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German Pages [387] Year 2020
DIE DEUTSCHEN KÖNIGSPFALZEN Band 5.1.2 Bayern Altbayern. Regensburg Bearbeitet von Peter Schmid
Vandenhoeck & Ruprecht
DIE DEUTSCHEN KÖNIGSPFALZEN Repertorium der Pfalzen, Königshöfe und übrigen Aufenthaltsorte der Könige im deutschen Reich des Mittelalters
Herausgegeben vom MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR EUROPÄISCHE RECHTSGESCHICHTE Redaktion CASPAR EHLERS und THOMAS ZOTZ
VANDENHOECK & RUPRECHT GÖTTINGEN · 2020
DIE DEUTSCHEN KÖNIGSPFALZEN
Band 5 BAYERN
Herausgegeben namens der KOMMISSION FÜR BAYERISCHE LANDESGESCHICHTE bei der BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN von HELMUT FLACHENECKER, BERND PÄFFGEN und RUDOLF SCHIEFFER †
Teilband 1.2 ALTBAYERN. REGENSBURG Bearbeitet von PETER SCHMID Redaktionelle Mitarbeit: Katharina Kemmer und Maren Dürrschmid
VANDENHOECK & RUPRECHT GÖTTINGEN · 2020
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar. © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Satz: textformart, Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com ISBN 978-3-666-35693-3
Zum Gedenken an Rudolf Schieffer Am 14. September 2018 ist Professor Rudolf Schieffer in Bonn verstorben. Sein Tod stellt für die deutschsprachige Mediävistik einen großen Verlust dar. Der nun vorgelegte Teilband zu Regensburg als Aufenthaltsort der deutschen Könige des Mittelalters ist ihm bis zuletzt ein wichtiges Anliegen gewesen, so dass es nur angemessen ist, einleitend an ihn zu erinnern. Rudolf Schieffer war dem Repertorium der deutschen Königspfalzen seit langer Zeit verbunden. Als Beiratsmitglied des Göttinger Max-Planck-Instituts für Geschichte seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts unterstützte er die Pfalzenforschung, die an jenem Institut schon seit seiner Gründung 1956 eine feste Heimat hatte. Das Langzeitprojekt entwickelte sich aus konzeptionellen Vorarbeiten bis zum Beginn der Publikationen zu hessischen, thüringischen, baden-württembergischen sowie niedersächsischen Aufenthaltsorten und wurde dabei von Schieffer stets wohlwollend begleitet, was seine Besprechungen in zahlreichen Fachzeitschriften belegen. Der einstigen Konzeption des Repertoriums, in alphabetischer Reihenfolge gegliederte Einzellieferungen herauszugeben, war es geschuldet, dass sich nicht in allen Bundesländern ähnlich schnelle Anfangserfolge zeigten, da es galt, viele Autoren für die Mitarbeit zu gewinnen. Die Schließung des Max-Planck-Instituts für Geschichte in Göttingen im Jahre 2006 bedeutete auch das Ende des Repertoriums der deutschen Königspfalzen für die noch nicht begonnenen Bundesländer. Rudolf Schieffer setzte sich zusammen mit Professor Alois Schmid, seinerzeit erster Vorsitzender der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, dafür ein, neue Lösungen für die Bearbeitung der bayerischen Königspfalzen zu finden. So kam die Planung unter das Dach der KBL, wo es noch heute, mit Unterstützung des Würzburger Lehrstuhls für fränkische Landesgeschichte, angesiedelt ist. Die Finanzierung der Drucklegung sagte das Frankfurter Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte zu. In den zurückliegenden zwölf Jahren hat sich Rudolf Schieffer stets für das bayerische Unternehmen und seine Bearbeiter eingesetzt, las Artikel Korrektur und gab wichtige Hinweise. Er wird dem Projekt fehlen. Daher sei dieser Teilband seinem ehrenden Andenken gewidmet.
Frankfurt am Main, Ostern 2020
Caspar Ehlers
REGENSBURG (A) Regierungsbezirk Oberpfalz I Antike Namen: Legio um 200 n. Chr. Diese Angabe auf einem Meilenstein nimmt Bezug auf den Standort der Legio III Italica und ist insofern kein Name für R. im eigentlichen Wortsinn. Dietz, Meilenstein S. 110 f. – Dietz-Fischer, Regensburg S. 5, 28 – Dietz-Fischer, Grenze S. 15 f. Reginum, Regino um 200 n. Chr. Itinerarium Antonini Augusti (Hg. von O. Cuntz [Itineraria Romana I. 1929] S. 250) – Tabula Peutingeriana (Hg. von E. Weber. 1976) III.4 – Dietz-Fischer, Regensburg S. 25, 28 – DietzFischer, Grenze S. 15 f. Castra Regina um 400 n. Chr. Notitia dignitatum (Hg. von O. Seeck. 1876, Ndr. 1962) XXXV 17 – Dietz-Fischer, Regensburg S. 5, 29 – Dietz-Fischer, Grenze S. 15 f., 40. Mittelalterliche Namen: In den Quellen sind drei Namen – Reganesburc, Radaspona, Regina – in zahlreichen Varianten gebräuchlich. Zuerst begegnen in den Königsurkunden die germanischen Namensformen Reganesburc u. ä. und bleiben dort bis ins 11. Jh. gebräuchlich. Parallel dazu tauchen seit dem 8. Jh. in den lateinischen Quellen, sowohl in den Urkunden als auch in den literarischen Quellen, der Name Ra daspona und seine Varianten auf und werden schließlich bis in die Neuzeit hinein in den lateinischen Texten die dominierenden Namensformen. Der Name Regina spielte gegenüber den beiden genannten eine eher untergeordnete Rolle. Seit dem 13. Jh. begegnet in den deutschsprachigen Quellen dann nahezu durchgehend der Name Regenspurg / Regenspurch (z. B. RUB I 52, 105, 117, 1228).
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I. Reganesburc Reganesburc (ca. 765–788). Widemann, RTrad. 2, cop. actum Reganesburc civitate regia 860. DLdD 100, or. Raganesburg 899. DArn 174, cop. Ragenesburch 898. DArn 168, cop. Ragenesburg 830. DLdD 2, cop. Ragenisburg 791. DKdGr 172, cop. Raginsburg 1334. RUB I 734, or. (Urk. der Landfriedensvereinigung der Wetterau) Raguntiburg 803. DKdGr 202, cop. Rainesburg zu 792. Annales Petaviani (SS I) S. 18 Ramsborgh 1330. RUB I 591, cop. (Venezianische Urkunde) Ranesborg 1343. RUB I 1029, cop. (Venezianische Urkunde) Ransborg 1330. RUB I 614, cop. (Venezianische Urkunde) Reganaspurc 822. Widemann, RTrad. 19, cop. Reganesburc 888. DArn 15, or. Reganesburcg 890. DArn 77, or. Reganesburch c. 788–790 (zu c. 680–725). Salzburger UB I S. 5 (Indiculus A rnonis) actum Reganesburch urbe regia 845 (?). DLdD 40, cop. Reganesburg 791. Ann. Regni Francorum (SS rer. Germ. VI) S. 86 acta Reganesburg civitate regia 848 (?). DLdD 48, or. Reganesburh 788. DKdGr 162, cop. – Ann. Regni Francorum (SS rer. Germ. VI) S. 84. Reganespurc 889. DArn 45, or.
TK Regensburg 1 : 25.000. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.
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Regensburg und Umgebung in vorindustrieller Zeit. Zwei montierte Urpositions blätter der Landvermessung 1855/56, Maßstab: 1 : 25000, hier stark verklei nert. Bayerische Vermessungsverwaltung / L andesamt für Digitalisierung, Breit band und Vermessung. Reganespurch 772. Traditionsbuch Mondsee 85, cop. Reganespuruc 806. Bitterauf, Trad. Freising I 231, cop. Regansburch 829. DLdD 173 (unecht) Regansburg 791. DKdGr 171, cop. Regenesburc 820/821. Widemann, RTrad. 17, cop. Regenesburch 899. DArn 172, cop. Regenesburg 891. DArn 85, cop.
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Regenespurg 888. DArn 7, cop. Regenespurhc 888. DArn 5, or. Regenspurch 888. DArn 178 (unecht) Regenspurg 888. DArn 6, cop. Regesneburch 884. DK III 109, cop. Reginesburg [c. 826–840]. Widemann, RTrad. 23, cop. Reginisburch 1027. DKo II 104, or. Regnesburch (833). DLdD 12, cop. Reinesburch … que antiquo nomine vocabatur Radixbona zu 1008. (cop. s. XIII.) Brunonis Vita quinque fratrum. Hg. von J. Karwasi ńska (Monumenta Poloniae Historica SN. 4/3. 1973) S. 51 Rengspurch 1314. RUB I 289, or. (Salzburger Urk.) Ronesborg 1341. RUB I 970, cop. (Venezianische Urkunde) Ruganesburg 792. DKdGr 173, cop.
II. Radaspona Radaspona Mitte des 8. Jhs. Arbeo von Freising, Vita Sancti Haimhrammi (SS rer. Germ. XIII) S. 32, 74 Radasbona 851. DLdD 59, or. actum Radasbona civitate regia 852. DLdD 62, cop. Radasponensis 772. Bitterauf, Trad. Freising I 46a Radanasbona 1065. DH IV 148, or. (verunechtet) Radesbona 857. DLdD 86, or. actum Radesbona civitate regia 857. DLdD 87, or.
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Radespona 961. DO I 220, or. Radisbona 897. DArn 150, cop. Radispona 903. DLdK 41, or. Ratespona 959. DO I 203, or. Ratesponensis civitas 983. DO II 293, or. Ratisbona 897. DArn 149, cop. Ratispona 887. DK III 10, or. (verunechtet)
III. Regina actum est in Regina civitate 863. Widemann, RTrad. 39, cop. Reginum civitatem, quae nunc Reganesburg vocatur, venisset 792. Ann. q. d. Einhardi (SS rer. Germ. VI) S. 91 rediens … Reginum, quam Reganesburg nunc vocitant zu 791. Poeta Saxo (MGH Poetae IV/1) S. 33 actum Regino civitate 888. DArn 11, or. Reginensis episcopus 983. DO II 293, or. Zu den Namen insgesamt vgl. Reitzenstein, Ortsnamen S. 313–318.
Neben diesen gebräuchlichen Namen wurde seit dem 11. Jh. vornehmlich durch Arnold von St. Emmeram (SS IV) S. 550 ff., 554, 557, 560, 567 f., 571 und die Schottenlegende (Die Gesta Caroli Magni der Regensburger Schottenlegende. Hg. von A. Dürrwächter. 1897 S. 146 f., 181, 215 f.) für R. ein Katalog mit sieben Namen entwickelt, der seine klassische Ausformulierung im Jahr 1373 durch den Regensburger Domherrn Konrad von Megenberg erfuhr. In seinem Werk De limitibus parochiarum civitatis Ratisbonensis (S. 91–93) nennt er folgende Namen Tyberina, Quadrata, Germanisheim, Hyatospolis, Ymbripolis (Imbri polis), Ratispona und Reginopolis und liefert eine Interpretation dazu, die den Rang von R. als Kaiserstadt hervorheben sollte. Tyberina führt er auf die Gründung durch Kaiser Tiberius zurück. Quadrata leitet er von der äußeren Erscheinungsform der Stadt aufgrund der Quadersteine der Stadtmauer oder von dem quadratischen Grundriss der Stadt ab. Germanisheim nannten seiner Meinung
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nach die Germanen ihre Heimatstadt, in der sie sich nach dem Abzug der Römer ansiedelten. Hyatospolis erklärt er mit der ungeschliffenen Sprechweise der Bewohner, die bei der Wortbildung den Mund wie zum Gähnen öffnen. Ymbripolis (Imbripolis) (vgl. auch Vita Godehardi episcopi posterior [SS XI] S. 208 – Annalista Saxo [SS XXXVII] S. 364) stellt eine Kombination aus dem Griechischen polis und dem lateinischen Namen Imber für Regen dar. Ratispona erinnert an die von Karl d. Gr. erbaute Schiffsbrücke oder daran, dass die Stadt rate posita est, d. h. fest gebaut ist. Reginopolis schließlich gibt den Rang von R. als Stadt der Könige und Kaiser wieder (Konrad von Megenberg S. 91 ff. Zu weiteren Interpretationen der Namen vgl. Die jüngere Translatio s. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 215 mit Anm. 141 – Kraus, Civitas Regia S. 48–55, 86–94 – Greule, Ratisbona S. 11–18 – Reitzenstein, Ortsnamen S. 315–317). Deutung: Die römischen Namen Legio, Reginum und castra Regina nehmen Bezug auf den Standort der Legion und bringen die Lage des Legionslagers und der Zivilsiedlung gegenüber der Regenmündung zum Ausdruck (vgl. DietzFischer, Regensburg S. 28 f.). Diese topographische Situation spiegelt sich auch im germanischen Namen Reganesburg und seinen Varianten wider, die wie eine Übersetzung von castra Regina auf den Festungscharakter der Siedlung gegenüber der Regenmündung (Regan 819. Widemann, RTrad. 16; Regin 1009. DH II 516, unecht – 1029. DKo II 135, or.) abheben. Die Deutung des Namens Radaspona bereitet Schwierigkeiten. Am weitesten verbreitet ist in der Namensforschung die Ansicht, es handle sich um einen keltischen Namen, tradiert in einer sprechsprachlichen, vulgärlateinischen Form einer Vollform *Ratasobona, was mit Wohnort eines Rasos zu übersetzen ist. Dabei ergibt sich allerdings neben sprachlichen Schwierigkeiten das Problem, dass sich keine keltische Siedlung im Regensburger Raum nachweisen lässt, der dieser Name zugewiesen werden könnte. Unklar ist auch, wie dieser Name nach 800 Jahren zu Arbeo gekommen sein sollte. Möglicherweise hat Arbeo diesen Namen geschaffen oder ein Exonym aufgegriffen (Greule, Radaspona-Regensburg S. 119 f. – Ders., Ratisbona S. 17 – Ders., Keltische Ortsnamen S. 25 f. – Ders., Von Regensburg nach Paderborn und zurück. Ortsnamen als frühmittelalterliche Geschichtsquellen (Völker, Reiche und Namen im frühen Mittelalter. Hg. von M. Becher und S. Dick = MittelalterStudien 22. 2010) S. 45–53, hier S. 51 f. Vgl. Kraus, Civitas Regia S. 48–55, 86–94 – Reitzenstein, Ortsnamen S. 315–317 – Greule, Ratisbona S. 15.
II.1 R. liegt in einem markanten Naturraum, der eine einzigartige landschaftliche Vielfalt in Bayern aufweist. Die Regensburger Bucht wird im Westen und Norden von den schroff aufragenden Höhen der Fränkischen Alb, des Oberpfälzer Bruch-
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schollenlandes und des Falkensteiner Vorwaldes um 100 bis 210 m überragt. Nach Süden hin steigt das Gelände wesentlich sanfter zu den sich nach Osten in die Donauebene verlierenden Ausläufern der Fränkischen Alb und des nach Süden zurückweichenden Donau-Isar-Hügellands an und erreicht dabei Höhen von 80–100 m über dem Talgrund. Nach Südosten öffnet sich die Regensburger Bucht zur Weite des Dungaus, der sich als fruchtbares Ackerland in einer Breite von bis zu 15 km und einer Länge von ca. 80 km rechts der Donau erstreckt. In der Regensburger Bucht treffen zudem drei Flusssysteme zusammen, die weite Teile Bayerns schifffahrtstechnisch erschließen. Die Donau erreicht bei R. von Südwesten herkommend den nördlichsten Punkt ihres Laufes und schwenkt nach Südosten ab, wobei sie sich nördl. vor der Stadt in mehrere Arme teilt. Im Westen der Regensburger Bucht nimmt sie die im Fichtelgebirge entspringende Naab und nordöstl. der Altstadt den aus dem Bayerischen Wald kommenden Regen auf. Ca. 10 km östl. von R. liegen südl. der Donau die Wiesen von Barbing, auf denen 1156 Österreich zum Herzogtum erhoben worden ist. Dort haben sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Heere Karls d. Gr. in den Awarenkriegen und die Kreuzfahrerheere Konrads III. und Friedrichs I. gesammelt. Vermutlich steht die dortige Kreuzhofkapelle (vgl. Kunstdenkmäler, Bezirksamt Regensburg S. 97–100) damit in Zusammenhang. Vgl. Schieber, Bau S. 11 ff. – P. Schmid, Regensburg liegt gar schön S. 328 ff. (mit ausführlichen Literaturangaben)
II.2 Aufgrund seiner topographischen Situation liefen bei R. bereits in vorgeschichtlicher Zeit mehrere bedeutende Verkehrswege zusammen. Südl. der Donau zog ein Fernweg von Osten her, der am Ende der Regensburger Bucht im Bereich der Naabmündung die Donau überquerte und durchs Naabtal weiterführte. Bei R. überschritt eine von Süden kommende Straße die Donau und verlief auf der Hochebene des Fränkischen Jura nach Norden weiter. Durchs Regental führte eine Straße über die Further Senke in den böhmischen Raum. Die Donau wurde ebenfalls als Verkehrsstraße genutzt. Die Römer bauten die Verbindung zur Provinzhauptstadt Augsburg und zum Limes aus, legten die Donausüdstraße an und stellten die Straßenverbindung zu dem beim heutigen Landshut gelegenen Verkehrsknotenpunkt ad Isuram her. R. war damit mit dem Hinterland und dessen Querverbindungen in den norischen Raum und vor allem nach Italien über den Brenner- und den Fernpass verbunden. Die Donau wurde als wichtige Wirtschafts- und Militärstraße genutzt. An diese Vorgaben knüpfte das Mittelalter an und erweiterte und intensivierte die Verkehrsverbindungen entsprechend der Einbindung Bayerns in das Frankenreich und später in das deutsche Reich und den Erfordernissen des zunehmenden Handelslebens. Von größter Bedeutung wurden
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dabei die Verbindungslinien zum Maingebiet und von dort weiter ins Rheinland und nach Sachsen. Welche Bedeutung diesen Linien beigemessen wurde, unterstreicht der Plan Karls d. Gr., Main und Donau durch die Fossa Carolina zu verbinden. Die wichtigste dieser Linien verlief nördl. von R. auf der Hochebene zwischen Naab und Regen, erreichte bei Premberg (bei Burglengenfeld) das Naabtal und zog durch das Vils- und Lauterachtal nach Lauterhofen und weiter nach Altdorf und Fürth und von dort nach Forchheim und Bamberg. Eine andere Straße führte durch das Tal der Naab und der Schwarzen Laaber in den Nürnberger Raum. Die oberrheinische Tiefebene mit Straßburg, Speyer und Worms konnte über zwei Wege erreicht werden. Eine Möglichkeit bot die Straße donauaufwärts ins Bodenseegebiet und von dort ins Rheintal. Eine kürzere Verbindung stellte die so genannte Nibelungenstraße her, die von Worms quer durch Schwaben nach Pförring an die Donau verlief. Im Diedenhofener Kapitular aus dem Jahr 805 (MGH Capit. I 44) wird eine Fernstraße sichtbar, die von Bardowick in Sachsen über Magdeburg, Hallstatt bei Bamberg, Forchheim und Premberg im Naabtal nach R. und weiter nach Lorch führte. Die Straße durch das Regental und die Further Senke verband R. mit Böhmen und dessen Zentrum Prag. Die Donau wies den Weg nach Südosten bis nach Byzanz und in den Kiewer Raum hinein. R. lag somit im Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrsverbindungen, die R. für die Könige leicht erreichbar machten (196 Königsaufenthalte in der Zeit von 788 bis 1250) und das Wirtschafts- und Handelsleben der Stadt nachhaltig begünstigten. Ein wichtiges Bindeglied im Verkehrssystem um R. stellte die zwischen 1135 und 1146 errichtete Steinerne Brücke dar, die die Verkehrslinien an sich zog und den Aufstieg der mittelalterlichen Handelsmetropole begünstigte (RUB I 28c – Volkert, Steinerne Brücke S. 1098–1105 – E. Feistner, Die Steinerne Brücke in Regensburg [Forum Mittelalter 1] 2005 – A. Dirmeier, Die Steinerne Brücke in Regensburg [Das mittelalterliche Regensburg im Zentrum Europas. Hg. von E. Feistner = Forum Mittelalter, Studien 1. 2006] S. 25–43). Zu Details der einzelnen Straßenverbindungen vgl. P. Schmid, Regensburg S. 4–37 – DietzFischer, Regensburg S. 19 f. – O. Höckmann, Antike Schiffsfunde aus der Donau (Poseidons Reich. Archäologie unter Wasser. 1995) S. 82–90 – Torbrügge, Landschaften S. 40 f. – J. Auer, Altwege zwischen Abens, Donau und Isar (Regensburger Beiträge zur Regionalgeographie und Raumplanung 5. 1999) – F. Himmler-H. Konen-J. Löffl, Exploratio Danubiae. Ein rekonstruiertes spätantikes Flusskriegsschiff auf den Spuren Kaiser Julian Apostatas (Region im Umbruch 1. 2009) S. 13 f. – J. Löffl, Die römische Expansion (Region im Umbruch 7. 2011) S. 401–413 – WAgner-Braun, Wirtschaftliches Leben S. 465 f. – V. Hofinger, Die alte Salzstraße von Regensburg nach Böhmen – Verlauf, wirtschaftliche Bedeutung, Funktionszeitraum. Der Abschnitt von Rötz bis Pilsen, Prag (Regensburger Beiträge zur Regionalgeographie und Raumplanung 8. 2002) S. 93–198 – D. J. Manske, Regensburgs Lage im Nord-Süd-Altstraßensystem der Oberpfalz (Wissenschaft im Kontakt. Kooperationsfelder der Deutschen Sprachwissenschaft. Hg. von S. Reissmann und K. Kessel. 2007) S. 241–272 – Ders., Untersuchungen zu früh-, hochmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fernwegen von Regensburg nach Franken und an den Main. Ein Beitrag zur Kulturlandschaftsforschung (T. Appl – G. Köglmeier [Hg.], Regensburg, Bayern und das Reich. Festschr. für Peter Schmid zum 65. Geburtstag. 2010) S. 43–71 – A. Schmid, Regensburg S. 45 f. – D. Schmid, Regensburg II S. 33 f.
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II.3 R. war seit der Karolingerzeit eine der wichtigsten Münzstätten in Süddeutschland. Der moneta Ratisbonensis bzw. dem Regensburger Pfennig kam bis ins Spätmittelalter die Rolle einer Leitwährung zu, wovon die zahlreichen Münzfunde in Böhmen, Polen, bei Kiew und in Skandinavien zeugen (z. B. DO III 197, 208 – DF I 322, 326 – UHdL 17 – RUB I 51, 57 – Wagner-Braun, Wirtschaftliches Leben S. 471). Nach ihrem Vorbild wurde anderen Städten das Münzregal verliehen (z. B. DO III 197, 208 – DH IV 71. Die Nürnberger Münze musste nach Anordnung Kaiser Friedrichs II. nach dem Regensburger Vorbild geprägt werden. DF II 578). Ähnliches galt auch für das Regensburger Marktrecht, das ebenfalls bei Marktrechtsverleihungen an andere Orte von normativer Bedeutung war (z. B. DO III 197, 208 – DKo II 144 – DH IV 89). Vgl. auch Hahn, Moneta Radasponensis – Emmerig, Münzerhausgenossenschaft – J. Gruber, Das Münzwesen in Regensburg (Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 139. 1999) S. 227–234. Vgl. VI.3.
Aufgrund des florierenden Handelsverkehrs war R. auch eine wichtige Zollstation. Mit Adalpero tritt ca. 880–885 ein exactor telonei in den Quellen in Erscheinung (Widemann, RTrad. 93). Ein ministerium zollenarii ist im Jahr 916 überliefert (DKo I 29). Ob die Zollstation bereits damals in Kallmünz im Naabtal lag, lässt sich nicht klären (Privileg Friedrichs II. von 1230 für die Stadt: Item sta tuimus, quod thelonium imperii, quod solebat recipi ex antiquo extra civitatem, que Chalmuntz nominatur, nullius contradictione obstante in eodem loco dein ceps persolvatur. RUB I 57). Im 8. Jh. stand für den Umschlag der Handelswaren ein Hafen (portus saluber: Arbeo von Freising, Vita Sancti Haimhrammi [SS rer. Germ. XIII] S. 76, 93) zur Verfügung, der mit seiner Kapazität aber offenbar bald nicht mehr zur Bewältigung des Handelsaufkommens ausreichte und deshalb von Länden entlang des Donauufers abgelöst wurde. Als Marktplatz diente der heutige Kohlenmarkt (DH II 23: iuxta mercatum; RUB I 3: iuxta mercatum, 28c: forum), der durch ein Marktrecht geschützt wurde, das eine Störung des Marktfriedens mit hohen Strafen ahndete (DKo II 144). Vermutlich stand auch die Ahakirche in einer Beziehung zum Markt (DH II 23: Heinrich II. schenkt dem Kloster Tegernsee eine Hofstelle iuxta mercatum vicinum loco qui dicitur Ahachircha). In der karolingischen Zeit war R. zusammen mit Mainz und Köln die führende Handelsstadt im Reich und nahm einen wirtschaftlichen Aufschwung, der bis ins Spätmittelalter andauerte. Die Regensburger Kaufleute waren schon im 8. Jh. im Handel mit Mährern und Awaren engagiert, so dass sich Karl d. Gr. aus sicherheitspolitischen Gründen 805 im Diedenhofener Kapitular veranlasst sah, auch von R. aus den Export von Waffen dorthin zu untersagen (MGH Capit. I 44). Der Handel entlang der Donau bis nach Mähren, wobei die Donau als Wasserstraße diente (Arbeo von Freising, Vita Sancti Haimhrammi [SS rer. Germ. XIII] S. 75 –
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MGH Capit. II 253 [1]: Naves vero, que ab occidentalibus partibus, postquam egresse sint silvam Patavicam – RUB I 43) florierte offenbar weiterhin so gut, dass es um 903/906 nötig wurde, in der Raffelstettener Zollordnung Regelungen zu erlassen, die für Händler wie lokale Machthaber verbindlich waren und einen geordneten Warenverkehr garantierten (MGH Capit. II 253). Im Hochmittelalter unterhielten die Regensburger Fernhandelskaufleute ein weitverzweigtes Netz an Handelsbeziehungen, das bis nach Russland (Widemann, RTrad. 926 – A. Schmid, Regensburg und der Osten [Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 39. 2005] S. 311–325), Byzanz, Italien, vornehmlich Venedig, wo sie den Vorsitz im Fondaco dei Tedeschi innehatten (RUB I 591, 614, 917, 970, 1029, 1034 – Bosl, Sozialstruktur S. 40 ff.), in die Rheinlande und zu den Messestädten der Champagne reichte (Bosl, Sozialstruktur S. 43 ff.). Sie nahmen im Donauhandel eine führende und privilegierte Position ein (RUB I 43, 44) und waren dort auch für die Interessenvertretung der rheinischen Kaufleute gegenüber lokalen Machthabern zuständig. Sie gaben sich eine eigenständige Organisationsform, an deren Spitze seit der Mitte des 12. Jhs. der Hansgraf stand, der die Regensburger Belange auf auswärtigen Märkten zu wahren hatte (Schwarz, Trad. Prüfening 218 – RUB I 43, 44, 48, 57 – P. Schmid, Anfänge S. 499 f. mit Lit.). Die Bestimmung der sozialen und rechtlichen Herkunft der Regensburger Kaufleute, die seit der zweiten Hälfte des 10. Jhs. mit Namen in den Quellen auftauchen, bereitet einige Probleme. Zweifelsfrei stammten einige von ihnen aus der Gruppe der Königsleute und andere wiederum waren den Familiaren von St. Emmeram zuzuordnen (Widemann, RTrad. 926). Sobald sie als mercato res in Erscheinung traten, waren sie Freie bzw. vom König mit der Freiheit Beschenkte (DO II 293–296), hatten beträchtliche Güter zu eigen und verschenkten potestativa manu (Widemann, RTrad. 322: ca. 1010–1020) Grundstücke und Leibeigene (Widemann, RTrad. 212 [c. 980–985]: liber et prediues urbis Regie negotiator nomine Adalhart – DO II 293–296 – P. Schmid, Anfänge S. 486–488). Ihre Zahl wird an der Wende vom 10. zum 11. Jh. auf 16–20 Familien geschätzt (Bosl, Sozialstruktur S. 29 – P. Schmid, Anfänge S. 491 f.). Die Fernhandelskaufleute stiegen zum Patriziat auf und wurden zusammen mit den bischöflichen Ministerialen die treibenden Kräfte, die seit dem Ende des 12. Jhs. in Rivalität mit dem Ortsbischof auf die Reichsfreiheit der Stadt hinarbeiteten und diese mit kaiserlicher Unterstützung im Jahr 1245 auch endgültig erreichen konnten (P. Schmid, Anfänge S. 531 f.). Die Fernhandelskaufleute bewohnten den im Nordwesten der Stadt gelegenen pagus mercatorum (Jüngere Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 216). Ihr Wohlstand fand seinen sichtbaren Ausdruck in den großen Bürgerhäusern, die das Erscheinungsbild der Altstadt noch heute prägen. Der Förderung des Handelslebens diente auch die Errichtung der Steinernen Brücke, die mit kaiserlichen Privilegien ausgestattet (DF I 40) anstelle der witterungsabhängigen Fähren (z. B. Arbeo von Freising, Vita Sancti Haimhrammi [SS rer. Germ. XIII] S. 93) einen
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dauerhaft sicheren Donauübergang gewährleistete. Volkert, Steinerne Brücke S. 1103 f. Eine wichtige Rolle im Regensburger Wirtschafts- und Handelsleben spielten die Juden, die offenbar schon sehr früh in R. ansässig waren. Sie sind bereits in der Raffelstettener Zollordnung um 904 als Kaufleute genannt und werden nahezu mit diesen gleichgesetzt (MGH Capit. II 253 [9]: Mercatores, id est Iudei et ceteri mercatores). Mit Samuel, der um 980 Schierstatt an St. Emmeram verkaufte, ist der erste Regensburger Jude namentlich genannt (DO II 24). Ca. 1010–1020 sind iudeorum habitacula bezeugt (Widemann, RTrad. 324 – RUB I 28c, 52. Vgl. S. Codreanu-Windauer und H. Wanderwitz, Das Regensburger Judenviertel. Geschichte und Archäologie (Geschichte der Stadt Regensburg I. Hg. von P. Schmid. 2000) S. 607–633 – S. Wittmer, Mittelalterliche Judengemeinde. Kulturelles Leben (ebd.) S. 634–655 – S. Codreanu-Windauer, Die Ausgrabungen im mittelalterlichen Judenviertel Regensburgs (Archäologische Arbeitsgemeinschaft Ostbayern / West- und Südböhmen, 12. Treffen 2003) S. 253–265 – S. Codreanu-Windauer, E. Haverkamp, P. Müller-Reinholz und B. Päffgen, Juden im mittelalterlichen Regensburg (Bayerische Archäologie 1/2016) S. 26–33 – M. Brocke, Der berühmte mittelalterliche jüdische Friedhof von Regensburg und seine Grabsteine (ebd.) S. 34–36). Die Regensburger Juden betrieben hauptsächlich Handel mit Gold und Metallen (DH IV *509 – DF I 833 – RUB I 41, 48, 50, 56). Neben den Fernhändlern gab es offenbar auch eine Gruppe, die als mercatores scilicet chramarii (Widemann, RTrad. 807: 1142/1143 je ein panifex, limator ensium, sellator, faber lignorum sind genannt) bezeichnet wurde, unter der offensichtlich Handwerker zu verstehen sind, die überwiegend ihre eigenen Produkte vor Ort verkauften. Über die Handwerker, die nach Heimpel, Gewerbe S. 16 f. seit der ersten Hälfte des 11. Jhs. eine rechtlich freie und wirtschaftlich starke Gruppe darstellten, ist wenig bekannt. Als Berufsbezeichnungen werden in den Quellen aufgeführt Goldschmiede, Schreiner bzw. Zimmerer, Scherer, Barbiere, Steinmetze, Wirte, Salzhändler, Schneider, Kürschner, Sattler, Bäcker, Lederer, Maler, Tuchmacher, Wollwirker, Weber, Wadmanger und Wiltwercher (Widemann, RTrad. 792, 795, 796, 807, 809, 920, 924 – RUB I 95). Ihr politischer Einfluss stand deutlich hinter dem der Fernhändler zurück. Sie vermochten es im Unterschied zu anderen Städten nicht, eine Zunftherrschaft zu errichten. Heimpel, Gewerbe – Bosl, Sozialstruktur – Wagner-Braun, Wirtschaftliches Leben S. 465– 477 – Gömmel, Wirtschaftsentwicklung S. 478–484 – H. Wanderwitz, Regensburg, ein früh- und hochmittelalterliches Handelszentrum (Das mittelalterliche Regensburg im Zentrum Europas. Hg. von E. Feistner = Forum Mittelalter, Studien 1. 2006) S. 43–54
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II.4 Verhältnis zur Grafschaftsorganisation R. ist weder zur Zeit der agilolfingischen Herzöge noch während der Herrschaft der Karolingerkönige einem Gau oder einer Grafschaft zugeordnet. Erst aus dem Ende des 10. Jhs. stammen die ersten Quellenbelege für die Zuordnung von R. zur Grafschaft im westlichen Donaugau. Man kann daher davon ausgehen, dass R. zur Agilolfingerzeit eine von der Grafschaftsorganisation unabhängige Verwaltungseinheit darstellte, an die die karolingischen Könige anknüpfen konnten. Offenkundig bildete die Königspfalz mit den ihr zugeordneten Königsgütern ähnlich wie Frankfurt oder Ingelheim bis Ende des 10. Jhs. einen eigenständigen Immunitätsbezirk, der unter der Leitung der Verwaltung der Pfalz stand (zur Verwaltungsorganisation der Pfalz R. vgl. VI.1 [6]). Eine Veränderung der bestehenden Organisationsstrukturen scheint im Jahr 974 im Zusammenhang mit der Neuordnung der Verhältnisse nach dem Aufstand Herzog Heinrichs des Zänkers erfolgt zu sein. Damals wurde der Regensburger Burggraf Burchard, der für die Verwaltung der Pfalz R. zuständig war, wegen seiner Verstrickung in den Aufstand seines Amtes enthoben. Zu seinem Nachfolger wurde Papo bestellt, der zwischen 975 und 980 als Graf im Donaugau und erstmals zwischen 980 und 985 als urbis prefectus fungierte (Widemann, RTrad. 201, 212 – DO II 293). Diese Vereinigung beider Ämter in einer Person dürfte neben politischen Motiven wohl auch mit der weitgehenden Veräußerung des Königsguts in der Stadt und im Einzugsbereich der Pfalz gegen Ende des 10. Jhs. und vor allem durch Heinrich II. zusammenhängen, wodurch die Pfalzverwaltung an Bedeutung verlor. Dementsprechend wurde R. erstmals in den Jahren 1000 und 1002 in den Königsurkunden – wenngleich in Zukunft nicht durchgehend – als in comitatu gelegen bezeichnet (DO III 370 – DH II 23, 27, 196, 455. Vgl. auch DKo II 28, 49 – DH III 299 – DH IV 25). Eine ähnliche Entwicklung lässt sich zu dieser Zeit auch in Ingelheim und Frankfurt beobachten. Trotz der nun zwischen beiden Ämtern bestehenden Personalunion kam es aber zu keiner Vermischung der Kompetenzbereiche. Vor allem blieb R. auch weiterhin ein eigener Gerichtsbezirk, in dem der Burggraf die hohe Gerichtsbarkeit ausübte (Widemann, RTrad. 960, 973 – RUB I 257). Diese Gerichtshoheit leitete sich jedoch nicht aus der Grafenwürde im Donaugau ab, sondern gehörte genuin zum Burggrafenamt und konnte deshalb zu Beginn des 13. Jhs. mit dem burggräflichen Erbe an die bayerischen Herzöge übergehen, die sie bis 1496 beanspruchten (RUB I 257 – P. Schmid, Herzog Albrecht IV. von Oberbayern und Regensburg. Vom Augsburger Schiedsspruch am 25. Mai 1492 zum Straubinger Vertrag vom 23. August 1496 [Festschr. für Andreas Kraus zum 65. Geburtstag. Hg. von P. Fried und W. Ziegler = Münchener Historische Studien, Abt. Bayerische Geschichte 10. 1982] S. 143–160). Auch innerhalb der Familie der Paponen wurde zwischen beiden Ämtern unterschieden, wie die spätere Trennung (1143) der Familie der Paponen in eine land- und eine burggräfliche Linie zeigt.
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Dabei scheint das Burggrafenamt das höhere Prestige besessen zu haben, denn der Titel praefectus urbis wurde von den Paponen mit Vorliebe geführt (zum Burggrafenamt vgl. VI.1). P. Schmid, Regensburg S. 253–271 – Ders., Herrschaftsträger S. 45–56 – Mayer, Geschichte der Burggrafen – Friedl, Burggrafschaft S. 7–58 – A. Schmid, Regensburg S. 73–75 – D. Schmid, Regensburg II S. 65 f.
Vorort des bayerischen Herzogtums Die Pfalz der agilolfingischen Herzöge war die älteste Pfalzanlage in R. Sie ist im Umfeld des Alten Kornmarkts mit einer Verbindung zur Niedermünsterkirche zu suchen. In dieser Pfalz hielt sich Karl d. Gr. im Jahr 788 und durchgehend von 791 bis 793 auf. Erneut hat es in R. im 10. Jh. neben der Königspfalz eine Herzogspfalz gegeben. Dabei lässt sich für die erste Hälfte des 10. Jhs. nicht mit Gewissheit ermitteln, wo die Herzöge Arnulf (907–937) und Berthold (938–947) bei ihren Aufenthalten in der Stadt wohnten. Vieles spricht allerdings dafür, dass sie sich nicht in der Pfalz Arnulfs bei St. Emmeram, sondern in Teilen der von Ludwig d. Dt. am Alten Kornmarkt errichteten Pfalz aufhielten. Darauf deutet hin, dass dort im Umfeld des Niedermünsters ihr Nachfolger, der aus dem ottonischen Königshaus stammende Herzog Heinrich I. (947–955), residierte. Von ihm ist bekannt, dass er die Niedermünsterkirche neu erbaute, in der er selbst, seine Gemahlin Judith, Gisela, die Frau Herzog Heinrichs II., und weitere Familienangehörige ihre letzte Ruhestätte fanden. Am Alten Kornmarkt residierten die Herzöge Heinrich II. (955–976, 985–995) und Heinrich IV. (995–1002, 1002–1024 König). Heinrich IV. dehnte offenbar seinen Einflussbereich auf weitere Teile der Pfalz Ludwigs d. Dt. aus. Vermutlich sah er sich, weil sich in Niedermünster unter der Leitung bzw. Förderung seiner Großmutter Judith ein Frauenkloster etabliert hatte, veranlasst, die Alte Kapelle, die ehemalige Pfalzkapelle Ludwigs d. Dt., a fundamentis neu als Pfalzkirche zu erbauen und dort seine Hofkapelle unter der Leitung seines Kaplans Tagino einzurichten (vgl. auch IV.2). P. Schmid, König S. 53–66 – Ders., Alte Kapelle S. 39–42 – Eichler, Baugeschichte S. 30 f. – Codreanu-Windauer-Hoernes-Rettner-Schnieringer-Wintergerst, Städtebauliche Entwicklung S. 1013–1053 – Risse, Niedermünster S. 9 f.
Landtage der bayerischen Herzöge In R. fanden in den Jahren 995, 1126, 1139, 1157, 1161, 1172, 1180, 1210, 1233 und 1244 Landtage der bayerischen Herzöge statt (vgl. V.2.4,8–16). R. war nicht alleiniger, aber dennoch der bevorzugte Ort, an dem die bayerischen Herzöge die Bischöfe und die weltlichen Großen des Landes zu Landtagen zusammenriefen. Diesen besonderen Rang von R. als Tagungsort für bayerische Landtage heben zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Quellenzeugnisse hervor. So
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betont der Verfasser der um 1080/1090 entstandenen Translatio S. Dionysii Areopagitae in der Beschreibung der Pfalz am Alten Kornmarkt: Hic curię dux praesi dens omnium negociorum civilium publice et privatim ut nobilissimus modera mina disponit (Jüngere Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 190; vgl. Kraus, Civitas Regia S. 111). In dem Privileg, das Kaiser Friedrich II. im Jahr 1230 der Regensburger Bürgerschaft verlieh, sind Bestimmungen zum Schutz der Bürger für den Fall getroffen, dass der Herzog sollempnem curiam habuerit in civitate Ratisponense solito more indictam (RUB I 57). Im Herzogsurbar aus der 2. Hälfte des 13. Jhs. heißt es: Der hertzog sol seinen hof ze Regenspurch haben und sol den suochen der bishof von Pabenberch, der bischof von Saltzpurch, der bischof von Freysing, der bischof von Aychstet, der bischof von Augspurch, der bischof von Regenspurg, der bischof von Pazzawe, der bi schof von Prichsen. Den sol der hertzog da rihten, swaz si ze chlagen habent (MonBoica XXXVI/1 S. 529). Auch wenn hier ein Anspruch der wittelsbachischen Herzöge gegenüber den Bischöfen formuliert wird, der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr der Realität entsprach, da der Bischof von Augsburg auf keinem Landtag nachzuweisen ist, sich der Bischof von Brixen seit Anfang des 13. Jhs. von bayerischen Landtagen fernhielt und sich auch die übrigen genannten Bischöfe im 13. Jh. als Fürsten des Reiches dem Herzog gegenüber nicht mehr hoffahrtspflichtig betrachteten, so unterstreicht die zitierte Stelle dennoch nachdrücklich den besonderen Rang, den die Herzöge R. als Tagungsort für die von ihnen einberufenen Landtage beimaßen. Diese Funktion von R. als zentraler Versammlungsort manifestiert sich auch in den Herbergshöfen, die alle genannten Bischöfe in R. besaßen. Sie nutzten sie zwar vornehmlich für den Besuch der Reichsversammlungen, aber die Höfe standen selbstverständlich auch für die Teilnahme an Landtagen zur Verfügung (vgl. P. Schmid, Regensburg S. 442–447, dazu auch die Jüngere Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 190, wo die Höfe in Bezug zur Kaiserpfalz am Alten Kornmarkt gesetzt werden). Die Tradition der bayerischen Landtage setzt – abgesehen von der Agilolfingerzeit – mit dem Wiedererstehen der bayerischen Herzogswürde im 10. Jh. ein. Die erste Nachricht scheint einer Tauschurkunde der Bischöfe Tuto von R. und Christian von Passau zu entnehmen zu sein. Danach wurde der Tausch anno ab incar nacione domini dcccclj o Ratispone in curia sollempni ducis Arnolfi in presencia principum et multorum illustrium uirorum frequencia vollzogen (UB des Landes ob der Enns II 42). Bei dieser Urkunde handelt es sich jedoch zweifellos um eine Fälschung, denn 951 waren weder Herzog Arnulf († 937) noch Bischof Tuto († 930) am Leben und Christian wurde erst 991 zum Bischof von Passau erhoben, so dass diese Aussage keine Glaubwürdigkeit in Anspruch nehmen kann (vgl. P. Schmid, Regensburg 416 f. – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I † 268). Mit dem Landtag von 1244 ging die Tradition der Landtage alter Ordnung, zu denen sich Herzog, Bischöfe und Adel zusammenfanden, in R. zu Ende. Mit dem Aussterben der meisten Dynastengeschlechter in der ersten Hälfte des 13. Jhs., der Territorialisierungspolitik der Wittelsbacher und der Ausbildung der Hoch-
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stifte trat eine Zäsur in der Tradition der bayerischen Landtage ein. Es bildete sich eine neue, zunächst weitgehend vom Herzog abhängige Adelsschicht in Bayern aus, und die Bischöfe sagten sich von jeder Abhängigkeit vom Herzog los und blieben den Landtagen fern, zu denen sich seit dem 14. Jh. Prälaten, Adel und Städte und Märkte zusammenfanden.
II.5 R. ist seit der kanonischen Errichtung der bayerischen Bistumsorganisation im Jahr 739 durch Bonifatius Bischofssitz. Zur Diözese R. gehörte bis zur Trennung unter Bischof Wolfgang im Jahr 973 und der Errichtung des Bistums Prag Böhmen als Missionsgebiet. Ende des 7. und zu Beginn des 8. Jhs. wirkten in R. die Missionsbischöfe Emmeram (begraben in der St. Emmeramskirche) und Erhard (begraben im Niedermünster). Über die bei Arnold von St. Emmeram (SS IV S. 565) einmal genannten Bischöfe Lupus und Rathar ist nichts bekannt. Dafür, dass es in römischer Zeit in R. einen Bischof (Lupus) gegeben hat, gibt es keinerlei gesicherte Hinweise. Hausberger, Geschichte des Bistums Regensburg I S. 14–30, 53 f. – Ders., Das Bistum Regensburg S. 14–30 – G. Waldherr, Spuren des antiken Christentums in Regensburg (Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 132. 1992) S. 7–25 – L. M. Dallmeier, Von Sarmannana zum hl. Emmeram. Christentum in Spätantike und Frühmittelalter (Geschichte der Stadt Regensburg II. Hg. von P. Schmid. 2000) S. 679–687 – Dietz-Fischer, Regensburg S. 245–248 – Matrikel des Bistums Regensburg S. XXXVII– XXXIX – P. Mai, Regensburg und der Osten (Das mittelalterliche Regensburg im Zentrum Europas. Hg. von E. Feistner = Forum Mittelalter, Studien 2006) S. 235–247 – A. Merkt-Th. R. Karmann, Frühes Christentum in Bayern (Bayern unter den Römern. Facetten einer folgenreichen Epoche. Hg. von S. Bonk und P. Schmid. 2009) S. 125–141 – R. Deutinger, Wie die Baiern Christen wurden (Die Anfänge Bayerns. Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiovaria. Hg. von H. Fehr und I. Heitmeier = Bayerische Landesgeschichte und europäische Regionalgeschichte 1. 2012) S. 613–632 mit ausführlichen Literaturangaben.
III.1 Der fruchtbare Donaubogen bei R. gehört zum Altsiedelland. Hier lassen sich seit dem Paläolithikum Spuren menschlicher Existenz nachweisen. Aus dem Neolithikum und den folgenden Epochen stammen einzelne Siedlungsspuren und Grabfunde, die auf eine Siedlungskontinuität hindeuten, wenngleich sich bis jetzt keine Hinweise auf eine keltische Siedlung im Stadtgebiet von R. und seinem Umland ergeben haben, auf die der Name Radaspona, falls er tatsächlich keltischen Ursprungs sein sollte (vgl. I), Bezug nehmen könnte (L. M. Dallmeier, Spurensuche: Vorgeschichte des Regensburger Raums [Geschichte der Stadt Regensburg I. Hg. von P. Schmid. 2000] S. 3–11). Zuverlässige und archäologisch gesi-
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Castra Regina. Das römerzeitliche Regensburg mit dem 179 n. Chr. fertiggestell ten, durch eine 8 bis 10 m hohe Mauer gesicherten Legionslager und den darum gelegenen zivilen Siedlungsbereichen. Plan und Grafik R. Röhrl, Bayer. Landes amt für Denkmalpflege. cherte Erkenntnisse liegen für die Römerzeit vor. Dabei muss es vorerst noch eine Vermutung bleiben, ob bereits in der 1. Hälfte des 1. Jhs. n. Chr. ein Kleinkastell angelegt worden ist. Gesichert ist hingegen, dass um 80 n. Chr. auf dem 354 m hoch gelegenen Königsberg im heutigen Regensburger Stadtteil Kumpfmühl an der Fernstraße von Augsburg ein 1,9 ha großes Kohortenlager errichtet und mit ca. 500 Mann Auxiliartruppen belegt worden ist. Dieses zunächst in Holz-ErdeBauweise ausgeführte Lager wurde in der 1. Hälfte des 2. Jhs. mit einer Quadermauer befestigt. Neben dem Kastell entwickelte sich nach Süden und Osten ein ca. 20 ha großer Kastellvicus mit Gräberfeldern. Kohortenlager und Vicus gingen um 172 n. Chr. in den Markomannenkriegen unter. Sie wurden nicht mehr neu
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errichtet, sondern 179 n. Chr. durch das Legionslager am Donauufer gegenüber der Regenmündung ersetzt. In etwa zeitgleich mit dem Kohortenlager Kumpfmühl entstand im Bereich des heutigen Arnulfplatz-Bismarckplatz eine Zivilsiedlung mit Gräberfeld, die möglicherweise mit einem Auxiliarkastell gesichert war. Sie ging wie Kumpfmühl in den Markomannenkriegen unter. CodreanuWindauer – Fischer, Donaukastell S. 125 ff. – Dietz, Kanabae S. 167 f., 170 f.
Im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen mit den in Böhmen siedelnden Markomannen wurde 179 n. Chr. zur Sicherung der aus Böhmen durchs Regental verlaufenden Fernstraße die legio III Italica in das im Donaubogen errichtete ca. 25 ha große Legionslager verlegt. Dieses castrum war mit einer 10 m hohen und 2 m breiten Mauer aus riesigen Quadern befestigt, die noch im Frühmittelalter das Erscheinungsbild der Stadt in signifikanter Weise prägte (Arbeo von Freising, Vita Sancti Haimhrammi [SS rer. Germ. XIII] S. 32: exsectis lapidi bus constructa; S 35 f.: quadris aedificata lapidibus, turrium exaltata magni tudine – Gedicht Hrabans an Bischof Baturich von R.: Urbem Regensem, mini tantia moenia caelo [MGH Poetae II S. 173]) und selbst noch im Mittelalter als Stadtbefestigung genutzt wurde. Westlich des Legionslagers entwickelte sich in den canabae legionis auf dem Terrain der ehemaligen Donausiedlung eine ausgedehnte Zivilsiedlung. Im Süden davon wurde auf dem Ziegetsberg um 180 n. Chr. ein Tempelbezirk angelegt. Südlich der canabae legionis zog sich beiderseits der Straße nach Augsburg das so genannte „Große Gräberfeld“ mit mindestens 6.000 Bestattungen hin. Kurz nach der Errichtung des Legionslagers wurde auch im Westen gegenüber der Naabmündung zur Sicherung der dort schon seit vorrömischer Zeit bestehenden Fährstelle von überregionaler Bedeutung ein Kleinkastell mit Lagerdorf und Friedhof angelegt. Auch östlich des Legionslagers entwickelte sich entlang der Straße nach Straubing (heutige Ostengasse) eine Zivilsiedlung mit einer Ost-West-Ausdehnung von ca. 500 m mit einem angrenzenden Friedhof. S. Codreanu-Windauer und S. Reuter, Römer vor der Haustür – Die Römische Zivilsiedlung im Osten Regensburgs (Das archäologische Jahr in Bayern 2007) S. 69 f. – L.-M. Dallmeier und F. Kaller, Klöster, Krautbauern und ein König – Archäologie vor den Toren des hochmittelalterlichen Regensburg (ebd.) S. 124–126 – J. Scherbaum und M. Dumler, Römisch und romanisch: Neue Befunde zu den Canabae legionis und zur Ostenvorstadt in Regensburg (Das archäologische Jahr in Bayern 2014) S. 108–111 – S. Codreanu-Windauer und L.-M. Dallmeier, Neues zur Vorstadt der alten Metropolis – Endspurt der Großgrabung am Regensburger Donaumarkt (ebd.) S. 121–124.
Bald nach der militärischen Besetzung wurde das Umland des Lagers mit ca. 70 villae rusticae aufgesiedelt, die zur Versorgung der Garnison und der Zivilsiedlung dienten. Diese Blütezeit der römischen Präsenz im Umland von R. wurde durch die Alamanneneinfälle in der Mitte des 3. Jhs. und weitere Einfälle abrupt beendet. Gegen Ende des 3. Jhs. gab es nur noch 11 villae rusticae in der unmittelbaren Umgebung des Lagers. In der 2. Hälfte des 4. Jhs. verschwanden die Spuren römischer Besiedlung im Umland von R. nahezu vollkommen. Offenbar hatten sich die Menschen in das Lager zurückgezogen und betrieben von
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dort aus in eingeschränkter Weise Ackerbau. Erst im 6. Jh. wurde das Regensburger Umland von den Bajuwaren wieder besiedelt und die Grundlagen für das heutige Siedlungsbild gelegt. Damit begann eine neue Siedlungsgeschichte, die keine Kontinuität zur Römerzeit aufweist, denn keiner dieser frühmittelalterlichen Höfe, Weiler oder Dörfer geht unmittelbar auf römische Wurzeln zurück. Dabei haben sich im heutigen Stadtteil Burgweinting nach dem Ausweis archäologischer Befunde offenbar Angehörige einer Adelsfamilie niedergelassen (Vgl. S. Codreanu-Windauer und R. Schleuder, Gräber des 5. Jahrhunderts von Regensburg-Burgweinting aus archäologischer und anthropologischer Sicht [Bericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 54. 2013] S. 351–362 – A. Rauh und C. Theurer, Fass ohne Boden – Neues aus der westlichen Villa rustica von Burgweinting [Das archäologische Jahr in Bayern 2014] S.72–75 – F. Loré, „Heute back ich…“ – Villa rustica und mittelalterliche Öfen im Regensburger Marinaquartier [ebd.] S. 138–140). Das Legionslager selbst und die canabae legionis hatten im Laufe des 3. Jhs. mehrfach unter Verwüstungen zu leiden, bei denen die Zivilsiedlung in Flammen aufging. Trotz dieser mehrfachen Heimsuchungen stand das Legionslager im 3. Jh. jedoch niemals längere Zeit leer. Über die Situation im Lager selbst ist für das 4. Jh. wenig bekannt. Sicher ist, dass in dieser Zeit die Legion in mehrere Einheiten aufgeteilt wurde, wobei maximal eine Besatzung von 1.000 Mann zurückgeblieben sein dürfte. Unklar ist, ob sich das Militär in den Nordostbereich des Lagers in ein „Binnenkastell“ zurückgezogen und das übrige Terrain der Zivilbevölkerung überlassen hat. Vieles spricht dafür, dass in der Spätantike aus dem Militärlager eine Festung mit Zivilbevölkerung und Garnison geworden ist. An der Wende vom 4. zum 5. Jh. scheint sich mit der Verlegung der Legion nach Vallato erneut eine tiefgreifende Veränderung vollzogen zu haben, die allerdings nicht die Preisgabe des Lagers bedeutete, sondern den militärischen Stellenwert von castra Regina sogar erhöhte. Allem Anschein nach wurden „barbarisierte“ Einheiten in die Festungsstadt verlegt, die nicht mehr dem Grenzheer, sondern dem Feldheer zuzurechnen waren. Es liegt daher die Annahme nahe, dass die römische Militärorganisation wie in Raetien wohl auch in R. erst im Zusammenhang mit dem Untergang des weströmischen Reiches im Jahr 476 zu Ende ging. Für einen gewaltsamen Untergang der Römerherrschaft in R. gibt es keinerlei Hinweise, so dass angenommen werden darf, dass auch unter den dramatischen politischen Umwälzungen dieser Zeit das Leben in R. weiterging. Eine einschneidende Veränderung ergab sich allerdings dadurch, dass die Bevölkerungstruktur durch die vermehrte Zuwanderung germanischer Gruppen, was sich im Fundmaterial niederschlug, einen tiefgreifenden Wandel erfuhr. Der römische Bevölkerungsanteil dürfte allerdings wenigstens als Minderheit seine Tradition bis in das frühe Mittelalter hinein bewahrt haben. Dietz-Fischer, Regensburg S. 254 ff. – Dietz-Fischer, Grenze S. 12–48 – Th. Fischer, Das Umland des römischen Regensburg (Veröffentlichung der Kommission zur archäologischen Erforschung des spätrömischen Raetien 42) 1990 – Ders., Von den Römern zu den
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ayern (Bayern unter den Römern. Facetten einer folgenreichen Epoche. Hg. von S. Bonk B und P. Schmid. 2009) S. 23–56 – G. Mossbauer, Römische Landwirtschaft in Bayern (ebd.) S. 143–160 – G. Waldherr, Das römische Regensburg und sein Umland (ebd.) S. 183–211 – S. Codreanu-Windauer-L.-M. Dallmeier-M. Schmidt, Die Ausgrabungen im Regensburger Velodrom (Denkmalpflege in Regensburg 7. 2000) S. 104–111 – Die Porta Praetoria in Regensburg. 2004 – D. Schmid, Regensburg II S. 38 f. – F. Loré, Wohnraum statt Gräber – Canabae legionis in Regensburg größer als erwartet (Das archäologische Jahr in Bayern 2008) S. 96–98 – L.-M. Dallmeier, Ein römischer Töpferofen bei der „Reinecke-Villa“ in Regensburg-Burgweinting (L. Husty, M. M. Rind und K. Schmotz [Hg.], Zwischen Münchshöfen und Windberg. Gedenkschrift für Karl Böhm = Internationale Archäologie. Studia honoraria 29. 2009) S. 273–280 – S. Codreanu-Windauer, Zum archäologischen Forschungsstand in und um Regensburg (Die Anfänge Bayerns. Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiovaria. Hg. von H. Fehr und I. Heitmeier = Bayerische Landesgeschichte und europäische Regionalgeschichte 1. 2012) S. 634–639 mit ausführlichen Literaturangaben – W. Janka, Der Raum Regensburg – namenkundlicher Forschungsstand und Perspektiven (ebd.) S. 653–658 mit ausführlichen Literaturangaben – M. Schnetz, Die Villa rustica von Regensburg-Harting (Bericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 54. 2013) S. 45–143.
III.2 R. wird in der mittelalterlichen Historiographie und den Urkunden durchgehend als civitas oder urbs bezeichnet. Den ersten Beleg dafür liefert der Indiculus Arnonis, der eine Schenkung Herzog Theodos (ca. 680–725/728) prope civitate Reganesburch verzeichnet (Salzburger UB I S. 5). Arbeo von Freising nannte R. urbs, civitas, arx und metropolis huius gentis (SS rer. Germ. XIII) S. 32, 33, 74. Im Jahr 772 erfolgte eine Schenkung … ad Radasponensem urbem in ecclesia beati Emmerammi und im Jahr 802 wurde eine Schenkung Reganespurc civitate publica vollzogen (Bitterauf, Trad. Freising I 46a, 183). Häufig wurde R. in karolingischer Zeit, um die enge Bindung ans Königtum herauszustellen, mit dem Attribut civitas nostra (DKdGr 162, 176 – DLdK 81) und urbs regia bzw. civitas regia (DLdD 40, 48, 62, 87, 88, 100, 101, 110–113, 119, 161, 165 – DKarlmann 1 – DArn 117 – Widemann, RTrad. 93, 212, 217, 218 – Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 132 zu 899 – Widukind von Corvey [SS rer. Germ. LX] S. 115 zu 953) versehen. Vereinzelt wird R. auch sedes regia (Gumpoldi Vita Vencezlavi Ducis Bohemie [SS IV] S. 219 für die Zeit Bischof Tutos 894–930), metropolis Norici regni civitas (MGH Conc. VI S. 95 zu 932) und rückblickend auf die Zeit Arnulfs dilectissima … regni sui sedes (Ältere Translatio sancti Dionysii Areopagitae [SS XXX/2] S. 827) und urbs quondam regalis et inclita (Wolfhard von Herrieden [SS XV/1] S. 547) genannt. Mehrmals wird R. als locus publicus bzw. locus regalis publicus überliefert (DLdD 46 – Conversio Bagoariorum et Caran tanorum [Lošek, MGH Studien und Texte 15. 1997] S. 128 – Bitterauf, Trad. Freising I 887). Die herausragende Stellung von R. innerhalb Bayerns wird durch Bezeichnungen wie Baioariae civitas (Ann. Regni Francorum [SS rer. Germ. VI] S. 91 zu 792 – Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 69 zu 869. Vgl. auch Kraus, Civitas Regia
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Radaspona. Das 24,5 Hektar große Stadtareal entwickelte sich, nach der Über nahme des ummauerten Legionslagers in der jüngeren Agilolfingerzeit, zum wichtigen Zentralort im Herzogtum, den Arbeo von Freising um 770 Metropolis nennt. Frühe Kirchenbauten sind das Niedermünster intra und St. Emmeram extra muros. Markierung 1 bezeichnet die Grabung Bismarckplatz (Tiefgarage) mit Pferdebestattung des frühen Mittelalters (um 600). Weitere merowinger zeitliche Gräber sind auch am Kohlenmarkt und am Haidplatz, aber auch vom Emmerams platz bekannt. Markierung 2 zeigt frühmittelalterliche Siedlungs funde „Am Schulbergl 7“. Weitere frühmittelalterliche Siedlungsfunde lassen sich u. a. in der Grasgasse nachweisen. Plan und Grafik R. Röhrl, Bayer. Landes amt für Denkmalpflege. S. 86 Anm. 67) und Bawarii caput regni (Thietmar [SS rer. Germ. NS IX] S. 44) zum Ausdruck gebracht. Otto von Freising sprach von R. als Norici ducatus metropolis (Chronik [SS rer. Germ. XLV] S. 319 – Gesta Friderici [SS rer. Germ.
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XLVI] S. 107, 151), Baioariae metropolis (Chronik [SS rer. Germ. XLV] S. 269, 272) und metropolis ac sedes ducatus (Chronik [SS rer. Germ. XLV] S. 349). Für eine Vielzahl von Geschichtsschreibern war R. die urbs Baioariae schlechthin (Belege bei P. Schmid, Regensburg S. 435 mit Anm. 12). In diesen Zusammenhang ist auch die Wendung in Radesponensi metropoli einer Urkunde Konrads II. einzuordnen (DKo II 139).
III.3 Die Pfalzanlage am Alten Kornmarkt bestimmte das Erscheinungsbild des nordöstlichen Stadtteils. Ludwig d. Dt. hatte sie entweder von den Agilolfingern übernommen oder völlig neu erbaut. In ihr wohnten nachweisbar seit der Mitte des Jhs. die bayerischen Herzöge und in sie kehrten unter Heinrich II. zu Beginn des 11. Jhs. die Könige zurück. Unmittelbar um den Pfalzbereich gruppierten sich die Höfe des Salzburger Erzbischofs und der Bischöfe von Bamberg, Brixen und Freising. Hinzu kamen noch in einer gewissen räumlichen Distanz die Höfe der Bischöfe von Augsburg und Eichstätt, zahlreicher Klöster und weltlicher Großer (vgl. P. Schmid, Regensburg S. 443 f.). Südl. an den engeren Pfalzbereich schlossen sich der so genannte Latron, in dem Königsgut massiviert war (Strobel-Sydow, Latron S. 1–27 – Friedl, Regensburg eine Roma secunda? S. 28), und der so genannte Königshof an, ein bis zur südl. Stadtmauer reichender, noch 1390 unbebauter Platz. Er war aller Wahrscheinlichkeit nach der Außen- oder Wirtschaftshof der Pfalz (vgl. IV.2 – P. Schmid, Regensburg S. 58–60 mit Literaturund Quellenangaben). Diesen Pfalzkomplex beschrieb die Jüngere Translatio S. Dionysii Areopagitae um 1080/1090 eindrucksvoll: Aspice, inquit, pergrande illud palacium orientem versum: Hic sedes est augustorum. Ibi aula regni late porrigitur … Circum monasteria clericorum et virginum et pontificum tam pro vincialium quam exterorum magnificae aedes curtim regiam ambiunt. Itaque omnis illa regio orientalis a Danubio ad australem usque urbis terminum, pro cerum regni domatibus referta regius pagus appellatur (SS rer. Germ. LXXX) S. 190 f.; vgl. Kraus, Civitas Regia S. 111. In dieser herrschaftlichen Struktur des östl. Stadtbereichs, die auch heute noch im Baubestand mit dem Herzogshof, dem Römerturm, der Alten Kapelle, der Niedermünsterkirche und dem Karmelitenkloster zu erkennen ist, dürfte die Ursache dafür zu sehen sein, dass bereits im 9. Jh. die Stadterweiterung nach Westen hin erfolgte und von Herzog Arnulf um 920 in die Befestigung einbezogen wurde (Arnold von S. Emmeram [SS IV] S. 552), wohingegen sich eine Ausdehnung über die Stadtmauern nach Osten hin bis zur Wende vom 12. zum 13. Jh. verzögerte. Codreanu-Windauer-Hoernes-Rettner-Schnieringer-Wintergerst, Städtebauliche Entwicklung S. 1013–1053 – A. Hubel, Gotik in Regensburg. Stadttopographie und städtebauliche Entwicklung vom 13. bis zum 16. Jahrhundert (Geschichte der Stadt Regensburg II. Hg. von P. Schmid. 2000) S. 1106–1140
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IV.1 Karl der Große Actum Regansburg civitate palatio publico. DKdGr 171: 791 August Actum in Ruganesburg palatio nostro publico. DKdGr 173: 792 Juli 27 Actum Reganesburg palacio publico. DKdGr 174, 175: 792 August 4 Actum Reguntiburg palatio publico. DKdGr 202: 803 November 17 Aufdeckung der geplanten Verschwörung Pippins gegen Karl d. Gr. im Jahr 792 in R.: … ad palatium properavit. Cumque cum maxima difficultate per sep tem seras et ostia tandem ad cubiculum imperatoris penetrasset, pulsato aditu vigilantissimum semper Karolum ad maximam perduxit admirationem, quis eo tempore eum praesumeret inquietare. Praecepit tamen feminis, quae ad obse quium reginae et filiarum eum comitari solebant, ut exirent videre, quis esset ad ianuam vel quid inquireret. Notker, Gesta Karoli II/12 (SS rer. Germ. NS XII) S. 72. Verurteilung der Haeresis Feliciana 792: Huius rei causa ductus ad palatium regis, – nam is tunc apud Reginum Baioariae civitatem … residebat. Ann. q. d. Einhardi (SS rer. Germ. VI) S. 91. Durch die gleichzeitige Verwendung von civitas und palatium in DKdGr 171 wird deutlich, dass mit palatium die Königspfalz im Speziellen gemeint ist. Dies ist auch in den Berichten Notkers und der Ann. q. d. Einhardi der Fall. Daher ist davon auszugehen, dass auch die Angaben der actum-Zeilen DKdGr 171, 173–175, 202 in diesem Sinne zu verstehen sind. Ludwig der Deutsche … vir venerabilis Gauzbaldus sacri palatii nostri summus cappellanus et abba monasterii quid dicitur Altaha. DLdD 2: 830 Oktober 6 actum Reginesburg civitate in palatio nostro. DLdD 6: 831 August 18 actum Reganespurc palatio nostro. DLdD 36: 844 actum ad Regansburch regio palacio. DLdD 173 (unecht): 829 November 18 in palatio regio apud Regenunto. DLdD 66: 853 (?). Die Urkunde ist nur in dem im 13. Jh. gefälschten Diplom Ottos II. (DO II 325) für Kempten erhalten. Tempore vero letaniarum de palatio discaltiatis pedibus usque ad ecclesiam pa storalem vel ad sanctum Hemmerammum, si quidem esset Reganesburg, crucem sequi solitus erat. Notker, Gesta Karoli II/11 (SS rer. Germ. NS XII) S. 68 f. Emmam uxorem suam apud Reghinisburg palatium obisse nuper post Nativi tatem Domini comperit. Annales de Saint-Bertin S. 199 zu 875.
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Es kann kein Zweifel bestehen, dass in den angeführten Quellenstellen mit pala tium die Pfalz gemeint ist. Ludwig der Jüngere Regenesburh moraretur, idem puerulus de fenestra palatii cecidit, et confractis cervicibus expiravit. Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 119. Eindeutig ist bei der Schilderung des Unglücksfalls mit palatium das Pfalz gebäude bezeichnet. Karl III. Actum palatio regali. DK III 109: 884 (?). Die actum-Zeile nimmt auf die Königspfalz Bezug. Arnulf Elegit beatum Emmerammum vitae suae ac regno patronum, adeoque illi adhesit, ut in vicinitate monasterii regio cultui aptum construeret grande palatium. Arnold von St. Emmeram (SS IV) S. 550 f. Nach der glücklichen Rückkehr vom Feldzug gegen Swatopluk von Mähren im Jahr 893 schenkte Arnulf an St. Emmeram totum palatii ornatum, darunter den Codex aureus, das goldene Arnulfsziborium und einen Tragaltar. Arnold von St. Emmeram (SS IV) S. 551. Bericht über die Blendung des Markgrafen Engelschalk im Jahr 893: Ibi auda citer contra primores Baioariae in rebus sibi summissis agens iuditio eorum, Ra daspona urbe incaute palatium regis prolapsus nec regi presentatus, obcecatus est. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 122. Actum Reganesburch . DArn 163: 898 September (?) 9. In allen angeführten Quellen ist die Pfalz gemeint. Otto I. tunc Michahel Hiatospolitanus antistes in quodam monasterii palatio impera tori parabat convivium, quo principem cum primatibus fecit recumbere secum. Dabei lästerte einer aus dem Gefolge des Königs über den hl. Emmeram und erhielt dafür von einer überirdischen Hand einen Schlag, ut e sessu proiectus in medium palatii preceps rueret. Arnold von St. Emmeram (SS IV) S. 552. Diese Stelle wird meist als Beleg für den Aufenthalt Ottos I. in der von Arnulf bei St. Emmeram erbauten Pfalz herangezogen. Die Formulierung in quodam mona
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Im 9. Jahrhundert wurde Regensburg zu einer wichtigen Stadt des ostfränki schen Reiches. Um extra muros gelegene Siedlungsareale zu schützen, ließ Her zog Arnulf um 920 diese und das Kloster St. Emmeram durch ein Grabenwerk befestigen. Plan und Grafik R. Röhrl, Bayer. Landesamt für Denkmalpflege.
sterii palatio spricht aber eher dafür, dass es sich hierbei um einen Bestandteil der Klostergebäude gehandelt hat. Otto II. Actum in palatio Ratisbona. DO II 166: 977 Oktober 5. Hier ist die Königspfalz angesprochen.
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Otto III. Bericht über den Landtag Herzog Heinrichs IV. im Jahr 995: Venerabilis autem dux Heinricus postquam in palatio iam non modicum diei tempus cum princi pibus exspectavit … Vita Godehardi episcopi prior (SS XI) S. 175 f. Bei dem hier genannten palatium handelt es sich um die Herzogspfalz. Lagebeschreibung eines Tagino geschenkten Grundstücks: inter nostram capellam et nostra edificia ac cortem sancti Rodperti Radaspona situm. DO III. 294: 998. Mit nostra edificia sind Pfalzgebäude an der Westseite des Alten Kornmarkts gemeint. Heinrich II. Herzog Heinrich IV. (Kaiser Heinrich II.) hielt 995 in Radasbona … cum om nibus eiusdem provinciae primoribus generale … colloquium. Er hielt sich dabei mit den Fürsten längere Zeit in palatio auf. Vita Godehardi episcopi prior (SS XI) S. 174–176. Mit palatium ist die Herzogspfalz gemeint. Lagebeschreibung der Alten Kapelle: intus in urbe Radesponensi in curte regia. DH II 26, 28: 1002 November 16, 20. Meginhard von Gilching verzichtet vor Heinrich II. in Radesponensi aula auf seine Ansprüche auf Trens. Acht, Trad. Tegernsee 1b: 1011 Mai–Juni – DH II 230bis in DKo III S. 420. Die Bezeichnung curtis regia bezieht sich auf die Pfalz am Alten Kornmarkt. Mit aula ist die aula regni dieser Pfalz angesprochen. Konrad II. Der Freisinger Hof in R. ist ein Teil cuiusdam palatii veteris atque destructi. DKo II 3: 1024 September 11. Mit dieser Urkunde werden ruinöse Pfalzgebäude an der Ostseite des Alten Kornmarkts verschenkt. Actum est istud Radespona in presencia Chunradi imperatoris et in camenata ipsius. DKo II 106: 1027. Ein Tauschgeschäft Bischof Berengars von Passau wird in aula Radisponensis ci vitatis vor Kaiser Konrad II. und dessen Sohn Heinrich, dem Herzog von Bayern, vollzogen. DKo II 212: 1034 – Acht, Trad. Tegernsee 8: 1034.
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Die Bezeichnungen camenata und aula beziehen sich auf die Wohngebäude und die aula regni der Pfalz am Alten Kornmarkt. Heinrich III. Bericht über die Unterwerfung Herzog Bretislavs von Böhmen: caesare sedente in palatio cum caetu seniorum. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 27. Hier ist die Pfalz angesprochen. Heinrich IV. Beschreibung der Pfalz in der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae: As pice, inquit, pergrande illud palacium orientem versum: Hic sedes est augu storum. Ibi aula regni late porrigitur. Hic curiae dux praesidens omnium nego ciorum civilium publice et privatim ut nobilissimus moderamina disponit. Ipse augustus palacio residens diversis gentibus vel urbibus leges condit, aliis vel iura tradit vel meliorando mutat. Hic exercentur iudicia et docentur fora omnisque sciti sollercia. Circum monasteria clericorum et virginum et pontificum tam provincialium quam exterorum magnificae aedes curtim regiam ambiunt. Ita que omnis illa regio orientalis a Danubio ad australem usque urbis terminum procerum regni domatibus referta regius pagus appellatur (SS rer. Germ. LXXX) S. 190 f.; vgl. Kraus, Civitas Regia S. 111. Die Translatio stellt den Pfalzbereich am Alten Kornmarkt mit der sedes augu storum und der aula regni vor. Konrad IV. Schilderung des Überfalls auf König Konrad IV. in R. im Jahr 1250/1251: Chun radus rex nativitate Domini Ratispone fuit. Ubi, quia iam possessiones episcopi et ministerialium Ratisponensium incendiis vastaverat, dum in proxima nocte post festum innocentum [28./29. Dezember] in monasterio sancti Emmerammi dormiret, Chunradus de Hohenvels et alii ministeriales Ratisponenses quasi me dia nocte in cameram suam irrupuerunt, et cum per exploratoris dicta non plu res quam regem cum quatuor sociis suis in ipsa dormire putarent, duobus occisis et tribus captis, credebant se occidisse ipsum regem. Set noctu sextus fortuito casu supervenerat, et loco ipsius interfectus est. Rex autem, latitans sub scamno, valde miraculose periculum mortis evasit. Propter quod factum, quia Ulricus abbas eiusdem facti suspectus etiam habebatur, dictum monasterium rex et dux in prediis et edificiis multiformiter offenderunt. Hermanni Altahensis Ann. (SS XVII) S. 395. Vgl. auch Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 791 – Ann. Admuntenses, Continuatio Garstensis (SS IX) S. 599. Der geschilderte Überfall auf König Konrad IV. gilt allgemein als der letzte Beleg für die Anwesenheit eines Königs in der ehemaligen Pfalz Arnulfs bei St. Em-
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meram. Da die Lage der Arnulfspfalz aber unbekannt ist, kann auch nicht entschieden werden, wo sich die camera befand, in der der König nächtigte. Die Formulierung, er habe in monasterio sancti Emmerammi die Nacht verbracht, deutet aber eher darauf hin, dass er sich in einem Klostergebäude aufgehalten hat.
IV.2 In R. existierten entsprechend den bestehenden Herrschaftsverhältnissen in zeitlicher Abfolge nacheinander oder nebeneinander Herzogs- und Königspfalzen oder wurden abwechselnd oder gemeinsam von König und Herzog genutzt.
IV.2.1 Herzogspfalzen 1. Die Pfalz der Agilolfinger Die älteste Pfalz in R. war zweifellos die der agilolfingischen Herzöge. Den ersten, allerdings indirekten Hinweis auf diese Pfalz gibt Arbeo von Freising in seiner 768 verfassten Vita des hl. Emmeram, wenn er über die Ankunft des Heiligen in R. berichtet: ad Radasponam pervenit urbem, qui ex sectis lapidibus constructa, in metropolim huius gentis in arce decreverat. Quam tunc in tempore dux gentis Baiuvariorum vir alacer Theoto regebat (SS rer. Germ. XIII S. 32 f.). Auch wenn in dieser knappen Beschreibung der Stadt keine Pfalz erwähnt wird, so wird doch unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass R. die Hauptstadt des Landes und der Sitz des Herzogs gewesen ist (vgl. auch SS rer. Germ. XIII S. 76) und dass sich hier die Hauptpfalz des Herzogs befunden haben muss. Es ist jedoch bislang nicht möglich, die Fragen nach der Lage und der Entstehungszeit dieser Pfalz mit Gewissheit zu beantworten, da in der dicht bebauten Altstadt keine großflächigen Grabungen durchgeführt werden können und das spätantike und frühmittelalterliche Niveau meterhoch überlagert ist. Neue archäologische Befunde deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Herzogspfalz und der vor 700 an der Nordostseite des Alten Kornmarktes erbauten ersten Niedermünsterkirche hin, in der ein nahe am Altar platziertes, aus monumentalen Steinplatten erbautes Grab als Grablege für ein agilolfingisches Familienmitglied gedient haben kann (Schwarz, Ausgrabungen – Ders., Regensburg während des ersten Jahrtausends S. 20–98 – Codreanu-Windauer-Hoernes-Rettner-SchnieringerWintergerst, Städtebauliche Entwicklung S. 1016 – Eichler, Baugeschichte S. 28). Trifft diese Interpretation der archäologischen Befunde zu, dann ist die agilolfingische Herzogspfalz Anfang des 8. Jhs. im Bereich des Alten Kornmarkts in räumlicher Nähe zur Niedermünsterkirche zu suchen. Ob das allerdings immer so war, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Es bleiben die Fragen bestehen, ob eine Herzogspfalz bereits seit dem Auftreten der Agilolfinger in der Mitte des 6. Jhs. existierte oder erst zu einem späteren Zeitpunkt errichtet wurde und
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ob die Pfalz stets am Alten Kornmarkt stand oder mit einem Ortswechsel zu rechnen ist (zu den verschiedenen Lokalisierungsvorschlägen vgl. P. Schmid, König S. 54–60 – Piendl, Stadttopographie S. 63–82). Es darf also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für das 8. Jh. der Alte Kornmarkt als Standort der agilolfingischen Herzogspfalz angenommen werden. Ebenso kann auch davon ausgegangen werden, dass die Pfalzanlage im Laufe der Zeit Verän derungen und Erweiterungen erfahren hat. Dafür spricht die Bautätigkeit im sakralen Bereich von Niedermünster zu Beginn des 8. Jhs., die auf bauliche Aktivitäten des Herzogs auch im profanen Bereich schließen lässt. Zudem darf man davon ausgehen, dass die königsähnliche Stellung, die Herzog Tassilo III. für sich in Anspruch nahm, ihren entsprechenden Ausdruck auch in seiner Pfalz fand. Sie muss jedenfalls so groß und so repräsentativ ausgestattet gewesen sein, dass sie Karl d. Gr. im Jahr 788 für einige Zeit und von 791 bis 793 auf Dauer beherbergen und vermutlich auch der großen Synode von 792 als Versammlungsort dienen konnte (zum Aufenthalt Karls in der Pfalz vgl. IV.1 und V.1.1–5). Eine weitläufige Anlage lässt auch der freilich unverkennbar mit Topoi durchsetzte Bericht über die Aufdeckung der Verschwörung Pippins erkennen, wonach der Bote sieben Türen durchschreiten musste, bis er das Schlafgemach Karls erreichen konnte (Notker, Gesta Karoli II/12 [SS rer. Germ. NS XII] S. 71 f.). Ob Karl d. Gr. eigene Pfalzbaumaßnahmen in die Wege geleitet hat, wie mehrfach in der Literatur behauptet wird, ist nicht zu belegen. Selbst wenn es so gewesen wäre, wären sie wohl kaum schon in den Jahren 791 bis 792 zum Tragen gekommen. Möglicherweise bezog die Pfalz Tassilos III. bereits die Westseite des Alten Kornmarktes mit ein. Dass diese ursprünglich herzoglicher Besitz war, lässt sich noch aus den Besitzverhältnissen des 9. und 10. Jhs. ablesen (P. Schmid, Regensburg S. 90–93, 118–121). Unklarheit herrscht auch über die agilolfingische Pfalzkapelle, sowohl hinsichtlich ihrer zeitlichen Zuordnung als auch ihres Standorts. Dass es eine solche Kapelle schon seit dem 6. Jh. gegeben hat, darf angenommen werden, da die Agilolfinger bei ihrem Auftreten in Bayern in der Mitte des 6. Jhs. Christen waren und deshalb über einen entsprechenden Sakralraum verfügen mussten. Aus den Quellen ergeben sich – freilich indirekte – Hinweise auf die Existenz einer Pfalzkapelle erst für das 8. Jh., als mit Ursus und Faber die Kapläne der Herzöge Odilo (ca. 736–748) und Tassilo III. (748–788) namentlich genannt werden (Salzburger UB I Indiculus Arnonis S. 16 – Salzburger UB II Breves Notitiae S. A 8 – Bitterauf, Trad. Freising I 37). Wenn die Interpretation der archäologischen Befunde zu Niedermünster zutrifft, dann darf die erste Niedermünsterkirche als früheste bekannte herzogliche Pfalzkapelle angesprochen werden. Die Alte Kapelle kommt dagegen nicht in Betracht, auch wenn die Haustradition ihre Wurzeln bis in die römische Zeit zurückreichen lässt und auch gerne glauben möchte, dass der hl. Rupert im Jahr 661 in einer der Mutter Gottes geweihten Kapelle, der heutigen capella sub gradu, Herzog Theodo und die Vornehmsten seines Reiches getauft hat. Weder für die eine noch die andere Tradition gibt es irgend-
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welche historisch haltbaren Hinweise (H. Graf von Walderdorff, Regensburg in seiner Vergangenheit und Gegenwart. 1896, S. 70 ff., 252 – J. Schmid, Geschichte des Kollegiatstiftes S. 2 f. – Schiedermair, Geschichte des Kollegiat stifts S. 17). Vgl. IV.3; V.9 – P. Schmid, König S. 53–62 – A. Schmid, Regensburg S. 32–38
2. Die Herzogspfalz vom 10. bis 13. Jh. Mit dem Ende des agilolfingischen Herzogtums im Jahr 788 und der Eingliederung Bayerns ins Frankenreich ging die Herzogspfalz in Königsbesitz über. Erst nach einer Zäsur von fast eineinhalb Jahrhunderten lebte mit Herzog Arnulf (907–937) die Herzogswürde in Bayern wieder auf und der neue Herzog bezog wieder Position in R., was ihm durch den Weggang des letzten Karolingers Ludwig d. K. aus der Stadt erleichtert wurde. Dies hatte zur Folge, dass R. in den Kämpfen des Herzogs mit Konrad I. und Heinrich I. in den Jahren 916, 918 und 921 in den Brennpunkt des Geschehens rückte und Arnulf zur Festigung seiner Position die westliche Vorstadt mit St. Emmeram in die Stadtbefestigung einbezog (Reindel, Luitpoldinger Nr. 56, 58, 61 – Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 552). Mit der Rückkehr des bayerischen Herzogs in die Stadt stellte sich die Frage nach seiner Residenz. Quellenbelege darüber, wo sich die luitpoldingischen Herzöge Arnulf (907–937), Eberhard (937–938) und Berthold (938–947) in R. aufhielten, gibt es jedoch nicht, so dass sich lediglich Vermutungen anstellen lassen. Es liegt zwar die Annahme nahe, dass sie die von Arnulf erbaute Pfalz bei St. Emmeram für ihre Zwecke nutzten. Dagegen lassen sich allerdings gewichtige Gründe vorbringen. Zunächst lässt es das zwischen Arnulf und den Königen bestehende distanzierte, zum Teil auch feindselige Verhältnis als höchst unwahrscheinlich erscheinen, dass er die Königspfalz bei St. Emmeram beziehen konnte. Hinzu kommt, dass St. Emmeram der direkte Einflussbereich von Abt und Bischof Tuto (894–930), einem Parteigänger des Königtums und erklärten Gegner Arnulfs, war. Auch die distanzierte Haltung, die Arnulf gegenüber St. Emmeram eingenommen hat (A. Schmid, Herrschergräber S. 360–362), spricht dagegen, dass er in der dortigen Pfalz zu Hause war. Außerdem ist zu beobachten, dass er offenbar aus politischen Rücksichten das Königsgut in Bayern und R. unangetastet gelassen hat, was wohl erst recht für die aktuelle Königspfalz zutraf. So liegt die Vermutung nahe, dass Herzog Arnulf wieder in den Bereich des Alten Kornmarkts zurückgekehrt ist und seine Residenz in Teilen der dortigen, aber offenbar vernachlässigten (die Alte Kapelle wurde 967 als dilapsa atque distructa bezeichnet. DO II 14. Die Pfalzgebäude an der Ostseite des Platzes waren im 10. Jh. in einem ruinösen Zustand. DKo II 3) karolingischen Pfalz genommen hat. Diese für die Luitpoldinger vermutete Hinwendung zur Pfalz am Alten Kornmarkt lässt sich dagegen für die Herzöge aus dem ottonischen Königshaus unzweifelhaft nachweisen. Um das Jahr 950 begann Herzog Heinrich I. (947–955), der Bruder
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Ottos I., mit dem Neubau der Niedermünsterkirche, die zur Grablege der herzoglichen Familie wurde und auch weiterhin in enger Beziehung zur Herzogsfamilie blieb (vgl. E. Wintergerst, Ausgrabungen im ehemaligen Kreuzgang des Niedermünsters in Regensburg [Regensburger Studien 10] 2004 – Eichler, Baugeschichte S. 30 f. – Risse, Niedermünster S. 13 f.). Vor diesem Hintergrund darf man mit großer Gewissheit davon ausgehen, dass die Herzöge zumindest seit der Mitte des 10. Jhs. ihre Hofhaltung im Umfeld von Niedermünster hatten. Diese Ansicht wird auch durch die Beobachtung erhärtet, dass die Pfalzgebäude an der Ostseite wie die Alte Kapelle an der Südseite des Alten Kornmarkts in der Mitte des 10. Jhs. in einem arg vernachlässigten und teilweise ruinösen Zustand waren und daher als Unterkunft für die Herzöge nicht in Betracht kamen. Der Zugang zu den Pfalzgebäuden auf der Westseite des Alten Kornmarkts zwischen Alter Kapelle und dem so genannten Römerturm scheint den Herzögen bis zum Ende des 10. Jhs. durch die Könige verwehrt gewesen zu sein, die diesen Bereich als ihr Eigentum reklamierten (DO III 294). So kommt für die herzogliche Residenz nur mehr der Bereich an der Nordseite des Alten Kornmarkts zwischen Niedermünster und dem Römerturm sowie dem nach Norden und Westen anschließenden bischöflichen Bezirk in Betracht. Von diesem relativ beengten Areal aus versuchten die Herzöge offenbar spätestens nach der Aussöhnung zwischen Kaiser Otto III. und Herzog Heinrich dem Zänker (955–976, 985–995) im Jahr 985, ihren Bereich auf weitere Teile des Pfalzgeländes auszuweiten. Dieses Bestreben wird in den Anfangsjahren der Regierungszeit Herzog Heinrichs IV. (995–1004, 1009–1018) deutlich erkennbar. Kurz nach seinem Regierungsantritt veranstaltete er im Jahr 995 in R. in palatio … cum omnibus eiusdem provinciae primoribus generale … colloquium (Vita Godehardi episcopi prior [SS XI] S. 174 f. – P. Schmid, Regensburg S. 417 f. – V.2.4). Dabei liegt die Annahme nahe, dass er zur Durchführung dieses generale colloquium über den engeren herzoglichen Bereich hinausgegriffen hat. Bestrebungen, den herzoglichen Bereich möglichst auf den gesamten Pfalzbereich am Alten Kornmarkt auszudehnen, lassen sich am Beispiel der Alten Kapelle nachweisen. Diese war von Otto I. Bischof Rihpert von Brixen auf Lebenszeit verliehen worden und nach dessen Tod im Jahr 977 wieder an den König zurückgefallen (P. Schmid, Regensburg S. 68 mit Anm. 190). In einer Urkunde vom 16. November 1002 spricht Heinrich II. davon, er habe die Alte Kapelle a fun damentis neu erbaut (DH II 26). Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass dieser Neubau nicht in den wenigen Monaten seit seiner Königswahl im Juni 1002 durchgeführt werden konnte, dass er also in seiner Herzogszeit geschehen sein muss. Mit dieser baulichen Erneuerung der Alten Kapelle war auch die Wiederbelebung ihrer Funktion als Pfalzkapelle verbunden, und zwar als herzogliche Hofkapelle im räumlichen wie im personalen Sinn. Heinrich errichtete dort ein Kanonikerstift, dem im Jahr 1002 Tagino vorstand (DH II 26, 28, 196), der im Jahr 1000 als capellanus Heinrici ducis (DO III 351) bezeugt ist und im Jahr 998 auf postulatio des Herzogs in unmittelbarer Nach-
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barschaft zur Alten Kapelle von Otto III. eine Hofstatt erhalten hat (DO III 294). Man kann somit davon ausgehen, dass Herzog Heinrich in den neunziger Jahren des 10. Jhs. – auf welche Weise auch immer – sich in den Besitz der Alten Kapelle gesetzt hatte und wohl auch Anspruch auf die im Unterschied zu den verfallenen Gebäuden auf der Ostseite (DKo II 3) intakten Pfalztrakte an der Westseite des Alten Kornmarkts erhoben hat. Offenbar missfielen Otto III. diese Aktivitäten des Herzogs, so dass er es im Jahr 998 für geboten hielt, die Rechtsverhältnisse in Erinnerung zu rufen und seine Eigentumsrechte an der Alten Kapelle und den Pfalzgebäuden zu betonen (DO III 294: nostra capella, nostra edificia). Die Wahl Herzog Heinrichs IV. im Jahr 1002 zum König hatte auch Folgen für die Herzogspfalz. Heinrich II. behielt seine Pfalz am Alten Kornmarkt bei, die nun als Königspfalz die Arnulfs-Pfalz bei St. Emmeram ablöste (P. Schmid, Regensburg S. 77 f.). Herzogs- und Königspfalz verschmolzen auf diese Weise miteinander. Da die Herzöge im folgenden Jahrhundert keine eigenständige Rolle spielten, sondern in enger Beziehung zum Königshaus standen, verblasste offenbar die Unterscheidung zwischen Königs- und Herzogspfalz. Dieser Entwicklung trug die Stadtbeschreibung in der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae (SS rer. Germ. LXXX) S. 190 f. Rechnung, indem sie den Kaiser als den Herrn der Pfalz bezeichnet und dem Herzog ein Mitbenutzungsrecht zuerkannte, wenn er dort zu Gericht saß. Man ist geneigt anzunehmen, dass sich dieser Zustand im 12. Jh. spürbar verändert hat, als mit den Welfen und Babenbergern wieder mächtige und selbstbewusste Geschlechter auf dem bayerischen Herzogsthron saßen. Für eine solche Veränderung gibt es allerdings keinerlei Hinweise. Es besteht auch keine Notwendigkeit, an einer solchen Vorstellung festzuhalten, denn den in der Literatur oft zitierten Welfenhof, der den Gedanken an einen eigenständigen Anteil des Herzogs an der Pfalz nahelegt, scheint es im Sinne einer selbständigen welfischen Residenz nicht gegeben zu haben. Die Quellen sprechen jedenfalls eher gegen als für ihn (die Historia Welforum weiß nichts davon; vgl. auch P. Schmid, Regensburg S. 79 f.). Augenfällig gibt die Reichsversammlung von 1138 die tatsächlichen Verhältnisse zu erkennen. Konrad III. residierte in der Pfalz und ließ Herzog Heinrich den Stolzen vorladen, forderte von ihm die Herausgabe der Reichsinsignien und schickte ihn danach aus der Stadt fort (P. Schmid, Regensburg S. 365–368). Deutlicher kann nicht demonstriert werden, wer Herr der Pfalz gewesen ist. Daran dürfte sich im Grunde auch unter den Babenbergern und Heinrich dem Löwen wenig geändert haben. Auch wenn Otto von Freising in dieser Zeit mit Nachdruck den Hauptstadtcharakter von R. betont (SS rer. Germ. XLV S. 269, 272, 319 – SS rer. Germ. XLVI S. 107, 151) und zum Regierungsantritt des Babenberger Herzogs Luitpold im Jahr 1139 berichtet primo metropolim ac sedem ducatus Ratisponensem ditioni suae subdi dit (SS rer. Germ. XLV S. 349), so folgt daraus nicht unbedingt, dass er sich in den Besitz der Pfalz gesetzt hat, denn die Babenberger konnten sich in der Stadt nicht durchsetzen. Unwahrscheinlich ist auch in Anbetracht seiner Bestrebungen, seine eigene Position in R. auszubauen, dass Kaiser Friedrich I. Herzog Heinrich
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dem Löwen die Pfalz in R. überlassen hat. In diesem Punkte zeigte Friedrich I. offensichtlich auch kein Entgegenkommen gegenüber dem von ihm zum Herzog erhobenen Otto I. von Wittelsbach, denn die Nachricht zum Jahr 1183, Impera tor pentecosten Ratispone cum Ottone duce celebrat (Ann. Augustani minores [SS X] S. 9), vermittelt den Eindruck, der König habe den neuen Herzog bei sich zu Gast in der Pfalz gehabt und habe sich dabei in besitzrechtlicher Hinsicht im Rahmen des Üblichen bewegt. So ist wohl mit gutem Grund davon auszugehen, dass der Zustand des 11. Jhs. im Prinzip auch bis ins Ende des 12. Jhs., vielleicht mit unterschiedlicher Akzentuierung, weiterbestand. Herr der Pfalz war der König, die Herzöge konnten die Königspfalz am Alten Kornmarkt mitbenutzen. Damit lässt sich auch in Einklang bringen, dass Heinrich der Löwe im Jahr 1161 den Landtag auf dem Pfalzhof vor der Niedermünsterkirche abhielt (vgl. V.2.11 – P. Schmid, Regensburg S. 420–423). Er handelte damit so, wie dies die Jüngere Translatio S. Dionysii beschrieben hatte.
3. Herzogshof Mit dem Aussterben der Linie der Regensburger Burggrafen, der Sachwalter der königlichen Interessen im Pfalzbereich (Mayer, Geschichte der Burggrafen S. 43 f. Ders., Regesten zur Geschichte der Burggrafen von Regensburg [Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 43. 1889] S. 50 f. – S. Rietschel, Das Burggrafenamt und die hohe Gerichtsbarkeit in den deutschen Bischofsstädten während des frühen Mittelalters. 1905 S. 83–101), und dem Schwinden des königlichen Einflusses in R. gingen gegen Ende des 12 Jhs. tiefgreifende Veränderungen im Herrschaftsgefüge der Stadt einher (P. Schmid, Anfänge S. 483, 496 ff., 500 ff.), die auch einschneidende Auswirkungen auf den Pfalzbereich hatten. Dabei gingen in den Kämpfen, die zwischen Herzog und Bischof um das burggräfliche Erbe entbrannten, Teile der Pfalz als der so genannte Herzogshof in den Besitz der wittelsbachischen Herzöge über. Herzog Ludwig der Kelheimer ließ ihn in den Jahren zwischen 1210 und 1220 von Grund auf erneuern und repräsentativ ausgestalten. Damals erhielt der im ersten Stock gelegene Saal im Wesentlichen sein heutiges Aussehen. Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wurde der Saaltrakt mit einer imposanten zweigeschossigen Vierflügelanlage nach Westen erweitert, die erst 1936 niedergerissen wurde. Zur selben Zeit wurde auch der Römerturm in seinen Obergeschossen ausgebaut und durch einen Schwibbogen mit dem Herzogshof verbunden, so dass eine wehrhafte Anlage entstand (H. E. Paulus, Der Herzogshof in Regensburg [Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege 37. 1983] S. 43–72 – Ders., Baualtersplan S.61–69). Im Norden und Nordosten schlossen sich an den Römerturm herzogliche Wirtschaftsgebäude (Stallungen, eine Schmiede, ein Küchentrakt, eine herzogliche Herberge und zwei Scheunen) an, die im Bereich des heutigen Domgartens und der Nordseite des Alten Kornmarkts bis hin zur Niedermünstergasse lagen (RUB I 530). Unklar ist, in wessen Besitz sich das sich westlich an den Römerturm anschließende Gelände be-
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Regensburg im 12. Jahrhundert mit der Steinernen Brücke und den schraf fiert hervorgehobenen Bereichen von Bischofspfalz (1) und Herzogspfalz (2). Plan und Grafik R. Röhrl, Bayer. Landesamt für Denkmalpflege.
funden hat. Sollte es zum Herzogshof gehört haben, dann wäre die dort um 1220 erbaute Ulrichskirche als herzogliche Pfalzkapelle entstanden und würde den Anspruch des Herzogs auf Präsenz in der Stadt in augenfälliger Weise zum Ausdruck bringen (zur Diskussion, ob die Ulrichskirche vom Herzog als Pfalzkapelle oder vom Bischof als Hofkirche erbaut worden ist, vgl. A. Hubel, Die Ulrichskirche in Regensburg [Regensburger Almanach. 1986] S. 68 – Ders., Die Ulrichskirche in Regensburg. Überlegungen zum Stand der Forschung [Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 140. 2000] S. 85–104 – Chr. Hangkofer, St. Ulrich in Regensburg. Architektur im Umbruch einer Stadt. 1998). Mit dem erzwungenen Rückzug der Herzöge aus der Stadt in der 1. Hälfte
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des 13. Jhs. büßte die herzogliche Anlage die ihr vermutlich ursprünglich zugedachte Residenzfunktion ein, blieb aber bis zur Eingliederung von R. in den bayerischen Staat im Jahr 1810 als bayerische Enklave in der Stadt bestehen. G. Ottl, Die Rechte der bayerischen Herzöge am Alten Kornmarkt. 1952 – P. Schmid, König S. 66 mit Anm. 73, 74 (Literatur) – Paulus, Baualtersplan S. 61–70 – S. Färber, Der Herzogshof zu Regensburg. 1975
IV.2.2 Königspfalzen Mit dem Ende der Agilolfinger und der Eingliederung Bayerns in das fränkische Reich begann ein neues Kapitel der Regensburger Pfalzengeschichte, das der Königspfalzen. Nach einem kurzen Aufenthalt im Oktober 788 residierte Karl d. Gr. vom August 791 durchgehend bis Herbst 793 in R. Zum letzten Mal weilte er gegen Ende des Jahres 803 in der Stadt (vgl. V.1.1–5). Die Urkunden, die er dabei in den Jahren 791/793 und 803 ausstellte, nennen als Ausstellungsort Regansburg civitate pala tio publico bzw. palatio nostro publico (vgl. IV.1). Bei diesem palatium handelte es sich sicherlich um die ehemalige Pfalz der Agilolfinger. Für die in der Literatur immer wieder vertretene Ansicht, Karl d. Gr. habe während seines Aufenthalts in den Jahren 791–793 mit dem Neubau einer eigenen Königspfalz begonnen (zuletzt Gauer, Castra Regina und Rom S. 47 ff. – Ders., Urbs S. 52 f. Dagegen: Brühl, Palatium S. 224 – P. Schmid, König S. 66), gibt es weder literarische Quellen noch konnten dafür bislang archäologische Anhaltspunkte beigebracht werden, so dass darüber nur vage Spekulationen angestellt werden können.
1. Pfalz Ludwigs des Deutschen Die erste zuverlässige Nachricht über eine Bautätigkeit der Karolinger im Bereich der Pfalz stammt aus der Zeit Ludwigs d. Dt. Notker von St. Gallen überliefert, Ludwig habe oratoria nova ad Franconovurt et Reganesburg admirabili opere erbaut (SS rer. Germ. NS XII S. 69). Auch wenn Notker nur auf den Kapellenbau Bezug nimmt, so ist doch aus guten Gründen davon auszugehen, dass sich die Bautätigkeit Ludwigs nicht darauf beschränkt, sondern sich auf den weiteren Pfalzkomplex erstreckt hat. Ob dabei an einen kompletten Neubau oder an eine Sanierung, Umgestaltung und Erweiterung bereits aus der Agilolfingerzeit stammender oder eventuell von Karl d. Gr. begonnener Pfalzanlagen zu denken ist, lässt sich vorerst nicht klären. Gleichwohl spricht einiges dafür, dass er zunächst wenigstens die agilolfingische Pfalz bezogen hat. Immerhin urkundete er bereits im Jahr 831, also kurz nach seinem Herrschaftsantritt in Bayern (826: Bitterauf, Trad. Freising I 532), in Reginesburg civitate in palatio nostro (DLdD 6: 831 August 18). Unstrittig ist auch, dass Ludwig d. Dt., der R. zusammen mit Frankfurt zu Zentren seiner Königsmacht erhob und sich häufig hier aufhielt
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(P. Schmid, Regensburg S. 487 f. – Zotz, Ludwig der Deutsche und seine Pfalzen S. 27 f., 44 f. – Deutinger, Zur Rolle Bayerns S. 54 f.), eine den Bedürfnissen seiner königlichen Hofhaltung angemessene Pfalz benötigte. Die agilolfingische Pfalz wird der neuen Aufgabe, einer der Hauptsitze des karolingischen Königs und Repräsentantin der karolingischen Königsmacht zu sein, kaum auf Dauer genügt haben. Es ist vielmehr anzunehmen, dass sie seit dem letzten Aufenthalt Karls d. Gr. im Jahr 803 bis zum ersten nachweislichen Aufenthalt Ludwigs d. Dt. im Jahr 830 einem natürlichen Verfallsprozess ausgesetzt gewesen ist (vgl. Heimpel, Erforschung S. 484 – Piendl, Stadttopographie S. 78; vgl. auch DLdD 133). Bei der Kapelle, die Ludwig d. Dt. erbaute, handelt es sich um die Alte Kapelle, die er um 850 an der Südseite des Alten Kornmarktes ausführen ließ (Piendl, Stadttopographie S. 78 f. Urkundlich erstmals 875 erwähnt in DLdD 161). Damit ist ein entscheidender Anhaltspunkt sowohl für die zeitliche als auch die räumliche Zuordnung der Pfalz Ludwigs d. Dt. gegeben. Es ist belegt, dass sich an die Westseite der Alten Kapelle nach Norden hin Pfalzgebäude angeschlossen haben (DO II 294). Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich dabei um die Wohngebäude mit einem direkten Zugang zur Kapelle und um die aula regni. Dieser Gebäudekomplex an der Westseite des Alten Kornmarktes maß in der Länge ca. 57 m und in der Breite ca. 17 m (Piendl, Pfalz S. 114). Zum Pfalzbereich gehörten sicherlich auch die Hofstellen, die Otto II. im Jahr 976 dem Salzburger Erzbischof (DO II 134) und Otto III. im Jahr 998 (DO III 294) Tagino, dem Kaplan Herzog Heinrichs IV., schenkten. Bestandteil der Pfalz Ludwigs d. Dt. war mit großer Wahrscheinlichkeit auch der so genannte Römerturm, dessen mächtige Grundmauern karolingischen Ursprungs zu sein scheinen (K.-H. Betz-F. Hufbnagl, Baualtersplan zur Stadtsanierung. Regensburg IV [Witwangerwacht]. 1981 S. 63 f. – Paulus, Baualtersplan S. 65, 71). Die Pfalz Ludwigs d. Dt. beschränkte sich aber nicht auf die Süd- und Westseite des Alten Kornmarktes, sondern bezog auch die Ostseite und vermutlich auch Bereiche an der Nordseite mit ein. Im Jahr 1024 wurden an der Ostseite Teile cuiusdam pa latii veteris atque destructi (DKo II 3) an den Freisinger Bischof geschenkt, der dort seinen Hof errichtete (M. Dallmeier, Der alte Freisinger Hof [Regensburger Almanach 1988. 1987] S. 208–217). Dabei handelte es sich um das Areal der heutigen Karmelitenkirche und des nördl. Klostertraktes. Der Freisinger Hof und der südl. angrenzende Bamberger Hof (dessen Areal dürfte mit der Alten Kapelle 1009 unter omnibus appendiciis an den Bischof von Bamberg gegangen sein. DH II 196) bildeten den Pfalztrakt, der im Osten an die Alte Kapelle angebunden war und durch eine Straße von der Römermauer getrennt nach Norden hin lag. Daran schloss sich Niedermünster an, das als Frauenkloster (Widemann, RTrad. 140) vermutlich nicht zum unmittelbaren Pfalzkomplex gehörte, aber offenbar dennoch in engen Beziehungen zum Pfalzbereich stand. An der Nordwestseite des Alten Kornmarktes dürften wie in späterer Zeit vornehmlich Wirtschaftsgebäude gelegen haben (R. Strobel, Das Bürgerhaus in Regensburg [Das deutsche Bürgerhaus XXIII. 1976] S. 25). Es ist somit davon auszugehen,
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dass die Pfalz Ludwigs d. Dt. den Alten Kornmarkt an den vier Seiten als Innenhof umschloss. Aussagen zur Architektur der einzelnen Pfalzgebäude sind nicht möglich. Dass aber das Wohngebäude des Königs mindestens ein Obergeschoß besessen hat, legt der tödliche Sturz des kleinen Sohnes Ludwigs des Jüngeren im Jahr 879 aus einem Pfalzfenster nahe (Regino von Prüm [SS rer. Germ. L] S. 119). Zum Pfalzbereich im weiteren Sinn dürfte auch der südl. der Alten Kapelle gelegene Stadtteil bis hin zur Südmauer gehört haben, für den erstmals zu Beginn des 13. Jhs. der Name „Königshof“ (curia imperatoris; des chuniges hof) überliefert ist (Quellenbelege bei P. Schmid, Regensburg S. 58–60; vgl. III.3). Es ist gesichert, dass sich dieser Name auf kein Gebäude, sondern auf einen Platz bezog, der im Jahr 1390 im Besitz der Stadt war und bis dahin keine Bebauung aufwies. Abgesehen vom Namen könnte auf die Zugehörigkeit dieses Bereichs zur Pfalz auch ein mächtiger Turm hinweisen, der nahe der Südostecke der Stadtmauer in der Zeit Kaiser Heinrichs IV. errichtet worden ist (Stroh, Bericht S. 279 – Ders., Ausgrabungen S. 109 – Strobel, Stadtbefestigung S. 213) und dessen Ausmaße an eine Parallele zum so genannten Römerturm denken lassen. Er könnte so zur Sicherung des Pfalzbereichs in den unruhigen Zeiten Heinrichs IV. beigetragen haben. Aufgrund dieser Überlegungen liegt die Deutung des Namens Königshof als Außen- oder Wirtschaftshof der Pfalz am Alten Kornmarkt nahe. Eine Stütze erhält diese Annahme durch die Stadtbeschreibung der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae (SS rer. Germ. LXXX) S. 192, die die Pfalz am Alten Kornmarkt zusammen mit dem südl. daran angrenzenden Stadtbezirk bis hin zur südl. Stadtmauer als regius pagus bezeichnet (Kraus, Civitas Regia S. 111 – Brühl, Palatium S. 250). Im Zusammenhang mit der Pfalz am Alten Kornmarkt ist ein unmittelbar südwestl. an den Bereich der Alten Kapelle angrenzendes und in der Mitte des ehemaligen Legionslagers liegendes Areal mit dem Namen Latron / Lateran zu sehen, in dem frühzeitig eine Massierung von Königsgut zu erkennen ist, das erst später in andere Hände übergegangen ist. In diesem Stadtbezirk liegen auch einige der Bischofshöfe, die nach der Stadtbeschreibung der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae (SS rer. Germ. LXXX) S. 192 der Pfalz zugeordnet sind (vgl. Kraus, Civitas Regia S. 111, auch J. Schmid, Urkunden-Regesten I 300: im La tron in dem Brunhof hinter dem Gotteshause zur Alten Kapelle). Auch der Eintrag im niederbayerischen Herzogsurbar aus dem Ende des 13. Jhs., wonach der pfallentzgraf von dem Rottal an dez hertzogen stat sitzen [sol] in dem Latran, vnd sol rihten veber dem hertzogen (MonBoica XXXVI/1 S. 530), weist den Latron / Lateran als Gerichtsstätte dem Pfalzbereich zu. Die Deutung dieses Namens, der erstmals in der Mitte des 13. Jhs. in Urkunden begegnet und sich gegen Ende des 17. Jhs. wieder verliert (zur Zusammenstellung der Quellenbelege vgl. P. Schmid, Alte Kapelle in Regensburg S. 25 Anm. 76), hat in Kombination mit dem von Heinrich II. der Alten Kapelle verliehenen Titel mater aecclesia (DH II 26, 28) zu manchen Spekulationen geführt, die ihn in Zusammenhang mit dem
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Lateranpalast und der Lateranbasilika in Rom bringen (vgl. die Zusammenstellung der Titel der Lateranbasilika bei R. Bauerreis, „Caput, matrix, magistra omnium ecclesiarum“ [Münchener Theologische Zeitschrift 13. 1962] S. 202 f.) und darin ein Indiz für die Existenz der Ideenwelt einer Roma secunda in R. sehen wollen. Sollte dies zutreffen, würde der Rang der Alten Kapelle in ihrer Funktion als Pfalzkapelle und Repräsentantin der sakralen Komponente des Königtums Ludwigs d. Dt. oder Heinrichs II. eine Bestätigung und imperiale Überhöhung erfahren. Zum Lateranproblem vgl. Strobel-Sydow, Latron S. 1–27 – P. Schmid, „Haupt, Mutter und Lehrerin aller Kirchen“ S. 158–160 – Ders., Regensburg S. 449 ff. – Ders., König S. 70 f. mit Lit. und Diskussion der Forschungspositionen – Ders., Die Alte Kapelle in Regensburg S. 25–28 mit Lit. – Gauer, Castra Regina und Rom S. 38 ff., 57 ff. – W. Schlesinger, Beobachtungen zur Geschichte und Gestalt der Aachener Pfalz in der Zeit Karls des Großen (Studien zur europäischen Vor- und Frühgeschichte, H. Jankuhn gewidmet. 1968) S. 258–281 L. Falkenstein, Der „Lateran“ der karolingischen Pfalz zu Aachen [Kölner Historische Abhandlungen 13] 1966 und Brühl, Palatium S. 215 sowie Friedl, Regensburg eine Roma secunda? S. 7–31 stehen einer Roma-secunda-Idee skeptisch gegenüber. A. Schmid, Die Territorialpolitik der frühen Wittelsbacher im Raume Regensburg (ZBLG 50. 1987) S. 399 bringt die Entstehung des Namens Latron mit den Herzögen Ludwig I. oder Otto II. in Verbindung.
Mit dem Bau der Pfalz Arnulfs verlor die Pfalz Ludwigs d. Dt. für ca. ein Jahrhundert ihre Funktion und war in wichtigen Teilen, vermutlich mit bedingt durch den verheerenden Stadtbrand von 891 (Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 119 – Ann. Corbeienses [Hg. von J. Prinz, Abhandlungen zur Corveyer Geschichtsschreibung 7. 1982] S. 109) und Kriegseinwirkungen während der Belagerung 953/54, bei der das unmittelbar benachbarte Osttor hart umkämpft war (Reindel, Luitpoldinger Nr. 104), schwer beschädigt und dem Verfall ausgesetzt. So wurde im Jahr 967 die Alte Kapelle als dilapsa atque distructa (DO II 14) bezeichnet, ebenso im Jahr 1024 der Ostflügel der Pfalz (DKo II 3). Hand in Hand damit gingen auch Veräußerungen von Bestandteilen der Pfalz an Privatpersonen einher. So schenkte Otto I. die baufällige Alte Kapelle Bischof Rihpert von Brixen auf Lebenszeit und Otto II. bestätigte 967 diese Schenkung (DO II 14). Der ruinöse Osttrakt wurde an die Bischöfe von Bamberg und Freising veräußert (DKo II 3). Im Gegensatz dazu scheint der Westtrakt der Pfalz unangetastet geblieben zu sein, jedenfalls bezeichnet Otto III. im Jahr 998 die hier gelegenen Pfalzgebäude als nostra edificia (DO III 294). Vor diesem Hintergrund ist es auszuschließen, dass sich der heutige Herzogshof im Jahr 976 in der Hand eines Grafen Perhtolt befunden hat. Vielmehr ist die cortis Perhtolti comitis (DO II 134) westl. der Pfalzgebäude und südl. des Salzburger Hofes zu lokalisieren (zur Frage der Lokalisierung vgl. P. Schmid, Regensburg S. 52 f. – Ders., König S. 71 f.). Ebenfalls in diesem Bereich erfolgten 976 und 998 Hofschenkungen an die Salzburger Kirche (DO II 134) und an Tagino, den Kaplan Herzog Heinrichs IV. (DO III 294).
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Eine mögliche Erklärung für diese verschiedene Behandlung der Ost- und der Westseite der Pfalzanlage könnte mit der unterschiedlichen Wertigkeit ihrer Gebäude zusammenhängen. Möglicherweise standen im Osten Unterkunfts- und Wirtschaftsgebäude, die nicht mehr gebraucht wurden, während sich im Westen die offiziellen Gebäude der Pfalz wie die aula regni und die sedes augustorum befanden, die die Könige offenbar auch dann nicht veräußerten, als sie der Pfalz bei St. Emmeram den Vorzug gaben. Diese Gebäude wurden offenbar auch im Gegensatz zur übrigen Pfalzanlage unterhalten, denn es ist nicht bekannt, dass sie ähnlich wie die Alte Kapelle und der Osttrakt in einem ruinösen Zustand waren. Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre, dass die luitpoldingischen Herzöge hier wohnten, wofür es allerdings keine Belege gibt.
2. Pfalz Arnulfs Nach Ludwig d. Dt. erbaute sein Enkel Arnulf eine Pfalz in R. Arnold von St. Emmeram berichtet, Arnulf habe den hl. Emmeram so sehr verehrt, ut in vicinitate monasterii regio cultui aptum construeret grande palatium (SS IV S. 551; vgl. auch P. Schmid, Regensburg S. 53 f. – Brühl, Palatium S. 251 ff.). Als Zeitpunkt der Errichtung dieser Pfalz kommen die Jahre zwischen 888 und 891 in Betracht. Diese zeitliche Eingrenzung ergibt sich daraus, dass Arnulf im Jahr 888 mit Prüll den im Süden der Stadt gelegenen alten Tiergarten der Pfalz wieder herstellte (DArn 12), ein Vorgang, der im Zusammenhang mit der Neuerrichtung der Pfalz stehen dürfte. Außerdem verwüstete im Jahr 891 ein Brand fast vollständig die Stadt (Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 119). In der Reihe der Aufenthalte Arnulfs in R. lässt sich jedoch keine durch diese Brandkatastrophe bedingte Lücke feststellen, so dass anzunehmen ist, dass die Pfalz damals bereits außerhalb der Stadt bei St. Emmeram gelegen hat und deshalb von den Flammen verschont geblieben ist. Große Probleme bereitet bis heute eine nähere Lokalisierung dieser Pfalz. Das Kriterium der vicinitas zu St. Emmeram erweist sich dabei als ein reichlich unpräzises Hilfsmittel. Eine Lokalisierung am Ägidienplatz, wo man die Pfalz des Burggrafen vermutet hat, die man wiederum mit der Arnulfspfalz gleichgesetzt hat (vgl. dazu P. Schmid, König S. 73), ist wegen der Entfernung mit dem Kriterium der vicinitas zu St. Emmeram kaum in Einklang zu bringen. Max Piendl legte das Kriterium der vicinitas sehr eng aus und lokalisierte die Pfalz nach dem Typus der Klosterpfalzen in der direkten Nachbarschaft zu St. Emmeram vor den Mauern der Stadt. Seiner Meinung nach schloss sich die Pfalz an das Westwerk der Emmeramskirche an, erstreckte sich als mindestens zweigeschossige, zweischiffige, ca. 60 m lange und 17 m breite Anlage in rechtem Winkel nach Norden, wo sich heute Vorhalle und Paradies der Emmeramskirche befinden (Piendl, Pfalz S. 96–126 – Heimpel, Erforschung S. 482 – K. Ginhart [ZBLG 26. 1963] S. 671 ff. – K. Gamber, Die Pfalz Kaiser Arnulfs in Regensburg und ihr künstle rischer Schmuck [Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 117. 1977] S. 183 ff., wieder: in Ecclesia Reginensis. 1979 S. 165 ff.). Für den Vorschlag Piendls sprechen verschiedene Nachrichten, die einen engen räumlichen Zusammenhang zwischen der Pfalz und dem Kloster zu erkennen geben.
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So weilte Otto I. im Jahr 960 in quodam monasterii palatio und begab sich mit seinem Gefolge von dort aus unmittelbar in die Emmeramskirche. Otto III. suchte im Jahr 996 more imperatorum St. Emmeram auf (Arnold von St. Emme ram [SS IV] S. 552, 566). Doch sind mit Piendls Lokalisierungsvorschlag auch kaum zu lösende Probleme verbunden, die hauptsächlich mit der ehemaligen Michaelskapelle zu tun haben. Diese war, soweit es sich zurückverfolgen lässt, stets eine Friedhofskapelle. Nach dem Vorschlag Piendls müsste sie aber ursprünglich die Eingangskapelle zur Kirche von St. Emmeram gewesen sein, da die Pfalzanlage den Eingang zur Kirche von Norden her versperrt hätte. Diesen Widerspruch konnte Piendl durch die Annahme, die Michaelskapelle sei erst in späterer Zeit zu einer Friedhofskapelle umfunktioniert worden, nicht überzeugend auflösen, so dass gewisse Bedenken gegen seinen ansonsten mit plausiblen Argumenten vorgetragenen Lokalisierungsvorschlag bestehen bleiben. Deswegen neigt man heute dazu, die Pfalz etwas weiter nördl. von St. Emmeram, im Bereich des Emmeramsplatzes, zu suchen. Die Verbindung zur Emmeramskirche könnte durch einen Gang hergestellt worden sein, der sich heute noch im Kirchenvorhof nachweisen lässt (R. Strobel, Regensburg als Bischofsstadt in bauhistorischer und topographischer Sicht Bischofs- und Kathedralstädte des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Hg. von F. Petri = Städteforschung. Hg. von H. Stoob, Reihe A: Darstellungen I. 1976] S. 66 – Gauer, Urbs S. 50 – P. Morsbach, St. Emmeram zu Regensburg. Ehem. Benediktiner-Abteikirche. 1993 S. 17). Endgültige Klarheit können in diesem Punkt vermutlich erst archäologische Untersuchungen bringen.
3. Benutzung der Königspfalzen Es steht fest, dass die Arnulfspfalz die Ludwigspfalz als Königsresidenz abgelöst und dass dabei die Emmeramskirche die Pfalzkapelle Ludwigs d. Dt. in ihrer Funktion ersetzt hat, die deswegen als antiqua capella bezeichnet wurde (DO II 14 – Piendl, Pfalz S. 100 – Ders., Stadttopographie S.80 – P. Schmid, Regensburg S. 71 ff. – Ders., König S. 74). Teile der Pfalz und die Pfalzkapelle (Alte Kapelle) wurden dadurch einem natürlichen Verfallsprozess preisgegeben. Die Hinwendung zur Pfalz bei St. Emmeram behielt Konrad I. bei und nahm dort im Jahr 916 seine Wohnung, besuchte die Herrschergräber in der Emmeramskirche und beanspruchte zum größten Missfallen der Mönche den von ihnen verwahrten Schatz der Pfalz für sich (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 551). Auch die Ottonen suchten mit großer Selbstverständlichkeit more imperatorum die Pfalz bei St. Emmeram auf (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 552, 556) und brachten ihre Verbundenheit mit dem Kloster durch zahlreiche Schenkungen zum Ausdruck (DO I 29, 126, 203, 219, 457 – DO II 204, 230, 247, 293–296). Herzog Arnulf scheint dagegen der Zutritt zu dieser Pfalz verwehrt gewesen zu sein oder er hielt sich bewusst fern. Wo er sich in R. aufhielt, ist unbekannt. Vermutlich bezog er einen Teil der Pfalz Ludwigs d. Dt. am Alten Kornmarkt,
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wo vielleicht in seiner Tradition die Herzöge bis zu Heinrich IV. residierten (vgl. oben). Dessen ungeachtet gaben die Könige jedoch keineswegs ihre Rechtsansprüche auf die Pfalz am Alten Kornmarkt auf, wie von ihnen getätigte Schenkungen belegen (DO II 14 – DO III 294). Auch wenn Herzog Heinrich IV. de facto weitgehend im Besitz der Pfalz war, so ließ es sich Otto III. dennoch nicht nehmen, ihm gegenüber seine Rechtsansprüche in Erinnerung zu bringen (DO III 294). Mit der Wahl Herzog Heinrichs IV. zum König im Jahr 1002 war eine deutliche Gewichtsverschiebung zugunsten der Pfalz am Alten Kornmarkt, der Herzogs pfalz des 10. Jhs., verbunden, die jetzt wieder die Funktion der Königspfalz übernahm. Im Unterschied zur Karolingerzeit umfasste die Pfalz jedoch nicht mehr den gesamten Bereich des Alten Kornmarkts, sondern beschränkte sich auf dessen Nordwest- und Westteil. Die von Herzog Heinrich IV. neu erbaute und mit einem Kanonikerstift ausgestattete Alte Kapelle erhielt ihre alte Funktion zurück. Heinrich II. erhob sie 1002 wieder zur königlichen Pfalzkapelle und zeichnete sie mit der Verleihung der königlichen Freiheit aus (DH II 26, 28, 61). Er machte damit deutlich, dass die Königspfalz an den Alten Kornmarkt zurückgekehrt war. Dies bestätigt auch die Beschreibung der Stadt in der um 1080/1090 in St. Emmeram entstandenen Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae, die von einem pergrande palacium mit der sedes augustorum und einer weitläufigen aula regni im Nordosten der Stadt spricht (SS rer. Germ. LXXX S. 190; vgl. Kraus, Civitas Regia S. 111). Die Pfalz bei St. Emmeram fand dagegen selbst bei dem Emmeramer Mönch keine Erwähnung. Daraus darf zwanglos geschlossen werden, dass sie zu diesem Zeitpunkt ihre Funktion eingebüßt hatte. Dieser Bedeutungsverlust lässt sich auch am Versiegen und schließlich am Ausbleiben von Vergünstigungen für St. Emmeram ablesen (Heinrich II. urkundete noch dreimal zugunsten St. Emmerams, die Salier, Lothar III. und Konrad III. kein einziges Mal mehr; vgl. P. Schmid, Regensburg S. 77 mit Anm. 239). In dieser Zeit lassen sich auch bauliche Veränderungen in dem Bereich des Klosters feststellen, den Max Piendl für die Arnulfspfalz in Anschlag gebracht hat, die gegen das Weiterbestehen einer Pfalz sprechen, aber auch mit der Mehrschichtigkeit der Benutzung von Herrscherräumen bei Stiften und Klöstern erklärt werden können. Die Pfalz am Alten Kornmarkt erfuhr unter Heinrich II. auch dadurch eine deutlich sichtbare Aufwertung, dass er die bereits unter Otto III. erkennbare Tendenz aufgriff und zu einem förmlichen Programm entwickelte, das zum Ziel hatte, den bayerischen und auch anderen Bischöfen im Umkreis der Pfalz Höfe zu überlassen, in denen sie während der in der Pfalz stattfindenden Hoftage ihre Unterkunft nehmen konnten. Diese Höfe brachten in einer für Deutschland einzigartigen Weise den Charakter von R. als Versammlungsort zum Ausdruck (vgl. P. Schmid, Regensburg S. 442 f.; vgl. auch F. Zaisberger, Der Salzburger Hof in Regensburg [Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 122. 1982] S. 125, 130 ff., 134 ff.). Die Annahme, die Staufer hätten sich im 12. Jh. von der Pfalz am Alten Kornmarkt zurückgezogen und sich wieder der Pfalz bei St. Emmeram zugewandt
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(S. Rietschel, Das Alter der von Köpke edierten Translatio sancti Dionysii Ariopagitae [NA 29. 1904] S. 650 – Brühl, Königspfalz S. 251 – Ders., Palatium S. 254 – Piendl, Pfalz S. 123, 125 f.), ist unbegründet. Aus der Tatsache, dass man es für notwendig gehalten hat, mit dem Stadtbrand eine Erklärung dafür zu geben, warum beispielsweise Friedrich I. im Jahr 1152 eine Festfeier in St. Emmeram begangen hat, darf wohl geschlossen werden, dass ein Königsaufenthalt damals in St. Emmeram nicht der Regelfall, sondern die Ausnahme gewesen ist (Ottonis et Rahewini Gesta Friderici [SS rer. Germ. XLVI] S. 107). Auch zwei Schenkungen, die während der Reichsversammlung 1187 in der Alten Kapelle vollzogen wurden (Bitterauf, Trad. Freising II 1779 – Weissthanner, Trad. Schäftlarn 1187), weisen auf den Aufenthalt des Königs in der Pfalz am Alten Kornmarkt hin, deren Schäden, die der Stadtbrand von 1152 angerichtet hatte, wieder repariert worden waren (Paulus, Baualtersplan S. 63). Die Geschichte der Königspfalz am Alten Kornmarkt ging an der Wende vom 12. zum 13. Jh. zu Ende. In der Neuordnung der Herrschaftsverhältnisse in der Stadt nach dem Aussterben der Regensburger Burggrafen ging der heutige Herzogshof mit dem so genannten Römerturm und dem umliegenden Areal aus dem Erbe der Burggrafen in den Besitz der bayerischen Herzöge über. Diese Ver änderungen im Pfalzbereich dürften unter anderem auch der Grund dafür gewesen sein, dass König Konrad IV. im Jahr 1250 more progenitorum nostrorum seine Herberge in St. Emmeram genommen hat (MonBoica XXX/1 S. 311). Wenn er dabei die Arnulfspfalz oder einen Nachfolgebau benutzt haben sollte – es heißt lediglich, er habe in monasterio sancti Emmerami genächtigt –, dann bedeutete dieser Aufenthalt ihr Ende. Aus Rache für den nächtlichen Überfall durch bischöfliche Ministerialen, dem er nur mit knapper Not entging, ließ er nämlich das Gebäude niederreißen, in dem sich der Vorfall zugetragen hatte (vgl. die Zusammenstellung der Quellen bei P. Schmid, Regensburg S. 505 – Piendl, Pfalz S. 106). Nach der Zerstörung dieses Gebäudes und dem Übergang der Pfalz am Alten Kornmarkt an die Herzöge gab es keine eigene Königspfalz mehr in R. Hinfort wohnten die Könige bei ihren nunmehr seltener werdenden Aufenthalten in der Stadt im Bischofshof oder in Häusern von Patriziern (P. Schmid, Regensburg S. 81; vgl. VII). P. Schmid, Regensburg S. 38–81 – Ders., König S. 53–76 – A. Schmid, Regensburg, S.47–52, 67–69
IV.3 Nachrichten und Belege zur Baugeschichte der Pfalzen in R. sind nur spärlich und zudem weitgehend ohne konkrete Angaben vorhanden, so dass eine Anordnung der Bauten im Einzelnen kaum möglich ist.
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Zur Pfalz der agilolfingischen Herzöge liegen weder schriftliche Nachrichten noch archäologische Befunde vor, so dass man weitgehend auf allgemeine Überlegungen und Vermutungen angewiesen ist (vgl. IV.2). Was die Baugeschichte der Pfalz Ludwigs d. Dt. betrifft, so ist wenigstens zur Pfalzkapelle, der Alten Kapelle, eine allerdings ganz allgemein gehaltene Nachricht überliefert (vgl. IV.2; V.9). Notker von St. Gallen berichtet, Ludwig habe oratoria nova ad Franconovurt et Reganesburg admirabili opere erbaut. Als Besonderheit führt er an: Cumque propter magnitudinem fabricae alii lapides non sufficerent, muros urbis destrui fecit. In quorum cavitatibus tantum auri circa antiquorum ossa repperit, ut non solum eandem basilicam eodem adornaret, sed et libros integros exinde conscriptos thecis eiusdem materiae grossitudine prope digiti cooperiret (SS rer. Germ. NS XII S. 69). Dass Ludwig d. Dt. tatsächlich der Bauherr der Pfalzkapelle war, beweist die erste für die Alte Kapelle erhaltene Urkunde aus dem Jahr 875, als er in usus fratrum domino famulantium in prefata capella nostra ad Reganesburg, quam in honore sanctae dei genitricis semper que virginis Mariae construximus das Kloster Berg schenkte (DLdD 161; zur Alten Kapelle vgl. IV.2; V.9). Weitere Gebäude der Pfalz Ludwigs d. Dt. sind erst in späterer Zeit zu fassen. 1024 bestätigt Konrad II. der Kirche von Freising den Besitz einer Hofstelle mit einer Nord-Süd-Erstreckung von 8 Pertiken (1 Pertike ca. 3,10 m), die Heinrich II. geschenkt hatte und die Teil eines an der Ostseite des Alten Kornmarkts gelegenen cuiusdam palatii veteris atque destructi war (DKo II 3). Mit großer Sicherheit gehörte der südl. daran angrenzende Bamberger Hof, auf den in der Urkunde Bezug genommen wird, ebenfalls zum Pfalztrakt an der Ostseite. Bestandteil der Pfalz Ludwigs d. Dt. dürften auch die von Otto III. 998 an der Westseite des Alten Kornmarkts als nostra edificia (DO III 294) bezeichneten Gebäude und die in der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae (SS rer. Germ. LXXX S. 190) beschriebenen aula regni und sedes augustorum gewesen sein (Kraus, Civitas Regia S. 111). Dazu gehört haben dürften außerdem der so genannte Römerturm, der in seinen unteren Teilen karolingischen Ursprungs ist (Paulus, Baualtersplan S. 65, 71), und aller Wahrscheinlichkeit nach auch der heutige Turm der Alten Kapelle, der in seinen ältesten Teilen aus römischen Quadersteinen besteht und der Karolingerzeit zugeordnet werden kann. Er wies ursprünglich keinen Bezug zur Kirche auf, sondern stand in Verbindung zu einem nördl. anschließenden Gebäude (Haas-Schnieringer, Mittelalterliche Baugeschichte S. 123). Von Heinrich II. ist bekannt, dass er intus in urbe Radesponensi in curte regia quandam capellam, quam olim Veterem vocabant, in honore sanctae dei genitri cis Mariae a fundamentis in matrem aecclesiam ereximus, dataque ei per prae ceptum libertate regali, institutae ibi in dei servicio canonicorum congregationi sub abbate vel preposito nomine Tagini (DH II. 26, 28, 61). Somit erfolgte der Neubau der Alten Kapelle und die gleichzeitige Errichtung eines Kanonikerstifts gegen Ende des 10. Jhs. (vgl. IV.2). Diese Bautätigkeit Heinrichs II. und die seines Großvaters Herzog Heinrich I. in der Niedermünsterkirche dürfen als Hinweis
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darauf verstanden werden, dass sich die Herzöge, die sich im 10. Jh. in der Pfalz am Alten Kornmarkt aufhielten, auch die Erhaltung der Gebäude an der Westseite des Alten Kornmarkts angelegen sein ließen. In der Zusammenschau der angeführten Einzelbefunde lässt sich für die Pfalz Ludwigs d. Dt. ein eindrucksvolles Bild rekonstruieren. Die Pfalzanlage umschloss ursprünglich den Alten Kornmarkt als Innenhof an mindestens drei, möglicherweise vier Seiten. An der Westseite standen die aula regni und die sedes augustorum, die Südseite begrenzte die Pfalzkapelle, die Alte Kapelle, und auf der Ostseite befanden sich Pfalztrakte, die im ausgehenden 10. Jh. allerdings verfallen und an die Bischöfe von Bamberg und Freising vergeben waren. Auf der Nordseite liegt Niedermünster, das ursprünglich wohl in Beziehung zur Pfalz der Agilolfinger gestanden hat, in der Mitte des 10. Jhs. von Herzog Heinrich I. neu erbaut worden ist und zum damaligen herzoglichen Bereich gehört hat. Hier begründete Judith, die Witwe Herzog Heinrichs I. und Großmutter Kaiser Heinrichs II., ein Nonnenkloster, das von Heinrich II. reich beschenkt und mit der Reichsfreiheit ausgestattet wurde (DH II 229). Es rundete somit in gewisser Weise aufgrund seiner Nähe zum Königtum den Pfalzbereich am Alten Kornmarkt ab. Die Westseite grenzten offenbar Pfalzgebäude und der so genannte Römerturm, der in seinen unteren Bereichen karolingischen Ursprungs ist, sowie der Turm der Alten Kapelle gegenüber der Stadt ab. Beide Türme hatten vermutlich auch militärische Schutzfunktionen zu übernehmen. Dem Schutz der Pfalzanlage und ihrer Außenbereiche könnte auch der mächtige Turm gedient haben, der im „Königshof“ nahe der Südostecke der Stadtmauer vermutlich in der Zeit Kaiser Heinrichs IV. errichtet und im 13. Jh. wieder beseitigt wurde (vgl. IV.2 – Stroh, Bericht S. 279 – Ders., Südostecke S. 109 – Strobel, Stadtbefestigung S. 213). Übrig geblieben sind von der Pfalzanlage, die nachweislich erheblich unter dem Stadtbrand von 1152 litt (Ottonis et Rahewini Gesta Friderici [SS rer. Germ. XLVI] S. 107), die Alte Kapelle mit Turm, der heutige Herzogshof und der so genannte Römerturm. Der heutige Herzogshof, ein dreigeschossiger Saaltrakt mit Kapelle, geht im Kern auf ehemalige Pfalzgebäude zurück, die nach dem Stadtbrand von 1152 umfangreichen Reparaturarbeiten unterzogen wurden (vgl. IV.2 – Paulus, Baualtersplan S. 61–70 – S. Färber, Der Herzogshof zu Regensburg. 1975). Über die Errichtung der Pfalz Arnulfs bei St. Emmeram berichtet Arnold von St. Emmeram reichlich ungenau, Arnulf habe den hl. Emmeram so sehr verehrt, ut in vicinitate monasterii regio cultui aptum construeret grande palatium (SS IV S. 551). Wie diese Pfalz ausgesehen hat und wo sie zu lokalisieren ist, ist bis heute unklar, da es weder aussagekräftige archäologische Befunde noch sonstige überzeugende Hinweise darauf gibt (vgl. IV.2).
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V.1 788 Oktober 25 1 Zuletzt im Sommer in Ingelheim (Prozess gegen Tassilo III.), danach in Aachen, wo er Weihnachten und Ostern feiert. Karl d. Gr. ergreift nach der Absetzung Herzog Tassilos III. Besitz von Bayern, nimmt die Huldigung der Großen des Landes entgegen, bestellt anstelle eines Herzogs vermutlich Gerold als praefectus Baioariae und richtet Marken zum Schutz der Grenze gegen die Awaren ein. – Er urkundet für die Kirche von Metz. Anwesend: Königin Fastrada, Kinder Karls d. Gr., Erzbischof Angilram von Metz, Optatus (Rekognoszent). 788 Post haec omnia domnus rex Carolus per semet ipsum ad Reganesburg per venit et ibi fines vel marcas Baioariorum disposuit, quomodo salvas Domino protegente contra iamdictos Avaros esse potuissent. Ann. Regni Francorum (SS rer. Germ. VI) S. 84 – Ann. Mettenses priores (SS rer. Germ. X) S. 77. Vgl. auch Annalium Tilianorum pars altera (SS I) S. 221 – Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 57 – Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 30. 788 Et ipse domnus rex perrexit in Paioariam ad Reganesburg, et ibi venerunt ad eum Paioarii, et dati sunt obsides; et ordinata ipsa patria, rex reversus est in Francia. Ann. Laureshamenses (SS I) S. 33/34 – Chronicon Moissiacense (SS I) S. 298. 788 Eodem anno venit Carolus rex ad Reginespurc et ibi prout libuit ordinavit. Ann. Maximiniani (SS XIII) S. 22. actum Reganesburh civitate nostra. DKdGr 162, cop. s. XIII. BM 2 297b–298 – Abel-Simson 1 S. 641–645 – P. Schmid, Regensburg S. 307–309 791 August 28 2 Zuletzt Anfang des Sommers in Worms, danach im Herbst auf dem Feldzug in Pannonien. Heeresversammlung – Karl d. Gr. sammelt sein Heer für den Feldzug gegen die Awaren und hält eine Heeresversammlung ab, auf der Ludwig der Fromme mit dem Schwert umgürtet wird. – Er urkundet für das Kloster Farfa.
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Anwesend: Königin Fastrada, Ludwig der Fromme, Angilram Erzkaplan und Erzbischof von Metz, Bischof Sintpert von R., die Mönche Presbyter Laurentius, medicus Decorosus und Albertus vom Kloster Farfa, Graf Theoderich und Kämmerer Meginfried. 791 Inde autem itinere permoto partibus Baioariae perrexit, ad Reganesburg pervenit, ibi exercitum suum coniunxit. Ibique consilio peracto Francorum, Saxonum, Frisonum, disposuerunt propter nimiam malitiam et intollerabilem, quam fecerunt Avari contra sanctam ecclesiam vel populum christianum, unde iustitias per missos impetrare non valuerunt, iter peragendi; cum Dei adiuto rio partibus iamdictis Avarorum perrexerunt. Ann. Regni Francorum (SS rer. Germ. VI) S. 86, 88. Vgl. auch Annalium Tilianorum pars altera (SS I) S. 222 – Ann. Laureshamenses (SS I) S. 34. 791 Karolus venit ad Regnesburg, deinde cum magno exercitu Avaros agressus, victoriam consecutus est. Ann. Lobienses (SS XIII) S. 229. 791 Carolus partibus Baioariorum perrexit et ad Reganasburgh venit, ubi et exercitum suum convenire iussit. Ibique cum consilio optimatum regni dispo suit ire in Avarorum regnum propter malitiam intolerabilem, quam in Galliarum populos gesserunt et in ecclesiis Dei. Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 57 – Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 31. 791 Carolus rex perrexit in Baugariam generalemque Francorum conventum habuit in civitate Raginisburh. Initoque consilio cum optimatibus suis, ut in iuriam, quam perpetraverant Avari in populum Christianum, cum Dei auxilio ulcisceretur – nam sepe legatos suos pro eodem negotio in illas partes direxit, sed iusticiam de iniquitate, quam commiserant Avari, impetrare non potuit. Ann. Mettenses priores (SS rer. Germ. X) S. 78. 791 Interea anno hunc sequente, patri regi rex Hludouuicus Engelheim occur rit, inde Hrenesburg cum eo abiit. Ibique ense, iam appellens adolescentię tem pora, accinctus est ac deinde patrem in Auares exercitum ducentem usque ad Chuneberg comitatus, iussus est reverti, et usque ad reversionem paternam cum Fastrada manere regina. Itaque cum ea hiemem exegit imminentem, patre in expeditione coepta permanente. At vero ipso ab expeditione Auarica remeante, accepit ab eo mandatum Aquitaniam redire, et fratri Pippino suppetias cum quantis posset copiis in Italiam pergere. Astronomus, Vita Hludowici imperatoris c. 6 (SS rer. Germ. LXIV) S. 300. actum Regansburg civitate palatio publico. DKdGr 171, cop. s. XI. actum in Ragenisburg civitate. DKdGr 172, cop. s. XI.
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BM 2 312–313, 314a – Abel-Simson 2 S. 16 f. – P. Schmid, Regensburg S. 309 f. Die Anwesenheit Angilrams, Sintperts, Theoderichs und Meginfrieds in R. ergibt sich aus deren Beteiligung an dem anschließenden Feldzug.
791 Weihnachten/792 ganzes Jahr, Ostern [April 15], [wahrscheinlich Pfingsten Juni 3], Weihnachten/793 erstes Halbjahr, Ostern [April 7], [wahrscheinlich Pfingsten Mai 26] 3 Zuletzt auf dem Feldzug gegen die Awaren in Pannonien, danach im Sommer 793 wohl in Salz. Karl d. Gr. kehrt vor Weihnachten 791 zurück und verbleibt anderthalb Jahre in R. Er feiert zweimal das Osterfest. – Synode zur Verurteilung der Irrlehre des Bischofs Felix von la Seo de Urgel. – Wohl gleichzeitig mit der Synode eine Heeresversammlung zur Vorbereitung eines Awarenkrieges, der aber wegen eines Sachsenaufstands unterbleibt. – Im Sommer Gerichtsversammlung zur Verurteilung der Verschwörung Pippins. – Im Winter Versammlung zur Belohnung seiner Getreuen. – Bau einer Schiffsbrücke über die Donau. – Karl d. Gr. urkundet für das Kloster Aniane sowie für die Kirche von Aquileia. Anwesend: Königin Fastrada, König Pippin von Italien, Pippin der Bucklige, Patriarch Paulinus von Aquileia, Bischof Felix von la Seo de Urgel, Äbte Angilbert von St. Riquier und Benedikt von Aniane*, Fardulf, später Abt von St. Denis, Notar Bartholomäus (Rekognoszent), Jakob (Rekognoszent). 791 et exinde [Pannonien] uterque exercitus de ambobus ripis ad propria reversi sunt, magnificantes Deum de tanta victoria. Et celebravit domnus rex Carolus natalem Domini in Reganesburg, pascha similiter… 792 Natalem Domini et pascha [15. April] in Reganesburg. Heresis Feliciana primo ibi condempnata est; quem Angilbertus ad praesentiam Adriani aposto lici adduxit … Eodem anno nullum iter exercitale factum est. Pons super na vigia flumina transeuntia factus est, anchoris et funibus ita coherens, ut iungi et dissolvi possit. Ibi natalem Domini, ibi pascha [7. April 793] celebratum est. Ann. Regni Francorum (SS rer. Germ. VI) S. 88, 90, 92. Vgl. auch Ann. Mettenses priores (SS rer. Germ. X) S. 79 – Annalium Tilianorum pars altera (SS I) S. 222 – Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 58 – Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 32. 791 Ipse autem cum dimissis copiis Reginum civitatem, quae nunc Reganesburg vocatur, venisset et in ea hiematurus consedisset, ibi natalem Domini et pascha [15. April 792] celebravit.
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792 … Huius rei [Haeresis Feliciana] causa ductus ad palatium regis, – nam is tunc apud Reginum Baioariae civitatem, in qua hiemaverat, residebat, – ubi congregato episcoporum concilio auditus est et errasse convictus; ad praesen tiam Adriani pontificis Romam missus ibi etiam coram ipso in basilica beati Petri apostoli heresim suam damnavit atque abdicavit … Rege vero ibidem ae statem agente facta est contra illum coniuratio a filio suo maiore, nomine Pip pino, et quibusdam Francis, qui se crudelitatem Fastradae reginae ferre non posse adseverabant atque ideo in necem regis conspiraverant. Quae cum per Fardulfum Langobardum detecta fuisset, ipse ob meritum fidei servatae mona sterio sancti Dionysii donatus est, auctores vero coniurationis ut rei maiestatis partim gladio caesi, partim patibulis suspensi ob meditatum scelus tali morte multati sunt. Rex autem propter bellum cum Hunis susceptum in Baioaria se dens pontem navalem, quo in Danubio ad id bellum uteretur, aedificavit ibique natalem Domini et sanctum pascha [7. April 793] celebravit. Ann. q. d. Einhardi (SS rer. Germ. VI) S. 91, 93. Vgl. auch Frutolf von Michelsberg, Chronik (SS VI) S. 167 f. – Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 32. 791 Karolus … reversus est absque bello, et resedit in Reganespuruc. Et inde transmisit Pippinum cum exercitu in Beneventum … 792 Karolus rex resedit Reganespuruc, et rebellabant se Saxones et Sclavi et Fresi ex parte; et iterum misit Pippinum et Chlodowicum cum exercitu in Bene ventum. Et revelatum est consilium Pippini pravissimum, et iudicia ad mortem consiliatores eius. Ann. Guelferbytani (SS I) S. 45. 791 Consilium iniquum contra domnum Karolum in Reganespurc. Felix haere sis convincitur in Reganespurc. Ann. Salisburgenses minores (SS I) S. 89. 792 Karolus sinodum magnum habuit in Ratispona contra Felicem hereticum. Pippinus iniquum ibi machinavit consilium. Ann. Iuvavenses maximi (SS XXX/2) S. 736. 792 Karolus rex pascha [15. April] in Regnesburg celebravit, ubi et Felitiana heresis primo condempnata est. Qui Felitianus per Hengelbertum abbatem Ad riano papae Romae praesentatus, iterum condempnatus est. Ann. Lobienses (SS XIII) S. 230. Antequam ego [Alkuin] rege Carolo iubente venissem in Franciam, haec … secta eodem glorioso principe praesidente, praesente Felice … ventilata est in cele berrimo loco Raiginisburg et synodali auctoritate sacerdotum Christi, qui ex diversis christiani imperii partibus convenerant, aeterno anathemate damnata. Alkuin, Adversus Elipandum I/16 (Migne PL 101) Sp. 251 f.
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791 domnus Carolus … cum triumphi gloria rediit et hiemavit in Reganesburc. 792 Carolus rex synodum magnam habuit in Reganesburc contra Felicem here ticum de adoptione filii Dei, quae heresis ibi damnata est, et libri plurimi Felicis sive Elipandi in eadem herese perduranti combusti sunt, et Felix Romae per En gilbertum transmissus est. Ann. Maximiniani (SS XIII) S. 22. 791 Rex autem Reginum, quam Reganesburg / Nunc vocitant, ibidem natalis gaudia Christi / Cordeque sacratum celebravit pascha [15. April 792] fi deli … 792 … Hinc ad catholici deductus principis aulam – / Idem Regino nam tum hiemabat in urbe – / A multis ibi presulibus synodoque frequenti / Est auditus et errorem docuisse nefandum / Convictus, posthaec Adriano mittitur almo, / Sedis apostolicae fuit hoc qui tempore praesul. / Quo praesente, Petri correc tus in aede beati, / Pontificum coram sancto celebrique senatu, / Dampnavit Felix prius infeliciter a se / Ortam perfidiae sectam, meruitque reverti / Ad pro priae rursus retinendum sedis honorem. / At Baioaricis aestivum tempus in ho ris / Dum rex duxisset, suprema pericula poene / Incurrit, nisi quod pietas divina resistens / Ausibus humanis saevas everterat iras. / Horror inest animis tales recolentibus ausus, / Quod fuerit rutilum Francorum tam prope lumen / Ex tinctum, facinus vel concepisse malignos / Tantum mente viros. Carolum nam tradere morti / Omnimodis satagunt: hinc coniuratio fertur / Inter Francorum proceres crudeliter acta. / Precipue regis materni sanguine cretus, / Sed plus nequitia morum quam degener ortu, / Auctorem sceleris demens se prebuit huius. / Non tamen hoc odium re gem meruisse vel ipse / Hostis iure queri poterat, regina sed atrox / Ac saevum gestans animi Fastrada tumorem / Insidiatores partim suspenderat illos / Infor mis loeti laqueus, natoque pepercit / Rex tantum proprio tonsumque monaste riali / Proposito purgare scelus iussit meditatum. / In Baioarica vero regione mo ratus / Instabat princeps navalem condere pontem, / Qui per Danubium bello prodesset agendo, / Quod contra saevos olim susceperat Hunos. / Hinc et nata lem Domini celebraverat illic. Poeta Saxo (MGH Poetae IV/1) S. 33 f. 792 Synodus contra Felice in Reganesburc; et malum consilium contra Carolum. Ann. S. Emmerammi Ratisponensis maiores (SS I) S. 92. 792 Haeresis Feliciana ipso auctore eam abnegante apud Reganesburg primum damnata est; qui etiam per Engilberhtum abbatem in praesentiam Adriani apo stolici adductus denuo eam confessione facta damnavit. Coniuratio Pippini contra patrem facta in Baioaria cito detecta et conpressa est, auctoribus factio nis partim morte partim exilio et caecitate damnatis. Pons navalis in Danubio factus est. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 12.
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792 Sinodo Ratisponae collecta, heresis Feliciana damnata est. Coniuratio Pipini contra patrem Karolum detecta et suplicio auctorum punita est. Hermann von Reichenau (SS V) S. 100. 792 Eodem anno resedit rex in Paioaria, et apud Reganesburg celebravit pascha [15. April] ibidem [Bericht über Sachsenaufstand und Konflikte mit den Awaren]. Et in ipso anno inventum est consilium pessimum, quod Pippinus filius regis, ex concubina Himildrude nomine genitus, contra regis vitam seu filiorum eius qui ex legitima matrona geniti sunt …, quia voluerunt regem et ipsos occidere, et ipse pro eo quasi Abimelech in diebus iudicum Israel regnare, qui occidit fra tres suos septuaginta viros supra petram unam, et regnavit pro Gedeone patre suo, cum malitia tamen et non diu. Sed Carolus rex, cum cognovisset consilium Pippini et eorum qui cum ipso erant, coadunavit conventum Francorum et aliorum fidelium suorum ad Reganesburuge, ibique universus christianus popu lus qui cum rege aderat, iudicaverunt et ipsum Pippinum et eos qui consentanei eius erant in ipso consilio nefando, ut simul hereditate et vita privarentur; et ita de aliquis adimpletum est. Nam de Pippino filio, quia noluit rex ut occideretur, iudicaverunt Franci, ut ad servitium Dei inclinare debuisset; quod et ita factum est, et misit iam clericum in monasterio. Et iterum ibi demoravit. 793 Ipso hieme iterum fecit rex conventum apud Reganesburug, et cum cogno visset fideles suos, episcopos, abbates et comites, qui cum ipso ibi aderant, et reliquum populum fidelem, qui cum Pippino in ipso consilio pessimo non erant, eos multipliciter honoravit in auro et argento et sirico et donis plurimis … Et domnus rex cum apud Reganesburg iterum celebrasset pascha [7. April] … Ann. Laureshamenses (SS I) S. 35 – Chronicon Moissiacense (SS I) S. 299 f. 791 Inde regressus rediit ad Regenesburg et nativitatem Domini ac pascha [15. April] ibidem celebravit vita prospera. 792 Carolus rex in Reganesburg totum annum peregit, et Saxones iterum a fide dilapsi sunt Christianitatem relinquentes. Ann. Xantenses (SS rer. Germ. XII) S. 1. 791 Karlus rex … ad propria rediit, atque in civitate quae Reganesbrug dicitur, usque ad innovationem anni, id est usque ad nativitatem Domini quietus resedit. 792 Hoc anno Karlus, postquam anno preterito de Pannonia reversus est, in ipsa civitate Reganesburg resedit per totum anni spacium, id est de nativitate usque ad nativitatem Domini. Ibique eodem exercitus Francorum tempore ae stivo more solito convenit, excepto, quod quaedam pars exercitus eius, quae per Frisones et Saxones navigio venire debuit, ab eisdem decepta est gentibus et magna ex parte perempta; quique etiam caede peracta rursum pagani effecti sunt. Ipsoque anno tempore autumni eiusdem regis primogenitus filius nomine
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Pippinus, ex concubina eius Himiltrude natus, in tanto scelere inventus est, ut regnum sibi patris, patrem et fratrem occidendo, fraude subripere deliberaret. Cui quam plures ex nobilissimis iuvenibus seu senioribus Francorum sociati, ab eodem rege reperti atque alii suspensi, alii decollati, alii flagellati atque exiliati sunt. Ann. Mosellani (SS XVI) S. 498. Nam de Sclavis ad Reginam regressus, a filio per concubinam progenito, nomine gloriosissimi Pippini a matre ominaliter insignito, pene captus et, quantum in eo fuit, est morti dampnatus. Quod hoc modo compertum est. Cum in ecclesia sancti Petri proceribus congregatis de morte imperatoris consiliatus fuisset, finito consilio omnia tuta timens iussit explorare, si quis usquam in angulis aut subter altaribus fuisset absconsus. Et ecce, ut timuerunt, invenerunt unum clericum subtus altare celatum. Quem apprehendentes ad iusiurandum compulerunt, ne proditor molitionis eorum fieret. Qui, ne vitam perderet, ut dictaverunt, iurare non abnuit. Sed illis recedentibus iuramentum illud sacrilegum parvipendens ad palatium properavit. Cumque cum maxima difficultate per septem seras et ostia tandem ad cubiculum imperatoris penetrasset, pulsato aditu, vigilantissimum semper Karolum ad maximam perduxit admirationem, quis eo tempore eum praesumeret inquietare. Praecepit tamen feminis, quae ad obsequium reginae et filiarum eius eum comitari solebant, ut exirent videre, quis esset ad ianuam vel quid inquireret. Notker, Gesta Karoli II/12 (SS rer. Germ. NS XII) S. 71 f. 792 Rex Karolus Regenesburg. Saxones et Frisones mentiti sunt. Et Pipinus co mam capitis deposuit, et quosdam de Francis occisi et suspensi propter consi lium pessimum quod fecerunt super Karolum regem. Et fossatum iussit facere. Ann. Alamannici (SS I) S. 47. 792 Hoc anno rex Karolus cum suis fidelibus resedit in Bawarios, et habuit magnum placitum in Rainesburgo civitate. Eodem anno Saxones mentiti sunt fidem quam polliciti fuerunt iamdudum domno regi Karolo, erraverunt, devia verunt, adeptique sunt tenebris sicut scriptum est: Zelus adprehendit populum eruditum. Et eodem anno patefactum est consilium iniquum, quem consiliaver unt cum Pipino, filio Karoli, iniqui consiliatores; unde reprobi apparuerunt, et receperunt suorum meritum. Ann. Petaviani (SS I) S. 18. 792 Rex Karolus Regenespurg resedit. Et Pipinus comam capitis sui deposuit; et quidam de Francis occisi sunt et suspensi propter consilium, quod fecerunt super Karolum. Ann. Sangallenses maiores (SS I) S. 75. 793 Karolus sinodum Ratispone collegit. Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 769. 792 ad Ragenesburc. Ann. Iuvavenses maiores (SS I) S. 75.
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792 Sequenti vero anno, qui fuit annus imperii sui 2, in Renesburg natalem Do mini pascha [15. April] celebravit et nusquam exercitum duxit. Chronicon Vedastinum (SS XIII) S. 705. actum in Ruganesburg palatio nostro publico. DKdGr 173, cop. s. XII. Actum Reganesburg palatio publico. DKdGr 174, cop. s. XV. actum Reganesburg palacio publico. DKdGr 175, cop. s. XII. BM 2 316e, f, 317a–320e – Abel-Simson 2 S. 25 f., 33–49 – P. Schmid, Regensburg S. 311–316 – Hartmann, Synoden S. 104 f. Die Unterbrechung des Aufenthalts in R. durch einen Abstecher im Sommer 793 nach Salz, wohl um Näheres über die Lage in Sachsen zu erfahren, ergibt sich allein aus Astronomus, Vita Hludowici imperatoris c. 6 (SS rer. Germ. LXIV) S. 302, wo von einem dortigen Zusammentreffen mit den Söhnen Ludwig d. Fr. und Pippin berichtet wird. Dagegen behaupten die Ann. Mosellani (vgl. V.1.4), Karl habe den größten Teil des Jahres kontinuierlich in R. verbracht.
793 Herbst Zuletzt im Sommer wohl in Salz, danach an Weihnachten in Würzburg.
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Wegen eines Sachsenaufstandes verlässt Karl d. Gr. im Herbst R. und fährt zu Schiff zur Fossa Carolina. 793 Rex autumnali tempore de Reganesburg iter navigio faciens usque ad fos satum magnum inter Alcmana et Radantia pervenit … Ann. Regni Francorum (SS rer. Germ. VI) S. 92 – Ann. Mettenses priores (SS rer. Germ. X) S. 79 f. Vgl. auch Annalium Tilianorum pars altera (SS I) S. 222 – Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 33. 793 Et domnus rex cum … in estivo tempore voluisset cum navibus venire in Franciam, et aliquem fossatum iussisset facere inter duo flumina, id est inter Alcmona et Ratanza, et ibi multum demorasset. Ann. Laureshamenses (SS I) S. 35 – Chronicon Moissiacense (SS I) S. 300. 793 Karolus resedit Reganespuruc; inde transmisit sacra sua ubi necesse fuit; post hec egrediens navigio pervenit in Sualafeld ad fossatum magnum. Ann. Guelferbytani (SS I) S. 45. 793 Hoc anno isdem Karlus rex in praefata urbe nativitatem Domini celebrata totum pene sequente anno ibidem resedit, excepto quod circa tempus autumni ad quendam aquaeductum, quem inter Danuvium fluvium et Radantiam al veum facere caeperat, secessit ibique praefato operi sedulus insistens, partem huius anni que supererat pene perstetit. Ann. Mosellani (SS XVI) S. 498.
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793 Carolus de Reganasburgh proficiscens ad fossatum magnum inter fluvios Alcmonia et Radenza venit. Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 58. BM 2 320 g, h – Abel-Simson 2 S. 54–57 – P. Schmid, Regensburg S. 315 f. Während des Aufenthalts dürfte die mit DKdG 176 vom 22. Februar 794 (aus Frankfurt) be urkundete Schenkung eines Grundstücks in R. an das Kloster St. Emmeram erfolgt sein.
803 August, November 5 Zuletzt am 13. August in Salz, danach auf dem Weg über Worms im Dezember in Aachen. Heeresversammlung (conventus) – Karl d. Gr. kommt im August nach R. und erwartet das aus Pannonien zurückkehrende Heer. – Im Oktober ist er in Salzburg, im November wieder in R. und nimmt hier in einer Versammlung die Huldigung des Awarenfürsten Zodan und mehrerer slawischer und awarischer Adeliger entgegen. – Karl d. Gr. urkundet für die Kirche von Como. Anwesend: Der Awarenfürst Zodan und mehrere slawische und awarische Adelige. 803 … imperator partibus Bawariae tendit, cum electis iter per Hircanum saltum agens, venationem bubalorum ceterarumque ferarum exercens; ceterum exercitum per apertiores vias ire permisit. Inde ad Reginisburg veniens disposi tisque his quae utilia esse videbantur, venationem per Bawariam agens adven tum exercitus de Pannonia redeuntis prestolabatur. Quibus reversis, obviam illis ad Reginisburg pervenit. Ibi etiam cum illis Zodan princeps Pannoniorum veniens manibus imperatoris se contradidit. Multi quoque Sclavi et Huni in eodem conventu fuerunt, se cum omnibus quae possidebant imperatoris dominio subdiderunt. Constitutisque omnibus utilitatibus, quae in illis partibus necessa ria erant, iter per Alemanniam sumens et per Wormaciam civitatem hiemis tem pore ad Aquis palacium venit. Ann. Mettenses priores (SS rer. Germ. X) S. 90 – Ann. Mettenses posteriores (SS rer. Germ. X) S. 102 f. 803 Imperator autem estatis tempore venit ad Magontiam, inde ad Reganespu ruc, et inde proficiscens ad Aquis, ubi natalem Domini celebravit. Ann. Guelfer bytani (SS I) S. 45. actum Reguntiburg palatio publico. DKdGr 202, cop. s. XIV. BM 2 402 b-405 – Abel-Simson 2 S. 296 f. – P. Schmid, Regensburg S. 316 f.
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830 Oktober 6 6 Zuletzt im Jahr 829 in Ranshofen, 830 beteiligt an der Empörung gegen Ludwig den Frommen, danach am 5. Januar 831 in (Alt)Ötting. Ludwig d. Dt. urkundet für das Kloster Niederaltaich. Anwesend: Abt Gozbald von Niederaltaich, zugleich oberster Pfalzkaplan, Adalleod (Rekognoszent). actum Ragenesburg civitate. DLdD 2, cop. s. XI. BM 2 1340 – Weissthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 22 831 August 18 7 Zuletzt am 19. Juni in Ranshofen, danach im Oktober und November in Diedenhofen. Ludwig d. Dt. bestätigt einen zwischen dem Diakon Erchanfred, seinem Kaplan, und dessen Verwandten Baturich mit dem Regensburger Bischof Baturich geschlossenen Vertrag. Anwesend: Erchanfred und Baturich, Adalleod (Rekognoszent). actum Reginesburg civitate in palatio nostro. DLdD 6, or. BM 2 1345 832 Oktober 6 8 Zuletzt im Mai in Augsburg (Unterwerfung unter Ludwig den Frommen), danach am 4. März 833 in Osterhofen. Ludwig d. Dt. urkundet für die Kirche von R. Anwesend: Bischof Baturich von R.*, Diakon Adalleod (Rekognoszent). actum Reginesburg civitate. DLdD 8, or. BM² 1347 833 März 17/Mai 27 9 Zuletzt am 4. März in Osterhofen, danach im Juni Elsass (Aufstand gegen Ludwig den Frommen).
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Ludwig d. Dt. lässt den Priester Hunroc frei und schenkt ihm Besitz und Manzipien, bestätigt dem Kloster St. Emmeram den Besitz einer Kirche und schenkt dem Diakon Gauzbald zwei Hufen. Anwesend: Hunroc wird in procerum nostrorum presentia freigelassen, Diakon Adalleod (Rekognoszent). actum Reginesburch civitate. DLdD 10, cop. s. XIII. actum Reginesburg civitate. DLdD 11, or. actum Regnesburch. DLdD 12, cop. s. XII. BM 2 1348, 1351, 1352 – Dümmler 1 S. 73 837 Januar 6 10 Zuletzt im September 836 in Worms, danach vom 23. Februar bis 8. April in (Alt)Ötting. Ludwig d. Dt. bestätigt dem Kloster Metten den von Karl d. Gr. verliehenen Schutz. Anwesend: Abt Nithard von Metten, Diakon Adalleod (Rekognoszent). actum Reganesburg civitate. DLdD 20, or. BM 2 1360 83711 Zu einem nicht näher zu bestimmenden Zeitpunkt – entweder vor der Abreise Ludwigs d. Dt. von R. nach (Alt)Ötting, wo er am 23. Februar urkundet, oder in der Zeit zwischen dem Aufenthalt in (Alt)Ötting (bis 8. April) und dem Aufenthalt in Ohoberg am 23. September – kommt Graf Ratpot in pręsentiam Hludouuici regis Reganesburc und schenkt in pręsentia regis et optimatum eius omniumque sibi asstantium dem Kloster St. Emmeram in R. sein Eigen zu Tulln. Anwesend: Graf Ernst, Werner, Timo, Ermfried, Ratprecht, Uto, Waning, Wilhelm, Richer, Wolfdrigil, Poso, Eginolf, Perchtold, Graf Richo, Adalo, Ratolt, Popili, Rodolt, Fritilo, Reginprecht, Adalhoh, Managolt, Papo und Albker. Widemann, RTrad. 29 – BM 2 1360a
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844 April 4/16/Juli 28 Zuletzt am 9. Januar in Frankfurt, danach am 15. September in Roding.
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Ludwig d. Dt. urkundet für die Klöster St. Emmeram und Kempten. Anwesend: Notar Comeatus (Rekognoszent). actum Reganesburg civitate. DLdD 35, or.; 37, or. actum Reganespurc palatio nostro. DLdD 36, or. BM 2 1376–1378 – Dümmler 1 S. 243 f. – Weissthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 27 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 134, 192 Die Datierung von DLdD 36 ist von späterer Hand nachgetragen.
844 Oktober 28/845 März 31 Zuletzt Anfang Oktober in Diedenhofen, danach im Juli 845 in Frankfurt.
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Ludwig d. Dt. bestätigt einen Gütertausch zwischen Abt Hatto von Fulda und dem Grafen Hessi und urkundet für das Kloster Kettenbach (bei Wiesbaden). Anwesend: Abt Hatto von Fulda und Graf Hessi, Notar Comeatus (Rekognoszent), Subdiakon Reginbert (Rekognoszent). actum Reganesburg civitate. DLdD 39, or. actum Reganesburch urbe regia. DLdD 40, cop. s. XIV. BM 2 1380, 1381 – Dümmler 1 S. 285 f. Aller Wahrscheinlichkeit nach fand die für den 13. Januar 845 überlieferte Taufe von 14 böhmischen Fürsten in R. statt, da Böhmen zum Missionsgebiet der Regensburger Diözese gehörte (vgl. Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 35 – Staber, Regensburg und Böhmen S. 14 f. – Hausberger, Geschichte des Bistums Regensburg I S. 54 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 113 – Sierck, Festtag und Politik S. 185 f.)
845 September 3 Zuletzt am 18. Juli in Frankfurt, danach im Herbst in Paderborn. Ludwig d. Dt. urkundet für das Kloster Herrieden. Anwesend: Notar Comeatus (Rekognoszent).
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actum Reganesburg. DLdD 44, cop. s. XVI. BM 2 1385 846 Januar 10 Zuletzt im Herbst 845 in Paderborn, danach im April 846 am Bodensee.
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Ludwig d. Dt. urkundet für den slawischen Fürsten Pribina. Anwesend: Notar Comeatus (Rekognoszent). actum Reganesburg civitate. DLdD 45, cop. s. XVI. BM 2 1387 (zu 846 Juni 10) Falls die schlechter überlieferte Datierung zu Juni 846 zutrifft, war Ludwig d. Dt. zuletzt im April am Bodensee und danach auf einem Feldzug gegen die Mährer.
847 Oktober 12/14 16 Zuletzt Zusammenkunft mit seinem Bruder Lothar vermutlich im Rheinland (Mainz), danach am 11. Januar 848 in Frankfurt. Placitum – In placito habito wird der Beschluss gefasst, dass die Barschalken denselben Dienst wie die servi zu leisten haben. – Ludwig d. Dt. urkundet für den slawischen Fürsten Pribina. Anwesend: Ludwigs Söhne Karlmann und Ludwig d. J., Erzbischof Liupramm von Salzburg, die Bischöfe Erchanbert von Freising, Erchanfrid von R. und Hartwig von Passau, Graf Ernst, Stellvertreter des Königs in Bayern und später Schwiegervater des Königssohnes Karlmann, Ratpot, Wernher, Pabo, Fritilo, Tacholf, Deotrich, Waninc, Gerolt, Liutolt, Deother, Wolfreg, Iezi, Egilolf, Puopo, Adalpert, Megingoz, Adalpert, Odalrich, Pernger und Managolt. 848 II. idus Octobris [14. Oktober] placito habito in Radespona de parschalchis, qui tale servicium reddere debent, sicut et ceteri servi, sive vir sit aut femina. Ann. Iuvavenses maximi (SS XXX/2) S. 741. Actum loco publico in Reganespurc. DLdD 46, Auszug aus Conversio Bagoario rum et Carantanorum (Hg. von F. Lošek, MGH Studien und Texte 15. 1997) S. 128. BM 2 1388d – Dümmler 2 S. 176 (zum Jahr 848) – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 126 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 28 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 81, 147, 149, 151, 164 f., 194
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848 (?) März 8 Zuletzt im Februar in Koblenz, danach am 11. Mai in Passau.
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Ludwig d. Dt. urkundet für die Mönche von Niederaltaich. Anwesend: Bischof Gozbald von Würzburg, Reginbert (Rekognoszent). acta Reganesburg civitate regia. DLdD 48, or. BM 2 1391 (zu 849) 850 Dezember 26/851 [Ostern] März 22 Zuletzt im Juni 850 in Köln, danach im Frühjahr 851 in Meersen.
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Ludwig d. Dt. urkundet für die Mönche des Klosters Metten sowie für Bischof Gozbald von Würzburg. Anwesend: Bischof Gozbald von Würzburg und Abt von Niederaltaich, Abt Nit hard von Metten, Notar Comeatus (Rekognoszent), Diakon Reginbert (Rekognoszent). actum Reganesburg civitate. DLdD 58, or. actum Radasbona civitate. DLdD 59, or. BM 2 1397, 1398 – Kottje, König Ludwig der Deutsche und die Fastenzeit S. 309 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 127 851 November 15/852 Januar 16 19 Zuletzt im Sommer 851 in Thüringen im Krieg gegen die Sorben, danach am 23. Juni 852 in Gernsheim. Ludwig d. Dt. urkundet für Erzbischof Liupramm von Salzburg und Bischof Hartwig von Passau. Anwesend: Erzbischof Liupramm von Salzburg, Bischof Hartwig von Passau, Notar Comeatus (Rekognoszent). Actum Reganesburg civitate. DLdD 60, or. actum Radasbona civitate regia. DLdD 62, cop. s. IX. BM 2 1399, 1400 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 128
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Es erscheint als unwahrscheinlich, dass Ludwig d. Dt. zwischenzeitlich am 8. Dezember 851 in Herford war, zumal die Datierung der Urkunde DLdD 61 ins Jahr 851 unsicher ist.
852 Dezember 25/853 Januar 18/Februar 11/März 11/Juli 21 Zuletzt im Dezember 852 in Erfurt, danach am 18. Mai 854 in Frankfurt.
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Ludwig d. Dt. feiert Weihnachten in R. – Er urkundet zweimal für das Kloster St. Emmeram und einmal für das Nonnenkloster St. Felix und Regula in Zürich, dem seine Tochter Hildegard als Äbtissin vorsteht. – Am 11. März entscheidet Ludwig sedente pro tribunali in palatio regio apud Regenunto, primatibus nobi lium Francorum, Bauuarorum atque Alamannorum adsistentibus Liuprammo, Erchanfredo, Erchanberto, Hartwigo episcopis et Babone, Fritilone, Etzone comitibus in einem Berufungsverfahren endgültig die zwischen dem Kloster Kempten und ortsansässigen Adeligen bestehenden Grenzstreitigkeiten und verurteilt die unrechtmäßigen Inhaber des Klosterguts, dieses an den Abt von Kempten, Bischof Erchanbert von Freising, und dessen Vogt Milo herauszugeben. Postremo quippe iussit domnus rex eos, qui in pristino placito eius fidelibus, videlicet abbati et monachis Campidonensibus, maxime impedimentum et in iuriam concitaverunt, ut a Reginesburg usque ad eundem locum placiti videli cet Regenunto pedestres venirent et unusquisque laicorum propriam sellam suis scapulis portaret. DLdD 66 (aus dem gefälschten DO II 325 für Kempten). Anwesend: Erzbischof Liupramm von Salzburg, die Bischöfe Erchanfrid von R., Erchanbert von Freising, zugleich Abt des Klosters Kempten, sowie Hartwig von Passau, Pfalzgraf Fritilo, die Grafen Babo und Etzo, der königliche Missus Iring, Milo, Vogt des Klosters Kempten, Hunolf, Vogt des Priesters Reginhalm; die Zeugen im Gerichtsverfahren: Adalbero, Adalbrecht, Immo, Ganto, Peringer, Rantwig, Reginbolt, Trusing, Tagapreht, Kisalolt, Irminbrecht, Willehelm, Hiltram, Gotahalm, Reginher, Nordolo, Perchtram, Erinbrecht, Hadamar, Theotolt, Thrudher, Nandker; die Schöffen des Gerichtsverfahrens: Reginbolt, Reginolf, Agilo, Hunolf, Aragoz, Stephan, Reginher, Theotprecht, Wolfholt, Hunprecht, Alberich, Willehelm, Maghelm, Selpker und Snelrich, Notar Comeatus (Rekognoszent). 852 Inde [Erfurt] profectus diem natalis Domini in Reganesburg celebravit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 43. actum Reganesburg civitate. DLdD 64, or.; 65, or.; 67, or. Actum est autem hoc placitum apud Regenunto coram domno Hludowico piissimo et serenissimo et primatibus suis, presentibus eisdem testibus et scabinis prescriptis, cum Iringo misso et Erchanberto Frisingensi
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episcopo et simul abbate Campidonensi atque Milone advocato domus Campi donensis et innumera multitudine diversi populi, mense quidem martio, V id. Martias [11. März]. DLdD 66. BM 2 1403d-1407 – Diestelkamp-Rotter I Nr. 39 – P. Schmid, Regensburg S. 319 f. – Weissthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 29 – Kottje, König Ludwig der Deutsche und die Fastenzeit S. 309 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 124, 127, 154 f. Zu Regenunto (DLdD 66) vgl. Deutinger, Königsherrschaft S. 345. – Die Strafe des Satteltragens wird hier zum ersten Mal bezeugt.
857 August 18/26/858 Februar 2 Zuletzt wohl im Juli 857 in Trient, danach im Februar 858 in Forchheim.
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Ludwig d. Dt. urkundet für das Kloster Niederaltaich, bestätigt einen Präkarievertrag zwischen dem Abt Grimald von St. Gallen und dessen Kaplan Adelhelm und bestätigt einen Tausch zwischen Abt Wippo von Metten und seinem Mundschenk Wippo. Anwesend: Abt Wippo von Metten, Archikaplan Grimold* und dessen Kaplan Adelhelm*, der königliche Mundschenk Wippo, Eginulf*, Subdiakon Hadebert (Rekognoszent). actum in civitate Radesbona. DLdD 86, or. actum Radesbona civitate regia. DLdD 87, or. actum Regenesburc civitate regia. DLdD 88, or. BM 2 1428–1430 860 Februar 20/Mai 8 22 Zuletzt im Herbst 859 in Basel und im Bodenseegebiet, danach im Juni in Koblenz. Ludwig d. Dt. urkundet für die Klöster Niederaltaich und Mattsee. Anwesend: Bischof Erchanfrid von R., Abt Otgar von Niederaltaich*, Slawenfürst Pribina, Notar Eberhard (Rekognoszent). actum Reganesburc civitate regia. DLdD 100, or.; 101, or. BM 2 1442, 1443 – Kottje, König Ludwig der Deutsche und die Fastenzeit S. 309 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 127
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861 Ende April Zuletzt am 1. April in Frankfurt, danach am 8. Juli in Bürstadt.
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Ludwig d. Dt. hält ein Fürstengericht (conventus), auf dem Graf Ernst, Stell vertreter des Königs in Bayern und Schwiegervater des Königssohnes Karlmann, wegen Untreue alle Ämter entzogen werden. Mit ihm verloren als Mitwisser seine drei Neffen Graf Uto, Graf Berengar und Graf Sigihard sowie Abt Waldo vom Kloster Schwarzach am Oberrhein und viele andere ihre Ämter. Uto, Berengar und Waldo und sein Bruder sowie viele andere begeben sich ins Westreich. 861 Hludowicus rex conventum habuit in Reganesburg tercia septimana post sanctum pascha [20.–26. April], in quo Ernustum, summatem inter omnes op timates suos, quasi infidelitatis reum publicis privavit honoribus. Utonem quo que et Berengarium fratrem eius atque Sigihartum comites Waldonemque abba tem cum aliis nonnullis quasi conplices infidelitatis eius similiter exauctoravit; e quibus Uto et Berengarius cum Waldone fratre suo in Gallias ad Karlum regem secesserunt, caeteris infra patriam in proprietate sua remanentibus. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 55. Vgl. auch Hermann von Reichenau (SS V) S. 105. BM 2 1445a – Dümmler 2 S. 21 – P. Schmid, Regensburg S. 320–322 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 54 f., 87, 150 – Sierck, Festtag und Politik S. 301 Das Fürstengericht über Graf Ernst darf als Indiz dafür gewertet werden, dass sich Ludwig d. Dt. der fränkischen Adelsgruppe entledigen wollte, die mit ihm nach Bayern gekommen war, sich aber zunehmend als unzuverlässig erwies. Diese Adelsgruppe stand offenbar in engen Beziehungen zum Königssohn Karlmann, der im Osten Bayerns eine weitgehend selbständige Herrschaft errichten wollte und deshalb in den Verdacht geriet, er plane eine Rebellion und halte Verbindungen zum Mährerherzog Ratislaw.
862 Frühjahr Zuletzt am 23. März in Mattighofen, danach im Frühsommer in Worms.
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Ludwig d. Dt. nimmt die Unterwerfung seines Sohnes Karlmann entgegen. 862 Karlmannus per sacramenta pacis et securitatis suae Reganesburgum ve nit et reddita ratione convicit adversarios patrique suo reconciliatur, iuramento firmans, ne contra eius iustam potestatem quicquam deinceps mente malitiosa machinaretur. Et Karlmannus quidem ad sua cum pace revertitur. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ.VII) S. 55. Vgl. auch Annales de Saint-Bertin S. 90 – BM 2 1450c. BM 2 1449a – Dümmler 2 S. 23 f. Als im Laufe des Jahres 862 erneut Gerüchte über eine Rebellion Karlmanns auftauchten, zog Ludwig d. Dt. im April 862 nach Kärnten, wo sich ihm sein Sohn erneut unterwarf (vgl. Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 57 – Annales de Saint-Bertin S. 95).
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863 Oktober 29/November 2/864 Januar 6/August 20 25 Zuletzt am 16. Juni 863 in Ostermieting, danach wohl im September 864 in Tulln. Ludwig d. Dt. urkundet für das Nonnenkloster St. Felix und Regula in Zürich, bestätigt einen zwischen den Bischöfen Ambricho von R. und Otkar von Eichstätt vollzogenen Gütertausch und schenkt der Salzburger Kirche Güter und Hörige sowie seinem Getreuen Notker Besitz. Anwesend: Königin Hemma, Erzbischof Adalwin von Salzburg*, Notar Eberhard (Rekognoszent). actum Reganesburc civitate regia. DLdD 110, or. mit vollzogenem Monogramm Karls III.; 111, cop. s. XVI.; 113, or. actum Reganesburch civitate regia. DLdD 112, cop. s. XIII. BM 2 1452–1455 Die Tauschurkunde der Bischöfe Ambricho und Otkar ist überliefert. Widemann, RTrad. 39: Actum est in Regina civitate iuxta altare sancti Petri.
866 Juli 28/August 6 Zuletzt in Worms, danach im Herbst in Frankfurt.
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Ludwig d. Dt. urkundet für das Kloster St. Denis und schenkt dem Hörigen Erchanpold die Freiheit. Anwesend: Karl, der Sohn Ludwigs*, Abt Ludwig von St. Denis*, der von Ludwig d. Dt. freigelassene Erchanpold, Notar Eberhard (Rekognoszent). actum Reganesburc civitate regia. DLdD 119, or. mit vollzogenem Monogramm Karls III. actum Reganesburc. DLdD 121, or. BM 2 1461, 1462 – Dümmler 2 S. 153 f., 189 f. Vermutlich brach Ludwig d. Dt. auf die Nachricht von der Empörung seines Sohnes Ludwig d. J. von R. nach Frankfurt auf, um seinen Sohn wieder an sich zu binden (vgl. Annales de SaintBertin S. 131 f.).
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866 gegen Jahresende Zuletzt im November in Worms, danach in Metz.
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Ludwig d. Dt. kehrt nach R. zurück und empfängt hier eine bulgarische Gesandtschaft, die um die Entsendung von Missionaren bittet. 866 Legati Vulgarum Radesbonam ad regem venerunt, dicentes regem illorum cum populo non modico ad Christum esse conversum simulque petentes, ut rex idoneos praedicatores christianae religionis ad eos mittere non differret. 867 Rex Hludowicus Vulgarum petitionibus annuens Ermenrichum episcopum cum presbyteris ac diaconibus ad propagandam fidem catholicam praefatae genti destinavit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 65. Vgl. Annales de SaintBertin S. 133 f. BM 2 1462e, f, g – Dümmler 2 S. 154 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 143 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 106 867 August 17/868 Februar 4 Zuletzt am 8. Juli in Frankfurt, danach am 16. Mai 868 in Worms.
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Ludwig d. Dt. urkundet für siebzehn Bewohner des Argengaus und für das Kloster Metten. Anwesend: Graf Udalrich*, der königliche Missus Hildebold*, Notar Eberhard (Rekognoszent). actum Reganesburc. DLdD 124, or.; 125, or. BM 2 1466, 1467 868 Juli 23 Zuletzt am 1. Juli in Ingelheim, danach Kriegszug gegen die Sorben.
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Ludwig d. Dt. lässt die vom Kloster St. Felix und Regula in Zürich eingetauschten Manzipien Helmerat und Gozzila frei. Anwesend: Kanzler Eberhard (Rekognoszent). actum Reganesburc. DLdD 129, or. BM 2 1473
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869 Mai 9/August 30 Zuletzt im Krieg gegen die Sorben, danach am 2. Februar 870 in Frankfurt. Ludwig d. Dt. bestätigt Sigehard als Abt von Fulda. – Auf die Nachricht vom Tode Gundakars, eines Vasallen Karlmanns, der zum Böhmenfürsten Rastizlaw übergelaufen war, lässt er ein allgemeines Dankgebet verrichten und alle Glocken in R. läuten. – Im August erkrankt Ludwig d. Dt. schwer und lässt angesichts der Todesgefahr, in der er schwebt, seine Schätze an Klöster und unter die Armen verteilen. – Als er davon erfährt, dass Karl d. K. die Erbschaft Lothars II. an sich gebracht habe, schickt er an ihn eine Gesandtschaft, die ihn an die geschlossenen Verträge erinnern und zur Zurückhaltung auffordern soll. 869 Quod cum regi relatum fuisset, omnes in commune Deum laudare signis etiam cunctarum in Reganesburg aecclesiarum concrepantibus pro interitu ho stis [Gundakar] extincti praecepit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 68. 869 Thioto Fuldensis cenobii abbas pro eo, quod regem contempnens offen derat, deponitur et in locum eius Sigehardus eiusdem monasterii monachus a fratribus electus VII Idus Mai [9. Mai] aput castrum Regenesburc a rege abbas est constitutus. Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 89. 869 Hludowicus rex apud Radesbonam Baioariae civitatem gravi detinebatur infirmitate, ita ut medici illum sanitatem recuperare posse desperarent. Qua propter omne aurum et argentum, quod in thesauris illius inveniri potuit, per diversa monasteriorum loca distribuit et pauperibus erogavit; unde et a caele sti medico, cui se suaque omnia commendavit, curari promeruit. Karolus vero rex comperta Hludowici fratris sui infirmitate regnum Hlotharii invasit et se cundum libitum suum disposuit atque ad se de eodem regno venire nolentes pu blicis privatisque rebuprivavit; qui etiam pravorum usus consilio in urbe Met tensi diadema capiti suo ab illius civitatis episcopo imponi et se imperatorem et augustum quasi duo regna possessurus appellare praecepit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 69 f. Vgl. auch Hermann von Reichenau (SS V) S. 106. 869 Hluduuicus autem, frater eius, pacem sub quadam conditione apud Vuini dos obtinere procuravit; ad quam confirmandam filios suos cum marchionibus terrae ipsius direxerat, ipseque infirmus in Ragenisburgh ciuitate remansit. Et mittens missos suos ad Karolum, mandauit illi de firmitatibus quae inter eos fac tae fuerunt, sed et de portione regni quondam Hlotharii. Vnde Karolus illi con gruam responsionem mandauit. Annales de Saint-Bertin S. 164. Vgl. auch Suite de chroniques de Saint Denis (Rer. Gall. et Franc. SS VII = Recueil des Historiens des Gaules et de la France 7. 1870) S. 131. BM 2 1473c, e – Dümmler 2 S. 276 ff., 422 – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 59 f.
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870 Ende 31 Zuletzt am 1. November in Frankfurt, danach am 1. Februar 871 in Frankfurt. Gerichtsversammlung – Der Mährerfürst Ratislaw wird mit schweren Ketten gefesselt vor eine Gerichtsversammlung geführt und wegen Treuebruchs verurteilt, geblendet und in ein Kloster verbannt. – Ludwig d. J. und Karl III. weigern sich, in R. zu erscheinen. Anwesend: Ratislaw und offenbar eine große Anzahl fränkischer, bayerischer und awarischer Großer. 870 et ipse mox, ut aliquantulum conualuit, ad Reghinisburch pergens, Re stitium Vuinidorum regulum, a Karlomanno per dolum nepotis ipsius Restitii captum et aliquamdiu in custodia detentum, post iudicium mortis excecari et in monasterium mitti praecepit, suosque filios Hludouuicum et Karolum ad se uenire praecepit. Qui sentientes, satagente matre inclinatiorem esse uoluntatem patris erga Karlomannum quam erga se, ad illum uenire detrectauerunt. Annales de Saint-Bertin S. 175 f. Vgl. auch Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 72 – Ann. Xantenses (SS rer. Germ. XII) 30 – Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 78. BM 2 1484a Vermutlich wurde im Anschluss an die Gerichtsversammlung Methodius in Anwesenheit u. a. Erzbischof Adalwins von Salzburg und der Bischöfe Anno von Freising und Ermenrich von Passau verurteilt und für drei Jahre nach Schwaben in die Verbannung geschickt (MGH Conc. IV S. 402 f.). Vgl. Dümmler 2 S. 301, 377 – Staber, Regensburg und Böhmen S. 15 – P. Schmid, Regensburg S. 322 f. – Hausberger, Geschichte des Bistums Regensburg I S. 38 – Hartmann, Synoden S. 309 f. – Ders., Ludwig der Deutsche S. 118, 199 f., 210
871 Spätherbst/872 Januar 6 Zuletzt am 20. Oktober in Frankfurt, danach im März 872 in Forchheim.
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Ludwig d. Dt. ergreift Maßnahmen gegenüber Böhmen und empfängt eine Gesandtschaft des griechischen Kaisers Basileios I. Anwesend: Gesandte des griechischen Kaisers Basileios I., Bischof Arn von Würzburg*, Graf Rudolf*. 871 Sicque ab inuicem in capite mensis Septembris separati, quisque ad sua repedare curauit, Hluduuicus scilicet ad Rainisburch perrexit, quia maximum dampnum a nepote Restitii, qui principatum Vuinidorum post eum susceperat, habuit, in tantum ut markiones cum plurima turba suorum perdiderit et ter ram quam in praeteritis annis obtinuerat pernitiose amiserit. Annales de SaintBertin S. 182.
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872 Mense Ianuario circa epiphaniam [6. Januar] Basilii Grecorum inperatoris legati cum muneribus et epistolis ad Hludowicum regem Radesbonam venerunt atque ei inter caetera xenia cristallum mirae magnitudinis auro gemmisque prae ciosis ornatum, cum parte non modica salutiferae crucis obtulerunt; qui hono rifice suscepti et congrua responsione accepta redierunt in sua. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 75. BM 2 1490 a, b – Dümmler 2 S. 336 f. – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 106 f., 118 872 Ende März / A nfang April Zuletzt Anfang März in Forchheim, danach im Mai in Trient.
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Ludwig d. Dt. versucht, seine Söhne miteinander zu versöhnen und schickt ein Heer gegen die Mährer. Anwesend: Die Söhne Ludwigs d. Dt., Karlmann, Ludwig d. J. und Karl III. 872 Ibique Adalardus ex parte Hludouuici fratris sui ueniens, petiit, ut cum eo dem fratre suo Hluduuico locuturus secus Treiectum ueniret, cum idem Hludou uicus ad Reghinisburg, post emissam hostem cum Karlomanno filio suo aduer sus Vuinidos, Aquis rediret … Praedictus autem Hludouuicus rex Germaniae filios suos Hludouuicum et Karolum ad se uocans, ut eos cum Karlomanno pacificaret, dolose illis iurari fecit, sed et idem filii sui et homines eorum dolose nihilominus Hludouuico sacramenta praebuerunt. Et uolens idem Hludouuicus pater, ut ipsi filii sui cum fratre illorum Karlomanno aduersus Vuinidos perge rent, obtinere non potuit. Vnde hostem quam magnam potuit cum Karlomanno direxit, et ipse, ut praedictum est, apud Trientum cum Ingelberga loquens, par tem regni Hlotharii quam contra Karolum accepit, neglectis sacramentis inter eos pactis, sine consensu ac conscientia hominum quondam Hlotharii, qui se illi commendauerunt, clam reddidit. Annales de Saint-Bertin S. 185 f. BM 2 1490d, e, f, g – Dümmler 2 S. 338 873 September 13/November/874 Januar Zuletzt in Straßburg, danach am 2. Februar 874 in Augsburg.
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Ludwig d. Dt. ergreift Maßnahmen, um den Frieden mit Mähren und Böhmen wiederherzustellen. – Er empfängt eine Gesandtschaft des griechischen Kaisers Basileios I. und erneuert die alten Freundschaftsverträge. – Erzbischof Theotmar I. von Salzburg wird am 13. September geweiht. Anwesend: Erzbischof Agathon, Erzbischof Theotmar I. von Salzburg.
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873 Adilwino Salzburgensi archiepiscopo defuncto pridie Idus Maii [14. Mai], Dietmarus subrogatur, et Ydus Septembris [13. September] Ratispone ordinatur. Auctarium Garstense (SS XXIX) S. 565. 873 Mense Novembrio Agathon archiepiscopus, Basilii Grecorum imperatoris legatus, ad renovandam pristinam amicitiam cum epistolis et muneribus ad Hlu dowicum regem Radesbonam venit; quem rex honorifice suscepit et absolvit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 81. 873 Hludouuicus rex Germaniae apud Mettis ciuitatem placitum suum tenere disponens, nuntium accepit, quod, nisi citissime filio suo Karlomanno in mar cha contra Vuinidos subueniret, illum ulterius non uideret. Qui statim reuersus Reghinisburg pergens … Ad Reghinisburg autem perueniens, per missos suos Vuinidos sub diversis principibus constitutos modo quo potuit sibi reconciliauit; legatos autem ab illis qui Behim dicuntur cum dolo missos suscipiens, in carce rem misit. Annales de Saint-Bertin S. 194. BM 2 1498d, e, f, g – Dümmler 2 S. 371 f. – Hartmann, Ludwig der Deutsche S. 106, 118 Während des Aufenthalts dürfte die mit DLdD 151 vom 2. Februar 874 (aus Augsburg) beurkundete Bestätigung eines Präkarievertrags zwischen Bischof Ambricho von R. und dem Diakon Engilmar erfolgt sein.
875 Mai 18 Zuletzt am 3. April in Frankfurt, danach Anfang Juni in Trebur.
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Ludwig d. Dt. schenkt zum Heil seines Großvaters und seines Vaters sowie seiner Gemahlin Hemma der von ihm erbauten Alten Kapelle in R. das Kloster Berg. Anwesend: Eberhard (Kanzler). actum Reganesburc civitate regia. DLdD 161, or. Wohl vollzogenes Monogramm Karlmanns. BM 2 1508a, 1509 – Dümmler 2 S. 385 Ludwig d. Dt. brach nach Ostern [27. März] von Frankfurt auf, um seine schwer erkrankte Gemahlin Hemma in R. zu besuchen. Vgl. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 83.
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875 Oktober 3 Zuletzt am 11. August in Trebur, danach am 21. November in Metz.
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Ludwig d. Dt. urkundet zugunsten seines Klerikers Balding. Anwesend: Diakon Liutbrand (Rekognoszent). actum Reganesburc civitate regia. DLdD 165, or. Vollzogene Monogramme auch von Ludwig d. J. und Karl III. BM 2 1513 876 November 3 Zuletzt Feldzug gegen die Mährer, danach im Ries.
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Karlmann urkundet zugunsten seines getreuen Priesters Werinolf. Anwesend: Notar Madalwin (Rekognoszent). actum Reganesburc civitate regia. DKarlmann 1, or. BM 2 1520 879 November 22 Zuletzt in Frankfurt, danach Weihnachten in Frankfurt.
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Ludwig d. J. kommt wegen der schweren Erkrankung seines Bruders Karlmann nach Bayern, versammelt die dortigen Großen in R. um sich und nimmt ihnen das Versprechen ab, nach dem Tode seines Bruders niemand anderen als ihn als Herrn anzuerkennen. – Arnulf erhält Kärnten zugesprochen. – Tod des Königssohnes Ludwig. – Ludwig d. J. tauscht mit Erzbischof Theotmar von Salzburg Besitzungen. Anwesend: Erzbischof Theotmar I. von Salzburg, Karlmanns Sohn Arnulf* und eine große Anzahl ungenannter bayerischer Großer, Kanzler Wolfher (Rekognoszent). 879 Horum causa rex in Baioariam profectus dissidentes in aliquo modo ad concordiam revocavit et eis pristinam restituit dignitatem; quod quorundam offendit animos, quasi rex iuramenti sui praevaricator existeret. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 93. Vgl. Ann. Colonienses (SS I) S. 98. 880 Ludowicus comperto, quod frater [Karlmann] obiisset [22. September], Baioariam ingressus Reganasburh venit, ubi omnes optimates regni ad eum
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confluentes eius ditioni se subdiderunt. Concessit autem idem rex Arnulfo Carantanum, quod ei pater iam pridem concesserat, in quo situm est castrum munitissimum, quod Mosaburh nuncupatur, eo quod palude inpenetrabili locus vallatus difficillimum adeuntibus prebeat accessum. Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 117 – Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 102. Vgl. auch Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 92 – Hermann von Reichenau (SS V) S. 108. 882 Sed cum, ut premisimus, post obitum fratris [22. September 880] ad opti nendum regnum eius Baioariam intrasset et Reganasburh moraretur, idem pue rulus de fenestra palacii cecidit et confractis cervicibus statim expiravit; quae non tantum inmatura quam inhonesta mors non solum regi et reginae, verum etiam omni domo regiae maximum luctum ingessit. Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 118 f. 880 At Lodewicus orientalis Franciae rex morte fratris comperta Ratisponam Baioariae metropolim adiit omnesque terrae illius optimates ditioni suae sub iecit. Arnolfo quoque ducatum Carentani cum castro Moseburc tradidit. Otto von Freising, Chronica (SS rer. Germ. XLV) S. 269 – Alberich von Trois-Fontaines (SS XXIII) S. 743. actum Reganesburg. DLdJ 13, or. BM 2 1547b, 1564, 1564a – Dümmler 3 S. 119 f., 167 – P. Schmid, Regensburg S. 324 Da Ludwig d. J. in der zweiten Jahreshälfte 880 im Kampf mit den Normannen stand und nicht in Bayern erschienen ist, beziehen sich alle Nachrichten auf seinen durch DLdJ 13 verbürgten Aufenthalt in R. vom Spätherbst 879. Karlmann traf er in (Alt)Ötting.
881 Oktober 14 Zuletzt im September in Frankfurt, danach im Januar 882 in Frankfurt.
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Ludwig d. J. tauscht mit Erzbischof Theotmar I. von Salzburg Besitz. Anwesend: Kanzler Arnolf (Rekognoszent). actum Reganesburg. DLdJ 21, or. BM 2 1573 883 März 23/28/Ostern [März 31]/April 2/5 40 Zuletzt in Alemannien, danach auf dem Weg nach Italien. Er urkundet am 7. Mai in Verona.
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Reichsversammlung (conventus) – Karl III. begeht das Osterfest und hält eine Reichsversammlung, die sich mit den in Italien nach dem gewaltsamen Tod Papst Johannes’ VIII. ausgebrochenen Unruhen befasst. Im Mittelpunkt dürfte dabei der Romzug gestanden haben, zu dem der Kaiser Ende April aufbricht. – Karl III. urkundet zugunsten seines Getreuen Euprant, bestätigt einen zwischen dem Chorbischof Hunrich und Bischof Ambricho von R. geschlossenen Tauschvertrag, verleiht dem Mönch Richo von Niederaltaich und dem Priester Richart ihre Niederaltaicher Lehen und bestätigt einen zwischen Abt Hitto von Mondsee und Bischof Ambricho von R. geschlossenen Tauschvertrag. Anwesend: Bischof Ambricho von R.*, Chorbischof Hunrich von R.*, sein advo catus Otnand*, Abt Hitto von Mondsee*, Abt Engilmar von der Alten Kapelle in R.*, Kanzler Waldo (Rekognoszent). 883 Cesar in Alamannia natale Christi celebravit. Inde paulatim iter suum ad Baiowariam dirigens pascha Domini honorifice Radaspona civitate mansit; ibique habito conventu diversis rebus ab Italia auditis illuc reversus est. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 109. Vgl. auch Hermann von Reichenau (SS V) S. 108. actum Reganespurc. DK III 72, or. actum Regenesburg. DK III 73, or.; 75, or. actum ad Regenespurc. DK III 74, or. BM 2 1652–1656 – Dümmler 3 S. 214 f. – P. Schmid, Regensburg S. 325 884 September 19/20 41 Zuletzt am 30. Juni in Metz, danach am Tullnbach im Osten Bayerns Unter redung mit dem Mährerfürsten Zwentibold. Karl III. urkundet für die Alte Kapelle in R. und für die Marienkapelle in Aachen und bestätigt und vermehrt dem Kloster Granfelden die von Lothar II. geschenkten Besitzungen. Anwesend: Kanzler Waldo (Rekognoszent), Notar Segoinus (Rekognoszent). actum Radesbone civitate. DK III 107, or.; 108, or. (verunechtet) actum palatio regali Regesneburch. DK III 109, cop. s. XII. (Die Datierung ins Jahr 884 ist ungewiss.) BM 2 1690, 1691 (1698c ist zeitlich nach 1691 einzuordnen.) – Dümmler 3 S. 224 f.
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885 Dezember 25/886 Januar 7/10 Zuletzt am 1. Oktober in Worms, danach in Italien.
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Karl III. feiert das Weihnachtsfest und urkundet für die Kirche zu Passau. Anwesend: Bischof Engelmar von Passau, Notar Amalbert (Rekognoszent). 886 Natalem Domini imperator Radasbona celebravit. Inde invitatus ab aposto lico Italiam petiit, Liutwardum episcopum Romam misit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 114. 886 Imperator, celebrato Ratisponae natale Domini, Italiam, a papa invitatus, adiit, et Liuiwardum Vercellensem episcopum pro quibusdam quaerendis Ro mam misit. Hermann von Reichenau (SS V) S. 109. actum ad Regenesburc. DK III 134, cop. s. X. actum ad Regenesburg. DK III 135, or. (beschädigt). BM 2 1716c, 1717 – Dümmler 3 S. 247 f. – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 153, 154 887 Dezember 25/888 Januar / Februar 11 43 Zuletzt Mitte Dezember in Forchheim, danach am 18. Februar in (Alt)Ötting. Arnulf feiert nach dem im November gegen Karl III. durchgeführten Staatsstreich mit den Großen des ostfränkischen Reiches und zahlreichen slawischen Fürsten das Weihnachtsfest. Vermutlich wird er dabei gekrönt. – Arnulf urkundet zugunsten Graf Sigihards von Ebersberg und für die Klöster Reichenau, Kremsmünster und St. Maximin in Trier sowie zugunsten Abt Snelperos von Kremsmünster, bestätigt dem Bistum Chur den Besitz des Klosters Taufers und verschiedener Pfarreien, bestätigt dem Priester Ruodbert die Schenkung Karls III., tauscht von Bischof Ambricho von den dem Kloster St. Emmeram in R. gehörenden Brühl bei R. und schenkt einem gewissen Engilfrid und dem Vasallen seiner Cousine Hildegard Wigand sowie seinem Kaplan Liutbrand Besitz. Anwesend: Zahlreiche Große des ostfränkischen Reiches und viele slawische Fürsten, Hildegard, Tochter Ludwigs d. J.*, Bischof Diotolf von Chur, Bischof Engelmar von Passau, Bischof Waldo von Freising, Abt Snelpero von Kremsmünster, Graf Sigihard von Ebersberg, Graf Megingoz, Kanzler Aspert (Rekognoszent, von 891–894 Bischof von R.), Notar Engilpero (Rekognoszent).
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888 Rex Arnolfus urbe Radasbona receptis primoribus Baiowariorum, orienta les Francos, Saxones, Duringos, Alamannos, magna parte Sclavanorum, nata lem Domini et pascham [7. April 888] ibidem honorifice celebravit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ VII) S. 116. 888 Arnolfo rege natalem Domini paschaque [7. April 888] Ratisponae morante, multis regulis emergentibus. Hermann von Reichenau (SS V) S. 109. actum Regenespurhc. DArn 5, or. actum Regenspurg. DArn 6, chronikale Überlieferung. actum Regenespurg. DArn 7, cop. s. XII. actum Regina civitate. DArn 8, cop. s. XII. actum cuuitate Regina. DArn 10, or. actum Regino civitate. DArn 11, or. actum urbe Regina. DArn 12, cop. actum civitate Regina. DArn 13, cop. s. XII.; 14, or. actum Reganesburc. DArn 15, or. BM 2 1768a, b, 1769–1780 – Dümmler 3 S. 305 f. – P. Schmid, Regensburg 325 f. – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 155 – Sierck, Festtag und Politik S. 80 888 Ostern [April 7]/13/Mai 12 Zuletzt am 1. April in St. Florian, danach am 26. Mai in Speyer.
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Arnulf feiert im Kreis der Fürsten das Osterfest und bricht danach nach Franzien auf, um sich mit den Königen, die sich nach dem Tode Karls III. in den verschiedenen Reichsteilen etablierten, zu verständigen. – Er schenkt seinem Kaplan Zazco Besitz und bestätigt dem Kloster Lorsch die von Ludwig d. Dt. verliehene Immunität und Schutz sowie das Recht der freien Abtswahl. Anwesend: Die Intervention procerum fideliumque nostrorum ist genannt; Abt Gerhard von Lorsch* war vermutlich in St. Florian vorstellig geworden. 888 Illo [R.] diu morante multi reguli in Europa vel regno Karoli sui patruelis excrevere. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 116.
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888 Arnolfo rege natalem Domini paschaque [7. April 888] Ratisponae morante, multis regulis emergentibus. Hermann von Reichenau (SS V) S. 109 f. actum civitate Regina. DArn 22, cop. s. XIV.; 23, cop. s. XII. BM 2 1786a-1788 – Dümmler 3 S. 305 f. 888 Oktober 9/22/November 8 Zuletzt Zug per Franciam, danach Heereszug nach Italien.
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Rudolf von Hochburgund kommt nach R., um sich mit Arnulf auszusöhnen. – Arnulf schenkt dem Gubo Besitz bei Aichach, bestätigt der erzbischöflichen Kirche von Trier den Besitz der Abtei Mettlach und schenkt dem Reginbert Besitz im Wormsgau. Anwesend: Erzbischof Ratbod von Trier*, König Rudolf von Hochburgund, die Grafen Izo und Rudolf, Heimo*, Kanzler Aspert (Rekognoszent). 888 ipse per Franciam Baiowariam reversus est. Rodolfus enim inito consilio cum primoribus Alamannorum sponte sua ad regem urbem Radasbonam usque pervenit multaque inter illos convenienter adunata ipse a rege cum pace per missus, sicuti venit, ad sua remeavit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 116. 888 Itidem Rodolfus Ratisponam ad eum veniens, favore eius pervasam impe travit Burgundiam. Nihilominus cum Italiam vellet rex Arnolfus petere, obviam venienti Peringario, qui paulo ante cum Widone pugna conflixerat tyranno, paucis exceptis totam concessit Italiam. Hermann von Reichenau (SS V) S. 110. actum ad Reganesburc. DArn 38, or. actum urbe Reganesburg. DArn 40, cop. s. XII. BM 2 1803–1805 – Dümmler 3 S. 324 f. 889 Mai 23 46 Zuletzt auf dem Weg aus Kärnten am 3. Mai in Neukirchen (?), danach am 28. Mai in Velden. Arnulf urkundet für das Kloster Metten. Anwesend: Kanzler Aspert (Rekognoszent). actum Reganespurc. DArn 45, or. BM 2 1812 – Dümmler 3 S. 331
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889 Weihnachten/890 Januar 10/März 16 (?) 47 Zuletzt am 8. Dezember in Augsburg, danach in der Fastenzeit Zug nach Pannonien und am 21. März in Mosapurc. Arnulf feiert das Weihnachtsfest. – Er schenkt seinem Vasallen Egino und dem Grafen Choppo Besitz. Anwesend: Graf Iring*, ministerialis noster Eric*, Kanzler Aspert (Reko gnoszent). 889 inde per Alamanniam paulatim transgrediens Baiowariam urbe Regino honorifice natale Domini celebravit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ VII) S. 118. actum Regino civitate. DArn 73, or. (verunechtet?) actum Reganespurc. DArn 74, or. BM 2 1841a-1843 – Dümmler 3 S. 337 Es ist unklar, um welchen Ort es sich bei Mosapurc handelt (vgl. Vorbemerkung zu DArn 75). Dass Arnulf am 9. Januar in (Alt)Ötting war, wie aus einer Notiz bei A. F. Oefele, Rerum B oicarum Scriptores nusquam antehac editi I. 1743 S. 705 (DArn 72a) hervorgeht, ist unwahrscheinlich, da er am 10. Januar in R. urkundet.
890 April 14/15 48 Zuletzt während der Fastenzeit in Pannonien, danach am 1. Juni in Forchheim. Arnulf schenkt der Kirche von Passau königliche Knechte und dem artificus Eoprecht Besitz. Anwesend: Namentlich ungenannte proceres et fideles, Kanzler Aspert (Reko gnoszent). actum ad Radesbonam urbem. DArn 76, cop. s. XII. actum Reganesburcg. DArn 77, or. BM 2 1845, 1846 – Dümmler 3 S. 331, 340 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 156 890 Weihnachten/891 Januar 6/12/Februar 3/23/März 9/April 22/Juni 28 49 Zuletzt im Sommer in Alemannien (Ulm, Reichenau, Konstanz), danach am 21. Juli in Mattighofen.
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Arnulf feiert das Weihnachtsfest. – Er gibt Graf Odalrich und seiner Frau Pereh theda ihre wegen Majestätsverbrechen konfiszierten Güter in Alemannien und im Elsass mit Ausnahme von Teufen bei Rottweil zurück. – Er schenkt den bischöflichen Kirchen von Speyer, Salzburg und Straßburg sowie Anno, Fridarun und dem Priester und illuster artificus Siginand Besitz. Anwesend: Erzbischof Theotmar I. von Salzburg*, Bischof Baldram von Straßburg*, Abt Hatto von Reichenau* (war wohl während des Aufenthalts Arnulfs auf der Reichenau als Fürsprecher aufgetreten), Graf Konrad*, seine Getreuen Adalpert* und Theoting*(waren wohl während des Aufenthalts Arnulfs in Konstanz oder auf der Reichenau als Fürsprecher aufgetreten), Markgraf Poppo*, Kanzler Aspert (Rekognoszent), Kanzler Engilpero (Rekognoszent). 890 inde regrediens urbe Radasbona natale Christi celebravit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 119. 890 Inde Constantiam Augiamque orandi gratia adiit. Indeque Ratisbonam r ediit. Hermann von Reichenau (SS V) S. 110. actum Reginocivitate. DArn 81, or. actum Reganesburch. DArn 82, or. actum Reganesburch. DArn 83, or. actum Regenespurg. DArn 84, or. actum Regenesburg. DArn 85, cop. s. XII. actum Reganespurc. DArn 87, or.; 90, or. actum Regino civitate. DArn 88, cop. s. XIV. BM 2 1851–1861 – Dümmler 3 S. 344, 347 Dass sich Arnulf am 6. März 891 (DArn 86: Regest im Eichstätter Archivrepertorium von 1735) in Frankfurt aufgehalten hat, ist aufgrund des Itinerars auszuschließen, da er am 9. März in R. urkundete. Nach der Abreise Arnulfs wurde R. am 10. August von einer Brandkatastrophe heimgesucht (vgl. Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 119 – Ann. Corbeienses [Hg. von J. Prinz, Abhandlungen zur Corveyer Geschichtsschreibung 7. 1982] S. 109).
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892 April 25 Zuletzt am 3. April in Salzburg, danach am 10. Mai in Forchheim.
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Arnulf urkundet für das Kloster St. Arnulf in Metz. Anwesend: Reginhard, Abgesandter des Klosters St. Arnulf in Metz, Notar Engil pero (Rekognoszent). actum Reganespurc. DArn 99, or.; 100, or. BM 2 1871, 1872 893 Mai 31/Juni 5/23 51 Zuletzt am 11. Februar in Ingelheim, danach auf Heereszug gegen den Mährerfürsten Zwentibold am 21. August in Mautern. Markgraf Engelschalk wird geblendet. – Arnulf urkundet für die Kirche des hl. Kassian in Säben, das Kloster Metten und die Kirche von Passau. Anwesend: Bischof Zacharias von Brixen*, custos noster Rihharius* (Abt von Metten), Notar Engilpero (Rekognoszent). 893 Engilscalchus iuvenili audatia vir, qui post rapta de concubina regis filia ad tempus se Maravos exul contulit, post hec ad gratiam regis non longum veni ens marchensis in Oriente efectus est. Ibi audaciter contra primores Baioarie in rebus sibi summissis agens iuditio eorum, Radaspona urbe incaute palatium regis prolapsus nec regi presentatus, obcecatus est. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 122. actum Reginocivitate. DArn 115, or. actum Reganespurc. DArn 116, or. actum civitate Regia. DArn 117, cop. s. XII. BM 2 1882–1889 – Dümmler 3 S. 360–362 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 160 893 September 2 Zuletzt in (Alt)Ötting, danach wieder in (Alt)Ötting.
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Arnulf empfängt eine Gesandtschaft des Papstes Formosus, die ihn um Hilfe in Italien bittet, und bestätigt einen zwischen dem Kloster Metten und dem Diakon Engelschalk vollzogenen Tausch.
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Anwesend: Gesandtschaft des Papstes Formosus und italienische Fürsten, Abt Richer von Metten, Diakon Engelschalk und sein Bruder Adalschalk, Kanzler Wiching (Rekognoszent). 893 Missi autem Formosi apostolici cum epistolis et primoribus Italici regni ad regem in Baioaria advenerunt, enixe deprecantes, ut Italicum regnum et res sancti Petri ad suas manus a malis christianis eruendum adventaret; quod tunc maxime a Widone tyranno affectatum est. Quos rex apud urbem Regino honori fice recipiens et cum muneribus postulata annuens abire permisit. Ann. Fulden ses (SS rer. Germ. VII) S. 122. actum Reganespurc. DArn 119, or. BM 2 1891 – Dümmler 3 S. 372 f. 894 August 26/895 Januar 1 Zuletzt am 13. Juni in Lorsch, danach am 5. Mai 895 in Trebur.
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Arnulf empfängt Anastasius, den Gesandten des byzantinischen Kaisers Leon VI., feiert das Weihnachtsfest und vermutlich auch Ostern 895. – Er bestätigt einen zwischen Bischof Salomo III. von Konstanz und Anno vollzogenen Tausch, bestätigt dem Kloster St. Gallen die Schenkungen der edlen Matrone Pirin und des Thiotbart und bestätigt der Kirche von Bergamo den Besitz. Anwesend: Anastasius, der Gesandte des byzantinischen Kaisers Leon VI., Bischof Salomo III. von Konstanz*, Bischof Adalbert von Bergamo, Erzkanzler Wiching (Rekognoszent), Notar Engilpero (Rekognoszent). 894 Missus Leonis imperatoris Grecorum ad regem urbe Radasbona Anastasius cum muneribus venit; quem rex audivit et eodem die absolvit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 125. actum Reganespurc. DArn 129, or.; 130, or. actum Regenesburg. DArn 131, cop. s. XII. BM 2 1902–1904 – Dümmler 3 S. 390–395 Vermutlich werden zu dieser Zeit in R. auch Hildegard, die Tochter Ludwigs des Jüngeren, und Graf Engildeo wegen Hochverrats verurteilt. Hildegard wird nach Frauenchiemsee verbannt. An die Stelle Engildeos tritt Luitpold, der Stammvater der Luitpoldinger. Die Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 125 f. überliefern dieses Geschehen zu Anfang des Jahres 895 (vgl. auch Reindel, Luitpoldinger Nr. 2).
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895 Juli 16 54 Zuletzt in Salz, danach am 29. September in (Alt)Ötting, ab Oktober Heereszug nach Italien. Reichsversammlung – Arnulf nimmt in einem generalis conventus die Lehens huldigung der böhmischen Fürsten entgegen, die unter der Führung Spitignevs und Witislavs gekommen waren. Vermutlich erscheint in R. auch eine Gesandtschaft des Papstes Formosus, die Arnulf nach Rom einlädt. – Arnulf urkundet für die bischöfliche Kirche von Freising. Anwesend: Gesandtschaft des Papstes Formosus, Bischof Waldo von Freising*, die böhmischen Fürsten Spitignev und Witislav sowie zahlreiche andere böhmische Adelige, Kanzler Wiching (Rekognoszent). 895 Mediante mense Iulio habitum est urbe Radasbona generale conventum; ibi de Sclavania omnes duces Boemanorum, quos Zwentibaldus dux consortio et potestate Baioaricae gentis per vim dudum divellendo detraxerat, quorum pri mores erant Spitignewo, Witizla, ad regem venientes et honorifice ab eo recepti per manus, prout mos est, regiae potestati reconciliatos se subdiderunt. Iterum rex a Formoso apostolico per epistolas et missos enixe Romam venire invitatus est. Rex vero, cum consilio episcoporum suorum peticionibus suis satisfacere decreverit, mense Octobrio de Francia et Alamannia in Italia promovit exerci tum. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 126 f. a[ctum Regane]sburch. DArn 136, or. BM 2 1909a, 1910 – Dümmler 3 S. 411–414 – P. Schmid, Regensburg S. 326 f. – Weissthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 51 896 Juli 8/August 2 Zuletzt in Trient, danach am 9. August in Forchheim.
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Arnulf schenkt jeweils seinem Verwandten Graf Sigihard von Ebersberg und der von ihm selbst in Roding erbauten und den Heiligen Jakobus und Pankratius geweihten Kapelle, deren Reliquien er aus Rom mitgebracht hat, Besitz. Anwesend: Kanzler Wiching (Rekognoszent), Kanzler Ernst (Rekognoszent). actum Regenespurg. DArn 144, or. actum Regenerspurc. DArn 145, or. BM 2 1919, 1920
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896 November 20 56 Zuletzt am 13. August in Forchheim, danach zu Weihnachten in (Alt)Ötting. Arnulf empfängt Bischof Lazarus, den Gesandten des byzantinischen Kaisers Leon VI. – Er schenkt seinem venator Gundbrecht Besitz. Anwesend: Bischof Lazarus, Gesandter des byzantinischen Kaisers Leon VI., Graf Luitpold*, Notar Engilpero (Rekognoszent). 896 Leo vero imperator Grecorum Lazarum quendam vocatum episcopum ad cesarem augustum cum muneribus transmisit; quem ille apud urbem Radasbo nam gratanter accipiens paucos eum dies secum retinuit, tandem honoribus ditatum remisit in sua. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 130 – Chronicon Henrici de Hervordia S. 68 actum Reganespurc. DArn 148, or. BM 2 1922a, 1925 897 Januar 28/30 Zuletzt Weihnachten in (Alt)Ötting, danach am 5. Mai in Velden.
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Reichsversammlung – Arnulf hält, vermutlich bereits von seiner schweren Erkrankung gezeichnet, einen generalis conventus. Worum es dabei ging, ist nicht bekannt. Vermutlich lässt er dabei seinem Sohn huldigen. Danach zieht er sich in stille Orte Bayerns zurück. – Er bestätigt einen zwischen Abt Huoggi von Fulda und Graf Konrad geschlossenen Tauschvertrag, verleiht dem Kloster Lorsch das Recht der freien Abtswahl und bestätigt einen zwischen Bischof Salomo III. von Konstanz, zugleich Abt von St. Gallen, und Othere vollzogenen Gütertausch. Anwesend: Ludwig d. K. (?), Erzbischof Hatto von Mainz*, Bischof Adalbero von Augsburg, Bischof Salomo III. von Konstanz, Abt Huoggi von Fulda, Markgraf Otto von Sachsen*, Graf Konrad, Kanzler Ernst (Rekognoszent). 897 Ipse vero habito generali conventu urbe Regino propter gravitudinem corporis in Baioaria secretis locis hiemare disposuit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 130. 897 Arnolfus imperator, habito conventu, nulli fidens, sacramentum fidelitatis denuo sibi et filio parvulo Ludowico a cunctis exigit. Hermann von Reichenau (SS V) S. 111. actum Ratisbone. DArn 149, cop. s. XII.
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actum Radisbone. DArn 150, cop. s. XII. actum Radasbona. DArn 151, or. BM 2 1925a-1928 – Dümmler 3 S. 453 f. – P. Schmid, Regensburg S. 327 f. – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 61 897 Spätsommer / A nfang Herbst/898 Mai 15/18 Zuletzt in Salz, danach am 19. August 898 in Ranshofen.
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Böhmische Fürsten kommen mit reichen Geschenken und bitten Arnulf um Hilfe gegen die Mährer. Die restliche Zeit des Herbstes hält sich Arnulf nördl. der Donau und im Regental auf. – Er urkundet für Graf Sigihard von Ebersberg und bestätigt einen zwischen Bischof Tuto von R. und der edlen Frau Winburg geschlossenen Tauschvertrag. Anwesend: Böhmische Fürsten, Graf Adalhart*, Notar Engilpero (Rekognoszent). 897 His ita expletis contigit, ut gentis Behemitarum duces ad imperatorem Ar nulfum, qui tunc temporis civitate Radaspona moratus est, devenerunt, offe rentes ei munera regia et sua suorumque fidelium suffragia contra eorum inimi cos, Marahabitas [scilicet], postulantes, a quibus saepe, ut ipsi testificati sunt, durissime conprimebantur. Quos ergo duces rex imperator gratuito suscipiens, verbaque consolationis eorum pectoribus habundantius inseruit et laetabundos donoque honoratos patriam in suam abire permisit; totumque illius anni tem pus autumnale finitimis in locis aquilonalibus Danubii Ymbrisque fluminis sese sustentavit, hac etiam in ratione, ut, si supradictae genti necessitas auxilii sui immineret, paratus cum suis fidelibus existeret. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 131 actum Regenespurg. DArn 159, or. actum Reganespurc. DArn 160, or. BM 2 1936c–1938 – Dümmler 3 S. 458 f. 898 Oktober 13/14/17/18/Dezember 13 59 Zuletzt am 11. September in Mattighofen, danach zu Weihnachten in Ranshofen. Arnulf bestätigt der Basilika des hl. Magnus im Kloster St. Gallen den Besitz, urkundet für die Kirche von Worms, den Priester Ellimbrecht, seinen Vasallen Reginbodo, die Kirche von Passau, seinen Kleriker Nithard und die Kirche von Freising.
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Anwesend: Kaiserin Uta, Erzbischof Hatto von Mainz*, Bischof Adalpero von Augsburg*, Bischof Engelmar von Passau*, Graf Luitpold*, Notar Engilpero (Rekognoszent), Kanzler Wiching (Rekognoszent). actum Regina civitate. DArn 165, or.; 166, cop. s. XII. actum ad Reginacivitate. DArn 167, or. actum ad Ragenesburch. DArn 168, cop. s. XII. actum civitate Regina. DArn 169, or.; 170, or. actum Ratisbone. DArn 171, cop. s. XII. BM 2 1944–1950 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 68, 69 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 163–165 – Weissthanner-ThomaOtt, Regesten der Bischöfe von Freising I 53 Aufgrund des Itinerars und seines angeschlagenen Gesundheitszustandes ist es auszuschließen, dass Arnulf am 9. September (DArn 163, verunechtet; vgl. Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 162) in R. gewesen ist und am 11. September in Mattighofen urkundete, zumal auch die Monatsangabe September von DArn 163 zweifelhaft ist.
899 Februar 5/8/März 11/Mai 1/Juni Zuletzt zu Weihnachten 898 in Ranshofen, danach in Mautern.
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Fürstengericht – Im Juni tritt ein Gericht von 72 Fürsten zusammen, dass über den gegen die Kaiserin Uta erhobenen Vorwurf des Ehebruchs befindet und sie freispricht. Zur Zeit dieses magni et communis … placiti erleidet Arnulf erneut einen Schlaganfall. Es kommt das Gerücht auf, er sei vergiftet worden. Die Verdächtigten werden getötet. Auf die Nachricht von der Empörung des Grafen Isanrich fährt Arnulf zu Schiff nach Mautern und belagert Isanrich. Er ordnet an, den gefangenen Grafen nach R. zu bringen, dem allerdings die Flucht gelingt. – Arnulf urkundet für die von ihm erbaute Pankrazkapelle in Ranshofen, für die Kirche von Eichstätt und für Cholo, einen Vasallen des Grafen Liutbold, und bestätigt seinem Diener Poppo seinen Besitz. Anwesend: Bischof Wiching von Passau*, Bischof Erchanbold von Eichstätt*, Graf Isangrim*, Engilbert, Vasall des Grafen Luitpold*, Poppo fidelis noster et assiduus servitor, Notar Engilpero (Rekognoszent), Kanzler Ernst (Rekognoszent). 899 Tum vero multis temporibus inauditum scelus et, quod non oportuit, facinus de regina Uota divulgatum est, id est ut corpus suum inlecebroso ac iniquo man
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ciparet coniugio. Quod ipsum Radaspona urbe mense Iunio iuxta primorum presentium iudicium LXXII iurantibus difinitum comprobatur. Ipso quoque tempore eiusdem magni et communis civitate Regia placiti rex pa ralisy solutus infirmatus est; secundum autem ut regi nocuum quoddam a viris ac feminis daretur, ut inde paraliticus efficeretur. Quorum unus vocabatur Graman, qui reus maiestatis convictus et ideo Otinga decollatus est, alter vero fuga lapsus in Italia latuit; et alia quoque femina nomine Ruodpurc, quae eius dem sceleris auctrix deprehensa certa examinatione inveniebatur, Eipilinga in patibulo suspensa interiit. … Interim autem Isanricus tyrannidem suam sine cessatione contra regem exer cens. Quod vehementer rex accipiens decrevit navigio, quia iam tunc infirmus corpore fatigaretur, civitatem Mutarensem, in qua ipse Isanricus intus erat, aggredi; quod et factum est. Illo vero resistente, rege quoque et suis fortiter vi riliterque superantibus atque civitatem obpugnantibus, demum ipse Isanricus vi conpulsus cum uxore et his, quae ad se pertinebant, exivit et imperatori sese presentavit. Tunc rex custodibus illum custodiendum commendavit, quatinus Radasponam produceretur. At ille timens, ne puniretur, fugam iniit et ad Mare henses usque confugit. Quorum itaque adiutorio suffultus, ut prius, partem regni subripuit, eandem totum secum retinendo obtinuit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 132 f. Vgl. auch Bernoldi Chronicon (SS V) S. 421. 899 Outa regina adulterii crimine cum quibusdam viris infamata, 72 principum iuramento Ratisponae in conventu absoluta est. Arnolfus imperator paralisi dis solutus est, et nonulli inde veneficii vel maleficii criminati et puniti sunt. Hermann von Reichenau (SS V) S. 111 actum Regenesburch. DArn 172, cop. s. XII. actum ad Reganespurc. DArn 173, or. actum Raganesburg. DArn 174, cop. s. XVIII., XIX. actum Regenespurg. DArn 175, cop. s. XVI., XIX. BM 2 1951–1955 – Dümmler 3 S. 462–465 Zu der Anklage gegen die Kaiserin, die in DArn 176 (899 Juli 2) unangefochten als Fürsprecherin auftritt, vgl. T. Reuter, Der Uota-Prozeß (Kaiser Arnolf. Das ostfränkische Reich am Ende des 9. Jahrhunderts. Hg. von F. Fuchs und P. Schmid = ZBLG Beih. B 19. 2002) S. 253–270. Vermutlich fiel die Schenkung an die Kapelle zu (Alt)Ötting (DArn 176: 899 Juli 2) noch in die Zeit des Aufenthalts in R.
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899 Dezember 8 Zuletzt in Mautern.
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Arnulf stirbt in R. und wird in St. Emmeram beigesetzt. 900 Imperator urbe Radaspona diem ultimum clausit et honorifice in domo sancti Emmerammi martyris Christi a suis sepelitur. Luduwicus filius eius, qui unicus tunc parvulus de legali uxore natus illi erat, in regnum successit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 133 f. 900 Arnolfus imperator Ratisponae, ubi frequentius manebat, aegrotans, obiit, et in basilica sancti Emmerammi sepultus est, anno regni 12; pro quo filius eius Ludowicus puer in regnum constitutus est. Hermann von Reichenau (SS V) S. 111. 899 Circa confinia memorati anni Arnulfus imperator migravit a seculo III. Kal. Decembris [29. November] sepultusque est honorifice in Odingas, ubi et pater eius tumulatus iacet. Regino von Prüm (SS rer. Germ. L) S. 147. Bereits ein Schreiber des 10. Jhs. hat Ötting in St. Emmeram korrigiert. 900 Arnolfus imperator Ratisponae, ubi frequentius manebat, obiit, 6. Idus Decembris [8. Dezember] anno regni 12; pro quo filius eius Ludowicus puer reg navit. Bernoldi Chronicon (SS V) S. 421. 900 Arnolfus imperator Ratispone, ubi frequentius manebat, obiit; pro quo fi lius eius Ludewicus puer regnavit. Ann. Marbacenses (SS rer. Germ. IX) S. 21. Demum quippe apud Sanctum Emmerammum sibi iussit preparari mausoleum, quo mortem obiturus eum benignius in caelis haberet patrocinantem, quem in ter ris utcumque vivens et valens sui suorumque optavit, immo fecit fore potentem. Huius tui ministeriarchis animae, et nihilominus adhuc tibi famulantium cater vae, potenti prece apud Omnipotentem succurre, beate Emmeramme! … [Bericht über den Besuch König Konrads I. 916 in St. Emmeram] Ubi principum sepulchra visitanti, Arnolfi scilicet imperatoris … Arnold von St. Emmeram (SS V) S. 551. BM 2 1955b – Dümmler 3 S. 473 f. Die Angaben zum Todestag Arnulfs divergieren in den Quellen zwischen 27. November und 8. Dezember. Der 8. Dezember darf nach neuesten Untersuchungen als das richtige Datum betrachtet werden; vgl. F. Fuchs, Arnolfs Tod, Begräbnis und Memoria (Kaiser Arnolf. Das ostfränkische Reich am Ende des 9. Jahrhunderts. Hg. von F. Fuchs und P. Schmid = ZBLG Beih. B 19. 2002 S. 424 ff. mit Forschungsdiskussion). Auch zur Begräbnisstätte gibt es in den Quellen unterschiedliche Aussagen. Zweifellos liegt Arnulf in der Klosterkirche von St. Emmeram und nicht, wie von den Regino von Prüm berichtet, in (Alt)Ötting begraben. Otto von Freising versucht die unterschiedlichen Angaben zum Begräbnisort Arnulfs folgendermaßen miteinander in Einklang zu bringen: 900 Arnolfus XIIº
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regni sui anno, imperii vero iuxta quod dictum est V°, diem obiit et in loco Odingas, ut Regino refert, iuxta patrem sepelitur. Monstratur tamen sepulchrum eius in monasterio beati Emme rammi Ratisponae. Poterat enim esse, ut ibi humatus huc postmodum transferretur. Otto von Freising, Chronica (SS rer. Germ. XLV) S. 273–274. Vgl. A. Schmid, Herrschergräber S. 344–350.
901 Januar 19 Zuletzt am 1. Januar in Bodman, danach in Alemannien.
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Reichsversammlung – Im Januar findet ein generale placitum statt, auf dem unter anderem Gesandte der Mährer erscheinen und um Frieden bitten, der ihnen sogleich gewährt wird. Zur Bekräftigung des geschlossenen Friedens werden, noch während die Gesandtschaft in R. weilt, Bischof Richar von Passau und Graf Udalrich vom schwäbischen Linz- und Argengau nach Mähren zu Herzog Moimir geschickt, um von ihm und seinen Großen sowie von Isanrich, dem aufrührerischen Sohn des Markgrafen Aribo, der sich ebenfalls um Frieden bemüht hatte, den Friedensvertrag eidlich bekräftigen zu lassen. Die allgemeine Friedensbereitschaft wird durch den neuen gemeinsamen Feind, die Ungarn, gefördert, die die Mährer bedrängen und 900 zum ersten Mal in Karantanien plündernd eingefallen waren. – Ludwig IV. urkundet für die Kirche von Passau. Anwesend: Bischöfe Adalbero von Augsburg, Waldo von Freising, Richar von Passau und die Grafen Luitpold und Udalrich, Notar Engilpero (Rekognoszent). 901 Generale placitum Radaspona civitate habitum est. Ibi inter alia missi Marahavorum pacem optantes pervenerunt; quod mox, ut petierunt, complacuit et iuramento firmatum est. Inde ob hoc ipsum Richarius episcopus et Udalricus comes Marahava missi sunt, qui eodem tenore, ut in Baiowaria firmatum fuit, ipsum ducem et omnes primates eius eandem pacem se servaturos iuramento constrinxerunt. Interdum vero Ungari australem partem regni illorum Carunta num devastando invaserunt. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 135. actum civitate Radesbona. DLdK 9, cop. s. XII. BM 2 1993a, 1994 – Dümmler 3 S. 516 – P. Schmid, Regensburg S. 329 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 76 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 177 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 55 901 September 12/13 63 Zuletzt am 7. August in (Alt)Ötting, danach am 5. Februar 902 in Straßburg. Ludwig IV. urkundet für den Mönch Ekkebert von St. Emmeram in R. und die Kirche von Säben.
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Anwesend: Erzbischof Theotmar I. von Salzburg, die Bischöfe Adalbero von Augsburg, Waldo von Freising, Erchanbold von Eichstätt, Zacharias von Säben und Tuto von R., die Grafen Pabo und Isangrim, Notar Engilpero (Rekognoszent). actum Reganespurc. DLdK 11, cop. s. XI. actum civitate Radaspona. DLdK 12, or. BM 2 1996, 1997 – Dümmler 3 S. 517, 521 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 77 – Weissthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 56 903 November 30/904 Februar 9/März 5 64 Zuletzt am 26. September in Alpare (vermutlich Albern bei Mauthausen), danach am 10. März in Ingolstadt. Ludwig IV. schenkt auf Bitten einer Versammlung von bayerischen Bischöfen und Großen der Kirche von Freising den Hof Föhring, urkundet für das Kloster St. Emmeram in R. und schlichtet einen Streit zwischen dem Bistum Konstanz und dem Kloster St. Gallen. Anwesend: Erzbischof Theotmar I. von Salzburg, die Bischöfe Zacharias von Säben, Waldo von Freising, Tuto von R. und Salomo III. von Konstanz, die Grafen Luitpold, Sigihard, Cundpold, Isangrim und Meginward, Notar Engilpero (Rekognoszent). actum Regina civitate. DLdK 28, or. actum Regino civitate. DLdK 29, or. actum civitate Regina. DLdK 30, or. BM 2 2015–2017 – Dümmler 3 S. 529 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 61 905 Februar 6/14/April 29/Mai 15/16/906 April 8 65 Zuletzt am 21. Januar 905 in Bodman, danach am 8. Mai 906 in Holzkirchen. Ludwig IV. urkundet für die Bischöfe Salomo III. von Konstanz und Erchanbold von Eichstätt, für das Kloster Niederaltaich und für Immo, einen Vasallen des Markgrafen Luitpold, und bestätigt einen Tauschvertrag zwischen Freien und dem Kloster Niederaltaich sowie einen Tauschvertrag zwischen Bischof Tuto von R. und zwei Edlen.
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Anwesend: Die Bischöfe Adalpero von Augsburg, Waldo von Freising, Erchanbold von Eichstätt, Zacharias von Säben, Burchard von Passau und Tuto von R., die Grafen Luitpold, Sigihart und Iring, Vogt Heriolt des Klosters Niederaltaich, Notar Engilpero (Rekognoszent). actum civitate Radaspona. DLdK 38, or. actum Regino civitate. DLdK 39, or. actum Regina civitate. DLdK 40, or.; 41, or.; 42, cop. s. XII. actum Reganesburg. DLdK 43, cop. s. XVI. BM 2 2026–2031 – Dümmler 3 S. 535, 539 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 82 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 62, 63 Die Anwesenheit der Bischöfe lässt auf eine Versammlung der bayerischen Bischöfe und welt licher Großer im Februar 905 schließen. Vermutlich wegen der Schäden, die der Stadtbrand 906 (Ann. S. Emmerami Ratisponensis minores [SS I] 94 – Ann. S. Emmerami minores [SS XIII] S. 47 – Ann. Ratisponenses [SS XVII] S. 583) verursacht hatte, kehrte Ludwig d. K. nicht mehr nach R. zurück. Dümmler 3 S. 555 nimmt zwar an, dass Ludwig d. K. in der Zeit zwischen seinem Aufenthalt in Holzkirchen (20. Januar und 19. Februar 909, DLdK 66, 67) und seinem Aufenthalt in Bodman (21. Mai 909, DLdK 69) noch einmal R. besucht hat, ohne dafür allerdings einen Quellenbeleg zu erbringen.
91166 Bestattung Ludwigs IV. in R. 911 Ludowicus rex adolescens moritur, et Ratisponae sepelitur. Hermann von Reichenau (SS V) S. 112 – Chronicon Henrici de Hervordia S. 72. Huius ergo antecessor Chuonradus rex, exigentibus publicae rei utilitatibus, ad Reginam civitatem devenit. In qua rebus, quarum gratia venerat, profligatis, ex antiqua regum consuetudine premonitus, accessit ad ecclesiam beati Emmer ammi, quasi licentiam accepturus Franciam remeandi. Ubi principum sepulchra visitanti, Arnolfi scilicet imperatoris necnon Hluoduwici, qui puer inmatura morte e medio excessit. Arnold von St. Emmeram I/6 (SS IV) S. 551. BM² 2070b – Dümmler 3 S. 559 f. Zur Frage, ob Ludwig d. K. in St. Emmeram seine letzte Ruhestätte gefunden hat, vgl. A. Schmid, Herrschergräber S. 351–356.
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916 Juni 29 67 Zuletzt militärische Auseinandersetzung mit Herzog Arnulf, Belagerung von R., danach am 6. Juli in Neuburg a. d. Donau. Konrad I. erobert R., vertreibt Herzog Arnulf aus Bayern und setzt seinen Bruder Eberhard als Herzog ein. Er kommt ex antiqua regum consuetudine nach St. Emmeram, um die Gräber seiner Vorgänger zu besuchen. Dabei versucht er, den von Arnulf dem Kloster geschenkten Codex aureus und weitere Schätze der Pfalz mitzunehmen. – Konrad I. urkundet für das Kloster St. Emmeram in R. Anwesend: Bischof Adalward von Verden, Kanzler Salomo (Rekognoszent). 916 Arnoldus dux a Iuvavo egressus, Ratispone a Chunrado rege obsessus est. Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 771 – Ann. Iuvavenses maximi (SS XXX/2) S. 742 – Auctarium Garstense (SS IX) S. 565 – Historia episcoporum Pataviensium et ducum Bavariae (SS XXV) S. 626 916 Chunradus Boios intrat, pellit Arionulphum, Ratisbonam obsidet. Ann. ex annalibus Iuvavensibus antiquis excerpti (SS XXX/2) S. 744. Huius ergo antecessor Chuonradus rex, exigentibus publicae rei utilitatibus, ad Reginam civitatem devenit. In qua rebus, quarum gratia venerat, profligatis, ex antiqua regum consuetudine premonitus, accessit ad ecclesiam beati Emmer ammi, quasi licentiam accepturus Franciam remeandi. Ubi principum sepul chra visitanti, Arnolfi scilicet imperatoris necnon Hluoduwici, qui puer inma tura morte e medio excessit, a capellanis male suggestum est, ut regio iure ac potestate, suorum utpote qui fuerit antecessorum, sibi vendicaret prescriptum magni precii librum. Quem cum prenominatus episcopus [Tuto von R.] dare iussus, sed hoc facere martiris timore nullatenus esset ausus, minis tandem ad id ventum est, ut librum eundem coram principe invitus in altari exponeret. Cui tamen inprecatus est, dicens: Debitor beati Emmerammi sit in die iudicii, qui hunc usibus eius subtraxerit serviti. Quod quantum valeret, cito experturus rex, precepit eum temere tolli et efferri. Cumque ascendisset equum, prope monaste rium incurrit dysenteriae morbum. Quo tremefactus, ac in se facti commertium sentiens per cruciatus, eodem momento restituit librum beato Emmerammo, inde secum ferens dolorem, quo in Francia ultimum clausit diem. Arnold von St. Emmeram I/6 (SS IV) S. 551. Priori namque tempore, diebus videlicet Chonradi regis, criminantur, eundem episcopum cum eodem rege et exercitu eius provinciam illam non regaliter sed hostiliter intrasse, et non minimam igne cremasse, atque multis miseriis orpha nos et viduas angustiasse. Eodem vero impetu venerunt ad quandam civitatem, beati Petri apostoli et sancti Hemmerammi familia inhabitatam et plenam, quam
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et expugnatam incenderunt atque 170 et amplius ex his et illis despoliaverunt et multa misera afflictos relinquerunt. Atque his peccatis saginati et onerati, divino nutu perterriti, exierunt coacti. Fragmentum de Arnulfo duce (SS XVII) S. 570. actum Reganespurg. DKo I 29, or. BM 2 2098a, 2099 – Dümmler 3 S. 598 f. Möglicherweise waren die in den am 6. Juli in Neuburg ausgestellten Urkunden (DKo I 30, 31) genannten Intervenienten bereits in R. anwesend: die Erzbischöfe Heriger von Mainz und Pilgrim von Salzburg, die Bischöfe Tuto von R., Dracholf von Freising und Udalfried von Eichstätt sowie Graf Sigihard.
91868 Entweder zwischen dem 21. April (Konrad I. in Frankfurt) und dem 24. Juni (Konrad I. in Hersfeld) oder zwischen Anfang Juli (Konrad I. in Würzburg) und dem 9. September (Konrad I. in Forchheim). Konrad I. belagert (vergeblich) R., das Herzog Arnulf wieder in seine Gewalt gebracht hat. 917 Arnulphus acquirit Boios et Ratisbonam Eberhardo fugato. 918 Chunradus rursus Boios et Regenspurg. Ann. ex annalibus Iuvavensibus antiquis excerpti (SS XXX/2) S. 744. Dümmler 3 S. 612 Zur zeitlichen Einordnung vgl. H. Bresslau, Die ältere Salzburger Annalistik. 1923 S. 57. Bei den Kämpfen in Bayern soll sich Konrad I. eine Verwundung zugezogen haben, die zu seinem Tode führte. Vgl. Widukind von Corvey (SS rer. Germ. LX) S. 37 – Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 134.
92169 Zuletzt in Sachsen, danach am 4. November in Bonn. Heinrich I. belagert R., verständigt sich dann aber mit Herzog Arnulf. Et rebus prospere gestis [Unterwerfung Burchards von Schwaben] transiit inde in Baioariam, cui presidebat Arnulfus dux. Quo comperto in presidio urbis quae dicitur Reginesburg obsedit eum. Videns autem Arnulfus, quia resistere regi non sufficeret, apertis portis egressus est ad regem, tradito semet ipso cum omni re gno suo. Qui honorifice ab eo susceptus amicus regis appellatus est. Widukind von Corvey I/27 (SS rer. Germ. LX) S. 40.
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920 Rex autem Heinricus cum inter omnes regni principes sibi obtemperan tes Arnolfum solum resistere cerneret, collecto exercitu prevalido, Baioariam tetendit, eumque iuxta quosdam in presidio urbis Ratisponae obsedit; quod ille videns, seque regi resistere non sufficere perpendens, portis apertis egressus est ad regem, tradens semet ipsum cum omni regno suo, et honorifice susceptus ab eo, amicus regis appellatus est. Quidam vero scribunt, quod non passus sit Arnolfus prestolari adventum regis in Baioaria, sed collectis quibus potuit co piis, obviam ei processerit ad pugnam. Cumque in eo esset, ut bellum inire deberent, rex Heinricus, ut vir sapiens et Deum timens, cogitans ex utraque parte damnum inreparabile posse accidere, Arnolfo, ut solus cum solo loquatur, denunciat. Qui putans se acciri ad singulare certamen, ad condictum solus per venit. Quem Heinricus, ut erat prudens animo et potens cloquio, prudenti ser mone alloquitur, increpans eum, cur Dei ordinationi resisteret, cum se ab omni populo electum sciret, quod nisi Deo disponente non fieret; affirmans, quia si populus acque illum communiter eligeret, se fore, qui primus in eius electione acclamaret; sicque copioso dicendi genere animum eius demulcens, ad suos rediit. Arnolfus quoque rediens ad suos, indicavit eis Heinrici sermones. Qui dixerunt, verum esse quod audirent sapientiam per Salomonem dixisse, per ip sam scilicet reges regnare et prudentes iusticiam discernere; neque enim in eius electione totius populi animum fieri unum, nisi hunc a Deo constaret electum; unde sibi aequum bonumque videri, ut a ceteris non dissentiens, hunc regem eli geret, ea tamen conditione, si sibi hoc quod decessores eius non habuere conce deret, scilicet, ut totius Boioariae pontifices suae potestati subiacerent, unoque defuncto, alterum ordinare sibi liceret. Conivens igitur huic suorum consilio, miles Heinrici efficitur, et ab eo, ut dictum est, concessis sibi totius Baioariae pontificibus, honoratur. Hic est Arnolfus ille, super cuius denotatione sancto Oudalrico episcopo, ut in libro gestorum eius legitur, ostensus est gladius sine capulo, qui rex fieri frustra cupiens, invasor regni extitit, et pro hac am bitione destructis aecclesiis, earum reditus militibus suis in beneficium conces sit. Frutolf von Michelsberg, Chronik (SS VI) S. 180. Vgl. auch Annalista Saxo [SS XXXVII] S. 136. 921 Arnoldus dux Baioariae solus ex omnibus principibus regi Heinrico rebel lat. Contra quem ille cum valida manu Baioariam tendens, in urbe Ratispona eum obsedit. At ille videns se regi non in posse resistere, portis apertis egressus est ad regem, tradens se ei cum omni regno suo, et honorifice susceptus ab eo amicus regis appellatus est. Ann. Magdeburgenses (SS XVI) S. 142. Reg. Imp. II/1 2b – Waitz S. 52–55 Weitere Quellen bei Reindel, Luitpoldinger Nr. 61. Arnulf erkannte Heinrich I. als König an und erhielt dafür eine Reihe von Sonderrechten, unter denen das Recht der Bischofsernen nung heraussticht, das sonst nur dem König zustand (vgl. auch Thietmar von Merseburg [SS rer. Germ. NS IX] S. 34). Über das Verhältnis, das zwischen beiden vereinbart wurde, gibt es
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in den Quellen divergierende Aussagen. Nach Liudprand von Cremona (SS rer. Germ. XLI S. 49) wurde Arnulf regis miles, nach Widukind von Corvey (wie oben) amicus regis.
942 März Zuletzt im Januar in Frankfurt, danach am 28. März in Magdeburg.
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Otto I. wirkt maßgeblich an der Wahl des neuen Bischofs Gunther von R. mit. Imperator audita Ratisbonensis ecclesiae presulis morte [Isangrim, † 5. Februar 942], eó perrexit et, ut episcopatum non alio daret, nisi eo, qui primus sibi occur rerit, in somnis ammonitus est. Crastina autem die primitus inlucescente, cesar ad monasterium Christi martiris Emmerammi, monachis hoc nescientibus, cum paucis venit et paulatim ostium pulsans a quodam Guntherio, aecclesiae per vigili custode et per omnia venerabili patre, intromissus est. Quem intuens, ad adorandum primo supplex processit deindeque talibus aggreditur: ‚Quid mihi, frater, pro adipiscendo episcopatus honore vis dare?‘ Senior ad haec subridens: ‚Calceos,‘ infit, ‚meos‘. Hunc autem cum caeteris confratribus ad eleccionem antistitis ad sanctum Petrum venientem cesar, explicato cunctis somnio cete roque rei eventu, cum consilio cleri tociusque populi ad sacerdotem constituit. Thietmar von Merseburg II/26 (SS rer. Germ. NS IX) S. 70; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 178 übernimmt diesen Bericht und setzt ihn ins Jahr 952. Defuncto quondam Ratisponense antistite, cum cesar eo venisset ad informan dum statum ecclesie, visione nocturna iussus est, ut ei curam pastoralem com mitteret, qui crastino mane sibi primus occurreret. Prima ergo aurora illu cescente, paucis preter morem regium secum comitantibus, ad ecclesiam Christi martiris Emmerammi monachis venit ignorantibus; ubi, pulsato leniter ostio, intromissus est ab ecclesie custode nomine Gunthero, viro in sancta religione et omni morum honestate probato. Quem intuitus, facta primum oratione, accer sivit, quidque sibi pro adipiscendo episcopatu dare vellet, quesivit. Ad quem ille, utpote a culminis huius ambitu liberrimus, subridens: ‚Calcios‘, ait, ‚meos vetu stiores dabo voluntarius‘. Quo cumceteris fratribus ob electionem antistitis [in] ecclesiam beati Petri veniente, cesar visionis ordinem cunctis aperuit et omnium assensu ipsum pontificalibus donatum consecrari fecit. Gesta archiepiscoporum Magdeburgensium c. 5 (SS XIV) S. 378. Köpke-Dümmler S. 125 – Janner, Bischöfe I S. 321–324 Die Wahl Gunthers fand im März statt. Zu dem stark mit Legenden durchsetzten Bericht Thietmars vgl. G. Althoff, Schuhe für den Bischofshut. Anekdoten über die „großen“ Herrscher des Mittelalters Karl der Große und Otto der Große im Vergleich (Magdeburger Museumshefte 16. 2001).
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948 Januar / Februar Zuletzt am 11. Januar in Mainz, danach am 28. Februar in Salz.
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Otto I. kommt nach R., wohl um seinem Bruder Heinrich das bayerische Herzogtum zu übertragen. 948 Heinricus dux effectus est. Et Otto rex Radasponam venit. Ann. S. Emmerammi minores (SS XIII) S. 48. Reg. Imp. II/1 158a – Köpke-Dümmler S. 161 Herzog Berthold war am 23. November 937 gestorben.
953 September bis kurz vor Weihnachten Zuletzt Kämpfe in Lothringen, danach am 10. Dezember in Schierling.
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Otto I. belagert R., das von den Aufständischen um den Königssohn Liudolf und dem liutpoldingischen Pfalzgrafen Arnulf besetzt ist. Otto hält sich während dieser Zeit in den nahe R. gelegenen Königshöfen Aufhausen (29. November) und Schierling (20. Dezember) auf. Cumque eos [Herzog Liudolf von Schwaben und Herzog Heinrich I. von Bayern] rex nullatenus ad concordiam et pacem revocare potuisset, obiecit se filio in adi utorium fratris. Cum autem filius eius cum universis quos congregare potuerat ei resistere niteretur atque extorrem regalis potentiae agere moliretur, Heinricus praefatus dux, commendata civitate Radespona totaque regione Noricorum Arnulfo palatino comiti et caeteris insuper suis fidelibus, perrexit ad regem. Mo ram autem illo ibi faciente, praefatus Arnolfus cum multitudine populi fraudu lenter Radesponam cum caeteris urbibus et cum frequentia populorum et cum omnibus quibus potuit Liutolfo in potestatem subiunxit. Quibus compertis, rex cum fratre suo Heinrico Bawariam hostiliter invasit ad restituendum eum in honorem prioris potestatis. Gerhard, Vita Sancti Uodalricic. 10 (SS IV) S. 398 f. 953 Tunc rex audiens Mogontiam, metropolim Franciae regiamque civitatem, inimicis suis deditam, qua potuit velocitate, eam adiit collectaque suorum fide lium multitudine tam Francorum quam Saxonum et Lothariensium firma eam obsidione circumdedit. Sed et frater eius Heinricus de Bawaria regi auxilium col laturus advenit, licet ibi plus incommodi quam utilitatis sibi conquisierit. Nam interim Liudolfus Bawarios machinatione Arnoldi, fratris Iudithae uxoris eius, ab eo avertit et Radasbonam intromissus omnes eius ibi thesauros diripuit suis que rapiendos distribuit. Quae eius incommoda rex suis preponens Mogontiam obsidione absolvit et in Bawariam iter dirigens Radasbonam obsedit; in qua obsidione pene usque natale Domini permansit. Regino von Prüm, Continuatio (SS rer. Germ. L) S. 167.
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XX. Dum haec [Belagerung von Mainz] agerentur, proxima nocte Boioarii comites fratris regis relicto eo iuncti sunt Liudulfo. Qui pergens cum eis cepit urbem regiam quae dicitur Rainesburg cum caeteris in ea regione munitissimis omnemque pecuniam ducis suis militibus divisit; coniugem [Herzogin Judith] cum filiis patrui et amicis non solum urbe, sed et regione excedere cogit … XX. Erat autem iunior Arnulfus cum fratribus, qui tale consilium machinatus est contra Heinricum, eo quod paterno regno subrogaretur, ipse autem honore patrio privatus esset. Porro exercitus diutino labore fatigatus missionem petit et accipit, rege cum paucis admodum filium in Boioariam subsequente. XXI. Ipse namque erat patiens laborum supra quam quod credi possit de ho mine ab adolescentia delicate nutrito. Multitudine denique deficiente a fide, rari admodum erant, qui partes regis adiuvarent. Inter quos erat quidam Adalberh tus et alii cum eo admodum pauci … XXVI. Boioarii a repentino regis adventu nec ad pacem vertuntur nec bellum pu blicum presumunt, sed clausi muris grandem exercitui laborem suaeque regionis solitudinem parant. Unde minus procedente negotio, absque animabus exercitus a nulla re abstinebat, sed omnia vastabat. Widukind von Corvey III/20–22, 26 (SS rer. Germ. LX) S. 115, 116 – Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 181. clam noctis silentio cum suis omnibus exiens [Liudolf], Ratisbonam, quae Rei nesburg dicitur, Bawarii caput regni, cum urbibus munitissimis cepit, ductricem Iuthitam solum cum filiis ab his expellens finibus. Thietmar von Merseburg II/6 (SS rer. Germ. NS IX) S. 44. Reg. Imp. II/1 235b–237 – Köpke-Dümmler S. 223 f., 228 f. 954 Juli und August / August 31 73 Zuletzt im Juni in Roßtal südwestl. von Nürnberg, danach in Thangelstedt bei Weimar. Otto I. belagert und erobert R. Er urkundet für den Kleriker Thietpreht. Anwesend: Otto I., Herzog Heinrich I., Kanzler Liutulf (Rekognoszent). XXXIIII. Proxima nocte Liudulfus cum suis a rege discedens urbem Rainesburg cum exercitu intravit. Rex autem sequens filium, urbem offendens quae dicitur Horsadal, obsedit eam. XXXV. Facta autem pugna, durius certamen circa murum nemo umquam vide rat mortalium. Multi ibi ex utraque parte caesi, plures sauciati; noctis tenebrae prelium dirimere. Saucius ancipiti bello postera luce ducitur inde exercitus, di utius ibi non morari visum ad graviora tendentibus. XXXVI. Trium dierum itiner proinde ad Rainesburg.Castrorum loca occupata munitionibusque circumsepta, obsidio urbis diligenter est incepta. Sed cum
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multitudo machinas muris adplicari non sineret, satis dure interdum ab utris que pugnatum pro muris. Diu tracta obsidio cogit clausos belli negotiis aliquid actitare. Arbitrati sunt enim fame peius torqueri, si ad id cogerentur, quam in acie fortiter mori. Iussum itaque occidentali portaerumpere equites quasi in petum in castra facturos; alios naves ascendere, et per flumen urbi contiguum, dum equestri prelio pugnaretur, castra armatis deserta invaderent. Urbani signo nolae congregati condicta peragere; quod in castris usu non ignotum; quaprop ter et ipsi non segniter preparantur. Moram facientibus in erumpendo equitibus, classis ab urbe longius elabitur. Exilientesque de navibus irrunt in castra, offen dentesque armatos, dum trepidi fugae consulunt, circumfusi undique caedun tur. Alii naves ingredi nisi, timore perculsi deviantes, flumine absorbentur; alii naves plus aequo ingressi dimerguntur; factumque est, ut vix pauci de pluribus superessent. Equites vero ab equitibus fatigati devictique, plures saucii, in urbem coguntur. Miles regius victor in castra reversus, unum solummodo letali vulnere percussum pro portis secum revehunt. Pecus omne urbis loco herboso delatum, qui erat inter Rain et Donou fluvios, sed a fratre regis Heinrico captum et inter socios divisum est. Urbani crebris preliis triti fame quoque periclitari coeperunt. XXXVII. Unde egressus urbe Liudolfus cum principalibus viris pacem postu lat, sed non inpetrat, quia patri obedientiam negat. Ingressus vero urbem, por tam orientalem obsidentem armis temptat Geronem, tot victoriis quot preliis clarum. A tertia hora usque in nonam acriter pugnatum; ante portam urbis equo cadente ascensor Arnulfus armis exutus ilicoque telis perfossus occubuit. Post biduum a muliere famem urbis fugiente mors illlius notificatur, dum antea incer tum esset. Cuius morte urbani satis confusi iam de pace tractabant. XXXVIII. Interventu proinde principum iterum Liudolfus cum sociis urbe egressus, dum mense integro et dimidio obsideretur, pacem obtinuit usque ad condictum diem, dum de his causis diiudicaretur, locusque concilii apud Fridis leri notabatur. Rex inde in patriam reversus. XXXVIIII. Heinricus vero Novam urbem obtinuit; Rainesburg pene omnis pro xima nocte arsa. Widukind von Corvey III/34–39 (SS rer. Germ. LX) S. 120–122; Ann. Magdeburgenses (SS XVI) S. 146; Frutolf von Michelsberg (SS VI) S. 188; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 183 f. Non post multum vero temporis praefatus Arnolfus, qui se praesumpsit res sanctae Mariae hostiliter invadere, et incorrigibilis sine poenitentia perduravit, obsessa Radespona civitate, paratus ad praelium exivit, et statim in articulo tu multus occisus est. Gerhard, Vita Sancti Uodalrici c. 11 (SS IV) S. 400. Ac ne quid penitus sine fraude fieret, cum Arnoldo, strennuo inprimis viro, cui summa rerum per idem tempus in Bauwariorum terra commissa fuit, secretius pollicitationibus infinitis, commemorando insuper odium vetus, egerunt, ut se primum, deinde urbem preclaram, postremo totum illud regnum Heinrico duci periurus abdicaret. Tantum sibi roboris inter eos invidia et odium vendicavit. Ruotger, Vita Brunonis c. 19 (SS rer. Germ. NS X) S. 18 f.
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954 Rex omissa obsidione in Saxonia natale Domini celebravit iterumque appro pinquante quadragesima in Bawariam remeavit; ibi Heroldus archiepiscopus [von Salzburg] a fratre regis [Herzog Heinrich I.] caecatus. Deo propicio viribus imminutis inimicorum in brevi tota Bawariae virtus ad eum et Alamanniae in tantum convertitur, ut et Radasbona civitas regi redderetur ipsique rebellatores nihil se contra eum velle vel posse profiterentur. Regino von Prüm, Continuatio (SS rer. Germ. L) S. 167 f. […] et rex eos iterum alió, quam putaret, divertentes insecutus, Bawariam rur sus invadit. Qui mox de pace tractantes induciasque petentes impetraverunt. Et semper dubii suisque infideles dominis, cum se apud regem excusare non pos sent, cum Liudulfo seniore suo nota Reinesburg presidia palantes petunt. Quos rex exercitu valido subsecutus, predicta possedit in urbe; factaque mutuo longa concertatione, tandem grandi fame filium suosque pacem petere coegit. Thietmar von Merseburg II/8 (SS rer. Germ. NS IX) S. 46. actum Regina. DO I 173, or. Reg. Imp. II/1 238c, 239 – Köpke-Dümmler S. 238 f. In Gerhards Ulrichs-Vita liegt eine Verwechslung des Pfalzgrafen Arnulf mit Herzog Arnulf vor.
955 Ende April / Juni Zuletzt Ostern [April 15] in Sachsen, danach im Juli in Sachsen.
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Otto I. und sein Bruder Heinrich belagern und erobern R. Anwesend: Otto I., Herzog Heinrich I. XLIII. Proximum agens rex pascha [15. April] cum fratre, ducit post haec exerci tum contra Rainesburg, iterum armis machinisque urbem torquens. Dum presi dio Saxonum destituitur ac fame vexatur, portis urbani egressi cum urbe tradider unt semet ipsos regi. Qui principes exilio dampnans, reliquae multitudini parcit, victoriaque gloriosus remeavit in patriam, omni regione Boioarica fratri restituta. XLIIII. Ingressusque Saxoniam circa Kalend. Iulii. Widukind von Corvey III/43, 44 (SS rer. Germ. LX) S. 123; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 186. 955 Otto rex iterum venit in Radesponam et obsedit et acquisivit eam omnem regionem illam simulque frater eius Heinricus cum eo. Heroldus archiepisco pus obcecatus est iuxta Mulidorf VIImo nonas Mai [1. Mai]. Ann. Iuvavenses maximi (SS XXX/2) S. 743. Reg. Imp. II/1 240c – Köpke-Dümmler S. 249
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960 Dezember 24/961 Februar 13 75 Zuletzt am 10. September in Magdeburg, danach am 23. April 961 in Wallhausen. Reichsversammlung (colloquium; presentibus cunctis optimatibus; presentibus regni optimatibus) – Otto I. feiert mit zahlreichen geistlichen und weltlichen Großen Weihnachten. – Eine päpstliche Gesandtschaft überbringt die Reliquien des hl. Mauritius und seiner Gefährten, die Otto I. auf ehrenvolle Weise nach Magdeburg überführen lässt. – Bischof Poppo von Würzburg stirbt. – Otto I. urkundet für das Kloster Einsiedeln, für das Kloster St. Emmeram in R., für die Herzogin Judith und für den Kleriker Diotpert. Anwesend: Herzogin Judith, Herzog Heinrich II., Archidiakon Johannes, der päpstliche Protoskriniar Azzo, die Erzbischöfe Waltbert von Mailand, Wilhelm von Mainz und Friedrich von Salzburg, die Bischöfe Petrus von Novara, Poppo I. von Würzburg, Ulrich I. von Augsburg, Landward von Minden, Michael von R., Hartbert von Chur, Adalbert von Passau, Abraham von Freising, Richpert von Brixen und Landeslaus von Basel, Herzog Burchard von Schwaben und zahlreiche bayerische Grafen, Kanzler Liudulf (Liutulf, Liutolf) (Rekognoszent). 960 Rex natale Domini Radasbona civitate celebravit, ubi Poppo Wirzibur gensis episcopus regi percarus XVI. Kal. Martii [14. Februar 961] diem clausit extremum; cui proximus suus Poppo in episcopatu successit. Regino von Prüm, Continuatio (SS rer. Germ. L) S. 170. Anno dominicae incarnationis DCCCCLXI., regni autem eius vicesimo Vº, pre sentibus cunctis optimatibus, in vigilia nativitatis Domini [24. Dezember] cor pus sancti Mauricii et quorundam sociorum eius cum aliis sanctorum porcioni bus Ratisbone sibi allatum est. Quod maximo, ut decuit, honore Parthenopolim transmissum unanimi indigenarum et comprovincialium conventu ibidem sus ceptum est et ad salutem patriae tocius hactenus veneratum est. Thietmar von Merseburg II/17 (SS rer. Germ. NS IX) S. 58. 961 Regnante piissimo rege Ottone, anno regni eius XXV, presentibus legatis domni apostolici et universalis pape Iohannis XII, Iohanne scilicet sancte Ro mane eclesie archidiacono et Azone protoscriniario, archiepiscopis vero Uualt berto Mediolanensi, Willehelmo Mogontiensi, Friderico Salzburgensi, episcopis quoque Othelrico Augustensi, Popone Uuirceburgensi, Michahele Ratisponensi, Hartberto Curiensi, Adalberto Lauriacensi, Abraham Frisiensi, Lanuuardo Mindunensi, Petro Nouanensi, Ricberto Sabinensi, Landelao Basiliensi, in vi gilia nativitatis Domini [24. Dezember] corpus sancti Mauricii et quorundam sociorum eius defertur. Quod maximo, ut decuit, honore Partenopolim trans missum unanimi indigenarum et comprovincialium conventu ibidem suscep tum est et ad salutem patrie hactenus veneratum est. Insuper plurimorum reli quie sanctorum, apostolorum scilicet, martirum, confessorum atque sanctarum
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virginum eodem die gloriosissimo regi Ratispone allate sunt. Ubi celebrante eo nativitatem Domini Poppo Uuirceburgensis episcopus regi percarus XVI kal. Martii [14. Februar 961] diem clausit extremum; cui proximus suus Poppo in episcopatu successit. Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 194 f. 961 Regnante serenissimo imperatore Ottone anno regni eius 25. praesentibus missis universalis papae Iohannis, Iohanne scilicet archidiacono sanctae Romanae aecclesiae et Azone protoscriniario cum 13 episcopis vocantibus eum contra seve rissimam Berengarii filiorumque eius insaniam, quam super spiritalis potestatis exercuerat imperium, in vigilia nativitatis Domini [24. Dezember] corpus sancti Mauricii et quorundam sociorum eius, insuper et plurimorum reliquiae sanc torum, apostolorum scilicet, martyrum, confessorum atque sanctarum, praefato regi gloriosissimo Radisponae allatae sunt. Celebrata ergo ibidem nativitate Domini, accelerato Romam itinere venit. Ann. Magdeburgenses (SS XVI) S. 147. Postquam monasterium beatissimi martiris Emmerammi, quod prius extra fue rat, coepit esse intra muros Ratisbonensium civitatis, quos Arnolfus dux, inter optimates opere diviso, cito construxerat sub rege Heinrico, filius eius de gente Saxonum primus imperator Otto ad hanc eandem probum duxit venire civi tatem. In qua factis et celebratis quae erant imperatorii iuris, beatum Emmer ammum curte regia donaverat, quam Germana lingua Helfandorf vocitat, Ro mana vero Adiutorii vicum latinizat; tunc Michahel Hiatospolitanus antistes in quodam monasterii palatio imperatori parabat convivium, quo principem cum primatibus fecit recumbere secum. Cumque ritu epulantium pene forent confir mati et vino laetati, imperator ore iucundo saxonizans dicit: „Siceram cuius quis bibat, huius et carmen canat. Beati Emmerammi bona manducavimus ac bibi mus, inde mihi videtur aequum, karitate eius finiri convivium.“ Mox aderant pincernae, propinantes singulis ad nutum imperatoris karitatem martiris. Ob cuius venerationem inter se cunctis osculum dantibus et invicem ad potum ka ritatis se cohortantibus, unus hanc superbe respuens dixit: „Heilram in ventre meo non habet locum, quia cibus et potus iam intrantes preoccupaverant illum.“ Adhuc lingua palpitans ex emissione verbi movebatur, et e pariete, cui amphi pendulato dorso tenus innisus adhesit, colaphum tam valide conplosum accepit, ut e sessu proiectus in medium palatii preceps rueret, necnon simul omnes timor et altus stupor caperet. Tum religioso monarcha cum episcopis et optimatibus ecclesiam festinanter ingresso, consonantibus campanis, Deo et martiri pro gra tiarum actione laudes celebrantur ac letaniae. Sed ne forte alicui istud videatur incredibile, sciat quisque fidelis, id me nullatenus fingere, sed a quodam viro fi deli atque sene, Sigibaldo nomine, sicut scripsi accepisse, qui per fidem Christi testabatur, huic se convivio interfuisse et nihilominus vera dixisse. Tu autem, sancte Emmeramme, quem Omnipotens hoc in signo, ut in ceteris, voluit ho norare, preces illi pro nobis peccatoribus funde, quo per veram karitatem ange lum satanae colafizantem nos possimus avertere! Arnold von St. Emmeram I/7 (SS IV) S. 552.
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(z. J. 961 zu Bischof Ulrich von Augsburg) Alio vero tempore, cum ad colloquium Ottonis imperatoris ad Radesponam civitatem navigando per Danubium venire decrevisset, quodam die, nautis incaute ante se conspicientibus, navis cuidam lingo importune coniuncta, aquis repleta immersionem omnibus minabatur. Gerhard, Vita Sancti Uodalrici c. 17 (SS IV) S. 406. 961 [Regnante] Ottone Magno, presentibus regni optimatibus, in vigilia nati vitatis Domini [24. Dezember] corpus sancti Mauricii et quorundam sociorum eius cum aliis sanctorum porcionibus Ratispone allatum est et ab eo cum ma ximo honore Parthenopolim transmissum. Annalium S. Aegidii Brunsvicensium excerpta (SS XXX/1) S. 9. actum Radisbona. DO I 218, or. actum Regenespurhc. DO I 219, or. actum Radespona. DO I 220, or. actum Regenespurhc. DO I 221, or. Reg. Imp. II/1 289 c, d, 290–293a – Köpke-Dümmler S. 319 f. – P. Schmid, Regensburg S. 331 f. – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 132 – Weissthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 85, 86 976 Juli Mitte/21/26/August 1(?) 76 Zuletzt am 5. Juli in Forchheim, danach im August auf Feldzug in Böhmen. Otto II. bemächtigt sich der Stadt R. und vertreibt den aus Ingelheim dorthin entwichenen Herzog Heinrich II., den Zänker, nachdem zuvor bereits die Bischöfe im Heer Ottos ihn zusammen mit 27 seiner Mitverschwörer exkommuniziert haben. Das bayerische Herzogtum erhält Herzog Otto von Schwaben, ein Freund des Kaisers. Heinrich, der Sohn Herzog Bertholds (938–947), wird mit dem zum Herzogtum erhobenen Kärnten samt den seit 952 dazugehörigen Marken belehnt. Markgraf Burchard von der Ostmark, zugleich Burggraf von R., wird abgesetzt und in der Ostmark durch Markgraf Luitpold I. ersetzt. – Otto II. urkundet für das Kloster Metten, für Erzbischof Friedrich von Salzburg, für das Bistum Passau und für die Einwohner Passaus. Anwesend: Herzöge Otto von Bayern und Heinrich von Kärnten, die Erzbischöfe Friedrich von Salzburg und Willigis von Mainz, die Bischöfe Heinrich I. von Augsburg und Pilgrim von Passau, Markgraf Luitpold I., Berthold, Sohn Pfalzgraf Arnulfs*, Bernhard, Vogt des Salzburger Erzbischofs, Wolfprecht, Dienstmann des Salzburger Erzbischofs, Erchanger, Vogt Erchanger der Ehefrau Wolfprechts, Kanzler Egbert (Rekognoszent). Excommunicatio Heinrici ducis
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Haec excommunicatio acta est ante Ratisponam. Canonicam et apostolicam auc toritatem secuti Heinricum, sanctae huius Ratesponensis ecclesiae sedque regni domni nostri imperatoris invasorem, et hos sui sceleris complices et fautores: Gund harium, Egkehardum, Hildepertum, Folcmarum, Hardwicum, Chadalhohum, Aaron, Piligrimum, Helmbertum, Ottonem, Ratponem, Hagenonem, Ash … . , Thanmarum, Altmannum, Oudalricum, Waltilonem, Roudgarium, Babonem, Engilmarum, Hedmaricum, Altu . . . . . . . . . . ualchoun … Ratolfum, Ernustum, Arnolfum, . . . . . . . th . . . . a sancta catholica et apostolica [Dei ecclesia separamus] et iudicio sancti Spiritus excommunicamus. MGH LL II/2 S. 171 und III S. 485. 976 Tunc venit rex Otto ad Radasponam et expulsus est Heinricus dux a regno et factus est Otto dux Baiowariorum filius fratris. Ann. Iuvavenses maximi (SS XXX/2) S. 740. actum Radesbonae. DO II 133, or. actum Radesponae. DO II 134, or. actum Radesbone. DO II 136b, or.; 137, cop. s. XII.; 138, or. actum Radasbonae. DO II 135, or. Reg. Imp. II/2 717a, b, 718–724 – Uhlirz, Otto II. S. 78–82 – P. Schmid, Regensburg S. 332 f. – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 164 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I Nr. 232–235 – MGH Conc. VI S. 339 f. Es ist davon auszugehen, dass sämtliche bayerische Bischöfe (außer Abraham von Freising) bei der Exkommunikation Herzog Heinrichs II. und seiner Anhänger anwesend waren. Am 1. August 976 fand in R. eine Synode von Bischöfen der Salzburger und der Mainzer Kirchenprovinz statt, die allein durch einen Tauschvertrag Erzbischof Friedrichs von Salzburg mit seinem Dienstmann Wolfpreht bezeugt ist: coram primatibus synodum Radaspone colentibus in die, quando vincula sancti Petri celebramus (Salzburger UB I 19 S. 183). Als Zeugen sind genannt: Nortpreht, Aripo, Guntpolt, Eppo, Erchanger, Altman, Penno, Epararo, Hitto, Ruodolf, Hartman, Engilram, Piligrim, Engildeo, Lanzo, Pero, Reginhart, Engilpero und Vuoluold. Die Anwesenheit des Kaisers ist zweifelhaft (vgl. MGH Conc. VI S. 340). Vermutlich erfolgte in diesem Jahr in R. auch die Schenkung an das Kloster St. Emmeram in R., die DO II 204, or. auf den 14. Oktober 979 (actum Radasponae) datiert. Gegen einen Aufenthalt Ottos II. an diesem Tage in R. spricht das Itinerar, wonach er am 9. Oktober in Ritteburg an der Unstrut (DO II 203, or.) und am 15. Oktober in Saalfeld (DO II 205, or.) urkundete. Auch die damals in Saalfeld ausgefertigte Besitzbestätigung für Bischof Albuin von Säben-Brixen dürfte auf das Jahr 976 zurückgehen. Vgl. Uhlirz, Otto II. S. 82, 127.
977 Oktober 5 77 Zuletzt am 1. Oktober in Passau, danach noch am 5. Oktober in Etterzhausen bei R. auf dem Weg nach Sachsen. Otto II. urkundet für die Kirche von Como. Anwesend: Kanzler Gerbert (Rekognoszent).
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actum in palatio Ratisbone. DO II 166, cop. s. XIV. Reg. Imp. II/2 754 – Uhlirz, Otto II. S. 101 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 237 Vermutlich waren die Intervenienten der am gleichen Tag in Etterzhausen ausgefertigten Urkunde (DO II 167b), Herzog Otto II. von Bayern und Markgraf Luitpold von der Ostmark, auch in R. zugegen, zumal ein Entwurf dieser Urkunde (DO II 167a) in R. mit den genannten Personen datiert ist.
996 Februar 18/März Anfang 78 Zuletzt am 5. Februar in Ingelheim, danach Mitte März in Verona auf dem Romzug. Otto III. ermahnt Bischof Gebhard I. von R. in einer vor dem Altar des hl. Emme ram abgehaltenen Gerichtssitzung, das Kloster St. Emmeram in R. in Zukunft unbehelligt zu lassen. Danach bricht er mit der Heiligen Lanze an der Spitze des Zuges nach Rom auf. – Otto III. urkundet für Graf Heinrich von Schweinfurt. Anwesend: Vermutlich Herzog Heinrich IV., Kaplan Heribert, Bischof Gebhard I. von R., Abt Ramwold von St. Emmeram, Graf Heinrich von Schweinfurt*, Hartmann*, Kanzler Bischof Hildibald (Rekognoszent). Sicherlich waren auch die Fürsten anwesend, die den König auf dem Romzug begleiteten. 31. Post obitum atqui beati Wolfgangi pontificis, scilicet servi Dei cunctipoten tis, Ramuoldus egregiae memoriae abbas, in regimine monasterii seu procura tione coenobii per temptationes varias adversitates perpessus est multas. Quae in tantum excreverunt, ut sub primo Gebehardo sedis huius episcopo famulus Dei apud tertium Ottonem imperatorem quorundam detractionibus simul et ac cusationibus infamaretur. Unde ad id ventum est, quo iisdem princeps credendo quod non credere debuit, de religione viri Dei dubius factus et anceps, dum ad Sanctum Emmerammum more imperatorum veniret, et exacerbatis animis nec alloqui eum nec oculos in illum convertere vellet; cumque ab oratum esset in se cretario altaris, coram eo, qui fecit machinam caeli, terrae ac maris, accessit ad eum despoton quidam symmysta eius, nomine Heribertus, tunc eo forte capella nus, postea vero Coloniensis episcopus. Is ex consulto ad eum dixit: „Domine, non oportet vos indignari contra virum Dei.“ Ad haec imperator infit: „Cum scriptum sit: „Principem populi tui ne maledixeris“, scio, „quia non convenit hominem Dei mihi detrahere sive maledicere, presertim, cum et ego illi nihil um quam fecerim, quod sit dignum maledictione.“ Tunc dominus Heribertus, bonus et fidelis consiliarius, respondit: „Si principatus imperii gestit, sicut et debet, prosperari, decet in presentia vestri venerandum abbatem coram sancta congre gatione super hac re interrogare, et ita, utrum vera an falsa sint quae illi obiciun tur, probari. Credo in Deum et spero, quod tam venerabilem senem et senectu tis maturitas ac divinitus concessa sapientia et humilitas numquam permiserint
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dixisse, qualia ab inimicis dicta sunt de eo vel ficta.“ Tum imperator remittens animum, ad divinae dispensationis nutum, secum assumptis dilectoribus paucis, intravit claustrum humilis et mitis. Ibi videns venerabilem patrem cum fratribus humo tenus prostratum, expavit et dixit: „Grande malum fecit mihi, qui ex le gatione Gebehardi episcopi ea referendo indidit auribus meis, quibus me inpro vidum commoveret adversus abbatem istum et sibi commissum sanctorum col legium. Scio quidem, quod vitae meae parva non est agenda poenitentia pro ista falsitatis credulitate incauta. Nunc ergo, quia peccata mea nudaverunt vestigia vestra, obsecro, recalciate vos, et sic redite ad nos.“ Quo celeriter facto, cum fra tribus venerabilis heros Ramuoldus egressus, fiducialiter locutus est ad princi pem dicens: „Novimus quippe, quia, quod habetis imperium, desuper est datum atque constitutum, et quia, cui Deus benedixerit, benedictus sit. Huius quoque rei quia per totum non fuimus insipidi, immo adhuc sumus ex parte scioli unde parvitati meae tanta temeritas, ut ego vilis homulus, mensuram meam peni tus oblitus, auderem celsitudini vestrae maledicere, quam rex regum et domi nus dominorum iam dignam fecit sua benedictione? Quocumque ergo iudicio maiestati vestrae placuerit, paratus sum me ex obiecto purgare, necnon cunctis asstipulatione veritatis pro hac re satisfacere.“ Imperator autem responsum de liberans, huiusmodi verba proponit: „Sicut veritate delectamur, ita e contrario falsiloquiis exacerbamur, unde iudicium Dei censemus superaltandum iudicio mortalium, qui facile fallunt et falluntur. Malo quidem credere bona de bonis, quam mala de perversis. Nec enim quemquam decet temere quicquam credere a quoquam. Unde et verbotenus tuapte prolata obiecti excusatio est mihi a tanto viro permagna satisfactio; qua modo aeque ut alterius generis evidenti placatus iudicio, senior o dilecte Deo, spiritali allocutione pariter et admonitione tui in aliquo secreto loco, cupio conveniri seu consolari; et onus regni, quod indignus accepi, desidero per eum relevari, qui dicit in Isaia propheta: „Computrescit iugum a fade olei“… 33. Imperator igitur gloriosus prenominatus et saepe nominandus Otto III., in multis religiosus, cum abbate venerando intravit ecclesiam sancti Benedicti, ad famulitia divina multipliciter addicti. Qua oppido humiliatus, et per confessio nis medicinam consternatus, inter duo altaria, sub specie geminae dilectionis constituta ac in honore eiusdem venerabillimi patris et preclari martiris Christi Kiliani consecrata, iussus a spiritali patre, velut servulus vilissimus in humili tripedica coram eo sedit, humilitate comitatus optima matre. Ibi audivit multa, quae solent opera destruere stulta, necnon alia plura, quae corda stolidorum ac cipere abnuunt cervice predura. Demum per conservationem alter factus, et per admonitionem hominis Dei intime tactus, gratiam Dei sibi adesse sensit, quae compunctionum largissimam illi contulit, qua exterior homo interiori homini non solum subtilissime concordavit sed etiam utilissime. Cumque hac fragilitati humanae in id temporis satisfacere, foras egressus, ad suos dixit: „Vere Spiri tus sanctus locutus est per os viri istius. Hodie in sermone illius probavi, verum
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esse illud Salomonis: „Verba sapientum quasi clavi in altum defixi“. Mandatum quippe divinum certissime suis observatoribus reddit liberum animum.“ Cum que caesarem diligenter intuerentur eius familiares, admirati sunt super inmu tatione vultus eius dicentes: „Domine, quid tibi contigit, quod adeo perfusus es lacrimis et sudore?“ Quibus ille respondit: „Nolite mirari, quod sim udus ex sudore, sed quia vivo pre timore. Numquam me contingat talem quaestionem incidere, nisi pro animae meae salute. In isto sancto seniore comperi manifeste, quantus honor debeat exhiberi servis electis Dei.“ Post haec iussit episcopum Ratisbonensem ad se accersiri. Et stans ante altare sancti Emmerammi, sub in terminatione ad eum dixit: „Cave, ne ultra, me vivente, quicquam mali facias abbati huius coenobii et fratribus Deo sanctoque Emmerammo hic famulanti bus. Sint tibi tua ad episcopatum iure pertinentia; monachorum bona maneant illis vallata sub omnium bonorum tutela. Quacumque ergo die prevaricatus fueris in his, quae presens hausisti auribus tuis, procul dubio scito, sive divini tus sive humanitus pro malo tanti piaculi tecum duriter ac acerbiter actitatum iri.“ Dein conversus imperator ad abbatem et fratres, pietate solita valedicens illis, ait: „Interius et exterius vos ita conservare dignetur miserator et misericors Dominus, ut in orationibus vestris non solum possitis memores esse nostri, sed et totius populi christiani.“ Quo dicto, psalmis et canticis Domino commenda tus piissimus augustus, ex more precedente sancta et crucifera imperiali lancea, exivit de civitate ista, petiturus Italiam, necnon aditurus potentissimam urbem Romanam, quam quidam vocitare solent mundi dominam vel rerum maximam. Arnold von St. Emmeram I/31, 33 (SS IV) S. 566 f. actum Radesbona. DO III 190, or. Reg. Imp. II/3 1163c, 1164 – Uhlirz, Otto III. S. 195 Für die Annahme, dass damals bereits Verhandlungen über die Vermählung König Stephans von Ungarn und der bayerischen Prinzessin Gisela stattgefunden haben (Uhlirz, Otto III. S. 197, 509), gibt es keine Quellenbelege.
1000 Januar ca. 20/31/Februar 6 79 Zuletzt am 17. Januar in Staffelsee, danach im Februar in Kirchberg bei Jena. Otto III. kehrt in Begleitung des römischen patricius Ziazo und des oblaciona rius Robert samt ungenannten Kardinälen vom Romzug zurück und wird von Bischof Gebhard I. von R. feierlich begrüßt. – Er urkundet für seinen Kämmerer Reginher, die Brüder der Marienkapelle in Aachen und das Kloster Burtscheid. Anwesend: Kardinäle, patricius Ziazo, oblacionarius Robert, Erzbischof Giselher von Magdeburg, Herzog Heinrich IV. (?), Bischof Gebhard I. von R., Kanzler Heribert (Rekognoszent).
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Sed cum Ratisbonam veniret, a Gebehardo, eiusdem aecclesiae antistite, ma gnifico honore susceptus est, comitantibus secum Ziazone tunc patricio et Rob berto oblacionario cum cardinalibus. Nullus imperator maiori umquam gloria a Roma egreditur neque revertitur. Huic Gisillerus obviam pergens gratiam eius quamvis non firmam promeruit et comitatur. Thietmar von Merseburg IV/44 (SS rer. Germ. NS IX) S. 182. acta Radespone. DO III 346, or. actum Radespone. DO III, 347, cop. s. XII. actum Radesbone. DO III 348, cop. s. XIV. Reg. Imp. II/3 1341a–1349 – Uhlirz, Otto III. S. 316–319 Zu den Begleitern des Kaisers vgl. MGH Conc. VI S. 591 Anm. 21, 22. Vermutlich fanden in R. Verhandlungen wegen der bevorstehenden Errichtung des Bistums Gnesen statt, worauf auch die Anwesenheit der Kardinäle hindeutet.
1002 November 11/12/16/20/21/24 80 Zuletzt am 1. November auf dem Rückweg vom Königsumritt nach Bayern in Haselbach, danach Feier des Weihnachtsfestes in Frankfurt. Heinrich II. wird feierlich von Bischof Gebhard I. empfangen. Er feiert das Fest des hl. Martin und belehnt Wlodowej mit Böhmen. – Er urkundet für die erzbischöfliche Kirche von Salzburg, die Kirche von Säben-Brixen, die Kirche von Würzburg, die Kirche von Freising, die Klöster Tegernsee, Memleben und Niedermünster in R. sowie für die Alte Kapelle in R. Er bestätigt den Dogen Petrus und Johannes von Venedig die Urkunden seiner Vorfahren. Anwesend: Königin Kunigunde, Erzbischof Hartwig von Salzburg*, die Bischöfe Gebhard I. von R., Albuin von Brixen*, Gottschalk von Freising*, Opert von Verona* und Leo von Vercelli, die Äbte Eberhard von Tegernsee, Reginold von Memleben, Propst Tagino von der Alten Kapelle in R., Johann, der Sohn des Dogen Peter, der Archidiakon Johann des Dogen, der Böhmenherzog Wlodowej, Kanzler Egilbert (Rekognoszent). Hiis ita dispositis rex ad Bawariam perrexit, ut eis adventu suo et omni caritate innotesceret, quod eos precipue inter omnes amaret. Quem Ratisponam venien tem Gebehardus, eiusdem presul egregius, cum cleri tociusque populi tripudio suscepit ibique festum sancti Martini [11. November] celebrantem in multis ho norificavit. Thietmar von Merseburg V/22 (SS rer. Germ. NS IX) S. 247. His expletis in Bavariam, nativam terram suam, rex redire decrevit, nolens novos sic frequentare fideles, ut postponendo dementicaret veteres. Regensborg igitur
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sancti Martini [11. November] solemnia celebrans, Blademario cuidam Sclavo ducatum Boemiensem largitur, et ut ceteris acceptabilior existat, illum plus iusto verbis et rebus honorat. Pluribus igitur diebus in Bavaria moratur, quaerentibus legem iustitiam faciens, et visitandi gratia venientibus honorem, prout quisque dignus erat, exhibens. Adalboldi Vita Heinrici II. Imperatoris c. 14 (SS IV) S. 687. 1002 His ita dispositis rex ad Bauuariam perrexit. Quem Ratisponam venien tem Gebehardus eiusdem presul egregius cum cleri tociusque populi tripudio suscepit ibique festum sancti Martini [11. November] celebrantem in multis honoravit. Interim Bolizlaus Boemiorum dux Iaremirum fratrem suum eunuchizans iunio remque Othelricum in termis suffocare cupiens una cum matre eos patria expu lit solusque vice noxii basilisci regnans populum ineffabiliter constrinxit. Qui eius facinora diutius ferre non valentes Wlodouueium a Polonia clam vocantes aspidem venenosam absque omni legis pietate suos tractantem deiecto Bolizlao hunc in eius sedem consanguinitatis linea et pietatis affectu unanimiter con locarunt. De quo rem incredibilem dicimus, quod numquam sine potu unam horam perdurare valuerit. Sed Bolizlaus, que sola fuge via patuit, ad Heinricum marchionem, qui proximus ei tunc erat, confugiens propter illatas sibi iniurias ab eo captus est, postmodum, quia hospes eo venerat, dimissus ad Bolizlaum, amite sue filium, in sceleribus conparem, licet in facultatibus disparem, vile dumtaxat amore perrexit. Vvlodouueius autem potiori usus consilio ad regem Ratispone adhuc commorantem proficiscens cum humili subiectione et fideli promissione hunc in dominum elegit et, que postulavit ab eo, in beneficium ad quisivit et habitus in omnibus caritative dimissus rediit cum bona pace. Anna lista Saxo (SS XXXVII) S. 289 f. Hic Petrus cum Joanne filio et consorte suo Joannem diaconum et capella num eius intimum Ratisponam ad Henricum caesarem nuncium misit, et ab eo obtinuit privilegium confirmans omnes exemptiones, libertates et immunita tes, quas duces, ecclesiae et populi Venetiae soliti sunt habere in Italico regno, et hunc non solum ducem Venetiae, sed etiam Dalmatiae in eodem privilegio nominavit. Dandulo, Chronica extensa (Rer. Ital. SS²XII/1) col. 232. actum Radesbone. DH II 23, or.; 33, cop. s. XIII. actum Radespona. DH II 24, cop. s. XIV. actum Radespone. DH II 25, or.; 30, or. actum in ipsa urbe Radespona. DH II 26, or. actum in urbe Radespona. DH II 27, or. actum in ipsa urbe Radesponensi. DH II 28, or.; 29, or. actum Radasbone. DH II 31, or. actum Radaspone. DH II 32, cop. s. XII.
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Reg. Imp. II/4 1511a, 1512–1524 – Hirsch 1 S. 230–235, 239 f. – WeissthannerThoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 127 Bischof Leo von Vercelli dürfte bei dieser Gelegenheit sein Gedicht Versus de Ottone et Heinrico (MGH Poetae V S. 480–483) überreicht haben, worin er Heinrich II. zum Kampf gegen Arduin von Ivrea aufforderte; vgl. H. Bloch, Beiträge zur Geschichte des Bischofs Leo von Vercelli und seiner Zeit (NA 22. 1897) S. 100.
1003 Juni 30/Anfang August 81 Zuletzt am 3. Juni in Bamberg, danach im Krieg auf dem Nordgau gegen Markgraf Heinrich von Schweinfurt. Heinrich II. zieht auf die Nachricht von der Verschwörung Markgraf Heinrichs von Schweinfurt und Herzog Boleslaws Chrobry von Polen, an der sich auch Ernst, der Vetter des Markgrafen, und Bischof Bruno von Augsburg, der Bruder des Königs, beteiligten, nach R. und trifft Vorbereitungen für den Kriegszug gegen Heinrich von Schweinfurt. – Er urkundet für den Grafen Adalbero. Anwesend: Bischof Gottschalk von Freising*, Graf Adalbero, Kanzler Egilbert (Rekognoszent). actum Radespone. DH II 54, or. Reg. Imp. II/4 1547 – Hirsch 1 S. 263–266 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 130 1003 Dezember 1 82 Zuletzt am 22. Oktober in St. Pilt im Elsass, danach am 25. Dezember in Pöhlde. Heinrich II. urkundet für Erzbischof Hartwig von Salzburg. Anwesend: Königin Kunigunde*, Kanzler Egilbert (Rekognoszent). actum Radespone. DH II 59, or. Reg. Imp. II/4 1552 1004 März 21 83 Zuletzt am 5. März in Gebesee, danach Ende März in Augsburg auf dem Weg nach Italien. Hoftag (regale placitum) – Heinrich II. verleiht seinem Schwager Heinrich von Lützelburg mit Zustimmung der Anwesenden durch die Übergabe einer Fahnenlanze das Herzogtum Bayern.
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Anwesend: Königin Kunigunde, Herzog Heinrich von Lützelburg, Erzbischof Tagino von Magdeburg*, Bischof Thietmar von Merseburg, sicherlich zahlreiche bayerische Große und die sächsischen Adeligen, die am Romzug teilnahmen, deren Namen allerdings nicht genannt sind. Inde per Thuringiae orientalisque fines Franciae transiens, ad Ratisbonam ve nit; ibique habito regali placito militi suimet generoque Heinrico XII. Kal. Apri lis [21. März] cum omnium laude presentium cumque hasta signifera ducatum dedit. Dehinc Augustanam urbem itinere attingens, a Sigefrido antistite eius honorabiliter introducitur et habetur. Ibi tunc duas tantum noctes commoratus reginae diligenti salutatione licentiam dedit ad Saxoniam abeundi dilectoque eam commisit Taginoni. Thietmar von Merseburg VI/2 (SS rer. Germ. NS IX) S. 276, 278; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 298. Vgl. auch Adalboldi Vita Heinrici II. Imperatoris c. 32 (SS IV) S. 691 Reg. Imp. II/4 1559a – Hirsch 1 S. 301 – P. Schmid, Regensburg S. 334 1007 Ostern [April 6]/April 10/15 84 Zuletzt am 2. April in Neuburg a. d. Donau, danach am 17. April in See bei R. Heinrich II. feiert das Osterfest. – Nachdem Gesandtschaften der Liutizen und Herzog Jaromirs von Böhmen über die Bedrohung durch Boleslaw von Polen berichtet haben, berät er mit den Fürsten, welche Schritte gegen Herzog Boleslaw zu unternehmen seien, und schickt Markgraf Hermann mit einer Gesandtschaft zu Boleslaw. – Heinrich II. urkundet für das Kloster S. Salvatore auf dem Berge Amiata und das Nonnenkloster Bergen. Er bestätigt der bischöflichen Kirche zu Vercelli namentlich aufgeführte Besitzungen im Gebiet von Ivrea, Novara und Vercelli. Anwesend: Kanzler Eberhard (Rekognoszent). Sed quia raro illucescit serenitas, quam non sequatur caliginosae nubis obscuri tas, regi pascha [6. April] Ratisbone celebranti de Liuticis et ab hiis, qui a civitate magna Livilni dicta missi fuerant, et a Iaremiro duce, Bolizlavum multa sibi con traria molyri cupientem, asserebant seque ad haec perficienda verbis ac pecunia ab eodem introduci affirmabant. Intimabant quoque ei, si hunc amplius in pace et gratia suimet haberet, ut servitutem eorum firmiter non teneret. Haec rex cum suis principibus caute considerans diversaque ab hiis consilii responsa percipi ens, inique voluntati eorum in hoc consensit, quod generum suimet Hiriman num illo mittens condicta pacis foedera interdiceret. Thietmar von Merseburg VI/33 (SS rer. Germ. NS IX) S. 312, 314; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 308. 1007 Ad civitatem Ratispona pervenit, dominicam resurrectionem ibidem con celebrans; simul etiam recenti suorum caede corde tenus tactus, mittit legatos ad
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Bolizlavonem, bellum se sitire, bellum demandat contra se parare: sed fama ite rum de Balduino non bona percrebuit, quae, id ne fieri posset, prohibuit. Ann. Quedlinburgenses (SS rer. Germ. LXXII) S. 523 f. (z. J. 1007) rex Baioariam petens Reginesburg pascha [6. April] feriavit. Vita Godehardi episcopi prior c. 24 (SS XI) S. 185. actum Radesbonae. DH II 130, or. actum Radesbone. DH II 131, or. actum Radaspone. DH II 132, cop. s. XII. Reg. Imp. II/4 1631a, b, 1632–1635 – Hirsch 2 S. 7–9 – P. Schmid, Regensburg S. 334–336 Heinrich II. besuchte vermutlich das Grab seiner am 21. Juli 1006 verstorbenen Mutter Gisela in der Niedermünsterkirche in R. (vgl. Annalista Saxo [SS XXXVII] S. 309). Es ist anzunehmen, dass die Großen, mit denen Heinrich II. bereits am 2. April in Neuburg einen glänzenden Hoftag gehalten hatte (DH II 129), auch bei der Feier des Osterfestes in R. zugegen waren: die Bischöfe Bruno von Augsburg, Werner I. von Straßburg, Lambert von Konstanz, Ulrich I. von Chur, Ulrich I. von Trient und Ariald von Chiusi, die Gesandten der Bischöfe von Arezzo und Siena, die Äbte Odilo von Cluny, Liuzo von Leno, Hugo von Farfa, Bonus von Ravenna, Giselbert von Siena, Johannes von Lucca, Winizo von Montamiata, Boso von S. Antimo und Atto von Amorbach sowie die Grafen Hildebrand, Rainer, Arding, Wido und Petrus Traversarius. Darauf deuten auch die Urkunden hin, die am 15. April für italienische Kirchen ausgefertigt wurden.
1009 Ende April / Anfang Mai / Mai 20/22 85 Zuletzt am 25. April in Neuburg a.d. Donau, danach am 25. Mai in Allstedt. Hoftag mit bayerischen Fürsten (optimi Bawariorum) – Heinrich II. kommt zu Schiff von Neuburg a.d. Donau. Auf einem bayerischen Fürstentag setzt er den aufrührerischen bayerischen Herzog Heinrich von Lützelburg ab und übernimmt wieder selbst das Herzogtum. – Die Mönche von St. Emmeram in R. führen vor dem König Klage gegen Bischof Gebhard I. von R. – Bischof Thietmar von Merseburg reist auf Befehl des Königs nach Merseburg, um sein Bistum in Besitz zu nehmen. – Heinrich II. urkundet für das Kloster Prüll bei R. und das Kloster Tegernsee. Anwesend: Bischöfe Gebhard I. von R. und Thietmar von Merseburg, Abt Bonifatius von Prüll, Kanzler Gunther (Rekognoszent). (Im Anschluss an die Bischofsweihe Thietmars am 24. April 1009 in Neuburg) Inde Ratisbonam in Danubio flumine navigio perducimur …
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Interea Heinricus dux rebellionis gratia Bawariam clanculum intrare presumens, interclusum sibi aditum a provida regis sollercia ut primo persensit, mox fu giendo revertitur. Quocirca optimi Bawariorum Ratisbone regali edictu conve niunt et, quamvis duci suimet ad tres annos se alterum non eligere omnes sponte iurarent, tamen ob hoc a rege iurgati blandiciis atque minis ab eius famulatu et auxilio deducuntur sibique specialiter assumuntur. Ibi tunc confratres de mona sterio Christi martiris Emmerammi, quod Arnulfus imperator in honorem eius construxit hicque ad corporaliter pausandum elegit, unanimiter regis pedibus provoluti ex parte presulis suimet Gebehardi multa flebiliter me eadem audiente queruntur, et laici presentes magnis lamentationibus hiis subsequuntur. Difficile est mihi enarrare et alicui credere, quanta de hoc populus sibi subditus ad vanam pertinentia superstitionem animaeque detrimentum suae dissereret. Hoc solum scio, quod moribus et raris apparatibus huic similem numquam vidi neque de an tiquioribus audivi. Si interiora exterioribus concordant, aut melior est caeteris aut longe inferior. Optime prius culta diruens, novis insudat maximis laboribus. Patriam cum commissis deserit, aliena, et quamvis longe sunt, supervacuis cult ibus colit. Deum testor, quod non ob reprehensionem sui tantum haec loquor, – quia nostra fragilitas in proximis dissimulanda et ob melioracionem est casti ganda, – quantum veritate ad hoc me persuadente vehementer hoc cum multis ammiror. Propicius illi Deus, ut, si haec bona intentione faciat, in iustificatio nibus Dei sine querela cursum huius peregrinationis incedat. Si autem tumore elacionis aliquo magis inflatus quam amoris fomite spiritualis tanta operatur, ad vituperandam solum presentium conversationem, convertatur ab iniquitatibus suis ac per lucracionem secularium aedificationem fidelium sequutus animarum nullo prematur detrimento sui. Felix est in Christo, qui aeternam iusticiae cultu memo riam et a malo suspensus auditu divinam promeretur ad dexteram vocationem. Rex dum haec, quae nunc longe progressus aiebam, discutit, ad invadendam episco palem cathedram iussu regis ego precedebam. Thietmar von Merseburg VI/40–42 (SS rer. Germ. NS IX) S. 324, 326. Vgl. auch Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 314. actum Ratispona. DH II 192, Transsumpt Bischof Alberts von R. von 1414. actum Ratisbone. DH II 193, or. actum Radesbone. DH II 194, or. Reg. Imp. II/4 1699d, 1700, 1701 – Hirsch 2 S. 212 f. – P. Schmid, Regensburg S. 336–338 1010 April 6/Ostern [April 9]/16/17/19 Zuletzt zu Weihnachten 1009 in Pöhlde, danach am 28. April in Bamberg.
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Heinrich II. feiert das Osterfest, nimmt an der Weihe der Obermünsterkirche teil und urkundet für die Klöster Obermünster in R., Niederaltaich, Polling und mehrfach für Niedernburg in Passau.
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Anwesend: Königin Kunigunde*, Bischof Egilbert von Freising*, die Äbtissinnen Wichpurg von Obermünster und Eilika von Niedernburg, Kanzler Gunther (Rekognoszent). 1010 Natalem Domini rex Palidi, pascha [9. April] Radisbone celebravit. Ann. Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 30. monasterio Rattisponensi, quod ibi vocatur Oberenmunester, in honore sanctae dei genitricis semperque virginis Mariae dedicato ipsa die, quo illud per nos a fundamento perfectum in presentia nostri XV. Kal. Mai. [17. April] consecrari fecimus. DH II 213, or. actum Regenesburc. DH II 211, or.; 217, cop. s. XI./XII. actum Regenesburg. DH II 212, or.; 213, or.; 214, or. actum Regenesburc. DH II 215, or. actum Regenesburch. DH II 216, cop. s. XIII. Reg. Imp. II/4 1724–1730 – Hirsch 2 S. 291 – Diestelkamp-Rotter I 66 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 148 1011 Mai 22 87 Zuletzt am 9. Mai in Bamberg, danach am 18. und 19. Juni in Ramspau bei R. Heinrich II. urkundet für die bischöfliche Kirche zu Säben-Brixen. Anwesend: Königin Kunigunde*, Bischof Adalbero von Säben-Brixen*, Kanzler Gunther (Rekognoszent). actum Regenesburg. DH II 228, or. Reg. Imp. II/4 1741 1011 Juni 25/26 88 Zuletzt am 18. und 19. Juni in Ramspau bei R., danach am 2. Juli in Ingelheim. Heinrich II. urkundet für die Klöster Niederaltaich und Kühbach. – Vor Heinrich II. wird Meginhard von Gilching genötigt, auf seine in Bamberg erhobenen Ansprüche auf das von dem Edlen Ernst und seiner Gemahlin Adelheid an Abt Berengar von Tegernsee abgetretene Gut Trens zu verzichten und den Verzicht in Radisponensi aula zu beschwören. Anwesend: Königin Kunigunde*, Abt Godehard von Niederaltaich*, die Grafen Adalbero von Kühbach und Eberhard von Ebersberg, Meginhard von Gilching, Eberhard, Polo, Kanzler Gunther (Rekognoszent).
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actum Regenesburc. DH II 229, or. actum Regenesburch. DH II 230, cop. s. XI. in Radisponensi aula. ACHT, Trad. Tegernsee 1b: 1011 Mai–Juni; DH II 230 in DKo II S. 420. Reg. Imp. II/4 1742, 1743 – Diestelkamp-Rotter I 67 H. Bresslau, Erläuterungen zu den Diplomen Heinrichs II. (NA 22. 1897) S. 170 ff. nahm an, dass der König nicht von Ramspau nach R. zurückgekehrt ist, sondern am 25. und 26. Juni Rechtshandlungen beurkunden ließ, die zuvor in R. erfolgt waren.
1013 Oktober 7 89 Zuletzt am 2. Oktober in Bamberg, danach in Augsburg auf dem Weg nach Italien. Heinrich II. lässt auf Bitten des Marahward dessen Knecht Bernhard frei. Anwesend: Marahward*, Kanzler Gunther (Rekognoszent). actum Reganesburch. DH II 273, cop. s. XII. Reg. Imp. II/4 1790 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 151 1014 Juni 21 Zuletzt am 13. Juni in Bamberg, danach am 5. Juli in Bamberg.
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Heinrich II. urkundet für das Bistum Bamberg, für Erzbischof Hartwig von Salzburg und das Domkapitel zu Bamberg. Anwesend: Kanzler Gunther (Rekognoszent). actum Radaspone. DH II 315, or. actum Radesbone. DH II 316, or. actum Radisbone. DH II 318, or. Reg. Imp. II/4 1841, 1842, 1844 Das auf den 5. Juli 1015 datierte DH II 318 ist mit dem Itinerar nicht vereinbar und anscheinend auf eine Rechtshandlung im Vorjahr zu beziehen.
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1019 Januar / Februar oder Ende Oktober / Anfang Dezember 91 Entweder zuletzt am 9. Januar in Kaufungen, danach Ende Februar in Goslar oder zuletzt am 11. Oktober in Basel, danach am 15. Dezember in Mühlhausen. Heinrich II. urkundet für die Klöster Leno und Montecassino. Anwesend: Abt Odilo von Cluny*, Peter, Gesandter Abt Antinolfs von Montecassino, Kanzler Bischof Heinrich (Rekognoszent), Peregrinus, Kaplan Heinrichs II. und Kanzler (Intervenient und Rekognoszent). actum Radesbone. DH 399, or.; 400, or. Reg. Imp. II/4 1940, 1941 – HIrsch 3 S. 115, 171 Anm. 1 Wie H. Bresslau, Erläuterungen zu den Diplomen Heinrichs II. (NA 26. 1901) S. 456 ff. gezeigt hat, gehören das ohne Tagesdatum überlieferte DH II 399 sowie das auf den 13. Juli 1020 datierte DH II 400 ins Jahr 1019 und bezeugen einen sonst unbekannten Aufenthalt des Kaisers in R., der nach dem Itinerar nicht am 13. Juli, sondern nur entweder im Januar / Februar oder Ende Oktober / A nfang Dezember stattgefunden haben kann.
1025 Mai 4 Zuletzt am 23. April in Augsburg, danach am 5. Mai in Beratzhausen.
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Hoftag mit bayerischen Großen – Konrad II. kommt auf seinem Königsumritt nach R., wo er sich von den bayerischen Großen huldigen lässt. Er urkundet für die bischöfliche Kirche zu Minden. – Kunigunde tauscht mit der bischöflichen Kirche zu Freising und mit der erzbischöflichen Kirche zu Salzburg Güter. cum consilio gloriosi ducis Baioariorum Heinrici scilicet fratris sui cuncto rumque procerum et optimatum comitumque Baioaricae provintiae ac iudi cum … cum consilio atque consensu suorum tam clericorum quam laicorum pii ducis Heinrici ac optimatum suorum. DKunigunde 2, or.; nahezu gleichlautend DKunigunde 3, or. 1025 Pascha [18. April] vero Regenesburh celebravit. Ann. Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 34. Sicque rex peragrata compendioso itinere Saxonia, quadragesimali tempore per Thuringiam Franciamque in Baioariam progressus, Reginesburch sanctum pascha [18. April] honorifice feriavit. Et ea aestate partes Baioariae, Sueviae et Karen tinorum cum circumiacentium provinciarum terminis pertransiens. Vita Godehardi episcopi posterior c. 21 (SS XI) S. 208; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 362. actum Ratispone. DKo II 26, or.
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actum Radispone anno primo domni Chuonradi regis invictissimi. DKunigunde 2, or.; 3, or. Anwesend: Die Kaiserinwitwe Kunigunde, Erzbischof Gunther von Salzburg und sein Vogt Walter, Bischof Egilbert von Freising und sein Vogt Odalschalk, Herzog Heinrich V. von Lützelburg, die Äbtissin Wichpurg von Obermünster in R., Kanzler Udalrich (Rekognoszent). Die Schenkung Kunigundes an die Kirche von Freising bezeugen die Grafen Gerolt, Friedrich, Arnolt, Pfalzgraf Hartwig, Adalpero, Tiemo, Poppo, Piligrim, Altman, ein weiterer Gerolt, Guntpolt, Heinrich, der Sohn des Grafen Tiemo, Perchtolt, der Sohn des Grafen Friedrich, Gerolt, der Sohn des Grafen Gerold, Sarchilo, der Sohn des Grafen Sarchilo und Gerolt, Maganus, Gamanolf, Albrich, ein weiterer Gamanolf, Helmprecht, Hartwig, Ekkihart und Liutolt. Die Schenkung des Freisinger Bischofs an Kunigunde bezeugen zusätzlich zu den oben Genannten noch ein weiterer Graf Adalpero und ein Graf Eberhart. Als Zeugen der Schenkung Kunigundes an Salzburg sind genannt die Grafen Sizo, ein weiterer Sizo, Tiemo und Gerolt, Rudolf, Engilwan, Meginhart, Dietmar, Penno, Eberaro, Odelschalch, Eberhart, Aribo, Gozpreth und Eberaro. Reg. Imp. III/1 25a, 26 – Bresslau 1 S. 58 f., 62–65 – P. Schmid, Regensburg S. 339 – Weinfurter, Heinrich II. S. 108 – Erkens, Konrad II. S. 63 – Weis thanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 164 Zu Ostern war Konrad II. nicht in R., denn er urkundete am 19. und 23. April in Augsburg (DKo II 24, 25). Die Anwesenheit der Äbtissin Wichpurg von Obermünster ergibt sich aus dem in Beratzhausen ausgestellten DKo II 28, denn das Rechtsgeschäft ist sicherlich zuvor in R. vollzogen worden. Auch DKo II 31 für das Kloster Niedermünster vom 10. Mai 1025 (aus Bamberg) dürfte auf den Besuch in zurückgehen. Vermutlich stammt überdies das undatierte DKo II 27 (Freilassung einer Magd der Kaiserin Kunigunde auf deren Bitte hin) aus denselben Tagen (Reg. Imp. III/1 27).
1027 Juni 24/Juli 5/7 93 Zuletzt am 7. Juni in Stegon, danach erste Julihälfte in Augsburg, am 16. Juli in Ulm. Hoftag mit bayerischen Großen – Konrad II. kehrt als novus imperator vom Romzug zurück und feiert in R. das Geburtsfest des hl. Johannes des Täufers [24. Juni]. – Bei einer Versammlung der bayerischen Großen lässt er anstelle des verstorbenen Herzogs Heinrich von Lützelburg seinen zehnjährigen Sohn Heinrich, seit 1026 bereits König, zum bayerischen Herzog wählen. – Konrad II. führt auf der Grundlage der Aussagen der bayerischen Grafen und Richter Revindikationsmaßnahmen durch, die vor allem die Verfügungen Kunigundes, der Gemahlin Heinrichs II., betroffen zu haben scheinen. Angefochten war dabei der Status der
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Abtei Moosburg. – Ratmund wird zum Abt von Niederaltaich bestellt und vom Passauer Bischof Berengar geweiht. – Konrad II. urkundet für die erzbischöf liche Kirche von Salzburg und bestätigt einen Vergleich zwischen den Bischöfen Gebhard II. von R. und Hartwig von Brixen über den Zehnten des Dorfes Prutz. Anwesend: Kaiserin Gisela, König Heinrich III., zugleich bayerischer Herzog, die Erzbischöfe Aribo von Mainz, Pilgrim von Köln und Theotmar II. von Salzburg, die Bischöfe Egilbert von Freising, Berengar von Passau, Heribert von Eichstätt, Gebhard II. von R., Hartwig von Brixen und Eberhard von Bamberg, Graf Poppo, Kanzler Odalrich (Rekognoszent). prefatus domnus C(hvonradus) imperator augustus anno regni sui III. imperii vero I., cum accepta imperiali benedictione de Italia cum exercitu reverteretur, in urbe Radasponensi consedit, ubi inter cetera que ad imperii sui statum uti litatemque pertinere videbantur placuit omnes Baioarice provintie comites et electos iudices per sacramentum regale admonere, ut possessiones et predia in fra eandem provintiam sita que novissent ad solium sui imperii iure pertinere eodem sacramento publice interrogati manifeste pronuntiarent. Similiter etiam de civitatibus ad marchiam istius provintie pertinentibus necnon de abbatiis le gitima libertate uti debentibus eos interrogavit. Ceteris vero iudicibus ex cons cientia sua ad interrogata sic et sic respondentibus quidam comes Poppo dictus ab imperatore admonitus dicebat locum qui Mosaburg dicitur cum cunctis illo respicientibus liberam esse abbatiam ideoque legitima potius debere uti liber tate quam ecclesie Frigisingensis sedi servire debere, nisi hoc in comitatu et in mallo publico a veridicis contradiceretur scabinis. Imperator ergo hanc iudicii translationem et cetera nimis curiose animo perpendens tandem ob amoren ac iustam peticionem supradicti venerandi presulis E(gilberti) cum consilio opti matum suorum tam Francorum quam istius provintie principum Adalperoni co miti in cuius comitatu ipse locus Mosaburc situs est imperiali precepto iniunxit, ut in placito suo per legitimas inducias indicto huius rei veritatem iuxta legem Baioaric am diligenter apud iudices inquireret, id est utrum locus supradictus li bera deberet esse abbatia an iure possessionis ad ecclesiam Frigisingensem debe ret consistere. Comes igitur iuxta preceptum imperatoris placitum suum publice legitimeque ad Tutinchoua indictum in VI. id. aug. [8. August] habuit. Bitterauf, Trad. Freising II 1422 (auch MGH Const. I 439). Insequenti quidem anno qui tunc incarnationis Domini 1027 aderat, Kuonra dus rex una cum contectali sua Gisla, imperialis coronae impositionem Rome suscepit, et sic Italia digressus, Reinesburg nativitatem sancti Iohannis baptistae [24. Juni] celebravit, ubi et domnus Ratmundus, imperatore donante Bernwardo que Pataviensi episcopo consecrante, Altahensis cenobii regimen Wolframmo qui eo loci domno Godehardo successit defuncto suscepit. Vita Godehardi episcopi prior c. 31 (SS XI) 189 f. Vgl. auch Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 18.
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[Bericht über die Kaiserkrönung zu Ostern (26. März 1027) in Rom] Inde in proxima dominica regressus, ac pervasa circumquaque potestative ea regione, in pace repatriavit et nativitatem sancti Iohannis baptistae [24. Juni] Imbripoli novus imperator celebravit; ubi et, defuncto in bona senectute Heinrico duce Baioariae, filio suo domno Heinrico eundem ducatum principum delectu com mendavit. Vita Godehardi episcopi posterior c. 22 (SS XI) S. 208; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 364; Das Leben des Bischofs Meinwerk von Paderborn (SS rer. Germ. LIX) S. 116. Vgl. auch Ann.Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 34. actum Reginisburch. DKo II 104, or.; 105, cop. s. XIII. Actum est istud Radespona in presencia Chunradi imperatoris et in camenata ipsius. DKo II 106, cop. s. XIV. Reg. Imp. III/1 106a–c, 107–109 – Bresslau 1 S. 212–217 – P. Schmid, Regensburg S. 340–342 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 276–278 – Diestelkamp-Rotter I 82, 89 (zu 1034) – Erkens, Konrad II. S. 94 – Weis thanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 167, 168 Die Wahl des Königssohns Heinrich zum Herzog muss zwischen dem 24. Juni, dem Tag der Ankunft in der Stadt, und dem 5. Juli erfolgt sein, an dem Heinrich in DKo II 104 bereits als dux bezeichnet ist.
1029 März 30/Ostern [April 6]/April 13/30 94 Zuletzt am 3. März in Freising, danach am 20. Mai in Thüngen an der Wern. Konrad II. urkundet für die Kirche von Minden und bestätigt dem von dem Bischof Sigibert gegründeten Stift des hl. Martin zu Minden seine Besitzungen. Er bestätigt und restituiert dem Nonnenkloster Obermünster in R., in dessen Fraternität er mit seiner Gemahlin und seinem Sohne aufgenommen ist, den Hof Sallach und überlässt dem Kloster zum Zeugnis dafür den bei der Investitur verwendeten Stab. – Nach dem Tod Bischof Brunos von Augsburg am 24. April in R. begleiten die Kaiserin Gisela und König Heinrich III. den Leichnam zur Beisetzung in Augsburg. Anwesend: Kaiserin Gisela, König Heinrich III., die Bischöfe Bruno von Augsburg und Sigibert von Minden, Kanzler Udalrich (Rekognoszent). Anno sequenti [1029] imperator in Baioaria Ratisponae pascha [6. April] cele bravit. Ibi Bruno episcopus Augustensis defunctus est, cuius corpus imperatrix prosecuta cum filio Heinrico rege ad Augustam sedem suam honorifice sepeliri fecerunt. Wipo, Gesta Chuonradi c. 24 (SS rer. Germ. LXI) S. 43. 1029 Imperatore Ratisponae paschale festum agente [6. April] Brun Augusten sis episcopus, summus symmista eius, vita inibi decessit Augustaeque in incepta
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sancti Mauricii sepultus basilica Eberhardum accepit successorem. Hermann von Reichenau (SS V) S. 121. actum Ratispone. DKo II 137, or. actum Regenesburch. DKo II 138, cop. s. XVI.; 139, or. Reg. Imp. III/1 142–144 – Bresslau 1 S. 267–270 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 259–262 Zu DKo II 139 für Obermünster vgl. die Erläuterungen von Bookmann, Urkunde. Ungewiss ist, woher Aventin die Nachricht hat, dass in R. Abgesandte König Stephans von Ungarn erschienen seien und das bayerische Herzogtum für den ungarischen Königssohn Emmerich gefordert hätten. Die Ablehnung dieses Verlangens sei der Grund für die Kriegserklärung der Ungarn gewesen. Aventinus, Sämmtliche Werke III. 1882 S. 37 ff., V. 1886 S. 287. Vgl. dazu Reg. Imp. III/1 142b; Bresslau 1 S. 296.
1034 Ostern [April 14]/21/24/30/Mai 3/6/7 95 Zuletzt am 8. März in Seligenstadt, danach am 8. Mai in Beratzhausen bei R. Hoftag (placitum) – Konrad II. feiert Ostern. – Der Böhmenherzog Udalrich wird begnadigt und gemeinsam mit seinem Bruder Jaromir als Herzog eingesetzt. – Am Ostertag wird Bruno zum Bischof von Würzburg erhoben. – Konrad II. und Heinrich III. bestätigen gemeinsam die Gründung des Bistums Bamberg samt dessen Besitzungen und verleihen ihm die Immunität. – Konrad II. urkundet für die bischöflichen Kirchen von Bamberg und Freising und die erzbischöfliche Kirche von Ravenna, bestätigt dem Kloster S. Ghislain seine Besitzungen und bestätigt die Gründung eines Hospitals vor dem Tore des Marienklosters zu Florenz durch dessen Abt Petrus und verleiht ihm Rechte. – Er bestätigt vor seinem Sohn Heinrich III. abgeschlossene Tauschgeschäfte zwischen Bischof Berengar von Passau und Abt Ellinger von Tegernsee sowie zwischen Bischof Egilbert von Freising und Abt Adalbero von Ebersberg. Anwesend: Kaiserin Gisela, König Heinrich III., die Erzbischöfe Gebhard von Ravenna und Pilgrim von Köln, die Bischöfe Gerhard I. von Cambrai, Udalrich II. von Trient, Egilbert von Freising, Eberhard I. von Bamberg und Udalrich I. von Brescia, die Äbte Poppo von Stablo und Petrus von der Marienabtei in Florenz, Herzog Gozilo I. von Lothringen, Kanzler Burchard (Rekognoszent), Kanzler Hermann (Rekognoszent). 1034 Rogatu domini Guntharii heremitae et provincialium comitum Udalricus exilio eiectus ad Radesponam venit, ubi Chonradus imperator placitum suum habuit, recipiensque ducatum suum multa mala maioraque et peiora prioribus commisit. Insuper fratrem suum Germarum cecavit, sicque post octo menses ma lam vitam mala mors secuta est. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 19.
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1034 Rogatu domini Guntharii heremitae et provincialium comitum Oudalricus dux, exilio eiectus, a Chounrado Ratispone recepit ducatum. Auctarium Ekkehardi Altahense (SS XVII) S. 363. 1034 Imperator nativitatem Christi Mindo et pascha [14. April] Reinesburg feriavit. … In pascali vero festivitate Odalricus Boemiorum dux optentu impe ratricis et principum in gratia de exilio domum redire promeruit et ducatus sui medietatem, suo fratre Germiro medietatem retinente, suscepit. … Meginhardus Werziburgensis presul ad Christum migravit; post quem Bruno, patruelis impe ratoris, subintravit. Ann. Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 38. Vgl. auch Hermann von Reichenau (SS V) S. 122. Anno Domini 1034 imperator in Baioaria Ratisbonae sanctum pascha [14. April] celebravit. Wipo, Gesta Chuonradi c. 32 (SS rer. Germ. LXI) S. 51. actum Ratisbone. DKo II 206a, or. unvollzogen. actum Ratispone. DKo II 206b, or.; 207, or.; 209, or. actum Radesbone. DKo II 208, or.; 210, or. actum Radaspone. DKo II 211, or. in aula Radisponensis civitatis peractum. DKo II 212, cop. s. XI.; Acht, Trad. Tegernsee 8. Reg. Imp. III/1 212a, 214–221 – Bresslau 2 S. 101–108 – P. Schmid, Regensburg S. 342–345 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 283 – Weiss thanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 186, 187 DKo II 213 (für Freising und Eberberg) ohne Angabe von Ort und Datum wird wegen der Parallelität zu DKo II 212 hier eingereiht. Vermutlich fanden Beratungen über den Feldzug nach Burgund statt, zu dem Konrad II. von R. aus aufbrach. Dies würde auch die Anwesenheit Herzog Gozilos von Lothringen und der italienischen Großen erklären, denn der Kriegszug wurde von Italien und Deutschland ausgeführt.
1036 Weihnachten 96 Kaiserin Gisela feiert das Weihnachtsfest mit König Heinrich III. und Königin Kunigunde. 1037 Imperator [natale] Christi Verone honorifice celebravit. Et imperatrix cum filio rege et nuru eosdem dies Imbripoli feriavit. Ann. Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 41; Ann. Magdeburgenses (SS XVI) S. 170; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 373. Reg. Imp. III/1 244c – Bresslau 2 S. 219
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1039 Weihnachten / Dezember 30/1040 Januar 3/4/9 Zuletzt am 10. Oktober in Naumburg, danach am 13. Januar in Augsburg.
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Heinrich III. feiert Weihnachten. – Er bestätigt der bischöflichen Kirche zu Freising ihre Besitzungen und Rechte und den königlichen Schutz, bestätigt der bischöflichen Kirche zu Triest die ihr von seinen Vorgängern verbrieften Besitzungen, bestätigt der bischöflichen Kirche zu Acqui die ihr von seinen Vorgängern verbrieften Besitzungen sowie die Schenkungen des Bischofs Wido und eine Reihe von Burgen und Orten, bestätigt dem Kloster S. Michele della Chiusa seine Besitzungen, insbesondere die Schenkungen der Markgrafen Hugo und Arduin, das Wahlrecht und die Immunität und bestätigt der Kirche zu Aquileia die ihr von früheren Kaisern und Päpsten verbrieften Besitzungen. Er urkundet für das Kloster Ebersberg, die bischöfliche Kirche zu Naumburg, abermals für die Kirche von Aquileia und für seinen Getreuen Gezo. Anwesend: Patriarch Poppo von Aquileia, Erzbischof Theotmar II. von Salzburg, die Bischöfe Nitker von Freising, Bruno von Würzburg, Hunold von Merseburg* und Berengar von Passau, Markgraf Ekkehard II. von Meißen, der sächsische Pfalzgraf Friedrich*, Graf Werner (Hessen)*, Gesandte Bischof Guidos von Acqui, Kanzler Theoderich(Rekognoszent), Kadeloh, Kanzler und Bischof von Naumburg (Rekognoszent und Intervenient). 1040 Novus rex noster incarnationem Domini Radisbone decenter egit, et puri ficationem sancte Marie [2. Februar 1040] Auguste degens. Ann. Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 45; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 382. 1040 Rex Henricus natale Domini Radisponae feriavit et inde profectus Augu stam venit. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 23. actum in civitate Ratisbona. DH III 12, cop. s. XIV.; 16, cop. s. XV. actum in civitate Ratisbonae. DH III 13, Transsumpt vom 1. Februar 1364. actum Radisponae. DH III 15, or.; 18, or.; 20, or. Steindorff 1 S. 71–73 Müller, Heinrich III. S. 20 f. – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 294 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 196 Der Besuch in R. bot Gelegenheit zur Huldigung des neuen Königs durch die anwesenden Bischöfe und Adeligen. Das ohne Ort und Tagesdatum zum Jahr 1039 überlieferte DH III 11, or. (für Freising) dürfte zwischen dem 21. und 25. Dezember und damit bereits in R. ausgestellt sein. Unsicher ist die Zuordnung von DH III 14 (für S. Michele della Chiusa) und von DH III 17 (für das Salvator kloster zu Fonte Taona, Entwurf), die ebenfalls keinen Ausstellungsort und kein Datum aufweisen. Das aus Augsburg auf den 8. Januar 1040 datierte DH III 19, cop. s. XVI (für Aquileia)
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muss sich auf eine Rechtshandlung in R. beziehen, weil sich der König dort noch am 9. Januar aufhielt (DH III 20, or.). Die Anwesenheit Bischof Berengars von Passau ergibt sich aus dessen Urkunde vom 9. Januar (MonBoica III S. 311 Nr. III), die sich auf ein unausgefertigt gebliebenes Diplom Heinrichs III. bezieht; vgl. P. Herde, Ranshofener Urkundenstudien (ZBLG 24. 1961) S. 224 Nr. 2.
1040 August 11 98 Zuletzt am 28. Juli in Eschwege, danach am 15. August in Cham auf dem Weg nach Böhmen. Heinrich III. bestätigt der erzbischöflichen Kirche zu Magdeburg ihre Besitzungen und Rechte. Anwesend: Erzbischof Hunfried von Magdeburg* dürfte den König vorher in Sachsen aufgesucht haben, Kanzler Eberhard (Rekognoszent). actum Radispone. DH III 64, or. Steindorff 1 S. 93 – Müller, Heinrich III. S. 29 Von R. brach Heinrich III. mit einer Heeresabteilung nach Cham auf, wo sich das Heer für den Krieg in Böhmen sammelte.
1041 Oktober 22 Zuletzt auf dem Kriegszug in Böhmen, danach am 9. November in Ulm.
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Nach dem erfolgreichen Sommerfeldzug gegen Böhmen lädt Heinrich III. Herzog Bretislav nach R. Bretislav tritt barfuß vor den in der Pfalz sitzenden König und die Fürsten, unterwirft sich und wird wieder mit Böhmen belehnt. – Heinrich III. bestätigt dem Kloster San Pietro in Cielo d’oro zu Pavia seine Besitzungen und Rechte. Anwesend: Von den beim König weilenden Fürsten wie auch von den böhmischen Fürsten, die Bretislav begleiteten, ist niemand namentlich genannt. Nachzu weisen sind: Kaiserin Gisela, Erzbischof Bardo von Mainz, Herzog Bretislav von Böhmen, Markgraf Ekkehard II. von Meißen, Markgraf Luitpold von Österreich, Abt Balduin des Klosters San Pietro in Cielo d’oro zu Pavia*, Kanzler Kadeloh (Rekognoszent). 1041 Hoc in tempore dux [Bretislav], certior factus de suo et suorum periculo, legatos tandem frequentes direxit ex animo ad omnes principes, ut deprecatores essent, sed quandoquidem conditionem placitam non obtulerunt, saepius in fecto negocio redire coacti sunt. Igitur multi terrae principes una cum Pragensi episcopo caesarem adeunt, inscio duce se dedunt gratiamque obtinent, consi
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lium incolarumque aperiunt, aut ipsi duci ad caesarem sponte veniendum, aut ipsum propediem in vinculis sese adducturos. Quod ubi dux cognovit, insidias praeoccupavit, legatos ex animo supplices mittit, omnium familiarium purpura torum auxilium ac opem implorat, ut liceret sese cum omni regno suisque dedere et gratiam caesaris, veluti ipsi suisque placeret, quaerere. Promisit quidem sub iuramento se Radisbonam venturum et omnis subiectionis humilitate caesari subditurum et octo milia semisses pondere regio pensurum et omnes captivos de Bolania redditurum et quicquid caesari vel cuiquam purpuratorum vi vel fraude subtraxisset, totum in integrum restituturum. Et huius rei quinque dedit obsi des, filium scilicet suum et pueros quatuor principum, quos caesar morte, qua liberet, perderet, nisi ipse condicta perficeret. Ipse etiam munitiones silvarum iussit aperiri, qui antea fecerat eas muniri, et viam latissimam planavit, per quam totus exercitus sine vi et clade cum honore et maxima praeda repatria vit. Dehinc duarum hebdomadarum spacio peracto, venit dux die condicto cum plerisque suis principibus et regiis, ut dignum erat, muneribus, et caesare sedente in palatio cum caetu seniorum, procidit ille ante consessum illorum discalcia tus, ut poscebat honor regius, iam plus humiliatus, quam antea supra se fuerit exaltatus. Primates ergo nostri, eius miseriae compassi, suum illi praebuere auxilium, regi decenter dant consilium, ut supplicem clementer susciperet et pri orem dominatum illi redderet. Quem ubi recepit, iusiurandum regi fecit, ut tam fidelis illi maneret, quam miles seniori esse deberet, omnibus amicis eius fore se amicum, inimicis inimicum, et nihil plus Bolaniae vel ullius regalis provinciae sibimet submittere, nisi duas regiones, quas ibi meruit suscipere. Ita Deo gra tias clades est reparata, quae priore anno in nostratibus fuerat perpetrata, et re bus bene compositis, unde venerunt, omnes domum redierunt. Tempore autem praenotatae expeditionis Liutpold, filius Adalperti marchionis Baioariorum, congregata multitudine, quanta potuit, urbem quandam invadit, quae in termi nis marcharum Boiemiae ac Boiariae sita patri suo pridem vi fuerat ablata, et eam expugnavit, innumeram praedam hominum pecorumque abduxit, praefecti quoque filium vinciri iubet, urbem solo aequavit, incolomis domum redit. Ho mines etiam sui, illius prosperitate provocati, Boemiam denuo perrexerunt, nec minore praeda potiti revertuntur. Idem Liutpoldus Radasponae regi redeunti obviam venit et gratias maximas cum meritis muneribus accepit, inter alia equum optimum, ducis Boemi donum, quem ipse regi detulerat, cum sella miri ponderis et operis, quae tota ex argento et auro fabrefacta fuerat. Sed et mar chio praedictum captivum, praefecti filium, regi tradidit, quem ille mox duci suo reddidit, post regia pietate indulsit eidem promissi thesauri medietatem. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 27 f. 1041 Heinricus rex cum exercitu Boemiam ingressus, igne predaque cuncta devastat et rebellem ducem obsides dare et ipsum post se Ratisponam ad de ditionem humiliter venire sibique iureiurando fidelitatem serviciumque con firmare coartat. Chronicon Suevicum universale (SS XIII) S. 71; Ann. Hildes-
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heimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 45; Bernoldi Chronicon (SS V) S. 425; Frutolf von M ichelsberg, Chronik S. 62; Ann. Disibodenbergenses (Font. rer. Germ. III) S. 181; Chronicon Henrici de Hervordia S. 104. 1041 Rex praedictus altum servans sub corde dolorem veteri exercitui novum addidit, itemque Boemiam cautius quam antea intravit, urbes expugnavit, op pida incendio consumpsit; ad ultimum eundem ducem [Bretislav] filium suum sibi dare obsidem coegit, ipsumque post se venire Radesponam fecit. Ann. Sangallenses maiores (SS I) S. 84. 1041 Heinricus rex, reddito Boemano duci [Bretislav] obside filio suo, captivos in silva captos redemit. Secutaque aestate collecto grandi exercitu, provinciam ipsam per devia ingressus, praedis et incendiis cuncta devastat, donec dux ma lis subactus pacem postularet, sui dedicionem et cum tota gente subiectionem, Ratisponamque se ad regem venturum et imperata facturum, fidelibus regis ad se vocatis promitteret. Quod etiam rege discedente mox factis implevit. Hermann von Reichenau (SS V) S. 123. 1041 Heinricus rex secundo Boemiam ingressus ducem eius in deditionem acce pit, Prenzlao nomine, terramque eius sibi tributariam fecit. Inde per Baioariam regressus, festum sancti Michaelis [29. September] Ratisponae celebravit. Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 56. 1042 Heinricus rex ulcisci volens suorum ruinam inclitorum in assumptione sancte Marie [15. August] a parte Bauuariorum cum magno exercitu Boemiam intravit [Kriegszug in Böhmen]. Rex vero et marchio [Ekkehard II. von Meißen] inde moventes castra ex utraque parte fluminis Uulte longe lateque vastaverunt Boemiam, donec in festivitate sancti Michahelis [29. September] in superiori parte Prage Deo donante victores honorifice convenerunt, ibique data pace et accepta reversi sunt Imbripolim. Dux namque Boemicus quantocius se fidei marchionis Ekkihardi committens humillima satisfactione venit ad regem of ferens censum Boemice terre cum maxima honorificentia regalium donorum. Deinde pro fidelitate ac servitute facto iuramento datisque obsidibus reversus est in patriam. Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 385. actum autem Ratispone. DH III 86, or. Steindorff 1 S. 110–114 – Müller, Heinrich III. S. 35 – P. Schmid, Regensburg S. 345–347
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1042 August 29 Zuletzt am 15. August in Bamberg, danach Kriegszug gegen Ungarn.
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Heinrich III. bestätigt die Wahl Wazos zum Bischof von Lüttich und schenkt seinem Kapellan Adalger Besitz. Anwesend: Erzbischöfe Hermann II. von Köln und Hunfried von Magdeburg, die Bischöfe Bruno von Würzburg und Wazo von Lüttich, Kanzler Eberhard (Rekognoszent). Taliter retinentis et excusantis sententia non auditur, invitus unanimiter a cunc tis eligitur, Radisbonam mittitur, ubi forte Heinricus tunc rex, postea imperator, Boemiam cum exercitu aggressurus aderat. Virga episcopalis cum aecclesiae no strae litteris praesentatur, res agenda in crastinum differtur; postera die a rege cum episcopis et reliquis palatii principibus consulitur. Nec defuere adulantium linguae, qui electionem sine regio favore factam asseverarent causam fore. Ex capellanis pocius episcopum constituendum, Wazonem numquam in curte re gia desudasse, ut talem promereretur honorem; quod vero nefas sit alium epi scopari, nisi quem constiterit in curte regia evagari, ac non potius talem eligi oportere, qui informatus subiectione claustralis oboedientiae, non tam praeese quam prodesse didicerit. Qua sententia adulatorum facile inductus iuvenilis regis animus, nescio quem barbarum cervicibus nostris praeparabat inponere, cum ecce, inspirante ut credimus Deo, ex omni illo consiliariorum coetu soli He rimannus archiepiscopus et Bruno Wircenburgensis episcopus tam inutili sen tentiae saniori consilio ausi sunt obviare. Nec prius veritatis assertores Deique cooperatores absistunt, donec vix tandem regiae maiestati peticionem nostram conciliant, et procerum animos in sententiam suam traiciunt. Anselm, Gesta archiepiscoporum Leodiensium c. 50 (SS VII) S. 219–220; Aegidii Aureavallensis Gesta episcoporum Leodiensium (SS XXV) S. 71. actum Radasponae. DH III 97, or. Steindorff 1 S. 159, 167–169 – Müller, Heinrich III. S. 39 – P. Schmid, Regensburg S. 347–348 1043 Juli / August 101 Zuletzt am 2. Juli in Stockhausen, danach am 6. August in Reibersdorf auf dem Weg nach Ungarn. Scheitern der Friedensverhandlungen mit Ungarn. 1043 Rex vero, pertractans eorum intentionem, scilicet quod impedire vellent eius expedicionem, respondit, quia pactum facere nollet, priusquam Radaspo
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nam veniret, et nisi tunc tale quiddam super exhibita adderent, quod satrapae sui contra illius terrae populis probarent. Mox ergo, ut rex et sui expediti eo venerant, et illi ut iussum fuit, aderant, iterata sponsione ampliantes cuncta, quae promiserant, sed ipsi una re pactum iam futurum turbaverunt, quippe quia regem pro pace iurare postulaverunt, ideoque infecto negocio redierunt. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 33. Steindorff 1 S. 178 f. – Müller, Heinrich III. S. 43 1043 Oktober 1/2 Zuletzt am 11. September in Pöchlarn, danach in Ulm.
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Heinrich III. urkundet für seinen Getreuen Adalram und das Kloster Moosburg. Anwesend: Bischof Gebhard III. von R., Kanzler Adelger (Rekognoszent). actum Radisbone. DH III 110, or. actum Ratispone. DH III 111, cop. s. XII. Steindorff 1 S. 184 – Müller, Heinrich III. S. 44 – Weisthanner-ThomaOtt, Regesten der Bischöfe von Freising I 205 1044 Anfang August 103 Zuletzt in Ungarn (25. Juli Schlacht bei Menfö), danach am 24. August in Merse burg. Heinrich III. besucht zum Dank für den Sieg bei Menfö barfuß und in wollenen Kleidern die Kirchen der Stadt und beschenkt sie mit kostbaren Altartüchern. 1044 Illis etiam petentibus concessit rex scita Teutonica, et relinquens illis suo rum praesidia, ipse domum rediit et Radasponam venit. Non prius gustavit ea die quippiam, quam templa omnia nudis pedibus et in laneis circuivit et altaria templorum singulis palliis vestivit. Non visa prius in ea urbe tanta divina ex ultatio plebis et principum tam devota clericorum et monachorum et virginum Christi laudatio. Ann. Altahenses maoires (SS rer. Germ. IV) S. 37. Steindorff 1 S. 213 – Müller, Heinrich III. S. 51 1045 vor 13. Mai Zuletzt am 26. April in Bodfeld, danach am 16. Mai in Passau. Heinrich III. fährt zu Schiff nach Passau und weiter nach Ungarn. Anwesend: Bischof Bruno von Würzburg.
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1045 Dehinc ante dies rogationum [13. –15. Mai] veniens Radisponam, navigio decenter instructo perrexit Bathaviam, ibi ascensionem [16. Mai] venerans do minicam; inde movens citato cursu pertendit, quo vocatus erat, Ungariam. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 39. Steindorff 1 S. 229 – Müller, Heinrich III. S. 53 1048 Februar 8/Ostern [April 3]/8/9 Zuletzt am 25. Januar in Ulm, danach am 19. April in Ulm.
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Heinrich III. verbringt die Fastenzeit in R. und feiert im Kreise zahlreicher Fürsten das Osterfest. – Er urkundet für seinen ritterlichen Ministerialen Swigger, das Kloster Niederaltaich und die erzbischöfliche Kirche zu Salzburg. Anwesend: Kaiserin Agnes, die Bischöfe Gebhard III. von R. und Gebhard I. von Eichstätt, Abt Ratmund von Niederaltaich, Herzog Otto II. von Schwaben, der Böhmenherzog Bretislav, Kanzler Winither (Rekognoszent). 1048 Indeque Baioariam veniens, quadragesimale et paschale tempus [17. Februar – 3. April] exegit. … Imperator Ratispona ubi pascha [April 3] cum Ottone et Brecizlao ducibus et multis principibus egit, digressus, Alamanniam repetit. Hermann von Reichenau (SS V) S. 127 f. 1048 Ita disposuit seriem itionis, ut pascha [3. April] Radasbonae celebraret. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 44. actum Radesbona. DH III 210, or. actum Ratispone. DH III 212, or. actum Radespona. DH III 213, or. Steindorff 2 S. 36 f. – Müller, Heinrich III. S. 69 1049 Februar 2/6/12 Zuletzt am 7. Januar in Ebersberg, danach am 19. Februar in Bamberg.
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Heinrich III. verleiht das bayerische Herzogtum an Konrad I. von Zütphen. – Er urkundet für die erzbischöfliche Kirche von Salzburg. Anwesend: Kaiserin Agnes, der bayerische Herzog Konrad I. von Zütphen, Kanzler Winither (Rekognoszent). 1049 Imperator natalem Domini Frisingae, et purificationem sanctae Mariae [2. Fe bruar] Ratisponae agens, Baioariae ducem Counradum constituit, et circa quadra gesimale tempus inde in Saxoniam recessit. Hermann von Reichenau (SS V) S. 128.
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1049 Inde Radasponam it, in purificatione Deiparae virginis [2. Februar] ducatum Baioariorum Chuononi concessit. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 45. actum Radisbone. DH III 231, or. Steindorff 2 S. 63 f. – Müller, Heinrich III. S. 76 1051 November 12 107 Zuletzt am 25. Oktober in Hainburg auf dem Rückzug aus Ungarn, danach zu Weihnachten in Goslar. Heinrich III. urkundet für Markgraf Adalbert von Österreich und dessen Gemahlin sowie für die bischöfliche Kirche zu Hildesheim. Anwesend: Kaiserin Agnes*, Kanzler Winither (Rekognoszent). Fingierter Brief Heinrichs III. an Bischof Gebhard III. von R.: Ergo age, festina et destructis navibus, quam citius poteris, nobis Ratisponae occurras. Chronici Hungarici compositio saec. XIV (Scriptores rerum Hungaricarum I. 1937) S. 348. actum Ratespone. DH III 278, or. actum Radaspone. DH III 279, or. Reg. Imp. III/2 6 – Steindorff 2 S. 159 – Müller, Heinrich III. S. 91 f. 1052 Juli 8/11/13/14 Zuletzt am 17. Juni in Zürich, danach am 20. Juli in Passau.
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Heinrich III. urkundet für die bischöfliche Kirche zu Acqui sowie für die Klöster Benediktbeuern, Obermünster in R. und San Giorgio in Braida bei Verona. Anwesend: Kaiserin Gisela, Abt Gothelm von Benediktbeuern*, Graf Adalpero*, Kanzler Opizo (Intervenient und Rekognoszent), Kanzler Eberhard (Rekognoszent), Kanzler Winither (Rekognoszent). Interventu vero domni Gothelmi dilectissimi abbatis nostri Heinricus tertius rex gloriosissimus augustus bona sancti Benedicti supradicta, ne iniquorum homi num malitia vel avaritia invadere potuisset, carta libertatis confirmare praecepit atque sigilli sui impressione stabiliri iussit et abbati Gothelmo et monachis sub regula sancti Benedicti in isto monasterio degentibus, cunctisque successori bus eorum abbatibus et monachis. Acta sunt haec in civitate Ratispona sub die 5. Idus Iulii [11. Juli]. Chronicon Benedictoburanum (SS IX) S. 224.
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actum Radisbone. DH III 296, or.; 298, cop. s. XV. actum Ratisbone. DH III 297, cop. s. XII.; 299, or. Steindorff 2 S. 175, 180 – Müller, Heinrich III. S. 93 f. In R. traf Heinrich III. Vorbereitungen für einen Feldzug gegen Ungarn.
1052 Oktober 6/7 109 Zuletzt am 24. Juli in Persenbeug an der Donau, danach am 18. Oktober in Bamberg. Heinrich III. kommt mit Papst Leo IX. nach R. Papst Leo IX. erhebt die Gebeine Wolfgangs und Erhards und bestätigt St. Emmeram in R. den Besitz der Gebeine des hl. Dionysius Areopagita. Anwesend: Papst Leo IX., Kardinalbischof Humbert von Silva Candida, Patriarch Dominicus von Grado, Erzbischof Balduin von Salzburg, die Bischöfe Gebhard III. von R., Gebhard I. von Eichstätt, Severus von Prag und Otgar von Perugia, Abgesandte von St. Denis. 1052 Imperator iterum Pannoniam petit et inacte redit habens secum in comi tatu Brunonem apostolicę sedis presulem. Qui papa veniens Ratisponam reli quias beati Dionisii martyris, de quibus diu dubitatum est, an ibi haberentur, presentibus Parisiorum legatis perspexit ibique teneri probavit. Sanctum quoque Wolfkangum eiusdem urbis episcopum de tumulo levavit. Frutolf von Michelsberg, Chronik S. 66; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 393; Chronicon Henrici de Hervordia S. 108. 1052 Radasponam autem veniens papa cum imperatore exaltationem sanctarum reliquiarum, ut decuit, celebravit, hoc est Wolfgangi et Erhardi episcoporum ur bis praedictae. Quo tempore imperatrix filium secundum genuit, Chunradum nomine. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 48. 1052 (Qui papa veniens Ratisponam – sanctum quoque Wolfkangum, eiusdem urbis episcopum, de tumulo levavit) presentibus Beldingo Iuvavensis ecclesie archiepiscopo et Dominico patriarcha de Venetiis et Gebhardo Ratisponensi, Hunperto sancte Rufine ecclesie, Otkero Perusine ecclesie, Severo Pragensi, Gebhardo Aureatensi episcopis, presente etiam serenissimo imperatore Heinrico tercio. Auctarium Ekkehardi Altahense (SS XVII) S. 364. 1052 Leo papa veniens Ratisponam reliquias beati Dionisii martiris, de quibus diu dubitatum est an ibi haberentur, presentibus Parisiorum legatis perspexit
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ibique teneri probavit. Sanctum quoque Wolfkangum eiusdem urbis episcopum de tumulo levavit. Ann. Admuntenses (SS IX) S. 575. Idem quoque praesul apostolicus invitante Heinrico imperatore Teutonicas par tes adiens Ratisponam venit sanctumque Wolfgangum, eiusdem urbis episco pum, de tumulo levavit. Adelberti Vita Heinrici II. imperatoris c. 15 (SS rer. Germ. LXIX) S. 265. Anno dominice incarnacionis 1052, 2. Nonas Octobris [6. Oktober] Hainricus imperator Pannoniam secundo peciit, et inde cum triumpho rediens, habuit se cum in comitatu sanctum Leonem papam nonum. Qui veniens Ratisponam, reliquias beati Dionisii Ariopagite, de quibus diu dubitatum fuerat, an haberen tur, presentibus Parisiensium ac regis Francie legatis, diligenter perspexit, ibi que sanctum corpus eius haberi approbavit. Sanctum quoque Wolfgangum de priori tumulo levavit et in criptam occidentalem transtulit et eandem dedicavit. Eodem quoque anno et die templum istud exustum reconciliavit et secundam confessionem principali altari beati Emmerami imposuit, presentibus et annu entibus Gebhardo huius sedis episcopo, Beldingo Salczpurgensi archiepiscopo, Dominico patriarcha Ierosolomitano, Huncperto Sancte Rufine episcopo, Oth chero Parusine [ecclesie] episcopo, Severo Pragensi episcopo, Gebhardo Aure atensi episcopo. Prefatus dominus papa una cum singulis episcopis ante dictis, singuli eorum omnibus vere contritis et confessis devotis orationibus seu elemo sinarum largicionibus locum hunc frequentantibus relaxat 40 dies criminalium et octoginta dies venialium, perpetuis futuris temporibus duraturam. … Cripta Wolfgangi Anno Domini 1052. translatum est corpus sancti Wolfgangi episcopi et confes soris Nonas Octobris [7. Oktober] in hanc criptam occidentalem, que et eodem die et anno dedicata est a beato et venerabili papa Leone IX., presentibus et annuentibus Gebhardo huius sedis episcopo, Beldingo Iuvavensis ecclesie archiepiscopo et Dominico patriarcha de Venecia, Hunperto Sancte Rufine ecclesie episcopo, Gebhardo Aureatensi episcopo, presente eciam serenissimo imperatore Hainrico III. Notae S. Emmerammi (SS XV,2) S.1095 f. Vgl. auch Ann. S. Emmerammi Ratisponensis minores (SS I) S. 94; Ann. Ratisponenses (SS XVII) S. 584; Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 773; Auctarium Garstense (SS IX) S. 567. 1052 Imperator cum Leone papa Ratisponam veniens Wolfgangum episcopum de tumulo levavit. Cronica Reinhardsbrunnensis (SS XXX,1) S. 521. 1052 Item Ratispone invenit [Papst Leo IX.] corpus sancti Dyonisii Ariopagyte ad Sanctum Emmerammum, ab Arnolfo imperatore illuc translatum. Flores Temporum (SS XXIV) S. 246.
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Reg. Imp. III/5 998, 1000, 1001 – Steindorff 2 S. 183–186 – Müller, Heinrich III. S. 94 Zu Dionysius Areopagita vgl. die ausführliche Darstellung des Streits zwischen St. Emmeram und St. Denis um den Besitz der Gebeine des Heiligen und ihre Auffindung im Bericht des Haymo von Saint-Denis (SS XI) S. 371–375, zu dessen Datierung jetzt SS rer. Germ. LXXX S. 9 f.
1054 Januar 110 Zuletzt Weihnachten in (Alt)Ötting, danach am 1.(?) Februar in Neuburg a. d. Donau. Reichsversammlung – Heinrich III. hält ein grande colloquium, über das jedoch nichts näher bekannt ist. Vielleicht huldigten die bayerischen Großen dem neuen Herzog. Anwesend: Herzog Heinrich VIII. von Bayern (Ks. Heinrich IV.)*, Bischof Adalbero von Bamberg*. 1054 Sicque in eadem commorans provincia, natalem Domini in villa Otinga egit ibique Babinbergensis aecclesiae praesulatum consobrino suo Adalberoni donavit. Deinde habito Ratisponae colloquio, per Alamanniam transiens … Hermann von Reichenau (SS V) S. 133. 1054 Apud Otingun imperator natale Christi, curtem regiam, celebravit, ibique maiori filio suo ducatum Baioaricum contradidit, Adalberoni consobrino suo tradit episcopatum Pabinpergensem. Inde Radisponam ad generale colloquium recessit. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 49. Müller, Heinrich III. S. 99 – P. Schmid, Regensburg S. 348 f. 1055 März 3/6 111 Zuletzt am 16. Januar in Quedlinburg, danach am 13. März in Ebersberg. Reichsversammlung (generale colloquium) – Heinrich III. lädt die Großen des Reiches nach R., bewegt den Eichstätter Bischof Gebhard I. zur Annahme der Wahl zum Papst und belehnt Spitihnev mit dem böhmischen Herzogtum. Er urkundet für einen gewissen Haderich und die erzbischöfliche Kirche zu Salzburg. Anwesend: Bischof Gebhard I. von Eichstätt = Papst Viktor II., Kaiserin Agnes, König Heinrich IV., Herzog Spitihnev von Böhmen, Kanzler Winither (Rekognoszent). 1055 Ipsis diebus mortuus est Bratizla dux Boemicus. Post haec imperator Ratis bonam venit, ibique generale colloquium habuit. Ibi ergo Gebehardum episco
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pum Eichstattensem apostolicae sedi praefecit, quem et mox ante se in Italiam transmisit. Zpitigneum etiam, maiorem filium Boemici ducis, in locum substi tuit patris, sicque dispositis aliis, quae voluit, in Italiam transivit. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 50 f. Leone ergo papa non simpliciter defuncto, sed vere in numero sanctorum com putato, primates Romanorum Mogontiam veniunt, papam sibi ab imperatore deposcunt, et post longam deliberationem nullum nisi nostrum episcopum Ge behardum accipere voluerunt. Qui totis viribus renisus, quanto plus oblatam dignitatem recusavit, tanto Romanorum desiderium ad optinendum eum pro vocavit. Denique postquam legatos suos clam, ut putatur, Romam misit, qui eum ex industria flagitiis plurimis infamarent et abhominabilem Romanis quo quo modo facerent – sed frustra –, postquam etiam per doctiores quosque, in quibus et noster magister, sibi faventia quaeque canonum collegit capitula – sed et hoc frustra; „non est enim“, ut scriptura dicit, „sapientia, non est prudentia, non est consilium contra Dominum“ –: tandem Ratisponae collectis universis regni primatibus, omni tergiversatione deposita, cunctam controversiam brevi quidem sed notabili consummavit sententia. „En“, inquit ad caesarem, „sancto Petro totum me, hoc est corpore et anima, contrado et licet tantae sanctitatis sede me indignissimum sciam, vestris tamen iussionibus obtempero, ea scilicet pactione, ut et vos sancto Petro reddatis, quae sui iuris sunt.“ Hac sponsione a benignissimo imperatore suscepta, Romam hilariter venit. Anonymus Haserensis c. 38 (SS VII) S. 265. actum Ratisbonae. DH III 331, or.; 332, or. Reg. Imp. III/2 24, 25; III/5 1163 – Steindorff 2 S. 291–293 – Müller, Heinrich III. S. 105 – P. Schmid, Regensburg S. 349 f. – Paulus, Pfalzgrafenamt S. 232 f. DH III 332 (für Salzburg) und weitere Urkunden aus den folgenden Wochen deuten darauf hin, dass in R. in palatino placito über die Bestrafung der Aufrührer entschieden wurde, die sich mit dem 1053 abgesetzten Herzog Konrad I. von Zütphen und König Andreas von Ungarn gegen den Kaiser erhoben hatten (vgl. auch Berthold von Reichenau [SS rer. Germ. NS XIV] S. 177 f.). Etting, der Ausstellort von DH III 333, entspricht der letzten Station auf dem Weg, den Heinrich II. 1004 nach Italien nahm. Die Datierung auf den 12. März 1055, überliefert in einer von zwei fehlerhaften Kopien des 14. Jh., ist daher nicht mit dem Reiseweg von R. nach Ebersberg (13. März) zu vereinbaren und eher auf einen Termin um den 15. März zu beziehen.
1056 Weihnachten / Dezember 29/1057 Ende Januar 112 Zuletzt am 6. Dezember in Köln, danach am 4. Februar in Neuburg a. d. Donau. Reichsversammlung (colloquium generale) – Heinrich IV. feiert das Weihnachtsfest in Anwesenheit Papst Viktors II., der zusammen mit der Kaiserin Agnes die Vormundschaft für den minderjährigen König ausübt. – Die schwangere Kai-
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serin Agnes behält das bayerische Herzogtum, hat es aber bei der Geburt eines Sohnes diesem zu übergeben. – Konrad, der Bruder des Pfalzgrafen Heinrich von Lothringen, erhält das Herzogtum Kärnten. – Heinrich IV. schenkt Azzo, einem Dienstmann des Markgrafen Ernst, Besitz. Anwesend: Papst Viktor II., Kaiserin Agnes, Kardinalbischof Humbert von Silva Candida, Herzog Konrad III. von Kärnten, die Markgrafen Wilhelm von Meißen* und Ernst von Österreich*, Kanzler Winither (Rekognoszent). 1057 Dominicam nativitatem rex Henricus adhuc puer parvulus Ratisbone ce lebravit, colloquium generale cum regni primatibus habuit. Chuononi cuidam cognato suo ducatum, quem Welf habuerat, tradidit. Quoniam vero imperatrix mater eius fatebatur, se gravidam fore, ideo ducatum Baioaricum permisit eam retinere, ut si filius ex ipsa nasceretur, ipse eodem principatu potiretur. His igi tur ita dispositis, post pauca Saxoniam secessit. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 53. 1057 Rex natalem Domini Ratisponae celebravit, presente adhuc Victore papa. Qui exinde compositis mediocriter, prout tunc copia erat, regni negociis, in Italiam regressus, V. Kal. Augusti [28. Juli] migravit ad Dominum. Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 70; Chronicon Henrici de Hervordia S. 111. 1057 Rex puer Heinricus natale Domini Ratispone celebravit presente adhuc Uictore papa. Agnes mater eius ducatum Bauuarie optinuit. Gebehardus, qui et Uictor, pontifex Romanus multis bene in Germania aliisque Romani regni partibus, pontificum vel principum secularium consilio dispositis, incipiente, ut dictum est, anni illius quadragesima, Romam cum pace rediit eodemque anno vitam finivit. Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 400. 1057 Rex natalem Domini Ratispone celebravit, presente adhuc Victore papa. Cum autem regressus esset in Italiam papa, V. Kal. Aug. [28. Juli] migravitad Dominum. Monumenta Erphesfurtensia (SS rer. Germ. XLII) S. 7. 1057 Heinricus rex natalem Domini Ratisponae celebravit. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 183. Illo [Kardinalbischof Humbert von Silva Candida] namque cum papa Victore in Ratispona posito et ad eum multis confluentibus, accessi etiam ego. Otloh von St. Emmeram, Liber visionum c. 15 (MGH QQ zur Geistesgesch. 13) S. 86. actum Radespone. DH IV 3, cop. s. XVII.
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Reg. Imp. III/2 86, 87, 89; III/5 1276 – Kilian, Heinrich IV. S. 4 f. – Meyer von Knonau 1 S.19 f. – P. Schmid, Regensburg S. 350–352 1058 Oktober 18 113 Zuletzt am 4. Oktober in Thürnbuch / Österreich, danach am 26. Oktober in Weißenburg am Nordgau. Heinrich IV. urkundet für seine Mutter, Kaiserin Agnes, und seinen Getreuen Anzo. Anwesend: Kaiserin Agnes*, Kanzler Gebhard (Rekognoszent). actum Regenesbvrc. DH IV 43, or.; 44, or. Reg. Imp. III/2 152, 153 – Kilian, Heinrich IV. S. 11 – Meyer von Knonau 1 S. 99 1061 Januar Mitte / Februar 13/18 Zuletzt zu Weihnachten in Mainz, danach am 7. März in Nürnberg.
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Heinrich IV. schickt Anastasia, die Witwe des Ungarnkönigs Andreas, die schutzsuchend zu ihm nach R. gekommen ist, in die Ostmark zurück. Ihren Sohn Salomon und dessen Braut Judith behält er am Hof. – Heinrich IV. urkundet für seinen Dienstmann Otnant und das Kloster Lambach (Oberösterreich). Anwesend: Kaiserin Agnes, Anastasia, die Witwe des Ungarnkönigs Andreas, und ihr Sohn Salomon mit seiner Braut Judith, der Schwester Heinrichs IV., Kanzler Friedrich (Rekognoszent). 1061 Natale caesar Mogontiaci celebravit, mox post sanctam theophaniam Ra disponam cum matre venit. Illuc ergo occurrit vidua regis Ungarici cum filio nuruque, quam tamen statim remisit rex in orientalem marcham Boiariae, illic praecipiens ei de suo servire, filium autem eius sororemque propriam abduxit se cum in Franciam, donec pertractasset sapienti consilio principum suorum, qua liter ipsis recuperaret, quod amiserant, regnum. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 57 f. Vgl. auch Lampert von Hersfeld [SS rer. Germ. X XXVIII] S. 77 f. actum Ratisbone. DH IV 69, or.; 70, or. (verunechtet). Reg. Imp. III/2 208–211 – Kilian, Heinrich IV. S. 16–17 – Meyer von Knonau 1 S. 204–205 In R. erfolgte vermutlich die Einsetzung des Bamberger Domkanonikers Otto zum Nachfolger des am 2. Dezember 1060 verstorbenen Bischofs Gebhard III. von R.
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Es ist unwahrscheinlich, dass Agnes zu dieser Zeit auf das bayerische Herzogtum verzichtet und es an Otto von Northeim gegeben hat, da sowohl die Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 59 als auch Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 78 f. dieses Ereignis an das Ende ihres Berichtes zum Jahr 1061 setzen.
1062 November 26/Dezember 11/12/16 Zuletzt am 29. Oktober in Augsburg, danach zu Weihnachten in Freising.
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Heinrich IV. urkundet für die bischöfliche Kirche zu Worms, für seinen Getreuen Anzo, für die erzbischöfliche Kirche zu Salzburg und bestätigt dem Patriarchen Gotebold von Aquileia den von Papst Johannes XIX. und Kaiser Konrad II. zugesprochenen und von Kaiser Heinrich III. bestätigten Besitz. Anwesend: Erzbischöfe Anno II. von Köln und Adalbert I. von Hamburg, der bayerische Herzog Otto von Northeim*, Kanzler Friedrich (Rekognoszent), Kanzler Wibert (Rekognoszent). actum Ratisbone. DH IV 95, cop. s. XII.; 96, or. actum Radisbone. DH IV 97, or. actum Radesbone. DH IV 98, or. Reg. Imp. III/2 271–274 – Kilian, Heinrich IV. S. 23 f. – Meyer von Knonau 1 S. 302 f. Möglicherweise wurde auch der Streit zwischen der Kaiserin Agnes und Bischof Gunther von Bamberg in R. beigelegt. Vgl. Reg. Imp. III/2 275.
1063 Oktober 24/25/26 116 Zuletzt am 27. September an der Fischa (südöstl. von Wien), danach zu Weihnachten in Köln. Heinrich IV. verleiht der erzbischöflichen Kirche von Hamburg zahlreiche Besitzungen und bestätigt der bischöflichen Kirche zu Passau ihre Besitzungen. Anwesend: Erzbischöfe Anno II. von Köln und Adalbert I. von Bremen-Hamburg, die beide die Reichsregierung führen, sowie Siegfried I. von Mainz, die Bischöfe Burchard II. von Halberstadt, Gunther von Bamberg und Adalbero von Würzburg, die Herzöge Otto von Northeim von Bayern und Berthold I. von Kärnten, der sächsische Pfalzgraf Friedrich II. von Goseck, Markgraf Otto I. von Meißen und Graf Ekbert von Braunschweig, Kanzler Friedrich (Rekognoszent). actum Radis(b)one. DH IV 112, or. actum Radisbone. DH IV 113, or. actum Ratisbone. DH IV 114, or.; 115, cop. s. XIV.
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Reg. Imp. III/2 309–313 – Kilian, Heinrich IV. S. 29 – Meyer von Knonau 1 S. 356–360 – P. Schmid, Regensburg S. 352 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 332 Die große Zahl hochrangiger Intervenienten lässt auf eine Reichsversammlung nach der Rückkehr von dem erfolgreichen Feldzug nach Ungarn schließen.
1065 Mai 1 Zuletzt am 5. April in Mainz, danach am 15. Mai in Augsburg.
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Heinrich IV. urkundet für das Kloster Echternach. Anwesend: Kaiserin Gisela*, Erzbischof Adalbert I. von Bremen-Hamburg*, Bischof Dietrich von Verdun*, Herzog Friedrich II. von Niederlothringen*, Kanzler Sigihard (Rekognoszent). Hec acta sunt in civitate Radanaspona. DH IV 148, or. Reg. Imp. III/2 374 – Kilian, Heinrich IV. S. 32–33 – Meyer von Knonau 1 S. 424–425 Der Besuch des am 29. März für mündig erklärten Königs in R. stand im Zusammenhang mit einem geplanten Romzug.
1067 März 5/6 118 Zuletzt Anfang Februar in Augsburg, danach Ende März in Wiehe südl. von Allstedt. Heinrich IV. urkundet für die bischöflichen Kirchen von Freising und Passau sowie für eine gewisse Lantwich. Anwesend: Kaiserin Agnes*, Königin Bertha*, Erzbischof Gebhard I. von Salzburg*, die Bischöfe Altmann von Passau* und Eberhard (Eppo) von Naumburg*, die Markgrafen Ekbert I. von Meißen* und Udalrich von Istrien und Krain*, Kanzler Gregor (Rekognoszent), Kanzler Sigehard (Rekognoszent). actum Ratispone. DH IV 187, or.; 188, or.; 189, or. Reg. Imp. III/2 466–468 – Kilian, Heinrich IV. S. 40 – Meyer von Knonau 1 S. 562–563 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 351, 352 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 234 Da der geplante Romzug nicht zustandekam, begab sich der König von Augsburg nach R.
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1069 Juni / Juli 119 Zuletzt im Juni in Worms, danach im Juli auf dem Kriegszug in Thüringen. Heinrich IV. sammelt ein Heer und zieht gegen den Markgrafen Dedi von der Niederlausitz sowie den Grafen Adalbert von Ballenstedt, von deren Aufstand er in R. erfahren hat. 1069 Rex autem Ratispone positus, ubi haec audivit, collecta multitudine ceptis eorum obviare festinavit. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 77. Vgl. auch Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 107. Reg. Imp. III/2 517 – Kilian, Heinrich IV. S. 44 – Meyer von Knonau 1 S. 617 1072 Februar 4 Zuletzt am 1. Januar in Lorsch, danach im März in Goslar.
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Heinrich IV. gestattet Erzbischof Gebhard I. von Salzburg, ein von seiner Kirche abhängiges Bistum in Gurk zu errichten. Anwesend: Kanzler Adalbero (Rekognoszent). actum Ratispone. DH IV 253, or. Reg. Imp. III/2 594–597 – Kilian, Heinrich IV. S. 56 – Meyer von Knonau 2 S. 118 Vgl. auch Gesta archiepiscoporum Salisburgensium, Vita Gebehardi (SS XI) S. 38. Bei den auf den 9. Januar in R. datierten Urkunden (DDH IV 251, 252) handelt es sich um Fälschungen.
1073 Ostern [März 31] Zuletzt am 24. März in Eichstätt, danach am 19. Mai in Augsburg.
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Heinrich IV. feiert Ostern. 1073 Diem palmarum rex in Eihstatti [24. März] celebravit, ubi et Ruodolpho et Berhtoldo ducibus gratiam suam reddidit. Agnum vero pascalem [31. März] Ra tisbonae victimavit, in festo pentecostes [19. Mai] apud Augustam colloquium principum habuit, moxque se in Saxoniam recepit. Ann. Altahenses maiores (SS rer. Germ. IV) S. 85. 1073 Atque ita omnibus quae intenderat pro voluntate exactis, concitus Ratispo nam contendit, sanctum pascha ibi celebraturus. Cumque in civitate Augu sta diem palmarum [24. März] ageret, Rudolfum ducem Suevorum et alios
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quosdam, qui sinistrum aliquid contra rem publicam moliri iam pridem delati fuerant, in gratiam recepit. Dein sanctum pascha [31. März], sicut instituerat, Ratisponae, pentecosten [19. Mai] in Augusta celebravit. Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 144 f. Reg. Imp. III/2 627 – Kilian, Heinrich IV. S. 57–58 – Meyer von Knonau 2 S. 194–196 Es ist unwahrscheinlich, dass sich Heinrich IV. auch am 5. September 1073 in R. aufgehalten hat, da die auf diesen Tag datierte Urkunde (DH IV 263) eine Fälschung ist (vgl. Reg. Imp. III/2 659 – Kilian, Heinrich IV. S. 61).
1073 November 122 Zuletzt im November in Nürnberg, danach Anfang Dezember in Ladenburg. Heinrich IV. zieht sich in der Auseinandersetzung mit den sächsischen Fürsten nach R. zurück. 1073 Celebrata ibidem [Würzburg] omnium sanctorum festivitate [1. November], Ratisponam ire instituit, animadvertens, quod principes Rheni aliquantula Saxonici furoris labe iam infecti minus minusque in dies ad exhibenda sibi ob sequia devoti ac benivoli essent. Cumque inter eundum aliquot diebus Nuren berg moraretur, quidam, qui lateri eius iam diu familiarissime obversatus fuerat, Regenger nomine, incertum aliorum instinctu an privato in eum odio suscitatus, repente prorupit in medium et ducibus Rudolfo ac Bertholdo grave adversus eum crimen detulit. [Regenger erhebt die Anschuldigung, Heinrich IV. habe ihn zur Ermordung Rudolfs und Bertholds gedungen.] Rex, sicut instituerat, Ratis ponam contendit, omnibus invisus, omnibus suspectus, nec ipse iam cuiquam hominum satis fidei habens, cum hi quoque, quos intima familiaritate sibi de vinxerat, ad primam ingruentis tempestatis nubeculam a se defecissent. Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 166, 168. Reg. Imp. III/2 669 – Kilian, Heinrich IV. S. 62 – Meyer von Knonau 2 S. 291 f. Möglicherweise hat Heinrich IV. bei diesem Aufenthalt in einer zweiten supplex epistola sein Schuldbekenntnis, gegen das kanonische Recht und die Satzungen der Väter verstoßen zu haben, erneuert, Gehorsam gelobt und seine Zustimmung zu allen Entscheidungen des Papstes erteilt (vgl. Reg. Imp. III/2 669).
1074 Mai 25 Zuletzt Anfang Mai in Nürnberg, danach am 8. Juni in Mainz.
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Heinrich IV. kommt zur Vorbereitung eines Ungarnfeldzugs nach R. Auf die Nachricht, der englische König Wilhelm bereite einen Angriff auf Aachen vor, unterlässt er den Ungarnfeldzug und bricht ins Rheinland auf. – Er urkundet für das Kloster des hl. Nikolaus bei Passau. Anwesend: Kanzler Adalbero (Rekognoszent). 1074 Cumque Ratisponam venisset, insecuta est eum legatio familiarium eius nunciantium, quod Willehelmus cognomento Bostar rex Anglorum ab archie piscopo Coloniensi vana pollicitatione illectus cum magno exercitu adventaret, regni sedem Aquisgrani occupare paratus. Territus rex tam atroci nuncio ac pri vatae rei curam externis negociis antehabendam ratus, omissa in Ungariam ex peditione, ad Rhenum concitus remeavit. Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 195. actum Ratispone. DH IV 273, or. Reg. Imp. III/2 704, 705 – Kilian, Heinrich IV. S. 65 f. – Meyer von Knonau 2 388–390 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 365 1074 November 26 Zuletzt Ende September in Worms, danach im Dezember in Augsburg.
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Heinrich IV. kommt zu Beratungen über die ungarischen Verhältnisse nach R. – Er urkundet für die bischöfliche Kirche von Freising. Anwesend: Erzbischof Gebhard I. von Salzburg, die Bischöfe Otto von R. und Wilhelm I. von Utrecht, Herzog Welf I. von Bayern, ceteri fideles nostri, Kanzler Adalbero (Rekognoszent). 1074 Qua necessitate compulsus rex, nullo insigni facinore perpetrato, Ungaria excessit, et post festum sancti Michaelis [29. September] Wormaciam reversus, ordinatis ibi pro tempore et copia regni negociis, Ratisponam rediit, dispositum habens id quod reliquum erat temporis usque ad natalem Domini in peragrandis Baioariae atque Alemanniae civitatibus insumere. Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 198. actum Ratispone. DH IV 276, or. Reg. Imp. III/2 718, 719 – Kilian, Heinrich IV. S. 67 – Meyer von Knonau 2 S. 405–407 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 239
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1075 Ende September Zuletzt auf einem Feldzug in Böhmen, danach am 9. Oktober in Worms.
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Heinrich IV. zieht sich mit seinem Heer aus dem sächsisch-böhmischen Grenzgebiet nach R. zurück. Hier erwartet ihn eine sächsische Gesandtschaft, die er durch die Verzögerung einer Antwort hinhält. – Er belehnt Herzog Wratislav II. von Böhmen mit der sächsischen Ostmark. Anwesend: Herzog Wratislav II. von Böhmen, sächsische Gesandte. 1075 Ita periculo liberatus rex militem suum, labore et vigiliis, tum potissimum fame ac siti pene usque ad defectionem spiritus confectum, post paucos dies Ra tisponam reduxit, e vicino iam imminente die, quo in expeditionem exercitus adunandus erat; invenitque ibi legatos Saxonum multo iam tempore reditum eius prestolantes. Quos responsum differendo diu suspensos tenuit, ut redire ad suos, nisi sub ipso imminentis iam expeditionis articulo et pene incumbente iam cervicibus eorum hostili gladio, non possent. Cumque sub idem fere tempus Dedi marchio longa egritudine absumptus decessisset, marcham eius Boemico duci in premium exactae miliciae dedit, tametsi uxor marchionis Adala filium suum, cui hereditaria successione marcha debebatur, ei paulo ante pro se obsi dem misisset, et ipse marchio post recuperatam pacem in Gerstingun inteme ratam semper erga regem remque publicam fidem servasset. Lampert von Hersfeld (SS rer. Germ. XXXVIII) S. 232. Reg. Imp. III/2 759 – Kilian, Heinrich IV. S. 69 – Meyer von Knonau 2 S. 525 f. 1076 Juli (?) 27 Zuletzt am 29. Juni in Mainz, danach in Böhmen.
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Heinrich IV. urkundet für Markgraf Leopold II. von Österreich. actum Ratispone. DH IV 285, cop. s. XIII. Reg. Imp. III/2 823 – Kilian, Heinrich IV. S. 73 – Meyer von Knonau 2 S. 716 1077 Mai 1 127 Zuletzt am 16. April im Gebiet von Aquileia, danach im Mai in Schwaben. Hoftag (colloquium) – Heinrich IV. bespricht mit den bayerischen, böhmischen und karantanischen Fürsten die Situation und trifft Kriegsvorbereitungen gegen Rudolf von Rheinfelden.
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Anwesend: Patriarch Sigehard von Aquileia und eine größere Anzahl ungenannter bayerischer, böhmischer und karantanischer Großer. Heinrich IV. feierte Ostern [16. April] im Gebiet von Aquileia: Mox Ratispone cum Pagoariorum, Boemiorum quoque, nec non Carantanorum principibus et, quem secum inde huc adduxerat, non multum viro probabili patriarcha Aqui leiensi, habito colloquio de his omnibus que acciderant, ipsis ut et nuper Lon gobardis non minimas sue depositionis querimoniarum proclamationes lacri mosus proposuit, et ut se ope illorum astitrice de his ad votum suum ultum iri posset, quos ipse quibusdam ex pauperibus in tam magnos dominos sublima tos extulerat, dignitatibus et beneficiis ipsorum eos a se gratanter munerandos et dignificandos, ut fidelissimis suis promiserat. Ad hec magnificis muneribus mox ipsi indifferenter corrupti sunt et, qualicumque ingenio excogitare potuit, sibi in auxilium undecumque satis obnixe contracti sunt, non modicum auxilia riorum militiam, scilicet ad duodecim ferme milia, in brevi collegit, quibus regi novo congredi attemptans, sese in occursum illius manu ballatoria promovebat. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 275 f. 1077 Imperator, Alpium aditibus contra se ubique munitis, omnes eorum in sidias frustratus, statim per Aquileiam venit Radisponam, et Rodulfum ador tus, eum fugere compulit, et iterata expeditione Sueviam depopulatur. Sigeberti Gemblacensis Chronicon (SS V) S. 364; Chronicon Henrici de Hervordia S. 120. 1078 Haec [Wahl Rudolfs von Rheinfelden zum König; Sperrung der Alpenpässe] cum cognovit Heinricus, per Aquileiam Radisbonam post pascha [16. April] pervenit, et ad Rodulfum in Suaviam contra se certare temptantem festinavit. Mariani Scotti Chronicon (SS V) S. 561; Ad Mariani Scotti Chronicon additamentum (SS S. 79; Memoriale fratris Walteri de Coventria (Rerum Britannicarum Scriptores 58/1. 1872) S. 93. Reg. Imp. III/2 886 – Kilian, Heinrich IV. S. 78 – Meyer von Knonau 3 S. 20–23 Heinrich IV. hatte wegen der Besetzung der Alpenpässe durch die Anhänger des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden den Rückweg aus Italien über Kärnten nehmen müssen.
1077 September oder Anfang Oktober Zuletzt am 8. September in Augsburg, danach am 30. Oktober in Worms.
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Heinrich IV. zitiert Erzbischof Gebhard I. von Salzburg zu sich und versucht, ihn auf seine Seite zu ziehen. Anwesend: Erzbischof Gebhard I. von Salzburg.
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[Erzbischof Gebhard von Salzburg] sub publica tandem fide; etiam dato a rege ducatu, Ratisponam veniens, expurgare se in quibus a rege culpabatur recusavit, nisi prius omnia quae ei ablata fuerant iuxta statuta canonum emendarentur. Inde prolixa inter eum et inter prelocutores regis coram rege agitata est questio. Gesta archiepiscoporum Salisburgensium, Vita Gebehardi c. 3 (SS XI) S. 26 (vgl. auch Ergänzung auf S. 39: Postremo infecta re utrimque et indefinita exivit ab urbe Ratispona ad urbem suae sedis eo comitatu quo venerat reducendus, sed a media via divertit et ad partes secum facientes secessit). Reg. Imp. III/2 912 – Kilian, Heinrich IV. S. 78 – Meyer von Knonau 3 S. 67 1077 Weihnachten / Dezember 30 129 Zuletzt im November und Dezember in Bayern, danach Anfang Januar 1078 in Passau. Heinrich IV. begibt sich zur Feier des Weihnachtsfestes nach R. und bricht danach zur Fortsetzung der Belagerung einer Burg auf. – Er urkundet für das Frauenkloster Chiemsee und die bischöfliche Kirche von Osnabrück. Anwesend: Kanzler Gebhard (Rekognoszent). 1078 Rex autem Heinricus Ratisbone biduo tantum qualitercumque non mul tum festive vix commorans, iterum ad obsidionem cuiusdam castelli, unde ve nit illuc, properanter redibat, in illis Norici sinus orientalis partibus usque in mediam quadragesimam quomodocumque per loca incertus vagans, et illam patriam quoque non modicis itionibus huiusmodi hostiliter devastans. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 313. Ratispone actum. DH IV 302, or. (verunechtet) actum Radisponę. DH IV † 303, or. Reg. Imp. III/2 921–923 – Kilian, Heinrich IV. S. 80 – Meyer von Knonau 3 S. 73 – Diestelkamp-Rotter I 132 DH IV †303 (für Osnabrück) ist als echt anzusehen, wie K. U. Jäschke, Studien zu Quellen und Geschichte des Osnabrücker Zehntstreits unter Heinrich IV. (ArchDipl 9/10. 1963/64) S. 160–178 gezeigt hat.
(1078) März 20 Zuletzt im Februar im Osten Bayerns, danach am 25. März in Würzburg.
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Heinrich IV. erwartet die Rückkehr der an Papst Gregor VII. abgeordneten Gesandtschaft. – Er urkundet für die bischöfliche Kirche zu Augsburg und den Getreuen Adalbert. Anwesend: Kanzler Gebhard (Rekognoszent). 1078 Rex denique Heinricus apud Ratisponam ex legatis suis, qui prae ceteris festinantiores ad eum praecucurrerant, quosdam praestolatos et illic conventos, mox aliquantulum subtristis inde se Mogontiacum properanter, diem inibi pal marum [1. April] acturus, promovebat. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 324. actum Ratispone. DH IV 306, or; 306a, or. Ratis[pone]. Ed. A. Gawlik (DA 48. 1992) S. 535 f. Reg. Imp. III/2 931–933 – Kilian, Heinrich IV. S. 81 – Meyer von Knonau 3 S. 119–121 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 345 Zur Auffindung eines Originalfragments der als DH IV 320 ohne Ortsangabe edierten Königsurkunde, die demnach zu einem der Regensburger Aufenthalte Heinrichs IV. im Jahre 1078 gehört, vgl. A. Gawlik, Nachträge zu den Urkunden Heinrichs IV. (DA 48. 1992) S. 527–536.
1078 Pfingsten [Mai 27] 131 Zuletzt Anfang Mai in Straßburg und in Alemannien, danach Ende Juli mit einem Heer in der Maingegend, am 7. August Schlacht bei Mellrichstadt gegen Rudolf von Rheinfelden. Heinrich IV. feiert Pfingsten und trifft Vorbereitungen für einen Heereszug gegen Rudolf von Rheinfelden. Markgraf Leopold II. von Österreich verlässt den König. 1078 Dehinc rex Heinricus Alamanniam invadere proponens, set non tantos sibi coadunare valens, quod hoc sine periculo peragere posset, in Pagoariam divertit. Ibi apud Ratisbonam pentecosten [27. Mai] celebravit. Et marchio Liutpaldus inde aliquantulum ab eo offensus regreditur. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 330. Reg. Imp. III/2 944 – Kilian, Heinrich IV. S. 82 – Meyer von Knonau 3 S. 132 1078 Oktober Zuletzt Mitte August in Würzburg, danach im Oktober in Alemannien.
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Hoftag – Heinrich IV. versammelt die ihm treuen Fürsten und trifft Vorbereitungen für einen Kriegszug gegen Rudolf von Rheinfelden. Heinricus vero in Octobri proximo Reginesburg veniens, principibus collectis narravit, quod iam longo labori finem fecisset nichilque sibi faciendum restaret, nisi ut illos, qui secum participes erant laboris, consortes etiam faceret dignae retributionis. Dixit namque Saxones in proximi proelii conflictu sic esse pro stratos, ut, nisi de gentibus exteris agrorum cultores advenirent, Saxonica tellus in solitudinem versa bestiis silvestribus habitanda remaneret. Igitur ut illam ter ram cunctis frugum generibus opulentam secum vellent intrare, rogavit ipsisque, quod nullum, qui eis intrantibus obstaret, invenirent, fideliter spopondit. Quod ut illis fieret credibile, simulatos nuntios fecit procedere cum verbis compositis, qui cunctis audientibus regi, sicut erant docti, dicebant ex persona ducis Ottonis et Herimanni comitis se solos ex liberis hominibus, omnibus aliis in novissimo proelio interfectis, beneficio fugae in Saxonia relictos nunc nimis sero poenitere, quod umquam multitudine suorum confisi praesumpsissent regiae potestati re sistere; se regis adventum, quo terrae daret cultores, humiliter expectare; se sibi non honorem, non libertatem, sed solam vitam, quamvis vel hac essent indigni, postulare. Quibus verbis, sicut ipse callidus dictaverat, peroratis, illi, qui haec credula nimis aure perceperant, inani spe iam totam Saxoniam possidebant et quasi iam possidentes, inani spe decepti, animo tumescebant. Brunos Buch vom Sachsenkrieg c. 103 (MGH Dt. Mittelalter 2) S. 92; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 453. Vgl. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 336. Reg. Imp. III/2 949 – Kilian, Heinrich IV. S. 82 – Meyer von Knonau 3 S. 147 f. – P. Schmid, Regensburg S. 352 f. 1079 Ostern [März 24]/März 30/(wahrscheinlich Anfang April) 133 Zuletzt im Februar in Speyer, danach im April in Alemannien und in der Ostmark in Kämpfe mit Markgraf Leopold II. verwickelt. Heinrich IV. feiert Ostern. Er empfängt eine vertrauliche Botschaft des Patriarchen Heinrich von Aquileia über eine bevorstehende päpstliche Gesandtschaft und ordnet seinerseits Bischof Benno II. von Osnabrück nach Rom ab. Er belehnt Friedrich I. (von Staufen) mit dem schwäbischen Herzogtum und setzt Abt Udalrich von St. Gallen zum Abt der Reichenau ein. – Er restituiert die Zehntrechte der bischöflichen Kirche von Osnabrück. Anwesend: Bischof Benno II. von Osnabrück. 1079 Patriarcha [Heinrich von Aquileia] autem, qui unus ex intimis regis Hein rici fuerat, non optima fide et studio inpositam sibi legationem observans, nun tium secretalem, qui voluntatem illius et obedientiam exploraret, regi festinan
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ter Ratisbonam pro se direxit. Ipse autem collegatos suos hac vice retardando, Aquileiam suam revertitur, ipsi autem Padaugiam diverterunt. Rex autem hui usmodi legationem a papa sibi directam comperiens, solita contumacia eam non maxime, utpote non observaturus, diligebat. Verumtamen quasi legationis apostolicae inscius, nuntium Romam non modicis fallaciis dolisque instructum Osniburgensem episcopum [Bischof Benno II.] ad condictas indutias dirigebat, qui quolibet ingenio et obedientia illius tantotiens falso simulata, hac etiam vice papam deluderet, et ut anathematis illius sententiam et synodum iam in tyran nidem regis compescendam specialiter ferme destinatam artificiosus plurimum qualitercumque impediret. Ipse denique pascha [24. März] Ratisponae quomo documque egit, ducatum Alemannie in erroris irritamentum comiti Friderico ibidem commendans, et Augiensem abbatiam, quam ipse iam bis symoniace venditam, dehinc Eggihardo, a fratribus suis regulariter electo et iuxta privilegii eiusdem loci statutum a papa legitime ordinando, contradidit. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 356 f. Actum est hoc apud Radisponam Bavariae urbem anno dominicae incarnatio nis MLXXV. Igitur rex Heinricus decimationem suam Osnabrugensi ecclesiae suoque episcopo Bennoni praesenti omnium, qui aderant, consilio iudicio et consensu recognovit et reddidit et in aeternum omnis conditionis exceptione se posita immobiliter, semper et fixe possidere donavit. Vita Bennonis II. episcopi Osnabrugensis c. 16 (SS rer. Germ. LVI) S. 21. actum Ratispone. DH IV †310, or. Reg. Imp. III/2 965–969 – Kilian, Heinrich IV. S. 84 – Meyer von Knonau 3 S. 193–196, 207 – Diestelkamp-Rotter I 135. DH IV † 310 (für Osnabrück) ist als echt anzusehen, wie K.-U. Jäschke, Studien zu Quellen und Geschichte des Osnabrücker Zehntstreits unter Heinrich IV. (ArchDipl 9/10. 1963/64) S. 178–194 gezeigt hat.
1079 Pfingsten [Mai 12]/Juli 23 Zuletzt in der bayerischen Ostmark, danach am 16. August in Nürnberg.
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Heinrich IV. führt Friedensverhandlungen mit einer Gesandtschaft Papst Gregors VII. – Er bestätigt der bischöflichen Kirche zu Padua die Privilegien und Schutzverleihungen seiner Vorgänger. Anwesend: Gesandtschaft des Papstes (Patriarch Heinrich von Aquileia, Kardinalbischof Petrus von Albano und Bischof Udalrich von Padua), Bischof Benno II. von Osnabrück, Kanzler Burchard (Rekognoszent).
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1079 Predictus autem patriarcha [Heinrich von Aquileia] ceterique sedis apo stolice legati, per nuntios quos premiserant et Osniburgensem episcopum [Benno II.] regis Heinrici responsis, quamvis simulate, obedientie eius comper tis, circa pentecosten [12. Mai] ad eum Ratisponam pervenerunt. Ubi non satis magnifice acceptati, negotium pro quo missi sunt pro viribus exequi pertemp tabant. Demum vero plurimum toto ingenio et artificio regi instantes et surripi entes, vix ab eo verbialiter tantum quamquam pacis simulate et colloquii Rome in synodi audientia per legatum ipsius iurati, laudamentum et consensum ex torquebant. … Dehinc die et loco colloquii habendi apud Herbipolitanam ur bem ab utrisque condictis, hi Saxoniam, isti autem cum legatis apostolicis ad dominum suum remeabant festinanter Ratisponam. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 360 f., 363. 1079 Legati papae cum patriarcha Heinrico Ratisponam de pace tractaturi ve niunt, sed parum proficiunt. Rege cum legatis ad Fritizla cum exercitu veniente, Saxones perfidi regem et legatos cum dolo fallentes cum iuramento pactionem fecerunt, et ita bellum dirimitur. Ann. Augustani (SS III) S. 129 f. actum Ratispone. DH IV 312, or. Reg. Imp. III/2 971, 972, 974 – Kilian, Heinrich IV. S. 85 – Meyer von Knonau 3 S. 209 f., 212 Das rekonstruierte Deperditum DH IV *313 vom 30. Juli 1079 aus R. ist zu streichen.
1079 Oktober 24 135 Zuletzt am 19. Oktober in Hirschaid (zwischen Bamberg und Forchheim), danach im November in Alemannien und zu Weihnachten in Mainz. Heinrich IV. urkundet für seinen Dienstmann Rafold. Anwesend: Königin Bertha*, Königssohn Konrad*, Patriarch Heinrich von Aquileia*, Bischof Meginward von Freising*, Kanzler Bischof Gebhard (Rekognoszent). actum Ratispone. DH IV 318, cop. s. XII. Reg. Imp. III/2 984 – Kilian, Heinrich IV. S. 85 – Meyer von Knonau 3 S. 218 f. – Weissthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 246 1080 Februar 136 Zuletzt am 27. Januar in der Schlacht bei Flarchheim bei Mühlhausen, danach zu Ostern (12. April) in Lüttich.
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Heinrich IV. zieht sich nach R. zurück und entsendet Erzbischof Liemar von Bremen und Bischof Rupert von Bamberg nach Rom, um den Papst zum Vorgehen gegen Rudolf von Rheinfelden zu bewegen. Auch Bischof Udalrich von Padua, der im letzten Sommer als päpstlicher Legat nach Deutschland gekommen war, schließt sich der Gesandtschaft an. Anwesend: Erzbischof Liemar von Bremen und die Bischöfe Udalrich von Padua und Rupert von Bamberg. 1080 Ergo Heinricus cum sue tyrannidis complicibus sic adversariorum suorum persecutoria immanitate, famis internecione, frigoris asperitate, tamque fuge dedecorose et infauste satis superque profligatus exacerbatione, ipse vix Ratis bonam suam qualitercumque revisitavit. Ceteri autem non minus miserabiles, turpes, ac tot miseriis ipsi non impariter contabescentes, patriam suam unus quisque non glorianter multum repetiverunt. … Heinricus denique, cum neque bello neque clandestina hac quam cum Saxo num primatibus gerebat coniuratione ad libitum suum proficeret, quin potius teste sua conscientia iustitie Dei palam contumacem et inobedientem, et ob id iam apostolica censura excommunicatum cum suis, se repugnare non ignoraret, simulans tandem ob tot et tantas sancte ecclesie miserias et desolationes, quas ipse cum suis ei intulerat, sedis apostolice metum, Romam ex antiepiscopis suis Bremensem et Babinbergensem, sed non sine magno, ut aiunt, auri et argenti pondere, quo Romanos corrumpere ad suum votum pertemptarent, direxerat. Baduanum quoque episcopum, qui precedenti estate legatus apostolicus in no stras partes destinatus est, eadem intentione cum quibusdam aliis suis familia ribus pecunia copiosissima onustum et suffarcinatum illuc transmiserat. Qui iam ab ipso muneribus non minimum corruptus, sed ad corrumpendum alios intentus, in ipso itinere a quodam suo comite ex industria lancea perforatus, ad inferna corruptissimus quam repente Dei iudicio precipitatus est. Berthold von Reichenau (SS rer. Germ. NS XIV) S. 378, 380 f. Reg. Imp. III/2 994, 995 – Kilian, Heinrich IV. S. 86 – Meyer von Knonau 3 S. 242 f. 1080 Mitte Juli Zuletzt am 29. Juni bei Brixen, danach am 22. Juli in Nürnberg.
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Hoftag (curia) – Heinrich IV. trifft mit dem Böhmenherzog Wratislav zusammen und sammelt ein Heer. Anwesend: Herzog Wratislav von Böhmen.
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adisponam 1080 Interea imperator ab Ytalia rediens, curiam suam Boemo apud R indixit. Ibi coadunato exercitu, Bauwari cum Boemis ceterisque ex Germania gentibus per territorium urbis Wida [Weida] transeuntes, usque ad munitionem, nomine Milsin [Hohenmölsen], iuxta Elstram fluvium pervenerunt. Ann. Pegavienses et Bosovienses (SS XVI) S. 241. Reg. Imp. III/2 1005 – J. Vogel, Gregor VII. und Heinrich IV. nach Canossa. Zeugnisse ihres Selbstverständnisses. 1983 S. 237 Es ist unklar, wo Heinrich IV. 1080 Weihnachten feierte. In Betracht kommen Mainz und R. Vgl. Reg. Imp. III/2 1018.
1081 März 18 Zuletzt im Dezember 1080 in Sachsen, danach Romzug.
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Heinrich IV. urkundet für seinen Getreuen Chitele. Anwesend: Königin Bertha*, Bischof Siegfried II. von Augsburg, Herzog Wratislav von Böhmen*, Kanzler Bischof Gebhard (Rekognoszent). actum Ratispone. DH IV 328, or. (verunechtet) Reg. Imp. III/2 1025 – Kilian, Heinrich IV. S. 88 – Meyer von Knonau 3 S. 350 f. – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 348 Die Nennung von Markgraf Ekbert II. von Meißen als Petent der Schenkung an den sonst unbekannten Chitele ist Bestandteil der Verunechtung des 12. Jhs. und bezeugt nicht dessen Anwesenheit in R. Vgl. zuletzt T. Brüsch, Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. 2000 S. 73 f.
1084 Ende Juni [29. Juni geplant]/Anfang Juli Zuletzt am 18. Juni in Verona, danach am 24. Juli am Lech.
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Heinrich IV. beabsichtigt nach seiner Rückkehr vom Romzug das Fest Peter und Paul [29. Juni] in R. zu begehen. Er wird als neuer Kaiser mit allen Ehren empfangen. Nach kurzem Aufenthalt zieht er gegen seine Gegner nach Schwaben. Schreiben Heinrichs IV. an Bischof Dietrich von Verdun: Tu autem si non grava ris facere quod volumus, Augustam ad nos venire post festum apostolorum Petri et Pauli [29. Juni] rogamus, quia Deo favente in festivitate eorum Radisponae erimus. MGH Dt. Mittelalter 1 Nr. 18 S. 28.
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1084 Igitur reversus imperator Ratisponam, cum omni affectu et honore suscep tus, paucis ibi moratur diebus, collectaque multitudine, Augustam ab adversariis possessam profectus, ab hostibus in unum collectis fluvium Licum transvadare prohibetur. Ann. Augustani (SS III) S. 131. Reg. Imp. III/2 1172 – Kilian, Heinrich IV. S. 102 – Meyer von Knonau 3 S. 574 f. 1084 Mitte August Zuletzt am 7. August in Augsburg, danach am 4. Oktober in Mainz.
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Heinrich IV. besucht R. 1084 Tandem Heinricus Ratisponam revertitur, inde ultra Renum Mogontiam proficiscitur, nichilominus et Suevi ultra Renum Burgundiam cum expeditione proficiscuntur et quoddam castellum Bertaldi ducis, filii regis Rŏdolfi, a fauto ribus Heinrici obsessum, viriliter eripuerunt. Bernold von Konstanz (SS rer. Germ. NS XIV) S. 444. Reg. Imp. III/2 1174 – Kilian, Heinrich IV. S. 103 – Meyer von Knonau 3 S. 576 Nach den Ann. Patherbrunnenses (Ed. Scheffer-Boichorst. 1870) S. 99, die allerdings R. nicht erwähnen, unternahm der Kaiser damals eine Strafexpedition gegen Herzog Markgraf Leopold II. von Österreich. Vgl. Reg. Imp. III/2 1175.
1085 Ostern [April 20] Zuletzt im Februar in Sachsen, danach am 4. Mai in Mainz.
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Heinrich IV. feiert Ostern. 1085 Hec ergo imperator cognoscens, ante quadragesimale tempus prefatis episcopis malis legatos suos mittens, eos post quatuordecim dies paschalis festi Mogontiam ad generalem synodum venire imperavit; quod si non facerent, paenitus illos ex iudicio papae Clementis [III.] et aliorum episcopo rum deponendos esse ab episcopiis interminavit. Ipse vero postquam pascha [20. April] Domini Ratisponae sabbatizavit, ad condictam synodum cum domni apostolici Romanis episcopis multisque cum suis perveniens, emulos suos triduo expectavit. Annalium Ratisbonensium maiorum fragmentum (SS rer. Germ. IV) S. 89. Reg. Imp. III/2 1193 – Meyer von Knonau 4 S. 14
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1085 November 9 Zuletzt in Sachsen, danach zu Weihnachten in Worms.
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Heinrich IV. zieht sich aus Sachsen nach R. zurück. Er wird durch den Verrat Graf Engelberts von Spanheim überrascht und plant einen neuen Kriegszug nach Sachsen. – Er urkundet für das Nonnenkloster S. Salvator und Julia zu Brescia. Anwesend: Kanzler Burchard (Rekognoszent). 1085 Caeterum ille [Graf Engelbert von Spanheim], quoniam Perhtol[dum] super se dominum constituit, nimis ei infidelis post[ea] fuit. Hoc caesar nes ciens, dum Ratisponam venir[et] eundemque sibi placabiliter occurrere cerne ret, ip[sum] ac caeteros comites Noricos cum eorum militibus [necnon] ponti fices cum aliis principibus expeditionem p[ost] proximam epiphaniae Domini octavam [13. Januar] in Saxonia e[i] promittere impetravit et statim pro auxi liariis in Frantiam remeavit. Annalium Ratisbonensium maiorum fragmentum (SS rer. Germ. IV) S. 91. actum Ratispone. DH IV 376, or. Reg. Imp. III/2 1216, 1217 – Kilian, Heinrich IV. S. 105 – Meyer von Knonau 4 S. 56 f. 1086 April 3/5/9/29 Zuletzt im Februar in Sachsen, danach am 18. Juni in Würzburg.
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Heinrich IV. feiert das Osterfest. – Er urkundet für die bischöfliche Kirche zu Utrecht und für Vogt Friedrich von R. Er lässt die alten Grenzen der Diözese Prag feststellen und bestätigt sie. Anwesend: Kanzler Hermann (Rekognoszent). 1086 Imperator pascha [5. April] Radispone celebravit. St. Galler Fortsetzungen Hermanns von Reichenau (Augsburg, Staats- und Stadtbibl., 2° Cod. 254) fol. 21v. 1086 Ratisponam, in qua imperator tunc temporis erat. Ann. Augustani (SS III) S.132 (bezogen auf in paschali sollemnitate). actum Ratisbone. DH IV 388, cop. s. XII.; 389, or. actum Ratispone. DH IV 390 (verunechtet) Reg. Imp. III/2 1238–1242 – Kilian, Heinrich IV. S. 106 – Meyer von Kno nau 4 S. 115 f.
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1087 Dezember 25/1088 Anfang Januar Zuletzt im Oktober in Hersfeld, danach am 16. April 1088 in Aachen.
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Heinrich IV. feiert zusammen mit König Wratislav von Böhmen das Weihnachtsfest und erfährt in R. vom Tod seiner Gattin Kaiserin Bertha. Anwesend: König Wratislav von Böhmen. 1088 Imperator Radispone natale domini rege Boemie commanente celebravit. Ibi ecciam obitum sue coniugis Bertha imperatricis audivit. St. Galler Fortsetzungen der Chronik Hermanns von Reichenau (Augsburg, Staats- u. Stadtbibl., 2° Cod. 254) fol. 22r. Reg. Imp. III/2 1269 Von einer Rückkehr des Kaisers nach Bayern Ende 1087 berichten auch die Ann. Augustani (SS III) 133. Da Bertha außerhalb von R. (wahrscheinlich in Mainz) am 27. Dezember 1087 gestorben ist, hat sich Heinrich IV. beim Empfang der Nachricht Anfang Januar noch in R. aufgehalten. Vgl. Reg. Imp. III/2 1270.
1089 Februar 1 Zuletzt am 2. Januar in Bamberg, danach am 5. April in Metz.
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Heinrich IV. urkundet für die bischöfliche Kirche zu Utrecht und für die Domkirche der hl. Maria zu Pisa. Er nimmt die Schotten zu R. in seinen Schutz und bestätigt die Abhängigkeit ihrer Niederlassung vom Kloster Obermünster in R. Anwesend: Kanzler Hermann (Rekognoszent). actum Ratispone. DH IV 402, cop. s. XII.; 403, or. (verunechtet); 404 (Transsumpt Heinrichs VII. vom 19. Mai 1313) (verunechtet) Reg. Imp. III/2 1290–1292 – Kilian, Heinrich IV. S. 113 – Meyer von Kno nau 4 S. 247 Unbekannt ist, wann Heinrich IV. Bischof Gebhard IV. als Nachfolger für den am 6. Juli 1089 verstorbenen Bischof Otto von R. einsetzte und ob er dazu nach R. kam. Vgl. Reg. Imp. III/2 1299. Hausberger, Geschichte des Bistums Regensburg I S. 75 tendiert zu Dezember 1089 als Termin der Einsetzung.
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1089 August 7 Zuletzt im Juni / Juli in Köln, danach am 14. August in Bamberg.
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Heinrich IV. urkundet für einen (unbekannten) italienischen Empfänger. Anwesend: Bischof Adalbero von Trient (Rekognoszent). Actum est Rat(isbone). DH IV *508, cop. s. XI. (Auszug) Reg. Imp. III/2 1303 Zur Überlieferung der im Ganzen verlorenen Urkunde in München, Bayerische Staatsbibl., Cod. lat. 52 vgl. A. Gawlik, Bischof Adalbero von Trient und Bischof Oger von Ivrea als Leiter der italienischen Kanzlei unter Kaiser Heinrich IV. (DA 26. 1970) S. 217–219.
1089 Weihnachten 147 Zuletzt am 22. November in Mainz, danach am 14. Februar 1090 in Speyer. Heinrich IV. begeht das Weihnachtsfest. 1089 Heinricus inperator natale Domini Ratispone celebravit. Spire quoque conventum habuit de agenda pace. Ann. Rosenfeldenses (SS XVI) S. 101; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 483. Reg. Imp. III/2 1310 – Kilian, Heinrich IV. S. 113 Meyer von Knonau 4 S. 261 vermutet gemäß Liber de unitate ecclesiae conservanda (MGH Ldl 2) S. 247 die Weihnachtsfeier in Mainz.
1097 Pfingsten [Mai 24]/Juni 14 Zuletzt am 15. Mai in Nußdorf am Inn, danach im Juli in Nürnberg.
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Heinrich IV. kehrt aus Italien zurück und wird in R. feierlich empfangen. – Er gestattet den zwangsgetauften Juden, zu ihrer Religion zurückzukehren, und urkundet für Vitic, einen Ritter Wiberts. – In einer Gerichtssitzung wird der Äbtissin Irmingard von St. Paul in R. vom Bischof entfremdeter Besitz zurückgegeben. Anwesend: Erzbischof Berthold von Salzburg, Bischof Thiemo von Passau, Herzog Friedrich I. von Schwaben, Kuno, der Sohn des verstorbenen Herzogs Otto von Northeim, Pfalzgraf Friedrich, Markgraf Burchard II. von Istrien, Kuno von Holnstein, Gottfried, der Bruder Bischof Gebhards IV. von R., Markgraf Heinrich I. von Meißen, Graf Wiprecht von Groitsch, Kanzler Humbert (Rekognoszent).
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1097 Post multa flagitia in regno perpetrata, imperator de Italia rediens, Ratispo nam in pentecoste [24. Mai] ingressus, cum omni cleri populique suscipitur alac ritate. Ann. Augustani (SS III) S. 135. 1097 Heinricus vero cum paucis Ratisponam in pentecosten [24. Mai] devenit et ibidem totam aestatem et circa castrum Nurinberc satis private moratus. Bernold von Konstanz (SS rer. Germ. NS XIV) S. 532. 1097 Heinricus imperator ab Italia rediens Ratisponam Baioarię urbem venit ibique aliquamdiu moratus Iudęis, qui baptizari coacti sunt, legibus suis uti, ut fertur, concessit. Frutolf von Michelsberg, Chronik S. 108; Chronicon Henrici de Hervordia S. 127. 1097 Heinricus imperator ab Italia, ubi iam per VII annos manserat, rediens Ratisponam venit, ibique aliquandiu moratus Iudeis, qui babtizari coacti sunt, iudaizandi ritum concessit. Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 491 f. Quarto Heinrico imperatore Ratisponam veniente ipsa [Äbtissin Irmingard] processit et presentibus omnibus regni primatibus querelam suam exposuit. Qua audita ab ipso imperatore omnibus suis sequacibus ęquę diiudicatum est ius in ea violatum esse nec fas esse cuiquam successori episcopo, quicquam de his auferre, que antecessor suus ęcclesię contradidit. Mox ab omnibus eque diiudicatum est, ut ipsum predium absque illius restitutione, qui prius in benefi cio habuit, ęcclesię redderetur. Geier, Trad. St. Paul 26c S. 23 (auch DH IV 485). actum Ratispone. DH IV 455, or. (unvollzogen) Reg. Imp. III/2 1406–1410 – Kilian, Heinrich IV. S. 121 – Meyer von Knonau 5 S. 1 f. – Diestelkamp-Rotter I 162 zu 1104 (Januar 14 – Februar 20) – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 447 Ohne ausdrücklichen Hinweis auf R. berichten die Ann. S. Stephani Frisingenses (SS XIII) S. 53 von der Wiedereinsetzung des Abtes Erchanger von Weihenstephan durch den Kaiser nach seiner Rückkehr aus Italien.
1099 Ostern [April 10]/April 19, 30 Zuletzt am 30. Januar in Aachen, danach am 29. Juni in Bamberg.
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Reichsversammlung (cum principibus colloquium) – Heinrich IV. feiert Ostern. – In R. erscheint auch der Böhmenherzog Bretislav mit reichen Geschenken, um die Nachfolge seines Bruders Boriwoi und die Bestätigung der Wahl des Propstes Hermann von Altbunzlau zum Prager Bischof zu erreichen. – Während der Versammlung bricht eine Seuche aus, der auch eine große Zahl Adeliger zum Opfer fällt. – Heinrich IV. urkundet für das Kloster Kremsmünster.
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Anwesend: Bischöfe Rupert von Bamberg, Wido II. von Osnabrück, Elekten Hermann von Augsburg und Hermann von Prag, Abt Adalram von Kremsmünster, Herzöge Friedrich I. von Schwaben und Bretislav von Böhmen, Markgraf Burchard II. von Istrien, Pfalzgraf Rapoto I. von Cham-Vohburg, sein Vetter Graf Ulrich von Passau, Kanzler Humbert (Rekognoszent). 1099 Rapoto palatinus comes et Oudalricus comes, patruelis eius, quem mul tum divitem dicebant, defuncti sunt. Dum enim Imperator cum principibus colloquium Ratisponę haberet, mortalitas subito exorta prenominatos duos magnates, de inferioribus vero quam plures absumpsit, per civitates quoque atque regiones non modicam vulgi stragem fecit. Ekkehard von Aura, Chronik S. 158; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 497. 1099 Imperator Radisponae pascha [10. April] celebravit; ubi isdem diebus ma gna mortalitas facta est; in qua Rabbodo palatinus comes cum aliis innumera bilibus moritur. Ann. Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 50; Monumenta Erphesfurtensia (SS rer. Germ. XLII) S. 157; Chronica S. Petri Erfordensis moderna (SS XXX,1) S. 358; Ann. Rosenfeldenses (SS XVI) S. 102; Ann. S. Disibodi (SS XVII) S. 16. Et quia eodem anno [1099] imperator tercius Heinricus celebravit pascha [10. April] Ratispone, iussus est dux Bracizlaus cum electo suo illuc venire, qui celebrato pascha in urbe Wissegrad tercia die post octavam pasche [19. April] ve nit Ratisponam. Qui quia ante festum caritativa premiserat donaria tam cesari quam eius satrapis, quotquot erant de eius amicis in curia, obviam ei veniunt ad tria fere miliaria et ita deducunt eum in civitatem cum magna honorificen tia. Cuius ad primam peticionem cesar confirmat Boemorum electionem dans Hermanno anulum et virgam episcopalem. Item et hoc obtinuit precibus apud cesarem, ut eius fratri Borivoy vexillum daret et eum Boemis omnibus, qui cum eo venerant, assignaret, quo post obitum suum fratrem eius Borivoy sublimarent in solium. Cosmas von Prag III/8 (SS rer. Germ. NS. II) S. 168 f. actum Ratispone. DH IV 463, cop. s. XIV. Reg. Imp. III/2 1433–1436 – Kilian, Heinrich IV. S. 123 – Meyer von Kno nau 5 S. 60–65 – P. Schmid, Regensburg S. 353–355 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 370 – Diestelkamp-Rotter I 147 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 448 Nach Frutolf von Michelsberg, Chronik S. 118, kam Heinrich IV. nach Bayern, um den dortigen Großen Gelegenheit zu geben, seinem zum König erhobenen Sohn Heinrich V. zu huldigen. DH IV 463 ist nach Fragmenten des 12. Jhs. neu ediert worden von W. Stelzer, Die Diplome Karlmanns und Heinrichs IV. für Kremsmünster (MIÖG 123. 2015) S. 338–340.
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1101 Herbst Zuletzt am 3. August in Kaiserswerth, danach zu Weihnachten in Mainz.
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Vor Heinrich IV. erscheint Herzog Ulrich von Brünn, klagt, dass ihm nach dem Tode Bretislavs das böhmische Herzogtum, das ihm rechtmäßig zustehe, vorenthalten werde. Heinrich übergibt ihm die Insignien des Herzogtums vorbehaltlich der Wahl durch die böhmischen Großen. Anwesend: Herzog Ulrich von Brünn. Eodem anno [1101] Odalricus adit imperatorem in urbe Ratispona et eum per amicos sollicitat precibus et fatigat inmensis promissionibus, quo sibi restituat iniuste preereptum a fratre suo iuniore Borivoy Boemie ducatum. A quo cesar accepta pecunia dat sibi ducatus insignia et vexillum; sed in ducem eligendi obtentum ponit in arbitrio Boemorum. Cosmas von Prag III/15 (SS rer. Germ. NS II) S. 176. Reg. Imp. III/2 1462 – Kilian, Heinrich IV. S. 125 f. – Meyer von Knonau 5 S. 130 f. 1103 Weihnachten/1104 Januar 6/14/Februar 28 151 Zuletzt am 26. September in Mainz, danach bis vor Ostern [17. April 1104] in Mainz. Reichsversammlung – Heinrich IV. feiert das Weihnachtsfest. – Er hält eine von zahlreichen geistlichen und weltlichen Fürsten besuchte imperatoris curia ab, in der die Streitigkeiten zwischen Bischof Hermann von Augsburg und dem Domkapitel beigelegt werden und der Bischof auf die von ihm dem Domkapitel entzogenen Güter Straubing und Geisenhausen verzichtet. – Aufzeichnung eines in Gegenwart Heinrichs gefundenen Weistums über die Einkünfte der Vögte. – Ermordung des Grafen Sigihard von Burghausen. – Heinrich IV. urkundet für das Kloster Mondsee. Anwesend: Erzbischöfe Bruno von Trier, Friedrich I. von Köln und Elekt Berthold von Salzburg, die Bischöfe Emehard von Würzburg, Elekt Otto I. von Bamberg, Johannes I. von Speyer, Burchard von Münster, Udo von Hildesheim, Wido von Minden, Elekt Eberhard I. von Eichstätt, Heinrich I. von Freising und Adalbero von Trient, die Äbte Ulrich von Reichenau und Babo von St. Emmeram in R. sowie der Kanzler Erlung und zahlreiche Kleriker, als Gesandte des Augsburger Domkapitels die Domkanoniker Sizo, Emehart, Witolt, Rudolf, Konrad, Sigeboto, Titto, Gunther, Liupolt, Lanzo, Pucco, Pillunc, Hermann, Heinrich, Walther, Otto, Werinher, als Laien Herzog Welf II. und sein Bruder Heinrich der Schwarze, Berengar I. von Sulzbach, Sigehart und sein Bruder Friedrich von
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Tenglingen, Otto von Dießen, Adalprecht von Elchingen, Wicprecht und sein Sohn aus Sachsen, Werner von Ursberg, Heinrich von Schauenburg, Hermann von Ratelenberg, Gerloch von Orth, Arnolt von Goltbach, Folkmar dapifer im peratoris, Gundekar und Erkenbolt camerarii imperatoris und viele andere. 1104 Imperator natale Domini Radisponae celebrat, pascha autem Moguntiae. Ann. s. Disibodi (SS XVII) S. 19. 1104 Erat in Radisbona in natali Domini imperatoris curia, ubi comes Sigehar dus quoddam iudicium super clientes iniuste iudicavit; ex qua causa ab eis est occisus. Unde orta est maxima persecutio imperatori a cognatis illius et a cunc tis principibus regni; quia, si vellet ei subvenire, nequaquam esset interfectus. Cum vero ob id factum non paucos habere sentiret adversarios, circumquaque ab insidiis eorum vallatus, aptum evadendi coepit inquirere locum. Ann. Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 51. 1104 Heinricus imperator natalem Domini Ratisponę celebravit. Cumque ibi dem aliquandiu moraretur, orto quodam prius murmure inter Baioarię princi pes, eo quod Saxones vel Franci familiarius illic et honorabilius quam indigenę ab imperatore tractarentur, Sigihardus comes, qui huiusmodi suspitionem maxime notabat, cepit imperatori paulatim invisus haberi, propter hoc autem maxime, quod ipse solus pre cunctis qui tunc aderant principibus abundantiori militum copia adducta, ad resistendum se, si forte de curia quicquam secus ce deret, videbatur communisse. Diebus post hęc aliquot exactis, cum iam secu rior factus idem comes suorum turmas defluere permisisset, excitatur in illum conspirantibus tam urbanis Ratisponensibus quam diversarum partium mini sterialis ordinis hominibus seditio furibunda, quę nullo modo, vel ipso impera toris filio interveniente, sedari potuit, donec ab hora diei tercia usque ad horam nonam in hospicio obsessus tandemque fractis foribus ipse prius confessione facta, sumpto etiam dominici sacramenti viatico capite truncatus occubuit. De quo scelere supersedemus plura referre, presertim cum adhuc ultiones cęteraque mala sequęntia versentur in oculis, et quem sint finem habitura, nequeamus scire. Ekkehard von Aura, Chronik S. 184 f.; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 512. 1102 Henricus imperator natale Domini Ratisbone celebravit. Ubi post aliquot dies excitatur in Sigihardum comitem, imperatori invisum, seditio tam furi bunda, quod nullo, nec imperatoris filio, interveniente, sedare potuit, donec ab hora tertia usque in horam nonam in hospitio obsessus, tandemque fractis fori bus, ipse, prius confessus et sumpto dominici corporis sacramento, capite trun cates est. Chronicon Henrici de Hervordia S. 130. 1104 Henricus natalem Domini Ratispone celebrat, ubi comes Seghehardus a militibus regis occisus est. Ann. Rosenfeldenses (SS XVI) S. 102.
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1104 In epiphania [6. Januar] canonici Augustenses, possessionibus ad se perti nentibus diu despoliati, Gisenhusa, Strubinga, Chreina, Reginboldeshusa, cum aliis tam ad oblationem quam ad stipendium eorum pertinentibus, ab impera tore et ab episcopis et regni principibus Ratisponae benigne suscipiuntur, quo rum communi suffragio cuncta illis subtracta ab episcopo Herimanno denuo restituuntur. Sigehardus quidam, dum ministris ius a senioribus antiquitus conces sum denegare et demere vellet, ab ipsis interficitur. Ann. Augustani (SS III) S. 135. 1104 Sighardus comes Ratisponae occiditur. Ann. Admuntenses (SS IX) S. 577; Ann. Mellicenses (ebd.) S. 500; Continuatio Claustroneoburgensis I (ebd.) S. 609; Ann. S. Rudberti Salisburgenses (ebd.) S. 774; Ann. Corbeienses (Hg. v. J. Prinz, Abhandlungen zur Corveyer Geschichtsschreibung 7.1982) S. 134 Hec autem acta sunt in civitate Ratisbona. DH IV 482, cop. s. XII. Actum est … in civitate Ratispona. DH IV 483, Abschrift des 19. Jhs. „ex apographo coaevo“; 484, cop. s. XIV. actum Ratispone. DH IV 486, cop. s. XV. Reg. Imp. III/2 1493–1499 – Kilian, Heinrich IV. S. 127 f. – Meyer von Kno nau 5 S. 181, 194–198 – P. Schmid, Regensburg S. 355–358 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 382, 383 – Diestelkamp-Rotter I 161, 163 – Weissthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 271–273 Zu DH IV 485 vgl. V.1.148.
1105 September / Oktober Zuletzt im September in Würzburg, danach im Oktober in Böhmen.
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Nach dem Verlust von Nürnberg begibt sich Heinrich V. nach R. Heinrich IV. setzt ihm mit Heeresmacht nach und nötigt ihn zur Flucht aus der Stadt. Der Kaiser setzt Ulrich als neuen Bischof ein und erhält Verstärkung durch die Truppen Markgraf Leopolds III. von Österreich und Herzog Boriwois von Böhmen, die jedoch bald darauf am Regen zu Heinrich V. überlaufen. 1105 Cumque per dies aliquod inibi [Würzburg] moraretur [Heinrich V.], ad Radisbonam iterum revertitur. Ad vincula vero sancti Petri [1. August] pater eius [Heinrich IV.], collecto exercitu, insequitur eum; per Bawariam iter suum di rexit, et os omnes quos poterat, qui filio adherebant, vastando et igne cremando consumit, et sic ad Radisbonam ire contendit, ubi filium esse cognovit. Ut autem filius audivit, patrem ex inproviso urbi appropinquare, vix abcessit et fluvium qui dicitur Regen cum suis transvadavit. Cum vero uterque eorum paulatim suos
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congregaret, et dux Boemie patri in auxilium adveniret, nuncii inter eos dirig untur, si quo modo possent ad pacem reduci. Sed cum nulla spes recuperande pacis vel concordie foret, et pars suae multitudinis pugnare non auderet et filio nullo modo posset resistere, nocte cum paucis fidelissimis elabitur. Ann. Hildeshei menses (SS rer. Germ. VIII) S. 53 f. Vgl. auch Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 517. 1105 Ipse [Heinrich V.] cum Baioariis ad obsidium castelli Nourinberc conversus illudque post duos vel amplius menses prospere capiens soluto exercitu Ratisponę se contulit. Quem pater [Heinrich IV.] e vestigio subsequens Errolongum Wir ziburgensibus fugato Růtperto restituit indeque omnia, quę fautorum erant filii, devastans tandem faventibus sibi dolis Ratisponensium filium urbe fugavit. Qua residens presulem eidem kathedrę quendam adolescentulum nomine Oudalricum prefecit exercitum undecumque congregavit, progressusque marcam Diotpaldi per Boemicę gentis maxime crudelitatem devastavit. Nec plus una cum suo domino regii morantur milites, conventum usquequaque facere, cęsarianis a tergo flammis predaque vicem reddere, postremo cum 10000 electę iuventutis in V legiones dispertitis congressum expetere. Iam castris in contrarium positis, spectaculo nimis horribili, per triduum continuum ex una ripa Regini flumi nis imperatoris, ex altera regis volitabant signa; iam frequentia grassabantur in ipso fluminis alveo duella, inter quę et Hartwicus comes ex parte imperatoris occubuit, nec paucos ex utraque parte Martis sors anceps absumpsit. Attamen die, quę generalem certissime congressionem precedebat, principes, qui capita roburque utriusque videbantur exercitus, pacificis invicem concessis colloquiis post morose ventilatam inter se belli presentis causam tandem divino, ut creditur, edocti spiritu parum iusticię parumque emolumenti tam duro tamque periculoso inesse negocio unanimi consideratione conferebant; indeque nimirum fratribus, id est populo utraque parte christiano, parcendum, immo parricidali pugna cessandum pari voto iudicabant… Imperator autem dum in castris de crastino certior conflictu disponit nec pugnam nec pugnandi votum principibus esse per Boemię ducem marchionemque Liupaldum contra spem audivit. Qui mox animo consternatus supplex illorum adiutorium petit nec impetrat; instructus etiam se cretis filii nunciis suorum conspirationem adversus se factam latenter e castris cum paucis admodum viris subtrahitur, sicque divina dispositione uno salvo multorum qui fundendus credebatur sanguis salvatur. Nam protinus, ut impe ratoris absentia totis undiqueversum castris innotuit, unusquisque propria repe tere, maximę noctis opacę latibulo divertendi securitatem ministrante contendit. Ekkehard von Aura, Chronik S. 194 f.; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 517 f. Dimissoque exercitu rex [Heinrich V.] Ratisponam se contulit, ut eam, dum ad huc ancipiti penderet animo, stabilem sibi fixaque fide immobilem faceret. Quod ubi comperit imperator, – sedit enim tunc in urbe Wirziburgensi –, reputans fi lium vel in itinere vel in urbe comprendi posse, tam precipiti tamque tacito cursu eius vestigia sequebatur, ut iter eius non ante, donec non modica turba suorum
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transito Danubio ad urbem inmissis equis ruerent, praesciretur. Obstupefactus filius ad tam subitam et inopinatam rem, ex urbe profugit… Missis ilico rex nunciis per Bawariam et Sueviam sparsum exercitum recollegit, quae res impe ratorem, ut et ipse cogeret exercitum, coegit. Igitur exercitus uterque ad fluvium Regin se sibi opposuit; hinc pater, inde filius, hinc pietas, inde furor consedit. Cumque potentiores utriusque partis tamquam tanti discidii mediatores con venirent, qui ex parte imperatoris erant, persuasibilibus illecti verbis et multis magnisque pollicitationibus attracti, erga imperatorem in fide frigebant; et nisi domesticam fraudem praesensisset, solus cum paucis periculo relictus esset. Vita Heinrici IV. imperatoris c. 9 (SS rer. Germ. LVIII) S. 31 f. 1106 Inventore discordiarum diabolo seminante discordias per orbem terrarum quidam sui cooperatores extiterunt ex Teutonicis proceres, qui seducentes fi lium imperatoris, regem videlicet Heinricum quartum, persuaserunt, ut contra genitorem suum arma sumeret; qui filii sui a facie fugiens in urbe Ratispona cum paucis munivit se armis et mittit pro duce Borivoy, ut sibi in auxilium cum exercitu veniat. Nec mora, venientes Boemi non longe a Ratispona metati sunt castra iuxta fluvium Reznam; ex altera autem parte eiusdem fluminis erant ca stra filii imperatoris. Tunc qui videbantur esse fautores cesaris, primus Lupol dus marchio orientalis lapsus fuga noctu repatriat cum suis, Depoldus autem et Berengerus marchiones transferunt se ad castra regis Heinrici iunioris. Viden tes autem Boemi se undique esse destitutos nihilominus celerius, ut potuerunt, simul noctu maturaverunt fugam. Quod videns imperator deserit Ratisponam et transiens per australem plagam via, qua itur ad Netolic, intrat Boemiam. Cosmas von Prag III/18 (SS rer. Germ. NS II) S. 182. 1104 Deinde per Theutonicam multis animose magnificeque tam per patrem quam per filium gestis, castris tandem circa fluvium Reginum in contrarium positis, spectaculo nimis horribili, per triduum continuum ex una parte flumi nis imperatoris, ex altera regis signa volitabant. Frequentia in ipso fluminis al veo duella grassabantur. Et non paucos ex utraque parte Martis sors anceps ab sumpsit. Sed die proxima ante congressionem certissime futuram principes, qui capita et robur exercitus utriusque videbantur, pacifice et morose colloquentes, tandem parum emolumenti tam duro et tam periculoso negotio inesse, unani miter considerantes, indeque fratribus, id est populo cristiano, ex utraque parte parcendum, immo parricidali pugna cessandum, pari voto iudicabant. Impera tor consternatus animo, supplex principum suorum petit adiutorium, nec impe trat. Instruitur etiam secretis filii sui litteris et nuntiis suorum [adversus] se con spiratione, procurante beneficiis et muneribus et promissis multis papa Pascali, propter quod, sicut erat sollers et in omnibus circumspectissimus, imperator latenter e castris cum paucis subtrahitur. Sicque divina dispositione, uno salvo, multorum, qui fundendus credebantur, sanguis salvatur. Quo audito, unusquis que propria repetit. Chronicon Henrici de Hervordia S. 131.
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1105 Pater a filio Radispone mirabiliter superatur. Mariani Scotti chronici continuatio (SS V) S. 562. Heinricus filius eius contra eum rebellionem molitur aput Radisbonam, consilio Baguarorum, habens occasionem, quod pater excommunicatus a Romano pon tifice haberetur. Gotifredi Viterbiensis Pantheon c. 38 (SS XXII) S. 250 Reg. Imp. III/2 1521–1523 – Kilian, Heinrich IV. S. 130 f. – Meyer von Kno nau 5 S. 235–237, 239–242 Ulrich war als Nachfolger des am 12. oder 13. August ermordeten Bischofs Gebhard IV. vorgesehen, konnte sich aber gegen den von Heinrich V. eingesetzten Hartwig I. nicht durchsetzen.
1105 Oktober Zuletzt im Feldlager am Regen vor der Stadt, danach in Würzburg.
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Hoftag – Heinrich V. hält im Anschluss an den vor der Stadt errungenen Sieg über seinen Vater Heinrich IV. ein colloquium cum principibus. Dabei überträgt er Abt Gebhard von Hirsau das Bistum Speyer und das Kloster Lorsch. Er bindet R., das auf der Seite seines Vaters gestanden war, durch neue Verträge an sich, setzt den von seinem Vater eingesetzten Bischof Ulrich ab, bestellt Hartwig I. zum neuen Bischof und verpflichtet principes paternae militiae intra murum re pertos auf sich. Post hec accidit, ut Heinricus quintus rex, qui regnum adversus patrem susce pit, colloquium cum principibus in Ratisponensi civitate haberet. Ad quod et ipse [Abt Gebhard] vocatus venit. In quo episcopatum Spirensem cum abbacia Laurissensi in die omnium sanctorum [1. November] accepit anno 1105. Ann. Hirsaugienses monasterii (SS XIV) S. 257. 1105 At rex dum disturbatis inimicis ad libitum frui posset, parcere quam perse qui deliberans civitatem ob dati prius fęderis defectum austeriori nimirum pacto sibi confirmat, Hartwicum, virum utique probatum catholicum atque nobilem abdicato Oudalrico ibidem inthronizat, presules etiam quosdam ac principes paternę militię intra murum repertos sibi conciliat moxque Francię redditus eodem propinavit calice perfidis sibi Wirciburgensibus. – Ekkehard von Aura, Chronik S. 196; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 518. Reg. Imp. III/2 1524 – Meyer von Knonau 5 S. 247 – P. Schmid, Regensburg S. 358 Die Ann. Hirsaugienses verwechseln die Investitur Gebhards in R. mit der feierlichen Amtseinführung in Speyer, die am 1. November stattfand.
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1106 Weihnachten/1107 Januar 3/5 Zuletzt im Dezember in Augsburg, danach im Januar in Boyneburg.
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Reichsversammlung (generale colloquium principum; universis regni principi bus curiale colloquium). – Heinrich V. zieht Papst Paschalis II., den er in Augsburg erwartet, bis R. entgegen und feiert mit den päpstlichen Gesandten Weihnachten. – Er empfängt Bischof Otto I. von Bamberg, bestätigt die Gründung des Klosters Eisenhofen-Petersberg und lässt den Hörigen Gumbold frei. Anwesend: Päpstliche Legaten, Bischof Otto I. von Bamberg, die Grafen Otto, Arnold, Konrad und Ulrich von Scheyern, Dietmar von Starcholtshofen, Berthold von Pettendorf, Werner und Ozi von Hausen, Heinrich von Otmartshart, Werner von Frichendorf, Gebhard und Schwiger von Rudingen, Adalbrecht von Grunhatshofen. Aribo von Roßbach, Otto von Alinbach, Burchard und Eberhard von Purchstal, Wernhart von Schakeshofen, Otto von Mosen, Diepold und sein Sohn Ulrich von Augsburg. 1107 Rex Heinricus obviam papae Radisponam venit, sed papa non veniente, ibidem natalem Domini celebravit. Ann. Hildesheimenses (SS rer. Germ. VIII) S. 58. 1107 Rex natale Domini Radisponae celebrat.Ann. S. Disibodi (SS XVII) S. 20. 1107 Rex Heinricus natalem Domini Ratisponę celebravit presentibus scilicet legatis domni apostolici Paschalis, cuius adventum ipse iam aliquandiu apud Augustam Alemannię metropolim cęterasque superiores partes prestolatus fue rat. Ille vero suorum consiliis quasi proterviam Teutonicorum declinans, ma xime propter seditiosum quendam tumultum, qui sibi Veronę hospitanti du dum occurrerat. Anonyme Kaiserchronik S. 246 f.; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 531; Chronicon Henrici de Hervordia S. 135. 1107 Adventus apostolici Mogontiam in natale Domini nunciatur, set asperitate et viae et temporis inpeditur. Rex vero nativitatem Domini Ratispone celebrat. Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 45. 1107 Rex vero Ratisbonam profectus, colloquium ibi cum Bayoariis habuit. Chronicon Henrici de Hervordia S. 136. De generali colloquio principum Ratispone habito et de reditu pii Ottonis ad sedem suam. Post haec imperator Heinricus universis regni principibus curiale colloquium Ratisbone indixit. Ad quod novus antistes pius Otto occurrens, de biti honoris reverentia susceptus est, cunctosque optimates praesentes elegan tia morum et sapientiae gravitate ac paternae dulcedinis affabilitate, miro sibi
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evinxit amore, ita ut felicem unanimiter proclamarent ecclesiam, que tali di d vinitus donata esset sacerdote. Ebonis Vita Ottonis episcopi Bambergensis I/16. Hg. von J. Wikarjak und K. Liman (Monumenta Poloniae Historica NS. VII/2. 1969) S. 30. (nach Wiedergabe des DH V 12:) Testes: Otto comes de Schyren, Arnoldus co mes et filius eius Chuonradus de Schyren, sed postea Dachawe castrum pos sederunt unde et nomen traxerunt, Otto et Oudalricus fratres de Schyren, qui etiam postea castrum Wittelenspach possederunt, Diemarus de Starcholts hoven, Pehrtolt de Pettendorf, Wernher et Ozi de Husen, Heinrich de Othmars hart, Wernher de Frichendorf, Gebehart et Swicger de Rudingen, Adalpreht de Grunehartshoven, Aribo de Rossipach, Otto de Alinpach, Purchart et Eberhart de Purchstal, Wernhart de Scaceshoven, Otto de Mosen, Diepolt et filius eius Oudalricus de Augusta. Konrad von Scheyern, Chronicon c. 13 (SS XVII) S. 619. actum Ratisponę. DH V 12, or. St 3012, 3013 – Meyer von Knonau 6 S. 17 – P. Schmid, Regensburg S. 359 DH V 13 vom 5. Januar 1107 ist ohne Ortsangabe überliefert.
1108 Juli / August Zuletzt am 4. Juli in Goslar, danach am 6. September in Tulln.
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Reichsversammlung – Heinrich V. hält ein generale episcoporum ac principum colloquium bzw. eine curia sollempnis vor dem Aufbruch nach Ungarn ab. Anwesend: Bischof Otto I. von Bamberg. Quodam tempore Ratispone generale episcoporum ac principum colloquium habebatur ipseque episcopus invitatus advenit. Qui dissimulata interim civitate in agrum quendam, qui ad occidentalem eius plagam situs est, sicut illi amica semper fuerat solitudo, secessit sibique in loco eodem tentorium figi precepit. Die Prüfeninger Vita Bischof Ottos I. von Bamberg I/10 (SS rer. Germ. LXXI) S. 59. Heinricus etenim, quintus eiusdem nominis imperator, Ratispone curiam sollempnem indixerat regni principibus universis, et misit scriptum suum hora curie memorate, convocatis dicere ut venirent. Itaque cum turba plurima con veniret et de civitatibus properarent ad curiam augustalem, affuit et venerabilis Otto Babenbergensis antistes, velut alter David fidelis in omnibus, egrediens et regrediens et pergens ad imperium dicti regis. Verum Ratispone non habens, ubi caput suum reclinare valeret ad commodum, quoniam Domino disponente
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civitas ipsa repleta erat hominibus, quasi bruco domibus omnibus occupatis, memorabilis pontifex turbulentiam turbe tumultuose devitans, urbe relicta sibi ac suis elegit campi planiciem, quem nunc muri loci huius includunt. [Es folgt die Gründungsgeschichte des Klosters Prüfening] Vita Erminoldi abbatis Pruveningensis I/7 (SS XII) S. 484. Meyer von Knonau 6 S. 84 (Anm. 20 zur zeitlichen Einreihung) – Öhler, Lothar II. S. 161 – Stüllein, Heinrich V. S. 39 Die Teilnehmer der Versammlung sind aus den auf dem Ungarnzug ausgestellten DDH V 38, 39 und 40 zu erschließen.
1110 Januar 6/Februar 1 Zuletzt zu Weihnachten in Bamberg, danach Anfang März in Lüttich.
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Reichsversammlung (colloquium cum principibus; regalis synodus; regale collo quium) – Heinrich V. kündigt den geplanten Romzug an und verpflichtet die Anwesenden durch Eid zur Teilnahme. – Er greift in den Streit zwischen Wladislav und Boriwoi um die Herrschaft in Böhmen ein und bestätigt den Domkanonikern von Augsburg den Hof Straubing. Anwesend: Bischof Hermann von Augsburg*. 1110 In epiphania [6. Januar] Domini Ratisponę colloquium cum principibus faciens, animi sui propositum eis aperuit, scilicet quod transalpinis partibus se exhibere vellet, quatinus et benedictionem imperialem a summo pontifice Ro mana, quę caput mundi est, in urbe perciperet et latas Italię provincias in socie tatem regni Germanici fraterna pace et iusticiis ac legibus antiquis componeret, insuper ad omnia, quę defensio posceret ęcclesiastica, ad nutum patris apostolici se promptum demonstraret. Arrectis animis omnium ad votum pie providi con sulis et indubitati iam patrię amatoris vir esse non crederetur, si quis a tam virilis negocii consortio se subtrahere conaretur. Itaque sacramento nimis voluntario confirmatis in id ipsum qui aderant, rex alacer de huiusmodi expeditione per singulas Germanię provincias instanter tractare non cessat. Anonyme Kaiser chronik S. 252 f.; Chronicon Henrici de Hervordia S. 139. 1110 Heinricus rex natale Domini Babenberch celebravit. Eadem die Boriuoy ad horam primam reversus Pragam cum magna cleri processione suscipitur. Dux autem Uuladizlaus vocatione regis Heinrici debuit in octavis Domini [1. Januar] regali colloquio interesse Ratispone. Sed audiens, que gerebantur in urbe Praga, postposuit regis iussa rediensque congressus est cum filio Uuicberti comitis, qui veniebat in auxilio Boriuoy. … Rex Heinricus in epiphania Domini [6. Januar] Ratispone cum principibus colloquium faciens eis aperuit, quod Transalpinis
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partibus se exhibere vellet, quatenus benedictionem inperialem a summo pon tifice perciperet et Italie provincias in societatem regni Germanici pace et iu sticiis ac legibus antiquis conponeret, insuper ad omnia, que defensio posceret ecclesiastica, ad nutum apostolici promtum se demonstraret. Arrectis animis omnium ad votum pie providi consulis et indubitati iam patrie amatoris vir esse non crederetur, si quis a tam virilis negotii consortio se subtrahere conaretur. Itaque sacramento voluntario confirmatis in id ipsum, qui aderant, rex alacer per singulas Germanie civitates eadem instanter tractare non cessat. Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 541 f. Sed quia interim regis Heinrici vocatione debuit in octavis Domini [1. Januar] interesse regali synodo Ratispone, preceperat Wacek comiti, ut, quam studio sius posset, Ottoni, quem invitarat ad festum, amministraret convivium. Ipse autem propter iussum regis accelerans in civitate Plizen cum ceteris comitibus festis diebus mansit duobus, tercia autem die, ut cognovit ea, que gerebantur in urbe Praga, distulit et postposuit regis iussa et in festo sancti Iohannis apostoli et euangeliste [27. Dezember] cum his, qui secum fuerant in curte, ad menia pre dicte urbis advolat, sed clausas invenit portas. Cosmas von Prag III/30 (SS rer. Germ. NS. II) S. 199 f. actum Ratispone. DH V 47, cop. s. XII. Meyer von Knonau 6 S. 114 – Stüllein, Heinrich V. S. 44 f. – P. Schmid, Regensburg S. 359–363 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 400 1111 Juli 4 Zuletzt am 26. Juni in Passau, danach am 4. August in Speyer.
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Heinrich V. empfängt den aus Jerusalem zurückkehrenden König Sigurd von Norwegen. – Er bestätigt der Kirche von Brixen die Privilegien. 1111 Sigurðr konungr for utan fyrst a Bolgaraland ok þa um Ungara riki ok um Pan[on]ia ok um Svava ok um Byjara land. Þar fann hann Lozarium [richtig Heinrich V.] keisara af Romaborg, ok fagnaði hann honum forkunnar vel, fekk honum leiðtoga alt um sitt riki, ok let halda þeim torg; sva sem þeir þurptu til allra kaupa. Ex Snorronis historia regum Norwegensium dicta Heimskringla (SS XXIX) S. 344. Sigurðr konungr for þa leið af Miklagarði um Ungaraland, Saxland ok Danmörk. I þessi ferð fann Sigurðr konungr Lotharium [Heinrich V.] keisara af Romaborg i Svafa, ok fagnaði keisari hanum forkunnar vel, fekk hanum leiðtoga, ok let halda hanum torg um allt riki sitt. Historia regum Norwegiensium dicta Morkinskinna (SS XXIX) S. 356.
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Actum Ratispone. DH V 86, or. Meyer von Knonau 6 S. 205 f. – Öhler, Lothar III. S. 161 – Stüllein, Heinrich V. S. 48 1121 März 25 Zuletzt Ende 1120 in Worms, danach am 25. April auf der Reichenau.
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Hoftag (procerum turme) – Heinrich V. wird beim Besuch des Klosters Prüfening vor R. durch Abt Erminold abgewiesen. – Er setzt Graf Siboto II. von Weyarn und Neuburg als Vogt von Tegernsee ab und urkundet für die Kirche von Bamberg. Anwesend: Bischof Otto I. von Bamberg, Abt Erminold, Herzog Heinrich der Schwarze von Bayern, die Markgrafen Leopold III. von Österreich, Diepold III. von Cham- Vohburg und Engelbert, der Regensburger Burggraf Otto I., der bayerische Pfalzgraf Otto IV. (V.) von Wittelsbach, der R. Domvogt Friedrich von Bogen, die Grafen Berengar I. von Sulzbach und Adalbert II. (von Bogen), Kanzler Bruno (Rekognoszent). Actor scilicet ac consultor pellitur illac, / Qua procerum turmę Ratispone glo merant se. Die Quirinalien des Metellus von Tegernsee VI/5 Vers 38 f. Hg. von P. Chr. Jacobsen (Mittellateinische Studien und Texte I. 1965) S. 344. Heinricus aliquando imperator cum propter excessus suos papalis excommu nicationis sententiam incidisset, et tamen a religiosis ac magnis etiam prelatis ecclesie imperatorie dignitatis intuitu honor sibi ac solita reverentia deferretur, ob fundatoris nostri prememorati, quem non modice diligebat, honorem pariter et amorem cum ipso fundatore, grandem sibi demonstraturus affectum, ad no vellam eius ecclesiam visitandam cum nobilium et magnorum pompa multiplici, sicut mos est regius, adventabat. Iamque beatus Erminoldus, pater videlicet mo nasterii, tam propter imperatorie celsitudinis claritatem quam propter concomi tantis cum eo et invitantis reverentiam fundatoris, cum compulsationibus cam panarum fratrumque processione canora et reliquiarum ac vexillorum multiplici apparatu longe insuper extra septa cenobii excepturus cesarem credebatur; set servus Dei talium se favori dissimilem demonstrabat. Non enim cogitationes sue cogitationes eorum, neque vie sue vie illorum, qui consuunt pulvillos sub omni cubito manus et peccati parietem liniunt adulando, et propter hoc in regum domibus mollibus vestiuntur. Ceterum iste non ut harundo, hinc terroris inde favoris vento quolibet agitata, sed ut columpna inmobilis, nec metu impelleba tur nec inclinabatur gratia qualicumque, ut ei vel occursu sollempni vel blandicie salutationis applauderet, quem per sententiam apostolicam communione novit ecclesiastica tunc privatum. Proinde cum adventum imperatoris per prenuncios comperisset, omnia monasterii hostia obserari precepit, ne vel augusto eiusve
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comitibus ulla introeundi via pateret, firmiter prohibens et districte, ne quis egrederetur ad salutationem sibi vel exceptionis aliquam reverentiam exhiben dam. Ipse vero imperatore adveniente, ad eum ante claustri septa procedens, ne vel ex fastu aliquo vel contemptu hec agere crederetur, eo insalutato: „Libenter“, inquit, „et officio salutandi et exceptionis congrua reverentia honorem tibi im penderem regium, imperator, si te communione privatum apostolice sedis aucto ritate nescirem.“ At imperator ratus, eum hec non iustitie zelo set ex cordis odio vel rancore proferre, tamquam offensum pro eo, quod quondam ab eius fratre munera recepisset, propter que Lorsacensem resignaverat abbatiam: „Nimis“, ait, „inconsulte ac precipitanter honore vos tanto privastis.“ Cui suspicioni Dei servus occurrens, columbina ut erat simplicitate respondit: „Novit Deus omni potens corda scrutans et renes, non me huius, si dici posset, iniurie memorem vel ultorem, set me fecisse hec et dixisse iustitie defendende intuitu et pro papalis observatione mandati.“ At venerabilis Otto episcopus medium se utrilibet inter ponens: „Neminem“, ait, „devitare tenemur, de cuius nobis excommunicatione non constat.“ Quo contra vir Dei, fortitudinis quo plenus erat spiritu roboratus, nec gratie fundatoris nec imperatorie deferens maiestati, quin veritatem libere testaretur: „Non possum“, inquit, „sententiam ignorare, quam ore meo memini promulgatam.“ Talia perstabat memorans fixusque manebat, a iustitie sue pro posito non recedens. … Nimirum et imperator, in spiritu et virtute Helye ista fecisse beatum virum considerans, reverenter cum suis abscessit: non contempte maiestatis, ut suorum aliqui voluissent, ultus iniuriam, quod etiam in summo pontifice ipsum iam fecisse viderant, set hominis Dei compertam deinceps sem per amplius venerans sanctitatem, quam si canine adulationis cauda sibi cum ceteris allusisset; quod facile poterit per subscripta perpendi. Vita Erminoldi abbatis Pruveningensis I/10 (SS XII) S. 485 f. data Ratispone. DH V 229, or. Meyer von Knonau 7 S. 168 (Anm. 3 zur zeitlichen Einreihung) – Öhler, Lothar S. 163 – Stüllein, Heinrich V. S. 87 1125 November 20/27 159 Zuletzt am 3. November in Worms, danach zu Weihnachten in Straßburg. Hoftag – Lothar III. hält seinen ersten Hoftag (conventus principum; prima cu ria Lotharii regis) und befragt die Fürsten, ob die Güter Geächteter oder Güter, die gegen Reichsgut getauscht worden sind, dem Reich oder dem Eigentum des Königs zuzurechnen sind. Die Fürsten entscheiden in Form eines Weistums, dass die betreffenden Güter dem Reich und nicht dem König persönlich zustehen. – Otto von Mähren erscheint und versucht, durch Geldversprechungen eine Entscheidung im Thronstreit mit Herzog Sobeslav von Böhmen zu seinen Gunsten zu erwirken. – Kardinal Gerhard sowie die Bischöfe Gottfried von Cambrai und
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Rudolf von Verdun werden nach Rom geschickt, um die Anerkennung des Königtums Lothars zu erwirken. – Lothar III. bestätigt dem Kloster St. Florian Besitzungen und der Kirche von Augsburg die durch Heinrich V. erfolgte Schenkung der Reichsabtei Benediktbeuern. Er nimmt das Schottenkloster in R. mit der zugehörigen Kirche Weih St. Peter in seinen Schutz, gewährt dem Kloster Prüfening Wahlrecht und sichert dessen Besitz vor jeder Entfremdung auch seitens der Bamberger Bischöfe. Anwesend: Kardinal Gerhard von S. Croce, die Erzbischöfe Adalbert I. von Mainz und Konrad I. von Salzburg, die Bischöfe Burchard II. (Bucco) von Worms, Hartwig I. von R., Hermann von Augsburg, Reginmar von Passau, Otto I. von Bamberg, Konrad I. von Chur, der erwählte Gebhard II. von Eichstätt, Gottfried von Cambrai und Rudolf von Verdun, Pfalzgraf Gottfried von Calw bei Rhein, die Herzöge Heinrich der Schwarze von Bayern und sein Sohn Heinrich der Stolze sowie Engelbert von Kärnten, die Markgrafen Leopold III. von Österreich, Diepold III. von Cham-Vohburg, Pfalzgraf Otto IV. (V.) von Wittelsbach, Graf Berengar I. von Sulzbach, der Erfurter Archidiakon Embricho (Rekognoszent), Anno (Rekognoszent). 1125 Rege apud Radisponam in conventu principum inquirente, praedia iudi cio proscriptorum a rege si iuste forifactoribus abiudicata fuerint, vel pro his quae regno attinent commutata, utrum cedant [Lücke] vel proprietati regis: iudicatum, potius regiminis subiacere ditioni quam regis proprietati. Legati pro confirmando rege Romam mittuntur Gerhardus cardinalis, Cameracensis et Virdunensis episcopi. Ann. S. Disibodi (SS XVII) S. 23; Dodechini abbatis in monasterio sancti Dysibodi, ad Chronica Mariani Scoti continuatae Historiae (Pistorius I) S. 671 ergänzt obige Lücke: ditioni regiminis. 1125 Igitur rex Liuderus electus et consecratus versus Bawariam tendit et apud Ratisponam regio more suscipitur rebusque ibi rite dispositis remeat. Ann. Patherbrunnenses (Ed. Scheffer-Boichorst. 1870) S. 147; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 585. 1125 Radespone regio more excipitur. Rebus ibi rite dispositis, remeat. Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 63. 1126 Otto dux Moraviae convenit Luterum in Ratispona. Canonici Wissegradensis continuatio Cosmae (SS IX) S. 132. Vgl. auch Monachi Sazavensis continuatio Cosmae (SS IX) S. 155; Ann. Erphesfurtenses Lothariani (SS rer. Germ. XLII) S. 34; Ann. Pegavienses (SS XVI) S. 255; Otto von Freising, Gesta (SS rer. Germ. XLVI) S. 34 f. Actum Ratispone. DLo III 2, or.; 3, or.
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Reg. Imp IV/1,1 101–105 – Berhnhardi, Lothar S. 54–56 – P. Schmid, Regensburg S. 363–365 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 456 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 547, 548 Das ohne Datum und Ortsangabe überlieferte DLo III 4, or. für Prüfening dürfte diesem Aufenthalt in R. zuzuordnen sein, ebenso das verlorene Diplom für das Schottenkloster in R., das durch DF II 191 vom 16. Februar 1213 verbürgt ist. Adalbert von Mörlbach vollzog Ratispone in prima curia Lotharii regis eine Schenkung an das Kloster Admont. J. Zahn, Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark I. 1875 Nr. 109.
1130 Juli 160 Zuletzt am 18. Mai in Quedlinburg, danach am 18. Oktober in Würzburg. Hoftag (colloquium; curia) – Lothar III. beruft während der Belagerung Nürnbergs eine Versammlung nach R. ein, zu der sich viele süddeutsche Große einfinden. – Gerhoch von Reichersberg wird vor dem päpstlichen Gesandten Erzbischof Walter von Ravenna wegen seiner Simonielehre angeklagt und geprüft. – Herzog Sobeslav von Böhmen bleibt eine Woche und zerstört 20 Befestigungen der Gegner des Königs. – Lothar III. urkundet für das Kloster Indersdorf. Anwesend: Erzbischöfe Walter von Ravenna und Konrad I. von Salzburg, die Bischöfe Konrad I. von R., Otto I. von Bamberg, Gebhard II. von Eichstätt, Reginmar von Passau und Hermann von Augsburg, die Herzöge Heinrich der Stolze von Bayern, Engelbert von Kärnten, Ulrich von Böhmen (?) und Sobeslav von Böhmen, Pfalzgraf Otto IV. (V.) von Wittelsbach, die Markgrafen Diepold III. von Cham-Vohburg und Engelbert III. von Istrien, die Grafen Konrad I. von Dachau, Berthold I. von Andechs und Albert II. von Bogen, Gerold, Kustos der Freisinger Kirche und der königliche Notar Ekkehard (Rekognoszent) aliique quam plures. Eodem etiam anno [1130] dux Sobezlaus proficiscens Ratisponam ad collo quium Lutheri regis in quodam rivulo nomine Regen Dei gratia evasit mersio nem, in illaque urbe manens per septimanam destruxit 20 munitiones, sicque sa nus et laetus rediit ad sua. Canonici Wissegradensis continuatio Cosmae (SS IX) S. 134. Nam anno preterito [1130], cum sanctae ac venerabilis vitae G[ualterius] archi episcopus; Ravennas esset Ratisponae in domini papae legatione, fui apud ipsum de verbo isto et aliis dure pulsatus, a quo etiam presente domno meo episcopo de omnibus examinatus, ab ipso tandem in sententia, quam dixeram, sum corr oboratus. Fuit autem summa mihi culpae tunc impositae, quod dicerem irregula res canonicos, nisi converterentur, salvari non posse, et extra aecclesiam corpus Christi confici non posse. Hoc et ipse domnus Ravennas testatus est verum esse. Gerhoch von Reichersberg, Epistola ad Innocentium papam (MGH Ldl 3) S. 225.
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Acta sunt hec … in curia Ratispone. DLo III 27, or. Reg. Imp IV/1,1 242, 243 – Bernhardi, Lothar S. 264 f. – P. Schmid, Regensburg 365 – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 466 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 547, 548 Ob Lothar vor dem Aufenthalt in R. selbst an der Belagerung Nürnbergs beteiligt war, ist ungewiss. Vgl. Reg. Imp. IV/1,1 248. Freisinger Zinspflichtige erhielten vor dem Freisinger Vogt Otto von Wittelsbach und dem Kustos Gerold in curia Ratispone celebrata sub rege Luthario ihr Recht. Bitterauf, Trad. Freising II 1528
1138 Juni 24/29 Zuletzt am 23. Mai in Bamberg, danach Anfang Juli in Augsburg.
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Hoftag (curia) – Konrad III. lädt den Salzburger Erzbischof Konrad I. und Abt Konrad von Tegernsee, die auf dem Huldigungstag in Bamberg am 22. Mai nicht anwesend waren, für den 24. Juni nach R. – Erzbischof Konrad I. verweigert das Hominium. – Herzog Heinrich der Stolze ist für den 29. Juni vorgeladen. Er liefert die Reichsinsignien aus, ohne allerdings Gnade vor dem König zu finden. Anwesend: Erzbischof Konrad I. von Salzburg, die Herzöge Heinrich der Stolze und Konrad I. von Zähringen, Abt Konrad von Tegernsee. Aufforderung an Erzbischof Konrad I. von Salzburg: Quia ergo ad illam curiam aliqua impediente necessitate non venistis, ad futuram curiam in festo sancti Johannis [24. Juni] dilectionem vestram summopere invitamus, ubi per vestras manus nobis cooperantibus ali[quid ad bo]num pacis et concordiae dominum operaturum speramus. DKo III 11, cop. s. XII. Aufforderung an Abt Konrad von Tegernsee: Satis mirari non valemus et vehe menter nostra regia turbata est serenitas, quod curie preteritę apud Baveberg una cum aliis principibus interesse neglexisti et hoc, quod iure imperii ibidem nobis facere debueras, adhuc quasi inconsulte distulisti. Quapropter volumus et mandando firmiter precipimus, quatenus omni posthabita occasione in festo sancti Ioh(annis)[24. Juni] in curia Ratisponensi obviam nobis venire studeas [et] debitum servitium ibidem plenarie persolvas. Nos enim in presentia princi pum, si quas de illatis iniuriis ad nos habes deferre querimonias, benigne et mi sericorditer exaudiemus et plenariam faciendo iusticiam te in antiqua libertate conservare curabimus. Tegernseer Briefsammlung (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit VIII) S. 121 (auch DKo III 12). Inde est quod mortuo imperatore Heinrico, cum ei successisset Lotharius, nun quam ei consensit hominium facere vel sacramentum fidelitatis offerre. Lothario
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quoque mortuo, cum Chuonradus paucorum favore regiae dignitatis honorem rapuisset, considerans archiepiscopus, si ipse ut coeperat exaltationi illius obsi stere pertinaciter voluisset, quanta inter illum et ducem Bawariae Heinricum, generum Lotharii, virum tunc potentia et divitiis prestantissimum, qui coronam ceteraque insignia imperialis dignitatis apud se habebat, per universum regnum mala fierent, eorumque caput et causa ab omnibus ipse esse argueretur: cum regi Ratisponae occurrisset, duci de Zaringen viro clarissimo dicenti sibi coram rege cunctisque principibus, quod hominium domino suo regi facere deberet, intrepide respondit: „Video, domine dux, quia si plaustrum essetis, boves pre currere non dubitaretis; inter me enim et dominum nostrum regem sic causa de terminabitur, ut nullam vestri in hac causa curam haberi sentiatis.“ Unde rex, ne archiepiscopus indignatione motus in verbum asperum amplius erumperet et negotium omne turbaret, aversa manu os ducis compressit, et ab omni re sponsione compescuit, dicens, se ab archiepiscopo nichil prorsus expetere, nisi bonam voluntatem ipsius. Gesta archiepiscoporum Salisburgensium, Vita Chunradi c. 5 (SS XI) S. 66. Heinricus dux regalia servans aberat, ad quae reddenda in festo apostolorum Petri et Pauli [29. Juni] dies ei Ratispone prefigitur. Quo veniens regalia quidem multis illectus promissis reddidit, sed ad ea, quae ulterius inter eos tractanda erant, dies ei in brevi post Augustae praescribitur. Historia Welforum c. 24 S. 46; Burchard von Ursberg, Chronik (SS rer. Germ. XVI) S. 18. Itaque Conradus rex in pentecosten [22. Mai] curiam in prefata civitate [Bamberg], ut condictum erat, cum maximo regni fastigio, maximo conventu prin cipum habuit, ubi omnes Saxones simul cum viduata imperatrice Richiza ve nientes ultro se suae ditioni subdidere. Solus ex principibus Heinricus dux regalia servans aberat, ad quae reddenda in festivitate apostolorum Petri et Pauli [29. Juni] dies ei Ratisponae prefigitur. Quo veniens regalia quidem reddidit, sed tamen ante conspectum regis non admissus infecto pacis negotio sine gratia eius recessit. Cumque multis modis homo prius animosus et elatus, sed nutu Dei hu miliatus misericordiam peteret nec inpetraret, tandem iudicio principum apud Herbipolim proscribitur, ac proxima nativitate Domini in palatio Goslariensi ducatus ei abiudicatur. Et mirum dictu, princeps ante potentissimus et cuius auctoritas, ut ipse gloriabatur, „a mari usque ad mare“, id est a Dania usque in Siciliam, extendebatur, in tantam in brevi humilitatem venit, ut pene omnibus fidelibus et amicis suis in Baioaria a se deficientibus clam inde egressus, IIII tan tum comitatus sociis, in Saxoniam veniret. Otto von Freising, Chronica VII/23 (SS rer. Germ. XLV) S. 344 f. 1138 Rex prefigit eis omnibus curiam generalem aput Babinberc. Ad quam veni entes simul cum imperatrice vidua Lotharii, in gratiam et pacem regis sunt om nes recepti, excepto solo duce Bawarorum Heinrico, qui cognominabatur Super
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bus. Aput quem etiam insignia regalia contumaciter adhuc detinebantur. Erat enim gener defuncti imperatoris Lotharii; et ex hoc tenens regalia, ad regnum quantum poterat aspirabat. Coactus vero tandem regalia, id est crucem et lan ceam et coronam, reddidit; gratiam autem regis non impetravit. Postea vero iudicio principum a rege proscriptus, ab omnibus suis derelictus, vix quatuor militibus comitatus, in partes Saxonie miserabiliter cessit. Gotifredi Viterbiensis Pantheon c. 48 (SS XXII) S. 260. Vgl. auch Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 75; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 612. 1138 Rex curiam apud Babinberc in penthecosten [22. Mai] habuit; ubi prin cipes totius regni convenerant, Saxones quoque omnes, excepto duce Bava riae Henrico, defuncti imperatoris Lotharii genero. … Legati a rege ad Henri cum ducem Boariae directi, Radisponae receptis regalibus regi occurrunt. Ann. s. Disibodi (SS XVII) S. 25. Daz was der vursten rât,/ daz der chunich Chuonrât/ gab dem herzogen Hein rîche/ hove ungenâdiclîche./ ze Regensburch antwurt er ime schône/ daz sper joch die chrône/ durch des rîches êre./ er gesach in ouch niemer mere. Kaiserchronik v. 17196–17203 (MGH Dt. Chron. I) S. 391. Weitere Quellen: Andreas von Regensburg, Sämtliche Werke S. 628 – Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften (MGH Dt. Chron. VI) S. 97 – Ulrich Füetrer, Bayerische Chronik. Hg. von R. Spiller (Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte NF II/2. 1909) S. 161 – Veit Arnpeck, Sämtliche Werke S. 164 Reg. Imp IV/1,2 102, 103, 105 – Bernhardi, Konrad S. 49–51 – P. Schmid, Regensburg S. 365–368 – Diestelkamp-Rotter I 216, 217 – Ziegler, Konrad III. S. 655 ff., 769 Es ist sehr wahrscheinlich, aber nirgends ausdrücklich bezeugt, dass Konrad III. erneut in R. erschien, als er im März / April 1139 nach Bayern kam, um dort seinen Halbbruder Leopold (IV.) als Herzog einzusetzen. Vgl. Reg. Imp. IV/1,2 128.
1141 Mitte Juni / Mitte Juli Zuletzt am 1. Juni in Würzburg, danach am 14. September in Köln.
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Konrad III. bestätigt die Wiederherstellung des Klosters Münchsmünster durch Lothar III. und verleiht dem Grafen Ekbert (von Formbach-Pitten) das Marktund Münzrecht in Neunkirchen. – Er entscheidet über die Klage des Domkapitels von Bamberg gegen die Enkelin Heinrichs von Schaumburg hinsichtlich dessen Besitzes zu Ober-Viehbach. Anwesend: Der päpstlichen Legat Kardinalbischof Dietwin von S. Rufina, die Bischöfe Embricho von Würzburg, Gebhard II. von Eichstätt, Heinrich I. von R., Otto I. von Freising und Reginbert von Passau, Herzog Luitpold (Leopold) IV. von Bayern, Heinrich, der Bruder König Konrads III., Pfalzgraf Otto IV. (V.) von Wittelsbach, die Markgrafen Ottokar III. von der Steiermark und Diepold III.
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von Cham-Vohburg, die Grafen Gebhard III. von Sulzbach und Ekbert II. von Pitten, der Burggraf Otto I. von R. mit seinen Söhnen Heinrich III. und Otto II., der Domvogt von R. Friedrich von Bogen, Graf Bernhard von Plötzkau, Walter von Lobenhausen, Marschall Heinrich von Pappenheim, Gottfried von Wetterfeld, Konrad von Arrach, Eberhard, Notar Heinrich (Rekognoszent), Kanzler Arnold (Rekognoszent). actum Ratispone. DKo III 61, or; 62, or. cop. s. XIV data Ratispone. DKo III 62, cop. s. XIV. Reg. Imp IV/1,2 212–214 – Bernhardi, Konrad S. 222 f. – Diestelkamp-Rotter I 224 – P. Schmid, Regensburg S. 368 f. – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 616 – Ziegler, Konrad III. S. 769 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 323, 324 Konrad kam nach R., um mit dem bayerischen Herzog Luitpold (Leopold) IV. Vorkehrungen für einen Kriegszug nach Sachsen zu treffen. DKo III 63, ohne Ort und Datum in der Tegernseer Briefsammlung (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit VIII) S. 333 f. überliefert, stammt aus inhaltlichen Gründen von diesem Hoftag, wie K. Trotter, Über die Stifterfamilien von Seitenstetten (MÖIG 43. 1929) S. 113–117 gezeigt hat. Die Ann. S. Disibodi (SS XVII) S. 26 zu 1141: Rex curiam apud Radisponam in penthecosten habuit [18. Mai], ubi nonnulli principes Saxonum affuerunt, verwechseln R. mit Würzburg (vgl. DKo III 59, 60).
1142 Januar 20/Februar 12 Zuletzt am 14. September in Köln, danach Ende Februar in Ulm.
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Hoftag (curia) – Konrad III. bestätigt in presentia episcoporum ac principum regni nostri dem Kloster Prüfening die Erneuerung eines Gütertausches mit dem Kloster St. Emmeram in R. – Er sichert Kaiser Johannes II. Komnenos von Konstantinopel seinen Beistand gegen (König Roger von) Sizilien zu und teilt ihm mit, dass nach der Abreise der griechischen Gesandten der Friede im Reich wiederhergestellt worden sei, fortwährend Gesandtschaften aus Frankreich, Spanien, England, Dänemark und den angrenzenden Ländern eintreffen, um die Befehle des Reiches auszuführen, ferner dass der Papst wie ganz Italien seinen Zug dahin wünschen, weshalb Bischof Embricho von Würzburg bereits eine entsprechende Mission durchgeführt habe; des weiteren beglaubigt er Fürst Robert von Capua und den Kapellan Albert als seine Gesandten und ersucht um ein Vorgehen gegen die Ruthenen, die Deutsche an Leben und Gut geschädigt haben, sowie um eine bessere Behandlung der bei ihm befindlichen alemannischen Ritter. Den Deutschen in Konstantinopel möge der Bau einer eigenen Kirche gestattet werden. – Konrad III. urkundet für das Kloster Garsten, bestätigt der Kirche von Treviso
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alle Verleihungen seiner Vorgänger sowie genannten Besitz und bestätigt der Kirche von Feltre alle Besitzungen und Rechte. Anwesend: Königin Gertrud*, Agnes, die Mutter Konrads*, der päpstliche Legat Kardinalbischof Dietwin von S. Rufina, Patriarch Peregrin (Pilgrim I.) von Aquileia, die Bischöfe Gerwich von Concordia, Gerbert von Feltre, Heinrich I. von R., Embricho von Würzburg und Otto I. von Freising, Abt Bertolf von Garsten, Herzog Ulrich I. von Kärnten und seine Brüder Markgraf Engelbert III. von Istrien und Graf Rapoto I. von Ortenburg, die Markgrafen Heinrich Jasomirgott von der Ostmark, Albrecht der Bär und Diepold III. von Cham-Vohburg, die Grafen Berthold I. von Andechs und sein Sohn Poppo I., Meinhard I. von Görz, Fulchrad von Lechsgemünd, Ulrich von Stein, Gebhard von Burghausen, Gebhard III. von Sulzbach, Albert II. von Bogen, Konrad von Peilstein, Ulrich von Wilhering, Wolfrad von Treffen, Hartwig von Hagenau, Wernhart von Julbach, Friedrich von Haunsberg, Raffolt von Schönenberg, Otto von Rohr, Hetel von Weissenbach, Poppo von Prüherswang, Rüdiger von Mangolding und sein Neffe Erbo und Konrad von Aunkofen, der Regensburger Domvogt Friedrich von Bogen, der Regensburger Burggraf Otto I. und sein Sohn Otto II., der Viztum Ulrich und sein Bruder Sieghard von Eberspoint, Balduin von R., Dietmar von Sünching, Egbert von Thalmassing, die Regensburger cives Leutwin Niger und Leutwin Listmar, Kanzler Arnold (Rekognoszent) et quamplures alii nobiles et dienismanni. actum Ratisponę. DKo III 65, cop. s. XII. data Ratisbone. DKo III 66, or.; 67, or. Actum est … Ratisbonę. DKo III 68, cop. s. XVII. Datum …Ratisponae. DKo III 69, Insert in Otto von Freising, Gesta (SS rer. Germ. XLVI) S. 37–40 celebrante rege Chŏnrado curiam Ratispone. Weissthanner, Trad. Schäftlarn 70 Reg. Imp IV/1,2 223–228 – Bernhardi, Konrad S. 261–265 – DiestelkampRotter I 225 – Ziegler, Konrad III. S. 769 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 330–333, 335 1142 Dezember 15/25/30 164 Zuletzt im September in Würzburg, danach im Januar in Kelsterbach bei Frankfurt. Hoftag (curia celebris) – Konrad III., zugleich Herzog von Bayern, hält eine curia celebris mit den bayerischen Großen und feiert Weihnachten. – Er gestattet dem
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Stift Reichersberg die Annahme von Schenkungen von Ministerialen des Reiches wie des Herzogtums Bayern, nimmt das Stift St. Florian in seinen Schutz und bestätigt den Besitz im Mühlviertel und beurkundet für die Kirche von Freising den Verzicht des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach auf die Gerichtsbarkeit über deren Ministerialen. Anwesend: Königin Gertrud*, der päpstliche Legat Kardinalbischof Dietwin von S. Rufina, die Bischöfe Embricho von Würzburg, Heinrich I. von R., Otto I. von Freising und Heinrich II. von Olmütz, Markgraf Diepold III. von ChamVohburg, Pfalzgraf Otto IV. (V.) von Wittelsbach und sein Sohn Otto V. (Herzog Otto I.), der Burggraf Heinrich III. von R., die Grafen Ulrich von Lenzburg, Gebhard III. von Sulzbach, Albert II. von Bogen und sein Sohn Hartwig, Konrad II. von Dachau, Konrad I. von Valley, Folkrad von Lechsgemünd, Walter von Lobenhausen, Marquard von Grumbach, Engelbert von Reichenhall, Albert von Moosburg, Otto von Altmannstein, Bernhard von Eglwang und Rapoto I. von Ortenburg, der Regensburger Domvogt Friedrich von Bogen, Kanzler Arnold (Rekognoszent) et ceteri quam plures. Actum in civitate Ratisbona in celebri curia. DKo III 81, or. data est Ratisbone. DKo III 82, or. data est Ratispone. DKo III 83 a, b, cop. s. XII. Reg. Imp IV/1,2 257–259 – Bernhardi, Konrad S. 306–309 – P. Schmid, Regensburg S. 368 f. – Diestelkamp-Rotter I 229 – Ziegler, Konrad III. S. 769, 772 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 338–340 Ob auf dieser Versammlung die Zustimmung der bayerischen Großen zur beabsichtigten Übergabe des Herzogtums an Konrads Halbbruder Heinrich Jasomirgott erfolgte, wie Bernhardi, Konrad S. 309 annimmt, ist den Quellen nicht zu entnehmen.
1143 Mai / Juni Zuletzt im Mai in Dachau und Umgebung, danach im Juni in Fulda.
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Hoftag – Konrad III. nimmt in curia nostra, quam Ratisbone celebravimus das Kloster Benediktbeuern in seinen Schutz, bestätigt die Reichsunmittelbarkeit und das Recht der freien Abt- und Vogtwahl, regelt Stellung und Rechte des Abtes wie des Vogtes und verzichtet auf alle ihm zustehenden Leistungen und Abgaben. – Bischof Heinrich I. von R. trifft in presentia Counradi regis et principum Ver fügungen über die Ausübung der Vogtei über das Kloster Prüll bei R.
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Anwesend: Herzog Heinrich Jasomirgott von Bayern, Abt Walter von Benediktbeuern, Graf Gebhard III. von Sulzbach, die Regensburger Burggrafen Otto und Heinrich III., Pfalzgraf Otto IV. (V.) von Wittelsbach, die Grafen Altmann von Siegenburg, der Regensburger vicedominus Ulrich und sein Bruder Sieghard von Eberspoint, Siegehard von Eglofsheim, Konrad von Raitenbuch und Bruno von Schierling, Hermann von Isselden, Gebhard von Hüttenburch, Durenhard von Prunenscoffen, Raimar von Obern-Existenten, Bruno von Pelchtal, Hartneid von Sparberspach und sein Bruder, Gottfried von Lugenbach, Heinrich von Timelhofen und Konrad von Affental, Kanzler Arnold (Rekognoszent). actum apud Ratisponam. DKo III 87, or. Acta sunt haec Ratisbonae. MonBoica XV S. 162–163 Nr. V. Reg. Imp IV/1,2 273, 274 – Bernhardi, Konrad S. 326 f. – Volkert, Regesten der Bischöfe von Augsburg I 502 – Ziegler, Konrad III. S. 770, 772 Konrad ging gegen die Unruhen vor, die Welf VI. in Bayern ausgelöst hatte. Bevor er nach R. kam, eroberte er die Burg Dachau und verwüstete das Umland.
1144 Juni / August 166 Zuletzt im Juni in Nürnberg, danach im Juli in Lorch b. Schwäbisch Gmünd. Konrad III. nimmt das Kloster Nonantola in seinen Schutz und bestätigt den Besitzstand. – Er weist den Bischof T(heobald), die Konsuln und das Volk von Verona an, das Kloster Nonantola in seinem Besitz zu Nogara gegen fremde Ansprüche zu schützen und den in dieser Angelegenheit entsandten Königsboten B(erthold) zu unterstützen. – Er befiehlt dem Grafen Wibert, alle dem Kloster Nonantola entfremdeten Besitzungen zurückzustellen, eventuelle Ansprüche auf diese jedoch demnächst vor dem Hofgericht geltend zu machen. Anwesend: Königin Gertrud*, die Bischöfe Heinrich I. von R., Reginbert von Passau und Gebhard II. von Eichstätt, die Herzöge Heinrich Jasomirgott von Bayern und Friedrich II. von Schwaben, die Markgrafen Engelbert III. von Istrien und Diepold III. von Cham-Vohburg, die Grafen Gebhard III. von Sulzbach, Heinrich und Gottfried von Nürnberg, Marschall Heinrich, Truchseß Konrad, Kämmerer Tibert, Mundschenk Arnold, Marquard von Grumbach, Berthold von Borgo San Donnino, Albert von Nogara, Prior Peter des Klosters Nonantola, Kanzler Arnold (Rekognoszent). Actum est apud Ratispo[nam]. DKo III 110, or.
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Reg. Imp IV/1,2 304–306 – Bernhardi, Konrad S. 380–382 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 636 – Ziegler, Konrad III. S. 770 DKo III 111 für Verona und DKo III 112 für Graf Wibert, ohne Ort und Datum in Abschriften des 12. Jhs. überliefert, sind wegen des sachlichen Zusammenhangs mit DKo III 110 auf denselben Aufenthalt in R. zu beziehen.
1147 Februar 13/25 167 Zuletzt am 2. Februar in Frankfurt, danach am 2. März in Tauberbischofsheim. Reichsversammlung – Konrad III. hält eine generalis curia, auf der Abt Adam von Ebrach als Vertreter Bernhards von Clairvaux fast alle Anwesenden zur Kreuznahme bewegt. – Konrad III. urkundet für die Klöster Oberburg und Zwettl sowie für das Stift Klosterneuburg. – Mit seiner Zustimmung (presente ac annu ente serenissimo Romanorum rege Chunrado) tauscht Bischof Otto I. von Freising mit der Äbtissin Adelheid von Niedernburg in Passau Hörige. – Konrad III. überträgt an das Kloster Weihenstephan Besitz, den zuvor Rupert von Göppenham (Lkr. Mühldorf) an Konrad von Haindlfing (Lkr. Freising) übergeben hatte. Anwesend: Bischöfe Heinrich I. von R., Otto I. von Freising, Reginbert von Passau, Eberhard II. von Bamberg, Gebhard II. von Eichstätt, Hartmann von Brixen, Altmann von Trient, Anselm von Havelberg und Heinrich II. von Olmütz, Abt Adam von Ebrach, Herzog Heinrich Jasomirgott von Bayern und sein Bruder Konrad, Herzog Heinrich V. von Kärnten, die Markgrafen Engelbert III. von Istrien und Diepold V. von Cham-Vohburg, Graf Gebhard III. von Sulzbach, Burggraf Heinrich III. von R. und sein Bruder Otto II., der Regensburger Domvogt Friedrich von Bogen, die Grafen Gebhard von Burghausen, Poppo I. und Berthold II. von Andechs, Hartwig von Bogen und Liutold von Plain, die Söhne des Pfalzgrafen Otto IV. (V.) von Wittelsbach, Otto V. (Herzog Otto I.) und Friedrich, Kanzler Arnold (Rekognoszent), alii quam plures. Die Tauschurkunde Bischof Ottos I. von Freising bezeugen als milites des Grafen Gebhard III. von Sulzbach: Diepold der Jüngere von Vohburg, Konrad von Biburg (Lkr. Kelheim), Walter von Griesbach, Werner von Mengkofen (Lkr. Dingolfing- Landau), Berthold von Hohenschambach (?) (Lkr. R.), Erchanprecht von Hahnbach (Lkr. Amberg), als Leute des Freisinger Bischofs: Albert von Moosburg und sein Bruder Burchart, camerarius Isinrich, Friedrich von Haag (Lkr. Freising), Konrad von Hallafing (Lkr. Wolfratshausen), Gerwich von Roggendorf (Lkr. Freising), Rudolf und sein Bruder Roland von Bogenhausen (StK München), pincerna Gottfried, Herenvich, Friedrich und Rüdiger, de familia Niedernburgs: Rupert, Marquart, Adelprecht, Pilgrim, Marquart, Eckehard und Enziman. Zeugen der Schenkung an Weihenstephan: Adalbert von Hönnig (Lkr. Erding), Durinchart von Pyrbaum (Lkr. Neumarkt), Reginger von Frickenbach (?), Fritel von Inzkofen (Lkr. Freising) und Roland von Bogenhausen (StK München).
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Konrad III. schickt eine Delegation nach Weihenstephan mit folgenden Zeugen: Rudolf von Parsberg, Isanrich von Lohkirchen (Lkr. Erding), Werner von Uiehte, Sigihart von Haindlfing (Lkr. Freising), Roland von Bogenhausen (StK München) und Engilwan von Achdorf (Landshut). Post haec princeps Baioariam ingreditur ibique mense Februario generalem cu riam celebravit, ducens secum vice Clarevallensis abbatis Eberacensem abbatem Adam, virum religiosum et honeste eruditum. Qui missarum ex more sollemp nia celebrans invocataque sancti spiritus gratia ambonem ascendit ac lectis apo stolicae sedis et Clarevallensis abbatis litteris, brevi exhortatione facta omnibus qui aderant prefatam miliciam profiteri persuasit. Neque enim persuasibilibus humanae sapientiae verbis vel artificiosae iuxta precepta rethorum orationis circuitus insinuatione egebat, cunctis qui aderant, ex priori rumore excitatis, ad accipiendam crucem ultro accurrentibus. Acceperunt eadem hora crucem tres episcopi, videlicet Heinricus Ratisponensis, Otto Frisingensis, Reginbertus Pataviensis, et dux Noricorum Heinricus, frater regis, de ordineque comitum, nobilium, virorum illustrium innumerabiles. Tanta etiam, mirum dictu, predo num et latronum advolabat multitudo, ut nullus sani capitis hanc tam subitam quam insolitam mutationem ex dextera excelsi provenire non cognosceret [et] cognoscendo attonita mente non obstupesceret. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici I/42 (SS rer. Germ. XLVI) S. 60. actum Ratispone. DKo III 172, or. actum Ratispone in curia celebri. DKo III 173, or. Actum Ratisponae et in celebri curia. Bitterauf, Trad. Freising II Nr. 1537 In curia regis Conradi Ratisponę. Uhl, Trad. Weihenstephan 139b, c Reg. Imp IV/1,2 437–441 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 652, 653 – Bernhardi, Konrad S. 591 f. – P. Schmid, Regensburg S. 370 f. – Ziegler, Konrad III. S. 770 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 368–371 DKo III 174, or. für Zwettl, ohne Ort und mit der Jahreszahl 1148 überliefert, ist wegen der Übereinstimmungen in der Zeugenreihe auf diese Versammlung in R. zu beziehen.
1147 Mai Mitte 168 Zuletzt am 24. April in Nürnberg, danach auf dem Kreuzzug am 29. Mai in Ardagger in Niederösterreich. Konrad III. nimmt das Stift S. Frediano zu Lucca und das Domkapitel von Pisa in seinen Schutz und bestätigt den Besitzstand. – Er beauftragt per sententiam principum den Salzburger Erzbischof Eberhard I., zwei Salzpfannen zu Reichen-
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hall dem Kloster Admont zurückzugeben. – Konrad III. bricht (um den 20. Mai) zu Schiff mit dem Kreuzfahrerheer auf. Anwesend: Bischöfe Heinrich I. von R., Otto I. von Freising, Albero von Eichstätt und Reginbert von Passau, Herzog Heinrich Jasomirgott von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck, der Regensburger Domvogt Friedrich von Bogen, Graf Gottfried von Nürnberg, Kanzler Arnold (Rekognoszent). Es ist anzunehmen, dass italienische Gesandte anwesend waren, da Konrad III. petitione et humili supplicatione canonicorum Pisane ecclesie urkundet. Conradus rex a Norico castro cum suis procinctum movens, per Danubium itu rus, Ratisponae naves ingreditur, ac in ascensione Domini [29. Mai] in Orientali marchia iuxta burgum qui Ardacher vocatur castra ponens suos, qui iam adven tabant, duobus seu tribus diebus expectavit. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici I/46 (SS rer. Germ. XLVI) S. 64. data Ratisbone. DKo III 190, cop. s. XII.; 191, cop. s. XII. Ratispone. Salzburger UB II 266 Reg. Imp IV/1,2 471–475 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 675, 676 – Bernhardi, Konrad S. 591–596 – Ziegler, Konrad III. S. 770 – Weis thanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 378, 379 Vermutlich bei dieser Gelegenheit erfolgte in R. coram rege Chŏnrado in regali iudicio presi dente der Verzicht des Otto von Moosen (Lkr. Erding) auf eine leibeigene Familie in Geisenfeld (Lkr. Pfaffenhofen), die dem Kloster Tegernsee zinspflichtig zugewiesen wird (Acht, Tegernseer Trad. 258). Odo von Deuil, Epistola de via Sancti Sepulchri. Hg. von H. Waquet (Documents relatifs à l’histoire des croisades III. 1949) S. 28 berichtet, dass König Ludwig VII. von Frankreich mit seinem Heer kurz danach ebenfalls in R. ponte optimo die Donau überschritt.
1149 Mai 29/Juni 1 Zuletzt am 23. Mai in Salzburg, danach Mitte Juni in Nürnberg.
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Konrad III. trifft bei der Rückkehr vom Kreuzzug in R. ein und hält cum magna principum frequentia einen Hoftag. Er nimmt zusammen mit seinem Sohn Heinrich die Kirche von Basel mit ihrem gesamten Besitz in seinen Schutz und verleiht dem Bischof das Münzrecht in der Stadt. – Konrad III. dankt Abt Wibald von Corvey für die treuen Dienste während seiner Abwesenheit und fordert ihn auf, sich am 29. Juni bei ihm in R. einzufinden. Anwesend: Konrads Sohn König Heinrich (VI.), Erzbischof Eberhard I. von Salzburg, die Bischöfe Heinrich I. von R., Eberhard II. von Bamberg, Siegfried von
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Würzburg und Ortlieb von Basel, Pfalzgraf Otto IV. (V.) von Wittelsbach, die Markgrafen Engelbert III. von Istrien, Hermann III. von Baden und Gebhard III. von Sulzbach, die Grafen Gerhard von Tholstein und Gerhard von Bergheim, Kanzler Arnold (Rekognoszent). per Aquilegiam transiens, in Iuvavia …pentecosten [22. Mai] celebravit … Inde Ratisponae cum magna principum frequentia curiam celebravit. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici I/64 (SS rer. Germ. XLVI) S. 90 f. Scire itaque te volumus nos sanos et bene valentes in octava pentecostes [29. Mai] Ratisbonam pervenisse, quia id maxime te desiderare cognovimus. Schreiben Konrads III. an Abt Wibald von Stablo und Corvey (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit IX/2) S. 340 (auch DKo III 205). Preterea dominus noster rex Romanorum Cuonradus Ratisponam in octavis pentecostes [29. Mai] perveniens, misit nobis legatos cum litteris precipiens, ut in martirio apostolorum Petri et Pauli [29. Juni] sibi absque ullo dilationis impe dimento presentiam nostram exhiberemus. W(ibald) an den Kardinaldiakon und Legaten der römischen Kirche G(uido) (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit IX/2) S. 347. Data Ratisbone. DKo III 204, cop. s. XIV. Reg. Imp IV/1,2 597–601 – Bernhardi, Konrad S. 760 f. – P. Schmid, Regensburg S. 371 – Ziegler, Konrad III. S. 770. Aus dem Brief Wibalds geht hervor, dass Konrad zunächst bis zum 29. Juni in R. zu bleiben beabsichtigte. Konrad III. forderte Ende August 1150 Abt Wibald von Corvey auf, sich am 29. September 1150 bei ihm in R. einzufinden und gemeinsam mit Kanzler Arnold die Gesandtschaft an den Papst zu übernehmen (Rogamus igitur et certi esse volumus, quod laborem legationis nostrę ad do minum papam cum cancellario assumas et in festo sancti Michaelis [29. September] Ratisbone cum ipso presentiam nostram adeas. Expensas itineris, quas per te habere non potes, positis vadimoniis tuis accredas, quę nos deo annuente quam primum accepta oportunitate redimere parati erimus). Brief Konrads III. an Abt Wibald von Corvey (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit IX/2 S. 551 f., auch DKo III 238). Es ist allerdings fraglich, ob Konrad III. nach R. kam, da Arnold und Wibald ankündigten, den Termin nicht einhalten zu können (vgl. Bernhardi, Konrad S. 844 mit Anm. 14, 850 – Ziegler, Konrad III. S. 771).
1151 Juni 11/12 Zuletzt am 27. Mai in Koblenz, danach Belagerung Kelheims.
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Reichsversammlung (celebris curia; generalis curia) – Konrad III. empfängt zwei päpstliche Legaten und kündigt seinen Italienzug an. – Herzog Heinrich der Löwe, der für den 11. Juni nach R. vorgeladen ist, erscheint nicht. – Konrad III. nimmt das (venezianische) Kloster S. Nicolo in Lido mit dem gesamten Besitz in seinen Schutz und gewährt freie Vogtwahl.
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Anwesend: Kardinalpriester Jordan von S. Susanna und Kardinalpriester Oktavian von S. Cecilia, Patriarch Peregrinus (Pilgrim I.) von Aquileia, Erzkanzler Arnold II. von Köln, Erzbischof Eberhard I. von Salzburg, die Bischöfe Heinrich I. von R., Eberhard II. von Bamberg, Otto I. von Freising, Albert (Albrecht) I. von Meißen, Günther von Speyer, Hermann I. von Konstanz, Ortlieb von Basel und Daniel I. von Prag, die Herzöge Heinrich Jasomirgott von Bayern, Friedrich III. von Schwaben und Ladislaus von Böhmen, Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck und die Markgrafen Ulrich von Tuszien und Hermann von Verona (= Hermann III. von Baden). Baioariam ingreditur, Ratisponaeque curiam habens duos ex cardinalibus Ro manae sedis legatos, Iordanem scilicet et Octavianum, obvios excepit. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici I/69 (SS rer. Germ. XLVI) S. 97. Sinceritati tuę notum sit, quod nos ex consilio et peticione principum duci H. Saxonię ad expostulandam beneficialem iusticiam curiam Ulme in octava epiphanię [13. Januar] indiximus. Ipse vero ad eandem curiam non solum venire neglexit, verum etiam armata manu ducatum Bawarię occupare conatus est. Nos itaque debitum regalis censurę magis quam eius facta attendentes, aliam curiam ex iudicio principum in festo Barnabę apostoli [11. Juni] Ratispone ei prefixi mus, querimonię ipsius deo auctore satisfacturi. Brief Konrads III. an Abt Wibald von Corvey (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit IX/2) S. 604 f. (auch DKo III 243). quatinus in curia, quam rex II. idus Iunii [12. Juni] Ratispone celebrandam indixit, nobis assistatis et, quam in nos det sententiam, audiatis. Pollicitus est enim, quod secundum iusticiam vel principum consilia, qui ad curiam conflu ent, se nobis responsurum. Brief Heinrichs des Löwen an Abt Wibald von Corvey (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit IX/2) S. 606 (auch UHdL 16). Dominus rex curiam in pascha [8. April] Spirę celebrabit et in octava ei occurrere apud Bopardum iussi sumus, descensuri cum eo usque in Ulterius Traiectum; nec speramus nos ab eo posse recedere ante octavam pentecostes [3. Juni], etiam si impetrare poterimus, ne secum usque Ratisbonam transeamus. Brief Abt Wibalds von Corvey an den Mönch Heinrich (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit IX/2) S. 630. Sed recuperata per eundem misericordissimum deum sospitate, transacto sacrae pentecostes [27. Mai] festo generalem curiam apud Ratisponam celebrantes, ex peditionem nostram regio more versus Italiam cum magno principum favore et totius militię alacritate indiximus. Brief Konrads III. an Pisa (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit IX/2) S. 674 f. (auch DKo III 261). primo quidem in celebri curia Rathisbone [11./12. Juni], secundo in civitate Erbipoli, firmato deinceps proposito nostro, ut ad ceteras regni nostri partes
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celerius accedentes, pace per dei misericordiam ubique firmata, ad res urbis et Ythalię pacandas et firmandas sic transeamus, ut tam fidelibus gratiam quam rebellibus penam deo adiutore retribuere valeamus. Brief Konrads III. an die Römer (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit IX/2) S. 714 (auch DKo III 262). Acta sunt [hec] … data Ratisbone. DKo III 255, cop. s. XII. Reg. Imp IV/1,2 744–745 – Bernhardi, Konrad S. 881–885 – P. Schmid, Regensburg S. 371 f. – Diestelkamp-Rotter I 295 – Ziegler, Konrad III. S. 771 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 412 Nach einer Urkunde Bischof Hartwigs II. von R. soll Konrad III. während der Belagerung Kelheims nach dem 11. Juni 1151 ins Kloster St. Mang in Stadtamhof gegenüber R. gekommen sein und dort einen Wochenmarkt errichtet haben (Ried, Codex chronologico-diplomaticus I 245; Reg. Imp.IV/1,2 746). Fuchs konnte diese Urkunde jedoch als Fälschung erweisen, so dass der Aufenthalt Konrads III. in Stadtamhof als fiktiv zu bewerten ist (vgl. F. Fuchs, Urkundenfälschungen des Augustinerchorherrenstifts St. Mang in Stadtamhof bei Regensburg [Fälschungen im Mittelalter. Teil III: Diplomatische Fälschungen [I], MGH Schriften 33,3. 1986] S. 573–582, bes. 578).
1152 Juni 29/Juli 5 Zuletzt Anfang Juni in Erfurt, danach im Juli in Augsburg.
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Reichsversammlung – Friedrich I. hält auf seinem Umritt im Reich als neuer König eine curia sollemnis und nimmt die Huldigung des bayerischen Adels entgegen. – Am Fest der Apostel Peter und Paul [Juni 29] trägt er in St. Emmeram die Krone. – Er empfängt die nach Rom zur Anzeige seiner Wahl geschickte Gesandtschaft, die Glückwünsche Papst Eugens III. und die förmliche Anerkennung der Wahl überbringt. – Sein Wunsch nach einem Kriegszug gegen Ungarn stößt auf Ablehnung. – Friedrich I. bestätigt dem Kloster Moggio den Besitzstand und das Recht, Schenkungen von Allodialgütern anzunehmen, und nimmt das Stift Gottesgnaden an der Saale mit den genannten Besitzungen in seinen Schutz. – Er bestätigt der Kirche von Bamberg consilio et consensu principum Ratisponę in curia sollempni den Besitz der Abtei Niederaltaich und bestellt Graf Berthold III. von Andechs zum Vogt. – Durch Urteilsspruch der Fürsten wird festgehalten, dass für die Lehen des Klosters St. Emmeram wie die der Regensburger Kirche die weibliche Erbfolge ausgeschlossen ist. Anwesend: Erzbischöfe Eberhard I. von Salzburg und Wichmann von Magdeburg, die Bischöfe Eberhard II. von Bamberg, Gebhard von Würzburg, Heinrich I. von R., Konrad von Passau, Eberhard von Trient, Hermann I. von Konstanz, Otto I. von Freising und Anselm von Havelberg, die Herzöge Heinrich Jasomirgott von Bayern, Welf VI. von Spoleto, Markgraf von Tuszien und Fürst von Sardinien, Ulrich II. von Kärnten und Konrad III. von Meranien, der Augsburger
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Vogt Adelgoz, der Augsburger Burggraf Konrad, Pfalzgraf Otto IV. (V.) von Wittelsbach und seine Söhne Otto V. (Herzog Otto I.) und Friedrich II., die Markgrafen Otakar III. von Steier, Konrad von Meißen, Albrecht der Bär von Brandenburg, Theobald von Vohburg und Engelbert III. von Istrien und sein Bruder Rapoto I. Graf von Ortenburg, die Burggrafen Heinrich III. und Otto II. von R., die Grafen Gebhard III. von Sulzbach, Berthold II. von Bogen, Konrad von Oberroning, Siegfried von Lebenau / Hohenburg, Liutold von Plain, Heinrich II. von Wolfratshausen, Ernst von Hohenburg und sein Bruder Friedrich sowie Berthold III. von Andechs, Adelbert von Eurasburg, Ulrich von Altmannstein, Altmann von Siegenburg, Werner von Laaber, Rupert Wolf, Adalbert von Bocksberg, Otto von Moos, Erbo von Biburg, Engelhart von Luderbach, During von Werfen, die Brüder Hartnid und Marquard, Wisinto, Otto von Pongau, Karl von Mantelkirchen, Liupold, Wilhelm, Balduin, Ortlieb, Friedrich, Rodeger, der Schultheiß Erbo, Ulrich von Pentling, Poppo von Harting, Durinchart von Pinkofen, Berthold, Gozwin, Heinrich, Hartwig, Konrad, Gotebold, Kanzler Arnold (Rekognoszent), Notar Heinrich (Rekognoszent). (z. J. 1152) Rex, omnibus in Saxonia bene ordinatis cunctisque principibus il lius provinciae ad nutum suum inclinatis, Baioariam ingreditur ac Ratisponae, Norici ducatus metropoli, in festivitate apostolorum [29. Juni] in monasterio sancti Emmerammi – nam maior aecclesia cum quibusdam civitatis vicis confla graverat – coronatur. Ad eandem curiam legati ad Eugenium papam Urbem cum caeteris civitatibus Italiae directi, laeta reportantes, redeunt. Ibi etiam princeps, eo quod, omnibus in proprii imperii finibus ad eius voluntatem compositis, vir tutem animi, quam intus gerebat, extra ferri disponeret, Ungaris bellum indicere ipsosque ad monarchiae apicem reducere volebat. Sed cum assensum super hoc principum quibusdam de causis latentibus habere non posset, ad effectum tunc perducere ea quae mente volvebat non valens, ad oportuniora tempora distulit. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici II/6 (SS rer. Germ. XLVI) S. 107. Dat. Ratispone. DF I 13, Originaltranssumpt Kaiser Friedrichs II. vom Dezember 1227 Actum publice Ratispone. DF I 14, or. Reg. Imp. IV/2,1 95–103 – Simonsfeld S. 99–114 – P. Schmid, Regensburg S. 373–375 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 9, 166 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 708, 709 – Diestelkamp-Rotter I 322 – WeisthannerThoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 419, 420 Erzbischof Eberhard I. von Salzburg bestätigte Ratispone in festo santorum apostolorum Petri et Pauli [29. Juni] prima curia gloriosi regis Friderici einen Gütertausch zwischen dem Kloster Admont und Pfalzgraf Otto V. dem Älteren von Wittelsbach (Salzburger UB II 296). In Gegenwart des Erzbischofs wurde Ratispone in curia regis Friderici ein Tauschgeschäft zwischen Graf
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Berthold III. von Andechs und dem Kloster Admont vollzogen (Salzburger UB II 304). Markgraf Otakar von Steier wurde prima curia Friderici regis … Ratispone celebrata zum Vogt des Stifts Seckau bestellt (Salzburger UB II 515). Die Verfügung zugunsten der Bamberger Kirche ergibt sich aus der Bestätigung in DF I 70 vom 3. Februar 1154. Die durch DF I 147 vom 21. Juni 1156 überlieferte Bestätigung eines Weistums über die Rechte der Stadt Augsburg aus dem Jahre 1152 bezieht sich auf das in curia Ratisponę erteilte DH IV 484 (vgl. V.1.151), ist selber aber in Augsburg und nicht in R. erfolgt; vgl. Reg. Imp. IV/2,1 106. Eventuell ist auch das Schreiben, mit dem sich die Erzbischöfe Eberhard I. von Salzburg, Hartwig I. von Bremen und Hillin von Trier sowie die Bischöfe Eberhard II. von Bamberg, Hermann I. von Konstanz, Heinrich I. von R., Otto I. von Freising, Konrad von Passau, Daniel I. von Prag, Anselm von Havelberg und Burchard von Eichstätt bei Papst Eugen III. für die Bestätigung der Wahl Wichmanns zum Erzbischof von Magdeburg einsetzten, in die Zeit der Versammlung in R. zu datieren (vgl. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici II/8 [SS rer. Germ. XLVI] S. 108–110: Antwortschreiben des Papstes an die Genannten vom 17. August 1152). Vgl. Reg. Imp. IV/2,1 103.
1153 September Zuletzt am 12. Juli in Erstein, danach am 1. November in Köln.
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Friedrich I. hält einen Hoftag mit den bayerischen Großen (principes maioresque Baioariae a rege Ratisponae convocantur) – Im Streit zwischen Heinrich Jasomirgott und Heinrich dem Löwen wegen des bayerischen Herzogtums kann keine Verständigung erzielt werden. Circa idem tempus, mense Septembre, principes maioresque Baioariae a rege Ratisponae convocantur, sed nichil ibi de bono pacis in illa provincia propter duorum ducum litem terminari poterat. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici II/11 (SS rer. Germ. XLVI) S. 111. Reg. Imp. IV/2,1 196 – Simonsfeld S. 196 – Oppl, Friedrich Barbarossa S. 11, 168 1155 Oktober 13 173 Zuletzt im September im Grenzgebiet zu Böhmen, danach am 29. Oktober in Würzburg. Reichsversammlung – Friedrich I. lädt Abt Rupert von Tegernsee für den 13. Oktober nach R. zur curia generalis, auf der er die in Deutschland während seiner Abwesenheit in Italien ausgebrochenen Unruhen beilegen will. – Er setzt Heinrich den Löwen zum bayerischen Herzog ein, lässt die bayerischen Adeligen dem Welfen huldigen und zwingt die Bürger der Stadt R., zusätzlich zur Eidesleistung noch Geiseln zu stellen. – Verhandelt wird der Streit zwischen Erzbischof Arnold von Mainz und Pfalzgraf Hermann, der die Gebiete am Rhein in arge Mitleidenschaft zog. – Eine Gesandtschaft Veronas erscheint und beteuert die Unschuld
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Veronas an den Vorfällen in der Veroneser Klause. – Der Regensburger Bischof Hartwig II., der vom Salzburger Erzbischof entgegen dem Wormser Konkordat geweiht worden war, wird zu einer Strafe von 100 Pfund verurteilt, denjenigen, die von ihm Lehen angenommen hatten, wird eine Buße von 10 Pfund auferlegt. Anwesend: Erzbischof Arnold von Mainz, die Bischöfe Theobald II. von Verona und Hartwig II. von R., Herzog Heinrich der Löwe, Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck, die Ritter Garzaban und Isaak aus Verona. Aufforderung an Abt Rupert von Tegernsee: Quia deo auctore omnia in Italia gloriose peregimus, sani et incolomes redeuntes terram Theuthonicam prop ter absentiam nostram diversis hinc inde malis perturbatam ad bonum pacis et tranquillitatis reformare intendimus. A Bavaria itaque incipientes, ut maxima, que in ea exorta sunt, mala eradicemus et ad pacem eam revocemus, curiam generalem Ratisbone a festo sancti Michahelis [29. September] ad XIIII dies celebrandam indiximus. Cui te interesse sub obtentu gratię nostre precipimus. Tegernseer Briefsammlung (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit VIII) S. 229 (auch DF I 126). XLIII. Post haec mediante Octobre imperator Ratisponam, Norici ducatus me tropolim, curiam celebraturus ingreditur, habens secum Heinricum Heinrici ducis filium in possessionem eiusdem ducatus mittendum. Haec civitas super Danubium, qui unus trium famosissimorum fluminum in Europa a topografis dicitur, ex ea parte, qua predicto amni duo navigabilia, Reginus scilicet et Naba, illabuntur flumina, posita, eo quod ratibus oportuna bonaque sit, vel a ponendo ibi rates Ratisbona vel Ratispona vocatur, Baioariorum quondam regum, modo ducum sedes. Venerunt ad eam curiam Arnaldus Maguntinus archiepiscopus et predictus Herimannus Rheni palatinus comes, uterque de altero querimoniam facientes. Denique manente in Italia principe totum pene Transalpinum impe rium seditionibus motum, ferro, flamma publicisque congressionibus turbatum, absentiam sui sensit presulis. Inter quos hi duo principes, tanto ad nocendum efficaciores quanto fortiores, totam pene Rheni provinciam et precipue Magun tinae civitatis nobile territorium preda, caede et incendiis commacularant. Igitur sedente ibi in publico consistorio imperatore iam sepe nominatus Heinri cus dux possessionem suam patrumque suorum recipit sedem. Nam et proceres Baioariae hominio et sacramento sibi obligantur, et cives non solum iuramento, sed etiam, ne ullam vacillandi potestatem haberent, vadibus obfirmantur. XLIIII. Impetitur ibi Hardewicus, qui noviter per electionem cleri et populi et metropolitani sui consecrationem pontificatum eiusdem civitatis acceperat. Re galia siquidem, quae iuxta rationes curiae nulli episcoporum militi, antequam de manu principis suscipiantur, tradere licet, ipse huius rei nescius impremedi tate, morante adhuc in Italia principe, tradiderat. Ob ea in causam positus, dum
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et factum inficiari qualitatemve facti defendere nequit, compositionis incurrit noxam. Caeteri quoque, qui ab eo susceperant, quique iuxta suam conditionem et sortem in plusve minusve consimili pena dampnantur. Est enim lex curiae, quod quisquis de ordine principum principis sui iram incurrens compositionem persolvere cogatur, centum librarum debitor existat, caeteri minoris ordinis viri, sive [sint] ingenui sive liberi vel ministri, decem. XLV. Ad eandem curiam episcopus Veronensis a populo suo ad imperatorem de stinatus venit, habens secum duos predictos equites Garzabanum et Ysaac. Qui cum presentiae principis admissus fuisset, inquit: „Princeps gloriosissime, fide lissimi tui Veronenses ad tuam destinaverunt nos magnificentiam. Neque enim ego, qui eiusdem civitatis, quamvis indignus, episcopus vocor, prius hanc lega tionem suscipere volui, donec, omnibus in maiore aecclesia congregatis, tam quam Deo teste, ea quae ore proferebant corde se tenere unanimiter assererent. Denique credendum non est populum animi virtute prestantem, rerum habun dantia pollentem, pastorem animarum suarum deceptionis [sue] baiolum facere. Alium invenire poterant fraudis ydoneiorem ministrum. Preterea hi mihi colle gae iuncti sunt, quorum tu fidem in negotiis, fortitudinem in preliis proxima tua expertus es expeditione. Crede ergo, domine, crede quod dicimus. Populus tuus Veronensis tuus pecularis est populus, tibi tamquam domino et imperatori suo fideliter devotissimus et devote fidelissimus. Audierunt, dum per eorum fines transires, quosdam latrunculos angustias viarum observare ausos fuisse; cogno verunt etiam te eosdem debita animadversione punisse. Audivit haec Verona et laetata est. Non reputat suos cives maiestatis tuae insidiatores. Absit, ut suos cives putet, qui latrocinio inserviunt. Audivit rursum, unde non mediocriter in doluit, huius te rei suspitionem de tua habere civitate. Ad hoc missi sumus. Qui cumque hoc tuae insinuavit serenitati, criminator fuit, aliena felicitate lividus. Delatorem eum scias, non cognitorem. Numquid non sacramento fidelitatis tibi obligata est Verona? Numquid, cum ab ea recederes, in tua non remansit gra tia? Offenderetne sub bonae fidei pallio perfide [proprium] Verona principem, quae hoc modo laedere non solet equalem? Visne amplius? Sed si his credere non placet allegationum rationibus, excusat se super hoc facto Verona. Famam pur gare, innocentiam probare iudicio curiae parata est coram tuae maiestatis excel lentia. Recipiat ergo bonus princeps devoti populi sui purgationem innocentiae et convertat indignationis suae aculeos contra Mediolanensium et Romanorum superbiam.“ Hac legatione accepta imperator cum principibus consilium ca pit. Postea, sicut cognovimus, in gratiam recepta est Verona. Nam et magnam pecuniam dedit ac miliciam, quam habere posset, contra Mediolanenses ducere sacramento firmavit. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici II/43–45 (SS rer. Germ. XLVI) S. 151–153. 1155 inde per montana conscendens, Augustam adiit, exinde generalem Ratispone acturus curiam, Baioariam intravit. Ann. Isingrimi maiores (SS XVII) S. 314.
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Reg. Imp. IV/2,1 365 – Simonsfeld S. 389–392 – P. Schmid, Regensburg S. 375– 377 – Diestelkamp-Rotter I 334, 335 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 19, 177 Die bevorstehende Reichsversammlung in R. bezeugt auch der Brief eines Unbekannten an Abt Rupert von Tegernsee, der dort seine Klage gegen den Vogt, Graf Heinrich II. von Wolfratshausen, vorbringen wollte. Tegernseer Briefsammlung (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit VIII) S. 180 f.
1156 Juni 5 Zuletzt am 3.–4. Juni in Kelheim, danach am 13. Juni in Würzburg.
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Friedrich I. und Heinrich Jasomirgott verständigen sich in der Nähe von (non longe a) R. auf die Lösung des Streits zwischen dem Babenberger und Heinrich dem Löwen wegen des bayerischen Herzogtums. Imperator ad Baioariam rediens, dies pentecostes [3. Juni] in quodam castro Ottonis palatini comitis privatus erat. Proxima dehinc tercia feria [5. Juni] non longe a civitate Ratispona patruum suum Heinricum ducem alloquens ad trans actionem cum altero itidem Heinrico faciendam tunc demum inclinavit. Pre ponebat hoc princeps omnibus eventuum suorum successibus, si tam magnos sibique tam affines imperii sui principes sine sanguinis effusione in concordiam revocare posset. Ottonis et Rahewini Gesta Friedrici II/47 (SS XLVI) S. 154 f. 1156 Fridericus imperator Roma rediens, curiam Ratispone habuit. Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 776. 1156 Fridericus imperator post accepcionem imperialis corone de expedicione rediens, curiam Ratispone celebravit, in qua Heinricus dux Saxonie, filius ma gni Heinrici, ducatum Bawarie diu sibi abdicatum conlaudacione et iudicio principum recepit. Inde post pentecosten [3. Juni] Wirzeburch movens. Ann. Reicherspergenses (SS XVII) S. 466. Hier sind offenkundig die Geschehnisse von Juni und September zusammengezogen. Reg. Imp. IV/2,1 397 – Simonsfeld S. 430 – Oppl, Friedrich Barbarossa S. 20, 177 1156 September 8/17 Zuletzt am 17. August in Colmar, danach im Oktober in Würzburg.
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Reichsversammlung – Die von Friedrich I. für den 8. September nach R. ausgeschriebene curia generalis tritt auf den Wiesen von Barbing östlich von R. zusammen. Dort wird die im Juni in der Nähe von R. vereinbarte Lösung des Streits um das Herzogtum Bayern vollzogen. Heinrich Jasomirgott gibt das Herzogtum mit sieben Fahnenlanzen an den Kaiser zurück, der diese an Heinrich den Löwen
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weiterreicht, um ihn auf diese Weise mit Bayern zu belehnen. Heinrich der Löwe übergibt daraufhin seinerseits dem Kaiser zwei von diesen Fahnenlanzen, die die Ostmark symbolisieren. Diese beiden Fahnenlanzen überreicht der Kaiser Heinrich Jasomirgott. Durch Fürstenspruch, den Herzog Wladislav II. von Böhmen verkündet, wird die bayerische Ostmark zum Herzogtum erhoben und Heinrich Jasomirgott zu Lehen gegeben. Erst danach begeben sich der Kaiser und die Fürsten nach R. – Zur Absicherung der getroffenen Regelung lässt Friedrich I. einen bis Pfingsten 1158 währenden Landfrieden beschwören. – Er entscheidet die strittige Kölner Bischofswahl zugunsten Friedrichs, des Kandidaten der Domkanoniker. – Friedrich I. nimmt im Gedenken an den verstorbenen Erzbischof Arnold II. von Köln dessen Schwester Äbtissin Hedwig von Essen und dessen Bruder Burk hard von Wied sowie die Stiftskirche zu Schwarzrheindorf, Arnolds Begräbnisstätte, mit allen Besitzungen in seinen Schutz (17. September). – Er bestätigt den Johannitern auf Bitten Herzog Heinrichs von Österreich ihre Besitzungen in Österreich und im ganzen Reich, besonders die namentlich genannten Güter, auf die Kadold (von Harras) verzichtet hat (17. September). Anwesend: Konrad, der Bruder Kaiser Friedrichs I., Friedrich, der Sohn König Konrads III., Patriarch Pilgrim I. von Aquileia, die Erzbischöfe Eberhard I. von Salzburg und Friedrich II. von Köln, die Bischöfe Otto I. von Freising, Konrad von Passau, Eberhard II. von Bamberg, HartwigII. von R., Hartmann von Brixen und Albert II. von Trient, die Äbte Adalbert von St. Emmeram in R. und Otto von Kastl, die Herzöge Heinrich Jasomirgott und seine Gemahlin Theodora, Heinrich der Löwe, Wladislav II. von Böhmen, Heinrich V. von Kärnten und Welf VI., die Markgrafen Engelbert III. von Istrien, Diepold V. von Cham-Vohburg und Albrecht der Bär von Brandenburg, Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck, Pfalzgraf Otto V. (Herzog Otto I.) von Wittelsbach und sein Bruder Friedrich II., die Grafen Gebhard III. von Sulzbach, Gerard von Grögling, Rudolf von Schweinshut, Engelbert von Reichenhall und sein Sohn, Lithold von Plain und sein Sohn, Gebhard von Burghausen, Heinrich von Schala, Ekbert von Pitten, Konrad von Peilstein und sein Sohn, Burggraf Heinrich III. von R. und sein Sohn Otto III., Ernst, der Sohn des Grafen Konrad von Mähren, Ulrich von Pernegg, Alram von Kamm, Albert vom Perg, Vualconus vom Marchland, Vuernardus von Julbach und seine Söhne, Kuno von Untermödling, Konrad von Raabs, Pilgrim von Zwettl und sein Bruder Albero, Albero von Kuenring und seine Brüder, Heinrich von Mistelbach sowie Heinrich von Humroch und Heinrich von Ravelsbach, die Vertreter der gegnerischen Parteien bei der Kölner Bischofswahl, Kanzler Rainald (Rekognoszent) et alii quam plures. Noverit igitur omnium Christi imperiique nostri fidelium presens etas et suc cessura posteritas, qualiter nos eius cooperante gratia, a quo celitus in terram pax missa est hominibus, in curia generali Ratispone in nativitate sancte Marie [8. September] celebrata in presentia multorum religiosorum et catholicorum
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principum litem et controversiam, que inter dilectissimum patruum nostrum Heinricum ducem Austrie et karissimum nepotem nostrum Heinricum ducem Saxonie diu agitata fuit de ducatu Bawarie, hoc modo terminavimus, quod dux Austrie resignavit nobis ducatum Bawarie, quem statim in beneficium concessi mus duci Saxonie, dux autem Bawarie resignavit nobis marchiam Austrie cum omni iure suo et cum omnibus beneficiis, que quondam marchio Livpoldus ha bebat a ducatu Bawarie. Ne autem in hoc facto aliquatenus inminui videretur honor et gloria dilectissimi patrui nostri, de consilio et iudicio principum Wa dizlao illustri duce Boemie sentenciam promulgante et omnibus principibus approbantibus marchiam Austrie in ducatum commutavimus et eundem duca tum cum omni iure prefato patruo nostro Heinrico et prenobilissime uxori sue Theodore in beneficium concessimus perpetuali lege sanctientes, ut ipsi et liberi eorum post eos indifferenter filii sive filie eundem Austrie ducatum heredita rio iure a regno teneant et possideant. Si autem predictus dux Austrie patruus noster et uxor eius absque liberis decesserint, libertatem habeant eundem du catum affectandi, cuicumque voluerint. Statuimus quoque, ut nulla magna vel parva persona in eiusdem ducatus regimine sine ducis consensu vel permissione aliquam iusticiam presumat exercere. Dux vero Austrie de ducatu suo aliud servicium non debeat imperio, nisi quod ad curias, quas imperator prefixerit in Bawaria, evocatus veniat. Nullam quoque expedicionem debeat, nisi quam forte imperator in regna vel provincias Austrie vicinas ordinaverit. DF I 151, cop. s. XIII. LIIII. Procedunt Colonienses, advocatos exposcunt, de sua utrique electione per triduum coram principe decertant et conrixantur. Tandem princeps, utrorum que auditis allegationibus, consilio et iudicio, quos secum habebat, episcoporum aliorumque principum predictam causam ad curiam Ratisponensem, ubi con silium pro terminanda duorum ducum lite publicari debuit, producendam de crevit. Igitur mediante iam Septembre principes Ratisponae conveniunt ac per aliquot dies presentiam imperatoris prestolantur. LV. Dehinc principe patruo suo in campum occurrente – manebat enim ille [pene] ad duo Teutonica miliaria sub papilionibus – cunctisque proceribus vi risque magnis accurrentibus, consilium, quod iam diu secreto retentum celaba tur, publicatum est. Erat autem haec summa, ut recolo, concordiae. Heinricus maior natu ducatum Baioariae septem per vexilla imperatori resignavit. Quibus iuniori traditis ille duobus [cum] vexillis marchiam Orientalem cum comitatibus ad eam ex antiquo pertinentibus reddidit. Exinde de eadem marchia cum predic tis comitatibus, quos tres dicunt, iudicio principum ducatum fecit eumque non solum sibi, sed et uxori cum duobus vexillis tradidit, neve in posterum ab aliquo successorum suorum mutari posset aut infringi, privilegio [suo] confirmavit. Acta sunt haec anno regni eius quinto, imperii secundo. LVI. Ita ad civitatem, iuxta quod preoptaverat, inter patruum et avanculi sui filium terminata sine sanguinis effusione controversia, laetus rediit ac statim
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sequenti die [8. September] in publico residens consistorio, ne Baioaria ulterius totius regni quietis inmunis esset, treugam proximo pentecosten ad annum iurari fecit. Porro tanta ab ea die usque inpresentiarum toti Transalpino pacis iocundi tas arrisit imperio, ut non solum imperator et augustus, sed et pater patriae iure dicatur Fridericus. Enimvero, antequam haec curia terminaretur, presentatis sibi iterum de Coloniensi aecclesia utrisque partibus, alteram electionem, eam videlicet, quae a canonicis maioris aecclesiae facta fuit, validiorem iudicans, Fridericum, Adolfi comitis filium, de regalibus investit sicque eum a Romano pontifice consecrandum ad Urbem misit. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici II/54–56 (SS rer. Germ XLVI) S. 160 f. 1156 Itaque Friderico imperatore facto, post circulum anni ordinationis sue Ratisponam venit, patruum Heinricum alloquitur, ad transactionem cum al tero Heinrico duce Saxonie faciendam tunc demum inclinavit. Summa autem concordie hec fuit: Heinricus maior natu ducatum Bawarie per VII vexilla re signavit; [quibus] iuniori traditis, ille duobus vexillis marchiam Orientalem cum comitatibus ad eam ex antiquo pertinentibus reddidit. Exinde de eadem marchia cum predictis comitatibus quos tres dicunt iudicio principum ducatum fecit eumque non solum sibi, sed et uxori cum duobus vexillis tradidit, neve in posterum ab aliquo successorum suorum mutari posset aut infringi, privilegio confirmavit. Ann. Marbacenses (SS rer. Germ. IX) S. 47. 1156 Fridericus imperator Radispone conventum habuit, ubi ipso mediante Heinricus dux Saxoniae [Heinrich der Löwe] ducatum Bawariae optinuit. Hein ricus Bawaricus [Heinrich Jasomirgott] marchiam terre illius retinuit. Ann. Magdeburgenses (SS XVI) S. 191. 1156 Heinrico etiam duci Saxonie [Heinrich der Löwe], filio illius Heinrici ducis Bauwarie [Heinrich der Stolze] a Chunrado antecessore suo eiecti a Baioaria, consilio et rogatu principum ducatum paternum restituit Noricorum, et Hein ricum [Heinrich Jasomirgott] patruum suum marchionem Austrie, tunc ducem Bauwarie, ab eodem ducatu removit. Et quia eiusdem marchionis magna nobili tas et multa exigebat honestas ut nomen ducis non perderet, et ut duces Bawarie minus deinceps contra imperium superbire valerent, imperator de voluntate et consensu principum in curia Ratispone habita anno Domini 1156 marchiona tum Austrie, a iurisdictione ducis Bawarie eximendo et quosdam ei comitatus de Bawaria adiungendo, convertit in ducatum; iudiciariam potestatem principi Austrie ab Anaso usque ad silvam prope Pataviam, que dicitur Rotensala, pro tendendo. Nam huc usque quatuor marchiones: Austrie et Styrie, Ystrie, Cham bensis qui dicebatur de Vohburch, evocati ad celebrationem curie ducis Bawa rie veniebant, sicut hodie episcopi et comites ipsius terre facere tenentur. Sic igitur ille Heinricus factus est primus dux Austrie. Hermanni Altahensis Ann. (SS XVII) S. 382.
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1156 Heinricus [Heinrich der Löwe] nepos inperatoris Lotharii, dux Saxoniae, Bawariam sibi abdicatam recepit honorifice Ratisbonae in curia imperatoris. Ann. Reicherspergenses (SS XVII) S. 465 f. In tempore illo dux noster Heinricus [Heinrich der Löwe] adiit curiam Ratis bonae ad recipiendum ducatum Bawariae. Siquidem Frethericus cesar eundem ducatum patruo suo [Heinrich Jasomirgott] abstulit et reddidit duci nostro, eo quod fidelem eum in Italica expeditione et ceteris negociis regni persenserit. Et creatum est ei nomen novum: Heinricus Leo dux Bawariae et Saxoniae. Helmold von Bosau, Chronica Slavorum I/85 (SS rer. Germ. XXXII) S. 166. 1156 Inperator Ratispone conventum habuit, ubi ipso mediante, Heinricus dux Saxonum [Heinrich der Löwe] ducatum Bawarie obtinuit; Bawaricus vero dux eatenus, Heinricus [Heinrich Jasomirgott] frater Conradi regis, marchiam terre illius possedit. Ann. Palidenses (SS XVI) S. 90. 1156 Imperator Ratispone curiam celebrat, ubi ipso mediante Heinricus dux Saxonum [Heinrich der Löwe] ducatum Bavarie obtinuit. Heinricus Bavaricus [Heinrich Jasomirgott] marchiam terre illius retinuit. Chronicon Montis Sereni (SS XXIII) S. 151. 1155 Imperator Ratispone conventum habuit principum, ipso vero mediante Hinricus dux Saxonum [Heinrich der Löwe] ducatum Bavarie optinuit. Annalium S. Aegidii Brunsvicensium excerpta (SS XXX/1) S. 15. sint leyte zo Regensburch hin oum, / dher erste keyser Frederich, / eynen hob vil herlich, / als ich hinach spreche, / of a daz ich dhe redhe nicht zobreche. / dha behilt Heynrich an Begerlant / das herzichtoum. do was her genant / von Begeren und von Saxen Heynrich, / herzoge und vurste in Bruneswich. Braunschweigische Reimchronik, Vers 2640–2648 (MGH Dt. Chroniken II) S. 493. 1157 Domnus Arnoldus archiepiscopus obiit. Deinde generali ęlectione cle rus et populus habita, gravi partium scissione a se invicem dividuntur, et una pars Gerhardum Bonnensem prepositum, altera Fridericum prepositum Sancti Georgii acclamando variatur. Sed utrimque iusticiam partis suae defensantes, cum magna animositate pro confirmatione et investitura electorum primo apud Nurinberg, postremo apud Radasponam ad audientiam imperialem et princi pum proficiscuntur; ubi tandem voluntate et iudicio imperii, dum partes non conveniunt, Fridericus investitur, indeque continuo cum suis ęlectoribus digre diens Romamque veniens, á domno Adriano in archiępiscopum consecratur. Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 93. Quadragesimus primus Fridericus, prepositus Sancti Georgii, filius fratris Bru nonis de quo supra dictum est. Hic non canonica electione, sed propinquorum
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factione et iuvenum clericorum favore episcopatum adeptus est. Addunt qui dam, quod per simoniam constitutus sit ab imperatore. Nam omnium priorum electio in Gerhardo Bunnensi preposito sanccita fuit. Itaque utreque partes ad audienciam imperatoriam Nuorinbergo conveniunt. Ibi infecto negocio, Ratis pone imperatorem adeunt; ubi cassata canonica electione priorum, favore prin cipum idem Fridericus ab imperatore episcopatum suscepit. Catalogi archiepiscoporum Coloniensium (SS XXIV) S. 342. Data Ratisbone. DF I 150, or. Dat. Ratispone. DF I 151, cop. s. XIII. Datum Ratisbone in generali curia. DF I 152, Vidimus des Administrators des Erzbistums Prag Johann Zak (1511–1525) Reg. Imp. IV/2,1 415–421 – Simonsfeld S. 467–480 – P. Schmid, Regensburg S. 377–382 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 20, 178 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 729–731 – Diestelkamp-Rotter I 343 – Die Geburt Österreichs. 850 Jahre Privilegium minus. Hg. v. P. Schmid und H. Wanderwitz = Regensburger Kulturleben 4. 2007 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 448, 448a Der Grund für die Verlegung der Versammlung auf die Wiesen von Barbing ist mit großer Wahrscheinlichkeit in dem Umstand zu sehen, dass Heinrich der Löwe bereits seit 1155 offiziell bayerischer Herzog war, Heinrich Jasomirgott dies aber nicht anerkannt hatte. Diese offene Frage hätte in R., der Hauptstadt des Landes, unter Umständen Probleme heraufbeschwören können, die man vermeiden wollte. Abt Adalbert von St. Emmeram in R. und Abt Otto von Kastl tauschten in publica curia Fride rici cesaris in urbe Ratispona Zensualen. Widemann, RTrad. 877.
1158 Januar (11)/13/18 Zuletzt am 1. Januar in Goslar, danach am 28. Januar in Nürnberg.
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Reichsversammlung (curia magna cum frequentia principum). – Friedrich I. verleiht Wladislav II. von Böhmen und seinen Nachfolgern das Recht, an den Tagen – Weihnachten, Ostern und Pfingsten –, an denen er selbst coronam et diadema glorię trägt, und darüber hinaus an den Festtagen der böhmischen Landes heiligen Wenzel und Adalbert circulum zu tragen. Er bestätigt dem Herzog den von seinen Vorgängern erhobenen Zins aus Polen. Er spricht den Bischöfen von Prag und Olmütz das Recht der Königskrönung zu. Wladislav II. verpflichtet sich im Gegenzug zur Teilnahme am Kriegszug gegen Mailand. – Die Gesandten des Ungarnkönigs Geiza II., Bischof Gervasius von Raab und Graf Heidenreich, weisen die Vorwürfe, die Geizas Bruder Stephan beim Kaiser gegen Geiza erhoben hatte, zurück. Friedrich trifft keine Entscheidung, sondern lässt Stephan nach Byzanz ziehen. – Der Streit zwischen Bischof Otto I. von Freising und Her-
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zog Heinrich Jasomirgott von Österreich wegen Übergriffen des Herzogs auf in Österreich gelegene Freisinger Güter wird zugunsten Freisings beigelegt. – Friedrich I. urkundet für das Stift Seckau und vollzieht einen Tausch zwischen Herzog Heinrich von Österreich und dem Prämonstratenserstift Windberg. Anwesend: Die Erzbischöfe Eberhard I. von Salzburg und Wichmann von Magde burg, die Bischöfe Hartwig II. von R., Eberhard II. von Bamberg, Konrad von Passau, Otto I. von Freising, Daniel I. von Prag und Gervasius von Raab, Erz kaplan und Notar Heinrich, Stephan, der Bruder des Ungarnkönigs Geiza II., die Herzöge Heinrich Jasomirgott von Österreich und Friedrich IV. von Schwaben, Landgraf Ludwig II. von Thüringen, die Markgrafen Albrecht der Bär und Otto von Meißen, die Pfalzgrafen Otto V. (Herzog Otto I.) und Friedrich I. von Wittelsbach, die Grafen Liutold von Plain, Berthold III. von Andechs, Berthold II. von Bogen, Ernst II. von Hohenburg, Burggraf Heinrich III. von R., Marquard von Grumbach, Adalbert von Hohentrüdingen, Eberhard von Frickendorf, Heinrich von Weichberg und Graf Heidenreich aus Ungarn, Hermann de Ysel / de Yselden, Reinger de Crichespach, Kanzler Rainald (Rekognoszent) et multi alii. Deinde in Baioariam tendens, Ratisponae curiam magna cum frequentia prin cipum in octava epiphaniae [13. Januar] agit. Ibi inter caeteros, qui tunc crebri aderant, etiam regis Ungariae N. [Geiza II.] legati affuere. [Es folgt die Schilderung des Streites zwischen Geiza II. und seinem Bruder Stephan, der hilfe suchend ins Reich floh und Friedrich I. um Hilfe bat.] Tali deprecatione per motus Fridericus, missis in Ungariam legatis, de restitutione iuvenis cogitabat, imperialem precibus adiungens dignitatem et auctoritatem. Rex itaque adversus fratrem duos de optimatibus regni sui dirigit ad curiam, episcopum Gervasium de Castro-ferreo et comitem Heidenricum, viros opulentos et copia dicendi sa tis instructos, per quos et obiecta diluere et de fratris eiectione invidiam in eum qui passus erat retorquere satagere, prosequens iniurias et peccata plurima in se admissa: regni consortio secum illum participasse, solo nomine se illo priorem tantum fuisse, quamdiu germanitatis iura inter se inviolata mansissent; deinde pravorum consilia secutum, quae ad pessima studia lubricam in adolescente aetatem impellebant; ita factum, quemadmodum in corpore, ubi semper dum aliqua pars tumescit suaque corruptione totum corpus debilitat et inficit, ex quo curari desperatur, recidi oportere. Bellum ultro inferentem, postquam superatus sit, queri, quod iniuriam facere nequivisset, fugam ipsum simulasse, in regno manere licuisse, donec odia omnium et inimicicias adeo contra se firmaverit, ut velut crudelem hostem et regni insidiatorem pellendum arbitrarentur, antequam facinoribus suis illud cruentari et principatus eius monarchiam scindi ac dilace rari contigisset. Imperator, partibus auditis, cum videret rem eo venturam, quod aut in communi dividendo aut in uniuscuiusvis condempnatione litem opus esset terminari, conferens quoque in corde suo plurium negotiorum occupationes, ad oportuniora tempora decisionem huius litis placuit protelandam. Itaque ro
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gatus ab adolescente, per Venetias illum transmittit in Greciam; legatos quoque regis, acceptis ab eis muneribus ferme ad mille talenta, simulque eos sua libe ralitate honoratos ad principem suum cum pacis legatione remeare concessit. XIIII. In eadem curia dux Boemorum N. [Wladislav II.], vir ingenio validus, vi ribus prepollens, consilio, manu audatiaque magnus, cuius antehac industriae, obsequii multa precesserant experimenta, maximeque nuper in expeditione Pol unica maxima virtus claruerat, adeo ut ob merita sua omnibus carus esset, ab imperatore ac imperii primis ex duce rex creatur, anno ab incarnatione Domini MCLVIII. Suscepto itaque privilegio de usu diadematis aliisque regni insigni bus, laetus revertitur et ad Italicam expeditionem rex pariter cum imperatore fastu regali profecturus accingitur. Ibidem etiam patruos suos, Ottonem Frisin gensem episcopum et Heinricum ducem Austriae, dissidentes, eo quod prefatus antistes germano fratri, predia aecclesiae illicite sibi usurpare volenti, omnino contradiceret, in pristinam pacem et fraternam concordiam revocavit. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici III/13–14 (SS rer. Germ. XLVI) S. 181–183. 1157 Dux Wladisczlaus regia vocatione appellatus ad curiam Ratisbonensem si mul cum episcopo Daniele et plurimo suorum nobilium comitatu est profectus, ibique suorum misteriis secretorum publice ad libitum celebratis, cum iam dux predictus accepta licentia repatriare disponeret, imperator devotionem ipsius erga se per omnia promtissimam expertus, condignam familiaritati sue remu nerationem recompensavit, quia mox regale decus id est diadema ad id ipsum episcopo Daniele speciali ministerio suffragante, innumerabilium principum choris astantibus capiti eius superposuit, et eum deinceps regem predicari ubi que mandavit et terram Boemie non iam provinciam sed regnum fieri constituit. Ann. Gradicenses et Opatowicenses (SS XVII) S. 653. 1158 Eodem anno Wladizlaus dux Boemie Radisbonam ad curiam imperatoris, marchionibus et aliis principibus indictam, cum suis venit principibus, ubi quod clanculo agebatur, in publicum producitur; nam domnus imperator predictum ducem ob fidele eius servicium coram omnibus suis principibus 3. Idus Ianuarii [11. Januar] regio ornat diademate, et de duce regem faciens, tanto exornat de core. Pro tanti sui ducis exaltatione omnes principes et proceres letantur Boemie, canonici et totus clericalis ordo cum suo presule Daniele maximo tripudiant gau dio, omni populo applaudente tanto decori. Rex itaque Wladizlaus tantis se deco ratum videns honoribus, quomodo tantis eius respondeat honoribus, in propria persona cum suis principibus et forti militia ad obsidendum Mediolanum, rega lem Lonbardie civitatem antiquissimam, situ loci munitissimam et mirabili militia fortissimam se iturum, et contra eos qui colla sua eius imperio subdere nolunt, armis suis se pugnaturum promittit. Vincenti Pragensis Ann. (SS XVII) S. 667 f. Dat. Ratisbone. DF I 201, or.
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Actum Ratispone. DF I 202, or. in curia Ratispone habita. MonBoica XIV S. 24 f. Nr. X Reg. Imp. IV/2,1 517–522 – Simonsfeld S. 600–606 – Hilsch, Bischöfe von Prag S. 88 f. – P. Schmid, Regensburg S. 382–386 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 22, 180 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 738 – DiestelkampRotter I 363 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 463, 464 Vermutlich vom Januar 1158 und aus R. stammt das Antwortschreiben der deutschen Bischöfe an Papst Hadrian IV., worin eine grundsätzliche Erklärung Friedrichs I. über das Reich und dessen Regierung wiedergegeben wurde. MGH Const. I 167 S. 233 Die in der Bestätigung des Tauschs zwischen Herzog Heinrich von Österreich und dem Stift Windberg (DF I 300 aus Pavia) genannten Zeugen waren bei der Handlung in R. zugegen. Auf dieselbe Gelegenheit zu beziehen ist der durch eine Urkunde Erzbischof Eberhards von Salzburg von 1160 bezeugte Spruch des Hofgerichts (imperialis curie) über die Rechte des Vogtes des Klosters Admont. Salzburger UB II 350.
1165 Juni 23 Zuletzt am 14. Juni in Würzburg, danach am 29. Juni in Passau.
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Friedrich I. urkundet für das Kloster Kastl. Anwesend: Kanzler Christian (Rekognoszent). dat. Ratispone. DF I 487, or. Reg. Imp. IV/2,2 1490 – Oppl, Friedrich Barbarossa S. 36, 197 1166 April 10/11 178 Zuletzt am 29. März in Laufen, danach im April / Mai in Hemau bei R., am 31. Mai in Frankfurt. Friedrich I. bestätigt einen zwischen den Bistümern Bamberg und R. vollzogenen Gütertausch sowie eine Schenkung an das Augustiner-Chorherrenstift Indersdorf und befiehlt Herzog Hermann von Kärnten aufgrund eines Spruches der Reichsfürsten, den Bischof Eberhard II. von Bamberg hinsichtlich eines Gutes (in Kärnten) klaglos zu stellen, über welches der Herzog während des Aufenthaltes des Bischofs am kaiserlichen Hof willkürliche Gerichtsgewalt ausgeübt habe. Anwesend: Herzöge Heinrich der Löwe und Friedrich IV. (von Rothenburg) von Schwaben, Pfalzgraf Otto V. (Herzog Otto I.) von Wittelsbach und sein Bruder Friderich II., Markgraf Berthold III. von Vohburg, die Grafen Berengar II. von
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Sulzbach, Burggraf Heinrich III. von R. und sein Bruder Landgraf Otto II., Marquard von Grumbach, Gebhard II. von Leuchtenberg und sein Bruder Marquard, Diepold von Lechsgemünd, Ulrich von Lochhausen und sein Sohn, Sigehard von Pasing und sein Sohn, Siegfried von Donsberg und Burggraf Konrad von Augsburg, maior domus Ulrich von Augsburg, Hermann Pes und Arnold von Holzen; Regensburger Ministerialen Sieghard von Eberspoint, Viztum Ulrich und Nize von Reitenbuch et alii quam plures; Bamberger Ministerialen Hartlieb von Winzer, Eppo und Rapoto und Gozwin von Osterhofen et alii multi. Kanzler Christian (Rekognoszent). Die folgenden Personen sind Zeugen in UHdL 71: Ulrich von Stein, Heinrich von Widah, Iordan, Heinrich, Heinricus von Vbingen, qui mediator huius rei fidelissimus exstitit, Rodeger von Rieth, Gotschalk, Berthold von Perg, Conrad Mancus, Becilin, Meinhardus, Konrad, Alberich, Odalrich, Odalrich, Konrad, Heinrich, Konrad, Hermann, Konrad, Aribo von Weilheim, Lantfrit von Polling. Ihre Anwesenheit in R. ist fraglich. Actum Ratispone. DF I 509, cop. s. XV. dat. apud Ratisponam. DF I 510, or. apud Ratisponam. DF I 511, or. Reg. Imp. IV/2,2 1557–1562 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 37, 198 – Diestelkamp-Rotter I 396 Die Zeugenliste der kaiserlichen Bestätigung DF I 549 lässt darauf schließen, dass Heinrich der Löwe die Übertragung des Guts Forstenried, mit dem er vom Kaiser belehnt war, an das unter seiner Vogtei stehende Stift Polling (UHdL 71) im April 1166 in R. vorgenommen hat. Auch die Beilegung des Streits zwischen der Abtei Seeon und dem Stift St. Zeno in Reichenhall in Gegenwart Friedrichs und Herzog Heinrichs des Löwen sowie weiterer geistlicher und weltlicher Fürsten, bezeugt durch eine Urkunde des Seeoner Abts von 1174 (Stumpf-Brentano, Acta imperii 153), dürfte damals erfolgt sein. Vermutlich gleich nach dem 11. April schickte Friedrich I. Herzog Heinrich Jasomirgott von Österreich und Pfalzgraf Otto V. den Älteren von Wittelsbach zu Friedensverhandlungen nach Byzanz. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici, Appendix (SS rer. Germ. XLVI) S. 348 (zu 1167). Vgl. auch Continuatio Zwetlensis I (SS IX) S. 538; Continuatio Claustroneoburgensis III (SS IX) S. 630.
1170 Pfingsten [Mai 24] 179 Zuletzt am 15. Mai in Mengen bei Sigmaringen, danach am 7. Juni in Fulda. Friedrich I. hält einen Hoftag (curia) ab. 1170 in pentecoste [24. Mai] vero curiam apud Ratisponam habuit. Continuatio Admuntensis cod. A (SS IX) S. 584.
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1170 in pentecosten [24. Mai] Ratispone curiam celebravit. Continuatio Admuntensis cod. B (SS IX) S. 584. Reg. Imp. IV/2,3 1881, 1882 – P. Schmid, Regensburg S. 386 f. – Opll, Friedrich Barbarossa S. 50 f., 205 Es ist anzunehmen, dass Friedrich I. damals an Markgraf Berthold III. von Vohburg auf Bitten Konrads von Waltenhofen Besitz zugunsten des Klosters Reichenbach delegierte. Baumann, Trad. Reichenbach 41 Möglicherweise wurde auf der Versammlung Bischof Konrad II. von R. geweiht, der bereits am 10. Oktober 1167 gewählt worden war, sich aber auf der Reichsversammlung am 2. Februar 1170 in Nürnberg geweigert hatte, vom Mainzer Erzbischof Christian die Weihe zu empfangen.
1174 Juni 24/Juli 6 Zuletzt am 9. Juni in Avenches, danach am 13. Juli in Donauwörth.
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Friedrich I. hält eine von vielen Großen besuchte Reichsversammlung (curiam in civitate Ratispone … celeberrimam) zur Neubesetzung des Salzburger Erzbistums. Erzbischof Adalbert II., der Sohn des Böhmenkönigs Wladislav II., der von Papst Alexander III., dem Feind Friedrichs I., das Pallium entgegengenommen hat, wird seines Amtes enthoben und durch Propst Heinrich von Berchtesgaden ersetzt. – Leopold V., der Sohn Herzog Heinrich Jasomirgotts, wird mit dem Herzogtum Österreich belehnt. – Eine Gesandtschaft des griechischen Kaisers verhandelt erfolglos wegen einer Eheverbindung zwischen König Heinrich VI. und Maria, der Tochter Manuels I. – Friedrich I. urkundet für das Prämonstratenserstift Windberg und für das Kloster St. Lambrecht. Anwesend: Erzbischöfe Wichmann von Magdeburg, Adalbert II. und Heinrich von Salzburg, die Bischöfe Konrad II. von R., Diepold von Passau, Heinrich I. von Gurk und Richer von Brixen, die Pröpste Sigbodo von Salzburg, Albert von der Maximilianszelle bei Bischofshofen und Roman von Gurk, Ortwin scriba curie, die Herzöge Heinrich der Löwe, Heinrich Jasomirgott von Österreich und sein Sohn Leopold V. sowie Hermann von Kärnten, die Pfalzgrafen Otto V. (Herzog Otto I.) und sein Bruder Otto VI. von Wittelsbach, die Markgrafen Berthold II. von Vohburg und Berthold III. von Istrien, die Grafen Rapoto I. von Ortenburg, die Regensburger Burggrafen Friedrich und Heinrich IV., Heinrich und sein Bruder Friedrich von Altendorf, Otto von Buch, Meingoz von Surberg, Eckhard von Altentann, Lupold von Nockstein, die Brüder Babo und Werner von Seemannskirchen und Engelschalk von Wolfa; die Ministerialen des Grafen Albert III. von Bogen: Hartwig von Schwarzach, Heinrich und sein Bruder Rudolf, Hugo, Friederich, Gerhoch, Rudolf, Marquard, Gozpold von Schwarzach und Marquard von Rincberg; die Regensburger Ministerialen Viztum Ulrich, Sieghard von Eberspoint, Altmann von Eglolfsheim, Hartwig von Sünching, Konrad von Zeitlarn et alii quam plures, qui predictę curie interfuerunt, Kanzler Gottfried (Rekognoszent).
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1174 Inperator celebravit curiam in civitate Ratispone 7. Kal. Iunii [wohl irrtümlich für Iulii = 25. Juni] tam celeberrimam, quod nulla memoria est unquam talem habitam in partibus Bawariae. Omnes enim fere principes ex regno Teuto nico ibi aderant cum magna ambitione. Omnes quoque suffraganei episcopi ex episcopatu Salzburgensi, uno Frisingensi excepto, et omnes pene eiusdem Salz burgensis aecclesiae prelati simul cum ministerialibus precipuis iussu inperatoris convocati illuc convenerant, tractaturi de ordinatione archiepiscopatus Salzbur gensis, et diffinitionem accepturi sentenciae ex iudicio curiae. Et haec erat tertia curia pro hac causa determinanda in partibus Bawariae ab inperatore indicta et sollempniter habita. Archiepiscopus etiam Salzburgensis cum avunculo suo duce Austriae Heinrico veniens constanter affuit. [Es folgt eine Schilderung der Situation des vertriebenen Erzbischof Adalbert.] Sed ut ad incepta redeamus, in perator collecta curia, ut ex toto et manifeste scismaticos faceret illos, qui iam ex multo tempore contra archiepiscopum nitebantur, omnes suffraganeos eiusdem archiepiscopi qui aderant ad hoc deduxit, ut in sententiam Brixinensis electi ma gistri Richeri consentirent, qui electus ad interrogationem inperatoris presente curia sententiam depositionis in archiepiscopum nimis proterve dederat. Ipse enim electus contra archiepiscopum inflammatus erat propter hoc, quod archi episcopus suffraganeos suos ab eius ordinatione retrahere nitebatur, quia sine eius licentia et sine permissione eius utpote metropolitani attemptata, in eadem curia peracta est, sed utrum canonice et catholice, ipsi viderint. Prefatae igitur sententiae electi quia etiam principes regni pro gratia inperatoris consentire cogebantur, excepto uno principe duce Austriae Heinrico, statim omnis illa con gregatio Salzburgensis quae aderat simul cum ministerialibus, omnes quendam Heinricum prepositum tunc Perhthersgadmensem cum favore principum et in peratoris electum collaudant, conclamant et inthronizant, nihil reluctante illo. Inperator etiam sine mora iusticiam suam ei recognovit et ecclesiae Salzburgensi, toto episcopatu cum omnibus regalibus per sceptrum ei concessis valde sollemp niter coram omni illa curia et principibus, qui et omnes a primo duce Bawariae et Saxoniae incipientes, beneficia sua ab eo cum multa reverentia et honore re quirentes et hominia facientes coram inperatore acceperunt. Ex prelatis autem et personis ecclesiasticis qui aderant, paucissimi huic insaniae se subtraxerunt, nec electioni illius interfuerunt, nec ad eum postea unquam accesserunt; quibus tamen electio eius facile persuaderi potuisset, si meliori tempore et si vacante sede illa facta fuisset. Multum enim religiosus apparebat et valde acceptus sem per erat omnibus tam ecclesiasticis quam secularibus viris propter prudentiam et eloquentiam, quibus ornatus erat, et maxime propter in ecclesiasticis disci plinis a puero conversationem suam. His ita peractis et curia finita, inperator in expeditione cum multo excercitu versus Longobardiam profectus est, ecclesiae Salzburgensi parum honoris et consolationis preter hanc dualitatem et hoc genus scandali et scissionis relinquens. Chronicon Magni presbiteri (SS XVII) S. 498 f. 1174 Fridericus imperator celebrem curiam Ratispone celebravit in nataliciis apostolorum Petri et Pauli [29. Juni]. Ann. Ratisponenses (SS XVII) S. 589.
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1174 Fridericus imperator tertio Italiam profectus est. … Imperator ante quam proficisceretur, conventum procerum Ratispone fecit, in quo Adalberto archi episcopo episcopatum Salzpurgensem iniquo quorundam episcoporum iudicio abiudicavit, superposito sibi Heinrico Perhthersgadmensi preposito. Continuatio Claustroneoburgensis II. (SS IX) S. 616; Continuatio Claustroneoburgensis III (SS IX) S. 630. 1174 Curia imperialis Ratispone celebratur, et Heinricus prepositus de Perhters gaden in archiepiscopum elevatur. Imperator Italiam proficiscitur. Auctarium Lambacense (SS IX) S. 555. 1174 Imperator in curia Ratisponensi Heinricum prepositum Bertersgadem A. archiepiscopo superposuit; et ipse in Lonbardiam pergens sexto Alexandriam obsedit. Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 777; Herimanni Altahensis Ann. (SS XVII) S. 384. 1174 Imperator Fridericus curia Ratispone habita, Heinricum prepositum in Salzpurgensem sedem superposuit. Continuatio Admuntensis codex A u. B (SS IX) S. 585. 1173 Adalberto archiepiscopo Ratispone iniuste destituto, Heinricus prepositus de Perhtersgademe substituitur. Continuatio Zwetlensis altera (SS IX) S. 541. 1177 et licet imperatore in Ytaliam proficiscente, agente patre [Heinrich Jasomirgott] in curia celebri Ratispone in presentia principum ducatum recepisset [Leopold V.], consilio tamen suorum iterato super hoc eodem imperatorem in Ytalia adiit, et iuxta Pisaurum in quodam castro in conspectu Teutunicorum et Ytalicorum principum secundo ab eodem dive memorie imperatore Friderico patris sui dignitatem 6. Kal. Martii [24. Februar] suscepit. Continuatio Claus troneoburgensis III (SS IX) S. 631. 1174 Post haec in nativitate sancti Iohannis [baptiste = 24. Juni] Ratisponam venit, ubi nuncii regis Grecorum eum iterum adierunt pro coniunctione filiae eius filio imperatoris. Imperator legatos regis Babiloniae cum magno honore et multis donis remittit. Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 125. dat. in civitate Ratisponensi. DF I 622, cop. s. XII. Acta sunt hec … dat. Ratisponę. DF I 623, or. Reg. Imp. IV/2,3 2081–2083 – P. Schmid, Regensburg S. 387–390 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 60, 209 – Diestelkamp-Rotter I 420 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 851, 852
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Zuvor hatte der Kaiser Herzog Hermann von Kärnten aufgefordert, mit dem Markgrafen Otakar IV. von Steier von Pfingsten [12. Mai] an sechs Wochen lang bis zu der geplanten curia in R. Frieden zu halten, Adalbert von Böhmen hingegen aus dem Erzbistum Salzburg zu verjagen und mit allen Mitteln zu verfolgen. Salzburger Briefsammlung (MGH Briefe der dt. Kaiserzeit VI) S. 160 f. (auch DF I 620).
1180 Juni 24/29/Juli 13 181 Zuletzt zu Pfingsten [8. Juni] in Würzburg, danach Anfang August auf Burg Lichtenberg bei Wolfenbüttel. Reichsversammlung (sollempnis curia) – Heinrich der Löwe verfällt der Aberacht und wird durch einen Spruch der Fürsten als bayerischer Herzog abgesetzt. – Friedrich I. bestätigt dem Bischof Albert I. von Freising den Markt samt der Brücke in Föhring, dessen gewaltsame Verlegung nach München durch Heinrich den Löwen er aufgrund eines Fürstenspruches widerruft, und gewährt dem Bischof das Recht, aus eigenen Mitteln erworbene Güter nach freiem Ermessen der Kirche zuzuwenden. Anwesend: Legaten Papst Alexanders III., Erzbischof Konrad III. von Salzburg, die Bischöfe Garsidonius von Mantua, Konrad II. von R., Diepold von Passau, Albert I. von Freising und der erwählte Heinrich II. von Chur, Propst Romarius von Halberstadt, Markgraf Berthold III. von Istrien, Graf Gebhard III. von Sulzbach, die Pfalzgrafen Otto V. der Ältere und Otto VI. der Jüngere von Wittelsbach, die Burggrafen Friedrich und Heinrich von R. sowie Konrad II. von Nürnberg, Kanzler Gottfried (Zeuge und Rekognoszent), Notar Rudolf, Graf Siboto von Neuburg, Heinrich von Altendorf, Degenhard von Hellenstein, Burggraf Konrad von Nürnberg, Friedrich von Hohentrüdingen und sein Bruder Adalbert sowie Amalbert von Lochhausen, Marschall Heinrich von Pappenheim, die Kämmerer Burchard, Azzo und Regilo (von R.), Rudolf von Hohenwaldeck, Heinrich Felixpuer (Freisinger Ministeriale), Adilolt von Dörnbach (Freisinger Ministeriale), Engilwan von Achdorf und sein Bruder Heinrich, Rudolf von Riede, Marschall Hartwig (des Bischofs von Freising), Berthold von Reichertshausen, Sibot von Holzhausen, Wolfher von Holzhausen. 1180 Imperator Fridericus in natali sancti Iohannis baptistae [24. Juni] curiam Ratisponae habuit, ubi ducem Heinricum ex sententia principum ducatu Bau wariae et hereditate et beneficiis privavit, et cum exercitu post festum sancti Iacobi [25. Juli] Saxoniam intravit, et cum principibus castrum ducis Liechtin berc obsedit et in deditionem post paucos dies accepit. Ann. Pegavienses et Boso vienses (SS XVI) S. 263. 1180 Inperator curiam celebravit Ratispone 3. Kal. Iulii [29. Juni], cui etiam in terfuerunt tres cardinales legati domni apostolici. Ibi in presentia curiae inpera
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tor publice questus est de duce Bawariae et Saxoniae domno Heinrico, cognato suo, quod videlicet iam multo tempore et regni et vitae ipsius inperatoris insidia tor fuerit. Principes quoque Saxoniae multas graves querimonias adversus eun dem ducem ibi deposuerunt. Tunc ex communi sententia principum adiudica tum est, eum debere removeri, quandoquidem ad iustam responsionem vocatus non venerit. Chronicon Magni presbiteri (SS XVII) 506 f. Acta sunt hec … data Ratispone in sollempni curia. DF 798, or. Reg. Imp. IV/2,3 2550, 2552 – P. Schmid, Regensburg S. 390–394 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 76, 218 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 879 – Diestelkamp-Rotter I 451 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 574 Bei den päpstlichen Legaten handelte es sich anscheinend um Petrus von Pavia, Kardinalbischof von Tusculum, Petrus de Bono, Kardinalpresbyter von S. Susanna, und den Kardinaldiakon Hugo von Genua.
1182 September 26/29 Zuletzt am 11. August in Nürnberg, danach am 7. Oktober in Augsburg.
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Hoftag (curia) – Friedrich I. beendet den Aufstand des böhmischen Adels, der Herzog Friedrich außer Landes vertrieben und Otto von Mähren zum Herzog erhoben hatte, und setzt wieder Friedrich als böhmischen Herzog ein. – Er urkundet für die Steinerne Brücke zu R., für das Kloster Reichenbach und die Juden von R. Anwesend: Erzbischof Konrad III. von Salzburg, die Bischöfe Konrad II. von R. und Albert I. von Freising, Rudolf, Protonotar des kaiserlichen Hofes, Herzog Otto I. von Bayern, Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, Graf Diepold von Lechs gemünd, Markgraf Berthold II. von Vohburg, Graf Friedrich von Abenberg, Marschall Heinrich von Pappenheim, Heinrich von Donaustauf, Albert Nothaft, Reinbot und Albert von Süßenbach, Marschall Konrad von Wattenhofen und Robert von Liebenstein et alii quam plures, Kanzler Gottfried (Rekognoszent). 1182 Igitur post consecrationem episcopi Heinrici eadem aestate Boemi nostri maiores natu persecutionem diutinis odiis conflatam exercitaverunt in ducem Fridericum, et eicientes eum extra terram mille prosecutum opprobriis, Cun radum Moraviensem, qui et Otto, de quo supra multa diximus, sibi eligunt in principem, cum quo Pragam multo tempore obsident, et tandem obtinent. In terea Fridericus dux adierat imperatorem predictum Fridericum semper augu stum, qui eius condolens iniuriis, palatinum Bavariae socerum predicti Cunradi Pragam mittit, et tam Cunradum quam Boemos omnes cum eo ad curiam suam,
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quae Ratisponae celebranda fuerat, venire precipit. Qui accepto mandato im primis recalcitrant, contradicunt, venire nolunt; postmodum usi meliori consi lio eunt. Nobiles soli presentantur imperatori, quos ille terrere volens, dolabra multa nimis fecit afferri, tamquam vellet eos facere decollari, cum illi pedibus eius se provolvunt, veniam petunt, et necessitate mutata in voluntatem, Frideri cum in dominum et ducem recipiunt et cum eo Pragam redeunt, magnum arbi trantes lucrum tam ipsi quam Cunradus, quod crimine lesae maiestatis non sunt puniti. Sic sapiens imperator coniurationem rebellium sapienter repressit, et isti quidem Boemiam reddidit, illum vero Moravia contentum esse precepit. Continuatio Gerlaci abbatis Milovicensis (SS XVII) S. 693. Acta sunt hec ….dat. Ratisponę. DF I 831, or. Acta sunt hec … data Ratyspone. DF I 832, cop. s. XV. Reg. Imp. IV/2,4 2667–2670 – Hilsch, Bischöfe von Prag S. 173 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 80, 220 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 582 – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge O I 15–16 DF I 833 für die Juden von R. ist als unvollständiges Insert ohne Datierung in DF II 342 vom 3. Januar 1216 überliefert und wegen des Diktats des Notars Robert entweder bei diesem Aufenthalt in oder dem folgenden zu Pfingsten 1183 ausgestellt worden.
1183 Pfingsten [Juni 5]/Juni 11 Zuletzt am 30. Mai in Eger, danach am 20. Juni in Konstanz.
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Friedrich I. feiert gemeinsam mit Herzog Otto I. das Pfingstfest. – Mit seiner Zustimmung bestätigt Bischof Konrad I. von R. dem Abt Reginbot von Reichenbach den Besitz der Kirche in Hohenstein. Anwesend: Bischof Konrad I. von R., Herzog Otto I. von Bayern. 1183 Imperator pentecosten [5. Juni] Ratispone cum Ottone duce celebrat. Ann. Augustani minores (SS X) S. 9; Ann. Wernheri aliorumque Tegernseenses (SS XXIV) S. 58. in civitate Ratisponensi. MonBoica XXVII S. 34 f. Nr. XLIV Reg. Imp. IV/2,4 2710–2712 – P. Schmid, Regensburg S. 394 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 81, 221 – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge O I 20 Fraglich ist die Zuordnung der Überlieferung im ältesten Urbar von St. Ulrich und Afra in Augsburg, wonach das Kloster presente domino Friderico imperatore et Ottone seniore palatino Ratispone die Kirche von Gundelsheim von Engelhard von Adelburg abgelöst habe; zu diesem Aufenthalt vgl. R. Müntefering (Bearb.), Die Traditionen und das älteste Urbar des Klosters
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St. Ulrich und Afra in Augsburg (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte NF XXXV. 1986) S. 224 Nr. 144, 251 Dep. 26 und Reg. Imp. IV/2,4 2711. Wegen des Pfalzgrafen titels müsste es sich um einen Vorgang von 1180 oder früher handeln, falls nicht Ottos des Älteren jüngerer Bruder Otto VI. gemeint ist, der seit 1180 das Pfalzgrafenamt innehatte. Vgl. Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge O I 20. Es ist unklar, ob Friedrich I. am 1. September 1184 von R. aus zu seinem sechsten Italienzug aufgebrochen ist, wie P. Scheffer-Boichorst, Kaiser Friedrichs I. letzter Streit mit der Kurie. 1866. S. 43 Anm. 3 unter Berufung auf die Ann. Ratisponenses (SS XVII) S. 598, die den Aufbruchstermin mit dem 1. September zutreffend angeben, annimmt. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass die Ann. Ratisponenses diesen Termin für das Jahr 1174 und den 4. (richtig 5.) Italienzug nennen. Vgl. auch Reg. Imp. IV/2,4 2782; Opll, Friedrich Barbarossa S. 82.
1187 Februar 15/21/22/März 5/Ostern [März 29] 184 Zuletzt am 28. November 1186 in Gelnhausen, danach am 6. April in Augsburg. Reichsversammlung (per maxima bzw. sollempnis curia), an der 17 Bischöfe und alle Fürsten Bayerns teilnehmen. – Im Streit zwischen dem Böhmenherzog Friedrich und dem Prager Bischof Heinrich wird die Reichsunmittelbarkeit des Prager Bischofs festgelegt und durch ein kaiserliches Privileg bestätigt. – Friedrich I. stimmt den zwischen Herzog Leopold V. von Österreich und Herzog Otakar IV. von der Steiermark getroffenen Vereinbarungen über die Nachfolge in der Steiermark zu. – Erzbischof Adalbert II. von Salzburg erteilt dem erwählten Bischof Konrad III. von R. die Weihe und verleiht ihm in Gegenwart des Kaisers und von 14 Bischöfen die Infula. Bischof Konrad vergibt die heimgefallenen Lehen des Regensburger Burggrafen (landgräfliche Linie) Heinrich an den Kaiser. – Friedrich I. urkundet für das Kloster Seitenstetten und überträgt Reichsbesitz an das Kloster Prüfening bei R. – Auf Bitten und Befehl Friedrichs I. nimmt Herzog Leopold V. das Kloster Wilhering mit seinen Besitzungen in seinen Schutz. Anwesend: Erzbischöfe Konrad I. von Mainz, Adalbert II. von Salzburg und Wichmann von Magdeburg, die Bischöfe Otto II. von Bamberg, Gottfried I. von Würzburg, Konrad III. von R., Otto von Eichstätt, Otto II. von Freising, Diepold von Passau, Albert I. von Trient und Heinrich von Prag, Abt Siegfried von Hersfeld, Propst Ortolf von Innichen, die Freisinger Kanoniker Konrad Felix puer und Ortwin, die Hofkapellane Rudolf und Gottfried, die Herzöge Friedrich von Böhmen, Friedrich V. von Schwaben, der älteste Sohn Kaiser Friedrichs I., Leopold V. von Österreich, Ludwig I. von Bayern und Berthold IV. von Meranien, die Markgrafen Otto von Meißen, Dedo von der Lausitz, Otto von Mähren und Berthold III. von Andechs (Istrien), Pfalzgraf Otto VI. der Jüngere von Wittelsbach, der Regensburger Burggraf Otto II. von Stefling, die Grafen Konrad von Peilstein, Siegfried von Mörle, Liupold von Hardegg und sein Bruder Graf Heinrich von Plain, Otto von Neulengbach und Diepold von Lechsgemünd, Berthold und Ulrich von Berg, Heinrich von Altendorf (Lkr. Schwandorf), Heinrich von Hof, Ratold von Ramersdorf, Liudolf von Kelheim, Pertold von Eschelbach, Dietrich von Emmering, Kämmerer Rudolf, Heinrich von Stauf, Otto von Miesbach,
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Konrad von Hüttenfurth, Eberhard von Wörth, Ulrich, Sohn des Lazarus von Wolfratshausen, Ludwig von Höhenrain, der Schwiegersohn des Lazarus, Trutlieb und Alban von Piesenkam, Heinrich Bocchel. Ministeriale: Hademar von Kuenring, Wichard von Seefeld, Ulrich von Staatz, Gundakar von Steyr und Irnfried von Gnadendorf, der Regensburger Zöllner Rudiger, sein gleichnamiger Sohn und sein homo Konrad, Wimar von Folcrates dorf, Werner und Ulrich von Pentling (b. R.), Harwig von Lintach, Heinrich von Wolfersdorf, Liutolt von Kelheim, Bonicus von Monze[houen]. Freisinger Ministeriale: Heinrich Felix puer, Waltmann von Parsberg und sein Bruder Friedrich, Hartwig von Reichersdorf und sein Sohn Otto, Gerwich von Bogenhausen, Eberhard von Schwabing, Lambert von Oberkienberg und Wichnant. Servientes: Rudiger, Ulrich, Balwin, Adalram, Heinrich und Rudolf. – Kanzler Johannes (Rekognoszent). 1187 … in prima dominica quadragesime, scilicet in Invocavit, que eo anno evenit 15. Kal. Marcii [15. Februar], Fridericus imperator Ratisponam intravit, et ibi cum 17 episcopis et cum omnibus principibus Bawarorum permaximam curiam celebravit, et inibi totam quadragesimam et pasca [29. März] peregit. Eodem vero anno in predicta quadragesima, id est in quatuor temporibus dicte quadragesime, id est in sabbato prime septimane dicte quadragesime, id est 9. Kal. Marcii [21. Februar], in predicta curia Chounradus Ratisponensis eccle sie electus a venerabili Adalberto Salzeburgensi archiepiscopo in episcopum est ordinatus in ecclesia sancti Petri et in altari sancte Marie. Sequenti vero die, id est 8. Kal. Marcii, id est in kathedra sancti Petri [22. Februar], predictus Choun radus a venerabili predicto Adalberto Salzeburgensi archiepiscopo pontificali infula est decoratus in ecclesia sancti Petri et in altare sancti Petri, presente Fri derico imperatore et 14 episcopis. Ann. Ratisponenses (SS XVII) S. 589. 1187 Eodem anno in prima dominica quadragesime [15. Februar] Fridericus im perator Ratisponam intravit et ibi cum 17 episcopis et cum omnibus principibus Bawarorum permaximam curiam celebravit, ac ibidem totam quadragesimam et pascha [29. März] peregit. Chunradus episcopus Ratisponensis eligitur. Hermanni Altahensis Ann. (SS XVII) S. 385. 1182 Similiter et dux Fridericus [von Böhmen] cum ducissa Elisabeth per of ficiales suos similia, imo peiora presumebat in ecclesia Dei, quibus episcopus [Bischof Heinrich von Prag] resistere volens sed non valens, adiit imperatorem Fridericum et eius imploravit presidium; a quo benigne quidem suscipitur, sed causa ipsius in longum differtur, hoc est fere per medium annum, videlicet usque
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ad curiam, quae circa medium quadragesimae fuerat celebranda Ratisponae cum principibus totius imperii. Qua expectatione suspensus demoratur in curia cum 70 equis, cuius expensas imperator miseratus precepit ei dari ad quotidi anum sumptum 35 prebendas tum equis tum hominibus, et hoc tam large, ut et reliqui qui extra numerum erant, frequenter inde participarent. Sepius quo que ipsum imperator ad prandium invitavit, necnon et capellas, de licentia ta men diocesani episcopi, consecrare fecit, et in omnibus honeste tractavit. Post haec instante iam prefato termino, cum legatis imperatoris episcopus Boemiam ingreditur, et assumptis secum abbatibus et canonicis Pragensibus ad curiam progreditur. Quid moror? venit dies, in qua presidente serenissimo imperatore Friderico causam intrat episcopus cum duce Friderico coram principibus totius imperii. Advocatus episcopi erat marchio nomine Dedo, vir eloquentissimus, qui pro episcopo agens contra ducem dum multas ab eo expostularet iniurias, fertur ille ita respondisse per procuratorem suum: „Cum sit“, inquit, „omnibus notum, Pragensem episcopum meum fore capellanum, sicut omnes predecesso res sui patrum et avorum meorum fuerunt capellani, decernite queso, si liceat ei agere contra dominum suum, vel si tenear ex aequo respondere capellano meo?“ Quod dictum statim et ab omnibus contradictum, maxime ab archiepiscopis et episcopis, decernentibus quod Pragensis episcopus more Teutonicorum epi scoporum ab omni subiectione ducis debeat esse liberrimus, soli tantum impe ratori subiectus vel obnoxius, cuius imperii est princeps, cuius visitat curias, a quo suscipit sceptrum et investituram. Super qua libertate petivit episcopus et accepit sacrum pragmaticum, hoc est regale privilegium, aurea bulla munitum [Deperditum], quod diebus illius episcopi multum valuit, postea vero nichil, causis extantibus quas modo legimus in libris experientiae, de quibus melius est tacere quam inutiliter garrire. Talibus et huiusmodi taliter decisis articulis dein ceps de iniuriis ecclesiae illatis Fridericus dux convincitur, coram omnibus ar guitur et confunditur, ab omnibus argutus et confusus emendationem pollicetur. Qua iurata et per magnos fideiussores firmata concilium solvitur, et in osculo pacis confederati ad propria revertuntur. Continuatio Gerlaci abbatis Milovicensis (SS XVII) S. 692 f., vgl. auch DF I *1205. Canonicorum Pragensium continuationes Cosmae (SS IX) S. 166. Nachtrag von Gerlach: In quadragesima huius anni [1187] habita est conten tio Heinrici episcopi contra Fridericum ducem cominus in curia Ratisponensi coram imperatore Friderico et primoribus totius regni. Continuatio Gerlaci abbatis Milovicensis (SS XVII) S. 706. 1187 Curia Ratispone habita est. Chuonradi Schirensis annales (SS XVII) S. 630. 1187 Imperator pascha [29. März] Ratisponae, pentecosten [17. Mai] Aldenburg celebrat. Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 135.
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Actum … dat. in sollempni curia Ratisbone. DF I 956, or. Actum in civitate Ratispona. M. Thiel und O. Engels (Bearb.), Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Klosters Münchsmünster (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte NF XX. 1961) 18b ad curiam imperatoris Friderici. UB zur Geschichte der Babenberger I 67 Reg. Imp. IV/2,4 3052, 3055–3058, 3060–3065 – P. Schmid, Regensburg S. 394–396 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 91, 228 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 909–911 – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge L I 15 Die in der Continuatio Zwetlensis altera (SS IX) S. 543 zu 1186 berichtete Zustimmung des Kaisers zum Erbvertrag zwischen Österreich und der Steiermark wird wegen der Anwesenheit Leopolds V. auf diese Reichsversammlung in R. bezogen. Ob die wohl bei derselben Gelegenheit getroffene Verfügung des Kaisers zugunsten von Prüfening, die im Traditionsbuch des Klosters überliefert wird (Schwarz, Trad. Prüfening 232), förmlich beurkundet wurde, ist ungewiss. Vgl. die Vorbem. zu DF I 956. Dagegen dürfte wegen der weitgehend mit DF I 956 übereinstimmenden Zeugenliste feststehen, dass der Inhalt des am 19. April 1187 in Giengen ausgefertigten DF I 958 für das Kollegiatstift Innichen zuvor in R. verhandelt worden ist. Während der Reichsversammlung ausgestellt wurden eine Schenkungsurkunde des Grafen Gebhard von Sulzbach für die Freisinger Kirche (Bitterauf, Trad. Freising II 1779: Ratis pone in veteri capella in sollemni curia domini Friderici imperatoris) sowie eine Tauschurkunde des Stifts Schäftlarn mit dem Freisinger Bischof (Weisthanner, Trad. Schäftlarn 268: Ratisponę in capella, quę dicitur Altenchapellen, dum cesar Fridericus celebraret curiam in eadem civitate). Nach Reg. Imp. IV/2,4 3053 erteilte Friedrich I. in R. den Befehl zur Konfiskation der Metzer Bistumsgüter und zur Einsetzung von Reichsministerialen zur Verwaltung sowie zur Vertreibung des Metzer Bischofs Bertram durch den kaiserlichen Boten Werner von Bolanden. Offenbar von R. aus entsandte Friedrich die zuletzt in DF I 956 genannten Bischöfe Gottfried von Würzburg und Otto II. von Bamberg sowie Abt Siegfried von Hersfeld zu Friedensverhandlungen mit Papst Urban III. nach Verona. Ann. Magdeburgenses (SS XVI) S. 195.
1189 Mai 10/11 185 Zuletzt am 7. Mai in Neuburg a.d. Donau, danach auf dem Kreuzzug, am 16. Mai in Passau. Reichsversammlung (curia solemnis) und Heeresversammlung – Das Kreuzfahrerheer versammelt sich in R. – Friedrich I. überträgt seinem Sohn Heinrich VI. die Regierungsgewalt im Reich und bestätigt seinen anderen Söhnen die ihnen übertragenen Besitzungen. – Friedrich I. belehnt Konrad (Otto) von Mähren, der sich nach dem Tode Herzog Friedrichs Böhmens bemächtigt hatte, mit dem Herzogtum Böhmen. – Er urkundet für das Zisterzienserkloster in Krauel (Reinfeld) und für die Nonnen zu Wechterswinkel. – Am 11. Mai bricht der Kaiser zu Schiff auf der Donau zum Kreuzzug auf.
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Anwesend: Heinrich VI. und die anderen Söhne Friedrichs I. – Herzog Friedrich V. von Schwaben, Otto, Konrad und Philipp –, die Bischöfe Heinrich von Brixen und Berthold II. von Naumburg, Propst Konrad von Goslar, die Herzöge Konrad (Otto) von Böhmen und Berthold IV. von Meranien, die Grafen Burchard von Wöltingerode, Adolf von Schauenburg, Burggraf Burchard III. (IV.) von Magdeburg und sein Bruder Gebhard, Lutold von Hallermund, Friedrich von Beichlingen, Friedrich von Abenberg, Simon von Sponheim, Diepold von Lechsgemünd, Siegfried von Orlamünde, Adalbert von Hildenburg, Adalbert von Grumbach, Adalbert der Jüngere von Hildenburg, Markward von Hartenberg, Truchsess Konrad von Rothenburg, Nidung von Würzburg, Adelbert von Kamm und seine Brüder sowie Robert von Walldürn und Friedrich von Rothenburg et alii quam plures. 1189 Ante natale Domini imperator scripsit ducibus, comitibus et cunctis princi pibus per imperium, qui signati essent, ut se exspectent in eundo, iuramento pa ratus confirmare, si non crederetur, se ultra diem sancti Georgii [23. April] non moraturum, immo eo die apud Ratisponam venturum; et quicumque Christi sint, ad hoc iter expediti eo occurrant, inde secum migraturi contra Saladinum. Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 141. Anno 1189. Imperator, Heinrico regi filio suo imperii procuracione relicta, peregrinis iuxta condictum die beati Georgii [23. April] Ratispone collectis, inde cum ipsis per Austriam et Ungariam profectus. Chronicon Montis Sereni (SS XXIII) S. 161. 1189 Coadunata est expedicio dominice crucis in festo sancti Georgii martiris [23. April] apud Ratisponam; inde cum imperatore et filio eius duce Suevorum et episcopis et innumerabili exercitu Greciam ingressi totum annum hunc ho stiliter cum Grecis agebant. Cronica S. Petri Erfordensis moderna (SS rer. Germ. XLII) S. 195. 1189 In festo sanctorum apostolorum Philippi et Iacobi [1. Mai] multa milia armatorum militum apud Radisponam Bauwarie civitatem convenerunt, pre stolantes adventum domni Friderici imperatoris. Qui navibus devecti per Danu bium et in Ungariam tendentes, iterum prestolantur imperatorem. Quos im perator insecutus est post aliquot dies, ut per Greciam Hierusalem devenirent. Ann. Pegavienses et Bosovienses (SS XVI) S. 266. 1189 5. Idus Maii, id est in festivitate sancti Mamerti episcopi, id est in vigilia sanctorum Nerei, Acillei, Pancrati [11. Mai], Fridericus Romanorum imperator cum magno exercitu de Ratispona movit iter contra inimicos crucis id est contra paganos, et per Austriam et Ungariam et Greciam ivit, et ibi bracium sancti Ge orii transfretavit. Ann. Ratisponenses (SS XVII) S. 590.
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1189 Imperator Fridericus omnium christianorum causam tractans, curiam sollempnem Ratispone in Kalendis Mai [1. Mai] celebrans, ad divini certaminis conflictum accinctus, dominice expeditionis viam arripit, ibique naves intrans per alveum Danubii usque ad terminos Pannonie procedit. Continuatio Zwetlensis altera (SS IX) S. 543. Christianissimus tamen imperator, ut erat magnanimus, nichilominus animo constanti propositum iter arripuit, dignum ducens et favorabile, si tandem in divino obsequio frequentibus triumphorum titulis, quibus ante claruerat, digna virtutum suarum consummatio responderet. Nono igitur kal. april. [24. März!] peregrini apud Ratisponam, sicut statutum fuerat, convenerunt. … Interea se renissimus imperator Fridericus ignarus tanti sceleris [schlechte Behandlung seiner Gesandtschaft in Konstantinopel] a Ratispona descenderat navigio ad partes Austrie, exercitu cum equis et curribus per terram eunte. Historia Peregrinorum (SS rer. Germ. NS V) S. 129 f. Tempore autem paschali, anno Domini 1189, dominus Fredericus … accepta apud Haghenoam pera cum baculo, iter Iherosolimitanum arripuit; veniensque ad Renesborch civitatem, ibi exercitum suum cruce signatum exspectavit. Quo congregato et ad milites circiter 20 milia exceptis servientibus et burgensibus et clericis et aliis peditibus existimato, iter potenter ac viriliter arripuit, et cum eo Fredericus filius eius Suevorum dux, miles probus et largus. La Chronique de Gislebert de Mons. Hg. von L. Vanderkindere. 1904 S. 235 f.; vgl. auch (SS rer. Germ. XXIX) S. 209 f. 1189 Fridericus imperator in expeditionem cum quam pluribus principibus contra Saladinum a Ratispona se movit. Heinricus rex, filius imperatoris Fride rici, curiam Ratispone habuit. Chuonradi Schirensis annales (SS XVII) S. 630. 1189 Imperator igitur in festo sancti Georgii [23. April] apud Ratisponam mili tum habito conventu, expeditionis Iherosolimitanae iter arripuit, et cum multa gloria et principum et baronum et militum et reliqui vulgi copia iter terraneum trans Graeciam aggressus est; alii multi se mari committentes, apud Ptolomay dem maritimam residerunt. Ann. Stederburgenses auctore Gerhardo praeposito (SS XVI) S. 221. Eodem anno [1189] felix imperator quinque habens filios, Henricum inter cete ros primogenitum, quem fecit cesarem, Fredericum Suevorum ducem, Ottonem comitem, Conradum et Phylipum, ducem atheletam Christo, sed ceteris cum re gno et regalibus cesari conmendavit, et occidentale relinquens imperium pacca tissimum et ordinatum, partes his comittibus et hoc ordine et hoc, ut scribimus, omine adiit orientis. In festo sancti Georgii [23. April] arripuit iter; et exiens de Alamania, a Ratispona descendit navigio ad partes Austrie, exercitu per terram
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cum equis et curribus comittante; deinde per Pannoniam, hospitali pro paupe ribus infirmis instituto, et hospitalariis et neccessariis assignatis, introivit Un gariam, ubi dicitur habuisse nonaginta milia pugnatorum, in quibus erant XII milia militum. Alberti Milioli notarii Regini Cronica imperatorum (SS XXXI) S. 647; Cronica fratris Salimbene de Adam ordinis minorum (SS XXXII) S. 9. 1189 De peregrinatione imperatoris. Igitur arridente veris tempore, domnus in perator iter peregrinationis arripuit. Postquam autem Ratisbone venerat, viso ibidem magno exercitus defectu, ab itineris propositi profectione desperare ce pit. Causa autem defectus erat magnus omnigenarum nationum populus, qui eum precesserat, quia peregrinationis amore omnes iter accelerabant. Consilio tamen habito, sciens eos propter difficultatem vie ipsum preterire non posse, abiit via qua ceperat. Procedens autem inde venit in Austriam, cui occurrit cum multo comitatu dux eiusdem provintie, magnifice eum et omnes suos suscipiens cunctisque recipere volentibus donaria sua honorifice tribuens. Arnoldi Chronica Slavorum (SS XXI) S. 171. 1189 Emenso itaque proposite dilacionis termino, collectis cesar exercitus sui plurimis ac robustissimis copiis Ratisponam Bavarorum civitatem attigit, appa ratus regii scire desiderans integritatem ac pauperes cum divitibus benigne exhortans, in finibus Austrie castra metatus est. Cronica Reinhardsbrunnensis (SS XXX) S. 543. 1189 Et statuit eis terminum conveniendi in unum, apud Ravinsburg ante fe stum Sancti Georgii [23. April], ita quod parati essent illo die iter Jerosolimita nae profectionis arripere … Interim Fredericus Romanorum imperator magno congregato exercitu Teuthonicorum et Langobardorum et Alemannorum et ali arum multarum gentium, die Sancti Georgii [23. April] recedens a civitate sua de Rainesburc, iter Jerosolimitanae profectionis arripuit, transitum facturus per terram imperatoris Constantinopolis. Gesta regis Henrici secundi Benedicti abbatis (Rerum Britannicarum Scriptores 49/2. 1867) S. 57, 62. 1188 Eodem anno Fredericus Romanorum imperator, tradito filio suo Henrico Alemannorum regno, iter peregrinationis Ierosolimitane arripuit, discedens a ci vitate sua que dicitur Rainesburg, et nolens committere se ventis et mari, per ter ram ire disposuit. Ex Rogeri de Hoveden Chronica (SS XXVII) S. 149; Memoriale fratris Walteri de Coventria (Rerum Britannicarum Scriptores 58/1. 1872) S. 362. 1189 Circa dies istos, die festo Sancti Georgii [23. April], Fredericus imperator Romanus, loca passionis Dominicae visitaturus, peregrinationis iter arripuit apud Reinesburgum, transitum per Hungariam et Bulgariam, sicut proposuerat, habiturus. Ex Radulfo de Diceto Ymaginibus Historiarum (SS XXVII) S. 278; Flores Historiarum (Rerum Britannicarum Scriptores 95/2. 1890) S. 101.
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1189 Fridericus Romanorum imperator victoriosissimus ordinatis expeditioni transmarinę necessariis et conmendatis filio suo illustri Romanorum regi Hain rico imperii negotiis V. idus maii [11. Mai] movit a Ratispona cum exercitu si gnatorum Christi et navigio secundo per Danubii alveum usque Wiennam est transvectus, parte maxima exercitus terrestri itinere antea illo usque premissa. Historia de expeditione Friderici (SS rer. Germ. NS V) S. 17. 1189 Hoc anno mortuus est Fridericus dux Boemie, videlicet 8. Kal. Aprilis [25. März], et Pragae apud Sanctum Vitum sepultus; cui successit Cunradus qui et Otto, de quo supra diximus, favore interim domnae Elisabeth que castrum Pra gense sibi dedit in manus, receptis ab eo sacramentis pro Olomutzensi, sed ipse adeptus quod voluit, postea eam fefellit. Taliter ergo adeptus primo castrum, deinde Boemiam nec non et favorem Boemorum, Ratisponam adiit et de manu imperatoris in ultima eius curia … vexilla percepit. Continuatio Gerlaci abbatis Milovicensis (SS XVII) S. 706. Dat. Ratispone. DF I 1002, cop. s. XVI. Data apud Ratisbonam. DF I 1003, cop. s. XIV. Reg. Imp. IV/2,4 3259–3263, 3265 – P. Schmid, Regensburg S. 396–398 – Opll, Friedrich Barbarossa S. 97–99, 231 Als Ort und Zeitpunkt des Aufbruchs zum Kreuzzug waren bereits am 27. März 1188 auf der Reichsversammlung in Mainz R. und der 23. April 1189 festgelegt worden. Ann. Magdeburgenses (SS XVI) S. 195; Chronicon Montis Sereni (SS XXIII) S. 161. Vermutlich während der Regensburger Reichsversammlung vollzog Friedrich I. die im Codex Falkensteinensis (E. Noichl, Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte NF XXIX. 1978) S. 149 f. Nr. 170 bezeugte Belehnung des Grafen Siboto IV. von Neuburg(-Falkenstein) mit einem Lehen des verstorbenen Grafen Gebhard III. von Sulzbach sowie die im Landbuch von Österreich und Steier (MGH Dt. Chron. III) S. 721 f. bezeugte Belehnung des Domvogts Otto von R. einem anderen Lehen des Grafen Gebhard.
1190 Mai 29 Zuletzt am 13. Mai in Nürnberg, danach am 23. Juni in Altenburg.
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Heinrich VI. überträgt Graf Rambald von Treviso die Entscheidung aller Appellationssachen in der Stadt Treviso. apud Ratisbonam. H. Bresslau, Reise nach Italien im Herbst 1876 (NA 3. 1878) S. 133 Nr. 12 Reg. Imp. IV/3 98 – St 4652b 1193 Januar 6/10/12/13/27/28 Zuletzt 25. Dezember 1192 in Eger, danach am 14. Februar in Würzburg.
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Reichsversammlung (curia; curia generalis) – Heinrich VI. versucht, den englischen König Richard Löwenherz aus der Gewalt Herzog Leopolds V. von Österreich loszukaufen. Da keine Einigung erzielt werden kann, führt Leopold den englischen König wieder aus R. nach Österreich zurück. – Graf Albert III. von Bogen wird wegen seiner Verwüstungen in Bayern im Bündnis mit Herzog Ottokar I. von Böhmen zur Rechenschaft gezogen und verurteilt. – Der bisherige Prior Konrad von Ottobeuren wird als Abt bestätigt. – Heinrich bestätigt ein zwischen Bischof Wolfger von Passau und dem Truchsess des Herzogs von Österreich vollzogenes Tauschgeschäft, nimmt das Zisterzienserkloster Eußerthal mit allen Besitzungen in seinen Schutz und gestattet seinen Ministerialen und allen seinen Leuten, Schenkungen an das Kloster vorzunehmen, bestätigt eine Schenkung des Reichsministerialen Gottfried von Hörzhausen an das AugustinerChorherrenstift Indersdorf, bestätigt dem Patriarchen Gottfried von Aquileia das Herzogtum Friaul, gewährt den Brüdern Albert, Jakob und Alberich, vicedomini zu Como, Rechte bezüglich ihrer Landleihen, Sicherheit ihrer Besitzungen und alle Regalien und überlässt Abt Riprand des Klosters S. Pietro zu Villanova zwei Höfe. Anwesend: Bischöfe Wolfger von Passau, Otto II. von Bamberg und Konrad III. von R., Abt Konrad von Ottobeuren, König Richard Löwenherz von England, die Herzöge Leopold V. von Österreich, Berthold IV. von Meranien, Ulrich II. von Kärnten, Ludwig I. von Bayern, Burggraf (landgräfliche Linie) Otto von R. (?), die Grafen Konrad von Peilstein, Rapoto II. von Ortenburg und sein Bruder Heinrich, Poppo von Wertheim, Liutold und Heinrich von Plain, Eberhard von Dorenberc, Burggraf Friedrich I. von Nürnberg, Leopold von Hardeck und sein Bruder Heinrich, Albert III. von Bogen, Ulrich von Berg, Friedrich II. von Hohenburg, Otto von Velburg, Meinhard II. von Görz, Heinrich von Altenburg, Hartwig von Resperch, Rupert von Dvrne (Robert von Durena), Arnold von Orenberc, Kuno von Minchenberc, Albert Lupo von Lengenfeld, Kadelcho von Chirichperch, Werner von Grießbach, Albert Liuzman, Walchun (Valco) von Kamm (Champ) und seine Brüder Albert und Alram, Dietmar Mordar, Hadebrand von Hardeck, Rapoto von Valchenberch, Hadamar von Chunring, Wichard von Zebing, Wigard von Seefeld, Herrand von Wildonia, Ulrich von Stubenberch, Erchanger von Landesere (Landesher), Gundachar und During von Steier, Pilgrim von Steuze und sein Bruder Otto, Rapoto von Soltarn, Dietrich von Liechtenstein und sein Bruder Rapoto, Heinrich von Streitwesen, Otto von Chiowe und sein Bruder Adilold und Truchsess Dietmar, der ehemalige Pfalzgraf Friedrich, Heinrich von Altdendorf, Konrad von Moosburg, Burkard von Petra, Heinricus von Biburg, Heinrich von Tolenze, Lutold von Kelheim und sein Sohn Ulrich, Ulrich von Schrobenhausen, Siegfried von Mühlhausen, Eberhard von Wittelsbach et alii quam plures.
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1192 Iubente namque inperatore pax facta et confirmata est inter eosdem princi pes intrante mense Decembrio, 8. Idus eiusdem mensis [6. Dezember], indicta cu ria generali Ratisponae 8. Idus Ianuarii [6. Januar 1193]. Ille quoque princeps qui huius mali auctor et incentor et quasi signifer extitit, comes [Albert III.] videlicet de Pogen, propter innumerabilia et inaudita mala quae in christianos in partibus suis exercuit, et quia induxit super eos gentem barbaram et feram, B oemos scili cet, digna pena coercitus est, publicus hostis regni coram inperatore adiudicatus. Postea tamen in gratiam receptus est. Chronicon Magni presbiteri (SS XVII) S. 519. 1193 inperator celebravit curiam Ratisponae, ut indictum erat, 8. Idus Ianuarii [6. Januar]. Ibi pax confirmata est inter principes ante inter se dissidentes. Rex quoque Angliae adductus est illuc a duce Austriae, et inde reductus in Orientem. Chronicon Magni presbiteri (SS XVII) S. 520. 1193 Heinricus imperator curiam Ratisponae habuit, ubi rex Angliae captivus adducitur. Chuonradi Schirensis annales (SS XVII) S. 631, vgl. auch Historia de expeditione Friderici (SS rer. Germ. NS V) S. 102 f. Ea tempestate [1192] rex Anglorum a transmarinis partibus rediens versus Aquilegiam contra voluntatem devectus, dum per Carinthiam et Orientalem provinciam repatriare temptabat, a Liupoldo Orientalium duce ob quoddam la tens odium per insidias comprehensus, imperatori Ratispone presentatur. Cuius iussu in confinia Reni deportatus in castro Trivelsa sub diligenti custodia prope per annum tenetur. Tandemque centum milia marcas argenti persolvens et ho minium imperatori faciens, liber in sua revertitur. Hugonis et Honorii Chronicorum continuationes Weingartenses (SS XXI) S. 479. 1193 Rex Angliae Richardus prefatus in captivitatem imperatoris traditur a duce Austriae Liupoldo, in curia Ratispone celebrata. Continuatio Cremifanensis (SS IX) S. 548 (Die Auslieferung erfolgte zu Ostern in Speyer.). Hic [Abt Konrad] cum magno labore imperatori Heinrico apud Ratisponam oc currens, cum per septem dies quibusdam inpedimentis in curia esset detentus, tandem benigne per regalia sublimatus, inde ad Augustam civitatem profectus est, et ab Uodilscalcho episcopo in abbatem consecratus. Chronicon Ottenburanum (SS XXIII) S. 621. Datum Ratispone. DH VI BB 273, cop. s. XIII. (MGH Vorabedition als PDF) Dat. Ratisbone. DH VI BB 274, cop. (MGH Vorabedition als PDF) Dat. Ratisponę. DH VI BB 277, or. (MGH Vorabedition als PDF) Data Ratisbone. Stupmf-Brentano, Acta imperii 190, cop. s.XII. Ratispone. Reg. Imp. IV/3 275, cop. s. XII./XIII.
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Apud Ratisponam. Reg. Imp. IV/3 278, cop. s. XV. Reg. Imp. IV/3 272–275, 277, 278 – P. Schmid, Regensburg S. 398–400 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 975– 977 – P. Csendes, Heinrich VI. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance. 1993) S. 124 f. – SchlütterSchindler, Regesten der Herzöge L I 34–36 1207 März 9 Zuletzt am 9. Februar in Gelnhausen, danach am 29. März in Ulm.
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Philipp verleiht der universitas civium von R. verschiedene Rechte gegenüber den Stadtherren Bischof und Herzog und Kompetenzen im Bereich der Selbstverwaltung. – Er urkundet für das Kloster Rott am Inn. Anwesend: Erzbischof Eberhard II. von Salzburg, die Bischöfe Otto II. von Freising und Manegold von Passau, Herzog Ludwig I. von Bayern, Pfalzgraf Otto VIII. von Wittelsbach, die Grafen Rapoto II. und Heinrich I. von Ortenburg, Konrad von Moosburg, Reichsmarschall Heinrich von Kalden et alii quam plures, Kanzler Konrad (Rekognoszent). Datum apud Ratisponam. DPh 135, or.; 136, or. Reg. Imp. V/1 142, 143 – Winkelmann, Philipp S. 385 f. Anm. 1 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau II 1218 – Schütte, Philipp S. 366 f. – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge L I 137 1213 Februar 2/16 Zuletzt am 25. Januar in Hagenau, danach am 26. Februar in Nürnberg.
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Reichsversammlung (celebris curia; sollemnis curia) – Friedrich II. hält eine Reichsversammlung, um die Huldigung der Großen Bayerns, Österreichs, Kärntens und Böhmens entgegenzunehmen. – Er nimmt das Augustiner Chorherrnstift St. Florian in seinen Schutz, bestätigt ihm seine Besitzungen und die Freiheit von weltlicher Gerichtsbarkeit, bestätigt den Cremonesen die Privilegien Friedrichs I. und Heinrichs VI., belehnt Aldebrandin und Azzolin, die Söhne des Markgrafen Azzo von Este, mit der Appellationsgerichtsbarkeit in der Mark Verona sowie Modena und Reggio Emilia, nimmt das Augustiner Chorherrnstift Berchtesgaden in seinen Schutz und bestätigt alle Besitzungen und Regalien, nimmt das Schottenkloster St. Jakob zu R. in seinen Schutz, behält aber sich und seinen Nachfolgern das Recht zur Einsetzung des Vogtes vor. – Friedrich II. gibt allen in der Lombardei, in der Mark Verona, in Tuszien und in der Romagna bekannt, dass er Bischof Friedrich von Trient zum Generallegaten dieser Gebiete bestimmt und mit dem Vikariat auf Lebenszeit belehnt hat.
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Anwesend: Erzbischof Siegfried II. von Mainz, die Bischöfe Otto II. von Freising, Konrad IV. von R., Friedrich von Trient, Manegold von Passau und Hartwig von Eichstätt, König Ottokar I. von Böhmen, Landgraf Hermann I. von Thüringen, die Herzöge Leopold VI. von Österreich und der Steiermark, Bernhard von Kärnten und Ludwig I. von Bayern, Markgraf Diepold VII. von Vohburg und Wladislav Heinrich von Mähren, die Grafen Albert III. von Tirol, Ulrich IV. von Eppan, Gebhard von Dollnstein, Meinhard von Abensberg, Liutold und Konrad von Plain, Konrad von Moosburg, Chalhohus von Kirchberg und Albert von Eberstein, Domvogt Otto, Ulrich von Peggau und sein Bruder Liutold, Gundacher von Steier, Gottfried von Trixen, Rudolf von Stattegg, Reinbert von Mureck, Friedrich von Pettau, Otto von Krems, Otto von Graz, During von Radlberg und sein Bruder, Hartnid, der Sohn Herrands von Wildon, Gottfried von Eppenstein, Herbord von Volchinsdorf, die Reichsmarschälle Heinrich von Pappenheim und Heinrich von Kalden, der Mundschenk des Reiches Walter, der Seneschall bzw. Truchsess des Reiches Werner von Bolanden, der Kämmerer des Reiches Ulrich von Münzenberg, Anselm von Justingen, Mundschenk Walter von Oberschüpf, Ubertus Bacafollus von Pavia, Ricardus Zorzus von Pavia, Guido Butiella von Pavia, Johannes de Clauega, die Gesandten Veronas Bonzenus de Crescen tiis und Zaninus de Cauazano, Kanzler Bischof Konrad von Speyer und Metz (Rekognoszent). 1213 Fridericus rex consecratus apud Maguntiam, curiam Ratispone celebra vit in purificatione [2. Februar]. Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 780; Chronicon Magni presbiteri (SS XVII) S. 526. 1212 Fridericus rex Ratispone celebrem curiam habuit, plurimis principum sibi iureiurando federatis. Continuatio Claustroneoburgensis II und III (SS IX) S. 622, 635. 1213 Fridericus rex curiam celebravit Ratisponae, in qua principes fidelitatem praedicto Friderico et hominium iuraverunt. Chuonradi Schirensis annales (SS XVII) S. 632. 1212 Postmodum apud Ratisbonam sollempnem curiam celebrans a rege Boe mie et ab aliis multis principibus fidelitates accepit. Sicardi episcopi Cremonensis Cronica (SS XXXI) S. 180; Alberti Milioli notarii Regini Cronica imperatorum (SS XXXI) 656; Cronica fratris Salimbene de Adam ordine minorum (SS XXXII) S. 28. Dat. Ratispone. DF II 187, or.; 192, cop. s. XIII. Dat. apud Ratisponam. DF II 188, or.; 189, or.; 190, or.; 191, or.
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Reg. Imp. V/1 687a–692; V/2 133 – P. Schmid, Regensburg S. 400 f. – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau II 1285–1288 – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge L I 204–209 1217 Mai 31 Zuletzt am 15. April in Rottweil, danach am 8. Juni in Augsburg.
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Friedrich II. nimmt das Hospital bei der Stiftskirche St. Johann in R. mit seinen Besitzungen und Einkünften in seinen Schutz. – Er ist Zeuge einer Urkunde des Pfalzgrafen Rapoto II. und des Grafen Heinrich I. von Ortenburg über einen Gütertausch mit dem Kloster Waldsassen. Anwesend: Die Bischöfe Ulrich II. von Passau und Siegfried III. von Augsburg, Ludwig I. Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern, Pfalzgraf Rapoto II. von Ortenburg, die Landgrafen Gebhard und Diepold von Leuchtenberg, die Grafen Heinrich I. von Ortenburg und Guichard von Hirschberg, Egino von Urach, Eberhard von Helfenstein, Ulrich von Dettendorf, Meinhard von Rottenegg, Heinrich von Pfreimd, Kadelhoh von Kirchberg sowie die Brüder Heinrich und Beringer von Altendorf; Berthold von Neuffen und sein Sohn Heinrich, Gunzelin von Krosigk, Ulrich von Wüstenfelden, Konrad von Osternohe, Otto von Wörth, Wigand von Rumthingen, Heinrich von Talnitz, Wolfram von Kranzberg, Heinrich von Kinsberg und sein Sohn Heinrich und sein Schwager Ludwig, Kuno und Ludger von Liebenstein, Marquard von Wagau, Gottfried von Sulzberg, Rupert von Stein, Albert Rindsmaul, Habard von Oettingen, Arnold von Schönfeld, der Kämmerer des Königs Konrad von Wörth, Otto Bugberg, Gerung und Otto von Mura, Hertwich von Wartmanning, Friedrich von Waldthurn und sein Sohn Ulrich, Friedrich von Schonburg, die Regensburger Bürger Guichard und Tipold, Heinrich de Capella, Schultheiß Gozwin, Zöllner Rüdeger, Wilhelm von Vorburg, Zöllner Karl, Friedrich Stolz und viele andere. Dat. apud Ratisponam. DF II 411, or. Acta solenniter Ratisponae coram rege Friderico et principibus subscriptis, ma xime autem procurante Ludwico duce Bawariae. W. Hund, Bayrisch Stammenbuch II. 1586 S. 25 f. Reg. Imp. V/1 904, 905 – Diestelkamp-Rotter II 88 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau II 1351, 1352 – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge L I 269 f. Das ohne Tagesdatum überlieferte DF II 410 bezeugt einen Aufenthalt in Kaisheim im Mai / Juni entweder vor oder nach dem Besuch in R.
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1227 Januar 29 191 Zuletzt im November / Dezember in Würzburg, vielleicht in Esslingen, danach vor dem 15. Februar in Augsburg. Heinrich (VII.) beurkundet, dass Heinrich von Egersperge und seine Erben apud Ratisponam ad nostram accessit presentiam, et coram principibus, nobilibus et aliis imperii fidelibus ibidem coram nobis presentibus erklärt hat, dass er seine Güter zu Mergentheim an den Deutschen Orden verkauft hat. Anwesend: Bischöfe Hermann I. von Würzburg und Siegfried III. von Augsburg, Ludwig I. Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern, Burggraf Konrad I. von Nürnberg, die Brüder Rupert und Ludwig Grafen von Castel, Friedrich von Truhendingen, Gerlach von Büdingen, die Brüder Gottfried und Konrad von Hohen lohe, Konrad Schenk von Klingenberg, Heinrich von Egersperge et alii quam plures. Actum apud Ratisponam. Huilard-Bréholles II/2 S. 904 f. Reg. Imp. V/1 4031 – Hillen, Curia regis S. 345 – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge L I 510 1232 Ende Mai / A nfang Juni Zuletzt am 24. Mai in Donauwörth, danach am 29. Juni in Eger.
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Die Regensburger Bürgerschaft verweigert Heinrich (VII.) die gebührende Ehre. Am 1. Juli verzeiht er von Eger aus der Bürgerschaft gegen die Leistung einer Geldbuße diese Ehrverletzung. Reg. Imp. V/1 4234a – RUB I Nr. 61 S. 28 f. – Diestelkamp-Rotter II 342 – Hillen, Curia regis S. 351 1233 August 26/September 1/2 193 Zuletzt im August auf dem Lechfeld, danach am 19. September in Nürnberg. Heinrich (VII.) beauftragt Bischof Rüdiger von Passau, die Gerichtsbarkeit in seinen Grafschaften und denen seiner Kirche ungeachtet entgegenstehender Briefe auszuüben, urkundet für das Gotteshaus Hugestorf und bestätigt den Vertrag, den die Äbtissin Hildegard von Niedermünster in R. und Graf Heinrich von Ortenburg wegen der Zuteilung der aus einer Ehe zwischen beiderseitigen Dienstleuten hervorgehenden Kinder geschlossen haben. Anwesend: Bischöfe Bertold von Straßburg und Hermann I. von Würzburg, sein Bruder Hartmann von Saleberc, Hartmann und Hermann von Lobdeburg, Hartmann von Bergau et alii quam plures.
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Datum … in castris Ratispone. Huillard-Bréholles IV/2 S. 620 f. Datum Ratispone. Huillard-Bréholles IV/2 S. 621 f. Reg. Imp.V/1 4290–4293 – A. Hessel-M. Krebs, Regesten der Bischöfe von Straßburg II 1003 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau II 1636 – Hillen, Curia regis S. 35 1235 Juni Zuletzt im Juni in Wels, danach am 17. Juni in Nürnberg.
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Reichsversammlung (cum principibus colloquium) – Friedrich II. hält mit zahlreichen Fürsten, die ihm entgegenkamen, eine Versammlung ab, auf der sie ihm ihre Treue bekunden. In R. kann auch der Verdacht ausgeräumt werden, der Kaiser sei in die Ermordung Herzog Ludwigs I. von Bayern im September 1231 verwickelt gewesen, und die endgültige Aussöhnung zwischen dem Kaiser und Herzog Otto II. von Bayern erreicht werden. – Es trifft die Nachricht ein, Isabella von England, die dritte Gemahlin des Kaisers, werde bei ihrer Ankunft in Deutschland überall mit großen Ehren empfangen. – Friedrich II. nimmt das Kloster Althohenau mit seinen Besitzungen in seinen Schutz. Anwesend: Von den sicherlich zahlreich anwesenden Fürsten ist lediglich Herzog Otto II. von Bayern genannt. 1235 Cognita itaque imperator filii sui fraude et perfidia, quam contra se ma chinabatur, et miserabili pauperum oppressione et plurimorum subversione, qua propter sui contumeliam a rege et eius tortoribus affligebantur, festinavit quan tum potuit ad Reni confinia, multisque principibus ei aput Ratisponam obviam occurrentibus, prout imperialem decuit maiestatem, procedens in magna gloria cum quadrigis plurimis auro argentoque onustis, bysso et purpura, gemmis at que preciosa suppellectili, cum camelis mulis atque dromedis, Sarracenos quo que multos et Ethyopes diversarum arcium noticiam habentes cum symiis et leo pardis, pecunias et thesauros suos custodientes secum adducens, in multitudine copiosa principum et exercitus Winpiam usque pervenit. Gotifredi Viterbiensis Continuatio Funiacensis et Eberbacensis (SS XXII) S. 348. 1235 Imperator Fridericus de Italia ad terras Teutonicorum venit, per Bawa riam transiens, Ratispone cum principibus colloquium habuit; Ottoni duci Ba warie pro morte patris, de qua suspectus habebatur, reconciliatur. Ann. Scheftlarienses maiores (SS XVII) S. 340. Brief Friedrichs II. an die Lombarden (Juni 1236): … occurentibus nobis undi que principibus nostris qui erant in regione vicini tam ipsis quam magnatibus et populis civitatum presenciam nostram recipientibus summo voto. Et cum man
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datum nostrum per litteras nostras et nuncios emanasset ad multos, ut abiuran tes omni iuramento, si quod alicui fecerant, nobis et imperio specialiter fidelita tis iuramenta prestarent, tam illi qui iussi fuerant quam ceteri ad quos adventus nostri fama pervenit, zelo fidelitatis accensi; abiuratis quibuslibet iuramentis statuta persona pro parte nostra in receptione iuramentorum, nobis et imperio sollenpniter iuraverunt. Set ubi pervenimus Racisponiam, conveniente ibidem nobiscum egregia principum comitiva, nobilibus et ministerialibus multis ex diversis Alamanie partibus et de ducatu nostro Suevie concurrentibus ad no stram presentiam, de tranquillitate circumiacentis provincie plene tractavimus; recipientes ibi nuncios de prospero statu future consortis nostre sororis illustris regis Anglorum [Isabella von England], que post accessum suum in Alamaniam quocumque transivit, omni honorificentia principum, nobilium, populorum de vocione recepta est, magnifice duximus procedendum, prout tanti federis exigit magnitudo. Ann. Placentini Gibellini (SS XVIII) S. 471. Datum apud Ratisponam. Huillard-Bréholles IV/1 S. 549 f. Reg. Imp. V/1 2093a, 2094 – P. Schmid Regensburg S. 401 f. 1237 Ostern [April 19]/April 27/28 Zuletzt Anfang April in Eferding, danach im Mai in Ulm.
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Friedrich II. feiert Ostern. – Friedrich II. gibt dem Erzbischof (Siegfried III.) von Mainz die Vogtei in Bischofsheim, gebietet dem Butigler (Konrad) von Nürnberg, der Äbtissin von Obermünster in R. Schutz für genannte Vogteien zu gewähren, und überträgt Ecelin de Romano die Entscheidung in einer Appellationssache zwischen Bischof Jakob von Padua und den Söhnen Tisos de Campo Sancti Petri den Hof St. Andreas betreffend. Anwesend: Hofnotar Bonjoanne. 1237 Imperator itaque cernens, quod Fridericus dux [II. von ÖsterreichSteiermark] parvi penderet illata, nec curaret gratiam imperii querere, reces sit ab Austria, relinquens ibi capitaneos Ekkebertum Babenbergensem episco pum et de Henneberch et de Eberstain et de Nurnberch comites, celebrando fe stum resurrectionis dominice [April 19] Ratispone. Hermanni Altahensis Ann. (SS XVII) S. 392. 1237 Eodem anno Fridericus inperator ab Austria ascendit usque Ratisponam. Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 270. Data aput Ratisponam. Huillard-Bréholles V/1 S. 66 f.
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Datum aput Ratisponam. Huillard-Bréholles V/1 S. 78 f. Reg. Imp. V/1 2245a-2248 – Diestelkamp-Rotter II 421 1250 Dezember 25/1251 Januar 20 Zuletzt im Rheingebiet, danach im Februar in Augsburg.
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Konrad IV. ergreift in der Auseinandersetzung zwischen der Regensburger Bürgerschaft und Bischof Albert I. Partei zugunsten der Bürgerschaft und kommt zusammen mit Herzog Otto II. von Bayern und dessen Söhnen nach R., wo er das Weihnachtsfest feiert. – In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember wird er im Kloster St. Emmeram von bischöflichen Ministerialen unter Anführung Konrads von Hohenfels überfallen und entgeht nur knapp dem Tode. – Konrad IV. nimmt das Kloster St. Emmeram in R. – ausgenommen Abt Ulrich und die Mitschuldigen am Überfall – in seinen Schutz. Er gebietet Geistlichen, Weltlichen und Juden von R., den Anordnungen der Bürgerschaft zur Stadtverteidigung Folge zu leisten, und nimmt die während des Krieges in R. eingeführten Lebensmittel in seinen Schutz. Anwesend: Herzog Otto II. von Bayern und seine Söhne Ludwig II. und Heinrich XIII., die Markgrafen Otto von Hohenburg und Heinrich von Burgau, Graf Ludwig der Ältere von Öttingen und Gottfried von Hohenlohe et aliis consiliariis nostris, necnon ciuibus Ratisponensibus. Clementer igitur lacrimis et deuotis supplicationibus quorundam monachorum monasterii Sancti Emmerammi in Ratispona in cuius more progenitorum no strorum hospitati hospicio, nefandum consilium et detestabile homicidium per sone nostre, per Albertum qui se dicit Ratisponensem episcopum et Conradum de Hohinuels furtiuum et nocturnum aggressorem ad excogitatam necem no stri corporis extitit procuratum, misericorditer inclinati, misericordiam pocius, quam iudicium de personis et rebus eiusdem ecclesie, pro dei reuerentia, qui non minus misericorditer quam miraculose in eodem loco tueri uoluit et saluare per sonam nostram ab insidiis et insultibus eorundem inimicorum nostrorum, sequi uolentes … Ita tamen quod domus illa in qua ex prefato machinamento propo suerant irreuocabili proposito prefati, Albertus dictus episcopus, Conradus de Hohinvels et Vlricus abbas eiusdem loci personam nostram mortis supplicio tra didisse, derui debeat funditus, ne parietes ipsius domus fedati et perfusi cruore dormientium tunc temporis coram nobis pro custodia persone nostre, qui pro salutis nostre defensione sanguinem suum fundentes, mortem spontaneam sub ierunt amplius in eodem loco ualeant repperiri. Tenentur insuper monachi eius dem monasterii ex pacto firme promissionis habite … quod in eodem loco ubi hactenus extiterat domus perdicionis nostre construere debent et erigere a nouo fundamine, ex propriis sumptibus ecclesie beati Emmerammi capellam vnam
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ad honorem beate uirginis Marie et beati Nicolai… Urkunde Konrads IV. vom Januar 1251. MonBoica XXX/1 S. 311–314 Nr. DCCLXXXVIII 1250 Episcopi circa Renum cum Chunrado rege treugas per tempus inierunt. Unde rex accepta opportunitate Ratisponam divertens, adversarios suos volens ibidem coercere, dum natalem Domini in civitate celebrasset, in claustro sancti Emmerammi quiete in silentio noctis recubans, per Ch. ministerialem de Hohen vels, qui clam civitatem et claustrum cum armatis ad interficiendum regem in gressus fuerat, pene ad ultimum statum est deductus; quibusdam ministerialibus suis in camera secum dormientibus occisis, aliis vero captivatis, ipse miraculose evasit. Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 791. 1251 Item eodem anno quidam ministerialis episcopi Ratisponensis dictus de Hohenvelse, ob graciam ecclesie regem Chunradum in camera sua in qua dor mivit apud monasterium sancti Emmerammi, nocte adgrediens et ianuas in fringens ipsum occidere disponebat; sed cum essent plures in camera et illi capti et occisi fuissent, illo credente regem occisum inter alios, deceptus abiit: rege sub quodam pancho mirabiliter evadente. Continuatio Garstensis (SS IX) S. 599. 1251 Chunradus rex nativitate Domini Ratispone fuit. Ubi, quia iam posses siones episcopi et ministerialium Ratisponensium incendiis vastaverat, dum in proxima nocte post festum innocentum [28./29. Dezember] in monasterio sancti Emmerammi dormiret, Chunradus de Hohenvels et alii ministeriales Ratis ponenses quasi media nocte in cameram suam irruperunt, et cum per explora toris dicta non plures quam regem cum quatuor sociis suis in ipsa dormire pu tarent, duobus occisis et tribus captis, credebant se occidisse ipsum regem. Set noctu sextus fortuito casu supervenerat, et loco ipsius interfectus est. Rex au tem, latitans sub scamno, valde miraculose imminens periculum mortis evasit. Propter quod factum, quia Ulricus abbas eiusdem facti suspectus etiam habeba tur, dictum monasterium rex et dux in prediis et edificiis multiformiter offen derunt. Venerant namque ministeriales cum episcopo suo; qui episcopus foras muros civitatis cum multis armatis eventum rei sollicitus exspectabat. Hermanni Altahensis Ann. (SS XVII) S. 395, vgl. auch Ex Chronico pontificum et imperatorum Ratisponensi (SS XXIV) S. 286. 1251 Ch[unradus] rex angustias patitur Rati[spone]. Ann. Bawarici et Austriaci breves (SS XXX,1) S. 3. 1251 Eodem anno Hohenvelsarius C[unradus] regem apud Ratisponam nititur occidere, sed mirabiliter sub scomno latens evasit. In mense Decembris. Ann. montis S. Georgii (SS XXX,1) S. 722.
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Nam cum venerabilis pater noster Albertus Ratisponensis episcopus quosdam burgenses captavasset et in vinculis captivos teneret, dominus Chunradus, natus quondam Friderici imperatoris, uncacum illustri duce Bawarie et liberis suis ad civitatem Ratisponensem manu armata et copioso exercitu divertentes, clerum et alios religiosos Ratisponensis civitatis et diocesis in personis et rebus hosti liter et graviter offenderunt adeo, quod quidam a domibus eorum et universis rebus eiecti, alii vero bonis sint spoliati, quidam etiam, ut personas salvarent et id, quod habebant, cum ipsis transigere sint coacti. Ried, Codex chronologicodiplomaticus I 453 Datum ap. Ratisponam. MonBoica XXX/1 S. 311–314 Nr. DCCLXXXVIII, or.; RUB I 78, or. Dat. Ratispone. RUB I 79, or. Reg. Imp. V/1 4528n–4532 – E. Frauenknecht, Das Attentat auf König Konrad IV. im Kloster St. Emmeram zu Regensburg 1250 und seine Folgen (ZBLG 68. 2005) S. 1107–1133 Bereits am 18. Dezember verzichtete Herzog Otto II. in R. auf das Patronatsrecht über die Kirche von Umelsdorf. Ried, Codex chronologico-diplomaticus I 452; RUB I 79
V.2 806 (nach August 14/15) – 811 September 27 1 Synode der bayerischen Bischöfe. Über den Inhalt ist nur bekannt, dass Hrocholf auf seine Ansprüche auf die Schenkung der Ratpuruc in Großenviecht / Kleinviecht (Gem. Langenbach Lkr. Freising) verzichtet. Anwesend: Erzbischof Arn von Salzburg, Bischöfe Atto von Freising, Adalwin von Regensburg, Hatto von Passau, Enrich von Säben und Agnus von Eichstätt (?), Abt Meginhard von Tegernsee sowie die Priester Liutfrid und Ellanod. Die Verzichtserklärung Hrocholfs erfolgte vor dem Grafen Audulf, den Richtern Kysalhard und Ellanbert sowie vor Petto, Chuniperht, Reginhart, Sindeo, Kaganhart, Liutprant, Situli, Memmo, Reginperht, Einhart, Madalcoz, Crimuni und den fideiussores Chuniperht, Situli und Egilhart. Hoc autem factum est ad Reganespuruc in publico conventu episcoporum seu etiam presbiterorum … Bitterauf, Trad. Freising I Nr. 231. Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 90 – Hartmann, Synoden S. 149
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874/876 Januar 31 2 Königin Hemma, die Gemahlin Ludwigs d. Dt., hat offenbar ihren ständigen Wohnsitz in der Pfalz R. Hier erkrankt sie 874. Nach Ostern 875 stattet ihr Ludwig d. Dt. von Frankfurt kommend einen letzten Besuch ab. Am 31. Januar 876 stirbt sie in R. und wird hier begraben. 874 … Hemma quoque regina morbo paralisi correpta usum loquendi amisit. 875 Rex Hludowicus hiemavit in Franconofurt et post pascha [27. März 875] perrexit in Baioariam invisere reginam. 876 … Hemma regina apud Radesbonam Baioariae civitatem obiit sepultaque est in aecclesia sancti Emmerammi martyris. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 83, 85. BM² 1508a, 1517h – Dümmler 2 S. 424 f. 932 Januar 14 3 Synode der bayerischen Bischöfe zur Verbesserung der Seelsorge, zur Abstellung von Missständen bei der Verkündigung der Lehre sowie zur Verabredung des Totengedenkens für verstorbene Bischöfe. Anwesend: Erzbischof Odalbert von Salzburg, Bischöfe Odalfrid von Eichstätt, Wolfram von Freising, Isingrim von R., Gerhard von Passau, Chorbischof Suarzloh, Abt Egilolf von Niederaltaich cum reliqua non modica sacerdotum coadu natione. Congregata est synodus generalis apud Radasponam metropolim Norici regni civitatem … in ęcclesia sancti Petri apostolorum principis, quę mater eccle siarum Regiae civitatis iuxta portam aquarum antiquitus excreverat. MGH Conc. VI S. 95 f. Waitz S. 148 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 197 – Weisthanner-Thoma-Ott, Regesten der Bischöfe von Freising I 79 995 (nach August 28) 4 Landtag (generale colloquium) – Herzog Heinrich IV. bestimmt den Mönch Godehard gegen dessen Widerstreben zum Abt von Niederaltaich. Primo namque in Radisbona idem dux cum omnibus eiusdem provinciae pri moribus generale super hoc colloquium habuit, ubi eum [Godehard] ut sub to tius cleri plebisque testimonio eidem cenobio abbas praeficeretur praesentem exhibuit. At ipse ut erat medullitus sincerissimo deificae sapientiae sale con
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ditus, armorumque spiritualium idonea amphiseptione undique munitus, pri mitus se convenienti apollogio ad hoc regimen imparem humiliter excusavit, utque alius quereretur quem huic fastigio convenientius praeferrent intencius rogavit. Dumque a principe ceterisque minime acquiesceretur, quin eo amplius idem honoris onus subire unanimi conclamacione iuberetur, tandem manifeste in faciem omnibus restitit, curque eis tantopere restiterit huiusmodi relacione ipso duci coram omnibus eloquenter aperuit. [Es folgt die Rede Godehards.] Cum vero hac huiusmodi oracione non solum contra principis ceterorumque voluntatem se non defenderet, verum omnium mentes hac sapientissima dul cissimaque rethorizacione in sue promocionis effectum eo amplius accenderet, omnes unanimiter duce scilicet haud nolente vociferantur, non eum propter has occasiones quas in dilationem suae solummodo subvectionis sapienti commen tatione protulerit dimittendum, sed eo amplius ad fastigium ad quod condigne generali omnium deliberatione non etiam sine divinae iussionis instructione electus sit producendum. At domnus Godehardus ubi animadvertit hoc ingens venerabileque tam episcoporum quam et aliorum principum concilium ab hac huiusmodi sententia nullatenus nisi non sponte velle desistere, nec se diutius eorum maiestati nisi cautius provideretur posse resistere, tandem ab principe licentiam cum abbate fratribusque qui in eadem urbe, in monasterio videlicet sancti Emmerammi martyris, Deo militabant secretius colloquendi postulavit; quam ipse hilari animo, suam quippe voluntatem eo citius adimpleri posse opi nans, promptissime condonavit. [Es folgt die Schilderung der Unterredung mit den Mönchen von St. Emmeram.] Venerabilis autem dux Heinricus postquam in palatio iam non modicum diei tempus cum principibus exspectavit, misso demum nuntio eum in sui praesentiam relegari mandavit; ubi vero revertente legato eum sola ne in hanc dignitatem exaltaretur causa se subduxisse rescivit, infecto negotio quod intendebat concilium dimisit, non tam super sui contemptu commotus, quam illius quem iam tunc, ut vel hodie in plurimis claret, unice dilexit, humilem sanctitatem et sanctam humilitatem hilariter admiratus. Vita Godehardi episcopi prior c. 8–10 (SS XI) S. 174–176. P. Schmid, Regensburg S. 417 f. – Weinfurter, Heinrich II. S. 34 f. Da der Landtag unmittelbar nach Heinrichs Erhebung zum Herzog stattfand, dürfte der Hauptzweck die Huldigung durch die bayerischen Großen gewesen sein. Tagungsort war die Pfalz (vgl. auch Jüngere Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 190).
1036 Dezember 25 5 Kaiserin Gisela feiert das Weihnachtsfest mit König Heinrich III. und Königin Kunigunde. Vgl. V.1.96.
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1074/10846 Judith, die Schwester Kaiser Heinrichs IV. und Gemahlin des Ungarnkönigs Salomon, hält sich schon einige Zeit vor der Gefangennahme ihres Mannes im Jahr 1074 in R. auf. 1084 wurde ihr Mann aus der Gefangenschaft zu ihr nach R. entlassen. 1084 Rex Ungarorum Latislaus … emulum suum Salomonem de carcere re laxatum Ratisponam ad uxorem suam ire permisit, licet ingratam. Nam nec illa nec ille coniugale fedus ad invicem eatenus servaverunt … Erat autem ipsa soror (Heinrici) sepe nominati, quae et ab ipso iam diu Ratisponae su stentabatur, etiam ante quam maritus eius captivaretur. Bernold von Konstanz (SS rer. Germ. NS XIV) S. 438 f. Meyer von Knonau 3 S. 510 1121 November 1 7 Hoftag des bayerischen Adels – Heinrich V. schickt Bischof Otto I. von Bamberg, Herzog Heinrich den Schwarzen von Bayern und Graf Berengar I. von Sulzbach nach R., wo er die bayerischen Großen zusammengerufen hat, und lässt ihnen die in Würzburg getroffenen Vereinbarungen zur Herstellung des Friedens im Reich mitteilen. 1121 His ita reverenter pro honestate simul et utilitate regni dispositis destinati sunt in presenti domnus Otto presul Babenbergensis, dux Heinricus, comes Beringerus, qui hęc omnia Noricis principibus, qui tunc forte aliis occupati rei publicę causis predicto conventui [in Würzburg] deerant, apud Ratisponam Kalendas Novembris [1. November] convocatis, intimarent; quos et ad omnia hęc voluntarios inveniebant atque confirmabant. Ekkehard von Aura, Chronik S. 258; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 569. Meyer von Knonau 7 S. 172 (nach 1126 Dezember 13) 8 Landtag (generalis conventus) – Herzog Heinrich X. der Stolze fungiert als oberster Wahrer des Friedens im Land. Er entscheidet in allen Streitfällen, die sich in R. und Bayern ereignet hatten, stellt alle Fehden ab, die das ganze Land erschütterten, und verurteilt und ächtet alle Friedensbrecher. Er verkündet einen all gemeinen Landfrieden, den er von allen beschwören lässt. Von den Bürgern der Stadt R. verlangt er Geldabgaben. Igitur Heinricus defuncto patre ducatum eius adeptus generalem conventum Ra tisponae omnibus indixit. Quo collecto milite adveniens, quicquid insolentiae in civitate seu extra circumquaque ad aures eius perlatum est, provida dispen
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satione diiudicavit, discrimina bellorum inter principes seu maiores terrae diu exagitata compescuit, pacem firmissimam omnibus annuntiavit et iuramenta confirmari praecepit; et sic demum, accepta a burgensibus pecunia, terrorem cunctis incutiens civitatem egreditur et munitiones ac villas praedonum et pro scriptorum per totam provinciam devastat. Historia Welforum c. 16 S. 28. Bernhardi, Lothar S. 125 – P. Schmid, Regensburg S. 418 f. Die Datierung bestimmt sich nach dem Todestag Herzog Heinrichs IX. des Schwarzen.
1139 (nach März) 9 Landtag (?) – Herzog Leopold, dem nach Verleihung des Amtes alle bayerischen Großen zuströmen, setzt sich zunächst in der Hauptstadt R. durch. Leopaldus marchio suscepto a rege ducatu Norico, omnibus pene baronibus ad eum pertinentibus amore seu terrore ultro ad eum confluentibus, primo metro polim ac sedem ducatus Ratisponam ditioni suae subdidit. Otto von Freising, Chronica VII/25 (SS rer. Germ. XLV) S. 349. Reg. Imp. IV/1,2 128 – Bernhardi, Konrad S. 81 f. – P. Schmid, Regensburg S. 419 Leopolds Einsetzung zum Herzog durch König Konrad III. geschah nach Bernhardi im März oder April 1139. Es muss offen bleiben, ob er danach einen förmlichen Landtag nach Art seiner Vorgänger abhielt.
1157 November 23 10 Landtag (curia) – Herzog Heinrich XII. der Löwe hält eine curia ab, auf der dem Stift Reichersberg der zuvor bambergische Besitz Münsteur übertragen wird. – Er bestätigt und vermehrt den Besitz des Stifts Ranshofen und legt die Rechte des herzoglichen Vogts fest. Anwesend: Bischof Eberhard II. von Bamberg und sein Bruder Regenold, Propst Meinhard von Ranshofen, Dietmar von der Kirche St. Maria, Pfalzgraf Friedrich, die Markgrafen Otakar von Steier und Berthold von Vohburg, die Grafen Berthold III. von Andechs, Berthold von Bogen, Gebhard I. von Burghausen, Siegfried von Lebenau, Sieghard XII. und Heinrich III. von Schala, Gottfried von Romersberg, Konrad II. von Peilstein, Kuno IV. von Mödling, Liutold I. von Plain und sein Sohn Liupold sowie die Herren Heinrich von Stoffen, Heinrich von Beuren, der Augsburger Vogt Adelgoz, Liutpold von Stammham, Ulrich I. von Biburg-Stein, Heinrich von Weida, Liutpold von Hertenberg, Manegold von Siebeneich und seine Söhne Hartmann und Manegold, Otto von Rohr und sein Bruder Raffold, Wichard und sein Bruder Albert von Hutta, Eberhard und sein
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Sohn Friedrich von Braunau, Warmund und sein Bruder Bernhard von Sulzbach, Berthold von Löwenstein, Waldo von Steinbach, Hermann von Vohburg, Gottfried und Nazarius von Andechs, Kadolt von Sommersdorf, Gerhoh von Rammersberg, Chadalhoh von Haiterenpomgarten, Eberhard von FrickendorfRandeck, Gotschalk von Hankofen, Sieghard Biber und sein Bruder Arnold et alii quam plures. 1157 Heinricus dux Saxoniae atque Bawariae habuit curiam Ratisponae, ubi comes Pertholdus de Anedechsen predium Munstuer, quod cum esset benefi cium marchionis de Stira ab episcopo Babenbergensi, ipsorum petitione per manum domni regis Friderici in manum eius delegatum fuerat, idem comes Pertholdus petitione iam dictorum episcopi Babenbergensis Eberhardi necnon et marchionis Otakari de Stira in manum comitis Pertholdi de Pogen ad fidem delegavit, Richerspergensi ecclesiae per manum eius omnimodis delegandum ad petitionem eiusdem ecclesiae prepositi vel fratrum. Ipse enim comes Pertholdus de Anedechsen parabat se ad expeditionem in Longobardiam cum imperatore adversus Mediolanum. Ann. Reicherspergenses (SS XVII) S. 466. Actum Ratispone in curia ducis Bawarie simul Saxonie Hainrici. UB des Landes ob der Enns I 119, cop. s. XIII. Ratispone in curia ducis Bawarorum Heinrici. UB des Landes ob der Enns I 122, cop. s. XIII. Simonsferld S. 588 – P. Schmid, Regensburg S. 420 Da UHdL 37, or. für Ranshofen vom 23. November 1157 keinen Ausstellort angibt, ist der Bezug zu der durch die Ann. Reicherspergenses bezeugten curia in R. nicht völlig sicher. Wegen zahlreicher Übereinstimmungen mit der Zeugenliste von UHdL 37 dürfte bei gleicher Gelegenheit ein Gütertausch zwischen Herzog Heinrich und dem Stift Baumburg beurkundet worden sein (UHdL 38a; M. J. Walko [Bearb.], Die Traditionen des Augustiner-Chorherrenstifts Baumburg an der Alz [Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte NF XLIV/1. 2004] 208 f.).
1161 (nach Juni) 11 Landtag (generalis curia) – Herzog Heinrich XII. der Löwe legt auf Vermittlung Erzbischof Eberhards I. von Salzburg seinen Konflikt mit Bischof Hartwig II. von R. bei. – Auf seine Weisung erhält im Fürstengericht (coram duce Heinrico plurimorum principum iuditio … iussu ducis ex iuditio et sententia principum) Abt Hermann von Ebersberg die dem Kloster entfremdete Hofstätte Lederstein in R. zurück. – Die Auseinandersetzung zwischen den Klöstern Admont und Benediktbeuern um den Besitz von Elsendorf wird presentibus … principibus et annitentibus zugunsten von Benediktbeuern entschieden.
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Anwesend: Erzbischof Eberhard I. von Salzburg, die Bischöfe Hartwig II. von R., Konrad von Eichstätt, Eberhard II. von Bamberg, Roman von Gurk, Udalrich von Chiemsee und wahrscheinlich auch Bischof Hartmann von Brixen, dessen Kaplan als Zeuge in der Urkunde für die Alte Kapelle genannt ist, Abt Hermann von Ebersberg, Pfalzgraf Friedrich, Markgraf Berthold II. von Vohburg, die Grafen Konrad von Valley, Eckebert von Neuburg / Inn, Otto II. von Stefling, Konrad von Roning, Engelbert von Reichenhall und sein Sohn Gebhard, Siegfried von Lebenau, Burkhard von Moosburg, Kuno IV. von Mödling und Heinrich III. von Schaumburg, die Herren Pabo I. von Zulling, Alram von Kamm, Ulrich I. von Biburg-Stein, Wernher von Giersdorf, Altmann I. von Abensberg-Siegenburg, Dietrich IV. von Baumgarten, Friedrich III. von Bruckberg und sein Bruder A lbero, Otto III. von Mosen, Dietrich von Dorfen, Dietrich von Schleibing und Heinrich von Stoffen und Landsberg sowie die Ministerialen Walter von Geisenfeld, Balduin Pitterich, Heinrich Siebenhaar, Ruger und Heinrich von Lintach, Siegfried von Rieding, Siegfried und sein Bruder Oserich von Wartenberg, Burk hard von Stislingen, Rudolf von Parsberg und sein gleichnamiger Sohn, Otto von Aschheim, Adalbero von Starkertshofen, Purchart von Flitzingen, Peringer von Burglengenfeld, Adilhard von Langenpreising, Ulrich von Kelheim, Rüdiger und sein Sohn Mergard, Gozwin Ratisponensis civitatis habitator und sein Neffe Balduin Puterich et alii quam plures. Quod testamentum confirmatum est … ante ecclesiam dazce Niderun Mun stiure Ratispone ad curiam illam, quando discordia illa, que fuit inter Heinri cum ducem Baioarie et episcopum eiusdem civitatis Hartuuicum pacificata est. Uhl, Trad. Weihenstephan 237; RUB I 32 Interea more suo [Erzbischof Eberhard] pacem reficere in Ratispona laborabat populosissima urbe; neque enim apud Germaniam populosiorem urbem ta metsi latiorem, testantur qui norunt. Dux autem Bawarie [Heinrich der Löwe], perspecta simplicitate Ymbripolensis episcopi [Hartwig II.], qui per subreptio nem tunc prefuit, insaciabili avaricia maximum fiscum episcopii, id est castrum quoddam [vermutlich Burg Donaustauf bei R.] cum omnibus pertinentiis suis, usurpabat. Episcopus primo furere, obstrepere, coelum turbare, nil pensi ha bere, ab utroque totus pene episcopatus cepit incendiis et rapinis vastari. Ur bani inter alterutros divis abierant. Haec pater patriae anxius cum animo suo trahens, tum pro pace, tum maxime pro urbe ne lederetur satagebat, quoniam quidem haec mater provinciae, et aspectus eius in universam terram, et fructus omnium foret in ea. Dux obedientiam promittebat in omnibus, episcopi stul ticiam piget exponere, quomodo maximum dampnum et confusionem quam utilitatem maluerit. Pater tamen a duce vitam captivis, remissionem urbi, me moriam aeternam labori suo optinuit. Gesta archiepiscoporum Salisburgensium, Vita Eberhardi c. 9 (SS XI) S. 82.
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Eodem anno [1161] Heinricus dux Bawariae et Saxoniae contra Ratisponenses et eorum episcopum Harthwicum dure pugnavit, et ab utraque parte idem episco patus incendiis ac rapinis valde vastatus est. Tandem mediante Eberhardo archi episcopo Salzburgensi pax inter eos facta est. Ann. Reicherspergenses (SS XVII) S. 468 (vgl. Ann. Palidenses [SS XVI] S. 92; Ann. Magdeburgenses [SS XVI] S. 192). Acta sunt hec in generali curia Ducis Heinrici Ratispone. MonBoica VII S.108 f. Nr. XX P. Schmid, Regensburg S. 420–423 Die Datierung von UHdL 47 (RUB I 33) für Ebersberg (ohne Ortsangabe) auf das 7. Kaiserjahr Barbarossas verweist auf 1161. Da Heinrich der Löwe von Januar bis Juni beim Kaiser in Italien bezeugt ist, muss sein Auftreten in R. in die zweite Jahreshälfte gehören. Bei Gelegenheit des Landtags entschied Erzbischof Eberhard I. von Salzburg in Gegenwart der Bischöfe Eberhard II. von Bamberg und Roman von Gurk den Streit zwischen der Alten Kapelle in R. und dem Pfarrer Sigehard von Hienheim um den Besitz der Kirche von Eining zugunsten der Alten Kapelle (J. Schmid, Urkunden-Regesten I 2). Außerdem bestätigte Burggraf Friedrich von R. die Schenkung eines Hauses in R., das der Regensburger habitator Gozwin dem Kloster Weihenstephan übereignet (Uhl, Trad. Weihenstephan 237; RUB I 32).
1172 Februar 2 12 Landtag (?) – Herzog Heinrich XII. der Löwe feiert mit den Großen des Landes das Fest Mariä Lichtmess. – Er schenkt dem Stift St. Zeno einen Anteil an der Saline in Reichenhall. Anwesend: Graf Berthold III. von Andechs, Pfalzgraf Otto V. der Ältere von Wittelsbach, Heinrich von Stoffen-Landsberg, Eberhard von Frickendorf und Randeck sowie der herzogliche Notar Balduin. 1172 Dux autem cum magna gloria profectus est de Bruneswich post octavam epiphanie et venit cum omni comitatu suo Ratisbonam, ibique sollempniter egit diem purificationis [2. Februar] cum optimatibus terre. Quorum etiam nobiliores peregrinationi sue sociavit, marchionem videlicet Frithericum de Sudbach [vermutlich Wittelsbach] et marchionem de Stire. Arnoldi Chronica Slavorum (SS rer. Germ. XIV) S. 12; vgl. Chronica regia Coloniensis (SS rer. Germ. XVIII) S. 123. Data Ratispone. UHdL 93, or. P. Schmid, Regensburg S. 423 Da sich der Herzog mit ca. 500 Rittern auf dem Weg ins Hl. Land befand, ist davon auszugehen, dass er mit den bayerischen Großen Regelungen für die Zeit seiner Abwesenheit traf. Vermutlich schlossen sich in R. Friedrich von Wittelsbach, Otto der Jüngere von Wittelsbach, Siboto von Falkenstein und Markgraf Otakar von Steier seinem Zug an (vgl. S. Riezler, Geschichte Baierns I/2. 21927 S. 334).
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1180 November 23 13 Landtag (curia) Herzog Ottos I. – Burggraf Friedrich von R. entscheidet den Streit zwischen Werner von Laaber und Adelheid aus Eichstätt wegen deren Emmeramer Zensualenrecht zugunsten von Adelheid. Anwesend: Burggraf Friedrich von R., Graf Heinrich von Frotenhausen, Burchard von Stein, Gottfried von Wörth, Adelbert von Breitenbrunn, Adelbero von Bruck, Werinhard von Hörabach, Friedrich Lefes, Dietmar von Sünching, Adelbert, der Sohn Ortliebs, sein Bruder Liutwin, Adelbero von Echstetten und Konrad, der Sohn Kunigundes in der Heide. que [Adelheid aus Eichstätt] per camerarivm predicti ducis [Otto I.] ad curiam Ratispone in proxima dominica ante festvm s. Andree [23. November] iussa uenit et per tres dies in contione sedens et nemine eam propulsante causam eius duci exposuimus [Abt Peringer von St. Emmeram]. Que uentilata et sententia quesita a purgrauio Ratisponensi Friderico ivdicatvm est, eam deinceps cvm quiete debere consistere nec a nullo inquietari posse. Widemann, RTrad. 945 P. Schmid, Regensburg S. 423 f. – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge O I 3 Wenige Wochen nach der Einsetzung Ottos als Herzog dürfte er in R. um die Huldigung der Großen des Landes bemüht gewesen sein, die ihm allerdings nicht einhellig gewährt wurde. Vgl. Riezler, Geschichte Baierns I/2. 21927 S. 361 f.
1210 Juli / September 14 Landtag (celebris curia) – Herzog Ludwig I. verhandelt die Klage Abt Poppos I. von Niederaltaich gegen dessen Vögte, die Grafen von Bogen. Er übergibt eine Verfügung Kaiser Ottos IV. zugunsten des Klosters und vertagt die Sache auf das folgende placitum in Plattling. dum prefatus dux [Ludwig I.] in civitate Ratispon. celebrem postea ageret cu riam … coram principibus et primatibus terre. MonBoica XI S.181–184 Nr. LII P. Schmid, Regensburg S. 424 f. (zu 1209) – Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge L I 186 Die curia in R. ist allein durch die Erwähnung in der bei der endgültigen Entscheidung in Plattling von Herzog Ludwig besiegelten Urkunde Abt Poppos (Schlütter-Schindler, Regesten der Herzöge L I 187: vor 29. September 1210) bezeugt. Weil der Herzog noch am 26. Juni am Hof Ottos IV. in Parma weilte, kann er frühestens im Juli in R. eingetroffen sein.
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1233 Herbst 15 Herzog Otto II. hält eine sollempnis curia in R., nachdem ihm dies noch im Frühjahr von König Heinrich (VII.) verwehrt worden war. Anwesend: Erzbischof Eberhard II. von Salzburg et omnes episcopi Bawarie. 1233 Otto dux Bawariae curiam Ratispone celebrandam indixit, quam propter indignationem regis et aliorum quorundam principum sibi non faventium aput Lantshuot celebravit. Sed postmodum rex cum multis principibus et magno exercitu Bawariam intravit, ducem destructurus; sed mediante archiepiscopo Salzpurgensi in gratiam eum recepit et filium eius puerulum in obsidem regi de dit, et tandem curiam sollempnem Ratispone dux celebravit, cui archiepiscopus Salzpurgensis et omnes episcopi Bawarie interfuerunt. Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 785; Hermanni Altahensis Ann. (SS XVII) S. 392. Spindler II S. 37 f. – P. Schmid, Regensburg S. 425 f. – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau II 1637 König Heinrich (VII.) hatte sich vom 26. August bis 2. September 1233 in R. aufgehalten; vgl. V.1.193.
1244 Juli 23/28 16 Landtag (curia principum) – Herzog Otto II., Erzbischof Eberhard II. von Salzburg und die Bischöfe Rüdiger von Passau, Siegfried von R., Konrad I. von Freising, Friedrich II. von Eichstätt und Heinrich von Bamberg simul universis co mitibus ac nobilibus cum ipsis iurantibus beschwören einen ab 25. Juli für drei Jahre gültigen Landfrieden. Anwesend: Erzbischof Eberhard II. von Salzburg, Bischöfe Rüdiger von Passau, Siegfried von R., Konrad I. von Freising, Friedrich II. von Eichstätt und Heinrich von Bamberg, Dompröpste Otto von Salzburg und Utto von Freising, Herzog Otto II. von Bayern, der bayerische Pfalzgraf Rapoto III. von Ortenburg, Graf Hartmann von Dillingen, Ekkehard von Lichtentan, Alhard von Langenpreising sowie viele Grafen und nobiles. 1244 Dominus dux Bawarie curiam Ratispone, presentibus Eberhardo Salzpur gensi archiepiscopo et aliis principibus, celebravit; ubi pro reformatione status terre aliqua instituta edita fuerunt. Ann. S. Rudberti Salisburgenses (SS IX) S. 788. W. Schnelbögl, Die innere Entwicklung der bayerischen Landfrieden des 13. Jahrhunderts (Deutschrechtliche Beiträge 13,2. 1932) S. 61 – Spindler II S. 37 ff., 46 f., 64 f. – P. Schmid, Regensburg S. 426–429 – Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau II 1821–1823
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Der Text des Landfriedens (ohne Erwähnung von R.) ist überliefert: MGH Const. II 427. Am 23. Juli wurde in veteri Cappella Ratispone in celebratione curie principum eine Schenkung an das Kloster Niederaltaich vollzogen. J. Chmel, Diplomatarium miscellum seculi XIII (Fontes rerum Austriacarum, 2. Abt. Diplomataria et Acta I. 1849) S. 146 f. Die Urkunden Abt Hermanns von Niederaltaich (1242–1273). Hg. von J. Klose (QE NF XLIII / I V. 2010) Nr. 151 S. 57. Dass die Schenkung in der Alten Kapelle erfolgte, lässt darauf schließen, dass der Landtag im Pfalzbereich am Alten Kornmarkt stattfand. Wohl bei Gelegenheit des Landtages vidimierten Eberhard II. von Salzburg sowie die Bischöfe Friedrich II. von Eichstätt und Rüdiger von Passau in R. ein inseriertes Diplom Ottos IV. für Kloster Admont. Salzburger UB III 162 (vgl. Reg. Imp. 5/2 11439). Wegen übereinstimmender Zeugen schlossen offenbar in R. am 28. Juli Bischof Rüdiger von Passau und Graf Konrad von Wasserburg einen Vergleich über Kauf und Einkünfte der Burg Vichtenstein (MonBoica X XVIII/1 S. 303 Nr. LXXIV, fälschlich zu 1240 Juli 28).
V.3 788 Oktober (erschlossener) Hoftag Karls d. Gr.: Inbesitznahme Bayerns, Huldigung durch die bayerischen Großen und Errichtung von Marken gegen die Awaren. Vgl. V.1.1. 791 August Heeresversammlung: Schwertleite Ludwigs des Frommen und Aufbruch zum Awarenfeldzug. Vgl. V.1.2. 792 Frühjahr Synode (sinodus magnus): Verurteilung der Irrlehre des Bischofs Felix von la Seo de Urgel. – Heeresversammlung (magnum placitum): Verzicht auf den geplanten Awarenfeldzug wegen eines Sachsenaufstandes. Vgl. V.1.3. 792 Winter Versammlung (conventus): Belohnung derjenigen, die Karl d. Gr. während des Aufstands Pippins die Treue gehalten haben. V.1.3. 803 November Heeresversammlung (conventus): Karl d. Gr. empfängt das aus Pannonien zurückkehrende Heer und nimmt die Huldigung des Awarenfürsten Zodan und mehrerer slawischer und awarischer Adeliger entgegen. Vgl. V.1.5. 879 November 22 Hoftag: Ludwig d. J. nimmt den versammelten bayerischen Großen (omnes optimates regni) das Versprechen ab, nach dem Tode Karlmanns nur ihn als Herrn anzuerkennen. Vgl. V.1.38. 883 März 23/April 5 Reichsversammlung (conventus): Karl III. berät sich wegen der in Italien nach dem gewaltsamen Tod Papst Johannes VIII. ausgebrochenen Unruhen. Vgl. V.1.40. 887 Weihnachten Reichsversammlung: Arnulf feiert mit den Großen des Reiches (receptis primoribus Baiowariorum, orientales Francos, Saxones, Duringos,
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Alamannos, magna parte Sclavanorum) das Weihnachtsfest. Vermutlich wird er in dieser Zeit gekrönt. Vgl. V.1.43. 888 Oktober 9/November 8 (erschlossener) Hoftag Arnulfs: Versöhnung mit Rudolf von Hochburgund. Vgl. V.1.45. 895 Juli 16 Reichsversammlung (generalis conventus) Arnulfs: Lehenshuldigung der böhmischen Fürsten, die unter der Führung Spitignevs und Witislavs gekommen sind. Vgl. V.1.54. 897 Januar 28/30 Reichsversammlung (generalis conventus): Arnulf lässt sich und seinem Sohn Ludwig d. K. Treue schwören. Vgl. V.1.57. 901 Januar Reichsversammlung (generale placitum) Ludwigs d. K.: Friedensschluss mit den Mährern. Vgl. V.1.62. 903 November (erschlossener) Hoftag Ludwigs d. K. mit den bayerischen Bischöfen und Großen: Behandlung einer Klage des Freisinger Bischofs. Vgl. V.1.64. 905 Februar (erschlossener) Hoftag Ludwigs d. K. mit den bayerischen Bischöfen und Großen. Vgl. V.1. 65. 916 Oktober 7 Die Synode von Hohenaltheim (20. September 916) setzte Herzog Arnulf und seinem Bruder Berthold für den 7. Oktober einen Tag (concilium et synodum Radesponensi civitate fieri statuimus Nonis Octobris) in R. an, an dem sie sich Konrad I. unterwerfen sollten. Dieser Tag kommt jedoch aufgrund des Fernbleibens der beiden nicht zustande. MGH Conc. VI S. 37 – Sierck, Festtag und Politik S. 308 f. 960 Weihnachten Reichsversammlung (colloquium; presentibus cunctis optima tibus; presentibus regni optimatibus) Ottos I.: Feier des Weihnachtsfestes und Überbringung der Reliquien des hl. Mauritius durch eine päpstliche Gesandtschaft. Vgl. V.1.75. 976 Juli / August Hoftag (episcopi ac comites Bawarii venere cito ad suam prae sentiam) Ottos II.: Vertreibung Herzog Heinrichs des Zänkers und Einsetzung Herzog Ottos von Schwaben als bayerischer Herzog. Vgl. V.1.76. 996 Februar 18/Anfang März Heeresversammlung Ottos III.: Aufbruch des Heeres nach Italien mit der Hl. Lanze an der Spitze des Zuges. Vgl. V.1.78. 1003 Juni 30/Anfang August Heeresversammlung (familiares suos undique secus colligens) Heinrichs II.: Aufbruch zum Kriegszug gegen Heinrich von Schweinfurt. Vgl. V.1.81.
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1004 März 21 Hoftag (regale placitum) Heinrichs II.: Belehnung Heinrichs von Lützelburg mit dem bayerischen Herzogtum. Vgl. V.1.83. 1007 April (erschlossener) Hoftag (cum primatibus caute considerans) Heinrichs II.: Beratung über das Vorgehen gegen Herzog Boleslaw von Polen. Vgl. V.1.84. 1009 Ende April / Mai 22 Hoftag Heinrichs II. mit bayerischen Fürsten (optimi Bawariorum Ratisbone regali edictu conveniunt): Absetzung Herzog Heinrichs von Lützelburg und Übernahme des bayerischen Herzogtums durch Heinrich II. Vgl. V.1.85. 1025 Mai 4 (erschlossener) Hoftag (cunctorumque procerum et optimatum co mitumque Baioarice provintie ac iudicum) Konrads II.: Vermutlich Huldigung des neuen Königs durch die bayerischen Großen. Vgl. V.1.92. 1027 Juni / Juli Hoftag Konrads II. (placuit omnes Baioarice provintie comites et electos iudices per sacramentum regale admonere): Durchführung von Revin dikationsmaßnahmen und Erhebung Heinrichs III. zum bayerischen Herzog. Vgl. V.1.93. 1034 April / Mai Hoftag (placitum) Konrads II.: Begnadigung des Böhmenherzogs Udalrich und Einsetzung gemeinsam mit seinem Bruder Jaromir als Herzog – Erhebung Brunos zum Bischof von Würzburg – Beratungen über den Feldzug gegen Burgund. Vgl. V.1.95. 1039 Dezember / Januar (erschlossener) Hoftag Heinrichs III.: Huldigung des neuen Königs durch die anwesenden Bischöfe und Adeligen. Vgl. V.1.97. 1041 Oktober 22 Hoftag (caesare sedente in palatio cum caetu seniorum) Heinrichs III.: Herzog Bretislav unterwirft sich Heinrich III. und wird wieder mit Böhmen belehnt. Vgl. V.1.99. 1042 August / September Hoftag (cum episcopis et reliquis palatii principibus) Heinrichs III.: Bestätigung der Wahl Wazos zum Bischof von Lüttich – Vorbereitungen für einen Feldzug gegen Ungarn. Vgl. V.1.100. 1043 Juli / August Heeresversammlung Heinrichs III.: Aufbruch zum Feldzug gegen Ungarn. Vgl. V.1.101. 1049 Februar 2 (erschlossener) Hoftag Heinrichs III.: Erhebung Konrads I. von Zütphen zum bayerischen Herzog. Vgl. V.1.106.
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1054 Januar Reichsversammlung (grande colloquium) Heinrichs III.: Es ist nichts Näheres bekannt. Vielleicht huldigten die bayerischen Großen dem neuen Herzog Heinrich VIII. (Ks. Heinrich IV.) Vgl. V.1.110. 1055 März Reichsversammlung (generale colloquium) Heinrichs III.: Annahme der Wahl zum Papst durch den Eichstätter Bischof Gebhard – Belehnung S pitignevs mit dem böhmischen Herzogtum – Bestrafung der Aufrührer, die sich mit dem 1053 abgesetzten bayerischen Herzog Konrad I. von Zütphen und König Andreas von Ungarn gegen den Kaiser erhoben hatten. Vgl. V.1.111. 1056 Weihnachten/1057 Ende Januar Reichsversammlung (colloquium gene rale) Heinrichs IV.: Anwesenheit Papst Viktors II. – Die schwangere Kaiserin Agnes behält das bayerische Herzogtum, hat es aber bei der Geburt eines Sohnes diesem zu übergeben. – Belehnung Konrads, des Bruders des Pfalzgrafen Heinrich von Lothringen, mit dem Herzogtum Kärnten. Vgl. V.1.112. 1069 Juni / Juli Heeresversammlung (collecta multitudine): Heinrich IV. sammelt Truppen und zieht gegen Markgraf Dedi von der Niederlausitz und Graf Adalbert von Ballenstedt. Vgl. V.1.119. 1075 Ende September Heeresversammlung: Heinrich IV. zieht sich mit seinem Heer aus dem sächsisch-böhmischen Grenzgebiet nach R. zurück. Vgl. V.1.125. 1077 Mai 1 Hoftag (colloquium) Heinrichs IV.: Kriegsvorbereitungen gegen Rudolf von Rheinfelden. Vgl. V.1.127. 1078 Mai 27 Heinrich IV. sammelt Truppen gegen Rudolf von Rheinfelden. Vgl. V.1.131. 1078 Oktober Hoftag (principibus collectis) Heinrichs IV. und Heeresversammlung: Vorbereitungen für einen Heereszug gegen Rudolf von Rheinfelden. Vgl. V.1.132. 1079 Ostern [24. März]/März 30 (erschlossener) Hoftag (omnium, qui aderant, consilio, iudicio et consensu) Heinrichs IV.: Belehnung Friedrichs I. (von Staufen) mit dem schwäbischen Herzogtum – Einsetzung Abt Udalrichs von St. Gallen zum Abt der Reichenau – Restituierung der Zehntrechte der bischöflichen Kirche von Osnabrück. Vgl. V.1.133. 1080 Anfang Juli Hoftag (curia) Heinrichs IV. und Heeresversammlung: Zusammenkunft mit dem Böhmenherzog Wratislav und Sammlung eines Heeres. Vgl. V.1.137.
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1084 Ende Juni [29. Juni geplant]/Anfang Juli Festversammlung (cum omni af fectu et honore susceptus … collectaque multitudine): Sammlung eines Heeres – Ehrenvoller Empfang Heinrichs IV. als neuer Kaiser bei seiner Rückkehr vom Romzug – Aufbruch zum Kriegszug in Schwaben. Vgl. V.1.139. 1085 November 9 Hoftag (ip[sum] ac caeteros comites Noricos cum eorum mi litibus [necnon] pontifices cum aliis principibus expeditionem … in Saxonia e[i] promittere impetravit) Heinrichs IV.: Planung eines neuen Kriegszugs gegen Sachsen. Vgl. V.1.142. 1099 Ostern [April 10]/April 30 Reichsversammlung (cum principibus collo quium) Heinrichs IV.: Gelegenheit zur Eidesleistung für die bayerischen Adeligen, die bislang dem neuen König Heinrich noch nicht den Eid geleistet hatten. – Versuch des Böhmenherzogs Bretislav, die Nachfolge seines Bruders Boriwoi und die Bestätigung der Wahl des Propstes Hermann von Altbunzlau zum Prager Bischof zu erreichen. – Ausbruch einer Seuche. Vgl. V.1.149. 1103 Weihnachten/1104 Februar 28 Reichsversammlung (regis curiam Ratispone habitam; ad curiam imperatoris; imperatoris curia; ab imperatore et ab episco pis et regni principibus Ratisponae) Heinrichs IV.: Schlichtung des Streites zwischen dem Bischof von Augsburg und dem Domkapitel – Ermordung Graf Sigihards von Burghausen durch Ministeriale. Vgl. V.1.151. 1105 Oktober Hoftag (colloquium cum principibus) Heinrichs V.: Abt Gebhard von Hirsau erhält das Bistum Speyer und das Kloster Lorsch. – Heinrich V. bindet R. durch neue Verträge an sich, setzt den von seinem Vater eingesetzten Bischof Ulrich ab und bestellt Hartwig I. zum neuen Bischof und verpflichtet prin cipes paternae militiae intra murum repertos auf sich. Vgl. V.1.153. 1106 Weihnachten/1107 Januar 5 Reichsversammlung (generale colloquium principum; universis regni principibus curiale colloquium) Heinrichs V.: Weihnachtsfeier mit den päpstlichen Gesandten und Bestellung Ottos zum Bischof von Bamberg. Vgl. V.1.154. 1107 Oktober (angekündigtes) colloquium Ratisponae cum Baioariis Heinrichs V., das allerdings wegen des Kriegszugs gegen Flandern nicht stattfand. Vgl. Anonyme Kaiserchronik S. 250; Annalista Saxo (SS XXXVII) S. 532; Codex Udalrici Nr. 140 (Bibl. rer. Germ. V) S. 257 f. 1108 Juli / August (aus dem Itinerar erschlossene) Reichsversammlung (generale episcoporum et principum colloquium; curia sollempnis) Heinrichs V.: Vorbereitung des Kriegszugs gegen Ungarn. Vgl. V.1.155.
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1110 Januar 6 Reichsversammlung (colloquium cum principibus; regalis syno dus; regale colloquium) Heinrichs V.: Ankündigung des geplanten Romzugs und Verpflichtung der Anwesenden durch Eid zur Teilnahme – Eingreifen in den Streit zwischen Wladislav und Boriwoi um die Herrschaft in Böhmen. Vgl. V.1.156. 1121 März 25 Hoftag (procerum turme) Heinrichs V.: Absetzung Graf Sibotos II. von Weyarn und Neuburg als Vogt von Tegernsee. Vgl. V.1.158. 1125 November 20/27 Hoftag (conventus principum; in prima curia Lotharii re gis) Lothars III.: Huldigung durch den bayerischen Adel – Entscheidung über die Zugehörigkeit von Gütern von Geächteten – Versuch Ottos von Mähren, durch Geldversprechungen eine Entscheidung im Thronstreit mit Herzog Sobeslav von Böhmen zu seinen Gunsten zu erwirken. Vgl. V.1.159. 1130 Juli Hoftag (colloquium; curia) Lothars III.: Anklage und Prüfung Gerhochs von Reichersberg durch den päpstlichen Gesandten Erzbischof Walter von Ravenna wegen seiner Simonielehre – Herzog Sobeslav von Böhmen bleibt eine Woche und zerstört 20 Befestigungen der Gegner des Königs. Vgl. V.1.160. 1138 Juni 24/29 Hoftag (curia) Konrads III.: Vorladung des Salzburger Erz bischofs Konrad I. und Abt Konrads von Tegernsee nach R. zur Huldigung. – Erzbischof Konrad I. verweigert das Hominium. – Herzog Heinrich liefert die Reichsinsignien aus, ohne allerdings Gnade vor dem König zu finden. Vgl. V.1.161. 1141 Mitte Juni / Mitte Juli (erschlossener) Hoftag Konrads III.: Unterredung mit dem bayerischen Herzog Luitpold (Leopold) IV. zur Vorbereitung eines Kriegszugs nach Sachsen und Entscheidung mehrerer Streitfälle. Vgl. V.1.162. 1142 Januar 20/Februar 12 Hoftag (curia, presentia episcoporum ac principum regni nostri) Konrads III.: Beistandszusage für Kaiser Johannes II. Komnenos von Konstantinopel gegen König Roger von Sizilien zu. Vgl. V.1.163. 1142 Dezember 15/30 Hoftag (curia celebris) Konrads III. mit den bayerischen Großen: Eventuell Einholung der Zustimmung des bayerischen Adels zur beabsichtigten Übergabe des bayerischen Herzogtums an Konrads Halbbruder Heinrich Jasomirgott. Vgl. V.1.164. 1143 Mai / Juni Hoftag (in curia nostra, quam Ratisbone celebravimus; in pre sentia Counradi regis et principum) Konrads III. nach der Eroberung der Burg Dachau. Vgl. V.1.165. Juni / August (erschlossener) Hoftag Konrads III.: Eintreffen der Gesandten des Abtes von Nonantola, Anwesenheit mehrerer Bischöfe und Fürsten. Vgl. V.1.166.
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1147 Februar 13/25 Reichsversammlung (generalis curia bzw. curia celebris) Konrads III.: Proklamation des Kreuzzuges. Vgl. V.1.167. 1147 Mai Mitte Heeresversammlung und Gerichtstag (coram rege Chŏnrado in regali iudicio presidente; per sententiam principum) Konrads III.: Aufbruch zum Kreuzzug. Vgl. V.1.168. 1149 Mai 29/Juni 1/29 Reichsversammlung (cum magna principum frequentia curia) Konrads III.: Empfang des vom Kreuzzug zurückkehrenden Königs – Belohnung der Getreuen für die dem König während seiner Abwesenheit geleisteten Dienste. Vgl. V.1.169. 1151 Juni 11 Reichsversammlung (celebris curia; generalis curia) Konrads III.: Beschluss zum Romzug – Ausgebliebene Beratung mit Heinrich dem Löwen über dessen Ansprüche auf Bayern. Vgl. V.1.170. 1152 Juni 29/Juli 5 Reichsversammlung (curia sollemnis) Friedrichs I.: Huldigung durch den bayerischen Adel. Vgl. V.1.171. 1153 September Hoftag Friedrichs I. mit den bayerischen Großen (principes ma ioresque Baioariae a rege Ratisponae convocantur) – Scheitern einer Verständigung zwischen Heinrich Jasomirgott und Heinrich dem Löwen wegen des bayerischen Herzogtums. Vgl. V.1.172. 1155 Oktober 13 Reichsversammlung (curia generalis) Friedrichs I.: Maßnahmen zur Beilegung der in Deutschland während seiner Abwesenheit in Italien ausgebrochenen Unruhen – Einsetzung Heinrichs des Löwen zum bayerischen Herzog, Huldigung durch die bayerischen Großen und Eidesleistung sowie Stellung von Geiseln durch die Bürger der Stadt R. Vgl. V.1.173. 1156 September 8 Reichsversammlung (curia generalis) Friedrichs I. auf den Wiesen von Barbing bei R. – Belehnung Heinrichs des Löwen mit dem Herzogtum Bayern und Erhebung Österreichs zum Herzogtum. Vgl. V.1.175. 1158 Januar Reichsversammlung (curia magna cum frequentia principum) Friedrichs I.: Rangerhöhung Wladislavs II. von Böhmen und seiner Nachfolger, Verleihung des Rechts zur Krönung mit dem circulum an die Bischöfe von Prag und Olmütz – Verhandlungen mit einer ungarischen Gesandtschaft – Erledigung mehrerer Rechtsgeschäfte. Vgl. V.1. 176. 1170 Pfingsten [Mai 24] Hoftag (curia) Friedrichs I. Vgl. V.1.179.
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1174 Juni 24/Juli 6 Reichsversammlung (curiam in civitate Ratispone … cele berrimam) Friedrichs I.: Amtsenthebung Erzbischof Adalberts II. und Neubesetzung des Salzburger Erzbischofsstuhls – Belehnung Leopolds V. mit dem Herzogtum Österreich. Vgl. V.1.180. 1180 Juni 24/Juli 13 Reichsversammlung Friedrichs I. und Fürstengericht (sol lempnis curia): Verhängung der Aberacht über Heinrich den Löwen und Aberkennung des bayerischen Herzogtums. Vgl. V.1.181. 1182 September 26/29 Hoftag (curia) Friedrichs I.: Beendigung des Aufstands des böhmischen Adels und Wiedereinsetzung des Herzogs Friedrich als böhmischer Herzog. Vgl. V.1.182. 1187 Februar 15/Ostern [März 29] Reichsversammlung (permaxima curia bzw. sollempnis curia) Friedrichs I.: Entscheidung über die Reichsunmittelbarkeit des Prager Bischofs – Anerkennung der zwischen Herzog Leopold V. und Herzog Otakar IV. von der Steiermark getroffenen Vereinbarungen über die Nachfolge in der Steiermark – Bischofsweihe Konrads III. von R. Vgl. V.1.184. 1189 Mai 10/11 Reichsversammlung (curia solemnis) Friedrichs I. und Heeresversammlung: Sammlung des Kreuzfahrerheeres und Aufbruch zum Kreuzzug Übertragung der Regierungsgewalt im Reich an Heinrich VI. – Belehnung Konrads (Ottos) von Mähren mit dem Herzogtum Böhmen. Vgl. V.1.185. 1193 Januar Hoftag (curia; curia generalis) Heinrichs VI.: Beilegung der in Bayern ausgebrochenen Kämpfe – Verhandlungen über die Auslieferung des englischen Königs Richard Löwenherz an Heinrich VI. Vgl. V.1.187. 1213 Februar 2 Reichsversammlung (celebris curia; sollemnis curia) Friedrichs II.: Huldigung durch die Großen Bayerns, Österreichs, Kärntens und Böhmens – Regelung italienischer Angelegenheiten – Besitzbestätigungen. Vgl. V.1.189. 1235 Juni Reichsversammlung (cum principibus colloquium) Friedrichs II.: Treuebekundung zahlreicher Fürsten angesichts der Empörung Heinrichs (VII.) – Aussöhnung zwischen dem Kaiser und Herzog Otto II. von Bayern und Aus räumung des Verdachts einer Beteiligung des Kaisers an der Ermordung Herzog Ludwigs I. von Bayern. Vgl. V.1.194.
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V.4 995 (nach August 28) Landtag Herzog Heinrichs IV., vgl. V.2.4. 1121 November 1 Hoftag des bayerischen Adels, vgl. V.2.7. (nach 1126 Dezember 13) Landtag Herzog Heinrichs X. des Stolzen, vgl. V.2.8. 1139 (nach März) Landtag (?) Herzog Leopolds, vgl. V.2.9. 1157 November 23 Landtag Herzog Heinrichs XII. des Löwen, vgl. V.2.10. 1161 (nach Juni) Landtag Herzog Heinrichs XII. des Löwen, vgl. V.2.11. 1172 Februar 2 Landtag (?) Herzog Heinrichs XII. des Löwen, vgl. V.2.12. 1180 November 23 Landtag Herzog Ottos I., vgl. V.2.13. 1210 Juli / September Landtag Herzog Ludwigs I., vgl. V.2.14. 1233 Herbst curia sollempnis Herzog Ottos II., vgl. V.2.15. 1244 Juli 23/28 Landtag Herzog Ottos II., vgl. V.2.16.
V.5 792 Sommer Gerichtsversammlung (conventus Francorum) gegen Pippin und seine Mitverschwörer. Vgl. V.1.3. 847 Oktober Gerichtsentscheid, wonach die Barschalken denselben Dienst wie die servi zu leisten haben. Vgl. V.1.16. 853 März 11 In einem Berufungsverfahren (sedente pro tribunali in palatio re gio apud Regenunto) fällt Ludwig d. Dt. die endgültige Entscheidung in den zwischen dem Kloster Kempten und ortsansässigen Adeligen bestehenden Grenzstreitigkeiten zugunsten des Klosters Kempten. Vgl.V.1.20. 861 Ende April In einem Fürstengericht (conventus) werden Graf Ernst, dem Stellvertreter König Ludwigs d. Dt. in Bayern und Schwiegervater des Königssohns Karlmann, wegen Untreue alle Ämter entzogen. Vgl. V.1.23.
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870 Ende Der Mährerfürst Ratislaw wird mit schweren Ketten gefesselt vor eine Gerichtsversammlung geführt und wegen Treuebruchs verurteilt, geblendet und in ein Kloster verbannt. Vgl. V.1.31. 893 Mai / Juni Markgraf Engelschalk wird aufgrund eines Urteilsspruchs bayerischer Großer geblendet. Vgl. V.1.51. 895 Anfang Graf Engildeo, der Stellvertreter Arnulfs, wird wegen Hochverrats abgesetzt. Hildegard, die Tochter Ludwigs d. J., wird wegen Untreue gegenüber dem König verurteilt und in das Frauenkloster Chiemsee verbannt. Vgl. V.1.53. 899 Juni Ein Gericht (magnum et commune placitum) von 72 Fürsten spricht die Kaiserin Uta vom Vorwurf des Ehebruchs frei. Vgl. V.1.60. 904 Februar 9 Ludwig d. K. schlichtet einen zwischen dem Bistum Konstanz und dem Kloster St. Gallen wegen Zinsleuten entstandenen Streit. Vgl. V.1.64. 976 August 1 Ein Fürstengericht setzt Heinrich II. (den Zänker) als bayerischen Herzog ab, nachdem ihn zuvor bereits die Bischöfe im Heer Ottos II. zusammen mit 27 seiner Mitverschwörer exkommuniziert haben. Herzog Otto von Schwaben, ein Freund des Kaisers, wird neuer bayerischer Herzog. Heinrich, der Sohn Herzog Bertholds, erhält Kärnten und die seit 952 dazugehörigen Marken als selbständiges Herzogtum. Markgraf Burchard von der Ostmark, zugleich auch Regensburger Burggraf, werden seine Ämter aberkannt. Vgl. V.1.76. 996 März Anfang Otto III. ermahnt Bischof Gebhard I. von R. in einer vor dem Altar des hl. Emmeram abgehaltenen Gerichtssitzung, das Kloster St. Emmeram in Zukunft unbehelligt zu lassen. Vgl. V.1.78. 1009 April / Mai Heinrich II. setzt den aufrührerischen bayerischen Herzog Heinrich von Lützelburg ab und übernimmt wieder selbst das Herzogtum. – Die Mönche von St. Emmeram in R. führen vor dem König Klage gegen Bischof Gebhard I. von R. Vgl. V.1.85. 1011 Juni Vor Heinrich II. wird Meginhard von Gilching genötigt, auf seine in Bamberg erhobenen Ansprüche auf das von dem Edlen Ernst und seiner Gemahlin Adelheid an Abt Berengar von Tegernsee abgetretene Gut Trens zu verzichten und den Verzicht in Radisponensi aula zu beschwören. Vgl. V.1.88. 1025 Mai 4 Vor einem Fürstengericht wird der Gütertausch zwischen der Kaiserin Kunigunde und dem Bischof von Freising sowie zwischen Kunigunde und dem Salzburger Erzbischof vollzogen. Vgl. V.1.92.
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1027 Juli Anfang Konrad II. führt auf der Grundlage der Aussagen der bayerischen Grafen und Richter Revindikationsmaßnahmen durch. – Unter der Mitwirkung der anwesenden Bischöfe wird ein Streit um Zehentrechte zwischen den Bischöfen Gebhard II. von R. und Hartwig von Brixen geschlichtet. Vgl. V.1.93. 1034 April / Mai Der Böhmenherzog Udalrich wird begnadigt und gemeinsam mit seinem Bruder Jaromir als Herzog eingesetzt. Vgl. V.1.95. 1041 Oktober 22 Herzog Bretislav von Böhmen tritt barfuß vor den in der Pfalz sitzenden König und die Fürsten, unterwirft sich und wird wieder mit Böhmen belehnt. Vgl. V.1.99. 1042 August Ende / September Heinrich III. entscheidet cum episcopis et reliquis palatii principibus aufkommende Gegensätze über die Eignung Wazos als Bischof von Lüttich zu dessen Gunsten. Vgl. V.1.100. 1055 März Im Hofgericht (in palatino placito) werden diejenigen, die sich mit dem 1053 abgesetzten bayerischen Herzog Konrad I. von Zütphen und König Andreas von Ungarn gegen den Kaiser erhoben hatten, des Hochverrats für schuldig befunden und geächtet. Dabei verloren Pfalzgraf Aribo II. und seine Brüder Boto und Gerold ihre Besitzungen. Vgl. V.1.111. 1077 September Heinrich IV. zitiert Erzbischof Gebhard I. von Salzburg zu sich. Vgl. V.1.128. 1079 März 24/30 Heinrich IV. restituiert omnium, qui aderant, consilio iudi cio et consensu die Zehntrechte der bischöflichen Kirche von Osnabrück. Vgl. V.1.133. 1097 Pfingsten [Mai 24]/Juni 14 In einer Gerichtssitzung wird der Äbtissin Irmingard von St. Paul in R. vom Bischof entfremdeter Besitz zurückgegeben. Vgl. V.1.148. 1104 Januar 6 Beilegung der Streitigkeiten zwischen dem Augsburger Bischof und dem Domkapitel. Vgl. V.1.151. 1105 Oktober Heinrich V. bindet R., das auf der Seite seines Vaters gestanden war, durch neue Verträge an sich, enthebt den von seinem Vater eingesetzten Bischof Ulrich seines Amtes, bestellt Hartwig I. zum neuen Bischof und verpflichtet principes paternae militiae intra murum repertos auf sich. Vgl. V.1.153. 1110 Januar 6 Heinrich V. greift in den Streit zwischen Wladislav und Boriwoi um die Herrschaft in Böhmen ein. Vgl. V.1.156.
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1121 März 25 Heinrich V. setzt Graf Siboto II. von Weyarn und Neuburg als Vogt von Tegernsee ab. Vgl. V.1.158. 1125 November 20/27 Die von Lothar III. befragten Fürsten entscheiden in Form eines Weistums, dass die Güter Geächteter oder Güter, die gegen Reichsgut getauscht worden sind, dem Reich und nicht dem persönlichen Eigentum des Königs zuzurechnen sind. Vgl. V.1.159. 1141 Mitte Juni / Mitte Juli Konrad III. entscheidet über die Klage des Domkapitels von Bamberg betreffend den Besitz zu Ober-Viehbach. Vgl. V.1.162. 1143 Mai / Juni In presentia Counradi regis et principum trifft Bischof Heinrich I. von R. Verfügungen über die Ausübung der Vogtei über das Kloster Prüll bei R. Vgl. V.1.165. 1147 Mai Mitte Konrad III. beauftragt per sententiam principum den Salzburger Erzbischof Eberhard I., zwei Salzpfannen in Reichenhall dem Kloster Admont zurückzugeben. – Coram rege Chŏnrado in regali iudicio presidente verzichtet Otto von Moosen (Lkr. Erding) auf eine leibeigene Familie in Geisenfeld (Lkr. Pfaffenhofen), die dem Kloster Tegernsee zinspflichtig zugewiesen wird. Vgl. V.1.168. 1151 Juni 11 Heinrich dem Löwen wird ein Gerichtstag zur Beratung über seine Ansprüche auf das bayerische Herzogtum angesetzt. Vgl. V.1.170. 1152 Juni 29/Juli 5 Durch Urteilsspruch der Fürsten wird festgehalten, dass für die Lehen des Klosters St. Emmeram wie die der Regensburger Kirche die weibliche Erbfolge ausgeschlossen ist. Vgl. V.1.171. 1155 Oktober 13 Erzbischof Arnold von Mainz und Pfalzgraf Hermann tragen ihren Streit dem König vor. Die Entscheidung des Königs ist nicht bekannt. – Der Regensburger Bischof Hartwig II., der vom Salzburger Erzbischof entgegen dem Wormser Konkordat geweiht worden war, wird zu einer Strafe von 100 Pfund verurteilt, denjenigen, die von ihm Lehen angenommen hatten, wird eine Buße von 10 Pfund auferlegt. Vgl. V.1.173. 1156 September 8 Durch Fürstenspruch, den Herzog Wladislav II. von Böhmen verkündet, wird die bayerische Ostmark zum Herzogtum erhoben und Heinrich Jasomirgott übergeben. Erst danach begeben sich der Kaiser und die Fürsten nach R. – Friedrich I. entscheidet die strittige Kölner Bischofswahl zugunsten Friedrichs, des Kandidaten der Domkanoniker. Vgl. V.1.175.
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1158 Januar (11)/13/18 Die Gesandten des Ungarnkönigs Geiza II., Bischof Gervasius von Raab und Graf Heidenreich, weisen die Vorwürfe, die Geizas Bruder Stephan beim Kaiser gegen Geiza erhoben hatte, zurück. Friedrich trifft keine Entscheidung, sondern lässt Stephan nach Byzanz ziehen. – Der Streit zwischen Bischof Otto I. von Freising und Herzog Heinrich Jasomirgott von Österreich wegen Übergriffen des Herzogs auf in Österreich gelegene Freisinger Güter wird zugunsten Freisings beigelegt. – Durch Spruch imperialis curie wird in Gegenwart Erzbischof Eberhards I. von Salzburg bestimmt, dass der Vogt von Admont niemanden mit der Vogtei über die Güter dieser Kirche belehnen darf. Vgl. V.1.176. 1166 April 10/11 Friedrich I. befiehlt Herzog Hermann von Kärnten aufgrund eines Spruches der Reichsfürsten (per sententiam et per iudicium principum), den Bischof Eberhard II. von Bamberg hinsichtlich eines Gutes (in Kärnten) klaglos zu stellen, über welches der Herzog während des Aufenthaltes des Bischofs am kaiserlichen Hof willkürliche Gerichtsgewalt ausgeübt habe. – Vermutlich im April wird in R. in Gegenwart Friedrichs I. und Heinrichs des Löwen sowie weiterer geistlicher und weltlicher Fürsten der Streit zwischen der Abtei Seeon und dem Stift St. Zeno in Reichenhall um eine Reichenhaller Salzquelle beigelegt. Vgl. V.1.178. 1174 Juni 24/Juli 6 Erzbischof Adalbert II. von Salzburg, der Sohn des Böhmenkönigs Wladislav II., der von Papst Alexander III., dem Feind Friedrichs I., das Pallium entgegengenommen hat, wird seines Amtes enthoben und durch Propst Heinrich von Berchtesgaden ersetzt. – Friedrich I. fordert Herzog Hermann von Kärnten auf, mit dem Markgrafen Otakar IV. von Steier von Pfingsten [12. Mai] an sechs Wochen lang bis zu dem geplanten Hoftag in R. Frieden zu halten. Vgl. V.1.180. 1180 Juni 24/Juli 13 a principibus curię nostrę requisita sententia iudicatum est, dass die von Herzog Heinrich dem Löwen vorgenommene Verlegung von Brücke und Markt von Föhring nach München rückgängig gemacht werden muss. Vgl. V.1.181. 1182 September 26/29 Friedrich I. beendet den Aufstand des böhmischen Adels, der Herzog Friedrich außer Landes vertrieben und Otto von Mähren zum Herzog erhoben hatte. Friedrich I. setzt wieder Friedrich als böhmischen Herzog ein. Vgl. V.1.182. 1187 Februar Der Streit zwischen dem Böhmenherzog Friedrich und dem Prager Bischof Heinrich um ihr gegenseitiges Verhältnis wird durch die Feststellung der Reichsunmittelbarkeit des Prager Bischofs entschieden. Vgl. V.1.184. 1193 Januar Graf Albert III. von Bogen, der in Verbindung mit König Ottokar I. von Böhmen Herzog Ludwig I. von Bayern und die staufische Position im Donauraum angegriffen und weite Teile Bayerns verwüstet hatte, wird zur Rechenschaft gezogen und verurteilt. Vgl. V.1.187.
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V.6 803 November Karl d. Gr. nimmt in einer Versammlung die Huldigung des Awarenfürsten Zodan und mehrerer slawischer und awarischer Adeliger ent gegen. Vgl. V.1.5. 845 Januar 13 Ludwig d. Dt. empfängt 14 böhmische Fürsten, die um die Taufe nachsuchen. Vgl. V.1.13. 866 gegen Jahresende Ludwig d. Dt. empfängt eine bulgarische Gesandtschaft, die um die Entsendung von Missionaren bittet. Vgl. V.1.27. 872 Januar 6 Ludwig d. Dt. empfängt eine Gesandtschaft des griechischen Kaisers Basileios I. Vgl. V.1.32. 873 November Ludwig d. Dt. empfängt eine Gesandtschaft des griechischen Kaisers Basileios I. und erneuert die alten Freundschaftsverträge. Vgl. V.1.34. 893 September Arnulf empfängt eine Gesandtschaft des Papstes Formosus, die ihn um Hilfe in Italien bittet. Vgl. V.1.52. 894 Herbst Arnulf empfängt Anastasius, den Gesandten des byzantinischen Kaisers Leon VI. Vgl. V.1.53. 895 Juli Arnulf nimmt in einem generalis conventus die Lehenshuldigung der böhmischen Fürsten entgegen, die unter der Führung Spitignevs und Witislavs gekommen waren. Vermutlich erscheint in R. auch eine Gesandtschaft des Papstes Formosus, die Arnulf nach Rom einlädt. Vgl. V.1.54. 896 November 20 Arnulf empfängt Bischof Lazarus, den Gesandten des byzantinischen Kaisers Leon VI. Vgl. V.1.56. 897 Herbst Böhmische Fürsten kommen mit reichen Geschenken und bitten um Hilfe gegen die Mährer. Vgl. V.1.58. 901 Januar 19 Gesandte der Mährer bitten um Frieden, der sogleich geschlossen wird. Vgl. V.1.62. 960 Weihnachten Eine päpstliche Gesandtschaft überbringt Otto I. die Reliquien des hl. Mauritius und seiner Gefährten. Vgl. V.1.75. 1000 Januar / Februar 6 Otto III. kehrt in Begleitung des römischen patricius Ziazo und des oblacionarius Robert samt ungenannten Kardinälen vom Romzug nach R. zurück. Vgl. V.1.79.
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1002 November Heinrich II. belehnt Wlodowej mit Böhmen. – Bischof Leo von Vercelli überreicht seine Versus de Ottone et Heinrico, worin er den König zum Kampf gegen Arduin von Ivrea auffordert. Vgl. V.1.80. 1007 April Gesandtschaften der Liutizen und Herzog Jaromirs von Böhmen berichten über die Bedrohung durch Boleslaw von Polen. Vgl. V.1.84. 1029 März / April Angeblich fordern Abgesandte König Stephans von Ungarn das bayerische Herzogtum für den ungarischen Königssohn Emmerich. Vgl. V.1.94. 1052 Oktober Anfang Papst Leo IX. kommt in Begleitung Heinrichs III. nach R., erhebt die Gebeine Wolfgangs und Erhards und bestätigt St. Emmeram den Besitz der Gebeine des hl. Dionysius Areopagita. Vgl. V.1.109. 1055 März Der Eichstätter Bischof Gebhard I. nimmt die Wahl zum Papst (Viktor II.) an. Vgl. V.1.111. 1056 Weihnachten Heinrich IV. feiert das Weihnachtsfest in Anwesenheit Papst Viktors II. Vgl. V.1.112. 1061 Januar / Februar Heinrich IV. schickt Anastasia, die Witwe des Ungarn königs Andreas, die zu ihm nach R. gekommen ist, in die Ostmark zurück. Ihren Sohn Salomon und dessen Braut Judith behält er am Hof. Vgl. V.1.114. 1079 Pfingsten [12. Mai] Eine Gesandtschaft Papst Gregors VII. führt mit Heinrich IV. Friedensverhandlungen. Vgl. V.1.134. 1087 Dezember 25 Heinrich IV. feiert das Weihnachtsfest zusammen mit König Wratislav von Böhmen. Vgl. V.1.144. 1106 Weihnachten Heinrich V. feiert mit den päpstlichen Gesandten Weihnachten. Vgl. V.1.154. 1111 Juli 4 Heinrich V. empfängt den aus Jerusalem zurückkehrenden Norweger König Sigurd. Vgl. V.1.157. 1130 Juli Vor dem päpstlichen Gesandten Erzbischof Walter von Ravenna wird Gerhoch von Reichersberg wegen seiner Simonielehre angeklagt und geprüft. Vgl. V.1.160. 1141 Mitte Juni / Mitte Juli Anwesend ist der päpstliche Legat Kardinalbischof Dietwin von S. Rufina. Vgl. V.1.162.
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1142 Januar 20/Februar 12 Anwesend sind der päpstliche Legat Kardinalbischof Dietwin von S. Rufina, eine griechische Gesandtschaft und angeblich Gesandtschaften aus Frankreich, Spanien, England, Dänemark und den angrenzenden Ländern. Vgl. V.1.163. 1142 Dezember Anwesend ist der päpstliche Legat Kardinalbischof Dietwin von S. Rufina. Vgl. V.1.164. 1151 Juni 11 Anwesend sind die päpstlichen Legaten Kardinalpriester Jordan von S. Susanna und Kardinalpriester Oktavian von S. Cecilia. Vgl. V.1.170. 1152 Juni 29/Juli 5 Die Gesandtschaft, die Friedrich I. nach Rom zur Anzeige seiner Wahl geschickt hatte, kehrt zurück und überbringt die Glückwünsche Papst Eugens III. und die förmliche Anerkennung der Wahl. Vgl. V.1.171. 1158 Januar (11)/13/18 Die Gesandten des Ungarnkönigs Geiza II., Bischof Gervasius von Raab und Graf Heidenreich, weisen die Vorwürfe, die Geizas Bruder Stephan beim Kaiser gegen Geiza erhoben hatte, zurück. Friedrich trifft keine Entscheidung, sondern lässt Stephan nach Byzanz ziehen. Vgl. V.1.176. 1174 Juni 24/Juli 6 Eine Gesandtschaft des griechischen Kaisers verhandelt erfolglos wegen einer Eheverbindung zwischen König Heinrich VI. und Maria, der Tochter Manuels I. Vgl. V.1.180. 1180 Juni 24/29/Juli 13 Anwesend sind die päpstlichen Legaten Kardinalbischof Petrus von Tusculum, Kardinalpriester Petrus von S. Susanna und Kardinaldiakon Hugo von Genua. Vgl. V.1.181. 1193 Januar Herzog Leopold V. von Österreich bringt den gefangenen englischen König Richard Löwenherz vor die Reichsversammlung. Die Verhandlungen über die Übergabe an Heinrich VI. verlaufen ergebnislos, so dass Leopold den eng lischen König wieder aus R. nach Österreich zurückführt. Vgl. V.1.187.
V.7.1 791 Dezember 25 Karl d. Gr. feiert das Weihnachtsfest. Vgl. V.1.3. 792 Januar (6)/April 15/Juni (3)/ Dezember (25) Karl d. Gr. hält sich das ganze Jahr in R. auf: Er feiert Ostern und dürfte auch Epiphanias, Pfingsten und Weihnachten in R. gefeiert haben Vgl. V.1.3.
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793 Januar (6)/April 7/(Mai 26) Karl d. Gr. hält sich bis zum Sommer in R. auf. Er feiert Ostern und dürfte auch Epiphanias und Pfingsten in R. gefeiert haben. Vgl. V.1.3. 833 (April 13)/(Juni 1) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Ostern und vielleicht auch Pfingsten in R. gefeiert haben. Vgl. V.1.9. 836 (Dezember 25) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.10. 837 Januar (6) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.10. 844 (April 13)/(Juni 1)/(Dezember 25) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Ostern, Pfingsten und Weihnachten in R. gefeiert haben. Vgl. V.1.12,13. 845 März (29) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Ostern gefeiert haben. Vgl. V.1.13. 846 Januar (6) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.15. 850 Dezember (25) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Weihnachten gefeiert haben. Vgl. V.1.18. 851 März (22) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Ostern gefeiert haben. Vgl. V.1.18. 851 Dezember (25) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Weihnachten gefeiert haben. Vgl. V.1.19. 852 Januar (6)/(April 10)/(Mai 29) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Höchstwahrscheinlich hat er auch Ostern und Pfingsten in R. gefeiert. Vgl. V.1.19. 852 Dezember 25 Ludwig d. Dt. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.20. 853 Januar (6)/(April 2)/(Mai 21) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias und vermutlich auch Ostern und Pfingsten in R. gefeiert haben. Vgl. V.1.20. 857 (Dezember 25) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.21.
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858 Januar (6)/Februar (2) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias und Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.21. 860 (April 14) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Ostern in R. auf. Vgl. V.1.22. 861 (Mai 25) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Pfingsten in R. auf. Vgl. V.1.23. 863 (Dezember 25) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.25. 864 Januar (6)/(April 2)/(Mai 21) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Höchstwahrscheinlich hält er sich auch zu Ostern und Pfingsten in R. auf. Vgl. V.1.25. 866 (Dezember 25) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.27. 867 (Dezember 25) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.28. 868 Januar (6)/Februar (2) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias und Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.28. 869 Mai (22) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Pfingsten gefeiert haben. Vgl. V.1.30. 870 (Dezember 25) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.31. 871 (Dezember 25) Ludwig d. Dt. hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.32. 872 Januar (6) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.32. 872 März (30) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Ostern gefeiert haben. Inde rex in Baioariam reversus pascha celebravit. Ann. Fuldenses (SS rer. Germ VII) S. 75. Vgl. V.1.33. 873 Dezember (25) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Weihnachten gefeiert haben. Vgl. V.1.34.
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874 Januar (6) Ludwig d. Dt. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.34. 883 März 31 Karl III. feiert Ostern. Vgl. V.1.40. 885 Dezember 25 Karl III. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.42. 886 Januar (6) Karl III. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.42. 887 Dezember 25 Arnulf feiert mit zahlreichen geistlichen und weltlichen Fürsten Weihnachten. Vgl. V.1.43. 888 Januar (6)/Februar (2) Arnulf hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias und Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.43. 888 April 7 Arnulf feiert Ostern. Vgl. V.1.44. 889 Dezember 25 Arnulf feiert Weihnachten. Vgl. V.1.47. 890 Januar (6)/Februar (2) Arnulf hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias und Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.47. 890 April (12) Arnulf hält sich in R. auf und dürfte Ostern gefeiert haben. Vgl. V.1.48. 889 Dezember 25 Arnulf feiert Weihnachten. Vgl. V.1.49. 891 Januar (6)/Februar (2)/April (4)/Mai (23) Arnulf hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias, Lichtmess, Ostern und Pfingsten gefeiert haben. Vgl. V.1.49. 892 April (23) Arnulf hält sich in R. auf und dürfte Ostern gefeiert haben. Vgl. V.1.50. 893 Mai (27) Arnulf hält sich in R. auf und dürfte Pfingsten gefeiert haben. Vgl. V.1.51. 894 (Dezember 25) Arnulf hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.53. 895 Januar (6) Arnulf hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.53.
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895 (April 20) Arnulf hält sich höchstwahrscheinlich an Ostern in R. auf. Vgl. V.1.53. 897 (Februar 2) Arnulf hält sich höchstwahrscheinlich an Lichtmess in R. auf. Vgl. V.1.57. 897 (Dezember 25) Arnulf hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.58. 898 (Februar 2)/(April 16)/(Juni 4) Arnulf hält sich höchstwahrscheinlich an Lichtmess, Ostern und Pfingsten in R. auf. Vgl. V.1.58. 899 (Februar 2)/(April 1)/(Mai 20) Arnulf hält sich höchstwahrscheinlich an Lichtmess, Ostern und Pfingsten in R. auf. Vgl. V.1.60. 903 (Dezember 25) Ludwig d. K. hält sich höchstwahrscheinlich an Weihnachten in R. auf. Vgl. V.1.64. 904 (Januar 6)/(Februar 2) Ludwig d. K. hält sich höchstwahrscheinlich an Epiphanias und Lichtmess in R. Vgl. V.1.64. 905 (März 31)/Mai (19)/(Dezember 25) Ludwig d. K. hält sich höchstwahrscheinlich an Ostern in R. auf. Er bleibt im Mai in R. und dürfte Pfingsten gefeiert haben. Er dürfte sich höchstwahrscheinlich auch an Weihnachten in R. aufgehalten haben. Vgl. V.1.65. 906 (Januar 6)/April (13) Ludwig d. K. hält sich höchstwahrscheinlich an Epiphanias in R. auf. Er bleibt bis zum April in R. und dürfte Ostern gefeiert haben. Vgl. V.1.65. 960 Dezember 25 Otto I. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.75. 961 Januar (6)/Februar (2) Otto I. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias und Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.75. 1000 Februar (2) Otto III. hält sich in R. auf und dürfte Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.79. 1002 November 11 Heinrich II. feiert das Fest des hl. Martin. Vgl. V.1.80. 1007 April 6 Heinrich II. feiert Ostern. Vgl. V.1.84.
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1010 April 9 Heinrich II. feiert Ostern und nimmt am 17. April an der Weihe der Obermünsterkirche teil. Vgl. V.1.86. 1027 Juni 24 Konrad II. feiert das Geburtsfest des hl. Johannes des Täufers. Vgl. V.1.93. 1029 April 6 Konrad II. feiert Ostern. Vgl. V.1.94. 1034 April 14 Konrad II. feiert Ostern. Vgl. V.1.95. 1036 Dezember 25 Kaiserin Gisela feiert Weihnachten gemeinsam mit König Heinrich III. und Königin Kunigunde. Vgl. V.1.96. 1039 Dezember 25 Heinrich III. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.97. 1048 April 3 Heinrich III. verbringt die Fastenzeit in R. und feiert im Kreise zahlreicher Fürsten das Osterfest. Vgl. V.1.105. 1049 Februar 2 Heinrich III. feiert Lichtmess. Vgl. V.1.106. 1052 Oktober Anfang Papst Leo IX. erhebt im Oktober im Beisein Heinrichs III. die Gebeine Wolfgangs und Erhards. Vgl. V.1.109. 1056 Dezember 25 Heinrich IV. feiert in Anwesenheit Papst Viktors II. und seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, Weihnachten. Vgl. V.1.112. 1057 Januar (6) Heinrich IV. hält sich in R. auf und dürfte in Anwesenheit Papst Viktors II. und seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.112. 1061 Februar (2) Heinrich IV. hält sich in R. auf und dürfte Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.114. 1072 Februar (2) Heinrich IV. hält sich in R. auf und dürfte Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.120. 1073 März 31 Heinrich IV. feiert Ostern. Vgl. V.1.121. 1077 Dezember 25 Heinrich IV. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.129. 1078 Mai 27 Heinrich IV. feiert Pfingsten. Vgl. V.1.131. 1079 März 24 Heinrich IV. feiert Ostern. Vgl. V.1.133.
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1079 Mai (12) Heinrich IV. hält sich in R. auf und dürfte Pfingsten gefeiert haben. Vgl. V.1.134. (1084 Juni 29) Heinrich IV. beabsichtigt nach seiner Rückkehr vom Romzug das Fest Peter und Paul in R. zu feiern. Vgl. V.1.139. 1085 April 20 Heinrich IV. feiert Ostern. Vgl. V.1.141. 1086 April 5 Heinrich IV. feiert Ostern. Vgl. V.1.143. 1087 Dezember 25 Heinrich IV. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.144. 1089 Februar (2) Heinrich IV. hält sich in R. auf und dürfte Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.145. 1089 Dezember 25 Heinrich IV. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.147. 1097 Mai 24 Heinrich IV. feiert Pfingsten. Vgl. V.1.148. 1099 April 10 Heinrich IV. feiert Ostern. Vgl. V.1.149. 1103 Dezember 25 Heinrich IV. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.151. 1104 Januar (6)/Februar (2) Heinrich IV. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias und Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.151. 1106 Dezember 25 Heinrich V. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.154. 1107 Januar (6) Heinrich V. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.154. 1110 Januar 6/Februar (2) Heinrich V. feiert Epiphanias und dürfte auch Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.156. 1138 Juni (24/29) Konrad III. hält sich in R. auf und dürfte die Feste Johannes der Täufer und Peter und Paul gefeiert haben. Vgl. V.1.161. 1142 Februar (2) Konrad III. hält sich in R. auf und dürfte Lichtmess gefeiert haben. Vgl. V.1.163. 1142 Dezember 25 Konrad III. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.164. (1149 Juni 29) Konrad III. beabsichtigt in R. das Fest Peter und Paul zu feiern. Vgl. V.1.169.
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1152 Juni 29 Friedrich I. feiert das Fest Peter und Paul in St. Emmeram und trägt dabei die Krone. Vgl. V.1.171. 1156 September (8) Friedrich I. hält sich in R. auf und dürfte das Fest Mariä Geburt gefeiert haben. Vgl. V.1.175. 1166 April (24) Friedrich I. hält sich in R. auf und dürfte Ostern gefeiert haben. Vgl. V.1.178. 1170 Mai 24 Friedrich I. feiert Pfingsten. Vgl. V.1.179. 1174 Juni (24/29) Friedrich I. hält sich in R. auf und dürfte die Feste Johannes der Täufer und Peter und Paul gefeiert haben. Vgl. V.1.180. 1180 Juni (24/29) Friedrich I. hält sich in R. auf und dürfte die Feste Johannes der Täufer und Peter und Paul gefeiert haben. Vgl. V.1.181. 1183 Juni 5 Friedrich I. feiert gemeinsam mit Herzog Otto I. von Bayern Pfingsten. Vgl. V.1.183. 1187 März 29 Friedrich I. verbringt die gesamte Fastenzeit in R. und feiert Ostern. Vgl. V.1.184. 1193 Januar 6 Heinrich VI. feiert Epiphanias. Vgl. V.1.187. 1213 Februar 2 Friedrich II. feiert Mariä Lichtmess. Vgl. V.1.189. 1237 April 19 Friedrich II. feiert Ostern. Vgl. V.1.195. 1250 Dezember 25 Konrad IV. feiert Weihnachten. Vgl. V.1.196. 1251 Januar (6) Konrad IV. hält sich in R. auf und dürfte Epiphanias gefeiert haben. Vgl. V.1.196.
V.7.2 791 Sommer Ludwig der Fromme wird auf der Heeresversammlung vor dem Awarenfeldzug mit dem Schwert umgürtet. Vgl. V.1.2. 1027 Juni 24/Juli 5 Konrad II. lässt in einer Versammlung der bayerischen Großen anstelle des verstorbenen Herzogs Heinrich von Lützelburg seinen zehnjährigen Sohn Heinrich, seit 1026 bereits König, zum bayerischen Herzog wählen. Vgl. V.1.93.
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1189 Mai Vor seinem Aufbruch zum Kreuzzug überträgt Friedrich I. seinem Sohn Heinrich VI. die Regierungsgewalt im Reich. Vgl. V.1.185.
V.8 794 Februar 22 Karl d. Gr. schenkt propter nomen domini et aeternam remune rationem seu pro oportunitate servorum dei dem Kloster St. Emmeram in R. ein an das Kloster angrenzendes Grundstück, damit es auf ewige Zeiten in aelimo sina nostra im Besitz des Klosters bleibt. DKdGr 176, or. BM² 321 Die Schenkung dürfte auf Karls Aufenthalt in R. im Vorjahr zurückgehen. Vgl. V.1.4.
830/875 Ludwig d. Dt. folgte, wenn er sich in R. aufhielt, an den Bitttagen regelmäßig barfuß dem Kreuz von der Pfalz zur Bischofskirche oder nach St. Emmeram. Tempore vero lętaniarum de palatio discaltiatis pedibus usque ad ęccle siam pastoralem vel ad sanctum Hemmerammum, si quidem esset Reganesburg, crucem sequi solitus erat. In aliis vero locis commanentium consuetudinem non abnuebat. Notker, Gesta Karoli II/11 (SS rer. Germ. NS XII) S. 68 f. Dümmler 2 S. 421 – Sierck, Festtag und Politik S. 63 – Krüger, Sancte Nazari S. 185 f., 188
832 Oktober 6 Ludwig d. Dt. schenkt pro mercedis nostrae augmento der Kirche zu R. den Ort Herilungoburg im Avarenland mit umgrenztem Gebiet samt den dort wohnenden Slaven. DLdD 8, or. Vgl. V.1.8. BM² 1347 833 Mai 27 Ludwig d. Dt. bestätigt im Vertrauen darauf, praemium nobis apud dominum in aeterna beatitudine recipere und pro mercedis nostrae augmento et aeternę retributionis fructu dem Kloster St. Emmeram den Besitz einer Kirche beim Fiscus Dingolfing mit sechs Hörigen. DLdD 11, or. Vgl. V.1.9. BM² 1351 853 Januar 18 Ludwig d. Dt. bestätigt dem Kloster St. Emmeram in R. non so lum regium morem decenter implemus, verum etiam hoc nobis procul dubio ad aeternae remunerationis praemia cappessenda liquido credimus die von dem Grafen Wilhelm geschenkten Besitzungen zwischen den Flüssen Aist und Naarn und in Rosdorf und verleiht für die dortigen Klostergüter Immunität und Schutz. DLdD 64, or. Vgl. V.1.20.
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BM² 1404 853 Februar 11 Ludwig d. Dt. schenkt dem Kloster St. Emmeram in R. loca sanctorum ob amorem dei aliquid conferimus, et regium morem decenter im plemus et hoc nobis procul dubio ad aeternę remunerationis premia capessenda profuturum eine Kapelle und eine dazugehörende Hufe in Sondergau zu Eigen. DLdD 65, or. Vgl. V.1.20. BM² 1405 859 Mai 1 Ludwig d. Dt. schenkt quoniam hoc procul dubio ad salvationem corporis et animae nostrae fore creditur dem Kloster St. Emmeram in R. die dem Ratboto wegen Untreue entzogene Hälfte des Fiscus Tulln in Pannonien zum Unterhalt der Mönche mit vorläufiger Nutznießung durch seinen Truchsess Ratboto bis zu dessen anderweitiger Entschädigung. DLdD 96, or. BM² 1438 866 August 6 Ludwig d. Dt. lässt ob mercedis nostrae augmentum den von seinen Getreuen Managold und Egino vom Marienkloster Obermünster in R. gegen zwei Hörige eingetauschten Hörigen Erchanpold frei. DLdD 121, or. Vgl. V.1.26. BM² 1462 874 Februar 2 Ludwig d. Dt. non solum regium morem decenter implemus, verum etiam eos fideliores ac devotiores in nostro efficimus servicio et ad eter nam vitam feliciter obtinendam profuturum liquido credimus bestätigt einen Präkarievertrag zwischen dem Bischof Ambricho von R. und dem Diakon Engilmar über Besitz in Ettenkofen und in Hebramsdorf mit der Bestimmung, dass nach dem Tode des Engilmar Lehen wie Eigen an das Kloster St. Emmeram in R. heimfallen sollen. DLdD 151, or. BM² 1499 Die Bestätigung dürfte auf Karls III. vorangegangenen Aufenthalt in R. zurückgehen. Vgl. V.1.33.
875 Mai 18 Ludwig d. Dt. schenkt ob nostrae mercedis augmentum et pro salute domni avi ac genitoris nostri nec non etiam pro salute dilectae coniugis nostrae Hemmae atque carissimae prolis concessimus ad nostram cappellam [Alte Kapelle] ad Reganesburc, quę est constructa in honore sanctae Mariae, das Kloster Berg mit allem Zubehör, damit eis pro omnium nostrum prosperitate domini clementiam delectabilius exorare delectet. DLdD 161, or. Vgl. V.1.35. BM² 1509 – Dümmler 2 S. 385, 422
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883 März 23 Karl III. verfügt, si locis deo dicatis aliquid ex nostra largitate con ferimus, procul dubio aeternae remunerationis premia inde nobis augmentari credimus, dass die Kapelle in Piering, die er mit allem Zubehör seinem Getreuen Euprant überträgt, nach dessen Tod ad cappellam nostram [Alte Kapelle] in Re gina civitate sitam, quę est constructa in honore sanctae Mariae, iure perpetuo pertineat. DK III 72, or. Vgl. V.1.40. BM² 1652 883 März 28 Karl III. bestätigt in der Zuversicht, aeternae beatitudinis premium nos promereri, einen Tauschvertrag zwischen dem Chorbischof Hunrich und Bischof Amricho von R. zugunsten des Klosters St. Emmeram in R. DK III 73, or. Vgl. V.1.40. BM² 1653 883 April 5 Karl III. bestätigt in der Zuversicht, eternae beatitudinis premium nos promereri, einen Tauschvertragzwischen Abt Hitto von Mondsee und Bischof Ambricho von R. zugunsten des Klosters St. Emmeram in R. DK III 75, or. Vgl. V.1.40. BM² 1655 884 September 19 Karl III. schenkt si enim pro dei amore locis deo dicatis ex nostris rebus aliquid conferimus et necessitates ecclesiasticas nostro sublevamus iuvamine, id nobis ad aeternam vitam feliciter capescendam profuturum liquido credimus … pro dei amore et animae nostrae remedio … ad capellam nostram [Alte Kapelle], quae est in honore sanctae et intemeratae virginis Mariae con structa infra civitatem Radesbonam, die Kirche und den Hof in Marlingon mit allem Zubehör, ut deinceps perpetualiter ex ipsis rebus indeficiens luminaria ad praefatum sanctum locum pro animae nostrae remedio habeatur. DK III 107, or. Vgl. V.1.41. BM² 1690 885 August 23 Karl III. verleiht Abt Engilmar die Besitzungen der Alten Kapelle, nämlich die Klöster Berg und Wessobrunn, die Kapelle des hl. Kassian und die Kapelle zu Moosham zu lebenslänglichem Besitz, quatinus securus pro nobis et pro parentibus nostris oret et clericos ad servitium dei nutriet. DKIII 127, or. BM² 1710 887 Dezember 25 Arnulf wird vermutlich zu Weihnachten in R. gekrönt. Vgl. V.1.43.
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890 März 21 Arnulf gibt pro venerandae memoriae remedio animae patris no stri Karlomanni videlicet invictissimi regis ac deinde nostrae parentumque no strorum dem Kloster St. Emmeram in R. Besitzungen zu Schönau im Kinziggau zurück. DArn 75, or. BM² 1844 914 Mai 25 Konrad I. schenkt ob amorem dei et remedio animae nostrae dem Kloster St. Emmeram in R. den Forst bei Sulzbach mit dem forestarius Sigifrid. DKo I 22, or. BM² 2092 – Dasler, Forst und Wildbann S. 178 f. 916 Juni 29 Konrad I. schenkt non solum regium morem exercemus, sed etiam aliquod lumen nostrae animae inde promereri speramus dem Kloster St. Emmeram in R. den zehnten Teil der Zölle der Stadt ad concinnenda luminaria. DKo I 29, or. Vgl. V.1.67. BM² 2099 940 Mai 29 Otto I. schenkt ob amorem dei genitricisque illius nec non et om nium sanctorum et pro remedio animae patris nostri et ob aeternae remune rationis augmentum dem Kloster St. Emmeram in R. die Orte Helfendorf und Neuching. DO I 29, or. Reg. Imp. II/1 85 959 Juni 9 Otto I. schenkt ob amorem dei omnipotentis ac remedium nostrae animae den Mönchen von St. Emmeram in R. Besitzungen zu Vogtareuth. DO I 203, or. Reg. Imp. II/1 271 961 Februar 4 Otto I. schenkt dem Kloster St. Emmeram in R. dem Diotmar gerichtlich entzogene Besitzungen zu Premberg pro remedio animę prememorati Diotmari. DO I 219, or. Vgl. V.1.75. Reg. Imp. II/1 291 – Köpke-Dümmler S. 320 979 Oktober 14 Otto II. schenkt im Vertrauen darauf, praemium nobis apud deum in aeterna beatitudine recipere, dem Kloster St. Emmeram in R. den Ort Wieselburg und das Gebiet zwischen der Ybbs, dem Zauchback und der großen Erlaf. DO II 204, or.
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Reg. Imp. II/2 796 – Uhlirz, Otto II. S. 127 Die Schenkung (actum Radasponae) dürfte bereits bei Ottos Aufenthalt vom Juli / August 976 in R. erfolgt sein, da er zum genannten Zeitpunkt nicht dort gewesen sein kann. Vgl. V.1.76.
981 April 2 Otto II. gibt praemium nobis apud deum aeternae remunerationis rependi non diffidimus den Mönchen von St. Emmeram in R. das Gut Scierstat in der Vorstadt von R., das sie von dem Juden Samuel gekauft hatten, zu Eigen. DO II 247, or. Reg. Imp. II/2 843 – Uhlirz, Otto II. S. 154 f. 1002 November 16 Heinrich II. schenkt in der Gewissheit, in hac et in aeterna vita nobis hoc profuturum esse, der von ihm zur Mutterkirche erhobenen und mit königlicher Freiheit begabten Alten Kapelle in R. den Ort Eining. DH II 26, or. Vgl. V.1.80. Reg. Imp. II/4 1516 – Hirsch 1 S. 233 1002 November 20 Heinrich II. schenkt in der Gewissheit, in hac et in aeterna vita nobis hoc profuturum esse, der von ihm zur Mutterkirche erhobenen und mit königlicher Freiheit begabten Alten Kapelle in R. den Ort Ober-Weiling. DH II 28, or. Vgl. V.1.80. Reg. Imp. II/4 1519 – Hirsch 1 S. 233 1002 November 20 Heinrich II. verleiht ob divinum amorem dem Nonnen kloster Niedermünster in R. Königsschutz, Immunität und Wahlrecht und bestätigt den gesamten Besitz. DH II 29, or. Vgl. V.1.80. Reg. Imp. II/4 1520 – Hirsch 1 S. 233 1006 Juni 10 Heinrich II. schenkt, si piis dei famulantium peticionibus prebemus assensum, aeternae remunerationis procul dubio inde oboriri nobis speramus remedium, dem Kloster Niedermünster in R. eine Besitzung bei R. DH II 116, or. Reg. Imp. II/4 1616 – Hirsch 2 S. 218 Anm. 3 (zu 1005) 1010 April 17 Heinrich II. schenkt dem Kloster Obermünster in R. anlässlich der Weihe der neu erbauten Klosterkirche und pro remedio animę nostrę ac senio ris nostri videlicet Ottonis imperatoris dilectęque coniugis nostrę Chunigundę reginę seu parentum nostrorum nec non et pro regni nostri statu den Hof Sallach. DH II 213, or. Vgl. V.1.86.
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Reg, Imp. II/4 1726 – Hirsch 2 S. 219 1021 Juli 3 Heinrich II. bestätigt divinę remunerationis spe dem Kloster St. Emme ram in R. den diesem einst von dem Grafen Warmund geschenkten Hof Vogtareuth. DH II 441, or. Reg. Imp. II/4 1983 – Hirsch 2 S. 217 f. 1021 Juli 3 Heinrich II. bestätigt divinae remunerationis spe dem Kloster St. Emme ram in R. den diesem einst von seinem Großvater Herzog Heinrich geschenkten Hof Aiterhofen. DH II 442, or. Reg. Imp. II/4 1984 – Hirsch 2 S. 216 1021 Juli 3 Heinrich II. bestätigt divinę remunerationis spe dem Kloster St. Emme ram in R. alle durch Traditionen zugefallenen Güter. DH II 443, or. Reg. Imp. II/4 1985 – Hirsch 2 S. 215 1021 November 12 Heinrich II. schenkt ęternorum premiorum unacum illis nos participes fieri spe certa dem Kloster Obermünster in R. zwei Grundstücke daselbst. DH II 455 a, b, or. Reg. Imp. II/4 2000 – Hirsch 2 S. 220 1025 Mai 5 Konrad II. bestätigt ęternorum premiorum una cum illis nos parti cipes fieri spe certa dem Nonnenkloster Obermünster in R. zwei an das Kloster angrenzende Grundstücke. DKo II 28, or. Vgl. V.1.92. Reg. Imp. III/1 28 – Bresslau 1 S. 58 1025 Mai 10 Konrad II. bestätigt, ut inde proclivius mercedis aeterne premia consequantur, dem Nonnenkloster Niedermünster in R. den königlichen Schutz, die Immunität, das Wahlrecht und seine Besitzungen. DKo II 31, or. Reg. Imp. III/1 31 – Bresslau 1 S. 59 Die Schenkung dürfte auf Konrads Aufenthalt wenige Tage zuvor in R. zurückgehen. Vgl. V.1.92.
1029 April 30 Konrad II. bestätigt und restituiert dem Nonnenkloster Ober münster in R., in dessen Fraternität er mit seiner Gemahlin und seinem Sohne aufgenommen ist, den Hof Sallach und überlässt dem Kloster zum Zeugnis dafür den bei der Investitur verwendeten Stab. Vgl. V.1.94.
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Proinde omnium Christi presentium fidelium scilicet ac futurorum noverit indu stria, qualiter nos divini amoris instinctu pro remedio animae nostrae nostraeque dilectae coniugis Gisilae imperatricis augustae amantissimaeque nostrae prolis Heinrici regis, pro imperii etiam nostri statu, ob remunerationem quoque et spem acceptae fraternitatis triumque prebendarum eiusdem mensurae et quali tatis, qualem illae sorores solent accipere, tam nobis quam predictae contectali nostrae subolique communi in sanctissima congregatione sanctae Mariae vir ginis Christi usque ad terminum huius mortalis vitae acceptarum assiduaeque orationis earundem ancillarum dei tam pro nobis quam etiam antecessoribus ac parentibus nostris, pro liberandis quoque a iustissima ira aeterni … Et ut haec nostrae traditionis seu confirmationis auctoritas stabilis et incon vulsa omni perseveret aevo, hoc preceptum inde conscriptum manuque propria subtus roboratum sigilli nostri impressione iussimus insigniri, baculo quoque nostro eiusdem imperialis nostrae concessionis investituram eidem monasterio contulimus, baculum quoque ipsum in testimonium perpetuum ibidem reliqui mus. DKo II 139, or. Reg. Imp. III/1 144 – Bresslau 1 S. 268 – Boockmann, Urkunde 1052 Juli 14 Heinrich III. bestätigt, aeternorum praemiorum una cum illis nos participes fieri spe certa, dem Nonnenkloster Obermünster in R. zwei an das Kloster angrenzende Grundstücke. DH III 299, or. Vgl. V.1.108. Steindorff 2 S. 180 1057 August 16 Heinrich IV. bestätigt ob remedium animę patris nostri Hein rici secundi imperatoris felicis memorię nostramque interminabilem per secula felicitatem der bischöflichen Kirche zu Bamberg die Alte Kapelle in R. DH IV 25, or. Reg. Imp. III/2 119 – Meyer von Knonau 1 S. 43 1152 Juni 29 Friedrich I. trägt am Fest der Apostel Peter und Paul in St. Emmeram die Krone. Vgl. V.1.171. Reg. Imp. IV/2,1 95 – Simonsfeld S. 99 f. Liturgisches Todesgedenken Königin Hemma: Hemma, die Gemahlin Ludwigs d. Dt., gilt als die Stifterin des Damenstifts Obermünster. Nach der Haustradition wurde sie in der Obermünsterkirche bestattet. Die Memorialfeierlichkeiten, die am 31. Dezember, ihrem Todestag, mit einem beträchtlichen Aufwand begangen wurden, gehörten bis zum Jahr 1810 zu den Hochfesten des Damenstifts. Die Armen wurden dabei
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mit einer Fleischspende bedacht, für die drei Rinder geschlachtet wurden. Vgl. P. Schmid, Hemma und Obermünster S. 32 f. mit Anm. 47. Kaiser Arnulf: Arnulf wurde 899 in der Emmeramskirche bestattet (zur Begräbnisstätte vgl. V.1.61). Seit dem frühen 11. Jh. wird er in St. Emmeram geradezu als zweiter Stifter verehrt. Seine Memoria wurde zunächst am 8. Dezember, seinem Todestag, seit der Mitte des 14. Jhs. am 27. November mit prunkvollen liturgischen Feierlichkeiten begangen, bei denen u. a. auch der Codex aureus, den Arnulf dem Kloster hinterlassen hatte, zur Schau gestellt wurde. An die Armen wurde eine große Brotspende verteilt. Vgl. F. Fuchs, Arnolfs Tod, Begräbnis und Memoria (Kaiser Arnolf. Das ostfränkische Reich am Ende des 9. Jahrhunderts. Hg. v. F. Fuchs und P. Schmid = ZBLG Beih. B 19. 2002) S. 416–434.
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Als im Jahr 788 Bayern in das fränkische Reich eingegliedert wurde, bestand in R. mit der St. Kassianskirche, der Emmeramskirche, der Niedermünsterkirche, der Obermünsterkirche und dem Dom St. Peter bereits eine ausgeprägte Kirchenlandschaft, der Ludwig d. Dt. Mitte des 9. Jhs. mit der von ihm erbauten Pfalzkapelle, der Alten Kapelle, die königliche Komponente hinzufügte. Diese Regensburger Kirchen standen, wenn auch in unterschiedlicher Weise, in engen Beziehungen zum Königtum. Die Alte Kapelle war als Pfalzkapelle mit der ihr zugeordneten St. Kassianskirche ein wesentlicher Bestandteil der Königspfalz am Alten Kornmarkt. In enger räumlicher Verbindung mit der Pfalzanlage am Alten Kornmarkt stand die Niedermünsterkirche, die zeitweise als herzogliche Pfalzkapelle fungierte. Unmittelbar an diesen Pfalzbereich grenzte nordwestl. der Dombezirk von St. Peter an, der liturgische Aufgaben bei der Anwesenheit des Königs zu erfüllen hatte. Zur Pfalz Arnulfs gehörte offenkundig keine eigene Pfalzkapelle. Deren Aufgabe übernahm die St. Emmeramskirche. Zum Damenstift Obermünster mit ihrer Kirche unterhielt die Königin Hemma, die Gemahlin Ludwigs d. Dt., enge persönliche Beziehungen.
1. Niedermünster Der älteste Sakralbau im Pfalzgelände am Alten Kornmarkt ist im Areal von Niedermünster zu suchen. Die erste Niedermünsterkirche entstand um 700 als Saalkirche mit Ausmaßen von 23,5 × 10 m und diente aller Wahrscheinlichkeit nach als Pfalzkapelle der Agilolfinger. Im Chorraum dieser Kirche und damit an privilegierter Stelle wurde ein Grab aus monumentalen Steinplatten angelegt, was die Vermutung nahelegt, dass es für ein prominentes Mitglied der agilolfingischen Herzogsfamilie vorgesehen war. Die Bedeutung dieses Grabes für die Kirche ergibt sich auch daraus, dass um
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Die Lage der für die Diskussion der Pfalz(en) in Regensburg relevanten Ge bäude (Bischofshof, Dom, St. Johann, Niedermünster, St. Ulrich, Römerturm, Herzogshof und Salzburger Hof) veranschaulicht ein Planentwurf von Achim Hubel für die Mitte des 13. Jhs. (Hubel, Ulrichskirche, Abb. 3; Umzeichnung: Dipl.-Des. Kay-R. Lippmann, Köln). 700 Erhard, der zum Hausheiligen wurde, nicht im Chorraum, sondern an der Nordseite dieser Kirche beigesetzt wurde (vgl. P. Morsbach, Der Heilige Erhard [Ratisbona Sacra. Das Bistum Regensburg im Mittelalter = Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Kataloge und Schriften 6. 1989] S. 64 f.). Die archäo logischen Befunde legen die Annahme nahe, dass „Niedermünster I“ die Pfalzkapelle der Agilolfingerherzöge in R. war.
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In der Karolingerzeit büßte die Kirche ihre Funktion als Pfalzkapelle ein, so dass sich bei ihr ein Damenstift bilden konnte, das erstmals 889–891 urkundlich erwähnt wird (Widemann, RTrad. 140. Vgl. auch DArn 171, wobei unklar ist, ob es sich um Niedernburg in Passau oder um Niedermünster handelt. Die Deutung mit Niedermünster dürfte am wahrscheinlichsten sein. Vgl. dazu Eichler, Baugeschichte S. 27). Im späten 8. Jh. wurden eine neue Kirche in Gestalt eines Saalbaus mit Rechteckchor in den Ausmaßen von 26,80 × 10,60 m und zugeordnete Stiftsgebäude errichtet. In der 2. Hälfte des 10. Jhs. entwickelte sich Niedermünster zum Hauskloster der ottonischen Herzogsfamilie. Herzog Heinrich I., der Bruder Kaiser Ottos I., residierte vermutlich in Pfalzgebäuden an der Nordseite des Alten Kornmarkts und ließ um 950 die in diesem Bereich gelegene Niedermünsterkirche zu einer neuen Stiftskirche in Form einer dreischiffigen Basilika mit hervortretendem Ostquerhaus und drei Ostapsiden in Ausmaßen von 45,8 × 18,4 m ausbauen (vgl. P. Morsbach, Die Baugeschichte des Niedermünsters [Ratisbona Sacra. Das Bistum Regensburg im Mittelalter = Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Kataloge und Schriften 6. 1989] S. 144 f.). Geweiht war die neue Kirche der Muttergottes und dem hl. Erhard als zweitem Patron (z. B. DO I 432). Herzog Heinrich I. legte damit den Grund für eine über ein halbes Jahrhundert währende Zeit engster Beziehungen zwischen dem neuen bayerischen Herzogshaus und Niedermünster. Er und seine Gemahlin Judith, die Tochter Herzog Arnulfs, sorgten für eine großzügige Ausstattung Niedermünsters und konzipierten die neue Stiftskirche als Grablege des Herzogshauses. Sie machten damit deutlich, dass hier der ideelle Mittelpunkt des Herzogshauses sein sollte. Als erstes Familienmitglied wurde Herzog Heinrich I. selbst 955 in der neuen Stiftskirche beigesetzt. Nach 985 fanden seine Gemahlin Judith, 1006 Gisela, die Gemahlin Herzog Heinrichs des Zänkers, und noch zwei weitere Familienangehörige hier ihre letzte Ruhestätte. In dieser Zeit der engen Bindungen an das Herzogshaus erlebte Niedermünster seine Blütezeit. Die Herzogin Judith stiftete der Kirche einen Reliquienschatz, den sie von einer Wallfahrt nach Jerusalem mitbrachte, zog sich infolge der von ihrem Sohn Herzog Heinrich II., dem Zänker, ausgelösten politischen Wirren um 973/974 in den Konvent zurück und übernahm bis an ihr Lebensende die Leitung. Sie bewog ihren Schwager Kaiser Otto I. kurz vor seinem Tod 973 zu zwei reichen Schenkungen, die sie nach dem Regierungsantritt Ottos II. sogleich bestätigen ließ (973 April 27 DO I 432, 433; 973 Juni 27 DO II 40, 41). Ihr Sohn Herzog Heinrich II., der Zänker, unterstützte Bischof Wolfgang bei seinen Bemühungen, den Stiftsdamen zur Förderung des geistig-geistlichen Lebens die Regel des hl. Benedikt als Grundlage ihres Zusammenlebens zu geben. Der geistige Aufschwung, den Niedermünster in dieser Zeit nahm, und der Anteil, den die Stiftsdamen und Nonnen von Niedermünster an der Entfaltung der religiösen Kunst in R. an der Wende vom 10. zum 11. Jh. nahmen, spiegeln sich vor allem in den aus Niedermünster erhaltenen Meisterwerken der St. Emmeramer Buch-
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malschule wider. Anlässlich der Einführung der Benediktinerregel erhielt Niedermünster ein prachtvoll ausgestattetes Regelbuch. Das von der Äbtissin Uta in St. Emmeram in Auftrag gegebene Uta-Evangelistar nimmt einen einzigartigen Rang in der Buchmalerei der Zeit ein (Regensburger Buchmalerei. Von frühkarolingischer Zeit bis zum Ausgang des Mittelalters [Bayerische Staatsbibliothek, Austellungskataloge 39]. 1987). Den Höhepunkt des Aufstiegs, den Niedermünster unter den Herzögen aus dem ottonischen Haus genommen hat, stellte das Jahr 1002 dar. Am 20. November dieses Jahres erhob König Heinrich II., der als bayerischer Herzog in unmittelbarer Nähe von Niedermünster residiert hatte, das Stift zum Reichsstift und verlieh ihm Königsschutz, Immunität sowie das Recht der freien Wahl der Äbtissin (vgl. DH II 29; DKo II 31). Zu Ostern 1007 besuchte Heinrich II. das Grab seiner im Jahr zuvor verstorbenen Mutter Gisela (vgl. V.1.84). Das Jahr 1002 markierte aber zugleich auch einen Wendepunkt in der Förderung Niedermünsters durch das Herzogshaus. Durch die Wahl Herzog Heinrichs IV. zum König ging die Phase der dominanten Präsenz des bayerischen Herzogs in R. für lange Zeit zu Ende und kehrte in der Intensität des letzten halben Jahrhunderts auch nie mehr wieder. Für Niedermünster begann seit der ersten Hälfte des 11. Jhs. die Zeit einer ruhigen Entwicklung des klösterlichen Lebens. Einen Höhepunkt im geistlichen Leben stellte dabei das Jahr 1052 dar, als Papst Leo IX. im Beisein Kaiser Heinrichs III. die Gebeine Erhards feierlich zur Ehre der Altäre erhob. Als Reichskloster hatte Niedermünster seinen schuldigen Beitrag zum Servitium regis bei der Anwesenheit des Königs in R. zu leisten. Bis zum Jahr 1074 bestand der Hauptposten dieses Servitiums in 60 Schweinen, die jährlich abzuliefern waren. Danach wurde die Zahl auf 40 reduziert (DH IV 205). Im Laufe der Zeit wurde das Servitium in eine Geldabgabe von 10 Pfund Regensburger Pfennigen umgewandelt, bis schließlich Friedrich II. im Jahr 1218 darauf verzichtete (DF II 463). Friedrich II. brachte Niedermünster allerdings im Jahr 1215 in arge Bedrängnis, als er mit Bischof Konrad von R. den Versuch unternahm, Ober- und Niedermünster gegen Nördlingen und Öhringen zu tauschen (DF II 340). Dieses Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der Äbtissin Tuta, die dagegen im Mai 1216 auf dem Reichstag zu Würzburg persönlich vor den Fürsten Beschwerde erhob und erreichte, dass das Tauschgeschäft wieder rückgängig gemacht werden musste (DF II 365) und in Zukunft die Unabhängigkeit Niedermünsters vom Regensburger Bischof gesichert war. Erst Säkularisation und Mediatisierung bedeuteten zu Beginn des 19. Jhs. das Ende des Damenstifts Niedermünster. Schwarz, Ausgrabungen – Ders., Regensburg während des ersten Jahrtausends S. 20–98 – Ders., Archäologische Geschichtsforschung S. 13–30 – P. Schmid, Von der Herzogskirche zum kaiserlichen Reichsstift. Das Stift Niedermünster in Regensburg (Ratisbona Sacra. Das Bistum Regensburg im Mittelalter = Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Kataloge und Schriften 6. 1989) S. 143 f. – C. Märtl, Die Damenstifte Ober-, Niedermünster, St. Paul (Geschichte der Stadt Regensburg II. Hg. von P. Schmid. 2000) S. 747 f. – Codreanu-Windauer-Hoernes-
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Rettner-Schnieringer-Wintergerst, Städtebauliche Entwicklung S. 1016 – Eichler, Baugeschichte S. 26–44 – A. Schmid, Herzogin Judith von Bayern († nach 985) (Christen in Bayern – Christen aus Bayern. Biographische Aspekte und Perspektiven durch 15 Jahrhunderte. Festschr. Karl Hausberger zum 65. Geburtstag. Hg. von M. Eder und A. Landersdorfer = Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 43. 2009) S. 19–32 – Risse, Niedermünster S. 9 f.
2. Alte Kapelle Als erste königliche Pfalzkapelle in R. lässt sich die Alte Kapelle nachweisen, die Ludwig d. Dt. um 850 am Alten Kornmarkt erbaut hat (Oratoria nova ad Fran conovurt et Reganesburg admirabili opere construxit. Notker, Gesta Karoli II/11 [SS rer. Germ. NS XII] S. 69). Dass Ludwig d. Dt. tatsächlich der Bauherr der Pfalzkapelle war, bestätigt seine Urkunde aus dem Jahr 875: capella nostra ad Reganesburc, quam in honore sanctae dei genetricis semperque virginis M ariae construximus (DLdD 161; vgl. auch DO II 14). Nach neuesten Bauuntersuchungen handelte es sich dabei um ein weiträumiges dreischiffiges Gebäude mit einem knapp 9 m breiten Mittelschiff und durch eng gereihte Arkadenpfeiler abgetrennte etwa halb so breite Seitenschiffe. Im Westen überspannte eine Empore alle drei Schiffe, von der aus die Obergeschosse der seitlich anschließenden Nebenkapellen betreten werden konnten. Dieser Befund lässt auf ein Westwerk mit Kaiserempore schließen. Ob der Turm, der westl. ca. 1,6 m von der Kirche abgesetzt steht und wenigstens bis zur Hälfte seiner heutigen Höhe karolingische Bausubstanz aufweist, ursprünglich zur Kirche oder zur Pfalzanlage gehörte, ist ungewiss. Über den östl. Abschluss der Kirchenanlage lassen sich keine zuverlässigen Angaben machen. Soviel scheint allerdings sicher zu sein, dass es sich beim östl. Querhaus um eine Erweiterung aus ottonischer Zeit handelt. Als Möglichkeiten für die architektonische Gestaltung der Ostseite kommen ein kleiner Rechteckchor, eine Rundapsis oder ein Dreiapsidenschluss in Betracht (vgl. Codreanu-Windauer-Hoernes-Rettner-Schnieringer-Wintergerst, Städtebauliche Entwicklung S. 1022 f. – Paulus, Baualtersplan S. 50 ff. – HaasSchnieringer, Mittelalterliche Baugeschichte S. 114 f.). Dieses stattliche Kirchengebäude, das eine Mindestlänge von 40 m aufwies, lässt sich mit der Nachricht Notkers von St. Gallen in Einklang bringen, wonach wegen der Größe des Bauvorhabens das zur Verfügung stehende Baumaterial nicht ausreichte, so dass man sich zur Beschaffung der benötigten Mauersteine zu dem aufsehenerregenden Schritt entschließen musste, muros urbis destrui. Dabei stieß man in Grabnischen auf so reiche Goldbeigaben, dass man damit nicht nur das Gotteshaus reich ausschmücken, sondern auch die neu geschriebenen liturgischen Bücher fingerdick mit Gold belegen konnte (Cumque propter magnitudinem fabricę alii lapides non sufficerent, muros urbis destrui fecit. In quorum cavitatibus tantum auri circa antiquorum ossa repperit, ut non solum eandem basilicam eodem ad ornaret, sed et libros integros exinde conscriptos thecis eiusdem materię grossi tudine prope digiti cooperiret. Notker, Gesta Karoli II/11 [SS rer. Germ. NS XII]
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S. 69). Wie die Aachener Pfalzkapelle war auch die Regensburger Pfalzkapelle der Muttergottes geweiht (DLdD 161; DK III 72; DLdK 78; DO II 14) und war wie die Frankfurter Kapelle von Anfang an mit einer Kanonikergemeinschaft (DLdD 161 nennt fratres; DLdK 78 spricht von canonicis in capella Radisponensis civi tatis) verbunden. Welche Würde der Leiter dieser Kanonikergemeinschaft bekleidete, ist allerdings unklar. DK III 72 nennt rectores. Es ist unwahrscheinlich, dass der in DK III 72 und 127 genannte abbas noster Engilmar, der auf Lebenszeit die Besitzungen der Alten Kapelle erhielt, Abt der Alten Kapelle gewesen ist. Ein Engilmar abbas begegnet in zwei Regensburger Traditionsurkunden ohne Bezug zur Alten Kapelle als Zeuge (vgl. Widemann, RTrad. 89 [ca. 878–885], 96 [882–885]). Die Frage, ob Engilmar mit dem gleichnamigen Bischof von Passau identisch ist, muss vorerst ungeklärt bleiben (vgl. dazu Boshof, Regesten der Bischöfe von Passau I 152).
Man darf davon ausgehen, dass Ludwig d. Dt. mit der Errichtung einer Pfalzkapelle in R. spezielle Ziele verfolgte und nicht etwa notgedrungen einem bestehenden Mangel an Kirchen abhelfen musste, denn es gab in der Stadt mit dem Dom und der Emmeramskirche durchaus Gotteshäuser, die für die liturgischen Ansprüche des Hofes einen würdigen Rahmen bieten konnten und die Ludwig d. Dt. auch bei besonderen religiösen Anlässen aufzusuchen pflegte (Tempore vero lętaniarum de palatio discaltiatis pedibus usque ad ęcclesiam pastoralem vel ad sanctum Hemmerammum, si quidem esset Reganesburg, crucem sequi solitus erat. Notker, Gesta Karoli II/11 [SS rer. Germ. NS XII] S. 68 f.). Zudem stand er in engem Kontakt zur Emmeramskirche, deren Patron er in besonderer Weise verehrte. Ludwig d. Dt. förderte den Emmeramskult, der nach Ausweis der Lebensbeschreibung des Heiligen durch Arbeo von Freising seit dem 8. Jh. in Bayern in Blüte stand, und bezog ihn in sein Königtum ein. Nach einem Bericht der Ann. Fuldenses (SS rer. Germ. VII) S. 68 ließen Ludwig d. Dt. und sein Sohn Karlmann ihre Vasallen den Treueid über den Reliquien Emmerams schwören und führten diese auf ihren Feldzügen mit. Vgl. K. Babl, Emmeram von Regensburg [Thurn und Taxis-Studien 8. 1973].
Es war somit offenbar ein ideell begründetes Bedürfnis Ludwigs d. Dt., mit der Pfalzkapelle und dem dazugehörigen Kanonikerstift ein eigenes liturgisches Zentrum für den Königshof zu schaffen. Diese Konzentration auf die liturgische Funktion wurde auch dadurch unterstrichen, dass die Kanoniker der Alten Kapelle keine speziellen Aufgaben im Rahmen des Geschäftsgangs am Königshof wahrzunehmen hatten. Ähnlich wie bei Aachen lassen sich keine engen Verbindungen zwischen dem Kanonikerstift und der königlichen Hofkapelle nachweisen (vgl. Fleckenstein, Hofkapelle I S. 219). Die in R. agierenden Mitglieder der Hofkapelle wie Erchanfredus diaconus atque cappellanus noster (DLdD 6) oder Baturicus venerabilis episcopus summusque cappellanus noster (DLdD 35) können nicht mit der Alten Kapelle in Verbindung gebracht werden. Beide standen vielmehr in engem Kontakt zu St. Emmeram und erlangten die Regensburger
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Bischofswürde, die in Personalunion mit der Abtwürde von St. Emmeram verbunden war. Die Nähe der Hofkapelle zu St. Emmeram wird auch dadurch unterstrichen, dass der königliche Notar Adalleod dort sein „Schreibbüro“ einrichtete. Die Alte Kapelle stellte ein wesentliches Element der Manifestation des karolingischen Königtums in der civitas regia dar. Entsprechend persönlich gestalteten sich auch die Beziehungen Ludwigs d. Dt. und seiner Familie zur Pfalzkapelle. Ob nostrae mercedis augmentum et pro salute domni avi ac genitoris nostri nec non etiam pro salute dilectae coniugis nostrae Hemmae atque carissimae prolis schenkte er den Kanonikern der Alten Kapelle das Kloster Berg, ut eis pro omnium nostrum prosperitate domini clementiam delectabilius exorare delectet (DLdD 161). Im Unterschied zum Aachener Marienstift war der Alten Kapelle allem Anschein nach jedoch nicht die Funktion der Grablege der Königsfamilie zugedacht. Jedenfalls ist Hemma, die Gemahlin Ludwigs d. Dt., die in R. verstarb, nicht in der Alten Kapelle, sondern in Obermünster oder St. Emmeram beigesetzt. In St. Emmeram wurde vermutlich auch der Sohn Ludwigs des Jüngeren, der in R. zu Tode kam, bestattet (vgl. A. Schmid, Herrschergräber). Ludwig d. Dt. hat seine Pfalzkapelle sicherlich in auskömmlicher Weise mit Besitz ausgestattet, um den Kanonikern einen angemessenen Lebensunterhalt zu sichern und seiner Einrichtung auf Dauer Bestand zu verleihen. Davon darf analog zu den umfangreichen Ausstattungen der Pfalzkapellen in Aachen (L. Falkenstein, Karl der Große und die Entstehung des Aachener Marienstiftes [Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte NF 3. 1981] S. 82 f.), Attigny, Compiègne (Metz, Karol. Reichsgut S. 132 ff.; Ders., Erforschung S. 40 f.), Frankfurt (vgl. Schalles-Fischer, Frankfurt S. 253) und Altötting (DK III 128) ausgegangen werden, auch wenn die Schenkung des Klosters Berg am 18. Mai 875 als einzige Dotation aus der Hand Ludwigs d. Dt. urkundlich überliefert ist (DLdD 161) und auch sonst über den frühen Besitz der Alten Kapelle nur wenig bekannt ist. Wichtige Hinweise auf die Grundausstattung der Alten Kapelle liefert die Urkunde Karls III. vom 23. August 885. Danach gehörten neben dem Kloster Berg mit seinem Zubehör monasterium ad Uuezinesprunnin [Wessobrunn] et quicquid illuc pertinet, cappellam ad sanctum Cassianum et quicquid illuc pertinet, cappellam ad Mosaheim [Moosham Lkr. R.] et quicquid illuc pertinet zur Alten Kapelle (DK III 127). Vielleicht kann auch der Umstand, dass einige der Alten Kapelle inkorporierte Kirchen zu Königsgütern gehörten, als Hinweis auf die Grundausstattung gewertet werden (vgl. dazu Klose, Kollegiatstift S. 125–145). Vor allem die Zugehörigkeit des Klosters Wessobrunn lässt erahnen, mit welch weitläufigem Einzugsbereich der Regensburger Pfalzkapelle gerechnet werden muss. Die Kirche zu Moosham (Lkr. R.) und die St. Kassians kirche in R. mit den dazugehörigen Besitzungen in Lappersdorf und (R.-)Königswiesen begegnen später wieder in der Urkunde, mit der Papst Lucius III. am 27. Februar 1185 die Alte Kapelle mit ihren Besitzungen dem apostolischen Schutz unterstellte (vgl. Reg. Imp. IV/4,4,2 1503; J. Schmid, Urkunden-Regesten I 3 [28. Februar 1184]; vgl. auch Klose, Kollegiatstift, S. 135–137). Mög
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licherweise dürfen auch die Kirchen von Nittenau (Lkr. Schwandorf; DH II 145), Pfakofen (Lkr R.; J. Schmid, Geschichte des Kollegiatstiftes S. 291), Roding (Lkr. Cham; DLdD 38; DArn 145 DH II 55) und Zeitlarn (Lkr. R.; DK III 127 Pertinenz von St. Kassian), die in der Papsturkunde als der Alten Kapelle inkorporiert aufgeführt sind und in Beziehung zu Königsgütern standen, von denen aber unbekannt ist, wie sie an die Alte Kapelle kamen, zum Bestand der Grundausstattung gezählt werden (vgl. dazu Klose, Kollegiatstift, S. 137–142, 144–145). Bemerkenswert ist vor allem die Zuordnung der St. Kassianskirche zur Pfalzkapelle Ludwigs, denn sie liefert einen Hinweis auf die Struktur der kirchlichen Organisation des königlichen Bereichs der Stadt. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich bei der St. Kassianskirche um die Pfarrkirche, von der aus die in Verbindung zur Pfalz stehenden Personen seelsorglich betreut wurden (vgl. Trapp, St. Kassian S. 147 ff. – S. Codreanu-Windauer und S. Zuber, Die Ausgrabungen in St. Kassian zu Regensburg [Beiträge zur Archäologie in der Oberpfalz und in Regensburg 9. 2011] S. 265–310). Für diese Annahme spricht auch die kirchliche Zuständigkeit von St. Kassian für die Königsbesitzungen Lappersdorf (Lkr. R.) und (R.-)Königswiesen. Mit dem Tod Ludwigs d. Dt. im Jahr 876 ging die erste Blütezeit der Alten Kapelle dem Ende entgegen. Von Karlmann, dem Sohn Ludwigs d. Dt., der 877 als serenissimus rex Bauuariorum (DKarlmann 1, 2, 12, 13) die Herrschaft im regnum Bauuariae antrat, sind keine Zuwendungen an die Alte Kapelle bekannt. Vielmehr widmete er der Pfalzkapelle in (Alt-)Ötting seine besondere Aufmerksamkeit. Vgl. DKarlmann 2, 14 – J. Pfennigmann, Studien zur Geschichte Altöttings im Früh- und Hochmittelalter. Beitrag zur Geschichte des Reichsguts und der Pfalzen in Altbayern, Phil. Diss. Masch. München 1952 S. 161–166 – W. Brugger, Die herzogliche und karolingische Pfalz zu Altötting (Oberbayerisches Archiv 105. 1980) S. 87 f. – W. Störmer, Die Anfänge des karolingischen Pfalzstifts Altötting (Ecclesia et regnum. Festschr. für F.-J. Schmale zu seinem 65. Geburtstag. Hg. von D. Berg und H.-W. Goetz. 1989) S. 61–-71 – Ders., Die Bedeutung der früh- und hochmittelalterlichen Pfalz Altötting für das Herzogtum Bayern und das Königtum (ZBLG 58. 1995) S. 201–203
Eine, wenn auch nur kurzfristige Veränderung zugunsten der Alten Kapelle deutete sich unter Kaiser Karl III., dem dritten Sohn Ludwigs d. Dt., an, der im Jahr 882 Bayern unter seine Herrschaft brachte. Von ihm sind drei Urkunden erhalten, die sich auf die Alte Kapelle beziehen und zugleich wohl auch seinen Anspruch auf die königlichen Besitzungen in R. unterstreichen sollten. Am 23. März 883 überließ er seinem Getreuen Euprant die Kapelle in Piering (Lkr. Straubing-Bogen) mit allem Zubehör, die dieser bisher zu Lehen hatte, zu lebenslänglicher Nutznießung mit der ausdrücklichen Verfügung, dass sie nach dessen Tod ad cap pellam nostram in Regina civitate sitam, que est constructa in honore sanctae Mariae fallen solle und dass rectores ipsius ecclaesiae eandem cappellam secun dam voluntatem suam et utilitatem praefate ecclaesiae regant et disponant (DK
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III 72). Diese Verfügung war der erste Rechtsakt, den Karl III. bei seinem ersten Aufenthalt als Herrscher in R. vollzogen hat. Darin darf sicherlich eine Geste besonderer Aufmerksamkeit gegenüber der Pfalzkapelle seines Vaters Ludwigs d. Dt. gesehen werden, an dessen Tradition er damit anzuknüpfen gedachte. Auch bei seinem nächsten Aufenthalt in R. verabsäumte es der Kaiser nicht, wiederum mit der ersten Rechtshandlung die Alte Kapelle zu bedenken. Am 19. September 884 übereignete er ihr Besitzungen in Marlingon mit der Auflage, zu seinem Seelenheil ein Ewiges Licht zu unterhalten (DK III 107). In dieser Anordnung, die über seinen Tod hinaus seinen Namen und die Erinnerung an ihn unzertrennlich mit der Alten Kapelle verbinden sollte, darf ein Zeichen seiner emotionalen Nähe zur Regensburger Pfalzkapelle gesehen werden. Umso befremdlicher mutet deshalb seine Entscheidung vom 23. August 885 an, dem Abt Engilmar auf Lebenszeit die Alte Kapelle mit allem Zubehör zu überlassen (DK III 127). Auch wenn es sich bei dem Beschenkten um ein Mitglied der königlichen Hofkapelle gehandelt haben dürfte (vgl. Fleckenstein, Hofkapelle I S. 196, 221. Zu Abt Engilmar vgl. auch oben) und die Verpflichtung, für den Kaiser und seine Eltern zu beten, die Verbindung des Kanonikerstifts zum Kaiserhaus in ideeller Hinsicht aufrecht erhielt, gab Karl III. dennoch die Pfalzkapelle in R. mit allem Zubehör für eine befristete Zeit aus seiner unmittelbaren Verfügungsgewalt. Eine Erklärung für dieses Verhalten des Kaisers könnte möglicherweise in seinem Bestreben zu sehen sein, seinem wenig geliebten Neffen Arnulf, dessen Einfluss in Bayern zu dieser Zeit spürbar zunahm und der sich immer stärker als möglicher Nachfolgekandidat im Reich profilierte, den Zugang zu den Königsbesitzungen in R. zu erschweren.
Verlust der Funktion der Alten Kapelle als Pfalzkapelle Unter Arnulf verlor die Alte Kapelle ihre Funktion als Pfalzkapelle. Arnulf erbaute aufgrund seiner besonderen Verehrung des hl. Emmeram im Umfeld des Klosterbezirks von St. Emmeram eine neue Pfalz (vgl. Arnold von St. Emmeram [MGH SS IV] S. 551). Mit dem Umzug des Königs in den Bereich von St. Emmeram ging auch die Funktion der Pfalzkapelle von der Alten Kapelle auf die St. Emmeramskirche über (vgl. Piendl, Pfalz S. 100; Ders., Stadttopographie S. 80). Dies hatte für die Alte Kapelle weitreichende Konsequenzen. Für etwa ein Jahrhundert verlor sie die Bedeutung, die ihr ursprünglich bei den Königsaufenthalten in R. zugekommen war, und büßte damit auch ihren Stellenwert für das Königtum ein. Dieser Funktions- und Bedeutungsverlust fand seinen Niederschlag im Namen antiqua capella, der zum ersten Mal in einer Urkunde Kaiser Ottos II. aus dem Jahr 967 genannt wurde und bis heute bestehen geblieben ist (DO II 14. Zur Diskussion um die Deutung des Namens Alte Kapelle vgl. P. Schmid, Regensburg S. 71–73). Ungeachtet des Bedeutungsverlustes der Kirche bestand das Kanonikerstift jedoch bis in die Endzeit der karolingischen Dynastie fort. Dies belegt eine Urkunde, mit der Ludwig d. K. canonicis in capella Radisponensis civitatis
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in honore sanctae genitricis constructa Besitzungen schenkte (DLdK 78). Die Spannungen, die sich nach dem Erlöschen der karolingischen Königsdynastie im Jahr 911 zwischen dem sich neu etablierenden Königtum und der wiedererstandenen bayerischen Herzogswürde ergaben und dem König für Jahrzehnte den friedlichen Zutritt zur Stadt verwehrten, hat die Kanonikergemeinschaft offensichtlich nicht überdauert. Dies darf auch aus den Schäden geschlossen werden, die sich in dieser Zeit an der Bausubstanz der Alten Kapelle einstellten und auf den verheerenden Stadtbrand von 891 (vgl. Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 119) und die erbitterten Kämpfe, die während der Belagerung der Stadt in den Jahren 953–955 am nahegelegenen Osttor ausgetragen wurden (Widukind von Corvey [SS rer. Germ. LX] S. 120 f.; Annalista Saxo [SS XXXVII] S. 181–186; Reindel, Luitpoldinger Nr. 104) zurückzuführen sein dürften. Jedenfalls musste eine Urkunde Kaiser Ottos II. aus dem Jahr 967 den baulichen Zustand der Alten Kapelle als schon seit längerem dilapsa atque distructa bezeichnen (DO II 14). Wegen ihres ruinösen Zustandes hatte die Alte Kapelle offenbar für die Ottonen jeden Wert verloren, so dass sie Otto I. samt Zubehör Bischof Rihpert von Brixen auf Lebenszeit überließ und Otto II. am 15. Oktober 967 diese Schenkung bestätigend erneuerte (DO II 14). Das 10. Jh. stellte somit den absoluten Tiefpunkt in der Geschichte der Alten Kapelle dar. Sie hatte ihre Funktion für das Königtum verloren, war dem Verfall preisgegeben und war für eine gewisse Zeit aus dem unmittelbaren Verfügungsbereich des Königs ausgeschieden.
Kaiser Heinrich II., der Neubegründer der Alten Kapelle Eine nachhaltige Wendung zugunsten der Alten Kapelle nahmen die Dinge um die Jahrtausendwende. Mit dem bayerischen Herzog Heinrich IV. (995–1004, 1009– 1018), dem späteren Kaiser Heinrich II. (1002–1024), erlebte die Alte Kapelle ihre Renaissance, und zwar in zweifacher Hinsicht. In einer Urkunde vom 16. November 1002 formulierte Heinrich II. als sein besonderes Anliegen, collapsa vetustate aut negligentia sanctorum loca zu erneuern, und begründete damit, qualiter nos una cum dilecta coniuge nostra Cunigunda videlicet regina intus in urbe Radesponensi in curte regia quandam capellam, quam olim Vete rem vocabant, in honore sanctae dei genitricis Mariae a fundamentis in matrem aecclesiam ereximus, dataque ei per pręceptum libertate regali, institutae ibi in dei servicio canonicorum congregationi sub abbate vel pręposito nomine Tagini (DH II 26). Heinrich hat demnach die Alte Kapelle von den Grundmauern auf neu erbaut, bei ihr wieder ein Kanonikerstift errichtet, ihr den Titel mater aeccle sia verliehen und sie mit königlicher Freiheit beschenkt. Er hat somit unmittelbar nach seiner Königswahl die ursprüngliche Bestimmung der Alten Kapelle als königliche Pfalzkapelle in Verbindung mit einem Kanonikerstift wieder hergestellt. Veranlassung für die Rückführung der Alten Kapelle in ihre ursprüngliche Funktion als königliche Pfalzkapelle war, dass Heinrich II. nach seiner Königswahl die Pfalz der ottonischen Herzöge, die am Alten Kornmarkt im Bereich um
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Niedermünster zu suchen ist (vgl. P. Schmid, Regensburg S. 76; Ders., König – Herzog – Bischof S. 62–66), nicht zugunsten der Königspfalz bei St. Emmeram aufgegeben, sondern im Gegenteil die Königspfalz von St. Emmeram wieder an den Alten Kornmarkt zurückverlegt hat (vgl. die Beschreibung der Königspfalz am Alten Kornmarkt in der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 190 f.). Seine neu errichtete königliche Pfalzkapelle beschenkte Heinrich II. am 20. November 1002 mit der Ortschaft Oberweiling (DH II 28) und am 8. Februar 1004 auf die Fürbitte des früheren Leiters des Kanonikerstifts an der Alten Kapelle und zwischenzeitlich zum Erzbischof von Magdeburg aufgestiegenen Tagino mit den Dörfern Dürn und Mantlach (DH II 61). Der Wiederaufstieg der Alten Kapelle zur königlichen Pfalzkapelle basierte auf einer Vorgeschichte, die in den Quellen zwar nicht unmittelbar aufscheint, aber dennoch für die Geschichte der Alten Kapelle von einiger Bedeutung ist und Aussagekraft für die Stellung des bayerischen Herzogs gegen Ende des 10. Jh. in R. hat. Es ist aus zeitlichen Gründen ausgeschlossen, dass die Errichtung der Alten Kapelle, die mit Ausnahme des Ostchors in ihrer heutigen Bausubstanz im wesentlichen auf Heinrich zurückgehen dürfte (vgl. Haas-Schnieringer, Mittelalterliche Baugeschichte S. 110–123), und die Wiederbegründung des Kanonikerstifts in der kurzen Zeit zwischen der Königswahl im Juni 1002 und dem 16. November 1002, dem Ausstellungsdatum der genannten Urkunde, erfolgen konnten. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass sich Heinrich bereits während seiner Herzogszeit, die im Jahr 995 begann, der Alten Kapelle zugewandt und mit den Baumaßnahmen zur Erneuerung der Kirche und des Kanonikerstifts begonnen haben muss. Dieser aufgrund naheliegender sachlicher Überlegungen gewonnene Zeitansatz wird auch durch Beobachtungen zur Person Taginos erhärtet. Kaiser Otto III. schenkte Tagino, den er bei dieser Gelegenheit als seinen und Herzog Heinrichs fidelis bezeichnete, im Jahr 998 einen Hof in unmittelbarer Nähe der Alten Kapelle (DO III 294). Im Jahr 1000 ist Tagino als capellanus Herzog Heinrichs bezeugt (DO III 351) und im Jahr 1002 begegnet er als abbas vel prepositus der Kanonikergemeinschaft an der Alten Kapelle (DH II 26. Vgl. auch DH II 61). Es ist aufgrund der aufgezeigten Umstände wohl anzunehmen, dass Tagino bereits im Jahr 998 capellanus Herzog Heinrichs IV. gewesen und schon damals in Beziehung zur Alten Kapelle gestanden ist. So darf davon ausgegangen werden, dass die Alte Kapelle bereits um die Jahrtausendwende eine neue Funktion, und zwar als herzogliche Pfalzkapelle, zu erfüllen hatte und dass bereits damals an ihr ein Kanonikerstift bestand, das vermutlich die Aufgaben einer herzoglichen Hofkapelle wahrzunehmen hatte. Möglicherweise darf der im Unterschied zum Jahr 967 (DO II 14) in der Kaiserurkunde des Jahres 998 (DO III 294) fehlende Hinweis auf den ruinösen Zustand der Alten Kapelle als ein Indiz für die Neubaumaßnahmen gewertet werden. Die Hinwendung Herzog Heinrichs IV. zur Alten Kapelle wirft eine Reihe von Fragen auf, deren Beantwortung das Verhältnis zwischen König und Herzog in R. gegen Ende des 10. Jhs. berührt. Das Hauptproblem liegt darin, dass die Alte
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Kapelle in rechtlicher Hinsicht nicht zum herzoglichen, sondern zum königlichen Bereich gehörte. Darauf spielte Kaiser Otto III. offensichtlich im Jahr 998 an, als er anlässlich der von Herzog Heinrich IV. angeregten Schenkung einer Hofstätte in der Nachbarschaft der Alten Kapelle an Tagino von nostra capella et nostra edificia (DO III 294) sprach und damit indirekt, aber unmissverständlich dem Herzog zu verstehen gab, dass er die Alte Kapelle und die an der Westseite angrenzenden Pfalzgebäude als Eigentum des Königs betrachtete. Dieser Hinweis auf die rechtlichen Gegebenheiten scheint offenbar notwendig gewesen zu sein, denn allem Anschein nach schickte sich Herzog Heinrich IV. an, seinen Verfügungsbereich vom herzoglichen Bereich um die Niedermünsterkirche auf das gesamte Pfalzareal am Alten Kornmarkt auszudehnen, ohne dabei auf die kaiserlichen Rechte sonderlich Rücksicht zu nehmen (vgl. P. Schmid, Regensburg S. 151–164). Bei der Suche nach Gründen für die Expansionsbestrebungen des Herzogs und sein Eindringen in den königlichen Bereich lässt sich zunächst eine plausibel erscheinende sachliche Notwendigkeit benennen. An der Niedermünsterkirche, die sein Großvater Herzog Heinrich I. um die Jahrhundertmitte als herzogliche Pfalzkapelle hatte neu erbauen lassen, hatte sich, begünstigt durch die lange Abwesenheit des Herzogshofs im Gefolge der Aufstände Herzog Heinrichs des Zänkers, unter der Leitung Judiths, der Großmutter Herzog Heinrichs IV., in der zweiten Hälfte des 10. Jhs. ein Frauenkloster etabliert (DH II 29, 116). Dieses konnte naturgemäß nicht die Aufgaben einer Pfalzkapelle erfüllen. Dieses Manko fiel allem Anschein nach zunächst nicht besonders ins Gewicht, denn die Herzöge Otto (976– 982) und Heinrich III. (983–985) waren in R. kaum präsent, so dass sich die Notwendigkeit einer eigenen Pfalzkapelle nicht ergab. Eine grundlegende Veränderung der Verhältnisse trat allerdings ein, als mit Herzog Heinrich dem Zänker die herzogliche Hofhaltung im Jahr 985 wieder nach R. zurückkehrte. Jetzt bestand aufgrund des hohen Repräsentationsbedürfnisses Herzog Heinrichs II. wieder dringender Bedarf für eine eigene herzogliche Pfalzkapelle. Der Zugriff auf die in Sichtweite der herzoglichen Pfalz gelegene Alte Kapelle bot sich von daher förmlich an. Es erscheint allerdings fraglich, ob dieser sachliche Gesichtspunkt als Erklärung für das Ausgreifen Herzog Heinrichs IV. ausreicht oder ob nicht nach tieferliegenden Motiven gesucht werden muss. Einen Hinweis kann dabei das stark ausgeprägte Bewusstsein des Herzogs von seiner Herrscherwürde geben, das seinen Ausdruck in einer autokratischen Herrschaftsführung fand und in seinem Anspruch kaum dem Herrschaftsverständnis der ottonischen Kaiser nachstand. Als unser einziger Herr nach Gott, als höchster Fürst und königlicher Herzog galt er als der mächtigste Herzog im Reich und verstand sich auch selbst so (vgl. Weinfurter, Heinrich II. S. 35 mit Anm. 82–84). Ein solches Selbstverständnis verlangte förmlich nach einer entsprechenden Repräsentation, die aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Verwirklichung in einer eindrucksvollen Kirchen- und Stiftsanlage finden sollte, die die Südseite des Alten Kornmarkts nahezu vollständig ausfüllte. Vor diesem Hintergrund dürfen der Zugriff Herzog Heinrichs IV.
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auf die Alte Kapelle und die gleichzeitige Ausweitung seines Verfügungsbereichs auf die gesamte karolingische Pfalzanlage am Alten Kornmarkt als Hinweise auf ein bewusstes Anknüpfen an die karolingische Tradition gewertet werden. Auch Kaiser Otto II. hob mit der Urkunde vom 15. Oktober 967 auf die karolingische Tradition der Alten Kapelle ab, als er betonte, dass sie olim antecessor noster beate memoriae Hludovicus imperator construxerat in honore sanctae dei ge nitricis Mariae (DO II 14). Soweit wie Heinrich IV. war noch kein Herzog im 10. Jh. gegangen. Möglicherweise ist darin auch ein Hinweis auf weiter reichende Ambitionen in Richtung Königtum zu sehen (vgl. G. Althoff, Otto III. 1996 S. 187 – Weinfurter, Heinrich II. S. 30 ff., 36 ff. – P. Schmid, Zur Frühzeit der Alten Kapelle am Alten Kornmarkt [Romanik in Regensburg. Kunst, Geschichte, Denkmalpflege = Regensburger Herbstsymposion zur Kunstgeschichte und Denkmalpflege II. 1996] S. 23). Heinrich II. ging zu Beginn seiner Königsherrschaft daran, die Pfalz am Alten Kornmarkt zu einem in Deutschland einzigartigen Zentrum der Königsmacht auszugestalten. Dazu griff er die unter Kaiser Otto II. erkennbaren Ansätze auf, die Bischöfe Bayerns und angrenzender Gebiete mit Höfen in R. auszustatten, und gestaltete sie zu einem Programm aus. Die Hofstätten der Bischöfe von Augsburg, Bamberg, Brixen, Eichstätt, Freising, Passau und Salzburg, die wie ein Kranz die Pfalz umgaben, hoben die Pfalzanlage im Erscheinungsbild der Stadt in besonderer Weise hervor und ließen sie zur sichtbaren Repräsentation des Königtums in R. und in Bayern werden und brachten den Hauptstadtcharakter Regensburgs in einzigartiger Weise zum Ausdruck (vgl. den Bericht der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 192; P. Schmid, Regensburg S. 443 ff.). Mit dieser augenfälligen Hervorhebung der Pfalz am Alten Kornmarkt war sicherlich auch eine besondere Aufwertung der Pfalzkapelle verbunden, die in diesem Umfeld den sakralen Charakter des Königtums in entsprechender Weise zur Geltung zu bringen hatte. Die Anknüpfung an die karolingische Tradition der Alten Kapelle und ihre enge Bindung als Pfalzkapelle an das Königtum Heinrichs II. dürften wohl auch mit ein Grund dafür gewesen sein, dass Heinrich II. die Alte Kapelle am 1. Juni 1009 der von ihm kurz zuvor im Jahr 1007 gegründeten bischöflichen Kirche von Bamberg schenkte (DH II 196), wo er künftig seine bevorzugte Residenz nahm. Es liegt die Vermutung nahe, dass er dadurch eine Kontinuitätsbrücke zwischen der altehrwürdigen kaiserlichen Tradition von R. und seiner Neugründung Bamberg schlagen wollte (vgl. H.-W. Klewitz, Königtum, Hofkapelle und Domkapitel im 10. und 11. Jahrhundert [Archiv für Urkundenforschung 16. 1939] S. 122). Zweifellos bedeutete die Schenkung an die Kirche von Bamberg im Jahr 1009 eine tiefe Zäsur in der Entwicklung der Alten Kapelle, denn sie verlor damit ihre unmittelbare Bindung an das Königtum, auch wenn sie zunächst noch über die Bamberger Reichskirche damit in Kontakt blieb. Letztlich wurde sie aber zu einem bischöflich-bambergischen Eigenstift, das bis zum Ende des Alten Reiches von einem Bamberger Domherrn als Stiftspropst geleitet wurde. Dennoch
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Dreidimensionale Rekonstruktion des Regensburger Dombezirkes mit der ro manischen Basilika im 11. Jahrhundert. Zeichnung von Katarina Papajanni nach Karl Zahn und Untersuchungen von Karl Schnieringer. Hubel, Achim und Schuller, Manfred: Der Dom zu Regensburg. Tafeln, Regensburg 2010, Tafel 6 unten. gingen die Verbindung zum Königtum und die Bedeutung für das Königtum in R. mit der Schenkung von 1009 nicht vollkommen verloren, denn ungeachtet der Übertragung an Bamberg erfüllte die Alte Kapelle offensichtlich bis in die Stauferzeit während der Königsaufenthalte in der Stadt auch weiterhin – wenigstens gelegentlich – die Funktion der königlichen Pfalzkapelle (vgl. P. Schmid, Regensburg S. 69 f. – K. Heynemeyer, Zur Entstehung und Aufgaben der karolingischen Pfalzstifte [Studien zum weltlichen Kollegiatstift in Deutschland. Hg. von I. Crusius = Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 114; Studien zur Germania Sacra 18. 1995] S. 133). Ungeachtet der besitzrechtlichen Veränderung lebte in der Alten Kapelle das Bewusstsein der Zugehörigkeit zum Königtum aber weiter und wurde insofern auch bewusst gepflegt, als bis ins Spätmittelalter der Todestag Karls d. Gr. feierlich begangen wurde (vgl. J. Schmid, Urkunden-Regesten I S. IX). Zu dem in Verbindung zur Alten Kapelle stehenden Latron / Lateran vgl. IV.2. Vgl. auch IV.2 u. 3. Schwarz, Archäologische Geschichtsforschung S. 32 f. – P. Schmid, „Haupt Mutter und Lehrerin aller Kirchen“ S. 158–160 – Ders., Alte Kapelle in Regensburg S. 11–29 – Ders., Alte Kapelle als Pfalzkapelle S. 33–44 – B. Schneidmüller, Heinrich II.
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als zweiter Gründer der Alten Kapelle in Regensburg (Die Alte Kapelle in Regensburg. Hg. von W. Schiedermair. 2002) S. 45–68 – Haas-Schnieringer, Mittelalterliche Baugeschichte S. 110–123 – Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle in Regensburg 1002–2002 [Bischöfliches Zentralarchiv und Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg. Kataloge und Schriften 18. 2002]).
In enger Verbindung mit der Alten Kapelle stand und steht auch heute noch die St. Kassianskirche. Über ihre Entstehungszeit liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Aufgrund ihrer Lage mitten im ehemaligen Legionslager (media urbe. Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 119) und ihres in Bayern äußerst seltenen, im Patriarchat Aquileia, dem R. bis ins 8. Jh. angehörte, dagegen weit verbreiteten Patroziniums St. Kassian, eines oberitalienischen Märtyrers des 4. Jhs., ist die Entstehungszeit der Kirche mit großer Wahrscheinlichkeit in den Beginn des 8. Jhs. zu datieren. Vgl. A. Schmid, Regensburg S. 27, 39 – K. Gamber, Das Kassians- und Zeno-Patrozinium in Regensburg [Deutsche Gaue 49. 1957] S. 20 – Ders., Ecclesia Reginensis. Studien zur Geschichte und Liturgie der Regensburger Kirche im Mittelalter [Studia patristica et liturgica 8. 1979] S. 92–113 plädiert für eine Datierung vom 5. bis zur Mitte des 7. Jhs. – Heuwieser, Regensburg im Frühmittelalter S. 128–130 datiert die Errichtung der Kirche in die Mitte bzw. 2. Hälfte des 9. Jhs.
Bedeutsam ist, dass St. Kassian bei seiner ersten Nennung im Jahr 885 der Alten Kapelle und damit dem Pfalzbereich Ludwigs d. Dt. und seiner Söhne zugeordnet ist (DK III 127; vgl. auch J. Schmid, Urkunden-Regesten I 3 – Klose, Kollegiatstift S. 135–137), denn daraus ergeben sich Hinweise auf die Struktur der kirchlichen Organisation des königlichen Bereichs der Stadt. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich bei der St. Kassianskirche um die Pfarrkirche, von der aus die in Verbindung zur Pfalz stehenden Personen seelsorglich betreut wurden (bei der Inkorporation der Kirche St. Kassian 1224 in das Kollegiatstift der Alten Kapelle heißt es que est parrochialis ecclesia dicte veteris capelle. J. Schmid, Urkunden-Regesten I 4 – P. Schmid, Regensburg S. 91; Trapp, St. Kassian S. 150 f.). Für diese Annahme spricht auch die kirchliche Zuständigkeit von St. Kassian für die Königsbesitzungen Lappersdorf (Lkr. R.) und (R.-)Königswiesen. Dass offenbar für die Königsleute eine eigene Pfarrei geschaffen wurde, darf als ein Beleg für ihre große Zahl gewertet werden und bestätigt auch die ausgeprägte königliche Herrschaftsstruktur der karolingischen Stadt R. J. Schmid, Geschichte des Kollegiatstiftes S. 308, 347 ff. – Trapp, St. Kassian S. 147–170 – J. Mayerhofer, Zur Geschichte der Pfarrei St. Kassian in Regensburg (Das Kollegiatstift Unsere Liebe Frau zur Alten Kapelle in Regensburg. Hg. von K. Hausberger und P. Mai = Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 34. 2000) S. 171–185 – J. Sydow, St. Kassians-Kirche S. 452– 457 – Strobel-Sydow, „Latron“ S. 1–27 – Matrikel des Bistums Regensburg S. 335, 577, 583.
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3. St. Emmeram Neben der Alten Kapelle stand vor allem St. Emmeram in engen Beziehungen zum karolingischen Königtum. Als Vorläuferin der Emmeramskirche ist eine Georgskirche überliefert, die südwestl. des ehemaligen Legionslagers in einem Gräberfeld stand, das seit dem zweiten Drittel des 7. Jhs. belegt war. Die von der Lokaltradition angenommene Kontinuität in die Römerzeit ist aufgrund der bisherigen archäologischen Befunde allerdings auszuschließen. In dieser Georgs kirche wurde der hl. Emmeram beerdigt. Arbeo von Freising (SS rer. Germ. XIII) S. 76 f. Die Lebensdaten Emmerams sind weitgehend unbekannt. Der Emmeramer Haustradition zufolge fand er 652 den Martertod. H. Dannheimer und B. Haas-Gebhard, Neue Ermittlungen im Fall des Bischofs Emmeram (Bayerische Vorgeschichtsblätter 77. 2012) S. 109–129, bes. 124 datieren das Martyrium Emmerams um 680. Arbeo von Freising berichtet, Emmeram sei an den Hof Herzog Theodos gekommen (SS rer. Germ. XIII) S. 32. Wenn dieser mit dem von ca. 680–725/728 lebenden Herzog Theodo zu identifizieren sein sollte, dann müsste das Wirken Emmerams in Bayern entsprechend eingeordnet werden.
Um sein Grab bildete sich eine Mönchsgemeinschaft und schon bald setzte offenkundig die Verehrung Emmerams ein, denn bereits 727/737 ist er gemeinsam mit Georg als Patron der Kirche genannt. Laut Arnold von St. Emmeram (SS IV) S. 549 schenkte Herzog Hucbert beato Georgio et sancto Emmerammo den Hof Pürkwang; vgl. auch Widemann, RTrad. 7 (von 792). Bischof und Abt Gaubald ließ um 740 die Gebeine Emmerams feierlich erheben und in ein mit Marmor ausgestattetes Grab legen (Arbeo von Freising [SS rer. Germ. XIII] S. 77 f.). Die aufblühende Emmeramsverehrung veranlasste um 780/790 Bischof und Abt Sintpert, die erste Emmeramskirche, vermutlich eine monumentale dreischiffige Basilika mit drei Apsiden oder nur einer mittleren Chorapsis und einer Ringkrypta zu erbauen, in deren Südchor die Georgskirche aufging. In diese neue Kirche von 60 m Länge und 30 m Breite wurden die Reliquien Emmerams übertragen, in einer Grabkammer unter dem Hochaltar im Scheitel der Ringkrypta beigesetzt und zur Verehrung präsentiert. Abt Ramwold ließ um 980/990 die bestehende Kirche zu einer dreischiffigen, querschifflosen Pfeilerbasilika mit drei halbrunden Ostapsiden ausbauen und östl. der Ringkrypta die Ramwoldkrypta mit drei gewölbten Schiffen anlegen. Abt Reginward erweiterte zwischen 1049 und 1060 die Kirchenanlage nach Westen hin durch ein Querhaus mit einem dem hl. Dionysius geweihten Westchor und einer Krypta, in die er die Gebeine Bischof Wolfgangs überführen ließ. Am 7. Oktober 1052 sprach Papst Leo IX. Wolfgang heilig und weihte das zu diesem Zeitpunkt erst halbfertige Bauwerk. Mit diesen Baumaßnahmen hatte die Emmeramskirche ihre größte Ausdehnung erreicht. Sie trat damit in Konkurrenz zum Dom St. Peter und setzte auch in architektonischer Hinsicht ein Zeichen in der Auseinandersetzung, die in dieser Zeit zwischen Bischof und Kloster mit großer Vehemenz ausgetragen wurde. Während des Mittelalters erfuhr der Baubestand keine größeren Veränderungen mehr. Lediglich
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Brandschäden veranlassten nach 1062 aufwändige Reparaturmaßnahmen und machten nach 1166 einen Neubau des Langhauses erforderlich. Vgl. F. X. Schwäbl, Die vorkarolingische Basilika St. Emmeram in Regensburg und ihre baulichen Änderungen im ersten Halbjahrtausend ihres Bestandes. 740–1200 (Zeitschrift für Bauwesen 69. 1919) S. 49 ff. – Ders., Neue Fragen zur frühen Baugeschichte der St. Emmeramskirche in Regensburg (Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 93. 1952) S. 65–88 – P. Morsbach, St. Emmeram zu Regensburg. Ehem. Benediktiner-Abteikirche. 1993 – Schwarz, Archäologische Geschichtsforschung S. 30 f.
Ludwig d. Dt. und Arnulf verehrten in besonderer Weise den hl. Emmeram und erhoben ihn zu ihrem Hausheiligen. Ludwig d. Dt. folgte, wenn er sich in R. aufhielt, an den Bitttagen regelmäßig barfuß dem Kreuz von der Pfalz zur Bischofs kirche oder nach St. Emmeram (Notker, Gesta Karoli II/11 [SS rer. Germ. NS XII] S. 68 f.; Sierck, Festtag und Politik S. 63 – Krüger, Sancte Nazari S. 185 f., 188). Er und sein Sohn Karlmann ließen ihre Vasallen den Treueid auf die Reliquien des Heiligen schwören und führten Reliquien Emmerams auf ihren Feldzügen mit (Ann. Fuldenses [SS rer. Germ. VII] S. 68; Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 551; vgl. Babl, Emmeram von Regensburg [Thurn und Taxis-Studien 8. 1973] – Sierck, Festtag und Politik S. 202 f.). Arnulf elegit beatum Emmer ammum vitae suae ac regno patronum, adeoque illi adhesit, ut in vicinitate mo nasterii regio cultui aptum construeret grande palatium. Außerdem schenkte er zum Dank für einen Sieg gegen die Mährer speciali … suo patrono Emmer ammo… totum palatii ornamentum, darunter den Codex aureus, das goldene Arnulfsziborium und einen silbernen Tragaltar (vgl. Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 551. Vgl. H. Stein-Kecks, Totus palatii ornatus. Das Ziborium aus dem Schatz Arnulfs [Kaiser Arnolf. Das ostfränkische Reich am Ende des 9. Jahrhunderts. Hg. von F. Fuchs und P. Schmid = ZBLG Beih. B 19. 2002 S. 389–415]). Die St. Emmeramskirche fungierte offenbar in der neuen Pfalz Arnulfs als Pfalzkapelle. Auch die Hofkapellen Ludwigs d. Dt. und Arnulfs standen in enger personeller Beziehung zum Kloster St. Emmeram. Bischof Baturich, zugleich Abt von St. Emmeram, amtierte als summus cappellanus Ludwigs d. Dt. und der Hofkaplan Erchanfrid wurde zur Belohnung für die geleisteten Dienste zum Nachfolger Baturichs auf dem Regensburger Bischofsstuhl berufen und zum Abt von St. Emmeram bestimmt. Die gleiche Karriere durchlief Aspert, der Kanzler Arnulfs. Wie eng sich die Verflechtungen zwischen der Hofkapelle und St. Emmeram gestalteten, ist auch daran zu erkennen, dass das Formular des königlichen Notars Adalleod Verwendung bei den Traditionsurkunden des Klosters fand (P. Kehr, Die Kanzlei Ludwigs des Deutschen [Preußische Akademie der Wissenschaften Berlin, Phil-Hist. Klasse 1. 1932] S. 15 – Fleckenstein, Hofkapelle I S. 168–172,179, 184, 201–204, 219, 239 – P. Schmid, Kaiser Arnolf S. 198 f.). Die Pfalz bei St. Emmeram wurde von den Königen von Arnulf bis zu den Ottonen aufgesucht. Konrad I. kam 916 in die Pfalz bei St. Emmeram, stattete den
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Gräbern Arnulfs und Ludwigs d. K. einen Besuch ab und versuchte den Schatz der Arnulfspfalz an sich zu bringen (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 551). Bischof und Abt Michael bereitete 960/61 Otto I. und den ihn begleitenden Fürsten in quodam monasterii palatio ein üppiges convivium, an dessen Ende der Kaiser und sein Gefolge die Minne des hl. Emmeram tranken (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 552). Im Februar 996 kam Otto III. more imperatorum nach St. Emmeram (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 566). Mit dem Emmeramskult, den die Karolinger in besonderer Weise pflegten, lässt es sich auch erklären, warum sie die St. Emmeramskirche offenbar als ihre Grabeskirche vorgesehen hatten. Jedenfalls ließ sich Arnulf (vgl. V.1.61) hier bestatten, vielleicht auch seine Gemahlin Uta und Ludwig d. K. (vgl. V.1.66). Möglicherweise hat auch Hemma, die Gemahlin Ludwigs d. Dt., hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Anzunehmen ist auch, dass der kleine Sohn Ludwigs des Jüngeren, der in R. zu Tode stürzte, in St. Emmeram bestattet wurde (vgl. A. Schmid, Herrschergräber – Fuchs, Das Grab der Königin Hemma). Entsprechend der Bedeutung, die sie St. Emmeram beimaßen, statteten die Könige von Karl d. Gr. bis einschließlich Otto II. das Kloster reich mit Besitzungen aus (DKdGr 176; DLdD 6, 8, 11, 35, 37, 64, 65, 96, 151, 152; DKarlmann 15; DK III 73; DArn 75, 134, 160; DKo I 22, 29; DO I 29, 126, 203, 219, 457; DO II 203, 230, 247, 293–296). Mit dem Regierungsantritt Heinrichs II. und der Verlegung der Pfalz an den Alten Kornmarkt ließ das Interesse der Könige an St. Emmeram in augenfälliger Weise nach. So bestätigte Heinrich II., der Bischof Wolfgang und Abt Ramwold persönlich nahestand, St. Emmeram lediglich noch dreimal Besitzungen, ohne den Besitzstand durch eine eigene Schenkung zu mehren (DH II 441–443). Seine Gemahlin Kunigunde übergab noch eine Hörige an das Kloster (DKunigunde 4). Die Salier und Lothar III. urkundeten kein einziges Mal für St. Emmeram. Konrad III. bestätigte einen Gütertausch (DKo III 65) und Friedrich I. nahm das Kloster in seinen Schutz und bestätigte einen Rechtsspruch, wonach Klosterlehen nicht in weiblicher Linie vererbt werden durften (DF I 158). Dass Friedrich I. 1152 das Fest der Apostel Peter und Paul mit einer Festkrönung in der Emmeramskirche beging, hatte seinen Grund nicht in einer besonderen Vorliebe für St. Emmeram, sondern war der Tatsache geschuldet, dass St. Peter und die anderen Kirchen der Stadt einem Brand zum Opfer gefallen waren (Ottonis et Rahewini Gesta Friderici [SS rer. Germ. NS XLVI] S. 107; Ann. Ratisponenses [SS XVII] S. 586; Continuatio Admuntensis [SS IX] S. 581). Auch die Wendung einer Urkunde Konrads IV., er sei more progenitorum no strorum (MonBoica XXX/1 S. 311) nach St. Emmeram gekommen, ist nicht als ein wiedererwachtes Interesse an St. Emmeram zu verstehen, sondern dürfte mit seinem Sicherheitsbedürfnis angesichts der Feindschaft zum Regensburger Bischof zusammenhängen, das es ihm geraten erscheinen ließ, an der Peripherie der Stadt Quartier zu beziehen. Wie gefährlich selbst dort die Lage war, musste er zur Kenntnis nehmen, als er nur durch Zufall dem Anschlag bischöflicher Ministerialen entging (Hermanni Altahensis Ann. [SS XVII] S. 395).
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Die Nähe zum Königtum wirkte sich sicherlich förderlich auf die geistig-kulturelle Blütezeit aus, die St. Emmeram unter Bischof Wolfgang (972–994) und Abt Ramwold (974/975–1001) erlebte. Sie ließ das Kloster zu einem Zentrum der Gorzer Reform mit eigener Prägung und großer Strahlkraft werden, von wo aus zahlreiche Klöster im bayerisch-österreichischen Raum beeinflusst wurden. Heinrich II., der mit seinen Geschwistern der im Kreis um Wolfgang und Ramwold gepflegten Geisteshaltung und Reformgesinnung nahestand, berief zahlreiche Bekannte aus diesem Umfeld in seine Hofkapelle und auf Bischofsstühle und eröffnete damit der Reformbewegung große Einflussbereiche. Die St. Emmeramer Malschule brachte zu dieser Zeit Werke von einzigartigem Rang hervor, das Kloster trat in Kontakt mit führenden Kulturzentren wie St. Maximin in Trier und Chartres. Arnold von St. Emmeram und Otloh zählten zu den bedeutenden Schriftstellern ihrer Zeit. Mit Otloh ging die geistige Blüte St. Emmerams im 11. Jh. zu Ende. Gründe dafür können in den seit der Trennung zwischen Kloster und Bischofsstuhl im Jahr 975 einsetzenden Streitigkeiten um die Aufteilung des Besitzes, in der Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst und in einer sich im monastischen Bereich verbreitenden wissenschaftsfeindlichen Geisteshaltung gesehen werden, die eine Beschränkung der geistigen Beschäftigung der Mönche auf das Religiöse und die Abkehr von den weltlichen Wissenschaften als heilsnotwendig postulierte und dadurch schwere Konflikte innerhalb des Konvents auslöste. M. Piendl, Fontes monasterii s. Emmerami Ratisponensis. Bau- und kunstgeschichtliche Quellen (Thurn und Taxis-Studien 1. 1961) S. 1–183 – Ders., Pfalz Kaiser Arnulfs S. 95– 196 – Schwarz, Archäologische Geschichtsforschung S. 30 f. – P. Schmid, Das hohe Mittelalter (Regensburg. Geschichte in Bilddokumenten. Hg. von A. Kraus und W. Pfeiffer. ²1986) S. 43–47 – Ch. Rädlinger-Prömper, St. Emmeram in Regensburg. Struktur und Funktionswandel eines bayerischen Klosters im frühen Mittelalter (Thurn und Taxis-Studien 16. 1987) – E. Freise, St. Emmeram zu Regensburg (Ratisbona Sacra. Das Bistum Regensburg im Mittelalter = Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Kataloge und Schriften 6. 1989) S. 182–186 – U. Osterhaus, Ausgrabungen bei St. Emmeram (Thurn und TaxisStudien 18. 1992) S. 41–48 – P. Morsbach, St. Emmeram zu Regensburg. Ehem. BenediktinerAbteikirche. 1993
4. Obermünster In enger Beziehung zum karolingischen Königtum stand auch Obermünster, über dessen Anfänge allerdings nichts bekannt ist. Die zur ersten Kirchenanlage vorliegenden dürftigen archäologischen Befunde lassen die Annahme zu, dass die Wurzeln von Obermünster in die Agilolfingerzeit zurückreichen, wobei allerdings unklar bleibt, ob es sich dabei um eine Gründung der Agilolfingerherzöge, des benachbarten Benediktinerklosters St. Emmeram für den weiblichen Zweig des Benediktinerordens oder des Regensburger Bischofs handelte, in dessen Besitz es sich jedenfalls im 9. Jh. befand. Im Zentrum der Diskussion um die Anfänge und den Status Obermünsters steht dabei die so genannte „Hemma-Urkunde“, mit der Ludwig d. Dt. am 14. Februar 833 auf Bitten seiner Gemahlin Hemma
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vom Regensburger Bischof Baturich monasterium in eadem civitate quod dicitur Oberunmunestri, in quo sancte moniales feminę deo famulari noscuntur et quod prefatus venerabilis episcopus usque huc habuit gegen das Kloster Mondsee eintauschte (DLdD 174. Vgl. auch DK III 157). Der Wortlaut der Urkunde weist Obermünster als Damenstift aus, das sich bislang im Besitz des Bischofs befand und nun in das Eigentum der Königin Hemma überging. Auch wenn es sich bei der Urkunde in formaler Hinsicht um eine Fälschung des 11. Jhs. handelt, so darf der Inhalt dennoch als sachlich richtig beurteilt werden, da das Kloster Mondsee zwischen 833 und 837 tatsächlich aus der Verfügungsgewalt Ludwigs d. Dt. in den Besitz der Regensburger Kirche übergegangen ist und sich gleichzeitig die Übernahme Obermünsters durch den König in die Arrondierungspolitik einfügt, die Ludwig d. Dt. zu Beginn seiner Regierungszeit in R. betrieben hat (vgl. P. Schmid, Hemma und Obermünster S. 26– 30). Die erste unstrittige Nachricht zu Obermünster datiert aus dem Jahr 866, als Ludwig d. Dt. die Schenkung zweier Höriger durch seine Getreuen Managold und Egino ad sanctam Mariam ad monasterium superiorem puellarum in Reganesburc per manus advocati ei usdem monasterii nomine Folcrat bestätigte und als Gegenleistung einen servus Obermünsters in die Freiheit entließ (DLdD 121). Demnach war Obermünster als Damenstift (monasterium… puellarum) dem Einflussbereich des Königs zugeordnet und wies einen Organisationsgrad auf, der in rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen nach einer Vertretung durch einen Vogt verlangte. Die Kirche trug wie die Alte Kapelle und Niedermünster das Marienpatrozinium. Die Übertragung Obermünsters an Hemma dürfte ihrem Wunsch entsprochen haben, in R., das sie offenbar zu ihrem Aufenthaltsort gewählt hatte, über eine geistliche Einrichtung zu verfügen, in der sie das religiöse Leben pflegen konnte und die zugleich ihrem Bedürfnis nach Repräsentation genügte. Sicherlich war sie nicht Äbtissin von Obermünster, gleichwohl leitete sie die Frauengemeinschaft, gab ihr vermutlich eine Regel und sorgte sich um die materielle Ausstattung. Insofern konnte sie im Damenstift zu Recht in besonderer Weise als Stifterin verehrt werden. In diesem Sinn wird ihr Todestag, der 31. Januar, im Nekrolog mit Hemma regina veneranda nachdrücklich hervorgehoben und in der Rubrik His locus est fundatus et hos refovet paradysus nimmt sie den Ehrenplatz vor sechs Kaisern und drei Kaiserinnen sowie weiteren 18 Herzögen, Herzoginnen und anderen hochadeligen Personen ein (MGH Necrol. III S. 336, 347). Diese enge Verbindung zwischen Hemma und Obermünster war offenbar auch die ganze Zeit über fester Bestandteil im öffentlichen Bewusstsein von R. und wurde allgemein als unstrittige Tradition akzeptiert und respektiert. Umstritten war dagegen schon seit dem 11. Jh., ob Hemma in der Obermünsterkirche oder in der Emmeramskirche ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Diese Frage ist auch heute nicht mit Gewissheit zu beantworten. Die Verbundenheit Hemmas mit der Frauengemeinschaft und die Überantwortung der Pflege ihrer Memoria an die Stiftsdamen, die, soweit es sich feststellen lässt, von Anfang an den Hemmatag als Hochfest ihrer Kommunität mit einer opulenten Fleischspende von drei Rindern an die
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Armen begingen, sind jedoch ein starkes Indiz für eine Bestattung in der Obermünsterkirche (zur Diskussion um das Hemma-Grab vgl. P. Schmid, Hemma und Obermünster S. 36–40). Zweifelhaft ist, ob Karl III., der Sohn Hemmas, im Gedenken an sie das Damenstift in seinen Schutz genommen, den Nonnen das Recht der Wahl der Äbtissin und dieser das Recht der Wahl des Vogtes verliehen hat, da es sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung des 11. Jhs. handelt (DK III 157). Im Lauf des 10. Jhs. ging Obermünster in den Besitz des Herzogs über (Otloh, Vita Sancti Wolfkangi [SS IV] S. 534 nam illa duo supradicta [Nieder- und Obermünster] duci, tertium vero, id est sancti Pauli coenobium, episcopo subdeba tur), doch wahrte es sich eine so weitgehende Unabhängigkeit, dass es den Versuchen Herzog Heinrichs II. und Bischof Wolfgangs, in monasteriis puellarum supradictis [Ober- und Niedermünster] disciplinam vitae monachilis (Otloh, Vita Sancti Wolfkangi [SS IV] S. 534) durchzusetzen, erfolgreich Widerstand leisten konnte. Mit Herzog Heinrich IV., Kaiser Heinrich II., wechselte Obermünster zu Beginn des 11. Jhs. wieder von herzoglichem in königlichen Besitz, fiel unter Heinrich von Lützelburg wieder für kurze Zeit an den bayerischen Herzog, bis es unter Konrad II. endgültig in den Besitz des Königs und des Reiches zurückkehrte. Heinrich II. wertete Obermünster durch außergewöhnliche Zeichen königlicher Gunst in der Regensburger Kirchenlandschaft auf. So förderte er den Wiederaufbau der durch einen verheerenden Brand um 1002 zerstörten Stiftsgebäude durch eine großzügige Unterstützung, verlieh durch seine Anwesenheit und die seiner Gemahlin Kunigunde den Feierlichkeiten anlässlich der Weihe der neuen Stiftskirche am 17. April 1010 besonderen Glanz und übereignete als Kirchweihgeschenk den großen Königshof Sallach (DH II 213. Vgl. auch K. J. Benz, Untersuchungen zur politischen Bedeutung der Kirchweihe unter Teilnahme der deutschen Herrscher im hohen Mittelalter. Ein Beitrag zum Studium des Verhältnisses zwischen weltlicher Macht und kirchlicher Wirklichkeit unter Otto III. und Heinrich II. [Regensburger Historische Forschungen 4. 1975] S. 118–121). Heinrich II. und Kunigunde sind dementsprechend im Nekrolog von Obermünster unter den Förderern aufgeführt. Kunigundes wurde außerdem am 3. März, ihrem Todestag, gedacht (vgl. MGH Necrol. III, S. 337, 347). Im Jahr 1021 bedachte Heinrich II. Obermünster, das durch einen Brand im Jahr zuvor wiederum Schaden genommen hatte, erneut mit einer wertvollen Schenkung. Dabei übertrug er ihm auf Fürsprache des bayerischen Herzogs Heinrich von Lützelburg südl. und westl. der Stiftsgebäude gelegene Grundstücke, die eine spürbare Erweiterung des stiftischen Areals innerhalb der immer knapper und deshalb begehrter werdenden innerstädtischen Flächen darstellten (DH II 455). Diese Förderung Obermünsters durch Heinrich II. ist insofern bemerkenswert, als er nach der Gründung des Bistums Bamberg seine Gunst in besonderer Weise der Bamberger Kirche zuwandte und der Regensburger Raum gleichzeitig eine spürbare Abwertung gegenüber Bamberg hinnehmen musste. Obermünster stand offensichtlich in klarem Gegensatz zu diesem allgemeinen Trend. Auch Kaiser
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Konrad II. zeigte sich mit Obermünster eng verbunden. Bereits bei seinem ersten Aufenthalt in R. im Jahr 1025 bestätigte er wenige Tage nach seiner Ankunft wiederum auf Fürbitte Herzog Heinrichs von Lützelburg die Grundstücksschenkungen Heinrichs II. aus dem Jahr 1021 (DKo II 28). Im Jahr 1029 brachte er auf außergewöhnliche Weise die enge Verbundenheit seiner Familie mit Obermünster zum Ausdruck. Zusammen mit seiner Gemahlin Gisela und seinem Sohn Heinrich, dem späteren Kaiser Heinrich III., trat er in die Fraternität des Damenstifts ein, erneuerte die Schenkung des zwischenzeitlich entfremdeten Hofs Sallach und hinterlegte als Unterpfand und zur Bekräftigung seines Schenkungswillens und zur Abwehr künftiger Übergriffe das Szepter, mit dem er die Schenkung vorgenommen hatte (DKo II 139). Konrad II., Gisela und Heinrich III. und seine Frau Agnes sind im Nekrolog von Obermünster unter den Förderern aufgeführt. Konrads II., Heinrichs III. und der Kaiserin Agnes wurde außerdem an ihren Todestagen, dem 4. Juni, 5. Oktober und 13. Dezember gedacht (MGH Necrol. III S. 340, 344, 346 f. Vgl. auch Boockmann, Urkunde S. 207, 209 ff. – Weinfurter, Heinrich II. S. 68). Kaiser Heinrich III. bestätigte schließlich im Jahr 1052 Obermünster den Besitz der beiden von Heinrich II. im Jahr 1021 geschenkten und ans Stiftsareal angrenzenden Grundstücke (DH III 299). Obermünster musste, wenn sich der König in R. aufhielt, auch seinen Anteil zum Servitium regis beitragen, was offenkundig als drückende Last empfunden wurde. Im Oktober 1073 ermäßigte deshalb Heinrich IV. das bisher in Höhe von 40 Schweinen und allem Zubehör zu leistende Servitium auf 30 Schweine und schränkte die Leistung auf einmal im Jahr ein (DH IV 264). Im weiteren Verlauf der Geschichte spielte Obermünster keine nennenswerte Rolle mehr für das Königtum. Deshalb geriet es im Jahr 1215 gemeinsam mit Niedermünster in Gefahr, seine Unabhängigkeit zu verlieren, als Kaiser Friedrich II. mit Bischof Konrad IV. von R. den Versuch unternahm, Ober- und Niedermünster gegen Nördlingen und Öhringen zu tauschen (DF II 340). Dieser Versuch scheiterte allerdings dank der kraftvollen Intervention der Äbtissin Tuta von Niedermünster 1216 auf dem Reichstag zu Würzburg (DF II 365), so dass auch in Zukunft die Unabhängigkeit Obermünsters vom Regensburger Bischof gewahrt blieb. Erst Säkularisation und Media tisierung brachten zu Beginn des 19. Jhs. das Ende des reichsunmittelbaren Damenstifts. Über die bauliche Situation der ursprünglichen Obermünsterkirche ist so gut wie nichts bekannt. Die bekannte Gestalt der Kirche geht im Wesentlichen auf die Baumaßnahmen zwischen 1002 und 1010 zurück. Sie war eine dreischiffige, in den Seitenschiffen gewölbte Basilika. Sie hatte kein östl. Chorhaus, sondern besaß lediglich eine Apsis im Mittelschiff, während die Seitenschiffe gerade schlossen. Der Zugang erfolgte von Norden her durch eine Vorhalle. 1704 wurde die Kirche insofern grundlegend umgestaltet, als der Altarraum nach Westen in ein Westquerhaus verlegt wurde. Der Turm steht isoliert nördl. der Kirche und stammt wohl aus dem 12. Jh. Die Kirchenanlage wurde 1945 bei einem Bombenangriff zerstört und liegt heute als Ruine.
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F. Mader, Die Kunstdenkmäler von Bayern XXII/2 Stadt Regensburg. 1933 S. 247–286 – Schwarz, Archäologische Geschichtsforschung S. 31 f. – Reichsstift Obermünster in Regensburg. Einst und heute (Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 42) 2008 – Eichler, Baugeschichte
5. Dom St. Peter Bei der kanonischen Errichtung des Bistums R. im Jahr 739 vereinte Bonifatius die Bischofswürde mit der Abtwürde von St. Emmeram und schuf damit eine Personalunion, die bis zur Trennung von Bischofskathedra und Abtstuhl 974/75 durch Bischof Wolfgang Bestand hatte. Diese Personalunion führte dazu, dass in der älteren Literatur die Emmeramskirche bis zum Jahr 975 als Bischofskirche angesehen und daher die Existenz einer selbständigen Kathedralkirche verneint worden ist. Diese Ansicht lässt sich jedoch nicht aufrechterhalten. Es ist zwar ein Faktum, dass sich die Verbindung zwischen St. Emmeram und dem bischöflichen Bereich zunächst so eng gestaltete, dass beide Institutionen bis zur Trennung in vermögensrechtlicher Hinsicht weitgehend eine Einheit bildeten und dass die Emmeramskirche bis ins 12. Jh. die Grablege der Regensburger Bischöfe war. K. Hausberger, Die Grablegen der Bischöfe von Regensburg (Der Regensburger Dom. Beiträge zu seiner Geschichte = Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 10. 1976) S. 365–383. Als letzter Bischof wurde Heinrich I. von Wolfratshausen (1132–1155) in St. Emmeram bestattet.
Gleichwohl ist nicht zu verkennen, dass sehr bald zwischen St. Emmeram und einem bischöflichen Bezirk St. Peter unterschieden wurde, der sich nordwestl. an den Pfalzbereich um den Alten Kornmarkt angrenzend entwickelte und zunehmend an Selbständigkeit gewann. Dieser Differenzierungsprozess führte dazu, dass der Dombezirk St. Peter spätestens seit der Mitte des 9. Jhs. neben dem gemeinsamen Besitz mit St. Emmeram auch einen eigenständigen Vermögens bereich besaß. Jedenfalls erfolgten seit dieser Zeit Tauschgeschäfte de rebus sancti Petri (Widemann, RTrad. 53) und gehen auch Schenkungen alleine an St. Peter. Vgl. Widemann, RTrad. 32, 39, 44, 45, 81. Arnulf überließ es 889 seinem Erzkanzler Aspert, die Kapelle im Königshof Aufhausen aut ad sancti Petri in Radaspona urbe monasterium, ubi episcopalis sedes est, vel sancti Hemmer ammi martyris Christi zu übertragen (DArn 63) und unterschied damit zwei klar getrennte Besitzsphären. Die dem hl. Petrus geweihte Kathedralkirche ist erstmals im Jahr 778 bezeugt (vgl. Widemann, RTrad. 5). Sie muss also zwischen 739 und 778 erbaut worden sein, vermutlich bereits unter Gaubald, dem ersten kanonischen Bischof von R. (vgl. Schwarz, Archäologische Geschichtsforschung S. 50 f.). In ecclesia sancti Petri trafen sich 792 die Verschwörer, die Karl d. Gr. nach dem Leben trachteten (Notker, Gesta Karoli II/12 [SS rer. Germ. NS XII] S. 71). Mit der Kathedral
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kirche St. Peter war, wie Quellen für die Mitte des 9. Jhs. belegen, der Bischofssitz verbunden (Widemann, RTrad. 32 [847–863]; DArn. 63: 889). An der Kathedralkirche entwickelte sich auch ein Kanonikerstift, das seit der Mitte des 9. Jhs. urkundlich belegt ist (Widemann, RTrad. 30 [ca. 840–846], 44 [ca. 863–876], 78 [ca. 875–882], 79 [ca. 875–885]; DLdD 152 [ca. 863–876]; DArn 63. Vgl. auch Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 559, der behauptet, dass in der Regensburger Bischofssukzession von Anbeginn an Mönche und Kanoniker abwechselnd aufeinander folgten). Der fortschreitende Aufstieg von St. Peter fand seinen Niederschlag in der bau lichen Situation. Bei der ersten Kathedralkirche St. Peter, über die sich aufgrund der spärlichen archäologischen Befunde nur Mutmaßungen anstellen lassen, dürfte es sich um eine eher bescheidene Anlage gehandelt haben. Auf sie können unter allen Vorbehalten die unter der Stefanskapelle aufgefundenen Reste eines früheren Bauwerkes hindeuten, das Gertraud Dinzinger als dreischiffige Anlage von ca. 11,5 m × 30 m rekonstruiert hat (Dinzinger, Vorgängerbau S. 11 ff., bes. S. 31 ff., 38). St. Peter 1 könnte aber auch mit der Hallenkirche zu identifizieren sein, die Klaus Schwarz unter der Osthälfte des heutigen Kapitelhauses ermittelt hat und die mit 9 m Breite und 26 m Länge ähnliche Ausmaße wie die benachbarte erste Niedermünsterkirche aufweist (vgl. Schwarz, Archäologische Geschichtsforschung S. 48). Dinzinger, Vorgängerbau S. 11 f. lehnt diesen Vorschlag ab. Vgl. auch Piendl, Stadttopographie S. 73 ff. – K. Schnieringer, Das romanische Mortuarium. Ergebnisse einer Bauuntersuchung im Westkreuzgang (Der Dom zu Regensburg. Ausgrabung-Restaurierung-Forschung = Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Kataloge und Schriften 8. 1989) S. 48 – A. Hubel und P. Kurmann, Der Regensburger Dom. 1989 S. 4 – J. Sydow, Untersuchungen über die frühen Kichenbauten in Regensburg (Rivista di Archeologia Cristiana 31. 1955) S. 89 suchte St. Peter 1 östl. des von Zahn aufgedeckten romanischen Domes.
Auf diese erste sicherlich noch unscheinbare Peterskirche folgte entweder bereits am Ende des 8. Jhs. (Gauer, Urbs S. 47 – Ders., Castra Regina und Rom S. 52–54 – A. Hubel, Der Dom zu Regensburg. 51987 S. 3 – Schwarz, Archäo logische Geschichtsforschung S. 52 und Dinzinger, Vorgängerbau S. 9 f., 12 treten dafür ein) oder im 9. Jh. eine große dreischiffige Pfeilerbasilika ohne Westquerhaus, vermutlich auch ohne Türme und mit einer stark eingezogenen, halbrund schließenden Ostapsis. K. Zahn, Die Ausgrabung des romanischen Doms in Regensburg. 1931 S. 71 hatte die Gesamtanlage des romanischen Domes mit Westquerhaus und Türmen ins 11. Jh. datiert. H. J. Sauermost, Regensburgs spätkarolingischer Dom (Zeitschrift für Kunstgeschichte 3. 1969) S. 44–47 erkannte, dass der romanische Dom in zwei Bauphasen entstand, wobei die querschifflose Basilika der älteren, das Westwerk der jüngeren Phase zuzurechnen ist. Die ältere Phase setzte er in die Zeit um 900, die jüngere ins 11. Jh. Den Anlass für die Errichtung des Domes sieht er in den Verwüstungen, die der Stadtbrand von 891 angerichtet hatte. Die Unterteilung in zwei Phasen und die Datierung der Errichtung des westl. Querhauses und der Türme ins 11. Jh. haben allgemein Anerkennung gefunden. Vgl. Schwarz, Archäologische Geschichtsforschung S. 36.
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Nach Norden schloss sich ein Doppelkreuzgang an, dessen Mittelhalle die Verbindung zwischen dem Dom und dem Vorgängerbau der Stefanskapelle, der bischöflichen Hofkirche, herstellte. Gegenüber der Westfassade, jenseits der Straße, die zur ehemaligen Porta Praetoria führte, dürfte das Baptisterium zu suchen sein. Mit einer Länge von 56 m und einer Breite von ca. 33 m trat diese Basilika St. Peter in ihrer äußeren Erscheinung gleichrangig neben die nahezu gleich große Basilika von St. Emmeram, die überwiegend als ein Werk Bischof Sintperts (768–791) gilt. Der bischöfliche Bereich St. Peter hatte sich damit endgültig aus dem Schatten von St. Emmeram gelöst, wenn er jemals überhaupt in diesem Schatten gestanden war. In der ersten Hälfte des 11. Jhs. erfolgte die Erweiterung des Domes nach Westen, wobei dem Langhaus ein Querhaus und ein von zwei Türmen flankierter Westchor angefügt wurden. Durch ein Atrium wurde die westlich davon gelegene Taufkirche St. Johann mit dem Dom verbunden. Durch diese Baumaßnahmen wurde die Basilika auf 72 m Länge erweitert. Insgesamt erstreckte sich der gesamte Komplex aus Kathedrale, Atrium und Taufkirche über eine Länge von 128 m (vgl. die Beschreibung des bischöflichen Bezirks in der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 192 f.). Im Jahr 1273 wurde der romanische Dom von einem Brand heimgesucht, was zum Anlass genommen wurde, den heute bestehenden gotischen Dom zu errichten. Der Dom bot dem König auch den entsprechenden Rahmen, um die kirchlichen Hochfeste gebührend zu begehen. Dies ergibt sich indirekt aus der Nachricht, wonach Friedrich I. 1152 das Fest der Apostel Peter und Paul mit einer Festkrönung beging und dabei nach St. Emmeram ausweichen musste, weil St. Peter und die anderen Kirchen der Stadt einem Brand zum Opfer gefallen waren (Ottonis et Rahewini Gesta Friderici [SS rer. Germ. NS XLVI] S. 107; Ann. Ratisponenses [SS XVII] S. 586; Continuatio Admuntensis [SS IX] S. 581). L. Zahn Die Ausgrabungen des romanischen Doms in Regensburg. 1931 – Schwarz, Archäologische Geschichtsforschung S. 33–54 – Der Regensburger Dom. Beiträge zu seiner Geschichte (Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 10) 1976 – Der Dom zu Regensburg. Ausgrabung – Restaurierung – Forschung (Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Kataloge und Schriften 8) 1989 – A. Hubel und P. Kurmann, Der Regensburger Dom. Architektur, Plastik, Ausstattung, Glasfenster. 1989 – A. Hubel und M. Schuller, Der Dom zu Regensburg. Vom Bauen und Gestalten einer gotischen Kathedrale. 1995 – K. Schnieringer, Der romanische Dom – Belege und Befunde (A. Hubel und M. Schuller (Hg.), Der Dom zu Regensburg. Textband 2 = Die Kunstdenkmäler von Bayern NF 7. 2014) S. 1–18
VI.1 Die Ermittlung des Königsguts in R. und seinem Umland bereitet aufgrund der Quellenlage erhebliche Probleme. Eine mit den Reichsurbaren aus Lorsch und Churrätien oder den Brevium Exempla vergleichbare Bestandsaufnahme des Königsguts ist für R. nicht vorhanden. Aus diesem Grunde ist man hauptsächlich
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auf die Angaben der Königsurkunden und der Regensburger Traditionsurkunden angewiesen. Dabei ergibt sich allerdings die Problematik, dass die Könige, solange sie ihren Unterhalt und den des Hofes während ihrer Anwesenheit in R. aus den Einkünften der Königsgüter bestritten, kaum Schenkungen aus dem Bestand vornahmen, so dass sich ihre Güter gerade zu dem Zeitpunkt, als sie für sie von größter Bedeutung waren, kaum bzw. nur in Bruchteilen feststellen lassen. Erst unter Heinrich II., als mit dem Reichskirchensystem eine Neuorganisation der Versorgung des Königshofes erfolgte, werden Schenkungen aus dem Regensburger Königsgutskomplex häufiger. Hinzu kommt als weiteres Problem, dass bei Schenkungen nur die Güter in Erscheinung treten, die aus dem Bestand ausschieden, wohingegen der verbleibende Güterbestand nicht zu erkennen ist, so dass sich im Grunde eine negative Matrix ergibt. Die ausgeschiedenen Güter lassen sich auch nur mit Vorbehalt zu einem ursprünglichen Gesamtbestand addieren, da unbekannt gebliebene Veränderungen des Besitzstandes nicht auszuschließen sind. Zu berücksichtigen ist ferner, dass sicherlich nicht alle einschlägigen Urkunden überliefert worden sind. Dies gilt offenbar vor allem für die Regensburger Traditionen, von denen bis zum Jahr 800 lediglich acht und bis zum Jahr 900 nur ca. 200 erhalten sind. Mit welchen Verlusten hierbei zu rechnen sein dürfte, mag der Vergleich mit Freising zeigen, wo 181 Urkunden für die Zeit vor 800 und 1034 für die Zeit bis 900 überliefert sind (vgl. Bitterauf, Trad. Freising I). Von den Traditionen der übrigen bayerischen Klöster und Bistümer enthalten lediglich die Salzburger Aufzeichnungen und der Breviarius Urolfi aus dem Kloster Niederaltaich vereinzelt Nachrichten zum Raum R. Diese relativ geringe Anzahl von vorhandenen Traditionsurkunden, in denen hauptsächlich Schenkungen des Adels festgehalten sind, die wiederum Rückschlüsse auf Adelsbesitz zulassen, hat zur Folge, dass im Regensburger Raum aus fehlenden Hinweisen auf Adelsbesitzungen nur mit größter Zurückhaltung auf dortiges Reichsgut geschlossen werden darf. Dazu wäre eine ungleich größere Dichte an Traditionsurkunden nötig. Es zeigt sich somit, dass sich aufgrund der schriftlichen Quellen der Bestand des Königsguts in R. und sein Einzugsbereich für die einzelnen Zeitstufen keineswegs lückenlos, sondern eher nur in Teilen ermitteln lässt. Auf Königsbesitz kann bei aller gebotenen Vorsicht aus dem Besitzstand der Alten Kapelle geschlossen werden, denn auch sie dürfte wie die Pfalzkapellen von Aachen, Attigny, Compiègne und Altötting, die von den Karolingern mit Nonenschenkungen aus den zur jeweiligen Pfalz gehörenden Königsbesitzungen bedacht worden sind (vgl. Metz, Karol. Reichsgut S. 134), mit entsprechenden Einkünften ausgestattet worden sein. Vermutlich weisen die Rechte, die die Alte Kapelle an Kirchen in R. und Umgebung besaß, diese Kirchen als königliche Eigenkirchen auf Königsgut aus. Auch wenn diese Rechte erst im 12. Jh. fassbar werden, so werden sie doch wenigstens zum Teil in die Karolingerzeit zurückzudatieren sein, da in den Schenkungen zugunsten der Alten Kapelle von Arnulf bis Otto III. eine Lücke klafft, die mit der Verlegung der Pfalz nach St. Emmeram zusammenhängen dürfte.
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Eine Möglichkeit, Hinweise auf ehemaligen Herzogs- bzw. Königsbesitz zu finden, könnte unter Umständen die Grundausstattung St. Emmerams und des Bistums R. bieten, denn ohne jeden Zweifel stammt ein beträchtlicher Teil dieser Besitzungen aus Herzogs- bzw. Königshand. Beispielsweise schenkte Herzog Hucbert Pürkwang an die Regensburger Kirche. Vgl. Arnold von St. Emmeram (SS IV) S. 549. Auch für Arbeo von Freising war es offenbar selbstverständlich, dass der Herzog die Kirchen ausstattete, wenn er schreibt, Herzog Theodo habe Emmeram durch das Versprechen zum Verbleiben in R. bewogen tam excellen tissimi viri possessiones concedere deberet, ita ut eorum pontifex esse debuisset (SS rer. Germ. XIII) S. 34. Vgl. auch P. Schmid, Regensburg S. 88 f. mit Anm. 31. Von dieser Möglichkeit sollte allerdings nur behutsam Gebrauch gemacht werden, da in den wenigsten Fällen die Zugehörigkeit zur Grundausstattung zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. Dies gilt auch für die Fälle, in denen die Zustimmung Ludwigs d. Dt. bzw. Karlmanns zu Tauschgeschäften, die Bischof Baturich abwickelte, eingeholt werden musste (Widemann, RTrad. 22, 23, 28, 30, 31, 34, 35, 85), denn diese Beschränkung der Handlungsfreiheit könnte auch mit der Sorge des Königs um die Bewahrung des Kirchenbesitzes zusammenhängen (Widemann, RTrad. 78: [ca. 875–882], 79: [ca. 875–886], 80: [ca. 875–885], 95: 882: Der König hatte erlaubt, dass vsque ad quinque hobas ohne seine Genehmigung getauscht werden durften). Größte Vorsicht ist auch gegenüber der von Hans Dachs vertretenen These von der römischbajuwarischen Fiskalsukzession geboten, der zufolge die römischen Staatsbesitzungen, die Kastelle und das dazugehörende Umland, in den Besitz des bayerischen Herzogs und von diesem an den König übergegangen sind (H. Dachs, Römisch-germanische Zusammenhänge in der Besiedlung und den Verkehrswegen Altbaierns [Die ostbairischen Grenzmarken 13. 1924] S. 74– 80, 100–106, 135, 139 – Ders., Römerkastelle und frühmittelalterliches Herzogs- und Königsgut an der Donau [Aus Bayerns Frühzeit. F. Wagner zum 75. Geburtstag. Hg. von J. Werner = Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 62. 1962] S. 306–320. Wieder abgedruckt in: Zur Geschichte der Bayern. Hg. von Bosl [WdF LX. 1965] S. 44–106), denn zum einen ist im Falle von R. der Umfang des territorium legionis nicht bekannt und zum anderen ist diese These mit der wohl negativ zu beantwortenden Frage nach der Kontinuität römischer Verwaltungseinrichtungen in bajuwarischer Zeit belastet.
Es ist also ein vorsichtiges Kombinieren verschiedener Methoden nötig, um den Königsbesitz in R. und seinen Einzugsbereich in seinen wesentlichen Bestandteilen und seinem Umfang zu ermitteln.
1. Karolingerzeit a. Königsgut in R. Es ist davon auszugehen, dass Karl d. Gr. im Jahr 788 mit der Eingliederung Bayerns in sein Reich auch den agilolfingischen Besitz übernommen hat. Dies bestätigt die Urkunde, die er am 25. Oktober 788 bei seinem ersten Aufenthalt in R. unmittelbar nach der Absetzung Tassilos III. ausstellte (DKdGr 162). Darin
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rechtfertigt er die Inbesitznahme Bayerns damit, quia ducatus Baioarie ex regno nostro Francorum aliquibus temporibus infideliter per malignos homines Odi lonem et Tassilonem, propinquum nostrum, a nobis subtractus et alienatus fuit, quem nunc moderatore iusticiarum deo nostro adiuvante ad propriam revoca vimus dicionem und schenkte ex predicto ducatu Baioarie Erzbischof Angilram, dem Leiter seiner Hofkapelle, das Männerkloster Chiemsee. Die Urkunde fertigte er Reganesburh civitate nostra aus (vgl. V.1.1) und brachte damit zum Ausdruck, dass er auch die Stadt R. als an ihn gefallenes Eigentum betrachtete. Freilich konnte sich dieser Anspruch nicht auf das gesamte Stadtgebiet beziehen, denn zweifellos war bereits zur Agilolfingerzeit städtisches Gebiet aus dem Besitz des Herzogs ausgeschieden und an kirchliche Einrichtungen gegangen. Es ist davon auszugehen, dass bei der Errichtung des Bistums R. im Jahr 739 durch Bonifatius und Herzog Odilo oder kurze Zeit später der Bischof mit einem Areal ausgestattet wurde, das nordwestl. an den Bereich von Niedermünster angrenzte. In bischöflichem Besitz befand sich bis ins 9. Jh. auch das in der Südostecke des ehemaligen Legionslagers gelegene Damenstift Obermünster (vgl. V.9).
Unstreitig überführte Karl d. Gr. die aller Wahrscheinlichkeit nach um den Alten Kornmarkt gruppierten Pfalzanlagen der Agilolfingerherzöge in Königsbesitz, wie aus den Urkunden hervorgeht, die er 791 und 792 sowie 803 palatio publico bzw. palatio nostro publico ausstellte (DKdGr 171, 173, 174, 175, 202. Vgl. V.1.2,3,5). Um den Alten Kornmarkt erbaute Ludwig d. Dt. seine Königspfalz und mit der Alten Kapelle die zugehörige Pfalzkapelle, die den engeren Pfalz bereich nach Süden hin abschloss. Im Süden und Südosten schlossen sich daran das bis zur südl. Stadtmauer reichende Gelände des so genannten Königshofs und der Latron an, in dem später mehrere der Königspfalz Heinrichs II. zugeordnete Höfe von Bischöfen lagen. Aus dem Besitz der Agilolfinger dürfte auch Niedermünster, an der Nordostseite des Alten Kornmarkts gelegen, an die Karolinger übergegangen sein. Dem Pfalzbereich ist aufgrund ihrer Zuordnung zur Alten Kapelle auch die St. Kassianskirche zuzurechnen, die benachbart zum Latron nahezu in der Mitte des ehemaligen Legionslagers steht und deren Ursprünge in das 8. Jh. zurückreichen (vgl. V.9; DK III 127). Auch westl. der Pfalzanlagen ist in einem breiten Umgriff mit Königsgut zu rechnen, denn dort erfolgten zu einem späteren Zeitpunkt Hofschenkungen u. a. an den Salzburger Erzbischof. Weitere Details über die Besitzverhältnisse in der Stadt sind den Königsurkunden nicht zu entnehmen, da die Karolinger offenbar keine Veräußerungen vornahmen, sondern allem Anschein nach darauf bedacht waren, den Besitzstand zu wahren oder gar zu mehren. Darauf deutet jedenfalls die Erwerbung Obermünsters durch Ludwig d. Dt. hin. Dass er dafür als Äquivalent mit Mondsee ein Reichskloster erster Ordnung hingab (vgl. Notitia de servitio monasteriorum [MGH Capit. I] S. 350. Von den bayerischen Klöstern leisteten nur Mondsee und Tegernsee dona et militia) zeigt, welchen Wert er dieser Erwerbung beimaß (vgl. V.9). Einzig von Arnulf ist bekannt, dass er dem Kloster Metten in urbe Radaspona curtilia quin
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que cum universis aedificiis iure aspicientibus ibidem prope curtem quae dici tur Odalmanneshovesteti adiacentia atque contigua, quae sunt visa esse inter conflexa duarum viarum, quae in occidentali parte praedictae curtis, hoc est ad Odalmanneshovesteti, conveniunt schenkte (DArn 116: 893 Juni 5). Diese Höfe lagen neben der Neuen Waag am Haidplatz und damit außerhalb des ehemaligen Legionslagers im Bereich der frühmittelalterlichen Stadterweiterung, woraus ersichtlich wird, dass die Ausweitung des Stadtgebiets im 9. Jh. nach Westen offenbar auch auf Königsgut erfolgte. Auch wenn sonst keine Informationen über die Eigentumsverhältnisse in der Stadt vorliegen, so ist dennoch davon auszugehen, dass sich der Königsbesitz nicht mit den genannten Bereichen erschöpft hat, sondern dass der weitaus größte Teil des Stadtgebiets den karolingischen Königen unterstand. Ein Indiz dafür könnten die Pfarrverhältnisse der St. Kassianskirche liefern, die allgemein als Kirche für die in der Stadt wohnenden Herzogs- bzw. Königsleute gilt und deren Sprengel über das gesamte Stadtgebiet verteilt war (vgl. Heuwieser, Regensburg im Frühmittelalter S. 128 ff. – Sydow, St. Kassians-Kirche S. 454 – Strobel- Sydow, Latron S. 24 – P. Schmid, Regensburg S. 91 – A. Dirmeier, Das Pfarrsystem von Regensburg [Kulturarbeit und Kirche. Festschr. Msgr. Dr. Paul Mai zum 70. Geburtstag. Hg. von W. Chrobak und K. Hausberger = Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 39. 2005] S. 374–376). Möglicherweise spiegeln sich in dieser kirchlichen Zuständigkeit die herzoglichen und später die königlichen Einflusssphären wider.
b. Königsgut bei R. Zum ersten Mal wird Königsgut unmittelbar vor der Stadt im Jahr 794 bezeugt, als Karl d. Gr. St. Emmeram ein Stück Land neben der südl. Begrenzung des Klosters schenkte (DKdGr 176: a parte meridiana ipsius monasterii terra culta et inculta iugera ducenta sexuaginta et sex et de prata in totum iuxta fontem cuius vocabulum est Uiuarias, ubi potest colligere fenum carradas quinquaginta octo; est autem spacium longitudinis de sepe giro ipsius monasterii posita usque ad ipsum fontem perticas decim pedas quatringentas duodecim et de ipso fonte sur sum in monte perticas centum quadraginta et septem et supra ipso fonte habet in latitudine de via publica usque ad aliam publicam perticas centum quinqua ginta et in medio spacio de ipsa via publica usque ad aliam viam noviter factam perticas centum quadraginta, iuxta sepem vero monasterii, ubi latissimum est, perticas ducentas septem), das sich bis zum Höhenrücken (sursum in monte) im Süden der Stadt erstreckte, der offenbar eine natürliche Grenze (vgl. auch Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 550: a fastigio montis) markierte. In diesem Bereich lagen mit den Fischteichen (fons Vivarius) und dem Tiergarten (DArn 12: pro prietatem eidem urbi contiguam … aliquando ad inclusionem ferarum destinata fuit) wichtige Pertinenzien der Pfalz R. Wie wertvoll dieser Bereich für die Könige
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war, ist daraus zu ersehen, dass Ludwig d. Dt. dieses Grundstück im Jahr 844 wieder auf Lebzeiten an sich nahm (DLdD 37) und Arnulf den Tiergarten wieder von St. Emmeram zurücktauschte (DArn 12). Mit der Schenkung Karls d. Gr. öffnet sich gewissermaßen ein Fenster, das einen Blick in die Besitzverhältnisse im unmittelbaren Umland von R. und damit in den Bestand des Fiskus R. ermöglicht. An dieses von der südl. Stadtmauer bis zum Höhenkamm im Süden reichende Grundstück grenzte im Westen im Bereich des heutigen R.-Kumpfmühl die villa Genstal an, aus deren Besitz Heinrich II. im Jahr 1009 dem südl. davon gelegenen Kloster Prüll unum regale mansum mit der Maßgabe schenkte, dass dieses Gut, falls der Regensburger Bischof das Kloster zerstören oder das monastische Leben beeinträchtigen sollte, iterum ad regales redeat manus (DH II 192). Konrad II. bestätigte im Jahr 1036 diese Schenkung und vermehrte sie mit Ackerland monasterio contiguum in villa et erga villam, que olim Genstal dicebatur, – videlicet infra confinia trium viarum, quarum una de Ratispona ducit ad austrum contra vineas in Isining [R.-Oberisling], altera de eadem civitate ducit ad austrum et occidentem in sublimem montem usque ad veteres tumulos, tercia de eisdem tumulis contra orientem ducit ad prefatas vineas, … exceptis triginta iugeribus, cum omnibus appendicitis und übernahm die Klausel, dass prescriptus agellus bei Übergriffen des Regensburger Bischofs ad regales redeat manus (DKo II 225). Diese beiden Urkunden zeigen, dass auch das Gebiet des heutigen R.-Kumpfmühl bis zum Höhenkamm des Ziegetsbergs, wo offenbar noch Grabdenkmäler aus der Römerzeit standen, zum Grundbesitz der Pfalz R. gehörte. Wiederum westl. an R.-Kumpfmühl schließt sich R.Königswiesen an, dessen Name eine Beziehung zum König nahelegt (1224 besaß Herzog Ludwig I. predium Chunigeswisen cum omnibus suis adtinentiis … a regia manu iure beneficii. Monumenta Wittelsbacensia Nr. 9. Kirchlich war Königswiesen St. Kassian zugeordnet. Matrikel des Bistums Regensburg S. 583). Im westl. davon benachbarten R.-Dechbetten war ebenfalls der König begütert. Dort tauschte ca. 863–885 der Königsknecht Richelm mit dem Regensburger Bischof Ambricho Güter (Widemann, RTrad. 53). Den Königsbesitz rundete im Westen die villa Bruueningun ab, wo Otto III. im Jahr 1000 Tagino, dem Kaplan Herzog Heinrichs IV., tale predium quale nostro iure pertinet schenkte (DO III 351). Aufgrund der angeführten Quellen kann man davon ausgehen, dass in karolingischer Zeit das Gebiet von der Stadt R. bis zum Donaubogen im Westen mit den R. Prüfeninger Fluren und nach Süden bis zum landschaftlich markanten Höhenkamm geschlossener Königsbesitz war, in dem neben dem König nur die Regensburger Kirche und St. Emmeram Besitz hatten, dessen Herkunft, wie die Urkunde Karls d. Gr. nahelegt, auf Schenkungen des Königs zurückging. Wie weit sich der direkt zur Pfalz gehörende Königsgutskomplex nach Südosten und Osten in die Ebene des Dungaus erstreckte, ist nicht mit Bestimmtheit zu klären. Für die Zugehörigkeit auch der dortigen Fluren zum Königsgut spricht aber, dass die Auen und Wiesen zwischen der Stadt und Barbing bis ins 12. Jh. als Aufmarsch- und Sammelplätze für die Heere der Awarenkriege Karls d. Gr.
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792, für die wiederholten Ungarn- und Böhmenkriege und für die Kreuzzüge Konrads III. und Friedrichs I. sowie als Schauplatz für die Reichsversammlung von 1156 in Anspruch genommen wurden. Ins Auge fällt auch die topographische Situation von R. Um die Stadt breitet sich von R.-Prüfening im Westen bis Barbing im Osten und bis zum Höhenkamm im Süden ein weitgehend siedlungsfreier Raum in einer Länge von ca. 13 km und einer Breite von ca. 3–4 km aus. Erst hinter dem Höhenkamm im Süden, der eine markante Landschaftsgrenze darstellt, liegen die Ortschaften Pentling, R.-Graß, R.-Oberisling, R.-Leoprechting und R.-Burgweinting. Dieses Gebiet ist topographisch der Stadt zugeordnet (es deckt sich auch im Großen und Ganzen mit dem späteren Burgfriedensbezirk der Stadt; vgl. A. Schmid, Regensburg S. 147–151) und gleicht einem Becken, dessen Ränder im Westen und Süden hochgehoben sind und das sich nach Osten in den fruchtbaren Dungau öffnet. Wurden in diesem Bereich Eingriffe vorgenommen, dann handelte es sich, wie die angeführten Schenkungen Karls d. Gr., Heinrichs II. und Konrads II. zeigen, ausschließlich um Veräußerungen aus Königsland. Diese so genannte Regensburger Bucht ist mit ihren ca. 5200 ha ein äußerst fruchtbares Gebiet mit großem Wasserreichtum und besten Ackerböden (vgl. P. Schmid, Regensburg liegt gar schön S. 327–349). Es liegt die Vermutung nahe, dass sich dieses Gebiet in wesentlichen Teilen mit dem territorium legionis der Römerzeit zur Deckung bringen lässt (zur Besiedlung des Regensburger Umlands zur Römerzeit vgl. Dietz-Fischer, Regensburg S. 254 ff. – P. Schmid, Regensburg S. 94–96). Diese landwirtschaftliche Fläche mit ihren Äckern und Wiesen bot beste Voraussetzungen für die Versorgung der Pfalz R. Eine ideale Ergänzung dazu stellten die Weinberge dar, die an den Südhängen der Bergketten entlang des nördl. Donauufers lagen. Diese Weinberge befanden sich zur Karolingerzeit offenbar zum überwiegenden Teil in Königsbesitz (vgl. die Beschreibung der Weinberge am heutigen Dreifaltigkeitsberg und den Winzerer Höhen bei Arbeo von Freising [SS rer. Germ. XIII] S. 92 f.). Bereits Herzog Theodo schenkte um 700 der Salzburger Kirche in R.-Winzer secus amne Danubii iugeras vinearum duas prope civitate Reganesburch (Salzburger UB I Indiculus Arnonis S. 5). Heinrich IV. bestätigte der Salzburger Kirche 1062 ihre Besitzungen cum portu qui Wincirin dictus est, cum vineis iuxta eundem portum in monte positis (DH IV 90) und Heinrich III. übereignete der Kirche von Eichstätt Weinberge in montibus Ratispone sitas, die Aribo palatinus comes ad beneficium habuit (DH III 333). Abgerundet wurde der geschlossene Königsbesitz durch die großen Waldgebiete im Norden und Westen der Stadt (vgl. dazu unten). An den Rändern öffnete sich der geschlossene Königsgutsbezirk und war seit der Agilolfingerzeit in den nächstgelegenen Orten Barbing (Breviarius Urolfi S. 22 Nr. 3; Widemann, RTrad. 184), R.-Harting (Widemann, RTrad. 41), Nieder / Obertraubling (Widemann, RTrad. 23 – S. Codreanu-Windauer, Die geheimnisvolle Dame von Obertraubling, „Köstlmeierfeld“ (Bericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege 41/42. 2000/01) S. 203–224 – S. Codreanu-
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Windauer, Unter die Räder gekommen … Das bajuwarische Gräberfeld von Niedertraubling (L. Husty, M. M. Rind und K. Schmotz (Hg.), Zwischen Münchshöfen und Windberg. Gedenkschrift für Karl Böhm = Internationale Archäologie. Studia honoraria 29. 2009) S. 281–299), R.-Burgweinting (Breviarius Urolfi S. 22 Nr. 8) und R.-Oberisling (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 553) mit Adelsbesitz durchsetzt (vgl. P. Schmid, Regensburg S. 104 f.). In etwas größerem Abstand, aber durchaus noch im engeren Einzugsbereich von R., ist mit einer breiten Zone zu rechnen, in der sich Königsbesitz sowie Adelsund Kirchenbesitz in Gemengelage befanden. In einigen der dort gelegenen Orte lässt sich Königsbesitz in durchaus beträchtlichem Umfang nachweisen. So hielt sich Arnulf in Riekofen auf (DArn 104), was auf einen ansehnlichen Königsbesitz schließen lässt, zu dem vermutlich auch der Königsbesitz im nahe gelegenen Hartham, wo Sahlind talem proprietatem, qualem regali donatione habere visa est … exceptis autem tribus mancipiis … et terrae arabilis iugera XXX, pra torum iugera VI an St. Peter und St. Emmeram schenkte (Widemann, RTrad. 166), und in Dengling gehörte, wo der Kleriker Heinrich per nostrae concessio nis praeceptum Besitz in beneficio habuit (DArn 134). Außerdem darf Riekofen, das in den Regensburger Traditionen als locus und villa (Widemann, RTrad. 72, 190) aufgeführt ist, als bedeutendes Zentrum im südöstl. Vorfeld von R. betrachtet werden, wo zweimal bei einer größeren Versammlung des Adels der Umgebung Schenkungen an St. Peter und St. Emmeram vollzogen wurden (Widemann, RTrad. 72, 190). Zu Riekofen vgl. auch den Artikel in diesem Repertorium. In Pfatter erwarb der nobilis vir Tato von Bischof Baturich siue a rege die Kirche, Äcker, Wiesen und Wald (Widemann, RTrad. 46). Herzoglich-agilolfingischer Besitz lässt sich in der villa Mintraching nachweisen, wo Wenilo et Adalhart et Egeolt per comeatum Tassilonis sechs Mansen schenkten (Breviarius Urolfi S. 21 Nr. 29). Erneut wird in der villa Mintraching Königsgut greifbar, als Heinrich II. dem Kloster Niederaltaich seine Besitzungen bestätigte und vermehrte, indem er in villa Mundrichinga dicta unam aecclesiam cum dotali manso et duabus partibus decimacionis ad eandem aecclesiam pertinentibus et in villa eadem alium mansum cum mancipiis Frudun et uxore ipsius et filiis eorum, in Siffinchouon autem III mansos cum mancipiis in his habitantibus, in Managoldingon vero superius molendinarium cum molendino hinzufügte (DH II 211; vgl. auch DH II 90). Aus dieser Schenkung wird ersichtlich, dass es sich bei Mintraching um einen Villenkomplex handelt, zu dem Siffkofen und Mangolding gehörten. In Moosham übereignete Karl III. im Jahr 885 die Kapelle mit Zubehör an die Alte Kapelle in R. (DK III 127). Vermutlich gehörte zu Moosham das in der Nähe gelegene castellum Erilinga (Langenerling; Wide m ann, RTrad. 56). Auch in P fakofen ist mit Königsbesitz zu rechnen, da die Alte Kapelle das Patronatsrecht über die dortige Kirche ausübte (J. Schmid, Geschichte der Alten Kapelle S. 291). Karolingische curtis war das benachbarte Rogging, das Otto I. 973 an Niedermünster in R. schenkte (DO I 433). Der Königshof Aufhausen ist zum ersten Mal im Jahr 889 genannt, als Arnulf cappellam in pago
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Tuonaggouue ad curtem regiam, quae Ufhusa dicitur mit allem Zubehör seinem Kanzler Aspert auf Lebenszeit schenkte (DArn 63; vgl. den Artikel in diesem Repertorium). In Aufhausen hielt sich Otto I. im November 953 für mehrere Tage auf, ebenso in der nahe gelegenen curtis Schierling, wo er am 10. Dezember 953 urkundete (DO I 170, 171; vgl. den Artikel in diesem Repertorium). Diese Königsaufenthalte zeigen, dass Aufhausen und Schierling umfangreiche Königsgutsbezirke waren, die mit ihren Räumlichkeiten den König und sein Gefolge mehrere Tage beherbergen und mit ihren Einkünften verpflegen konnten. In der Nähe Schierlings befand sich das Königsgut Nieder / Oberleierndorf, dessen Besitz Heinrich II. im Jahr 1002 dem Kloster Niedermünster in R. bestätigte (DH II 29). Südöstl. davon lag der agilolfingische Herzogs- und karolingische Königshof Ober / Niederlindhart (DO I 433: curtis Linthart), wo sich der hl. Bonifatius einige Zeit aufgehalten hat (Vita Willibaldi [SS XV/1] S. 104). Karlmann bestätigte im Jahr 879 einen Vergleich zwischen seinem Diakon Kunibert und dem Kloster Kremsmünster, wonach der Besitz Kuniberts in loco qui dicitur Linthart nach seinem Tod an das Kloster fallen sollte (DKarlmann 19). Grundherr war der König auch in dem südl. von R. gelegenen Ober / Untermassing, wo Karl III. im Jahr 884 ecclesiam unam cum casa et curtę ad Marlingon vocato loco in comitatu Engildei et de terra salica hobas duos et mancipia quinque cum om nibus iuste et legaliter ad ipsam ecclesiam pertinentibus an die Alte Kapelle in R. schenkte (DK III 107). Zum karolingischen Königsgut dürften auch der lo cus (Bad) Abbach und die villa Teugn gehört haben, auch wenn sie erstmals in Urkunden Heinrichs II. aus den Jahren 1002 und 1007 genannt werden (DH II 31, 146). In Herrnwahlthann verfügte Graf Luitpold um 900 über zur Grafschaft gehörendes Amtsgut (Widemann, RTrad. 177: quicquid inibi ad comitatum pertinebat), das zweifellos aus Königsbesitz stammte. Zur Grafschaft gehörendes Amtsgut begegnet auch in Staubing bei Weltenburg, wo Graf Engildeo quicquid … habere visus est ad Stupinga ad comitium suum pertinentis (Widemann, RTrad. 113) im Tausch Bischof Ambricho von R. überließ. Auch Arnulf schenkte seinem Subdiakon Mahtari in Staubing Besitzungen (Widemann, RTrad. 163). In einer Regensburger Traditionsnotiz aus der Zeit um 900 wird Staubing als Stu pingaro marcha bezeichnet (Widemann, RTrad. 176) und damit offenkundig als Mittelpunkt eines umfangreichen Königsgutsbezirks ausgewiesen. Villenbezirke waren auch Sandharlanden und Eining, der ehemalige römische Kastellort, in denen der König reich begütert war (DArn 86; DH II 26). Auch wenn die Urkunden nur wenige Anhaltspunkte über die Größe der jeweiligen Königsbesitzungen an den genannten Orten liefern, so liegt die Annahme nahe, dass viele der genannten Güter zu den größten Gutshöfen der Gegend zu rechnen sind. Dies ergibt sich daraus, dass in Aufhausen, Mangolding, Mintraching, Moosham, Niederlindhart, Riekofen, Rogging, Schierling und Teugn so genannte Ambt- oder Ammerhöfe standen, deren Reichtum und Besitz von beeindruckender Größe waren (vgl. A. Hochholzer, Die niederbayerischen Ammerhöfe. Ein Beitrag zur ländlichen Strukturforschung Altbayerns. 1964, Anlage 2, 2a – Ders., Grundherr-
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schaftliche Fronhöfe und Ämterverfassung im niederbayerischen Raum [ZBLG 31. 1968] S. 49 f.). Der Adel verfügte im Einzugsbereich von R. über Besitz in Friesheim (Widemann, RTrad. 184: 901), Illkofen (Widemann, RTrad. 115: ca. 883–887; 122: 883–887), Altach (Widemann, RTrad. 42: 863–870), Pfatter (Bitterauf, Trad. FreisingI 59: 773 Juli 15; Breviarius Urolfi S. 22 Nr. 9), Riekofen (Widemann, RTrad. 142: 889–891), Sünching (Bitterauf, Trad. Freising I 59: 773 Juli 15; Breviarius Urolfi S. 22 Nr. 7; Widemann, RTrad. 7: 792 Juli 22), Ehring bei Sünching (Widemann, RTrad. 67: ca. 863–885; 109: ca. 883–887), Langenerling (Wide m ann, RTrad. 56: 863–885; 125: 888), Gailsbach (Widemann, RTrad. 129: 888/9), Hagelstadt (Widemann, RTrad. 23: 826–840; 118: ca. 883–887), Sengkofen (Widemann, RTrad. 42: 863–870; 106: 883–887; 116: ca. 883–887; 118: ca. 883–887; 170: 894–930), Mintraching (Breviarius Urolfi S. 21 Nr. 1), Gengkofen (Widemann, RTrad. 79: ca. 875–885), Wolkering (Widemann, RTrad. 18: 882 April 14; 189: 901), Thalmassing (Bitterauf, Trad. Freising I 150: 791–808; Widemann, RTrad. 72: 866), Dünzling (Widemann, RTrad. 72: 866; 92: 879; 105: 883–887; 128: 888/9), Luckenpainten (Widemann, RTrad. 72: 866), Sanding (Widemann, RTrad. 118: 883–887; 136: 889 Februar 23; 144: 889–891; 169: 891–894), Peising bei Bad Abbach (Widemann, RTrad. 13: 814 September 21; 65: 863–885), Saalhaupt (Wide m ann, RTrad. 82: ca. 875–885), Lengfeld (Bitterauf, Trad. Freising I 758: 856 März 31; 776: 856–860; 847: 859–875; 793: 857–864), Teugn (Bitterauf, Trad. Freising I 758: 856 März 31), Herrnwahlthann (Widemann, RTrad. 176: ca.900), Hausen sö. von Kelheim (Wide m ann, RTrad. 57: ca. 863–885), Kelheim (Widemann, RTrad. 49: 863–885) und Staubing bei Weltenburg (Widemann, RTrad. 50: ca. 865–885; 77: 874 Mai 25; 113: 883–887; 126: 888; 127: 888/9; 163: 891–894; 176: ca. 900). Besitzungen des Regensburger Bischofs und St. Emmerams, deren Herkunft wenigstens zum Teil auf königliche Schenkungen zurückzuführen sein dürfte, befanden sich in Illkofen (Wide mann, RTrad. 115, 122), Altach (Widemann, RTrad. 57), Leiterkofen (Widemann, RTrad. 23), Pfatter (Widemann, RTrad. 170), Senghofen bei Moosham (Widemann, RTrad. 106, 116, 117), Riekofen (Widemann, RTrad. 142) und den umliegenden Ortschaften Ehring (Wide m ann, RTrad. 109, 147), Mötzing (Widemann, RTrad. 38, 110, 135) und Sünching (Widemann, RTrad. 143), in Malchering (Widemann, RTrad. 28), in dem Rogging und Pfakofen gegenüberliegenden Zaitzkofen (Widemann, RTrad. 144, 150), in Hagelstadt (Wide mann, RTrad. 166), Traubling (Widemann, RTrad. 23), Neudorf (Widemann, RTrad. 105), Wolkering (Widemann, RTrad. 189), Thalmassing (Widemann, RTrad. 72, 94), Dünzling (Widemann, RTrad. 128), Peising bei Bad Abbach (Widemann, RTrad. 66), Saalhaupt (Wide m ann, RTrad. 96), Buch bei Herrnwahlthann (Widemann, RTrad. 92), Kelheim (Wide m ann, RTrad. 180) und in den bei Sandharlanden gelegenen Orten Pullach (Wide mann, RTrad. 50), Arnhofen (Widemann, RTrad. 49), Teuerting (Widemann, RTrad. 176) und Ober / Niederulrain (Widemann, RTrad. 176). Zu den Besitzverhältnissen im südlichen Umland von R. vgl. D. Schmid, Regensburg II S. 38–63
Dieses enge Neben- und Miteinander von königlichen, kirchlichen und adeligen Besitzungen im Vorfeld des geschlossenen Königsgutsbezirks im unmittelbaren Regensburger Umland hängt sicherlich mit der Lage im überaus fruchtbaren Dungau zusammen, der die dortigen Ackerflächen zu einem höchst begehrten Wirtschaftsgut werden ließ. Zu R. gehörendes Königsgut lag aber auch nördl. der Donau in dem weniger fruchtbaren Hügelland des Bayerischen Vorwaldes, des Oberpfälzer Bruchschol-
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lenlandes und der Fränkischen Alb, die bei R. aufeinander treffen. An den Südhängen der Höhenzüge zogen sich entlang der Donau zahlreiche Weinberge hin, von denen ein großer Teil etwa bei R.-Winzer und R.-Weichs der Pfalz R. zugeordnet war. Königsbesitz war auch die villa Mattingan (Matting, Gem. Pentling Lkr. R. oder Bergmatting, Gem. Sinzing Lkr. R.), aus deren Bestand Ludwig d. K. an St. Emmeram iugerum unum ex vineis schenkte (DLdK 11). Grundherr war der König auch in Etterzhausen, westl. von R. im Naabtal gelegen, wo Otto II. im Jahr 977 Station machte (DO II 167. Vgl. den Artikel in diesem Repertorium). Die dortigen Besitzungen der Regensburger Kirche (Widemann, RTrad. 56) dürften auf herzogliche bzw. königliche Schenkungen zurückgehen. Königsbesitz lag in karolingischer Zeit auch unmittelbar nördl. gegenüber von R. in R.-Reinhausen (DH II 151), R.-Weichs (Widemann, RTrad. 125. Der St. Emmeramer Besitz dürfte auf herzogliche bzw. königliche Schenkung zurückgehen), Zeitlarn und Lappersdorf (DK III 127). Umstritten ist, ob das praedium Scierstat, das die Mönche von St. Emmeram mit Erlaubnis Ottos II. vom Juden Samuel gekauft haben (DO II 247), mit R.-Stadtamhof gleichzusetzen ist (vgl. Dirmeier, Schierstatt S. 37–42). Donauabwärts war der König begütert in Donaustauf (Widemann, RTrad. 170; vgl. den Artikel in diesem Repertorium), Sulzbach (DKo I 22), Bach (Widemann, RTrad. 140), Kruckenberg (Salzburger UB I Indiculus Arnonis S. 7), Wiesent (Breviarius Urolfi S. 21 Nr. 27: uilla Wisvnte) und Wörth a.d. Donau (DLdD 152. Vgl. auch P. Schmid, Regensburg S. 113 Anm. 226). Auf den Höhen der Fränkischen Alb im Westen, des Oberpfälzer Bruchschollenlandes im Norden und dem Bayerischen Vorwald im Nordosten von R. erstreckten sich riesige Forstgebiete. Vermutlich ging in diesen Forstgebieten Karl d. Gr. im Jahr 803 auf dem Weg nach R. der Jagd nach (Ann. Mettenses priores [SS rer. Germ. X] S. 90: venationem bubalorum caeterarumque ferarum per saltum Hir canum exercuit). Einen Teil dieses großen Königsforstes tradierte Konrad I. im Jahr 914 mit dem forestum iuxta Sulcipah cum forestario Sigifrid nuncupato an das Kloster St. Emmeram (DKo I 22). Zusammen mit den genannten Forstschenkungen und den Schenkungen, die Karl d. Gr. und Ludwig d. Dt. zwischen Bogen und Regen an das Kloster Metten tätigten (DK III 59), ergibt sich nördl. der Donau von R. stromabwärts ein geschlossenes Königsforstgebiet, das im Norden das Regental mit den königlichen Zentren Cham (Widemann, RTrad. 16; vgl. den Artikel in diesem Repertorium), Roding (DLdD 38; DArn 145; Heinrich II. [DH II 55] schenkte den Forst Eisenhart bei Roding südl. des Regens; vgl. den Artikel in diesem Repertorium) und Nittenau (DH II 145) erreichte und sich nach Osten bis Österreich erstreckte (DH II 217), schenkte dem Kloster Niedernburg in Passau einen Teil des Nordwaldes nach Böhmen hin. (Vgl. K. Bosl, Pfalzen, Klöster und Forste in Bayern. Zur Organisation von Herzogs- und Königsgut in Bayern [Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 106. 1966] S. 43–62 – Dasler, Forst und Wildbann S. 178 f.) Dieser Königsforst wurde allem Anschein nach schon frühzeitig von den Rändern her aufgebrochen. St. Emmeram hatte bereits von den Agilolfingern im
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Chamerbecken mit Chammünster einen Stützpunkt und Waldgebiete erhalten (Widemann, RTrad. 16). Aus der Urkunde, mit der Ludwig d. Dt. der Regensburger Kirche bei Wörth a.d. Donau novalia, que sunt contra monasterium ad Vuerida et contra nemus medium, und alles, was noviter in eodem loco agrorum vel pratorum extirpatum est (DLdD 152) schenkte, geht hervor, dass von der Donauebene aus rodend in den Forst eingedrungen wurde. Konrad I. löste mit dem Sulzbacher Forst ein beträchtliches Stück aus dem Forstgebiet heraus (DKo I 22). Auch das Waldgebiet, das dem Regensburger Bischof um Donaustauf von den Agilolfingern oder Karolingern geschenkt worden war, beschnitt Randbereiche des Forstgebietes. Als Einfallspforte diente allem Anschein nach auch das Tal des Wenzenbachs, von dem aus ebenfalls die Regensburger Kirche durch herzogliche und königliche Schenkungen an das Forstgebiet heranrückte. Bischöfliche Dienstleute verfügten über Grundbesitz in Thanhausen (Widemann, RTrad. 45), und Bischof Ambricho besaß ein Haus zwischen Irlbach und Wenzenbach (Widemann, RTrad. 45: Haec … facta est … in domo episcopi inter Eri lapah et Menzinpah constructa). Während der Besitz des Regensburger Bischofs im Kern auf königliche Schenkungen zurückging, ist unklar, woher der Besitz des Adels stammte, der im Ort Wenzenbach in der Mitte des 9. Jhs. nachzuweisen ist (Widemann, RTrad. 54, 59, 94, 96). Insgesamt gesehen lässt sich im Regensburger Umland nördl. der Donau von der villa Matting bis Wörth a.d. Donau eine Kette von Königsbesitzungen feststellen, wenngleich der König in diesem Bereich nicht alleiniger Grundherr gewesen ist, sondern Besitzungen an die Regensburger Kirche vergeben hatte und sich in Nachbarschaft zu Besitzungen adeliger Familien befand. Nach Westen und Norden schlossen sich an die Donauebene Königsforste gewaltigen Ausmaßes an, aus denen der Regensburger Bischof, St. Emmeram und das Kloster Metten durch königliche Schenkungen große Teile mit Rodungsaufgaben erhielten. In der Gesamtschau ergibt sich für die Karolingerzeit somit folgendes Bild. Zur Versorgung seines Hofes konnte sich der König in R. auf eine überaus solide Basis stützen. Im unmittelbaren Weichbild der Stadt stand ihm auf äußerst fruchtbarem Boden ein geschlossener Königsgutskomplex von ca. 5200 ha zur Verfügung, aus dem vereinzelt und offenbar auch nur für eine gewisse Zeit kleinere Teile an St. Emmeram und den Bischof überlassen waren. Zudem ist offensichtlich, dass Ludwig d. Dt. und Arnulf bestrebt waren, das Königsgut in und um R. zur Stärkung ihrer Position in der Stadt zu wahren und ausgegebene Besitzungen wie etwa die Schenkung Karls d. Gr. an St. Emmeram und auch den Tiergarten der Pfalz nach Möglichkeit wieder zurückzunehmen. Auch die Erwerbung Obermünsters passt in dieses Bild. Abgesehen von der Schenkung von fünf Hofstellen an das Kloster Metten (DArn 116) sind aus der Zeit Arnulfs keine Besitzveräußerungen in der Stadt und ihrer unmittelbaren Umgebung bekannt. Auch die Schenkungen in späterer Zeit schließen größere Veränderungen in der Karolingerzeit geradezu aus. Diese Tendenz, die materielle Basis des Königtums in R. und Umgebung zu wahren und nach Möglichkeit zu mehren, steht in klarem
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Gegensatz zu den zahlreichen Besitzveräußerungen, die die Karolinger im übrigen Bayern vollzogen, und unterstreicht den Sonderstatus, den R. unter den Karolingern für das Königtum hatte. Dem geschlossenen Fiskalbezirk war im Süden eine breite Zone vorgelagert, in der sich neben großen Königshöfen und königlichen Villenbezirken auch kirchliche und adelige Besitzungen in Gemengelage befanden. Auf dem nördl. Donau ufer zogen sich, wie die Schenkungen an Salzburg und Eichstätt zeigen, offenbar begehrte Weinanbaugebiete hin, an die sich auf den Höhen der Fränkischen Alb, des Oberpfälzer Bruchschollenlandes und des Bayerischen Vorwaldes unendlich weite Forstgebiete anschlossen, aus denen nach und nach auf dem Wege über Schenkungen Teile an die Kirche übergingen. Es lassen sich somit für R. ähnliche Verhältnisse wie bei Frankfurt feststellen, wo sich ebenfalls um einen geschlossenen Fiskalbezirk eine Zone von Orten legte, in denen sowohl der König als auch Private begütert waren (Schalles-Fischer, Frankfurt S. 295). Die materielle Basis des Königtums in R. beruhte somit nicht auf Streubesitz, sondern auf einem geschlossenen Gutskomplex, der mit Ackerland, Wiesen, Weinbergen und Forstgebieten, die zur Holzgewinnung, Schweinemast, Zeidelweide und Viehweide genutzt wurden, alle für ein weitgehend autarkes Wirtschaften wichtigen Elemente enthielt.
2. Konrad I. Es ist damit zu rechnen, dass sich unter Konrad I. aufgrund der gegenüber den Karolingern deutlich geringeren Präsenz des Königs in R. auch im Königsguts bestand gewisse Auflockerungstendenzen bemerkbar machten, die durch die Auseinandersetzungen zwischen Konrad I. und Herzog Arnulf, in deren Brennpunkt der Regensburger Raum stand, begünstigt worden sind. Die Rivalität zwischen beiden dürfte dafür mitverantwortlich gewesen sein, dass Konrad I. in die Besitzungen der Pfalz R. eingegriffen hat, um die Position Bischof Tutos, zugleich Abt von St. Emmeran, seines treuen Anhängers in der Stadt, aufzuwerten und Arnulf ein Gegengewicht entgegenzusetzen. Dazu schenkte er 914 dem Kloster St. Emmeram das nahegelegene umfangreiche Forstgebiet bei Sulzbach (DKo I 22) und übertrug dem Kloster bei seinem Aufenthalt in der Stadt im Jahr 916 den zehnten Teil der Zolleinkünfte der Stadt (DKo I 29; vgl. V.1.67). Bemerkenswert ist, dass sich die Schenkungen Konrads I. in Bayern auf den Regensburger Raum konzentrierten. Neben den Schenkungen an St. Emmeram übereignete er seinem Kapellan Reginolf eine Hufe in Bergham im Donaugau (DKo I 28). Schenkungen Konrads sind in Bayern sonst nur noch in Goldern b. Landshut (DKo I 31) und bei Bozen nachzuweisen (Salzburger UB I S. 66 Nr. 1).
Aus diesem Grunde liegt der Gedanke nahe, dass Konrad I. die Absicht verfolgt hat, das Regensburger Königsgut durch ihm ergebene Personen bzw. Institutio-
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nen zu sichern oder sich durch sie die Möglichkeit zur Einflussnahme offen zu halten und Herzog Arnulf den Zugriff darauf zu verwehren oder wenigstens zu erschweren. Fraglich ist, ob diese Vorsichtsmaßnahmen Konrads I. überhaupt notwendig gewesen wären, denn es ist keine einzige Verfügung Herzog Arnulfs über Königsgut in Bayern überliefert. Dies erweckt den Eindruck, als habe sich Arnulf von Königsgut ferngehalten und stattdessen in großem Umfang auf Klosterbesitzungen zugegriffen (vgl. Reindel, Luitpoldinger Nr. 49). Es ist somit davon auszugehen, dass Konrad I. Herr des Regensburger Königsguts gewesen ist und dies auch durch die Ausübung des Münzrechts unterstrichen hat (vgl. Dannenberg, Münzen I S. 403; III S. 812). Gegen Ende der Regierungszeit Konrads I. ergaben sich allerdings tiefgreifende Veränderungen in den Machtverhältnissen in R. Arnulf konnte sich 918 der Stadt bemächtigen und sich sowohl gegenüber Konrad I. als auch Heinrich I. militärisch behaupten. Seine Stellung als Stadtherr unterstrich er durch die Einbeziehung der westl. Vorstadt in die Befestigungsanlagen (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 552) und die Ausübung des Münzrechts (Dannenberg, Münzen I S. 403; II S. 681). Seine Dominanz in der Stadt war zudem durch die nahezu königsgleiche Stellung abgesichert, die ihm Heinrich I. im Rahmen der 921 vor den Mauern von R. getroffenen Vereinbarungen zugestanden hatte (vgl. V.1.69). Vermutlich wurde bei dieser Gelegenheit wenigstens in groben Zügen auch eine Verständigung über die jeweiligen Rechtsund Interessensphären erzielt, die es dem Herzog ermöglicht haben könnte, Regensburger Königsgut für sich in Anspruch zu nehmen. Einen Beleg dafür gibt es allerdings nicht, wie auch unbekannt ist, wo sich Arnulf in R. aufgehalten hat.
3. Ottonenzeit a. Königsgut in R. Aufgrund der äußerst lückenhaften Quellenlage lassen sich in der Ottonenzeit über die Besitzverhältnisse in R. bis in die Mitte des 10. Jhs. nur wenige Aussagen machen. Dies trifft vor allem für die Zeit Heinrichs I. zu. Dabei ist allerdings auszuschließen, dass Heinrich I. seine Ansprüche auf das bayerische Königsgut und die königlichen Rechte in Bayern vollständig preisgegeben hat (H. C. Faussner, Die Verfügungsgewalt des Königs über weltliches Reichsgut im Hochmittelalter [DA 29. 1973] S. 345–449, bes. S. 400 meint, Heinrich I. habe Arnulf gegenüber auf die Verfügungsgewalt über das Reichsgut verzichtet), denn es gibt – wenn auch nur vereinzelt – auch für seine Zeit Hinweise auf Königsleute und Königsbesitz in Bayern (vgl. DH I 14, 28; Thiel, Trad. Weltenburg 1 [930–942]: In der Weltenburger Gegend ist ein Otram, parscalc regis genannt). Was die Besitz verhältnisse in R. betrifft, so lassen sich darüber für die Zeit Heinrichs I. keine konkreten Angaben machen. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat Heinrich I. niemals die Stadt betreten und es sind auch von ihm keine Verfügungen über Königsgut in der Stadt bekannt. Ob daraus der Schluss gezogen werden darf, er habe das Königsgut in der Stadt preisgegeben, ist mehr als fraglich, denn auch von
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Herzog Arnulf sind keine Dispositionen über ehemals karolingisches Königsgut in der Stadt bekannt. Genauso fragwürdig ist es, aus der Tatsache, dass Otto I. in R. auf Königsgut zurückgreifen konnte, folgern zu wollen, dies sei auch Heinrich I. möglich gewesen, denn es gilt zu berücksichtigen, dass Otto I. nach dem Tode Herzog Arnulfs († 937) das Verhältnis zwischen König und Herzog grundlegend zum Vorteil des Königs neu gestaltet und damit wohl auch in besitzrechtlicher Hinsicht Veränderungen zugunsten des Königs vorgenommen und die alten Rechtsverhältnisse wieder zur Geltung gebracht hat (vgl. die Absetzung Herzog Eberhards 938, die Einsetzung Bertholds [938–947] und die Einsetzung Herzog Heinrichs I. 948 durch Otto I.). Genauso souverän wie er über das bayerische Herzogsamt verfügte, dürfte er auch mit dem Königsgut in R. umgegangen sein. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass er bei seinen Aufenthalten in der Stadt an die karolingische Tradition anknüpfte, die von Arnulf bei St. Emmeram errichtete Pfalz für sich reklamierte und dort Quartier bezog. Dies kann als Indiz dafür gewertet werden, dass er auch Anspruch auf das übrige Reichsgut in der Stadt erhob, wofür auch die Überlassung der Alten Kapelle, der Pfalzkapelle Ludwigs d. Dt., an Bischof Rihpert von Brixen (967–977) spricht (DO II 14). Der Zugriff auf das Regensburger Königsgut war für Otto I. auch insofern unerlässlich, als er seinen Bruder Heinrich als Herzog in Bayern etablieren und ihm eine tragfähige Herrschaftsgrundlage verschaffen wollte. Als Landfremder, der außer der Mitgift seiner Gemahlin Judith über keine eigenen Besitzungen in Bayern verfügen konnte, war Heinrich darauf angewiesen, dass ihm ein angemessener Anteil am Königsgut in der Stadt überlassen wurde. Dass er diesen Anteil erhielt, belegen seine Residenz im nördl. Teil der Pfalz am Alten Kornmarkt, die Eigentumsrechte der Herzogsfamilie an Obermünster und Besitzungen bei St. Kassian (DO II 59). Königsbesitz und davon ausgegliederter herzoglicher Besitz bestanden somit in der Stadt spätestens seit der Mitte des 10. Jhs. in abgrenzbarer Weise nebeneinander. In der Stadt verfügten seit der ersten Hälfte des 10. Jhs. neben König und Herzog sowie den kirchlichen Einrichtungen aber auch andere Personen über Grundbesitz, dessen Herkunft und Alter allerdings unbekannt sind. So überließ Erzbischof Adalbert I. von Salzburg (923–935) im Jahr 932 dem edlen Dultinch in Radespona locum curtile unum zu eigen (Salzburger UB I Nr. 86 S. 150), und Graf Eberhard von Sempt-Ebersberg stattete im Jahr 934 das von ihm gegründete Kloster Ebersberg mit aream Ratispone iuxta mercatum sitam aus (Widemann, RTrad. 3). Im Jahr 976 ist die cortis Perhtoldi comitis (DO II 134) in unmittelbarer Nähe zum Pfalzbereich am Alten Kornmarkt bezeugt. Deutlicher erkennbar werden die Verhältnisse in R. unter Otto II. Im Jahr 967 schenkte er wie sein Vater Otto I. Bischof Rihpert von Brixen auf Lebenszeit die Alte Kapelle (DO II 14). Im Jahr 973 bestätigte er Bischof Pilgrim von Passau (971– 991) eine um die Jahrhundertmitte von Bischof Adalbert (946–970/971) von Herzog Heinrich I. erworbene aream sitam in urbe Radesbonensi non longe ab aecclesia sancti Cassiani martiris (DO II 59). Im Jahr 976 schenkte er der
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Salzburger Kirche quendam cortilem locum sepibus aedificiisque circumdatum in Regenespurc ad australem plagam aeclesiae sancti Petri inter cortem Perhtoldi comitis et viam que ante aeclesiam sita est (DO II 134). Diese Schenkungen Ottos II. stellten durchaus spürbare Eingriffe in den Königsbesitz im Umgriff des Pfalzbereichs am Alten Kornmarkt dar. Auch Otto III. setzte die Reihe der Schenkungen aus Königsbesitz in der Stadt fort. Auf Bitten Herzog Heinrichs IV. gab er 998 dessen Kaplan Tagino, dem Vorsteher der Kanoniker an der Alten Kapelle, quoddam curtile inter nostram capellam et nostra edificia ac cortem sancti Rodperti Radasbone situm (DO III 294). Mit dieser Schenkung machte Otto III. zugleich aber auch deutlich, dass er die Alte Kapelle und den Pfalztrakt an der Westseite des Alten Kornmarktes als zum Königsbesitz gehörend betrachtete. Im Jahr 1000 überließ er Graf Adalbero von Sempt-Ebersberg, dessen Familie bereits in der ersten Hälfte des 10. Jhs. in R. begütert war (Widemann, RTrad. 3), eine westl. von Obermünster gelegene Hofstelle (DO III 370). Es hat sich somit gezeigt, dass der Hauptbestand des karolingischen Königsguts in der Stadt den Dynastiewechsel offenkundig weitgehend unbeschadet überdauert hat und den Ottonen mit dem Anwachsen des königlichen Einflusses in der Stadt nach dem Tode Herzog Arnulfs wieder zur Disposition stand. Insbesondere nahmen sie mit den karolingischen Pfalzanlagen bei St. Emmeram und am Alten Kornmarkt einschließlich der Alten Kapelle die Kernbereiche des Königsgutes wieder in Besitz. Teile des Königsgutes setzten sie dafür ein, um die Position der aus dem Königshause stammenden neuen Herzogsfamilie in der Hauptstadt Bayerns abzusichern und damit auf indirekte Weise auch den Einfluss der ottonischen Königsdynastie in Bayern zu stabilisieren. Sie veräußersten allerdings auch Besitzungen bei St. Kassian und Obermünster sowie westl. des Alten Kornmarktes und schmälerten damit in durchaus spürbarer Weise die materielle Basis des Königtums in der Stadt.
b. Königsgut bei R. Wie in der Stadt überstand auch der Reichsbesitz in der Umgebung von R. den Dynastiewechsel von den Karolingern über Konrad I. zu den Ottonen ohne auffallende Einbußen. Damit fügt sich R. in die Reihe der großen fisci der Kernlandschaften ein, die ohne spürbare Minderung ihres Besitzstandes erhalten geblieben sind (Metz, Karol. Reichsgut S. 231). Mit Veränderungen ist allerdings insofern zu rechnen, als Otto I. seinem Bruder Herzog Heinrich I. zur Festigung seiner Position offenbar auch Anteile an den Königsbesitzungen im Umland von R. überlassen hat. Darauf deuten jedenfalls die Verfügungen hin, die Kaiser Heinrich II. tempore ducatus nostri im Forstgebiet um Roding getroffen hat (DH II 55). Als Königsgut begegnet unter Otto I. erneut die karolingische curtis regia Ufhusa (DArn 63), die wirtschaftlich so stark und auch mit Gebäuden in entsprechender Weise ausgestattet war, dass sie den König mit seinem Gefolge während
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der Zeit der Belagerung von R. im November 953 aufnehmen konnte (DO I 170: 953 November 29). Am 10. Dezember urkundete Otto I. im benachbarten Schierling, wo sich offensichtlich ebenfalls ein leistungsfähiger Königsgutskomplex befand (DO I 171). Die curtis Skirilinga schenkte Otto I. am 27. April 973 zusammen mit den in der Nähe liegenden curtes Rogging, Lindhart und Bayer bach an das Kloster Niedermünster in R. in usus cottidiani (DO I 433). Dass die benachbarten Königshöfe gemeinsam in einer Urkunde tradiert worden sind, dürfte kein Zufall sein, sondern vermutlich eine bestehende Organisationsform widerspiegeln. Am selben Tag übergab Otto I. an Niedermünster victui cottidi ano et necessario auch das predium Beutelhausen (DO I 432). Die Veräußerung von fünf Königshöfen stellte sicherlich einen spürbaren Aderlass im Bereich des Königsguts südl. von R. dar. Dennoch blieben die Höfe auch weiterhin durch die Servitialleistungen des Klosters Niedermünster in das in R. zu erbringende servitium regis eingebunden. Königsbesitz war ferner die westl. von R. liegende villa Prüfening, aus deren Bestand Otto III. im Jahr 1000 auf Fürbitte Herzog Heinrichs IV. dessen Kaplan Tagino ein predium cum omnibus utensilibus schenkte (DO III 351). In Premberg bei Burglengenfeld, der alten karolingischen Straßenstation auf dem Weg von R. nach Forchheim, erwarb Otto I. Besitz durch Konfiskation, übergab ihn aber 961 an das Kloster St. Emmeram (DO I 219). In Etterzhausen machte Otto II. 977 Station (DO II 167; vgl. den Artikel in diesem Repertorium), so dass auch dort mit umfangreichem Königsbesitz zu rechnen ist, der dem reisenden Königshof Unterkunft und Verpflegung gewähren konnte. Unklar ist, wo das in pago Nortgouui in suburbano Reginae civitatis gelegene praedium Scierstat zu suchen ist, das die Mönche von St. Emmeram einst vom Juden Samuel gekauft hatten und das ihnen Otto II. 981 übereignete (DO II 247. Vgl. Dirmeier, Schierstatt S. 37–42, der die Gleichsetzung mit R.-Stadtamhof zurückweist). Im Ergebnis zeigt sich, dass sich in ottonischer Zeit Königsgut in ansehnlichen Ausmaßen in dem Bereich feststellen lässt, der als Schwerpunkt des Königsbesitzes in karolingischer Zeit nachgewiesen werden konnte. Es kann deshalb von einer weitgehenden Kontinuität des Königsbesitzes in und bei R. von der Karolingerzur Ottonenzeit ausgegangen werden. Als Erklärung für die beträchtlichen Veräußerungen, die die Ottonen aus diesem Güterbestand vorgenommen haben, bietet sich an, dass für sie R. an die Peripherie ihres Handlungsraumes gerückt war und daher die Regensburger Königsgüter für die Versorgung des ottonischen Königshofs an Bedeutung verloren hatten.
4. Heinrich II. Mit Heinrich bestieg der bayerische Herzog den deutschen Königsthron. Es ist davon auszugehen, dass es zunächst zu einer beträchtlichen Mehrung des Königsbesitzes gekommen ist, da Heinrich II. auch große Teile des herzoglichen Besitzes einbehalten und nominell dem Königsgut zugeführt hat.
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a. Königsgut in R. Als bayerischer Herzog hatte Heinrich in R. im nördl. Bereich der Pfalz am Alten Kornmarkt residiert, von dort aus aber offensichtlich auf weitere Pfalzbereiche ausgegriffen, denn es liegt auf der Hand, dass er die Alte Kapelle bereits während seiner Herzogszeit von Grund auf neu erbaut und dort ein Kanonikerstift eingerichtet hat (DH II 26). Mit Sicherheit beschränkte sich aber sein faktischer Einflussbereich nicht auf die Pfalz, sondern erstreckte sich darüber hinaus auch auf andere Teile der Stadt. Als Indiz dafür darf gewertet werden, dass sich Obermünster im herzoglichen Besitz befand (Otloh, Vita Sancti Wolfkangi [SS IV] S. 534) und dass Otto III. im Jahr 998 auf Anregung Herzog Heinrichs Tagino eine Hofstelle westl. der Alten Kapelle schenkte (DO III 294). Man hätte daher annehmen können, dass er als König seine Position in der Stadt weiter ausbauen würde. Es überrascht deshalb einigermaßen, dass Heinrich II. bereits im Jahr seiner Königswahl umfangreiche Schenkungen aus dem Königsgut in der Stadt an bayerische Bistümer und Klöster vorgenommen hat. Was auf den ersten Blick wie ein Ausverkauf von königlichen Positionen aussieht, erweist sich jedoch als Teil eines Programms, das darauf abzielte, den Bistümern und Klöstern eigene Unterkunftsmöglichkeiten in R. zu verschaffen und damit gleichzeitig den Rang von R. als Versammlungsort in Bayern hervorzuheben. Bereits im Juli 1002 übergab er dem Kloster Niederaltaich quandam nostri iuris aream infra muros urbis Radesponensis sitam (DH II 6: Der Hof lag vermutlich am westlichen Ende der heutigen Ludwigstraße). Im November 1002 tradierte er dem Kloster Tegernsee unum curtile in Ratisponensi civitate situm iuxta mercatum … in comitatu Ruodperti (DH II 23: Der Hof lag am heutigen Kohlenmarkt). Aufgrund dieser Schenkungen waren die beiden größten Klöster Bayerns jeweils mit einem Hof in R. präsent. Ebenfalls im November 1002 stattete Heinrich II. das Bistum Brixen mit curtiferum unum in provincia Baioariorum in civitate Radespona in comi tatu Ruotperti situm aus (DH II 27: Der Hof ist heute noch erhalten und liegt ca. 200 m südwestl. der Alten Kapelle). Im Jahr 1007 schenkte er tres areas infra urbem iuxta Danubium dem eben gegründeten Bistum Bamberg (DH II 151), dem er im Juni 1009 auch die Alte Kapelle mit allem Zubehör übertrug (DH II 196). Vermutlich gelangte mit den Pertinenzien der Alten Kapelle auch der östl. von ihr gelegene Bamberger Hof (ehemals Karmeliten-Hotel), der erstmals in einer Urkunde Konrads II. genannt wird (DKo II 3), in den Besitz der Kirche von Bamberg. An den Bamberger Hof schloss sich nach Norden hin der Freisinger Hof (heute Karmelitenkirche und Kloster an der Ostseite des Alten Kornmarktes) an, der laut der Bestätigungsurkunde Konrads II. (DKo II 3) als Teil eines palatii veteris atque destructi von Heinrich II. in der Zeit zwischen 1005 und 1009 an die Freisinger Kirche geschenkt worden war. In dieser Zeit dürfte auch, wie aus der Bestätigungsurkunde Konrads II. zu entnehmen ist, das Kloster Seeon eine Hofstelle erhalten haben (DKo II 49: Die Lage des Hofes ist nicht mehr zu ermitteln). Mit Bamberg, Brixen, Freising, Passau (DO II 59) und Salzburg (DO II 134) sowie Ebersberg (RUB I 3), Metten (DArn 116), Niederaltaich, Seeon und
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Tegernsee verfügten damit die bayerischen Bistümer (für Augsburg und Eichstätt sind Höfe im 13. Jh. bezeugt. Vgl. P. Schmid, Regensburg S. 443) sowie bedeutende Klöster (zu Höfen weiterer Klöster vgl. P. Schmid, Regensburg S. 443 f.) über Höfe in R., die offenkundig als Quartiere für Versammlungsteilnehmer in R. gedacht waren (P. Schmid, Regensburg S. 443–447. Vgl. auch die Beschreibung der Stadt in der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 192). Auch Obermünster beschenkte Heinrich II. 1021 mit einem an das Klostergelände angrenzenden Grundstück (DH II 455). Die Schenkungen Heinrichs II. zeigen, dass dem König nicht nur die Pfalz, sondern Grundbesitz beträchtlichen Ausmaßes auch im Kaufmannsviertel um den heutigen Kohlenmarkt und bei Obermünster gehörte. Der König war somit keineswegs auf den regius pagus beschränkt, sondern hatte Besitzungen über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Ohnehin hat Kraus, Translatio S. 27 die Einteilung der Stadt durch den Verfasser der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae in einen regius pagus, pagus cleri und pagus mercatorum als literarische Übernahme aus Hilduin von St. Denis nachgewiesen, die nicht den besitzrechtlichen Gegebenheiten entspricht (vgl. auch SS rer. Germ. LXXX S.193 Anm. 61). Eine Erklärung für die umfangreichen Veräußerungen aus diesem Königsbesitz ist allem Anschein nach darin zu sehen, dass Heinrich II. damit sein Vorhaben, R. zu einem zentralen Versammlungsort im Südosten des Reiches auszubauen, realisieren wollte.
b. Königsgut bei R. Auch im Besitzstand des Königsgutes außerhalb der Stadt nahm Heinrich II. in beträchtlichem Umfang Veräußerungen vor. Unmittelbar vor der westl. Stadtmauer übergab er 1007 dem Domkapitel von Bamberg in der an der Donau gelegenen Brunnelaite …duas (areas) (DH II 151: heute Brunnleite). 1009 überließ er aus dem Bestand der villa Genstal (heute R.-Kumpfmühl), die zu dem südl. an die Stadt angrenzenden geschlossenen Königsgutsbezirk der Karolingerzeit gehörte, dem benachbarten Kloster Prüll unum regale mansum, quod antea Waltrico concessum habuimus (DH II 192). Das Kloster Prüll hatte der Regensburger Bischof um 997 auf dem Gelände des ehemaligen Tiergartens der Arnulfspfalz errichtet und damit dieses wichtige Zubehör der karolingischen Königspfalz bereits in seinen Besitz gebracht. Auch in den Gürtel der R. in einiger Entfernung vorgelagerten Königshöfe griff Heinrich II. mit Besitzveräußerungen ein. 1010 übereignete er dem Kloster Niederaltaich aus dem südöstl. von R. gelegenen Villenbezirk Mintraching und den zugehörigen Orten Siffkofen und Mangolding eine Kirche, Anteile am Zehnten, mehrere Mansen und eine Mühle (DH II 211). Im Tal der Kleinen Laaber verschenkte er 1006 quoddam nostri iuris predium … in villa G. (vermutlich Gingkofen) an Niedermünster (DH II 116) und übergab 1010 curtem Sallach mit allem Zubehör an Obermünster (DH II 213). Die ehemaligen Königshöfe Moosham und Pfakofen vermachte Bischof
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Bruno von Augsburg, der Bruder Heinrichs II., der vermutlich als Mitglied der herzoglichen bzw. königlichen Familie in ihren Besitz gelangt war, dem Augsburger Domstift (Bresslau 1 S. 270). Aus den südwestl. von R. gelegenen Besitzungen fügte Heinrich II. 1007 der Grundausstattung des Bistums Bamberg locum Ahabah (Bad Abbach) ein (DH II 146), bei dem es sich, wie sich aus den Pertinenzien erschließen lässt, um einen umfangreichen Königsgutsbezirk handelte. In der in der Nähe von Bad Abbach gelegenen villa Teugn erhielt die Kirche von Brixen von Heinrich II. im Jahr 1002 allen Besitz, den er dort bislang innehatte (DH II 31). Die Schenkungen Heinrichs II. im Südwesten von R. rundeten die villa Eining, die 1002 in den Besitz der Alte Kapelle kam (DH II 26), und der lo cus Irnsing ab, der 1014 mit allem Zubehör ins Eigentum der Bamberger Kirche überging (DH II 324). Nördlich von R. schenkte Heinrich II. duas (areas) Reginhusen (R.-Reinhausen) an die bischöfliche Kirche von Bamberg. Im Regental lag mit Ramspau offensichtlich ein leistungsstarker Königshof, der es Heinrich II. ermöglichte, sich dort am 18. und 19. Juni 1011 aufzuhalten (DH II 231, 232). Hatten die Karolinger die Regensburger Kirche vom Donautal her mit Anteilen am großen Königsfort bedacht, so öffnete Heinrich II. die Forstgebiete vom Regental aus. 1003 gab er an die Freisinger Kirche die im Regental gelegenen Villen Roding, Dicherling (bei Roding), Zenzing (bei Roding), Hötzing (bei Cham), Scharlau (bei Cham), Pösing (bei Roding), Au (bei Roding) und Frieding (bei Roding) mit dazugehörigen Forstgebieten (DH II 55, 56). Auch das Bistum Bamberg erhielt im Regental reiche Besitzungen. Zur Erstausstattung des Bistums gehörte der locus Nittenau, der 1007 mit allem Zubehör, auch Forstgebieten, in bambergischen Besitz überging (DH II 145). 1020 folgte das predium Diepenried (bei Roding) (DH II 432). Auch in dem R. benachbarten Teil des Nordgaus vergab Heinrich II. Königsgut in großem Stil. Zunächst erhielt die Alte Kapelle im Jahr 1004 den gesamten Besitz Heinrichs II. in den Villen Dürn (Gem. Breitenbrunn, Lkr. Neumarkt) und Mantlach (Gem. Titting, Lkr. Eichstätt) (DH II 61). An das Bistum Bamberg gingen folgende Schenkungen: 1007 der locus Scambah (Hohenschambach, Gem. Hemau, Lkr. Regensburg) mit allem Zubehör, gelegen im großen Forstgebiet Tangrintel westlich von R. (DH II 144), und der locus Holzheim (Holzheim am Forst, Lkr. Regensburg), zu dem nach Ausweis der Pertinenzien die großen Forstgebiete zwischen Naab und Regen nordwestl. von R. gehörten (DH II 153), sowie 1009 der locus Mahandorf (Machendorf bei Unterödenhart im Truppenübungsplatz Hohenfels Lkr. Neumarkt) (DH II 204). Neben diesen Gütern, die unter Heinrich II. aus dem königlichen Besitz ausschieden, begegnet der Ort See im Tal der Schwarzen Laaber östl. von Parsberg als Straßenstation, wo sich Heinrich II. am 17. April 1007 aufhielt (DH II 133; vgl. den Artikel in diesem Repertorium). Voraussetzung dafür, dass Heinrich II. diese Schenkungen tätigen konnte, war, dass das Königsgut in und bei R. offenbar in großem Umfang von den Karolingern über die Ottonen auf ihn gekommen ist. Waren die Karolinger offensichtlich
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bestrebt, den Bestand des Königsguts bei R. zu wahren, und verschenkten allem Anschein nach stets nur Bruchteile von Besitzungen und gingen auch die Ottonen schonend damit um, so lässt sich unter Heinrich II. ein grundlegender Wandel feststellen. Nicht nur zahlenmäßig, sondern auch nach ihrem Inhalt überstiegen die Schenkungen Heinrichs II. die seiner Vorgänger bei weitem. Nahezu regelmäßig schieden ganze Königsgutskomplexe restlos aus dem Besitz des Königs aus. So hieß es bei den Veräußerungen im Raum um Roding stets totam (DH II 55) und auch die übrigen Urkunden lassen keinen Zweifel zu, dass die gesamte villa und der ganze locus oder sämtliche am Ort noch vorhandenen Königsbesitzungen verschenkt wurden. Ein Grund für dieses Vorgehen dürfte wohl im so genannten Reichskirchensystem zu suchen sein, das vermehrt die Reichskirche zum Servitium regis heranzog und ihr dafür die Masse der Königsgüter anvertraute.
5. Salier und Staufer a. Königsgut in R. Die zuvor vollzogenen Schenkungen scheinen den größten Teil des Königsguts in der Stadt aufgezehrt zu haben. Außer den Reichsklöstern Nieder- und Obermünster, der Pfalz bei St. Emmeram, über deren Schicksal nach der Verlegung der Königspfalz an den Alten Kornmarkt unter Heinrich II. nichts bekannt ist, und der Pfalz am Alten Kornmarkt, deren Areal aber auf die Gebäude an der Westseite des Alten Kornmarktes geschrumpft war, scheint der verbliebene Besitz des Königs kaum mehr der Erwähnung wert gewesen zu sein. Zweifellos gehörte die Pfalz im 11. Jh. dem König und wurde von den Herzögen bei ihren gelegentlichen Aufenthalten in R. mitbenutzt (Kraus, Civitas Regia S. 111). Daran dürfte sich auch im 12. Jh. zunächst nichts grundlegend geändert haben (1183 lud Friedrich I. als Gastgeber Herzog Otto I. zur Feier des Pfingstfestes nach R. ein. Vgl. V.1.182). Wie es dazu kommen konnte, dass die Pfalz gegen Ende des 12. Jhs. dem König entglitten war, lässt sich jedoch nicht konkret nachvollziehen. Offensichtlich scheint der Regensburger Burggraf, der für die Pfalz und die in der Stadt verbliebenen Königsbesitzungen zuständig gewesen ist, Rechtspositionen erlangt zu haben, die dazu führten, dass gegen Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jhs. die Pfalzgebäude am Alten Kornmarkt, der heutige „Herzogshof“, mit dem Römerturm und angrenzenden Wirtschaftsgebäuden aus dem Erbe der Regens burger Burggrafen an den bayerischen Herzog übergingen (vgl. VII). Es ist davon auszugehen, dass Konrad II. in R. nichts mehr besaß, das er hätte verschenken können. Dies war wohl auch der Grund dafür, dass er sich darauf beschränkte, die Schenkungen Heinrichs II. an Freising, Obermünster und das Kloster Seeon zu bestätigen (DKo II 3, 28, 49). Für Versuche der Könige, ihre materielle Basis in R. wieder auszubauen, sind keine konkreten Anhaltspunkte auszumachen. Fraglich ist, ob die Formulierung reddimus donamus et corrobora mus der Urkunde, mit der Heinrich IV. 1057 der Kirche von Bamberg den Besitz der Alten Kapelle bestätigte (DH IV 25), den Schluss auf Bestrebungen eines sei-
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ner Vorgänger, die Alte Kapelle wieder in seinen Besitz zu nehmen und Revindikationsmaßnahmen in R. zu initiieren, zulässt. Von Heinrich III. ist lediglich eine Urkunde für R. überliefert, mit der er Obermünster die beiden von Heinrich II. geschenkten Grundstücke bestätigte (DH III 299). Auch von Heinrich IV., von dem wegen seiner häufigen Anwesenheit in R. am ehesten Bestrebungen zum Ausbau seiner Position in der Stadt zu erwarten gewesen wären, sind lediglich Besitz bestätigungen bekannt (DH IV 90). Zu seiner Unterstützung griff er vielmehr auf die Finanzkraft der Stadt zu (Annalium Ratisbonensium maiorum fragmentum [SS rer. Germ. IV] S. 88: Maximam etiam pecuniam de [Ra]tisponensibus atque de cunctis fere in reg[n]o suo adquisivit civibus urbanis, unde [ad]versus eum late succrevit grande odium et [in]vidia immanis). Von seinen Nachfolgern sind nicht einmal mehr Besitzbestätigungen bekannt. Erst Friedrich I. unternahm offenbar wieder den Versuch, in der Stadt verstärkt Fuß zu fassen, wozu er, wie die Erwerbung einer Hofstatt im Jahr 1187 (Schwarz, Trad. Prüfening 232) zeigt, auch an einer Mehrung des Königsguts interessiert war. Sein Hauptaugenmerk legte er aber darauf, durch die Förderung der sich formierenden Bürgerschaft und durch die Übernahme der Verfügungsgewalt über alle wichtigen Positionen in der Stadt, die Stadtherrschaft auszuüben (P. Schmid, Regensburg S. 178–183 – Ders., Anfänge S. 496 ff.). Die dabei erzielten Erfolge (beispielsweise bezeichnete 1185 eine Freisinger Tradition R. als civitas publica. Bitterauf, Trad. Freising II 1563a. Roger von Hoveden [SS XXVII] S. 149 spricht davon, Friedrich I. sei 1189 a civitate sua que dicitur Rainesburg zum Kreuzzug aufgebrochen) vermochten allerdings seine Nachfolger nicht zu behaupten. Friedrich II. war 1215 sogar bereit, mit den Reichsstiften Ober- und Niedermünster die letzten verbliebenen Reichsbesitzungen dem Bischof zu überlassen (DF II 340), was jedoch am Widerstand der Äbtissin von Niedermünster scheiterte (DF II 365), so dass wenigstens dieser Rest an Reichsbesitz verblieb.
b. Königsgut bei R. Konrad II. bestätigte im Jahr 1036 dem Kloster Prüll die Schenkung einer Königshufe in der villa Genstal (R.-Kumpfmühl) durch Heinrich II. und erweiterte sie um ein an das Kloster angrenzendes Grundstück (DKo II 225). Damit schied der Bereich um R.-Neuprüll weitgehend aus dem Königsbesitz aus. Dass Konrad II. noch 30 Joch Ackerland einbehielt, kann nicht darüber hinweg täuschen, dass im Süden der Stadt der größte Teil des Reichsguts an andere Besitzer übergegangen war. Im Westen der Stadt blieben Teile des Reichsguts bis in die Stauferzeit erhalten, waren allerdings in die Verfügungsgewalt des Herzogs übergegangen oder als Lehen ausgegeben. So überließ der Regensburger Burggraf Heinrich III. dem Kloster Prüfening in einem Tauschgeschäft einen neben dem Kloster gelegenen Acker, den er von Heinrich dem Löwen zu Lehen hatte. Da der Acker ad ius regni pertinebat, musste die Zustimmung Kaiser Friedrichs I. eingeholt werden (UHdL 97; DF I *1162; Schwarz, Trad. Prüfening 187). Ebenfalls
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auf dem Tauschweg übereignete Heinrich der Löwe im Jahr 1166 mit Genehmigung Kaiser Friedrichs I. zwei in territorio Ratisponensi gelegene Königsmansen, die ad ius Heinrici ducis gehörten, sowie einige Äcker an der Donau gegenüber R.-Niederwinzer, die zum Königsgut gehörten (DF I *1142; Schwarz, Trad. Prüfening Nr. 186a). Friedrich I. selbst schenkte im Jahr 1187 an das Kloster Prüfening quosdam agros in suburbio Ratispone sitos ad ius regni pertinentes, quos quidam Hartwicus civis Ratispone ad censum LXXV denariorum habe bat (Schwarz, Trad. Prüfening 232; vgl. V.1.184 Kommentar). Seinen Charakter als Königsgut bis in die Stauferzeit wahren konnte das predium Chuniges wisen, das Herzog Ludwig I. im Jahr 1224 a regia manu iure beneficii innehatte (Monumenta Wittelsbacensia Nr. 9; vgl. Schlutter-Schindler, Regesten der Herzöge L I † 447 zur umstrittenen Echtheit). Ebenfalls – wenigstens nominell – waren noch im 12. Jh. die Wiesen zwischen R. und Barbing in Königsbesitz oder konnten vom König bei Bedarf in Anspruch genommen werden. Hier sammelten sich die Kreuzfahrerheere Konrads III. im Jahr 1147 und Friedrichs I. im Jahr 1189 und hier trat im Jahr 1156 auch die Reichsversammlung zusammen, auf der der Streit um das bayerische Herzogtum zwischen Babenbergern und Welfen endgültig beigelegt wurde. Auch die Königshöfe, die einstmals im Süden und Südosten der Stadt im fruchtbaren Dungau in einer breiten Zone verteilt lagen, waren seit der Zeit Heinrichs II. weitgehend verschenkt worden oder dem König im Laufe der Zeit auf Wegen abhanden gekommen, die sich nicht mehr im Einzelnen nachvollziehen lassen. Seinen Nachfolgern verblieb in diesem Bereich kein Besitz mehr in nennenswertem Umfang, über den sie hätten verfügen können. Ihre Tätigkeit musste sich so fast ausschließlich auf Bestätigungen früherer Schenkungen beschränken. So bestätigte Konrad II. Niedermünster die Schenkungen seiner Vorgänger in Schierling, Rogging, Lindhart, Oberlindhart, Nieder / Oberleierndorf, Gingkofen sowie Saal (DKo II 31) und restituierte Obermünster den entfremdeten Hof Sallach (DKo II 139). Allein Heinrich III. konnte in diesem Gebiet noch über Besitzungen verfügen. Im Jahr 1040 tradierte er dem Kloster Weltenburg das in der Nähe gelegene praedium Bozinvvanch mit Zubehör (DH III 21). Ferner übertrug mit Genehmigung Heinrichs III. oder Heinrichs IV. um die Mitte des 11. Jhs. Pruno, quidam vir potens, domni imperatoris miles, secretarius et mariscalchus dem Kloster Weltenburg eine Hufe in loco Ober / Unterteuerting (b. Kelheim) (Thiel, Trad. Weltenburg 21). Im Gegensatz zum fruchtbaren Altsiedelland südl. der Donau verfügten die Salier nördl. der Donau in dem von Forstgebieten bestimmten Ausbauraum noch über Königsgüter von beträchtlichem Umfang. So übereignete Konrad II. der Freisinger Kirche an den Rändern der zwischen Regen und Donau gelegenen Forstgebiete, im Forst selbst und im Naabtal Roith bei Irlbach, Stetten bei Großduggendorf, Hopfenroith bei Bernhardswald, Steinrinnen bei Pettenreuth und Ober / Unterhamm bei Pettenreuth (DKo 29). Auf dem Weg nach Bamberg und Burgund hielt sich Konrad II. zweimal jeweils für einen Tag in Beratzhausen auf
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(DKo II 28, 214), wodurch dieses als leistungsfähiges Königsgut ausgewiesen ist (vgl. den Artikel in diesem Repertorium). Unter Heinrich III. trat im Einzugsbereich von R. der Raum um Cham und Nabburg in den Mittelpunkt einer aktiven Königsgutspolitik (vgl. den Artikel Cham in diesem Repertorium). Von Heinrich IV. und Lothar III. sind dagegen im Umfeld von R. lediglich Besitzbestätigungen für Salzburg und Bamberg bekannt (DH IV 90; DLo III 11). Eine neue Situation ergab sich unter Friedrich I., der im Rahmen seiner großangelegten Reichslandpolitik auch dem Regensburger Raum, dem wirtschaftlichen und politischen Kernraum Bayerns, besondere Aufmerksamkeit schenkte und dabei in Konkurrenz zu den Herzögen trat. Insbesondere trachtete er nach dem Aussterben der Regensburger Burggrafen nach deren Lehen und bezog an strategisch wichtigen Punkten der nach R. führenden Straßen Position (P. Schmid, Regensburg S. 178–183 – Ders., Anfänge S. 496). Diese Zeit aktiver staufischer Kronlandpolitik neigte sich im Regensburger Raum aber bereits wieder mit dem Tod Friedrichs I. dem Ende zu. Heinrich VI. musste sich darauf konzentrieren, das Erreichte nach Möglichkeit zu bewahren, was ihm auch 1192/1193 mit der Niederwerfung der von Albert III. von Bogen angeführten Adelsopposition, die sich nicht zuletzt gegen die staufische Politik im Donauraum richtete, eindrucksvoll gelang. Eine expansive Politik konnte oder wollte er jedoch nicht betreiben. So ließ er aufgrund seiner italienischen Interessen die günstige Gelegenheit zur Stärkung der Königsmacht im Donauraum verstreichen, die sich 1196 mit dem Aussterben der landgräflichen Linie der Regensburger Burggrafen bot. Mit seinem Tod 1197 brach die staufische Position im Regensburger Umland zusammen. Philipp von Schwaben waren anderweitig die Hände gebunden, so dass Herzog Ludwig I. als Verwandter der Burggrafen deren Allodien einziehen, die Burggrafschaft mit allen damit verbundenen Rechten an sich bringen und seither die Staufer aus dem Regensburger Raum verdrängen konnte (A. Schmid, Die Territorialpolitik der frühen Wittelsbacher im Raume Regensburg [ZBLG 50. 1987] S. 367–410), ohne dadurch allerdings selbst zur dominierenden Macht aufsteigen zu können, da sich ihm mit dem Regensburger Bischof und der nach Unabhängigkeit strebenden Bürgerschaft mächtige Gegner in den Weg stellten (P. Schmid, Regensburg S. 183 ff. – Ders., Anfänge; A. Schmid, Regensburg S. 79 ff. – D. Schmid, Regensburg II S. 113 f.). Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass der in karolingischer Zeit bestehende geschlossene Königsgutskomplex um R. mit den vorgelagerten Königshöfen im fruchtbaren Altsiedelland im Süden der Stadt und den großen Forstgebieten im Westen und Norden einem Erosionsprozess ausgesetzt war, der sich über eine lange Zeit hinzog und sich entsprechend den wechselnden Formen der Versorgung des Königshofes entwickelte. Während der Karolingerzeit, als der Königshof sich hauptsächlich auf die Einkünfte aus der eigenen Gutsverwaltung stützte, bewegten sich Veräußerungen aus dem Besitzstand in vertretbaren Grenzen und rührten nicht an die Substanz des Besitzes. Spürbare Eingriffe unternahm Otto I. in den Gürtel der vorgelagerten Königshöfe und die dort verbliebenen
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Besitzungen gingen unter Heinrich II. nahezu vollständig durch Schenkungen an die Reichskirche, die nun im Wesentlichen das Servitium regis zu erbringen hatte. Von dauerhafterem Bestand als das Königsgut südl. der Stadt, das wegen seiner fruchtbaren Böden sicherlich sehr begehrt war, war das Königsgut nördl. der Donau. Abgesehen von den Forstschenkungen Ludwigs d. Dt. und Konrads I. und kleineren Schenkungen gegenüber der Stadt überdauerten diese Besitzungen im Wesentlichen ungeschmälert die Karolinger- und Ottonenzeit. Erst Heinrich II. und Konrad II. griffen durch umfangreiche Veräußerungen an die Reichskirche den dortigen Besitzstand an. Trotzdem verblieb aber noch so viel an Königsgut, dass es unter Heinrich III. als Grundlage der Marken Cham und Nabburg dienen konnte (vgl. K. Bosl, Die Markengründungen Kaiser Heinrichs III. auf bayerisch- österreichischem Boden [ZBLG 14. 1943/44] S. 177–247). Länger als in den Außenbezirken hielt sich der Königsbesitz in dem der Stadt unmittelbar vorgelagerten geschlossenen Bezirk königlicher Grundherrschaft. Von Ludwig d. Dt. und Arnulf wurden in diesem Bereich sogar Veräußerungen Karls d. Gr. wieder rückgängig gemacht. Auch wenn Otto III., Heinrich II. und Konrad II. Güter verschenkten, so blieben in diesem Bereich königliche Besitzungen bis in die Stauferzeit erhalten. Danach verlieren sich auch dort die Spuren von Königsgut. In der Stadt selbst war der König während der Karolingerzeit der dominierende Grundherr. Aber auch hier reduzierte sich der Königsbesitz vor allem durch Schenkungen an die bayerischen Bistümer und Klöster immer mehr. Selbst die Pfalzkapelle, die Alte Kapelle, ging an die Kirche von Bamberg. Im Laufe des 12. Jhs. beschränkte sich der Königsbesitz im Grunde nur mehr auf die Pfalz am Alten Kornmarkt, die der König offenbar gemeinsam mit dem Herzog nutzte, der allerdings selbst keine besondere Rolle mehr in der Stadt spielen konnte. Zu Beginn des 13. Jhs. ging auch dieser Besitz auf dem Erbweg von den Regensburger Burggrafen, die ursprünglich die Interessen des Königs in der Stadt zu wahren hatten, sich aber im Laufe der Zeit zu einer weitgehend selbständigen Größe emanzipiert hatten, an den Herzog über, so dass der König danach nicht mehr unmittelbar über Besitzungen in der Stadt verfügen konnte.
6. Die Verwaltung des Königsguts Über die Verwaltung der Pfalz R. und der zugehörigen Besitzungen ist den Quellen nur wenig zu entnehmen. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass während der Karolingerzeit auch für die Verwaltung der großen Fisci in Bayern die Bestimmungen des Capitulare de villis hinsichtlich der Tätigkeit der Krongutsverwalter, der actores, maßgeblich waren. Das Schreiben Ludwigs d. Dt. an ac toribus nostris tam in Hallo quam etiam in ceteris villis nostris (DLdD 24) und die Existenz eines officium von Ranshofen (DLdK 25) legen dies jedenfalls nahe.
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Wenn schon für Ranshofen und andere Königshöfe eine eigenständige Krongutsverwaltung nachgewiesen werden kann, dann darf dies angesichts der Bedeutung der Pfalz R. für das karolingische Königtum auch für R. zwanglos angenommen werden, zumal es nach Hinkmars De ordine palatii die wichtigste Aufgabe des Actors war, eine reibungslose Versorgung des königlichen Hofes zu gewähr leisten. Unterstützt wird diese Annahme zusätzlich durch die Beobachtung, dass R. und der zugehörige geschlossene Königsgutsbezirk zur Karolingerzeit keiner Grafschaft zugeordnet waren, sondern offenbar einen eigenen Immunitätsbezirk bildeten (vgl. II.4). Aus den Quellen lassen sich wenigstens die Grundstrukturen der Verwaltungsorganisation und einzelne Amtsträger ermitteln. Demnach stand an der Spitze der Pfalzverwaltung der vicarius regis, der Schenkungen aus Königsbesitzungen vornahm, für Königsleute handelte und auch die Gerichtsbarkeit ausübte (das Fragment einer Formelsammlung, die unter Ludwig d. Dt. in St. Emmeram in R. entstanden ist, enthält zwei Vorlagen, in denen von einem mallum publi cum des vicarius in illa civitate die Rede ist. MGH Formulae S. 463). Namentlich genannt wird in der Zeit zwischen 863 und 882 Polo vicarius regis, der eine halbe Hufe, eine Hofstelle und einen Obstgarten ad Chuningesdorf (Gonnersdorf, Gem. Wenzenbach Lkr. R.) einem servus sancti Petri (Regensburger Bischofskirche) schenkte. Im Gegenzug übertrug der Vogt der Regensburger Kirche Cotabaldo famulo regis in manum Polonis Besitz in der nahegelegenen uilla Thanhausen (Gem. Wenzenbach Lkr. R.) (Widemann, RTrad. 45). Ein Polo führt außerdem mehrfach die Zeugenlisten in Schenkungen an, die im Regensburger Umland und z. T. aus ehemaligem Königsbesitz an St. Emmeram erfolgten (Wide m ann, RTrad. 57, 74 [an 2. Stelle zwischen zwei Grafen], 75, 86, 89, 105). Einmal schenkte er dem Regensburger Bischof einen servus (ebd. 114). Dem vicarius regis untergeordnet war offensichtlich ein subvicarius ciui tatis der für die urbs regia Radasponensis und die ciues vrbis Radesponensis zuständig war. Dies legt eine Urkunde nahe, mit der ein Rather coram ciuibus vrbis Radesponensis seine ancillulam an St. Emmeram gab und in der Lantolt subuicarius ciuitatis die Zeugenliste noch vor Adalpero exactor telonei und weiteren elf ciues vrbis Radesponensis anführt (Widemann, RTrad. 93: 880–885). Als weitere königliche Verwaltungsinstanz lässt sich ein ministerium zollenarii (DKo I 29: 916) nachweisen, für das allem Anschein nach der exactor telonei (Widemann, RTrad. 93: 880–885) zuständig war. Vermutlich gehörte zu diesem ministerium zollenarii auch die Reichszollstätte in Kallmünz (RUB I 57). Als ein eigenes Ressort der Regensburger Königsgutsverwaltung tritt die Forstverwaltung in Erscheinung, die von einem ministerialis regis mit dem Amtstitel princeps super omnes forestes geleitet wurde, dem zur Betreuung der einzelnen Königsforste um R. einzelne Unterbeamte beigeordnet waren. Diese Strukturen werden in einer Urkunde sichtbar, mit der Ludwig d. Dt. 874 dem Regensburger Bischof Neuland bei Wörth a.d. Donau schenkte. Dabei werden Vuito ministerialis regis … princeps super omnes forestes und subiectus … eius no
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mine Vvichad genannt, der als zuständiger Amtsträger vor Ort die Schenkung abzuwickeln hatte (DLdD 152). Rund 50 Jahre später begegnet wieder ein Mitglied der Regensburger Forstverwaltung, als Konrad I. 914 forestum iuxta Sul cipah cum forestario Sigifrid nuncupato an das Kloster St. Emmeram veräußerte (DKo I 22. Bei Sigifrid handelte es um den für den Sulzbacher Forst zuständigen Verwaltungsbeamten. Capitulare de villis S. 84 Nr. 10: maiores und forestarii sind gleichrangig). Möglicherweise übernahm für kurze Zeit Graf Engildeo, der Vertreter Ludwigs des Jüngeren und Kaiser Karls III. in Bayern, die Leitung der Pfalzverwaltung. Jedenfalls wurden vor ihm in R. zwischen 883 und 888 Tauschgeschäfte mit St. Emmeram abgewickelt, was insofern bemerkenswert ist, als bislang noch kein Graf in R. Rechthandlungen vorgenommen hatte (in welcher Eigenschaft er dabei agierte, ist unklar, da die betreffenden Güter nicht zum Besitzstand der Pfalz gehörten, sondern in den Grafschaften Engildeos auf dem Lande lagen). Mög licherweise waren die Funktionen, die er in R. ausübte, mit ein Grund dafür, dass er 895 alle seine Ämter verlor (Widemann, RTrad. 111, 113, 126; Reindel, Luitpoldinger Nr. 2). Von den zwischen ca. 830 bis 883 in Freisinger Traditionsurkunden genannten Pfalzgrafen lassen sich dagegen keinerlei Beziehungen zur Pfalz R. nachweisen (Bitterauf, Trad. Freising I 603, 661, 663, 807, 899, 958). Ebenso wenig gibt es Anhaltspunkte dafür, dass etwa die von Karl d. Gr. als seine Vertreter in Bayern eingesetzten Präfekten Gerold († 799) und Audulf oder später Graf Ernst, der Stellvertreter Ludwigs d. Dt., oder Luitpold als oberste Instanzen für die Verwaltung der Pfalz R. zuständig gewesen wären. Wie lange diese karolingischen Verwaltungsstrukturen bestanden, ist schwer zu beurteilen. Die Forstschenkung Konrads I. von 914 (DKo I 22) und die Stiftung des zehnten Teils der Regensburger Zolleinkünfte im Jahr 916 an St. Emmeram (DKo I 29) lassen aber den Fortbestand der Forstverwaltung und des ministerium zollenarii erkennen und legen die Annahme nahe, dass die Verwaltungsstrukturen im Wesentlichen das Ende der Karolinger überdauert haben. Dennoch darf berechtigter Weise vermutet werden, dass die Zeit der Wirren und der Königsferne der Stadt unter Herzog Arnulf, König Konrad I. und König Heinrich I. nicht spurlos an der Verwaltungsorganisation vorübergegangen sind. Möglicherweise könnte der ruinöse Zustand der Alten Kapelle in der Mitte des 10. Jhs. ein Indiz für ein in der Verwaltung bestehendes Defizit sein. Unter Umständen darf auch die Bestellung Arnulfs, des Sohnes Herzog Arnulfs, zum Pfalzgrafen durch Otto I. um 948 als Zeichen für Veränderungen in der Pfalzverwaltung gewertet werden, denn der Pfalzgraf hatte von Amts wegen mit Königsgut zu tun. Zweifellos hatte er in R. eine einflussreiche Stellung inne, die es ihm 953 ermöglichte, sich ohne große Probleme der Stadt zu bemächtigen und von hier aus den Aufstand der Luitpoldinger zu organisieren und anzuführen. Sein Aufstand dürfte für Otto I. allerdings der Anlass für eine Neuordnung der Verhältnisse in der Stadt durch die Einführung des Amtes eines prefectus Ratisbonensis gewesen sein. Die hervorragende Bedeutung, die diesem neuen Amt der Regens-
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burger Burggrafschaft zukam, wird dadurch unterstrichen, dass Burchard, der erste prefectus Ratisbonensis (Reindel, Luitpoldinger Nr. 103; Widukund von Corvey [SS rer. Germ. LX] S. 97), zugleich auch das Amt des Markgrafen in der Ostmark innehatte (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 553) und durch die Heirat mit einer Schwester der Herzogin Judith in die Verwandtschaft des Herzogsund Königshauses aufstieg. Inwieweit dabei eine Kontinutität zwischen dem Amt des vicarius regis und dem prefectus Ratisbonensis bestand, ist nicht hinreichend zu klären, wenngleich insofern eine gewisse Übereinstimmung festzustellen ist, als die Burggrafschaft wie die karolingische Pfalzverwaltung ein eigenständiger, von der Grafschaft im westl. Donaugau unabhängiger Amtsbereich war. Für die Eigenständigkeit der Pfalzgrafschaft sprechen auch die Nähe Burchards zur Herzogs- und Königsfamilie und sein Markgrafenrang, die mit einer Unterstellung unter die Grafen des Donaugaus nicht vereinbar gewesen wären. Die Unterscheidung beider Ämter blieb auch nach ihrer Vereinigung 974 in der Familie der Paponen (Widemann, RTrad. 201, 212; DO II 293) bestehen und auch im Bewusstsein der Familie der Paponen aufrechterhalten, wie die 1143 erfolgte Trennung der Familie in eine burggräfliche und eine landgräfliche Linie mit entsprechend abgegrenzten Kompetenzen deutlich macht. Zudem genoss in der Familie der Paponen der Titel praefectus urbis offenkundig gegenüber dem Grafentitel im Donaugau die höhere Reputation, was wiederum den besonderen Rang der Regensburger Burggrafschaft unterstreicht. Hinsichtlich der Amtsbefugnisse des Pfalzgrafen lässt sich eine gewisse Parallele zur Pfalzverwaltung der Karolingerzeit feststellen. Unstreitig ist er der Wahrer der Interessen des Königs in der Stadt. Zu seinen Aufgaben gehörte die Aufsicht über das in der Stadt gelegene Krongut (vgl. Mayer, Geschichte der Burggrafen S. 13), die allerdings durch den weitgehenden Ausverkauf des Königsguts seit dem Ende des 10. Jhs. an Bedeutung verlor. Seine wichtigste Befugnis bestand in der Ausübung der Gerichtsbarkeit, sowohl der Hoch- als auch der Niedergerichts barkeit (vgl. VI.1[7]). Außerdem nahm er militärische Aufgaben wahr. Dazu verfügte er, wie aus einer zwischen 1020 und 1028 zu datierenden Urkunde hervorgeht, von Amts wegen über eine milicia, der nobiles angehörten (Widemann, RTrad. 346: senex qui dam nobilis de milicia Radasponensis prefecture) und die wahrscheinlich auch die Stadtmauer zu betreuen hatte. In den Bereich seiner militärischen und baupolizeilichen Kompetenzen fiel die Ausübung des so genannten Stangenrechts, mit dem die Befugnis verbunden war, alle Überbauten an der Stadtmauer sowie alle Hindernisse an Straßen und Plätzen aus dem Weg zu räumen (MonBoica XXXVI/1 S. 530). Ferner überwachte er den Marktverkehr und wurde dabei vom Hansgrafen, aller Wahrscheinlichkeit nach seinem Unterbeamten, unterstützt, der für die Sicherung und Wahrung der Rechte der Regensburger Kaufleute auf auswärtigen Märkten zuständig war (P. Schmid, Anfänge S. 499 f.). Außerdem übte er das Zoll- (MonBoica XXXVI/1 S. 529) und das Geleitsrecht (Monumenta Wittelsbacensia Nr. 61 S. 153) sowie eine Art Gewerbeaufsicht aus. Überdies hatte
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er ein Mitwirkungsrecht bei der Gestaltung der Handwerkerordnungen und bezog von den Handwerkern regelmäßige Abgaben (MonBoica XXXVI/1 S. 363 f., 593 f.; RUB I 69, 304). Weiterhin verfügte er über den Brauereibann und konnte die Erlaubnis zur Ausübung dieses Handwerks erteilen (RUB I 979). Seiner herausragenden Stellung in der Stadt entsprach es auch, dass er seit der Mitte des 12. Jhs. die Vogteirechte über St. Emmeram wahrnehmen konnte (Widemann, RTrad. 876, 877, 880, 885, 899, 903, 973) und Abgaben aus den collectas super ciuitatem generales bezog (Monumenta Wittelsbacensia Nr. 2 § 7). Unklar ist, ob er auch Anteil am Münzrecht hatte. Weitgehend unbekannt sind die Organisationsstrukturen der Burggrafschaft, denn neben dem Schultheiß und aller Wahrscheinlichkeit nach dem Hansgrafen sind keine weiteren Funktionsträger zu fassen, die zweifelsfrei der Burggrafschaft zuzuweisen sind. Es spricht allerdings vieles dafür, dass die telonarii (Widemann, RTrad. 341, 364, 903, 916, 925, 937, 978, 979, 990) und der ca. 1100 genannte Adalprehet rector vrbis (Widemann, RTrad. 704) in Verbindung zur Burggrafschaft standen. Insgesamt erwies sich die Burggrafschaft als Element der Stabilität in den innerstädtischen Herrschaftsverhältnissen. Bei ihr lag offenbar einer der Schlüssel zur Stadtherrschaft. Dies zeigte sich mit aller Deutlichkeit, als um 1185 die burggräfliche Linie der Paponen erlosch und Kaiser, Herzog und Bischof in scharfer Rivalität untereinander nach der Übernahme der burggräflichen Rechte strebten. Vgl. auch II.4. P. Schmid, Regensburg S. 253–271 – Ders., Herrschaftsträger S. 46–49 – A. Schmid, Regensburg S. 53–58 – Friedl, Burggrafschaft S. 7–58
7. Gerichtsbarkeit Über die Ausübung der weltlichen Gerichtsbarkeit in der Stadt ist bis ins hohe Mittelalter wenig bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass der Fiskus R. während der karolingischen Epoche ähnlich wie Frankfurt oder Ingelheim einen eigenen Immunitätsbezirk dargestellt hat, in dem der vicarius regis die Gerichtsbarkeit über die Königsleute ausgeübt hat. Dafür spricht der Hinweis auf mal lum publicum des vicarius in illa civitate im Fragment einer Formelsammlung, die unter Ludwig d. Dt. in St. Emmeram entstanden ist (MGH Formulae S. 463). Seit der Einrichtung des Burggrafenamtes in der Mitte des 10. Jhs. übte der Burggraf in der Stadt, die einen eigenen Gerichtsbezirk darstellte, sowohl die hohe wie die niedere Gerichtsbarkeit aus, die er sich mit dem für den geistlichen Bereich zuständigen Domvogt teilte (das Privileg Friedrichs II. für die Bürger von 1230 spricht von termini pacis civitatis Rat., in dem die Richter über die Stadt, der Domvogt und der Burggraf, dreimal im Jahr publicum placitum ex antiquo statuto einberufen dürfen. RUB I 57. Vgl. auch Widemann, RTrad. 960, 973). In einer Herzogsurkunde aus dem Jahr 1310 wird überdies mit aller Deutlich-
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lichkeit festgehalten, dass iudicia civitatis vom Burggrafenamt herrühren (RUB I 257). Vervollständigt wurden die burggräflichen Gerichtsbefugnisse durch die städtische Friedgerichtsbarkeit, die sich im Laufe des 12. Jhs. entwickelte. Als Stellvertreter des Burggrafen im Gerichtswesen fungierte der Schultheiß, dessen Amt bereits im 10. Jh. überliefert ist (Geier, Trad. St. Paul 2 [983–994]: Weick hart schulteß) und daher zeitgleich mit dem Burggrafenamt geschaffen worden sein dürfte oder bereits aufgrund früherer Verhältnisse bestand. Die richterliche Zuständigkeit des Schultheißen, der spätestens seit dem 12. Jh. aus den Reihen der cives Ratisponenses genommen wurde (Schwarz, Trad. Prüfening 235), erstreckte sich auf alle weltlichen Einwohner der Stadt. Gewisse Indizien deuten darauf hin, dass das burggräfliche Gerichtswesen nach Stadtteilen organisiert und untergliedert war. So war beim generale mallum des Burggrafen im Jahr 1183 ein Walther ivdex de Westerborge (Widemann, RTrad. 973) anwesend. Erneut ist im Jahr 1213 ein Rapoto iudex de Westerburg genannt, der im Jahr 1217 als iudex in suburbio bezeichnet wird und 1223 als scultetus fungiert (RUB I 49; Widemann, RTrad. 1042, 1046). Als Gerichtsgemeinde unterstand dem generale mallum bzw. placitum des pur graui Ratisponensis (Widemann, RTrad. 973) die führende Schicht der städtischen Bevölkerung, zu der aller Wahrscheinlichkeit nach die im 9. Jh. erstmals genannten ciues vrbis regie Radasponenses (Widemann, RTrad. 93) gehörten, die, wie die unter ihnen aufgeführten Lantolt subuicarius ciuitatis und Adal pero exactor telonei nahelegen, in einer unmittelbaren Beziehung zum König standen. Es ist sicherlich kein Zufall, dass bei der Güterschenkung des liber et prediues urbis Regie negotiator nomine Adalhart (Widemann, RTrad. 212 a, b: ca. 980–985) an St. Emmeram Papo urbis prefectus die Zeugenreihe anführte. Vielmehr kommt darin eine amtliche Beziehung zum Ausdruck, die auch dadurch bestätigt wird, dass Adalhart das Amt eines centurio (Widemann, RTrad. 212 b, 223) bekleidete. Ein einziges Mal ist mit in atrio eiusdem in absidia ecclesie s. Egidii (Widemann, RTrad. 973: 1183) der Ort genannt, an dem eine Gerichtssitzung des Burggrafen stattfand, was freilich weder besagt, dass dort immer das Gericht tagte, noch dass sich dort die Pfalz des Burggrafen befand, wie in der Literatur immer wieder behauptet wird (vgl. dazu Friedl, Burggrafschaft S. 24 f.). Wo diese Pfalz (vgl. Widemann, RTrad. 942 [1180]: Gebehard in curia prefecti) zu suchen ist, ist bislang ungeklärt, wobei vieles wenigstens im 12. Jh. für den so genannten Herzogshof, einen Teil der Königspfalz am Alten Kornmarkt, zu sprechen scheint, da dieses Gebäude allem Anschein nach aus dem Erbe der Burg grafen an die Wittelsbacher übergegangen ist. Neben die königliche Gerichtsbarkeit trat mit dem Wiederaufleben der bayerischen Herzogswürde im 10. Jh. auch die Gerichtsgewalt des Herzogs (vgl. Jüngere Translatio S. Dionysii Areopagitae [SS rer. Germ. LXXX] S. 190: Hic curię dux praesidens omnium negotiorum civilium publice et privatim ut nobilissimus moderamina disponit. Vgl. auch den Eintrag im niederbayerischen Herzogsurbar
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aus dem Ende des 13. Jhs. [MonBoica XXXVI/1 S. 530] wonach der pfallentz graf von dem Rottal an dez hertzogen stat sitzen [sol] in dem Latran, vnd sol rihten veber dem hertzogen), über deren Ausübung allerdings nichts Konkretes bekannt ist. Die Gerichtshoheit des Herzogs wurde jedenfalls an der Wende vom 12. zum 13. Jh. zur maßgeblichen Instanz im weltlichen Bereich, als mit dem Erbe der Burggrafen auch das Schultheißenamt mit der hohen Gerichtsbarkeit in der Stadt und dem Friedgericht an den Herzog fiel. Die Herzöge sahen sich zwar veranlasst, das Schultheißenamt wegen des fehlenden machtpolitischen Rückhalts in der Reichsstadt zunächst an Bürger und schließlich den Rat zu verpfänden, hielten aber dessen ungeachtet an ihrer richterlichen Oberhoheit fest und setzten sie 1486 als wirkungsvolles Mittel ein, um die Stadt bis 1492 ihrer Herrschaft zu unterwerfen, ehe sie 1496 unter massivem kaiserlichen Druck auf die Gerichtshoheit in der Stadt verzichten mussten. F. Hasslinger, Das Schultheißenamt in Regensburg bis zum endgültigen Erwerb durch die Stadt 1496. 1926 – P. Schmid, Herzog Albrecht IV. von Oberbayern und Regensburg. Vom Augsburger Schiedsspruch am 25. Mai 1492 zum Straubinger Vertrag vom 23. August 1496 (Festschr. für Andreas Kraus zum 65. Geburtstag. Hg. von P. Fried und W. Ziegler = Münchener Historische Studien, Abt. Bayerische Geschichte 10. 1982) S. 143–160 – Ders., Herrschaftsträger S. 46–49 – Ders., Regensburg zwischen Bayern und Reich. Krise und Neuorientierung am 15. Jahrhundert (Regensburg im Mittelalter I. ²1998) S. 137–146 – Friedl, Burggrafschaft S. 7–58
8. Königsleute In Anbetracht der starken Präsenz des Königs, insbesondere der Karolinger, in R. ist mit einem beträchtlichen Anteil von Königsleuten an der Einwohnerschaft von R. zu rechnen, auch wenn sich nur ein geringer Teil davon ermitteln lässt. Als Einzelpersonen treten zunächst führende Beamte der Pfalzverwaltung in den Quellen in Erscheinung, so zwischen 863 und 882 Polo vicarius regis (Widemann, RTrad. 45) und im Jahr 874 Vuito minsterialis regis … princeps super omnes forestes (DLdD 152; Widemann, RTrad. 44). Daneben wird erstmals zwischen 880 und 885 eine 16 Personen umfassende Gruppe der ciues vrbis regie Radesponensis fassbar, an deren Spitze wiederum mit Lantolt subuicarius ciui tatis und Adalpero exactor telonei (Widemann, RTrad. 93) königliche Amtsträger stehen. Die genannten Personen dürfen sicherlich dem städtischen „Meliorat“ zugerechnet werden, wie auch Radasponensis urbis ciuis nomine Imici (Widemann, RTrad. 288: ca. 1010–1020), Radasponensis urbis ciuis nomine Rizaman (Widemann, RTrad. 323, 324: ca.1010–1020), Reginensis urbis ciuis nomine Penno (Widemann, RTrad. 327: ca. 1020–1028) und die senatores Perhtoldus et Odalricus sublimes genere (Widemann, RTrad. 576: ca. 1060–1068). Der Senatorentitel der beiden letztgenannten Personen korrespondiert offenkundig mit der Institution senatus, die in der um 1080/90 entstandenen Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae (SS rer. Germ. LXXX) S. 214 überliefert ist. Der an-
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geführte Personenkreis tätigte zum Seelenheil reiche Stiftungen an St. Emmeram, sicherte sich z. T. dort eine Grabstelle und tat es hierin den Burggrafen und mehreren nobiles gleich, die wie die letzten karolingischen Könige im Schutze des hl. Emmeram ihre letzte Ruhestätte suchten (Widemann, RTrad. 208, 218, 260, 261, 576, 577, 627, 646; A. Schmid, Herrschergräber). Im Jahr 1183 schenkte Pernhardus thelonearius melior civis Ratisponensis, der auch precipuus civium Ratisponensium genannt wird, dem Kloster Prüfening ein Haus (MonBoica XIII S. 63 Nr. LI, LII; BayHStA, KU Regensburg-Prüfening Nr. 31). Als das wohl prominenteste Mitglied dieser führenden Familien darf der im Jahr 1029 in R. geborene Udalrich von Zell angesprochen werden. Seine Vita posterior charakterisiert seinen Vater Bernold als Ratisponensium civium non infimus in genere. Nam et Henrico tertio, Romanorum Imperatori augusto valde carus et accep tus fuerat; inter cuius regni praepotentes divitiis, fama et gloria potenter emi nebat. Udalrich selbst hatte niemand geringeren als Heinrich III. zum Taufpaten (AA SS Julii 3 S. 147; vgl. SS XII S. 251 Anm. 6). Daraus wird deutlich, dass die führenden Familien der Stadt in engem Kontakt zum Königshof und zum König persönlich stehen konnten. Diese führende Gruppe hob sich dermaßen von der übrigen Bevölkerung der Stadt ab, dass Gerhoh von Reichersberg im Jahr 1146 eine deutliche Unterscheidung und Abgrenzung zwischen honorabiliores autem illius urbis cives und maxima populi multitudo vornehmen konnte (Ried, Codex chronologico-diplomaticus I 229; Migne, PL 193, 607A). Die angeführten Beispiele lassen erkennen, dass Mitglieder der führenden Familien stadtherrliche, vermutlich burggräfliche Ämter innehatten und der Gruppe der Königsleute zuzuordnen sind. Zum Kreis der vornehmen Familien der Königsleute gehörten aber nicht nur Amtspersonen, sondern offenkundig auch Kaufleute, wie dies für Reginensis ur bis ciuis nomine Penno belegt ist, der profecturus ad negotiationem suam dem Kloster St. Emmeram zwischen 1020 und 1028 sechs Leibeigene überantwortete (Widemann, RTrad. 327). Der liber et prediues urbis Regie negotiator nomine Adalhart (Widemann, RTrad. 212: ca. 980–985; vgl. auch Nr. 219, 243) übte als centurio (Widemann, RTrad. 223: ca. 975–990) eine Funktion im Rahmen der Verwaltung der Stadt aus. Die Verbindung zwischen Kaufleuten und dem König wird insbesondere am Beispiel des mercator quidam noster Vuillihalm deutlich, der zunächst offenbar als Unfreier der familia des Königs angehört hatte und a prodecessoribus nostris libertate beschenkt worden ist, so dass er zu beträchtlichem Wohlstand gelangen und seine Güter auch eigenständig an St. Emmeram schenken konnte (DO II 293–296: 5. Juni 983). Neben diesen herausragenden Mitgliedern, die als Freie ungehindert über ihren Besitz verfügen konnten, zählten zu den Königsleuten aber auch Personen mit geringerem Rechtsstatus, die nicht unbeschränkt handlungsfähig waren und deshalb in den Quellen auch kaum in Erscheinung treten. Als Beispiel dafür lässt sich neben dem mercator quidam noster Vuillihalm der urbanus nomine Pecili, filius Oumanni, ad regis iura pertinens anführen, der die Übergabe von Weinbergen
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an St. Emmeram nicht kraft eigener Vollmacht vornehmen konnte, sondern dazu der Hilfe aduocati sui bedurfte (Widemann, RTrad. 574: ca. 1060–1068). Ob zu den Königsleuten auch Handwerker zählten, von denen einige erstmals 1135 als conciues huius urbis bezeugt sind (Widemann, RTrad. 792), und welchen Anteil sie daran ausmachten, lässt sich anhand der Traditionsurkunden nicht ermitteln. Es ist aber aufgrund der aus späterer Zeit bekannten Kompetenzen des Burggrafenamtes gegenüber Handwerkern davon auszugehen, dass auch Handwerker nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in rechtlicher Beziehung zum Königshof bzw. Königspfalz stehen konnten. Für den angesprochenen Personenkreis lässt sich seit dem ausgehenden 11. Jh. die Zugehörigkeit zu einer besonderen Rechtsordnung in Form eines urbanum ius, urbanis lex und civilia iura (Widemann, RTrad. 654 [ca. 1083/1084], 683 [ca.1090– 1095]; Otto von Freising, Chonica [SS rer. Germ XLV] S. 350 zu 1141) nachweisen, deren konstitutives Element die persönliche Freiheit war. Vor diesem Hintergrund darf auch den ehemaligen Königsleuten eine gewichtige Rolle bei der Ausbildung der Bürgerschaft zugeschrieben werden, die schließlich im 13. Jh. die reichsstädtische Freiheit erringen konnte. Heimpel, Gewerbe – Bosl, Sozialstruktur – P. Schmid, Anfänge S. 488–495 – Ders., Herrschaftsträger S. 48 f. – Friedl, Burggrafschaft S. 7–58
9. Stadtherrschaft Eng verbunden mit dem Königsgut und dessen Verwaltungsstrukturen ist auch die Frage nach der Herrschaft über die Stadt. Es ist davon auszugehen, dass die agilolfingischen Herzöge die Herren der Stadt waren, was auch in der Bezeichnung civitas publica in einer Passauer Urkunde zum Jahr 774 zum Ausdruck gebracht wird (Heuwieser, Trad. Passau 6. Zu publicus vgl. Lex Baiuvariorum Tit. II, 1, 2, 10, 11; Tit. IV, 30; Tit. II, 12 … quia domus ducis domus publicus est). Mit dem Jahr 788 gingen das bayerische Herzogsgut und auch R. in die Verfügungsgewalt des fränkischen Königs über, was wiederum in Urkunden seine Entsprechung fand. 802 wurde für die Kirche von Freising in Reganespurc civi tate publica geurkundet (Bitterauf, Trad. Freising I 183) und 803 wurde in publica curte qui dicitur Radaspona eine Schenkung an Passau vollzogen (Heuwieser, Trad. Passau 57b). Am deutlichsten wird aber die königliche Stadtherrschaft in den Urkunden Ludwigs d. Dt. und Arnulfs ausgesprochen, wo die Bezeichnungen urbs regia oder civitas regia als Synonyme für R. gebraucht werden (vgl. P. Schmid, Regensburg S. 187 mit Anm. 645; Ders., Kaiser Arnolf S. 207 f.). In ähnlicher Weise sprechen Privaturkunden von in loco regali publico Ratispona vollzogenen Rechtsgeschäften (Bitterauf, Trad. Freising I 887: 21.03.861) und von cives urbis regie (Widemann, RTrad. 93: ca. 880–885). Die Karolinger waren nicht nur in politischer Hinsicht die Herren der Stadt, sondern auch die dominierenden Grundherren. Auch wenn aus der Karolingerzeit kaum Nachrichten
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zu den Besitzverhältnissen in der Stadt überkommen sind, so ergibt sich dies aus den umfangreichen Schenkungen, die in späterer Zeit Heinrich II. über die gesamte Fläche der Stadt verteilt vornehmen konnte. Wechselhaft und zum Teil undurchsichtig gestaltet sich die stadtherrliche Situation nach dem Ende der Karolinger. Sie wurde offensichtlich zu einer Machtfrage, die zwischen König und Herzog mit wechselndem Erfolg ausgetragen wurde. König Konrad I. demonstrierte im Jahr 916 nach der Vertreibung Herzog Arnulfs seinen Anspruch auf die Stadtherrschaft, indem er St. Emmeram de nostro iure decimam partem vec tigalium, id est de ministerio zollenarii (DKo I 29) schenkte und Münzen prägen ließ (Dannenberg, Münzen I S. 403; III S. 812). Mit der Rückeroberung der Stadt durch Herzog Arnulf im Jahr 918 ging die Stadtherrschaft de facto an den Herzog über, der das Münzrecht (Dannenberg, Münzen I S. 403; III 681), vor allem aber das Befestigungsrecht durch die Einbeziehung der westlichen Vorstadt in den Mauerring (Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 552) ausübte. Die herzog liche Stadtherrschaft blieb auch unter König Heinrich I., der 921 die Stadt erfolglos belagerte und sie niemals betrat, unangefochten. Sie bestand auch unter den Ottonen, vermutlich jedoch in abgeschwächter Intensität fort, da die Könige jetzt wenigstens wieder Zugang zur Stadt hatten und Rechte geltend machen konnten. Dabei wurde R. durch den gestiegenen Einfluss des Königs aber nicht zur urbs regia, auch wenn Widukind von Corvey (SS rer. Germ. LX S. 115) dies gerne so gesehen hätte und vielleicht mit seiner Formulierung an die frühere königliche Stadtherrschaft erinnern wollte. An der stadtherrlichen Position des Herzogs war zunächst jedenfalls nicht zu rütteln, denn Herzog Heinrich I. konnte im Jahr 953 über die Stadt verfügen und sie dem Pfalzgrafen Arnulf anvertrauen (Gerhard, Vita Sancti Uodalrici [SS IV] S. 398). Sicherlich litt die herzogliche Position unter den von Heinrich dem Zänker ausgelösten Wirren, lebte aber zweifellos nach dessen Rückkehr im Jahr 985 auf den Herzogsstuhl wieder in gewohnter Stärke auf. Mit der Wahl Herzog Heinrichs IV. zum König vollzog sich allerdings eine spürbare Verschiebung der Gewichte zugunsten des Königs und zum Nachteil des Herzogs. Dazu, dass diese Verschiebung von Dauer sein sollte, trug Heinrich II. in hohem Maße dadurch bei, dass er das Herzogsamt lange Zeit in seiner Hand behielt und damit eine Entwicklung in Gang setzte, die den bayerischen Herzog für nahezu ein Jahrhundert in den Schatten des Königs stellte, so dass dieser als Größe in der Stadt kaum mehr in Erscheinung trat. Insofern dürfte die Aussage der Jüngeren Translatio S. Dionysii Areopagitae (SS rer. Germ. LXXX) S. 190 f., wonach im 11. Jh. der König Herr der Pfalz am Alten Kornmarkt war und sich der Herzog dort mit der Rolle eines Gastes begnügen musste, auch die Verhältnisse bezüglich der Stadtherrschaft wiedergeben. Dafür spricht auch, dass R. für Kaiser Heinrich IV. in seinen Kämpfen mit der deutschen Fürstenopposition ein wichtiger Rückzugsort war, an dem er sich offenkundig sicher und unangefochten fühlen konnte. Als einzige in dieser Zeit mit dem König konkurrierende Größe wäre der Bischof in Betracht gekommen, doch ist kein einziger Anhaltspunkt überliefert, der auch nur ansatzweise auf eine bischöfliche Stadtherrschaft
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hindeuten könnte. Stadtherrliche Ambitionen des Bischofs werden erst nach dem Rückzug des Königs aus Bayern in den letzten Regierungsjahren Heinrichs V. und unter Lothar III. fassbar. Seit diesem Zeitpunkt traten Herzog und Bischof in ein Konkurrenzverhältnis um die Stadtherrschaft, das mitunter auch mit Waffengewalt ausgetragen wurde. Aus dem Umstand, dass Herzog Heinrich der Stolze wieder Landtage nach R. einberief, 1126 von der Stadt Geldabgaben eintrieb (Historia Welforum S. 28) sowie für kurze Zeit (1129–1132) die Domvogtei in seine Gewalt brachte und dass Otto von Freising (Chronica [SS rer. Germ. XLV] S. 349) anlässlich der Herzogserhebung Leopolds IV. im Jahr 1139 R. als metropolim ac sedem ducatus bezeichnete, darf auf Bestrebungen der Herzöge geschlossen werden, ihren Einfluss in R. wieder verstärkt zur Geltung zu bringen. Der Erfolg, den sie dabei erzielten konnten, hielt sich aber allem Anschein nach in Grenzen. Jedenfalls kann für die Zeit der Welfen wenn überhaupt, dann nur sehr bedingt von einer herzoglichen Stadtherrschaft gesprochen werden. Selbst Heinrich der Stolze war nicht in der Lage, den Bischof als Konkurrenten auszuschalten, vielmehr konnte sich der Bischof militärisch in der Stadt behaupten und vermochte der Domvogt tägliche Einnahmen aus der Stadt einzuziehen (Historia Welforum S. 30). Den häufig in der älteren Forschungsliteratur postulierten Welfenhof hat es in R. nie gegeben. An diesem spannungsreichen Verhältnis zwischen Herzog und Bischof dürfte sich bis ins Ende des 12. Jhs. nichts wesentlich verändert haben, mag sich vielleicht auch unter den Babenbergern (1139–1156) eine Akzentverschiebung zugunsten des Herzogs vollzogen haben. Darauf deutet unter Umständen die Bemerkung Ottos von Freising (Chronica [SS rer. Germ XLV] S. 349) hin, Herzog Leopold IV. habe 1139 primo metropolim ac sedem ducatus Ratisponam ditioni suae unterworfen. Gleichwohl konnte auch Leopold IV. in R. nicht schalten und walten, wie er wollte, denn als er 1141 civilia iura regeln wollte, sah er sich mit einem Aufstand der Bürger konfrontiert, vor dem er zunächst aus der Stadt weichen musste. Erst mit militärischer Gewalt konnte er wieder in die Stadt zurückkehren (Otto von Freising, Chronica [SS rer. Germ. XLV] S. 350). Unter Heinrich dem Löwen dürfte wegen seiner häufigen Abwesenheit das Pendel erneut zugunsten des Bischofs ausgeschlagen haben. Dass der Herzog aber größtes Interesse an der Stadtherrschaft hatte, zeigt sein im Jahr 1161 unternommener Versuch, den Bischof durch die Besetzung bischöflicher Besitzungen in die Knie zu zwingen. Der erhoffte Erfolg blieb allerdings aus. Vielmehr sah sich der Herzog zum Einlenken gezwungen, da seinen Anhängern in der Stadt eine gleichstarke bischöfliche Gruppierung gegenübertrat (Janner, Bischöfe II S. 146 ff. – Klebel, Landeshoheit S. 17 ff. Vgl. auch Ann. Palidenses [SS XVI] S. 92; Ann. Magdeburgenses [SS XVI] S. 192). Im Zusammenhang mit der Absetzung Heinrichs des Löwen 1180 wurde das Streben Kaiser Friedrichs I. deutlich spürbar, die Herrschaft in der Stadt in die Hand zu bekommen, bzw. darauf den bestimmenden Einfluss zu nehmen. Begünstigt durch das Ende der Regensburger Burggrafen und der Grafen von Sulzbach gelang es dem Kaiser, den von seiner Gunst abhängigen wittelsbachischen Herzog Otto I. aus dem Regens-
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burger Umland zu verdrängen und seinen eigenen Einfluss verstärkt zur Geltung zu bringen, so dass dem Engländer Roger von Hoveden R. als civitas sua erscheinen (Ex Rogeri de Hoveden Chronica [SS XXVII] S. 149) und in einer Freisinger Urkunde als civitas publica (Bitterauf, Trad. Freising II 1563a) bezeichnet werden konnte. Nach dem Zusammenbruch der staufischen Position unter Philipp von Schwaben im Regensburger Raum versuchte der Herzog in die frei werdenden Machtpositionen einzurücken. Doch auch jetzt gelang es ihm nicht, sich in R. durchzusetzen. Die Wittelsbacher konnten sich zwar weitgehend das Erbe der Regensburger Burggrafen sichern, mussten aber im Jahr 1205 nach schweren militärischen Auseinandersetzungen den Bischof als gleichberechtigten Stadtherrn hinnehmen. In den folgenden Jahren verstand es der Bischof, gestützt auf die Staufer, den Herzog aus der Stadtherrschaft zu verdrängen und die bischöfliche Stadtherrschaft zur Geltung zu bringen. Diese war aber nicht mehr von langer Dauer, da dem Bischof in der aufstrebenden Bürgerschaft ein mächtiger Gegner erwuchs, dem es schließlich im Jahr 1245 mit Unterstützung Friedrichs II. gelang, die bischöfliche Stadtherrschaft abzuschütteln und die Reichsfreiheit zu erlangen. K.-O. Ambronn, Verwaltung, Kanzlei und Urkundenwesen der Reichsstadt Regensburg im 13. Jahrhundert (Münchener Historische Studien, Abt. Geschichtliche Hilfswissenschaften VI). 1968 – Ders., Regensburg – die verlorene Hauptstadt (Wittelsbach und Bayern I,1. 1980) S. 285–294 – P. Schmid, Regensburg S. 187–193 – Ders., Anfänge – A. Schmid, Regensburg S. 42–44, 56–59 – D. Schmid, Regensburg II S. 113 f.
VI.2 Trotz der zahlreichen und zum Teil lang andauernden Aufenthalte der Könige in R. ist über die Abgaben, die an die Pfalz R. zur Versorgung des Königshofes zu entrichten waren, kaum etwas überliefert. Eine ungefähre Vorstellung davon, welche Anforderungen mit der Versorgung des Königshofes, der an die 1.000 Personen umfassen konnte, verbunden waren, lässt sich aus der – vielleicht etwas übertriebenen – Angabe des Annalista Saxo gewinnen, wonach sich der tägliche Bedarf des Hofes auf mille porcos et oves, X carradas vini, X cervisie, frumenti maltra mille, boves VIII preter pullos et porcellos, pisces, ova, legu mina aliaque quam plura belief (Annalista Saxo [SS XXXVII] S. 212). Für die Karolingerzeit ist anzunehmen, dass in erster Linie der vor der Stadt gelegene geschlossene Königsgutskomplex und die Königshöfe des Umlandes bis hin nach Straubing, Neuburg an der Donau und Cham sowie die riesigen Forstgebiete das Servitium regis zu leisten hatten. Dass Ludwig d. Dt. die Schenkung Karls d. Gr. aus dem unmittelbar südl. der Stadt gelegenen Gutskomplex an St. Emmeram wieder rückgängig gemacht hat (DKdGr 176; DLdD 37), darf als Beleg dafür genommen werden. Zusätzlich ist auch mit einer Fernversorgung des Königshofs in R. zu rechnen, denn Ludwig d. Dt. wurden im Jahr 817 in der
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Ordinatio imperii duas villas dominicales … in Nortgaoe Luttraof et Ingolde stat ausdrücklich ad suum servitium zugesprochen (MGH Capit. I S. 271. Die Regensburger Kirche hatte beispielsweise auch Besitzungen in Nördlingen und Wemding [DArn. 160], was den großen Einzugsbereich von R. zu erkennen gibt). Ob und inwieweit die übrigen zahlreich in Bayern gelegenen Königsgüter zu Leistungen an die Pfalz R. herangezogen wurden, lässt sich wegen der fehlenden Quellenzeugnisse nicht beurteilen. Die teilweise große Entfernung schließt dies zwar nicht grundsätzlich aus, macht es aber eher unwahrscheinlich. Vermutlich dürften diese Güter in erster Linie den Pfalzen Osterhofen, Ranshofen und (Alt) Ötting zugeordnet gewesen sein. Ebenso wenig ist für die Karolingerzeit über die Aufgaben bekannt, die die Bischöfe und Reichsklöster im Rahmen des Servitium regis zu übernehmen hatten. Der Notitia de servitio monasteriorum von 817 (MGH Capit. I S. 350 ff.) ist allerdings zu entnehmen, dass die wirtschaftliche Bedeutung der bayerischen Klöster für den König kaum ins Gewicht fiel. Allein Tegernsee und Mondsee waren zur Leistung von dona und militia verpflichtet, Weltenburg, Niederaltaich, Kremsmünster, Mattsee und Benediktbeuern führten dona ab, die im Regelfall aus zwei Pferden, Schilden und Lanzen oder einem entsprechenden Geldbetrag bestanden (DLdD 70; DO I 14 von 937 für das Moritzkloster in Magdeburg: singulis annis … regi unum cavallum, scutum et lanceam vel duas crusinas dent). Die übrigen bayerischen Klöster waren verpflichtet, für den König, seine Söhne und das Reich zu beten. Darüber, ob und in welchem Maße der Regensburger Bischof in der Karolingerzeit zum Servitium regis herangezogen wurde, liegen keine Nachrichten vor. Möglicherweise darf aber die Verlegung der Königspfalz durch Arnulf nach St. Emmeram als Indiz dafür gewertet werden, dass dies beabsichtigt war. Aller Wahrscheinlichkeit nach darf aber davon ausgegangen werden, dass auch der Regensburger Bischof wie der Bischof von Passau dem König munera aut convivia zu leisten hatte (DK III 135), denen allerdings in Anbetracht des gesamten Versorgungsaufwands nur eine subsidiäre Bedeutung beizumessen ist. Im Rahmen dieser vermuteten moderaten Beanspruchung dürften sich auch die Leistungen des Regensburger Bischofs in der Ottonenzeit bewegt haben. Bekannt ist, dass Bischof Michael Kaiser Otto I. bei seinem Besuch in St. Emmeram convivium, quo principem cum primatibus fecit recumbere secum, bereitete, wobei er offenbar keine Kosten scheute, um seine Gäste zufriedenzustellen (A rnold von St. Emmeram [SS IV] S. 552: Ein Begleiter des Königs lästerte den hl. Emmeram: Heilram in ventre meo non habet locum, quia cibus et potus iam intrantes preoccupaverunt illum). Offenbar handelte es sich dabei um eine einmalige Bewirtung während des Königsaufenthalts, so dass nicht davon ausgegangen werden darf, dass der Bischof die gesamten Kosten des Königsaufenthalts zu tragen hatte. In ähnlicher Weise dürften die Ottonen bei ihren weiteren Aufenthalten in St. Emmeram vom Bischof bedient worden sein (DO II 166; Arnold von St. Emmeram [SS IV] S. 566). Eine verstärkte Beanspruchung der bischöflichen Servitialleistun-
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gen deutet sich dagegen wahrscheinlich aufgrund der zwischenzeitlich erfolgten umfangreichen Schenkungen aus dem Königsgut an die Bischöfe unter Otto III. an. Laut Thietmar (SS rer. Germ. NS IX) S. 182 wurde Otto III. im Jahr 1000 cum Ratisbonam veniret, a Gebehardo, eiusdem aecclesiae antistite, magnifico honore aufgenommen. Es ist anzunehmen, dass es Bischof Gebhard I., ein Günstling Ottos III., nicht beim bloßen Empfang bewenden ließ, sondern den Kaiser auch weiterhin als seinen Gast behandelte. Ob die Ottonen mit Servitialleistungen Ober- und Niedermünsters rechnen konnten, erscheint dagegen fraglich, da beide Klöster zu dieser Zeit im Besitz des Herzogs waren (Otloh, Vita sancti Wolfkangi [SS IV] S. 534) und Beziehungen ihrerseits zum ottonischen Königshaus nicht zu erkennen sind. Ausgeschlossen ist dies allerdings nicht, da vermutlich auch der Herzog seinen gebührenden Teil zu Servitium regis beizusteuern hatte. Die Hauptlast der Versorgung dürfte aber wie bisher auf dem Regens burger Königsgut gelegen sein. Daran dürfte sich allem Anschein nach auch in der Anfangszeit Heinrichs II. wenig geändert haben, denn er verfügte – wenngleich in weiter Entfernung von R. – im Spechtrain-, Rott- und Isengau über siebzig Villenkomplexe, die ad nostram cameram (DH II 239–241, 270) zugeordnet waren. Diese Zuordnung ist mit der Widmung ad servitium nostrum oder ad opus nostrum gleichzusetzen und bezeichnet in Eigenregie geführte Güter, deren Erträgnisse dem König unmittelbar zur Verfügung standen (vgl. Metz, Karol. Reichsgut S. 130). Gleichwohl nahm Heinrich II. gleich bei seinem ersten Aufenthalt in R. 1002 die Gastfreundschaft des Regensburger Bischofs in Anspruch (Thietmar [SS rer. Germ. NS IX] S. 247: Quem Ratisponam venientem Gebehardus, eiusdem presul egregius, cum cleri tociusque populi tripudio suscepit ibique festum sancti Martini celebrantem in multis honorificavit). Die Beanspruchung der Regensburger Kirche stieg in der folgenden Zeit zweifellos deutlich an, da der Königsbesitz in und bei R. nach den Verlusten, die er durch Schenkungen (DH II 192, 225, 231, 232) hinnehmen musste, sicherlich nicht mehr zur Versorgung des Königshofes ausreichte. In den Blick geriet dabei auch das wirtschaftliche Potenzial des Domkapitels. Auch wenn für Heinrich II. selbst kein Kanonikat in R. nachzuweisen ist, so hat er wenigstens seinem Kaplan, dem späteren Bischof Balderich von Lüttich, zu einer Pfründe des Kapitels als Ratisponensis vicedominus verholfen (vgl. Fleckenstein, Hof kapelle II S. 125, 178). Zweifellos hatte die Regensburger Kirche seit Heinrich II. bis ins Ende des 13. Jhs. den Löwenanteil an den Lasten zu tragen und wurde aus diesem Grunde vom König wie sein Eigentum betrachtet, über das er frei verfügen zu können glaubte (vgl. das Schreiben Erzbischof Konrads I. von Salzburg an Erzbischof Norbert von Magdeburg im Jahr 1133: gravia mihi erant verba domini mei imperatoris absque distinctione regalium et ecclesiasticarum rerum totum Ratisponensem episcopatum suum esse dicentis et eundem electo regulariter episcopo et a no bis consecrato interdicentis. J. Bauermann, Die Frage der Bischofswahlen auf
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dem Würzburger Reichstag von 1133 [Historische Studien 238. 1933] S. 132 f.). Wie hoch die Belastungen im Einzelnen ausfielen, ist allerdings unbekannt. Sie dürfte auch, da die Höhe der Servitien der Bischöfe offenbar nicht fixiert war (Anonymus Haserensis [SS VII] S. 260: cui cum regius legatus singulatim quae danda essent magnifice enumeraret), Schwankungen entsprechend der jeweiligen Größe des zu versorgenden Königshofes unterworfen gewesen sein. Dass die Anforderungen aber die Leistungsfähigkeit strapazierten, darf daraus geschlossen werden, dass Friedrich II. gewillt war, die auf dem Bischof ruhenden Belastungen dadurch etwas zu mildern, dass er 1215 – freilich vergeblich – versuchte, Niederund Obermünster dem Bischof considerata fidelitate ac devotione quam eccle sia Ratisponensis progenitoribus nostris felicis memorie, avo, patri ac patruo nostro in imperio frequenter exhibuit zu übertragen (DF II 340). Aufgehoben hat er sie freilich nicht, so dass die Gastungspflicht des Bischofs auch das Inter regnum überdauerte. So betrachtete es Bischof Leo Thundorfer offenbar als seine selbstverständliche Pflicht, Rudolf von Habsburg 1273 oder 1276 cum omni cle ricatu ymnis et canticis et sanctuariis exeuntibus, cum populo infinito sequen tibus, gloriosissime einzuholen und ihn sicherlich auch als seinen Gast aufzunehmen (Hermanni Altahensis continuatio tertia [SS XXIV] S. 54). Dass beides, Einholung und Bewirtung, zusammengehörte, geht aus den Berichten über den Aufenthalt Adolfs von Nassau im Jahr 1295 klar hervor (Hermanni Altahensis continuatio tertia [SS XXIV] S. 55: Intravit rex Adolfus civitatem Ratisponen sem … occurrerunt ei Otto dux Bavarie et fratres sui Ludwicus et Stephanus et Hainricus episcopus Ratisponensis. Et ab eis est honorifice susceptus … Invita tus est rex ab episcopo et largas expensas dedit (episcopus) in prandio et cena. Chronica Heinrici Surdi de Selbach [SS rer. Germ. NS I] S. 2: Quo honorifice suscepto prefatus episcopus eidem regi invitato in prandio et in cena largas ministravit expensas). An der Versorgung des Königshofs in R. mussten sich aber auch die übrigen bayerischen Bischöfe beteiligen, in welchem Maße lässt sich allerdings nicht feststellen. So forderte Heinrich II. den Bischof von Eichstätt auf, ihm in via Ratis ponensi ein plenum … servitium, archiepiscopo cuilibet nonnihil formidandum zu leisten (Anonymus Haserensis [SS VII] S. 260). Diese Aufforderung war sicherlich kein Einzelfall, sondern darf vielmehr als Beleg dafür gewertet werden, dass auch die übrigen bayerischen Bischöfe, die nie oder nur selten vom König aufgesucht worden sind, ihren Anteil zur Versorgung des Königs in R. beizusteuern hatten. Erhärtet wird diese Annahme dadurch, dass Otto III. zwar den Bischof von Passau von den Leistungen an den Herzog befreite, aber weiterhin ausdrücklich auf der Erfüllung der dem König zustehenden Ansprüche bestand (DO III 115: excepto quod regio honori vel imperatoriae dignitati praesens pro visor praefatae ecclesiae suique successores caritativa mente iusteque impendere debent). Auch die Hinweise auf die geleisteten Dienste, derentwegen Otto II. Erzbischof Friedrich von Salzburg (DO II 134: nostroque fideliter perdurant ser vicio) und Heinrich II. Bischof Egilbert von Freising (DKo II 3: ob … fideleque
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ministerium eiusdem antistitis) Hofstätten in R. schenkten, lassen an Leistung der betreffenden Bischöfe für die Versorgung des Königs denken. Möglicherweise hatten die Bischofshöfe in R., die mit ansehnlichen Besitzungen in der Umgebung von R. ausgestattet waren, unter anderem auch einen Beitrag zum Servitium regis zu leisten. Neben dem Bischof waren auch die Regensburger Reichsklöster an der Versorgung des Königs und seines Hofstaats beteiligt. Konrad II. ließ sich 1029 gewissermaßen als Gegenleistung für die Restituierung des Königshofes Sallach zusammen mit seiner Gemahlin und seinem Sohn in die Fraternität des Nonnenklosters Obermünster aufnehmen und sicherte sich damit triumque preben darum eiusdem mensurae et qualitatis, qualem illae sorores solent accipere (DKo II 139). Neben diesen Leistungen war Obermünster bis zum Jahr 1070 mit 40 Schweinen als Hauptposten an der Versorgung des Königshofes in R. beteiligt, danach hatte es semel in anno presenti in Ratispona regi XXX porcos cum omni bus suis appendiciis abzuführen (DH IV 264). Niedermünster war bis zu diesem Zeitpunkt mit der Ablieferung von 60 Schweinen belastet. Seine Quote wurde auf 40 Schweine mit allem sonstigen Zubehör (zu einem Servitium von 40 Schweinen gehörten den bayerischen, lothringischen und fränkischen Tafelgütern zufolge 7 Spanferkel, 50 Hühner, 5 Kühe, 500 Eier, 10 Gänse, 5 Pfund Pfeffer, 90 Käse, 10 Pfund Wachs und 3 große Fuder Wein. Vgl. Brühl – Kölzer, Tafelgüterverzeichnis S. 19) gesenkt, die ebenfalls nur einmal im Jahr zu erbringen war (DH IV 265). Diese Naturalleistungen wurden später in eine Geldabgabe von 10 Pfund Regensburger Pfennige umgewandelt, die beide Klöster zu zahlen hatten, bis sie ihnen Friedrich II. 1218 erließ (DF II 463; vgl. P. Schmid, Regensburg S. 289 Anm. 110). Einmal scheint der König auch beabsichtigt zu haben, die Gastfreundschaft des bei R. gelegenen bambergischen Klosters Prüfening in Anspruch zu nehmen. Jedenfalls erschien Heinrich V. anlässlich der Einweihung der Klosterkirche mit großem Gefolge in Prüfening, wurde aber von Abt Erminold mit dem Hinweis, er gewähre keinem Gebannten Einlass ins Kloster, von der Schwelle gewiesen (Vita Erminoldi [SS XII] S. 485 f.). Die übrigen Reichsklöster in Bayern waren zwar auch grundsätzlich zum Servitium regis verpflichtet, es lässt sich aber nicht klären, ob sie dabei auch zur Versorgung des Königs und seines Hofes in R. herangezogen wurden (von Niedernburg in Passau und Niederaltaich ist bekannt, dass sie jährliche Abgaben an den Fiskus entrichteten. Der Abt von Tegernsee wurde einmal aufgefordert, seine Servitien dem aus Italien zurückkehrenden König zuzuschicken. Vgl. B. Heusinger, Servitium regis in der deutschen Kaiserzeit. Untersuchungen über wirtschaftliche Verhältnisse des deutschen Königtums 900–1250 [AUF 8. 1923] S. 40, 42; MonBoica XI S. 165 Nr. XLII; Die Quirinalien des Metellus von Tegernsee VI/5 Vers 38 f. Hg. von P. Chr. Jacobsen [Mittellateinische Studien und Texte I. 1965] S. 344). Möglicherweise könnte dies wie vielleicht bei den Bischöfen über die Höfe erfolgt sein, die viele Klöster in R. besaßen. Nicht beantwortet werden kann die Frage, in welcher Weise die beträchtlichen Erträge der im
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Tafelgüterverzeichnis des 12. Jhs. aufgeführten bayerischen Tafelgüter zur Versorgung des Königshofes in R. beigetragen haben (Brühl – Kölzer, Tafelgüterverzeichnis S. 16–19, 53). Unter Vorbehalt könnten dabei aufgrund ihrer geographischen Lage R. 16 Servitien mit einem Gesamtertrag von 640 Schweinen, 112 Spanferkeln, 800 Hühnern, 80 Kühen, 8.000 Eiern, 160 Gänsen, 80 Pfund Pfeffer, 1.440 Käse, 160 Pfund Wachs und 64 großen Fuder Wein zugewiesen werden (P. Schmid, Regensburg S. 29 f.). Unklar muss auch bleiben, ob die Einwohner bzw. Bürger von R. in irgendeiner Weise sich an den Gastungskosten zu beteiligen hatten. Inwiefern die Geldforderungen, mit denen Heinrich IV. im Jahr 1084 die Einwohner von R. und anderer Städte belastete, lediglich auf eine aktuelle Notlage zurückzuführen sind oder ob damit die Absicht verbunden war, die Städte in verstärktem Maße zum Königsdienst heranzuziehen, kann nicht entschieden werden (Annalium Ratisbonensium maiorum fragmentum [SS rer. Germ. IV] S. 88). Keine Aussagen sind auch über die Bedeutung des Regensburger Marktes für die Versorgung des Königshofes möglich. Zweifellos zählte R. bis ins Spätmittelalter zu den führenden Handelsstädten des Reiches und standen Kaufleute in Abhängigkeit bzw. engen Beziehungen zum König (vgl. VI.1[8]), doch dürfte der Regensburger Markt den königlichen Hof in erster Linie mit Luxusgegenständen versorgt und weniger zur Grundversorgung mit Lebensmitteln beigetragen zu haben (nach dem Carmen De conflictu ovis et lini [Winrich von Trier, Conflictus ovis et lini. Der Streit zwischen Schaf und Lein. Hg. von P. Dräger. 2010] aus dem 11. Jh. stellte die Donaugegend für die Bekleidung des Königs die besonders wertvollen naturfarbenen Tuche bereit. Vgl. auch W. Stein, Handels- und Verkehrsgeschichte der deutschen Kaiserzeit [Abhandlungen zur Verkehrs- und Seegeschichte 10. 1922] S. 309). P. Schmid, Regensburg S. 272–306
VI.3 1. Militärische Aufgaben Die Befestigungsanlagen des römischen Legionskastells charakterisierten das Erscheinungsbild der frühmittelalterlichen Stadt R. und machten sie zu einer schier uneinnehmbaren Festung (Arbeo von Freising, Vita Sancti Haimhrammi [SS rer. Germ. XIII] S. 32: ad Radasponam pervenit urbem, qui ex sectis lapidi bus constructa, in metropolim huius gentis in arce decreverat; S. 35 f.: Urbs … Radaspona inexpugnabilis, quadris aedificata lapidibus, turrium exaltata ma gnitudine). Durch die frühmittelalterliche Stadterweiterung nach Westen über die Römermauer hinaus wurde allerdings der Festungscharakter spürbar beeinträchtigt und erst durch Herzog Arnulf, der das neue Stadtgebiet und St. Emmeram mit der Pfalz König Arnulfs in den Mauerring einbezog, wieder hergestellt und aus-
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gebaut. Als Festung rückte die Stadt in den Mittelpunkt der Auseinandersetzungen Herzog Arnulfs mit den Königen Konrad I. und Heinrich I. und ermöglichte es dem Herzog, sich 918 gegen Konrad I. und 921 gegen Heinrich I. erfolgreich zu behaupten und eine nahezu königsgleiche Stellung in Bayern durchzusetzen. Erneut trat der Festungscharakter der Stadt während des Aufstandes Liudolfs, des Sohnes Ottos I., und der Luitpoldinger in den Jahren 953–955 in den Vordergrund, wobei R. zum militärischen Rückhalt der Aufständischen wurde und lange hart umkämpft war. Einen sicheren Rückzugsort fand Heinrich IV. in R. in seinen Kämpfen mit der Fürstenopposition. Vor R. fiel 1105 auch die militärische Entscheidung in der Auseinandersetzung Heinrichs IV. mit seinem Sohn Heinrich V. Allem Anschein nach hatte Heinrich IV. zur Sicherung der Stadt eine Besatzung in die Stadt gelegt (vgl. V.1.72, 73, 152). Die Königspfalzen selbst stellten keine vom übrigen Stadtgebiet durch Befestigungsanlagen abgeschirmten Bereiche dar. Die Pfalz Arnulfs bei St. Emmeram wurde sogar außerhalb der Stadtmauern errichtet und entbehrte jedweder Befestigungsanlagen. Sie wurde erst unter Herzog Arnulf um 920 mit in den Mauerring der Stadt einbezogen. Die Pfalz am Alten Kornmarkt wurde an ihrer Ostseite durch die Stadtmauer gedeckt, gegen die Stadtseite hin wurde sie offenbar allein durch ihre Gebäudezeilen abgegrenzt. Schutzfunktionen dürften der mächtige so genannte Römerturm und der Vorgängerturm des Glockenturms der Alten Kapelle übernommen haben, die beide die Ausgänge aus dem Pfalzbereich in das Stadtgebiet flankierten. Dem Schutz des Pfalzgeländes diente vermutlich auch der aus der Salierzeit stammende mächtige Turm, der in der Südostecke des Stadtgebiets abgesetzt von der Stadtmauer im Bereich des so genannten Königshofes stand. R. war seit der Karolingerzeit wiederholt Sammelplatz für die Heere, die gegen die Awaren, die Mährer, die Böhmen und die Ungarn zogen. Von hier brachen 1147 und 1189 die Kreuzzüge Konrads III. und Friedrichs I. auf (vgl. V.1.168, 185).
2. Münzstätte R. war seit dem 9. Jh. Münzstätte der karolingischen Könige. Mit dem Ende der Karolingerzeit und dem Wiedererstehen der bayerischen Herzogswürde ging eine Zäsur in der Münzgeschichte einher. An die Stelle des Königs trat im 10. Jh. der Herzog, während der König als Münzherr nur mehr mit Konrad I. für kurze Zeit in Erscheinung trat, als er 916/17 während der Besetzung der Stadt Münzen prägen ließ. Erst als mit Heinrich II. der bayerische Herzog den Königsthron bestieg, ging das Münzregal wieder in die Hände des Königs über, der dem Herzog in der folgenden Zeit offenbar nur vereinzelt Zugang zur Münzprägung gewährte. Die herzogliche Münzprägung wurde vorübergehend gänzlich eingestellt, als sein Münzkontingent zwischen 1047/49 dem Bischof zugewiesen wurde. Der Bischof trat erstmals mit Gebhard III., dem Stiefbruder Konrads II., als Münzherr in Erscheinung. Die Zeit der Parallelität von königlicher und bischöflicher Münzprägung ging mit Kaiser Heinrich IV. zu Ende. Danach sind Prägungen durch den
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König wahrscheinlich nicht mehr oder kaum noch erfolgt. Vermutlich gelang es in dieser Zeit Herzog Welf II. (1101–1120), das königliche Prägekontingent an sich zu bringen, so dass in Zukunft für ca. 300 Jahre Herzog und Bischof das Münzrecht in Form von Gemeinschaftsmünzen ausübten, bis 1409 die Münzprägung in R. für hundert Jahre ruhte (Monumenta Wittelsbacensia Nr. 2 § 13; MonBoica XXIX/1 S. 524–528 Nr. DLXXXII), vgl. II.3. Die Regensburger Bürgerschaft erhielt erstmals Einfluss auf die Münze durch das Privileg Friedrichs II. von 1230, dass ihr das Recht zusprach, dreimal im Jahr mit Zustimmung des Bischofs und des Herzogs in der Münzstätte die Prägung der Münzen zu kontrollieren (RUB I 57). Die eigenständige Münzprägung der Reichsstadt setzte erst 1510 mit der Prägung von Silber- und 1512 auch von Goldmünzen ein. R. war von der 1. Hälfte des 9. bis zum Beginn des 15. Jhs. die wichtigste Münzstätte in Bayern. Ihre Bedeutung zeigt sich darin, dass der Regensburger Pfennig zur Leitwährung im süddeutschen Raum wurde und der Regensburger Münzschlag als Vorbild für die übrigen Münzstätten in Bayern diente und auch die böhmischen und ungarischen Münzprägungen beeinflusste. Über die Lokalisierung der Münzstätte bzw. Münzstätten lassen sich aufgrund fehlender Hinweise nur Spekulationen anstellen, wenngleich einiges dafür spricht, dass die ursprüngliche Münzstätte im Bereich der Pfalz zu suchen ist. Hahn, Moneta Ratisponensis – E. Beckenbauer, Die Münzen der Reichsstadt Regensburg (Bayerische Münzkataloge 5) 1978 – Emmerig, Münzerhausgenossenschaft – Ders., Der Regensburger Pfennig. Die Münzprägung in Regensburg vom 12. Jahrhundert bis 1409 (Berliner numismatische Forschungen NF 3) 1993 – Ders., Die Münzprägung der Regensburger Bischöfe (1250 Jahre Kunst und Kultur im Bistum Regensburg. 1989) S. 299–309 – A. Schmid, Regensburg S. 56
VII Das Aussterben der Regensburger Burggrafen gegen Ende des 12. Jhs. und der Zusammenbruch der von Friedrich I. im Donauraum um R. aufgebauten staufischen Machtposition unter Philipp von Schwaben hatten offenbar gravierende Auswirkungen auch auf die Königspfalz am Alten Kornmarkt. Jedenfalls ging in diesem zeitlichen Rahmen der verbliebene Gebäudekomplex der Pfalz, der so genannte Herzogshof, mit dem Römerturm und Wirtschaftsgebäuden offenkundig aus dem Erbe der Burggrafen in den Besitz des bayerischen Herzogs über. Dieser Gebäudekomplex blieb bis zur Eingliederung der Stadt R. ins Königreich Bayern im Jahr 1810 als bayerische Enklave in der Reichsstadt bestehen (vgl. IV.2 [II]). Der König verfügte somit seit der Wende vom 12. zum 13. Jh. über keinen Grundbesitz mehr in der Stadt. Auch die Pfalz bei St. Emmeram bestand nicht mehr oder war, ohne erkennbare Spuren zu hinterlassen, wie der Schatz dieser Pfalz im Besitz des Klosters St. Emmeram aufgegangen. Bei dem Gebäude, in dem
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Regensburg im Spätmittelalter. Plan und Grafik R. Röhrl, Bayer. Landesamt für Denkmalpflege. Konrad IV. im Dezember 1250 nächtigte, handelte es sich wohl kaum mehr um einen Teil der ehemaligen Königspfalz, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach um ein zum Kloster gehörendes Gebäude (hospicium, domus, claustrum sancti Emmerammi); vgl. IV.2; IV.3; V.1.196. Wegen der fehlenden Pfalz waren die Könige spätestens seit dem Ende der Stauferzeit gehalten, bei ihrer Anwesenheit in der Stadt beim Bischof, in Klöstern oder bei Patrizierfamilien ihr Quartier zu nehmen (z. B. wohnte Adolf von Nassau 1295 im Haus der Auer und Ludwig der Bayer 1322 im Haus des reichen Gumprecht; vgl. Gemeiner, Regensburgische Chronik I S. 441, 523. Sigmund bezog 1434 im Dominikanerkloster Quartier; vgl. ebd. III S. 54). Bewirtet wurden sie dabei in der Regel vom Bischof (z. B. bewirtet Bischof Heinrich II. 1295
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Adolf von Nassau; vgl. Reg. Imp. VI/2 595) und die Bürgerschaft überreichte ihnen reiche Ehrengeschenke (vgl. Gemeiner, Regensburgische Chronik III S. 54). Vgl. IV.2 (II/3). Der Verlust des materiellen Rückhalts in der Stadt blieb nicht ohne machtpolitische Konsequenzen. Er trug dazu bei, dass der König an der Wende vom 12. zum 13. Jh., als der bayerische Herzog und der Bischof erbittert um das Erbe der Burggrafen und damit verbunden um die Stadtherrschaft stritten, nicht mehr als maßgeblicher Machtfaktor in Erscheinung treten konnte. Er konnte lediglich noch insofern Einfluss auf das Geschehen nehmen, als er die Bürgerschaft, die seit Beginn des 13. Jhs. aktiv nach Unabhängigkeit sowohl vom Herzog als insbesondere vom Bischof strebte, mit Privilegien stärkte und ihr schließlich 1245 die rechtlichen Mittel in die Hand gab, damit sie die Stadtfreiheit gegen den Bischof durchsetzen, sich dabei aber auch gleichzeitig weitgehend vom Königtum emanzipieren konnte (RUB I 48, 57, 70). Als Mitglied der Gruppe der Freistädte beanspruchte die Stadt in Zukunft auch vom Kaiser ein hohes Maß an Unabhängigkeit. Trotz der veränderten Besitz- und Machtverhältnisse blieb R. als nach wie vor herausragende Stadt im bayerischen Raum im Blickfeld der königlichen Politik. Im Folgenden sollen die Aufenthalte des Königs in der Stadt bis einschließlich der Regierungszeit Kaiser Friedrichs III. in geraffter Form aufgelistet werden. Diese zeitliche Grenze bietet sich deshalb an, weil nach der kurzfristigen Zugehö rigkeit der Stadt von 1486 bis 1492 zum bayerischen Herzogtum ein neuer Abschnitt in den Beziehungen zwischen Königtum und Stadt begann. R. wurde künftig von den Habsburgern zum Schutz vor weiteren Annexionsbestrebungen der bayerischen Herzöge eng ans Kaiserhaus gebunden. Diese enge Bindung trug mit dazu bei, dass R. im Laufe des 16. Jhs. zum nahezu ausschließlichen Versammlungsort für Reichstage und schließlich zum Sitz des Immerwährenden Reichstags wurde. W. Ziegler, Die Regensburger Reichstage der frühen Neuzeit (Zwei Jahrtausende Regensburg. Hg. von D. Albrecht = U. R. Schriftenreihe der Universität Regensburg 1. 1979) S. 97– 119 – Regensburg – Stadt der Reichstage. Vom Mittelalter zur Neuzeit. Hg. von D. Albrecht = U. R. Schriftenreihe der Universität Regensburg 21. 1994)
1276 September [3/Mitte] Rudolf von Habsburg kommt in der Auseinandersetzung mit König Ottokar II. von Böhmen nach R. und unterwirft den mit Ottokar II. verbündeten Herzog Heinrich XIII. von Bayern. Reg. Imp. VI/1 595b–596; Hermanni Altahensis continuatio tertia (SS XXIV) S. 54; Continuatio Vindobonensis (SS IX) S. 707; Continuatio Praedicatorum Vindobonensium (SS IX) S. 729
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1281 Juni 7/Juli 6 Rudolf von Habsburg wird auf dem Weg von Österreich an den Rhein in R. von Schwaben, Franken und den Bürgern der Stadt ehrenvoll empfangen, urkundet und erlässt einen bayerischen Landfrieden. Reg. Imp. VI/1 1333–1349; MGH Const. III S. 267–275; Continuatio Claustroneoburgensis VI (SS IX) S. 746; Ann. Zwetlenses brevissimi (SS XXIV) S. 63 1295 April 23/29 Adolf von Nassau wird von den bayerischen Herzögen Otto III., Ludwig III. und Stephan I. und dem Regensburger Bischof Heinrich II. feierlich empfangen und reichlich bewirtet. Er legt den Streit wegen der von der Reichsstadt vom Klerus geforderten Steuer zum Unterhalt der Stadtmauer zugunsten des Klerus bei. Reg. Imp. VI/2 595, 596, 598–603, 607; Eberhardi archidiaconi Ratisbonensis Ann. (SS XVII) S. 596; Hermanni Altahensis continuatio tertia (SS XXIV) S. 55; Hermanni Altahensis continuatio Ratisbonensis (SS XVII) S. 417; Chronica Heinrici Surdi de Selbach (SS rer. Germ. NS I) S. 2; Ann. S. Rudberti Salisburgenses, continuatio Weichari de Polhaim (SS IX) S. 811 (zu 1284) 1303 Albrecht I. verwüstet in der Auseinandersetzung mit König Wenzel von Böhmen die Gegend um R. Eberhardi archidiaconi Ratisbonensis Ann. (SS XVII) S. 599; Ann. S. Rudberti Salisburgenses, continuatio Weichari de Polhaim (SS IX) S. 817 1315 Mai 22 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 107; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 11; RUB I 310 1315 Juni 14/22 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 117–123; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 14–18; H. 7 Nr. 40–43 1315 November 30 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 165; Reg. Imp. Ludwig H. 8 Nr. 22
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1316 Juli 12/19 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 213, 215; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 37; H. 7 Nr. 87; H. 9 Nr. 55, 57–59 1316 Dezember 19/(25) Ludwig der Bayer verbringt vermutlich Weihnachten und urkundet. Reg. Imp. VII Ergbd. 3165; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 46 1317 Februar 4 Ludwig der Bayer urkundet. Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 195 1317 April 21/25 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 238–241; Reg. Imp. Ludwig H. 2 Nr. 25; H. 9 Nr. 75–76, 78 1318 Januar 21/22 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 289, 290, 2947; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 95; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 195 1318 Februar 26/März 9 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 300–304; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 74, 75; H. 7 Nr. 118; H. 9 Nr. 96–98 1318 Mai 4 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 313, 314; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 112, 113; MGH Const. V 496 1318 Juli 13/August 4 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 317, 318, Ergbd. 3177, 3178; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 79–81; H. 5 Nr. 28; H. 9 Nr. 114
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1319 Januar 24 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 349; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 125 [1319] Februar 17/März 12 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 351, 352; Reg. Imp. Ludwig H. 1 Nr. 25; H. 7 Nr. 132; H. 9 Nr. 126; H. 10 Nr. 57; RUB I 370; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 196 1319 Juni 2/[Mitte Juli] Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 367; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 94; H. 9 Nr. 132; H. 10 Nr. 60 1321 März 13/18 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 2638, 2639, 2952; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 173; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 196 1321 Mai 1/18 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 441, 2640, Ergbd. 3194; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 177–179, 181–182; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 196 1322 Februar 13/März 19 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 2650, Ergbd. 3196; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 188–190; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 199 1322 Juni 1 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 458; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 192; RUB I 435 1322 August 23/September 9 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 465–468, 2653, Reg. Imp. Ludwig H. 7 Nr. 168; H. 9 Nr. 196, 198,
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200, 201; H. 10 Nr. 73; RUB I 441; Bayerische Chroniken des 14. Jahrhunderts (SS rer. Germ. XIX) S. 96, 128; Veit Arnpeck, Sämtliche Werke S. 289, 571 1322 Oktober 1/11 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 470–479, 2654; Reg. Imp. Ludwig H. 1 Nr. 28, 29; H. 2 Nr. 39; H. 7 Nr. 170–172; H. 9 Nr. 203, 204; H. 10 Nr. 74, 75; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 199 1322 Dezember 24/1323 Januar 4 Ludwig der Bayer feiert Weihnachten und urkundet. Reg. Imp. VII 521–523; Reg. Imp. Ludwig H. 2 Nr. 45; H. 3 Nr. 133–135; H. 4 Nr. 18; H. 7 Nr. 174, 175; H. 8 Nr. 69, 70; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 199 f. 1323 Januar 21/28 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 528–532; Reg. Imp. Ludwig H. 1 Nr. 33; H. 3 Nr. 137; H. 8 Nr. 71; H. 9 Nr. 208; H. 10 Nr. 82; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 200 1323 Mai 21 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 574; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 210 1323 Juni 24 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII Ergbd. 3201 1324 Juli 28 Ludwig der Bayer präsentiert die Reichskleinodien und urkundet. Reg. Imp. VII 730, 734; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 224, 226; Andreas von Regensburg, Sämtliche Werke S. 78 f.; Schmuck, Ludwig der Bayer S. 163 mit Anm. 1317 1324 August 20 Ludwig der Bayer urkundet. Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 201
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1324 Anfang September Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 201 1325 April 19/20 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 808–810; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 166; H. 10 Nr. 126; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 202 1326 Januar 26/29 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 861, 862; Reg. Imp. Ludwig H. 9 Nr. 241, 242; RUB I 497; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 203 1331 Februar 26/März 20 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 1260–1269, 1272, 2737, 2738, 2991, 2992; Reg. Imp. Ludwig H. 1 Nr. 122; H. 2 Nr. 138–143; H. 4 Nr. 73; H. 6 Nr. 35–40; H. 7 Nr. 317; H. 10 Nr. 215–221; Berg, Das Itinerar Kaiser Ludwigs S. 208 1331 März 19/20 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 1272, 2992; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 278; H. 6 Nr. 41 1331 Mai 15/20 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 1301, 2741; Schmuck, Ludwig der Bayer S. 166 1331 Juli 2/10 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 1337, 2995, 2996; Reg. Imp. Ludwig H. 4 Nr. 79; H. 5 Nr. 138; H. 6 Nr. 45; H. 7 Nr. 325, 326; H. 8 Nr. 227, 228; Chronica Heinrici Surdi de Selbach (SS rer. Germ. NS I) S. 44; Bayerische Chroniken des 14. Jahrhunderts (SS rer. Germ. XIX) S. 160; Andreas von Regensburg, Sämtliche Werke S. 83, 548; Veit Arnpeck, Sämtliche Werke S. 248, 525 1331 August 2/13 Ludwig der Bayer urkundet.
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Reg. Imp. VII 1339–1346, 2747; Reg. Imp. Ludwig H. 1 Nr. 139–141; H. 7 Nr. 328–330; H. 8 Nr. 229, 330 1332 Juli 21 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. Ludwig H. 5 Nr. 162 1334 April 12/14 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 1611; RUB I 724 [1335 September 16] Ludwig der Bayer schließt einen Waffenstillstand mit Johann von Böhmen bis 24. Juni 1336. Reg. Imp. Ludwig H. 7 Nr. 408 1344 Juli 19/25 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 2399, 2400, 2878, 2879; Reg. Imp. Ludwig H. 1 Nr. 374; H. 2 Nr. 332; H. 3 Nr. 546, 547; H. 9 Nr. 380 Reg, Imp. VII. 2550 von 1347 (gemeint 1346) Januar 7 aus R. ist eine Fälschung; vgl. Reg.Imp. Ludwig H. 9 Nr. † 391 1346 Juli 9 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 581; H. 7 Nr. 665 1347 Juli 8/10 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. VII 2577, 2925–2927; Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 602–605; H. 7 Nr. 692; H. 9 Nr. 404 1347 Juli 16 Ludwig der Bayer urkundet. Reg. Imp. Ludwig H. 3 Nr. 608; H. 8 Nr. 584
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1347 Oktober 21/24 Karl IV. wird als neuer König ehrenvoll in R. empfangen und urkundet. Reg. Imp. VIII 373b–383; Ann. Matseenses (SS IX) S. 829; Chronica Heinrici Surdi de Selbach (SS rer. Germ. NS I) S. 89; Mathias von Neuenburg (SS rer. Germ. NS IV) S. 237, 409; Bayerische Chroniken des 14. Jahrhunderts (SS rer. Germ. XIX) S. 170; Andreas von Regensburg, Sämtliche Werke S. 89 1354 Juni 17/Juli 1 Karl IV. trifft mit Herzog Albrecht von Österreich zusammen und urkundet. Reg. Imp. VIII 1874–1884; Ergbd. 6782, 6783; Mathias von Neuenburg (SS rer. Germ. NS IV) S. 477; Heinrich von Diessenhofen (Font. rer. Germ. IV) S. 91; Andreas von Regensburg, Sämtliche Werke S. 100 1355 Juli 21–26 Karl IV. verhandelt mit Herzog Albrecht von Österreich wegen des Friedens mit Zürich und urkundet. Reg. Imp. VIII 2185a–2205; Ergbd. 6827–6833; Chronica Heinrici Surdi de Selbach (SS rer. Germ. NS I) S. 108; Heinrich von Diessenhofen (Font. rer. Germ. IV) S. 99 1362 April Mitte Karl IV. besucht in Begleitung wittelsbachischer Herzöge, anderer Fürsten und Städtevertreter die Stadt. Reg. Imp. VIII 3866a; Gemeiner, Regensburgische Chronik II S. 124 1401 September 3/4 Ruprecht urkundet. Regesten der Pfalzgrafen am Rhein II. Bearb. von L. von Oberndorff und M. Krebs. 1939. 1591–1597 1418 Oktober 24/November 9 Sigmund urkundet. Reg. Imp. XI 3669–3713b; Reg. Imp. Sigismund 2 Nr. 21 1422 Juli 20/23 Sigmund urkundet. Reg. Imp. XI 4889b–4892; Reg. Imp. Sigismund 2 Nr. 48
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1422 September 24/Oktober 5 Sigmund urkundet. Reg. Imp. XI 5290–5351a; Reg. Imp. Sigismund 2 Nr. 56 1430 September 9/12 Sigmund urkundet. Reg. Imp. XI 7775, 7775a, 7777 1434 August 20/Oktober 4 Sigmund urkundet. Reg. Imp. XI 10751a–10941a; 12328a–12331; Reg. Imp. Sigismund 2 Nr. 117– 128, 3 Nr. 170–172 1444 Juli 30 Friedrich III. urkundet. Regesten Kaiser Friedrichs III. H. 2 Nr. 14 1444 Oktober 14 Friedrich III. urkundet. Regesten Kaiser Friedrichs III. H. 12 Nr. 259; H. 25 Nr. 41, 42 1454 April 23/Mai 21 Reichstag wegen Türkenhilfe. RTA ÄR XIX/1; Regesten Kaiser Friedrichs III. H. 4 Nr. 161; H. 7 Nr. 106; H 8. Nr. 132; H. 9 Nr. 132, 133; H. 10 Nr. 110, 111; H. 15 Nr. 107; H. 19 Nr. 194, 195 1469 März 1/12 Reichstag in Sachen Georg Podiebrad. RTA ÄR XXII/1 S. 66–124 1471 Juni 19/August 21 Großer Christentag. RTA ÄR XXII/2; Regesten Kaiser Friedrichs III. H. 1 Nr. 79–85, 91–97; H. 2 Nr. 80–83, 126–130; H.3 Nr. 82–86, 109–113; H. 4 Nr. 281–297, 302, 303, 542– 547; H. 5 Nr. 142–145, 220–224; H. 6 Nr. 87, 88, 108; H. 7 Nr. 188, 189, 191–196,
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201, 330–344; H. 8 Nr. 213–218, 311–320; H. 9 Nr. 182–188, 2 19–225; H. 10 Nr. 201–208, 319–329; H. 11 Nr. 217–220, 400–406; H. 15 Nr. 186–196, 264– 275; H. 16 Nr. 96–100, 105–110; H. 17 Nr. 159–165, 252–260; H. 20 Nr. 141–151, 181–198; H. 23 Nr. 332–336, 600–603; H. 25 Nr. 190–194; H. 31 Nr. 194–195 1471 September 13 Friedrich III. urkundet. Regesten Kaiser Friedrichs III. H. 15 Nr. 278 Die vorstehende Auflistung der Königsaufenthalte in der Stadt zeigt im Vergleich sowohl mit der Präsenz des Königs in R. vor dem Interregnum als auch mit anderen Aufenthaltsorten wie Nürnberg oder Frankfurt, dass die Bedeutung von R. für das Königtum im Spätmittelalter spürbar zurückgegangen ist. Abgesehen von der Zeit Ludwigs des Bayern war es an die Peripherie des Aktionsradius der Könige gerückt. Dies gilt insbesondere für Rudolf von Habsburg, der sich nur zweimal in R. aufhielt, sowie für Adolf von Nassau und Ruprecht von der Pfalz, die jeweils nur einmal die Stadt besuchten. Der Schwerpunkt ihrer politischen Aktivitäten lag im Rheingebiet. Rudolf von Habsburg ließen seine Auseinandersetzung mit Ottokar von Böhmen und sein Bemühen um Österreich den Weg nach R. finden. Adolf von Nassau und Ruprecht von der Pfalz hielten es offenbar für angebracht, hier wenigstens obligatorisch Präsenz zu zeigen. Verstärkt rückte R. wegen seiner geographischen Nähe zu Böhmen in das Blickfeld Karls IV. und Sigmunds, die vier- bzw. fünfmal die Stadt aufsuchten. Sichtbar an Gewicht gewann R. für Ludwig den Bayern, der sich insgesamt zweiundvierzigmal in R. aufhielt. Wegen ihrer Finanzkraft und als Kontaktpunkt zum mächtigen oberpfälzischen Adel, dessen Unterstützung er für die Durchsetzung seines Königtums brauchte, rückte er R. bis zur Entscheidungsschlacht bei Mühldorf 1322 gegen Friedrich den Schönen von Habsburg mit 20 Aufenthalten verstärkt in den Fokus seiner Politik. In den folgenden Jahren trat die Stadt allerdings im Itinerar Ludwigs deutlich zurück und wurde von ihm vornehmlich als Zwischenstation auf seinen Reisewegen in Anspruch genommen. Zwischen 1336 und 1343, als er mit der Stadt im Streit lag, fehlt diese vollständig in seinem Itinerar (vgl. Schmuck, Ludwig der Bayer S. 158–172). Unter Friedrich III. stieg R. wieder in den Kreis der Städte auf, an denen Reichstage einberufen wurden. Ein Reichstag beschäftige sich mit der Auseinandersetzung des Kaisers mit Georg Podiebrad. Zwei Tage standen im Zeichen der nach dem Fall Konstantinopels in Europa umgehenden Angst vor der türkischen Bedrohung. Einen Höhepunkt stellte dabei der Große Christentag von 1471 dar, der von so zahlreichen und prominenten Fürsten besucht wurde, wie lange Zeit kein Tag mehr. Mit der Türkenproblematik zeichnete sich ein politisches Problemfeld ab, das in der Zukunft für die Wahl von R. zum Ort für Reichstage von ausschlaggebender Bedeutung sein sollte und ihm zu einem Alleinstellungsmerkmal unter den Reichsstädten verhalf.
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VIII Die Wurzeln von R. reichen in die Römerzeit zurück. Nach dem Abzug der Römer ließen sich die agilofingischen Herzöge in den festen Mauern des Legionslagers nieder und machten R. zur Hauptstadt des bayerischen Stammesherzogtums und hatten hier auch ihre Pfalz. Vgl. zur Hauptstadtdiskussion Th. Fischer, Forschungsstand S. 248 f. – A. Rettner, Historisch-archäologische Überlegungen zur Bedeutung Regensburgs im 6. und 7. Jahrhundert (Die Anfänge Bayerns. Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiovaria. Hg. von rische Landesgeschichte und europäische H. Fehr und I. Heitmeier = Baye Regionalgeschichte 1. 2012) S. 640–653 – A. Schmid, Probleme der Frühgeschichte Regensburgs aus historischer Sicht (ebd.) S. 658–662 – A. Boos und S. Codreanu-Windauer, Regensburg – Hauptstadt und Herzogssitz (Archäologie in Deutschland 31/3. 2015) S. 38 f. An diese Gegebenheiten knüpfte Karl d. Gr. lückenlos an, als er unmittelbar nach der Absetzung Tassilos III. im Oktober 788 nach R. kam und hier in aller Form von Bayern Besitz ergriff. Dass er hier sowohl in baulicher als auch in wirtschaftlicher und nicht zuletzt kirchlicher Hinsicht die besten Voraussetzungen für eine Hofhaltung vorfand, wird durch seinen außerordentlich langen Aufenthalt von 791 bis 793 bestätigt, als er zudem mehrere Versammlungen und eine Synode zur Verurteilung des Adoptianismus abhielt. Mit Karl d. Gr. begann die Tradition der Beziehungen zwischen dem Königtum und der Stadt, die bis ins Spätmittelalter zwar mit unterschiedlicher Intensität, aber durchwegs auf hohem Niveau andauerte. Voraussetzung dafür war die verkehrsgünstige Lage der Stadt am nördlichsten Punkt der wirtschaftlich wichtigen Donaustraße, auf den als Standort der Legion die durch Bayern führenden Römerstraßen ausgerichtet waren. Erweitert wurde dieses Wegenetz durch die quer durch Alemannien verlaufenden Straßen und die Verbindungslinien zur Mainstraße sowie durch die nach Böhmen, Ungarn, Byzanz und Italien führenden Verkehrswege. R. wurde dadurch zu einem wichtigen und für die Könige bequem zu erreichenden Verkehrsknotenpunkt im Reich. Für den Aufenthalt und die Versorgung des reisenden Königshofes war in R. bis in die Stauferzeit bestens vorgesorgt. Den Königen standen von Anfang an mit der Pfalz der Agilolfingerherzöge, danach mit den Pfalzen Ludwigs d. Dt. am Alten Kornmarkt und Arnulfs bei St. Emmeram und schließlich seit Heinrich II. wieder mit der Pfalz am Alten Kornmarkt komfortable Anlagen zur Verfügung, die Aufenthalte über einen längeren Zeitraum hin auch in den Wintermonaten ermöglichten und alle Voraussetzungen für eine dem Königtum angemessene Begehung kirchlicher und weltlicher Festfeiern erfüllten. Die Versorgung des Königshofes gewährleisteten in der Karolingerzeit umfangreiche unmittelbar südl. der Stadt in der fruchtbaren Regensburger Bucht gelegene Königsgüter und weitläufige Forstgebiete nördl. der Donau sowie eine Reihe großer Königshöfe im Einzugsbereich der Stadt. Auch als sich die Könige für ihre Versorgung in verstärktem Maße auf die Servitien der Reichskirche stützten, wurde R. den gewan-
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delten Anforderungen gerecht. Mit einem Bischofssitz und zwei Reichsklöstern war R. wie kaum eine andere Stadt im Reich für die neue Versorgungssituation gerüstet. Zudem war dank der ausgezeichneten Straßenverbindungen eine Fernversorgung durch andere bayerische Bischöfe und Reichsklöster sowie Tafelgüter möglich. Organisatorischer Mittelpunkt des Königsguts war von der Karolinger- bis in die Ottonenzeit die in mehrere Ressorts strukturierte Pfalzverwaltung. Von diesen Ressorts lassen sich eine gegliederte Forstverwaltung unter der Leitung eines ministerialis regis … princeps super omnes forestes, dem für einzelne Forstgebiete zuständige forestarii (DLD 152; DKo I 22) untergeordnet waren, eine für die Verwaltung der Stadt zuständige Behörde unter einem subuicarius ciuitatis (Widemann, RTrad. 93) sowie ein ministerium zollenarii (DKo I 29) unter der Leitung des exactor telonei (Widemann, RTrad. 93) nachweisen. An der Spitze der gesamten Pfalzverwaltung stand ein vicarius regis, der offenbar auch die Gerichtsbarkeit über die Pfalzangehörigen ausübte. Diese Verwaltungsstrukturen litten sicherlich in der ersten Hälfte des 10. Jhs., die als Zeit der Königsferne der Stadt bezeichnet werden darf. Inwieweit und ob überhaupt das in der Mitte des 10. Jhs. geschaffene Amt des praefectus urbis (Burggraf) in der Tradition der bisherigen Pfalzverwaltung stand, lässt sich wegen der fehlenden Quellen nicht schlüssig klären. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Regensburger Burggrafschaft einen eigenständigen Amtsbereich aufwies, der das Stadtgebiet und den späteren Burgfriedensbezirk mit eigener Gerichtshoheit und militärischen und administrativen Kompetenzen umfasste. Darin scheint die Tradition der karolingischen Verwaltungseinrichtungen ihre Fortsetzung gefunden zu haben (vgl. VI.1 [6]). Die Verwaltung der Königsgüter dürfte dagegen im Zuständigkeitsbereich des Burggrafen in den Hintergrund getreten sein, zumal ihr durch die gegen Ende des 10. Jhs. einsetzenden und verstärkt von Heinrich II. fortgeführten Schenkungen auch der materielle Boden weitgehend entzogen worden ist. Es ist daher davon auszugehen, dass auch in R. wie bei den anderen großen karolingischen fisci Frankfurt, Ingelheim und Boppard im Laufe des 10. Jhs. die selbständige Krongutsverwaltung zu Ende gegangen ist. Möglicherweise hängt damit auch zusammen, dass R. um die Jahrtausendwende zum ersten Mal in Königsurkunden als in der Grafschaft im westl. Donaugau gelegen bezeichnet wird (DO III 370; DH II 23, 27, 196, 455. Vgl. auch DKo II 28, 49; DH III 299; DH IV 25), deren Amtsinhaber ab ca. 974 auch der Regensburger Burggraf ist. Aufgrund der materiellen Grundlagen und nicht zuletzt wegen der ungebrochenen Tradition, die seit den Anfängen des bayerischen Stammesherzogtums in der Stadt den Mittelpunkt des Landes sah, ist es verständlich, dass R. zur beherrschenden Königsstadt in Bayern wurde. Für die Zeit von 788 bis 1250 lassen sich insgesamt 196 Königsaufenthalte nachweisen. Damit zählte R. zur Spitzengruppe aller vom König jemals im Mittelalter aufgesuchten Orte, war einer der bevorzugten Plätze, an denen die Könige die hohen Kirchenfeste begingen und mehrere Wintermonate verbrachten, sowie einer der Orte, an denen die meisten Reichs-
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versammlungen abgehalten wurden. Als Tagungsort von Reichsversammlungen stand R. in Bayern und Südostdeutschland konkurrenzlos da. Abgesehen von wenigen Ausnahmen beriefen die Könige alle Reichsversammlungen in diesem Gebiet nach R. ein. Dabei zählten zum Kreis des regelmäßigen Versammlungsteilnehmer der bayerische Herzog, der Markgraf bzw. Herzog von Österreich, der seit 1156 nur mehr in Bayern hoffahrtspflichtig war, der Herzog von Kärnten, die Markgrafen von der Steiermark und von Istrien, der Herzog von Böhmen, der bayerische und böhmische Adel, die Bischöfe von Salzburg, Bamberg, Brixen, Eichstätt, Freising, Passau, Prag und R., zu denen häufig noch der Patriarch von Aquileia, die Bischöfe von Trient, Augsburg und Würzburg kamen. In diesem Teilnehmerkreis spiegelt sich als fester Einzugsbereich der Regensburger Reichsversammlung das karolingische regnum Bawariae mit seinen abhängigen slawischen Gebieten wider. In den Regensburger Reichsversammlungen lebte somit die Tradition der Einheit der terra bavarica fort, auch als die ehemaligen Marken die Selbständigkeit erreicht hatten. Neben diesem festen Teilnehmerkreis suchten häufig auch Fürsten, Bischöfe und Adelige aus den übrigen Reichsgebieten, vor allem aus Schwaben, Thüringen, Ostfranken und Italien die Versammlungen in R. auf. R. bot somit die Bühne für die Repräsentation und Manifestation des Reiches und der Macht des Königtums in Bayern und Südostdeutschland. Es war einer der zentralen Orte der Reichspolitik überhaupt. So wundert es nicht, dass R. als bevorzugte Residenz Ludwigs d. Dt. und Arnulfs in karolingischer Zeit auf dem Weg war, in die Rolle der Hauptstadt des ostfränkischen Reiches hineinzuwachsen. Unter Heinrich II. fand die Funktion von R. als herausragender Versammlungsort ihren sichtbaren Ausdruck in der Errichtung der Bischofs-, Kloster- und Fürstenhöfe im Umkreis der Pfalz am Alten Kornmarkt, die R. ein Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Städten verliehen. Diese besondere Stellung verdankte R. vor allem seiner Position als Hauptstadt Bayerns. Aus der Verankerung in Bayern ergab sich allerdings insofern zeitweise eine komplizierte Situation, als die Stadt sowohl im Fokus der Ambitionen des Königs als auch des Herzogs stand und sich daher königliche und herzogliche Interessen in ihr begegneten und zeitweise auch überkreuzten und die Frage nach der Stadtherrschaft aufwarfen. Zweifellos gehörte in agilolfingischer Zeit das Stadtgebiet insgesamt oder zu seinem überwiegenden Teil den Herzögen, die davon dem Bischof bei der Gründung des Bistums im Jahr 739 mit dem Dombezirk St. Peter einen Anteil überließen. Als ihre Rechtsnachfolger übernahmen die karolingischen Könige das Stadtgebiet und übten die Stadtherrschaft aus. Nach dem Ende der Karolinger und dem Wiederaufleben der bayerischen Herzogswürde dominierten während des 10. Jhs. die Herzöge die Stadt. Der König konnte dagegen während der ersten Hälfte des Jhs. keinen nennenswerten Einfluss auf die innerstädtischen Verhältnisse ausüben und musste sich auch in der 2. Hälfte des Jhs. darauf konzentrieren, gegenüber dem Herzog seinen Anspruch auf den Königsbesitz in Erinnerung zu halten. Mit Heinrich II., der als bayerischer Herzog auf den Königsthron gelangte, trat
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wieder eine deutliche Veränderung zugunsten des Königs ein, zumal unter den Saliern die bayerische Herzogswürde die meiste Zeit an Familienmitglieder vergeben war und Welf I. in den Wirren des Investiturstreits aus Bayern vertrieben war, so dass der Herzog während des 11. Jhs. im Grunde keine politisch wirksame Größe in der Stadt darstellte. Insbesondere für Heinrich IV. wurde R. bei seinen Kämpfen mit der Fürstenopposition zu einer wichtigen Stütze seines Königtums. Etwas undurchsichtig werden die Verhältnisse während des 12. Jhs. Es hat den Anschein, dass sich das Königtum unter Lothar III. zunächst zugunsten der Welfen aus der Stadt zurückgezogen hat, ohne dass sich diese allerdings in der Stadt durchzusetzen vermochten. Ihnen erwuchs im Bischof ein Rivale, dessen Einfluss sie auch nicht mit Waffengewalt zurückdrängen konnten, so dass sich in der Frage der Stadtherrschaft wohl eine Gleichgewichtssituation mit leichten Vorteilen zugunsten des Bischofs einpendelte. Mit Friedrich I. versuchte noch einmal der König, auch gegenüber den von ihm ins Herzogsamt berufenen Wittelsbachern, seine Position in R. zur Geltung zu bringen, ohne dabei allerdings einen dauerhaften Erfolg erzielen zu können. Offensichtlich reichte die Machtbasis, auf die er sich in der Stadt stützen konnte, nicht mehr aus, um darauf langfristig eine Stadtherrschaft begründen zu können. Auf diese Weise haben sich gegen Ende des 12. Jhs. König und Herzog in R. weitgehend neutralisiert und damit eine Lage geschaffen, die es dem Bischof ermöglichte, sich in hartem Kampf gegen den Herzog durchzusetzen und seine Stadtherrschaft zu errichten. Von Dauer war diese allerdings nicht, denn mit Förderung durch das staufische Königtum gelang es der aufstrebenden universitas civium im Laufe der ersten Hälfte des 13. Jhs., die bischöfliche Stadtherrschaft abzuschütteln und 1245 die Reichsfreiheit zu erlangen. Auch wenn sich R. als Freistadt weitgehend vom Königtum emanzipieren konnte, so blieb es dennoch aufgrund seiner wirtschaftlichen Macht und seiner Bedeutung im bayerisch-österreichischen Raum auch im Spätmittelalter für das Königtum – vor allem zeitweise unter Ludwig dem Bayern – ein wichtiger Bezugspunkt, wenngleich nicht mehr von der Bedeutung wie in früheren Zeiten. Erst im Laufe des 16. Jhs. erfuhr das Verhältnis zwischen Königtum und Stadt insofern eine neue Intensivierung, als sie zum alleinigen Reichstagsort aufstieg und enge vertragliche Bindungen mit dem habsburgischen Kaiserhaus einging, die seine Unabhängigkeit gegenüber den Begehrlichkeiten des bayerischen Herzogs sicherten. P. Schmid, Die Reichsstadt Regensburg (Spindler, Handbuch der Bayerischen Geschichte. Hg. von A. Kraus. III ³1995) S. 310 ff.
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Register Vorbemerkung Päpste, Herrscher und andere geistliche und weltliche Würdenträger sind in hierarchischer Ordnung nach ihren Rufnamen aufgeführt. Demnach folgen auf Päpste, Kaiser und Könige die geistlichen Amts- und Würdenträger nach ihrer Rangordnung und nach den jeweiligen Ordnungszahlen. Zusätzlich sind in chronologischer Reihenfolge die geistlichen Würdenträger bei ihren Amtssitzen, die weltlichen Herrschaftsträger – soweit möglich – bei ihren Herkunftsorten oder Herrschaftsbereichen vermerkt. Anschließend an die Grafen (Markgrafen, Landgrafen, Pfalzgrafen, Grafen, Burggrafen) folgen die Ministerialen, die Personen mit einem Herkunftsnamen, Beinamen und Funktionsbezeichnungen bzw. Statusangaben. Die Ministerialen sind zusätzlich ihren Dienstherren zugeordnet. Funktionsbezeichnungen und Statusangaben dienen zur Charakterisierung der betreffenden Personen. Die Angaben zu Verwandtschaftsverhältnissen erleichtern die Identifizierung und genealogische Zuordnung der jeweiligen Personen. Keine Berücksichtigung finden Landschaftsbezeichnungen und Flüsse wie auch die bloße Nennung des Namens Bayern. Orten wurden – soweit möglich – ihre Bezeichnung in den Quellen beigegeben, um die Zuordnung zum Königsgut sichtbar zu machen.
Abkürzungen Äbt. Äbtissin b. bei bayer. bayerisch Bf. Bischof bfl. bischöflich(er) Bgf. Burggraf böhm. böhmisch Br. Bruder/Brüder Btm. Bistum Ebf. Erzbischof Ebtm. Erzbistum, Erzdiözese F. Fürst Gf(n). Graf(en) Gft. Grafschaft Gem. Gemahlin griech. Griechisch Hl. Heilige(r) Hzg. Herzog Hzgn. Herzogin J. Jüngere KdGr. Karl der Große
Kg(e). König(e) kgl. königlich(er) Kgn. Königin Kl. Kloster Ks. Kaiser ksl. Kaiserlich(en) Ksn. Kaiserin LdDt. Ludwig der Deutsche Lgf. Landgraf Mgf(n). Markgraf(en) Min. Ministeriale päpstl. päpstlicher Pf. Pfarrer Pfgf(n). Pfalzgraf(en) RMin. Reichsministeriale röm. römisch s. siehe S. Sohn/Söhne S./SS. San(ta)/Sanctae bzw. Sancti St. Sankt/Saint T. Tochter/Töchter
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Register
Aachen 44, 52, 65, 133, 145, 147 – Marienkapelle 69, 100, 259, 260, 279 Aaron 97 Abbach (locus) 286, 287, 297 Abraham, Bf. von Freising 94, 97 Acqui – Bf.: Wido, Guido 115 – Kirche 115, 122 Adala, Gem. Hzg. Wratislav II. von Böhmen 134 Adalbero, Bf. von Augsburg 78, 80, 83–85 Adalbero, Bf. von Bamberg 125 Adalbero, Bf. von Säben-Brixen 107 Adalbero, Bf. von Trient 146, 149 Adalbero, Bf. von Würzburg 129 Adalbero, Abt des Kl. Ebersberg 113 Adalbero, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 133 Adalbero, Gf. 103 Adalbero von Sempt-Ebersberg, Gf. 293 Adalbero von Bruckberg 220 Adalbero von Starkertshofen, Min. 220 Adalbero 58 Adalbert, Nationalheiliger Böhmens 185 Adalbert I., Ebf. von Bremen-Hamburg 129, 130 Adalbert I., Ebf. von Mainz 161 Adalbert II., Ebf. von Salzburg 190–193, 196, 197, 231, 236 Adalbert, Bf. von Bergamo 76 Adalbert, Bf. von Passau 94, 292 Adalbert, Abt von St. Emmeram in R. 181, 185 Adalbert, Mgf. von Österreich 122 Adalbert II., Gf. von Bogen 159, 162, 167 Adalbert von Ballenstedt, Gf. 131, 227 Adalbert von Grumbach, Gf. 200 Adalbert von Hildenburg, Gf. 200 Adalbert d. Jüngere von Hildenburg, Gf. 200 Adalbert von Hohentrüdingen, Gf. 186 Adalbert von Bocksberg 176 Adalbert von Hönnig 170 Adalbert von Hohentrüdingen 193 Adalbert von Mörlbach 162 Adalbrecht von Grunhatshofen, Gf. 155, 156 Adalbrecht 58 Adalger, Kaplan Ks. Heinrichs III. 119 Adalhart, Gf. 79 Adalhart, liber et prediues urbis Regie n egotiator 10, 307, 309 Adalhart 285 Adalhoh 54 Adalleod, Diakon, kgl. Notar Kg. LdDt. 53, 54, 260, 270
Adalo 54 Adalpero, Gf. 110, 122 Adalpert 56, 74 Adalprecht von Elchingen, Gf. 150 Adalram, Abt des Kl. Kremsmünster 148 Adalram, Getreuer Ks. Heinrichs III. 120 Adalram, serviens 197 Adalschalk 76 Adalward, Bf. von Verden 86 Adalwin, Ebf. von Salzburg 61, 64, 66 Adalwin, Bf. von Regensburg 214 Adam, Abt des Kl. Ebrach 170, 171 Adelbero von Bruck 222 Adelbero von Echstetten 222 Adelbert von Kamm, Gf. 200 Adelbert von Breitenbrunn 222 Adelbert von Eurasburg 176 Adelbert 222 Adelger, Kanzler Ks. Heinrichs III. 120 Adelgoz, Augsburger Vogt 176, 218 Adelheid, Äbt. des Kl. Niedernburg in Passau 170 Adelheid aus Eichstätt 222 Adelheid 107, 233 Adelhelm, Kaplan des Abtes Grimald von St. Gallen 59 Adelprecht 170 Adilhard von Langenpreising, Min. 220 Adilold von Chiowe, Gf. 204 Adilolt von Dörnbach 193 Admont (Kl.) 162, 172, 176, 177, 188, 219, 224, 235, 236 Adolf von Nassau, Kg. 316, 321–323, 331 Adolf von Schauenburg, Gf. 200 Adolf II. von Berg, Gf. 183 Adoptianismus 332 Agathon, Ebf., Gesandter des griech. Ks. Basileios I. 65, 66 Agilo, Schöffe 58 Agilolfinger 12, 14, 20, 21, 27, 28, 29, 34, 35, 42, 43, 254, 255, 272, 280, 281, 284–286, 288, 289, 310, 332, 334 – Hzg.: Theodo, Hucbert, Odilo, Tassilo III. Agnes, Ksn., Gem. Ks. Heinrichs III. 121, 122, 125–130, 227, 244, 275 Agnes, T. Ks. Heinrichs IV., Mutter Ks. Konrads III. 167 Agnus, Bf. von Eichstätt (?) 214 Aibling 81 Aichach 72 Aiterhofen 252 Alamannen 17, 58, 71, 72, 225 Alban von Piesenkam, Gf. 197
Register Alberich, vicedominus von Como 204 Alberich, Schöffe 58 Alberich 189 Albero, Bf. von Eichstätt 172 Albero von Kuenring, Gf. 181 Albero von Zwettl, Gf. 181 Albert I., Bf. von Freising 193, 194 Albert (Albrecht) I., Bf. von Meißen 174 Albert I., Bf. von R. 212, 214 Albert I., Bf. von Trient 196 Albert II., Bf. von Trient 181 Albert III. von Bogen, Gf. 190, 204, 205, 236, 301 – Min. 190; Friederich, Gerhoch, G ozpold von Schwarzach, Hartwig von S chwarzach, Heinrich, Hugo, Marquard, Marquard von Rincberg, Rudolf Albert III. von Tirol, Gf. 207 Albert, Propst des Maximilianszelle b. Bischofshofen 190 Albert, Kapellan 166 Albert von Eberstein, Gf. 207 Albert von Kamm (Champ), Gf. 204 Albert von Moosburg, Gf. 168, 170 Albert vom Perg, Gf. 181 Albert von Hutta 218 Albert von Nogara 169 Albert von Süßenbach 194 Albert Liuzman, Gf. 204 Albert Lupo von Lengenfeld, Gf. 204 Albert Nothaft 194 Albert Rindsmaul 208 Albertus, Mönch des Kl. Farfa 45 Albker 54 Albrecht I., Kg. 323 Albrecht, Hzg. von Österreich 329 Albrecht der Bär, Mgf. von Brandenburg 167, 176, 181, 186 Albrich, Gf. 110 Albuin, Bf. von Säben-Brixen 97, 101 Aldebrandin, S. des Mgf. Azzo von Este 206 Alemannien/Alamannien 52, 68, 69, 73, 74, 77, 83, 93, 121, 125, 133, 137–140, 155, 201, 202, 211, 332 Alexander III., Papst 190, 193, 236 Alhard von Langenpreising, Gf. 223 Alkuin 47 Allstedt 105, 130 Alpare (Albern) 84 Alram von Kamm, Gf. 181, 204, 220 Altach 287 Altbunzlau (Kl.) 147
349
Altdorf 8 Altenburg 198, 203, 204 Althohenau (Kl.) 210 Altman, Gf. 110 Altmann, Bf. von Passau 130 Altmann, Bf. von Trient 170 Altmann I. von Abensberg-Siegenburg, Gf. 220 Altmann von Siegenburg, Gf. 169, 176 Altmann von Eglolfsheim, Min. des Bf. von R. 190 Altmann 97 (Alt)Ötting (palatium) 53, 54, 68, 70, 73, 75, 77, 78, 81–83, 125, 260, 261, 314 – Pfalzkapelle 81, 261, 279 Amalbert, Notar Ks. Karls III. 70 Amalbert von Lochhausen 193 Ambricho, Bf. von R., Abt des Kl. St. Emmeram in R. 61, 66, 69, 70, 248, 249, 283, 286, 289 Amorbach (Kl.) 105 – Abt: Atto Anastasia, Witwe des Kg. Andreas von Ungarn 128, 238 Anastasius, Gesandter des griech. Ks. L eons VI. 76, 237 Andreas, Kg. von Ungarn 126, 128, 227, 234, 238 Angilbert, Abt von St. Riquier 46–48 Angilram, Ebf. von Metz, Erzkaplan Ks. KdGr. 44–46 Aniane (Kl.) 46 – Abt: Benedikt Anno II., Ebf. von Köln 129, 133 Anno, Bf. von Freising 64 Anno 74, 161 Anselm, Bf. von Havelberg 170, 175 Anselm von Justingen, Gf. 207 Antinolf, Abt des Kl. Montecassino 109 Anzo, Getreuer Ks. Heinrichs IV. 128, 129 Aquileia 134, 135, 139 – Kirche 46, 115 – Patriarchat 268 – Patriarchen: 334; Paulinus, Poppo, G otebold, Sigehard, Heinrich, Peregrin (Pilgrim I.), Gottfried Aquitanien 45 Aragoz, Schöffe 58 Arbeo, Bf. von Freising 6, 19, 20, 27, 20, 259, 269, 280, 284 Ardagger 171, 172 Arding, Gf. 105 Arduin von Ivrea, Mgf. 103, 115, 238
350
Register
Arezzo – Bf. 105 Ariald, Bf. von Chiusi 105 Aribo, Ebf. von Mainz 111 Aribo II., Pfgf. 234, 284 Aribo, Mgf. 83 Aribo, Gf. 110 Aribo von Roßbach, Gf. 155, 156 Aribo von Weilheim 189 Aripo 97 Arn, Ebf. von Salzburg 214 Arn, Bf. von Würzburg 64 Arnhofen 287 Arnold, Ebf. von Mainz 177, 178, 235 Arnold II., Ebf. von Köln, Erzkanzler 174, 181, 184 Arnold, Kanzler Ks. Konrads III. 166–170, 172, 173, 176 Arnold, Mundschenk 169 Arnold von St. Emmeram in R. 5, 15 43, 269, 272 Arnold von Orenberc, Gf. 204 Arnold von Scheyern, Gf. 155, 156 Arnold von Holzen 189 Arnold von Schönfeld 208 Arnold (Biber) 219 Arnolf, Kanzler Kg. Ludwigs d. J. 68 Arnolf 97 Arnolt, Gf. 110 Arnolt von Goltbach, Gf. 150 Arnulf von Kärnten, Ks. 13, 19, 23, 26, 29, 31, 37, 38, 43, 67, 68, 70–82, 85, 86, 106, 224, 225, 233, 237, 242, 243, 249, 250, 254, 262, 270, 271, 276, 279, 281, 283, 285, 286, 289, 292, 302, 310, 311, 314, 318, 319, 332, 334 Arnulf, Hzg. von B. 13, 14, 21, 24, 29, 39, 86–89, 93, 95, 256, 290–293, 304, 311, 318, 319 Arnulf, S. Hzg. Arnulfs, Pfgf. von B. 90–93, 96, 304, 311 Aspert, Kanzler Ks, Arnulfs von Kärnten, Bf. von R. 70, 72–74, 270, 276, 286 Attigny 260, 279 Atto, Bf. von Freising 214 Atto, Abt des Kl. Amorbach 105 Au (villa) 297 Audulf, Gf. 214, 304 Auer, Patrizier von R. 321 Aufhausen (curtis regia) 90, 276, 285, 286, 293 – Kapelle 276 Augsburg 7, 16, 17, 53, 65, 66, 73, 103,
104, 108–110, 112, 115, 129–131, 133, 135, 137, 143, 155, 163, 175, 177, 179, 194–196, 205, 208, 209, 212 – Btm. 296 – Bf.: 14, 21, 228, 234, 266, 334; Adalbero, UIrich I., Heinrich I., Siegfried I., Bruno, Eberhard I., Siegfried II., Hermann, Udalschalk, Siegfried III. – Domkanoniker 149, 151; Heinrich, Sizo, Emehart, Witolt, Rudolf, Konrad, Sigeboto, Titto, Gunther, Liupolt, Lanzo, Pucco, Pillunc, Hermann, Heinrich, Walther, Otto, Werinher – Domkapitel 149, 157, 228, 234 – Domstift 297 – Kirche 161 – St. Ulrich und Afra (Kl.) 195, 196 Avenches 190 Awaren 7, 9, 44–46, 49, 52, 64, 224, 237, 246, 283, 319 Azzo, päpstl. Protoskriniar 94, 95 Azzo von Este, Mgf. 206 Azzo, Dienstmann des Mgf. Ernst von Österreich 127 Azzo, Kämmerer von R. 193 Azzolin, S. des Mgf. Azzo von Este 206 Babo, Abt des Kl. St. Emmeram in R. 149 Babo, Gf. 58 Babo von Seemannskirchen 190 Babo 97 Balderich, Bf. von Lüttich 315 Balding, Kleriker 67 Baldram, Bf. von Straßburg 74 Balduin, Ebf. von Salzburg 123, 124 Balduin, Abt des Kl. San Pietro in Cielo d’oro in Pavia 116 Balduin, Notar Hzg. Heinrichs d. Löwen 221 Balduin von R. 167 Balduin Pitterich, Min. 220 Balduin Puterich, Bürger von R. 220 Balduin 176 Balwin, serviens 197 Bamberg 8, 103, 106–108, 110, 119, 121, 123, 140, 145–147, 157, 163–165, 233, 266, 274, 300 – Bf.: 14, 21, 35, 37, 43 161, 334; Eberhard I., Adalbero, Gunther, Rupert, Otto I., Eberhard II., Eberhard, Otto II., Ekbert, Heinrich I. – Btm. 108, 113, 188, 266, 267, 274, 295, 297 – Domkapitel 108, 165, 235, 266, 296
Register – Kirche 113, 159, 175, 177, 253, 266, 267, 274, 295, 297, 298, 301, 302 – Min.: 189; Hartlieb von Winzer, Eppo, Rapoto, Gozwin von Osterhofen Barbing 7, 180, 185, 230, 283, 284, 300 Bardo, Ebf. von Mainz 116 Bardowick 8 Bartholomäus, Notar Ks. KdGr. 46 Basel 59, 109 – Bf.: 172; Landeslaus, Ortlieb – Kirche 172 Basileios I., griech. Ks. 64–66, 237 Baturich, Bf. von R. 17, 53, 270, 273, 280, 285 Baumburg (Stift) 219 Bayerbach (curtis) 294 Bayern – Hzg.: Theodo, Hucbert, Odilo, Tassilo III, Arnulf, Berthold, Eberhard, Otto, Heinrich I., Heinrich II. d. Zänker, Heinrich III., Heinrich IV., Heinrich V., Heinrich VI., Heinrich VII. von Lützelburg, Konrad von Zütpfen, Heinrich VIII., Otto von Northeim, Welf I., Welf II., Heinrich IX. d. Schwarze, Heinrich X. d. Stolze, Heinrich XI. Jasomirgott, Heinrich XII. d. Löwe, Otto I., Heinrich XIII. von Niederbayern, Ludwig I. d. Kelheimer, Otto II., Ludwig II., Otto III. von Niederbayern, Ludwig III. von Niederbayern, Stephan I. von Niederbayern – Pfgf.: Fritilo, Arnulf, Berthold von Reisensburg, Hartwig, Aribo II., Rapoto I. von Cham-Vohburg, Otto IV. (V.) von Wittelsbach, Otto V. d. Ältere von Wittelsbach, Otto VI. d. Jüngere von Wittelsbach, Otto VII. von Wittelsbach, Otto VIII. von Wittelsbach, R apoto II. von Ortenburg, Rapoto III. von Ortenburg Becilin 189 Benedikt. Abt des Kl. Aniane 46 Benediktbeuern (Kl.) 122, 161, 168, 219, 314 – Abt: Gothelm, Walter Benno II., Bf. von Osnabrück 138–140 Beratzhausen 109, 110, 113, 300 Berchtesgaden (Kl.) 206 Berengar, Bf. von Passau 25, 111, 113, 115, 116 Berengar, Abt des Kl. Tegernsee 107, 233 Berengar I., Mgf. von Friaul, Kg. von Italien 72 Berengar I. von Sulzbach, Gf. 149, 159, 161, 217
351
Berengar II. von Sulzbach, Gf. 188 Berengar, Gf. 60 Berg (Kl.) 42, 66, 248, 249, 260 Bergamo – Bf.: Adalbert – Kirche 76 Bergen (Kl.) 104 Beringer von Altendorf, Gf. 208 Bernhard von Clairvaux 170, 171 Bernhard, Hzg. von Kärnten 207 Bernhard, Vogt des Salzburger Ebf. Friedrich 96 Bernhard von Eglwang, Gf. 168 Bernhard von Plötzkau, Gf. 166 Bernhard von Sulzbach 219 Bernhard, Knecht Marahwards 108 Bernold, Ratisponensium civium non infi mus in genere 309 Bertha, Kgn., Gem. Ks. Heinrichs IV. 130, 140, 142, 145 Berthold, Ebf. von Salzburg 146, 149 Berthold II., Bf. von Naumburg 200 Berthold, Hzg. von B., Br. Hzg. Arnulfs 13, 29, 90, 96, 225, 233, 292 Berthold (von Reisensburg), S. des Pfgf. A rnulf von B. 96 Berthold I., Hzg. von Schwaben, S. Rudolfs von Rheinfelden 143 Berthold I. von Zähringen, Hzg. von Kärnten 129, 131, 132 Berthold IV., Hzg. von Meranien, 196, 200, 204 Berthold II. von Vohburg, Mgf. 190, 194, 218, 220 Berthold III. von Vohburg, Mgf. 188, 190 Berthold I. von Andechs, Gf. 162, 167 Berthold II. von Andechs, Gf. 167, 170, 171 Berthold III., Gf. von Andechs, Mgf. von Istrien 175, 176, 177, 186, 190, 193, 196, 218, 219 Berthold II. von Bogen, Gf. 176, 186, 218, 219 Berthold von Berg, Gf. 196 Berthold von Borgo San Donnino, Gf. 169 Berthold von Pettendorf, Gf. 155, 156 Berthold von Hohenschambach (?) 170 Berthold von Löwenstein 219 Berthold von Neuffen 208 Berthold von Perg 189 Berthold von Reichertshausen 193 Berthold, Königsbote 169 Berthold 176 Bertold, Bf. von Straßburg 209
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Register
Bertolf, Abt des Kl. Garsten 167 Bertram, Ebf. von Metz 199 Beutelhausen (predium) 294 Bischofsheim 211 Bodensee 8, 56, 59 Bodman 83–85 Böhmen 8, 9, 15, 17, 55, 64, 65, 66, 96, 101, 116–118, 134, 148, 151–153, 157, 177, 198, 199, 203, 206, 226, 229, 231, 234, 238, 284, 288, 319, 331, 332 – Hzg.: Wlodowej, Udalrich, Jaromir, Bretislav, Spitihnev, Boriwoi, Wratislav II., Friedrich, Otto von Mähren, Sobeslav I., Ladislaus, Wladislav II., Friedrich, Konrad (Otto) von Mähren, Ottokar I. – Kg.: Wladislav II., Ottokar I., Ottokar II., Wenzel II., Georg Podiebrad Bogen 288 – Gf.: Friedrich, Domvogt von R., Hartwig, Berthold II., Albert II., Albert III. Boleslaw Chrobry, Hzg. von Polen 102, 103–105, 226, 238 Bonicus von Monze[houen], Min. 197 Bonifatius, Abt des Kl. Prüll in R. 105 Bonifatius 15, 276, 281, 286 Bonjoanne, Hofnotar Ks. Friedrichs II. 211 Bonn 87 Bonus, Abt von Ravenna 105 Bonzenus de Crescentiis, Gesandter Veronas 207 Boppard (fiscus)174, 333 Boriwoi, Hzg. von Böhmen 147–149, 151, 153, 157, 158, 228, 229, 234 Boso, Abt des Kl. S. Antimo 105 Boto, Br. des Pfgf. Aribo II. von B. 234 Boyneburg 155 Bozen 290 Bozinvvanch (praedium) 300 Braunschweig 221 Bremen-Hamburg – Ebf.: Adalbert I., Liemar, Hartwig I., – Kirche 129 Brennerpass 7 Brescia – Bf.: Udalrich I. Bretislav, Hzg. von Böhmen 26, 116, 118, 121, 125, 147–149, 226, 228, 234 Breviarius Urolfi 279 Brevium Exempla 278 Brixen 141 – Bff.: (s. Säben-Brixen) 14, 21, 334 – Btm. 295 – Kirche 158, 297
Bruno, Ebf. von Trier 149 Bruno II., Ebf. von Köln 184 Bruno, Bf. von Augsburg, Br. Ks. Heinrichs II. 103, 105, 112, 297 Bruno, Bf. von Würzburg 113–115, 119, 120, 226 Bruno, Kanzler Ks. Heinrichs V. 159 Bruno von Pelchtal, Gf. 169 Bruno von Schierling, Gf. 169 Bürstadt 60 Bulgaren 62, 237 Bulgarien 202 Burchard, Bf. von Münster 149 Burchard, Bf. von Eichstätt 177 Burchard II., Bf. von Halberstadt 129 Burchard, Bf. von Passau 85 Burchard II. (Bucco), Bf. von Worms 161 Burchard I., Hzg. von Schwaben 87, 94 Burchard II. von Istrien, Mgf. 146, 148 Burchard III. (IV.), Bgf. von Magdeburg 200 Burchard, Bgf. von R., Mgf. der Ostmark 12, 96, 233, 305 Burchard, Kanzler Ks. Konrads II. 113 Burchard, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 139, 144 Burchard von Purchstal, Gf. 155, 156 Burchard von Wöltingerode, Gf. 200 Burchard von Stein 222 Burchard, Kämmerer von R. 193 Burchart (Burkhard) von Moosburg, Gf. 170, 220 Burgund 72, 114, 226, 300 Burkard von Petra, Gf. 204 Burkhard von Stislingen, Min. 220 Burkhard von Wied 181 Burtscheid (Kl.) 100 Byzanz 8, 10, 185, 189, 236, 239, 332 Cambrai – Bff.: Gerhard I., Gottfried Capitulare de villis 302, 304 Chalhohus von Kirchberg, Gf. 207 Chadalhoh von Haiterenpomgarten 219 Chadalhoh 97 Cham (Mark) 116, 288, 301, 302, 313 Chammünster 289 Champagne 10 Chartres 272 Chiemsee – Bf.: Udalrich – Frauenkl. 136 – Herrenkl. 281 Chitele, Getreuer Ks. Heinrichs IV. 142
Register Chiusi – Bf.: Ariald Cholo, Vasall des Gf. Liutbold 80 Choppo, Gf. 73 Christian, Ebf. von Mainz 190 Christian, Bf. von Passau 14 Christian, Kanzler Ks. Friedrichs I. 188, 189 Chuneberg (Wienerwald) 45 Chuniperht, fideiussor 214 Chuniperht 214 Chur, – Bf.: Diotolf, Hartbert. Ulrich I., Konrad I., Heinrich II. – Btm. 70 Churrätien 278 Clemens III., Papst 143 Cluny (Kl.) – Abt: Odilo Colmar 180 Comeatus, Notar Kg. LdDt. 55–58 Como – Kirche 52, 97 – Vicedominus: Jakob Compiègne 260, 279 Concordia – Bf.: Gerwich Conrad Mancus 189 Corvey (Kl.) – Abt: Wibald Cotabaldus, famulus regis 303 Crimuni 214 Cundpold, Gf. 84 Dachau (Burg) 156, 168, 169, 229 Dänemark 164, 166, 239 Daniel I., Bf. von Prag 174, 177, 186, 187 De ordine palatii 303 Decorosus, Mönch des Kl. Farfa 45 Dedi, Mgf. von der Niederlausitz 131, 134, 227 Dedo, Mgf. von der Lausitz 196, 198 Degenhard von Hellenstein 193 Deother 56 Deotrich 56 Deutscher Orden 209 Dicherling (villa) 297 Diedenhofen 53, 55 – Kapitulare 8, 9 Diepenried (predium) 297 Diepold, Bf. von Passau 190, 193, 196 Diepold III. von Cham-Vohburg, Mgf. 159, 161, 162, 165, 167–169
353
Diepold V. von Cham-Vohburg, Mgf. 170, 181 Diepold VII. von Vohburg, Mgf. 207 Diepold d. J. von Vohburg 170 Diepold II. von Leuchtenberg, Lgf. 208 Diepold von Augsburg, Gf. 155, 156 Diepold von Lechsgemünd, Gf. 189, 194, 196, 200 Dietmar, Gf. 110 Dietmar von der Kirche St. Maria 218 Dietmar von Starcholtshofen, Gf. 155, 156 Dietmar von Sünching, Gf. 167, 222 Dietmar, Truchsess 204 Dietmar Mordar, Gf. 204 Dietrich, Bf. von Verdun 130, 142 Dietrich von Emmering, Gf. 196 Dietrich von Liechtenstein, Gf. 204 Dietrich IV. von Baumgarten 220 Dietrich von Dorfen 220 Dietrich von Schleibing 220 Dietwin von S. Rufina, Kardinalbf., päpstl. Legat 165, 167, 168, 238, 239 Dingolfing (fiscus) 247 Dionysius Areopagita 123–125, 238 Diotolf, Bf. von Chur 70 Diotmar 250 Diotpert, Kleriker 94 Dominicus, Patriarch von Grado 123 Donaustauf 220, 288, 289 Donausüdstraße 7 Donauwörth 190, 209 Dracholf, Bf. von Freising 87 Dünzling 287 Dürn 264, 297 Dultinch 292 Durenhard von Prunenscoffen, Gf. 169 Durinchart von Pinkofen 176 Durinchart von Pyrbaum 170 During von Radlberg, Gf. 207 During von Steier, Gf. 204 During von Werfen 176 Eberaro, Gf. 110 Eberhard (Eppo), Bf. von Naumburg, 130 Eberhard, Bf. von Trient 175 Eberhard I., Ebf. von Salzburg 171, 172, 174–177, 181, 186, 188, 219, 220, 221, 235, 236 Eberhard I., Bf. von Augsburg 113 Eberhard I., Bf. von Bamberg 111, 113 Eberhard I., Bf. von Eichstätt 149 Eberhard II., Ebf. von Salzburg 206, 223, 224
354
Register
Eberhard II., Bf. von Bamberg 170, 172, 174, 175, 177, 181, 186, 188, 218–220, 221, 236 Eberhard, Abt des Kl. Tegernsee 101 Eberhard, Hzg. von B. 29, 86, 87, 292 Eberhard von Ebersberg, Gf. 107 Eberhard von Frickendorf und Randeck, Gf. 186, 219, 221 Eberhard von Purchstal, Gf. 155, 156 Eberhard, Kanzler Kg. LdDt. 62, 66 Eberhard, Kanzler Ks. Heinrichs II. 104 Eberhard, Kanzler Ks. Heinrichs III. 116, 119, 122 Eberhard, Notar Kg. LdDt. 59, 61, 62 Eberhard von Helfenstein, Gf. 208 Eberhard von Sempt-Ebersberg, Gf. 292 Eberhard von Wittelsbach, Gf. 204 Eberhard von Wörth, Gf. 197 Eberhard von Schwabing, Freisinger Min. 197 Eberhard von Braunau 218 Eberhard von Dorenberc 204 Eberhard 107, 166 Eberhart, Gf. 110 Ebersberg 121, 125, 126 – Abt: Adalbero, Hermann – Kl. 115, 221, 292, 295 Eberstein, Gff. von 211 Ebrach (Kl.) – Abt: Adam Ecelin de Romano 211 Echternach (Kl.) 130 Eckebert von Neuburg/Inn, Gf. 220 Eckehard 170 Eckhart von Altentann 190 Eferding 211 Egbert, Kanzler Ks. Ottos II. 96 Egbert von Thalmassing, Gf. 167 Egeolt 285 Eger 195, 203, 209 Egilbert, Bf. von Freising 107, 110, 111, 113, 233, 316 Egilbert, Kanzler Ks. Heinrichs II. 101, 103 Egilhart, fideiussor 214 Egilolf, Abt des Kl. Niederaltaich 215 Egilolf 56 Egino von Urach, Gf. 208 Egino, Getreuer Kg. LdDt. 248, 273 Egino, Vasall Ks. Arnulfs von Kärnten 73 Eginolf 54 Eginulf 59 Egkehard 97 Ehring 287
Eichstätt 131 – Bf.: 14, 21, 126, 266, 316, 334; Agnus, Otkar, Erchanbold, Heribert, Udalfried (Odalfrid), Gebhard I., Eberhard I., Gebhard II., Albero, Burchard, Konrad I., Otto, Hartwig, Friedrich II. – Kirche 80, 284, 290, 296 Eilika, Äbt. des Kl. Niedernburg in Passau 107 Einhart 214 Eining (villa) 221, 251, 286, 297 Einsiedeln (Kl.) 94 Eisenhart (Forst) 288 Eisenhofen-Petersberg (Kl.) 155 Ekbert, Bf. von Bamberg 211 Ekbert I. von Meißen, Mgf. 130 Ekbert II. von Meißen, Mgf. 142 Ekbert von Braunschweig, Gf. 129 Ekbert von Formbach-Pitten, Gf. 165 Ekbert II. von Pitten, Gf. 166, 181 Ekkebert, Mönch des Kl. St. Emmeram in R. 83 Ekkehard II. von Nellenburg, Abt der Reichenau 139 Ekkehard II. von Meißen, Mgf. 115, 116, 118 Ekkehard von Lichtentan, Gf. 223 Ekkehard, kgl. Notar Ks. Lothars III. 162 Ekkihart, Gf. 110 Elisabeth, Gem. Hzg. Friedrichs von Böhmen 203 Ellanbert, Richter 214 Ellanod, Kleriker 214 Ellimbrecht, Priester 79 Ellinger, Abt des Kl. Tegernsee 113 Elsendorf 219 Elsass 53, 74, 103 Elster 142 Embricho, Bf. von Würzburg 165–168 Embricho, Erfurter Archidiakon 161 Emehard, Bf. von Würzburg 149 Emehart, Augsburger Domkanoniker 149 Emmeram, Bf. von R. 15, 22, 23, 27, 38, 43, 82, 86, 95, 98, 100, 124, 212, 213, 215, 216, 233, 247, 259, 262, 269–271, 280, 309, 314 Emmerich, S. Kg. Stephans von Ungarn 113, 238 Engelbert, Hzg. von Kärnten 161, 162 Engelbert III. von Istrien, Mgf. 162, 167, 169, 170, 173, 176, 181 Engelbert von Reichenhall, Gf. 168, 181, 220
Register Engelbert von Spanheim, Gf. 144 Engelbert 159 Engelhard von Adelburg 195 Engelhart von Luderbach 176 Engelmar (Engilmar), Bf. von Passau 70, 80, 259 Engelschalk, Diakon 75, 76 Engelschalk, Mgf. der Ostmark 23, 75, 233 Engelschalk von Wolfa 190 Engilbert, Vasall des Gf. Luitpold 80 Engildeo, Gf. 76, 233, 286, 304 Engildeo 97 Engilfrid 70 Engilmar, Diakon 66, 248 Engilpero, Notar Ks. Arnulfs von Kärnten 70, 74–76, 78–80, 83–85 Engilpero 97 Engilram 97 Engilwan, Gf. 110 Engilwan von Achdorf 171, 193 England 166, 239 – Kg.: Wilhelm I., Richard Löwenherz – Isabella, Gem. Ks. Friedrichs II. Enrich, Bf. von Säben-Brixen 214 Enziman 170 Eoprecht (artificus) 73 Epararo 97 Eppo 97, 189 Erbo 167 Erbo von Biburg 176 Erbo, Schultheiß von R. 176 Erchanbert, Bf. von Freising, Abt des Kl. Kempten 56, 58 Erchanbold, Bf. von Eichstätt 80, 84, 85 Erchanfred, Diakon, Kaplan Kg. LdDt. 53, 58, 259 Erchanfrid, Bf. von Regensburg 56, 58, 59, 270 Erchanger, Abt. des Kl. Weihenstephan 147 Erchanger von Landesere (Landesher), Gf. 204 Erchanger, Vogt der Ehefrau Wolfprechts 96 Erchanger 96, 97 Erchanpold 61, 248 Erchanprecht von Hahnbach 170 Erfurt 58, 175 Eric, Min. Ks. Arnulfs von Kärnten 73 Erinbrecht 58 Erkenbolt, camerarius imperatoris [Heinrichs IV.] 150 Erlung, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 149 Ermenrich, Bf. von Passau 62, 64 Ermfried 54
355
Erminold, Abt des Kl. Prüfening 159, 317 Ernst, Mgf. von Österreich 127 Ernst, Gf. 54, 56, 60, 232, 304 Ernst, Gf., S. des Gf. Konrad von Mähren 181 Ernst II. von Hohenburg, Gf. 176, 186 Ernst, Kanzler Ks. Arnulfs von Kärnten 77, 78, 80 Ernst, Vetter des Mgf. Heinrich von Schweinfurt 103 Ernst, Edler 107, 233 Ernust 97 Erstein 177 Eschwege 116 Esslingen 209 Ettenkofen 248 Etterzhausen 97, 98, 288, 294 Etting 126 Etzo, Gf. 58 Eugen III., Papst 175–177, 239 Euprant, Getreuer Ks. Karls III. 69, 249, 261 Eußerthal (Kl.) 204 Faber, Kaplan Hzg. Tassilos III. von B. 28 Fardulf, Abt von St. Denis 46, 47 Farfa (Kl.) 44, 45 – Abt: Hugo – Mönche: Albertus, Decorosus, Laurentius Fastrada, Kgn.,Gem. Ks. KdGr. 44–48 Felix von la Seo de Urgel, Bf. 22, 46–48, 224 Feltre – Bf.: Gerbert – Kirche 167 Fernpass 7 Flandern 228 Flarchheim b. Mühlhausen 140 Florenz – Marienkloster 113 – Abt: Petrus Föhring 84, 193, 236 Folcmar 97 Folkmar, dapifer imperatoris [Heinrichs IV.] 150 Folkrad von Lechsgemünd, Gf. 168 Fonte Taona – Salvatorkloster 115 Forchheim 8, 59, 64, 65, 70, 73, 75, 77, 78, 87, 96, 140, 294 Formosus, Papst 75–77, 237 Forstenried 189 Fossa Carolina 8, 51, 52
356
Register
Frankfurt 12, 42, 52, 55, 56, 58, 60–64, 66–68, 74, 87, 89, 101, 167, 170, 188, 215, 258, 259, 290, 306, 331, 333 Frankreich 166, 239 – Kg.: Ludwig VII. Frauenchiemsee (Kl.) 76 Freising 112, 121,129, 236, 279 – Bf.: 14, 21, 37, 43; Arbeo, Atto, Erchanbert, Anno, Waldo, Dracholf, Wolfram, Abraham, Gottschalk, Egilbert, Nitker, Meginward, Heinrich I., Otto I., Albert I., Otto II., Konrad I. – Dompropst Utto – camerarius: Isinrich – Kanoniker: Ortwin – Kirche: 42, 77, 79, 84, 101, 109, 110, 113, 115, 130, 133, 162, 168, 199, 295, 297, 298, 300, 310 – Kustos: Gerold – Min.: 197; Eberhard von Schwabing, Friedrich von Parsberg, Gerwich von Bogenhausen, Hartwig von Reichersdorf, Heinrich Felix puer, Lambert von Oberkienberg, Otto von Reichersdorf, Waltmann von Parsberg, Wichant– pincerna Gottfried – Vogt: Odalschalk Friaul, Hgt. 204 Fridarun 74 Friederich, Min. Gf. Alberts III. von Bogen 190 Frieding (villa) 297 Friedrich I., Ks. 7, 32, 41, 175–177, 180–203, 230, 231, 235, 236, 239, 246, 247, 253, 271, 278, 284, 298–301, 312, 319, 320, 335 Friedrich II., Ks. 9, 14, 206–208, 210, 211, 231, 246, 257, 275, 299, 306, 313, 316, 317, 320 Friedrich III., Ks. 322, 330, 331 Friedrich d. Schöne von Habsburg, Kg. 331 Friedrich I., Ebf. von Köln 149 Friedrich I., Ebf. von Salzburg 94, 96, 97, 316 Friedrich II., Ebf. von Köln 181, 183–185, 235 Friedrich, Bf. von Trient 206, 207 Friedrich II., Bf. von Eichstätt 223, 224 Friedrich, Hzg. von Böhmen 194, 196, 198, 199, 203, 231, 236 Friedrich I. von Staufen, Hzg. von Schwaben 138, 139, 146, 148, 227 Friedrich II., Hzg. von Niederlothringen 130
Friedrich II., Hzg. von Österreich und der Steiermark 211 Friedrich II., Hzg. von Schwaben 169 Friedrich III., Hzg. von Schwaben 174 Friedrich IV. (von Rothenburg), Hzg. von Schwaben 186, 188 Friedrich V., Hzg. von Schwaben 196, 200, 201 Friedrich, S. Ks. Konrads III. 181 Friedrich, Pfgf. 146, 204, 218, 220 Friedrich I. von Goseck, sächsischer Pfgf. 115 Friedrich II. von Goseck, sächsischer Pfgf. 129 Friedrich I., Bgf. von Nürnberg 204 Friedrich, Bgf. von R. 190, 193, 221, 222 Friedrich, Gf. 110, 170 Friedrich von Abenberg, Gf. 194, 200 Friedrich von Beichlingen, Gf. 200 Friedrich von Bogen, Regensburger Domvogt 159, 166–168, 170, 172 Friedrich von Haunsberg, Gf. 167 Friedrich von Hohenburg, Gf. 176 Friedrich von Pettau, Gf. 207 Friedrich von Rothenburg, Gf. 200 Friedrich von Tenglingen, Gf. 149 Friedrich II. von Hohenburg, Gf. 204 Friedrich, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 128, 129 Friedrich, S. des Pfgf. Otto IV. (V.) von Wittelsbach 170 Friedrich von Altendorf 190 Friedrich von Braunau 219 Friedrich III. von Bruckberg 220 Friedrich von Haag 170 Friedrich von Hohentrüdingen 193 Friedrich von Schonburg 208 Friedrich von Truhendingen 209 Friedrich von Waldthurn 208 Friedrich I. von Wittelsbach 186 Friedrich II. von Wittelsbach 176, 181, 188, 221 Friedrich von Parsberg, Freisinger Min. 197 Friedrich von R., Vogt 144 Friedrich Lefes 222 Friedrich Stolz, Bürger von R. 208 Friedrich 176 Friesen 45, 47, 49, 50 Friesheim 287 Fritel von Inzkofen 170 Fritilo, Gf. 54, 56, 58 Fritilo, Pfgf. von B. 58 Fritzlar 140
Register Frudun 285 Fürth 8 Fulchrad von Lechsgemünd, Gf. 167 Fulda (Kl.) 168, 189 – Abt: Hatto, Huoggi, Thioto, Sigehard Gailsbach 287 Gamanolf, Gf. 110 Ganto 58 Garsidonius, Bf. von Mantua 193 Garsten (Kl.) 166 – Abt: Bertolf Garzaban, Ritter aus Verona 178, 179 Gaubald, Bf. von Regensburg 269, 276 Gauzbald, oberster Kaplan Kg. LdDt., Abt des Kl. Niederaltaich 22 Gauzbald, Diakon 54 Gebesee 103 Gebhard, Ebf. von Ravenna 113 Gebhard I., Ebf, von Salzburg 130, 131, 133, 135, 136, 234 Gebhard, Bf., Kanzler Ks. Heinrichs IV. 128, 136, 137, 140, 142 Gebhard, Bf. von Würzburg 175 Gebhard I., Bf. von Eichstätt (= Papst Viktor II.) 121, 123–127, 227, 238 Gebhard I., Bf. von R. 98–102, 105, 106, 233, 315 Gebhard II., Bf. von Eichstätt 161, 162, 165, 169, 170 Gebhard II., Bf. von R. 111, 234 Gebhard II., Bf. von Speyer (= Abt des Kl. Hirsau) 154, 228 Gebhard III., Bf. von R. 120–124, 128, 319 Gebhard IV., Bf. von R. 145, 146, 154 Gebhard II. von Leuchtenberg, Lgf. 189 Gebhard III. von Leuchtenberg, Lgf. 208 Gebhard, Gf., Br. des Bgf. Burchard III. (IV.) von Magdeburg 200 Gebhard I. von Burghausen, Gf. 167, 170, 181, 218 Gebhard, Bgf. von R. 307 Gebhard von Dollnstein, Gf. 207 Gebhard von Hüttenburch, Gf. 169 Gebhard von Reichenhall, Gf. 220 Gebhard von Rudingen, Gf. 155, 156 Gebhard III. von Sulzbach, Gf. 166–170, 173, 176, 181, 193, 199, 203 Geisenfeld 172, 235 – Min. Walter 220 Geisenhausen 149, 151 Geiza II., Kg. von Ungarn 185, 186, 236, 239
357
Gelnhausen 196, 206 Gengkofen 287 Genstal (villa) (s. R.-Kumpfmühl) Genua – Ebf.: Hugo Georg Podiebrad, Kg. von Böhmen 330, 331 Gerard von Grögling, Gf. 181 Gerbert, Bf. von Feltre 167 Gerbert, Kanzler Ks. Ottos II. 97 Gerhard von S. Croce, Kardinal 160, 161 Gerhard, Bf. von Passau 215 Gerhard, Abt des Kl. Lorsch 71 Gerhard, Propst von Bonn 184, 185 Gerhard von Bergheim, Gf. 173 Gerhard von Tholstein, Gf. 173 Gerhard I. von Cambrai, Bf. 113 Gerhoch von Reichersberg 162, 229, 238 Gerhoch, Min. Gf. Alberts III. von Bogen 190 Gerhoh von Rammersberg 219 Gerhoh von Reichersberg 309 Gerlach von Büdingen 209 Gerloch von Orth, Gf. 150 Germar, Br. Hzg. Udalrichs von Böhmen 113, 114 Gernsheim 57 Gerold, praefectus Baioariae 44, 304 Gerold, Br. des Pfgf. Aribo II. 234 Gerold, Kustos der Freisinger Kirche 162, 163 Gerolt, Gf. 110 Gerolt 56 Gerstungen 134 Gertrud, Kgn., Gem. Kg. Konrads III. 167–169 Gerung von Mura 208 Gervasius, Bf. von Raab 185, 186, 236, 239 Gerwich, Bf. von Concordia 167 Gerwich von Bogenhausen 197 Gerwich von Roggendorf 170 Gezo 115 Giengen 199 Gingkofen (villa) 296, 300 Gisela, Ksn., Gem. Ks. Konrads II. 111–114, 116, 122, 130, 216, 244, 252, 253, 275, 317 Gisela, Gem. Kg. Stephans von Ungarn 100 Gisela, Hzgn., Gem. Hzg. Heinrichs II. (des Zänkers) von B. 13, 105, 256, 257 Giselbert, Abt von Siena 105 Giselher, Ebf. von Magdeburg 100, 101 Gnesen, Btm. 101
358
Register
Godehard, Abt des Kl. Niederaltaich 107, 111, 215, 216 Goldern 290 Gonnersdorf 303 Goslar 109, 122, 131, 156, 164, 185 Gotahalm 58 Gotebold, Patriarch von Aquileia 129 Gotebold 176 Gothelm, Abt von Benediktbeuern 122 Gotschalk 189 Gotschalk von Hankofen 219 Gottfried, Patriarch von Aquileia 204 Gottfried, Bf. von Cambrai 160, 161 Gottfried I., Bf. von Würzburg 196, 199 Gottfried, Hofkapellan Ks. Friedrichs I. 196 Gottfried, Kanzler Ks. Friedrichs I. 190, 193, 194 Gottfried von Calw, Pfgf. b. Rhein 161 Gottfried von Eppenstein, Gf. 207 Gottfried von Hohenlohe, Gf. 212 Gottfried von Lugenbach, Gf. 169 Gottfried von Nürnberg, Gf. 169, 172 Gottfried von Romersberg, Gf. 218 Gottfried von Trixen, Gf. 207 Gottfried von Wetterfeld, Gf. 166 Gottfried von Hörzhausen, Reichsmin. 204 Gottfried von Andechs 219 Gottfried von Hohenlohe 209 Gottfried von Wörth 222 Gottfried von Sulzberg 208 Gottfried, Br. Bf. Gebhards IV. von Regensburg 146 Gottfried, pincerna des Freisinger Bf. 170 Gottschalk, Bf. von Freising 101, 103 Gozbald, Bf. von Würzburg, Abt des Kl. Niederaltaich 22, 53, 57 Gozilo I. Hzg. von Lothringen 113, 114 Gozpold von Schwarzach, Min. Gf. A lberts III. von Bogen 190 Gozpreth, Gf. 110 Gozwin, Schultheiß von R. 208 Gozwin von Osterhofen 189 Gozwin, Ratisponensis civitatis habitator 220, 221 Gozwin 176 Gozzila 62 Gundakar von Steyr, Min. 197 Grado – Patriarch: Dominicus Graman 81 Granfelden (Kl.) 69 Gregor VII., Papst 137, 139, 238 Gregor, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 130
Griechenland 187, 200, 201 Grimald, Abt von St. Gallen 59 Grimold, Archikaplan 59 Großenviecht/Kleinviecht 214 Gubo 72 Günther von Speyer, Bf. 174 Guichard von Hirschberg, Gf. 208 Guichard, Bürger von R. 208 Guido Butiella von Pavia 207 Gumbold 155 Gumprecht, Bürger von R. 321 Gundachar von Steier, Gf. 204, 207 Gundakar von Steyr, Min. 197 Gundakar 63 Gundbrecht, venator Ks. Arnulfs von Kärnten 78 Gundelsheim (Kirche) 195 Gundekar, camerarius imperatoris [Heinrichs IV.] 150 Gundhar 97 Gunther, Ebf. von Salzburg 110 Gunther, Bf. von Bamberg 129 Gunther, Bf. von R. 89 Gunther, Augsburger Domkanoniker 149 Gunther, Kanzler Ks. Heinrichs II. 105, 107, 108 Gunther, Eremit [von Niederaltaich] 113, 114 Guntpolt, Gf. 110 Guntpolt 97 Gunzelin von Krosigk 208 Gurk – Bff.: Heinrich I., Roman – Bt. 131 – Propst: Roman Habard von Oettingen 208 Hadamar von Chunring, Gf. 204 Hadamar 58 Hadebert, Subdiakon 59 Hadebrand von Hardeck, Gf. 204 Hademar von Kuenring, Min. 197 Haderich 125 Hadrian I., Papst 46–48 Hadrian IV., Papst 184, 188 Hagelstadt 287 Hagenau 201, 206 Hageno 97 Hainburg 122 Halberstadt – Bf.: Burchard II. – Propst Romarius Hall 302
Register Hardwic 97 Hartbert, Bf. von Chur 94 Hartlieb von Winzer 189 Hartman 97, 98 Hartmann, Bf. von Säben-Brixen 170, 181, 220 Hartmann von Dillingen, Gf. 223 Hartmann von Bergau 209 Hartmann von Lobdeburg 209 Hartmann von Saleberc 209 Hartmann von Siebeneich 218 Hartneid von Sparberspach, Gf. 169 Hartnid von Wildon, Gf. 207 Hartnid 176 Hartwig‚ Ebf. von Salzburg 101, 103, 108 Hartwig I., Ebf. von Bremen 177 Hartwig, Bf. von Eichstätt 207 Hartwig, Bf. von Passau 56–58 Hartwig, Bf. von Säben-Brixen 111, 234 Hartwig I., Bf. von R. 154, 161, 228, 234 Hartwig II., Bf. von R. 175, 178, 181, 186, 219, 220, 235 Hartwig, bayer. Pfgf. 110 Hartwig, Gf. 110, 152 Hartwig von Bogen, Gf. 168, 170 Hartwig von Hagenau, Gf. 167 Hartwig, Marschall des Bf. von Freising 193 Hartwig von Reichersdorf, Freisinger Min. 197 Hartwig von Schwarzach, Min. Gf. A lberts III. von Bogen 190 Hartwig von Sünching, Min. des Bf. von R. 190 Hartwig von Resperch 204 Hartwig, civis Ratispone 300 Hartwig 176 Harwig von Lintach, Min. 197 Haselbach 101 Hatto, Ebf. von Mainz 78, 80 Hatto, Bf. von Passau 214 Hatto, Abt des Kl. Fulda 55 Hatto II., Abt der Reichenau 74 Hausen 287 Havelberg – Bf.: Anselm Hebramsdorf 248 Hedmaric 97 Hedwig, Äbt. von Essen 181 Heidenreich, Gf. 185, 186, 236, 239 Heimo 72 Heinrich I., Kg. 29, 87, 88, 95, 291, 292, 304, 311, 319
359
Heinrich II., Ks. 9, 12, 13, 21, 25, 30, 31, 36, 37, 40, 42, 43, 101, 103–110, 126, 225, 226, 233, 238, 243, 244, 251, 252, 257, 263, 264, 266, 271, 272, 274, 275, 279, 281, 283–286, 288, 293–300, 302, 311, 315, 316, 319, 332–334 Heinrich III., Ks. 26, 111–126, 129, 216, 226, 227, 234, 238, 244, 246, 252, 253, 257, 275, 284, 299, 300–302, 309 Heinrich IV., Ks. 26, 36, 43, 125–154, 217, 227, 228, 234, 238, 244, 245, 253, 263, 275, 284, 298–301, 311, 318, 319, 335 Heinrich V., Ks. 148, 151–159, 161, 217, 228, 229, 234, 235, 238, 245, 312, 317, 319 Heinrich VI., Ks. 190, 199, 200, 202–206, 231, 239, 246, 247, 301 Heinrich (VII.), Kg. 209, 223, 231 Heinrich, Br. Kg. Konrads III. 165 Heinrich, S. Kg. Konrads III. 172 Heinrich, Patriarch von Aquileia 138–140 Heinrich I., Ebf. von Salzburg, Propst von Berchtesgaden 190–192, 236 Heinrich, Bf. von Parma und Kanzler Ks. Heinrichs II. 109 Heinrich, Bf. von Prag 196–198, 236 Heinrich, Bf. von Säben-Brixen 200 Heinrich I., Bf. von Augsburg 96 Heinrich I., Bf. von Bamberg 223 Heinrich I., Bf. von Gurk 190 Heinrich I., Bf. von R. 165, 167–172, 174, 175, 177, 235 Heinrich II., Bf. von Chur 193 Heinrich II., Bf. von Olmütz 168, 170 Heinrich II., Bf. von R. 316, 321, 323 Heinrich, Erzkaplan und Notar Ks. Friedrichs I. 186 Heinrich, Augsburger Domkanoniker 149 Heinrich I., Hzg. von B. 13, 29, 42, 43, 90–93, 252, 256, 265, 292, 293, 311 Heinrich II., d. Zänker, Hzg. von B. 12, 13, 30, 94, 96, 97, 225, 233, 256, 265, 274, 311 Heinrich III., Hzg. von Kärnten, Hzg. von B. (983–985), S. Hzg. Bertholds von B., 96, 265 Heinrich IV., Hzg. von B. (= Heinrich II., Ks.) 13, 25, 30, 31, 35, 37, 40, 98, 100, 215, 216, 232, 263, 257, 264–266, 274, 283, 293–295, 312, 319 Heinrich V., Hzg. von Kärnten 170, 181 Heinrich V. von Lützelburg, Hzg von B. 103–105, 110, 226, 233, 246, 274, 275
360
Register
Heinrich VI., Hzg. von B. (= Heinrich III., Ks.) 25, 110–114, 216, 226, 244, 246, 275 Heinrich VIII., Hzg. von B. (= Heinrich IV. Ks.) 125, 227 Heinrich IX., d. Schwarze, Hzg. von B. 149, 150, 159, 161, 217, 218 Heinrich X., d. Stolze, Hzg. von B. 31, 161–164, 178, 183, 217, 229, 232, 312 Heinrich XI. Jasomirgott, Hzg. von B., Hzg. von Österreich, Mgf. der Ostmark, 167–172, 174, 175, 177, 180–192, 229, 230, 235, 236 Heinrich XII., d. Löwe, Hzg. von Sachsen und B. 31, 32, 173, 174, 177, 178, 180–185, 188–191, 193, 218–221, 230–232, 235, 236, 299, 300, 312 Heinrich XIII., Hzg. von Niederbayern 212, 322 Heinrich von Burgau, Mgf. 212 Heinrich I. von Meißen, Mgf. 146 Heinrich von Schweinfurt, Mgf. 98, 103, 225 Heinrich, Pfgf. von Lothringen 127, 227 Heinrich, Notar [Ks. Konrads III.] 166, 176 Heinrich, Gf. 110 Heinrich von Altenburg, Gf. 204 Heinrich von Biburg, Gf. 204 Heinrich von Frotenhausen, Gf. 222 Heinrich von Hardeck, Gf. 204 Heinrich von Hof, Gf. 196 Heinrich von Humroch, Gf. 181 Heinrich von Mistelbach, Gf. 181 Heinrich von Nürnberg, Gf. 169 Heinrich I. von Ortenburg, Gf. 204, 206, 208, 209 Heinrich von Otmartshart, Gf. 155 Heinrich von Pfreimd, Gf. 208 Heinrich von Plain, Gf. 196, 204 Heinrich von Ravelsbach, Gf. 181 Heinrich III. von Schala, Gf. 181, 218 Heinrich von Schauenburg, Gf. 150 Heinrich von Schaumburg, Gf. 165 Heinrich III. von Schaumburg, Gf. 220 Heinrich von Stauf, Gf. 196 Heinrich von Streitwesen, Gf. 204 Heinrich von Timelhofen, Gf. 169 Heinrich von Tolenze, Gf. 204 Heinrich von Weichberg, Gf. 186 Heinrich II. von Wolfratshausen, Gf. 176, 180 Heinrich Bocchel, Gf. 197 Heinrich von Kalden, Reichsmarschall 206, 207
Heinrich von Pappenheim, Reichsmarschall 166, 169, 193, 194, 207 Heinrich III., Bgf. von R. 166, 168–170, 176, 178, 181, 186, 189, 193, 299 Heinrich IV., Bgf. von R. 190, 193 Heinrich, Min. Gf. Alberts III. von Bogen 190 Heinrich von Lintach, Min. 220 Heinrich von Wolfersdorf, Min. 197 Heinrich Siebenhaar, Min. 220 Heinrich von Achdorf 193 Heinrich von Altendorf 190, 193, 196, 204, 208 Heinrich von Beuren 218 Heinrich von Donaustauf 194 Heinrich von Egersperge 209 Heinrich von Kinsberg 208 Heinrich von Neuffen 208 Heinrich von Stoffen 218 Heinrich von Stoffen und Landsberg 220, 221 Heinrich von Talnitz 208 Heinrich von Vbingen 189 Heinrich von Weida (Widah) 189, 218 Heinrich de Capella, Bürger von R. 208 Heinrich Felixpuer, Freisinger Min. 193, 197 Heinrich, serviens 197 Heinrich 176, 189 Helfendorf 95, 250 Helmbert 97 Helmerat 62 Helmprecht, Gf. 110 Hemau 188 Hemma, Gem. Kg. LdDt. 22, 61, 66, 86, 215, 248, 253, 254, 259, 260, 271–274, 276, 340 Henneberg, Gff. 211 Herenvich 170 Heribert, Ebf. von Köln, Kaplan, Kanzler Ks. Ottos III. 98, 100 Heribert, Bf. von Eichstätt 111 Herbord von Volchinsdorf, Gf. 207 Heriger, Ebf. von Mainz 87 Herilungoburg 247 Hermann, Bf. von Augsburg 148, 149, 151, 157, 161, 162 Hermann, Bf. von Prag, Propst zu Altbunzlau, 147, 148, 228 Hermann I., Bf. von Konstanz 174, 175, 177 Hermann I., Bf. von Würzburg 209 Hermann II., Ebf. von Köln 119 Hermann, Abt des Kl. Ebersberg 219, 220
Register Hermann, Augsburger Domkanoniker 149 Hermann, Hzg. von Kärnten 188, 190, 193, 236 Hermann von Stahleck, Pfgf. b. Rhein 172, 174, 177, 178, 181, 235 Hermann I., Lgf. von Thüringen 207 Hermann, Mgf. 104 Hermann III. von Baden (Hermann von Verona), Mgf. 173, 174 Hermann, Kanzler Ks. Konrads II. 113 Hermann, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 144, 145 Hermann de Ysel/de Yselden (von Isselden), Gf. 169, 186 Hermann von Ratelenberg, Gf. 150 Hermann von Salm, Gf. 138 Hermann von Lobdeburg 209 Hermann von Vohburg 219 Hermann Pes 189 Hermann 189 Herold, Ebf. von Salzburg 93 Herrand von Wildon (Wildonia), Gf. 204, 207 Herrieden (Kl.) 55 Herrnwahlthann 286, 287 Hersfeld 87, 145 – Abt: Siegfried Hertwich von Wartmanning 208 Hetel von Weissenbach, Gf. 167 Hessi, Gf. 55 Hildebold, kgl. missus 62 Hildebrand, Gf. 105 Hildegard, T. Kg. LdDt., Äbt. des Kl. St. Felix und Regula in Zürich 58 Hildegard, Äbt. von Niedermünster in R. 209 Hildegard, Cousine Ks. Arnulfs von Kärnten, T. Kg. Ludwigs d. J. 70, 76, 233 Hildepert 97 Hildesheim – Bf.: Udo – Kirche: 122 Hildibald, Bf., Kanzler Ks. Ottos III. 98 Hilduin von St. Denis 296 Hillin, Ebf. von Trier 177 Hiltram 58 Himiltrud, Konkubine Ks. KdGr. 49, 50 Hinkmar von Reims 303 Hirsau (Kl.) 154 Hirscheid 140 Hitto, Abt des Kl. Mondsee 69, 249 Hitto 97 Hötzing (villa) 297
361
Hohenaltheim, Synode 225 Hohenmölsen 142 Hohenschambach (locus) 297 Hohenstein 195 Holzheim am Forst (locus) 297 Holzkirchen 84 Hopfenroith 300 Hraban 17 Hrocholf 214 Hucbert, Hzg. von B. 269, 280 Hugetsdorf, Gotteshaus 209 Hugo, Ebf. von Genua, Kardinaldiakon 194, 239 Hugo, Abt des Kl. Farfa 105 Hugo von Ivrea, Mgf. 115 Hugo, Min. Gf. Alberts III. von Bogen 190 Humbert von Silva Candida, Kardinalbf. 123, 124, 127 Humbert, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 146, 148 Hunfried, Ebf. von Magdeburg 116, 119 Hunnen 47, 52 Hunold, Bf. von Merseburg 115 Hunolf, Schöffe 58 Hunolf, Vogt des Priesters Reginhalm 58 Hunprecht, Schöffe 58 Hunroc, Priester 54 Hunrich, Chorbischof von R. 69, 249 Huoggi, Abt des Kl. Fulda 78 Iezi 56 Illkofen 287 Imici, Radasponensis urbis ciuis 308 Immo, Vasall des Mgf. Luitpold 84 Immo 58 Indersdorf, Kl. 162, 188, 204 Ingelheim (fiscus) 12, 44, 62, 75, 96, 98, 107, 306, 333 Ingolstadt 84, 314 Innichen, Kollegiatstift, Propstei 196, 199 Iordan 189 Iring, Gf. 73, 85 Iring, kgl. missus 58 Irlbach 289 Irminbrecht 58 Irmingard, Äbt. von St. Paul in R. 146, 147, 234 Irnfried von Gnadendorf, Min. 197 Isaak, Ritter aus Verona 178, 179 Isabella von England, Gem. Ks. Friedrichs II. 210, 211 Isangrim, Gf. 80, 84, 89 Isanrich, Gf. 80, 81 83
362
Register
Isanrich von Lohkirchen 171 Isingrim, Bf. von Regensburg 215 Isinrich, camerarius des Freisinger Bf. 170 Istrien – Mgf. 334; Udalrich, Burchard II., Engelbert III., Berthold III. Isura 7 Italien 7, 10, 45, 68–70, 72, 75, 77, 81, 100, 103, 108, 111, 114, 126, 127, 135, 146, 147, 157, 166, 173, 174, 176–178, 192, 196, 203, 210, 221, 224, 225, 230, 237, 317, 332, 334 Ivrea 104 – Bf.: Oger – Mgf.: Arduin Izo, Gf. 72 Jakob, Bf. von Padua 211 Jakob, vicedominus zu Como 204 Jakob 46 Jaromir, Hzg. von Böhmen 104, 113, 226, 234, 238 Jerusalem 158, 238, 256 Johann, S. des Dogen Peter 101, 102 Johann, Archidiakon des Dogen Peter 101, 102 Johannes VIII., Papst 69, 224 Johannes XIX., Papst 129 Johannes II. Komnenos, byzantinischer Ks. 166, 229 Johannes I., Bf. von Speyer 149 Johannes, Abt von Lucca 105 Johannes, Archidiakon 94, 95 Johannes, Doge von Venedig 101 Johannes, Kanzler Ks. Friedrichs I. 197 Johannes de Cauazano 207 Jordan von S. Susanna, Kardinalpriester 174, 239 Judith, T. Hzg. Arnulfs von B., Gem. Hzg. Heinrichs I. von B. 13, 43, 91, 94, 256, 265, 292, 305 Judith, Gem. Kg. Salomons von Ungarn 128, 217, 238 Kadelcho von Kirchberg/Chirichperch, Gf. 204, 207, 208 Kadeloh, Bf. von Naumburg, Kanzler Ks. Heinrichs III. und 115, 116 Kadold von Harras 181 Kadolt von Sommersdorf 219 Kärnten (Karantanien), 60, 67, 68, 72, 83, 96, 127, 135, 188, 205, 206, 227, 231, 233, 236, 334
– Hzg.: Heinrich III., Welf, Konrad III., Berthold I. von Zähringen, Engelbert, Ulrich I., Heinrich V., Hermann, Ulrich II., Bernhard Kaganhart 214 Kaim, Bf. von Olmütz 203 Kaisheim 208 Kaiserswerth 149 Kallmünz, Reichszollstätte 9, 303 Karl d. Gr., Ks. 6–9, 13, 22, 28, 34, 35, 37, 44–52, 54, 224, 237, 239, 240, 247, 267, 271, 276, 280–284, 288, 289, 302, 304, 313, 332 Karl II. d. Kahle, Kg. 63 Karl III., Ks. 23, 60, 61, 64, 65, 67, 69–71, 224, 242, 248, 249, 260–262, 274, 284, 285, 286, 304 Karl IV., Ks. 329, 331 Karl von Mantelkirchen 176 Karl, Zöllner von R. 208 Karlmann, Kg. 56, 60, 63–68, 224, 232, 250, 259, 261, 270, 280, 286 Kastl (Kl.) 188 – Abt: Otto Kaufungen 109 Kelheim 173, 175, 180, 287 Kelsterbach b. Frankfurt 167 Kempten (Kl.) 22, 55, 58, 232 – Abt: Erchanbert (Bf. von Freising) – Vogt Milo 58 Kettenbach (Kl.) 55 Kiew 8, 9 Kirchberg b. Jena 100 Kisalolt 58 Klosterneuburg (Stift) 170 Koblenz 57, 59, 173 Köln 9, 57, 126, 129, 146, 165, 166, 177 – Ebff.: Heribert, Pilgrim, Hermann II., Anno II., Friedrich I., Arnold II., Friedrich II. – Domkanoniker: 181, 235 Konrad I., Kg. 29, 39, 82, 85–87, 225, 250, 270, 288–291, 293, 302, 304, 311, 319 Konrad II., Ks. 21, 25, 42, 109–114, 129, 226, 234, 244, 246, 252, 274, 275, 283, 284, 295, 298–300, 302, 317, 319 Konrad III., Ks. 7, 31, 40, 163–175, 181, 218, 229, 230, 235, 245, 271, 284, 300, 319 Konrad IV., Kg. 26, 41, 212–214, 246, 271, 321 Konrad, S. Ks. Heinrichs IV. 140 Konrad, Kanzler Kg. Philipps von Schwaben 206
Register Konrad I., Ebf. von Mainz 196 Konrad I., Ebf. von Salzburg 161–164, 229, 315 Konrad III., Ebf. von Salzburg 193, 194 Konrad, Bf. von Passau 175, 177, 181, 186 Konrad I., Bf. von Chur 161 Konrad I., Bf. von Eichstätt 220 Konrad I., Bf. von Freising 223 Konrad I., Bf. von R. 162, 195, 197 Konrad I., Bf. von Speyer und Metz, Kanzler Ks. Friedrichs II. 207 Konrad II., Bf. von R. 190, 193, 194 Konrad III., Bf. von R. 196, 204, 231 Konrad IV., Bf. von R. 207, 257, 275 Konrad, Abt des Kl. Ottobeuren 204, 205 Konrad, Abt des Kl. Tegernsee 163, 229 Konrad, Augsburger Domkanoniker 149 Konrad, Propst von Goslar 200 Konrad von Megenberg, Domherr von R. 5 Konrad Felix puer, Freisinger Kanoniker 196 Konrad, Hzg. von Schwaben, S. Ks. Friedrichs I. 200 Konrad (Otto) von Mähren, Hzg. von B öhmen 199, 200, 203, 231 Konrad I. von Zähringen, Hzg. 163, 164 Konrad I. von Zütphen, Hzg. von B. 121, 122, 126, 226, 227, 234 Konrad III., Hzg. von Kärnten 127, 227 Konrad, Br. Ks. Friedrichs I. 181 Konrad, Br. Hzg. Heinrich Jasomirgotts von B. 170 Konrad von Wörth, Kämmerer Ks. Friedrichs II. 208 Konrad von Meißen, Mgf. 176 Konrad III. von Meranien 175 Konrad, Gf. 74, 78 Konrad von Affental, Gf. 169 Konrad von Arrach, Gf. 166 Konrad von Aunkofen, Gf. 167 Konrad von Hüttenfurth, Gf. 197 Konrad von Mähren, Gf. 181 Konrad von Moosburg, Gf. 204, 206, 207 Konrad von Plain, Gf. 207 Konrad von Raabs, Gf. 181 Konrad von Raitenbuch, Gf. 169 Konrad von Scheyern, Gf. 155, 156 Konrad von Wasserburg, Gf. 224 Konrad I. von Valley, Gf. 168, 220 Konrad II. von Dachau, Gf. 168 Konrad II. von Peilstein, Gf. 167, 181, 196, 204, 218 Konrad, Bgf. von Augsburg 176, 189 Konrad I., Bgf. von Nürnberg 209
363
Konrad II., Bgf. von Nürnberg 193 Konrad, Butigler von Nürnberg 211 Konrad, Truchseß 169 Konrad von Rothenburg, Truchsess 200 Konrad von Wattenhofen, Marschall 194 Konrad von Hohenfels, Min. des Bf. von R. 26, 212–214 Konrad in der Heide 222 Konrad von Biburg 170 Konrad von Haindlfing 170 Konrad von Hallafing 170 Konrad von Hohenlohe 209 Konrad von Oberroning 176 Konrad von Osternohe 208 Konrad von Waltenhofen 190 Konrad Schenk von Klingenberg 209 Konrad, homo des Regensburger Zöllners Rudiger 197 Konrad 176, 189 Konstantinopel 166, 201, 202, 229, 331 Konstanz 73, 74, 195 – Bf.: Salomo III., Lambert, Hermann I. – Btm. 84, 233 Krauel (Reinfeld) (Kl.) 199 Kremsmünster (Kl.) 70, 147, 286, 314 – Abt: Snelpero, Adalram Kreuzhofkapelle b. R. 7 Kruckenberg 288 Kühbach, Kl. 107 Kunibert, Diakon Karlmanns 286 Kunigunde, Kgn., Gem. Ks. Heinrichs II. 101, 103, 104, 107, 109, 110, 114, 216, 233, 244, 251, 263, 271, 274 Kuno von Minchenberc, Gf. 204 Kuno von Untermödling, Gf. 181 Kuno IV. von Mödling, Gf. 218, 220 Kuno, S. Hzg. Ottos von Northeim 146 Kuno von Holnstein 146 Kuno von Liebenstein 208 Kysalhard, Richter 214 Ladenburg 132 Ladislaus I., Kg. von Ungarn 217 Ladislaus, Hzg. von Böhmen 174 Lambach (Kl.) 128 Lambert, Bf. von Konstanz 105 Lambert von Oberkienberg, Freisinger Min. 97 Landeslaus, Bf. von Basel 94 Landshut 223 Landward, Bf. von Minden 94 Langenerling (castellum) 285, 287 Lantfrit von Polling 189
364
Register
Lantwich 130 Lanzo, Augsburger Domkanoniker 149 Lanzo 97 Lappersdorf 260, 261, 268, 288 Lateranbasilika 37 Lateranpalast 37 Laufen 188 Laurentius, Mönch des Kl. Farfa 45 Lauterhofen 8, 314 Lazarus, Bf., Gesandter des griech. Ks. Leo VI. 78, 237 Lazarus von Wolfratshausen, Gf. 197 Lechfeld 209 Legio III. Italica 1, 6, 17 Leiterkofen 287 Lengfeld 287 Leno (Kl.) 105, 109 – Abt: Liuzo Leo IX., Papst 123, 124, 238, 244, 257, 269 Leo, Bf. von Vercelli 101, 103, 238 Leo Thundorfer, Bf. von Regensburg 316 Leon VI., byzantinischer Ks. 76, 78, 237 Leopold II. (Liutpold), Mgf. und Hzg.Hzg. von Österreich 134, 137, 138, 143 Leopold III., Mgf. von Österreich 151, 152, 159, 161 Leopold IV. (Luitpold), Hzg. von Österreich 31, 165, 166, 218, 229, 232, 312 Leopold V., Hzg. von Österreich 190, 192, 196, 199, 204, 205, 231, 239 Leopold VI., Hzg. von Österreich und der Steiermark 207 Leopold von Hardeck, Gf. 204 Leutwin Listmar, Bürger von R. 167 Leutwin Niger, Bürger von R. 167 Lichtenberg (Burg b. Wolfenbüttel) 193 Liemar, Ebf. von Bremen-Hamburg 141 Limes 7 Lithold von Plain, Gf. 181 Liudolf, S. Ks. Ottos I., Hzg. von Schwaben 90–93, 319 Liudolf von Kelheim, Gf. 196 Liupold von Hardegg, Gf. 196 Liupold von Plain 218 Liupold 176 Liupolt, Augsburger Domkanoniker 149 Liupramm, Ebf. von Salzburg 56–58 Liutbrand, Kaplan Ks. Arnulfs von Kärnten 70 Liutbrand, Diakon 67 Liutfrid, Kleriker 214 Liutizen 104, 238 Liutold von Peggau, Gf. 207
Liutold I. von Plain, Gf. 170, 176, 186, 204, 207, 218 Liutolt, Gf. 110 Liutolt von Kelheim, Min. 197 Liutolt 56 Liutpold von Hertenberg 218 Liutpold von Stammham 218 Liutprant 214 Liutulf (Liudulf, Liutolf), Kanzler Ks. Ottos I. 91, 94 Liutward, Bf. von Vercelli 70 Liutwin 222 Liuzo, Abt von Leno 105 Lombardei 206, 219 Lorch b. Schwäbisch Gmünd 169 Lorsch (Kl.) 71, 76, 78, 131, 154, 228, 278 – Abt: Gerhard – Reichsurbar 278 Lothar I., Kg. 56 Lothar II., Kg. 63, 69 Lothar III., Ks. 40, 160–165, 184, 229, 235, 271, 301, 312, 335 Lothringen 90 Lucca – Abt: Johannes – S. Frediano (Stift) 171 Lucius III., Papst 260 Luckenpainten 287 Ludger von Liebenstein 208 Ludwig d. Dt., Kg. 13, 21, 22, 34, 35–39, 42, 43, 53–67, 71, 215, 232, 237, 240–242, 247, 248, 253, 254, 258–262, 266, 268, 270–273, 281, 283, 288, 289, 292, 302–304, 306, 310, 313, 332, 334 Ludwig I., d. Fromme, Ks. 44, 45, 51, 53, 224, 246 Ludwig d. J., Kg. 23, 36, 56, 61, 64, 65, 67, 68, 70, 76, 224, 233, 260, 271, 304 Ludwig, S. Ludwigs d. J. 67, 68 Ludwig IV., d. K., Kg. 29, 78, 82–86, 225, 233, 243, 262, 271, 288 Ludwig VII., Kg. von Frankreich 172 Ludwig d. Bayer, Ks. 321, 323–328, 331, 335 Ludwig, Abt. von St. Denis 61 Ludwig I., d. Kelheimer, Hzg. von B. 32, 37, 196, 204, 206–210, 222, 231, 232, 236, 283, 300, 301 Ludwig II., Hzg. von B. 212 Ludwig III., Hzg. von Niederbayern 316, 323 Ludwig II. von Thüringen, Lgf. 186 Ludwig von Castel, Gf. 209
Register Ludwig von Höhenrain, Gf., Schwiegersohn des Lazarus von Wolfratshausen 197 Ludwig d. Ältere von Öttingen, Gf. 212 Lüttich 140, 157 – Bf.: Wazo, Balderich Luitpold, Mgf. der Ostmark 76, 78, 80, 83–85, 96, 98, 286, 304 Luitpold, Mgf. von Österreich 116, 117, 152 Luitpoldinger 29, 76, 304, 319 Lupold von Nockstein 190 Lupus, Bf. von R. 15 Lutold von Hallermund, Gf. 200 Lutold von Kelheim, Gf. 204 Machendorf (locus) 297 Madalcoz 214 Madalwin, Notar 67 Mähren 9, 56, 65, 67, 75, 79, 83, 225, 237, 270, 319 Magdeburg 8, 89, 94, 96 – Ebf.: Tagino, Giselher, Hunfried, Norbert, Wichmann – Kirche 116 – Moritzkirche 314 Maghelm, Schöffe 58 Magnus, Gf. 110 Mailand 185, 187 Ebf.: Waltbert Mainz 9, 56, 90, 91, 128, 130, 132, 134, 137, 140, 142, 143, 145, 146, 149, 150, 155, 178, 203, 207 – Ebf.: Hatto, Heriger, Wilhelm, Willigis, Aribo, Bardo, Siegfried I., Adalbert I., A rnold, Christian, Konrad I., Siegfried II., Siegfried III. – Kirchenprovinz 97 Malchering 287 Managold, Getreuer Kg. LdDt. 248, 273 Managolt 54, 56 Manegold, Bf. von Passau 206, 207 Manegold von Siebeneich 218 Mangolding 285, 286 296 Mantlach (villa) 264, 297 Mantua – Bf.: Garsidonius Manuel I., griech. Ks. 190 Marahward 108 Maria, T. des griech. Ks. Manuel I. 190, 239 Markomannen 17 Markward von Hartenberg, Gf. 200 Marquard von Grumbach, Gf. 168, 169, 186, 189
365
Marquard von Leuchtenberg, Gf. 189 Marquard, Min. Gf. Alberts III. von Bogen 190 Marquard von Rincberg, Min. Gf. Alberts III. von Bogen 190 Marquard von Wagau 208 Marquard 176 Marquart 170 Mattighofen (curtis regia) 60, 73, 79, 80 Matting (villa) 288, 289 Mattsee (Kl.) 59, 314 Mauritius, Hl. 94–96, 113, 225, 237 Mautern 75, 80–82 Meersen 57 Meginfried, Kämmerer KdGr. 45, 46 Megingoz, Gf. 70 Megingoz 56 Meginhard, Bf. von Würzburg 114 Meginhard, Abt des Kl. Tegernsee 214 Meginhard von Gilching 25, 107, 233 Meginhart, Gf. 110 Meginward, Bf. von Freising 140 Meginward, Gf. 84 Meingoz von Surberg 190 Meinhard, Propst von Ranshofen 218 Meinhard I. von Görz, Gf. 167 Meinhard II. von Görz, Gf. 204 Meinhard von Abensberg, Gf. 207 Meinhard von Rottenegg, Gf. 208 Meinhardus 189 Meißen – Bf.: Albert (Albrecht) I. Mellrichstadt 137 Memleben (Kl.) 101 – Abt: Reginold Memmo 214 Menfö 120 Mengen b. Sigmaringen 189 Mergard 220 Mergentheim 209 Merseburg 105, 120 – Bf.: Thietmar, Hunold Metten (Kl.) 54, 57, 62, 72, 75, 96, 281, 288, 289, 295 – Abt: Nithard, Richer, Rihharius, Wippo Mettlach (Kl.) 72 Metz 62, 63, 66, 67, 69, 145, 199, 207 – Ebf.: Angilram, Bertram – Btm. 199 – Kirche 44 – St. Arnulf 75 Michael, Bf. von R. 23, 94, 95, 271, 314 Milo, Vogt des Kl. Kempten 58
366
Register
Minden – Bf.: Landward, Sigibert, Wido – Kirche 109, 112 – Stift St. Martin 112 Mintraching (villa) 285–287, 296 Modena 206 Mötzing 287 Moggio, Kl. 175 Moimir, Hzg. von Mähren 83 Mondsee (Kl.) 149, 273, 281, 314 – Abt: Hitto 69, 249 Montamiata (Kl.) 105 – Abt: Winizo Montecassino (Kl.) 109 – Abt: Antinolf Moosburg (Kl.) 111, 120 Moosham 249, 260, 285–287, 296 Mosaburg (Mosaburh, Moseburc, Mosapurc) 68, 73 Mühldorf, Schlacht b. 331 Mühlhausen 109, 140 Mühlviertel 168 München 193, 236 Münchsmünster (Kl.) 165 Münster – Bf:. Burchard Münsteur 218, 219 Nabburg (Mark) 301, 302 Nandker 58 Naumburg 115 – Bf.: Kadeloh, Eberhard (Eppo), Berthold II. – Kirche 115 Nazarius von Andechs 219 Neuburg a. d. Donau 86, 87, 104, 105, 125, 126, 159, 199, 229, 235, 313 Neuching 250 Neudorf 287 Neukirchen 72 Neunkirchen 165 Nibelungenstraße 8 Nidung von Würzburg, Gf. 200 Niederaltaich (Kl.) 53, 59, 84, 85, 106, 107, 121, 175, 224, 279, 285, 295, 296, 314, 317 – Abt: Egilolf, Godehard, Gozbald, Otgar, Poppo I., Ratmund – Mönche 57; Richo 69 – Vogt Heriolt 85 Niedernburg (Kl.) in Passau 106, 256, 170, 288, 317 Nieder/Oberleierndorf 286, 300 Nieder/Obertraubling 284, 287
Nithard, Abt von Metten 54, 57 Nithard, Kleriker Ks. Arnulfs von Kärnten 79 Nitker, Bf. von Freising 115 Nittenau (locus) 288, 297 – Kirche 261 Nize von Reitenbuch 189 Nördlingen 257, 275, 314 Nonantola (Kl.) 169 – Abt 229 – Prior Peter 169 Nogara 169 Norbert, Ebf. von Magdeburg 315 Nordolo 58 Nordwald 288 Noricum 7 Normannen 68 Nortpreht 97 Notitia de servitio monasteriorum 314 Notker, Getreuer Kg. LdDt. 61 Notker von St. Gallen 22, 34, 42, 258 Novara 104 – Bf.: Petrus Nürnberg 8, 128, 132, 139, 141, 146, 147, 151, 162, 163, 169, 171, 172, 184, 185, 190, 194, 203, 206, 209, 210, 331 – Bgf.: 211; Konrad I., Konrad II., Friedrich I – Butigler: Konrad – Münze 9 Nußdorf am Inn 146 Oberburg (Kl.) 170 Ober/Niederlindhart (curtis, locus) 286, 294, 300 Ober/Niederulrain 287 Ober/Unterhamm 300 Ober/Untermassing 249, 262, 286 Ober/Unterteuerting 300 Ober-Viehbach 165, 235 Ober-Weiling 251, 264 Odalbert I. (Adalbert I.), Ebf. von Salzburg 215, 292 Odalfrid, Bf. von Eichstätt 215 Odalrich, Gf. 74 Odalrich, Kanzler Ks. Konrads II. 111 Odalrich 56, 189 Odalschalk, Vogt Bf. Egilberts von Freising 110 Odelschalch, Gf. 110 Odilo, Abt. von Cluny 105, 109 Odilo, Hzg. von B. 28 Öhringen 257, 275
Register Österreich 7, 181, 182 ,186, 190, 199, 200– 202, 204, 206, 211, 230, 231, 236, 239, 288, 323, 331, 334 – Mgf.: 334; Adalbert, Ernst, Luitpold, Leopold III. – Hzg.: 334; Albrecht, Friedrich II., Heinrich XI. Jasomirgott, Leopold II., Leopold IV. (Luitpold), Leopold V., Leo pold VI. Oger, Bf. von Ivrea 146 Ohoberg 54 Oktavian von S. Cecilia, Kardinalpriester 174, 239 Olmütz – Bf.: 185, Heinrich II., Kaim Opert, Bf. von Verona 101 Opizo, Kanzler Ks. Heinrichs III. 122 Optatus 44 Ordinatio imperii 314 Ortlieb, Bf. von Basel 173, 174 Ortlieb 176, 222 Ortolf, Propst von Innichen 196 Ortwin, Freisinger Kanoniker 196 Ortwin, scriba curie 190 Oserich von Wartenberg, Min. 220 Osnabrück – Bf.: Benno II., Wido II. – Kirche 136, 138, 139, 227 Osterhofen (palatium) 53, 314 Ostermieting (villa regia) 61 Ostfranken 334 Ostmark, bayer. 96, 128, 138, 139, 181, 235, 238, 305 Ostmark, sächsische 134 Otakar IV., Mgf., Hzg. von der Steiermark 193, 196, 231, 236 Otakar III. von Steier, Mgf. 176, 177, 218, 219, 221 Otgar, Bf. von Perugia 123, 124 Otgar, Abt des Kl. Niederaltaich 59 Othere 78 Otkar, Bf. von Eichstätt 61 Otloh von St. Emmeram in R. 272 Otnand, advocatus des Regensburger Chorbischofs Hunrich 69 Otnant, Dienstmann Ks. Heinrichs IV. 128 Otram parscalc regis 291 Otto I., Ks. 23, 30, 37, 39, 89–91, 93–96, 225, 237, 243, 250, 256, 263, 271, 285, 286, 292–294, 301, 304, 314, 319 Otto II., Ks. 22, 24, 35, 37, 96, 97, 225, 233, 250, 251, 256, 262, 263, 266, 271, 288, 292–294, 316
367
Otto III., Ks. 25, 30, 31, 35, 37, 39, 40, 42, 98–100, 181, 225, 233, 237, 243, 251, 264, 265, 271, 274, 279, 283, 293–295, 302, 315, 316 Otto IV., Ks. 222, 224 Otto von Burgund, S. Ks. Friedrichs I. 200, 201 Otto, Bf. von Eichstätt 196 Otto (von Riedenburg), Bf. von R. 128, 133, 145 Otto I., Bf. von Bamberg 149, 155, 156, 159, 161, 162, 217, 228 Otto I., Bf. von Freising 165, 167, 168, 170, 172, 174, 175, 177, 181, 185–187, 236 Otto II., Bf. von Bamberg 196, 199, 204 Otto II., Bf. von Eichstätt 196 Otto II., Bf. von Freising 196, 199, 206, 207 Otto, Abt des Kl. Kastl 181, 185 Otto, Augsburger Domkanoniker 149 Otto, Dompropst von Salzburg 223 Otto, Hzg. von Schwaben, Hzg. von B. (976–982) 96–98, 225, 233, 265 Otto I., Hzg. von B. 32, 168, 170, 176, 181, 186, 188, 190, 194, 195, 222, 232, 246, 298, 312 Otto II., Hzg. von B. 210, 212, 214, 223, 231, 232 Otto II., Hzg. von Schwaben 121 Otto III., Hzg. von Niederbayern 316, 323 Otto von Mähren, Mgf., Hzg. von Böhmen 160, 161, 194–196, 199, 229, 231, 236 Otto von Northeim, Hzg. von B. 129, 138, 146 Otto von Hohenburg, Mgf. 212 Otto I. von Meißen, Mgf. 129 Otto d. Reiche von Meißen, Mgf. 186, 196 Otto IV. (V.) von Wittelsbach, bayer. Pfgf. 159, 161–163, 165, 168–170, 173, 176, Otto V. d. Ältere von Wittelsbach, bayer. Pfgf., 176, 189, 193, 196, 221 Otto VI. d. J. von Wittelsbach, bayer. Pfgf. 190, 193, 196, 221 Otto VII. von Wittelsbach, bayer. Pfgf. 194 Otto VIII. von Wittelsbach, bayer. Pfgf. 206 Otto, Bgf. (landgräfliche Linie) von R. 203, 204 Otto I. Bgf. von R. 159, 166, 167, 169 Otto II., Bgf. von R. 166, 167, 169, 170, 176 Otto II., Lgf. von R. 189 Otto II. von Stefling, Bgf. von R. 196, 220 Otto, Domvogt von R. 203, 207 Otto von Alinbach, Gf. 155, 156
368
Register
Otto von Altmannstein, Gf. 168 Otto von Chiowe, Gf. 204 Otto von Dießen, Gf. 150 Otto von Graz, Gf. 207 Otto von Krems, Gf. 207 Otto von Miesbach, Gf. 196 Otto von Moos, Gf. 176 Otto von Mosen, Gf. 155, 156 Otto von Neulengbach, Gf. 196 Otto von Rohr, Gf. 167, 218 Otto von Scheyern, Gf. 155, 156 Otto von Steuze, Gf. 204 Otto von Velburg, Gf. 204 Otto von Moosen 172, 235 Otto von Aschheim, Min. 220 Otto von Reichersdorf, Freisinger Min. 197 Otto von Buch 190 Otto Bugberg 208 Otto III. von Mosen 220 Otto von Mura 208 Otto von Pongau 176 Otto von Wörth 208 Otto 97 Ottobeuren (Kl.) – Abt: Konrad Ottokar I., Hzg., Kg. von Böhmen 204, 207, 236, 331 Ottokar II., Hzg. von Böhmen 322 Ottokar III. von der Steiermark, Mgf. 165 Oudalric 97 Oumannus, urbanus von R. 309 Ozi von Hausen, Gf. 155, 156 Pabo, Gf. 84 Pabo 56 Pabo I. von Zulling 220 Paderborn 55, 56 Padua – Bf.: Udalrich, Jakob – Kirche 139 Pannonien 44, 46, 49, 52, 73, 123, 124, 201, 202, 224, 248 Papo, Bgf. von R. 12, 307 Papo 54 Paponen 12, 13, 305, 306 Parma 222 Paschalis II., Papst 153, 155 Passau 57, 96, 97, 120–122, 136, 158, 188, 199, 295, 310 – Bf. 14, 266, 314, 316, 334; Hatto, Engel mar, Gerhard, Christian, Berengar, Hartwig, Ermenrich, Engelmar, Wichin, Richar, Burchard, Adalbert, Pilgrim,
Altmann, Thiemo, Reginmar, Reginbert, Konrad, Diepold, Wolfger, Manegold, U lrich II., Rüdiger – Btm. 96 – Kirche 70, 73, 75, 79, 83, 129, 130, 310 – Niedernburg (Kl.) 106, 170, 256, 288, 317 – Äbt.: Adelheid, Eilika – St. Nikolaus (Kl.) 133 Paulinus, Patriarch von Aquileia 46 Pavia – Bf.: Petrus – San Pietro in Cielo d’oro (Kl.) 116 – Abt: Balduin Pecili, urbanus von R. 309 Peising 287 Penno, Gf. 110 Penno, Reginensis urbis ciuis 308, 309 Penno 97 Pentling 284 Perchtold 54 Perchtolt, Gf. 110 Perchtram 58 Peregrin (Pilgrim I.), Patriarch von Aquileia 167, 174, 181 Peregrinus, Kaplan und Kanzler Ks. Heinrichs II. 109 Perehtheda 74 Perhtolt, Gf. 37 Peringer, Abt von St. Emmeram in R. 222 Peringer von Burglengenfeld, Min. 220 Peringer 58 Pernger 56 Pero 97 Persenbeug 123 Pertold von Eschelbach, Gf. 196 Perugia – Bff.: Otgar Peter, Gesandte des Abtes Antinolf von Montecassino 109 Peter, Prior des Kl. Nonantola 169 Petrus von Albano, Kardinalbf. 139 Petrus de Bono, Kardinalpresbyter von S. Susanna 194, 239 Petrus von Pavia, Kardinalbf. von Tusculum 194, 239 Petrus, Bf. von Novara 94 Petrus, Abt des Marienklosters in Florenz 113 Petrus, Doge von Venedig 101, 102 Petrus Traversarius, Gf. 105 Petto 214 Pfakofen 261, 285, 287, 296
Register Pfgf. von dem Rottal 308 Pfatter 285, 287 Pförring 8 Philipp von Schwaben, Kg. 200, 201, 206, 301, 313, 320 Piering (Kapelle) 249, 261 Pilgrim, Ebf. von Köln 111, 113 Pilgrim, Ebf. von Salzburg 87 Pilgrim, Bf. von Passau 96, 292 Pilgrim von Steuze, Gf. 204 Pilgrim von Zwettl, Gf. 181 Pilgrim 170 Piligrim, Gf. 110 Piligrim 97 Pillunc, Augsburger Domkanoniker 149 Pilsen 158 Pippin, Kg. von Italien 45–47, 51 Pippin der Bucklige, S. Ks. KdGr. 22, 28, 46–50, 224, 232 Pirin, Matrone 76 Pisa 192 – Domkapitel 171 – Domkirche hl. Maria 145 Plattling 222 Pöchlarn 120 Pöhlde 103, 106 Pösing (villa) 297 Polen 9, 185 Polling (Kl.) 106, 189 Polo 107 Popili 54 Poppo, Patriarch von Aquileia 115 Poppo I., Bf. von Würzburg 94, 95 Poppo I., Abt des Kl. Niederaltaich 222 Poppo, Abt des Kl. Stablo 113 Poppo, Mgf. 74 Poppo I. von Andechs, Gf. 167, 170 Poppo von Prüherswang, Gf. 167 Poppo von Wertheim, Gf. 204 Poppo, Gf. 110, 111 Poppo, fidelis noster et assiduus servitor Ks. Arnulfs von Kärnten 80 Poppo von Harting 176 Poso 54 Prag 8, 118, 157, 158, 194, 195, 203 – Bf.: 116, 185, 196, 230, 231, 334; S everus, Hermann, Daniel I., Heinrich – Btm. 15, 144 – Burg 203 – Kanoniker 198 – Veitsdom 203 Premberg 8, 250, 294 Pribina, slawischer F. 56, 59
369
Pruno, vir potens, domini imperatoris [Ks. Heinrich III. oder IV.] miles, secretarius et mariscalchus 300 Prutz 111 Pucco, Augsburger Domkanoniker 149 Pürkwang 269, 280 Pullach 287 Puopo 56 Purchart von Flitzingen, Min. 220 Quedlinburg 125, 162 Raab – Bf.: Gervasius Raffelstetten – Zollordnung 10, 11 Raffold von Rohr 218 Raffolt von Schönenberg, Gf. 167 Rafold, Dienstmann Ks. Heinrichs IV. 140 Raimar von Obern-Existenten, Gf. 169 Rainald, Kanzler Ks. Friedrichs I. 181, 186 Rainer, Gf. 105 Rambald von Treviso, Gf. 203 Ramspau 107, 108, 297 Ramwold, Abt von St. Emmeram in R. 98, 99, 269, 271, 272 Ranshofen (palatium) 53, 79, 80, 219, 303, 314 – officium 302 – Pankrazkapelle 80 – Stift 218 Rantwig, S. 58 Rapoto 189 Rapoto von Liechtenstein, Gf. 204 Rapoto von Soltarn, Gf. 204 Rapoto I. von Cham-Voburg, bayer. Pfgf. 148 Rapoto I. von Ortenburg, Gf. 167, 168, 176, 190 Rapoto II. von Ortenburg, bayer. Pfgf. 204, 206, 208 Rapoto III. von Ortenburg, bayer. Pfgf. 223 Rapoto von Valchenberch, Gf. 204 Raso 6 Rastizlaw, böhm. F. 63 Ratbod, Ebf. von Trier 72 Ratboto 248 Ratboto, Truchsess Kg. LdDt. 248 Rathar, Bf. von R. 15 Rather 303 Ratislaw, Hzg. von Mähren 60, 64, 233 Ratmund, Abt des Kl. Niederaltaich 111, 121
370
Register
Ratold von Ramersdorf, Gf. 196 Ratolf 97 Ratolt 54 Ratpo 97 Ratpot, Gf. 54, 56 Ratprecht 54 Ratpuruc 214 Ravenna – Ebf.: Gebhard, Walter – Abt: Bonus – Kirche 113 Regen (Ort) 288 Regenger 132 Regenold, Br. Bf. Eberhards I. von Bamberg 218 Regensburg – Ämter/Amtsträger – Adalhart, centurio 307, 309 – Adalpero, exactor telonei 9, 303, 307, 308, 333 – Adalprehet rector vrbis 306 – Hansgraf 10, 305, 306 – Kämmerer: Azzo, Burchard, Regilo – Lantolt, subuicarius ciuitatis 303, 307, 308, 333 – Ministerium zollenarii 9, 303, 304, 311, 333 – Odalricus, senator … sublimis genere 308 – Perhtoldus, senator … sublimis genere 308 – Pernhardus, thelonearius melior civis Ratisponensis; precipuus civium Rati sponensium 309 – Polo, vicarius regis 303, 305, 306, 308, 333 – Rapoto, iudex de Westerburg, iudex in suburbio, scultetus 307 – Rat 308 – Schultheiß(enamt) 176, 306–308; Erbo, Gozwin, Rapoto, Weickhart – Senatus 308 – Vuito, ministerialis regis … princeps super omnes forestes 303, 308, 333 – Walther, ivdex de Westerborge 307 – Zöllner (telonarii) 306; Rüdeger 208 – Arnulfsziborium 23, 270 – aula regni 21, 25, 26, 35, 38, 40, 42, 43 – Bf.: 14, 257, 271, 275–277, 283, 289, 296, 301, 303, 311–316, 322, 323; Lupus, Rathar, Emmeram, Gaubald, Sintpert, Baturich, Erchanfrid, Adalwin, Ambricho, Aspert, Isingrim, Gunther, Gebhard I.,
Gebhard II., Gebhard IV., Ulrich, Hartwig I., Konrad I., Heinrich I., Hartwig II., Konrad II., Konrad III., Konrad IV., Siegfried, Albert I., Leo Thundorfer, Heinrich II. – Chorbf.: Hunrich 69, 249 – Bfl. Kirche. 53, 175, 235, 273, 280, 283, 288, 289, 297, 303, 314, 315 – Bfl. Min.: 10, 41, 189, 190, 197, 212–214, 271; Hartwig von Sünching, Konrad von Hohenfels, Sieghard von Eberspoint, Ulrich – Btm. 276, 280, 281, 334 – Brühl 70 – Brunnleite 296 – Bürger(schaft) 209, 212, 217, 230, 299, 301, 303, 306–310, 312, 313, 318, 320, 322, 323, 335; Adalhart, Auer, Balduin Puterich, Bernold, Friedrich Stolz, Gozwin, Guichard, Gumprecht, Hartwig, Heinrich de Capella, Imici, Leutwin Listmar, Leutwin Niger, Oumannus, Pecili, Penno, Perhtoldus, Pernhardus, Rizaman, Tipold, Wilhelm von Vorburg – Bürgerrecht (urbanum ius, urbanis lex, civilia iura) 310, 312 – Bgf. (prefectus Ratisbonensis) 12, 32, 38, 41, 196, 298, 301, 302, 305–310, 312, 313, 320, 322, 333; Burchard, Papo, Gebhard, Otto I., Heinrich III., Otto II., Friedrich, Heinrich IV., Otto II. von Stefling – Burggrafschaft (prefectura Ratisbonensis) 12, 13, 32, 38, 41, 196, 301, 304–307, 310, 333 – Canabae legionis 17, 18 – Codex aureus 23, 86, 254, 270 – Collectas super ciuitatem generales 306 – Domvögte: 312; Friedrich von Bogen, Otto – Domvogtei 312 – Erhard, Hl. 123, 238, 244, 255–257 – Friedgericht 307, 308 – Großes Gräberfeld 17 – Hafen 9 – Handwerker 11, 306, 310 – Höfe (Bischofs-, Klöster-, Adelshöfe) 334 – Augsburger Hof 21, 266, 296 – Bamberger Hof 21, 35, 42, 43, 266, 295 – Brixner Hof 21, 266, 295, 334 – Cortis Perhtoldi comitis 292, 293 – Eichstätter Hof 21, 266, 296
Register – Ebersberger Hof 295 – Freisinger Hof 21, 25, 35, 43, 266, 295, 334 – Mettener Hof 282, 289, 295 – Niederaltaicher Hof 295 – Passauer Hof 266, 295 – Salzburger Hof 21, 35, 37, 255, 266, 293, 295 – Seeoner Hof 295 – Tegernseer Hof 296 – Immerwährender Reichstag 322 – Juden: 11, 146, 147, 194, 195, 212; Samuel 11, 251, 288, 294 – habitacula iudeorum 11 – Kaufleute 9–11, 305, 309, 318; Adalhart, Penno, Vuillihalm – Kirchen – Ägidienkirche 307 – Ahakirche 9 – Alte Kapelle 13, 21, 25, 28–31, 34–43, 66, 69, 101, 199, 220, 221, 224, 248, 249, 251, 253, 254, 258–269, 273, 279, 281, 285, 286, 292, 293, 295, 297–299, 302, 304, 319 – Abt: Engilmar, 69, 249, 259, 262 – Kanoniker 30, 42, 259, 260, 262–264, 293, 295 – Kollegiatstift 268 – Propst Tagino, Ebf. von Magdeburg, Kaplan Hzg. Heinrichs IV. – Dom St. Peter 89, 215, 247, 254, 259, 267, 269, 271, 276–278, 285, 293, 303, 334 – Domkapitel 315 – Kanonikerstift 277 – Emmeramskirche 15, 19, 38, 39, 85, 89, 254, 259, 262, 269, 270, 271, 273, 276 – Georgskirche 269 – Karmelitenkirche 35, 295 – Michaelskapelle 39 – St. Johann, (Baptisterium, Stiftskirche, Hospital) 208, 278 – St. Kassian 249, 254, 260, 261, 268, 281–283, 292, 293 – Stefanskapelle 277, 278 – Ulrichskirche 33 – Weih St. Peter 161 – Klöster – Dominikanerkloster 321 – Niedermünster (Kirche, Kl.) 13, 15, 20, 21, 27, 28, 30, 32, 35, 42, 43, 101, 105, 110, 220, 251, 252, 254–258,
371
264, 265, 273–275, 277, 281, 285, 286, 294, 296, 298–300, 315–317 – Äbt.: Uta, Hildegard, Tuta – Obermünster (Kirche, Kl., Damenstift) 106, 112, 113, 122, 145, 211, 244, 248, 251–254, 257, 260, 272–275, 281, 289, 292, 293, 295, 296, 298– 300, 315–317 – Äbt.: Wichpurg – Prüfening 157–159, 161, 162, 166, 196, 199, 283, 284, 294, 299, 300, 309, 317 – Abt: Erminold – St. Emmeram 10, 11, 13, 15, 20, 22–24, 26, 27, 29, 31, 38–41, 43, 52, 54, 55, 58, 70, 82–86, 89, 94, 95, 97, 98, 100, 105, 106, 123–125, 166, 175, 176, 212, 213, 215, 216, 233, 235, 238, 246–254, 256, 257, 259, 260, 262, 264, 269–272, 276, 278–280, 282, 283, 285, 287–290, 292–294, 298, 303, 304, 306, 307, 309–311, 313, 314, 318–321, 332 – Abt: Babo, Adalbert, Reginward, Ulrich, Peringer – Mönche: Ekkebert – St. Mang 175 – St. Paul (Kl.) 274 – Äbt. Irmingard – Prüll (Kl.) 105, 168, 235, 283, 296, 299 – Abt: Bonifatius 105 – Schottenkloster St. Jakob 145, 161, 162, 206 – Königsleute 10, 268, 282, 291, 303, 306, 308–310 – Latron/Lateran 21, 36, 37, 267, 281, 308 – Legio III. Italica – Lederstein 219 – Mallum publicum, generale 306, 307 – Markt 9, 318 – Marktrecht 9 – Münze (moneta Ratisbonensis), Regensburger Pfennig 9, 257, 311, 317, 319, 320 – Münzstätte 9, 319, 320 – Neue Waag 282 – Odalmanneshovesteti 282 – Ostengasse 17 – Pagus cleri 296 – Pagus mercatorum 10, 296 – Pagus regius 21, 26, 36, 296 – Pfalzen 14, 22 ff., – Herzogspfalzen 25
372
Register
– Agilolfingerpfalz 13, 27–29, 34, 35, 42, 281, 332 – Herzogspfalz 10. bis 13. Jh.: 13, 29–33, 40, 263–266, 292, 295 – Herzogshof 21, 32–34, 37, 41, 43, 255, 298, 307, 320 – Königspfalzen – Ludwigs d. Deutschen (Alter Kornmarkt) 13, 14, 21, 22, 28–32, 34–43, 53, 55, 224, 254, 276, 281, 293, 319, 332 – Arnulfs von Kärnten (b. St. Emme ram) 13, 23, 24, 26, 27, 29, 31, 37–41, 43, 254, 262, 270, 271, 292, 293 296, 314, 318, 319, 332 – Ottonen/Salier/Staufer (Alter Kornmarkt) 25, 26, 40, 263–266, 271, 281, 293, 295, 298, 302, 307, 311, 320, 332, 334 – Plätze – Alter Kornmarkt 13, 14, 21, 25–32, 35, 36, 39, 40–43, 224, 254, 256, 258, 263–266, 271, 276, 281, 292, 293, 295, 298, 302, 307, 311, 319, 320, 332, 334 – Arnulfsplatz 17 – Emmeramsplatz 39 – Haidplatz 282 – Am Königshof 21, 36, 43, 281, 319 – Kohlenmarkt 9, 295, 296 – Porta Praetoria 278 – Publicum placitum/generale placitum 83, 225, 306, 307 – Ramwoldkrypta 269 – Römermauer 35, 318 – Römerturm 21, 30, 32, 35, 35, 36, 41–43, 255, 298, 319, 320 – Schierstatt (praedium Scierstat) 11, 251, 288, 294 – Stangenrecht 305 – Stadtteile – Burgweinting 18, 284, 285 – Dechbetten 283 – Graß 284 – Harting 284 – Königswiesen (predium) 260, 261, 268, 283, 300 – Kumpfmühl (villa Genstal) 17, 283, 296, 299 – Königsberg 16 – Leoprechting 284 – Oberisling 283–285 – Prüfening (villa) 283, 294
– Reinhausen 288, 297 – Stadtamhof 175, 288, 294 – Weichs 288 – Winzer (Niederwinzer) 284, 288, 300 – Ziegetsberg 17, 283 – Steinerne Brücke 8, 10, 33, 194 – territorium legionis 280, 284 – Tiergarten (der Pfalz) 38, 282, 283, 289, 296 – Uiuarias fons 282 Reggio Emilia 206 Regilo, Kämmerer von R. 193 Reginbert, Bf. von Passau 165, 169–172 Reginbert, Diakon 57 Reginbert, Subdiakon 55 Reginbert 72 Reginbodo, Vasall Ks. Arnulfs von Kärnten 79 Reginbolt 58 Reginbolt, Schöffe 58 Reginbot, Abt der Reichenbach 195 Reginger von Frickenbach (?) 170 Reginhalm, Priester 58 Reginhard, Abgesandter des Kl. St. Arnulf in Metz 75 Reginhart 97, 214 Reginher, Kämmerer Ks. Ottos III. 100 Reginher, Schöffe 58 Reginher 58 Reginmar, Bf. von Passau 161, 162 Reginold, Abt des Kl. Memleben 101 Reginolf, Kapellan Kg. Konrad I. 290 Reginolf, Schöffe 58 Reginperht 214 Reginprecht 54 Reginward, Abt von St. Emmeram in R. 269 Reibersdorf 119 Reichenau (Kl.) 70, 73, 74, 138, 159 – Abt: Udalrich II., Hatto II., Ekkehard II. von Nellenburg Reichenbach (Kl.) 189, 190,194 – Abt: Reginbot Reichenhall 171, 221, 235, 236 – St. Zeno (Stift) 189, 221, 236 Reichersberg (Stift) 168, 218, 219, 229 Reinbert von Mureck, Gf. 207 Reinbot von Süßenbach 194 Reinger de Crichespach, Gf. 186 Ricardus Zorzus von Pavia 207 Richar, Bf. von Passau 83 Richard Löwenherz, Kg. von England 204, 205, 231, 239 Richart, Priester 69
Register Richelm, Kg.knecht 283 Richenza, Gem. Ks. Lothars III. 164 Richer, Bf. von Säben-Brixen 190, 191 Richer (Rihharius), Abt des Kl. Metten 75, 76 Richer 54 Richo, Gf. 54 Richo, Mönch von Niederaltaich 69 Riekofen 285–287 Rihharius, custos Ks. Arnulfs von Kärnten, Abt des Kl. Metten 75 Rihpert, Bf. von Brixen 30, 37, 94, 263, 292 Riprand, Abt. des Kl. S. Pietro zu Villanova 204 Ritteburg (an der Unstrut) 97 Rizaman, Radasponensis urbis ciuis 308 Robert, Notar Ks. Friedrichs I. 195 Robert von Walldürn, Gf. 200 Robert von Capua 166 Robert von Liebenstein 194 Robert, oblacionarius 100, 101 237 Rodeger 176 Rodeger von Rieth 189 Roding (villa) 55, 77, 261, 288, 293, 297, 298 – Kapelle Jakobus und Pankratius 77 Rodolt 54 Roger, Kg. von Sizilien 166, 229 Rogging (curtis) 285–287, 294, 300 Roith 300 Roland von Bogenhausen 170 Rom 37, 47, 48, 70, 77, 95, 98, 100, 101, 111, 112, 126, 127, 138–141, 161, 175, 180, 183, 184, 237, 239 Romagna 206 Roman, Bf. von Gurk 220, 221 Roman, Propst von Gurk 190 Romarius, Propst von Halberstadt 193 Rosdorf 247 Roßtal 91 Rott am Inn (Kl.) 206 Rottweil 74, 208 Roudgar 97 Rudiger, Zöllner von R. 197 Rudiger, serviens 197 Rudolf von Habsburg, Kg. 316, 322, 323, 331 Rudolf, Kg. von Hochburgund 72, 225 Rudolf, Bf. von Verdun 161 Rudolf, Augsburger Domkanoniker 149 Rudolf von Rheinfelden, Hzg. von Schwaben 131, 132, 134, 135, 137, 138, 141, 227 Rudolf, Hofkapellan Ks. Friedrichs I. 196
373
Rudolf, Protonotar des ksl. Hofes [Ks. Friedrich I.] 194 Rudolf, Gf. 64, 72, 110 Rudolf von Schweinshut, Gf. 181 Rudolf von Stattegg, Gf. 207 Rudolf von Bogenhausen 170, 171, 197 Rudolf von Hohenwaldeck 193 Rudolf von Parsberg 171, 220 Rudolf von Riede 193 Rudolf, Min. Gf. Alberts III. von Bogen 190 Rudolf, Kämmerer 196 Rudolf, Notar 193 Rudolf, serviens 197 Rüdeger, Zöllner von R. 208 Rüdiger, Bf. von Passau 209, 223, 224 Rüdiger 170, 220 Rüdiger von Mangolding, Gf. 167 Ruger von Lintach, Min. 220 Ruodbert, Priester 70 Ruodolf 97 Ruodpert, Gf. 295 Ruodpurc 81 Rupert, Bf. von Salzburg 28 Rupert, Bf. von Bamberg 141, 148 Rupert, Abt des Kl. Tegernsee 177, 178, 180 Rupert von Castel, Gf. 209 Rupert von Dvrne (Robert von Durena), Gf. 204 Rupert von Göppenham 170 Rupert von Stein 208 Rupert Wolf 176 Rupert 170 Ruprecht von der Pfalz, Kg. 329, 331 Russland 10 Ruthenen 166 Saal 300 Saalfeld 97 Saalhaupt 287 Sachsen 8, 45–47, 49–51, 71, 87, 90, 93, 95, 97, 104, 109, 116, 121, 127, 131, 132, 134, 138, 140–144, 150, 164–166, 174, 176, 180, 182–184, 191, 193, 194, 219, 221, 224, 228, 229 Säben-Brixen – Bf.: Enrich (Heinrich I.), Zacharias, R ichpert (Rihpert), Albuin, Adalbero, Hartmann, Hartwig, Richer, Heinrich – Kirche 83, 101, 107 – Kirche des hl. Kassian 75 Sallach (curtis) 112, 251, 252, 274, 275, 296, 300, 317
374
Register
Salomo III., Bf. von Konstanz (= Abt von St. Gallen) 76, 78, 84 Salomo, Kanzler Kg. Konrads I. 86 Salomon, Kg. von Ungarn, S. des Ungarn königs Andreas 128, 217, 238 Saltus Hircanus 52, 288 Salz 46, 51, 52, 77, 79, 90 Salzburg 52, 75, 172, 191 – Dompropst: Otto – Ebf. 14, 21, 35, 96, 231, 233, 266, 281, 334; Arn, Liupramm, Adalwin, Theotmar I., Odalbert I./Adalbert I., Pilgrim, Herold, Friedrich I., Hartwig, Gunther, Theotmar II., Balduin, Gebhard I., Berthold, Konrad I., Eberhard I., Eberhard II., Adalbert II., Heinrich I., Konrad III. – Kirche 37, 61, 74, 101, 109, 111, 121, 125, 129, 191, 284, 290, 293, 295, 301 – Kirchenprovinz 97 – Ebtm. 190, 191, 193 – Prälaten 191 Samuel, Jude von R. 11, 251, 288, 294 S. Antimo (Kl.) 105 – Abt: Boso S. Frediano in Lucca (Stift) 171 S. Ghislain (Kl.) 113 San Giorgio in Braida 122 S. Michele della Chiusa 115 S. Nicolo in Lido (Kl.) 173 S. Pietro zu Villanova (Kl.) 204 – Abt: Riprand S. Salvator und Julia in Brescia (Kl.) 144 S. Salvatore (Kl.) auf dem Berg Amiata 104 Sandharlanden (villa) 286, 287 Sanding 287 Sarchilo, Gf. 110 Schierling (curtis) 90, 286, 294, 300 Schäftlarn (Stift) 199 Scharlau (villa) 297 Schönau 250 Schwaben 8, 64, 109, 134, 135, 142, 143, 153, 211, 228, 323, 334 – Hzg.: Berthold I., Burchard I., Otto, Otto II., Konrad, Rudolf von Rheinfelden, Friedrich I. von Staufen, Berthold I., Friedrich II., Friedrich III., Friedrich IV. (von Rothenburg), Friedrich V., Liudolf – Kg.: Philipp Schwarzach (Kl.) – Abt: Waldo Schwarzrheindorf 181 Schwiger von Rudingen, Gf. 155, 156
Seckau (Stift) 177, 186 See 104, 297 Seeon (Kl.) 189, 236, 295, 298 Segoinus, Notar Karls III. 69 Seitenstetten (Kl.) 196 Seligenstadt 113 Selpker, Schöffe 58 Senghofen b. Moosham 287 Sengkofen 287 Servitium regis 257, 275, 294, 298, 302, 313–317 Severus, Bf. von Prag 123, 124 Siboto II. von Weyarn und Neuburg, Gf., Vogt des Kl. Tegernsee 159, 229, 235 Siboto IV. von Neuburg (-Falkenstein), Gf. 193, 203 Siboto von Falkenstein 221 Sibot von Holzhausen 193 Siegehard von Eglofsheim, Gf. 169 Siegfried I., Ebf. von Mainz 129 Siegfried II., Ebf. von Mainz 207 Siegfried III., Ebf. von Mainz 211 Siegfried, Bf. von R. 223 Siegfried, Bf. von Würzburg 172 Siegfried I., Bf. von Augsburg 104 Siegfried II., Bf. von Augsburg 142 Siegfried III., Bf. von Augsburg 208, 209 Siegfried, Abt des Kl. Hersfeld 196, 199 Siegfried von Donsberg, Gf. 189 Siegfried von Mörle, Gf. 196 Siegfried von Mühlhausen, Gf. 204 Siegfried von Orlamünde, Gf. 200 Siegfried von Lebenau/Hohenburg 176, 218, 220 Siegfried von Rieding, Min. 220 Siegfried von Wartenberg, Min. 220 Sieghard XII. von Schala, Gf. 218 Sieghard von Eberspoint, Min. des Bf. von R. 167, 169, 189, 190 Sieghard Biber 219 Siena – Abt: Giselbert 105 – Bf.: 105 Siffkofen 285, 296 Sigbodo, Propst von Salzburg 190 Sigeboto, Augsburger Domkanoniker 149 Sigehard, Patriarch von Aquileia 135 Sigehard, Abt des Kl. Fulda 63 Sigehard, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 130 Sigehard von Pasing, Gf. 189 Siegehard, Pfarrer von Hienheim 221 Sigehart von Tenglingen, Gf. 149 Sigibald 95
Register Sigibert, Bf. von Minden 112 Sigifrid, forestarius 250, 288, 304 Sigihard, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 130 Sigihard, Gf. 60, 84, 87 Sigihard von Burghausen, Gf. 149–151, 228 Sigihard von Ebersberg, Gf. 70, 77, 79 Sigihart, Gf. 85 Sigihart von Haindlfing 171 Siginand, Priester, illuster artificus 74 Sigmund, Ks. 321, 329–331 Sigurd, Kg. von Norwegen 158, 238 Simon von Sponheim, Gf. 200 Sindeo 214 Sintpert, Bf. von Regensburg 45, 46, 269, 278 Situli 214 Situli, fideiussor 214 Sizilien 164 Sizo, Augsburger Domkanoniker 149 Sizo, Gf. 110 Sizo 110 Skandinavien 9 Slawen 47, 50, 52, 59, 71, 77, 102, 224, 225, 237 Snelpero, Abt des Kl. Kremsmünster 70 Snelrich, Schöffe 58 Sobeslav I., Hzg. von Böhmen 160, 162, 229 Sorben 57, 62, 63 Spanien 166, 239 Speyer 8, 71, 138, 146, 154, 158, 205 – Bf.: Johannes I., Gebhard II., Günther, Konrad – Btm. 154, 228 – Kirche. 74 Spitignev, böhm. F. 77, 225, 227, 237 Spitihnev, Hzg von Böhmen 125 St. Denis 61, 123, 125, 296 – Abt: Fardulf, Ludwig St. Andreas (Hof) 211 St. Florian (Kl.) 71, 161, 168, 206 St. Gallen (Kl.) 76, 84, 233 – Abt: Grimald, Salomo, Udalrich II. – Basilika St. Magnus 79 – Kaplan: Adelhelm St. Lambrecht (Kl.) 190 St. Riquier – Abt: Angilbert St. Zeno in Reichenhall (Stift) 189, 221, 236 Stablo – Abt: Poppo Staffelsee 100 Staubing (marcha) 286, 287 Steiermark 196, 199, 334
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Steinrinnen 300 Stephan I., Kg. von Ungarn 100, 113, 238 Stephan I., Hzg. von Niederbayern 316, 323 Stephan, Br. des Ungarnkönigs Geiza II. 185, 186, 236, 239 Stephan, Schöffe 58 Stetten 300 Stockhausen 119 Straßburg 8, 65, 83, 137, 160 – Bf.: Baldram, Werner I., Bertold – Kirche 74 Straubing 149, 151, 157, 313 Sualafeld 51 Suarzloh, Chorbischof 215 Sünching 287 Sulzbach 288 – Gff. von 312; Berengar I., Berengar II. Sulzbach (Forst) 250, 288–290, 304 Swatopluk von Mähren 23 Swigger, ritterlicher Min. Ks. Heinrichs III. 121 Tacholf 56 Tafelgüterverzeichnis 318 Tagabreht 58 Tagino, Ebf. von Magdeburg, Kaplan Hzg. Heinrichs IV., 13, 25, 30, 35, 37, 42, 101, 104, 263–265, 283, 293–295 Tassilo III., Hzg. von B. 28, 44, 280, 281, 285, 332 Tato, nobilis vir 285 Tauberbischofsheim 170 Taufers (Kl.) 70 Tegernsee (Kl.) 9, 101, 105, 159, 172, 229, 235, 281, 295, 296, 314, 317 – Abt: Meginhard, Eberhard, Berengar, Ellinger, Konrad, Rupert Teuerting (s. Ober/Unterteuerting) 287, 300 Teufen b. Rottweil 74 Teugn (villa) 286, 287, 297 Thalmassing 287 Thangelstedt 91 Thanhausen (uilla) 289, 303 Thanmar 97 Theobald II., Bf. von Verona 169, 178 Theobald von Vohburg, Mgf. 176 Theoderich, Kanzler Ks. Heinrichs III. 115 Theoderich, Gf. 45, 46 Theodo, Hzg. von B. 19, 28, 269, 280, 284 Theodora, Gem. Hzg. Heinrich Jasomigotts 181, 182 Theoting, Getreuer Ks. Arnulfs von Kärnten 74
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Register
Theotmar I., Ebf. von Salzburg 65–68, 74, 84 Theotmar II., Ebf. von Salzburg 111, 115 Theotolt 58 Theotprecht, Schöffe 58 Thiemo, Bf. von Passau 146 Thietmar, Bf. von Merseburg 104, 105 Thietpreht, Kleriker 91 Thioto, Abt des Kl. Fulda 63 Thrudher 58 Thüngen a.d. Wern 112 Thüringen 57, 104, 109, 131, 334 Thürnbuch 128 Tiberius, Röm. Ks. 5 Tibert, Kämmerer 169 Tiemo, Gf. 110 Timo 54 Tipold, Bürger von R. 208 Tiso de Campo Sancti Petri 211 Titto, Augsburger Domkanoniker 149 Traubling (s. Nieder/Obertraubling) 287 Trebur 66, 67, 76 Trens 25, 107, 233 Treviso 203 – Kirche 166 Trier – Ebf.: Ratbod, Bruno, Hillin – Kirche 72 – St. Maximin 70, 272 Trifels (Burg) 205 Trusing 58 Trutlieb von Piesenkam, Gf. 197 Trient 59, 65, 77 – Bf. 334; Ulrich I., Udalrich II., Adalbero, Altmann, Eberhard, Albert I., Albert II., Friedrich Tulln (fiscus) 54, 61, 156, 248 Tullnbach 69 Tuszien 206 Tuta, Äbt. von Niedermünster in R. 257, 275, 299 Tuto, Bf. von Regensburg 14, 19, 29, 79, 84–87, 290 Ubertus Bacafollus von Pavia 207 Udalfried (Odalfrid), Bf. von Eichstätt 87, 215 Udalrich, Bf. von Chiemsee 220 Udalrich, Bf. von Padua 139, 141 Udalrich I., Bf. von Brescia 113 Udalrich II., Bf. von Trient 113 Udalrich II., Abt von St. Gallen und der Reichenau 138, 149, 227
Udalrich, Hzg. von Böhmen 113, 114, 226, 234 Udalrich, Kanzler Ks. Konrads II. 110, 112 Udalrich, Mgf. von Istrien und Krain 130 Udalrich, Gf. 62, 83 Udalrich, Gf. des Linz- und Argengaus 83 Udalrich von Zell 309 Udalschalk, Bf. von Augsburg 205 Udo, Bf. von Hildesheim 149 Ulm 73, 110, 116, 120, 121, 166, 174, 206, 211 Ulrich, Bf. von R. 151, 152, 154, 228, 234 Ulrich I., Bf. von Augsburg 94, 96 Ulrich I., Bf. von Chur 105 Ulrich I., Bf. von Trient 105 Ulrich II., Bf. von Passau 208 Ulrich, Abt von St. Emmeram in R. 212, 213 Ulrich von Brünn, Hzg. 149 Ulrich I., Hzg. von Kärnten 167 Ulrich II., Hzg. von Kärnten 175, 204 Ulrich, Mgf. von Tuszien 174 Ulrich von Augsburg, Gf. 155, 156 Ulrich von Augsburg, maior domus 189 Ulrich von Berg, Gf. 196, 204 Ulrich von Dettendorf, Gf. 208 Ulrich IV. von Eppan, Gf. 207 Ulrich von Lenzburg, Gf. 168 Ulrich von Lochhausen, Gf. 189 Ulrich von Passau, Gf. 148 Ulrich von Peggau, Gf. 207 Ulrich von Pernegg, Gf. 181 Ulrich von Scheyern, Gf. 155, 156 Ulrich von Schrobenhausen, Gf. 204 Ulrich von Stein, Gf. 167, 189 Ulrich von Stubenberch, Gf. 204 Ulrich von Wilhering, Gf. 167 Ulrich von Wolfratshausen, Gf., S. des Lazarus von Wolfratshausen 197 Ulrich von Münzenberg, Kämmerer des Reiches 207 Ulrich von Altmannstein 176 Ulrich I. von Biburg-Stein 218, 220 Ulrich von Böhmen 162 Ulrich von Kelheim 204, 220 Ulrich von Pentling 176 Ulrich von Waldthurn 208 Ulrich von Wüstenfelden 208 Ulrich von Pentling, Min. 197 Ulrich von Staatz, Min. 197 Ulrich von Eberspoint, Regensburger Viztum, Min. des Bf. von R. 167, 169, 189, 190 Ulrich, serviens 197 Umelsdorf, Kirche 214
Register Ungarn 83, 113, 119–123, 130, 133, 156, 158, 175, 176, 186, 200, 202, 226, 228, 230, 284, 319, 332 – Kg.: Stephan, Salomon, Ladislaus I., A ndreas, Geiza II Urban III., Papst 199 Ursus, Kaplan Hzg. Tassilos III. von B. 28 Uta, Äbt. von Niedermünster in R. 257 Uta, Gem. Ks. Arnulfs von Kärnten 80, 233, 271 Uta-Evangelistar 257 Uto, Gf. 54, 60 Utrecht – Bf.: Wilhelm I. – Kirche 144, 145 Utto, Dompropst von Freising 223 Velden 72, 78 Venedig 10, 187 – Dogen: Petrus, Johannes – Fondaco dei Tedeschi 10 Vercelli 104 – Bf.: Liutward, Leo – Kirche 104 Verden – Bf. Adalward Verdun – Bf.: Dietrich, Rudolf Verona 68, 98, 114, 122, 142, 155, 169, 170, 177–179, 199, 207 – Bf.: Opert, Theobald II. – Gesandte: Bonzenus de Crescentiis, Zaninus de Cauazano – Mgf.: Hermann III. von Baden – Mark 206 Veroneser Klause 178 Vichtenstein (Burg) 224 Viktor II., Papst 125–127, 227, 238, 244 Vitic, Ritter Wiberts 146 Vogtareuth 250, 252 Vualconus vom Marchland, Gf. 181 Vuernardus von Julbach, Gf. 181 Vuillihalm, mercator von R. 309 Vuoluold 97 Vvichad 304 Walchun (Valco) von Kamm (Champ), Gf. 204 Waldo, Bf. von Freising 70, 77, 83–85, 225 Waldo, Abt des Kl. Schwarzach 60 Waldo, Kanzler Ks. Karls III. 69 Waldo von Steinbach 219 Waldsassen (Kl.) 208
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Wallhausen 94 Waltbert, Ebf. von Mailand 94 Walter, Ebf. von Ravenna 162, 229, 238 Walter, Abt von Benediktbeuern 169 Walter, Vogt des Ebf. Gunther von Salzburg 110 Walter von Lobenhausen, Gf. 166, 168 Walter, Mundschenk des Reiches 207 Walter von Oberschüpf, Mundschenk 207 Walter von Geisenfeld, Min. 220 Walter von Griesbach 170 Walther, Augsburger Domkanoniker 149 Waltilo 97 Waltmann von Parsberg, Freisinger Min. 197 Waltricus 296 Waning 54, 56 Warmund, Gf. 252 Warmund von Sulzbach 219 Wazo, Bf. von Lüttich 119, 226, 234 Wechterswinkel (Kl.) 199 Weickhart, Schultheiß von R. 307 Weida 142 Weihenstephan (Kl.) 170, 171, 221 – Abt: Erchanger Weimar 91 Weißenburg am Nordgau 128 Welf, Hzg. von Kärnten 127 Welf I., Hzg. von B. 133, 335 Welf II., Hzg. von B. 149, 320 Welf VI. von Spoleto, Mgf. von Tuszien, F. von Sardinien 169, 175, 181 Wels 210 Weltenburg (Kl.) 300, 314 Wemding 314 Wenilo 285 Wenzel, Kg. von Böhmen 323 Wenzel, Hl. Böhmens 185 Wenzenbach 289 Werinhard von Hörabach 222 Werinher, Augsburger Domkanoniker 149 Werinolf, Priester 67 Werner I., Bf. von Straßburg 105 Werner, Gf. (Hessen) 115 Werner II. von Bolanden, Bote Ks. Friedrichs I. 199 Werner III. von Bolanden, Seneschall/Truchsess des Reiches 207 Werner von Frichendorf, Gf. 155, 156 Werner von Grießbach, Gf. 204 Werner von Hausen, Gf. 155, 156 Werner von Ursberg, Gf. 150 Werner von Laaber 176, 222 Werner von Mengkofen 170
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Register
Werner von Seemannskirchen 190 Werner von Pentling, Min. 197 Werner von Uiehte 171 Werner 54 Wernhart von Julbach, Gf. 167 Wernhart von Schakeshofen, Gf. 155, 156 Wernher 56 Wernher von Giersdorf 220 Wessobrunn (Kl.) 249, 260 Wibald, Abt von Corvey 172, 173 Wibert, Kanzler Ks. Heinrichs IV. 129, 146 Wibert, Gf. 169, 170 Wichard von Zebing, Gf. 204 Wichard von Seefeld, Min. 197 Wichard von Hutta 218 Wiching, Bf. von Passau 80 Wiching, Kanzler Ks. Arnulfs von Kärnten 76, 77, 80 Wichmann, Ebf. von Magdeburg 175, 177, 186, 190, 196 Wichnant, Freisinger Min. 197 Wichpurg, Äbt. von Obermünster in R. 107, 110 Wicprecht, Gf. 150 Wido, Bf. von Acqui 115 Wido, Bf. von Minden 149 Wido II., Bf. von Osnabrück 148 Wido II., Hg. von Spoleto, Kg. der Lango barden 72, 76 Wido, Gf. 105 Wiehe (südl. von Allstedt) 130 Wien 203 Wieselburg 250 Wiesent (uilla) 288 Wigand, Vasall Hildegards, der Cousine Ks. Arnulfs von Kärnten 70 Wigand von Rumthingen 208 Wigard von Seefeld, Gf. 204 Wilhelm I., Kg. von England 133 Wilhelm, Ebf. von Mainz 94 Wilhelm I., Bf. von Utrecht 133 Wilhelm, Mgf. von Meißen 127 Wilhelm, Gf. 54, 247 Wilhelm von Vorburg, Bürger von R. 208 Wilhelm 176 Wilhering (Kl.) 196 Willehelm 58 Willehelm, Schöffe 58 Willigis, Ebf. von Mainz 96 Wimar von Folkratesdorf, Min. 197 Wimpfen 210 Winburg, edle Frau 79 Windberg (Kl.) 186, 188, 190
Winither, Kanzler Ks. Heinrichs III. 121, 122, 125, 127 Winizo, Abt des Kl. Montamiata 105 Wippo, Abt des Kl. Metten 59 Wippo, Mundschenk Kg. LdDt. 59 Wiprecht von Groitsch, Gf. 146 Wisinto 176 Wissegrad/Prag 148 Witislav, böhm. F. 77, 225, 237 Witolt, Augsburger Domkanoniker 149 Wittelsbach (Burg) 156 – Gf.: Eberhard, Friedrich I., Friedrich II. – Hzg. von B.: Otto I., Ludwig I., Otto II., Ludwig II. – Hzg. von Niederbayern: Otto III., Ludwig III., Stephan I. – Pfgf. von B.: Otto IV. (V.), Otto V. d. Ältere, Otto VI. d. J., Otto VII., Otto VIII. – Freisinger Vogt Otto 163 Wladislav II., Hzg. und Kg. von Böhmen 157, 158, 181, 182, 185, 187, 190, 229, 230, 234–236 Wladislav Heinrich, Mgf. von Mähren 207 Wlodowej, Hzg. von Böhmen 101, 102, 238 Wörth a. d. Donau 288, 289, 303 Wolfdrigil 54 Wolfgang, Bf. von R. 15, 98, 123, 124, 238, 244, 256, 269, 271, 272, 274, 276 Wolfger, Bf. von Passau 204 Wolfher, Kanzler Kg. Ludwigs d. J. 67 Wolfher von Holzhausen 193 Wolfholt, Schöffe 58 Wolfprecht, Dienstmann des Salzburger Ebf. Friedrich 96, 97 Wolfrad von Treffen, Gf. 167 Wolfram, Bf. von Freising 215 Wolfram, Abt des Kl. Niederaltaich 111 Wolfram von Kranzberg 208 Wolfreg 56 Wolkering 287 Worms 8, 44, 52, 54, 60–62, 70, 131, 133–135, 144, 159, 160 – Bf.: Burchard II. (Bucco) – Kirche 79, 129 – Wormser Konkordat 178, 235 Wormsgau 72 Wratislav II., Hzg. und Kg. von Böhmen 134, 141, 142, 145, 227, 238 Würzburg 51, 87, 132, 136, 137, 140, 144, 151, 154, 162, 164, 166, 167, 177, 180, 188, 193, 203, 209, 217, 257, 275, 316, 334 – Bf. 334: Gozbald, Arn, Poppo I., Meginhard, Bruno, Adalbero, Emehard,
Register mbricho, Siegfried, Gebhard, GottE fried I., Hermann I., – Kirche 101 Ybbs 250 Zacharias, Bf. von Säben-Brixen 75, 84, 85 Zaitzkofen 287 Zaninus de Cauazano, Gesandter Veronas 207
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Zazco, Kaplan Ks. Arnulfs von Kärnten 71 Zeitlarn 190, 261, 288 Zenzing (villa) 297 Ziazo, röm. Patricius 100, 101, 237 Zodan, Awarenfürst 52, 224, 237 Zürich 122, 329 – St. Felix und Regula, Kl. 58, 61, 62 – Äbt.: Hildegard Zwentibold, Mährerfürst 69, 75, 77 Zwettl (Kl.) 170, 171