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German Pages 157 [164] Year 1902
Die französischen Übertragungen von
Goethes Faust. Ein Beitrag zur Geschichte der französischen Obersetzungskunst.
Von
Dr. MARTHA LANGKAVEL.
STRASSBURG Verlag von Karl J . Trübner
1902.
Herrn Professor Dr. Heinrich Morf in herzlichster Dankbarkeit und Verehrung.
Vorwort. Diese Arbeit behandelt die französischen Übersetzungen d e s e r s t e n T e i l e s der Goetheschen Dichtung. Der zweite Teil ist meines Wissens nur zweimal Uber tragen worden, nämlich ;von B l a z e und P o u p a r d d e W i l d e . Nach meiner Zählung sind bisher einundzwanzig Übersetzungen erschienen, von denen ich dreizehn las; von diesen sind zehn in E n g e l s „ B i b l i o t h e c a F a u s t i a n a " aufgeführt. Das Engeische Verzeichnis giebt unter „Übersetzungen" nicht nur die vollständigen Übertragungen, sondern auch Auszüge, Erklärungen und Nachahmungen und bedarf verschiedener Richtigstellungen, namentlich inbezug auf die Daten der Ausgaben. Die Übersetzung S a i n t e - A u l a i r e ' s ist ohne Angabe seines Namens doppelt aufgeführt; die Erstausgabe der Arbeit von B l a z e d e B u r y ist nicht verzeichnet. Wiederholte Nachfragen nach den in den letzten Jahren in deutschen Zeitungen angekündigten Übersetzungen von T i e r c e 1 i n und R o s t a n d sind erfolglos gewesen, die Arbeiten beider also wohl unvollendet oder Manuskripte geblieben. Inbezug auf die von mir getroffene Auswahl bemerke [ich, dass sie bestimmt ward durch den Wunsch, ein möglichst buntes Bild der geleisteten Arbeit zu geben, also neben den guten und besseren auch einige mittelmässige und schlechte Übertragungen zu besprechen. Sämtliche Übersetzungen zu behandeln verbot nicht nur die Zeit, sondern auch die Rücksicht auf das Interesse, das bei ausführlicher Vorführung von einundzwanzig Übertragungen ermüdet' worden wäre, ohne dass durch eine solche dieser B e i t r a g zur Geschichte der französischen Übersetzungskunst an Belehrung wesentlich gewonnen haben würde.
II Ich beurteile die Arbeiten vom deutschen Standpunkt aus, dem d i e Übersetzung die beste sein muss, die mit der deutschen Dichtung geistesverwandt erscheint und sie mit grösstmöglicher Treue wiedergiebt. Form und Inhalt sind nicht ohne schwere Schädigung des Ganzen zu trennen. Das nachstehende Verzeichnis der Übersetzungen und ihrer Ausgaben beruht auf Mitteilungen der Verleger, an die ich mich persönlich wandte, und deren Auskunft ich genau wiedergebe: de Staffi-Holstein: „De l'Alle1. Madame la Baronne magne!' (1810). Seconde partie : de la littérature et des arts. — Kap. XXIII. Bruchstücke aus Faust. (Oeuvres complètes de Mme la Baronne de Staël-Holstein, Tome II — Paris — Firmin Didot 1861.) 2a• FrédéricrAlbert-AlexandreStapfer „Oeuvres dramatiques de J.-W. Goethe, traduites de l'allemand, précédées d'une notice biographique et littéraire sur Goethe (Totne IV) — Paris A Bobée — 1823. 2b- Faust, tragédie par Goethe, traduite par A. Stapf er ; la traduction revue et corrigée par le Docteur C. M. Friedländer, Directeur de l'institution allemande à BruxeUes, membre correspondant de l'Institut historique de France, etc. — Bruxelles — Meline, Cans et Compagnie — 1838. 3.
Louis-Clair de Beaupoil, Comte de Sainte-Aulaire „Chefs-d'œuvre des théâtres étrangers — allemand, anglais, chinois, espagnol, hollandais, indien, italien, polonais, portugais, russe, suédois — traduites en français . .. Tome XXV „théâtre allemand Tome I" — Paris — Ladvocat — 1823.
4. Gérard Labrunie dit de Nerval „Faust, tragédie de Goethe: nouvelle traduction complète, en prose et en vers, par Gérard." — Paris — Dondey — Dupré 1828. S p ä t e r e A u s g a b e n : Paris — Garnier Frères („Notre édition de „Faust" traduction Gérard de Nerval ne porte pas le millésime ni le nombre des éditions; cet ouvrage a été réimprimé souvent et contient les préfaces des 1* 3et 4* éditions. (3. — 1840 — 4. — 1853). — C a l m a n n L é v y antwortete — — „nous avous le regret de vous informer qu'il ne nous est pas possible de vous
m fournir les renseignements que vous nous demandes les Faust de Gœthe traduction Gérard de Nerval:')
sur
5.
Henry Blase, le Faust deGoethe,traduction complète précédée d'un essai sur Goethe, accompagnée de notes et de commentaires, et suivie d'une étude sur la mystique du poème — Paris — Charpentier 1840 - Z a h l r e i c h e spätere Ausgaben, so 1875, 1879, 1880, 1893, 18%, 1899, 1901 (,jsans changement aucun!') (cf. S. 59).
6.
A. de Lespin
7.
Le Prince de Polignac, Le Faust de Goethe — Paris Le Faust de Goethe augmenté 1859 — Bourdilliat. de la nuit du Walpurgis — Paris — Ottendorf — (ohne Jahresangabe von Seiten des Verlegers).
8.
Poupard de Wilde, Goethe Faust traduction nouvelle en ver s. I. Paris Maillet 1863. II. Paris Librairie internationale 1867 („épuisé depuis longtemps," — „dates et nombres des éditions" konnte der Verleger nicht angeben).
9.
Bibliothèque Nationale Goethe — Faust — tragédie — Paris Librairie de la Bibliothèque Nationale — 1. Ausgabe 1868, im ganzen 13 Ausgaben von je 10000 Exemplaren.
Faust
— Paris 1840 — Durand.
10. S. Mazière, Le Faust de Goethe traduction en vers Mont-de-Marsan — 1872 — Imprimerie (nur 1 Ausgabe).
nouvelle Leclerq
11. H. Bacharach, Le Faust de Goethe traduction accompagnée de notes avec une préface de M. Alexandre Dumas fils. — Paris — Michel Lévy Frères —1872 (1873) („II ne nous est pas possibile de vous donner les renseignements demandés:') 12. Alexandre Laya, Le Faust de Goethe traduit en vers. — Paris 1873 — Sandoz et Fischbacher (nur 1 Ausgabe.) 13. Marc Monnier, Le Faust de Goethe traduit en vers français. — Paris 1. Ausgabe 1875 und 2. Ausgabe 1883 — Sandoz et Fischbacher. Goethe — Faust — Trad. litt. — Trad. 14 A. Maussenet, française. Notes indiquant le rapport qui existe entre l'allemand et l'anglais. Commentaires. — Paris — Librairie fran-
IV çaise et anglaise de J. H. Truchy — Leroy Frères — 1879 (nur 1 Ausgabe).
Successeurs
15. J. Porchat Faust — tragédie traduction française, revue par M. B. Lêvy — Paris 1877 (in fol. 35 Fr.) Hachette 2. „dans le tome 3 du théâtre de Goethe (1 vol. in 8°.) Hachette 1880. 16. Riedmatten La tragédie du Docteur Faust de Goethe en vers français — Paris — Ollendorf 1881 — Lausanne — Benda — 1881. 17. Augustin Daniel Le Faust nouvelle en vers français — 1881 (nur 1 Ausgabe).
de Goethe — traduction — Paris — E. Pion et O
18. Georges Gross Faust de Goethe — Paris — Delarue 1881 (in „Chefs-d'œuvre de la litt, française et étrangère"). (Meine Anfrage an den Verleger ist unbeantwortet geblieben.) 19. Camille Benoît Le Faust de Goethe (Oeuvres de Goethe) Faust I) — Paris — Alphonse Lemerre — 1891 (nur 1 Ausgabe). 20. François Sabatier Le Faust de Goethe français dans le mètre de l'original les règles de la versification allemande. Ch. Delagrave — 1893 (nur 1 Ausgabe). 21. Georges métrique
PradeB Le — Lausanne
traduit en et suivant — Paris —
Faust de Goethe — traduction — Benda — 1895 (nur 1 Ausgabe).
(Über eine nur von F e r d . G r o s s (1. c.) erwähnte FaustÜbertragung von R i s t e l h u b e r konnte ich nichts erfahren. Die Witwe Ferd. Gross' hat sich vergebens bemilht, mir Auskunft zu verschaffen. „Le Faust de Goethe" — par Pierre Lafitte — „n'est pas une traduction du Faust, mais une étude philosophique" — Paris 1899 — Pelletan.)
Erstes Kapitel. Zur Geschichte der Faustdichtung
S. 1—2.
Frau von Staels Besprechung und Wiedergabe von Goethes Faust. S. 2—7.
Das erste, 1587 bei Spies in Frankfurt a. M. erschienene Faustbuch wurde von Victor-Palma-Cayet ins Französische Ubersetzt. Das Datum des Druckprivilegs ist das des 19. Mai 1598.') Der Titel lautet : „Histoire prodigieuse et lamentable du docteur Fauste, avec sa mort espouvantable. Là où est montré, combien est misérable la curiosité des illusions et impostures de l'Esprit malin : ensemble la corruption de Satan par luy-mesme, estant contraint de dire la vérité."1 Paris 1598 12 Die Faustsage des 16. Jahrhunderts ward also auch den Franzosen sehr früh bekannt. Christopher Marlowe's Tragödie „The Life and Death of Dr. Faustus" behandelte die deutsche Sage schon mit mehr psychologischer Vertiefung. Nachdem in Deutschland Lessing in seinem 17. Litteraturbriefe vom 16. Februar 1759 („Aus den Briefen, die neueste Literatur betreffend") die moderne Auffassung der Faustgestalt angeregt und sein leider verlorenes Fragment geschrieben hatte, gab Goethes Dichtung der Faustsage das Gepräge, in dem sie seither der Weltlitteratur angehört. Einzelne Stellen des Goetheschen Faust waren schon 1790 als Fragment erschienen; der ganze erste Teil jedoch ward erst 1808 vollständig veröffentlicht. Zu jener Zeit hatten, — nachdem Shakespeare durch Übertragungen von Voltaire, Laplace, Letourneur und Ducis bekannt geworden war, auch deutsche Dichtungen schon bewundernde Leser und Übersetzer in Frankreich gefunden. Unter Goethes Werken waren es besonders die „ L e i d e n des j u n g e n W e r t h e r s , " die grossen Einfluss ausübten und ') Nach S ü p f l e „ G e s c h i c h t e d e s d e u t s e h e n K u l tu r e i n f l u s s e s i n F r a n k r e i c h " . Bd. I, S. 38 u. Anm. 92. L i n g k a v e l , Goethes Fant.
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bewusst oder unbewusst nachgeahmt wurden, so in der „Delphine" der Frau von Staël. Und F r a u von S t a ë l war es auch, die zwei Jahre nach dem Erscheinen des Goetheschen Faust, 1810, in ihrem interessanten Buche „De VAllemagne" — seconde partie: de la littérature — dem Faust das Kapitel XXIII widmete und die von ihr am meisten bewunderten Stellen übersetzte.1) Im Kapitel XXIII erwähnt Frau von Staël zunächst mit wenigen Worten die Faustsage sowie das Lessingsche Fragment und giebt sodann ihre Ansicht über Mephisto und Faust. Diese Ansichten sind für den modernen Leser eine Mischung von Einsicht und Irrtum, gutem Geschmack und Gefühl für poetische Schönheit neben einer gewissen Befangenheit infolge der damaligen französischen Unterwürfigkeit unter hemmende Regeln. Ihre aufrichtige Begeisterung für Goethes Genie paart sich mit einer ebenso aufrichtigen Scheu vor dessen Freiheiten. Sie erinnert hierin an Voltaire, der Shakespeare's Werken mit gleich gemischten Gefühlen gegenüberstand und sich von dem genialen englischen Dichter ebenso angezogen wie abgestossen fühlte. Frau von Staël giebt einen ziemlich ausführlichen, aber ganz ungeordneten Inhaltsauszug und eine ebenso wenig genaue, sich nicht an die Reihenfolge der Faustscenen bindende, freie Übertragung einzelner Stellen und Auftritte. In ihrer Angabe des Inhalts folgt z. B. auf die Scene „Wald und Höhle"2) 3217-3373 p. 121/122 nicht „Gretchens Stube" 3374/3413, sondern die Erzählung von Gretchens Verführung und Valentins Tod, - die Übertragung der Scene „Dom" 3776/3834 p. 122/123. Und die Scene „Marthens Garten" 3414/3543 — giebt sie auf p. 121. Auf eine Übersetzung der Lieder Margaretens hat sie verzichtet. — Die frei übertragenen Stellen sind in der von Frau von Staël gegebenen Folge : Fausts Gespräch mit dem Erdgeist von ca. 501/513 p. 118, — Fausts Monolog, nachdem Wagner ihn verlassen hat, von 602)736, p.118/119Die Osterchöre sind nur mit einigen Zeilen angedeutet. Etwas genauer übertragen sind 763/784 p. 119. Was sucht ihr, mächtig und gelind, I Chants célestes, puis• Ihr Himmelstöne, mich am Staube ? | sants et doux, pourquoi Paris.
') Oeuvres complètes de Mme. la Baronne de Staël-Holstein. Firmin Didot iS6i.
Tome II.
-) D i e Z i f f e r n g e b e n d i e V e r s z a b l n a c h S c h r ö e r „ F a u s t v o n G o e t h e " 3. Aufl. Leipzig 1892, — d i e Z i f f e r n n a c h p . . . d i e S e i t e n z a h l d e r Ü b e r s e t z u n g e n an, die nach S . . . d i e S e i t e dieser Arbeit.
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Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind. Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind. Zu jenen Sphären wag' ich nicht zu streben, Woher die holde Nachricht tönt; Und doch, an diesen Klang von Jugend auf gewöhnt, Ruft er auch jetzt zurück mich in das Leben. Sonst stürzte sich der Himmelsliebe Kuss Auf mich herab, in ernster Sabathstille ; Da klang so ahnungsvoll des Glockentones Fülle, Und ein Gebet war brünstiger Genuss; [Ein unbegreiflich holdes Sehnen Trieb mich durch Wald und Wiesen hinzugehn, Und unter tausend heissen Thränen Fühlt' ich mir eine Welt entstehn.] Dies Lied verkündete der Jugend muntre Spiele, Der Frühlingsfeier freies Glück; Erinnrung hält mich nun mit kindlichem Gefühle Vom letzten ernsten Schritt zurück. O tönet fort, ihr süssen Himmelslieder! [Die Thräne quillt,] die Erde hat mich wieder!
me cherchez-vous dans la poussière! Jaites-vous entendre aux humains que vous pouvez consoler. J'écoute le message que vous m'apportez, mais la foi me manque pour y croire. Le miracle est l'enfant chéri de la foi. Je ne puis m'élancer dans la sphère d'où votre auguste nouvelle est descendue ; et cependant, accoutumé dés l'enfance à ces chants, ils me rappellent à la vie. Autrefois un rayon de l'amour divin descendait sur moi, pendant la solennité tranquille du dimanche. Le bourdonnement sourd de la cloche remplissait mon âme du pressentiment de l'avenir et ma prière était une jouissance ardente. Cette même cloche annonçait aussi les jeux de la jeunesse et la fête du printemps. Le souvenir ranime en moi les sentiments enfantins qui nous détournent de la mort. Oh! faites-vous entendre encore, chants célestes! la terre m'a reconquis.
Es fehlt hier die Übertragung der Verse 775/778 und der Anfang des Verses 784 „Die Thräne quillt" —, also fehlen gerade die tiefbewegten, innigen Worte des Dichters, der seinen Helden bis zur Thräne weich werden lässt. — „Der Himmelsliebe Kuss," der sich „herabstürzte" ist farblos wiedergegeben durch „un rayon de l'amour divin descendait sur moi," — 768 „hold" mit „auguste," — 773 „des Glockentones F ü l l e " mit „Le bourdonnement sourd de la cloche." l*
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Darauf folgt wieder Erzählung des Inhalts, bei der die Scene „Vor dem Thor" 806/1177 und das Erscheinen des Mephistopheles als Pudel Ubergangen werden. — Unmittelbar nach dem „la terre m'a reconquis" heisst es p. 119 „Ce moment d'exaltation ne dure Pas; Faust est un caractère inconstant, les passions du monde le reprennent. Il cherche à les satisfaire, il souhaite de s'y livrer; et le diable, sous le nom de Méphistophélès, vient et lui promet de le mettre en possession de toutes les jouissances de la terre / ' etc. Von der Hexenküche wird p. 119/120 gesagt „le dialogue de cette scène, qui ne serait que burlesque en prose, prend un caractère plusrelevé par le charme delà poésie," was sicherlich richtig ist. Es wird dann p. 120 erwähnt, dass Faust in die Gesellschaft von ,jeunes gens de toutes les classes" eingeführt werde. Und jetzt erst taucht — p. 120 — der Schüler, der fahrende Scholast, in der Erzählung auf. Nachdem diese Gestalt besprochen, fährt Frau •on Staël fort — p. 120/121 „Faust s'ennuie, et Méphistophélès lui conseille de devenir amoureux. H le devient en effet d'une jeune Jille du peuple, tout à fait innocente et naïve, qui vit dans la pauvreté avec sa vieille mère.'1 In der kurzen Charakterisierung der Marthe wird ihre Freude am ,,Kuppelwesen" gar nicht hervorgehoben. Von den Liebesscenen zwischen Faust und Margarete erfährt der Leser nichts. Er hört nur — p. 121 — „Faust, aidé par Méphistophélès, séduit cette jeune fille, singulièrement simple d'esprit et d'âme." Das Gespräch der Liebenden über Religion 3415/34 58 wird auf p. 121 ziemlich genau übertragen. Gleich darauf heisst es aber in völliger Verkennung der Individualität des Helden und der Ansichten des Dichters „Ce morceau, d'une éloquence inspirée, ne conviendrait pas à la disposition de Faust, si dans ce moment il n'était pas meilleur, parce qu'il aime, et si l'intention de l'auteur n'avait pas été, sans doute, de montrer combien une croyance ferme et positive est nécessaire, puisque ceux même que la nature a faits sensibles et bons, n'en sont pas moins capables des plus funestes égarements, quand ce secours leur manqe!' Faust soll dann der Liebe Margaretens, wie auch aller Genüsse und der Wissenschaft überdrüssig geworden sein, — p. 121. Im Anschluss an diese Bemerkung folgt die wohlgelungene Übersetzung des Faustischen Monologs „Wald und Höhle" 3217/50 p. 121/22 „Erhabner Geist, du gabst mir, gabst mir alles." 3247/48 sind von der Übersetzerin, wie von den meisten ihrer Nachfolger, wohl nicht völlig verstanden worden. Er facht in meiner Brust ein wildes Feuer II allume dans mon sein Nach j e n e m schönen Bild geschäftig an. un feu désordonné qui (cf S. 18, 30, 53, 67) m'attire vers la beauté.
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Frau von Staël berichtet nun die Geschichte von Gretchens Unglück und dem Tode Valentins p. 122 ; und hier — also auf 3775 — folgen die Reflexionen Fausts von 3832/65 — „Was ist die Himmelsfreud in ihren Armen" — mit der höhnischen Antwort MephistosFausts Rede ist missverstanden und entstellt. Die Metaphern, in denen Faust sich einem von Fels zu Felsen brausenden Wassersturz vergleicht, der das Hüttchen auf dem kleinen Alpenfeld bedroht, überträgt Frau von Staël so: „Hélas! s'écrie Faust, elle eût été si facilement heureuse! une simple cabane dans une vallée des Alpes, quelques occupations domestiques, auraient suffi pour satisfaire ses désirs bornés et remplir sa douce vie'.' Die Domscene 3776/3834 wird teils erzählt, teils recht nüchtern übertragen ; besonders farblos ist der Anfang ausgefallen ; das malerische Wort „vergriffnen" (Büchelchen) fehlt. Frau von Staël hat die klassische Scheu, selbst solche Ausdrücke zu gebrauchen, die sie bei andern bewundert. Darnach wird die Walpurgisnacht 3835/4398 auf p. 123 erzählt und aus ihr das gespenstische Erscheinen von Gretchens Gestalt, das auf Faust so tiefen Eindruck macht, sehr frei wiedergegeben. Die Scenen „Trüber Tag. Feld" (in Prosa Zeile 5-81) und „Nacht. Offen Feld" 4399/4404 werden auf p. 124 kurz erzählt und dann die Verse der Kerkerscene 4423/4612 wieder Ubertragen. Über das von Margarete gesungene Volksliedchen sagt Frau von Staël „— il (-Faust) l'entend de loin murmurer une chanson qui prouve l'égarement de son esprit; les paroles de cette chanson sont très vulgaires, et Marguerite était naturellement pure et délicate." Für die schlichte Poesie des Volkstones fehlte Frau von Staël das Verständnis. Sie hat kein Wort für Goethes volkstümliche Sprache. Die auf p. 124/126 folgende Übertragung der Kerkerscene ist die beste und gelungenste. Sie ist genauer als die vorangehenden, obwohl einige realistische Verse fortgelassen oder geändert sind und der Vorname Heinrich durch die Anrede „Faust" ersetzt wird. Nach 4565/66 ist p. 126 eine Zeile eingeschoben Wären wir nur den Berg vorbei ! Si seulement nous avions déjà Da sitzt meine Mutter auf einem passé la montagne... L'air est Stein — si froid près de la fontaine. Nicht übersetzt sind die Verse 4593/94 „Schon zuckt nach jedem Nacken Die Schärfe die nach meinem zückt." 4610 p. 126 „Heinrich I mir graut's vor Dir" ist aufgefasst als „mir graut vor Deinem Geschick" = „Faust, c'est ton sort qui m'afflige." Die Angabe „Stimme von oben" wird in der Übersetzung zu „Des voix du ciel s'écrient!" und die zweite „Stimme von innen
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verhallend" erweitert „Ort entend encore dans le fond du cachot la voix de Marguerite qui rappelle vainement son ami „Faust! Faust!" — Nun heisst es auf p. 126 zu Anfang der Schlussbetrachtungen „La pièce est interrompue après ces mots. L'intention de l'auteur est sans doute que Marguerite périsse, et que Dieu lui pardonne; que la vie de Faust soit sauvée, mais que son âme soit perdue." Frau von Staël ahnte also die Idee des Dichters, Faust im Gegensatz zu dem Helden der Sage nicht untergehen zu lassen, gar nicht, was sich aus ihrer mangelhaften Auffassung seines ganzen Wesens erklärt. Dass er immer strebend sich bemüht und darum erlöst werden kann, hat sie nicht begriffen. Ergriffen haben sie einzelne Stellen, besonders solche von rhetorischer Schönheit wie 3217/50 „Erhabener Geist, du gabst mir, gabst mir alles," von denen sie p. 121 sagt „rien n'est plus beau en allemand, que les vers dans lesquels il exprime à la fois l'enthousiasme de la scienee et la satiété du bonheur." Sie spricht auch p. 126 vom Reiz „einer sehr schönen Poesie" = d. h. von dem Reiz der gebundenen Rede („l'art de la versification.") Auf p. 127 führt sie aus, dass Goethe sich mit diesem Werke keinem „genre" angeschlossen habe. Faust sei „weder Tragödie noch Roman." Jede nüchterne Art zu denken und zu schreiben habe Goethe in dieser Komposition abgeschworen. Man könnte Beziehungen zu Aristophanes entdecken, wenn nicht pathetische Züge, wie sie Shakespeare habe, Schönheiten ganz anderer Art in dies Werk mischten. Faust setze in Erstaunen, bewege, rühre, aber hinterlasse der Seele nicht „une douce impression." Nach kritischen Bemerkungen über den „diable dans les fictions" und die „race des Titanes, qui représentaient les forces révoltées de la nature" sagt Frau von Staël am Schluss p. 127. „II est impossible de lire Faust sans qu'il excite la pensée de mille manières différentes: on se querelle avec l'auteur, on l'accuse, on le justifie, mais il fait réfléchir sur tout, et pour emprunter le langage d'un savant naïf du moyen-âge, sur quelque chose de plus que tout. (De omnibus rebus et quibusdam aliis.) Die Kritik werde an dem Genre dieses Werkes noch mehr als an der Art seiner Behandlung auszusetzen finden ; denn eine solche Komposition müsse beurteilt werden wie ein Traum ; und wenn der gute Geschmack stets an der elfenbeinernen Pforte der Träume wachte, um sie zur Annahme der hergebrachten Form zu nötigen, so würden sie selten die Phantasie in Erstaunen setzen. p. 127. „La pièce de Faust cependant n'est certes pas un bon modèle. Soit qu'elle puisse être considérée comme l'œuvre du délire de l'esprit, ou de la satiété de la raison, il est à désirer
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que de telles productions ne se renouvellent pas; mais quand un génie tel que celui de Goethe s'affranchit de toutes les entraves, la foule de ses pensées est si grande, que de toutes parts elles dépassent et renversent les bornes de l'art." Frau von Staël zeigt auch im VII. Kapitel „Goethe" p. 54/55 und im XXI. Kapitel „Goetz de Berlichingen et le comte d'Egmontf' — p. 108/113 — die gleiche, eingangs besprochene Fähigkeit, Einzelheiten der Dichtungen zu geniessen und zu würdigen; sie verrät oft einen feinen Blick für die Schönheit des Stils, daneben aber einen Mangel von Empfindung für die Grösse gerade der Dichtung „Faust," wenn sie p. 109 sagt „Le compte d'Egmont me paraît la plus belle des tragédies de Goethe." Im „Egmont" stören sie eben keine „Unregelmässigkeiten." Es bleibt der hochbegabten Frau das Verdienst, in einem ihrer interessantesten Werke ihren Landsleuten neben zahlreichen andern auch Proben des Goetheschen Faust gegeben zu haben. Ihr Urteil über diese Dichtung, das u. a. auch Sainte-Aulaire am Schluss seiner „Notice sur Faust' — p. 22/23 — mit so grosser Bewunderung anfuhrt, würde sich wohl teilweise geändert haben, hätte sie die Absichten des Dichters gekannt und erkannt, die in Teil II schliesslich die Erfüllung des göttlichen Wortes aus dem „Prolog im Himmel" 328/29 bringen: „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst." Es mangelt Frau von Staël das Verständnis dafür, dass Faust und nicht Mephisto der Held der Dichtung und ungeachtet seines Irrens „ein g u t e r Mensch" ist. Es heisst bei ihr p. 127: „le diable est le héros de cette pièce" und „le souvenir qui reste de cet écrit tient toujours un peu de vertige." Die trotz mancher Vorurteilslosigkeit noch ausgesprochen klassisch - französische Richtung ihres Geschmacks beeinträchtigt ihr Urteil und die Auswahl der übersetzten Proben, deren willkürliche Folge der Klarheit der Inhaltsangabe grossen Abbruch thut.
Zweites Kapitel. o
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Stapfers Übersetzung. 1) Die metrischen Teile. S. 8—15. 2) Die Prosaübertragung.
S. 15.
In Band IV der „Oeuvres dramatiques de J.-W. Goethe, traduites de l'allemand, précédées d'une notice biographique et littéraire sur Goethe" wurde bei A. Bobée Paris 1823 die erste Übersetzung des ersten Teils •on Goethes Faust veröffentlicht. Am Schluss des „Avertissement du traducteur," das drei und eine halbe Seite einnimmt, nennt sich der Übersetzer Albert St***. Es war dies Fr édéric-AlbertAlexander Stapf er,1) dessen gründliche Bildung und Beherrschung der deutschen Sprache der schwierigen Arbeit zu statten kam, die der einundzwanzigjährige Jüngling herausgab. Er bespricht in seinem „avertissement"' den poetischen Stil von „cette tragédie ou, pour mieux dire, ce poème2) dialogué" und unterscheidet einen dramatischen und einen lyrischen Teil. In der Übersetzung des letzteren wolle er sich keine Prosa gestatten, da er durch sie die erste Pflicht eines Übersetzers, die Treue, zu verletzen glaube. In den in ungebundener Rede wiedergegebenen Teilen habe er nach Kräften das Seinige gethan „pour laisser aux tournures leur vivacité, au dialogue son nerf et sa vérité, au style sa souplesse et son mouvement. Dire qu'on c'ést proposé un tel but, c'est je le sens, avouer qu'on ne l'a pas atteint : aussi ne parlai-je ici que de mes efforts; on jugera de ce qu'ils ont produits. (p. IV Avert.) ') F r é d é r i c - A l b e r t - A l e x a n d r e - S t a p f e r 1802 — 1892, — der in Paris geborene Sohn des Schweizer Gesandten — auch Obersetzer des Goetz, Egmont etc. *) O r t h o g r a p h i e u n d I n t e r p u n k t i o n d e s d e u t s c h e n T e x t e s s i n d d i e d e r S c h r ö e r s c h e n F a u s t - A u s g a b e , — des f r a n z ö s i s c h e n T e x t e s die der O b e r s e t z e r .
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Er erwähnt dann das Faustbach W i d m a n n s , das 1587 (cf. S. 1) in Frankfurt a. M. erschienen und von Victor-Palma Cayet Ubersetzt worden sei.1) „Victor-Palma-Cayet qui fit paraître en France une traduction du livre de Widmann peu de temps après sa publication" „Cette traduction de Cayet m'a fourni les fragmens, qui composent l'Appendice dont je viens de parler. Ce n'est past qu'elle soit bonne: tant s'en faut."2) Es ist auf alle Fälle ein Verdienst Stapfers, seine französischen Leser mit der Übersetzung eines Werkes bekannt gemacht zu haben, das der Goetheschen Dichtung zu Grunde liegt. Dieses Werk, meint Stapfer p. V, sei von Goethe nur benutzt worden wie ein „canevas sur lequel on brode ce que l'on veut. Le poëme de Faust lui appartient en propre." Er fährt dann fort: „Wenn Goethe auch auf seinem Fluge in das Gebiet der Träume und Chimären gelange, wenn er auch im leeren Raum oder in ganz phantastischen Welten schwebe, immer gehe er von der Erde aus und stütze sich auf Wirklichkeit und Leben. Bei der Lektüre des Faust dürfe man auch nicht vergessen, dass er in der Zeit der Autklärung gedichtet worden sei. Schliesslich müsse er noch denjenigen, die nach Lektüre dieser seiner Übersetzung ein vollständiges Bild des Originals erlangt zu haben glaubten, widersprechen; besonders bei diesem Werk sei ein solches Urteil irrig. — p. VI schliesst mit den Worten „Qu'on se figure tout le charme de l'Amphitryon de Molière, joint à ce 1
) cf. auch Z a r n c k e s Bibliographie der Faustbücher in W. B r a u n e , „Neudrucke deutscher Litteraturwerke No. 7 u. 8, 1878, p. X I I , X I V , X I X . Es heisst da unter Ü b e r a r b e i t u n g von A 1 Edit. „ C , Frankfurt a. M. 1587, angeblich bei Joh. Spies" und p. X I V . „Dieser Text ( = C.) ist wenig verbreitet worden. Wir kennen nur diese eine Ausgabe, doch ist die französische Übersetzung des Victor-Palma-Cayet aus ihm entstanden. Der älteste Druck dieser scheint aus dem Jahre 1598 zu sein" — und p. X I X 5 „unter UmOrdnung ganzer Capitelreihen, Interpolation mehrerer, u. Zusatz von 8 neuen Capiteln: C. (Frankfurt 1587, angeblich bei Joh. Spies). Hieraus ging hervor die französische Übersetzung." — R . T o i n e t „Poèmes héroïques-épiques français du X V I I e siècle1'. Tulle, 1899 p. 38 n. giebt 1589 als Erscheinungsjahr. 2 ) Der Anfang lautet in Stapfers „Appendice" p. 235 : Le Docteur Fauste fut fils d'un paysan, natif de Veinmar sur le Rhod ( = zu R o d , bei Weinmar bärtig" — Neudruck A 1 p. 11), qui a eu une grande parenté à Wittenberg, comme il y a eu de ses ancêtres gens de bien et bons chrétiens : même son oncle qui demeura dans Wittenberg, et en f u t bourgeois fort puissant en biens, qui ¿leva le D. Fauste, et U tint comme son fils : car parce qu'il étoit sans héritiers, il print ce Fauste pour son fils et héritier, et le fit aller à Pecole pour étudier en la théologie."
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que les poésies de Parny offrent de plus gracieux, alors seulement on pourra se croira dispensé de le lire." M e t r i s c h ü b e r t r a g e n hat Stapfer — „en conservant (à quelques exceptions près) aux couplets ou stances le même nombre de vers, aux vers le même nombre de syllabes que dans l'original — " — (p. IV.) Z u e i g n u n g . — P r o l o g im H i m m e l : E n g e l bis 270 p. 20. — O s t e r c h ö r e 737/41, 749/62, 785/808 p. 40, 41, 42. — B e t t l e r l i e d 852'59 p. 46. — S o l d a t e n l i e d 884/902 p. 47/48.') B a u e r n l i e d 949/80 p. 50. — G e i s t e r auf dem G a n g e 1259/70 p. 61. — G e i s t e r 1447/1505 p. 69/71. — G e i s t e r c h o r u n s i c h t b a r 1607/26 p. 76. — L i e d von d e r R a t t e 2126/48 p. 98. — L i e d vom F l o h 2211/18, 2223/38 p. 102/103. - M e p h i s t o s Z a u b e r s p r ü c h e 2284/90 p. 106, 2313/50 p. 108. - M e p h i s t o s U n t e r h a l t u n g mit d e n M e e r k a t z e n 2380/85,2390/99,2402/28, 2450/55, 2458/60 p. 113, 114, 115, 117. - H e x e und M e p h i s t o 2465/80 p. 118. — H e x e n e i n m a l e i n s u n d S p r ü c h e 2540/52, 2567/72 p. 121/122. - B a l l a d e vom K ö n i g in T h ü l e 2759/82 p. 132/133. — G r e t c h e n s L i e d am S p i n n r a d e 3374/3413 p. 165/166. — G r e t c h e n v o r der mater dolorosa 3586/3619 p. 176/177. — M e p h i s t o s S t ä n d c h e n 2465/80 p. 180. — W e c h s e l s a n g in d e r W a l p u r g i s n a c h t 3871/3911 p. 189/91. — H e x e n c h O r e 3956/4015 p. 193/%. - G e n e r a l - M i n i s t e r — P a r v e n ü — A u t o r — M e p h i s t o 4076/95 p. 199. — F a u s t — die J u n g e , M e p h i s t o — die A l t e 4128/43 p. 201. — W a l p u r g i s n a c h t s t r a u m 4223/4398 p. 209/17. — V o l k s l i e d c h e n — K e r k e r s c e n e 4412/20 p. 223. Der m e t r i s c h e Z w a n g hindert häufig die völlig genaue Wiedergabe, so gleich in der „ Z u e i g n u n g " , deren Ubersetzung sonst wohlgelungen ist. Nicht glücklich gewählt ist die Übertragung von Zeile 11 p. 5 „Gleich einer alten halbverklungnen Sage" durch „Comme un feu pâle, une lampe affaiblie." — Zeile 14 p. 5 ist nicht dem Sinn entsprechend wiedergegeben ,Et ce long temps usé dans la „Des Lebens labyrinthisch irren folie r Lauf' dasselbe ist 15/16 p. 5 der Fall ,Avec tous ceux qui dans „Und nennt die Guten, die, um d'aimables heures, schone Stunden ') Von diesem Liede sind nur 14 Zeilen in dem von mir benutzten Exemplar erhalten. Der untere Teil von p. 47/48 fehlt und mit ihm die Obersetzung der Verse 903/917. „ V o m Elise befreit sind Strom und Bäche — " , Die Übertragung der letzteren scheint in der Ausgabe von 1838 etwas geändert, die des Soldatenliedes — nach den 14 Versen zu urteilen — beibehalten zu «ein.
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Vom Glück getäuscht, vor mir Frappés de mort, quittèrent nos demeures." hin weggeschwunden." (cf. S. 45.) Ungenau übertragen sind im P r o l o g i m H i m m e l 247/50 p. 19 sa L'Ange inondé de „Ihr Anblick gibt den lumière Engeln Stärke, W e n n k e i n e r s i e e r g r ü n - Incline le front devant lui. Et dès son aurore première, den m a g ; aujourD i e u n b e g r e i f l i c h h o h e n Il fut ce qu'il est d'h u i. Werke S i n d h e r r l i c h wie am e r s t e n Tag." 267/70, die bis auf das erste Wort mit obigen Versen gleich lauten, heissen p. 20
„Comme un père sur nous tu veilles. — Sur toi notre oeil s'ouvre incertain. — Et tes ouvrages, 6 merveilles! — Sont beaux, comme au premier matin." Recht gelungen sind in den Osterchören 749/56 p. 41. Mit Specereien D'huiles nouvelles Hatten wir ihn gepflegt, Oignant son front pâli, Wir seine Treuen Nous, ses fidèles, Hatten ihn hingelegt; L'avions enseveli. Tücher und Binden Hier encore Reinlich umwanden wir, Là nos bras sont venus Achl und wir finden Couvrir de blancs tissus Christ nicht mehr hier. Ses membres nus.
Voici l'aurore Et Christ, hélas! se trouve plus.
Christ ne
Die Verse des Chors der Engel 797/807 sind dagegen zu sehr P a r a p h r a s e — p. 43 Christ ist erstanden Christ est ressuscité Aus der Verwesung Schoss; Du sein de la mort même. Reisset von Banden Pour ceux qu'il aime Freudig euch losl O bien suprême, Thätig ihn preisenden, Pure félicité! Liebe beweisenden, Ames captives, Brüderlich speisenden. Rompes vos fers. Predigend reisenden, En de joyeux concerts, Wonne verheissenden Ames plaintives, Euch ist der Meister nah', Changes vos pleurs amers. Euch ist er dal Et vous dont la bouche
Ne mentit jamais, Hommes purs et vrais Que sa loi touche,
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Christ aujourd'hui Est votre appui, Christ vous appelle: Troupe fidèle, Venez à lui. Stapfer hat hier den Goetheschen Gedankengang völlig aufgegeben. — Im Gesang der Bauern unter der Linde bedeuten die Änderungen Entstellungen des ländlich derben Tones, so z. B. 960/61, 969, 973/75 p. 50. Die f r i s c h e D i r n e kehrt sich um La belle se tourne aussitôt Et dit: Prenez-le un peu moins Und sagte: nun das find' ich haut. dumm! Und r u h t e n a t m e n d A r m Dun sur Vautre ils tombaient in A rm pâmés. Und thu' mir doch nicht so ver- Allons, point de ces privautés! traut! Fi! point d1 épouse à mes côtés! Wie mancher hat nicht seine Mieux vaut une grisette. Braut (cf. S. 46.) Belogen und betrogen! Der Gesang der Geister 1448/1505 p. 69/71 ist äusserst frei, teils gelungen, teils entstellt übertragen, wie namentlich die Schlussverse 1497/1505 p. 71 zeigen. Aux rocs déserts Einige klimmen Les uns s'avancent, Über die Höhen, D'autres s'élancent Andere schwimmen Au sein des mers, Über die Seeen, Et se balancent Andere schweben; Sur les flots verts Alle zum Leben, Tous pour la vie! Alle zur Ferne Tous pour jouir, Liebender Sterne, Dans la folie Seliger Huld. Du court plaisir De cette vie. Wendungen wie „Ferne liebender Sterne, Seliger Huld" deuten auf eine andere Art des Geniessens und Lebens, als es die Worte „pour jouir dans la folie Du court plaisir De cette vie" schildern. Die Übertragung der B a l l a d e vom K ö n i g in T h ü l e 2759/82 p. 132/133 ist im ganzen nicht geglückt ; die Schlussstrophen namentlich bringen aus der Stimmung und wirken fast komisch: 2775/82 p. 133 Dort stand der alte Zecher Le vieux buveur se lève T r a n k l e t z t e L e b e n s g l u t h , Pousse quelques sanglots, Und warf den heiligen Becher Le saint vase soulève, Hinunter in die Fluth. Puis l'abandonne aux flots.
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Il le vit tomber, boire, E r sah ihn stürzen, trinken Und sinken tief ins Meer, S enfoncer pour jamais. Die Augen thäten ihm sinken, Et si l'on croit l'histoire, Trank nie einen Tropfen mehr. One ne but désormais. Gretchens Lied am Spinnrad 3374/3413 p. 165/166 ist ziemlich getreu übersetzt, wenn auch die Musik der Goetheschen Verse nicht erreicht ist. Que de maux j'éprouve! Meine Ruh ist hin, La tranquille paix, Mein Herz ist schwer; Plus ne la retrouve, Ich finde sie nimmer Ah ! plus jamais. Und nimmermehr. W o ich ihn nicht hab' Ist mir das Grab, Die ganze Welt Ist mir vergällt.
Sur lui je me fonde Uniquement, Comme un néant Je vois le monde.
Mein armer Kopf Ist mir verrückt, Mein armer Sinn Ist mir zerstückt.
De mon pauvre esprit Le ressort garrete, Ma pauvre tête S'appesantit.
Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr.
Que de maux j'éprouve! La tranquille paix, Plus ne la retrouve, Ah ! plus jamais.
Nach ihm nur schau' ich Zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh' ich Aus dem Haus.
Au loin m'écartai je? C'est pour le ravoir: Dehors regardai je? C'est pour le voir.
Sein hoher Gang, Seine edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln Seiner Augen Gewalt,
Sa taille admirable, Son port gracieux, Son sourire aimable, L'ardeur de ses yeux;
Und seiner Rede Zauberfluss, Sein H ä n d e d r u c k , Und ach sein Kuss.
Et de son langage Le tour aisé, Son beau visage, Las! et son baiser . . .
Meine Ruhe ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr,
Que de maux j'éprouve! La tranquille paix, Plus ne la retrouve, Ah ! plus jamais.
Mein Busen drängt Sich nach ihm hin. Ach dUrft' ich fassen Und h a l t e n ihn, Und küssen ihn So wie ich wollt', An seinen Ktlssen Vergehen sollt'!
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Mon coeur soupire, Rongé d'ennui. Si devant lui J'osais le dire, Et le presser Et P embrasser A mon envie! Entre ses bras Ne puis-je, hélas ! Perdre la vie?
Gretchens Gebet vor der Mater dolorosa 3587/3619 p. 176/177 ist sehr frei, aber nicht ungeschickt wiedergegeben: Abaisse Ach neige, Du Schmerzensreiche, O Mère de douleur Dein Antlitz gnädig meiner Un seul regard sur ma Noth! detresse ! Le glaive dans le coeur, Das Schwert im Herzen, avec tant de tristesse Mit tausend Schmerzen Tu regardes mourir le fils de Blickst auf zu Deines Sohnes ta tendresse. Tod. Die Verse des W a l p u r g i s n a c h t s t r a u m e s sind im ganzen auch gelungen, namentlich, — bis auf einen kleinen Irrtum, — 3876/80 p. 190 und 4327/30 p. 214. Seh' (= ich seh') die Bäume hinter Vois-tu ces pins qui se Bäumen pressent, Wie sie schnell vorüberrücken, Et dont les troncs me paraissent Und die Klippen, die sich bücken, Saisis d'un long tretnblement, Und die langen Felsennasen, Se fuir si rapidement? Wie sie schnaufen, wie sie blasen I Et ces sommets qui s'abaissent, Et ces nuages mouvans, Et ces pics battus des vents, Et ces brouillards qui sefondent, Comme ils roulent, comme ils grondent. Ja für die Frommen, glaubet mir, Oui, pour les pieux, croyez-moi, Tout est instrument, véhicule. Ist alles ein Vehikel; Sie bilden auf dem Blocksberg hier En enfer, au nom de la foi, Se tient plus d'un conventicule. Gar manches Conventikel. Miss v e r s t a n d e n sind 4241/42 p. 210 und 4292 p. 212. Viele F r a t z e n lockt sein Klang, A faux souvent leflûteurjoue, Doch lockt er auch die Schonen. Mais parfois il rencontre bien.
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Die „Fratzen" scheinen also für unreine, die „Schönen" für reine Töne gehalten worden zu sein. (cf S 50.) U m s c h w ä r m t mir nicht die Ne cachez point la beauté nue. Nackte. Das von Margarete im Kerker gesungene Lied 4412/20 p. 223 verliert dadurch etwas von seiner volkstümlichen Einfachheit, dass die acht Verse, die das Märchen vom Machandelboom ') erzählen, zu sechzehn Versen erweitert und auch teilweise geändert sind. Die eingestreuten G l o s s e n sind gewiss unter dem R e i m zwang entstanden, obwohl auch in der Prosaversion Stapfer den Text hie und da glossiert. Meine Mutter, die Hur', Ma mère, la catin, Die mich umgebracht hat ! Qui nia tuée! Mein Vater, der Schelm, Mon père, le coquin, Der mich gessen hatl Qui nia mangée! Mein Schwesterlein klein Ma jeune soeur, Hub auf die Bein', A la faveur De la nuit sombre, An einem kühlen Ort; Da ward ich ein schönes Waldvögelein ; En un lieu frais Que je connais, Fliege fort, fliege fort! A Thombre, Jeta mes os, Dans des roseaux, Sous un saule, A Veau. Là, je devins petit oiseau; Et vole, vole! D i e N a m e n der Dichtung sind achtmal frei oder auch unrichtig übertragen. Der „König in Thüle" 2759 p. 132 wird in einen „roi fidèle, Jadis au Labr ad or" umgetauft, offenbar dem Vers „Remit un vase d'or" zu Liebe. In der P r o s a ü b e r s e t z u n g : Bei der Angabe „Walpurgisnacht, Harzgebirg, Gegend von Schierke und E l e n d " 3835 p. 188 heisst es „vallée de Schierke et désert" und unten auf der Seite — zu Schierke „Petit village au pied du Brocken, faisant partie du comté de Wernigerode, dans la Saxe inférieure." Es fällt auf, dass in diesem Zusammenhang Stapfer nicht auch „Elend" für den möglichen Namen eines O r t e s hielt. 1 ) Das Märchen ist auch französisch. Der G l o b e — 1830 — No. 146 bringt eine Version. Stapfer kannte es augenscheinlich nicht, überträgt ja auch — freilich im Reim — den Machandelboom-Wachholder, nach dem das Märchen benannt ist, mit saule und nicht mit gcneorier. Vgl. d. Anm. zu Sabatier p. 178 — Notes.
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Den Ortsnamen T e g e l 4161 p. 202 überträgt er Nous avous la sagesse en parWir sind so klug und tage, nons faisons tous nos efforts; dennoch spukts in T e g e l , et néanmoins le creuset ri est pas (cf. S. 54, 67) vide encore. 2189/90 p. 101. Ihr seid wohl spät von Rippach Vous êtes parti tard de aufgebrochen? Rippach? Habt ihr mit Herrn Hans noch Avez-vous soupé ce soir avec erst zu Nacht gespeist? Monsieur Jean? (1) In der F u s s n o t e s a g t Stapfer : „11 paraît que Rippach et Monsieur Jean sont deux noms en l'air, dont Frosch se sert pour dérouter Méphistophélès et se moquer de lui.'1 2628,2633 p. 126 und 2727 p. 131. Tu parles juste comme Du sprichst ja wie Hans Liederlich. l Roger Bontemps ). Mein Herr Magister L o b e s s a n [ Monsieur le Magister. le grand homme, ah! qu'il Der grosse Hans, ach wie so klein serait petit! 3959 p. 193. Monsieur Bélial notre maître, Sur le Herr Urian sitzt oben auf jroid sommet tient sa cour,'1 wozu die Anmerkung steht : „Tai substitué ce nom à celui d'Urian, comme plus connu. D'ailleurs j'y suis autorisé par l'histoire de Faust, qui donne Bélial pour chef aux bandes infernales." Stapfer übersetzt ferner vor 4144 p. 202 die Bezeichnung P r o k t o p h a n t a s m i s t , mit der Friedrich Nicolai gemeint ist, mit ordonnateur du Brock en" und fügt in einer Anmerkung hinzu : „Ce personnage paraît être le représentant de la philosophie matérialiste du siècle dernier. Son nom dans Voriginal est : Brocktophantasmist: intraduisible." In der Brüsseler Ausgabe von 1838, von einem Dr. Friedlaender „revue et corrigée," fehlt letztere Anmerkung. — Stapfers Irrtum ist durch das von ihm benutzte Original hervorgerufen. Wie im Band „Faust" der Weimar-Ausgabe („Goethes Werke. Herausgegeben im Auftrage der Grossherzogin Sophie von Sachsen Weimar bei Hermann Böhlau, 1887 u. s. f.) p. 281 „Lesarten" steht, hiess es nämlich „in H u. A (H = alle übrigen handschriftlichen Reste, A = Faust, Tübingen-Cotta 1808) vor 4144 ') Name einer Theaterfigur, die den behäbigen Frohsinn glücklicher Zeiten darstellte. — Dichtername des Roger de Collerye, f gegen 1536. — cf. H e i n r i c h M o r f , „ G e s c h i c h t e d e r n e u e r n f r a n z ö s i s c h e n L i t t e r a t u r " — I. Buch p. 28 u. Bibliogr. Anm. p. 231 zu § 10.
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B r o c k t o p h a n t a s m i s t , von Riemer moniert in Goethes Tagebuch 1809 hinten." — Bayard lay lor {1. c.) schreibt in Note 66 p. 390 „Proktophantasmist. In Goethe's original manuscript and in the first edition of Faust this name is given as „Proktophantasmist' (B. T.'s Schreibung) as in Shelley's English and Stapfens French version. The mistake was therefore Goethe's and not theirs as later translators have charged." (cf. auch Sabotier Notes p. 168/69.) Die oben erwähnte, spätere Ausgabe der Stapferschen Übersetzung hat die selben Namensiibertragungen beibehalten. Nur der König von T h ü l e herrscht hier nicht mehr über „Labrador," sondern ist ein prince en Laponie" geworden (p. 160), was mit dem dritten Vers „A qui sa belle ä Vagonie" reimt. A u s g e l a s s e n hat Stapfer zwar nicht, wie andere, ganze Scenen und längere Stellen, wohl aber oft charakteristische, malerische Wörter. E s fehlt auch die Strophe des Tanzmeisters 4335/38 und des F i e d l e r s 4339/42 p. 213, die in den deutschen Ausgaben 1808—1825 fehlen und erst 1828 erscheinen. Sie fehlen ebenfalls in Stapfers Ausgabe von 1838. 4335/38 Wie jeder doch die Beine lupft I Sich wie er kann herauszieht! Der Krumme springt, der Plumpe hupft. Und fragt nicht wie es aussieht.
4339/42 Das hasst sich schwer das Lumpenpack Und gäb' sich gern das Restchen; Es eint sie hier der Dudelsack Wie Orpheus Leier die Bestjen
Ausgelassene charakteristische und malerische Wörter sind unter andern 2700 p. 130 — mit v o l l e n Kinderwangen 2702 p. 130 — D e r F ü l l ' und Ordnung um mich säuseln 2713/14 p. 130 — mit w a r m e m Leben Den z a r t e n Busen angefüllt 2741 p . 131 Die l i e b e schöne Tageszeit 2741 p . 132 Nach Herzens Wunsch und W i l l ' zu wenden 2990 p. 143 Betrauert' ich ihn ein z ü c h t i g Jahr L a n g k a v e l , Goethes Faust.
ses joues
enfantines
— ton esprit d'ordre autour de moi le sein palpitant jeunesse un temps
murmurer
de vie et de
précieux
amener à vos souhaits le coeur de la charmante fille — je donnerais à sa Vannée de deuil,
mémoire
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3247/48 p 160 E r facht in meiner Brust ein Il a allumé dans mon sein un feu w i l d e s Feuer quim^attirevers la beauté! Nach jenem*schtfnen Bild g e schäftig an. (•cf. S. 30, 53, 67.) H i n z u g e f u g t sind dem Text unnötige G l o s s e n , so z. B. 71, p. 10 Oft wenn es erst durch Jahre Mais souvent aussi, après avoir durchgedrungen, traversé sans gloire un siècle ou deux. 1860/61 p. 85 Un instant de plus, je le Den schlepp' ich durch das traîne sans pitié à travers les w i l d e Leben, déserts de la vie, je ne lui Durch f l a c h e Unbedeutenheit, fai s pas grâce d'une misère. 2755 p. 132 disposition, Es wird mir so, ich weiss nicht Cela tient à ma je me sens toute je ne sais wie comment. 2857 p. 136 Allons, point de raisonneUnd mach' und richt's nach mens, et fais en à ma guise! meinem Sinn, H i n z u g e f ü g t sind auch zu 2934/35 p. 140 Was jeder Handwerksbursch im Ce que le dernier ouvrier épargne au fond de son sac, et conGrund des Säckels spart, serve en souvenier de ceux Zum Angedenken aufbewahrt, qu'il a quittés. Zu 3779 p. 185 Aus dem vergriffnen BUchelchen les yeux fixés sur ce petit livre usé. (cf. S. 38.) M i s s v e r s t a n d e n sind (s. o.) 72 p. 10 Erscheint es in vollendeter Ge- Il secoue les littceuls de l'oubli, et soulève une tête colossale. stalt 328/29 p. 22 Ein guter Mensch in seinem qu'un homme de bien, jusque dans les rangs de la foule dunklen Drange aveugle, peut discerner le droit Ist sich des rechten Weges chemin. wohl bewusst. 648 p. 37 Sie (die Sorge) mag a l s H a u s c'est tantôt la cour, tantôt une u n d H o f , als Weib und femme, puis un enfant, une maison — Kind erscheinen
1604 p. 76 Fluch j e n e r h ö c h s t e n Liebeshuld I 2055/56 p. 93 (cf. S. 52) Allein bei meinem l a n g e n Bart Fehlt mir die leichte Lebensart 2706 p. 130 (— dich — — heis st,) Sogar den Sand zu deinen Füssen kräuseln. 2936 p. 140 (cf. S. 18) (aufbewahrt), Und l i e b e r h u n g e r t , l i e b e r bettelt 2991 p. 140 V i s i e r t e dann unterweil' nach einem neuen Schatze. 2994 p. 140 Es konnte k a u m ein herziger Närrchen sein. (= geben).
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maudit soit l'amour et ses plus chauds épanchemens, Mais,par ma longuebarbe, il me manque le savoir-vivre
quand tu remarques jusqu'aux"^ grains de poussière qui crient sous tes pieds. (cf. S. 60.) Et lui, il aime mieux rir de faim, il aime mendier !
moumieux
et dans l'intervalle, je ferais visite à un nouveau trésor. — à peine
un brave
fou!
3534 p. 172 Du Ubersinnlicher sinnlicher Amant délicat et sensible Freier 3583/87 p. 175 Und segnet' mich und t h a t so je me signais, et je faisais le signe aussi grand que gross, possible . . . . Et maintenant Und bin nun selbst der Sünde je suis le péché même. Hélas, bloss 1 entraînée; Doch — a l l e s was dazu mich tout m'y a Dieu! il était si bon, il trieb, aimable! Gott! war so g u t ! ach w a r était si so l i e b ! Stapfers S t i l ist oft lebhaft, wenn auch nicht schwungvoll. Er versucht, Goethes Bilder nachzuahmen oder durch eigene zu ersetzen; und wenn es ihm auch nicht immer gelingt, die reichen Farben getreu wiederzugeben, so empfängt der Leser doch einen Eindruck malerischer Sprache. 2*
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Glücklich Übertragen sind u. a. 1194/95 p. 59 Ach wenn in unsrer engen Zelle Ah! dès qu'au fond de notre Die Lampe f r e u n d l i c h wieder cellule étroite la lampe recombrennt, mence à luire en amie 2687/88 p. 129 Willkommen süsser DämmerJe te salue, doux crépuscule, toi schein 1 dont les rayons tremblans Der du diess Heiligthum dorent ce sanctuaire. durchwebst. 2859 p. 136 Sei Teufel doch nur nicht w i e ne sois pas un Diable à l'eau Brei tiède (Besonders gelungen ist die Schilderung in den Seite 15 angeführten Versen 3876/80 p. 190.) Den a l t e r t U m e l n d e n Ton Goethes ahmt Stapfer mit Erfolg ab und zu nach, z. B. in der S. 13 angeführten Übertragung der Schlussstrophe des Liedes vom König im Thüle, ferner 1445 p. 69 Bereitung braucht es nicht voran | Pas n'est besoin de préparatifs D i e T e r m i n o l o g i e des K l a s s i z i s m u s dringt auch in die Stapfersche Wiedergabe, so wenn er z. B. für „Knecht" „esclave"" setzt wie 1598 p. 75 und 1710 p. 80 ; oder wenn er für m a l e r i s c h e Ausdrücke k o n v e n t i o n e l l e braucht: 2636 p. 126 das süsse junge Blut la charmante fille 2746 p. 132 das süsse junge Kind la charmante fille 2907 p. 139 armes junges Blut — une pauvre fille 2948 p. 141 une aussi charmante personne So ein lieb Ding 3313 p. 162 Das arme affenjunge Blut cette pauvre fille 3431 p. 168 Du holdes Angesicht charmante amie G a n g b a r e d e u t s c h e Ausdrücke ü b e r s e t z t er nicht wortlich, sondern e r s e t z t sie durch g a n g b a r e f r a n z ö s i s c h e ; einmal schiebt er eine solche Wendung auch ein, so: 866 p. 46 Dann kehrt man Abends f r o h ! puis vous rentrez le soir chez nach Haus, | vous, gai comme pinson 827 p. 45 Der K r a u s k o p f | le blondin (cf. auch oben 2859 p. 136)
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3483 p. 170 Es muss auch solche K ä u z e geben
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II faut bien qu'il y ait aussi de ces merles-là.
Ein längere Stelle mit solchen Ausdrücken findet sich in der geschickten Wiedergabe von 2150/57 p. 99 W i e sich die platten Bursche freuen 1 Es ist mir e i n e r e c h t e K u n s t , Den armen Ratten Gift zu streuen I
Comme ils se réjouissent ces plats drôles! c'est en vérité un beau chef-d'oeuvre, l'empoissonnement d'un pauvre rat!
S i e stehn wohl sehr in d e i n e r Gunst?
Ils
Der Schmerbauch mit der kahlen Platte I Das Unglück macht ihn zahm und m i l d ; Er sieht in der geschwollnen Ratte Sein g a n z n a t ü r l i c h Ebenbild.
Oui, avec son gros ventre et sa tête pelée! Le malheur le fait filer doux ; dans ce rat crevé il voit son portrait au naturel.
te tiennent bien près !
donc
de
Als Beispiel dafür, wie auch bei Stapfer die L e b e n d i g k e i t und der F a r b e n r e i c h t u m Goethescher Sprache l e i d e t , führe ich an: 3650/54 p. 179 Tu vois par la fenêtre de la saW i e von dem Fenster dort der Sakristei cristie cette lampe éternelle, Aufwärts der Schein des ew'gen dont la flamme vacille et Lämpchens flämmert pâlit de moment en moment? tu vois ensuite l'obscurité Und schwach und schwächer seitwärts dämmert, qui règne à l'entour? Hé Und Finsternis drängt ringsum bien, dans mon âme il fait bei : nuit de même. So sieht's in meinem Busen mächtig. Die rhetorischen Fragen, die Verwischung des malerischen Vergleichs, das „Hé bien," schwächen den düstern Ton des verzweifelt Sprechenden, den eine unheimliche Ahnung zu drücken scheint, der aber bei Stapfer nur reflektiert und deklamiert. Die Übersetzung zeigt somit allerdings Mängel. Die k l a s s i s c h e N e i g u n g zu farbloser Sprache führt zur A u s l a s s u n g charakteristischer Ephiteta ornantia oder zur E r s e t z u n g o r i g i n e l l e r durch k o n v e n t i o n e l l e A u s d r ü c k e durch nl'expression générale;" es finden sich ü b e r f l ü s s i g e G l o s s e n und e i n e R e i h e v o n M i s s V e r s t ä n d n i s s e n .
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Es muss jedoch mit Anerkennung hervorgehoben werden, dass der sehr junge Stapfer nicht nur das Verdienst hat, als Erster den Goetheschen Faust ins Französische Ubersetzt zu haben, sondern auch, dass er mit oft unverkennbarem Geschmack und Geschick, mit ttlchtigen litterarischen Kenntnissen und vor allem mit grosser Gewissenhaftigkeit und Liebe die von ihm so bewunderte Dichtung Ubertragen hat. Für ihn war die Aufgabe, trotzdem er die deutsche Sprache beherrschte, doch eine äusserst schwierige, da er sein Werk noch nicht an dem anderer messen konnte. Dass er Goethes Beifall fand, beweist die erste Note des Vorworts der Ausgabe von 1838 p. 279 . . . . „Encouragé par Vaccueil bien-veittant, mais trop peu mérité, qu'elle reçut à cette époque du public allemand, et de M. de Goethe lui-même•" . . . . Mit Goethe hat Stapfer auch Uber eine geplante Übersetzung des zweiten Teils der Faustdichtung korrespondiert. Er erwähnt p. 280 Notes de la préface — 1838 — einen von Goethe in dieser Angelegenheit erhaltenen Brief vom 4. April 1821. Seine zahlreichen Anmerkungen verraten fleissiges Studium, und es war ein glucklicher Gedanke, mit dem Anfang der Bruchstücke aus Cayets Ubersetzung des Faustbuches den Lesern einen Massstab für die Grösse der Goetheschen Neuschöpfung zu ermöglichen. Nachdem Stapfer mit seiner Arbeit den ersten Schritt gethan, folgten ihm bald viele andere und manche mit weit weniger Erfolg.
Drittes Kapitel. o Sainte-Aulaires Übertragung. Die metrischen Teile.
Die Prosaübertragung.
Die zweite Übersetzung von Goethes Faust erschien im selben Jahre 1823, bei Ladvocat in Paris in der Sammlung Chefs-d'oeuvres des théâtres étrangers — allemand, anglais, chinois, danois, espagnol, hollandais, indien, italien, polonais, portugais, russe, suédois, traduits en français . . . . von dreissig verschiedenen Mitarbeitern. Der Übersetzer des Goetheschen Faust war Le comte de Sainte-Aulaire}) Der Band, der die Übersetzung enthält, ist der erste „du théâtre allemand" und der fünfundzwanzigste des verdienstlichen Unternehmens. - Der Herausgeber datiert seinen „Avis'1 Paris ce 25 septembre 1823. Der Übersetzung gehen voran eine Notice sur Goethe, unterzeichnet Adolphe L***, eine Notice sur Faust und eine Remarque du traducteur von S a i n t e - A u l a i r e . In der Notice sur Faust giebt der Übersetzer den Inhalt der Dichtung nebst eigenen Reflexionen über sie. Letztere erklären so manche Schwäche seiner Arbeit, zeugen aber auch hier und da von viel Urteil, Belesenheit und immer von grosser Bewunderung für das Genie Goethes. p. 16 vergleicht er die Faustgestalt mit der des Don Juan, die viel mehr als Faust die menschliche Entartung vertrete und das Böse unbekümmert thue. ') L o u i s C l a i r de B e a u p o i l , c o m t e de S a i n t e - A u l a i r e , 1 7 7 8 - 1 8 5 4 , Politiker und Historiker; sein Hauptwerk ist die „ H i s t o i r e d e la K r o o d e " Paris 1827. — In den C h e f s - d ' o e u v r e s d e s t h é â t r e s é t r a n g e r s " veröffentlichte er ausser der Uebertragung des „Faust" die der „Emilia Galotti" und die von Müllner's Schicksalsdrama „Die Schuld."
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Die Scene von Valentins Tod nennt er p. 19 „une moralité faite en enfer." Am Scbluss, p. 22/23, spendet er der Beurteilung und teilweisen Übertragung der Dichtung durch Frau von Staël das wärmste Lob (cf. S. 7). In der Remarque du traducteur sagt er mit voller Offenheit und Bescheidenheit, was ich in Folgendem in Kürze wiedergebe. — Sainte-Aulaire will sich nicht schmeicheln, dass es möglich sei, die bewundernswürdige Schönheit des Goetheschen Stils in französische Prosa übergehen zu lassen, wohl aber, dass er alle Anstrengungen gemacht habe, um seine Übersetzung getreu zu gestalten, p. 25 . . . . Je dois avouer qu'après avoir longtemps réfléchi sur un passage, au moment même où je me déterminais à adopter une version, j'en apercevais quelquefois une autre qui se défendait également . . . ." etc. Er habe es indessen häufig für nötig gehalten, die wörtliche Wiedergabe durch einen klaren und scharfen Ausdruck da zu ersetzen, wo sie ihm andernfalls den Geist des Lesers zu verwirren und jener Klarheit zu schaden schiene, die für den französischen Schriftsteller ein weit gebieterisches Bedürfnis sei, als für den deutschen. Er spricht sodann mit Verständnis über den Unterschied zwischen der antiken und der modernen Menschheit, über die Aufgabe des Dichters, wahre Seelenzustände zu schildern und stellt hier neben Goethe — Tieck! Diesen beiden sei es gelungen, durch Entwurf von „Gemälden, in denen jeder Portraits erkennen werde," Interesse und Sympathie zu erwecken. Nachdem er darauf der Freiheit und dem Reichtum des deutschen Satzbaues sein Lob gespendet, hebt er nochmals hervor, dass im Gegensatz zur deutschen Sprache die französische „repousse cette surabondance avec un modeste dédain ;" ihre erste Pflicht sei Klarheit. Sie dulde keine überhäuften Sätze, keine unbestimmten Ausdrücke, — kurz, was einen Doppelsinn ergebe, sei nicht französisch. Nach dem Grundsatz „klar denken und klar sprechen" habe er gearbeitet. Verschiedene Stellen und zwei grössere Scenen habe er zu übersetzen unterlassen, da es ihm unmöglich gewesen sei, sie zu verstehen. In ihnen gäben eine grosse Anzahl Stellen gar keinen Sinn ; und die allgemeine Idee des Dichters habe ihm auch nicht Wegleitung sein können, da diese Idee zu entdecken ihm gleichfalls unmöglich gewesen sei. In seinen Notes werde er die Übersetzung dieser beiden Scenen geben. Er entlehne sie der Arbeit eines iungen, verdienstvollen Litteraten, der mit mehr Mut gegen diese Schwierigkeiten gekämpft habe als er. Der Versuch des Herrn Albert S[tapfer], diese Scenen
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zu übersetzen, habe ihn übrigens zugleich entmutigt: in dessen Übersetzung habe er eine vollkommene Beherrschung der deutschen Sprache gefunden; alles, was einen Sinn habe, sei richtig aufgefasst und Ubersetzt worden; dennoch erscheine ihm das Ganze auf Französisch nicht viel klarer als auf Deutsch. In seiner ganzen eigenen Arbeit habe er vor allem französisch sprechen wollen. Er habe daher nichts von Undeutlichkeiten des Originals bestehen lassen und alles der klaren und genauen Wiedergabe des Sinnes untergeordnet. — Sainte-Aulaire hat mit diesen ehrlichen Ausführungen der Kritik gewissermassen einen Wegweiser hingestellt. Es ist zunächts beachtenswert, dass er weniger als Stapfer in gebundener Rede giebt. M e t r i s c h ü b e r t r a g e n hat Sainte-Aulaire 1) Das Soldatenlied 884/902 p. 65 2) Das Bauernlied 949/980 p. 68/69 3) Mephistopheles' Lied vom Floh 2211/18 und 2223/38 p. 111/12 ') 4) Die Ballade vom König in Thüle 2759/82 p. 126 5. Gretchens Lied am Spinnrad 3374/3413 p. 158/59 6. Mephistopheles' Ständchen 3682/97 p. 172. Diese Lieder verlieren Klang und Farbe bei Sainte-Aulaire und sind zudem eigentlich mehr überarbeitet als übersetzt. Im Soldatenliede lautet der Refrain für 899/902 p. 66 Apres un jour de bataille Kühn ist das Mühen, On est un peu harassé ; Herrlich der Lohnl Mais n'importe : vaille que vaille, [Und die Soldaten On en est bien recompensé ! Ziehen davon I] Der Ton des derben, bäuerlichen Liedes ist verfehlt. 960 p. 68 heisst es für „Die f r i s c h e Dirne kehrt sich um" — „Fille à l'air prude et menaçant Qui se retourne avec vitesse." 969 p. 68 „Und ruhten atmend Arm in Arm" — „Prenez mon bras et respirons" und 972 ist p. 69 erweitert „Und Hüft' an Ellenbogen" „Les mains du berger, s'égarant, Vont batifolant, folâtrant." 973 p. 69. Und thu mir doch nicht so vertraut! j Finissez ; plus d'agacerie ; Wie mancher hat nicht seine Braut | Otez votre main, s'il vous plaît. Belogen und betrogen ! Cessez vos tours ; on s'y connaît') Das Lied vom Floh ist Stapfer's Arbeit entnommen. sagt p. 193 Notes 1 3 : „J'emprunte traduction de M. Albert S
Sainte-Aulaire
la chanson et le dialogue qui suit à la C'est encore à cette traduction qu'ap-
partient ce que chante Méphistophélès dans la suite Stapfer entlehnt sind 2 1 1 9 / 5 7 — p. 97/99 bei Slapfer.
de la même
scène.1'
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Die Ballade vom König in Thüle ist genau wiedergegeben; die Musik der Goetheschen Verse aber hallt nicht wieder in SainteAulaire's Reimen. Ganz verdorben ist Gretchens Lied am Spinnrad 3374/3413 p. 158/59. In diesem Liede giebt Sainte - Aulaire Verse eigener Schöpfung, und Goethes Text ist entstellt. Nach 3379 fügt er p. 158 die weder zu dem Charakter des Liedes noch zu dem Gretchens passenden Worte „Ah! je le sens; à mon effroi II faudra bien que je succombe" hinzu. Es ist ihm auch nicht annähernd gelungen, die Reinheit in Gretchens schwärmerischer Leidenschaft darzustellen, die völlig naiv und frei von solchen Reflexionen wie die obige ist. Sainte-Aulaire, der jeden anstössigen, derben Ausdruck ängstlich meidet, zeigt in der willkürlich freien Wiedergabe dieses Liebesliedes einen besonderen Mangel an Zartgefühl, wenn er z. B. 3398/99 „Und seiner Rede Zauberfluss" p. 158 überträgt mit „le langage de sa tendresse est si doux, si voluptueux" und 3400/01 p. 59 „Sein Händedruck, Und ach sein Kuss I" — „Sa main si fortement me presse, Et son baiser allume tant de feux !" Bei Sainte-Aulaire findet sich nichts von dem Wohllaut, nichts von dem Anschwellen des Tones der Leidenschaft bis zur höchsten Steigerung in den Schlusszeilen. Seine Verse sind nichts als unschöne Prosa. Auch Mephistos Ständchen 3682/3697 wird p. 172 auf einen ganz andern Ton gestimmt. Das „Kathrinchen" wird zur „brünette aimable et gentille," die „armen, armen Dinger" heissen konventionell „Bergères" und „La beauté prévoyante et sage. Ne laisse usurper aucun droit." Bei der gereimten Wiedergabe des Originals hemmt natürlich der metrische Zwang; der Übersetzer hat sie ja auch auf wenige Stücke beschränkt. D i e P r o s a ü b e r t r a g u n g weist noch mehr Mängel auf. Als solche empfindet man die vielen A u s l a s s u n g e n zunächst besonders stark. Die beiden a u s g e l a s s e n e n S c e n e n sind „Hexenküche" und „Walpurgisnacht." Die Bedeutung der Scene „Hexenküche" liegt so nahe und ist für das Drama so wichtig, dass man kaum begreift, was Sainte • Aulaire in den „Notes sur Faust" — 15 — sagt: ,J'avoue qu'il m'a été impossible de comprendre la pensée de fauteur, f emprunte, ainsi que je rai annoncé, la traduction de cette scène au savant travail de M. Albert S . . . ." Die Scene hat den Zweck, Faust zu verjüngen und zur Sinnlichkeit anzureizen, ist also an und für sich nicht unverständlich. Etwas anderes ist es mit der Walpurgisnachtsscene, die nebst dem Intermezzo so viel des völlig Überflüssigen, oft Abstossenden
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und dazu so viele litterarische Anspielungen enthält, dass sie gewiss hätte anders gestaltet werden können. Immerhin zeigt der Dichter in ihr den Versuch Mephistos, Faust von Gretchens Geschick abzulenken und in einem Taumel wüster Vergnügen zu berauschen. Faust selbst wirft dies Mephisto in der Scene „Trüber Tag. Feld." — mit den Worten ') Zeile 15/16 vor „Und mich wiegst du indess in abgeschmackten Zerstreuungen, verbirgst mir ihren wachsenden Jammer und lässest sie hülflos verderben." Sainte-Aulaire p. 179 „etpendant ce temps tu m'étourdissais par d'insipides prestiges, tu voulais que j'ignorasse ses angoisses pour quelle mourût sans secours." Hier hätte Sainte-Aulaire wohl einen Schlüssel zum Verständnis der voraufgehenden Walpurgisnacht gehabt. Allein diese beiden Scenen sind keineswegs die einzigen Fortlassungen, die er sich erlaubt. Gleich anfangs f e h l t die „Zueignung," in deren wundervollen Strophen der Dichter uns eine poetische Geschichte seiner langen Arbeit, eine ergreifende Erinnerung des gereiften Mannes an jugendliche Freuden und Leiden giebt. Mit tiefer Wehmut gedenkt er der Lieben, die seit der Zeit, in der der Faust zuerst niedergeschrieben wurde (1773) bis zur Zeit der „Zueignung" (vor 1797) gestorben waren. Wenn Sainte-Aulaire, wie anzunehmen ist, die Zueignung vorgelegen hat, so hat er sie wohl als nicht zur dramatischen Handlung gehöriges, lyrisches Stück übergangen. Für unser Empfinden hat er damit Goethes Werk geschädigt. Auch entging Sainte-Aulaire bei seinem Mangel an feinerem Verständnis für die poetische Schönheit wohl die Bedeutung, die das aufmerksame Lesen der „Zueignung" für den haben wird, der den Faust ohne Kommentar oder Kenntnis seiner Entstehungsgeschichte liest. Sainte-Aulaire sagt in seiner „Remarque du traducteur," dass er sich von der wörtlichen Wiedergabe des Originals ,,quelquefois'' entfernt habe ; er hätte sagen sollen „très-souvent." Denn häufig übersetzt er gar nicht, sondern dichtet äusserst frei und durchaus nicht glücklich nach und lässt infolge seiner Art der Übersetzung und seiner mangelnden Auffassung Verse fort. So erfährt er zu 685 p. 58 „Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen." In den Notes Anm. 5 giebt er die Übersetzung „Et ce que le moment a créé peut seulement l u i servir" mit der Bemerkung Il m'a été encore impossible d'apercevoir avec quelque certitude la pensée de l'auteur." 1044 ff. p. 71 „Da ward ein roter Leu, ein kühner Freier Im lauen Bad der Lilie vermählt" ') Die Zeilen der Prosascene haben besondere Zählung.
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Samte-Aulaire lässt vier Verse fort und begründet das in Anm. 6 mit den Worten ,Jai cru devoir débarasser le texte de ce jargon d^alchymie," nachdem er hier die wörtliche Übersetzung gegeben hat. In Anm. 7 giebt er die nähere Beschreibung der Geister, von denen Wagner 1130/1139 spricht, und die in Sainte-Aulaire's Text fehlt. Diese phantastische Ausmalung der Luftgeister, ihre Personifikation, nennt er „galimatias," zusammen mit den beiden folgenden, auch in die Anmerkungen verwiesenen Stellen: Die Verse 1224/37, in denen Faust Uber die treffendste Wiedergabe des Anfanges vom Evangelium Johannis grübelt, und 1271/97 — die Beschwörung. Es fehlt Sainte-Aulaire das Verständnis für die Darstellung der Arbeit Fausts und seiner Spekulation Uber die Benennung dessen, „was im Anfang war." Die realistische Aufzählung in den Versen 1516/17 „der Herr der Ratten und der Mäuse, — der Fliegen, Frösche, Wanzen, Läuse — ersetzt er im Text durch den allgemeinen Ausdruck „des animaux immondes" und verweist das Detail in die Anmerkungen. Ausgelassen ist auch das Rattenlied der Studenten in Auerbachs Keller 2126 ff, das er in Anm. 13 nach Stapfers Übersetzung wiedergiebt — „j'emprunte la chanson et le dialogue qui suit à la traduction de M. S C'est encore à cette traduction qiCappartient ce que chante Méphistophélès dans la suite de la même scène." Vers 2737 p. 125 „Zwar Kind ist Kind, und Spiel ist Spiel" lässt er fort und sagt Anm. 16 nur ,.j'ai passé ce vers." Hat er ihn nicht verstanden? Das ist anzunehmen. Die kurze Scene „Nacht. Offen Feld" 4399/4404 ist o h n e j e d e B e m e r k u n g fortgelassen. Das Volksliedchen 4412/20 lässt Sainte-Aulaire auf p. 182 fort, giebt in A n m e r k u n g 20 die Übersetzung und fügt hinzu ¡ j ' a i cru devoir passer cette chanson." Es ist auch hier gewiss das volkstümlich Derbe und Phantastische, das ihn zur Auslassung bewegt. E r empfindet nicht, dass dies Liedchen, das von Margarete gesungen wird, noch ehe wir sie sehen, dem Hörer gleichsam den Ton angiebt, in dem die folgende Scene sich bewegt ; und an dieser meisterhaften Scene ist nichts überflüssig, auch nicht die ergreifende Einleitung. Es zeigt sich also deutlich, dass Sainte-Aulaire im Bestreben seinen Landsleuten nur „klare Gedanken und Worte" (p. 29 Remarque du trad.J zu bieten, ausgelassen hat. l a ) e i n z e l n e S a t z t e i l e z . B. 654 „wie er sich im Staube nährend lebt" p. 57 b) e i n z e l n e V e r s e z. B. 2737 (s. o) p 125
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c) l ä n g e r e S t e l l e n z. B. 1130 ff. p. 73 (Beschreibung der Geister in Notes 7 nach Stapfer) 2119/57 p. 108 und3660/69p. 171 (in Notes 13 u. 18 nach Stapfer gegeben) 1224 ff. („Geschrieben steht : im Anfang war das Wort") 2.) 3 g a n z e S c e n e n Hexenküche, — Walpurgisnacht, — Nacht. Offen Feld.) Verstandesmässige, nüchterne Geradlinigkeit, Abneigung gegen urwüchsige Ausdrucksweise, hergebrachtes Vorurteil „klassischer bienséance" bestimmen ihn zu den Auslassungen. SainteAulaire erscheint also schon hier mehr als französischer B e a r b e i t e r , denn als Übersetzer des Goetheschen Fanst. Bezeichnend für seine Art sind auch kürzere E i n s c h a l t u n g e n , die er Goethes Text angedeihen lässt, so nach 2036 auf p. 103 die Glosse ,,L'Écolier riant niaisement." Eine gelehrte Anspielung im Stil der Klassiker giebt er als Z u g a b e z w i s c h e n 649/50 „Als Feuer, Wasser, Dolch und Gift; — Du bebst vor allem was nicht trifft" mit „poursuivi par ce nouveau Protée," —. Der Charakter der Liebe — namentlich der Margaretens zu Faust — ist nicht in Goethes Sinn aufgefasst. Allein auch Fausts Leidenschaft spricht, besonders der Geliebten gegenüber, zarter. Nach 3446 „Schau' ich nicht Aug' in Auge dir" legt SainteAulaire Faust die Worte „ta beauté enflamme mes sens'1 in den Mund, die wieder der ganzen Färbung des Dialogs nicht entsprechen. Im Zusammensein mit Mephisto, der Verkörperung des einen Teils seines Ichs, entfallen Faust wohl ähnliche Äusserungen, allein nur im Anfang, als sein Gefühl für Margarete blosse Verliebtheit ist. Die Umwandlung, die sich schon bei seinem ersten Aufenthalt in ihrem Zimmer in seinem Gefühl vollzieht, die der Dichter ihn deutlich aussprechen lässt, versteht Sainte - Aulaire anscheinend nicht. 2721/23 überträgt er p. 124. Umgiebt mich hier ein Zauberduft? L'air queje respire, estilemMich drang's so g'rade zu gemessen, poisonné? Tout à l'heure des Und fühle mich in Liebestraum zer- désirs impétueux m'entratfliessen I naient; en ce moment des rêves de volupté m'accablent. Vergiftete Luft kann natürlich unschuldige Träume nicht verursachen. Die noch so leidenschaftliche Sehnsucht nach einem geliebten Menschen, wie sie Faust und Margarete äussern, ist sehr entfernt von dem Begriff, den uns Sainte-Aulaires Worte von ihren Gefühlen geben. Lesen wir seine Übertragung, so empfinden wir weder den Übergang von blosser Sinnlichkeit zur Liebe bei Faust noch umgekehrt dieSteigerung derSch wärmerei zurLeidenschaft beiMargarete.
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Goethe lässt Faust in all seinen Gesprächen mit Margarete zeigen, wie es schliesslich nicht mehr ihre Schönheit allein, sondern ihr ganzes Wesen ist, das ihn anzieht. Sainte-Aulaire ist eigentlich ein verliebter Don Juan. (Not. p. 116). Don Juan sucht nur sinnlichen Genuss, kennt keine veredelte Leidenschaft, thut das Böse, wo ihn die Umstände zu nötigen scheinen, gewissenlos und lachend. Faust ist beseelt vom Drange nach Erkenntnis, nach guten Thaten ; im Genuss, im „Taumel," dem er sich „weiht," sucht er zu vergessen ; seine durch Mephisto entflammte Sinnlichkeit wird Liebe und diese wird Leid, Mitleid. Die Worte, die ihn Sainte-Aulaire aber sprechen lässt, z. B. 3247/48 p. 153 Er facht in meiner Brust ein II se complaît à présenter à mon wildes Feuer esprit des tableaux volupNach j e n e m schönen Bild ge- tueux qui allument une ardeur schäftig an. farouche dans mon sein. (cf. S. 4, 18, 53, 67) zeigen ihn in anderem Lichte. Das von Sainte-Aulaire häufig gebrauchte „voluptueux„volupté" giebt den Worten der Liebenden ein ganz anderes Gepräge, beraubt sie ihres ganzen Duftes. Wo Goethes Faust mit Margarete spricht, da hört man neben der Leidenschaft auch sein Herz ; mit lüsternen Worten, wie die von Sainte-Aulaire erfundenen ,,ta beauté enflamme mes sens" würde er Margarete nicht angezogen, sondern abgestossen haben, die ja zuerst bewundernd und verehrend zu ihm aufblickt. Vgl. 3073/74, 3077/78 und 3211/12 Ich fühl* es wohl, dass mich der Herr nur schont, Herab sich lässt, mich zu beschämen. — Ich weiss zu gut, dass solch' erfahrnen Mann Mein arm Gespräch nicht unterhalten kann. — — — Du lieber Gotti was so ein Mann Nicht alles alles denken kann I — — — Fausts Gefühl äussert sich schliesslich sogar Mephisto gegenüber mit innigerem Ausdruck 3332/35 p. 156 Ich bin ihr nah', und wär' ich noch so fern, : La pensée me serait Ich kann sie nie vergessen, nie verlieren ; encore présente quand Ja, ich beneide schon den Leib des Herrn, ; j'aurai fui au bout du Wenn ihre Lippen ihn indess berühren, monde, je l'aime avec ivresse, je porte envie à toutcequilatouche. Stapfer, p. 163, übersetzt getreu und trifft dadurch den veredelten Ausdruck der Leidenschaft, während Sainte-Aulaire sogar in der letzten Zeile „ce qui la" für „ce quelle" schreibt.
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Charakteristisch für Sainte-Aulaire ist das Vermeiden dichterischer Bilder. Ihm fehlt jede Gabe poetischen Ausdrucks, ohne die keine Faust-Übersetzung zustande kommen kann. Auch ist er sichtlich bemüht, die Sprache der sogenannten Klassiker seines Landes in seiner Prosa festzuhalten, d. h. also womöglich stets „l'expression générale'" zu setzen. Das Original aber, mit dem er seine Landsleute bekannt machen will, hat ebenso dem Sinn wie der Form nach ausgesprochenste, bis ins Kleinste gehende Individualität, so u. a. an den Stellen, wo mundartliche Formen stehen, z. B. 1260 „haussen", 1559 „Krittel," 3203 „Sommervögel>" oder ebensolche Wendungen 2817 „gar einen feinen Geruch," 3015 „gar einen feinen Gesellen" u. a. m. Die M e t a p h e r n schwächt Sainte-Aulaire ab, ersetzt sie durch farblose Gemeinplätze und überträgt äusserst frei. — 903/40 p. 66/67 Un regard du printemps a Vom Eise befreit sind Strom und rendu la vie à la nature. Les Bäche Durch des Frühlings holden be- ruisseaux, les torrens ont rompu leurs chaînes de glâce ; Vespélebenden Blick; rance pare la plaine de ses couIm Thale grünet Hoffnungsleurs, et le vieil hiver va cacher Glück ; sa faiblesse dans le cœur des Der alte Winter, in seiner montagnes: dans sa fuite, il Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück; menace encore; il lance sur la Von dorther sendet er, fliehend, verte plaine une grêle impuissante. Le soleil poursuit les nur Ohnmächtige Schauer körnigen frimats, et les dissipe; toute la nature s'émeut à son aspect, se Eises revêt de vives couleurs. La In Streifen über die grünende n'est point encore émaillée plaine Flur; de fleurs; mais elle est couverte Aber die Sonne d u l d e t k e i n d'une multitude d,hommes et Weisses, Ü b e r a l l r e g t sich B i l d u n g de femmes en costûme de fête. Retourne-toi, Wagner, et de und S t r e b e n , A l l e s will sie mit F a r b e n cette hauteur jette tes regards sur la ville ; une foule bigarée beleben; sort de ses portes sombres et Doch an Blumen fehlt's im Revier, profondes. Chacun est avide Sie nimmt geputzte Menschen du soleil; ils fêtent la résurrecdafür. tion du seigneur, et eux-mêmes Kehre dich um, von diesen Höhen sont sortis, comme d'un tombeau, Nach der Stadt zurilck zu sehen. de leurs tristes maisons, de leurs Aus dem hohlen finstern Thor chambres étouffées, de leurs Dringt ein buntes Gewimmel boutiques, de leurs ateliers; ils hervor.
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J e d e r s o n n t s i c h h e u t e so échappent au poids accablant gern. des toits et des plafonds, au Sie feiern die Auferstehung des tumulte des rues, à la nuit Herrn, solennelle des églises. AujourDenn sie sind selber auferstanden, d'hui ils naissent tous à la luAus n i e d r i g e r Häuser dumpfen mière: vois! vois, comme ils se répandent avidement Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbes- dans les jardins, dans la campagne ; vois comme une mulBanden, titude de bateaux se meut en Aus dem Druck von Giebeln tout sens sur le fleuve: à und Dächern, Aus der Strassen q u e t s c h e n - peine celui qui s'éloigne en ce moment du bord peut-il porter d e r Enge la foule joyeuse qui s'y presse. Aus der Kirchen ehrwürdiger Et la route qu'on aperçoit dans Nacht Sie sind alle an's Licht gebracht. le lointain, sur le sommet de aussi Sieh nur, sieh I w i e b e h e n d sich la montagne, elle est couverte d'hommes et de die Menge elle reluit des couDurch die Gärten und Felder femmes; leurs de leurs vêtements. J'enzerschlägt, Wie der Fluss, in B r e i t ' u n d tends les bruits confus du village. Aujourd'hui le ciel est descendu Länge, So m a n c h e n l u s t i g e n Nachen sur la terre: les grands comme les petits s'énivrent de leurs bewegt, joies: aujourd'hui je sens le Und bis zum Sinken überladen de vivre et je Entfernt sich dieser letzte Kahn. bonheur veux m'y livrer. Selbst von des Berges fernen Pfaden Blicken uns farbige Kleider an. Ich höre schon des Dorfs Getümmel, Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet Gross und Klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's seinl Noch ein Beispiel aus „Wald und Höhle" 3221/27 p. 152 Nicht Ce n'est pas une froide adK a l t s t a u n e n d e n B e s u c h er- miration que m'ont inspirée laubst du nur, ses merveilles; tu as permis Vergönnest mir in ihre t i e f e que je pénétrasse tous ses Brust secrets, et que je lusse dans Wie in den Busen eines Freunds son sein comme dans celui d'un ami. Tu as fait passer sous zu schauen.
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mes yeux toutes les scènes de la vie, et tu m'as appris à comprendre le silence des bois, la voix des flots et des orages: un lien fraternel m'unit à tous les ouvrages sortis de tes mains. Für Goethes sechs Verse mit d r e i u n d v i e r z i g malenden, wohltönenden Worten v i e r u n d s i e b e n z i g klang- und farblose Worte mit den schwerfällig korrekten beiden imp. du subj. pénétrasse1' „lusse!" — Solche imp. du subj. stören auch 3011 p. 138 und Zeile 16 p. 179. K l a s s i s c h e U m s c h r e i b u n g e n und m y t h o l o g i s c h e B i l d e r d e r k l a s s i s c h e n R e d e w e i s e sind u. a. folgende: Das bereits erwähnte, zwischen 649/50 p. 57 stehende poursuivi par ce nouveau Protée," ferner 1598 p. 88 Knecht — Pflug — trésors — esclaves, 1599 p. 88 Mammon = prince de la terre, 1603 p. 88 Balsamsaft der Trauben = nectar des raisins. 2708 p. 124. Die Hütte wird durch dich ein une cabane devient le palais des dieux Himmelreich Stapfer überträgt diese Stellen ächter Ich setze zum Vergleich her 1597/1603. Stapfer p. 75. Sainte-Aulaire p. 88. maudites soient toutes les choses maudit soit tout ce que l'homme dont la possession nous flatte, possède ici-bas, tout ce qui flatte femme ou enfant, esclave ou ses désirs, et le bonheur d'un charrue! maudit soit Mammon, père et celui d'un époux, et les quand, nous éblouissant de ses trésor s et les esclaves ; maudit trésors, il nous pousse à soit le prince de la terre des entreprises hardies, quand il étale à nos yeux ou quand, pour d'oisives jouis- ses richesses, pour exciter sances, il enfle nos oreillers nos courages, et quand il d'une plume voluptueuse! Mau- dresse pour nous des lits de dit soit le jus balsamique volupté! Malédiction sur le de la treille! nectar des raisins! Goethe Verflucht, was als Besitz uns schmeichelt, Als Weib und Kind, als K n e c h t und P f l u g l Verflucht sei Mammon, wenn mit Schätzen Er uns zu kühnen Thaten regt, Wenn er zu m ü s s i g e m E r g e t z e n Die Polster uns zurechte legtl Fluch sei dem B a l s a m s a f t der TraubenI
Du führst die R e i h e d e r L e bendigen' Vor mir vorbei,' und lehrst mich meine B r ü d e r Im stillen Busch, in Luft und Wasser kennen.
L a n f k a v e l , Goethes Faust.
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Den N a m e n „Bärbelchen" ändert Sainte-Aulaire in „Nanette" 3544 p. 166. - Zu 2 189/90 p. 110 „Rippach" - „Herrn Hans" giebt er Anm. 14 die gleiche, irrige Erklärung wie Stapfer; dieser schreibt faut croire que Rippach et monsieur Jean sont deux noms en Pair, dont Frosch se sert pour dérouter Méphistophélès et se moquer de lui;" bei jenem aber heisst es nicht so vorsichtig, sondern bestimmt „Cest sans doute une plaisanterie vulgaire: Rippach et maître Jean sont des noms en Pair. Den O r t s n a m e n „Elend" bei Beginn der Walpurgisnachtscene (3835) giebt Sainte-Aulaire wie die ganze Scene nach Stapfer — also mit „déserf ' wieder. Während jedoch Stapfer 2628 „Hans Liederlich" mit „Roger Bontempsf' hübsch wiedergiebt, schreibt Sainte-Aulaire p. 120 „Vous voilà comme nos jeunes étourdis qui convoitera toutes les ßeurs d'un jardin." An E n t s t e l l u n g e n und M i s s v e r s t ä n d n i s s e n fehlt es nicht. Sie finden sich in der Übertragung von einzelnen Ausd r ü c k e n und V e r s e n , wie auch in l ä n g e r e n S t e l l e n , z. B. 831 p. 63 Magd im Putz = Grisette en toilette 1324 p. 78 fahrender Scholasticus — étudiant en tournée 1346 p. 80 bescheid'ne Wahrheit = la vérité avec modestie 1533/35 p. 86 Wir werden, hoff ich, uns vertragen 1 Denn dir die Grillen zu verjagen Bin ich, als edler Junker, hier — 1546/47 p. 87 Ich bin zu alt, um nur zu spielen Zu jung, um ohne Wunsch zu sein
S t a p f e r p. 45 servante en toilette S t a p f e r p. 63 étudiant ambulant S t a p f e r p. 64 l'humble vérité
aujourd'hui nous tomberons d'accord, je l'espère; je m'engage à voler à vos moindres désirs. Me voici prêt, vêtu en enfant de bonne maison — trop vieux pour m'énivrer de plaisir s, trop jeune encore pour mépriser leur sédu ction
Irrtümliche Auffassung des Verses 1604 „jener höchsten Liebeshuld" — hat — wie Stapfer und a l l e von mir gelesenen Übersetzer des Faust — auch Sainte-Aulaire p. 88 ,,1'ivresse plus douce de l'amour." — Goethe setzt hinter „Trauben" ein Ausrufungszeichen und lässt nach der „Liebe," „Hoffnung" und „Glauben" verflucht werden, womit er doch deutlich auf die Bibelworte in 1. Korinther 13 anspielt, also von göttlicher Liebeshuld — Gnade — spricht.
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Komisch wirkt Sainte-Aulaire's Auffassung von 1966,'67 p. 101. E r überträgt Goethes ironische W o r t e Denn, was man schwarz auf weiss II est bien agréable, quand on revient dans sa famille, de rapbesitzt, Kann man getrost nach Hause porter des cahiers chargés d'écriture. tragen. wodurch die Spitze verloren geht. Stapfer lässt den Schüler — p. 89 — sagen : „quand on rentre chez soi avec du noir sur le blanc, on tient déjà quelque chose." M i s s v e r s t a n d e n sind auch 3564/65 — p. 167 Wenn unser eins am Spinnen war, , Pendant que nous étions à l'ouvUns Nachts die Mutter nicht j rage, et que nos mères ne herunter liess, nous permettaient de le I quitter qu'à la nuit. In 4538 p. 18(3 hat Sainte-Aulaire die grammatische Konstruktion nicht verstanden. Er Uberträgt den Bedingungssatz „Ist das G r a b drauss"' = „mon tombeau est ici près." Fausts verzweifelte Reden giebt Sainte-Aulaire äusserst mangelhaft und matt wieder, so 1765/75 p. 94 Que parles-tu de joies ? est-ce Du hörest ja, von Freud' ist nicht de cela qu'il s'agit ? Je me voue die Rede. Dem Taumel weih ich mich, dem aux orages, aux émotions les schmerzlichsten Genuss, plus douloureuses : la haine sera Verliebten Hass, e r - la joie de mon coeur, le désesquickendenVerdruss. poir son repos. Désormais guéri M e i n B u s e n , der vom Wissens- de la soif de savoir, je ne rédrang geheilt ist, cusé aucune douleur; tout ce Soll keinen Schmerzen künftig dont l'humanité est dotée pour sich verschliessen, le plaisir, pour la souffrance, Und was der ganzen Menschheit je le réclame comme mon bien. zugetheilt ist, Je m'élance au plus haut terme W i l l i c h i n m e i n e m i n n e r e n du plaisir dans l'abîme de la Selbst geniessen, douleur : que mon vaste coeur Mit meinem Geist das Höchst' und embrasse l'univers et qu'ilr entre Tiefste greifen. avec celui dans le néant. Ihr W o h l und W e h auf meinen Busen häufen, U n d s o m e i n e i g e n S e l b s t zu ihremSelbst erweitern, Undwie sieselbst, a m E n d a u c h ich z e r s c h e i t e r n . Oft sind es nur geringfügige Unterschiede, die durch die falsche Auffassung entstehen; die häufigen Schnitzer zeigen jedoch, dass der Übersetzer seiner Arbeit nicht gewachsen war. 3*
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Das wird auch bewiesen durch die Ä n d e r u n g e n , die er sich gestattet, wo ihm im Text des Originals eine A n s p i e l u n g e n t g e h t , wo er n i c h t b e l e s e n g e n u g ist, namentlich wieder, wo er einen Ausdruck zu derb findet und nicht — wie oft — einfach fortlassen will. Von s o l c h e n Ä n d e r u n g e n führe ich an: 1257/58 p. 77 je sais les paroles magiFür solche halbe Hollenbrut Ist S a l o m o n s S c h l ü s s e l gut. ques qui soumettent tes semblables. 2293/94 p. 125 Uns ist ganz kannibalisch wohl, Mille bombes! quel plaisir! vacarmes Als wie f ü n f h u n d e r t S ä u e n l Buvons et faisons Comme cinq cent gros canons. 2661/62 p. 121 Schaff mir ein Halstuch von ihrer procure moi le mouchoir qui a couvert son sein, la ceinture Brust, Ein S t r u m p f b a n d meiner qui a pressé sa taille! Liebeslust 1 3548 p. 166 Voilä oü l'ont conduit ses grands Das ist das Vornehmthun 1 — airs. Comment donc? — Son Wie so? — E s s t i n k t l I cas est mauvais. Sainte-Aulaire hat nicht nur „die Schönheit des Goetheschen Stils" nicht in „französische Prosa" zu wandeln verstanden (Not. p. 25), sondern auch dessen Eigenheiten nicht gewürdigt. Sein Bestreben, klar zu sein, macht ihn pedantisch und seine Ausdrucksweise platt. Ihm fehlt, obwohl er Goethe bewundert, doch das feinere Gefühl für Poesie und poetische Sprache. Wo er neuen Bildern des Dichters begegnet, entfärbt er sie. — Die malerischen Jamben der Scene „Wald und Höhle," besonders der Verse 3225/39 p. 152 bringt er in schwerfälligste, farblose Prosa, (cf. S. 32/33). Infolge seiner ungenügenden Textwiedergaben erscheinen uns die Personen in anderer Beleuchtung. Den Titanen Faust, dem alle Näh' und alle Ferne nicht die tiefbewegte Brust befriedigt, den kühnen Denker, den Mann voll Liebe für die Natur, den mit tiefem, leidenschaftlichem Gefühl begabten Menschen macht Sainte-Aulaire zu einem miss vergnügten Grübler und — wider Willen — (cf. p. 16 Not. sur Faust) zu einem Don Juan. Mephistos Worte schwächt er ab, wo sie ihm zu cynisch erscheinen; der Teufel erscheint oft nur als mauvais sujet. Und Margaretens Gestalt entbehrt vieler Züge, die sie reizend machen; sie tritt uns als schnell verliebtes, unbedeutendes Mädchen von sehr schönem Äussern entgegen.
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Wo Sainte-Aulaire glatt überträgt, ist er nüchtern; wo er Verse schmiedet, kommt gereimte Prosa heraus. Was ihm rätselhaft blieb, lässt er einfach fort und giebt dazu eine Anmerkung in den Notes. Häufig sind seine Auslassungen und Änderungen bedingt durch seine Scheu vor derbem Ausdruck. Nichtsdestoweniger oder vielleicht auch gerade deswegen erscheinen die Personen und ihre Worte bei ihm oft lüstern, wo sie im Original leidenschaftlich sind. So haben Sainte-Aulaire's Anstrengungen nicht ausgereicht, um die beabsichtigte production fidèle" (Rem. du trad. p. 25 Zeile 3/4) zu stände zu bringen. Er hat mit seiner Arbeit, die er mit ehrlichem Wollen und schwachem Können und in Ehrfurcht vor dem Namen Goethe unternahm, eine nicht gelungene Ü b e r a r beitung der Goethe'schen Dichtung geliefert. Stapfer ist belesener, ist Sainte-Aulaire an litterarischer und historischer Bildung überlegen. Er übersetzt gewissenhafter, geschmackvoller und nivelliert Goethes Redeweise nicht so konventionell. Als Proben für das Verfahren Sainte-Aulaire's gebe ich noch zwei Stellen in seiner und Stapfers Übertragung. 2645/52 Stapfer p. 127 Sainte-Aulaire p. 120/21. Goethe I Stapfer Sainte-Aulaire cru Ihr sprecht schon fast \ Mais vous parles dé- Ho! ho! j'ai wie ein Franzos ; | jà comme un Fran- entendre un FranDoch bitt' ich, lasst's I çais ! Ne vous tour- çais. Mais ne vous euch nicht verdries- mentez pas tant, je fâches pas, et écoutes sen: vous en prie : que sert — moi, je vous en Was hilft's nur g'rade — il de brusquer la prie. Que gagnerez jouissance? Le plai- — vous à réussir si zu gemessen? Die Freud' ist lange sir est de beaucoup? promptement ? moins vif que, lorsqu' Croyes-moi, le plaisir nicht so gross, Als wenn ihr erst her- avant d'en venir là, n'est jamais si vif, vous avez couru, fu- que lorsqu'on la pourauf, herum reté, fourré la main suivi long-temps. Durch a l l e r l e i dans mille brim- Prenez vous même Brimborium pétri et la peine d'in struire, D a s P ü p p c h e n ge- borions, ce k n e t e t und zuge- ajusté vous-même la de préparer poupée, comme jeune coeur, par richt't, nous l'apprend mille petits soins Wie's lehret d'un conte pleins de charmanch w e l s c h e plus gaulois. mes: Lises les viGeschieht'. eilles chroniques amoureuses, toutes vous donneront de tels avis.
3776/93 W i e a n d e r s , Gretchen, war dir's, Als du noch voll Unschuld Hier zum Altar trat'st, A u s dem v e r g r i f f nen Büchelchen Gebete lalltest, Halb Kinderspiele, Halb Gott im Herzen I Gretchen I Wo steht dein Kopf? In deinem Herzen, Welche Missethat? Bet'st du für deiner Mutter Seele, die Durch dich zur langen, langen Pein hinüberschlief? Auf deiner Schwelle wessen Blut? — Und unter deinem Herzen Regt sich's nicht quillend schon, Und ängstet dich und sich Mit ahnungsvoller Gegenwart?
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p. 185 p. 176 Qu'il était d i f f é - Marguerite, te souvirent, Marguerite, ent-il du temps, où, l'état de ton ame, le coeur plein d'innolorsque pleine en- cence, tu f approchais core d'innocence de cet autel les yeux tu t'approchais de dévotement fixés ce même autel, en sur ton livre? (cf. balbutiant de s pri- S. 18.) Le souvenir ères, les yeux fixés de tes jeux enfatitins sur ce petit livre usé, détournait seul ton le coeur partagé attention des saintes entre les jeux de prières; Marguerite, l'enfance et l'a- ce temps n'est mour de Dieu! plus. Quelles penMarguerite, où est sées occupent aujourta tête? en ton d'hui ton esprit? quels coeur que de souil- remords tourmentent lures! Pries-tu ton coeur? Prieras-tu pour l'ame de ta pour l'âme de ta mèmère, que tu as re ? C'est toi qui l'as fait descendre au fait mourir d'une tombeau par une mort lente et doulente, lente agonie? loureuse. Quel est Sur le seuil de ta ce sang sur le seuil porte, quel est ce de ta porte? Ces mousang? de qui? Et vemens que tu sens dans tes entrailles ne dans tes entrailles sens-tu point s'Agiter fannoncetit que bienune créature, qui va tôt tu mettras au jour, naître pour ton tour- pour soti malheur et ment et pour le sien? pour le tien., une Présage funeste! créature dont la présence attestera ton désordre et ta honte.
Diese Stelle weist so ziemlich alle Mängel der Sainte-Aulaire'schen Übersetzungsart auf. Das malerische Detail — 3779 — „Aus dem vergriffnen Büchelchen" ersetzt er durch willkürliche Erfindung „fromm auf das Buch gehefteter Augen;" „halb Kinderspiele, halb Gott im Herzen" wird nüchtern und wortreich wiedergegeben, — das Gebet nicht „gelallt." 3787/88 sind missverständlich übertragen; das Hinüberschlafen zur langen, langen Pein wird zum: Du bist es, die sie
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eines langsamen, schmerzensreichen Todes hat sterben lassen; — Und der Schluss ist ganz frei und entstellt wiedergegeben. Und doch zeigen Sainte-Aulaire's Worte in der Notice sur Faust p. 20, einen wie tiefen Eindruck die ergreifende Scene auf ihn gemacht hat. Er schliesst ihre Schilderung wie folgt : „Les paroles du mauvais Esprit, interrompues par le chant solonttel du Dies irœ, porteiti au plus haut degré le désespoir de Marguerite ; et, lorsque cette malheureuse perd connaissance, l'émotion est si poignatite, que le génie du poète ne pouvait plus rien ajouter." Sainte-Aulaire bewundert auch die Valentinsscene, trotzdem ihm die grausen Flüche ,¡semblent dépasser la mesure des effets dramatiques." — — „C'est une peinture à la fois grotesque et atroce; c'est une moralité faite en enfer." (Notes p. 19.) Also auch bei Sainte-Aulaire noch jenes Gemisch von Bewunderung und Scheu, von Lob und Verurteilung, wie es Frau von Staël empfand und aussprach! — Ihrem Urteil und Genie gelten die huldigenden Schlussworte der Notice sur Faust. Wie Frau von Staël ist Sainte-Aulaire befangen in klassischen Vorurteilen, jedoch ohne ihr Talent zu besitzen. Seine Übersetzung bedeutet der Stapferschen gegenüber durchaus einen R ü c k s c h r i t t .
Viertes Kapitel.
Nerval's Obersetzung. Die metrischen Teile.
Die Prosafibersetzung.
Ein kaum zwanzigjähriger Jüngling, Gérard Läbrunie dit de Nerval (1808-55), liess die dritte vollständige Faustübersetzung erscheinen : „Faust, tragédie de Goethe : nouvelle traduction complète, en prose et en vers, par Gérard." Paris Dondey-Dupré 1828. — Auf dem Titelblatt stehen als Motto die Worte „7/ fait réfléchir sur tout, et même sur quelque chose de plus que tout." Mme de Staël. Nerval giebt zuerst acht Seiten „Observations," die von liebenswürdiger Bescheidenheit, viel Belesenheit und glücklicher Auffassungsgabe zeugen. Sie beginnen (p. V) mit den Worten : „ Voici une traduction de Faust, et ce qu'il y a de certain, c'est qu'aucune des trois ne pourra faire dire : Faust est traduit ! Non pas que je veuille jeter quelque défaveur sur le travail de mes prédécesseurs, afin de mieux cacher la faiblesse du mien, mais parce que je regarde comme impossible une traduction satisfaisante de cet étonnant ouvrage." Er führt dann aus, dass vielleicht einer der grossen französischen Dichter durch den Reiz poetischer Übertragung eine Idee der Dichtung geben könne; aber da wahrscheinlich keiner von ihnen sein Talent an die Schwierigkeiten eines Unternehmens setzen würde, das nicht so viel Ruhm einbringen als es Mühe kosten dürfte, so müssten die, welche nicht das Glück haben, das Original lesen zu können, sich mit dem begnügen, was der Eifer der Übersetzer ihnen zu bieten vermöge. Es sei nichtsdestoweniger vielleicht eine Unklugheit, die vorliegende Übersetzung nach den Arbeiten der Herren Sainte-Aulaire und Stapfer darzubringen. Aber da diese Arbeiten Teile von teuren und umfangreichen Sammelwerken ausmachten, so habe er geglaubt, durch eine Sonderausgabe einer Übersetzung dem Publikum einen Dienst zu leisten.
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E r sei inbezug auf die grundsätzliche Behandlung Stapfer und nicht Sainte-Aulaire gefolgt. Dessen Arbeit glänze zwar durch harmonischen Stil, eleganten und oft glücklichen Ausdruck; doch habe der Autor um dieser Vorzüge willen die Treue, die ein Übersetzer dem Original schulde, wohl zu sehr vernachlässigt; man könne Sainte - Aulaire sogar häufige Auslassungen vorwerfen. Stapfer habe das Gegenteil gethan und alles, was einen Sinn habe, und selbst was keinen Sinn zu haben scheine, Ubersetzt. Diese Methode habe ihm grosses Lob eingetragen, und ihr sei auch er selbst, Nerval, zu folgen bemüht gewesen, weil sie nur viel Geduld erfordere und weniger Verantwortlichkeit mit sich bringe. Er führt dann Stapfers Schiiissworte von p. IV an und versichert, er würde nicht versuchen, eine vollständige Analyse des Faust zu geben. Darauf citiert er Frau von Staëls Ausführungen über die Dichtung, unter denen ihm besonders die über Mephisto gelungen zu sein scheinen, und macht dann selbst sehr treffende Bemerkungen über den Helden — p. IX. Er vergleicht ihn mit Manfred und Don Juan — p. X. Manfred sei die Verkörperung der Reue; Don Juan zeige die äusserste Sittenlosigkeit. Die Liebe zum Weibe verderbe sie alle Drei. Margarete sei keine Heldin eines Melodrams, sondern nur ein Weib, aber desto rührender. E s gäbe nichts auf der Bühne, was sich ihren Gesprächen mit Faust und besonders dem herzzerreissenden Schlussdialog vergleichen lasse. Man staune wohl, dass das Drama so ende; allein was sei noch hinzuzufügen ? Dieser abgebrochene Schluss lasse dem Leser den tröstlichen Gedanken, dass der ihn so interessierende Held den Klauen des Dämons schliesslich entrinnen werde, da ja Reue genüge, um ihm die Himmel wieder zu erobern. — Freilich sei dies nicht das Geschick Fausts in den deutschen Stücken und Biographieen. Nerval verweist auf die Cayet'sche Übersetzung des Buches von „Widmann,'' die er irrtümlich auf 1561 statt auf 1598 ansetzt. E r schliesst seine „ observations " mit Mitteilungen über den historischen Faust, so wie er ihm nach damaligen Quellen erschien. Nervals Bemerkungen, namentlich der Hinweis auf die mögliche Erlösung Fausts, lassen schon einen für seine Aufgabe sehr geeigneten, begabten und belesenen jungen Mann erkennen. In seiner „Préface de la quatrième édition" 1853 p. 23 spricht er von der ersten Ausgabe seiner Übersetzung, die er „un travail assidu d'écolier" nennt, die immerhin in einigen Partieen erfüllt sei von jenem Schwung der Jugend und der Begeisterung, wie er den Dichter selbst bei seiner Dichtung beseelt habe. Deswegen habe Goethe sich wohl auch so lobend über die Arbeit geäussert. E s sei
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ihm eine Seite aus dem Eckermann'schen Buche in französischer Übertragung brieflich mitgeteilt worden: Jean Pierre Eckermann Entretiens avec Goethe dans les dernières années de sa vie — 1838 — „Dimanche, 3 janvier 183&' „Goethe fit l'éloge de ta traduction de Gérard en disant que quoique en prose, pour ta majeure partie, elle lui avait très-bien réussi." — — Auf p. 24 und 25 der Préface fügt Nerval hinzu: „ E f f r a y é moi-même plusieurs fois des défauts de la première édition, j'ai corrigé beaucoup de passages datts les suivantes et surtout beaucoup de vers de jeune homme" Von den ursprünglich m e t r i s c h e n Teilen der Übersetzung hat Nerval s p ä t e r in P r o s a a u f g e l ö s t : 1) P r o l o g im H i m m e l 243/353 2) D i e V e r s e des E r d g e i s t e s 482/98 3) D i e O s t e r c h ö r e 737/41, 748/62, 785/807 4) G e i s t e r 1447/1505 5) G e i s t e r c h o r u n s i c h t b a r 1607/26 6) G r e t c h e n am S p i n n r a d e a l l e i n 3374/3413 Die Z u e i g n u n g hat Nerval — in Alexandrinern — im ganzen sehr gut Ubertragen. Allerdings scheint auch er mehrmals dem metrischen Zwange unterlegen zu sein. So überträgt er V. 1 und 5 p. 3: I h r n a h t euch wieder, schwan- Venen, illusions! au matin de kende Gestalten; ma vie, I h r d r ä n g t e u c h zu! Nun gut, Rapprochez-vous ! . . c'est bien; so mögt ihr walten, tout s'anime et se presse. Die Gestalten nahen und drängen sich aber dem Dichter ungerufen zu, so dass er sich zu ihrer „Verdichtung" gezwungen fühlt. Des Übersetzers Imperativ ändert den Gedanken. V. 10, p. 3 Und manche liebe S c h a t t e n . Et mainte ombre chérie a s t e i g e n auf • descendu des cieux Goethe giebt ein der hellenischen, Nerval ein der christlichen Mythologie entlehntes Bild. — Die „alte halbverklungene Sage" — 11 — heisst p. 3 un feu ranimé, perçatd la nuit des âges." Ähnlich wie Stapfer übersetzt Nerval 15/16 p. 3 Und nennt die Guten, die um // vient nommer tous ceux qui, schöne S t u n d e n dans d'aimables heures Vom Glück g e t ä u s c h t , vor Ont par la mort frappés, quitté mir hinweggeschwunden. leur tendre ami. (cf. S. 10/11, 59/60) 22 23/24 p. 4 Ihr Beifall selbst m a c h t m e i n e m | Ses applaudissemens ne me sont Herzen bang, qu'un vain bruit,
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Und w a s s i c h s o n s t a n m e i - Et sur moi, si la joie nem Lied e r f r e u e t , parfois descendue, W e n n e s n o c h l e b t , i r r t in Elle semblait errer sur monde détruit. der W e l t zerstreuet
est un
25/32 p. 4 sind mit wohllautenden Versen, wenn auch nicht ganz genau übertragen. Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen [Nach j e n e m s t i l l e n e r n s t e n Geisterreich,] Es schwebet nun in unbestimmten Tönen Mein lispelnd Lied, der Aeolsharfe gleich, Ein Schauer fasst mich, Thräne folgt den Thränen, D a s s t r e n g e H e r z , es fühlt sich mild und weich; [ W a s i c h b e s i t z e s e h i c h wie im W e i t e n , ] Und was verschwand wird mir zu Wirklichkeiten.
Un désir oublié, qui pourtant veut renaître, Vient dans sa longue paix secouer mon esprit; Mais, inarticulés, mes nouveaux chauts peut-être Ne sont que ceux d'un luth où la bise frémit. Ah ! je sens un frisson : par de nouvelles larmes. Le trouble de mon cœur soudain c'est adouci; Des mes jours d'autrefois renaissent tous les charmes, Et ce qui disparut pour moi revit ici.
Das V o r s p i e l auf d e m T h e a t e r 33/242 ist p.7/14 zwar ziemlich frei, aber ohne sinnentstellende Änderungen in flüssigen Versen übertragen. 33/42 p. 7
I 0 vous, dont le secours me fut ' souvent utile [In Noth und Trübsal] beige- Donnes-moi vos conseils pour un ' cas difficile: standen, Sagt was ihr wohl [in deutschen I De ma vaste entreprise, amis, | que pensez-vous ? Landen] Von unsrer Unternehmung hofft? | Je veux qu'ici le peuple aboftde autour de nous, Ich wünschte sehr der Menge zu \ Et de le satisfaire il faut que behagen, l'on se pique, B e s o n d e r s w e i l s i e l e b t u n d ! Car de notre existence il est la leben lässt. j source unique. [Die Pfosten sind, die Bretter I Mais, grâce à Dieu, ce jour a | comblé notre espoir, aufgeschlagen,] Und jedermann erwartet sich Et le voici là-bas, rassemblé pour nous voir, ein Fest. Ihr beiden, die ihr mir so oft,
Sie sitzen schon [mit hohen Augenbraunen] Gelassen da und möchten gern erstaunen. 104/107 p. 10 Ihr fühlet nicht, wie schlecht ein solches Handwerk seil Wie wenig das dem echten Künstler zieme I Der säubern Herren Pfuscherei Ist, merk' ich, schon bei euch Maxime.
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Qui prépare à nos vœux un triomphe facile, Et garni tous les bancs de sa masse immobile.
Quel que soit du public la menace ou l'accueil, Un semblable métier répugne à mon argueil; De nos auteurs du jour l'ennuyeux barbouillage A ce que je puis voir, obtient votre suffrage. 194/197 p. 13 übertragen sein G e n a u e r sollten besonders Gieb u n g e b ä n d i g t jene Triebe, Rends-moi donc ces désirs qui Das tiefe s c h m e r z e n volle fatiguaient ma vie, Glück, Ces chagrins déchirans, mais Des Hasses Kraft, die Macht qu'à présent j'envie, Ma jeunesse . . . En un mot, der Liebe, sache en moi ranimer Gieb meine Jugend mir zurück! La force de haïr, et le pouvoir d'aimer. Das Fehlen des Beiworts und der Antithese ist jedenfalls auf Rechnung der metrischen Fessel zu setzen ; denn die Antithesen der Verse 1766/67 — „schmerzlichsten Genuss, Verliebtem Hass, erquickendem Verdruss" überträgt er p. 106 in u n g e b u n d e n e r R e d e — , jouissance les plus douloureuses, à l'amour qui sent la haine, à la paix qu sent le désespoir." Die Schlussrede des Direktors, die bei Goethe 29 Verse hat, 214/42, zählt bei Nerval nur deren 18. Man vermisst namentlich 218/19 „Was hilft es viel von Stimmung reden ? Dem Zaudernden erscheint sie nie," deren Umschreibung die S e n t e n z nicht wiedergiebt — p. 14 „Quand vous ne faites rien à quoi bon, s'il vous plaît, Nous dire seulement ce qui doit être fait?" Der später in Prosa aufgelöste P r o l o g im Himmel enthält durchaus nicht nur „des vers de jeune homme" und ich stimme Nerval bei, wenn er in der Vorrede von 1853 fortfährt ,,Petd-être ai-je eu tort, car la forme ancienne de ces vers, qui, en raison de mes études d'alors, se rapportait assez à la forme des poètes du X VIIIe siècle, est sans doute, ce qui aura frappé parfois le grand poète et aura provoqué une partie de ses réflexions." Ich führe die erste Strophe an, Raphaels Rede 243/50 p. 17 Die Sonne tönt nach alter Weise j Le soleil répand sa lumière In Brudersphären Wettgesang, | En chantant le Dieu qu'il chérit ;
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Und ihre vorgeschriebene Reise Rapide comme le totmere, Vollendet sie mit Donnergang. Sa vaste course s'arrondit: Ihr Anblick gibt den Engeln O Dieu! tes regards adorables Stärke, Soutiennent tout de leur amour ; Wenn keiner sie ergründen mag; Et tes œuvres inexplicables Die unbegreiflich hohen Werke Sont belles comme au premier Sind herrlich wie am ersten Tag. | jour. Für „Ihr Anblick" steht ,fes regards;" aber die Verse sind nicht schülerhaft. In der späteren Prosaauffassung ist in den ersten vier Strophen der Erzengel der biblische Erzählungston, den Goethe mit dem sechsmaligen „Und" am Satzanfang nachahmt, nicht so getroffen wie in den ursprünglichen Versen, in denen dieses „Und" dreimal übertragen ist. Ausserdem sind metrisch übersetzt: Die W o r t e d e s E r d g e i s t e s 482,484/85,486/98,501/09,512/13-p. 33/35 Die O s t e r c h ö r e 737,41, 749/62, 785/807 = p. 49, 50, 51/52 D a s B e t t l e r l i e d 852/59 - p. 56 D a s Soldatenlied 884/902 - p. 58/59 D a s B a u e r n l i e d 949/80 — p. 62/63 G e i s t e r auf dem G a n g e 1256/70 — 79 S p r u c h der V i e r e 1273/76 und 1283/91 - 80 G e i s t e r 1447/1505 - p. 89/91 G e i s t e r c h o r u n s i c h t b a r 1607/26 — p. 98 Lied von der R a t t e 2126/48 - p. 129/30 Lied vom Floh 2211/18 u. 2223/38 - p. 136/37 Mephisto's Z a u b e r s p r ü c h e 2284/90 — p. 142 u. 2313/15 —p. 145 M e p h i s t o ' s U n t e r h a l t u n g mit d e n M e e r k a t z e n 2380/85,2390/99, 2402/28, 2450/55, 2458/60 - p. 151/157 und mit der Hexe 2465/80 - p. 158 H e x e n e i n m a l e i n s und S p r u c h 2540/52, 2567/72 — p. 163,164/65 Ballade vom König in T h ü l e 2759/82 — p. 178/80 G r e t c h e n s Lied am Spinnrad 3374/3413 — p. 225/26 G r e t c h e n vor der mater dolorosa 3586/619 — p. 240/41 Mephistos S t ä n d c h e n 3682/97 - p. 245/46 W e c h s e l s a n g in der W a l p u r g i s n a c h t 3871/3911—p. 258/59 H e x e n c h ö r e 3956/4015 - p. 262/65 G e n e r a l - M i n i s t e r - P a r v e n ü — A u t o r - M e p h i s t o 4076/95 — p. 269/70 F a u s t — die J u n g e , M e p h i s t o — die A l t e 4128/43 — p. 273 W a l b u r g i s n a c h t s t r a u m 4223/4398 - p. 283/93 V o l k s l i e d c h e n - (Kerkerscene) 4412/20 - p. 301 Nervals Verse sind flüssig und übertragen meist den Text des Originals ganz geschickt. Es finden sich jedoch auch bei ihm noch Verfehlen des volkstümlichen Tones und Neigung zur Terminologie der Klassiker.
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Im B a u e r n l i e d lautet die vierte Strophe 973/80 — p. 63 Und thu' mir doch nicht so vertraut I Ne me touches donc pas ainsi ! W i e m a n c h e r h a t n i c h t s e i n e Paix! mafemmen' est point Braut ici, Profitons de la circonB e l o g e n und b e t r o g e n ! Er schmeichelte sie doch bei Seit' stance ! — Und von der Linde scholl es Dehors il l'emmène soudain weit: Juchhe I Juchhe I Et tout pourtant allait son train, I
Ha!
ha!
ha!
JuchheisaI Heisa 1 Hei Landerira! G e s c h r e i u n d F i d e l b o g e n . | La musique et la danse. In der vierten Ausgabe von 1853 — p. 55 — ist nur „La bonne circonstance!" für „Profitons de la circonstance!" gesetzt, die Strophe aber weiter nicht geändert. Die Wiedergabe von 2390/92 p. 152, — p. 99 ist auch u n t e r d e m m e t r i s c h e n Z w a n g e verunglückt. malhonSo sagt mir doch, verfluchte Au moins, dites-moi, nêtes, Puppen, krassez W a s quirlt ihr in dem Brei her- Qu' est-cé que l'ous ainsi? um? des — W i r kochen b r e i t e B e t t e l - Nous cuisons la soupe bâtes. suppen. Dites-moi, drôles que vous Mes, Qu'est-ce que vous brassez ainsi? Nous faisons la soupe des bâtes.
')
') Ich kann F e r d . G r o s s nicht beistimmen, der diese Übertragung auf einen I r r t u m zurückführt: „ W a s d i e B ü c h e r e i e r z ä h l t " — Leipzig 1889 p. 17. Das Wort „ B e t t e l " muss Nerval verstanden haben; er übersetzt ja das Lied des B e t t l e r s 852/59 p. 56 „Un Mendiant chante." — Die litterarische Anspielung auf schriftstellerische Armseligkeit ist ihm vielleicht entgangen, — was ihn aber in ungebundener Rede gewiss nicht an genauer Wiedergabe gehindert haben würde. Gross hat bei seiner Besprechung : „Goethes Faust in Frankreich" in oben angeführtem Werk jedenfalls n i c h t die e r s t e Ausgabe der Nerval'schen Obersetzung benutzt; er führt unter Nerval's I r r t ü m e r n die Übertragung von 511 an. Diese lautet: 1828 p. 35 1853 p. 42 Geschäftiger Geist, wie n a h — — — — — fühl' ich mich Dir ! — — — — — Esprit criatur, q u e p u i s - j e é g a l e r en ta pre'sence ? Gross zitiert letztere.
— — combien je me sens p e t i t près de toi!
Er spricht auch von der g e t r a g e n e n
Liedes „Meine Ruh' ist hin" — „Le repos m'a fuie," üersetzt wurde.
P r o s a des
das 1828 m e t r i s c h
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Die fünfte und sechste Strophe der B a l l a d e v o m K ö n i g in T h ü l e '2775/82 lauten bei Nerval — p. 180 Le buveur se lève et s'avance Dort stand der a l t e Zecher, T r a n k l e t z t e L e b e n s g l u t , Auprès d'un vieux balcon Und warf den heiligen Becher doré; Hinunter in die Flut. II boit, et soudain sa main lance E r s a h ihn s t ü r z e n , t r i n k e n Dans les flots, le vase sacré. Und s i n k e n t i e f i n s M e e r , IItombe, tourne, l'eau bouillonne D i e A u g e n t h ä t e n ihm sinPuis se calme bientôt ken, ap r às ; Trank nie einen Tropfen mehr. Le vieillard pâlit etfrisi sonne I 11 ne boira plus désormais. Die Entstellung des Tones ist trotz kleiner Änderungen auch in der vierten Ausgabe geblieben p. 113 Alors, le vieux buveur s'avance Auprès d'un vieux balcon doré; Il boit lentement, et puis lance Dans les flots le vase sacré. Le vase tourne, l'eau bouillonne, Les flots repassent par-dessus ; Le vieillard pâlit et frissonne . . Désormais il ne boira plus. Goethes Bilder hat Nerval in seinen Versen nicht abzuspiegeln vermocht, was ihm in einer Prosaübertragung wohl gelungen [sein würde. Empfindlicher noch stören einzelne Ausdrücke in G r e i ch en s L i e d am S p i n n r a d 3374/3413 p. 225/27, das er später in poetische Prosa umgegossen hat. Um den F o r t s c h r i t t in seiner Übertragung zu veranschaulichen, stelle ich die von 1853 neben die erste von 182 Mon coeur se serre presse. \A son approche! ah! Dès qu' il le sent venir ; \ que ne puis-je le saiAu gré de ma teu- \ sir et le retenir pour toujours ! dresse Puis-je le retenir ?
O caresses d e \ Et l'embrasser à mon flamme! j envie! et finir mes Que je voudrais un ' jours sons ses baisers! jour j Voir s'exhaler mon j ame j Dans ses baisers \ d'amour! , Auch G r e t c h e n s G e b e t v o r d e r mater dolorosa 3ÔS7/3619 p. 24041 hat in der Prosaversion g e w o n n e n — p. 143/144 der vierten Ausgabe. Ich lühre an 3587/95 p. 240 — p. 143 1828 Ach neige, ; Incline, ô mère de douleur, Du Schmerzensreiche, ! Vers moi ton gracieux visage: Dein Antlitz gnädig meiner Noth ! : Le glaive dans le coeur, Tu regardes ton fils qui meurt Das Schwert im Herzen avec courage. Mit tausend Schmerzen A sou père céleste adressant Blickst auf zu deines Sohnes Tod. un soupir, Tu lui demandes de finir Zum Vater blickst du, Un supplice cruel que ton Und Seufzer schickst du amour partage. Hinauf um sein' und deine Noth. Und küssen ihn So wie ich wollt', An seinen Küssen Vergehen sollt'!
Abaisse, ô mère de douleurs!
1853, un regard de pitié sur ma
peine!
Le glaive dans le cœur, lu contemples avec mille angoisses mort cruelle de ton jils ! Tes yeux se tournent vers sou père! et tes soupirs dent de vous secourir tous les deux!
lui
la
deman-
Der m e t r i s c h e Z w a n g beeinträchtigt ferner die Deutlichkeit im „Intermède," in dem wir dem gleichen Missverständnis wie bei Stapfer begegnen. L a n g k a v e l , Goethes Faust,
4
4227/34 p. 283 Dass die Hochzeit golden sei Soll'n fünfzig Jahr sein vorüber; Aber ist der Streit vorbei, D a s Golden ist mir lieber. S e i d i h r G e i s t e r wo ich bin, S o zeigt's in d i e s e n S t u n d e n ; Konig und die Königin Sie sind aufs Neu verbunden.
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Les noces d'or communément Se font après cinquante années, Mais les brouilles sont terminées Et l'or me plaît infiniment. Messieurs, stance, Montrez comme Aujourd'hui Contractent
en
cette
votre moi ; la reine nouvelle
circonesprit
et le roi alliance.
4239/41 p 284 Ariel bewegt den Sang In himmlisch reinen Tönen; V i e l e F r a t z e n lockt sein Klang, D o c h l o c k t e r a u c h die Schönen.
Pour
les airs divins qu'il module, Ariel veut gonfler sa voix; Son chant est souvent ridicule, Mais rencontre assers bien parfois. (cf. S. 14/15.) Der Irrtum ist auch in der vierten Ausgabe nicht verbessert. Dem R e i m zu liebe ist 4395/98 g l o s s i e r t : Wolkenzug und Nebelflor | Les brouillards, appuis du Erhellen sich von oben. j mensonge, Luft im Laub und Wind im Rohr S'éclairassent sur ces coteaux; Und a l l e s i s t z e r s t o b e n . Le vent frémit dans les roseaux .... Et tout a fui comme un vain songe. Das Volksliedchen der Kerkerscene 4412/20 p. 301 scheint mir in der ursprünglichen Fassung gelungener wiedergegeben zu sein; in der vierten Ausgabe ist die störende G l o s s e gewiss wieder auf den R e i m z w a n g zurückzuführen, ausserdem sind die erste und dritte Zeile verwechselt. Meine Mutter, die Hur', Die mich umgebracht hat! Mein Vater, der Schelm, Der mich gessen hatl Mein Schwesterchen klein Hub auf die Bein', An einem kühlen Ort; Da ward ich ein schönes Waldvögelein ; Fliege fort, fliege fort!
Ma mère, la catin, Qui m'a tuée, Mon père, le coquin, Qui m'a mangée, Et ma petite sœur, qui ma jeté dans l'eau, Où je deviens un bel oiseau: Vole! vole! vole!
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1853 C'est mon coquin de père Qui m'égorgea; C'est ma catin de mère Qui me mangea. Et ma petite sœur la f o l l e Jeta mes os dans un endroit Humide et froid, Et je devins un bel oiseau qui vole, Vole, vole, vole. Auch Nerval kannte augenscheinlich das zu Grunde liegende Märchen nicht. Die Übersetzung in u n g e b u n d e n e r R e d e ist Nerval, der sich vor allem möglichste Genauigkeit zur Pflicht gemacht hatte (Observations p. VI), in weit höherem Masse gelungen. N i c h t g e n a u wiedergegeben sind 529 p. 36 Wie das denn wohl z u Z e i t e n j comme il peut bien arriver de kommen mag | notre temps. 132 p. 48 Hier ist ein Saft, d e r e i l i g I Voici une liqueur que j e dois t r u n k e n m a c h t. I boire pieusement, 3501 p. 233 Du hast nun die Antipathie! ] Tu as donc des antipathies? Die — französisch h i e r allerdings schwerer zu treffende — Ironie des Ausdrucks ist verwischt — 4023 p. 266 Platz I Junker Voland kommt I j Place! c'est M. Volant qui vient. Platz 1 s ü s s e r P ö b e l , j Place, bon peuple, place ! Platz ! | A u s g e l a s s e n hat Nerval sehr wenig. Es fehlen — auch in der vierten Ausgabe — a) 1324 p. 82 die Worte „Der Casus macht mich lachen," die Stapfer und Sainte-Aulaire ubertrugen. b) Iis fehlen auch in erster und vierter Ausgabe 2895 p. 187, p. 117 „Ach Gottl mag das meine Mutter sein?" und c) 2921/23 p. 190 — p. 118 „Ich möchte drum mein Tag nicht lieben; Würde mich Verlust zu Tode betrüben." — „Freud' muss Leid, Leid muss Freude haben." Auch diese Stellen übersetzten Stapfer und Sainte-Aulaire. Wohl aus Anstandsrücksichten fortgelassen sind d) die Verse 3960/61 p. 262, p. 154. Wie bei seinen Vorgängern f e h l e n in erster und vierter Ausgabe e) auch bei Nerval die Verse des T a n z m e i s t e r s 4335/38 und des F i e d l e r s 4339/42 p. 290, p. 168. 4*
M i s s v e r s t a n d e n sind 648 p. 44. Sie mag als H a u s u n d H o f als Weib und Kind erscheinen
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c'est tantôt une maison, une cour; tantôt une femme, un enfant (cf. S. 18, 88)
1053 p. 67 Ich habe selbst d e n G i f t an J'ai moi-même offert le poison Tausende gegeben (cf. S. 60.) 1192 p. 76 So n i m m nun auch v o n m i r aie soin que je trouve en toi die P f l e g e maintenant un hôte parfaitement paisible Als ein willkommner stiller Gast 1519/20 p. 92 comme Und d i e s e S c h w e l l e zu be- etderonger ce seuil s'il été frotté d'huile nagen, So w i e er sie mit öl betupft (cf. S. 66, 82, 88) 1604 p. 97 Fluch j e n e r h ö c h s t e n Lie- Maudite soit toute exaltation beshuld de l'amour (cf S. 19, 34, 66, 88.) 1960/61 p. 117 Damit ihr nachher besser seht, afin d'être d'autant plus sûr de D a s s er n i c h t s s a g t , als was rte rien dire que ce qui est dans le live. im Buche steht; 2055/56 p. 124 Allein bei m e i n e m l a n g e n mais, par ma longue bar Bart | be, je n'ai pas le plus léger savoir-vivre ; F e h l t mir die leichte Lebensart, j (cf. S. 19) 2338/39 p. 148/49 Versprichst du mir, ich soll ge- quelles jouissances peux-tu nesen, me promettre au sein de cet In diesem Wust von Raserei? amas d'extravagances ? 2615/16 p. 170 W i e sie die A u g e n n i e d e r - comme elle baissait les yeux! schlägt, ah! elle s'est profondéH a t tief s i c h in mein H e r z ment gravée dans mon coeur. geprägt. (cf. S. 60). Diese zweite Zeile fehlt in der vierten Ausgabe ; die folgende „Wie sie kurz angebunden war," die so viele Übersetzer miss. deuteten, überträgt Nerval r i c h t i g „comme elle s'est vite dégagée."
2706 p. 176 — — — — dich — — heisst, Sogar den Sand zu deinen Füssen kräuseln
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te fait remarque y même les grains de poussière qui crient sous tes pieds.
(cf. S. 60) 2756 p. 179 Ich wollt', die Mutter k ä m ' nach Je souhaiterais que ma mère Haus. ne revînt pas à la maison. 3247/48 p. 217. E r facht in meiner Brust ein Il a créé dans mon sein un feu wildes Feuer sauvage qui m'attire vers touNach j e n e m s c h ö n e n Bild tes les images de la beauté ! geschäftig an. (cf. S. 4, 18, 30, 67) Den 3348/55 - p. 223/24 - ausgeführten Vergleich hat wie seine Vorgänger auch Nerval nicht als solchen aufgefasst. Bin ich der Flüchtling nicht ? der Ne suis-je pas le fugitif . . l'exilé? le monstre sans but et Unbehauste ? Der Unmensch ohne Zweck und sans repos . . . qui comme un torrent, mugissant de rochers Ruh, Der wie ein Wassersturz von en rochers aspire avec fureur à l'abîme? . . . Maiselle, innoFels zu Felsen brauste, Begierig wütend nach dem Ab- cente, simple, une petit cabane, un petit champs des Alpes, et grund zu! Und seitwärts sie, mit kindlich elle aurait passé toute sa vie dans ce petit monde, au milieu dumpfen Sinnen, Im Hüttchen auf dem kleinen d'occupatiotis domestiques. Alpenfeld, Und all' ihr häusliches Beginnen Umfangen in der kleinen Welt. 3447 p. 229. Und d r ä n g t n i c h t a l l e s Tout n'entraîne-t-il pas vers N a c h H a u p t u n d H e r z e n dir, toi et ma tête et mon coeur? 3534 p. 235. Du ü b e r s i n n l i c h e r s i n n Osensible, trés-sensible galant! l i c h e r Freier (cf. S. 67) 3583/86 p. 239. Und segnet' mich und t h a t so Et je faisais le signe de la croix, et je le faisais aussi gross, grand que possible ; et je Und b i n n u n selbst der suis maintenant le péché Sünde bloss! même! Cependant . . . tout Doch — a l l e s was dazu mich Dieu! il m'y entraîna; trieb, Gott 1 w a r s o g u t ! ach w a r était si bon! hélas! il était si aimable. so l i e b ! (zu den beiden letzten Stellen cf. S. 19)
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3655/59 p. 244. Und m i r ist's wie dem Kätzlein schmäch t ig, Das an den Feuerleitern schleicht, Sich leis dann um die Mauern streicht. Mir ist's ganz tugendlich dabei, Ein bischen Diebsgelüst, ein bischen Rammelei. 3676/77 p. 245. E s s o l l t ' euch eben n i c h t verdriessen U m s o n s t a u c h e t w a s zu geniessen. 3787/88 p. 252. Bet'st du für deiner Mutter Seele, die Durch dich zur langen, langen P e i n hinüberschlief?
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Et moi je me sens éveillé comme ce petit chat qui se glisse le long de l'échelle, et se frotte légèrement contre la muraille ; il me paraît fort honnête homme d'ailleurs, mais tant soit peu enclin au vol et à la luxure. pas, Vous ne perdriez ce me semble, à jouir encore d'un autre plaisir. Pries-tu pour l'ame de ta mère, que tu fis descendre au tombeau par de longs, de bien long chagrins? (cf. S. 38)
4587 p. 311. Die Menge drängt sich, man La foule ce presse, on ne cesse de l'entendre. h ö r t s i e nicht. Die angeführten Missverständnisse finden sich sämtlich auch noch in der vierten Ausgabe, a u s g e n o m m e n Z. 3583 p. 143. Die Namen erleiden auch bei Nerval Änderungen, Auslassungen und irrtümliche Wiedergabe. 2628 p. 171 H a n s L i e d e r l i c h fean-le-chanteur le magister 2633 p. 171 M a g i s t er L o b e san Monsieur 3835 p. 255 Gegend von Schierke (cf. S. 16, 67) Valée de Schirk, et désert und E l e n d 4161 p. 275 Wir sind so klug und dennoch -et cependant le creuset est spukt's in T e g e l toujours aussi plein G e n a u übertragen sind dagegen 2189/90 „Rippach" und „Herrn Hans" p. 134 - „Rippach" „M. Jean" mit der Bemerkung „Frosch semble faire cette demande pour mystifier les deux étrangers," — und 2727 p. 177 „Der grosse Hans" — „le grand Jean." Nervals P r o s a ist im ganzen genommen lebhafter, poetischer als die der Vorgänger und mancher Nachfolger. Immerhin bewegt auch er sich noch bei der Übertragung einzelner Ausdrücke mit konventioneller Steifheit. un misérable valet 521 p. 36 Der t r o c k e n e Schleicher
1618 p. 99 Dein Diener, bin dein Knecht! 2746 p. 178 d a s s ü s s e j u n g e Kind 2907p. 1 8 8 a r m e s j u n g e s B l u t 2948 p. 191 S o e i n l i e b D i n g 3313 p. 221 D a s a r m e a f f e n j u n g e Blut 3476 p. 231 L i e b e P u p p e 3518 p. 234 b e s t e r M a n n S e h r g e l u n g e n sind u. Sonst stürzte sich der Himmelsliebe Kuss Auf mich herab in ernster Sabathstille; Da klang so ahnungsvoll des Glockentones F ü l l e , Und ein Gebet war brünstiger Genuss; Ein unbegreiflich holdes Sehnen Trieb mich durch Wald und Wiesen hinzugehn, Und unter tausend heissen Thränen Fühlt' ich mir eine Welt entstehn. Diess Lied verkündeteder Jugend muntre Spiele, Der Frühlingsfeier freies Glück; Erinnerung hält mich nun mit kindlichem Gefühle Vom letzten ernsten Schritt zurück. O tönet fort ihr süssen Himmelslieder ! Die Thräne quillt, die Erde hat mich wieder! und 903;915 p. 5960. Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden belebenden Blick; Im Thale grünet Ho£fnungsglück. Der alte Winter, in seiner Schwäche
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ton serviteur et ton esclave. l'aimable
jeune
fille
pauvre jeune fille un objet si aimable la pauvre jeune f i l l e chère amie mon cher ami a. 771'84 p. 51. Autrefois le baiser de l'amour céleste descendait sur moi, pendant le silence solennel du dimanche ; alors le son grave des cloches me berçait de doux pressentimens, et une prière était la jouissance la plus ardente de mon coeur; des désirs aussi incompréhensibles que purs m'entraînaient dans les forets et les prairies, et parmi un torrent de larmes délicieuses, un monde de bonheur se révélait à moi. Ces chants précédaient les jeux aimables de la fête du printems. Le souvenir, tout plein de sentimens d'enfance, m'arrête au dernier pas que j'allais hasarder. O retentisses encore, doux cantiques du ciel! mes larment coulent, la terre m'a reconquis.
Les torrens et les ruisseaux s'affranchissent de leur glace, au regard doux et vivifiant du printems; une heureuse espérance verdit dans la vallée; le vieil hiver, qui s'affaiblit de jour en jour, se retire peu à peu vers
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Zog sich in rauhe Berge zurück. les montagnes escarpées. C'est Von dorther sendet er, fliehend, en vain qu'en sa fuite, il lance sur le gazon des prairies quelnur Ohnmächtige Schauer körnigen ques regards glacés mais impuissants; le soleil ne souffre Eises In Streifen über die grünende plus rien de blanc en sa présence; partout régnent l'illuFlur; Aber die Sonne duldet kein sion, la vie; tout s'anime sous ses rayons de couleurs nouvelles. Weisses, Cependant prendrait - il en Überall regt sich Bildung und passant pour des fleurs cette Streben, Alles will sie mit Farben beleben; multitude de gens endimanchés Doch an Blumen fehlt's im Revier, dont la campagne est couverte ? Sie nimmt geputzte Menschen dafür. Wie bereits bemerkt, verfehlt Nerval hie und da den Ton der S e n t e n z e n , den er an anderen Stellen glücklich trifft. V e r f e h l t ist er z. B. 1759 p. 106. Nur rastlos bethätigt sich der Il faut désormais que l'homme Mann. s'occupe sans relâche. G e t r o f f e n ist er 682/83 p. 46. Ce que tu as hérité de ton père, W a s du ererbt von deinen acquiers-le pour le posséder Vätern hast Erwirb es um es zu besitzen. Der knappe Ton ist freilich in ungebundener Rede bei der Übersetzung solcher Stellen schwieriger zu treffen, die deswegen oft die allgemeingiltige Spruchweisheit nicht gleich erkennen lassen. Nervals dichterische Begabung zeigt sich am besten in dem S c h w u n g d e r S p r a c h e , in der p o e t i s c h e n P r o s a , in die er Goethes bilderreiche Verse zu übertragen versteht. Diese Fähigkeit tritt besonders hervor 3225/39 p. 216/17. Du fuhrst die Reihe der Leben- I Tu as amené devant moi la digen longue chaîne des vivants, et tu Vor mir vorbei, und lehrst mich m'as instruit à reconnaître mes meine Brüder frères dans le buisson tranquille, Im stillen Busch, in Luft und i dans l'air et dans les eaux. Wasser kennen. Et quand, dans la forêt, la temUnd wenn der Sturm im Walde pête mugit et crie, en précipibraust und knarrt, tant à terre les pins gigantesDie Riesenfichte stürzend Nach- ques dont les tiges voisines se froissent avec bruit, et dont la baräste Und Nachbarstämme quetschend chutte résonne comme un tonnerre de montagne en monniederstreift, Und ihrem Fall dumpf hohl der tagne ; tu me conduis alors dans l'asile des cavernes, tu Hügel donnert:
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Dann fuhrst du mich zur sichern me révèles à moi-même, et je vois découvrir les merveilles Höhle, zeigst cachées dans mon Mich dann mir selbst, und meiner secrètes, propre sein. Puis à mes yeux eignen Brust Geheime tiefe Wunder öffnen sich. la lune pure s'élève doucement Und steigt vor meinem Blick der vers le ciel, et le long des rochers je vois errer, sur les reine Mond Besänftigend herüber : schweben buissons humides, les ombres argentées du tems passé, qui mir Von Felsenwänden, aus dem viennent adoucir l'austère volupté de la méditation. feuchten Busch Der Vorwelt silberne Gestalten auf, Und lindern der Betrachtung strenge Lust. Nervals Übersetzung ist ein Fortschritt ; sie wird stets eine der besten Übertragungen sein. Und wenn T h . G a u t i e r in Histoire du romantisme" (1. c.) p. 135 sagt „C'était une rude tâche alors de faire passer dans notre langue, rendue timide à l'excès, les bizarres et mystérieuses beauté de ce drame ultraromantique; il ( - Nerval) y parvint cependant' so kann man ihm durchaus zustimmen.
Fünftes Kapitel. Henri Blaze's Übersetzung. Die metrischen Teile.
Die Prosaübertragung.
In dem S. 57 angeführten Werke „Histoire du romantisme" etc. sagt Gautier p. 318 „Henry Blase traduisit le Faust de Goethe — non seulement le premier, mais le second, ce qui est d'une bien autre difficulté, à la satisfaction générale des Allemands, étonnés d'être si bien compris par un Français dans l'œuvre la plus abstraite et la plus volontairement énigmatique de leurs plus haut génie. — Ses vers, d'une facture très-savante, quoique d'une apparence parfois négligée, rappellent en quelques endroits l'allure d'Alfred de Musset." Die erste Ausgabe der Faust - Übersetzung von B1 a z e (1813 1888) erschien 1840 bei Charpentier unter dem Titel „Le Faust de Goethe, traduction complète précédée d'un essai sur Goethe, accompagnée de notes et de commentaires, et suivi d'une élude sur la mystique du poème, par M. Henri Blase." Als Motto fügt der Übersetzer die von ihm übertragenen Worte Goethes an Zelter aus dem Briefwechsel T V S. 77 hinzu „Si le livre de Faust n'a point trait d'un bout à l'autre à un état sublime, épique; s'il ne force point le lecteur à s'éléver audessus de lui-même, qu'il n'en soit plus question. Jusqu'à présent, je pense qu'une bonne intelligence, un sens droit et clairvoyant, auront assez à faire pour se rendre maîtres de tout ce que j'ai mis de secrets là-dedans." Blaze widmet seine Arbeit ,,A son altesse impériale et royale Maria-Paulowna, grande-duchesse de Saxe-Weimar-Eisenach, née grande-duchesse de Russie." Der ,,Essai sur Goethe et sur le second Faust" ist 128 Seiten lang und beschäftigt sich sehr eingehend mit den Lebensumständen und den Werken des Dichters, den Blaze aufrichtig bewundert. In dem auf den Essai folgenden „Avant-Propos" p CXXIX— CXXXI berichtet Blaze, dass er drei Jahre an seiner Übertragung
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des Faust gearbeitet habe. Vor ihm hätten A m p è r e im „ G lobe" und L e r m i n i e r in „Au-delà du Rhin" die Aufmerksamkeit des Publikums auf den II. Teil des Faust gelenkt, jedoch nur ,,en passant, à vol d'oiseau," wie es Kritik oder Analyse zu thun pflegten. So sei er denn der Erste, der vor Jahresfrist in der „Revue des Deux-Mondes" Stücke des Faust II veröffentlicht habe. Sein System sei sehr einfach : er habe so gut wie möglich versucht, mit poetischem Gefühl eine gewissenhafte Treue gegen den Goetheschen Text zu verbinden, den Buchstaben mit Geist zu erfüllen, die GretchenEpisode des ersten, das grosse Schlussmysterium des zweiten Teils, sowie dessen Partieen — „où la fantaisie, la grâce allemande, l'enthousiasme, en un mot les qualités de l'imagination dominent' — m e t r i s c h zu übertragen, in P r o s a dagegen jene Scenen „qui appartiennent à la discussion philosophique, à la théorie, aux controverses de tout genre, ou se rattachent au mouvement de l'action dramatique." (p. CXXX.) Goethes Text sei „avec une exactitude religieuse" wiederzugeben versucht, und dabei seien die verschiedenen Ausgaben benutzt worden. Am Schluss stattet der Übersetzer seinen Dank ab für die bereitwillige Hilfe, die ihm von Weimar aus zu teil geworden. In den späteren Ausgaben hat Blaze seiner Verse viele in P r o s a a u f g e l ö s t , nämlich 602736 (Monolog) p 27,31 der 1. Ausgabe 742/48 762/84
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p. 31 p. 32
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903/1177 (Faust-Wagner Spaziergang) p. 38/46 der 1. Ausgabe 2429 2447 (Faust-Meph. Hexenküche) p. 99/100 2456/ u. 246162 (Faust-Hexenküche) p. 1001/01
2605/2618 (Strasse-Faust) p. 108
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2678/2804 (Gretchens Zimmer) p. 112/16
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2865/% (Der Nachbarin Haus) p. 120/21
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3073/3216 (Gartenscene) p. 132140
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3414/3520 (Marthens Garten) p. 149/153
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a>44/a586 (Am Brunnen) p. 155/57
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Auch bei Blaze leidet, abgesehen von Missverständnissen, die Genauigkeit der Übersetzung am meisten durch die metrische F e s s e l , obwohl Blaze äusserst geschickt nachdichtet. Miss v e r s t a n den sind in den m e t r i s c h übertragenen Partieen : 15/16 p. 1 Und nennt die Guten die, um Et nomme tons les bons, qui, schöne S t u n d e n | déçus à l'aurore,
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l'éclair du bonheur trompés aux jours heureux Se sont évanouis, hélas, devant mes yeux. (cf. S . 11, 42)
' V o m G l ü c k g e t ä u s c h t , vor mir hinweggeschwunden.
Par
1053 p. 42 Ich habe selbst d e n G i f t an | — A des milliers moi-même Tausende gegeben, | J'ai tendu le poison; (cf. S. 52) 60, 88, 102). 2288/89 p. 90 Ein tiefer Blick in die Natur! I Un long coup d'œil dans la nature H i e r i s t ein Wunder, glaubet Fa it le miracle, je vous jure ! nur 1 | 2615/17 p. 108 W i e sie die Augen niederschlägt, Ta ndis qu'elle baissait les yeux Hat tief sich in mein Herz geprägt; avec pudeur Wie sie k u r z a n g e b u n d e n Elle s'est réfléchie aussitôt en war —, mon cœur! Quel corsage bien pris . . . (cf. S. 52) c'est à ravir, d'honneur ! In den späteren Ausgaben steht für 2617 „Et cette jupe courte." 2706 p. 113 Dich . . . heisst I . . . . t'instruit S o g a r den Sand zu deinen Füssen ' A sentir sous tes pieds crier kräuseln. | un grain de sable. (cf. S. 53) Fausts Monolog 602/736 p. 27/31 hat Blaze mit f l ü s s i g e n V e r s e n u n d p o e t i s c h e m S c h w u n g übertragen. 590(701 p. 29/30 Ich grüsse Dich, du einzige Phiole, Fiole que je saisis dans un élan pieux, Die ich mit Andacht nun herunterSalut ! j'honore en toi l'esprit inhole, dustrieux De l'homme. — Extrait chéri In dir verehr' ich Menschenwitz und Kunst. des plus douces semences Du Inbegriff der holden SchlumQui donnent le sommeil, tu conmersäfte, tiens les substances pâle Du Auszug aller tödtlich feinen Subtil de la mort, allons, liqueur, Kräfte, Allons, donne à ton maître un Erweise deinem Meister deine Gunst I peu de ta saveur! Ich sehe dich, es wird der Schmerz Je te vois, ma douleur est soudain apaisée; gelindert, Ich fasse dich, das Streben wird Je te saisis, soudain mon angoisse insensée gemindert,
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Des Geistes Flutstrom ebbet nach und nach. In's hohe Meer werd' ich hinausgewiesen, Die Spiegelfluth erglänzt zu meinen Füssen, Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.
720,36 p. 30/31 Nun komm herab, krystallne reine Schale! Hervor aus deinem alten Futterale, An die ich viele Jahre nicht gedacht I Du glänztest bei der Väter Freudenfeste, Erheitertest die ernsten Gäste, W e n n einer dich dem andern zugebracht. Der vielen Bilder künstlich reiche Pracht, Des Trinkers Pflicht, sie reimweis zu erklären, Auf Einen Zug die Höhlung auszuleeren, Erinnert mich an manche Jugendnacht. Ich werde jetzt dich keinem Nachbar reichen, Ich werde meinen Witz an deiner Kunst nicht zeigen; Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht. Mit brauner Fluth erfüllt er deine Höhle. Den ich bereitet, den ich wähle, Der letzte Trunk sei nun, mit ganzer Seele,
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Diminue, et je sens mon esprit en rumeur Abaisser peu à peu sa vague courroucée. Le courant me ravit au sein des vastes mers; Déjà dans mes cheveux je sens les brises vives, Et vois comme un miroir resplendir les flots clairs; Un jour nouveau m'attire à de nouvelles rives. De ton antique étui sors aussi maintenant, O coupe de cristal, si longtemps oubliée ! Coupe limpide et pure, auxfêtes des aïeux, Tu brillais autrefois, et les plus soucieux Sentaient se dérider leurs fronts à la veillée, Quand tu passais de main en main. Chaque buveur Se faisait un devoir de vanter la splendeur De ta claire surface avec art travaillée, Et de vider d'un trait toute la profondeur. Tu me fais souvenir des nuits de ma jeunesse ; Je n'ai plus de voisin à.qui foffrir, hélas! Et sur ta ciselure et ta belle richesse, Mon esprit, cette fois, ne s'exercera pas; Un suc est là, qui donne une rapide ivresse. Déjà son flot livide est retour. versé sans Oui,je l'ai préparé, je l'ai choisi : courage ! |
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J offre du fond du coeur ce suprßme breuvage, Cette libation, à Vaurore du jour. Das Goethe'sche Bild „Mit brauner Flut erfüllt er deine Höhle" ist dem Reim: ,jour: retour" zum Opfer gefallen. S e h r g e l u n g e n sind die Chöre der Engel und Weiber zwischen 737/807 p. 31i33, wie auch Faust's Schlussworte 762/84 p. 32. 749/56 p. 31 Mit Specereien D'huiles nouvelles Hatten wir ihn gepflegt, Baignant son corps si beau, Wir seine Treuen Nous, ses fidèles, Hatten ihn hingelegt; L'avions mis au tombeau ; Tttcher und Binden Nos mains fidèles Reinlich umwanden wir, Avaient de purs tissu Achl und wir finden De bandelette Christ nicht mehr hier. Couvert ses membres nus ; Mais, ô défaîte! Nous ne le trouvons plus. 762/6 p. 32 O voix sainte! Was sucht ihr, mächtig und gelind, Céleste voix d'en haut, accords Ihr Himmelstöne, mich am puissants et doux ! Staube ? Dans ma poussière, hélas ! Klingt dort umher, wo weiche pourquoi me cherchez-vous? Menschen sind. Ailes, cloches, plus loin! que Die Botschaft hör' ich wohl, allein \ votre concert tinte mir fehlt der Glaube; Pour ceux qu'il peut encore Das Wunder ist des Glaubens émouvoir, Quant à moi liebstes Kind. f entends bien le message, hélas ! oui, mais la foi Me manque, et le miracle est l'enfant de la foi. Gleichfalls g e s c h i c k t ü b e r t r a g e n ist das Lied des Bettlers — 852/59 p. 36; und namentlich g e g l ü c k t sind die Verse 903/48 p. 38/39, von denen ich als Probe 903/20 p. 38 gebe. Vom Eise befreit sind Strom und La glace qui couvrait le fleuve Bäche et les torrents Durch des Frühlings holden be- S'est fondue à la fin aux relebenden Blick; gards du printemps, Im Thale grünet Hoffnungs- Et l'espérance heureuse en la Glück ; plaine verdoie. Déjà l'hiver caduc, de neige Der alte Winter in seiner enveloppé, Schwäche Zog sich in rauhe Berge zurück. S'achemine à pas lents vers le mont escarpé. Als festlich hoher Gruss, dem Morgen zugebracht.
Von dorther sendet er, fliehend nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur; Aber die Sonne duldet kein Weisses, Überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlt's im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür. Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurück zu sehen. Aus dem hohlen finstern Thor Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder s o n n t s i c h heute so gern.
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Et le pâle vieillard, en fuyant, nous envoie Par boutades encor quelqe souffle impuissant, Qui de grains de cristal et de vive gelée, Par bandes couvre encor la prairie étoilée. Mais le soleil nouveau ne souffre plus de blanc: Toute chose prend forme, et vit et se colore, L'activité partout règne; —dans les sentiers Où les petites fleurs parfois manquent encore, Elle met en émoi les habits variés. Du haut de ces sommets détourne un peu la tête Du côté de la ville, un instant, — tu vas voir Se presser en dehors du portail sombre et noir Toute une multitude en beaux habits de fete. Chacun si volontiers se soleille aujord'hui.
Den letzten Vers giebt von allen Übersetzungen, die ich las, keine so glücklich wieder, als obige. Das Bauernlied 949/80 p. 39/40 hat Blaze inhaltlich genauer wiedergegeben als seine Vorgänger. Die geringfügigen Ä n d e r u n g e n hat wohl wieder die R e i m f e s s e l verschuldet, so in 965/67 und 976/77 p. 40 Doch hurtig in dem Kreise ging's On s'anime, on danse à la Sie tanzten rechts, sie tanzten links ronde Und alle Röcke flogen. Les jupes flottent à tous vents;
On s'échauffe, blonde
E r schmeichelte sie doch bei Seit' Und von der L i n d e scholl es weit:
le brun,
la
Le galant poursuit et l'enjôle, Et l'entraîne un peu de côté, Sur l'herbe vive, sous un saule
Sie scheint auch in 1045 p. 42 die Verwischung des Goetheschen Bildes veranlasst zu haben.
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1042/45 p. 42 Da ward ein rother Leu, ein Oui, c'était quelquefois un lion, kühner F r e i e r , rude apôtre, Im lauen Bad der Lilie vermählt Qu'il mariait au lys sans tache, Und beide dann mit offnem Flamdans un bain menfeuer Enchanté, puis après, d'un Aus einem B r a u t g e m a c h in's alambic dans l'autre andere gequält. W o h l g e l u n g e n ist die Beschwörung des Pudels 12731321 p. 49,50, und s e h r f r e i , aber m i t G e s c h m a c k und Geschick sind 1447/1505 p. 56/58 übertragen. Die 59 Goetheschen Verse sind zu 84 Versen erweitert worden. 1447/56 p. 56 Schwindet, ihr dunkeln Sombres ogives, Wölbungen droben 1 Disparaisser ! Reizender schaue Voûtes, laisses Freundlich der blaue Les splendeurs vives Aether herein 1 D'un jour ami Wären die dunkeln Entrer ici! Wolken zerronnen I Nuages, voiles, Sternelein funkeln, Déchires-vous ! Mildere Sonnen Blanches étoiles, Scheinen darein I Soleils plus doux, Allumez-vous! Komisch wirkt im Rattenlied die Übersetzung der letzten Strophe 2142/48 p. 82 Sie kam vor Angst am hellen Tag Plein du feu qui le mine, Il descend l'escalier Der Küche zugelaufen, Fiel an den Herd und zuckt und Jusque dans la cuisine, Tombe sur le foyer, lag, Und thät erbärmlich schnaufen. Et là fait une mine Da lachte die Vergifterin noch: A vous apitoyer: mégère Ha 1 siepfeiftauf dem letzten Loch, Et voyant sa Sur sa mort s'égayer, Als hätte sie Lieb' im Leibe. Soulève la paupière Dans ses derniers efforts, Comme si le compère Avait l'amour au corps. Das Lied vom König in Thüle 2759/82 p. 115/16 hat in der Übertragung sowohl an volkstümlichem Ton als auch an poetischem Reiz eingebüsst. 2763/66 und 2775/82 sind besonders misslungen. Es ging ihm nichts darüber, Rien pour lui ne valait ce vase, Er leert' ihn jeden Schmaus; A tout repas il le vidait, Die Augen g i n g e n ihm ü b e r , Et ses yeux rayonnaient d'extase
So oft er t r a n k
daraus.
Dort stand der alte Zecher, Trank l e t z t e L e b e n s g l u t h , Und warf den heiligen Becher H i n u n t e r in die F l u t h , E r sah ihn stürzen, trinken Und sinken tief ins Meer, Die Augen thäten ihm sinken, Trank nie einen Tropfen mehr.
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Aussi souvent qu'il y buvait. Puis, se levant, le vieux compère, Huma le dernier coup vital Et jeta le sacré métal Dans les vagues de l'onde arnère. Il le vit tomber, s'engloutir ; Et quand il n'eut plus aucun doute, Sentit ses yeux s'appesantir Puis jamais ne but une goutté.
Gretchens Lied am Spinnrade 3374/3413 p. 147/48, das auch in der späteren Ausgabe in Versen erhalten geblieben ist, würde jedenfalls in Prosa glucklicher den Ausdruck leidenschaftlicher Sehnsucht getroffen haben. In der Auffassung entfernen sich namentlich die erste, fünfte und siebente Strophe vom Original. Adieu, mes jours de paix! Meine Ruh ist hin, Mon âme est flétrie: Mein Herz ist schwer, Adieu pour la vie Ich finde sie nimmer Et pour jamais ! Und nimmermehr. Nach ihm nur schau' ich Zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh' ich Aus dem Haus.
C'est lui qu'à ma croisée, Je cherche à l'horizon, Vers lui je vais, insensée, Hors de la maison.
Und seiner Rede Zauberfluss, Sein Händedruck, Und ach sein Kuss!
Et le flot merveilleux De sa parole, Et sa main folle A vous,presser, Et Dieu ! son baiser !
G u t übertragen ist Gretchens Gebet vor der mater dolorosa 3587/3619 p. 158/59. Gleichfalls g e g l ü c k t sind die Verse des Wechselgesanges — Walpurgisnacht — 3871/3911 p. 171/73 und die Hexenchöre 3956/4015 p. 174/77, von denen ich anführe 3978/85 p. 175. W i r schleichen wie die Schneck Nous allons d'un pas égal A celui de la limace ! im Haus, Die Weiber alle sind voraus. La groupe des femmes nous Denn, geht es zu des Bösen Haus, passe. Das Weib hat tausend Schritt Quand il s'agit d'aller au mal. voraus. Quand le diable la met en danse,
La femme a mille pas d'avance.
L a n g k a v e l , Goethes Faust.
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Wir nehmen das nicht so genau, Mit tausend Schritten macht's die Frau; Doch, wie sie auch sich eilen kann, Mit einem Sprunge macht's der Mann.
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Fort bien, et le calcul est bon, Lafemme a mille pas peut-être ; Mais, si prompte qu'elle puisse être. L'homme lefait en un seul bond.
Wiederum v e r f e h l t ist der Ton des Volksliedchens der Kerkerscene 4412/20 p. 201, in dem aus Rücksicht auf den Reim geändert und hinzugesetzt wird. Meine Mutter, die Huri Die mich umgebracht hatl Mein Vater, der Schelm, Der mich gessen hat! Mein Schwesterlein klein Hub auf die Bein', An einem kühlen Ort; Da ward ich ein schönes Waldvögelein , Fliege fort, fliege fort!
Ma mère, la prostituée , Qui m'a tuée ! Mon père le sacripant Qui m'a mangée! Ma petite sœur, pauvre enf a nt, Garda mes os sous un vieux saule, Dans un endroit humide, — au bout d'u n m ois, Là je devins un bel oiseau des bois. Vole! vole!
Die P r o s a ü b e r s e t z u n g ist sehr genau gearbeitet. Einzelne Wendungen zeigen, wieviel Mühe Blaze sich gegeben hat, das Original so getreu wie möglich zu übertragen. Er erlaubt sich weder Auslassungen noch Zusätze hier, wo er sich frei fühlt vom Reimzwang. M i s s v e r s t a n d e n hat er 1520 p. 58 tout comme s'il était frotté So wie er sie mit Öl betupft I d'huile (cf. S. 52) 1604 p. 61 Fluch jener höchsten Lieheshuld Maudits l'amour et ses plus chauds épanchements ! (cf. S, 52) 1690/91 p. 64 est Doch, guter Freund, die Zeit j Mon cher ami, le temps venu de nous plonger à loikommt auch heran dans la débauche. W o wir was Gut's in Ruhe sir schmausen mögen
3247/48 p. 142 Er facht in meiner Brust ein wildes Feuer Nach jenem schönen Bild geschäftig an. Du
3534 p. 154 übersinnlicher, licher Freier,
sinn-
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Il allume dans ma poitrine une ardeur indomptable qui me pousse vers toute beauté. (cf. S. 4, 18, 30, 53.) Amoureux insensé et sible (cf. S. 53.)
sen-
3655 p. 161 Und mir ist's wie dem Kätzlein I Et moi, je me sens comme schmächtig | la chatte efflanquée (cf. S. 54) 4538/39 p. 206 Ist das Grab drauss', i Dehors, c'est le tombeau; la Lauert der Tod, so komm I | Mort guette; allons, viens! (cf. S. 35) Von den Namen hat Blaze unrichtig wiedergegeben wie S t a p f e r und N e r v a l 4161 p. 183 Wir sind so klug und dennoch nous sommes devenus si sages! et cependant il y a toujours spukt's in T e g e l de l'obscur au fond du (cf. S. 54) I creuset. F o r t g e l a s s e n , weil wohl nicht verstanden, ist das mit grossem Anfangsbuchstaben geschriebene „lobesan" (^lobesam), das den meisten Übersetzern Kopfzerbrechen verursacht zu haben scheint, (cf. S. 16, 54,102.) Wie Stapfer übersetzt Blaze 2633 p. 109 Mein Herr Magister Lobesan Asses! monsieur le magister, Stapfer folgt er auch 2827 p. 118 (Stapfer p. 135) Margretlein zog ein schiefes La petite Marguerite fit un Maul j peu la moue und 2859 p. 119 Sei Teufel doch nur nicht wie Allons, ne sois pas un diable Brei. à l'eau tiède Dagegen ist Blaze der erste der mir bekannten Übersetzer, der die Ortsangabe zur Walpurgisnacht richtig wiedergiebt „Harzgebirg. Gegend von Schirke und Elend." p. 170 „Le Harz. Région des montagnes de Schirke et Elend." (cf. S. 54). Einen glücklichen Ausdruck wählt Blaze für 597 p. 27 U m s o g e l e h r t m i t euchmich pour continuer à causer science zu besprechen. avec vous 5*
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Die P r o s a s p r a c h e ist, im grossen und ganzen dem Original folgend, häufig wirklich kunstvoll und bestrebt, dessen Bilder wiederzugeben. Dass einzelne Stellen matter ausfallen, kann den Gesammteindruck nicht schwächen. G e n a u u n d g u t sind u. a. übertragen 1178/1258 p. 47/49, von denen ich die ersten 8 Verse anführe Verlassen hab'ich Feld und Auen, ! f a i laissé la plaitie et la camDie eine tiefe Nacht bedeckt. j pagne, qu'une nuit profonde Mit ahnungsvollem, heil'gem : enveloppe; l'âme supérieure Grauen j s'éveille en moi au milieu des In uns die bess're Seele weckt, j pressentiments d'un effroisacré. Entschlafen sind nun wilde Triebe, : Les penchants grossiers somMit jedem ungestümen Thun ; j meillent, avec eux toute oraEs reget sich die Menschenliebe, ' geuse activité; l'amour des Die Liebe Gottes reget sich nun. j hommes s'émeut en mon sein à cette heure, l'amour de Dieu \ aussi. Von den s c h w ä c h e r e n S t e l l e n führe ich an 3650/54 p. 161 Wie von dem Fenster dort der ' Vois-tu, là-haut, par la fenêtre Sakristei j de la sacristie, la lueur de la Aufwärts der Schein des ew'gen I lampe éternelle qui tremblote et, de plus en plus faible, déLämpchens Hämmert Und schwach und schwächer seit- cline, et l'obscurité se répand alentour ; de même dans mon wärts dämmert: So sieht's in meinem Busen âme il fait nuit. nächtig. (cf. Stapfer) Blaze's Arbeit e r r e i c h t das Ziel, das er sich gesteckt hat (Avant-Propos CXXX); sie ist äusserst sorgfältig gearbeitet und, wie ich mit S ü p f l e (I.e.) finde „dichterisch angehaucht." II Bd. 1. Abt. p. 122/40) Das Urteil H e n r i A l b e r t ' s (Feuilleton der F r a n k f u r t e r Zeitung Jan. (?) 18%), der von der Übersetzung sagt, sie sei vielleicht die am meisten gelesene, aber die schlechteste von allen, lässt sich nicht aufrecht erhalten. Ler minier (Revue des deux Mondes — XVIe année 1846 p. 990/1013 La Poésie Allemande et l'Esprit Français . . . . II Le Faust de Goethe — traduction complète par M. Henri Blase) dagegen wird dem Eifer des Übersetzers gerecht — p. 108 „M. Blase a cotisacré, comme il le déclare, trois ans d'études et de méditations, et nous lui devons um traduction complète, poétique et savante allemande." du plus grand monument de la littérature Die Übertragung gehört zu den besseren und steht hoch Uber einigen später erschienenen Übersetzungen. •
Sechstes Kapitel. ... _ o Kurze Besprechung der 5 Übersetzungen: 1. Der B i b l i o t h è q u e N a t i o n a l e . 4. M a u s s e n e t ' s .
2. B a c h a r a c h s . 5. Daniel's.
3. Laya's.
1. Die in der „Bibliothèque Nationale" zuerst — Paris 1868 — erschienene und jedenfalls des billigen Preises halber sehr verbreitete Übersetzung des ersten Teils vom Faust ist eine Kompil a t i o n , in der besonders N e r v a l häufig wörtlich abgeschrieben iS't; doch finden sich auch ganze S ä t z e aus S t a p f e r und S a i n t eA u 1 a i r e. In der von mir benutzten Ausgabe von 1897 stehen p. 74 und p. 88 die Fussnoten: „La chanson de Brander et celle de Méphistophélès, dans la même scène, sont empruntées à la traduction Stapf er." — „La traduction versifiée est celle de Stapf er, A laquelle nous avons déjà emprunté les c/uints de la scène de l'auberge." — Eine Bemerkung zur „Nuit du Sabbat?' p. 152 besagt „Cette scène, ce liors-d'œuvre, que les Allemands eux-mêmes avouent ne pas comprendre, fourmille d'allusions à des personnages et des faits de la cour de Weimar, à l'époque où Goethe écrivait Faust. Comme précédemment, la partie versifiée est empruntée à la traduction Stapfer." p. 164 wird „Proktophantasmist" mit „L'ordonnateur du Brocken" — wie von Stapfer wiedergegeben und in einer Note hinzugefügt „Phoctophantasmist." p. 167 in Note 1 zum „Walpurgisnachtstraum" wird dem Namen „Mieding" erläuternd hinzugesetzt directeur du théâtre de Vienne." Die nicht ganz unselbständigen Teile der Arbeit übertragen das Original mit grosser Freiheit und in reizloser Sprache. 2. H e n r i B a c h a r a c h ' s Ü b e r s e t z u n g . Henri Bacharach gab 1873 in Paris bei Michel Levy frères eine ganz in Prosa geschriebene Übertragung heraus „Le Faust de ') H e n r i B a c h a r a c h , Professor an der „École des Ponts et Chauséses" zu Paris, geb. in Mainz ungefähr 1810, übersetzte auch L a v a t e r ' s P h y s i o gnomik.
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Goethe. Traduction accompagnée de notes avec wie préface de M. Alexandre Dumasfils." •) Der Préface folgt ein Avant-Propos des Übersetzers. Die Übertragung ist genau, aber trocken und nimmt in der K u n s t zu übersetzen keine höhere Stufe ein. Die begleitenden Bemerkungen beruhen auf sorgfältiger Benutzung deutscher Kommentare und Literaturgeschichten. Interessant wird die Arbeit nur durch die 99 Seiten lange Vorrede von Alexandre Dumas fils. Dieser, der einräumt, nur gerade genug Deutsch zu verstehen, um in Deutschland Billets, Mahlzeiten und den Bescheid für den richtigen Weg erbitten zu können, macht sich daran, mit seinem früheren Lehrer der deutschen Sprache Faust Wort für Wort zu übersetzen. Es ist ihm, dem Bühnenschriftsteller, zunächst darum zu thun, den ersten Teil des Faust als Bühnenwerk zu beurteilen (p. VI). Sodann möchte er den französischen Geist mit fremdem auffrischen, wie man das Blut durch Kreuzung verbessert (p. X). Auch meint er (p. XVIII/XIX) „Lapatrie d'un chef-d'œuvre est partout où on le comprend, et, depuis que Delacroix et Gounod se sont inspirés, en peinture et en musique, de la création de Goethe, elle est autant à nous qu'à l'Allemagne." Darauf folgt ein Auszug aus der Faustsage, deren Stoff Goethe das endgiltige Gepräge anfgeprägt habe, wie Dumas fils zugesteht (p. XXII). Der Dichter habe das aber nur gekannt, weil er von seinem Ich dazu gegeben. Es wird nun ausführlich Goethes Liebesverhältnis zu Friederike Brion, die Dumas für das Urbild des Gretchens der Tragödie hält, besprochen. Dies Verhältnis und die späteren Neigungen Goethes sieht er gleichsam durch ein Vergröberungsglas an und benutzt es nicht nur zu den schwersten Vorwürfen gegen den Dichter, „cet esprit sans méthode" (p. XXXVI), sondera auch zu solchen gegen die Erziehung der jungen Mädchen in Deutschland. Es kommt Dumas gar nicht in den Sinn, dass er inbezug auf Friederike, Lili, Frau von Stein u. a. irren könne infolge entstellender Berichte in von ihm gelesenen Büchern. Wie die Frommen Deutschlands den Charakter des Heiden Goethe besudelten (u. A. F r o i t z h e i m „ F r i e d e r i k e v o n S e s e n h e i m " Gotha — Perthes — 1892), so erhebt auch Dumas mit grossem Aufwand von moralischem und religiösem Pathos die schlimmsten Anklagen aller Art und „beweist," dass der Dichter des Faust nicht nur ein „esprit sans méthode" (s. o.) war, sondern ') Auf dem U m s c h l a g b l a t t ist 1872, auf dem i n n e r e n T i t e l b l a t t und in W i d m u n g , P r é f a c e und A v a n t - P r o p o s sind 1873 als Datum angegeben.
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auch „qu'il manquait d'invention et d'intuition" (p. LXI), „n'avait pas de sens moraV (LXXX), dass er nur zweimal im Leben Thränen hatte (LXXXII); dass ,,il est si peu éclairé, qu'il meurt en demandant la lumière!" (p. XC); und dies alles sei der Fall, weil er wie Faust (p. XCV1) ohne Gott war, den er im „Prolog im Himmel" ,,le Vieux" (p. XCVIII) zu nennen sich erlaube. p. XCVIII/XCIX „Ça se fait à Nuremberg. Non, notre humanité a des conditions plus élevées, et notre Dieu a des droits plus grands. En un mot, il y a une chose que Goethe ne savait pas, et il en doit porter la peine: c'est que le génie et l'amour suffisent pour bien commencer Faust; mais ne suffisent plus pour le bien finir ; il y faut la conscience et la foi. En ces graves matières, conviction ou conversion, il n'y a pas de milieu. — Aussi la postérité, à laquelle Goethe a donné son œuvre à juger,fera-t-elle ce qu'elle a à faire. Elle écrira sur ses tablettes d'airain: „Goethe, né à Francfort en 1749, mort à Weimar en 1832, grand écrivain, grand poète, grand artiste." Et, lorsque les fanatiques de la forme pour la forme, de l'art pour l'art, de l'amour quand même et du matérialisme, viendront lui demander d'ajouter : Grand homme; elle répondra ; Non ! " A. Dumas Fils. 23 juillet 1873. Diese von litterarischer Unwissenheit und Gehässigkeit (cf. bes. p. XCIII u. XCIV) strotzende Vorrede zeigt, dass ihr Verfasser weder den Menschen Goethe noch des Dichters Werke begriff und wohl seiner eigenen Jugend Erlebnisse mit denen des jungen Goethe verwechselte. — Es ist jedoch nicht zu vergessen, dass die Préface, mit ihrem Zerrbild des Dichters und der Dichtung, bald nach dem unglücklichen deutsch-französischen Kriege geschrieben ward und das Herz des Patrioten Dumas von Schmerz und Grimm erfüllt war. Andere franzosische Patrioten und gleichzeitige FaustUbersetzer stellten sich freilich auf einen höheren Standpunkt. Das Vorwort Bacharachs, p. C I bis C XI, sagt, dass nach den „magnifiques pages" der Préface er die Leser nicht lange aufhalten wolle. Nur dem Starken komme es zu, sich in den Kampf zu mischen, den „Vesprit, le bon sens et le droit jugement de la race gallo-latine, dans la personne de M. Dumas fils, engagent aujourd'hui contre la poésie prométhéique de l'Allemagne. Der Übersetzer wolle nur noch einige Erklärungen über den Faust und über die Notwendigkeit einer neuen Übersetzung geben. Bacharach bewundert Goethe und dessen Faust, den sein Schüler so heftig angreift. Doch „le génie seul a le privilège d'analyses aussi puissantes, aussi hardies que celle que vous
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ave2 condensée dans cette Préface, qui, dès aujourd'hui, devient à la fois un monument et un programme — (p. C II). Der Anlass zu seiner Übersetzung sei seine Überzeugung, dass trotz des Verdienstes der früheren Übertragungen „aucune, sans exception, ne saurait être considérée comme la reproduction entièrement fidèle et définitive de la pensée de l'auteur." Seine Hauptsorge sei gewesen, Klarheit und Treue zu verbinden, — seine Methode, sich gleich weit von zu freier Wiedergabe wie von sklavischer Interpretation zu halten. Diese Vorsätze verwirklicht die fleissige, genaue, doch nüchterne Arbeit Bacharachs, die, wie bereits gesagt, keinen Fortschritt der Übersetzungskunst darstellt. Für die Art seiner Sprache gebe ich zwei Beispiele 1591/1606 p. 92. Verflucht voraus die hohe je mauats par avance la Haute opinion dont notre esprit se cirMeinung, Womit der Geist sich selbst um- convient lui-même! je maudis l'illusion des apparences auxfängt 1 sans Verflucht das Blenden der Er- quelles nos sens sont cesse livrés! Maudit soit le scheinung, charme hypocrite de nos rêves, Die sich an unsre Sinne le mensonge de la gloire et du drängt I Verflucht, was uns in Träumen renom immortel! maudit ce qui nous flatte dans notre orgueil heuchelt, enfant, Des Ruhms, der Namensdauer de posséder, femme, valet et charrue! Maudit soit Trug! Verflucht, was als Besitz uns Mammon quand avec ses trésors il nous excite à d'audaschmeichelt, ou bien Als Weib und Kind, als Knecht cieuses entreprises, quand il nous dresse de moelund Pflug! Verflucht sei Mammon, wenn mit leux coussins pour les jouissances de l'oisiveté! Maudit soit le Schätzen Er uns zu kühnen Thaten regt, suc balsamique de la vigne! grâWenn er zu müssigem Ergetzen maudite cette suprême ce de l'amour! Maudite soit Die Polster uns zurechte legt! maudite la Joi! Fluch sei dem Balsamsaft der l'espérance, et, avant tout le reste, que la Trauben, patience soit maudite! F l u c h j e n e r h ö c h s t e n Liebeshuld! Fluch sei der Hoffnung! Fluch dem Glauben, Und Fluch vor allem der Geduld ! | 3650/54 p. 235. Wie von dem Fenster dort der Ainsi qu'à travers la fenêtre de Sakristei | la sacristie là-bas on voit la
Aufwärts der Schein des ew'gen Lämpchens flämmert Und schwach und schwächer seitwärts dämmert, Und Finsternis drängt ringsum bei: So sieht's in meinem Busen nächtig.
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lumière de la lampe éternelle saintiller d'abord en droite ligne, puis s'affaiblissant successivement, vaciller d'un côté et de l'autre, jusqu'à ce que l'obscurité se répande tout autour, de tnême mon âme présente l'aspect de la nuit.
3. L a y a ' s Ü b e r s e t z u n g . Die im März 1873 in Beaurivage-Ouchy-Suisse vollendete und im gleichen Jahre bei Sandoz u. Fischbacher in Paris erschienene Arbeit von Alexander Laya ') betitelt sich „Le Faust de Goethe.
Traduction en vers." Sie ist „Madame Victoria Lafontaine Socié-
taire de la Comédie - Française"
gewidmet in der Hoffnung, dass
diese Dame die Rolle der Marguerite übernehmen und durch sie dem Autor „etifin la tribune d'un théâtre" (p. I) geöffnet sein werde. Es folgt dann eine zweiteilige „Préface. Philosophie et Politique," die L a y a sein Testament nennt. E r ist niedergebeugt von persönlichem Kummer wie vom Unglück seines Vaterlandes und sieht die Arbeit als einziges Mittel an, das Gott den Menschen zur Erleichterung gegeben habe. In der Nähe der von J. J. Rousseau besungenen Gegend (p. III) schrieb Laya die Arbeit, die er eine „traduction" des Faust nennt. E r sieht in der Dichtung das Pfadsuchen des Dichters nach der zum Glauben führenden Strasse. Sein Vorwort bezeugt Gefühl, Vaterlandsliebe, Hochschätzung Goethes, — darf aber nicht als eigentliches Begleitwort einer litterarischen Arbeit gelten, eben sowenig wie diese selbst den Namen production" beanspruchen kann. Die angehängte „Table" p. 267/68 deutet die Behandlung der Dichtung an.
Premier Tableau. Deuxième „ Troisième „ Quatrième „ Cinquième „ Premier Tableau. Deuxième „
Première Partie. Le cabinet de Faust. Une place. Le cabinet d'étude. Le départ. La cave d'Auerbach. Cuisine de sorcière. Deuxième Partie. Une rue devant l'église. Le soir ; une petite chambre. — Romance de la Coupe du Roi de Thulé.
') A l e x a n d r e L a y a , Advokat und Schriftsteller, geb. 1806 in Paris, f 1878, veröffentlichte nicht aufgeführte Bühnenwerke und 1845 „Études sur la vie Je M. Thiers," „Histoire de la révolution de 1830," und „Histoire populaire de M. Thiers."
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Troisième Tableau. Quatrième tf Cinquième tt Sixième tt Septième tt Huitième tt Neuvième *t Dixième t* Onzième tt Douzième ti Treizième tt Quatorzième tt Quinzième tt Seizième tt Dix-septième tt Dix-huitième tt Dix-neuvième tt
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Une promemide. La maison de la voisine. Une rue. Un jardin. Un joli kiosque dans le jardin de Marthe. Forêt et cavernes. Chambre de Marguerite. Jardin de Marthe. Au lavoir. Les remparts. La nuit ; une rue devant la porte de Marguerite (le Duel de Valentin). A l'église. Nuit du sabbat. Walpurgisnachtstraum (songe d'une nuit du sabbat). Note. Jour sombre; un champ. La nuit en plein champ. La prison.
Die Z u e i g n u n g , das V o r s p i e l a u f d e m T h e a t e r und der P r o l o g im H i m m e l f e h l e n . Laya hat nur auf die Btlhnenvorstellung, nicht auf die LektUre des Werkes Rücksicht genommen. E r hat dieses selbst ganz willkürlich umgewandelt. So frei wie im F o r t l a s s e n , ist er auch im Ä n d e r n und H i n z u f ü g e n . Gleich die ersten Alexandriner zeigen die Art oder vielmehr die Unart des Verfassers. 354 p. 3
La science de Dieu, de la raiHabe nun, ach! Philosophie, son, des lois, Juristerei und Medicin, Enfin l'art de guérir ! mon esUnd leider auch Theologie I prit, à la fois, Durchaus studiert, mit heissem i : A cherché tout cela : l'effort de Bemüh'n. mon génie Da steh' ich nun, ich armer Thor I Und bin so klug als wie zuvor; ; Pour tout approfondir, a fatigué ma vie. Heisse Magister, heisse Doctor gar, Je suis vieux avant l'âge; et mes sens émoussés Und ziehe schon an die zehen S'épuisent vainement en rêves Jahr, insensés ! Herauf, herab und quer und Je cherche à soulever, dam un krumm, esprit honnête Meine Schiller an der Nase herum Und sehe, dass wir nichts wissen Le roc des vérités, retombant sur ma tête! können I
Das will mir schier das Herz verbrennen.
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La
science est s ou vent un obstacle à la foi Que je n'a i pas voulu repousser loin de moi. Die Arbeit ist voll von Willkürlichkeiten, namentlich auch inbezug auf s c e n i s c h e A n g a b e n , von denen ich einige anführe. Nach 513 heisst es bei Goethe vom Erdgeist „verschwindet. — Faust zusammenstürzend," — bei Laya p. 9 „II fait un mouvement qui renverse Faust et sort. Faust, se relevant." Nach 807 — Chor der Engel, letzte Strophe, fehlt bei Goethe eine Angabe. Der Vorhang fällt einfach. Bei Laya p. 20 steht „Apothéose." — Es folgt bei Goethe die Scene „Vor dem Thor" mit der Angabe „Spaziergänger aller Art ziehen hinaus," bei Laya ,,Second Tableau. Une place devant la porte de la ville. Scène première. Promeneurs, hommes et femmes de toute condition, sortent en tous sens." In der Gartenscene stehen bei Goethe nach 3204 k e i n e r l e i Angaben, bei Laya p. 167 heisst es Méphistophélès, prenant Marthe par la taille. CfElle, Il parait aimé! Ainsi tourne le monde en son cercle enflammé! (Il Ventraîne en faisant un mouvenement et poussant un hélas! qui témoigne du sacrifice énorme qu'il s'impose.) Ganze Verse sind u.a. h i n z u g e f ü g t oder s t a r k g e ä n d e r t in 2729 p. 127 Geschwind I ich seh' sie unten Oit monte.... Le portier a kommen. tiré le cordon. 2750/58 p. 128 Es ist so schwül, so dumpfig hie Mon Dieu! J'étouffe ici Und ist doch eben so warm nicht L'atmosphère est brûlante! draussI Ouvrons cette fenêtre .. .0 quel nuit brillante! Es wird mir so, ich weiss nicht wie — Quel air pur ! Respirons! J'ai le coeur oppressé. Ich w o l l t ' , die M u t t e r k ä m nach Haus; Je ne sais pas pourquoi! j'ai peur! C'est insensé. Mir läuft ein Schauer Ubern ganzen Leib — Ma mère ne vient pas. — Et, chose singulière! Bin doch ein thöricht furchtsam Weib! Je Vaime mieux absente, elle! ma bonne mère! (Sie fängt an zu singen, indem sie sich auszieht.) Mais ... qu'est-ce que f ai donc.? Pourquoi cette frayeur? Jamais rien de pareil n'est entré dans mon coeur. Voyons, si je chantais ?
— 76 Nun folgt die Ballade vom letzte Strophe gebe — 2779/82 p. E r sah ihn stürzen, trinken Und sinken tief ins Meer, Die Augen thäten ihm sinken, Trank nie einen Tropfen mehr.
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König in Thüle, von der ich die 129 Au moment où la coupe d'or Tournait dans l'onde frémissante Alors, la vague faillissante Du vieux roi signala la mort Achevons ma toilette fe voudrais bien dormir
In dem nun folgenden Monologe zeigt sieht Gretchen nicht wie bei Goethe naïv, sondern kokett und wtlnscht sich Gold und Schmuck, um zu sehen ,jH nos genoux, les hommes." Am Spinnrad ist Gretchen nicht beschäftigt, singt auch nicht, sondern deklamiert — p. 181 — darüber, dass in ihrem zerbrochenen Kopf „Toute combinaison d'esprit est épuisée. 3414 p. 183 lauten Versprich mir, Heinrich! Was ich kann!
3585/86 p. 1% Doch — alles was dazu mich trieb, Gott! war so gut! ach war so lieb! 3771/75 p. 208 Ich sage, lass die Thränen sein! D a du dich sprachst der Ehre los. Gabst mir den schwersten Herzensstoss! Ich gehe durch den Todesschlaf Zu Gott ein als Soldat und brav.
Enfin, c'est toi! Vois-tu, quand lu me dis: Adieu! f o i peur! Et cependant, j'ai confiance en Dieu, Tu pars . . .je te protège, Henri, par ma prièré. (Faust, avec incrédulité) Vraiment! tu crois que Dieu ... (Avec une douce décision) Il est si séduisant quand il me dit: ,Je t'aime!" (Valentin, au peuple.) Approchez, Vous ! fe me sens mourir. Ce n'est pas ma blessure Que je ressens le plus, c'est notre flétrissure.. . (Marguerita l'enlace, le supplie.) Allons! je dois mourir en pardonnant . .. (Il lui laisse la main qu'elle baise) Que Dieu A tnoi, brave soldat, daigne ouvrir le saint lieu ! (Il meurt. La toile tombe.)
3828/34 p. 211 Ihr Antlitz wenden Verklärte von dir ab. Die Hände dir zu reichen, Schaudert's den Reinen. Weh! Quid sunt miser tune dicturus? Nachbarin 1 Euer Fläschchen ! Sie fällt in Ohnmacht.
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Tu voudrais te cacher, Mais c'est en vain. Vois-tu la foule s'approcher ? On voit des prêtres, des hommes portant des cierges. Musique. La foule vient auprès de Marguerite agenouillée. Mais lafoule s'éloigne d'elle en la regardant avec inépris.
Sous ce jour éclatant, resplendis, Marguerite ! Il éclaire ta honte ... et la foule f évite . .. On repousse ta main. Pour toi, plus d'amitié! Quid sum miser tune dicturus, Quem patronum rogaturus, Cum vix justus sit securus ! Malheur ! Marguerite, à une voisine. Oh! prêtez-moi ce flacon, par i pitié! Eine Anmerkung p. 235 erklärt, dass Sautelet's Faustausgabe „ v e r s 1830—") wie s. Z. von Gérard de Nerval — so jetzt von dem Übersetzer zum Verständnis des Walpurgisnachtstraumes benutzt worden sei. Die Prosascene „TrUber Tag. Feld." 5 - 8 0 , p. 245/48 ist metrisch Ubertragen, — wie, — dafür nur ein Beispiel — 60/62 p. 247. Den unschuldig Entgegnenden zu ! (Méph. — Montrant Faust.) zerschmettern, das ist so Tyran- ! Voilà bien le tyran! nen-Art sich in Verlegenheit Luft : (Se montrant lui même.) zu machen. Voià bien l'innocence ! Das Stärkste leistet Laya in der Schlussscene „Kerker" 4406/4612 p. 251/63. Sie wimmelt von hinzugefügten Angaben und Versen. Die letzten Zeilen Laya's bedeuten eine völlige Entstellung des Goetheschen Werkes und krönen die diesem zugefügten Misshandlungen. 4605/12 p. 262/63. GerichtGottesI Dir hab'ich mich (Marguerite s'est détachée de Ubergeben ! Faust. Elle s'agenouille, et Komm ! komm I Ich lasse dich mit d'un accent ferme.) ihr im Stich. Vous me faites horreur ! Mon juge est dans les deux.
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Viens vite, ou je vous laisse au bourreau tous les deux. (Marg. priant) Seigneur! je t'appartiens! sauve-moi! Que les anges Chassent ces deux damnés de leurs saintes phalanges ! (A Faust, qui s'approche d'elle et la supplie) Horreur ! Heinrich! Mir graut's vor dir! (Méph., cherchant à saisir Mar g.) Tu m1 appartiens. Sie ist gerichtet! (Musique céleste.) (Une voix d'en haut.) Elle appartient à Dieu ! (Stimme von oben :) Ist gerettet ! Méph. Entraînant Faust dans le gouffre ouvert, d'où sortent des flammes, (Mephisto zu Faust:) pendant qu'on aperçoit dans le s nuages un groupe Her zu mir! d'anges et qu'unemusique céleste se fait entendre. Apothéose de Mar guérit e. - Viens donc, toi! . . . (Il saisit et entraîne Faust.) (Verschwindet mit Faust. Stimme von innen verhallend:) Marguerite. Mon Henri! . . . . Dieu te proHeinrich I Heinrich! | tége! Adieu! | (La toile tombe.) Laya's gewiss bona fide unternommene Arbeit kann unter allen von mir gelesenen franzosischen Übertragungen am wenigsten den Anspruch auf den Namen einer „Übersetzung" machen. Alle Mängel früherer Übertragungen fremder Dichtungen durch Franzosen weist Laya's Bearbeitung gleichsam atavistisch auf: sie ist äusserst ungenau, lässt nach Belieben fort oder setzt hinzu, verkehrt den Sinn mehrfach in sein Gegenteil, hat die klassische Scheu vor volkstümlichen Derbheiten und ändert die Charaktere der Personen unter fortlaufender Verunstaltung der schonen Sprache des Originals.
Dein bin ich, VaterI Rette mich! Ihr Engel! ihr heiligen Schaaren, Lagert euch umher, mich zu bewahren !
4. M a u s s e n e t ' s Ü b e r s e t z u n g . Eine wörtliche Übersetzung für U n t e r r i c h t s z w e c k e hat A. Maussenet ') vollendet am 15. Dez. 1877 in Paris und dort Andere Daten fiber M a u s s e n e t , als die von ihm auf der Titelseite angegebenen, habe ich nicht gefunden.
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1879') in der Libraire française et anglaise de J. H. Truchy Leroy Frères Successeurs erscheinen lassen unter dem Titel: „Goethe Faust Traduction littérale. — Traduction française. Notes indiquant le rapport qui existe entre l'allemand et P anglais. Commentaires. Par A. Maussenet. Ancien Professeur de langue et de littérature anglaises au Georgia Female College, Ancien Recteur des Académies de Hill et de Franklin, Membre de plusieurs Sociétés savantes aux États-Unis d'Amérique." Maussenet widmet seine Arbeit H e n r i P r a t und lässt ihr eine sechzehnseitige ,,Introduction" vorangehen. In ihr schliesst er sich zunächst dem Urteile der G e o r g e S a n d an und will Faust nicht eine Tragödie, sondern ein metaphysisches Drama nennen. Goethes Genie sei geheimnisvoll, seltsam und herrlich gewesen, wie die deutsche Sprache selbst es sei, in der allein Faust habe gedichtet werden können. Dieses Werk sei ein wunderbarer Traum. Die Hallucinationen der alten pythischen Priesterinnen, der Wahrsager und Propheten seien denen Goethes gleich in der Erhabenheit ihrer Anschauungen, Grosse ihres Ausdrucks und — ihrer Unordnung, ihrer Unklarheit. Es geniige, Goethe ohne vorgefasste oder gefälschte Meinung zu lesen, um sich davon zu Uberzeugen, dass Goethes Faust, als Ganzes genommen, nur eine A r t erh a b e n e r T h o r h e i t sei, deren V e r i r r u n g e n die Grenzen des ruhigen Sinnes, des Verstandes oder sogar der der Poesie eigenen Begeisterung um vieles überschritten, die jedoch inmitten der seltsamsten Abirrungen dem Weisen selbst Lehren hoher Weisheit gebe. Nachdem Maussenet sich gegen die Faust-Erklärer und gegen Goethes im „Wilhelm Meister" enthaltenen Hamlet-Analysen gewendet (p. VIII), giebt er eine kurze Inhaltsübersicht über Faust, lobt des Dichters Tiefe und die mit einer unbeschreibbaren Melancholie gemischte Zartheit, Energie und Vornehmheit, bei welchen jedoch die w i r k l i c h e Empfindung, die Zärtlichkeit, fehle. Goethe sei von Geistern wie Vergil, Tasso, Milton, Racine und Lamartine verschieden. Er habe wohl Empfindung, aber es sei dies eine sensibilité sui generis qui vient de Vesprit, non du coeur : eUe frappe, elle étonne, mais jamais elle n'ouvre la source d'où jaillissent les larmes." (p. XI). Nach diesen' Auseinandersetzungen äussert sich Maussenet über den Doppelzweck seiner Arbeit: Erstens habe er den Leser in den vollen Besitz des Dichters setzen und ihm zweitens hierzu die sichersten und wirksamsten Mittel gewähren wollen, auf natürliche Weise und fast ohne Anstrengung zu einer gründlichen Kenntnis der deutschen Sprache zu gelangen, was auf den gewohnlichen Wegen so langsam und schwierig zu erreichen sei. Er wolle also In meinem Exemplar fehlen p. 421 bis 432.
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nicht eine neue Übersetzung um ihrer selbst willen bieten; eine solche sei auch nutzlos, da es bereits deren mehrere gebe, deren Irrtümer leicht zu korrigieren seien. Selbst ein „Ditille, ce prince des traducteurs" (p. XIII), würde wohl schwerlich im Ringen mit dem Dichter des Faust siegreich aus dem Kampf hervorgegangen sein. Die befolgte Methode sei nicht neu. Immerhin habe der Übersetzer sie modifiziert und gebe bei der wörtlichen Übertragung auch den deutschen Satzbau wieder. Nicht das Französische beschäftige ihn; was er wolle, sei eine bis ins Einzelnste genaue Darstellung, in der selbst die im Französischen zu ergänzenden Wörter nicht Platz finden dürften. — Die Arbeit sei in Sektionen eingeteilt, an deren Spitze jedesmal nebst der Inhaltsangabe eine kurze Beurteilung und an deren Ende, in Form von Anmerkungen, nötige Einzelerläuterungen zu finden seien. Die Arbeit sei für Anfänger und für Vorgeschrittenere bestimmt und mit gewissenhafter Sorgfalt ausgeführt. Ihr Verfasser hoffe, dass man von ihm nicht sagen werde, was im zweiten Teile des Faust (I. Akt, II. Auftritt) der Kaiser inbezug auf die von Mephistopheles dem Astrologen eingeblasenen Worte äussert: „Ich höre doppelt, was er spricht, Und dennoch überzeugt's mich nicht." — Maussenet setzt nämlich den deutschen Text auf die linke, dessen wörtliche Übertragung auf die rechte Seite und giebt dann unten die litterarische Übersetzung, also eine d o p p e l t e Version, worauf er mit obiger Bemerkung anspielt. Gewiss ist Maussenet's Arbeit eine sehr fleissige, mühevolle und k a n n den deutschlernenden Franzosen fördern.1) Es ist bedauerlich, dass sich in ihr neben alten, bekannten Missverständnissen auch neue Irrtümer finden, von denen ich einige anführe. Zuvörderst jedoch gebe ich eine kurze Probe des Verfahrens. 482/500 p. 87/89 Wer ruft mir? Qui crie à-moi? Schreckliches Gesicht I Effroyable vision! Du hast mich mächtig angezogen, Tu as me puissament attiré, An meiner Sphäre lang gesogen, A ma sphère longtemps sucé, Und nun — i Et maintenant — Weh! ich ertrag dich nicht! I Malheur! je supporte te pas! Du flehst eratmend mich zu I Tu implores aspirant trie pour schauen, regarder, Meine Stimme zu hören, mein Ma voix pour entendre, mon Antlitz zu sehn; visage pour voir. Mich neigt dein mächtig Seelen- Me incline ta puissante d'ûmefleh'n, prière, ') Ich halte den eingeschlagenen Weg für einen ermüdenden Umweg.
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D a bin ich I — Welch erbärmlich Là suis je! — Quel pitoyable effroi Grauen Fasst Ubermenschen dichl Wo Saisit surhumain te! Où. est de — l'âme cri? ist der Seele Ruf? W o ist die Brust, die eine Welt Où est le sein qui un monde en soi créa in sich erschuf, Und trug und hegte, die mit Et porta et enferma ? qui avec Freudebeben de-joie-tremblement Erschwoll, sich uns, den Geistern, Se-gonfla, se à nous, les esprits, égal pour élever? gleich zu heben? W o bist du, Faust, dess Stimme Ou se vers moi avec toutes les forces pressa ? mir erklang, Der sich an mich mit allen Es-tu ce? qui, de mon souffle autour-soufflé Kräften drang? Bist du es, der von meinem Dans toutes les de-vie-profondeurs tremble, Hauch umwittert, Un craintivement-replié ver ! In allen Lebenstiefen zittert, de-flammes-forEin furchtsam weggekrUmmter Dois je à-toi, mation, reculer? Wurm? Soll ich dir, Flammenbildung, Je suis-le, suis Faust, suis detoi égal. weichen ? Ich bin's, bin Faust, bin Deinesgleichen I dieser Verse seien die ersten Von der „traduction française" neunzehn angeführt, p. 86/87/88 unter dem Strich: „Qui m'appelle? Effroyable vision! Longtemps tu fes efforcé à m'aspirer hors de ma sphère, tu m'en as violemment arraché, et maintenant . . . Malheur ! Je ne puis supporter ta vue: Tu demandes ardemment à me voir, à entendre ma voix, à me regarder en face; je cède aux puissantes supplications de ton âme, je parais devant toi! — Quelle crainte pitoyable te saisit, toi qui f estimes au-dessus de l'humanité! Oit est le cri de ton âme? Qu'est devenu ce cœur qui se créa un monde, le portait, le renfermait en soi, puis tressaillait et se gonflait de joie à la pensée de s'élever jusqu'à nous et de se faire l'égal des esprits ? Où est tu, Faust, toi dont la voix a retenti jusqu'à moi, toi, dont toutes les forces tendaient à arriver à moi? Est-ce bien toi qui sous mon souffle trembles dans toutes les profondeurs de la vie, ver craintif replié sur lui-même? — Reculerai-je devant toi, fantôme de flamme ? Oui, c'est moi, Faust, ton égal !" Gleich zu Anfang der Dichtung erlaubt sich Maussenet eine auf unrichtiger Auffassung und Unkenntnis beruhende Korrektur. Er setzt in den deutschen Text „Zuneigung" statt „Zueignung" — p. 26/27 und in den französischen „Inspiration." In seinen „Notes" zu Sektion I p. 61 meint er, der Ausdruck „Zueignung," der keinesL a n y k a v e l , Die frmnzos. Üben. v. Goethes Faust.
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wegs dem Inhalt des Gedichts entspreche, stamme sicherlich nicht vom Dichter (,¿expression qui à coup sûr n'est pas celle de l'auteur"), obwohl er sich in allen vom Übersetzer gelesenen Ausgaben finde. Das Missverständniss rühre zweifellos einmal von der Ähnlichkeit der beiden Worte „Zueignung" und „Zuneigung" her, sodann sei man auch gewohnt, am Anfang eines Werkes eine Widmung zu sehen. Eine irreleitende Anmerkung giebt Maussenet zu 490 in note 136 Sektion II p. 122. Er glaubt, der Akkusativ „Übermenschen" sei vielleicht von Goethe als Adjektiv o d e r Adverb für „Ubermenschlich" gebraucht. Zu 1520 bemerkt Maussenet Note 343 p. 230 „So wie er sie mit ö l betupft. So wie ne peut pas dire, comme on pourrait le croire aussitôt que, qui se rend en allemand par sobald es, mais de même que, comme, en sousentendant si. La phrase entière, sans ellipse, serait: so wie er sie mit ö l betupft hätte, comme s'il l'eût touché avec de Vhuile." (cf. S. 52, 66.) 2055 p . 302 „ A l l e i n bei meinem langen Bart. La Fontaine dit aussi, livre III fable V: Par ma barbe, dit l'autre, il est bon, et je loue. Les gens bien sensés comme toi." 2617 „Wie sie kurz angebunden war", wird p. 414 Ubertragen puis, si court vêtue!" und p. 415 oben „Comme elle court retroussée était." (cf. S. 60.) Die Ortsangabe zur Walpurgisnacht ist p. 649 mit ,ßchierke et Misère" übersetzt und in Note 1 Sektion XIV p. 712 mit einer langen, falschen Erklärung versehen. Zur Etymologie von „Proktophantasmiste" erfolgt Sektion XIV p. 720 eine lange Bemerkung. Maussenet entscheidet sich für „procurator," das im Englischen in den Ausdrücken „proctorage," „proctorship" und „proctorial" vorkomme; und „Proctophantasmiste est un fondé de pouvoirs, un délégué de l'école classique qui vient attaquer l'école romantique dans son centre même. Cette explication donne la clef du passage et permet au lecteur den apprécier le piquant." etc. Die P r o s a s c e n e „Trüber Tag. Feld." 5—80 — ist nur in der production française?' wiedergegeben p. 735/39. Zum Inhalt des Liedchens der Kerkerscene 4412/20 erklärt Maussenet Sektion XV p. 769, dass es auf wahrer Begebenheit beruhe und nur im kranken Gehirn sich verändere dénature?'). Margarete denke an ihr geliebtes, verstorbenes Schwesterlein, das sie als eigene Tochter angesehen habe und nun ihrem ermordeten Kinde zur Schwester gebe. „Marguerite a dû souvent se dire que son enfant était maintenant un ange, et c'est pour cela qu'elle le voit transformé en oiseau." — Maussenet hat, wie er p. XII erklärt, von den franzosischen Übersetzungen des Faust nur zwei gelesen (vermutlich die von
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Nerval und Blaze, auf die mehrere Stellen hinzudeuten scheinen), ,,qui nous sont accidentellement tombées sous la main," und die Kommentare, wie bereits erwähnt, verschmäht. Das hat sich an seiner Arbeit gerächt. ist meist genau, doch nüchtern Seine production française" und ja auch nicht der Hauptzweck seines Unternehmens, das ich nicht ganz Ubergehen zu sollen glaubte. 5. D a n i e l ' s Ü b e r s e t z u n g . ,,Le Faust de Goethe — Traduction Nouvelle en vers français par Augustin Daniel — Paris — E. Pion et de 1881". — Ein Avertissement von acht Zeilen bietet dem Publikum diese neue Übersetzung mit der Bitte um Nachsicht für eine Arbeit, deren Schwierigkeiten niemandem entgehen würden. Darum werde das Buch ohne Vorrede und ohne Kommentare den Kritikern übergeben, und der Übersetzer werde glücklich sein, wenn diese mit der Lektüre einige Zeit verlieren und die Fehler des Unterzeichnenden entschuldigen wollten. Am Schluss der Arbeit findet sich die Angabe der benutzten Werke: F a u s t in den Ausgaben von L o e p e r (Berlin 1879) und S e h r ö e r (Heilbronn 1881) und die französischen Uebersetzungen des F a u s t von N e r v a l , B l a z e , P o r c h a t und B a c h a r a c h . Darnach folgen p. 353/54 neunzehn „Vers modifiés et Errata." Die gewissenhafte Benutzung der deutschen Kommentare hat Daniel fast alle früheren M i s s v e r s t ä n d n i s s e v e r m e i d e n l a s s e n . Doch wo die deutschen Texterklärer nichts zu erläutern finden, wie z. B. bei 1604 p. 119, da hat auch Daniel nicht völlig verstanden und dementsprechend ungenau übersetzt. Die 24 Goetheschen Verse 1583/1606 dehnt Daniel zu 39 Versen aus, die obenein das Original viel zu frei übertragen. Ich gebe als Beispiel 15991606 p. 119. Verpflucht sei Mammon, wenn Maudits les monceaux d'or dont mit Schätzen Mammon récompense Er uns zu kühnen Thaten regt, Ses zélés serviteurs et les auWenn er zu müssigem Ergetzen dacieux Die Polster uns zurechte legtl Prêts à tout hasarder pour les Fluch sei dem Balsamsaft der biens qu'il dispense; Maudits les longs plaisirs dont TraubenI Fluch jener höchsten Liebeshuld I il sait enchanter Fluch sei der Hoffnung! Fluch Ses esclaves, couchés parmi dem Glauben, les fleurs écloses, Und Fluch vor allem der Geduld! Sur des lits où l'amour les couronne de roses !
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Maudits soient les parfums que nous vient apporter Le vent, quand sous les grains pressés la vigne ploie; Maudites les langueurs où notre ûme se noie ; Femme, quand nous tombons aus bras que tu nous tends; Maudite la saison pure de mon enfance Et la foi qui courba ma tête si longtemps; Maudits soyez-vous, jours donnés à Vespérance, Et maudite avant tout ma longue patience.
Die erste Strophe der Ballade vom König in Thüle — 2759/62 lautet p. 209. Un roi de Thulé,fidèle à F amour Es war ein König in Thüle Gar treu bis an das Grab, D'unepauvr e enf ant sous Dem sterbend seine Buhle terre endormie, Einen goldnen Becher gab. Gardait le cadeau qu'à son
dernier jour De sa pâle main son amie.
lui
fit
Die Verse 3332/35, voll vom Ausdruck echtester Zuneigung, giebt Daniel p. 253 in ganz anderer Tonart wieder Ich bin ihr nah', und wär' ich Je ne F ai pas quittée ; et puis noch so fern, au fond de Pâme Ich kann sie nie vergessen, nie De son amour partout verlieren; j'emporte le poisc&i; Ja, ich beneide schon den Leib Ah! quand le corps de Christ des Herrn, sur ses lèvres de femme Wenn ihre Lippen ihn indess Se pose, envers moi c'est berühren. presque une trahison! Der V e r g l e i c h in den Versen 3348/3355 kommt p. 254 nicht völlig zu seinem Recht; auch sind sie unnötig g l o s s i e r t .
Bin ich der Flüchtling nicht ? der ! Ne suis-je pas errant, Unbehauste? et maudit? Der Unmensch ohne Zweck und Ruh, Der wie ein Wassersturz von Fels zu Felsen braus'te,
fugitif
Ne suis-je pas un monstre enfin qui fuit sans trêve, Et n'ai-je point, semblable au torrent qui bondit
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De roc en roc parmi Pécume quHl soulève Précipité mes flots vers l'abîme entr'ouvert? Cependant à Vécart, dans un réduit couvert De chaume, en son alpestre et champêtre domaine, Une vierge vivait paisible, dont les sens Ne s'étaient pas encore éveillés aux accents De l'amour, une enfant naXve, que la chaîne Des devoirs journaliers liait à la maison, Et qui n'avait jamais revé d'autre horizon. G l o s s i e r t ist die fünfte Strophe des Liedes am Spinnrade 3390/3393 und s t ä r k e r im A u s d r u c k die neunte 3406/3409 p. 257/58. Nach ihm nur schau' ich Je le guette à la fenêtre. Puis tout à coup, sans raison, Zum Fenster hinaus, Espérant le voir paraître, Nach ihm nur geh' ich Me sauve de la maison. Aus dem Haus. Begierig wütend nach dem Abgrund zu I Und seitwärts sie, mit kindlich dumpfen Sinnen, Im Hüttchen auf dem kleinen Alpenfeld, Und all ihr häusliches Beginnen Umfangen in der kleinen Welt.
Mein Busen drängt Sur sa trace je m'élance, Sich nach ihm hin. Le sein brûlé de désir. Ach dürft' ich fassen Ah ! puissé-je en ma démence Und halten ihn, L'arrêter et le saisir, Im übrigen ist das Lied wirklich geschickt übertragen. Ein Rest von k l a s s i s c h e r S c h e u vor dem Überschreiten der „bienséance" veranlasst Daniel, 4 der 8 obscönen Verse der Walpurgisnacht — 4136/43 — p. 308 durch punktierte Linien zu ersetzen. Die P r o s a s c e n e „Trüber Tag. Feld." 5 - 8 0 ist p. 327/32 m e t r i s c h ü b e r s e t z t mit der Fussnote „Cette scène n'est pas versifiée dans l'original. Nous avons cependant cru devoir la rendre en vers et ne pas mêler à tant de rimes quelques lignes de prose." Daniel's Arbeit ist eine fleissige und teilweise recht geschickte; die metrische Fessel hat sie jedoch beeinträchtigt und Breiten, Glossen und Ungenauigkeiten verschuldet.
Siebentes Kapitel.
Marc Monnier's Obersetzung. „Le Faust de Goethe traduit en vers français par Marc Monnier"l) erschien 1875 bei Sandoz und Fischbacher in Paris.2) Die „Zueignung" und das ,,Vorspiel auf dem Theater" sind nicht übersetzt. In note 1 p. 283 bemerkt der Autor „On a choisi, pour cette traduction, le vers libre : c'est celui qui rend, avec le plus clexactitude et d'aisance, le sens, le ton et le rhythme de Foriginal. On a supprimé le Prologue sur le théâtre, qui précède le Prologue dans le ciel ; ce hors-cPœuvre n'a plus d'intérêt aujourd'hui." Man versteht kaum, wie Marc Monnier so empfinden konnte. Die Strophen der „Zueignung" geben dem Leser eine poetische Entstehungsgeschichte der Dichtung (cf. S. 27), und das „Vorspiel auf dem Theater"' wenn auch nicht notwendig zum Verständnis der Tragödie, ist doch als moderne Nachahmung alten Brauchs von hohem Interesse. Der letzte Vers — 242 — „Vom Himmel durch die Welt zur Hölle" deutet den Inhalt an, wie er sich in „Der Tragödie erstem Teil" darstellt. Die Dichtung wird ausserdem gewiss viel mehr gelesen als aufgeführt; ein Übersetzer darfauch schon aus diesem Grunde nichts vom Text des Originals vorenthalten und hat es dem Publikum zu überlassen, ob es Teile eines Werkes als ,Jwrs-cPœuvre" ohne ,jintéretf' empfindet oder nicht. A u s g e l a s s e n sind auch der ganze Walpurgisnachtstraum und die vorhergehenden Verse 4211/22, die den Übergang zu ihm bilden. *) M a r c M o n n i e r , Schriftsteller, geb. in Florenz von französischen Eltern, lebte viel in Italien, veröffentlichte u. a. 1847 „Genève" in — 8, „Étude historique de la conquête de la Sicile par les Sarrazins„Z^ Protestantisme en France," „Les Aïeux de Figaro" — 1868, „Le Roland de l'Arioste raconté en vers français" — Paris — Sandoz & Fischbacher — 1878. 2) Nach S t t p f l e (1. c.) 1879 und 1883, nach E n g e l 1875. — Auf dem Titelblatt meines Exemplars fehlen diese Angaben.
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Marc Monnier versucht dies note 13 p. 285 zu rechtfertigen: „Ott supprime, ici, les derniers vers de cette scène, qui ne servent qu'à préparer un intermède qui ne serait plus goûté ni compris, les Noces d'or d'Obéron et de Titania. La fin de la Nuit de Walpurgis, cette vision soudaine de Marguerite, dont Faust est assailli, se relie admirablement à la scène qui suit entre Faust et Méphistophélès, et qui est en prose dans la traduction comme dans l'original" — Die erste Pflicht eines U b e r s e t z e r s , die der Treue gegen das Original, darf nicht durch schulmeisterliche Censur beeinträchtigt werden, wenn diese auch an und für sich noch so berechtigt sein mag. Die R e i m f e s s e l hat auch Marc Monnier zu kleinen Z u thaten bewogen. 296/98 p. 4. Nein Herr I ich find* es dort, wie Non, Seigneur, et franchement, immer herzlich schlecht. non. Die Menschen dauern mich in Tout cloche et boite sur la terre; L'homme est un st pauvre ihren Jammertagen, animal, Ich mag sogar die armen selbst nicht plagen. Que je n'ai pas le cœur de lui faire du mal: Il me donne un bon caractère. 335/39 p. 6 Ich habe deinesgleichen nie ge- Pour tes pareils, au fond, je hasst. n'eus jamais de haine. Von allen Geistern die verneinen Les gens qui me disent enclin Ist mir der Schalk am wenigsten A la fureur, me calomnient; Et de tous les esprits qui nient, zur Last. Celui qui m'est le moins à charge est le malin. 354/57 p. 9 f a i tout appris : philosophie, Habe nun, achl Philosophie, Droit, médecine et chirurgie, Juristerei und Medizin, Même, hélas ! la théologie, Und leider auch Theologie 1 Tout fouillé d'un esprit fervent; Durchaus studirt, mit heissem Bemlthn! 3776/80 p. 235 Wie anders, Gretchen, war dir's, Marguerite, comme toutchaitge, Als du noch voll Unschuld Et que le temps est loin de nous, Hier zum Altar trafst, Où là devant l'autel, avec une Aus dem vergriffnen Büchelchen voix d'ange, Gebete lalltest. Tu venais prier à genoux. 4636/38 p. 277 Fühltst du dass ich es bin, so Si tu sens que c'est moi, viens donc, pauvre colombe! komm!
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Là dehors? Dahinaus ? Dans l'air libre. In's Freie. Oh ! oui, si c'est la tombe, — Ist das Grab drauss', 4542/43 p. 277 Da gehst nun fort? 0 Heinrich, — Henri! ne plus te voir! Tu pars . . . Si je pouvais te könnt' ich mit! suivre! Du kannst! So wolle nur! Die Il faut vouloir ! Thllr steht offen. M i s s v e r s t a n d e n sind 1. einige Stellen, deren Missverstehen bei den Übersetzern traditionell ist 648 p. 24. Sie (= die Sorge) mag als Haus C'est la maison, la cour, la und Hof, als Weib und Kind femme, les enfants erscheinen, (cf. S. 18, 52) 1053 p. 45. Ich habe selbst d e n G i f t an J'ai moi-même offert ces Tausende gegeben poisons (cf. S. 52, 60, 102, 128) 1520 p. 69. So wie er sie mit ö l betupft — Pendant que nous le frottons d'huile.
(cf. S. 52, 66, 82) 1603 4 p. 75. l'amour! Fluch sei dem Balsamsaft der Maudits le vin, Trauben I ' Fluch j e n e r h ö c h s t e n L i e - ; beshuldl | (Diese Stelle ist in a l l e n von mir gelesenen Übersetzungen missverstanden cf. S. 19, 34, 52, 66, 83/84, 102, 128). 2. einige andere, durchaus unerhebliche, wie z. B. 1423 p. 65. Um mir erst g u t e M ä h r ' zu Dis-moi donc la bonne sagen aventure! 2463/64 p. 131. Nun, wenigstens muss man be- Ah! s'il fut jamais sous les kennen, deux Dass es a u f r i c h t i g e Poeten Des poètes, en voilà deux. sind. In Note 9 p. 284 äussert sich Marc Monnier Uber die „Hexen-
küche" und zu 2560/62 p. 137: „Cette scène est un ,nonsens humo-
risticodramatique' (le mot est de Goethe lui-même), où les commentateurs ont vu dès épigrammes contre la cuisine littéraire du temps ,la soupe des gueux,' contre la messe, la Trinité,
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Varithmomancie, etc. etc." Es scheint hiernach, als habe Marc Monnier die so durchsichtige Anspielung auf den Glauben an die Dreieinigkeit nicht erfasst. Im übrigen Uberträgt er genau und in flüssigen, wohllautenden Versen, oft mit poetischem Schwung. Nur einzelne, besonders glückliche A u s d r ü c k e und B i l d e r Goethes, deren Wiedergabe namentlich in gereimter Übertragung sehr schwierig ist, vermisst man und mit ihnen allerdings einen der Hauptreize des Goetheschen Stils. So ist z. B. das malerische Detail „Aus dem v e r g r i f f e n e n Buchelchen" 3779 p. 235 nicht übersetzt, (cf. S. 92), und auch das Büd in 3938 p. 245. Du musst d e s F e l s e n s a l t e sur les roches R i p p e n packen Il faut qu'à présent tu ?accrofehlt. ches Die A n s p i e l u n g e n und S e n t e n z e n verlieren öfter ihre Spitzen und ihre klare Prägung. 1171/72 p. 52. Du hast wohl Recht; ich finde C'est vrai. Je ne vois aucun nicht die Spur signe Von einem Geist, und alles ist D'esprit chez lui. J'avais rêve. Dressur. Ce n'est qu'un chien bien élevé. 1759 p. 82. Nur rastlos bethätigt sich der Il faut que les hommes se Mann. meuvent Dans une activité sans fin. 1966/67 p. 94. Denn, was man schwarz auf — — On est sûr de savoir, Quant on peut, en sortant de weiss besitzt, Kann man getrost nach Hause classe, tragen. Rapporter du blanc sur du noir. Dem Reim zu Liebe ist hier der Sinn entstellt 3982/85 p. 248. Wir nehmen das nicht so genau, Hé! qu'importe si les donseUes Mit tausend Schritten macht's Nous devancent de mille pas ? die Frau; D'un seul bond ne serons-nous Doch, wie sie auch sich eilen pas kann, Auprès d'elles et devant elles? Mit einem Sprunge macht's der Mann. (cf. S. 65/66) G e n a u aber nicht in Goethes schlichtinnigem Tone ist das Lied vom König in Thüle 2759/82 p. 152/53 wiedergegeben. Gretchens Lied am Spinnrade 3374/413 p. 205/06 ist mit 18 Zeilen Ubersetzt, deren letzte 8 ich anführe
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Sein hoher G a n g , Seine edle G e s t a l t , Seines Mundes Lächeln Seiner Augen Gewalt,
Oh! sa haute taille et ses airs de roi! Comme il sourit bien ! Comme il parle en maître!
Und seiner Rede Zauberfluss, Sein Händedruck, Und ach sein Kussl
Et son beau regard qui peut tout oser, Et ma main qu' il presse .. et las! son baiser.
Mein Busen drängt Sich nach ihm hin. Ach dürft' ich fassen Und halten ihn,
Tout mon coeur à lui s'élance à toute heure . . . Oh ! l'étreindre encore et le retenir!
Et puis l'embrasser sans jamais Und küssen ihn finir, So wie ich wollt', An seinen Küssen Tant que je voudrais, si fort Vergehen sollt' 1 que j'en meure ! Besonders g e g l ü c k t sind u. a. 544/45 p. 18 Bewunderung von Kindern und Tous les enfants seront à vous, Affen, Wenn euch darnach der Gaumen Les singes viendront vous ensteht; tendre, Doch werdet ihr nie Herz zu Mais les hommes iront aiUeurs ; Herzen schaffen, Wenn es euch nicht von Herzen Le coeur seul fait battre les geht. coeurs. auch das S o l d a t e n - und das B a u e r n l i e d 884/902 p. 18, 949/80 p. 40/42, - ferner 1110/17 p. 48 Du bist dir nur des einen Triebs C'est qu'il ne fest donné qu'un bewusst; penchant à connaître; O lerne nie den andern kennen I Quant à l'autre, à jamais puisses-tu l'ignorer! Zwei Seelen wohnen, achl in Deux âmes partagent mon être meiner Brust, Die eine will sich von der andern Et voudraient bien se séparer. trennen; Die eine hält, in derber Liebes- Par ses organes, l'une est fixée lust, à la terre Sich an die Welt mit klammern- Et s'y cramponne avec un amour anxieux; den Organen; Die andre hebt gewaltsam sich Mais l'autre, à grands coups d'aile, au séjour des aieux, vom Dust Voudrait monter aussi, secouant Zu den Gefilden hoher Ahnen. sa poussière.
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1660/70 p. 77/78 Das Drüben kann mich wenig Qu'est ce donc que là-bas? Le kümmern; vrai monde, le nôtre Schlägst du erst diese Welt zu Lorsque tu nous l'auras détruit, Trümmern, qu'importe l'autre? Die andre mag darnach entsteh'n. C'est la terre où je suis qui me Aus dieser Erde quillen meine donne des fleurs, Et voilà le soleil qui brille dans Freuden, Und diese Sonne scheinet meinen mes pleurs; Leiden; Si je les perds, à quoi veux-tu Kann ich mich erst von ihnen donc que je tienne? scheiden, Ce qui doit advenir advienne ! Dann mag was will und kann Je ne tiens pas du tout à savoir, geschehn. entre nous Davon will ich nichts weiter hören, Si là haut on hait ou l'on aime, Ob man auch künftig hasst und Ou bien si la sphère suprême liebt, A des dessus et des dessous. Und ob es auch in jenen Sphären Ein Oben oder Unten giebt. G u t ist auch Gretchens Gebet vor der mater dolorosa übertragen 3587/3619 p. 221/23 3612/19 p. 222/23 Schien hell in meine Kammer Entra dans ma chambrette Die Sonne früh herauf, Un soleil éclatant; Sass ich in allem Jammer J'étais sur ma couchette In meinem Bett schon auf. Assise et sanglottant. Hilf 1 rette mich von Schmach Sauve-moi de la honte et de la mort affreuse! und Todl Sur moi, sur mes tourments Ach neige, Baisse tes yeux cléments, Du Schmerzenreiche, 0 mère douloureuse! Dein Antlitz gnädig meiner Noth. Valentins Monolog und Fluch, sowie namentlich auch die Domscene sind sehr gelungen. 3620/29 p. 225 Wenn ich so sass bei einem Ge-
lag,
Wo mancher sich berühmen mag, Und die Gesellen mir den Flor Der Mägdlein laut gepriesen vor, Mit vollem Glas das Lob verschwemmt, Den Ellenbogen aufgestemmt Sass ich in meiner sichern Ruh,
Autrefois, quand au cabaret Coudes sur table on se carrait, Et qu'à l'envi de joyeux drilles Vantaient la fine fleur des filles,
Hört' all dem Schwadronieren zu, Und streiche lächelnd meinen Bart, — Und kriege das volle Glas zur Hand 3754/63 p. 233/34. Dir soll das Herz im Leib verzagen, Wenn sie dir in die Augen sehn! Sollst keine goldne Kette mehr tragen. In der Kirche nicht mehr am Altar stehnl In einem schönen Spitzenkragen Dich nicht beim Tanze Wohlbehagen! In eine finstre Jammerecken Unter Bettler und Krüppel dich verstecken, Und wenn dir dann auch Gott verzeiht Auf Erden sein vermaledeit I 3816/64 p. 237/38. Mir wird so engl Die Mauernpfeiler Befangen michl Das Gewölbe Drängt mich! — Luft! Verbirg dich! Sünd und Schande Bleibt nicht verborgen Luft? Licht? Weh dir! Quid sunt miser tunc dicturus ? Quem patronum rogaturus? Cum vix jusius sit securus! Ihr Antlitz wenden Verklärte von dir ab.
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Je prenais, me frottant la barbe, un verre plein, Et, riant des hâbleurs qui s'échauffaient en vain —
Tu ne pourras souffrir, sans que ton coeur se brise, Que dans le blanc des yeux on te regarde encor, Tu n'auras plus ta chaîne d'or, Tu ne prtras plus à l'église; Au bal on ne te verras plus Danser, te prélasser à Paise Dans les dentelles de ta fraise; Mais parmi des gueux, des perclus, Aux bouges que la honte habite Tu tiras tapir en secret. Oh! quand Dieu te pardonnerait, Sur la terre, au moins, soit maudite. Quel tourment d'enfer ! Les parois se dressent, Les piliers me pressent, Les voûtes s'abaissent, AT écrasent, . . . de Pair! Cache-toi dans l'hombre, Jamais le péché N'est longtemps caché. Va f ensevelir au lieu le plus sombre! Du jour et de l air ! A toi, mauvais cœur, Ténèbres, malheur! Quidsum miser tunc dicturus ? Quem patronum rogaturus? Cum vix justus, sit securus Ténèbres, malheur !Descends dans la tombe! L'élu pour te fuir, sort de ton chemin
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Die Hände dir zu reichen, Le juste à ta main rejuse sa Schauder'ts den Reinen. main . . . . Weh! Malheur! Quid sunt miser tunc dicturus? Un flacon! Voisine, je tombe ! Nachbarini Euer Fläschchenl (Die lateinische Zeile fehlt im französischen Text.) Die Scene „Trüber Tag. Feld." Zeile 5—80 p. 273/66 ist in äusserst wirkungsvoller Prosa übertragen 36/41 p. 264. Nun sind wir schon wieder an | Bon. Nous voilà encore à la der Grenze unseres Witzes, da limite de notre esprit, là ou la wo euch Menschen der Sinn cervelle vous saute, à vous Uberschnappt. Warum machst autres hommes. Pourquoi donc du Gemeinschaft mit uns, wenn te mettre à notre pas, si tu ne du sie nicht durchführen kannst ? peux aller jusqu'au bout? Tu Willst fliegen und bist vorm veux voler et tu n'es pas assuré Schwindel nicht sicher ? Drangen contre le vertige? Est-ce nous wir uns dir auf, oder du dich uns ? qui nous sommes jetés vers toi, ou toi vers nous? Auch der Kerkerscene düstere, ergreifende Schönheit spiegelt sich in Marc Monnier's Übersetzung wieder. 4520/35 p. 276/77. Nein, du musst übrig bleiben I Non, tu dois vivre, toi, car il Ich will dir die Gräber beschreiben. faut que ta main Für die musst du sorgen Prépare trois fosses, les creuse Gleich morgen; Demain : Der Mutter den besten Platz La meilleure place à ma mère; Auprès d'elle, tout prés, mon geben, frère, Meinen Bruder sogleich darneben, Mich ein wenig bei Seit', Et moi plus à l'écart, là-bas, Nur nicht gar zu weitl Pas trop loin pourtant, n'est-ce Und das Kleine mir an die rechte pas? Brust. L'enfant sur mon sein droit. Nul autre Niemand wird sonst bei mir Près de moi ne sera jamais. liegen I — A ton côté quand je dormais Mich an deine Seite zu schmiegen Quel doux bonheur était le nôtre ! Das war ein süsses, holdes Glück! C'est fini, maintenant, bien fini. Aber es will mir nicht mehr Je ne peux, gelingen; Mir ist's als mttsst' ich mich zu Sans me forcer, aller à toi qui dir zwingen, me repousses Als stiessest du mich von dir C'est bien toi, cependant. Si zurück; tendres et si douces Und doch bist du's und blickst so Sont les caresses de tes yeux gut, so fromm.
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Die Übersetzung Marc Monnier's ist eine sehr Nichtige Leistung, ein bedeutender Schritt vorwärts. Dass er die ganze Dichtung metrisch und zwar in freien Versen übertrug, macht seine Auslassungen zwar nicht vergessen, lässt uns aber inbezug auf seinen S t i l V. Rossel''s •) Urteil zustimmen „vers Ubres d'une souplesse sans pareiüe." l)
Virg. Rossel (L c.) p.
111/16 „Goethe et Schiller
en
France."
Achtes Kapitel. Sabatier's Obersetzung. Posthum erschien die Faust - Übertragung von François Sa&atier,1) die 1881 bereits vollendet war. Ihr Verfasser hatte sich jedoch nicht zur Veröffentlichung entschliessen können, sondern seine zweite Frau testamentarisch mit der Herausgabe seines Lebenswerkes beauftragt. So erschien denn 1893 in Paris bei Delagrave ,JLe Faust de Goethe traduit en français dans le mètre de l'original et suivant les règles de la versification allemande par François Sabotier." Ein Vorwort von seiner Hand fehlt. Die Herausgeberin') hat zwei Ausgaben drucken lassen, eine ,¿Édition savante" mit den Anmerkungen des Ubersetzers und eine ,Édition populaire" ohne diese. In einem neunzehnseitigen interessanten Avant-Propos bringt die Herausgeberin eine sehr lesenswerte Geschichte der Faust-Übersetzung und des Lebens von François Sabatier. Die Übertragung, die hier eine „adaptation" genannt wird, war längst den Freunden Sabatier's und u. a. auch Heinrich Laube ') F r a n ç o i s S a b a t i e r , geb. 1818 in Montpellier, f 1891 auf seinem Schlosse „La Tour dt Farges" (Hirault). Ausser den biographischen Notizen im Avant-Propos der Übersetzung cf. Heft 8 des Bd. L X X X I „Deutsche Rundschau" Mai 1897 p. 227/43 » F r a n ç o i s S a b a t i e r u n d C a r o l i n e S a b a t i e r - U n g e r " — von O t t o H a r t w i g . *) Im selben Bande der „Dtsch. Rundschau" p. 157 wird in einer Besprechung der Obersetzung angedentet, dass wohl die Tochter (Pflegetochter) die Arbeit mit dem Begleitwort versehen habe. Der Kritiker, 6. 8., ist des Lobes und der Bewunderung voll. — Inbezug auf die Herausgeberin irrt er. S a b a t i e r ' s z w e i t e F r a u hat die Übertragung mit dem Avant-Propos von eigener Hand erscheinen lassen, sich auch trotz ihrer 75 Jahre der Mühe des Korrigierens der Druckbogen unterzogen, — »Die höchsten Ehren, die man dichterischer Obersetzung zugestehen kann", spendet ein längerer Aufsatz von R u d . H i l d e b r a n d , cf. „Die Grenzboten" Bd. II p. 606 ff 1893.
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bekannt. Dieser hatte auf Coquelin's Frage nach der besten FaustUbersetzung geantwortet „Es giebt nur eine, das ist die von Herrn Sabatier, aber sie ist nicht herausgegeben." Sabatier kannte Deutschland, Österreich, Italien und Griechenland. — Schriftstellerische Versuche erwarben dem Sechzehnjährigen den Beifall Alfred de Vigny's. Malerei und Bildhauerkunst erlernte er gründlich und mit Erfolg. Er zeichnete ein wohlgelungenes Porträt Goethes nach einem Bilde, das ihm dessen Schwiegertochter geliehen hatte. Am Ende seines Lebens verstand er vierzehn Sprachen und beherrschte namentlich das Deutsche, infolge seiner Heirat mit der berühmten Sängerin K a r o l i n e U n g e r . Seine vielseitige Begabung, sein ernstes Kunststudium, seine gediegene Kenntnis des Deutschen machten Sabatier zur Übertragung der Goetheschen Dichtung äusserst geeignet. — Er hat ausser dieser Arbeit handschriftliche Übersetzungen von Werken Goethes, Schillers, Lessings und Grillparzers hinterlassen. ') Goethes Faust hat er namentlich nach einem Exemplar Ubertragen, das ihm Franz Liszt (1842?) in Berlin als Freundschaftsbeweis schenkte. Sabatier verhehlte sich keineswegs den Widerspruch, dem seine kühne Übersetzung begegnen und die Schwierigkeiten, die sie ihm selbst bereiten würde. „Nous passons pour le peuple le plus révolutionnaire de la terre et nous sommes au contraire celui qui a le plus de peine à secour le joug du suranné." Die Kunstregeln Malherbe's und ßoileau's gehörten ihm zu diesem Überlebten, das abzuschütteln man den Mut haben müsse. ,Jl est à regretter, que Victor Hugo de sa main puissante ne Paü pas fait." Am Schluss des Avant-Propos weisst die Herausgeberin nochmals nachdrücklich darauf hin, dass Sabatier lange vor den „Parnassiens et Décadents" sich darüber klar geworden, dass der Rahmen der französischen Verskunst zu erweitern sei. Sabatier fühlte fein, dass der Faust gerade auch in der Form nachgebildet werden müsse. Unermüdlich schaffte er an dem Werke und suchte oft tageund wochenlang nach einem völlig geeigneten Ausdruck, wofür p. XIX als Beispiel seine Übertragung vom „sausenden Webstuhl der Zeit" und seine Note 22 angeführt werden. Die Herausgeberin schliesst mit dem Wunsche, dass Sabatiers Arbeit gute Aufnahme bei all denen finden möge, die grosse Kunst und wahre Poesie lieben. — ') S c h i l l e r ' s „Wilhelm Teil" liess er 1859 in Königsberg erscheinen „ Wilhelm Tell, poime dramatique traduit dans le mètre de l'original par François Sabatier- Unger." Diese Übersetzung scheint vergriffen zu sein ; nach der „ D t s c h . R u n d s c h a u " (s. o.) wird sie nicht mehr im Verlagskatalog von Bon aufgeführt.
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Die äussere Einrichtung der Ubersetzung ist sehr geschickt. Sabatier giebt den deutschen Text auf der linken, seine Übertragung auf der rechten Seite und bezeichnet linke und rechte Seite mit der gleichen Ziffer. Seine „Notes" stehen am Ende des Buches und nehmen 198 Seiten ein. Er ordnet sie nach der Seitenzahl der betreffenden Textstellen, die er in L o e p e r s V e r s z ä h l u n g anführt. Entgegen der W e i m a r a u s g a b e , deren Zählung auch die S c h r ö e r s ist, haben bei Loeper die drei einleitenden Dichtungen Sonderzählung, so dass Faust bei ihm nur 4252 statt der 4612 Verse hat. ') Für seine Arbeit hat Sabatier ersichtlich die eingehendsten Studien gemacht und deutsche Kommentare und verschiedene Ausgaben benutzt, von denen er namentlich Dtlntzer und Loeper zitiert. Er kennt nicht nur die französischen Übertragungen bis auf Marc Monnier, sondern hat sie auch mit den Arbeiten der englischen und italienischen Übersetzer genau verglichen, wie zahlreiche Zitate aus G o w e r , B a y a rd T a y l o r , S c a l v i n i und G u e r r i e r i G o n z a g a beweisen. Wo ihm seitens der Leser ein Missverständnis, ein Zweifel möglich scheint, giebt er in den „Notes" die wörtliche Übertragung. Auch lässt er ängstlichen Gemütern zwischen doppelter Übersetzung da die Wahl, wo er sich grössere metrische oder grammatische Freiheiten oder Neubildungen erlaubt. Er führt, wo sein stilistischer Ausdruck den Leser befremden könnte, französische Schriftsteller wie Bossuet und Massillon an, bei denen er ähnliche Wendungen fand, oder er beruft sich auf Littré's Wörterbuch. Besonders interessant ist, was er zur Rechtfertigung seiner O r t h o g r a p h i e zu v- 464( = 818 Schröer) Notes p. 59 sagt. „Et — c' — que. En employant ces formes familières je les écris, non comme l'exige l'étymologie et l'usage formaliste des lettrés, mais comme le prononce le peuple et tout le monde, les grammairiens compris, dans le langage ordinaire. Les chansonniers en font autant et les poètes ont tort, à mon avis, de leur laisser ce privilège qui leur serait d'un si grand secours dans la poésie sérieuse et dont les écrivains les plus purs de toutes les nations, anglais, allemands et italiens ont su profiter. Chez eux l'apostrophe, pour indiquer ce qu'une bonne prononciation peut supprimer, n'est pas réservée au style grivois. — Je ne me sers du reste de ces formes apocopées que dans les situations qui comportent une familiarité décidée de langage on dans la bouche de personnages vul') Druckfehler fand ich V. 199 — (nach Zahlung Sabatier's) 297, — 394. — 4 8 9. — 8 S4. — " 4 4 . — '579. — «93°. — 234'. — i 6 8 9 . — >971, — 3609, — 37*o, — 3729> — 4 2 4 7 ; — ferner 2 in den Notes p. ibl und Z. 40 — Prosascene. L a n g k a v e l , Die französ. Obers, v. Goethes Faust.
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gaires ou simples. Voy. le v. 472." (464 Handwerksbursch, 472 Dienstmädchen.) lnbezug auf die Angabe des Titelblattes „dans le mètre de l'original et suivant les règles de la versification allemande" ist zu bemerken, dass im grossen ganzen dasMetrum der französischen Verse dem der deutschen entspricht, nicht aber, dass Sabatier peinlich genau Vers für Vers dem Original nachgebildet hat. Er sagt Notes p. 5 „ parfois, souvent même, fai été obligé, tout en conservant le même mètre, d'ajouter un pied de plus; ainsi le v. 1 a cinq pieds ïambiques (dix syllabes) au lieu de quatre (huit syllabes) qu'il devrait avoir. Il est arrivé aussi que j'ai dû prendre la licence d'introduire un anapeste dans un vers ïambique et même un dactyle ou un trochée (——). Mais je me suis conformé dans ce cas, autant que possible était, aux habitudes de la métrique allemande, qui se permet mainte liberté de ce genre." — Auf den 198 Seiten der „Notes" fand ich 44 Anmerkungen Uber im Metrum oder Rhythums abweichende Stellen, ausserdem im Text noch 6 abweichende Verse o h n e Anmerkungen: eine im Verhältnis zu den 4612 Versen der Dichtung geringe Zahl, wenn man sich die Schwierigkeiten des Unternehmens vergegenwärtigt, im Französischen an gleicher Textstelle die gleiche Anzahl von Ikten und unbetonten Silben, sowie bezw. eine an gleicher Stelle stehende Cäsur zu geben und dabei den geeignetsten Ausdruck fUr den Gedanken der deutschen Dichtung zu bieten. Sabatier hat die Oktaven, Jamben, Hans Sachsischen Reimpaare, reimlosen Verse und freien Rhythmen so getreu wie irgend möglich nachgebildet. Die Alexandriner sind in der Übersetzung zahlreicher als im Original; ihre Cäsuren zind mehrfach an andere Stellen gerückt. Ich führe von den A b w e i c h u n g e n an (1253/72) 1607/26 p. 58/59. Wehl weh! Las! las! Du hast sie zerstört, Le monde si beau, Die schöne Welt, Tu l'as brisé, Mit mächtiger Faust; D'un bras rude et fort; Sie stürzt, sie zerfällt! Il croule, écrasé! Ein Halbgott hat sie zerschlagen! Un demi-dieu fit ces décombres ! Wir tragen Dans l'ombre Die Trümmern in's Nichts hinDu néant portons ces restes: über, Und klagen Quand sombre Ueber die verlorne Schöne. Mächtiger La beauté, quelle heure amère! Der Erdensöhne, Fils puissant De cette terre,
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Viens, plus grand Le reconstruire ; Reconstruis-le plus haut dans ton sein! Neuen Lebenslauf D'un esprit serein Beginne, Commence Mit hellem Sinne, Nouvelle existence, Und neue Lieder Et tout va dire Tönen drauf! Dautres refrains! Notes p. 70 „ 1253/72. Ne sont pas rimés les deux premiers vers, les v. 1256+60. Le v. 1258 a été allongé d'une syllabe. — Au v. 1263 le dactyle a dû être remplacé par un crétique —— pour — ^ •—), aucun mot français ne se terminant par deux brèves. — 1270 — — ^ —- — — au lieu de — — ^ — 2344/46 sind p. 104 mit 4 Versen übersetzt, was aber aus der Verszählung des französischen Textes nicht hervorgeht die zwischen der Zahl 2345/50 sechs Zeilen bringt. ( S c h r ö e r 2699 ff.) S c h r ö e r 2792 p. 107. Ein Schmückt Mit dem könnt' Une parure! Un'dame pourrait bien eine Edelfrau Notes p. 111 —„ — Je prends des libertés rythmiques pour conserver à Grète la simplicité et le naturel de son langage. Variante: les beaux bijoux! un' dame pourrait bien — aller avec en grand gala ! S c h r ö e r 3155 p. 123. Das Sprichwort sagt: Ein eig- Un vieux proverbe dit: un bon ches-soi, ner Herd, S c h r ö e r 3280 p. 130. Ja, würdest du es ahnen können | De fen douter si tu étais capable S c h r ö e r 3638/39 p. 144. Und nun ! — um's Haar sich Et maintenant! — A s'arracher auszuraufen tous les cheveux Und an den Wänden hinauf Et à se fendre aux murs la tête en deux! — zu laufen 1 — Die Anm. Notes p. 146 bezieht sich nur auf den etwas ge änderten S i n n . S c h r ö e r 4118/19 p. 163. Qui est-ce? Wer ist denn das? Betrachte sie genau I Fixe-la bien attentivement. Lilith ist das. Lilith. Qui? Wer? La première femme qu'eût Adam's erste Frau. Adam. Prächtiger Baue sie wieder, In deinem Busen baue sie aufl
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Notes p. 166 giebt Sabatier kurz den Inhalt der rabbinischen S a g e und fährt dann fort .J'ai été obligé d'allonger le vers. Dans la langue plus brève du moyen âge, me servant de l'apposition, malheureusement disparue de celle daujourd'hui, j'aurais pu dire: la première femme Adam. Au lieu de cet archaïsme je me suis permis d'employer la césure féminine, enjambant du premier hémistiche sur le second." S c h r ö e r 4342 p. 172 Wie Orpheus Leier die Bestjen. | Ainsi qu'Orphée fit des bétes. Mit dem R e i m schaltet Sabatier ebenso frei wie Goethe, — wie die „Symbolistes." 53/55 p. 4 Bei hellem Tage, schon vor Même en plein jour, avant Vieren, quatre heures, Mit Stössen sich bis an die Casse Devant la caisse on pousse, l'on ficht se bat, Und, wie in Hungersnoth um Comme aux fours pour du pain Brot an B ä c k e r t h t l r e n j quand la famine serre, Notes p. 6 „Heures-serre, rimes approximatives comme dans l'original ThUren et vieren. Quand à l's final du pluriel
je n'en tiens jamais compte, la rime n'étant que pour l'oreille." 136/39 p. 7 Das Menschenrecht, das ihm Na- Perdre en jouant le droit qu'il tur v e r g ö n n t , tient de la nature, Um deinetwillen freventlich ver- Son beau droit d'homme, au scherzen I prix de ta faveur! Wodurch bewegt er alle Herzen ? Comment émeut-il donc les coeurs, Vainc-t-il les éléments de la Wodurch besiegt er jedes E l e matière, ment? Notes p. 7 „Matière rime approximativement avec nature, comme Element avec vergönnt. J'avais dit d'abord: matière impure. Mais je préfère une rime imparfaite et même mauvaise à une cheville." 2002/03 p. 72 Allein ich muss euch noch be- Pourtant, encore que je vous importune. mtthn. Voudries-vous sur la médeWollt ihr mir von der M e d i c i n cine Notes p. 83 „Bemllhn — Medicin, sont des rimes par à peu près comme celles dont je me suis servi: importune, et médecine: dans les deux cas l'u est censé équivaloir à i. Seulement ici j'ai substitué deux désinences féminines à des désinences masculines."
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2605/08 p. 100 Mein schönes Fräulein, darf ich M'est-il permis, ma belle demoiwagen, selle, Meinen Arm und Geleit ihr an- Jusque ches vous de vous offrir zutragen ? mon bras? Bin weder Fräulein, weder Ne suis demoiselle ni belle, schon, Et toute seule irait bien chez moi. Kann ungeleitet nach Hause gehn. Notes p. 104 „ces deux rimes masculines sont approximatives dans l'original comme dans la traduction: schön et geh'n, — bras et moi." od und a reimt Sabatier auch 2163/64 p. 79, „étroit: cßuzts" mit Anm- Notes p. 90 te : t reimt Sabatier 2271/73, wo Goethe reine Reime hat. Das gute liegt uns oft so fern. Car loin de nous est si souvent le bien. Ein echter deutscher Mann mag Un vrai bon Allemand le Franc keinen Franzen leiden, ne peut pâtir, Doch ihre Weine trinkt er gern. Mais volontiers il boit leurs l vins. Für „autres" reimt er auf es: hôtes 2278/79 p. 85, dazu steht Notes 93/94 ,, Vous auf es, pour rimer avec hôtes. Si cet emprunt à la prononciation la plus vulgaire paraît inadmissible, variante: De nous, je vois, vous vous moquez en somme. — Oh! oh! avec de pareils gentils-hommes." Sabatier's gediegene Studien machen es begreiflich, dass sich bei ihm nur wenige i r r t ü m l i c h e A u f f a s s u n g e n des Textes finden. Hie und da zwingt ihm die metrische Fessel einen nicht ganz adäquaten Ausdruck auf; er bringt dann meistens genaue Übertragung in seinen Notes, wie z. B. 538/39 p. 22 Sitzt ihr nur immer 1 Leimt zu- Toujours assis, courbé sur sammen, votre table, Braut ein Ragout von andrer Des restes du voisin brassez Schmaus, un beau ragoût, Notes p. 24 „Sitzt ihr nur immer! Leimt zusammen. Restez assis tant que vous voudrez (à faire un travail)" 1527 p. 55 giebt Notes p. 64/66 zu dreiseitigen Überlegungen und Erklärungen Anlass Verschwindet so der geister- I Ce monde des Esprits s'est-il reiche Drang, donc dissipé? Sabatier führt die verschiedenen Auffassungen der Übersetzer und Kommentatoren an und meint zu der glücklichen Übertragung G o n z a g a ' s „ne in altro s'è risolta questa smania infinita
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che," dass risotta" keineswegs dem „verschwindet" entspreche, was jedoch dem Sinne nach der Fall ist. Immerhin giebt er zu diesem Vers sechs Versionen, deren letzte „Ce monde de visions, disparait-ü si biett Que" den Sinn des Originals am besten ausdrückt. 3745/47 p. 149 Mais elle W ä c h s t sie a b e r und macht sich gross, Elle croît et grandit toujours. Dann geht sie auch bei Tage Puis parait toute nue au jour, bloss Et n'en est pas pourtant plus Und ist doch nicht schöner gebelle. worden. Zu dem hier statt eines Vordersatzes gegebenen Hauptsatze erfolgt keine Bemerkung, wohl aber zu 4539/40 p. 183 Ist das Grab drauss', I Au tombeau, la mort Lauert der Tod, so komm! I Guette là-bas, viens donc! Notes p. 193 „IIfaudrait alors: „Si la tombe est là, — si la mort guette, allons!" Sabatier führt T a y l o r ' s Übertragung „if the grave is there . . . then come" an und sagt selbst „Laforme de la phrase est en effet dubitative et conditionelle." W i r k l i c h missy e r s t a n d e n s i n d 1. die von a l l e n Übersetzern, die ich las, unrichtig übertragene Zeile 1053 p. 39. Ich habe selbst den G i f t an J'ai donné le poison à des Tausende gegeben milliers moi-même (cf. S. 52, 60, 88, 128.) Sabatier bemerkt hierzu Notes p. 47 „Den Gift. Gœthe le fait du genre masculin, quelquefois même féminin, comme d'autres écrivains de son temps et avant lui. Il est neutre aujourd'hui." Es ist auffällig, dass Sabatier nicht an die „Mitgift = Gift gleich Gabe" dachte. 2. die auch von a l l e n Übersetzern ungenau wiedergegebenen Worte 1604 p. 58 Fluch jener höchsten Liebeshuld ! Maudit l'amour qui nous rend fous! (cf. S. 19, 34, 52, 66, 83/84, 88, 128.) 3. 2633 p. 101 zwar geschickt wiedergegeben, aber nicht ganz verstanden, Mein Herr Magister Lobes an, Ah ! fais-moi grâce, Möns ieur Lass er mich mit dem Gesetz in le Pedant, Frieden I De ta morale, je te prie. (cf. S. 54, 67.) Notes p. 105 „Mein Herr Magister Lobesan, litt: monsieur le magister Lobesan. Sobriquet de pédagogue que l'on retrouve
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chez plusieurs auteurs, tantôt comme substantif, tantôt comme adjectif. Ici nom propre caractéristique et satirique. Voy. dans Bürger: ein junges Weibchen lobesang. Cette ortographe indiquerait que le sobriquet se rattache au mot Sang, Gesang ; ce qui s'accorderait avec l'interprétation de Dttntzer qui dit qu'il s"applique à ces magisters qui font un grand étalage de leur dignité. Les maîtres d'école de village sont très souvent chantres à l'église, et plus d'un se rengorge en chantant au lutrin. Suivant Taylor, Goethe aurait emprunté ce nom au poème de Neumeister publié en 1624; Voy. la note de Lœper 2« édit." — Hätte Sabatier die Faust-Ausgabe Schröer's benutzen können, so würde er zu dieser Stelle die einfache Erklärung gefunden haben, dass „lobesan" eine Nebenform für „lobesam" = „löblich" sei. 4. Die Worte „Rette siel" — Prosascene Z. 55 p. 176, mit denen Mephistopheles nur höhnisch Fausts verzweiflungsvolle Aufforderung w i e d e r h o l t 50/57 p. 176 Rette sie ! oder wehe dir ! den I Sauve-la, ou malheur à toi! La grässlichsten Fluch Uber dich auf plus effroyable malédiction sur toi pour des milliers de siècles! Jahrtausende I Ich kann die Bande des Rächers Je ne puis pas dénouer les liens nicht lösen, seine Riegel nicht de la justice vengeresse,^ ouvrir toi! öffnen. — R e t t e s i e l — Wer ses verrous. — Sauve-la war's, der sie ins Verderben — Qui est-ce qui l'a conduite à sa perte ? Moi ou toi? stürzte? Ich oder du? (Faust jette autour de lui des (Faust blickt wild umher.) regards furieux.) Die N a m e n werden von Sabatier verschiedentlich besprochen. So schreibt er in Notes 1, p. 1, dass F a u s t im Französischen „Faoust" geschrieben werden sollte, „si l'on avait un signe orthographique pour indiquer que ces trois voyelles ne forment qu'une diphthonque." — Für M a r g a r e t e giebt er „Margarète". Notes p. 103 ,Je conserve laforme allemande, parfaitement prononçable en français, et préférable ici à mon sens, à la forme française Marguerite." Für G r et c h e n schreibt er — 2813/14 p. 108 „Margoton," für M a r g r e t l e i n 2827 p. Margot," und für G r e t e l c h e n 2873 p. 11. „Marguetine," wozu er Notes p. 114 bemerkt G r e t e l c h e n „diminutif de Gretel, variante de Gretchen, diminutif de Grete, diminutif de Margarete. Je hasarde Marguetine." Infolge seiner Nachbildung des deutschen Versbaues weicht Sabatier's S p r a c h e von der der andern Übersetzer ab. E r gestattet sich nach jeder Richtung hin w o h l b e g r ü n d e t e F r e i h e i t e n . In seinen Notes p. 82 fuhrt er zu seiner Übertragung von 1946/47 p. 70
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Mir wird von alle dem so dumm, 1 fen suis tout ahuri, tout sot, Als ging mir ein Mühlrad im Kopf ! Comme $f~ut} moulin tournait herum. dans mon cerveau. an, dass man in der U m g a n g s s p r a c h e , — und diese braucht ja Goethe gerade häufig, — im Französischen täglich „un muet final" verzehre und Synäresen wie „st un" schaffe ; dass solche Zusammenziehungen in der italienischen Dichtung Regel seien ; dass im Französischen durch Verschmelzung der End- und Anfangsvokale zweier eng durch den Sinn verbundner Wörter diese „des unités verbales" würden, wie z. B. „tl ya," „tu as," un." Und er schliesst: „Notre poésie ne peut se régénérer et prendre nouvelle vie qu'en se débarassant des conventions et de sa rhétorique pesante et sententieuse, qu'en se retrempant dans le langage populaire, dont elle dédaigne les habitudes linguistiques et phoniques. C'est làpourtant qu'est le véritable génie de la langue. Les savants et les hommes de lettres n'en connaissent que lesrêgles Conventionelles: le peuple seul en a l'esprit." Diese Betonung des volksthUmlichen als des schöpferischen Elementes in der Sprache hindert jedoch Sabatier keineswegs, seine eigene zu dichterischem Schwünge zu erheben, wo das Original diesen verlangt. Gleich die „Zueignung" ist Sabatier vorzüglich gelungen. Er lässt schon hier alle andern Übersetzer weit hinter sich. 1/32, p. 2/3 Zueignung. Dédicace. Ihr naht euch wieder, schwankende C'est vous encore, formes vacilGestalten, lantes, Die früh sich einst dem trüben Vous, que voyait jadis mon œil ému. Blick gezeigt. Versuch ich wohl euch diessmal De vous saisir faut-il qu'enfin fest zu halten? je tente? Fühl' ich mein Herz noch jenem Ces illusions, mon cœur, y croirais-tu ? Wahn geneigt? Ihr drängt euch zul nun gut, so Vous m'entoures! Dans vos vamögt ihr walten. peurs flattantes Wie ihr aus Dunst und Nebel um Emportes-moi, je tiy résiste plus; mich steigt; Mein Busen fühlt sich jugendlich Mon sein d'un juvénile émoi erschüttert frissonne. Vom Zauberhauch, der euren Zug Au vent magique qui vous enumwittert. vironne. Ihr bringt mit Euch die Bilder froher Tage,
Des jours heureux vous m'apportes Vimage;
— 105 — Und mancheliebe Schatten steigen auf; Gleich einer alten, halbverklungnen Sage Kommt erste Lieb* und Freundschaft mit herauf; Der Schmerz wird neu, es wiederholt die Klage Des Lebens labyrinthisch irren Lauf, Und nennt die Guten, die, um schöne Stunden Vom GlUck getäuscht, vor mir hinweggeschwunden.
Que d'ombres chères montent tour à tour! Comme un vieux chant oublié d'un autre âge Vient l'amitié, vient mon premier amour. Mon deuil renaît; ma plainte revoyage Ma vie errante au sinueux parcours, Et nomme ceux que les destin ravirent A leur bonheur, et avant moi partirent.
Sie hören nicht die folgenden Gesänge, Die Seelen, denen ich die ersten sang; Zerstoben ist das freundliche Gedränge, Verklungen ach! der erste Widerklang. Mein Leid ertönt der unbekannten Menge, Ihr Beifall selbst macht meinem Herzen bang, Und was sich sonst an meinem Lied erfreuet, Wenn es noch lebt, irrt in der Welt zerstreuet.
Mes nouveaux chants ces âmes plus n'entendent A qui ma voix a dit mes premiers chants; De tant d'amis se dispersa la bande, L'Écho premier s'est tû depuis longtemps! Mes plaintes à des inconnus descendent, Tous leurs bravos pour moi sont un tourment; Et ceux à qui mes chants avaient su plaire S'en vont errant, s'ils vivent, sur la terre.
Und mich ergreift ,ein längst entwöhntes Sehnen Nach jenem stillen ernsten Geisterreich, E s schwebet nun in unbestimmten Tönen Mein lispelnd Lied, der Aeolsharfe gleich, Ein Schauer fasst mich, Thräne folgt den Thränen, Das strenge Herz es fühlt sich mild und weich;
Et des désirs bien oubliés me prennent Pour cette calme sphère des Esprits; Et comme un son de harpe éolienne Mon chant s'élève en murmure indécis; Mon corps frissonne, et pleurs et larmes viennent; Mon cœur rigide fond et s'attendrit ;
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Was ich besitze seh* ich wie im | Ce que je tiens je vois comme à Weiten, | distance, Und was verschwand wird mir zu Ce qui n'est plus a seul une Wirklichkeiten. ' existence. Zu Vers 11 ist zu bemerken, dass „oublié?' z w e i s i l b i g gelesen werden muss, um dem deutschen Vers zu entsprechen, während in V. 25 „oubliés!" dreisilbig zu lesen ist. Es gehört zu Sabatier's Freiheiten, verkürzte Aussprache derartiger Vokalverbindungen selbst nach muta cum liquida zu verlangen, so u. a 821 p. 31 im Alexandriner Wir finden ihn gewiss bei jenen Mais nous Valions trouver, bien Pappeln stehen. ! sûr, sous les peupliers | ( : gagner) und 1691 p. 61 Wo wir was Gut's in Ruhe 1 Où nous vondrions jouir sans schmausen mögen. qu'on nous presse. Um ein getreues Bild der Übersetzung zu bieten, mttssten mehr und längere Stellen als es hier der Raum zu thun gestattet, angeführt werden. Ich zitiere deren einige, um d i e W i e d e r g a b e altertümelnderAusdrücke, der Antithesen, Metaphern undOnomatopöien,dieNeubildungen,dieÜbertragung d e r S e n t e n z e n und des v o l k s t u m l i c h e n T o n e s möglichst zu veranschaulichen. 502/03 p. 21 (cf. S. 109) Wall' ich auf und ab, J'oeuvre sans repos, Webe hin und her I Monte et puis descends ! Notes p. 21/22 — ,je tisse sans repos, serait singulier. Il est fâcheux que le verbe ouvrer se confonde au présent avec le verbe ouvrir, f ouvre sans repos ne serait pas compris. Dans l'ancienne langue on aurait pu dire: j'euvre sans repos." 780 p. 30 Der Frühlingsfeier freies Glück ; Des fêtes du printemps l'heureux sou las; 796 p. 30 Meister dein Glück | Mattre; ton heur! 1635 p. 59 Ich bin keiner von den Grossen Point ne suis grand personnage 1667 p. 60 Davon will ich nichts weiterhören Neveux savoir, ni veux connaître 1765 p. 64 Du hörest ja, von Freud' ist nicht Et de bonheur, tu sais, pas die Rede n'est question
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1964 p. 71 Das sollt ihr mir nicht zweimal Pas n'est besoin deux fois de me le dire sagen 2610 p. 100 So etwas hab* ich nie gesehen. Ja m ai s vu rien, rien comme ça. 2695/% p. 104 O nimm mich auf! der du die Reçois-moi donc, ô toi, qui dans tes bras Vorwelt schon Bei Freud' und Schmerz im En joie et pleurs as tant reçu d'ancôtres. offenen Arm empfangen I 2817 p. 108 Die Frau hat gar einen feinen Ge- Car l'odorat cette dame a très fin. ruch, 2920 p. 113 So hört die traurige Geschieht'! L'histoire oyez de son trépas! 4301/02 p. 170 So will ich mit behendem Lauf Faut en enfer, et sans détour, Gleich in die Holle springen. Que je me précipite. 4381 p. 173 Là, sur l'herbe, hélas! je gis Liege nun im Grase quer 4566/59 p. 184 Da sitzt meine Mutter auf einem Là, ma mère assise est sur Stein, un roc, Es fasst mich kalt beim Schöpfe! Un froid me prend la nuque ! Da sitzt meine Mutter auf einem Là, ma mère assise est sur Stein un roc Und wackelt mit dem Kopfe; Et branle sa tête caduque. Bewunderungswert ist, wie gesagt, die Wiedergabe der Antithesen, Metaphern, Onomatopöien und des musikalischen Wohllauts der Verse. Dem M a l e r Sabatier scheint kein Bild der Goethe'schen Sprache entgangen zu sein, die andere Übersetzer so oft ganz entfärbten. 192/97 p. 9 Ich hatte nichts und doch genug Je n'avais rien mais asse2 pour mon cœur, Den Drang nach Wahrheit und La soif du vrai, la charme de l'erreur. die Lust am Trug. Rends-moi ma passion, Gieb ungebändigt jene Triebe, vièrge, entière, ondes Das tiefe schmerzenvolle Glück, Les âcres joies prof d'autrefois, Des Hasses Kraft, die Macht der Mes haines, mes amours preLiebe, mières, Gieb meine Jugend mir zurück 1 Oh! ma jeunesse rends-la moi!
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243/70 p. 11/12 mit dem „ l i" des biblischen Stiles Die Sonne tönt nach alter Weise Le vieux Soleil, aux choeurs des In Brudersphären Wettgesang, Und ihre vorgeschriebne Reise Vollendet sie m i t D o n n e r gang. Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke, W e n n k e i n e r sie e r g r ü n den mag; Die u n b e g r e i f l i c h h o h e n Werke Sind herrlich wie am ersten Tag. Und schnell und unbegreiflich schnelle Dreht sich umher der Erde Pracht; Es wechselt Paradieses-Helle Mit tiefer, schauervoller Nacht; Es schäumt das Meer in breiten Flüssen Am tiefen Grund der Felsen auf, Und Fels und Meer wird fortgerissen In ewig schnellem Sphärenlauf
Sphères, Comme autrefois unit son chant. Et il achève la carrière A lui prescrite, à p as tonnants. Sa vue nous donne la puissance,
Bien qu'insondable il soit toujours ; Cette oeuvre inconcevable, immense Estbelle comme au premier jour. Jnconcevablement rapide La terre tourne et resplendit; Au jour de Paradis, livide Succède la profonde nuit; La mer écume en larges ondes Aux pieds des rocs aux bords plantés, Et dans le tourbillon des mondes Rochers et mers sont emportés.
Und Stilrme brausen um die Wette, Vom Meer aufs Land, vom Land aufs Meer, Und bilden wtltend eine Kette Der t i e f s t e n W i r k u n g rings umher. Da f l a m m t e i n b l i t z e n d e s Verheeren Dem P f a d e vor des D o n n e r schlags; Doch Deine B o t e n , Herr, verehren Das s a n f t e W a n d e l n Deines Tags.
Et toujours grondent les tempêtes Des mers aux monts, des monts aux mers, Furieuses, et d'actions secrètes Formant sa chaîne à l'univers. L'éclair flamboie, et le tonnerre Dévaste tout sur son parcours; Pourtant tes anges, ô Dieu, révèrent de ton Le cours paisible jour.
Der Anblick gibt den Engeln Stärke
Ta vue nous donne la puissance,
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Da keiner dich ergründen mag, Und alle deine hohen W e r k e
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Mais insondé tu l'es toujours; Ton oeuvre inconcevable immense Estbelle comme aupremier jour.
Sind herrlich wie am ersten Tag. 501/09 p. 21 de la vie, In L e b e n s f l u t h e n , im Dans les flots l'ouragan de l'action, Thatensturm J'œuvre* sans repos, Wall' ich auf und ab, Monte et puis descends ! Webe hin und her! Berceau, tombeau, Ein ewiges Meer, Eternel océan, Ein wechselnd Weben, Changeante trame, Ein glühend Leben, flamme, So schaff' ich am sausenden Web- Et vive Ainsije travaille à l'ensouple** stuhl der Zeit Und wirke d e r G o t t h e i t tu temps l e b e n d i g e s Kleid. Et tisse de Dieu le vivant vêtement. Notes p. 21 bemerkt Sabatier, dass er hier im ersten Verse nicht den herrlichen Rhythmus des Originals habe wiedergeben können — „au lieu de ^ — | — — f —, —- — | - | j'ai dû mettre -1, —substituant l'anapeste aux deux premiers et au dernier ïambe, et remplaçant la césure féminine par la césure masculine. Mais j'ai conservé le même nombre de pieds sinon de syllabes." — etc. (• cf. S. 106, ** cf. S. 96.) Mit grosser Kunst ist der Wechsel männlicher und weiblicher Reime wiedergegeben, wofilr ich nur ein Beispiel anführen will. 732/36 p. 28 Hier ist ein Saft, der eilig trunken Cette liqueur prend vite la raison. macht. De son flot brun je te tiens là Mit brauner Fluth erfüllt er deine remplie. Höhle. Je Vai préparée et choisie, Den ich bereitet, den ich wähle, Dernière coupe, sois, du fonds Der letzte Trunk sei nun, mit d'une âme amie A l'aurore du jour offerte en ganzer Seele, libation. Als festlich hoher Gruss, dem Morgen zugebracht. Wie ein Echo klingt die Übersetzung der Goetheschen tonreichen Verse z. B. in 779/84 p. 30 Dies Lied verkündete der Jugend Ces chants, ils annonçaient les muntre Spiele, joies de la jeunesse, Der Frühlingsfeier freies Glück; Des fêtes du printemps l'heureux soulas;
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Erinnrung hält mich nun mit Ce souvenir d!enfance est là kindlichem Gefühle qui me caresse, Vom letzten ernsten Schritt Vient m'arrêter devant le derzurück. nier pas. O tonet fort ihr stlssen Himmels- Chantes toujours, 6 douces voix lieder I célestes! Die Thräne quillt, die Erde hat Mes larmes coulent! — A la mich wieder! terre je reste ! und in 903/11 p. 35/35 Vom Eise befreit sind Strom und Voilà délivrés des froides glaces Bäche Durch des Frühlings holden be- Fleuves et ruisseaux par la lebenden Blick; douce saison; Im Thale grünet Hoffnungsglück; L'espoir verdit dans les vallons ; Der alte Winter, in seiner Le vieil hiver dut céder la place, Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück. Et s'est réfugié sur les monts. Von dorther sendet er, fliehend, De là, il lance, tout en fuyant, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Les traits impuissants d'un givre en poussière Eises In Streifen über die grünende Qui tombe épars sur nos prés verdoyants. Flur; Aber die Sonne duldet kein Plus rien de blanc le soleil ne tolère, Weisses, u. s. w. Die gesteigerte Leidenschaftlichkeit des Tones trifft Sabatier wie kein andrer in 1583 ff. p. 58. Wenn aus dem schrecklichen Si une douce voix connue Gewühle Vint m'arracher à cet affreux Ein süssbekannter Ton mich zog, Den Rest von kindlichem Gefühle Mit Anklang froher Zeit betrog; So fluch' ich allem was die Seele Mit Lock- und Gaukelwerk umspannt, Und sie in diese Trauerhöhle Mit Blend- und Schmeichelkräften bannt I u. s. w. 1766/67 p. 64. Dem Taumel weih ich mich, dem schmerzlichsten Genuss,
chaos, Trompant le reste d'une foi perdue, D'un temps heureux, en m'envoyant l'écho; Maudit soit tout ce qui prend l'âme, Par de vains leurres, des fictions, Et dans cette caverne infâme L'enchaîne par des illusions.
Je me voue au vertige, à vous plaisirs poignants,
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Verliebtem Hass, erquickendem Haïr d'amour, dédain réconfortant. Verdruss. Sinn- und wortgetreu ist Fausts Monolog „Wald und Höhle" übersetzt, von dem ich 3235/39 und 3247/50 p. 128/29 anführe Und s t e i g t vor meinem Blick Et quand la lune pure monte aux deux der r e i n e Mond Versant la paix, je vois B e s ä n f t i g e n d herüber: schweben mir flotter vers moi, Von F e l s e n w ä n d e n , aus Du haut des rocs à pic et dem feuchten Busch, des taillis mouillés Der Vorwelt s i l b e r n e GeLes formes argentées des s t a l t e n auf, temps anciens, Und l i n d e r n der BetrachCalmant l'austère joie de tung s t r e n g e L u s t . mes pensers. Er facht in meiner Brust ein Et il attise en moi un feu wildes Feuer sauvage Nach jenem schönen B i l d * Pour cette belle image, et sans repos geschäftig an. ainsi S o t a u m l ' ich von B e g i e r d e Je vais, comme ivre, du désir au plaisir zu Genuss, Et j'ai soif de désir au UndimGenuss verschmacht sein des jouissances. ich nach B e g i e r d e . (• cf. S. 4, 18, 30, 53, 67) Die Domscene hat Sabatier ergreifend nachzuschaffen gewusst. 3776/82 p. 150/51, - 3800/007 p. 151 Wie anders, Gretchen, war dir's, Ah! Grète, quelle différence, Quand innocente encore, Als du noch voll Unschuld Près de cet autel, Hier zum Altar trat'st, Aus dem vergriffnen Buchelchen Du vieux missel tu bégayais Quelques prières, Gebete lalltest, Moitié aux jeux d'enfance, Halb Kinderspiele, Moitié à Dieu ton âme! Halb Gott im Herzen I Hierzu schreibt er Notes p. 152 „Vergriffnen, est plus que vieux, usé par le contact continuel des doigt. Taylor: worn and fingered book." Augenscheinlich bedauert er, für das malerische Wort keinen rechten Ersatz bieten zu können. Grimm fasst dich! I O terreur! Die Posaune töntl La trompette sonne! Die Gräber beben I Les tombes s'ouvrent Und dein Herz, Et ton coeur Aus Aschenruh Des cendres en repos Zu Flammenqualen Parmi les flammes, Wieder aufgeschaffen, Recréé, s'éveille Bebt auf! Tremblant!
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3876/80 p. 154 Seh' die Bäume hinter Bäumen, D'arbres là je vois les files cheminent! Wie sie s c h n e l l v o r ü b e r Qui rapidement rttcken, s'inUnd die K l i p p e n , d i e s i c h Et ces pics qui là bücken, clinent, Und die l a n g e n F e l s e n - Et ces nés de rocs, si nasen, longs, Wie sie s c h n a r c h e n , wie sie Mais quels ronflements ils blasen I font! 3938 p. 156 Du musst des F e l s e n s a l t e Aux flancs du roc il faut Rippen packen; que tu f attrapes; 4016/19 p. 159 Das drängt und stüsst, das Ça pousse, heurte, bruit, clapote, ruscht und klappert I Das zischt und quirlt, das zieht Ça siffle, grouille, court, jabote, und plappert I Das leuchtet, sprüht und stinkt Ça luit, jaillit, pue et feu prend: und brennt I Sorcières, c'est votre élément ! Ein wahres Hexenelement I Zu 4160/61 p. 165 Das Teufelspack es fragt nach Ces canailles de diables — aucun keiner Regel. respect des règles Wir sind so klug und dennoch Quoi! malgré nous des revenants à Tègle? spukt's in Tegel, ,Tègle, l'orthographe, allemande bemerkt Sabatier Notes p. 170 , est Tegel; mais la prononciation réelle se rapproche de l'ortho" (Es folgt die Angabe der Lage des graphe que j'ai suivie. Schlosses und der Bericht Uber die Spukgeschichte vom Jahre 1797.) Seine N e u b i l d u n g e n begleitet Sabatier, wie bereits erwähnt, in seinen Notes mit Vorschlägen anderer Ausdrucke fUr diejenigen, denen die gewählten zu keck erscheinen sollten. 443 p. 18 Die G e i s t e r w e l t ist nicht ver- Le monde-Esprit n'est pas schlossen impénétrable Notes p. 18 „Le monde-Esprit. On peut lire le monde des Esprits en allongeant le vers d'un pied (deux syllabes) si ce mot semble trop peu français." 1216 p. 45 Wir lernen das Ü b e r i r d i s c h e | De l'au-delà terrestre on schätzen, | sent la valeur vraie; Notes p. 53 — — „j'ai hasardé ,y au-delà terrestre, (ou l'au-delà la terre/' pour rendre l'allemand Überirdische. Mais
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j'ai dû renoncer à l'exactitude du rythme, comme Taylor l'a aussi fait. 862 (= 1216) — ~ - | est devenu un vers ïambique de six pieds et de cinq pieds dans la leçon donnée dans cette note avec la variante misère" (zu y. 1215). 846 p . 32 Nein, er gefällt mir nicht, der neue B u r g e m e i s t e r
Non, il me platt fort peu, le nouveau Bourgemattre Notes p. 40 „On écrit généralement bourgmestre. L'orthographe que j'ai adoptée pour la rime est plus conforme à Vétymologie et plus ancienne, et Goethe a écrit Burgemeister, maître commandant de la bourg, au lieu de la forme usitée Bürgermeister, maître, chef des bourgeois (comp. Diintzer, 198) (cf. auch Schröer p. 65/66.) 1802 p . 65 Würd ihn Herrn m u s nennen
Et je l'apellerais monsieur le Mikrokôme (:homme) Notes p. 77 „Mikrokôme. Je me suis permis de supprimer l's qui doit sonner dans ce mot pris du grec, conformément à l'étymologie et à la prononciation savante. Mais cette suppression, contraire à l'usage des lettrés qui se servent seuls de mots semblables, est au contraire entièrement dans le génie instinctif qui préside à l'accomodation des mots grecs et latins à notre français, et à la formation des mots vulgaires dérivés d'une autre langue." Mikrokos-
1917 p. 69
I r r l i c h t e l i r e hin und her | Feu-f olleter par l'univers Notes p. 79/80 „Feu-folleter est un néologisme exactement formé sur le modèle de irrlichtelire forgé par Goethe du mot Irrlicht, feu-follet. Je crois pouvoir le risquer parce qu'on le comprendra certainement aussi bien que les contemporains de Goethe ont compris le mot de nouvelle fabrique qu'il leur présentait, et qu'il rend très exactement." 2054 p. 74 Wirst du den Cursum d u r c h schmarutzenl
Tu vas lipper tout le long de la voie! notes p. 86 ,J'ai risqué lipper bien que le verbe manque même au dictionnaire de Littré. En langage populaire on dirait : licher. Si le néologisme, bien clair pourtant, que j'ai employé paraît trop fort, le lecteur peut lire : tu vas picorer sur la voie." 2211/14 p. 82
Es war einmal ein König, Der hatt' einen grossen Floh,
Den liebt' er gar nicht wenig, Als wie seinen eignen Sohn.
R était un monarque Qui un' grosse puce
avait;
' Un beau puçon de marque ; | Comme un fils le roi l'aimait.
L a n g k a v e l , Oie frantö«. Cbers. T. Goethes Faute.
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2. Notes p. 91 „Floh, est masculin en allemand ; puce féminin en français. Même difficulté que pour Ratte (note, v. 1771) et rat plus haut." — „Un mot masculin peut seul bien convenir au Junker (younker) qui devient le favori et le premier ministre du roi. Quelques traducteurs ont employé puceron qui est un non-sens et un contresens, cet insecte étant un parasite des arbres et non de l'homme. On trouve au XVI* siècle les mots pulçon et pulçot, qui, dit Littré, sont des formations régulières. Si ces mots sout formés régulièrement, c'est à pulce, ancienne forme de puce, qu'ils doivent se rattacher, èt non à puceron, diminutif irrégulier de puce. Et cependant c'est à l'étymologie de puceron que Littré cite ces deux mots. Mais malgré cette imposante autorité, et en appuyant sur la phrase, qui sont des formations régulières, ne pourrait-on pas admettre que pulçon et pulcot, ou, en forme moderne puçon, ne se soit appliqué d'abord comme augmentatif à la puce, avant de se dire de l'insecte hémiptère? En tout cas pulçon n'étant plus usité, et puçon ne l'étant pas davantage et se trouvant encore plus près de la forme puce, je crois qu'on pourrait risquer la variante suivante: „II était un monarque — qui un gros puçon avait ; — Ce beau puçon de marque, comme un fils le roi l'aimait." 3967 p. 157 Da folgt der ganze H e x e n h a u f | Puis la sorcièrerie en corps In Notes p. 159 steht hierzu keine Bemerkung. Goethes „Hexenheit1' 4015 überträgt Sabatier p. 159 mit „sorcellerie." Auch zu 4388 p. 174 — W i e E l e p h a n t e n k ä l b e r , — D'éléphantaux qui passent! fehlt eine Bemerkung. Die s e n t e n t i ö s e n S t e l l e n und die A n s p i e l u n g e n bringt die Übersetzung in knapper, klarer Form zur Geltung. 7374 p. 5 Was glänzt ist für den Augenblick Le faux éclat ne vit que quelques heures: geboren; Das Echte bleibt der Nachwelt Le vrai â la postérité demeure. unverloren. 182/83 p. 8 Wer fertig ist, dem ist nichts recht Aux esprits faits plus rien ne peut suffire. zu machen; Ein Werdender wird immer dank- Qui cherche encor sera reconnaissant. bar sein. 225 p. 10 Was heute nicht geschieht, ist • Ce qu'on laisse aujourd'hui, demorgen nicht gethan, — matn ce n'est pas fait.
636/37 p. 25 Wenn wir zum Guten dieser Welt gelangen, Dann heisst das Bess're Trug und Wahn. 1205/08 p. 44/45 Wir sind gewohnt, dass die Menschen verhöhnen Was sie nicht verstehn, Dass sie vor dem Guten und Schönen Das ihnen oft beschwerlich ist, murren; 1830/33 p. 66 Ich sag' es dir: ein Kerl der spekuliert, Ist wie ein Thier, auf dürrer Heide Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt Und rings umher liegt schöne grüne Weide. 1972/79 p. 71 Es erben sich Gesetz und Rechte Wie eine ew'ge Krankheit fort; Sie schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte, Und rücken sacht von Ort zu Ort.
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— quand, nous arrivons au bien sur cette terre, Le mieux devient erreur et illusion. On sait cela; l'homme assaille d'injures Ce qu'il ne comprend pas; Contre le bien et le beau tous murmurent, Car il leur est gênant et fâcheux Crois-moi, qui court après les abstractions Est comme un bœuf sur une aride lande Que le maUn Esprit vous fait tourner en rond. Quand tout autour de beaux près verts s'étendent.
Comme une maladie, en héritage Se transmettant vont lois et droits Tout doucement ils passent d'âge en âge, Gagnant terrain en chaque endroit. Vernunft wird Unsinn, Wohlthat Raison devient non-sens,bienfait Plage; injure Weh dir, dass du ein Enkel bist I Malheur à vous, petits enfants! Vom Rechte, das mit uns ge- Du droit qu'en nous nous porboren ist, tons en naissant Von dem ist leider 1 nie die Frage. Point n'est question je vous assure.
2560/66 p. 98 Es war die Kunst zu allen Zeiten, Durch Drei und Eins, und Eins und Drei Irrthum statt Wahrheit zu verbreiten. So schwätzt und lehrt man ungestört 1
De tous les temps cefut l'usage Par trois et un, par un et trois Pour vérité l'erreur on vous propage. Et l'on bavarde à son aise enseignant ; 8»
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Wer will sich mit den Narren befassen? Gewohnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, E s mttsse sich dabei doch auch was denken lassen. 2835/42/44 p. 109 Wer überwindet der gewinnt.— Die Kirche hat einen guten Magen, Hat ganze Länder aufgefressen, Und doch noch nie sich übergessen; Die Kirch' allein, meine lieben Frauen, Kann ungerechtes Gut verdauen. Das ist ein allgemeiner Brauch, Ein Jud' und König kann es auch. 3978/85 p. 158 Wir schleichen wie dieSchneck' im Haus, Die Weiber alle sind voraus, Denn geht es zu des Bösen Haus, Das Weib hat tausend Schritt voraus.
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Avec les sots est-fqu'on raisonne? Quand l'homme entend des mots, il croit le plus souvent Qu'il faut bien cependant que quelque sens ils donnent. Qui sait se vaincre, gagne tôt. L'église a un bon estomac; Elle a mangé bien des nations, Et n'eût jamais d'indigestion. L'église seule, chères saintes, Peut digérer bien mal sans crainte
dames acquis
L'usage en est partout fréquent, Et Juifs et Rois en font autant. Comme escargots nous traînons, Et en avant les femmes Car au Mauvais quand allons, Mille pas d'avance femmes
nous vont. nous ont.
Wir nehmen das nicht so genau, Ceci ne nous inquiète pas. Mit tausend Schritten macht's die La femme fait ses mille pas; Frau; Doch, wie sie auch sich eilen kann, Pour tant qu'elle ait d'avancé tôt, Mit einem Sprunge macht's der Mais l'homme vous fait ça d'un saut. Mann. Prosascene 60/62 p. 176 Den unschuldig Entgegnenden Mettre én pièces l'innocent qui zu zerschmettern, das ist so Ty- ose répliquer, ce sont là façons rannen-Art sich in Verlegenheit de tyran pour se soulager un peu quand on est dans l'embarras. Luft zu machen. Goethes v o l k s t ü m l i c h e R e d e w e i s e wiederzugeben hat Sabatier vorzüglich verstanden, (cf. S. 102.) B a u e r n - , R a t t e n - und F l o h l i e d 949/80 p. 36/37, — 2126/47 p. 77/78, — 2211/38 p. 82 sind geschickt übertragen. Das Mögliche ist auch in der Übersetzung der B a l l a d e v o m K ö n i g im T h ü l e 2759/82 p. 106/07 und namentlich in der d e s V o l k s l i e d c h e n s d e r K e r k e r s c e n e 4412/20 p. 178 geleistet.
949/56 und 973/80 p. 36/37 Der Schäfer putzte sich zum Tanz, Mit bunter Jacke, Band und Kranz, Schmuck war er angezogen. Schon um die Linde war es voll; Und alles tanzte schon wie toll. Juchhe I Juchhe 1 JuchheisaI Heisa 1 Hei So ging der Fiedelbogen! Und thu' mir doch nicht so vertraut I Wie mancher hat nicht seine Braut Belogen und betrogen I Er schmeichelte sie doch bei Seit' Und von der Linde scholl es weit: Juchhe! Juchhei Juchheisa! HeisaI Hei Geschrei und Fiedelbogen. 2756/58 p. 106 Ich wollt', die Mutter kam' nach Haus. Mir läuft ein Schauer übern ganzen Leib — Bin doch ein thöricht furchtsam Weib! (Im deutschen Text Sabatiers fehlt „ganzen"). 2759/82 p. 106/07 Es war ein König in Thüle Gar treuibis an das Grab, Dem sterbend seine Buhle Einen-goldnen Becher gab. Es ging ihm nichts darüber, Er leert' ihn jeden Schmaus; Die Augen gingen ihm über, So oft er trank daraus.
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Le beau berger, bien'habillé, En belle veste et beaux souliers, Danser vient sous l'ombrage. Et foule au grand tilleul, partout; Et tous qui dansent comme fous. O gué! 6 gué! Lon-la, et lon-la gai! Ainsi l'archet fait rage. „Mais vous, pas tant de privautés! Plus d'un sa mie a là planté ! Avant le mariage!" Et lui l'apaise dans un coin, Et sous le grand tilleul, bien loin, — O gue! ô gué! Lon-la! et lon-la gai! Archet et voix font rage." J'voudrais que mèr' rentrât bientôt. Sur tout le corps comme un frisson m'a pris, La femme folle et sotte que je suis.
A Thoûle un roi très fidèle Aima jusqu'à la mort. En expirant sa belle Lui donna sa coupe d'or. N'a rien qui tant le charme, \ La vide à tout festin ; i Quand il y boit, de larmes j Toujours ses yeux sont pleins.
Und als er kam zu sterben, ! Et quant la mort s'approche, Zählt' er .'seine Städt' im Reich, Fiefs et villes il remet Gönnt' alles seinem Erben, A l'héritier plus proche, Den Becher nicht zugleich. Mais non le gobelet.
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Er sass beim Königsmahle, Die Ritter um ihn her, Auf hohem Väter-Saale, Dort auf dem Schloss am Meer.
Il tient sa cour royale, Et sied, avec ses pairs, A table, en sa grande salle Qui s'ouvre sur la mer.
Dort stand der alte Zecher, Trank letzte Lebensgluth Und warf den h e i l i g e n Becher Hinunter in die Fluth.
Le vieux buveur se lève, Il boit son dernier coup; La coupe, — il la soulève, La jette au flot qui bout.
Er sah ihn stürzen, trinken Und sinken tief ins Meer, Die Augen thäten ihm sinken, Trank nie einen Tropfen mehr.
Il voit comme elle tombe, Boit, plonge et disparaît. Sesyeux se ferment, seplombent; Et plus il ne but jamais.
Valentins Reden, Flüche und letzte Worte sind in ihrer ganzen düsteren Schönheit aufgefasst und in erschütterndem Tone wiedergegeben. Ich führe an 3620/33 p. 144 und 3771/75 p. 150 Wenn ich so sass bei einem Gelag, Wo mancher sich berühmen mag, Und die Gesellen mir den Flor Der Mägdlein laut gepriesen vor, Mit vollem Glas das Lob verschwemmt, Den Ellenbogen aufgestemmt, Sass ich in meiner sichern Ruh, Hört' all dem Schwadronieren zu, Und streiche lächelnd meinenBart, Und kriege das volle Glas zur Hand Und sage: alles nach seiner A r t ' Aber ist eine im ganzen Land, Die meiner trauten Gretel gleicht, Die meiner Schwester das Wasser reicht ? Ich sage, lass die Thränen sein! Da du dich sprachst der Ehre los, Gabst mir den schwersten Herzensstoss. Ich gehe durch den Todesschlaf. Zu Gott ein als Soldat und brav. (Stirbt.)
Quand j'assistais à quelque festin, Là où la blague va son train, Et les amis vantaient la fleur Desjeunes filles,en leur honneur, Vidant gatment maint rougebord; Le coude sur la table alors, Assis tranquille dans ma paix, Leurs hâbleries, moij'écoutais. Frottant ma barbe en souriant, Je prends mon plein verre en main et dis: A tous ce qui leur est dûje rends ! Mais y en a-t- il une dans tout le pays Qu'a Grète cm puisse comparer, Et à ma soeur puisse l'eau porter? Ah! laisse-là tes pleurs, morbleu! Quand tu abandonnas l'honneur, Tu m'as porté le coup au cœur, Et à travers la mort je vas A Dieu, en brave et bon soldat. (Il meurt.)
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4412/20 p. 178. Meine Mutter, die Hur', Ma mère la p — Die mich umgebracht hatl Ma mère m'a tué, Mein Vater, der Schelm, Mon père le coquin, Der mich gessen hat! Mon père m'a mangé! Mein Schwesterlein klein Sœurette aussitôt Hub auf die Bein', A mis mes os An einem kühlen Ort; Au frais, là, datis un coin; Da ward ich ein schönes Wald- Làdevinsunbeaufinpetit oiseau; vögelein ; Vole loin ; vole loin 1 Fliege fort, fliege fort! Zu diesem Liedchen giebt Sabatier p. 189/190 eine ausführliche Anmerkung, die ich als Beispiel für die Gründlichkeit seines Arbeitens ganz hersetze. „Dans les premières édûions le mot laissé en blanc par les derniers éditeurs (Lœper) et même remplacé chez un des derniers par un vers pudibond de fabrique (Oettingen), est écrit en toutes lettres die Hur! Il ne rime pas avec le vers 4057 (Schröer 4414); également non rimé. Je me suis permis de les faire rimer ensemble, coquin répondant mieux à Schelm que ceux dont se servent les traducteurs: assassin, sacripant, manigoldo, varlet. — 4056 D i e pronom démonstratif selon Mertens, cité par Lœper, et non relatif de même que d e r au vers suivant. Cela me paraît plus que douteux. (Schröer Anmerkung p. 299 fasst es auch als Demonstrativpronomen auf, das es hier sein soll.) Lœper donne une chanson paraUèle en dialecte languedocien (et non provençal comme il le dit) que je ne croyais point connue en Allemagne, et qui prouve que l'on y connaît mieux la France, et jusque dans ses moindres détails, que nous ne connaissons nos voisins et leur littérature. Je la reproduis avec quelques corrections d'orthographe nécessaires. Il faut dire, pour excuser celle dont il se sert que l'orthographe de notre patois moderne est peu fixée : Ma mayre m'a tuat, Moun payre m'a manjat, Ma sure Magarideta m'a plourat Riou tchiou tchiou, Encara soui viou! Lœper écrit le refrain: Ri outschiou, et traduit outschiou par uccello, oiseau. L'italien l'a trompé. Il n'y a là qu'une onomatopée imitant le chant du moineau. Ri et outschiou n'ont pas de sens. La coïncidence du nom de Marguerite, et encore l'emploi de la forme diminutive, magarideta, répondant à Gretchen est singulière — Rien dans le texte allemand n'indique si c'est un garçon ou une fille qui parle, le participe gessen (gegessen) restant invariable tandis qu'en français il prend le genre
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du nom auquel il se rapporte. Tous les traducteurs français le mettent au féminin: m'a mangée. L'anglais laisse la chose indécise comme l'allemand et pour la même raison. Guerrieri Gonzaga et Scalvini mettent le participe au masculin : mi son desto, mi son mut ado. Je suis leur exemple, en m'appuyant, comme indice, sur la chanson languedocienne qui dit viou (au masculin) et non vioa (au féminin). — Da peut être adverbe de temps : alors, ou de lieu: là. — Mertens prend fliege à la première personne: je vole." Dass Sabatier bei seiner Gewissenhaftigkeit und künstlerischen Begabung bis ins Einzelnste d i e Z ü g e d e r P e r s o n e n getroffen hat, dass diese nirgend in entstellender Beleuchtung erscheinen, ist klar. — Kein anderer französischer Übersetzer hat die Schwierigkeiten in der Übertragung des so charakteristischen Liedes am Spinnrade auch nur annähernd so zu Uberwinden vermocht. 3374/3413 p. 133/135. Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. W o ich ihn nicht hab' Ist mir das Grab, Die ganze Welt Ist mir vergällt. Mein armer Kopf Ist mir verrückt, Mein armer Sinn Ist mir zerstückt. Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Nach ihm nur schau' ich Zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh' ich Aus dem Haus. Sein hoher Gang, Sein edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln, Seiner Augen Gewalt, Und seiner Rede Zauberfluss,
Mon repos, perdu, Et plus de paix; Perdu pour la vie, Et pour jamais. Quand il n'est plus là, Ma vie s'en va; Tout l'univers Me semble amer. Tout tourne, hélas! Dans mon cerveau, Mon pauvre cœur Est en morceaux. Mon repos perdu, Et plus de paix, Perdu pour la vie, Et pour jamais ! C'est lui que cherchent Mes yeux du balcon, Pour lui je laisse La maison. Son port si fier, Son air noble et grand, Son charmant sourire, Son regard qui vous prend, Ces mots qui savent Fasciner,
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Sein Händedruck, Und ach sein Kuss!
Sa douce main Et — son baiser !
Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr,
Mon repos perdu, Et plus de paix, Perdu pour la vie Et pour jamais !
Mein Busen drängt Sich nach ihm hin. Ach dürft' ich fassen Und halten ihn,
Mon cœur vers lui Veut s'échapper. Pouvoir l'étreindre Et l'embrasser,
Und ktlssen ihn Et l'embrasser So wie ich wollt', A mon plaisir An seinen Ktlssen Et sur ses lèvres Vergehen sollt'! Alors mourir ! Notes p. 136 „Litt. : schwer, lourd, petant. Nous disons : avoir le cœur serré, avoir le cœur gros, mais ici ce serait insuffisant ; mon cœur est bien malade." Nimmer und nimmermehr. Locution inusitée, dit Dttntser, „On dit bien nun und nimmermehr pour renforcer le dernier mot. En français nous disons: jamais, au grand jamais." „Où je ne l'ai pas — est un tombeau pour moi." Überall folgt Sabatier seinem Notes p. 174 aufgestellten Grundsatz ,,— les grandes œuvres d'art ne doivent être touchées par personne. C'est d'elles qu 'ilfaut dire : sint ut sunt, aut non sin t." Wenn V. R o s s e l (1. c.) von den französischen Faust-Übersetzungen behauptet, d a s s k e i n e d e n W u n s c h v e r w i r k l i c h t habe, den G o e t h e am 11. April 1823 E c k e r m a n n gegenüber geäussert, nämlich „seinen F a u s t im G e s c h m a c k d e r Z e i t d e s M a r o t ü b e r t r a g e n zu s e h e n , " so kann ich diesem Urteil nicht zustimmen. — „Style marotique" hat gerade S a b a t i e r geschrieben, er der mit ebenso viel Glück wie Geschmack dem V e r s b a u l a n g verlorene Freiheiten, der A u s d r u c k s w e i s e altertü me In de W o r t e u n d W e n d u n g e n w i e d e r g i e b t , — womit er a l s o G o e t h e s W u n s c h e r f ü l l t . Sabatier sprengt mit Bewusstsein und Kraft den ungesunden, steifen Panzer, in den seit der Zeit des sogenannten Klassizismus die französische Dichtkunst eingeschnürt war. Er will ihr zur freien Entwicklung verhelfen und hat mit seiner Arbeit den Anfang dazu gemacht. Goethes Drama hat er in Wort und Sinn, Klang und Farbe so getreu wiedergegeben, wie es bei einer Nachschöpfung überhaupt möglich ist. Dadurch hat er mit seinem Lebenswerk seinen Landsleuten das volle Verständnis
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für die Art der Nachbarn erschlossen; denn Faust ist der vornehmste Spross deutscher Dichtung. Gerade in den letzten, schmerzumdunkelten Jahren seines Lebens, im Gram um das Unglück seines Vaterlandes, hat er die letzte Hand an das Werk gelegt, mit dem er einer der Mitarbeiter auf dem Gebiet internationaler Anerkennung und Annäherung geworden ist. Er glich dem Geist, den er begriff! Seine Übersetzung ist dem Original geistesverwandt. Es ist zu wünschen und zu hoffen, dass dieser geniale Meister franzosischer Übersetzungskunst auch in seinem Vaterlande bald nach Verdienst anerkannt werde und würdige Jünger findet
Neuntes Kapitel. o Pradez' Übersetzung. Die letzte der mir bekannten Übertragungen ist die 1895 in Lausanne bei B. Benda erschienene von Georges Pradez.1) ,,Le Faust de Gœthe Traduction métrique par Georges Pradez avec le texte original en regard et le portrait du poète et du traducteur. — A deux grandes nations." Eine fünfzehnseitige „Préface du traducteur" giebt uns Aufschluss über die Entstehungsgeschichte der Arbeit. Die bisherigen Übersetzungen der Dichtung vergleicht Pradez mit den Anstrengungen des Fuchses, die zu hoch hängenden Weintrauben zu erlangen. Nach mehr als zwanzig Angriffen, meint Pradez, habe sich der Riese Faust noch nicht ergeben. Der neue Anlauf erreiche gewiss auch nicht das hohe Ziel. Eine Dichtung müsse schon ziemlich mittelmässig sein, um durch eine Übertragung in gleicher Weise wirken zu können. Wenn der Übersetzer sich frage, ob seine Arbeit den früheren Versuchen gegenüber einen Fortschritt bedeute, so glaube er diese Frage bejahen zu können, und die Kritik werde ihm bald zeigen, woran er sich zu halten habe, wenn sie sein Werk einer Besprechung würdige. Die Arbeiten seiner Vorgänger, fährt Pradez fort, seien nicht die Veranlassung zu der seinigen gewesen. Fünfzehn Jahre alt, habe er unter Zuhilfenahme des Mozin'schen Wörterbuches und der Stapfer'schen Übersetzung den Faust gelesen und sei von ihm entzückt gewesen. Dieser Lektüre sei dann die anderer Meisterwerke ') G e o r g e s P r a d e z , geb. 1 8 1 0 in Moudon (Vaud) entstammte einer Familie aus dem Languedoc. Seine Vorfahren kamen als Réfugiés nach Vevey. G. P. studierte Theologie, war Lehrer und Geistlicher in der Schweiz und eine Zeit lang in Belgien, wo er das „Journal des églises protestantes établies de la Belgique" redigierte. Die Faust-Übertragung war seine einzige grössere Arbeit. E r starb in Lausanne 1895. (Nach der ,,Gazette de Lausanne" No. ¡86
— 8 août tSgs).
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Goethes, Schillers, Pfeffels und Lessings gefolgt, ohne dass der eifrige Leser etwas Ubersetzt habe. 1858 habe er seinen Töchtern und deren Freundinnen deutschen Unterricht erteilt und sie Faust Ubersetzen lassen, dabei aber schliesslich wahrgenommen, dass die sorgfältigste P r o s a U b e r t r a g u n g doch nur ein schwacher Abglanz und nicht mehr „Faust" selbst sei. So habe er dann zunächst den ersten Monolog in den Goetheschen möglichst ähnliche französische Verse gebracht und endlich nach zwei- bis dreijähriger Arbeit, die freilich stets neben der Erfüllung von Berufspflichten ausgeführt worden sei, die ganze metrische Übersetzung vollendet (also 1860/61). 33 Jahre sei diese dann ungeachtet aller Bitten massgebender Männer liegen geblieben, und wenn sie nun veröffentlicht werde, so geschehe das, weil er vergebens das Erscheinen einer besseren Arbeit erwartet habe. Er gebe nur eine Übertragung des ersten Teiles, der den sagenhaften Faust frei behandle, und dessen Teufel mehr dem Satan des Buches Hiob als dem mittelalterlichen Teufel gleiche. Pradez skizziert darauf kurz auch den Gedankengang des zweiten Teiles (p. VI, VII, VIII mit 35 Zeilen), über dessen Schluss er in einer Fussnote p. 440/41, am Ende seiner Übertragung bemerkt: „Cette béatification mystique, à laquelle le Sauveur des hommes semble rester seul étranger, termine le grand drame d'une manière bien plus catholique qu'on ne s'y serait attendu." Er geht dann zu einer Besprechnng des ersten Teiles über. In diesem interessieren ihn mehr die Ideen und die Ausdrucksweise als die Charaktere der Personen. Gewinne der Leser seiner Übersetzung aus ihr die gleichen Eindrücke, so glaubt Pradez, dem Ideal einer Übertragung nahe gekommen zu sein. Er zitiert die Worte Gérard de Nerval's, der eine metrische Übersetzung des Faust seitens eines grossen französischen Dichters für wenig wahrscheinlich und eine völlig befriedigende überhaupt fUr unmöglich hielt. p. X. „Si Gérard de Nerval s'était imaginé que jamais personne n'essaierait (— so möchte Pradez dies Wort von jedermann geschrieben wissen —) de rendre Faust en vers, sa prédiction aurait déjà reçu huit démentis." — (Diese 8 metrischen Übersetzungen (1. c.) sind die von P o u p a r d de W i l d e , M a z i è r e , Laya, Marc Monnier, Daniel, R i e d m a t t e n , S a b a t i e r und P r a d e z selbst.) Pradez meint nun — p. XII — inbezug auf eine Prosaübertragung : „Avec quelque exactitude qu'elle rendît, en bon français, chaque pensée du poète, la rendît elle-même poétiquement, jamais elle ne fera sur le cœur et l'esprit du lecteur français l'impression que fait sur les Allemands la lecture des vers de
— 125 — Gcethe. Il faut reproduire de ceux-ci la forme avec le fond et rester, en outre, constamment dans le ton de l'original." Dies Ziel zu erreichen habe die vorliegende franzosische Faustübersetzung versucht. — Sie bringe sowohl zum Vergleiche als zum Studium der deutschen Sprache den deutschen Text neben dem französischen. Der Übersetzer habe sich nicht herausgenommen, das Werk durch Fortlassung einzelner Teile zu verstümmeln. Er sei sogar weitergegangen. Anstössige Stellen habe er nicht durch punktierte Linien ersetzt und werde inbezug auf dies Verfahren wohl die Mehrzahl der Übersetzer und Verleger gegen sich haben. Er meine aber, dass durch punktierte Linien oder Gedankenstriche nur die Aufmerksamkeit und Neugierde des Lesers erregt würden. Er habe alles wiedergegeben „saus autre précaution que de voiler légèrement, en français, les nudités de l'expression allemande" (p. XIV.). Am Ende der Vorrede nennt Pradez dankend verschiedene Literarhistoriker, die ihm, ebenso wie eine Freundin, mit ihrem Rat beigestanden und ohne deren Hilfe ,,cette nouvelle traduction française du Faust de Goethe aurait été moins digne des deux grands peuples auxquels je me permets de l'offrir —" (p. XV). Das Datum der Vorrede fehlt. Da sich aber Pradez (p. V) als vierundachtzigjährig bezeichnet und 1810 geboren ist, so wird er seine Arbeit 1893 oder 1894, ein Jahr vor seinem Tode, mit dieser préface versehen haben. — Die Z u e i g n u n g ist im ganzen geschickt übertragen ; doch finden sich A b w e i c h u n g e n , die jedenfalls auf den R e i m z w a n g zurückzuführen sind, von dessen Wirkungen ich an anderer Stelle mehr Proben geben werde. Ich setze zum Vergleich mit Sabatier's Versen das Gedicht ganz her — 1—32, p. 3/5. Ihr naht euch wieder, schwankende i Vous revenez, fantastiques Gestalten, ! figures Die früh sich einst dem trüben ! Qu'à l'aube, un jour, vit flotter Blick gezeigt. j mon regard. Versuch ich wohl euch diesmal \ Vais-je fixer, cette fois, vos fest zu halten? | allures? Fühl* ich mein Herz noch jenem Rêve d'enfance irait-il au Wahn geneigt? vieillard? Ihr drängt euch zul nun gut, so Vous l'emportez. — Ah! vous mögt ihr walten, J en étiez sûres Wie ihr aus Dunst und Nebel i En ressortant des vapeurs du um mich steigt. ^ brouillard. Mein Busen fühlt sich jugend- | fe rajeunis sous la fraîche lieh erschüttert I caresse Vom Zauberhauch, der euren De l'air que bat votre aile enZug umwittert. chanteresse.
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Ihr bringt mit euch die Bilder froher Tage, Und manche liebe Schatten steigen auf; Gleich einer a l t e n halbverklungnen Sage Kommt erste Lieb' und Freundschaft mit herauf; Der Schmerz wird neu, es wiederholt die Klage Des Lebens labyrinthisch irren Lauf, Und nennt die Guten, die, um schone Stunden Vom GlUck getäuscht, vor mir hinweggeschwunden.
De jours heureux vous apportez l'image. Ombre sur ombre à mes yeux vient s'offrir. Premier amour, amitié du jeune âge, D'échos mourants charment mon souvenir. Mon cœur ressaigne, à ce pèlerinage Toujours errant vers l'obscur avenir, Et compte, en deuil, les amis ferme au coeur Qu'un sort jaloux m'a ravis avant terme.
Sie hören nicht die folgenden Gesänge, Die Seelen, denen ich die ersten sang; Zerstoben ist das freundliche Gedränge, Verklungen ach I der erste Widerklang. Mein L e i d ertönt der unbekannten Menge, Ihr Beifall selbst macht meinem Herzen bang, Und was sich sonst an meinem Lied erfreuet Wenn es noch lebt, irrt in der Welt zerstreuet.
Ma voix hélas/ n'arrive plus aux âmes Qui de mes chants goûtèrent la primeur Adieu la troupe aux sympathiques flammes! Adieu l'écho du cercle approbateur / Des inconnus dont j'affronte les blâmes Le bravo même est pour me faire peur ; Et mes anciens, s'il en survit encore, Sont dispersés du couchant à l'aurore.
Und mich ergreift e i n l ä n g s t entwöhntes Sehnen Nach jenem stillen ernsten Geisterreich, Es schwebet nun in unbestimmten Tönen Mein lispelnd Lied, der Aeolsharfe gleich, Ein Schauer fast mich, Thräne folgt den Thränen, Das strenge Herz es fühlt sich mild und weich;
Majestueux dans son calme sévère, S'impose à moi le monde des esprits ; Et je murmure, en sensible trouvère, Le vague amour dont je me trouve épris. L'émotion humecte ma paupière, Je sens mon cœur, mes nerfs même attendris:
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Was ich besitze seh* ich wie im Tout le présent me semble être Weiten, à distance Und was verschwand wird mir Et le passé reprendre consiszu Wirklichkeiten. tance. Wie Pradez in seiner ersten Fussnote p. 2/3 selbst bemerkt, ist die „Zueignung" 1797 gedichtet als Goethe 48 Jahre alt und in der Vollkraft seines Mannesalter war; ihn „vieillard" zu nennen — Zeile 4 —, ist eine unglückliche Ausdrucksweise, die nur mit dem m e t r i s c h e n Z w a n g , zu „regard" — Zeile 1 — den Reim zu finden, entschuldigt werden kann. In Zeile 19 lodert die „klassische" Flamme bei Pradez auf. Zu Zeile '21 „Mein L i e d ertönt der unbekannten Menge" bemerkt Pradez in No. 1 seiner „Notes finales" p. 443/44 sehr ausführlich, dass er trotz der E r s t a u s g a b e n des Originals und LoepersundSchröersKommentare „Lied" für „Leid"setze. Letzteres scheint ihm unlogisch und Goethes dichterischer Individualität nicht entsprechend: p. 444 „Et quel poète, encore, que celui qui viendrait annoncer au public qu'il va lui chanter ses douleurs! Il ne s'en est, sans doute, que trop vu, de ces étaleurs de mélancolie »Qui pleurent dans leurs vers tout en déjeunant bien ;" et il n'y a pas encore si longtemps qu'ils inondaient la littérature de leurs larmes. Mais Gœthe n'était pas homme A parler leur hypocrite et pitoyable langage, que lui prêterait ici le mot Leid." Pradez Ubersieht hierbei völlig, dass gerade echter Schmerz den Dichter zum schöpferischen Ausdruck zu treiben pflegt, wie es bei Goethe auser vielen der schönsten lyrischen Gedichte „Die Leiden des jungen Werther" und „Torquato Tasso" bezeugen, („Die Thräne hat uns die Natur verliehen, den Schrei des Schmerzens, wenn der Mann zuletzt Es nicht mehr trägt — Und mir noch über alles — Sie liess im Schmerz mir Melodie und Rede, die tiefste Fülle meiner Noth zu klagen : Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, Gab mir ein Gott, zu sagen wie ich leide." Torquato Tasso, fünfter Aufzug, fünfter Auftritt, Schlussrede.) In Zeile 24 vermisst man, „ein längst entwöhntes Sehnen," und für Zeile 29 „Ein S c h a u e r f a s s t m i c h , T h r ä n e f o l g t den T h r ä n e n " ist die Wiedergabe durch „L'émotion humecte ma paupière" zu matt. Der Dichter ist viel zu männlich, um sich des Geständnisses seiner Thränen schämen zu müssen. Dagegen spricht er nicht — wie Pradez in Zeile 30 — von seinen Nerven. Pradez hat gewissenhaft gearbeitet und die Kommentare fleissig benutzt. Wirklichen M i s s v e r s t ä n d n i s s e n begegnet man daher bei ihm nicht häufig, doch aber öfter als bei Sabatier. Pradez hat eine gewisse Neigung unter- statt auszulegen, wozu ihn gewiss oft religiöse und moralische Bedenken getrieben haben.
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Im „Vorspiel auf dem Theater" giebt er 79/80 p. 11 unrichtig wieder Die Gegenwart von einem braven Tout spectateur, ou je Knaben m'abuse, Ist, dächt' ich, immer auch schon Fait, par saprêsence, un présent. was. Die „lustige Person" redet hier von sich, nicht vom Zuhörer. Den Irrtum seiner Vorgänger hat, wie zwar nicht seine Note, wohl aber die Übersetzung deutlich zeigt, Pradez 1053 p. 93 Moi-même, à des milliers j at Ich habe selbst den G i f t donné le breuvage Tausende gegeben p. 92/93 bemerkt er hierzu in seiner Fussnote: „On dit aujourd'hui d a s G i f t , mais Goethe a écrit den, soit qu'il prit ici Gift clans le sens de Giftkelch, soit plutôt que le genre de ce mot ne fût pas encore bien fixé." — Schröer, den Pradez benutzt hat, wie aus p. 461 der Notes finales hervorgeht, erklärt das Wort. (cf. S. 102.) Ebenfalls missverstanden hat auch Pradez 1604 p. 139 F l u c h j e n e r h ö c h s t e n L i e b e s - Maudites, les faveurs d'am our ! huldl (cf. S. 19, 33, 52, 66, 83/84, 88, 102.) 2402/15 p. 223/25 haben ihm, wie seine Notes 38 p. 469/70 zeigt und wie sehr natürlich ist, Schwierigkeiten inbezug auf Verständnis und Übertragung bereitet. Tien, c'est le train Das ist die Welt; Du monde vain : Sie steigt und fällt Toujours ça roule Und rollt beständig. Retentissant : Sie klingt wie Glas ; Mais bien cassant: Wie bald bricht dasl Creuse est la boule. Ist hohl inwendig. — Ici brille or, Hier glänzt sie sehr Là, plus encor ; Und hier noch mehr, Plaisirs en foule. Ich bin lebendig I Fuis ce tournoi, Mein lieber Sohn, Mon fils; sur toi Halt dich davon! La mort a prise. Du musst sterben I A trop d'emploi Sie ist von Thon, Cruche se brise. Es gibt Scherben. Schröer p. 156/57 meint „Ich bin lebendig I" seien wohl als gleichsam von der Kugel gesprochene Worte aufzufassen, im Übrigen sei der Ausdruck von nicht eben preiswürdiger Dunkelheit. Pradez ist von der Annahme nicht Uberzeugt und hat daher sehr frei Ubertragen. Zu Mephistos Worten 3336/317 p. 37 Gar wohl, mein Freund! Ich hab' Il faut bien que j'envie, avec regrets moroses. euch oft beneidet
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Vos deux paires de sœurs s"eniUm's Zwillingspaar, das unter Rosen weidet. vrant de leurs roses. heisst es in Note 59 p. 477, dass diese Stelle noch immer annehmbarer Erklärungen harre. An eine Anspielung a u f d a s H o h e l i e d 4,5 glaubt Pradez nicht, da er unter Zwillingspaar nicht zwei, sondern vier Dinge verstehen zu müssen glaubt. Er bezieht deshalb den Vers auf die beiden Lippenpaare von Faust und Margarete. Nicht g e n a u ist 684/85 p. 63 Ubertragen. Was man nicht nützt ist eine De l'inutile on est lourdement surchargé, schwere Last; le besoin seul N u r w a s d e r A u g e n b l i c k Et de l'utilité est gage. e r s c h a f f t das k a n n er nutzen. In einer Fussnote bemerkt Pradez unter Berufung auf V. Cousin ,,Le désir est fils du besoin." Goethes Vers 685 besagt, dass der Augenblick nur nützt, insofern er etwas schafft. (Schröer p. 56.) Wie namentlich aus Anmerkungen zu einzelnen Stellen mehr als aus deren Übertragung ersichtlich, ist Pradez bestrebt, den Text religiös-moralisierend zu deuten; er legt nicht aus sondern unter und versucht hie und da, den Dichter gegen den Vorwurf der Irreligiosität in Schutz zu nehmen. In einer fast vierseitigen Anmerkung zu 1045 p. 93 Note 20 p. 454,57 erklärt Pradez die Ausdrücke der Alchimisten und verbreitet sich ausführlich darüber, dass die heutige irreligiöse Gesellschaft, wie Faust, sich von dem, was allein das Menschenherz nähre, entwöhnt habe, dass aber eine Reaktion eintreten werde; dass dereinst Verstand und Gemüt — „l'esprit et l'âme" eine innige Verbindung eingehen würden, die mehr wert sein dürfe als die ,/iu fier Lion rouge avec la blanche Fleur de lis;" und dass die aus dieser Vereinigung entspringende „jeune reine" eine Panacee von viel höherer und wesentlicherer Kraft sein werde als die der Alchimisten. „Ne serait-ce pas là une des leçons à tirer du drame de Faust et en particulier du morceau qui vient de nous occuper ?" In Anmerkung 44 p. 471/72 — zu 2560/63 Es war die Art zu allen Zeiten, Depuis assez longtemps on voit Durch Drei und Eins, und Eins des gens prétendre Que Trois sont Un, qu'Un seul und Drei est Trois, Irrtum statt Wahrheit zu verEt, comme vérité, l'erreur ainsi breiten. s'étendre. wendet sich Pradez gegen Marc-Monnier, der die Anspielung auf die Dreieinigkeit fUr eine blosse Unterschiebung der Erklärer ansieht, (cf. S. 88/89.) Pradez giebt die Anspielung durchaus zu, ja, verschärft sie durch seine Übersetzung, verteidigt jedoch Goethe, der sie ja nur einem Mephisto in den Mund gelegt habe. „Et qu'y a-t-il L a n g k a v e l , Die franzüs. Ü b e i s . v. Goethes Faust.
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d'étrange à ce que l'Ennemi de Dieu et des hommes parle avec légèreté des dogmes religieux?" 2591/92 p. 243. Hier ist ein Lied I wenn ihr's zuVoici quelques couplets : de weilen singt, temps en temps chantés, So werdet ihr besondre Wirkung Ils vous feront sentir leur vertu spüren. singulière. Die Übersetzung ist korrekt; Note 45 p. 472 fügt ihr jedoch hinzu, dass in den Worten ebenso wohl eine boshafte Parodie auf die „exercises spirituels" der J e s u i t e n , als eine solche auf die Bekehrungsversuche und Ausdrucksweise der P i e t i s t e n erblickt werden könne, — falls die Verse Uberhaupt eine Parodie enthielten, (cf. Schröer p. 166/167 zu 2591 f.) 2818 p. 263. Schnüffelt immer im Gebetbuch | Femme à dévotions sans fin, wird von Anmerkung 54 p. 476 begleitet, in der es heisst, dass Mephistos Worte an Margaretens Mutter „un état d'âme qu'on est heureux de constater" enthüllen, und dass die Beschreibung, die hier von ihrer Häuslichkeit gegeben werde, ein Andenken hinterlasse, dem der Tod der armen Frau viel Wert verleihe. Man wage nicht zu behaupten, dass dies des Dichters Absicht gewesen sei, noch weniger jedoch, es zu läugnen — u. s. w. 3423/24 p. 325. Du ehrst auch nicht die heiligen , Tu n'as pas de respect pour les Sacramente. J saints sacrements. Ich ehre sie. | Un grand respect. kommentiert Pradez Note 61 p. 478 in sehr theologischer Weise. Wie Faust sprächen stets die sogenannten Philosophen, die fUr das Volk einen Glauben fUr nötig erachteten, der mit ihrem eigenen, nach ihrer Meinung so grossen Geisteslicht unverträglich sei. Goethe, trotzdem er Protestant gewesen, habe in D i c h t u n g u n d W a h r h e i t VII die sieben Sakramente der Katholiken für nötig erklärt und ihre Beschränkung auf zwei für die Ursache des stufenweisen Verfalles gehalten, den nach seiner Meinung damals der Protestantismus erlitt. Dies zu diskutieren sei hier ein „horsd'œuvre" und bedinge zudem eine Definition des Sakraments; ,,et le grand écrivain n'a pas mis à sa lanterne cette lumière." Einige Stellen, die Pradez zu anstössig erschienen, hat er, wie bereits gesagt, gemildert, ihre „Nacktheiten leicht verschleiert." (cf. Préface XTV). Ich zitiere von solchen: 2293/94 p. 209 Uns ist ganz kannibalisch wohl, ! Nous nageons dans la volupté Als wie fünfhundert Säuen I | Cent fois mieux que la bête!
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Der S. 132 erwähnten Stelle - 3336/37 p. 317 folgt 3339/41 p. 317 Der Gott, der Bub' und Mädchen Dieu, qui fit l'un pour l'autre et fillette et garçon, schuf, Erkannte gleich den edelsten Be- Lui-même aussi d'amour leur ruf, fait prendre leçon. Auch selbst Gelegenheit zu machen. 3974/77 p. 375 Der Weg ist breit, der Weg ist Le chemin est long et large. Un peu plus d'aise et de marge! lang, Was ist das für ein toller Drang ? A quoi bon ce train d'enfer ? Die Gabel sticht, der Besen kratzt, Est-on, après tout, de fer? Das Kind erstickt, die Mutter platzt. Die anstössigsten Verse der Walpurgisnacht giebt er, wie er Préface XIII/XIV vorbemerkt, im deutschen Text vollständig, in seiner Übersetzung frei und gemildert wieder. V e r s c h ä r f t und mit einem bei Goethe an der Stelle nicht vorhandenen, religiösen Pathos übertragen ist der Ausdruck der Antipathie Gretchens gegen Mephisto in 3484 p. 331 Wollte nicht mit seines Gleichen | Loin de moi ses pareils! leben! | — et que Dieu les conI fonde! Die S p r a c h e ist oft, aber durchaus nicht immer poetisch. Es finden sich Stellen, die gereimte Prosa sind. 720/22 p. 65 Nun komm herab, krystallne reine Et maintenant prenons la Schale! coupe de famille. Hervor aus deinem alten Fut- Hors de ton vieil étui que ton terale, pur cristal brille An die ich viele Jahre nicht ge- Noble vase, laissé si longdacht ! temps de côté. 785/88 p. 71 Hat der Begrabene Hors de sa tombe, eh quoi! Schon sich nach oben, L'humble victime Lebend Erhabene, Déjà des deux, en roi, Herrlich erhoben; Gagne la cime. 857/59 p. 77 c'est de Nur der ist froh, der geben mag. Le vrai plaisir, donner. Ein Tag den alle Menschen feiern, Ce jour de fête universelle Doit me faire un peu moisEr sei für mich ein Erntetag. sonner. 9*
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3660/54 p. 345 Wie von dem Fenster dort der La lampe entretenue au fond du sanctuaire Sakristei Aufwärts der Schein des ew'gen Par la fenêtre envoie en haut Lämpchens f l ä m m e r t quelque lumière, Und schwach und schwächer seit- Qui va s'affaiblissant de tout wärts dämmert, autre côté, UndFinsternis d r ä n g t rings- Et laisse autour de nous um bei: gagner l'obscurité ! So sieht's in meinem Busen De même en ma pauvre âme il nächtig. fait toujours plus sombre. Eine geschickte N e u b i l d u n g hat Pradez zu 408 p. 39 geschaffen Urväter Hausrath d r e i n ge- Meubles *d'aïeux, entrefourstopft rés; In der Fussnote * bemerkt er gleichsam entschuldigend: „Qu'on accepte, ou non ce mot, analogue, par sa composition comme par son sens, à entremêler, il a bien fallu le créer pour rendre, sans diminution d'énergie, l'expression allemande drein gestopft. C'est ici, au reste, le seul endroit où le traducteur se soit vu réduit à prendre une liberté si g rande." Mit dreizehn viel zu wortreichen Versen übersetzt er die sieben Verse Goethes 468/74 p. 43/45, die in der knappen Fassung stärker, ursprünglicher wirken. Es wölkt sich über mir Mais qu'est-ce donc qui, dans Der Mond verbirgt sein Licht — ces lieux,* Die Lampe schwindet I Surnaturellement s'apprête ? Es dampft I — Es zucken rothe Un nuage mystérieux Vient se suspendre sur ma Strahlen tête, — Mir um das Haupt — Es weht Ein Schauer vom Gewölb' herab La lune a voilé sa clarté, — Und fasst mich anl Ma lampe meurt. — Tout ici fume. Et qu'elle autre lueur s'allume, Qui, sillonnant l'obscurité, En éclairs rougeâtres rayonne Et d'un sombrefeu m'environne! Une mystérieuse horreur Du haut fond de ces voûtes Descend et me saisit. Fussnote:*) Le traducteur s'est permis d'ajouter ce vers et le suivant, pour établir une liaison entre ce qui les précède et ce qui les suit." Das mutet den Leser ganz klassisch an. — Auch hat sich Pradez hier und an andern Stellen nicht entschliessen
— 133 — können, den Reim, wie es das Original thut, aufzugeben, der ihn zur Änderung und Umschreibung des Textes führt, (cf. S. 134/37.) Er lobt zwar Note 108 p. 507,08 die Freiheiten des deutschen Verses, die Möglichkeit, reimlose Verse zwischen gereimte zu streuen und führt dazu ausser Stellen aus Faust auch eine solche aus Wallensteins Lager, Scene 8, an; er betont, dass man bei Schiller und Goethe in „Seltsamkeiten," die gerade eine Folge ihrer Kunst seien, nicht Nachlässigkeiten sehen dürfe; er selbst jedoch wagt nicht, ein Gleiches zu thun. 1205/07 p. 107 Wir sind gewohnt, dass die Les hommes, on le sait, n'ont que haine et sarcasme Menschen verhöhnen Pour ce qu'ils ne comprennent W a s sie nicht v e r s t e h n , Dass sie vor dem Guten und pas. Schönen, Le beau, le bien, font mal à ces cœurs bas. 2092/93 p. 185 Ein garstig Lied I Pfui I ein poli- La vilaine chanson ! fi donc! oh tisch Liedl que c'est laid! Ein leidig Lied I Dankt Gott mit De la politique en. couplet! jedem Morgen Wie aus den verschiedenen Proben ersichtlich, hält Pradez sich nicht an das Metrum der Dichtung. Er giebt z. B. Kurzverse für Alexandriner oder umgekehrt und mischt nach Bedarf die Versarten. 634/39 p. 59 Dem Herrlichsten, was auch der Dans tout ce que l'esprit conçoit Geist empfangen, de plus sublime Drängt immer fremd und fremder Incessament s'immisce un tout Stoif sich an: autre élément. Wenn wir zum Guten dieser Du bonheur d'ici-bas dès qu'on Welt gelangen. atteint la cime, Dann heisst das Bess're Trug Le vrai bien est traité de fantôme et de vent; und Wahn. Die uns das Leben gaben, herr- Et les hauts sentiments qui faisaient notre vie liche Gefühle, Erstarren in dem irdischen Ge- Se glacent dans une âme au vil monde asservie. wühle. 2613/14 p. 245 Der Lippe Roth, der Wange Licht, Die Tage der Welt vergess' ich's nicht 1
Et sa lèvre de son famais le ne s'en
vermeille ! et l'éclat teint! souvenir chez moi éteint!
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2628,129 p. 247 Dusprichst ja wie Hans Liederlich,
Tu parles là, vraiment, comme Jean Libertin, Qui de toutes les fleurs prétend faire butin,
Der begehrt jede bebe Blum' für sich, 3537/43 p. 335 Und die Physiognomie versteht Mais quel profond instinct physie meisterlich. siognomonique ! In meiner Gegenwart wird's ihr En ma présence, elle est toute sie weis nicht wie, on ne sait comment. Mein Mäskchen da weissagt ver- Elle sent, sous ma face blême, borgnen Sinn; Sie fühlt, dass ich ganz sicher Quelque génie, assurément, ein Genie, Vielleicht wohl gar der Teufel bin. Peut-être le diable lui-même. Nun heute Nacht — ? Eh bien donc, cette nuit? Was geht dich's an? De quoi te mêles-tu ? Hab ich doch meine Freude C'est mon plaisir de voir comme dran! amour fait vertu. Die ersten 13 Verse der Walpurgisnacht — 3835/47 — sind bei Goethe, bis auf den Alexandriner 3838, vier- und fünffUssige Jamben; Pradez giebt hier — p. 363 — 8 Alexandriner, 3 Zehnsilbler und 2 Achtsilbler. Die Alexandriner stehen bei ihm sehr häufig, wo das Original sie nicht hat. Bei Pradez leidet sehr häufig der Ausdruck unter der Reimfessel. 846/47 p. 77 Nein, er gefällt mir nicht der Non, je ne puis souffrir notre nouveau bourgmestre. neue Burgemeister! Nun, da er's ist, wird er nur täg- Il lui faudra bientôt trône et lich dreister. statue équestre. 92328 p. 83 Aus n i e d r i g e r Häuser dum- \ Aussi jusqu'à la plèbe au lap f e n Gemächern, beur asservie Aus Handwerks- und GewerbesVous déserte aujourd'hui le Banden bouge et l'atelier, Aus dem D r u c k von G i e b e l n La maison à sombre escalier, und D ä c h e r n , Aus der Strasse q u e t s c h e n d e r L'étroite et malsaine ruelle, Enge, Aus der Kirchen e h r w ü r d i g e r Véglise et sa nuit solennelle, Pour repaître, en ce jour qui Nacht régale au rentier, Sie sind alle ans Licht gebracht.
De l'umière et d'air vif son être tout entier.
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Die m a l e r i s c h e n B e i w ö r t e r sind hier durch allgemein übliche ersetzt, die Sprache des Dichters ist matter gefärbt. 2331/32 p. 215. Es liegt mir bleischwer in den J'ai comme du plomb dans les Füssen. jambes Mein ! sollte wohl der Wein noch Le vin, qui nous dictait de jofli essen ? yeux dithyrambes, Coulerait-il encor? 2661/62 p. 249. Schaff mir ein Halstuch von ihrer Que j'aie — un tel désir à Brust, l'amour est permis — Ein S t r u m p f b a n d meiner Un fichu de son sein, un ruban qu'elle ait mis! Liebeslust! Die Glosse ist wohl auch dem R e i m zu [liebe eingefügt; Faust ist gewiss nicht in der Stimmung, Uber das, was „erlaubt" oder nicht erlaubt ist, hier zu reflektieren, er, der kurz vorher „mit dem Gesetz in Frieden" gelassen sein will. — Die Eigenschaft des Bandes hat Pradez verbessert, indem er seine nähere Bestimmung mit einem Rest klassischer „bienséance" verschweigt. Der K ö n i g in T h ü l e 275/81 p. 259 hat ebenfalls stark unter dem Reimzwang gelitten. Es war ein König in Thüle A bon droit Thulé vante Gar treu bis an das Grab, Ce roi, qui, jeune encor, Dem sterbend seine B u h l e De sa belle, expirante, Einen goldenen Becher gab. Tint une coupe d'or. Es ging ihm nichts darüber, Er leert' ihn jeden Schmaus; D i e A u g e n g i n g e n ihm über, So oft er trank daraus.
Plus qu'à fortune et gloire A ce vase il tenait. En fête, au point d'y boire, Un trouble lui prenait.
Und als er kam zu sterben, Zählt' er seine Städt' im Reich, Gönnt' alles seinem Erben, Den Becher nicht zugleich.
Quattd vint sa . dernière heure, „Tout, dit-il, ville, états, A l'héritier demeure; Mais cet or-ci, non pas!"
Er sass beim Königsmahle Die Ritter um ihn her, Auf hohem Väter-Saale, Dort auf dem Schloss am Meer.
A la table royale Nobles bardés -de fer L'entouraient dans la salle De son château sur mer.
Dort stand der alte Zecher, Trank letzte Lebensgluth, Und warf den heiligen Becher Hinunter in die Fluth.
Alors le vieux grégfiire ') But ferme un coup final Et puis dans l'onde noire Fit voler le métal.
') Sire Gregoire ist der N a m e des Schuhflickers in Lafontaine's 2 !e savelier et le financier.
Fabel
VIII,
— 136 — Er sah ihn stürzen, trinken Ses yeux, qui l'y suivirent Und sinken tief ins Meer, Tant que faire se put, Die Augen thäten ihm sinken, Dès lors plus rien ne virent Trank nie einen Tropfen mehr. Et plus rien il ne but. Von den ebenfalls infolge der Reimnot verunglückten Stellen führe ich noch an 3145/43 p. 297 Bald, wenn's nicht schwieg, vom Souvent, pour l'apaiser, je dus, même en décembre, Bett' aufstehn Und tänzelnd in der Kammer Me lever, le porter, danssotter auf und nieder gehn, par la chambre. 3585/86 p. 341 Doch — alles was dazu mich Me voilà devenue infâme — trieb, Gottl war so gut I ach war so Et pourtant, par quel doux, quel lieb! pur instinct de l'âme. 3825/27 p. 361 Quid sum miser tunc dicturus ? Moi misérable alors que dire? Quem patronum rogaturus? Quel avocat pour moi produire, Cum vix jusius sä securus? Quandlejuste àpeine s'en tire? 3937/38 p. 371 Mit welchen Schlägen trifft sie Je sens comme des coups qu'il meinen Nacken I me donne à la nuque. Du musst des Felsens a l t e Empoigne-moi le mont par sa Rippen packen, vieille perruque, (Ein gewagter Rat, sich an einer Perrilcke festhalten zu sollen, um nicht abzustürzen I) 4187/90 p. 395 Ich muss bekennen, dass mir Elle ressemble, foi d'amant däucht, Dass sie dem guten G r e t c h e n A Marguerite étonnament. gleicht. Lass das nur stehnl Dabei wird's Funeste illusion ! Laisse-moi niemand wohl. cette Electre: Es ist ein Zauberbild, ist leblos, Ce n'est qu'un vain objet, qui ein Idol. n'a pas vie, un spectre, Am stOrendsten wirkt der Z u s a t z nach den letzten Worten 4611/12 p. 441 Sie ist gerichtet I Elle est jugée! Ist gerettet I Elle est sauvée ! Her zu mir I A moi! Heinrich! Heinriehl Henri ! Henri ! C'en est donc fait de toi!*
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* In der Fussnote p. 440/441 meint der Übersetzer: „Teile
devait être, en effet, la pensée de Marguerite en voyant son amant emmené par Méphistophélès. Mais tel n'était pas le plan du poète." (cf. S. 124.)
Gleichfalls auf die Reimfessel ist ein grosser Teil der f a r b l o s e n „expressions générales," die Pradez der „ k l a s s i s c h e n " S p r a c h e entlehnt, zurückzuführen. Ich gebe kurz einige Belegstellen mit dem dazu gehörenden Reimwort. 19 p. 5 (cf. S. 126/127) symZerstoben ist das freundliche Ge- Adieu la troupe aux pathiques flamme s ! dränge,
(: blâmes)
2668 p. 249 Sie wird bei einer Nachbarin sein. 3183 p. 301 Du holdes Himmels-Angesicht I
Une voisine, alors, tant d'appas
retiendra (: repas)
Charmante, aux sants, aux appas ( : pas)
raviscélestes
3431 p. 325 Comprends-moi bien, charMisshör' mich nicht, du holdes Angesicht I mante! ( : épouvante) W a s die R e i m e s e l b s t betrifft, so sind diese meist, aber nicht alle, nach klassischer Vorschrift geschmiedet. Von den Ausnahmen führe ich an
904/05 p. 81 printemps : temps 2092/93 p. 185 laid : couplet (cf. S. 133) 2659/60 p. 249 trésor: dort 3493/94 p. 331 serre: mystère
Mit Befolgung der Regel Malherbe's aber lauten z. B. 3517/19 p. 333 Seh' ich dich bester Mann, nur an, Bien-aimé, dès que je te voi Weiss nicht was mich nach deinem Je ne sais quel instinct me porte Willen treibt; à te complaire.
Ich habe schon so viel für dich
Et j'ai déjà tant fait pour
toi,
gethan, G u t g e l u n g e n sind Pradez 158/65 p. 17 So braucht sie denn die schönen Eh bien, déployez-la cette belle Kräfte énergie ; Und treibt die dichterischen Ge- Procédant en dramaturgie, schäfte, Wie man ein Liebesabenteuer Comme l'on procède en amour. treibt. Zufällig naht man sich, man fühlt On s'approche sans but; touché, man bleibt l'on fait séjour,
138 Und nach und nach wird man verflochten ; Es wächst das Glück, dann wird es angefochten, Man ist entzilckt, nun kommt der Schmerz heran, Und eh man sich's versieht, ist's eben ein Roman. 214/42 p. 21, von denen ich Der Worte sind genug gewechselt, Lasst mich auch endlich Thaten sehn; Indess ihr Complimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn. Was hilft es viel von Stimmung reden ? Dem Zaudernden erscheint sie nie, Gebt ihr euch einmal für Poeten, So commandiert die Poesie. Euch ist bekannt, was wir bedürfen, Wir wollen stark Getränke schlurfen; Nun braut mir unverzüglich dran I Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht gethan. Und keinen Tag soll man verpassen, 1100/16 p. 97/99. Ich hatte selbst oft grillenhafte Stunden, Doch solchen Trieb hab' ich noch nie empfunden. Man sieht sich leicht an Wald und Feldern satt, Des Vogels Fittig werd' ich nie beneiden. Wie anders tragen uns die Geistesfreuden Von Buch zu Buch, von Blatt zu Blatt! Da werden Winternächte hold und schön,
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Et tout doucement on s'enlace ; Le bonheur croit, le sort menace ; Oti est ravi, puis souffre ; on fait son plan, Et, sans trop s'en douter, on est en plein roman.
zitiere 214/26 p. 21
Assez de paroles! j'aspire A voir enfin des actions. Laissez compliments et beaudire Pour utiles inventions. La veine, insensés que vous êtes,
A qui l'attend ne vient jamais Vous étant donnés pour poètes, Soyez-le donc sans si ni mais! Vous.avez ce qui nous importe: Nous voulons delaliqueurforte. Mettez-vous tout de suite en train: Il faut faire aujourd'hui, pour avoir fait demain, Et ne pas perdre une journée. \ Certez, chez moi, les fantasques j pensées j Jamais si haut ne se sont élançées. ! Champs et forets, l'oeil en est bientôt las. D'ailes d'oiseau je me passe à merveille. Quelle autre -joie en notre cœur éveille Un livre lu, page à page, tout bas! \ L'hiver, on veillerait jusqu'au \ lendemain
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Ein selig Leben wärmet alle Glieder, Und ach! entrollst du gar ein würdig Pergamen, So steigt der Himmel zu dir nieder.
Auprès de ce foyer de lumière et de vie ; Et quand, parfois, on ouvre un noble parchemin, C'est tout un ciel qui vient vous tenir compagnie.
Du bist dir nur des einen Triebs bewusst; O lerne nie den andern kennen! Zwei Seelen wohnen, ach 1 in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen.
Tu n'as que l'un des deux instincts : A l'autre, oh ! ferme ta poitrine ! Dans la mienne deux cœurs distincts Font divorce et guerre intestine
D'un ardent et puissant amour Au monde l'un s'attache et se cramponne L'autre, s'en arrachant, aspire au pur séjour Où d'augustes aïeux le destin se couronne. Die A n s p i e l u n g 1172/73 p. 103 ist deutlich übersetzt. Du hast wohl Recht; ich finde ; Tu pourrais bien avoir raison. nicht die Spur Von einem Geist, und alles ist D'Esprit pas l'ombre ici: pure Dressur. éducation. Das Lied vom Floh 2211/38 p. 199/201 ist gleichfalls gelungen. Dass der Held des Gedichts im ersten französischen Verse maîtresse puce", im siebenten , Jeune homme" heisst, ist entschuldbar. Treffende Bemerkungen macht Pradez Note 1Ü9V p. 508'09 zur H e x e n k ü c h e , deren Übertragung ihm geglückt ist. E r wendet sich gegen Marc Monnier, der die ganze Scene nicht versteht und verurteilt. „On peut même se demander pourquoi M. Marc Monnier a pris la peine de rimer son non-sens, lui qui a dédaigné de traduire le Walpurgisnachtstraum." Die Wiedergabe des Dialogs der Liebenden über Religion 3414 68 p. 323/29 ist ebenfalls eine geschickte. 3432/45 p. 325/27 Wer darf ihn nennen ? Comment dire : f y crois ? comUnd wer bekennen : ment, sans épouvante, Ich glaub' ihn? Lui donner un nom ici-bas? Wer empfinden Et comment une âme sensible Und sich unterwinden ! Aurait-elle Vaudace horrible Zu sagen: ich glaub' ihn nicht? | De dire : Non, je riy crois pas?
Der Allumfasser, Der Allerhalter, Fasst und erhält er nicht Dich, mich, sich selbst? Wölbt sich der Himmel nicht dadroben ? Liegt die Erde nicht hierunten fest? Und steigen f r e u n d l i c h blickend Ewige Sterne nicht herauf?
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Être suprême, En qui tout est, n'embrasse et ne soutient-il pas Toi, moi, tout être enfin, sans l'excepter lui-même? Ne vois-tu pas le ciel sur nos têtes voûté? Ne sens-tu pas la terre et sa solidité? Et de la nuit, perçant les voiles,
Le caressant regard d'éternelles étoiles? Gretchens Gebet 3587/3619 p. 341/43 ist ziemlich genau übersetzt. Doch stört die ungleiche Wiedergabe des Refrains. Pradez schreibt : Ach neige I O, Mère en larmes! Du Schmerzenreiche, ' A mes alarmes Dein Antlitz gnädig meiner Noth. Donne un regard pour reconfort ! Hilf 1 rette mich von Schmach Sauve-moi de honte et de mort! und Todl Ach neige, Oh! daigne Du Schmerzenreiche, Ton cœur qui saigne ! Dein Antlitz gnädig meiner Noth ! Se montrer sensible à mon sort! Auch vermisst man den Anklang an das „Stabat mater dolorosa," den der deutsche Text in den Worten „Du Schmerzenreiche" enthält. Die W a l p u r g i s n a c h t ' s s c e n e ist mit Geschick Ubersetzt. Was der m e t r i s c h e Z w a n g verschuldete, ist bereits erwähnt. 4016/19 p. 379. Das drängt und stösst, das ruscht Ça se presse et se pousse et taund klappert I page et tempête Das zischt und quirlt, das zieht Et siffle et pirouette et tiraille und plappert I et caquète! Das leuchtet, sprüht und stinkt Ça vous luit, étincelle et pue et und brennt I flambe au vent! Ein wahres Hexenelement! Sont-ils là dans leur élement. 4062/71 p. 383. Zwar bin ich sehr gewohnt in- Habituellement, l'incognito me cognito zu gehn, plaît; Doch lässt am Galatag man Mais en un si grand jour on seinen Orden sehn. fait voir qui l'on est.
Gin Knieband zeichnet mich nicht aus, Doch ist der Pferdefuss hier ehrenvoll zu Haus. Siehst du die Schnecke da? Sie kommt herangekrochen; Mit ihrem tastenden Gesicht, Hat sie mir schon was abgerochen. W e n n ich auch will, verläugn' ich hier mich nicht. Komm nurl von Feuer gehen wir zu Feuer, Ich bin der Werber und du bist der Freier.
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Et, fût-ce en Jarretière, on n'aurait pas la mine Que mon pied de cheval me donne en ces hauts lieux. Vois-tu cet escargot qui vers nous s?achemine? Avec son flair et son tact dans les yeux, Déjà, sans doute, il me devine. Je ne saurais, ici, tromper les curieux. Viens : parmi tous ces feux ensemble on se promène. Tu seras le galant; moi celui qui le mène.
W o h l g e l u n g e n ist auch die Übertragung des W a l p u r g i s n a c h t s t r a u m e s , der mit Sorgfalt kommentiert ist. 4295/4306 p. 405. Windfahne nach der einen Seite, Gesellschaft wie man wünschen kann. Wahrhaftig lauter Bräute I Und Junggesellen Mann für Mann, Die hoffnungsvollsten Leute.
Girouette (tournée d'un côté) Pas une, ici, dont la beauté D'hymen n'ait bonne chance! Et quels garçons! en vérité, Tous de haute
espérance!
Windfahne nach der andern Seite. Und thut sich nicht der Boden auf, Sie alle zu verschlingen, So will ich mit behendem Lauf Gleich in die Hölle springen.
Girmiette (tournée de l'autre côté) Si la terre ne s'ouvre pas Pour engloutir ce monde, Je suis homme à fuir, de ce pas, Jusqu'au séjour immonde.
Xenien. Als Insekten sind wir da, Mit kleinen scharfen Scheeren, Satan, unsern Herrn Papa, Nach Würden zu verehren.
Xénies. Nous voici piquant et mordant De nos pinces d'insecte, En l'honneur de papa Satan, Qu'il faut que l'on respecte.
In der K e r k e r s c e n e stören die angeführten Einzelheiten; sonst ist auch sie genau übersetzt. Pradez' Verse sind gut gebaut. Seine Arbeit ist mit grossem Fleisse geschrieben. Am besten sind ihm die philosophierenden, weit weniger die lyrischen Stellen gelungen.
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Der Übersetzer hat gewiss die Schönheiten des Goetheschen Stiles empfunden. Sie nachzuahmen, fehlte es ihm vielleicht weniger an Geschick als an Kühnheit. — Willig fügt er sich in die allgemeinen Regeln. — In seinen Anmerkungen spricht oft der Theologe mit. Wiewohl Pradez' Übersetzung stets e i n e d e r b e s s e r e n bleiben wird, so konnte sie doch nicht d i e b e s t e werden, da sie im Banne von metrischen und poetischen Vorurteilen blieb, die Goethes Dichtung gerade stürzt. — Der Inhalt mit seinen Ideen, seiner Form und Farbe ward geschaffen von einem K ü n s t l e r und konnte und kann nur von einer ä h n l i c h e n K ü n s t l e r n a t u r nachgeschaffen werden. Der dichterische Hauch, der Sabatier's ganze Übertragung durchweht, ist bei Pradez zu kühl, zu schwach. W a s U b e r s e t z u n g s k u n s t z u l e i s t e n v e r m a g , d a s h a t die S a b a t i e r ' s g e l e i s t e t . V. R o s s e l (1. c.), der diese kurz „très ingénieuse" nennt, sagt von Pradez' Arbeit „une curieuse traduction métrique où l'on a cherché à résoudre l'insoluble problème d'une étroite conciliation entre la littéralité et la poésie de l'original." H e n r i A l b e r t — Paris — bespricht im Feuilleton der „ F r a n k f u r t e r Z e i t u n g " (Januar 18%) auch Pradez' Übersetzung mit Anerkennung, hätte ihr aber mehr Freiheit, die Klangfarbe der Romantiker und die biegsame Form der „Parnassiens" gewünscht. Er gesteht ihr „unglaubliche Gewandtheit in Übertragung des deutschen Metrums" zu, (das Pradez doch oft genug völlig preisgiebt) und findet, dass Sabatier in Deutschland einen nicht ganz verdienten Ruhm geerntet habe. Den Gebrauch der französischen U m g a n g s s p r a c h e habe er wohl im Ausland verloren, was sich in seiner Arbeit bemerkbar mache. Ich glaube, Sabatier hat schreiben w o l l e n , wie er schrieb. Diesen Eindruck gewann ich aus den Notes seiner „Edition savante," der grösste Verbreitung zu wünschen ist. Henri Albert schreibt, dass ein germanisch veranlagter Geist mit Virtuosenkunst im Hervorzaubern ähnlicher Bilder, durch ganz freie rhythmische Behandlung, unter Benutzung der Errungenschaft der neuesten französischen Poesie das thun könne, was die deutschen Romantiker für Shakespeare leisteten I — Misslinge das Unternehmen, so scheitere es an der Unvereinbarkeit der Sprachgenies zweier Völker. Ich urteile vom deutschen Standpunkt aus anders und finde „Goethes Faust übersetzt." (cf. Nerval-Préface p. V.) Das nicht selten gehörte Wort von dem germanischen Geist, den der romanische nicht völlig zu fassen oder doch mindestens nicht getreu wiederzuspiegeln vermöge, ist mir nach dem Lesen der
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verschiedenen Faust-Übersetzungen in französischer, italienischer,1) englischer und dänischer Sprache noch weniger als zuvor gerecht erschienen. Bei gleicher Beherrschung und Kenntniss der deutschen Sprache und der Kommentare fand ich annäherd gleiche Ergebnisse. ETayard Taylor's „Faust" (I.e.) und P r o f e s s o r P e t e r Hansen's; „Faust" (1.c.) sind a u s g e z e i c h n e t e L e i s t u n g e n und der Sabatier'schen Arbeit ebenbürtig. Doch sind die Formen • bildung, die Rhythmik und Melodie der germanischen Dialekte ja stammverwandt, das Original ist also l e i c h t e r in ihnen als in einer romanischen Sprache nachzubildenDie Geschichte der französischen Faust-Übertragungen zeigt das eifrigste Bemühen unserer Nachbarn um die grösste Dichtung des'grössten deutschen Dichters und einen grossen, wenn"auch — wie überall — nicht ununterbrochen aufsteigenden Fortschritt und endlichen Triumph der französischen Übersetzungskunst. Erreicht ist dieser Triumph durch Befreiung von dem „klassischen" Doppelvorurteil: durch Preisgabe der starren Vornehmheit der Dichtersprache und der veralteten Versbauregeln, also durch volkstümliche Rede im nur nach dem Klang gereimten und frei gebauten Verse bei getreuester Inhaltswiedergabe. ' ) Nach Engel erschien die i. Ausgabe 1 8 3 5 . (Die Übersetzung von Guerriere Gonzaga [nach E n g e l Mailand 1862] habe ich leider nicht erhalten können, da sie vergriffen sein soll. Zur neuen Übersetzung von Giuseppe Biagi mit Vorrede von Franchetti cf. M Q n c h e n e r A l l g . Z t g . No. 165, 1900.)
Anhang. In Folgendem stelle ich A u s z ü g e aus den mir b e k a n n t g e w o r d e n e n f r a n z o s i s c h e n K r i t i k e n der b e h a n d e l t e n Ü b e r s e t z u n g e n nebst einem Verzeichnis aller sonstigen gefundenen Besprechungen zusammen. Zum zweiten K a p i t e l : S t a p f e r ' s Ü b e r s e t z u n g . Im „G l o b e " (1. c.) Tome I (1824/25) p. 359 ff. findet sich eine Besprechung der Stapfer'schen „Notice sur la vie et les ouvrages de Gœtke," in der p. 360 auch ganz kurz von „Faust" die Rede ist. Der anonyme Kritiker ist im Gegensatz zu Stapfer der Meinung, dass Dichter n i c h t in gebundener Rede übertragen werden sollten. Eine Ausnahme gesteht er bei „Faust" zu für den Prolog und die erste Scene „parcequHci le rythme seul pouvait peut-être avertir le lecteur que dans l'original la bizarrerie du fond des pensées était relevée de tout Pidéal du style poétique:' Stapfer's Verse werden „ingénieux et spirituels" genannt. Zum v i e r t e n K a p i t e l : N e r v a l ' s Ü b e r s e t z u n g vgl. Th. G a u t i e r „Histoire du romantisme" (1. c.). Zum f ü n f t e n K a p i t e l : B l a z e ' s Ü b e r s e t z u n g vgl. L er m i n i e r in der „ R e v u e des deux mondes" 1846 (I.e.). Zum s e c h s t e n K a p i t e l : 2. B a c h a r a c h s Ü b e r s e t z u n g fand ich in der „ R e v u e b l e u e " 1873 Tome V, II. série: Revue des cours littéraires" p. 261/64 eine „Causerie littéraire' von M a x i m e G a u c h e r , der nach anerkennender Erwähnung von Mézière's undBossert's Arbeiten überGoethe zu der „Préface" von A l e x . D u m a s f i l s übergeht, die er eine ganze Geschichte und zwar eine amüsante Geschichte nennt. Er belustigt sich Uber den Konflikt, in den Bacharach durch diese Vorrede geraten sein müsse. Als Übersetzer werde er über sie, die seiner Arbeit Anziehungskraft verschaffe, entzückt gewesen sein ; als Bewunderer Goethes müsse er leiden, wenn er sehe, dass sein Idol geschüttelt werde wie ein Pflaumenbaum. „Aves-vous lu la préface de M. Dumas? — Oui, et vous? — Naturellement. — Quelle verve! quel brio! — Journaux et
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revues se mettent à la fenêtre, il faut voir le terrible lutteur, il faut en parler. Parlons-en donc, ô Athéniens !" Gaucher weist nach, wie Dumas fils, der über Goethes Charakter und Werk die abfälligsten Urteile äussere und ihn mit einem Faustschlag „à la mousquetaire" niederstrecke, in der Hälfte der Vorrede gar nicht zur Sache spreche, sondern für sich Reklame mache. Er, der Goethe Mangel an Methode und an Erfindungsgabe vorwerfe, schreibe selbst ganz willkürlich darauf los. Er glaube, die einzig wahre Lösung des Faust-Problems vorzuschlagen p. 264 „Je conçois les colères de M. Dumas. Lui qui gravit de temps à autre le mont Sinai, entrevoit Chanaan et parle à Dieu, comme je vous parle, frémit naturellement à l'idée de l'horizon rétréci auquel le poëte allemand semble condamner l'humanité" Gaucher führt aus, dass Dumas den logischen Leitfaden für den Goethe'schen Faust gar nicht gefunden habe, der mit den Worten „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst" gegeben sei ; dass er der Goethe-Schiller'schen „Ketzerei," die einen Menschen für moralisch erkläre, wenn sein Geist gebildet und sein Schönheitsgefühl entwickelt sei ') eine falsche These des Fatalismus gegenüberstelle, nach der der Sinn für Moral in uns sei oder nicht sei, und dass wir ihn nicht erwerben könnten. „Ainsi des hör s-d'œuvre, des variations brillantes à côté du sujet, puis une théorie fausse sur le drame de Goethe, puis une thèse morale très immorale, tout cela décousu, allant au hasard, et brutal d'expressions — voilà cette préface qui fait du bruit, qui en fera encore, que tous lisetU ou liront" Auf die Bacharach'sche Übersetzung selbst geht Gaucher nicht weiter ein. Zum s i e b e n t e n K a p i t e l : M a r c Monnier's Übers e t z u n g vgl. V i r g . R o s s e l (1. c.) „Hist.des relat. litt." etc. und S ü p f l e (1. c.) „ G e s c h i c h t e des d e u t s c h e n K u l t u r e i n f l u s s e s in F r a n k r e i c h " etc. Zum a c h t e n K a p i t e l : S a b a t i e r ' s Ü b e r s e t z u n g (s.u.) Zum n e u n t e n K a p i t e l : P r a d e z ' Ü b e r s e t z u n g vgl. V i r g . R o s s e l (1. c.). Die „Gasette de Lausanne/" vom 8. August 1895 bringt nur biographische Mitteilungen, aber keine Kritik der Übersetzung. ])
Vgl. Goethes Spruch: „Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, Hat auch Religion; Wer jene beiden nicht besitzt, Der habe Religion."
Lan gkavel, Die frantöa. Übers, v. Goethes Faust.
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— 146 — Zum a c h t e n K a p i t e l : S a b a t i e r ' s Ü b e r s e t z u n g . Die nachstehend angeführten Besprechungen der Sabatier'schen Arbeit entstammen Zeitschriften und Zeitungsausschnitten, die mir die greise Wittwe François Sabatier's anvertraute. Auf der B i b l i o t h è q u e N a t i o n a l e durchsuchte ich die betreffenden Bände der R e v u e d e s d e u x m o n d e s , R e v u e b l e u e , R e v u e b l a n c h e , M e r c u r e de F r a n c e , V i e m o d e r n e — (journal hebdomadaire illustré, artistique et littéraire), ohne Kritiken der Übersetzung zu finden. Das „ B u l l e t i n C r i t i q u e " (Paris — Thorin) vom 15. Mai 1895 bringt auf p. 266/69 eine Besprechung von J . F i r m e r y, die mit den Worten „ Voilà une traduction qui a été portée aux nues — en Allemagne" beginnt. Eis wird dann angeführt, dass eine Übersetzung sich an ein zweifaches Publikum wende: erstens an dasjenige, das die Fremdsprache nicht verstehe, zweitens an ein solches, das sie zwar ungefähr verstehe, aber zur Erleichterung der Lektüre und Lösung der Schwierigkeiten einen Führer suche. Dem ersten Leserkreis könne die Übersetzung wohl kaum von Nutzen sein. „Grâce aux énergiques efforts auxquels s'est livré ce traducteur pour violenter son français et le couler dans le moule germanique, ils éprouveront presque toujours une impression étrange et désagréable et le plus souvent ne comprendront pas." — Die wortgetreue Übersetzung Sabatier's bewahre ferner nicht die poetische Farbe. „Que Von compare par exemple la chanson du roi de Thulé ou la lamentation de Marguerite au rouet avec les traductions de Blase de Bury ou de Gérard de Nerval. — — — Dans la scène Trüber Tag, où le langage de Faust est monté à un tel diapason d'éloquence indignée, mich ekeif s, traduit par ça me dégoûte, produit l'impression la plus désagréable. En réalité c'est inexact, c'est mot-à-mot en français de Lausanne, mais pas en français de France." (Goethe schrieb nicht „mich" sondern „mir ekelfsNerval übersetzt dies wie B l a z e mit ,/u me dégoûtes.") Dem zweiten Leserkreis dagegen, meint Firmery, könne man die Übertragung nur empfehlen. „De toutes celles que je connais — celle de Bacharach, qui est trop peu connue, exceptée — c'est celle qui offre le moins de contresens." Inbezug auf Metrum, Rhythmus und Orthographie schreibt Firmery p. 268 „Je ne puis qu'applaudir aux rimes de M. S. qui se moque avec raison des chinoiseries d'une orthographe absurde. En principe il ri est pas d'objection grave à faire à la façon dont ses vers sont rythmés. L'accent peut parfaitement fournir la base du rythme en français." Nur sei das französische Ohr zur Zeit mit den „rythmes composés" zu wenig vertraut, um in ihnen
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Verse erkennen zu können.1) Andererseits sei der Charakter des Goetheschen Metrums grösste Freiheit, und es sei eine wunderliche Idee, nicht diese Freiheit selbst, sondern Schritt für Schritt die verschiedensten rhythmischen Formen, Launen und Unregelmässigkeiten des Originals nachzuahmen.2) „En somme une traduction française du Faust reste àfaire, mais M. S. sera d'un grand secours pour celui qui entreprendra cette tâche. Car il a çà et là fait de véritables trouvailles et dans ses longues et patientes recherches rencontré une foule ¿[expressions heureuses qui rendent admirablement la pensée et la langue poétique de Goethe." Die „ R e v u e de l ' e n s e i g n e m e n t des l a n g u e s viv a n t e s " (Paris — 19 rue Le Verrier) enthält in der Juninummer von 1893, p. 196/97 eine äusserst anerkennende Kritik. ,,Le traducteur M. F. Sabatier — un poëte délicat et hardi doublé d'un savant linguiste ne s'est pas contenté de rendre le sens de l'original avec mie scrupuleuse exactitude: il a eu des visées plus hautes." Der Kritiker (M.) weist darauf hin, dass der Wert und die Originalität dieser Arbeit eben in der Nachahmung des deutschen Metrums und in der Preisgabe des „vers académique" bestehe. Als Beweis für die Treue der Übersetzung wird das Lied Gretchens am Spinnrade zitiert, „l'une des plus belles pages de Faust, mais aussi l'une des plus difficiles à rendre, surtout au point de vue rythmique." Der Schluss giebt dem Leser eine Beschreibung der typographischen Disposition und lobt die Anmerkungen der édition savante," die besonders den Kandidaten, welche sich für Prüfungen im Deutschen vorbereiten, von grossem Nutzen sein würden. Im „ B u l l e t i n m e n s u e l de la f a c u l t é d e s l e t t r e s de P o i t i e r s " (Paris, Leroux, Poitiers, Blanchier, Druinaud) erschien im Februar 1893 unter „revue bibliographique" p. 61/62 eine anonyme Besprechung der Übertragung. Der Rezensent ist der Ansicht, dass bisher, trotz der Übertragungen eines Blaze de Bury und Marc Monnier, Goethes Faust in Frankreich vom grösseren Publikum nicht gewürdigt worden sei. Nach dieser neuen Übersetzung aber müsse man ihn verstehen und ihm Geschmack abgewinnen; sie selbst sei ein Meisterwerk. „M. F. Sabatier, en effet, suit le texte vers par vers, mot par mot; tous les mètres, tous les rythmes, il les reproduit sans jamais forcer le sens ni violenter la langue, pas une des nuanSoll mit den alten Regeln gebrochen werden, so muss doch einer einmal damit beginnen. -') Wie es freilich der jeweilige Ton der Dichtung verlangt.
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ces si fines et si multiples n'a été négligée: le cri déchirant du savant que le doute mène au désespoir, de l'homme que le remords harcelle, le chant d'ivresse et de triomphe de l'amant heureux, l'âpre et irrespectueuse ironie de celui qui personnifie la négation, le tendre balbutiement de l'ignorante et gracieuse enfant en qui s'incarne Péternel féminin, les remords et la folie de la malheureuse abandonnée, sont absolument tout ce qu'il y a dans le Faust allemand. M. Sabotier l'a su rendre avec une délicatesse de touche, une science des nuances et une sûreté de ton tels que forcément sa traduction fera loi et qu'on ne pourra plus parler du chef-d'œuvre de Goethe sans nommer en même temps le Faust de M. Sabotier." Eine Anmeldung der Übersetzung steht auf der Rückseite des Umschlags vom „Bulletin de l'enseignement secondaire de l'Académie de Toulouse(Ed. Privat, Toulouse) — 15 mars 1893 „La traduction du Faust de Goethe, par M. Sabotier, qui vient de paraître, est une tentative hardie, une œuvre unique en ce sens que, pour la première fois, on a donné l'adaptation absolument exacte d'une œuvre poétique étrangère. Le Faust est un chefd'œuvre grand entre tous; à voir l'exactitude et la fidélité avec lesquelles le poème de Goethe qui est à la fois un des drames d'amour les plus passionants et une œuvre philosophique des plus profondes, a été reproduit dans toutes ses nuances les plus fixes, les plus imperceptibles, on est tenté de parler non plus de traduction, d'adaptation, mais de moulage." Nach Andeutung der biographischen Mitteilungen der „Préface" folgt das Urteil „Pour nous le mérite essentiel du Faust de M. F. Sabotier est d'avoir su victorieusement démontrer que notre langue, quoiqu'on dise, est parfaitement capable de suivre dans leur vol, les génies les plus hétérogènes et de s'adapter à leur pensée en la pénétrant jusque dans ses plus intimes replis." Eine aus der „Polybibliothèque" Q) — mai 1893 — ausgeschnittene Seite bringt die Kritik eines „E. S. A.", der sich gegen die Preisgabe der Regeln und Kunstlehren Malherbe's und Boileau's wendet und seine Rezension in äusserst bissigem Tone vorträgt. ¡¿Laissant donc aux poètes en perruque le vers syllabique, M. Sabotier a inventé — après Baïf, Jodelle, Passerai et autres jeunes d'il y a trois siècles, — le vers métrique jadis renouvelé des Grecs." Das Lob H e i n r i c h L a u b e ' s ist, nach Meinung des Kritikers, wohl auf „quelque indulgence pour un vieil ami" zurückzuführen. Die Übersetzung sei ja sehr gewissenhaft und bezeuge philologische Kenntnisse, aber ihre Lektüre sei infolge der Nachahmung der Regeln „de la versification allemande" und infolge der gemarterten Sprache eine sehr beschwerliche. „J'ai beau regarder, je ne
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distingue pas les pieds qu'on me signale; j'ai beau écouter, je n'entends aucune cadence. Peut-être sommes-nous portés, nous autres profanes, à nous faire une fausse idée de la poésie: nous ne la comprenons que comme quintessence de la perfection, tandis que les gens du métier ont au contraire toujours proclamé très haut leur droit aux licences. Hiatus, enjambements, indigence des rimes, j'admettrai donc tout cela dans une certaine mesure, et n'aurai qu'un minimum d'exigence: que les vers ne soient pas de tous points inférieurs à une prose médiocre." Als Beweis des Gesagten werden die ersten zehn Verse des ersten Monologs angeführt: „J'ai étudié philosophie, Droit, médecine, et par malheur, Hélas ! aussi théologie, A fond, avec effort et ardeur! Et me voilà, aussi savant, O pauvre fou, qu'auparavant. Nom j'ai de Maître, suis Docteur titré, Et voici bien dix ans que par le nés, A droite, à gauche, à tort et à travers, Moi je mène mes élèves très chers — Et voici à quelle note donne lieu ce dernier vers. „ Vers trochaïque de cinq pieds, dont le dernier est un ïambe, avec césure féminine au second pied (entre la troisième et la quatrième syllabe), ce qui le rend singulier à des oreilles françaises. Elles préféreraient: ,,fe vais menant mes élèves très chers." Unter der Rubrik „Livres, journaux, publications" befindet sich in „Le p e t i t m é r i d i o n a l " vom 18. März 1893 eine Anzeige der Übertragung mit der Überschrift ,,Une œuvre française jugée en Allemagne. — Le livre le plus important peut-être qui ait paru cet hiver est une traduction:' Mit Genugthuung werden die vielen lobenden Besprechungen deutscher Kritiker erwähnt, besonders die W. L ü b k e ' s und ein Brief des K ö n i g s von S a c h s e n an M a d a m e F r a n ç o i s S a b a t i e r . „Nous sommes heureux," heisst es zum Schluss, ,jde toute cette gloire qui fait renaître parmi nous la pensée de l'un des plus nobles, des plus purs enfants de Montpellier, dont il est l'honneur et l'orgueil!' „L'Eclair" (Journal de Paris politique quotidien, absolument indépendant — rue Croix-de-Petits-Champs) bezeichnet in der Nummer vom 21 Februar 1893 in der Bucheranzeige die Übersetzung als ,,la plus belle et la plus exacte des traductions du Faust de Goethe," giebt kurz das Wesentliche der Vorrede wieder und schreibt dann : ,,Le Faust de Goethe n'appartient pas seulement à l'Allemagne, mais encore à toute l'humanité, et il est indéniable que
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sur sa partie pensante, cnltivi'e, sensible, cette œuvre a exercé une profonde influence. Goethe a exercé sur les esprits modernes une attraction et des effets infiniment plus directs que Shakespeare, et l'on conçoit que ceux qui s\!preuuenl d'admiration pour la littérature allemande en général, comme ont fait souvent les esprits les plus distingués ehers nous, et pour 1'