Epigramm und Skolion: Ein Beitrag zur Geschichte der Alexandrinischen Dichtung [Reprint 2019 ed.] 9783111553160, 9783111183534


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German Pages 288 [296] Year 1893

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Inhalts-Übersicht.
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Vorwort
Kapitel I. Die Skolien
Kapitel II. Die Elegie
Kapitel III. Das Epigramm
Kapitel IV. Die Bukolik
Excurse: Theognis V. 19-26 für eine Buchausgabe gedichtet 264
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Epigramm und Skolion: Ein Beitrag zur Geschichte der Alexandrinischen Dichtung [Reprint 2019 ed.]
 9783111553160, 9783111183534

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EPIGRAMiM UND SKOLION.

EIN BEITRAG ZUR

GESCHICHTE DER ALEXANDRINISCHEN DICHTUNG VON

R. REITZENSTEIN.

GIESSEN. J. R I C K E R ' S C H E

BUCHHANDLUNG. 1893-

Alle Rechte vorbehalten.

Eduard Schwartz gewidmet.

Lieber Freund, als ich vor mehr als zwei Jahren die Ergebnisse der nachfolgenden Untersuchungen in einem Vortrag vor grösserem Publikum, welcher sich doch im letzten Grund einzig an Sie und Prof. K ö r t e richtete, darzulegen versuchte, da ahnte ich nicht, wie lange durch allerlei unvorhergesehene Zwischenfälle die Ausführung jenes Umrisses sich hinziehen würde, das aber stand mir sicher, dass auch diese an Sie sich wenden solle, der Sie in unserem ov/KpiXoZoyeTv die ersten Ideen dazu kennen gelernt und oft genug wohl auch veranlasst haben. Wenn jetzt endlich das Buch zu Ihnen kommt und Ihnen, der Sie bis zur Korrektur der Druckbogen hin freundlich daran Teil genommen haben, nichts neues bringt, so soll es vor Allem den Dank aussprechen, welchen ich für eine wundervolle erste Zeit akademischen Wirkens Ihnen besonders schulde. Ihr R. R.

Inhalts-Übersicht. Saite

Vorwort

i— a

I. D i e S k o l i e n : Granimatikerzeugnisse 3. Die attischen Skolien 13. Schilderungen in der Komödie 24

3-44

II. D i e E l e g i e : Die Elegie zum Vortrag beim Gelage bestimmt 45. Die sogenannten TheognisSammlungen 52

45—86

III. D a s E p i g r a m m : Zweck und Begriff bei den Alexandrinern 87. Entwicklung des Epigramms bis zum zweiten Jahrhundert v. Chr. 104. . . .

87—192

IV. D i e B u k o l i k : Ursprünge der bukolischen Dichtung 193. Die Dichter-ypi ist ebensogut möglich, dass eine sikyonische Skoliensammlung der einzigen älteren Dichterin der Stadt zugeVJIO

19 schrieben ist. Die Beeinflussung dieser Sammlung von Athen könnte kaum befremden. Wie dem sei, verfehlt ist jeder Versuch, aus dem Metrum neue Gedichte der Praxilla zuzuweisen. Die Angaben über die Verfasser einzelner „attischen" Skolien sind damit bis auf eine Angabe des Hesych (unter dem Wort Agf/odiov fieXog) als wertlos erwiesen. Dass dies natürlich und notwendig ist, lehrt eine nähere Betrachtung dieser Skolien. Zu dem sechsten (eid-' ¿^ftv ¿Jtolog) giebt uns Eustath. 1574, 16 die Erklärung. Es nimmt Bezug auf einen alten AioaaJteioq Xoyog, wie solche zum Vortrag bei Gelagen j a auch Sokrates dichtete. Aber man versuche, unsere Strophe nach demselben zu ergänzen, den die Fabel enthaltenden Anfang so hinzuzudichten, dass die Worte dem Mmfioq selbst in den Mund gelegt werden, um das Unpassende zu empfinden. Aus einer allbekannten Fabel hat der Verfasser des Skolions nur den Kernpunkt, nur die Hauptsentenz herausgegriffen und in die Form eines lesbischen Liedes gegossen. Klarer ist derselbe Vorgang bei Skolion 9 : 'O de xaQxlvog cod' iq>rj %aiL« TOV og rt r¿¡¡ig anr/xei. xal eXeyev o öe^ctfievog naqa x ov XQWXOV xa igrjq xaxelvog In eölöov nähv m ¿ßovXexo.

30 Während die uns vorliegenden Auszüge aus Dikaiarch und Aristoxenos nur von der Reihenfolge der die Themata angebenden Gtt8te sprechen, 1 ist hier nur von der Fortsetzung eines einzelnen Liedes die Rede. Natürlich hätte nichts gehindert, wenn Philokieon von dem angefangenen Harmodios - Liede nur einen Teil ergänzt und die weitere Fortsetzung einem dritten Gast tibertragen hätte. Aber ein Miss Verständnis ist dem Scholiasten doch begegnet. An Stelle der Skolien nennt er 2ificoviöov rj 2tt)6ixoqov fitXrj. Die Erklärung dafür giebt uns Aristophanes selbst in der oben erwähnten zweiten Stelle, in den Wolken 1 3 5 4 ff.: 2T. . . . iJCBiörj yctQ elaria/ie&-', owntQ LOTS,

. 2T.

jiqwtov fiev avrov xrjv Xvquv Xaßövx' kya> 'xtAevöa aOai 2I(ia>vldov //¿Zog, tov Kqlov, mq hjtix&RJ. o 6' svd-imq aQxalov elv' eQO0vvrj die schlaue Erfindungskraft des Sisyphos, das

ipevdea

welcher selbst die Persephone zu Uberreden weiss,

Jtoielv

kxvfioiotv

ofiola,

des göttergleichen Nestor

Beredsamkeit; erwägen wir die freche Benutzung Homers und der Heroenvorbilder, so ist der Eindruck kaum abzuweisen,

dass wir

ein W e r k der Sophistenzeit, einen Preis des Reichtums mit ebensoviel E r n s t ,

wie

etwa

die Rede

des Thrasymachos

erstem Buch vom Staat vor uns haben. 1 solonische Bruchstück V .

in

Die A n t w o r t

Piatos ist das

719—728.

Ahnlich glaube ich sophistische Einwirkungen in V . 9 0 3 — 9 3 0 , einem der interessantesten Lieder der Sammlung, zu empfinden: "Oaxig avaXmOLV xTjyel xaxa xvölat Wie

Tjv agszTjv

xolq

der bekannte Herakles

XQ'lliaTa

0-t]qcöv (?)

awielaiv

des Sophisten

ex£lsteht der Dichter am

Scheidewege (V. 9 1 1 ) ; zwei Bahnen liegen vor ihm, die eine zum Wohlleben

und G e n u s s ,

aber da niemand

den Todestag voraus

weiss, führt sie vielleicht zur Armut, die andere zu harter Arbeit und Erwerb, aber wer weiss, ob ihm später noch Freude an dem Erworbenen beschieden ist. Reichtum

und

dieselbe,

der

sein rechter Genuss; wieder ist die Antwort

Wieder ist die aQexrj

aus

Solon entnommen. Denn der Gedanke el fitv yciQ xXovxelc,