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German Pages 165 [169] Year 1897
Gugen Reichel.
Dritte verbesserte und reich vermehrte Auflage.
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Leipzig G. I. Göschen'sche Verlagshandlung 1896.
Herrn
Professor Dr. JFtnn,; Aooilier in herrlicher Freundschaft qewidmet.
Dichter wahrlich ist pt beneiden, dem Ein edles Volk bei Zeiten mit Liebe lohnt, An dessen wohlklangrcichen Liedern Männer und Frauen stch gern erlaben.
Doch, ach! wie selten wird es dem Sänger so Veschieden, wenn er, Höherem zugrkehrt, Sich nie der flücht'gen Tagesmode Beugt und gesälligenr Flitter zuneigt. Fast immer einsanr steht er in seiner Zeit; Nichts fragt nach ihm die Menge; die Bessren selbst Entzieh» stch ihm; und wehbeladen Muss er im Dienste der Kunst verkümmern. Mir war's befchieden, mitten im Kampsgewühl, In Tagen, da die Deutschen ihr eigen Haus Mit harter Mühe wohnlich machten, Lieder singen und reis pt werden.
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Da toar kein Vhr, das meinen Gesängen still J3u lauschen wünschte, weil es an Freunden mir Auch immer fehlte, die mir tätig Hörer zu werben verstanden hätten. So bin allein ich weiter gegangen, oft Gequält von bittrer Not und verrweifelnd auch Nn meinem frühe fchon erkannten Hohen Beruf und verwirrt im Tiefsten.
Doch ungebrochen hab' ich dir Prüfung flarll Bestanden, habe höhere Ziele mir Gefleckt — und heute darf ich dankbar Segnen die Fügung des Weisen Schicksals.
Ein kleiner Teil der Fülle, des allerseits Mir Zngeströmten werde denn heute Dir Gewidmet, Edler, der Du mir ein Freund in den Tagen der Qual gewesen. Dir dank' ich Vieles! Hab' ich doch lang' in Dir Den einr'gen Menschen, welcher mich würdigte, Gesehn. — V dass doch nun auch endlich Andre mich lieben und schätzen lernten!
Aiebe, Aen^ unö AekenstH.
Tvni. 1872.
Brauch' id) wol Gut und Geld, Brauch' ich den Ruhm der Welk, Würden und Ehr'? Wenn ich mein Mädchen hab', was will ich mehr?! Toni, geliebtes Herr, Teurer als Edelerz, Gold und Gestein Soll mir allimmerdar dein Wesen sein.
Wunder bewirkt es mir, Dars ich so still bei dir Weilen beglückt; Alles vergess ich dann, ums mich bedrückt.
litt’ ich auch größte Vot, Wäre mir trocken Brod Linriges Wahl — Hält' ich mein Lieb im Arm, wär's mir egal.
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Eines mir fäf* mir weh, Dass ich es frei gesteh: lPiirb' ich gewahr, Dass auch der Liebe drohk Sterbensgefahr. Aber das fürcht' ich nicht — Liebliches Angesicht, Beige dich her — Toni, du bist mir treu — was will ich mehir!
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Untreue. Es treibt mich hin, es treibt mich her:; Der Kopf ist mir so schwer, so schwer, Wein Her; ist wie rerriffen! Der Tag des Glückes gieng dahin; Das will so schwer mir in den Silur — Will nichts von Trennung wissen. Vicht Alles Kann von Dauer sein; Vereint noch gestern, heut' allein — Das Kehrt wol öfters wieder. Und was uns heute glücklich macht, Es hätte gestern Leid gebracht — Ein Wechsel aus und nieder.
Und wer dir gestern Treue schwur, V glaub', ein Spätzchen war es nur; Wie soll man's heul' nod; wissen! Ein solcher Spatz ist mir geschehn — Vor. Schmerlen möcht' ich schier vergehn:; Wein Her; ist wir rerriffen.
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Gewinn und Verlust. Ein Vögelchen flatterte fröhlich dahin Und zwitscherte: Frühling und liebe sind nah! Das Klang so verheißend; ich hegt' es im Zinn — Und bald ich rin Schätzchen ersah.
Ihm lachte der Sommer in leuchtender Pracht; Es prangten die Fluren, so festlich geschnlückt — Wir glühte die Seele, von Küssen entfacht; Ich fühlte mich reich und beglückt. Es nahte der Herbst; und vom zürnenden Wind Schon wurden die Väume, die Sträucher entlaubt; Falsch brach mir die Treue das reuende Kind — Mir wurde der Friede geraubt.
Jetzt hat sich der Winter zur Erde gewandt, Weist hüllt er die Fluren, die schlafenden, ein — Vom Herde des Glückes für immer verbannt, Erstarr' ich in eisiger Pein.
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Der Verlastne. Und muss ich mich im Gram verzehren. Weil falsch mir Toni brach den Schwur, So soll es mir doch Keiner wehren, Still nachzuwandeln ihrer Spur.
Und hör' ich dann die Blumen weinen Um Minnen, welche sie zertrat, So tröst' ich sie: wol weih ich Einen, Den hat verwüstet ihr Verrat.
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wandlung. Da sie mir einst von Liebe sprach, Sind Blumen ausgegangen; Und nun ste mir die Treue brach, Sie melk darniedrrhangen. Ich melke selbst in sietem Traum — Der Frühling ist hereingebrochrn; Ich merk' es kaum.
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Frühlingsankiindigung. Doch stehn die Bäume kahl und grau, Dur im Gesträuche knolpts behende; Die Sonne weilt int klaren Blau, Dass mehr sie Licht und Wärme spende. Die weite Welt ist ausgetan; Von werdedrang und Lenzeswahn, Von jeder Flrt Verlangen Ist sie so ganz besangen. wein liebes Her;, mie soll denn dir Das Tor verschlossen bleiben'? Ich sehe ja die Deimbegier Aus allen Fugen treiben. Du bist mit wünschen reich gedüngt, Bist gar so wundersam verjüngt Und wirst in diesen Tagen Die schönsten Blüten tragen.
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Frühlingsboten. Bächlein, wohin so schnell? Vöglein, du lieb' Gesell, Sage, was fliehst du nur? Suchst du des Liebchens Spur?
nTa|i mich!" das Bächlein spricht; ,»Stör' mich im Fluge nicht!" Flüstert das Vögelein — „Wüsten hübsch eilig sein, Künden es fern und nah: Frühling ist da!"
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Erstes Lrnrweben. Waienwarmer Sonnenschein Jittert in den Lüsten; Grünes Iodd er» groß und klein, Lachend aus den Grüften.
Lustig auf zum Himmelszelt All' die Gräser schauen, Haben pt der frohen Welt Gar so viel Vertrauen. Was die Finken sreudrnhell In die Weite singen, Wag den jungen Knospen schnell In die Seele dringen.
Denn |ic sprengen ihr Gewand, Hnt noch mehr pt lauschen Und mit Faltern manches Pfand Heitrer Gunst pt tauschen.
Und ich selbst bin allermeist Aufgelegt pt Scherzen; Uegt stch doch der Frühlingsgeist Veckisch mir im Herzen.
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Frühlingsgedankrn. Welch* ein Flatkern! Welch* rin Singen! Welch* ein wundersamer Braus! Frühling breitet seine Schwingen Über alle Fluren aus. Alle Sträucher, alle Bäume Fassen ihre Knospen springen, Wollens gern pir Blüte bringen. Säume, säume, Wunderbare Wrrdezeit! Vräutchen ist noch liidjt so weit; Steht und stnnk, im Auge Tau: Wär' ich doch erst junge Fran! Hätt' ich erst mein eigen Haus! Könnt' ich schon in Schlafe fingen! — Frühling, breite deine Schwingen Über alles Hoffen aus! *
Die holden Frühlingstage. Ihr holden Frühlingstage, Wie lieb' ich euch zumal! Gleich wie mit Jauberschlage Erblühen Berg und Tal; Die Vogel ihre Fieder In alle Welt verstreun, Und Himmel, Sonne wieder Im Glanze fich ernenn.
Aus aller Winterenge Das Wenschenherz entflieht Und in das Fnstgedränge Des neuen Frbrns rieht.
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Bim fort mit Gram und Klage, Mik aller eitlen Vual — Ihr holden Frühlingstage, Wie lieb' ich euch pnnal!
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Frühlingsbrscherrung. Darf ich wieder nun erleben Diese neue Werdezeit! Gan; der Wonne hingegeben, Dehnt sich meine Seele weit.
Und sie hegt so sütze Launen, Und he lacht so für sich hin, . Und he häuft mit frohem Staunen Zum Besitze Beugewinn. Alles, Alles dünkt ihr Eigen, Was die Welt an Schätzen beut: Uud he mag es jedem zeigen, Wie he sich des Lebens freut.
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Frühlingswonne. Im Frühlingsblühn Unter duftenden Bäumen So mitten im Grün Die Zeit pi verträumen; Eingewiegt Von der Bäume Bauschen, Dem heitren Sang Der Vögel;ii lauschen —
14 Wmi dies beschieden, Was ihn audj drückt, Der sei ^usrieden, Der sei beglückt.
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Mairnfülle. Wenn die laue Waicnlust Alles Grün hervorgeschmeichelt, Deich getränkt vom ersten Vust Alt und Jung die Wangen streichelt, Dege Falter flügelweich Über Gras und Bluter: schwebeu, Heitre Ferchen tönereich Auf pint Frühliugshirnrnel streben — Wenn durch alle das Gewühl Svnnenfroher Lenzgestalten Ein allmächtig Lustgefühl Brandet in geheimen: Walten: Wem dann löste vom Gemüt Vicht stch ab die Grameshülle, Dass er tauche, rauscherglüht, Anter in die Frrudenfüllr.
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Einsamer Waldweg. Daum bemerkbar dieser Weg, Weidet scheu den andern; Hier im engen Vaumgeheg Ist es lieblich wandern. Selten mag er Menschen sehn; Denn die großen Schaarrn Immer nur die Straße gehn, Welche breit gefahren.
-Hi 15 :-r— Bhmiüii, Gräser briderseit Müssen mir die Hände, Danken, dass ich srohbrrrit Ihnen pi mich wende.
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Jena. Jena, Jella, dich vor allen Beiß’ ich einen tränten Ort — Ei, das lass ich mir gefallen, Muntres leben innnersort. Gnte leute, frohe Leute Find’ ich immer, überall; Schwermut schleicht umsonst nach Beute; Nur des Frohsinns Wiedrrhall.
Wird mir wol mein Städtchen enge — Draußen bin ich, weif; nicht wie; Und ein liebliches Gedränge Schönster Fluren blick’ ich hie. Tummle mich so voll Behagen, Streife durch die Felder hin; Weines Herzens freudig Schlage« Sagt, wie sehr ich glücklich bin.
Ziegenhain und Ziegenkuppr, Tahend, Forst und Lichtenhain; Hier des Hufes kleine Gruppe — Wieviel Schones im Verein! O, das ist rin freudig Wallen, Lieblich hier und lieblich dort — Jena, Jena, dich vor alle,: Heiß’ ich einen trauten Ort.
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Lebenslust überall. Ein Wallen und Weben, (Eilt drängend Bestreben, Ein Jauchzen |u laut — Wie freundlich der Hinlmrl Das bunte Gewimmel Von oben beschaut!
Nur Feier des Schonen, So hör' id) es tonen Bei jeglichem Schritt. Gehöre zürn Kreise — Da stng' ich die Weise Und freue mich mit.
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Ein Tänzchen im Freien. 1873. Klingen hör' ich muntre Weisen; Junges Völkchen stellt stch rin, Lustig um den Baum zu kreisen, Ein'ge Stunden froh zu sein. Ei, das will stch heiter fügen! Wädrl, komm, da gibt« Vergnügen! Komm, wir schlüpfen mit hinein. Jedermann ist hier geladen — Sieh' nur, wie ste keck stch drehn! Röcke flattern, dralle Waden Lässt man, schön bebändert, sehn. Wir dir Bursche kräftig fassen Ihre Dirnen! O, ste lassen Alles gern mit stch geschehn.
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Hier umengt sie keine Sitte; Dennoch adeln sie den Drang. Also, Mädel, konnn — ich bitte — Dies Vergnügen währt nicht lang. Schnell hinein in diese Lücke; Weiter null mit gutem Glücke — Hei. das geht mit Schwing und Schwang. Alles dreht sich mir im Kreise Schon herum — o Tänzernot! Ach, wir fallen ans dem Gleise — Mädel — stark! uiib was auch droht. Flink die Rocke zugrschlagen! — Solch ein Fall will nichts besagen — Mädel, werde nur nicht rot. ¥
Pfänderspiel. 1873. Wir schelten Pfänderspiele, And Pfänder gab es viele, Manch* zierlich hübsches Ding. Du gabst als Pfalld mir, Holde, Ein kleines Herz von Golde, Das dir am Busen hieng. And nun beim Pfänderlösen — Wir Buben, ach, wir bösen, Was sanden wir nicht aus! Da wollte nichts den Kleinen So recht gebührlich scheinen; Es kam zu manchem Strauß. Mir sollte, süßes Leben, Dein Mund rin Küsschen geben — Das brachte dich in Wut. Netchel, Gedichte.
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—18 Mir aber war nicht bange — Ich küsste dich und lange; Und Beiden tat es gut.
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Vöckchen schiele nicht. 1871. Eins, zwei, drei! Laust getrennt vorbei! Kettet euch mit Ende Mieder froh die Hände!
Paar um Paar Löst sich auf die Schaar; Illle, die stch lieben, Sind vereint geblieben. Gilt es nun Holden Lang zu tun; Mach' dem Läufer zeitig Kuhn das Mädchen streitig. Pfeilgeschwind Lause nur, mein Kind! Eines weif; ich: heute Baub' ich mir die Beute.
Hab' ich dich? Zürnest über mich? Hrst'ges Widerstreben? S, das wird sich Kleben!
Gar nicht lang Währte Zorn und Zwang; Wurde bald gesellig, Lachte recht gefällig.
19 Eins, puri, drei! Hauff getrennt vorbei! Seht ihr dort pvei Täubchen? Hochgesträubtc Häubchen? ,5cljf nur seht, wer dort unten geht! Ewald ists und Klärchen — weich' rin reifend Pärchen!
Ziehet hin, Übermut im Sinn! Fröhliches Erfreuen, wog' es niemand reuen.
Eins, pvei, drei! Lauft getrennt vorbei! ürckt sich schon das Körbchen? — Schiele nicht, mein Völkchen.
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Im Lenz der Liebe. Gucken auf Nachbars Hans Vöglein prm Nesi heraus, Treiben es gar verliebt, Grad' wie stchs gibt. Unten aut Fensterlein Schaut sie versonnen drein — Schätzchen, du siehst mich nicht, Roftngrsichk.
Käm' ich pt Mitternacht, würde mir ausgemacht? Würde geherzt, geküsst? — Wenn ich es wüsst'!
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Getrennt. wenn ich rin Lüstchen wär', Uber die Blüten hin Zog' ich dir pi — Weil ich kein Lüstchen bin, Bleib' ich in Buh. wär' ich ein Wandelstern, Sank' ich in kühnen: Jall Nieder, so gern — weil ich kein Stern im 3UI, Sind wir uns fern.
Vier in der fremden Welt Schmacht' ich so ganz allein, Venne mich Kaurn. Fiber dir nahe sein Dars ich üii Traum.
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Lirbrsboten. Flieg' aus mein Lied mit) strebe fort Und bringe treulich Wort für Wort Entgegen meiner Lieben. Und ist ihr Liebesglaube schwach, So stärke sie virltansendsach Und sag' ihr, wie mein Sehnen wach Geblieben. Ein Vöglein singt vor meinem Ohr; Es kommt mir gar so seltsam vor — was mag das Vöglein singen? Du bist vielleicht von ihr gesandt, Vrrtraurnsbote, rvohlgewandt, Mir schönsten Gruß und Lirbespfand Zu bringen?
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Der glückliche Schütze. Einen Pfeil hab' ich geschossen In meiner liebsten hinein; Die hält ihn fest verschlossen, Die hält ihn fest verschlossen In einem güld'nen Schrein — Einen Pfeil hab' ich geschossen In meiner liebsten hinein. Einen Kran; hab' ich gewunden Für mein vielherziges Kind; Sie Hal ihn schon gefunden, Sie hak ihn schon gefunden, Ivie wenig andre sind — Einen Kran; hab' ich gewunden Für mein vielherziges Kind. Einen Kuss hab' ich empfangen, So wird nur selten gebüssk. Wir wär' die Welt vergangen, Wir wär' die Welt vergangen, Wenn ich nicht forkgemüstl — Einen Kuss hab' ich empfangen, Sv wird nur selten geküsst.
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Erfüllung. Frühling hüpft ins land Herrin; Bald rvird Aosensommer sein; Knospen stehn in Fülle; Sprengen ste dir Hülle, Wird wol eine mein. Unter Knospen fitz' ich hier, Träume selig nur von dir —
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Wßdit mirs) nicht rin Rosen? — Blühen alle Rosen Über dir und mir.
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Wunder. Wie kommt es, dass die Rose blüht Und süsre Düste spendet? Wir kommt es, dass für mich erglüht» Ihr Herz mir plgewendet? Ich stehe hier berauscht am Ziel — Vie Nachtigall im Hage Singt froh mir pi: der Wunder viel Geschehen alle Tage.
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MädchenliedeL. i. Ich träume nur so» Wüd', mich pi regen; Wächte mich legen Ins Gras hinein Und ganz allein. Wie konnt' es geschehn! Seinem Begehren Wocht' ich nicht wehren; Wir war so gut» So warm ;u Wut. I? Wonnegefühl» Als er mich küsste! Wenn ich nur wüsste, Was nun? Was tun? O» dürst' ich ruhn!
-H* 23 fr2, Ein Apfel fiel herab vom Baum Es mar rin Wurm darin. Du sicher, süster Herzenstranm, Du bist nun auch dahin!
Die schönste Uvse, die da blüht, Gar bald verwelken muss. Und nur aus meinen Lippen glüht Noch fort sein letzter Anss.
3. Ich meist nicht, was beginnen; Ich bann mich nicht verstehn — Es rauscht in meinen Sinnen Wir lauten Windes Wehn. lass rauschen, lass rauschen — Es ist geschehn, geschehn!
Ich bin durchs Tal gezogen, Der Bach fliestt nahebei — Was rauschen mir die Wogen, Wo denn der liebste sei? lass rauschen, lass rauschen — Pas ist vorbei, vorbei! Ium Walde bin ich kommen, Er prangt in reichem Flor — Wer hat ihn dir genommen? So rauscht es mir im Ohr. lass rauschen, lass rauschen — Wer ahnt, was ich verlor! ¥
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Liebrsgedanken. Durch das grüne Tal entlang Tönt ein seelenvoller Rlang, Zart verhauchend klingt er aus Dvrt am roten Gartenhaus.
Auf der blauen Wasserbahn Schwimmt ein stolzer, weisirr Schwan leise, leise, rieht in Ruh Seiner schlanken Schwanin zu.
Lirbrskreiben. Ein Röschen sah mit frohem Sinn Rundum. Da flog rin Virnchen her und hin — .511111 Sum. Das Virnchen sah das Röschen stehn; Das Röschen konnte nicht weitergrhn;; Es nrusstr sich ruhig fassen Und gründlich küssen lassen. Es hielt auch feinbescheiden still — was tun? wenn sulcht rin Virnchen küssrn will — Ir nun, Da wird nicht lange nachgrsragt, Ob auch dem Röschen es wohlbrhagt. — Genonnnen, damit stchs labe, Die ivundersüsie Gabe.
Das Virnchen hatte bald genug — Sum Sum — Es flog davon. Arm Röschen frug Rundum:
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bat Reins gesehn mein Vienchen sein? Die Blumen flüsterten leise: nein — Das Rüschen vergieng vor Grämen. Jkiui an, sich recht pt schämen.
Da schwebte sanft ein Schmetterling Gan; nah. Wie der das liebe, duftige Ding Slrhn sah, Grfirl rs ihm; lt grülifc zart; Und Rüschen mochte sich dieser Art Gar gern von Herten freuen Und weihte sich dem Reuen.
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Liebesliedchen. Als ich Abschied genommen, War der Winter nicht weit; bin ich wiedergekommen In die sonnige Zeit.
Und es grüßt mich in Treuen Wein geliebtester Schah — R, wie hat so oiel Freuen In der Seele nur Platz! & du reiches Entzücken! Dir zu küssen den Wund, An das Her; dich zu drücken! Ei, das ist mir gesund!
Wie die Vügel ant Reste So vergnügt sich ergehn! S du Schünste, du Beste, Run wird alles geschehn!
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Die Velrognen. Es war rin schöner Knabe, Dem blickten alle Mädchen hold; Sie brachten ihm ihre Habe; Sie schenkten ihm Glück und Gold. Ja, ja - ja, ja — Wir das wol ost geschah — Die Mädchen blickten ihm hold.
Er hatte nichts dawider; Dir Mädchen meinten? gar pi gut; Sir warfen vor ihm sich nieder Und opferten ihm ihr Blut. Ja, ja — ja, ja — Wie das wol oft geschah — Die Mädchen meinten es gut. Und als er fortge;ogen, Die Mädchen wrinten laut ihm nach: Wir wurden so schwer betrogen! Uns Rllen rr Trrur brach! Ja, ja - ja, ja — Wir das wol oft geschah — Die Mädchen weinten ihm nach. ¥
In Liebe. Liebe hat mir nachgestrllt, Hat geplagt mich weidlich. Rbrr deshalb klag' ich nicht; Lieben war mir süße Pflicht; Weif; ich doch, wie Liebe tut; Weis; ich doch nur all;ugut: Ohne Liebe wär' die Welt Ruch im Len; kaum leidlich.
27 liebe, wenn ich deinem Bnljm Etwas schuldig bliebe, Nullte mir statt Seelenheil Arges werden reich pi Teil. Führte doch mein schönstes Glück Immer nur pi dir piriidu Weines Herzens Heiligtum Ist erbant ans liebe.
Wenn mir jetzt mein Haar ergraut, Soll es mich nicht grämen. Bleibt nnr stark mein Herz nnd jung, Weinem Siuu der Jugend Schwnng, Werd' ich tief in liebe glühn, Will auch mir nicht liebe blühn — Aber winkt ein Schätzchen traut, Werd' ich mich nicht schämen.
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Überraschung. Lieg' im Grase srühlingsftvh, Hör' die Vöglein werben; Denke mir im Stillen: so Wär'« ein freundlich Sterben. Bin ja doch auf dieser Welt Leider überzählig; Ganz und gar auf Vichts gestellt, Welk' ich ab allmälig. Als mir noch im Herzen fast Bechte Kraft znm lieben, Wachte mir das Leben Spatz — Wär' sie mir geblieben!
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Aber, ach! Das ist vorbei, Guter Sohn aus Vörden! Bist nicht nur von Locken frei, bist auch alt geworden. Und id) schane wehgrmnt Vach den schonen Tagen — plötzlich bebt es wir iw Blut, Gleich wie Wellen schlagen.
Leise kicherts neben mir; Muss wich fast erschrecken. „Lieber Bruder, ich bitt hier — kannst wich nicht entdecken?" Schiele seitwärts wie verdutzt — Sehe nun mit Lachen Liebesglück, vow Len; genutzt, Hold wir Anixe wachen. „Halte fest wich! Halt' wich warm! — Llüsterts — „Ich bin flüchtig." Jauchzend nehm' ich's in den Arm, Herz' und küss' es tüchtig.
Alles Grämen ist rntflohn — Ans dem Herzen innen Llutets, jedem Weh zum Hohn, Über meine Sinnen.
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Skreifrug. Ich gieng den lieben Tag entlang wol über Leid und Anen Und konnte wich bei meinem Gang Vicht satt an Allem schauen.
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Wie wunbrrfrrnntilidj mar die lPrlf! Wie lachte marin die Sonne Vom klaren Klanen Himmelszelt Herab auf all' die Wonne! Vie Vöglein flogen her und hin; Ein Füllen sprang vom Hügel. Wir zog ein Jauchzen durch den Sinn; Die Seele schwang die Flügel.
Und wo das Uosendirkicht stand, Gan; nahe bei dem Flüsschen, Da steng ich mir mit hrrhrr Hand Ein Wädchen und ein Nüsschen.
Des Fanges durst' ich sehr mich freun; Denn herzig ans dem Grunde Jung Liebchen war; und nie gereun Wird uns die Feierstunde.
Die Zeit verstrich in Spiel und Sang Vis hin zum Abendgrauen — Ich gieng den lieben Tag entlang Wol über Feld und Anen.
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Ms unverwüstliche Herz. Will sich das Her; noch nicht bescheiden And hat es immer viel Begehr, Ob auch die grvsiten, herbsten Leiden Auf ihm gelastet, renlnerschwer — Nicht schäme dessen dich; erfreue Dich dieser unvrrstegten Glut; «Geniesir jeden Tag aufs neue Mit jugendsrischem Lebensmut.
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Was dir an liebt luunnit rnkgegerr, V hall' rs fest, o heg' cs warm! Nimnr stark das Glück aus allen Wegen, Wo dir rs lächelt, in den Arm. llnb mag sich dir nichts Holdes fügen, So lass von deiner Phantasie Gelegentlich dein Her; belügen — Auch das tut wohl uud schadet nie.
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Mein Familirnglück. Wie bange mir auch manchen Tag Ins Ohr die Sorge rannt; Ich bleibe, was auch kommen mag, Von Herren frohgelaunt. Und fehlt rin Weib auch, treugesinnt, Wir schlichtem Sangrsmann; Und schaut mich auch kein liebes Kind Aus heitren Augen an —
So lachen mir doch rings im Kreis Die schönsten Lieder ju; Die wiegen mir die Seele leis In segrnvolle Ruh.
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Dir Rest von Zell. Ihr Guten und Lieben, ihr kennet es wol Vom Hören und Sehen, das Ländchen Tirol — Umrahmt von der Berge bezauberndem Kran; Die herrlichen Täler im sonnigen Glanz.
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Da strömen bei lustigem Glockengetvn Vic schäumenden Wasser hinab vvn den tzvh'n; Da lachen den sorgenlos wandernden wann Die prächtigsten wädchen gar wonniglich an; Sie lachen und scherbelt und sehen sie gern Die fremden, vergnügt sie begrüßenden Herrn — Doch keine kann lachen so freudig und hell wie Best, die reizende Best vvn Zell. rauschenden Biller den freundlichen Ort, Wer Kennt ihn und war nicht ein Glücklicher dort? wer fast in der Halle beim duftenden wein Lind schaute vergrämt in den Biller hinein'? Wem klang die wnsik nicht behaglich ins I?hr? Wer sah nicht mit Inst yt den Gipfeln empor Und wünschte wohnen, von Sorgen befreit, An diesem Gelände zu jeglicher Beit'? Und wär' auch im Prtchen das Alles nicht so, Der Wanderer würde trotz Allenz doch froh, Sv lange dort hauste der liebe Gesell, Die reizende Best, die Best von Bell.
Ein zierliches Püppchen von schlanker Gestalt; Ein Herzchen vvll Güte, nicht heiß und nicht kalt; Frvhlaunigrn Sinnes und immer am Platz, Dem rundlicherr Wirt ein gar köstlicher Schatz; Bein Schätzchen indessen für den oder den Und mag er sich winden und mag er sich drehn: So zeigt sie den Gästen ihr seines Gesicht; So lut sie mit würde die tägliche Pflicht. Ich denk' es mit Freuden! O, wär' es vergönnt wir öfter, dass hier ich verweilen mich könnt' Und immer und immer dann wäre zur Stell' Die reizende Besi, die Best von Bell.
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Mädchen und Blumen. R)äbd)cn und Blumen, die lieb' ich so sehr, habe nach ihnen gar grobe Begehr Immer und immer und immer, Werde»» zuwider mir nimmer. Vichts auf der Erde bezaubert mich mehr — Mädchen und Blumen, die lieb' ich so sehr, Rann es nicht sagen, wie sehr.
Mädchen und Blumen, die lachen mich an; Gebe mich gern in der lieblichen Bann Immer und immer und immer; Werde beklagen mich nimmer, Dars ich |ie hegen, soviel als ich kann — Mädchen und Blumen, die lachen mich an, lachen so reifend mich an.
Mädchen und Blumen, ich preise pe gern; Freilich, die Mädchen stnd meistens mir fern Immer und immer und immer, Aber die Blumen mir nimmer. Dass ich nur nie sie zu lieben verlern'! Mädchen und Blumen, ich preise pe gern, Rann es nicht sagen, wie gern.
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Rechtfertigung. Glaubet nicht, es war gelogen, Wenn ich laut von Freuden sang, Die das Glück mir nicht beschieden. Oft wol fühlt' ich mich bewogen, Froh px scheinen, ob auch lang Allo Wonnen mid) gemieden.
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Aber imnirr war's rin Drängen, was mich trieb, nur so zu singen; Und so wird es nie gelingen Euch, in rneillen Lustgesängen Ein erlogenes Empfinden Auszufinden — Was ich sang, war jederzeit Wahr in Schmerz und Heiterlrrit. Ost allch, weiln zu grosz mein Darben, Hüpste mir ins Herz hinein Unverhofft ein Wahnerlebnis; Und in wundervollen Farben Glänzte dann der süße Schein, Reifte mir rin hold Ergebnis. Wenn ich dann, vergnügt im Stillen, Frei nlich sang vom klar Geschauten, Vi« die Verse mich erbauten — Hab' ich dann mit eitlem Willen Märchen euch für leere Stunden Ausgebunden? — Was mir durch die Seele schwebt Hab' ich auch und recht erlebt.
«ei chei, Gedichte.
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Or-übes mö heitres Armnern.
Im Vsllsasl. Denk' ich's noch! Im Hellen Saal, Voll von Heilren Mienen, Sollten wir mit unsrer Dual Auch der Freude dienen.
Streifte mich ein Blick von dir, Möchte froh mich zeigen; Tralefl lächelnd ans Klavier, Spieltest aufzum Beigen.
Ach, wie schnitt es mir ins Her; — Doch ich lachte, lachte! Zwang mich, dass mein kecker Scherz Andre lachen machte.
Wo die größte Tummelei, War ich mitteninne; Fast vrrgirngrn mir dabei Weine jungen Sinne.
35 Vis ich endlich übermalt Hin pi Vir gesunken, Aber jetzt an Deiner Statt Spielte gleich wie trunken. Hei, wir raste nun der Takt Stürmisch durch die Halle! Jedes Pärchen ward gepackt, Manches kam pi Falle. Du nur standest schattenbleich, Kalten Tan; gewährend, Veben mir und blicktest weich, Meinen Taumel klärend.
Mas ich dann für Meh gefühlt Vach des Fests Verklingen —Mas in meiner Brust gewühlt, Mill ich hier nicht singen.
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Trauriges Wiedersehen. Im Hüttchen vor dem Tor, Da war es, wo vor Jahren Ich vieles Glück erfahren Und vieles Glück verlor — Im Hüttchen vor dem Tor. Die Vuche nebenbei, Zeigt heute noch dir Spuren, Wie wir uns Treue schwuren — Sie rauscht so mancherlei, Die Buche nebenbei.
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Was hab* ich hier pi tun?! vergangen ist vergangen. Die Finkenhähnchen sangen Zu jener Zeil wie nun — Was hab' ick hier pt tim?!
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Der verstegte Brunnen. Ein Vrunneir steht im Tal — Sein wasser war so kühl und klar; Ich hab' es, wenn ich unten war, Getrunken manches Wal. Ein Häuschen rot und weist, Gar freundlich steht es nahebei; Da fasten einst verliebte Zwei, Die küssten oft stch Heist. Das ist schon lange her! Die schöne Zeil von dannen flog; Das Mädchen ihren Schah betrog — Der Brunnen fliesst nicht mehr.
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Sonnkagsrrinnerungen. Wie war die Zeit so wunderschön, • Als noch die Seele lauschte Der Glocken feierlich Getön, Das durch dir Luft aus Turmeshöhn Am Sonntagmorgen rauschte.
Da schwebte still wie Segrnshanch Der Friede durch das Helle, Geputzte Haus; nach holdem Brauch Lag weißer Sand und Kalmus auch Auf Treppe, Flur und Schwelle.
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Umi liegen mir unendlich fern Der Jugend Sonntagswvnnen — Ich feire Krillen Lag des Herrn, Und wäre doch so gern, so gern Voll seinem Glück umsponnen!
¥ Traumerinnerung. Ach, es war wie damals wieder! Wollte kaum den Augen trauen: Unter bltttenreichem nieder Sahen wir nlld lveich hernieder Sank aus Ulis des Abends Grauen.
Baut ein Knabe still gegangen; Trug ein Kleid von blauer Seide, Keich geschmücht lllit goldnen Spallgen; Sah mit einem tiefen, langen Blicke sillnend auf miß Beide. Hob nlit seiner schmalen Uechten Einen Kran; von Diamanten Sich vom Haar — die strahlend echten Schlang er sanft nur deine Flechten, Die vom Glan; der Steine brannten.
Einen Kuss nun wollt' er drücken Aus die lippen dir — da schwoll es In mir ans: das darf nicht glücken! — Doch du strahltest vor Entzücken; leise sprach dein Wund: er soll es. Bleich der Blond aus dunkleli Tannen Auf sich hob. — Der Knabe küsste Deine Stirn und gieng von dannen — Aber meine Tränen rannen Über deine jungell Brüste.
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Denn mir lag die schönste Tote Kalk im Arm. — Gequält vom Jammer: Wacht' irfj auf.------- Der goldig-rote» Dustgeborne Wvrgrnboke Grüstte mich in nlriner Kammer.
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Wol war es eine schone Zeit! Wol war es eine schone Zeit! In ihrer Uähe durst' ich sein; Und ihres lächeln« Lieblichkeit Genoss ich neben ihr allein. Ich seh' ste noch! Ihr Augenpaar Gedankenvoll mir Angewandt; Ihr sanftgewelltes, blondes Haar; Das Grübchenkinn; die schmale Hand.
Und ihre stimme, süß und weich, Sie klingt mir immer noch im Ohr, Ein Klang aus einem Himmelreich, Ach, das ich allzufrüh verlor!
Erinnrung blieb mir nur allein, Der Schatten einst'ger Seeligkeit, Ein Traum vom ersten Glücklichsein------Wol war es eine schöne Zeit!
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Gedenken. Vergiss die schönen Tage nie, Da still dein liebeslenz geblüht, Im Kausche reinster poeste Dein junges, keusches Her; geglüht.
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Wie war der ganze Welkenraum Für dich von Sonnenglanz dnrchloht! Wie Köstliäi, was der Helle Traum Den halberwachten Zinnen bot! Wie spross in dir das leben auf Zo gegenwärkig-hvffuungsooll! Gefühle strömten dir zu Haus; Dem Vusen Lied um lieb entquoll. Ein laßer Zauber dich umwob, Eiu Ahrien höchster SeeligKeik Sanft über Alles dich erhob, Was trüb' in deiner Jugendzeit. Vorbei der Wahl: — du wurdest alt Und aller Schinnner wurde fahl; Und um dich her ist alles Kalt Zu deiner stets erneuten Vual.
Hur manchmal steigt herauf ein Bild Von Wutterglück und Kindeslust; Und Beide sehn dich an gar mild, So dass du wieder lächeln mufft.
Und über dieses Fächeln rinnt Ganz heimlich eine Träne dir — Du seufzest: wäre mein das Kind Und säße spielend neben mir!
Und glücklich nur zur Seite sie, Für die mein junges Herz geglüht!------Vergiss die schönen Tage nie, Da still dein Liebeslenz geblüht.
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Ein Junitag. Es war ein schwüler Junitag, Da girngen wir pi Zweien. Die Well in Spannung um uns lag — Es war ein schwüler Jumtag, Da giengen wir ;u Zweien. Es wollte sich kein zärtlich lPurt In unsren Seelen finden; Wir giengell schweigend fort und fort — Es wollte fich kein zärtlich Wort In unsern Seelen finden.
Da sprach id) rauh doch tränenvoll: Ich bin von dir betrogen! — Von fern erklang ein dumpf Geröll — Da sprach ich rauh doch tränenvoll: Ich bin voll dir betrogen! Du sahst mich, leise lveinrlld, an, Und ich vrrgirng vor Wehr — Der erste Uegensall begann — Du sahst mich, leise weinend, an, Ulld ich vergieng vor Wehe.
Geh' Jeder nun, wohin er mag; Wir Beide find am Ende. Grell schoss rin Blitz — baun kam ri.n Schlag - ----------Es war rill schwüler Junitag, Da nahul das Glück rin Ende.
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Sommerrpifode. Juni war«, und in Walente, Jenem ost-holsteinischen Dorschen, Das in Vossens schönster Dichtung Unter andern: Vamen svrtlebt, Halt' ich Aufenthalt genommen Gleich in einem von den ersten Häusern, welche links am Wege Stehen, bei 'ner prächtig breiter:, Etwas angejahrten Jungfrau, Die für mich ein freundlich-stilles Stübchen just auf Hager hatte, Dessen wietrins — ich bekenne Dafs er nur acht Mark die Woche Rund betrug — den: Rassenliefstand Eines deutschen Dichters, der, gleich Vieler: airdrrn Vürgerr: Deutschlarrds, Imrrrer rvrniger hat an Vaarern, Als ihm lieb ist, angepasst schien. Einige Tage waren so mir Freundlich-einsam hir:gegangen, Als ich eines milden Abends weinen: Häuschen gegenüber Hinter einen: lattenpförtchen Plaudern sah mit arrderr: Wädchen Eine rvundersame Schone. Schlank und zart. Irn angebräunten lieblich runden Inngsernkvpscher: Prächt'ge, kirschenrote Tippen Über tadellosen Zähnen, weist wie srische Airschenblüten; Eirre seir:geschnittne Vase, Dunkle Brauen unterm schmalen Vraunumlockten, glatten SLirnchen;
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Und innritten aller dieser Herrlichkeiten, breitbewimpert, Zwei gar seltsam tiefe, große, Funkelnd schwarte, ruhig-keusche, Feuchten Sammetglanzes volle Dinderaugeu — die mich trafen, Wie der jäh geschaffne Bolzen Einen Vogel trifft, ein wild.
Jeden Tag wol einigemale Gieng ich diesem Ziel vorüber; Tauschte schweigend vielberedte Blicke, doch das Wort zu sprechen Oder einen Gruß zu bieten, Wie’# vielleicht erwartet wurde, Fiel mir schwer, dem sonst nicht Vlöven. So verstrich wol eine Woche; Da grschahs an einem heitren Sonntagmorgen. Zeitunglesend Fag ich — unter hohen Buchen, Die stch hinter meinem Häuschen Fünf Winuten weit erstreckten — Still in meiner Hängematte. Plötzlich hör' ich Wädchenstimnen; Schauend werd' ich meine Schönste Wit zwei jungen, gar nicht schönen Wädchen hinter mir gewahr. Seitwärts gehn sie nun vorüber, Setzen dann sich, einige Bäume Van mir ab, ins fast verdorrte Gras und schwatzen viel und lachen. Dass ich meine Freude habe. Jetzt erhebt sich der Gespielen (Eine, späht herum uach Blumen,
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Schlägt an Einige Vnchenstämme Mit 'nen: Gertchen; hott Ein Scheerchen Ans brr Tasche vor und kritzelt Zeichen in die Rinden Ein. „'s will nicht gehen!" ruft sie jetzo» Da sie nahe mir gekommen, Zn den Andern. — „Mas nicht, Fräulein?" Fang' ich an, die Kleine prüfend. Leicht Errötend geht sie weiter. „Venn ich nur Ein Messer hätte!" Brummt sie leise. Schnell entschlossen Biet' ich ihr mein Messer an. Dankend wird es angEnommen; Und schon schneidet sie geschäftig In des nächsten Baumes Rinde Lesbar ein das Wörtchen „Elli". Dann — es mochtenzehn Minuten Kanu: vergangen sein — erstattet Sie piriiift das Hergeliehne, Sagt Ein „Danke", macht Ein Knixchen Und begibt sich pt den Andern Leichten Fufres nun zurück. — Soll ich's mir entgehen lassen? Denk' ich; und ich werf' die Zeitung Fort, erhebe mich und nähere Scheinbar planlos mich den Mädchen; Zieh' den Hut. Sie sind betreten. Aber als ich einige Scherze Flattern lasse, lachen alle Sehr vergnügt, und meine Schönste Fängt mit sanfter seelenvoller Stimme gleichfalls an zu sprechen. Gibt Ein Mort nun schnell das andre. Stell' mich vor — und ich erfahre
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Nun des Engels Namen. Elli Nennt sie sich, und wahrhaft reipnd Klingt von ihren vollen Lippen Dieser Name. Sommerfrischler Sind midj sie, natürlich Schwestern; Hamburg ihre Vaterstadt. Sollte nrir auch dieses Gute wiederum aus Hamburg kommen? Denk' ich bei mir. — Noch ein Weilchen; Dann muss aufgebrochcn* werden, weil das zweite Frühstück wartet. Schnell noch wird ein Abendstündchew Abgerrdrt; und mit instand Schweben alle drei von dannen, Ihrer Frühstücksstube pi. was der Abend mir bescheerte? Nichts, was nicht rin Ieder wissen Dürfte; doch ich fühlte deutlich, Dass ich ste gewonnen hatte, Dass ich sie gewinnen sollte, weil auch ich ihr wohlgefiel. Manche wundervolle Stunde Hab' ich dann mit meiner Elli Dort verbracht; und jene schönsten, Als im Holm die Freudenseier Für den engern Landrssürsten Magisch brannten, und wir beide Traulich Arm in Arm den Iubel Miterlebtrn, werd' idj nimmer, Kann und will ich nie vergessen, würd' irfj alt auch tausend Iahr. Nächsten Tag war Tag der TrennumgVater holte heim die Töchter;
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lernt’ in ihm ’nen ehrenfesten, Tücht’gen Dentschen kennen, wie wir Deren viel gebrauchen könnten. Dann Verliesren sic IMalcntc; Doch ein Gruß — die schrille Pfeife Tönt; und langsam geht» von dannen. — Und was weiter? — Elli hab’ ich Eie gesehn mehr. Manch’ ein Zeichen Freundlichen Gedenkens brachte Mir die nächste Zeit; allmählich Blieben ans auch sie — vorüber! Sollt’ ich aber je Malente Miederfehn, so wird umschweben Ellis Bildnis überall mich. Alle piäke will ich suchen, Mo wir heitren Sinns geplaudert, Mo wir uns die Hände drückten, Mo sich unsre Blicke senkten Tief ergründend ineinander. Mo wir beide wunfchbefangen Hofften, was nicht werden sollte, Meil es nicht für uns bestimmt.
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Blond und Braun. Zwischen pvei vergnügten Mädchen Sih’ ich in der Sommerfrische Täglich bei der Mittagstafel. Trudchen, einer Wittwe Sprössling Zart gebaut, im holden Schmucke Fast erreichter achtzehn Jahre; Hannchen, eine stattlich-stolze Veunzehnjährige Vaufmannstochter; Trudchen blond und Hannchen braun.
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Wie geborue Hamerabeu Tummeln wir uns nm yi Dreien, Plappern, scherten, lachen, fanden, Kaisen and) bas Tischchen rücken, Hm die Zukunft pi bnrchbringen, Uhren Boot und schiebeil Hegel, Zanken nns wol and) ein bisschen — Eben recht wie Hameraben, Die nicht mehr ju trennen sinb. Eine von ben Veiben will midj Zweifellos fürs Leben sangen; Jebe von'.ben Veiben hat audj Grnnb, sich, wenn id) wählen sollte, Jür begehrenswert zu halten; Beibe smb mir gleich gewogen, Beibe smb mir gleich sympathisch, Vlonb ist lieblich, braun ist stattlich; Beibe smb sie jung unb schön.
So vergehn bie muntren Wochen; Enblich schlägt für mich bie Slnnbe. Trennung. — Einige Sd)rneichelverse Schreib' ich noch ben lieben Wäbchen In bas Budj, zum Rngebenken; Ew'ge Frennbschaft wirb geschworen; Dann yir Bähn — ein letztes Drücken Hnsrer Haube — noch ein Lächeln Voller Wehmut — Lebewohl! Treu gebenk' ich meiner lieben Hameraben; sie gebenken Ebenfalls bes fernen Freunbes; Hin unb Her bie Briefe stiegen; Lange, rrizenbe Berichte
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Wuss ich Irfcn — klar nnb klarer Wird es mir: die jungen Kätzchen Wächten gar pi gerne schleunigst Hügsen in den Ehestand.
Ich erwäge. Beide Wädchen Hab' ich fest ins Her; geschlossen; Wär' ich nicht ein armer Schlucker. Der nicht wagen dars |ii freien, Hätt' ich längst schon von den Beiden (Da doch Eine nur gewählt kann Werden) eine mir erkoren. Doch ich zaudre; denn am Ende Bin ich auch kein Jüngling mehr. Allgemach die Briese seltner Werden; mochten r« wol merken, Dass mit mir nichts anzufangen Wäre; ja, sie nannten schelmisch Bald mich Onkel Ninaldinv. Das war bitter, und ich brummle. Doch die Freundschaft abxubrechen Wünscht' ich nicht. — Wer konnte wissen, Was die Zukunft mir bestimmt? Während so noch meine Seele Zaudernd hin und wieder schwankte, Während ich das blonde Trudchen Ihrer braunen Herzensfreundin, Hannchen ebenso der blonden Freundin an die Seite stellte, Kamen eines Tags ins Haus mir Zwei Verlobungskarten: Trudchen War nun Braut und Hannchen auch EL-
Bbeilb. Nun ist es Jlbcnti in der Welt; Nur noch ein letztes, müdes Regen, Vom sanften Mondschein überhrllk — Und Alles wirb stch schlafen legen. Der stimmenreiche Tag verklingt In matten, unbestimmten Tönen; Er muss, wie schwer es ihm gelingt, Sich seiner lauten Wacht entwöhnen.
Der Friede schwebt allüberall — Und nur mit nimmermüder Rehle Singt eine Juninachtigall Im Rosenbusch pi meiner Seele.
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Nbrndlird. Hier oben auf dem Gipfel Ein schöner Abrndgang — Zu Füßen mir die Wipfel, Der Fluss im Tal entlang.
Dir Somre gieng zu Golde; Wie lieblich aber lhronk Auf jenem Berg der holde, Geheimnisvolle Wvnd. Ein wundersames Schweigen — Wir ist, als müffl' ich nun Gemach hinunlersteigen, Für immer auszuruhn.
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Nbrndwanderung. Dmr stch bettel in die Vachk WLidrir Tags verglühende Fülle, Fruchten Blicks der Wond erwacht, Lösend seine Wolkenhülle. Hoch am Himmel allgemach Frirdenvoll die Sterne flimmern; Wald und Flur und Wiesenbach Weich im Silbrrlichte schimmern.
Schweigend wall' ich über laitb, Luge träumerisch ins Weite; Fühle, geisterhaft entsandt, Vahr mir rin still Geleite. Schalten huschen vor mir her, Lichllrin durcheinander irren; Scheue Wesen, flügrlschwrr, Schwär; an mir vorübrrschwirrrn. O, mm klingt es mir im Ohr — Wundersame Dämmrrwrise — Was mein Her; nur je verlor, Taucht heraus in meine Kreise. Uetlchel, Gedichte.
—50 Leuchte, Freund, in mich hinein» Lass Vergangnes imlb rrglänzerr, Lass, verklärt von deinem Schein, Weine Gräber mich bekränzen.
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Zur Nacht. Vach des Tages Wührn Lockt mich die Vatur. Wähtichrs Verglühen Über alle Flur. Durch die müden Lande Weht es abrndsrisch; Fern am Himmelsrande Vlikt es träumerisch.
Über meine Sinne Gehts wie Wondenschrin; Und ich Einsam spinne Wich ins Träumen ein.
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Sonntag. Sonntag, Sonntag! Durch die Landie Schreitet nun im Festgrwandr Still die feierliche Zeit; Aller laute Lärm will ruhen; Friede schwebt in Flügrlschuhen Durch die Seelen weit und breit.
Wol auch Freude will sich regen; Schon ergirht sich allerwegen Breit in Fluten Helle Lust.
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JUht echte Sonntagsseier Hüllt sich wonnesam in Schleier Und verschlieht sich in der Brust.
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Im Vergänglichen. Glaube nur, glaube nur, Alles hat ein Ende. Schmückt sich auch im Len; die Flur, Folgt ein Schähchen deiner Sznir Heimlich und behende — Glaube mir, glaube nur, Alles hat ein Ende.
Leicht wie Schaum, leicht rvie Schaum Ist rin Glück zerflossen. Träume du den schönsten Traum — Wen'ge Stunden währt es kaum, Hast ihn ausgenvssen. Leicht wie Schaum, leicht wie Schaum Ist ein Glück rerflossey. Ach, wie gut, ach, wie gut Bin ich ihr gewesen! Aber sie hat ohne Glut Einen Andern lrichtgemut Sich zum Schah erlesen. — Ach, wie gut, ach, wie gut Bin ich ihr gewesen!
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Bus dunklem Grunde. Durch das dunkle Grün der Tannen Fruchtet eine Birke vor. 4*
—fc 52 frEinr Krähe schwebt von dannen — Aus dem dunklen Grün der Tünnen Steigt rin Wölkchen müd' rmzwr. Durch das Dunkel meiner Tage Schimmert erstes Ingendglttrk. Still entschwebt mit* eine Imlage — Durch das Dunkel meiner Tage Klingt ein Srusier mir piriidu
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Die Tindr. Im Tal dir junge Linde, Vom Abendgold unlschnnegt, Im lauen Wairnwinde Die Glieder leise regt.
Es ist, als wünschte Flügel Die Linde sich verlirhn. Hm über jenen Hügel Der Sonne nach^yiehn.
Zufluchtsstätte. Ist mir ein Leid geschehen Und angekrankt mein Lebensmut, Ich will pi Walde gehen — Da wird mir wieder gut. Und wärs am trübsten Tage; wie mich der Kühle Hauch umfängt, So schwindet jede Klage, was mir das Her; bedrängt.
—£ 53 * (Es rauscht in allen Säumen — Die Seele wird so süst gewiegt Und mag in Ruhe träumen von dem, was ferne liegt.
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Weltliebr. Du liebe Welt, lass dich umfangen! So klein ich bin, ich bin dir gut; Und meine Seele trägt Verlangen So recht sich fest an dich pt hangen, Dir hinprgeben ihre Glut. Schon halt' ich dich! Und ifls am Ende Ihiv eine Slüte, nur ein Vaum; Hupst mir ein Mädchen pi behende, 1*1*11(1, dass auch ich ihr pi nrich wende, So hab' ich andre wünsche kaum.
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Aufforderung. Frühlingsglöckchen klinge du, Winter ist geschieden. Dichtermnnd, itim singe du Tag für Tag in Frieden. Jede Stunde bringe du, Sänger, jeht mit Singen pr, lass die Saiten schwiirgen du, Singe Lenz und Liebe.
Holdes Mädchen höre mich; JRllc Welt will blühen. Uomm, o komm, betöre mich, Mache mich erglühen.
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Wenn dein Her; erköre mich, Wollt' ich dir verschwören mich — Allsogleich verlören sich Alle meine Grillen.
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Im Gedränge. Liederseelen mancher Art Leise flüsternd mich umschweben; Alle flnd sie dustig ;art, Möchten gern in Iwrprru leben.
„Sieh mich an" — so wispert jeht Eine von den lieblich Feinen — „Bin rin Hauch, vom Tau genetzt, Jung und schön, so sollt' ich meinen."
„Mich gebar rin Sonnenstrahl" — Hör' ich nun die Zweite raunen — „Mache mich ;u deiner Wahl; Alle Welt wird uns bestaunen." „Ich bin eines Bräutchens Traum" „Ich ihr Seufer" — „Ich ihr Lächeln' „Ich rin Wunsch im Weltenranm" — „Ich drs lauen Windes Fächeln".
Ich und ich! Und hin und her! Gute Seelen, mir wird bange! Macht es mir nicht allzu schwer! Zügelt euch in eurem Drange! Wie die Stimmung mir gerat Will ich wählen, meine Lieben; Diese zeitig, andre spät — Aber stets auch ungrlrirbrn.
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Reine Stimmung. Hat sich auch das böse Leben Vst gar große Hhil)' gegeben, Weiner Seele Saitrnspiel Gan; unheilbar ;u verstimmen, Hielt ich doch in all' den schlimmen Stunden stets es rein im Klange; Schöne Lieder sang ich lange, Sang der heitren Lieder viel.
Host'' ich denn, es wird so bleiben; Will den bösen Feind vertreiben, Wenn er tüchisch wieder droht; Will in guten und in schlimmen Stunden mit die Leger stimmen, Dass von meinem Kunstgrsangr Hallen mag das Echo lange, Bitt ich selbst auch lange tot.
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Vrseeligendrs Leiden. Wögt ihr immer Poesie Tiefstes Leiden Heiken — Dieses Leiden will ich nie Weiner Brust entreißen.
Wenn die Seele schaffend glüht, Hab' ich nur pt danken — Muh die Bose, weil sie blüht, Wag am Wurme kranken.
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Auf und unterm Rasen. Schön ists, aus drm Vasen liegen» Wenn mir hell die Sonne lacht: Aber unterm Vasen liegen, weiln das leben ist verbracht, An die Scholle srstgrlrrltek, Eingesargt und eingebettet In des engen Grabes Dacht — Deill — da sträubt stch mein Empfinden! Und ein Schauder fasst mich an, Denk' ich mich in Grabes Bann. Schon ists, auf drm Vasen liegen, wenn Ulich kiffst rin wädchrnmund; Aber unterm Vasen liegen, wo kein holder Verzensbund Dann erfreun mich und beglücken, wo die wände mich bedrücken — Ach, da hab ich allen Grund Abzuwrnden meine Blicke! Denk' ich's nur — in reinster Luft weht mich an ein wvderdust. Schön ists, auf drm Vasen liegen, wenn das Her; noch hofft und loht; Aber unterm Vasen liegen — Grausig ists! Und bin ich tot, Soll, nach lebens lust und wühell, Dieser leib im licht verglühen; Einem neuen worgrnrot Soll sich rein rntgegrnschrvingen Dieser schönheitstrunknr Geist, welchen es ins Freie weist.
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Herbstverklärung. Wie Frühling rieht es durch dir Flur Und spielt in unbelaubten Bäumen — Erwacht aufs Neue die Natur? Entrecht he sich den Winlerträumen? Kein Len; — der Herbst verscheiden muss; Er siechte langsam hin puii Schemen; Es ist rin letzter Sonnenkuss, Ein wundersames Abschiednrhmen. Noch einmal glän;rn Wald und Feld Verklärt in ihrer grauen Blühe — So hebt sich ein getroffnrr Held Noch einmal auf in heitrer Grütze.
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Hrrbststimmung. Wnde sinkt hinab das Jahr; Noch rin lrtztrs Blühen Ohne Sang und ohne Klang; Auch die Sonne lässt so bang Ihre Pracht versprühen. Sinne, liebe Seele mein; Lausche tief in dich hinein: So, nach überflandnrr Pein, Sollst auch du — bald wird es wahr — Vlütenarm verglühen.
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Frohsinn und Melancholie. Der Frohsinn ist mir angeboren; Wieviel das Hoffen mich belog, Wir schwer das Leben mich betrog — Den Frohsinn hab' ich nie verloren.
58 Freundnachbarlich zusammen lebte B)if ihm auch stets Melancholie; Die sorgte, dass die Poesie Mit Silberflügeln miifj mnschwebte.
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An dir Melancholie. Melancholie, du treue Gefährtin meines Lebens, Du gibst mir immer neue Beweise deiner Huld; Und wollt' ich auch dich hasten, Es wäre doch vergebens — Du wiirdrst mich nicht tasten, Du würdest mich umfassen Und bitten: Hab' Geduld! Und weil in all' den Jahren Des Uingens und Erleidens Ich deine Gunst rrsahrrn, So bin auch ich dir gut, Und will bis an die Stunde Des allerletzten Scheidens Festhalten an dem Bunde, Der auf dem Liefen Grunde Der echten Liebe ruht.
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Lustschlösser. V wär' das Glück mir einmal hold,, Besäst' ich recht viel rundes Gold, Was würd' ich da nicht machen! Wie wollt' ich da nach Herzenslust So recht bewusst Hinein ins liebe Leben ladjot!
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Pie Blätiels wären sicher sehr Vach meinen Fuchsen hinterher; Wirf) sollt' es nicht verbrieften. Sie würden gründlich abgeküssl; Und manche müsst' Ihr Heiligtum vor mir erschliessen. Ich reifte, wie der König reist, Vur freilich hübsch allein puncifl; Sonst hatt' ich kein Vergnügen. Ich ranchte gut und afte sein Hub besten Mein Genoss' ich auch in mäft'gen Zügen.
Ich baute mir ein Schauspielhaus; Mit schönster Merken schmückt' ich's aus Und liefte Künstler spielen, Mas Künstler schufen einst und jeht Und nicht pileftt Ruch meine Dramen, all' die vielen. Ja, ja, was ich nicht Alles tat« Von Morgen früh bis Abend spät, Menn mir Millionen eigen! Doch leider bin ich nach wie vor Ein armer Tor — Und alle Wünsche müssen schweigen.
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Phantasiebesch. Ich hab' ein hübsches kleines Haus Am Uhein, am deutschen Khein; Aus einem Garten ragts heraus, Mo Blumen wohl gedeihn.
*: 60 Und innen lüalfrf, mir pnit Glück, Vie schönste, junge Trau; Die hätt mich immer sanft zurück, Wenn ich ins Ferne schau. Gar liebe Linder spielen dort, Iwri ^chuh das jüngste misst; Sir «rachen mir den kraulen LM Doch kranker, als er ist. Wol fünfzig Tauben hall' ich mir Ruf meines Danses Dach; Rls Vogelwirt auch walt' ich hier Im weiten Lnrmgcmach. Ein Hühnervolk stch wvhlgesällk Rus meinem eignen Grund; Und allerbeste Wache hält Ein prächtiger Dvggenhund.
So leb' ich nahe der Dakur; Doch fraget nicht mich: wie? Denn all' die Güter hab' ich nur In meiner Phallkaste.
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Beichte. In jungen Tagen sang ich viel Von schwach empsundnrn Vridrn; In jungen Tagen rang ich viel, Vom Tross mich abzuscheiden. Da war ich ein begehrlicher Ulld Manchem rin beschwerlicher Patron voll Narretei; Da lvar ich rin vrrfehmrllder, Mich Kindisch übrrnrhmrndrr Geselle Sorgenfrei.
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Ich hab' tu bitter schwor gebüht In meinen reifern Jahren; Das Glück hat nie imtij mehr gegrüht, Hab' echtes leid erfahren. Ich blieb rin Ilusgemeindeler, Ein überall Befeindeter, Gespeist von Hass und Hohn; Ich ward ein Grillen-sangender, Ein siecher, Tod-verlangender, Gramvoller Erdensohn. Dann überwand ich Bot und Gram Und lieh dir Kraft mir sprossen; Und ob ich Karges Brod bekam, Hab' Schönstes doch genossen. Ich ward ein überschauender, (Ein fromm das Grohe bauender Wortführer meiner Kunst; Ich ward ein lieblich singender, Wich keiner Wacht verdingender Sangmeister ohne Gunst.
Und muss ailch ohilr Gunst ich sein, Bedrückt, so lang' ich lebe; So werd' in «inner Kunst ich sein Beglückt, so lang' ich lebe. Ich bin ja kein begehrender, Wich heih nndj Ruhm verzehrender Ehrgrizbrseffner Wann — Ich bin ein still mich Fügender, Doch leidlich mir Genügender, Der Vies und Jenes kann.
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Vlrib' frei! Du bist als Wann geboren, 5o lebe denrr als Wann; Schlag hoch die Dreiheit an Und gib sie nie verloren. Entziehe dich dell Schlingen Jedweder Tyrannei — thu* frei vor allen Dingen, Und bis ans Ende frei. Der Uönig Hal so Diele, Die seine Irrlte schmückt; Streb' du, dem Hof entrückt, Vach einem andern Ziele. Dir wirds and) so gelingen, Wie schwer es immer sei — Vnr frei vor allen Dingen, Und bis ans Ende frei. Du bist als Wann entsprossen Dem Volke — bleib' ihm treu; Doch kehr' ihm ohne Scheu Den Rücken, fest entschlossen, Wills dich zum Schlechten zwingen; Dann rrisz' das Band entzwei — Vur frei vor allen Dingen, Und bis ans Ende frei.
Ruch Halle dir die Weiber Und ihre Fesseln fern; V, habe nicht zu gern Die lieben Jeitvertreiber. Ihr Schmeicheln ist ein Ringes Du kommst ins Joch dabei — Vur frei vor allen Dingen, Und bis ans Ende frei.
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So lebe deine Tage, Dn Wann ans hartem Holz; Und grhts dir schlecht auch, stolz Enthalte dich der Illage. Du darfst als Herr doch singen, Wirs dir gefällt — Juchhei! — Vur frei vor allen Dingen, Und bis ans Ende frei.
Und wenn du stirbst am Ende, So steig' ins Z'lammengrab Und nicht pit Gruft hinab; In reiner Lohe wende Dem Lichte zu die Schwingen, Vom Druck der Schollen frei — Vur frei vor allen Dingen, Und noch im Tode frei.
gestatten unö Geschichten.
Die Schafhirtin. Worgen ists; dir schlanke Liese Treibt versonnen vor sich her Zwanzig Schäfchen oder mehr Übern Vach pir Wiese.
Wo der beste Klee pi finden, Steht rin alter Weidrnbamn. Dessen morsche Villde kaum Trotzen kann den winden. Lieschen setzt im Grün stch nieder, Späht hinunter wrif puit Ser, Sucht gedankenvoll im Blee, Seufzend hin und wieder.
Was geschah vor wenig Stunden? war so siisi und war so schlecht! Lieschen hat so schwer zurecht Vie sich noch gesunden.
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Ach, wie herrlich muss ein leben Ganz im Bann der liebe sein! Hier verkommt sie doch, allein, Ohne lust und streben.
Dort hinaus, wo Telegraphen linirn durch die lüste ziehn, Sehnt sich längst ihr Her;; entfliehn Mochte sie den Schafen.
Mädchen viel zur Stadt schon zogen; Keine kam in« Dorf zurück. Manche machte dort ihr Glück, Eh' der len; verflogen. Übers leid galvppt ein Reiter; Lieschen glüht ein wenig an. Flttchl'gen Gruß. — Der schmucke Mann Reitet eilig weiter.
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Die Jungfrau. Sie steht noch zögernd in dem Schatten Der ersten Keuschheit, unberührt; Ihr Seelchen aber sinnt und spürt Und sehnt sich nach dem Kuss des Gatten. Wie lang', wie lange wird es währen — Da werden ihre Blicke sich verklären; Sie streift, halb ragend, halb schon hingegeben, Die zarten Hüllen ab der spröden Scham, Fühlt angewrht sich gar so wundersam; Und in der liebe schwülen Sonnenschein Tritt leise sie mit wunschbefangnem Beben Und heitrer Glut hinein.
«eichet, Grbldjtf.
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Verblüht. Sie war so (anst; gar selten glühte Das Feuer auf in ihrem Blick; Es war, als ob sic still verblühte, Vereist vom rauhen Wifsgrschick. Ein Abend Kam, ein siisirs Hoffen — Und heisi durchwogte sie das Blut; Und wer sie sah, der ward betroffen Vom Leuchten dieser holden Glut. Vur Einer von den Andern allen Schien, lrichlgesinnt, es nicht pr sehn, Wie lieblich sie vom Rausch befallen, Was für rin Wunder hier geschehn.
Sie trug es — doch ein Tränenfchauer Geheim hinab zum Herzen rann; Und wieder ganz in Kühle Trauer Die scheue Seele sich verspann.
Sie drängle jeden Wunsch bescheiden Und stolz in ihre Brust zurück, Und webte sich aus ihrem Leiden Zuletzt rin silbrrgraues Glück.
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Begräbnis. Lin Wann erstand sich einen Tolenfchrein, Da legte stumm er all fein Glück hinein Und jeden Wunsch, der ihm den Sinn bewegt, Und jede Hoffnung, die sein Herz gehegt. Und als er lautaufstöhnrnd jetzt ihn schloss, Ein Tränenstrom den Augen hrisz entfloss —
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von einenl letzten, großen Schmerz erfüllt, hielt schluchzend fest er nun sein ^aiipt verhüllt, Bis auch der Tag sein Angesicht verbarg — Dann hob er aus den schwarzen, schlichten Sarg, Trug heimlich ihn zum fernen Walde fort, vergrub ihn tief an einem öden Ort. Zein bleiches Antlitz aber blieb versteint — Vie hat gelacht er wieder noch geweint.
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Ein Menschenleben. (Er war ein Lind von anserlesnen Gaben Und Viele hofften von dem Liebling viel; (Er schien das Glück der Welt für sich zn haben Und vorbestimmk für jedes höchste Ziel. (Er ward ein Wann, der immer fest entschlossen Und mutig tat, ums er erkannt als Pflicht; Allein er fand bald keinen Pfadgenvssen Und sah verhöhnt sich als ein dummer Wicht.
(Er hatte manches wol vom Glück vernommen Und hätt' es gern ans heiße Herz gedrückt; Allein er konnte niemals ihm „willkvmmeu!" Entgegenrufen, bis ins Wark entzückt. (Er sah so Manchen, dem er überlegen, Sv Manchen, der ein ganz gemeiner Tor Und fchlimmres war, das Glück am Herde hegen, Das nur, so fchiens, die Schlechten stch erkor.
Er hatte lang' im Übermaatz gelitten; Da sank er schweigend hin pr ew'gen Ruh. Jetzt kam das Glück an ihm vorbeigeschritten Und schloss ihm schnell die müden Angen zn.
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Glück und Grab. Das Lvttchrn wir- morgen mit Karl getraut — Ein prächtiger Bursch, eine liebliche Braut.
O seht he -ort wan-ern im Wiesengrund — Jetzt küsst he so zärtlich -er Karl ans -en Wund. Wie Karl nun plaudert! Wie Lottchen lacht! B, haben -ie zwei hch glürirlich gemacht!
Und seht ihr -ort schleichen den armen Franz? Er scheint so betrübt und gebrochen ganz.
Und hort ihr ihn seuszen?: „Ich trag' es nicht! Mein Her; vor Kammer und Lei- zerbricht!" Ach, guter Franz, was iss geschehn? Wan hat noch nie dich so leiden gesehn!
Er trat hinein in sein kleines Haus — Wan trug ihn als Toten zur Gruft hinaus. Der Karl und sein Frauchen, -ie fehlten im Zug; Sie hatten daheim wol zu schaffen genug.
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Schon Lieschens Tod. Der Flieder duftet jusz und weich Durchs Fenster in das Kämmerlein. Schön Lieschen schlummert flill und bleich — Da tritt zur Tür der Tod Herrin.
Der dunkle Gast he sanft berührt; Allein, wie sanft er streicheln mag, Schon Lieschen hat es doch gespürt Und schaut, erwachend, in den Tag.
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Sie fragt: Was will der Tod bei mir? Ich bin ja noch so frühlingsjung! Er lagt: Ich komm' als Freund ni dir Hub schaffe dir Erleichterung.
O lieber Freund, so sei nur gut Und gib mir noch rin Weilchen Zeit; Ich hab' so vielen Lebensmut; Es lenzt ja wieder weit und breit.
Und eben, weil der Frühling lockt, hol' ich mir die liebe Brant. — Schön Lieschen bangt — ihr Athem stockt; Und starr ihr ntatks Zuge schaut. Nun liegt Schön Lieschen stumm und bleich Im letzten Abrndsonnenfchrin, Und mit ihm flutet süß und weich Der Fliederdust ins Kämmerlein,
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Der Nusgewiesene. Sie haben mich aus der Heimat verbannt, Weil offen und laut ich ehrlich bekannt, Was tief mir lebt in der Seele; Nun irr' ich im fremden Lande hin Wit sehnsuchtskrankem, gequältem Sinn Und hungere, wenn ich nicht stehle. Wie hab' ich die Heimat lieben gelernt, Nun die rohe Gewalt mich aus ihr entfernt! Wie möcht' ich sie jetzt umfangen! In: fremden Land, wo mich Keiner liebt, Wo Keiner mir Arbeit und Essen gibt, Ist Vieles mir aufgegangen!
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V wär' ich wieder am heimischen Herd, vernahm' ich die Sprache» die froh mich gellchrl BHt Liebe die Mutter vvr Jahren! O könnt' ich die Stätte doch Wiedersehn, wo die Gräber von meinen Lieben stehn, Mo des Guten ich Manches erfahren! Ich litt wol auch in der Heimat Uot, Ich kämpfte dort schwer um das tägliche V'rod, Und Andre habens nicht besser — Doch doppelt wehe das Hungern tut In der Fremde; da fällt auch der stärkste Wut Am Ende dem Henker ins Messer.
I? konnt' ich wieder ;u Haufe fein — Und musst' ich erleiden so manche Pein, Ich wollte mich glücklich schätzen Und nur noch schaffen mit stillem Fleitz Und nie mehr, würd' es auch brennend mir* hritz In der Seele, Gefährliches schwätzen. Und wer mir noch einmal dir Heimat schunäht, Und wer mir noch einmal Übles rät, Ich will ihm die Mahrhrit sagen; Und wär' es daheim, so wollt' ich stolz Einen derben Stecken au« deutschem Hol; Auf seinem Rücken zerschlagen!
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Sein Todestag. Es ist rin Tag im Jahre, Da wird mir immer weh, Dass ich in meiner Kammer Vor Schmerzen fast vergeh.
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Da bann die Helle Sonne wir lachen, wie sie mag; Ich bleibe gramumhwnnen Den ganzen, langen Tag. Da mögen alle Blüten wir senden ihren Puff; Ich athme, voll Betrübnis, Bur immer Grabeslust. wenn er mir wirderkämr, Der mir der Schönste schien, Da würde schnell das Grämen Rus meiner Seele zirhn.
Da würd' ich mich verjüngen, So recht ins Blut hinein; Da würd' ich blühn und glühen wie gvldner Sonnenschein. ------So träum' ich wol in Stunden; Er aber bleibt mir fern Und grüßt mich aus dem Dunkel Als ungewisser Stern.
Schon liegt auf meinen Haaren Des Alters erster Schnee------Es ist rin Tag im Jahre, Da wird mir immer weh.
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Der Überfall. Schon Evchen war bis Abendzeit Im Buchenwald geblieben; Ihr Städtchen liegt wol stundenweit; Bun eilt sie, wir getrieben.
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Da plötzlich tritt entgegen ihr Ein Räuber aus dem Strauche. „Gib allsogleich drin Vaares mir! Baar Geld ich nötig brauche."
Schön Euchen steht )U Tode bleich: „ „Ich kann dir gar nichts geben." " — „Und wenn du mir's nicht gibst sogleich, Sv raub' ich dir das leben."
laut meinend Ihr Tod scheint Der Bube lacht; In seiner Hand
ste zu Boden sinkt; unerlässlich. rin Mester blinkt sv grässlich.
„ „Und können denn, du böser Manu, Dich keine Bitten rühren?" " — Der Bube lacht sie drohend an: „Uomm, laste dich verführen." „ „V glaube, lieber bin ich tot, Als dass ich dies dir gönnte. Zeitlebens blieb' vor Scham ich rot, Menn das ich dulden könnte.""
„Und wenn du mir das Glück nicht schenkst, Sv werb' ich mir's erzwingen!" — „ „Versuchs! Bin stärker als du denkst. Werd' bis ans Ende ringen." " Schon fasst er sie. „Stirb, Värrin du!" leicht ritzt er ihr dir Stirne. „Voch einmal frag' ich." — „Stotz' nur zu! Doch lieber tot als Dirne." "
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Wit lang*, wir lang' doch ist rs her, Da war sie jung wie dieses Kind; Und Einen lieble sie so sehr — Doch der war flüchtig wie der wind. An einem heitren Frühlingstag. Der schöner noch als dieser war, Sie weich an seinem Herren lag, Ihm hingegrben gan; und gar. Und in derselben Erschien ihr all die Da war das Glück Für immerdar von
Frühlingszeit Pracht nüc Hohn; so weil, so writ ihr rntflohn.
Dann folgte sie dem andern wann, Den sie vielleicht nie recht geliebt. Weils wol rin Lieben dann nnd wann, Jedoch nur eine Liebe gibt.
O könnte sie noch einmal jung An jenes Ersten Arme gehn — Dir Dualen der Erinnerung Die wollte gern sie neu bestehn. Der Enkel führt sie nun durchs Feld, Ihr Leben ist schon fast verglüht — wie schön trotzdem die bunte Wrl: Doch immer ihr rntgegenblüht! Und eine Träne rollt ihr wann In Rührung über das Gesicht; Sie stützt sich wieder auf den Arni Des Knaben, der von Blumen spricht.
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Zwei Maienblütchrn pflückt er ihr; Sie nimmt |ic zitternd in dir Hand Und flüstert: kämen sie von dir! Da würd' ich blühn wie rintis das Land.
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Nord und Süd. Es war rin Mädchen in Vertin, Das Jedem als ein Schah erschien. Und wer sie sah, der dachte gleich: Wer dir bekommt, wird übrrrrich.
Da kam rin Franzmann ans Paris, Vrsah sich das, besah sich dirs — Und sah das blonde Mädchen stehn Und wollte gleich ans Freien gehn: „In Frankreich hab' ich Haus und Land; Ich biete gern dir meine Hand.
„In Frankreich lebt sichs Tag für Tag, Wie's jedem Wohlbehagen mag.
„Viel schöner ist es dort als hier — So sei mein Weib nnd folge mir." Das Mädchen gab ihm schnell Bescheid: „Viel Dank, dass Ihr so gütig seid. „Allein es gehl nicht so geschwind; Und ich bin eines Deutschen Kind.
„Ich weih, dass ich den rechten Mann In Deutschland glücklich machen kann. „Ich weih, wie großes Glück mir blüht, Wenn mir ein deutsches Herz erglüht, «eichet. Erdichte.
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„Und sollt' ich deutsch nicht sprechen nlrhr, Da wär’ dir Welt mir öd' und leer. „Und ivärs in Frankreich noch so gut; Ich bin daheim in bessrer Hnt.
„5ö nehmt es» Herr Francos» nicht kraus; Ich passe nicht in Euer Haus. „Ich bleib' in Deutschland immerdar, Und musst' ich leben tausend Jahr'.
„Und nun verzeiht, mein Herr Franzos, Und findet Euch in Ener Ions.“ — Der Franzmann artig Abschied nahm. Alsbald rin andrer Freier kam: Ein schmucker Bursch aus Bayernland, An den: die Maid Gefallen fand. Sie zog mit ihn: zur Isar fort; Und Bride leben glücklich dort.
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Heinrich von Holstein. Als Heinrich, Herr von Holstein, bei König Eduard In London ausgenommen und wohlgrhalten ward, Verdross das die stolzen Höflinge gar so sehr; Sie dünkten sich alle reichlich dem Grasen gleich zu sein und mehr. Der Holste sah sich umgeben von übergroszem Veid; Manch Andrer hätte gefürchtet, es möchten ihm ein leid Zusügen all' die Feinde; doch unbewaffnet gicng Allmorgenllich spazieren Herr Heinrich in dem Schlosshosring.
—* 83 >Da Iitlmi eines Tages die Beider, hasserfüllt, In Freiheit einen Löwen; der blickt umher und brüllt. Herr Heinrich kam gegangen; und als er den Leu gesehn. Bits er ihm pt mit würde: sei still und bleibe ruhig stehn. Der Löwe stand; und Heinrich nahm stch seinen Hut Gelassen ab und setzte furchtlos wohlgemut Ihn auf dem Bönig der Tiere; der schaute gelassen drein Und schien von dieser Kühnheit recht freundlich über rascht pi sein. sprach der Graf den Feinden, die nahe waren, pi: „wer edler von Euch, als ich bin, Ihr groben Herren, der tu Gleich ulir und nehme dem Löwen den Hut vom brmahnten Haupt." — Allein es hat sich edler von Allen keiner niehr geglaubt.
Jetzt
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Frau Verchta. 1.
wenn des waien erste Vacht sich über alle Fluren breitet, Jugendschön mit leichten Füßen dann durchs Land Frau Berchta schreitet; Goldnes Haar fließt reich hernieder um die schlanke Wohlgestalt, welche faltenreich das weiße, sternbesäte Kleid umwallt. 6*
£ 84 *£— Ihren Bnlcu kreuzt gefällig eine schmale, kTaitsbelaubte Binde; lichle Frühlingswölkchrn schweben über iihrrm Haupte, Gleichend einem holdverschlungnen duftigen HlijrHjmblütenkranz; weich um ihre Tüßc webt sich wundrrsalnrr Debrlglanz.
wo der wallenden Gewandung Saum den Soden auch nur leise Streift, erweckt er Blumenknospen, welche mim im weiten Dreise, Bunt an warben, wir des wenschen Ilnge sie so gerne scharrt, Lieblich dastehn, ob auch keines recht üch nwch zu blühn getraut. Aber durstig schlürfen ihre Kelche jeht in harten Zügen Von dem Tautrank, welchen Verchta spendet aus puci Silberkrügen, Die der Götterkvnig Wodan jedes Jahr der (Göttin schenkt, wenn ;um dunklerr widgard sie nach altem Brauch dir Schritte lenkt.
So nun wandelt sie bedächtig über Berg unw über Tale, Vis dir Welt erglänzt im ersten warmen Mairnsonnrnstrahle. Dann entschwebt sie der erwachten Erde, die such nun entrückt, Plötzlich mit viel lausend Blüten bräutlich -praichtooll sieht geschmückt.
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2. Frau Btrrfjfa sitzt als Bullesrau Lief innen in dem Berge; Da dienen ihr, vom ersten Grau Des Morgens an, die Zwerge. Dort sitzt ste nun und wacht und wacht Und gibt auf alles fleißig acht, was oben auf der Erden wag werden. Frau Bulle hak viel guten Sinn Und hilft mit vollen Händen; Braucht Beiner, der ftch wünscht Gewinn, Ihr etwas pi verpfänden. Sie steht stch Keinen Darber an; Sie freut sich, wenn sie helfen Kanu, Und spendet ihren Segen Allwegen.
Doch wer stch täppisch an ste drängt, Zn nah' tritt ihrer Ehre Wik frechen wünschen, der empfängt, Don ihr gar strenge Lehre. Da wird sie bös im Übermaß; Und wer ste Kränkt auch nur pini Spaß, Der mag vor ihrem wüten Sich hüten. 3. was regt sich da draußen! O seht nur, seht, wer gespenstisch dort vor dem Fenster steht! Eine hohe, wrißverhülltr Gestalt — Ein blasses Gesicht, blondlockig umwallt — Und Fugen so tief und so spähend groß — Und ein weffrr schaukelt ihr vor dem Schoos — O hütet euch Wadchen — o wehe!
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Die Mädchen im warmen, engen Gemach Dir glauben zu träumen und schütteln sich wach Und rücken dir Rocken pim Ösen hin Und kauern sich schnell unt verängstigtem ,5iim Um den Ösen herum und starren hinaus, Wo der Schnee sich wirbelt im Sturmgebraus — 1? hütet euch Mädchen — o wehe!
Mer ist mir die Fremde? so fragen sie. Ja, kennt ihr sie nicht? Vernahmt ihr noch nie Von Frau Verchta, die forschend von Januar Bis Lichtmess wandert in jedem Jahr Von Dors pi Dors, um nach;usehn, Vb die Mägdlein auch steisng die Räder drehn? V hütet euch Mädchen, — o wehe! Der Faulen, welche pi wenig spinnt, Ist leider Frau Verchta böse gesinnt; Ihr Mester nimmt sie mit Vorbedacht Und schneidet ihr auf den Leib pir Dacht Und füllt ihn mit Ungesponnrnem an Und näht ihn mit Retten zusammen dann — V hütet euch, Mädchen — o wehe!
Doch sorget euch nicht, habt frohen Mut; Es wird am Ende noch Flllrs gut. Ihr müfft von den fetten Rüchelein, Vie pi Lichtmess man backt, gesättigt sein; Dann schneidet Frau Vrrchtas Mester nicht, Und Frau Verchta zeigt euch rin freundlich Gesicht — Seid munter, ihr Mädchen, und spinnet!
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Johannes Capistrano. (1453) Als die ganze Christenheit vor Muhammed in Ängsten lag, Der das griechische Kaisertum zu Boden warf mit starkem Schlag, Nicolaus und Sylvins dem Abendland mit Flammenwvrten Predigten das Kreuz und kräftig pochten an die Herzenspsorten, Zog Johannes Capistrano, Kapnzinergenrral, Mondelang durch deutsches Hand, zu lehren, wie der Papst befahl. Entsagt mit Freuden all* den eitlen Tändelein! Christen, eure Sünden sind es, die so laut zum Himmel schrcin! Darum blieb der Heide siegreich — büszt und werdet stark aufs Neue!" Zündend ivar sein Wurf; ihm lauschte rings das Volk in Glaubenstreue, Warf alsdann mit Ueurtränen Schmuch und allen Erdenpuh Jroiitm ins Feuer: sieh, wir bieten so dem Unzuchts teufel Trutz!
„Buhe tut!
Capistrano kam nach Breslau; voll von Eifer, siegs bewusst. Sprach er feinen Fluch begeistert gegen Welt und Sinnenlust. Hier gewann er auch die Menge — Hussens Jünger sahn verdrossen Hin auf ihn; und sein zu spotten, ward in ihrem Kreis beschlossen.
88 Abgesandte brachten vor den Römling einen offnen Sarg, Der in feinem Innern einen scheinbar toten Ketzer barg.
„Was von mir verlangt ihr, Sünder?! Saget frei, was ihr begehrt! Hal vielleicht in seiner Gnade Christus euren Sinn bekehrt? Wollt ihr nicht mehr sein der Hölle gvILverlaffne Flammrnfchürer?" So begrüßte Capistrano priesterstrrng dir ^eichensührer. Doch mit schlauverstrlltem Ernste sprachen ste: „„Wir folgen Huss. Dennoch wirke» Herr, dass dieser Tote wieder wandeln muss.""
Aber Capistrano ries nun: „Ketzern bleibe fern das Heil! Dieser habe gleich mit andern Toter: ewiglich sein Teil!" Höhnisch lachten aus die Spötter: „„Gut; wir werden selbst ihn wecken. — Wandle hin!"" — Doch nun erfasste plötzlich ste der größte Schrecken: Tot im Sarge lag der Tote. — Capistrano sah den Zug Still stch wenden — ahnend ward ihm klar der hart bestrafte Trug.
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Die Hrnkersmahheii. (1471.) Dir Bauern von Grsubündlen hatten den schwarzen Bund Siegreich überwunden und freuten stch drss mit Grund.
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Schon viele von den Rittern büßten ihr leben ein; Es konnte kaum bewält'gen der Henker seinen Dienst allein.
Da war ein Herr von RhäpLns, ein gar begüterter Mann, Dem kam das frühe Sterben fürwahr nicht fröhlich an; Er hätte fein halbes Vermögen geopfert schnell und gern; Doch lag den ehrlichen Bauern ein solcher Handel allzusern. Scholl sah der hochedle vor Augen seinen Tod, Als plötzlich Einer sagte: „Gönnt ihm rin letztes Brod!" Es war des Todgeweihten Knecht, rin gewandter wicht Und alle Bauern meinten: so völlig mrrrcht hat er nicht.
Beratung wurde gepflogen gar ernst und würdevoll; Und bald bestimmten ste: Rhäpins die Mahlzeit halten soll. Der dankte für soviel Gnade bescheiden und wohl gefasst Und lud mit Ehrerbietung dir Bauern allrsamrnt pt Gast. Auch über Dirs berieten dir Vündtnrr lang und breit — Es tobte zwar im Anfang rin sehr bewegter Streit; Allein prleht behielten dir Fresser doch das Wort; Und hrrgrrichtet wrrrde das Riesen - Hrnkrrsmahl sofort.
wol zwanzig luidje schafften das Essen rasch herbei, Damit von keiner Speise vor Ende Mangel sei; Den wein zn ganzen Tonnen besorgte der schlaue Knecht — wie freuten sich dess die Bauern! Sie hatten lange nicht gezecht.
Bald war die Tasel fertig; es roch so fein und frisch; Die Gäste setzten sich lüstern und seelenvergnügt zu Tisch, wie schmeckten die Leckerbissen, der edle Trank zumal! Den wackren Bauern gereichte nur eines allgemach zur Ünal: Sie konnten tmdj wol am Ende nicht essen von jedem Gang — Der Wirt gewahrte den Kummer; sogleich er in ste drang, Sich reichlich heim zn nehmen von Allem, je nach Begehr; Ihm brächte ja doch dir Fülle hinfürdrr keinen Bor teil mehr.
Der Kumnler wich der Freude; die Taschen voll gesteckt Genossen ste desto fleisziger den wundersüszen Sekt, Gewürzt von manchem kräftigen, gesunden Bauern witz — Und nun erhob sich Khäzüns gar feierlich von seinem Sih. Ein wenig angetrunken blickten die Bauern empor Und lauschten dem Freudensprnder mit wohlgeneigtem Ohr. Die Hörer merkten, wie trefflich er sprach; und als er mut Hvchleben lieh dir Gäste, da wollte kaum der Jubel ruhn.
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Als dieser lärm verklungen, da räusperte |idj ein Gast; Er trug auf feiuenr Vücken des hohen Alters Last; Und alle Standesgenossen blickten hinauszu Dem — Der scharrte mit plumpen Fußen und lallte nnn wenig angenehm: „Du hast uns, Herr von Uhäzüns, geladen zur Tafel heul Und hast uns leben lassen — das hat uns hoch erfreut; Uud nun im Vamru aller Geladnen ruf’ ick aus: Hoch soll er gleichfalls leben, der Herr voll Rhäzüus und fein Haus!" Ein stürmischer Beifall brauste; sie taten sich Imuni genug; Sie leerten die vollen Becher mit einem langen Jug Und wünschten immer aufs Vene dem edlen Spender Heil Indessen rührte der Henker am nahen Uicktrplak das Veil.
Da stand noch einmal ruhig der Freiherr auf ulld sprach: „Verehrte Männer, seht es mir Glücklichenr gnädig nach, wenn dürftig nur mein Dankwort für eure Gnade klingt, Mein Her; im Freudentaumel es nur pi wenig Morten bringt. „Ihr lasst mich wieder leben — ich soll dem Tod entgehn, wie früher am blauen Himmel die Sonne leuchten sehn; Ihr gebt großmütig den Meinen mich zurück Und schelckt für kurze Freude mir unverhofft ein langes Glück.
„Ich will es euch vergelten an jedem Jahrestag, Den mir das waltende Schicksal hinfort gewähren mag: Als meine Gäste seid ihr geladen in jedem Jahr; Und besser soll die Tafel bedeckt noch sein, als heut' ste war."
Da fühlten die guten Dauern sich weidlich angeführt Und sahen eine Weile gleich wie vom Blitz berührt. Vis endlich der Ältestalte begann: „Es bleibe so! Du schufst uns die frohe Stunde, so sei denn deines Teilens froh."
Sie schickten den ungeduldigen Henker gleich vom Sri; Und Herr von Uhäzüns eilte vergnügten Herzens fort. Alljährlich aber stellten die Bauern zu Gast |itfj ein; Und wären ste nicht gestorben, der Tag würd' heute noch Festtag sein.
¥ Die Krone Lothars. Jm Fürstensarge liegt Lothar, Der seines Hauses Letzter war. Da stürmt alsbald mit Hohngeschrei Berauscht ein Pöbelschwann herbei.
Vergebens ganz der Wache Wühn; Die Fäuste stark; die Köpfe glühn.
Sie dringen ein — das hehre Bild Stiulmt keinen ernst, macht keinen mild. Thut tritt ein Bursch voll Frevelsinn Jur hochgebahrten Teiche hin.
r 93 3— Frech grinsenb von des Bönigs Hauzit Er keck die gvldne Brone raubt — Seht selbst ste sich aufs Haar und lacht: Ihr Brüder hab' ich's gut gemacht?!
Und alle jauchzen stürmisch: Ja! Die wache steht voll Grauen da.
Doch plötzlich in die Halle tritt Ein Weib mit hoheitsreichem Schritt.
Ihr meistes wollenkleid umwallt Schmucklos die schlanke Wohlgestalt, wie nun ste vor dem Räuber steht, Eiu Flüstern durch die Rotte geht.
Und nun ste stolz den Arm erhebt, Ein Furchtgrfühl durch Alle bebt. „Was hast, Vermessner, du getan?! was für ein ruchlos widrer Wahn!
„Dein Boxf ist solcher Zier nicht wert — wer hat zu herrschen dich gelehrt?
„Sinnloser Bube! Dieser Spott Verdiente rechtens das Schaffst. „Ist auch Lothar der Welt entführt, Vur ihm die Brone doch gebührt. „Bein Andrer mache ste gemein — Sie soll mit ihm begraben sein."
So spricht ste streng, nimmt ab ihm dann Dir Brone schnell und rührt ihn an.
In Bohrn jäh brr Jrrtfjr sinkt; Jilin Haupt Lothars die Hroitr blinkt. Entsehm AUrsammt rrfafft; Ernnchtrrt flirhn pr fort in Hast. Sir kiinbrn stanimrlnb ihr Erficht — JUIrin bas Volk vrrstrht Nr nicht.
Aatsrlänöisches.
Das Lied von Deutschlands Schmied.*) Ls war ein schmied in prrukrnland, Von starkem Geist und starker Hand; Lr schürte still und rrnstgemul In seiner Werkstatt hell die Glut; Er brauchte ste;um schmieden, Ja, schmieden.
Und als mit prasselndem Gesang Sich hoch empor die Hohe schwang, Da stach er» angrglüht vom Schein, Das Lisen in die Glut hinein; Er wollt' es endlich schmieden, Ja, schmieden. *) Tch schrieb Lieft» Lied am 13. Snli 1894 in da» Fremdenbuch der Disrnarckhöhe bei Agnetendorf im Rieftngebirge.
Dort lernte eo
Oberstlieutenant Tapp er aus Görlitz kennen, der es vom Äapell-
meister Gustav Hörning (rnf.-Neg. von Courbiöre Ur. 19) compontren lieh.
Getragen von dieser, echt volkstümlich gehaltenen, sehr
wirkungsvollen Composttion ist es am 31. März und 1. April 1895 zuerst in Görlitz gesungen worden.
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Und als es recht ins Glühen kam, Der Schmied es aus dem Feuer nahm Und gieng damit ptni Rmbos hin; Ihm lag nichts andres jetzt im Sinn J-Us nur das Eine: schmieden! Ja, schmieden! So schwang er nun mit starkem Rrm Den Hammer, weil das Eisen warm, Und schlug daraus mit starker Hand, Bis dass ein hehr Gebild entstand — Urin Andrer konnts hirnirden So schmieden.
Und wie man rings das Werk ersah, Da scholl es laut: Germania! Der Weister, der uns dies beschrert, Sei tausendfach bedankt, verehrt; Er wusste gut pt schmieden, Ja, schmieden. Der große Schmied aus Preutzrnland Ist jetzt in aller Welt bekannt; Willionen aber lieben ihn, Der just pt rechter Zeit erschien, Germania pt schmieden, Ja, schmieden.
Deutsches Lied. Der Deutsche liebt sein deutsches Reich), Ob ihn auch Not bedrückt; Nichts kommt für ihn der Heimat gleich), Hier ist er gart; beglückt.
97 Hub rühmt er nicht mik Redeschwall Das teure, segenswerte Land, wo seine wiege stand — Es Klingt in ihm doch hell und rein: Und mag es drauhen schöner sein — Du bist so schon allüberall, wein deutsches Vaterland!
Ob Vst und West, ob Süd und Nord, Vb Wald, Gebirg und weer — Dem Deutschen gilt Kein deutscher Ort wol je für freudenleer. Und rühmt er nicht mit Redeschwall Das teure, segenswerte Land, wo seine wiege stand — Es Klingt in ihm doch hell und rein: Und mag es drauhen schöner sein — Du bist so schön allüberall, wein deutsches Vaterland! Nur, wo |um Ohr der deutsche Laut In allen Formen dringt, Ists jedem Deutschen wohlig-traut, wo deutsch man scheret und stngt. Und rühmt er nicht mit Redeschwall Das teure, srgrnswerte Land, wo seine wiege stand — Es Klingt in ihm doch hell und rein: Und mag es drauhen schöner sein — Du bist so schön allüberall, wein deutsches Vaterland! wo deutschen Durst, soviel er Kann, Ein deutscher Tropfen stillt, Nur dort allein dem deutschen wann Der Vorn der Freude quillt, «eichet, Gedichte.
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Beim Trunk auch rühmt mit Redeschwall Er gern das vielgeliebke latib, Wo seine Wiege stand; Und in ihm klingt es hell und rein: Da drausien mag es schöner sein — Doch du bist schon allüberall, Wein deutsches Vaterland! Wo deutsche Frauen, reich an Zier, Gleich Blumen an^usehn, Da wills dem deutschen Wanne schier Im Herren übergehn. Da rühmt er laut mit Redeschwall Das teure, srgenswerte Fand, Wo seine Wiege stand; Und in ihm klingt es hell mib rein: Was kann wol irgend schöner sein, Als unsre Frauen überall Im deutschen Vaterland!
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Germania« Erweckung. Germania war ein entmündigtes Weib, Von Wodan verlassen, dem liebevoll weisen, Jedoch vergessenen Gotte der Deutschen, Der, scheidend von ihr, ste dem ewigen Schicksal Anheimgrgrben; und ganz verhärmt,' Ermattet vom Leide, lag das gemarterte Riesige Weib der Welt entrückt Und harrte der Stunde, da starken Herzens Ein Erwählter sie sroh-willig befreien Und ;ur Herrscherin wieder erheben würde. Doch keinen der Hossnungskrime hatte Die niemals nachsichtig zaudernde Zeit
—99 3— Sich niffalfcn lassen; niiti furchtbar brlaflel Vonr endlos-ewigen Jammer der Jahre, Vrmeistrrt von wüdhrit, fiel die Gesallne Schließlich in tiefen, totgleichen Schlaf. So lag fie lange.------Da rührte den rastlos wandernden Wodan, Der heimlos war in der weiten Heimat Und, von Keinem gebannt, im dichtesten Dunkel Der Waldgebirge verborgen weilte, Das Geschick der Tochter, der scheinbar toten. Und er sagte pi fich: „Erwecken will ich Die Dulderin wieder |u würdigem Dasein. Den Siegfried will ich piv Welt entsenden, Der meiner Brunhild, entbrennend in Winne, Ium Kelter wird, fie wach zurück Ins Leben geleitet und ihr den Adel Iurückerobert als Edelritter." So sagte der Kse mit sinnendem Ernst. Und es wurde geboren rin wrltenbürgrr Im Norden Deutschlands, dem die Vornrn Ein heldenhaftes Geschick erschauten. Und inr Stillen wuchs er und wurde starb Und reiste heran pnn rüstigen Kecken, Der Furcht nicht bannte, dem Kamxf mit Feinden Zu keiner Zeit fich zagend entzog. Und Wodan gewahrte mit Wonne das wachsen Des herrlichen Kecken und rannte geheim Ins Ohr ihm die wrldung vom Elend Germania«: „Du sehnender, sinnender Siegfried, sammle Die Kräfte zeitig für die Kriege der Zukunft Und alle die Taten, welche du hm sollst, Um frei zu machen die maidlichr Frau, Die lange des herrlichen Helden harrte, Der liebend erwecken sie würdezum Leben,
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Flns Bot und Grämen zu neuer Größe. Sie führen würde mit festem Willen; Hut die Tochter Germania tapferen Mutes Wir, schöner geworden, wieder pi schenken. Erhebe drin Her; und erhalt' es für Hohes! Ich will dich segnen, wackrer Siegfried; Ich will dir weisen den Weg zur Wohnung Der Tieserschöpflrn, der scheinbar Toten, Die nur vom Dnsse des kühnsten Dämpfers Geweckt und gemeistert pi werden vermag." ' So raunte Wodan dem werdenden Biepm Ins Vhr; ulld ernst-gelehrig lauschte Der Dnsrrwählte dem alten, weisen, Des göttlichen Banges beraubten Gölte. Dann kam der Tag, da der tapfere Dämpe, Durch nichts geblendet, mit kühlem Blute, Besonnen begeistert und sehend begann Derr Weg pi wandeln, den Wodan gewiesen. Und er girng, vom sörderlldell Gotte geführt, Im Bewusstsein der Sendung mit gewappneter Seele Dem Ziel entgegen zu günstiger Zeit. Und gewaltige Feuer entfachte Wodan Um dir Stätte, wo still die Waid Gernlania Wit geschlossnen Lidern schlafend lag. Und Otto der Deutsche, der ernste Denker Und königlich hehre Dämpfer und Held, Erschaute die Stätte, wo still die Schöne, Von flackernden Jhunmim umbrandet, wie Vrumhild, Bewusstlos harrte des wehrhaften Helden, Der wirdrrerwecken nrit kühnen Nüssen Sie sollte pi seeligem, sonnigem Sein. Und er gieng durchs Feuer, da begonnen die Fehde, Der männermordrnde Dampf der Dönige, Den Wodan geweiht zum Sieg für die Seilligem.
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Und mit mächtigen Schritten durchmaß er die Schranken Und ruhte nicht eher, bis endlich errungen Der köstliche Preis und int Kuss er dir prächtige Waid Germania wach geweckt. Und sie sah mit Staunen den vor ihr Stehenden, Wit zärtlichen Augen den Entzauberet an, Der derr Weg durchs Feuer wagend gesunden, Und jetzt, vom Zauber der Jungsrau bezwungen, Stumm ulld besangen vor ihr stand. Wit entzückender Anmut aber zog sie Dell sittigell Helden ans Herz und sagte: „Dir dank' ich, Edler, das neue Dasein, Das null ich genießen will mit Wonne. Doch du mufft Nlit nlir sein, Ersehnter; Denn ich dünkte mich elend ohne dich. Du hast mich erweckt — ich will dir gehören — So sei uleill Kaiser, du kühner Siegsried, Ulld lass dich bekrönen mit meiner Krone." Doch Otto der Deutsche dankte der Einzigell Beschämten Sinnes und sagte bescheiden: „Ich hab' dich erweckt und will dich hegen, Will denken für dich so lang' ich lebe, Die Kräfte mir dauern; jedoch die Krone Gebührt einem Andern, dem geborenen Ersten, Dem ernst ich diene, dem ich Alles verdanke. So heiße denn »Kaiser' mein König und Herr; Und ihm, denl Bekränzten, eigne die Krone." Da neigte Germania nahe den Wund Zu den Kippen des Kühnen und kissste sie lange. Dann reichte sie huldvoll ruhig die Hand ihm Und ließ von ihm gelassen sich leiten Zum harrenden greisen Herrn des Großen, Dem ganz ihres Herzens Gunst gehörte. Voll Ehrfurcht aber stand nun der starke,
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Von Wodans Huld umwobene Held Vor dem greisen König, als Kaiser ihn grüßend. Er gab dem Bekränzen die goldene Krone, Die herrlich zierte den Hohenzollern, Und sagte: „Siehe die Waid Germania Dem Keller und Hüler des Keichrs hnld'gen." Und gnädig sah der begnadele Bescher Des edelsten Kleinods verklärten Fluges Und gehobenen Herzens dir Huldigung der Holdem Als aber das Ende des einzigen Tages Gekommen, da krhrle zum wartenden Wodan Germania, männlich gerüstet, zurück. Weil Siegfried versagt ihr die Winne, so mied ste's, In zarter Gewandung als Weib stch zu zeigen, Und war, unbräutlich, nun wieder Brunhild. Wit Wodan, welcher dir würdige Tochter Rls froher Vater freudig rmpfieng, Wechselte dann str bedachte Worte. Von Glück und Verdienst, von Dank und Undank Sprachen ste lange, bis lustig rrsprühten Im fernen Osten die Funken der ersten, Über das aufgrrichtele Reich Segnende Strahlen streuenden Sonne.
¥ Bismarck. 1. Hoch ragt feine Gestalt vor Rllen; und stehe, dem Dünkel, Der nichts Großes verehrt, beugt er den störrigen Hals.
2. Hätte das Große die Wacht nur immer! Wir sähen wol niemals Jenes erbärmliche Spiel: Größe vom Pöbel verhöhnt.
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