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German Pages 48 Year 1866
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Many
Ahly
Die
Italieniſche Armee
in ihrer
Organiſation ,
Stärke , Uniformirung,
Ausrüftung und Bewaffnung
im Jahre 1866.
Berlin
1866.
Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (R. v. Decker ).
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IS
IT
BR
Inhalts- Verzeichniß.
Seite Die Generalität, das Kriegs . Ministerium, der Generalstab, die Garden
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I. Das eigentliche Heer. 6 8 10 14 16 16 17 17
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A. Die zum Kampfe bestimmten Truppen . 1. die Infanterie 2. die Cavallerie 3. die Artillerie . 4. die technischen Truppen 5. die Freiwilligen - Corps . B. Die Adminiſtrations - Truppen. 1. der Train 2. das Administrations - Corps 3. die Artillerie- Arbeiter- und VeteranenCompagnieen C. Die Armee.Anstalten. 1. die allgemeinen Armee . Anstalten 2. die besonderen Armee - Anstalten . . . 3. die Artillerie-Reserve, die Genie, und die Administrations Anstalten im Kriege D. Die Eintheilung des Heeres . 1. im Frieden . 2. im Kriege 1
Seite II. Die Truppen für den Sicherheitsdienst im Lande. 1. das Corps der Carabinieri Reali .. 26 2. die National- und Mobilgarde ... 27
Anhang. Brigadéeintheilung xc.
Die italienische Kriegsmarine .
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III. Die Gesammtstreitkräfte und ihr Verhältniß zu einander wie zu den Hülfsquellen des Staates. 1. die Gesammtstärke der Streitkräfte • 2. das Verhältniß der Streitkräfte zu den Hülfsquellen des Landes a) die Wehrpflicht und Heeres. ergänzung b) das Militairbudget . 3. das Verhältniß des Friedens ., zum Kriegsfuß und die Mobilmachung
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Die Italienische Armee
in ihrer Organisation, Stärke , Uniformirung, Ausrüftung, Bewaffnung im Jahre 1866.
Die Generalität. 5 Generale (generali d'armata). 65 General Lieutenants (luogotenenti gen.). Majors (maggiori gen.). 93 GeneralUniform: Hut mit Federbusch, schwarzer Waf fenrod mit desgleichen Sammettragen mit silberner Stickerei , graue Hoſe mit filbernen Streifen. Das Kriegsministerium. 73 Officiere. Der Generalstab. 1: General, 60 Stabsofficiere, 139 Hauptleute und Lieutenants . Uniform: Hut mit hellblauem Federbusch, blauer Waffenrock mit desgleichen gold. gesticktem Kragen, blaue Hose mit golde nen Streifen.
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Die Adjutanten und Ordonnanz • Offiziere des Königs und der Königlichen Prinzen. 77 Officiere. Die Commandostäbe der Territorial - Departements, Divisionen und Bezirke. 465 Officiere. Die Garden (Guardie, Palasttruppen ). 1) Die Leibgarde des Königs (Comp. Guardie del Corpo) unter 1 General - Major ' als 1. Commandeur mit 83 Garden im Range vom Major bis Seconde-Lieutenant. 2) Die Palastgarde (Comp. Guardie Reali del Palazzo) uuter 1 Oberst Lieutenant als 1. Commandeur mit 2 Compagnien, 1 in Turin, 1 in Neapel, 6 Officiere (Capitaine), 212 Gar den im Unterofficier-Range.
I. A.
Das eigentliche Heer.
Die zum Kampfe bestimmten Truppen .
Dieselben umfassen die drei Waffen und die technischen Truppen. 1. Die Infanterie. Sie besteht aus der Linien- Infanterie und den Bersaglieri. a) Die Linien - Infanterie zählt 80 gleichmäßig organisirte Regimenter, von denen 8 den Namen Grenadiere (granatieri, Nr. 1-8) , die anderen die Nummern 1-72 führen. Nur die Bri gaden sind mit Namen bezeichnet. (S. Anhang.) Jedes Infanterie-Regiment besteht im Frieden aus 4 activen Bataillonen von je 4 Compagnien , im
7 Kriege aus 4 activen Bataillonen und 1 Depot von 2 Compagnien. Die Stärke beträgt:
im Frieden: Officiere. Mannschaft. Noncomb. Pferde. 86 für 1 Comp. 3 (4) » 1 Bat. 16 350 8 71 1402 48 >> 1 Rgmt.
im Kriege: 172 45(Stamm) 12 694
111 21
für 1 act. Comp. 4 4 » 1 Dep. » » 1 act. Bat. 18 » 1 Rgmt. m. 4 act. Bat. 76 18 » d. Depot
19
65 2778 113(Stamm)24
An Fahrzeugen hat im Felde 1 Regiment 19 einspännige Karren , deren Bespannung Seitens des Trains erfolgt.
b) Die Bersaglieri zählen 40 Bataillone (Nr. 1-40), die adminiſtrativ in 5 Regimenter formirt find. Ein Regiment hat im Frieden 8 Bataillone à 4 Compagnien , im Kriege 8 active und 1 Depot-Bataillon von je 4 Com. pagnien. Die Stärke beträgt:
im Frieden : Officiere, 4 18 158
Mannschaften, 93 372 2976
Noncomb. , 198
für 1 Comp. 1 Bat. » 1 Rgmt.
6. 70
im Kriege: Officiere, Mannschaft., Noncomb.,Pferde. 4 149 für 1 act. Comp. 4 » 1 Dep. » 55(Stamm)— 596 13 18 » 1 act. Bat. > 1 Rgmt. m. 32 104. 4768 8 act. Bat. 144 27 » d. Dep. ». 220(Stamm)36
Uniform a) der Infanterie . Blaues Keppy , blauer Waf. fenrod mit schwarzem Kragen, rothes Halstuch, graue Hose, graue Capote. Die Grenadiere haben scharlachrothen Kragen, darauf eine weiße Lize , am Keppy eine Granate. Weißes Lederzeug. b) der Bersaglieri. Runder Hut mit schwarzem Federbusch (für die Mannschaften, grün für die Offt. ciere), blauer Waffenrod mit carmoisinrothem Kragen und Aufschlägen, blauer Radmantel, blaue Hose mit carmoisinrother Biese (Streifen für die Officiere), grüne Achselschnüre. Schwarzes Lederzeug.
Bewaffnung a) der Infanterie. Gezogenes Miniégewehr (französischen Modells) mit Bajonnet, Vifirung für 3, 4, 5-600 metres ( 800 ×), Bajonnet in der Scheide die Grenadiere ein Infanterie-Seitengewehr. b) der Bersaglieri. Gezogenes Dorngewehr (Mo. dell der französischen Chasseurs) mit Haubajonnet.
2.
Die Cavallerie.
Die Cavallerie zerfällt in
schwere Cavallerie di linea, und Leichte
Die schwere zählt 4 Regimenter, 7 2 lancieri, die leichte zählt. 6 cavalleggieri, 1 usseri, ". guide. Die 4 schweren Regimenter sind bestimmt, zu einer · Reserve - Cavallerie Division zusammenzutreten , das Guiden Regiment ist zum Ordonnanzdienst im Felde bestimmt, wozu es an die verschiedenen Stäbe ver theilt wird . Die Regimenter sind durch Namen bezeichnet. (S. Anhang.) Jedes Regiment besteht im Frieden aus 6 Escadrons , im Kriege aus 6 activen *) und 1 Depot Escadron. Die Stärke beträgt : im Frieden: Off. Mannsch. Noncomb. Reitpf. Zugpf. Sugpf. 142 3 142 2 für 1 Escadr. 4(5) 852 37 45 852 13 » 1 Rgmt. im Kriege: 5 142 3 8 142 für 1 act. Escadr. 2 1 Rgmt. m. 852 29 6 act. Escadr. 37 852 56 26(Stamm) 35 » 1 Depot- Esc. 13 Die Zahl der Pferde des Depots ist unbestimmt. Ein mobiles Regiment führt 14 Fahrzeuge. Uniform und Bewaffnung, a) Die schweren Regimenter. Helm , blauer Waffenrod mit verschieden farbigen Kragen 2c. , graue *) Da die Anfang Mai eingezogenen Rekruten der 6. Escadron jeden Regiments zur Ausbildung überwiesen find, so ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die Regi menter bei einem Feldzuge im Laufe des Sommers 1866 zunächst nur mit 5 activen Escadrons ausrücken.
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Hose mit breiten hellblauen Streifen (für die Officiere nach der Farbe des Kragens) , weiße Schulterstücke resp. Epaulets. Bewaffnung : Lanze, Säbel, Pistolone. b) Die Lancieri Regimenter. Keppy von verschiedener Farbe mit desgleichen Fangschnüren und schwarzem Roßhaarbusch, blauer Waffenrock mit Kragen 2c. nach der Farbe des Keppy, Hose wie die schwere Cavallerie. Bewaffnung : Lanze, Säbel, Pistolone. c) Leichte Cavallerie. Keppy von verschiedener Farbe mit desgleichen Fangschnüren und schwar. zem Roßhaarbusch , blauer Waffenrod , Hose wie die schwere Cavallerie. Das Husaren Regiment: scharlachrother Ezako mit weißem Federbusch, grüner Dolman mit rothen Schnüren, graue Hose mit rothen Streifen, Säbeltasche. Die Guiden-Regimenter : Pelz- Colpak mit weißer Quaste und rothem Federbusch, hellblauer Waffenrock mit schwarzem Sammetfragen und Aufschlägen , hell. blaue Hose mit weißen Streifen, Säbeltasche . Bewaffnung der leichten Cavallerie : Säbel und Carabiner am Bandelier. - Die Guiden Säbel und Pistol. 3. Die Artillerie.
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Es gehören zu ihr: das Artillerie = Comité: 33 Officiere, der Artilleriestab ..... 248 Off. für die Artillerie Commissionen der 6 Militair- Departements 12 Off. für die 12 Artillerie- Territorial-Directionen 82 » für die 14 Directionen der Artil1 lerie Etabliſſements » 112 » zur Disposition 2
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Die Artillerie scheidet sich in: a) Festungs- Artillerie (artigleria da piazza) 3 Rgtr. b) Feld. Artillerie (artigleria da 5 » campagna)... und es zählen zu ihr : das Pontonier Regiment (regg. Pontieri No. 1 ), und 6 Arbeiter und 1 Veteranen-Compagnien. Die Festungs- Artillerie wird gebildet durch die Regimenter Nr. 2-4 , die Feld - Artillerie durch die Regimenter Nr. 5-9.
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a) Die Festungs . Artillerie : Im Frieden sind ihr weder Geschüze noch Fahr. zeuge zugetheilt; im Kriege ift fie , außer zur Bedie nung der Festungs . Geschüße , zur Formation von schweren Reserve und Gebirgs . Batterien , deren Material dann erst aufgestellt wird , sowie zur Be dienung der mobiliſirten Artillerie - Parks bestimmt. Jedes Regiment hat im Frieden 16 Compagnien, im Kriege 16 active und 2 Depot Compagnien. Die Stärken sind folgende: Noncomb. Mith. Off. Mannsch. im Frieden : 105 4 1 Compagnie 77 1690 50 30 1 Regiment.. im Kriege : 1 act. Compagnie ... 4 175 27 (Stamm) 1 Depot • Compagnie . 4 1 Rgmt. von 16 act. 50 40 Compagnien ...... 79 2810 54 1 Dep. von 2 Comp. 8 b) Die Feld . Artillerie. Jedes der Regimenter Nr. 5-9 hat im Frieden 16 Batterien , im Kriege 16 active und 2 Depot. Batterien; beim Regiment Nr. 5 sind 2 Batterien
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reitende (a cavallo), alle anderen 78 sind fahrende (di battaglia). Die Combinirung von 2 oder meh. reren Batterien unter dem Commando eines Stabs. officiers bildet eine Brigade . Diese Formation ist nach den Umständen variabel (auf Grund kriegsmini steller Verfügungen). Die Stärken find: 1. Das Regiment Nr. 5. Off. Mannsch. Noncomb. Pf. &c. Gesch. im Frieden: 110 4 2 50 1 fahrende Batt.... 4 124 2 100 1 reitende Batt. ... 4 4 79 1820 99 1004 64 das Rgmt. im Kriege: 184 2 138 1 fahrende Batt.... 4 1 reitende Batt. 208 2 200 1 Dep..Batt.. 36 (Stamm) 4 d. Rgmt. m. 16 act. Batt. ..... 81 2292 141 2436 96 d. Depot .......... 8 72 (Stamm) 8. 2. Jedes der Regimenter Nr. 6-9. im Frieden : 1 Batterie 110 4 2 50 4 79 1760 73 814 64 1 Regiment. im Kriege: 1 act. Batt... ……… 184 4 2 138 6 1 Dep. Batt. 4 36 (Stamm) 4 1 Rgmt. m. 16 act. Batt. 81 2944 83 2222 96 ... 8 d. Depot 72 (Stamm) 8 Die Zahl der Pferde des Depots ist unbestimmt, Uniform. Schwarzes Keppy mit schwarzem Roßhaarbusch, blauer Waffenrock mit schwarzem Kragen und gelbem Vorstoß, gelbe Fangschnüre , graue Hose mit gelben Streifen, gelbe Schulterstücke, gelbes Lederzeug.
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Bewaffnung der Mannschaften. Kurzes Gewehr und Infanterie Seitengewehr, die Unteroffiziere und Fahrkanoniere, sowie die reitende Artillerie: Schleppsäbel und Pistol. Material der Batterien. Das Geschüß , welches die Feld . Artillerie führt, ift ein gezogener 6pfdr., Modell 1863, nach Franzö fischem Muster (96 Mmtr. Kal., 6 Züge, Gewicht des Broncerohrs 7,6 Ctr.; Geschoffe: cyl. ogivale Gra 12 Kal. lang, 9 Pfd. nate mit 12 Ailetten , schwer, Sprengladung 300 Gramme, Tempirung auf Kartätschbüchse von Zinkblech, 1-2-3000 Mtr. , Ladungen für den mit 41 schmiedeeisernen Kugeln, Schuß 900 Gramme, für den Wurf 1-300 Gr.). Die Wagen einer 6pfd. Batterie sind : 6 Artillerie , 4 Infanterie - Munitionswagen, 1 Vorraths . Laffette, 1 Feldschmiede , 3 Administrationswagen (bei einer reitenden Batterie nur 2 Infanterie-Munitions, wagen). Das ganze Material der Batterie scheidet sich in: die Manövrir Batterie (6 Geſchüße, 4 Munitionswagen, 1 Vorraths Laffete , 1 Feldschmiede, und die Munitions . 3 Administrationsfahrzeuge) Colonne (2 Artillerie , 4 Infanterie -Munitionswagen); die lettere bleibt bei der Batterie , so lange diese allein marſchirt , sobald aber die Batterien zu Brigaden zusammentreten , werden die Munitions . Colon. nen derselben zu einem Park vereinigt (vergl. C. 3) . Schwere (Reserve. ) Batterien mit dem gezogenen broncenen 12pfbr. (Rohrgewicht 15 Ctr., Gewicht der Granaten 18 Pfd. , der Ladung 2,4 Pfd., Sprengladung 500 Gr.) , sowie Gebirgs - Batte . rien (gezogene 4pfor. , Granaten von 6 Pfd. , Ladung 50-300 Gr.) werden nach Bedarf aufgestellt , Mannschaft dazu s. Festungs- Artillerie. Eine 12pfd. Batterie zählt: 6 Geschüße , 10 Ar-
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tillerie Munitionswagen , 1 Vorraths • Laffette, 1 Feldschmiede , 3 Administrationsfahrzeuge; eine Gebirgs Batterie : 6 Geschüße , 90 Artillerie • Munitionskasten , 30 Infanterie Munitionskasten , 16 di verse Kasten, 1 Vorraths Laffette. Außerdem gelangt für jede 12pfd. Reserve und jede Gebirgs Batterie eine Reserve Munitions - Colonne, mit Requisitions , Pferden oder Maulthieren bespannt , zur Aufstellung, welche der Batterie bei ihrer Detachirung zu den Armee Corps 2c. folgt. Ausrüstung mit Chargirungen : die 6pfb. Proze hat 60 Schuß, die Munitionswagen 80 Schuß, die Proße der Vorraths Laffette 60 Schuß , so daß die Batterie pro Geschüß 150 Schuß mit sich führt Kart. ) ; in Folge der Aussonderung der ( Gran., Munitions Colonne nimmt die Batterie direct ins Feuer 123 Schuß pro Geschüß . Der 12pfdr. hat in der Proze 24 Schuß, im Munitionswagen 72 Schuß, so daß die Batterie pro Geschüß 148 Schuß führt Gran. , 12 Kart.), und davon 100 pro Geſchüß ( bei der Manoeuvrir - Batterie führt. Das Regiment Pontieri Nr. 1. 6. 4. Technische Truppen. Die Arbeiter . und Veteranen . Com . pagnien.. B. Administrations . Truppen.
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4. Die technischen Truppen. Die technischen Truppen zerfallen in Pontoniere und Pioniere. Es gehören zu ihrem Bestande : 17 Off. das Genie • Comité . 245 der Geniest ab . für die Dep..Genie Commandos ..... 14 Off. 188 für die 20 Genie Directionen ..... das Personal der Artillerie- und Genie30 »> Schule ..... 13 » zur Disposition
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a) Die Pontoniere ( Pontieri ) bilden das Regiment Nr. 1 der Artillerie (ſ. Artillerie) mit im Frieden 9 Compagnien , im Kriege 9 activen und 1 Depot Compagnie. Die Stärken sind: Noncomb. Pf.c. Off. Mannsch. im Frieden: 4 126 für 1 Compagnie 26 40 für 1 Regiment ..... 51 1136 im Kriege : für 1 active Comp... 4 210 für das Regiment mit 40 31 52 1892 9 act. Comp. 36 (Stamm) für das Depot ...... 4 b) Die Pioniere (Zappatori del genio) : 2 Regimenter , Nr. 1 u. 2 , jedes im Frieden 18 Compagnien , im Kriege 18 active und 2 DepotCompagnien stark. Die (variable) Combinirung von 3 oder mehreren Compagnien, unter Commando eines Stabsofficiers , bildet 1 Bataillon. Stärken: Noncomb. Pf. 2c. Off. Mannsch. im Frieden : für 1 Compagnie ... 4 105 24 85 1893 38 für 1 Regiment im Kriege: 11 für 1 active Comp ... 4 175 4 für 1 Depot Comp.. 27(Stamm) für 1 Regiment mit 198 87 3153 46 18 act. Comp... 8 54 für das Depot ..... . Uniform. Blaues Keppy mit schwarzem Roßhaarbusch, blauer Waffenrock und desgl. Hoſe mit carmoisinrothen Abzeichen, rothwollene (die Officiere filberne) Schulter. stücke.
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16 Bewaffnung. Bersaglierigewehr, Faſchinenmesser. 5. Die Freiwilligen.Corps . Zur Verstärkung der Gefechtskraft der Armee im Kriege erfolgt event. die Bildung von Freiwilligen. Corps , deren Stärke , Zusammensehung und Gliede. rung von den Verhältnissen bedingt ist. Durch Kö. nigliches Decret vom 8. Mai 1866 wurde die Bildung eines Freiwilligen Corps in der vorläufigen Stärke von 20 Bataillonen , mit 1jähriger Dienst. pflicht, unter dem Commando Garibaldi's befohlen.
B.
Die Administrations- Truppen.
Es gehören dazu : 1. Der Train (treno d'armata). Er hat den Transportdienst für die Hauptquartiere, die Divisions- und Brigadestäbe zu versehen, und die Bespannungen für die mobilen Artillerie, und Genieparks , die Brücken- Equipagen , die Ambulancen und die Fahrzeuge der Infanterie zu stellen. Er hat 2 Regimenter (Nr. 1 und 2) , jedes im Frieden zu 10 Compagnien, im Kriege zu 10 activen und 1 Depot Compagnie. Die Stärken find : Officiere Mannsch., Noncomb. Pf. x . im Frieden: 94 40 für 1 Compagnie 4 400 965 » 1 Regiment 50 im Kriege: 420 332 für 1 act. Comp . 6 » 1 Regmt . v. 4200 3349 10 act. Comp. 72 420 330 für 1 Dep. Comp . 5
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Doch ist die Zahl der Mannschaften wie Pferde im Kriege wandelbar. Uniform: blaues Käppi mit schwarz -rothem Roß. haarbusch , blauer Waffenrock mit rothem Vorstoß, graue Hosen mit rothen Streifen , weiße Schulter. ftücke. Bewaffnung: Säbel and Pistole.
2. Das ( eigentliche ) Administrations Corps (Corpo d'amministrazione ). Für die Bedienung der Militair . Bäckereien und den Sanitäts- und Krankenwärter Dienst bestimmt, hat dasselbe nur einen Friedens - Etat , der im Kriege nach Bedürfniß erhöht wird. Während des Friedens ist die ganze Stärke in 6 Compagnien nach dem Bedarf der 6 Militair-Departements formirt. Stärke: Stab des Corps Lazarethe Bäckereien 26 84 Officiere .. 28 2103 880 Mannschaften
3. Die Artillerie - Arbeiter . (operai) und Veteranen - Compagnien . Dieselben find für den technischen Dienst in den Etablissements und Artillerie Werkstätten , sowie bei den mobilen Artillerie-Reserve-Anstalten bestimmt. Stärke: im Frieden : Officiere Mannsch., Noncomb. 315 a) 3 Comp. Handwerker " 12 210 8 b) 2 Feuerwerks.Comp . 105 4 c) 1 Comp. Büchsenm . 516 4 Veteranen » 28 1146
Italien.
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18 Officiere im Krieg: a) 3 Comp. Handwerker 12 b) 2 Feuerwerks . Comp. 8 4 c) 1 Comp. Büchsenm » Veteranen 4 d) 1 28
Mannsch. , Noncomb. 525 350 175 511 1561
C. Die Armee - Anstalten. Dieselben , im Allgemeinen zur Versorgung der Armee mit dem nöthigen Material aller Art be. stimmt, lassen sich in allgemeine und besondere scheiden, zu denen im Kriege dann noch die ArtillerieReserve , die Genie- und Administrations - Anstalten treten. 1. Die allgemeinen Armee - Anstalten. a) Die Friedens · Verpflegungsmagazine. Im Kriege wird der Dienst bei den Magazinen unter Direction der Intendantur (498 Beamte) durch die der Armee beigegebenen Detachements der Administrations Truppen versehen *). b) Die Lazareth Anstalten: 28 Divisions. Aerztliches Personal Lazarethe mit 30 Succursalen. (incl. Truppen) 754. *) Die Feldportion beträgt seit dem 5, Mai : 1½ Pfd. Brod, 200 Gr. Fleisch (12 Loth), 150 » Reis (9 Loth), 15 " Spec 15 » Salz ( Loth), 25 Ctltr. Wein. Der eiserne Bestand wird gebildet durch: 37 Loth Zwieback, % » Speck, 44 Käse. 42 /
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c) Die Militair . Strafanstalten mit dem Corpo dei Moschettieri, Perfonal von 53 Officie ren, 589 Mannschaften.. d) Das Corpo franco Disciplinar Compag nien - in 20 Compagnien mit dem Stamm von 98 Officieren, 557 Mann. (Gesammtstärke im Durch. schnitt 2100 Mann.) 2. Die besonderen Armee. Anstalten. a) Die Artillerie Anstalten für Erzeugung Es sind und Verwaltung des Artilleriematerials. dies : an Etablissements : 3 Artillerie · Bauhöfe (Florenz, Turin , Neapel) , 3 Waffenfabriken (Lurin, Brescia, Torre dell´ Annunziata), 4 Gießereien (Genua, Turin, Parma, Neapel) , 2 Pulverfabriken (Foffano, Scafati) , das pyrotechnische Laboratorium in Turin, die Werkstätte der Pontieri; die 12 Artillerie , Lerritorial Directio . nen mit 45 Zeughäusern. Betreffs des Personals werden die (124) Officiere von dem Stabe der Artillerie, die Mannschaften durch. die 150 Guardarmi und von den Artillerie-Arbeiter. Compagnien (vergl. B.) gestellt , resp . legtere durch. Civilhandwerker ersezt oder ergänzt. b) Die Genie . Anstalten , nämlich: 19 Territorial Directionen, 1 Bauhofs-Direction_(Aleſſandria), wozu das Personal , aus dem Stabe des Genie ent nommen, sich auf 188 Officiere beläuft. c) Die Invalid enhäuser mit ihren VeteranenCompagnien unter einem General- Gouverneur ; 1 in Afti 139 Officiere , ca. 2000 Mann , 1 in Neapel 416 Officiere, ca. 2000 Mann. d) Die Militair.Erziehungs- und Bil dungs - Anstalten unter einem consiglio superiore 2*
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Unterofficier Erziehungs - Anstalten : die Inftitute in Racconigi, Maddaloni und Palermo, jedes ju 400 Zöglingen , das Militair - Waisenhaus in Neapel. Officier Erziehungs- Anstalten : die 3 MilitairCollegien Asti, Mailand, Neapel, jedes zu ca. 200 Zög . Lingen ; die Militair Akademie in Turin , jährlich 90 bis 100 Officiere zu Artillerie und Genie entlassend; die Infanterie. Schule in Modena , jährlich ca. 220 Officiere entlassend; die Cavallerie- Schule in Pinerolo. Militair Lehranstalten : die Artillerie und Genie-Schule in Turin, 92 Officiere; die Generalstabs . Applications . Schule in Turin, 40 Officiere. 3. Die Artillerie · Reserve , die Genieund die Administrations . Anstalten im Kriege. a) Die Munitions Parks. Es werden for. mirt : 1) Für die Divifionen die Artillerie.Divi . sions -Parks. Durch Ausscheidung der Munitions - Colonne von der Manövrir-Batterie in jeder der 3 einer InfanterieDivision zugetheilten Batterien (vergl. Artillerie) bildet sich für die Infanterie- Division ein Park von 6 Artillerie Munitionswagen , 18 sechsspännigen Fahrzeugen . 12 Infanterie. Da die 2 reitenden Batterieen nur je 2 InfanterieMunitionswagen führen , so ist der für die Reserve. Cavallerie Division fich bildende Park zusammen. gesezt aus : 4 Artillerie Munitionswagen, 8 sechsspännigen Fahr4 Infanterie- zeugen.
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2) Für ein Armee - Corps. Da dem Armee Corps nur für specielle Fälle besondere Brigaden als Artillerie Reserve zugetheilt werden (vergl. D.) , so bedarf es als allgemeiner Munitions Reserve eines besonders aufgestellten Munitions Reserve Parks , aus 90 Munitionswagen und 15 Adminiſtrations-Fahrzeugen bestehend. 3) Für eine Armee wird bei der Mobilmachung neben der eigentlichen Artillerie s Reserve ( Batterien ) ein Artillerie. Hauptpark von 222 Munitions- und 38 Administrations Fahrzeugen errichtet. Die Aufstellung von einem oder mehreren Belagerungs - ArtillerieParks, von Armee- Artillerie- Depots 2c. erfolgt nach den Umständen. b) Die Genie - Parks . Es werden formirt: 1) Für eine Division ein Genie.Divisions . Park, die Schanzzeug Colonne und 1 leichten Feld. brückentrain bildend, und das Material für 80 Schritt Er Brückenlänge (Birago'schen Systems) führend. besteht aus 16 vierspännigen Fahrzeugen. 2) Für ein Armee Corps ein (Cavalli .) Brückentrain für 100 Meter Länge, eine Telegraphen-Abtheilung für 70 kilometer Tele. graph, zusammen mit 46 Fahrzeugen. 3) Für eine Armee. Ein Genie Hauptpark mit einem Reserve. Brückentrain aus den nicht bei den Corps eingetheil. ten Ponton- Trains . Eine Feldtelegraphen Abtheilung für 160 Kilometer Telegraphen, zusammen mit 85 Wagen. c) Die Proviant - Colonnen . 1) Für eine Division. Für jede mobile Division wird eine Colonne auf-
*22 gestellt , deren Transportmittel vom Lande requirirt und event. in Train - Auxiliar Compagnien organifirt werden. 2) Für ein Corps werden die noch erforderlichen Proviant-Colonnen in analoger Weise formirt. d) Die Feld - Lazarethe. Außer den an jedes Bataillon und Regiment verabfolgten kleinen Materialien sind vorhanden: 1) Die Ambulancen der Divisionen von fünf Transportwagen, 30 Maulthieren mit Tragfätteln und 26 Tragbahren ; = 2) die Corps Lazarethe mit je einem fliegen. den Detachement von 12 Wagen und 31 Maulthieren. D. Die Eintheilung des Heeres. 1. Im Frieden.
Die Friedenseintheilung ist vorherrschend nach militairisch-abministrativen Gesichtspunkten angeordnet, fällt jedoch nur annähernd mit der politischen Ein theilung des Staates zusammen. Nach ihr zerfällt das Land in 6 Militair Departements und 1 felbft ständige Territorial Division. Diese 6 Departemit ments - nach den Hauptorten benannt ihrer weiteren Theilung in Territorial - Diviſionen, find folgende: Dep. mit Div. Turin .. 3 Turin, Alessandria, Genua, Mailand 3 Mailand, Brescia, Piacenza, Bologna 4 Bologna, Parma, Forli, Ancona, Florenz. 3 Florenz, Livorno, Perugia, Neapel . 5 Neapel, Chieti, Bari, Catanzaro, Salerno, Palermo 2 Palermo, Messina, Division Cagliari.
23 Unter den Departements Commando's fungiren als Unterbehörden: 6 Departements -Artillerie- Commando's, Genie » » 6 die Kreis-, Plaz- und Festungs- Commandanturen, die Administrations-Behörden. Als Truppen- Commando's : 6 Cavallerie Brigade Commando's, je die in dem resp. Departement stehenden Cavallerie - Regimenter umfassend , 40 Infanterie-Brigade-Commando's, die Regiments- Commando's der Bersaglieri , Artillerie , Genie und Train- Regimenter. Die Infanterie -Brigade von 2 Regimentern ist die größte im Frieden formirte taktische Einheit. Größere gemischte Einheiten werden nur auf Grund besonderer Umstände , regelmäßig temporär für das Beziehen der Uebungslager, formirt. • 2. Jm Krieg. Die Eintheilung erfolgt , anknüpfend an die im Frieden vorhandenen Einheiten , durch Vereinigung derselben mit Specialwaffen und mobilen Anstalten, Trains und Colonnen, ausschließlich nach militairisch. taktischen Gesichtspunkten. Die einzelnen höheren Einheiten, die dadurch gebildet werden, find : a) Die Brigade, unter einem General . Major (oder Oberst). Eine Infanterie - Brigade besteht aus : dem Stabe, 2 Infanterie-Regimentern à 4 Bataillonen, 1 Bersaglieri-Bataillon, in Summa: 9 Bataillone mit dem Gesammtstande von 6465 Mann , 42 Pferden , 42 Fahrzeugen , der Combattantenzahl von 6322 Mann.
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Eine Cavallerie - Brigade besteht aus: dem Stabe, 2 Cavallerie-Regimentern zu 6 Escadrons (vergl. Anm. S. 9), in Summa: 12 Escadrons mit dem Gesammtstande von 1836 Mann, 1816 Pferden, 28 Fahrzeugen, der Combattantenzahl von 1778 Mann, 1778 Pferden. 2) Die Division unter 1 General-Lieutenant (oder General-Major). Eine Armee. (Infanterie-) Division besteht aus : dem Stabe, 2 Infanterie -Brigaden à 2 Regimenter und 1 Bersaglieri-Bataillon, 3 Batterien mit einem Brigadestab als Artillerie- Commando, 1 Artillerie- Divisions-Park, 1 Compagnie Zappatori mit 1 Divisions- GenieCommando, 1 Genie-Divisions-Park, 1 Infanterie-Divisions - Ambulance, 1 Divisions Proviant- Colonne, (1 Train- Detachement), (1 Detachement Administrations- Truppen), in Summa: 18 Bataillone, 3 Batterien , 1 Compagnie Genie mit (excl. Proviant-Colonne, Train-Detache ment und Administrations . Truppe), dem Gesammtstande von 13,687 Mann , 623 Pferden , 18 Geschüßen, 150 Fahrzeugen , der Combattanten Zahl von 13,387 Mann, 18 Geſchüßen.
Die Cavallerie - Division besteht aus : dem Stabe, 4 Regimentern Linien-Cavallerie, 2 reitenden Batterien, 1 Artillerie- Divisions -Park,
25 1 Divisions-Ambulance, 1 Divisions Proviant-Colonne, in Summa: 24 Escadrons , 2 Batterien mit dem Gesammtstande von 4100 Mann, 4082 Pferden, 12 Ge schüßen , 87 Fahrzeugen; der Combattanten-Zahl von 3980 Mann , 3980 Pferden , 12 Geſchüßen. 3) Das Armee Corps unter 1 General (oder General Lieutenant) wird gebildet aus: Truppen: 2-4 Armee-Divifionen, 1 Cavallerie -Brigade, 1 Artillerie-Commando (event mit 1 bis 2 Artillerie · Brigaden als Reserve. Artillerie ), 1 Genie Commando mit 1 Compagnie Zappatori.
Col. u. Trains : 1 Munitions-Reserve-Park, 1 Corps.Genie-Park, den erforderlichen Proviant-Colonnen, 1 Corps-Lazareth, bei der Zusammensetzung aus 3 Divisionen ohne Reserve-Artillerie, in Summa : 54 Bataillone, 12 Esca. drons, 9 Batterien, Die Truppen mit einem Gesammtstande von 43,076 Mann , 3685 Pferden , 54 Geschüßen , 478 Fahrzeugen; der Combattanten- Zabl von 42,118 Mannschaften, 1778 Pferden, 54 Geschüßen. Die Colonnen und Trains excl. Proviant-Colonnen circa 1200 Mann, 750 Pferden, 153 Fahrzeugen. Der Totalbestand des Corps, rund : 45,000 Mann, 6200 Pferde, 54 Geſchüße, 630 Fahrzeuge. Durch Entnahme je 1 Batterie von den Divisio. nen kann der commandirende General eine Corps.
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Artillerie-Reserve formiren (event. die vorhandene ver. stärken), deren Commando der Chef der Artillerie des Corps erhält. Wenn aus mehreren oder allen formirten Corps 4) Eine Armee gebildet wird, so treten zu den Truppen derselben : die Reserve-Cavallerie-Division, das Artillerie-Ober-Commando mit der ArtillerieHaupt-Reserve; diese wird durch alle nicht bei den Armee Corps eingetheilten mobilen Batte. rien , sowie durch die speciell aufgestellten 12 pfündigen und Gebirgs-Batterien mit deren speziellen Munitions Colonnen formirt. Sie wird in Brigaden getheilt und diese nach Er forderniß und für bestimmte Zeit zu den Armee-Corps detachirt , wo sie die Reserve Artillerie derselben bilden. das Genie-Ober Commando mit der allgemeinen Genie Reserve von 4 oder mehreren Compag nien. An Anstalten werden für die Armee aufgestellt : der Artillerie-Hauptpark, der Genie-Hauptpark, event. ein oder mehrere Belagerungs - Parks 2 .
II. Die Truppen für den Sicher heitsdienst im Lande. 1.
Das Corps der Carabinieri Reali.
Dasselbe ist in Allem , was Organisation , Perso . nal, Disciplinar-Verhältnisse, Material und Verthei lung anbelangt , dem Kriegsministerium , in Allem, was Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und
27
ben inneren Sicherheitsdienst anbelangt, bem Ministe rium des Inneren untergeben, zählt aber zur aktiven Armee und bildet nächst den Guardie das erste Corps derselben. Es erhält seinen Erfaß durch den freiwilligen Ueber. tritt gut gedienter und dann in der Spezialschule vor. gebildeter Mannſchaften der Infanterie und Cavallerie und ist in 13 active Territorial . und 1 Schullegion formirt , die eine Gesammtstärke ron 533 Officieren und 17,900 Mann mit 4450 Pferden haben. Die einzelnen Territorial Legionen zerfallen in 2-4 Divifionen mit 4-11 Compagnien und einer verschiedenen Zahl von Pelotons und Stationen und find augenblicklich nach folgendem Verhältniß in die Militair-Departements eingetheilt : Turin..... 1978 Mann 2008 D Mailand .. 2223 Bologna 1855 >> Florenz . Neavel 6975 D Palermo .. 2501 Div. Cagliari 883 Im Kriege werden Detachements zu Pferde und zu Fuß den Divisionsstäben und General-Commandos der Armee zum Feldpolizeidienst zugetheilt. Außer dem kann die im Lande verbleibende Stärke des Corps auch den defensiven Wehrkräften des Staates zuge zählt werden .
2. Die National- und Mobilgarde. Das Institut der Nationalgarde , über sämmtliche Ortschaften des Königreichs verbreitet, besteht seit dem Jahre 1848 und ist reorganisirt durch ein Königliches Decret vom 4. August 1861. Der Dienst in der Nationalgarbe ist obligatorisch für alle nicht
28 in der Armee stehenden Bürger des Staates vom 18. bis 45. Jahre , es existirt für ihn weder Unab. kömmlichkeit noch Stellvertretung. Ihre Bestimmung ist der stabile Dienst zur Erhaltung von Ruhe und Sicherheit in dem eigenen Wohnort, sowohl selbstständig, als zur Unterstützung der Armee. Die Waffen wer den von der Regierung verabfolgt, die Uniform und Ausrüstung haben die Nationalgardisten sich selbst zu beschaffen. Die Mobilgarde datirt ihre Entstehung von dem oben genannten Königlichen Decret. Danach wird sie aus den der allgemeinen Nationalgarde pflichtigen Bürgern gezogen , welche körperlich zum Dienst tauglich sind , der Militairpflicht genügt (vgl. III. 2.) und das fünfunddreißigste Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Für die Befreiung find dieselben Grundsäße maßgebend , wie bei der Refrutirung der Armee, sowie auch der Loskauf unter den in der Armee geforderten Bedingungen event. gestattet ist. In den durch die Gemeinden über diese Mannschaften geführten Listen werden sie in drei Kategorien geschieden, nämlich: 1 ) ledige Leute, 2) Verheirathete, 3) Verheirathete mit Kindern.
Die Officiere werden aus activen , disponiblen und pensionirten Officieren der Armee vom Könige angestellt , die Unterofficiere durch die Commandeure ernannt. Jährlich muß sie während einer Exercierzeit von 20 Tagen die militairischen Uebungen bis ein schließlich des Bataillonsexercierens vornehmen. Die Aufbringung der Mobilgarde geschieht, indem innerhalb der Gemeinden das von den Chefs der Civilverwaltung denselben zuerkannte Contingent nach jenen Kategorien, unter Vorausnahme der freiwillig fichMeldenden und der jüngsten Altersklassen zusammen. gestellt wird , und auf Grund dieser Angaben dann
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29
-
die Combinirung der Bataillone erfolgt. Es sollen von dieſen event. 220 , jedes mit 4 Compagnien in der Stärke von 20 Officieren, 485 Mann, aufgestellt und nach Bedarf mehrere Bataillone in eine Legion vereinigt werden , auch wo es zweckmäßig erscheinen könnte, selbst die Formation von Corps der Specialwaffen erfolgen. Die Einberufung der Mobilgarde geschieht durch Königliches Decret, und ist dieselbe dann dem Kriegsministerium untergestellt; sie erhält vom Staate in diesem Falle nicht nur Waffen und Munition , sondern auch Kleidung und Ausrüstung und ist in allen Competenzen der Armee gleichgestellt. Die Verwendung zum activen Dienst soll in der Regel 3 Monate nicht übersteigen, doch kann die Regierung erforderlichen Falls und innerhalb der Reichsgrenzen ganz nach Bedarf und Nothwendigkeit über fie ver fügen *); unter außerordentlichen Umständen kann. auch der commandirende General des Militair- Depar tements in Uebereinstimmung mit dem Provinzial- Chef die ganze oder theilweise Einziehung der Mobilgarde ſeines Bezirks zu einem 20 tägigen Dienst anordnen. Die Bestimmung der Mobilgarde ist, im Frieden bei Störungen der öffentlichen Ordnung und Sicher. heit auch außerhalb des eigenen Wohnortes zur Unter ftüßung der bewaffneten Macht verwendet zu werden, im Kriege: den Plaz- und Territorialdienst in den vom Feinde nicht unmittelbar bedrohten Landestheilen zu versehen , als Theil der Besagung in den Festun gen zu dienen, Transportbedungen zu stellen 2c., um so die Armee von allem Territorialdienst nach Mög. lichkeit zu befreien. *) Durch Königliches Decret vom 6. Mai ist die Aufstellung von 50 Bataillonen Mobilgarde mit der Verpflich tung zu dreimonatlichem Dienſt vom 20. Mai an angeordnet worden.
30
-
Die Listen weisen an Zahlen auf: für die Nationalgarde: effectiv 1,230,988 Mann 2 in Reserve 7,766,552 726,216 für die Mobilgarde..... Abgesehen von ersterer dürfte von der Mobilgarde mit Sicherheit nur auf die in den organisationsmäßig vorgesehenen 220 Bataillonen aufzustellende Stärke von ppr. 110,000 zu rechnen sein.
HI.
Die
und
ihr
Gesammtſtreitkräfte Verhältniß
zu
ein-
ander wie zu den Hülfsquellen des Staates. 1. Die Gesammtstärke der Streitkräfte berechnet sich nach den organisationsmäßig bestehenden Formationen und den Etats der einzelnen Truppenkörper wie folgt: ( Siehe Tabelle S. 32 und 33. ) Es ist in dieser Berechnung die Stärke der Ab. ministrationstruppen und Branchen nicht genau nachzuweisen gewesen, da ihre Aufstellung zum großen Theile nicht organisationsmäßig feststeht. Der im Kriege zum Ausrücken disponible Theil der Heeresmacht ergiebt sich in runder Summe mit einer Combattanteustärke von 252,000 M. Infanterie, 17,000 > Cavallerie, 15,000 » Artill. mit 480 F. Geschz., excl. Ref. u . Geb. Artiйl. 8,000 » techn. Tr. Summa 1) 292,000 M.
31
---
Zu defensiven Zweden erhält diese Zahl eine Verstärkung um : 10,376 M. Besaßungstruppen ..... Stamm (15,951 Ersatz. 75,000 Ersagtruppen compl... Conting. Locale Wehrkräfte..... 129,533 , Summa 2) 230,860 M. so daß die Gesammtmacht zu berechnen ist in runder Summe mit:
472,000 23,000 27,000 Summa 3) 522,000
M. Infanterie, » Cavallerie, » Artillerie u. techn. Truppen. M.
Die Stärke der zu einer Offensive dispo niblen Armee ergiebt sich, wenn man von der oben als zum Ausrücken bereit angegebenen Combattanten. stärke (Summa 1.) in Abzug bringt : a) den zur Stüße für die Mobilgarde als nothwendig zu erachtenden Kern der Kriegsbesagungen in den Festun gen des Pothals und in Ancona (hier mit der Marine Infanterie) 15,000 M. mit .. ...
b) als Besaßung in Süd-Italien eine der im Frieden dort stehenden an nähernd gleich starke (durch Mobil. garde zu unterstügende) Macht von ... ca. 40 Bataillonen 2c, mit ....... 30,000 M. Summa 45,000 M. wovon ca. 40,000 Mann Infanterie.
1
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Im Frieden Mann Taktische Pferde Geschü Jm Formation Kombat tanten Ganzen
12 3
I. Ausrückende Feldtruppen. 1. Infanterie. 80 Rgr. à 4 Batl.. 25 Rgtr. Bersaglieri à 8 Batl..
2. Kavallerie. 4 4 Rgtr. schwere Kav. à 6 Esf. 5 14 Rgtr. leichte Kav. à 6 Est.. 61 Rgt. Guiden à 6 Est.
117,120 121,680 15,600 16,020 132,720 137,700
24 E8f. 84 Est. 6 Est. 114 Esf.
3,516 12,306 889 16,711
64Batt. 16Batt. (inkl.2reit.)80Batt.
7,296 1,852 9,148
3,736 3,608 13,076 12,628 902 934 17,746 17,138 7,648 1,998 9,646
3,256 1,004 4,260
2,030
20 kmp.
48 Kmp. 7 Kmp.
5,232
5,391 1,174
55 Kmp.
5,232
6,565
•
30
1,213 40 970 9 Kmp. 24 36 kmp. 3,924 4,032 64 4,894 5,245 45 Kmp. 360 Batl. 114 Esf. 80 Batt. 45 Kmp. 163,473 170,337 21,454
256 64 320
320
800 505
3. Artillerie. 84 Rgtr. (Nr. 6-9) à 16fahr. Batt. 91Rgt. (Nr. 5) 14fahr. 2'reit. Batt. 10 4. Technische Truppen. 111 Pontonnier- Rgt. 9 Kmp.. 122 Pionier Rgtr. à 18 Kmp.... 13 14 Summe (I. ) der ausrückenden Feldtruppen (Zeile 3, 7, 10, 13) Dazu an Train: 15 2 Rgtr. à 10 kmp...... II. Befaßungstruppen. 16 3 Feft. Art. Rgtr. à 16 Kmp.... 17 7Kmp.Hndw.Feuerwk. Büchsenm. 18 Summe ( II.) der Besaßungs, truppen (16, 17)... III. Ersatztruppen. 19 Stämme der Depots der Infan, teriesRgtr.... 20 Desgl. der Bersaglieri.. 21 Desgl. der Kavallerie.. 22 Desgl. der Feld Artillerie.. 23 Desgl. der Festungs , Artillerie.. 24 Desgl. des Pontonnier- Rgts... 25 Desgl. der Pionier Regtr... 26 Summe (III.) der Ersagtruppen (19-26) . Summe für die eigentliche Armee IV. Sonstige lokale Wehrkräfte. 27 Carabinieri reali 28 Mobilgarde. . . . . 29 Summe (IV.) d. sonstigen lokalen Wehrkräfte (27, 28). 30 Total Summe (I. II. III. IV.)
320 Batl. 40 Batl. Sa. 360 Batl.
0
50
160 kmp. 5 Batl. 19 Est. 10 Batt. 6 Kmp. 1 Kmp. 4 Kmp. 5 Batl. 171 Kmp. 19 Est. 10 Batt. 168,705 178,932 22,300
14 Legionen
18,135
18,433
320
4,450
18,135 18,433 4,450 186,840 195,335 26,454
320
33
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Im Kriege Mann Taktische Formation
320 Batl. 40 Batl. 360 Batl. 24 Est. 84 Esf. 6 Est. 114 Caf.
Bemerkungen.
Pferde Geschüße Kombat Jm tanten Ganzen
227,840 233,520 24,560 25,080 252,400 258,600
1,520 160 1,680
3,528 12,348 882 16,758
3,672 3,780 12,852 13,230 945 918 17,442 17,955
64Batt 12,032 nfl.2reit.)16Batt.Į 3,056 inkl.2reit.)80Batt. 15,088
12,432 8,888 3,214 2,436 15,646 11,324
40 1,926 1,975 9 Kmp. 198 6,444 6,572 36 Kmp. 238 45 Kmp. 8,370 8,547 30Batl. 114 Est. 0 Batt. 45 Kmp. 292,616 300,235 31,197 6,872
8,400
50
48 kmp. 7 Kmp.
8,592
8,787 1,589
55 Kmp.
8,592
10,376
7,840 1,180 641 400 126 40 124
12,400 1,415 1,406 440 126 40 124
160 kmp. 5 Batl. 19 Est. 10 Batt. 6 kmp. 1 Kmp. 4 Kmp. Satl. 171 Kmp. Est. 10 Batt.
•
480
50
20 kmp.
384 96 480
50
10,351 15,951 311,559 333,434 39,647
480
Die Zahl der Pferde ist unbestimmt. Bei den Cadres der Erfaßtruppen be finden sich augenblicklich in der Ausbildung begriffen: die I. Kateg. 1845: 45,000 M. H. > 1844: 30,000 75,000 M.
18,135 18,433 4,450 14 Legionen 220 Bataillone 111,100 111,100 0Batl., 103Kmp. • und Est. 129,235 129,533 4,450 440,794 456,095 36,197 | 480 3 Italien.
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Es würde danach zu freier offensiver Ver . wendung eine Feldarmee übrig bleiben von 212,000 M. Comb. d. Inf. Cav. 15,000 14,000 > Art. in. 480 F. G. (excl. wie oben .) > techn. Tr. 7,000 Summa 248,000 M. Comb . mit 480 Feld- Gesch. Wenn von dieser Stärke ein Corps von ca. 30,000 M. zum Zwecke der Landung an einem Punkte der feindlichen Küste bestimmt wird , so bleibt zur Verfügung für die Offensive über die Landgrenze , ungerechnet die Freiwilligen, eine Armee von: 215-220,000 Mann Comb. Das Verhältniß der einzelnen Waffen . gattungen stellt sich nach den Combattantenzahlen des Kriegsetats in folgender Weiſe : od. pCt. od. pCt. 252,400 83,9 Inf. Linien 227,840 75,8 leichte 24,560 8,1 1,1 3,528 Cav.schwere 16,876 5,4 4,3 Leichte 13,348 5,0 Art. Feld 15,088 23,680 7,9 2,9 8,592 Festungs. 8,370 2,8 Techn. Tr. 2,8 8,370 Auf 1000 Combattanten kommen 1,5 Geſchüße (auf 1000 Mann schwere Cavallerie 3,4 Geſchüße reitende Artillerie). Das Verhältniß der Chargen zur Mannschaft stellt sich nach den Zahlen des Kriegsfußes so heraus , daß bei der Infanterie auf je 7-8, bei der Cavallerie auf je 7 Mann 1 Unterofficier, bei ersterer auf je 43, bei lezterer auf je 29 Mann 1 Officier kommt; bei der Feld-Artillerie ergeben sich pro Ge schüß 4 Unterofficiere, auf 1½ Geſchüße 1 Officier.
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2. Das Verhältniß der Streitkräfte zu den Hülfsquellen des Landes. a) Die Wehrpflicht und Heeresergän zung. Die Grundlage für die Verpflichtung zum Wehr. dienste bildet das sardinische Rekrutirungsgesez vom 20. März 1854 , das seit dem Jahre 1860 und 61 in den verschiedenen neuen Landestheilen eingeführt worden ist, so daß in diesem Augenblicke auch noch nicht alle aus der Durchführung desselben sich er gebende Consequenzen zur Wirklichkeit geworden sind. Das Grundprincip für die Aufbringung der ge, fammten Streitkräfte bildet die allgemeine persönliche Wehrpflicht, welche entweder in dem stehenden Heere, den Sicherheitstruppen, oder der Armee-Reserve erfüllt werden kann. Die Verpflichtung zum Eintritt in das stehende Heer beginnt mit dem 21. Lebensjahr und wird be. schränkt durch den geseßlich gestatteten Loskauf; der Staat behält sich Betreffs des letteren nur das Recht vor, die gesegliche Qualification und die militairische Brauchbarkeit des Stellvertreters zu prüfen und figirt jährlich die zu zahlende Taxe (3200 Frcs. in den Lezten Jahren). Das nach Abzug der Unbrauchbaren, Unabkömm . lichen 2c. (60-64 pCt. der überhaupt im militairpflichtigen Alter stehenden 211,000 Mann) verfüg bare Contingent beträgt ca. 85,000 Mann. Theils Rücksichten auf die finanziellen Verhältnisse des Staats, welche namentlich in den lezten beiden Jahren in den Vordergrund traten, theils organisatorische Gesichts . punkte Betreffs Bildung einer Armee-Reserve , be dingen aber die Unmöglichkeit, das genannte Grund. princip faktisch durchzuführen und alle jungen brauch. baren Leute in das stehende Heer einzureihen .Es 3*
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wird daher jährlich durch ein Contingents - Geſeß die disponible Erfagquote in 2 Kategorien geschieden: Die I. Kategorie bildet den Ersatz für das stehende Heer und wird zusammengesezt aus den : Soldati d'ordinanza – Carabinieri, Büchsenmacher, Freiwillige sc., fie dienen 8 Jahr bei der Fahne und sind alsdann von jeder weiteren Wehrverpflichtung befreit. Soldati provinciali · allen übrigen Mann. die zu 5jährigem activen schaften dieser Kategorie, Dienst verpflichtet sind und für die übrigen 6 Jahre ihrer Dienstverpflichtung auf unbestimmten Urlaub (congedo illimitato) , zur Kriegsreserve , entlaſſen werden . Die II. Kategorie bildet eine allgemeine ArmeeReserve; die Mannschaften derselben sind auf 5 Jahre verpflichtet, werden während der drei ersten Jahre zu kurzer Ausbildungs- und Uebungsperioden von 40tägiger Dauer bis zweimonatlicher Dauer herangezogen und sind mit dem 26. Lebensjahre von jeder weiteren Wehrverpflichtung entbunden." Im Allgemeinen entscheidet die Loosnummer über die Einstellung in die I. oder II. Kategorie. Betreffs der lez. teren ist es jedoch, wie es in mehreren Jahren auch that sächlich durchgeführt wurde, derRegierung unbenommen, die Beute der II. Kategorie bis zu einer 2. und selbst 3jährigen Dauer bei der Fahne zu halten , wobei bisher namentlich die Rücksicht maßgebend war , daß die Resultate des obigen Recrutirungsgeseßes bezüglich einer wirklich vorhandenen Kriegsreserve sich erst in einem Zeitpunkte geltend machen können, wo dasselbe in allen Landestheilen factisch 11 Jahre bestanden und alſo 11 volle Jahres Contingente der I. Kategorie geliefert haben wird.
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Was die factische Ableistung der Dienstpflicht bei der Fahne, die Präsenzzeit, anbelangt, so haben finanzielle Rücksichten auch bei der italienischen Armee dazu geführt , durch mehr oder weniger lange Beurlaubungen (von 3 Monat bis 2½ Jahr) den Friedens. stand zeitweise zu vermindern. Es ergiebt sich hin. sichtlich dieses Verhältniffes (laut Bericht des Kriegs Ministers an den König vom 13. März 1866) die Zusammenfeßung des augenblicklich vorhandenen Personalbestandes der Armee nach folgenden Gruppen : 15,758 Officiere, davon die Hälfte aus der alten farbinischen Armee, ein Viertel aus den aufgelösten Contingenten hervorgegangen, ein Biertel seit 1861 befördert. 30,000 Mann d'ordinanza , mit 5-6 jähriger Präsenz ohne Unterbrechung 38,000 Mann mit 5-6 jähriger Präsenz und 2-3 jähriger Unterbrechung, 110,000 Mann mit 3-5 jähriger Präsenz und 3-16 monatlicher Unterbrechung, 132,000 Mann mit 14 monatlicher bis 4 jähriger Präsenz ohne Unterbrechung, 29,000 Mann immobiler Truppenkörper. 354,000 Mann. Rechnet man ein durchschnittliches Jahres . Con tingent von 45,000 Mann 1. Kategorie und 11 volle disponible Jahrgänge, unter Abrechnung von 4 pct. watürlichen Abganges und Hinzurechnung von Offi. cieren, Rengagirten 2c., so würde sich eine verfügbare Kriegsstärke der Armee von pptr. 500,000 Mann ergeben. Die Mannschaft der II. Kategorie hat dabei für die Feldarmee nur eine Bedeutung als Material für den event. Erfag und für etwa nothwendig werdende Neuformationen , da sie ihrer Ausbildung
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gemäß nur von prekärer militairischer Brauchbarkeit ist , und ihr die Formation in bleibende Cadres abgeht. In diesem Augenblicke beläuft sich (laut oben. genannten Berichts des Kriegs . Ministers ) die Friedensstärke der Armee auf 14,004 Officiere, 190,325 Mann = 204,329 Mann , während an Kriegsreserven disponibel sind: 1,754 Officiere zur Disposition..... 148,660 Mannschaften 150,414
Total Summe rund ..... 354,000 Zur event. Erhöhung resp. Completterhaltung find für dieselben vorhanden : in 1. Linie: 30,000 Mann II . Kategorie der Klaffe 1844, die seit dem 10. April bei den Truppentheilen zur Ausbildung versammelt sind, 45,000 Mann I. Kategorie 1845 , die seit An. fang Mai zu den Fahnen eingezogen findi in 2. Linie : ca. 80,000 Mann II. Kategorie der Klassen 1842, 1843, 1845. b) Die Höhe des Militairbudgets ergiebt fich nach dem Voranschlage pro 1866 auf 186,835,000 Frs. (49,4 Mill. Thlr.), welche sich zu der Gesammteinnahme des Staates (ca. 490 Mill . Frs .) wie 1 : 2,6 (38 pCt.), zur Gesammtausgabe (ca. 700 Mill .) wie 1 : 3,6 verhalten. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen vom Militair Budget 8 Frs. , während 1 Mann des Friedensetats (von 1865) im Durch schnitt auf 763 Frs. Kosten kommt.
3.
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Das Verhältniß des Friedens zum Kriegsfuß und die Mobilmachung.
Die Mobilmachung läßt sich , da höhere taktische Einheiten im Frieden nicht bestehen, in die 3 Perioden : der Versehung der Truppen vom Friedens auf den Kriegsfuß, der Formation der größeren taktischen Einheiten --- und der Concentrirung der Armee scheiden. a) Die Versehung der Truppen vom Friedens auf den Kriegsfuß geschieht durch: 1. Augmentirung der Friedens.Etats der vorhan denen Cadres mit Mannschaften und Pferden auf die Höhe des Kriegs -Etats. Aus der oben gegebenen Berechnung ergiebt sich eine Differenz der Friedens. und Kriegs- Etats von rund : 155,000 Mann und 17,000 Pferde, die sich durch Hinzurechnung der Colonnen und Ad . ministrations Branchen auf 175,000 Mann und 25,000 Pferden 2 . erhöhen dürfte. Was die Heranziehung der Mannschaft anbelangt, so bietet dieselbe in sofern keine Schwierigkeiten , als die in der Kriegsreserve stehenden Mannschaften hin reichen , um die Truppen-Cadres auf den Kriegs-Etat zu erhöhen. (Vergl. vorstehende Nachweisung). Wohl aber kann dieselbe dadurch erschwert werden, daß die Mannschaften principiell zu denselben Truppenkörpern wieder einberufen werden sollen , bei denen sie ihre Präsenzzeit abgeleistet haben, während keine bestimmte Beziehung zwischen dem Truppentheil und einem reſp. Ersazbezirk besteht, sondern die sämmtlichen Rekruten jedes Contingents ohne Rücksicht auf ihre Heimath an die Truppenkörper der Armee vertheilt werden.
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Die Beschaffung des durch die Mobilifirung der Armee bedingten Mehrbedarfs von ca. 25,000 Pferden resp. Maulthieren ist mit ansehnlichen Schwierig . feiten verknüpft und in mehr als gewöhnlichem Maße Zeit beanspruchend, weil das Land an Pferden nicht reich und die Armee großentheils auf den Ankauf im Auslande angewiesen ist. 2. Die Ausscheidung der immobilen der Depots aller Waffen Truppenförper erfolgt ohne Friction , da die wesentlichsten Bestand. theile des Personals bereits im Frieden bei den Stäben vorhanden sind. 3. Die Neuformation der nur im Kriege bestehenden Körper beschränkt sich , abgesehen von Mobilgarde und Freiwilligen • Corps , auf die friegsmäßige Aufstellung der Administrations Truppen, mit ihren Trains und Colonnen , da alle für die Verwendung vor dem Feinde bestimmten Abtheilungen ihre Cadres bereits im Frieden haben. b) Die Formation der größeren taktischen Einheiten und die Versehung derselben mit dem mobilen Administrations - Apparat bietet an fich bei dem Vorhandensein des erforderlichen Personals an Commandeurs, Stäben und Beamten keine Schwiemanchen allerdings vorhande rigkeiten; doch ist auch hier der Uebelstand: nen Vorzügen gegenüber unumgänglich , daß Truppe und Commandobehörde erst in dem Momente in Berührung kommen, wo ein seit längerer Zeit bestehender Verband am wünschens . werthesten ist. c). Die Concentration der mobilen tattischen Körper an den zum Ausgangspunkte der Operationen bestimmten Punkten bietet für die ita lienische Armee nicht nur nicht besondere Schwierig. feiten dar , sondern es wird ihre Ausführung durch
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-
ein sehr rationell angelegtes und reichgegliedertes Eisenbahnnet, fowie durch das Vorhandensein bedeu tender Seetransportmittel (vergl. Flotte) sogar wesent lich begünstigt. Die Durchführung der Mobilmachung vom Lage des Erlaffes der Ordre bis zur Vollendung des strategischen Aufmarsches an der Grenze fann füglich in 25-30 Tagen bewirkt werden.
Anhang. Namen und Zusammenseßung der Infanterie-Briga. den und Bersaglieri Regimenter , Benennung der Cavallerie Regimenter. 1. Infanterie. Brigade Regimenter Brig. Granat. di Sardegna .. 1. 2. Gren. Rgmt. di Lombardia . 3. 4. 5. 6. di Napoli di Loskana .. 7. 8. del Ré 1. 2. Inf. 3. 4. Piemonte · 5. 6. Aosta . 7. 8. Cuneo 9. 10. Regina. 11. 12. Casale ..... 13. 14. Pinerolo. 15. 16. > Savona ... 17. 18. Acqui . 19. 20. Brescia 21. 22. Cremona. Como .... 23. 24. 25. 26. Bergamo 27. 28. Pavia 29. 30. Pisa 31. 32. Siena.
42
Brig. » » -» » » » » » » » » » » » » » »
Brigade Livorno ... Pistoja .. Ravenna Bologna . Modena .... Forli · Reggio. Ferrara Parma . delle Alpi . Umbria ... Marche. Abbruzzi . Calabria Sicilia . Cagliari . Valtellina . Palermo Ancona Puglie .. 2.
Rgmt. Nr. 1 . » 2. » 3. » 4. « 5.
1. 2. 3. 14. 26.
33. 35. 37. 39. 41. 43. 45. 47. 49. 51. 53. 55. 57. 59. 61. 63. 65. 67. 69. 71.
Regimenter 34. Inf. Rgmt. 36. 38. 40. 42. » 44. 46. » 48. 50. 52. 54. » 56. » 58. » 60. » 62. 64. 66. » 68. 70. 72.
Bersaglieri. Bataillone. 6 . 7. 9. 13. 19 4. 8. 10. 11. 15. 5. 12. 18. 20. 23. 16. 22. 24. 34. 35. 28. 29. 30. 31. 32.
3. Cavallerie . Cavallerie de Linea. Rgmt. Nizza , » Piemonte reale, Savoia, » Genova.
21. 17. 25. 36. 33.
27. 37. 38. 39. 40.
43
-
Lancieri.
Rgmt. » » »
L. di Novara, » di Aosta, » di Milano, » di Montebello, » di Firenze, » Vittoria Emanuele, » di Foggia.: Cavalleggieri.
Rgmt. C. di Saluzzo, » » di Monferrato, »D di Alessandria, " » di Lodi, > » di Lucca, » » di Caserta, » Ufferi di Piacenza, » Guide.
Die Königl. Kriegs - Marine. I.
Das Marine- Personal. 1. Für den Seedienst ( attive ) .
Der Stab:
2 Admirale, 3 Vice Admirale, 13 ContreAdmirale, 22 Capitains zur See, 39 Fre. gatten Capitains , 154 Lieutenants zur See, 60 Unter- Lieutenants , 43 guardi marina , 61 Steuerleute , 37 Caplane , 5 aggregirte Officiere .
Mann
439
-
44
--
Transport . Das Matrosen- Corps : 35 Officiere, 10,954 Unterofficiere, Steuer.. Leute und Matrofen ..... Die Königliche Marine-Infanterie: 2 Regimenter mit 282 Officieren , 5688 Unterofficieren und Soldaten
Maschinisten und Heizer: 6 Officiere, 1488 Maschinisten und Heizer .......... Corps der Aerzte und Apotheker .. Summa 2.
Mann 439
10,989
5,970 1,494 136 19,028
Zur Marine gehörig ( non attive ) . 152 33 202 273 547 1,080
Central Verwaltung (Ministerium) Marine-Ingenieurweſen . General Commissariat Maggiorità (57 Officiere, 216 Matrosen) . . Magazine und Arsenate Maestranza (Handwerker) Sanitätspersonal : 214 Krantenwärter , 27 barmherzige Schwestern Verwaltung der Vagnos und Gefängniſſe . Summa
241 1,606 4,134
Haupt-Summa 23,162 Die beiden Regimenter Marine-Infanterie sollen aufgelöst werden, da sie dem Zwecke ihrer Errichtung nicht recht entsprechen. - Die Dienstzeit in der Marine beträgt für die Conferibirten 8 Jahre, Frei willige können eintreten und bis zum 40. Lebensjahre dienen bleiben.
45
.
·
36 4 74 1
3000 310 *220 20
3410 274 8
3 280 334 3
$60
A ཝཾསྐྱ
Geschütze
Zabl
Panzerschiffe (31. 8) 8 Schraubenschiffe (31. 16) 12 3410 274 8 Haupt- Summe 32 10 310 478 24
9
448
27 23
450 4050 400 1120 950 320 200 7 490
414 36 60 34 24 3 635
1290 2180 760 700 920
32 44 12 4 23
24
5850
115 448
600 200 800
3 150 2800 110 12
5 480 180 24 12 480
3 280 334 3 9 230 513 15
800 27 23 7490 635 6 280 207 71 25 820 1 198
72
46 12 4.200 158 4
850 1580 380 340 68989
2700
226
10 12 61 2 4 143
196 170
5200 4 600 700 800 600 280 8 280 300 24 2 300 5480 180 24 12 480
༄ ༄ །⌘ ཐཱ
450 64 1050 104 6 400 36 900 40 1 350 10 260 201
440 600 380 700 580
3600 124 6 600 22 7 700 2 1
ཨསྶ ཎྜསྶཱ ནྷཱ །སྒྱུ
2 2800 110 12|
4 200 158 4
252 3
12225
III. Nad : Dampfer. Korbetten I. RI... 1 Rorbetten II. KI... Korbetten III. KI.. Avifi I. Kl... Avifi II. Kl.. Rad,Dampfer Summe 12
800 2000
Pferde. Kräfte
37428
121215
II. Schrauben: schiffe. Linienschiffe. Fregatten I. RL. Fregatten II.RL... 1 Rorbetten I. KL... Korvetten II. KI.. 5 Kanonenboote II. Avift .. Summe 12
800 36 1 2.000 74 800 40 €600 8
Summa
·
1322
I. Panzer: schiffe. Fregatten 1. Kl... Fregatten II. KI... Widderfchiffe Korvetten I. RI. Kanonenboote I. RI. 2 Kanonenboote II.L Batterieen Summe 8
Pferde. Kräfte
Jm Bau begriffen Pferde Kräfte
198
Pferde Kräfte
Abgerüstet aber disponibel
Geschütze Babl
Armirt
Gattung, Rang oder 'Klaffe der Schiffe
Material.
Geschütze
Marine
Geschütze Zabl
II.
46
-
Von den Panzerschiffen sind die 6 Fregatten I. Klasse, 3 Fregatten II. Klasse, und die beiden Batterien Holzschiffe, alle übrigen Eisenschiffe; außerdem find noch das Schrauben Aviso und 1 Rad-Aviso Das II. Klaſſe als Eisenschiffe zu bemerken. G Schrauben Linienschiff und ein Schrauben Kanonen . boot II. Klasse werden augenblicklich als Schulschiffe benußt. Diesen 71 Schiffen mit 25,820 Pferdekräften, 1198 Geschüßen und 19,985 Köpfen Bemannung kann Desterreich (nach Brix , das österreichische Heer) im Ganzen nur 40 Dampfschiffe mit 11,475 Pferde. kräften , 651 Geſchüßen und 7772 Köpfen Bemannung entgegenstellen , und selbst die 15 oben ange. führten, noch im Bau begriffenen Schiffe abgerechnet, würde die italienische Flotte immer noch 991 Ge schüße zählen gegenüber 651 Geschüßen der österreichischen Flotte. Für eine sofortige Offensive würde der italienischen Flotte ihre Ueberlegenheit selbst noch gesichert bleiben, wenn man außer jenen, im Bau begriffenen Schiffen die 4 augenblicklich in Süd-Amerika " und in der Levante stationirten Fregatten und Corvetten , sowie die gesammten Raddampfer und die Schrauben Kano . nenboote als zu einem solchen Unternehmen ihrer Bestimmung und Construction gemäß wenig geeignet abrechnet; es verbleiben alsdann: 12 Panzerschiffe (darunter 8 eiserne), 1 hölzernes Schrauben-Linienschiff, 7 hölzerne Schrauben-Fregatten, 2 hölzerne Schrauben -Corvetten, im Ganzen 22 größere Kriegsschiffe von 11,520 Pferdekräften und mit 836 Geschüßen und 10,306 Köpfen Bemannung, die in kurzer Frist noch durch 6, der Vollendung ziemlich nahe stehende Panzerfahr zeuge zu verstärken sind.
47
An Segelschiffen die für den heutigen Kriegsgebrauch indessen nicht mehr geeignet sind besigt die italienische Marine 10 mit 130 Geschügen, nämlich: 2 Fregatten II. Klaffe (Hafen-Admiralschiffe), 1 Corvette I. Klaſſe (Hafen-Admiralschiff), 2 Corvetten II. Klaffe, 1 Corvette III. Klasse (Schulschiff), 2 Bri gantinen und 2 Transportschiffe (davon 1 Schulschiff). Bei einer derartigen Ueberlegenheit zur See wird für die Verwendung der italienischen Streitkräfte in einem Kriege gegen Oesterreich immer die Frage in den Vordergrund treten, ob dieselbe nicht auszubeuten ſei zur Deckung demonstrativer Landungsversuche im Rüden des österreichisch-venetianischen Festungsvierecks, und erhalten in diesem Sinne Größe und Tragfähigkeit der disponiblen Transportflotte besondere Bedeutung; dieselben stellen sich wie folgt heraus : 2 Transportschiffe I. Klaffe (von 800 Tonnen und darüber), beide im Bau begriffen, 4 Transportschiffe II. Klasse (von 4-800 Tonnen), 6 Transportschiffe III. Klaffe (unter 400 Tonnen), 10 Remorqueurs, 2 Piro- Cisternen. Von diesen 24 Transportschiffen sind 12 Schrau ben-Dampfer , 11 Rad-Dampfer und 1 Segelschiff; davon 2 Dampfer im Bau. Die 21 Königlichen Dampfer können aber sofort verstärkt werden durch 32 Postdampfer und nach einigen Wochen durch weitere 25 Dampfer aus der Handels-Marine, so daß sich die Gesammtzahl der Transportschiffe auf nahe an 80 erhöhen würde, ausreichend für die Einschiffung von 30-35,000 Mann. Jm Nothfall würde auch noch ein Theil der Kriegsflotte zum Truppentransport heran gezogen werden. In Bezug auf die Armirung der Schiffe mit Geschüßen ist die italienische Flotte ebenfalls der österreichischen (vergl. Brig.) überlegen.
48
Das allgemeine Geschüß ist das gezogene 40pfd. (analog dem preußischen 30 pfd.) und etwa 11 pet. find 80pfd. ( analog dem preußischen 68 pfd . ) ; an modernen schweren Schiffsgeschüßen - die wir in der österreichischen Flotte gar nicht finden -- sind nur einzelne vorhanden, z . B. gezogene 300 pfd. (Armstrong) und 1 amerikaniſches 11 zölliges Dalgrean - Geschüß. III.
Marine • Anstalten und Institute.
Die ganze Küste Italiens ist durch Decret vom 22. Februar 1863 in 3 Departements getheilt mit den Haupthafenorten Genua, Neapel und Ancona. Arsenale befinden sich 2 in Neapel, 1 in Porto Ferrajo, 1 in Palermo, 1 in Ancona und 1 wird in Spezzia errichtet. Werften sind 2 in Genua, 1 in Livorno, 1 in Castellamare die Napoli; ferner giebt es ein König . liches Etablissement in Varignano im Golf von Spezzia. Baupläge giebt es 12, außerdem 2 Docks. Zu den Marine-Instituten gehören : die beiden Marine Schulen in Genua und Neapel zur Heranbildung von Seeofficieren und eine » Vorbereitungs . Anstalt für die Marineschulen « ; ferner 2 astronomische Observatorien und 2 Hauptbos . pitäler zu Genua und Neapel , 2 Unterhospi täler zu Ancona und Castellamare, 5 Lazarethe, 4 Marine Bibliotheken und 18 Bagnos , so wie noch einige andere Zwangsanstalten.
Berlin , gedruckt in der Königlichen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei 21. v . Deder),