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German Pages 1036 [1044] Year 1854
Dr. Titus ToblerS Zwei Bücher
Topographie von
Jerusalem und
seinen Umgebungen.
Iweite» Koch:
Die Umgebungen. Mit artistischer Beilage.
Berit«. 18M. Verlegt bei G. Reimer.
Inhaltsübersicht zum zweiten Küche. Erste Abtheilung:
die nächste Umgebung.
Die Berge und Thaler 1 ff. SkopuS 4 f. RLS eS-Sowöka 5. Dschebel Dör Abu Tür 5 ff. Außerbe-etha 13. Seifenaschenberg 14. Thal Josaphat (Kidron) 14 ff. Thal Hinnom 39 ff. Thal (Schon 47. Wasser: Brunnen, Behälter und Leitung. RehemiaSbrunnen 50 ff. Quelle Gihon 61 f. Mamillatetch 62 ff. SultLnStrich 69 ff. Birket el-Hedscheh (Gefängniß Jeremias') 78 ff. Birket Om el-Haauud 81. B!r el-Jehüdi 82 f. Zisternen 83 f. Wasserleitung von den Dorak 84 ff. Pfade oder Wege 95 ff. Dorfschaften. En-Rebi D»üd 97 ff. Kirche Zion 99 ff. Franziskaner kloster 117 ff. Gräber Davids und Salomos 145 ff. Armenisches Kloster (Haus Hannas') 156 ff. — MLr DschtriS 170 f. Der Abu Tür 171 ff. Eingegangene Kirchen. PeterSkirche 174 ff. Kloster, vo David die Bußpfalmea verfaßte 179 f. Babpla'S Kloster 180. Mamillakirche 180 ff. Stephanstirche 163 ff. Sagenstätten, wo keine Kirchen erbaut waren. JeremkaShöhle 191 ff. Jefaias' Todes- und Grabstätte 203 ff. Wo Judas Jscharioth sich erhängte 207 ff. Gräber. Der armenische GotteSacker 211 f. Der lateinische 212 f. Der griechische 213. Die Friedhöfe der Protestanten 213 ff. Die moslemischen Gräber 217 ff. Die Gräber der Juden 224 ff. Alt« indische Gräber 227 ff. Die an der Südseite der Hinnomschlucht 230 ff., insbesondere die Apostelhöhle 245 ff., das Hakeldama 260 ff. Die KönigSgräber 276 ff. Grab Simons d. G. 323 ff. Die Richtergräber 326 ff. Zweite Abtheilung: fernere Umgebung. Abu D!S 341 f. Ain JLlo 342 ff. Ain KLrim 344 ff. (Hab!S 381 ff.). Anata 394 ff. Antüdeh 397. Apostelbrunnen 398 ff. Arfür 400 f. El-Bakah 40t ff. Bet Dedfchen 405. BSt Dsch»la 405 ff. Bet Han-na 414 f. Bet Jksa 415 f. DSt Redscheh 416. B^t SLhür el-Al!kah 416 ff. Bet Sufüfa 418 ff. Bet Tamer 420 f. Bet Tulma 421 f. Bethanien 422 ff. Bethlehem 464 ff. Dethphage
IV 489 ff. El-Blreh 495 ff. El.Ehadher 501 ff. EHLn Ehadhrür 505 ff. Ebareitün 509 ff. Dör Jafln 529 s. DreikönigSdrunnev 530 ff. Dsch4üS 535 ff. (EmmauS 539 f. Kub-be- 541 ff.). Ed-Dschtb 545 f. EliaSkloster 547 ff. EltsäuSdrunnen 558 ff. (Ürbftnfelb 563 ff. gronffnbero 565 ff. El-GH-r 572 f. HabakukS Ort 573 ff. JLfa 576 ff. JakobS HauS 637 ff. JLfür 639 ff. Jericho 642 ff. (Je. richorofen 647 ff.). Jordan 669 ff. Jsawieh 719 f. Kalänieh 721 ff. Kreuzklofter 726 ff. Äubib 741 f. Kuriet el-Aneb 742 ff. Latrün 753 ff. Likta 758 ff. MLlhah 760 ff. 0ir Nebüla 762 f. Om RaSraS 763 ff. PhtlippSbrunuen 767 ff. Raheis Grab 782 ff. Ramleh 793 ff. Saba 637 ff. Salomos Leiche: versiegelte Quelle 855 ff., Leiche 866 ff.. Schloß 873 f. St. Samuel 874 ff. Saron 867. 6atif 887 f. SchafLt 889 f. Es». Scherüstt 890. Serfend 891 f. Simeons Lhurm 892 ff. Söda 896 ff. Sür Bayer 905 ff. Todtes Meer 906 ff. UrtLS 952 ff. «übt Ahmed 957 f. «. Alt 958. D. elBedauleh 958 f. D. BSt -au»na 959 f. S. eu-Rar 960 ff. Ein gegangene Klöster 963 ff.
Zusätze: La ciics de Jerusalem 1187 984 ff., eine andere Beschreibung der Stadt 1003 ff., zur Literatur 1007 ff., zur Beschreibung deß alten Jerusalem 1012 ff. Berzetchniß der angeführte» oder erklärten Btdelfteveu 1021 f. Register 1023 ff. Artistische Beilage: Ansicht von J4fa und H. Kreuz, so wie Ornamente der KönigShöhlen, nach meinen Ortgiualzeichnuvgen; nach solchen, aber von Gustav Borstell, sind auch (außer 11) 111 und IV der Bei. läge zum 1. Buche. Anderes Artistische siadet sich auf S. 82, 103 (alter Plan der ZionSktrche) , 119 (späterer) , 247 f., 251 , 265, 513, 515, 517 ff.. 763.
Erste Abtheilung. Die nächste Umgebung. Die Neege und Thäler. Ich verstehe darunter eine Entfernung bis auf eine starke Viertelstunde, und nur die eine halbe Stunde abliegenden Gräber der Richter machen hievon eine Ausnahme, indem ich sie nebst den nähern Gräbern der Umgegend beschreibe; da gegen fallen nunmehr die Siloahquelle und der Ölberg mit dem Dorfe Tür, der Marieugrabkirche und den alten Grab mälern am Kidrvn, so wie der Berg deS Ärgernisses mit dem Käfer Siluän außer den Rahmen, da ihre Beschreibung schon veröffentlicht ist. Bereits bei der Topographie der Stadt konnte die Be rührung der Bodengestaltung außerhalb derselben nicht vermie den werden, und es wurde gesagt, daß Jerusalem auf drei Seiten von Thälern umgeben sei. In der That ist der Boden um Jerusalem im Ganzen uneben, d. h., durchfurcht, so wie daneben höckericht oder rippig', und nur gegen Mittemacht bemerkt man auf einer Strecke von höchstens einer Viertels stunde eine schmale Ebene' mit nicht unbedeutenden Ölbaum1 Hrcc terra mootuoea et in sublim! sita. Paula et Euetoch, Marcellte, ut commigrct Bethlehem, Vgl. D. l, 27 ff., 38 f., auch
Tschudi 132. 2 A septentrione vero plano itinere ad urbem aeceditur. Guil. Tyr. 8, 2. Mepog t6 ßoQetorcQOv hcior. Perdic.fö. Die eine Stunde
2 Pflanzungen', ehemals auch mit Weingärten*; für den An bau des Bodens, so wie vielleicht für dessen einstiges Bewohnt gewesensein spricht auch eine Menge Zisternen*. Der Felsen guckt an sehr vielen Stellen hervor, wodurch die Gegend, zu mal zur Zeit der Trockenheit, ein etwas ödes Aussehen erhält; und wo auch Erde, die in der Stadt eine braune, außer ihrem Umfange aber eine fahle Farbe hat*, meist noch in den Thä lern und auf der Nordebene die Felsenpartien deckt, erscheint sie mit vielen kleinen, eckigen Steinen, wie insbesondere in der A kabeh es-Suä-n, durchschossen". lange und fast ebenso breite Flachhöhe im N. ist ein Gemenge von Felsspitzen, die.. 2 bis 20 Fuß hoch «emporragen. Prokesch 95 f. Ein wenig eingetiefte Hochebene. Schubert 2, 534. 1 Saaten und Oelbäume. Prokesch 96. Schubert. 2 Die Abtissin Joeta trat tauschweise an das Johanniterhospital ab quarodam vineam, qu® afsrontat ab Oriente in vinca Hospitalis, a meridie in vinea St. Ann®, ab aquilone in viam qu® ducit Neapolim, et tenct de vinca usque ad bivium S. Stephani (der StephanSkirche). Urk. v. 1157 bei Pauli 1, 204 sq, Nach einer andern Urk. v. 1177 (Cartulaire du 8. Sdp. 205 sq.) sicherte der Patriarch Amal. ti f dem Prior des h. Grabes, Petrus, das Rebenland, welches einst dem Prior von St. Jakob gehörte; qu® videlicet vinea habet ab
Oriente et septentrione vineam de Latina, ab occidcntc stratam regiam, qu® ducit a domo leprosorum St. Lazari versus lacum Lcgerii, a meridie viam, qu® ducit ab ecclesia St. Stephani ad eandem stratam. Dieses Stück Weingarten lag also nahe bei der Ste-
phanSkirche und dem Leprofenhaufe. Viel Neben und Gärten und Ackerfeld, sagt PerdikaS (66). Reben gibteS heutzutage nur östlich der KöntgSgräber, nahe dem W4di ed'Dschüs. 3 Auf dem Plane von Aldrich und SpmondS find 5 Tanks (wohl eher Zisternen) namhaft gemacht. Man setzte einen solchen Werth auf die Gartenzisternen, daß man für die Mauer eines Gartens und für eine Zisterne dazu 40 Bpzanzien verwendete. Urk. von 1132 im Cartulaire du 8. Sep. 206 sq. 4 Quantum a deliciis seculi vacat, tanto majores habet delicias Spiri tus. Paula et Eustoch. 1. c. Vgl. Denkdlätter 88. 5 Le terre dei quali (campi superiori di Gerusalemmc) sono appunto di un colore rosso marxiale. Mariti (Ger.) 1, 198. Der Boden, auf welchem die alte Stadt stand, ist schwarz, perfectly different frum the reddish yellow colour of the ncighbouring ficlda. Wilde 2,
257. Vgl. B. 1, 44, eine irrige Anschauung bei Salzbacher 2, 27» 6 Vgl. Drnkblätter 88, 622.
3 Von der Stadt, d.
dem ZionSthor, geht es, wie wir
wissen, beinahe eben hinaus auf den Theil der Anhöhe, der nicht in die Stadtmauer eingeschlossen wurde'. In En-Nebi Daü'd (Cönaculum) soll der Zion 238V über den Spiegel des Mittelmeeres sich erhebend Gegenüber dem Außerzion, nur durch das TyropöoerThal getrennt,
liegt der
südliche Abfall des Moriah,
welcher als eine nicht breite, etwa vierzig bis fünfzig Fuß (engl.) hohe' Felsenwand gegen Mittag gleich nördlich vom Brunnen Siloah* endet.
Dieser Abfall gestaltet sich als ein
schmaler, etwa siebenhundert Schritte langer Rücken, welcher das Käsemacherthal von der Schlucht Kidron trennt. Er ist nicht unfruchtbar, wird auch gepfliigt und gehört den Siluänern.
An
der Ost- und Westabdachung
gibt
Grabhöhlen, doch nicht von Auszeichnung.
es auch alte
Bei den Einge-
bornen konnte ich keinen besondern Namen für den Hügelrücken in Erfahrung bringen, welchen in neuerer Zeit Einige mit dem Namen Ophel belegen, wohin man das Grab der Prophe tin Hulda vermuthet'; allein man begriff unter Ophlas', welches das Ophel des alten Testaments sei, früher schon und auch setzt wieder, wohl mit besserin Rechte,
keinen Hügel,
sonder» eine Stelle südlich vor der Tempelarea'.
Die Be-
1 Vast eben hinouß. Ammon 90. Poujoutat 4, 191. Lroilo sagt (329), daß sich der Zion »in wenig über die Stadt erbebe, und noch bestimmter drückt die Erhebung IIhak Chelo and (236): Quand on sort pur la porte
Vgl. B. 1, 43. 2 Schubert 2, 521.
do Sion,
on montc la Montagne de Sion.
Vgl. Rob Lnson 2, 23, 398.
Ziemlich hoch.
Tschudi 167. Le mont Sion n’est pas, commc on pourrait Ic croire, unc montagne dötnehee du sol de Jörusalem. Poujoulat.
3 Robinson 1 , 384; 2, 29. 4 Vgl. Siloahquelle u. Oelb. 21; 33. 1, 41. 5 Schwarz 286. 6 Flav. Joseph. b. 5, 6, 1. 7
Vgl. 33. 1, 31, 82, 68.
Neland (s. v. Jerusalem} verlegte Ophlaü on die Südseite deS Tempels und Pococke (2 §. 20) in die Nähe der Aksamoschce. S. auch Prokesch 92, Krafft 23.
4
Häuptling scheint übereilt, als habe sich das Erdreich vor der Mauer auf der östlichen Seite so bedeutend gesenkt, daß die vormalige Schwelle mehrere Ellen vom Boden emporstehe'. östlich oben am Terebinthenthale, von der Nähe der Ni'chtergräber bis hin zum Wadi en-När, in halb- bis Vier tels ständiger Entfernung von der Stadt, wird diese von einem mehr oder minder deutlich markirten Hügel-Halbgürtel umge ben, zwischen welchem und ihr zuerst ein seichteres und brei teres, dann ein tieferes und engeres Thal liegt. Gehen wir von West her auf diesem Gürtel fort, so kommen wir nach einander zuin Skopus im Norden der Stadt, zum Räs eSSowe ka im Nordosten über der Käah oder dem Buge des Thales Josaphat, zum Ka rem es-Sei'ad (Galiläa), Dsche'bcl et-Tür (ölberg) und zum Dsche'bel Ba'ten el-Hau'ä (Berg de6 Ärgernisses). Der Skopus, wo man, von Nord herkommend, zuerst des Anblickes von Jerusalem sich erfreut, liegt zwanzig Minu ten nördlich vom Damaskusthor', mit einer Vorböhe zwischen ihm und dem Thale Kidron'. Er ist zwar nicht hoch, die Aussicht jedoch nicht unvortheilhaft auf die Stadt, wenigstens auf den nördlichen Theil und die nördliche Umgebung. Hier war es wohl, wo, sieben Stadien oder siebenzehn Minuten nördlich von der Stadt, sich Cestius, später auch Tituö lagerte, und wo nichts den Hinblick auf die Stadt und den 1 Brrggren 3, 54. Dort Schutt. Schwarz 283. 2 20 oder 25 Min- Robinson 2, 43 und570; f. auch Denkblätter 635, 733, B. 1, 16. 3 FlavtuS JofrphuS (b. 5, 2, 3) sagt zwar, daß vom SkopuS bis zur Rordsrite drr Stadt dir Gegend ohne Hrrvorragung (/