Die Verwaltung der Preussischen Staats-Eisenbahnen und der unter Staats-Verwaltung stehenden Privatbahnen in finanzieller Beziehung [Reprint 2021 ed.] 9783112395080, 9783112395073


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Die Verwaltung der Preussischen Staats-Eisenbahnen und der unter Staats-Verwaltung stehenden Privatbahnen in finanzieller Beziehung [Reprint 2021 ed.]
 9783112395080, 9783112395073

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Nie Verwaltung der

Preußischen Staats-Eisenbahnen und der

unter Staats-Verwaltung stehenden Privatbahnen

tu finanzieller Beziehung.

Handbuch für Eisenbahn-Beamte von

H. Kosub, Geheimer e^ped. Secretair und Calculator.

Berlin und Leipzig.

Verlag von I. Guttentag. (0. Collin.)

1880.

Vorrede. Vei Ausarbeitung deS vorliegenden Werkes hat mich die Absicht geleitet, eine möglichst vollständige und übersichtliche Darstellung der auf die Verwaltung der Staatseisenbahnen und der unter Staatsverwaltung stehmden Privatbahnen in finanzieller Beziehung Bezug habenden Normen — der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen und Verwaltungsvorschriften — zu geben. ES entspricht dies gewiß um so mehr einem Bedürfniß, als mit Einführung deS Normalbuchungs-Formulars vom 1. April 1880 ab im Etats- und Rech­ nungswesen der Eisenbahnen neue Gesichtspunkte zur Geltung kommen, welche hier schon Berücksichtigung finden konnten. Soweit dieser Zweig von mir in einem früheren Handbuche — das Kaffen- und Rechnungswesen — zur Anschauung gebracht worden ist, würde sonach eine Umarbeitung deS Werkes an und für sich geboten gewesen sein. Im Uebrigen konnte sich meine frühere Ausarbeitung nur auf die Einrichtungen bei einer unter Staatsverwaltung stehenden Eisenbahn stützen, wobei nicht zu vermeiden war, daß Bestimmungen aus­ genommen wurden, welche nur auf diese Verwaltung Anwendung sanden. Dergleichen Bestimmungen sind in dem vorliegendm Werke, welches vom Standpuncte der Staatsbahnen ausgehend, doch die unter Staatsverwaltung stehenden Bahnen nicht auS dem Auge läßt, nicht enthalten. Aber nicht nur die auf daS Etats-, Kaffen- und Rechnungswesen speciell Bezug habenden Bestimmungen haben wesentliche Aenderungen erfahren, sondern auch Gesetze, Verordnungen rc., welche in meinem „Kaffen- und Rechnungswesen" Aufnahme gefunden, sind geändert bezw. durch andere ersetzt oder erweitert worden und mußten sonach ergänzt werden. Die aufgenommenen Gesetze und Verordnungen sind solche, welche bei den Eisenbahnen unausgesetzt zur Anwendung kommen. DaS Werk wird sich daher in jeder Beziehung als zweckmäßiges Nachschlagebuch empfehlm. Um der Ausführung im Eingänge dieser Vorrede zu enffprechen, habe ich schließlich neue Materien ausgenommen und hoffe damit die Nützlichkeit deS BucheS

erhöht zu haben. Namentlich glaubte ich, nachdem die DiÄlstvorschriften für die Beförderung von Personen, Reisegepäck ic., sowie von Gütern einheitliche geworden, diese aber bat Büreaubeamten nicht immer zugängig sind, die Kenntniß derselben jedoch — namentlich bei etwa noch abzulegendem Examen — immerhin erforderlich ist, solche wenigstens im AuSzuge aufnehmen zu sollen. Für diejenigen Herren Beamten, welche bei den jetzt zur Verstaatlichung kommenden Privatbahnm beschäftigt sind, wird daS vorliegende Werk, wie ich an­ nehmen kann, ein erwünschter Rathgeber für den Uebergang in den neuen Geschäfts­ gang sein.

Berlin, im Januar 1880.

Inhaltsverzeichnis Seite

1. Einleitung.................................................................................................................. 1 Venvaltungsnormen, Gründung des Eisenbahn-Etats, einheüliche Gestaltung deS-, selben, Einführung des Normal-Duchungs-Formulars und deS danach festgestellten Etatsschemas rc....................................................................................................... 1 2. Verhältniß der ELsenbahn-Haupt-Kassen zur General-Staats-Kasse............................ 5 3. Verhältniß des Etats der Staats-Eisenbahn-Verwaltung zum StaatshaushaltS-Etat, zur Buchführung und Rechnungslegung............................................................................. 7 Aufhebung deS Staatsschatzes, cfr. Anmerkung auf Seite..................................... 8 4. Verlegung des Etatsjahres....................................................................................... 9 5. Bezeichnung der Rechnungs-Quartale... 10 6. Verlegung des Final-Abschluß-Termins.......................................................................... 10 7. Das Normal-Buchungs-Formular für die Eisenbahnen Deutschlands und die EisenbahnEtats. Allgemeine Vorschriften für die Anwendung deS ersteren...................................... 12 8. Bestimmungen für die Aufstellung der Entwürfe zu den Betriebs-EtatS........................ 14 9. Schema zum Betriebs-Etat (eingeführt mit dem 1. April 1880):................................ 25 Betriebs-Einnahmen: Tit. 1. Aus dem Personen- und Gepäck-Verkehr.................................................... 26 „ 2. Aus dem Güter-Verkehr............................................................................... 26 „ 3. Vergütung für Überlassung von Bahnanlagen und für Leistungen zu Gunsten Dritter....................................................................................... 28 „ 4. Vergütung für Ueberlassung von Bettiebsmitteln...................................... 30 „ 5. Erträge aus Veräußerungen...................................................................... 30 „ 6. Verschiedene sonstige Einnahmen................................................................ 30 Rekapitulation der Betriebs-Einnahmen..................................................................... 34 Betriebs-AuSgaben: Abtheilung I. Persönliche Ausgaben. Besoldungen der etatsmäßigen Beamten: Tit. 1....................................................................................................................... 36 „ 2....................................................................................................................... 38 „ 3....................................................................................................................... 38 . 4....................................................................................................................... 40 „ 4*. Zu Wohnungsgeld-Zuschüssen für dieBeamten............................................ 42 „ 5. Andere persönliche Ausgaben...................................................................... 44 Abtheilung II. Sächliche Ausgaben: Tit. 6. Allgemeine Kosten........................................................................................ 46 „ 7. Kosten der Unterhaltung derBahnanlagenmit Ausschluß größerer Erwetterungs- und Ergänzungsbauten a) Anlagen auf freier Strecke rc............................................................ 50 b) BahnhofS-Anlagen.......................................................................... 64 c) Telegraphen, SignalvorrichtungenundZubehör................................ 56

VI

Inhaltsverzeichnis Seite

Tit. 8.. Kosten der Züge................................................................................................................... 56 ,

9.

Unterhaltung der Betriebsmittel, einschließlich der fremden, sofern sie der

Verwaltung zur Last fallen........................................................................................... 58 „ 10.

Für Erneuerung de- Oberbaue-..................................................................................... 60

, 11.

Für Erneuerung der Betriebsmittel............................................................................... 60

, 12.

Kosten der Benutzung stemder Bahnanlagen, bezw. Beamten

, 13.

Kosten der Benutzung stemder Betriebsmittel....................................................... 62

.

60

.

Rekapitulation der Betriebs-Ausgaben und Gegenüberstellung der stüheren Etatstitel

62

Uebersicht der BetriebS-AuSgaben.......................................................................................................64 Abschluß der Betriebs-Rechnung.............................................................................................................65 Verwendung deS Überschusses.............................................................................................................66 sAumerkungen hierzu: Feststellung deS zur Verzinsung der Prioritäts-Obligationen

und zur Tilgung derselben erforderlichen BetrageS;

ferner der Staatssteuer;

Begriff deS Reinertrages der Eisenbahn-Unternehmungen................................................. 66

Superdividende und Dividendei....................................................................................................... 67 10. Rechnung deS Erneuerungs-Fonds:

A. der Einnahme und Ausgabe deS laufenden JahreS.............................................................68

B. Abschluß deS Capital-EontoS............................................................................................................. 70 11.

Anmerkungen bezüglich der Unterhaltung und Erneuerung der Bahnanlagen....

12.

Rechnung des Reservefonds (bezw. des Reservebau-, Ergänzungs-

72

...

rc. Fonds)

74

13. Rechnung deS Werkstätten-BetriebeS.............................................................................................. 76 14. Rechnung der Betriebs-Materialien-Derwaltung...................................................................... 78 15.

Rechnung der HülfSkaffen für Beamte und Arbeiter................................................................ 78

16.

Rechnung deS Eisenbahn-Baues, Einnahme und Ausgabe. (In Betreff der Titel- rc. Einteilung wird auf den Inhalt deS Schemas selbst verwiesen)...........................................81

17.

General-Instruction für den Geschäftsverkehr und die Buchführung bei den Eisenbahn-

Haupt-Kassen vom 11. Mai 1858 nebst abändernden und erläuternden Bestimmungen

18.

19. September 1873) betreffend Anwendung derselben bei den Eisenbahn-Commissionen

19.

94

Ergänzungen zur General-Instruction vom 11. Mai 1858 (mitgetheilt durch Erlaß v. 107

Einführung eines abgekürzten Verfahrens bezüglich der Berechnung in den Kosten-An-

schlügen und Bau-Abrechnungen...........................................................................................................112 20.

Bescheinigung der Geld-AuSgabe-Beläge, Quittungen.................................................................114

21.

Gültigkeit der Postscheine alS RechnungSbeläge.............................................................................116

22.

Telegraphische Zahlungs-Anweisungen an Königliche Kaffen sind nicht gestattet ...

23.

Die MonatSabschlüsse für die Haupt-Buchhalterei des Finanz-Ministeriums .

.

.

.

117

117

24. ZinSzuschüffe für garantirte Privat-Eisenbahnen.............................................................................119 25. Bestimmungen über Gehalt und Diäten: a) Vorausbezahlung der Besoldungen...............................................................................................120 b) Bestimmungen über die GehaltS-Verleihungen und Ascension in die höheren Ge­

haltsstufen

.................................................................

c) Verwendung der GehaltSersparniß bei einttetender Stellenverminderung

121

...

121

d) Verrechnung deS DiensteinkommenS von Beamten, welche sich ohne Urlaub ent­ fernen oder den Urlaub überschreiten...................................................................................122

e) Vermeidung von Doppelzahlungen bei Versetzungen.................................................... 122

f) Weitere Bestimmungen über den Zahlungsmodus rc....................................................... 122 g) Berechnung von Gehältern, Diäten rc. für Theile eines MonatS............................ 123 h) Zulässigkeit der Gehalts-Zahlungen bei Beurlaubungen und Erkrankungen

.

.

124

i) Uebernahme eines Beamten von einer Eisenbahn-Verwaltung in die andere .

.

124

k) Fortgewährung der Diäten an die nicht etatsmäßigen Beamten in KrankheitS-, BeurlaubungS- oder sonstigen Behinderungssällen.................................................................124

Inhaltsverzeichnis

yil

1) Beschäftigung der Baumeister undBauführerbei der Staatsbauverwaltung

.

.

«te 125

m) Bauzulagen..............................................................................................................................................125 n) Grundsätze, betreffend Zahlungen aus den Besoldungsfonds an Hinterbliebene und

an Verwalter vacanter Stellen.................................................................................................... 125 o) GehaltS-Zahlungen an neu anzustellendeBeamte................................................................... 126

p) BesoldungScompetenzen derjenigen Beamten, denen eine etatSmäßige Steve bei . .

26.

einer andern Bahn, als derjenigen, bei welcher sie beschäftigt sind, verliehen ist und welche einstweilen noch in ihrer bisherigen Beschäftigung verbleiben ...

126

q) Stellvertretungskosten von Beamten bei gerichtlichen Vernehmungen als Zeugen.

126

Gnaden-Competenzen an Hinterbliebene verstorbener Beamten............................................... 127

27.

Competenzen der Civilbeamten bei einer Mobilmachung........................................................... 128

28.

Fortgewährung der Diäten bei Mlitär-Uebungen.......................................................................137

29.

Remunerationen der Hülfsarbeiter.

Remunerationen und Unterstützungen an Beamte

und Arbeiter und deren Hinterbliebene.............................................................................................. 139 30.

Schreibmaterialien und sonstige Büreau-Bedürfnifle.......................................................................145

31.

ManquementS-Entschädigung an die mit der Führung vonKaffenbetrauten Beamten

148

32.

Dergütigung für Ueberlaffung von Dienst-Wohnungen an Staats-Beamte....

149

33.

Die AmtS-Cautionen der Beamten der Staats- und unter Staatsverwaltung stehenden

Eisenbahnen....................................................................................................................................................150 34.

Remunerirung der Speeial-Baukaffen-Rendanten............................................................................ 163

35.

Die Anlage-Capitalien der Eisenbahnen.............................................................................................. 173

36. Die Kaffen-Revisionen.................................................................................................................................. 180 37.

Conventional-Strafen..................................................................................................................................182

38.

Heranziehung der Eisenbahnen zu den Communal-Steuern..................................................... 185

39. Auszug auS der Instruction für die Ober-Rechnungs-Kammer v. 18.December

1824

189

und zwar §§. 1—4 (Zweck, Wirkungskreis, Obliegenheiten und Befugniffe der Ober-RechnungS-

Kammer)........................................................................................................................................189 §. 5.

Einnahmen.................................................................................................................................190

§. 6.

Einnahmen auS dem Verkauf von Naturalien rc............................................................. 190

§. 7.

Einnahmen auS dem Verkauf von Domänen und anderem Grundeigenthum des Staats..................................................................................................................................190

§. 8.

Einnahme-Reste...........................................................................................................................191

§. 9.

Einnahme-Erlasse.....................................................................................................................191

§. 10.

Ausgaben.......................................................................................................................................192

§.11.

Gehalte.............................................................................................................................................192

§. 12.

Tantiemen................................................................................................................................. 192

§. 13.

Emolumente.................................................................................................................................193

§. 14.

Wartegelder und Pensionen................................................................................................... 193

§. 15.

Gratifikationen und Unterstützungen................................................................................. 194

§. 16.

Diäten und Fuhrkosten.........................................................................................................194

§. 17.

Schreibmaterialien, Feuerung und Licht...........................................................................195

§. 18.

Bauten.............................................................................................................................................195

§. 19.

Prüfung der Contracte........................................................................................................ 196

§. 20.

Weiterer Nachweis angekauster Gegenstände................................................................197

§. 21.

Combination von Stellen........................................................................................................ 197

§. 22.

Versorgungs-Berechtigte........................................................................................................ 197

§. 23.

Vorschüsse.......................................................................................................................................199

§. 24.

AuSgabe-Reste und Ausgabe-Ersparnisse ...........................................................................200

§. 25.

Zahlungen durch andere Kaffen und Rückeinnahme-FondS

.......

201

vm

JuhaltSverzeichniß. Säte EtaLS-Ueberschreitungen..........................................................................................................202

§. 26. §. 27.

AuSgabe-Extraordinaria..........................................................................................................202

8.28.

Ueberschüffe....................................................................................................................................203

§. 29.

BetriebS-Capitalien und Bestände....................................................................................... 203

§. 30.

Defecte.....................................................

203

§§. 31 bis 42 betreffen besondere Bestimmungen für einzelne Verwaltungszweige .

.

204

§§. 43 biS 45 betreffen Bestimmungen über die von den obersten Verwaltungsbehörden

der Ober-RechnungS-Kammer zu machenden Mittheilungen......................................... 205

40.

§. 46.

DaS Formelle deS Rechnungswesensbetreffend................................................................... 205

§. 47.

Abnahme und Einsendung derRechnungen......................................................................... 207

§. 48.

Rotaten-Beantwortung................................................................................................................ 207

8- 49

biS 54

8. 55.

Geschäfts-Betrieb............................................................................................................................ 208

........................................................................................................................................

208

Auszug auS dem Gesetz, betr. die Einrichtung und die Befugniffe der Ober-RechnungSKammer, vom 27. Marz 1872

............................................................................................................

209

41.

Die Rechnungslegung, Abnahme der Rechnungen, Notaten und deren Erledigung .

42.

Justification der Ausgaben für extraordinäre Bauten................................................................. 218

43.

.

213

Die Umzugskosten der Staats-Beamten, bezw. der Beamten der Staats- und der unter

Staats-Verwaltung stehenden Eisenbahnen.........................................................................................222

44.

Der Wohnungsgeld-Zuschuß der Staats-Beamten, bezw. der Beamten der Staats- und

der unter Staats-Verwaltung stehenden Eisenbahnen.................................................................235

Hierzu: Gesetz, betr. die Revision des Servistarifs und der Klaffeneintheilung der Orte vom 3. August 1878............................................................................................................

246

und Auszug aus der Klaffeneintheilung der Orte.......................................................................247

45.

Tagegelder und Reisekosten der Staats-Beamten, bezw. der Beamten der Staats und

der unter Staats-Verwaltung stehenden Eisenbahnen................................................................. 259 46.

Einige specielle Bestimmungen über die Entschädigungen für daS Zu- und Abgehen

bei Dienstreisen auf Eisenbahnen.

Fuhrkosten für Berlin und Breslau

...

.287

47.

Tagegelder und Reisekosten der technischen Hülfsarbeiter...........................................................288

48.

Tagegelder und Reisekosten an Beamte bei landespolizeilicher Prüfung von EisenbahnProjecten, Abnahme fertiger Bahnstrecken und bei Expropriationen rc..................................... 292

49.

Pensionen.

A. Pensionsberechtigung der Eisenbahn-Beamten.................................................... 296

B. Berechnung der pensionSfähigen Dienstzeit.............................................................................298 Berechnung der Pension.................................................................................................................307

C.

50.

D.

Versetzung in den Ruhestand.................................................................................................... 310

E.

Zahlung der Pensionen und Recht auf den Bezugderselben........................................... 311

F.

Unfreiwillige Versetzung in den Ruhestand.............................................................................312

G.

Zahlung der Pension für den auf den Sterbemonatfolgenden Monat....

Auszug auS den Dienstvorschriften für die Beförderung von Personen,

314

Reisegepäck,

Leichen, Fahrzeugen und Thieren, sowie von Gütern.................................................................314 und zwar:

Abschnitt I.

Allgemeine Vorschriften...............................................................................................314

Abschnitt II.

Abfertigung von Personen.........................................................................................316

Abschnitt III.

Abfertigung

von

Reisegepäck,

Leichen,

Fahrzeugen

und

lebenden

Thieren............................................................................................................................. 321

Abschnitt IV. A.

Abfertigung der Eil- und Frachtgüter................................................................. 326

Abgehende Güter....................................................................................................................... 326

B.

Ankommende Güter.......................................................................................................................342

C.

Besondere Vorkommnisse...........................................................................................................351

D. Buchführung und Rechnungslegung................................................................................... 358

Jtchaltrvazetchutß.

n

Seite 51. Gesetz, betreffend die AbLndenmg deS §. 4 d«S Gesetze» über da» Postwesen de» beut»

scheu Reiche» »out 28. December 1871, »out 20. December 1875, (Eisenbahn-Post­ gesetz) nebst DolljUgSbestimnmngeu.....................................................................................................375

52. Bestimmungen, betreffend die Berpfllchttmgen der Eisenbahnen untergeordneter Bedeu­ tung zu Leistungen für die Zwecke de» Postdienste», vom 28. Mai 1879 ........................

393

Nachtrag. A.

Verrechnung deS Erlöse- für alte und entbehrliche Baumaterialien, Geräthe, Utensilien

B.

Abhebung der für Eisenbahn-wecke extraordinär bewilligten Geldmittel................................... 397

C.

Verrechnung der Verband-kosten.......................................................................................................... 398

D.

395

I. Uebergang fi-calischen Grundeigentum- von einem Verwaltung--Reffort auf ein

andere-....................................................................................................................................................399 II. Umtausch von Grundstücken.......................................................................................................... 401

E. Geschäftliche Behandlung der Postsendungen in Staatsdienst-Angelegenheiten.... F.

402

Diäten der nicht anstellung-berechtigten Personen.............................................................................406

Berichtigungen, bezw. während des Drucks eiugetreteue Aenderungen.

1. Die Zulage für AbtheilungS-Dirigenten der Eisenbahn-Directionen ist unter Titel 1 Pos. 2 der Ausgabe deS Special-BetriebS-EtatS (cfr. Seite 36) in folgender Art nachzuweisen: »Mitglieder der Direktion (darunter x AbtheilungS-Dirigenten) von .... X

.... X,

durchschnMich .... JU.............................................................................................. = ... X

Zulage für x AbtheilungS-Dirigenten L ... X....................................................................X

2.

Unter Titel 1 der Ausgabe, Pof. 3 (ekr. Seite 36) ist statt „etatSmäßige HülfSar-

beiter der BetriebSämter" zu setzen „ständige rc."

AlS Stellen für ständige HülfSarbeiter find

alle Stellen derjenigen Inspektoren (Bau-,

Betriebs-, Maschinen- rc.) aufzunehmen, welche bei den bisherigen Eisenbahn-Commissionen als HülfSarbeiter fungirt haben, bezw. in den zukünftigen BetriebSLmtern fungiren sollen. Die Stellen der innerhalb der Direktionen fungirenden Inspektoren und der Bauinspectoren,

welche alS Vorsteher von selbstständigen Baukreisen fungiren, find als solche aufzunehmen. Ebenso sind die Stellen der Maschinenmeister, auch wenn dieselben alS HülfSarbeiter der

Eisenbahn-Commissionen fungirt

haben bezw. als HülfSarbeiter der künftigen BetriebSämter

fungiren sollen, vorläufig als Maschinenmeister-Stellen aufzunehmen.

3. Unter den Auögabe-Titel 1 — Sette 36 — ist zu setzen: Die Stellen und Gehälter

der unter Titel 1 aufgeführten Beamten, mtt Ausnahme des Präsidenten und Vorsitzenden der Direktionen, übertragen sich bei sämmtlichen StaatSbahnen und für Rechnung deS Staats ver­ walteten Bahnen gegenseitig innerhalb derselben Kategorie. 4. Tttel 2 Pos. 6 der Ausgabe deS neuen EtatS-SchemaS (ekr. Sette 38) ist zu ändern in: „Betriebs- und DerkehrS-Controleure von rc."

5. Sette 8 Zeile

17 von oben lieS:Kapitel, anstatt Kapital.

6. Sette 9 Zelle

11 von oben lieS: diesbezüglichen, anstatt diesbezüglichen.

7.

Sette 15 fällt bei HI. am Ende der zweiten Zeile der Punkt weg, und bei III o. tritt

am Schluffe der Parenthese an Stelle deS : ein ;.

Vorbemerkung. Mit Rücksicht darauf, daß daS vorliegende Werk zum großen Theile Bestim­

mungen enthält, welche von dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ausgegangen sind, wird bemerkt, daß die Eismbahnverwaltung bis Ende März 1879 mit diesem Ministerium vereinigt war, bezw. von diesem ressortirte. Mittelst CabinetSordre vom 7. August 1878, betreffend die anderweite Ordnung der Geschäftskreise mehrerer Ministerim ist jedoch auf den Bericht deS StaatS-MinisteriumS Allerhöchst genehmigt worden, daß a) die Verwaltung der Angelegenheiten von Handel und Gewerbe von dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten getrennt und für dieselbe ein eigmeS „Ministerium für Handel und Gewerbe" geblldet werde; b) die Verwaltung der übrigen, bisher im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vereinigten DerwaltungSzweige'in diesem Ministerium, welches demnächst die Bezeichnung „Ministerium der öffentlichen Ar­ beiten" zu führen hat, verbleibe. In Verfolg dieser Ordre ist mittelst weiterer Allerhöchster Ordre vom 14. Ok­ tober 1878 die Ueberweisung des technischm UnterrichtSwesenS, soweit dasselbe mit der Handels- und Gewerbe-Verwaltung verbunden war, jedoch mit Ausnahme deS Navigationsschulwesens, an den Herm Minister der geistlichen-, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten genehmigt worden. Zur Ausführung dieser Erlasse ist Seiten» deS damaligen Herm Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, jetzigen Herm Ministers der öffmtlichen Arbeiten, folgmde Bekanntmachung ergangen: Mit Bezugnahme auf die Allerhöchsten CabinetöordreS vom 7. August und vom 14. Oktober v. 3. betreffend Aenderungm in den Ressortverhältnissen mehrerer Mini­ sterim (Ges.-S. 1879 S. 25 und 26) bringe ich zur öffentlichen Kenntniß, daß Berichte, Gesuche imb Eingaben, welche bisher an dm Münster für Handel, Ge­ werbe und öffentliche Arbeitm zu richtm waren, vom 1. April d. 3- ab, 1) in An­ gelegenheiten, welche sich auf das gewerbliche UnterrichtSwesm, ausschließlich deS NavigationSschulwefenS, und an die zur Hebung deS KunstgewerbeS bestimmten Anstalt« beziehen, zu denm auch die Königliche Porzellan-Manufactur gehört, an dm Herm „Minister der geistlichm-, Unterrichts- imb Medicinal-Angelegenheiten", 2) in Sachen,

xn

Vorbemerkung.

welche sich auf „Handel und Gewerbe" beziehen, soweit sie nicht unter die Nr. 1 fallen, an den Herrn „Minister für Handel und Gewerbe", 3) in dm zu 1 und 2 nicht

genannten Sachen, nämlich in den Angelegenheiten deö Bauwesens imb des Eisen­ bahnwesens, sowie in dm zum Geschäftsbereiche der Verwaltung deS Berg-, Hütten-

und Salinmwesens gehörigm Angelegmheiten an dm „Minister der öffentlichen Ar­ beiten" zu richtm sind.

Die Behördm werdm angewiesm, hiemach zu verfahrm.

Berlin, den 18. März 1879.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, gez. Maybach.

Im Weiterm bleibt zu bemerken, daß mit dem 1. April 1880 eine anderweite Organisation der Eisenbahnm eintritt.

Von da

ab werden an Stelle der be-

stehmden Eifenbahn-Commissionen — Eisenbahn - Betriebsämter und demgemäß an

Stelle der Eisenbahn-Commissions-Kassen — Betriebs-Kassen treten. Diese Aenderungen habm in dem neuen, mit dem 1. April 1880 einzuführendm

Etatsschema, welches in diesem Werke bereits enthaltm ist, durch Aufnahme ent­ sprechender Stellen, als: Betriebs-Directorm, etatsmäßige (bezw. ständige —. cfr. Seite X) Hülfsarbeiter der Betriebsämter (Seite 36) und Betriebskassett-Rendakktm

(Seite 38) rc., Ausdruck gefunden; während an Stelle der bisherigen Vorsitzenden der Eisenbahn-Directionen je ein Präsident derselben tritt.

Diese Bezeichnungen

werden mit Eintritt der neuen Organisation überall da, wo die bisherigen Benm-

nmgen noch Anwendung gefunden hahm, an derm Stelle treten müssen.

yör die Verwaltung und Beaufsichtigung der prmßischm Eisenbahnen bestehen in dem Ministerinm der öffmüichm Arbeitm zwei Abtheilungen: Eine für die Ver­ waltung der Staatsbahnen und der unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnm, und Eine für Beaufsichtigung der Privatbahnm unter Privat-Directionm. In Bezug auf die Verwaltung der Einnahmm und Auögabm der StaatSEifmbaham find nebm dm ergangmen Specialbestimmungm im Allgemeinen die­ selben Gesetze, Derordnungm rc. maßgebend, welche für die Verwaltung der übrigen Kassen deS Staates gegebm find. Die unter der Verwaltung des Staates stehenden Privat-Eisenbahnm werden zwar nach denselbm Gmndsätzen wie die StaatSbahnm verwaltet, doch kommm für dieselbm nebenbei die Bestimmungen der bei ihrer Gründung festgestelltm und staatlich genehmigten Statuten, sowie die etwa ergangenen Nachträge zu denselbm wesentlich mit in Betracht. Für die Staatsbahnen finden wir die Verwaltungsnormen zunächst in der Ser» fassungS-Urkunde für dm preußischen Staat vom 31. Januar 1850, Titel VIEL Artikel 99, wonach alle Einnahmm und Ausgaben deS Staates für jedes Jahr im Voraus veranschlagt und auf dm StaatshauShaltS-Etat gebracht werdm müssen. ES ist selbstverständlich, daß die Einnahmm und Ausgaben deS Staates auch vordem durch Etats veranschlagt worben sind, denn ohne solche würde eine ordnungs­ mäßige Verwaltung nirgmdS möglich seht. Die Gründung deS Etats für die preußischm StaatSbahnm ist auf dm Allerhöchstm Erlaß König Friedrich Wilhelm IV. vom 31. December 1842 an dm Staats- und Finanz-Minister v. Bodelschwingh zu­ rückzuführen, durch welchm dieser auf feinen Antrag ermächtigt wird, zm Förderung der Eismbahn-Bauten die Summe von 500000 Thalern in den Etat der GmeralStaatö-Kafie für daS Jahr 1843 aufzunehmen, und ferner die Kosten der technischen Losa-, Gtaat-elsevrahum. 1

Vorarbeiten für die in Betracht kommmdm Eisenbahn-Unternehmungen auf den etatSmäßigm Fonds anzuweife». Wie mächtig der Aufschwung ist, welchen daS Eisenbahnwesen seitdem genommen, ergiebt die Eisenbahnstatistik. Danach haben bis Ende 1877 für preußische Staats­ bahnen 1253 Millionen Mark, für die unter Verwaltung deS Staats stehmden Privatbahnm 1053 Millionen Mark und für die übrigen preußischen Privatbahnen 2404 Millionen Mark Verwendung gefunden. Die Einrichtung förmlicher Etats für sämmtliche StaatS-Eismbahnen hat jedoch, wie sich auS dem folgmdm Erlaß der Herren Minister für Handel, Gewerbe und öffenlliche Arbeiten und der Finanzen vom 31. October 1853 ergiebt, erst mit dem Jahre 1853 begonnen. Seitdem sind die Eisenbahn-Etats in der äußeren Form mehr und mehr er­ weitert worden, auch warm für die Aufstellung derselben den preußischen Staats­ und dm unter Staats-Verwaltung stehenden Privat-Eisenbahnm von dem König­ lichen Ministerium schon seit Jahren gleiche Normen und SchemataS gegeben; eS stellte sich aber längst das Bedürfniß nach möglichst einheitlicher Gestaltung der Etats aller deutschen Eisenbahn-Verwaltungen heraus, dmn da die Einrichtung derselbm die Gmndlage für die gesammte Buchführung und Rechnungslegung bildet, so erschwerte die Verschiedenartigkeit hierin die Ausstellung der, sämmtliche deutsche Eismbahn-Verwaltungen umfassenden vergleichenden Statistik über die finanziellen Ergebnisse derselben, deren Nutzen überall anerkannt ist, nicht unerheblich. Wenn nun auch die Einfühmng ganz gleicher Etats in diesem Umfange mit Rücksicht auf die abweichenden Einrichtungen bei den einzelnen Staatm und die Verschiedenartigkeit der Verhältnisse mancher Bahnen nicht angängig sein mochte, so war doch daS Bestreben darauf gerichtet, bei der Buchung der Einnahmen und Aus­ gaben überall nach gleichm Grundsätzen zu verfahren, bezw. die einheitliche Gruppimng derselben durch Normal-Formulare festzustellen. ES habm daher schon seit längerer Zeit von Vertretem sämmtlicher dmtschm Bahnen — aller Staats-, Reichs- und Privatbahnen — Berathungen über diesen Gegmstand stattgefunden, die nunmehr zum Abschluß gekommen sind und thatsächlich die Annahme eineS Normal-Buchungs-Formulars für alle deusschm Eisenbahn-Verwaltungen zum Ergebniß hatten.

Dasselbe ist der

Einleitung. Einführung des Normal-BuchungS-FormnlrrS. BerwaltungSnormen.

Z

Buchung der Einnahmm und Ausgaben überall mindestmS so weit zu Grunde zu

legen, daß danach ziffermäßig richtige und im Einzelnen controlirbare Auszüge ge» geben werden können.

Mit Einführung dieses Normal-Buchung--Formular- — mit welcher sich in Preußen außer dem Eingang- erwähntm Ministerium auch da- Königliche Finanz-

Ministerium und die Königliche Ober-RechnungS-Kammer einverstanden erklärt haben, und welche- bei den preußischen Staat-bahnen bereit- dem Etat für da- Rechnungs­ jahr vom 1. April 1880/81 zu Grunde gelegt werden soll — beginnt in dem Kaffm­

und Rechnungswesen sowie in der Statistik der Eisenbahnm ein nmer Zeitabschnitt.

Daffelbe wird daher in Verbindung mit dem in dem König!. Ministerium danach neu entworfenen bezw. definitiv festgestellten Etatsschema nebst dm für die Buchungen ic. gegebenen speciellen Erläuterungen, wie diese au- den Berathungm über da- Normal-Buchungs-Formular hervorgegangen, hier angemeffen eine Stelle

findm, denn eS wird für jedm Eifmbahn-Beamten von Interesse sein, die Grund­

sätze kennen zu lemm, nach dmm die Einnahmm und AuSgabm veranschlagt und demnächst verbucht werden sollm, sei eS, daß er die richtige Anwendung derselbm zu überwachm hat, oder als Rechnung-- oder Kaffen-Beamter danach verfahrm muß.

Nur dann, wenn diese Gwndsätze überall richtige- Verständniß gefunden, wird er­

reicht werden, waS mit dem Normal-BuchungS-Formular beabsichtigt ist: eine rich­ der finanziellen Betriebs-Ergebnisse sämmtlicher dmtschm Eisen­

tige Darstellung

bahnm. Außer dem

Eingangs

erwähntm Artikel

99

der

VerfassungS-Urkunde

kommen hier noch folgende Artikel derselbm in Betracht:

Artikel 103.

Die Aufnahme von Anleihm für die Staats-Kaffe findet nur auf Gmnd eineGesetze- statt.

Dasselbe gilt von der Uebemahme von Garantiem zu Lasten de-

Staate-. Artikel 104.

Zu Etat- - Ueberschreitungen ist die Genehmigung der Kammem erforderlich.

Die Rechnungm über dm StaatShauShaltS-Etat werden von der Ober-RechnungS-Kammer geprüft und festgestellt.

Die allgemeine Rechnung über den Staats­

haushalt jedm AahreS, einschließlich einer Uebersicht der Staatsschulden, wird mit

r

4

Einleitung.

BerwaltuugSuormen.

dm Bemerkungm der Ober- Rechnung»-Kammer zur Entlastung der StaatS-Regie-

rungm dm Kammem vorgelegt. Em besondere- Gesetz wird die Einrichtung und die Befugnisse der Ober-Rech-

mmgS-Kammer bestimmen.

DaS letztbezeichnete Gesetz ist unterm 27. März 1872 ergangen.

Dieses sowohl

wie der Allerhöchste Erlaß vom 22. September 1873, betreffend da» Regulativ über den Geschäftsgang bei der Ober-RechnungS-Kammer, sowie die Jnstmction für die

Ober-RechmmgS-Kammer vom 18. December 1824 regeln zugleich da» Verhältniß der Staatsbehördm

und

Rechnungö-Kammer.

der Staatökaffm

gegenüber

der Königlichen Ober-

Diese Bestimmungen haben daher — so weit erforderlich

— hier an entsprechender Stelle nebst einigen Erläuterungen Aufnahme gefunden').

AuS dem nachfolgmdm Erlaß ergiebt sich femer da» Verhältniß der Eisenbahn-

Haupt-Kaffen gegenüber der General-Staats-Kasse').

*) Da» Regulativ ist hier nicht ausgenommen, vielmehr an entsprechender Stelle nur darauf

verwiesen, da dasselbe nicht ein allgemeine» Interesse hat.

*) Die Eisenbahn - Commission» -Kassen stehen mit der General-Staat»-Kaffe nicht direkt

in Verkehr.

Erlaß

des Herr« Ministers für Handel,

Gewerbe und

öffentliche

Arbeiten «ud des Herr» Finanz-Ministers an sämmtliche Königliche StaatS-Eisenbahn-Direetione« vom 3L Oktober 1853.

Nachdem mit dem laufenden Jahre die Ausstellung förmlicher Etats für sämmt­

liche StaatS-Eisenbahnm Begonnen hat und die Schlußsurnrnm der Einnahme und Ausgabe dieser Etats vorschriftsmäßig in den StaatShauöhaltS-Etat und in dm Etat der Gmeral-StaatS-Kaffe über

die Eisenbahn-Verwaltung übernommen sind,

ist eS erforderlich, daß in dm von der General-Staats-Kaste zu

legenden,

die

Eisenbahn-Verwaltung betreffenben Jahres-Rechnungen auch die im Laufe des Jahres bei dm StaatS-Eismbahn-Hauptkastm wirklich stattgefundmm Einnahrnm und Aus­

gaben

surnrnarstch zum Nachweise gebracht werdm.

Zu diesem Behufe wird den

Königlichen Directionm Folgende- eröffnet:

Die StaatS-Eisenbahn-Hauptkaffen haben am Schluffe jedm Quartals den Betrag der Ist-Einnahme,

der Einnahme-Reste, der Jst-AuSgabe und der AuSgabe-Reste

der Gmeral-StaatS-Kaffe summarisch zu deklariren') und dm Betrag, um welchen die Ist-Einnahme die Jst-AuSgabe übersteigt, an die letztere baar abzuführm.

In den Fällm, wo die Hauptkastm der StaatS-Eisenbahnm nicht die nöthigen Geldmittel besitzen, um die zu Anfänge deS folgmden QuattalS zu leistenden Aus­ gaben zu bestreiten, kann der hierzu erforderliche Bettag zwar zurückbehalten, eS muß dies aber, unter Angabe der Summe, in dem Lieferzettel und in dem Abfchluffe

bemerkt werden.

Zwifchm der Gmeral-StaatS-Kaffe und dm Hauptkaffm der StaatS-Eisenbahnm findet, wie hierbei bemerkt wttd, künftig unmittelbarer Verkehr statt.

BiS zum Jahresschlüsse muffen der Gmeral-StaatS-Kaffe die gestimmten Ein­

nahmen und Ausgaben der StaatS-Eismbahn-Hauptkaffm

einschließlich

der Reste

vollständig deklarirt resp, abgeliefert werden, so daß der Final-Abschluß der betteffm-

*) Der vierteljährigen Deklarationen Ungeachtet, hat die Haupt-Kaffe ihre disponiblen Be­ stände schon tat Lauft deS Quartals an die Gmeral-StaatS-Kaffe abzuführm und niemals Gelder

über da» jedesmalige Bedürfniß hinan» zurückzubehaltm.

6

Verhältniß der Eisenbahn-Haupt-Kassen zur General-StaatS-Kasse.

dm Eisenbahn-Hauptkasse in dm Schlußsummm der Einnahme und Ausgabe mit dm bezüglichm Postm in dm Final-Abschlüffm der Gmeral-StaatS-Kaffe in Soll,

Ist und Rest gmau übereinstimmt. Bedürfen die Hauptkaffen der Staatö-Eismbahnm zu Anfang de- JahreS zur

Bestreitung ihrer AuSgabm eines Bestandes, so kann der erforderliche Betrag zwar zurückbehaltm werden, eS ist derselbe aber als Vorschuß zu deklariren und alö solcher

sowohl in dm Büchem der Eisenbahn-Hauptkaffm, als auch in denen der Gmeral-

StaatS-Kaffe biS zur erfolgte» Abwickelung zu fuhren, welche sobald als möglich bewirkt werden muß.

Bei dieser Gelegmheit wird zugleich festgesetzt, daß die monMchm und viertel-

jährlichm Abschlüsse der Eisenbahn-Haupckaffm in dm im §. 17 deS Regulativs Wegen Einrichtung

deS Kaffenwesens

für die Provinzial-Hauptkaffm') bestimmten

Terminm zu bewirkm und daß hinsichtlich der nach den jedesmaligen Abschlüffen zu

fertigmdm Extracte aus den Büchem, sowie wegen der auf Grund dieser Extrakte durch den Kaffm-Kurator vorzunehmenden Kaffm-Revisionm im Allgemeinm die Bestimmungm in dm §§. 19 und 20 jmeS Regulativs zu

beachtm find.

Die

Quartal-Extracte sind nach dem anliegenden Schema aufzustellen und die Einnahmm und AuSgabm darin nur summarisch nach dm einzelnm Titeln und Abschnittm zum Nachweffe zu bringen.

Am Schluffe der Extracte find dem sich bei der Balance

der Ausgabe gegen die Einnahme ergebmden Bestände die Bestände bei dm extra­ ordinären Fonds und sonstigen NebenfondS, die Depositm, sowie die während deS

Abschlusses aufgekommenen Einnahmen zuzufetzen, die noch offen stehenden Vorschüsse,

sowie die während deS Abschlusses stattgefundenen AuSgabm dagegen abzusetzen, so daß der alsdann verbleibende Rest den wirklich vorhandenm Kaffenbestand bildet, welcher demnächst ante lineam speciell nach den verschiedmen Geldsorten in baar

und in Effecten nachzuweifm ist.

Der so gefertigte Quartal-Extract ist, nachdem er

von dem Kaffen-Curator dahin: daß dieser Extract mit dm in calculo und nach den Belägm revidirtm

Kaffmbüchem übereinstimmt und der in demselben verzeichnete Bestand in

den angegebenen Münzsorten rc. mit dem Betrage von überhaupt rc. (der Betrag ist in Buchstaben auSzudrückm) bei der Revision wirklich vorge­ funden ist, außerdem aber sonstige Bestände

in

baarem Gelde oder in

Effecten bei der Kaffe nicht vorhanden sind, bescheinigt worden, für die drei ersten Quartale deS JahreS jedesmal spätestens am

20. deS auf daS vorhergehende Vierteljahr folgmdm nächsten Monats, für daS letzte

Quartal dagegm jedenfalls bis zum 20. Febmar deS folgenden JahreS**) unerinnert

und

bei Vermeidung einer OrdnungS-Strafe von 1 Thlr. bis 5 Thlr. im Unter­

lassungsfälle, an mich, den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten (jetzt Minister der öffmtlichen Arbeitm) einzureichen.

Den Final-Extrakten find die

*) vom 17. März 1828, in von Kamptz's Annalen, Jahrgang 1828. Seite 285 bi» 297. *) Nach Vorlegung des Etat--JahreS rüden diese Termine je um 3 Monate (cfr. die Er­ lasse auf Seite 10 und^ll).

Abschlüsse von den extraordinären Fonds und sonstigen Nebenfonds, sowie die Nachweisungm der Depositen und Vorschüsse beizufügen'). Die Final-Abschlüsse bilden, worauf die Königlichm Directionm noch besonder­ aufmerksam gemacht werden, nach §. 22 deS oben allegirten Regulativs die Grundlagen der JahreS-Rechnungen und muffen mit diesen genau übereinstimmm. Eine Abänderung dieser Abschlüsse »egen etwaiger Erinnerungen, welche gegen dieselben aufzustellen sind, ist niemals zulässig, vielmehr muffen die in Folge von dergleichm Erinnerungm erforderlichen Berichtigungen in den Büchern und Abschlüssen deS folgenden JahreS nachgewiesen werden. Nach Vorstehendem hat die (Tit.) Ihre Hauptkaffe mit der erforderlichen In­ struction zu versehen und dafür Sorge zu tragen, daß danach fortan verfahren wird. Berlin, den 31. October 1853. Der Minister für Handel. Der Finanz-Minister. Asämmtliche Königliche Eiseubahn-Directioneu. Abschluß der

Haupt-Kaffe der rc. Eisenbahn zu für daS «.

oll-Liuaahme (Au-gabe)

8.

i.

4.

6.

«^stalso Davon ist

Zugang.

Abgang.

(punA^ttt»

Ä. de» ...tev

(Aulgabe) Daactall.

te Quartal 18 T.

8,

9.

Einnahme (Lu-gabe).

StrViche Ltnuabme (Ausgabe) Ml «ude bei ...tev Quartals.

»leibt Rest gegm Lol. ü.

Littr.

und Titel.

Bemerlungev.

Verhältniß des Etats der Staats-Eisenbahn-Verwaltung zvm StaatSHanshalts - Etat, zm Buchführung und Rechnungslegung.

Der Etat der Staats-Eisenbahn-Verwaltung wird bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten aufgestellt und umfaßt sowohl die Bedürfnisse der bezeichneten Abtheilungen desselben, als auch die der Eisenbahn-Commiffariate und der Staats­ bahnen. Derselbe bildet einen Theil deS Staatshaushalts-Etats. Dieser wird, nach dem *) Mit dem Final-Abschlüsse ist von ben StaaatSbahn • Directionm an dm Herrn Finanz-

Minister zugleich: a)

eine specielle Nachweisung der gegm dm Etat stattgefundmm Abweichungm ttttb

b) eine dergleichm von dm Einnahme- und AuSgabe-Restm nach vorgeschrtebmem Formular einzuretchm.

Abschlüsse von den extraordinären Fonds und sonstigen Nebenfonds, sowie die Nachweisungm der Depositen und Vorschüsse beizufügen'). Die Final-Abschlüsse bilden, worauf die Königlichm Directionm noch besonder­ aufmerksam gemacht werden, nach §. 22 deS oben allegirten Regulativs die Grundlagen der JahreS-Rechnungen und muffen mit diesen genau übereinstimmm. Eine Abänderung dieser Abschlüsse »egen etwaiger Erinnerungen, welche gegen dieselben aufzustellen sind, ist niemals zulässig, vielmehr muffen die in Folge von dergleichm Erinnerungm erforderlichen Berichtigungen in den Büchern und Abschlüssen deS folgenden JahreS nachgewiesen werden. Nach Vorstehendem hat die (Tit.) Ihre Hauptkaffe mit der erforderlichen In­ struction zu versehen und dafür Sorge zu tragen, daß danach fortan verfahren wird. Berlin, den 31. October 1853. Der Minister für Handel. Der Finanz-Minister. Asämmtliche Königliche Eiseubahn-Directioneu. Abschluß der

Haupt-Kaffe der rc. Eisenbahn zu für daS «.

oll-Liuaahme (Au-gabe)

8.

i.

4.

6.

«^stalso Davon ist

Zugang.

Abgang.

(punA^ttt»

Ä. de» ...tev

(Aulgabe) Daactall.

te Quartal 18 T.

8,

9.

Einnahme (Lu-gabe).

StrViche Ltnuabme (Ausgabe) Ml «ude bei ...tev Quartals.

»leibt Rest gegm Lol. ü.

Littr.

und Titel.

Bemerlungev.

Verhältniß des Etats der Staats-Eisenbahn-Verwaltung zvm StaatSHanshalts - Etat, zm Buchführung und Rechnungslegung.

Der Etat der Staats-Eisenbahn-Verwaltung wird bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten aufgestellt und umfaßt sowohl die Bedürfnisse der bezeichneten Abtheilungen desselben, als auch die der Eisenbahn-Commiffariate und der Staats­ bahnen. Derselbe bildet einen Theil deS Staatshaushalts-Etats. Dieser wird, nach dem *) Mit dem Final-Abschlüsse ist von ben StaaatSbahn • Directionm an dm Herrn Finanz-

Minister zugleich: a)

eine specielle Nachweisung der gegm dm Etat stattgefundmm Abweichungm ttttb

b) eine dergleichm von dm Einnahme- und AuSgabe-Restm nach vorgeschrtebmem Formular einzuretchm.

Verhältniß deS Eisenbahn-Etat» zum StaatS-HauShaltS-Etat k.

8

die einzelnen Herren Minister über die Bedürfnisse ihre- Ressort- mit dem Herrn Finanz »Minister in Verbindung getreten, durch Beschluß deS Gesammt-Ministeriums festgestellt und

sodann

ans Königliche Ermächtigung

in da» Abgeorduetm-Hau»

eingebracht.

Diese» beschließt über die einzelnen Posten.

nähme de»

gefammten Staatshaushalts-Etats und de» Etats-Gesetze» durch da»

Nach Berathung und An»

Abgeordnetenhaus folgt die Ueberweisung an da» Herrenhaus, welche» verfassungs­ mäßig dm Etat nur so, wie er nach dm Beschlüssm de» Abgeordnetenhauses fest­ gestellt worden ist, im Ganzm annehmen oder dmselbm verwerfm kann.

Eine

Aenderung de» Etats darf das Herrenhaus nicht vornehmm.

Nach Gmehmigung deS so vereinbartm Etats durch dm König wird daS EtatSgesetz sowie der Hauptetat durch die Gesetzsammlung veröffentlicht und bient sodann mit dm Special-EtatS als gesetzliche Norm für die Eiunahmm und Ausgaben.

Ueber die beabsichtigte Verwendung extraordinair bewilligter Summm

dimm be­

sondere Anlagen de» Haupt-EtatS zum Anhalt. Die Special-EtatS

werdm

der Königlichm Ober-Rechnungö-Kammer mit­

getheilt und eS erhält jede Behörde und Kasse rc. über die von ihr zu verrechnenden Einnahmen und AuSgabm einen Kassen-EtH dessm Eintheilung in Kapital, Titel rc.

bei Führung der Bücher zur Norm dient.

Ueber die dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten zur Verwaltung der Eismbahnen zur Verfügung gestellten Mittel wird bei der General-Staats-Kasse') Buch

geführt und Rechnung gelegt. Abschlüsse

In dieser Rechnung werden auf Gmnd der Final -

der Eismbahn-Haupt-Kassm

Staatöbahnen generell nachgewiesm.

auch die Einnahmen und AuSgabm der

Dieselbe umfaßt sonach dm ganzm Eisen­

bahn-Etat.

Bei dm Eismbahnen erfolgt die Buchfühmng sowie die specielle Rechnungs­

legung durch die Eisenbahn-Haupt-, bezw. die CommissionS-Kaffm. rechnungm der Eismbahnen

Die Special-

müssen selbstredend mit der generellen Rechnung der

General- Staats -Kasse in dm Summm übereinstimmm. Die Etats

der

unter

der Verwaltung deS Staate» stehenden Privatbahnm

stehm mit dem Staatshaushalt»-Etat in keinem Zufammmhange, abgesehen, daß

derselbe die Erträge, welche dem Staate gesetzlich oder nach besonderem Abkommm dem Betriebe

au»

dieser Bahnen

zustehm —

Superdividmde rc. — aufnimmt.

Auch die vom Staate etwa vertragsmäßig zu leistenden Zuschüsse bei einem Minder­ ertrage

bezw. zur

Deckung

garantirter

Zinfm

für

Privatbahn-Untemehmungen

werdm im Staatshaushalt»-Etat mit veranschlagt.

Diese Etat» werdm im Ministerium der öffmtlichen Arbeiten ohne Mitwirkung

*)

Die auf Grund der KabinetSordre vom 17. Januar 1820 (G.S. S. 21) bestandene Ein­

richtung eine» Staatsschatzes ist durch das Gesetz vom 18. Dezember 1871 (G.S. S. 593) aufge­ hoben.

Die am 2. Januar 1872 vorhanden gewesenen Bestände und Forderungm deS Staats­

schatzes find der allgemeinen Finanz-Verwaltung überwiesen »erben. Die Geschäfte der Rendantur

deS Staatsschatzes find auf die General-Staat--Kaffe übergegangen. Innern vom 16. Januar 1872. Min.Bl. S. 50).

(Erlaß deS Minister» de»

Dir Privatbahn-Etat».

der Kammern festgestellt und genehmigt.

Da» EtatSjahr.

9

Sie weichen von dm Statt der Staat--

bahnm in so weit ab, al- bet ersteren die zur Ergänzung und Emmeruug der Bahn»

Anlagm und Betriebsmittel sowie att Reserve re. erforderlichm Beträge soweit hierzu

nicht etwa neue Auleihm erforderlich find, au- dem Betriebs-Etat entnommen und daraus besondere etattmäßige Fond- gebildet werdm, während die Staattbahum nur je einen Etat haben, die extraordinären Geldbedürfnisse aber au- der Gmeral-

Staatt-Kasse empfangen.

(Für kleinere BauanSführungm werdm zwar die erforderlichm Beträge in der Regel im Betriebs-Etat der Staatsbahnen bewilligt werdm könnm.)

Die Ueberweisung dieser extraordinären Mittel erfolgt nach Gmehmigung der die- bezüglichm Projekte und Kostmanschläge auf jedesmalige Anträge der Directionm bezw. Kommissionen von dem Ministerium der öffentlichen Arbeitm nach Bedarf

und eS sind darüber nach Maßgabe der Erläutemngm in dem Abschnitt über die Rechnungslegung Special-Rechnungen zu legen.

Bei den unter Staats-Verwaltung stehmdm Bahnm wird nach dem Dor-

stehmden außer dem Betriebs-Etat je noch ein Etat für den EmmerungS-Fonds,

den ErgänzungS-, dm Reserve- und dm DiSpositionS-FondS rc. erforderlich sein, je nachdem bei denselben Fonds gebildet sind'). den zur Herstellung

von Anschlußbahnen

Der letztbezeichnete Fonds wird auS

an industrielle Etabliffementt auS dem

Betriebs-Fonds zurückzulegmden Beträgen gebildet.

Der DiSpositionS-FondS der StaatS-Eisenbahn-Verwaltung ist dagegm zu unvorhergesehenm Ausgaben vorgesehen und bient anderen Zwecken. Unter Ergänzungen bezw. ErgänzungSbauten versteht man bei den StaatS-

Eisenbahnen eine Vergrößerung oder Ausdehnung der vorhandmen Anlagen bezw.

eine Erweitemng des UntemehmenS.

Das EtatSjahr'). Gesetz,

betreffend

die Verlegung

Les Gtatsjahres etc.

vom 29. Lum 1876.

(Ges. S. S. 177.) Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußm rc. verordnen, mit Zu­ stimmung der beiden Häuser deS Landtages der Monarchie, waS folgt:

§. 1. DaS EtatSjahr für dm Staatshaushalt beginnt vom 1. April 1877 ab, mit

dem 1. April und schließt mit dem 31. März jedes JahreS.

*)

Eine specielle Erläuterung dieser Fond» ist in dem Handbuche ,da» Kaffen- und Rech-

nungSwrsen bet den Preußischen Staat», und den unter Staat»-Verwaltung stehenden Privathahnen von H. Kosub**, Verlag von Maruschke & Berendt in BreSlau, gegeben.

*) Bi» zum Jahre 1877 fiel da» EtatSjahr mit dem Kalenderjahr zusammen.

Da» Mertel­

jahr vom 1. Januar bi» Ende März 1877 ist al» eine für sich abgeschlossene Geschäft» - Periode behandelt worden.

Dir Privatbahn-Etat».

der Kammern festgestellt und genehmigt.

Da» EtatSjahr.

9

Sie weichen von dm Statt der Staat--

bahnm in so weit ab, al- bet ersteren die zur Ergänzung und Emmeruug der Bahn»

Anlagm und Betriebsmittel sowie att Reserve re. erforderlichm Beträge soweit hierzu

nicht etwa neue Auleihm erforderlich find, au- dem Betriebs-Etat entnommen und daraus besondere etattmäßige Fond- gebildet werdm, während die Staattbahum nur je einen Etat haben, die extraordinären Geldbedürfnisse aber au- der Gmeral-

Staatt-Kasse empfangen.

(Für kleinere BauanSführungm werdm zwar die erforderlichm Beträge in der Regel im Betriebs-Etat der Staatsbahnen bewilligt werdm könnm.)

Die Ueberweisung dieser extraordinären Mittel erfolgt nach Gmehmigung der die- bezüglichm Projekte und Kostmanschläge auf jedesmalige Anträge der Directionm bezw. Kommissionen von dem Ministerium der öffentlichen Arbeitm nach Bedarf

und eS sind darüber nach Maßgabe der Erläutemngm in dem Abschnitt über die Rechnungslegung Special-Rechnungen zu legen.

Bei den unter Staats-Verwaltung stehmdm Bahnm wird nach dem Dor-

stehmden außer dem Betriebs-Etat je noch ein Etat für den EmmerungS-Fonds,

den ErgänzungS-, dm Reserve- und dm DiSpositionS-FondS rc. erforderlich sein, je nachdem bei denselben Fonds gebildet sind'). den zur Herstellung

von Anschlußbahnen

Der letztbezeichnete Fonds wird auS

an industrielle Etabliffementt auS dem

Betriebs-Fonds zurückzulegmden Beträgen gebildet.

Der DiSpositionS-FondS der StaatS-Eisenbahn-Verwaltung ist dagegm zu unvorhergesehenm Ausgaben vorgesehen und bient anderen Zwecken. Unter Ergänzungen bezw. ErgänzungSbauten versteht man bei den StaatS-

Eisenbahnen eine Vergrößerung oder Ausdehnung der vorhandmen Anlagen bezw.

eine Erweitemng des UntemehmenS.

Das EtatSjahr'). Gesetz,

betreffend

die Verlegung

Les Gtatsjahres etc.

vom 29. Lum 1876.

(Ges. S. S. 177.) Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußm rc. verordnen, mit Zu­ stimmung der beiden Häuser deS Landtages der Monarchie, waS folgt:

§. 1. DaS EtatSjahr für dm Staatshaushalt beginnt vom 1. April 1877 ab, mit

dem 1. April und schließt mit dem 31. März jedes JahreS.

*)

Eine specielle Erläuterung dieser Fond» ist in dem Handbuche ,da» Kaffen- und Rech-

nungSwrsen bet den Preußischen Staat», und den unter Staat»-Verwaltung stehenden Privathahnen von H. Kosub**, Verlag von Maruschke & Berendt in BreSlau, gegeben.

*) Bi» zum Jahre 1877 fiel da» EtatSjahr mit dem Kalenderjahr zusammen.

Da» Mertel­

jahr vom 1. Januar bi» Ende März 1877 ist al» eine für sich abgeschlossene Geschäft» - Periode behandelt worden.

DaS EtatSjahr. Bezeichnung der Rechnungs-Quartale.

10

Dm Kommunalm und allen sonstigen nicht staatlichen Verwaltungen bleibt überlassen, auch für ihren Haushalt daS veränderte EtatSjahr anzunehmm und die

gegenwärtig für die Aufstellung ihres Etats, stehmdm Termine mtfprechmd abzuändern.

sowie für die Rechnungslegung be-

Alle dem mtgegmstehmdm gesetzlichen

Bestimmungen werben hierdurch aufgehoben. §. 2 und §. 3

(betreffen daS Vierteljahr vom 1. Januar biö 31. März 1877 und die Ermächtigung

zur Ausgabe von verzinslichen Schatzanweifungm.)

§-4. Der Finanz-Minister ist mit der AuSfühmng dieses Gesetzes beauftragt.

Urkundlich rc. Gegebm Bad EmS, dm 29. Juni 1876. (L.S.)

Fürst von BiSmarck. Falk.

gez.

Camphausen.

v. Kameke.

Achenbach.

Gr. zu Eulenburg.

Friedenthal.

Wilhelm. Leonhardt.

Hofmann.

Srzrtchmmg drr Nechnungs-Guurtalr. Durch Erlaß deS Herrn Finanz-Ministers vom 22. Mai 1878 an sämmtliche Regierungen ist bestimmt, daß die Rechnungs-Quartale gleichwie in der Reichsver­ waltung auch in der Prmßischm Verwaltung nunmehr nach dem Etatsjahr zu be­ zeichnen find, also z. B. daS die Monate April, Mai und Juni umfassende Quartal:

1. Quartal deS Etatsjahres 1878/79. Der Erlaß vom 12. November 1877, welcher anordnete, daß daS Rechnungs­

quartal nach den Monaten zu bezeichnen fei, ist aufgehoben.

Der erstbezeichnete Erlaß ist durch Verfügung deS Herm Ministers für Handel,

Gewerbe und öffmtliche Arbeiten vom 14. Juni 1878. II. 10372. V. 3428. den

Eisenbahn-Behörden zur Kenntnißnahme und gleichmäßigen Beachtung mitgetheilt wordm.

Erlaß deS Herr« Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Ar­ beite« vom 24. October 1876 an die Königlichen Direktionen der Staats­ eisenbahnen nnd deS Herr» Finanz-Ministers vom 26. September 1876 betreffend die Verlegung des Finalabschlnß-TermmS. Die Königliche Direction erhält im Anschlüsse Abschrift der wegen Verlegung

der bisherigen Finalabschluß-Termine von dem Herm Finanz-Minister an die König­ lichen Regierungen rc. erlassenen Verfügung vom 26. v. M. zur Kenntnißnahme und

Beachtung, mit dem Bemerken, daß hiemach die

DaS EtatSjahr. Bezeichnung der Rechnungs-Quartale.

10

Dm Kommunalm und allen sonstigen nicht staatlichen Verwaltungen bleibt überlassen, auch für ihren Haushalt daS veränderte EtatSjahr anzunehmm und die

gegenwärtig für die Aufstellung ihres Etats, stehmdm Termine mtfprechmd abzuändern.

sowie für die Rechnungslegung be-

Alle dem mtgegmstehmdm gesetzlichen

Bestimmungen werben hierdurch aufgehoben. §. 2 und §. 3

(betreffen daS Vierteljahr vom 1. Januar biö 31. März 1877 und die Ermächtigung

zur Ausgabe von verzinslichen Schatzanweifungm.)

§-4. Der Finanz-Minister ist mit der AuSfühmng dieses Gesetzes beauftragt.

Urkundlich rc. Gegebm Bad EmS, dm 29. Juni 1876. (L.S.)

Fürst von BiSmarck. Falk.

gez.

Camphausen.

v. Kameke.

Achenbach.

Gr. zu Eulenburg.

Friedenthal.

Wilhelm. Leonhardt.

Hofmann.

Srzrtchmmg drr Nechnungs-Guurtalr. Durch Erlaß deS Herrn Finanz-Ministers vom 22. Mai 1878 an sämmtliche Regierungen ist bestimmt, daß die Rechnungs-Quartale gleichwie in der Reichsver­ waltung auch in der Prmßischm Verwaltung nunmehr nach dem Etatsjahr zu be­ zeichnen find, also z. B. daS die Monate April, Mai und Juni umfassende Quartal:

1. Quartal deS Etatsjahres 1878/79. Der Erlaß vom 12. November 1877, welcher anordnete, daß daS Rechnungs­

quartal nach den Monaten zu bezeichnen fei, ist aufgehoben.

Der erstbezeichnete Erlaß ist durch Verfügung deS Herm Ministers für Handel,

Gewerbe und öffmtliche Arbeiten vom 14. Juni 1878. II. 10372. V. 3428. den

Eisenbahn-Behörden zur Kenntnißnahme und gleichmäßigen Beachtung mitgetheilt wordm.

Erlaß deS Herr« Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Ar­ beite« vom 24. October 1876 an die Königlichen Direktionen der Staats­ eisenbahnen nnd deS Herr» Finanz-Ministers vom 26. September 1876 betreffend die Verlegung des Finalabschlnß-TermmS. Die Königliche Direction erhält im Anschlüsse Abschrift der wegen Verlegung

der bisherigen Finalabschluß-Termine von dem Herm Finanz-Minister an die König­ lichen Regierungen rc. erlassenen Verfügung vom 26. v. M. zur Kenntnißnahme und

Beachtung, mit dem Bemerken, daß hiemach die

DaS EtatSjahr. Bezeichnung der Rechnungs-Quartale.

10

Dm Kommunalm und allen sonstigen nicht staatlichen Verwaltungen bleibt überlassen, auch für ihren Haushalt daS veränderte EtatSjahr anzunehmm und die

gegenwärtig für die Aufstellung ihres Etats, stehmdm Termine mtfprechmd abzuändern.

sowie für die Rechnungslegung be-

Alle dem mtgegmstehmdm gesetzlichen

Bestimmungen werben hierdurch aufgehoben. §. 2 und §. 3

(betreffen daS Vierteljahr vom 1. Januar biö 31. März 1877 und die Ermächtigung

zur Ausgabe von verzinslichen Schatzanweifungm.)

§-4. Der Finanz-Minister ist mit der AuSfühmng dieses Gesetzes beauftragt.

Urkundlich rc. Gegebm Bad EmS, dm 29. Juni 1876. (L.S.)

Fürst von BiSmarck. Falk.

gez.

Camphausen.

v. Kameke.

Achenbach.

Gr. zu Eulenburg.

Friedenthal.

Wilhelm. Leonhardt.

Hofmann.

Srzrtchmmg drr Nechnungs-Guurtalr. Durch Erlaß deS Herrn Finanz-Ministers vom 22. Mai 1878 an sämmtliche Regierungen ist bestimmt, daß die Rechnungs-Quartale gleichwie in der Reichsver­ waltung auch in der Prmßischm Verwaltung nunmehr nach dem Etatsjahr zu be­ zeichnen find, also z. B. daS die Monate April, Mai und Juni umfassende Quartal:

1. Quartal deS Etatsjahres 1878/79. Der Erlaß vom 12. November 1877, welcher anordnete, daß daS Rechnungs­

quartal nach den Monaten zu bezeichnen fei, ist aufgehoben.

Der erstbezeichnete Erlaß ist durch Verfügung deS Herm Ministers für Handel,

Gewerbe und öffmtliche Arbeiten vom 14. Juni 1878. II. 10372. V. 3428. den

Eisenbahn-Behörden zur Kenntnißnahme und gleichmäßigen Beachtung mitgetheilt wordm.

Erlaß deS Herr« Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Ar­ beite« vom 24. October 1876 an die Königlichen Direktionen der Staats­ eisenbahnen nnd deS Herr» Finanz-Ministers vom 26. September 1876 betreffend die Verlegung des Finalabschlnß-TermmS. Die Königliche Direction erhält im Anschlüsse Abschrift der wegen Verlegung

der bisherigen Finalabschluß-Termine von dem Herm Finanz-Minister an die König­ lichen Regierungen rc. erlassenen Verfügung vom 26. v. M. zur Kenntnißnahme und

Beachtung, mit dem Bemerken, daß hiemach die

Verlegung de- Final-Abschluß-TermiuS.

11

a) für die Eisenbahn-Hauptkassen durch die Gmeralverfügung vom 31. Oktober

1853 auf den 10. Februar und b) für die Eisenbahn-Commissioas-Kaffen nach dm der General-Verfügung vom

19. September 1873 beigefügten ergänzenden Bestimmungen auf dm 31. Januar festgesetzten Fiaalschluß-Termine sowohl für daS, eine besondere Etats- und RechnungS-

periode bildmde Vierteljahr vom 1. Januar bis 31. März 1877, als auch für die demnächst mit dem 1. April 1877 beginnenden neuen Etatsjahre um je 3 Monate hinausrücken, mithin

zn a auf dm 10. Mai,

zu b auf dm 30. April

verlegt werdm. Für daS laufmde EtatSjahr behält eS bei dm bisherigen Dorschristm, wonach

die Finalabschlüsse resp, am 10. Februar und 31. Januar k. I. zu bewtrkm find, sein Bewmdcn.

(Zusatz für die E.-Direktion zu Saarbrückm:

Bezüglich der Rhein-Nahe-

Etfmbahn findm die vorstehmden Bestimmungm gleichfalls Anwendung.)

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Finanz-Ministerium.

Berlin, dm 26. September 1876.

Des Kaisers und Königs Majestät habm zu gmehmigm geruht, daß die durch daS Kaffen-Regulativ vom

17. März 1826. enb Nr. 17 für die Special-, Pro-

vinzial-Haupt- und Cmtral-Kaffm und durch dm Allerhöchstm Erlaß vom 15. April

1861 für die General - Staatskasse bestimmten Finalabschluß-Termine für daS eine

besondere Etats- und Rechnungsperiode bildende Vierteljahr vom

1. Januar bis

31. März 1877 sowohl, als für die demnächst mit dem 1. April beginnenden neuen EtatSjahre auf drei Monate hinauSgeschoben werden, dergestalt, daß die Finalabschlüsse

der bezeichnetm Kassen, welche bisher am 26. und 31. Januar, am 10. Febmar, am vorletzten Tage im Februar und am 15. März zu bewirken waren, künftig resp, am

26. und 30. April, am 10. Mai, am 30. Mai und am 15. Juni erfolgen.

Die Königliche Regiemng wird hiervon im Anschlüsse an die Verfügung vom betreffend die Verlegung deS EtatSjahreS, mit dem Auftrage

4. d. M.

in Kmntniß gefetzt, hiemach sämmtliche betheiligte Behörden und Kassen Ihre- Ver­

waltungsbezirkes mit entsprechender Anweisung zu versehm.

Der Finanz-Minister. An die Königliche» Regierungm und die König» liche Ftnanz-Directton zu Hannover. 1.14602.

12

Anwendung deS Normal-BuchungS-FormularS.

Das Norm albuchuvgs-Formular für die Eisenbahum Deutschlands und die Eisenbahn-Etats. Mit

Einführung

deS

Normal - BuchMgS»Formulars

werden

die bestehmdm

Formulare für die Buchführung bei den Eisenbahn-Haupt- und KommisfionS-Kassm

nicht überall einfach beseitigt, vielmehr wird durch daS Normal-Formular nm vor­ geschrieben, wie die Einnahmen und AuSgabm unter gewissen Titeln und Positionen

zusammmzufaffen find, um danach Auszüge für die Statistik geben zu sönnen.

Zwar

ist eS nach dem Conferenz-Protokoll vom 3. big 9. April 1878 als wünschenSwerth

hingestellt, daß überhaupt nur ein Normal-Formular verwendet werde, jedoch soll für diejenigm Bahnen, welche gehindert sind, daS einzvführende einheAiche Formular ihrer Buchung

ohne Weiteres zu Gmnde zu legen,

dasselbe nur als statistisches

Formular obligatorisch sein. Auch eine genaue Einhaltung der Titel und Positionen, wie sie im NormalBuchungS-Formular gegeben, ist nicht zur Bedingung gemacht und eS wird daher

die Einthellung der Etats unter Beachtung der mit dem Normal-Formular gegebenen

allgemeinen Vorschriften je nach den eigenthümlichen Verhältnissen der Bahnen im Anschluß an die bestehmdm Einrichtungen rc. erfolgen können.

Für

die preußischm Staats-

und

die

unter

Staats-Verwaltung

stehenden

Privatbahnen ist daS Formular für den Betriebs-Etat nach Maßgabe deS NormalBnchungS-FormularS bereits bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten festgestellt

und kommt bei den ersteren mit dem Etatsjahre 1880/81 in Anwendung.

Dasselbe

weicht in seiner Titel-Einthellung von der deS Normal-Formulars ab, und da einer­ seits für die Buchfühmng und Rechnungslegung die EtatSeivtheilung maßgebend ist,

andererseits aber eine Text-Wiederholung, wie sie mit der Aufnahme des NormalFormularS für dm BetriebS-FondS verbunden fein würde, sich erübrigt, so erscheint

eS angemessen, für diesm Fonds hier nur daS Etat-Formular wiederzugebm, dagegm

zum Verständniß der Anwendung diejenigen Erläutemngen an mtsprechender Stelle mit aufzunehmen, welche nach Maßgabe der stattgehabtm Berathungen von Ver-

tretem sämmllicher deutschen Bahnen über Feststellung und Anwendung deS NormalFormulars in diesem Aufnahme gefundm haben.

Zur Orientirung Positionm

gegenüber

desselbm jedoch

den

dem Normal-Formular

mtsprechenden Titeln

werden

die Titel

und

und Positionen deS Etats

gegmüber gestellt werden.

Für die übrigen Fonds wird daS Normal-Buchungs-Formular unverändert, wie eS auS den Berathungen hervorgegangen, wiedergegebm werdm.

Zunächst folgm hier die

Allgemeine« Vorschriften für Lle Amvruduug des Normal-ÄnchnvgS^ormnlnrs. I. Bedeutung deS Formulars.

DaS gegenwärtige Formular ist der Buchung der Einnahmen und der

Anwendung deS Normal-BuchuugS-FormuIarS.

18

AuSgabm sämmtlicher deutscher Essenbahn-Verwaüuugm mindesten- insoweit zu Grunde zu legen, daß ziffernmäßig richtige und im Einzelnen controlirbare Auszüge nach Maßgabe deS Normal-FormularS gegeben werden können.

n. Verhältniß deS laufenden JahreS zu früheren und späteren Jahrgänge». 1) Die Buchung jeder Eismbahn-Verwallung muß die Eiunahmm und AuSgabm deS laufmden Jahre- ersichtlich machen, und zwar sowohl die bereitkaffeamäßig geordneten, al- auch die au- dem laufmdm Jahre herrührmden, aber noch nicht zur wirklichm Ein» oder Auszahlung gelangt« Summen, soweit diese dem Grunde nach feststehen. Soweit derartige Einnahme» oder AuSgabe-Postm in ihrer Höhe noch nicht definitiv festgestellt werdm können, find die Beträge schätzungsweise eiazustellm. Die sich gegen diese Schätzung etwa später ergebendm Differenzen find in dem Jahre zur Berechnung zu bringm, in welchem dieselbm festgestellt sind. Dasselbe ist der Fall bezüglich solcher Eianahmm und Ausgaben, welche aus dm Vorjahr« zwar herrührm, aber erst später bekannt gewordm sind. Be­ träge der letzterm Art sind bei dm betreffmdm Positionen mindestmS insoweit besonders kenntlich zu machm, als sie uach Ansicht der Eifmbahn-Verwaltungm geeignet sind, die statistische Bedeutung der zuständigm RechmmgS-Position zu alterirm. 2) Soweit in der Rechnung einzelner Verwaltungen Beträge in Einnahme oder Ausgabe erscheinen, welche aus dem Betriebe deS laufendm Jahres nicht herrühren, vielmehr auS irgend einem andem Grunde in die Rechnung ein­ gestellt werdm, sind diese behufs Ausscheidung aus der Statistik besonderaufzuführen. UI. Verhältniß der Einnahmen zu den Ausgaben. Jede Einnahme und jede Ausgabe ist als solche gesondert zu buchm, und ist nicht etwa bloS die Differmz zwischm mssprechmden Einnahme- und AuSgabe-Postm zur Erscheinung zu bringen: eS müßte denn letzteres ausnahms­ weise im Formular selbst angeordnet sein.

IV. Verhältniß der Betriebsrechnung zur Rechnung deS BaufoudS und der verschiedenen SpecialfondS. Zu dm Ausgaben deS Betriebe- gehört auch die völlige Instandhaltung der Dahnanlagm und der Betriebsmittel, einschließlich der« Emmemng im Falle gänzlich« oder theüweism Abgänge- sowie der Deckung der durch außerordentliche Ereignisse und Unglücksfälle erwachsmdm Kosten. Dagegm fallen die AuSgabm für erhebliche Ergänzungen, Erweiterung« und Verbefferungm der Dahnanlagm, sowie für Vermehrung der Betriebsmittel tu der Regel dem Baufonds — das Vorhandensein eine- solchm vorausgesetzt — zur Last. BauauSgabm in dem gedachtm Sinne sind, sofern sie thatsächlich auS Betriebsmitteln bestritt« werdm, in der BetriebSrechnvng unter Titel VII

summarisch aufzuführen und außerdem in besonderem Derzekchnifse nach Maßgabk der Baurechmwg nachzuweise«. Soweit BetriebS-AuSgabm in obigem Sinne dem Erneuerung? - oder dem Reservefonds entnommen werden, find dieselben nicht nur in der Rechnung dieser FondS (la und Ib), sondern auch in der Betriebsrechnung an betreffender Stelle zu verausgaben. Die Ausgleichung geschieht mittelst Absetzung der verausgabten Summe von der Rücklage beim „Abschluß II“ der Betriebsrechnung, während in der Rechnung der Fonds die volle Rücklage in Einnahme gesetzt wird. Die AuSgabm der HülfSkafsen für Beamte und Arbeiter erscheinen nur in der Special-Rechnung le, während die Zuschüsse zu diesm Fonds als BetriebS-AuSgabm (unter Titel n Position 11* und 12*) verrechnet werden. Hinsichtlich deS VerhältniffeS der Rechnungm des Werkstättenbetriebs und der BetriebS-Materialien-Verwaltung zur Eisenbahn-Betriebs- und zur Bau-Rechnung sind die Anmerkungen zu den Special-Rechnungen Io und Ick zu vergleichen. Anmerkung.

Stach dem Conferenz-Protokoll vom 25. bis 27. Februar 1879 ist beschlossen

worden, sämmtliche Anmerkungen deS Entwurfs zum Normal »Buchung»-Formular, welche

sich lediglich auf außerhalb der Buchung zu machende statistische Auszeichnungen beziehe»,

im Normal-Formular selbst wegzulassen und hierüber besondere Anordnung dem ReichS-

Etsenbahn-Amt vorzubehalten.

Die Aufstellung der Entwürfe zu den Betriebs-Etats der StaatSEiseubahueu und der unter StaatS-Berwaltuug stehenden Privatbahuen. Die EtatS-Entwürfe der vorgenannten Eisenbahnen werden nach dm von dem Herm Minister der ösfenüichm Arbeitm hierüber gegebenm Bestimmungen und SchemataS aufgestellt. Die Gruppirung der Betriebs-Einnahmen unb der dauernden Betriebs-Aus­ gaben — daS Ordinarium — erfolgt nach Anleitung deS EtatSfchemaS. Damach erscheinen vom EtatSjahre 1880/81 ab bei den Staatsbahnen die Einnahmm unter sechs, die Ausgaben unter dreizehn Titeln, ausschließlich deS vor dem AuSgabeTitel XE. nummerloS eingeschobenen, bei dm Staatsbahnen nicht vorkommendeu Titels für erhebliche Ergänzungen, Erweitemngm und Verbesserungen. Außer dm im Ordinarium zur Verfügung gestelltm Beträgm werden dm StaatSbahn-Verwaltungm (Directionm und Commifstonm) je nach Bedürfniß und nach Maßgabe der disponiblen Staatsmittel zu größerm Nm- und Ergänzungs­ bauten, Vermehmng der Betriebsmittel, — Lokomotiven und Wagen — die erfor­ derlichen Beträge mtweder im Extraordinarium deS Etats .der Eisenbahn-Ver­ waltung — also des Ministeriums der öffentlichen Arbeitm — welches die ein­ maligen und außerordentlichen Ausgaben umfaßt, oder durch besondere Gesetze be­ willigt. ES wird zwar davon abgesehen werdm müssen, alle, die EtatS-Aufstellung be-

summarisch aufzuführen und außerdem in besonderem Derzekchnifse nach Maßgabk der Baurechmwg nachzuweise«. Soweit BetriebS-AuSgabm in obigem Sinne dem Erneuerung? - oder dem Reservefonds entnommen werden, find dieselben nicht nur in der Rechnung dieser FondS (la und Ib), sondern auch in der Betriebsrechnung an betreffender Stelle zu verausgaben. Die Ausgleichung geschieht mittelst Absetzung der verausgabten Summe von der Rücklage beim „Abschluß II“ der Betriebsrechnung, während in der Rechnung der Fonds die volle Rücklage in Einnahme gesetzt wird. Die AuSgabm der HülfSkafsen für Beamte und Arbeiter erscheinen nur in der Special-Rechnung le, während die Zuschüsse zu diesm Fonds als BetriebS-AuSgabm (unter Titel n Position 11* und 12*) verrechnet werden. Hinsichtlich deS VerhältniffeS der Rechnungm des Werkstättenbetriebs und der BetriebS-Materialien-Verwaltung zur Eisenbahn-Betriebs- und zur Bau-Rechnung sind die Anmerkungen zu den Special-Rechnungen Io und Ick zu vergleichen. Anmerkung.

Stach dem Conferenz-Protokoll vom 25. bis 27. Februar 1879 ist beschlossen

worden, sämmtliche Anmerkungen deS Entwurfs zum Normal »Buchung»-Formular, welche

sich lediglich auf außerhalb der Buchung zu machende statistische Auszeichnungen beziehe»,

im Normal-Formular selbst wegzulassen und hierüber besondere Anordnung dem ReichS-

Etsenbahn-Amt vorzubehalten.

Die Aufstellung der Entwürfe zu den Betriebs-Etats der StaatSEiseubahueu und der unter StaatS-Berwaltuug stehenden Privatbahuen. Die EtatS-Entwürfe der vorgenannten Eisenbahnen werden nach dm von dem Herm Minister der ösfenüichm Arbeitm hierüber gegebenm Bestimmungen und SchemataS aufgestellt. Die Gruppirung der Betriebs-Einnahmen unb der dauernden Betriebs-Aus­ gaben — daS Ordinarium — erfolgt nach Anleitung deS EtatSfchemaS. Damach erscheinen vom EtatSjahre 1880/81 ab bei den Staatsbahnen die Einnahmm unter sechs, die Ausgaben unter dreizehn Titeln, ausschließlich deS vor dem AuSgabeTitel XE. nummerloS eingeschobenen, bei dm Staatsbahnen nicht vorkommendeu Titels für erhebliche Ergänzungen, Erweitemngm und Verbesserungen. Außer dm im Ordinarium zur Verfügung gestelltm Beträgm werden dm StaatSbahn-Verwaltungm (Directionm und Commifstonm) je nach Bedürfniß und nach Maßgabe der disponiblen Staatsmittel zu größerm Nm- und Ergänzungs­ bauten, Vermehmng der Betriebsmittel, — Lokomotiven und Wagen — die erfor­ derlichen Beträge mtweder im Extraordinarium deS Etats .der Eisenbahn-Ver­ waltung — also des Ministeriums der öffentlichen Arbeitm — welches die ein­ maligen und außerordentlichen Ausgaben umfaßt, oder durch besondere Gesetze be­ willigt. ES wird zwar davon abgesehen werdm müssen, alle, die EtatS-Aufstellung be-

treffenden Verfügungen nebst den zugehörigen Schemata- hier wörtlich wiederzugebm, vielmehr werben nur die hauptsächlichsten Bestimmungen event, im Auszüge eine Stelle finden können. Damit wird aber auch dem Erforderuiß um so mehr genügt, al- einerseits ein Theil dieser Verfügungen kein allgemeine- Interesse hat vnd andererseits den mit der Aufstellung der Etatsentwürfe betrauten Beamten die betreffenden Dienstakten stet- zugängig fein werben.

I. Erlaß vom 23. Februar 1859, II. 1615, ordnet an, daß bei Aufstellung der Etat- für die Staats- resp, unter der Verwaltung deS Staate- stehmden Eisenbahnen fortan die Einnahmen nach der Fraktion aus den Erträgnissen der letzten drei abgefchlossenm Jahre') in Ansatz zu bringen find. Zu dem Ende find mit den Etats die zur Begründung der Eümahmefätze erforderlichen Fraktion--Nachweisungen in gleicher Art, wie dies hinsichtlich der unbestimmten Ausgaben geschehen muß, einzureicheu. II. Erlaß vom 3. Juni 1872, II. 10449, bestimmt für die Staatsbahnen, daß bei allen Positionen, welche im Etat alö „künftig wegfallend" bezeichnet sind, in der Rubrik „Bemerkungen" daS Jahr angegeben werde, in welchem dieser Beisatz „künftig wegfallend" zuerst ausgesprochen wordm ist. III. Erlaß vom 19. April 1874, II. 4160, veranlaßt die StaatS-Eisenbahn-Direetionen, bei Aufstellung der EtatS-Entwürfe. a) zu den Erläuterungen der speciellen Begründung der einzelnen Etatöpositionen allgemeine Erläuterungen voranzuschicken und dabei die allge­ meinen Gesichtspunkte anzugeben, welche bei Veranschlagung der Ein­ nahmen und Ausgaben als Anhalt gedient haben; b) (betrifft die erforderlichen Angaben über daS Anlage-Kapital — siehe den besonderen Abschnitt hierüber); c) (betrifft die Theilung der Titel für Unterhaltung und Erneuerung der Bahnanlagen und der Locomotiven und Wagen und solche für die Unter­ haltung und für die Erneuerung): d) Bei der Vorschrift, nach welcher in der Colonne „Bemerkungen" der Etatsentwürfe betreffenden Orts nachzuweifen ist, wie viel von dm AuSgabm für Unterhaltung, 1. auf die laufende Unterhaltung und 2. anf Ergänzungm entfalten, behält eS nach wie vor sein Bewenden. e) Bei Anmeldung von einmaligm und außerordmtlichm AuSgabm für *) Erlaß vom 20. März 1878, II. 5247, V. 1525, theilt sämmtlichen Direktionen und Com-

Missionen einen an sämmtliche Regierungen gerichteten Erlaß deS Herrn Finanz-Ministers vom 9. März 1878, L 2150 zur gleichmäßigen Beachtung mit, wonach anläßlich der Verlegung d«S Etatjahres bi» auf weitere Anordnung statt der bisherigen dreijährigen nur zweijährige FrattionS-

berechnungm beizubringm find.

solche Zwecke, für welche bereits früher Bewilligungen stattgefunden haben, sind jedesmal die letzteren unter Angabe der betreffenden Ver­ fügungen speciell nachzuweisen. Handelt eS sich dabei nicht um Jahres­ raten, sondern um Mehrforderungen gegen die ursprünglichen Bewilli­ gungen, so find selbstverständlich die Ursachm, auS welchen die früheren Bewilligungen fich als unzulänglich erwiesen, ausführlich darzulegen rc. IV. Erlaß vom 12. December 1874, II. 27014 an sämmtliche König!. Direktionen. Bei Bemessung deS Remunerations- und Unterstützungs-FondS ist nur die Zahl der etatsmäßigen Beamten und der Diätarien zum Grunde zu legen, die Civil-Supernumerarien dagegen außer Betracht zu lassen, jedoch nachricht­ lich deren Zahl anzugeben. V. Erlaß vom 25. Februar 1876, II. 2329, an sämmtliche Staatsbahn-Di­ rektionen. Mit Rücksicht darauf, daß dieser Erlaß wichtige Grundzüge für Ausstellung der Entwürfe enthält, folgt derselbe im Wortlaut, jedoch mit Ausschluß der durch denselben vorgeschriebmen Formulare.

Erlaß vom 25. Februar 1876, n. 2329 an sämmtliche StaatsbahuDirectionen. Bon den Eisenbahn-Directionen und Commissionen ist bei Ausstellung der EtatS-Entwürfe bezw. der Begründung der darin enthaltenen Ansätze bisher verschiedm verfahren worden. Dies veranlaßt mich, zur Herbeiführung einer thunlichsten Uebereinstimmung zunächst bezüglich der Ausgabe-Titel 1 bis 9') und 15 bis 19 auf folgende Punkte zur Nachachtung hinzuweisen: 1. zu AllSgabe-Titel 1. In den Erläuterungsberichten zu den Etats-Entwürfen ist anzugeben a) in Betreff der Eisenbahn-Bau und BetriebS-Jnspectoren, sowie der Eisenbahn-Baumeister, in welchen Stellungen dieselben Verwendung finden sollen; b) bezüglich der Maschinenmeister, sowie der bei Titel 4 erscheinenden Werkstätten-Vorsteher und Werkmeister — unter Berücksichtigung der Bestim­ mungen in der General-Verfügung vom 5. Juli 1875 — II. 11296 — be­ treffend die Anstellung der Werkmeister und Werkstätten-Vorsteher, — welcher WirkmgSkreis, getrennt nach den einzelnen Werkstätten, einem jeden Beamten überwiesen ist. 2. zu Tüel 2 bis 4 resp. 5. *) Die in dieser Verfügung angezogenen Etatstitel rc. entsprechen dem bis nlt. März 1880 gütigen

Etatsschema. Die- entsprechenden Titel des neuen Schemas ergeben sich bei der »Rekapitulation

der Betriebs «AuSgabm* am Schluffe des nachfolgenden Etats-Schemas.

a) Um die Gesammtzahl der erforderlichen Beamtm und Arbeiter, sowohl in dm einzelnm BüreauS, als auch auf dm verfchiedmm Statioum erfehm, resp, die Nothwendigkeit derselbm näher prüfen zu können, ist die Aufstellung folgender Nachweksungm nöthig: A. einer Nachweisung der in dm einzelnm BüreauS beim Bau und Be­ triebe dauernd erforderlichm etatSmäßigm und außeretatSmäßig« Beam­ ten, sowie der vorübergehend beschäftigt« Hülstarbciter, B. einer dergleichen der auf dm Stationm dauemd erforderlichm StationSund ExpeditioaSbeamten, sowie der Arbeiter, mit Ausschluß der Werkstättm-Arbeiter, C. alS Anlage zu dem Station--Verzeichnisse ad B einer Nachweisung über dm Umfang deS Verkehrs rc. der einzelnm Statioum. Schemas zu diesen drei Nachweisungen, bei deren Anfertigung die auf denselben befindlichen Anmerkungm gmau zu beachtm find, liegm bet1). Die zum Etat pro 1877 erforderlichen derartigen Nachweisungen können, sofem dieS nicht schon früher angänglich sein sollte, mit den zum 1. April d. I. fällig« Etats-Entwürfen vorgelegt werden. Für die ferneren Jahre find dieselben d« weg« Creirung neuer Beamtenstellen — 3 Monate vor dem zur Einreichung der EtatS-Entwürse bestimmt« Termine — zu erstattenden besonderen Bericht« bei­ zufügen. Angaben, welche sich zu diesem Termine noch nicht mach« lassen, sind bei Vorlage der EtatS-Entwürfe nachzubringm. Dm letz­ teren ist außerdem eine „Vergleichende Uebersicht der persönlichen AuSgaben" (Schema D), welche stets die AuSgabe-Beträge deS betreffenden EtatS-JahreS und der voraufgegangenen vier Jahre enthalten muß, betzufügen. b) Bei den Bahn- und Betriebs-Controleur« ist in den Etats-Erläuterungs­ berichten anzugebm, in welchen Stellung«, bezw. für welche Bezirke dieselbe» beschäftigt werden. c) Der Umfang der Bahnmeister- und Bahnwärter-Bezirke ist graphisch darzustellen, auch im Zusammenhänge mit dem Bedarf an etatSmäßigm Stell« die Zahl deS erforderlichm HülfSpersonalS nebst Lohnsatz anzugeben und zu begründen, insbesondere aber nähere Auskunft über die Länge der' Dienstzeit und die Grundsätze der Ablösung, sowie darüber zu geb«, in welcher Weise die Bemlaubung zum Kirchenbesuche geregelt ist. d) Bei dm Telegraphen • Aufsehern ist die Länge der einem jed« Beamtm zur Beaufsichtigung rc. überwies«« Leitung« ersichtlich zu machen. e) Der Bedarf an Locomotiv- und Zugpersonal, sowohl an etatSmäßigm» alS außeretatSmäßigem, ist hier im Zufammmhange nach dem Fahrplan z« be­ gründ« und dabei anzugebm, wieviel •) Die Schemas find au» dm bereit» angegebenen Gründen hier weggelofien.

Sofu>, StaatSeisenbahueu.

2

1. Locomotivkilometer aus Lokomotivführer resp. Heizer, 2. ZngMometer auf Zugführer und Packmeister (bei Zugführer nur Per­ sonenzüge in Betracht zu ziehen), 3. PersonmachSkilometer auf Schaffner, 4. GüterachSkilometer auf Bremser entfallen, sowie ob Zvgführer und Schaffner auch bei Güterzügen unb event, weshalb Verwendung finden. Bei dm Locomotivführem ist davon auSzugehm, daß nur die dauemd erforderlichm Stellm mit wirklichen Locomotivführem zu besetzen, im Uebrigm aber examinirte Heizer nöthigmfallS zur AuShülfe heranzuziehen sind. Für Hülftheizer, Hülfsbremfer und Schmierer bleiben die Lohnsätze anzugeben. 3. In den Etats selbst ist, waS nicht immer gefchehm, bei dmjenigm Posi­ tionen, bei welchm Beamte mit verschiedmea Amtsbezeichnungen, wie z. B. StationSAuffeher und Assistentm, Stations-Kasten - Rendantm und Güter-Expedition--Vor­ steher rc. nachgewiesen werden, stets die Zahl der Beamtm jeder einzelnm Klaffe, bei dm StationS-Assistenten auch anzugeben, wieviel davon für dm Stationsdienst, bezw. für den Güterdimst bestimmt sind. 4. Die Wagenmeister, welche in einigen Etats bei Ausgabe-Titel 3, in an­ deren bei Titel 4 aufgeführt stehen, sind künftig allgemein bei Titel 3 unter einer hinter StationS-Aufseher und Stations-Assistenten einzuschaltmden besonderm Po­ sition und zwar daS Gehalt derjenigen Wagenmeister, welche als Rangirmeister fungiren, auf Bahnverwaltung, das der übrigen Wagenmeister auf Transport-Ver­ waltung nachzuweism. 5. Für die Ausgaben bei Titel 5 bis 9 und 15 bis 19 (bei der Main-Weser Bahn Titel 5 biS 10 und 16 bis 20) sind, wie früher, FractionS-Nachweisungen zu fertigen und vorzulegen, und die sich damach ergebenden Durchschnittsbeträge, sowett in dieser Verfügung nicht ein Anderes bestimmt worden ist, oder die betreffendm Ausgaben nicht em für alle Mal feststehen, der Veranschlagung zum Gmnde zu legm. Etwaige nöthig werdende Abweichungen von der Fraktion — beispielsweise in Folge veränderter Einheitspreise, HinzutrittS neuer Streckm rc. — sind jedesmal speziell zu motiviren. 6. Die bei Tttel 5 für Arbeitshülfe, sowie zur Löhnung deS HülfSpersonalS und der "Arbeiter vorzusehenden Beträge sind unter Zugmndelegung der Zahl der dauemd und vorübergehmd erforderlichen Hülfsbeamten und Arbetter und der zu zahlmden Diäten- und Lohnsätze (cfr. Nr. 2a, c und e dieses Erlasses) zu ermitteln. 7. Der zur Honorirung der Bahnärzte in Ansatz zu bringende Betrag ist nach Lage der mit denselben abgeschloffenen Vetträge zu bemeffm. 8. Zu Tttel 6. Die Ausgabe« in Folge des Haftpflichtgesetzes sind bei Tttel 19 (resp. 20) — Schadenvergütungen — zu veranschlagen. 9. ebend. Die Berechnung der Prämien für Erspamiffe an Kohlen und Oel hat nach dm reglementsmäßigen Sätzen pro Locomottv- bezw. Wagmachs-Küometer zu erfolgen.

10. Zu Titel 7. Bei Berechnung der zu außerordentlichen Remunerationen und Unterstützungen nach dem Satze vou 27 M. pro Kopf der etatSmäßkgm Beamtm und diätarisch beschäftigtm HülfSarbeiter, mit Ausschluß der nicht in Betracht zu ziehmdm Civü-Supernumerare, in Ansatz zu bringmdm Beträge taun künftig auch die Zahl derjenigm Beamtm und HülfSarbeiter, deren Besoldungm resp. Remunerationm auS Baufonds zu bestreiten oder von anderm Eismbahn-Verwaltungm rc. zu erstattm sind, berücksichtigt werden; jedoch ist der auf dieselbm entfallende Betrag in ähnlicher Weise, wie dieS hinsichtlich der Besoldungen bei Titel 1 bis 4 geschieht, vor der Linie abzusetzm. Von dem beim Bau beschäftigtm Personal sind übrigmö nur diejenigm Beamtm in Betracht zu ziehen, welche entweder etatSmäßig angestellt oder mit Aussicht auf Beibehaltung auch nach Eröffnung deS Betriebes angmommen sind und keine befonderm Bauzulagen oder höhere Diäten beziehm, als die ihnen gleichstehmden beim Betriebe thätigm Beamten. Die durch die Generalverfügung vom 22. September 1872 — II. 15502 — vorgeschriebene Nachweisung ist auch ferner einzureichm, am Schluffe derselbm aber ersichtlich zu machen, von welchen fremden Verwaltungen resp. auS welchen Baufonds Beiträge und in welcher Höhe zu leisten fein werden. 11. Zu Titel 8 (9). Die in Ansatz zu bringmdm Fahr- und Stundengelder der Beamten deS Fahrdienstes sind nach der Zahl der für das betreffmde EtatSjahr veranschlagten Locomotiv-, bezw. Zug- und WagmachS-Kilometer unter Zugrunde­ legung der reglemmtSmäßigen Sätze, die Nachtgelder nach Lage der Züge bezw. der Stationirung deS Beamtenpersonals, sowie nach den festgesetzten Einheitssätzen zu berechnen. 12. Zu Titel 9 (10). Die Berechnung der zur Gewährung von ManquementSEntschädigungen erforderlichen Beträge hat auch künftig nach den Bestimmungen in der Verfügung vom 21. Februar 1872 — II. 2043 — zu erfolgen, jedoch bedarf eS der Einreichung besonderer Nachweisungen über die Höhe der JahreS-Einnahmm der verschiedmen Kaffen hinfort nicht. ES genügt vielmehr, wenn in den Erläuterungöberichten zu dm Etats ersichtlich gemacht wird, wie viel Kaffen rc. zu jeder der in der ebengedachten Verfügung nach der Höhe der JahreS-Einnahmm bestimmten Abtheilungen vorhanden sind. Auch der von einzelnm Verwaltungen in den Etats selbst gegebene nähere Nachweis der verschiedenen Dienststellen und Sätze kann unterbleiben und statt deffm überall lediglich die Bezeichnung „ManquemmtS-Entschädigungen" treten. 13. ebmd. In Rücksicht darauf, daß zur Vertreibung von Ungeziefer nicht bloS Katzm gehalten, sondem auch andere Mittel angewandt werden, empfiehlt eS sich, die betreffmde Etats-Position in folgender Weise zu faffen: „Zur Haltung von Wächterhundm und für Vertilgung von Ungeziefer in dm Diensträumen.* 14. Zu Titel 15 (16). Die Veranschlagung der Ausgaben an Miethen für fremde Wagen auf der eigenen Bahn hat, ebenso wie die Berechnung der Einnahmen an Miethen für eigene Wagm auf fremden Bahnm, pro WagmachSkilometer zu

erfolgen. Bei Feststellung der letztem ist in der Weise zu verfahren, daß zunächst nach einem dreijährigm Durchschnitt ermittelt wird, wie sich a) bezüglich der Ausgaben die auf der eigenen Bahn von eigenen Wagen einerseits und von fremden Wagm andererseits zu der Gesammtzahl der auf der eigenen Bahn von eigenen und fremd« Wagen, b) bezüglich der Einnahmen die von eigenen und fremd« Wagen auf der eigmm Bahn einerseits zu den von eigmen Wagm auf fremd« Bahn« andererseits zurückgelegte Anzahl WagmachSkilometer stellt. Nach dem sich hiemach ergebenden Verhältniß ist sodann unter Zugrundelegung der für daS betreffende EtatSjahr ver­ anschlagten Gesammtzahl WagmachSkilometer der Ansatz für die Ausgaben bezw. Einnahmm zu berechn«. Erscheinen hiergeg« Abweichungen angezeigt, so sind die­ selben speziell zu begründ«. Die für daS Anleihm, sowie daS Verleihen von Lokomotiven und Wagm zu zahlmdm bezw. auflommmdm Beträge sind bei der letzt« Position deS letzten Aus­ gabe- resp. Einnahme-Titels nachzuweisen. 15. Zu Titel 18 (19). Die Ausgaben für Benutzung resp. Mitbmutzung fremder Bahn« imb Betriebs-Anstalten und ebenso auch die Einnahmen für Be­ nutzung resp. Mitbmutzung von Bahnstreck« und BetriebSanstaltm durch ftembe Bahn-Verwaltung« sind auf Gmnd der bestehmden Verträge, und zwar nicht — wie dies von einigen Direktion« gescheh« — nur summarisch, sondem speziell für die einzeln« Verwaltungen resp. Bahnhöfe rc. in Ansatz zu bring«. Soweit die betreffend« Verträge hier nicht bereits vorlieg«, sind dieselben beizufügm, andemfall» aber ist der UeberreichungSbericht g«au zu bezeichn«. 16. Zur Vermeidung von Unrichtigkeiten in den Zahlenangaben, wie sich solche bisher öfter herauSgestellt hab«, find nicht nur die Etat» selbst, sondem auch sämmt­ liche dazu gehörige Anlage», einschließlich der ErläutemngSberichte, soweit dieselben Zahl« enthalten, vor der Einreichung in calcnlo zu prüf« und zu bescheinigen. VI. Erlaß vom 15. Oktober 1876, II. 19076, an sämmtliche StaatSbahn-Di­ rektionen bringt die Bestimmung in Erinnemng, wonach die Vorschläge weg« Creirung neuer Beamtenstellen drei Monate vor dem für die Einreichung der EtatS-Entwürfe bestimmt« Termine, mithin, da der letztere auf dm 1. April jeden Jahre» festgesetzt ist, bis auf Weiteres bis zum 1. Januar jeden JahreS an dm Henn Minister einzureichen sind. (Erlaß vom 12. December 1877, n. 25885 besagt, daß durch die Verlegung deS EtatSjahreS eine Verschiebung deS Termin» für die Vorschläge zur Creirung nmer Beamtmstellea zunächst nicht einzutret« hat.) VII. Erlaß vom 4. November 1876, II. 18921, macht darauf aufmerksam, daß die in dm Etat» bei dm Ergänzung»- und EmmemngS-FondS vorgesehen« Kost« nur zur Bestreitung der Kost« für diejenigm Bauausführung« verwmdet werdm dürfm, für welche sie von vomherein bestimmt warm, daß

Aufstellung der EtatS-EntwLrfr.

21

also die Kost« für anderweite im Etat nicht vorgesehene Ergänzungen rc. an-

dm etatSmäßigm Fonds

ohne vorher einzuholmde Gmehmtgnng de-

Herrn Ministers nicht bestritten resp, in Rest gestellt wecken dürfen, auch wenn in Folge veränderter BandiSpofitionm rc. die Etats bei demfelbm Titel die

Mittel dazu noch biet« sollten.

Ebmso ist daranf zu haltm, daß die für

die einzelnen Bauausführungen vorgesehmm Summen nicht überschritten werden. Sollte dessm ungeachtet eine Ueberschreitung voraussichtlich nicht zu vermeidm

fein, so ist dem Herrn Minister davon in jedem einzelnen Falle rechtzeitig,

also vor der Ausführung, Anzeige zu machm, währmd in dm Fällen, in welchm sich die Ueberschreitung nicht hat vorauSsehm lassen, sofort nach Be-

kanntwerdm berfeiben motivirt zu berichten ist.

VUL Erlaß vom 31. October 1876, IL 17446, fetzt die König!. Eisen» bahn-Directionen in Bromberg, Hannover und Berlin davon in

Kenntniß, wie der Herr Finanz-Minister und die König!. Ober-RechnungS-

Kammer sich damit einverstanden erklärt habm, daß in Abänderung der zur

3«t bestehenden Einrichtung, nach welcher die sämmtlichm Betriebs-Einnahmen von der Haupt-Kaste zu verrechnm find, vom 1. April 1877 ab die unter

dm EtatStiteln 3 und 5 bis 7 der sogenannten verschiedenen Einnahmen nach-

zuweifendm Einnahmm bei dm KommisfionSkaffm verrechnet werdm und nur in so weit der Haupt-Kaffe nach wie vor zur Verrechnung verbleiben, als sie

bei der Direktion berechnet werdm und der Haupt-Kaffe unmittelbar zufließen. Demgemäß sind von dem gedachtm Termine ab in dem Etat der Direktion nur die bei der Haupt-Kaffe auch femer zu verrechnmdm fraglichen Einnahmm

in

der bisherigen Weise nachzuweism, währmd die bei dm KommisfionS-

Kaffm zu verrechnenden, dergl. unter dm obgenannten Titeln in dm (Stall

der betreffenden Kommissionen vorzusehm und nur summarisch in gleicher Art, wie dieS bezüglich der Ausgaben durch

die Verfügung vom 9. April 1873

(U. 6952) angeordnet worden, in den Etat der Direktion zu übernehmen find.

Die

genannte« Direktionen

haben

hiernach die unterstelltm betreffenden

Organe mit Instruction zu versehm und die erfockerlichm Abänderungm der GeschästSanweisungen für die Haupt-Kasse und die KommisfionS-Kaffm zu

bewirkm. IX. Erlaß vom 25. Juli 1877

an sämmtliche StaatSbahn-Directionm be­

stimmt, daß in dm Etats bei dm Besoldungsfonds resp, bei dm Fonds deS

TÜelS 5 sämmtliche Dienstwohnungen und sonstige Emolumente der Beamtm

erwähnt werdm.

Damnter find auch diejmigm Emolumente der Beamtm

zu verftehm, welche denselbm für Wahmehmung von Nebmämtem rc. au8 anderen fiskalischen, oder auS Kreis-, Gemeinde-, GesellfchastS- rc. Fond- etwa

gewährt werdm. X. Erlaß vom 26. März

1878, n. 5473, an sämmtliche Staatsbahnen-Di­

rektionen bestimmt mit Bezug auf dm Erlaß vom 25. Juli 1877

in

22

Aufstellung der Etats-Entwürfe.

Betreff der Angaben in den Etats über Dienstwohnungen und sonstige Emo­ lumente der Beamten Folgendes: Die in Betracht kommenden Nebenemolumente sind zu trennen: a) in solche, welche in dem Texte deS Etats bei den betreffenden Positionm der BesoldungS-Titel nachrichtlich Aufnahme zu findm haben, wie dies auS dm, den Königlichen Eisenbahn-Directionen inzwischen zugegangenen festgestelltm Betriebs-Etats ersichtlich ist; b) in solche, welche nur in der Colonne Bemerkungen der Etats-Entwürfe aufzuführm sind. Zur künftigen Beachtung, zunächst also für die Aufstellung der Etat»-Entwürfe pro 1. April 1879/80 wird bemerkt, daß eS sich überhaupt nur um fortlaufende Vergütungen für Nebenbeschäftigungen oder um Naturalbezüge, also nicht nm Remunerationm rc. handelt, welche dm Beamten etwa aus Veranlaffung her­ vorragender Thätigkeit oder in Folge besonderer Aufträge zur Verrichtung außer­ gewöhnlicher Dimstgeschäste einmalig oder auch wiederholt, jedoch jedesmal aus be­ sonderen Antrag gewährt »erben. In die Kategorie ad a entfallen außer den Dienstwohnungm, deren Anzahl bei den betreffenden Etats-Positionen mit dm Angaben in der, mit dem EtatsEntwürfe einzureichenden Nachweisung über die WohnungSgeldzuschüffe der Beamten übereinstimmm muß, diejenigen Nebenbezüge, welche einzelnm Beamten für besondere Functionen innerhalb deS Bereiches der eigenen Verwaltung fortlaufend — wenn auch unter dem Vorbehalte deS Widerrufs — oder aus früherer Zeit her, mit der Maßgabe der Vermindemng oder deS Wegfalls bei eintretender Gehalts - Verbesserung, neben ihrem etatsmäßigen Gehalte und dem gesetzlichen WohnungSgeldzuschuß un­ mittelbar oder mittelbar auS dem Betriebs-Fonds der Verwaltung bewilligt sind resp, zustehm, sofern und insoweit diese Bezüge aus dem Texte der einzelnen Etats-Positionen nicht bereits besonders hervorgehen, wie beispielsweise die Functionszulagen für Büreau-Vorsteher, die Remunerationen der Bahnwärter für Bedienung der elektromagnetischen Telegraphm, die Remunerationen der Weichensteller rc für Besorgung deS Billetverkaufs auf den Haltestellen (Tit. 5 Pos. 3. 4. bezw 5) oder die Prämien für Ersparniffe an Kohlen und Oel rc, die Fahr-, Stunden- und Nachtgelder deS Fahrpersonals (Tit. 6 Pos. 1 und 2 und Tit 8 Pos. 3 und 4). Unter den mittelbar auS Betriebs-Fonds gewährten Nebenbezügen sind zu verstehen: solche, welche etwa nach der Art der den betreffenden Beamten übertragmen Funktionen zunächst auf einem besonderen Vorschuß- rc. Conto zur Buchung gelangen und erst in Verbindung mit anderen Ausgaben ganz oder, wegen Mitbetheiligung anderer Verwaltungen rc., nur theilweise dem eigenen Be­ triebs-Fonds belastet werden, sowie solche, welche an Vergütungen für die Wahmehmung des Dienstes anderer Verwalungen rc. behufs Auszahlung an die betreffenden Beamtm etwa vorweg in Abzug gebracht werden. Die Kategorie ad b umfaßt diejenigen Vergütungen, welche einzelne Beamte

für die Wahrnehmung von Nebenämtern außerhalb deS Bereiche- der einzelnen Verwaltung«, wie beispielsweise die Versetzung deS PostdiensteS auf d« EisenbahnStationen, die Besorgung der laufend« Geschäfte der Lim« - Commissionen rc. auS ander« fiskalisch«, oder aus Kreis», Gemeinde», Gesellschaft-- rc Fonds fortlaufmd beziehen. Schließlich wird noch besonder- bemerkt, daß die Angabm in jedem einzeln« Falle die nähere Bezeichnung der betreffenden Position« deS Betriebs-Etat- oder der ftemden Fond-, auS welch« die Nebenbezüge gewährt werden, enthalten mvß, und daß die einzeln« Beamten der Betriebs-Verwaltnng auS N«baufondS ge­ währten widerruflich« f. g. Bauzulagen nicht in Betracht zu ziehen sind. XI. Erlaß vom 27. Februar 1879, II 2025, enthält die Bestimmungen, nach dmen bei den StaatSbahnm bei Aufftellvng der Etatsentwürfe bezüglich der Titel 10 und 11 (jetzt Titel 7 und 10) zu verfahr« ist, nebst den Schemazu dm danach aufzustellenden Anschlägen. Diese Titel sind als eine besondere Abtheilung deS Etat-entwürfe- zu behandeln und demgemäß alle dazu gehörig« Anlagen und Erläutemngm von dem übrig« Etat abzutrmnen. Dasselbe gilt hinsichtlich der Titel 12 bi- 14 (jetzt Titel 8, 9 und 11). Die Vorlage der Titel 10 bi- 14 (jetzt Titel 7 bis 11) hat mit beson­ derem Begleitbericht zu gescheh«. (ES kann die- gewissermaßen als der technische Theil deS Etat- bezeichnet werd«.) AuS der Verfügung, welche außerdem die Anwendung der durch dieselbe vor­ geschriebenen Schema- erläutert, ist Folgendes zu entnehm«: a) Zu Titel 10 und 11 ist nach vorgeschriebenem Schema eine Uebersicht zur Vergleichung der EtatSansätze mit den Ausgaben, bezw. Bewilligung« der Vorjahre anzufertigen. b) Den Kostenanschlägen und Uebersichten zu Titel 10 und 11 ist ein geson­ derter Erläuterungsbericht beizufügen, in welchem für jede Position zunächst bezüglich der gewöhnlichen Unterhaltung daS Erforderliche über die Höhe der Einheitspreise, über besondere bei der Veranschlagung zu berücksichti­ gende Umstände und über da- Verhältniß der Gesammtsumme zu den AuSgabm bezw. Bewilligung« der Vorjahre anzugeben ist. Die Nothwendigkeit der einzeln« AuSfühmngen zur außergewöhnlich« Unterhaltung und Ergänzung ist zu motivirm, unabhängig davon, ob etwa schon anderweitig Projekte dafür zur Vorlage gelangt sind. Sofern noch keine fertigen Projekte und Kostmanschläge vorgelegt werd« könn«, sind doch Projektskizzm und Kostenüberschläge al- Anlagm beizufügen. Sollte in der nächst« Zeit nach Einreichung der Etatsentwürfe die Entbehrlich­ keit einzelner ursprünglich vorgesehmm Anlagm oder die Nothwmdigkeit von Abänderung« der angemeldeten Beträge zu Tage treten, so ist dieS thunlichst frühzeitig anzuzeigm. (Folgen Erläuterung« zu dm Schemas für die Veranschlagung der Titel 12, 13 und 14, jetzt Titel 8, 9 und 11 rc.)

24

Aufstellung der Etats-Entwürfe.

c) Die gewöhnliche Unterhaltung der Betriebsmittel (Titel 13, jetzt Titel 9) begreift die Instandhaltung derselben in dem vorhandenen Umfang in sich, einschließlich Erneuerung derjenigen Theile, derm Beschaffung nicht unter Titel 14 (jetzt 11) zu verrechnen ist. Außergewöhnliche Unter­ haltung und Ergänzungen stad besonder- zu verauschlagm. Der Werth der altm Materialien, welche bei dm auf Titel 13 (jetzt 9) auSzuführmden Arbeiten gewonnen werden, ist hierbei abzusetzen. d) Die Kosten de- WerkstLttmbetriebeö dürfen nicht als besondere EtatSPositionen erscheinm, sondem sind als Generalkosten auf die einzelnm Positionm zu »ertheilen.') e) Bei Titel 14 (jetzt 11) sind nur die speciell aufzuführendm Beschasfungm und zwar mit dem vollm Werth zu veranschlagen, währmd der Erlös auS dm altm Materialim, bezw. der Werth derselbm bei Titel 7 (jetzt Titel 5) der Einnahme in Ansatz zu bringm ist. Die Arbeitslöhne sind ausschließlich bei Titel 13 (jetzt 9) zu verrechnen. f) Die Bedarfsermittelung, nach welcher die Anzahl der zu beschaffmden Locomotivm und Wagm feftzusetzm ist, geschieht nach vorgeschriebenem Schema und ist ebmfallS als ein Theil deS Erläuterung-berichts zu behandeln. Bezüglich der Beschaffung von Locomotivm ist zu erörtem, inwieweit ein Ausgleich zwischm dm gekuppelten und ungrkuppelten Personmzug-Locomotiven, zwischen den dreifach und dm zweifach gekuppeltm Güterzug-Locomotivm, sowie zwischen dm letzterm und dm zum Rangirdimst gebrauchten Tender-Locomotiven angängig ist, ferner, ob nicht ein Ausgleich zwischm Personmzug- und Güterzug-Locomotivm zur Zeit deS stärkstm Verkehrs im Personmzug- bezw. Güterzugdimst statt» findm kann, da dieser stärkste Verkehr für die beidm Gattungen von Locomotiven nicht immer in dieselbe Zeit fällt. Alle weiteren zu den Titeln 10 bis 14 (jetzt 7 bis 11) bisher bei­ gebrachten Anlagen kommen in Wegfall. XII. Erlaß vom 20. März 1879, II 2842, an die Staatsbahnen. Zur Herbeiführung der Uebereinstimmung der Längen-Angaben in dm Etats der StaatSEisenbahnm mit denen der erst später anzufertigenden Jahresberichte bezw. statistischen Nachrichten ist bis spätestens zum 5. April jeden Jahres eine Nachweisung der am Schluffe des EtatSjahreS in Betracht kommenden Längen nach Maßgabe vorgefchriebmm Formulars an daS technische Eismbahn-Bureau deS Königlichen Ministeriums einzureichm. Für dm Fall, daß voraussichtlich in dem nächsten Etatsjahre neue Strecken zur Eröffnung gelangen werben, ist am Schluffe der Tabelle die Länge derselben und der in Aussicht ge­ nommene Tag der Eröffnung anzugeben. •) Eine genaue Erklärung, was unter Generallostm bei den Werkstätten zu verstehen und wie diese zu verrechnen, ist in dem Handbuche „Da» Kaffen- und Rechnungswesen bei den preußischen Staat»- «.Bahnen" von H.Kosub, Seite 121/2 der ersten Auflage gegeben.

Schema zum

AetrieSs-Ktat der preußischen Staats-KiseuVahnen «nd der unter

Staats-^errvattnng stehendm ^rivatöahnen.

Anmerkung.

Diese-Formular ist im Ministerium der öffentlichen Arbeiten im Anschluß

an da- im Jahre 1879 von Vertretern aller deutschen Bahnen vereinbarte Normal-Buchung-Formular festgestellt worden und kommt bei den Staat-bahnen mit dem 1. April 1880 zur An­

wendung. Zur besseren Ausnutzung de- Raumes ist da- gegebene Schema bei der Einnahme sowohl als bei der Ausgabe nur je einmal über den ganzen Dogen dargestellt, während im Uebrigen die zweite Seite zur Gegenüberstellung der Titel und Positionen des Normal-BuchungS-FormularS

und der für diese- gegebenen Erläuterungen, sowie zu Anmerkungen zu dem EtatSschema benutzt worden ist.

Schema zum Betriebs-Etat.

1.

Unter-Position.

Position.

Titel.

‘26

Betrag

(Etats - Schema.)

2.

3.

4. 5. 6.

künftig

1. April

Betriebs - Einnahme.

wegfallend.

188./8. X.

Titel l.

1.

Darunter

für

4

X.







— —

— —

— —

00







00











Aus dem Personen- und GepäckVerkehr.

Für Beförderung von Personen (auch zu ermäßigten Preisen: auf Retour- und Abonne­ mentsbillets, Regie-Extrazüge rc.) ausschließ­ lich Militair auf Requisitionsschein . . . Für Beförderung von Militair auf Requisitionsschein......................................................... Für Beförderung von Gepäck, einschließlich des ohne Lösung von Fahrbillets aufgegebenen, sowie von Traglasten..................................... Für Beförderung von Hunden auf Hundebillets und Gepäckschein.......................................... Für bestellte Extrazüge nach besonderem Tarif Sonstige Einnahmen, als: Lagergelder, Straf­ gelder 2c., soweit sie aus dem Personen- und Gepäck-Verkehr herrühren..........................

Summa Tit. 1

00 00

00 00 00

00

Titel 2. Aus dem Güterverkehr.

2.

1.

Für Beförderung von Eilgut \ . . 0,0 ö J einschließlich der und Expreßgut........................1 . rT

[ Equipagen und

s

anderer Fahr-

2.

Für Beförderung von Frachtgut \ J0Ige nttct Htt

00

3. 4.

Für Beförderung von Postgut..................... Für Beförderung von Militairgut auf Requisitionsschein, einschließlich Pferde und Fahrzeuge ............................................................... Für Beförderung von Vieh, einschließlich Pferde, auch Luxuspferde, ausgenommen Hunde aus Hundebillets und Gepäckschein (1. 4) . . .

00







00



_



00

Für Beförderung von Leichen..........................

00 00

— —

— —

— —

5.

6.

Latus

27

Schema zum Betriebs-Etat.

Mithin sind 1. April 188./8.

für

setzte aus

1. April 188./8. mehr

unter

weniger

Jt.

M.

4

Die wirkliche Einnahme für 187./.. (excl. der Reste aus den Vorjahren) beträgt

Des NormalBuchungs­

Formulars

Bemerkungen.

Jlt.

Tit.

Pos.

1.

1.

00

00

1.

1.

1.

00

00

2.

1.

2.

00

00

3.

1.

4.

00 00

00 00

4. 5.

1.

6.

00

00

6.

00

00

II.

2. 1. 2. 1. 2. 2.

1. 2.

1. 3. 3. 3. 4. 2.

5. 5.

00

00

1.

00

00

2.

00

00

3.

00

00

4.

00

00

5.

00

6.

00 00

00

00

Anmerkung. Die zweite Seite des vorgeschriebenen Formulars zum Etat ist sowohl bei der Ein­ nahme als bei der Ausgabe nur je einmal veranschaulicht. Dasselbe reicht nur so weit der Horizontalstrich

geht.

Der übrige, hier weiter benutzte Raum dient im Etat zu „Bemerkungen".

Schema zum Betriebs-Etat.

28

Unter-Position.

Position.

T itel.

Betrag

(Etats-Schema.)

künftig

1. April

Betriebs - Einnahme.

7.

Für Beförderung von frachtpflichtigem Dienst-

8.

Nebenerträge als:

gut, einschließlich Baumaterialien

wegfallend.

188./8.

Transport 2.

Darunter

für

....

1.

Frachtzuschläge für Werth- und Lieferfrist-

2.

Provisionen, Lager-, Lade-, Stand- und

Versicherung ...................................................

4

JL

00







00













— —

— —

— —

00

Wiegegelder, Conventionalstrafen, Erstat­ tung von An- und Abfuhrkosten, Zechen-

frachten, Ueberschiebe- und Rangirgebühren,

Zolldeclarationsgebühren,

Krahnmiethen,

Desinfectionsgebühren, etwaige von Ar­

beitern abzuliefernde Gebühren rc.

.

.

00

Summa Tit. 2

00

Titel 3. Vergütung für Ueberlaffung von Bahnanlagen und für Leistungen zu Gunsten Dritter*).

3.

Vergütung für verpachtete Bahnstrecken.

1.

.

.

00

lpp.

Vergütung für Mitbenutzung von Bahnhöfen,

2. lpp.

Bahnstrecken und sonstigen Anlagen, sowie

von Bediensteten durch andere Bahn-Ver­ waltungen oder Besitzer von Anschlußgeleisen lpp.

dienstes für andere Verwaltungen beziehungs­ weise in gemeinschaftlichen Verkehren .

4.

00

Vergütung für Wahrnehmung des Betriebs­

3.

.

.

00

Vergütung für Verwaltungskosten von Eisen-

.

00

Summa Tit. 3

00

bahn-Verbänden und Abrechnungsbüreaus

*) Nach dem Erlaß vom 29. Juli 1879. II. 8873 steht Nichts entgegen, bei Tit. III, Position 1, 2 und 3 der Einnahme zum Zwecke des speciellen Nachweises der bestehenden Gemeinschafts - Verhältnisse Unterpositionen emzufügen Wegm Erstattung vov Gehältern rc. aus Baufonds cfr. die Anmerkung zu Titel VI, Position 8.

Anmerkungen zum Schema des Betriebs-Etats.

29

Des

Anmerkungen

Anm erkungen

NormalBuchungs­

zum

Formulars

Normal - Buchungs - Formular *).

Etats - Schema.

Die Einnahmen aus dem Transport - Verfrbr — Tit. I und II des Etats — werden von der Verkehrs - Controle — Abtheilung I für den Personen - Verkehr und Abtheilung II für den Güter - Verkehr — nach den Bestimmunaen der durch Ministerial - Rescript vom 26. Juni 1879. II. 6908. IV. 3745 genehmigten Instruction für dieselbe, kontrolirt, festgestellt und zur definitiven Verrechnung gebracht. Die auf die Personen- und Güter-Beför­ derung Bezug habenden „Allgemeinen DienstVorschriften" erscheinen einschließlich der Be­ stimmungen über die Rapportirung und Buch­ führung bei den Billet-, Gepäck- und Güter Expeditionen, soweit es dem Zwecke dieses Werkes entspricht, im Auszuge unter einem besonderen Abschnitt. Bezüglich der Verrechnung der zur Rück­ zahlung kommenden Fahr-, Fracht-, Stand- und Lagergelder ist gemäß Erlaß vom 4. August 1879. II. 9035 nach den, in der Registratur zu Nr. 4 der Tagesordnung der am 27. und 28. Juni 1879 im Königl. Mi­ nisterium abgehaltenen Staatsbahnconferenz aus­ gestellten Grundsätzen zu verfahren. Danach kommen folgende Grundsätze allge­ mein zur Einführung: 1. Fahr- und Frachtgelder werden von den betreffenden Einnahme - Positionen abge­ setzt, wenn es sich um das Rückgängig­ machen einer Einnahme des laufenden Betriebsjahres handelt. 2. Fahr- und Frachtgelder, deren Rückerstat­ tung den Charakter der Schadensvergütung hat, sowie diejenigen, welche nicht mehr im laufenden Betriebsjahr abgesetzt werden können, gelangen bei Titel VI, Position IO8*) zur Verausgabung. 3. Nach denselben Grundsätzen ist bezüglich der Stand- und Lagergelder zu ver­ fahren. Bezüglich der Behandlung der Reste bei den Verkehrs-Einnahmen und Ausgaben**) ist durch Ministerial - Erlaß vom 31. Juli 1879. II. 9033 nach den Beschlüssen der vorbezeich­ neten Staatsbahn-Conserenz (Registratur Nr. 2

nach dem

TT

7. 8.

a. b.

™ 11L

Zu Titel III. Pos. 1. Dieselbe umfaßt jede Art von Pachtzins, mag er in einem festen Satze oder in dem quoten Theile des Erträgnisses einer Strecke rc. bestehen. Nicht hierher gehört dagegen der etwaige Ertrag einer für eine fremde Verwaltung auf Rechnung des Eigenthümers betriebe­ nen Strecke, vielmehr ist in einem solchen Falle besondere vollständige Rechnung zu legen. 2.

Zu Pos. 2. Die Gehälter der Seitens der fremden Bahn mitbenutzten Beamten sind in den betreffenden Ausgabe-Positionen voll anzusetzen; ebenso

3.

Zu Pos. 3. Die hier etwa inbegriffene Wagen- und Locomotivmiethe ist in dieser Position mit zu verrechnen und nicht etwa zu Titel IV. Pos. 1 auszuscheiden.

4.

*) Nach dem Protokoll der Staatsbahn - Conferenz — Position 93; mit Rücksicht auf die in der Nummerfolge der Positionen eingetretene Veränderung muß es jedoch 103 **) d. i. Einnahmen aus dem Personen- und GUter^ehr,^Wagenmiethen; Ausgaben an Wagenmiethen und

*) Die nach dem Normal-BuchungS-Formular hier aufgenommenen Anmerkungen sind für alle Eisenbahnen Deutschlands maßgebend.

30

Schema zum Betriebs-Etat.

Unter-Position.

Position.

T itel.

Betrag

4.

(Etats-Schema.)

Darunter

für künftig

1. April

Betriebs - Einnahme.

wegfallend.

188./8.

Jl.

M.

Titel 4. Vergütung für Vebrrlassung von Betriebsmitteln. 1.

Miethe

1. 2.

2.

(einschließlich

Wagen....................................................................

Leihgeld für ausgeliehene

1. 2.

für

Conventionalstrafe)

Locomotiven........................................................

— —

— —

— —

00 00 00

— — —

— — —

— — —

00 00 00 00 00

— — — — —

— — — — —

— — — — —

Betriebsmittel für

Lokomotiven........................................................ Wagen...................................................................

Summa Tit. 4

5.

00 00

Titel 5. Ertrage aus Veräußerungen. 1.

Aus dem Verkaufe der Materialien, welche bei

der Erneuerung gewonnen worden, als:

1. 2. 3. 4. 5. 6.

.

Schienen, Schwellen, Kleineisenzeug Oberbaumaterial der Brücken

.

.... .

Weichen, Kreuzungen, Drehscheiben:c.

Lokomotiven, Tender und deren Haupttheile

Personenwagen und deren Haupttheile Gepäck-, Güter- und sonstige Transport­ wagen und deren Haupttheile.... Aus dem Verkaufe anderweiter Betriebsmate­

00







2.

rialien ................................................................... Aus dem Verkaufe sonstiger Gegenstände, so­

00







3.

00 00













weit der Erlös nach den Rechnungs - Ein­

richtungen der einzelnen Verwaltungen der Betriebsrechnunq zufließt..................................

Summa Tit. 5 6.

Titel 6. Verschiedene sonstige Einnahmen. 1. 2.

Telegraphen - Gebühren.......................................

00

Pächte und Miethen, sowie ökonomische Nutzun­

gen aus Gebäuden und Grundstücken, als:

1.

Restaurationen.......................................

.

Latus

00 00

Anmerkungen zum Schema des Betriebs-Etats.

31

Des

Anmerkungen

Anmerkungen

NormalBuchungs­

zum

Formulars

Etats-Schema.

der Tagesordnung) vom 27. und 28. Juni 1879 ^di^eniaen ^Beträge, welche direkt beim

nach dem

Normal - Buchungs - Formular.

IV. 1.

' Betriebsfonds zurVerrechnung gelangen, nach den allgemeinenGrundsätzen behandelt werden, 2. eine Abweichung hiervon jedoch bezüglich der' jeniaen Beträge stattzufinden hat, welche zunächst auf dem Conto für Bruttoabliefe­ rungen zur Verrechnung gebracht werden müssen, und erst nach Ausscheidung der An­ theile fremder Bahnverwaltungen Nach­ nahmen 2c. bei dem Betriebsfonds verrechnet werden können. Es sind nämlich a) die bis zum Finalabschluß definitiv fest­ gestellten Beträge ohne Rücksicht darauf, ob sie bereits baar eingegangen sind, sämmtlich zum „Ist" zu stellen; b) auch die zur Zeit des Finalabschlusses noch nicht definitiv festgestellten Beträge schätzungsweise zum „Soll" und „Ist" zu stellen. Das von einzelnen Verwaltungen gegen diese Verrechnung erhobene Bedenken: daß es nicht sicher sei, ob diese zum „Ist" gestellten Ein­ nahmen auch in der That in den bis zum FinalAbschlusse eingegangenen Brutto-Einnahmen Deckung finden, wurde in der Staatsbahn-Conferenz nicht für durchschlagend gehalten, weil in diesem Falle die fehlenden Beträge als Vor­ schuß gebucht werden können. Ueber die zuverlässigste und einfachste Art der Schätzung der Verkehrs-Einnahmen hat eine besondere Commission zu berathen.

1. 2

Zu Titel IV Pos. 1. Unter „Miethe" sind die Entschädigungen für die BeNutzung der Wagen und Locomotiven, welche aus dem Uebergange des Materials im gewöhnlichen gegenseitigen Verkehre, und

2.

zu Pos. 2 unter „Leihgeld" die auf Grund besonderer Vereinbarungen zu zahlenden Entschädigungen für auf Zeit abgegebene Betriebsmittel zu verstehen.

1.

Zu Titel V Pos. 1 und 2. Diejenigen Beträge, welche hiervon in Specialfonds fließen, sind nicht nur in der Special­ rechnung, sondern auch unter gegenwärtiger Position zu vereinnahmen. Wegen UeberWeisung an den Fonds s. „Abschluß II" der Betriebsrechnung *).

!

3. 4.

5.

6. 2.

3.

VI. 1. 2.

Zu Unterpos. 1. Wenn fremde BahnVerwaltungen an den Einnahmen für die Ver­ pachtung von Restaurationen rc. auf gemein­ schaftlichen Bahnhöfen Theil nehmen, so ist zwar die gesammte Einnahme unter Position 2 Unterposition 1 unverkürzt zu verbuchen, der auf die fremde Verwaltung entfallende An­ theil dagegen auf die bei Titel III zu ver­ buchende Vergütung in Anrechnung zu bringen.

*) Bezw. dieses Schemas.

Schema zum Betriebs-Etat.

32

Unter-Position.

Position.

T itel.

Betrag

(Etats-Schema.) Betriebs - Einnahme.

wegfallend.

188./8.

JC.

2.

Dienst- und Miethwohnungen *)

3.

Dienstlokale für Post,

.

.

.

Ä





00







00







00

00

Telegraphie, Zoll

und Steuer, Polizei rc...............................

4.

Lagerplätze, Grasplätze, Pflanzungen, Latri­

1.

Vergütung der Post: für Benutzung der Coupes zum Postdienst,

nen, Bergwerke, Steinbrüche, Trajecte rc.

3.

künftig

1. April

Transport

6.

Darunter

für

Beförderung von Postwagen und Ge­ stellung von Beiwagen............................

2.

00



00

_

00

_

für das Unterstellen, Reinigen, Beleuchten, Schmieren, Rangiren rc. der Eisenbahn-

4.

Postwagen ................................................... Entschädigung von der Reichs- oder StaatsTelegraphen-Verwaltung für Benutzung und

Begleitung von Bahnmeisterwagen rc.

.

.

5.

Einnahme an Brücken- und Fährgeld, sowie Werst- und Hafengebühren............................ Pensionsbeiträge, sofern nicht besondere Ver­

00







6.

....

00







7.

Zinsen und Coursgewinne aus Geldbeständen

00 00







rechnungen bezw. Kaffen bestehen

des Betriebes...................................................

Latus

Anmerkungen zum Schema des Betriebs-Etats.

33

Des

Anmerkungen

Normal-

Anmerkungen

Buchungs­ zum

Formulars

Etats-Schema.

Normal - Buchungs - Formular.

ZuUnterpos. 2. a) Laut StaatsministetialBeschluß vom 8. Novbr. 1873, St. M. Nr. 648, ist auch von suspendirten Beamten der volle Miethsbetrag für innehabende Dienstwohnungen aus der ihnen gesetzlich zustehenden Hälfte ihres Diensteinkommens zu entrichten. Beziehen diese Beamten Wohnungsgeld-Zuschuß und ist dem­ gemäß die Wohnungsmiethe auf den Betrag desselben festgesetzt, so ist die Hälfte der Miethe auf den während der Suspension zu zahlenden halben Wohnungsgeld-Zuschuß anzurechnen, die andere Hälfte aber aus dem Gehalte zu ent­ nehmen, welches den Beamten competirt. (Erl. v. 11. December 1873, II. 26480.) b) Wegen der Verpflichtung der Inhaber von Dienstwohnungen zur Unterhaltung der­ selben 2c. cfr. das Regulativ vom 18. Octbr. 1822 und die Anmerkungen zu Tit. VII b Position 12 der Ausgabe. Entschädigungen der WerMitten-Verwaltungen für Dienstwohnungen an Werkstatts-Beamte in Gebäuden der Betriebs- (nicht Werkstätten-) Verwaltung, kommen in Höhe des Wohnungs­ geld - Zuschusses des betr. Beamten bei Tit. 6 Pos. 22 in Einnahme. Erlaß vom 10. Novbr. 1879.

Zu Pos. 3. Cfr. §. 95 des Auszuges aus den Allgemeinen Dienstvorschriften für die Be­ förderung von^PersonenIrc.

4.

Die ursprüngliche Position 8 „Erstattung ausBaufonds an Gehältern und Remunerationen für die bei Neubauten beschäftigten Beamten" ist fortgefallen. Durch Erlaß vom 29. Juli 1879, II. 8873 ist bezüglich dieser Position Folgendes verfügt: Die Erstattung aus Baufonds an Gehältern Kosub, Staatseisenbahnen.

nach dem

34

Schema zum Betriebs-Etat.

Betrag

1. April

Betriebs - Einnahme.

188./8.

K Transport

6.

Darunter

für

(Etats-Schema.)

00

Insgemein, wie Conventionalstrafen für verspätete Lieferungen,

sonstige Strafgelder, Gebühren für Aushang

von Annoncen, Vergütung für Druck von

Billeten auf fremde Rechnung, rückersetzte Prozeßkosten rc.................................................

L

Summa Tit. 6

00 00

Hlecapitulation der WetrieösKinnahmen. Titel 1. aus dem Personen- und Gepäck-Verkehr

00 00

-

2. aus dem Güterverkehr.......................

-

3. Vergütung für Überlassung von Bahn­

-

4. Vergütung für Überlassung von Be­

-

5. Ertrage aus Veräußerungen

.

.

.

-

6. Verschiedene sonstige Einnahmen

.

.

00 00 00

Summa der Betriebs-Einnahmen

00

anlagen rc...................................................

triebsmitteln .............................................

00

künftig

wegfallend.

Anmerkungen zum Schema des Betriebs-Etats.

Des

Anmerkungen

Normal-

§

UnterPosition.

Formulars

Etats-Schema.

und Remunerationen der Lei Neubauten be­ schäftigten Beamten sind nicht hier, sondern bei Titel III Pos. 2 unter einer besonderen Unterposition zu vereinnahmen*), indem die Bau-Verwaltung in dieser Hinsicht wie eine ftemde Bahn-Verwaltung zu behandeln ist. Demgemäß erhält die jetzige Position 9 die Nummer 8. Zu Position8. a) Betreffs der Conventionalstrafen wird auf den bezüglichen besonderen Abschnitt verwiesen. b) Die von den Dienstwohnungs-Inhabern für das Reinigen der Schornsteine, sowie für das ihnen aus fiscalischen Wasserleitungen zu­ geführte Wasser zu zahlenden Entschädigungen sind unter Tit. 6 Pos. 8 in Einnahme nach­ zuweisen. Erlaß vom 10. November 1879.

Anmerkungen

Buchungs­ Position.

zum

35

nach dem

Normal - Buchungs - Formular.

VI.

8.

Aeverficht der AetrievsKinnahmen. I. II. III.

IV. V. VI.

*) Diese Bestimmung ist durch Erlaß vom 10. November 1879, ii. 13426 dahin abgeändert, daß die aus Baufonds zu Mattenden Gehälter und Remunerationen ebenso wie die Ersatzleistungen der Werkstätten-Berwaltung durch Absetzung an den Ausgaben verrechnet werden.

Uebertrag aus dem Vorjahre.

Schema zum Betriebs-Etat.

36

c. Transport-Verwaltung.

(Etats-Schema.)

Betrag für

1. April

Betriebs-Ausgabe. K

188./8.

Q N-

Abtheilung I. Persönliche Ausgaben. Besoldungen

der etatsmäßigen Beamten*).

Titel l.

1. 1.

1 Präsident der Direction

00

00

00

00

(Hat Dienstwohnung.)

2.

— Mitglieder der Direction und Betriebs-

3.

— etatsmäßige Hülfsarbeiter der Betriebs­

Directoren

ämter. — Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Jnspectoren.

— Maschinen-Jnspector. — Güter-Znspector. 00 von rc Davon ab:

00 M.

Die Besoldungen für

00 Bau - Jnspectoren, welche aus . 00 JC.

Baufonds bestritten wird, mit .

bleiben

4. 5. 6.

— Eisenbahn-Baumeister von rc.

— Telegraphen-Jnspectoren von rc. .

— Maschinenmeister von rc. Davon 00

ab:

Die

.

Besoldung

.

.

.

.

.

.

00

00

00

00

00

00

00

00

00 00

00

00

.00 JL

für

Werkstätten - Maschinenmeister,

welche von dem Werkstätten-Conto erstattet wird**), mit

00 M

bleiben

Summa Tit. 1

00

00

00

00

00

00

00

00

Die Gehälter der unter Tit. 1 Pos. 1 und 2, sowie die Gehälter und Stellen der unter Tit. 1 Pos. 3 aufgeführten Beamten

übertragen sich gegenseitig innerhalb derselben

Kategorie bei sämmtlichen Staatsbahnen. *) Wegen der als künftig weg fallend zu bezeichnenden Beamtenstellen wird auf die bezügliche Anmerkung S. 43 verwiesen. **) Nach der Anmerkung zur Rechnung des Werkstätten-Betriebes im Normal-Buchungs-Formular (siehe dieses) sind sämmtliche persönliche und sachliche Ausgaben der Werkstätten-Berwaltung, erstere einschließlich der Besoldung der Beamten und der Löhne der Arbeiter; letztere einschließlich der Unterhaltung sämmtlicher Werkstätten-Gebäude, Werkstätten-Anlagen nebst zugehörigen Geleisen rc. auf Werkstätten-Conto zu buchen. Alle diese Ausgaben sind demnach bei Aufstellung der Etats-Entwürfe nach dem neuen Schema zu ermitteln und von den Summen abzusetzen. Dagegen sind in dem Etatsentwurfe diejenigen Ausgabesummen, welche zum Werkstätten-Betriebe in Beziehung stehen und durch den Umfang der Ausgaben des Werkstätten-ContoS beeinflußt werden, nach Maßgabe der abgesehen Beträge entsprechend zu erhöhen. Die Bertheilung dieser Beträge auf die einzelnen Titel und Positionen des Betriebs-Etats hat nach demselben Maßstabe zu erfolgen, nach welchem die General-Kosten der Werkstätten-Berwaltung vertheilt werden. Erlaß vom 29. Juli 1879. II. 8873.

Darunter

künftig

Der Etat

Mithin sind

für

für

1. April 188./8.

weg­

1. April 188./8.

der Reste aus

den Vor-

jähren)

meh r

unter Tit.

X

Ausgabe für

187./ . (excl.

setzt aus

fallend.

Die wirkliche

X.

Pos.

X.

weniger

beträgt

M.

Servisklasse fü r den Wohnungsgeld - Zuschuß.

Schema zum Betriebs-Etat.

37 Des

Normal-

nach dem

Formalars

Normal-BuchungsFormular.

I. 1

1

00

1

2

00

00

II

00

00



1

3 4 5

1

6

1 1

00 00 00

— — — — 00 —



00 00 00

00

00

00

00

00

.

00

(Die Anmerkungen zu Titel I folgen auf der nächsten Seite.)

III*)

! 00 —

Anmerkungen

Buchungs-

III*)

IV IV IV

Das Normal-Bu­ chungs-Formular be­ schränkt sich bezüglich der Besoldungen auf folgenden Text: Abtheilung I. Per­ sönliche Ausgaben. Titel I. Besoldun­ gen und Gehalte der etatsmäßigen Beamten (Bediensteten).

Anmerkungen, a) Für die Buchung. Fungiren einzelne Beamte gleichzeitig in mehreren Ver­ waltung szweigen (A. B. oder C.), so sind die Gehälter derselben für denjenigen Verwaltungszweig zu buchen, in welchem die betr. Beamten hauptsächlich beschäftigt sind. In diesem Falle muß behufs Aufftellung der Statistik bei den Jahressummen jeder betr. Beamtenkategorie ersichtlich gemacht werden, welcher Theil der Summe auf die verschiedenen Verwaltungszweige zu rechnen ist. b) Für den Etat. Die Stellen der Betriebs-Directoren und etatsmäßigen Hülfsarbeiter sind im Etat der Betriebsämter aufzuführen. Erlaß vom 10. November 1879, II. 13426. c) Wegen der aus Baufonds rc. zu erstattenden Besoldungen cfr. die Anmerkungen auf S. 35. *) Die Servisklasse für Betriebs-Directoren und etatsmäßige Hülfsarbeiter der Betriebsämter steht noch nicht fest.

Schema zum Betriebs-Etat.

c.



'

38

s? OQ M.

dienst.

3 5 JES

. Zugförderungs-



? dienst.

Expeditions-

k

e

Aeußerer Bahnhofsdienst. •

Betriebs-Ausgabe.

B ahnVerw altung.

(Etats-Schema.)


i«. zur Vereinnahmung resp. Verausgabung gelangmden Beträge zu buchm.

Da die

letztem stets in Einnahme und zugleich in Ausgabe erfcheinm, daS Baar also nicht alteriren, so muß die Summe der Kolumne „in Gelde" in dem Einnahme-Joumal

nach Abzug der Summe derselbm Kolumne in dem AuSgabe-Jomnal den baarm Bestand ergeben, welcher mit dem, den baarm Kaffenverkehr darstellenden Kaffmbuche deS KassirerS, wo ein solcher angestellt ist, übereinstimmen muß.

Bei welchen Fonds die in Kolumne 5b in Einnahme resp. AuSgabe zu stellm-

den Effccten') nachgewiesen werdm, ist in dm betreffmdm Kolumnen unter 6 in der Weise ersichtlich zu machen, daß in diesen Kolumnen bei denjenigen Summen, welche Effecten enthalten, die Summe derselbm stet- unter der Linie mitangegebm

wird.

Gelangt z. B. die Caution eines Lieferanten im Betrage von 300 Thalern

mit 100 Thaler Baar und 200 Thaler in einem StaatSfchuldfcheine zur Vereinnah­

mung, so kommm in die Kolumne 5a 100 Thaler, 5b 200



unb 6e 300



inel 200 Thaler Effekten.

*) Außerkurssetzung ausländischer (nicht preußischer) Werthpapirre.

Durch

Erlaß v«m 3. Dezember 1877, II. 24504 ist unter Hinweis auf di« Erlaffe deS Herrn Justiz» Rintster» und des Herm Minister» de» Innern vom 19. Januar und vom 27. Mat 1872 (Justiz-

Min.-Bl.und Min.-Bl. f. d. innere Verwaltung von 1872, S. 22 bezw. 129), nach welchen die in dm Geschäfts-Anweisungen für die Eismbahn-Haupt- und CommisstonS-Kassen enthaltmm Vorschriftm über die Außerkurssetzung der zur Depositton gelangendm Inhaber-Papiere sich auf ausländische

(nicht prerßtsche) Papiere nicht beziehm, bestimmt, daß demgemäß von der Außerkurssetzung dieser

Papiere kbstand zu nehmm ist.

*•*

102

deneral-Jnstrurtion v. 11. Mai 1868.

Wird die Cauüon ganz in (Effecten bestellt, so erscheinen die in den Kolnmnm 5b 300 Thaler und 6e ebenfaltt 300 Thaler mit dem Zusatze „(Effecten*. Beim Snmmirm der Bücher werden in dm betreffmdm Kolnmnm die Beträge der (Effecten mit aufgerechnet und die (Summen ebenfalls unter der Linie angegebm unb mittranSportirt. M»«B»g In dem Haupt-Einnahme- und in dem Haupt-AnSgabe-Journal des Rmdantm Sb1»!®« wie in dem Kassenbuch deS KassirerS, werdm bei denjenigm Königlich« Drrectwnen, e*eie«*t6 welche mehrere Bahn« verwalt«, die Einnahm« und Ausgaben der einzeln« Bahn« tetra eatnm. nicht getrennt nachgewiesen. Diese getrennte Nachweisung erfolgt vielmehr, wo sie er­ forderlich ist, durch die Buchhalterei, welche für jede Bahn besondere Manuale zu führ« oder, wo dieS auSreicht, in b« Manual« besondere Abschnitte anznleg« hat'), ndtedagta. Die Summen der Manuale resp. Abschnitte der einzelnen Bahn« müssen wteicmüb. jedoch stets mit der Gesammtsumme der betreffend« Kolnmnm in dm Jomnalm §a2ateLbtl deS Rmdantm übereinstimmen.

»ratte.«. In der Kolumne 6a deS Haupt-Einnahme-JoumalS werdm sämmtliche Abmltumgra. li^rungm aus dem Personm- und Güler-Verkehr so lange nachgewies«, bis die ujKf

Hauptkasse Seitens der Königlichm Direetion mit Anweisung zur definitiv« Vereinnahnmng versehen wird. Eine solche, durch die Soll-Einnahme-Nachweisungm der

betreffenden Controle-BüreanS zu belegmde Anweisung ist der Haupttasse für jedm Monat zu ertheilen. Dieselbe muß ergeb«, wieviel überhaupt für dm betreffmdm von jeder einzelnen StattonSkaffe re. abzuliefem gewesm, wieviel davon etwa Km stedonra! ott ^emde Verwaltungen herauSzuzahlen ist, auf wie hoch sich demnach die der w» Sl8m>rr. eigenen Verwaltung verbleibmde Einnahme im Ganzm beläuft mtb bei welch« der verschiedenm EtatS-Positionen für die Einnahm« anS dem Person«- und GüterDerkehr der Gesammt-Monats-Ertrag zu vereinnahm« ist. Der Letztere wird alStubndraZtaB«. dann, soweit er bereits rur Ablieferuna aelanat ist. in dem SSauvt-Einnabme^onmal

«muchme.«.

Einnahme und Ausgabe-Reste') anS dem vergangmen Jahre werden, sofern solche überhaupt noch Vorkommen, von dem Rmdantm unter 6d deS Einnahmeeangracngafrt. ga deS Ausgabe-Jvumals (Formular V resp. VI) gebucht. Dagegm muff« dieselben von der Buchhalterei in dem Einnahme- resp. AnSgabe-Manual für die Betriebs-Verwaltung unter einem besonderen Abschnitte nachgewiesen werden. 9M»dfung ad c. Die Nachweisung der Brutto-Ablieferung« aus dem Personm- und itefmmgm. Güter-Verkehr zerfällt in 12 Abschnitte, deren jeder für die Abliefernngm eineS *) Hiernach werben auch die Buchhalteret > Journale, wo dteselbm beftehm, einzurichtm feto, so daß schon au» dies« die auf die etozelnm Bahnstrecken entfallend« Beträge heroorgehm. cflr. die Anmerkungen zu 6.

Geueral-JnstrUction v. 11. Mai 1868.

103

Monats bestimmt ist. Ja derselben erhält jede Stationö-Kaffe, und wer sonst etwa Einnahmen auö dem Personen- oder GLter-Verkehr an die HaUptkaffe abliefert, eine Kolumne. Reicht der in dem Formular vorgesehene Raum nicht aus, so find für jebett Monat so viele Einlagebogen hiuzuzufügen, al» da» Bedürfniß erfordert. Die nach dem Mouatsschlnsse noch stattfiudmdm Abliefemngm für dm vergänzeum Monat find auf dm hinter dem 3Istm freigelassmm Linim zu buchen. Sobald die HaNptkaffe die Einnahme-Ordre der Königlichm Direction für dm betreffmdm Monat erhält, ist die Nachweisung zu summiren, unter dm Svmmm da» sich au» o*n^Swr der Einnahme-Ordre ergebmde Soll zn vermerkm und zu ermitteln, welch« Betrag etwa die einzeln« StationSkaffm rc. zu viel oder zu wenig abgeliefcrt haben. Da» „zu Diel" wird dmfelbm für dm nächst« Monat unter enffprechender Mittheilung gutzefchrieben, da» „zu Wmig" nächträglich eingezogm und daß und wie da» Eine oder Andere geschehen, in der betreffendm Kolumne vermerkt. ad d. Sn dem Einnahme- mü> in dem AuSgabe-Manual, für die Betrieb»- «dm-h«» Verwaltung erhält jeder Titel de» Etat» resp, soweit e» nöthig, jede Littera und Position de» Titel» einm eigenen Abschnitt. Wie die Manuale zu führm, ist au» der beffpielSweism Ausfüllung de» For­ mular» zu entnehmen. Die Haupt-Kaffe hat sämmtliche Einnahme-Beträge, sobald sie Anweisung zu deren Einziehung erhält, sofort im Einnahme-Manual zum Soll zu stellen und in Kolumne „Bemerkung«" davon Notiz zu nehmm, in welchm Terminm und auf wie lange die Einziehung erfolgm und ob dieselbe pränumerando oder postnumerando bewirkt werdm soll. Am SahreSschluffe find diejenigen Einnahme-PoMonm, welche in da» folgende kfeniä**

Jahr übergehen, in da» neue Einnahme-Manual zu übertragm. ad g. Die Effectm-Nachweisung ist nur bei denjenigen Verwaltungen zu führen, . bei welchm da» Depositm-Manual wegm der großen Anzahl der Effectm keine hin- dr-qwqu»^ reichmde Uebersicht über dieselben gewährt. Jeder Deponent rc. erhält darin sein eigene» Conto, deren in der Regel mehrere auf eine Seite gehen werden. Beträge, welche bei der Haupt-Kaffe eingezahlt werden, bevor diese mit Ein«rnm-ah. nahme-Ordre versehen ist, oder sonst Kenntniß davon erlangt hat, bei welchen Fond» W» m i* die Vereinnahmung erfolgen muß, sind einstweilen bei dm Depositen auf totem be» S*pofUnu

sonderen Conto in Einnahme nachzuweism. Hinsichtlich der AmtS-Cautionm der StaatS-Eisenbahn-Beamtm und der davon zu zahlenden Zinsen verbleibt e» bei dem, dm Direktionen der Staat»-Eisenbahnen tbmau dmch die Verfügung vom 10. December 1856 vorgeschriebenen Verfahren.') 8. Der Verkehr zwischen den Haupt-Kaffen und dm Station»-Kaffen ist Lasse «ab kB Stattoaskafs«. folgender Weife zn regeln: ') Nach ». 6 de- Gesetzes vom 25. Mir, 1873 (G S. S. 125), betreffend die Cautlonm der StaaU-Leamten — cfr dieses —, sind die AmtS-Cautioneu nunmchr ausschließlich durch Berpsin» düng e«e auf bot Inhaber lautenden Obligation« über Schuld« des Staat» oder de» Deutsch«

Reich» p leisten. Die ZtnSscheine «erd« nach $. 6 a. a. O. dem CautionSbesteller event, beiaff«.

104 OOefmmg der Etmüch«« ^schriftlich n die ittrigrn Herr« Pr»»i»rial-St«rr.Dirrct»r«.

Auf die in dem Berichte vom 5. Februar d. I. vorgetragmm Fragen wird Ew. Hochwohlgeboren Folgendes erwidert: Wenn die AmtScaution nicht durch dm cautionSpflichtigm Beamtm, fondem für denselben unmittelbar durch eine andere Person hinterlegt wird, so ist: 1. der CautionS-EmpfangSfchein demjenigen auSzuhändigen, welcher die Obli­ gationen bei der empfangSberechtigtm Kaffe unterpfändlich niederlegt;

2. diejenigen ZinSfcheine, welche nach §. 6, Absatz 2 deS Gesetzes vom 25. März 1873 dem CautionSbesteller belassen beziehungsweise verabfolgt werden sollen, sind der unter Nr. 1 bezeichneten Person zu belaffm oder zu verabfolgen und im Falle deS §. 11 a. a. O. von derselbm — eintretenden Falles in dem für die Beitreibung öffentlicher Abgaben vorgeschriebmen Berfahrm — einzuziehen. BiS gut Feststellung anderweiter Formulare für die CcmtionS-EmpfangSschetne ist in dem Eingangs erwähnten Falle das durch die Anweisung zur Kaffen- und Buchfühmng für die Hauptämter vom 10. December 1864 vorgeschriebene Muster in der Weise abzuändem, daß im Eingänge der cautionSpflichtige Beamte und die Person, welche die Obligationen unterpfändlich niedergelegt hat, etwa in folgender Weise bezeichnet werden:

Der N. N. zu L. hat als AmtScaution für das gegenwärtige (die gegmwärtigen) und die zukünftigen Dienstverhältniffe deS (AmtScharacter und Namen des CautionSpflichtigen) zu P. u. f. w. und daß die Schlußworte folgendermaßm lauten:

„daß die CautionSpflichtigkeit aufgehört habe, und von dem CauttonSpflichtigen nichts zu vertreten sei, oder nach Abzug derjenigm Summe, welche von dem CautionSpflichtigen zu vertreten ist." In der unter Nr. 1 der Verfügung vom 21. August 1874 angeordneten CautionSverschreibung ist auch die Verpflichtung deS Dritten auszunehmm, an Stelle auögelooster oder gekündigter Obligationen andere gleichwerthige Stücke zu hinter­ legen, an welchen dem CautionSnehmer dieselbm Rechte zustrhen sollen, wie an dm ursprünglich hinterlegten. Schließlich wird mit Bezug auf Nr. 3 (Schlußsatz) derselben Verfügung be­ merkt, daß eS sich empfiehlt, in allen Fällen, in welchm ohne die Bestimmung im §. 6, Absatz 1 des Gesetzes vom 25. März 1873 nach dem bürgerlichen Rechte die faustpsändlichen Rechte an den niedergelegtm Obligationen für den CautionSnehmer nicht erworben sein.würden, über die Aushändigung des Empfangsscheins ein schriftÄofiib, StaatSelsenbahnen. 11

Kautionen.

162

licheS oder protokollarisches Anerkenntniß deS CautionSbestellerS zu den Acten zu

bringen.

UebrigeuS wollen Sie dahin wirken, daß die Bestellung derCaution durch den Beamten selbst, wie bisher, die Regel bildet.

Berlin, den 24. Juni 1878. Der Finanz-Minister.

Vm.

Staats-Papiere,

welche

zur VautionsbesteUung verwendet werden

dürfen.

In den Ausführungs-Bestimmungen deS Herm Fiaanz-MinisterS vom 31. Juli 1874 zur Verordnung vom 10. Juli 1874, betreffend die Cautionen der StaatsBeamten auS dem Bereiche deS Staats-Ministeriums und deS Finanz-MinisteriumS ist unter 1 Folgendes bestimmt:

Hinsichtlich

der Staatspapiere,

CautionSbestellung

welche zur

verwendet

werden dürfen, wird auf die früher ergangene Verfügung vom 23. Juni 1860 mit dem Bemerken Bezug genommen, daß die darin bezeichneten in­ ländischen Staatspapiere, wozu noch die Schuldverschreibungen der consoli-

dirten Staats-Anleihe

vom Jahre 1870

und

Reiche emittirten Schuldverschreibungen treten,

die etwa vom Deutschm

auch gegenwärtig noch die

allein cautionSfähigen sind. IX.

In einem Specialfalle ist durch Erlaß vom 1. August 1874, II. 18327

der Bescheid ertheilt worden, daß die Stamm-Actien der Niederschlesisch-Märkischen

Eisenbahn zu den nach §. 5 des Gesetzes vom 25. März 1873 zur CautionSbestellung

zulässigen Obligationen über Schulden deS preußischen Staates zu rechnen sind. X.

Nach dem Erlaß deS Henn Finanz-MinisterS vom 25. Februar 1876 an

die König!. Finanz-Direktion zu Hannover — den König!. Eisenbahn-Direktionen

mitgetheilt durch Erlaß vom 29. März 1876, II. 4998 — ist im Einverständniß mit der König!. Obn-Rechnung--Kammer beschlossen,

fortan die Verwendung bet

PrioritätS-Actien bezw. Obligationen bet Niederschl. - Märkischen Eisenbahn und der Prioritäts-Obligationen der Münster-Hammer-Eisenbahn zur Bestellung von AmtS-

Cautionen zuzulassen. XI.

Ferner ist durch Erlaß deS Herrn Ministers für Handel rc. vom 30. Juni

1876, II. 11530 die König!. Eisenbahn - Direktion zu Elberfeld nach Benehmen mit dem Herm Finanz-Minister und nachdem die Deputation der Actionaire der BergischMärkischen Eisenbahn-Gesellschaft die Beibehaltung deS bisherigen Verfahrens befür­

wortet hat, ermächtigt worden, die Effectm deS Bergisch-Märkischen Eisenbahn-UnternehmenS in der bisherigen Weise zur CautionSstellung zuzulassen.

Remtmerirung bet Special-Baukafsen-Renbanteit.

163

Regulativ, betreffend die Remmrerirmrg der Special-Baukaffeu» Reudauteu bei öffentlichen Bauten der Civil-Berwaltuug'). Unter AufhebMg der

im Betreff der Remuneration der Special-Baukaffm-

Rendantm bei öffentlichen Bauten der Civil-Derwaltung bisher bestandenen Vor­

schriften, werden hierüber folgende Bestimmungen erthM:

8.1. Durch Special-Rendantm

dürfen

überhaupt

mit solche Zahlungen

geleistet

werdm, welche ihrer Natur nach nicht füglich bei den Haupt-Kaffen der dm Bau

leitenden Behörden geleistet werdm (Brüten.

Die Entscheidung darüber, ob die Zahlung bei der Haupt-Kaffe oder durch dm Special-Rendantm erfolgen soll,

ist in

jedem einzelnm Falle von der, dm Bau

leitenden Behörde zu treffen, welche auS den Anschlägen diejenigen Postm vorher auSznsondem hat, beten Zahlung bei ihr unmittelbar erfolgt, und derm Zahlung

dem Special»Rmdaotm vorzubehaltm ist. §.2.

Die zu gewährende Bergütigung findet ohne Ausnahme bei allm Zahlungm statt, welche von dem Special-Rendantm geleistet find, so daß hiemach Grundent-

schädigungS-Beträge, Diäten- rc. Zahlungen

an Untemehmer aller Art,

und an

andere Kaffen, sofern solche Zahlungen aus der Special-Baukaffe erfolgen, von der

Berechnung der Tantieme nicht ausgeschloffen find.

Dm Domainen-Rmt-Beamten und Forst-Kaffen-Rmdanten steht ein Anfpmch auf Bergütigung für die Auszahlung und Verrechnung von Geldem, die von der

Domainm- und Forst-Verwaltung zur Zahlung angewiesen werden, nicht zu.

§. 3. Die Vergütigung deS Special-Baukaffen-Rmdantm wird nach Procenffätzm der von ihm auS der Special-Baukaffe geleisteten Zahlungm in der Art ermittelt, daß

a)

bei Zahlungen von mehr als 200 Thlr. (--- 600 M.**), über welche Eine

Quittung ertheilt wird, l/10 Prozent von dem, die Summe von 200 Thlrn.

i— 600 M.) übersteigenden Betrage besonders berechnet, dagegen b) der Betrag von je 200 Thlrn. (---- 600 M.) bei jeder dieser Zahlungm (ad a.) mit allen geringeren, von dem Special-Baukaffm-Rmdantm ge­ leisteten, in einer Rechnung nachzuweisenden Zahlmrgm summirt und

‘) Mügechritt bett König!. Regierungen rc. mittelst Erlaß bei Herrn Ministers für Hanbel rc.

vom 17. December 1853, HL 13220. *) Den in bei Thalerwährung ausgebrückten Zahlen stnb die entsprechenden Zahle« in Mark

bet Ueberfichtlichkeit wegen durch den Verfaffer beigefügt.

Reomnertrung der Special-Baukaffen-Rendanten.

164

von dieser Summe,

von dm ersten 5000 Thlr. (= 15000 M.)

1 %

von dem Betrage über 5000 Thlr. (= 15 000 M.) bis einschließ­ lich 10000 Thlr. (--30000 M.)............................................................7, %

von dem Mehrbeträge über 10000 Thlr. (— 30000 M.) hinaus

7» 7»

berechnet wird.

Von der Summe aller nach dm Procmtsätzm zu a und b berechneten Tan-

tiLmen erhält der Special -Rmdant drei Viertheile

als Dergütigung für die Aus­

zahlung sowie für die ordnungsmäßige Fühmng der Bücher, das vierte Vierthell

bleibt zur Entschädigung für die Rechnungslegung nach Maßgabe deS §. 5 reservirt, und wird, wmn letztere Seitens der Haupt-Kaffe erfolgt, als erspart berechnet. §. 4.

(Der §. 4 ist durch die nachfolgmde Allerhöchste Ordre vom 25. Juli 1873

geändert, bezw. hat derselbe die dort zu ersehende andere Fassung erhalten.) §. 5. Die dem Rendanten nach dem §. 3 aus dem vierten Viertheil zu gewährende Dergütigung für die Rechnungslegung ist unter Berücksichtigung der auf diese Arbeit

zu verwmdmden Zeit und Mühe, in jedem einzelnen Falle von der den Bau leiten­ den Behörde festzusetzen, doch darf ohne Genehmigung deS Verwaltungs-Chefs nicht mehr alS ein Viertheil der in dem §. 3 für das ZahlungSgeschäst bestimmten Vergütigung gewährt werden.

Sollte aber der sich danach herausstellende Betrag die

Summe von 50 Thlr. (— 150 M.) überschreiten,

so ist zu besten Bewilligung

ebenfalls die Genehmigung des Verwaltungs-Chefs erforderlich. §. 6.

In den vorstehenden Vergütigungen sind

die

baaren Auslagen

für Schreib­

material, Mancogeld, VerpackungS- und Transportkosten rc. mitbegriffen.

Potsdam, den 26. November 1853. gez.

Regulativ.

Friedrich Wilhelm.

gegengez. von der Heydt.

Auf den Bericht vom 12. November d. I. genehmige Ich daS mir vorgelegte Regulativ, betreffend die Remunerirung der Special-Baukasten-Rendanten bei öffmt-

lichen Sauten der Civil-Derwaltung, und sende Ihnen solches von Mir vollzogen

anbei zurück.

Zugleich ermächtige Ich den VerwaltungS-Chef, innerhalb besten Ressort

oder für besten Fonds ein Bau auSgeführt wird, für besondere Fälle, in benot den gedachten Rendanten durch die nach den Sätzen im §. 3 deS Regulativs zu berech­

nende Tantieme eine Angemessene Dergütigung für ihre Mühwaltung nicht gewährt werdm würde, jme Sätze bis auf den doppeltm Betrag zu erhöhen. Potsdam, dm 26. November 1853. gez.

Friedrich Wilhelm,

gegengez. An den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

von der Heydt.

Remunerirung der Sprcial-Baukaffm-Rendantm.

165

AbLuderude nnb erläuternde Bestiummugm zu dem vorstehenden Regulativ. Auf Ihren gemeinschaftlichen Bericht vom 21. Juli d. I. gmehmige Ich,

I.

daß der §. 4 des Regulativs, betreffend die Remuneration der Special-Baukassen-Rendanten

bei

öffentlichen Bauten der Civil-Derwaltuug

vom 26. November 1853,

welche- im Uebrigen unverändert bleibt, die nachstehende Fassung erhält: »Außerdem werden für Reisen nach der Baustelle bewilligt:

a) Fuhrkosten

nach

dem

Gesetze

vom

24. März 1873 (Ges.S. S. 122 ff.)

1 Thlr. (3M.) für die Meile auf Landwegm, 7'/, Sgr. (75Pf.) für die Melle auf Eisenbahnen oder Dampfschiffen und 20 Sgr. (2 M.) für jedm

Ab- und Zugang, b)

Diäten, wenn die Baustelle weiter alö eine Meile von dem Wohnorte deS

Rendantm entfernt ist, von 2 Thlrn. (6 M.)

Die Liquidation deS Rendanten über Reisen nach der Baustelle ist von

dem betreffenden Baubeamtm dahin zu bescheinigen, daß die Zahlung auf der Baustelle nothwendig gewesen und erfolgt ist. Dem BerwaltungS-Chef, in dessen Ressort der Bau auSgeführt wird,

bleibt überlassen, bei Entfernungen nnter '/, Melle, wofür nach dem Gesetze

vom 24. März 1873 Fuhrkosten nicht liquidirt werden dürfm, zur Erstattung

der baaren Auslagen für den sicheren Transport deS Geldes bis zur Bau­ stelle angemessene Bergütigungen zu bewilligen." Auf

die

vorstehend

erhöhten

Fuhrkosten-

und

Tagegelder-Sätze

sollen

die

Specialbaukassen-Rendanten vom 1. April d. I. an Anspruch haben.

Bad EmS, den 25. Juli 1873. gez. Wilhelm.

Für dm Finanz-Minister und dm Minister für Handel rc.: ggez. Dr. Falk. An den Finanz-Minister und dm Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeite».

(Dieser Allerhöchste Erlaß ist dm Königlichm Regierungen rc. mittelst Beifügung der Herrm Minister der Finanzm und für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vom 31. August 1873,

frA*

"ttgetheUt «»den.)

II. Erlaß des Herrn Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vom

19. September 1858, in. 7417. an die Lönigliche Negierung ;u Potsdam, an die übrigen Königlichen Negierungen und die Lönigl. Ministerial-Gau-Tommission.

Auf die in dem Bericht vom 24. Juni c. angeregte Frage, wie eS hinsichtlich

der Berechnung und Auszahlung der den Special-Baukassen-Rendauten nach §. 3 deS

Regulativs vom 26. November 1853 zu zahlenden Vergütung in den Fällen zu halten fei, wo während der Ausführung eines größerm Baues in der Person der

Rmdantm Wechsel eintreten, gereicht der Königlichm Regierung zum Bescheide, daß

daS von Ihr hierunter bisher beobachtete Verfahren, wonach die ganze Tantieme

Remmerinmg da Special-Baukaffm-Rmdantm.

166

auf die mehreren Rmdantm nach Verhältniß der überhaupt von jedem gezahlten Gelder,

ohne Rücksicht darauf, ob dieselben die ersten und

zweiten 5000 Thlr.

(— 15000 M.) oder den Rest bilden, «ertheilt worden ist, dem Wortlaut und der Absicht deS Regulativs uicht entspricht.

Nach dem citirten §. 3 b. stuft sich die

dm Rmdantm zu zahlmde Tantieme in der Art nach der Folge der Zahlungm ab, daß von

den ersten 5000 Thlr. (= 15000 M.) 1%, von

dem

Betrage

über 5000 Thlr. (- 15 000 M.) bis einschließlich 10000 Thlr. (= 30000 M.) '/, %, von dem Mehrbeträge über 10000 Thlr. (— 30 000 M.) hinaus berechnet wird.

'/«%

ES macht dabei lernen Unterschied, ob in der Person da Rendanten

eia Wechsel eintritt oder nicht; den höchsten Procmtsatz nach Abzug

deS Viertels

für die Rechnungslegung ahaltm eventuell die Rmdantm, welche die ersten Zahlun­

gm bis zur Höhe von 5000 Thlr. (= 15000 M.) leisten, den mittlren Sqtz die-

jenigm, welche die folgmdm Zahlungm bis auf Höhe von 10000 Thlr. (30 000M.) erreichen, dm zeringstm Satz diejenigen, welche dm Rest zahlm.

Bei biefer Bestimmung ist von dem Gesichtspunkt auSgegangen wordm, daß bet erste Rendant im Anfänge der Geschäftsführung die Bücher einzurichten hat,

welche da folgmde Rendant nur fortführt, währmd da erste Rmdaut wiederum feinen Anthell an dem x/4 für die Rechnungslegung aufgebm muß. Da demnach

von Anfang mit Sicherheit zu übasehm ist,

waS einem jedm

Rmdantm nach Maaßgabe der von ihm geschehenm Zahlungen an Tantiemen gebührt,

daS zur Remunaation für die Rechnungslegung bestimmte '/. da Tan­

tieme aber bis nach wirklich erfolgter Rechnungslegung und erfolgter Zubilligung da Remunaation zurückzubehalten ist, so kann da von da Königlichm Regierung vorausgesetzte Fall, daß einem Rmdanten vor Abschluß da Rechnung

auf

seine

TantiLme-Fordaung mehr auSgezahlt Wade, als ihm wirklich zukommt, und waS er

daha hinterhn zurückzuerstattm hätte, nicht füglich vorkommen.

Wenn dagegen ein

Rmdant vorschriftswidrig vor bewirkta Rechnungslegung und Festsetzung der dafür zu bewilligendm Remuneration dm für diese zu reservirendm Tantidmetheil ahobm

hat, ist eS unbedenklich, denselbm zm Rückzahlung deS Uebahobmm anzuhalten.

HI. Erlaß des Herrn Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vom 13. November 1862, n. 9797 an die Lönigl. Gisenbahn-Directionen.

Die Königliche Direktion nhält im Anschlüsse ein Exemplar da an die Re-

giaungm und an die Ministerial-Bau-Commission hiefelbst alassenm Gmnalvnfügung vöm 15. Octoba c.*1) und der darin allegirtm Grundsätze, nach welchen bei

*) Mit der Verfügung vom 16. Oktober 1862, HI. 10198 werben den bezeichneten Be­ hörden die „Grundsätze zur Erläuterung bei Anwendung deS Regulativ» vom 26. November 1863*,

mitgetheilt, nach welchen im Einverstindniß mit da Königlichm Obn-RechnungS-Kammn in Be­ ziehung auf die Fragm:

1.

inwiefern die Special - Baukasten»Rmdanten befugt find, Sauten, welche in einem gewtffm Zusammenhänge untereinanda stehm, übn welche aba gesonderte Kostmanschläge oda Re-

Rrmunerinmg der Special-Baukoffm-Rendanten.

167

Anwmdung de- Regulativs vom 26. November 1853, betreffend die Remuneration der Special - Baukaffen • Rendanten bei öffentlichen Bautm der Civilverwaltung, zu verfahren ist, zur Kenntnißnahme und gleichmäßigen Befolgung. Da übrigens das erwähnte Regulativ den Königlichen Eisenbahn-Directionen seiner Zeit nicht zugefertigt wordm ist, so erhält Dieselbe zugleich nachträglich ein Exemplar deffelben nebst der daz« gehörigen, an die Regierungen und die hiesige Minifterial-Bau-Commission erlassenen Gmeralverfügnng vom 17. December 1853') zur Kenntnißnahme Md Nachachtung.

HrmldsLtze znr Erlänternn- bet Änwenbxng d«S Regulativs Mw 26. November 1853 in veziehnug enf Me beiden Fragen: 1. inwiefern die Special - Baukaffen- Rendantm befugt sind, Bautm, welche in einem gewissen Zusammenhänge unter emoitber stehm, über welche aber gesonderte Kostenanschläge oder Revisionsnachweise aufgestellt sind, in BeziehMg auf die RechMngSlegMg imb TantiLme- Berechmmg als verschiedene besondere BauauSfühmngm zu behandeln, 2. inwiefnn die Special-Baukaffen - Rmdantm die Tantieme auch von solchm Zahlungen berechnm dürfm, welche sie im Auftrage der RegienmgS-Haupt-Kaffm leistm. ad 1. ES kommt bei größerm BauauSfühnmgm öfters der Fall vor, daß Bauwerke, welche an sich ein Ganzes blldm, in verschiedene Theile der Art zerlegt werden, daß nicht allein für jeden derselben besondere Anschläge angefertigt, sondem auch die Aufstellung besonderer Rechnungen über die Kosten der einzelnen Theile anvisionSnachweise aufgestellt sind,

in Beziehung auf die Rechnungslegung und TantiSme-

berechnung als verfchiedme besondere Bauausführungen zu behandeln und 2. inwiefern die Special - Baukasten - Rendantm die Tantiemen auch von folchm Zahlungen be­ rechnm dürfen, welche fie im Auftrage der RegiemngS-Haupt-Kaffe leisten,

verkommenden Falls zu verfahren ist.

■) Mit der Beifügung vom 17. December 1853, HI. 13220 ist dm Königlichen Regierungm und der Ministerial-Baucommission daS Regulativ vom 26. November 1853, nach welchem die

Entschädigung und Remuneration der Special-Baukaffm-Rendantm fortan bet allm Königlichen

Bautm im Reffort der verschiedmen Civil-BerwaltungSzweige bemeffen werdm soll, mit der Anweisung zugestellt, daffelbe bei allm nm einzulettmdm Bautm, bei «elchm die Bestellung eineS Special »Baukasten-Rendantm für nöthig befunden wird, zur Anwmdung zu bringm und

die bestellten Special-Baukaffen-Rmdanten von vom herein auf diese Bestinnnungm hinzuwestm.

Dm Königlichen Regiemngm wird eS

zur Pflicht gemacht,

die dem Rendantm zu ge-

währmde Dergütigung für die Rechnungslegung in dm §. 5 bestimmten Grenzen, jedesmal mit sorgfältiger Erwägung der besonderm Derhältntffe abzumeffm und wo nach chrer Ansicht eine

höhere Remuneration zu bewtlligm ist, darüber an dm DerwaltungSchef, innerhalb deffm Reffort

oder für deffm Fonds der Bau auSgeführt wird, motivirt zu berichtm.

In gleicher Weife wird

die Königliche Regierung ermächtigt, in solchm Fällm zu berichten, in welchen die nach dm

Sitzm im §. 8 deS Regulativ- zu berechnende Tantieme eine angemessene Vergütung für die Mühwaltung ausnahmsweise etwa nicht gewährm möchte und die Bestimmung deS VerwaltungSchefs «egen etwaiger Erhöhung dieser Sätze dann zu gewärtigen.

168

Rcmunenrung der Special-Bautaffen-Rendaiüen.

geordnet werdm. Dies geschieht namentlich bei Chaussee- und Canalbauten von einiger Ausdehnung und bei Stromregulimngen, welche in bestimmte Längmsectionm zerlegt werden, oder eS werden bei solchen Bauten von geringerer LängenauSdehaung resp, in den einzelnm Sektionen gewisse Bauwerke von größerer Bedeutung — wie große Brücken, Schleusen rc. — von den übrigen BauauSführungm — Erdarbeilen rc. — auSgesonderte und als selbstständige Bauwerke in Beziehung auf Veranschlagung und Verrechnung behandelt. Maaßgebend für solche Anordnungen sind Rücksichten theil- auf die technische Behandlung solcher Bauwerke, der gemäß dieselben in der Regel auch unter die specielle Leitung besonderer Baumeister oder Bauführer gestellt werden, welche mil den übrigen damit im Zusammenhänge stehenden BauauSführungm nichts zu thun habm, theils auf eine thunliche Beschleunigung der RechnungSab» Wickelung, um die Legung, Revision und Dechargirung der Rechnungen über die voll» mdeten Bauwerke nicht bis zur Vollmdung der ganzen Bauausführung hinauSzu» schieben. In derartigen Fällen, in welchen die Legung getrennter Rechnungm dem Special - Baukassen • Rendanten ausdrücklich vorgeschrieben ist, unterliegt eS keinem Bedenkm, daß derselbe, auch wenn ein und dieselbe Special-Kasse die Zahlungm für die verschiedenm so getrennten, aber in einem gegmständlichm Zusammmhange stehenden Bauten zu leistet hat, die Tantieme bei jedem derselben besonders, nach den in §. 3 des Regulativs normirten Sätzen, berechne. Eine solche Berechtigung erwächst ihm dagegen daraus allein nicht, daß über verschiedene Gebäude, welche zu einem ComplexuS gehörm — wie Wohn- und Stall­ gebäude, Umwähmngen, oder Gerichtshaus, Gefängniß rc. — getrennte Anschläge avfgestellt worden. Daß dies geschieht, ist der Uebersichtlichkeit wegen die Regel. Daraus folgt aber nicht, daß auch eine getrennte Buch- und Rechnungsführung ein­ trete. Wenn die einzelnen Anschläge gleichzeitig zur Feststellung gelangen, so wird ihre Zusammengehörigkeit durch eine Zusammenstellung, in welche sie der Reihe nach mit ihren Schlußsummen aufzunehmen sind, und durch deren Addition der Gesammtbedarf herauSzustellen ist, noch besonders documentirt. Werdm einzelne dazu ge­ hörige Bauwerke — Nebmgebäude rc. — später besonders veranschlagt, so werdm solche Anschläge in der Regel als Nachanschläge bezeichnet. Sind diese Formen — eine Zusammenstellung der verschiedenen zusammengehörigm Anschläge und die Bezeichnung der später dazu kommenden als Nachanschläge — in einzelnen Fällm nicht beobachtet, so wird der Rendant der Bau-Kasse dadurch nicht besitzt, die ein­ zelnen Bautheile willkürlich als selbstständige Bauausfühmngen zu behandeln. Er kann über daS von ihm zu beobachtende Verfahren nicht füglich in Zweifel sein, so lange ihm nur einmal der Auftrag ertheilt ist, für gewisse Bauten eine SpecialBaukasse einzurichten und auf Anweisung der Bau-Beamten Zahlungen auS dieser Kasse zu leisten, ohne daß ihm für daS eine oder andere Bauwerk eine abgesonderte Buchfühmng vorgeschrieben wird. Er hat dann die angewiesenm Zahlungen, welche häufig gleichartige Positionen auS den verschiedenen Anschlägen auf Emm Belag umfassen, z. B. für ««gelieferte Mauersteine, Arbeitslöhne, Auffichtskostm — in ein und dasselbe Kassenbuch fortlaufend einzutragm. DaS Geschäft der Auszahlung und

Remunerinmg der Special-Baukaffen-Rendimten.

169

der Buchführung wird dadurch nicht erschwert, daß getrennte Anschläge aufgestellt sind, eS ist daher auch kein Gmnd, deshalb höhere Procentsätze für die Zahlung« — durch Sonderung der in §. 3 des Regulativs vorgeschriebmm Abstufung« nach den einzeln« Anschlägen — zu bewilligen. Der Umstand, daß beim Wechsel in der Person deS R«dantm dem erst« die höher« Procentsätze zu Gute komm« und der spätere sich mit dm geringerm be­ gnüg« muß, berührt die- Verhältniß nicht wesmüich. ES motivirt sich dieS überall dadmch, daß der erste Rmdant die Kost« und die größere Mühwaltung der An­ schaffung und Einrichtung der Bücher zu tragen hat, währmd sein Nachfolger daS Geschäft mir fortführt. Dagegm kann allerdings die Rechnungslegung mit größerer Mühwaltung verbunden sein, wenn die ganze Bauausführung, für welche die Special-Bau-Kaffe eingerichtet ist, verschied«« Baulichkeit« umfaßt, für welche besondere Anschläge aufgestellt worden. Die Zahlungsnachweise (Unter* Abtheilungen der Special-Baukaffen-Rechnung) müffm d« einzeln« Anschlägen, dm Titeln und Positionen derselbm sich anschließen, eS ist daher öfters eine — von den Bau-Beamten spätestens bei Beendigung deS Baues vorzunehmmde — Reparation der auf Einen Belag geleisteten Zahlungen nach dm Position« der verschied«« Anschläge, auf welche sie sich bezieh« resp, eine Hinweisung bei der zu einem Anschläge gehörig« Ausgabe-Position der Rechnung auf den bet der ZahlungSnachweisung für ein« ander« Anschlag befindlichen Hauptbelag noth­ wendig. Diese verschiedenen, den einzeln« zusammengehörig« Anschlägm ent­ sprechenden Zahlungsnachweise sind jedoch, wie die Anschläge selbst, als Theile Eines, in ihrer Zusammenstellung als ein Ganzes hervortretmden Bauwerks (Einer baulichen Anlage) — als Unter-Abtheilungen Einer Rechnung zu behandeln und die größere Mühwaltung deS Rechnungslegers hat ihre Berücksichtigung zu finden bei dem Arbitrium, welches der §. 5 deS Regulativs in der Verwendung deS von der Tantieme reservirten Viertels zur Remuneration für die Rechnungslegung ge­ stattet. Dadurch, daß der Rendant getrennte Rechnungen über einzelne zu einem Ganzen gehörige Bauten gelegt hat, kann die von den Zahlungen zu berechnende Tantieme nicht gesteigert werden. WaS die Frage ad 2. betrifft, in wiefern die Special-Baukaffm- Rendant« die Tantiöme auch von solchen Zahlungen berechnen dürfen, welche sie im Auftrage der RegierungSHaupt-Kaffe leisten, so liegt es in der Natur der Sache, daß die Special-Baukaffe, als solche, nur über diejmigm Zahlungen Rechnung legen kann, welche sie geleistet hat. Werden bei Einrichtung einer Special-Baukaffe — nach §. 1 deS Regulativs — auS den Anschlägen gewisse Posittonm auSgesondert, welche nicht durch die Special-Baukaffe gezahlt werden sollen, so könn« diese auch nicht von dieser Kaffe verrechnet werd«. Dies wird dadurch nicht geändert, wenn die Haupt-Kaffe solche ausgesonderte Zahlungen durch denselben Beamten, welcher Rmdant der SpecialBaukaffe ist, in seiner Eigenschaft als Rendant einer ständig« Unter-Kaffe leist« läßt. Er leistet die Zahlung dann ebm nicht als Special-Baukaffm - Rendant, hat

170

Rnmmerirmig der Special-Baukaffen-Rendantcn.

nach Abschnitt 2 de- §. 2 auf eine Tantieme dafür keinen Anspruch, aber auch nur die Zahlung der Haupt-Kaffe, unter Einsendung der Quittung Statt baar, aufzu­ rechnen, ohne in dem Kassenbuche der Special-Baukaffe und bei Aufftellung der Rechnung derselbm von solchen Zahlungm weiter Nottz zu nehmen. Die Special-Baukaffe kann in solchen Fällen keine vollständige Rechnung über die gesammtm Kosten de- Baues legen, sondem nur eine Nachweisung mit Belägen über die in ihrer begrenzten Geschäftsführung geleisteten Zahlungen der RegierungS-Haupt-Kaffe einreichm, welche ihrer Seits direkt — oder durch Vermitte­ lung ihrer ständigen Unter-Kaffen einen anderen Theil der auf dmselben Bau bezüglichm Ausgaben geleistet und darüber Rechnung zu legen hat. Wird von diesem am Schluß de- §. 3 vorgesehenen Falle abweichend, der Special-Baukaffe gleich­ wohl die Legung der Rechnung angesonnen und soll der Rendant derselben deshalb Zahlungm, welche er als Verwalter einer Unter-Kaffe im Auftrag der RegierungSHaupt-Kaffe geleistet hat, gleichwohl bei der Special-Baukaffe buchen und belegen, so entspricht dies nicht der Intention deS RegulattvS vom 26. November 1853. Die Aussonderung einzelner AnschlagSposittonm ist dann in der That nur eine Fiction, um dem Zahlendm die nach dem ersten Abschnitte deS §. 2 sonst ihm zu­ stehende Tantieme zu mtziehen, währmd ihm die Mühwaltung in eben dem Um­ fange bleibt, als ob eine solche Aussonderung nicht Statt gefunden hätte.

IV. Erlaß de« Herrn Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vom 23. Juni 1864, II. 5557. theilt den Königlichen Eisenbahn-Directtonen mit Bezugnahme auf den Erlaß vom 13. November 1862 die nachfolgende, an die Königlichen Regierungen und an die Minifterial-Baucommission erlassene anderweite Gmeral-Verfügung vom 14. Juni 1864, betreffend die Berechnung der den Special-Baukaffen-Rmdanten zustehenden Tantiemen, zur Kenntnißnahme und Beachtung mit. Erlaß'de« Herrn Minister« für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vom 14. Juni 1864, III. 6225 an stmmtliche Lönigliche Negierungen und die königliche Ministerial-Laurommiffwu. Die in dm Grundsätzen zur Circular-Verfügung vom 15. Oktober 1862. HI. 10198. über die dort behändeste zweite Frage: inwiefern die Special-Baukaffen-Rendanten die Tantieme auch von solchen Zahlungen berechnen dürfen, welche sie im Auftrage der Regierungs-Hauptkaffe leisten, enthaltenen Bestimmungen sind mit Rücksicht auf die Circular-Verfügungm der Königlichm Ober-Rechnungskammer vorn 20. Januar 1857 einer wiederholten Er­ örterung unterzogm worden. In Folge deffm wird der Königlichm Regierung Folgendes zur Nachachtung eröffnet:

Remunerirung der Spcciol-Saulafien-Senbantat Die Übersichtlichkeit

erfordert eS,

daß

171

über jede zusammenhängende

Bau­

ausführung — dm Fall auSgmommm, wenn wegm der mehrere Jahre sich hin-

ziehmdm Ausführung die Legung von Stückrechnungeu

nicht zu umgehm ist

und von der Ober-RechnungS-Kammer gmehmigt wird — nur Eine Baurechmmg gelegt werde, auch wenn die Zahlung der Bangelder auS verschied«« Kass« erfolgt.

Wmu daher für einm Bau eine Special-Baukasse errichtet wird und dabei in

Gemäßheit deS §. 5 des Regulativs vom 26. November 1853 die Aussonderung von Posten aus dm Anschlägm erfolgt, deren Zahlung durch die RegiemngS-Haupt-

kasse geleistet werdm soll, so hat die dm Bau leitende Behörde lRegierung ic.) zu­

gleich Bestimmung darüber zu treffen, ob die vollständige Bamechmmg demnächst von der Special-Baukaffe oder von der RegiemngS-Hauptkaffe zu legm ist.

Leitend

muß dabei der Gesichtspunkt fein, daß diejenige Kaffe die Bamechmmg zu legen

hat, welche vorzugsweise mit der AuSfühmng deS Baues rc., mit der Kaffm­

und Buchführung betraut gewesm und daher im Stande ist, mit dem verhältmßmäßig geringsten Aufwande an Zeit und Kräften die Rechnung zusammmzustellen.

Wird auS dieser Rücksicht die Special-Baukaffe mit der Rechnungslegung be­

auftragt, so hat dieselbe,

der Circular-Berfügung der Königlichm Ober-RechnungS-

Kammer vom 20. Januar 1857 gemäß auch die von der RegiemngS-Hauptkaffe un­

mittelbar geleisteten Zahlungen zu

vereinnahm« und nach dm chr

übermittelten

Belägm in einer befonderm Kolonne der Special-Rechnung gehörigm OrtS in Aus­ gabe zu verrechnm.

Da die Rmdanten der Special-Baukaffen eine besondere Vergütung für diese Mühwaltung nicht, und insbesondere eine Tantieme auch in dem Fall für sich nicht zu berechnen haben, wmn sie in ihrer Eigenschaft als Rmdanten einer Unterkaffe solche Zahlungen im Auftrage und für Rechnung der RegiemngS-Hauptkaffe ge­

leistet hab«, so wird der Königlichen Regierung einerseits zur Pflicht gemacht, dem Sinne der Cirmlar-Berfügung vom 15. October 1862 enffprechmd, darauf zu achtm,

daß dergleichm eigentlich aus der RegiemngS-Hauptkaffe unmittelbar zu leistmde

Zahlungen vorher nicht lediglich deswegen auSgesondert werdm, um dafür Tantieme zu ersparm, andererseits ist auf die Mühwaltung, welche dem Rendanten bei dieser

Rechnungslegung durch nicht tantiömepflichtige Zahlungen erwächst, bei Abmessung der Remuneration für die Rechnungslegung auS dem dazu reservirten */, der Tan­ tieme Rücksicht zu nehmm.

Nach §. 5 deS Regulativs vom 26. November 1853

ist daS zu refervirmde Viertheil der berechnetm Tantieme nicht als ein absolutes

Maaß der Vergütung für die Rechnungslegung, sondem als ein Fonds bestimmt,

auS welchem unter Berücksichtigung der auf die Rechnungslegung zu verwmdmdm Zeit und Mühe in jedem einzelnen Falle die Vergütung dafür zu arbitrirm ist, so

daß

in der Regel dieses eine Viertheü das Maximum der Vergütung für die

Rechnungslegung bildet. ES empfiehlt sich daher, die Vergütung für eine Rechnungs­ legung, welche sich auf lediglich tantiömepflichtige Zahlungm bezieht, nicht wie bisher unterschiedslos, sondem nur dann auf daS volle */, der Tantieme festzufetzm, wenn

die Mühwaltung der vollen Vergütung wirklich entspricht.

In dem Falle mdlich,

Remuveriruog bet Special-Baukaffen-Rendanten.

172

wmn ein Special-Baukassm-Rmdant verpflichtet worben ist, größere nicht tantiömepflichtige Zahlungm und zumal solche, welche er selbst für Rechnung der Regierungs-

Hauptkafle geleistet, in die Baurechmmg mit aufzunehmen,

bleibt der Königlichen

Regierung überlassen, wenn auch das volle '/« der Tantieme der dadurch bedingten

größeren Mühwaltung nicht entspricht,

die höhere Genehmigung zur Bewilligung

einer angemesseneren Vergütung nachzusuchen.

V.

Erlaß Les

Herrn Ministers für Handel etc.

vom

19. September 1877,

II. 19822 an die Commission für die berliner Ltadteismbahn und an die Löniglichen Gisenbahn-Directionm,

sowie an die übrigen Eisenbahn-Commissionen.

Auf den Bericht vom 30. v. M. A. 749. erwidere ich der Königlichen Eisen­ bahn-Commission, daß die Auffassung, alö ob die Vergütung der Special-BaukassmRmdautm von den auS dm periodischm Abrechnungen mit dmselbm sich ergebmdm Zahlungm jedesmal für sich besonders nach Maaßgabe der im §. 3 des Regulativs vom 26. November 1853 bestimmten Sätze zu berechnen sei, nicht zutreffend ist.

Die bezügliche Bestimmung in dem allegirten §. ist vielmehr dahin zu verstehen, daß die Vergütung von der Gesammtsumme aller, vom Beginn deS Baues bis zur

gänzlichen Bemdiguug desselben bezw. bis zur Aufhebung der Special-Baukasie geleistetm Zahlungm nach dm daselbst festgestellten Sätzen berechnet werben soll. wenn in dm quartaliter

ist daher richtig,

ES

oder für andere Zeitabschnitte aufzu-

stellmden Liquidationen jeweilig die für die Vergangenheit bereits in Rechnung ge-

stelltm Zahlungm

wieder

hinzugerechnet,

von

der Gesammssumme

die Procmte

berechnet und an dem Hauptbetrage derselben die bisher gezahüen Dergütungm in Abzug gebracht werden. DaS hiernach bei Berechnung der fraglichm Dergütungm zu beobachtmde Der-

fahrm ist auch dann einer Aenderung nicht unterworfen, wenn im Laufe der Bau­

zeit in der Person des Rendantm ein Wechsel eintritt, vielmehr erhalten in diesem

Falle nach einer schon früher an die Regierungen erlassenm Verfügung den höchsten Procentsatz die Rendanten, welche die ersten Zahlungen bis zur Höhe von 15 000 M. leisten, dm mittleren Satz diejenigen, welche die folgmdm Zahlungen bis auf Höhe von 30000 M. verrichten, und den geringste! Satz diejenigen, welche dm Rest zahlm.

Bei dieser Bestimmung ist von dem Gesichtspunkte ausgegangen, daß der

erste Rmdant im Anfänge der Geschäftsführung die Bücher einzurichten hat, welche

der folgmde Rmdant nur fottfühtt, während der erste Rendant wiederum jeinen

Antheil

an

der

auS

dem Abzüge

von

*/4

zu

bestreitenden Vergütung

für die

Rechnungslegung aufgebm muß. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

AUlagr-Capttal.

173

Die Anlage-Capitalien der Eisenbahnen.

I. Behufs Feststellung der Rentabilität der Eismbahne» ist erforderllch, die Höhe der Anlage-Capitalien derselben, d. h. derjenigm Aufwendungen festzustellen, welche zur ersten Anlage resp, zum Erwerb, zur Ergänzung, Vervollständigvag oder Derbefferung der Bahn nebst allen Zubehörungen und zur Beschaffung und Ver­ mehrung der Betriebsmittel gemacht wordm find. Bei den anf Actien gegründet« Bahnen ergiebt sich die Rentabilität durch Gegenüberstellung deS JahreS-Reinertrageund deS emittirten bezw. aufgewendeten Actim-CapitalS bei Berücksichtigung der etwa sonst in Betracht kommenden Momente, z. B. Ermäßigung deS aufgewmdetm Ca­ pitals durch Verkauf abkömmlich« GmndeigenthumS rc. Auch manche andere all­ dem Folgenden zu mtnehmende Umstände werd« bei den Privatbahnm event, ebmfallS berücksichtigt werden muff«. Bei den Staats-Eisenbahnen ist eine gmaue Ermittelung der Anlage-Capitalim erst seit einigen Jahren eingetretm und hat daher nicht unerhebliche Schwierigkeiten verursacht. ES kam nicht allein darauf an, die Aufwendungen auS Neubau-Fonds für Staats-Eisenbahn« vom Beginn deS BaueS jeder einzelnen Bahnstrecke und emzelner Bauwerke zu ermitteln, sondem es blieb auch festzustellen, welche Aufwen­ dungen auS anderen fiskalischen Fonds, beispielsweise die von der Berg-Verwaltung bestrittenen Anlage-Kosten oder Beittäge zu denselben von in der« Interesse er­ bauten Strecken oder sonstigen Einrichtungen und Anlagen —, auS laufend« Be­ triebs-Fonds für Ergänzung oder Erweiterung der Bahn-Anlagen rc. oder auS Bei­ trägen von Dritten, für welche die Anlage der Bahn von besonderem Interest« ge­ wesen, herrühren. Ferner mußten die auS dem Wiederverkauf von Grundstücken, welche über dm Bedarf erworben wordm und auS der, im Laufe der Zett eingetretm« Veräußemng anderer, zu Bahnzwecken nicht mehr erforderlichen Annexe der Anlage folgend« Ab­ gänge an dem Anlage-Capital, sowie diejenigen Bettäge, welche an einzelnm BauFonds erspart und an die General-StaatS-Kaste zurückgeliefert wordm, Berücksichtigung finden. Zuschüste, welche nicht in Baar, sondem in Grund und Bodm re. (auch bei unentgeltlicher Ueberlastung von Gmndstückm auS anderen fiskalischen Restorts) bestanden, warm besonders zu vermerkm und schließlich auch die Kostm der Vorarbeiten zu ermitteln. Letztere würd« dem Anlage-Capital hinzugerechnet. DaS ursprüngliche Anlage-Capital der früher im Privatbesitze befindlich gewesenm Strecken wurde dem nachgewiesenen Erwerbspreise deS Staates gegenüber­ gestellt. Die Nachweisung deS Anlage-CapttalS konnte fich schließlich nicht auf die bereitim Betriebe befindlichen Streckm beschränken, sondem dieselbe mußte auch in beson­ deren Abschnitten die zum Bau der dem Betriebe noch nicht übergebmen Streckm aufgewmdeten Kostm enthatten. Femer waren bei jedem Abschnitt — sowohl für die berett- im Betriebe, als auch die noch im Bau befindlich« Streckm — diejenigen,

möglichst genau zu veranschlagmd« Beträge aufzunehmen, welche auS dm be­ willigt« einzeln« Fonds bis zum Schluffe jedes der folgmdm beiden Jahre voranSstchllich zur Berwmdung gelangen würd«'). Da die Erfahrung lehrt, daß die Baulichkeit« ganzer Bahnhöfe einschließlich deS Oberbaues, Wegeüber- und Unterführung« rc. abgebrochen werden muff«, um nm« Anlag« in durchaus anderer Gestaltung und Ausdehnung Platz zu mach«, so ist eS, nm eine irrige Bmrtheilung der Rentabilität der Staatsbahnen und der wirthschaftlichm Berwmdung deS darin mthaltenm National-BermögmS zu verhüt«, erforderlich, auch dm Preis der beseitigten Anlagm zu berücksichtig« und eS soll daher nach dem Erlaß vom 14. März 1878, II. 4451 fortan bei Vorlage von Projekt« und Kostmanschlägm zugleich eine näher zu motivirmde Angabe über die Höhe der Kost« der betreffend« Vorhand«« Anlagen gemacht werd«, soweit letztere durch die beabsichtigt« Nmbautm in Wegfall komm« oder keine Wirderverwmdung find«. Sind die Kosten in Bezug auf Lohn oder Material nicht mehr actmmäßig zu ermitteln, so soll unter thunlichster Berücksichtigung der entsprechend« früherm PreiS-Verhältniffe eine überschlägliche Berechnung angestellt werd«. Die ermittelt« Werthe für bestehende bauliche Anlagm, welche durch Nmbauten in Wegfall komm«, oder keine Wiederverwmdung find«, sind jedoch, wie an anderer Stelle bestimmt ist, bei Feststellung deS Anlage-Capitals der betreffenden Bahn« von dem letzter« nicht in Abzug zu bringen, sondem — wie dies auch rücksichtlich deS Werthes für die von dem FiScuS, Kreisen rc. unentgeltlich abgetretenen Grundstückm zu gescheh« hat, in den Nachweisungen über das Anlage-Capital der Staatöbahnm am Schluffe derselben in der Colonne „Bemerkung«" von Jahr zu Jahr unter specieller Bezeichnung der in Wegfall gekommenen baulichen Anlagm und deS ermittelt« BauwertheS so auszuführen, daß die Höhe deS letzteren jederzeit erseh« werd« kam. Nach dem Erlaß vom 16. April 1878, II. 6725 ist nach beendetem Final-Abschluffe deS EtatSjahreS 1877/78 zu der Nachweisung über daS Anlage-Capital von dm StaatSbahn-Directioam je ein Nachtrag über die stattgehabten Zu- unb Ab­ gänge bi» ult. März 1878 aufzustellen gewesen, in welchen die Schlußsummm bis ult. 1876 gehörig« OrtS vorzutragen unb mit zu berechnen waren. Der Nachtrag war nach dm bisherig« Hauptabschnitten I. im Betriebe befindliche Streck«, II. dem Betriebe noch nicht übergebme Strecken aufzustellen. (Folg« einige nähere Bestimmungen über Ausstellung dieses Nachtrages md über die Anwmdmg der Schemas dazu'). Die Zugänge aus Betriebs-Fonds sind zu specificiren, soweit nicht Schlußfummen von solch« Uebersichten aufgenommm *) Diese Ausführungen entsprechen, so weit sie die Staatsbahnen betreffen, dem Erlaß vom 14. Juli 1876, H 13090.

Die weiteren Bestimmungen diese» Erlasse» sind durch die nachfol»

gendm Verfügung« modificirt bezw. ergänzt.

*) Zum Nachträge sind künftighin die dem nachfolgend« Erlasse vom 8. Juni 1879 beige­

gebenen Schema» zu verwend«.

Anlage-Capital.

175

werben können, welche mit dm Final-Abschlußsachm zm Vorlage gelang«. Ebenso find die Zu- und Abgänge an unentgeltlich abgetretmm Grundstück« entweder in besonder« Ueberfichten, oder in der Colouae „Bemerkungen* deS Nachtrages ersicht­ lich zu mach«, wie auch die demzufolge sich berechnende Gefammtgröße dieser Grund­ stücke und der« Werth bet dm Schlußsummm der AbschMe I. mtb II., bezw. der einzeln« n«m Strecken anzugebm bleibt. Die Trennung der Gnmdstücke re., welche a) fiskalische Restarts, b) Kreise re. unentgeltlich abgetretm hab«, ist beizubehaltm).

II. Erlaß des Herrn Ministers der öffentlich« Arbeit« vom 8. Juni 1879, II. 3231 an die Löniglich« Direktion« der Ltaatsbahn«.

pp. Für die Aufstellung der fraglich« Nachträge vom EtatSjahre pro 1. April 1878/79 ab bleiben die Vorschriften der Erlasse vom 14. Juli 1876, II. 13090. und vom 16. April 1878, II. 6725. maaßgebend, insoweit sie nicht dmch die nach­ folgend« Bestimmung« ergänzt resp, modifieirt werden. 1. Ueber die aus der laufmdm Verwmdung der Bau-FondS re. dem AnlageCapital hinzutretenden Beträge ist zvnächst, wie für einzelne Verwaltung« bereits angeordnet, eine besondere Nachweisung aufzustellen. Für dieselbe ist in Zukunft daS beifolgende Schema A maaßgebend. In dieser Nachweisung find, wie in dem Schema beispielsweise bemerkt, die Geldbewilligungen rc. nach den einzelnen VerwmdungSzwecken einzutrag« und dementsprechend die folgmden Colonnm auszufüllen. Auf die Ausfüllung der beiden letzten Geld-Colonnen ist besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt zu verwenden, damit die alS voraussichtliche Verwendung in dm folgend« beiden Etatsjahren angenommen« Beträge demnächst mit der Wirklichkeü wenigstens annähernd übereinstimmen. Die einzelnen Fonds müssen, auch wmn Ausgaben darauf nicht mehr zu leist« find, so lange sortgeführt werden, bis die vollständige Abwickelung derselbm statt­ gefunden hat, damit die durch nachträgliche Umbuchung von AuSgab« re. erforderlich werdenden Ausgleichung« mit Sicherheit vorgenommen werden könn«. In der Colonne „Bemerkungen" ist über die Abrechnung der einzeln« Fonds, über die Rücklieferung der ersparten Beträge rc. unter Angabe der darauf bezüglich« dies­ seitig« Erlasse Auskunft zu geb«. In den Nachtrag zu der Nachweisung deS Anlage-Capitals selbst sind die Zu­ gänge, sowie auch die Abgänge, sofern solche in Folge von nachträglich« Umbuchungm rc. sich ergeb« sollten, auS jmer Special-Nachweisung nach dm verschied«« Jahrgängen der etatmäßigen Bewilligungen, nach DtpofitkonS-FondS auS dm ein­ zeln« Etatjahr« und nach den einzeln« Gesetz« rc. summarisch zu übertrag«, soweit sich dieselben auf die einzelnen Abschnitte resp, auf je eine für sich zum Ab­ schluß kommende Unterabtheüung deS Nachtrages bezieh«. Demmssprechmd ist auch die Special-Nachweisung in dm einzeln« Abschnitt» abzuschließ«.

176

Anlage-Eapttrl.

Nachdem durch dm Erlaß vom 8. December 1877, H 26003. augeorduet Wockm ist, daß die extraordinären Eümahmm, soweit dieselbm zur Deckung der AnSgabm wieder verwmdet werden, in den Berwendungs-Nachweisungen über die Dau-FondS ic. nicht mehr besonders zu führen, sondern auf die AuSgabm bei den betreffmdm Fonds zu verbuchm find, kommen als Absetzungen in dm Nachträgm zu der Nachweisung des Anlage-Capitals nm noch solche Postm in Betracht, welche als Rückeinaahmen auf bereits früher abgerechnete vnd zum Ansatz gebrachte Fonds, wie beispielsweise die Erlöse für nachträglich verkaufte Grundstücke ic., direkt zur Ablieferung gelangm, oder solche, welche etwa überhaupt auf die Ausgaben nicht verrechnet werden sollen und gleichfalls an die General-Staatskasse abgeliefert werden. Solche Rückeinnahmm sönnen, wenn sie in zahlreichen Posten vorkommen, zunächst in einem besonderen Verzeichnisse, unter Angabe der darauf bezüglichm dies­ seitigen Erlaffe, zusammcngestellt und in einer Summe in dem Nachtrage zu der Nachweisung de- Anlagekapitals abgesetzt werden. 2. Für dm Nachtrag zu der Nachweisung deS Anlage-Capitals selbst ist das bei­ folgende, den bisherigen Vorschriften mtsprechmde Schema B. zur Anwendung zu bringen. Die neu eingeschaltete Colonne 4. „Bauzinsen bis zm Betriebs-Eröffnung" ist biS auf weitere Verfügung unauSgefüllt zu lasten. Der Nachtrag zerfällt, wie bisher, zunächst in zwei Hauptabschnitte: I. im Betriebe befindliche Strecken, II. dem Betriebe noch nicht übergebene Strecken. Die Grenze des Abschnitts I. fällt mit dem Schluste deS letztverflostenen EtatSjahreS, für welches die Zu- und Abgänge durch den Nachtrag definitiv festgestellt werben sollen, dergestalt zusammen, daß, wie in dem Schema beispielsweise angedeutet, darin zunächst (unter a) die bis zum Schluffe deS vorhergegangenen EtatSjahreS bereits eröffnet gewesenen Streckm summarisch und sodann (unter b) die im Laufe deS letztverfloffenen EtatSjahreS eröffneten Strecken einzeln, unter Angabe deS TageS der Betriebseröffnung, zum Nachweise gelangen. Im Abschnitt II. sind die neuen Strecken nach der Reihenfolge der Genehmi­ gung deS Baues derfelbm und, wenn die Betriebs-Eröffnung von Theilstrecken im Laufe der nächstfolgenden beidm Etatsjahre in Aussicht genommen ist, getrennt nach diesm, unter Angabe deS TageS der vorauSsichtlichm Betriebs-Eröffnung, mit den auf jede derselben entfallenden Anlagekosten zum Nachweise zu bringen. Der Nachweis der Aulagekosten erfolgt in derselben Weise, wie für den Ab­ schnitt I. im Schema angedeutet, unter Vortrag der Summe bis zum Schluffe des vorhergegangenen EtatSjahreS und für das letztverfloffene Etatsjahr im Anschluß an die nach der Bestimmung unter 1. aufzustellende Special-Nachweisung über die Verwendung der Fonds. In Bezug auf die Zugänge m Colonne 5. des Nachtrages „Aus BetriebSFondS" wird, unter Hinweis auf dm Erlaß vom 16. April 1878, II. 6725. und mit Rücksicht auf die bisher bei Prüfung verschiedmer Nachweisungen der AnlageCapitalim erforderlich gewesene Ausscheidung einzelner Postm, zur künftigen genauen

Anlage-Capital.

177

Beachtung noch besonder- bemerkt, daß als Ergänzung-bauten nur solche An­ lagen zu betrachtm find, welche thatsächlich eine Erweiterung de- Unternehmen- resp,

eine Vergrößerung oder Ausdehnung der vorhandenen Anlagen betreffen und daß hierauf schon bei Ausstellung der mit dem Kinal-Abschluß einzureichenden bezüglichm

Nachweisung Rückficht zu nehmen ist. Unter dem Hauptabschluß de- Abschnitt- I. mtb unter jedem der Einzel-Ab­

schlüsse de- Abschnitt- II. (eventuell für jede zu eröffnende Theilstrecke) erfolgt sodann

der Nachweis der in dm nächstfolgenden beiden EtatSjahrm den Anlagekostm vorauSfichllich hinzutretendm Beträge, gleichfalls im Anschluß an die Special-Nachweisung über die Verwendung der Fonds und in derseldm Reihmfolge wie für daS letzt­

verflossene Etatsjahr.

Neben dm Summen für die einzelnen EtatSjahre find noch

die jedesmaligen Hauptsummen bis zum Schluffe resp, bis zu dem zuletzt in Be­

tracht kommenden Etatsjahre zu ziehen.

Auf dieser Gmndlage find sodann in einem in. Hauptabschnitt des Nachtrages unter Ausfüllung

der

sämmtlichen

gegenüber

stehmdm

Colonnm

Berechnungen

darüber aufzustellen, wie hoch sich die Anlage-Capitalien in dm in Betracht kommendm 3 Etatsjahren pro rata der Betriebszeit belaufen haben resp, belaufen werden.

Für den

zunächst

einzureichenden Nachttag

kommen

hierbei

die EtatSjahre

1878/79, 1879/80 und 1880/81 wie folgt in Bettacht').

a) für daS Jahr 1878/79: 1.

Vortrag der Summe unter I. a,

2.

Hinzurechnung

der

auf

die

BetriebSzett

im Jahre 1878/79

entfallenden

Theilbeträge aus dm Abtheilungm b. 1. 2. rc. des Abschnitts I.; b) für daS Jahr 1879/80:

1.

Vortrag der Summe in Abschnitt I. bis zum Schluffe deS Jahres 1879/80,

2.

Hinzurechnung der auf die angenommene Betriebszeit im Jahre 1879/80 entfallenden Theilbettäge aus den betteffenden Abtheilungen deS Abschnitts II.

biS zum Schluffe deS JahreS 1879/80;

c) für daS Jahr 1880/81: 1.

Vortrag der Hauptsumme im Abschnitt I.

biS zum Schluffe deS JahreS

1880/81,

2.

Hinzurechnung der auf die angmommene BetriebSzett im Jahre 1880/81 entfallenden Theilbettäge resp, der vollen Beträge der bereits unter b (für

1879/80

berücksichtigten Strecken

auS

den

betteffmdm Abthellungm

deS

Abschnitts II. bis zum Schluffe des JahreS 1880/81.

3. Die bisher von einzelnen Verwaltungen bewttkte Abrundung der Ansätze in dm Nachweisungen deS Anlage-Capitals auf volle Mark hat zu unterbleib m, viel­

mehr sind

für

die Folge in den Nachträgen die Beträge der Zu- und Abgänge

>) ES tommen sonach weiter in Bettacht: a) im Jahre 1880 die EtatSjahre 1879/80, 1880/81 und 1881/82, b) ■ • 1881 . 1880/81, 1881/82 . 188^63 und so fort.

£of«6, EtaatSeisenLahnen.

Anlage-Capttal.

178

A. Wach Eisenbahn ans der Verwendung Lex

-er dem Anlage-Capttal der

hinMnrechmnden Beträge, sowie der «mthmaßlichm wetterm Aufwen

Es

sind

Lau­ fende

Bezeichnung der Bauten rc. und der Geldbewilligungen.

überwiesen

bewilligt.

resp, abgehoben.

No.

JC.

4

V

JC

Lxtraordinarium des Etats pro 18 . . 1. 2.

Geleise-Erweiterung auf Bahnhof N. Dienstwohngebäude auf Station B.

rc.

rc.

Summa

Gesetz vom . . tm........................ 18 . . 6.

Neubau der Strecke »on A . . . bis 0 . . . re.

rc.

V. Wach ;u der Nachweisung des Anlage-Capitals der

. . Eisenbahn in Gezuz die voraussichtlichen Aufwendungen

2.

1.

Lau­

8. ÄitS durch Ersetz bewilligte» ««leihen und Crediten, aus dem l>et
4,50«

39. Boden- (Lade)- Meister

40. Wägermeister 41. Rangirmeister 42. Billetdrucker md Magazin-Aufseher 43. Lokomotivheizer und Wärter stehender Dampfmaschinm, Matrosen md

Heizer auf dm Traject-Dampfschisfm 44. Schaffner, Bremser und Schmierer 3 «

45. Kassen- und Büreaudiener und Portiers

46. Weichensteller, Bahn-, Krahn- und Brückmwärter

.

.

47. Nachtwächter

§. 2. An Reisekosten, einschließlich der Kostm der Gepäckbefördemng, erhalten: I. Bei Dienstreisen, welche auf Eismbahnm oder Dampfschiffen gemacht werdm tonnen: 1.

die im §. 1 unter 1 bis 19 genannten Beamten für das Kilometer 13

und für jeden Zu- unb Abgang 3

Hat einer dieser Beamten einen Diener auf die Reise mitgenommen,

so kann er für denselben 7 $ für daS Kilometer beanspruchen;

2.

die im §. 1 unter 20 biS 42 genannten Beamten für daS Kilometer 10

unb für jeden Zu- und Abgang 2

3.

die im §. 1 unter 43 bis 47 genannten Beamten für daS Kilometer 7

und für jeden Zu- und Abgang 1

II. Bei Dienstreisen, welche nicht auf Eisenbahnm oder Dampfschiffen zurückgelegt

Werben können: 1.

die im §. 1 unter 1 bis 8 genannten Beamten

60

2. die im §. 1 unter 9 biS 34 genannten Beamten......................... 40 4 3. die im 8-1 unter 35 bis 47 genannten Beamten......................... 30 • für daS Kilometer. Habm erweislich höhere Reisekosten, als die unter L und II. festgesetzten, auf» gewendet werben müssen, so werden diese erstattet. §. 3. Beamte, welche vorübergehend außerhalb ihreS Wohnortes dimstlich beschäftigt werben, erhalten für bte ersten vier Wochen bieser Beschäftigung bie im §. 1 fest» gesetzten Tagegelber. Für bie folgenbe Zeit können bie Tagegelber nach Bestimmung beS Ministers für Hanbel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ermäßigt werben. Für diejenigm Tage, an welchen bte Beamten von bem Orte ihrer vorüber­ gehenden Beschäftigung auS Dienstreisen auSführm, find die Tagegelber nach bem vollm Satze (§. 1) zu gewähren, während bie Zahlung der Tagegelder nach dem ermäßigtm Satze unterbleibt. §. 4. Für Dienstreisen auf derjenigen Eismbahn, bei beten Verwaltung die Beamten angestellt sind, erhalten dieselben freie Fahrt und freie Gepäckbeförderung nach Maß­ gabe des Freifahrt-Reglements und haben an Reisekosten, unbeschadet der Bestim­ mungen im §. 5, nm die bestimmungsmäßigen Entschädigungm für Zu- und Ab­ gänge zu beanspruchen, mit der Maßgabe jedoch, daß für ein und denselben Reise­ tag nicht mehr als eine einmalige Entschädigung gewährt werden darf. Beamte, welchen Vereinskarten oder Freifahrtscheine für fremde Eisenbahnm zur Benutzung überwiesen »erben, sind verpflichtet, bei ^Dienstreisen dieselben zu be­ nutzen und erhalten an Reisekosten nur die Entschädigungen für Zu- und Abgänge. Beamte, welche sich zu dienstlichen Zwecken auf der Bahnstrecke zu Fuß oder unter Benutzung einer Draisine oder eines Bahnmeisterwagms innerhalb deS Bezirkes der Verwaltung, bei welcher sie angestellt sind, bewegen, haben auf Reisekosten (§. 2) keinen Anspruch. §. 5. Die nachstehend genannten Beamten erhaltm für Dienstreisen innerhalb deS Bezirks derjenigen Verwaltung, bei welcher sie angestellt sind, keine Entschädigungm für Zu- und Abgang, und Tagegelder nach folgmden ermäßigtm Sätzen:

1. Directions-Mitglieder, welche mit der Verwaltung einer Eisenbahn-' Commission betraut sind................................................................... >9^ 2. Ober- Betriebs - Inspektoren, Ober-Maschinmmeister, Ober-Güter-Ver- ” Walter.................................................................................................... „ 3. Bau- und BelriebS-Jnspectoren, Maschinen - Inspektoren und Güter- ’ Inspektoren, mit Ausnahme derjenigen, Welche als Vorsteher der bauund betriebStechnischm, maschinmtechnischm oder VerkehrS-BüreauS der Centralverwaltung bei solchen Direktionen fungiren, bei welchm Commissionm eingerichtet find

4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Eismbahn-Baumeister...........................................................................1 Maschinenmeister..............................................................................\ 6 c4t Telegraphm-Jnspectorm..................................................................... ) Bahn- und BetriebS-Controleure..................................................... | Werkstättm-Vorsteher.......................................................................... | 4,50 • Telegraphen-Aufseher........................................................................... ) Werkmeister.........................................................................

Vorstehende Bestimuumg findet bei Eisenbahn-Derwaltungm mit Commissionm nur auf solche Dienstreisen Anwendung, welche innerhalb deS Bezirk- derjmigm Eifmbahn-Commisfionm auSgeführt werden, zu denen die betreffenden Beamten gehörm, beziehungsweise auf beten Bezirk sich ihre dienstliche Thätigkeit zu erstreckm hat. Wird die Stelle eine- der vorgenannten Beamten dmch einen anbeten Beamtm vorübergehend versehen, so kann bei längerer Dauer der Vertretung die vorgesetzte Behörde bestimmen, daß dem Vertreter statt der den Beamtm seiner Dienst-Categorie bewilligten Tagegelder die für dm vertretenm Beamtm sestgesetztm ermäßigtm Tagegelder gezahlt werden. 8- 6. Bahnmeister habm innerhalb ihrer Strecke auf Reisekostm niemals und auf Tagegelder nur dann Anspruch, wenn sie mit Zustimmung ihres Vorgesetztm eine Nachtrevision vorgmommen haben, und zwar für jede Nacht, welche sie außerhalb ihres Wohnortes habm zubringm muffen. Bahnwärter erhalten, wenn sie sich auf ihrer Strecke bewegm, weder Tage­ gelder noch Reisekosten. §. 7. An Stelle der Tagegelder und Reisekostm wird eine von dem Minister für Handel, Gewerbe und öffmtliche Arbeiten im Einvemehmm mit dem Finanz-Minister festzusetzmde, die in dm §§. 1 und 2 bestimmten Sätze nicht übersteigmde Functions­ zulage gewährt: 1. an Stations- und Expeditions - Beamte, deren Dimst sich auf mehrere Statioum, Zechen oder andere an die Bahn angeschloffme Etablissement­ erstreckt; 2. an Bahnmeister, welche neben Wahmehmung der eigmm Dimstgeschäste einen anderen Bahnmeister ihrer unmittelbaren Nachbarschaft vertretm, ohne daß sie außerhalb ihre- Wohnorte- Quartier zu nehmm nöthig haben; 3. an Weichensteller und Bahnwärter, welche mit Vertretung des ihnen vor­ gesetztm Bahnmeister- beauftragt werdm; 4. an Bahnwärter, welche mit der Verrichtung von Weichenstellerdimstm oder mit der Vertretung eine- bmachbartm Bahnwärter- beauftragt, ohne daß sie außerhalb ihre- Wohnorte- Quartier zu nehmm genöthigt sind, von ihrer Bude an gerechnet, mehr al- 2 Kilometer zurückzulegen haben, um an den Ort ihrer dimstlichm Bestimmung zu gelangen.

j 3'

Tagegeld« und Retsckosteu.

269

§. 8.

Locomotiv- und Zugbegleitungs-Beamte erhalt« für die Beschäftigung im Fahrdienste, Bahnauffichts-Beamte für die Begleitung von ArbeitSzüg« keine Tage­ gelder trab Reisekosten. Dagegm werben denselben Fahr», Stunden» und Nachtgelder, welche die in §§. 1 und 2 bestimmten Sätze nicht übersteig« dürfen, nach Maßgabe eines von dem Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeit« zn erlafsendm ReglemmtS gewährt. §. 9.

Maschinenmeister, Werkstätten-Borsteher und Werkmeister erhalten für die Probe­ oder RevifionSfahrten, welche sie zur Feststellung der Betriebsfähigkeit einzelner Locomotiv« und Wag« mit denselben ausführen, StationS-Beamte ferner für die Begleitung von Hülfsmaschinen, statt der Tagegelder und Reisekosten folgende Ent­ schädigungssätze für jede Fahrt, Hin- und Rückfahrt alS eine Fahrt gerechnet, und gleichviel, ob die eine Fahrt mittels anderer Gelegenheit erfolgt: 1. Maschinenmeister und Werkstätten-Borsteher........................................ 3

2. Werkmeister und StationS-Beamte................................................... 2 jK Wenn diese Beamten an demselbm Tage auS den vorbezeichneten Anlässm mehrere Fahrten, oder neben diesen Fahrtxn noch andere Dimstreisen auSführen, so dürfm die ihnen zu gewährendm Entschädigungen insgesammt die im §. 1 und resp. 5 festgesetzten Tagegelder nicht übersteigen. §. 10.

Die einzelnen Beamten neben ihrem Einkommen gewährt« Pauschsummm für Reisekosten bilden die Entschädigung für alle innerhalb und außerhalb deS Amts­ bezirkes auSzuführmdm Dimstreisen. Unter besonderen Umständm kann jedoch der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeit« solchen Beamt« für Dienst­ reisen außerhalb ihres Amtsbezirkes Tagegelder und Reisekosten gewähren.

§; 11. Diese Verordnung tritt mit dem 1. Januar 1877 in Kraft. Soweit dieselbe nicht anderweite Bestimmung« enthält, finden die Vorschriften deS Gesetzes vom 24. März 1873 und der Verordnung vom 15. April 1876, betreffend die Tage­ geld« und Reisekost« bet Staats-Beamten, Anwendung.

Urkundlich unt« Unser« Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlich« Jnsiegel. Gegeben B«lin, dm 30. Oktober 1876. Wilhelm.

(L.S.)

Camphausen.

Achenbach.

270

Sapytte unb {Rtffetpfkm.

AuSführuugS-, erläuternde und ergäuzeude Bestimmuugm zu vorsteheudm Gesetze« «ab Scmbmmgtu.

L Erlaß vom 17. December 1876, Zur Ausführung und Erläuterung der Allerhöchsten Verordnung, betreffend die Tagegelder und Reisekosten der Beamtm der Staats-Eisenbahnm und der unter der Verwaltung des Staats stehenden Privat-Eifmbahnen, vom 30. October d. I.» welche mit dem 1. Januar k. I. in Kraft tritt, bestimme ich hierdurch Folgendes:

1) Die im §. 1 der Allerhöchsten Verordnung nicht aufgeführtm, außeretatSmäßig beschäftigten Beamten der StaatS-Eisenbahnen und der unter der Verwaltung deS Staats stehenden Privat-Eismbahnm erhaltm bei Dienst­ reisen Tagegelder und Reisekosten nach den Sätzen derjenigen Beamtenklaffe, in welche sie bei der ersten etatSmäßigm Anstellung einzurückm bestimmt sind. 2) Der §. 3 der Allerhöchsten Verordnung enthält eine sachliche Abweichung von bot Vorschriften im §. 4 der Allerhöchsten Verordnung vom 29. No­ vember 1873 in doppelter Richtung. Einerseits ist für dm Fall, daß Beamte außerhalb ihre- Wohnortes dimstlich beschäftigt werden, die Zett, während derm die vollen reglementSmäßigm Tagegelder zu bewilligen sind, von 14 Tagen auf vier Wochm verlängert worden. Andererseits ist die Be­ schränkung, wonach für die übrige Zeit die Tagegelder nur bis auf die Hälfte deS reglementsmäßigen Betrages ermäßigt werden dürfm, beseitigt worden. In letzterer Hinsicht war die Erwägung maßgebend, daß vielfach bei Commifforim von langer Dauer, insbesondere für unverheirathete Beamte, die Hälfte der reglementsmäßigen Diäten den durch daS Commifforium bedingtm Mehraufwand nicht unerheblich übersteigt. In Zukunft ist die Möglichkett gebotm, in jedem einzelnm Falle allm Umständm Rechnung zu tragen und die Tagegelder zu einem Betrage zu bemessen, welcher sowohl dm Jntereffm der Verwaltung, als auch allm bistjgen Ansprüchen der Beamten ensspricht. In der Regel dürfm die zu bewilligmden Tagegelder nach Ablauf von vier Wochm die Hälfte deS reglementSmäßigm Betrages nicht übersteigm. Wttd eS für erforderlich erachtet, hiervon allgemeine Ausnahmen festzufetzm, unb bezüglich aller Beamtm, oder einzelner Beamtm-Categorim für den ganzen Verwaltungsbezirk oder für bestimmte Orte beziehungsweise Stationen emm höherm Satz generell zu bewilligen, so ist zunächst unter Angabe der Gründe an mich zu berichten. In speciellm Fällen ausnahmsweise mehr zu bewilligm, bleibt dagegen dem pflichtgemäßen Ermessm der vorgesetzten Direetion beziehungsweise Commission überlassen. Jedoch dürfm ohne meine Gmehmigung niemals mehr als drei Viertel der vollm reglementSmäßigm Tagegelder bewilligt werden.

Tagegeld« und Reisekosten.

271

Hinsichtlich der nicht etatsmäßig angestelltm Beamten verbleibt eS bei der Bestimmung im §. 3 ul. 2 deS Gesetze-, betreffend die Tagegelder und Reisekosten der StaalS-Deamten, vom 24. März 1873, wonach die denselben zu gewährenden Tagegelder für die ganze Dauer der Beschäftigung mit Aus­ nahme der Reisetage von der vorgesetzt« Behörde festgesetzt werden. Selbst­ redend dürfen denselbm unter keinen Umständen höhere Sätze gewährt werd«, als nach dem Borstehmden den etatSmäßig angestellten Beamt« bewilligt werd« könn«. 3) Für Dienstreis«, zu welchen dm Beamt« SeitmS ihrer vorgesetzt« Be­ hörden Freifahrtscheine für die ganze Eismbahnstrecke, welche zurückgelegt werd« soll, am AbfahrtSorte zur Verfügung gestellt werd« könn«, find Reisekosten mit Ausnahme der Entschädigung« für Zu- und Abgänge nicht zu gewähren, sofern die Freifahrtscheine auf diejmige Wagenklaffe laut« deren Benutzung den betreffenden Beamt« nach Maßgabe deS Reglements über die freien Fahrt« auf den preußisch« Staats- und unter StaatsVerwaltung stehmdm Eisenbahn« zusteht. Jedoch hab« auf Ueberweisung der I. Wagenklaffe nur die etatSmäßig« Mitglieder der Eismbahn-Directionm und Commission« Anspmch. 4) Zur Beseitigung von Unzuträglichkeiten, welche sich auS der Bestimmung im §. 5 der Allerhöchsten Verordnung vom 29. November 1873, wonach den dortselbst bezeichneten Beamten für Dimstreism innerhalb ihres Amtsbezirks ermäßigte Tagegelder zu gewähren sind, ergeben haben, ist nunmehr an Stelle deS Amtsbezirks der Bezirk derjmigen Verwaltung bezw. Eisenbahn-Commission getreten, welcher die Beamten angehören. AIS Dienstreisen innerhalb deS Verwaltungsbezirks gelt« auch diejmigen Dienstreisen, welche zwar ganz oder theilweise auf fremden Bahnstrecken zu­ rückgelegt, indessen zur Verrichtung von Dienstgeschästen an solchen Ort« unternommen werden, welche innerhalb des Verwaltungsbezirks gelegm sind. Ebenso sind nicht die vollen reglementsmäßigen, sondem mit die ermäßigt« Tagegelder zu beanspmchen, wenn die Dienstreise zur Vomahme eineS DimstgeschästS an einem Orte unternommen wird, an welchem die Bezirke zweier oder mehrerer Eisenbahn-Commissionen znsamm«stoß«, wmn auch die Beamten nicht zu derjenig« Commission gehören, welcher der betreffmde Ort zugetheüt ist. Erstreckt sich die regelmäßige Thätigkeit eineS Beamt« auf mehrere CommissionSbezncke & B. eines Telegraphen-JnspectorS, welcher für mehrere Eisenbahn-Commissionen bestellt ist), so sind für die innerhalb dieser Bezirke auSgeführten Dienstreisen nur die ermäßigten Diät« zu beanspmchen. Unter die Zahl der Beamt«, welche für Dienstreisen innerhalb eineS bestimmten Bezirks ermäßigte Tagegelder erhalt«, sind auch die mit der Verwaltung einer Eisenbahn-Commission betrauten DirectionSmttglieder auf-

genommen worden, well dieselben in gleicher Weise, wie die im §. 5 der bisher geltenden Verordnung aufgeführtm Beamten, vermöge der ihnen organisationsmäßig übertragenen dienstlichm Thätigkett häufig in die Lage lommcR, innerhalb ihres Bezirks, dessm gesammte Verhältnisse ihnen auS eigener Anschauung genau bekannt sein sollen, Dienstreisen von kurzer Dauer und mit geringern Kostenaufwand auszuführen. Für Bau- und BetriebS-Jnspectoren, Maschinm-Jnspectorm und GüterJnspectorm, welche als Vorsteher der bau- und betriebstechnischen, maschinmtechuischm oder VerkehrS-BureauS der Central-Verwaltung bei solchm Ditedionai fungirm, bei welchen Commissionen eingerichtet sind, ist eine Er­ mäßigung der Tagegelder in der Voraussetzung nicht angeordnet worden, daß dieselben nach ihrer Stellung und Beschäftigung ebenso wenig wie die Müglieder der Direktionen zu häufigen Dienstreisen Veranlassung haben werden. 5) Bezüglich der FunctionS-Zulagen, welche nach §. 7 der Allerhöchsten Ver­ ordnung in gewissen Fällen statt der Tagegelder unb Reisekosten an Bahn­ meister, Weichensteller und Bahnwärter gewähtt werden sollen, bewendet eS bei dm in meinem Erlasse vom 24. December 1873, H 28372') getroffenen Festsetzungen. Für Stations- und ExpedttionS-Beamte, derm Dienst sich auf mehrere Stationen, Zechm oder andere an die Bahn angefchlossme Etablissements er­ streckt, kann zur Zett ein fester Satz nicht normitt werden. ES bleibt daher dm Dttecttonen überlassen, dieselbe in dm vorkommenden Fällen nach Lage der Verhältnisse, jedoch so zu bemessen, daß sie nicht die Hälfte der in dm §§. 1 und 2 der Allerhöchsten Verordnung bestimmtm Tagegelder und Reise­ kostensätze übersteigen. 6) Hinsichtlich der den Locomotiv- und ZugbegleitungS-Beamten für die Be­ schäftigung im Fahrdienste und den Bahn-AufsichtS-Beamtm für die Be­ gleitung von ArbeitSzügm zu gewährmdm Fahr-, Stundm- und Nachtgelder bewmdet eö bei den bisher ergangmm Vorschriften, soweit diese nicht durch die Bestirnmuugm im §. 9 der Allerhöchstm Verordnung eine Amderung erfahrm haben. Zum 1. Juli 1878 sehe ich einem eingehenden Berichte der Königlichen Direction darüber entgegen, ob und event, welche Bedenken bei der Anwmdung der Allerhöchstm Verordnung vom 30. October d. I. und der vorstehmdm AuSführungS-Bestimmungen zu Tage, getreten sind, sowie welche Anordnungm SeitmS Derselben hinsichtlich der zu Nr. 2 und 5 dieses Er­ lasses erwähntm Punkte getroffen worden sind.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. gez. Achenbach.

Tagegelder und Reisekosten.

273

II. Nach einem Monitum der Königlichen Ober-RechnungS-Kammer gegen die Rechnung über die Crntral-FondS der Handels-, Gewerbe- und Bau-Verwaltung für daS Jahr 1869 kann eine Reife, welche einer Beförderung bezw. Ernennung voran» gegangen ist, als VersetzungSreise nicht gelten und demgemäß auch nicht die Differmz zwischen den Reisekosten und Tagegeldern der früheren und der jetzigm höherm Stellung liquidirt »erben. Die Gewährung einer solchen Differenz-Entschädigung ist — nach der Ausführung der König!. Ober-RechnungS-Kammer — zwar durch den Allerhöchsten Erlaß vom 21. November 1853 genehmigt worden, jedoch nur in den Fällen, in benen die Beamten, welche auf Umzugskosten-Entschädigung keinen Anspruch haben, berechtigt find, die Kost« für die Versetzungsreise zu liquidirm. HI. Erlaß vom 30. August 1872, n. 16275.

Dm Civil-Supernumerarien find bei auswärtigm Commifforim, welche nicht lediglich die AuSblldung der Setreffenben bezwecken, 1 Thlr. Diäten unb 15 Sgr. Vergütung für Zu- und Abgang zu gewähren, bei Commifforim von längerer als 14 tägiger Dauer der Diätmsatz dm bestehenden bezüglichm Vorschriften entsprechend zu ermäßigm und die etwaige Monats-Remuneraüon der Supernumerarim auf die SD täten nicht in Anrechnung zu bringen.

IV. Erlaß vom 19. November 1873, H. 24472

bestimmt, daß bei Committimngen von Eisenbahn-Beamtm an eine andere Bahn, diejenige Eisenbahn, zu welcher der Beamte committirt worden ist, auf die Dauer deS CommifforiumS sowohl die dem committirtm Beamten bewilligten besonderen Diätm, alS auch daS Gehalt und die etwaigen sonstigm Competenzm beffeiben auf ihre Fonds zu übernehmen hat. Wenn von der Durchführung dieses allgemein geltenden GmndsatzeS in einzelnen Fällen, in welchen Beamte einer Staatsbahn an eine andere Staatsbahn committirt wurden, aus Zweckmäßigkeitsgründen abgesehen worden ist, so erscheint doch eine solche Ausnahme im vorliegmden Falle, wo eS sich um die Committirung deS Eisenbahn-Baumeisters G. von der unter StaatS-Verwaltung stehenden Oberschlesischen Eisenbahn an die Bebra-Hanauer Eisenbahn handelt, nicht gerechtfertigt.

V. Erlaß vom 30. Oktober 1873, II. 23329.

Der bisher vorgeschriebme Abzug von */, der Tagegelder für die Benutzung der CommissionSzimmer ist durch daS Gesetz vom 24. März 1873, betreffend die Tagegelder und die Reisekosten der StaatS-Beamtm, aufgehoben und hat deshalb vom 1. April 1873 ab nicht mehr stattzufindm. Kosub, EtaatSeisenbahum.

VL Erlaß vom 24. December 1873, EL 28372. Ja Ausführung der Allerhöchsten Verordnung, betreffend die Tagegelder Md Reisekosten der Beamten der StaatS-Eisenbahnen und der unter der Verwaltung deS Staats stehmdm Privat-Eisenbahnen vom 29. November c.1) (Ges.-Sammt. S. 35 ff.), bestimme ich Folgendes: 1. Zu §. 4. Werden etatsmäßig angestellte Beamte außerhalb ihres Wohnortes dienstich beschäftigt, so ermäßige» sich, wenn diese BeschäftigMg langer als 14 Tage dauert, — die Reisetage ausgeschlossen — die hn §. 1 festgesetzten Tagegelder nach Ablauf der ersten 14 Tage um die Hälfte ihres Betrages. Unter besonderen Verhältnissen können die Königlichen Eisenbahn-Directionen Md Commissionen geringere Ermäßigungen eintreten lassen; jedoch soll bei Commissorien von längerer Dauer als 14 Tagen ohne meine Genehmigung nicht mehr alS drei Viertel der im §. 1 bestimmten Tagegeldersätze gewährt werdm. [Oft. dagegen §. 3 der Verordnung vom 30. October 1876 unb 2 deS Erlasses vom 17. December 1876.]

2. Zn §. 7. Die an Stelle der Tagegelder und Reisekosten zu gewährende tägliche FunetionSzulage beträgt:

a) für Bahnmeister, welche neben Wahmehmung der eigenen Dienstgefchäfte einen anderen Bahnmeister ihrer unmittelbaren Nachbarschaft vertreten, ohne daß sie außerhalb ihres Wohnortes Quartier zu nehmm habm:

aa) wmn ihnen zur Unterstützung ein Bahnwärter nicht beigegeben ist, 20 Sgr. — 2 Mark,

bb) wenn ihnen ein Bahnwärter betgegeben ist, 15 Sgr. — 1 Mark 50 Pf. b) Für Weichensteller unb Bahnwärter, welche mit Vertretung deS ihnen vorgesetzten Bahnmeisters beauftragt werden:

aa) wenn sie den Bahnmeister in allen seinen Amtsfunctionen ver­ treten 15 Sgr. — 1 Mark 50 Pf., bb) wenn sie nur die Bahnwärter seines Bezirks zu controliren haben, während die übrige Vertretung dem benachbarten Bahnmeister übertragen ist, 10 Sgr. — 1 Mark.

c) Für Bahnwärter, welche zur Verrichtung von Weichenstellerdiensten beauftragt, ohne daß sie außerhalb ihres Wohnortes Quartier zu nehmen genöthigt sind, von ihrer Bude an gerechnet mehr als */5 Meile zurück­ zulegen haben, um an den Ort ihrer dienstlichen Bestimmung zu ge­ langen, 5 Sgr. — 50 Pf. l) Die Verordnung vom

29. November

1873 ist

aufgehoben.

Wegen der Sers,

24. December 1873 cfr. dagegen den vorhergehenden Erlaß vom 17. December 1876.

vom

Tagegelder und Reisekosten.

275

3. Zu §. 8. Bezüglich der den Locomotiv- und Zugbegleitungs-Beamten, sowie den BahnaufsichtS-Beamten bei Begleitung von ArbeitSzügen zu gewährenden Mellen- und Nachtgelder behält eS bis auf Weiteres bet dem mittelst deS Erlasses vom 6. Januar d. I. eingeführten Reglement für die Berechmmg der Neben-Emolumente deS Fahr- und Locomotiv-PersonalS sein Bewenden. [Cfr. §. 8 der Verordnung vom 30. October 1876 imb 6 deS Erlasse- vom 17. December 1876.] 4. Rücksichtlich der Frage, ob und in wie weit für einzelne Dienstreisen, welche erneu außergewöhnlichen Kostenaufwand erfordern, in Gemäßheit deS §. 2 des Gesetzes vom 24. März d. I. erhöhte Tagegelder zu bewilligen sein möchtm, verweise ich auf meinen Erlaß vom 7. Mai d. I. und sehe dm etwa zu stellmden Anträgen entgegen.

Ich beauftrage die Königliche Direction, nunmehr hiernach unverzüglich daS Erforderliche zur Ausführung der Allerhöchsten Verordnung in die Wege zu leiten.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. gez. Dr. Achenbach.

VII. Erlaß vom 13. Januar 1874, II. 273. In Erwidemng auf den Bericht vom 1. d. M. eröffne ich der Köntglichm Direction (Elberfeld), daß die Auffassung, nach §. 5, 1 der Allerhöchsten Verord­ nung, betreffend die Tagegelder und Reisekosten der StaatS-Eisenbahn-Beamten vom 29. November 1873, seien den in demselben ad 1 bis 10 genannten Beamten bei Dienstreisen innerhalb ihres Amtsbezirks nur die daselbst angegebenen Tagegelderfätze, nicht aber die Nebenkosten für Zu- unb Abgänge zu bewilligen, un­ richtig ist.

Durch diese Bestimmung ist für die Dienstreisen der vorgedachtm Beamtm innerhalb ihres Dienstbezirks nur eine Ermäßigung der Tagegelder ungeordnet, während bezüglich der Gewährung von Reisekosten, abgesehm von den im Absatz 2 besonders ausgeschlossenen Fällm, die allgemeinen Bestimmungen der §§. 2, 3, An­ wendung finden.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Abschrift erhält die Königliche Direction zur Kenntnißnahme und Beachtung.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. gez. Dr. Achenbach. An die übrigen König!. Eisenb.-Directionen k.

Tagegelder und Reisekosten.

276 VHI.

Erlaß vom 21. Februar 1874. IL 1690.

Die Allerhöchste Verordnung über die Tagegelder und Reisekosten der Beamten der StaatS-Eisenbahnen und der unter Verwaltung deS Staate- stehenden Privat-

Eisenbahnen vom 29. November 1873 findet auch auf diejenigen beim Bau neuer Eisenbahnstrecken beschäftigten Beamten

und Hülfsarbeiter Anwendung,

welche

zu

einer der darin bezeichneten Beamten-Categorie der Betriebs-Verwaltung zählen. Den übrigen nur zur vorübergehenden Beschäftigung bei Neubauten gegen Ge­ währung von Diäten angenommenen Personen stehen dagegen bei AuSfühmng von

Dienstreisen besondere Reise-Diäten

in der Regel

überhaupt nicht zu.

ES tottb

daher abgelehnt, die Entschädigungen für solche Dienstreisen dieser Diätare, deren

Kosten die letzteren nicht aus den Feldzulagen zu bestreiten haben, allgemein festzu­ stellen.

In geeigneten Fällen ist eine Entschädigung jedesmal gehörig motivirt in

Antrag zu bringen.

IX.

Erlaß vom 17. Mai 1874, II. 11363.

Als Amtsbezirk der im §. 5 der Allerhöchsten Verordnung vom 29. November

1873') aufgeführten Beamten ist nicht der ganze Verwaltungsbezirk der denselben vorgesetzten Direction, sondern der diesen Beamten für ihre amtliche Thätigkeit speciell

überwiesene Bezirk anzusehen.

Es steht denselben daher, ebenso wie sie vor Erlaß

der obgedachten Verordnung bei Reisen, außerhalb dieses ihnen überwiesenen Bezirkes

neben Reisegeldem auch Diäten zu liquidiren befugt waren, nunmehr bei solchen Reisen ein Anspruch nicht blos auf die ermäßigten, sondern auf die vollen, im §. 1

der Verordnung normirten Tagegeldersätze zu.

X.

Erlaß vom 24. Mai 1874, II. 3420.

Den technisch gebildeten Eisenbahn-Secretären sind bei Dienstreisen, welche sie

in Vertretung des ihnen vorgesetzten Maschinenmeisters auSführen, die nach der Ver­

ordnung vom 29. November 1873 ihnen — als Eisenbahn-Secretäre — 'zustehen­ den Diäten und Reisekosten zu bewilligen.

Probefahrten mit Maschinen nach deren Reparatur oder mit neuen Maschinen durch Werkstatts-Beamte sind als Dienstreisen im Sinne deS Gesetzes nicht anzusehen

und werden die Königlichen Directionen ermächtigt, es bei dem bisher von ihr ein­

geschlagenen bezüglichen Verfahren auch ferner bewenden zu lassen.

[Cfr. dagegen

§. 9 der Verordnung vom 30. October 1876.] Die Bedingungen, unter welchen vor Erlaß der Verordnung die Entschädigung für einen mehrmaligen Zu- und Abgang liquidirt werden durfte, sind durch die­ selbe alS aufgehoben nicht zu betrachten; es können also künftig, wenn Hin- und *) Entspricht dem §. 5 der an Stelle der Verordnung vom 29. November 1873 getretenen

Verordnung vom 30. Oktober 1876.

Rückreise an demselben Tage zurückgelegt werden, ohne daß daS Bahngebiet verlassm wird, die Zu- und Abgangskosten nur einmal liguidirt werden *).

XI. Erlaß vom 24. Mai 1874, II. 8964.

Den Stations-Beamten, welche in Ermangelung und an Stelle von disponiblen Zugführem die Begleitung von Hülfsmaschinen zu bewirken haben, können statt der Tagegelder und Reisekosten Meilen- und event. Nachtgelder in Gemäßheil der Be­ stimmung im §. 7 deS Reglements für die Berechnung der Neben-Emolumente deFahr- und Locomotiv-Perfonalö gewährt werden.

XII. Erlaß vom 20. Luli 1874, II. 16124.

Nachdem durch Reichs-Gesetz vom 7. December 1873 (R.-G.-BI. 33) die durch Art. 4 der Maaß- und GewichtS-Ordnung vom 17. August 1868 als EntfernungSmaaß eingeführte Meile von 7500 Metern aufgehoben ist, ist fortan den ReifekoftenLiquidationen daS Metermaaß — 71/, Kilometer statt einer Meile — zum Grunde zu legen und die Berechnung der Reisekosten im Wege der Reduktion auf dieses Maaß zu bewirken. Es sind demnach fortan die bei Dienstreisen zurückgelegten Entfernungen nach Maßgabe deS Post-CourSbuches vor der Linie in Kilometern an­ zugeben, diese in Beachtung der Bestimmungen im §. 5 deS Gesetzes vom 24. März 1873 (Ges.-Samml. S. 123) entweder für Hin- und Rückreise je besonders, oder, sofern eS sich um sogenannte Rundreisen handelt, am Schlüsse jeder solchen Reife nach dem oben gedachten Verhältniß abzurunden und in der betreffenden Colonne darzustellen. Am Schlüsse der Liquidatiou ist sodann die Totalsumme der Kilouleter behufs Berechnung der Reisekosten in Meilen umzurechnen *).

XIII. Den verheiratheten außeretatmäßigen Beamten ist bei Versetzungen der Berechnung der ihnen zustehenden Reisekosten die Entfernung auf dem kürzesten Extrapostwege zu Grunde zu legen, da diese Berechnungöweife dem Sinne der hier in Betracht kommenden §§. 2 und 4 des Allerhöchsten Erlasses vom 10. Juni 1848 (G.-S. S. 151) am meisten entspricht. Was die Berechnung der Tagegelder für die fraglichen Versetzungsreisen an­ langt, so bleibt für dieselbe nur die auf die betreffende Reise wirklich verwmdete Zeit maßgebend. Rescript des Finanz-Ministers und deS Ministers deS Jnnem vom 6. Juli 1874. F.-M. I. 8978.

M. b. 3. L A. 6561.

Rescript des Ministers für Handel vom 8. August 1874 fraSr. ') Wegen der Dienstreisen im Verwaltungsbezirk cfr. dagegen $. 4 Abs. 1 der Verordnung vom 30. Octobrr 1876.

’) Nach dem Gesetz vom 15. April 1876 werden die Reisekosten mmmehr nach Kilometer» entschädigt.

Tagegelder unb Reisekosten.

278

XIV. Mit Erlaß vom 8. August 1874,

wird sämmtlichen Königlichm

Eisenbahn-Directionm und Commifsariaten nachstehende Circular-Verfügung zur Kenntnißnahme und gleichmäßigen Beachtung mitgetheilt. Berlin, dm 6. Juli 1874. Bei Gelegenheit eines Specialfalles ist eS neuerdings zur Sprache gekommen, daß hinsichtlich der Berechnung der dm verheiratheten außeretatsmäßigm Beamten bei Versetzungen zustehenden Reisekosten (cfr. Nr. 3 deS Cirmlar-ErlaffeS vom 28. August 1873, betreffend die Anwendung des Gesetzes vom 24. März 1873, Ges.-Samml. S. 122) eine verschiedene Praxis beobachtet wird, indem einzelne Behörden gemäß der Verfügung vom 16. Juni 1857 (Centralblatt S. 187) dieser Berechnung die Entfernung auf dem kürzesten Extrapostwege zu Grunde legen, währmd andere gemäß der Circular-Erlaffe vom 28. März 1867 (Min.-Bl. f. d. i. Verw. S. 179) und vom 15. Januar 1869 (Centralblatt S. 161) die betreffende Entfernung, wenn sich der kürzeste Weg dadurch ergiebt, daß einzelne Streckm der UmzugStour nach dem Eisenbahn- oder DampffchiffSwege, andere nach dem Land­ wege berechnet werdm, nach diesem kürzesten Wege berechnm. Zum Zwecke der Herbeiführung eines gleichmäßigen VerfahrmS bestimmm wir daher unter Modisication der letzteren beidm Cirmlar-Erlaffe, daß für die Folge die erstere BerechnungSweise, welche dem Sinne der hier in Betracht kommenden §§. 2 und 4 des Aller­ höchsten Erlasses vom 10. Juni 1848 (Ges.-Samml. S. 151) am meisten entspricht, allgemein in Anwendung zu bringen ist. WaS die Berechnung der Tagegelder für die fraglichen VersetzungSreism anlangt, so bleibt für dieselbe nur die auf die betreffende Reise wirklich verwendete Zeit maßgebend.

Der Finanz-Minister. (gez.)

CampHansen.

Der Minister des Innern. Im Auftrage: (gez.) Rtbbeck.

An

sämmtliche Königliche Regierungen, sowie die Königliche Ministerial-Militär-Bau-Commission hier und die Königliche Finanz-Direktion in Hannover. F.-M. I. 8978. M. d. I. I. A. 5561.

XV. Erlaß vom 16. Mars 1875, II. 1512. In Folge von Anträgen auf Bewilligung der persönlichen Reisekosten an nicht etatsmäßig angestellte Beamte für Reisen bei Versetzungen, welche auf dm eigenen Wunsch der Betreffenden erfolgt waren, wird darauf aufmerksam gemacht, daß in solchen Fällen die Bewilligung der persönlichen Reisekosten nach Maßgabe der Be­ stimmung im §. 8 deS Umzugskosten-ReglementS vom 26. März 1855 unzulässig ist. Bezüglich derjenigm Beamten, welche der Königlichen Direktion von dem Königlichen Ministerium auö überwiesen werden, wird für die Folge in der betref-

Tagegeld« Mld Reisekosten.

279

senden Verfügung jedesmal besonder- ausgesprochen werben, ob dem Beamten die Zureisekosten zu gewähren sind oder nicht.

XVI. Erlaß vom 19. April 1875, II. 4342.

Nachdem der Allerhöchste Erlaß vom 10. Juni 1848 (Ges.-Samml. S. 151) über die Tagegelder und Fuhrkosten bei Dienstreisen von StaatS-Beamtm durch den §.11 des Gesetzes, betreffend die Tagegelder und Reisekosten der StaatS-Beamtm, vom 24. März 1873 (Ges.-Samml. S. 122) aufgehoben worden, sind darüber, in­ wieweit der §. 4 jenes Erlasses bei Versetzungen noch Gültigkeit habe, Zweifel ent­ standen. Zur Behebung derselben setze ich die Königliche Direktion davon in Kennt­ niß, daß die Bestimmung dieses Paragraphen, nach welcher verheirathete Beamte bei Versetzungen, wenn sie auf Reisekosten, nicht aber auf Umzugskosten Anspruch haben, die Reisekosten nach dm Sätzen für Landwege liquidirm könnm, nur noch auf nicht etatsmäßige verheirathete Beamte Anwmdung findet, weil sie für letztere in den §. 8, Absatz 2 des Allerhöchsten Erlasses vom 26. Mai 1855 (Ges.-Samml. S. 190), betreffend die Vergütung der dm Beamten bei Versetzungen erwachsmdm Umzugskosten, ausgenommen und dadurch ein integnrmder Thell dieses in unver­ änderter Gültigkeit ftehmdm ErlasieS geworden ist. Die Anwendung auf die etats­ mäßigen verheirathetm Beamtm ergab sich lediglich aus dem §. 4 deS Eingangs gedachten Allerhöchsten Erlasses und ist daher mit der Aufhebung desselbm in Weg­ fall gekommen. B«»N, den 5. März 1876. XVII. Auf die Anfrage vom 10. Januar b. I. wird der Königlichen Regierung erwidert, daß bei Berechnung der Reisekosten nach dem Gesetze vom 24. März 1873 (Ges.-Samml. S. 122) — insbesondere auch im Falle des §. 6 das. — die Ent­ fernungen, soweit dieselben nicht nach dem Post-Coursbuche des General-Postamts sestgestellt werden können, nicht von dem Posthause, sondern von der Grenze deS Wohnortes aus zu berechnen sind. Don welchem bestimmten Endpunkte ab die Grenze deS Wohnortes im Sinne deS §. 6 des Gesetzes zu bestimmen ist, ob insbesondere unter Wohnort der Complex der Wohnstätten eines Ortes oder der ganze Gemeindebezirk zu verstehen, ob als seine Grenze daS dem Reiseziel zunächst belegene Thor oder daS letzte vor demselbm belegene Wohnhaus zu bettachtm ist, kann im Allgemeinen nicht entschieden werden, da die Beantwortung dieser Frage zu sehr von den Besonderhettm des einzeln« FalleS abhängt und sich je nach der Natur der localm Verhältnisse verschiedmartig gestalten kann. In der Regel wird indeß schon der Eingangs erwähnte allgemeine Grundsatz zur Erledigung entstehmder Zweifel, wie z. B. hinsichtlich der Entfernung zwischm der Stadt und dem Bahnhöfe Hanau, ausreichm. Darin endlich, daß den Baubeamten für die Abnahme einer Dampfkessel-

Tagegelder und Reisekosten.

280

Anlage, welche weniger als % Meile von dem Wohnorte entfernt ist, ein Anspruch auf Reisekostm nicht znsteht, ist der Majorität deS Collegii beizutreten.

Der Minister für

Der Minister deS Innern.

Der Finanz-Minister.

Handel, Gewerbe und

Im Auftrage:

öffentliche Arbeiten,

gez. Meinecke.

gez. Jacobi.

gez. Graf z« Eulenburg. An die Königlich« Regierung zu Eaffel.

IV. 2464 ) HI. 2912 ! M. s. H.

I. A. 814 M. d. I. I. 3514 F.-M.

HandelS-Ministerinm. Abschrift ist sämmtlichen Königlichm Eisenbahn-Directionen, Eismbahn-Com-

miffariatm rc. mittelst Erlaß vom 23. Juli 1876, II. 9530 zur Kenntnißnahme

und Beachtung zugegangen. XVIII.

Erlaß vom 10. April 1876, II. 4813.

In Verfolg meines Erlasses vom 19. Januar d. I. (II. 24195) bestimme ich, daß den bei dm Königlichen Eisenbahn-Directionen in Gemäßheit der Erlaffe vom 20. August und 14. October 1874 (II. 19672 und II. 22746) beschäftigten Hülfs-

arbeitem für Dimstreisen, welche lediglich

zum Zwecke der Ausbildung erfolgen,

Tagegelder und Reisekosten nicht, zu gewährm sind, cfr. §. 9 des Gesetzes, betref­

fend die Tagegelder und Reisekostm der StaatS-Beamten vom 24. März 1873. Es werden hierbei Unzuträglichkeitm um so weniger zu befürchten sein, wenn bei der Ueberweisung der Hülfsarbeiter an auswärtige Commissionen und Stationen

auf deren Wünsche und persönliche Verhältnisse billige Rücksicht genommen und bei der Anordnung sonstiger Dienstreisen zum Zwecke der Ausbildung thunlichst darauf Bedacht genommen wird,

daß

öftere Uebernachtungen nicht erforderlich

werden.

Unter besonderen Umständen würde ich auch auf deSfallsigen motivirten Antrag der Königlichen Eisenbahn-Direction zur Bewilligung von außerordentlichen Unterstützungen ausnahmsweise bereit sein. XIX. Erlaß vom 17. Februar 1877, II. 919.

Den in das Coursbuch der deutschen ReichS-Post-Verwaltung aufgenommenen Entfemungm auf gewöhnlichen Landstraßen ist die Länge des Weges von Mitte zu

Mitte des OrteS bezw. von der Mitte des Ortes bis zum Bahnhofsgebäude mit

der Maßgabe zu Gmnde gelegt, daß die bei der Berechnung sich ergebenden Kilometer-Brnchtheile auf volle Kilometer abgerundet worden sind.

In den vom lanfen-

dm Monate ab erscheinmden Ausgaben des Coursbuches wird überall da, wo die

vorbezeichnete postmäßige Entfemung zwischen einem Orte und dem Bahnhöfe desselben 2 Kilometer beträgt, neben dieser die wirkliche Länge der Straße zwischen

Tagegelder und Reisekosten.

281

dem letzten auf dem Wege nach dem Bahnhöfe belegenen Haufe de- Orte- und dem Bahnhöfe in Metem mit angegeben oder bemerkt werdm, daß der Bahnhof sich im Weichbilde de- Orte- befindet. Die Königliche Eisenbahn-Direction wird hierauf mit dem Bemerken hingewiesm, daß in Gemäßheit des §. 6 der Allerhöchsten Verordnung, betreffend die Tagegelder und Reisekostm der Staats-Beamten vom 15. April 1876 (G.-S. S. 107) bei Dienstreisen eine- Beamten für die Zurücklegung de- Wege- von dem Wohnorte zum Bahnhöfe und umgekehrt, Tagegelder und Reisekosten nur dann zu gewähren fdrd, wenn der Bahnhof nicht im Weichbilde de- Orte- gelegen ist und die wirkliche in dem Post-Cour-buche angegebme Entfernung von dem letzt« auf dem Wege nach dem Bahnhöfe belegen« Hause de- Orte- und dem Bahnhöfe mindesten- 2 Kilometer beträgt. XX. Erlaß vom 4. Lum 1877, n. 7897. Werden die Geschäfte eine- derjenigm Beamten, für welche nach §. 5 der Allerhöchsten Verordnung vom 30. October v. I., die Tagegelder und Reisekosten der StaatS-Eismbahn- rc. Beamten betreffend, bei Dienstreisen innerhalb de- Ver­ waltungsbezirks ermäßigte Tagegelder festgesetzt sind, durch einen ander«, ebendaselbst bezeichneten Beamten vertretungsweise wahrgenommen, so steh«, wie ich der König­ lich« Direktion auf dm Bericht vom 5. April c., C. 2032 erwidere, dem vertreten­ den Beamt« für die anläßlich der Vertretung auSzusührenden Dienstreisen lediglich die für die Beamten seiner Charge festgesetzten ermäßigten Tagegelder zu. XXL Erlaß vom 26. März 1877, II. 3230. Zur Beseitigung von angeregten Zweifeln bestimme ich, daß die für einzelne StationSorte festgesetzten Localzulagen den nach Maßgabe deS Erlasses vom 20. Mai 1875, II. 9382 für den Büreaudienst, resp, den Stations- und Expeditionsdienst an­ zunehmenden nichtanstellungsberechtigten Diätaren bis zur definitiven Ent­ scheidung über ihre dauemde Beibehaltung nicht zu bewilligen, die denselben zu ge­ währende diätarische Remuneration vielmehr in Gemäßheit der unter Absatz 5 deS genannten Erlasses gegebenen Vorschrift den Minimalsatz der Remunerationen für die Büreau- und Expeditions-Assistenten nicht übersteigen darf. Den zur Zeit im Dienste befindlichen Diätarm dieser Categorie, welche Local­ zulag« gegmwärtig beziehen, können letztere neben ihrer jetzigen MonatS-Remuneration bis auf Weiteres belasten werden.

XXII. Erlaß vom 9. Juli 1877, II. 14537. Die Wagenmeister sind alS Stationsbeamte Allerhöchst« Verordnung vom 30. October 1876 zusehen. Es ist daher überlasten, denselben in Tagegelder und Reisekosten FunctionSzulagen nach des Erlasses vom 17. Dezember v. I.

im Sinne des §. 7 snb 1 der (Gesetzsammlung Seite 451) an­ den geeignet« Fäll« statt der Maßgabe der sub Nr. 5 al. 2

getroffenen Bestimmung zu bewillig«.

XXIII. Erlaß vom 31. August 1877 Durch den Erlaß vom 18. Februar 1874 (II. 2608) habe ich bis auf Weiterezugelassen, daß bei Reisen zu Verbands-Conferenzen, an welchen Beamte als Commissarien oder Secretäre Theil nehmen, für die Conferenztage die anderthalbfachen reglementsmäßigen Tagegelder liquidirt werben. Nachdem die Auslegung, welche einzelne Bahn-Berwaltungen diesem Erlaße bezw. der darin enthaltenen Definition des Begriffes „Verbands-Conferenz“ gegeben haben, mehrfache Monitm der Königlichen Ober-Rechnungs-Kammer hervorgerufen hat, im Uebrigen ich auch die Ueberzeugung gewonnen habe, daß in der großen Mehrzahl der Fälle zur Deckung der den Beamten auS der Theilnahme an den VerbandSConferenzen erwachsenden Kosten die gewöhnlichen Tagegelder auSreichen, sehe ich mich veranlaßt, den Erlaß vom 18. Februar 1874 aufzuheben und hierdurch zu be­ stimmen, daß fortan auch bei Reisen zu VerbandS-Conferenzen nur die einfachm reglementsmäßigen Tagegelder liquidirt werden. Sollten für eine einzelne Reise eines Beamten zu einer VerbandS-Conferenz außergewöhnliche Umstände die Gewährung höherer Tagegelder angezeigt erscheinen lassen, so haben die Königlichen Directionen hierüber besonders zu berichten, indem ich mir vorbehalte, in solchem Falle auf Gnprd des §. 2 des Gesetzes, betreffend die Reisekosten und Tagegelder der Staats-Beamten, vom 24. März 1873 höhere Tage­ geldersätze eintreten zu lassen. XXIV. Erlaß vom 27. October 1877, II. 21480.

Die Beschlußnahme zu Nr. 3 al. 1 der Tagesordnung der Conferenz der Königlichen Eisenbahn-Directionen vom 23/24. August d. I. entspricht, wie ich der Königlichen Direction hierdurch eröffne, nicht den Bestimmungen im §. 5 der Aller­ höchsten Verordnung vom 30. October 1876 und sub 4 des Erlasses vom 17. De­ cember 1876 — ii*“. Nach demselben haben die in dem bezogenen §. 5 aufge­

führten Beamten für sämmtliche Dienstreisen ohne Ausnahme innerhalb deS ganzen Bezirks derjenigen Verwaltung, bei welcher sie angestellt sind, nur die ermäßigtm Tagegelder zu beanspruchen. Diese Vorschrift findet bei Eisenbahn-Verwaltungen mit Commissionen ebenso auf sämmtliche Dienstreisen ohne Ausnahme Anwmdung, welche innerhalb deS Bezirks derjenigen Eisenbahn-Commissionen ausgeführt werden, zu denen der betreffende Beamte gehört, beziehungsweise auf deren Bezirk sich seine amtliche Thätigkeit zu erstrecken hat. XXV. Erlaß vom 8. Januar 1878,111. 25881.

Unter Hinweis auf die Bestimmung Nr. 1 des Erlasses vom 17. December 1876, II. 23191/V. 11493. wird in einem Specialfalle erwidert, daß den bei den Königlichen Eisenbahn-Commissionen beschäftigten oder mit den Functionen eineS Mitgliedes derfelbm commiffarifch betrauten administrativen Hülfsarbeitern für

Dienstreisen innerhalb des CommissionSbezirkS die Tagegelder nach dem im §. 5 der Allerhöchstm Verordnung vom 30. October 1876, Ges.-Samml. S. 451 für Direktions-Mitglieder, welchen die Verwaltung einer Eisenbahn-Commission über­ tragen ist, festgesetzten ermäßigten Sätze zu gewähren sind. Im Uebrigm wird auf die Vorschriften deö §. 3 der Allerhöchstm Berordmotz vom 30. October 1876 und des Erlasses vom 10. April 1876, H 4813 Bezug genommen. XXVI. Erlaß vom 24. Februar 1878, II. 3446 an die Königliche Directum der Oderschlesischen Eisenbahn and an die übrigen Königlichen EisenbahnDirectionen. Auf beit Bericht vom 12. d. M. I. B. 520 will ich genehmigen, daß für die Theilnahme an VerbandS-Confermzen in Petersburg Tagegelder zum dreifachen, an anderen Orten Rußlands zum hoppelten Betrage der reglementsmäßigen Sätze für die.Conferenztage gewährt werdm.

XXVII. Erlaß vom 16. April 1878, II. 5361. Auf ben Bericht vom 13. März d. I. erwidere ich der Königlichm Direktion, daß die im §. 6 der Allerhöchsten Verordnung, betreffenb die Tagegelder und Reise­ kosten der Beamten der Staats-Eisenbahnen und der unter der Verwaltung deS Staates stehenden Privat-Eisenbahnen, vom 30. Oktober 1876 als Vorbedingung für den Anspruch aus Tagegeld Seitens des Bahnmeisters erwähnte Zustimmung deS Vorgesetzten zur Vomahme der Nachtrevision auch dann als erfolgt anzusehm ist, wenn der Bahnmeister die Nachtrevision in Folge gmereller Anweisung auSgeführt hat. Im Uebrigen ist für die Zubilligung des Tagegeldes die Bebet» nachtung des Bahnmeisters außerhalb seines Wohnorts kein Erforderniß, jedoch ist dabei im Allgemeinen festzuhalten, daß die Nachtrevision in der Zeit von 6 Uhr Abends bis 6 Uhr des anderen Morgens mindestens vier Stunden in Anspruch genommen haben muß und der Bahnmeister nicht vor Mittemacht nach seinem Wohnorte hat zurückkehren können.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. „ An die Königliche Direktion der Oberschleflschen Eisenbahn

Im Auftrage:

zu BreSlau und an die übrigen Königl. Eisenbahn Directionen und Commisfionen.

XXVIII. Erlaß vom 31. Mai 1878, II. 4326. Auf den Bericht vom 28. Febmar d. I. erwidere ich der Königlichm Direktion, daß der Bezirk einer Eisenbahn-Verwaltung bezw. Eisenbahn-Commission im Sinne deS §. 5 der Allerhöchsten Verordnung, betreffend die Tagegelder und Reisekostm der Beamten der StaatS-Eisenbahnm und der unter der Verwaltung deS Staates

Tagegelder und Reisekosten.

284

stehenden Privat-Eisenbahnen, vom 30. October 1876, sämmtliche Gemeindebezirke umfaßt, welche von den der betreffenden Verwaltung bezw. Commission unterstellten

Bahnlinien durchschnittm werden, oder in welchen Zubehörungen der Bahn, wie z. B. Kiesgruben, Imprägnir-Anstalten, Zechen-Anschlüsse rc. gelegen sind, auf dcrm

Verwaltung oder Beaufsichtigung sich die regelmäßige dienstliche Thätigkeit der im §. 5, 1. c. aufgeführten Beamten zu erstreckm hat.

Ebenso gehören zu solchem

Bezirke diejenigen Gemeindebezirke, nach denen Stationen, Haltestellen rc. benannt

wordm sind, ohne diesen Gemeindebezirken einverleibt zu sein.

XXIX. Erlaß vom 17. Statt 1878, II. 4465.

Einem Werkmeister, welcher zur Vertretung eines gleichstehenden Beamtm auf längere Zeit nach einem andem Orte deffelben Amtsbezirks committirt war,

sind

für die ganze Dauer des CommifforiumS — sowohl für die ersten 4 Wochen wie auch für die spätere Zeit — nur die ermäßigten Diätm nach Maßgabe deS §. 5

der Allerhöchsten Verordnung vom 30. October 1876 in der irrtümlichen An­ nahme zugebilligt! worden, daß die Bestimmungen deS §. 3, 1. c. hierbei unzu­ lässig sei.

Ich nehme hieraus Veranlaffung, darauf hinzuweisen, daß im §. 3 der ange­ zogenen Verordnung zwischen „vorübergehender Beschäftigung außerhalb deS Wohn­

ortes" (d. h. Commissorien von längerer Zeitdauer) und

einfachen „Dienstreisen"

unterschieden wird, während der §. 5, I. c. sich lediglich auf „Dienstreisen" gewisser Beamten-Categorien bezieht.

Sofern sich daher die auswärtigen dienstlichen Verrichtungen der in §. 5, al. 1

und 3 bezeichneten Beamten nicht als einfache Dienstreisen zur Ausübung ihres regelmäßigen Dienstes, sondern als vorübergehende längere Beschäftigung außerhalb des Wohnortes im Sinne deS §. 3, al. 1 characterisiren, finden bei Bemessung der hierfür zu

gewährenden Vergütungen lediglich

die Bestimmungen

des §. 3 An­

wendung. Hiernach ist für die Folge zu verfahren.

XXX. Erlaß vom 8. December 1878, II. 18308.

Auf den Bericht vom 19. October d. I. (I. Nr. 18965) erwidere ich

der

Königlichen Eisenbahn-Direction, daß zum Bezirke einer Eisenbahn-Direction bezw. einer Eisenbahn-Commission im Sinne des §. 5 der Allerhöchsten Verordnung vom

30. Oktober 1876,

betreffend die Tagegelder und Reisekosten der Beamten

der

StaatS-Eisenbahnen und der unter der Verwaltung des Staates stehenden PrivatEisenbahnm, neben den betreffenden Strecken der eigenen Bahn auch solche fremde

Bahnstrecken gehörm, auf welchen die Eisenbahn-Direction bezw. die Eisenbahn-

Commission in Folge Uebemahme des Betriebes, des Mitbetriebes oder auS sonstiger Veranlassung ressortmäßig Functionen auSzuüben hat.

Tagegelder und Reisekosten.

285

XXXI. Erlaß vom 1. Februar 1879, II. P. 2171. T. 6583 (Eisenb.-Derordn.-Bl. pro 1879. Nr. 3. S. 17)

bestimmt über die Verrechnung der durch gerichtliche Vernehmung der Eifenbahn-

Beamten entstehenden Stellvertretungskosten.

In Betreff der Reise ist unter Absatz 3 angeordnet, daß freie Eisenbahnfahrt zur Wahrnehmung der gerichtlichen Termine den als Zeugen vorgeladenen Beamten

nicht zu gewähren ist, well ihnen nach dem Gesetze vom 1. Juli 1875 (Ges.-Sammt.

S. 545) §§. 5 ff. eine Entschädigung für die Reise gewährt wird.

XXXII.

Erlaß vom 12. Februar 1879, IL 406. Reisekap« fit Wagenmeister.

Auf den Bericht vom 7. v. M. — Nr. 11042 — eröffne ich der Königliche» Direction, daß die Diäten und Reisekosten derjenigen Wagenmeister, welche gemäß

der Bestimmung zu 1 in der Verfügung vom 24. Juli v. I. — S. 147 — die zu Reisen Allerhöchster und Höchster Herrschaften in die fahrplanmäßigen Züge ein­ gestellten — nicht zu dem Wagenzuge Seiner Majestät deS Kaisers und Königs

gehörigen — Salon- resp, gewöhnlichen Personen-Wagen zu beglettm haben, nicht besonders in Rechnung zu stellen, sondern aus Betriebsfonds zu übemehmm und

dort bei dem Fonds für Diäten und Reisekosten zu verausgabm sind.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. An die Königliche Direction der Mederschlefisch-Märkischen

Eisenbahn und an die übrige» Königlichen StaatsEismbahn-Directionrn.

XXXIII. Erlaß vom 14. März 1879, II. 680. (Eisenb.-Berordn.-Bl. pro 1879, Nr. 6, S. 34.)

Auf den Bericht vom 11. Januar d. I. eröffne ich der Königlichen Eifenb.-

Commission (Danzig), daß ein Beamter im Falle und für die-Dauer einer Com-

mittimng zu einer anderen Verwaltung bezw. Eisenbahn-Commission im Sinne deS

§. 4 al. 3,

bezw. §. 5

der Allerhöchsten Verordnung

vom

30. Oktober 1876

bezw. deS Erlasses vom 17. December 1876 (II. 23191) derjenigen Verwaltung bezw. Eisenbahn-Commission angehört, zu welcher er committirt worden ist.

XXXIV.

Erlaß vom 17. Mars 1879, II. 1939.

Die früheren Bestimmungen, welche den im Staatsdienste bereits beschäftigten

nicht etatsmäßigen Beamten für die behüfs Antritt einer anderweften Beschäftigung im Staatsdienste bewirkten Umzüge die persönlichen Reisekostm und Tagegelder zu­

billigen (cfr. Albrecht, 3. umgearbeitete Auflage, Seite 109, Note 8), sind durch daS

Gesetz vom 24. Februar 1877,

betreffend die Umzugskosten

der StaatS-Beamten,

und die Verordnung vom 26. Mai 1877, betreffend die UmzugSkosten von Beamten

286

Tagegelder und Reisekosten.

der Staats- und der unter Staats-Verwaltung stehenden Privat-Eisenbahnen, nicht aufgehobm worden. Dm aus der Justiz-Verwaltung zur Staats-Eisenbahn-Derwastung übertretmdm Assessoren können daher für die aus diesem Anlaß auSgeführtm Umzüge die persönlichen Reisekosten und Tagegelder unbedmklich auch iu solchm Fällm gezahlt werden, in welchen die nach den neuem Bestimmungm für die Gewährung der Umzugskosten nothwendigen Voraussetzungm fehlm.

XXXV. Erlaß vom 1. April 1879, II. 3546. (Eisenb.-Verordn.-Bl. pro 1879, S. 46.)

Nach §. 7 der Verordnung vom 15. April 1876, betreffend die Tagegelder und Reisekostm der StaatS-Beamtm, sind bei Reism von nicht weniger als 2 Kilo­ metern, aber unter 8 Kilometem, die Fuhrkosten für 8 Kilometer zu gewährm. Auf Gmud dieser Bestimmung sind nach dem, analoge Anwendung findendm Ministerial-Erlaß vom 21. März 18651) bei einer theils auf Eismbahnm oder Dampfschiffm, theils auf auderm Transportmitteln zurückgelegtm Dienstreise die danach zu unterscheidenden Wegestrecken für sich und besonders zu berechnen, so daß, wenn eine der betreffmden Strecke mindestens 2, aber weniger als 8 Kilometer be­ trägt, 8 Kilometer in Ansatz zu bringen sind. Diese Vorschrift wird in Folge eines neuerdings ergangenm MonitumS der Königlichen Ober-Rechnungs-Kammer hierdurch in Erinnerung gebracht.

XXXVI. In einem Specialfalle ist unterm 18. September 1879 Folgendes bestimmt: Die Bewilligung von Diäten an einen Beamten für die Zeit während welcher derselbe ohne versetzt zu sein, eine etatsmäßige Stelle bei einer anderm EisenbahnVerwaltung inne gehabt hat, kann nicht erfolgen, da zwar eine Beschäftigung außer­ halb deS Wohnorts im Sinne des Gesetzes, betr. die Gewähmng von Wohnungsgeld-Zuschüfsen an die unmittelbaren Staats-Beamten vom 12. Mai 1873 (G.-S. S. 209), nicht aber im Sinne des Gesetzes vom 24. März 1873 (G.-S. S. 122) bezw. der auf Grund deffelben ergangenen Allerh. Verordnung vom 30. October 1876, betr. die Tagegelder und Reisekosten der Beamten der Staats-Eisenbahnm und der unter der Verwaltung deS Staates stehenden Privat-Eisenbahnen, vorliegt. Währmd nämlich für die Bemessung deS WohnungSgeld-Zuschuffes alS eines Theiles deS Diensteinkommens lediglich der Ort maßgebend ist, an welchem der Beamte eine etatsmäßige Stelle bekleidet, gleichziltig, ob derselbe seinen Wohnsitz auch wirklich dahin verlegt hat oder ob seine Beschäftigung auch fernerhin an einem andern Orte erfolgt, bildet für die Gewährung von Tagegeldern stets die außerhalb deS that­ sächlich behaupteten dienstlichen Wohnortes erfolgte Beschäftigung dergestalt die Vor­ aussetzung, daß der dem Beamten zugewiesene Wohnort der Etatsstelle wirklich von ihm bezogen und demnächst zur Wahrnehmung der ihm vorübergehend Übertragenm avderweiten Geschäfte verlassen sein muß. *) Der Etrcular-Erlaß vom 21. März 1865 ist auf Seite 46/47 des Eisenb.-Derord.-Blattes pro 1879 abgedruckt.

Einige specielle Bestimmungen über die Entschädigungen für daS Zvuud Mgehen bei Dienstreisen auf Eisenbahnen. I. Erlaß vom 3. April 1860, II. 1973.

Bei Dienstreisen mit Bahnmeister-Wagen, Draisinen, Maschinen und ArbeitSzügen erscheint die Gewährung von Reisekosten neben dm reglementSmäßigm Diätm nicht gerechtfertigt und kann nur insoweit für zulässig erachtet werdm, alS eS sich um Ersatz der Kosten für Zu- und Abgehen handelt.

II. Erlaß vom 18. Lum 1869, II. 9403. Beim Uebergehen von einer Eisenbahn auf die andere können volle Ab- und Zugangs-Gebühren auch dann liquidirt werden, wenn der Beamte zwar nicht nöthig hat, sich beim Uebergange auf einen anderen Bahnhof zu begeben, aber sich auch nicht eines durchgehenden, für beide Bahnen gültige», zur kostmfreim Gepäckbeförde­ rung von der einen Bahn auf die andere berechtigenden BilletS bedimen können. in. Erlaß vom 13. Januar 1874, II. 273.

[Dieser Erlaß ist bereits im Wortlaute auf Seite 275 zum Abdruck gekommen und wird daher dorthin verwiesen.] IV. Erlaß vom 24. Mai 1874, II. 3420.

Die Bedingungen, unter welchen vor Erlaß der Verordnung vom 29. November 1874 die Entschädigung für einen mehrmaligen Zu- und Abgang liquidirt werden durste, sind durch dieselbe als aufgehoben nicht zu betrachten; eS können also auch künftig, wenn Hin- und Rückreise an demselben Tage zurückgelegt werden, ohne daß das Bahngebiet verlassen wird, die Zu- und Abgangskosten nur einmal liquidirt werden. [Wegm der weiteren Anordnungen dieses Erlaffes cfr. den Abdruck desselben ans Seite 276.] Erlaß vom 26. August 1875,

y

betreffend Entschädigung verauslagter

Fuhrkosten in den Städten ßerlitt und Lrerlau. In Erwiderung auf den Bericht vom 15. Mai d. I. — 2038 — bestimme ich im Einverständniffe mit dem Herm Finanz-Minister, auf Grund deS §. 6 des Ge­ setzes, betreffend die Tagegelder und Reisekosten der StaatS-Beamtm vom 24. März 1873, daß den Beamtm der Staats-Eisenbahn-Verwaltung in dm Orten Berlin und Breslau die von ihnen bei Erledigung von Geschäften außerhalb deS Dienftgebäudes verauslagten Fuhrkosten erstattet werden. Zugleich werdm die Ausgaben,

Tagegelder und Reisekosten der technischen Hülfsarbeiter.

288

welche durch die Erstattung derartiger Auslagen in den beiden Vorjahren erwachsen

find, nachträglich genehmigt. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Im Auftrage.

die Königl. Direktion der Mederschlefisch» Märkischen Eisenbahn. (Dm übrigen betheiligten Directionen zur Kmntnißnahme und Beachtung mit­

getheilt.)

Tagegelder und Reisekosten der technischen Hülfsarbeiter. I.

Erlaß vom 16. October 1877, II. 20509.

In Verfolg meines Erlasses vom 8. Juni d. I. — II. 23271 — bestimme

ich hinsichtlich der Annahme und Beschäftigung technischer Hülfsarbeiter bei der Aus-

fühmng von Staats-Eismbahnbauten, sowie der denselben zu gewährenden diätarischen Remunerationen und Reisekosten-Entschädigungen das Nachstehende:

I.

Den bei der Ausführung von Staats-Eisenbahnbauten beschäftigtm technischen

Hülfsarbeitem — mit Ausnahme der in Preußen staatlich geprüften Baumeister und

Bauführer — ist nur in den Fällen die Eigmschast eines Staats-Beamten beizu­ legen, wenn dieselben nicht allein für die Zeit des betreffenden Baues, sondem in

der Absicht danemder Beibehaltung angenommen werden. II.

Die bei der Ausfühmng von StaatS-Eisenbahnbauten beschäftigten tech­

nischm Hülfsarbeiter sind zunächst ausnahmslos nur gegen tageweise bemessene Diäten

anzunehmen.

Nach mindestens dreimonatlicher zufriedenstellender Dienstführung können den in Preußen staatlich geprüften Baumeistern und Bauführem, sowie auch denjenigen

sonstigen technischen Hülfsarbeitem, welche nicht allein für die Zeit deS Baues, son­

dem in der Absicht dauemder Beibehaltung angmommen sind, an Stelle der Tages­ diäten monatweise fixirte Remunerationen bewilligt werden.

Die Diäten und Remunerationen sind von den

bauleitenden Behörden

im

Voraus festzusetzen und dürfen die nachfolgenden pro Tag normirten Sätze nicht übersteigen:

1.

für Abtheilungs-Baumeister.

2. 3.



4. 5.



6.

7.



10,50 JC.

Sections-Baumeister

9

II

Bauführer

6

11

Bau-Assistenten

5,50

II

Zeichner und Bauaufseher

4,50

II

vereidete Feldmeffer

7,50

II

Hülfsfeldmeffer

5,50

II

Tagegelder und Reisekosten der technischen Hülfsarbeiter.

288

welche durch die Erstattung derartiger Auslagen in den beiden Vorjahren erwachsen

find, nachträglich genehmigt. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Im Auftrage.

die Königl. Direktion der Mederschlefisch» Märkischen Eisenbahn. (Dm übrigen betheiligten Directionen zur Kmntnißnahme und Beachtung mit­

getheilt.)

Tagegelder und Reisekosten der technischen Hülfsarbeiter. I.

Erlaß vom 16. October 1877, II. 20509.

In Verfolg meines Erlasses vom 8. Juni d. I. — II. 23271 — bestimme

ich hinsichtlich der Annahme und Beschäftigung technischer Hülfsarbeiter bei der Aus-

fühmng von Staats-Eismbahnbauten, sowie der denselben zu gewährenden diätarischen Remunerationen und Reisekosten-Entschädigungen das Nachstehende:

I.

Den bei der Ausführung von Staats-Eisenbahnbauten beschäftigtm technischen

Hülfsarbeitem — mit Ausnahme der in Preußen staatlich geprüften Baumeister und

Bauführer — ist nur in den Fällen die Eigmschast eines Staats-Beamten beizu­ legen, wenn dieselben nicht allein für die Zeit des betreffenden Baues, sondem in

der Absicht danemder Beibehaltung angenommen werden. II.

Die bei der Ausfühmng von StaatS-Eisenbahnbauten beschäftigten tech­

nischm Hülfsarbeiter sind zunächst ausnahmslos nur gegen tageweise bemessene Diäten

anzunehmen.

Nach mindestens dreimonatlicher zufriedenstellender Dienstführung können den in Preußen staatlich geprüften Baumeistern und Bauführem, sowie auch denjenigen

sonstigen technischen Hülfsarbeitem, welche nicht allein für die Zeit deS Baues, son­

dem in der Absicht dauemder Beibehaltung angmommen sind, an Stelle der Tages­ diäten monatweise fixirte Remunerationen bewilligt werden.

Die Diäten und Remunerationen sind von den

bauleitenden Behörden

im

Voraus festzusetzen und dürfen die nachfolgenden pro Tag normirten Sätze nicht übersteigen:

1.

für Abtheilungs-Baumeister.

2. 3.



4. 5.



6.

7.



10,50 JC.

Sections-Baumeister

9

II

Bauführer

6

11

Bau-Assistenten

5,50

II

Zeichner und Bauaufseher

4,50

II

vereidete Feldmeffer

7,50

II

Hülfsfeldmeffer

5,50

II

Die Bewilligung höherer Sätze bedarf in jedem Falle meiner vorgängig« Genehmigung und ist nur in solchen Fällm ausnahmsweise in Aussicht zu nehmen, wo sie durch die Anforderung an gesteigerte Leistungen, durch besondere mit der Be­ schäftigung verbundene Auslagen, oder allgemeine Theuerung deS Ort- begründet ist.

Hl. Dm bet der Ausführung von Staats« Eismbahnbautm angmommmm technisch« Hülstarbeitem sind in Fällm vorwiegmd auswärtiger Thätigkeit Reise« kosten «Pauschquanta innerhalb der nachstehmdm pro Monat normtrt« Sätze zu ge­ währen, a) bei Vorarbeiten:

1. für Baumeister 2. „ Bauführer.......................................... 3. , vereidete Feldmesser 4. 9 Hülftseldmeffer

90—180 «AL 45— 90 , 30— 90 , 30— 60 ,

b) bei Nmbauteu: 1. für AbtheilungS-Baumeister 2. „ SectionS-Baumeister

120—180 «AL 60—120 „

3. w Bauführer........................................... 30— 60 , 4. „ vereidete Feldmesser 30— 90 , 5. „ Hülftseldmeffer 30— 60 ,; Abtheilungs - Baumeistem, welche eigenes Fuhrwerk zu halt« gmöthigt find, kann ausnahmsweise ein Reisekosten-Pauschquantum biS zum Betrage von 240 M. gewährt werden.

c) Bei Neubauten auf dm im Betriebe befindlichm Strecken sind ReisekostenPauschquanta nach denselben Sätzen wie unter b) zu gewähren, jedoch unter Abzug einer Ermäßigung von 50%. Die für AbtheilungS-Baumeister zugelaffenen Sätze dürfen aber nur solchen Baumeistem bewilligt werden, welche sich in einer längerm dienstlich« Beschäftigung bewährt hab« und mit Functionm betraut find, dse dmjmigm der AbtheilungS-Baumeister bei Neubauten im Wesentlichen gleich kommen. Außer den vorstehend sub a. bis c. aufgeführten, nebm den laufmden Diätm zu zahlmden Pauschal-Entschädigungen sind wettere Vergütungen für Dienstreisen den in Rede stehendm Beamten nicht zu gewähr«. Sofem besondere Umstände die Gewähmng einer höheren als der hiemach zulässigen Enffchädiguug nothwmdig erschein« lasten sollten, oder für einzelne, mit größerem Kostenaufwande verbundene Reisen außerhalb deS Dienstbezirks die Bewilligung einer besonder« Enffchädigung nebm dem Pauschquantum angezeigt erscheint, ist unter specieller Darlegung her dafür sprechenden Gründe in jedem einzelnen Falle an mich zu bericht«. In Urlaubs-, KrankheüS- re. Fällm ist dm gegm TageSdiätm beschäftigt« technischen Hülftarbeüem selbstverständlich ein der Dauer deS Urlaubs re. enffprechmder Thell deS zugebilligten Reisekost«-Pauschquantums zu entziehen. Hiufichüich der« Kosub, StaatSeisenLahneu. 19

Tagegelder und Reisekosten der technischen Hülfsarbeiter.

290

jmigen technischen Hülfsarbeiter, welche monatweise bemessene Remunerationen be­

ziehen, findet dagegen ein ratirlicher Abzug von dem Reisekosten-Pauschquantum nur

dann statt, wmn die Unterbrechung der dienstlichen Beschäftigung — innerhalb Mo­ natsfrist — länger als zehn Tage dauert.

IV.

Ist in Ermangelung vorwiegend auswärtiger Beschäftigung von der Fest­

setzung und Bewilligung

eines Reisekosten-Pauschquantums abgesehen worden, so

können für die Ausführung von Dienstreisen, zu welchen in einzelnen Fälle» beson­ derer Auftrag ertheilt wird, Fuhrkosten-Vergütungen nach den folgenden Sätzen ge­

währt werden: 1. für Baumeister nach den unter I1 und II2 im §. 4 Artikel I der Allerhöchsten Verordnung, betreffend

die Tagegelder und die

Reisekostm

der

Staats-

Beamten vom 15. April 1876 (G.-S. S. 107) bestimmten Sätzen,

2. 3.

für Bauführer nach dm Sätzm unter I1 und II3 1. c. für die übrigen technischen Hülfsarbeiter, boten die Eigenschaft eines Staats-

Beamten beigelegt ist, nach den Sätzen derjenigm Beamtm-Categorke, welcher sie nach Eröffnung des Betriebes voraussichtlich angehören werdm. Außerdem können beim Fortbezug der laufenden Tagesdiäten beziehungsweise

der monatlichm Remuneration für die Reisetage angemessene Zuschüffe bis zum Be­

trage von 6 c4l. pro Tag für Baumeister uud von 3 Berweuduug derselben.

Die Abfertigung de- Reisegepäcks erfolgt auf Gepäckschein nach Formular 6, welcher au- vier mit der gleichm laufenden Nummer versehenm Abschnittm besteht. Diese- Formular wird in Heften geliefert und zwar: a) für Stationen mit geringem Gepäck-Verkehr ohne den Namm der Aufgabeund Empfangstation und nur in einem Hefte. Letztere- ist ohne Unter­ schied de- Local- oder Verband-Verkehr- nach allm Stationm zu bmutzm. (Die einzelnm Scheine sind nach der Anlieferung mit dem Namm der Ver­ sandstation zu bestempeln, der Name der Empfangstatton wird bei der Verwmdung eingeschrieben); b) für die übrigen Stationen in zwei Gattungen: die eine Gattung Gepäck­ hefte — ohne vorgedruckten Namm der Empfang- oder Versand-Statton — ist bestimmt für alle diejenigen Empfangstattonen, nach welchen ein geringer Gepäck-Verkehr besteht, und ist in der ad a angegebenen Weise zu behandeln. Die zweite Gattung von Gepäckheften ist bestimmt für diejenigen EmpfangStattonen, nach welchen ein lebhafterer Gepäckverkehr besteht und wird mit bereits vorgedruckten Namm der Empfangstatton geliefert. ') Nach §. 48 de- Betriebs-Reglements find von der Beförderung auigeschloffen: 1. Alle solche Sachen, di« wegen ihre- Gewichte- oder Umfange», ihrer Form oder sonstigm Eigenschaft nach den Einrichtungen und der Benutzung-weise der Bahn fich zum Trans­

port nicht eignen.

2. Alle postzwangSpflichttgrn Gegenstände, sowie Documente, Edelsteine, echte Perlen und Pretiosen.

3. Alle der Selbstentzündung oder Explosion unterworfenen Gegenstände, z. B. Schießpulver und Schießbaumwolle, Zündschnüre (mit Ausnahme der bedingungsweise zugelaffenm, al»:

Reib» und Streichhölzer (al- Lichtchen, Hölzchen, Schwämmchen), Sicherheit-zünder (Zünd­ schnüre), wenn sie au» einem dünnen dichte» Schlauche bestehen, in deffen Innern «ine

verhältnißmäßig geringe Menge Schießpulver enthalten ist; Buchersche Feuerlöschdosen in

blechernen Hülsen), geloben« Gewehre, Knallsilber, Knallquecksilber, Knallgold, Feuerwerks­ körper, Ppropapier (sogenannte- Düpplerschanzen-Papier), Nitro-Glycerin (Spreng-Oel),

Pikrinsäure Salze (Pikringelb, Anilingelb u. s. w.),

Natronkoke», Patent-Sprengpulver

(Dynamit) und alle Präparate, in deren Mischung sich Phosphor in Substanz befindet,

femer Zündblättchen (amorcea). Wegen der im Uebrigen nur bedingungsweise zum Trans­

port zugelaffmm Gegmstände wird auf da- BetriebS-Reglement selbst verwiesen, da deren Zahl sehr umfangreich ist.

Reisegepäck, Leichen, Fahrzeugen und lebend« Thieren.

323

Diese Gepäckscheinheste sind sogleich nach deren Anlieferung mit dem Namen der Versandstation zu bestempeln, soweit derselbe nicht eingedruckt ist re. — Der Gepäckschein ist in allen vier Abschnitten nach Maßgabe deS Formulars auSzufüllm. Der erste Abschnitt (Stamm) verbleibt in dm Händen deS Gepäck-Expedienten, der zweite (Talon) wird dem Packmeister als Begleitzettel mitgegebm, dm drtttm Ab­ schnitt erhält der Reisende als Legitimation. Die fünf Zettel des vierte» Abschnitts, derm Nummem mit denen der übrigen Abschnitte correspondiren, dimm zur Bezettelung der Gepäckstücke und werdm nach Entfernung etwaiger früherer Bezettelungm oder auf diese selbst aufgeklebt. Wem» mehr alS fünf Gepäckstücke abzufertigen sind, wird dazu der nächstfolgende Gepäck­ schein mit verwendet, jedoch bilden beide Gepäckscheine in diesem Falle nur eine Ab­ fertigungsposition rc. Falls zwischen der Abgangs- und der Bestimmungs-Station verschiedene Routen bestehm, ist die gewählte nebm dem Worte „via“ auf allen vier Abschnitten ein» zutragen.

§. 32. (Betr. Dienststunden).

§. 33. Abfertigung des Gepäcks. Die Abfertigung deS Gepäcks darf — abgesehen von dm Fällm deS §. 30, Absatz 6 und 7 —') nur nach derjenigm Station, auf welche das Fahrbillet oder der betreffende Coupon des Rundreisebillets oder deS Billet-BucheS lautet, erfolgen. Sie geschieht gegen Vorzeigung der betreffenden FahrbilletS, welche der Expedimt zu prüfm und auf der Rückseite mit dem Gepäckstempel abzustempeln hat. Nach dem er sich von der ordnungsmäßigen Beschaffmheit, Verpackung und Stückzahl der Gepäckstücke überzeugt hat, läßt er dieselbm verwiegen und bezetteln, (§. 31), berechnet sodann event, die Fracht und die Zuschläge, füllt sämnttliche Ab­ schnitte deS Gepäckscheins nach Vorschrift deS §. 31 aus und behändigt den Abschnitt 3 deSselbm unter Erhebung der tarifmäßigm Gebühr« dem Reisenden. In den Gepäckscheinen, in welchen ein höherer Wetth oder das Interesse rechtzeitiger Liefemng nicht declarirt ist, hat der Expedient die betreffenden Columnm zu durchstreichen. Correcturen und Rasuren in den Gepäckscheinm sind unzulässig. (Unbrauchbar gewordme Gepäckscheine sind der Controle mit dem nächstfälligm Bericht — §.47 — vorzulegen.) Die Abfertigungsart für Müttärgepäck wird durch daS Reglement für die Beförderung von Truppm rc. bestimmt. Gepäck, welches nach §. 26 deS Betriebs - Reglem. unabgefertigt mitgenommen wird, muß mit dem Namen der Billet-BestimmungSstation bezeichnet werdm. *) Diese lauten: a) In den Personenzügen werden Gepäckstücke aller Art, Hunde und sonstige lleine Thiere in Käfigen, sowie Güter, welche flch zur Beförderung tm Packwagen eignen, auch ohne Lösung von Fahrbillet- zur tarifmäßig« Gepäckftacht auf Gepäckschein nach Maßgabe del tarifarischen Bestimmungen befördert, d) In diesen Fällen ist Talon «nd Garantieschein mit dem vermerk: „ohne DtlletS abgefertigt“ zu versehen.

324

Dienstvorschriften, betreffend dir Abfertigung von

§. 34. (Betr. Zeit der Annahme deS Gepäcks.)

§. 35. Gepäck-QuittungSbuch. Der Gepäck-Expedient der Versandstation hat über die expedirtm Gepäckstücke und sonstigen Transport-Gegenstände, wie solche mit dm einzelnen Bügen zur Beförde­ rung gelangen, zum Nachweis ihres Verbleibs ein Gepäck-QuittungSbuch nach Form. 7 zu führen. In diesem werdm die bei jedem Zuge expedirtm Gepäckstücke und sonst noch nachzuweisendm Transport-Gegenstände nach Bestimmungsstationen zusammmgefaßt, unter Angabe der Nummern, mindestms der Anzahl der Talons und Bezeichnung der sonstigen Transport-Docummte eingetragen und hieraufhin dem Pack­ meister gegen Quittungsleistung überwiesen. Die Quittungsleistung über empfangene Talons zu TranSportfcheinm oder sonstige Beglett-Docummte begreift die Bescheinigung deS richtigen Empfanges der darauf abgefertigtm TranSport-Gegmstände in sich rc. fDie §§.36—40 handeln über die weitere Abfertigung der Gepäckstücke, alö: Uebemahme durch den Packmeister, Empfang deS Reisegepäcks bei Ankunft der Züge, die Gepäck-Ausgabe; ferner über das Verfahren beim Fehlm deS Gepäckscheins') und über nicht eingegangene, herrenlose oder beschädigte Gepäck­ stückes B. Abfertigung der Leichen, Fahrzeuge, lebenden Thiere und derm Begleiter.

§. 41. TranSportscheine und deren Verwendung. Zur Abfertigung der Leichen, Fahrzeuge und lebenden Thiere (einschließlich deren Begleüer) sofern dieselbm auf Transportschein befördert werden, dimm Transport­ scheine nach Formular 9. re. (Bestimmung der Züge zur Beförderung erfolgt durch die Verwaltung). Die Transportscheine, welche mit Ausnahme der Nummerzettel wie die Gepäck­ scheine eingerichtet find, werden wie diese benutzt. rc. (Bezettelunss der einzelnen, auf einem Eisenbahnwagen verladmm Fahrzmge verschiedener Versender mit der Nummer des TranSportscheinS und Bestim­ mungsstation). Im Falle der Declaration höheren Werths oder deS JnteresieS rechtzeitiger Lieferung find die im §. 33, Abs. 3 dieser Jnstrct. gegebenen Vorschriften ebenfalls maßgebend. (Abfertigung erfolgt auf die entfernteste Station, wohin direct expedirt werdm darf.) Die abgefertigten Gegenstände sind in daS Gepäck-QuittungSbuch einzutragen. *) Die Auslieferung deS Gepäcks erfolgt in diesem Falle nur nach Ausweis der Empfangsberechttgung gegen Ausstellung eines Reverses nach vorgeschriebenem Wortlaut.

Reisegepäck, Leichen, Fahrzeugen und lebenden Thieren.

325

§.42. Lape-Utruslliru.

Die zur Verladung der obm bezeichneten Frachtstücke zu benutzenden, der Eisen­ bahn gehörigen Lade-Utensilien und Ausrüstungsstücke aller Art hat die GepäckExpedition von der nächstm Güter-Erpedition zu requirirm. Die Ausfertigung der erforderlichen Begleitscheine und die Kartirung derselben hat diejmige Güter-Erpedition, zu beten Bestand die Utensilien gehören, nach dm bestehenden bezüglichm Bestimumngm vorzunehmm und mit dm Utmfilim der Ge­ päck-Spedition gegen Ouütung zu übergeben. Die Rücksendung der Utensilien und kartirtm Begleitscheine erfolgt von der Empfangsstation direct an die betreffende Güter-Expedüion. §.43.

Besondere Vorschristm bei Leichen-TranSportm rc. Der Transport einer Leiche kann zurückgewiesm werdm, wen» derselbe auf der AuSgangsstation deS Zuges nicht mindestms 6 Stunden, auf einer Zwischmstation nicht mindestmS 12 Stundm vorher angemeldet worden ist. Die Leiche muß in einem Sarg luftdicht eingeschloffen und dieser von einer hölzernen Kiste umgeben sein. Der Transport kann auch im Leichenwagm stattfindm. Der Leiche ist ein Begleiter beizugebm, welcher ein Fahrbillet zu lösm hat. Bei der Aufgabe muß der vorschriftsmäßige Leichenpaß beigebracht werdm, welchm die Eismbahn übernimmt und bei Ablieferung der Leiche zurückstellt. Die tarifmäßigen Transport-Gebühren sind bei der Aufgabe zu entrichtm. Leichen, welche den Universitäten rc. zu anatomffchen Zwecken zugeführt werden, sind nach besonderen Vorschristm abzufertigen. Welche Behörden und Beamten zur Ausstellung von Leichenpäffm befugt sind, ist durch besondere Anordnung bestimmt. [§§. 44 und 45 handeln über die Wagenbestellung — dieselbe hat vom Versender beim Stations-Vorstand zu erfolgen —; evmtuelle CautionSleistung;über Entladung, Desinficirung der Wagen, Prüfung der berechneten Fracht und Aus­ lieferung der abgefertigten bezeichnetm Frachtstücke.)

§. 46. Buchführung, MouatS-Rappurt. Zur Buchung und Verrechnung der in dm Abschnitten A unb B behan­ delten Transporte dient ein fortlaufender MonatS-Rapport, nach Formular 10. Bei der Anlage deffelbm sind die Stationen deS Binnm-VerkehrS in der tartfmäßigm Reihenfolge einzutragen, diejenigen deS directm Verkehrs nach dm bezüglichm besonderm Bestimmungen. Am TageSschluß, d. h. nach Abgang bezw. Ankunft deS letzten ZugeS eines TageS, jedenfalls vor Abgang deS ersten ZugeS des nächstfolgmdm Tages, trägt der Expedient auf Gmnd der in den Gepäck- bezw. TranSporscheinhesten zurückbehaltmm Stämme die abgefertigtm Gepäckstücke, Leichm, Fahrzmge, Pferde und daS andere

Vieh, sowie deren Begleiter — stationSweise summarisch — in den Monats-Rapport ein, ermittelt die Soll-Einnahme für Gepäck-Ueberfracht, sowie für die Leichen, Fahrzeuge, Pferde und ViehtranSporte, die Stand- und Lagegelder, Wiegegelder und verfallene Cautionen, trägt dieselben auf der Rückseite deS Umschlagebogens zum MonatS-Rapport ein und vergleicht den Betrag mit der Ist-Einnahme, wobei etwaige Differenzen sofort aufzuklärm find. Die Abführung dieser Beträge hat an die dazu bestimmte Kasse täglich zu erfolgen. ic. Am MonatSschkiß sind die MonatS-Rapporte aufzurechnen; über die Resuttate ist, und zwar abgesondert für den Binnm- und Verband-Verkehr, eine stationS­ weise Recapitulation nach Form. 11 anzufertigen. Zum 5. jeden Monats find die Monats-Rapporte mit der zugehörigen „Re­ capitulation der Personm-Controle" einzureichen. [§§. 47 biS 49 handeln über die Einsendung der den Reisendm abgenommmm, mit dm zugehörigen, vom Packmeister abzugebmden Talons zusammmzuklebendm Gepäck- und TranSportscheinm an die Personm-Controle; Notatm-Erledigung; Soll-Liste — diese wird von der Personm-Controle avfgestellt und dem Gepäck-Expedientm mitgethellt —, sowie über daS Verhältniß der Gepäckträger zum Gepäck-Expedienten.) Anmerkung d«S BerfafserS.

Die Einnahmen für die Beförderung von Perfonm, Reisegepäck, der Hunde, sowie beisenigen Leichen, Fahrzeuge und lebenden Thiere- nebst Begleitern, welche auf Transportschein

zur Beförderung gelangen, hat die Derkehrs-Controle, Abtheilung L, nach der durch MinisterialRescrtpt vom 26. Juni 1879, II. 6908, IV. 3745 genehmigten, für alle Preußischen Staat-, und

unter StaatS-Derwaltung stehenden Privatbahnen gültigen Instruction zu controlirm, festzustellen

und zur definitiven Verrechnung zu bringen.

Abschnitt IV. Abfertigung der Eil- und Frachtgüter.

§. 51. (Handelt über die dienstlichen Obliegmhestm deS Güter-Expedientm — Hand­ habung deS Expeditionsdienstes bezüglich der Frachtgüter; Verwaltung der GüterKasfe, event. Beaufsichtigung der Kastenführung; Ueberwachung rc. der nachgeordnetm Beamtm und Arbeiter — und sonstige Pflichten.)

§. 62. Annahmefähigkeit im Allgemeinen, Postzwang ic. ic. A. --gehende Hüter. Bei der Einlieferung von Frachtgütem zum Eisenbahn-Transport hat der an­ nehmende Beamte zunächst deren Annahmefähigkeit nach Maßgabe der Bestimmungm deS BetriebS-ReglemmtS §§. 47 und 48') und der für die einzelnen Verkehre dazu

erlassenen zusätzlichen Bestimmungen genau zu prüfen. Hierbei ist noch Folgendezu beachten: Welche Gegenstände in Rücksicht auf den Postzwang von der Beförderung aus­ geschlossen sind (Betriebs-Reglement §.48 I, Nr. 2), ist auS dem Gesetz über daPostwesen deS Deutschen Reiches vom 28. October 1871 (Reichs-Gesetzblatt Nr. 42 und dessen Ergänzungen) zu ersehen'). Zeitweisen obrigkeitlichm Beschränkungm uuterliegen Transporte von Kriegs­ material und — bei Absperrung der Landeögrenzm oder einzelner ialändsscher Be­ zirke gegen Viehseuchen — Vieh-Transporte, sowie die einer Ansteckung auSgesetztea thierischen Stoffe; unter Umständen auch Wild, Fische, Krebse, Holz und andere Gegmstände. rc. Frachtgüter, welche unter Zoll- oder Steuer-Controle stehen, find nur dann auzunehmen, wenn die äußere Beschaffenheit mit dm Angabm in dm Begleitpapierm in Uebereinstimmung steht. Insbesondere ist die Ordnungsmäßigkeit deS Verschlusses — Plombe, Siegel, Vorlageschloß rc. - genau zu prüfen. In Rücksicht auf die Sicherheit des Eifmbahn-Betriebes ist der Transport aller fmergefährlichen, der Selbstmtzündung dder Explosion leicht unterworfmm Gegmstände untersagt. Inwieweit und unter welchm Bedingungm einzelne der Selbstentzündung der Explosion unterworfene Gegmstände zum Transport zugelassm werden, bestimmt daBetriebs-Reglement §. 48 II. A. 1—20. Inwiefern einzelne Gegenstände wegm ihrer äußerm Form, Beschaffenheit, ihres UmfangS oder Gewichts von der Befördemng überhaupt oder doch von den Personenzügm auszuschließen, oder mdlich bedingungsweise zuzulaffm sind, hat der annehmmde Beamte unter Beachtung der Vorschriften der Betriebs-ReglementS §. 48 I, 1 und II. C. und der für die Verladung von Breitem, Bohlen, Langholz, Schienen, Lang­ eisen, Eisenconstmctionen rc., sowie von losem Hm, Stroh, Tabak, Baumrinde rc. gegebenen Vorschriften gleichfalls zu prüfen. Soweit die Tarife die Befördemng außergewöhnlicher Gegenstände von vor­ heriger Vereinbarung deS Transportpreises abhängig machen, hat diese Vereinbarung der Annahme voranzugehen. Der Güter-Expedient hat dergleichm Fälle rechtzeitig zur Entscheidung der vorgesetztm Dimststelle zu bringen. [§§. 53 und 54 handeln des Weiteren über Annahme und Transportfähigkett rücksichtlich der Verpackung sowie über Annahme-Beschränkungm wegm Mangels an Betriebsmitteln rc.)

die Eisenbahn nicht verpflichtet, Gut zum Transport anzunehmen, welche- nicht ordnungsmäßig

oder gar nicht verpackt ist (u. f. w.).

— §. 48 bezeichnet die vom Tran-port entweder ganz (cfr.

Anmerkung zu §. 30), oder bedingungsweise ausgeschlossenen Gegenständ«. ')

Cfr. das nachfolgende Gesetz vom 20. December 1875 (Eisenbahn-Postgesetz) rc.

§.55. Genaue vrzrichuung der Purtrie» nud »es vestinuuuu-SortS. Sowohl der Absmder als der Empfänger eines jede» zur Beförderung anfgegebmm Frachtgutes muß eine bestimmte namentlich bezeichnete Person sein. AIS solche gellm auch HandlnngS-Firmm, Vorstände korporativer Gesellschaften, StaatSund Communal-Behörden rc. Auflieferungen eines nnbenannten oder nicht hinlänglich bezeichneten Absenders sind ebenso unstatthaft, wie unbestimmte Bezeichnung« deS Empfängers, z. B. „an Ordre*, an den Dorzeiger deS Frachtbrief-Duplikats". — Die Aufgabe eine- Frachtguts an die eigene Adresse deS Absender- ist zulässig. Auch der Bestimmungsort der Sendung muß genau bezeichnet sein. Wenn in der Frachtbrief-Adresse mehrere Stationen benannt find, hat der Ab­ smder die eigentliche Bestimmung-ation (Ablieferungsstation) durch Beifügung der Worte: „auSzuliefem auf Station . ..." zu bezeichnen rc. In Betreff derjenigm Güter, welche nach an einer Essevbahn nicht gelegmm Ortm bestimmt sind, wird auf die Bestimmungm unter 6 im §. 5V deS BetriebsReglements verwiesm. Frachssmdungm an zwei oder mehr Adressaten, nach zwei oder mehr BestimmungSstationm oder von zwei oder mehr Versendern mittelst desselbm Frachtbriefes find nicht anzunehmm. §.56. Frachtbrief').

Jede gut Beförderung aufgelieferte Sendung muß nach §. 50 des BetriebsReglements') von dem vorgeschriebenen gedruckten, von der Eisenbahn-Verwaltung ge­ stempelten Frachtbrief begleitet sein. Die Annahme von Frachtbriefm, welche von Den Bestimmungen des BetriebsReglements abweichmde Vorschriften enthalten, sowie von solchm, mit welchm daS Gut vor der Aufgabe zur Eisenbahn durch andere Frachtführer befördert worden, ist durch daS Betriebs-Reglemmt ausdrücklich untersagt; letztere dürfen selbst alS Bei­ lagen zu dm Eismbahn-Frachtbriefm nicht angenommen werden. *)

Durch Erlaß DeS Reichs - Eisenbahnamtes vom 7. Juni 1879 R. E. A. Nr. 6007 sind

die unter Privatverwaltung stehenden Eisenbahnen Deutschlands (excl. Bayerns) veranlaßt, streng

darauf zu halten, daß zur Herstellung der Frachtbrief-Formulare durchweg haltbares Schreibe-

Papier von weißer — bezw. für Ellftachtbriefe dunkelrosa — Farbe verwendet wird.

Selbstver-

stündlich gilt dies in gleicher Weise für die Anfertigung von Frachtbrief-Formularen für eigene

Rechnung, wie für die Abstempelung von Formularen, welche von Privaten gedruckt sind. Dieser Erlaß ist den sämmtlichen Direktionen Der Staats- uttD unter Staats-Verwaltung stehenden Eisenbahnen durch Erlaß DeS Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 22. Juni

1879, L T. 3539 zur Kenntniß und weiteren Veranlaffung wegen gleichmäßiger Beachtung mitgetheilt.

(Eisenb.-Verordn.-Blatt pro 1879 Seite 110.)

») Rach dem Erlaß vom 29. Juli 1879, A T- 4345 (Eisenb. B. Bl. S. 120/1) sind zu

§.50 Nr. 7 deS Betriebs-Reglements vom 11. Mai 1874 Ausführungs-Vorschriften, betreffend die Beschreibung der Güter auf den Frachtbriefen und Angabe § der Gewichte der Sendungen rc. ergangen, auf welche hiermit hingewiesen wird,

Frachtgüter.

A. Abgehende Güter.

329

Frachtbriefe, welche außer dem Firmenstempel deS Aussteller- noch einen andem

Stempel, oder welche eine mit dem Eisenbahn »Transport nicht im Zusammenhang stehende Bemerkung tragen, find zurückzuweisen, soweit nicht feiten- der Verwaltung

bestimmte Bemerkungen als zulässig bezeichnet find. Die mit der Firma der Eisenbahn abgestempeltm Frachtbrief * Formulare werd« käuflich an daS Publicum abgelaflen.

ES ist jedoch auch gestattet, daß einzelne Ver-

smder fich die Formulare selbst drucken lassen und dieselben der Bahnverwaltung zur Abstempelung einreichen.

den von der eigenen Verwaltung abgestempeltm Frachtbriefen find an

Außer

Orten, wo mehrere Eismbahnen mündm, auch solche Frachtbriefe anzunehmm, welche

dm Stempel einer der andem dort einmündmdm Eismbahnm tragen.

Auch auf

Zwischenstationen ist ein Frachtbrief mit dem Stempel einer andem Bahn nicht stets

zurückzuweisen, sondem ausnahmsweise zuzulasten, wenn nach Lage der Verhältnisse eine absichtliche Umgehung der dieSfallsigm Vorschriften nicht anzunehmm ist.

Der

Frachtbrief ist in diesem Fall aber gma« zu prüfen.

Unabgestempelte Frachtbriefe find unbedingt zurückzuweism.

In dem Frachtbrief find Ort und Datum der Ausstellung anzugeben und die Güter nach Zeichm, Nummer, Anzahl, Verpackungsart, Inhalt und Bmttogewicht Der Frachtbrief muß ferner die

der Frachtstücke deutlich und richtig zu bezeichnen. Unterschrift

oder eine gedmckte oder gestempelte Zeichnung deS NammS deS Ab­

senders enthaltm.

Weicht daS Datum deS Frachtbriefs von dem Tag der Anfliefemng erheblich

ab, so hat der Expedient dm Auflieferer zu

bewegen, dasselbe und zwar wie im

Falle jeder andem etwaigen Aenderung unter Beisetzung seiner NammS-Unterschrift zu berichtigm, oder, wenn die Auflieferung nicht durch dm Frachtbrief-AuSsteller

selbst bewirkt wird, den Letztem in Kenntniß

zu

geeigneter Weise von dem Sachverhältniß in

setzm, damü etwaige spätere schwer aufzuklärende Beschwerden ver­

mieden werden.

Die Angaben in den Frachtbrief-Columnen: zusammen

die

im

kaufmännischen Leben

„Zeichen und Nummer" bildm

gebräuchliche

Signatur

der Frachtgüter,

deren Zweck es ist, die Identität eines jeden Frachtstücks möglichst unzweifelhaft fest-

dimm'dazu in der Regel Zahlen, Buchstaben und mathematische

zustellm.

ES

Figuren.

Insbesondere in dem Verkehr deS nicht dem HandelSstand angehörigm

Publicums

hat

der Expedimt

sein Augenmerk

auf eine deutliche und fich leicht

kennzeichnende Signatur zu richten und die Nachholung deS etwa in dieser Beziehung Fehlenden zu veranlaffm.

nicht auSreichmd.

Einfache Striche, Kreuze, Kreise und dgl. sind alS Signatur

Eine vollständige Signatur unverpackter Fracht-Gegmstände ist

durch Etikettirm oder Beschreibm oder auf sonstige einfache, dm Transport nicht

vertheuernde Weise zu verlangen, wenn nach der Beschaffenheit der Transport-Gegen­

stände eine Verwechslung mit andem ähnlichen Frachtstücken zu befürchten ist, wie etwa bei Möbeln, kleinem Quantitäten Eism und Stahl, Flachs, Hanf, Heede, leerm Säcken, Häuten, Blechen, Blei, Dachpappm, leeren Fässern, Schnitter-Geräthm u. dgl. m.

Sämmtliche Stückgüter mit Ausnahme derjenigen, welche überseeisch eingegangen find und nach der zollamtlichen Behandlung bei bot betreffenden Hafen-Stationen zum Weitertransport aufgegeben werden, muffen außerdem, soweit es ihre Beschaffenheit ohne besondere Schwierigkett gestattet, mit der Bezeichnung der Bestimmungsstation in dauerhafter Weise versehen sein. Ist dies seitens der Versender unterlassen, so darf deshalb zwar die Annahme des Guts nicht verweigert »erben, es hat dann aber die Annahmestatton die Signirung gegen Erhebung der tarifmäßigen Gebühren zu vervollständigen. Bei der Ausfüllung der Frachtbrief-Rubrik: „Art der Verpackung" hat der Expedient auf einen möglichst bezeichnenden Ausdruck (Faß, Sack, Korb, Kiste, Kasim, Ballen, Ballon, u. dgl.) hinzuwttkm und die Anwmdung des GesammtbegriffS Kollo nicht zu gestatten. Bei der Inhaltsangabe ist es Pflicht deS Expedienten, daS Publimm in ge­ eigneter Wesse ohne Ausübung eines Zwangs dazu zu veranlaffm, daß es sich der Nommclatur des Eisenbahn-Tarifs, sowett dieselbe ausreicht, bedime, bezw. neben der speciellen Bezeichnung deS Frachtguts dm tarifmäßigen Gattungsnamen vermerke. ES ist ferner Pflicht deS Expedienten, darüber zu wachen, daß in der nächsten Columne deS Frachtbriefs wirklich daS Bmttogewicht der Frachtgüter, d. h. daS Gewicht deS Frachtguts selbst (netto) zusammen mit dem Gewicht der Emballage (tara) angegeben werde. Erfahrungsmäßig wird besonders bei Aufgabe von Salz, Getreide, Mehl, Spiritus u. f. w. hiergegen verstoßen. Der declarirte höhere Werth der Frachtstücke, daS declarirte Interesse an der rechtzeittgen Lieferung derselben, sowie der Betrag der Nachnahme müssen von dem Frachtbrief-AuSsteller an dm dazu bestimmten Stellen des Frachtbriefs deutlich in Buchstabm aufgeschriebm sein. Von dem der Eismbahn nach §. 54 des BetriebsReglements zustehmdm Verlangen auf Specificatton der Nachnahmen hat der Expedimt jedoch nur dann Gebrauch zu machen, wenn begründete Veranlassung zu der Annahme vorliegt, daß dem Eigenthümer des Guts durch die Specificirung Nutzen verschafft wird. Bei Sendungen an Reichs- und Staats-, Civil- und Müttär-Behördm müssen jedoch die Nachnahmen im Frachtbriefe stets specificirt fein. Hat der Versender den Nachnahmebetrag auch auf der Notm-Rubrik deS Frachtbriefs vermerkt, so ist die Uebereinstimmung beider Eintragungen sorgfältig zu prüfen. Frachtbriefe mit abweichmden Angabm find zurückzuweism. Der Name deS Frachtbrief-Empfängers muß dmtlich und so genau angegebm sein, daß VerwechSlungm nicht vorkommm können. Bei einer Handels-Firma genügt beim Bezeichnung; bei Personen, welche dem Handelsstande nicht angehörm, namentlich bei häufig vorkommendm Familiennamen ist auf Beisetzung deS Vornamens und deS Standes, bei Senkungen nach großem Städten auch auf Angabe der Wohnung zu haltm. Jstlauch in diesm Beziehungen die Ausübung eines Zwangs auf den Auflieferer zu vermeiden, so wird eS doch dem Expedienten bei Auseinandersetzung der Absicht, daS Frachtgut möglichst schnell an dm Adreffatm gelangen zu lassen, in der Regel

Frachtgüter.

A. Abgehende Güter.

331

gelingen, den Auflieferer zur Vervollständigung der betreffenben Angaben im Fracht­ brief zu bewegen. Der Auflieferer hat in jedem Fall die Eisenbahn anzugeben, an welcher der BestimmungS-Bahnhof liegt. Soweit dem Absender bei von ihm verlangter AnWendung der directen Tarife überhaupt daS Recht zusteht, den Transportweg zu wählen, hat er denselben in der Regel zu bezeichnen. In beiden Fällen ist demselbm mit dm dem Expedienten zu Gebote stehmdm Materialien, als StationS-Derzeichniß Eisenbahnkartm und Tarifm, an die Hand zu gehm, damit er vor Schadm thunlichst bewahrt werde. Bei der Bezeichnung deS einzuschlagenden Transportwegs find jedmfallS die Knotenpunkte dm JnstradirungS-Vorschriften der bezüglichm Tarife entsprechend, mangels solcher aber so zu bezeichnm, daß auch auf dm ZwischmBahnm Zweifel über die Absicht des Versenders nicht entstehm können. Soweit direkte Verkehre in Betracht kommm, bei dmm Routm-Vorschristm überhaupt nicht oder nur ganz bestimmte Routm-Vorschristm zugelaffm sind, oder soweit durch die vom Versender gewählten Routm-Vorschristm Fracht - Vertheuerungen mtftehm würden, ist der Auflieferer hierauf aufmerksam zu machm. In allm dmjmigm Fällm, zu benot Absender dm Wagen selbst beladm hat, ist darauf zu Hallen, daß die Wagm-Nummer und die WagM-Eigmthümerin im Frachtbriefe angegeben wird, unbeschadet der vom Annahme-Beamtm auSzuäbmdm Prüfung. Die Benutzung der Frachtbriefe zu kalkulatorischen Vermerken beziehungsweise zur Ausrechnung der Fracht, sowie willkürliche Abänderungen der Frachtbriefe, ins­ besondere Durchstreichung und Verwischung der darin enthaltenen Routm-Vorschristm, ist dem Expedienten ausdrücklich untersagt. Vom Publimm corrigirte Frachtbriefe sind überhaupt nicht oder nur nach An­ erkennung der Correctur seitens der Absender anzunehmm; von anderm Bahnen übernommene Frachtbriefe sind ebenfalls einer sorgfältigen Prüfung zu unterwerfen; hierbei wahrgenommene Correctnrm müssen sowohl auf dem Frachtbriefe alS in sonst üblicher Weise eonstatirt werden.

§. 57. vahusettige Frachtbrief-Ausfertigimg.

Auf Antrag deS Auflieferers ist die Ausstellung des Frachtbriefs und daS Signirm der Frachtstücke gegen Erhebung der tarifmäßigm Gebühren durch die Güter-Expedition auszuführen. Der bahnseitig ausgefertigte Frachtbrief ist durch dm Auflieferer mit Namens-Unterschrift zu vollziehm, bezw. bei SchreibeuSuykünde zu unterkreuzm, wonächst die Handzeichen von einer brüten Person zu beschei­ nigen find. Die Unterzeichnung deS Frachtbriefes mit der Firma der GAer- Expe­ dition oder mit dem Namen eines Bedienstetm derselbm ist unzulässig, auch ist eS nicht gestattet, die Ausstellung des Frachtbriefs als Privatperson zu übernehmen, rc. [§§. 58 und 59 handeln über Feststellung deS Gewichts und der Stückzahl — Stückgüter sind bei der Annahme stets nachzuwiegen —, und Erklärung des Absm-

Dienstvorschriften, betreffend die Abfertigung der Eil- und

332

ders über Fehlen oder mangelhaften Zustand der Verpackung').

Diese Erklärung

kann auch in einem Gmeral-Revers abgegeben werden, auf welchen dann in

jedem Frachtbriefe in folgendem Wortlaut Bezug zu nehmen ist: „Mit Bezug unverpackt (oder mangelhaft verpackt)

auf meinen Gmeral-Revers vom

aufgeliefert."

Der General-Revers ist nach vorgeschriebenem Schema auszu-

fertigm.) §. 60. Zollpapiere.

Nach §. 51 des Betriebs - Reglements ist der Absmder von Gütern, welche vor der Abliefemng

an den Empfänger einer zoll-

oder steueramtlichen Behandlung

unterliegen, verpflichtet, die Eisenbahn in den Besitz der dazu erforderlichen Begleit­ papiere bei Uebergabe des Frachtbriefes zu setzen und die Begleitpapiere auch im

Frachtbriefe zu verzeichnen.

Der annehmende Beamte hat darauf zu haltm, daß die Zoll- und Stmer-

papiere in dem Frachtbrief, und zwar in der dafür bestimmtm letzten Rubrik, so genau bezeichnet werden, daß die Identität derselbm unzweifelhaft ist. rc.

Mit dm

Vorschristm über Behandlung von zoll- und steuerpflichtigen Gütem hat der Expedimt sich aufs Genaueste vertraut zu machen, insbesondere mit dem Vereins-Zoll­

gesetz vom 1. Juli 1869, dem Regulativ, die zollamtliche Behandlung des Güter­ und Effecten-Transports auf den Eisenbahnen betreffmd, sowie mit dem Begleit­ schein- und Niederlage-Regulativ.

[§§. 61—63 handeln über Wagmbedarf; die Pflicht des Absenders zur

Verladung, die Gestellung von Eisenbahnwagm zur Selbstverladung; die Ueber­

einstimmung

des Frachtbriefes mit dem Frachtgut nach Inhalt und Gewicht.

Berechnung der Conventionalstrafm.j

§. 64. Uebernahme und Uebergabe im Verkehr mit Anschluß-Bahnen.

Bezüglich der Annahme der Frachtgüter von Anschluß-Bahnm und der Ueber­ gabe der Frachtgüter an die Anschluß-Bahnen sind die Bestimmungen des „Regle-

mmts für die Uebergangsstationen" nebst AuSsühmngsbestimmungm und, soweit mit

dm Nachbar-Bahnen Special-Vereinbarungen bestehen, auch diese zu beachten.

Wenn auf einer Station mehrere Bahnen mündm, welche eine gemeinschaftliche Expedition besitzen, so erfolgt die Uebemahme der auf der einen Bahn ankommenden, für die andere Bahn bestimmten Güter nicht von Expedition zu Expedition, sondem

von dem Packmeister durch die Expedition in der für den Local-Verkehr der über­ nehmenden Verwaltung oder durch etwaige besondere Vereinbarung bestimmten Art. rc. *) Diese Erklärung (Revers) ist nach dem im §. 47 deS Betriebs - Reglements, Anlage A.

vorgeschriebenen Schema besonders ansznfertigen und ihr Vorhandensein auf dem Frachtbriefe durch den von dem Absender zu vollziehenden Vermerk: „unverpackt (mangelhaft verpackt) laut be­ sonderer „Erklärung" zu §. 47 des Betriebs-Reglements" zu bescheinigen.

Frachtgüter.

A. Abgehende Güter.

333

§. 65. Zeit ax> Ort der Giter-Luuahmr. QgtttaegSttißMXg re.

Die von der Verwaltung festgesetztm ExpeditiouSzeitm werdm durch AuShang zur Kmntniß deS Publimm» gebracht,

rc.

Verlangte Bescheinigungen der Uebergabe werdm nach §. 50 deS Betriebs-ReglemmtS durch Vollziehung eine- Frachtbrief-Duplikat- au-gestellt, zu welchem Zweck Verfmder zwei gleichlautmde Exemplare deS Frachtbriefs einzureichm hat'), rc. — Da» Frachtbrief- Duplikat ist in gleicher Weise wie da» Original mit dem Einlieferung»«

Stempel und dem GewichtS-Stempel zu versehm. Inwieweit sogenannte Collectiv-Duplicat-Frachtbriefe,

d. h. solche Duplikat-

Frachtbriefe, welche mehrere an einem Tage, an einm oder verschiedene Adressatm

gerichtete Smdungen enthalten, zur Abstempelung zugelaffm werdm könnm, bleibt specieller Verfügung der Verwaltung vorbehaltm. Dem Absender kann auch Quittung über daS von ihm selbst oder seinm Leuten

ausgegebme Gut in einem sogenannten Bescheinigungs - Buche nach Formular 13, sofern derartige Bücher zugelaffm find, ertheilt werdm.

rc.

In Betreff der Bescheinigung über die Annahme von Frachtgütem, welche von einer anbern Eisenbahn übergeben werden, wird auf da» Reglemmt für die Ueber»

gangSstation verwiesm.

(Siehe auch §. 64.)

§. 66.

Abstempelung beS Frachtbriefes. Nach vollständiger Auflieferung der zu einem Frachtbrief gehörigm Transport-

Gegenstände ist in Gemäßheit deS §. 49 de» Betrieb» - Reglement» zum Zeichm der

Annahme seitens der Expedition der zu diesem Zweck besonders gelieferte ExpeditionS­ Stempel auf dm Frachtbrief an der hierfür bestimmten Stelle ohne Verzug aufzu­

drücken. rc.

[§§. 67—69 handeln über Bezettelung, Bezeichnung und Ablagemng der

zum Transport angenommenen Stückgüter; über die Verladung, dm Verschluß und Plombirung der SBagen.]

§. 70.

Frankaturen unb Frankatur-Rate». Die Fracht muß von dem Absmdrr bei der Annahme de» Guts und vor Ab­ schluß deS Frachtvertrags bezahlt werdm, sobald Francaturzwang in Frage kommt

oder der Frachtbrief die frankirte Zusendung an dm Adreffatm vorschreibt.

(Siehe

§. 71.) Zu diesem Zweck ist in allen Fällen, wo zwischen Versand- und Bestimmung»-

station eine direkte Tarifirung besteht, sofortige genaue Berechnung und Erhebung

*) DaS eine Exemplar wird mit .Duplikat" bezeichnet und mit der NamenSunterschrist de»

Expedienten versehrn, da» jweite aber mit der Bezeichnung »Duplikat ertheilt", versehen.

der Fracht vorzunehmen. Beim Mangel direkter Verkehrsbeziehungen und falls auch auf andere Weise eine genaue Berechnung der Fracht bis zur Bestimmungs­ station nicht mit aller Sicherheit zu ermöglichen ist, hat Versender dagegen bei der Anlieferung des Guts den ungefähren Frachtbetrag zu zahlen, besten Berechnung auf Grund der in den Expeditionen vorhandenm Hülfsmittel, insbesondere mit Rücksicht auf die Länge deS zurückzulegenden Weges, die Klassifikation deS Guts und etwaige Unterwegs»Ueberführungen zu erfolgen hat. Der so annähemd berechnete Betrag der Frankatur wird aber seitens der Ex­ pedition nicht als solche, sondem vorerst als Depositum und demnächst definitiv als zur Einziehung überwiesene Empfangsstacht verrechnet. Ueber diese Frankatur-De­ positen sind entweder besondere Quittungen auszustellen, oder aber die DuplicatFrachtbriefe zu diesem Zweck zu verwenden. Absender, denen Frachtcredrit gewährt ist, find von Erlegung des Depositums stet, doch ist auf deren Conto der ungefähre Frachtbetrag seillich zu vermerken und bei Bemessung ihrer Schuld mit anzurechnen. Allen derarügm Sendungen sind Francaürr-Noten nach Formular 14 beizu­ geben und in der Frachtkarte Col. Bemerkungen zu notiren, auch ist in der Note der etwa deponirte Betrag an der dazu bestimmten Stelle nachrichüich einzutragen. Kartirung auf der Versandstatton erfolgt in der Weise, daß die Sendung als unstankirte behandelt, also die Fracht in Ueberweisung gestellt und die KarttrungSstation hiermit belastet wird. Weiterkartirung aus der oder den UmkartirungSstattonen bis zur Bestimmungsstation wird in gleicher Weise bewirkt, und die bis zur jedesmaligen Umkartirungsstelle erwachsme Fracht alS Vorfracht ohne Pro­ visions-Berechnung per Nachnahme in Rechnung gestellt. Die EmpfangS-Statton, welcher sämmtliche Frachten für die ganze Transport­ strecke zur Erhebung überwiesen sind, liefert das Gut dem Empfänger franco Fracht auS und macht sich dadmch bezahlt, daß sie den laut Francatumote ausgelaufenen Frachtbetrag auf demselben Wege, welchen das Gut zurückgelegt hat, und zwar als Nachnahme in Ueberweisung ohne Provisionsberechnung zurückkarürt. Unter dem Worte „franco" auf dem Frachtbriefe ist also nur „franco Fracht" zu verstehen. ES werden daher alle sonstigen Kosten bezw. Neben-Gebühren, soweit beten Frankirung nicht ebenfalls durch ausdrückliche Vorschrift auf dem Frachtbriefe verlangt »erben ist, oder nicht geschehen konnte, vom Empfänger eingezogen, ohne Unterschied, ob die Sendung mit Francaturnote oder direkt franco expedirt ist. UebrigenS wird durch die Francirung der Eismbahn nicht das Recht benommen, den etwa vorn Absender zu wenig erhobenen Frachtbetrag vorn Empfänger oder Absender einzuziehen und die Güter zurückzuhalten, bis der nachzuzahlende Betrag erlegt ist. Die Versand-Expeditton rechnet nach Empfang der Francatumote mit dem Absender entweder durch Nacherhebung der zu wenig erhobenen oder durch Rück­ zahlung der zu viel deponirten Beträge unter gegenseitiger Quittungsleistung ab. (Wegen Buchung und Verrechnung der Francatur-Depositen und der Disferenzen gegen die wirklich erwachsenen Frachtbettäge gelten die im §. 103 gegebenen Vorschriften.)

Frachtgüter. A. Abgehende Güter.

335

§. 71.

Fraucat»rz»a»g.

Die Frachtgelder werden bei der Aufgabe der Güter berichtigt oder auf dm Empfänger zur Zahlung angewiesm; ob daS Eine oder daS Andere im einzelnm Falle geschieht, hängt lediglich von der Bestimmung deS Absenders ab, soweit e- sich nicht um Transporte handelt, bei welchm der Francaturzwang in Krage kommt, d. h. die Verpflichtung, die für dm Transport bis zur Bestimmungsstation erwachsende Fracht gleich bei Auflieferung zu bezahlen. Eine solche Verpflichtung besteht: 1) für die Artikel: EiS, Hefe, Seeschalthiere, frische Fische aller Art, Krebse, frisches Gemüse, frisches Fleisch, Wlldpret. geschlachtetes Geflügel, lebmde Pflanzen, gebrauchte leere Kisten, Körbe, Ballons in Körben, sowie Kartoffeln und frisches Obst; für letztere beiden Artikel währmd der Monate October bis einschließlich April — unbedingt. 2) event, auch für noch andere Güter, welche nach dem Ermeffen der anuehmmdm Bahn dem schnellen Verderbm unterliegen oder die Fracht nicht sicher deck«. (Ausnahmen werdm von der Verwaltung genehmigt, von anderm Bahnm unfrankirt zur Beförderung zugelafsene Artikel dieser Art dürfen von der aachfolgendm Verwaltung nicht zurückgewiesen werden, rc.) §. 72.

Nachnahme« «eb Provisionen.

Unter Nachnahmen im engeren Sinne dieses §. werden alle Geldbeträge verstanden, mit welchen Güter bei der Annahme auf der Versandstation nach Maßgabe der Angaben im Frachtbrief durch dm Absender belastet und welche durch die Empfangs­ station von dem Empfänger bei Auslieferung des Guts für dm Absmder einzu­ ziehen sind. Eisenbahnseilig nachgenommene Beträge, Auslagen, Zölle, Gebührm für Nebenleistungen und dergleichen erfahren zwar zumeist die gleiche BerechnungSweise wie Nachnahmen, werdm auch bei der Kaffen- und Buchführung zum Theil so genannt, sind theilweise, gleich jenen, auch provisionspflichtig, gelten aber im Sinne dieses Paragraphen gegenüber nicht als Nachnahmm, sondem als Vorfrachten bezw. Auslagen oder Nebenerhebungen der Eismbahnen selbst. Die eigentliche Nachnahme im Sinne dieses Paragraphen bezweckt zu Gunsten deS Absenders eine gänzliche oder theilweise Deckung entweder für Auslagen und Mühewaltungm deS Absenders bezw. Auflieferers (Spesm- Nachnahme), oder für bett Werth deS Guts (Vorschüsse) — §. 54, Abs. 1 und 2 deS BetriebS-ReglementS. Vorschüsse dürfen hiernach, wenn dieselben nach dem Ermessm deS expedirmden Beamten durch den Werth des Guts sicher gestellt werdm, überhaupt nm bis zur Höhe von 300 Mark auf eine Sendung zugelassen werden. Alle Nachnahmen, welche 150 M. und darüber betragen, sowie alle Nachnahmm auf Güter, welche dem Francaturzwang unterliegen, deSgleichm alle Nachnahmm auf

„bahnhoflagemd" gestellte Güter, sowie endlich alle Nachnahmen im Verkehr mit avßerdentschen Bahnen (fofeut die etwaigen besondern Reglements nichts anderes enthalt«) und endlich die im internationalen Verkehr als „remboursements“ be­ zeichneten Beträge dürfen auf der Versandstation dem Absender erst auSgezahlt werden, wenn eine positive Anzeige darüber Vorhand« ist, daß auf der Empfang­ station unter Abnahme des Guts die Zahlung der darauf lastenden Fracht und Nachnahme erfolgt ist. Zum Zeichen «nd zur Ermöglichung der Auszahlung muß deshalb über alle derartig« Sendung« stets ein Nachnahme-Begleitschein nach Formular 15 auSgefertigt und dem Frachtbrief beigelegt, sowie daß dieS gescheh«, in der Frachtkarte vermerkt werden. Erst die von der Bestimmungsstation bewirkte Rücksendung dieses auSgesertigtm Nachnahme-Begleitscheins ermächtigt die Versandstation zur AuSzahlung der Nachnahme. Als Bescheinigung der Versandstation darüber, daß der Absender ein Frachtgut durch den Frachtbrief mit einer Nachnahme belegt hat, dient in der Regel der abgestempelte Frachtbrief oder die anderweitig gestattete Form der Bescheinigung über Aufgabe von Güte« (§. 65); jedoch müssen auf Verlangen der Absender bei der Anlieferung zu diesem Zwecke auch besondere Nachnahmescheine (d. h. also Bescheinigung« darüber, daß und welche Nachnahme der Absender uachgmommm hat), nach Formular 16 und zwar gebührenfrei ertheilt werd«, falls nicht die Nachnahme gleich auSgezahlt wird. In diesen ist der Tag der Auszahlung der Nachnahmen dmch Ausfüllung der dafür bestimmten Stelle nur in den Fäll« zu bezeichn«, in welchen den Sendungen nach obigen Bestimmung« NachnahmeBegleitscheine nicht beigegeben werden und richtet sich die Angabe deS AuSzahlungStageS nach dm auS §. 73 ersichtlichen Vorschriften. In dmjenigm Fällen dagegen, in welch« den Sendung« Nachnahme-Begleitscheine beigegeben werd« mästen, ist ein bestimmter Tag der Auszahlung auf den Nachnahmescheinen nicht anzugeben, vielmehr find an der betreffenden Stelle der letztem statt des Datums die Worte: „gemäß den Bestimmungen des BetriebS-ReglemmtS" zu vermerken. Die Güter-Expeditionen haben bei bm Spediteuren und großem regelmäßigen Versmdem möglichst darauf hinzuwirken, daß dieselben auf Ertheilung specieller Nachnahmeschetne verzichten. In diesem Falle soll es zulässig fein, daß die ge­ nannt« Versmder über ihre Nachnahmen besondere Gegmbücher zur Controle und Bescheinigung anlegm, welche bei Aufliefemng der Güter in der Expedition vorge­ wiesen und in bett« durch Abstempelung oder Bescheinigung die Richtigkeit der darin verzeichnet« Nachnahmen anerkannt wird. Es ist jedoch darauf zu halten, daß auS diesen Nachnahme-BescheinigungSbüchem der Absender genügend hervorgeht, wie die darin angebrachte Bescheinigung der Versandstation nur diesem Zwecke dient. Für die Nachnahmen der Absender, gleichwie für alle andem Nachnahmen, die durch baare Auslagen der Versand-Expedition entstehen, wird die im Tarif bestimmte Provision erhob«. Bei Umkartimng darf dagegm für die auf dem Gut haftmden Vorfrachtm, ob solche auch zufällig die gleiche kastenmäßige Behandlung und Ver­ rechnung wie Nachnahmm erfahren, Provision nur dann berechnet werden, wmn eS

sich um einen Weitertransport des Guts seitens de- Adressat« mittelst eine- neuen Frachtbriefs handelt. Von Beträgen, welche im Interesse der Verwaltung selbst und ohne gehabte baare AnSlagm zur Erhebung gelangen, z. B. Ladegebühren, Wegegelder und bergt im Tarif vorgesehene Gebühren für Nebmleistnngm darf ebenso wenig Provision berechnet werden, wie von den Rollgeldem der bahnamtlich verpflichtet« Rollfnhr-Unternehmer. Nur mit Zustimmung deS Absenders bezw. der Versandstatton dürfen Güter, auf denen Nachnahmen lasten, von der eigentlichm Empfangstation, ohne vorher Zahlung empfangen zu haben bezw. ohne Aufgabe eines neuen Frachtbriefs weiter gesandt werden. Sm Fall auf der Bestimmungsstation eines mit Nachnahme be­ lasteten Guts die Annahme deS letzten» verweigert wird, ist sofort nach ben nahem Bestimmungen deS §. 89 zu verfahren. Will der Absender eines mit Nachnahme belasteten Guts nach eingetretener Beförderung desselben die Zurückziehung der Nachnahme bewirken, so hat er dies der Absendestatton schriftlich zu erklärm, worauf dieselbe die Empfangstatton und, falls nicht direct, sondern auf eine Vorstatton kartirt worden ist, auch diese schriftlich von der Zurückziehung der Nachnahme benachrichtigt und ben Betrag der­ selben auf sich zurückrechnen läßt, letzteres ohne abermals Provision zu berechn«. Während deS Eisenbahn-Transports selbst etwa unterwegs erwachsmde baare AnSlagm, welche von der betreffenbm Unterwegsstation stets in die Krachtbnefnote einzutragen sind, unterliegm der ProvisionSpflichttgkett wie andere Nachnahmen der Versandstation. Wegen Verrechnung derarttger UnterwegSnachnahmm, welche nicht zugleich mit einer Umkarttrung zusammenfallm, wird Folgendes bestimmt: Steht die Unterwegsstatton, auf welcher solche Kosten erwachsen, mit der Empfangstation des Guts im Kartenwechsel, so muß zur Verrechnung der ge­ habten Verläge als Nachnahme der von der Versand- resp. Kartirungs-Station anSgeferttgten Frachtkarte von der bezüglichen Unterwegsstatton eine wettere specielle Karte, in welcher die Nachnahmm zu Gunsten der Unterwegsstatton auf die empfangende Kartirungsstation des Frachtguts zur Verrechnung gelangt, ausgeferttgt und letztere als Belag und Anlage mit geeignetem Vermerk beigesügt werden. Sn der Originalkarte ist stets ein entsprechender Vermerk behufs Sicherstellung der Ein­ ziehung zu machm. Steht die Unterwegsstatton mit der Empfangstation nicht im btred« Kartenwechsel, so hat sie in die daS Gut beglettmde Frachttarte unb in die Fracht­ briefnote einm kurzen Vermerk über die gehabten Verläge und die Vorstatton, auf welche dieselben nachgenommen wordm sind, an geeigneter Stelle zu machm. Die Einhebung der der Unterwegsstatton gebührmden Verläge erfolgt mittelst einer be­ sonders anzufertigenden Frachttarte. Letztere ist auf diejenige Station auszustellen, welche in der Transportrichtung der Unterwegsstatton zunächst liegt und thassächlich oder doch voranSsichttich mit derjenigm Statton in directem Verkehr steht, auf welche die Frachttarte deS Guts lautet. DaS Gut ist mit der Originalkarte ohne Aufmthall weiter zu smdm. Kosub, StaatSeismba-ueu.

Ist im ausnahmsweise» Fall bei Entstehung einer UnterwegSnachnahme die Originalkarte mit dem Gut oder einem Theil desselben inzwischen weitergegangeu, ohne daß die ebm vorgeschriebene Verrechnung erfolgen konnte, so ist die Nachnahme unter Anfertigung einer besonderen Karte der Empfang- bezw. Kartirungs- Station in gleicher Weise zu verrechnen, wie dies obm bestimmt wurde, eS ist dann aber der neuen Karte ein dm Sachverhalt erläutemdeS Schreiben beizugeben. §. 73. Auszahlung der Nachnahmen.

Die Auszahlung der Nachnahmen an dm Abfmder erfolgt durch die Versand­ station. Alle Nachnahmen unter 150 M., sowie die im intematioualen Verkehr nicht als „rembouraemente“ bezeichneten Beträge werden, wenn der Transport deS Guts stch nur über drei dem Verein dmtfcher Eismbahn-Verwaltungm angchörigm Bahnen bewegt hat, nach Ablauf von 14 Tagm vom Expeditionstage ab, letztem nicht mit eingeschloffm, wenn der Transport dagegm sich über mehr als drei zum Verein deutscher Eisenbahn-Verwaltungen gehörige Bahnm bewegt hat, nach 3 Wochen an dm Aufgeber auSgezahlt, sofern innerhalb dieser Frist von der Empfangstation keine Auzeige der Nicht-Abnahme deS Guts eingegangm ist. Hat eine solche Anzeige stattgefunden, so unterbleibt die Auszahlung der Nachnahme, bis die Empfangstation die ordmmgSmäßige Erledigung des früheren Anstands meldet. Im Verkehr nach und von Oesterreich werden Spesen-Nachnahmen jeglichen Betrags (also auch unter 150 M.) dem Aufgeber erst dann auSgezahlt, wenn der Eingang derselben von der Empfangstation der Versandstation mittelst deS zurückkartirten Nachnahme-Begleitscheins avifirt worden ist. Im Verkehr nach Rußland geschieht die Auszahlung aller Nachnahmen, welche 150 M. und darüber betragm, desgleichen aller Nachnahmen auf bahnhoflagemd gestellte Güter erst dann, wenn die Aufgabestation von der Empfangstation die Anzeige über die erfolgte Ausgleichung der Nachnahmm von Seiten des Empfängers erhaltm hat, die der übrigm Nachnahmen erfolgt, falls nicht schon früher Anzeige über die bewirkte Zahlung eingegangm oder von der Empfangstation kein Einspmch erhoben ist: a) hinsichtlich der Güter, deren Transport auf einer mssischen Verbandstation endet, nach Ablauf von 6 Wochen, vom Tag der Expedition an gerechnet; b) hinsichtlich der Güter, welche nach Nichtverbandstationen bestimmt find bezw. über eine Verbandstation hinausgehen, nach Ablauf von 8 Wochm vom Tage der Spedition an gerechnet. ES ist nach Möglichkeit dahin zu wirken, daß die fälligen Nachnahmebeträge von dm EmpfangSberechtigtm rechtzeitig abgehoben werdm. Ueber die Avifirung und Auszahlung der Nachnahmen gelten die bei jeder Bahn bestehenden befoudem Bestimmungm. Zieht der Absender Nachnahmen auf bereits abgesandte Güter ganz oder zum

Theil zurück, so ist der Empfangstation hiervon Mittheilung zu machen. Diese liefert daS Gut, nachdem auf dem Frachtbrief der erlassene Nachaahmebetrag, jedoch nicht die tarifmäßige Provision, abgesetzt ist, auS und entlastet sich dadurch, daß sie den Betrag der zurückgezogenen Nachnahme auf die Abgangstation ohne Berechnung einer Provision als Nachnahme zurückkartirt. Die Abgangstation vermerkt in dem Nachnahmebuch, daß die Nachnahme bezw. wie viel von derselben zurückgezogen ist, und zahlt dem Absender nur den etwa noch verbleibenden Rest gegen Quittung. Ueber nicht gezahlte Beträge ist die Correspondenz an QmttungSstelle aufzubewahren. Die Provision wird für dm vollm Nachnahmebetrag erhobm. Die als Nachnahmm erfcheivendm Borftachtm der Anfchlvßbahnm gehm weder unter Nachnahme-Begleitschein, noch ist ihre Auszahlung an bestimmte Fristm gebunden, sie sind vielmehr sofort bei Uebergabe deS Frachtguts auSzuzahlm, insofern nicht die betreffenden Berwaltungm über die gegmseittge Begleichung chrer Borftachtm besondere Abkommm getroffen haben.

§. 74. Frachtberech«u»g «ab Sortinmg. Die Aufstellung der Note im Frachtbrief erfolgt nach dm Bestimmungm deS Tarifs, wobei zuerst die aufgegebene Nachnahme in die Note zu übertragm und die Provision dafür auszuwersm ist. Demnächst wird die eigentliche Fracht unter Angabe deS Einheitsfrachtsatzes und bei denjmigen Smdungm, welche nach Achse oder Kilometern berechnet werden, unter Angabe der Kilometer nebst den Zuschlägen für höhere Werthsdeclaratton und für daS declarirte Interesse der rechtzettigen Lieferung zu berechnen. Zuletzt sind die etwa zur Erhebung kommenden NebmGebührm, wie Stand- und Lagergelder, Conventtonalstrafen, Signir- und 93er» wiege-Gebühr auszuwersm. Die Eintragung ftankirter Geldbeträge geschieht in der Columne links, die Eintragung unfrankitter Beträge (überwiesener Fracht) in der Columne rechts der Note. ES ist Pflicht des Expedienten, dafür zu sorgen, daß die Note deS Fracht­ briefs sowohl die bei Frankimng erhobenen, als auch die sämmtlichen vom Empfänger einzuziehenden Beträge deutlich und vollständig nachweist. Die Frachtberechnung erfolgt für die Bahnstrecke von der Auflieferungsstatton bis zu derjmigm Station, auf welche das Gut verrechnet wird (Kartmschlußstatton). Liegt die BestimmungSstatton im Gebiet der Verwaltung der Anlieferung­ statton, so wird auf sie unmittelbar karttrt; liegt sie im Gebiet einer andem Ver­ waltung, so regett sich die Karttrung nach den bestehmdm Dereinbarungm unb Ein­ richtungen für den direkten Verkehr. Welche Station als Kartmschlußstatton zu wählen, ist von dm localen Ver­ hältnissen abhängig und wird durch specielle Verfügung geregelt; alS Gmndsatz gilt hierbei, daß die Anwendung vorhandener direkter Tarife stets stattfinden muß, und daß in deren Ermangelung auf die weitgelegenste mit direkten Tarifen ausgerüstete Vorstation abzuferttgen ist.

Dienstvorschriften, betreffend die Abfertigung der Eil- und

340

Francatmen für einen bestimmten Theil der Transportstrecke sind nvr zulässig,

wenn die Station, bis zu welcher das Gut franco befördert werben soll, eine der im Tarif genannten, auf der Transportroute belegenen Stationen ist.

Es ist aber

auch gestattet, auf die Fracht einen beliebigen Theil als Francatur anzuzahlen.

Einen Einfluß auf die Kartirung haben solche Theilfrancaturen nicht.

Bei der Wahl des Wegs hat der kartirende Beamte den diesfallsigen Dispo­ sitionen des Absenders auf dem Frachtbrief zu folgen,

falls solche aber fehlen oder

unvollständig sein sollten, stets den Weg zu wählen, welcher dem Publicum der vortheilhasteste ist, ohne Rücksicht auf das höhere oder geringere Interesse der eigenen

Verwaltung; nur in dm Fällen der Gleichstellung zweier Bahnstrecken in den Fracht­

sätzen hat dies den Ausschlag zu geben.

Für genaue Uebereinstimmung der Kartimng

und Verladung hat der Ecpedient zu sorgen. Frachtgüter, welche zur Umkartirung gelangen, sind von der Umkartirungsstation

im Allgemeinen

ebenso zu behandeln, wie Güter, welche zum Bahntransport nm

aufgeliefert werden; die bis dahin entstandene Belastung des Frachtguts mit Fracht

und anderen bahnamllichm Erhebungen einschließlich der Nachnahmm des Absenders erscheint als Nachnahme.

Nachdem auf den Frachtbriefen die nach Vorstehendem auszuwerfenden Beträge

verzeichnet sind, erfolgt die Kartirung derselben aus Form. 17 soweit nicht für einen

Verbandverkehr ein anderes Formular vorgeschrieben ist.

Zu jedem Zug find nach

jeder einzelnen Station besondere Karten für Eilgüter, Einzeln-Frachtgüter, Ladungm,

Dienstgüter nnd Viehsendnngen anzufertigen.

Für Ladungen wird zu jedem einzelnm Wagen eine besondere Karte ausgestellt,

sofern nicht für einzelne Fälle Ausnahmen angeordnet sind.

Eilgüter dürfm niemals

mit Frachtgütem, Güter, welche einer zoll- oder stmeramtlichen Behandlung unter­ liegen, niemals mit Gütern des freien Verkehrs, bedingungsweise znm Transport zu­

gelassene Güter niemals mit andern zusammenkartirt werden, es sei denn, daß die­

selben auf einen Frachtbrief aufgeliefert werden dürfen.

Welche sonstigen getrennten

Kartirungen vorzunehmen sind, namentlich in Rücksicht auf Stationen, wo mehrere

Bahnen

abgehen,

auf Umladeverhältnifle,

auf Platzverhältnisse und

dergleichen,

ergeben die bezüglichen besondem Bestimmungen.

Wenn bei

der Zollabfertigung im Ansageverfahren,

Frachtbrief unter Zollverschluß setzt,

welche das Gut wie den

die Kartirung auf eine vor dem Amt, wohin

das Gut angesagt ist, gelegene Station lautet, mithin unterwegs Umkartirung (De-

kartirnng und Weiterkartirung) stattfindet, so hat diejenige Expedition, wo der ZollVerschluß eintritt, von dem Frachtbrief eine mit „Duplikat" zu bezeichnende correcte

Abschrift zu fertigen oder fich vom Absender geben zu lasten und diese der Kartirung beizufügen, damit auf Grund derselben die Umkartirung bewirkt werden kann.

Die

Expedition am Ort des Amts, auf das angesagt ist, welche also dm Original-

Frachtbrief von

der Zollbehörde

die Kartenpositionm und

zurückerhält,

hat aus dem Duplicat-Frachtbrief

die Fracht- rc. Beträge auf das Original zu übertragen

und demnächst das Duplicat aufzubewahren.

A. Abgehende Güter.

Frachtgüter.

341

Dem Empfänger ist dasselbe nicht auSzuliefern vnd bet wettergehenden Gutem nicht mit weiter zu senden. Für die nach Vorstehendem etwa anSzufertigenden Frachtbrief-Duplikate ist eine

Die Columvm der Krachtkarte find nach dm Frachtbriefm

Gebühr nicht zu erhebm.

mit Ausnahme dcS Datums, für welches letztere der Tag der Expedition maßgebmd ist, genau auszufüllen.

Ist daS Frachtgut im Tarif unter einer Gattungsbezeichnung

und stimmt die Frachtbrief-Decla­

oder als Specialartikel namentlich aufgeführt, ration mit dieser Tarifbezeichnung

nicht überein,

so ist nebm jener auch diese in

Parenthese zu setzm; in Columne „Absender" ist bei umkartirtm Gütem nicht die

Borbahn, sondem der ursprüngliche Frachtauflieferer, in Kolumne „Bestimmungsort" der eigentliche Wohnort deS Empfängers, bei bahnseitwärtS telegenem Wohnort auch die BestimmungS-, nicht aber der Name der Kartmfchluß-Station zu setzen.

Columne „Bemerkungen"

In

sind vorzugsweise die etwa dem Frachtbrief beüiegendm

Zoll- und Stmer-Papiere sowie auch Francatumotm und Nachnahme-Begleitscheine anzuführm. Bet Gut nach

der Kartirung

dieser

nach

einer Uebergangstation ist zu vennerkm,

ob

daS

selbst (loco) oder nach welcher Anschlußbahn es bestimmt ist, in

ähnlicher Weise bei Kartirungen aus Uebergangstationm,

ob

daS

Gut auS

dem

Ort selbst, oder von welcher Anschlußbahn es herstammt. In der Columne „Bemerkungen" ist ferner ein Vermerk darüber zu machm,

ob der Absender eines unverpackten oder mangelhaft verpackten Frachtguts nach §. 59 einen besondem Revers niedergelegt hat. In

den

dm

Gewichtscolumnen

Bestimmungen

des Tarifs

rundete Gewicht anzugebm.

welche

in

der

ist

das

wirkliche Bmttogewicht und das nach

der Frachtberechnung zu Grunde zu legmde abge­

In den Geldcolumnm sind die Beträge aufzunehmen,

Note deS Frachtbriefs oder der Francatumote (§. 70) verzeichnet

sind, und zwar, je nachdem die Sendung in Franco- oder in überwiesener Fracht

befördert wird, in den dafür bestimmten Columnen für Frankatur und Ueberweisung mit

der

Maßgabe,

daß

Francofrachtm

auf

Francatumotm

wie

überwiesme

Frachtm erscheinen. Jeder Frachtbrief erhält bei der Kartirung an der dazu bestimmten Stelle die

Nummer, unter welcher er in der Karte eingetragen ist, und darüber die KartenNummer.

rend

Die Nummem der Frachtbriefe fangen in jeder Karte mit 1 an, wäh­

die Karten nach jeder einzelnm

Kartmschlußstation

monatsweise

nummerirt

werden, sofern nicht für einzelne Verkehre eine Ausnahme gestaltet ist. Zur Abschließung der auf diese Weise auSgestelltm Frachtkartm sind Collizahl,

Gewicht und

Beträge zu summirm.

Die Francaturbeträge, für bereu etwa unter­

bliebene Einziehung mit Ausnahme der Conto-Inhaber der kartirmde Beamte ver­

antwortlich bleibt, sind von links nach rechts und von oben nach unten, die Ueber» Weisungsbeträge hingegen nur von oben nach

zu summirm.

unten

von der Versand-Expedition

DaS Total der letztem Beträge wird nach Zusetzung etwaiger Neben-

Gebührm erst von der EmpfangS-Expedition gezogm.

Nach erfolgter Kartirung sind

die Frachtkartm vom expedirenden Beamten leserlich zu unterschreiben. Demnächst werden die Frachtbriefe in die Karte so fest eingeschlagen, daß sie nicht herausfallen können, und der Umschlag so bewirkt, daß der erste Abschnitt des ausgefüllten For­ mulars sichtbar bleibt. Fall» ein andere- Kartenformular zur Kartirung benutzt wird, welche» nicht dem vorhin erwähnten entspricht, so ist die Außenseite mit dem Datum, der KartirungS- und der Kartenschluß - Station und mit der tarifmäßigen Routen-Vorschrift zu versehen. Darunter sind die Nummem der Wagen, in denen da» Gut verladm ist, unter BeifügMg der zur Bezeichnung der Eigenthumsbahn dimmdm Buchstaben, sowie die Zahl her Colli anzugeben. In welchm Berkehrm den Original-Frachtkartm Duplikate (eouches) beizu­ geben sind, wird dmch besondere Verfügung bestimmt.

§. 75. Bersaudregister.

Die ausgefertigtm Frachtkarten werden in daS Versandregister (AbgangsJournal), soweit dasielbe nicht durch vervielfältigte Kartm ersetzt ist, vollständig übertragm. Die Anlage, die innere Einrichtung und die Führung der Versandregister wird dmch besondere Anordnungen geregelt. §. 76. BerladuugSscheiue.

Inwieweit Verladungsscheine (Ladelisten) erforderlich find, wird von jeder Ver­ waltung besonders bestimmt.

§. 77 (handelt über dm Dimst an den Zügen, QuittungSleistung, Verfahren unterwegs. — Nach Akffertigung der Begleitpapiere ist daS eigmtliche Expeditions-Geschäft bemdet und ist nunmehr seitens der Expedition der Transport der abgefertigten Güter unter Quittungsleistung deS dafür bestimmtm Zugbeamten (Packmeister) zu veraulasim. jc.J

B. Ankommende Hüter. §. 78. Uebernahme ankommender Güter «ab Ausladung von Eiuzelgütern.

Bei Ankunft deS ZugeS übemimmt der Expedient und zwar bei DmchgangSstationm mit kürzerem Aufenthalt am Zuge selbst, die für die Station bestimmtm Güter nebst Begleitpapieren auf Grund der im Frachtkarten-QuittungSbuch des Packmeisters erfolgten Eintragungen. Während der öffentlichen Expeditionsstundm hat dieS dmch den Expedimten direct zu geschehen; außerhalb derselben, insbesondere zur Nachtzeit tritt die Vermittelung der Stationsbeamten nach näherm Localvorschristm ein.

Frachtgüter. B. Ankommende Güter.

343

Die Uebernahme dieser Güter erfolgt bei ganzen Wagenladungm generell nach Maßgabe der äußern Beschaffenheit und der eventuellen Plombirung, also auch erst nach Prüfung und Richtigbefund dieser Umstände, bei in sogenannten StationSwagen befindlichen Einzelgütern speciell durch Ausladung am Zug seitens der Arbeiter aus Grund der Angaben in den Papieren und der äußern Beschaffenheit. Die hierbei etwa Vorgefundenen Unregelmäßigkeiten find ebenso wie daS Fehlen und die Beschädigung von ®fitem und Papieren im Beisein drS PackmeisterS zu constatiren und im Frachtkarten-Ouittungsbuch kurz zu vermerken; im Uebrigen ist der Empfang darin durch OuittungSleistung anzuerkennen rc. [§§. 79 und 80 handeln über Entladung der Stückgüter — diese liegt in jedem Falle der Eisenbahn-Verwaltung ob —, Feststellung von MancoS oder Beschädigungm, einstwellige Einlagerung; fenter Prüfung deS Inhalts der Güter — der Expedient ist befugt, die Uebereinstimmung deS Frachtbriefs mit den betreffenden Gütem auch nach dem Inhalte zu prüfen und festzustellen.] §. 81. Entlad»»- der WageuladuogSgüter.

Hinsichtlich der Entladung der Güter durch die Empfänger sind die in §. 62 bezüglich der Selbstverladung gegebenen Vorfchristen ebenfalls maßgebmd. [SDet Tarif bestimmt, bei welchen Gütern daö Auf- und Abladen von den Parteien selbst zu besorgen ist] Es ist darauf zu halten, daß die Entladung unmittelbar auS den Eismbahnwagm in die Landfuhrwerke bewirkt wird, und daß die Empfänger sich dabei ihrer eigenen Lade-Utensilien bedienen, ausgenommen hiervon sind die auch zum Gebrauch für daS Publicum be­ stimmten, auf den Bahnhöfen befindlichen Ladekrähne, deren Benutzung jedoch nur gegen die hierfür zu erhebende tarifmäßige Gebühr unter Aufsicht der Eisenbahn erfolgen darf. rc. rc.

§. 82. Dekartirmlg. Arudermugs-Protocoll.

Gleich nach Eingang sind die Frachtkarten abzustempeln und die Frachtbriefe mit den Frachtkarten in sämmtlichen Columnen, namentlich in Bezug auf Inhalt, Gewicht, Werths- und Jntereffen-Declaration, Nachnahmen und auf die als Sei» lagen notirten Steuerpapiere rc. zu vergleichen, etwaige Differenzen in der Karte zu beseitigen und sodann die in derselben ausgeworfenen Geldbeträge auf Grund deS betreffenden Tarifs zu prüfen bezw. zu berichtigen. Ist bei Francaturen ans der Abgangstation zu wmig erhoben, so wird der Minderbetrag sowohl in der Karte, wie auf dem Frachtbrief behufS Einziehung vom Empfänger in Ueberweisung zugesetzt. Verweigert der Adreffat die Zahlung dieses Differenzbetrages, so ist das Gut nicht auszuhändigen, sondern der Versandstation eventuell per Telegraph die Einziehung deS qu. Betrages vom Absender aufzu-

geben und, falls auch dieser die Nachzahlung verweigert, als unbestellbar zu be­ handeln. Ist dagegen auf der Abgangstation an Francatur zu viel erhoben, so wird darüber in der Karte ein Vermerk und (behufS Rückzahlung) der Versand­ station Meldung gemacht. Wenn Absmder zugleich Empfänger deS Guts ist, so wird die zu viel erhobene Francalm sogleich unter Berichtigung der Karte auSgezahlt und der Betrag, mit der Quittung belegt, von der Versand-Expedition durch Nachnahme eingezogeu. Die im Frachtbrief auSgeworfene Fracht ist stets zu berichtigen, auch ist zu viel erhobene Fracht an den Empfänger, wenn er gleichzeitig Absender ist, zurückzuzahlen, und im Frachtbrief ein bezüglicher Vermerk zu machen. Demnächst find die bei der Dekartirung bekannten und zu berechnenden Neben­ gebühren im Frachtbriefe und in der Karte zuzusetzen. Anderweite erwachsende und zu erhebende Nebenerträge sind im Frachtbrief zu notiren und nach Maßgabe deS §. 100 zu berechnen bzw. zu behandeln. Sind sämmtliche überwiesene rc. Beträge auf den Frachtbriefen und in der Frachtkarte notirt, so wird letztere von links nach rechts rnib von oben nach unten aufgerechnet, so daß in der Cobnnne „Summe der Ueberweisungen" sowohl der zu erhebende summarische Betrag fedeS Frachtbriefes einzeln erscheint, als die Summe dieser Columne den Betrag nachweist, welcher aus alle zu der Karte gehörigen Frachtbriefe einzuziehen ist. Der dekartirmde Beamte ist für die Richtigstellung der Frachtkartm in allen Theilen verantwortlich und hat deshalb auch, soweit die Feststellung der Fracht es erfordert, daS Frachtgut selbst in Augenschein zu nehmen. Die Dekartirung hat in allen Fällen mittelst Tinte zu erfolgen, so daß also die aufgerechneten Summen mit Tinte geschrieben sind. Nach erfolgter Dekartirung sind die Frachtbriefe mit dem Tagesstempel zu versehen und die Karten an der dazu bestimmten Stelle zu unter­ schreiben. Gleichzeitig sind auf beit Frachtbriefen und sonstigen Begleitpapieren die Nummer und Position der Frachtkarte, die Nummer deS ZugS, Nummer und Eigenthumsbezeichnung des Wagens, worin daS Gut einging, sowie die Abgangstation an hierzu vorgesehener Stelle zu vermerken, sofern daS Eine oder Andere von der Versandstation nicht bereits geschehen ist. Ueber alle Amderungen, welche in der Frachtkarte auf der Kartenschlußstation vorgenommen sind, hat der Güter-Expedient ein AendenmgS-Protoeoll nach Form. 19 an die KartirungSstation zu senden, worauf diese ihre Bücher bezw. DuplicatVersandkarten entsprechend zu berichtigen hat. Der KartirungSstation steht ein Anspruch gegen diese Aenderung nicht zu, doch ist eS ihr überlasten, in Fällen, wo sie die Aenderung nicht für richtig anerkennt, daS AenderungS-Protocoll nach Kenntniß­ nahme mit ihrer Aeußerung darüber an die Controlstelle zu fenben. Sind Francaturfendungen versehentlich in überwiesener Fracht expedirt, so ist ebenso zu verfahren, wie bet zu niedrig erhobenen Francaturbeträgen. Von dem Versehen ist die Versandstation mit vorzugsweiser Beschleunigung in Kenntniß zu setzen und dasselbe auch der vorgesetzten Dienststelle als Expeditionsfehler zu melden.

§.83. ©ertineg der Frachtbriefe, Avifirnag, Berrechaangökartr».

Die Frachtbriefe und sonstiges Belastungsmaterial find thunlichst verkehrSweise zusammenzuhalten und sofort nach beendeter Dekartirung wie folgt zu' sortirm: 1. Baar zu erhebende Postm: a) die Frachtbriefe und sonstigen Belastungspapiere, deren Beträge baar bei der Kasse bezahlt werdm, sowie die Francofrachtbriefe zu bat Gütern, welche die Adressaten selbst abholen; b) die zurückbelasteten Francaturnoten rc., zu welchm Depositen bei der Kasse beruhen; c) die Frachtbriefe rc. zu den Gütern, welche durch bat bahnamtlich bestellten Rollfuhrmann abgefahren werden. 2. Zu contirende Postm: a) die Frachtbriefe, Francaturnoten rc., welche an Anschlußbahnen überwiesm werdm; b) die Frachtbriefe, Francaturnoten rc. für Conto-Inhaber. 3. UmexpeditionS-Postm: a) die Frachtbriefe und Francatumoten rc., welche weiter expedirt werdm; b) die zurückzubelastenden Francaturnoten. Bei der Sortimng der Frachtbriefe ist darauf zu achten, daß beim Wechsel zweier Monate diejmigen BelastungSpapiere, welche nach bat weitem Bestimmungen noch auf bat alten Monat zu buchen sind, getrennt gehalten werden von dmjenigm, welche für den neuen Monat zur Verrechnung gelangen muffen. Für die Avisirung der Güter mittelst der Post dienen Postkartm nach For­ mular 20 und für die Avisimng durch Boten Avisbriefe nach Formular 21. Für Güter, welche bahnhoflagemd gestellt sind, können Avisbriefe auf besondere Anordnung der Verwaltung auSgefertigt werden. Ueber die Art und Weise der Bestellung der Avisbriefe werden jeder Station besondere, den örtlichm Verhältnissen angepaßte Anordnungen ertheilt, rc. rc. Im Fall der telegraphifchm Avisimng, sowie bei der Avisimng mittelst Post­ karte hat der Expedient die Gebühren bezw. das Porto auS dm Kassmgeldem zu verauslagen und bei Einlösung der Güter durch die Adreffatm von diesen durch Zusetzung deS Betrages in der Frachtbriefnote wieder einzuziehen. Die Erklämng über die Expreß-Avisimng ist nach folgmdem Revers abzugebm: „Die Güter-Expedition zu (StationSname) ermächtige ich hierdurch, die unter meiner Adresse ankommenden Frachtgüter (eventuell welche) mir durch expressen, von ihr abzusmdmdm Boten (oder durch die Post per express oder per telegraphische Depesche) zu avisirm, und mache ich mich zur Zahlung der dadurch mtstehenden Auslagen verbindlich."

Die Güter für Empfänger, welche sich schriftlich ein für allemal Avisimng verbeten haben, bleiben liegen, bis sich die Frachtbrief-Adressatm zm Abnahme

meldm. Die Erklärung derselben über Ausschließung der Avisimng ist nach folgmdem ReverS abzugeben:

„Ich (wir) Unterzeichnete . . erkläre . . hiermit, daß ich (wir) in Gemäß­ heit der Bestimmung im §. 59, Nr. 1 des Betriebs - Reglements für die Eisenbahnm Deutschlands die Avisirung der mit der Eismbahn aus Station (Name) für (mich) und diejenigen Personen, welche (mich) zur Abholung und Empfangnahme ihrer Güter bevollmächtigt haben, ankommenden Fracht­ güter ein- für allemal verbitte und (mich) demgemäß in Bezug auf dieselben den Bestimmungen des gedacht« Reglements in §. 57 am Schluß, §. 59, Nr. 1 und §. 60, Nr. 51) unterworfen. (Ort, Datum, Name, Stand und Wohnung.)

Ueber die Behandlung der Güter, welche unter Begleitschein oder Uebergangsschein-Controle stehen und behufs steuerlicher Abfertigung der Steuerbehörde zuge­ führt werden muffen, wird auf die Vorschriften bezüglich Behandlung zoll- und steuerpflichtiger Güter verwiesen (§. 60). Die Güter für Empfänger, welche schriftlich ein- für allemal oder für dm Specialfall einm Andern zur Empfangnahme der für fie ankommmdm Güter be­ vollmächtigt haben, werden statt dem Adressaten, dem zur Abnahme Bevollmächttgten avisttt, welcher auch über dieselben zu quittircn hat. Die Erklärung über die nach §. 59, Abs. 7 des Betriebs-Reglements vorgeschttebene Anzeige hat nach folgender Form zu erfolgen:

„Ich ic. zeige der Güter-Expedition hiermit an, daß ich dm N. N. mit der Empfangnahme der für mich ankommenden Güter, der Avise und der OuittungSleistung beauftragt habe." (Ort, Datum, Name, Stand und Wohnung.)

Es ist Gegmstand besonderer Bestimmung, ob die Bollmachtm nur mit ge­ wisser Fristbeschränkung angenommen werden sollen. Stehen die Anweisungen deS Absenders und des Empfängers über eine am Bestimmungsort zu wählmde Mittelsperson (Roller oder Speditmr) in Widerspmch, so hat der Expedient nach der de- ersteren zu verfahren (§. 59, Abs. 1 des Betriebs - Reglements). Bei der Avifirung der im zollamtlichen Ansageverfahrm oder auf Grenzstattonen auS dem ZollvereinS-Auslande eingegangenen Güter ist stets gleichzeittg die Dispositton der Adressaten über die weitere Behandlung (ob Verzollung, PackhofSniederlage oder Begleitschein-Ausfettigung, und letztemfalls welcher Art, eintretm soll) zu er­ fordern. Auf Wunsch von Interessenten hat die Güter-Expedition den ihr in dieser Beziehung zugehmden Auftrag gegen Berechnung der tarifmäßigm Gebühren aus­ zuführen. Die Behandlung derarttger Güter für den Fall, daß von Interessenten *) §. 67 am Schluffe bestimmt, daß der Lauf der Lieferfristen für die Dauer der steuer-

amtlichen Abfertigung und einer ohne Verschulden der Bahnverwaltung eingetretenen Betriebs­

störung ruht.

§. 69 Nr. 1 handelt über die Zeit der Abnahme bezw. Auslieferung der Güter,

z. 60 Nr. 6 über die Berechnung des Lagergeldes und der Wagen-Strafmiethe.

keine Disposition eingeht oder die Disposition unausführbar oder unklar ist, ist durch §. 51, Abs. 3 deS BetriebS-ReglementS vorgefchriebm. Nach der Sortirung der Frachtbriefe und der Ausfertigung der Avise find der Sortirung entsprechend (also unter Mitaufnahme aller Francofrachtbriefe) DerrechnungSkarten ad 1. Schalterkarten nach Form. 22, Francaturnoten - Asten nach Form. 23, Rollkartm nach Form. 22; ad 2. UeberweisungSkarten nach Form. 24, Contokarten nach Form. 22; ad 3. Umexpeditions-Listen nach Form. 24, anzufertigen. Von dm Ueberweisuagskartm find stets, von den übrigm VerrechnungSkartm nach Bedürfniß Duplicate zu fettigen. Die VerrechnungSkartm erhalten, jede Categorie für sich, monatlich fortlaufmde Nummem. Die nach der Auffummirung der BelastungSbetrLge gefundenen Summm werden nach der Dekartirung in daS Empfangs-Controlbuch (Controle deS Em­ pfanges) eingetragen. Da die VerrechnungSkartm außerdem als Recherche- und Nachschlagematerial dimm, so muffen dieselben alles hierauf Bezügliche enthaltm. Zweckmäßig »eiben dieselbm bis Ende deS laufmdm Monats in Mappen aufbewahrt und sodann erst zur weitem Aufbewahrung geheftet. Die Uebergabe der Güter an dm bahnamtlich bestelltm Rollfuhrmann erfolgt auf Gmnd der für ihn ausgestellten VerrechnungSkartm (Ablieferkartm), in welche, gleichwie in die Frachtbriefe, daS Rollgeld bahnseitig einzutragm ist. Vorher sind dieselbm in das Eontobuch, Abtheilung deS RollfuhrmannS mü ihrm Nummem und den BelastungSbeträgm einzutragen und darin zum Soll zu stellm. Der Rollfuhrmann hat über dm richtigen Empfang der Papiere und zuge­ hörigen Güter zu quittirm. Werdm auf der Rollkarte aufgenommene Frachtbriefe als unbestellbar zurück­ gegeben, so wird der auf dieselbm entfallende Betrag von der betrefffnbcn Rollkarte abgesetzt bez. zurückgerechnet. Die Rollkarte kann auch als Quittung bei solchm FuhrwerkSbesitzem oder Spediteuren verwendet werdm, welche im Besitz vieler Vollmachten zum Güterabrollm sind und sich die Avifimng ihrer eigenen Güter und derjmigm ihrer Machtgeber verbeten haben. Die Ablieferkartm können für jede einzelne Dekartimngsperiode in so Bietet einzelnen Rollkarten angefertigt werdm, als nach Lage der Fahrbezirke und der Fuhren-Ausnutzung bei jeder einzelnm Dekartimng in Berücksichtigung der Güterwagm erforderlich erscheinm. Eine und dieselbe Contokarte von Contistm geringerer Bedeutung darf durch Nachtragung neuer Posten für einen mehrtägigen Zeitraum fortlaufmd benutzt werdm. Der jedesmaligen Anlage bezw. Anfertigung neuer Sorten für Contistm, welche

täglich nur einige Sendungen erhalten, bedarf eS sonach nicht, jedoch muß die in daS Haben deS Empfangs-ControlbuchS (§. 102) zu buchende Summe jeder Dekartiruug auf solchen Sammelkarten stets nachgewiesen und ersichtlich sein. §.84. Kracht» Eiuziehung und Auslieferung d«S Guts.

Die zur Empfangnahme der angekommenen Güter berechtigtm Perfonm haben, sofern ihnen nicht ein Creditconto (§. 101) von der Verwaltung bewilligt ist, die auf dem Frachtbriefe zur Einziehung verzeichneten Beträge an zugesetzten Frankaturen, überwiesmen Frachtm und Nebengebühren aller Art baar an die Güterkasse und in deren AmtSlocal zu erlegen, den ihnen ^gefertigten Avisbrief mit Quittung nach vorgedrucktem Formular versehen zurückzugebm und bei Steuergütern die vorschrifts­ mäßige Quittung zu vollziehen, worauf ihnen der Frachtbrief ausgehändigt wird, gegen dessen Vorzeigung auf dem Güterschuppen die Ausliefemng des Guts erfolgt. Ist der Avisbrief nicht zur Stelle, so ist die Ausstellung einer besondern Quittung zulässig, welche daS Frachtgut so bezeichnen muß, daß Zweifel über dessen Identität nicht obwalten können. Der Ueberbringer eines quittirten Avises bezw. der nach Abs. 1 an Stelle desselben tretenden Quittung gilt zur Einlösung deS Frachtbriefs, der Ueberbringer deS Frachtbriefs, in welchem bahnseitig über Bezahlung der Frachtgelder quittirt ist, zur Entnahme deS GutS für ermächtigt. Im Uebrigen ist es Pflicht des Expedienten sich von der Identität der Person des Ouittirenden bezw. von der Richtigkeit der Unterschrift unter der Quittung Ueberzeugung zu verschaffen. Der Firma-Inhaber hat lediglich die Firma, der Procurist neben der letztem dm sein Verhältniß zu derselben kennzeichnenden Vermerk („p. p., per procura“) und feinen Familiennamen, der Handlungs-Bevollmächtigte dagegen seinen Namen mit dem Vermerk: „AlS Bevollmächtigter der Handlung N. N." unter die Quittung zu setzm. Quittungen von Behörden, CorporationS-Vorständen re. müssen unter der ge­ setzlichen Firma derselbm ausgestellt und mit Unterschrift versehen sein. In Er­ mangelung einer solchen muh der zur Empfangnahme sich meldende Beamte sich durch besondere Vollmacht legitimiren. Bei auSwärtigm Personen genügt in der Regel die Vorzeigung deS FrachtbriefDuplicatS zur Feststellung ihrer Legitimation. Wenn nach der Frachtzahlung die sofortige AuSliefemng deS Guts verlangt wird, und eS sich herausstellt, daß dasselbe nicht vorhanden ist, oder wmn der Empfangsberechtigte nach äußerer Besichtigung des Guts die Annahme verweigert, so darf ihm auf sofortigen Antrag die entrichtete Fracht alsbald zurückgezahlt werdm, wobei der Frachtbrief mit einem darüber sprechenden Vermerk zu versehen und dem Sntcreffenten die Quittung zurückzustellen ist. Empfänger, denen ein Creditconto bewilligt ist, geben, da sie später Zahlung leisten, nur die quittirten Avise zurück, erhalten dagegen die Frachtbriefe und auf Grund derselben die Güter ohne sofortige Frachtzahlung ausgeliefert.

Frachtgüter.

Bei den

Expeditionen,

B. Arckommende Güter.

349

bei welchm ein besonderer Kassengehülfe (Schalter-

Beamte) fungirt, werdm demselbm die Verrechnnngskarten (Schalterkarten) mit dm

Frachtbriefen

rc.

nach vorheriger Anerkennung der darauf verzeichuetm Summen

überwiesm bezw. letztere

demselbm in einem im Contobuche (§. 101) auzulegeadm

Conto zur Last gestellt.

Die zm Zahlung kommendm Beträge hat der Schalter-

Beamte

in

eine Tageskassen-Karte (Form. deS BaarkassmbuchS) chronologisch ein-

zutragm und dabei über jeden eingezahltm Betrag unter Angabe deS Datum- und

der Nummer der Tageskassen-Karte, auf welcher Vereinnahmung erfolgt ist, auf dem

Frachtbrief rc. zu quittiren.

Die Tageskassm-Karte ist mit der Tageskasse gegen Schluß der ExpeditionSDimstzeit

an dm Kassmverwalter zu

übergeben

und erfolgt von diesem nur eine

summarische Verbuchung dieser TageS-Einnahme im Baarkaffmbuch.

Da, wo kein besonderer Kaffmgehülfe (Schalterbeamte) fungirt und die Ver­

einnahmung der Frachtm rc. von dem Kassmverwalter geschieht, hat die Verbuchung

der einzelnen Postm im Baarkassmbuche zu erfolgen. Die

Vereinnahmung

Einzelbeträge

unter

in

der

aus

der

der Tageökassm-Karte

Anfühmng

der Adressaten

und

Schalter-VerrechnungSkarte bezw. in

zugleich

dem

unter

verzeichuetm

Baarkaffmbuch

Angabe

geschieht

der Nummer

der

Schalter-VerrechnungSkarte in der Columne „Ueberweisungm", wobei die Nummer

der Tageskassm-Karte bei der betreffmden Post in der Schalter-VerrechnungSkarte,

Columne „Rollgeld" ebenfalls zu uotirm ist.

Auf Gmnd des an der Zahlstelle der Güter-Expedition eingelöstm Frachtbrief-, welcher von dem zuständigm Beamten mit Quittung zu versehm ist, erfolgt die Aus­

lieferung des Guts.

Der verabfolgende Beamte hat nach den für dm Verwaltungsbereich erlassenen Special-Verfügungen vorher zu prüfen, ob und inwieweit eine Ueberfchreitung der lager- und standgeldfreim Zeit stattgefunden hat.

Wann für bahnhoflagemd gestellte Güter,

sowie

für Güter derjenigen Em­

pfänger, welche die Avisimng ein- für allemal schriftlich verbeten habm, die lager« oder standgeldpflichtige Zeit des Guts beginnt, bestimmt der Localtarif.

Die Fristen, binnen welcher die von den Absendem selbst verladmm Güter

durch die Empfänger auSzuladen und abzuholm find, werdm durch die besouderm

Vorschriften jeder Verwaltung festgesetzt und auf jeder Station durch Au-Hang in den ExpeditionS-Localm beziehungsweise auch durch Bekanntmachung in einem Local­

blatt zur

allgemeinen

Kenntniß

gebracht.

Daria

ist

auch

bestimmt,

inwieweü

zwischenfallende Sonn- und Festtage nicht mügerechnet werdm.

Wegm nicht erfolgter Ankunft eineS Theils der in demselbm Frachtbriefe verzeichneten Sendung, wovon jeder Theil ohne Zusammmhang mtt dem Ganzen einen

gemeinen Werth hat, kann die Annahme deS angekommmm Theils und die Zahlung

deS verhältnißmäßigm Frachtbetrags vom Adreffatm nicht verweigett werdm (§. 59, Abs. 10, ad 4 ff. deS BetriebS-ReglementS).

Hat eine Ueberfchreidmg der publicirtm AbholungS- bezw. Entladungsfrist statt-

gesunken, so ist die Einzahlung des verfallenen Lager- rc. Geldes vor Abliefemng deS Guts zu veranlassen. Die Quittung Über die Frachtgelder nmß den Betrag derselbm deutlich in Zahlen, daS Datum und die Unterschrift deS zur Einziehung befugten Beamtm ent­ halten. An Communal-, Militär- und andere Behörden ist neben der Quittung auf dem Frachtbriefe, in welcher die gezahlten Beträge in Worten anSzudrückm sind, eine besondere Quittung nicht zu ertheilen. Dem Anträge auf Ausstellung von Separat-Ouittungm ist nur dann stattzu­ geben, wenn etwa der Frachtbrief nicht mehr vorhanden sein sollte. Auf Verlangen der Empfänger sind diesen die angekommenen Güter gegen Entrichtung deS im Tarif festgesetzten WiegegeldeS und nach ausdrücklicher Hinweisung auf die Erhebung dieser Gebühr vorzuwägen, und ist daS Resultat im Frachtbrief amtlich zu bescheinigen. Eine amtliche Gewichtsbescheinigung ist auf Verlangen des Empfängers auch in dem Fall nicht zu versagen, wenn Thelle der Frachtbrief-Sendungen fehlen (BeIriebS-Reglement §. 59, Nr. 4), oder wenn das Frachtgut beschädigt ist. Ist in der Zeit zwischen Zahlung der Fracht und der Abnahme deS Frachtguts Stand- oder Lagergeld aufgelaufen, so hat der ausgebende Beamte den Empfänger von Neuem an die Kasse zu verweisen und das Gut nicht vor Berichtigung auch dieser Gebührm zu verabfolgen. Bei der Auslieferung der Güter hat der ausgebende Beamte die Frachtbriefe mit seinem Namen und einem Zeichen für die Auslieferung zu be­ zeichnen, wenn nicht für größere Stationen zu diesem Zweck Stempel eingerichtet sind. Wird bei Ablieferung von Frachtgütern, für welche Stand- oder Lagergeld er­ wachsen ist, die Zahlung besserten verweigert, weil der Empfänger die Berechtigung der Eisenbahn zur Erhebung dieser Gebühr bestreitet, oder dem Abholer die nöthigm Mittel fehlen, so darf von dem Frachtgut nur ein solcher Theil zurückbehalten werden, welcher nach überschläglicher Berechnung daS Lagergeld sicher deckt. rc. (betrifft die Auslieferung gewöhnlicher Frachtgüter an Sonn- und Feiertagm). Die quittirtm Avise und Rollkarten, sowie die Vollmachten und Dispositionen der Waarm-Empfänger sind geordnet und geheftet in der Güter-Expedition aufzu­ bewahren und bei jeder Revision dem revidirmden Beamtm vorzulegen, rc. (betr. alphabethisches Verzeichniß der Vollmachten und Dispositionen). §• 85.

Rückmeldung über Einzahlung von Nachnahmen.

Die dm Frachtbriefen beiliegenden Nachnahme-Begleitscheine (§. 72) sind, so­ bald die Abnahme deS zugehörigen Guts und die Zahlung der Nachnahme erfolgt ist, durch Unterschrift und Beidrückung des AmtSsiegelS vollzogen an die Abgangs­ station mittelst Karte zurückzusenden. Jeder Nachnahme-Begleitschein bildet in derselben eine KartirungSposition,

Frachtgüter. C. Besondere Vorkommnisse.

351

jedoch ohne Belastung. Die Nachuahme-Begleitscheine find daher zu vermerken mit: „Nachnahme-Begleitschein von (Name der Versandstation) über .... M. .... Pf. zurück." Wenn mit Nachnahme belastete Güter, denen kein Nachnahme-Begleitschein beigegeben ist (vergl. §. 72), von dem Adressaten nicht angenommen werden, so ist der Bersandstation hiervon Anzeige zu machen, damit diese die Nachnahme dem Absender biS auf Weitere- nicht auSzahlt. Diese Anzeigen find spätesten- 24 Stunden nach erfolgter Annahmeverweigerung zu machen und jedenfalls derart zu beschleu­ nigen, daß sie vor Ablauf der zur Auszahlung der Nachnahmm bestimmt« tarif­ mäßig« Frist in die Hände der Versandstation gelang« könn«. Bei Unterlassung dieser Anzeigm hat der betreffende Güter-Expedient resp. Kassen­ beamte die etwa mtstehmd« Nachtheile zu vertreten. Diese Anzeigen sind direkt an die Versandstation zu send«.

C. Besondere Vorkommnisse. §. verfahre» mit überzählige» n»b verschleppte» Gütern.

Wegen Behandlung der bei den Expeditionen sich als herrenlos, also überzählig bezw. ohne Papiere Vorhand« ergebenden Güter find die Vorschrift« über die Schuppmrevistonen und über daS Melde- und Recherche-Verfahrm gmau zu be­ achten. AIS überzählige Güter sind auch alle diejenigm Gegenstände zu betracht«, zu behandeln und zu rapportiren, welche zwar ersichtlich oder aller Wahrscheinlichkeit nach nur verschleppt sind, die sich aber weg« Mangel- genügmder Begleitpapiere nicht mit Sicherheit al- solche behandeln lassen. Als verschleppte oder verfahrene Güter sind alle diejmigm Smdungm zu be­ trachten, welche in Folge mrichtiger Kartimng oder Verladung oder unrichtig« Transports statt derjmigen Route, auf welcher sie eigentlich befördert werden mußt«, ganz oder theilweise ein« andem Weg durchlaufen haben. In der Regel könn« Güter nur dann als verschleppt behandelt werden, wenn au- vorhandenen Begleit­ papieren zu erkmn« ist, daß die Gegmstände nicht alS überzählige zu betracht« fiud. Verschleppte Gegmstände sind von der Station, auf welcher sie alS verschleppt erkannt werden, auf dem kürzesten Wege schleunigst nach der Bestimmungsstation zu senden und zwar Frachtgut alS Frachtgut, Eilgut und Gepäck- aber al- Ellgut. Für die Beförderung verschleppter Eilgut- und Gepäckstücke find diejenigm Züge zu benutzen, welche die Bestimmungsstation am schnellsten erreichen, für Eilgüter jedoch nur, insoweit die Züge nach dm bestehmdm Vorschrift« für dies« Zweck Verwmdung find« dürfm. Die Beförderung der nm in Folge mrichtiger Verladmg oder falschen Trans­ ports verschleppten Gegmstände, also auch solcher, welche trotz richtiger md vorschrifts­ mäßiger Kartirung gleichwohl auf einer unrichtig« Station eintreffm, geschieht auf Begleitschein und Karte bezw. auf Grund der Vorhand«« vorschriftsmäßig« Begleft-

Papiere, jedoch ohne Frachtberechaung, diejenige der unrichtig kartirtm Güter mit regelrechter Weiterexpedition und Frachtberechnung. Die Expedition, welche eine Verschleppung constatirt, hat dieselbe sofort an­ zuzeigen.

§. 87. Aendernng der Äettirxeg.

UnterwegSstattonm, welche bei der Abgabe der Frachtgüter an die Nachbar­ bahn zu bemerken glauben, daß auf eine Station direct kartirt ist, wohin überhaupt oder für dm betreffendm Fall nach ihrer Kenntniß directe Kartirung nicht stattfindet, oder daß statt der zulässigen bezw. angeordnetm directm Kartirung eine andere ge­ wählt wordm ist, haben die unrichtige Kartirung unter Beifügung einer Abschrift der betreffenden Karte zu meldm. Kann in Folge von Betriebsstörungen oder zeitweüiger Einstellung deS Ver­ kehrs der Transport auf Grund der bewirktm Kartirung nicht ausgeführt werdm, so darf nach Maßgabe besonderer Vorschristm die UnterwegSstation die Kartirung entsprechend ändem. Hiervon ist der KartirungSstation behufs Berichtigung ihrer Bücher unverzüglich Nachricht zu geben. Ob die ursprüngliche Karte hierbei zurückzuseudm und event, auch Abschrift der nm auSgefertigtm beizufügen ist, ergeben die oben erwähntm Vorschristm. Wenn nach §.60, Nr. 1 des Betriebs - Reglements daS Frachtgut vor Er­ reichung seiner ursprünglichen Bestimmungsstation zurückgenommm wird, ingleichen wenn der Absmder dem Frachtgut eine andere Bestimmung giebt (§. 88), so fungirt die Expedition, bei welcher dieS geschieht, als DekartirungSstation und hat der KartimngS-, sowie der Kartenschluß-Station ungesäumt Mitthellung davon zu machen. Anderweitige Amderungen der Kartirung sind unstatthaft, auch wenn innerhalb der Kattmschlußstrecke Umladung und Verwiegung deS Frachtguts stattfindet und bei letzterer ein von dem karttrtm abweichendes Gewicht entdeckt wird. Die UmladungSstatton hat in solchem Falle lediglich die Verrechaimgspapiere mit diessallsigem Vermerk zu versehm und nach dem Conventtonalstrafm-Reglement (siehe §. 80) zu verfahren. §. 88. RachtrLgliche Äeweifengra M Absenders.

Nachttägliche Anweisungen deS Absmders wegen Zurückgabe des Guts oder Auslieferung an einm andern als den im Frachtbrief bezeichneten Empfänger (siehe §. 59, Abf. I und 2 deS BetriebS-ReglemmtS) sind nur dann auszuführen bezw. anzunehmen, wenn sie durch Vermittelung der Aufgabestattoa gegebm werden unb die BestimmungSstatton unverändett bleibt. Ausnahmsweise werden bei WagmladungSgütem, sofern Zollvorschriften und Betriebsrücksichtm nicht entgegmstehm, auch nachttägliche Anweisungen deS Ab­ smders zugelassen, welche sich auf UnterwegSanhattm beziehm rntb den Zweck habm:

Frachtgüter. C. Besondere Vorkommnisse.

353

a) daS Gut an den Aufgabeort zurück zu befördem, oder b) auf einer Vorstation de- Bestimmungsorts auSzulkefern, oder c) nach einer über dm ursprünglichen Bestimmungsort hinaus resp, seitwärts gelegenen Station weiter zu fmdm. Vor der Annahme bezw. Ausführung solcher nachträglichm Anweisungm seitmder Aufgabe-Station hat indeß der Absmder ein schriftliches Anerkenntniß nach Form. 25 dahin abzugeben, daß die Verwaltung für den Ersatz irgmd welchm Schadens in Folge unterlassener oder mangelhafter Ausführung der nachträglichen Disposition nicht aufzukommen habe, sowie die Verpflichtung zu übernehmen, die Eisenbahn-Verwaltung für alle derselbm durch die Ausführung dieser nachträglichen Disposition erwachsenden Soften schadlos zu halten. Dieses Formular ist so angelegt, daß eS für alle drei Fälle paßt und find die in dem einen oder andem Fall nicht zutreffenden Einschaltungen zu durchstreichen. Auf die genaue Ausfüllung derselbm ist besonders zu sehen. Die Unterwegsstationen habm daS Verfahrm der Aufgabestationm lediglich anzuerkennm und dm bezüglichm ^Requisitionen derselben, soweit sie überhaupt aus­ führbar find, nachzukommm. DaS vom Absmder ausgestellte Aneckenntniß hat auf der Aufgabestation zu verbleiben und ist von dem Güter-Expedienten sorgfältig unter Verschluß aufzu­ bewahren ; in dm Fällen ad a unb b ist ferner der alte Frachtbrief beizubehalten und die Abändemng desselben durch die UnterwegSstation, auf welcher daS Gut angehalten ist, mit dem Beisatz:

Zufolge nachträglicher Anweisung deS Absenders vom . . . tm von AmtSwegm abgeändert. N. N. (AmtScharacter.) zu bewirken. In dm Fällen ad c ist von Vorstehendem abweichend nur dann zu verfahren, wmn das Gut nicht auf der ursprünglichen Befördemngs- bezw. Verbandstrecke ver­ bleibt, sondem auf eine andere Bahn bezw. in einen andem Verband übergeht. AlSdann nämlich ist die Ausfertigung eines neuen Frachtbriefs seitens deS Absenders, event, auf deffen Verlangen seitens der die anderweite Disposition ausführmden Güter-Expedition erforderlich. Der alte Frachtbrief hat die Smdung bis zu der neuen Bestimmungsstation zu begleiten, ist aber dem Adreffaten nicht mit auSzuhändigen, sondem zurückzube­ halten und aufzubewahrm. Sämmtliche die Abändemng der alten bezw. Ausfertigung der neuen Fracht­ briefe begründenden Dokumente und Correfpondenzen verbleiben der die Abände­ mng rc. bewirkenden UnterwegSstation. Die Fracht wird, insofern nicht in den Verbandtarifen besondere Vorschristm hierüber enthalten sind, tarifmäßig für die wirklich stattgehabte Beförderung berechnet. Soll Weiterbeförderung über die ursprüngliche Bestimmungsstation hinaus Sosltb, StLatSetseuLahueu. 23

stattfinden, so ist auf dieser die Umkartimng vorzunehmen, die diS zu derselbm be­ rechnete Fracht aber unverändert zu lassm. Findet eine Ablenkung von der ursprünglichm Route statt, so ist die Sendung auf der UebergangSstation zu kartiren, auf welcher daS Gut die ursprünglich be­ stimmte Roste verläßt. Bei Aushändigung deS Guts auf einer Unterwegsstation ist die Fracht bis zu dieser zu berechnen und selbst dann zu erheben, wenn die direkte Fracht nach der ursprünglichen weiter gelegenen Bestimmungsstation niedriger ist; jedoch ist in diesem letzten Fall von der Erhebung von Reugeld (§. 60 Nr. 1 deS Betr.-RegltS.) abzusehen.

§. 89. DiSpofitioaSgitrr ni> deren Behandlung. Unter DiSpofitionögütem (§. 61 des Betriebs - Reglements) werden Güter verstanden, derm Ab- oder Annahme seitens deS Empfängers überhaupt verweigert wird, ferner solche, welche nicht rechtzeitig abgenommen werden, sowie solche, deren Abgabe die Empfangstatton nicht zu bewirken vermag und endlich Güter, welche unter der Adreffe „bahnhoflagernd" ohne Meldung deS Empfängers länger auf der Em­ pfangstatton lagern. Wegen deS Verfahrens mit diesen Gütem find die nach­ folgende» Vorschriften zu beachten: Im Fall der Annahmeverweigerung seitens deS Empfängers ist zunächst fest­ zustellen, ob dieselbe durch einen bahnseitig zu vertretenden Umstand herbeigeführt ist oder doch damtt in Verbindung steht. Betreffendenfalls sind die Expeditionm ge­ halten, die Versandstationen und zwar, wenn nöthig telegraphisch, ausführlich zu benachrichtigen und um Intervention beim Absender behufs Ertheilung geeigneter Anordnung, waS mit dem Gut weiter geschehen soll, zu ersuchen. Gleichzeitig ist Anzeige zu machen. Auf solche Mittheilungen hin bleibm auf der Versandstation die etwa auf dem Gut hastenden Nachnahmen unbezahlt, und ist der Absender Mangels entsprechender Verständigung zur Erhebung seines ReclamationS-AnspruchS zu veranlaffen. WaS weiter mit dem Gut auf der Empfangstelle zu geschehm hat, ergiebt entweder der Verlauf der Verhandlungm bezw. die Verfügung der vorgesetzten Stelle, oder eS richtet sich dies nach der Natur und Beschaffenheit deS Guts, deffm weitere Entwerthung oder Gefährdung jedenfalls zu verhindem ist. Findet eine Annahmeverweigerung statt, ohne daß die Eisenbahn-Verwaltung dazu Veranlassung geboten hat, so hat die Empfangstation der Versandstation sofort und unter Angabe des GmndS Anzeige zu machen, dabei auf die Unterlassung der Auszahlung etwa auf dem Gut haftender Nachnahmen ausdrücklich htnzuweifen und anderweite Disposition deS Absenders auf Grund §.61 deS Betriebs-ReglemmtS zu verlangen. Geht die erforderliche Disposition deS Absenders überhaupt nicht oder nicht in angemessener Frist ein, oder stellt der Absender die Güter der Eisenbahn zur Verfügung, so ist damtt ebenso zu verfahren, wie dieS nachstehend für nicht rechtzeitig oder gar nicht abgmommene bezw. dem schnellm Verderben unter­ liegende Güter, soweit eS sich um solche thatsächlich handelt, vorgeschrieben ist.

Bei Gütern, deren Abnahme verzögert oder unterlass« wird, also auch bei „bahnhoflagemd" gestellt« Gutem ist bezüglich deS weitem Verfahren- zunächst zu unterscheid«, ob sie mit Nachnahme belastet sind, ob sie dem schnell« Verderb«, also auch der Eutwerthung unterlieg«, ob sie zu d« gefährlich« gehör«, ob sie auSladbar und essmbahnseitig füglich tmgemeff« unterzubrtngm find, oder nicht. Die nicht thunlich gewesme Abgabe bezw. nicht bewirkte Abnahme mit Nachnahme belasteter, auS dm Eismbahnwagm entlad«« Güter ist nach Ablauf einer trage» messen« Abnahmefrist, längstens nach 3 Tag«, der Versandstation schriftlich zu meld«, damit dieselbe die Nachnahme-Auszahlung unterläßt imb dem Absender Kenntniß giebt, daß die Güter auf seine Gefahr trab Kost« lagern. Mit unmtlabmm Wagenladungen ist in gleicher Wesse zu verfahr«, jedoch schon nach Ablauf der erst« 24 Stunden und zwar, wenn die Entladung und Einlagerung in dm Eisenbahnrämnm möglich und räthlich ist, unter gleichzeitiger bahnamüicher Ent­ ladung der Wagen. Wird trotz obiger Anzeige über in Bahnräumm bezw. ans Bahnplätzen eingelagerte Güter nicht nach Ablauf von 8 Tag« und über noch tu dm Wagen stehmde nach Ablauf von 3 Tag« nach der Ankunst bezw. Avifimng weder vom Absmder noch vom Empfänger diSponirt, so ist nochmals die Disposition deS AbsmderS und zugleich weitere Weisung der zuständig« Stelle etnzuholm, soweit die EmpfangS-Expedition nicht etwa gmerelle Ermächtigung weg« deS weitem Ver­ fahrens besitzt. Handelt eS sich in all« vorerörterten Fällen um Güter, welche dem schnell« Verderben, also auch der Eutwerthung unterlieg«, so ist im Interesse der Partei« die Anzeige an die Versandstation stets, ganz gleichgültig um welch« der vovstehmdm Fälle eS sich handelt, jedmfallS nach Ablauf von 24 Stund« und wmn eS irgend empfehlmSwerch ist, telegraphisch zu bewirk« und, falls die Expedition keine, oder keine für dm vorliegmdm Fall hinreichmde Vollmacht besitzt, dm bestmöglichm Verkauf der Güter zu veranlassm, gleichzeitig die weitere Weisung der dimstvorgesetztm Stelle einzuholm. Sind derartige Sendungen geringwerthig, gleich­ wohl aber mit verhältnißmäßig erheblichen Frachtbeträgm belastet, so ist besonders noch darauf zu halten, daß die Deckung der Fracht gewahrt bleibe. Alle diese Bmachrichtigungm der Vessandstation haben stets direct, also mit Uebergehuug der etwaigen Zwischm-KartimngS - Stationen in der Regel durch die Post zu «folgen und müssen die genaue Bezeichnung deS Absend«S und EmfängnS, daS Datum deS EinliefemngS-StempelS, die Bezeichnung deS Guts nach Gattung, Signatur bezw. Gewicht, sowie auch die auf dem Gut hastmdm Frachten, Nachnahmen und sonstig« Spesm umfaffm. Die Vessandstatiouen muffen eS sich solchen Meldungm gegenüber besonders angelegen fein lassm, in schleunigster Weise den Absmdem Kmntniß von dm Vor» kommuissm zu geb«, um die anderweite Disposition derselbm möglichst schnell zu erwirk«. Erfolgt letztere nicht binnen 24 Stund«, so muß Absender durch die Vessandstation erinnert Waden. Die ertheilten archerw eiten Disposition« find demnächst den Empfangstationen umgehend und zwar in b« Regel ebenfalls 23*

durch die Post zu übersenden, auch ist denselben, falls DiSpositionS-Ertheilung nicht zu erlangm ist, entsprechend Mittheilung zu machm. Meldet sich der Adressat noch vor dem Eingang der anderweiten Disposition deS Absenders nachträglich zur Annahme des Guts, so ist ihm dasselbe auszuliefern und der Versandstation sofort bittet Kenntniß davon zu geben. Wenn in dm vorstehmd erörterten Fällm die erforderlichen Dispositionen von dm Parteim innerhalb der festgesetzten Fristen nicht gegeben werden, oder wenn die Abgabe der Güter nicht thunlich geworden ist, die Annahme nicht bewirkt wird, oder wenn endlich die angebotene Zurücknahme durch den Absender unterbleibt, fv dürfm sich die Expeditionm gleichwohl ohne besondere Ermächtigung nicht für befugt erachtm, nach ihrem Ermeffm von den ihrm Verwaltungen vorbehaltenm Rechten im Abs. 1, 2, 4 und 5 §. 61 des Betriebs - Reglements ohne Weiteres Gebrauch zu machm. Nur in dm weiter unten erörterten Grenzen soll dieS geschehen dürfm, wenn nicht im einzelnm Fall auch hierfür die Verfügung der dienstvorgesetztm Stelle zweckmäßiger eingeholt wird. WaS zunächst dm Verkauf von Gütem, wann und soweit solcher überhaupt stattsindm darf, anlangt, so ist, soweit eS sich um Objecte im AbschätzungSwerth unter 50 JL handelt, dem vorsichtigen und verständigen Ermeffm deS Expedienten die Enffcheidung anheimgestellt, ob sich je nach Lage der Sache entweder der sofortige Verkauf oder die Ueberweisung deS Guts an einen Spediteur oder die femere 8agemng in dm Räumen der Verwaltung als zweckmäßig empfiehlt, und ist hierbei nicht nur die Befriedigung und Sicherung der Ansprüche der Verwaltung, sondern auch daS Jutereffe der Parteien selbst thünlichst zu berücksichtigen. FindM Verkäufe

statt, so sollen solche nach vorheriger angemeffener Bekanntmachung in geeigneten Kreism, keinesfalls nur unter Heranziehung von Bedimsteten, öffentlich und meist­ bietend bewirkt werden, damit in jeder Beziehung die Interessen der Verwaltung und deS Absenders gewahrt werden. Der Verkauf anderer Güter, für welche nach dem Betriebs-Reglement der Ablauf einer vierwöchentlichen Frist abzuwarten ist, darf, weil keine Eile damit verbunden und der Antrag rechtzeitig vor Ablauf dieser Frist gestellt werden kann, erst nach besonderm Antrag auf Genehmigung deS Ver­ kaufs bei der vorgesetztm Dienststelle unter Beifügung aller auf die Sache selbst bezüglichm Correspondenzen und nach ertheilter Genehmigung derselbm erfolgen. Ueber jeden Verkauf ist ein Protocoll aufzunehmen, in welchem unter Anschluß der Beläge die Art der stattgehabten Bekanntmachung, der Name deS Käufers sowie daS Meistgebot ersichtlich zu machen, und welches mindestens von dem Meistbietendm und dem den Verkauf leitenden Beamten zu unterschreiben ist. WaS die Ueberweisung an Spediteure oder Lagerhäuser anlangt, so ist auf dmjmigm Stationen, wo die Räume der Verwaltung zur Lagerung von DiSpositonSGütern nicht geeignet erscheinen bezw. in den Fällen, wo die letztem eine besondere Gefahr für die übrigm Güter oder die Eisenbahn-Verwaltung mit sich führen oder doch führen können, oder eine besondere sachgemäße Behandlung und Lagerung er» fordern, die Ueberweisung an einen als bewährt bekannten Speditmr oder an ein

Lagerhaus gegen Erhebung aller darauf lastenden Kost« zu veranlassen, jedoch find thunlichst, wenn die» nicht durch die Verwaltung bereits ein- für allemal gefchehm ist, vorher geeignete, daS Interesse deS PublicumS wahrmde Bedingungen zu verabredm und muß der Einlagerer alle Rechte und Pflichten der Eismbahn vorbe­ haltlos und definitiv übernehmen. Die Versandstation ist von dieser Maßregel behufS Mittheilung an dm Absmder besonder» in Kenntniß zu setzen und die weitere Regelung der Angelegmheit dm Jnteressmtm zu überlassm. §.90 (betrifft AuSsetzm von Güterwagm au» dem Zuge. Die unterwegs befindlichm Güter (siehe auch §. 77) gehen dm neu hinzu­ kommenden bei der Weiterbeförderung vor; eS ist deshalb im Allgemeinen unstatthaft, einzelne Wagen eine» Zuges zurückzuhalten, um auf einer Zwischmstation andere Wagm statt derselbm emzurangiren. Ausnahmen sind namentlich in folgmden Fällen zulässig: rc. rc.). §. 91 (betrifft Verletzung der bahnamtlichen Plomben).

§.92 (betrifft Boden-Revision).

§.93

(betrifft Controle der Waagen). §.94. Dienstgnt. Bezüglich der Beförderung von Dienstgütem und deS kostenfreim Transports von UmzugSgegmständen versetzter Beamtm sind die hierüber erlaffmm Instructionen, Reglements rc. maßgebend.

§. 95. Postgüter, Militir-Effecte» «ad sonstige Armre-Bedürfaiffe. Bezüglich des Transports der Postsendungm auf den Eismbahnen wird auf das Eisenbahn-Postgesetz vom 20. December 1875, und die dazu erlaffmm VollzugSund Ergänzungs-Bestimmungen'), bezüglich deS Transports von Militär-Effectm und sonstigm Armee-Bedürsniffen auf daS Reglement vom Jahre 1870 und die dasselbe abändemdm oder ergänzenden Bestimmungm verwiesen. (betrifft Wagen-Beschädigungen).

§.96

*) DaS Eisrnbahn-Postzesetz vom 20. December 1875 sowie die Vollzugs- rc. Bestimmungm folgen.

v.

**ö Aech«n»grre§«tg.

§. 97. eegi|w» o> Lu-gebe» der Txf>edltt»»e» tat All,e«etae».

Die Güter-Expeditioum bezw. die zu denselbm gehörigen Kaffen find auf Gründ dieser Jnstmction ein- f&t allemal generell legitimirt und beauftragt, alle diejenigen Erhebungen und Zahlungen sofort und ohne weitere Anweisung vorzunehmm, welche nach AuSweiS der in dieser Jnstructiou vorgeschriebenen Bücher und Buchungm auS dem Güterverkehr unmittelbar hervorgehm, mithin rücksichtlich der Einnahmen alle Frachten sowohl in Fraucatur als in Ueberweisung, die Fracht­ zuschläge für Werths- und Jntereffe-Declarationm, sowie alle überwiesenm Nach­ nahmen incL Provisionen, die reglemmtarischm bezw. tarifmäßigen Nebm-Gebührm Md Frankatur-Depositen; hinsichtlich der Zahlung alle fälligm Nachnahmen und RückzahlMgm auS dm Depositm. Alle audem Erhebuugm und Zahbmgm dürfm nur auf Grund jedesmaliger besonderer AnweisMg geschehen. AIS solche find zu betrachten die OrdreS der zuständigm (Haupt- bezw. Commffsiouö-) Kaffm bei Uebersendung von Dorschüffm, die Anzeigen über vorgenommene BerichtigMgm von Kaffmpostm seitens der Controlm und der Expeditionen imb provisorische oder defi­ nitive AnweisMgm der zuständigm Vorgesetztm.

§. 98. Fraueatariuch. Dmch die Führung deS Francatmbuchs soll die Controle darüber hergestellt werden, daß die einzelnm Francaturbeträge, welche der Güterkaffe dmch die Frachtkarten bezw. durch die Monats-Dersandrechmmg (siehe §. 107) und das AbrechnMgSbuch (siehe §. 105) zum Soll gestellt werdm, der Kaffe auch wirklich -«geflossen sind, oder durch DerrechMng im Creditconto rc. in Gutschrift gebracht werden. Die Francaturbeträge für Sendungen nach einer im directm Kartenschluß stehendm Station (siehe §. 70) find, insofern der Versmder nicht im Genuß eines Creditcontos ist, oder die Beträge nicht durch dm bahnamtlichm Rollfuhrmann eingezogen werdm, vor der perfect gewordmen Annahme des Guts baar zu erhebm. Zum Zeichen der erfolgten Baarzahlung der Francaturfracht ist die Folio­ nummer deS BaarkaffmbuchS, unter welcher die DereiMahumng erfolgte, nebst dem Namm deS vereinnahmenden Beamtm unter dm in der „Nota“ auf dem Frachtbrief angegebmm und erhobmen Frachtbetrag zu fetzeu. Nach der Kartimng und vor der Eintragmg in daS Versandregister, wo ein solche- geführt wird imb nicht etwa Kartm-Duplicate diesem Zweck zu dimm haben, sind die FrMcatmm zunächst in dem Francatmbuch nach Form. 26 zu buchen. Die Verbuchung erfolgt direct auS den Frachtbriefen in der Reihmfolge, wie sie kartirt find, ohne jede weitere Unterscheidung nach Stationen oder Verkehren rc., und find die baar erhobmm Beträge von dm durch dm Rollfuhrmcmn etnzu-

Frachtgüter,

v. Buchführung und Rechnungslegung.

359

ziehenden und den dm Conto-Jnhabem zm Last zu stellmdm getrennt nach An­ leitung deS Formulars in den betreffendm Rubrik« aufzuführen. Bei bedeutendem Conto-Jnhabem ist für jeden derfelbm eine besondere Rubrik zu benutz«, während für Conto-Inhaber, der« Francaturbeträge in geringerer Anzahl zu credüirm find, für letztere Beträge eine Columne mit der Überschrift „Für Verschied««" genügt. Bei Expeditionen, bei dm« eia bahuamtlich bestellter Rollsichrmaau fungirt, sind im Francaturbuch die Eügutsmdungm, weg« der spätem richtig« Berech­ nung der Rollgeldbeträge, alS solche besonder- zu bezeichn«. Außer dm Beträgen der einzeln«, zu ein- imb derselben Karte gehörmd« Frachtbriefe wird im Francaturbuch auch die Francatursumme der ganz« Karte in der hierfür Vorhand«« Rubrik auSgeworsm und mit der bezüglich« Summe der Karte verglich« bezw. abgestimmt. Am TageSschluß werd« die Eintragung« der Verfandregister bezw. der Duplicat-Versandkartm verglich«. Nachdem etwa sich ergebmde Differmzen be­ richtigt sind, wird daS Francaturbuch in sein« Geldcolumnm abgeschlosfm. Die Verkehrösummm der Versandregister werd« demnächst unter dm Tageösummm deS Francaturbuch- zusammmgestellt, und wird deren Summe mit der Summe deS letztem abgestimmt und behufs Uebertragung in das Abrechnungsbuch (§. 105) nach Local- und direktem Verkehr zerlegt. Wmn hiemach auch von jeder Expedition überhaupt nur ein Francaturbuch gehakt« wird, so soll eS doch gestattet sein, bei größem Expeditionen dasselbe in der Weise in zwei Büchem zu führ«, daß tageweise oder in mehrtägigen Periodm damit gewechselt wird. In diesem Fall ist daS eine Buch mit von 1 anfangenden ungeraden, da» andere mit von 2 anfangendm geraden Folionummem zu verseh«. Demnächst werd« alle expedirtm baar bezahlten Francatmen vom KaffenVerwalter auS dem Francaturbuch in dem Baarkassenbuch durch Eintragung der Folim des Francaturbuch- in die dafür vorhandme Rubrik gelöscht. Ebenso ist im Francaturbuch bei dem betreffmdm Posten da- Folium deS Baarkassenbuchs zum Nachweis der gescheh«« Löschung zu vermerken. Ueber die durch den Rollfuhrmann einzuziehenden Francaturbeträge bei Gutem, die zm Abholung bei der Güter-Expedition angemeldet sind, wird täglich auS dem Francaturbuch eine Rechnung, in welche zugleich die hierbei zu berechnmden Rollgelder aufzunehm« sind, mit monatlich laufender Nummer auSgefertigt und demselben übergeb«. Die einzeln« Post« werd« in diesem Fall im Fran­ caturbuch durch Beischreibm der Nummer der Rechnung und umgekehrt gelöscht. Der Betrag der Rechnung wird vom Rollfuhrmann nach der Einkassimng, welche spätestens innerhalb der von der Verwaltung festgesetzt« Frist zu erfolg« hat, eingezogm, im Baarkaffmbuch unter „Frankatur«" vereinnahmt und daS Folium, auf welchem dies geschehen, als Nachweis der gescheh«« Vereinnahmung unter dem Betrag der Rechnung im Francaturbuch vermerkt. Die Einziehung der Frankatur« der Conto-Inhaber erfolgt je nach dem Um­ fange derselbm in kürzerm oder monaüichen Periodm (§. 101).

Die mittelst Francaturnoten zu expedirenden Francosendungen berühren daS Krancaturbuch nicht (siehe §§. 70 und 103). DaS Frmcatur» und daS Nachnahmrbuch sönnen, wenn dies speciell an­ geordnet wird, zu einem einzigen Buch vereinigt, sowie auch die für die beiden Bücher vorgeschriebenm Formulare durch Zusammenziehung der für verschiedene Contisten vorgesehenen mehrfachen Columnen vereinfacht werden.

§. 99. Slwhnahweduch.

Durch das Nachnahmebuch soll die Controle darüber hergestellt werdm, daß die einzelnm Nachnahmebeträge, welche der Güterkasse durch die Frachtkarten bezw. durch die MonatS-Versandrechnung (siehe §. 107) und daS Abrechnungsbuch (siehe §. 105) zur Gutschrift gelangen, durch die Kasse auch wirklich gezahlt sind, oder den Empfangsberechtigten durch Verrechnung im Creditconto rc. vergütet werden. Alle Nachnahmm, welche zur Verrechnung gelangen, sind nach erfolgter Kartirung und vor der Eintragung in die Versandregister, wo solche geführt werden und nicht etwa Karten-Duplicate diesem Zweck bienen, in das Nachnahmebuch nach Form. 27 einzutragen. DaS Nachnahmebuch ist weder stationS- noch verkehrSweise, jedoch wie daS Francaturbuch (siehe §. 98) bei dm großem Expeditionen in zwei Büchern zu führen, von boten dann daS eine gerade, das andere ungerade Folien trägt. Die Eintragung erfolgt unmittelbar nach der Kartimng direkt auS den Frachtbriefm und sonstigen Belastungs-Papieren (Francaturnoten rc.) in der Reihmfolge der Kartirung, und sind die gezahlten bezw. zu zahlenden Beträge von dm zu contirmden bezw. zur Umexpedition gelangenden getrennt nach Anleitung deS Formulars in dm betreffettbcn Columnen aufzuführen. Für die Nachnahmm bedeutenderer Conto-Inhaber ist je eine besondere Columne zu benutzen, welche vorher im Kopf entsprechend beschrieben werden muß; für Con­ tisten mit geringem Nachnahmen könnm solche für mehrere zusammm auf einem Conto „für Verschiedene" Verbuchung finden. Außer den Nachnahmebeträgm der einzelnen, zu ein- und derselbm Fracht­ karte gehörmden Frachtbriefe rc. wird auch die Nachnahmesumme der ganzen Karte in der hierfür vorhandenen Columne auSgeworfen und mit der bezüglichen Summe der Frachtkarte verglichen bezw. abgestimmt. Am TageSschluß werden diese Eintragungen mit denjenigen der Versandregister bezw. der Duplikat-Versandkarten verglichen. Nachdem etwa ermittelte Differenzen berichtigt find, wird daS Nachnahmebuch in allen Geldcolumnen abgeschlossen. Die TageSsummm der in den einzelnen Verkehren expedirten Nachnahmen find in ben Versandregistem zu ermitteln, unter dem Abschluß des Nachnahmebuchs zusammenzutragen und deren Totalsumme mit der TageSsumme des Nachnahmebuchs zu vergleichen bezw. abzustimmen, demnächst aber behufs Uebertragung in daS AbrechnungSbuch in Nachnahmen für Local- und direkten Verkehr zu zerlegen.

Frachtgüter.

D. Buchführung und Rechnungslegung.

361

Wegen der Behandlung der Nachnahmen siehe die Bestimmungm im §. 72 und wegen Auszahlung und Quittung-leistung diejenigen im §. 73. Sobald Nachnahmen zur Zahlung gelangen, find dieselben im Baarkafsenbuch mit dem ganzm gezahlten Betrag nach den nahem Bestimmungen de- §. 104 in Au-gabe zu stellen. Bezüglich der Vereinigung de- Nachnahme- und de- Francatur-Duch- stehe letzten Absatz de- §. 98. §. 100. Begriff «nk Berrrchmlug der Retmgetührm. Mauual für dieselbe». Nebengebühren au- dem Güterverkehr gelangen zur Verrechnung bezw. Er­ hebung, wenn feiten- der Güter-Expedition Conventionalstrafen erhoben oder Nebenleistungen übemommen und auögeführt werben, für welche laut Tarif und BetriebSReglemmt die Eisenbahn neben der Fracht eine besondere Gebühr in Ansatz zu bringen berechtigt ist; Provisionen und Frachtzuschläge für höhere Werth-- und Jnteresfe-Declaration sind niemals als solche Nebengebühren zu betrachten. Zumeist find eS Signir- und Zoll-Abfertigungs-Gebühren, Wiege-, Krahn-, Lade-, Lager-, Stand- oder Reu-Gelder, Wagm-Strafmiethen, Anschlußgeleis- (Abhol-, Rangir- oder Zustell-Gebühren), UeberfiihrungS-Gebührm und dergl., event, auch Frachtbrief-AuSfertigungS-Gebührm, auS denen diese Nebenerhebungm bestehm könnm. Ihrer Verrechnung-weise nach zerfallm sie in zwei verschiedme Categorim und zwar in:

I. durch die Karten zu verrechnende, daS find: a) alle N eben einnah men, welche auf der Versandstation entstehen und schon auf dieser zu verrechnm sind, sei eS, daß sie mtweder in Frankatur oder in Ueberweisung erscheinen; b) Nebeneinnahmen, welche erst auf der Empfangstation, aber vor der Dekartimng, also vor definitiver Feststellung und vor Abschluß der Fracht­ karte, entstehen; II. in einem besonderen Manual zu verrechnende, das sind Nebeneinnahmm, welche auf der Empfangstation, aber erst nach der Dekartimng und nach definitivem Abschluß der Frachtkarte zur Berechnung kommm könnm, wie beispielsweise Lagergeld, Wagenstrafmiethe, Standgeld rc.

Die Handhabung der Bestimmungen über die Erhebung der Nebmgebührm wird durch besondere Vorschristm geregelt. Die unter la bezeichneten Nebengebühren sind in jedem Fall durch die Fracht­ karte zu verrechnm, und zwar, wenn sie auf der Versandstelle bezahlt werdm (wie häufig Signir-, Lade- und dergl. Gebühren) als Frankatur, sonst als Ueberweisung; in beidm Fällen dient hierzu die Columne „Nebmgebührm" der Frachtkarte. Zn der MonatS-Versandrechnung (§. 107) sind solche Nebmgebührm nachznweism «nd werdm daraufhin im direkten Verkehr der Versandbahn zugeschieden. Die unter Ib bezeichneten werden stets als Nebmgebührm der EmpfangSbahn, ebenfalls durch die Karte in der dafür vorgesehenen Columne mit der Be-

zeichmwg, wofür sie zur Erhebung gelangten, verrechnet und im directen Verkehr dmch die MonatS-Empfangsrechmmg der EmpfangSbahn zugeschieden. Für die unter II bezeichnetm Nebengebühreu, welche nicht durch die Fracht­ karte Derrechuung finden könnm, ist ein besondere- Manual für Nebengebühren oder extraordinäre Einnahmen »ach Form. 28 zu führen, welche- die zur Berechnung gekommmm Nebmeinnahmen einzeln und chronologisch unter jedesmaliger Angabe der Vereinnahmung im Baarkaffenbuche bezw. in dm entsprechenden Contis categorienweise nachweist. Die im Manual für Nebmgebührm, welche- bei Ablauf de- Monat- abzuschließm und urschriftlich au die Controle einzufeudm ist, verrechneten Beträge sind in der Rekapitulation der bezüglichm Monats-Empfangsrechnung, insoweit sie nicht in der Rekapitulation zur MonatS-Versandrechnung deS Localverkehrs (§. 107) hinter der letzten Station categorimweise und summarisch kn gmauer Ueberein­ stimmung mit den betreffendm Summen deS Manuals Aufnahme gefundm habm, nachzuweism. Welche einzelnm Categorim der Nebmgebührm im Manual zur Erscheinung kommm sollen, wird durch besondere Anordnung für die einzelnm Stationm bestimmt. Wegm der etwa auf einer UnterwegSstation erwachsmm Nebmgebührm siehe §. 72. §. 101. Erebtt-Lonl». Für diejenigen Absmder und Empfänger, dmm feiten- der Verwaltung Stundung der auflanfmdm Frachtgelder gewährt ist, ferner für die Anschlußbahn, für den Rollfuhrmann, für den Schalterdienst und für die Restverwaltung hat die GüterExpedition ein Creditconto »ach Form. 29 anzulegm, worin für jeden dieser Contistm und Zwecke eine besondere Abtheilung einzurichten ist. Die Höhe deS zu gewährmdm Credits und die dem Contistm auferlegten Verpflichtungm wegen Begleichung deS Contos werden in jedem einzelnm Fall durch besondere Anordnung der Verwaltung festgesetzt. Der Kaffenführer hat darüber zu wachen, daß die gegebene Credühöhe nicht überschritte» wird. Sobald der gewährte Credit erschöpft ist, darf die Annahme frankirter Güter bezw. die Auslieferung der mit einzuziehmdm Beträgm belastet eingegangenen Güter ohne Baarzahlung nicht weiter erfolgen. Die Erörtemng etwaiger Differenzen, zu derm Aufllärung auch daS von jedem Conto-Inhaber zu führmde Gegenconto vorzulegm ist, darf die BaarauSgleichung nach der vorläufigen Feststellung der GüterKaffe niemals aufhaltm. Im Kopf deS Creditcontos ist der Name deS Contistm, die zulässige Höhe deS Credits und die die Führung deS Contos anordnende Verfügung zu vermerken. Ueber die Führung deS Creditcontos, sowie die anderweite Verrechnung der gestundeten Beträge auf fällige Nachnahmen rr., wird auf die bestehenden SpecialBestimmungm verwiesen.

Frachtgüter,

v. Buchführung mtb Rechnungslegung.

363

Wegen der Anlegung und Benutzung der einzelnen Conti find im Allgemein« die Bemerkung« auf dem Formular maßgebend. — Für die Führung des Restconto- wird speciell noch FolgmdeS bestimmt: Zn daffelbe werd« alle Restpostm auS dem Empfang, welche stet- durch Kasfenbeläge nachzuweifm find, übertrag«. Werd« auf der Rollkarte aufgenommene Frachtbriefe als unbestellbar zurückgegebm, so find die auf demselbm haftenden Beträge auf dmselbm abzusetzm und in der Conto-Abcheilung für dm Rollfuhrmann im Hab« in der Columne „Sonstige Gutschrift«" gleich unter der gezahlt« Rollkarte besonder- in Gutschrift zu bring«. Demnächst ist der abgesetzte Post« auf da- Restconto zu übertrag« und, daß die- geschehen, unter Anfühmng der Nummer de- Restmconto-Folium- auf der Rollkarte zu vermerk«. Da- gleiche Verfahren gilt für die auf dm übrig« VerrechnvngSkartm ver­ zeichneten Beträge, welche avf Güte« haft«, der« Annahme verweigert ist, oder die aus irgmd einem Grunde länger als 4 Wochen lagern. Da- Restconto bei Expedition« mit getrenntem selbstständigem Kassmdimst führt der Güter-Expedimt. Es find demselbm daher auch alle auf da- Restconto gehörig« Frachtbriefe zur Eintragung in dasselbe und Aufbewahrung zu übergeb«. Die Rückgabe solcher Frachtbriefe an die Kasse darf nur unter gleichzeitiger Aus­ tragung im Restconto geschehen. Ueber Restpostm, welche demnächst auf Derrechnungskartm wieder aufzutragm find, werdm separate VerrechnvngSkartm mit besondem Nummern, die auch al„Verrechnung-karten über Restpostm" am Kopfe besonder- zu bezeichnen sind, angesertigt. Die Beträge derselben sind selbstverständlich nicht in da- EmpfangS-Controlbuch, sondem event, nur in die Conti de- Rollfuhrmanns bezw. de- Schalter-Beamtm oder der andem Contisten einzutragm. Die Erledigung dieser Restposten ist mit allen Kräften anzustreben. Sind einzelne derselben trotzdem bi- zum 15. de- zweitnächsten Monats nicht erledigt, so ist wegm der dann noch offenen Posten bis zum 20. durch Einsendung einer Rest­ liste nach Form. 30 Anzeige an die vorgesetzte Dimststelle zu mach«, damit daS Geeignete veranlaßt werde. Vierteljährlich und zwar am 20. deS ersten Monats sind sämmtliche noch offen stehende Restposten der früheren Monate unter Hinweisung auf die frühere Ver­ buchung einzeln auf dm laufmden Monat zu übertragm. §. 102. C»ntr»Ie M Sersand» ai> k8 Empfang».

Ueber alle im Laufe eine» Tage- von der Expedition durch die vorgeschriebenm Bücher in Einnahme oder Au-gabe zur Verrechnung gebrachtm Kassenposten ist täglich eine summarische Controle und zwar nach Versand und Empfang getrennt z« führen.

364

Dienstvorschriften, betreffend die Abfertigung der Eil- und

Die Controle deS Empfanges (Empfangs-Conlrolbuch) wird nach Anleitung deS Form. 31 wie folgt geführt: Die eingegangmm Frachtkarten werden in daS Empfangs-Controlbuch gleich nach Beendigung jeder einzelnen, durch die Zugverhältnisse, die Abfertigungsweise der einzelnm Verbände und die ganze Diensteintheilung bedingtm DekartirungSperiode verkehrSweise mit Angabe deS Expeditionstags, der Nummer der Karte, der Versandstation, der Summen der überwiesenen Beträge der einzelnen Karim (die bei der Dekartinmg zugesetzten Nebengebühren inbegriffen) unter Austragung der gaazm Summe der DekartirungSperiode in die dafür vorgesehene Rubrik eingetragm bezw. zum Soll gestellt. Die Ueberweisungssummm der einzelnen Karten auS dm intemationaleu Verkehren sind sowohl in der fremden, als auch in der deutschen Währung im EmpfangS-Controlbuch in den dafür bestimmtm Columnm aufzuführen. Die Geldsummen der Verrechnungskarten für den Umfang derselbm Dekartirung sind dagegen unter Haben zu verbuchen, und ist deren Summe mit jener beim Soll für dieselbe Drkartirungsperiode abzustimmen. Etwaige Differmzm sind dabei durch Vergleichen unter Abstreichung der ein­ zelnm Postm in den Frachtkarten und den VerrechnungSkartm zu ermitteln und zu berichtigm. Die Beträge im Soll werden, sofern die Dekartirung in verschiedmen Perioden erfolgt, außerdem am Tagesschluß verkehrsweise am Fuß der Eintragungen recapitulirt, die Summe dieser Rekapitulation wird den summarischm Beträgen im Haben gegenübergestellt und demnächst Abstimmung vorgenommen. Die Controle über die Einnahmen und Ausgabm aus dem Versand ergiebt sich auS dem Frankatur- und Nachnahme-Buch (§§. 98 und 99) in der Weise, daß die für den ganzen Tag festgestellten Frachtkarten-Summen die Kassencontrole für den Versand bilden gegmüber dem Versandregister (bezw. den Frachtkartm-Dupli­ katen), dem AbrechnungSbuch und dm Monatsrechnungen. Beim MonatSwechsel sind alle diejenigen Karten, welche noch auf dm abgelaufenm Monat expedirt sind, getrennt zu halten von denjenigen, welche auf den neuen Monat ausgestellt erscheinen. Es bleibt der Expedition überlassen, daS Em­ pfangS-Controlbuch bezüglich dieser Restkarten entweder fortlaufend zu führen oder ebenfalls tageweise abzuschließen; jedenfalls sind aber die auf den alten Monat expedirten Karten, soweit sie in der Empfangsrechnung des alten Monats Aufnahme findm (siehe §. 105), auch in dem EmpfangS-Controlbuch für diesen nachzuweifen. — Mit Abschluß und Einsendung der betreffenden Empfangsrechnung (§. 107) ist jedoch auch der betreffende Monat in dem EmpfangS-Controlbuch abzuschließen, und sind alle dann noch eingehenden Karten des alten Monats so zu betrachten, als ob sie am betreffmden Tag des neuen Monats eingegangen wärm. Die gewissmhaste und currente Führung der Frankatur- und Nachnahme-Bücher und die Bearbeitung des Empfangs-ControlbuchS, welches daS Haupterfordemiß zur Nachweisung und Feststellung der Belastungs- und Gutschrifts-Beträge bildet, ist vorzugsweise und unerläßliche Bedingung.

Frachtgüter.

D. Buchführung und Rechnungslegung.

366

Die Empfangskarten find m periodischen durch besondere Anordnungen zu bestimmenden Zeitabschnitten der Gütercontrole verkehr-- imb station-weise geordnet einzusmdm. §. 103. Depesitrn- gib Verschiß-, «ich Fmegtir-DepOfiteitich.

Insoweit für die Dereinnahnwng oder Verausgabung der im §. 97 näher be­ zeichneten Beträge Bücher oder besondere Buch-Columnen nicht Vorhand« find, oder insofern derartige Erhebungen und Zahlungen vor Eintreffen oder vor Ein­ fordern der erforderlich« Ordre- geschehen müffm, find diese Zahlungen und Er­ hebung« al- „vorläufige" zu betrachten, wie nammtlich Cautionen bei Wagenbe­ stellung«, der Kaffe belastete aber nicht eingezogene Wagm-Strafmiethm, unabgehobene Nachnahmen abgeschlossener Monate, abgesetzte bezahlte Nachnahmm abgeschlossener Monate (§. 108), eingezogene Frachtzusetzungen sFrancaturen und resp. UeberweisungSFrachtenf und erstattete Frachtabfetzungm, welche noch nicht durch AmderungsNachweisMgen (stehe §. 108) geregelt bezw. im Abrechnungsbuch (stehe §. 105) noch nicht berücksichtigt find, abgesetzte Versandkarten, welche mit Frankatur« oder Nachnahmm belastet waren (siehe dieserhalb speciell §. 108 von Abs. 7 ab), nicht zurückzahlbare überhobene bezw. nicht einziehbare zu wenig berechnete Frachten, außer­ gewöhnliche Einnahmen für verkaufte Gegenstände und dgl. Alle voraufgeführtm Erhebungen und Zahlung« sind biS zur Abwickelung durch später zu gewärtigende Ordre, oder biS die Verrechnung durch die regulären ExpeditionS-Bücher nachträglich geschehen kann (z. B. bei Nachnahmen auS frühem Monaten, Control-Aendemngen rc.) in dem Deposit«- und Vorschuß-Buch — nach Form. 32 bezw. 33 — zu verein­ nahm« bezw. zu verausgab«. (Weg« Buchung und Verrechnung der FrankaturDepositen siehe weiter unten.) Das Formular 32 dient ausschließlich zur Verrechnung nicht abgehobener Nach­ nahmen und sonstiger Depositen, ausgenommen Frankatur - Depositen. Für die letzteren wird daS Formular 33 verwmdet. Die Baarvereinnahmung bezw. Verausgabung von dergleichm Post«, soweit der Baarbestand alterirt wird, erfolgt nach näherer Anweisung deS §. 104, und es ist deshalb im Depositen- und Vorschuß-Buch da- Einnahme resp. AuSgabeFolium deS BaarkaffenbuchS und umgekehrt im Baarkaffmbuch die Einnahme- und AuSgabe-Nummer des Depositen- und Vorfchuß-BuchS zu vermerken. Sowohl sämmtliche Einnahme- als sämmtliche AuSgabe-Posten werd« im Depositen- und Vorschuß-Buch chronologisch eingetragm, auch werden beide für sich daS Jahr durchlaufend mit 1 anfangend nummertet. Die Erledigung der einzeln« Poft« muß stets durch Gegmbuchung« er­ folgen und daher jeder erledigte Posten, wenn auch unter verschiedmer Nummer, sowohl einmal in Einnahme als einmal in Ausgabe erscheium. Wenn durch eine neue Buchung ein früherer Posten erledigt wird, so ist an beidm Stellen die laufmde Nummer der Gegmbuchung zu vermerk«. DaS De­ positen- und Vorschuß-Buch wird in Einnahme (Depositen) und Ausgabe (Dorschüffe)

Dienstvorschriften, betreffend die Abfertigung der EU- «nd

366

fortlaufend summirt und am Ende jedeS dntten Monats (ult. März, Juni, Sep­

tember und December) vollständig abgeschlossen.

Die noch offenen Posten werben

dann unter Hinweisung ans ihre alte Nummer auf den neuen Monat mit neuen

bezw. weiterlaufenden Nummern vorgetragen. Verbliebene Reste dürfen niemals als Borschüffe gebucht und dadurch länger

alS zulässig offen gehalten werden. Ueber verbuchte Depositen und Vorschüffe, welche länger als 3 Monate schweben,

ist der vorgesetzten Dienststelle mit geeignetem Anträge über die desinitive Verrech­ nung der bezüglichm Beträge monatlich einmal am 15. jeden Monats Vorlage zu machen.

Die Francatm-Depositen (§. 70), wenn dieselben auch in einem besondern Buch nachgewiesen werden, erfahren indeß im Uebrigen die entsprechende Behandlung wie

Bei der AuSgleichnng mit den Absendern werden zuviel er­

alle andem Depositen.

hobene Beträge zurückgezahlt, zu wenig erhobene nachträglich eingezogm und zugleich

im Baarkaffenbuch verausgabt bezw. vereinnahmt.

und

„nachzuerheben"

Die Columnen „zurückzuerstatten"

bilden die fortlaufmde Ergänzung zu der Einnahmecolumne

„deponirter Betrag" und zu der Ausgabecolumne „wirklicher Francaturbetrag" bei Abschluß deS Buchs.

§. 104. Baarkaffenbnch. Jede baare Einnahme und Ausgabe der Güter-Kaffe ist sofort bei Eingang

oder Verausgabung in das Baarkaffenbuch nach Form. 34 einzeln einzutragen, so daß auf Grund deffelben sowohl die Richtigkeit des Baar-Bestands jederzeit geprüft, alS auch jede einzelne Post in den übrigen Geschäfts- und Kassenbüchern wieder aufgefunden werden kann.

Die Einnahmen bestehen in Francaturen Frachten,

Nebengebühren

und

Nachnahmen),

und Ueberweisungen (überwiesene in

Nebengebühren

laut Manual

(Extraordinarien), in etwaigen Vorschüffen, welche von der betreffenden (Haupt-,

Commissions-, Stations-) Kaffe requirirt und geleistet wurden (laut Vereinnahmung

im Abrechnungsbuch §. 105) und in Depositen, sowie sonstigen Einnahmen. Ausgaben der Kaffe find die gezahlten Nachnahmen, die Baarabliefemngen

an die zuständige Abführungsstelle,

etwaige baare Vorschüffe laut Vorschußbuch

(siehe §. 103) und sonstige Zahlungen.

Zahlungen,

welche ans Gmnd speciell angewiesener Beläge geleistet werden,

sind im Baarkaffenbuch

nicht als Ausgaben zu verbuchen; solche Zahlungen er­

scheinen — so lange sich die Beläge bei der Kaffe befinden — nicht als Ausgabe Derartige Zahlungen sind

vielmehr werden die Beläge als baares Geld betrachtet.

deshalb im Baar-Kaffenbuch nicht einzutragen, wohl aber nachrichtlich darin zu ver-

merken, wenn die Beläge an die zuständige Kaffe behufs Gutschrift als baares Geld abgeliefert werden, damit ersichtlich ist, wieviel von dem abgelieferten Betrag aus

baarem Geld und wieviel aus gezahltm Belägen bestand. DaS Baarkaffenbuch ist fortlaufend

zu foliiren,

und es ist die Zahl

des

Frachtgüter. D. Buchführung mtb Rechnungslegung.

367

BlatteS, auf welchem die Einnahme oder Ausgabe gebucht umrde, bei bat betref­

fenden Einnahmebuch,

oder AuSgabepostm in bat Grundbüchern,

also im Frankatur-

in bat verschiedenen ContiS, tut Manual für Nebmgebühren, im Depofitm-

und Vorschuß-Buch, oder in den Bnchungm über die Nachnahme-Zahlungen re. zu vermerken.

Diese Uebertragungen

der Kaffenbuchfosim find von dem Borstaad der Expe­

dition bezw. von dem verantwortlichen Kaffenführer stets zu bewirken, denn fie bietm

demselben die Sicherheit und genaueste Controle dafür, daß auch alle Beträge wirklich eingegangen bezw. verausgabt find und machen chm etwaige während seiner Beur­

laubung oder kurzer Verhinderung von Andem

ohne

stattgehabte Kaffenübergabe

bewirkten Einnahmm und Ausgaben genau kenntlich.

Außerdem aber treten bei der Uebertragung der Kaffmbuchfolien

auch

stets

die offenstehmden Beträge hervor, und wird dadurch dem Kaffenführer Gelegenheit gegeben, die Reste zu bemerken und die nöthigen Maßregeln zu berat Erledigung rechtzeitig zu treffen.

Im

Baarkaffenbuch ist täglich der Betrag an

Einnahme und Ausgabe für

bat betreffenden Tag in der vorgefehmen Columne auSzuwerfen. wie diejenigm aller übrigen Colunmen find durch zu addiren.

Diese Summen,

dm ganzm Monat fortlaufmd

An jedem Tag ist ein Abschluß deS Buchs in der Weife vorzunehmeu,

daß die Einnahme seit Beginn deS Monats festgestellt, die Ausgabe abgerechnet, der

Sollbestand ermittelt und mit dem Jstbestand verglichm wird. DaS Resultat dieses AbschluffeS ist seitlich nachrichtlich zu vermerkm.

sich hierbei Differenzen, so find solche beim Sollbestand



Ergebm

soweit sie sich nicht

sofort aufklären laffm — nachzutragen.

Nicht

aufzuklärende Ueberschüffe sind spätestens im Laufe deS nächstm TagS

im Baarkaffenbuch

«IS Deposit

und

gleichzritig

im

Depositenbuch

zu

verein­

nahmen, fehlende Beträge dagegm sofort dem Baarbestande zuzulegen; kann Letzteres

bei einer bedeutenden Differenz nicht geschehen, ist der vorgesetzten bezüglichen Dimst-

stelle sofortige Anzeige zu erstatten.

Am letzten Tag deS Monats vor Gefchästöfchluß ist daS Baarkaffmbuch voll­ ständig in Einnahme und Ausgabe abzufchließm, der Sollbestand zu ermitteki und auf den nächstm Monat sowohl unter „sonstige Einnahmen" als auch in der Co­

lumne „Summe" vorzutragen.

§. 105.

LbrechmmgSiuch. Die täglich

nach

dm Versand- und EmpfangS-Controlm und dem Baar-

kaffmbuch festgestelltm BelastuugS- und GntfchristS-Summm sind in ein Abrech-

nungSbuch verkehröweise entweder nach Form. 35 oder 36 einzutragm.

ES geschieht dies in der Weife, daß nach Maßgabe der TageSfumme der Controlen unb

nach

den

int Baarkaffenbuch eingetragenen Ablieferungen am Ende

jeden TagS bezw. jeder Periode die Eintragung für bat betreffenden Zeitraum erfolgt.

Don der (Haupt-, CommisfionS-, StationS-) Kaffe, an welche abgeltefett wird, re* quirirte Vorschüsse sind sofort bet Eingang im Abrechnungsbuch für die empfangende Kaffe zu belasten. Me beim Monatswechsel für den abgelaufenen Monat in dem EmpfangSControlbuch geführten Nachtragstage sind als solche in gleicher Anordnung in daS Abrechuungsbuch zu übertragen. Demnächst wird am Schluß deS Monats — spätestens am 10. deS folgenden — und nach Abschluß der Monatsrechnungen daS Abrechnungsbuch in allen Columnen aufgerechnet, mit den Rekapitulationen zu den MonatSrechnungen (§. 107) hinsichtlich der Summen an Belastungen und Gutschriften speciell verglichen, und werden die Totalsummen unter Ausfüllung der betreffenden Rubriken im Ab­ rechnungs-Buch ermittelt. Die sich hiernach ergebende Schuld der Expeditions-Kaffe wird durch Abliefe­ rung an die zuständige Stelle ausgeglichen. Ein etwa verbleibendes Guthaben wird auf den nächstm Monat übertragen. DaS AbrechnungSbuch ist gleichzeitig abzuschließen und eine Abschrift davon an die Güter-Controle einzureichen. Sobald die von der letztem festgestellten Monatsrechnungen mit der MonatSAbändemngS-Nachweisung und der festgestellten Abschrift deS Abrechnungsbuchs bei der Expedition wieder eingehen, sind die nach §. 108 von der Controle für den betreffenden Monat bewirkten Zu- und Absetzungen im Abrechnungsbuch am Fuß desselben mittelst der dafür vorgesehenen Quer-Columnen nachttäglich der Kaffe gut* zufchreiben bey», zu belasten, im Uebrigen aber hiermit nach den Bestimmungen der §§. 97 und 108 zu verfahren. Die sich in Folge der Zu- und Absetzungm ergebende Differenz in der Ein­ nahme und Ausgabe deS AbtechnungS-BuchS ist hierbei wiedemm ebenso auszugleichen wie oben für den ersten Abschluß bestimmt worden ist. Findet nach bett gegebenen Vorschriften nicht daS Form. 35, sondem dasjenige Nr. 36 Anwendung, so gelten bezüglich der Uebertragimg der Belastungs- und Gut­ schriftsposten folgende generelle Bestimmungen: In Columne 2 wird die nach definttivem Abschluß der Rechnung deS Vormonats sich ergebende Schuld der Expeditions-Kasse täglich und zwar in dem Umfange vorgettagen, als deren allmälige Begleichung durch Einziehung bey». Ablieferung der Reste erfolgt ist. Die Verrechnung derselben im Uebrigen hat für denjenigen Rech­ nungs-Monat zu geschehen, aus welchem die Schuld originirt. In Columne 3a hat die Güter-Expeditton sämmtliche Transpott- und NebenEinnahmcn sowohl an Frankaturen als auch an Neben»eisungen einzutragen, wie solche sich durch die täglich aufzusummirenden Bücher als TageS-Sollbelastung ergeben. In Columne 3b ist die bis zum vorhergehmdm Tag sich ergebende Belastungs­ summe einyitragen; eS erscheint daher am ersten Tag eines jeden MonatS in dieser Columne kein Betrag, am zweiten Tag die Solleinnahme des ersten, am dritten

Frachtgüter, v. Buchführung und Rechnungslegung.

369

Tage die Solleinnahme des ersten nnd zweiten u. f. w., so daß beim RechmmgSAbschluß de- Monat- in Columne 3b da» gesammte Monatssoll sich ergiebt. In Columne 4 hat die Güter-Expedition diejenigen Betrüge aufzunehmen, welche feiten- der Controle durch Zusetzung au Frachtm re., Absetzung au der Nach­ nahme zum Soll gestellt werden. Diese Beträge find bei jedem neuen Tag wieder vorzutragen, so daß sich dmch diese- Derfahrm die Gesrmmtfumme der Zufetzungm am Monat-schluß von selbst ergiebt. In Columne 5 werden auf UebergangSstationeu die an fremde Bahnen zu zahlendm UebergangSfrachtm eingetragen. Die Eintragung erfolgt auö dem täglich abzufchließmdm und gegenseitig anzuerkennenden UebergangSconto mit der betreffendm fremden Bahn. Durch Hürzmechnung der Beträge de- täglichm Conto- zur Gesammtfumme de- vorhergehmdm Tag» ergiebt fich am Monat-schluß die Gesammtsumme der au die fremde Bahn zu zahlmdm UebergangSfrachtm. In Columne 6 werden diejenigen Beträge eingeschrieben, welche al- FrancatmFracht erhobm, aber noch nicht kartirt wordm sind. Ist eine Dersandkartirung in Ueberweisung — also unfrankirt — erfolgt, obgleich der Francatmbetrag erhobm oder in einem Creditconto verrechnet worden, so ist der Betrag ebmfallS in Co­ lumne 6 zu verrechnen. Femer sind hier auch diejenigen Beträge aufzunehmm, welche nach einer andem Station kartirt, von dieser dmch Nachnahme im Soll zm Verrechnung gelangm. In Columne 7 gelangen diejenigen Beträge zur Eintragung, welche für Fran­ katuren vorschußweise deponirt find. In Columne 8 werdm alle sonstigen deponirtm oder zur Asservation übergebenm Beträge bis zu deren definitiver Verrechnung gebucht. In Columne 9 hat die Güter-Expedition die am TageSschluß laut Columne 14 bereits verrechnetm aber noch nicht auSgezahltm Nachnahmebeträge einzutragen. In Columne 10 sind diejenigen Beträge aufzunehmen, welche laut Columne 15 im Wege der Revision durch die Controle der Güter-Expedition gutgeschrieben, aber von dieser noch nicht ausgezahlt sind. In Columne 12 erscheint dmch Summirung der Columne» 2 bis 11 da­ ganze Tagessoll der Güterkasse. In Columne 13 wird derjenige Betrag, welcher laut vorangegangmer Monats­ abrechnung zu viel abgeliefert worden ist, vorgetragm. Dieser bildet sich auS dmjenigen Summm, welche der Güter-Expedition für Depositen, noch zu zahlende Nachnahmen und dgl. auS dem alten Monat noch zum Soll stehen. In Columne 14 werden die im Lauf deS Tage- weiter kartirtm Vorfrachten, sowie die von Privatm zur Einziehung aufgegebenm und kartirten Nachnahmen eingetragen. In Columne 15 werden diejenigen Beträge aufgmommm, welche feiten» der Controle durch Absetzung an dm Frachtm oder durch Zusetzung an der Nach­ nahme gutgeschriebm find. Die Columne 16 hat auf UebergangSstationeu, die an fremde Bahnen laut 4to(ub, Staatsetsm-ahum. 24

UebergangScouto zur Weiterkartirung überwiesenm und zu fordernd« UebergangSfrachtm zu enthalten. Im Uebrigen gilt hier daffelbe wie bei Columne 5. In die Columne 19 wird die Summe der sämmtlich« Baarablieferungm bi- incL zum EtntragungStag aufgmommm, so daß sich am MonatSschluß die Gefammtsmnme der Baarablieferung deS ganz« Monats von selbst ergiebt. In Columne 20 wird der vorhandme Baarbestand eingetragm. Differirt derselbe mit dem Abschluß deS Baarkassenbuchs, so muß die Ursache der Differenz aufgeklärt werden. Ist eine Aufklämng an dem EintragungStag nicht mehr möglich, so wird ein etwaige- PluS im Baarkasienbuch vereinnahmt, sowie in Columne 8 zum Soll gestellt und dort bis zur Aufklärung nachgewiesen; ein etwaiges Minus aber muß von dem Kassenverwalter sogleich auS eigm« Mitteln gedeckt werden. Die Columne 21 dient zur Aufnahme der Summ« sämmtlicher EntlastungSBeträge. — Da Soll und Haben bei jedem Tagesabschluß balanciren muff«, so komm« in dieser Columne die gleichen Zahl« wie in Columne 12 zur Erscheinung. An welchem Tage deS folgend« Monats daS Abrechnungsbuch behufs Aufstellung der Monatsabrechnung abzuschließen ist, wird besonders bestimmt. Die MonatSabrechmmg selbst wird nach Anleitung deS BordmckS auf dem Formular gefertigt und demnächst eine Abschrift deS Abrechnungsbuchs incl. der MonatSabrechmmg an die dafür bestimmte Dimststelle eingereicht. Nachdem obige Abschrift festgestellt worden ist, erhält die Güter-Expedition ein Anerkenntniß als Iustification der wirklich erfolgt« Abrechnung und asservtrt dasselbe, um eS evmt. bei Kassenrevisionen vorzulegen. Ueber die bei der Monatsabrechnung etwa verbliebenen Reste ist ein RestBerzeichniß an die dazu bestimmte Dienststelle einzusenden und darin zu erläutem, woraus der Rest besteht und wann bezw. wie derselbe voraussichtlich gedeckt werd« wird.

§. 106. Ldliefernng der Einnahme«.

Die Ablieferung der Einnahmen wird durch specielle Vorschrift« geregelt. Daraus geht hervor, an welche Stellen, zu welchen Zeiten, in welch« Beträgen und in welcher Weise die angesammelten Baar- und BelagS-Bestände von der Kasse abzuführen find und wie dies nachzuweifm rc. ist. Im Uebrigm find die beim Abrechnungsbuch (§. 105) gegebenen Bestimmungen genau zu beacht«. §. 107. MimatS - Rechnung«.

Ueber alle Frachtkarten, welche im Lauf eines Monats von der Güter-Expedition als Versandstatton ausgestellt worden sind, ist von ihr eine nach Verkehren und Empfangsbahnen getrmnte Versandrechnung nach Form. 37 laufend zu führen. Ebmso ist über alle Frachtkarten, welche bei ihr im Lauf eineS Monats, auf diesen ausgestellt eingehm bezw. für dmselbm nach den gegebenen Vorschriften zu ver-

Frachtgüter. D. Buchführung und Rechnungslegung.

371

rechnen sind, eine verkehrSweife anzulegmde Empfangsrechnung nach Form. 38 laufend zu führen. Soweit für einzelne internationale Verkehre etwa abweichende besondere For­ mulare, sei eS für die Versand- oder für die EmpfangSrechmmgm oder für beide vorgeschrieben find bezw. noch vorgeschriebm werdm, kommm diese an Stelle der obigen zur Verwendung. Die Versand- und die EmpfangSrechnungm find vor Beginn eines jedm MonatS nach Maßgabe der directen Verkehre, an welchm die Expedition betheüigt ist und unter Beachtung der für einzelne Verbände gegebenen besonderm Vorschristm rechtzeitig von der Expedition anzulegen. In diesen Rechnungm ist jeder Station ein Conto zu eröffnen und zwar durch Überschrift der Stationen unter Belastung von so viel Zeilen, als erfahrungsmäßig in maximo Karten mit der betreffenden Station gewechselt zu werden pflegen, und folgt« die Stationen in der durch specielle Vorschristm bezw. durch dm Tarif geregelten Ordnung. Die Eintragungen in die Rechnungm müssen auf Grund der Frachtkarten selbst in der Weste erfolgen, daß die nach §. 82 abgeschlossenen Karten mit den Summen für die einzelnen Rnbrikm nach näherer Anleitung deS Formulars nachgewiesen werdm. Dieselben sind daher ganz regelmäßig nnd jedmfallS vor Absendung der Frachtkarten mit dem Gut bezw. vor Einsendung der EmpfangSkartm an die Controle (siehe §. 102) vorzunehmen. In der Versandrechnung erscheinen somit die Frachtkartm für die einzelne Station genau nach ihrer Nummerfolge, wogegen die EmpfangSrechnung dieselben in anderer Reihmfolge mthalten kann, weil für diese daS Ein­ gangsdatum mit der Maßgabe bestimmmd ist, daß alle nach MonatSfchluß eingehendm Karim noch in dem ExpeditionSmonat bis zum Abschluß selbst durch die Empfangsrechnung nachzuweisen sind. Gleichwohl ist bei der Eintragung der Kartm in die EmpfangSrechmmgm die Nummerfolge genau zu controlirm und sind die über 24 Stunden gegen die erst eingehende spätere Nummer auSbleibmdm Kartm von den Versandstationen sofort zu requiriren; auch muß bei späterm Nichteingang für den Localverkehr nach vier, für die Verbandsverkehre nach acht Tagen der vorgesetztm Dienststelle kurze Anzeige von dem AuSbleibm der Karten erstattet werden. Inwieweit nnd wie ost die Empfangs- und Derfandrechnungen aufzurechnen und bezüglich ihrer Geldsummen mit dm Büchem der Expedition zu vergleichen bezw. abzustimmen find, wird besonders bestimmt. Nach Schluß deS MonatS sind die Rechnungen und zwar die Dersandrechnungm biS spätestens zum 4., die EmpfangSrechmmgm deS LocalverkehrS bis zum 6., diejenigen der directen Verkehre bis zum 10. jedm MonatS stationsweise in allm Columnen zu summrren. Für jeden einzelnen Verkehr ist demnächst eine Recapitulation zusammmzustellm und für alle Verkehre eine Haupt-Recapitulation auf besonderm Formular nach localm Dorschristen anzufertigm. Die Summen dieser Recapitulationm find mit dm Monatssummen der be­ züglichen Verkehre in dem Abrechnungsbuch event, unter Zurückgreifung auf die Summen deS Empfangs -ControlbuchS in Uebereinstimmung zu bringen und alsdann 24*

vollständig abzuschließen. Die MonatSrechmmgen und Rekapitulationen muffen der Controle und zwar die sämmtlichen Versandrechnungen zum 6., die deS Empfangvom Localverkehr zum 8. und diejenigen deS Empfang- der Verband-verkehre zum 12. deS folgmdeu Monat- eingereicht sein. Da- Verfahren wegen Berichtigungen der Rechnungen durch die Controle und Anerkennung der berichtigten Rechnungen durch die Expedition enthält der §. 108. Die Vorschriften in Abs. 5, 6 und 7 haben, wenn das Abrechnungsbuch nach Formular 36 geführt wird, keine Geltung. Im letztem Fall find die Versandrechnungen zwar ebenfalls verkehr-- und routeuweise aufzustellen und bi- spätesten- zum 4. jeden Monat- abzuschließen, auch nebst Recapitulcüion am 6. der Controle einzusenden; dahingegen muffen die verkehrSuud routenweise anzufertigenden Empfang-rechnungen täglich abgeschloffen und ohne jede Recapitulation am 22. jeden Monat- der Controle eingereicht werden.

§. 108. Lehlmbluvg der Za- »ad Adsetzaagea darch die Caatrole. Die MonatSrechnungen (siehe §. 107) werden von der Controle auf Gmnd der eingehenden und nach den für sie bestehmden besondem Vorschriften revidirten Frachtkartm geprüft und die sich hierbei ergebenden Zu- und Absetzungen, soweit eS sich um auf der Empfangstation zu bewirkende Erhebungen handelt, direkt der betreffenden EmpfangS-Expedition, soweft eS sich um Frankaturen und VerfandNachnahmm handelt, der Controle der Versandbahn bezw. der Versand-Expedition, durch in duplo aufgestellte monatliche Aenderung- - Nachweisungen nach Form. 39, getrennt für den Local-Verkehr und für alle direkten Verkehre zusammen, im ersten Fall gleichzeitig mit den der EmpfangS-Expedition zur Anerkennung zugehenden Rechmmgm mitgetheilt. Der Versand-Expedition gehen sonach die sie betreffenden Aendemngen in den Francatmen und Nachnahmen thunlichst zusammen mit den sie als EmpfangsExpedition betreffenden Aendemngen durch die ihr vorgesetzte Controle zu. Die Expedition hat die erfolgten Zu- und Absetzungen zu prüfen; soweit gegen ihre Anerkennung kein Bedenken obwaltet, sind die zugesetzten Beträge thunlichst bald einzuziehen und die abgesetzten an die Empfangsberechtigten gegen Quittung zu zahlen, auch die erfolgt«! Zurückerstattungen auf dm Frachtbriefen — sofern solche zu beschaffen — zu vermerken, um spätere Reklamationen zu vermeiden. Die von den Controlen bewirkten Zu- und Abfetzungm sind nach Maßgabe der monatlichen AendmmgS-Nachweisung in den betreffenden Columnen des Abrechnungsbuchs summarisch einzutragen und auf diese Weife die Monatssummen der Belastungen und Gutschriften übereinstimmend mit den Festsetzungen der Controle abzuschließen. Demnächst ist daS Unicat der AendemngS-Nachweisung mit Anerkennung zu ver­ sehen und geht nebst den anerkannten Rechnungen und Rekapitulationen (siehe §. 107) an die Controle zurück. Die gesammten Aenderungen der letztem, soweit

Frachtgüter, v. Buchführung und Rechnungslegung.

373

sie nicht als unberechtigt etwa zurückzuweifm waren, sind in dm Grundbüchern (Frankatur-, Nachnahmebuch, Manual für Nebmgebührm, Conto rc. -Düchem) an der Stelle, wo die betreffende Einzelpost als Gutschrift Verrechnung fand, seitlich der Linie nachrichtlich zu vermerkm und bei jeder spätem Auskunft über die betreffende Post genau zu beachten. Die Duplikate der AmdemngS- Nachweisungm, welche bei der Expedition nebst dm Quittungen der Abfmder und Empfänger über zurückgezahlte Beträge verbleibm, büdm ein Supplemmt zu dm RechnungSbüchem der Expedition, sind deshalb als Kaffmbelag zu behandeln, somit allmonatlich zu heften und sorgfältig aufzubewahren. So lange die Feststellung der Rechnungen fettend der Controls nicht erfolgt ist, dürfm keinerlei Zu- und Absetzungen in dm Büchem vorgmommm werden. Um die Einziehung der zugesetzten Beträge zu beschleunigen, hat die Controle gleich nach stattgehabter Kartmrevifion über Zusetzungm von drei Mark und darüber dm Expeditionm besondere vorläufige BerichtigmtgSanzeige zu machm. Dergleichen Beträge sind sofort einzuziehm und hierauf bis zum Eingang und der vorgeschriebmen Behandlung der monatlichm AmdemngS-Nachweisungm für dm betreffmdm Monat im Depofitmbuch zu vereinnahmm. Bezüglich der zugesetztm, aber nicht einziehbarm Beträge ist besondere Be­ stimmung gegebm. Werden von dem betheiligtm Publicum Frachtreclamationm wegm von der Controle noch nicht berichtigter Frachtberechnung bei der Expedition erhobm, oder findet die Expedition solche Fehler nachträglich selbst, oder endlich giebt die VersandExpedition bezügliche Mittheilungm, so sind dieselben genau zu prüfen.und, wenn unzweifelhaft richtig besundm, die Beträge gegen Quittung zu erstatten bezw. zu erheben, und die Ab- bezw. Zusetzung nach erfolgter Verbuchung in daS Depositenund Vorschuß-Buch bei der Controle zu beantragen. DaS Gleiche, also Beantragung der erforderlichen Verändemngen bei der eigenen Controle und einstweüige Buchung im Depositen- und Vorschuß-Buch seitens der Versand-Expedition, hat auch dann zu geschehm, wenn die EmpfangS-Expedition an den von jmer berechnetm Franka­ turen oder Nachnahmen Zu- und Abfetzungm gemacht und derselben davon Kenntniß gegeben hat. Auch alle diese Amdemngen sind nach Maßgabe der Bestimmungen in Abf. 2 bis b dieses Paragraphm zu behandeln; eS dürfm also, so lange die Feststellung seitens der Controle nicht erfolgt ist, die Zu- und Abfetzungm in dm Columnm am Fuß des AbrechnungSbuchS und in den Controlbüchem nicht vor­ gmommm werben. Werden seitens der Controle Versandkarten, well sie als in dem betreffmdm Monat nicht oder als überhaupt nicht eingegangm von der EmpfangS-Expedition nicht rapportirt worden sind, durch AmderungS-Nachweisung vorläufig abgesetzt, so sind die bezüglichm Beträge seitens der Versandstation im Depositm- und VorschußBuch bis zur demnächst von der Controle durch eine anderwelle AmderungS-Nach­ weisung vorzunehmenden Belastung bezw. Gutschrift zu verbuchm, d. h. abgesetzte Frankaturen sind in dem, Depofitmbuch zu vereinnahmen und abgesetzte Versand-

374

Dienstvorschrift., bett. d. Abseitig, b. Eil- u. Frachtgüter, v. Buchführ. u. RechmmgSleg.

Nachnahmm bei ihrer demnächstigen Auszahlung resp, wenn ihre Auszahlung bereits stattgehabt hat, bei den Vorschüssen zu verausgaben. Haben seitens der Controle Absetzungen von Versandnachnahmen stattgeftmden, weil dieselbm in der von der Empfangs-Expedition eingesandten Karte nicht auf­ geführt warm, so müssen die Beträge bis zum Eingang der Genehmigung der Empfangstation zur Belastung und, bis letztere wirklich erfolgt ist, bei bereits geschehener Auszahlung bezw. von da ab, gleichfalls im Borschußbuch verausgabt werd«. Könum abgesetzte Frachtbeträge auS irgend einem Grunde nicht zurückgezahlt werden, so ist dieses bei der Beantwortung der Aenderungs-Nachweisung anzugebm, damit die Controle besondere Belastung vornehmen kann. BiS letztere erfolgt, sind diese Beträge im Depositmbuch zu vereinnahmm. Die Nummer deS Depositm­ und Vorfchuß-BuchS, bei welcher die Verbuchung evmt. das Folium deS BaarkaffenbuchS, auf welchem die Vereinnahmung bezw. Verausgabung erfolgt, ist bei dem betreffenden Postm in dem bei der Kaffe zurückbleibenden Duplicat der AmderungSNachweisung zn vermerken. Hält die Expedition ein seitens der Controle gezogmeS Notat nicht für richtig, so hat sie bei Rücksendung der BerichtigungS-Anzeige bezw. der AenderungS-Nachweisung der Controle ihren Einwand dagegen mitzutheilm unb nach Entscheidung zu verfahren. Glaubt die Expedition sich einer derartigm Entscheidung nicht sügm zu seltnen, so hat sie dennoch die berichtigten Rechnungen und die bezügliche AmdemngS-Nachweisung selbst unter Vorbehalt der spätern Ausgleichung der fraglichen Differenz ohne Verzug anzuerkennen und zurückzusenden und Berufung gegen daS Notat' der Controle bei der vorgesetzten Dienststelle einzulegm.

§. 109. Kaffm-Bilauz.

Der Verwalter einer Kaffe, bei welcher daS Abrechnungsbuch nach Formular Nr. 35 geführt wird, ist verpflichtet, wenigstmS einmal im Monat sich vom Stande der Kaffe durch eine Selbstrevision eine Uebersicht zu verschaffen. Wann solche zu geschehen hat, hängt von den localen Verhältniffen der einzelnen Expeditionen ab bezw. wird durch specielle Anordnungen bestimmt. Vorbedingung für eine gründliche und zuverlässige Selbstrevision ist zunächst die pünktliche Führung und stete Currenthaltung aller Bücher und Rechnungen. Außerdem muß die Selbstrevision genau und mit der größten Gewissenhaftigkeit bezw. unter Mitwirkung und Anleitung deS Vorstandes der Expedition ausgeführt werden. Der Stand der Kaffe soll aus einem detatllirten Revisions-Abschluß nach Form. 40 hervorgehen, welcher vom Kaffm-Verwalter und dem event, zur Mit­ wirkung verpflichteten Vorstand zu unterzeichnen, zu den Acten zu nehmen und bei der nächstm Revision dem Revisor (Bahn-Controleur) vorzulegen ist. Eine Ab-

Etsenbahn-Postgrsr- vom SO.Dcrrmbcr 1876.

375

schrist deS Abschlüsse- ist sofort nach Beendigung der Selbstrevifion der bezüglich« vorgesetzt« Dimststelle einzureichm. Nachdem in dm RechmmgSbüchem, soweit solche nicht schon cm sich laufmd aufgerechnet sein müssen, die Hauptsummm gezogm und seitwärts auSgeworfm find, ist zunächst daS Hab« der Kasse festzustellen. Die hierzu gehörenden Post« sind nach specieller Anleitung deS Formular- zu ermitteln und im Revisions-Abschluß einzutragm. Demnächst wird in gleicher Weise zur Feststellung des Soll- geschrittm. Hierauf wird die Aufstellung im Soll und Hab« addirt and die Bilanz ge­ zogen. Differenz« sind nach Möglichkeit sofort aufzuklärm. Zu diesem Zweck findet zuvörderst eine gmerelle Vergleichung der Eintragung« im Revisions-Abschluß mit den bezüglichen Büchem statt. Demnächst werden die einzeln« Conti und die Bücher nachaddirt. Wird auch hierdurch noch keine Aufklärung herbeigeführt, so sind schließlich noch die einzeln« Eintragung« im AbrechnungSbuch mit denjenigm Büchem (Frankatur-, Nachnahme- und Empfang--Control-Buch rc.), 0118 welch« die Eintragung« in das AbrechnungSbuch gescheh« find, deSgl. auch die ver­ schiedenen Conti- mit den Eintragungen derselben Bücher zu vergleich«. Ist auch hierdurch eine Aufklärung nicht zu ermöglichen, so muß bei Differmzm über 30 sofort an die vorgesetzte Dimststelle besonder- berichtet und auf dm mit- oder nachfolgmdm Revisions-Abschluß Bezug genommm werd«, damit event, eine officielle Revision veranlaßt werde. Die vorstehmdm Bestimmung« gelt« nicht für diejenigm Expeditionen, welche auf Grund des Formular- 36 zum AbrechnungSbuch dm Kassm-Abfchluß täglich bewirk«.

Gesetz, betreffend die Abänderung deS §♦ 4 des Gesetzes über das Postwesen des Deutschen Reichs vom 28. October 1871. Vom 80. December 1875.

(Gisenbahnpostgesetz.) Wir Wilhelm, von GotteS Gnad« Deutscher Kaiser, König von Preußen rc. verordn« im Namm deS Dmtschm Reichs, nach erfolgter Zustimmung deS BundeSrathS und deö Reichstag-, wa- folgt:

Einziger Paragraph. An die Stelle deS §. 4 des Gesetze- über da- Postwesm deS Deutsch« ReichS vom 28. October 1871 (ReichS-Gesetzbl. S. 347) tret« die nachfolgenden Bestim­ mung« r

Etsenbahn-Postgrsr- vom SO.Dcrrmbcr 1876.

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schrist deS Abschlüsse- ist sofort nach Beendigung der Selbstrevifion der bezüglich« vorgesetzt« Dimststelle einzureichm. Nachdem in dm RechmmgSbüchem, soweit solche nicht schon cm sich laufmd aufgerechnet sein müssen, die Hauptsummm gezogm und seitwärts auSgeworfm find, ist zunächst daS Hab« der Kasse festzustellen. Die hierzu gehörenden Post« sind nach specieller Anleitung deS Formular- zu ermitteln und im Revisions-Abschluß einzutragm. Demnächst wird in gleicher Weise zur Feststellung des Soll- geschrittm. Hierauf wird die Aufstellung im Soll und Hab« addirt and die Bilanz ge­ zogen. Differenz« sind nach Möglichkeit sofort aufzuklärm. Zu diesem Zweck findet zuvörderst eine gmerelle Vergleichung der Eintragung« im Revisions-Abschluß mit den bezüglichen Büchem statt. Demnächst werden die einzeln« Conti und die Bücher nachaddirt. Wird auch hierdurch noch keine Aufklärung herbeigeführt, so sind schließlich noch die einzeln« Eintragung« im AbrechnungSbuch mit denjenigm Büchem (Frankatur-, Nachnahme- und Empfang--Control-Buch rc.), 0118 welch« die Eintragung« in das AbrechnungSbuch gescheh« find, deSgl. auch die ver­ schiedenen Conti- mit den Eintragungen derselben Bücher zu vergleich«. Ist auch hierdurch eine Aufklärung nicht zu ermöglichen, so muß bei Differmzm über 30 sofort an die vorgesetzte Dimststelle besonder- berichtet und auf dm mit- oder nachfolgmdm Revisions-Abschluß Bezug genommm werd«, damit event, eine officielle Revision veranlaßt werde. Die vorstehmdm Bestimmung« gelt« nicht für diejenigm Expeditionen, welche auf Grund des Formular- 36 zum AbrechnungSbuch dm Kassm-Abfchluß täglich bewirk«.

Gesetz, betreffend die Abänderung deS §♦ 4 des Gesetzes über das Postwesen des Deutschen Reichs vom 28. October 1871. Vom 80. December 1875.

(Gisenbahnpostgesetz.) Wir Wilhelm, von GotteS Gnad« Deutscher Kaiser, König von Preußen rc. verordn« im Namm deS Dmtschm Reichs, nach erfolgter Zustimmung deS BundeSrathS und deö Reichstag-, wa- folgt:

Einziger Paragraph. An die Stelle deS §. 4 des Gesetze- über da- Postwesm deS Deutsch« ReichS vom 28. October 1871 (ReichS-Gesetzbl. S. 347) tret« die nachfolgenden Bestim­ mung« r

376

Eisenbahn-Postgrsetz vom 30. December 1875.

Artikel 1. Der Eisenbahnbetrieb ist, soweit eS die Statut und die Erfordernisse desselben gestatten, in die nothwendige Uebereinstimmung mit den Bedürfnissen des PostdiensteS zu bringen. Die Einlegung besonderer Züge für die Zwecke deS PostdiensteS kann jedoch von der Postverwaltung nicht beansprucht werdm. Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen der Postverwaltung und den Eisenbahnverwaltungm über die Bedürfnisse deS PostdiensteS, die Natur und die Er­ fordernisse deS Eisenbahnbetriebes entscheidet, soweit die Postverwaltung sich bei dem AuSspruche der Landes-Aufsichtsbehörde nicht beruhigt, der BundeSrath, nach Anhörung der ReichS-Postverwaltung und deS Reichs-EifmbahnamtS. Artikel 2. Mit jedem für den regelmäßigen Beförderungsdienst der Bahn bestimmten Zuge ist auf Verlangen der Postverwaltung Ein von dieser gestellter Postwagen unent­ geltlich zu befördern'). Diese unentgeltliche Beförderung umfaßt: a) die Briefpostsendungen, Zeitungm, Gelder mit Einschluß deS ungemünzten GoldeS und Silbers, Juwelen und Pretiosen ohne Unterschied deS Gewichts, ferner sonstige Poststücke bis zum Einzelngewichte von 10 Kilogramm ein­ schließlich, b) die zur Begleitung der Postsendungen, sowie zur Verrichtung deS Dienstes unterwegs erforderlichen Postbeamtm, auch wenn dieselben vom Dienste zmückkehren, c) die Geräthschaften, deren die Postbeamtm unterwegs bedürfen. Für Poststücke, welche nicht nnmtgelllich zu befördem sind, hat die Postver­ waltung eine Frachtvergütung zu zahlen, welche nach der Gesammtmenge der auf der betreffenden Eisenbahn sich bewegenden Zahlungspflichtigen Poststücke für den AchSküometer berechnet wird. Die Mitbeförderung solcher Päckereim, welche nicht zu dm Brief- und ZeitungSPacketm gehören, soll bei Zügm, deren Fahrzeit besonders kurz bemessen ist, beschränkt oder auSgeschloffm werdm, wenn dieS von der Eisenbahn-Aufsichtsbehörde zur Wahmng der pünktlichen und sicherm Beförderung der betreffmden Züge für noth­ wendig erachtet wird, und andere zur Mitnahme der Päckereien geeignete Züge auf der betreffmden Bahn eingerichtet sind.

Artikel 3. Auf Grund vorangegangener Verständigung kann an Stelle eines besonderm Postwagens eine Abtheilung eines EismbahnwagmS gegen Erstattung der für Her­ stellung und Wiederbeseitigung der für die Zwecke deS PostdiensteS erforderlichm Einrichtnngm von der Eisenbahnverwaltung aufgewendetm Selbstkosten, sowie *) Cfr. den nachfolgenden Erlaß vom 7. November 1877, II. 14638.

gegen Zahlung einer Miethe für Hergabe und Unterhaltung benutzt werden, welche nach Artikel 6 Absatz 5 zu berechnen ist. Artikel 4. Bei folchm für dm regelmäßigm BeförderungSdimst der Bahn bestimmten Zügen, welche nicht in der in dm Artikeln 2 und 3 bezeichneten Weise zur Postbe­ förderung benutzt werben, kann die Postverwaltung mtweder, insoweit dieS nach dem Ermessen der Eismbahnverwaltung zulässig ist, der letzterm Briefbeutel, sowie Brief- und ZeitungSpackete zm unentgeltlichen Beförderung durch daS Zug­ personal überweism, oder die Beförderung von Briefbeuteln, sowie Brief- und ZeitungSpacketen durch einen Postbeamten besorgen lassen, welchem der erforderliche Platz in einem Eisenbahnwagen unentgeltlich einzuräumm ist.

Artikel 5. Reicht der eine Postwagm (Art. 2) oder die an dessen Stelle für Postzwecke bestimmte Wagenabtheilung (Art. 3) für die Bedürfnisse deS PostdimsteS nicht auS, so sind die Eisenbahnverwaltungen aus rechtzeitige Anmeldung oder Bestellung gehaltm, nach Wahl der Postverwaltung mehrere Postwagen zur Beförderung zuzulaffm, oder der Postverwaltung zm Befriedigung deS Mehrbedürfnisses geeignete Güterwagen oder einzelne geeignete Abtheilungen solcher Personmwagen, beten übrige Abtheilungen in dem betreffenben Zuge für Eisenbahnzwecke verwendbar sind, zu gestellm, oder endlich die ihnen von der Postverwaltnng überwiesenen Postsendungm zm eigenen Beförderung zu übernehmen. Bei Zügen, auf dmen die Befördemng von Postpäckereien ausgeschlossen oder beschränkt ist (Art. 2 Abf. 3), darf die Gestellung außerordentlicher Transportmittel seitens der Postverwaltung nicht beansprucht werden. Die Ueberweisung von Post­ sendungen an die Eifenbahnverwaltungm ist nur insoweit zulässig, alö letztere sich bei dem betresfmden Zuge mit der Beförderung von (Sutern (Eil- oder Frachtgütern) befaßt und die zu überweisendm Poststücke nicht in Geld- oder Werthsmdungm bestehen. Für die Befördemng eines zweitm oder mehrerer Postwagm, sowie für die Gestellung und Befördemng der erforderlichm Eisenbahn-TranSportmittel ist von der Postverwaltung eine für den Achskilometer zu berechnende Vergütung, für die Befördemng der überwiesmm Poststücke aber die tarifmäßige Eisenbahn-Eilfrachtgebühr zu zahlen. Für die Mitbefördemng des etwa erforderlichen PostbegleitungSpersonalö und der Geräthschasten für den Dienst wird eine Vergütung nicht gezahlt. Artikel 6. Die für dm regelmäßigen Dienst erforderlichen Eisenbahn-Postwagen werben für Rechnung der Poftverwaltung beschafft.

Die Eismbahuverwaltungen find verbunden, die Unterhaltung, äußere Reini­ gung, daS Schönerm und daS Ein- «ad AuSrangkrm dieser WagM gegen eine den Selbstkosten entsprechmde Vergütung zu bewirkm. Wenn die im regelmäßigm Dimst befindlichen Eismbahn-Postwagm während deS StilllagerS auf dm Bahnhöfm der Eudstatioum im Freim stehen bleibm, so ist dafür eine Vergütung nicht zu zahlen. Letzteres gilt auch für die Plätze auf dm Bahnhöfm, welche der Postverwaltung zur Aufbewahrung der Perronwagen und sonstigen Gerätschaften für daS Verladungs-Geschäft angewiesen werden. Unbeladene Postwagm sind gegen Erstattung der für Eisenbahn-Güterwagm tarifmäßig zu mtrichtmden Frachtgebühr zu befördem. Für die Beförderung zur Eisenbahn-Reparatur-Werkstatt und zurück findet eine Vergütung nicht statt'). Wmn Eismbahn-Postwagm beschädigt oder laufunfähig werben, so sind die Eiseubahnverwaltungen gehalten, der Postverwaltung geeignete Güterwagen zur AuShülfe zu überlassen. Für diese Güterwagm hat die Postverwaltung die nämliche Miethe zu bezahlen, welche die betreffende Eismbahnverwaltung im Verkehr mit benachbarten Bahnen für Benutzung fremder Wagen von gleicher Beschaffenheft ent­ richtet'). Desgleichen sind die theüweise von der Post benutzten Eismbahnwagm (Art. 3), wenn sie laufunfähig werden, von dm Eismbahnverwaltungm auf ihre Kosten durch andere zu ersetzm. Artikel 7. Bei Errichtung neuer Bahnhöfe oder Stationsgebäude find auf Verlangen der Postverwaltung die durch den Eismbahnbetrieb bedingtm, für die Zwecke deS PostdimsteS erforderlichm Dimsträume mit dm für den Postdienst etwa erforderlichm besonderen baulichm Anlagm von der Eisenbahnverwaltung gegen Miethsmtfchädigung zu beschaffm und zu unterhalten. Dasselbe güt bei dem Um- oder Erweftenmgsban bestehender Stationsge­ bäude, insofern durch die dm Bau veranlaffmdm Verhältnisse eine Erweiterung oder Veränderung der Postdimstränme bedingt wird. Bei dem Mangel geeigneter Privatwohnungen in der Nähe der Bahnhöfe sind die Eismbahnverwaltungen gehalten, bei Aufstellung von Bauplänen zu BahnhofSAnlagen imb bei dem Um- oder Erwetterungsbau von StationSgebäudm auf die Beschasftmg von Dimstwohmmgsräumm für die Postbeamtm, welche zur Ver­ richtung deS durch dm Eisenbahnbetrieb bedingten PostdimsteS erforderlich find, Rücksicht zu nehmm. Ueber den Umfang dieser DimstwohnungSräume wird sich die Postverwaltung mtt der Eismbahnverwaltung und erforderlichen Falls mit der LandeS-AufsichtSbehörde in jedem einzelnen Falle verständigen. Für die Be­ schaffung und Unterhaltung der DimstwohnungSräume hat die Postverwaltung eine MiethSentschädigung nach gleichm Grundsätzen wie für die Dimsträume auf den Bahnhöfm zu entrichtm. *) Cfr. den nachfolgenden Erlaß vom 7. November 1877, II. 14638.

Das Miethsverhältniß bezüglich der der Postverwaltung Lberwiesmm Dienstund Dienstwohnungs-Räume auf den Bahnhöfen kann nur durch das Einverständniß beider Verwaltungen aufgelöst werden. Werden bei Errichtung neuer BahnhofSanlagm, sowie bet dem Um- oder Erweiterungsbau bestehender Stationsgebäude zur Unterbringung von Dienst- oder Dienstwohnungs-Räumen auf Verlangm der Postbehörde besondere Gebäude auf den Bahnhöfen hergestellt, so ist der erforderliche Bauplatz von den Eisenbahnver­ waltungen gegen Erstattung der Selbstkosten zu beschaffen, der Dau und die Unter­ haltung derartiger Gebäude aber auS der Postkaffe zu bestreiten. Artikel 8. Wenn bei dem Betriebe einer Eisenbahn ein im Dienst befindlicher Postbeamter gelobtet oder körperlich verletzt worden ist, und die Eifenbahnverwaltung dm nach den Gesetzen ihr obliegendm Schadensersatz dafür geleistet hat, so ist die Postver­ waltung verpflichtet, derselbm das Geleistete zu ersetzen, falls nicht der Tod oder die Körperverletzung durch ein Derschnldm des Eisenbahnbetriebs-Unternehmers oder einer der im Eisenbahnbetrieb verwmdeten Personm herbeigeführt wordm ist'). Artikel 9. Der Reichskanzler ist ermächtigt, für Eisenbahnen mit schmalerer als der Nor­ malspur, und für Eismbahnm, bei welchm wegm ihrer nntergeordnetm Bedeutung daS Bahnpolizei-Reglement für die Eismbahnm DeuffchlandS nicht für anwmdbar erachtet ist, die vorstehenden Verpflichtungen für die Zwecke des PoftdienfteS zu ermäßigm oder ganz zu erlaffen.

Artikel 10. Durch die von dem Reichskanzler, nach Anhörung der ReichS-Postverwaltung und deS Reichs-EisenbahnamtS, unter Zustimmung deS Bundesraths zn erlaffmdm Vollzugsbestimmungm, werden die näheren Anordnungm über die AuSfühmng der vorstehmden Leistungm, sowie über die Festsetzung und die Berechnung der Vergü­ tung für die gegen Entgeld zu gewährenden Leistungen getroffen. Artikel 11. Auf die bei Erlaß dieses Gesetzes bereits concessionirten Eismbahngesellschastm und deren zukünftig concessionirte Erweiterungen durch Nmbautm findm die vor*)

Durch Erlaß vom 25. September 1877, II. 19639 ist in einem Specialsalle Seitens des

Herrn Minister» für Handel rc. der Grundsatz aufgestellt worden, daß den Postbeamten im All­ gemeinen der Aufenthalt in den Rangirwagen zu gestatten und nur fall» die speciellen Bahnan­ lagen oder BetriebSverhältnisse diesen Aufenthaü bedenklich erscheinen laffen, deshalb mtt den

zuständigen Organen der Postverwaltung in Verbindung zu treten sei.

Im klebrigen seien die

den Rangirdienst leitenden Beamten befugt, die Postbeamten zum Verlaffen der Rangirwagen zu

ersuchen, wenn im einzelnen Falle und Momente letzteren Beamte» au» dem Verbleib in dm Wagen eine besondere Gefahr erwachsen würde,

380

Vollzugs-Bestimmungen zum Eisenbahn-Postgesetz.

stehenden Vorschristm insoweit Anwendung, als dieS nach dm Concesfronsurkunden zulässig ist. Im Uebrigen bewmdet eS für die Verbindlichkeitm der bereits covceffionrrtm Eifmbahngefellschasten bei den Bestimmungen der Concessionsurkunden, und bleibm insbesondere in dieser Beziehung die bis dahin zur Anwmdung gekommmm Vorschristm über dm Umfang deS PostzwangeS und über die Verbindlichkeitm der Eifenbahnverwaltungen zu Leistungm für die Zwecke deS PostdimsteS maß­ gebend. Die bereits coucessionirtm Eismbahngesellschaftm sind jedoch berechtigt, an Stelle der ihnm concesfionSmäßig obliegenden Verpflichtungen für die Zwecke deS PostdimsteS die durch das gegmwärtige Gesetz angeordnetm Leistungm zu übernehmm.

Artikel 12. Die vertragsmäßige Vergütung, welche an daS Großherzogthum Badm für Leistungm seiner Staatsbahnm zu dm Zweckm deS PostdimsteS zu entrichtm ist, wird, sofem nicht eine anderweite Vereinbarung erfolgt, bis zum Ablauf des JahreS 1879 weiter gezahlt. Bis dahin bleibm für die Leistungm der badischen Staats­ bahnm zu Zweckm deS PostdimsteS die Bestimmungm des Reglements über die Verhältnisse der Post zu dm StaatSeismbahnen vom 1. Januar 1868 maß­ gebend. Im Uebrigm kommm die Vorschristm dieses Gesetzes auf die im Eigenthum deS Reichs oder eines BundeSstaateS befindlichen, sowie auf die in daS Eigmthum deS Reichs oder eines Bundesstaates übergehendm Eisenbahnen mit dem Inkraft­ treten dieses Gesetzes zur Anwendung.

Artikel 13. Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Januar 1876 in Kraft. Dasselbe findet auf Baymr und Württemberg keine Anwmdung. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichm Jnsiegel. Gegeben Berlin, dm 20. December 1875. (L. 8.)

Wilhelm.

Fürst v. Bismarck.

BollzugSbestiunuuuge« zum Eiseubahu-Postgesetz vom 20. December 1875.

Auf Grund der Vorschrift im Artikel 10 deS Gesetzes vom 20. December 1875, betreffend die Abänderung des §. 4 des Gesetzes über das Postwesen deS Deutschm Reichs vom 28. October 1871, werden, nach erfolgter Anhömng der ReichS-Postverwaltung und deS Reichs-Eisenbahnamts, unter Zustimmung deS Bundes­ raths, nachstehende VollzugSbestimmungm erlassm.

Vollzugs-Bestimmungen zum Eisenbahn-Postgesetz.

381

I. Zu Artikel 1 deS Gesetzes.

Die Entwürfe zu

dm

Eismbahnfahrplänm

für

die

Personenbeförderung,

sowie für diejmigm Güterzüge, welche nach Verständigung zwischm der Postver» Wallung Md der Eismbahnverwaltung zur Befördenmg von Postpäckereim benutzt

werden sollen, find der Ersterm zur Wahrung ihrer Interessen rechtzeitig mitzu»

theilm. Die Feststellung der Fahrpläne geschieht unter Mitwirkung der Postverwaltuug. Die festgestelltm Fahrpläne sind von den Eisenbahnverwaldmgm ohne Verzug der Postverwaltung mitzutheilm, welche diejmigm einzelnm Züge bezeichnet, die fie

zur Postbefördenmg bmutzen wird,

n. Zu Artikel 2.

1.

Die Bezeichnung eines Zuges als Eil-, Schnell- oder Courirzug reicht an

sich nicht auS, um die Postpäckereim von der Befördenmg mit demselben völlig auSzuschließen. 2. Die Zahl der Postbeamtm, welche zur BegleitMg der Postsmdnngm

sowie zur Verrichtung deS Dienstes unterwegs bei jedem Zuge regelmäßig mitgehm

sollen, wird von der Postverwaltung bestimmt und der EisenbahnverwaltMg mit­ getheilt. Muß diese Zahl in einzelnen Fällen überschritten »erben, so find die außergewöhnlich milreisenden Postbeamten seitens der Postverwaltung mit beson­

deren, auf die einzelnen Fahrten lautmden Legitimationskarten zu versehen. 3. Außer dem unter Nr. 2 gedachten PostbegleitungSpersonal dürfen nur der jedesmalige Vorsteher desjenigen Postamts, welchem der Betrieb auf der Route zu­ gewiesen ist, ferner die Post-Aufsichtsbeamten und solche Personm zur Mitbeförderung

in dm Postwagen oder Wagmabtheilungm zugelassen werden, welche auö post­

dienstlichen Gründen vom Postamtsvorsteher deS CourseS oder von dessen vorge­ setzter Behörde hierzu mit Erlaubnißscheinen versehen find. Personm, welche außer dem Postbegleitungspersonal (Nr. 2) in den Postwagen oder Postwagmabtheilungm

mitreisen, müssen das Personmgeld für die zweite Wagenklasse deS betreffenben ZugeS, und sofern dieser nur Wagen erster Klasse führt, daS Fahrgeld erster Klasse entrichtm.

Die Eisenbahnverwaltung ist befugt, darüber zu wachm, daß eine mißbräuchliche

Personenbeförderung in dm Postwagen und Wagenabtheilungen nicht stattfinde. 4. ’) Die Fracht für die Befördemng Zahlungspflichtiger Postsendungen wird wie folgt berechnet:')

Für einen Zeitraum von 10 Tagm wird ermittelt, wie viele Poststücke (mit

*) Die Bestimmungen unter Ziffer 4 sind durch die nachfolgende Verordnung des Herrn Reichskanzler- vom 9. Mai 1878 geändert. ’) Erlaß vom 30. ©stöber 1876, II. 19871 an sämmtliche Lönigltche Eisenbahn - virecttonen. Nach den in Veranlassung der Verfügung vom 8. August d. I., H. 13794 erstatteten Be­ richten ist bisher Seitens der Königlichen Eksenbahn-Directtonen bet der nach Nr. II. 4 der Doll» zugSbestimmungen zum Eisenbahn-Postgesetz vom 20. December 1876 zu bewirkenden Gebühren­ berechnung für die Beförderung der zahlungSpflichttgeu Postsendungen nicht in gleicher Weise

Ausnahme der Briefpostsmdungen, Zeitungen und Gelder) mit jedem Zuge von jeder Station bis jut nächstfolgenden befördert worden find. Diese Ermittelung wird durch die Postverwaltung bewirkt. Der Eismbahnverwaltung steht die Mit» Wirkung bei der Ermittelung frei. In den Jahren 1876 und 1877 soll diese Er­ mittelung während deS Monats Mai stattfinden. Von der für jede dieser Bahnstrecken sich ergebenden Gesammtzahl werden so viel Procent abgezogen, als nach der von der Postverwaltung zuletzt veröffentlichten amüichen Stattstik von der Gesammtstückzahl auf Stücke bis zu 10 Kilogramm zu rechnen sind. Der für jede Bahnstrecke verbleibende Rest wird mit der Kilometerzahl derselben vervielfälügt und die gefundenen Summm werdm zur Gewinnung einer Stückzahl für den Kilometer der Bahnlänge zusammengerechnet. Die ermittelte Summe wird mü demjenigen Gewichte vervielfältigt, welches nach der von der Postverwaltung zuletzt veröffentlichten amtlichen Statistik sich als durchschnittliches Gewicht jedes einzelnen Stückes über 10 Kilogramm ergiebt, und die so gefundme Gewichtssumme wird auf Achskilometer zurückgeführt, indem je 20 Centnerkilometer auf dm Achskilometer gerechnet, überschießende Gewichtsbeträge bis zu 10 Centnerkilometern außer Ansatz gelaffm, größere Beträge aber als je eine volle Achse angesetzt werdm. Durch Dervielfälügung mtt der Zahl 3 und dem Vergütungssatze von 0,20 für dm Achskilometer ergiebt sich die monatliche Summe der von der Post- an die Eismbahnverwaltung zu leistmdm Frachtvergütung. Anderweite Festsetzungm der so gefundenm Monatssumme können im Laufe des­ jenigen KalmderjahreS, in welchem die Ermittelung stattgefunden hat, nur dann ver­ langt werdm, wenn in der Benutzung der Bahn zu Zwecken deS Postdienstes erheb­ liche Verändemngen eingetretm sind. Bei Eröffnung neuer Strecken schon bestehender Bahnen kann die Ermittelung im beiderseiügm Eiamxständnisse in der Att bewirkt werden, daß nur für die neu eröffnete Strecke die Zahl der Cmtnerkilometer berechnet, diese Zahl der Zahl der Cmtnerkllometer für die übrigm Bahnstrecken hinzugerechnet und solchergestalt die Zahl der zu vergütmden Achskilometer neu berechnet wird. Bei nm angelegten Bahnen wird sich die Postverwaltung mit der Eismbahn­ verwaltung über dm Zeitpunkt der Ermittelung für daS Kalenderjahr, in welchem die Betriebseröffnung erfolgt, in jedem einzelnen Falle verständigen. »erfahren, indem diese Berechnung thells nach der wirklichen Entfernung von Station zu Station, theil- auf Grund deS allgemeinen Tarif-KilometerzeigerS vorgenommen worden ist. Nach Benehmen mit dem Herrn General-Postmeister bestimme ich, unter besonderem Hin­

weis auf die Vorschrift im Absatz 3 der vorangezogenen Vollzugsbestimmung, wonach „eine Stück­ zahl für den Kilometer der Bahnlänge" gewonnen werden soll, daß bei der in Rede stehenden

Berechnung von fetzt an allgemein die wirkliche Entfernung von Station zu Station unter Ab­

rundung auf volle Kilometer, bei Weglaffung der Bruchtheile von weniger als 0,5 und Annahme höherer Bruchtheile für ein volle» Kllometer als Grundlage zu dienen hat.

(Anmerkung: cfr. im

klebrigen die nachfolgende Verordnung vom 9. Mai 1878.)

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

BollzugS-Bestbmmmgm zum Eisenbahu-Postgeseh.

383

Die Ermittelung deS Betrages der für die zahluagSpflichtigm Päckereim zu

mtrichteudm Vergütung kaun im klebrigen in jedem Kalenderjahre nur einmal ver­ langt werden.

DaS Verlangen ist spätestens bis zum 1. April zur Kenntniß deS

anderm Theils zu bringen.

HL

Zu Artikel 3. 1.

Der Einstellung vereinigter Post- und

Eismbahnwagm muß

eine Ver­

ständigung zwischm der Post- und Eismbahnverwaltung über die Größe und die

Einrichtung der für die Post zu bestimmenden Räume, sowie über die Zahl und Gattung von Eismbahnwagm,

in welchm diese Räume herzustellm find, vorher-

gehm.

2.

Sofern die innere Ausstattung der für Postzwecke bestimmten Abthellung

und deren demnächstige Wiedermtfemung in einer Werkstatt der betreffmdm Eism­

bahnverwaltung erfolgt, könnm als (Selbstkosten in Rechnung gestellt »erben: a) die Kosten deS verwmdetm Materials, als Eism, Stahl, Messing, Blech,

Holz, Gummi, GlaS, Leder, Tuch und sonstige Stoffe; b) die Arbeitslöhne der wirklichm Handwerker, und c) ein Zuschlag von 100 Procent zu dm unter 2 bezeichneten Arbeitslöhnen

als Gmeralkostm für ArbeitSlocale, Werkzeuge, Fmerung und Verwendung

geringerer Materialim, wie Farbm, Leim, Politur, Stopffarbe, Nägel imb kleine Schrauben, sowie für die verwmdetm HülfSarbeiter.

3.

Für

die Benutzung

der fraglichen Räume zahlt die Postverwaltung eine

Miethe, welche so lange daS feit dem 1. Mai 1875 gültige Regulativ für die gegen»

fettige Wagenbenutzung im Bereiche der Dmtschm Eisenbahnen Anwendung behält, bei Verwendung von Güter- oder Gepäckwagm an Laufmiethe 0,01

für dm

für ben Tag, bei Verwendung von Personm-

Kilometer und an Zeitmiethe 1

wagen aber an Laufmiethe 0,02 jft für ben Kilometer unb an Zeitmiethe 2 JC.

für ben Tag mit ber Maßgabe beträgt, daß die hiemach für ben ganzen Wagm zu berechnende Vergütung

auf

die Postabthellung

derselben zur Wagenlänge berechnet wird.

nach

dem

Verhältniß der Länge

Die Zeitmiethe wird für so viele Wagen,

einschließlich der erforderlichen Reservewagen entrichtet, als nach der zwischm der Postund Eisenbahnverwaltung gemäß

mäßigm Postverkehr

auf

ben

Nr. 1 getroffenen Verabredung

Strecken

für

dm

regel-

ber Eismbahnverwaltung wirklich einge­

richtet sinb. In dieser Miethe sinb bie Kosten für die Unterhaltung, für baS jebeSmalige

Ein- unb Auörangirm ber betreffmbm Wagm in bie Züge tmb auS ben Zügen, für die äußere Reinigung unb für baS Schmierm mttbegriffm. gung,

sowie

Für bie innere Reini­

für bie etwaige Heizung unb innere Erlmchtung hat bie Postver-

waltung für eigene Rechnung zu sorgen.

Soweit

bie

Wagm

auf

ben

Bahnen

verschiedener

Eismbahnverwaltungm

durchbenutzt »erben, tritt bie Postverwalümg über bte zu zahlende Miethe nur mit

Einer Eismbahnverwaltung in Abrechnung.

384

BollzugS-Brstdmmmgen zum Nsmbahn-Pvstgesrtz.

IV. Zu Artikel 5. 1. Die außergewöhnlichm Transportmittel sind bei der Eifmbahnverwaltung schriftlich zu bestell«. Die Bestellung muß möglichst zeitig vor der bestimmten Ab­ fahrtszeit der Züge geschehen. 2. Die für die Hergabe und Beförderung außerordentlicher Transportmittel von der Postverwaltung zu zahlend« Vergütungen betrag« für dm Achskilo­ meter:

a) für Postwagen............................................................................... 0,08 b) für Güterwagen oder Abtheilung« von Personmwagm. . . 0,10

-

In den vorstehmdm Sätzen sind die Vergütungen für daö Ein- und AuSrangiren der betreffmden Wag« in die Züge und auS denfelbm, ferner die Ver­ gütung« für Reinigung und Schmier« der Wag«, sowie für die Zurückschasfung der der Eisenbahnverwaltung gehörig« außerordentlich« Transportmittel mitbegriffm. Für die etwaige Heizung und innere Erleuchtung der gestellten Wagenräume sorgt die Poftverwaltung für eigme Rechnung. 3. Die Postverwaltung darf verlang«, daß ihr die Benutzung der für sie auf einer Eismbahn gestellten außerordmtlichen Transportmittel, namentlich der Eisenbahn-Güter- und der Postwagen, auch über den Bereich dieser Bahn hinaus und zwar insoweit gestattet werde, alS im Eismbahndienste selbst eine Durchbenutzung der Wag« auf anschließenden Bahnen stattfinden kann, und alS außerdem eine Umladung der Postgüter an den UebergangSpunkten nicht ohne Beeinträchtigung deS regelmäßigen Ganges der Postgüter zu bewirken sein würde. Die Zahlung der Hergabe- und Befördemngs-Vergütungen findet der Regel nach an jede Eisenbahnverwaltung, auf deren Bahn außerordentliche Transport­ mittel bmutzt worden sind, zum vollen Betrage und ohne Rücksicht darauf statt, ob die bmutzten Wagen erst auf der betreffmden Bahn eingestellt, oder schon von weiterher durchgenommen worden find. Jede Eisenbahnverwaltung, der« Wag« über dm Bereich ihrer Bahn hinaus benutzt werden, hat sich daher weg« der ihr für die Weüerbeförderung zustehenden Miethe mit denjenigen Verwaltung« un­ mittelbar zu berechnen, ans deren Bahnen die Wagen weitergegangen sind. 4. Die Ueberweisung von Postsendungen an die Eisenbahnverwaltung soll sich vorzugsweise auf Postslücke von größerem Umfange und Gewicht beschränken. Die Ueberweisung geschieht mittelst doppelt auSgefertigter VersmdungSscheine, von dm« die Eisenbahnverwaltung ein Exemplar mit der Quittung über den Empfang der einzeln verzeichnet« Stücke zurückgiebt, während sie daS andere Exemplar zurück­ behält. Für jede Ablieferungsstation muss« besondere Versendungsscheine vorhanden sein. Die Ueberweisung muß so frühzeitig erfolgen, daß die Verladung in die Eisenbahnwag« vor Abgang deS ZugeS mit Ordnung bewirkt werd« kann. Ist zur

BollzugS-Bestnmmmgen zum Eisrnbahn-Poftgrsrtz.

385

Verladung genügende Zeit vorhanden, worüber der Eisenbahn - Stationsvorsteher in Differenzfällen entscheidet, so darf seitens der Eisenbahn die Mitbeförderung mit dem betreffenden Zuge nicht versagt werden. Bei der Ablieferungsstation ist eS Sache der Post, die Gegenstände von der Eisenbahnverwaltung wieder abzufordern. Dabei wird von der Post in dem, in den Händen der Eisenbahnbeamten befindlichen Exemplare deS DersendungSscheinS Gegenquittung geleistet. Auf Gmnd deS DersendungSscheinS zahlt die Postvnwaltung die tarifmäßige Eilfrachtgebühr nach dem von der Eisenbahnverwaltung ermittelten Gesammtgewichte, wobei die Sendungen nach jeder Ablieferungsstation besonders tarifirt werden. V.

Zu Artikel 6. 1. Den Bau der Postwagen vermittelt bei den Staatsbahnen die betreffende Eifmbahn-Direction, bei Privatbahnen die zunächst die Aufsicht führende Behörde. 2. Die zum Gebrauche auf einer Eisenbahn bestimmten Postwagen werden der Eisenbahnverwaltung überwiesen. Letztere hat die Verpflichtung, für den fortgesetzt betriebsfähigen Zustand der überwiesenen Postwagen und überhaupt dafür, daß die­ selben in guter Beschaffenheit bleiben, in gleichem Maße und in gleicher Weife zu sorgen, wie ihr diese Sorge hinsichtlich der eigenen Wagen obliegt. Auch die Be­ schaffung der erforderlichen Reservestücke zn den Eisenbahn-Postwagen wird von der betreffenden Eismbahnverwaltung für Rechnung der Postverwaltung besorgt. Uebersteigt jedoch der Kostenaufwand für neue Reservestücke im Einzelfalle den Betrag von 1500 «M., so ist zuvor eine Verständigung mit der Postverwaltung erforderlich. Die Eisenbahnverwaltung sorgt ferner für daS Einrangiren der Post­ wagen in die einzelnen Züge, sowie dafür, daß die Postverwaltung in jedem Zuge, bei welchem ein Postwagen mitgehen muß, solchen rechtzeitig vorfinde. Dagegen kann sie verlangen, daß ihr eine so große Anzahl von Postwagen überwiesen werde, als nach den für den Eisenbahnbetrieb bestehenden Grundsätzen zur Deckung deS Bedarfs erforderlich ist. 3. Sind Postwagen zum durchlaufendm Gebrauch auf mehrerm, unmittelbar aneinander schließenden Eisenbahnen zugleich bestimmt, so werden dieselben der Ver­ waltung einer dieser Bahnen überwiesm. Letztere übernimmt alsdann, waS die Unterhaltung der Postwagen in Reparatur betrifft, die vorstehende Verpflichtung für die Ausdehnung deS Kurses, und hat sich über die Art und Weise, in der die Ver­ waltungen der übrigm Bahnen hierbei mitzuwirken haben, mit diesen zu verständigen. Für daS Einrangiren der Postwagen in die Züge, sowie für die Unterstellung der im regelmäßigen Gebrauch befindlichen Wagen an den End-Stationen hat jede Ver­ waltung an ihrem Theile zu sorgen. 4. Die Eisenbahnverwaltung läßt die nothwendig werdenden Revisionen der ihr überwiesenen Eisenbahn-Postwagen und die an dm Eismbahn-Postwagen auSzuführrnden Reparaturen in ihren eigenen ober sonst dazu geeigneten Werkstätten be­ sorgen und empfängt dafür von der Postverwaltung die Selbstkosten zurück, welche Los«-, StaatSrismbahuur.

25

386

BollzugS-Brstimmungen zum Eisenbahn-Postgefetz.

nach den Grundsätzen der Vollzugs-Bestimmungen zu Artikel 3 berechnet werden können. Die betreffenben Liquidationm müssen mit Attestm über die Nothwendigkeit und zweckmäßige Ausführung der Revisionen und Reparaturen und über die Ange­ messenheit der Preise versehen sein. DaS bei Reparatm der Eisenbahn-Postwagen etwa entbehrlich gewordene alte Material wird von der Eisenbahnverwaltung ent­ weder nach dem Gebrauchswerthe vergütet, oder in der Weise in Rechnung gestellt, daß der Erlös auS dem Verkaufe von dem Betrage der Liquidation abgezogm wird. In beidm Fällen genügt zur Begründung deS Betrages die einfache Bescheinigung der Eisenbahuverwaltung. 5. Die für die äußere Reinigung und daS Schmieren der Postwagen nach Maßgabe der Selbstkosten zu bemesiende Entschädigung wird in einer Gesammtvergütung entrichtet, welche für dm laufendm Achskilometer 0,20 beträgt. Für die Reinigung im Innern der Wagm, sowie für derm innere Erlmchtung und Heizung sorgt die Postverwaltung auf ihre eigene Rechnung. Für die Aufstellung der nicht im regelmäßigen Dienst befindlichm Postwagen aus den Bahnhöfen im Freien hat die Postverwaltung eine Vergütung von 0,11