Die Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauer-Handwerk: Lehr- und Hilfsbuch für die Vorbereitung zur Meisterprüfung. Handbuch für die Mitglieder der Meister-Prüfungskommission [3. Aufl., Reprint 2021] 9783112461303, 9783112461297


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German Pages 64 [68] Year 1948

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Die Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauer-Handwerk: Lehr- und Hilfsbuch für die Vorbereitung zur Meisterprüfung. Handbuch für die Mitglieder der Meister-Prüfungskommission [3. Aufl., Reprint 2021]
 9783112461303, 9783112461297

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Die Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauer-IIandwerk Lehr- und Hilfsbuch für die Vorbereitung zur Meisterprüfung Handbuch für die Mitglieder der Meister-Prüfungskommission von

Fritz Raskop Leipzig Sachverständiger für Elektromaschinenbau, speziell für Instandsetzungen an elektr. Maschinen

3. Auflage

B e r l i n W 35 T e c h n i s c h e r Verlag H e r b e r t Cram 1947

Druck

von

Otto

Walter,

Berlin

Reg. Nr.

I C B

SW

29,

1066

Urbanstraße

71

Vorwort zur ersten Auflage Trotzdem das Deutsche Elektro-Maschinenbauer-Handwerk in seinem Ursprung bis auf den Geburtstag der ersten elektrischen Maschine zurückreicht, hat es rein äußerlich betrachtet noch nicht die Bedeutung erlangt, deren es unter sachlicher Einschätzung seiner geschichtlichen Aufgabe würdig wäre. In der Entstehung und Entwicklung hat das Elektro-Maschinenbauer-Handwerk mit dem Uhrmacherhandwerk insofern denselben Schicksalsweg, als in beiden Fällen die eigentliche Herstellung sehr bald den Händen des Handwerkers entglitt und nur die Instandsetzung als Arbeitsfeld übrigblieb. Diese entwicklungsmäßig bedingte Erscheinung darf aber nicht zu dem irrtümlichen Rückschluß führen, daß die vergleichsweise erwähnten Handwerke hierdurch an Bedeutung verloren hätten. Ebensowenig wie heute der Uhrmacher-Handwerker entbehrlich, ist eine Elektrizitätswirtschaft ohne Elektro-Maschinenbäuer-Handwerker denkbar, und ein Blick in die Zukunft gibt den ElektroMaschinenbauern die Gewißheit, daß das Handwerk auf unabsehbare Zeiten von Bestand sein wird. Im Vergleich mit den historischen Handwerken ist das ElektroMaschinenbauer-Handwerk noch als „jung" zu bezeichnen, denn es blieb dem Verfasser als Gründer und Leiter einer Reichs-Berutsgemeinschaft vorbehalten, durch eine von ihm im Jahre 1926 verfaßte Denkschrift den Minister für Handel und Gewerbe zu veranlassen, die Selbständigkeit des Elektro-Maschinenbauer-Handwerks (Erlaß vom 3. Januar 1927 (J.-Nr- IV 18 647) und die Berufsbezeichnung auszusprechen. Erst nach diesem geschichtlichen Ereignis war für die planmäßige Gestaltung und Entwicklung des Elektro-Maschinenbauer-Handwerkes der Boden gegeben. l*

3

Es kann daher nicht verwundern, daß es bis zur Zeit nur eine relativ geringe Zahl geprüfter Elektro-Maschinenbauermeister gibt. Verfasser hat sich in W o r t und Schrift bemüht, die entwicklungsmäßig bedingten Schwierigkeiten, die den Prüflingen bisher entgegentraten, bestmöglichst zu überbrücken und die Voraussetzungen für die Ablegung der Meisterprüfungen zu schaffen. Erfreulicherweise hatten diese Bemühungen sichtbaren Erfolg, nachdem der obengenannte ministerielle Erlaß Wirksamkeit erlangt hatte und Verfasser die von ihm ausgearbeitete, Meisterprüfungsordnung für das Elektro-Maschinenbaüer-Handwerk dem Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag mit der Bitte um Einführung zur Verfügung stellen durfte. Da der Meistertitel im Rahmen der Neuordnung des Deutschen Handwerkes eine erhöhte Bedeutung*) erlangt hat, so ist zu erwarten, daß künftighin im weitaus größeren Umfang von der Möglichkeit zur Ablegung der Elektro-Maschinenbauer-Meisterprüfung Gebrauch gemacht wird. Aus diesem Grunde hielt Verfasser es für zweckdienlich, die vorliegende Broschüre zu schreiben. Sie soll in Anlehnung an die bereits vorhandene Fachliteratur dem Prüfling als Wegweiser dienen und hierdurch an der weiteren Entwicklung. des Elektro-Maschinenbauer-Handwerkes bescheidenen Anteil nehmen. D ü s s e l d o r f , im September 1934. Der *) Es ist die Schaffung eines Berufsausbildungsgesetzes welches jeden Handwerker zur Ablegung einer Fachprüfung bevor er u. a. ein Geschäft eröffnen darf.

4

Verfasser. vorgesehen, verpflichtet,

Vorwort zur zweiten Auflage W i e bereits im Vorwort zur ersten Auflage angezeigt, ist inzwischen durch die 3. Handwerkerverordnung der sogenannte Große Befähigungsnachweis für das gesamte großdeutsche Handwerk eingeführt worden. Nur derjenige, welcher die Meisterprüfung abgelegt hat, darf künftighin einen Handwerksbetrieb eröffnen und unterhalten. Im Zusammenhang hiermit hat der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag für jedes Handwerk „Fachliche Vorschriften für die Meisterprüfungen"*) herausgegeben, die gemäß Erlaß des Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministers V 4152/36 vom 25. 2. 1936 bei der Ablegung der Prüfungen als Richtlinien zunächst soweit Anwendung finden sollen, als durch sie der Prüfungsstoff festgelegt ist. Der Reichs- und Preußische Wirtschaftsminister weist in diesem Erlaß u. a. darauf hin, daß nicht schon im Versagen einer Grundforderung allein die Meisterprüfung als nicht bestanden angesehen werden solle. Das Nichtbestehen einer Meisterprüfung dürfte nach dem Wortlaut des Erlasses erst dann anzunehmen sein, wenn sich neben dem Versagen in einer Grundforderung auch schlechte Kenntnisse in anderen Grundforderungen und Prüfungsfächern ergeben. Der Erlaß stellt weiter fest, daß die zur Zeit geltenden Prüfungsordnungen mit der Maßgabe Anwendung finden sollen, daß die fachlichen Vorschriften lediglich als Richtlinien im Rahmen der noch geltenden Prüfungsordnung zu stellenden Prüfungsforderungen zu betrachten sind. Die „Fachlichen Vorschriften" für die Meisterprüfung im ElektroMäschinenbauer-Handwerk

sind

durch

Erlaß

des

Reichs-

und

Preußischen Wirtschaftsministers V 23 233 vom 20. 11. 1936 zur vorläufigen Anwendung genehmigt.

Hierbei ist auf den vorhergehenden

Erlaß vom 25. 2. 1936 Bezug genommen. Da der gesamte, in der Meisterprüfungsordnung für das ElektroMaschinenbauer-Handwerk enthaltene Prüfungsstoff bereits in der *) Herausgegeben vom Deutschen Handwerks- und

Gewerbekammertag.

5

ersten Auflage der vorliegenden Broschüre erfaßt und behandelt ist, so waren nur geringfügige Ergänzungen erforderlich, um die 2. Auflage dem derzeitigen Stande der Entwicklung in der Neuordnung des Handwerkes anzupassen. Die erste Auflage der vorliegenden Broschüre hat sich in den Händen der Meisterprüflinge und der Mitglieder der MeisterPrüfungskommissionen als ein wertvolles Rüstzeug erwiesen. Sie hat nennenswert dazu beigetragen, daß die an Zahl erheblich gestiegenen Prüfungen reibungslos und erfolgreich zum Wohle und zum Segen des gesamten Elektro-Maschinenbauer-Handwerkes abgewickelt werden konnten. L e i p z i g , im Juni 1940

Der

Verfasser

Vorwort zur dritten Auflage Die steigende Nachfrage nach der vorliegenden Broschüre führte schon nach kurzer Zeit zur Herstellung der dritten Auflage. Es ist dies ein erfreulicher Beweis dafür, daß der Inhalt den Belangen der Prüflinge und den Wünschen der Meister-Prüfungskommissionen entspricht. Der Text der 2. Auflage konnte unverändert in die 3. Auflage übernommen werden. Inzwischen sind die in dem Schrifttumsnachweis auf Seite 55 erwähnten Fachbücher des Verfassers in Neuauflagen erschienen, und zwar: Der Katechismus für die Ankerwickelei in 9. Auflage, Das Berechnungsbuch des Elektro-Maschinenbauers in 6. Auflage, Die Instandsetzungen an elektrischen Maschinen und Transformatoren (neuer Obertitel: Das Elektro-Maschinenbauer-Handwerk) in 6. Auflage. Gelegentlich der Neuauflagen wurde der Fachtext dieser Bücher verbessert, ergänzt und wesentlich erweitert. Bei der schnellen Aufeinanderfolge der Auflagen ist es leider nicht möglich, die Seitenzahlen in dem Schrifttumsnachweis mit einer bestimmten Auflage zeitlich unbegrenzt in Übereinstimmung zu bringen. L e i p z i g , im Februar 1943 6

Der

Verfasser

ersten Auflage der vorliegenden Broschüre erfaßt und behandelt ist, so waren nur geringfügige Ergänzungen erforderlich, um die 2. Auflage dem derzeitigen Stande der Entwicklung in der Neuordnung des Handwerkes anzupassen. Die erste Auflage der vorliegenden Broschüre hat sich in den Händen der Meisterprüflinge und der Mitglieder der MeisterPrüfungskommissionen als ein wertvolles Rüstzeug erwiesen. Sie hat nennenswert dazu beigetragen, daß die an Zahl erheblich gestiegenen Prüfungen reibungslos und erfolgreich zum Wohle und zum Segen des gesamten Elektro-Maschinenbauer-Handwerkes abgewickelt werden konnten. L e i p z i g , im Juni 1940

Der

Verfasser

Vorwort zur dritten Auflage Die steigende Nachfrage nach der vorliegenden Broschüre führte schon nach kurzer Zeit zur Herstellung der dritten Auflage. Es ist dies ein erfreulicher Beweis dafür, daß der Inhalt den Belangen der Prüflinge und den Wünschen der Meister-Prüfungskommissionen entspricht. Der Text der 2. Auflage konnte unverändert in die 3. Auflage übernommen werden. Inzwischen sind die in dem Schrifttumsnachweis auf Seite 55 erwähnten Fachbücher des Verfassers in Neuauflagen erschienen, und zwar: Der Katechismus für die Ankerwickelei in 9. Auflage, Das Berechnungsbuch des Elektro-Maschinenbauers in 6. Auflage, Die Instandsetzungen an elektrischen Maschinen und Transformatoren (neuer Obertitel: Das Elektro-Maschinenbauer-Handwerk) in 6. Auflage. Gelegentlich der Neuauflagen wurde der Fachtext dieser Bücher verbessert, ergänzt und wesentlich erweitert. Bei der schnellen Aufeinanderfolge der Auflagen ist es leider nicht möglich, die Seitenzahlen in dem Schrifttumsnachweis mit einer bestimmten Auflage zeitlich unbegrenzt in Übereinstimmung zu bringen. L e i p z i g , im Februar 1943 6

Der

Verfasser

Inhaltsverzeichnis Seite

Vorwort Allgemeines

3 9

I. Abschnitt Übersicht über das Prüfungsgebiet W a h l und Anfertigung des Meisterstückes Grundforderungen Mindestforderungen W a s gehört zum Meisterstück Arbeitsproben Theoretische P r ü f u n g Meßkunde Werkstoffkunde Wirkungsweise, Aufbau und Verwendung elektrischer Maschinen Fachfragen Geschäfts-, Buch- und Rechnungsführung VDE-Vorschriften Ergebnis der P r ü f u n g

12 12 12 13 14 15 15 16 16 17 17 IS 13 18

II. Abschnitt Die V o r b e r e i t u n g zur M e i s t e r p r ü f u n g . Meßkunde Fachtragen . . Kostenaufstellung Buch- und Rechnungsführung Welche Leistungen werden von einem Elektro-Maschinenbauer-Meisterprüfling verlangt Meisterstück Theoretische P r ü f u n g

19 19 20 20 21

Prüfungsaufgaben-Beispiel Meisterstück Schriftliche F a c h p r ü f u n g Lösung der schriftlichen Prüfungsaufgaben-Beispiele Mündliche Prüfungsaufgaben-Beispiele Elektromaschinenbau Meßkunde Lösung der mündlichen Prüfungsaufgaben-Beispiele Elektromaschinenbau Meßkunde

23 23 23 26 30 30 31 31 31 32

22 22 22

7

III. Abschnitt

seit«

Schulungsaufgaben Mündliche Fachprüfung Elektrotechnik und Elektromaschinenbau Geschäftliches Gewerbewesen Geschichtliches Schriftliche Fachprüfung Kalkulation Ermittlung der Geschäftsunkosten Die Gestehungskosten Unteniehmergewinn Vordruck eines Kalkulationszettels IV.

33 33 33 36 37 . 37 38 '..45 45 46 47 48

Abschnitt

M e i s t e r p r ü f u n g s o r d n u n g f ü r d a s E l e k t r o-M a s c h i n e nbauer-Handwerk -

50

V- Abschnitt L i t e r a t u r a n g a b e n und H i n w e i s e au f g a b e 11

für die

Schulungs55

V I . Abschnitt A u s z u g aus den g e w e r b e g e s e t z l i c h e n B e s t i m m u n g e n Wer darf Lehrlinge anleiten Die Erlangung des Meistertitels Zulassung zur Meisterprüfung : . Prüfungskommission Das Gesellenzeugnis Ausnahmen Die Anmeldung zur Meisterprüfung M u s t e r e i n e s G e s u c h e s um Z u l a s s u n g z u r M e i s t e r prüfung G e s u c h um B e f r e i u n g v o n d e r - B e i b r i n g u n g e i n e s G e sellenzeugnisses

60 60 61 61 62 62 62 62 63 64

Spezial-Rechenschieber für U M W I C K L U N G E N an Gleich-, Dreh- und Wechselstrommotoren von und auf 110, 120, 190, 220, 380, 440, 500, 600 Volt Die Wickeldaten (Leiterzahl und Drahtdurchmesser) sind ohne jegliche Rechenarbeit direkt ablesbar. Verlangen Sie Beschreibung von F. RASKOP, LEIPZIG, Brandvorwerstr. SO.

8

Allgemeines Die Bedeutung des Elektro-Maschinenbauer-Handwerkes im Rahmen des gesamten „Elektro-Handwerkes" wird treffend durch die Tatsache gekennzeichnet, daß die gigantische Entwicklung der gesamten Elektrizitätswirtschaft von der handwerksmäßigen Herstellung der ersten elektrischen Maschine ihren Ausgang nahm. Die elektrische Maschine ist und bleibt das Primäre in der Starkstromtechnik und deshalb gebührt allen denjenigen, die sich unmittelbar beruflich mit elektrischen Maschinen befassen, der richtige Platz in den Reihen der Handwerker, die heute zusammen das „Elektro-Handwerk" darstellen. Durch das Entwicklungstempo verflossener Jahrzehnte bedingt, wurde der Elektro-Maschinenbauer-Handwerker sehr schnell von der Herstellung elektrischer Maschinen abgedrängt. Sein ursprüngliches Arbeitsfeld mußte er der Industrie überlassen und sich entwicklungsmäßig auf das Gebiet der Instandsetzung und Neuwicklung elektrischer Maschinen begeben. Aus dieser Situation entstanden zwei Typen von ElektroMaschinenbauern, die sich grundsätzlich voneinander unterscheiden, und zwar darin, daß der eine Typ, der in Elektromaschinenfabriken auf Serienherstellung angelernte Teilarbeiter (Anker-, Transformatoren- und Spulenwickler bzw. Wicklerinnen) gemäß Entscheidung des Ministers für Handel und Gewerbe vom 30. November 1925 J - N r . IV 15 365 nicht zu den Handwerkern zählt. Den eigentlichen Handwerkertyp im Elektromäschinenbau, der vielfach irrtümlich mit „Ankerwickler" bezeichnet wird, findet man in den Instandsetzungswerkstätten elektrischer Maschinen, d. h. in solchen Unternehmen, die sich ausschließlich oder überwiegend mit der Wiederherstellung schadhaft gewordener elektrischer Maschinen und Transformatoren handwerksmäßig befassen. Da in diesen Instandsetzungswerkstätten elektrischer Maschinen aller Stromarten, Gattungen und Größen neugewickelt bzw. wiederhergestellt werden müssen, so ergibt sich hieraus für den Elektroi R a B k o p , Meisterprüfung,

9

maschinenbauer die Notwendigkeit seitigen Ausbildung.

einer

planmäßigen

und

viel-

Richtunggebend muß hierbei die bekannte T a t s a c h e sein, daß die Wicklungsschäden an elektrischen Maschinen vielfach als s e k u n d ä r e Erscheinung auftreten, die p r i m ä r e Ursache indessen auf m e c h a nische Schäden zurückzuführen ist. D e m g e m ä ß muß auch die Ausbildung des Elektro-Maschinenbauer-Handwerkers sich sowohl auf die Wiederherstellung des elektrischen als auch des mechanischen Teiles der Maschine erstrecken. Der fach- und sachgemäße Aufund Abbau einer elektrischen Maschine, die Herstellung und H a n d habung der hierzu notwendigen Hilfsmittel, sowie die Beseitigung mechanischer Schäden aller Art fallen in das Gebiet des Maschinenbaues (Dreherei, Schlosserei, Schmiede usw.). Diese Arbeiten stehen mit den B e r u f s a u f g a b e n des Elektro-Maschinenbauers in solch engem Zusammenhang, daß eine Scheidung nicht denkbar ist. Die Zahl der elektromotorischen Antriebe in Industrie, H a n d w e r k , Gewerbe, L a n d w i r t s c h a f t und Haushalt steigt von J a h r zu Jahr. Die Aufrechterhaltung aller dieser elektrischen Antriebe ist Sache des Elektro-Maschinenbauer-Handwerkers, da e r f a h r u n g s g e m ä ß ca. 95 % aller Schäden an elektrischen Maschinen aus Gründen der Sachlichkeit von ortsansässigen H a n d w e r k e r n und nur ca. 5°/o der Schadensfälle von den Ursprungsfirmen behoben werden. Soll die Betriebssicherheit der elektromotorischen in F r a g e gestellt werden, so ist es erforderlich, daß bildung eines handwerklichen Nachwuchses Sorge der den stetig ansteigenden Anforderungen in jeder wachsen ist.

Antriebe nicht für die H e r a n g e t r a g e n wird, Beziehung ge-

In klarer Erkenntnis dieser Notwendigkeit hat der Minister für Handel und Gewerbe, in seinem Erlaß vom 3. J a n u a r 1927 J.-Nr. IV 17 647 verfügt, daß die Meister- und Gesellenprüfungen im ElektroMaschinenbauer-Handwerk nach einer v e r s c h ä r f t e n , dem neuesten Stand der Entwicklung entsprechenden P r ü f u n g s o r d n u n g zu erfolgen habe. Dieser Erlaß stellt in Übereinstimmung mit den Spitzenvertretungen des Deutschen H a n d w e r k e s ausdrücklich fest, daß das g e 10

sainte Gebiet der h a n d w e r k s m ä ß i g betriebenen elektrotechnische» Gewerbe bei der immer s t ä r k e r hervortretenden Spezialisierung der f r ü h e r üblichen G e s a m t p r ü f u n g im elektrotechnischen H a n d w e r k nicht mehr e r f a ß t w e r d e n könne. Die gewerbegesetzliche Grundlage für die Meister- und Gesellenprüfungen im Elektro-Maschinenbauer-Handwerk ist somit in dem erwähnten ministeriellen Erlaß verankert. Hiervon ausgehend, ergibt sich zweifelsfrei die bewußte T r e n n u n g des Elektro-Installateur- und Elektro-Mechaniker-Handwerkes von dem Elektro-Maschinenbauer-Handwerk, die in ihrer Gesamtheit das „Hlektro-Handwerk" darstellen. Indessen dürfte es erforderlich sein, darauf hinzuweisen, daß die im Rahmen einer Elektro-Maschinenbauer-Meisterprüfung gestellten Aufgaben die Grenze des handwerklichen Könnens nicht überschreiten dürfen. Das Schwergewicht bei der Meisterprüfung sollte mehr auf die handwerklichen Belange des selbständigen ElektroMaschinenbauers, als auf die Kenntnis von Berechnungsmethoden und Formeln gelegt werden, die als Rüstzeug für den Berechnungsingenieur, nicht aber für den Handwerksmeister bestimmt sind. Von diesem Gesichtspunkt aus und unter Zugrundelegung der vom Deutschen Handwerkskammerund Gewerbetag eingeführten Meisterprüfungsordnung für das Elektro-Maschinenbauer-Handwerk w u r d e die vorliegende Broschüre verfaßt. Sie soll keine P a t e n t lösung für alle Fälle darstellen, sondern als Richtlinie für diejenigen gelten, welche entweder als Mitglied der Meisterprüfungs-Kommission die einschlägigen schriftlichen und mündlichen F r a g e n zu stellen oder als Prüfling zu beantworten haben. Bei Zusammenstellung der P r ü f u n g s a u f g a b e n w u r d e aus der P r a x i s des selbständigen ElektroMaschinenbauer-Meisters geschöpft und von dem G r u n d s a t z ausgegangen, daß der Elektro-Maschinenbauer-Meister nicht berufen ist, den Elektro-Installateur-Meister, noch den Maschinen-BerechnungsIngenieur zu ersetzen, ebensowenig wie es umgekehrt der Fall sein kann und darf.

2'

11

Übersicht über das Prüfungsgebiet I. Wahl und Anfertigung

des

Meisterstückes

Die Wahl des Meisterstückes soll in der Regel so getroffen werden, daß mit der Herstellung kein erheblicher Zeit- und Kostenaufwand für den Prüfling verbunden ist und der Gegenstand praktische Verwendung finden kann. Vorschläge hinsichtlich der Wahl des Meisterstückes und der Werkstätte, in welcher dasselbe hergestellt werden soll, können vom Prüfling gleichzeitig mit der Anmeldung der Prüfungskommission unterbreitet werden. Durch die Herstellung des Meisterstückes sowie einer hierauf Bezug, nehmenden zeichnerischen Arbeit und im Regelfall auch einer Kostenaufstellung hierzu soll der Prüfling den Beweis erbringen, daß er die Befähigung zur selbständigen Ausführung der alltäglichen Arbeiten seines Handwerkes besitzt. a) G r u n d f o r d e r u n g e n Für das Elektro-Maschinenbauer-Handwerk sind in den „Fachlichen Vorschriften für die Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauer-Handwerk"*) folgende Grundforderungen vorgesehen: 1. Anreißen und Messen, 2. Feilen, 3. Biegen, Richten, Nieten, Verschrauben, 4. Schmieden, 5. Gewindeschneiden, 6. Bohren, 7. Drehen, 8. Schweißen, 9. Werkzeuginstandsetzen, 10. Löten, 11. Wickeln (Anker-, Ständer-Wickeln), 12. Imprägnieren von Wicklungen, 13. Fehlerbestimmen, *) Zu beziehen durch den V e r l a g : Handwerker-Verlagshaus, Berlin S W 6 8 .

12

14. 15. 16. 17.

Kenntnis der VDE-Vorschriften REM und RET, Handwerker-Buchführung, . Selbstkostenberechnung, Arbeitsschutz, Unfallverhütung.

Die Grundforderungen sind Arbeitsverfahren und Handfertigkeiten, deren Beherrschung für die selbständige -Ausübung des ElektroMaschinenbauer-Handwerkes unerläßlich ist. b) M i n d e s t f o r d e r u n g e n In den einzelnen Grundforderungen sind sogenannte Mindestforderungen zu erfüllen, die in den „Fachlichen Vorschriften" Seiten 8 bis 13 im einzelnen angegeben sind. Diese Mindestforderungen sind leistungsmäßig so bemessen, daß dieselben nach einer voraufgegangenen, ordnungsmäßigen Lehrzeit im Elektro-Maschinenbauer-Handwerk ohne weiteres erfüllt werden können. Es handelt sich um die Ableistung von praktischen Arbeiten, die täglich in den Instandsetzungswerkstätten elektrischer Maschinen anfallen und demnach jedem Meisterprüfling geläufig sein müssenDa das Elektro-Maschinenbauer-Handwerk im Grunde genommen eine Verschmelzung des Schlosser- und Dreherhandwerkes (allgemeiner Maschinenbau) mit der Starkstromtechnik darstellt, so muß im Regelfall die Wahl des Meisterstückes so getroffen werden, daß sowohl: a) Arbeiten aus dem allgemeinen Dreher-, Schmiedearbeiten usw-),

Maschinenbau

(Schlosser-,

als auch b) Arbeiten aus dem Elektromaschinenbau anfallen. Jedoch ist nach der Meister-Prüfungsordnung das Schwergewicht auf den elektrotechnischen Teil der Arbeiten (Wickeln, Schalten und Löten an elektrischen Maschinen) zu legen. Demnach können als Meisterstücke beispielsweise in Betracht kommen: c) die Herstellung eines Anker-Prüfmagneten, d) die Herstellung eines Einphasen-Prüftransformators 220 bis 1500 Volt, ca. 0,3 kVA, 13

e) die Herstellung eines Drehstrom-Prüfungstransformators "Sternsparschaltung 110/220/380/500 Volt, ca. 5 bis 20 kVA, f) die Herstellung eines Drehtransformators aus einem strotn-Schleifringanker-Motor (für Prüfzwecke),

in

Dreh-

:g) die Herstellung eines Einanker-Umformers, Gleichstrom-Drehsirom bzw. Drehstrom-Gleichstrom aus einem hierfür geeigneten Gleichstrommotor. Gegebenenfalls hierzu ein Additionsoder Zapftransformator für den Umformer Gleichstrom-Drehstrom, Ii) die vollständige Neuwicklung eines größeren Gleich- oder Drehstromläufers und die Anfertigung bzw. Neubelegung eines Kollektors oder die Herstellung eines Schleifringkörpers hierzu oder den Ersatz der Lager (mechanische Arbeiten gehören zum Meisterstück), i) die vollständige Neuwicklung eines Transformators und außerdem die Neulagerung eines Motors oder die Neubelegung eines Kollektors oder die Herstellung einer Läuferwelle oder einer Kugellager- bzw. Riemenscheiben-Abziehvorrichtung. c) W a s g e h ö r t z u m

Meisterstück

Zu c) Die Ermittlung der Daten für die Wicklung. Die Anfertigung einer Werkstattzeichnüng. Die Kostenaufstellung. Eine Beschreibung über die Arbeitsweise und Verwendung des Prüfmagneten. Zu d) Die Ermittlung der Daten für die Wicklungen. Sonst wie vor. Zu e) Wie vor. Zu f) Wie vor. Zu g) Wie vor. Zu h) Die Errechnung der Lamellenmasse für die Neubelegung des Kollektors, Werkstattzeichnung der mechanischen Arbeiten und Kostenaufstellung für die Neuwicklung des gewählten Läufers. 14

Zu i) Beschreibung und Wirkungsweise eines Transformators. Werkstattzeichnung der mechanischen Arbeit, Kostenaufstellung über die Neuwicklung des Transformators. Die Bestimmung des Meisterstückes erfolgt in der Regel durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission im Einvernehmen mit der letzteren, und zwar unter Berücksichtigung des Ausbildungsganges des Prüflings. d) A r b e i t s p r o b e n Kann der Prüfling nicht den Nachweis bringen, daß den Grundforderungen und den hierfür gestellten Mindestforderungen schon in der Gesellenprüfung genügt wurde, so sind bei den Arbeitsproben die Grundforderungen in vollem Umfange nachzuprüfen. Die Arbeitsproben bestehen in diesem Falle aus mindestens 5 Aufgaben. Durch 3 Aufgaben sind die Grundforderungen zu prüfen, die an dem Meisterstück nicht nachgewiesen werden. Ferner ist je eine Aufgabe aus dem Gebiete der Hart- oder Weichlötungen und der praktischen Arbeitsprobe an einem Werkstück aufzugeben. Die am Meisterstück nicht nachgewiesenen Grundforderungen können einzeln oder im Zusammenhang mit weiteren Grundforderungeu als Arbeitsprobe an einem Werkstück aufgegeben werden. Beispiele solcher Arbeitsproben sind in den „Fachlichen Vorschriften für die Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauer-Handvu;rk" Seite 14 enthalten. Es handelt sich hier um praktische Arbeiten, wie sie täglich in den Instandsetzungswerkstätten elektrischer Maschinen anfallen und deren Beherrschung als eine selbstverständliche Voraussetzung angesehen werden muß. II. Theoretische

Prüfung

Die teils schriftliche, teils mündliche theoretische Prüfung erstreckt sich auf:' a) Die Fachkenntnisse. b) Die Buch- und Rechnungsführung. c) Die gesetzlichen Vorschriften betr. Gewerbewesen. 15

Durch die theoretische Prüfung in den Fachkenntnissen soll der Piüfling insbesondere den Nachweis erbringen, daß er die Bezugsquellen der wichtigsten und in seinem Handwerk gebräuchlichsten Rohstoffe, die Bearbeitung und die üblichen Preise derselben kennt, die Grundgesetze der Elektrotechnik und die Anwendung derselben beherrscht, über den Aufbau und die Wirkungsweise aller Gattungen der elektrischen Maschinen und Meßinstrumente, sowie über die Regeln der Bewertung und Prüfung elektrischer Maschinen ausreichend unterrichtet ist. Die theoretische Fachprüfung beginnt in der Regel mit einer Besprechung des Meisterstückes sowie der dazu gehörenden Zeichnungen und der Kostenberechnung. Hieran schließt sich gewöhnlich die schriftliche Fachprüfung, die in der Lösung von etwa sechs einschlägigen Aufgaben besteht. Die mündliche Fachprüfung bildet gewöhnlich den Abschluß der Prüfung. Sie erstreckt sich im Regelfall auf: a) M e ß k u n d e (Aufbau und Wirkungsweise von Zähler, Volt-, Ampere-, W a t t meter, Meßbrücke usw.) b) W e r k s t o f f k u n d e * ) Metalle: Stahl, Eisen, Kupfer, Nickel, Aluminium, Blei, Zinn, MetallLegierungen, Lagermetall. Isolierstoffe: Isolierlacke auf der Rohstoffgrundlage pflanzlicher Öle, Naturharze, Asphalte (ausl. Rohstoffe). Isolierlacke auf künstlicher (synthetischer) Rohstoffgrundlage, Kunstharze (deutsche Rohstoffe). Isolierlack-Verdünnungsmittel. Isolier-Gewebestoffe aus Zellwolle, Kunstseide, Glasgespinst (deutsche Werkstoffe), Baumwolle, Asbest und Gemische hiervon (ausl. Werkstoffe). *) Siehe R a s k o p : Die Isolierlacke, deren Eigenschaften und A n w e n d u n g im Elektromaschinenund Transformätorenbau. Technischer Verlag H. Gram, Berlin W 35, W o y r s c h s t r a ß e 13. *) Siehe „EMA": Die elektrische Maschine, Jahrgang nischer Verlag H. Cram, Berlin W 35.

16

1939/40.

Tech-

Isolierstoffe aus Papier, Schichtstoffe, Preßspan. Isolierstoffe aus Glimmer (ausl. Rohstoff). Isolierstoffe aus G u m m i s Buna. Keramische Isolierstoffe, Preßstoffe. Imprägniergeräte und Anlagen, Trockenöfen. Werkstoffe: Umsponnene, umklöppelte, umwickelte Dynamodrähte, hitzebeständige Dynamodrähte. Lackdrähte. Gewebebänder und Hohlschläuche aus Baumwolle, Zellwolle, Seide, Kunstseide, Glasgespinst und Gemischen hiervon. Gewebelose Bänder, Hohlschläuche usw. aus Kunststoffen (deutsche Werkstoffe). Zubehör: Kohle- und Metallbürsten, Bürstenhalter, Wälzlager. öle und Fette: Mineralöle, pflanzliche ö l e , Staufferfett, Vaseline. Betriebs- und Hilfsstoffe: Lötmittel für Weich- und Hartlötungen, Heiz- und Brennstoffe für Lötgeräte, Härtemittel, Kitte. c) W i r k u n g s w e i s e , A u f b a u u n d V e r w e n d u n g elektrischer Maschinen (Nebenschluß-, Hauptstrom-, Wendepol-, Doppelschlußmotoren, Blindstrom - Kompensatoren, Synchron - Generatoren, Umformer, Wechselstrom - Repulsionsmotoren, Drehstrom - Kollektormotoren, polumschaltbare Drehstrommotoren, Spar-Transformatoren, Drehtransformatoren, Gleichrichter, Doppel- und Mehrnutmotoren usw.) d) F a c h f r a g e n Leistung, Leistungsfaktor, Wirkungsgrad, Kurzschlußspannung bei Transformatoren, Kurzschlußstrom bei Drehstrommotoren, elektrische Maßeinheiten, Prüfspannungen; Amperewindungen, zulässige Erwärmung elektrischer Maschinen, Gleichstrom-Ankerwicklungen (Schleifen-, Reihen- und Reihenparallelwicklungen). Isolierstoffe, Imprägnierung von Wicklungen, Schaltarten bei T r a n s formatoren, Parallelschalten von Transformatoren, Drehzahlerhöhung bei Gleichstrommotoren, Garantiezeit, Funkenbildung bei Kollektormaschinen usw. 3 Raskop, Meisterprüfung

17

e) G e s c h ä f t s - , B u c h - u n d R e c h n u n g s f ü h r u n g Die teils mündliche, teils schriftliche Prüfung in der Buch- und Rechnungsführung füllt in der Regel den Vormittag des Prüfungstages aus. Dieselbe erstreckt sich auf die einfache HandwerkerBuchführung und allgemeine Grundsätze des Wechselrechtes. Im Zusammenhang hiermit stehen in der Regel mündliche Aufgaben über die gesetzlichen Vorschriften betr. Gewerbewesen, Gewerbeordnung, Versicherungsgesetze, Genossenschaftsrecht, Deutsche Arbeitsfront, Treuhänder der Arbeit, Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit, Lehrlingsfragen, Erwerbslosenfürsorge, Steuerfragen, Handwerkskammer, Pflichtinnungen, Patentschutz usw. f) V D E - V o r s c h r i f t e n * ) Der Meisterprüfling muß die einschlägigen Vorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker beherrschen, die im Rahmen der Regeln für Bewertung und Prüfung elektrischer Maschinen (VDE, REM 0530/XII. 37 und Umstellvorschrift VDE 0530/U/I 40), Regeln für Bewertung und Prüfung von Transformatoren (VDE, RET 0532'XII. 37), für die Instandsetzung und Neuwirkung elektrischer Maschinen und Transformatoren in Betracht kommen; z. B. REM § 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 50, 81, 82, 83 und 84. / / / . Ergebnis der Prüfung Nach Beendigung der Prüfung, über deren Verlauf eine von sämtlichen Mitgliedern der Prüfungskommission zu unterschreibende Verhandlung aufgenommen wird, beschließt die Prüfungskommission, ob die Prüfung genügend, gut oder sehr gut, oder ob sie nicht bestanden ist. Ist die Prüfung nicht bestanden, so bestimmt die Prüfungskommission einen Zeitraum, vor dessen Ablauf sie nicht wiederholt werden darf. War das Meisterstück für genügend befunden, so kann der Prüfling von der Anfertigung eines neuen Meisterstückes entbunden werden. *) Kammer der Technik, Berlin N W 7.

18

Das Ergebnis der Prüfung wird dem Prüfling am Schlüsse des Prüfungstermines durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission unter gleichzeitiger Aushändigung des Meisterbriefes bekanntgegeben. Mehr als zweimal darf die Prüfung in der Regel nicht wiederholt werden.

Die Vorbereitung zur Meisterprüfung Durch die Ablegung der Meisterprüfung soll der Prüfling nicht nur den Nachweis darüber erbringen, daß er imstande ist, das Handwerk selbständig auszuüben. Darüber hinaus liegt dem Handwerksmeister auch noch die Ausübung eines wichtigen Lehr- und Erziehungsamtes — nämlich die Anleitung und Ausbildung des handwerklichen Nachwuchses ob. Der Elektro-Maschinenbauer-Meister muß demnach auch in der Lage sein, elementare Fachfragen aus der allgemeinen E l e k t r o technik, die im Rahmen der Lehrlingsausbildung an ihn herantreten können, eindeutig zu beantworten. Der Prüfling wird seine Vorbereitung demnach zweckmäßig mit der Auffrischung seiner Kenntnisse über die Begriffe und Grundgesetze der Elektrotechnik* an Hand geeigneter Fachliteratur beginnen, damit er gegebenenfalls die Fragen: „ W a s ist ein Volt ? ^ „ „ „ Ampere ? „ „ „ Ohm ? W a t t '? 19 11 JJ VV

a L L

genau so prompt beantworten kann, wie bedeutend schwierigere Fachfragen, die ihm durch die Anwendung in der täglichen Praxis geläufiger sind. I. Meßkunde Der Meisterprüfling muß die verschiedenen Arten und Gattungen der elektrischen Meßinstrumente: a) Elektromagnetische bzw. Weicheiseninstrumente für Gleichund Wechselstrom (Volt- und Amperemeter), b) Drehspulinstrumente nur für Gleichstrom ampere, Voltmeter, Amperemeter), 3*

(Millivolt,

Milli-

19

Das Ergebnis der Prüfung wird dem Prüfling am Schlüsse des Prüfungstermines durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission unter gleichzeitiger Aushändigung des Meisterbriefes bekanntgegeben. Mehr als zweimal darf die Prüfung in der Regel nicht wiederholt werden.

Die Vorbereitung zur Meisterprüfung Durch die Ablegung der Meisterprüfung soll der Prüfling nicht nur den Nachweis darüber erbringen, daß er imstande ist, das Handwerk selbständig auszuüben. Darüber hinaus liegt dem Handwerksmeister auch noch die Ausübung eines wichtigen Lehr- und Erziehungsamtes — nämlich die Anleitung und Ausbildung des handwerklichen Nachwuchses ob. Der Elektro-Maschinenbauer-Meister muß demnach auch in der Lage sein, elementare Fachfragen aus der allgemeinen E l e k t r o technik, die im Rahmen der Lehrlingsausbildung an ihn herantreten können, eindeutig zu beantworten. Der Prüfling wird seine Vorbereitung demnach zweckmäßig mit der Auffrischung seiner Kenntnisse über die Begriffe und Grundgesetze der Elektrotechnik* an Hand geeigneter Fachliteratur beginnen, damit er gegebenenfalls die Fragen: „ W a s ist ein Volt ? ^ „ „ „ Ampere ? „ „ „ Ohm ? W a t t '? 19 11 JJ VV

a L L

genau so prompt beantworten kann, wie bedeutend schwierigere Fachfragen, die ihm durch die Anwendung in der täglichen Praxis geläufiger sind. I. Meßkunde Der Meisterprüfling muß die verschiedenen Arten und Gattungen der elektrischen Meßinstrumente: a) Elektromagnetische bzw. Weicheiseninstrumente für Gleichund Wechselstrom (Volt- und Amperemeter), b) Drehspulinstrumente nur für Gleichstrom ampere, Voltmeter, Amperemeter), 3*

(Millivolt,

Milli-

19

c) Ferrodynamische Instrumente für Gleich- und Wechselstrom (Wattmeter), deren Zubehör (Strom-, Spannungswandler, Vorschaltwiderstände, Shunt), * d) Meßbrücke (Ohmmeter, Zähler usw.), sowie deren Anwendung und Betriebsschaltung kennen. Insbesondere muß ihm die Zweiwattmetermethode (Wattmeter mit Wattmeterumschalter für Leistungsmessungen an Drehstrommotoren) geläufig sein. Uber den Aufbau und die Anwendung der elektrischen Meßinstrumente geben die Kataloge und Preislisten der Instrumentenfabriken Auskunft. Überdies existiert über Meßinstrumente und Meßkunde eine sehr reichhaltige Literatur, durch deren Studium etwa fehlende Kenntnisse erworben werden können. II.

Fachfragen

Die in das eigentliche Fachgebiet des Elektromaschinenbauers fallenden Fragen sind fast restlos in den Werken*)" des Verfassers: 1. Die Instandsetzungen an elektrischen Maschinen und Transformatoren, 6. Auflage, 2. Der Katechismus für die Ankerwickelei, 9. Auflage, 3. Das Berechnungsbuch des Ankerwicklers, 6. Auflage, 4. Isolierlacke, 2. Auflage, ausführlich behandelt. Die Lösung der einschlägigen Fachfragen ist daher durch Studium der betreffenden Textabschnitte in Verbindung mit der gestellten Aufgabe für den Regelfall möglich. . Aus diesem Grunde ist den mündlichen und schriftlichen Prüfungsfachfragen ein besonderer Literaturhinweis angefügt, der auf die oben genannten Werke des Verfassers Bezug nimmt und die Schulung des Prüflings wesentlich erleichtert. III.

Kostenaufstellung

Mit Recht wird im Rahmen der Meisterprüfung der Kostenaufstellung (Ermittlung der Geschäftsunkosten, Aufstellung eines Kostenvoranschlages an Hand der Faktoren: produktive Löhne, *) Zu beziehen durch den Technischen Verlag H. Cram, Berlin W 3 5 , Woyrschstraße 13.

20

Materialaufwand, Geschäftsunkostenzuschlag auf die produktiven Löhne, Unternehmergewinn) erhöhte Bedeutung beigemessen. Von der richtigen Preisstellung hängt letzten Endes die Existenzmöglichkeit des einzelnen und die wirtschaftliche Gesundung des gesamten Berufsstandes ab. Der Prüfling muß sich daher in der Kostenaufstellung ausreichend schulen und hierzu bieten die täglichen Fälle aus dem praktischen Berufsleben die beste Gelegenheit. IV. Buch- und

Rechnungsführung

Es erscheint zweckmäßig für den Prüfling, an einem örtlich stattfindenden Kursus über Buch- und Rechnungsführung teilzunehmen, wozu im Regelfall Gelegenheit gegeben ist. Andernfalls bietet auch die einschlägige Fachliteratur die Möglichkeit, sich durch Studium etwa fehlende Kenntnisse auf diesem Gebiete anzueignen. Jeder selbständige Handwerker soll einen Wechsel ausstellen können und über die Bedeutung desselben unterrichtet sein. Er muß auch in der Aufstellung der Eröffnungsbilanz und in der Führung der notwendigen Geschäftsbücher (Inventarbuch, Kassabuch, Tagebuch, Bestellbuch, Lohnbuch usw.) bewandert sein. Das eine ist so wichtig wie das andere, und deshalb ist es notwendig, daß die Vorbereitung zur Ablegung der Meisterprüfung alle einschlägigen Gebiete umfaßt. Im Vordergrund stehen hierbei natürlich die eigentlichen Fachfragen. Die beste Vorbereitung zur Meisterprüfung ist durch die Teilnahme an einem speziell auf die Belange der Elektro-Maschinenbauer zugeschnittenen Kursus gewährleistet. Indessen wird im Regelfall die Zahl der Teilnehmer nicht für eine örtliche Gemeinschaftsschulung ausreichen. In solchen Fällen ist eine Fernschulung am Platze, wenn die Möglichkeit des Besuches einer gewerblichen Fortbildungsschule nicht gegeben ist. Auf alle Fälle muß in der Vorbereitung Plan und System liegen. Diese Voraussetzungen werden, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur durch Teilnahme an einem Vorbereitungskursus geschaffen.

21

V. Welche Leistungen werden von einem Elektro-MaschinenbauerMeister prüfling verlangt Urn dem Prüfling eine Übersicht über Art und Umfang einer Meisterprüfung, sowie über die an ihn gestellten Anforderungen zu geben, sei nachstehend das Beispiel einer" Meisterprüfung wiedergegeben. a) M e i s t e r s t ü c k Nachdem das Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung von der Prüfungskommission der zuständigen Handwerkskammer genehmigt und der Prüfling verständigt ist, beauftragt die Handwerkskammer bzw. der Vorsitzende der Prüfungskommission aus den Reihen der Beisitzer einen sogenannten Schaumeister mit der Überwachung, Abnahme und Beurteilung des Meisterstückes. Der Schaumeister (Mitglied der Prüfungskommission) setzt sich hierauf mit dem Prüfling in Verbindung. Er erklärt demselben, wo und unter welchen Bedingungen das Meisterstück herzustellen ist und setzt einen Termin zur Fertigstellung der Arbeiten fest. Nach erfolgter Abnahme des Meisterstückes durch den Schaumeister erstattet dieser Bericht an den Vorsitzenden der Prüfungskommission, der alsdann den Termin für die theoretische Prüfung ansetzt und den Prüfling hierzu schriftlich einladet. b) T h e o r e t i s c h e

Prüfung

Die theoretische Prüfung findet in der Regel in einem Lehr- und Versuchsraum für Elektrotechnik, der einer städtischen Gewerbeoder Industrieschule angegliedert ist, oder in einem geeigneten Raum bei der Handwerks- bzw. Gewerbekammer statt. Gegebenenfalls kann der fachliche Teil der theoretischen Prüfung auch in eine am Platze befindliche, entsprechend eingerichtete Werkstatt verlegt werden. Entscheidungen hierüber trifft in der Regel die Handwerkskammer bzw. der Vorsitzende der Prüfungskommission nach vorherigem Einverständnis mit der Kammer. 22

Prüfungsaufgaben-Beispiel I.

Meisterstück

. Es ist ein Ankerprüfmagnet zum Anschluß an Wechselstrom 220 Volt 50 Hertz, und zwar: 1. Das Blechpaket mit Haltekonstruktion, 2. die Wicklung, 3. eine Werkstattzeichnung hiervon, 4. eine Kostenaufstellung, 5. eine Beschreibung des Prüfmagneten und die Wirkungsweise desselben, 6. einen Nachweis über die Ermittlung der Wickeldaten herzustellen bzw. anzufertigen. IL Schriftliche Fachpriifung Es sind schriftlich folgende Aufgaben zu lösen: Aufgabe Nr. 1: Ein betriebstüchtiger Drehstrommotor 7,36 kW, 10 PS, 216/124 Volt, 1450 n (4polig), 26/52 Amp soll für 380 bis 220 Volt umgewickelt werden. Die vorgefundenen Daten sind folgende: Ständer: 48 Nuten, je Nute 20 Drähte, 2 Drähte parallel, Draht 2,1 mm 0, je Phase 2 Gruppen in Serie, Sternschaltung bei 216 Volt. Läufer: 36 Nuten, je Nute 7 Drähte, Draht 3,2 mm 0, je Phase 2 Gruppen in Serie, Sternschaltung. Kupfergewicht des Ständers = ca. 16 kg, „ „ Läufers = ca. 10 kg, Drahtquerschnitt im Ständer = ca. 3,46 qmm, „ „ Läufer — ca. 8,04 Fragen. a) Welche Wickeldaten muß der Ständer erhalten (Leiterzahl je Nute, Drahtquerschnitt und Schaltung)? b) Welche Wickeldaten muß der Läufer erhalten? c) Welche Vollastströme treten in der Ständerwicklung bei 220 und 380 Volt Betriebsspannung auf? d) Welche Schleifringspannung tritt bei Stillstand des Läufers auf? e) W a s kostet die Umwicklung (Aufstellung einer Kostenberechnung)? 23

Aufgabe Nr. 2: Ein Drehstrommotor 7,5 kW, 10,2 PS, 1440 n soll eine Transmission antreiben. Die Riemenscheibenmaße des Motors sind: 200 mm Durchmesser, 120 mm Breite. Frage: Wie groß muß der Scheibendurchmesser der Transmission sein, wenn die Drehzahl derselben 260 in der Minute betragen soll? Aulgabe Nr. 3: Ein Gleichstrommotor Fabrikat A. E. G. Type EG 50, 1200 n, 220 Volt, 5 PS, 3,7 kW, 20 Amp. soll mit einer Kreiselpumpe von 1500 n direkt gekuppelt und für diesen Zweck • umgewickelt werden. Die vorgefundenen Daten sind folgende: Anker: 33 Nuten, Nutenschritt 1 : 9, 4polig, Formspulenwicklung — Dreifachspulen, je Nute 24 Leiter = 48 Drähte, Draht 1,1 mm 0, 2 Drähte parallel, Reihenwicklung, Kollektor = 99 Lamellen, Kollektorschritt 1—50. Feldmagnete: 4 Spulen in Serie, je Spule 3300 Windungen, Draht 0,6 mm 0. Drahtquerschnitt im Anker = 0,95 qmm, „ Feld = 0,2827 „ . Fragen: a) b) c) d)

Wie ist Welche Welche Welche

die Umwicklung durchzuführen? Wickeldaten erhält der Anker? Wickeldaten erhält das Magnetfeld? ungefähre Leistung gibt, der Motor bei 1500 n ab?

e) Welchen Vollaststrom nimmt der Motor bei dieser höheren Leistung auf? f) Was muß mit dem Leistungsschild des Motors gemäß REM (Regeln für Bewertung und Prüfung elektrischer Maschinen) geschehen? Aufgabe Nr. 4: Ein Drehstrommotor 4 kW, 5,5 PS, 380/220 Volt, 1450 n, 8,8/15 Amp. Läuferspannung = 120 Volt, dessen Ständer neugewickelt worden ist, zeigt auf dem Prüfstand folgende Fehlererscheinungen: 1. Der Leerlaufstrom ist auffällig gering. 24

2. Der Läufer fällt schon bei geringer Belastung außer Tritt und bleibt stehen. Windungs-, Lagen- oder Eisenschluß liegt nicht vor. 3. Die Läuferspannung bei Stillstand beträgt nur ca. 60 Volt. Die Wickeldaten sind folgende: a) Ständer: 48 Nuten, 4polig, je Nute 52 Drähte, Draht 1,3 mm 0, 2XBw., je P h a s e 2 Gruppen in Serie, Sternschaltung bei 380 Volt. b) Läufer: 60 Nuten, je Nute 7 Drähte, Draht 2,5 mm 0, 2XBw., je Phase 2 Gruppen in Serie, Sternschaltung. Drahtquerschnitt im Ständer = ca. 1,33 qmm. Fragen: a) W o liegt die Ursache der Fehlererscheinung? b) Der Ständer soll gemäß obiger Angaben bei Nennlast und 380 Volt, 8,8 Amp. aufnehmen. Ist der Drahtquerschnitt im Ständer hierfür ausreichend? c) Wie stark muß der Querschnitt des Drahtes für die Ständerwicklung sein, wenn eine spezifische Strombelastung von 3,3 Amp. je qmm zugelassen ist? d) Welche Änderungen müssen vorgenommen werden, damit sowohl der richtige Leiterquerschnitt im Ständer als auch die richtige Läuferspannung von ca. 120 Volt erreicht wird? Aufgabe Nr. 5: Ein 4poliger Gleichstrom-Nebenschlußmotor 4 kW, 5,5 P S , 1450 n, 22 Amp. besitzt 4 Magnetspulen, wovon jede einen Ohmschen Widerstand von 32,5 Ohm hat. Fragen: a) Wie groß ist der totale Widerstand des Magnetfeldes? b) Welcher Nebenschlußstrom tritt bei 220 Volt Netzspannung auf? c) Wieviel Widerstand muß vor das Magnetfeld geschaltet werden, um den Nebenschlußstrom auf % des ursprünglichen W e r t e s herabzusetzen? d) Wieviel Prozent des schildmäßigen Nennstromes beträgt ungefähr der Magnetstrom eines Nebenschlußmotors (im vorliegenden Falle? % von 22 Amp.)? i R a s k o p , Meisterprüfung.

25

Aufgabe Nr. 6 : Die Leistungsmessung eines Drehstrommotors mii Hilfe einer Bremsscheibe und Gewichte ergab folgende Werte: Spannung = 380 Volt, Wattaufnahme Hebelarm der Bremsscheibe Belastungsgewicht Stromaufnahme Drehzahl

= 8800 Watt, = 0,5 m, = 10 kg, = 15,5 Amp., = 1440 n.

Fragen: a) Welche Leistung wurde von dem Motor abgegeben? b) Welchen Wirkungsgrad hat der Motor? c) Welchen Leistungsfaktor hat der Motor?

III. Lösung der schriftlichen Prüfungsauf

gaben-Beispiele

Aufgabe Nr. 1: a) Das Verhältnis der beiden Spannungen 216 und 380 Volt zueinander ist = 280 : 216 = rund 1,76. Demnach muß die vorgefundene Leiterzahl des Ständers für 380 Volt" mit 1,76 multipliziert werden: 10X1,76 = 17,6 = rund 18 Leiter je Nute. Der Leiterquerschnitt muß durch 1,76 geteilt werden. Dieser beträgt bisher 2X3,46 = 6,92 qmm, muß also für 380 Volt 6,92 : 1,76 = rund 3,93 qmm betragen. Die Schaltung wird bei 380 Volt: je Phase 2 Gruppen in Serie, Sternschaltung. b) Die Läuferwicklung bleibt unverändert. c) Bei 380 Volt tritt ein Vollaststrom von ca. 26 : 1,76 = 14,77 Amp. und bei 220 Volt = 14,77X1,73 = 25,55 Amp. auf. d) Die ungefähre Schleifringspannung ergibt sich aus dem Verhältnis der totalen Leiterzahl im Ständer und Läufer, bezogen auf die Ständerspannung. Die Leiterzahl im Ständer wird = 4 8 - 1 8 = „ „ „ Läufer „ = 36- 7 = 26

864 252

Das Verhältnis der Leiterzahlen zueinander ist 864:252 = 3,42. Demnach beträgt die Läuferspannung bei Stillstand etwa 380 : 3,42 = 111 Volt. e) Die Kosten der Umwicklung des Ständers betragen: Werkstoffe: 16 kg Dynamodraht 1,5 kg Isolierlack Preßspan, Ölleinen, Jakonettband Löt- und Kleinmaterial

24,00 2,60 2,00 1,00

RM RM RM RM

29,60 RM Produktive Löhne: Wickel- und Schaltarbeit (20 St.) Montage und Prüf arbeiten (6 Std.)

20,00 RM 6,00 RM 26,00 RM

Geschäftsunkosten: 150% auf die produktiven Löhne Gestehungskosten: Werkstoffe Löhne Generalien

39,00 RM • • • • 29,60 RM 26,00 RM 39,00 RM 94,60 RM

zuzüglich Unternehmergewinn = 15% der Gestehungskosten

14,19 RM 108,79 RM

Aufgabe Nr. 2: Der Scheibendurchmesser der Transmission ergibt sich aus: Motorriemenscheibendurchmesser • Ankerdrehzahl Demnach:

Drehzahl der Transmission 200 • 1440 260

4*

= 1170 mm. 27

Wegen des Riemenschlupfes 1070 mm gewählt.

wird ein

Durchmesser

von

etwa

Aufgabe Nr. 3: a) Durch die Umwicklung des Ankers, und zwar durch Herabsetzung der Leiterzahl im Anker und entsprechender Verstärkung des Leiterquerschnittes. Wickel- und Kollektorschritt wird beibehalten. b) Die Herabsetzung der Ankerleiter geschieht im Verhältnis der Drehzahlen 1200 : 1500 zueinander. Dieses Verhältnis ist = 0,8. Demnach entfallen je Nute 0,8 • 24 Leiter = 19,2 Leiter. Bei Dreifachspulen muß die totale Leiterzahl je Nute auf 18 reduziert werden. Je Nute demnach 18 Leiter. Der vorgefundene Drahtquerschnitt ist in demselben Verhältnis zu verstärken. Bei 1200 n betrug der totale Leiterquerschnitt 2-0,95=1,90 qmm. Bei 1500 n beträgt der Leiterquerschnitt 1,90 :0-8=2,37 qmm. Bei 2 Drähten parallel 2,37 : 2=1,18 qmm. Wickel- und Kollektorschritt bleiben unverändert. c) Die Magnetwickeldaten bleiben unverändert. d) Die Leistung des Motors erhöht sich im Verhältnis der Drehzahlsteigerung auf 5 : 0,8=ca. 6,25 P S oder 1500 : 1200=1,25-5 P S = 6,25 PS. e) Der Vollaststrom erhöht sich im gleichen Verhältnis wie die Drehzahlsteigerung. Demnach beträgt derselbe bei 6,25 P S 20-1,25=25 Amp. f) Gemäß REM § 84 muß neben dem Ursprungsleistungsschild ein Leistungsschild angebracht werden, welches den Namen der ändernden Firma, die neuen Angaben der Maschine nach § 80 REM und die Jahreszahl der Änderung enthält. 28

Aufgabe Nr. 4: a) Die Leiterzahl im Ständer ist doppelt so groß als dieselbe sein muß, wenn die Läuferspannung von 120 Volt bei Stillstand des Läufers eintreten soll. Hierdurch ist der Magnetisierungs- und Leerlaufstrom zu gering. Der Motor ist zu weich und kann seine Nennleistung nicht abgeben. b) Der Drahtquerschnitt von 1,33 qmm reicht für die Nennleistung des Motors nicht aus. e) Der Leiterquerschnitt muß 8,8 Amp. : 3,3 Amp.=2,66 qmm betragen. d) Die zwei zu einer Phase gehörenden Gruppen müssen parallel geschaltet werden. Damit wird die Leiterzahl im Ständer auf V2 des Wertes herabgesetzt und der Leiterquerschnitt verdoppelt. Gleichzeitig wird das Übersetzungsverhältnis der Leiterzahlen im Ständer und Läufer entsprechend geändert und die Läuferspannung auf den Nennwert 120 Volt heraufgesetzt. Der Leerlaufstrom erreicht seinen Normalwert (ca. 25—33Vs% des Neunstromes). Aufgabe Nr. 5: a) Der totale 137,48 Ohm.

Widerstand

des

Magnetfeldes

ist = 4 • 34,37 =

b) Der Nebenschlußstrom ist=220 : 137,48=1,6 Amp. c) Es muß ein Widerstand von 137,48 Ohm in den Nebenschlußkreis eingeschaltet werden, damit der Nebenschlußstrom auf 0,8 Amp. herabgesetzt wird. 137,48+137,48=274,96 Ohm, 220 : 274,96=rund 0,8 Amp. d) Der Nebenschlußstrom beträgt in der Regel ca. 5—7% des Nennstromes. Im vorliegenden Falle etwa 7,4°/o. 29

Aufgabe Nr. 6: a) Die Leistung in P S ergibt sich aus der Formel: P r

n

716 Dieselbe beträgt daher 10 • 0,5 • 1440 716

=10,0 PS.

b) Der Wirkungsgrad ergibt sich aus der Beziehung: abgegebene Leistung zur aufgenommenen Leistung 10 PS=7360 Watt Demnach: 8800 Watt 7360 Watt

=rund 84,6%.

c) Der Leistungsfaktor ergibt sich aus: Volt • Amp. • 1,73 Wattaufnahme IV. Mündliche a)

=

380 • 15,5 • 1,73 8800

=

0,86.

Prüfungsaufgaben-Beispiele

Elektromaschinenbau

1. Was versteht man unter Kurzschlußspannung bei einem Transformator und wie wird dieselbe gemessen? 2. Was versteht man unter Amperewindungen? 3. Mit welcher ungefähren Prüfspannung muß nach den REM § 39 der Ständer eines normalen offenen 5-PS-Drehstrommotors 380 Volt auf Isolationsfestigkeit geprüft werden? 4. Wie groß ist die Zahl der parallelgeschalteten Stromzweige bei einer 4poligen Gleichstromanker-Schleifen-(Parallel-)Wicklung? 5. W a s tritt ein, wenn bei einem Drehstrommotor etwa durch Abdrehen des Läufers der Luftspalt vergrößert wird? 30

6. Wodurch kann man den Leerlaufstrom eines Drehstrommotors herabsetzen? b) M e ß k u n d e 1. Welche elektrischen Meßinstrumente braucht man bei einer Drehstrommotor-Leistungsmessung? 2. Woraus besteht ein Spannungswandler und zu welchem Zweck wird derselbe benutzt? 3. Mit welchen elektrischen Meßinstrumenten kann man Leistungsaufnahme eines Gleichstrommotors messen?

die

4. Wie kann man die Temperaturen der Wicklungen an einer elektrischen Maschine messen? 5. Wie kann man den Ohmschen Widerstand der Nebenschlußwicklung eines Gleichstrommotors bestimmen? 6. Welche Art Meßinstrumente kann man nur für Gleichstrommessungen verwenden? V. Lösung der mündlichen Prüfungsauf a)

gaben-Beispiele

Elektromaschinenbau

1. Die Amperewindungen sind das Produkt aus Ampere- mal Windungszahl. 2. Unter Kurzschlußspannung bei einem Transformator versteht man diejenige Spannung, an welcher die Primärwicklung angelegt werden muß, damit in der kurzgeschlossenen Sekundärwicklung der auf dem Leistungsschild vermerkte Nennstrom fließt. Man mißt die Kurzschlußspannung, indem man die Sekundärwicklung über ein Amperemeter kurzschließt und die der Primärwicklung zugeführte Spannung allmählich so lange erhöht, bis das Amperemeter in der Sekundärwicklung den Nennstrom anzeigt. Das Verhältnis der Prüfspannung zur Nennspannung, in Prozente ausgedrückt, ergibt die sogenannte Kurzschlußspannung. 3. Mit etwa 1500 Volt. 4. Die Zahl i s t = 4 . 31

5. Der Motor wird in der Regel unbrauchbar, weil die Werte Leistung, Leistungsfaktor und Wirkungsgrad durch Vergrößerung des Luftspaltes herabgesetzt werden. 6. Durch Erhöhung der Leiterzahl im Ständer und durch Verkleinerung des Luftspaltes kann man den Leerlauf ström herabsetzen. Indessen sind hier Grenzen gesetzt.

b) M e ß k u n d e 1. Für die Leistungsmessung an einem Drehstrommotor sind folgende Meßinstrumente erforderlich: Wattmeter, Wattmeter-Umschalter, Voltmeter, Amperemeter, Drehzahlmesser. 2. Ein Spannungswandler ist ein kleiner Einphasen-Wechselstromtransformator, mit dessen Hilfe die Hochspannung in die Meßspannung (in der Regel 110 Volt) umgewandelt wird. 3. Mit einem Volt- und einem Amperemeter kann man Leistungsaufnahme eines Gleichstrommotors messen.

die

4. Mit Hilfe von Thermometern, die mit Stanniol umwickelt, sorgfältig an die Wicklung gelegt werden. Durch Messung der Widerstandszunahme einer erwärmten Wicklung kann man ebenfalls die Temperatur derselben bestimmen. 5. Man fegt die Wicklung an eine Gleichspannung und stellt die Stromaufnahme derselben fest. Der Widerstand ergibt sich an Hand dieser Meßwerte nach dem Ohmschen Gesetz aus: Widerstand =

Spannung Strom

6. Die Drehspulinstrumente können nur für Gleichstrommessungen verwendet werden. 32

Schulungsaufgaben /. Mündliche a) E l e k t r o t e c h n i k

und

Fachprüfung Elektromaschinenbau

(Ankerwickelei) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

13. 14. 15. 16. 17. 18.

W a s ist ein Kilowatt? W a s versteht man unter „Wirkungsgrad"? W a s versteht man unter „Leistungsfaktor"? W a s versteht man unter „Kurzschlußstrom" bei einem Drehstrommotor und wie wird derselbe gemessen? W a s versteht man unter „Kurzschlußspannung" bei einem Transformator und wie wird dieselbe gemessen? W a s versteht man unter „Nennleistung"? W a s versteht man unter ,,scheinbare Leistung"? Welche Kühlmittel werden bei elektrischen Maschinen angewandt? Welche Temperatur darf die Ständerwicklung eines normalen Drehstrommotors 5,5 k W erreichen? W a s versteht man unter „Grenzerwärmung" bei Wicklungen an elektrischen Maschinen? W a s versteht man unter „Grenztemperatur" bei Wicklungen an elektrischen Maschinen? Mit welcher Spannung muß die Ständerwicklung eines normalen Drehstrommotors 500 Volt, 5,5 k W auf Isolationsfestigkeit geprüft werden? Wo sind Angaben über die Prüfspannungen zu finden? Nach welchen Grundsätzen erfolgen allgemein die Prüfungen und Bewertungen elektrischer Maschinen? W a s versteht man unter „Ampere-Windungen"? Welche Vorschriften bestehen hinsichtlich des Leistungsschildes, wenn elektrische Maschinen umgewickelt werden? Wieviel W a t t i s t = P S ? Wie groß ist die Zahl der parallelen Stromzweige bei einer 4poligen Gleichstromanker-Schleifenwicklung? 33

19. Wie groß ist die Zahl der parallelen Stromzweige bei einer mehrpoligen Reihenwicklung? 20. Wie groß ist die Zahl der parallelen Stromzweige bei einer mehrpoligen Reihen-Parallelwicklung? 21. Welche Voraussetzungen müssen für das Parallelarbeiten von Transformatoren erfüllt sein? 22. Wodurch unterscheidet sich ein Drehstrom-Synchronmotor von einem Drehstrom-Asynchronmotor? 23. W a s versteht man unter einem ,,kompensierten Drehstrommotor"? 24. W a s tritt ein, wenn man bei einem Drehstromtransformator die in Sternschaltung ausgeführte Sekundärwicklung in eine Zickzackschaltung umändert? 25. In welcher Weise muß bei einem Transformator die Windungszahl geändert werden, wenn die bei Stern/Sternschaltung erzielte Sekundärspannung bei Stern/Zickzackschaltung erzielt werden soll? 26. Woraus besteht ein Drehtransformator (Aufbau desselben)? 27. Welchem Zweck dient ein Drehtransformator? 28. W a s versteht man unter Träufelwicklung bei Drehstrommotoren? 29. Welche Vor- und Nachteile hat die Träufelwicklung? 30. W a s versteht man unter einem Transformator in „Sparschaltung"? 31. Welche Vorteile bietet der Spartransformator? 32. W a s ist ein Einanker-Umformer? 33. W a s ist ein Einanker-Sparumformer? 34. Welche Isolierstoffe werden in der Ankerwickelei verwendet? 35. Welche Ansprüche werden an Isolierstoffe gestellt? 36. Worin unterscheiden sich ofentrocknende und lufttrocknende Lacke? 37. Welche von diesen beiden Sorten ist nach Möglichkeit vorzuziehen? 38. Wie soll die Imprägnierung eines neugewickelten Gleichstromankers vor sich gehen? 34

39. Auf welche Ursachen kann die Funkenbildung bei Gleichstrommaschinen beruhen? 40. Welche Mittel können zur Beseitigung der Funkenbildung angewandt werden? 41. W a s tritt ein, wenn bei einem Drehstrommotor der Luftspalt vergrößert wird? 42. Auf welche Ursachen kann ein schlechter Anlauf des Käfigläufers eines Drehstrommotors zurückgeführt werden? 43. Welche Mittel können zur Verbesserung des Anlaufes eines Käfigläufers angewandt werden? 44. W a s tritt ein, wenn der Luftspalt zwischen Anker- und Magnetfeld eines Gleichstrom-Nebenschlußmotors vergrößert wird? 45. Desgleichen verkleinert wird? 46. Auf welche Ursachen kann das „Heulen" eines Drehstrom-Kurzschlußankermotors zurückgeführt werden? 47. Welche Mittel können zur Beseitigung des „Heulens" angewandt werden? 48. Auf welche Ursachen können starke Vibrationen ortsfest montierter Elektromäschinen zurückgeführt werden? 49. Wieviel Prozent des' Nennstromes beträgt in der Kegel der Leerlauf ström bei normalen Drehstrommotoren (von — bis °/«)? 50. Wodurch kann man den Leerlaufstrom eines Drehstrommotors herabsetzen? 51. Mit welchen Mitteln kann man den Leistungsfaktor bei einem Drehstrommotor verbessern? 52. W a s versteht man unter Doppelnutmotoren (Drehstrommotoren)? 53. Zu welchem Zweck werden Doppel- bzw. Mehrnutmotoren hergestellt? 54. W a s ist eine Gleichstrom-Dreileitermaschine und aus welchem Grunde werden solche Maschinen hergestellt? 55. W a s versteht man unter einer Zusatzdynamo und zu welchem Zweck werden solche Maschinen hergestellt? 56. Durch Anwendung welcher Mittel kann man die Drehzahl des Ankers bei einem Gleichstrommotor erhöhen? 57. Welches sind die elektrischen Maßeinheiten? 35

58. W a s versteht man unter „spezifischer Widerstand" eines metallischen Leiters? 59. Wie groß ist der spezifische Widerstand von Kupfer? 60. Wie lautet das „Ohmsche Gesetz"? 61. Welche Maschinenarten gibt es für Gleichstrombetrieb? 62. Welche Maschinenarten gibt es für Wechsel- bzw. Drehstrombetrieb? 63. Welche Eigenschaften hat ein Gleichstrom-Hauptschlußmotor? 64. Welche Eigenschaften hat ein Gleichstrom-Nebenschlußmotor? 65. Welche Eigenschaften hat ein Gleichstrom-Doppelschlußmotor? 66. W a s versteht man unter einem polumschaltbaren DrehstromAsynchronmotor und zu welchem Zweck' werden solche Motoren hergestellt? 67. W a s versteht man unter einem „Universalmotor"? 68. Wie verhält sich die Leistungsabgabe eines Universalmotors, wenn derselbe mit Einphasen-Wechselstrom gespeist wird? 69. W a s versteht man unter einem „Einphasen-Wechselstrom-Anwurfmotor? 70. Kann man einen normalen Drehstrommotor als EinphasenWechselstrommotor verwenden? 71. Wie verhält sich die Leistungsabgabe, wenn ein Drehstrommotor als Einphasenmotor verwendet wird? 72. W a s versteht man unter einem „Periodenumformer"? 73. Wie verhält sich ein Drehstrommotor für 50 Perioden, wenn derselbe mit 25 Perioden betrieben wird? 74. Bei welchem Drehstrommotor läßt sich die Drehzahl des Läufers verlustlos regulieren? 75. Auf welche Weise kann man einen normalen Drehstrom-Schleifringläufermotor als Periodenumformer (Frequenzumformer) verwenden? 76. Wovon ist die Läuferdrehzahl eines Drehstrom-Asyonchronmotors abhängig? b) G e s c h ä f t l i c h e s 77. Welche Garantiezeit wird in der Regel bei Lieferung fabrikneuer Elektromaschinen eingeräumt? 78. Welche bei neugewickelten Maschinen? 36

79. Von welchen Lieferungen ist Umsatzsteuer zu zahlen? 80. Wann haben Lieferungsbedingungen Rechtsverbindlichkeit? 81. Welche Bücher muß der selbständige Elektro-MaschinenbauerMeister führen? 82. W a s hat der Elektro-Maschinenbauer-Meister zu tun, wenn er sein Geschäft eröffnet? 83. Wie stellt er fest, ob das Geschäft im abgelaufenen Jahr vorwärts gekommen ist, oder zurückgegangen ist? 84. W a s versteht man unter Geschäftsunkosten? 85. Aus welchen Faktoren setzt sich die Kalkulation (Kostenberechnung) einer Arbeitsleistung zusammen? 86. W a s versteht man unter „produktive Löhne" und was unter „unproduktive Löhne"? 87. W a s ist ein Wechsel? 88. Welche Hauptarten von Wechseln gibt es? 89. Welche Angaben muß ein Wechsel enthalten? 90. Wann muß ein Wechsel vorgezeigt werden? 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104.

c) G e w e r b e w e s e n Welches ist die gesetzliche Organisationsform im Handwerk? W a s versteht man unter einer Pflichtinnung? W a s ist eine Handwerkskammer? W a s versteht man ünter der Handwerksrolle? W a s hat die Handwerkskammer für Aufgaben? Wer darf Lehrlinge halten und wer darf diese anleiten? Ist der Lehrling verpflichtet, die Fach- oder Fortbildungsschule zu besuchen? W a s muß bei Einstellung eines Lehrlings besonders beachtet werden? Wieviel Lehrlinge dürfen gehalten werden? Wie lange währt die Lehrzeit im Regelfall? Muß ein schriftlicher Lehrvertrag zwischen Handwerksmeister und Lehrling abgeschlossen werden? Muß der Lehrherr dem Lehrling nach beendeter Lehre ein Zeugnis ausstellen? W a s muß dieses Zeugnis enthalten? Wer darf den Titel „Elektro-Maschinenbauer-Meister" führen? 37

//. Schriftliche

Fachprüfung

1. Es ist eine Kalkulation (Kostenvoranschlag) für die Neuwicklung eines Drehstrom-Ständers 20 PS, 14,5 kW, 380/220 Volt, 1000 n, normale, offene Ausführung, Einlegewicklung (Baujahr 1928) aufzustellen. Kupfergewicht: 26 kg Draht 2X2,5 mm 2. Für einen Drehstrommotor 15 kW, 3S0/220 Volt, 1450 n Fabrikat Bergmann sind die Wickeldaten für den Ständer zu errechnen. Angaben: a) Ständer: 36 Nuten, Draht 3,1 mm 2XBw. b) Läufer: 60 Nuten, je Nute 2 Stäbe, Sternschaltung, Stabquerschnitt 3,0X8,5 mm, Stabwicklung. Läuferspannung = 76 Volt. Läuferstrom = 120 Amp. Frage: Wieviel Drähte müssen je Ständernute bei Sternschaltung 3S0 Volt eingewickelt werden? 3. Ein Gleichstrommotor 5 PS, 220 Volt 4 polig, 1200 n soll auf 15! 10 n umgewickelt werden. Angaben (1200 n): Anker 41 Nuten, 4polig, Reihenwicklung, 123 Teilspulen, je Nute 18 Drähte, Draht 1,6 mm Kollektorschritt 1 : 62, Wickelschritt 1 : 11. Frage: a) Welche Wickeldaten muß der Anker erhalten, damit die Drehzahl 1500 n erreicht wird? b) Welche Leistung hat der Motor bei 1500 n» 4. Ein Kollektor soll neu belegt werden. Angaben: Größter Außendurchmesser = 160 mm Innendurchmesser = 85 mm Länge = 1 1 0 mm 99 Lamellen. Mikanit-Isolation 0.35 mm stark. Die angegebenen Maße enthalten die Zugabe für Bearbeitung. Frage: Welche Lamellenmaße müssen dem Kupferwerk aufgegeben werden? 38

5. Hin Gleichstrom-Nebenschlußmotor 5,5 kW, 7,5 P S 440 VoK 4polig, 1400 n soll für eine Ankerdrehzahl von 950 umgewickelt werden. Angaben (1400 n): Anker 33 Nuten, 131 Teilspulen, Kollektorschritt 1 : 66, Wickelschritt 1 :9, je Nute 32 Drähte, Draht 1,5 mm •©'. Frage: a) Welche Wickeldaten muß der Anker erhalten, damit derselbe eine Drehzahl von 950 n erhält? b) Welche Leistung kann der Motor bei 950 n abgeben? 6. Ein Drehstrom-Transformator mit Luftkühlung 5190/250 Volt, Stern/Sternschaltung soll für

50

kW,

300C/250 Volt Dreieck-Sternschaltung hergestellt werden. Angaben bei 5190/250 Volt: P r i m ä r : Je Kern 800 Windungen, Draht 2,4 mm 0, Sternschaltung Sekundär: draht. Frage:

Je Kern 41 Windungen, Draht 6,75X12 mm Flach-

a) Welche Wickeldaten muß der Transformator für 3000/250 Volt Dreieck-Sternschaltung erhalten?*) b) Die Kurzschlußspannung des Transformators beträgt 66 Volt, welcher Wert in Prozent muß auf dem Leistungsschild vermerkt werden? 7. Ein Gleichstrommotor 1 PS, 440 Volt, 2,3 Amp. soll .einen Vollastanlasser erhalten. Angaben: Ankerwiderstand und Bürstenübergangsstand 17,66 Ohm.

beträgt

Frage: a) Welchen Ohmschen Widerstand muß der Anlasser erhalten, damit im Augenblick des Einschaltens durch den Anker ein Strom von 2,3 Amp. fließt? *) Dieselben w i e bisher.

39

8. Zu einem Drehstrommotor SSWType R 184 g—1000, 380'220 Volt, 950 n, 30 kW, 40,8 P S soll ein Anlasser für Vollast bestellt werden. Angaben: S t ä n d e r : 54 Nuten, je Nute 27 Drähte, Draht 2,5 mm 0, je Phase 3 Gruppen parallel, Sternschaltung bei 380 Volt. L ä u f e r : 90 Nuten, Stabwicklung, 180 Stäbe 10X3 mm. Stromaufnahme des Ständers bei Vollast = 56,5 Amp. Frage: a) Welche Läuferspannung und welcher Läuferstrom muß der Anlasserfabrik aufgegeben werden? b) Diese Daten sind an Hand der vorstehenden Angaben zu errechnen. 9. Eine Gleichstrom-Nebenschlußmaschine, deren 8polige Schleifen-(Parallel-)Wick!ung besitzt, soll Kollektor

Anker hinter

eine dem

Ausgleichverbindungen erhalten. Angaben: Der Anker hat 64 Nuten, der Kollektor 178 Lamellen, die Ankerwicklung ist 8polig. Der Querschnitt eines Ankerleiters beträgt 30 qmm. Fragen: a) Welchen Ausgleichschritt erhalten die Verbindungen? b) Wieviel Ausgleichverbindungen müssen angebracht werden? c) Welchen Querschnitt müssen die Verbindungen haben? d) Mit welcher Lamelle muß z. B. Lamelle 1 verbunden werden? 10. Ein Gleichstrom-Nebenschlußmotor 6 polig, 220 Volt, soll einen Vorschaltwiderstand in den Magnetstromkreis erhalten. Angaben: a) Widerstand einer Magnetspule = 57,6 Ohm. b) Der Nebenschlußstrom soll um 50% herabgesetzt werden. c) Betriebsspannung = 220 Volt. Fragen: a) Wie hoch ist der Gesamtwiderstand aller Magnetspulen? b) Welcher Strom tritt in der Magnetwicklung auf, wenn diese an 220 Volt angeschlossen wird? 40

c ) Welcher Widerstand muß in den Magnetstromkreis eingeschaltet werden, damit der Nebenschlußstrom auf die Hälfte des Normalwertes fällt? 11. Ein Drehstrommotor 7,5 P S , 5,52 k W , 380/220 Volt, 570 n soll für eine Betriebsspannung von 500 Volt umgewickelt werden. Angaben

für 380/220 Volt:

a) S t ä n d e r

60

Nuten,

lOpolig,

15

Gruppen

total,

je

Nute

17 Drähte, Draht 1,9 mm 0, je Phase 5 Gruppen in Serie, Sternschaltung bei 380 Volt. Drahtquerschnitt im Ständer = 2,84 qmm. b) L ä u f e r : 90 Nuten, je Nute 5 Drähte, Draht 2,8 mm 0, je Phase 5 Gruppen in Serie, Sternschaltung. Fragen: a) W i e v i e l Leiter (Drähte) entfallen bei 500 Volt auf jede Ständernute? b) Welcher

Leiterquerschnitt

kommt

für die

Ständerwicklung in

Frage? c) W e l c h e

Spannung

tritt

bei

Stillstand

des

Läufers

zwischen

2 Schleifringen auf? d) W i e groß wird diese Läuferspannung, wenn die Läuferwicklung anstatt in Stern, in Dreieck geschaltet wird? 12. Es ist ein Kostenanschlag für die Neuwicklung des Motors zu Ziffer 11 auszufertigen. Angaben:

Kupfergewicht im Ständer =• 18,5 kg, im Läufer , = 14,0 kg.

13. Ein

15-kVA-Transformator

mit

Ölkühlung,

3000/120

Volt,

3/72,3 Amp. Stern/Sternschaltung soll für 10 000/400 Volt Stern/Sternschaltung umgewickelt werden. Angaben: a) P r i m ä r :

Je Kern 349 Windungen, Draht 1,6 mm 0, = 2,01 qmm,

b) S e k u n d ä r :

Je Kern 57 Windungen, Draht 10X4,8 mm 0

=

48 qmm. Fragen: a) W e l c h e Wickeldaten muß der Transformator für 10 000/400 Volt Stern/Sternschaltung erhalten? 41

b) Welche Ströme treten bei 10 000 Volt primär und 400 Volt sekundär auf? 14. Ein Gleichstrommotor 17 PS, 100Ö n, 440 Volt, Fabrikat AEG., Type EHG soll auf 220 Volt 1250 n, 4polig umgewickelt werden. Angaben für 440 Volt: A n k e r : 47 Nuten, 187 Teilspulen, Kollektor 187 Lamellen, Reihenwicklung. Kollektorschritt 1 : 94, Wickelschritt 1 : 12. Je Nute 24 Leiter, Draht 1,4 mm 0, 2 Drähte parallel. F e l d : Je Spule 6700 Windungen, Draht 0,65 mm 0. Fragen: a) Welche Wickeldaten muß der Anker für 220 Volt 1250 n erhalten, wenn Reihenwicklung beibehalten wird? b) Welche Änderungen sind am Magnetfeld vorzunehmen, damit dieses an 220 Volt angeschlossen werden kann und die Amperewindungen des Magnetfeldes unverändert bleiben? 15. Es ist eine Kostenberechnung für die Neuwicklung zu Ziffer 14 aufzustellen. Angaben: Kupfergewicht Anker = 12,4 kg, Feld = 27,0 kg. 16. Ein Drehstrommotor Fabrikat SSW, Type R 81 n—1500 380/220 Volt, 11,8/20,5 Amp. wird ohne Ständerwicklung zur Neuwicklung des Ständers eingeliefert. Angaben: S t ä n d e r : 48 Nuten, Nutenmaße 26,5X9X7 mm, 4polig. L ä u f e r : 60 Nuten, je Nute 7 Drähte, Draht 2,5 mm 0, je Phase 2 Gruppen in Serie. Sternschaltung. Läuferspannung = 148 Volt, Läuferstrom = 25 Amp. Fragen: a) Welche Leiterzahl je Nute muß der Ständer erhalten, wenn im Ständer je Phase 2 Gruppen parallel geschaltet werden sollen? b) Welche Drahtstärke erhält die Ständerwicklung? 17. Kostenanschlag. Es ist ein Kostenanschlag über die Neuwicklung eines Ständers für einen 10-PS-Drehstrommotor 380/220 Volt, 1500 n anzufertigen. 42

17a. Eine Transmissionswelle soll durch einen Elektromotor angetrieben werden. a) Die Drehzahl des Motors ist 1500 n. b) Der Durchmesser der Motoren-Riemenscheibe ist 175 mm. c) Die Transmissionswelle soll 180 Umdr. i. d. Min. machen. Frage: Welchen Durchmesser muß die Transmissions-Riemenscheibe haben, damit diese eine Drehzahl von 180 i. d. Min. erhält? 18. Es soll ein Kollektor neu belegt und hierzu die Lamellenmasse bestimmt werden. a) Innendurchmesser des Kollektors 100 mm. b) Größter Außendurchmesser des Kollektors 198 mm. c) Lamellenzahl = .131. d) Stärke der Mikanitsegmente 0,5 mm. e) Totale Länge des Kollektors 120 mm. Die vorstehenden Maße zu a, b und e enthalten bereits eine Bearbeitungszugabe von 3 mm. Frage: Welche Maße müssen dem Kupferwerk aufgegeben werden? 19. Bei einer Gleichstrom-Nebenanschlußmaschine Fabr. Sachsenwerk, Fabr. S 175, 17,5 kW, 220 Volt, 1180 n, 4 polig, verbrannten wiederholt sämtliche Nebenschlußspulen, und zwar gleichmäßig. Der Anker der Maschine, die als Motor verwendet wird, ist mit einem Ventilationsflügel ausgerüstet. Die Original-Wickeldaten der Feldspulen sind von der Herstellern mit: 1500 Windungen je Spule, Draht 1,2 mm 0, umsp. 1,35 mm 0 angegeben worden ufld nach diesen Wickeldaten sind die Feldspulen sorgfältig hergestellt worden. Trotzdem sind die Spulen bereits zweimal verbrannt. Die mittlere Länge einer Windung der Nebenschlußspulen beträgt 0,65 m. Fragen: a) Auf welche Ursachen kann das Verbrennen der Magnetspulen zurückgeführt werden? b) Welcher Nebenschlußstrom tritt auf, wenn jede Spule 1500 Windungen 1,2 mm 0 (1,131 qmm Querschnitt) besitzt und die mittlere Windungslänge 0,65 m beträgt? c) Wie hoch ist die spezifische Belastung (Amp./qmm) des Magnetdrahtes? 43

d) Wie kann der Mangel, nämlich das Verbrennen der Magnetspulen, behoben werden? Anmerkung: Die Maschine-ist von der Herstellerin als „Dynamo" geliefert worden. Hierauf beziehen sich auch die Daten des Leistungsschildes. Später wurde dieselbe als Motor in Betrieb genommen. 20. Eine 4polige Gleichstrom-Nebenschlußmaschine, deren Anker Schleifenwicklung (Parallelwicklung) besitzt, soll Ausgleichsverbindungen erhalten, weil am Kollektor starke Funkenbildung auftritt. Kollektor: 40 Lamellen. Querschnitt des Ankerdrahtes = 2,84 qmm. Fragen: a) Welchen Ausgleichsschritt erhalten die Verbindungen? b) Wieviel Ausgleichverbindungen müssen angebracht werden? c) Welchen Querschnitt müssen die Verbindungen erhalten? d) Mit welcher Lamelle muß z. B. die Lamelle 1 verbunden werden? 21. Eine Magnetspule hat eine gestreckte Drahtlänge von 972 m. Der Drahtyuerschnitt beträgt 1.13 qmm, der spezifische Widerstand von Kupfer ist = 0,02. Fragen: a) Wie groß ist der Widerstand der Spule in Ohm? b) Welcher Strom fließt in der Spule, wenn dieselbe an Gleichstrom 18 Volt angeschlossen wird? Anmerkung zu a: Der Widerstand ergibt sich aus der Formel: Widerstand =

44

Länge • Materiälkonstante ^ :—— Querschnitt

Kalkulation 1. Ermittlung

der Geschäftsunkosten

(Generalien)

Unter Geschäftsunkosten versteht man allgemein diejenigen Ausgaben, die notwendigerweise zur Erhaltung und Fortführung des Geschäftes gemacht werden müssen, dem Kunden aber nicht als Arbeitsleistung in Rechnung gestellt werden können. Die wichtigsten Ausgaben sind: Miete, Heizung, Beleuchtung der Werkstatt und Büroräume, Fernsprechgebühren, Portoausgaben, Frachten, Rollspesen usw. Propaganda (Plakate, Kalender, Werbebriefe und Postkarten, Inserate). Geschäftspapiere (Briefbogen, Umschläge, Rechnungen, Quittungen, Frachtbriefe usw.). Steuern (Gewerbe-, Umsatz-, Grundstückssteuer usw.). Autounkosten (Steuer, Benzin, Öl, Garage,-Instandsetzung). Unproduktive Löhne (Gehälter für Büroangestellte, Vertreter usw.). Fachverbandsund Innungsbeiträge. Fachliteratur. Wirtschaftsund Spezialabgaben. Fehl- und Nacharbeiten (Garantiearbeiten). Versicherungsprämien (Unfall-, Haftpflicht-, Feuer-, Transport usw.). Reisespesen, Provisionen Zinszahlungen aus Betriebskapital. Abschreibungen. Alle diese Ausgaben müssen durch Einnahmen gedeckt, also anteilig auf die tatsächlich ausgeführten und dem Kunden in Rechnung gestellten Arbeitsleistungen umgelegt werden. Dies geschieht wie folgt: Nach Ablauf eines Geschäftsjahres werden an Hand der Bücher und sonstigen Unterlagen, etwa gemäß der vorstehenden Aufstellung, die tatsächlichen verausgabten Geschäftsunkosten ermittelt. Dieser Endsumme werden die im gleichen Zeitabschnitt gezahlten produktiven Löhne, d. h. diejenigen Löhne, die den Kunden in Rechnung gestellt worden 45

sind, gegenübergestellt und das Verhältnis dieser beiden Summen zueinander, in Prozent ausgedrückt, ermittelt.

Beispiel Geschäftsunkosten im Jahre 1944

M. 6500,00

Gezahlte produktive Löhne

M. 6500,00

.

.

Dann müssen 100% auf die produktiven Löhne aufgeschlagen werden, um die Geschäftsunkosten zu decken. Der Unkostenzuschlag würde im vorstehenden Beispiel also 100% betragen. Für die Ermittelung des Unkostenzuschlages sind also nicht die tatsächlich gemäß Lohnbuch gezahlten Löhne, sondern nur die produktiven Löhne maßgebend.

II. Die Gestehungskosten Die Gestehungskosten setzen sich zusammen aus: a) Materialkosten, b) produktive Löhne, c) Geschäftsunkostenzuschlag. Unter a werden die tatsächlichen Werkstoffkosten — ohne irgendwelche Aufschläge eingesetzt. Unter b nur die Löhne, die gemäß Arbeitszettel zur Herstellung des Arbeitsstückes aufgewendet worden sind. Unter c wird der errechnete Unkostenzuschlag eingesetzt:

Beispiel In einer Instandsetzungswerkstatt elektrischer Maschinen ist gemäß Aufstellung der Unkostenzuschlag mit 150% ermittelt worden. Dieser Satz ist für das laufende Geschäftsjahr gültig, sofern keine einschneidenden Änderungen in dem laufenden Geschäftsjahr eintreten. Dann betragen z. B. die Gestehungskosten für einen 5,5 P S Drehstromständer 1500 n, 380/220 Volt, normale, offene Ausführung: 46

1. M a t e r i a l : 12 kg Dynamodraht 1,8 mm 0, 2 X B w 1 kg Isolierlack Preßspan, ölleinen, Jakonettband Lot- und'Kleinmaterial

M. 12,00 M. 1,75 M. 1,20 M. 0,60 M. 15,55

2. L ö h n e : Wickelarbeit (14 Std. ä M. 1,00) Montage- und Prüfarbeiten (3 Std. ä M. 1,00)

M. 14,00 M. 3,00 M. 17,00

3. G e n e r a l i e n : 150°/o auf die produktiven Löhne

M. 25,00

Gestehungskosten Material Löhne . Geschäftsunkosten

' .

.

M. 15,75 M. 17,00 M. 15,50

Gestehungskosten: M. 58,05 Hl. Unternehmer

gewinn

In den vorstehenden Gestehungskosten sind sämtliche Geschäftsunkosten enthalten. Auf diese ist nunmehr der Unternehmergewinn in Anrechnung zu bringen, und zwar beträgt dieser etwa 10—15°/» der Gestehungskosten. Im vorliegenden Falle würden also 15% von M. 58,05 = M. 8,11 zu den Gestehungskosten addiert werden, so daß sich ein Rechnungswert von M. 58,05 M. 8,11 M. 66,16 ergibt. Hiervon wäre noch der Wert des aus der alten Wicklung gewonnenen Kupfers abzusetzen (ca. 10 kg ä 20 Pf. = M. 2,00), so daß der endgültige Rechnungswert beträgt.

M. 64,16

47



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A n h a n g

Meisterprüfungsordnung für das ElektroMaschinenbauer-Handwerk Über die Z u l a s s u n g zur M e i s t e r p r ü f u n g e n t s c h e i d e t die P r ü f u n g s kommission. In d e r R e g e l w i r d eine f ü n f j ä h r i g e G e h i l f e n z e i t im F a c h v e r l a n g t . Im ü b r i g e n sind f ü r d i e Z u l a s s u n g die g e w e r b e g e s e t z l i c h e n B e s t i m m u n g e n maßgebend. 2.

P r ü f u n g s o r d n u n g

Die P r ü f u n g z e r f ä l l t in den p r a k t i s c h e n und t h e o r e t i s c h e n Teil.

A.

Praktische

Prüfung

Die praktische P r ü f u n g besteht in: .3. A n f e r t i g u n g e i n e s M e i s t e r s t ü c k e s n e b s t zugehöriger Z e i c h n u n g und Kostenberechnung A m M e i s t e r s t ü c k soll in d e r Regel e r s i c h t l i c h sein, d a ß d e r P r ü f l i n g in g e n ü g e n d e m M a ß e feilen, d r e h e n , s c h m i e d e n , w i c k e l n k a n n und in d e r E i n s t e l l u n g und H a n d h a b u n g d e r g e b r ä u c h l i c h e n W e r k z e u g m a s c h i n e n a u s r e i c h e n d b e w a n d e r t ist. D a s S c h w e r g e w i c h t ist auf die w i c k e l t e c h n i s c h e n Arbeiten zu legen. 4. A u s f ü h r u n g v o n P r ü f f e l d a r b e i t e n Mit d e r A b l e i s t u n g d e r P r ü f f c l d a r b e i t e n soll der- P r ü f l i n g d e n B e w e i s e r b r i n g e n , d a ß er e l e k t r i s c h e M a s c h i n e n und A p p a r a t e g e m ä ß den R e g e l n f ü r B e w e r t u n g und P r ü f u n g e l e k t r i s c h e r M a s c h i n e n (R. E. M. d e s V. D. E.) p r ü f e n , die E r g e b n i s s e a u s w e r t e n , F e h l e r j e g l i c h e r A r t b e s t i m m e n und über den B e f u n d ein P r ü f p r o t o k o l l a u s f e r t i g e n k a n n .

B. Theoretische

Prüfung

In d e r t h e o r e t i s c h e n P r ü f u n g soll d e r P r ü f l i n g den B e w e i s e r b r i n g e n , d a ß er d i e G r u n d r e c h n u n g s a r t e n , F l ä c h e n - , R a u m - und . G e w i c h t s b e r e c h n u n g b e h e r r s c h t , die G r u n d g e s e t z e d e r E l e k t r o t e c h n i k und i h r e A n w e n d u n g k e n n t , in d e r A n f e r t i g u n g z e i c h n e r i s c h e r D a r s t e l l u n g e n von M a s c h i n e n t e i l e n , A p p a r a t e n , W i c k l u n g e n u s w . b e w a n d e r t ist, W e r k s t a t t k a l k u l a t i o n e n a u f s t e l l e n k a n n und a u s r e i c h e n d e K e n n t n i s s e in d e r g e w e r b l i c h e n B u c h f ü h r u n g , d e r e i n s c h l ä g i g e n G e s e t z e s k u n d e und L e h r l i n g s w e s e n b e s i t z t . Die

theoretische

Prüfung

umfaßt

folgende

Gebiete:

a) K e n n t n i s d e r R e g e l n fiir B e w e r t u n g und P r ü f u n g e l e k t r i s c h e r des V e r b a n d e s d e u t s c h e r

50

Elektrotechniker.

Maschinen

b) M a t e r i a l i e n k u n d e * ) :

Arten,

Eigenschaften,

und z u l ä s s i g e B e a n s p r u c h u n g

der

Verwendungsmöglichkeiten

im E l e k t r o - M a s c h i n e n b a u

benötigten

W e r k s t o f f e ( E i s e n , S t a h l , Kupfer, Aluminium, Zinn, I s o l i e r t e x t i l i e n , I s o l i e r l a c k e usw.). c ) Die G r u n d g e s e t z e der E l e k t r o t e c h n i k und ihre p r a k t i s c h e Anwendung. d) I s o l a t i o n - , W i d e r s t a n d s -

und L e i s t u n g s m e s s u n g e n

nach den R e g e l n

für

B e w e r t u n g und P r ü f u n g des V. D. E. e) Aufgaben in den G r u n d r e c h n u n g s a r t e n , in p r a k t i s c h e n B e r e c h n u n g s beispielen, U m r e c h n u n g gegebener- W i c k e l d a t e n , Widerstandsberechnungen. f) Aufbau, G a t t u n g e n , V e r w e n d u n g s - und W i r k u n g s w e i s e e l e k t r i s c h e r schinen und A p p a r a t e . s ) Herstellung

von

Wicklungen. h) G e w e r b l i c h e

Schaltbildern

elektrischer

Maschinen,

Ma-

Apparate

und

H a n d s k i z z e n von M a s c h i n e n t e i l e n , Buchführung,

einschlägige

Gesetzeskunde

und

Lehrlings-

wesen.

1. Richtlinien für die Errichtung von Prüfungskommissionen und Ablegung der Meister- und Gehilfenprüfung im Elektro-Maschinenbaugewerbe I. E r r i c h t u n g F ü r die E r r i c h t u n g

der

Prüfungskommissionen

der P r ü f u n g s k o m m i s s i o n e n

sind die

gewerbegesetz-

lichen B e s t i m m u n g e n m a ß g e b e n d .

Als K o m m i s s i o n s m i t g l i e d e r

der

des

Regel

nur d e m

Berufsstande

kommen

Elektro-Maschinenbaugewerbes

gehörende Spezialfachleute

in B e t r a c h t , w e l c h e in der L a g e sind, die

mäß

2 zu

den

Richtlinien

Ziff.

stellenden

praktischen

und

in ange-

theoretischen

P r ü f u n g s a u f g a b e n s e l b s t r e s t l o s zu lösen und die L e i s t u n g e n der

Prüflinge

in j e d e r Hinsicht zu beurteilen. In

denjenigen

Kammerbezirken,

Prüfungskommission

für

das

e r f o r d e r l i c h e n Anzahl F a c h v e r t r e t e r bereits

bestehende

wo

die

Prüfungskommission

und diese

für d a s

bis die V o r a u s s e t z u n g e n die m a ß g e b e n d e

besonderen mangels

Kommission

mit

Elektro-Installateurhand-

der A b n a h m e

zur B i l d u n g einer s e l b s t ä n d i g e n

Diese Voraussetzungen

B e r u f s v e r t r e t u n g der

der

Meister-

Prüfungskommis-

gelten als erfüllt, wenn

jeweiligen

und

so l a n g e zu b e t r a u e n ,

K a m m e r eine

durch

genügende

Anzahl g e e i g n e t e r V e r t r e t e r des E l e k t r o - M a s c h i n e n b a u h a n d w e r k e s gemacht worden

der

Elektro-Maschinenbauhandwerks

G e s e l l e n p r ü f u n g e n im E l e k t r o - M a s c h i n e n b a u h a n d w e r k sion g e g e b e n sind.

einer

nicht m ö g l i c h ist, wird empfohlen, die

w e r k durch m i n d e s t e n s zwei V e r t r e t e r des zu e r g ä n z e n ,

Bildung

Elektro-Maschinenbauhandwerk

namhaft

sind.

*) S i e h e „ W e r k s t o f f k u n d e " in R a s k o p : D a s

Elektromaschinenbauer-Hand-

werk, ß e i t e 2 4 7 — 2 7 1 .

51

Ia. Z u l a s s u n g z u r M e i s t e r p r ü f u n g Da das Elektro-Maschinenbauhandwerk erst im Januar 1927 durch ministeriellen Erlaß als selbständiges Handwerk anerkannt worden ist, werden die Meisterprüflinge möglicherweise nicht in der Lage sein, das geforderte Zeugnis über die Gesellenprüfung im Elektro-Maschinenbauhandwerk beizubringen, weil bis zu dem obengenannten Zeitpunkt noch keine Möglichkeit bestand, diese Gesellenprüfung abzulegen. In derartigen Fällen kann die Prüfungskommission auf die Beibringung des Gesellenprüfungszeugnisses verzichten oder ein Gesellenzeugnis aus dem berufsverwandten Schlosser-, Dreher-, Mechaniker- oder Elektroinstallateurgewerbe anerkennen. (Siehe Prüfungsordnung Ziff. 1 betr. Zulassung.) II. Richtlinien für die Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbaugewerbe Die nachstehenden Beispiele und Aufgaben sollen lediglich als Anhalt dienen. Es kommt im wesentlichen darauf an, daß die gestellten Aufgaben dem Sinne der Prüfungsordnung entsprechen und den jeweilig vorliegenden Verhältnissen angepaßt sind. Die p r a k t i s c h e P r ü f u n g Sie zerfällt in die Anfertigung einer Meisterarbeit (Meisterstück) und die Leistung einer Arbeitsprobe. A. M e i s t e r s t ü c k Als Meisterstück kommt eine der unter Ziff. 1 und 2 aufgeführten Arbeiten in Betracht, unter Ausschluß von seriell- oder fabrikmäßig hergestellten Teilen: 1. Aus dem Maschinenbau (Dreh-, Fräs-, Hobel-, Schmiede- und Schlosserarbeiten): a) die mechanische Bearbeitung eines Motorgehäuses einschließlich Herstellung der Welle und Lager, des Kollektors bzw. Schleifringkopfes, sowie Anfertigung der Werkzeuge, Hilfsmittel und Aufspannvorrichtungen hierzu, b) Herstellung eines Transformatorenkernes nach Angabe, oder c)- Herstellung eines größeren Anlasser- oder Regulierwiderstandes oder eines gleichwertigen Spezialapparates nach Angabe. 2. Aus der Ankerwickelei: a) Betriebsfertige Herstellung der Wicklungen an einem Drehstronioder Wechselstrom-Transformator möglichst geringer Leistung und hoher Primärspannung (z.B. 5—10 kVA., 10 000 Volt), oder b) betriebsfertige Herstellung einer schwierigen Gleichstrom- bzw. Drehstromläuferwicklung einschließlich Anfertigung der hierzu notwendigen Hilfsmittel, z. B. Biegevorrichtungen, Schablonen und sonstige Hilfswerkzeuge.

52

Bei der Meldung zur P r ü f u n g ist anzugeben, welche Arbeit der Prüfling als Meisterstück vorlegen will. Die P r ü f u n g s k o m m i s s i o n entscheidet über die Genehmigung der Wahl der Arbeit. Soweit die Bezeichnung der in Aussicht genommenen Meisterarbeit bei der Meldung zur P r ü f u n g unterbleibt oder soweit die gemeldete Arbeit nicht zugelassen wird, wird sie durch die Prüfungskommission bestimmt. Bestätigung der selbständigen Ausführung der Meisterarbeit (bei Prüflingen aus dem Gehilfenstande). Auf Verlangen der P r ü f u n g s k o m m i s s i o n ist die Meisterarbeit in fremder W e r k stätte anzufertigen. Gelegenheit zur Nachschau während der Ausführung. Bei Beginn der Besichtigung der Meisterarbeit ist die zugehörige selbstgefertigte Zeichnung und die Kostenberechnung vorzulegen. B. A r b e i t s p r o b e Sie wird am Prüffeld abgelegt und umfaßt eine oder einige der nachstehenden Arbeiten: Vornahme einer Leistungsmessung an einem Dreh- oder Gleichstrommotor und Auswertung der Meßergebnisse, Bestimmungen des Leistungsf a k t o r s und W i r k u n g s g r a d e s in Kurven oder Tabellen, Isolationsprüfung (Durchschlagproben) nach Maßgabe der Vorschriften des Verbandes deutscher Elektrotechniker (R. E. M. des V . D . E. § 50). Bei der Bewertung der Arbeitsprobe ist die vom Prüfling benötigte Arbeitszeit zu berücksichtigen. In jedem Falle muß eine wirklich meisterhafte Ausführung der Meisterarbeit gefordert werden. Ebenso muß die Arbeitsweise des Prüflings bei der Arbeitsprobe völlig einwandfrei und meisterlich sein. D ie t h eo r e t is ch e Prüfung 1. Besprechung der Reihenfolge des Arbeitsganges von Meisterstück und Arbeitsprobe. 2. F a c h k e n 111 n i s s e. Als Aufgaben können etwa folgende Beispiele gelten: a)

Schriftlich: aa) Umrechnung gegebener Wicklungsdaten einer Gleichstrommaschine, eines D r e h s t r o m m o t o r s oder eines T r a n s f o r m a t o r s für andere Spannungen oder Drehzahlen des Ankers, oder Berechnung eines Vorschaltwiderstandes für einen gegebenen Fall; bb) Anfertigung eines Schaltbildes für eine Drehstrom-Stabwicklung oder Gleichstromanker-Reihenwicklung; cc) Berechnung von L ä u f e r s t r o m und Spannung bei einem Drehs t r o m m o t o r unter Angabe der hierzu notwendigen Wickeldaten und der Betriebsspannung; dd) Berechnung des Wickel- und Kollektorschrittes bei Gleichstromankerwicklungen nach Angabe der Pol-, Nuten- und Lamellenzahl ;

53

'ee) B e r e c h n u n g der L a m e l l e n m a s s e für einen K o l l e k t o r n a c h A n g a b e des Innen- und A u ß e n d u r c h m e s s e r s , der L ä n g e und d e r L a m e l l e n zahl; b)

Mündlich: aa) Die verschiedenen

Elektromaschinenarten

und ihr

Anwendungs-

gebiet ( G l e i c h s t r o m - , H a u p t s t r o m - , N e b e n s c h l u ß - , W e n d e p o l - und Compoundmotoren,

Drehstrom - Kurzschluß - Schleifringanker'),

K o l l e k t o r - und k o m p e n s i e r t e Motoren, Dreh-

und

motoren.

Gleichstromgeneratoren,

Transformatoren,

Einphasen-Wechselstrorn-

Auto-(Spar-)Transfoimatoren,

ankerumformer, Phasenzalil-Uinformer bb) die

Blindstromkompensatoreru

Gleichstrom-Ankerwicklungsarten

Reihenparallelwicklungen), und

(Schleifen-,

Ausgleichverbindungen

Reihenparallelwicklungen.

Ein-

usw.);

Künstlich

Reihen-,

bei

Schleifen-

geschlossene

Reihen-

wicklungen; cc) Imprägnierung

von

Isoliertextilien, dd) O h m s c h e s

Wicklungen,

Preßspan,

Werkstoffkunde

Glimmer

(Isolierlacke>

usw.);

Gesetz;

ee) w e c h s e l s e i t i g e

Beeinflussung

von

Elektrizität

und

Magnetismus

(Induktion). 3. Schriftliche gestellten

Bearbeitung

Kalkulation

einer

von der

Kostenberechnungsaufgabe,

Kommission

Prüfungstermin Kostenvor-

a n s c h l a g e s für die Neuvvicklung eines G l e i c h s t r o m a n k e r s , eines

Drehstrom-

Kollektors.

4. B u c h f ü h r u n g , a) B u c h -

und

B.

im

Aufstellung . eines

s t ä n d e r s oder eines

z.

Rechts-

Rechnungsführung

und einschl.

W ir ts c h a f ts k und e Wechsel-

und

Scheckkunde,

Geschäftsaufsatz; b) g e s e t z l i c h e V o r s c h r i f t e n ,

die das

G e w e r b e im allgemeinen

betreffen:

O r g a n i s a t i o n des H a n d w e r k s einschl. des G e n o s s e n s c h a f t s w e s e n s , L e h r lings-, L o h n - , T a r i f - und S c h l i c h t u n g s w e s e n , S o z i a l v e r s i c h e r u n g einschl. der B e r u f s g e n o s s e n s c h a f t e n losenflirsorge,

und U n f a l l v e r h ü t u n g , s o w i e der

Gewerbegerichte,

Arbeitsbuch,

Erwerbs-

Geschäftsanmeldung,

P a t e n t w e s e n , die w i c h t i g s t e n S t e u e r a r t e n u. a. A m S c h l ü s s e der P r ü f u n g soll m ö g l i c h s t d a s P r i i f u n g s e r g e b n i s zusammengefaßt würdigt

und

nach

verschiedenen

Beziehungen

nochmals

kritisch

ge-

werden.

Soweit

nicht

kornmission,

ausdrücklich

*) Siehe

angegeben,

inwieweit die t h e o r e t i s c h e

sie mündlich abzulegen

54

den

Raskop:

entscheidet

Prüfung schriftlich

die

Prüfungs-

und

inwieweit

Seite

217—246

ist.

Das

Elektromaschinenbauerhandwerk,

Literaturangaben und Hinweise für die S ch ulungs aufgaben Die nachstehenden Ansahen sollen dem Prüfling an Hand der 4 W e r k t des V e r f a s s e r s : 1. Die Instandsetzungen an elektrischen Maschinen. 6. Auflage. 2. Der Katechismus für die Ankerwickelei. 9. Auflage. *3. Das Berechnungsbuch des Ankerwicklers. 6. Auflage. 4. Isolierlacke. 2. Auflage, und in Verbindung mit der vorliegenden Broschüre d:ie Lösung der Schulungsaufgaben erleichtern. 7M Aufgabe

.)



A. Angaben für die schriftlichen Prüfungsaufgaben Nr. 1: Kostenaufstellung (siehe Abschnitt „Kalkulation" dieser Broschüre Seite 45, wegen Kupfergewichte von Drehstromwicklungen siehe Berechnungsbuch. Nr. 2: (Berechnungsbuch). Nr. 3: Berechnung der Wickeldaten (siehe Berechnungsbiich Seite 76—87). Nr. 4: Berechnung der Lamellenmasse (siehe Instandsetzungen, 4. Aufl., Seite 177—182). Nr. 5: Berechnung der Wickeldaten- (siehe Berechnungsbuch Seite 76—87). Nr. 6: Berechnung der Wickeldaten (siehe Berechnungsbuch Seite 28—33). Nr. 7: Berechnung des Ohmschen W i d e r s t a n d e s (siehe Berechnungsbuch Seite 88—92). Nr. 8: Berechnung der L ä u f e r s p a n n u n g (siehe Berechnungsbuch Seite 28—33). Nr. 9: Ausgleichverbindungen (siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 104—108). Nr. 10: Berechnung der Daten (siehe Berechnungsbuch Seite 82). Nr. 11: Berechnung der Wickeldaten (siehe Berechnungsbuch Seite 28—33). Nr. 12: (siehe Aufgabe Nr. 1). Nr. 13: Berechnung der Wickeldaten (siehe Berechnungsbuch Seite 28—33). Nr. 14: Berechnung der Wickeldaten (siehe Berechnungsbuch Seite 76 und Katechismus 4. Aufl., Seite 108—109).

*) Zu beziehen durch den Technischen Verlag H. Cram, Berlin W 35, W o y r s c h s t r a ß e 13.

55-

Zu Aufgabe

Nr.

15:

( s i e h e A u f g a b e Nr. 1).

Nr.

16:

Berechnung

der

Wickeldaten

(siehe

Berechnungsbuch

Seite 28—33). Nr.

17:

(siehe A u f g a b e Nr. 1).

Nr. 17a: E r r e c h n u n g

Nr. 18: Nr. 19: Nr. 20:



Nr. 21: B. Zu Frage

Nr.

der

Riemenscheibendurchmesser

(siehe

Instandsetzungen 4. Aufl., 'Seite 307). Berechnung der Lamellenmasse (siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 177—182). Berechnung der Daten (siehe Berechnungsbucli's. 82). Berechnung des Ausgleichschrittes (siehe Berechnungsbuch Seite 67—73). Berechnung der Daten (siehe Berechnungsbuch S. 82).

Angaben

für die mündlichen

Prüfungsaufgaben

1:

1000 W a t t , eine e l e k t r i s c h e

Maßeinheit. 194, § 13.



Nr.

2:

Katechismus

Zu Frage

Nr.

3:

K a t e c h i s m u s 4. Aufl., S e i t e 194, § 12.

Nr.

4: Der Ständerstrom, der auftritt, wenn man den Läufer festhält und dem Ständer die Netzspannung zuführt. 5: Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 236—237. 6: Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 220. 7: Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 221 zu 2. 8: Luft, Öl, Wasser.

,,



„ „

,.

„ „

„ „

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

9: 10: 11: 12: 13: 14: 15: 16: 17: 18:

Nr. Nr. Nr. Nr.

19: 20: 21: 22:

Nr. 23: Nr. 24: Nr. 25:

56

4. Aufl., S e i t e

Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 204. Desgl. wie vor. Desgl. wie vor. Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 208. Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 208. Regeln für die Bewertung und Prüfung REM. Ampere-Windungen. Siehe Katechismus Seite 223, § 84. 736 Watt. Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 70, und Katechismus Seite 96. Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 99. Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 101. Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 234—239. Der Synchronmotor hat Gleichstromerregung, der Asynchronmotor wird aus dem Wechselstromnetz erregt. Motor mit verbessertem Leistungsfaktor. Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 233. Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 233.

Zu Frage



„•

„ „



,„ „ „ „



,,



Nr. 26: Aus einem normalen D r e h s t r o m s t ä n d e r und einem normalen Schleifringläufer ohne Schleifringe, der über ein Schneckengetriebe um seine Achse verdreht werden kann. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

27: 28: 29: 30: 31: 32:

Zur Regulierung der Spannung. Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 149. Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 149. Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 226—229. Da Einspulenwicklung, s p a r t man Kupfer. Eine elektrische Maschine, die Gleichstrom in Wechselstrom unter Verwendung eines Ankers umformt. Nr. 33: Eine Gleichstrommaschine mit einem Anker und zwei in Serie geschalteten Ankerwicklungen. Nr. 34: P r e ß s p a n , Glimmer, Isoliertextilien usw. Nr. 35: Ein guter Isolierlack muß restlos durchtrocknen, eine elastische Lackschicht ergeben, öl- und säurebständig sein. Nr. 36: Lufttrocknende Lacke haben kürzere Trockenzeiten, sind aber nicht so wertvoll, wie ofentrocknende Lacke. Nr. 37: Ofentrocknende Lacke. Nr. 38: Anker auf ca. 80—100° C im Ofen erwärmen, in erwärmten dünnflüssigen Lack tauchen, abtropfen lassen, an der Luft antrocknen, im Ofen durchtrocknen (siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 111). Nr. 39: Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 64. N f . 40: W i e vor. Nr. 41: Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 17—19. Nr. 42: Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 175. Nr. 43: W i e vor. Nr. 44: Die Drehzahl des Ankers wird höher, die Kommutierung besser. Nr. 45: Die Drehzahl des Ankers wird geringer, die Kommutierung schlechter. Nr. 46: Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 186. Nr. 47: Siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 175. Nr. 48: Schwerpunkt im Läufer, mangelhafte Lagerverhältnisse usw. Nr. 49: Siehe Instandsetzungen 4. Aufl., Seite 273. Nr. 50: Durch Erhöhung der Leiterzahl im Ständer oder Verkleinerung des Luftspaltes. Nr. 51: Mit Kondensatoren, Gleichstrom - Erregerwicklungen, '' Kompensatoren usw. Nr. 52: Asynchronmotoren mit k ä f i g a n k e r , in welchen 2 W i e k Jungen angeordnet sind.

57

Zu Frage „ „







„ „

„ „



„ „



„ „



j,







58

Nr. 53: U m den Anlaufstrom herabzusetzen. Nr. 54: Eine Gleichstromdynamo, von welcher man 2 S p a n nungen abnehmen kann. Durch Anwendung solcher Maschinen s p a r t man- im Kraftnetz Kupfer. Nr. 55: Eine Gleichstrommaschine, die mit einer bereits vorhandenen in Serie geschaltet wird, um Akkumulatoren laden zu können. Nr. 56: Durch Feldschwächung, Vergrößerung des Luftspaltes und Umwicklung des Ankers. Nr. 57: Volt, Ampere, W a t t , Kilowatt, Ohm. Nr. 58: Der spezifische W i d e r s t a n d ist die Materialkonstante, eine Zahl, die angibt, wie groß der Ohmsche W i d e r s t a n d des betreffenden Materials ist, wenn die Länge 1 m und der Querschnitt 1 qmm b e t r ä g t . Nr. 59: 0,018—0,02. U U Nr. 60: I = —, R = —, U = I • R. R I Nr. 61: Nebenschluß-, H a u p t s t r o m - und Compoundmaschinen. Nr. 62: Synchron-, Asynchronmaschinen, Schleifring- und Kollektormaschinen. Nr. 63: Hohes Anzugsmoment, variable Drehzahl. Nr. 64: Annähernd konstante Drehzahl bei Leerlauf bis Nennlast. Nr. 65: Die Vorzüge des Nebenschluß- und H a u p t s t r o m m o t o r s , nämlich hohes Anzugsmoment und annähernd gleiche Drehzahl von Leerlauf bis Nennlast. Nr. 66: Motoren, deren Wicklungsteile durch Umschalten für m e h r e r e Polzahlen hergerichtet werden, um eine verlustlose D r e h z a h l ä n d e r u n g zu erzielen. Nr. 67: Ein Kollektormotor mit H a u p t s t r o m - C h a r a k t e r i s t i k , der sowohl für Gleich- als auch für Wechselspannung v e r wendbar ist. Nr. 68: Bei Betrieb mit W e c h s e l s t r o m ist die Leistungsabgabe geringer als bei Betrieb mit Gleichstrom. Nr. 69: Ein W e c h s e l s t r o m - A s y n c h r o n m o t o r ohne Hilfs- bzw. Anlaufwicklung, dessen Läufer von Hand mittels einer Anwurfvorrichtung zum Anlauf gebracht wird. Nr. 70: Ja. Nr. 71: Die Leistungsabgabe bei Einphasenstrom beträgt etwa 6 0 % der Drehstromleistung (siehe Katechismus 4. Aufl., Seite 159). Nr. 72: Eine elektrische Maschine, mit deren Hilfe die Periodenzahl der Netzspannung geändert werden kann.

Zu Frage Nr. 73: Die Läuferdrehzahl wird um 5 0 % herabgesetzt. Die Ständerwicklung muß umgeschaltet werden. Nr. 74: Beim Drehstrom-Kollektormotor. Nr. 75: W e n n man den Läufer mit der Netzspannung speist und übersynchron antreibt. „ Nr. 76: Von der Polzahl der Wicklung und der Netzfrequenz. Nr. 77: Bei T a g - und Nachtbetrieb % Jahr, bei Tagbetrieb 1 Jahr. „ Nr. 78: Desgl. „ „ Nr. 79: Mit ganz wenigen Ausnahmen von allen Lieferungen. Nr. 80: W e n n dieselben dem Angebot beigelegen haben bzw. zum wesentlichen Bestandteil des Angebots erhoben worden sind. Nr. 81: Inventar-, Kassabuch und Tagebuch. „ Nr. 82: Er muß eine Eröffnungsbilanz aufstellen und sein Gewerbe anmelden. „ ,, Nr. 83: Durch eine Inventur- und Jahresbilanz. Nr. 84: Alle Ausgaben, die zur Aufrechterhaltung und für den Ausbau des Unternehmens gemacht werden. Nr. 85: Material, produktive Löhne, Geschäftsunkosten und Unternehmergewinn. „ „ Nr. 86: P r o d u k t i v e Löhne sind solche, die dem Auftraggeber in Rechnung gestellt werden können (siehe Abschnitt „Kostenaufstellung" in dieser Broschüre Seite 41). Nr. 87: Ein Wechsel ist eine Urkunde, in der jemand sich selbst zur Zahlung einer S u m m e an einem bestimmten Termin verpflichtet oder einen anderen dazk beauftragt. „ „ Nr. 88: Solawechsel, gezogener Wechsel oder Tratte. „ „ Nr. 89: Die Bezeichnung „Wechsel", die Angabe der zu zahlenden Summe, den Namen der P e r s o n oder Firma, an welche oder deren Order gezahlt werden soll, die Angabe der Zeit, zu welcher gezahlt werden soll, die Unterschrift des Ausstellers mit seinem Namen oder seiner Firma, die Angabe des Ortes, Monatstages und Jahres der Ausstellung, den Namen der P e r s o n oder Firma, die die Zahlung leisten soll, die Angabe des Ortes, wo die Zahlung geschehen soll. -i, „

„ „ „





Nr. 90: Am Verfalltag. Nr. 91: Die Pflicht-Innung. Nr. 92: Eine Gemeinschaft von Handwerkern, der jeder angehören muß, welcher d a s betreffende H a n d w e r k ausübt. Nr, 93: Eine gesetzlich v e r a n k e r t e Gemeinschaft selbständiger H a n d w e r k e r eines bestimmten Bezirkes, in der Regel eines Regierungsbezirkes-

59

Nr. Nr. Nr. „ „

Nr. Nr. Nr.

„ „ „

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

94: Ein Verzeichnis der Handwerksbetriebe des Kammerbezirkes. 95: Sie hat die Belange des Handwerks wahrzunehmen und zu fördern. 96: Personen, welche die Meisterprüfung abgelegt oder eine besondere Anleituiigsbefugnis haben. 97: Ja. 98: Der Lehrling muß sich für den Beruf eignen. 99: Das richtet sich gewöhnlich nach den Anordnungen der Handwerkskammer. 100: In der Regel 3—4 Jahre. 101: Ja. 1Q2: Ja. vorausgesetzt, daß das Lehrverhältnis ordnungsmäßig beendet worden ist. 103: Angaben über Dauer der Lehrzeit, über Kenntnisse und Fertigkeiten sowie über Betragen. 104: Nur solche Handwerker, die die Meisterprüfung speziell im Elektro-Maschinenbauerhandwerk abgelegt haben.

Auszug aus den gewerbegesetzlichen Bestimmungen 1. Wer darf Lehrlinse anleiten Nach § 129-der Gewerbeordnung steht in Handwerksbetrieben die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen nur denjenigen Personen zu, welche a) das 24. Lebensjahr vollendet und b) eine Meisterprüfung bestanden haben. Solche Personen, die eine Meisterprüfung nicht für dasjenige Gewerbe oder denjenigen Teil eines Gewerbes bestanden haben, in welchem die Anleitung der Lehrlinge erfolgen soll, haben die Befugnis dann, wenn sie in diesem Gewerbe oder Gewerbezweig c) entweder die Lehrzeiten zurückgelegt und die Gesellenprüfung bestanden haben Q(jer d) fünf

Jahre hindurch

haben

persönlich

das

Handwerk

selbständig

ausgeübt

oder e) während einer gleich langen Zeit als Werkmeister oder in ähnlicher Stellung tätig gewesen sind. ' » In der Anleitung liegt das Recht zur Beaufsichtigung und Unterweisung Denjenigen, die den Anforderungen des § 129 bezüglich Lebensalter und Qualifikation nicht entsprechen, ist das Halten von Lehrlingen an sich nicht untersagt, sie müssen aber zur Anleitung jedoctrVertreter bestellen, die den Erfordernissen des § 129 entsprechen.

60

Nr. Nr. Nr. „ „

Nr. Nr. Nr.

„ „ „

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

94: Ein Verzeichnis der Handwerksbetriebe des Kammerbezirkes. 95: Sie hat die Belange des Handwerks wahrzunehmen und zu fördern. 96: Personen, welche die Meisterprüfung abgelegt oder eine besondere Anleituiigsbefugnis haben. 97: Ja. 98: Der Lehrling muß sich für den Beruf eignen. 99: Das richtet sich gewöhnlich nach den Anordnungen der Handwerkskammer. 100: In der Regel 3—4 Jahre. 101: Ja. 1Q2: Ja. vorausgesetzt, daß das Lehrverhältnis ordnungsmäßig beendet worden ist. 103: Angaben über Dauer der Lehrzeit, über Kenntnisse und Fertigkeiten sowie über Betragen. 104: Nur solche Handwerker, die die Meisterprüfung speziell im Elektro-Maschinenbauerhandwerk abgelegt haben.

Auszug aus den gewerbegesetzlichen Bestimmungen 1. Wer darf Lehrlinse anleiten Nach § 129-der Gewerbeordnung steht in Handwerksbetrieben die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen nur denjenigen Personen zu, welche a) das 24. Lebensjahr vollendet und b) eine Meisterprüfung bestanden haben. Solche Personen, die eine Meisterprüfung nicht für dasjenige Gewerbe oder denjenigen Teil eines Gewerbes bestanden haben, in welchem die Anleitung der Lehrlinge erfolgen soll, haben die Befugnis dann, wenn sie in diesem Gewerbe oder Gewerbezweig c) entweder die Lehrzeiten zurückgelegt und die Gesellenprüfung bestanden haben Q(jer d) fünf

Jahre hindurch

haben

persönlich

das

Handwerk

selbständig

ausgeübt

oder e) während einer gleich langen Zeit als Werkmeister oder in ähnlicher Stellung tätig gewesen sind. ' » In der Anleitung liegt das Recht zur Beaufsichtigung und Unterweisung Denjenigen, die den Anforderungen des § 129 bezüglich Lebensalter und Qualifikation nicht entsprechen, ist das Halten von Lehrlingen an sich nicht untersagt, sie müssen aber zur Anleitung jedoctrVertreter bestellen, die den Erfordernissen des § 129 entsprechen.

60

Die Gewerbeordnung sieht im § 129 auch für Ausnahmefälle die widerrufliche, vorübergehende Erteilung der Anleitungsbefugnis vor, indessen machen die höheren Verwaltungsbehörden (Regierungspräsident), Handwerkskammern und Innungen nur ganz selten von dem Verleihungsrecht Gebrauch. Für den Regelfall darf also nur derjenige Handwerker Lehrlinge anleiten, der in dem Fach, in welchem die Anleitung erfolgen soll, die Meisterprüfung abgelegt und das 24. Lebensjahr erreicht hat. Demnach steht das Recht zur Anleitung von Lehrlingen im ElektroMaschinenbauerhandwerk im Regelfall nur solchen Personen zu, welche die Elektro-Maschinenbauer-Meisterprüfung abgelegt und das 24. Lebensjahr erreicht haben. Inhaber eines Gewerbebetriebes, in welchem das Elektro-Maschinenbauerhandwerk ausgeübt wird und Lehrlinge angeleitet werden, müssen einen geprüften Elektro-Maschinenbauermeister einstellen, wenn sie selbst die Meisterprüfung in diesem Handwerk nicht abgelegt haben. Somit besitzen auch Ingenieure und Diplom-Ingenieure im Regelfall nicht die Befugnis zum Anleiten von Lehrlingen, wenn sie nicht die Meisterprüfung in dem Handwerk abgelegt haben, in welchem die Anleitung erfolgen soll. Hingegen ist z. B. der Elektro-Installateurmdste/ - zum Anleiten der Lehrlinge im Elektro-Maschinenbauerhandwerk dann befugt, wenn derselbe: a) die Lehrzeit im Elektro-Maschinenbauerhandwerk zurückgelegt und die Gesellenprüfung in diesem Handwerk bestanden hat oder b) fünf Jahre hindurch persönlich das Elektro-Maschinenbauerhandwerk selbständig ausgeübt hat oder c) fünf Jahre als Werkmeister oder in ähnlicher Stellung in einem Betrieb tätig gewesen ist, in welchem das Elektro-Maschinenbauerhandwerk ausgeübt wurde. Ausnahmen: Personen, die am 1. Oktober 1908 nach den bis dahin geltenden Bestimmungen zur Anleitung von Lehrlingen im Handwerk berechtigt waren, kann auf Antrag durch die untere Verwaltungsbehörde die weitere Anleitungsbefugnis verliehen werden, wenn sie am 1. Oktober 1908 mindestens 5 Jahre hindurch mit der Befugnis zum Anleiten der Lehrlinge in ihrem Gewerbe tätig gewesen sind. 2. Die Erlangung des Meistertitels Nach § 133 der Gewerbeordnung darf der Meistertitel in der Verbindung mit der Bezeichnung eines Handwerkers (z. B. der Titel Elektro-Maschinenbauermeister) nur von solchen Handwerkern geführt werden, die in dem betreffenden Handwerk die Meisterprüfung bestanden und das 24. Lebensjahr zurückgelegt haben.

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Zulassung-zur Meisterprüfung Zur Meisterprüfung sind in der Regel nur solche Personen zugelassen, welche eine Gesellenprüfung bestanden haben und in dem Gewerbe, für welches die Meisterprüfung abgelegt werden soll, mindestens 3 Jahre als Geselle (Gehilfe) tätig sind oder welche nach § 129 zur Anleitung von Lehrlingen in diesem Gewerbe befugt sind. Die Abnahme der Prüfung erfolgt durch eine Prüfungskommission, welche aus einem Vorsitzenden und vier Beisitzern besteht. Die Entscheidung der Prüfungskommission, welche die Zulassung der Meisterprüfung ablehnt, kann binnen zwei Wochen durch Beschwerde bei der höheren Verwaltungsstelle angefochten werden. Diese hat, bevor sie der Beschwerde stattgibt, die Handwerkskammer zu hören. D a s G e s e 11 e n z e u g n i s Die Zulassung zur Meisterprüfung wird also im Regelfall von dem vorherigen Bestehen einer Gesellenprüfung abhängig gemacht. Indessen ist es nicht erforderlich, daß die Gesellenprüfung in dem Handwerk abgelegt wurde, in welchem die Meisterprüfung abgelegt werden soll. Für diejenigen, welche die Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauerhandwerk ablegen wollen, genügt es also, wenn sie eine Gesellenprüfung, z. B. im Schlosser-, Dreher-, Elektromechaniker-, Elektro-Installateurhandwerk usw. abgelegt haben. Ausnahmen Die Ablegung der Gesellenprüfung bildet „in der Regel" die Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung. Für die über die Zulassung entscheidende Stelle ist somit die Möglichkeit gegeben, in geeigneten Füllen Ausnahmen zu gestatten. Dabei wird insbesondere auf solche Personen Rücksicht zu nehmen sein, die bereits geraume Zeit als selbständige Handwerker oder als Werkmeister usw. tätig gewesen sind. Die geforderte dreijährige Gesellenzeit kann ganz oder teilweise auch in einem Großbetrieb zurückgelegt sein. Der in der Gewerbeordnung vorgesehene „geeignete Fall" für die Zulassung einer Ausnahme, ist für das Elektro-Maschinenbauerhandwerk*insofern gegeben, als dieses Handwerk erst im Jahre 1927 durch den Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe J.-Nr. IV 18 647 als selbständiges Handwerk erklärt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt war es also nicht möglich, die Gesellenprüfung im Elektro-Maschinenbauerhandwerk abzulegen. Prüflinge, die nicht im Besitz des im § 133 der GO. vorgesehenen Gesellenzeugnisses sind, können demnach bei der zuständigen Handwerkskammer einen Antrag auf Befreiung von der Beibringung des Gesellenzeugnisses stellen. 62

Die A n m e l d u n g zur M e i s t e r p r ü f u n g D a s Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung ist schriftlich an die Prüfungskommission der zuständigen Handwerkskammer zu richten. Zuständig ist die Handwerks- bzw. Gewerbekammer, in deren Bezirk der Prüfling entweder d a s Handwerk selbständig ausübt oder seit mindestens 3 Monaten als Geselle in Arbeit steht. Zur Zeit bestehen noch nicht in sämtlichen Kammerbezirken Prüfungskommissionen für das Elektro-Maschinenbauerhandwerk. Dem Gesuch um Zulassung ist beizufügen: 1. ein kurzer, eigenhändig geschriebener Lebenslauf, 2. eine Geburtsurkunde, 3. a) ein Gesellenzeugnis, b) oder ein Nachweis, daß der Prüfling gemäß § 129 Absatz 6 der GO. zur Anleitung von Lehrlingen befugt ist oder c) ein Antrag auf Befreiuung von der Beibringung eines Gesellenzeugnisses, 4- der Nachweis, daß der Prüfling mindestens 3 Jahre als Geselle in dem Handwerk, in dem er die Meisterprüfung ablegen will, tätig gewesen ist, 5. die Zeugnisse der gewerblichen Unterrichtsanstalten, welche der Prüfling etwa besucht hat. 6. ein polizeiliches Führungszeugnis.

Muster eines Gesuches um Zulassung zur Meisterprüfung An den Vorsitzenden der Meisterprüfungs-Kommission für das Elektro-Maschinenbauerhandwerk bei der Handwerkskammer in Betr. Zulassung zur Meisterprüfung. W., den 19 . . . Der Unterzeichnete, Elektro-Maschinenbauergeselle Heinrich Wald, geboren am 15. April 1 9 . . . zu Essen, bittet unter Beifügung der erforderlichen Unterlagen um Zulassung zur Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauerhandwerk. Gleichzeitig wird um die Genehmigung gebeten, als Meisterstück einen kürzlich zur Neuwicklung erhaltenen 30 k W Drehstrom-Stabläufer in eigener Werkstatt fertigzustellen und dem beauftragten Schaumeister unter Beifügung eines Wicklungsschaltbildes vorzeigen zu dürfen. Um eine baldige Benachrichtigung über Ort und Zeit der Prüfung wird höflichst gebeten. Heinrich Wald, Königstraße 14.

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Die A n m e l d u n g zur M e i s t e r p r ü f u n g D a s Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung ist schriftlich an die Prüfungskommission der zuständigen Handwerkskammer zu richten. Zuständig ist die Handwerks- bzw. Gewerbekammer, in deren Bezirk der Prüfling entweder d a s Handwerk selbständig ausübt oder seit mindestens 3 Monaten als Geselle in Arbeit steht. Zur Zeit bestehen noch nicht in sämtlichen Kammerbezirken Prüfungskommissionen für das Elektro-Maschinenbauerhandwerk. Dem Gesuch um Zulassung ist beizufügen: 1. ein kurzer, eigenhändig geschriebener Lebenslauf, 2. eine Geburtsurkunde, 3. a) ein Gesellenzeugnis, b) oder ein Nachweis, daß der Prüfling gemäß § 129 Absatz 6 der GO. zur Anleitung von Lehrlingen befugt ist oder c) ein Antrag auf Befreiuung von der Beibringung eines Gesellenzeugnisses, 4- der Nachweis, daß der Prüfling mindestens 3 Jahre als Geselle in dem Handwerk, in dem er die Meisterprüfung ablegen will, tätig gewesen ist, 5. die Zeugnisse der gewerblichen Unterrichtsanstalten, welche der Prüfling etwa besucht hat. 6. ein polizeiliches Führungszeugnis.

Muster eines Gesuches um Zulassung zur Meisterprüfung An den Vorsitzenden der Meisterprüfungs-Kommission für das Elektro-Maschinenbauerhandwerk bei der Handwerkskammer in Betr. Zulassung zur Meisterprüfung. W., den 19 . . . Der Unterzeichnete, Elektro-Maschinenbauergeselle Heinrich Wald, geboren am 15. April 1 9 . . . zu Essen, bittet unter Beifügung der erforderlichen Unterlagen um Zulassung zur Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauerhandwerk. Gleichzeitig wird um die Genehmigung gebeten, als Meisterstück einen kürzlich zur Neuwicklung erhaltenen 30 k W Drehstrom-Stabläufer in eigener Werkstatt fertigzustellen und dem beauftragten Schaumeister unter Beifügung eines Wicklungsschaltbildes vorzeigen zu dürfen. Um eine baldige Benachrichtigung über Ort und Zeit der Prüfung wird höflichst gebeten. Heinrich Wald, Königstraße 14.

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Gesuch um Befreiung von der Beibringung eines Gesellenzeugnisses D

den .

.

.19...

An den Vorsitzenden der Meisterprüfungs-Kommission für das Elektro-Maschinenbauerhandwerk bei der Handwerkskammer zu Straße

. . . . Nr

Unter höflichem Hinweis auf meinen Antrag vom 19... betr. Zulassung zur Meisterprüfung im Elektro-Maschinenbauerhandwerk bitte ich um Befreiung von der Beibringung eines Gesellenzeugnisses und begründe meine Bitte wie folgt: Das Elektro-Maschinenbauerhandwerk ist erst im Januar 1927 durch den Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe J.-Nr. 18 647 vom 3. 1. 27 als selbständiges Handwerk anerkannt worden. Vor dieser Zeit bestand leider keine Möglichkeit, eine Gesellenprüfung gemäß der Gewerbeordnung in diesem Handwerk abzulegen.. B e v o r die Voraussetzungen für die Ablegung einer Gesellenprüfung gegeben waren, habe ich bereits das Elektro-Maschinenbauerhandwerk selbständig ausgeübt (bin ich als Elektro-Maschinenbauergeselle tätig gewesen). Ich bin seit 19... am P l a t z e selbständig und habe mein Handwerk während dieser Zeit mit nachweisbarem Erfolg betrieben. (Ich bin seit als ElektroMaschinenbauergeselle tätig und kann hierüber gute Zeugnisse vorlegen.) B e i dieser S a c h l a g e würde es für micl\ eine Härte bedeuten, mich vor Ablegung der Meisterprüfung erst einer Gesellenprüfung unterziehen zu müssen. Der Gesetzgeber hat gemäß GO. § 133 zur Vermeidung solcher Härten die Zulassung von Ausnahmen vorgesehen. Ich bitte, meinen Fall als eine solche Ausnahme anzuerkennen und meinem Antrag stattzugeben. N. N.

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