Die Mundarten der brandenburgischen Mittelmark und ihres südlichen Vorlandes [Reprint 2021 ed.] 9783112597064, 9783112597057


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Die Mundarten der brandenburgischen Mittelmark und ihres südlichen Vorlandes [Reprint 2021 ed.]
 9783112597064, 9783112597057

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DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN V e r ö f f e n t l i c h u n g e n des I n s t i t u t s für d e u t s c h e S p r a c h e und L i t e r a t u r

30

HERMANN

TEUCHERT

DIE MUNDARTEN DER BRANDENBURGISCHEN MITTELMARK UND IHRES SÜDLICHEN VORLANDES

Mit 34 Karten

A K A D E M I E - V E R L A G • B E R L I N 19 6 4

Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, Berlin "W 8, leipziger Straße 3-4 Copyright 1964 by Akademie-Verlag GmbH Lizenznummer: 202 • 100/53/64 • Kartengenehmigung: Nr. 306/64 Gesamtherstellung: IV/2/14 • VEB Werkdruck Gräfenhainichen • 2206 Bestellnummer: 2054/30 • ES 7 D • Preis: MDN 52,-

INHALTSÜBERSICHT

Vorwort

7

Einleitung N r . 1—4

9

Erster H a u p t t e i l Die Mundarten der Kreise Oberbarnim u n d Teltow Die M u n d a r t von Heckelberg N r . 5—47 . . . . Vokale — K o n s o n a n t e n Die M u n d a r t des Kreises Oberbarnim Nr. 48—53 Vergleichende Darstellung der Sprache des Oberbarnim u n d des Teltow N r . 5 4 - 7 3 Vokale — K o n s o n a n t e n — Wortbildung — Satzformen — W o r t s c h a t z

13 22 23

Zweiter H a u p t t e i l Das Sprachgefälle vom Westen zum Osten Vokale Nr. 7 4 - 9 3 29 L a n g d i p h t h o n g e — Langvokale — H i a t d i p h t h o n g e — H e b u n g vor r — Senkung vor r — konsonantischer U m l a u t — d ä t — dröschen — over / över — westgerm. ai > ie — siehen — Senkung des i zu e, des u zu o — H e bung des e z u i—Ruest — ndl. - o e i > -ü — u-, o - U m l a u t — leiser Einsatz — E n t f a l t u n g — Endungs-e Konsonanten Nr. 94-103 63 Anlautendes g- > spirantisch j — H e i n i n g e — legen, sagen, liegen, Roggen — f t > cht — n d - > -ng- — Dunder, Mölder — Umstellung — Abfall u n d A n t r i t t von -t — -el > -er — -en > -em W o r t b e u g u n g u n d -bildung N r . 104—111 jan- und jön-Deklination — feminines Geschlecht — t u , geh, steh — gekürzter Vokal u n d U m l a u t in Verbformen — Umlautlosigkeit im Sing. Präs. — -ster — -sei — Diminutive auf -el, -sken, -kes

76

Satzlehre N r . 112-113 Bredereiche — u p 't Feld

86

4

Inhaltsübersicht E i n älteres Zeugnis der teltowschen Mundart Nr. 114—116

. . . .

Niederländische Siedelwörter (Nachtrag) Nr. 117—125

87 91

Dritter H a u p t t e i l Mitteldeutsche Sprachzüge Vokale Nr. 126-136 102 Langdiphthonge — H i a t d i p h t h o n g e — H e b u n g vor r — Käse, Schäfer, gehn, W e t t e r , Trespe — droschen — E n t r u n d u n g — R u n d u n g — Umlaut / Umlautlosigkeit — reine / reene — Kürze / Länge — viel K o n s o n a n t e n Nr. 137-140 Anlautendes wr- — -chs- > -ss- — p - / b — änger, üngene

110

W o r t b e u g u n g und -bildung Nr. 141—148 113 er — d u c h / t u k — ißt, gib, sei — (ich) habe, (sie) h a b e n — gebrannt, erzählt — e — Geresse — k e W o r t s c h a t z Nr. 149 Wiese

119

Die nd.-md. Grenzzone Nr. 150—156 119 Breite der Grenzzone — Sprachgrenzen südlich der nd.-md. H a u p t scheide — Lautverschiebungsgrenze — verschobene u n d unverschobene K o n s o n a n t e n in einem Dorf — vokalische Grenzlinien — Sprachgeschichte des Klosters Dobrilugk — Diagonale Elbknie-Berlin

Vierter H a u p t t e i l Das ostfälische Altland und sein Verhältnis zur Mundart der Mark Brandenburg Elbostfälisoh Nr. 157-164 132 Die E l b e als Sprachgrenze — der Anteil Ostfalens a m märkischen Siedelwerk — die Frühgeschichte Elbostfalens — nordsee- u n d nordgermanische Sprachzüge in Elbostfalen — küstenniederländische Gleichungen — m ä r k . g- > j- u n d g > 3 — Niederländisch u n d Elbostfälisoh Die ostfälische K l a m m e r Nr. 165-167 138 Das Siedelwerk an der Mittelelbe — linkselbische Sprachzeugnisse auf dem rechten Ufer — Elbostfälisches u n d Niederländisches, auch Mitteldeutsches in der Siedelsprache — die Mittelelbe als scharfe Sprachgrenze — Niederländisches in der A l t m a r k — Mundart auf beiden Ufern Mitteldeutscher E i n b r u c h längs der Elbe Nr. 171-172

142

Inhaltsübersicht

5

Fünfter Hauptteil Slawisches in der deutschen M u n d a r t N r . 173—180

144

A u f g a b e u n d Methode — Vokale — K o n s o n a n t e n — das anlautende h— deutsche u n d slawische Zischlaute — ostmd. f- s t a t t pf- — das slawische g u t t u r a l e 1 — Flexion — Wortbildung Sechster H a u p t t e i l Landeskunde Geschichte Nr. 1 8 1 - 1 9 5 154 Frühgeschichte — die E r w e r b u n g der Mark — der Boden — die Siedlung der Slawen — F o r t d a u e r slawischen Volkstums — die deutsche Besitznahme u n d Siedlung— rückgängige Siedlung — die zerr ü t t e t e M u n d a r t — ihre Wiedergeburt — Prinzipielles

Die K a r t e n

171

Lautschrift

172

Abkürzungen

173

Literaturverzeichnis

175

Wörterverzeichnis

183

VORWORT

Den Grund zu dem Sprachstoff dieses Buches hat die Kundfahrt des Spätsommers 1925 durch das Oderbruch gelegt, zu der mich der Deichhauptmann des Oderbruchs eingeladen hatte. Im Jahre darauf nahm ich den übrigen Teil des Kreises Oberbarnim und den Kreis Teltow auf. Veröffentlicht wurde eine Skizze der Oderbruchmundart 1930 in dem Sammelwerk „Das Oderbruch", der Gesamtstoff ist für mein Buch „Die Sprachreste der niederländischen Siedlungen des 12. Jahrhunderts" (1944) herangezogen worden. Der stets gehegte Plan einer märkischen Sprachgeschichte verwirklicht sich erst jetzt in dieser Form. Es war die Brücke über einen unerkundeten Landstrich zu schlagen zu den gut erforschten Mundartgebieten an der Mittelelbe. Ich halte sie für tragfähig. Der Nordstreifen, der einen abweichenden Sprachcharakter besitzt, blieb außer Betracht. Die Mittelmark und das Land südlich bis zur Schwarzen Elster waren durch gewisse Sprachzüge als eine sprachgeschichtliche Einheit, trotz mundartlichen Unterschieden, erkennbar, und diesem Raum ist die vorliegende Arbeit gewidmet. Der zweite, dritte und vierte Hauptteil betrachten ihn zweimal vom Westen, einmal vom Süden. Mit dem Titel „Sprachgefälle vom Westen zum Osten" ist die gestaltende Kraft des niederländischen Sprachstroms gemeint, der in den „Sprachresten" beschrieben ist und sich jetzt in den Laut- und Flexionsformen kundtut. Ganz anders als bisher stellt sich heute das Verhältnis des linkselbischen Uferlandes, Elbostfalens, zur Mark dar. Die sprachgeschichtlichen Arbeiten Karl Bischoffs und ein lautgeschichtlicher Beitrag von Theodor Frings haben ein neues Geschichtsbild gezeichnet. Im dritten Hauptteil wird der Vorstoß des mitteldeutschen Südens beobachtet und Fragen geprüft, die in den Arbeiten von Rudolf Große und Helmut Protze auftauchen, namentlich aber das selbstlos gebotene Sprachmaterial Otto Kiesers verwendet. Am Südrande des Gesamtgebietes trat das slawische Element deutlicher in den Gesichtskreis und regte an, es in verschiedener Hinsicht zu betrachten. Dem Brandenburg-Berlinischen Wörterbuch, für welches dieses Buch als eine grammatische Grundlegung gedacht ist, wird es obliegen, kleinräumigen Sprachwandel, verursacht durch die geschichtlichen Notzeiten und die landesherrlichen Neusiedlungen, nachzuweisen. Für einige Auskünfte hab ich den Herren Doktoren Ising, Gebhardt, Schönfeld, Bathe und Pfarrer Schneidermann zu danken. Fräulein Dr. Eva-Sophie Dahl hat die Korrektur mitgelesen, Fräulein Erika Lau die Karten gezeichnet. Besonderen Dank schulde ich der hiesigen Universitätsbibliothek, die meine Wünsche auf Ausleihbücher restlos befriedigt hat. Rostock, den 11. März

1963

HERMANN

TEUCHERT

EINLEITUNG G e b i e t und E i g e n a r t der m i 1 1 e I m ä r k i s c h e n

Mundart

1. Die Sprache der Mark Brandenburg teilt sich nach dem Lautstande der d e u t s c h e n D i p h t h o n g e ie, uo, üe in eine Monophthong- und eine Diphthongmundart. Einlautig werden diese Diphthonge in der n o r d m ä r k i s c h e n , zwielautig jedoch in der m i t t e l m ä r k i s c h e n M u n d a r t gesprochen. Man sagt in jener lef 'lieb', kokdn 'Kuchen', zötd 'süß', in dieser sind lidf, küQkd küdkd, zügtd züdtd zu hören. Beide Mundarten haben ein westliches Vorland, die nordmärkische ist mit der Altmark verbunden, die mittelmärkische nimmt ihren Anfang an der Elbe. Zur nordmärkischen stellt sich, was das Hauptmerkmal, nämlich den Monophthong e, 5, ö, betrifft, noch das Land Stargard oder Mecklenburg-Strelitz. I m benachbarten Mecklenburg-Schwerin und in Vorpommern sind die älteren mnd. Langvokale e, o, ö in Diphthonge anderer Art, in aj, av,, äy, (phonetisch übergegangen, daher dort die genannten Beispielwörter als la\f, kav,k'dny zgi^t auftreten. E i n prignitzischer Randstreifen geht mit dem schwerinschen Lautstand zusammen. Die beiden märkischen Mundartgebiete scheidet die lef ¡lidf 'lieb'-Linie; s. die K a r t e zu Nr. 74a. Am Südrande ist die diphthongische Aussprache von der md. monophthongischen nach Norden gedrängt; hier eignet sich das Hauptkennzeichen der mittelmärkischen Mundart nicht dazu, die Grenze gegen das md. Gebiet zu bezeichnen. Wir nehmen daher mit den Merkmalen ihrer nd. Art vorlieb und ziehen die Linien der Lautverschiebung aus den Sprachatlaskarten 'ich', 'machen', 'schlafen', 'Zeiten' heran. Dadurch gelangen wir ins Tal der Schwarzen Elster als dem südlichsten Linienzuge des märkischen Mundartraumes; vgl. die K a r t e zu Nr. 152 a. Wie im Westen bleibt auch hier die politische hinter der Sprachgrenze zurück. Auf der Oststrecke hält sich die mundartliche Grenze noch weniger an die politische. Sie schlägt den Westrand des Kreises Luckau zur nd. Mundart, weist aber den Oststreifen des KreisesTeltow sowie den Süden des Kreises BeeskowStorkow dem Md. zu. Dagegen behauptet sich das Nd. bis zur Südgrenze des Kreises Lebus. 2. N e u e L a n g d i p h t h o n g e . Die mittelmärkische Mundart besitzt den Namen einer Diphthongmundart mit noch größerem Recht, als bisher angedeutet ist. In ihr werden noch dazu das altlange ä und alle gedehnten Vokale als Langdiphthonge, d. h. mit langem ersten Bestandteil ausgesprochen. E s sind dies die

10

Einleitung

Vokale a, e, o, ö in offener Silbe. Da altlanges â und die gedehnten ä und 5 zusammenfallen, ergibt sich die Reihe ça, §ä§ap,$ä. Belege für â sind: mçan m. 'Mohn', sçap n. 'Schaf'; für ä : Içadd f. 'Lade, Truhe', vçatdr n. 'Wasser'; für ö: jrçapd m. 'Grapen, dreibeiniger Kochtopf aus Gußeisen', jdstçaln 'gestohlen'; für ê: bçazjrjd f. 'Beere, Heidelbeere', Içapdr m. 'Löffel'; çatn 'essen', vçazdl 'Wiesel'; für ö: bpänd m. 'Hausboden', slfjätdr m. 'Schlüssel'. 3. Merkwürdig ist es nun zu sehen, daß sich der alte Gegensatz von Ein- und Zwielaut erneuert und sich eine M o n o p h t h o n g g r u p p e i n d e r D i p h t h o n g m u n d a r t bildet. Das geschieht, wenn auf einen der alten Diphthonge ie, uo, üe oder der neuen, vorhin aufgezählten die Lautgruppen -ge oder -ve folgen. Da ereignet sich ein höchst seltsamer Vorgang: der erste Diphthongteil und die Silben -ge und -ve schwinden, und der zweite Bestandteil des Diphthongs wird Silbenträger; im Auslaut hat er verkürzte Länge, die ich mit a• usw. bezeichne. Einige Beispiele veranschaulichen das Gesagte; für -iege: fle~ f. 'Fliege'; -uoge: ro- f. 'Ruhe'; für -gage < -âge:pla- f. 'Plage'; < -äge: da- 'Tage'; < -öge: fäl m. 'Vogel'. Als Anstoß zu diesem einschneidenden Form- und Lautwandel ist der S c h w u n d d e r R e i b e l a u t e -g- u n d - v - erkannt. Dieser Vorgang und die Langdiphthonge sind die Merkmale der mittelmärkischen Mundart. Dargestellt unt. Nr. 75a. 4. S t o f f u n d S c h r i f t t u m . Die Mundart der Kreise Oberbarnim und Teltow hab ich auf einer K u n d f a h r t des Jahres 1926 untersucht; im J a h r e vorher h a t t e ich den Sprachstoff des Oderbruchs und des Nordteils des Kreises Lebus eingesammelt. Daraus ist im J a h r e 1930 eine Abhandlung unter dem Titel „Die Mundart des Oderbruchs" in Bd. 1, 239—276 des von Peter Fritz Mengel herausgegebenen Sammelwerkes „Das Oderbruch" veröffentlicht worden. Nur für diese Gebiete verfüge ich über eigene Mundartaufnahmen; sie liefern den Inhalt des ersten Hauptteils, in welchem die Mundart des oberbarnimschen Dorfes Heckelberg beschrieben und ein Vergleich zwischen den Mundarten des Oberbarnim und des Kreises Teltow angestellt wird. Die mundartlichen Angaben aus dem südlichen Kreise Lebus, aus dem Kreise Beeskow-Storkow und den weiter südlich gelegenen Landstrichen stammen aus den mir überlassenen Sammlungen des Gymnasialprofessors Emil Trebs in Fürstenwalde; auch ist dessen Abhandlung „Die niederdeutschen Mundarten des Landes Lebus" in den Mitt. d. Ver. f. Heimatkunde d. Kreises Lebus in Müncheberg H e f t 4/5 (1914—15) 71—83 benutzt worden. Zum Vergleich mit dem Lautstande der Ortsmundart von Heckelberg bietet sich die von Erich Seelmann im Nd. J b . 34 (1908) 1—39 beschriebene Mundart von Prenden im Kreise Niederbarnim an ; sie stimmen beide im wesentlichen überein. Für die Mundart des Teltow sind Belege aus dem „Wörterbuch der Teltower Volkssprache" von Willy Lademann (1956) sowie aus dessen älteren Aufsätzen sachkundlichen Inhalts im Teltower Kreiskalender seit 1926, wovon mir die Jahrgänge 1926, 1927, 1929—1931 zugänglich waren, herangezogen worden. Wenig Nutzen gewährten die Grammatiken der Mundart von Besten, Kreis Teltow (Nd. J b . 33, 9-26) und der Mundart von NeuGolm, Kreis Beeskow-Storkow (Nd. J b . 38, 105—147) von Max Siewert, da ihr Verfasser nicht bodenständige Mundart, landschaftliche Umgangssprache und berlinische Verkehrssprache zu scheiden imstande ist. Die mundartlichen Verhältnisse

Einleitung

11

längs der Südgrenze h a t Otto Kieser in jahrzehntelanger Arbeit eingehend untersucht und noch zuletzt bereitwillig eine neue Forschungsreise unternommen, um weitere Auskünfte erteilen zu können. So sind ihm sprachliche und geschichtliche Aussagen für die Strecke von der Dübener Heide bis Dobrilugk zu verdanken. Die einzelnen Aufsätze und Schriften sind diese: „Wortgeographische Studien in Obersachsen", in: Teuth. 4 (1927/28) 159; 262; 5 , 8 0 ; 171; 6 , 4 9 ; 244; „Mundartgrenzen im Kreise Torgau", in: Meine schöne Heimat — der Kreis Torgau, hg. vom Kreisausschuß für Heimatpflege (Kiel 1932 S. 47—50); „Wortgrenzen in der Dübener H e i d e " Halle (S.) 1938; „Aus dem Volksmund der Heimat, Wörterbuch der Dübener Heide und der angrenzenden Gebiete", in: Mitt. d. Ver. f. Heimatkunde d. Kreise Bitterfeld und Delitzsch 16 (1940) 1—39; „Die brandenburgische Südgrenze bei Doberlug als Mundartgrenze", in: J b . f. brand. Landesgesch. 1959 S. 50—53; „Die mundartlichen Namen der Kartoffel im Südbrandenburgischen und in seinen Grenzgebieten", in: Muttersprache 69 (1959) 300—303. Außerdem haben mir schriftliche Aufnahmen Kiesers aus der Dobrilugker Gegend vorgelegen. E i n e gute Übersicht über die sprachlichen Verhältnisse auf der Linie Torgau—Dobrilugk bietet Wilfried Seibicke, Mitteldeutsch und Niederdeutsch in der westlichen Niederlausitz, in: Beiträg. 79 Sonderband 220—231. F ü r die Mundart der Buschdörfer am F u ß e des Fläming sind Belege aus G. Stier, Über die Abgrenzung der Mundarten im Kurkreise (Programm Wittenberg 1862) entnommen und Sprachproben benutzt, die in den Mitt. d. Ver. f. Heimatkunde im Kreise Schweinitz (Herzberg 1904) Nr. 4 8 ; 49; 54; 55 abgedruckt sind. Gut untersucht ist die Westgrenze. Den Zustand am Elbknie stellt K a r l Bischoff, Elbe-Saale-Gebiet (1935) dar; weiter nördlich greift sein B u c h „Die Volkssprache in Stadt und Land Magdeburg" (1938); spätere Arbeiten behandeln sprachgeschichtliche Fragen des linken Ufers der Mittelelbe, wodurch vielfach die Sprache der Mark berührt wird; ich führe u. a. a n : „Zur Westgrenze der niederfränkischen Wörter Ostdeutschlands", in: Zs. Mdaf. 14 (1938) 1 9 9 - 2 2 3 ; „Elbostfälisch", in: Nd. J b . 71/73 ( 1 9 4 8 - 5 0 ) 2 4 6 - 2 5 8 ; „Elbostfälische Studien" (1954); „Sprachliche Beziehungen zwischen niederdeutschem Altland und Neuland im Bereich der mittleren E l b e " (1958). Eine beträchtliche Anzahl Linien des westlichen Vorkommens niederländischen Wortgutes legt Helmut Schönfeld, Die Mundarten im Fuhnegebiet (1958) fest; ein Bündel von ihnen liegt auf dem linken Muldeufer in der Gegend von Bitterfeld. Wertvolle Aufschlüsse über Laut-, Formen- und Wortgrenzen auf dem rechten Ufer der E l b e gegenüber Magdeburg und weiter nördlich bis in den Nordwesten des Kreises Jerichow I liefern die sorgfältigen Angaben, die Gustav Krause im Nd. J b . 21 (1895) 6 0 - 8 0 ; 22, 1 - 3 5 ; 25, 3 4 - 5 2 ; 26, 5 6 - 8 0 veröffentlicht hat. Durch Fülle des Stoffs, genaue lautliche Angaben und zahlreiche Sprachlinien zeichnet sich die Arbeit von Max Bathe, Herkunft (1932) aus; sie stellt die wichtigen Mundartverhältnisse im Elbe-HavelWinkel dar. Lautlinien sind namentlich auf der Pause V I I I vereinigt. Großen Wert hat auch B a t h e s Bericht über seinen 1938 in Gent gehaltenen Vortrag „ B e r u h t die Vokalisierung inlautender mnd. v, g, d, im Altmärkischen auf flämingischem (niederländischem) E i n f l u ß ? " (Proceedings of the third international congress of phonetic sciences. Ghent 1938, Phonetic Laboratory of the University of Ghent). I m Bereich der Schollenischen Untermundart dieses Gebietes, so benannt von Wilhelm Seelmann im Nd. J b . 51, 79, hat S. Hildebrand die Mundart von Strodehne (Kreis Westhavelland) beschrieben; s. Lit.-Verz. Wilhelm Seelmann selbst äußert sich im Nd. J b . 51, 77—90 aufschlußreich über „Das Mittelmärkische und das Havelländische";

12

Einleitung

d a b e i t e i l t er die m ä r k i s c h e n M u n d a r t e n n a c h i h r e n l a u t l i c h e n B e s o n d e r h e i t e n ein u n d g i b t H i n w e i s e auf die H e r k u n f t d e r d e u t s c h e n Siedler. D e m gleichen Z w e c k d i e n e n A u f s ä t z e v o n i h m , z u s a m m e n g e f a ß t als „Allerlei M ä r k i s c h e s " , in d e r Z e i t s c h r i f t B r a n d e n b u r g i a 37, 75—85, w o r i n u . a. die F o r m Hagel f ü r die H a v e l , b e z e u g t b e r e i t s 1548, in d e m u n t . N r . 97 b d a r g e l e g t e n S i n n e e r k l ä r t w i r d . Ü b e r a l l s i n d die E r g e b n i s s e m e i n e r w o r t g e o g r a p h i s c h e n A u f n a h m e n m i t t e l s F r a g e b o g e n , die m e i n e m B u c h e „ D i e S p r a c h r e s t e der n i e d e r l ä n d i s c h e n S i e d l u n g e n des 12. J a h r h u n d e r t s " (1944) z u g r u n d e liegen, sowie dieses selbst b e n u t z t w o r d e n . D i e K a r t e n f ü r d a s G e s a m t g e b i e t dieses B u c h e s s i n d n a c h d e n V o r l a g e n des D e u t s c h e n S p r a c h a t l a s g e z e i c h n e t . Die K a r t e n d e r v o n m i r e r f o r s c h t e n G e b i e t e b e r u h e n auf d e n Ausk ü n f t e n , die ich a b g e h ö r t h a b e . E r g ä n z e n d sind d a z u A n g a b e n ü b e r L a u t - u n d W o r t g r e n z e n g e t r e t e n , die a u s d e n T r e b s s c h e n A u f z e i c h n u n g e n zu g e w i n n e n w a r e n . Zur A u s h i l f e ließen sich m u n d a r t l i c h e E r z ä h l u n g e n , v o l k s t ü m l i c h e R e i m e u. ä h n l . v e r w e r t e n , die in K a l e n d e r n u n d Z e i t u n g s a u f s ä t z e n zu f i n d e n sind. R e i c h e r ist die s p r a c h l i c h e A u s b e u t e a u s A . E n g e l i e n u n d W . L a h n , D e r V o l k s m u n d in d e r M a r k B r a n d e n b u r g . 1. Teil. B e r l i n 1868. D a s t r i f f t n o c h m e h r zu auf die A b h a n d l u n g v o n W i l l i b a l d v o n S c h u l e n b u r g „ D a s H i r t e n w e s e n in e i n e m m ä r k i s c h e n D o r f e in d e r e r s t e n H ä l f t e des vorigen J a h r h u n d e r t s " , i n : A r c h i v d e r B r a n d e n b u r g i a 11. B a n d (Berlin 1904) X V I u n d 126 S., d a v o n S. 7 6 - 1 2 6 ein sachlich g u t e r k l ä r t e s W o r t v e r z e i c h n i s ; d a s i m T i t e l g e m e i n t e Dorf ist T h y r o w i m K r e i s e T e l t o w ; l a u t l i c h e G e n a u i g k e i t u n d z u t r e f f e n d e F l e x i o n s f o r m e n sind d e m s o n s t so s c h a r f e n B e o b a c h t e r n i c h t e r r e i c h b a r gewesen, ein N a c h t e i l , d e r j e t z t , n a c h d e m L a d e m a n n s u n d m e i n e l a u t s c h r i f t l i c h e n Zeugnisse vorliegen, leicht b e h o b e n w e r d e n k a n n . Ä h n l i c h e s l ä ß t sich v o n desselben V e r f a s s e r s B e i t r a g z u r J u b i l ä u m s s c h r i f t des F i s c h e r e i v e r e i n s f ü r die P r o v i n z B r a n d e n b u r g 1903, b e t i t e l t „ M ä r k i s c h e F i s c h e r e i " ( S o n d e r d r u c k 38 S.), sagen. E i n e n B e i t r a g zu d i e s e m G e g e n s t a n d liefert j e t z t R e i n h a r d P e e s c h , D e r W o r t s c h a t z d e r F i s c h e r i m K i e t z v o n B e r l i n - K ö p e n i c k (1955). S p r a c h p r o b e n , die s o n s t n o c h f ü r d e n W e s t e n des m ä r k i s c h e n S p r a c h r a u m s u n d seine N a c h b a r g e b i e t e h e r a n g e z o g e n w e r d e n , sind u n t . N r . 7 4 b v e r m e r k t . A u ß e r H o c h z e i t s g e d i c h t e n , die a n v e r s c h i e d e n e n Stellen s p r a c h l i c h a u s g e w e r t e t sind, ist b e s o n d e r s d a s f r ü h e D e n k m a l d e r t e l t o w s c h e n M u n d a r t a u s d e m J a h r e 1651, ein G e d i c h t des N i c o l a u s P e u k e r , einer g r a m m a t i s c h e n u n d d i a l e k t g e o g r a p h i s c h e n U n t e r s u c h u n g u n t e r z o g e n w o r d e n ; u n t . N r . 114—116. W e n i g g r a m m a t i s c h e n E r t r a g h a t d e r „ B e i t r a g zu einer S a m m l u n g M ä r k i s c h e r I d i o t i s m e n " e r b r a c h t , d e n der I n s p e k t o r ( S u p e r i n t e n d e n t ) B a u e r in den „Denkwürdigkeiten u n d Tagesgeschichte der Mark B r a n d e n b u r g " hg. von F i s c h b a c h , K o s m a n n u n d H e i n s i u s B e r l i n 1797 ( D e z e m b e r h e f t ) S. 1227—1240 verö f f e n t l i c h t h a t . E s sind Belege a u s d e m m u n d a r t l i c h e n W o r t s c h a t z v o n Zossen u n d U m g e g e n d . E i n i g e l a u t l i c h e B e s o n d e r h e i t e n sind a n p a s s e n d e r Stelle a n g e f ü h r t w o r d e n . A u s f ü h r l i c h h a t d e n W o r t b e s t a n d L a d e m a n n , W b . 2—11 auf sein W e i t e r l e b e n in d e r m o d e r n e n M u n d a r t g e p r ü f t .

E R S T E R HAUPTTEIL

Die Mundarten der Kreise Oberbarnim und Teltow Die Mundart von Heckelberg Das Dorf Heckelberg liegt halbwegs Werneuchen und Eberswalde im Kreise Oberbarnim; seine Sprache bewahrt die Monophthonge %, ü, ü im Hiat, während e2 < germ. ai und ö2 < germ. au in dieser Stellung diphthongisch werden. Die Vokale Kürzen 5.

a ist a) erhalten geblieben: axl f. 'Granne', dak n. 'Dach', hant f. 'Hand', jans f. 'Gans', klampd f. 'Eisenband über Runge und Lünsstab, das den Leiterholm trägt', tynstaf m. 'Achsrunge', m\dax m. 'Mittag', naxt f. 'Nacht', zatd f. 'flache Glasschale, in der Milch dick wird'; jjadd f. 'Frosch', tas m. 'Scheunenfach'; al 'schon', ahs 'alles', man 'man', nakdl\% 'nackend'; kan 'kann', zal 'soll'; b) bewahrt vor r, dem /, p, t, k u. a. folgen: barft 'barfuß', sarp 'scharf',svart 'schwarz', stark 'stark'; c) in nebentoniger Stellung zu § geworden: d$n 'dann'; durch konsonantischen Umlaut zu ä: dät 'das, daß' (s. Nr. 81), dänsn 'tanzen' (s. Nr. 80a); d) vor Id, It zu q gehoben: kqlt 'kalt', dät kqh vQatsr 'das kalte Wasser', darqh man 'der alte Mann', ZQU n. 'Salz'; dd HÄYD fqljn 'die Hände falten'. 6.

e, der Umlaut von a, ist doppelt vertreten; a) der frühe erscheint als@: bqdd n. 'Bett', (¿yd n. 'Ende', l$mpd f. Messerklinge'; festd Adv. 'fest'; \k hqbd 'ich habe'; b) der jüngere lautet a ä: dpi m. PI. 'Äpfel', ätsfyk m. 'Essig', jänzd f. PI. 'Gänse', jäntdr m. 'Gänserich', haksl n. 'Häcksel', häyj f. PI. 'Hände', knapnsr m. 'Storch', talddr'm. 'Teller'; dräyky 'tränken'; dieser Vokal steht auch vor rk und rst: färkl n. 'Ferkel', järstd f. 'Gerste'; c) weist i auf in h\nd f. 'Henne' (s. Nr. 87a) und h\tsn 'hetzen' (s. Nr. 87b). 7.

e, das alte e, a) bleibt als § erhalten: bqsn m. 'Besen', kfßd'sr m. 'Keller', k^spdrn f. PL 'Kirschen', m$llc f. 'Milch', söndfeld 'Schönfeld, Ortsname' (Schoneveit, Var. Schonenfeit 1375), b$nd f. 'Raufe fürs Vieh', (¿ykd f. 'Edelreis, Setzling'; sty%t 'schlecht';

Erster Hauptteil

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b) ist ä geworden vor rp in ar-pl m. 'Enterich'; c) altes re erscheint als ra in drasjrj f. 'Trespe, bromus secalinus'; d) unter Nebenton wird dän dan 'den' gesprochen. 8.

i ist a) i geblieben: dynsdax m. 'Dienstag', d\s m. 'Tisch', h\nbärn f. PI. 'Himbeeren', k\nt n. 'Kind', rjbd f. 'Rippe', v\ntdr m. 'Winter'; atj-sd (-¿-betont) f. 'Eidechse' (vgl. Nr. 42a), pismlrd f. 'rote Ameise'; m b\tskn 'ein bißchen', jistdrn 'gestern', hjfj 'hinten'; Ijjn 'liegen'; tyliyk m. 'Iltis'; b) zu

gerundet in krüpd f. 'Krippe';

c) über e zu ä gesenkt vor rs in harzd f. 'Hirse' ; unter Nebenton in am 'ihm, ihn'; m. 'Gischt, Schaum', mecs m. 'Mist', vfßdr d) zu § gesenkt in he/n 'hin', 'wieder'; wegen mej 'mit', rqst n. 'Nachharksel', slqdd f. 'Schlitten' s. Nr. 86a. 9. o ist Q gebheben: dqxtsr f. 'Tochter', söntiQlt 'Schönholz, Ortsname'(Schonholtze 1375), krqxd f. 'Krähe', mqs n. 'Moos', qsra m. 'Ochse'; mql m. 'Maulwurf'; vor r mit Lippen- und Gaumenlauten: kqrf m. 'Korb', jdstqrvn 'gestorben', ZQrjn 'sorgen'. 10. ö, der Umlaut von o, hat sich als g gehalten: glddrn PI. 'Eltern', östkgsta f. 'Erntefest'; dgrp n. 'Dorf, kgrvd m. PI. 'Körbe'; kgrnst 'kommst'. 11. u ist a) V/ geblieben: dv^nd'arsdax m. 'Donnerstag', Im/nt m. 'Hund', hv^lsd f. 'Fußbank', z'undax m. 'Sonntag'; styld f. 'Butterbrot'; vvth f. 'Wolle', d'^l 'toll', jv/gk 'jung'; tf,nzd 'unser'; n,y 'unten'; jafyf) 'gefunden'; b) vor rst, rt, rm zu q gesenkt: dqrst m. 'Durst', vqrst f. 'Wurst', kqrt 'kurz', VQrrn m. 'Wurm'. 12. ü, der Umlaut von u, ist a) fy geblieben: jtysl n. 'Gänseküken', Ifynstaf m. 'Aehsrunge', lv/nzd f. 'Achsnagel', tvjl m. 'Pantoffel', tyliyk m. 'Iltis'; pltyky 'pflücken', ptytd m. 'Ziehbrunnen'; rfym 'herum'; brtyjd f. 'Brücke', mtyjd f. 'Mücke', tyrtyjd 'zurück'; b) zu g gesenkt vor rst, rt, r%: bgrstn 'bürsten', sgrts f. 'Schürze', dgr'i 'durch'; fgrstd f. 'First'; sonst: fglm n. 'Füllen, Fohlen', kgstdr m. 'Küster', mglddr m. 'Müller', mgh f. 'Mühle'. Gedehnte Vokale 13. a ist a) in offener Silbe zum Langdiphthong ga geworden: fgam m. 'Faden', Igadd f.'Lade, Truhe', spgadd f. 'Spaten', vgatdr n. 'Wasser'; zgand f. 'Sahne, Rahm'; mgakrj 'machen'; auch vor -r und -rn, woneben g vorkommt: bgar v/n barft 'barhaupt und barfuß', jgarn m. 'Garten', vgarn 'warten';

Die Mundarten, der Kreise Oberbarnim und Teltow

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b) aus qa in Verbformen zu q gekürzt: jqt 'faß' (Imper.), fqt 'faßt'(Imper. PL), pfql 'gefaßt', pmqkt 'gemacht'; c) von den Silbengruppen -age- und -ave- in der unt. Nr. 75 a beschriebenen Weise als reines ä übrig geblieben: auslautendes -ä wird zur Halblänge gekürzt: häl m. 'Hagel', n&l m. 'Nagel', ma- f. 'Magen', mät f. 'Magd', zw f. 'Säge', pretlshän 'Pritzhagen, Ortsname' (Provesthagen 1300, Probisthagen 1375, Pritzhagen 1610); vän m. 'Wagen', vqjda- f. 'Schmerz, Schmerzen'; mär 'mager', drän 'tragen'; häk m. 'Habicht', häh f. 'Havel', jrä- m. 'Graben', snäl m. 'Schnabel'. 14. e faßt die gedehnten Vokale e, d. i. den Umlaut von a, das alte e und das gedehnte i, zusammen; es wird a) in offener Silbe zum Langdiphthong f a fä p:l$dpdr m. 'Löffel', s§apl m. 'Scheffel', stendbpk 'Steinbeck, Ortsname' (Stenbeke 1375), rödd b§dzjr)d f. 'Erdbeere', b§dtdr 'besser'; Igddsr n. 'Leder', vpddr n. 'Wetter'; pfadd f. 'Quecke, triticum repens'; vfoldrö' 'halbtrocken'; br^aky 'brechen', fatn 'essen'; p§dpdrliyk m. 'Pfifferling, cantharellus cibarius', v§azd f. 'Wiese', 'Weesow, Ortsname' (to der Wyse 1339 Riedel I 11, 307; Wese 1375), vpzl n-, 'Wiesel'; in einigen Fällen wird ä gesprochen; bläddr n. PI. 'Blätter', tänd m. PI. 'Zähne', vändgrp 'Wegendorf, Ortsname' (Wedigendorf 1375); b) zu a ä gesenkt vor r mit folgendem stimmhaften Dental: färzd f. 'Färse, junge Kuh', pärt n. 'Pferd', fär\x 'fertig'; an ärdd f. 'Erde', hart m. 'Herd; braun gebrannte Unterseite des Brotes oder Kuchens, die im Ofen gebacken sind', alt tvärnd, jetzt svärn m. 'Zwirn'; zu §: jqrrva 'gern', v§rt 'wert'; in offener Silbe: bärd f. 'Beere, Birne'; vor auslautendem -r: tarän m. 'Teerofen'; rfymhä 'umher'; wegen ha 'er' s. Nr. 141; c) von der Silbengruppe -ege- über P/i-p (s. Nr. 4 0 c ; 75a) als & a erhalten: add f. 'Egge' ( < egede), brän m. 'Gehirn', mäky n. 'Mädchen'; löp mi ütn väd 'lauf mir aus dem Wege'; sta• f. 'Seitenstraße im Dorf' (mndl. Stege f.); zu f : zfcfo 'sagte', woneben auch zpdd nach a; Beispiele für gleichbehandeltes -eve- sind etwa j§n 'geben' und in Nachbardörfern jdblfn 'geblieben'; sonst spricht man ltynst§vs m. PI. 'Lünsstäbe', pbl^vn 'geblieben'. 15. o ist a) in offener Silbe zu