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German Pages 38 Year 1915
Österreichisch - ungarische
Kriegsberichte
aus Streffleurs Militärblatt —
Heft 2
Die
Schlacht
bei
Limanova-Lapanöw
(Mit einer Kartenskizze)
Wien (9(Z Verlag von L. w. Seidel k. u. k. Hofbuchhändler
Sohn
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung, Vorbehalten.
Druck: Christoph Reißer's Söhne, Wien V.
Einleitung. /^ine Schilderung der heftigen Dezemberkämpfe inwestgalizien, der schlacht bei Liman owa-Lapan6w, ist besonders geeignet zu zeigen, was unsere Soldaten in treuer Waffenbrüderschaft mit ihren deutschen Kameraden für die gemeinsame große Lache leisten; wie sie wochenlang Tag und Nacht fast ununterbrochen fechtend, allen Unbilden und Gefahren trotzend, schwerste willig nung
Mühseligkeiten
ertragend, der
Kräfte
in
Forderungen werden und
den
des für
und
Entbehrungen
übermenschlicher Anspanfrüher
modernen
kaum
geahnten
Krieges
gerecht
ihr Vaterland heldenmütig zu
siegen und zu sterben wissen. Mit den Erfolgen der Verbündeten bei LimanowaLapanöw im Lüden, im Norden
begann
bei Lodz
und an der Bzura
das Aurückwerfen
der russischen
Heeresmassen, die sich gegen Westgalizien und das östliche
Deutschland
drohend
herangewälzt
hatten.
An-
gesichts der Hoffnungen des Dreiverbandes auf die mit stolzen Worten angekündigte Offensive der Aussen scheint es vielleicht nicht übertrieben, in jenen Liegen unserer und
der
windung blicken.
deutschen Waffen der
Krisis
des
die glückliche ÜberWeltkrieges
zu
er-
Die
Lage zur
Ende
November
Offensive
in
und
der
Plan
Westgalizien.
In Westgalizien hatten die Novemberereignisse eine etwa
IM Km breite Lücke in der beiderseitigen Kampf-
front ergeben, während nämlich die russische 8. Armee des Generals Brusilow unseren über die Karpathen zurückgenommenen Kräften mit dem Westflügel in der Richtung auf BLrtfa gefolgt war, hatte sich die russische 3. Armee unter General Radko Dimitriew westwärts vorrückend und mit erheblichen Kräften in die schlacht nördlich
der Weichsel
XI. Korps
bis
27.
eingreifend, November
mit
abends
dem IX. und etwa
in
die
Linie Lapanöw—Niepolomice nahe an unsere vorbereiteten
Stellungen
herangeschoben.
Lsier
bei Dobcz^ce hatte
die
und wieliczka
schrittweise
kämpfend
zurückgewichene, mit den russischen Vortruppen wieder erneuert in Kontakt stehende Gruppe desHAAI. Ljubiöic die Aufgabe, ein weiteres Vordringen des Heindes südlich der Weichsel aufzuhalten. Ihren !5>üdsiügel sicherte in der
erwähnten
Hrontlücke
HAIL.
Baron
Nag^ mit
stärkerer Kavallerie und polnischen Legionären, indem er zunächst die Desilös bei Dobra gegen die bei Limanowa gemeldete feindliche Reiterei sperrte. Im
Linklange
mit
der Gruppe
Ljubiöiö
waren
auf dem nördlichen Weichselufer die Lsauptkräfte Armee die
zur
Krakau
des
der
G. d. I. Erzherzogs Josef Herd in and,
Entlastung gegen
unserer Hront
Nordosten
in dmdpolen
vorgestoßen
hatten,
aus nach
hartem Kampfe mit den über die Weichsel gegangenen Teilen
der
russischen 3. und mit starken Kräften der
russischen
9- Armee
in
den
Festungsbereich
zurück-
genommen worden. Aus dieser tage entsprang der Entschluß der Heeresleitung, starke Kräfte der Armee des Erzherzogs sowie heranrollende deutsche Verstärkungen mit Eisenbahn in den
Raum
schieben,
von
um
Thaböwka—Iordanöw
den in Westgalizien
zu
ver-
vorgerückten Feind
vom bilden her überraschend anzugreifen. Dieser Entschluß
führte
zur
schlacht
von
Lima-
nowa—Lapanöw.
Die Offensive über Lapanow bis zur Krise bei Timanova
am 8. Dezember.
Echon am 28. November trafen die ersten Transportstaffel in Ehaböwka ein. Im Änne der höheren Absichten erhielt FAHL. Roth in Krakau am 29. den Auftrag, mit den ihm unterstehenden Kräften und den deutschen,
vom GLt. v. Besser
befehligten
Truppen
über Iordanöw—Thaböwka—Mszana Dolna den gegen
die
der Flanke
Gruppe Ljubi Lio anzugreifen.
vorrückenden Feind
Mittlerweile
war
die
in
feind-
liche Kavallerie gegenüber der Gruppe Ragy beträchtlich, auch durch Infanterie verstärkt worden. Mährend FML. Freiherr v. Nags
am
28.
noch
alle Angriffe
bei Dobra abwehren konnte, sah er sich tags darauf genötigt, in eine neue Stellung bei und südlich Kasina MieIka
zurückzugehen,
die
er
auch
am
30.
zu
be-
haupten vermochte. An
diesem
Tage
erreichten
die
vordersten
Ab-
teilungen der auswaggonierten Kräfte Mszana Dolna.
Um mit starkem und möglichst vorgeschobenem rechten Flügel etwa in der allgemeinen Richtung bark auf Bochnia
vorstoßen
zu
können,
von Tymmußte die
einzige aus dem Auswaggonierungsraume nach Tymbark führende Straße
vom Feinde gesäubert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe griffen am U Dezember niederösterreichische
und
mährische
Landwehrtruppen
in den Kampf der wacker zu Fuß fechtenden Kavallerie von Kasina wielka nordwärts ein. nahm
auch
Fühlung
die
mit
Linzer
dem
Am 2. mittags
Znfanterietruppendivision
Gegner
westlich Dobra,
der auf
die kahlen, steil nach Süden abfallenden Höhen nördlich dieses Grtes und der Lisenbahn zurückwich. Spät abeuds
war
die Straße bis Dobra von den Russen
gesäubert, der Raum von Tymbark aber noch immer in feindlichen Händen. Um
diesen Raum
rasch
gewinnen
und hierdurch
sowohl den beiderseits der Straße nach Skrzydlna in nördlicher Richtung
angreifenden Kräften
schub
auch
sichern,
als
die
noch
den Nach-
folgenden
Aus-
waggonierungen vorverlegen zu können, wurden neueingetroffene Tiroler Truppen am 3. Dezember gleichzeitig von Dobra längs der Straße und weiter südlich über Slopnice zum Angriffe auf Tymbark angesetzt. Abends war der Feind vertrieben, die Straße bis zur Gabel nordwestlich Limanowa in unserem Besitze. Dank dem entschlossenen Linsetzen und der raschen Arbeit
unserer
(Dueuestaffel der
Truppen
konnte
die
deutschen Kräfte,
Ausladung
der
deren Tete am 5.
bis Dobra marschierte, nach AHzana Doina verlegt werden; eine weitere Vorverlegung etwa nach Dobra
oder T^mbark war aus eisenbahntechnischen Gründen vorerst nicht möglich. Am 3. und 4. Dezember gewannen die österreichischungarischen Kräfte in nördlicher Richtung immer mehr Gelände
und
gelangten
nach
harten Kämpfen nahe
an den Ort Absdniow, der etwa 5 Km südlich von (apanöw zu suchen ist, und an die starken vorbereiteten Stellungen des Gegners bei Krzeslawice heran. Die tapferen Infanterieregimenter
aus Oberöster-
reich und Salzburg sowie die mit ihnen im engen Anschlusse kämpfenden braven Tiroler Kaiserjäger hatten bei
dieser Vorrückung
besonders
heftigen widerstand
zu überwinden. Immer wieder stellten sich die Russen, denen
sich
häufig
der Vorteil
der Überhöhung
bot;
unseren ungestümen Angriffen vermochten sie aber in der ganzen
O bm tiefen Vorrückungszone, die am 3.
und 4. Dezember durchmessen wurde, nirgends länger standzuhalten. Um
die Kampfleistungen
schon
dieser
Tage
voll
würdigen zu können, muß man sich erinnern, daß die Truppen, die hier fochten, in der zweiten Novemberhälfte
nördlich
Krakau
Tag
und
Nacht
in
ernster
Schlacht gestanden waren. Zuerst mit jener Tapferkeit vorwärtsstürmend, die nach dein Zeugnisse gefangener russischer Offiziere
auch
bei
den Japanern
nicht
zu
finden war, dann den erkämpften Boden gegen neuen Feind
zähe
verteidigend,
über Befehl ungebrochenen
Akutes, ja siegesbewußt zurückgegangen, unverzüglich einwaggoniert und nach der Ausladung sogleich wieder ins Gefecht
geworfen,
hatten
Beginn der neuen Schlacht
die Braven
schon
bei
gewaltige Anstrengungen
und schwerste Verluste hinter sich. Das erhebende Gefühl aber, daß es wieder vorwärtsging,
ließ sie alles
vergessen und befeuerte sie zu neuen Taten. von G(t.
v.
den
kriegsstarken
Besser
erreichte
deutschen am
Truppen
4. Dezember
ein
des Re-
giment nach tüchtiger Marschleistung den Raum nordöstlich Rzegocina, ein anderes trat im Anschlusse an unsere Kavallerie
nördlich
dieses Ortes
ins Gefecht;
die übrigen Kräfte rückten bis südlich Mlsnne nach. Die Vorbewegung marschalleutnants bergab führenden,
der
Roth
ganzen
auf
Gruppe
des Feld-
einer einzigen,
bergauf
stark vereisten Straße und die fol-
gende tinksausschwenkung in ein winterliches Bergland hatten namentlich für die Artillerie und die zahlreichen Trains
große Schwierigkeiten
im
Gefolge,
die
aber
durch freudiges und energisches Zusammenwirken glücklich überwunden wurden. Die Gefechte vom 2. bis einschließlich 4. Dezember hatten ergeben, daß den von bilden her angreifenden Armeekörpern
der
Gruppe
FML. Roth
etwa
zwei
bis drei Kavallerietruppendivisionen mit mehreren Infanteriebataillonen, stärkere Gegend
südlich
Infanteriekräfte von
Krzeslawice
gegenüberstanden.
Reu-Sandec
liefen
wohl Aus
auch der
widersprechende
Meldungen ein; einmal hieß es, eine Infanterie- und eine Kavallerietruppendivision, dann wieder, nur einige Bataillone und Eskadronen befänden sich Der Heeresleitung
war
es
nicht
dort.
entgangen,
daß
der Feind vor der Front des Ivestflügels unserer Karpathenarmee die nach Hertnek-66falu vorgeschobenen Abteilungen
in
eine Stellung
näher bei Bärtfa zu-
Slreffleurs Dsterr.-ungar. Kriegsberichte. 2.
Verlag von k. w. Seidel L Sohn in Wien.
9 rückzog.
Da
bungen
von
auch der
nach
etwa in der Richtung geschlossen leitungen
schienen, für
anderen
russischen 8.
den
Anzeichen
auf Neu-Sandec,
wurden
Verschie-
Armee gegen ohne
Abtransport
Vesten,
nicht aus-
Verzug
die
Ein-
weiterer Kräfte
von
Krakau nach Tymbark getroffen. Lin Vorstoß des Feindes von Neu-Sandec konnte für die Gruppe des FAK. Roth sehr bedrohlich werden. Trotzdem wurde in dieser Richtung nur Kavallerie von Neumarkt her und über (imanowa ein Detachement aller Waffen
dirigiert,
damit
für
die Hauptaufgabe,
die Umfassung in nördlicher Richtung, keine erheblichen Kräfte verloren gingen. Hierdurch war es auch möglich,
das Gros
der
verfügbaren Kavallerie vor dem
östlichen Flügel der Gruppe FAK. Roth gegen Bochnia vorzutreihen, um dem Feinde möglichst Abbruch zu tun. Am 4. allerdings mußte die Kavallerie bei Rzegocina in
den
Kampf
schwachen
treten
Ständen
und
konnte
weiterreichende
mit
ihren
Aufgaben
dann
nicht
mehr erfüllen. Daß hier schon an diesem Tage deutsche Truppen eingriffen, wurde bereits erwähnt. Für
die
Geheimhaltung
und
Verschleierung
der
ganzen Operation, deren Lrfolg wesentlich auf Überraschung schehen.
beruhte, Trotzdem
der Russen verraten
den
zu
war
natürlich
scheint die
Vormarsch
haben,
denn
das
möglichste
ge-
ausgebreitete Spionage
der Gruppe FAK. Roth schon
am
2.
und
5. De-
zember fanden in den fraglichen Richtungen feindliche Lrkundungsflüge statt. An letzterem Tage wurde glücklicherweise
eine
eingehende Weidling
Nachrichtendetachements
über
eines
russischen
den Vormarsch unserer
und insbesondere der deutschen Truppen ausgefangen; dies
scheint
wenigstens
drohenden Gefahr hinausgeschoben
die
zu
haben.
Krzeslawice in der Nacht zember
zeigten,
volle
beim feindlichen
daß
der
Die vom
Feind
Erkenntnis
der
Armeekommando Gefechte
3. auf hier
südlich
den
noch
4. Demit
der
Front nach Westen stand und in südlicher Richtung nur wenig gesichert war; die Russen
erst
im Kaufe
des
bedeutendere Verstärkungen
4- brachten
gegen
bilden
in den Kampf. Am 5. Dezember die
Vorrückung
setzte
in
die
Gruppe FWK. Roth
nördlicher
Richtung
gegen
die
Lhaussee Bochnia—Gd6w fort. Alit
Tagesanbruch
schritt
am
rechten
Flügel
GKt. v. Besser zum Angriffe. In heftigen Bajonettkämpfen
und
Ortsgefechten
warfen
die
deutschen
Truppen den Feind aus allen seinen Stellungen
und
drangen, durch unsere Kavallerie in der östlichen Flanke gesichert, schlugen
an
die
Stradomka
die Tiroler
Gegenangriff
starke,
vorgegangene
Kinks anschließend
gewann
vor.
weiter
von Kapanöw russische
Kräfte
westlich her zum zurück.
die Kinzer Division
konzentrischen und flankierenden
trotz
feindlichen Artillerie-
feuers allmählich Raum und unterstützte die gegen die ungemein starken Stellungen südlich Krzeslawice vordringende
Kandwehr.
Bei
Wisniowa
schloß
die
Gruppe FAIK. KjubiLie an. während so die Einschwenkung gegen Norden unter harten Kämpfen vorwärtsschritt und mehrere Gefangene
einbrachte,
begannen
tausend
sich die Verhältnisse
bei Neu-Sandec schwieriger zu gestalten.
Das
dorthin
dirigierte
Detachement
aller Waffen
stieß noch vor seinem Ziele auf stärkere, von Grybow anmarschierte
feindliche
Infanterie
und
ging
nach
kurzem harten Kampfe auf die Höhen östlich Kanina beiderseits zurück.
der
Thaussee
Neu Candee—Limanowa
Auch die von Neu markt auf Neuland ec
vorgetriebene Kavallerie und ein im j)oprad-Tale über Alt-Candee angerücktes Detachement vermochten nicht mehr durchzudringen. Unbeirrt durch diese Vorgänge setzte FM6. Roth den Vorstoß mit ganzer Kraft gegen Norden fort. In der Nacht zum 6. Dezember wurden die russischen Stellungen südlich Krzeslawice genommen; vormittags befand sich der Feind vor der Gruppe kjubiöiä, deren ^»üdflügel gleichfalls Raum gewonnen hatte, im vollen Rückzüge, vor dem linken Flügel und der Mitte der Gruppe Roth wichen die Russen nur abschnittsweise, dem rechten Flügel aber warfen sie beträchtliche Verstärkungen entgegen, offenbar in der Absicht,
den
Vorstoß gegen ihre Rückzugslinie zu vereiteln. Inzwischen
war
das gegen Neuländer deckende
Detachement neuerdings angegriffen, in beiden Flanken gefaßt
und
zurückgedrängt
worden.
Dies veranlaßte
die Herrichtung einer letzten starken Aufnahmsstellung östlich Amanowa durch rasch zusammengezogene (andsturmtruppen,
denen
Automobile
den
erforderlichen
^-tacheldraht zuführten. Nachmittags wurde es durch Gefangenenaussagen zur Gewißheit,
daß Teile
des
von den Karpathen kommend, ^andec
eingetroffen
waren.
russischen 8. Korps, im Raume von NeuDiese
Nachricht
veran-
laßte,
obgleich sie den Meldungen der Flieger wider-
sprach,
eine
anrollenden
Beschleunigung Truppen,
die
waggonierung
nach
angenommenen
Staffel
des
Transportes
Vorverlegung
T^mbark und sogleich
ihrer
der Aus-
den Befehl,
nach
die
(imanowa
in
Marsch zu setzen. Am Stradomka-Abschnitte
nördlich
Rzegocina
gewannen die Deutschen gegen überlegene, vom Norden und Gsten angerückte russische Kräfte allmählich Terrain, drangen
gegen
Abend
über
die Tiefe
einige Höhen nördlich des Baches reiche
Gefangene.
unsere Kavallerie Infanterie,
die
In
ihrer
nahmen
und machten zahl-
rechten Flanke
trachtete
eine Überflügelung durch feindliche
über
die Höhen
von Timowa
Lipnica vordrang, zu verhindern. mittagsstunden
vor,
gelang
es
den
und
Bis in die Nach-
tapferen
Reitern,
im
schon gewohnten Kampfe zu Fuß das Vordringen des Feindes aufzuhalten. Als aber neue gegnerische Kräfte aus der Richtung von Tzchöw anrückten und unsere Kavallerie
in Flanke
und Rücken packten,
mußte sie
nach heldenmütiger Aufopferung unter schweren Verlusten
aus dem Kampfe gezogen werden.
Rückzüge
wurde
in
Erfahrung
Auf ihrem
gebracht,
daß
auch
Iakobkowice von starkem Feind besetzt sei und russische Kräfte aller Waffen
bei Zbysz^ce den Dunajec
überschritten
hatten.
war
der Rückzug
auf
So
unseren
Schwadronen
der Straße Timowa—Iakobkowice
abgeschnitten; über schwierige Gebirgswege mußten sie in finsterer Nacht gegen Westen abziehen, um sich bis zum
Morgen
des
7. Dezember
pisarzowa zu sammeln.
in
der
Gegend
von
13 Da die deutschen Kräfte im Nachtangriffe Richtung der Straßengabel südlich Reserven
eingesetzt
hatten
und
in der
wisnicz fast alle zur
Deckung
ihrer
rechten Flanke nur mehr die Sechser-Dragoner und eine schwache
Fußabteilung
anderer
Kavallerieregimenter
bei Rajbrot standen, war die Lage an diesem Flügel kritisch geworden. Ls wurden daher die bereits in Limanowa
eingetroffenen
AUynne
auf
Truppen
angewiesen,
über
die Höhen südlich Rajbrot zu rücken,
um dort im Anschlusse an die Sechser-Dragoner Flanke und Rücken der Deutschen zu decken. Links
von
diesen
gewann
die Vorrückung
gegen
Lapanow am 6. Dezember nur wenig Raum. westlich
dieses
Grtes
kämpften
sich
Süd-
unsere Truppen
bis an die Stradomka-Niederung vorwärts; die über Krzeslawice vorgerückten Kräfte mittags
den
Nach
gleithöhen in Besitz.
und
nahmen
überschritten die
Anschließend
nach-
nördlichen
Be-
folgte die Gruppe
FAR1. Ljubiöiö dem weichenden Feinde in
nordöst-
licher Richtung bis in die Höhe von Dobczyce. Die
bei
der
Heeresleitung
am
5.
und 6.
einge-
gangenen Nachrichten bestätigten die Auffassung, daß der
Gegner
starke
Kräfte
von
der
abziehe und gegen die östliche Flanke
Karpathenfront der Armee des
Lrzherzogs verschiebe. Ls galt daher, der hier drohenden Umfassung durch den Zuschub weiterer Truppen nach Tsmbark, die aus der Kampffront nordwestlich Krakau entnommen
werden
konnten,
zu
wurde der südlich der Karpathen Feinde bereits
scharfe Fühlung
begegnen.
Überdies
stehenden,
mit dem
haltenden Armee des
G. d. Z. von Boroeviö für den 8. Dezember der all-
14 gemeine Angriff
befohlen
und
an
ihrem Westflügel,
bei ^ubot^nf im j)oprad-Tale, eine
neue,
zur Vor-
rückung auf Neu-Candee bestimmte Kraftgruppe mit Bahn versammelt. FM(. Roth
ordnete
nach
gebnisse der bisherigen Kämpfe
dem
günstigen
Er-
für den 7. Dezember
die Verfolgung an, um die Thausfee Gd6w—Bochnia möglichst bald
zu
zu
Beim Erreichen
beschießen.
bisher
gewinnen
oder doch mit Artillerie der Raba
nordwärts vorgedrungene
Gruppe gegen Osten
linke
sollte
Flügel
der
seiner
in der Richtung auf wisnicz
einschwenken. Teile der Gruppe (jubiöic, deren Kampffront sich infolge des Vorgehens der Armee aus zwei Fronten bedeutend verengt hatte, wurden nach t a p a n 6 w in Marsch gesetzt und dem FML. Roth unterstellt, um je nach Verhältnissen in nördlicher oder zur Unterstützung der Deutschen in östlicher Richtung eingreifen zu können. während
der Nacht
auf
den
7. wurden
wieder
mehrere heftige Vorstöße des Feindes von Lapanöw gegen Lüden abgewehrt, weiter westlich überschritten unsere die
Truppen
am
zeitlich
südlichen
früh
die
Raba-Ufer
Ltradomka.
ohne
nennenswerten
Widerstand ostwärts vordringenden Kräfte in
vorbereiteten
Feind
sichtbar
Lchützengräben wurden,
konnte
gegen den
erneuert auch
Als
haltenden
nach
beiderseits ^apanöw Gelände gewonnen
und
Norden so die
befohlene Verschiebung der im Ltradomka-Tale über diesen Ort anrückenden Truppen gesichert werden, die nun nördlich der Lhaussee nach Lipnica in den schweren Kampf
der Deutschen
gegen
kierend einzugreifen hatten.
überlegenen Feind flan-
15 Indessen richten über
erhielt
FML. Roth
die Lage
vormittags Rach-
im Lososina-Tal
und
in der
Richtung Reu-Sandec, die das Eintreffen des russischen 8. Korps in diesem Raume bestätigten und vermuten ließen, daß eine Division dieses Korps gegen Kanina, eine südlich davon angesetzt würde. Unsere gegen ReuSandec vorgestoßene Kavallerie hatte schon am Vorabende nach Einbruch der Dunkelheit über Alt-San dec den Rückzug auf das westliche Dunajec-User antreten müssen. Bald nach Mittag brachte
ein ausgesangener
feindlicher Befehl darüber Klarheit, Raum
zwischen
Lapanöw
und
daß
der
sich
der im
Raba
zurück-
gehende, etwa zwei Divisionen starke Feind erst östlich des Stradomko-Baches wieder stellen werde. Tatsächlich fanden unsere nördlich Lapanow gegen diese Tiefenlinie vorrückenden Truppen nur mehr unbedeutenden widerstand. starke Kräste
an
der
So konnten verhältnismäßig
Thaussee Lapanöw—Lipnica
vorstoßen, um die mit Front nach Rorden und Rordosten in ununterbrochenem, schwerem Kampfe stehenden Deutschen zu entlasten. Noch am 7. Dezember abends und
in
der Rächt
zum 8. gelang es unseren Truppen, östlich der unteren Stradomka
festen Fuß zu fassen.
Galizische Regi-
menter, durch die braven Tiroler unterstützt, nahmen die Glinska Gora, eine wichtige Höhe halben Wegs zwischen
Lapanöw
und
schlossen Landesschützen
Krolöwka; an.
weiter
links
davon
nördlich
über-
schritten nachts die 28er die Stradomka.
Obwohl die
Verbindung
verloren
mit
den
Rachbarkolonnen
gangen, die Lage ungeklärt war, drangen
sie
ge-
in den
großen Waldkomplex
östlich
des Baches
ein,
warfen
den Feind mit dem Bajonett aus seinen Befestigungen, machten
ZOO
gewehre und
Gefangene, erreichten
erbeuteten
das
ihnen
3
Maschinen-
anbesohlene Ziel,
eine Höhe nördlich der Glinska Gora. Noch weiter bachabwärts, führenden
auf
Straße
der
gegen
rückten
die
Osten 59er
nach und
wisnicz das
zweite
Regiment der Tiroler Kaiserjäger vor. In Sobolow, der ersten vom Feinde angeblich freien Ortschaft östlich der Straßenbrücke wird die Kolonne aus nächster Nähe von drei Seiten überraschend angeschossen. Tin Hurra ist die Antwort auf diesen Überfall; die Jäger wenden sich nach der einen, die 59er nach
der anderen Seite
und stürmen. In zwei Stunden ist der Ort genommen. Die eigenen Verluste
sind
nicht
unbedeutend, die des
Gegners aber weit größer: zahlreiche Tote, fangene,
3 Maschinengewehre,
mehrere
600 Ge-
tausend
Ge-
wehre und sehr viel Kriegsmaterial. Südlich der Deutschen, die sich gegen alle russischen Angriffe behaupteten, trafen im Laufe des 7. Dezember die
über
Mlynne
anmarschierten
Landwehrtruppen
auf den Höhen östlich Rzegocina ein. Unterdessen hatten sich die Bewegungen des Feindes im Lososina-Tal und in der Richtung auf Limanowa weiterentwickelt.
Im Tale
lichen Begleithöhen
durch
angegriffen,
von
den süd-
mehrere Sotnien mit Ma-
schinengewehren bedroht, mußte unsere, durch ein Landsturmbataillon verstärkte Kavallerie aus ihrer Stellung Halbwegs
zwischen Krosna und Mlxnne
um
etwa
2 km gegen Westen weichen. Auch die östlich Kanina und j)isarzowa haltende Gruppe
zog
sich,
nördlich
l? umgangen, nur
in
dürftig
Limanowa
die
vorbereitete,
um diese Zeit jedoch
ausgestaltete Verteidigungsstellung nächst zurück,
wo GM. Graf Herberstei n
das
Kommando übernahm. Air den 8. Dezember befahl FML. Roth die Fortsetzung
der Offensive
durch
die
Kräfte
nördlich
der
Lhaussee Lapanöw—Lipnica gegen den Raum Lipnica—wisnicz.
Die Deutschen
hatten
sich
dieser Be-
wegung anzuschließen. Die südlich von ihnen stehende Landwehr sollte auf Rajbrot vorstoßen, die abermals durch Landsturm verstärkte Gruppe im Lososina-Tale möglichst gegen Osten vordringen, GM. Graf Herberstein
bei
Limanowa
halten.
Auf
der
erwähnten
Thaussee hatte die wiener Landwehr als Reserve zu folgen. Zn
Durchführung
dieser
Anordnungen
gewann
der Rordflügel der Gruppe Roth unter hartnäckigen Kämpfen um die Höhen östlich der unteren Ltradomka langsam Raum. Zwischen Raba und Weichsel schloß sich
die
Gruppe Ljubiöic
der
Vorrückung
an
und
gelangte mit ihrem rechten Flügel in der Gegend von Ksi^Lnice auf gleiche Höhe mit den Kräften am rechten Raba-Ufer. An der Thaussee gegen Lipnica drangen unsere Truppen in Leszczvna, einem zähe verteidigten Orte
auf
halbem
Wege
zwischen
Lapanöw
und
Lipnica, ein. Anschließend stand der linke Flügel der Deutschen, brot
deren rechter im Walde
unentschieden
Rajbrot
befohlene
östlich dieses Ortes,
kämpfte.
Die
Landwehr mußte
aber
nordwestlich Rajzum
Vorstoß
erreichte
die
angesichts
über
Höhen
der Vor-
rückung feindlicher Truppen aus südöstlicher Richtung Streffleurs Osterr.-ungar. Kriegsberichte. 2.
2
18
wieder ihre alte Stellung auf den Höhen südlich Rajbrot, Front setzte
die
nach Osten,
zwischen
einnehmen.
Krosna
und
Der Feind
Rajbrot
be-
gelegene
bewaldete, später vielumstrittene Höhe Kobyla. Beiderseits des Lososina-Tales ging die 14., gegen Limonowa die 15. Infanteriedivision VIII. Korps vor.
des russischen
Unsere noch durch ein Bataillon und eine Haubitzbatterie verstärkte Lososinatal-Gruppe kam in ihrer Vorrückung ostwärts bald zum Stehen. Äe hatte ein seindliches Infanterieregiment und 2 Batterien gegenüber; außerdem wurden aber gegnerische Kräfte nördlich der Lososina
beobachtet,
die
sich
in
der
Richtung
der
Ltraßenhöhe zwischen WHnne und Rzegocina verschoben. Da hiedurch die Gesahr der Gefechtsgruppe den Rücken
komme,
im
nahelag,
Raume
wurde
von
daß
der Feind
Rzegocina
nachmittags
in
die Gruppe
im Lososina-Tal neuerdings durch ein Bataillon und zwei Batterien verstärkt. Hier übernahm FÜHL, ömekal den Befehl,
weiters hatte
die Reserve,
die nach der
notwendig gewordenen Abgabe von Kräften Nordflügel
der
Gruppe
Roth
noch
an
den
2000 Gewehre
und 9 Batterien zählte, über Rzegocina auf die erwähnte ^-traßenhöhe zu rücken, wo fie jedoch erst im Laufe der Nacht eintreffen konnte. Wittlerweile
war
auch
die Lage bei Limanowa
kritisch geworden. ^>chon am Vortage hatte eine feindliche Kavalleriedivision, am Westufer des Dunajec vorgehend,
die
Gegend
Dieser Reiterei
westlich
Alt-Candee
erreicht.
stand der weg über Lukawica offen
und auch jener über AabrzeL schien durch das dorthin zurückgegangene Detachement nur unzulänglich gesperrt. Am 8. nach Tagesanbruch rückte eine feindliche Vorhutkompagnie unbekannter
gegen stärke
Amanowa, chormittags in
den
Raum
von
Gegner
Pisarzowa
vor. Bald nach Mittag gelangten 2 russische Bataillone, denen ein Rosakenregiment folgte, über Ranina hinaus; gegen 4 Uhr nachmittags begann, durch Artilleriefeuer aus der Gegend nordwestlich Ranina unterstützt, der feindliche Angriff
entlang
Höhen
Amanowa.
südöstlich
der Straße Diesem
und
über
Angriffe
die ver-
mochten unsere schwachen Landsturmkräfte nicht standzuhalten. Sie wichen auf der Straße gegen Amanowa zurück;
durch das Einsetzen
von Reserven
gelang es
jedoch, das Gefecht wieder herzustellen. Diese herzogs
Rrisis
am
erforderte
Südflügel
der
Armee
des Erz-
umfassende Maßnahmen,
die
eine
neue j)hase der Schlacht einleiteten. Es scheint hier geboten, die allgemeine Lage zulegen, wie sie die abends überblickte.
Heeresleitung
Die Armee Boroeviö hatte
am
dar-
8. Dezember
an diesem Tage den
befohlenen Angriff begonnen und Raum nach Norden gewonnen. Speziell gegen die bei Bärtfa
gestandenen
russischen Rräfte war eine Umfassung von Süden und durch die schon erwähnte, bei Lubotöny versammelte Gruppe von Westen her angesetzt worden; hatte sich jedoch dieser Gefahr Aboröw
noch
der Feind
durch Abmarsch
rechtzeitig entzogen.
über
Dem Armeekom-
mando wurde daher besohlen, bei Fortsetzung der Vorrückung nach Norden sogleich
möglichst starke Rräfte
mit größter Marschleistung aus Neu-San dec zu dirigieren,
um
8.
Z. Armee
zur
den Verschiebungen ein
Ziel
der Nüssen
zu
setzen,
die
von
der
Trennung
dieser feindlichen Armeen ausrechtzuerhalten
und von
Neu-Sandec
russischen
entweder
VIII. Korps Karpathen
in
vorzugehen
den oder
Rücken den
durch Linschwenken
des
Angriff
gegen Ost
über
die
zu unter-
stützen. Gegen
den Südflügel
der Armee
des Erzherzogs
wußte man das VIII. russische Korps und starke Kavallerie im vorgehen, gegen die übrigen Kräfte dieser Armee etwa 7 bis 8 feindliche Divisionen
teils
Rajbrot—Niepolomice im Kampfe, Weichselbrücken rücken. Nördlich
beiderseits
Krakau
Noworadomsk
ruhte
in der Linie teils
NoweBrzesko
bis
iu
die
Gegend
der Kampf;
über die im
An-
westlich
im Raume
süd-
westlich j)iotrk6w griffen die Russen an; weiter nördlich bis
zur
unteren
Weichsel
rangen
die
Deutschen
um
den Sieg. In dieser Situation kam es darauf an, die Kraft der Armee des Erzherzogs und namentlich ihres Südflügels
auf Kosten
teile durch immer War dies wurden
bisher
nun
wieliczka
in
anderer,
minder wichtiger Front-
neue Truppenzuschübe schon
ununterbrochen
zu
nähren.
geschehen, so
doch weitere Kräfte aus Krakau Marsch
gesetzt
und
eine
nach
kombinierte
Brigade aus der Gegend von j)ilica mit Bahn nach Tymbark verschoben. Am bisherigen Ziele, den Feind in nördlicher Richtung zurückzuwersen, sesthaltend,
bildete FML. Roth
am südlichen Armeeflügel aus allen südlich der Deutschen stehenden Truppen unter Befehl des abends in Dobra eingetroffenen LAIL. v. Arz eine einheitlich zu leitende Kampfgruppe, der auch die in Tymbark-Dobra auszuwaggonierende Raschauer Honvsddivision unterstellt
und
die
Aufgabe
übertragen
wurde,
ein Vor-
dringen des Leindes von Ranina gegen Limanowa zu verhindern, mit den im Lososina-Tale und nördlich davon
unter
Rräften östlich
Befehl
aber
in
Rrosna
des
LAIL.
^mekal
der Hauptrichtung anzugreifen,
um
stehenden
über die Höhen den
Leind
über
Iakobkowice und den Dunajec zurückzuwerfen. LAIL. v. Arz verfügte brigade
der
eintreffenden
ergänzend,
daß
Honvöddivision
die Tetestaffelweise
zur Baphtharafflnerie an der ^traßengabel nordwestlich Liman owa zu dirigieren, der Rest der Division nebst einem Radfahrerbataillon und einigen Eskadronen bei Tymbark zu versammeln sei. Da
jedoch
kungen
nur
Vorrückung kritische Auch der
am
schritt am
so
allmählich des
Lage
Leind
die
eintrafen,
russischen
VIII.
bei Limanowa
Bordflügel am
notwendigen
9-
der
Infanterieverstärdauerte Rorps
noch
Gruppe
Dezember
seinen
10. zum Gegenangriff.
längere Roth
die
durch
geschaffene Aeit
an.
verstärkte
widerstand
und
Die
Rümpfe
vom
y.
Dezember
bis
zur
Schlachtentscheidung. Die Bedeutung der Schlacht. An: 9. Dezember gewannen unsere Truppen östlich der
unteren
und
im
Stradomka,
Kampf
um
einander
Höhen
im
geschickt
Waldgefecht unterstützend,
mühsam gegen Osten Terrain. Der Nordflügel der Gruppe des FAK. Roth hatte die
Höhe 3'/s bm
östlich
der
als Ziel, da von ihr aus der Iganze
Verkehr
aus
Stradomka-Alündung
bis Bochnia
der
gewirkt
großen Straße
und
und der
Karl Ludwigs-Bahn unterbunden werden konnte. Schon seit Tagen war
diese
flache,
kahle Kuppe
mit ihren
Verschanzungen von weitem sichtbar; am lO. Dezember srüh sollte sie angegriffen werden, weiter südlich galten heftige Anstrengungen den Höhen westlich Krolöwka, auf denen der Gegner
mehrere Linien
hintereinander
vorbereitet hatte; an der Thauffee arbeitete sich unsere Gefechtslinie
bis
auf
OO schritte
an
die russischen
Stellungen heran. Südlich der deutschen Front, die wie eine Blauer standhielt, erstürmte
die Gruppe
des FAlL. Smekal,
durch einige deutsche Kompagnien
unterstützt,
abends
die schon genannte beherrschende K 0 b y l a - Höhe, während unsere Lososinatal-Gruppe gegen hartnäckig
vertei-
digte, verschanzte Stellungen nur wenig vorwärtskam. Gegen die Gruppe Herberstein schritt der Feind beiderseits
der Thauffee
nach
Limanowa
zum
An-
griffe, vermochte aber nur am Südflügel gegen Abend
einen vorübergebenden Erfolg zu erzielen; Abteilungen des Miskolczer Honv^dinfanterieregiments stellten die Gefechtsfront
bald
Landwehrtruppen
wieder
und
über Slopnice
und
die die
her.
Andere
polnische
Höhen
ungarische
Legion
östlich
wurden
dieses Ortes
dirigiert, da angeblich auch dorthin feindliche Infanterie von Südosten her vorrückte. Über
die
zuletzt
westlich Altman dec
festgestellte
feindliche Kavalleriedivision und von unserem, Dunajec aufwärts zurückgegangenen Detachement war bis Mittag keine wurde
neue
Meldung
daher
eine
eingetroffen.
Eskadron
Zur
gegen
Aufklärung
Alt-Sandec
ent-
sendet. Als dieses Nachrichtendetachement meldete, daß es
bei Zalesie
sotnie
stehe,
im Feuergefechte
sandte
mit
einer Kosaken-
ihm FML. v. Arz
zwei
weitere
Eskadronen und die polnische Legion nach. Diese Abteilungen drängten
den
mittlerweile verstärkten Feind
nach kurzem Kampfe zurück und nächtigten in Jalesie. Abends wurde
dem FML. Roth
in Dobra bekannt,
daß die russische Kavalleriedivision
unser Detachement
bei ZabrzeL zurückgedrängt hatte und bis Kami e n ica, mit Vortruppen
sogar
noch
weiter bachaufwürts,
in
der Richtung gegen Dobra vorgegangen sei. Da diesem Feind
die Wege
offenstanden,
nach Dobra
wurden
ihm
und
von
Mszana Doina
diesen
Orten
kleine
Infanterieabteilungen in die südlichen Seitentäler entgegengeschoben. Überdies wurde das Radfahrerbataillon nachts
alarmiert
und
zeitlich
früh
mit
Bahn
nach
Neumarkt befördert, um von dort schleunigst JabrzeL erreichen
und
zu können.
in
den Rücken
des Gegners gelangen
Die auf Neu-Candee dirigierten, unter Befehl des FA7(. v. ^-zurmay stehenden Kräfte des linken Flügels der Armee Boroeviä gelangten am Fühlung
mit
feindlicher
Kavallerie
9. Dezember in nach
einem
Ge-
waltmarsche bis über Krzyzöwka hinaus. Im jDopradTale vorgegangene, durch einige Bataillone verstärkte eigene Kavallerie trat nördlich Rytro gegen etwa ein russisches
Infanterieregiment
mit
Artillerie
in
den
Kampf. !5>o waren die gegen Flanke und Rücken der Armee des Erzherzogs vorgegangenen feindlichen Kräfte selbst im Rücken bedrängt. Da
manche
klärung
am
Gegner
zwischen
und
der
9.
Anzeichen
und
Dezember
vermuten
Raba
der
Lhaussee
zurückgehen
dortigen Truppen
auch
für
auch
die
Fliegerauf-
ließen,
daß
der
kapanöw—Lipnica
werde,
erhielten
diesen Fall
lichen Direktiven; zunächst aber hatten
unsere
die erforder-
sie sich,
durch
Artilleriefeuer unterstützt, näher an die feindliche Front heranzuarbeiten. Am
Nordflügel
tO. Dezember
nach
der
Gruppe
Roth
Vorbereitung
durch
begann
am
schwere Ge-
schütze aus dem ^>tradomka-Tale, durch Feldartillerie von den Höhen östlich des Baches bei Tagesanbruch der geplante Angriff auf die kahle Kuppe. Dem Winzer Infanterieregiment gelingt es, in die feindlichen Schützengräben einzudringen,
plötzlich
aber
tauchen
auf der
Höhe starke russische Reserven auf. vom Feuer seiner eigenen Alaschinengewehre getrieben, stürmt der Feind in dichten Akassen vorwärts, vergebens schießen unsere
Alaschinengewehre
bis
zuletzt;
stocken des Ansturmes sind die Lücken
nach
kurzem
in den feind-
lichen Reihen wieder geschlossen, vergebens opfern sich einzelne Kompagnien der braven l4er, 59er und Kaiserjäger; sie vermögen die Übermacht Auch der letzte Höhenzug östlich
nicht anszuhalten.
der Äradomka kann
nur vorübergeheud behauptet werden. weiten müssen
in
die
die
Niederung
sehr
der
Von mehreren
j)olanka*)
zusammengeschmolzenen
gedrängt,
Regimenter
im heftigen feindlichen Feuer auf das westliche!5>tradomka-Ufer weichen. Heldenmütig deckt die Artillerie dieses geben,
Aurückgehen. mäßigt
das
Aus
nächster Entfernung
Einzelfeuer
des
abge-
Steyrer
Feld-
kanonenregiments Nr. 42 das Nachdrängen der Russen. Eine schon abrückende Batterie in
der Flanke
angegriffen,
wird
protzt
von Infanterie
nochmals
ab
und
treibt den Feind zurück. In voller Ruhe überschreiten die
kampfgewohnten
Truppen
die
Ltradomka
und
halten auf den Höhen westlich dieses Baches zu ueuem Widerstande. Auch in dem schwierigen Wald- und Berggelände weiter
südlich
gefechten.
kam
Hier
es
hatte
schwere Artillerie
zu
der
ungleichen Gegner
unsere Truppen
Tiefenlinien gezwungen
und
in
Nacht starke Kräfte gesammelt,
Begegnungs-
durch
überlegene
zum verlassen der
diesen
während
der
die zeitlich früh west-
wärts in dem Augenblicke vorbrachen, als unsere Angriffe jene Niederungen in nordöstlicher Richtung schräg zu
überschreiten
begannen.
Die
Jäger
und
^andes-
schützen machten es aber dem an Zahl bedeutend überlegenen
Feinde
nicht
leicht;
ein
Gegenangriff
folgte
*) So heißt der letzte, etwa 2 Kw südlich der Stradomka-Mündung einrnündende rechte Nebenbach.
dem
andern,
schwer
in
erbittertem Handgemenge wurde der
erkämpfte Boden
verteidigt
und
erst
bei ein-
brechender Dunkelheit gingen die Tapferen über Befehl gleichfalls zurück.
auf
die
Dieser
Höhen
westlich
rückgängigen
der
Bewegung
Stradomka mußten
sich
auch unsere südlich der Chaussee Lapanöw—Lipuica östlich der Ltradomka haltenden, nicht minder heftig angegriffenen
Truppen
sowie
der
linke
Flügel
der
Deutschen anschließen. Der erschöpfte Gegner drängte nirgends nach und überschritt die Ltradomka-Niederung nur nächst der Mündung des Baches. von wieliczka
)n diesen Baum wurden die
über Gdow
und
gezogenen Verstärkungen dirigiert. der
vom
FAK. Both
groß geworden wäre,
zu
die Baba Da
nun
heran-
die Aahl
leitenden Armeekörper
übertrug
zu
das Armeekommando
den Befehl über sämtliche links der Deutschen stehenden Truppen dem FZM. ^jubiöiä. Unsere Kräfte nördlich der Baba hatten weisen gehabt. Ungeachtet die Lage
ebenfalls
des
der Armee
feindliche Angriffe
geschilderten
Rückschlages
des Erzherzogs
abzukonnte
am Abend
10. Dezember zuversichtlich beurteilt werden,
des
weil die
Krise am südlichen Flügel bei Limanowa überwunden und die Wirkung der von öüdosten und bilden gegen Beu-Candee wurde. Die
anrückenden
Gruppe
Tage mit
ihrem
eigenen
des FAK. v. Arz durch
zwei
Kräfte sollte
angekommene
fühlbar
an
diesem
Gebirgs-
batterien verstärkten Nordflügel im Einklänge mit dem auf die Höhen östlich Bajbrot dirigierten rechten Flügel
der
Deutschen
gegen
Iakobkowice
Lososin ata l-Gruppe
hatte
sich
vorstoßen.
diesem Angriffe
Die an
zuschließen. Bei Limanowa war mindestens zu halten, bei günstiger Gelegenheit aber gleichfalls zum Angriffe überzugehen. Der Angriff Lososina-Tales
südlich Aajbrot kam
jedoch
und beiderseits des
gegen
verschanzten feindlichen Stellungen vorwärts.
Nachmittags
gingen
zum Gegenangriffe über
und
die
bereits
nur
sehr
stark
langsam
die Aussen auch hier
eroberten
die Robfla-
Höhe zurück. Lin gegen die Höhe Salasz (Rote 909 nordwestlich j)isarzowa) dirigiertes Bataillon fand auch diesen
j)unkt
schon
von
feindlicher
Maschinengewehren besetzt Unterstützung
durch
und
Infanterie
konnte sich nur
eine Ravalleriefußabteilung
mit nach und
Maschinengewehre behaupten. Gegen Limanowa griffen noch vor Tagesanbruch starke russische Rräfte beiderseits der Thaussee an. Die wacker zu Fuß fechtenden Husaren hielten sich heldenhaft und erschlugen schließlich viele Feinde
mit
Verlusten
dem Rarabinerkolben.
an
Offizieren
und
der anstürmenden Der mit
Mannschaft
schweren bezahlten
Tapferkeit der Husarenregimenter Nr. 9, (0 und (3 ist
es
zu
danken,
daß
der Gegner
an
diesen: Tage
keine neuen Angriffe wagte und eine gefährliche Lage glücklich überwunden war. In den ersten Nachmittagsstunden meldete der vormittags
eingetroffene
Honvöddivision
Rommandant
der
dem FML. v. Arz,
Raschauer
der
feindliche
linke Flügel befinde sich südlich der 4 km südlich Limanova zu suchenden Höhe Golcöw;
der eigene rechte müsse
28
daher zur Durchführung der beabsichtigten Umfassung über den Höhenzug nördlich des von Aalesie ostwärts führenden Fahrweges vorrücken; hiezu werde die Aueuebrigade
der
Ltopnice
Division
verschoben,
noch um
an dann
diesem
Tage
nachts
die
nach
weitere
Bewegung anzutreten. Die auf Kamienica vorgestoßene polnische Legion fand vor,
dort
nur
mehr schwächere feindliche Kavallerie
die sich Dunajec abwärts zurückzog.
fahrerbataillon
traf
mittags
in
Das Rad-
Beumarkt
ein
und
setzte sich sogleich gegen Kroäcienko in warfch. südlich
Neu-Landec
hatte
sich
die
Lage
am
lO. Dezember nicht wesentlich geändert; unsere Gruppe nördlich Rytro wartete für den beabsichtigten Angriff das
Eintreffen
einiger
bei
Alt-Lu blau
gezogenen Landsturmbataillone ab.
zusammen-
Im Raum südöst-
lich Beu-Land ec traten unsere Truppen östlich Bawojowka über eine
gegen
Beu-Landec aus
der
die
aus
dem
oberen
Dunajec-Tal
verschobene Kavalleriedivision
Karpathenfront
nach
Westen
und
herüber-
gezogene Lchützenbrigade ins Gefecht. Die
Wirkung
unserer
auf die Lituation geblieben.
Operation
in den Karpathen
in
Westgalizien
war nicht aus-
Lchon seit mehreren Tagen gingen stärkere
feindliche Kräfte
über
das Gebirge
zurück,
um
sich
dann westwärts gegen das Lchlachtfeld zu verschieben. Hier setzten die Russen in der Bacht zum
De-
zember ihre versuche fort, gegen Limanowa und im Losofina-Tal durchzubrechen. strengungen Zähigkeit
des
und
Die verzweifelten An-
Feindes
scheiterten
Tapferkeit
unserer
jedoch
an
Truppen;
der auch
29
konnten
für
Kampffront
alle
Lalle
neue
Kräfte
bereitgestellt werden,
da
hinter die
unserer
aus Polen
herangezogene kombinierte Brigade ausznwaggonieren begonnen hatte. Schon nachts wiesen die braven Husaren in ihren Deckungen östlich Limanowa,
die
Werkzeugen angelegt
mehrere Bajonettstürme
zurück. der
hatten,
Zeitlich früh,
Leind
sie
mit
einfachsten
noch in tiefer Dunkelheit, griff
die Stellung
des
Husarenregiments Rr. 9
erneuert an. Schon waren einzelne Schützengräben in russischen Händen, abteilungen, stürmte
die
schon hier
wichen
tapfer
einzelne
Landsturm-
mitfochten,
Regimentskommandant
Oberst
Pistole in der Laust, mit dem Rufe:
zurück, wuhr,
da die
»Ajen a bara«
an der Spitze der eben zur Ablösung herankommenden Lußabteilung
der Her-Husaren
in
rascher Erkenntnis
der Lage dem Leinde entgegen. Wit vielen Offizieren, Unteroffizieren
und
Husaren,
deren
Ramen
in
Regimentsgeschichte glänzen werden,
fand
Reiteroberst
Heldentod;
im
Handgemenge
den
der
der
kühne der
Gegner aber war geworfen, die alte Stellung zurückerobert. Die durch die Totebrigade der Kaschauer Honveddivision verstärkte, dem Kommandanten dieser Division LWL. Hadfy
unterstellte
Gruppe
in deren Witte an der Lhaussee
von
Limanowa,
sich die geschilderten
Kämpfe abspielten, hatte die Höhen 2 bis 3 Km nordöstlich, östlich und südlich des Ortes, dann mit einem Honvödinfanterieregiment jene in gleicher Entfernung südöstlich Slopnice in Besitz. bedrohlich
gewordenen
Lage
Angesichts der wieder wurde
hinter
dieser
Gruppe
das Ig lauer
Infanterieregiment
der
kom-
binierten Brigade bei ^imanowa bereitgestellt und eine Aufnahmsstellung durch Pioniere bergerichtet. Iu
der
beiderseits
Tat der
erneuerten
Lhaussee
unsere Truppen, Höhen
die
den
auf die
Bussen
Angriff
nächsten
vormittags
und
nötigten
westlich gelegenen
und an den Grtsrand von (imanowa zurück-
zugehen. Hier gelang es nach Einsatz zweier Bataillone des Iglauer Regiments und aus der Front südöstlich ^-topnice gezogener Abteilungen, dem Gegner dauernd Halt zu gebieten. Nachmittags nachts
von
wurde
^»lopnice
Honvöddivision
fühlbar.
indessen
das
vorgeben
der
Gruppe
der
aufgebrochenen Diese
hatte
sich
über
den
große Geländeschwierigkeiten bietenden Höhenzug nordöstlich Zalesie bis in den Raum südlich derGolcöwHöhe verschoben, um von hier aus, unter Sicherung gegen mit
Lüdost,
einer
mit
der
Hauptkraft
schwächeren Gruppe
die
östlich
Höhe
an
selbst,
ihr vorbei
anzugreifen. Durch das Feuer mehrerer Batterien aus der Gegend und
südöstlich
anscheinend völlig
Ltopnice
wirksam
unterstützt
überraschend angesetzt,
drang
der Angriff ziemlich fließend noch an diesem Tage bis in die Verschneidung knapp südlich des Golcöw vor. Die Lososi natal-Gruppe
hatte
sich
Ansturm des Feindes in der Rächt zum behauptet.
Ebenso
unsere rechtzeitig
scheiterte
durch zwei
gegen
einen
t t - Dezember
ein nächtlicher versuch, deutsche Bataillone ver-
stärkten Truppen aus ihren westlich der Kobyla-Höhe eingenommenen Stellungen zu verdrängen, unter sehr schweren Verlusten
für die Rusfen.
Hingegen gelang
es
diesen
mittags,
im
Lososina-Tale
bis
auf
etwa
2 Km an Mlynne heranzukommen. Das letzte Bataillon des Iglauer Infanterieregiments Verstärkung,
das
wurde dorthin als
(Aueueregiment
der
kombinierten
Brigade als neue Reserve in den Raum nordwestlich Limanowa dirigiert.
Der Gegner
setzte
jedoch seinen
Angriff nicht weiter fort. Bei den übrigen Armeeteilen war die Rächt zum tv
ruhig
verlaufen.
Stellungen nördlich
an
der
der
Untertags
befestigten
unteren Ltradomka
Raba
wurden
einzelne
sie
und
Vorstöße
ihre auch des
Feindes durch bloßes Artilleriefeuer abgewiesen. Ls
erübrigt
noch,
die
Ereignisse
im
Dunaj ec-
Tale und am Westflügel der Armee Boroevic nachzutragen. Das Radfahrerbataillon, die polnische Legion und
das
mittags
Dunajec-Detachement bei
regiment zurück.
Zabrzes
von
Lacko
und
vereinigten
drängten
einige
Kilometer
Der Angriff der gegen Neu-
angesetzten wesentlich
ein
sich
vor-
Rosaken-
flußabwärts
und Alt-Landec
verstärkten Rräfte
machte Fort-
schritte, konnte aber noch nicht durchdringen, da auch der Feind in setzte.
diesem Raume
eine
neue Division
ein-
Weiter östlich kamen unsere Truppen nahe an
Grsböw und Gorlice heran. Es
lohnt sich,
der Nacht weilen.
vom
Zwischen
der
Rajbrot hatten nur
einen
bei
N-
der Betrachtung
auf
den
Weichsel die Russen
örtlichen
Erfolg
der Lage in
12. Dezember und
der
zu
Gegend
vervon
mit ihrem Gegenangriff erzielt;
von
weiteren,
zweifellos verlustreichen Vorstößen konnten sie sich hier
kein Ergebnis versprechen.
Tatsächlich fühlten sich die
verbündeten Truppen, obgleich auch sie große Verluste erlitten hatten, dank der wiederholten gelungenen Angriffe, der Gefangennahme zahlreicher Feinde und der Erbeutung
vielen Kriegsmaterials Artillerie
in
ihren
starken,
durch
mächtige
legen.
Aber auch der Versuch des Gegners, den süd-
lichen Flügel der Armee mern,
war
gescheitert,
Osten
gerichtete
gestützten Stellungen
über-
des Erzherzogs zu umklamwährend
Kampffront
sich
südlich
unsere
nach
Rajbrot,
Lselden verteidigt und durch stetigen Zufluß
von
neu her-
angebrachter Truppen genährt, im großen und ganzen gehalten hatte, war durch den drohenden Angriff einer — wenn auch verhältnismäßig schwachen — Gruppe aus
dem Raums
südlich Liman owa
eine
taktische,
durch das Vordriugen unserer Kolonnen imDunajec-, j)oprad-
und
Kamienica-Tale
gegen
den
Raum
von Neu-Sandec eine operative Umfassung angebahnt, die
der Gegner
lassen auf
konnte. russischer
ohne Unter
Seite
ernste
Gefahr
nicht
diesen Eindrücken der
Entschluß
ausreifen
wohl
zum
dürfte
Rückzüge,
vorläufig der unmittelbar bedrohten Armeekörper, faßt worden sein. herausstellte, am
ge-
Da dieser Rückzug, wie sich später
bei Liman owa
von
den
Lsauptkräften
Dezember abends oder in der folgenden Nacht
angetreten wurde, mag es gelten, daß zu diesem Zeitpunkte die Schlachtentscheidung fiel. Die
Entscheidung
vollzieht
sich
bei
den
großen
Kampffronten und der mächtigen abstoßenden Waffenwirkung Formen
heutzutage als
ehedem;
oft
in
zumal
weniger wenn
der
dramatischen Zahl
nach
33
ebenbürtige Gegner miteinander ringen. Nur allmählich wird sich die höhere Führung
der unterliegenden
L-eite des feindlichen Übergewichtes und der Notwendigkeit
bewußt,
dem
Gegner
das
Feld
zu
räumen;
nach Tage und Wochen hindurch andauernden ^>pannungen
und vielfachen
Krisen gibt eignis,
eine
oft
ein
immer wieder
anscheinend
verhältnismäßig
letzten Ausschlag.
Auch
überwundenen
untergeordnetes Lr
bescheidene
der Rückzug
Kraft
hat
wie die Geschichte des jetzigen Krieges beweist, mehr die
unbedingt die
einstige Bedeutung;
zurückgehenden
Heereskörper,
durch
den
übrigens, nicht
häufig sind verschanzte
Nachhuten verschleiert, unter dem Schutze der Dunkelheit imstande, zwischen ihre Gros und den gleichfalls erschöpften Sieger genügend Raum zu legen, um sich ungestört und planmäßig bewegen und neu gruppieren zu können. Am
^2. Dezember, noch vor Tagesanbruch, wurde
der Angriff
auf
die
7 Uhr 30 Almuten
Höhe
Golcow
vormittags
Bald darauf unterlag
fortgesetzt;
war
sie
es keinem Zweifel
um
MW
genommen. mehr,
daß
sich der bei Amanowa im Kampfe gestandene Feind auf vollem Rückzüge befinde. Die Am
Verfolgung
12. Dezember
wurde
gelangten
ohne
Berzug
befohlen.
unsere Truppen
südlich
der Kososina in den Richtungen Neu-Candee, Dubrowa
und Zbyszfcze bis
den Dunajec heran.
auf eine wegstunde an
Lin noch
weiter vorgetriebenes
Detachement mit reitender Artillerie rechten Flußufer
über Dubrowa
beschoß
eine am
gegen Norden
ab-
ziehende feindliche Kolonne aller Waffen. SIrefflenrs wsterr.-ungar. Kriegsberichte.
5
KMU
VW UWWM
Die Brücken bei Beu-Candee waren vom Feind zerstört. Die zur Verbindung mit der Gruppe Szurmay entsandten Patrouillen durchfurteten abends den Fluß und betraten die Stadt zur selben Zeit, als auch von Osten unsere Spitzen einrückten. dung
zwischen
den
beiden
So war die Verbin-
benachbarten
siegreichen
Armeen bergestellt, unsere Front wieder geschlossen. Die
vom Feinde
rückgängige
mit
dem
Bewegung
Südflügel
übertrug
sich
begonnene noch
am
l 2. Dezember aus alle Abteilungen südlich der tososina. Bördlich des Tales, dann gegen die Front der Deutschen setzten die Russen an diesem Tage ihre heftigen Vorstöße sort, wohl um unsere Kräfte zu binden und den Rückzug leichtern. Am Flügel
der
südlichen
Dezember der
Kampfgruppen
abends
gelangten
verfolgenden Armeen
von Lzchöw,
also
bereits
bis
zu
er-
die inneren
in die Gegend
in sehr bedrohliche Bähe
der Thausfee Bochnia—Tarnöw, der Hauptrückzugslinie des Feindes.
Dieser entzog sich
indes auch hier
der Gefahr durch rechtzeitigen Rückzug. Unser Sieg bei ^imanowa-^apanöw brachte die
nun
Russen
unhaltbare
und
südpolnische
im Verein
siegreichen Angriff
des
mit
dem
Front
der
gleichzeitigen
deutschen Bordslügels
ihre ganze Ukasse ins Wanken. Am
^7. Dezember erreichte unsere Verfolgung den
unteren Dunajec und den Raum südwestlich Tuchöw; hier gebot erneuerter, hartnäckiger widerstand weiterem Vordringen vorläufig Halt. Unsere zu dieser Aeit über die Becken von Krosno,
Iaslo
und Gorlice vor-
gedrungenen Streitkräfte konnten sich zwar hier gegen eine überlegene Gegenoffensive haupten; auch
wesentliche
die Russen
des Feindes
Erfolge
an
nicht be-
vermochten
aber
der Karpathenfront
nicht
mehr zu erzielen. Der Sieg den Feind zurück.
von Limanowa-Lapanöw
in Westgalizien
Lin
großes,
drängte
um mehr als 50 lrm
auch
wirtschaftlich
wich-
tiges Gebiet ist wieder in unseren Händen,
die
Festung Krakau von
jeder Gefahr befreit,
der
reichste Teil Polens
von
be-
den
Verbündeten
setzt. In
der
während
Schlacht
der
kanntlich
von
Limanowa-Lapanöw
anschließenden Verfolgung
über
50.000 Russen
wurden
nnd be-
gefangengenommen.
Die blutigen Verluste waren auf beiden Seiten schwer. Richt
an
Verlustziffern,
eigenen Landgewinn messen.
ist
Die Bedeutung
die
jedoch Größe
auch des
nicht
Erfolges
des Dezembersieges
ruht
am zu in
der Erlangung des entschiedenen Übergewichtes über
das
feindliche
Heer.
Die
Verbündeten
werden dieses Übergewicht, das sie der Tapferkeit
und
Ausdauer
ihrer Armeen
erhalten und zu nützen wissen.
939293755
danken,
zu
Verlag von l.. M Seidel