Fregattenkapitän Nerger - SMS Wolf


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Badische Landesbibliothek Karlsruhe Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe

S.M.S. Wolf Nerger, Karl A. Berlin, 1918

urn:nbn:de:bsz:31-90183

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S . M . S . Wolf

Alle Rechte , auch das der Uebersetzung . Vorbehalten. Copyright 1918 bt) August Scherl G . m . b. H ., Berlin.

Vom Kommandanten Fregattenkapitän

erger

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Mit 73 Äildern nach photographischen Aufnahmen

^l. bis

ioo. Tausend

Druck und Verlag August Scherl G . m. b. H. /Äerlin

A

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Inhalt Seite

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Ausfahrt . Unter der Linie . Minen . Ein alter Bekannter . „Wolf" jagt weiter . Innere Explosionen . Anita . Captatn Donaldsen . Die Gefangenen brechen aus Die gestörte Nachtruhe . . . Hitachi Maru Unsere Menagerie . „Wölfchen" . Die Gefangenen . - -. Wasser im Raum . Heimkehr

.

. r. . . . .

. .

7 15 23 32 41 54 59 66 73 79 . 82 . 93 99 107 126 . 141

Die Ausfahrt Mein Befehl lautete, in fernen Meeren, vor allen Dingen im Indischen Ozean, die feindliche Schiffahrt zu stören, Handelskrieg zu führen und andere Kriegsmaßnahmen , wobei in erster Linie Minenlegen in Betracht kam, auszuführen. Zum festgesetzten Termin liefen wir aus . Die Fahrt dauerte nicht lange. Noch innerhalb der deutschen Vorpostenlinien mußten wir kehrt wachen, weil in einem der Kohlenbunker Feuer ausgebrochen war , das auf einen anderen Bunker übergegriffen hatte und großen Umfang anzunehmen drobte. Auf See war dem Brande nicht beizukommen, weil ein Raum unter Wasser gesetzt und ein Teil der Kohlen entfernt werden mußte. Es war an einem Freitag . Natürlich würden die Leute nun beim Umkehren sagen Wesbalb hall du den alten seemännischen Aberglauben nicht berück¬ sichtigt und an einem Freitag auszulaufen versucht? Im Hafen konnte der Brand bald gelöscht, der Scha¬ den wieder wettgemacht werden, und nach einigen



8 —

Tagen , am 30 . November 1916, versuchten wir die Ausreise zum zweiten Male. Es herrschte dichter Nebel , als wir uns früh mor¬ gens zum Auslaufen anschickten. Die Mastspitzen der Schiffe verschwommen in dem grauen Schleier , kaum auf dreißig Schritte war etwas zu sehen. Wir mußten Als das Wetter dann im Laufe also noch warten des Vormittags aufklarte , wurde Anker gelichtet. Umsonst. Auch diesmal wieder mußte „Wolf ", eben als er Kurs ausgenommen hatte , zurück, weil der Nebel , der sich nur auf kurze Zeit verzogen hatte, doppelt stark einsetzte und so dick wurde , daß der Marsch durch die eigene Minensperre der Gefahr wegen nicht fortgesetzt werden konnte. Aller guten Dinge sind drei , und so wurde es ein drittes Mal versucht, sobald es etwas Heller geworden war . Wir mußten zwar auch jetzt noch ab und zu, wenn es zu diesig wurde , die Fahrt wesentlich ver¬ mindern ; gegen Abend aber gelang es uns , den Marsch endgültig anzutreten. In geringem Abstande wurden die eigenen Vor¬ postenschiffe passiert . Hatte es sonst bei ähnlichen ein Grüßen hüben und drüben Unternehmungen gegeben , so sahen wir jetzt davon ab ; es wurde kein Abschied getauscht. Natürlich waren die Vor¬ posten vorher vom Auslaufen verständigt worden. Sie wußten aber nur , daß ein deutsches Schiff passieren werde . Wer es war , wohin und zu welchem Zweck es ging , mußte ihnen , da das Unter-

nehmen unbedingt geheimzuhalten wac, ver¬ schwiegen bleiben. Eine kurze Weile noch sahen wir sie achteraus, dann verschwanden sie allmählich unter der Kimm — das letzte, da» uns mit der Heimat noch verband, von der wir voraussichtlich auf lange Zeit nichts mehr sehen sollten. Bei schönem, klarem Wetter ging es durch die Nordsee. Von den englischen Überwachungsstreit¬ kräften war nirgends etwas zu sehen, doch beobachtete unsere Funkentelegraphie starken Verkehr feindlicher Schiffe, die in ziemlicher Nähe stehen mußten. Wir fuhren mit höchster Fahrt , wobei ich allerdings gleich erwähnen muß, daß unser Hilfskreuzer nur über die geradezu lächerliche Geschwindigkeit eines Durch¬ schnittsfrachtdampfers verfügte, das heißt: etwa 10 Seemeilen in der Stunde lief. Vorläufig ging alles glatt, wir waren aber auch kaum in die eng¬ lischen Sperrlinien eingetreten. Bald änderte sich das Wetter, und wir be¬ kamen einen Sturm aus Nordost, so daß „Wolf" gezwungen wurde, mit der Fahrt herunter zu gehen. Wir machten sieben ganze Meilen in der Stunde! Mitten in der feindlichen Linie ! Es sollte später noch ärger kommen. Wir hatten für die voraussichtlich sehr langeReisedauer eine Ausrüstung an Bord genommen, die den Hilfskreuzer so sehr über die normale Lademarke be¬ lastete, daß seine Lage leicht kritisch werden konnte. Der unfreiwillige Aufenthalt, den wir hier erlebten,

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war mir auch aus anderen Gründen nicht angenehm. Konnte es doch dadurch eintreten, daß einzelne Ab¬ schnitte der Sperre zu ungünstigen Zeiten passiert werden mußten. Wie dem aber auch sein mochte: in erster Linie kam es darauf an, daß das Schiff Glück hatte. Bei unserer geringen Geschwindigkeit muhten wir schon in dem Augenblick verloren sein, in dem wir vom Feind gesichtet wurden ; denn er hatte immer reichlich Zeit, genügende Streitkräfte heranzuführen. Trotzdem hegte ich keine Sekunde Zweifel an dem guten Ausgang des Unternehmens . So felsen¬ fest war ich von meinem Glück überzeugt. Das kleinste feindliche Fahrzeug war mir, selbst wenn ich mit äußerster Geschwindigkeit fuhr, an Schnelligkeit über¬ legen und mußte mich einholen. Hätte es doch selbst genügt, dem „Wolf" Verhängnis zu bringen, wenn einer der im feindlichen Bewachungsdienst tätigen Fischer feindlicher und neutraler Nationalität uns bemerkt und drahtlos gemeldet hätte. Das Glück ist uns auch auf der ganzen Reise treu geblieben. Es ging sogar soweit in seiner Gunst, daß kleine Unglücks¬ fälle und unangenehme Ereignisse, die uns zustießen, wie z. B . Verzögerung in der Erlangung einer Zu¬ fuhr, uns schließlich doch zum Guten ausfchlugen. Nach einigen Stunden wurde das Wetter besser. Der Sturm flaute ab, die Dünung beruhigte sich, so daß sofort wieder volle Fahrt ausgenommen werden konnte. Wir hatten aber zu früh frohlockt. Kurze Zeit später setzte ein neuer Sturm aus west-

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licher Richtung , ein, der uns abermals zwang stillzu¬ liegen . Diesmal kam es noch ärger als zuvor. „Wolf " arbeitete sehr stark. Jeden Augenblick schlug krachend ein schwerer Brecher auf Deck, das Schiff schlingerte und stampfte , sodaß selbst ein Sitzen in der Kajüte zur Unmöglichkeit wurde . Tische und Stühle flogen durcheinander , man konnte nur essen, wenn man den Teller krampfhaft in der Hand hielt. Und keine Aussicht auf Besserung . Unaufhörlich rollten die schweren Seen heran , die Luft war von erfüllt , das Schiff zitterte unter der Salzstaub Wucht der Brecher . Eine See riß ein Rettungs¬ floß mit Kalziumbeleuchtung über Bord . Wir hatten darauf nicht geachtet und waren nicht wenig erstaunt, als plötzlich dicht neben dem Schiff eine hohe, blen¬ dend helle Flamme erschien, die langsam mit dem Winde achteraus trieb . Gleich darauf flammte noch ein zweites Licht an Deck selbst auf : und das alles in einer Nacht , in der es darauf ankam , mög¬ lichst abgeblendet zu fahren , um die Sperrlinien un¬ bemerkt zu passieren . Das Kalziumlicht erleuchtete die See taghell , die Lichter aufDeck wetteiferten an Glanz. Ihnen konnte allerdings trotz des schweren Wetters bald der Garaus gemacht werden . Wir opferten den wenigen mitgenommenen Sand , um sie zu löschen. Gegen die Beleuchtung auf der Wasserfläche hin¬ gegen waren wir machtlos . Sie trieb ruhig weiter, so daß etwa eine Stunde lang die Position des Schif¬ fes in der dunklen Nacht wunderschön angezeigt war. Zum Überfluß setzte jetzt schweres Schneetreiben ein.

Die Temperatur sank erheblich. „Wolf " war bald in Eis und Schnee gehüllt und der Verkehr an Deck fast unmöglich geworden . In diesem Zustand des Vereist¬ seins — Geschütze und die gesamte Armierung , so¬ weit sie an Deck stand , waren völlig in Eis gehüllt — hätte es beim Zusammentreffen mit einem Feinde großer Mühe bedurft , unsere Waffe zur Wirksamkeit zu bringen. Als wir dachten, nun aufatmen zu können , da der Wind nachließ , sollten wir wieder eines Besseren be¬ lehrt werden . Kaum war das Minimum passiert, aus nörd¬ als ein neuer orkanartiger Sturm licher Richtung einsetzte, der mehrere Stunden an¬ hielt . Wir mußten wieder beidrehen und hatten diesmal einen Gesamtverlust von zwanzig Stunden. Zeitweise wurde die Fahrt in der Nordsee gesetzten allen mit und mit allen Lichtern aus¬ Decksaufbauten erleuchteten hell und Lampen geführt . Das sollte den Anschein erwecken, als ob ruhig seines irgendein neutraler Personendampfer Weges zog.. In jener Nacht freilich, als es darauf ankam , ganz ungesehen zu bleiben , da das Schiff in einer Gegend stand , in der Handelsverkehr sonst nicht besteht, war uns die Helle Erleuchtung durch das Kalziumfloß nicht gerade angenehm . Endlich waren wir durch die englische Sperre hindurch und konnten unsere Fahrt fortsetzen. Das Schiff bewährte sich während der Stürme , deren wir noch eine ganze Reihe zu bestehen hatten , glänzend , obgleich es schwer überlastet war . Ein Umstand , der später sogar das

allgemeine Staunen der feindlichen und neutralen Kapitäne und ihren Neid erregte. Hatte der Sturm einige Stunden nachgelassen oder war er gänzlich abgeflaut , so kam er sicher kurze Zeit darauf mit verstärkter Wucht zurück, und ein neues Minimum erreichte unser Schiff . Es war ge¬ radezu merkwürdig , daß diese Minima stets über den „Wolf " hinweggingen . Das hätte eigentlich die Lei¬ tung etwas in Verruf bringen können, da es den An¬ schein gewinnen muhte , als ob ich das Schiff niemals richtig geführt hätte . Aber alle Kunst war umsonst. Die Minima verstanden es mit den absonderlichsten Sprüngen , stets das Schiff zu erreichen , und waren ersichtlich viel Mehr um uns bemüht als unsere Feinde. Das war mir , offen gestanden , auch bedeutend lieber. Tanz heil waren wir natürlich nicht davonge¬ kommen . Während der letzten Tage war eine Menge Geschirr in Scherben gegangen . Ich hatte anfangs die Befürchtung , daß wir bei der großen Zahl der zu erwartenden Gefangenen mit dem Bestände nicht aus¬ reichen würden . Meine Sorge erwies sich später aber als grundlos , da die feindlichen Schiffe so liebens¬ würdig waren , uns reichlich zu versehen . Auch ver¬ schiedene andere kleine Schäden waren unserm „Wolf" zugefügt worden . Der Sturm hatte ihn tüchtig ge¬ zaust . An einer Stelle war ein Stück der Reeling ein¬ gedrückt, das aber mit Bordmitteln wieder gut repa¬ riert wurde . Waren wir doch mit den nötigen Werft¬ mitteln ausgerüstet und konnten alle Arbeiten in kür¬ zester Zeit aurführen.

14 Am 10. Dezember hatten wir endlich den freien Atlantik erreicht. Sofort nach Passieren der feind¬ lichen Bewachungslinie wurde ein Kessel außer Be¬ trieb gesetzt. Sparen mit Kohlen ^ mit Wasser , Lebens¬ mitteln , Inventar und Material war überhaupt das erste Gebot der Reise.

Unter der Linie Die nächsten Tage brachten nichts Aufregendes. Auf verschiedenen Kursen zwischen Amerika und Eu¬ ropa wurden Dampfer gesichtet, denen ich aber stets auswich . Die Mannschaft , die über meine Absichten im unklaren geblieben war , schüttelte den Kopf über mein Verhalten . Sie war allgemein enttäuscht dar¬ über , daß ich den Schiffen auswich , statt sie zu nehmen. Trotzdem aber blieb die Stimmung an Bord gut, wenn wir auch über besondere Gunst des Wetters nicht zu klagen hatten . Die schlechte Witterung hielt während des größten Teiles der nordatlantischen Fahrt an . War bisher allgemeine Hochspannung gewesen, so kam es bald zu größerer Beschaulichkeit. Es trat eine Periode ein, die verhältnismäßig lang¬ weilig war , wenngleich wir Muße hatten , uns etwas mehr mit dem Äußeren unseres Schiffes zu be¬ schäftigen. „Wolf " war ein gewöhnlicher Frachtdampfer, allerdings von bester deutscher Bauart mit vorzüg¬ licher Maschine . Er war 135 Meter lang , 17 Meter breit , sein Tiefgang betrug bei der Ausreise

8% Meter . Er war etwa 6000 Brutto -Register -Tonnen groß und verfügte über eine Besatzungsstärke von über 350 Köpfen . Wir besaßen eine Armierung , die einem kleinen Kreuzer ohne weiteres gewachsen war; unsere Ausgabe aber verlangte , daß wir es möglichst wenig auf eine solche Probe ankommen ließen . Selbst ein siegreicher Kamps hätte uns vermutlich soviel von unserer Leistungsfähigkeit genommen , daß wir ohne Stützpunkt nur noch kurze Zeit den Handelskrieg hätten betreiben können. In den Roßbreiten stießen wir auf das trei¬ bende Wrack eines Segelschiffes , das ganz merk¬ würdig aussah . Es war halb eingedrückt, aus¬ gebrannt und entmastet . Nur am Bugsprit hingen noch die Fetzen vom Klüver herunter . Der Name Wir sahen es uns lautete „Esberne Snare ". der hohen Dünung Wegen . von allen Seiten an Im war es nicht möglich, an Bord zu gehen . übrigen lag für uns gar kein Grund vor , dieses Schisfahrtshindernis zu beseitigen , da es ja eigentlich Außerdem nur die feindliche Schiffahrt störte . hätte eine Vernichtung nur durch Opfern von Mu¬ nition geschehen können . Das wollte ich um so we¬ niger , als ja der englische Premierminister im Parla¬ ment gesagt hatte , der Krieg würde noch zwanzig Jahre dauern . Da wollte ich natürlich mit meinen Vorräten Haushalten. Am Weihnachtsabend gab es eine Feier , der das Wichtigste, der Tannenbaum , fehlte. Auch Geschenke und dergleichen hatten wir nicht an Bord . Wäre doch

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Schnee und Eis im Ilordaklantik.

Vorschiff des „Wolf".

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Waffenreinigen an Bord.

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17 durch die Beschaffung dieser Sachen von vornherein darauf hingewiesen worden, daß wir Weihnachten über unterwegs fein würden, und da die Bestimmung und die Dauer der Reife unbedingt verschwiegen bleiben mußten, hatte ich von Vorbereitungen zum Fest abgesehen. Jeder Mann aber fügte sich, keiner dachte daran , daß es anders sein konnte. Persönliche Wünsche traten völlig zurück hinter dem Gelingen des Ganzen. Man half sich, sogut es eben ging. Aus Holz und Kabelgarn wurden Bäumchen zurechtgemacht, grüne Farbe verlieh ihnen eine entfernte Ähnlichkeit mit dem, was wir zu Hause als Tanne bezeichnen. Kerzen hatte es reichlich gegeben, auch kleine elek¬ trische Birnen wurden benutzt. Manche dieser Kunst¬ werke sahen kleinen Ungeheuern ähnlicher als Bäu¬ men, aber mit etwas gutem Willen geht alles. Es wurden lustige Weihnachtszeitungen bei Offizieren und Mannschaften herausgegeben, das Essen war gut und reichlich, und die frohe Stimmung an Bord ließ Wehmut gar nicht auskommen. In der Offiziersmesse wurde die Feier allerdings ein wenig gestört, als unser herrlicher Baum — er sah wirklich ganz gut aus — plötzlich durch Zugluft in Brand geriet. Es passierte aber weiter nichts. Zwar fehlte zur Weihnachtsstimmung die sonst übliche Temperatur und der Schnee, denn wir hatten an¬ nähernd 30 Grad Wärme, doch liehen wir uns da¬ durch nicht stören. Nach einer kleinen Kirchenandacht hielt ich eine Ansprache, die nicht in einem Hurra auf das Christk . M. S . . 39»«'

g

18 An¬ kind, sondern mit einem stillen Gedenken an die gehörigen zu Hause ausklang. Eine Zeltlang war unsere Feier durch das Er¬ in scheinen eines Fahrzeuges gestört worden , das Funk¬ Aus . einigem Abstand an uns oorbeizog hie sprüchen entnahmen wir auch in jener Nacht , daß sie in und da verschiedene Kreuzer tätig waren . Ob lagen, Verde Kap Hafen Fahrt oder im neutralen wurde nicht ermittelt. Die Silvesterteier . die sonst in Deutschland ziem¬ an lich geräuschvoll vor sich zu gehen pflegt , verlief Bord still und ruhig. Wir näherten uns allmählich dem Äquator . Ich selbst war wiederholt bis in die Nähe gekommen, ich darüber hinaus allerdings noch nicht. So mußte statt¬ hier der an also zur Freude der Mannschaft schon findenden Linientarife teilnehmen , obgleich ich mit als Fähnrich eine Nottaufe auf dem Wendekreis hatte. allen ihren Freuden und Qualen durchgekostet Damen, die Feierlichkeiten Leider fehlten bei den bei solchen An¬ die sonst auf Passagierdampfern lässen eine große Rolle spielen . Es gab natürlich auch Drückeberger , die unter allerlei Vorwänden Das versuchten , sich der Teilnahme zu entziehen . schon , behauptete hall aber nichts . Jeder , der einmal über den Äquator gefahren zu sein, mußte Tauf¬ die Beweise erbringen , d h. entweder seinen präsentieren; schein vorzeigen oder die Taufzeugen be¬ konnte er das nicht, dann durste er sicher sein, sonders scharf vorgenommen zu werden.

-

19

Abends vorher erschien Triton in einem Phantasiekostüm — ich hatte den Verdacht , daß es hauptsächlich aus Bettlaken bestand — an Bord » ließ sich bei mir melden und erklärte , im Aufträge von Gott Neptun zu kommen. Seine Majestät würde sich das Ver¬ gnügen machen, das Schiff zu besuchen, mit seinem ganzen Hofstaat zu erscheinen und die feierliche Taufe aller Personen der Besatzung , die die Linie noch nicht passiert hätten , vorzunehmen . Er spreche die be¬ stimmte Erwartung aus , daß er mit den ihm zu¬ stehenden Ehren empfangen würde. „Selbstverständlich ", erwiderte ich. Ich rechnete mir seinen Besuch zu hoher Ehre an und würde nicht ermangeln , alles anzuordnen , um ihm den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen . Dann bekam der Außerordentliche Herr Gesandte ein paar Fla¬ schen Bier und Zigarren und zog mit seiner Beglei¬ tung fröhlich davon. Der nächste Tag , an dem die Feier vor sich gehen sollte, zeigte richtige Feststimmung . Die See war ruhig , ganz leicht nur schien der Atlantik zu atmen, und die Sonne brannte von einem wolkenlosen , tief dunkelblauen Himmel herab . Bald erschien dann auch Gott Neptun mit seiner Gemahlin , der edlen Thetis . Der Herrscher der Meere sah in seinem Äußeren dem Abgesandten , den ich am Tage vorher empfangen durfte , verwünscht ähnlich. Bei seiner Toilette sowohl, wie bei der seiner Frau, schienen die Bettlaken eine wichtige Rolle zu spielen. Er trug einen mächtig wallenden Bart , der ihm ein

20 ehrwürdiges Aussehen verlieh . Vom Haupte der Thetis , die einen recht vierschrötigen , kräftigen Ein¬ druck machte, wallten blonde Kabelgarn -Locken bis hinab an Deck. Das Gefolge war reichlich und recht interessant Die schwarzen Trabanten hatten sich mit Kohlenruß eingeschmiert , darüber eine Fettschicht ge¬ legt und glänzten nun fröhlich in der Sonne . Auch ein Hofnarr war vorhanden . Er trug Zylinder und Frack, der vom modernsten Schneider stammte , hatte Froschhände und Froschfüße und trieb allerlei Unfug . Neben ihm zeichnete sich der Hofbarbier aus , der ein ungeheures hölzernes Rasiermesser schwang, und der Prediger , der eine Ansprache hielt. Ich ließ die Mannschaft in Musterungs -Division antreten und führte den ganzen Hofstaat an der Front entlang . Gott Neptun nahm auf dem am Ladeluk her¬ gerichteten Thron Platz und erklärte , jetzt die Taufe vornehmen zu wollen . Ich dankte ihm für sein Er¬ scheinen und sprach nochmals meine Bereitwilligkeit aus , die Taufe an mir und den anderen noch Ungetauften vollziehen zu lassen. Sodann begann die Vor¬ stellung des Personals. Die Taufe ging in der üblichen Weife vor sich. Zu¬ nächst kam ich selbst an die Reihe . Es ging glimpflich ab . Aus zwei Sektflaschen hatten die Leute mit see¬ männischen Kunstknoten und Flechtwerk ein wun¬ Das zusammengebaut . derschönes Doppelglas mußte ich nun nehmen und nach dem Himmel sehen, um die Linie zu erkennen . Da ich dabei die Flaschen hob, rann mir das Wasser , mit dem sie ge-

Linien -Taufe :

Jtepfun mit Gefolge.

'Sjäfe.

Linien -Taufe :

Die schwarzen Trabanten Neptuns.

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Linien -Taufe :

Die Taufe im Badesegel.

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Dord -2Nusik während der Linien -Taufe.

....

21

füllt waren , über das Gesicht, und ich begoß mich von oben bis unten . Milder konnte man wirklich nicht be¬ handelt werden , aber der Kommandant hatte doch auch wenigstens fein Teil bekommen . Den anderen ging es bedeutend schlechter. Neben dem Ladeluk stand ein eineinhalb Meter tiefes Badesegel , das bis oben hin mit Wasser gefüllt war . Dicht daneben hatte der Hofbarbier seinen Seifenschaum untergebracht, der aus allen möglichen schmierigen Sachen bestand. Auf der anderen Seite des Segels,war ein Wind¬ sack ausgeholt . Waren die Leute nun glück¬ lich aus dem Bade , gründlich eingeseift und ab¬ rasiert , dann mußten sie durch diesen Windsack hin¬ durchkriechen. Meinten sie aber , nun das Ende ihrer Leiden erreicht zu haben , dann erlebten sie eine bittere Enttäuschung . Kaum waren sie nämlich im Windsack drin , wurde von hinten und vorn mit einem Feuer¬ löschschlauch Wasser gegeben . Wähnten die Unglück¬ lichen, nun endlich Luft schöpfen zu können , dann stand ein Trabant vor ihnen und schmierte ihnen wieder eine unmögliche Geschichte ins Gesicht. Nachdem die Taufe beendet und alles , vom Ersten Offizier angefangen , vorgenommen , tüchtig eingeseift, mit dem Holzmesfer rasiert und reichlich mit Wasser begossen war , kam der angenehmere Teil der Feier, die Verleihung der Orden . Mir selbst wurde der große Rah -Orden , am Halse zu tragen , zuteil , die Flieger , von denen ich später noch sprechen werde, erhielten Flug -Orden usw. Die Bettelmönche , die Neptun in kluger Voraussicht des Kommenden gleich

22 mitgebracht hatte , traten nun in Tätigkeit . Sie wur¬ versehen, den reichlich mit Geschenken und Zigarren Meeres des Grunde dem auf Personal damit sich das güt¬ Seewasser an als Sachen einmal auch an andern lich tun konnte . Dann dankte ich mit feierlichen Wor¬ ten für die vollzogene Taufe , und der Gott mit seinem Troß verabschiedete

sich.

Minen Südafrika war erreicht . Es war am 16. Januar 1917 , ein ruhiger , schöner Tag , nicht das kleinste Wölkchen war zu sehen, ein Wetter , das ein Ausmachen auf dreißig Meilen bequem zuließ. In den Spätnachmittagsstunden wurde voraus eine Rauchwolke gesichtet. Kurze Zeit nur verging , und wir konnten mehrere ausmachen, bis schließlich sieben Schiffe beisammenstanden. Ein englischer Konvoi , der jedenfalls austra¬ lische Truppen nach Europa transportierte , die dort für das Mutterland bluten durften . Es waren Ozean¬ riesen darunter mit einem und zwei Schornsteinen. Eben wollte „Wolf " sich zum Sprung auf die Beute anschicken, als die Enttäuschung kam. An der Spitze des Konvoi stand ein englischer Panzerkreuzer , dessen Einzelheiten deutlich wahrzunehmen waren . Mit Hilfe unserer Gläser meinten wir , sogar die Menschen an Deck erkennen zu können. Er war gerade im Be¬ griff , für seinen Konvoi die Nachtorder auszugeben. Es war alles so klar auszumachen , daß wir jede Be¬ wegung , jeden Wimpel und die Flagge unterschieden:

mit dem Burschen anzubinden , schien nicht rötlich. So fuhren wir als friedliches Handelsschiff ruhig unseren Kurs weiter , drehten nur ein ganz klein wenig , mög¬ lichst unauffällig , ab, um aus der unbequemen Nach¬ barschaft zu kommen , und zogen unseres Weges , als könnten wir nicht bis drei zählen . Hinterher atmete ich aber doch auf , als der Konvoi in nördlicher Rich¬ tung verschwunden war , ohne von uns Notiz zu nehmen . Ein Kampf mit dem Panzerkreuzer hätte recht übel für uns ausgehen können. Sofort ging es zur allgemeinen Freude der Mann¬ schaft endlich an kriegerische Handlungen . Wir legten noch amselbenAbend die bekannten „Höllenmaschinen " , deren Berührung für Schiffe äußerst peinlich sein soll. Längst schon hatten die Leute erwartet , daß wir aus der Untätigkeit hervortreten würden ; nun hatten sie ihren Willen . In allen Gewässern , die wir befuhren, auf den damals noch stark belebten Dampferrouten arbeiteten wir . Zeitweilig mußten wir sogar dabei Dampfern ausweichen , um uns nicht schon bei Be¬ ginn unserer Tätigkeit zu verraten . Es wäre immer¬ hin recht unschön gewesen, wenn wir Zeugen der Wir¬ kung an Passagierdampfern hätten sein müssen. Wir hatten aber Glück. Lief ein Schiff auf eine unserer Minen , dann waren wir wenigstens allemal aus Sicht . Nachdem wir um Südafrika herum unsere Arbeit vollbracht hatten , setzten wir die Fahrt durch den Indischen Ozean fort , wobei wir uns auch hier wieder zunächst außerhalb der Dampferverbin¬ dung hielten.

25 Unsere Arbeit begann schnell Früchte zu tragen. Am 27. Januar fingen wir einen Funkspruch der Küstenstation Kapstadt auf, der lautete : „Submarines off Capetown" (Unterseeboote querab von Kap¬ stadt). Zunächst erregte die Nachricht, daß unsere U-Boote bereits eine solche Entfernung zurückgelegt und hier gewirkt haben sollten, einiges Erstaunen bei uns . Es war uns nicht ganz klar, wie die sonst in Seefahrtsdingen doch recht gut bewanderten Eng¬ länder zu dieser Annahme kamen. Dann allerdings fanden wir des Rätsels Lösung. Wir hatten es hier mit unseren eigenen Kriegsmahnahmen zu tun , und zwar scheint, wie wir später erfuhren, uns ein beson¬ derer Erfolg zuteil geworden zu sein. Es wurde näm¬ lich behauptet, daß das zweitgrößte englische Handels¬ schiff, die „Aquitania ", 46 000 Tonnen groß, mit 10 000 Mann australischen Truppen , dort verlorengegangen sei. Wir waren natürlich nicht dabei, so daß wir nicht tatsächlich angeben können, ob es die „Aquitania " oder ein anderes Fahr¬ zeug war , um das es sich handelte. Gefangene aber, die später an Bord kamen, berichteten, sie wüßten ganz genau, daß dieses Schiff um jene Zeit in der Gegend um Südafrika herum mit etwa 10 000 Mann verlirenging . Eine weitere Bestätigung ist vielleicht, daß später im englischen Parlament die Anfrage an den Marineminister gestellt wurde, ob er wisse, daß ein Dampfer der Cunardlinie vernichtet und verloren¬ gegangen sei, und daß jener Herr in der üblichen Weise antwortete, es sei nicht „opportun ", darüber zu

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sprechen. Auch nachher noch wurden uns durch Ge¬ fangene ähnliche Aussagen gemacht. Die Engländer tappten vorläufig völlig im Dunkeln . Ihre erste Annahme , daß es sich um deutsche U-Boote handele , ließen sie bald fallen , be¬ gannen aber nun , neutrale Schiffe zu verdächtigen, Minen gelegt zu haben . Es wurden sogar in eng¬ lischen Häfen Kapitäne neutraler Schiffe monatelang festgehalten , große Untersuchungen eröffnet und An¬ klage gegen sie erhoben , sie hätten Minen gelegt. Der Geburtstag des Kaisers wurde in der üblichen Weise mit Ansprachen , Hurra und Theater -Vorfüh¬ rungen derMannschaftbegangen , wobeitrotzdesschlingernden Schiffes nicht einmal das Stellen der Pyra¬ mide und der Riesenschwung fehlten . Es kamen dann wieder stillere Zeiten , und des Dienstes gleichgestellte Uhr trat in die Erscheinung . In erster Linie gingen wir an die Instandsetzung des Schiffes , das nach den schweren Stürmen , die immer wieder von Zeit zu Zeit auftraten , gelitten hatte . Auch Kohlen mußten von Zeit zu Zeit aus den Lagerräumen in die Bunker umgetrimmt werden . Gefechtsübungen wur¬ den abgehalten , es wurde exerziert , die Offiziere hiel¬ ten auf Wunsch der Leute Borträge über den Kampf in Ostafrika , trugen Geographisches und Natur¬ wissenschaftliches über die durchfahrenen Meere vor . Dabei blieb noch immer reichlich freie Zeit . Dann spielten die Leute ihr Bleilatsch oder hörten der Musik zu. Die Bordkapelle hatte sich aus Dilettanten ge-



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bildet . Allmählich aber im Laufe der langen Fahrt waren die Leute so eingespielt , daß sie wirklich Gutes leisteten. In der Maschine zeigten sich einige kleine Schäden . Während der Reparatur lagen wir ge¬ stoppt . Da sich um das Schiff eine Menge Albatrosse sammelten , fertigten die Leute kleine Angeln , um die Tiere zu fangen . Ein dreieckiges Stück Eisen wurde mit Speck bekleidet und an langer Leine über Bord geworfen . Schnappten die Vögel nach dem Köder, dann blieben sie mit ihren krummen Schnäbeln haken und konnten so an Deck gehievt werden. Viele Dampfer , die in diesen Gegenden fahren, fangen die Vögel und versehen sie mit einem Abzei¬ chen, meist einem Ring , auf dem der Name des Schif¬ fes und sein Standort eingekratzt ist. Werden die Tiere später von einem anderen Fahrzeug gefangen, dann kann festgestellt werden , welche Strecke sie zu¬ rückgelegt haben . Selbstverständlich wichen wir von diesem Brauche ab , da wir keinerlei Interesse daran hatten , daß irgendein Schiff erfuhr , wo wir an einem bestimmten Tage gewesen waren . Wir setzten unsere Gefangenen daher alle wieder ohne Abzeichen in Frei¬ heit . Auch andere Besucher gab es bald : Haifische. An Abwechslung fehlte es nicht. Sv hieß es eines Tages : „Mann über BordI " Zwar handelte es sich nicht um Menschen , sondern nur um ein paar Enten. Die Wiedererlangung dieser Tiere war aber äußerst wichtig, da sie auf dem Küchenzettel eine große Rolle



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spielten . Es gelang auch, zwei wieder an Bord zu bringen. Durch den Indischen Ozean fuhren wir weiter auf Ceylon zu . Hier hatten wir einen von den berühmten Mauritius -Orkanen zu bestehen, der , wie wir es schon gewöhnt waren , seinen Kurs gerade wieder im richti¬ gen Augenblick so änderte , daß das Minimum genau über „Wolf " hinwegging , obgleich er damit gegen alle Beobachtungen der letzten Jahrhunderte verstieß . War ihm das übrigens zu verdenken ? Verstieß denn nicht auch die „Wols "-Fahrt gegen alle Bräuche der Seefahrt ? Die See war so aufgewühlt , daß sie zu kochen schien, die ganze Luft war von sal¬ zigem Gischt erfüllt . Jetzt aber , wo bereits zahl¬ reiche Minen abgegeben und die Kohlenbunker er¬ leichtert waren , zeigte sich, wie glänzend das Schiff lag. Wir kamen so gut weg , daß kaum ein Spritzer an Deck schlug. Schnell , wie der Orkan gekommen war, verschwand er wieder , und tagelang lag der Ozean so ruhig und still, als hätte es nie einen Sturm gegeben. Mitte Februar ungefähr standen wir in der Ge¬ gend von Ceylon . An den verschiedensten Plätzen der Indischen Küste wurden Minen geworfen , deren Wir¬ kung wir z. B vor Colombo und Bombay bald er¬ fuhren . Vor Colombo hatten wir während unserer Arbeit recht unangenehme Augenblicke. Wir gingen nämlich beim Minenlegen mehrfach so dicht unter Land , daß wir in die Wirkungsweite der Scheinwerfer kamen . Eben waren wir dicht an der Hafenein¬ fahrt dabei , eine Mine nach der andern über Bord zu

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Gefangener Albatros.

Gefangener Haifisch wird zerlegt.

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werfen — die Nacht war dunkel und für unsere Arbeit besonders geeignet — als von Land her plötzlich zwei Scheinwerfer aufflammten und das Dunkel zu durch¬ suchen begannen. Wie gebannt verfolgte das Auge die Lichtbahn, die näher und näher heranrückte. Eine Sekunde noch, dann waren wir gefaßt. Im nächsten Augenblicke brach ein blendender Lichtstrom auf uns herein und lieh alle Einzelheiten an Deck so deutlich erkennen, daß die an Land sofort wissen mußten, was anlag. Es ereignete sich aber nichts. Fast eine ganze Minute , die uns allerdings unendlich viel länger er¬ schien, verweilte der Scheinwerfer auf uns , um dann weiter zu schweifen. Wir hatten uns in unserer Ar¬ beit nicht eine Sekunde stören lassen. Hier lief schon am folgenden Tage die „Worcestershire", ein Schiff von 7000 Reg.-Tonnen, auf. Als Erklärung dafür gaben die Engländer in einem Funk¬ spruch an, es hätte eine Explosion im inneren Lade¬ raum stattgefunden, das Schiff fei etwa sieben Meilen von Colombo entfernt gesunken. In Wirklichkeit aber standen sie anfangs vor einem Rätsel, selbst Seeoffi¬ ziere wußten nicht, was sie aus dieser geheimnisvol¬ len Sache machen sollten. Man witterte wieder At¬ tentate und beschuldigte eine größere Anzahl von In¬ dern und Neutralen , Höllenmaschinen in dem Schiff verborgen oder Minen gelegt zu haben. Gegenmaßnahmen waren vorläufig noch nicht getroffen worden. Dazu mußte erst auf dem gleichen Punkte wenige Tage später ein zweites Schiff, der „Perseus ", Die von etwa gleicher Größe, auflaufen.

mLeute wurden , ebenso wie dies , beim „Worcestershire " der Fall gewesen war , gerettet und in Colombo an Land gebracht , chatte man aber die Passagiere und die Besatzung der „Worcestershire" noch frei umhergehen lassen, dann machte man es diesmal anders ; sie wurden alle streng überwacht und vom Publikum und der indischen Bevölkerung abgesondert , damit nicht Einzelheiten über den „Un° glücksfall" bekannt und die Minen von den chöllenmafchinen zerstört würden . Man fürchtete wohl für das englische Ansehen und wollte die Entrüstung ver¬ meiden , die sich darüber erhob, daß die Engländer nichts gegen ähnliche Unfälle getan hatten . Müßig sind sie ja wohl nicht geblieben , trotzdem ist es ihnen auch weiterhin nicht gelungen , Schiffsverluste zu ver¬ hüten . Aus Nachrichten , die wir später auffingen, geht klar hervor , daß vor Colombo noch eine größere Anzahl von Schiffen , darunter , wie englische Blätter selbst berichten , mehrere Liner , also größere Schiffe, verlorengegangen sind. Es hieß damals in demArtikel, der darüber berichtete , daß die „Mongolin " , die mo¬ natelang später , erst im Juni , auf unsere Minen auf¬ lief, nicht der einzige Liner sei, der treibenden Minen zum Opfer gefallen sei. Es seien während des Südwest -Monsuns noch andere Liner dort durch trei¬ bende Minen verlorengegangen. In Bombay wurde nach kurzer Zeit bekanm , daß Verluste durch Minen eingetreten waren . Hier nah¬ men wir zum ersten Male einen offenen Funkspruch auf , ein Minenfeld wäre an einer ganz bestimmten

MStelle . Sie hatten es also heraus . Der Zusatz , den er¬ sie machten , durfte uns mit stolzer Genugtuung füllen . Sie drahteten nämlich in alle Welt : „ Port is closed " (Der Hafen ist geschlossen ) . Unsere „Höllenmaschinen " begannen zu wirken.

Ein alter Bekannter Unsere Aufgabe in dieser Gegend war erfüllt . Wir hatten alle vorgesehenen Gebiete mit Minen verseucht, bereits eine ganze Anzahl von Erfolgen selbst beob¬ achtet und durften jetzt ruhig die Wirknug unserer Tätigkeit abwarten . Einmal mußten die Engländer ja doch dahinterkommen , wer eigentlich hier sein Un¬ wesen getrieben hatte . Und je entfernter wir dann waren , um so besser für uns . So dampften wir also weiter und wandten uns dem Kreuzerkrieg zu, um den feindlichen Handel nun auch auf andere wir, waren Weise zu schädigen. Ausgerüstet wie ich bereits erwähnte , genügend , um es mit einem Gegner aufzunehmen . Wir besaßen sieben 15-Zentimeter -Geschütze und vier Torpedorohre . So¬ wohl die letzteren wie die Kanonen waren so ange¬ bracht, daß es bei nicht genauerer Untersuchung schwer gehalten hätte , im „Wolf " etwas anderes als einen harmlosen Frachtdampfer , der friedlich seines Weges zog, zu argwöhnen. Es war am 27 . Februar . Wir standen zwischen Aden und Colombo , als wir in der Morgendämme-

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Englischer Dampfer „Jumna

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„3umna“ wird versenkk.

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33 rung einen Dampfer sichteten. Neutrale fuhren hier nicht, da sie, wie wir aus F .-T .-Sprüchen wußten , zur Zeit wieder einmal feit längerem unter allerlei Vorwänden in den englischen Häfen fest¬ gehalten wurden : es konnte sich also nur um einen Feind , einen Engländer , handeln . Ich wurde geweckt und kam auf die Brücke. Der Bursche , der dort in etwa zehn Seemeilen Entfernung fuhr , mutete uns, ohne daß wir uns vorerst den Grund erklären konn¬ ten , seltsam heimisch an . Der Schornstein , dieFormen, die Aufbauten . . . . hm , die Sache war seltsam. Später sollten wir des Rätsels Lösung finden und da¬ hinterkommen , daß unser „Wolf " einen Genossen seiner näheren Sippe aufgespürt hatte. Wer immer aber es auch sein mochte, der dort fuhr , ich ließ sofort mitlaufenden Kurs steuern . Un¬ angenehm war , daß er an Geschwindigkeit ungefähr das gleiche leistete wie wir . Allmählich aber ver¬ ringerte sich dank der besseren Kohle, die „Wolf " be¬ saß, die Entfernung , da wir , wenn auch nur langsam, eine kleine Überlegenheit erreicht hatten. Um acht Uhr morgens hatten wir ihn . Ich ließ ihm das Signal machen : „Stoppen Sie sofort , ich schicke ein Boot !" und ging bis auf etwa 1000 Meter an ihn heran . Da ich erkannte , daß er nicht bewaffnet war , unternahm ich vorläufig nichts weiter , sondern wartete , wie er sich benehmen würde. Zunächst geschah nichts . Er stoppte nicht, so daß ich ihm als kleinen Kosthappen einen Schuß vor den Bug feuerte . Das genügte . Wie wenn die Leute £ . » . 6 . . W- ll '

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nur auf diesen Weckruf gewartet hätten, so kamen sie aus den Niedergängen an Deck gestürzt, am Heck stieg die englische Handelsflagge hoch, er stoppte. Später erst wurde mir klar, warum das Schiff nicht schon meinem ersten Signal gefolgt war . Der „Herr Kapitän" befand sich zu dieser nachtschlafenden Zeit nämlich in der Badewanne , und der Erste Offizier hatte „ nicht gewußt, was er machen sollte". Na, das war ja im Augenblick auch ganz gleichgültig. Was mich nur einigermaßen wunderte , war , daß die Leute, sowie sie an Deck erschienen, schleunigst an die Boote stürzten und sie zum Fieren klar machten. Auch das erklärte sich aus den Erzählungen der Leute: die Engländer hatten nämlich die Mär verbreitet, die „Huns" nähmen alle Schiffe, die sie anhielten, ohne Rücksicht auf die an Bord befindliche Besatzung unter Feuer ; sie wollten also wenigstens das nackte Leben retten, bevor ihr Untersatz versenkt wurde. Ich sandte ein Boot mit der Prisenbesatzung hin¬ über, um den Fang etwas näher zu besehen. Na¬ türlich hatte der Kapitän , angeblich aus Befehl der Admiralität , die kurze Zeit dazu benutzt, die Schiffs¬ papiere zu verbrennen . Das nutzte ihm freilich wenig. Schon bei der ersten flüchtigen Untersuchung stellte sich heraus , welch eigentümlicher Instinkt den „Wolf" geleitet hatte. Es war die Stimme des Blutes . Der Bursche, der da drüben auf der Dünung schwabberte, stammte nämlich ebenso wie unser Schiff von der Hansa-Reederei in Bremen her. Die Eng¬ länder hatten ihn, der damals noch auf den guten

— 85 — deutschen Namen „Gutenfels" hörte, zu Beginn des Krieges, als er in Alexandrien lag, widerrechtlich be¬ schlagnahmt, da Ägypten, als unter türkischer Ober¬ hoheit stehend, zu jener Zeit noch neutral war . Sie hatten ihn zum Lldampfer ausgebaut und ihm den Namen „Turritella " verliehen. Seine alte Bezeich¬ nung leuchtete indessen noch unter der Farbe hin¬ durch und war ganz deutlich zu lesen, während man bei uns vergeblich nach dem Namen „Wachtfels" ge¬ sucht hätte. Da lag also „Turritella -Gutenfels" und hatte eine große Ladung Heizöl aus Hinterindien, das für die Mittelmeerflotte bestimmt war , im Bauche. Da mich die Versenkung des schönen deutschen Schiffes dauerte, ließ ich es durch ein hinüber¬ gesandtes Kommando auf feine Brauchbarkeit für Minenunternehmungen untersuchen. Das Ergebnis war günstig. So gingen wir also in See bei ihm längsseit, um ihn auszurüsten. Kapitän und Offiziere waren Engländer , die ganze Besatzung bestand aus Chinesen. Und da China damals noch neutral sein „durste", lag für mich kein Grund vor, die Leute nicht zu behalten. Sie erklärten sich auch gerne bereit, weiter zu arbeiten. Ob englisch oder deutsch, war ihnen gleichgültig, die Hauptsache war die Heuer. Kapitänleutnant Brandes , der 27 Mann , haupt¬ sächlich Maschinen-, F . T-, Signal - und Steuermanns¬ personal mitbekam, erhielt das Kommando über das neueste Schiff der deutschen Flotte , dem ich zur Er3*

innerung an die erste Gefechtstätigkeit in meinem Leben — ich hatte im Jahre 1900 auf dem „Iltis" als Oberleutnant unter dem jetzigen Admiral Lans an dem Kampf gegen die Takuforts teilgenommen — den Namen „Iltis " gab. Das Personal wurde mit Handwaffen ausgerüstet, außerdem erhielt der „Iltis " eine 5-ZentimeterKanone und eine drahtlose Station , die der „Turitella " gefehlt hatte . Auch der recht mangelhafte Proviant mußte ergänzt werden . Dafür nahmen wir mehrere Kisten Ananas zu uns , die zwar für die Salonikiarmee bestimmt waren , aber meinen Leuten auch ganz gut mundeten. Während wir längsfeit lagen , betätigte sich unser „Wölfchen " . Wir hatten nämlich ein Flugzeug an Bord , das zur Sicherung und Aufklärung dienen sollte und auf dessen hervorragende Tätigkeit ich noch wiederholt zu sprechen kommen werde . „Wölfchen ", so haben wir es genannt , wurde also ausgesetzt, schwang sich hoch und erreichte gleich als erstes Flug¬ zeug in den Tropen eine Höhe von 1000 Metern. Weit und breit wurde nichts gesichtet, so daß wir ruhig unserer Arbeit nachgehen konnten . Gegen Abend waren wir fertig , legten ab und entließen den Dampfer mit dem Auftrag , Minen im Golf von Aden zu legen. Statt des Heizöls Minen ! Es war jd wohl nicht ganz das gleiche, aber Minen waren auch schöne Dinge , und den Engländern sollten sie, wie wir un-

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Der englische Dampfer „Wordsworlh ".

„Wordsworih" im Sinken.

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Dreimast- Segler „Dee" aus Mauritius.

„Dee" sinkt.

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eigennützig beschlossen hatten , zugute kommen . Die Ladung hatten wir im Schiffe gelassen, um dessen Aus¬ sehen nicht zu sehr zu verändern . Nur die englische Flagge war niedergeholt und statt ihrer die deutsche Kriegsflagge und Wimpel gesetzt worden . Dann ver¬ schwand der „Iltis " im Dunkel der Nacht , während auch wir unseren Weg fortsetzten. An einem bestimm¬ ten Punkte wollten wir uns später wieder treffen. Captain Meadows und seine Offiziere waren so liebenswürdig , unserer Einladung , bei uns an Bord zu bleiben , zu folgen . Sie erzählten , daß sie wenige Stunden vor dem Anhalten den englischen Kleinen Kreuzer „Newcastle " getroffen und mit ihm signali¬ siert hätten . Captain Meadows meinte treuherzig und bieder , zu lange würde unser Unfug wohl kaum dauern , in spätestens vierzehn Tagen wären wir aufgebracht und vernichtet . Na , das wollten wir ruhig abwarten. Die Erbeutung der „Turritella " hatte unseren Appetit mächtig angeregt , und da die Gegend ergiebig schien, beschloß ich, hier zu kreuzen und auf weitere Schiffe zu warten . Unsere Geduld wurde auch auf keine zu lange Probe gestellt. Schon zwei Tage später , am 1. März , wurde , wieder im Morgen¬ grauen , der Dampfer „Jumna " gesichtet, der mit einer Salzladung nach Kalkutta unterwegs war . Beim Anhalten ereignete sich leider ein schwerer Unfall. Auch hier war das Signal , zu stoppen nicht beachtet worden . Wir liefen senkrecht auf das Schiff , das un¬ gefähr zwei Meilen weniger Fahrt machte als wir , zu.

38 In etwa 2000 Meter Entfernung angelangt , wurden die Seitengeschütze, die, um unseren wahren Charakter nicht zu verraten , noch eingeschwenkt gestanden hatten, geladen . Bei dem Schließen des Verschlusses eines der Geschütze auf dem Achterdeck, fiel nun dadurch, daß ein Fremdkörper zwischen Patrone und Ver¬ schluß geraten war , der Schuß , und die Sprenggranate detonierte aus der Innenseite . Fast ein Drittel der festen Reeling auf dem Achterdeck wurde zerschmettert , die Takelage des Großmastes zerstört, das Deck aufgerissen . Vier Mann wurden getötet, vierundzwanzig .verletzt, zum Teil sogar schwer. Ein hinter dem Geschütz liegender Ölbehälter entzündete sich und brannte mit hoher Stichflamme ab, Munition, die auf dem Achterdeck bereit lag , ging unter dröhnen¬ dem Krachen hoch. Das Motorboot an Deck wurde von Sprengstücken völlig durchsiebt, in der Nähe be¬ findliche Ausrüstung zerstört . Und trotzdem verloren meine famosen Leute nicht eine Sekunde den Kopf. Während ihre Kameraden sich in ihrem Blute wälzten, mährend des Krachens der Munition , die mit dicken schwarzen Rauchwolken hochging, luden sie ruhig die anderen Geschütze, sprangen zu Hilfe, faßten die Ver¬ wundeten und brachten sie unter Deck zum Verbinden. Keine Minute war verstrichen , als auch schon der Schuß aus dem Rohr fuhr , der den Leuten der „Jumna " Halt gebot . Die Besatzung schien so über¬ rascht, daß sie sich vorerst gar nicht fassen konnte . Das Schiff wurde für aufgebracht erklärt , die deutsche Kriegsflagge gesetzt und dann , nachdem wir längsfeit

gegangen , begonnen , die Bunkerkohle zu überneh¬ men , die der „Wolf " gut gebrauchen konnte. Die Kohle war ein Moment , das in meinen Plä¬ nen stets die führende Rolle spielte . Ging sie zu Ende, ahne daß es mir gelang , neue zu erbeuten , dann war es mit dem Kreuzerkrieg aus . Wir hätten den näch¬ sten neutralen Hafen anlaufen und uns internieren lassen müssen. Je mehr Kohle wir besaßen , desto länger hielten wir aus , desto größer war der Schaden, den wir dem Feinde zufügen konnten. In zweitägiger Arbeit wurden die Kohlen der „Jumna " übernommen , dann wurde das Schiff durch Anbringen von Sprengpatronen versenkt . Die Mann¬ schaft bestand zum größten Teil aus ganz alten Eng¬ ländern , darunter Leuten , die bereits über die siebzig hinaus waren , ein Zeichen, wie schlecht es schon da¬ mals mit den englischen Besatzungen aussah . Der Rest war ein wüstes Gemisch aller erdenklichen Ras¬ sen und Schattierungen. Für unsere Verwundeten , die operiert und ver¬ bunden waren und unter der immer stärkeren Hitze im Raume litten , hatten wir auf der Back ein großes Sonnensegel ausgespannt . In dem so entstandenen Lazarett fühlten sie sich wohler als unten . Wir haben sie auch, dank der Tüchtigkeit unserer beiden Ärzte , alle glücklich durchgebracht . Eine trübe Stunde kam noch, als wir die Toten nach Seemannsbrauch über Bord gaben . Zeit zum Trauern aber hatten wir nicht. Ob hier auf dem „Wolf " oder in Flandern , überall lauerte der Tod.



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Noch lag der größte Teil unserer Aufgabe vor uns, es hieß Kopf hoch und vorwärts . Und so wie ich dachten sie alle , bis zum Jüngsten . In dem Augen¬ blick, als die Wellen sich über den Kameraden ge¬ schlossen hatten , hieß es : vorwärts zu neuen Taten. Bald nach der Versenkung der „Jumna " erhielten wir wieder einen Funkspruch , in dem die englische Negierung den Schissen gebot , sich vor Aden außer¬ halb der Zweihundertmeter -Linie zu halten . Minen des „Iltis " ! Da waren sicher wieder einige Fahr¬ zeuge aufgelaufen. Weniger erfreulich war die drahtlose Nachricht, die uns kurz darauf erreichte : eine genaue Beschrei¬ bung des „Wolf " . Bis in die kleinsten Einzelheiten getreu . Unser Schornstein war geschildert, Länge, Breite , Masten , Farbe , sogar das Flugzeug , das „Wölfchen " war erwähnt . Es gab nur eine Erklärung hierfür : der „Iltis " war nach Erledigung seiner Auf¬ gabe gestellt worden , die chinesische Besatzung hatte geplaudert Später erst bekamen wir die Bestätigung. Wir hatten mit dem „Iltis " , wie ich bereits er¬ zählte , einen bestimmten Treffpunkt verabredet . Das hatte jetzt leider keinen Zweck mehr . Wir steuerten also nicht dahin , sondern setzten unsere Fahrt weiter südlich fort.

„Wolf " jagt weiter Der Nächste, der uns wieder, ohne daß wir allzu¬ lange zu warten brauchten, in die geöffneten Arme lief, war der englische Dampfer „Wordsworth ", der von Rangoon mit etwa 7000 Tonnen Reis nach Lon¬ don fuhr. Er war während des Krieges gebaut, und bei dieser Gelegenheit bekamen wir zuerst Ausschluß über den ungeheuren Wert , den die Schiffe während des Krieges erhalten hatten . Er war eigentlich nur ein Prahm ohne besondere innere Einrichtungen, ein Kriegsbau, in der denkbar schnellsten Zeit fertigge¬ stellt, um überhaupt schwimmen und möglichst viel schleppen zu können, und besaß doch einen Wert von sechs Millionen. Nach diesem Maßstab ist es für uns fast unmöglich, nur annähernd den materiellen Ver¬ lust, den „Wolf" dem Gegner zugefügt hat, zu schätzen. Die Fahrzeuge, die unseren Minen zum Opfer sielen, mußten mit ihren Ladungen den Wert von einer Milliarde weit übersteigen. Die Zeit zwischen unserer letzten Minen-Unternehmung und dem Anhalten des ersten Dampfers war ziemlich still und ruhig verstrichen. Da wir voraus-

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sahen, daß zahlreiche Gefangene an Bord kommen würden, hatte ich meine Maßnahmen getroffen. Die leergewordenen Minenräume waren zur Aufnahme hergerichtet worden. Auch die „Wordsworth " hatte eine sehr bunt durcheinander gewürfelte Besatzung, die nicht gerade einen vorteilhaften Eindruck machte. Recht naiv waren die Ansichten, die unsere unfreiwilligen Gäste in Gesprächen mit Offizieren und Mannschaften an den Tag legten. So erkundigten sie sich angelegent¬ lich, was wir wohl tun würden, wenn wir mit einem englischen Kreuzer zusammenträfen. Sie flehten — wie sie ganz offen erzählten — zum Himmel, daß möglichst schnell einer ihrer Kreuzer aufträte . Es mußte aber, wie sie eigens betonten, ein Engländer fein, der sie von uns, die wir ja im übrigen ganz fanwfe Menschen seien, befreite. Sie dachten nun, wir würden möglichst schnell in die Boote steigen, das Schiff sprengen und froh und glücklich sein, in eng¬ lische Gefangenschaft gehen zu dürfen. Unsere Antwort . Meine Offi¬ inachte sie aber doch etwas nachdenklich ziere erwiderten nämlich, davon könnte gar keine Rede sein. Wir dächten nicht daran , unser Schiff preis¬ zugeben und in die Boote zu gehen. Selbstverständ¬ lich würde gekämpft werden, bis einer von uns beiden auf dem Grunde des Meeres ruhte . Da wurden sie etwas kleinlaut und wünschten den englischen Kreuzer, den sie so sehnlich erwartet hatten , doch nicht mehr herbei. Ich betonte, daß sie die Einschränkung mach¬ Von ten, es müßte ein Engländer sein.

den Japanern hatten sie nämlich ganz eigentümliche Ansichten. Die Liebe und das Vertrauen zu diesem Bundesgenossen schienen nicht besonders groß . Sie waren fest davon überzeugt , daß ein japanischer Kreuzer uns in dem Augenblicke, wo er uns als deut¬ sches Schiff erkannt hätte , ruhig und ungeschoren unsere Fahrt hätte fortsetzen lassen. Andererseits fragten sie in Gesprächen im Ton der Überzeugung, ob wir denn einen japanischen Dampfer nicht ebenso ruhig weiterfahren lassen würden , wenn wir ihn als Japaner erkannt hätten . Eine Antwort daraus wurde ihnen gar nicht gegeben. Durch den Indischen Ozean ging es weiter südlich um Australien herum . Bevor wir jedoch die Süd¬ seite erreicht hatten , sichteten wir eines Morgens ein Vollschiff, das augenscheinlich in Ballast mit östlichem Kurse steuerte . Beim Näherkommen setzte der Segler, ohne daß „Wolf " noch im entferntesten daran dachte, ihn aufzufordern , sein Unterscheidungs -Signal und die englische Flagge . Der Gute dachte wohl , einen Landsmann begrüßen zu können . Wir näherten uns ihm bis auf 600 Meter , hißten Kriegsflagge und Wimpel und machten Signal : „Drehen Sie bei, ich schicke ein Bootl " Das Erstaunen auf der anderen Seite war wohl ziemlich groß . Ich muß gestehen, daß ich darauf keine Rücksicht nahm . . Ich sandte ein Boot hinüber , und es wurde festgestellt, daß es sich um den in Mauritius beheimateten Segler „Dee" handelte , der auf dem Wege nach Westaustralien war. Die Besdtzung bestand zum großen Teil aus Negern

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oder aus Halbblut . Es waren prächtige Leute da¬ runter . Besonders wohltuend berührte das gute Ver¬ hältnis zwischen dem Kapitän und der Besatzung, das auch während der Gefangenschaft an Bord bestehen blieb, und das wir in ähnlichem Maße später nur bei einem der Amerikaner und den Japanern wieder¬ fanden. Größer noch als die Überraschung, die unsere deutsche Kriegsflagge drüben erregt hatte, war die Furcht. Die Engländer hatten auch hier, wie über¬ all auf der Welt, die gemeinsten Lügen und Schauermärchen erzählt. Es war selbftverständlich,daß wir die Besatzung unter den gräßlichsten Martern hinrichten, den Haifischen zum Fräße geben und ähn¬ lichen Blödsinn verüben würden . Und da doch das letzte Stündlein geschlagen hatte, hatten sich die Leute, be¬ vor sie in ihre Boote gingen, noch schleunigst über die Getränke hergemacht und sich mit Rum und Schnaps gründlich die Nase begossen. Einer der Neger war sogar so schwer betrunken, daß er mit einer Talje übergenommen werden mußte. Er wurde in die Badewanne gesetzt und so lange abgeduscht, bis er wieder zu sich kam. Er war übrigens nicht der ein¬ zige, der einer Reinigung unterzogen wurde. Wir machten es auch nachher noch mit unseren Gefange¬ nen, mit Ausnahme der Damen, stets so, daß sie beim Anbordkommen ausgezogen, gebadet und desinfiziert wurden . Sie wurden ärztlich untersucht, ihr Zeug in besonders große Töpfe gelegt und unter Dampf gesetzt und dann auf dem Achterdeck wieder getrocknet.

Bei den Sonntags -Inseln.

Fischfang bei den Sonntags -Inseln.

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45 Vorher schon hatten wir sie befragt , das Gepäck abgenommen, durchgesehen, nautische Instrumente photographische Apparate und Waffen mit Beschlag belegt . Über die nautischen Instrumente , die meist Privateigentum waren , gab es Empfangsbescheini¬ gungen . Dann erst, nachdem alle Formalitäten erle¬ digt waren , wurden ihnen Eßgeschirr und Hängematte ausgehändigt und sie in die ihnen zugewiesenen Räume entlassen. „Dee " mußte uns Inventar und Proviantvorräte abgeben und wurde nachmittags versenkt . Der alte Kapitän John B . Rugg , der einen famosen Eindruck machte, stand an der Reeling und sah starr hinüber nach der Stelle , wo sein Fahrzeug sich eben zum To¬ deskampf anschickte. Er schien selbst nicht zu wissen, daß eine Träne nach der anderen unaufhörlich aus seinen Augen in den weißen Bart rollte . 22 Jahre war er auf seinem Schiff gefahren , nur schwer ver¬ mochte er sich zu beruhigen . Wir konnten ihn nur zu gut verstehen . Bald hatte „Dee" ausgelitten und war gesunken. Wir gingen nun um Australien herum und hielten uns einige Tage im südlichsten Teil der Tasman -See und südlich von Reu -Seeland auf , um auf Getreideund Kohlenschiffe zu warten . Wir hatten zwar noch keinen direkten Mangel an Kohle, ein großer Teil unserer Bestände aber war schon verbraucht und be¬ durfte einer Ergänzung . Hatten wir erwartet , hier Ersatz zu finden , dann sahen wir uns in dieser Hoff¬ nung getäuscht. Rur zu bald stellte sich heraus , daß die

46 Versorgung Südamerikas mit Kohle, die auf diesem Wege von Ost-Australien ausgegangen war , augen¬ scheinlich völlig aufgehört hatte . Mehrere Wochen standen wir hier , ohne ein Schiff zu sehen, dann setzten wir den Marsch weiter nordwärts fort . Auch hier zeigte sich kein Dampfer . Die Schiffsraumnot unserer Feinde mußte bereits groß geworden sein. So fuh¬ ren wir um die Antipoden -Jnseln , nordwärts der der Cook¬ Bounty -Inseln , bis zum Oftausgang straße . Überall das gleiche Bild . Es war nirgends auch nur der geringste Verkehr wahrzunehmen . Die Funksprüche , die wir in der Zwischenzeit empfangen hatten , brachten uns nicht viel Neues . Am 7. April hatten die Vereinigten Staaten den Kriegszustand mit Deutschland erklärt . Das war so ziemlich das ein¬ zige. Eine australische Station funkte altbekannten Blödsinn in die Welt , wie : Der Kaiser sei schwer krank, aufgegeben ; die Revolution in Deutschland stünde bevor . Etwas interessanter schon schien uns ein Funkspruch , den ein englischer Admiralitätsoffizier namens Winslow an den Gouverneur von PagoPago richtete : „Ist Ihnen die Anwesenheit eines deutschen Kreuzers vor Pago -Pago bekannt ? Wenn ja , berichten Sie genaue Einzelheiten über Schorn¬ stein, Bug , Form . Takelage , drahtlose Station , an¬ nähernde Tonnage , die Zeit , wann er gesichtet wurde, welche Richtung er genommen hat , über die Torpedo¬ rohre und alles Nähere ." Tags darauf schon fingen wir die Antwort aus Apia auf . Sie war sichtlich unbefriedigend . Der

Gouverneur teilte mit , es fei wohl ein verdächtiges Licht gesehen worden , es hätte aber nichts Näheres festgestellt werden können. Am 14. Mai berichtete uns ein Funkspruch , der an eine Firma in Apia gerichtet war , daß der Kapi¬ tän des amerikanischen Schoners „Winslow " bereit sei, seinem Aufträge gemäß Teilladung nach Sidney anzunehmen . Der Name des Schoners , der uns an diesem Tage zum erstenmal auffiel , tauchte in anderen Nachrichten , die wir in der nächsten Zeit auffingen, häufiger auf , so daß wir uns allmählich für ihn zu interessieren begannen . So machte in einem Tele¬ gramm an Gardiners und Co . „Winslow " Angaben über die Ladung , die sie mitgenommen hätte . Ein Funkspruch von Apia erzählte gleichfalls über die Verschiffung von Gegenständen , die auf dem Schoner „Winslow " stattfinden sollte. Wir standen nördlich Neu -Seeland . Da auch vom Flugzeug , das überall zur Aufklärung ausgesandt wurde , nichts gesichtet worden war , zog ich es, um besser gerüstet zu sein, vor , zunächst — es war am 22. Mai — die Sonntags -Inseln anzulaufen , um dort die Maschine zu überholen . Ich ankerte auf der Süd¬ ostseite. Die Insel , die früher bewohnt war , wurde verlassen vorgefunden . Alles deutete auf ihren vulka¬ nischen Ursprung . Ausgebrannte Krater , lavaartiges Gestein , wilde zackige Klippen . Bis zu den Gipfeln zog sich dichter Wald herauf . Während der Repa¬ raturen , die sechs Tage in Anspruch nal)men,

48 fuhren häufig Boote mit Mannschaften — auch die Gefangenen durften sich beteiligen — zum Fisch¬ fang aus . Sie erbeuteten Tiere , die gut und gern 70— 75 Pfund wogen und deren vortreffliches Fleisch unserer Küche zugute kam. In der Nähe der Ansiedlungen , die noch genau da lagen , wie an dem Tage , da ihre Bewohner sie wohl verlassen hatten, wurden zahlreiche Apfelsinenbäume gefunden . Eine große Anzahl von Körben ihrer köstlichen Früchte wurde zur Erfrischung der Mannschaften und der Gefangenen an Bord gebracht . Auch kleine Jagd¬ trupps gingen an Land . Sie fanden eine Art wilder Ziegen und besonders große Ratten. In der ersten Zeit war das Wetter sehr gut . Wir lagen in einer kleinen, von Riffen klar zum umgebenen Bucht , natürlich immer Gefecht, wenn auch die Maschine außer Betrieb war. Am sechsten Tage hatte mir der leitende Maschinist die Maschine mit einem Kessel klar gemeldet , so daß wir . wenn es darauf ankam , etwa 6^ Meilen hätten laufen können. Eben erst hatte ich diese Meldung erhalten , als im Norden der Insel ein Schiff in Sicht kam, auf dem ausmachen wir ganz deutlich F .-T .-Einrichtung konnten . Ebenso wie wir es. mußte es auch uns schon gesehen haben . Da ich befürchten mußte , daß es mit seiner sicher höheren Geschwindigkeit entkommen und uns verraten könnte , wurde das Flugzeug mit dem Befehl ausgesetzt , einen Briefbeutel an Bord zu

Bucht an den Sonntags-Inseln.

49 werfen mit der Weisung , Südkurs zum deutschen Hilfskreuzer zu steuern und von der Funken¬ telegraphie keinen Gebrauch zu machen . Gehorche es nicht, würde es mit Bomben belegt . Zum Zeichen, daß es uns ernst war , wurde ihm auch gleich eine Bombe vor den Bug geworfen . Seine Folgsamkeit war rührend . Unverzüglich drehte es auf befohlenen Kurs und warf den größten Teil seiner F .-T .-Einrichtung , ohne nur den Versuch zu einem Hilferuf zu machen, schleunigst über Bord. „Wolf " war inzwischen ankerauf gegangen und aus dem Südausgang der Bucht ausgelaufen , um ihm ostwärts entgegenzusteuern . Noch vor Dunkel¬ werden ankerten beide Fahrzeuge , nachdem das Flugzeug wieder eingesetzt worden war , in der Bucht. Das Schiff , das „Wölfchen " uns herbeigeschleift hatte , war der Neuseeländer Dampfer „Wairuna ". Da zunächst schlechtes Wetter herrschte, wurde der Ankerplatz auf die Nordseite der Insel verlegt , wo die See ruhiger war , die „Wai¬ runa " längsseit genommen und zunächst zwei Tage aus ihr gekohlt. Sie hatte 1150 Tonnen Kohlen in den Bunkern und war von Neuseeland auf dem Wege nach San Franziska . Die Kohlen konnten wir sehr gut gebrauchen . Große Freude erregte der übrige Inhalt , den sie in ihrem stattlichen Bauche trug und der für uns einen wahren Schatz bedeutete. Es gab 350 Tonnen Frischwasser und Frischproviant, darunter eine Menge Fleisch, Milch und Käse. Die e . 5S. S .

4

Menge war geradezu auffallend. WiedieOffiziere spä¬

ter erzählten, sollte das Schiff von San Franziska durch den Panamakanal weiter nach England fahren, um dort vom Mutterlands aus Verwendung zu fin¬ den. Die Proviantausrüstung war so reichlich be¬ messen, weil in England seit längerer Zeit schon großer Lebensmittelmangel herrschte. Die Nachricht war uns nicht neu, wir hatten Ähn¬

liches längst aus Gefangenenerzählungen erfahren. Sie berichteten, daß es schon im November 1916 in England recht traurig ausgesehen habe. Sie könnten sich gar nicht ausdenken, wie die Zustände jetzt sein würden. Auf der „Wairuna " befand sich außerdem noch eine Herde von etwa vierzig Hammeln, die nach und nach geschlachtet wurden und der Besatzung des „Wolf" und seinen Gefangenen sehr gelegen kamen. Für mich war es eine große Beruhigung , da ja die Zahl der Gefangenen immer mehr wuchs. Ein Teil der Besatzung, die natürlich sofort zu uns an Bord kommen mußte, benahm sich anfangs etwas widerspenstig, so daß ich gezwungen war , einen Mann disziplinarisch zu bestrafen. Allmählich aber be¬ ruhigte sie sich und fügte sich der Ordnung. Um unsere leeren Laderäume etwas zu füllen, wurde ein großer Teil der überaus wertvollen Ladung dieses Schiffes übergenommen. Sie bestand aus Kauri -Gummi und Fellen in Fässern. Mehrfach mußte ich die Arbeiten wegen des schlechten Wetters unterbrechen lassen, bis

51 es allmählich besser wurde und die Arbeiten auf der Nordseite zu Ende geführt werden konnten. In einer Nacht hatten wir auch ein mehrmaliges heftiges See¬ beben. Die Ankerkette klirrte, die Gläser auf den Tischen begannen zu klingen. Dann gingen wir mit „Wairuna " in See, um sie zu ver¬ senken. Leider war sie sehr zäh und wollte absolut nicht sterben. Wir hatten reichlich Sprengpatronen angebracht, mußten aber noch die Bordwand mit Ge¬ schützfeuer zerstören, um sie auf den Grund des Ozeans zu befördern. Bevor „Wairuna " die Fahrt nach unten ange¬ treten hatte, sichteten wir einen Viermastsegler. Er wurde in der üblichen Weise angehalten. Ich fetzte ein Prisenkommando an Bord und entließ ihn mit dem Befehl, sich bei günstigerem Wind in der Nähe des alten Ankerplatzes einzufinden. Der nächste Tag brachte wieder schlechtes Wetter, erst am dritten ge¬ lang es uns , ihn in Schlepp zu nehmen. Es war der Segler „Winslow ", den wir aus den Funksprüchen bereits hinreichend kannten. Er war von Sydney nach Samoa bestimmt, hatte 325 Tonnen Kohle und Schamottsteine, deren Besitz für unsere Kessel¬ mauerung sehr wertvoll war , an Bord . Es ging ihm wie seinem Vorgänger ; er wurde entleert und gesprengt. Da er aus sehr dauerhaftem Holz gefer¬ tigt war, konnte mit seiner schnellen Vernichtung nur gerechnet werden, wenn er einen Zementkiel hatte. So muhten wir auch hier versuchen, das Oberschiff mit Geschützfeuer zu zerstören. Außerdem wurde er noch

52 . Die Zerstörungsarbeit mit Benzin in Brand gesteckt dauerte viele Stunden . Als vollständiges Wrack, fast nicht mehr aus dem Wasser hervorragend , trieb er dann in der Nähe unseres Ankerplatzes brennend auf den Strand. Wir hatten einen Funkspruch aufgefangen, der davon erzählte, daß bald nach Erscheinen des „Wolf" in den indischen Gewässern ein Verbot über offene Schiffswarnungen ergangen war . Es stand aber mit uns gar nicht in Verbindung . Augenscheinlich war es mehr auf die phantastische Nachricht zurückzu¬ führen, daß im Indischen Ozean deutscheU-Boote auf¬ getaucht wären . Wir vermuteten, daß der „See¬ adler", der, wie sich später herausstellte, in der Südsee verlorengegangen ist, dort an der Arbeit war . Unmit¬ telbar nach Verlassen der Sonntagsinseln wurde bei einer Musterung der Gefangenen festgestellt, daß zwei fehlten. Sie sind an einem ungünstigen Tage über Bord gesprungen, um schwimmend das Land zu er¬ reichen. Wir haben bestimmte Annahme, daß ihnen ihr Vorhaben nicht gelungen ist. Es stand hohe Bran¬ dung, außerdem wimmelte es hier von Haifischen. Sehr große Exemplare begleiteten uns während der Fahrt um die Inseln . Früher schon im Indischen Ozean, als wir „Jumna " und „Wordsworth " an¬ hielten, hatten sie uns dauernd umschwärmt. Häufig singen und schlachteten die Leute sie, um sich aus dem Rückgrat Spazierstöcke zu schnitzen und die Gebisse als Andenken mit in die Heimat zu bringen . Und da die seemännische Sage gilt, daß Haifischslossen dem

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69 500 Tonnen Westport-Kohle für Burrows , wo die 340 Tonnen Stückgut?" Daß der Mann , wie er später selbst erzählte, über diese geheimnisvolle Kenntnis den Mund aufriß und eine halbe Stunde brauchte, ihn wieder zuzubringen, tat nichts zur Sache. Er dachte gar nicht daran , daß er ja selbst so liebenswürdig gewesen war . uns Mel¬ dung über seine Ankunft und die Ladung seines Schiffes zu machen. „Matunga " hatte eine größere Anzahl Passa¬ giere an Bord , darunter australische Soldaten und zwei Ärzte, von denen der ältere, ein Generalarzt namens Strangman , stellvertretender Gouverneur in Rabaul werden sollte. Er mußte jetzt seine Disposi¬ tionen etwas ändern . Sein Gefährte, der Oberstabs¬ arzt Flood, hatte seine Frau mit, außerdem befand sich noch eine englische Stewardeß bei ihnen. Hier möchte ich gleich erwähnen, daß diese Dame auf den nicht seltenen Namen Maria hörte. Wer die Sache aufgebracht hatte, weih ich nicht, ich lehne auch die Urheberschaft dafür unbedingt ab. Tatsache war nur, daß sie, die nicht gerade zu den Schönsten ihres Ge¬ schlechts gehörte, vom Augenblick an, wo sie den Fuß auf das Schiff setzte, Maria Stewardeß — eine An¬ lehnung an Maria Stuart — genannt wurde und daß ihr diese Bezeichnung auch verblieb. Die australischen Offiziere ünd unzweifelhaften Militärpersonen wurden sofort zu uns herüber¬ gebracht, während alle anderen vorläufig an Bord der „Matunga " bleiben durften. Auch Kapitän Do-

70 naldsen erschien. Seine erste Frage war : „Wo ist meine Kammer ?", die zweite: „Werden Sie auch nicht vergessen, die Kisten Sekt, die ich drüben habe, mitzunehmen? Denn", meinte er, „wozu sollen wir den langweiligen Tee trinken, wenn wir doch Champagner haben können!" Auch das Rätsel des „Burrows " fand seine Er¬ klärung. Es war kein amerikanischer Zerstörer, son¬ dern der Kapitän der früheren deutschen Stationsjacht „Komet", die von den Engländern in „Una" umgetauft worden war. „Matunga " hatte eine für uns sehr wertvolle La¬ dung an Bord. Unter anderem erwähne ich nur , große Vorräte von Fischen, 3y2Tonnen Gesrierfleisch eine Menge von Spirituosen , mit denen wir bis nach Hause reichten, allerlei Zeug, fertig und unfertig, Hüte, Mützen, Toiletteartikel , die wir schon längst schmerzlich vermißt hatten . Kurz und gut, es war der Dampfer, der uns gerade gefehlt hatte. Außer¬ dem gab es 800 Tonnen Kohle, darunter die 500 Tonnen schöner Westport-Kohle. Auch Blechkoffer fanden wir, die uns zur Aufbewahrung der Akten dienten, und Zinkkoffer, in denen wir Wäsche unter¬ brachten. Jedem Ressort wurde das Nötige zuge¬ wiesen. Die vorhandenen Drahtnetze spielten, mit Segeltuch bekleidet, eine große Rolle bei der Her¬ stellung der Kammern, in denen die Passagiere hau¬ sen sollten. Drei Pferde , die sich auf der „Matunga" . Auf sie werde ich noch befanden, wurden geschlachtet zu sprechen kommen. Den Dampfer, der zu langsam

71

fuhr, hätte ich nie nach der Heimat bringen können; zogen wir also westwärts mit ihm in eine geschützte Bucht hinein, wo der „Wolf" seine Beute restlos ver¬ zehrte. Die „Matunga " wurde „besenrein" gemacht, dann allerlei lästige Sachen, die sich nicht gut über Bord werfen liehen, in sie hineingepackt und das Schiff schließlich versenkt. Die Entleerung dauerte etwa vierzehn Tage, eine Zeit, die auch dazu benutzt wurde, Kessel und Ma¬ schinen zu überholen und zu reparieren , während der schon reichlich bewachsene Schiffsboden durch Taucher gereinigt wurde. Rings um uns schien sich nur Urwald zu breiten, kein Pfad war sichtbar, der in dieses un¬ entwirrbare Dickicht führte. Und doch wohnten hier Menschen. Ein kleines Flüßchen ergoß sich in die Bucht, in der wir lagen, das schlammige Ufer war von Mangrowen bestanden. Dahinter ragte wie eine geschlossene Masse, von Lianen durchzogen, der tro¬ pische Wald mit den herrlichsten Palmen. Die ersten Stunden arbeiteten wir ungestört. Wohl machten wir die Wahrnehmung , daß manche der morschen Baumstämme am Ufer plötzlich Leben be¬ kamen und sich als mächtige Krokodile entpuppten, daß das Wasser um uns von Schlangen wimmelte, das störte uns aber nicht weiter. Dann erschien ein Schatten längs des Ufers unter den über¬ hängenden Büschen. Wie eine braune , lange Spinne sah er aus . Erst bei schärferem Zusehen erkannten wir , daß es ein Eingeborenenboot mit Auslegern war , das blitzschnell vorbeistrich. so

72 Das Wetter war herrlich , ein Funkeln und Schil¬ lern von Farben war um uns , daß sich das Auge manchmal geblendet schloß. Drüben an Land leuch¬ teten und glühten die Blüten an den Bäumen , kleine Papageien , rot und grün und blau , große weihe Ka¬ kadus mit gelben Kronen , flogen zeitweilig zu uns an Bord . Als wir einige Tage hier gelegen hatten, stellten sich die Eingeborenen häufiger ein. Sie brach¬ ten ganze Boote voll Kokosnüsse und Ananas und tauschtendafürKleinigkeiten . alteMesser,buntenTand, der nichts wertwar , und Tabak ein. IhreKleidung war nicht gerade üppig . Entweder trugen sie einen Len¬ denschurz oder — ein Armband . Dafür hatten sie aber in dem Haargewirr , das ihren Kopf zierte , mäch¬ tige , ganz hübsch geschnitzte Holzpfeile stecken, mit denen sie sich, ganz unbekümmert um die Zuschauer, energisch kratzten, wenn es not tat . Und es schien recht häufig not zu tun ! Als wir sie photographierten, nahmen sie sofort eine stolze, theatralische Haltung an und fühlten sich sehr geehrt . Ganz glücklich aber waren sie, als sie die Bilder erhielten . Die ver¬ wahrten sie wie ein Heiligtum . Es war ein fried¬ liches, harmloses Völkchen, das alles , was es besaß, herbeischleppte , um es uns anzubieten , und Tabak dalür zu erhalten.

Die Gefangenen

brechen

aus

Es waren ungefähr drei Tage verstrichen , als der Posten eines Morgens meldete , er hätte eine Unter¬ haltung zwischen einem Japaner , den wir von einem versenkten Schiffe geholt hatten , und einem Australier beobachtet, die ihm äußerst verdächtig geschienen hatte. Die Leute hätten in einem versteckten Winkel an der Reeling gestanden , hätten eifrig geflüstert , mit dem Kopfe genickt und wiederholt an Land gedeutet . Es fei ihm klar geworden , daß sie verabredet hätten , zu fliehen . Wie immer dem auch sein mochte, wir trafen unsere Maßnahmen . Kleine besondere Wachen wur¬ den anDeck verstreut . und einMaschinengewehr wurde aufgestellt . Den Posten an Deck, die sonst nur Pistolen bei sich hatten , wurden Gewehre ausgeteilt , das ganze Schiff wurde nachts ringsum beleuchtet. Auch der Scheinwerfer und weiße Sternenfignale wurden klar gehalten , ein besonderes Alarmsignal verabredet . Kurz, es wurde alles getan , um einer beabsichtigten Flucht der Gefangenen entgegenzuwirken . Wir konnten beruhigt schlafen. Vom Himmel funkelten die Sterne in tropischer Pracht , ein leiser Wind strich durch den Urwald , als

74

plötzlich der Ruf „GefangenenalarmI " durch das ganze Schiff ging. Hastiges Rennen und Jagen , wirre Rufe, im nächsten Augenblick krachten Schüsse. Ich stürzte aus meiner Kammer. „Was ist los ?" Mehrere Stimmen antworteten mir gleichzeitig: „Gefangene find über Bord gegangen, dort schwimmen sie." Und zehn Arme wiesen nach der Richtung, in der tat¬ sächlich im Wasser eine Bewegung sichtbar war. Ein kleines Pünktchen, schon weit außerhalb des Bereiches unserer Lampen, war dort im Wasser bemerkbar. Zu¬ sehends näherte es sich dem Land. Die Sache war merkwürdig. Der Scheinwerfer flammte auf, eine Leuchtkugel nach der anderen übergoß die Wasserfläche mit blendendem Licht. Aber die Sache wurde immer rätselhafter. Je mehr Kugeln, desto häufiger schienen die Punkte aufzutauchen, an denen Gefangene schwammen. Es mußten alle ausgebrochen fein. Ueberall an der Reeling standen die Leute und feuer¬ ten wild auf alles, was sich im Wasser bewegte, das Maschinengewehr begann zu rattern und streute seine Garben ringsum . Allmählich erst war es mir möglich, Klarheit über das Vorgefallene zu erhalten. Um die große Zahl der Gefangenen nachts über¬ haupt unterbringen zu können, waren die Hänge¬ matten ebenso wie bei unseren Mannschaften in meh¬ reren Reihen übereinander aufgehängt worden, fodaß man unter ihnen nur in gebückter Haltung sich noch im Deck bewegen konnte. An der Tür stand ein Posten. Kurz bevor er abgelöst werden sollte, bemerkte der Mann , den das Gefühl

allein, daß etwas in der Luft lag, daß Ge¬ fangene ausbrechen wollten, etwas nervös gemacht hatte, eine Bewegung im Raume . Er sah, wie sich aus einer der oberen Hängematten eine unbekleidete Gestalt erhob, bemerkte, wie sie langsam und geräusch¬ los herunterkletterte und dann wie ein Krebs auf allen Vieren in rückwärtigem Gange auf ihn zustrebte. Nun war alles klar: derBurfche wollte ihn anschleichen . Im nächsten Augenblick hatte er die Pistole hoch und schoß auf das Ding, das ihm da entgegenkam. Von den auf Deck stehenden Leuten wurde dieser Schuß als Ge¬ fangenenalarm weitergegeben. Im nächsten Augen¬ blick war das Schiff hell erleuchtet und alles auf den Beinen. Was eigentlich vorgefallen war , wußte nie¬ mand bis auf den Posten unten im Raum . Wie ein Lauffeuer hatte sich das Gerücht, von Mann zu Mann immer größere Formen annehmend, verbreitet. War es beim ersten ein einziger Gefangener, dann wußte der zweite schon von sechs, der dritte von zehn zu er¬ zählen, der vierte sah sie bereits imWasier schwimmen, und der fünfte feuerte mit dem Maschinengewehrtoll darauf los. Klarheit war vorläufig nicht zu be¬ kommen. Soviel ging nur daraus hervor, eine ganze Reihe von Leuten war ausgebrochen. Alles sah über Bord, zielte auf die in eiliger Bewegung befindlichen Körper und knallte lustig darauf los. Die wüste Schießerei, die zuerst gar nicht abgestoppt werden konnte, dauerte mehrere Minuten . Dann erst ge¬ lang es mir, der Sache auf den Grund zu gehen und festzustellen, was eigentlich geschehen war . Ueber-



76 —

eiser . Der unglückliche Gefangene — es war übrigens gewesen — , den sein Herz gar nicht der Japaner für hatte , nachts die Hängematte danach gedrängt einen Augenblick zu verlassen , war glücklicherweise nicht getroffen . Über Bord gegangen war keiner , und was wir mit unserem Scheinwerfer beleuchtet , mit un¬ seren Leuchtkugeln in eine wahre Flut von Licht ge¬ taucht hatten , was eiligst rings um das Schiff an Land gestrebt hatte , das waren unsere alten Bekannten , die aufgeschreckte Fische gewesen . Sie und Krokodile schienen sich um unseren Geschoßhagel übrigens nicht gekümmert zu haben , denn wir fanden kein einziges am nächsten Tage vor . — in der schönen Bucht des Aufenthalts Während von Kammern Anzahl große eine wurde abermals aus allen gebaut , die oben auf dem Scheinwerferdeck möglichen und unmöglichen Mitteln hergestellt wor¬ Strangman , Ober¬ den waren . Der Gouverneur und drei andere stabsarzt Flood und seine Frau australische Offiziere , die sich auf der „ Matunga " be¬ funden hatten , wurden hier untergebracht. Mit „ Maria Stewardeß " hatte schon der Prisen¬ offizier auf der „Matunga " ein Hühnchen gepflückt. Ihrer Stellung gemäß sollte sie auch weiter der Frau ein wenig an die des australischen Oberstabsarztes kleine Entschädi¬ eine dafür würde Sie . Hand gehen nicht einver¬ aber gung bekommen . Damit war sie standen . Sie dachte , nun wären sie alle gleich , sie wolle sich nur bedienen lassen , nicht aber gehorchen. Ich ließ ihr darauf eröffnen , ich hätte die Absicht ge-

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