 al 337/6 a.C.

Zur Chronologie

Magnesia

und

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Erklärung

Ath.Mitt.

der

54,

1929,

201-226

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-

Meyer

Pagasai

-

und

Stauffenberg,

Heidner

Demetrias,

Dorieus

Historia

9,

1960,

=

=

hellenische

F.Stählin

Berlin

-

A.Schenk

-

E.Meyer

Leipzig

Graf

Thessalien, -

Stutt-

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1934

v.Stauffenberg,

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Herodian

and

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124-178

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M.Stern,

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S.Safrai

in the First Century,

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-

The

Vol.!,

M.Streck,

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Dynastic

of the - Izmir

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Xth 1973,

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-

York

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Festschrift

1125-1168

Priesthoods

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Studien

F.K.

Dórner

zur II,

Sullivan, Stellung = R.D. Sullivan, genischen Kónigsdynastie in den lenistischen Kommagene,

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Swoboda, Griechische chischen Bünden, SyM.*

=

Sylloge

Bde,

= R.J.A.

344-317

Association Tarn, Alexander

= W.W.

Antigonos Oxford

Tarn,

Eastern

Religion

und

Kultur

6,

1978,

1975,

914-939

and

Sondernummer

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Timoleon

Cambridge

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Talbert,

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Leiden

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den

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W.Dittenberger,

4

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B.C.,

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Taeger, Charisma Herrscherkult,

Talbert

Antike

Inscriptionum

Leipzig

417

Studien

the

Revival

zum

antiken

of Greek

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1974

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Tarn,

of

Alexander

= W.W.

Tarn,

Antigonos

W.W.

Tarn,

The

the der

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Gonatas,

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Darmstadt

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1968

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1),

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und

1980

Drachenkampf 129-157

(Exkurse

zu

418

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis

Tscherikower

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dungen

V.Tscherikower,

von

Alexander

(Philologus Suppl.

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dem

19,1),

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(Historia

Mele

euboica l'Ecole

= N.Valenza

Mele,

Mélanges

Francaise

Vallet, Athénes d'archéologie

1950, Vallet,

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d'occidente, =

de

Rome

des

Städtegrün-

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Römerzeit

Civilization

Bundes

Wiesbaden

ed

Apollo

the

Bundes.

von

280-222

1979

nella

d'archéologie

1977,

and

Achàischen

des

35),

Hera

89,

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Hellenistic Krise

Quellenstudien

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Tscherikower, Jews = V.Tcherikover, Jews, Philadelphia 1961 Urban

hellenistischen

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et

d'histoire

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Mélanges Rome 62,

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fin

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Métropoles

Vle

del

terzo

Neapel

et colonies.

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Convegno

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Leurs

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rapports

e colonie

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Literatur- und Abkürzungsverzeichnis de

Waele,

Acragas

Topographie

rischer

- J.A.

Historisch Wagner, Neue

Acragas

Graeca.

griechischen

Akragas

auf

(Archeologische

Studien

des

Teil

de

Waele,

Die

historische

Sizilien,

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het

I.

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419

Seleukeia

(Beihefte

=

zum

J.Wagner,

Tübinger

Euphrat,

Seleukeia am

Atlas

des

Welt

6,

Antike

Welt

6,

Euphrat

Vorderen

und

Antike

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Compernoile des

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= J.

de

Historia

25,

1976,

Glaube

Hellenen,

Wilamowitz,

Alliances

Compernolle,

Thucydide,

Rhegion

and

U.v.Wilamowitz-Moellendorff,

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Ant.ci.

Leontinoi,

Der

Glaube

der

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Hieron

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chez

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Heilige

Wever

"colonisation"

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de

Kyrene,

SB

= U.v.Wilamowitz-Moellendorff,

Heilige

Akad.

Berlin,

Hieron

und

Pin-

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hellé-

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ZPE

Wiesbaden

1964

- Zeitschrift für Papyrologle und

Epigraphik

422

RECISTER

DER

GOTTER

Abas 374

UND

HEROEN

Archegetis

( von Chalkis)

Adramys 37% Adrastos 178

Argonauten Argos 374

Aeneas

Arion

22.47.181.200. 374.381

Agaios 382 Agapenor 381 Agathos

195.207

Agathyrnos 87 Agraios 382 Aiakos

248

Aipythos 382 Aithra 33f.

Aletes

382

237.256.302.361.363.

Ephe-

sia 86.363. lolkia 267. Leukophryene 365. Soteira 256 185.383

Asklepios 181.185.329. 367 Astakos 270.272ff.356 Athena 44.115.129.2 247. 13. 365.

Atys 230

Autolykos

267

Alexandros

Alkathoos 114

Ammon 111.208.372

Buthrotos 373

Andreus

Calais

375

374

Capys

375

Androkrates 382 Anios 70.268.383 Antenoriden

68

Anthes (Antheaden) 383

Antum 281 Anu 241

Aphrodite 181

237

Bulon 374

103 283.382

99.383

Ba'alschamén Boibos 266

Anchises Androklos

105. 168ff.

Lindia 96 Athymbros 185.2384.263.270378 .

Aitolos 378 375

Artemis

Askanios

Aiax 181.283 Aigestes 200.378 Aiolos 266f.

Aizen

39f.

Aristaios 62 Aristomenes

Daimon

110

62.266

Chairon

375

Chalkis 375 Charisios 375 .

Daidalos e um

Dur

rates

ulios 383

Deiphontes 382

80f.43.57.61.63ff.67ff.89. 102. 105ff. 109. 138f.138. 150. 175. 180f. 188.190. 236. 258. 259. 265.

Demeter 57ff.247 Diokles 122f. Dionysos 10.180ff.217.261.267.277. - 327.365f.370.378

373.376.383. Archegetes passim. Archegos 113. Didymeus 180. Domatites 112.360. Genesios 113. Genetor 113. Hyakin-

laos 375 Dory s 375 Dukares 365 r 367.375

getes 180. Patroos 113. Prokathegemon 113. Propator 113.

Ptoios 68. Pythios 65.68.110.

Echelaos 70 Elatos 178.375

Eleuthera

135.315

Enalos

Apollon

10f.18ff .23ff . 271f . 32ff.

282.300ff.315.339.360ff.367.

thios 33. Karneios 110. Musa-

Dioskuren 366

PYrrhachos 39

372

367.

Register der Götter und Epimelides 383 Erichthonios 182 Erythros 375f. Eryx 54.200 Eurysthenes 72.184.383 Gad 237 Geryoneus 54 Gortys 376 Haliartos 376 Helikon 376 Helios 219.273f.302.373 Hellen 182

Hephaistos

180

Hera 337.366 Heraieus 375 Herakles 19.20. 28ff.38f.37f.87. 5nf.73.85.160.180f.183.185.

217.219. 223.248.259.277.279. 299.297f.301.322.361.365. 367ff.375. Kallineikos 276f. Hercules 371. Libys 367 Hermes 15.180.366 Hermochares 383 Hestia 89 Hippokles 383 Homer 183 Hyllos 376 Hypsion 382 lakchos

lalysos

180.182

182

lason 266 lasos 376 llos 376 lokastos 37.37 Ithakos 376

Kar

Kekrops

Knopos

376

Labos 384 Lakios 28.543.384 Leonteus 384 Leto 265

Leukaspis 47 Leukippos 47.90 Leukon 382 Lindos 182.377

Lykaon

169.377

Machaon

384

Magnetos

377

Maion 377 Makedon 377 Manes 377 Mantalos 377 Maron 377 Mars 112 Meliboia 267

Meigart

37.39.369.372

Menelaos 367.384 Menestheus 384 Menoikeus 384 Midas 377 Miletos 377 Minos 38.384

385 183.302

Nauplios

182

376

Kyzikos

Mopsos 385 Myrinos 377 Mytiles 378

372 42

Keos 376 Kilikos 376 Kissos 383 Kleite 42 Klio (Kleio)

Kyrene 62

Mithras

376

Kastor Kaulon

423

Korinthos 195. 376 Koronos 376 Kos 376 Kresphontes 384 Kronos 373 Kroton 28f.369 Kyaretos 384 Kybele 373 Kypselos 384

Minyas

Kadmos 272 Kalchas 383 Kamiros 182

Heroen

378

Nausithoos 88 Neith 364 Neleus (Neileus)

Nemeseis 18.150

Nikaia

4.266.385

(von Smyrna)

365.378

Nike 231.239

217.373

424 Ninos

Register

der Götter und

Sobk-Suchos 224 Sol Indiges 219 Sotion 60.386

378

Olbia 272 Olympos 183 Orchomenos 378 Orestes

Spartoi 272 Stymphalos 380

105

Ormenos

Oxylos

Sybaris 380

266

178.385

Tanit Taras

Pionis

382

Theseus

Thynos

Prokles

(von

Triopas 386 Tritopateres 67f.102 Tyche 246.373. von Antiocheia 231.239. von Babylon 246

34.37ff. 41.114. 195.272 72.184.383

Protis 385 Prusias 281ff.356

Psophis

379

Remus 340 Rhesos 150.152 Rhixos 385 Rhomos 379 Roma 373

Romulus

379f.

Sabazios 274 Sandan 371 Sarpedon 385

Satyra 38 Schoineus 380 Serapis 205 Sikelos 380 Sipylene 373 Skamandrios

183. 185.386

Tomos 381 Tralleus 381

385

Sparta)

386

Tleptolemos

385 382

Poseidon

381

381

Tisamenos

379

Polyidos

178.217.274.386

Thessalos

379

Poimandros

178

Telos 380 Temenos 15.380.384 Tennes 380 Tenos 380 Teukros 112 Theras 380

Perseus 385 Phalanthos 41 Phalkes 385 Phanoteus 379 Philoktetes 200 Philotas 382 Phoinix 379 Phokos 379

Pitheus

217

20.35ff.347

Tegeates

Pelasgos 378 Pelops 47.217.385 Pergamos 247.355.379

Phrygos

373

Tantalos

Paraisos 378 Parios 378 Pataros 385 Patroklos 103 Peisandros

Heroen

185.383.386

Xanthippos 184.379.386 Xanthos 381

Zakynthos

Zeus

381

125.180.197.219.231.236. 332f.

337.366. Aigiochos 212. Aitnaios 126. Atabyrios 53. von Dodona 111. Eleutherios 190.366. Hagetor 332. Helios 273. Hellanios 190. Olympios 82.237. Soter

329ff.

425

REGISTER

DER

HISTORISCHEN

Aratos von Sikyon 178f.182.262. 328ff. 335f . 3401. 358f. Aratos von Sparta 33 Archeiaos |. von Kappadokien

Achämeniden 289 Agathokles 120

Agesias

14.68.89.127.350

Agis 331 Aischines 142 Aithiops 88 Akriphios 167.351 Alexander der Große

293ff.312.335f.357

Archelaos, 186f.203ff.

227.229f.232f.236.254f.253f. 297.260ff. 274.287.302. 313.

316f . 335, 338ff . 352ff. Alexander, Sohn Herodes! d.Gr. 298 Alexander von Pheral 267 Alexander (Asiarch) 221f.354 Alexander (aus Dura-Europos)

Sohn Herodes! d.Gr.

298.309 Archias 13ff.28.27f.57.72.83.85f. 88.91f.196.386

Archidamos 97 Archilochos 57ff.347 Ariarathes X. 296 Ariobarzanes 306 Aristagoras von Milet 148 Aristonikos 251 Aristonoos 52f.84.92.349

Aristonymos

222

Aristos

Alexander (aus Melos) Alkidas 161.350 Anaxagoras 133

337

Anaxilaos von Rhegion

25.120

Antigonos Doson Antigonos 286

Gonatas

Aristoteles (= Battos)

324ff. 254.263.265.

217.229.

255ff.268.270.318f.322

248f.

230.234.2480ff.293.

Sohn

Arsinoe Philadelphos 207.224 Artavasdes von Atropatene 307 Artaxias 280 Artimedes 25.86.346 Asklepiaden von lasos 181. von Rhodos 185 Athenaios, Bruder Eumenes! Il. Attaginos 183

Attaliden

335.355

Antiochos I. von Kommagene 300ff.336f.357 Herodes’ d.Gr.

61ff.347

Arkesilaos 62 Arkesilaos IV. von Kyrene 60.64 Arsakes |. 288f.292.356 Arsakiden 290 Arsames 308 Arsinoe, Gemahlin des Lysimachos 255f.

Antimnestos 24f. 346 Antiochos I. 230f.233ff.239. 244. 264.334.339.355 Antiochos Il. 231.234f.321f.334. 339 Antiochos Ill. 230.233.235f.241f. IV.

313.316.

336.358

Antigonos Monophthalmos

Antiochos

178.316

322

Aristoteles (von Stageira)

Antichares 54 Antigoniden 257ff.

Antipas,

PERSONEN

298.

Attalos

250

181. 2566. 320. 355 I. 2η8. 250. 320

Attalos Il. 288ff.334.339f. 309

Antiphemos 17.28.43ff.84.87. 89{{.98.108..196. 20]. 357 Antoninus Pius 378 Apame 278 Apolloniades von Agyrion 193 Apollonis, Gattin Attalos' I. 250

Attalos Ill. 288 Audoleon 285 Augustus 275.295f.310ff.366.

siehe

auch unter Oktavian Bakchiaden 14.73.78 Battos 11.30.60ff.83.86f.89ff.94.98. 102.105.107.114.179. 184. 347f.

4526

Register der historischen

Battos Il. 64 Boethos 225f.251.314.331.335. 339.358 Brasidas 83.100.102. 104. 151ff. 159. 161. 163.177. 198. 215. 260.329.338f.350f. Caesar

118

Euanthes

8

Euarchos

12f.87.346 167.172.174.351

8.49ff.84.91.98

Eukles 163 Eumedes 225 Eumenes |. 237.250 Eumenes Il. 243.258ff. 335 338ff. 355

Eumenes

Ili.

(= Aristonikos)

|.

Euphron Eurydike,

178f.187.

258.256.258ff. 321f.328ff . 335. 338.380ff , 344,355

Il. von Makedonien 286 |. von Baktrien 242.

294

Il.

175

Tochter

᾿ des

Lysimachos

255

Euryleon 55f.87.120.339 Euthydemos 132 Euthydike 187 Eutychides 239

Demokleides

93. 181ff.

Gallienus 230.252.355

Demosthenes Diadumenian

178 311

Gamoren

von Syrakus

88.121

Gelon 54,53. 121f. 124. 127 Germanicus 208.352 Geta 219f.282.354.356

Diokles 122f. Diokletian 275f.356 Dion 123f.210 Dionysios I. 21.52.120.188 Dionysios Il. 97.120. 123. 188. 191 Dionysios Chalkus 132

Glaphyra 296 Gordian Ill. 217. 273f.377 Gorgos (aus Korinth) 118 Gorgos (8us Kos) 194.199f.

Diophantos 322f.

Goten

Gemahlin

Nikomedes'

|.

271

Dokimos

251

Euphron 105.175ff.184.214f.259f. 262.327ff . 334f. 330. 351

12aff.

Poliorketes

273

Euagoras

Eukleides

185f.

Deinomenes 44.201 Deinomenes, Sohn Hierons

Etruscilla

Eukampidas

51.92.121.200.348

Ditizele,

104.

Epeunaktoi 32.34 Epiteles 166

Damagon 161.350 Dareios I. 232.287.302

Demetrios Demetrios

438.84.87.90f.

Epaminondas 89. 16&ff.170f.175.178. 210. 228.351

85

Commodus 217ff.256.274f. 282. 354.356.371 Crassus 291

Demetrios

373

Entimos 17.43.45f. 201.387

Chrysippos (Athener) 337 Chyndonax 183 Claudius 276.297 Claudius Il. 218.276 Claudius Crispianus 166

Dazos

Drusus

24^

Echiades 118f.338 Elagabal 218.220.354

Chionis 60.64.94 Chromios 124

Daskon

Phanodemou

Duketios 126

208.218.282ff.354.369

Chares 146 Chersikrates

Dromon

Dropion 288ff. 333.336.356

247.355

Caracalla

Personen

317ff.

Domitian 273.369.371 Dorieus 50.53ff.85ff.90.93f. 106. 120. 349

275

Grinnos οἵ. Hadrian 275.277.296.325.368.379. 386 Hagnon 186. 1486, 155f. 175.350 Hannibal 280f.283 Hegesippidas 162

Register der historischen Personen Hegesistratos Hephaistion

118

427

Kleon (aus Sikyon)

317

Kleon

(Athener)

328

152.154

Herakliden von Korinth 13.73.83. 85.91f. 348 Herakliden von Rhodos 185

Kleopatra Il. 225f. Kleopatra V. Tryphaina 223 Konstantin der Große 159

Herippidas 163 Hermokrates 122

Krataimenes 16ff.84.92.333. 336 Kratinos 148

Herodes der Große 295. 298.309f. Herodes (ptolem.Offizier) 226 Herodicus von Babylon 235

Kroisos 183.274.279ff. Kydias 253 Kypseliden 118ff.216

Heropythos Hieron

I.

177

14. 124ff.132.389f.

Hieronymos

Kyros

(von Mainalos bzw.

Megalopolis) 167.172.174.351

Hiketas

188.190.192

:

Hippias 119 Hippodamos von Milet 19.136. 139

Marta P 200f.

232.279ff. 287

Labienus 291 Lamis

8.12.86.91

Lampon

89. 128. 131ff. 139. 142f.

τς ΠΥ

149ff.163.350

"

260.359

Hopoleas

Kypselos von Korinth 119.348

"

167.173.351

Leon, König von Palonien 285f. Leon der Philosoph

15f.

[nt lamiden 15.68.89.127.134.350 lason (Schriftsteller) 210f.

Leon (Spartaner) 161f.350 Leon (byzantin.Statthalter) Leonidas 103

"Is" 26.347 lulia, Tochter des Augustus 311f. lulier 181 lulius Sauromates, Kónig von

Leonnatos 317 Livia 373 Lucius Verus 220.377 Lucullus 303. 306

Bosporus

309

Lykomedes

Juba 1]. von Mauretanien 298 po Kallias

89

Kelees

55.3439

Kimon (athen.Feldherr) 146.158 Kimon, Bruder Miltiedes' d.A. 71.79

Kineas

(Athener)

148

Lysander 152.157. 159.210.215 Lysias

Kallistratos von Aphidna 147f. Kassander 252ff.262.338.3950f. 343.354 .

167. 172. 351

Lykurgos Lysanias

(lamide)

183

320

(Athener)

132

Lysias (Dynast) 319ff. Lysias (Offizier Seleukos' I.) 321 Lysimachos 217. 253ff.262.268ff.272. 274.285.318ff. 334. 338. 320ff. 344

Lysippos 261 Lysistratos (Athener)

138

31uff.320 Kleandridas 132 Klearchos νοῦ Herakleia 215 Klearchos von Soloi 31äff. τς Kleinias 147

Macrinus 280.371 Manlius Vulso 321 Marc Anton 296f . Marc Aurei 217f.220.235.275f.381f. Maximinus Thrax 234.273f. Maximus C 273f

Kleoboia

Megasthenes

Kleisthenes von Sikyon 178 57ff.

Kfeolaos 167.173.351 I. von Sparta

Kieomenes

Meaillos

53f.85

Kleomenes

Ill. von Sparta 324

Kleomenes

(Alexanderstellvertre-

ter in Ägypten)

205

egiros

aesar ἰδὲ. 8.17.83.90

194

Menekolos

Menekrates

Messalinus

51f.92.121.200.

5

382

Mikythos von Rhegion

120

338

Register der historischen Personen

428

Miltiades der Altere 75ff.85ff. 93f.98.102f. 105f. 159. 1877. 349

Peisistratos

Miltiades der Jüngere

Perdikkas 218f.230.314.318.354 Periandros von Korinth 118 Perieres 16ff.84.92.333.346 Perikles 131.133. 135ff. 189f. Phalanthladen 41 Phalanthos 31ff.38ff.92f.108.347 Phalios 17.72ff.83.85.200.348 Phantokles 142 Pheristos 194 Philaiden 75ff.79.82.85 Philetairos 181.247f.320.335.355. 379 Philetairos, Bruder Eumenes' If. 250 Philipp Il. 172. 174.2021. 210.215. 252.313.338.352

156. 187f. Miltiades Lakiades

Mithradates

von

75ff.82.

86.186ff.352

Pergamon

247.

355.379 Mithridates I. von Pontos 287f. 298.338.336.356 Mithridates VI. Eupator 232.322 Mithridates I. von Parthien 292

Mithridates

II. von

Parthien

288

290 Mithridates Ill. von Parthien 288ff . 292f. Mithridates I. Kallinikos von Kommagene 300f.303.305 Mnasithales 45f.

Myletiden 49f.92 Mylos

50

Myskellos

11.27ff.42.86.91.106f.

347

Nikokles

Oktavian

317

Philipp V. 276.278.326 Philippos (Tetrarch) 309ff.358 Philippos (Beamter Antiochos' IV.) 242

Nero 360 Nikala, Gemahlin des 255 Nikanor 236.314.317 Nikasion 337 Niklas 87 Nikomedes 356 Nikomedes

Peithon

76. 118.

von Sikyon I. Il.

Philippos Lysimachos

Philopoimen 328

269ff.282.284.338.

Platon

10.208.siehe auch

unter

Augustus Onymastos 67f.89 Ophellas von Kyrene 187f. Orodes I. 288 Orodes Il. 288ff.300.309. 336.356 Pakoros 1. 291ff.356 Pakoros Il. 293 Pammenes 167.171 Pammilos 8.17.84.91 Paraibates 55.349 Parthenier 31ff. 35.334.347 183 Pedaritos 162 Peisistratiden

78f.119

103.157ff.

Kroton

94 217.282.372

178.197.212.330f.

Philotera 225 Phintias 201.323.336.358 Phraates lli. 288ff. Phraates IV. 289

Phrynon

278

Pausanias von Sparta

von

Philippus I. (Kaiser) Philomelos 319f. Philon 317

94

66.147f. 175.316

Plexippos

132

Podares 178 Polemarchos 132 Polemon |. von Pontos

Pollis von

Polygnotos

Syrakus

298

94

57f.

Pompeius 290. 303ff.308 Possikrates 167.172f.351 Prokles von Thera 71

Protagoras

136.316

Proxenos 167.173.351 Prusias I. 276ff. 334.340. 356. 368 Prusias !i. 278 Ptolemäer 181.205ff.223ff.231.243. 251.258f.314.329.331. 339. 354 Ptolemalos |. Soter 205ff.223.226ff. 339f.

Register Ptolemaios

der historischen

Il. Philadelphos

205ff.

Ptolemaios Ptolemalos

Ill. Euergetes IV. Philopator

207 207.

227f. Phitometor

225f.

251.358

Pystilos 52.84.92.349 Pythodoris

298

183

Thukles

71

|.

305

Seleukiden 102.113.180f.184.22A4f. 229ff.248.256.264.289.298. 316f.320f.334.338

Seleukos |. Nikator 184.220.222f. 229.231ff.241.256f.262.264. 272f.287.319.3167.321.334. 339f . 355. Seleukos Ili. 320 Severus

Alexander

132f.

Thuriomanteis 131ff.139f. Tiberius 310ff.

Samos von Kommagene Satyros 225

208.218.275.

209.218.220f.

Tigranes von Armenien Tigranes der Jüngere Timagenidas 183 Timesios 99.159

133 8.49.83.91

Sisines 296 Sitalkes von Thrakien Sokrates 135.147 Solon 113 Sosandros 331ff.359

Stesagoras

75.79

Stesichoros Stratonike, II. 289 Surena 293

50f. Gemahlin

149

290. 303ff. 306

Timoleon 15f.29.38.47.97.102. 188ff. 260.352.360. 376 Timon 167.173.351

Timophanes 189 Tiridates (Usurpator

in Parthien)

289 Tolmaios 331 Traian 239.271

Traianus Decius 273 Typhon

282.370

82. 88.387

Valerian 378 Vibius Salutaris Vitellius 275

255

Xenares 162 Xenokritos 128.131f.135. 137.350 Xenophanes von Kolophon 116 Xenophon 134 Fumenes'

Zenon 5.182.185 Zeuxis 230 Ziaelas 284

Zipoltes I. 268ff.335.355

Teisikrates von Sikyon Telesikles 347

8ff.18.83.86f.

siehe Theokles

Thukydides

Sakon 8.59f.84.91 Salonina 231

Simos

(Thukles)

125

Rheksanor

Silanos

II.)

93.346

Theopompos von Sparta 58 Theoxenos 167.172f.351 Theramenes 150 Theron von Akragas 53 Thessalonike 252 Thessalos 55.349 Thrasybulos, Bruder Hierons

Ptolemaios IX. 223 Ptolemaios XII. 223 Pylades 118f.358 Pylios 185f.

354 Severus

(Günstling Antiochos'

Themistokles 99 Theogenes 100.178

Theokles

Ptolemaios VI.

Septimius

429

321f.

224f.227

Python

Themison

Personen

261

56ff.86.95.98.107.179.

Tellis 57ff. Themison (Nauarch)

322

430

GEOGRAPHISCHES Abai 374 Abdera 99.159 Abila 220 Absinthier 76.82

Abydos/Agypten

181

Achaia, Achäer 26, 30ff. 34. 41f. 84.128.160. 182. 286. 328ff. 328. 330.336.347.358.386

Adramytion Adranon Adria

374

120

86.119f.

Aenum

185ff.

(thrak.Chersones)

Agyrion

81

190. 193

Aigeai/Kilikien

Aigesta

236

254

263.267

Aitna

124ff.190.349f.

Aitolien, Aitoler 203.286.336.378 Aizanis 374 Akanthos 158 Ake-Ptolemais 280. 246

Akragas

17.36.52f.56.84f.91f.

193f.196.323.336.349. 352

Akrai

51.91

Akte/Argolis

382

2.18.1383.

20uff.219.223f.226ff.239.253. 262.337ff.342.352f.

Alexandropolis /Parthien

384 Arisbe 383 Arka-Kaisareia 221 Arkadien, Arkader 38.41.166ff.351 Armenien, Armenier 290.297.303ff. 357

Arsakeia 288 Arsameia am Euphrat 301 Arsameia am Nymphaios 301. 308 Arsinoe (= Krokodilopolis) 225

Alexandreia/Arien 208 Alexandreia /Troas 255 Alexandreia am Issos 236 Alexandreia am Oxus 317 Amaseia 366 Ambrakia 118.198

Antiocheia Charax 240.236 Apameia /Syrien 360 Apameia am Euphrat 232.354 Apameia-Myrleia 278 Apollonia /Epirus 194.360 Apollonia /Pisidien 218.233.353 Apollonia /Sizilien 198f. Apollonia Salbake 233.235.334. 338. Apollonis /Lydien 250f.338f.355 Apulien 120 Archelais (= Garsaura) 297f. Argaios (Berg) 295 Argilos 151 Argos, Argiver 18.29.163.166.171. 175f. 178.184. 227. 328. 372. 375.

Alaisa 109. 190f.360 Alea 374 Aletium (Baletium) 40

Alexandreia/Agypten

220.229.231.

239f.243.246.272f.333.339. 366

Aigion 12.824.326 Ai Khanum 31aff. Aineia 22.374 Ainianen 331 Alolos

324ff.358

Antiocheia /Mygdonien 233f. Antiocheia ad Daphnem 243 Antiocheia am Màander 230. 335. Antiocheia am Orontes

112.114.248.360

Ainos

{= Mantineia)

339.342f.355

200.374

Algina

Amphipolis 83.100. 102. 104. 153. 146. 198ff. 159. 162f. 175. 177. 179. 198. 214.260.329. 335, 350. Amyklai 34 Anaktorion 118f.348 Anaktoron (Hügel) 264 Andros 244.373 Aninetos 378 Antigoneia /Troas 255. 258 Antigoneia am Orontes 258 Antigoneia

352

225

Agora

REGISTER

204.353

Arsinoeia (= Ephesos) Arsinoites nomos 224 Artaxata /Armenien 280

255f.335

Geographisches Astakos

269ff.335.355

Athamanien 182 Athen 17. Tuff.82f.85ff.92.96. 102f.113.115.118f. 128-155. 158ff. 162f.173.175f.178.182. 184. 186ff.219.258f.268f.285. 297.337.392,389ff . 364. 367.

384.386

Athymbra

234.265.374

Attala 200 Attaleia /Pamphylien Attika siehe Athen Auranitis 309 Babylon 355

360.373

230.240ff.293.318.335.

431

Chersones (taurische) Chios 162.379

Daphne 242.256 Daton 157 Dekapolis 220

Delos 70.110.113.258.268.360.372. 383

Delphi 11.14f.18ff.23ff.27ff. 31ff. 35.40. 43f.50f.57.61ff.67f. 70. 73f.76f.86.89.93. 105ff . 11}, 125. 129f. 133. 135f. 138. 150. 159. 165.180.183. 190. 285. 319ff . 320f. 326ff . 339 Demetrias /Magnesla Demetrias

239.254.258.

Bithynion-Klaudiopolis

(= Sikyon)

259.335.358

Didyma 111.113.180.183.219.320f. Dijon 183

Baletium (Aletium) 40 Basilis/Arkadien 384 Batanaea 309 Beroia 150 Bethsaida 311 Bisalten 140 Bisanthe 249

Dikaiopolis Dion 220

(= Segesta)

120

Dionysias (= Soada) /Arabien

284.334.

365

Diony sopolis /Phryglen 251. 278 Diony sopolis /Thrakien 365 Dodekapoleis/lonien 3.385 Dodona 111

Dokimeion 317ff.344 Dolonker 76f.81f.95.389

340.342

365

Böotien, Böoter 68.162f.171 Boibe 263.266 Brea 93.96.139ff. 144.151.162 Brundisium 33f. 40 Bulis 374 Buthroton 374 Butuntum 30

Doloper 146 Doris 160 Doros 375 Dorylaion 375 Dryoper 375 Dura-Europos

Byzantion

Dyme 182 Dyrrhachion 367.375. unter Epidamnos

Cales

322f.

261ff. 333. 338. 350. 343f . 355

Babylonien 290 Baktrien 314ff.

Bizye

Register

3.1154. 157ff.

373

Capitolias 219f.222.354 Capsa 367 Capua 375 Carvoran /Britannien 373 Chaironeia 375 Chalkidike 119.140.149.252.313 Chalkis 8ff.16ff .23ff. 49f.83f. 90ff.108.110, 142.145. 346. 375 Charax siehe Antiocheia Charisiai 375 Chersones /Thrakien 75ff.87f.94.

99. 102f. 105f. 146f. 156. 159. 187f.248.250.257.349

219.222.236ff . 239.

317. 334.339. 342. 361. 363

Edonen

Egesta

siehe auch

148

siehe Segesta

Eion 188 Ekbatana 240.246 Elaia 384 Elaius 80 Elaiussa-Sebaste 29uff.357 Elateia 178.375 Elea 194

Elephantine Eleusis Elis

223

133

52.178.385

432

Geographisches

Ennea-Hodol 148 Entella 200.374

Ephesos

177.255f.262.283.303.

335.340f.384.363.382

Epidamnos

17.72ff.83ff.91.97.

109.128.139.192.200.3848.

sie-

he auch unter Dyrrhachion Epidauros 361.364 Epiphaneia /Armenien 250

Epiphaneia bei Antiocheia am Orontes 240 Epiphaneia-Ekbatana Epirus 194.286

Euboia/Sizilien 18.122 Eumeneia /Phryglen 252.334.340.

343 Eupatoria 322f. Eupatorion 322f. Europos siehe Dura

kien) Fayum

(= Smyrna)

255.335

(= Kaisareia/Kappado-

295f.

Genezareth 311 Gerasa 218f.220. 222.353 Gordyene 306 Gortyn 46.376 Gythelon 361.367 Hadrianopolis / Thrakien Haliartos 376 26f.376

Herala

376

331f. 359

Hyrmine

52 237

tlion 113f.181.213.254f.258. 343.376

lllyrien, Indien

335.339.

Iliyrer 72f.119. 185 365.370

Inessa 126 lolkos 263ff. Is (Fluß) 26 Isinda 321 [558 120.185 Ithaka 376

164f. 310ff.

Jerusalem 240.282.291 Juden 181.230. 309ff.

89ff .93.96ff. 105. 106ff. 115. 120f . 193f. 196. 19811. 203. 323. 347.349.352.358 Gelas (Fluß) 43

Helike

Hylier 376

lulias

17f.24.28.36.53ff .521.85.87.

Halikarnassos Halos 263

Hieropolis (= Komana) 299 Himera 8.17.36f.47ff.53.853.91ff.98. 122

[thome

223

Galatien 304 Garsaura 297 Gaulanitis 309

Gela

Hermopolis Magna 223.337 Hierapolis/Phrygien 361 Hierapytna 182

lasos 181.376 ida (Gebirge)

Eryx 18.200.349.373 Euboia 11.16.160.259

Eurydikeia

Herakleia Trachinia 159ff.350 Herakleia (= Perinth) 370 Herakleopolis siehe Sebastopolis

Hypata 230. 246

Erythrai 142.375f.

Eusebeia

Register

Kallatis

367

Herakleia am Eryx 53f.349 18.55f.99.193 215.279.367f.

176 310ff.

358

Kalchedon

361f.383

Herakleia Minoa Herakleia Pontu

Kadena 296.299 Kadmeia (Burg von Theben) Kaisareia/Kappadokien 295. Kaisareia /Libanon 221 Kaisareia Panias (Philippou) 269

368

Kalymna 113 Kamarina 17.36.51ff.91f.97.120f. 193. 198ff.203.348f.352 Kappadokien 295ff.304.306.309.357 Karanis 5 Kardia

80.257. 383

Karrhai 288.291f. Karthago, Karthager 15.21.55.56. 97. 122. 188ff. 193f. 197f. 280. 352. 373 Kasmenai 51.91

Geographisches Kassandreia 252ff.262.338.340ff. 348,353 Katane 10ff.18.30.36.87.91.93. 99.124.126. 346.349 Kaulonia 30.431f.52.84.387 Kelten 285f. Keos

194.199.376

Kephallenia

203

Knidos

386

Kolophon 143ff.187.255 Komana/Kappadokien

296.299f.

335.357

Komana Komana

Kom el-Ahmar /Agypten 361 Kommagene 298.300ff.357 Korinth 4.13ff.17.52.72ff.78. 83ff.91f.97.108. 118ff. 188f. 191f.194ff. 199f.216. 263. 388.376.382

327.

17.72ff.85.97.107.121.

161f. 194f .200. 348

Korkyra Koroneia

Korope Kos

Melaina

185

376.383

263

97.194.198ff.

203.254.258.

323.361.376 Krannon 267 Krenides 157. Kreta 17.40. 43ff. 53.61.84. 91f. 112. 197.199. 201. 347 Krimisos (Fluß) 194 Krisa 35 Krithote 80

Krokodilopolis

228

Kroton 3.11.24.27ff.37.41f.38. 87.55.84.86.106f.110.115.128. 130. 347.369

Ktesiphon 293 Kyaneal 372 Kykladen 384

11.24.30.60ff. 75.83f.89f.

93f.96ff. 102. 104. 106. 110f. 114f. 117.138. 147. 179. 184. 187. 347f. 361f. 366

181.337.362.369.376

Lakiadai (attischer Demos) 187 Lampsakos 82.103 Laodikeia ad mare 231 Laodikeia am Lykos 233.235.334. 339.3u2f. Latyia 331f.359 Lebedos 255.258 Leontinoi 8.10ff.18.30.85.91.93.99. 120. 123f. 139. 188. 192. 362 Lesbos 70.161. 1888. Leukas 118f.199f.348 Leuktra

/Pisidien 361 /Pontos 296

Korkyra

Kyrene

Kyzikos

225f.314.339.358

433

Kyme/Alolis 366 Kyme/ltalien 8f. 16ff.25.36.50.88. 90%.110.346

Kys/Karien

Kieros 279f. Kilafik Hüyük 303 Kilikia Tracheia 295ff. Kilikien 305.306.376 Kios 276ff.368 Klazomenai 99 Kleinarmenien 297 Kleitor 167.172 Kleopatra

Register

164.167

Libyen Lindioi

54.61f.65.69 (Gela) 53ff.48

Lindos

17.43ff.48.64.377

Lissos 120 Lokroi 8.26.41f.51 Lukaner 39 Lykaonien 377 Lysias 320f.344 Lysimachela 239.257.262.334.338. 390f. 388 Lystra 362 Magnesia am Mäander 90.97.99.112. 117.173f.297.365.377

Magneten

262f.266

Mainalia 172 Mainalos 167.172 Maionia 377 Makedonien, Makedonen 173.183. 216.229.232.237.294.252f . 2866. 377 Maktorion 46.92 Maliler 160 Malos 362 Malta 369 Mamertiner 201.323 Manesion 377 Mantineia 166ff. 170ff. 178.285.325f. 358

Geographisches Register

434

Mantalos 377 Maroneia 377 Massilia 86.89.385 Matauros 51 Mazaka 295 Megalopolis 167ff. 178.197.212. 264.316.330.351 Megara 10.12.17.88.86.91f.114. 269.362

Megara Hyblaia 6.8.10.13.17f.91. 99, 121f. 193 Meliboia 267 Melos

Mesopotamien 290.303 Messana 21f.120. siehe auch unter Zankle Messaper 39 Messene 88f. 103. 105.134. 16aff. 168.170.175.351.384

Messenier

23ff.49.

164ff . 351

Metapont 30.47.383 Methydron 378 Midaion 377 Milet

97f.113.145. 180. 318. 377.

385 Miletopolis

Minoa

377

55f.

Morgantina 193 Mykonos 383 Mylai 17.49 Myndos 361f. Myra 372 Myrina /Aiolis 377 Myrina /Lemnos 368 Myrleia 278 Mytilene 118.378 Myus 383 Nakoleia Naulochon

369 213

Naupaktos 161 Nauplia 378 Naxos 9ff.110 Naxos /Sizillen 8ff.17f.30.83f.86. 92,99. 108ff.124.190.346.363

Neapolis 30 Neleia 263.266 Nemrud Dag 301f.304

232.269ff.281f.338. 344.

356 Nikopolis bei Issos 222f. Nisibis 233 Notion 153.145 Nysa/Karien 185.233f.264.270.334. 338f. 343

Oitaler 160 Olizon 263 14.30.60.68.77.79.94. 127.

162.166.180.269. 288. 286.297. 327.333.350

205f.211.337

Messenien,

218.255.277.365.367.369f. 378

Olympia

337

Memphis

Nikaia

Nikomedeia

Olynth 253 Omphake 46.89 Ophiogeneis 181 Orchomenos 378 Ormenion 263.266 Orthygia 93 Otrus

221f.354

Oturak /Phrygien 363 Oxus (Fluß) 316f. Oxyrhynchos

183.208

Pagasai 263.266f. Paionien, Palonen 336.356 Paktye 80.257 Palibothra/Indien Pallene 252f.

Palmyra

237

Pandosia

36

Pangaion

(Gebirge)

284ff. 288.333.

370

119

Panias 309f. siehe auch Kaisareia Panion /Phónikien 311 Panion (Panidos) /Thrakien 283. 248f.355

Panopeus 379 Paphlagonien 219 Paphos 381 Paraisos (= Praisos) 378 Parion 378 Paros 56ff.97.186.203 Parrhasia 167. 172. Parthien, Parther 237.288ff.298. 300.309.356

Pástren /Thrakien

181

Pelasgia, Pelasger 136.378 Pella/Dekapolis 220

Geographisches Peloponnes 25.45.124.129f. 136f. 161. 163f.168.170. 175.3849 Pergamon 226.286ff.320f.335.355. 379 Perge 383ff. Perinth 370 Perser 158.213.232.287.302f. Phanagoreia 20 Phanoteus (= Panopeus) 379 Pharai 182 Pharos 97.120.186.203 Phaselis 28.43. 384 Pherai 267

Philomelion 320f. 393 Philometoris 225f.314.339.358 Philotera 225

Phintias 47.201.323. 358 Phöniker 55.197.369 (= Rhegion)

Phokaia

86.89

Phrygien Pionia

181

146.186

Pisidien

184

Priene

26

118f.149.252f.

182

Samaria

219

276.278f.343.371

mare

(= Kios)

276f.

Prymnessos 366 Psophis 379 Ptolemais/Phönikien

(= Ake)

246 Ptolemais/Thebais

339f.342f. Ptolemais Epitheras Pyxos 120

(= Abila)

371

220

(= Zeugma)

223f.226ff.

225

Seleukeia

am Tigris

232.238.241.

204f.288.290.292f.355f.

Pieria

183.231.238f.257.

262.350.384 Selinus 8.17f.30.36.55.84.91f.

378

213f.371.382

ad

Salamis

Seleukeia

Prusa ad Olympum 232.279ff.356 Prusias ad Hypium (= Kieros) Prusias

Sagalassos 218 Sagunt 371 Sais /Agypten 364

232.300.304

( Paestum)

Praisos /Kreta

Rómer 289ff.300.304.306f.309.312. 334.336.373 Rom 233f.371.379ff. Rotes Meer 223.225

Seleukeia am Euphrat

134.232.287f.297f.336.356

Poteidaia

27.31

Seleukeia

Platea (Insel) 61f. Poneropolis 203 Poseidonia

397.349.373

Sebastopolis-Herakleopolis Segesta 47.55.120.193

Plataiai 159.382

Pontos

Rhodos 26.41.543ff. 53.84.92. 182f. 196.199.201.214.258.26543.337.

Scheria 88 Schoineus /Arkadien 380 Sebaste siehe Elaiussa

379

Piraeus

203

Samos 17.21.62.132.149.152.210. 215.258f.366

120

379

Picentiner

Rhodope

Same 203.334 Samniten 97.181

304.379

Phoibia

435

Ravanusa 50 Rhaikelos 119 Rhamnus 182 Rhegion 23ff.30.37.42.47.50. 52.64. 85.106.108.112.120.139.346 Rhizus 263

Rhypes

Philadelpheia /Lydien 251.334.340 Philetaireia 246f. Philippi 147.202f.254 Philippopolis 202f.352

Phönikien

Register

240.

Selymbria 373 Sepias 263 Sestos Setis

146 226

Sidamaria Side 363

296

Sigeion 98. 118ff. Sikaner 46.90 Sikeler 93.124.126 Sikyon 32.104. 175ff . 184.214. 258ff. 265f.326ff. 339f . 380ff , 351. 354. 359.385

436

Geographisches

Sinope 99.322.383 Siwah 204 Skepsis 258.383 Skione

154.161

Skyros 143.146.158 Skythen 322 Smyrna 217f.255.258.274.335. 354.373.385f. Soada /Arabien 365 Sofraz

Kóy

300.302f.305.308f.

Solunt 193 Sophene 308.306 Spalathra 263 Sparta

1.30ff.38f.53ff.58.60.64.

70ff.74.85.94.97.103. 105. 128.

138f.151-168. 171. 175f. 181. 183f. 219.332.357. 349ff . 364. 371.373.383 Stageira 313.336. 358 Strymon (Fluß) 159. Stymphalos Sunion 366 Sura 372

127.380

Sybaris 25ff.28.55.84f.89.106. 128ff.347.350.380

Syene 226 Synnada 318f. Syrakus 11.13ff.18.24.27f.40.

43f. 47. 49f.51f.68. 73.83.85. 88f.91ff.97. 103. 106ff. 112. 120ff. 126f.134. 188ff. 210.260.

346.348ff. 352 Syrien

303f.307

Tainaron

40

Tanagra

385

Taras (Fluß) 35 Tarent 20.24.31ff.85.93.97.108. 106.108.112.115.117.338.347

Tarsos 113.371. 385 Tauromenion 10.109. 190.363 Teate Tegea

40 105.167.171ff.178.382

Register

Termessos

321

Tetrapolis 280 Thapsos /Sizilien 91 Thasos 56ff.94.97f.100.104. 106ff. 147f.178f.347. 386 Thebais

226.336.339.358

Theben/Agypten 226 Theben /Böotien 112.165.166f.170f. 173. 175f. 103.272. 384 Themisonion 321f. Thera 60ff.70ff.75.83.96.110. 114. 184.347.380

Thermopylen 159 Thespiai 363 Thessalien, Thessaler 160.227.262. 317. 331f. 381 Thessalonike 252.338 Thrakien, Thraker 5.59.76.82.98. 99,102. 113. 140. 142. 1486, 159ff. 181.183. 248ff.355.373 Thuria (Quelle) 129ff. Thurioi 20f.85.89.105. 128ff. 192f. 149ff. 162f.175. 316.338.350. 363 Thyateira 113 Thynias/Thrakien 381 Tios 366.385 Tiryns 183.185.386 Tithorea 367 Tlos 373 Tomi 367.381 Torone 154 Trachis 160f.163 Trachonitis 309 Tralleis 180.381 Tritaia 182 Troglodytike 225 Troizene 26.182.362.385 Troja 60.113.117.150.386 Tronis 185.379.386 Trotilon 8.91

Tyndaris 37.120.193 Tyros

37.369.372

Telmessos 113.181 Telos 44f.380

Xanthos

Temenothyrai

Zankie 11. 166. 23.37.2. 296 .52.

372.380

Tenedos 380 Tenos 380 Teos 99.236.258.366 Terina 36

381

Zakynthos

381

72.82.88f.91f.98.99. 10} 108f. 120.156.200.263.333.346 Zeugma 232.354 Zipoition 269.334