Die deutsche Druckersprache
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Die

deutsche Druckersprache.

Die

deutsche Druckersprache.

Dr. Detnricb Iklenz.

Straßburg,

Verlag von Karl I. Trübner. 1900.

Herrn Archivar Dr. P. Albert

Vorwort. Nachdem die deutsche Studentensprache durch Prof. Dr. Friedrich

Kluge (Straßburg 1895) und die deutsche Soldatensprachc

durch

Privatdocent Dr. Paul Horn (Gießen 1898) ihre Bearbeitung gefunden

haben, biete ich, Berufssprachen

eine weitere Lücke in der Erforschung der deutschen auszufüllen,

den

Versuch

Bearbeitung

einer

der

deutschen Druckersprache dar, welche durch die bevorstehende Guten­

bergfeier nahegelegt wurde. Zu besonderem Danke bin ich der Bibliothek des Börsenvereins

der deutschen Buchhändler für die bereitwillige Hergabe von alten Format- und anbcren typographischen Lehrbüchern sowie von seltenen Postulat- und sonstigen Druckergedichten verpflichtet.

Leipzig, den 24. Mai 1900.

Der Verfasser.

Inhaltsverzeichnis. Seite

Die hauptsächlichsten Quellenschristen.....................................................

XI

Grundzüge der deutschen Druckersprache.................................................

XVII

Wörterbuch der deutschen Druckersprache.................................................

1

Beilagen (Gedichte).........................................................................................

113

Verzeichnis der hauptsächlichsten Quellenschriften (dic nur mit den Namen der Verfasser citiert wurden).

Hornschuch. 1634. — „ ’Op{lott»to7patpta. Das ist: Ein kurtzer Vuterricht / für dic jcnigen / dic gedruckte Werck corrigiren wollen; Vnd Eine erjnncrung für dic / welche jhre Schrifften I oder ver­ fertigte Werck ausgchcn lassen / Nützlich I vnd nothwendig. Am Ende seynd hinzugcthan j viel vnd mancherley Arten vnd Namen der Schrifften ] die bey den Vuchdruckern gebräuchlich / vnd sonder­ lich in Gregorio Ritzschens Truckcrey / jetzo zu befinden ( alle j vnd jede mit einem Sprcich für Augen gestcllct I daraus der günstige Leser eligiren vnd nehmen möge I mit welcher er sein verfertigtes Werck wolle drucken lassen. Hicbevor Lateinisch beschrieben von HIERONYMO Hornschuchcu j von Henffstadt in Franckcn / der Artzney Doctore. Jetzo aber Aufs inständiges Anhalten in Teutsche Sprach gebracht j vnd zum Druck verfertiget / durch T. H- D. Endlich ist auch mit angehcngt ein gründlicher Bericht j H. D. Daniel Kramers / wo / wenn vnd wer solche werthe Kunst erfunden. Männiglichcn zu guter Nachrichtung auffs newe gedruckt zu Leipzig j in Gregorio Ritzschens Buchdruckerey / Anno 1634." Dr. Hornschuch hatte sich „in Druckereyen für einen Correctorn ge­ brauchen lassen , vnd solches etliche Jahr nacheinander getrieben". — Die Übersetzung des zuerst 1608 in lat. Sprache erschienenen Büchleins rührt

— nach Wolfs Monumente Typographien I Bibi. 32 — von Dr. Tobias Heydenreich her. Sie ist, außer der auf dem Titel genannten Predigt des Superintendenten Kramer vom Jahre 1611, u. a. auch noch S. 107—133 um das Gedicht „Der Edle Greiss", das vom Greisen im Buchdruckerwappen ausgeht, vermehrt.

Gveintz. 1640. — Tie aus einem Jubelgedichte Gveintz' stammenden Reime, welche die Trucker- und Setzer-Werkzeuge, Schriften u. s. w. anführen, sind an der Spitze der Beilagen wiedcrgegeben, woselbst Näheres zu finden. Vierer. 1664. — „Format-Büchlein [ Oder vorgestellte Nachrichtlmgs-Fignren / Wie man Aufs der Löblichen Kunst Buchdrnckerey In allen Groß- vnd Kleinen Formaten Die Eolumnen recht ordentlich außschiessen vnd stellen soll: Mit Nothwendigem Bnderricht in Ab­ theilung der Halbbögen / 3 Th. 4 Th. 6 Th. ?c. Ter Kunst zu Ehren I Vnd allen Ehrliebenden Kunstverwandten zu Nützlichem Gebrauch übersehen vnd verbessert / Durch JOHANNEN LUDOVICUM VIKTOREN, Gissensem Hass. Gedruckt im Jahr Christi

1664." Der Berf. bezeichnet sich am Schlüsse der Zuschrift als „der Kunst getr. Anverwsandters". — Er druckte zuerst 1654 in Luzern einige Formate auf einzelnen Blättern zu seiner „selbsteygnen Nachrichtung" ab.

Redinger. 1679. — „Ncu-auffgesetztcs Format-Büchlein / ... vorgestellet durch JOHANNEN LUDOVICUN VIETOREN. Anjetzo aber übersehen / vermehr und verbessert | . . . neben bey­ gefügtem VEP08ITI0NBüchlein in Druck verfertiget Bon Jacob Redingcr . . . Franckfurt am Mayn j Gedruckt bey Johann Georg Drullmann j ... 1679 .. ." Der Bers. bezeichnet sich am Schlüsse der Dedicatio als „Typogr.".

Schmatz. 1684. — „Neu-vorgestelltes Auf der Löblichen Kunst Buchdruckerey Gebräuchliches Format-Buch j Worinncn Allerhand Nachrichtungs-Figuren / Die Columnen recht auSzuschiesscn j mit nothwendigen Unterricht in Abtheilung der Halb-Bögen s Drittheil / Viertheil ] Sechstheil / ?c. zu finden seyn. Wie auch Gricch- und Lateinische Abbreviaturen [ Alebimistische und Apothecker-Zeichen / mit vier Tafeln / worin man jeden Bogens erste Columnen-Ziffer gleich finden kau. Nebst angehengter DEPOSITION, In Teutsch-

Verzeichnis der hauptsächlichsten Quellenschriften

und Niedersächsische Sprache.

XIII

Allen Kunswerwaudten zu nützlichen

Gebrauch übersehen imb verbessert / Durch Daniel Michael Schmatzen / von Wittenberg. SULTZBACH / Truckts Johann Holst / 1684." Der Vers, dieses Formatbuches war, wie er sich am Schlüsse der Vor­ rede bezeichnet, ein „der Kunst Anverwandter)".

Pater. 1710. — „De Germaniae miraculo optimo, maximo, typis literarum, earumqve differentiis, dissertatio, qva simul artis typographicae universam rationem explicat Paulus Pater, PP. Prostat Lipsiae, Apud Jo. Frider. Gleditsch et filium. Anno M.DCC.X/ Der Vers, mußte — nach Jöchers Gelehrtenlexikon — in der Jugend seinen Unterhalt „in den Buchläden" zu Breslau suchen und war später Professor der Mathematik am Gymnasium zu Danzig. Die Dissertation ist wieder abgedruckt in Wolfs Monumenta typographica II 705— 866; ich benutzte die Schrift selbst.

Ernesti. 1721. —

„Tie Wol-eingerichtete Buchdruckerey, mit

hundert und achtzehen Teutsch- Lateinisch- Griechisch- und Hebräischen Schrifften, vieler fremden Sprachen Alphabeten, musicalischen Noten,

Calender-Zeichen,

und Medicinischen Characteren,

Jngleichen allen

üblichen Formaten bestellet, uni) mit accurater Abbildung der Er­ finder der löblichen Kunst, nebst einer summarischen Nachricht von

den Buchdruckern in Nürnberg, ausgezieret.

Am Ende ist das ge­

bräuchliche DLPOLIIIOXL-Büchlein angefüget.

diiimberg, gedruckt

und zu finden bey Johann Andreü Endters seel. Sohn mit) Erben.

1721." Unter dem Borbericht nennt sich als Berf. „Joh. Heinrich Gottfried Ernesti", welcher Faktor der Endterschen Buchdruckerei in Nürnberg war. Das Depositionsbüchlein hat derselbe, wie es im Borbericht heißt, „meistens behalten, wie es von dem Seel. Johann Rist verfasset worden, und von undenklichen Jahren her bei den Kunst-Verwandten üblich ist. Nur habe ich, was hier und dar einem oder dem andern ein Aergernis, oder sonst Verdruß, verursachen könnte, wolbedächtlich weggelassen". Das Werk be­ ginnt mit der „Abbildung der allerersten, und etlich anderer berühmter Buchdrucker" (Brustbilder und Text), woran sich unmittelbar anschließt die „Summarische Nachricht von den Buchdruckern in Nürnberg", die mit „E. R.", d. i. — nach Wolfs Monumenta typographica — Erhard Reusch, unterzeichnet ist; von Ernesti rührt nur der folgende, technische Teil her. — Eine 2., etwas veränderte Auflage erschien nach des Berf. Tod 1733; ihr ist das Depositionsbüchlein nicht angehängt.

Werrher. 1721. — „Warhafftige Nachrichten Der so alt- als berühmten Buchdrucker-Kunst. . . Von Johann David Werthem. Franckfurth und Leipzig / Zu finden bey Johann Felix Bielcken. 1721." Der Berf. betitelt sich unter der aus Jena datierten Vorrede: „Fürstl. Sächs. 41 Jähriger Hof-Buchdrucker, Notar. Publ. Caesar, des Stadt-RathsCollegii ältester Ober-Cämmerer, Commißsarius und Gerichts-Schöppe."

Anmerkungen zu Werther. 1721. — „Der Jenaischen Buchdrucker-Gesellschafft Nöthige Anmerckungen Und erlaubte Zu­ gaben I So da zeigen, Wie partheyisch j unkunstmäßig und straffbahr Johann David Werther zu Jena . . . Bey Edirung Der sogenannten wahrhafftigen Nachrichten . . . sich aufgeführet . . . Jena / zu finden in denen Buchdruckereyen daselbst. 1721." Thun. 1724. — „Nen-verbessertes Auf der Löbl. Kunst-Buchdruckerey Nützlich zu gebrauchendes Format-Buch . . . Deme bey gefüget Etliche Orientalische Alphabeten / Griechische und Lateinische Abbreviaturen / Lledieinisch-Ohyniische Characteren und ApotheckerGewicht; Abdruck einiger Schrifft-Proben . . . Nebst dem gebräuch­ lichen VEPOLIHON-Büchlein . . . Mit einer Vorrede. . . von Er­ findung der Buchdrucker-Kunst . . . übermahl in Dmck ausgefertiget von J. N. T. Lübeck und Leipzig / bey Johann Nicolaus Thun.

1724." Das Buch hat 4 Paginierungen: 1. den „Borrede" genannten ge­ schichtlichen Teil; 2. die Alphabete, Abbreviaturen, Charaktere und Schrift­ proben unter dem besonderen Titel: „Nachrichtliche Berzeichniß Etlicher Orientalischen Alphabethen . . . Lübeck / bey Samuel Struck. 1714"; 3. das eigentliche Formatbuch ohne besonderen Titel; 4. das Depositionsbüchlein unter dem besonderen Titel: „DEPOSITIO CORNUTI TYPOGRAPHICI . . . LÜBECK / bey Samuel Struck. Im Jahr Christi, 1714." — Wolf sagt in der dem I. Bande seiner Monumenta typographica vorgesetzten Biblio­ graphie S. 64 nach Anführung obigen Buches: „Hie über cum Struckii Neuverfasseten Format-Buche prorsuß convenire videtur“, worauf ja schon die Sondertitel der 2. und 4. Paginierung Hinweisen. Mir ist es nicht möglich gewesen, das Strucksche Buch einzusehen, dessen Titel, nach Wolf a. a. O. S. 48, lautet: „Neuverfassetes. . . Format-Buch . . . [soft ganz wie oben] ausgefertiget von S. S. Lübeck und Leipzig bey Samuel Struck. 1715." Indes wird Thun wohl nicht viel mehr als das Titelblatt geändert haben, abgesehen davon, daß bei Struck das eigentliche Formatbuch höchst­ wahrscheinlich aus die geschichtliche „Borrede" gefolgt ist.

Wolf. 1740. — „Monumente typographica, qvae artis hujus praestentissimae originem, landein et abusum postens produnt, insteurata Studio et labore Jo. Christian! Wolfii, in Gymnasio Hamburgensi professoris publici. Pars prima. Pars secunda. Hamburg!, sumtibus Christiani Herold!. Ao. MDCCXL.“ Ein sehr schätzbares Sammelwerk, das, nach vorausgeschickter biblio­ graphischer Übersicht, eine große Anzahl älterer auf die Buchdruckerkunst bezüglicher Schriften größeren und kleineren Umfanges — die deutschen allerdings in lateinischer Übersetzung — teils vollständig teils im Auszuge wiedergiebt.

Geßner-Hager. 1740. 40. 41. 45. — „Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey, mit ihren Schriften, Formaten und allen dazu gehörigen Instrumenten abgebildet auch Kärlich beschrieben, und nebst einer kurzgefaßten Erzählung vom Ur­ sprung und Fortgang der Bnchdruckerkunst, überhaupt, insonderheit von den vornehmsten Buchdruckern in Leipzig und anbent Orten Teutschlandcs im 300 Jahre nach Erfindung derselben ans Licht gestellet. Mit einer Vorrede Herrn Johann Erhard Kappens, Prof. Eloqu. Publ. in Leipzig und des großen Fürsten-Collegii Collegiatens daselbst. Vier Theile. Leipzig, bey Christian Friedrich Geßncr. 1740. 40. 41. 45." Hierin ist u. a. enthalten: I 161—242 (zweite Paginierung): „Versuch eines wohl eingerichteten Wörterbuchs, Worinnen die meisten Kunstwörter, Welche So wohl in den Buchdruckereyen, als auch bey andern Profeßionen, so mit denselben eine Verwandschaft haben, gebräuchlich sind, In alpha­ betischer Ordnung angeführet, und deutlich erkläret werden"; II 187—224: „Fortgesetzter Versuch" u. s. w.; 111,438—460: Fortsetzung des Wörterbuchs; — IV enthält keine weitere Fortsetzung desselben. — Der geschichtliche und biographische Teil des Werkes rührt von „M. I. G. H. B. O." d. i. — nach Wolfs Monumente typographica — Jo. Ge. Hager — her. Ich wählte deshalb die Bezeichnung „Geßner-Hager" für dieses vierbändige Werk, zur Unterscheidung von dem einbändigen „Geßner".

(Neßner. 1743. — „Der in der Buchdruckerci wohl unterrichtete Lehr-Junge Oder: bey der Löblichen Buchdruckerkunst Nöthige und nüzlichc Anfangsgründe, Darinnen alles, was bey selbiger in Acht zu nehmen und zu lernen vorfällt, von einem Kunstverwandten mitgcthcilet wird. Leipzig, bey C. F. Geßncr. 1743."

Angehängt ist mit besonderer Paginierung die „Depositio cornuti typographici“ sowie ein Ehrengedicht auf die Buchdruckerkunst von Heinr. Aug. Wildenhayn u. s. w.

Täubel. 1805. — „Allgemeines theoretisch-practisches Wörter­ buch der Buchdruckerkunst und Schriftgießerey, in welchem alle bey der Ausübung derselben vorkommende und in die damit verwandten Künste, Wissenschaften und Gewerbe einschlagenden Kunstwörter nach alphabetischer Ordnung deutlich und ausführlich erklärt werden. Von Christian Gottlob Täubel, kaiserl. königl. Privileg. Buch- und Mufikalien-Drucker in Wien. Zwey Bände. Mit erläuternden Kupfern, Figuren und Tabellen. Wien, 1805. Gedruckt in Christian Gottlob Täubels kaiserl. königl. Privileg. Offtcin, auf Kosten einiger Kunst­ freunde." Der I. Band enthält die Buchstaben A—C auf 152 Seiten und ver­ schiedene Tabellen. Der II. Band enthält die Buchstaben D—Z auf 88 Seiten; einen für sich paginierten „Anhang", in welchem S. 21—28 die „Buchdrucker-Kunstwörter in französischer Sprache", S. 29—40 dieselben in italienischer Sprache wiedergegeben werden, und der zugleich als Ergänzung des in den letzten Buchstaben unvollständigen Wörterbuches dienen kann; dann ohne Paginierung die Formatlehre u. s. w.; hierauf wiederum für sich paginiert „Reden bey der Aufnahme eines neuen Mitgliedes in die Buch­ drucker-Gesellschaft" auf 15 Seiten; schließlich mehrere Kupsertafeln und Tabellen.

Waldow. 1884. — „Illustrierte Encyklopädie der graphischen Künste und der verwandten Zweige . . . Herausgegeben unter Mit­ wirkung bewährter Fachgenossen von Alexander Waldow ... Leipzig, Druck und Verlag von Alexander Waldow 1884."

Unter Druckersprache verstehe ich die in den Kreisen der Drucker und Seyer — welche beiden mit dem gemeinsamen Namen „Buchdrucker" bezeichnet werden — sowie der Schrifrgießer übliche Sprache. Die letzteren wurden zwar nicht in die Gesellschaft der Buchdrucker ausgenommen (Werther 57), doch standen sie mit ihnen in engstem Geschäftsverkehr. Schon Harsdörffer (Gesprächspiele, Teil IV, Nürnberg 1644, S. 409) faßt diese drei Berufszweige zu­ sammen, indem er sagt: „Dieses gantze Kunstwerk bestehet in den Bnchstabgiessen j Setzen und Drucken."

Die deutsche Druckersprache hat sich unter dem Einflnß der Die Geschichte der Buch­ druckerkunst zeigt, in wie naher Beziehung die Buchdrucker der ersten Zeit zu den Gelehrten gestanden haben. Die Buchdruckerherren waren meist selbst Gelehrte; die Buchdruckerlehrlinge ließen sich, wenn eine Universität am Orte war, nicht selten in der Artistenfakultät derselben immatrikulieren. So kam es, daß die Buchdrucker studentische Ge­ bräuche annahmen (s. den Artikel „Deposition" im Wörterbuche) und sich der lateinischen Sprache vielfach bedienten, in der damals noch alle Vorlesungen gehalten und die meisten Bücher gedruckt wurden. Hieraus erklärt sich die große Anzahl lateinischer Benennungen im Klenz, Druckersprache. H lateinischen Gelehrtensprache gebildet.

Wortschatz der deutschen Druckersprachc. Noch heute sagt der Setzer nicht „Seite", sondern „Kolumne"; nicht „Absatz", sondern „Alinea"; nicht „(runde) Klammer", sondern „Parenthese"; nicht „Bindestrich", sondern „Divis"; nicht „Anmerkung", sondern „Note" u. s. iv. Er befestigt das „Manuskript" des „Autors" am „Tenakcl" mit dem „Divisorium". Er nennt sich gerne, ebenso wie der Drucker, „ Typo­

graph", wenn er es noch nicht zum „Korrektor" oder gar zum „Faktor" gebracht hat. Die Namen der beiden Hauptschriftgattungen, „Antiqua" und „Fraktur", sowie die vieler Schriftgrade, z. B. Cicero, Korpus, Text, sind lateinisch; desgleichen fast alle „Fvrmat"-Bczeichnungen, wie Folio, Quart, Oktav, Duodez, Scdez. Auch darf hier das in der Schriftsprache zu vielfältiger Entwicklung gelangte Wort „Presse" nicht vergessen werden. — Aus dem Lateinischen stammen folgende Wörter der deutschen Druckersprachc: Abbreviatur, accentuierte Buchstaben, Accidenzien, Alinea, alineieren, Allegat (veraltet), Antiqua, Apostroph (urspr. gricch.), Assessor (veraltet), Autor, Brevier (früherer Schriftgrad), Charakter (urspr. griech.), Cicero (Schriftgrad), Citat, Citationszeichen (veraltet), Cor­ nelius (desgl.), Dedikation, Defekt, deleatur, Deposition (veraltet), deputierter Geselle (desgl.), Distinktionszeichen (desgl.), Divis, Divisorium, Duerne, Duodez, duplieren, Errata, Exemplar (veraltet

für Manuskript), Exklusion (veraltet), extendieren, Faktor, Figur, Final stock, Folio (cigtl. Format in folio), Form, Format, Fraktur, Funda­

ment, Hyphen (urspr. griech., veraltet), imprimatur, Index, Initiale, Instrument, Interpunktion, Introitus (veraltet), justieren und Justorium, Kanon (urspr. griech.), Kapital(steg), Kapitälchen, kollationieren, Kolon (urspr. griech.), Kolumne (Seite), Komma (urspr. griech.), kompreß, konfirmieren (veraltet), Konkordanz, konsensweise (veraltet), Kornut (desgl.), Korpus, Korrektor, Korrektur, korrigieren, Kurrent­ schrift, Kursiv, Kustos, Ligatur, Linie (Zeile), Litter (veraltet), Litur, Makulatur und makulieren, Mandatformat (veraltet), Manuskript, Marginalien, Massa (veraltet), Mater, Materie (veraltet für Schrift­ material), Matrize, Mediävalschristen, Missal, mundieren (die Buch­ staben von dem ausgeschossenen Metall reinigen), musterte Buchstaben,

Norni, Notabene, Note, Offizin, Oktav, Pagina und paginieren, Para­ graph (urspr. griech.), Parenthese (desgl.), Patentformat (veraltet), Patrize (nach Analogie von „Matrize" gebildet), Patrone, Plakat­ schriften, plan (veraltet), postulieren (,forbcm‘, vgl. Forderthaler) und Postulat (veraltet), Presse, Prime, Prinz (vgl. Prinzipal, veraltet), Punkt, Punktur, Qliadrat, Quart, Quaterne, Quinterne, Regal (Schriftgrad, veraltet), Register, Respektblatt, revidieren, Revision, Revisor, Roman (Schriftgrad, veraltet), Rubrik, Sedez, Sekunda (Schriftgrad, veraltet), Sekunde (die zweite Bogenseite), Semikolon, Session (veraltet), Sexterne, Signatur und signieren, Skelettschrift (urspr. griech.), Societät (veraltet), spatiinieren (statt: spatiieren), Spatium, Summarium, Tabelle, Tenakel (gekürzt aus retinaculum; noch 1754 findet sich „Rettnacul"), Tertta, Text (Schriftgrad), Titel, Triterne, Type (urspr. griech.), Typograph und Typographie (desgl.), Unciale, Vakat, verinttodnzieren, Bersalie. Eine nicht geringe Anzahl der noch jetzt gebräuchlichen lateinischen Benennungen ist unangetastet geblieben, ohne daß auch nur der Ver­

such einer Verdeutschung gemacht worden wäre. Bei einer zweiten Klasse ist die Verdeutschung nicht durchgedrungen. Übersetzungen wie „Heber, Abteiler, Gebrochene, Einschluß, Zeichnung, Überseher" fanden keinen Anklang; der Buchdrucker sagte nach wie vor: Tenakel, Divisorinm, Fraktur, Parenthese, Signatur, Revisor. Eine dritte Klasse der aus dem Lateinischen stammenden Wörter ist zwar noch in Gebrauch, wird aber durch die Verdeutschungen immer weiter zurückgedrängt. So wird neben dem bis gegen die Mitte des 18. Jahrhunderts noch ausschließlich vorkommenden, obwohl barbarischen Worte „Abbreviatur" jetzt häufig „Abkürzung" gebraucht, welches von Geßner-Hager nur schüchtern und unter Begründung vorgeschlagen wurde; das „Semikolon" hat an Beliebtheit viel verloren zu Gunsten deS zuerst 1644 als „Strichpüuktlein" auftretenden „Strichpunktes"; rind die „Errata" haben den „Druckfehlern" das Feld fast ganz über­ lassen müssen. Weiteres ist aus folgender Zusammenstellung der Verdeutschungen zu ersehen.

Verunstaltung lateinischer Wörter

XX

Abkürzung für Abbreviatur (zuerst von Geßner-Hager gebraucht

mit der Begründung, daß sich dieses Fremdwortes „so gar die rechten

Lateiner schämen"); Absatzzeichen (Täubel) für Paragraph; Abteiler, Blatthalter, Zeilenweiser

(alle drei

bei

Täubel) für Divisorium;

die Fehler ändern (1644) für korrigieren (vom Setzer); Anführungs­

zeichen (zuerst bei Täubel) für signum citationis; Anmerkung (zu­ erst bei Geßner) für Note; Ausrufungszeicheu (zuerst bei Täubel, vgl.

für exclamatio;

Berwunderungszeichen)

1644)

oder

bloß

Strichlein

für

Komma;

Bcistrichlcin

Besserer

(zuerst

(1589)

für

Korrektor; bestätigen (zuerst 1606) für konfirmieren; Blatthüter und

Folgezeiger (beide bei Marahrens 1870, „Hüter" schon bei Hornschuch) für Kustos; Blattzeichen lind Zeichnung (bei Geßner) für Signatur

(die die Bogenzahl angebende Ziffer am Fuß der ersten lind dritten

Seite); Boden (1630) für Fundament: Drnckfehler (zuerst 1684) für errata typographica; Einschluß (zuerst 1644) für Parenthese; Ge­ brochene (1661) für Fraktur; Geviette (zuerst bei Täubel) für Qua­

drate; gleichsetzen (1644) für justieren; Heber (1630) für Tcnakel; Hinterstrich lind Häklein (zuerst 1644) für Aposttoph; Mittelstrichlein (zuerst 1644) für Divis; Mutter (zuerst 1702) für Mater; Rand glossen

(Täubel), halbe Berdcuffchung für Marginalien:

Schrift

setzer (zuerst 1625) für typotheta; Schriftzeichen (Geßner) für Para­

graph; Strichpünktlein (zuerst 1644) für Semikolon;

Sudelpapier

(zuerst bei Geßner) für Makulatur; Teilungszeichen (zuerst bei Geßner) für Divis; Überseher (1696, „Wiederüberseher" bei Geßner) für Revisor; Unterscheidungszeichen (zlierst bei

Geßner-Hager,

„Bnterscheidung"

und „Bnterscheidungspunct" schon bei Horilschuch) für signum di-

stinctionis; vergleichen (zlierst bei Geßner) für justieren (eine Kolumne);

Verlvunderungszeichen (zuerst

1644) für admiratio;

Zueignungs­

schrift (zuerst bei Geßner) mib Zuschrift (zuerst bei Bietor) für Dedikatton; zusammengedruckt (zuerst bei Geßner) für kompreß. Mit dem immer loser werdenden Zusammenhang zlvischen den

Buchdnickereicn und den Universitäten nahm auch die hunianistische Bildung der Buchdmcker ab.

Manche lateinische Benennungen wurden

von ihnen bald nicht mehr in ihrer eigentlichen Bedeutung erfaßt

und daher verunstaltet und zu ähnlich lautenden deutschen (oder französischen)

Wörtern

in

Beziehung

Das

gebracht.

geschah z. B. dem Worte „Norm" (lat. norina d. i. Richtschnur),

welches zur Unkenntlichkeit in „Wurm"

verunstaltet wurde.

So

findet cs sich noch ohne jede Worterklärung bei Geßner-Hager. Erst

Täubel hat wieder auf die lateinische Abstammung mit folgenden nachdrücklichen

Worten

hingewiesen:

„Manche

unwissende

Setzer

nennen ihn den Wurm, dich ist aber falsch; seine Nahme kommt her

von dem lat. norma" u. s. w., wobei cs dem Berichtiger aber unter­

läuft, daß er der Norm, um mit dem Wandsbecker Boten (III 61)

zu reden, das Genus verhunzt. — Noch in der neuesten Zeit schreibt Waldow „moussiert" statt „musiert" (lat. musivus, vgl. Mosaik). Auch die »euere Bildung

doch

„spatiieren"

„spatiinieren" von „Spatium“, von dem

gebildet werden müßte (vgl. prämiieren, liniieren),

zeugt für die Abnahme der humanistischen Bildung bei den Buch­

Ein ähnliches Schicksal, wie dem Worte „Norm", wider­

druckern.

fuhr dem Schriftgrad „Korpus", wofür um 1740 „Ports" (verstellt aus:

Korps)

gesagt wurde,

das

man aber heute schwerlich

noch

hören dürfte.

Außer

der

lateinischen

nimmt

nur

noch

die

französische

Sprache im Wortschatz der deutschen Druckersprache einen größeren Raum ein, der aber de»

weitem nicht erreicht.

von jener erfüllten an Ausdehnung bei

Der geschäftliche Verkehr deutscher Drucker­

städte mit Paris sowie nach Süd- und Westdeutschland eingewaiiderte

französische Drucker brachten uns diese Fremdlinge, die sich durchweg

einer guten Aufnahme ztl

erfreuen

hatten.

Hierher gehören die

Namen einiger Verzierungen, wie Bordüre und Vignette, die der meisten Schriftgrade, wie Bourgeois (Borgis), Garmond, Kolonel,

Nonpareille, Petit, und die einer Anzahl neuerer Schriftgattungen, wie Ancienne, Egyptienne, Grotesque.

Aus Frankreich stammt der „Met-

teur", und dem französischen „Letter" hat sogar das lateinische „Litter" weichen müssen. — Es kommen hier folgende Wörter in Betracht: Accolade, Affichenschriftcn, Americain, Ancienne, blockieren, Bor büre, Bourgeois, Cartouche (veraltet), Compagnon (desgl), Descen diain (desgl.), Diamant, dubliere», Egyptienne, Gabon (veraltet), Garnrond, Granjon (veraltet), Grotesque, Imperial (veraltet), Kolonel, Kolonne (Spalte), komplettieren, Kopie (gedrucktes Manuskript), Korrespondenzschrift, Letter, Margebogen (von marge d. i. Rand?), Metteur, Mignon, Nonpareille, Paketsatz, Parangon (urspr. span., veraltet), Passage (Stelle), Petit, Pincette, Placardformat (veraltet), poröser Satz, Principal (Schriftgrad, veraltet), Real (Schriftgrad), Reglette, Sanspareille, sortieren, splendider Satz, stereotypieren (urspr, griech.), Tympan. (desgl.), Vignette.

Aus dem Englischen stammen nur wenige Wötter der deutschen Druckersprache, nämlich: Clarendon, Extended, Midoline (auch „Mid doline", von middle?), die Namen neuerer Schriftgattungen.

Aus dem Italienischen stammt „Schraffierung". Vielleicht wirtte ital. alloggiare (oder franz, loger?) auf Bildung des alten Ausdruckes „cinlosiren" (bei Hornschuch für „einlegen", die Buchstaben in die Fächer) ein; jedenfalls aber ital. tavola auf die bei Pater vorkommende Benennung „Tafel" für „Fundament". Der Ausdruck „horierter (horrierter) Buchstabe" erinnert in seiner Zusammenziehung an ital. orrevole (aus onorevole). Unter den nicht aus fremden Sprachen entlehnten Wär­ tern der deutschen Druckersprache finden sich viele alte Aus­ drücke, die teils auf das genossenschaftliche Leben der Buchdrucker, teils auf die Berufsthätigkeit derselben Bezug haben. Hierher ge­ hören z. B.: Abtritt, Anredetag oder Sagetag, ausschenken, Bestätigung (auch lat. Konfirmation), Braut (eigtl. Brautlösungsgeld), einschreiben, Entweichung, Ertvählungen (besondere Kalenderzeicheu), Forderthaler

(oder Auflegthaler) und Forderzettel, Gescholtener, Gespan, Himham

(zur Bildung vgl.: bimbam, piffpaff u. dgl.), bei der Kunst hinken, Hinstellung ober Sohinstcllcn, Hofrecht, Hudler, Kaute (Strafgeld), Ladengeselle (auch lat. Assessor), Ladenvater oder Oberältester, Lauf­

geld, lossprechen (einen Lehrjungen), Namen (eigtl. Namenstagegeld), Posselierer, Putzen (Unreinigkeiten der Buchstaben), Sacktag, Schelt­ wort (Strafgeld), Schweizerdegen, Stock (Holzschnitt), Taufpfennig, Borgeher, Vorteil (außerordentliche Einnahme). Von mehreren dieser alten Ausdrücke ging die ursprüngliche

Bedeutung den Buchdruckern ebenso verloren, wie es mit einigen aus dem Lateinischen stammenden Wörtern der Fall war (s. oben).

So leitet Meßner-Hager das Wort „Hofrecht, Hoferecht" (früher ge­

schrieben „Hofferecht") von „hoffen" (in Hoffnung leben) ab, während

es doch zu „Hof" gehört und eigentlich das Recht bei Hofe bcbciitct. Ferner heißt es bei demselben: „Sagetag, oder Sacktag, wie es ver­ dorben ausgesprochen wird"

11. s. ro.;

es sind aber beide Wörter

keineswegs gleicher Geltung, sondern Sagetag ist s. v. w. Anrcdetag,

während Sacktag den Tag bedeutet, an welchem ein Buchdrucker, wie man noch heute in Süddeutschland sagt, „den Sack erhält", also ent­

lassen wird. — Geßner-Hager bringt auch den „Schweizerdegen" zu den Degen der Schweizer in Beziehung, „von denen man sagt, daß

sie auf beyderley Art können gebraucht werden", und noch in der

allerneuesten Zeit werden in einein großen technologischen Wörter­

buche zur Erklärung dieses Ausdruckes die angeblich ziveischneidigen Degen der alten Schweizer angezogen, während doch offenbar bei „Degen" hier nicht an die Waffe zu denken ist, sondern an die sonst veraltete Bedeutung: ein junger, tüchtiger Gehilfe (vgl. Kluge, Ety-

molog. Wörterbuch); solche Buchdrucker, die sowohl zu setzen als auch zu drucken verstehen, werden zuerst aus der Schweiz zu uns

gekoinmen sein. Die

deutsche

Druckersprache

Prägnanz im Ausdrucke.

zeigt

nicht

selten

eine

große

Mit dem bloßen Worte „lesen" meint

sie das Lesen der Korrektur (das Vergleichen des Abzuges mit dem Manuskripte), wie mit „zeichnen" das Bezeichnen der Druckfehler.

Man vergleiche ferner: „Farbe" für „Buchdruckfarbe", „Instrument"

für „Gießinstrument", „Kunst" für „Buchdruckerkunst", „Bortcil" für „vortcilbringendcn Satz" u. s. w. Hierher gehören eigentlich auch Aus­ drücke wie „drucken" und „setzen", bei denen die Prägnanz selbst von dem außerhalb der Druckerkreisc Stehenden nicht mehr empfunden wird.

Besonders

stark

entwickelt ist der ^rnnor in der deutschen

Druckcrsprachc, zu dessen Darstellung sich dieselbe mit Vorliebe des

Mittels der Personifikation bedient.

Dem Buchdrucker erscheint

im Lichte des Humors das Kleine groß, das Unbelebte belebt.

Er

spricht von „lebenden" und „toten" Kolumnentiteln sowie Zeichen

des Tierkreises, von „fetten" und „mageren" Schristgattungcn, von „fetten" Linien.

Bei den Setzern giebt es fast alle Tage „Hochzeit"

und „Leichen".

Der Buchstabe hat „Fleisch": er hat einen „Kopf"

mit einem „Auge" und einem „Bart" (Gußbart), sowie einen „Fuß". Der Fuß eines blockierten Buchstabens wandert sogar zuweilen „mit

gewichsten Schuhen "(mit Farbe überzogen) in den Kasten zurück. Und dein Auge fehlt nicht die „Brille".

Die Setzlinie

hat

ein

„Ohr"; das Setzschiff eine „Zunge"; das Gicßinstrnrnent eine „Kehle"

(Gußkehle); manche Bücher haben einen „Arsch" (Schlußverzierung).

Für die Maschine muß „Futter" geschafft werden; und der Druck kann unter Umständen „ersaufen".

Der Schriftgießcr hat mit einem

„König" (der gute Zeug), der Setzer hatte früher sogar oft mit dem

„Papst" (Schriftgrad) zu thun, während der Trucker den „Möilch" (Mönchsbogen) nicht gerne sieht.

Dafür verkehrt der letztere mit

einem „Tänzer" (Rad an der Schnellpresse), einem „Reiter" (Walze,

die auf die Auftragwalzcn gesetzt wird) nnd einem „Läufer" (Werk

zeug).

Der Setzer freut sich über eine „Jungfer" (fehlerfrei gesetzte

Kolumne) und ärgert sich über den Verweis, welchen ihm ein „Huren­

kind" (s. das Wörterbuch) eingetragen hat.

Auch entbehrt der Bnch-

drucker nicht der „Mutter" (Mater), die er zärtlich „Mütterlein" nennt. Ans dem Tierreich begegnen uns in der deutschen Drucker-

sprache der „Esel" (Gestell zum

Tragen des

Druckpapiers),

der

„Hering" (Verweis; entstellt aus franz, harangue), „Zwiebelfische"

Wörterbuch der

deutschen Druckersprache.

(zusammengefallene Stücke Satz), der „Wurm" (entstellt aus „Norm"), „Schlangen" (schlangenartige Streifen, die sich leicht beim Gießen

von Druckwalzen bilden) und zweierlei „Frösche" (am Deckelrahmen und am Winkelhaken).

Ferner finden wir daselbst „Hasenöhrchen"

(Anführungszeichen), „Gänsefüßchen" (früher „Gänseaugen"), „Schwal­ benfüße" (ein Schriftlichen) und „Fliegenköpfe" (blockierte Buchstaben).

Auch „Taubennester" (Klümpchen in den Ballenhaaren) sind vorhanden. Das Pflanzenreich ist in der deutschen Druckersprache durch

„Röschen" (Verzienlngen) und

„Bignetten" (eigtl. s. v. w. Wein­

Auch „macht" der Setzer jeden Samstag „Sauer­

reben) vertteten.

kraut" (berechnet noch nicht Gesetztes mit, das nachgcholt werden muß).

Das Sauerkraut verrät des Setzers gesunden Appetit.

Ein

weiteres Zeugnis hierfür legt der „Speck" (Nutzen, der dem Setzer

bei der Arbeit envächst) ab, des „Eierkuchens" (s. das Wötterbuch)

nicht zu vergessen.

ein Druckerlied

Den Durst der Buchdrucker bezeugt aber schon

aus dein 16. Jahrhundett: wie

beim Setzen und

Drucken ein tägliches Netzen erforderlich ist, so muß sich auch der Buchdrucker selbst stets feucht halten, gleich dem Fisch, dessen Element das Nasse ist (s. das Wötterbuch s. v. anfeuchten).

Über

sonstige Eigentümlichkeiten

der deutschen Dnickersprache

unterrichtet am besten das nachfolgende Wötterbuch, dem hier nicht weiter vorgegriffcn werden soll.

abbrechen. 1. „A., heißt diejenige abbreviationes genennet werden)." Arbeit, wenn der Drucker die BallHornschuch 35.—„Griech- und Latei­ Leder, so auf die Höltzer genagelt, nische Abbreviaturen." Schmatz 68. wieder abbricht, welches täglich — „Man stosse sich nicht an das Wort geschehen mutz, wenn anders ein Abkürtzung. weil man sich an das guter Druck zum Vorschein kommen Wort Abbreviatur gewöhnt hat. soll." Geßner-Hager. — „A. der Ich habe mich desselben mit Fleiß Ballen, ist eine Arbeit des Druckers, nicht bedienen wollen, weil sich auch wenn er sieht, daß die Ballenleder so gar die rechten Lateiner desselben schämen." Geßner-Hager II 165.— durchgearbeitet oder durch den langen Gebrauch löcherig geworden „Abbreviren oder Abkürzen der sind; alsdann mutz er die kleinen Wörter im Drucke." Läubel, der Nägel (Ballennägel), mit denen sol­ auch ein „Berzeichniß teutscher Ab­ che [bie Ballenleder) an dem Rande kürzungen" bringt. — Waldow ver­ derselben fder Ballenhölzer) be­ weist auf „Kürzungen". festigt sind, mit einer kleinen Zange Abdruck s. Korrekturabdruck, herausziehen, und die Ballenleder, abdrucken, „gar wenig (exemplaria) a." Victor. Zuschrift. — „einen wenn sie ganz unbrauchbar ge­ Bogen von einer Columne oder worden, wegwerfen, und neue auf­ schlagen . . räudel. — Bgl.: einer Form a." Ders. — „die ab­ abschlagen 2. gedruckten Schrifften wieder in den Kasten einlegen". Geßner-Hager 2. „A., heißt bey der Schrifts. v. Ablegen. — „von einer Forme gießerey, wenn der Junge den Guß die bestimmte Auflage abdrucken". sGießzapfen) von den Buchstaben abbrechen muß." Geßner-Hager. Täubel8. v. Abspühlen. — Bgl.: Ab­ — Täubel. — Waldow. zug; s. auch: ausdrucken 1. Abbreviatur (lat.), Abkürzung, z. B. Abgang. „A. bey den Papieren Ew. = Euer. „Zusammenziehung sind diejenigen Bogen, die zerrissen vnd Berkürtzung der Wörter im oder beschmuzt sind, und daher zu schreiben / (welches in gemein ordentlichen Abdrücken nicht ge1 Siena, Druckersprache.

braucht werden können . . . und nur als Maculatur [f. b.] dienen können." Taubei. — „A., Abgangs­

bogen." Abklatsch

Waldorv. s. v. w.

Walbow. abkreischen oder

Bürstenabzug.

abkröschen.

„das

schmackhafter und verdaulicher zu machen; es ist an sich auch der Ge­ sundheit nicht schädlich: im Gegen­ theil behaupten einige, daß es schwindsüchtigen Personen sehr heil­ sam sey. Indessen ist es vielen un­ möglich, davon zu genießen, wegen des starken Leingeruchs; jedoch ge­ wöhnen sich Buchdrucker, die oft Firniß sieden, leicht an den Geruch und Geschmack desselben, und essen eS als einen besondern Leckerbissen, zumahl wenn man neu gebackenes Brod dazu genommen..." Täubcl. — Das „Gelbrod" findet sich auch in Geßners deutsch-ital. Kunstwörter-

Oel abkröschen, degraisser l’huile." Geßner, Deutsch-französischeS Kunst­ wörterverzeichnis. — „Abkreischen (oder wie eS einige nennen, Abkröschen), ist ein Ausdruck, wel­ cher beym Firnißsieden gebräuchlich ist. Wenn nämlich das dazu be­ stimmte Leinöl in dem kupfernen Farbesiedekessel inS Kochen ge­ kommen; so nimmt man einige verz. s. v. geröstet und bei Waldow. Stücken Brod oder Semmeln, die Abkürzung s. Abbreviatur, nicht frisch backen sondern schon Tag ablegen. „ . . . nach dem von den und Nacht alt sind, steckt sie an einige Setzern die Schrifften nach ausge­ dünne lange Spieße, die von Tandruckter Form wiederumb von ein­ nenholze geschnitzt sind, hält sie ander genomen / oder abgeleget / einige Minuten lang in das stark vnd die Buchstaben ein jeder in sein kochende und wallende Leinöl, oder Fächlein gethan werden / . . ." so lange, bis man bemerkt, daß Hornschuch 20. — „A., heißt in der diese Brodstückchen dadurch etwas Buchdruckerey diejenige Handlung braun geworden und sich voll des Setzers, wenn er die abge­ kochendes Leinöl gesaugt haben, druckten Schriften wieder in den oder von diesem fast ganz durch­ Kasten, und zwar jeden Buchstaben drungen sind. Die Ursache, wegen in sein gehöriges Fach, einleget." welcher man dieses thut, ist: weil Geßner-Hager. — „Wohl abgelegt sich dadurch überflüßige wässerige und recht gelesen; Ist stets der Theile und die überflüßige Fettigkeit schönste Satz gewesen." Ders. I 2) des Leinöles in dasselbe hinein 107. — „A. heißt: alle Buchstaben ziehen, und dieß zu desien zeitigerer einer gesetzten Seite oder Forme, oder geschwinderer Verdickung beynachdem die bestimmte Auflage trägt. Die Drucker, wenn sie Firniß daran ganz abgedruckt worden ist, sieden, pflegen das.. . sogenannte wieder jeden in sein gehörige- Fach Gelbrod zu effen, wenn eS etwa­ de- Schriftkasten- einzulegen, damit erkaltet ist, und bestreuen solches davon wieder andere neue Wörter, zu diesem Zwecke vorher mit etwas Zeilen, Seiten oder Formen gesetzt Küchensalz, um es dadurch noch werden können . . . Ein guter und

der Buchstabe eingeschlagen wird / richtiger Ableger ist gewöhnlich auch welches man den A. nennet." ein accurater Setzer; daher sagten Adrian Beiers Handlungs- Kunstauch die alten Buchdrucker schon: Berg- und Handwercks-IHecm, »Wohl abgelegt und gut gelesen Jena 1722 e. v. Schrifftgieffer. — Ist stets der beste Satz gewesen'..." „die Matrizen (Abschläge, Ma­ t dübel. — waldow. — Sieh tern)". Läubel s. v. Schriftschneider. auch: aufstellen. — Waldow verweist auf „Mater". Ablegeschiff s. Borteilschiff. — Vgl.: abschlagen 3. Ablegespan. „A., ist ein dünn ge­ schnittener Span von Holtz, worauf Abschlägen. 1. „A. des Formates von einer ausgedruckten und gewasche­ der Setzer etliche Zeilen Buchstaben nen Forme, ist eine Verrichtung des zugleich setzet, um selbige in der Setzers. Wenn dieser eine Forme Hand damit fest zu halten, damit ablegen will, so schließet er solche sie ihm beym Ablegen nicht unter auf, feuchtet sie erst mit einem naß einander fallen können..." Geßnergemachten Schwamme an, alsdann Hager. — „Ablegespahn ... ist ein nimmt er die Stege alle von der­ sehr glatt und gerade gearbeiteter selben ab . . ." Läubel. — „A. (Ab­ hölzerner Steg, ohngeführ eines nehmen, Ablösen) des Formates ... halben Viertel Zolls dick, vermittelst erfolgt durch den Drucker; mitunter welchen der Setzer den Griff [f. b.] besorgt es der Setzer, wenn er die zum Ablegen auffaßt. . Läubel. im Satz ferttgen Formen auch zu — Waldow s. v. Ablegen, schließen hat." Waldow. ablösen. „A., heißt man dasjenige, 2. „Ballen abschlagen, heißt beym wenn der Drucker die Forme von Drucker: die alten unbrauchbaren der Farbe reiniget, so werden die Ballenleder von den Ballenhölzern Stege mit einem Messer abgeson­ abnehmen (abnageln), sie weg­ dert, weil selbige von dem starcken werfen, neue zur Hand nehmen, Anschliesen insgemein an der Schrift solche, gehörig zubereitet, auf die hängen bleibet." Geßner-Hager. — Ballenhülzer aufschlagen oder auf­ Läubel. — Waldow verweist auf nageln." Läubel. „Abschlagen" (des Formates), 3. „Ist der Stempel zu dem zu abnehmen (das Format), s. ab­ gießenden Buchstaben richtig ge­ schlagen 1. formt, und der Schriftgießer hat Absatz. 1. was man in der Drucker­ solchen in das Kupfer eingeschlagen sprache jetzt „Einzug" oder „Alinea" (abgeschlagen), die dadurch hervor­ nennt. Ernesti zu S. 48. — Läubel. gebrachte Matrize justirt . . ." — Sieh auch: Paragraph. Läubel s. v. Schriftschneider. 2. s. Brille. „Abschneidlinie, A. Abschlag. „Hie archetypis, moduli, Abschnittlinie. (Schnittlinie), im gedruckten Bogen, seu cupreae rhomboides illae malleo zeigt dem Buchbinder, wo und wie signantur, den A. vocant.“ pater er die etwa aus einem Bogen zu11. — „Die Matricen in welche 1*

sammengedruckten oder ange­ druckten Theile, als: halbe Bogen, Viertelbogen, Drittelbogen oder einzelne Blätter, von einander schneiden soll, um dann in der ge­ hörigen Ordnung solche im Buche

mit einbinden zu können." handel, der im deutsch-sranz. Kunstwörter­ verzeichnis s. v. Stege noch den Ausdruck „Schnittsteg" hat. absetzen. „aus dem Exemplar die Sittern in Zeilen, Columnen und gantze Formen a." Geßner-Hager 8. v. Setzer. — „A., ist ein Aus­ druck des Schriftsetzers. Er sagt nämlich: von diesem Manuscripte muß ich absetzen . . . Auch heißt a. bey ihm so viel, als: mit einer neuen Zeile anfangen, oder im Texte einen neuen Absatz machen." Läubel. — „A., ein Manuskript

oder Schema in Satz ausführen."

2. „A., Druckabtreten, der Drucker pflegt die Forme abzutteten, wenn er die Correctur befördern will; Es geschiehet aber solches insge­ mein aus Noth, weil er seine in der Prefle liegende Forme, woran er druckt, ohne Gefahr und Schaden nicht leichtlich heraus heben kan. Einige klopfen sie auch ab." Gesiner6ager. — „A. eines Correctur-Abdruckes. Wenn der besondere Fall eintritt, daß man von einer gesetzten Forme, oder von einem ganzen Bogen, einen Correctur-Abdruck durch Abtreten mit den Füßen her­ vorbringen soll; . . . so setzt man die solchergestalt bedeckte Forme auf den Fußboden, tritt mit den Schuhen an den Füßen auf dieselbe, setzt beyde Füße dicht neben einander, und tritt mit den Bordertheilen auf der Forme so lange in gerader Linie wechselsweise hin und her, bis man denkt, alle Columnen gleich stark berührt zu haben." Läubel.

Waldow. Adteiler s. Divisorium. abtreten. 1. „A. der Ballenleder, ge­ hört zu den Verrichtungen des Abtritt. „A., ist eine Entweichung Druckers, und besteht darinn: daß aus der Gesellschaft, welche dem­ derselbe die Ballenleder, wenn solche jenigen angedeutet wird, welcher aus rohen getrockneten Hundsfellen bey einer löblichen Gesellschaft sein frucht, wenn sie aus Schaffellen) ge­ Verbrechen, oder sonsten etwas, vor­ schnitten sind, und vor dem Ge­ getragen, damit die Sache überlege: brauche gehörig in Wasser erweicht werden kan. Es gereichet selbiger worden, ein jedes besonders um ein niemand zur Schande, oder Be­ rundes Holz wickelt, und äußerlich schimpfung, sondern es wird in der um dasselbe noch einen leinenen Abwesenheit dererjenigen, welche Fetzen schlägt, und dann beyde mit abgetreten sind, die Sache kunstge­ dem Fuße aus dem Boden des bräuchlich überleget und erwogen, Zimmers eine Zeitlang hin und her und darauf ein gewisser Schluß oder herum wälzet . . ., wodurch abgefasset, nach welchem sich die dergleichen Leder weich, geschmei­ Partheyen zu richten. Hernach diger oder nachgiebiger werden ..." werden die Abgettetenen wieder Händel. hineingesordert, da ihnen dann der

mäßiger Schluß abgefaffet werden gemachte Schluß vorgetragen wird; könne) nur so lange, biß solches wenn sie nun solchen angenommen, geschehen, von der Societät, und deren so setzet sich ein jeder an seinen Session, entweichen möchten." gewöhnlichen Ort und Stelle . . " Gesiner-Hager. Bgl. Werther 434. Abziehbogen, ein geleimter fester Schreibpapierbogen, der beim Blind­ 440. 443. 454. abdrucken auf die eingestochenen In den Anmerkungen zu Werther Bogen zu deren Schutze gelegt wird. 55 s. wird zwischen Abtritt und „Abziehebogen". Läubel s.v.Drucken. Entweichen unterschieden. Der erstere ist danach „eine Ankündigung Abziehbürste, eine Bürste, deren sich der Drucker beim Abziehen eines von einer Gesellschafft an denjenigen Korrekturbogens bedient. „AbzieheKunstverwandten, welcher eine In­ Bürste". Läudel s. v. Abziehen. — jurien- oder Diffamations - Klage Waldow verweist auf „Korrektur­ wider einen andern Kunstver­ wandten vor die Obrigkeit gebracht abziehen". hat, oder wider welchen eine der­ abziehen. 1. „Die Abtheilungen werden in den kleinen Formaten mit gantzen gleichen Klage mit gutem Fug er­ Signaturen abgezogen oder abge­ hoben worden, daß jener und dieser theilt." Dietor 61. — „a." pater nur von Ihren Schluß- und Po38. — „A. eines Correcturbogens, stuiatmachen abtreten müßten, biß heißt: von einem neu gesetzten Bogen vor der Obrigkeit ausgeführet wor­ einen ersten Abdruck für dem Correcden, wer Recht oder Unrecht habe. tor machen . .." Laubel. — WalWird von keinem Schmause, Ehrendow bringt es unter „Korrekturab­ Bezeugung, Bortheil oder andern ziehen". Genuß, so ihn betreffen kan, ab­ 2. „A. der Farbe. Da die Farbe gewiesen, muß aber 12. gr. vor der nicht so schnell trocknen kann als Gesellschafft . . . niederlegen, und die gedruckten Bogen aufeinander darbey versprechen, daß er seine gelegt werden, so hinterläßt sie ost Sache nicht stecken, sondern . . . Spuren auf der Rückseite der aufs eheste ausmachen, und, so letzteren, sie zieht sich ab." Wal­ er Straffe verdienet, dieselbe verbüssen wolle." Dahingegen ist das dow. 3. „A., ist auch eine Verrichtung Entweichen „eine Zumuthung an des Schriftsetzers, wenn er etwa diejenigen Personen, welche Erlaub­ einen Kern im Gießinstrumente oder niß erlanget, ihre vor der Kunst sonst einen metallenen Theil des­ habende Irrungen und Strittigselben, den er auf einem gröbern keiten der Gesellschafft vorzutragen, Schleifsteine abgeschliffen hat, auf daß nemlich die sich veruneinigten einem feinern nochmahls glatter Partheyen (nach geschehenem Bor­ und reiner abschleift, wozu er sich trage, und gepflogenem Verhör, gemeiniglich eines viereckichten damit in deren Abwesenheit über feinen Schleifsteins bedient, welches ihrer strittigen Sache ein Kunst­

man das Abzieheklötzchen zu nennen Buchstaben wie das dänische 0 und pflegt. . Taubel. das polnische i, sowie zusammen­ Abziehformat. „Abziehe-Format, gesetzte wie das französische oe. Vgl. nennt der Drucker ein Format, Waldow s. v. Accente. welches er immer . . . bereit stehen Accidenzien (lat.). 1. „Accidentia hat, um dasselbe, wenn er eine oder (Disputationes, Theses, Programzwey Formen zur Correctur abziehen mata, Streit-Schriften, Carmina soll, sogleich über diese legen . . . u. dgl.)." pater 98. — „Accidentia, zu können, ohne erst warten zu werden in der Druckerey genennet, müssen, bis das Format, welches wenn ausserordentliche Arbeiten, eigentlich zu dem Werke gehöret, als Verse, Programm ata, Disserwieder aus der Presse gekommen tationes &c. einlaufen." Geßneroder gewaschen ist . . Taubel. Hager. — „Accidenz-Arbeiten, sind Abziehklötzchen. „Abzieheklötzgen, solche verschiedene Druckarbeiten, die ein Werckzeug bey Schriftgießerey, zu ungewissen Zeiten, oder gleich­ wenn die Instrumente verfertiget sam von ohngefähr oder zufälliger werden, daß solche auf dem AbzieheWeise, in einer Buchdruckerey vor­ stein können abgezogen werden." kommen, und werden, zum Unter­ Gesiner-Hager s. v. Klötzgen. — schiede derer, welche bey dem Buch­ „Abzieheklötzchen". Taubel s. v. drucker von einer Zeit zur andern Abziehen. von einem Buchhändler oder andern Abzug, „ein Druck, ein A., une Personen, auch obrigkeitlichen epreuve". Geßner, Deutsch-franz. Stellen u. s. f. gewöhnlich bestellt Kunstwörterverzeichnis. — „A., ist oder contrahirt werden, also geein Buchdrucker-Ausdruck, der eben nennt. Hiezu sind ... ein oder so viel heißt als Abdruck eines mehrere Gesellen besonders dazu Bogens oder eines Blattes. Z. B. aufgestellt. Diese heißen dann: der Drucker sagt: ich habe von Accidenzdrucker und Accidenzsetzer. diesem oder jenem Bogen einen Ab­ . . ." Taubel. — „Accidenzarbeiten zug gemacht, so ist es eben so viel, (A.) sind alle kleineren gelegentlichen als wenn er sagte: ich habe von Arbeiten für den kaufmännischen, diesem oder jenem Bogen einen Ab­ gewerblichen und behördlichen Ge­ druck gemacht, ich habe ihn abge­ brauch, als: Rechnungen, Visiten­ zogen oder abgedruckt." Taubel. karten, Tabellen rc." Waldow. — — Sieh auch: Bürstenabzug, „Accidenzsatz, der Satz aller der­ aecentuierte (lat.) Buchstaben heißen jenigen Arbeiten, welche, entgegen­ in der Druckersprache nicht nur gesetzt von dem glatten oder ge­ die mit einem Accent versehenen mischten Werk-, Broschüren- oder Buchstaben, sondern überhaupt alle Zeitungssatz, aus den verschiedensten Buchstaben, über oder unter welchen Schriften ^Accidenzschriften), Ver­ irgend ein Hilfszeichen angebracht zierungen, Einfassungen und Linien ist, z. B. ä, §, ferner durchstrichene zusammengesetzt sind." Ders.

2. außerordentliche Einnahmen der Buchdruckergesellen. „aller Accidenticn und Beneficictt verlustig erklähret". Werther 312 f. u. ö. — Sieh auch: Vorteil 1. Accolade (franz.). „Accoladen sind Klammern [f. b.] oder Einschließ­ linien, welche — nicht wie die im fortlaufenden Satz ein Wort oder einen Satz einschließenden Klammern ( ) — sondern abgesonderte mehr­ zeilige Sätze, zusammengehörige aber untereinanderstehende Ziffer­ posten, Stammtafeln u. dgl. um­ fassen." Waldow. Eine der drei Arten sieht so aus: --------- A-------- .. Affichenschriften (von franz, affiche d. i. Anschlag) s. v. w. Plakat­ schriften. Waldow. Ahle. „Ahl". Jo. Henr. Alstedii Encyclopaedia 1630 bei Wolf II 1054. — „Aal". Gveintz. — „Ahle, ist ein länglichtrund scharf zugespitztes In­ strument von feinem Stahl, womit der Setzer, bey dem Corrigiren, die falsch, oder verkehrt, gesetzten Buch­ staben heraus nimmt." GeßnerHager. — „Ahle, ist ein Jnstrument, welches so wohl der Setzer als der Drucker gebraucht ... der Drucker braucht solche besonders zum Ausputzen der Buchstaben . . . Man pflegt gemeiniglich im Sprichworte zu sagen: Accu­ rate Setzer haben immer scharfe Ahlen . . ." Laubel. — Waldow. Aldine, eine nach dem Benetianer Buchdrucker Aldo Manutio benannte Antiquaschrist. „Teste d’Aldo“. Pater 18. — „Aldineschristen, bes. Aldine-Versalien". Waldow. Alinea (lat. a linea) ein neuer Absatz.

Waldow, Nachtrag u. s. v. Einzug. — Vgl.: einziehen, alineieren (lat.). „A., Liniehalten der Schriften, nennt man [in der Schriftgießerei) das genaue Stehen in der Linie aller zu einer Schrift gehörenden Charaktere." Waldow. Allegat s. Citat. Allerleikasten. „Spanschachtel, Aller­ ley-Kasten, Ammaasaria, Rarnmassaria, es kan auch der Stegkasten also genennet werden, weil von allerhand Sorten Stege sich dar­ innen befinden." Geßner, Deutsch­ ital. Kunstwörterverzeichnis. — „Spähnkasten, Allerleykasten. . . Stegkasten . . ." Laubel ebenda. — Der Setzer legt die Ablegespäne „zu den übrigen kleinern Jnstrumenturen in seinen Schubladen (Allerleykasten)". Täudel b. v. Ab­ legespahn. Altzeug s. Zeug 2. Americain (franz.). „A., auch Angel­ sächsisch oder Lhranengotisch, eine dem gotischen Schriftcharakter ver­ wandte Accidenzschrift. Sie zeichnet sich durch Versalien mit Zügen, so­ wie außer den gewöhnlichen e und r auch noch durch solche mit herab­ gehenden und am Ende in ein stumpfes Häkchen [bie ,Thränen*) verlaufenden Strichen aus." Wal­ dow. Ancienne (franz., ,Alte. Vester, Löbl. Buch­ besoldung, wird dasjenige Geld gedrucker-Kunst, Halle ca. 1670 (bei nennet, welches ein Geselle von Wolf II 498). - „M." Redinger. Thun. Ernesti 4 (wo M. der Sabon einer Mefle bis zur andern bey dem Herrn stehen läßt." Geßnervorangeht). Gesiner-Hager. Täubel. Hager. — „Denen Gesellen ist in Waldow. — Der Name scheint einer jeden Messe ein Meß-Leyerdaher zu stammen, daß mit diesem tag verordnet / den mögen sie Schriftgrad vorzugsweise die Meß­ seyren welchen Tag sie wollen." bücher gedruckt wurden. Bgl.^udiSchmatz. Geßner-Hager I 2) 248. laeum Typographorum Lipsiensium Metteur (sranz., genauer metteur en 1640, L i j: „Deren so mancher­ pagee, der ,Seiteneinrichter'), der­ ley hin vnd wieder in denen alten jenige Setzer, welcher die Ober­ Bibliothecken annoch vorhanden / leitung über die Herstellung des daß man dahero nicht weis / welches von mehreren Setzern ausgesühtten in Teutschland das allererste ge­ glatten Satzes hat und dessen Haupt­ druckte Buch gewesen; ausser daß aufgabe in dem Umbrechen (s. d.) man aus deren Schrissten Namen besteht, der aber auch feststellen muthmaflet / daß erst die Biblischen muß, wieviel jeder Setzer an Satz vnd Päbstischen Canones vnd Decretales, in des Archi-Cancellarii geliefert hat, und meistens die Aus­

per Germaniam Regierung vnd Cantzelley-Stadt zu erst mit dem groben Ungehobelten Missal-Canon, vnd hernach erst etzliche M. Tullii Opera mit der Cicero-Antiqva, als kleinern Schrifft , gekünstelt / vn wie sie damals geredet / characterisiret worden. Gestalt denn auch die alte Anno 1499. gedruckte Cöllnische Chronicke solches fol. 1312. besaget. In dem Jaire vns Heeren, do men schreyff 1450. do was ein gülden Jair, do began men tzo drucken, ind was dat eyrste Boich, dat men druckde, die Bybel tzo Latyn, ind ward gedruckt mit eynre grover Schrifft, as is die schrifft, dae maen nu Mysseboieher mit druckt.“ Mittel, ein zwischen Tertia und Cicero liegender, früher in grobe und kleine M. (die aber nur im Schnitt verschieden waren) unter­ schiedener Schriftgrad von 14 Punk­ ten. „M." Hornschuch 42. Gveintz. (Harsdörffer,) Gesprächspiele, Teil IV, Nürnberg 1644, S. 411. Redinger. Thun. Ernesti 8. —„MittelSchrift, hat ohne Zweifel den Namen daher, weil sie in der Größe zwischen der Tertia und Cicero die mittelste ist." Geßner-Hager. Vgl. pater 27. — „M." Taubel. Waldow. — Sieh auch: Postillschrift. Mittelsteg, der die Mitte der Form von oben nach unten bezeichnende Steg. Victor. Geßner-Hager. Taubel s. v. Stege. Waldow s. v. Formatmachen. Mittelstnchlein s. Divis. Mönchsbogen oder geradezu Mönch, frühere, auf einem Vergleich mit

der Tonsur1 der Mönche beruhende Bezeichnung für einen mit weißen oder bleichen Stellen abgedruckten Bogen. „Ja manchmal ist wohl gar ein kahler Münch zu spühren". Vergleichs. d. menschl. Lebens mit d. Buchdr. b. Ernesti. — „Mönch­ bogen, heißt man einen solchen ab­ gedruckten Bogen, da eine, oder etliche Columnen aus Versehen mit den Ballen gar nicht getroffen worden, und also weiß bleiben. Man nennet es auch einen Mönch­ schlag." Geßner-Hager. —„Mönch, oder ein Bogen der nur auf einer Seite gedruckt, un monaco, un cieco foglio." Geßner, Deutsch-ital. Kunst­ wörterverzeichnis. — „Mönch, Moine. Ders., Deutsch - franz. Kunstwörterverzeichnis.—„Mönchs­ bogen, nennt man in den Buchdruckereyen einen Bogen, der nicht deutlich und ganz unleserlich abge­ druckt ist, oder wovon entweder die eine ganze Seite oder die Hälfte davon ganz weiß geblieben, oder auf welchem der Drucker die andere Forme zu drucken vergessen, oder beym Drucken die Farbe mit den Ballen auf die Forme zu tragen vergessen (oder wie man sagt: einen Mönch geschlagen) und solchen dennoch aus Versehen abgedruckt hat." Täubel. —„Möncheschlagen". Waldow. Mönchsschrift, die älteste, denSchrift1 Dieselbe Anschauung liegt in der Gaunersprache der Benennung des Geistlichen mit „Galach" zu Grunde, das aus dem Hebräischen stammt und s. v. w. der Kahle bedeutet (r^s — kahl sein).

zügen der Mönche nachgebildete operae vocant". Pater 39. — Druckschrift, die sich allmählich zur „Kleine und mußirte Mißal", „neue Fraktur entwickelte, worauf in und grosse Canon Mußirte", „grosse lateinischen Werken die Antiqua an­ Canon und Mußirte" u. s. w. gewandt wurde. „ . . . Über de Ders. 40 f. — „Buchstabe, ein Numerorum doctrina, vernaculo musirter". Geßner, Deutsch-franz. idiomate, a primo Lipsiensium typoKunstwörterverzeichnis. — „Buch­ grapho anno 1480. editus, unius stabe, ein musirter, verzierter". duntaxat generis typis, nempe Taubel,Deutsch-franz. Kunstwörter­ Latinis, antiquis illis et impolitiverz. — „Moussiert [sic I] nennt oribus, quos Münch-Schrifft vocant, man die durch Schraffierungen oder expressus est.“ Pater 59. — „Mönch­ durch angefügte Linien verzierten schrift". Geßner-Hager I 1) 62. — Schriften." Waldow. „M." waldow 8. v. Antiqua. Mutter s. Mater. Mondsbruche, die 4 Kalenderzeichen Mütterlein. „Cochlea, xo/Xla? (Müt­ terlein)". Jo. Henr. Alstedii Encyfür Neumond, erstes Viertel, Voll­ clopaedia 1630 bei Wolf II 1054. mond und letztes Viertel. Ernesti 41. — „M." Gveintz. — „M., ist nichts Mordgeschichtsdrucker. „Lieder- oder anders, als was wir oben unter Mordgeschichts-Drucker, imprimeur dem Wort Mater ff. b.] beschrieben des Factums." Geßner, Deutsch­ haben, nur mit dem Unterschied, franz. Kunstwörterberzeichnis s. v. daß dieses kleiner ist." GeßnerDrucker. — „Mährlein- MordgeHager. schicht-Drucker". Ders., Deutsch­ ital. Kunstwörterverz. Nachdruck. 1. „N., ein neuer Ab­ mundieren (lat.), reinigen, abputzen. druck von einem Buche, oder eine „Mundiren, ein Schriftgießer-Aus­ neue Auflage von Wort zu Wort." druck. Wenn die Buchstaben beym Taubel. — Oder: „N., der wieder­ Gießen an den Köpfen ausgeschofsen holte Druck einer Arbeit, sei es, sind . . .; so wird das ausge­ daß die erste Auflage nicht aus­ schossene Metall oder der Bart der­ reichte, oder weil bezüglich der selben mit einem Schneidemesser Höhe derselben ein Irrtum in der abgeputzt oder gleichsam von deren Druckerei vorkam oder aber ein Maule weggeschnitten; daher ist sonstiger Fehler passierte." wal­ der Nahme: M. entstanden." dow. Täubel. fCs scheint beinahe so, als 2. der unbefugte Abdruck eines ob T. „m." von „Mund" abgeleitet bereits vorhandenen Werkes (wal­ habe!) dow). Schon Luther klagt in der mustert (lat. musivus, also eigtl.: „Warnung über den Wittenbergi­ wie Mosaik verziert), „typi embleschen Bibel-Druck" darüber, „daß matici, aut variis ductibus quasi andere flugs balde hernach drucken" vermiculati, mußirte Buchstaben (Wolf II 438). Desgl. spricht

ordentliche Auflage legen läst, als Arnold TU engering (f 1647) im Scrutinium conscientiae I 11, 139 zu 1000. Auflage gemeiniglich 1. Buch, zu 1500. hingegen 2. Buch." von dem „schändlichen und DiebSsüchtigen N." (Wolf II 542). Pater Geßner-Hager, der des weitern auf „Zuschuß" [). b.] verweist. nennt ihn S. 99 den „räuberischen N." und 112 den „verdamten N." 2. „Caveant Typographi, ne u. zählt am letztern Orte die den contra datam fidem Exemplaria Nachdruckern von andern beige­ libri alienift sumtibus imprimendi legten Ehrentitel auf: „des Satancum alterius damno et jactura, pro 86 clam imprimant, ac divendant. Nacht-Eulen, wilde Bienen / oder Exemplaria illa ultra conventum Hummeln, und ein böses Bieh / numerum impressa vulgo vocant welches das Futter aus fremder den Nachschub " Ahasveri Fritschii Krippe frißet". — „Buchdrucker be­ Dias, de Typographie, Jen. 1675, trügen: . . . Wenn sie es mit be­ cap. VI, n. 12 sq. (bei Wolf II 541). trügerischen Buchhändlern halten, — Den „N." verbietet z. B. die und um dieser und auch ihres eigenen Nutzens willen, Bücher, Danziger Druckereiordnung vom I. 1684 (bei Pater 53): „Wenn der welche andere mit grossen Kosten Autor auf seine eigene Kosten verleget, ingeheim und wol unter drucken lässet, soll der Drucker gegen verdeckten gramen und Orte wissent­ Hand und Mund keinen Nachschuß lich Nachdrucken." Hönn, BetrugsLexicon (1720. 1730) 1753 S. 88. für sich und dem Autori zu Schaden — Derselbe gebraucht „nachdrucken" mit einzuschieben . . . befugt seyn." — „N. oder Überdruck". Pater auch in der Bedeutung von: „einen heimlichen Nachschuß [f. d. sub 2.] 109. — „Darauf er (der Berleger) über die ordentliche Auslage einen thun", wie er diese Handlungsweise unbefugten, und bey Druckerey so S. 260 8. v. Kupserdrucker nennt genannten Diebischen Nachschuß (während er in dem angehängten findet." werther 49. — Sieh auch: „Mittel" wieder von „betrügerischem Nachdruck 2. Nachdrucken" spricht). „Buchdrucker betrügen: ... Wenn sie von Büchern Nachsehbogen, der vor dem Fort­ drucken abgezogene Bogen, auf dem einige Exemplaria vor sich heimlich die Güte des Drucks geprüft und nachdrucken, und solche wider auch ermittelt wird, ob alle in der Wißen und Willen des Berlegers, Revision gezeichneten Fehler vom diesem zu Schaden, an solche Leute, Setzer in der Form berichtigt wor­ wo sie gedencken, daß es nicht an den sind, waldow. Tag komme, verstechen oder ver­ kaufen". HLnn a. a. O. S. 87. — Namenstagegeld ob. kurz Namen. „ . . . sollen die Gesellen ihre Introi­ „N. der Bücher". Geßner-Hager. tus und Namen, auch andere Bor­ Taubel. theile [f. b.] zusammen sparen." Nachschuß. 1. „N., wird dasjenige Rurs, sächs. Buchdr.-Grdng. 1606 genannt, so der Berleger über die

falsch; sein Nahme kommt her von bei Werther 15—Namenstage-, Cordem lat. Worte norma, Richtschnur, nuten-Geld, Introitus rc.". GeßnerHager s. v. Buchdrucker-Bortheil, Regel." Taubel. — Geßner-Hager hat nur „Wurm". — Waldow be­ netzen s. anfeuchten. Honparcille (franz., .unvergleichlich'), schränkt den Ausdruck nicht auf mehrbändige Bücher, sondern sagt: ein zwischen Kolonel und Perl lie­ „N. ist der abgekürzte Titel eines gender Schriftgrad von 6 Punkten. „Nomprel". Namen der Schriften Buches, welcher am äußersten linken aus Zesens Lobrede (1642) bei Ende der ersten Seite eines jeden Thun. — „Non-pareilu. (HarsBogens steht." dörffer,) Gesprächspiele, Teil IV, Notabene (lat., .merke wohb). Die Nürnberg 1644, S. 412. — „NonAbkürzung „NB.“ bei Geßner 425 pareil". Redinger. — „Minimus u. ö., welcher auch „Nota“ (ohne omni um tenuissimusque typorum bene) u. „Not.“ hat. — „Nota bene, character Homperilia itemque Nonmerks wohl, nimms wohl in Acht; parel, sive Nunpateil a peritis in wird also NB. geschrieben". Hüb­ hac arte dicitur. Diu post initia ners Natur- u. s. w. Lexicon (1.9lufL artis impressoriae illius usus in1712), Leipzig 1776 S. 1591. — valuit; et cum admodum exilis sit, „Und wo [im Manuskripts Zu­ et tarnen nitidus et expressus, sammenhang und Ord­ argenteus hinc vulgo appellatur, ac nung außen bleiben, a plurimis ex pretioso hoc metallo Dahin wird er gewiß ein Nota­ conflatus esse creditur.u Pater 37. bene schreiben." — „Nonpareille". Ernesti 2. — Ruhm eines Schriftsetzers bei „Nonparel, . . . man nennet sie Täubel. — In übertragener Be­ deutung : auch wegen ihrer Schärffe SilberSchrift". Geßner-Hager. — „Nom„Die war vor andern nett, galant, parel" und „Nonparell". Geßner. manierlich, schöne, — „Nompareil". Täubel s. v. Drum machte die natur bey ihr Schriften. — „Nonpareille", walein nota benfe, Sie legte gantz subtil ein pünctgen dow. Norm (IqL\ „N., wird bey Büchern, auf das kinn." welche aus mehrern Bänden be­ Hofmannswaldaus u. anderer Ge­ stehen, auf die erste Columne eines dichte, Teil VI, Lpz. 1731, S. 32. jeden Bogens unten links an die Ecke Note (lat.). 1. ---- Anmerkung unter gesetzt, damit man weiß, zu welchem dem Text, in kleinerer Schrift als Bande ein solcher Bogen gehört. derselbe. Geßner-Hager s. v. CreutzDer Nahme des Buches und seines gen. — „die unter der Columne be­ Bandes muß abgekürzt und aus findlichen Noten oder Anmerckuneiner kleinern Schrift gesetzt werden. gen". Geßner 372. — „N." Täubel. Waldow. — Man sagt Manche unwissende Setzer nennen ihn [sic!] den Wurm, dieß ist aber auch: „Fußnote".

2. ----- Musiknote. Geßner-Hager. Papier umschlagen s. umschlagen 1. — Geßner 141. — Taubei s. v. Papst, frühere Benennung eines der Musiknoten-Druck. — Waldow. Textschrift nahestehenden Schrift­ grades in Fraktur. „Grobe Fractur Oberaltester s. Ladenvater. Papst" [in der 1. Ausg.: „G. F. Offizin (lat. officina) s. Buchdruckerei. Bapsts") steht bei Hornschuch 45 Ohr, der an beiden Seiten oder nur zwischen „Fibel- oder Donatschrifft" einer Seite vorspringende Teil der [in der 1. Ausg.: „Bibel- oder TextSetzlinie, welcher das Handhaben schrifft") und „Tertia Fractur". derselben erleichtert. Waldow. [In der 1. Ausg. auch: „Mittel Oktav (lat.), dasjenige Format, bei Fractur Bapsts".) — „Pabst Text / welchem der Bogen in ,acht< Blätter oder Teuerdank". (Harsdörffer,) gebrochen ist, das also 16 Seiten Gesprächspiele, Teil IV, Nürnberg hat. „in octavo“. Hornschuch. 1644, S. 410. — „Parangon Ge­ Dietor. —„Octav". Geßner-Hager. brochene [d. i. Fraktur), Pabst oder Taubei. — „O." Waldow. Grobe Gruse". Gütner 1661 bei Olbrot s. abkreischen. Wolf II 418. Olschlange s. Schlange. Paragraph (lat., aus dem Grieche Daneben geschrieben'), Absatz, kleiner Pagina (lat.), Seitenzahl, „paginae, Abschnitt. „Wenn ein neuer ParaBlat-Seiten". Pater 14. — „P." graphus angehen soll, wird solches Geßner 369. 375. — Waldow ver­ mit einem § angemerket." Ernesti weist auf Kolumnentitel (s. d.). — Da­ zu S. 48; auf der Rückseite heißt her : paginieren, mit einer Seitenzahl es: „Wenn kein Absatz seyn soll", versehen, „eine Columnepaginiren". u. s. w. — „Paragraphus". Geß­ Taubei II, Formatlehre. — „Der ner 371. — „Articul oder Para­ Ausdruck p. wird speziell für das graphus". Ders. 377. 394. — Auch Aufdrucken fortlaufender oder glei­ das Zeichen §: „P." Taubei s. v. cher Seitenzahlen auf den sich Puncturen.—Verdeutscht: „Schriftgegenüberstehenden Seiten von Ge­ Zeichen." Geßner, Deutsch-ital. schäfts- (Konto-) Büchern angewen­ Kunstwörterverz. „Absatzzeichen". det. Waldow. Taubei ebb. s. v. Schriftz. Paketsatz (von franz, paquet d. i. parangon (franz., vom span, paranStück). „Unter P. versteht man gona d. i. eigtl. Vergleichung, glatten Satz, welchen eine beliebige Muster; vgl. engl. paragon), frühere Anzahl Setzer (Paketsetzer) in Benennung eines zwischen Text und Stücken liefert und der Metteur um­ Tertia liegenden Schriftgrades. bricht." Waldow, der auch die „Parangon". (Harsdörffer,) Ge­ deutschen Ausdrücke „Stucksatz" und sprächspiele, Teil IV, Nürnberg 1644, „Gtüchsetzer" hat. — Sieh auch: S. 411. Gütner 1661 bei Wolf II Spalten setzen. 418. — „Parangon Italis [?] dictus, Papier feuchten s. anfeuchten. nostris secundus [character]". pater

25. — „Parangon". Ernesti 7 ff. — „Parragon". Geßner-Hager 12) Beil. I zu 160. — „Parangon". Geßner. Tautet II, Anhang. — Sieh auch: Sekunda. Parenthese (lat, aus dem Griech.). „parenthesis“ für die runden Klammern schon bei Jak. Mentet 1650 (s. Interpunktion). — Ver­ deutscht: „Einschluß". Harsdörffer 1644. — „Parenthesis, wird das­ jenige genannt, wenn ich etwas in einer Rede einschließen will . . Geßner - Hager. — „Einschluß­ zeichen, oder Parentheses, sind halb­ zirkelförmige oder bogenförmige Striche nähmlich ( ) und werden gebraucht, um einen Zwischensatz oder ein eingeschobenes Wort vom übrigen Texte zu unterscheiden." Tautet. — „P., die ein Wort oder einen Satz einschließenden Klam­ mern." Watbow. — In der Druckersprache werden jetzt gewöhn­ lich die „Parenthesen" d. i. die runden Klammern ( ) von den „eckigen Klammern" [ ] unterschieden (Schwark, Typogr. Allerlei, 2. A. 1898 S. 39). Passage (franz.). „P." Geßner 162. — „ganze Bassagen oder lange Stellen". Tautet s. v. Durchschießen (der Wörter) u. ö. Patentformat (lat), ein großes For­ mat, wie es zu einem „Patente" (Pater 109), dann auch zu einem Festgedicht („Patent-Verse" Geßner 381) gebraucht wurde. „Patent". Dietor. - „P.-F." Ernesti 60. „in forma patente gedruckt". Geßner-Hager III 122. — „Dieses so­ genannte P.-F. wird auch von den Klenz, Druckersprache.

Franzosen placard-Lormat fd. i. Plakat-F.) genannt." Tautet II, Formatlehre; auch s. v. Keil­ rahmen. patrize (nach Analogie von „Matrize" gebildet) s. Stempel. Patrone (lat.). „Patronen ... heissen in Druckereien entweder die langen und schmalen Stücke von Pappen­ deckel, welche an den Enden der Formen herum geleget werden, da­ mit der Rand des Papieres neben der Schrifft im Abdruck nicht maculiret werde, oder das Papier, so zu eben diesem Ende an das Rämlein gekleistert wird." Ernesti e 1 (zur Erklärung der Worte „patronarum formarumque concordia et proportione impressus“, welche sich am Schluffe von Francisci de Retza Comestorium vitiorum, Nurembergae 1470 befinden). — „Sind die Patronen gut, und alles wohl bedeckt, Weil sonst die Forme leicht, was weiß seyn soll, befleckt." H. 21. witdenhayn, Ehrengedicht, bei Geßner, Anhang S. 82. — „P." (zum Illuminieren der Holzschnitte). Geßner-Hager s. v. Flaser. perl, ein zwischen Nonpareille und Diamant liegender Schriftgrad von 5 Punkten. „P." und „die feine Perl-Schrifft". Namen der Schriften aus Zesens Lobrede (1642), bei Thun. — „Perlen Schwabacher", pater 57. — „Perlen Fractur". Ernesti 2. — „Perl". GeßnerHager, der sie die kleinste aller Schriften nennt. — „P." Tautet. Watdow. Petit (franz., >kleiw), ein zwischen 6

BorgiS und Kolonel liegender porös (ftanz., eigtl. mit Zwischen­ räumen od. kleinen Öffnungen ver­ Schriftgrad von 8 Punkten. „P." sehen). poröser Satz, schlecht auSGveintz. (Harsdörffer,) Gespräch­ gegoffener Maschinensatz. Allg. An­ spiele, Teil IV, Nürnberg 1644, zeiger f. Druckereien 1900 Nr. 7. S. 412. Gümer 1661 bei Wolf II 418. CH. Nester, Löbl. Buchdrucker- poffelierer („Bossalierer, Bosselierer, Bosteler" wird im Deutschen Wörter­ Kunst, Halle ca. 1670 (bei Wolf II buche s. v. Bossel erklärt durch 499). Redinger, der auch grobe P. „Hausknecht, der sich zu allen ge­ hat. Vergleichs. d. menschl. Lebens ringen Arbeiten brauchen lassen mit d. Buchdr. bei Ernesti. pater muß" und aus „Aschenputtel" hin­ 36. Dhun. Ernesti 2, der grobe und gewiesen; ferner wird ebenda v. v. kleine P. unterscheidet. — „PetitPossel „der jung Possel" d. i. Knecht Schrift". Geßner-Hager. — „P." aus einer Schrift von 1612 ange­ Geßner. Däubel. waldow. — führt; — vgl. auch „Pustel" und Früher auch „Jungfer" (s. d.) ge­ niederdeutsch „pöseln" d. i. grobe, nannt. schmutzige Arbeit verrichten). „PosPfaffe s. Deposition. selirer" werden unter den Gesellen Pfännchen, ein Teil der Buchdruckholzpreffe. „Pfännichen". CH.Nester, Anton Kobergers angeführt in Ioh. Neudörffers Nachrichten von den Löbl. Buchdrucker-Kunst, Halle ca. vornehmsten Künstlern und Werk­ 1670 (bei Wolf II 497). — „Pfännleuten so in Nürnberg gelebt haben gen, ist insgemein von Stahl, wor­ 1546 (bei Ernesti e 2). — „Poßlierer, innen der Zapfen von der Spindel Boßlierer" in der Frankfurter gehet." Geßner-Hager. — „das Buchdr. Drdng. 1563 (im Archiv auf der Mitte de- Tiegels liegende f. Gesch. d. deutschen Buchhandels und in denselben eingesenkte stählerne VI 270 f.). - „Possilierer" in der Pf." Däubel s. v. Drucker-Instru­ Straßburger polizei-Drdng. über mente. die Drucker 1628 (ebenda V 111). Pfanne s. Gießpfanne. — „Kein Geselle soll sich unterstehen, Pincette (ftanz.), eine kleine Zange, dem Drucker seine Poßilirer und deren sich der Setzer beim Korrigieren Jungen zu verführen, . . ." Erbedient. Waldow s. v. Korrektur 2. neuerteFrankfurterBuchdr.-Drdng. placardformat s. Patentformat, 1660 bei Werther 37. — Dieselbe plakatschriften (von lat. placatum Buchdr.-Ordng. wird auch citiert d. i. Anschlagzettel in größerem in Adrian Beiers Handlungs- KunstFormat), alle großen Schriftgrade Berg- und Handwercks-I-exieoo, von 4 Cicero an auswärts. WalJena 1722, wo es heißt: „Poßilirer. dow. Sind Lehr-Knaben bey denen Buch­ plan (lat., ,ebett‘), Ggs.: gespalten druckern." Genauer dürfte P. der (s. d.). noch nicht zum Gesellen gemachte porks s. Korpus.

Ausgelernte, also s. v. w. Kornut

sein l. Postanschrift, frühere Benennung eines Schriftgrades, mit welchem zuerst die Postillen gedruckt wurden. „PostillSchrifft" steht bei Hornschuch 45 zwischen „Tertia Fractur" und „Grobe Mittel Fractur" [in der 1. Ausg. zw. „Mittel Fractur Bapsts" u. „Mittel Fractur"]. — „Grobe Mittel Schwabacher oder Postill­ schrift". (Harsdörffer,) Gespräch­ spiele, Teil IV, Nürnberg 1644, S. 411. Postulat, postulieren (lat., »forderns näml. die Aufnahme unter die Ge­ sellen; vgl. Forderthaler). „Auch soll einem, so bald er ausgelernet, seine Besoldung, gleich einem Ge­ sellen, werden, und us die erste Zusammenkunfft soll er sich bey dem Fisco oder Laden angeben, neben seinem Herrn, da er gelernet, und angeloben, sein Postulat zu verschencken, da ihm denn sein Herr wöchentlich über 3. Grfoschen] nicht heraus geben soll, biß er das Geld zum Postulat verdienet" Rurs, rächs. Buchdr. - Mrdng. 1606 bei Werther 18. — Der Ausgelernte mußte beim Ladenvater (s. d.) um das Postulat nachsuchen, worauf derselbe den Tag alsobald festsetzte, „ohne Nachwarten, biß derer Postu­ lanten mehr sich angeben". Ent­ scheidung des Leipziger Rats wegen Verschenkung der Postulate vom

1 In Nürnberg nannte man die unterste Stufe der Bäckergesellen „posler" (Hübners Natur- u. f. w. Lexicon, Leipzig [1. Aust. 1712] 1776 s. v. Becker).

28. Nov. 1704 bei Werther 193. Dann sollte das Postulat „nach Ge­ wohnheit und üblichen Herkommen", jedoch ohne Deposition [s. b.) u. andere ärgerliche u. verbothene Ceremonien, vorgenommen u. ver­ bracht werden". Ebenda. — Für „sein (das) Postulat verschenken" — mit dem Zusatz: „(bei) der ganzen Gesellschaft" ober „bei Herrn. . . (seinem Lehrherrn)" oder „in einer Druckerei" — sagte man kurz „postulieren", auch „postuliert werden"; der Betreffende hieß „Postulant" oder „Postulierender" oder (int Jubilaeum Typographorum Lipsiensium 1640 Bij) „Postu­ liern", auch „Postuland" und „Postulierter" (aus Titeln von Postulatgedichten int 18. Jahrh.). — „Postuliren, heißt man denjenigen eingeführten Gebrauch bey den Buch­ druckern, wenn sie einen Cornuten, nachdem er vorhero bey einer Ge­ sellschaft darum gebührend ange­ halten, zum Gesellen machen und bestätigen". Geßner-Hager. — Über

den Ausdruck „verschenken" sagt Adrian Beiers Handlungs- u. s. w. Lexicon, Jena 1722: „Bey denen Handwercks-Gesellen heiffet: Seinen Jünger Nahmen verschencken / so viel / als verwechslen / sich gegen ein Schmäußgen zum Gesellen sprechen laffen". Bgl. dazu „aus­ schenken" (s. d.) und „Berschenkung des Kindes" (s. Braut). Postulatvater. „P., wird derjenige Benennet, bey welchem ein Postulat verrichtet wird. Er muß Sorge tragen, daß die darzu gehörigen Personen mit Speiß und Tranck 6*

versehen werden. Ohne einem P. kan kein Postulat vor sich gehen. In Ermangelung eines Zeugen lan er besten Stelle vertreten." Geßner-Hager. prenten s. drucken, presse (lat.). „ ... so war die Preß auch Hültzin / vnd wie ein Trott [b. i. Kelter) / damit man aller­ hand Safft außtrottet / formiret". Dan. Specklin, Straßburger Chro­ nik, beim Jahre 1440 (im „Bericht Bon Erfindung Der BuchTruckerey In Straßburg" 1640 D i i j). — „die Pressen". Der Edle Greiff b. Hornschuch. — „Presse". Gveintz. — „Druckpreß". (Harsdörffer,) Gesprächspiele, Teil IV, Nürnberg 1644, S. 408. - „Preß". Vietor. — „Buchdrucker-Preß" u. bloß „Preße", pater 56. 97. 98. — „nachdem besagtes Buch aus der Preße kommen". Ders. 114. — „P." Geßner-Hager. — „P, Buch­ druckerpresse". Täudel. — Waldow verweist unter „Buchdruckpresse" wie unter „P." auf Handpresse und Schnellpresse. preßmeister. „P., wird bey Buchdruckereyen derjenige Gesell genennet, welcher die Mängel der Presse verbessert, ingleichen selbige errichtet." Geßner-Hager. — „Zu­ bereiter, P." Geßner u. Taubel in den deutsch-ital. Kunstwörterver­ zeichnissen. — „Der P. ist für das Zurichten [f. d.j und für die Ar­

die Bogen auf den Deckel zu legen (einzustechen), zu ziehen und wieder auszulegen. preßrevision s. revidieren. Prime (lat., »die erste4). „Dannenhero von der primft (die tonten der eintzele Buchstabe anzeiget) das lesen angefangen wird: Im Widerdruck von der secundä." Hornschuch 16. — „Prima". Geßner-Hager s. v. Wurm. — „Prime". TLudel. — „P., die erste oder äußere Form eines Bogens, d. h. diejenige Bogen­ seite, auf welcher sich die erste Ko­ lumne mit Norm und Signatur oder bloß mit der letztern befindet". Waldow. — Daher: Primentafel, welche die erste Seitenzahl eines jeden Bogens in den gangbarsten Formaten nachweist. Täubel. wal­ dow. Principal (franz., »fürstlich4), der dritt­ größte Schriftgrad unter den „Teut­ schen Schafften" bei Ernesti 4. Prinz (lat. princeps» »der Erste4). 1. „1640. verschenckte er zu Leipzig sein Postulatum, und wurde, als der erste unter seinen Competitoren, zum Gesellen und zugleich zum Printz der löblichen Kunst erkläret und gemacht." Geßner-Hager IV 110. 2. Prinzipal, Buchdruckerherr. „Printz". Zweimal im Depositionsspiel v. 1621 (Gaedertz in den Akad. Blättern 444). — „Printzen vnd Gesellen". Öfter im Jubilaeum Typographorum Lipsiensium 1640l.

beiten am Deckel und besten immer gute Beschaffenheit . . . besorgt". TLudel 8. v. Ballenmeister. — Nach Waldow 8. v. Am Deckel stehen hatte der „am Deckel stehende" P.

1 Bal. Adrian Beiers HandlungsKunst- Berg- und Handwercks-I^icon Jena 1722: „Lehr-Prinyen. Daß die Trompeter dis Praedicat sich nehmen und von ihren Unter-

Punkt — Putzen

punkt (lat.) s. Interpunktion, punktieren die daS (Einlegen und) Punktieren (s. Punktur 1.) der Bogen bei der Schnellpresse besorgende Person. Waldow. punktur (lat., »Stichs. 1. „Puncturen". Gveiny. — „Feucht Papier sticht er fleissig ein in spitzige Puncturen". Buchdruckerlied 17. Jahrh., Str. 9. — „So Heist uns doch der Tod in die Puncturen stechen." Vergleichs, d. menschl. Lebens mit d. Buchdr. bei Ernesti. — „Puncturen, sind zwey spitzige Eisen an dem Deckel der Buchdrucker­ presse, an welche der Bogen einge­ stochen [punftiert] wird, damit er sich nicht verrücken kan, wenn er über die Forme geschlagen wird." Geßner-Hager. — „... Sie glei­ chen einem kleinen Hufeisen mit einem Halse, an dessen Ende die puncturspiye befestigt ist." Caudel. — „P." Waldow. 2. „Puncturen, nennen auch die Schriftgießer folgende Buchstaben, welche sie bey jeder Schrift hinter einander gießen: Punct, Comma, Doppelpunct, fSemieolon,) Aus­ rufungszeichen, Fragezeichen, Ein­ schlußzeichen , Paragraph, Apo­ stroph, Kreuzchen, Sternchen." Däubel. Punzen. „Die Buntzen thet er fPeter gebenen auch geben lassen / ist alle­ weile da gewesen. Es mögen aber auch die Barbirer / wiewohl nur etlicher Orten / Dergleichen gebrau­ chen / je nach dem Lateinischen / daß sie bey ihren Stuben die Principalen / nicht aber teutsch zu reden / Printzen wären." — Auch in der Jägersprache giebt es „Lehrprinzen".

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Schösser) in Stahl grabn / Zu allen bräuchlichen Buchstabn". Der Edle Greiff bei Hornschuch 119. — „Pontzen". Rist 1652 (Gaedertz in den Akad. Blättern 391). — „Puntzen, Contra-puntzen, oder Stempel, bedienet sich der Stahl­ schneider, welche er nach denen Buchstaben, so er machen will, vor­ her darzu verferttget . . ." Geßner-Hager. — „Zu den im Buch­ staben vorkommenden weißen Stel­ len verferttgt er Contrapunzen, welche an ihren Spitzen so gear­ beitet sind, daß ihre Figur, wenn die Punze in die gerade und glatte Oberfläche des Stempels senkrecht eingetrieben wird, auf derselben die Gestalt der verlangten Vertiefung bildet, welche die weißen Stellen in dem Buchstaben, wenn er abge­ druckt ist, erzeugen." Taubel s. v. Schriftschneider. — „Bunzen, jeder weiße Raum im gedruckten Buch­ stabenbild, jede Vertiefung desselben im Stempel, und jede Erhöhung des Buchstabenbildes in der Mater." Waldow. — „Bunzenstempel, auch Rontrastempel, diejenigen Hülssstempel, welche sich der Stempel­ schneider teils zur schnellern, teils zur harmonischern Herstellung der eigentlichen Stempel anferttgt." Ders. putzen. „So wird das ganze Blat mit P. überstteut". Vergleichs, d. menschl. Lebens mit d. Buchdr. b. Ernesti. - „P." pater 107. — „Unreinigkeiten, so von den Ballen, (wenn solche nicht reine geputzt werden,) auf die Forme gebracht werden, werden P. genennet."

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Quadrat — Rähmchen

Geßner-Hager II. — „P. heißt, druckern beliebte Art Würfelspiel, wenn ein Buchstabe zu viel Farbe bei dem 4 bis 5 Korpus- oder bekommt und zu voll wird." Cicero gevierte als Würfel dienen Hübners Natur- u. s. w. Lexicon, und die nach oben zu liegen kom­ Leipzig (1. Aust. 1712) 1776 s. v. menden Signaturen als Augen Buchdruckerkunst. — „P." Taubei, zählen." Waldow. Deutsch-franz. Kunstwörterverzeich­ (Huart (lat.), dasjenige Format, bei nis. — „P. nennt der Buchdrucker dem der Bogen in ,vier< Blätter die Vollfüllung der Buchstaben mit gebrochen ist, also 8 Seiten hat. Farbe, infolgedessen z. B. die Köpfe «in quarto“. Hornschuch. Victor. des e im Druck voll erscheinen. Es — „Q." Geßner-Hager. Taubei. kommt aber auch vor, daß dieses waldow. Vollwerden nicht durch Farbe, (üuatewte (lat.). „Quatern, oder vier sondern durch zu flache Bunzen in einander gehörige Bögen" [in entsteht." Waldow. folio]. Victor 4. — „Quaterne". Gcßncr-Hagcr I 1) 45. 2) 3. Tau(Quadrat (lat.), „die quadraten". bel II, Formatlehre. — „Quartern" Hornschuch 19. — „die Quadraten [Druckfehler statt „Quatern"s. in die mitte der Form legen". waldow 8. v. Folio-Format. Victor 33. — „Quadraten, eine ins Ltuersteg s. Kreuzsteg, gevierdte gegossene Figur, welche (üumterne (lat.). „Q., oder 5. in bey Schriften unentbehrlich, weil einander geschlagene Bogen Papman damit den Ausgang einer pier .... Quintern machen. . ." Zeile ausschließet, sie sind niedriger Geßner, Deutsch-ital. Kunstwörter­ am Guß, als die Schrift an sich verzeichnis. — „Q." Taubct II, selbst ist." Geßner-Hager, der auch Formatlehre. „gevierdte, halbe gevierdte und quirlen. „Q. heißt das Durchein­ Schließ-Gmadrätgen" anführt. — andergeraten von Buchstaben der „zwischen jede Zeile eine Quadrat­ einen Zeile mit denen einer darüber zeile fetzen". Taubei s. v. Durch­ oder darunter stehenden." waldow. schießen, wo er sie auch „Quadrätchen" nennt. — „ein Quadrate". Rähmchen, „das Rämchen wol ver­ Ders. s. v. Durchschneiden des wahren / damit sich das Papier Papieres beim Druck. — „um eine am gedruckten Theil nicht maculire". Columne herum Quadraten schla­ Vietor 33. — „das ober Rämelein". gen". Ders. 8. v. Einfassen. — Buchdruckerlied 17. Jahrh., Str. 9. „Quadraten, auch Quadrate". — „ . . . muß der Drucker das Waldow. — Verdeutschung: Ge­ Rähmlein so verwahren, damit das vierte (s. d.). — Sieh auch: Kon­ Papier nicht bemackelt werde". kordanz 3. Ernesti 121. — „Rähmgen, ist.. . Eluadratbuchstabe s. Unctctle. ein eiserner Rahm an dem Deckel quadrateln. „Q., eine bei den Buch­ mit zwey Gewinden angemacht,

(Dat. plur.) Ders. 14. — „Rahme, welches die gedruckten Bogen fest ist ordentlich Leistenwerck, worein hält, damit selbige bey Niederlegung etwas eingefaffet, aufgespannet, des Deckels nicht herausfallen oder damit umgeben wird. Bey können. Das Eisen wird mit PapBuchdruckereyen ist die Rahm von pier umkleistert und nach der im Eisen und viereckigt gemacht, in Fundament liegenden Forme gleich welche die Columnen eingesetzt und ausgeschnitten, damit dasjenige mit Schrauben zusammen geschlossen weiß bleibet, wo keine Zittern, oder werden." Geßner-Hager. — Bon Schrift hinkommen soll." Geßnerdieser „Schraubenrahme" wird die Hager. — „Das R. wird auf beyden „Keilrahme" (s. d.) schon von LäuSeiten mit Schreibpapier - Macubel unterschieden. Waldow gedenkt latur überzogen. Wenn dieser noch der alten „Schraubrahme" Ueberzug trocken ist, muß der s. v. Schließapparat, verweist aber Drucker gerade hölzerne dünne so­ von R. auf „Schließrahme", wie genannte auf das zu druckende jetzt die fast allein gebräuchliche Format passende RLhmchenstege Keilrahme genannt wird, und giebt durch den Ueberzug stecken, und in dort die Erklärung: „ein aus vier demselben befestigen." Daubel«. v. angemessen starken eisernen Wänden Rähmchen überziehen. — waldow gebildeter Rahmen, dient zum Zu­ e. v. Handpresse o. sammenhalten des eine Form bil­ Rahme (ältere Nebenform zu „Rah­ denden Schriftsatzes." men"). „die Ram" aus dem I. 1513, bei K. Stehlin, Regesten zur Rahmeisen. „Rameisen". Gveintz. — „Rahmeisen, sind die zwey Eisen, Gesch. des Buchdrucks S. 45. DeSgl. so bei den Schrauben liegen und „Ram". Jo. Henr. Alstedii Encyvon selbigen zum Antreiben regiret clopaedia 1630 (bei Wolf II1054). — werden, die Forme, oder Schrift, „Mit einer Rahm schleust fder fest zu schrauben". Geßner-Hager. Setzer) es zu Hauff / — „R., deren zweye zu einer Daß nicht ein Buchstab von dem Schrauben-Rahme [f. Rahme) ge­ alln hören, und welche von den Schrau­ Sich kan bewegen / vnd ausfalln." ben angetrieben werden". TLudel Der Edle Greiff bei Hornschuch I, Anhang. 120 f. — „Ram". Gveintz. Vietor Randglossen s. Marginalien. 37. — „Dann nimt er eine eisern Rahm/ RLumnadel. „Raumnadel, eine Na­ del, oder Drat, womit der Drucker über die Form zu legen / diejenigen Buchstaben ausräumet, und schraubt darmit die Schrifft die von der Unreinigkeit des Bal­ zusam / lens sind hinein gebracht worden." kein Buchstab kan sich regen." Geßner-Hager. — „Räumnadel..." Buchdruckerlied 17. Jahrh., Str. Geßner 1 Deutsch - franz. Kunst­ 6. — „in einem eisernen Rahmen". wörterverzeichnis. — „Nadel, Pater 56. — „Form-Rahmen".

Räumnadel, Ausputznadel, mit vom Drucker zugerichtet / welcher der Drucker die Putzen aus wann das Register recht gemacht / den Buchstaben ausräumt". Taubel, daß ihm nichts werd vernichtet." Deutsch-ital. Kunstwörterverz. Buchdruckerlied 17. Jahrh., Str. Real (franz., -königlich*). „R." Er8. — „R. halten, wird von den nesti 3, wo es der zweitgrößte Buchdruckern erfordert, daß jede Schriftgrad unter den „Teutschen Seite, oder Columne, genau mit Schrifften" ist. — „R., Bezeichnung einander Übereinkommen." Geßnerfür einen Plakatschriftgrad von Hager. — „die R. suchen". Ders. etwa 120 Punkten." Waldow. — s. v. Zurichten. — „R. suchen". Dafür: „Regal" (lat.). (HarsGeßner 406. — „Das R. stehet dörffer,) Gesprächspiele, Teil IV, nicht", „R. haben", „das R. ist be­ Nürnberg 1644, S. 410, wo es der ständig". Ders. 164. — „Das R. größte Schriftgrad in Fraktur ist steht recht". Ders. 415. - „Das und die Buchstaben verziert sind. R. schlägt vor oder hinein". Ders. Regal. „R." Der Edle Greiff bei 416. — „R. suchen, ist ein Ausdruck Hornschuch 120. — „R., ein von des Druckers beym Zurichten, und Holtz gemachtes Gestelle, worauf heißt so viel, als die zum Abdrucken die Setzerkästen ruhen." Geßnereingehobene Widerdrucksforme in Hager. — „Setzkasten - R." u. der Presse also legen, daß der Ab­ „Schriftkasten-R." Taubel s. v. druck derselben auf den schon ab­ Setzer - Instrumente. — Waldow gedruckten Schöndruck genau paßt unterscheidet von dem „Setzregal, . . ." Daubel. — „Die Columnen mit pultartigem Oberteil zum Auf­ halten genau R.", „der Drucker stellen des Setzkastens, zumeist auch hält das R. genau in den Puncganz oder teilweise zum Einstecken turen", „das R. steht gut", „das der nicht in Benutzung befindlichen R. weicht ab", „das R. schlägt Kasten" das „Formenregal" (s. d.). vor", „das R. wieder verrücken". Register (lat.). 1. Ein „R. vnd Nach­ Ders. 8. v. Drucken. — „Der Drucker weisung aller Materien dieses Büch­ hält kein accurates R.; das R. steht leins / vnd wo alsbald in eyl ein nicht,, paßt nicht". Ders., Deutsch­ jeder seine Leetion finden mög" franz. Kunstwörterverzeichnis. — fnicht alphabetisch angeordnetj fin­ „ein genaues R., d. h. ein Aufein­ det sich am Schluß bei Hornschuch. anderstehen des Schön- und Wider­ drucks (der Vorder- und Rückseite — „R. . . ., ist bey einem Buch ein alphabetisches Berzeichniß aller ab­ eines Druckbogens)", waldow s. v. gehandelten Sachen." GeßnerPunktur. Hager. — Sieh auch: Index. Reglette (franz.) s. Durchschuß. 2. „Registers wegen". Dietor Reiber, Reibstein. „Reibestein, nebst 18. — dem Löser, wird bey Druckung eines rothen Tituls gebraucht, da­ „Die Form wird nun zur Preß mit der Zinnober unter den Firniß gebracht

zubereitet wird." Geßner-Hager. Rheinländer. „Reinlender". Hornschuch (1. AuSg.) 43. — „Läufer oder Löser". Ders. — „Schwabacher vnd Reinländer „Läuffer, zum Farbestein" und seyn „Reibstein". Geßner u. Täubel in Nicht an alln Orten zu gemein." den deutsch-ital. KunstwürterverDer Edle Greiff bei Hornschuch 124. zeichnissen. — „Läufer oder Reiber". — „Cicero Rh." unter den deutschen Täudel s. v. Drucker-Instrumente. Schriften bei Thun, der dort außer­ — „Farbereider" (zum An- und dem noch „Cicero Schwabacher" u. Durchreiben der Druckfarben) und „Cicero Fractur" anführt. — „Rh." „Läufer". Waldow.

Reiter, eine kleine Reib- oder Berteilungswalze, welche bei einigen Schnellpressen auf die Auftrag­

walzen gesetzt wird. Waldow. Respektblatt (von lat. respectus d. i. Rücksicht, Achtung) s. fliegendes Blatt. revidieren (lat., »Nachsehens. Den Lehrjungen „so weit bringen, daß ... auch im corrigiren und revidiren ihm zu vertrauen sey". Kurs, sächs. Buchdr.-Grdng. 1606 bei

als Nebenbenennung des Schrift­ grades „Brevier" bei Ernesti 2. —

„Descendiain oder Rheinländer Fractur" folgt auf Kleine Cicero bei Geßner. — „Grobe und kleine Mittel - Fractur, Mittel-rheinlän­ dische und krause Fractur, im Lateinischen Media" u. s. w. werden zusammen angeführt in HübnerNatur- u. s. w. Lexicon, Leipzig (1. Aufl. 1712) 1776 8. v. Schrift­ gießer. — „Rh., Bezeichnung eines jetzt nicht mehr gebräuchlichen Schriftgrades zwischen Korpus und

Werther 18. — „Revisionsdogen, überreicht der Drucker dem Setzer, Cicero." Waldow. ehe er fort drucket, damit er solchen noch einmal genau übersehen möge, Rolle s. Walze. ob alles richtig corrigirt sey . . ." RoUewagen s. Karren. Geßner-Hager, der auch „revidiren" Roman (lat.), frühere Benennung eine- Schriftgrades, der meist hat. — „Revidirbogen". Läudel, zwischen Kanon und Text angegeben der auch „revidiren", „Revision" u. wird. „Roman“. Hornschuch 41 (wo „Revisor" hat. Für den letztern er zwischen Miffal und „Cölnische giebt er im deutsch-ital. KunstAntiqva" aufgeführt ist). Gütner wörterverz. die Verdeutschung: 1661 bei Wolf II 418. — „R. oder „Ueberseher, der Nachseher, einer

der die gedruckten Bogen nochmals nachlieset, der revidirt, ob alle

doppel Mittel und Mußirte". Pater 42. — „Doppelte Mittel oder R." Thun. - „R." Ernesti 6 ff. „R.“ Geßner-Hager I 2) Beil. I u. in zu 160. - „R." Täubel II,

Fehler, die der Corrector dem Setzer angezeigt hat, richtig verbeffert sind" (f. a. Korrektor). — Anhang. Da die letzte Revision vom Setzer meist in der Presse oder Maschine Röschen. „Röslein" schon 1573 in der Taxe einer kleinen Leipziger selbst ausgeführt wird, heißt sie Druckerei, mitgeteilt im Archiv f. auch „preßrevision" (Waldow).

Gesch. des deutschen Buchhandels quod adhuc passim in usu (Magius X 138. — „Hertzröselein". Der 1. Miscell. c. 14)." Jac. Bornitius, Edle Greiff bei Hornschuch 124. — Tractatus de rerum sufficientia, „Rößlein". Hornschuch 50. Vietor. Frcf. 1625 p. 174 (bei Wolf II 1047). Schmatz. —„Röselein". Gveintz.— — „Rubric" s. v. w. roter Titel. H. 21. „Allerhand Röslein". Ernesti 134. — Wildenhayn, Ehrengedicht, beiGeß„Rößgen, oder Zierrathen.... sie ner, Anhang S. 84.—„beym Satz der werden vielmahls statt einer Leiste Ueberschriften (Rubriken)". Täubel bey Anfang eines Wercks gebraucht, s. v. Anfangsbuchstaben. — „die ingleichen auch in Columnen-Tituln, Rubriken des Inhalts fJnhaltsveroder sonst etwas auszuzieren, man zeichnisses)". Ders. s. v. Inhalt. — findet sie auf unterschiedliche Kegel „R., die sonst rot geschriebenen Titel der Schriften gegossen . . ." Geßund Überschriften in Büchern". ner-Hager. — „Rößlein". Geßner, Waldow. Deutsch - ital. Kunstwörterverzeich­ ruhige von einem Satzbilde, das nis. — „Röschen, oder Röseln, vollkommen gleichmäßig erscheint nennen die Buchdrucker verschiedene und nirgends störend wirkt. Vgl. kleine wie Buchstaben gegossene Allg. Anzeiger f. Druckereien 1900 Figuren, von Blumen, Blättern, Nr. 9. Zweigen oder andern mathema­ Rund-Antiqua. „Runde Antiqua“. tischen Zügen oder Vorstellungen Hornschuch (1. Ausg.) 37, der sie . . .; höchstens sind solche noch zu zwischen „Kleine Canon" und „CölEinfassungen der Titelcolumnen ge­ nische Antiqua" stellt. — „R.-A." bräuchlich." Täubel. Strantz, Postulatgedicht, Schleiz Rubin, frühere Benennung eines sehr 1716 Anm. bb, wo sie der größte kleinen Schriftgrades, die noch in Schriftgrad in A. ist. England (ruby) für den zwischen Nonpareille und Perl liegenden Sabon, ein nach dem Frankfurter Schriftgießer Jakob S. (16. Jahrh.) Schriftgrad gilt. „R." Gütner 1661 benannter, in grobe und kleine S. bei Wolf II 419. — „Und letztens, unterschiedener Schriftgrad von welche die kleinste ist, und Rubin60—96 Punkten, der früher meist Fractur und Schwabacher, von als der größte geführt wurde. andern Colonel genannt wird, im Lateinischen Perle Antiqua und CurNamen der Schriften, aus Zesens Lobrede (1642), bei Thun. Redinger. siva". Hübners Natur- u. s. w. Thun. Ernesti (der ihn zwischen Lexicon, Leipzig (1. Aust. 1712) 1776 8. v. Schriftgießer. — Vgl.: Missal und Kanon stellt). GeßnerDiamant. Hager I 2) 146. Geßner. Hübners Rubrik (lat.). „Atramentum impresNatur- u. s. w. Lexicon, Leipzig sorium . . ., quod nigrum . . . (1. Aust. 1712) 1776 s. v. Schrift­ vel rubrum, ex rubrica. Rubris gießer (wo es heißt: „die kleine enim literis olim tituli insigniti, Missal, so von andern die große S.

pfleget genannt zu werden"). LLubel. Walboro. Sack s. Schippe. Sagetag. „S., oder Sacktag, wie eS verdorben ausgesprochen wird, ist bey Druckereyen derjenige Tag, da ein Gesell von dem Herrn seinen Abschied bekommt, oder bey ihm zu bleiben angesaget wird. Es ge­ schiehet dieses 14. Tage vor der Messe." Geßner-Hager. — „Sack­ tag" ist jedoch nicht entstellt aus „Sagetag", sondern kommt wirklich von „Sack" her und bedeutet s. v. w. Kündigungstag (vgl.: Schippe — Bgl. auch: Anredetag. Sanspareille (franz., »ohnegleichen«), eine Plakatschrift von etwa 200 Punkten. Walboro. Sattel, der Teil deS Instrumentes, „auf welchem die Mater währendem Gießen ruht, und auf welchem der Drath andrückt und die Mater fest­ hält". Täubel s. v. SchriftgießerJnstrumente. — Auch s. v. w. Galgen (s. d.). Satz, ein aus einzelnen Buchstaben zusammengesetztes Stück Schrift. Geßner-Hager I 2) 107. Walboro. Sauerkraut machen. „Berechnen, pflegt der Geselle mit dem Herrn, daß er weiß, was er stehen läßt, oder heraus bekommt. Es geschieht auch manchmal, daß ein Geselle et­ was berechnet, das er noch nicht gesetzt, oder gedruckt hat, zumal wann er das Tagewerck liefern soll, da er denn aus Noth Formen oder Bogen nehmen muß, damit er nur die Ordnung erhält, solches nennet man alsdann Sauerkraut machen,

weil es von den Gesellen noch nachgehohlet werden muß." GeßnerHager. Schabeisen s. Farbeeisen. Schattierung. 1. „die bloße Schattirung des Eindrucks auf dem Bogen" (beim Blindabdrucken). Täubel s. v. Drucken. — „S., der Eindruck, wel­ chen die Typen auf der Rückseite eines gedruckten Bogens hinterlaffen." Walboro. — Sieh auch: Aussatz. 2. s. Schraffierung. Scheltwort s. Gescholtener. Schiebkarren, Schiebkasten s. Karren. Schiefsteg, ein Steg zum Anlegen an die Kolumnen bei Keilrahmen. Täubel 8. v. Keilrahmen, der auch „Schrabsteg" hat. — Walboro s. v. Schließapparat. Schienbrett s. Laufbrett, schießen s. ausschießen 1. Schiff. „Scapha, axatpi), (Schiff)". Jo. Henr. Alstedii Encyclopaedia 1630 (bei Wolf II1054). - „S." Der Eble Greiff bei Hornschuch 120. — „S., heißt bey Druckereyen dasjenige In­ strument von Holtz, worinnen der Setzer die Columnen verfertiget, mit Bindfaden, oder sogenannten Columnenschnur, ausbindet und solche durch Hülse der in Schiff sich befindlichen Schiffzunge [f. Zunge) aufs Bret bringet." Geßner-Hager.—Läubel s. v. Setzer-Instrumente, der eS auch „Setzschiff" — zum Unter­ schiede vom „Borteilschiff (s. d.) — nennt. — „Setzschiff, dient als nächster Aufbewahrungsort für den augenblicklich in Arbeit befindlichen Satz . . ." Walboro, der davon

Spaltenschiff (zur Aufnahme der gesetzten Spalten) und Borteilschiff unterscheidet. Schippe, eigtl. s. v. w. Schaufel; einem die S. geben, die Schaufel in die Hand geben mit der Weisung, sich andere, niedrige Arbeit zu suchen, d. i. ihn fortjagen, z. B. bei Lessing III, 409 der Ausg. v. Lachmann; in dieser Bedeutung auch in der Druckersprache: „einen die S. oder Abschied geben". Geßner, Deutsch-ital. Kunstwörterverzeichnis. Für diese mitteldeutsche Redensart ist in süddeutschen Drucke­ reien gebräuchlich: „einem den Sack geben" (in der Schriftsprache schon bei Albertinus, Landtstörzer, Mün­ chen 1615 fol. 168) und zwar in der Bedeutung von „kündigen", wie „den Sack erhalten" in der von „gekündigt werden". Geßner-Hager hat diese süddeutsche Redensart nicht gekannt; denn sonst würde er das Wort „Sacktag" nicht als eine ver­ dorbene Aussprache von „Sagetag" (s. d.) erklärt haben. Gewöhnlich wird angenommen, daß hier unter dem Sack der Bettelsack zu verstehen ist. Doch könnte nicht ursprünglich der Sack gemeint sein, in welchem der Geselle sein Handwerkszeug mit­ brachte und den der Herr so lange in Verwahrung behielt, bis er jenem den Abschied gab? Schlagwort, das meistens fett ge­ setzte Wort zu Anfang eines Artikels in einem alphabetisch angeordneten Werke, z. B. einem Wörterbuch. „S." Waldow s. v. Wörterbücher. — Man sagt auch: Stichwort. — Früher nannte man es „Titul".

Geßner-Hager s. v. Lehrmeister. — Sonst bedeutet S. das den Inhalt eines Buches mit einem allgemein gebräuchlichen Ausdrucke treffend („schlagend") bezeichnende Wort. Vgl. Weißbachs „Handkatalog des Sortimenters nach Schlagworten" 1863 ff. und Georg u. Ost's „Schlag­ wort-Katalog" 1889. Schlange. „Die Masse [ber Druckwalzenj muß hintereinander ein­ gegossen werden, und zwar längs der Walzenspindel, ohne die Seiten­ wände der Hülse zu treffen, da sich sonst leicht schlangenartige Streifen, sogen. Schlangen, an der Oberfläche der Walze bilden." Schwark, Typogr. Allerlei 2. A. 1898 S. 76. — Auch „(blschlangen" genannt. Waldow s. v. Gießen 3. Schleife s. Frosch 2. schließen. „Mit einer Rahm schleust fder Setzerj es zu Hauff". Der Edle Greiff bei Hornschuch 120. — „Lormenschließen." Geßner-Hager. „ . . . man hält es fast vor das geringste, so ein Setzer wissen soll. Daher pflegt man auch, wenn man einen Ignoranten beschreiben will, insgemein zu sagen: Er kan nicht einmal eine Forme recht schließen." Ders. I 2) 109. — „Schließen einer Forme..." Daubel. — „Schließen der Form, das Zusammenpressen, Befestigen des zu einer Druckform gehörigen Schriftsatzes in einem eisernen Rahmen mittelst mecha­ nischer Vorrichtungen." waldow. Schließnagel. „S." Jo. Henr. Alstedii Lue^elopaeclia 1630 bei Wolf II1054. Gveintz. — „S., heißt dasjenige eiserne Instrument, womit der Setzer

Abdruck nicht genau durchgesehen, und Drucker die an der Rahm be­ findlichen Schrauben fSchließ... ob sich nicht da oder dort et­ was schneidet, ... soll er gar nicht Schrauben". Pater 14] anziehen fortdrucken." Däubel a. v. Anführen. satt." Geßner-Hager. — Däubel „Da viele Schriften wohl r. v. Schließen u. Setzer-Instru­ Schnitt. mente. — Waldow 8. v. Schließ­ auf einerley Kögel gegoflen sind, apparat. aber doch auf dem Schnitte andere Größen, Gestalten (Formen) oder Schliessquadratchen s. Quadrat. Schließrahme s. Rahme. Manieren haben; so ist deswegen alle Aufmerksamkeit beym Ablegen Schmiere, Bezeichnung für eine kleine anzuwenden, daß nicht vielerlei Druckerei in der Provinz um 1600. Schnitte auf einem und ebendem­ Archiv s. Gesch. des Deutschen selben Kögel im Ablegen unter Buchhandels XIII 170. — Sieh einander kommen, . . . z. B. grobe auch: Winkeldruckerei, Cicero unter kleine Cicero . . . ." schmitzen. „S., tignere [b. i. eigtl. abfärben]". Geßner, Deutsch-ital. Laubel s. v. Ablegen. Ebenda heißt Kunstwörterverz. — „das Schmützen es von sonst gleichen Schriften, die oder Doppliren". Ders. 414. — aber von verschiedenen Meistern geschnitten sind: „einander auf dem „S., heißt: Wenn im Abdrucke eine Schnitte sehr ähnlich sehen"; „im Stelle schmuzig und gleichsam halb Schnitte etwas von einander ab­ doppelt heraus kommt". Läubel. — „S. nennt der Buchdrucker die weichen" ; — „verschiedene Schrift­ verschwommene Wiedergabe des schnitte auf einerley Kögel gegossen". Bildes der Typen." waldow, der — „S. der Schrift, nennt man die auch das Hauptwort „der Schmitz" Art und Weise, wie das Bild einer hat. Schrift geschnitten ist. Es giebt also Schmutztitel s. Titel. einen breiten, engen, gewöhnlichen, Schnalle. 1. „S." Gveintz. — „S., fetten, halbfetten, kräftigen u. s. w. ist. . . von Eisen, damit das RähmS." Waldow. gen an Deckel fest gemacht f„ver- Schnittlinie, Schnittsteg s. Abschnitt­ schnallt", Buchdruckerlied 17. Jh., linie. Str. 9] wird, damit das hinein ge­ Schnitzer. 1. Fehler, den der Setzer legte Pappier nicht heraus fallen gemacht hat. „ein grober S., un error majuaculo." Geßner u. Däubel kan." Geßner-Hager. — „Deckel­ schnalle". Laudel e. v. Drucker-In­ in den deutsch-ital. Kunstwörter­ strumente. verzeichnissen s. v. Zweydeutiges 2. s. Träger 2. Wort. schneiden. „S., mordre; es hat sich ge­ 2. ein dem Accidenzsetzer fast un­ schnitten, il vient ä mordre". Geßentbehrliches Werkzeug, das zum ner. Deutsch-franz. Kunstwörterver­ Zuschneiden von Bleilinien sowie zeichnis. — „Ehe der Drucker am zum Unterschneiden von Buchstaben und Linien dient. Waldow. Deckel nach dem Ziehen den ersten

Schöndruck. „S. (Prototypus)". Hornschuch 10. — „S., nennet man den Abdruck der ersten Forme, oder Seite, eines gantzen Bogens." Geßner-Hager. — „S. nennt man eigentlich die Forme des Bogens, welche die erste Columne desselben enthält, die gemeiniglich zuerst ein­ gehoben und abgedruckt wird. Es treten aber auch Fälle ein, wo die zweyte Forme des Bogens zuerst abgedruckt werden soll [roie es jetzt beim Werkdruck üblich ist], und daher dieselbe auch der S. genennt werden muß. Ueberhaupt aber heißt S. diejenige Forme, welche zuerst auf dem Bogen abgedruckt worden." Läubel 8. v. Drucken. — waldow. — Nach Schwark, Typogr. Allerlei, 2. A. 1898 S. 24 stammt der Aus­ druck daher, daß „einseitig Bedrucktes schöner erscheint". — Bgl.: Wider­ druck. Schradsteg s. Schiefsteg. Schraffierung (von ital. sgraffiare). „die Schattirung, vel Scharfirung" (der Lettern). Pater 11. — „Schat­ tirung". Ders. 40. — „Scharfi­ rungen". Ders. 107. — „feine Tie­ fungen oder Schattirungen" (der Figuren). DLubel s. v. Druck mit bunten Farben. — „Schriften mit kurzen Schraffierungen (Haar­ strichen)". waldow s. v. Bunzenweite. Schraudenrahme s. Rahme. Schrift, Schriften. „Dann man find bey der Druckerey / Allerley Art von Schrifften frey / Auff Latein man sie typoe nennt". Der Edle Greiff bei Hornschuch 123. — „Schrifften". Hornschuch 20. —

„Er weis was er vor Schrift zu jedem brauchen sol". Gveiny. — „mit reiner Schrifft / oder typis". Danyiger Druckerey-Ordnung 1684 bei Pater 53. — „Litern oder Schriften". Pater 104. — „die Typi, oder Schriften". Ders. 106. — „Schrifft" und „Schrifften". Ver­ gleichs. d. menschl. Ledens mit d. Buchdr. b. Ernesti. Geßner-Hager. — „Schrift, Schriften, Schrift­ gattung". Läubel. — „Schrift, Bezeichnung der zur Herstellung von Druckformen dienenden Typen oder S.-Zeichen der verschiedenen Sprachen mit allen ihren Abarten". Waldow. Schriftform s. Form. Schriftgießer. „Buchstabengießer" aus dem I. 1505 bei Stehlin, Regesten zur Geschichte d. Buch­ drucks (Aus den Basler Archiven). „Buchstabgiessen" noch bei (Harsdörffer,) Gesprächspiele, Teil IV, Nürnberg 1644, S. 409. — „Gießer" in Jörg Buschs Lied aus dem 16.Jahrh.( bei Osk. Schade, Deutsche Handwerkslieder, Leipzig 1865 S. 25). — „Schrifftgiesser". Jac. Bornitius 1625 bei Wolf II 1047. — „Schriftgießer, ist derjenige Künstler, welcher für den Buchdrucker die Buch­ staben in verschiedenen Sprachen und in verschiedenen Größen verferttgt. In alten Zeiten waren die Buchdrucker zugleich Sch.............. " Läubel. — „Gießer, Schriftgießer". Waldow. Schriftgießerzeug s. Zeug 1. Schriftgrade, die verschiedenen Ab­ stufungen der Schriften. DaS Wort begegnet uns erst bei Waldow.

Früher sagte man: „Sorten der Typorum, als die sogenannte Tertia / die Secunda und Cicero". Pater 107. — „ . . . was für eine Sorte von Schriften / klein oder groß / darzu gebraucht werden". Ders. 110. — Auch Ernesti 2 spricht von „Sorten". Schriftkasten s. Kasten. — Schrift­ kastenregal s. Regal. Schriftkegel s. Kegel. — Schriftkegel­ tabelle s. Zeilentabelle. Schriftmaterial, -metall s. Zeug 1. Schriftproben. „Proben der Schrit­ ten". Redinger. — „SchrifftProben". Thun. Geßner-Hager 12) 145 ff. — „Schriftproben, nennen die Schriftgießer die Sammlung von Abdrücken von allen den Schriften in verschiedenenSprachen". Laubel. — „S." Waldow. — Ein Schriftprobenbuch gab schon Fuhr­ mann 1616 heraus. — S. finden sich auch in fast allen Format­ büchern. Schriftsetzer s. Setzer. Schriftstück. l.„ Schriftstücke." Läubel s. v. Aufbinden. — „S., ein Stück glatten, beim Aufräumen zusammen­ gestellten Satzes". Waldow. 2. „S., ein Stück neuer Schrift, einen bestimmten Buchstaben oder mehrere solche enthaltend, wie die­ selben aus der Schriftgießerei kommen". Waldow. Schriftzeichen s. Paragraph. Schriftzeug s. Zeug 1. Schuhe. „Durch das Abziehen des blockirten Satzes wird der Fuß der Blockade pes auf den Kopf gestellten Buchstabens) mit Farbe überzogen und wandert auch größtentheils mit

-gewichsten Schuhen* in den Kasten zurück." Allg. Anzeiger f. Drucke­ reien 1899 Nr. 49. Schuster s. Hurenkind. Schusterspan, ein starker Papierspan, der beim Herstellen von Bogensatz in Accidenzdruckereien gebraucht wird. Waldow, Die Buchdrucker­ kunst, Bd. I, Leipzig 1873, S. 349. Schwabacher. „S." Hornschuch. — „S. ab Inventore suo vocant.“ pater 39. — „S. Schrift, hat ihren Nahmen von dem Erfinder, ihre Züge stehen in gleicher Linie in die Höhe, und sind etwas stärcker, als die gewöhnliche Buchstaben." GeßnerHager. — „S.-Schrift, wird von dem Schriftschneider, der solche zu­ erst erfand und geschnitten hat, so genennt. Sie ist eine Art Fracturschrift, nur daß ihre Forme mehr nach altgothischer Art gebildet sind." Däubel. — Waldow. schwach. „Eine Buchdruckerey ist sehr reichlich mit Schriften versehen...; eine andere hingegen hat wieder, im Verhältniß der in derselben an­ gestellten Setzer, zu wenige, oder, wie die Buchdrucker zu sagen pflegen, zu schwache Schriften oder Let­ tern." Daubel s. v. Ablegen. Ebenda heißt es auch: „eine Schrift ist stark in der Offizin vorhanden"; „es sind überflüßige oder starke Schriften vorhanden". Vgl. pater 106: „Schriften . . ., welche man nicht so starck und in der Menge nöhtig hat." Schwalbenfüße. „Schwalben-Füsse, wird dieses Zeichen U genennet, wird auch zuweilen als ein Paragraphus gebrauchet, les pieds de

Mouches [b. i. Fliegenfüße)." Geßner, Deutsch-stanz. Kunstwürterver-

zeichnis. Schwanzschrist, eine nur aus Ver­ salien und Kapitälchen bestehende Schrift, so benannt, weil „sämt­ liche großen und zwei der kleinen Buchstaben mit schwanzartigen Ver­ längerungen der An- oder Abstriche versehen sind". Waldow e. v. An­ tike Skelettschrist. Schwärze s. Farbe, schwarze Kunfc Schwarzkünstler,

s. v. Buchdrucker. — „S., ein — meist nur noch in kleineren Drucke­ reien beschäftigter — Arbeiter, der sowohl das Setzen als auch das Drucken versteht. So benannt, weil die Degen der alten Schweizer zweischneidig gewesen sein sollen." Dtto Luegers Lexikon der gesam­ ten Technik, Stuttgart 1894, a. v. Buchdruckerkunst. — Mit den Degen der Schweizer hat das Wort aber sicher nichts zu thun. Vielmehr ist „Degen" hier offenbar in der älteren Bedeutung „junger Gehilfe" zu verstehen, und „Schweizer De­ gen" mögen dergleichen Buchdrucker benannt sein, weil sie aus der Schweiz kamen. Schwengel s. Bengel. Sedez (lat.), das ,Sechzehner