127 79 33MB
German Pages [568] Year 1979
HYPOMNEMATA H E F T 7
HYPOMNEMATA U N T E R S U C H U N G E N ZUR A N T I K E U N D ZU I H R E M N A C H L E B E N
Herausgegeben von Albrecht Dihle / Hartmut Erbse Wolf-Hartmut Friedrich / Christian Habicht Bruno Snell
Heft 7
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN
GEORG NICOLAUS KNAUER
Die Aeneis und Homer Studien zur poetischen Technik Vergils mit Listen der Homerzitate in der Aeneis
2. Auflage
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN
CI P-Kurzlüelautnahme der Deutschen Bibliothek Knauer, Georg Nicotaue: Die Aeneta und Homer : Studien zur poet. Technik Verglls mit Listen d. Homerzitate In d. Aenei»/ Georg Nicolaus Knauer.—2. Aufl.— Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1979. (Hypomnemata ; H. 7) ISBN 3-525-25102-5
О Vandenhoeck & Ruprecht in Gettlngen 1964. — Printed in Germany. — Ohne ausdrückliche Genehmigung de» Verlages 1st es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanbscheni Wege zu vervielfältigen. — Druck: fotokop GmbH, Darmstadt.— Einband: Hubert & Co., Göttingen
VORWORT Günstige Umstände haben die folgenden Untersuchungen und Sammlungen gefördert. Die Großzügigkeit der Freien Universität und ihres damaligen Rektors sowie die des British Council haben mir die Vorarbeiten für das vielschichtige und unerschöpfliche Thema 'Vergil und Homer' in der Bibliothek des British Museum möglich gemacht. Auch ist es mir ein Bedürfnis, der Universitätsbibliothek der Freien Universität. Berlin für ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft und den deutschen Bibliotheken für das vertrauensvolle Ausleihen kostbarer Bände zu danken. Eduard Fraenkels unschätzbarem Zuspruch, Uvo Hölschers Geduld und Vertrauen, mit denen er das Entstehen dieser Arbeit verfolgt hat und aus dessen homerischen Übungen und Untersuchungen mir vieles zugewachsen ist, schließlich Ernst Zinns freundschaftlichen Ermutigungen über Jahre hin, seinen Maßstäben und seiner Kennerschaft danke ich mehr, als ich hier auszudrücken imstande bin. Herrn Hellmut Ruprecht möchte ich dafür danken, daß er den Herausgebern der 'Hypomnemata' vorgeschlagen hat, diese Arbeit in ihre Reihe aufzunehmen, der Deutschen Forschungsgemeinschaft für einen beträchtlichen Zuschuß zu der komplizierten Drucklegung. Der treulichen Hilfe von Fräulein Katharina Griess, Ursula Keudel und Annemarie König beim Bibliographieren und Korrigieren sei hier gedacht. Die Arbeit wurde im Januar 1961 der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin als Habilitationsschrift eingereicht; die Revision der Listen und des Manuskripts habe ich am 28. 2. 1963 abgeschlossen; zu einigen wichtigen Ergänzungen, die ich im November 1963 noch in die Fahnenkorrekturen eintragen konnte, verhalf mir die Firestone Library in Princeton. Freie Universität Berlin/Princeton, N . J.
G. N . K .
Für die 2. Auflage schien es zweckmäßig, nur einige eklatante Versehen stillschweigend zu berichtigen. Philadelphia, August 1979
G. N. K .
INHALT Zeichen und Abkürzungen Bibliographisches zu Ausgaben, Übersetzungen, Kommentaren Speziallexika Literatur zur Vergil-Homer-Frage
I. Studien zur poetischen Technik
11 und 13 19
Vergils
1. Kapitel. Einleitung
31
1. Fragen
31
2. Aufgaben
33
3. Zur Sammlung und Klassifizierung der Homerzitate in der Aeneis
41
4. Zur Anlage und Auswahl der Interpretationen
53
5. Beobachtungen zur Geschichte der Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung (Schema 1)
62
2. Kapitel. Aeneis 6 und λ (Schema 2)
107
1. 6, 450—476 Didobegegnung
108
2. 6,440—476 Frauenkatalog
112
3. 6,494—547 Deiphobusbegegnung
114
4. 6, 566—627 Tartarusbeschreibung
117
5. 6, 679—899 Anchisesbegegnung und Heldenschau
123
6. Buchschluß und -anfang. Sibylle. Opfer. Palinurus. Ausgefallenes. Gesamtaufbau 129 7. Palinurus-Elpenor 135 8. Die Prophezeiungen. Anchises. Sibylle
139
9. Methodische Ergebnisse
145
3. Kapitel. Aeneis 1—6 und ε—μ (Schema 3) 1. Aeneie 1 und e 263—θ + κ 1—468 a) Handlungsbeginn in Aeneis 1 und e b) Die beiden Iunomonologe in Aeneis 1 und 7 und der Poseidonmonolog im ε
148 148 148 150
8
Inhalt c) Aeneis 1, 305—756|| und η 14—θ 586|| (1) Änderungen: Zeitraffung (ζ—θ). Nausikaa (ζ). Wettspiele (θ) (2) V e n u s - A e n e a s - K a r t h a g o und A t h e n e - O d y s s e u s - S c h e r i a (3) Dido und Arete. Festmahl (4) Die Erzählungen in Aeneis 1—3 und η—μ (5) Zusammenfassung d) Aeneis 1 u n d κ 1—468 (1) Die überschüssigen Szenen in Aenois 1 gegenüber e—ί> . . . (2) Aeolus-Schiffsverlust-Hirschjagd und Aiolos-Laistrygonen •— Hirschjagd (3) G e f ä h r t e n - D i d o - A e n e a s und G e f ä h r t e n - K i r k e - O d y s s e u s 2. Aeneis 3 und ι + μ (Schema 4) a) Erzählungsende in Aeneis 3 und μ b) A b f a h r t von T r o i a - T h r a k i e n - S t u r m in Aeneis 3 und ι c) Scylla und Charybdis in Aeneis 3 und μ (1) Das Doppelabenteuer (2) Tod des Anchises in Aeneis 3 und der Gefährten im μ . . . . (3) Scylla, Charybdis und Cyclopen in Aeneis 3 und Skylla, Charybdis u n d Thrinakie im μ d) Helenusweissagung in Aeneis 3 u n d Kirkefahrtanweisung im μ e) Zusammenfassung u n d Ergänzungen
152 153 158 164 165 172 173 173 174 177 181 182 184 187 187 190 192 196 198
3. Helenus, Sibylle, Anchises in Aeneis 3, 6, 5 und Teiresias im λ, Kirke im μ und κ
199
4. Dido und Kalypso in Aeneis 4 und ε a) I u p p i t e r - M e r c u r - I a r b a s und Z e u s - H e r m e s - A t h e n e b) M e r c u r - A e n e a s - D i d o und H e r m e s - K a l y p s o - O d y s s e u s c) Dido in Aeneis 4 und 1 und Kalypso und Kirke in ε und κ . . . .
209 209 211 214
5. Zusammenfassung Aeneis 1—6
218
4. Kapitel. Aeneis 7—12 (Schema 5)
223
1. Vorüberlegung
223
2. Aeneis 7 a) A n k u n f t in Latium. Eratoanruf b) Aeneis 7 und Aeneis 1 (1) Latinus-Ilioneus u n d Dido-llioneus (2) Iuno-Allecto u n d Iuno-Aeolus c) Aeneis 7 u n d В : Lavinia und Helena (1) Kriegserklärung u n d Katalog (2) Iuno-Allecto und Hero-Athene (3) Der T r a u m des Turnus und der T r a u m des Agamemnon . . . d) Aeneis 7, A u f t a k t der zweiten Aeneishälfte
226 227 229 229 231 233 233 234 236 238
3. Aeneis 8 a) Buchbeginn b) Aeneis 7—8 und ν (1) Aeneas' und Odysseus' Fluß- und Nymphengebete (2) Der wachende Aeneas und der schlafende Odysseus
239 240 241 241 243
Inhalt (3) T i b e r - A e n e a s und Athene-Odysseus (4) Aeneis 8, 7, 1 und ν с) Aeneis 8 u n d die Telemachie (1) Der erste Tag bei Euander und bei Nestor/Menelaos (γ -f 8) (2) Der erste Tag bei Euander und bei Eumaios (ξ) (3) Aufbruch am zweiten Tag von Euander und von Nestor (γ) (4) Die Geschenke der Venus und der Helena (o) (5) Die Geschenke der Venus und der Thetis (Σ) (6) Die Vorbereitung der Schlußlmmpfe in Aeneis 7 und 8 und im Β, Σ und о
9 246 247 249 249 252 254 255 259 262
4. Aeneis 9 a) Schluß und Beginn des Nisus-Euryalusunternehmcns und der Dolonie (К—Л), Beginn der Presbeia (I) b) Schiffsbrand und -Verwandlung in Aeneis 9 und Θ Π ν c) Aeneis 9 und Θ—Μ d) Turnus, Iris, Iuno, Iuppiter — Achilleus/Hektor, Iris, Here, Zeus . (Σ. Θ) und die H ä u p t e r des Nisus, Euryalus — Patroklos, Hektor (Σ. X) e) Zusammenfassung Aeneis 7—9
266
5. Aeneis 10—12 a) Vorbemerkung b) Lavinia und Helena (1) Waffenstillstand und Beratung in Aeneis 11 und Η (2) Der Bittgang der Frauen in Aeneis 11 und Ζ sowie in Aeneis 1 (3) Turnus', Hektors und Paris' Entschluß zum Zweikampf in Aeneis 12, X und Γ c) Götterberatung in Aeneis 10 und Υ d) Dia Entscheidung. Aeneis 10 und Η (1) Der Entsatz des Lagers und die Löschung des Schiffsbrandes (2) Pallas', Sarpedons und Patroklos' Tod (3) Turnus' und Hektors Schuld (4) Pallas und Troilos, Lausus und Antiloehos e) Camillas Tod in Aeneis 11 und Patroklos' Tod im II (1) Camillas Aristie (2) Arruns und Euphorbos (3) Camillas und Turnus', Patroklos' und Hektors Verblendung f) Turnus' Tod und das Ende der Aeneis (1) Aeneas, Turnus und Diomedes (2) 'solvontur frigora membra' (12, 951 ^ 1, 92) (3) pax a m Schlüsse der Aeneis und ειρήνη am Schlüsse der Odyssee
282 282 283 283 286
322
6. Zusammenfassung Aeneis 7—12 (Schema 5)
327
5. Kapitel. Schluß
266 270 272
275 280
289 293 296 296 298 301 305 308 308 310 314 316 317 320
332
1. Bemerkungen zur vergilischen Arbeitsweise
332
2. exempla tuorum. Zur Bedeutung der Homerumformung Vergils . .
345
10
Inhalt
II. Listen d*r Homerzitate in der Aeneis Vorbemerkungen
363
Zusammenfassung der wichtigsten homerischen Strukturelemente in der Aeneis (ohne Berücksichtigung der Götterhandlungen) 370 1. Aeneis — Homer
371
2. Homer — Aeneis
432
Register
628
Zur Erläuterung der Schemata 1—5 (Falttafeln)
550
ZEICHEN U N D A B K Ü R Z U N G E N (in Teil I. Teil I I s. S. 363 f.) I И = ^ < > +
Versanfang oder -ende Buchschluß wiederholte Verse wiederholte Verse mit geringen Abweichungen übernommen aus Vorbild für Kpntamination
a oder b bei Versangaben: erster oder zweiter Versteil (meist nicht metrische, sondern grammatische Aufteilung). Kursive in lateinischen und griechischen Zitaten soll meist Übereinstimmungen des betreffenden vergilischen Textes mit dem homerischen Vorbild hervorheben. Halbfette Zitat- und Seitenangaben in den Listen: s. S. 52,2. Abkürzungen auf S. 66—106 s. S. 62—64. Vergilkommentare werden nur mit den Namen der Verfasser zitiert ( G e r m a n u s , H e y n e usw.), vgl. die chronologische Liste im folgenden bzw. die alphabetische Sigelliste S. 366—368. Alles übrige wird verständlich, z.T. nach der Praxis der Аппёе philologique, abgekürzt außer folgenden häufiger zitierten Werken (vgl. auch S. 62,1): B ü c h n e r (Karl, P. Vergilius Maro, Der Dichter der Römer, R E 8 А 1, 1955, Sp. 1021—1264, 8 А 2, 1958, Sp. 1265—1493 [ich zitiere notgedrungen die Spaltenzahlen der R E wie die des Sonderdrucks, 1955, 472 Sp. Der Abschnitt 'Homer' als erster Unterabschnitt der 'Quellen' der Aeneis Sp. 1448—1450 = 426—428]). H e i n z e s. S. 23. M e r g u e t s. S. 18. v o n d e r M ü h l l Ilias s. S. 18. v o n d e r M ü h l l Odyssee: R E Suppl. 7, 1940, Sp. 696—768. N o r d e n s. S. 17. Ρ ö s c h l (Viktor, Die Dichtkunst Virgils, Bild und Symbol in der Äneis, Innsbruck-Wien 1950, 288 S. — Die englische Übersetzung von Gerda S e l i g s o n : The art of Vergil, image and symbol in the Aeneid, Univ. of Michigan Press, Ann Arbor 1962, 216 S., habe ich nicht herangezogen, sie enthält offensichtlich keine Änderungen gegenüber dem Original).
12
Zeichen und Abkürzungen
P o p e s. S. 13. R e i n h a r d t (Karl, Die Abenteuer der Odyssee, in: Von Werken und Formen, Godesberg 1948, S. 52—162, zitiert nach dem Wiederabdruck in: Tradition u n d Geist, Gesammelte Essays zur Dichtung, hrsg. von Carl B e c k e r , Göttingen 1960, S. 47—124). W e t m o r e s. S. 18.
B I B L I O G R A P H I S C H E S ZU AUSGABEN, UND
ÜBERSETZUNGEN
SPEZIALLEXIKA
Zugrunde gelegte Texte P. Vergili Maronis opera, Remigius S a b b a d i n i rec., Romae 1930 (4937, vgl. ed. tertia cur. L. C a s t i g l i o n i , Corp. Script. Lat. Parav., 1945). Homeri opera, recogn. David B. Monro et Thomas W. A l l e n , Oxonii, Ilias 3 1920. Odyssea 2 1917.
Übersetzungen [Vgl. die Liste der Vergilübersetzungen bis 1850 bei M a m b e l l i (s.u.) S.179—323, nr. 746—1547] D r y d e n , John, The works of Virgil, containing his Pastorals, Georgics and Aeneis, translated into English verse, London 1697 (Mamb. nr. 1367, benutzt in der Ausgabe von John C a r e y , London, 3 1819, 2 Bde.). S c h r ö d e r , Rudolf Alexander, Vergil. Deutsch, in: Gesamm. Werke 5, Frankfurt 1952 (Wiederabdruck: Die Fischer Bibl. d. hundert Bücher, Exempla class. 70, 1963, Frankfurt, 325 S., mit einem Nachwort von Ernst Zinn). P o p e , Alexander, The Iliad of Homer. The Odyssey of Homer (abgeschlossen 1726, benutzt in der Ausgabe London, 1760, 11 Bde.) S c h a d e w a l d t , Wolfgang, Die Odyssee, übersetzt in deutsche Prosa, Hamburg, Rowohlts Klass. d. Lit. u. d. Wiss., Griech. Lit. 2, 1958, 331 S.
Kommentare und kommentarähnliche Arbeiten in chronologischer Folge [vgl. die alphabetische Sigelliste S. 366—368. Im folgenden sind nur diejenigen Kommentare notiert, die S. 62—106 besprochen sind. Die aus ihnen gewonnenen 'Homerzitate' sind in den Listen S. 371—527 zusammengefaßt. Weitere Angaben über Vergilkommentare bei H e y n e (s. S. 15) und Giuliano M a m b e l l i , Gli arrnali delle edizioni Virgiliane, Bibl. di Bibliogr. It. 27, 1954, S. 9—177, nr. 1—745, bis 1850 reichend, mit großer Vorsicht zu benutzen].
Vergil difficile est Virgilium et sine interprete recto legere, et cum interprete. Heyne, praef. ed. (1767)
P. Virgilii Maronis Bucolica, Georgica et Aeneis, nunc d e m n r a Nicolai E r y t h r a e i I . C. opera in pristinam lectionem restituta, et ad rationem eius Indicis digesta. Additis eiusdem Erythraei Scholijs, ad ea, quae aliorum antehac circunferebantur, apprime utilibus... His accedit diligens observatio cum licentiae omnis, tum diligentiae Maronianae in metris . . .
1539
14
Bibliographisches
Informabat Jo. Antonius Sabius, Venetijs, 1539, [40], 478 S., in-8,Mamb. nr. 181 [ungenau]. Das Exemplar in Princeton stammt 'ex libris Joannes Petit". Da diese Erstausgabe mir seinerzeit im BM nicht zur Verfügung stand, benutzte ich die (unveränderte) zweite Ausgabe: Venetiis, apud Franciscum Rampazetum, expensis Melchioris Sessae, 1655/66, 2 Bde., in-8, Marnb. nr. 212 [ungenau], BMC C. 8. e. 6; 8. S. 73f. 1651 P. Vergilii Maronis Bucolica, Georgica, et Aeneis, nunc cum veris commentariis Tib. Donati et Servii Honorati summa cura editis, et diligenter emendatis: quorum castigationem et novitatem sequens perstringit epigramma. [Es folgen 7 Disticha eines Gespräche zwischen 'Hospes' und 'Bibliopola', v. l l f . : BIB. Protulit in lucem nobis Sirenie ab urbe| F a b r i c i u s , l u s t r a n s sedulus Italiam] Accesserimt his Ioannis H a r t u n g i annotationee in libros Maronis Aeneidos, diligenti cura ab ipso authore collectae. Item B o n f i n i s super locum quendam Aeneid. lib. 4.. . . Cum indice duplici, Donati videlicet, et Servij Honorati altero: summa cura et fide ab eodem [Georgio] F a b r i c i o collecto. Basileae, [S. 974:] Per Henrichum Petri, 1651, fol., [122], 974 S.; Mamb. nr. 206 [ungenau]; Basel Univ. Bibl. В 6 1 23; s. S. 69,2. 16βδ/ββ Opera P. Virgilii Maronie. Pauli M a n u t i i annotationee brevissimae in margine adscriptae. Homeri loca magis insignia, quae Virgilius imitatus est. Georgii F a b r i c i i Chemnicensis observationes Virgilianae lectionis. Antverpiae, ex officina Christophori Plantini, 1565/66, in-8, 32, 80, 343, 136 S.; Mamb. nr. 231 [ungenau]; s. S. 70f. Zu den Vorläufern dieser Auegabe, 1568 und 1560 s.S.71,1. I m 2. Nachdruck, 1572 (Mamb. ebd.), führt P l a n t i n für Vergil die Verszählung ein, s. S. 80,1. Ι6ββ Virgilius collatione scriptorum Graecorum illustratus opera et industria Fulvii Ursini. Antverpiae, ex officina Christophori Plantini, 1568, in-8 [XVI], 477 S. BMC 1068. e. 9; s. S. 64f. Virgilius . . . U r s i n i , editioni ad exemplar Plantini renovatae accesserunt Ludo. Casp. V a l c k e n a e r i epistola ad Matthiam Röverum . . . Leovardiae, ex officina Gulielmi Coulon, 1747, L X X X , 556, 164 S.; s. S. 66. 1576 P. Virgilius Maro et in eum commentationes, et paralipomena G e r m a n i Valentis Guellii, PP., Eiusdem Virgilij Appendix cum Josephi S'caligeri commentariis et castigationibus. Antverpiae, ex officina Christophori Plantini, 1575, fol., unpag., 630, 98, unpag. [Index] S.;Mamb. nr. 242 [ungenau]; BMC C. 77. h. 2, auch Göttingen, Univ.Bibl.; s. S. 78—81. 159» Symbolarum libri XVII, quibus P. Virgilii Maronis Bucolica, Georgica, Aeneis ex probatissimis auctoribus declarantur, comparantur, illustrantur per Iacobum P o n t a n u m d e Societate Jesu. Lugduni, apud Ioannem Pillehotte, 1604, fol., [12], 28 S., 2430 Sp., 47 S.; Mamb. nr. 272 п. Im BM war mir nur dieser Nachdruck der Erstausgabe zugänglich: Augusta Vindelicorum, 1599, Mamb. nr. 272; s. S. 83,1. 1808. 1614? P. Virgilii Maronis Bucolica et Georgica argumentis, explicationibus, et notis illustrata a Ioanne Ludovico de la C e r d a Toletano e societate Iesu. Collegio e nobilis Francorum Vadi [Frankfurt/Main] Paltheniano, 1608, fol., [70], 565, [17] S,;Mamb. nr. 602 [unvollständig], identisch mit nr. 281 [Angaben falsch, gehören zu nr. 288]; Paris Bibl. Nat. Yc 27; s. S. 84,1. —, Aeneidos libri sex priores . . . Ε nobilis Francorum vadi collegio Paltheniano, [1614?], fol., [4], 743, [21] S.; fehlt bei Mamb.; Paris Bibl. Nat. Yc 28. Der dritte Band dieser Ausgabe ist nicht erschienen; 8. S. 84,1.
Kommentare
16
Für die genauen Angaben über diese beiden Bände habe ich stud. phil. Rudolf R i e k s (Tübingen/Paris) sehr zu danken. Den ersteren konnte ich in einem Florentiner Antiquariat im September 1962 einsehen. P. Virgilii Maronis priores sex libri Aeneidos argumentie, explicationibus, Ш 2 - Ш 9 notis illustrati auctore Ioanne Ludovico de la С er d a Toletano Societatis Iesu, in curia Philippi Regie Hispaniae primario eloquentiae piofeeeore. Editio quae non ante lucem vidit cum indicibus necessariis. Lugduni, sumptibus Horatii Cardon, 1612, fol., [22], 759, [25] S. —, posteriores sex libri Aeneidos . . . Editio quae non ante lucem vidit. Accessit ad calcem Index Erythraei ad faciliorem vocum disquisitionem. Lugduni, sumptibus Horatii Cardon, 1617, fol., [12], 784, [116] S. —, Bucolica et Georgica . . . Editio cum accurate, tum locupletata, et indicibus necessariis insignita. Lugduni, sumptibus Horatii Cardon, 1619, fol., [48], 516, [15] S. Mamb. 288; Paris Bibl. Nat.Yc 31. 32. 30. BMC 11352. i. 2; s. S.84,1. Außer dieser maßgebenden Ausgabe habe ich auch die unveränderten Nachdrucke Köln 1628 (s. Mamb. nr. 288) und Köln 1642, 1647 (Mamb. nr. 311) benutzt. P. Virgilii Maronis opera in tree tomos divisa cum integris notis Servii, Philar- шо gyrii, nec non J . Pierii variis lectionibus, & selectissimis plerieque Commentariis Donati, Probi, Nannii, Sabini, Germani, Cerdae, Taubmanni, & aliorum, quibus accedunt observationes Jacobi E m m e n e s s i i cum Indice Erythraei. Lugduni Batavorum, Jac. Hackius, & Amstelaedami, Abrahamus Wolfgang, 1680, 3 Bde. Mamb. nr. 341; s. S. 87. P. Virgilii Maronis opera, cum integris & emendatoribus commentariis Servii, 17« Philargyrii, Pierii. accedunt Fulvii Ursini, Georgii Fabricii, Francisci Nansii, Joh. Musonii, Tanaquilli Fabri, et Aliorum, ac praecipue Nicolai Heinsii notae nunc primum editae: quibus & suas in omne opus Animadversiones, & Variantes in Servium Lectiones addidit Petrus B u r m a n n u s . Post cujus obitum interruptam Editionis curam suscepit & adornavit Petrus B u r m a n n u s Junior. Cum indicibus absolutissimis & figuris elegantissimis. Amstelaedami, sumptibus Jacobi Wetstenii, 1746, 4 Bde. Mamb. nr. 401. P. Virgilii Maronis opera varietate lectionis et perpetua adnotatione illustrate 1767-1775 a Chr. Gottl. H e y n e . Lipsiae, sumtibus Caspari Fritsch, 1767—1775, 4 Bde. (2, 1771. 3/4, 1776), in-8; Mamb. nr. 423; β. S. 91f. —, editio altera emendatior et auctior, accedit index uberrimus [von Aug.W. S c h l e g e l u.a.], ebd., 1787—1789(1,1788. 2/3, 1788. 4, 1789); Mamb. nr.456. —, editio tertia et auctior, London 1793; Mamb. nr. 467; s. S. 92,1. —, editio tertia novis curia emendata et aucta, Lipsiae, sumptibus Caspari Fritsch, 1797—1800, 6 Bde. (1 [ecl. georg.], 1800. 2/3 [Aen. 1—4. 5—8], 1797. 4 [Aen. 9—12], 1798. 5 [carm. min., praef.], 1798. 6 [Index], 1800; Mamb. nr. 485 [ungenau], vgl. nr. 488. P. Virgilius Maro qualem omni parte illustratum tertio publicavit Chr. Gottl. H e y n e , cui Servium pariter integrum et variorum notae, cum suis subjunxit . . ., disposuit recensuit emendavit N. E. L e m a i r e , in: Bibl. Class. Lat. 126—133, Paris 1819—1822, 8 Bde.; Mamb. nr. 512; vgl. S. 92,1 Ende. P. Virgilii Maronis opera varietate lectionis et perpetua adnotatione illustrata a Chr. Gottl. H e y n e , editio quarta curavit Ge. Phil. Eberard. W a g n e r . Leipzig-London 1830—1841, 5 Bde. (1 [ecl. georg.], 1830. 2 [Aen. 1—6], 1832. 3 [Aen. 7—12], 1833. 4 [carm. min. ed. I. Sillig], 1832. 5 [PVM carm. ad pristinam orthographiam . . . ed. Philippus W a g n e r ] , 1841; Mamb. nr. 544; в. S. 92,1. I n dieser Ausgabe fehlt der Wortindex.
16
Bibliographisches
1825 Frederic Gustave E i c h h o f f , Etudes grecques sur Virgile ou receuil de tous les passages des poetes grecs imitös dans les Bucoliques, les Göorgiques et l'Enöide, avec le texte Latin et des rapprochemens littörairs, Paris 1825, 3 Bde.; nicht bei Mamb.·, s. S. 96—98. 1830-1839 P. Vergili Maronis opera ad optimorum librorum fidem edidit perpetua et aliorum et sua adnotatione illustravit dissertationem de Vergili vita et carminibus atque indicem rerum locupletissimum adiecit Albertus F o r b i g e r . Lipsiae 1836—1839, 3 Bde.; Mamb. nr. 552; s. S. 98. 21845—1846 (Mamb. nr. 569). 31852. 41872—1875. 1843 P. Virgilii Maronis Aeneidos libri I—VI. VII—XII edidit et annotatione illustravit P. Hofmann P e e r l k a m p , Leidae 1843, 2 Bde.; Mamb. nr. 562. 1840 Pubiii Virgilii Maronis Aeneis. Libri X I I . In usum scholarum annotatione perpetua illustravit God. Guil. G o s s r a u , Quedlinburg 1846; Mamb. nr.570. 2 1876, X X I I , 702 S. (Beide s. S. 98,2). 1850-1853 Vergils Gedichte. Erklärt von Theodor L a d e w i g , Berlin, 1850—1853, 3 Bde. (In der Sammlung griech. und lat. Schriftsteller mit deutschen Anmerkungen, von Moriz H a u p t und Hermann S a u p p e ) , ab Ί875/76 besorgt von Karl S c h a p e r , 1, 81907, bearb. von Paul D e u t i c k e , 2, "1912 bearb. von Paul J a h n , 3, »1904, bearb. von Paul D e u t i c k e ; s. S. 98,2. 1858-1871 P. Vergili Maronis opera. The works of Virgil with a commentary by John C o n i n g t o n , London 1858—1871, 3 Bde. 1. Eclogues and Georgics 1858. revised 21865. reprint 31872. revised and enlarged by Henry N e t t l e s h i p 41881. revised by F. H a v e r f i e l d 51898. 2. Aeneid 1—6 1863. revised and enlarged by Henry N e t t l e s h i p and George L o n g 4876. reprint 31876. revised by Henry N e t t l e s h i p 41884. 3. Aeneid 7—12 by John C o n i n g t o n and Henry N e t t l e s h i p 1871. revised by George L o n g and Henry N e t t l e s h i p 21874. revised by Henry N e t t l e s h i p 3 1883; s. S. 99f. 1859-1802 P. Vergili Maronis auctores et imitatores collegit Woldemarus R i b b e c k , in: P. V. M. opera reccnsuit Otto R i b b e c k , Lipsiae 1859—1862, 3 Bde. (als Anhang in jedem Bd., in Bd.2 und 3 Nachträge. Nicht in 2 1894/95); s. S. 98f. 1887-1872 P. Virgilii Maronis opera. Les ceuvres de Virgile, ödition publiöe d'apres les travaux les plus Meentes de la philologie avec un commentaire critique et explicatif, une introduction et une notice par Eugene B e n o i s t . Paris, 1867—1872, 3 Bde., trois. tirage 1882—1890; s. S. 100. 1873-1892 James H e n r y , Aeneidea or critical, exegetical, and aesthetical remarks on the Aeneid with a personal collation of all the first class MSS., upwards of one hundred second class MSS., and all the principal editions, 1873—1892, 4 Bde. und 1 Indexband. 1. Preface. Book 1, London 1873, gedruckt in Leipzig, LXXXVII, 864 S. 2. Book 2—4, Dublin, 1878, printed for the trustees of the author, gedruckt in Meißen, 861 S. 3. Book 5—9, Dublin 1889, 945 S. 4. Book 10—12, Dublin 1889, 330 S. 5. Indices, Meißen 1892, 118 S. (NB! Vor Buch 8 findet sich eine Notiz, daß nach dem Tod von H e n r y Prof. Davies A. P a l m e r und L. C. P u r s e r den Rest der Aeneidea, ab 9,294, herausgegeben hätten; s. S. 100,1.) 1884-1888 P. Vergili Maronis Aeneis, commentata da Remigio S a b b a d i n i , Torino, Collezione di class, greci e latini con note italiane, 1884—1888, 6 Bde. 1. libri 1—3, 1884. 4920, ristampa 1928, LVIII, 141 S. 2. libri 4—6, 1885. 31910, ristampa 1930, XXVII, 156 S.
Kommentare
17
libri 7—9, 1887. 2 1908, r i s t a m p a 1927, X X V I I , 154 S. libro 10. 1888. largam. ritoccata, ristampa 1931, XV, 51 S. libro 11. 1888. largam. ritoccata, ristampa 1931, 50 S. libro 12. 1888. largam. ritoccata, r i s t a m p a 1931, 50 S. Nachdruck 1945—1947; rivisto da Concetto M a r c h e s i , Torino, 1952— 1953; s. S. lOOf. Augustin C a r t a u l t , L ' A r t de Virgile dans l'Eneide, Univ. de Paris, Bibl. de 1926 la F a c . des Lettres, 2me Serie, 4—5, 1926, 905 S., 2 Bde.; s. S. 101. The Aeneid, edited with introduction and commentary b y J o h n William 1930 M a c k a i l , Oxford 1930, L X X X V I I I , 532 S.; s. S. 102. 3. 4. 5. 6.
Kommentare zu einzelnen Büchern der Aeneis Andreas W e i d n e r , Commentar zu Vergils Buch I u n d I I , Leipzig 1869, V I I I , 488 S. P . Vergili Maronis Aeneidos liber primus, edited with notes b y t h e late R o b e r t Seymour C o n w a y , Cambridge 1935, X I V , 149 S; s. S. 102. P . Vergilius Maro Aeneis I verklaard door J . C o c h e z , Kathol. Univ. te Leuven, Philol. Studien. Teksten en Verh. nrs. 7—11 en 19, Leuven 1938 [1934— 1938], X L V I , [31], 347 S„ 2 Abb. P . Vergili Maronis Aeneidos liber tertius. edited with a commentary b y R . D . W i l l i a m s , Oxford 1962, VI, 220 S. Virgilio, II libro di Didone, testo con traduzione a fronte, seguito da ampio commento interpretative ed estetico a cura di Corso B u s c a r o l i , Milano 1932, X V I , 531 S. Publi Vergili Maronis Aeneidos liber quartus, edited b y A r t h u r Stanley P e a s e , Cambridge/Mass. 1935, 568 S. Virgilio. Eneide a cura di E t t o r e P a r a t o r e , libro quarto, R o m a 1947, X L V I I , 165 S. P . Vergili Maronis Aeneidos liber quintus, edited with a commentary b y R . D. W i l l i a m s , Oxford 1960, X X X I , 220 S. E d u a r d N o r d e n , P . Vergilius Maro, Aeneis Buch VI, Leipzig 1903. 2 1916. Dritter Abdruck 1927. 4 1957, D a r m s t a d t , X I , 485 S. [NB. Der Zusatz im Titel 'neu mit dem Text der zweiten Auflage verglichen' läßt nicht erkennen, wer bis zu welchem Grade diesen Vergleich bewerkstelligt h a t , die Zitierfehler N o r d e n s (s. S. 102,4) sind jedenfalls nicht korrigiert.] William W a r d e F o w l e r , The d e a t h of Turnus, observations on t h e twelfth book of t h e Aeneid, Oxford 1919, V I I , 157 S. Virgil: Aeneid Book X I I , edited b y W . S. M a g u i n e s s , London 1953, 119 S. Homer Homeri Ilias. Greece et Latine. Annotationes in usum Serenissimi principis Gulielmi Augusti, duci de Cumberland, etc., regio jussu scripsit a t q u e edidit Samuel C l a r k e S[acrae] T[heol.] P[rof.]. Londini 1729—1732, 2 Bde., 4°. Bd. 2: edidit, a t q u e imperfecta supplevit Samuel C l a r k e Alius, S. R . S. —, editio secunda in-8, 1735. —, editio secunda in-4, 1754. [Für die weiteren Ausgaben s. S. 89 1, Schema 1 u n d den K a t a l o g des BM.] 2
Knauer, Aeneis und Homer
1-2 1
3 4
g β
12
Bibliographisches
18
Homeri Odyssea. Graece et Latine edidit, annotationesque ex notis nonnullis mistis a Samuele C l a r k e , S. Т. P. relictis, partim collectis, adjecit Samuel C l a r k e , Societ. Reg. Soc., Londini 1740, 4°, 2 vol. —, editio secunda, Londini 1768, 2 Bde. 8°. —, editio eexta, edidit A. C r a i g , Edinburgi 1846, 2 Bde. 8° (Vorwort datiert 1828).
Ομηρου απαντα, Homeri opera omnia ex recensione et cum notis Samuelis C l a r k i i , S. T. P., accessit varietas lectionum ms. Lips, et edd. veterum cura Io. Aügusti E r n e s t i , Lipsiae, G. Theoph. Georgii, 1759—1764, 5 Bde. —, . . . accessit varietas lectionum Ms. Lips, et Vratislav . . ., editio secunda correctior et auctior, Lipsiae, libraria Weidmannia/G. Reimer, 1824, 5 Bde. Homeri Carmina cum brevi annotatione, accedunt variae lectiones et observationes veterum grammaticorum cum nostrae aetatis critica curante C. G. H e y n e , Lipsiae, in libraria Weidmannia, Londini apud Payne et Mackinlay, 1802, 8 Bde. The Iliad, edited, with apparatus criticus, prolegomena, notes, and appendices by Walter L o a f , London 1886, second edition 1900—1902, 2 Bde. Neudruck Amsterdam 1962. Peter von der M ü h l l , Kritisches Hvpomnema zur Ilias, Schweizer. Beitr. 4, 1962, X I I , 391 S.
Speziaüexika V e r g i l (vgl. S. 68f., 72—74, besonders 73,3) Hugo M e r g u e t , Lexikon zu Vergilius mit Angabe sämtlicher Stellen, Leipzig 1912 ( = Hildesheim 1960), 786 S. Monroe Nichols W e t m o r e , Index verborum Vergilianus, New Haven 1911, second printing 1930 ( = Darmstadt 1961), Χ, 554 S. Homer Guy Lushington P r e n d e r g a s t , A complete concordance to the Iliad of Homer, London 1875, 416 S. New edition completely revised and enlarged by Benedetto M a r z u l l o , Darmstadt 1962, VIII, 427 S. Henry D u n b a r , A complete concordance to the Odyssey and hymns of Homer to which is added a concordance to the parallel passages in the Iliad, Odyssey and hymns, Oxford 1880, 419 S. —, A complete concordance to the Odyssey of Homer, new edition completely revised and enlarged by Benedetto M a r z u l l o , Darmstadt 1962, X, 398 S. [Ohne die Ilias-Odyssee-Hymnen-Parallelen]. Augustus G e h r i n g , Index homericus. Leipzig 1891, 875 S. Bruno Snell-Ulrich F l e i s c h e r , Lexikon des frühgriechischen Epos, Göttingen 1955—[Bisher 3 Lief.; vgl. Benedetto M a r z u l l o , Zum 'Lexikon des frühgriechischen Epos', Philol. 101, 1957, S. 169—216]. Alexander P o p e , An Index of persons and things, in: The Iliad (s. S. 13) Bd. 6, nach S. 212 (unpaginiert) und darauf folgend: A poetical Index to Homer's Iliad; s. S. 342.
LITERATUR ZUR VERGIL-HOME R - F R A G E Was die praktischen Forderungen betrifft, so mögen unnütze Bemühungen noch eher hingehen, denn es springt zuletzt doch manchmal etwas Unerwartetes hervor. Goethe, Materialien zur Geschichte der Farbenlehre (1810)
Diese Bibliographie umfaßt etwa den Zeitraum von 1520 bis 1961. Sie beschränkt sich auf solche Arbeiten, die sich im allgemeinen oder im speziellen mit der Vergil-Homer-Frage (und auch ihrem Nachleben) befassen. Vergilmonographien sind nur dann aufgenommen, wenn diese Frage eine bedeutendere Rolle in ihnen spielt (z.B. Heinze). Die angestrebte Vollständigkeit ließ sich nicht erreichen. Auf die Angabe von Rezensionen ist verzichtet worden. Sie lassen sich verhältnismäßig leicht bei Giuliano Mambelli, Gli studi Virgiliani nel secolo X X . Contributo ad una bibliografia generale, Florenz 1940, 2 Bde., bzw. in Jules Marouzeau's Ь'Аппёе Philologique finden. In den Titeln mancher älterer Arbeiten sind Homer und Vergil vereinigt, ohne daß deren Verfasser Einzelstellen miteinander verglichen haben. Solche Arbeiten sind — sofern ich sie gesehen habe -— ebensowenig aufgenommen wie Homer-Vergil-Anthologien (β. S. 103,1) bzw. bloße Inhaltsangaben der drei Epen. Umgekehrt sind mir sicher viele Arbeiten entgangen, deren Titel nicht ohne weiteres auf eine vergleichende Interpretation schließen läßt. —• Vgl. auch die im Register S. 528ff. genannten Autoren für die übrige erwähnte Literatur. Von der Homer-Aeneisliste aus wird nicht in jedem Falle auch auf diese Bibliographie verwiesen. * : Das Sternchen am linken Rand bedeutet, daß ich die Arbeit selber eingesehen habe. „Möchten doch mehrere, selbst diejenigen, die, um anderer Zwecke willen, alte und neue Werke durchgehen, gelegentlich notieren, was ihnen für unser Fach bedeutend scheint, und es gefällig mitteilen; wie wir denn schon bisher manchen Freunden für eine solche Mitteilung den besten Dank schuldig geworden" (Goethe, ebd.). •Abrahamson, Ernst, The adventures of Odysseus, Literary Studies, Washington Univ. Studies, St. Louis 1960, S. 1—6: The adventures of Odysseus. S. 25—30: The adventures of Aeneas. •Alessandrini, Serafino, Saggio di studio comparative tra i quattro inferni classici Omero, Virgilio, Dante e Fenelon, Fermo 1926, 232 S. •Alexander, William Hardy, Aeneid, I, 462: A new approach, Am. Jl. Philol. 75, 1954, S. 395—400. •Alvea, Robert, Milton, Shakespear [so], Homer, and Virgil compared, in: Sketches of a history of literature, Essay 1, Edinburgh 1794, S. 187—197. •Anderson, Warren D., Notes on the simile in Homer and his successors. I. Homer, Apollonius Rhodius, and Vergil. II. Milton, Class. II. 53, 1957, S. 81—87. 127—133. •Anderson, William S., Vergil's second Iliad, TAPhA 88, 1957, S. 17—30. •Andreae, Paul Christian Gottlob, Locorum quorundam Homero-Virgilianorum specimen primum, alterum, Jena 1804, S. 5—16. 1814, S. 7—18. 2*
20
Bibliographisches
A r n d t , August, Homer und Vergil, eine Parallele, schönwissenschaftliche Studie nach P. Rapin, Leipzig 1874 [vgl. R a p i n ] . » A s h b y , Α. M., Poetic imagery in Homer and Virgil, Greece and R o m e 2, 1932/33, S. 21—28. • A u s t i n , R . G., Virgil and t h e wooden horse, J l . Rom. Stud. 49, 1959, S. 16—25 [zu Aen. 2]. » A v e r y , William Т., Iliad V, 837—839 and Aeneid VI, 412—414, Class. Philol. 53, 1958, S. 177f. • A y m a r d , Jacques, Irnmanem veluti pecora inter inertia tigrim (Eneide I X 730), Rev. Philol. 70, 1944, S. 69—83. » B a l d e m a i r , Nicolaus, Quae Homerus atque Vergilius de Iride deorum n u n t i a finxerunt, conferuntur et quibus in rebus inter se discrepent, exponitur, Progr. Pilsen 1894, S. 1—18. • B a s s e t t , Samuel E., The proems of t h e Iliad and t h e Odyssey, Am. J l . Philol. 44, 1923, S. 339—348 [s. besonders S. 339,1. 344]. *—, The inductions of the Iliad, t h e Odyssey and t h e Aeneid, Class.Weekly 27, 1934, S. 105—110. 113—118 [beide Aufsätze zu 1, 1—33, A 1—7. α 1—10]. » B a u r , Karl, Homerische Gleichnisse in Vergils Aeneide (I. Teil), Progr. Freising, 1890/91 (1891), nr. 2, S. 37—67 [mehr nicht erschienen]. * B a y l y , Anselm, The alliance of musick, poetry a n d oratory, under t h e head of poetry is considered t h e alliance and n a t u r e of t h e epic a n d dramatic poem, as it exists in t h e Iliad, Aeneid an Paradise lost, London 1789, V, 389 S. • B e l l a r d i , Giovanni, U n esempio di imitatio in Virgilio, Maia 14, 1962, S. 187—208 [zu 5, 362—484: Ύ 653—699]. * B e n i , Paolo [Herausgeber], Comparatione di Homero, Virgilio e Torquato. E t a chi di loro si debba la P a l m a nell' Heroico Poema, del quale si vanno anco riconoscendo i precetti: con dar largo conto de' Poeti Heroici, t a n t o Greci, quanto Latini & Italiani. E t in particolare si f& giudizio dell' Ariosto, P a d o v a 1607, 324 S. [vgl. auch S. 87,2]. E n t h ä l t : 7 discorsi di virtuosi Academici dell' Academia de gli Animosi di Padova: 1. Academico N o m i s t a , Che Torquato Tasso nel suo Goffredo h a b b i a rappresentato molto piii nobile e perfetta Idea di valoroso Capitano e Heroe, che Homero о Virgilio (S. 1—43). 2. Ders., Che il Tasso nel suo Goffredo do habbia conservata l'unitä, della favola molto meglio di Homero о di Virgilio. Ε che in somma nell'Inventione debba all'uno e l'altro anteporsi (S. 44—84). 3. Academico A s s e t a t o , Che Torquato assai meglio di Homero e Virgilio habbia espresso l'integritä. e debita grandezza della Favola (S. 85—135). 4. Ders., Per qual cagione si ricerchi ampiezza о grandezza nell'Heroico P o e m a : e qual'e q u a n t a debber esser questa grandezza: e che in ciö ancora il Tasso si sia accostato al segno molto piü di Homero e meglio di Virgilio (S. 136—170). 5. Academico T r a v i a t o , Di quanti e quali Episodi debba fornirsi l'Heroico p o e m a : con qual ordine & arte si debban tessere e compartire: e chi ne habbia piü convenientamente adornato il suo poema, Homero, Virgilio, о Torquato (S. 171—213). 6. Ders., Dove si risolvono alcuni dubbi pertinenti all'Inventione e Disposition' Heroica, & in somma a quanto si ё stabilito fin'hora intorno all' Heroico Poema (S. 214—245). 7. ders., Dove si paragona l'Orlando Furioso dell'Ariosto con l'lliade & Odissea di Homero (S. 246—317).
Vergil — Homer
21
•В ö r a r d , Victor, Virgile et le texte d'Odyssee, Rev. Et. Gr. 32, 1919, S. X L Vif. B e r m a n , Albert Α., s. S. 549. •Boi v i n , Jean, Sur la quereile d'entre les partisans d'Homere et eeux de Virgile [Resume eines Vortrage von 1707], Histoire de l'Acad. R. des Inscr. et B. Lettres (Paris) 1, 1717, 'S. 176—179. • B o l a f f i , Ezio, I tre scudi classici θ le imitazioni, Fano 1919, 27 S. • B o r g e n , В., De centonibus Homericis et Virgilianis ea quae gravissima sunt illustrare conatus est, Hafniae 1828, 22 S. * B o u v i e r , Heribert, Beiträge zur vergleichenden Erklärung der Schildepisoden in Homers Iliaa und Vergils Aeneis, 11. Progr. Oberhollabrunn 1881, 24 S. *Bozzi, Lucia, Ideali e correnti letterarie nell „Eneide", R. Univ. di Milano Fac. di Lett, e Filos. ser. prima, Messina 1936, 181 S. * B r a i t m a i e r , Friedrich, Die Schätzung Homers und Virgils von Scaliger bis Herder, Korrespondenzbl. f. d. Gelehrten- und Realsch.Württ. 32, 1885, S. 454— 468. 502f.; 33, 1866, S. 84—92. 121—129. 271—294. 364—373. 525—533. • B u c h n e r , Georg, De Iridis apud Homerum et Vergilium discrimine, Progr. Braunau 1888, S. 5—17. * C a c c i a l a n z a , Philippus, De Inarime et είν Άρίμοις schedula critica, Boll' Filol. Class. 11, 1905, S. 253—256 [zu 9, 715f.: В 781b—783]. • C a m o z z i , Giovanni Battista, La discesa all'Orco nell'Odissea omerica e nell' Eneide virgiliana, Progr. 1880/81, Campobasso 1881, S. 3—47. • C a m p s , W. Α., A second note on the structure of the Aeneid, Class. Quart. 53 (9), 1959, S. 53—56. • C a p p e l l e , Arend Gerard van, De poeticis Homeri et Virgilii comparationibus inter se collatis, in: Symbolae Literariae (edd. publ. Gymn. doct. soc. coniuncti) 3, Amsterdam 1839, S. 55—68 [zu 1, 498—504]. C a r d i l l o , L., h'lliade e 1 'Eneide, in: Saggi di critico-letteraria, Sansevero 1889, S. 23—26. • C a u e r , Paul, Zum Verständnis der nachahmenden Kunst des Vergil, Progr. Kiel 1885, 26 S. • C a y l u s , Comte de (Tubieres de Grimoard de Pesteis de Levis, Anne Claude Philippe de, Comte de Caylus), Tableaux tirös de l'Iliade de l'Odyssöe d'Homere et de l'Eneide de Virgile avec des observations gönerales sur le costume, Paris 1757, CH, 396 S. •—, Des boucliers d'Achille, d'Hercule et d'Enäe suivant les descriptions d'Homere, d'Hisiode et de Virgile, Mem. de l'Acad. 27 (1755—1757), Paris 1761, S. 21—33 mit 3 Tfln. C l e r i c i , Graziano Paolo, Gli scudi di Achille e di Enea, in: Fantini, Rodolfo, Raccolta di letture virgiliane, per le scuole medie e superiori, Milano 1930, S. 142—147. • C o n w a y , Robert Seymour, Vergil as a student of Homer, Bull, of the John Rylands Library 13, 3 (Manchester), 1929, 23 S. •—, 'corrected and amplified' in: Ders., Martin Class. Lect. (Cambridge/Mass.) 1, 1930, S. 151—181. •—, The growth of the underworld, in: New studies of a great inheritance, nr. 6, London 1921, S. 112—139. • C o f f e y , Michael, The subject matter of Vergil's similes, Inst, of Class. Stud. (London) Bull. 8, 1961, S. 63—75. • C o r d i e r , Andre, Etudes sur le vocabulaire öpique dans l'Enöide, Coll. des Et. Lat. вёг. scient. 16, 1939, 354 S. • C o r n w a l l , E. W., Aen. VI. 567—569, Class. Rev. 27, 1913, S. 229f. C o r r a z i n i di Bulciano, Francesco, La marina in Omero e in Virgilio, in: Storia della marina militare antica, Docum. II, p. 1, Florenz 1894, X X X I , 399 S.
22
Bibliographisches
» C o u c h , H e r b e r t Newell, Nausicaa a n d Dido, Class. J l . 37, 1942, S. 453—462. » C r e s p i , Achille, Le visioni nei poemi di Omero e Vergilio, Riv. Stör. Ant. 10, 1905, S. 31—42. » D a c i e r - L e f e v r e , Anne, Des causes de la corruption de goust, Paris 1714, 614S. *—, Homere defendu contre l'apologie du R . P . Hardouin ou suite des causes de la corruption du goust, Paris 1716, 231 S. » D e l a f a y e , Theodore, An essay on Virgil's celebrated gates of sleep, London 1743, 105 S. [zu 6, 893—898]. » D e n i s , Jacques, Onzieme livre de l'Odyssöe et sixieme de l'Enöide, Bull. Mens. Fac. des Lettres de Caen 5, ann., nr. 3, Janvier 1889, S. 74—79. » D e z e i m e r i a , Reinhold, Remarques Sur le texte de divers auteurs, nouv. вёг., ch. 3: Andrö Ch£nier, [в. besonders S. 318—321:] Imitations combinöes d'Homere et de Virgile, Actes de l'Acad. n a t . des sciences, belles-lettres et arts de Bordeaux, Зе вёг., 41, 1879, S. 305—329. » D o r e y , Τ. Α., Homer and Virgil: The world of the dead, Orpheus (Catania) 3, 1956, S. 119—122 [zu 6, 337—383]. » D r a c h m a n n , Anders Björn, Guderne hos Vergil. Bidrag til belysning af Aeneidens Komposition, Kopenhagen 1887, 162 S. » D r o b i s c h , Moritz Wilhelm, Weitere Untersuchungen über die Formen des Hexameter bei Vergil, Horaz u n d Homer, Ber. ü. d. Verh. d. kön. sächs. Ges. d. Wiss. zu Leipzig, Philol.-hist. Cl. 20, 1868, S. 16—65. » D r ü c k , Fridericus Ferdinandus, Dissertatio philologica de virtutibus vitiisque Homeri et Virgilii, о. O. (bei Cotta), 1780, 78 S. » D u c k w o r t h , George Eckel, TheAeneid, as a trilogy, T A P h A 88, 1957, S. 1—10, besonders S. 5f. » D u k e , Т. Т., Vergil a bit player in t h e Aeneid?, Class. J l . 45, 1950, S. 191—193 » E c k e r t , J . , Parallele zwischen Homers Ilias und Virgils Aeneis,Progr.München 1829, S. 3—14. » E h w a l d , Rudolf, Vergilische Vergleiche, Philol. 53, 1894, S. 729—744. » E l l i n g h a m , C. J . , Nescioquid maius nascitur Iliade, Greece and R o m e 11, 1941/42, S. 10—18. » E n d t , J o h a n n , Botenberichte bei Vergil u n d Ovid, Wiener Stud. 25, 1903, S. 293—307. » E v a n s , Elizabeth C., Literary portraiture in ancient epic. A s t u d y of t h e descriptions of physical appearance in classical epic, H a r v . Stud. Class. Philol. 58/59, 1948, S. 189—217. » F a i r c l o u g h , H e n r y Rushton, Virgil's knowledge of Greek, Class. Philol. 25, 1930, S. 37—46. F a l l e n s t e i n , J o h . Sal. Phil., Einige Erklärungen der vornehmsten dichterischen Ausdrücke in Homer u n d Virgil, Halle 1786. » F a y d i t , Pierre Valentin, АЬЬё, Remarques sur Virgile et sur Homere et Sur le style poetique de l'öcriture-sainte, ou l'on refute les inductions pernicieuses que Spinosa, Grotius et Mr. le Clerc en ont tiröes, et quelques opinions particulieres d u Рёге Mallebranche, d u Sieur l'Elevel et de Monsieur Simon, Paris 1705, 606 S. F e d e r i c i , S., L a contesa di Agamemnone ed Achille nel libro I AelYEneide, Saggi di critica, Perugia 1898, S. 123—194. —, L'incontro di E t t o r e θ di Andromache nel libro V I dell'Eneide, ebd. S.45—78. » F e l d m a n , Louis H., Ascanius and Astyanax. A comparative study of Virgil a n d Homer, Class. J l . 53, 1958, S. 351—366. F e s t a , Nicola, Virgilio e Omero, i n : Bimillen. di Virgilio a Milano, Pubbl. f a t t a sotto gli auspici dell"Alta Culture' e dell"Atene e R o m a ' , Milano 1931.
Vergil — Homer
23
• F i n a l e r , Georg, Homer in der Neuzeit von Dante bis Goethe. Italien. Frankreich. England. Deutschland, Leipzig und Berlin 1912, X I I I , 530 S. • F r a g u i e r , Claude-Francois, Abb6, Discours sur la т а ш ё г е [so] dont Virgile a imitä Нотёге [so], Mem. de Litt., l'Acad. R. des Inscr. et B. Lettres, Paris, 2, 1736, S. 141—160. •G a h eis, Alexander, Bemerkungen zu vielgelesenen Stellen der Schullektüre, IV., Wiener Stud. 48, 1930, S. 208—211. • G a r b a r i , Val., De Achillis Aeneaeque scuti descriptionibus pauca disseruit V. G., Progr. Trento, 1868, 16 S. G l a e s e n e r , Henri, Le bouclier d'Achille et le bouclier d'En6e, Lifege 1898, 31S. •Rez.: R. H a r m a n d , Rev. Et. Gr. 12, 1899, S. 412f. G r a z i a , Demetrio de, Studio critico comparativo sulle similitudini dei 4 poemi, di Dante, Omero e Virgilio, Foggia 1892, 2 Bde. • G u e r r a , Attilio, Sulla originality e l'imitazione nelle similitudini dell'Eneide, Contributo al un commento italiano del poema, Chieti 1916, 241 S. • G u s t a r e l l i , Andreas, De quadam lege quam Homericis Aeneidos imitationibus Vergilius secutus sit, Messina 1905, 14 S. • G w a t k i n , William E., jr., Dodona, Odysseus and Aeneas, Class. Jl. 57, 1961, S. 97—102 [kein Vergleich], • G y o m l a y , Gyula, Pdrhuzamos helyek. Vergilius Aeneis6böl 6в Homeros k4t eposäböl, Egyetemes philologiai közlöny (Budapest) 13, 1889, S. 725—729. 789—793. • H a m e l , Anton Gerard van, De figurae 'Από κοινοϋ usu apud Vergilium, Diss. Groningen 1896, 119 S. • H a u l e r , Johann, De fato quale apud Homerum et Virgilium psrhibetur, Progr. Ofen 1858, S. 1—9. H a w k i n s , W., Critical letters relating to the beauties and defects of Homer and Virgil and their several translators, in: Works, London 1759. • H e i n z e , Richard, Virgils epische Technik, Leipzig 1903. 2 1908. »1915 = 41957, Darmstadt, X I I , 502 S. •—, Die augusteische Kultur, Leipzig 1930, 21933 = 31960, Darmstadt, 157 S. [besonders S. 144—152]. • H e l l e r , John Lewis, Vergil's sources in Aeneid I X 481—497, TAPhA 66, 1935, S. X X V I I f . • H e r m a n n , Friedrich, Vergils Aeneide verglichen mit Homers Odyssee und Iliae unter besonderer Berücksichtigung des 6. Buches der Aeneis und des 11. Buches der Odyssee, 3 Teile, Progr. Dresden 1880. 1881, S. 3—9. 3—9. 3—10. • H e u r g o n , Jacques, Un exemple peu connu de la Betractatio Virgilienne, R E L 9, 1931, S. 260—263. • H e w i t t , Joseph William, Humor in Homer and Vergil, Class. Weekly 22, 1929, S. 169—172. 177—181. • H e y n e , Christian Gottlob, Disquisitio I. De carmine epico Virgiliano. •—, Disquisitio I I . De rerum in Aeneide tractatarum inventione, in: P. Virgilii M. opera (s. S.15 ), 2, 1771 [und in allen weiteren Auflagen jeweils vor Textbeginn]. • J o r t i n , John, A dissertation upon the state of the dead, as described by Homer and Virgil, in: Six dissertations upon different subjects, London 1755, nr. 6, S. 205—324. • K a p n ü k a j a s , Christos, Quem ad modum Eugeniue Bulgaria Virgili Aeneida ex latino in sermonem homericum converterit, Byzant.-neugriech. J b . 8 (1929/30), 1931, S. 14—31.
24
Bibliographisches
• K e i t h , Arthur L., Homer, Vergil, and Milton in their use of images from nature, T A P h A 51, 1920, S. X V f . *—, The t a u n t in Homer and Vergil, Class. J l . 19, 1923/24, S. 554—560. • K i e n e , Adolf, Der Schild des Achilleus beim Homer und seine Nachahmungen, namentlich bei Virgil u n d Hesiod, Philol. 25, 1867, S. 577—606. K l o b ä s a , R., Die Aeneis des Virgil als Nachahmung der homerischen Ilias u n d Odyssee, Progr. Freudenthal 1875, 13 S. • K n i g h t , William Francis Jackson, Vergil and Homer, Presidential Address, Virgil Society 21. 1. 1950, Oxford 1950, 19 S. * K o c h , Günther, Zur vergleichenden Behandlung von Aeneis 1, 157—222 und Odyssee 10, 135—186, Progr. Eisenach 1904, S. 3—21. • K ö r n e r , Otto, Die Darstellung der Schallannäherung und der Schallentfernung in malenden Versen bei Homer und Vergil, Zschr. f. Hals-, Nasen- imd Ohrenheilk. 26, 1930, S. 1—7. *—, Nachtrag zu dem Aufsatz 'Die Darstellung der Schallannäherung [usw.]', ebd. 30, 1932, S. 676f. [zu К 535 und 8, 596]. • K o r n i t z e r , Alois, Zur Wanderung des Aeneas durch die Unterwelt, Zschr. f. österr. Gymn. 42, 1891, S. 961—965 [zu 6, 260]. • K r a m e r , J . Μ., Aeneas' „lacrimae r e r u m " en het wenen van Odyssous (Virg. Aen. I 461 sq., Horn, θ 520sqq.), Hermeneus (Zwolle) 23, 1952, S. 101—104 [d.h. 1,459—465: θ 521—531]. • K r o k o w s k i , Georgius [Jerzy], Quaestiones epicae, Prace Wroclawskiego Towarzystwa Naukowego, ser. A, nr. 46, Wroclaw 1951, 91 S. [besonders zu Aen. 8—10]. • K ü h n , Werner, Rüstungsszenen bei Homer und Vergil, Gymn. 64, 1957, S. 28—52. • K u m a n i e c k i , Kazimierz, Homer-—Wergiliusz, Meander (Warschau) 3, 1948, S. 48 f. • K u n z , Franz, Die älteste römische E p i k in ihrem Verhältnisse zu Homer, nach den erhaltenen Fragmenten zusammengestellt, Progr. Untermeidling bei Wien 1890, 26 S. • K v i ö a l a , J o h a n n , Vergilstudien nebst einer Collation der Prager Handschrift, P r a g 1878, 275 S. [besonders zu Aen. 1: S. 1—111 u n d 2—6: S. 112—200]. • L a f a y e , Georges, Les Metamorphoses d'Ovide et leurs modeles grecs, Univ. de Paris, Bibl. de la F a c . d. Lettres 19, Paris 1904, 260 S. [besonders S. 125—132]. L a u t e r , Gottfried Christian, De Virgilio imitatore Homeri, Heidelberg 1796. • L a w t o n , William Cranston, The underworld in Homer, Virgil, and Dante, The Atlantic Monthly (Boston) 54, 1884, S. 99—110. • L e c h t h a l e r , Isidor, Die Darstellung der Unterwelt bei Homer, Odyss. X I u n d Verg. Aen. VI, Progr. Meran 1887, S. 1—50. L e e c h , Helen L., Connections between Vergil's "Aeneid" and the writings of other authors, American Class. League, New York, Bull. 17, 1930. • L e s s i n g , Gotthold Ephraim, Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie, Berlin 1766. • L e v y , Brooks Emmons, Homer, Apollonius, and the origins of Aeneas, Vergilius 7, 1961, S. 25—29. • L e w i s , Richard Warrington Baldwin, Homer a n d Virgil: The double themes, Furioso (New Haven, Conn.) 6, 1950, S. 47—59. • L o h m a n n , Antonius, De graecismorum usu Vergiliano quaestiones selectae, Diss. Münster 1915, 98 S. • L o h m a n n , Bernhard, De Achillis, Herculis, Aeneae clipeis ab Homero, Hesiodo, Vergilio descriptis, Progr. Rheine 1877, S. 3—18.
Vergil — Homer
25
• L u d w i g , Alfred, Ukalegon in Ilias und Aeneis, Sitz.Ber. d. kön. böhm. Ges. d. Wiss., CI. f. Phil. Gesch. u. Philol., P r a g 1897, 5, S. 1—13. *—, Ukalegon in Ilias und Aeneis. Eine deuterologie, ebd. 1907 (1908), VI., 5 S. [beides zu 2, 312a: Г 148а]. • L u n i a k , Johannes, De homericis similitudinibus apud Vergilium, Zurnal ministerstvva narodnago prosweschtschenija (Petersburg) 213/214, 1881, S. 206—210. » M a c k a y , L. Α., Achilles as model for Aeneas, TAPhA 88, 1957, S. 11—16. • M a s q u e r a y , Paul, Traite de metrique grecque, Paris 1898, X I I , 394 S. [besonders S. 39—43]. M a s s a v a n i , Т., Gli dei omerici e virgiliani, in: Saggi critici, Firenze 1909, S. 75—85. • M a t a k i e w i c z , Helena, De regis notione Vergiliana, Eos 33 (1930—1931), 1931, S. 67—99. * M e h m e l , Friedrich, Virgil und Apollonius Rhodius, Untersuchungen über die Zeitvorstellungen in der antiken epischen Erzählung, Hamburger Arb. z. Altertumswiss. 1, 1940, I I I , 135 S. • M e n e c h i n i , Andrea, Delle Iodi della poesia d'Omero et di Virgilio. Oratione composta daH'eccellente signor' Α. M. con Privilegio, Vinegia, appresso Gabriel Giolito de Ferrari, 1522, [44] S. • M i e r o w , Herbert Edward, Some aspects of t h e literary technique of the Aeneid and the Odyssey, Class. Weekly 20, 1927, S. 195—197 [zu 1, 378f.]. * M o n t a n a r i , Giuseppe Ignazio, Omero, Virgilio e D a n t e Alighieri, considerazioni, in: Dante e il suo secolo 1, Florenz 1865, S. 679—702. • M o n t i g n o t , Henri, Discours sur le rapport de l'Eneide de Virgile avec l'Illiade [so] et l'Odissee d'Homere [gelesen a m 8. 5. 1752], Mem. de la Soc. R . des Sciences et В. Lettres de Nancy 3, 1755, S. 19—41. • M o r g a n , J . C., The character of Aeneas in t h e Iliad a n d in the Aeneid, K e n t u c k y Foreign Language Quart. 2, 1955, S. 26—30. • М о г l a n d , Henning, Der Hyrtacide in der Aeneis, Symb. Osl. 32,1956, S.69—80. M ü l l e r , Hieronymus, Homer u n d Virgil, Eine Parallele, E r f u r t 1807, 54 S. [vgl. R a p i n ? ] . • М и г l e y , Clyde, The use of messenger gods by Vergil and Homer, Vergilius 3, 1939, S. 3—11. • M u r r , Josef, Vokalismus und Gefühlsstimmung, in ihrem Zusammenhang an Homer und Vergil erläutert, 53. Progr. Feldkirch 1908, S. 29—34. • N a u m a n n , Heinrich, Homers Nekyia und ihr Gegenbild bei Vergil und D a n t e Der altsprachl. Unterr. Reihe 5, H e f t 1, 1961, S. 89—103. • N e e r n i a n n , Ivarl, Über ungeschickte Verwendung homerischer Motive in der Aeneis, Progr. Ploen 1882, S. 1—14. • N o r d e n , Eduard, Vergilstudien. I . Die Nekyia; ihre Composition und Quellen. Hermes 28, 1893, S. 360—406. • O g l e , Marbury В., Dame Gossip's role in epic a n d drama, T A P h A 55, 1924, S. 90—119 [zu 4, 173—197]. • O p p e r m a n n , Hans, Griechen, Römer, Deutsche im Spiegel ihrer Nationalepen (Ilias, Aeneis, Nibelungenlied), Die Alten Sprachen, Zsch. d. Reichssachgebietes alte Sprachen im Nat.-Soz. Lehrer-Bund (Frankfurt) 3, 1938, S. 33—40. • P a r i s i o , Pietro, Esame critico della Νέκυια omerica raffrontata col libro V I dell'Eneide, Napoli, 1883, 39 S. • P a s c a l , Carlo, Cratera coronant, Athenaeum (Pavia) 2, 1914, S. 323f.
26
Bibliographisches
• P a t r o n i , Giovanni, La teoria del sogno in Omero e in Virgilio (con una appendice Bugl'insomnia di Didone e il dipinto pompeiano Heibig 974), Rend. d. R . Ist. Lombardo di sc. e lett., 2, 53, 1920, S. 252—289, Sonderdruck Milano, 1920, 40 S. *—, Note archeologico-letterarie, I I I : La porta del tempio che stava edificando Didone, Athen, η. s. 5 (15), 1927, S. 77—100. •—, L'Inarime di Virgilio, Historia3,1929, S. 238—260 [zu 9, 715f.: В 781b—783]. • P e a s e , Arthur Stanley, Quadripedante putrem, Class. Jl. 20, 1925, S. 625—628 [zu 8, 696]. • P h l o r a t o s , Ch. S., Παρατηρήσεις είς Βεργιλίου ΑΙνειάδος I I 121, Αθήνα (έν Αθήναις) 55, 1951, S. 273—282 [zu 2, 121]; vgl. S.549. P i n t o , Ν. di, Nozioni generali о disegno dei tre poemi, l'lliade, l'Odiseea, l'Eneide, Napoli 1938, 30 S. • P l ü s s , Hans Theodor, Vergil und die epische Kunst, Leipzig 1884, 337 S. •—, Zu Vergilius' Aeneis, J b . class. Philol. 133, 1886, S. 500—502 [zu 1, 494— 504]. •—, Zu Aeneis und Ilias, ebd. 137, 1888, S. 185—189 [zu 9, 176—445]. • P ö s c h l , Viktor, Virgil. Forschungsbericht, 2. Forts., Anz. Altertumswiss. 12, 1959, S. 193—213. • P o k r o v s k i j [Pokrowsky], M., Le Calchas d'Homere et de Virgile, Comptes rend, de l'Acad. des sciences de l'Union des R0p. Sov. Soc. 1930, В 7, S. 117—120. • P o n z i a n , Giuseppe, I n che Virgilio anco imitando Omero ed altri sia originale, Padova 1875, 31 S. • P r i v i t e l l i , Teresa, L'arte di Virgilio nei 'ludi' del Vlibro dell'Eneide, Palermo 1936, 86 S. • P u c c i o n i , Giulio, Varianti del testo Virgiliano, Aen. I I 290 e Georg. I 332, Maia 6, 1953, S. 148—154. • R a p e r , Robert William, Marones: Virgil as priest of Apollo, Class. Rev. 27, 1913, S. 13—21. 148—151 [dazu: • F o w l e r , William Warde, Vergil, Priest of Apollo? Notes on Mr. Rapers recent paper, ebd. S. 85—87]. • R a p i n , Ren0, Comparaison des poemes d'Homere et de Virgile, Paris 1668, 166 S. — Vgl.: •Observations on the poems of Homer and Virgil. A discourse representing the excellencies of those works, and the perfections in general, of all heroick action. Out of the French, by J o h n Davice of Kidvelley, London, o. J . [1672? BMC], 128 S. *R. Rapini Homeri et Virgilii e Gallico Latine reddita, in: Jacobi Palmerii к Grentemesnil [Jacques Le Paulmier de Grentemesnil], ΚρΙτικον έπιχείρημα . . . в scriniis J a n i Berkelii ed., Lugd. Batav. 1704, S. 127—238. •Nachdruck dieser 'συλλογή comparationum' (S. *3 V0 ), ebd. 1707 unter dem Titel: 'Dissertationes sei. crit. de poetis Graecis et Latinis'. Vgl. o. A r n d t , M ü l l e r . • R e g e l , Georg E d . Friedrich, De Vergilio poetarum imitatore testimonia, Diss. Göttingen 1907, 87 S. • R i c c o b o n i , Daniele, De Virgilii ingenio. Quibus in rebus Publius Virgilius Maro Homerum aliosque imitatus singulare ingenium prodat, Progr. Lie. Marco Polo 1877/78. 1878/79, Venedig 1880, 51. 34. S. • R i c h a r d s o n , Leon Josiah D., Virgil and the homeric epithet, Greece and Rome 12, 1943, S. 1—14. • R i c h t e r , Paul, De Virgilio imitatore poetarum Graocorum, Rostock 1870, 45 S.
Vergil — Homer
27
• R i e p p i , Antonio, Lo scudo di Enea di Virgilio, con alcuni riscontri collo scudo d'Achille d'Omero β con quello d'Ercole d'Eeiodo, Diss., Reggio Calabria 1886, 85 S. R i s p o l i , Guido, Omero e Virgilio nelle parodie dialettali, Napoli 1Θ17, 54 S. R o u s s e a u , Jean, Le personnage d'Enöe depuis Н о т ё г е jusqu'ä Virgile, ТЬёве de Lie., Univ. de Louvain, 1944/45. • R o u s s e l , Louis, Une faute de gout de Virgile, Rev. Et. Gr. 44, 1931, S. 1—7 [zu 6, 305—311]. • S a i n t - D e n i s , Eugene de, Une comparaison hom&ique dans Horace (Od., 4, 14, 15—32), Les E t . Class. 11, 1942, S. 152—156 [zu 2, 301. 12, 523]. • S a n t e e , Frederick La Motte, The soul in Homer and Virgil, TAPhA 61, 1930, 5. X X X I I . * S c h a a r s c h m i d , Ioannes Fridericus, De Niso Virgil» Diomedem Homeri laudibus superante sive super loco Aeneid. lib. I X . ν. 176—445 comparato cum Iliad, lib. X, Progr. Schneeberg 1798, S. 1—25. • S c h a d e w a l d t , Wolfgang, Der Schild des Achilleus, N. J b . f. Ant. u. Jugendb. 1938, S. 65—82 ( = Von Homers Welt und Werk, Stuttgart, »1959, S. 352— 374 [besonders S. 371 f.], • S e h e r e r , Franz Joseph, Episoden bei Homer und Virgil. — Dm Wunderbare in der Dichtung des Homer und Virgil. — Zur Charakterschilderung bei Homer und Virgil. — Von den Gleichnissen bei Homer und Virgil, in: Festschr. zur Erinnerung an d. 250 jähr. Jubelfeier d. Gymn. Larentianum, Arnsberg 1893, S. 21—30. S c h l e y , Lothar, Das Homerisieren in Vergils Aeneis, Diss. Leipzig 1950 [ungedruckt]. *—, Vergils Homerisieren in der Aeneis, Wies. Zschr. d. Univ. Leipzig, 1952/53, Heft 3: Gesellsch.- und Sprachwiss. Reihe 1, S. 89—117. • S c h n e i d e w i n , Max, Statistisches zu Homeroe und Vergilius, J b . class. Philol. 129, 1884, S. 129—134. • S c h o t t , Rolf, Vergil und Homer,"Allg. Rundschau (München) 27, 1930, S. 842—844. • S c h w a r t z , Jacques, Quelques quaeetionee homericae et vergilianae chez les öcrivains latins, in: Hommages ä L^on Herrmann, Coli. Latomus 44, 1960, S. 698—701. • S c o t t , John Α., Similes in Homer and in Virgil, Class. Jl. 13, 1917/18, S. 687. •—, Vergil's interpretation of Iliad X X I I I 670, Class. Jl. 15, 1920, S. 500. 16, 1921, S. 177 [zu 5, 383—385]. • S e v e r y n s , Albert, Virgile et Homere, Mondo Class. 1, 1931, S. 42—55. • S e y b o l d , David Christoph, Über den Virgil, Progr. Buchsweiler 1789, 10 S. • S h e p a r d , S., Scaliger on Homer and Virgil, A study of literary prejudice, Emerita 29, 1961, S. 313—340. • S p a e t h , John William, jr., Hector's successor in the Aeneid, Class. Jl. 46, 1951, S. 277—280. • S t e i n m e t z , Carl August, Commentatio de aliquot locis Odysseae et Aeneidos ad Orci Maniumque descriptionem pertinentibus, Progr. Merseburg 1840, S. 1—30. • T a s k e r , William, Comparison of Homer and Virgil, with respect to anatomical and medical knowledge, in: Series of letters, second edition, London 1798, Letter 12, S. 54—58 [vgl. auch Letters 17—22, S. 88—115]. • T i s s o t , Pierre F r a n c i s , Etudes sur Virgile, сотрагё avec tous les pontes öpiques et dramatiques des anciens et des modernes, Paris 1825—1830, 4 Bde., »1841.
28
Bibliographisches
Τ i 11 m a η η , J o h a n n August Heinrich, De Virgilio H o m e r u m imitante, Vitebergae 1787, 22 S. [nicht in opuscula, ed. Aug. H a l m , Leipzig 1833, s. S. V]. » T o l k i e h n , Johannes, Homer u n d die römische Poesie, Leipzig 1900, 219 S. —, Über Homer in der römischen Litteratur, Vorlesung WS 1897/98, Königsberg, s. »Vorlesungsverzeichnis S. 50. *—, De Homeri auctoritate in cotidiana R o m a n o r u m vita, J b . class. Philol. suppl. 23, 1896, S. 222—289. » T o l l i u s , Iacobus, Virgilii et Homeri comparatio, i n : J a c . Palmerii usw. ( s . o . : R a p i n ) , 1704, S. 463—473. • T r e n d e l e n b u r g , Adolf, Virgil u n d 'Homer', Persönlichkeit und Zunft, Vort r a g am 2000. Geburtstag Virgils 15. 10. 1930, Berlin 1930, 16 S. » T u r y n , Alexander, I n f a n d u m regina . . . [französ.], Eos 33 (1930/31), 1931, S. 39—41. » U s s a n i , Vincenzo, jr., De Verg. Aen. I I , 290, Maia 7, 1955, S. 216—230 [und zu 1, 92]. • V e r d i c t s of t h e learned concerning Virgil and Homer's heroic poems, London 1697, 28 S. (auch in: The Somers Coll. of t r a c t s : A coll. of scarce a n d valuable tracts usw., London, 2 1814, rev. . . . b y Walter S c o t t , 12, S. 3—19). • V o l b o r t h , J o h a n n Carl, Dissertatio super fructu, quem interpres Homeri e Virgilii lectione capere possit pauca praefatus I . С. V., Göttingen 1777, 15 S. V o l k m a n n , W., Die Nekyia im 6. Buch der Aeneide Vergils, Sonderabdruck a. d. Jahresber. d. schles. Ges. f. vaterländ. Cultur, Breslau, 1903, 11 S., Rez. * Rudolf H e l m , Berl. Phil. Wschr. 24, 1904, Sp. 521—524. » V o s s , David O., Atlas a n d Olympus, Class. J l . 29, 1933/34, S. 41 f. [zu 4, 248—250]. » W a l c h , Albert Georg, De eo quod nimium est in imitatione Homeri Virgiliana meletema criticum, Progr. Schleusingen 1773, 15 S. » W a l t h e r , August Hermann, De scriptorum R o m a n o r u m usque a d Vergilium studiis Homericis, Diss. Breslau, 1867, 47 S. » W e d e w e r , H e r m a n n Anton Joseph, Homer, Virgil, Tasso oder das befreite Jerusalem in seinem Verhältnis zur Ilias, Odyssee u n d Aeneis, Münster 1843, 379 S. » W e n n s t r ö m , Т., Dödsriket hos Homeros, Vergilius och Dante, E d d a (Kristiana) 14, 1921, S. 217—254 [zu Aeneis 6]. » W i c k e r t , Lothar, Homerisches und Römisches im Kriegswesen der Aeneis, Philol. 85, 1930, S. 285—302. 437—462. » W i l l i a m s , R . D., The pictures on Dido's temple (Aeneid I, 450—493), Class. Quart. 54 (10), 1960, S. 145—151. *—, Virgil a n d t h e Odyssey, Virgil Soc. Lecture Summaries nr. 53, 1961, mschschr. [Aen. 1 und ε — J e t z t in: »Phoenix 17, 1963 S. 266—274. » W i l l i s , William Hailey, Athletic contests in t h e epic, T A P h A 72, 1941, 5. 392—417. Z i e l i n s k i , Tadeusz, Homer, Wergiljusz, Dante, Przeglad Warszawski 1925, I I , S. 36—45. 158—172.
Ι.
Studien zur poetischen Technik Vergils
Maturity of language may naturally be expected to accompany maturity of mind and manners. We may expect the language to approach maturity at the moment when men have a critical sense of the post, a confidence in the present, and no conscious doubt of the future. I n literature, this means t h a t the poet is aware of his predecessors, and t h a t we are aware of the predecessors behind his work, as we may be aware of ancestral traits in a person who is at the same time individual and unique. T. S. Eliot, W h a t is a Classic (1944)
1. K a p i t e l
EINLEITUNG 1. Fragen Omnia videt Virgilius. Cerda zu Aeneis 12, 121 (1617)
Germain V a i l l a n t de Guölis, Abt von Pimpont und 99. Bischof von Ог1ёапэ, notiert in seinem Vergilkommentar von 1575 zu Aeneis 9, 465—467a quin ipsa arrectis . . . in hastis| praefigunt capita . . .| Euryali et Nisi . . . als homerische Parallele Σ 176bf. κεφαλήν δέ e θυμός άνωγε| πήξαι άνά σκολόπεσσι ταμόνθ' άπαλης από δειρής: Iris erscheint vor Achill und warnt ihn, daß Hektor den Kopf des toten Patroklos aufspießen werde, wenn Achill nicht sofort eingreife; Turnus dagegen läßt die bereits aufgespießten Köpfe der beiden Jünglinge vor die Mauern der belagerten Troianer tragen. Ein solcher Hinweis wirft zwei Fragen auf: 1. ist G e r m a n u s , wie V a i l l a n t sich lateinisch nannte, als erster auf diesen Vergleich geraten, den nur Juan Luis de la C e r d a von ihm übernommen hat, und vor allem 2. hat G e r m a n u s diese Stellen zu Recht miteinander verglichen? Die erste Frage ist nach einigem Suchen negativ zu beantworten: G e r m a n u s fand die Σ-Stelle zweifellos in den annotationes zur Aeneis von Johannes H ä r t u n g , die im Anhang der Vergilausgabe von Georg F a b r i c i u s zuerst 1551 in Basel erschienen waren. Die zweite Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Darf man z.B. in diesem Zusammenhang daran erinnern, daß Vergil die gleiche Iris-Achillszene (Σ 165—202) am Anfang desselben 9. Buches in den Versen 1—24 bereits 'nachgeahmt' hatte? Auf das deutlichste, bis zum LautlichRhythmischen übereinstimmende Detail dieser imitatio hat schon Macrobius 5, 9, 1 aufmerksam gemacht: Σ 182 ΤΙρι θεά, τίς γάρ σε θεών έμοί άγγελον ήκε; 9, 18f. Iri, decus caeli, quis te mihi nubibus actam| detulit in terras? Iuno schickt Iris genauso und in durchaus vergleichbarer Absicht zu Turnus wie Hera Iris zu Achill. In der Aeneis bereitet diese Szene die Nisus- und Euryalus-'Episode* vor, die gerade dort ihren schrecklichen Abschluß findet, wo G e r m a n u s noch einmal auf ein Detail — die Drohung Hektors — aus der gleichen homerischen Szene glaubte aufmerksam machen zu müssen, das Vergil, als er sie am Beginn des 9. Buches verarbeitete, nicht benutzt hatte.
32
Einleitung
Christian Gottlob H e y n e merkt 1775 zum letzten großen Gespräch zwischen Iuppiter und Iuno in der Aeneis, 12, 791—842, an: „hoc fere modo Odyssea ad finem properat ω, 471 sqq.", und er meint damit das letzte wenn auch kürzere Gespräch zwischen Zeus und Athene im letzten Buch der Odyssee, ω 472—488. H e y n e läßt aber nicht erkennen, ob er bemerkt hat, daß Vergil den Schluß des letzten Verses der gebieterischen Zeusrede . . . πλούτος δέ και ειρήνη άλις εβτω | (ω 486b), den anderen Umständen entsprechend variiert, in den Mund der resignierenden Iuno gelegt hat: cum iapi conubiis pacem felicibus, esto, | component . . . (12, 821 f.). Dies Detail dürfte das Gewicht von H e y n e s Hinweis bekräftigen 1 und erkennen lassen, daß Vergil wirklich bei der Aussicht auf Frieden, die sich am Ende der Aeneis durch die versöhnte Göttin eröffnet, die gleiche Aussicht am Ende der Odyssee im Sinne hatte, auch dort ist sie Ausdruck göttlichen Willens. Dann aber scheint die wohl noch nicht gestellte Frage unumgänglich: hat Vergil einen strukturellen Zusammenhang zwischen dem ersten Zeus-Athene-Gespräch im ersten Buche der Odyssee (α 26 b—105) und diesem im letzten gesehen und deshalb den so deutlichen strukturellen Zusammenhang zwischen dem Iuppiter-IunoGespräch im letzten Buche der Aeneis und dem Iuppiter-VenusGespräch im ersten Buche der Aeneis (1, 223—304) hergestellt, f ü r das ja in der Tat auch das α-Gespräch heranzuziehen ist 2 ? Denn Iuppiter nimmt seinen früheren Machtspruch |imperium sine fine dedi (1, 279), ausgelöst durch Venus' Frage quem das finem, rex magne, laborum?| (1, 241), in den ersten Worten seiner Rede am Ende der Aeneis noch einmal auf (12,793): |quae iam finis erit, coniunx? Gleichzeitig steht dieses Göttergespräch vor dem Schlußkampf zwischen Aeneas und Turnus an derselben Stelle im szenischen Aufbau des 12. Buches der Aeneis wie das Gespräch wiederum zwischen Zeus und Athene in der Ilias X 166b—187, das dem Endkampf zwischen Achill und Hektor voraufgeht 3 . Hieraufmacht allerdings noch nicht H e y n e , sondern erst Fräderic Gustave E i c h h o f f 1825 aufmerksam. 1
Zu 12, 822b cum iam leges et foedera iungent vgl. aus derselben Zeusrede ω 483 δρκια πιστά ταμόντες ό μεν βασιλευέτω αίεί. 2 Erweitert also hier im 1. Buche um die Entsendung des Mercur zu Dido, während in der Odyssee Athene zu Telemachos eilt. Hermes eilt erst im ε zu Kalypso (daher: ε 44—46 ^ α 96—98 > I, 300bf.), wie ebenfalls Mercur zu — Aeneas (4, 238—246. 253b—264 < ε 43—49. 50—58). 3 Die beiden jeweils abschließenden Verse X 186 f. = ω 487 f. ώς ειπών δτρονε πάρος μεμαυΐαν Άθήνην| βή δέ κατ' Ούλύμποιο καρήνων άΐξασα ( = α 102) wären dann zu 12, 841 f. adnuit his Iuno et mentem laetata retorsit;| interea excedit caelo nubemque relinquit heranzuziehen: Iunos Wirksamkeit hat damit ein Ende gefunden. — Vergilische Änderung: im X wie im α werden alle Götter von Zeus angesprochen (vgl. X 166bf. α 26b—28), auch wenn das Gespräch nur von Zeus und Athene bestritten wird. I m ω dagegen fehlt die Gegenwärtigkeit der anderen Götter wie in Aeneis 1 und 12.
Fragen. Aufgaben
33
Vergil hat den Tod des Turnus im letzten Vers der Aeneis, 12, 952, mit denselben Worten beschrieben wie den der Camilla, 11,831: vitaque cum gemitu fugit indignata sub umbras. Dieser 'Wiederholungsvers' ist eine geraffte aber genaue Übertragung der beiden Verse, die den Tod des Hektor, aber auch den des Patroldos beschrieben X 362f. = Π 856f. ψυχή δ' έκ ρε&έων πταμένη "Αϊδόσδε βεβήκει,| δν πότμον γοόωσα, λιποϋσ' άνδροτητα και ήβην. Servius bereits schließt seinen Kommentar mit diesen beiden Versen der Ilias, ohne daß man natürlich erkennen könnte, ob er an die Π- oder an die X-Stelle gedacht hat, jedenfalls aber erinnerte er sich auch an Camillas Tod — . . . ut supra de Camilla diximus1: im Kommentar des Servius aber finden sich dort die beiden Homerverse erst im Parisinus 7965 als ein Zusatz aus dem 15. Jahrhundert. Soweit ich sehen kann, hat man nie gefragt, ob ein Zusammenhang und wenn welcher zwischen der vergilischen und homerischen 'Verswiederholung' besteht. Möchte man schließlich ein vergilisches Gleichnis mit seinen homerischen Vorlagen vergleichen — etwa 10,723—728a (Halbvers): Mezentius wie ein Löwe, den die vesana fames antreibt — und schlägt dafür in verschiedenen Vergilkommentaren nach, so findet sich häufig zum Schluß ein ganzer Strauß homerischer Gleichnisse zusammen, in diesem Falle sind es neun (Γ 23—26 usw.; s. die Aeneis-Homerliste S. 418f.). Umgekehrt wird ein homerisches Gleichnis — etwa Λ 305— 308: Hektor dem Zephyros verglichen — zu vier verschiedenen vergilischen Gleichnissen herangezogen (9,668—671 usw.; s. die Homer Aeneis-Liste S. 461). In keinem Kommentar sind alle diese Stellen vereinigt, und es bedarf erst mühsamer Sammelarbeit, bevor sich entscheiden läßt, welche Stellen Vergil wirklich im Sinne gehabt hat oder gehabt haben könnte. 2. Aufgaben Eine Person wie Pindar wird erst recht herauskommen, wenn man vergleicht, wie sie sich in dem Geiste von vielen spiegelt, die eigene Augen zu sehen haben. Wilamowitz, Pindaros (1921)
„Vergil als Homerinterpret verlangt auch nach Heinzes Darstellung noch eine besondere Behandlung; Heinze war damals genötigt, von einem wenig zutreffenden Homerbild auszugehen", notierte Wolfgang Schadewaldt 19432. Zwölf Jahre später stellte Karl Büchner 1 Allerdings verweist Servius nur auf die nach seiner Meinung drittmögliche Erklärung von 'indignata': 'discedebat [seil, vita] a iuvene, nam volunt philosophi invitam animam discedere a corpore cum quo adhuc habitare naturae legibus poterat: sie Homerus etc." 2 I n dem Aufsatz Die Gestalt des homerischen Sängers, in: Homers Welt und Werk, ( 4 9 4 3 ) 3 1959 S. 427 (zu S. 79).
3
Knauer, Aeneis und Homer
34
Einleitung
ebenso zutreffend am Schluß seiner knappen Zusammenfassung über das Verhältnis der Aeneis zu Homer als „Quelle" fest, es sei ein „dringendes Bedürfnis", daß „das ganze Werk auf Ort und Sinn jeder Homernachahmung durchinterpretiert" werde (Sp. 1450 = 428). Obwohl man jahrhundertelang mit unermüdlichem Fleiß die vorvergilische lateinische und griechische Literatur durchstöbert und alle echten und vermeintlichen Vorbilder für vergilische Formulierungen, Verse oder größeren Abschnitte getreulich zum einzelnen Aeneisvers zusammengetragen hat, kann man heute weder für Homer noch für einen anderen Dichter mit einiger Genauigkeit angeben, in welchem Maße er von Vergil benutzt worden ist: kein Kommentar enthält einen 'Index fontium' — für die christlichen Schriftsteller etwa seit langem eine Selbstverständlichkeit1. 1
Die Indices in den Vergilkommentaren beziehen sich ausnahmslos auf das von den Erklärern gesammelte Material, d. h. daß, sofern überhaupt auf Homerstellen verwiesen wird, nicht geschieden wird zwischen möglichen Zitaten u n d Stellen, die der Erklärer vergleicht, an die aber Vergil nicht gedacht h a t . I m 2. Band des C o n i n g t o n s c h e n K o m m e n t a r s etwa findet sich unter 'Homer' n u r : 'apparition of, to Ennius, 2, 270. — Homeric simplicity . . . (zu б, 374)', 4 1884, S. 556. Ähnlich im 3. Band 3 1883, S. 530 n u r : 'Homeric localities identified with Italian, 9, 716'. H e n r y N e t t l e s h i p h a t auch erst in die 2. Auflage dieses Bandes (1875) alle Ennius-, Lukrez- u n d Catullstellen — Ί hope . . . fairly complete' (im Vorwort des Bandes) — im Index verzeichnet: aber nur f ü r Aeneis 7—12! Die Liste von William A. M e r r i l l , Parallels and coincidences in Lucretius a n d Virgil, Univ. of Calif. Publ. in Class. Philol. 3, 1918, S. 135—247 (S. 135—218 Lucr.—Verg., S. 219—247 'Table of Virgilian passages') ist unkritisch und unvollständig (vgl. die Kritik Cyril B a i l e y s , Virgil and Lucretius, Proceed, of the Class. Assoc. 28, 1931, S. 23f.), aber sie weist in die richtige Richtung. Weder bei H e n r y de la Ville de M i r m o n t , Apollonios de Rhodes et Virgile, Ann. de la Гас. des lettres de Bordeaux (Paris) 1894, S. 1—83 noch bei Felix R ü t t e n , De Vergilii studiis Apollonianis, Diss. Münster 1912, 85 S. oder bei Markus H ü g i , Vergils Aeneis u n d die hellenistische Dichtung, Noctes R o m a n a e 4, 1952 (Diss.) oder bei Alfons S e i d e l , De Vergili studiis Pindaricis, Diss., Breslau 1925, finden sich die gewünschten Indices. — Das gleiche läßt sich aber auch sonst beobachten: J . V e h l e n s Enniusausgabe ( 2 1903= 3 1928) h a t nur einen Index testium neben dem Index sermonis ; E . B a e h r e n s , Fragm. Poet. Rom a n . , 1886 und ebenso W . M o r e l s Neubearbeitung 1927 ( = 1964); O . R i b b e c k s Scaen. Roman. Fragm. 2 1871—1873 ( = 1962) oder A. K l o t z ' Neubearbeitung (1,1953); M u n r o s ( 2 1893)oderBaileys(Bd.3,1947)Lukrezkommentare; K r o l l s Catull ( 2 1929. 3 1959); der K i e s s l i n g - H e i n z e s c h e H o r a z : alle weisen den gleichen Mangel auf. Sorgfältige u n d ausreichende Indices nach Art des Wiener oder Berliner Kirchenvätercorpus sind viel seltener zu finden, etwa in F r i e d l ä n d e r s Martial (1886=1961), M a r x ' Lucilius (1904—1905=1963), B i r t s C l a u dian (1892=1961; vgl. jedoch die Warnung bei Pierre С о u г с e 11 e, Les lettres Grec ques en Occident, Paris 1948, S. 120, 10: Birts Angaben bedürften strenger Kontrolle). Selten genug wird auf diesen Mangel überhaupt aufmerksam gemacht, doch vgl. etwa K . H o s i u s , De imitatione scriptorum R o m a n o r u m imprimis Lucani, Festschrift Greifswald 1907, S. 11 „ q u o d i n s c r i p t o r i b u s ecclesiasticis et monumentis Germaniae fere praescriptum (editionibus auctores et imitatores apponere) h a u t ita saepe in iis, qui vocantur classici, f a c t u m est". Zum Problem der Indices
Aufgaben
35
Die Herkunft der zuvor angeführten Beispiele aus den verschiedensten Kommentaren zeigt nur zu deutlich, daß Karl B ü c h n e r s Meinung, die ,,Feststellung" des homerischen Gutes in der Aeneis „könne nach langer Forschung als abgeschlossen gelten" (Sp. 1449 = 427), nur dann zuträfe, wenn das weit verstreute Material geprüft und neugeordnet zusammengefaßt würde. Es fehlt aber auch an Überlegungen, nach welchen Prinzipien Homer heranzuziehen ist, wann wirklich ein wörtliches Zitat, wann nur eine Paraphrase, eine ferne Anspielung vorliegt oder wann ein Hinweis des Erklärers dem modernen Leser das Verständnis erleichtern soll. Man erfährt nicht, ob ein Kommentar Vollständigkeit der adnotatio anstreben oder welche Auswahl er gegenüber seinen Vorgängern treffen wollte. Wenn ferner C o n i n g t o n von N o r d e n oder H e y n e von C o n i n g t o n vermerkt wird als derjenige, der zuerst die betreffende Homerstelle verglichen habe, H e y n e seinerseits oft genug niemanden namhaft macht, so sind auch diese Angaben höchst unzuverlässig: M a c r o b i u s , H ä r t u n g , U r e i n u s , G e r m a n u s oder C e r d a waren als Entdecker häufig schon vorangegangen. Ebenso beweist das Fortleben falscher Zitate nur die Abhängigkeit der Kommentare voneinander, nicht aber, daß man die vorgefundenen Parallelen an den Texten immer nachgeprüft hätte 1 . vgl. die nützlichen Überlegungen von Heinrich S c h e n k l , Über die Herstellung von Wortindices, Verh. der 52. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner, Leipzig 1914, S. 155—159. 1 Dafür nur einige Beispiele: N o r d e n , S. 301 zu 6, 667f.: auf Γ 226f. habe schon C o n i n g t o n aufmerksam gemacht. C o n i n g t o n gibt keinen Vorgänger an, aber bei F o r b i g e r findet sich zu v. 667 und auch zu 668 derselbe Hinweis, ebenso bei H e y n e : aber der erste war bereits U r s i n u s . — U r s i n u s und C e r d a notierten richtig zu 11, 426f. „II. ζ", womit Ζ 339 gemeint ist, H e y n e dagegen notiert ,,X 339", so dann F o r b i g e r , B ö n o i s t , S a b b a d i n i , während C o n i n g t o n damit nichts anfangen konnte und das Zitat fortließ. — C o n i n g t o n zu 9,20: „11.8,568". F o r b i g e r : „Conington adnotat, hunc locum fluxisse ex Horn. II. VIII 568 [immo 558]" und zu v. 21: „Schirach p. 388 . . . conferri iubet II. X , 554." H e y n e im kritischen Apparat (!): „laudant Iliad, θ-, 554, π, 300". Gottlob Benedict von S c h i r a c h , Clavis poetarum classicorum pars posterior sive index philologico-criticus in Ovidium et Virgilium, Halle 1769, S. 388 s.v. discedere: „locus Virgil. [9, 20] ex Homero desumt. qui Iliad. X . Vers. 554 οΰρανόθεν . . . αίθήρ". Mit dieser falschen Zitatangabe meint er Θ 554 (bzw. 558 nach Allen's Verszählung): H e y n e also hat S c h i r a c h geprüft, F o r b i g e r aber hat S c h i r a c h nicht geprüft und H e y n e nicht genau durchgesehen, wo beide Hinweise im kritischen Apparat stehen; H e y n e gibt nicht an, wer sein Gewährsmann ist — und ebensowenig wird deutlich, daß es sich um einen homerischen Wiederholungsvers handelt. — Noch schlimmer: C o n i n g t o n zu 4, 441: „Macrob. Sat. 6, 2 taxes Virg. with imitating И. 16,765 foil.: but the resemblance is as general as possible." F o r b i g e r : „441 sqq. Macrob. Sat. VI, 2. hanc comparationem ex Iliad.XVI. 765sqq. fluxisse eine iusta causa contendit. Magie hue trahi posse Iliad.XII, 131 sqq. censet Heyn." H e y n e zu 441—446: „Comparationem hanc ex Iliad, π, 765sqq. adumbratam esse, iam 3·
36
Einleitung
Wenn es auch jedem Leser von Anfang an deutlich gewesen sein dürfte, daß sich ein tieferes Verständnis der Aeneis nur durch unablässigen Vergleich mit Homer gewinnen läßt, so hat offenbar die Überdeutlichkeit dieses Verhältnisses dazu geführt, daß man sich meist mit der wenn auch unentbehrlichen Wiederentdeckung eines homerischen Vorbildes begnügte, aber vor der Frage zurückgeschreckt ist, warum Vergil an dieser Aeneisstelle gerade jene Homerstelle 'nachgeahmt' habe. Diese Selbstbescheidung berührt um so merkwürdiger, als es ja kaum einen anderen Fall in der überlieferten antiken Literatur gibt, der zwei so umfangreiche und zugleich so eng zusammengehörende Dichtungen als Ganzes miteinander zu vergleichen erlaubte 1 . Umgekehrt wird aber die einfache Tatsache, daß Homer und Vergil in zwei verschiedenen Sprachen gedichtet haben, es immer schwierig machen, in jedem Falle mit genügender Sicherheit zu entscheiden, ob Vergil hier oder dort an den Homervers gedacht hat, den der kritische Macrob. volebat, u t et locum sup. lib. I I , 416sqq.; vix tarnen tenuissimas lineas ibi reperias . . . Melius possis forte hue referre lliad. μ, 131 sqq." An der angegebenen Stelle des Ü.Buches aber lindet sich (genauer: zu v.417—419): „Ad Homeri d u e t u m Iliad, t, 4—7 et Ennii ex A n n a l . X V I I ap. Macrob. VI, 2, sed multo ornatius et v a r i a t e " : schlägt m a n nach, so finden sich bei Macr. 6, 2, 28 die Verse Aeneis 2,416—418a verglichen mit Enn. ann. 443—445 V., aber kein Hinweis in diesem ja nur lateinischen Vorbildern Vergils gewidmeten Kapitel auf H o m e r ; auch I 4—7 h a t nichts mit der Stelle im 4. Buch zu tun, H e y n e meint vielmehr Macr. 5, 6, 13, wo Aen. 4, 441—446 ausgeschrieben ist, und § 14, wo Macrobius ganz richtig Ρ 53—58 zu dem vergilischen Vergleich heranzieht, aber nicht Π 765—769: dies Gleichnis h a t zuerst S c a l i g e r zu 4, 441—446 herangezogen, H e y n e könnte den Hinweis allerdings auch aus С l a r k es Homer haben, der sich seinerseits an U r s i n u s gehalten h a t . Das dritte Gleichnis, Μ 132—134, h a t vor H e y n e schon E r y t h r a e u s verglichen, während das Gleichnis Ρ 53—58 sich außer bei Macr. 5, 6, 13 nur noch bei P a r a t o r e mit Hinweis auf die richtige Macrobius-Stelle findet . . . — Harmlos gegenüber solchen Versehen ist es dann, wenn U r s i n u s zu 10, 489 a n m e r k t : „. . . & in Iliad. Φ " : gemeint aber ist in der Odyssee χ 296! C o n i n g t o n dagegen verweist n u r auf χ 94, dieser Vers s t i m m t fast mit v. 296 aus demselben Buch, den U r s i n u s angibt, überein. — Die unendliche Menge derartiger Fehler ist von mir stillschweigend korrigiert (s. auch S. 41,2). 1
F o w l e r (s. S. 17), S. 127f. m a c h t auf folgende Weise seinem U n m u t über diese unbefriedigende Situation zu 12, 725—727 L u f t : " T h e usual way of interpreting it is by turning out two passages of Homer,II. V I I I . 72 and X X I I . 212, and then proceeding to a d a p t Virgil's words to Homer's. This method is nearly always misleading. Virgil takes t h e idea of his image or simile from Homer, Apolloniua, or another poet, b u t almost always adapts t h a t poet's words to his own poetical needs, or t o t h e ideas and beliefs of his own time. I t is therefore putting t h e cart before the horse to a d a p t his words t o his predecessor's, it is misleading to talk of his 'copying', a process of which a mind like his would never be guilty. Y e t commentators go on fancying t h a t when they have quoted Homer they have explained Virgil." Auch H e y n e äußerte sich schon in seiner Disquisitio de carmine epico Virgiliano ( 4 2, S. 19—22) in ähnlicher Weise (s. u. S. 93).
Aufgaben
37
Leser vergleichen möchte. Damit ist die vollständige 'Wiederentdeckung' Homers in der Aeneis von vornherein unlösbar und in viel stärkerem Maße dem subjektiven Urteil des Lesers unterworfen als etwa die Verifizierung der gleichsprachigen vorvergilischen Parallelen 1 . Die Wiederentdeckung Homers wird so aber auch zu einem wichtigen, noch k a u m erforschten Zweig des Nachlebens beider Gedichte, das stets neue Nahrung in dem nie endenden Streit gefunden hat, ob Homer oder Vergil der größere Dichter sei. Dieser Streit h a t jedoch die europäische Epik, die nationalen Ubersetzungen, die literarkritischen und philologischen Einsichten so sehr bereichert, aber auch belastet, daß ein unbefangener Vergleich Vergils mit Homer schwer geworden ist. Die Vergilkommentare ordnen sich der wechselvollen Geschichte der Vergilauffassung in der poetischen und literarkritischen Tradition ein und spiegeln ihrerseits getreulich den Zeitgeist wieder, dem der gelehrte Bearbeiter jeweils verpflichtet war. Der Jesuitenpater J u a n Luis de la Oer d a etwa zweifelt in dem gewaltigsten aller Vergilkommentare (1608—1617, s.S. 14f.) nicht daran, daß Vergil der maximus poetarum schlechthin ist, so wie ihn Julius Caesar S c a l i g e r in seiner 1561 postum erschienenen Poetik am Leitfaden der aristotelischen gezeichnet h a t t e : „salve iam, divinissime Maro, Phoebi soboles, decus Musarum, orbis gloria, assertor Latij, ingeniorum altor, naturae idea" — so beschließt C e r d a die Elogia Virgilii 2 . E t w a 125 J a h r e früher h a t t e Angelo P o l i z i a n o die Oratio in expositione Homeri begonnen: „Dicturus de Homero vate, doctrinar u m omnium atque ingeniorum autore et principe" 3 . Die Vormacht Vergils, quel savio gentil, che t u t t o seppe (Inferno 7, 3), blieb auch dann, über das christliche Mittelalter hinaus, unangetastet, als durch die Neubelebung der griechischen Studien und den Buchdruck der Homertext wieder zugänglich geworden war und man beide Dich1
Es sei nur daran erinnert, welche Schwierigkeiten es macht, Bibelzitate bei altchristlichen lateinischen Schriftstellern überhaupt als Bibelzitate zu verifizieren, solange Übersetzungen des griechischen Textes noch nicht vollständig vorlagen, vgl. nur die ganz allgemein gehaltenen Bemerkungen von P. Bonifatius F i s c h e r in seiner Einleitung zum 2. Bande der Vetus Latina, Die Genesis, Freiburg 1951—1954, S. 23* oder z.B. die Besprechung dieses Bandes von Horst K u s c h , Forsch, u. Fortschr. 29, 1955, S. 47f. mit weiterer Literatur. So ist es z.B. (S. 48) ja immer noch umstritten, ob Tertullian direkt aus dem Griechischen übersetzt oder schon lateinische Übersetzungen benutzt hat. 2 Im 1. Band des Kommentars (1608 usw., s. S. 14), ohne Paginierung vor den Eklogen-Kommentar gestellt. Vgl. hierzu S h e p a r d (s. S. 27; ich verdanke Prof. G. E. D u c k w o r t h diesen Hinweis), warum Vergil für S c a l i g e r zur perfekten Natur werden konnte, die allein nachahmenswert sei. 3 Angeli Politiani opera, quae quidem extitere hactenus, omnia . . ., Beisel 1553, S. 477. Ich habe der Universitätsbibliothek Freiburg sehr zu danken für die Entleihung dieses Bandes nach Berlin.
38
Einleitung
tungen miteinander neu vergleichen konnte1. Erst im Verlaufe des 18. Jahrhunderts hat die unvermeidliche Reaktion besonders in Deutschland Vergil als den nachahmenden Dichter auf den zweiten Platz verwiesen — dieser Umschwung von Vergil zu Homer fällt genau mit der Epochengrenze zusammen, die die neuzeitliche Gegenwart trennt von den „zweitausend Jahren occidentaler Tradition, die bestimmt sind durch Latinität und Christianität und die insofern eben die 'abendländische' Spanne im eigentlichen Sinne ausmachen", wie es Ernst Zinn in seinem grundlegenden Vortrag „Die Dichter des alten Rom und die Anfänge des Weltgedichts" 19552 formuliert hat. Die Geschichte der Wertung beider Dichtungen aber findet wohl erst im 20. Jahrhundert ihren Abschluß: Heinzes Buch über Virgils epische Technik (1902) und die Iliasstudien von Wolfgang Schadewaldt (1938) mögen als bedeutende Wendemarken genannt sein: man ist heute wieder auf dem Wege, jedes der Gedichte als eine Einheit zu begreifen, man ordnet sie verständnisvoller in den geschichtlichen Prozeß ein. Welche Vielfalt neuer Beobachtungsmöglichkeiten sich damit eröffnet, zeigen aufs Schönste so verschiedenartige Arbeiten wie der eben genannte Vortrag von Ernst Zinn oder Ernst Robert Curtius' Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter3. Ebenso bezeichnend ist es aber, daß das 20. Jahrhundert noch keinen durchgeführten Vergilkommentar hervorgebracht hat: die Vielschichtigkeit der nach allen Richtungen hin sich erweiternden Forschung scheint die Verdichtung des Stoffes noch nicht wieder zu erlauben4. Die Frage nach Wert oder Unwert, nach der 'originalen' Leistung der imitierenden Dichtung soll hier nicht mehr gestellt werden, denn die imitatio oder aemulatio als literarisches Gesetz bedarf dieser allgemeinen Entwicklung wegen heute keiner Apologie mehr. Es wäre „gar keine zu arge Übertreibung und auch nur für uns paradox, wenn man sagte, daß gerade das sogenannte Bildungserlebnis dem antiken Dichter im eminenten Maße zum Urerlebnis werden kann", meinte Eduard Fraenkel 1930s. Je mehr aber die Bereitschaft wachsen 1 Vgl. vorläufig immer noch für alle diese und ähnliche Fragen Georg F i n a l e r (s. S. 23), etwa die ersten 50 Seiten. a Gehalten in Hamburg am 17.2.1955, gedruckt in: Antike und Abendland 5, 1956, S. 7—26 ( = Römertum, hrsg. v. H. Oppermann, Darmstadt 1962, 3 S. 155—158), s. bes. S. 8. Bern 4948. 2 1954. 1 Zu den Versuchen C a r t a u l t s , M a c k a i l ' s , C o n w a y ' s s. S. 102f. 6 In dem Vortrag 'Die klassische Dichtung der Römer', gehalten auf der Fachtagung der klassischen Altertumswissenschaften zu Naumburg 1930, gedruckt in: Das Problem des Klassischen und die Antike, hrsg. ν. Werner J a e g e r , Leipzig-Berlin 1931, S. 47—73, s. S. 61. •— Dies Zitat mag stellvertretend aufgefaßt werden für die unendliche Fülle von Gedanken, die man sich von je über das ßesamtproblem gemacht hat. Vgl. aber auch Eduard F r a e n k e l s schöne Rede 'Gedanken zu einer deutschen Vergilfeier', Berlin 1930, und u.a. Ed. W ö l f f l i n , Die Nachahmung in der lateinischen Prosa, Arch. lat. Lexik.
Aufgaben
39
wird, Vergib große Kunst der Nachahmung ernst zu nehmen1, um so schwieriger wird es auch sein, alle selbst uns noch greifbaren Beziehungen in ihrer lebendigen Bedeutung zu realisieren, sie ständig in ihrer Gesamtheit vor Augen zu haben2 und schließlich zu versuchen, 12, 1902, S. 114—124, bea. S. 114; Wilhelm K r o l l , Unsere Schätzung der römischen Dichtung, N. Jbb. 11, 1903, S. 1—30; Die Originalität Vergils, N. Jbb. 21, 1908, S. 518—531; The originality of Vergil, Associaz. internaz. studi mediterr., Boll. 1, 1930 (Rom), S. 11—15; Friedrich L e o , Die Originalität der römischen Litteratur, Festrede 4. 6. 1904, Göttingen 1904, 18 S.; Günther J a c h m a n n , Die Originalität der römischen Literatur, Antrittsvorlesung Köln, 25. 1. 1926, Leipzig-Berlin 1926, 43 S.: Nicola F e s t a , L'originalitä, di Virgilio, 'Nuovo Antol.', 65, 1930, S. 3—33; Camillo Cessi, Imitazione e originalitä nell'arte virgiliana, Studi Virgil., pubbl. dall'Ac. Virg. di Mantova 9, 1930, S. 229—243; N. Iorga,L'originalite de Virgile,in: Vergilius, Volum comemoratif publ. par la Rev. Clas. (Bucarest) 1930, S. 13—24. Wichtig ist Anne-Marie G u i l l e m i n , Limitation dans les litteratures antiques et en particuliere dans la litterature latine, R E L 2, 1924, S. 35—57, und Erich A u e r b a c h , Mimesis, dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur, Bern 1946, 503 S.; Hermann K o l l e r , Die Mimesis in der Antike, Diss. Bern. 1, 5, Bern 1954 (besprochen u. a. von Gerald F. E l s e , 'Imitation' in the Fifth Century, Claas. Philol. [Chicago] 53, 1958, S. 73—90). Dennoch fehlt es bisher an Arbeiten, die das Problem der imitatio bei den einzelnen Dichtern genau verfolgen und von umfassender Einzelbeobachtung zu einer begründeten Beurteilung kommen könnten. 1 Für C e r d a bedeutete das kein Problem, im zweiten Absatz des 5. Kapitels seiner schon erwähnten Elogia — es enthält 'Elogia Poeseos Virgilianae' — heißt es: 'Fuit Virgilius egregius I m i t a t o r ' , wobei er einerseits auf den schönen Abschnitt bei Macr. 6,1, 1—5, andererseits auf Adrianus T u r n e b u s , Adversaria 19, 18, Sp. 655 verweist: ,,nam Maro quantus quantus est, imitatione etiudicio evaait. Ac cum plerique imitatores putidi et inepti sint, et pene ridiculi, solum Maronem imitari nunquam dedecet. Id enim tam apte et accommodate facit, ut sua afferre non aliena usurpari videatur . . . " Bei Macr. 6, 1, 5 heißt es: „quod si haec societas et rerum communio poetis scriptoribusque omnibus inter so exercenda concessa est, quis fraudi Vergilio vortat, si ad excolendum se quaedam ab antiquioribus mutuatus sit ? . . . (6) denique et iudicio transferendi et modo imitandi consecutus est, ut quod apud illum legerimus alienum, aut illius malimus, aut melius hic quam ubi natum est sonare miremur." Die grotesken Urteile, zu denen demgegenüber das 19. Jahrhundert gelangte, sind ja selbst in Deutschland überholt — nach Theodor M o m m s e n s Vorstellung jedoch 'muß man. sich Vergils Muse, ein Tintenfaß haltend, vorstellen', er habe 'die Monarchie verherrlicht' usw., s. Victor E h r e n b e r g , Theodor Mommsens Kolleg über römische Kaisergeschichte, Heidelberger J b . 4, 1960, S. 101. 2 Für diese Schwierigkeit mag ein Beispiel aus jüngster Zeit genügen: Werner K ü h n vergleicht in seinem wichtigen Aufsatz (s. S. 24) S. 34—37 sehr schön Aen. 12, 81—106, die Rüstung des Turnus, mit Τ 362—403, der Rüstung Achills. S. 36 heißt es: „Der Schluß dieser Szene wird nun fast Wort für Wort 'vergilischer': 101 His agitur furiis totoque ordentis ab ore scintillae absistunt, oculia micot acribus ignis [kursiv von mir]. Vom Antlitz des Turnus sprühen Funken, aus seinen Augen zuckt Feuer; Vergil wagt damit zu sagen, was sein Vorbild nur im Vergleich
40
Einleitung
sie in ihrem inneren Zusammenhang zu verstehen, d.h. jene Behauptung zu prüfen, die Friedrich K l i n g n e r 1947 in seiner eindrucksvollen Leipziger Universitätsrede 'Dichter und Dichtkunst im alten Rom' aufgestellt hat und die Wolfgang S c h a d e w a l d t s zu Beginn angeführte Forderung auf das Bedeutsamste ergänzt 1 : In der vergilischen und horazischen Kunst sei zwar die Strenge, Genauigkeit und Beweglichkeit der Form ihrer Vorgänger mit aufgehoben und ohne Catull sei der Weg von Ennius' Annalen bis zur Aeneis kaum zu denken, das Phänomen der Form ließ sich bei Kallimachos und den hellenistischen Dichtern entdecken, aber: „Virgil und Horaz haben sich weiterleiten lassen und die Form Homers und der lesbischen Lyrik des Alkaios und der Sappho entdeckt. Und es ist eine kaum ermeßbare Erkenntnis des neuen Formsinns, auch nur die Kunstgestalt der Ilias im großen so zu sehen, wie sie Virgil gesehen hat, als er den zweiten Teil der Aeneis schrieb. Kein Römer kann sie vor ihm auch nur von fern geahnt haben, denn sie hat andere Dimensionen als die, in denen Ennius und seine Nachfolger lebten" 2 . Es bleibt erstaunlich, daß der Beweis dafür, Vergil habe ,,die Kunstgestalt der Ilias im großen" gesehen, von der neueren lateinischen Philologie noch nicht erbracht worden ist. Aus solchen Bemerkungen wird aber wenigstens deutlich, daß der Jahrhunderte währende erbitterte Kampf der europäischen literarischen Kritik um die Wertung Vergils inzwischen seinerseits eine erregende Geschichtlichkeit gewonnen hat und daß damit der Weg für den unvoreingenommenen Vergleich der beiden Dichtungen wieder frei geworden ist. aussprechen kann" (Anm. 14 verweist mit Recht auf Τ 15ff. und 305ff.). Aber Vergil erinnert sich hier ganz eindeutig auch an Lucr. 3, 288 f. est etiam calor ille animo, quem sumit, in ira| cum fervescit et ex oculis micat acrius ardor, wie schon G e r m a n u s gesehen hat (s. C o n i n g t o n ) , es ist sogar nicht nur eine römisch-epische Floskel, sondern der ganze Zusammenhang macht deutlich, daß Vergil an dieser Stelle Lukrez 'zitiert' und wohl außerdem auch noch an Enn. ann. 472f. V. dachte: oscitat in campis caput a cervice revulsum\ sewuanimesque micant oculi lucemque requirunt: vgl. in der Aeneis drei Verse zuvor die Worte aus dem Gebet des Turnus an seine Lanze: (da) loricamque manu valida lacerare revolsam\ semiviri Phrygis . . . (12, 98f.). 1 Leipziger Universitätsreden Heft 15, 1947, 42 S. ( = Römische Geisteswelt, München 4 1961, S. 160—190, wo die Erstpublikation S. 762 fehlt), dieser Passus S. 38 bzw. 187. Ich danke Ernst Z i n n für den Hinweis. 2 Der Abschluß: „Haben doch auch gelehrte moderne Kenner Homers bis auf die jüngste Zeit wenig davon gesehen und gewußt" trifft mit S c h a d e w a l d t s zu Anfang gegebenem Urteil über H e i n z e zusammen.
Sammlung und Klassifizierung der Homerzitate
41
3. Zur Sammlung und Klassifizierung der Homerzitate in der Aeneis Perge, quaeso, omnia quae Homero subtraxit investigare Macrobius
Solche Überlegungen ließen keinen Zweifel daran, daß die Frage nach dem poetischen Verhältnis Vergils und Homers und seiner Geschichte nur dann zu fördern sei, wenn die seit Macrobius und Servius gefundenen, aber über alle Kommentare hin verteilten 'Homer-Zitate' möglichst vollständig gesammelt würden, um einen einigermaßen zuverlässigen Überblick über das bisher Bekannte zu gewinnen und um von der damit erreichten Grundlage aus die Interpretation des homerischen Gutes in der Aeneis zu versuchen. 1. Der Stoff für die Konstituierung der Zitatsammlung ist denjenigen Aeneis-Kommentaren entnommen, die in genügender Menge selbständige Funde aufweisen oder sonst einen fördernden Beitrag zur VergilHomer-Frage geleistet haben. Die Auswahl dieser Kommentare machte in der Mehrzahl der Fälle keine Schwierigkeiten, bei anderen wurde erst nach Durchsicht des 1. Buches der Aeneis über ihren Wert entschieden1. 2. Alle Zitate mußten an beiden Texten kontrolliert werden. Da die Kollationen bewiesen, daß auch die schließlich zugrunde gelegten Kommentare Richtiges und Falsches in etwa gleichem Maße enthalten, verbot sich jede Auswahl auch wegen der mit ihr notwendig verbundenen Subjektivität von selbst. Im zweiten Teile dieser Arbeit wird daher das in unvorhergesehenem Maße angewachsene Material vollständig und durch eine Reihe von Neufunden ergänzt vorgelegt. Es setzt sich im einzelnen zusammen aus: A. allen in den von mir kollationierten Kommentaren gefundenen Hinweisen (d.h. etwa 6650 [ca. 4200 fallen auf die Ilias, ca. 2450 auf die Odyssee] bei 9896 Aeneisversen) mit Ausnahme von a) rund 200 Hinweisen, die ich nicht mehr verifizieren konnte oder die sonst unbrauchbar waren2; 1 Chronologische Liste der untersuchten Kommentare S. 13ff., alphabetische Sigelliste der kollationierten Kommentare und sonstigen Arbeiten S. 366—368, zur Geschichte der Vergilkommentierung s. S. 62ff. 3 Mit der Hilfe der Konkordanzen zur Ilias und Odyssee von P r e n d e r g a s t und D u n b a r sowie des Wortindex von G e h r i n g war es zwar möglich, mit einiger Mühe fast alle falsch zitierten Homerzitate in den älteren Kommentaren zu identifizieren, dennoch blieb ein kleiner Restbestand übrig, etwa von dem Typus: C e r d a zu 12, 651 (zu equo spumante): „Adhibetur spuma ab Horn. Iliad. 15. in nota iracundiae"; offenbar meint C e r d a einen Beleg für άφρος,
42
Einleitung
b) Hinweisen für die Bücher 2—12, die in Kommentaren stehen, von denen ich nur Buch 1 kollationiert habe (Burman, Emmenessius, Gossrau, Ladewig-Schaper, Peerlkamp, P o n t a nus): sie hätten eine unzulässige Aufschwellung des Materials bewirkt ; c) homerischen Namen, Wörtern und Sachen so allgemeiner Natur, daß sie sich auf keine bestimmte Stelle festlegen ließen. B. meinen Ergänzungen. Diese bestehen aus drei Gruppen: a) Neufunden; b) Detailergänzungen innerhalb längst bekannter Szenennachbildungen. Solche Ergänzungen sind besonders dann notwendig, wenn bisher für einen vergilischen Vers auf andere (ähnliche) Homerverse verwiesen wurde, nicht jedoch auf das näherliegende Detail aus der von Vergil nachgeformten homerischen Szene. Umgekehrt finden sich unter den homerischen Hinweisen viele Detailangaben, aus denen nicht deutlich wird, daß sie aus einer im ganzen umgewandelten homerischen Szene stammen. In solchen Fällen habe ich die entsprechenden Szenenabgrenzungen ergänzt1; c) homerischen Wiederholungsversen, über die unten S. 46f. zu vergleichen ist. 3. Da sich bei der Kontrolle der Zitate am Aeneis- und am Homertext, die von selber zur Interpretation jedes einzelnen Hinweises führte, alsbald herausstellte, daß eine endgültige Fixierung des homerischen Gutes in der Aeneis nur mit der Hilfe eines bisher nicht existierenden Konträrindex möglich sein wird, ist das Material in zwei Listen angeordnet worden, deren Inhalt sich annähernd entspricht: 1. Die Liste 'Aeneis — Homer' versammelt alle bisher zu einem Vergilvers herangezogenen homerischen Verse (S. 371—431), 2. die Konträrliste 'Homer — Aeneis' bezeugt das ein- oder mehrfache Vorkommen einer homerischen Stelle in der Aeneis und ermöglicht damit auch die notdenn auf Λ 282a άφρεον δέ στήθεα hatte er schon hingewiesen, im 15. Buch der Ilias aber gibt es keinen Beleg für das Wort, das Gleichnis Ε 599 ('V.' Buch statt 'XV.': häufiger Fehler in den frühen Kommentaren) kommt sicher nicht in Frage. Es wäre zwecklos gewesen, alle elf Stellen aufzunehmen, die P e a s e zu 4, 590a flaventis abscissa comas anführt: sie enthalten allesamt Hinweise 'on the blond type in antiquity', auch X 406a ist kaum sinnvoll. Ebenso ist es irreführend, wenn S a b b a d i n i 6, S. 47 zu 12, 161—215 vermerkt: Γ 121—323, womit die ganze Teichoskopie (Γ 146—244, vgl. S. 292,1) nebst Vertragsschluß verglichen wird mit dem Vertragsschluß in der Aeneis, richtiger ist es, nur auf Γ 259—296 für die gleiche vergilische Szene hinzuweisen. 1 Dies war natürlich besonders nötig bei der Kontamination von Szenen, Gleichnissen usw. Diese Ergänzungen sind in der Homer-Aeneisliste nicht immer mit 'Kn' gekennzeichnet.
Sammlung und Klassifizierung der Homerzitate
43
wendige Kontrolle dieser Stellen in der Aeneis (S. 432—527)1. Diese zweite Liste enthält nicht — das ist der einzige quantitative Unterschied — etwa 350 Hinweise auf homerische Wiederholungsverse, deren Aufnahme in die erste Liste (stets in runden Klammern, s. S. 51) nur darauf aufmerksam machen soll, daß der herangezogene Homervers ein Wiederholungsvers ist. 4. Der Anteil der Gelehrten des 16. und des frühen 17. Jahrhunderts an der Wiederentdeckung Homers in der Aeneis ist größer, als die späteren Kommentare auf Grund ihrer ungenauen oder falschen Angaben vermuten lassen. Eine große Zahl wertvoller, aber längst vergessener Hinweise ließ sich 'neu' aus ihnen gewinnen. Viele andere dagegen werden heute nicht mehr unmittelbar das Homerverständnis Vergils beleuchten, sie haben aber doch als Zeugnisse des Vergilverständnisses ihrer Zeit eigenen Wert und sind daher nur in wenigen Fällen ausgeschieden worden. In einer Sonderspalte der Homer-Aeneis-Liste ist versucht worden, jeweils den Gelehrten zu benennen, der als erster die betreffende Homerstelle herangezogen hat. Ein Kreuz (t) bezeichnet in dieser Spalte, daß er auch der einzige geblieben ist. Allerdings schien es sinnvoll, dieses Kreuz nur bis E i c h h o f f (1825) einschließlich und außerdem noch für Weidner, Henry und Gossrau anzuwenden. Denn da von den übrigen Kommentaren des 19. Jahrhunderte nur die jeweils letzte Auflage kollationiert worden ist, ließ sich eine genaue Trennung der Funde aus ihnen, die ohnehin aufs stärkste voneinander abhängig sind, nicht erreichen. Eine genaue Geschichte der einzelnen Zitate wäre eine zu große Belastung dieser Spalte gewesen. Hier und da wird ein Fund sicher früher datiert werden können, wenn erst die übrige philologische Literatur, besonders die vor Härtung (1551) und Ursinus (1568), in stärkerem Maße erfaßt ist 2 . 1 Wie unentbehrlich ein solches Register ist, zeigt neuerdings auch R. P. H o o g m a , Der Einfluß Vergils auf die Carmina LatinaEpigraphica, Eine Studie mit besonderer Berücksichtigung der metrisch-technischen Grundsätze der Entlehnung, Amsterdam 1959, XXIII, 373 S., mit einem 'Verzeichnis der Anlehnungen' (S. 221—343) und einem dazugehörigen 'Register', also einem Konträrindex, der carmina epigraphica (S. 345—373). Diese sehr instruktive Arbeit verzeichnet allerdings nicht die vergilischen Wiederholungen. 2 Absolute Genauigkeit war nicht zu erreichen, vgl. S. 365 und H e i n z e s Resignation im Vorwort zur 1. Auflage seiner Epischen Technik: „Ich habe mich des gemeinsamen Gutes, das durch diese (kommentierende) Tätigkeit angesammelt ist, bedient, ohne im einzelnen anzugeben oder auch nur nachzuforschen, wer etwa das griechische Original eines Vergilverses zuerst gefunden oder eine allgemein rezipierte richtige Erklärung zuerst ausgesprochen habe." Die Hauptschwierigkeit, die sich der Feststellung des ersten Finders entgegenstellt, ist die ungenaue Zitierweise: kann man annehmen, daß H e y n e , wenn er zu 12, 791 auf ,,ω 471 sqq." hinweist, auch alle möglichen Details beobachtet hat (s. S.32 )? Ich habe von Fall zu Fall so zu entscheiden versucht, daß das
44
Einleitung
5. In der unübersehbaren Masse der internationalen Vergilliteratur der letzten hundert Jahre bereichern nur wenige Neufunde das Material, das in den heute benutzten Kommentaren seit H e y n e zu finden ist. Solche Arbeiten sind daher für die Konstituierung der beiden Listen noch nicht systematisch durchsucht, wenn auch Zufallsfunde aufgenommen worden sind. Dies Verfahren läßt sich auch deshalb rechtfertigen, weil es trotz zahlreicher Ansätze und vieler vorzüglicher Einzelbeobachtungen ja noch keine ausführliche monographische Behandlung gibt, die allen Seiten des Problems gerecht zu werden versuchte 1 . 6. Es zeigte sich ferner, daß eine bloße Kontrolle der im Laufe der Jahrhunderte zum Yergiltext notierten Homerverse nicht genügen würde, weil Vergil an viele von ihnen sicher nicht gedacht hat. Andererseits scheint die Bedeutung vieler Hinweise für das Verständnis größerer struktureller Zusammenhänge in der Aeneis überraschenderweise noch gar nicht erkannt. Diese Beobachtungen zwangen dazu, den Wert jedes einzelnen Hinweises unabhängig von seinem Fundort, d.h. den Kommentaren, neu zu bestimmen, nachdem der jeweilige homerische und vergilische Zusammenhang geprüft war. Daraus ergab sich die unvermeidliche Normierung der in den verschiedenen Kommentaren sehr häufig differierenden Angaben für dasselbe Zitat 2 , eine genauere Notierung der Hinweise, Verdienst des frühesten Finders auch d a n n deutlich wird, wenn er nur einen allgemeinen Hinweis gibt, den seine Nachfolger dann nachspürend ausgenutzt haben. 1 Trotz vieler Mühen ist es mir noch nicht gelungen, die gesamte Spezialliteratur zu Homer und Vergil durchzusehen, besonders die ältere Literatur des 19. Jahrhunderts, verstreut über viele Schulprogramme usw., läßt sich nicht mehr so leicht auftreiben. I n der Bibliographie ist jeweils angegeben, was ich selber gesehen habe. Eine der reizvollsten Arbeiten ist immer noch Robert Seymour C o n w a y , Vergil as a student of Homer (s. S. 21). Die bei Franz D o r n s e i f f geschriebene Dissertation von Lothar S c h l e y , Vergils Homerisieren in der Aeneis (s. S.27) ist völlig ungenügend. G y o m l a y s Zusammenstellungen (s. S. 23) enthalten viel Ballast. 2 Der Verszählung der Aeneis ist die Ausgabe S a b b a d i n i s , der Homers die von M o n r o und A l l e n zugrunde gelegt (s. S. 13). I m 1. Buche der Aeneis ist z.B. zu beachten, daß bis ins 19. J a h r h u n d e r t hinein die vier unechten Eingangsverse mitgezahlt sind, vgl. S. 371,2. Ferner differieren natürlich sehr häufig in den einzelnen Kommentaren die Angaben über den Anfang eines verglichenen Homer- bzw. des betreffenden Aeneisabschnittes. Die Normierung dieser Angaben f ü h r t deshalb zu gewissen Abweichungen gegenüber den Kommentaren, in denen m a n notfalls etwas vor- oder zurückblättern muß, um die gesuchte Stelle zu finden. Nur die Angaben vonMacrobius habe ich respektiert (s. S. 67,2), weil diese ihrerseits ja einen Einblick in die Technik des antiken Aeneis-HomerVergleichs gestatten.
Sammlung und Klassifizierung der Homerzitate
45
die Hervorhebung der bei Vergil entsprechenden epischen Mittel wie Formeln (Wiederholungsverse), Reden, Gebete, Gleichnisse, Szenen usw., sowie eine gewisse Klassifizierung der Zitatmasse. a) Die schon in den älteren Kommentaren geübte, aber bis heute fortlebende Zitierpraxis hat von jeher die Erkenntnis der poetischen Technik Vergils gehemmt: Man beschränkt sich gern darauf, nur die ersten Worte, im günstigen Falle den ersten Vers eines längeren homerischen Zusammenhanges — eines Gleichnisses, einer Rede, einer umfangreichen Szene — zum ersten Vers des entsprechenden vergilischen Abschnittes auszuschreiben, Länge und Ende der nachgeahmten oder nachahmenden Stelle aber läßt man mit einem „sqq.", „ff." offen 1 . Es besteht jedoch kein Zweifel darüber, daß Vergil sehr wohl überlegt hat, wann er eine homerische Szene, eine Rede, ein Gleichnis kürzen oder längen wollte oder wann seine Nachbildung ebenso lang wie die homerische Vorlage sein sollte. Es ist daher in beiden Listen in keinem Falle darauf verzichtet worden, durch genaue Abgrenzung auch den Abschluß der imitierten und imitierenden Stelle zu bezeichnen. Das fortschreitende Verständnis wird besonders bei den Szenenentsprechungen (in den Listen mit Sz. gekennzeichnet) noch manche Änderung fordern 2 . b) Ebenso erwies es sich als hilfreich, grundsätzlich Gleichnisse und Reden, auch Gebete 3 , von den jeweils ein- oder ausleitenden, oftmals formelhaften Versen zu trennen (ώς φάτο . . ., vix ea fatus erat . . . usw.). Häufig genug hat Vergil die zu einer Rede hinleitenden homerischen Verse bis auf einen Halbvers gekürzt, die Rede selbst aber ebenso lang gelassen wie die homerische: die Beobachtung seiner Technik gewinnt durch genauere Notierung an Schärfe, auch wenn dadurch in den Listen die zusammengehörigen Stücke manches Mal aufgesplittert werden müssen 4 . 1
In älteren Kommentaren fehlen häufig selbst diese Angaben. Dort kann deshalb ein (ausgeschriebener) Homervers ebenso ein Detailzitat wie einen längeren Abschnitt, den man heranziehen soll, bezeichnen. 2 Um der Deutlichkeit willen sind häufig die größeren und kleineren Abschnitte innerhalb einer Szene möglichst vollständig angegeben. Ferner sind in der Aeneis-Homerliste Szenenwechsel und -abschnitte mit durchgehenden oder gebrochenen Strichen ( oder ) voneinander abgehoben. Das Sigel Sz. bedeutet, daß in dem verglichenen Abschnitt nicht unbedingt wörtliche Übereinstimmungen zu erwarten sind, sondern daß der ganze vergilische Abschnitt mit dem angegebenen homerischen zu vergleichen ist. 3 In den Listen mit Gl., R., G. gekennzeichnet. Hat Vergil eine homerische Rede oder ein Gebet in indirekter Rede wiedergegeben, so wird dies durch 'R.' bzw. 'G.' hervorgehoben. Diese Abkürzungen sind nach Möglichkeit nur einmal, bei Beginn des vergilischen Abschnittes, gesetzt. 4 Wobei zu beachten ist, daß das Sigel R. — im Gegensatz zu Sz. — nicht ohne weiteres meint, daß der Umfang der ganzen Rede angegeben ist, denn oft
46
Einleitung
c) Nach Möglichkeit wurde auch die erste oder zweite Vershälfte, nach der syntaktischen, nicht metrischen Teilung des Verses, durch ein a oder b bezeichnet. Dies hat nicht nur den Vorteil, daß der Benutzer schneller erkennt, warum der jeweilige Kommentator einen Homervers heranzog, es läßt sich auch häufig ausmachen, daß Vergil einen homerischen Versschluß als Versanfang übernahm und umgekehrt1. d) In allen Vergilkommentaren und infolgedessen auch allen von ihnen abhängigen Arbeiten herrscht völlige Verwirrung über die Behandlung homerischer Wiederholungsverse. Bekanntlich sind 9000 von rund 28000 Versen in der Ilias und in der Odyssee wiederholte Verse. Es konnte also nicht ausbleiben, daß sich in den Aeneiskommentaren allmählich zu einer bestimmten Stelle alle nur möglichen homerischen Wiederholungsverse versammelten, ja, in den älteren Kommentaren läßt sich ein gelehrter Wettstreit beobachten, gerade den Wiederholungsvers angeben zu wollen, den der Vorgänger noch nicht notiert hatte2. In der Regel geben die Kommentare nur jeweils einen, aber jeder einen anderen Vers an, keiner versammelt alle, so gut wie nie aber wird ihr besonderer Charakter als Wiederholungsvers hervorgehoben. Da es aber auch hier kaum zweifelhaft ist, daß Vergil den homerischen Wiederholungsvers als ein Erkennungszeichen homerischer Struktur aufgefaßt hat, wurde so verfahren: Jeder bereits in Kommentaren notierte Wiederholungsvers ist in die Listen aufgenommen (nur in der Aeneis-Homer-Liste mit = oder = gekennzeichnet); läßt sich ein bestimmter homerischer Wiederholungsvers von anderen Indizien her — Zusammenhang, weiteres deutliches Detail — genauer festlegen, so wird dieser an den ersten Platz gestellt, aber gleichzeitig so gut wie regelmäßig auf den ersten homerischen genug stammt ein Detailzitat aus einer Rede, die nicht als Ganzes von Vergil bedacht ist. Gleichnisse dagegen sind in der Regel als Ganzes aufgenommen, schon ihre Kürze wird es meist erlauben, schnell festzustellen, wieweit Vergil Details aus ihnen übernommen hat. Die fortschreitende Interpretation wird auch hier vielleicht noch genauer prüfen können, bis zu welchem Grade Vergil homerische Reden nur in Reden, nicht aber im Erzählungsteil wiederzugeben bemüht war. 1 In den Vergil- und Homerexzerpten bezeichnet außerdem ein einfacher Strich (I) häufig den Versanfang bzw. -schluß: auch die Wortstellung Homers hat Vergil oft genug übernommen, auch denn natürlich, wenn er ein vereeinleitendes homerisches Wort an den Schluß seines Verses setzt. Der Doppelstrich (II) dagegen soll auf Buchschluß aufmerksam machen. 2 Zwei Beispiele: U r s i n u s und alle späteren geben zu 9, 701b . . . et fixo ferrum in pulmone tepescit ail Π 333a παν 8* ύπεθερμάν-9-η ξίφος αϊματι, nur G e r m a n u s verweist auf Y 476a, den einzigen Wiederholungsvers. C o n i n g t o n hat keinen dieser beiden Verse. — U r s i n u s zu 6, 639 gibt nur тс 220 an, so auch u. a. Clarke und C o n i n g t o n , G e r m a n u s dagegen nur den Wiederholungsvers φ 226, von C l a r k e , H e y n e , C o n i n g t o n dann ebenfalls übernommen.
Sammlung und Klassifizierung der Homerzitate
47
Beleg des Verses verwiesen; läßt sich für die fragliche Aeneisstelle ein in dieser Weise bestimmter homerischer Wiederholungsvers nicht ausmachen, wie es bei reinen Formelversen (bezeichnet durch F.) häufig der Fall ist, so habe ich den ersten homerischen Beleg des Verses auch dann an den ersten Platz der Belege in der Aeneis-Homerliste gestellt, wenn er in keinem Kommentar zu finden war. Darüber hinaus werden zwar alle in den Kommentaren vorgefundenen, nicht aber alle bei Homer vorkommenden (etc.) wiederholten Verse verzeichnet. Hier bleibt, das liegt auf der Hand, noch sehr viel zu tun, da von Fall zu Fall alle vergilischen und alle homerischen Stellen in ihrem Umkreis geprüft werden müssen. Es schien aber zweckmäßig, einstweilen lieber zuviel als wie bisher zuwenig Querverweise zu bringen. Das Problem der vergilischen Wiederholungsverse und wiederholten Versteile, Formeln usw., die nach Möglichkeit ebenfalls notiert wurden (nur in der Aeneis-Homer-Liste)1, wird sich nur von hier aus beantworten lassen. Es kann aber schon jetzt gesagt werden, daß Vergil homerische Formelverse gern sorgfältiger variatio unterwarf, während vergilische Wiederholungsverse eher strukturbedingt scheinen, so daß jeweils zu prüfen bleibt, ob ihnen womöglich auch strukturbedingte homerische Wiederholungsverse entsprechen2. e) Eine Menge von Hinweisen in den Kommentaren sollte von jeher nur dem modernen Leser Hilfe leisten: Hierher gehören Verweise auf seltenere homerische Namen, die ohne Unterscheidung von Personen 1 Ebenso schien es meist zweckmäßig, bei vergilischen Wiederholungsversen die a n der ersten Stelle gegebenen homerischen Hinweise zu wiederholen, z.B. verweist C o n i n g t o n zu 10, 163 nur auf den genau entsprechenden Vers 7,641 pandite nunc Helicona, deae, cantusque movete, G e r m a n u s h a t als einziger zu 10, 163 an den Musenanruf В 484(—493) erinnert, der natürlich 7, 641(—646) als Ganzes vorliegt (s. die Listen). D a im 10. Buch derAeneis vor allem das 16. Buch der Ilias verarbeitet ist, habe ich ferner a n den В 484 gleichlautenden Musenanruf Π 112 erinnert, 'etc.' deutet auf die zwei weiteren Wiederholungen dieses Verses, Λ 218 und Ξ 508, hin, die jedoch an beiden Stellen nicht in Frage kommen. I n der Aeneis-Homerliste sind Querverweise innerhalb der Aeneis, die nicht Wiederholungsverse sind, nur in den Fällen angegeben, wo die aeneidischen inhaltlichen Entsprechungen auf homerische Wiederholungsverse zurückzugehen scheinen, vgl. z . B . : 5, 862f. (cf. 7, 23f.) cf. λ 6—8 ( = μ 148—150). H a t m a n bisher nur zu einem Aeneisvers Homerverse herangezogen, nicht jedoch zum aeneidischen Wiederholungsvers oder -versteil, so habe ich in einigen Fällen nur die vergilische Wiederholung notiert, ohne die jeweils sehr zweifelh a f t e n Homerhinweise zu ergänzen, vgl. z . B . 5 , 8 1 8 b 12,499b): [P 619]. Dagegen 12,499b 5, 818b): —. 2 Vgl. das zu Anfang gegebene Beispiel 12, 952|| = 11, 831 < X 362f. = Π 856f. — Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen jene Fälle, in denen eine vergilische Wiederholung sich an der wiederholenden Stelle nur auf die wiederholte beruft, diese aber ihrerseits bereits auf Homer zurückführbar ist; instruktives Beispiel s. S. 109,1.
48
Einleitung
oder Orten in den Listen mit N. bezeichnet sind 1 , und eine nicht sehr große Anzahl von Hinweisen auf grammatische oder auch metrische Entsprechungen aller Art (gr. und m. in den Listen), die in der Regel so isoliert sind, daß sich mit ihnen noch nicht allzuviel anfangen läßt 2 . 7. Maßstab für eine Klassifizierung der Zitate konnte nur die Nähe oder Ferne eines vergilischen Verses oder Zusammenhanges zu seiner homerischen Vorlage sein. Da es nicht möglich ist, alle Formen der Übernahme schematisch auszudrücken, wurde für die Listen ein Klammernsystem gewählt, mit dem sich wenigstens fünf verschiedene Stufen des Verhältnisses beider Texte zueinander andeuten lassen 3 . Der Umfang des Materials und der Stand der Forschung erlauben allerdings noch nicht mehr als den Versuch, mit einer solchen Klassifizierung die so dringliche Gesamtinterpretation vorzubereiten. Diese Klassifizierung, die zudem durch die fortschreitende Interpretation zahlreiche Änderungen erfahren wird, hat also vor allem vorordnenden Charakter, dem jeder starre, schematische Zwang ferngehalten werden sollte. Es sei vor allem hervorgehoben, daß über die schon erwähnte Kontrolle der homerischen Zitate durch die Konträrliste hinaus in einer Vielzahl von Fällen zu prüfen sein wird, ob Vergil statt an den betreffenden Homervers nicht eher an ähnliche Zusammenhänge in anderen verarbeiteten literarischen Vorlagen oder auch an mehrere solcher Stellen zugleich gedacht hat 4 . Alle diese — seien es römische oder griechische Tragiker, Apollonios von Rhodos, Ennius, Lukrez, Catull — sind in den Listen und bei der Klassifizierung noch nicht berücksichtigt mit Ausnahme der Wiederholungsverse in Vergils eigenem Werk 5 . 1 Homerische Namenverse, die Vergil — häufig variierend — übernahm, bedürften einer eigenen Untersuchung, vgl. z.B. S. 112. 123,2. 124,1 usw. 2 Eine Grammatik zu Vergil gibt es noch nicht. Sehr nützlich ist immer noch Joseph B r e n o u s , Etudes sur les heltenismes dans la syntaxe latine, Paris 1895, 445 S. (leider ohne Index). Es werden in dieser Arbeit zwar sehr viele einzelne Stellen verglichen, aber es zeigt sich bei solchen Untersuchungen immer wieder, wie schwierig es ist, zu einem Urteil zu kommen, wenn nicht vorher feststeht, was etwa in der Aeneis als mehr oder weniger genaues 'Zitat' zu bezeichnen ist, oder ob nur ein Graezismus allgemeinerer Art vorliegt. 3 Es verbot sich von selbst, den vergilischen bzw. homerischen Text auch nur andeutungsweise in den Listen abzudrucken (ein Versuch, den E i c h h o f f fs. S. 16] wenigstens teilweise unternommen hat). Inden gängigen Kommentaren sind die wichtigsten Hinweise ohnehin häufig exzerpiert. 4 Ich selbst habe das gesamte Material zweimal durchgearbeitet und habe beim zweiten Male mit Hilfe der Konträrliste bereits viele Hinweise schärfer beurteilen können. Ziel einer solchen Kontrolle muß stets sein, das überflüssige Material allmählich auszuschalten. Dies hat ja dann nur noch für die Geschichte der Vergilkommentierung ein gewisses Interesse. 5 Nicht einmal in dem Kommentar von C o n i n g t o n , der die wörtlichen Entsprechungen innerhalb der Aeneis am sorgfältigsten von allen anderen Kommentaren verzeichnet, ist Vollständigkeit erreicht. So ist zu 6, 469 illa
Sammlung und Klassifizierung der Homerzitate
49
Die Klassifizierung wird auf folgende Weise ausgedrückt: a) Eindeutig als so gut wie wörtlich zu bezeichnende 'homerische Zitate' in der Aeneis bleiben in der Notierung der Listen ohne jeden Zusatz, z.B. 1, 87 κ 122f.; 12, 952 ( = 11, 831) X 362f. ( = Π 856f.) oder auch 1, 1—11 α 1—10. b) Bleibt die homerische Vorlage trotz gewisser Abweichungen ohne Schwierigkeit erkennbar, wird das Zitat mit einem 'of.' versehen, vgl. z.B. 1, 88f. cf. ε 293f. oder fast alle Szenenangaben1. solo fixos oculos aversa tenebat n o t i e r t : Ί . 482', woraus nicht deutlich wird, daß es dort mit leichter Änderung des Versanfangs h e i ß t : diva solo fixos oculos aversa tenebat, ohne daß an dieser Stelle auf 6, 469 verwiesen würde. Ebenso fehlt zu l , 4 9 0 f . lunatis agmina peltis| Penthesilea der Querverweis auf l l , 6 6 2 f . Penthesilea . . .| . . . lunatis agmina peltis, wo wiederum zu v. 663 nur f ü r die beiden letzten Worte agmina peltis auf 1, 490 verwiesen wird. Die gründlichsten Behandlungen sind wohl immer noch E . A l b r e c h t , Wiederholte Verse u n d Verstheile bei Vergil, Hermes 16, 1881, S. 393—444, u n d J o h n S p a r r o w , Halflines a n d repetitions in Virgil, Oxford 1931, 156 S.; A l b r e c h t ist unvollständig, S p a r r o w h a t ohnehin andere Ziele, beide weisen zwar auf die Möglichkeit hin, daß Vergil sich an homerischer Praxis orientiert habe, ohne diesem Gedanken wirklich zu folgen. Auch Kläre M y l i u s , Die wiederholten Verse bei Vergil, Diss. Freiburg 1946 (ungedr.), 4, 95 S. wird dem Problem nicht gerecht (alle drei Arbeiten nicht bei B ü c h n e r R E , auch nicht Sp. 1317 = 295. Sehr nützlich ist Friedrich Gl a d o w , De Virgilio ipsius imitatore, Diss. Greifswald 1925, 87 S., während Heinz F r i e s ' ebenfalls hierher gehörende Dissertation: Das Problem der Wortwiederholung in der lateinischen Poesie, Köln 1944 (ungedr.), 82 S., in unerfreulicher Weise versucht, Wortwiederholungen als Textverderbnisse zu entlarven u n d durch K o n j e k t u r e n zu beseitigen. — B ü c h n e r R E , Sp. 1448—1454 = 426—432 über Vergils Quellen betont mit Recht, daß bisher noch sehr wenig geschehen sei, um Vergils Verhältnis zu seinen lateinischen Vorbildern, besonders Ennius, Lukrez u n d Catull, aufzuklären. E r selbst sagt allerdings auch nichts über die Selbstimitation Vergils (etwa Sp. 1453 = 431). Wilhelm K r o l l s Stoßseufzer gilt auch heute noch: „ D a ß es erklärende Vergilausgaben gibt, welche das nicht der E r w ä h n u n g wert halten (d.h. d a ß zu georg. 1, 447 = Aen. 4, 585 = 9, 460 der von Macr. 6, 1, 31 überlieferte völlig gleichlautende Vers Bibac. frg. 7 Morel zu notieren sei: fehlt z.B. bei C o n i n g t o n ) , mag als ein Kuriosum angemerkt werden. Aber auch jede Textausgabe ist unvollständig, die solche Vorbilder nicht anmerkt . . . " (Unsere Schätzung der römischen Dichtung, N. J b b . 6 [11], 1903, S. 10, 1). E s wäre schon eine große Hilfe, wenn m a n auch Vergil in einer Konkordanz zugänglich machte, wie es Homer durch die beiden von P r e n d e r g a s t u n d D u n b a r ist (s. S. 18), die j etzt, dank einer Anregung von U v o H ö l s c h e r und durchgesehen von Benedetto M a r z u l l o , wieder greifbar geworden sind. 1 Die Beurteilung ist häufig genug in beiden Gruppen sehr schwierig. So h a t z . B . nur G e r m a n u s zu 11, 798b inque notos vocem vertere procellae (vgl. 795b p a r t i m volucris dispersit in auras [Phoebus], s. auch O t t o (s. S. 87,5), S. 364, der hierzu θ 409b heranzieht), verwiesen auf θ 408bf. . . . έπος 8' et πέρ τι βέβακται | δεινόν, δφαρ το φέροιεν άναρπάξασαι ίελλαι. C o n i n g t o n weist zurück auf 9, 312 b f. sed aurae | omnia (mandata Iuli) discerpunt, et nubibus inrita donant, wozu m i t Recht Catull 64,142 quae cuncta aerii discerpunt
4
Knauer, Aeneis und Homer
50
Einleitung
c) Weicht der Vergiltext so sehr von der in den Kommentaren vermerkten oder von mir erschlossenen homerischen Vorlage ab, daß diese nicht ohne weiteres als sichere Vorlage Vergils erkennbar ist, so werden die Zitate mit 'cf.' bezeichnet und in eckige Klammern gesetzt, z.B. 1, 37 b—49 [cf. ε 286—290]. Diese umfangreiche Gruppe fällt in der Aeneis-Homer-Liste mit der schwierigsten Gruppe zusammen : Denn in zahlreichen Fällen besteht natürlich von vornherein nur eine gewisse Möglichkeit, daß Vergil bewußt oder unbewußt an die herangezogenen homerischen Verse oder Szenen usw. gedacht hat. Um diese Fälle jedoch nicht ohne weiteres aus der Diskussion auszusondern, habe ich sie zwar in der Aeneis-Homer-Liste nicht von der eben besprochenen Gruppe geschieden, sie jedoch in der Homer Aeneis-Liste statt mit 'cf.' mit 'ad' bezeichnet (z.B. α 60b—62 [ad 1, 253a], vgl. S. 325. 364). Damit soll auf diejenigen Kommentatoren zurückverwiesen werden, die entweder glaubten, hier eine Beziehung zwischen Vergil und Homer annehmen zu müssen, oder aber glaubten, dem modernen Leser eine Erläuterung Vergils durch einen solchen Hinweis auf homerische Szenen, Wörter, Sachen, Namen usw. bieten zu können. Daß Vergil alle solche Stellen gekannt hat, ist kaum zu bezweifeln, daß er sie bedacht hat, bleibt oft genug unbeweisbar und ist ja auch von den Kommentatoren an vielen Stellen nicht behauptet. d) Hinweise, bei denen es sehr zweifelhaft, meist ausgeschlossen scheint, daß Vergil an diese Stellen gedacht hat, werden entweder in eckige Klammern ohne jeden Zusatz — z.B. 1, 74f. [Θ 304] — oder, liegen schon andere Hinweise der Gruppe c) vor, von diesen durch einen Querstrich abgesondert, z.B. 1,215 [cf.ß340. — η 221 b]. Viele von diesen Hinweisen lassen sich nur verstehen, wenn man aus der schon besprochenen rechten Spalte der Homer-Aeneis-Liste erfährt, in welchem Kommentar allein (|) oder zuerst auf sie verwiesen worden ist. Obwohl zu dieser Gruppe die meisten der von mir nicht aufgenomirrita venti schon von U r s i n u s , nicht erst von C e r d a (wie C o n i n g t o n meint), herangezogen ist. U r s i n u s weist auch schon zu 9, 312f. auf Theocr. 22, 167f. hin, ebenso W. K r o l l in seinem Catullkommentar zu 64, 142 (allerdings nicht weit genug excerpiert): in Andrew S. F. G o w ' s Theokritkommentar, Cambridge 1952, Bd. 2, S. 402 findet sich noch eine ganze Reihe von Stellen über diese 'function of the wind', allerdings nicht die beiden Vergilstellen. Die Frage ist also: hat Vergil an die Odyssee gedacht oder nicht? Für beide Stellen ist die Entscheidung nicht leicht, dennoch scheint mir die Ähnlichkeit in 11, 798 sehr groß; zu 9,312bf.vgl. S. 274,2. Dies vergleichsweise einfache Beispiel zeigt aber mit genügender Deutlichkeit, wie fragwürdig eine Klassifizierung wie die in dieser Arbeit versuchte ist, wenn nicht an jeder einzelnen Stelle eine vollständige Übersicht über das Material erreicht ist. Es sei darum noch einmal betont, daß die Klassifizierung vor allem eine vorläufige, vorordnende Gruppierung bezweckt.
Sammlung und Klassifizierung der Homerzitate
51
menen Hinweise gehören (s. S. 41 f.), enthält sie natürlich immer noch viel Ballast, der später ausgeschieden werden sollte1. e) Homerische Stellen in runden Klammern verweisen in allen Gruppen auf homerische Parallelstellen, meist Wiederholungsverse, Formeln usw., von denen eine Anzahl nicht in die Homer-Aeneis-Liste aufgenommen worden sind (s. S. 43). Sie können also nie allein, sondern nur in Verbindung mit anderen Hinweisen auftreten. Ihre Beziehung zum Vergiltext kann, aber muß nicht den gleichen Wert wie die Hauptstelle haben. Nur die Untersuchung aller in Frage kommender Stellen läßt hier eine Entscheidung zu. Dieses Klammernsystem ermöglicht verschiedene Kombinationen. Echte Zitate — Gruppe a) und b) — schließen natürlich nicht aus, daß Vergil gleichzeitig auch an andere Homerstellen gedacht haben mag, umgekehrt schließen sie durchaus andere Stellen aus, die man bisher notieren zu müssen glaubte. Gibt es mehrere Homerhinweise zu einer Vergilstelle, so sind sie entweder nach ihrer Nähe zum Vergiltext angeordnet oder, wenn sich keine sichere Entscheidung treffen läßt, nach der homerischen Verszählung2. In der Aeneis-Homer-Liste ist ferner der Hinweis auf den umfassenderen Zusammenhang regelmäßig der Detailnotierung vorangestellt3. Darüber hinaus sind 'Kontaminationen' verschiedener homerischer Stellen in der Aeneis durch ein Pluszeichen ( + ) oder eine Klammer am linken Rand ({) gekennzeichnet. Diese faßt verschieden lange Aeneisabschnitte zusammen, in denen mehrere Homerstellen kontaminiert sind (vgl. z.B. 1, 1—11 α 1—10; A 1—7 dagegen läßt sich am ehesten mit 1, 1—7 vergleichen). Scheint Vergil innerhalb der Aeneis von der Umformung einer strukturell zugrunde liegenden in eine andere homerische Stelle überzuwechseln, so wird dieser Vorgang unter folgendem Zeichen begriffen: 1
I c h habe diese Operation noch nicht besorgt, weil u n t e r diesen Hinweisen viele seit J a h r h u n d e r t e n von einem in den anderen K o m m e n t a r hinübergenommen worden sind, ohne daß je ihr W e r t geprüft worden wäre, d . h . sie gehören noch heute häufig zum Gebrauchsmaterial. I h r W e r t oder Unwert läßt sich oft n u r feststellen, wenn m a n sie mit den Zitaten in der näheren Umgebung vergleicht. a Komplexe Stellen, а л denen oft viele verschiedene Stränge sich vereinigen, typische Szenen, formelhaftes Gut usw. wie z.B. das Prooemium von Aeneis 1 sind außerordentlich schwierig zu beurteilen. Die Klassifizierung k a n n hier n u r ein Versuch sein, eine gewisse Ordnung in die herangezogenen Zitate zu bringen. 3 Dies Verfahren ist meist auch d a n n beibehalten, wenn Hinweise sich nur auf zwei einander folgende Verse der Aeneis beziehen. Man wird also vorsichtshalber bei der Benutzung der Listen stets den ganzen Umkreis der gewünschten Stelle nachprüfen. — I n der Homer-Aeneisliste wird natürlich umgekehrt verfahren, so daß dort der umfassende Hinweis regelmäßig a m Schluß s t e h t ; vgl. S. 364 f. 4·
52
Einleitung
>bzw. < . So liegt z.B. 1, 50ff. κ Iff. strukturell zugrunde, der Beginn dieses großen Zusammenhangs jedoch — Iunos Flug nach Aeolia — stellt eine Kontamination von Heres Flug nach Lemnos (Ξ 225—231) und Odysseus' Ankunft bei Aiolos (κ 1—22) dar: 1,52 Aeoliam venit. hic vasto rex Aeolus . . . ist die Übergangsstelle von Ξ 230f. zu ( > ) κ 1. Kehrt ferner Vergil den Inhalt einer homerischen Stelle in ihr Gegenteil um, so wird dies mit oo bezeichnet: so beschreibt Vergil z.B. 1, 170—179 in deutlichem Gegensatz zu κ 140—143, wie die sturmerschöpften Aeneaden sogleich nach der Landung in Libyen ein Mahl bereiten, während Odysseus und seine Gefährten, ebenfalls sturmerschöpft, nach der Landung auf Aiaie erst nach zwei Tagen wieder handlungsfähig sind. Solche 'Umkehrungen' lassen sich freilich nur dort beweisen, wo es eindeutig feststeht, welche Szene Vergil strukturell verarbeitet hat1. Gewiß gerät das Material durch diesen Versuch einer 'Klassifikation' und die wenn auch sparsame Verwendung solcher Zeichen in die Gefahr, allzu subjektiv bearbeitet zu sein. Es sei daher betont, daß der Benutzer sich in jedem Falle ja nur an das Rohmaterial der angegebenen Zitate zu halten braucht. Freilich sollten beide Listen immer gemeinsam benutzt, und in der Regel dürfte kein Hinweis isoliert behandelt werden. Die 'Klassifikation' muß vielmehr von den strukturellen Beziehungen beider Gedichte zueinander ausgehen. Denn diese bilden das Fundament, von dem aus Einzelhinweise überhaupt erst als wertvoll oder nichtig erwiesen werden können, d.h. also, ob sie von Vergil — bewußt oder unbewußt — bedacht worden sind2. 1 Diese Zeichen sind nur in der Aeneis-Homerliste verwendet; + und || auch, I (s. S. 46,1) dagegen nur in meinem Textteil. < und > bedeuten im Textteil 'entstanden ans' bzw. 'wird zu'. Kurzfassung des Klammernsystems, Abkürzungen und Zeichenerklärung S. 363 f. 2 U m ein besonderes Verzeichnis der von mir behandelten oder nur erwähnten Stellen zu vermeiden, machon in der Aeneis-Homerliste halbfett gedruckte Homerzitate darauf aufmerksam, daß diese in ihrer Beziehung zur angegebenen Aeneisstolle von mir behandelt oder erwähnt sind. Schlägt man das betreffende Homerzitat in der Homer-Aeneisliste nach, so findet sich jetzt dort die gesuchte .Aeneiestelle halbfett gedruckt und neben dem Sigel des Kommentators, der zuerst die beiden Stellen miteinander verglichen hat, ebenfalls halbfett gedruckt die Seitenzahlen dieser Arbeit. Es ließ sich nicht vermeiden, daß die Angaben im Text mit denen in den Listen nicht immer genau übereinstimmen. Der jeweilige Zusammenhang wird das Suchen und Finden erleichtern. Viele Zitatangaben habe ich in den Text aufgenommen, ohne sie näher zu besprechen. Ihre Erwähnung deutet wenigstens den allgemeinen Zusammenhang an, in den sie gehören. Andererseits ließ es sich nicht vermeiden, daß zahlreiche Hinweise in den Listen nur zu verstehen sind, wenn man sie in den Kommentaren nachschlägt, denen sie entnommen sind. Übrigens sei noch bemerkt, daß die Klassifikation auch Rückschlüsse auf den Wert gewisser Kommentare zuläßt.
Zur Anlage und Auswahl der Inierprotationen
53
4. Zur Anlage und Auswahl der Interpretationen IJut tho argument of the work (that is to say, its principal action), the economy and disposition of it — these are the things which distinguish copies from originals. John Dryden, Dedication of the Aeneis (1697)
Die Kontrolle und Vereinigung des bisher in den Kommentaren ruhenden Materials zeigt, daß die Wiederentdeckung Homers in der Aeneis im Laufe der letzten vierhundert Jahre große Fortschritte gemacht hat. Greift man aus dieser Gesamtmasse diejenigen homerischen Stellen heraus, an die Vergil sicher oder doch mit großer Wahrscheinlichkeit gedacht hat, als er die entsprechenden Aeneisverse schrieb, so scheiden sie sich, grob gesehen, in zwei größere Gruppen: 1. Detailimitationen wie Musenanrufe, Gleichnisse, Gebete, Rüstungsund Schlachtschilderungen oder auch Formeln sowie viele aus dem homerischen Zusammenhang herausgegriffene einzelne Zitate. Beispiele für diese Gruppe sind über die ganze Aeneis verstreut, bis auf bestimmte, wohl begründete Ausnahmen läßt sich nicht unbedingt eine innere Beziehung zwischen dem homerischen und vergilischen Zusammenhang erkennen. 2. Umfassendere 'szenische' Imitationen wie z.B. der Griechenkatalog aus dem В im 7. Buche der Aeneis, die Dolonie im 9., die Schildbeschreibung im 8., die Leichenspiele im 5., der Sturm aus dem ε im 1., die Nekyia im 6. Buche. Für beide Gruppen, deren Hauptbestandteile häufig schon seit der Antike bekannt und anerkannt sind, gibt es vielerlei Einzelarbeiten, aber es fehlt trotz des großen, Richard Heinze zu verdankenden Fortschrittes an der Erforschung der poetischen Technik Vergils1. Diese läßt sich, wie mir scheint, nicht trennen von der Frage des Homer-Verständnisses Vergils: hat Vergil wirklich den Gesamtplan der beiden homerischen Gedichte — Friedrich Klingner sprach von der „Kunstgestalt der Hias" — dem Gesamtplan der Aeneis nutzbar gemacht? Büchners mahnende Worte und die zwei knappen Spalten in der RE (Sp. 1448—1450 = 426—428), die er dem Vergleich Vergils mit Homer widmet, beweisen, daß die Beantwortung dieser entscheidenden Frage noch gar nicht in Angriff genommen worden ist. Man war allzusehr darauf bedacht, die Unterscheidungsmerkmale beider Dichtungen herauszuarbeiten, ohne vorher auf das Genaueste 1 Im Vorwort zur ersten Auflage (datiert November 1902) hebt er hervor, wie viel auf diesem Gebiete noch zu tun sei. Vgl. auch besonders die beiden ersten Abschnitte — 'Die Quellen', 'Die Vorbilder' — im 1. Kapitel des 2. Teiles über Vergils 'Methode des Schaffens', S. 239—255.
54
Einleitung
ihre Übereinstimmungen gesichert zu haben. Die Art und Weise des Einschmelzungsprozesses der homerischen Epen in die Aeneis ist daher in überraschend vielen Fällen noch nicht durchschaut, wofür etwa Viktor P ö s c h l s Aufzählung von „Situationen" aus der Odyssee im ersten Buche der Aeneis ein gutes Beispiel liefert1: diese richtige und fruchtbare Aneinanderreihung der rohen, szenischen Blöcke aus der Odyssee hat jedoch noch nicht zu der Frage geführt, ob sich denn nicht über den Nachweis der Imitation einzelner, voneinander abgesonderter Szenen hinaus die Umformung großer, umfassender homerischer Zusammenhänge erkennen und beweisen läßt2. Umgekehrt müßte man nach vollständiger Interpretation des szenischen Ablaufes in der Aeneis ablesen können, ob Vergil bestimmte homerische Partien bevorzugt oder andere vernachlässigt hat. Die notwendigen Voraussetzungen für die Lösung dieser Aufgaben seien erwähnt, soweit sie für die hier ausgeführten Interpretationen von Bedeutung sind. Ilias und Odyssee werden in dieser Arbeit 'unitarisch' aufgefaßt, wobei ferner angenommen werden muß, daß beide Gedichte für Vergil eine Einheit, das Werk eines Dichters waren. Die Homeranalyse kann der Interpretation Vergils also nur insoweit helfen, als durch die neuere Homerforschung der Blick für die homerische Struktur wieder geschärft worden ist. 1 (β. S. 11) S. 42f. „ I m ersten Buch handelt es sich zudem nicht nur — u n d das ist eben das Bemerkenswerte — u m Übernahme einzelner verstreuter Motive, die in einen andersartigen Zusammenhang verflochten wären, sondern u m die Übertragung von Situationen, die für das Geschehen von großer Bedeutimg sind." B ü c h n e r Sp. 1449 = 427 hat seinem Exzerpt P ö s c h l s jeweils die Odysseezitate hinzugefügt (vgl. übrigens schon C a r t a u l t S. 74f. sowie H e i n z e S. 110, s.u. S. 181 f.). Es wird d a r ü b e r h i n a u s zu fragen sein, ob P ö s c h l s Auffassung, daß das erste und das letzte Buch der Aeneis „die meisten übernommenen Situationen aufweist", worin sich Vergils „Sinn für Ponderation u n d Symmetrie, von dem das Ganze durchdrungen ist, . . . in höchstem Maße (bekundet)", ausreichen wird, vgl. auch diese Stelle (S. 46) in dem Referat bei B ü c h n e r Sp. 1449 = 427 (vgl. S. 181,3). 2 Wie schwankend das Urteil über die Szenenimitation in der Aeneis noch ist, ergibt sich aus einem Vergleich der einleitenden Absätze zu den einzelnen Büchern der Aeneis etwa in C o n i n g t o n ' s K o m m e n t a r mit den entsprechenden Abschnitten der 'appendici' in S a b b a d i n i s K o m m e n t a r (s. S. 101) oder den Angaben E i c h h o f f s , der ja besonders die Szenen im Auge behält (s. S. 96f.): C o n i n g t o n z.B. zum 12. B u c h : . . t h a t Virgil has drawn largely in this book upon 11.19—22 . . .'. S a b b a d i n i 6, S. 47 'Scene': 12, 113—130. 131—133. 161—215: Γ 76—120. 121—323. 12,134—160: Γ 373—382. 12,216—310: Δ 1—126 usw., bis er zu 12,614—952 notiert: X 1—366. E i c h h o f f als 'sommaire' vor dem 12. B u c h : ' I m i t e des chants 3, 4 e t 22 de l'Iliade', was dem Sachverhalt durchaus a m nächsten k o m m t . Bei H e i n z e S. 229—236 k o m m t die Strukturabhängigkeit des 12. Buches von Γ, Δ u n d X nicht genügend heraus. Bei B ü c h n e r Sp. 1349—1424 = 327—402 sind derartige Beziehungen nicht verzeichnet.
Zur Anlage und Auswahl der Interpretationen
55
Notwendig ist die Beschränkung auf die Frage: wo folgt Vergil Homer im szenischen Ablauf der Aeneis? Die Abweichungen von Homer müssen vorläufig noch, im großen wie im kleinen, beiseite gelassen werden. Die Frage nach dem eigentlich 'Römischen' der Aeneis führt ebenfalls schon über die Absichten dieser Arbeit hinaus. Die wichtigste Aufgabe aber schien es, alle überkommenen schematischen Urteile — sofern sie auf eine Wertung Homers und Vergils hinauslaufen, gehören sie heute zur Geschichte des Vergil-Homer-Verhältnisses — und ebenso alle theoretisch-ästhetischen Kategorien der imitatio, aemulatio zunächst von der Interpretation fernzuhalten, auch wenn es sich nicht vermeiden läßt, das entsprechende Vokabular zu benutzen. Eine Reihe von Fragen, die einstweilen noch in den Hintergrund gedrängt werden müssen, betrifft u. a. das Problem der sogenannten 'Entstehungsgeschichte' der Aeneis und die damit verbundenen Fragen nach der Unfertigkeit des Gedichtes und der Halbverse 1 . Textkritische Fragen, die Frage, welchen Homertext Vergil benutzt und ob er Homerscholien herangezogen hat, gehören ebenfalls hierher 2 . Schwerer wiegt, daß einzelne Gruppen der Homerimitation — Gleichnisse, Gebete, Formeln oder Lexikalisches, Metrisches, Klangliches, aber auch Mythologisches, Realien, Namen usw. — noch nicht über das Stadium der Bereitstellung in den Listen hinaus gediehen sind. Ihre systematische Behandlung könnte erst dann wirkliche Früchte tragen, wenn auch die übrige epische Dichtung einbezogen würde 3 . Aus dem gleichen Grunde sind aber auch die übrigen nichthomerischen 1 Zum ersten Problem sei hier nur auf B ü c h n e r s Ausführungen Sp. 1427f. = 4 0 5 f . verwiesen, der sich mit Recht auf S c h a n z - H o s i u s 2, S. 58 beruft, daß die Forschung hierüber „in einem krausen Wirrwarr der Meinungen ohne rechte Resultate ausgelaufen sei". Die neueste Behandlung ist die von Giovanni d ' A n n a , II problema della composizione dell'Eneide, R o m 1957, 133 S., besprochen von Pierre G r i m a l , R E L 35, 1957, S. 344—346; A. H a u r y , R E A 61, 1959, S. 491 f. I m übrigen vgl. Friedrich L e o , Plautinische Forschungen, Berlin s 1912, S. 40—43. a Zu Vergils Homertext vgl. immer noch B 6 r a r d (s. S. 21), das Problem ist nicht umfassend behandelt. Zur Benutzung von Homerscholien durch Vergil s. S. 68,1 und vgl. H e i n z e S. 164,1. 196,3. 270,2. Daß Vergil die Homer-Metaphrase des Dorion wahrscheinlich kannte u n d benutzte, versucht K r o l l (s. S. 48,5 u.) S. 10, 3 aus Sen. suae. 1, 12 zu erweisen, vgl. auch S. 94,3. 3 D.h., daß all dies unter dem Aspekt zu betrachten ist, den J o h n D r y d e n (s. S. 13) in seiner 'Dedication of the Aeneis', 1, S. 283f. gewählt h a t : " I s Versailles the less a new building, because t h e architect of t h a t palace has imitated others which were built before it? Walls, doors, a n d windows, apartments, offices, rooms of convenience a n d magnificence, are in all great houses. So descriptions, figures, fables, a n d t h e rest, must be in all heroic poems: they are t h e common materials of poetry, furnished from t h e magazine of n a t u r e ; every poet has as m u c h right to them, as every m a n has to air or water. Quid prohibetis aquas? Usus communis a q u a r u m e s t " (dem Ovidzitat, met. 6, 349, folgt das Motto dieses Abschnitts).
56
Einleitung
Vorlagen Vergils, griechische wie lateinische, noch nicht mit in die Interpretation einbezogen. Immerhin ist versucht worden, sie jeweils mitzubedenken, da sie ja für das Verständnis Vergils unentbehrlich sind: die Vorarbeiten innerhalb der lateinischen Philologie erlauben es noch nicht, von gesicherten Ergebnissen auszugehen. Der Einzelfall würde schon so umfangreiche Untersuchungen erfordern, daß die drängendsten Fragen aus dem Blick verschwänden. Immerhin erlaubt es jetzt die Aeneis-Homer-Liste, nachzuprüfen, ob homerische Verse gar in der Brechung durch voraeneidische lateinische Stufen — Ennius, Lukrez, Catull, die römischen Tragiker, Vergil selbst — in der Aeneis erscheinen. Solche für Vergils Arbeitsweise hochinteressanten Fälle sind bisher kaum behandelt worden, obwohl diese Arbeit um so eher zu leisten wäre, als für Vergil wie für die anderen lateinischen Vorläufer gute Wortindices zur Verfügung stehen und in den Kommentaren bereits vieles — aber eben längst nicht alles — gesammelt ist 1 . Jedoch fehlt es an den Konträrindices, die erst den Gesamtüberblick ermöglichen2. Richard H e i n z e , in dessen Buch wie in keinem anderen Vergil immer wieder mit Homer verglichen wird, hat dem ersten analytischen Teil einen zweiten folgen lassen, in dem er die „gewonnenen Resultate" zusammenfaßte, um „sie zu einem systematisch angelegten Bilde der epischen Technik zu vervollständigen" (S. VIII). Auch dieser Teil hat als unschätzbare Quelle für das Vergilverständnis nach sechzig Jahren nichts von seiner Frische verloren. Es ist noch zu früh, die Ergebnisse der hier vorgelegten Arbeit bereits in ähnlicher Weise zu ordnen. Eine 'Systematik der Homerimitation' wird erst möglich sein, wenn jede einzelne erkennbare Homerumformung in der Aeneis geprüft und beschrieben ist. Davon ist die Vergilforschung noch weit entfernt. Sie ist es um so mehr, als es nicht allein genügt, die einzelne Homerszene oder den einzelnen Homervers mit den entsprechenden Szenen 1 Ein gutes Beispiel dafür ist etwa 6, 306—308 = georg. 4, 475—477 < λ 38—41 (s. S.131f.): Vergil'zitiert' hier sich selbst, wobei das Zitat an der der Nekyia 'strukturell' entsprechenden Stelle erscheint. Das Hengstgleichnis i l , 492—497 (s. S. 286) ist aus Ennius und Homer (Z 506—511) entstanden, es steht ebenfalls im 11. Buche an der 'strukturell' dem Ζ entsprechenden Stelle. Ebenso ist in dem Gebet nach der Tibervision Ennianisches mit Odysseischem gemischt (vgl. S. 242) — dafür lassen sich viele Beispiele zusammenstellen, die noch nicht besprochen werden konnten. 2 Übrigens ist trotz mancher Vorarbeiten auch der Einfluß des Apollonios von Rhodos noch nicht sicher zu fassen. Man hat keine Vorstellung davon, in welchem Maße die griechischen Tragiker die Aeneis beeinflußt haben. Das Material liegt auch hierfür in den Kommentaren bereit, bedarf aber ebenfalls der Prüfung und vor allem der Ergänzung. Bernard Carl F e n i k , The influence of Euripides on Vergil's Aeneid, Diss. Princeton 1960, X , 248 S., ungedruckt (vgl. Dissert. Abstracts 21, 1960, S. 881 f.), stellt nur einen Anfang dar.
Zur Anlage und Auswahl der Interpretationen
57
oder Versen in der Aeneis zu vergleichen. Daraus ergab sich nun das Hauptthema dieser Arbeit: die von der Forschung bisher vernachlässigte vergleichende Strukturanalyse Vergils und Homers. Denn es wird sich mit Sicherheit herausstellen, daß Vergil die Ilias und die Odyssee eben nicht vom Detail, sondern umgekehrt vom Ganzen her gefaßt und verstanden hat. Das aber bedeutet auch, daß man der Aeneis nicht gerecht würde, läse man sie 'einfach'1. Vergil ist durchaus ein Dichter, auf den man übertragen darf, was T. S. E l i o t 1921 von der zeitgenössischen Dichtung sagte, „that poets in our civilization as it exists at present, must be difficult"2. Gewiß ist es ein großer Fortschritt, wenn in der Mitte des 20. Jahrhunderts die dichterische Potenz Vergils nicht mehr bezweifelt wird. Aber gerade an Vergils Verhältnis zu Homer läßt sich ablesen, wie gefährlich es ist, abstrahierend den „Sinngehalt" der Aeneis, gar die „Aeneis als Symbol" herauskristallisieren zu wollen, bevor nicht, soweit irgend möglich, die sogenannten „Quellen" der Aeneis wirklich erfaßt und verstanden sind 3 . Denn, um dies negative Ergebnis vorwegzunehmen, in der weit ausgebreiteten Vergilliteratur finden sich nur höchst selten Beobachtungen, die auf die Bedeutung vergilischer Umformungen eingegangen sind. Ich habe mich daher darauf beschränkt, die Beobachtungen, die sich in der Vergilkommentierung seit Macrobius und Servius fanden, zu prüfen, wobei sich als überraschendstes Resultat ergab, welch eine Menge neuen Vergleichsmaterials sich noch entdecken läßt. Ich gestehe gern, daß es mir ohne die Zusammenführung des altbekannten, aber doch auch zu einem beträchtlichen Teile wieder vergessenen, selbst obsoleten Materials nicht möglich gewesen wäre, den Schritt vom Erkennen des Details zum Verständnis der Strukturverhältnisse der Aeneis zur Ilias und Odyssee zu wagen. Ist aber erst einmal das System vergilischer Imitationskunst erkannt, dann fällt es nicht mehr schwer, von der pragmatischen Konstatierung einer Detailimitation aus den Zusammenhang zu durch1
Etwa weil „das Wesen eines Kunstwerks auch aus sich heraus verständlich sein muß", B ü c h n e r Sp. 1449 = 427, 8f. 2 In dem Essay The metaphysical poets, in: Selected Essays, London 1953, S. 289. Er fährt fort: "Our civilization comprehends great variety and complexity, and this variety and complexity, playing upon a refined sensibility, must produce various and complex results. The poet must become more and more comprehensive, more illusive, more indirect, in order to force, to dislocate if necessary, language into his meaning." 3 Vgl. B ü c h n e r Sp. 1454—1403 = 432—441 „Sinngehalt" (darin 1460— 1462 = 438—440 „Symbol"), Sp. 1442—1454 = 420—432 „Quellen" (darin Homer). Sp. 1452 = 430, l f . „Der Enniusklang (hat) also auch die Funktion eines Klangsymbols" (an „Stellen epischer Würde, großer epischer Formen", ebenzuvor).
58
Einleitung
schauen. So wird sich die Behauptung als zweifellos falsch erweisen, „Vergils Sinn für Ponderation und Symmetrie" äußere sich darin, daß im 1. und 12. Buche „die meisten Anklänge" an Homer zu finden seien (s. S. 54,1). Das Maß der Homerumformung im 3., 6., 8., 9., 10., 11. Buche etwa unterscheidet sich in keiner Weise von dem des 1. oder 12. Auf Grund ihrer ja auch nur scheinbar besonderen Voraussetzungen unterscheiden sich die Bücher 2, 4, 5 und 7 um wenige Grade von der Mehrzahl der anderen Bücher. Schwieriger ist allerdings die Frage zu lösen, inwieweit sich die Aeneis hierin von der übrigen vor- oder nachvergilischen epischen Dichtung unterscheidet 1 . Es kommt im Augenblick nicht darauf an, ob die neuen Wege schon überall bis zum Ende begangen werden, wichtiger ist es vielleicht, hervorzuheben, daß die Erklärung Homers gegenüber der Vergils den Vorteil der größeren Distanz zum Stoff hat, sie ist nie so sehr in der Gefahr gewesen, den Boden unter den Füßen zu verlieren wie hier und da die moderne Vergilerklärung. Vergil scheint, trotz seines Pathos, uns in manchem näher zu stehen als der ferne Homer. Die Ergebnisse des hier versuchten Vergleichs der drei Epen sollen auch aus diesem Grunde noch nicht abschließend formuliert werden. Ist, wie ich hoffe, die Einsicht in die szenische Imitation für die ganze Aeneis in den folgenden Untersuchungen gefördert, so könnten die hier noch ausgeklammerten Sondergebiete der Detailimitation (s. o.) in allen ihren Erscheinungsformen leichter behandelt werden. Denn es bedeutet einen großen Gewinn, wenn man methodisch zunächst dazu gezwungen sein wird, festzustellen, ob Vergil aus strukturellen Gründen von einer bestimmten Stelle ausging, die er dann erst durch andere ähnliche angereichert hat 2 . Das 'Vergillexikon' ließe sich sehr fördern, wenn die sicher verifizierbaren Äquivalente zusammengestellt würden, wobei allerdings bestimmte Begriffe einen besonders schwierigen Komplex darstellen, weil ihr Verständnis sich nur aus dem Vergleich des Gesamtaspekts 1 Für Statius etwa ergab sich in manch fruchtbarem Gespräch mit Bernhard K y t z l e r , daß in der Thebais nicht nur Vergil, sondern auch die homerische Struktur von Statius mitbedacht zu sein scheint. Vinzenz B u c h h e i t , Vergil über die Sendung Roms. Untersuchungen zum Bellum Poenicum und zur Aeneis, Gymn. Beih. 3, 1963, 216 S. konnte ich nicht mehr einarbeiten. 2 Die Landung der Aeneaden an der libyschen Küste gibt dafür ein glänzendes Beispiel (1, 157—179 bzw. 159—169). Vergil hat hier zahlreiche Elemente aus anderen Landungsszenen der Odyssee verarbeitet, 'strukturell' liegt das ε (451—493Ц) bzw. das κ (133—143) zugrunde, das Detail aber stammt aus der Landung des schlafenden Odysseus im Phorkyshafen, ν 96—112, vgl. S. 149f. 244,2. Außerordentlich schwierig steht es mit den Gleichnissen, vgl. etwa 12, 4b — 8, das sich aus einer ganzen Reihe verschiedener homerischer Gleichnisse zusammensetzt (vgl. Ε 136b—142 usw.) und außerdem in den vergilischen Zusammenhang eingeordnet werden muß.
Zur Anlage und Auswahl der Interpretationen
59
beider Dichtungen ergibt1. Aber auch auf den umfangreichen Gebieten des Grammatischen, Metrischen, Rhythmischen, Klanglichen, deren Vergleich bisher noch vollständig vernachlässigt ist, drängen sich 1
Hierzu fehlt es an allen Vorarbeiten. Eine Materialsammlung h ä t t e von den sicheren Äquivalenten, d . h . den durch Interpretation des Gesamtzusammenhanges gesicherten Detailimitationen, auszugehen. Einige Beispiele: 10, 5 a (|considunt tectis) bipatentibus (wozu E n n . a n n . 6 1 V . b e i Serv.z. St., vgl. wohl auch E n n . scaen. 95 V.) erklärt sich a u s Y . l l a | ξεστης ai&ovar)aiv ένίζανον ( = Ζ 243a), Η . J . M e t t e im Lexikon d. frühgr. Epos (s. S. 18) Sp. 304, 7—11 ist ungenügend, vgl. M a r z u l l o (s. S. 18) S. 198. Das ennianische Wort bei Vergil ist bisher nicht mit der Y-Imitation in Zusammenhang gebracht. — 5, 436b crepitant ist offenbar Übersetzung des hap. leg. χρόμαδος Ψ 688 a. — 1,313 = 12, 165 crispans (nur hier in der Aeneis) erklärt sich aus Γ 19 πάλλων, m a n h a t von 12, 165 auszugehen. — Auch das nur einmal in der Aeneis vorkommende tepesco 9, 701b entspricht dem ebenfalls bei Homer nur einmal begegnenden ύπαί)ερμαίνω Π 333a = Y 476a. — 11, 372a viles (nur hier) < δειδήμονες Γ 56a (nur hier) advoco s. S. 205,2. reveho s. S. 246,2 usw. — E s wäre sehr wünschenswert, n ä h m e auch der Thes. ling. L a t . auf sichere Entsprechungen Rücksicht, wie es j a etwa bei den Konzilsakten oder den lateinischen Bibelübersetzungen durchaus geschieht. Zwei Beispiele mögen f ü r viele andere stehen: β. v. equus, -a (Sp. 739, 73f.) fehlt zu 11, 494b (equus) a r m e n t a . . . tendit equarum der nötige Hinweis auf Ζ 511 ( = О 268) £ίμφα έ γοϋνα φέρει μετά τ' ήθεα καΐ νομόν ίππων. Bei Homer bleibt es offen, ob der Hengst zur Weide der Stuten läuft, Vergil h a t es offenbar so aufgefaßt und P o p e übersetzt entsprechend (v. 658): " h e snuffs t h e females in t h e distant plain." T a s s o , Gerusalemme liberate 9, 75 dagegen h a t t e 11, 594 in seiner Nachahmung als offenbar anstößig ausgelassen. Vgl. übrigens die dem Gleichnis entsprechende Schilderung T i s c h b e i n s an G o e t h e (Neapel, den 10. Juli 1787, Italienische Reise, Weimarer Ausg. 1. Abt., 32, S. 12f.) über den 'mutigen Schimmelhengst', der 'Gelegenheit (fand) sich loszureißen und fortzurennen', hin zu den Stuten u n d Fohlen. -— 12, 545b wird Achill bezeichnet als 'Priami regnorum eversor Achilles', eversor findet sich bei Vergil n u r hier, der Thesaurus verzeichnet nur einige Cicerostellen vor Vergil, etwa dom. 102 eversor patriae, die bedeutungsmäßig durchaus in die gleiche Richtung weisen, die Vergil andeutet. Schon G e r m a n u s paral. S. 629 u n d C e r d a z.St. haben auf die homerische Floskel Άχιλλήα πτολίπορθον| (Θ 372b usw.) hingewiesen: in der Ilias viermal f ü r Achill gebraucht, in der Odyssee bezeichnenderweise n u r von Odysseus, eversor f ü r πτολίπορθος h ä t t e demnach im Thesaurus diesen Hinweis verdient. — Vom Speziellen ist das Allgemeine sorgsam zu t r e n n e n : causa — άρχή. invitus — άέκων. magnanimus — μεγάθυμος, f a t u m — μοίρα, auch iam — ήδη. dies — ήμαρ. labor — πόνος usw., hier sind noch mancherlei Entdeckungen zu machen, das ' Römisch-Vergilische' wird besser hervortreten (vgl. S. 266,2. 321,2). Die umfassendste Arbeit zur epischen Sprache Vergils ist wohl die C o r d i e r ' s (s. S. 21). Mit weiterer L i t e r a t u r : Manu L e u m a n n , Die lateinische Dichtersprache, Mus. Helv. 4, 1947, S. 116— 139. Alle derartigen Arbeiten gehen zurück auf J o h a n n Rottger K ö n e , Über die Sprache der römischen Epiker, Münster 1840, 318 S. Vgl. jedoch schon H e y n e in seiner Selbstanzeige (s. S. 92,1) über den von August Wilhelm S c h l e g e l angefertigten Wortindex der Heyneschen Vergilausgabe: „ D a Vergil die Dichtersprache der Römer geschaffen oder doch gebildet h a t , u n d insonderlich alle epischen Dichter seine Sprache gleichsam sprechen: so schien es zum Plane zu gehören, daß der Index eine Art von Wörterbuch f ü r diese Spreche
60
Einleitung
genau fixierbare Beobachtungen in Fülle auf. Aus ihrer Summe müßte sich schließlich ablesen lassen, wie Vergil 'geändert' hat, auch im kleinsten Detail, durch Fortlassen, Kürzen, erklärende Zusätze usw. 1 . Ferner wird man genau zu prüfen haben, ob Vergil, wie es den Anschein hat, den Umfang bestimmter Abschnitte — Gleichnisse, Reden, Gebete, Szenen, ja sogar umfassender Zusammenhänge — dem jeweiligen Vorbild anglich2, ja ob er sogar die Placierung gewisser Szenen im Buchablauf von Homer übernahm (s. S. 337,1). Alle diese Arbeiten sind zwar unentbehrlich für das Vergilverständnis, sie sind aber langwierig und schwer zu leisten, weil keines dieser Probleme isoliert betrachtet werden darf. Dennoch scheint es möglich, in absehbarer Zeit auch hier ein klareres Bild zu gewinnen, wenn die Unübersichtlichkeit bis zu einem gewissen Grade überwunden ist, die so vielen von ihnen etwas Abschreckendes verlieh. Man hat auszugehen von jenen Aeneisabschnitten, deren Verhältnis nicht nur zu homerischen Einzelszenen, sondern zum Aufbau zusammenhängender größerer homerischer Partien genau abgrenzbar geworden ist. Das Material in den Listen wird dementsprechend zusammenschrumpfen auf jene Stellen, die Vergil mit Sicherheit bedacht hat. Danach wird es dann wieder leichter, vergilische Änderungen zu durchschauen, kurz, dem Arbeitsprozeß des Dichters zu folgen, seine poetische Technik exakt zu beschreiben. Um hier keinen Selbsttäuschungen zu erliegen, habe ich es vermieden, eine feste Terminologie zu verwenden, auch sie mag sich geabgäbe" (vgl. u. S. 73,3). Vortrefflich sind J a c o b W a c k e r n a g e l s Beobachtungen: Indogermanische Dichtersprache, Philol. 95, 1943, S. 1—19 ( = Kl. Sehr., Göttingen 1953, 1, S. 186—204). Albert D e b r u n n e r , der diesen Vortrag von 1932 veröffentlichte, macht aufmerksam auf H a n s Heinrich S c h a e d e r , Ein indogermanischer Liedertypus in den Gathas, ZDMG 94, 1940, S. 399—408. 1 Sehr häufig finden sich z.B., wenn m a n sie so nennen darf, 'epexegetische Ablative' — z.B. 4, 176 parva (Fama) metu primo < Δ 442 ή ("Ερις) τ' όλίγη μεν πρώτα. 12, 165 manu lato ist im Vorbild Γ 18f. nicht zu finden. 1, 92 jrigore ( < Liv. Andron. 16 Morel frixit) steht nicht in ε 297 (s.S. 321,2). 12, 52f. nube . . .| feminea weder in Ε 311—318 bzw. Υ 443bf. ήέρι πολλή (vgl. ü b e r h a u p t die Bedeutung von femineus in der Aencis!) usw. Vgl. auch E d u a r d F г a e n к e 1, Livius Andronicus, K E Suppl. 5, 1931, Sp. 604 mit vorzüglichen Beobachtungen, die in dieselbe Richtung weisen, vortrefflich jetzt auch vieles bei Roland P o n c e l e t , Ciceron tradueteur de Piaton, l'expression de la pensee complexe en latin classique, Paris (Boccard) 1957, 401 S. (man vermißt nur einen Index!), besprochen von Willi. F i s c h e r , Anz. Altertumswiss. 11, 1958, Sp. 173f. 2 Sicherheit läßt sich natürlich nur gewinnen, wenn das gesamte Material erfaßt und nach Übereinstimmungen und Nichtübereinstimmungen gruppiert ist. Meine Sammlungen sind in dieser Hinsicht ziemlich weit fortgeschritten. Sichere Beispiele sind z.B. das Hengstgleichnis, s. S. 286,1. Die Rede der A m a t a 12, 56—63 u m f a ß t wie X 82—89, die Rede der Hekabe, 8 Verse. Viele Szenen im 6. Buche weisen erstaunliche Übereinstimmungen mit der Nekyia auf. Ausgangsp u n k t ist hier die Fixierung der Szenenimitation (s. S. 146).
Zur Anlage und Auswahl der Interpretationen
61
winnen lassen, wenn die bloße Beobachtung, auf die allein es zunächst ankommt, noch weiter vorangeschritten sein wird. Daß der eingeschlagene Weg nicht falsch ist, wird sich wohl am zwingendsten daraus ergeben, daß sich die unentwirrbare Masse von Beziehungen zu den beiden homerischen Epen für große Teile der Aeneis hat ordnen lassen. Am überzeugendsten ist die damit neugewonnene Transparenz wohl in der ersten Aeneishälfte zutage getreten, obschon dasselbe für ihre zweite gilt. Ungewollt liefert jener schon erwähnte Zweig der Vergilforschung, der sich seit langem mit dem Problem der Entstehung der Aeneis herumschlägt, e contrario den besten Beweis für die Schlüssigkeit des Strukturvergleichs der Aeneis mit Homer — nach hundertjähriger Forschung haben auch die neuesten Arbeiten keine brauchbaren und überzeugenden Resultate ergeben (s. S. 55,1). Gewiß wird sich häufig genug nicht mit Sicherheit bestimmen lassen, warum Vergil diesen oder jenen Zusammenhang aus anderen Dichtungen in die Aeneis aufgenommen, umgewandelt, ja verwandelt, oder umgekehrt ihn nicht aufgenommen hat. Vergil verliert nichts von seiner Größe, wenn das Beziehungsnetz immer engmaschiger wird1. Jedes neu gefundene Detail hilft, die Gründe vergilischer Nachahmung zu erkennen, der schöpferisch arbeitenden Phantasie des Dichters besser und leichter folgen zu können. Aus derlei Überlegungen ergeben sich Inhalt und Aufbau dieser Arbeit, als deren Hauptbestandteil das in den beiden Listen zusammengefaßte Material zu betrachten ist. Dessen Quellen, d.h. die Aeneiskommentare und ihre noch gar nicht erforschte Geschichte, werden im jetzt folgenden Teil dieses ersten einführenden Kapitels behandelt. Sodann beginnen die Interpretationen im 2. Kapitel mit dem 6. Buche der Aeneis. Dieses Buch ist herausgegriffen worden, weil sein Aufbau am leichtesten überschaubar und weil es am gründlichsten kommentiert ist. Es vermag schon deshalb am ehesten als grundlegendes Beispiel zum Herauspräparieren der vergilischen Arbeitsweise zu dienen. In Kapitel 3 und 4, den Untersuchungen der ersten und zweiten Aeneishälfte, können demgegenüber methodische Fragen in den Hinter 1 Vorzüglich ist die Bemerkung von Gottfried B e r n h a r d y in seinem Grundriß der römischen Litteratur, Braunschweig 4872, S. 284f. über 'Graecismus und Nachahmung': diese „beiden großen technischen Begriffe . . . müssen in feiner Interpretation zur ernsten Erwägung kommen" (diesen Hinweis verdanke ich Ernst Z i n n ) . Er vermißt, daß die Sammlungen des U r s i n u s für die anderen Dichter nicht weitergeführt sind, so daß man „längst (wüßte), wieviele Stufen die Individuen voneinander trennten". Vgl. auch B e l l a r d i (s. S. 20), bes. S. 187—190, und vor allem Jan Hendrik W a s z i n k , Zum Studium griechischer Einflüsse in der lateinischen Literatur, Antike u. Abendland 9, 1960, S. 109—122, der entschieden das moderne Ästhetisieren ablehnt und gründliche Detailuntersuchungen fordert.
62
Einleitung
grund treten. Das Schlußkapitel beabsichtigt nicht mehr, als zusammenfassend gewisse Folgerungen über Yergils Arbeitsweise zu ziehen, und schließlich soll die geistesgeschichtliche Stellung und Bedeutung der vergilischen Homerumformung nur noch mit einigen weiteren Beispielen auf das Knappste angedeutet werden1.
5. Beobachtungen zur Geschichte der Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung >
Scholarship, even in its humblest form, has its rights. Т. S. Eliot, The function of criticism (1923) V o r b e m e r k u n g . Das Folgende ergab sich aus der Beobachtung, daß zwar in den gängigen philologiegeschichtlichen Abrissen eine unendliche Fülle von Material mit den notwendigsten Daten bereitliegt, daß aber im einzelnen nur sehr wenig über die Geschichte u n d Abhängigkeit der dieser Arbeit zugrunde gelegten Vergilkommentare bekannt ist. Von vornherein k o n n t e es allein d a r u m gehen, diese Entwicklung nur unter dem Gesichtspunkt der Wiederentdeckung Homers in der Aeneis (ohne ecl. u n d georg.) zu betrachten. Die Geschichte der modernen Kritik des vergilischen Textes u n d der ästhetischen Wertung Vergils ist zwar mitbedacht worden, sie m u ß t e aber beiseite bleiben. Ferner sind natürlich nur diejenigen von M a m b e l l i verzeichneten Ausgaben u n d K o m m e n t a r e (insgesamt: 616 N u m m e r n bis 1850) durchgesehen, von denen sich genügend Material f ü r die Konstituierimg der Listen erwarten ließ. Das meiste konnte ich in der Bibliothek des British Museum (BM, K a t a l o g : BMC) einsehen. Daß die Anmerkungen dieses Abschnittes ungebührlich angeschwollen sind, bitte ich, dem weitverstreuten Material zugute zu halten. — Als Grundlage dient nach wie vor die erstaunliche Liste der Vergilausgeben in H e y n e s Vergil (s. S. 15), 1. Bd., 1767, die offenbar in den folgenden Ausgaben unverändert geblieben ist (da die Seitenzählung in diesen wechselt, verzichte ich auf Seitenangaben, die gesuchten Ausgaben lassen sich nach der Jahreszahl rasch finden. Imfolgenden zitiert: H e y n e ) . M a m b e l l i (s. S. 13; zitiert: M a m b . ) reicht bis 1850, die geplante Fortsetzung h a t der Tod des Verfassers verhindert. Obwohl diese Liste, ebenfalls chronologisch angelegt, einen großen Fortschritt gegenüber H e y n e bedeutet, zumal sie auch die Vergilübersetzungen einbezieht, bleibt H e y n e unentbehrlich, denn M a m b e l l i h a t dessenAngaben unvollständig übernommen u n d ist nur mit großer Vorsicht zu benutzen. Die Titelangaben u n d 1 I n den Schemata 2—5 (am Schlüsse der Arbeit) habe ich versucht, die strukturellen Beziehungen zwischen der Aeneis u n d den homerischen E p e n anzudeuten. — Die Auseinandersetzung mit der gelehrten Literatur zu H o m e r wie zu Vergil ist auf ein Mindestmaß eingeschränkt, zumal bibliographische und sonstige Hilfsmittel f ü r beide Dichter ausreichend zur Verfügung stehen. Besonders nützlich, wenn auch wegen zahlreicher Ungenauigkeiten u n d Lücken mit Vorsicht zu benutzen, ist f ü r den Zeitraum von 1900—1936 Giuliano M a m b e l l i , Gli studi Virgiliani (s. S. 19). D a ich selber eine 'Bibliographie zu den Einzelstellen der Aeneis' zu bearbeiten plane, beschränke ich mich hier auf eine Bibliographie jener Studien, die sich in irgendeiner F o r m näher mit dem VergilHomer-Problem befassen (s. S. 19—28). Vollständigkeit ist freilich nicht zu erreichen.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
63
Indices zumal (sehr nützlich der für Drucker und Herausgeber) sind unvollständig u n d fehlerhaft (so fehlt z.B. unter 'Heyne' S. 381 nr. 485. 'Oreini' S. 387: 586 s t a t t 587, 'Germanus', nr. 242, findet sich unter keinem seiner vier Namen in den Indices usw.). Besonders hervorgehoben sei, d a ß M a m b e l l i noch nicht erkennen konnte, welche Schätze die J u n i u s Spencer M o r g a n (1867—1932) — Vergil-Collection, heute in der Firestone Library in Princeton, N. J . , birgt. E r h a t wohl lediglich benutzt Charles K n a p p , List of books a n d manuscripts with an introductory essay, A Vergilian Exhibition, New York 1930, 40 S. (die Angaben f ü r die einzelnen Ausgaben sind dürftig, zusammengestellt von P a u l D. B a i l e y ) . Diese kostbare Sammlung von Vergilausgaben ist offensichtlich nicht genügend b e k a n n t geworden, zumal bisher kein Katalog veröffentlicht ist. Shirley Η . W e b e r , The Vergil Collection in t h e Princeton University Library, A check list a n d descriptive catalogue, Princ. Univ. Libr. 1956, 119 S., stellt lediglich eine sehr unzureichende, maschinenschriftliche erste Bestandsaufnahme dar. Die Angaben auf den Katalogkarten der Bibliothek (ungedruckt) führen weiter. E s ist dringend zu wünschen, d a ß diese Sammlung gründlich bearbeitet Wird, vor allem m ü ß t e n die Titelangaben M a m b e l l i ' s d a n n vervollständigt werden. Ständig zu R a t e gezogen wurden: J o h n Edwin S a n d y s , A history of classical scholarship,Cambridge, Bd.2—3,1908 (Nachdruck 1958; z i t . : S a n d y s ) , W i l h e l m K r o l l , Geschichte der klassischen Philologie, Berlin-Leipzig, Göschen nr. 367, 2 1919 ( 4 9 0 8 ; z i t . : K r o l l ) , U l r i c h v o n W i l a m o w i t z - M o e l l e n d o r f f , Geschichte der Philologie, in: G e r c k e - N o r d e n , Einl. i.d. Altertumswiss., Leipzig 3 1921,H. 1 (Einzelnachdruck 1959, bes. v. Günther K l a f f e n b a c h , m i t Namensregister; zit.: W i l a m o w i t z ) , Conrad B u r s i a n , Geschichte der classischen Philologie in Deutschland von den Anfängen bis zur Gegenwart, München-Leipzig 1883, 1271 S. (zit.: B u r s i a n ) , Alfred G u d e m a n , Grundriß der klassischen Philologie, Leipzig-Berlin 2 1909, 260 S. (zit.: G u d e m a n ) , Karl B o r i n s k i , Die Poetik der Renaissance und die Anfänge der litterarischen Kritik in Deutschland, Berlin 1886, XV, 396 S., ebenso die üblichen bibliographischen Hilfsmittel, G r a e s s e , C o p i n g e r , S c h w e i g e r oder auch D i b d i n ('eine der seltsamsten und glänzendsten Erscheinungen der bibliophilen Welt', so Fritz H o m e y e r , Versuch eines Bibliographen-Lexikons, Bibliographie und Buchhandel, Festschr. z. Einw. d. Neubaues d. D. Bibl. F r a n k f u r t a m Main, Frankf u r t 1959, S. 141—163, Hinweis von Bertold H a c k ) usw. Der kurze Überblick von Gino F u n a i o l i , Lineamenti d ' u n a storia della filologia attraverso i secoli, in: Studi di letteratura antica, Bologna 1948, 1, S. 185—364, entstanden aus F.s Artikeln in der Enciclopedia Italiana (S. 185, 1), enthält nicht allzuviel Neues. Grundlegend bleibt f ü r alle das Verhältnis Vergils zu Homer betreffenden Fragen F i n s l e r , Homer in der Neuzeit usw. (s. S. 23; zit.: F i n s l e r ) , vgl. jedoch auch S c h a n z - H o s i u s , Römische Literaturgeschichte, München, 2, «1935 ( = 1959), S. 112f. B ü c h n e r Sp. 1481—86 = 459—464 ' D a n t e u n d die Neuzeit'. Vor allem aber bin ich Prof. Rudolf Pf ei ff e r dankbar f ü r seinen Hinweis auf Pierre de N o l h a c , Ronsard et l'humanisme, Bibl. de 1'Ёс. d. H . fit. 227, Paris 1921, X I , 365 S. (zit.: N o l h a c ) und Henri C h a m a r d , Histoire de la Pteiade, Paris 1939—1940, 4 Bde. (zit.: C h a m a r d ) . Unentbehrlich f ü r alles Biographische: J o h a n n Heinrich Z e d i e r , Großes vollständiges Universal Lexikon aller Wissenschaften u n d Künste, welche bishero durch menschlichen Verstand u n d Witz erfunden und verbessert worden usw., Halle und Leipzig 1732—1750, 64 Bde. (zit.: Z e d i e r ) sowie Christian Gottlieb J ö c h e r , Allgemeines Gelehrtenlexikon usw., Leipzig 1750—1751, 4 Bde. (zit.: J ö c h e r ) und, allerdings mit großer Vorsicht zu benutzen, Mario Emilio C o s e n z a , Biographical and bibliographical dictionary of the italian humanists and of t h e world of classical scholarship in Italy, 1300—1800, Boston Mass., 2 1962 (rev. and enlarg-
64
Einleitung
ed), 5 Bde., fol. (die erste Auflage 1954 nur als Mikrofilm erschienen). Ausserordentlich nützlich der 5. I n d e x b a n d , der alle C o s e n z a bekannt gewordenen Namensformen enthält (zit.: C o s e n z a ) . —• Vgl. die chronologische sowie die alphabetische Liste der kollationierten K o m m e n t a r e S. 13—17. 366—368, Schema 1 und die Vergil-Homer-Bibliographie S. 19—28.
Im Jahre 1568 ließ der bedeutende Drucker und Verleger Christopher P l a n t i n (1514—1589)1 in seiner jungen Typographia in Antwerpen „auetore fortassis invito . . . et ignorante" das Buch erscheinen, das bis heute die Grundlage für alle Versuche geblieben ist, die griechischen Vorbilder in Vergils Werk näher zu bestimmen: Virgilius collatione scriptorum Graecorum illustratus opera et industria Fulvii Ursini2. In seinem Dedikationsbrief an den Kardinal Granvella 3 entschuldigt sich P l a n t i n für sein eigenwilliges Vorgehen. Er hoffe, „de republ[ica] litteraria bene mereri cupiens", daß die Gelehrten jene verlorenen „veteres Virgilianorum operum Aristarchos" — er nennt Q. Octavius Avitus, Perellius Faustus, Herennius und auch Messius Arusianus4 — weniger missen würden, wenn er sich über die Bescheidenheit des gelehrten Bibliothekars der Vatikanischen Bibliothek, Fulvio Orsini (11. 12. 1529—18. 5. 1600), hinwegsetzte und dessen Sammlungen 1
S a n d y s 2, S. 213f. N o l h a c S. 213—215. Max R o o s e s , Christophe Plantin, Imprimeur anversois, Antwerpen 1882, 445 S., 100 Tf., 2 1896, 414 S. Colin C l a i r , Christopher Plantin, London 1960, XV, 302 S., P o r t r ä t vor S. 145. E r n s t Z i n n wies mich hin a u f : Christophe P l a n t i n , Rimes. F ü r die Mitgl. der Maximilian Gesellsch. zu ihrer Hauptversammlung am 28. 11. 1926 in Berlin im Auftrage von Alfred Simon gedruckt. 2 Das Exemplar der Firestone Library in Princeton t r ä g t allerdings die Jahreszahl 1567. Vielleicht ist ein Teil der Auflage noch in diesem J a h r e verk a u f t worden, auf der letzten Seite findet sich die Datierung: 1567 mense novembri, s. auch S. 66,2. 3 Antoine Perrenot de G r a n v e l l a (20. 8. 1517—21. 9. 1586) war seit 1560 Erzbischof von Mecheln u n d damit Primas der niederländischen Bischöfe, seit 1561 Kardinal, aber schon seit 1564 übte er sein Regiment in den Niederlanden, von S c h i l l e r im 1. Kapitel des 2. Buches der 'Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung' beschrieben, nicht mehr aus. Vgl. die einschlägigen Arbeiten M. v a n D u r m e ' s : Antoon Perrenot v a n Granvelle, beschermheer v a n Christoffel Plantijn, K a t h . Vlaamse Hogeschooluitbreiding 42, 4, Antwerpen 1948; Le Cardinal de Granvelle et Fulvio Orsini, Bibl. d'Humanisme et Renaiss. (Genf) 12, 1950, S. 324—331, besonders über G r a n v e l l a s Aufenthalte in R o m 1566—1571 u n d 1575—1579. S. 326 über seine vermittelnde Rolle zwischen U r s i n u s und P l a n t i n mit weiterer Literatur u n d Angaben über Briefe; Antoon Perrenot, Bisschop v a n Atrech Kardinaal v a n Granvella, Minister v a n Karel V en v a n Filips I I (1517—1586), Verh. van den kon. Vlaamse Acad. v. Weetensch. usw. v a n Belgie, Kl. d. Lett., nr. 18, (Brüssel) 1953, X X X I V , 417 S.: S. X X I I über G r a n v e l l a - O r s i n i , über die Widmung s. S. 254 u n d vor allem S. 258—264 über die U r s i n u s geleistete Hilfe (spanische Übersetzung: edicion revisada у ampliada por el autor, Barcelona 1957, XV, 437 S.). 4 Zu den drei ersten vgl. zunächst S c h a n z - H o s i u s 2, § 246. Meseius Arusianus ebd. 4, 1, § 839.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiakommentierung
65
publiziere1. Auf 477 Kleinoktav-Seiten folgt dann, noch ohne Abdruck des Vergiltextes, nicht nur eine unendliche Fülle mehr oder weniger ausgeschriebener homerischer oder anderer griechischer Parallelen zu den drei Hauptwerken Vergils, sondern ebenso eine große Zahl von Hinweisen auf lateinische Vorbilder, vor allem auch auf römische Tragikerfragmente, was der Buchtitel nicht gleich vermuten läßt. Für den modernen Leser ist dieser Band nur mühsam zu benutzen, denn die Vergilverse sind, damaliger Praxis folgend, noch nicht durchgezählt. Ursinus zitiert vielmehr Vergil nach den Seitenzahlen und deren jeweiligen Verszahlen der Vergilausgabe von Paulus Manutius (1512—1574), dem Sohne des großen Aldus Manutius (1449—1515), die 1565—1566 ebenfalls bei P l a n t i n erschienen war. Einer Notiz Mambellis zu dieser Ausgabe kann man denn auch entnehmen, daß das Handexemplar dieser Manutiana mit Notizen Orsinis sich in der Vatikanischen Bibliöthek erhalten habe2. 1
Zu U r s i n u s vgl. besonders Tfammaro] D[e] Mfarinis], Orsini, Fulvio» Enciclop. Ital. 25, 1935, S. 607f. Pierre de N o l h a c , La Bibliotheque de Fulvio Orsini, Paris 1884, XVII, 489 S. Ders., Piero Vettori et Carlo Sigonio, Correspondence avec Fulvio Orsini, Studi Θ docum. di storia e diritto (Rom), 10,1889, S. 91 —152. Jos. C a s t a l i o n e [Giuseppe Castiglione], Fulvii Ursini vita, Rom 1657, 39 S. S a n d y s 2, 153f. — Franz S t u d n i c z k a , Das Bild Menanders, N. Jahrb. 21 (41), 1918, beabsichtigte, 'Imagines Illustrium' "in Erinnerung an das einschlägige Lebenswerk des alten Fulvius Ursinus, der trotz seiner bedenklichen Schwächen mit Recht als Vater der Ikonographie bezeichnet worden ist", zusammenzustellen (S. lf.). Zu den 'schedae Ursini', Bibl. Vatic. 3225 (F) vgl. jetzt auch Johannes G o e t t e , P. Vergilius Maro, Die Aeneis, Heimeran, München 1958, S. 743—755 und 733f. — Gustav Rene H o c k e , Manierismus I, Die Welt als Labyrinth, Manier und Manie in der europäischen Kunst, rowohlts deutsche enzyklopädie 50/51, Hamburg 1957, S. 77 interpretiert das Fresko in der Engelsburg von Pellegrino T i b a l d i (1527—1598), auf dem eine „männliche Figur (Körperillusion), wahrscheinlich Fulvio Orsini, im Rahmen einer Pseudo-Tür (Raumillusion) sichtbar" wird. Das Fresko ist Abb. 73 reproduziert. 2 Siehe S. 14 und im folgenden. Die Jahresangabe bei M a m b . nr. 231: Ί 5 6 6 ' ist ungenau, denn nur P l a n t i n s Vorrede ist 1566, alles andere 1565 datiert (DEIS BM-Exemplar Sign. 9664 gehörte Jacques Auguste de T h o u , wie sein Besitzervermerk zeigt). ZumMS. der collatio: N o l h a c , La Bibl. S. 271,3. 399: nr. 45. Seine Anordnung in 3 Teilen entspricht der Vergilausgabe, die U r s i n u s jahrelang als Handexemplar benutzte, N o l h a c S. 271 und Vladimiro Z a b u g h i n , Vergilio nel Rinascimento Italiano da Dante a Torquato Tasso, Bologna, 2, 1923, S. 87—89 mit der Anm. 119, S. 116 beschreiben seine Notizen in der schön gedruckten Vergilausgabe in 3 Teilen bei V a s c o s a n : PVM Bucolicorum liber unus, in X Aeclogas divisus (32 S.). PVM Georgicon libri I I I I (79 S.). PVM Aeneidos libri X I I (351 S.), ex officina Michaelis Vascosani, Parisiis 1549 (?, Bd. 1—2 des Exemplars in Princeton, Kane Coll.: 1551, Bd. 3: 1549. Diese Ausgabe in-4° ist ein unveränderter Nachdruck der Erstausgabe von 1543, BMC 11386. h. 16. Beide fehlen bei H e y n e , G r a e s a e , M a m b . und scheinen in Deutschland nicht vorhanden zu sein. Z a b u g h i n s Hinweis auf Bibl. Apostol. Vatic, libri stamp. Palat.-Vatic. 1886, nr. 2130 ist falsch, der auf H e y n e L e m a i r e [s. S. 15] 7, S. 515 vorsichtshalber mit einem Fragezeichen versehen). Zu V a s c o s a n (f vor 17. 5. 1577) vgl. Ph. R e n o u a r d , Imprimeurs Parisiens Б
Knauer, Aeneis und Homer
66
Einleitung
Heute wird man statt dessen die zweite Auflage benutzen, die Lodewyk Kaspar Valckenaer 1747 unter dem gleichen Titel herausgab. Sie ist im Text unverändert, Valckenaer hat aber dafür gesorgt, daß zwei „adolescentes, his in literis non parum exercitati", wie es in der Praefatio heißt, die Plantinsche Ausgabe durch die inzwischen eingebürgerte Verszählung (s. S. 80,1) verbesserten. Die Homerzitate allerdings werden auch hier nach wie vor im besten Falle mit der entsprechenden Buchziffer, aber ohne Yerszahlen angegeben, so daß sich wie in allen älteren Kommentaren zahllose Zitier- und Druckfehler eingeschlichen haben, die die Benutzung sehr erschweren1. Die sonderbare Bemerkung P l a n t i n s , er habe die Collatio „vielleicht wider Willen und ohne Wissen" des Ursinus publiziert, wird durch einen Brief Carlo Sigonios (etwa 1524—1584) als übertrieben erwiesen2, die trockene Form, in der das Material vorgelegt wird, bleibt freilich ungeklärt, vor allem fehlt jeder Hinweis auf zeitgenössische Vorarbeiten, deren Ur sinus sich bedient haben könnte3. Ob er sich von einem Plan der kurzlebigen venezianischen Akademie hat anregen lassen, ist schwerlich mit Sicherheit auszumachen. Sie hatte nämlich zehn Jahre vor der Publikation seiner Collatio folgendes Werk angekündigt: 'Homerus cum brevi, ac vera illius, et Virgilii collatione, quam sequitur disputatio qua perspicuum fit, eum sub usw., Paris 1898, S. 359; ders. Bibliographie des impressions et des oeuvres de Josse Badius Ascensius, imprimeur et humaniste 1462—1535, Paris, 1, 1908, S. 305 und Index, N o l h a c passim. Es ist übrigens nicht ausgeschlossen, d a ß U r s i n u s Notizen in mehreren Vergilausgaben gemacht hat, vgl. auch M a m b . n. 196: in einem Exemplar der Aldina von 1545 fänden sich von U r s i n u s ' H a n d eingetragene Homerzitate. Giovanni B e l t r a n i , I libri di Fulvio Orsini nella Biblioteca Vaticana, R o m 1886, S. 45: 'Virgilio con riscontri greci et latini coperto di corame lionato oscuro (Vat. 11138)', hilft nicht weiter. Das oesterreichische Privilegium ist bereits a m 2 1 . 2 . 1565 in Wien erteilt, das spanische a m 31.10.1566 in Brüssel. D a die Manutiana die 'modernste' Vergilausgabe war, wurden die Vergilstellen in der collatio nach ihr zitiert. 1 Diese Ausgabe, in Leeuwarden bei G. Coulon erschienen, ist a b und zu im Antiquariatshandel erhältlich, sie ist meiner Kollation zugrunde gelegt. Der Band ist ferner bedeutsam durch V a l c k e n a e r s Ausgabe des 22. Buches der Iliae nebst Porphyrs Scholien (S. 7—60, 2. Seitenzählung) sowie durch seine diss, de praestantissimo Cod. Leidensi, et de Scholiis in H o m e r u m ineditis (S. 89— 150), vgl. F i n s l e r S. 412 u n d H e y n e s Urteil, Ilias 3, S. L X X I V f . — Zu V a l c k e n a e r s. S a n d y s 2, S. 456; W i l a m o w i t z S. 38f. 2 Vgl. den bei N o l h a c , Piero Vettorio usw. (s. S. 65,1), S. 143 abgedruckten Brief nr. 9 S i g o n i o s a n U r s i n u s vom 10. Mai 1567 aus Bologna: et voi che farete delle fatiche vostre sopra Vergilio?", was sich, wie N o l h a c Anm. 3 bemerkt, nur auf die Collatio, ,,en ce moment m e m e sous presse chez P l a n t i n " beziehen kann. — Zu S i g o n i o s. S a n d y s 2, S. 143—145. 3 Der „ I n d e x Auctorum, qui in Ursini Opera potissimum illustrantur, emendantur, aut e MSS. c i t a n t u r " ( 2 1747, S. 554—556) enthält nur N a m e n antiker Autoren, keinen der Renaissance, s. v. Homerus heißt es übrigens natürlich nur, er sei „passim" herangezogen.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
67
variis figmentis, et involucris divina philosophiae tarn eius, quae in rerum caussis, quam quae moribuB in vita, ас versatur, occultasse mysteria. unde a veteribus pater ac fons omnium non modo poetarum, verum etiam philosophorum quot post eum floruerunt, appellatus est'. Es ist, wie die meisten ihrer Vorhaben, nicht zustande gekommen 1 . Anderes jedoch läßt sich sicherer sagen: M a c r o b i u s 2 und S e r v i u s , beide seit langem in vielen Ausgaben vollständig, d.h. mit ausgeschriebenen bzw. mitgedruckten griechischen Zitaten vorliegend 3 , 1 Dieser lateinischen Ankündigung in der Summa librorum, quos in omnibus scientiis, ac nobilioribus artibus, variis Unguis conscriptos . . . in lucem emittet Academia Veneta, in Academia Veneta, 1559, S. 3 4 v o (BMC Ac 112/2) ging die italienische Somma delle opere . . ., Venedig 1558 (BMC Ac 112) voraus, die Antoine Augustin R e n o u a r d , Annales de l'imprimerie des Aides . . ., Paris, 1, 1803, S. 312 nicht selber eingesehen hat. R e n o u a r d behandelt S. 311—324 die Akademieschriften, die sämtlich bei Paulus M a n u t i u s 1558/59 erschienen sind, deren Liste S. 315—324, die collatio ist nicht darunter. 2 E d . princ. 1472 in Venedig. Die Homerhinweise bei M a c r o b i u s kommen in den Listen voll zur Geltung, da ich in der Homer-Aeneisliste stets M a c r o b i u s angegeben habe, auch wenn S e r v i u s das gleiche Zitat bringt. Die Hauptmasse der Homerzitate findet sich Macr. 5, 2, 6—5, 17, 1, einiges aber auch im 6. Buche. E s sei daran erinnert, daß Avienus 5, 4, 1 vorschlägt, Vergils Homerimitationen „ a b initio per ordinem" zu untersuchen, nicht 'sparsim' wie im 2. und 3. Kapitel. Dementsprechend werden bis 5, 10, 12 Stellen in der genauen Reihenfolge der Aeneis zusammengestellt, die letzte ist 11,486—490 (besser: 489) verglichen mit Π 130—139 (§§ 11 und 12), dann aber bricht diese Reihe ab, in § 13 wird vielmehr das Gleichnis 9, 435—437 mit Θ 306—308 (besser: 306f.) verglichen, kein Beispiel aus dem 12. Buche folgt. Im 11. Kapitel beginnt dann wieder eine neue Reihe mit 1, 430—436 (§ 2), abschließend § 30 mit 10, 745f., in den folgenden Kapiteln wird dann wieder 'sparsim' verglichen. Aus keinem Vergilkommentar läßt sich mit Sicherheit erkennen, ob nicht schon M a c r o b i u s die angegebenen Homerzitate herangezogen hatte (Macr. 5, 5, 9 f . : Μ 299—306 zu 2, 355—360 findet sich nur in C l a r k e ' s Homer). 3 Die Entwicklung der Serviusdruclce ist überaus interessant und sollte einmal gesondert untersucht werden. Denn die ed. princ. [1470] Rom, M a m b . nr. 4, wenn nicht nr. 5 (im BMC [Sign. 1С 654] zu dieser Ausgabe der handschriftliche Vermerk: 'Printer Adolf Rusch, Strasburg c. 1470'), enthält weder den Vergiltext noch die griechischen Zitate im Serviustext, für die nicht einmal Platz gelassen ist, um sie nach dem Druck mit der Hand nachzutragen. Blieb aber genügend Platz, so ist es offenbar nicht immer gelungen, alle gedruckten Exemplare nun auch mit allen noch fehlenden handschriftlichen Nachträgen zu vollenden; vgl. im B M die höchst instruktiven vier Exemplare der Serviusausgabe bei Guarini, Venedig 1471 ( M a m b . nr. 9, ohne Vergiltext): Exemplar Sign. 167. i. 8: ohne Lemmata und griechische Zitate; 167. i. 7 und Gs. 761 sind unfertig, nur I B 19763 ist vollendet und enthält bezeichnend genug auf der letzten Seite unter dem gedruckten Schlußgedicht den handschriftlichen Vermerk: Ά Lod. Carbono recognitus ϊ domo sua urbana 1471 т ё в е Maio.' In dem Schlußgedicht (vollständig abgedruckt bei J o h . Alb. F a b r i c i u s , Bibliotheca Latina, Hamburg, 2, 1721, S. 252f., M a m b . nr. 9 gibt das incipit 'in commune bonum mandasti plurima formis'), in dem zunächst der Regensburger Verleger Christoph V a l d a r f e r dafür gepriesen wird, daß man jetzt einen billigen Serviustext kaufen könne, lautet das letzte der vier Disticha: 5*
68
Einleitung
bilden, ohne allerdings je gänzlich ausgeschöpft zu sein, natürlich die Grundlage für die griechischen wie lateinischen Zitate1. Den Kommennunc emite, о Iuvenes, opera Carbonis ad unguem| correctus vestris serviet ingeniis. Da die Handschrift der griechischen Zitate und L e m m a t a dieselbe ist wie die des Autogramms C a r b o n s , ist der Sinn des Distichon deutlich: die Ausgabe h a t ihren 'letzten Schliff' (zu 'ad unguem' vgl. Serv. georg. 2, 277) durch diese handschriftlich eingetragenen griechischen Zitate usw. erhalten. Ludovicus C a r b o (Lodovico Carbone, aus Ferrara, 1435—1482) war V a l d a r f e r s Korrektor, poeta laureatus und Professor für Poetik u n d Rhetorik in Bologna ( C o s e n z a 5, S. 422f.). Ähnlich heißt es in der Ausgabe von Bernardüs C e n n i n u s , Florenz 1471/72 ( M a m b . nr. 10 mit weiterer Literatur, BM Sign. 1С. 27010) auf der letzten Seite u . a . : . . . quoniam vero plerosque iuvat manu propria suoque more Graecu interponere: eaque in antiquis codicibus perpauca s u n t : et accentus quidem diff icillime imprimendo notari possunt reliquendum ad id spatio duxit. Hier soll offenbar der Benutzer selber die griechischen Zitate nachtragen, vgl. auch T h o m a s (s. S. 77,2) S. 32, 2. W e n n auch in manchen Serviusausgaben bzw. Vergilausgaben mit hinzugefügtem Serviustext (zuerst Venedig 1475, M a m b . nr. 26) des 15. J a h r h . die griechischen Zitate, sei's mit, sei's ohne Akzente, bereits mitgedruckt wurden, so hielt es der große Josse Badius A s c e n s i u s doch noch für angemessen, eine Lesehilfe für das griechische Alphabet a m Schlüsse der Vergilausgabe bei Thielmann K e r v e r und J e a n P e t i t , Paris 1500/01 ( M a m b . nr. 93) unterzubringen: 'quia in Servianis cömentariis passim graeci citantur authores: ne in illis legedis quis titubet pauca pro characters poenuria qu? ad eam rem conducant annotare constituimus' (fol. CCCLXXXII V 0 ), es folgt noch das Vaterunser 1. in griechischen Buchstaben, 2. in lateinischer Umschrift zur Erklärung der Aussprache u n d 3. die lateinische Fassung. Dieser sog. 'Apex Ascensianus de graecis dictionibus, ex Tortellio' (d.h.: aus dem Doctrinal des Ioannes T o r t e l l i u s aus Arezzo [1400—1466]) ist nach dieser Erstausgabe nicht nur 1506 in der Syntaxis Ascensiana, sondern in mehreren Vergilausgaben wiederabgedruckt worden (vgl. P h . R e n o u a r d , Bibliographie [s.o. S. 65,2] 3, 1908, S. 356f., wo freilich wie bei M a m b . nr. 93 der Hinweis auf den Apex fehlt; 1, S. 113 Syntaxis; S. 138; 2, S. 7). Auch Iohannes Baptista E g n a t i u s (Giovanni Battista Egnazio, 1478—1553), der als Historiker 1496— 1549 in Venedig tätig und Korrektor der Aldina sowie Mitglied der aldinischen Akademie war ( C o s e n z a 5, S. 646f.), beklagt sich in seiner Vergilausgabe, Venedig 1507 ( M a m b . nr. 110), S. [19f.] bitter über den schlechten Zustand der Serviustexte. I m Untertitel dieser Ausgabe, zugleich der Erstausgabe der Ps.-Probusfragmente, heißt es, wenn auch etwas ü b e r t r e i b e n d : ' . . . in quibus (d.h. Servii commentariis) multa quae deerant sunt addita. Graecae dictiones et versus ubique restituti'. Dieser Titelteil, der bei M a m b . nr. 110 fehlt, findet sich fast gleichlautend in den Titeln von M a m b . nrr. 125. 138. 141 (Neudruck von 110). 146 (1522, auf der Schlußseite nur noch: 'Apex superadditus', d a n n der ascensianische Text). M a m b e l l i ' s Angaben reichen in keinem Falle aus (113 und 117 z.B. gehören wohl auch hierher, noch nicht von mir eingesehen). Alles dies bedeutet, daß es nicht nur des technischen Fortschrittes bedurfte, der den gleichzeitigen Druck von lateinischen und griechischen Lettern ermöglichte, sondern es bezeugt auch die noch sehr mangelhaften Griechischkenntnisse : die Überwindung beider Schwierigkeiten gehört durchaus zu den Vorbedingungen, die den Vergleich Vergils mit Homer überhaupt erst ermöglichten. 1 S e r v i u s enthält viel weniger Homerzitate als Macrobius, die meist nur ziemlich allgemein gekennzeichnet sind. E r s t die scholia Danielis haben eine größere Anzahl ausgeschriebener Homerzitate gebracht, die häufig mit M a c r o b i u s übereinstimmen. F ü r die Listen habe ich mich an die Angaben der Ausgabe
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
69
tar des S e r v i u s hat U r s i n u s sicher in der Vergilausgabe des Georg F a b r i c i u s aus Chemnitz (23. 4. 1516—13. 7. 1571)1 benutzt, denn eine große Anzahl der Homerzitate, die dieser dem Serviustext hinzugefügt hatte, die also über S e r v i u s und M a c r o b i u s hinausführen2, kehren bei Ur s i n u s wieder. von T h i l o - H a g e n gehalten, vgl. auch J . F. M o u n t f o r d - J . T. S c h u l t z , Index rerum et nominum in Scholiia et Aelii Donati Tractatorum, Cornell Stud, in Class. Philol. 23, 1930, S. 79f. Die Harvardiana ist noch nicht weit genug gediehen (Bd. 1, 1946) u n d bringt auch f ü r unsere Frage kein neues Material. ·— Die Frage der antiken Vergilerklärung und deren Beiträge zur Wiederentdeckung Homers in der Aeneis sind in dieser Arbeit nicht berücksichtigt, ebensowenig, ob Vergil seinerseits Homerscholien benutzt habe. Zum ersten vgl. Martin M ü h m e l t , Griechische Grammatik in der Vergilerklärung, Diss. Göttingen 1951 (ungedr.), 128S., Nino M a r i n o n e , Elio Donato, Macrobio e Servio commentatori di Vergilio, Vercelli presso l'Autore, 1946, 107 S. (nützlich S. 91—104 Repertorio dei passi paralleli nei tre autori), S c h w a r t z (s. S. 27) und B ü c h n e r Sp. 1463—1474 = 441—452, wo fehlt: Paul F a i d e r , Repertoire des editions de scolies et commentaires d'auteurs latins, Coll. des E t . Lat., scr. scient. 8, 1931, S. 39—47. Die andere Frage ist überhaupt noch nicht in Angriff genommen, gelegentliche Andeutungen bei H e i n z e (s. Register S. 496a), N o r d e n S. 206 u. 1 Vgl. Johannes David S c h r e b e r , Vita clarissimi viri Georgii Fabricii Chemnicensis e monumentis ipsius literariis epistolisque manuscriptis, nec non aliorum, qui ejusdem cum Fabricio aetatis fuerunt doctorum virorum libris eruta et commentatione peculiari descripta, Leipzig 1747, [12], 362, [20] S., mit schönem P o r t r ä t . Über die Vergilausgabe s. S. 62f. 201—203; Z e d i e r 9, 1735, Sp. 38—40: ' E r war ein redlicher und gottesfürchtiger Mann, und h a t t e einen großen Abscheu vor der Gewohnheit der christlichen Poeten, welche die Namen derer heydnischen Götter unter ihre Gedichte mischen.' 2 F a b r i c i u s h a t seine Zusätze im Serviustext nicht gekennzeichnet, ich habe sie dem T h i l o - H a g e n s c h e n Apparat entnommen (vgl. dort praef. S.XCIV) lind sie im Baseler Exemplar der Erstausgabe von 1551 (s. S. 14, M a m b . nr. 206) kontrolliert. Diese Ausgabe (die 'editio classica' H e y n e s , von T h i l o H a g e n nicht erwähnt, sie benutzten die Ausgabe von 1575, s. u.) unterscheidet sich von der zweiten (1561, M a m b . nr. 223) vor allem durch die andere Druckanordnung (Seiten-, nicht Spaltenzählung, erst wenige Beigaben). Die 2. Auagabe von 1561 ist, erweitert durch zwei Briefe von Adrianus B a r l a n d u s (t schon 1542) und zum größten Teil neu gesetzt, 1575 ( M a m b . nr. 241, Titel wie nr. 223!) und 1586 nachgedruckt worden (s. M a m b . zu nr. 223; das Exemplar des Nachdruckes von 1613 in Princeton s t a m m t aus dem Besitz von J o h a n n Heinrich V o s s , 1783. Dieser Neudruck h a t offenbar nichts mit M a m b . nr.289 zu tun, wenn dessen Angaben nicht völlig falsch sind, was ich allerdings vermuten möchte). I m BMC ist die von 1575 fälschlich auf Ί 5 4 7 ' datiert (Sign. 1349. i. 10): dieser Fehler ist dadurch entstanden, daß zwar in allen F a b r i c i u s - A u s g a b e n der Dedikationsbrief datiert ist 'Idib. Augusti MDXLVTT, das Impressum a m Ende des Bandes, jedenfalls im Londoner Exemplar, jedoch fehlt. — F a b r i c i u s h a t S e r v i u s auf zwei Weisen ergänzt: entweder h a t er aus dessen Andeutungen die gemeinte Homerstelle erschlossen u n d dem Text einfach hinzugefügt (in den Listen: '(Se)Fa') oder er h a t selbständig ergänzt (14 Fälle; in den Listen: 'Fa'), zweimal h a t er Ergänzungen des Robert S t e p h a n u s aus dessen Serviusausgabe, Paris 1532, übernommen ( M a m b . nr. 165; in dei· Listen: '(Se)Stephanus'); vgl. auch S. 77,2.
70
Einleitung
Daß Ursinus dieser Text — entweder in der Erstausgabe von 1551 oder in der unveränderten, aber anders arrangierten Ausgabe von 1561 — vorlag, läßt sich außerdem beweisen, weil eine Reihe seiner Zitate nicht von Servius oder Fabricius stammen, sondern aus einer Beigabe zu dieser Ausgabe: Die „in P. Vergilii Maronis Aeneida annotationes" des Johannes H ä r t u n g (1505—16. 6. 1579) stellen, soweit ich es übersehen kann, den ersten größeren Versuch dar, Vergil über das aus der Antike überlieferte Material hinaus selbständig 'neu' zu interpretieren1; auf diesen Gräzisten „zu Fryburg im Brissgau, allwo er mit grossem Ruhme lehrte" (Zedier), gehen viele der seither in den Vergilkommentaren notierten 'Homerzitate' zurück. Er hat sie in den annotationes ebenso schmucklos-sachlich notiert wie später Ur sinus seine Angaben. H ä r t u n g 2 hat jedoch nicht erst in dieser Arbeit Vergil und Homer verglichen. Schon zwölf Jahre zuvor in den „prolegomena in tres priores Odysseas Homeri Rapsodias [so]" zog er zu einigen wenigen Odysseestellen Vergil heran3, womit er, wie es scheint, als erster die Homererklärung, in der er sich übrigens an Plutarchs moralisierende Homerexegese anschließt, durch Vergilzitate bereichert hat. Sehe ich recht, hat er nur in Clarke (s.u.) einen Nachfolger gefunden. „Homeri loca magis insignia, quae Virgilius imitatus est", wie sie der Untertitel des oben genannten, von Ursinus als Handexemplar benutzten Vergiltextes verspricht, lassen sich in diesem ersten Plantin1
Die annotationes stehen in der Erstausgabe des F a b r i c i u s (1551) a m Schlüsse der unpaginierten Lagen zu Beginn des Bandes, so im Baseler Exemplar, das ich einsehen konnte, und in dem der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden, deren Direktor, H e r r n Dr. B u r g e m e i s t e r , ich f ü r freundliche Ausk ü n f t e ebenso zu danken habe wie der Baseler Universitätsbibliothek. M a m b . nr. 206 beschreibt ein Exemplar, in dem die unpaginierten Seiten teils vorn, teils hinten eingebunden sind (ohne Bibliotheksangabe). F ü r die Kollation habe ich den unveränderten Nachdruck in der Ausgabe von 1561 (in meinem Besitz) zugrundegelegt, weil die annotationes hier in die Spaltenzählung aufgenommen sind (Sp. 2105—2146). 2 Geboren in Miltenberg in Franken, studierte in Heidelberg, n a h m a m Türkenkrieg in Ungarn teil, 'legte sich aber nach einiger Zeit wieder auf die Studien', wurde Professor f ü r Griechisch in Heidelberg, 1546 in Freiburg/ Breisgau, wo er starb, vgl. Z e d i e r 12, 1735, Sp. 654f. J ö c h e r 2, 1750, Sp. 1988f. B u r s i a n Sp. 196f. J o h a n n Heinrich S c h r e i b e r , Geschichte der Stadt u n d Universität Freiburg im Breisgau, Freiburg, 2, 1860, S. 185f. 197—211, 210 über die annotationes. Manche seiner Bemerkungen sind vortrefflich, etwa Sp. 2106 zu 1, 188 'ad Homericam poesin hoc accomodatur. u t enim ille Ulyssi Palladem Individuum comitem fingit: ita hic Achatem Aeneae . . D a die Verszählung f ü r die Aeneis noch nicht eingeführt ist, ist die Reihenfolge seiner Notizen häufig durcheinander geraten. Die kurzen Homerexzerpte sind oft als Stichworte f ü r längere Zusammenhänge gemeint. 3 Francoforti, Christianus Egen, excudebat, 1539, [5] S.,39 Doppelseiten, 12°. An 17 Stellen verweist H ä r t u n g f ü r α—γ auf Vergil, 8 von ihnen habe ich in den Listen notiert, da sie auch in späteren Vergilkommentaren herangezogen sind.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiakommentierung
71
sehen Nachdruck der von Paulus M a n u t i u s besorgten Vergilausgabe nur in so geringer Zahl finden, daß ihre Aufnahme in die Reihe der kollationierten Vergilkommentare sich erübrigte. Dennoch kommt dieser zuerst 1560 in Venedig erschienenen Ausgabe in der Geschichte des Homer-Vergil-Verhältnisses insofern eine besondere Bedeutung zu, als sie die älteste und meines Wissens einzige Vergilausgabe ist, in deren Titel bereits Homer seinen Platz erhielt1. Vielleicht hat U r s i n u s auch einige Homerzitate aus den ebenfalls am schmalen Seitenrand untergebrachten Hinweisen der Ausgabe des nicht zu identifizierenden venezianischen 'Iuris Consultus' Nicolaus E r y t h r a e u s von 1539 gewonnen 2 . Sie stammen zwar auch zum 1
M a m b . nr. 222. Dieser Untertitel ist seinerseits eine Erweiterung der drei J a h r e zuvor erschienenen Paulus Manutius-Ausgabe 'Vergilius . . . adnotationibus, in libri margine ob studiosorum commodum adscriptis, illustratus', Venedig 1558 ( M a m b . nr. 218). Dies ist die erste Vergilausgabe aus dem Hause der M a n u z z i , die Marginalien aufzuweisen hat. Diese fehlen noch in den Ausgaben, mit denen Paulus M a n u t i u s 1553 und 1555 ( M a m b . nr. 208. 209) die Reihe der Vergilausgaben seines Vaters Aldus M a n u t i u s fortgesetzt hatte. Aldus h a t t e ja mit seiner berühmten Oktav-Ausgabe von 1501 ( M a m b . nr. 96 mit weiterer Literatur) eine neue Epoche der Buchdruckerkunst eingeleitet u n d zugleich dem Gelehrten endlich ein bequemeres und leicht transportables Buch in die H a n d gegeben, vgl. etwa Edward R o b e r t s o n , Aldus Manutius, t h e scholar-printer, 1450—1515, Bull, of t h e J o h n Rylands Library 33, 1950, S. 57—73. Vgl. zu Paulus Μ. noch S a n d y s 2, S. 150f.; W i l a m o w i t z S. 14. — I m zweiten Nachdruck der Plantina von 1572 (s. M a m b . nr. 231; ich habe der Univ.-Bibl. Göttingen für die Entleihung dieser Ausgabe nach Berlin zu danken) ist das Vorwort 'ad T o r q u a t u m Bembum, P e t r i F., Pauli Manutii in Virgilium Praefatio' (S. *3 v o f.) datiert: 'Venetiis, MDLV.' Dies ist wohl ein Druckfehler f ü r 'MDLVTII', auch M a m b . nr. 218 erwähnt diese Praefatio erst hier: „ d a t a t a da Venezia, nel 1658", anders und wohl unrichtig N o l h a c , L a Bibl. (s. S. 65,1), S. 93; s. S. 14. 2 Es ist mir nicht gelungen, genaueres über diesen auszumachen: weder seine Lebensdaten noch seine Tätigkeiten ließen sich bisher feststellen, auch die einschlägigen Anonymenlexika versagen. Selbstverständlich ist er nicht identisch mit Giano Nicio E r i t r e o (Gian Vittorio Rossi, I a n u s Nicius Erythraeus, 1577— 1647): H e y n e , von J ö c h e r 3, 1751, Sp. 2237f. verführt, der diesem den Vergilindex zuschreibt, wurde schon von B a r b i e r bei H e y n e - L e m a i r e 7, S.489,1 berichtigt: der Fehler geht zurück auf Adrien B a i l l e t , Jugemens des savans usw., Paris, 2, 1685, S. 141 f. (in der von de la M o n n o y e revidierten Ausgabe, Paris, 2, 1722, S. 78), den Gilles M e n a g e , Anti-Baillet ou critique d u livre de Mr. Baillet intitule Jugemens des Savans, La H a y e 1688, S. 6f. ( = ed. M o n n o y e 8, 1730, S. 19) dafür höchst ironisch kritisierte. Vgl. Luigi G e r b o n i , U n umanista nel secento. Giano Nicio Eritreo. Studio biografico critico, Citta del Castello 1890, S. 6f. über die Namensverwirrungen, die die möglichen Äquivalente f ü r ' E r y t h r a e u s ' — Rossus, Rubeus, de Rubeis, de Roseis, (de) Rossi, le Roux, le Rouge — angerichtet haben. Daß m a n auch im 17. J a h r h u n d e r t nichts mehr von ihm wußte, bezeugt Octavius F e r r a r i (1607—1682), Prolusiones viginti sex, epistolae et formulae usw., P a d u a 2 1668, 2, S. 40 ( = opera varia, Wolffenbüttel 1711, 2, S. 132): 'Puto ego istum (sc. Erythraeum) esse ex familia R u b e o r u m sive dei Rossi, quae isthic honestissima et a Senatus secretis' (diese Briefe noch nicht in der Erstausgabe Chemnitz 1664). E r y t h r a e u s ließ eich
72
Einleitung
größten Teil aus Macrobius, aber einige Neufunde lassen sich doch schon feststellen1. E r y t h r a e u s hat sich allerdings mehr als durch noch nicht gleichsetzen mit einem der 'famosi causidici', Nicolö E r i t r e o : diesen erwähnt Eugenio M u s a t t i , Storia di Venezia, Mailand 3 1936, 2, S. 395 nach Marco F o s c a r i n i , Deila letteratura Veneziana . . ., Venedig 2 1854, S. 89f. 90,2 (freundlicher Hinweis von Prof. F e r r a r i , s.u. I n der Erstausgabe, P a d u a 1752, S. 212); noch mit dem 'notaio dello Stato Veneto 1453—1490' Nicolö R o s s o oder dem'notaio della Cancelleria inferiore 1461—1474' gleichen Namens bei Andrea d a M o s t o , L'Archivio di Stato di Venezia, Indice generale storico, descrittivo ed analitico, Rom, 1, 1937, S. 232 und 265. Schließlich läßt sich auch nicht feststellen, ob er zu einer der Familien namens R o s s i oder R u b i n i gehört, die M o s t o S. 72. 77. 184 (vgl. o. Oct. F e r r a r i ) a u f f ü h r t . Über diese vgl. auch Abrah a m Nicolas A m e l o t d e l a H o u s s a i e , Histoire du gouvernement de Venise, Amsterdam 2 1705,2, S. 612 und 623 (von J ö c h e r zitiert). R e n o u a r d (s. S. 65,2) setzt ihn im Index des 3. Bandes s.v. Erythraeus fälschlich mit dem venetianischen Verleger Nicolas R u b e u s gleich. Diesen negativen Ergebnissen steht als einziges sicheres F a k t u m gegenüber, daß der Adressat der bisher nicht beachteten Epistel des E r y t h r a e u s a m Ende des Bandes, Ricardus S c a e l l e i u s Britannus, wohlbekannt ist: vgl.dessen Biographie von A. F. P o l l a r d , Shelley, Sir Richard (1513?—1589?), Diet, of N a t . Biogr., London 1909, S . 4 0 f . : S h e l l e y , ein Vorfahre des Dichters und seit 1557 Turcopolier, seit 1566 der letzte Großprior der Malteser (vgl. Whitworth P o r t e r , A history of the knights of Malta, London, 2, 1858, Index), war 1538 auf seiner Bildungsreise durch Italien (seit 1535) in Venedig, wo er offensichtlich E r y t h r a e u s begegnet ist. Bestätigten auch die ausführlichen, durch Prof. K u r t E r d m a n n freundlich vermittelten Auskünfte von Prof. Giorgio F e r r a r i an der Bibl. Naz. Marciana in Venedig (vom 8. 7. 1962), dem ich von Herzen f ü r seine große Mühe zu danken habe, diesen negativen Befund, so erwiesen sich doch die unveröffentlichten, bibliographischen Notizen aus dem Nachlaß von Giovanni degli A g o s t i n i (1701— 1755), Vorarbeiten wohl zur Fortsetzung seiner Notizie istorico-critiche intorno la vita, e le opere degli scrittori viniziani, Venedig 1752—1754, 2 Bde., als durchaus wertvoll, so mühsam auch die Entzifferung der Fotokopie der zwei Seiten 140 und 239 des Cod. Marc. I t . V I I 290 ( = 8642) sich anließ. E s stellte sich heraus: 1. Daß E r y t h r a e u s vor der Vergilausgabe herausgegeben h a t t e : Palladii Episcopi Helenopolitani de vita d. Ioannis Chrysostomi Archiepiscopi Constantinopolitani Dialogus Ambrosio Monacho Camaldulense interprete, Venetijs per Bernardinum Vitalem, 1532. E r y t h r a e u s h a t t e den Codex mit der Übersetzung des Dialogus durch Ambrosius T r a v e r s a r i u s (Traversari Camaldolo, Ambrogio, 1386—1439) von Giovanni Crisostomo Z a n c h i aus Bergamo (f 1566; C o s e n z a 5, S. 1922) erhalten. Vgl. Emer. B i g o t im Vorwort seiner Erstausgabe des griechischen Originals Palladii . . . dialogus, Paris 1680, wiederabgedruckt z.B. P a t r . Gra'eca 47, 1863, S. X C I I I u n d J o h . Alb. F a b r i c i u s , Bibliotheca Graeca, Hamburg, 9, 1719, S. 9. 65f. E r y t h r a e u s wird nicht genannt bei P . R . C o l e m a n - N o r t o n , S. Palladii Dialogus de vita S. Joannis Chrysostomi, Cambridge 1928, S. L X X X V I . Die Ausgabe von 1532 habe ich noch nicht gesehen (Paris Bibl. N a t . Η 10040). 2. Schon Conrad G e s n e r , Bibliotheca Universalis sive Catalogue locupletissimus, Zürich 1545, S. 519f. (s.v. Nicolaus) weiß nichts Näheres über die Vita des E r y t h r a e u s , er h a t vielmehr fast alle seine Angaben aus der Vergilausgabe und dem I n d e x herausgelesen. Schon hier wird die Dialogusausgabe nicht erwähnt. 3. Von seinen Angaben sind, wie es scheint, fast alle Späteren abhängig (z.B. J ö c h e r 2, 1750, Sp. 391 f.).
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
73
diese A u s g a b e d u r c h sein i m m e r wieder a b g e d r u c k t e s , s c h o n 1538 in V e n e d i g erschienenes Wortverzeichnis z u Vergil einen E h r e n p l a t z in der Vergilforschung gesichert 2 . D e n n dies S p e z i a l l e x i k o n , a u s einem einzigen A u t o r gewonnen, h a t d e s h a l b einen s o großen E i n d r u c k gem a c h t , weil es, sehe ich recht, d a s erste, unentbehrliche H i l f s m i t t e l seiner A r t gewesen ist. E r y t h r a e u s ' P l ä n e , a u c h f ü r a n d e r e bedeut e n d e a n t i k e A u t o r e n solche I n d i c e s anzufertigen, sind offensichtlich a n den hohen K o s t e n gescheitert. E r s p r i c h t d a v o n in der W i d m u n g s e p i s t e l der V e r g i l a u s g a b e a n seinen F r e u n d F r a n c i s c u s C o n t a r i n u s 3 . 1 H e y n e s scharfe Worte über die Wertlosigkeit der erythraeischen 'scholia' sind sicher richtig (s. seine Bemerkungen zur Ausgabe von Ί500' und der von 1539 sowie die Einleitung zu den Ausgaben des 16. Jahrhunderts: sed tota fere Erythraeana opera пес consilium пес fructum habet), dennoch ist diese Ausgabe bis ins 17. Jahrhundert hinein immer wieder nachgedruckt worden (Mamb. nr. 229. 232. 255. 258. 271. 279. 283. 306). M a m b . nr. 181 berichtigt auch, wie schon B a r b i e r bei H e y n e - L e m a i r e , Heynes Fehler, daß die Erstausgabe des E r y t h r a e u s schon 1500 erschienen sei: die Jahresangabe 'MD' des Pariser Exemplars, auf das H e y n e unter dem Jahr 1500 verweist, muß ein Druckfehler sein, denn die einleitende Epistola ist richtig 1539 datiert, ebenso die an S h e l l e y , s. die vorige Anm. D i b d i n 4827, 2, S. 542 ('Glocester 1802 fehlt diese Angabe noch) und C o p i n g e r 2, 2, nr. 6082 sind zu korrigieren, sie folgten wohl nur H e y n e ; M a m b . nr. 95 ist zu streichen, vgl. den Katalog der Bibl. Nat., Paris, 47,1931, Sp. 986. I m BM ist 4 5 3 9 nicht vorhanden, ich habe daher 2 1555/56, bei Franciscus Rampazetus in Venedig erschienen (s. S. 13f.; M a m b . nr. 212), kollationiert, sie enthält etwa 130 Homerhinweise für die ganze Aeneis. 2 PVM Bucolicon, Georgicon, et Aeneidos vocum omnium, ас rerum sylvae index certissimus, quo Nicolaus Erythraeus I. C. in conscribendis suis de lingua Latina libris annos iam multos utitur, Venetijs, ap. Io. Antonium Sabium, de Nicolinis, 1538, Mense Maio, 392ff. (s. M a m b . nr. 181). Die Seiten- und Zeilenangaben des Index beziehen sich auf die im nächsten Jahre erschienene Vergilausgabe (Mamb. nr. 181). 3 Noch 1706 weist Giusto F o n t a n i n i , Biblioteca dell' eloquenza italiana (in der von Apostolo Z e n o , Venedig 1753 kommentierten Ausgabe Bd. 1, S.66) darauf hin, wie notwendig es sei, auch für Petrarca und Boccaccio solche Indices nach diesem Vorbild anzufertigen. Der Vergilindex wurde gerühmt auch um seiner gelehrten Erläuterungen willen. Diese ließ Antonius Maria B a s s u s aus Cremona ( F a b r i c i u s , Bibl. Lat. [s. S. 67,3] S. 288f.: Bassa, nicht -us, ist mir unverständlich) in seiner Bearbeitung des Index fort. B a s s u s wollte ihn jedoch durch Einführung der Verszählung (vgl. S. 80,1) für jede Vergilausgabe brauchbar machen: PVM Bucolicon Georgicon et Aeneidos vocum omnium ас sylvae rerum index Nicoiao Erythraeo . . . auctore, nuper ab Antonio Maria Basso, . . . ita accommodatus ut Vergilianis libris cujuscumque impressionis facile serviat..., Venetiis, ex officina D. Zenarii, 1586, VIII, 272 fF. (als Ergänzung des Neudrucks der Vergilausgabe, 1586, M a m b . nr. 263, wo der Hinweis auf den Index fehlt). In dieser Fassung ist denn auch der Index bis ins 18. J h . immer wieder gedruckt worden (zuletzt wohl in B u r m a n s Ausgabe, 1746, s. S. 15. 87. M a m b . nr. 401; er wurde wenig später abgelöst von H e y n e s Index, s. S. 92 ,1). Auch die Bearbeitung durch B a s s u s also bedeutet einen wichtigen Schritt zur Erleichterung der Forschung. Die erythraeischen Erläuterungen sind dann erst wieder in die bei Franciscus Halma 1717 in Leeuwarden erschienene Vergilausgabe (Mamb. nr. 373) aufgenommen.
74
Einleitung
Wirklich überholt worden ist der 'Index Erythraem' ja erst durch die Unternehmen von Merguet und Wetmore zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Ausgabe des E r y t h r a e u s aber ist, wenn ich richtig sehe, der früheste vollständige Vergildruck, der, in seiner Bescheidenheit durchaus dem Odysseeversuche H a r t u n g s aus dem gleichen Jahre entsprechend, durch neue Hinweise auf homerische Vorbilder bereichert worden ist. H e y n e macht zwar auf einen noch um zehn Jahre älteren Teilversuch aufmerksam: Die annotationes des Helius Eobanus H e s s u s (1488—1540) zu den Bucolica und Georgica, erschienen 1529 in Hagenau, ob aber Ursinus sie gekannt hat, scheint fraglich. Naturgemäß enthalten die annotationes zahlreiche Hinweise auf Theokrit iind Hesiod1. Wichtiger jedoch ist die Übersetzung der Ilias durch H e s s u s ins Lateinische, deren Bedeutung für spätere Iliasübersetzungen hoch zu veranschlagen ist. Insofern nämlich Hessus in zahlreichen Fällen lliasstellen durch deren vergilische 'Übersetzungen' wiedergab, vermochte auch er zur Wiederentdeckung Homers in der Aeneis beizutragen, wenn er bisher unbekannte 'Übersetzungen' Vergils erkannte, d.h. sie in seine Iliasübersetzung aufnahm2. In späteren Vergilkom1 H e y n e in der Vorbemerkung zu den Ausgaben des 16. Jh.s: ad Graeca revocaverat animum jam olim Eobanus Hessus 1529 et Theocriti Hesiodique loca comparaverat. Unter dem Jahr 1529 ist diese Ausgabe aufgeführt: in PVM Bucolica ac Georgica adnotationes, ac loci omnes maxime Theocriti, tum etiam Hesiodi quidam, quibus usus est Virgilius, latine redditi per H. Eobanum Hessum. Ε Schola Norica. (Auf der letzten Seite:) Haganoae per Iohannem Secerium anno M D X X I X (ohne Paginierung) 8°. Diese Ausgabe fehlt bei M a m b e l l i (S. 148), der S. 173, nr. 720, nur eine Teilausgabe der Bucolica anführt, diese wiederum fehlt bei H e y n e (1535). Ich habe der Univ. Bibl. Göttingen für die Entleihung der Ausgabe von 1529 (Auct. Lat. I I 7649), die H e y n e vorgelegen hat, sehr zu danken. Die annotationes — 'studiosae iuventuti non omnino inutiles futuras' (Epist. nuncupatoria) — hat H e s s u s noch sehr knapp und ohne übertreibende literarische Wertung gegeben. Vgl. Carl K r a u s e , Helius Eobanus Hessus, Sein Leben und seine Werke, Ein Beitrag zur Cultur- und Gelehrtengeschichte des 16. Jahrhunderts, Gotha 1879, 2, S.26f. a Genauer: H e s s u s hat an rund 60 Stellen auf Vergil aufmerksam gemacht. Meist steht ein 'Virgilianum' am Rand, und zwar sowohl, wenn er wörtlich oder leicht ändernd Vergilverse übernommen hat (an etwa 21 Stellen, in der HomerAeneisliste durch ' ( = ) ' oder '(—)' bezeichnet), als auch wenn er nur auf eine vergilische Nachahmung aufmerksam machen wollte. Manches stammt natürlich aus M a c r o b i u s (22 Stellen), obwohl er ihn nur zweimal erwähnt (S. 23. 501). Cand. phil. Hans-Joachim Z i m m e r m a n n danke ich sehr dafür, daß er mich auf diese 'Quelle' aufmerksam gemacht hat. H e s s u s hat Homer über Vergil gestellt, s. F i n s l e r S. 383f., die Titelangabe der Iliaaübersetzung S. 489 ist ungenau,' sie muß lauten: Poetarum omnium saeculorum longe principle Homeri Ilias, hoc est, de rebus ad Troiam gestis descriptio, iam recens Latino carmine reddita, Helio Eobano Hesso Interprete, Basilaeae 1540. Über die Bedeutung dieser Übersetzung für C h a p m a n s I i i a d a s. Heinrich Max R e g e l , Über George
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
75
mentaren finden sich umgekehrt manche jener Homerstellen nun wieder zur Aeneiserklärung herangezogen. Nicht nur Homerkommentare, sondern auch Homerübersetzungen spielen also in der Geschichte der Vergilkommentierung ihre Rolle1. Ist es im Falle von E r y t h r a e u s und H e s s u s unsicher, ob Ursinus aus ihnen Parallelen schöpfte, so besteht doch kein Zweifel, daß er die 1561 postum erschienene Poetik des Julius Caesar Scaliger (1484— 1558) benutzt hat2. Dasselbe gilt für die Adversaria des Adrien Chapmans Homerübersetzung, Engl. Studien 5, 1881, S. 27; Rudolf S ü h n e l , Homer u n d die englische H u m a n i t ä t , Buchreihe der Anglia 7, 1958, S. 48f.; K r a u s e S. 246—260; S a n d y s 2, S. 261f. 1 Diesen Zweig habe ich nicht weiter verfolgt. Die Untersuchung h ä t t e mit Leonzio P i l a t o , B o c c a c c i o ' s Griechischlehrer,einzusetzen, also etwa u m 1360, F i n s l e r S. 16f. Ein interessantes Beispiel in dieser Reihe ist: F r a n c i s « Xaverii A l e g r e Mexicani Veracrucensis Homeri Ilias Latino carmine expressa, Bologna 1776. E r n s t Z i n n schenkte mir ein Exemplar der 2. Auflage, R o m 1788, X, 456 S. F . X . A l e g r e , S. J . (12. 11. 1729—1788 Bologna, vgl. Ezequiel A. C h ä r e z , s . v . , in: Enciclop. I t a l . 2, 1929, S. 288b), hebt in seinem Vorwort S. V I H f . ausdrücklich hervor, daß er sich Vergils als des bedeutendsten Homerinterpreten bedient habe — es sei kein Plagiat, wenn er jene Stellen, in denen Vergil Homer 'paene ad literam expressit', fast unverändert in seine Übersetzung übernommen habe. E r verfährt also genauso wie H e s s u s , ohne freilich diese Stellen zu kennzeichnen, wie es jener getan h a t t e . A l e g r e erwähnt H e s s u s merkwürdigerweise nicht unter seinen Vorgängern. A l e g r e fehlt bei F i n s l e r u n d ebenso bei H e y n e , Ilias, 3, 1802, in der Liste der lateinischen Iliasübersetzungen. Vgl. auch o. S. 59,1 die Geschichte des Hengstgleichnisses. 2 I u l i i C a e s a r i s S c a l i g e r i , viri clarissimi, poetices libri. . . Septem ad Sylvium filium, [Lyon], apud Ioannem Crispinum, 1561 [vgl. jedoch in der oberen Randleiste S. 1: ' M D L X ' ] , [12], 364 (zweispaltig), [36] S. (Der TJniv.-Bibl. Tübingen bin ich dankbar für die Entleihung nach Berlin; der Nachdruck der Erstausgabe ist erfolgt, s. S.549). Die sorgfältige Bestandsaufnahme der HomerVergil -Synkrieis S c a l i g e r s d u r c h einen Schüler Ernst Z i n n s , Anton S c h n e i d e r , im Sommer 1960 angefertigt, h a t mir die Kontrolle der Zitate sehr erleichtert (in drei Listen: 1. Poetik-Vergil-Homer. 2. V.-H.-P. 3. H.-V.-P.; ich habe S c h n e i d e r s Zitierweise in die Homer-Aeneisliste übernommen). S c a l i g e r zieht 166 Ilias- bzw. 49 Odyssee- zu etwa 180 bzw. 52 Aeneisstellen heran. 82 (56 Ilias, 26 Odyssee) stammen aus M a c r o b i u s ' 5. Buch, das damit die direkte Vorlage des ebenfalls 5. Buches — 'Criticus' — S c a l i g e r s ist. E t w a 91 Ilias- bzw. 17 Odysseestellen (zusammen 108) h a t S c a l i g e r neu mit Vergilstellen verglichen, ein bedeutender Beitrag. Das Übergewicht der Iliaszitate ist typisch. S c a l i g e r zitiert h ä u ß g sehr ungenau wohl aus dem Gedächtnis. Verszahlen fehlen noch. Viele seiner 'Neufunde' sind nicht sehr wertvoll, einige habe ich nicht aufgenommen. Besonderes Interesse h a t t e er an der Synkrieis der Gleichnisse. Manches haben U r s i n u s , G e r m a n u s und C e r d a übernommen. Zur Vita S c a l i g e r s vgl. s t a t t weiterer Angaben Vernon H a l l jr., Life of Julius Caesar Scaliger (1484—1558), Trans, of the Amer. Philos. Soc. of Philadelphia 40, 2, 1950, 85 S. Sehr einleuchtend begründet S h e p a r d (s. S. 27), warum S c a l i g e r Vergil 'as t h e creator of t h e perfect aristocratic society' Homer vorziehen m u ß t e (vgl. ferner Bernard W e i n b e r g , Scaliger versus Aristotle on poetics, Mod. Philology (Chicago) 39, 1942, S. 337—360). Der fast gleichzeitige Plan der venezianischen Akademie (s. S. 66f.) vertritt demgegenüber die Homer preisende Gegenpartei.
76
Einleitung
Turnebe (1512—1565)1. Wenn auch darüber hinaus die philologische Literatur des ausgehenden 15. und des 16. Jahrhunderts als weitere 'Quelle' für die Synkrisis Homer-Vergil noch genauer durchgesehen werden müßte, so scheint es mir doch fraglich, ob sich die Grenze für den Beginn der Neuentdeckung Homers in der Aeneis noch weiter nach oben, d.h. über Erythraeus', H a r t u n g s (1539) und Hessus' (1540) Versuche hinaus, verschieben lassen wird2. Denn es lag erst eine Generation zurück, daß Aldus Manutius die Homerausgabe 1504 als Gegenstück zu seiner berühmten Vergilausgabe in Kleinoktav von 1501 herausgegeben hatte3. Überhaupt hat es ja länger als bei Vergil gedauert, bis die Kenntnis Homers wieder Allgemeingut geworden war, wie Finaler S. 47 mit Recht hervorhebt. In den ersten hundert Miscellanea Angelo P o l i z i a n s , gedruckt 148!), findet sich z.B. noch kein literarischer Vergleich zwischen Homer und 1 Adriani Turnebi regij philosophise graecae professoris adversariorum tomus primus duodecim libros continens, Paris 1564. Bd. 2, 1565, enthält B. 13—24, B. 25—30 folgten als tomus tertius erst 1573, 1580 durch den Neudruck der beiden ersten Bände zur ersten vollständigen Ausgabe vereinigt und erweitert durch die Indices von Ioannes F u r d i n u s . Die 3. Auflage, Basel, per Thomam Guarinum, 1581, 1200 Spalten, enthält umfangreichere Indices, F u r d i n s Name ist nicht mehr genannt. 4 Argentinae [Straßburg], 1599, 1134 Sp. = 5 Argentorati, 1604, 1134 Spalten (in Bd. 1 ist nur das Titelblatt neu gesetzt und Ί 6 0 4 ' datiert, die beiden anderen Bde. fernerhin 1599, einige Vignetten sind ausgewechselt, sonst ist die Ausgabe unverändert). I n keiner dieser Ausgaben lassen sich die Verweise auf Homer bzw. Vergil ohne weiteres prüfen. Ich habe daher nur Zufallsfunde identifizieren können, sonst habe ich mich mit Hinweisen Späterer begnügt ('Ce: Turnebus'). Zu T u r n e b u s vgl. S a n d y s 2, 185f.; W i l a m o w i t z S. 25f.; C h a m a r d passim. 2 Einen Zufallsfund habe ich Bertold H a c k , F r a n k f u r t , zu verdanken. I m K o m m e n t a r des Arztes Gerard L i s t r i u s aus Rhenen/Holland (Anfang 16. J h . , s. Z e d i e r 17, 1738, Sp. 1648) zum Moriae encomium des E r a s m u s (ed. princ. Paris 1509), erschienen zuerst bei Ioannes Frobenius, Basel 1515, wird E r a s m u s ' 'simulque cum sessore terram ore momordit' als (ungenaues) Aeneiszitat 11,418 procubuit moriens, et h u m u m semel ore memordit und dies wieder als 'Homerzitat' e r k a n n t : ex illo Homeri, Odysseae χ. loquentis de procis ab Ulysse inter fectis', worauf χ 269 οί μέν £πειθ' άμα πάντες όδάξ ελον άσπετον οδδας ausgeschrieben wird (ed. 1515 bzw. deren Faksimileausgabe, Basel 1931, S. 'h 2V0> = opera omnia, Ludg. Batav. 1703, 1, S. 435). H ä r t u n g Sp. 2141 h a t später ebenfalls auf χ 269 verwiesen: Dies ist das bisher früheste Zeugnis für den Wiederbeginn des Homer-Vergilvergleichs, das ich ausmachen konnte; zu Aen. 11, 418 waren bislang noch keine anderen Stellen herangezogen worden, die in gedruckten Büchern greifbar gewesen wären ( U r s i n u s : X 17, C e r d a : Λ 749); im Paris. 7965 (s. S. 77,2) h a t t e m a n В 418 notiert, wovon L i s t r i u s , der in seinem übrigens von E r a s m u s begonnenen Kommentar keine weiteren Stellen verglichen hat, nichts wissen konnte. Zur Ausgabe von 1515 s. F d . Vander H a e g h e h , Bibliotheca Erasmiana, Gand, 5, 1908, S. 26—28 sowie Heinrich Alfred S c h m i d in der Einführung der Faks.-Ausg. S. 14f. 3 M a m b . nr. 96. — Den H o m e r t e x t der Aldina wird auch U r s i n u s benutzt haben, vgl. Z a b u g h i n (S. 65,2) 2, S. 116, n. 124.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
77
Vergil1. Demetrios Chalkondyles' editio princeps Homers erschien erst 1488, neunzehn Jahre später als die editio princeps Vergils 1469 (Mamb. nr. 1, vgl. nr. 2). So hat wohl auch die Seltenheit der Texte neben vielen anderen Gründen dazu beigetragen, daß man erst im 16. Jahrhundert bereit war, in der Kommentierung über Servius und Macrobius hinauszugehen, während es die große Leistung des 15. Jahrhunderts war, mit den lateinischen und griechischen Texten überhaupt wieder vertraut zu werden. Es bleibt in diesem Zusammenhang noch zu prüfen, wer sich hinter den italienischen Gelehrten des 15. Jahrhunderts verbirgt, die einige Serviushandschriften durch neue, nicht nur aus Macrobius stammende Homerzitate bereichert haben2. Wenn also hier für die Frühgeschichte der modernen Kommentierung antiker Texte, ihr Hinauswachsen über deren antike Kommentierung und die Beziehungen der Renaissancephilologen untereinander noch Bedeutendes zu klären bleibt, so zeigt sich doch sehr deutlich, in welchem Maße Ursinus das Yergilverständnis durch seine erstaunlichen Sammlungen gefördert und vertieft hat. Herders Kritik im ersten Kritischen Wäldchen, genau zweihundert Jahre später3, daß es Ursinus 1 Sie sind wieder abgedruckt in der Ausgabe seiner opera: Angeli Politiani opera, quae quidem extitere hactenus, omnia etc., (s. S. 37,3) S. 213—311. Sie geben sich ja nur als eine Auswahl, vgl. den Beginn der praefatio (S. 213): „cum tibi superioribus diebus, Laurenti Medices, nostra haec Miscellanea inter equit a n d u m recitaremus, delectatus arbitror novitate ipsa rerum, et varietate non illepida lectionis hortari coepisti nos, u t u n a m saltem ex eie Centuriam . . . publicaremus." E s ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß in noch ungedruckten Marginalien seiner Handexemplare dies öder jenes zu finden ist (vgl. Rudolf P f e i f f e r , Dichter u n d Philologen im französischen Humanismus, Ahtike u n d Abendland 7, 1958, S. 74 u n d M a m b . nr. 195: hier wird unter den Gelehrten, die Noten zur Juntas-Ausgabe von 1544 beigetragen haben, auch P o l i z i a n genannt, vgl. auch nr. 6). 2 Sie sind wie die Zusätze von F a b r i c i u s (s. S. 69,2) von T h i l o - H ä g e n in ihren Serviusapparat aufgenommen: Aen. 1—5 aus cod. bibl. reg. Dresd. D 136, Aen. 6—12 aus cod. bibl. n a t . Paris. 7965 (1459 in Ferrara geschrieben), beide unter dem Sigel 'add. D' (so auch in der Homer-Aeneisliste 'Se: add D' oder bei Ergänzung einer servianischen Andeutung: '(Se) a d d D'), s. T h i l o - H a g e n , praef. S. X C V I I . X C I — X C I I I , besonders X C I I , 1 mit Hinweis auf fimile T h o m a s , Scoliastes de Virgile, Essai sur Servius et son commentaire sur Virgile usw., Paris 1879, S. 9—33, K a p . 2 'Additions des manuscrits Italiens', wo ausführlich über die Pariser Handschrift gehandelt wird (S. 28 über die zusätzlichen Homerzitate), ohne daß T h o m a s diese Scholiasten h ä t t e n a m h a f t machen können. Vgl. Georg T h i l o , Beiträge zur Kritik der Scholiasten des Vergilius, Rhein. Mus. 14, 1859, S. 535—551, vor allem S. 548, ed. Harvardiana 1, S. I X f . 3 J o h a n n Gottfried von H e r d e r , Kritische Wälder 1, 8, Werke 20. Theil, hrsg. von Heinrich D ü n t z e r , Berlin o. J . , S. 55. Ich bin auf diese sehr schöne Stelle geraten durch H e y n e s Hinweis zu 2, 199—207 (bzw. 229a), wo H e r d e r die Laokoongeschichte als erster mit dem von Kalchas gedeuteten Prodigium В 308—320 vergleicht.
78
Einleitung
„nicht eingefallen" sei, „die Manier seiner [d.h. Vergils] Poesie aus Homer und anderen Griechen zu erklären", daß ihm vielmehr „in seiner Vergleichung blos Worte, Bilder und einzelne Lappen vor Augen sind", trifft zwar genau zu und gilt ja auch nicht nur für das Werk des Ursinus, sie verkennt aber doch auch, begreiflich genug, in welcher Zeit und unter welchen Voraussetzungen es entstanden ist und daß mit Ursinus' collatio die selbständig kommentierende Tätigkeit am ganzen fortlaufenden Yergiltext ihren ersten Höhepunkt findet : Ursinus ist eine Art Knotenpunkt: da er das bisher Bekannte vereinigte und erweiterte, konnte er allen Späteren als Grundlage dienen, was sich an den folgenden Kommentaren deutlich ablesen läßt. Johannes Germ anus Valens Guellius Pimpontius, PP., wie sein voller lateinischer Name lautet, „brachte es in humanioribus, sonderlich in der griechischen Sprache und Poesie sehr weit, wurde anfänglich Parlaments-Rath zu Paris, hernach Bischoff zu Orleans, starb 1587 den 25. Sept. zu Meu-sur-Loire, einer kleinen Stadt in seiner Diözes, 70 Jahre alt, und hinterließ Gedichte, darunter eines, so er in hohem Alter verfertiget, und darinne er die ohngefehr 2 oder 3 Jahre hernach erfolgte Ermordung des Königs Henrici III [1589] prophezeyet, wie auch einen schönen Commentarium über den Virgilium", wie es bei dem trefflichen Jöcher heißt1. 1
4, 1751, Sp. 1384. Viel mehr läßt sich über G e r m a n u s ' Leben nicht ausmachen. J ö c h e r druckt auch die von G e r m a n u s selbst verfaßte Grabschrift a b : T u r b a b a n t Musae moriente Valente, sororum] Uraniae vati sed comes u n a fuit. Seine Angaben stimmen sonst fast wörtlich mit denen Z e d l e r s 46, 1745, Sp. 121 überein. Dieser gibt noch an, er sei im Hause der Herren von C o l i g n y erzogen. Beide fußen auf der knappen Biographie bei Dionys. S a m m a r t h a n u s (Sainte-Marthe), Gallia Christiana, Paris, 8, 1744, Sp. 1489f. Dort wird G e r m a n u s als 99. der Episcopi Aurelianenses unter seinem Bischofsnamen G e r m a n u s I I . aufgeführt. „Abbas Panispontis et prior Burgi" war er, bevor er Bischof von Orleans wurde (21. 12. 1586), nur ein J a h r vor seinem Tode a m 15. 9. 1587: „podagra extinctus est." Darauf folgt ein E x c e r p t aus Scaevola Sammarthanus (Scövole de S a i n t e - M a r t h e ) , Lucubrationum pars altera, qua continentur Gallorum doctrina illustrium, qui nostra p a t r u m q u e memoria floruerunt, elogia, Poitiers 1598 (Ich konnte nur die 3. Ausgabe, 1606, S. 158f. einsehen; vgl. C h a m a r d , 1, S. 27f. über die vier Ausgaben der Elogia von 1598, 1602, 1606, 1616. Eine 'nova editio', J e n a 1696, erwähnt C h a m a r d nicht, er warnt vor S a i n t e - M a r t h e s Ungenauigkeiten; S a n d y s 2, 198f.). Vgl. auch noch die nützlichen Angaben in der Kirchengeschichte von Ог1ёапв von Carolus L a S a u s s e y , Annales Ecclesiae Aurelianensis saeculis et libris sexdecim, Paris 1615, S. 673—677. — Über G e r m a n u s ' Freundschaft zu R o n s a r d u n d damit seine Beziehungen zur Pleiade u n d den zeitgenössischen Gelehrten vgl. N o l h a c S. 157f. (weitere elf Stellen im Index). N o l h a c , der auch S a i n t e - M a r t h e ' s Elogia erwähnt, wünscht mit R e c h t eine Biographie dieses Humanisten, über dessen politische Tätigkeit z.B. ich bisher nichts finden konnte, u n d stellt wenigstens einiges Material (Briefe, Notizen, Bemerkungen) zusammen. Die beiden Erwähnungen bei C h a m a r d 3, S. 270 und 411 sowie die offenbar falsche Einordnung im Index 4, S. 282 s. v. ' P i m p o n t ' (s. die nächste Anm.) bedeuten
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
79
P. Virgilius Maro, et in eum commentationes et paralipomena Germani Valentis Guellii, PP. 1 , erschien in einem wundervoll gedruckten Folioband 1676 ebenfalls bei P l a n t i n in Antwerpen, der sieben Jahre zuvor Ursinus' collatio herausgebracht hatte 2 . Zeitgenossen preisen keinen Fortschritt gegenüber N o l h a c . Häufig begegnet m a n Gedichten des G e r m a n u s in zeitgenössischen Klassikerausgaben, z . B . 43 Hexametern in der 2. Auflage der Horazausgabe von L a m b i n u s , Paris 1567. Am Grabe des T u r n e b u s e n t b r a n n t e 1565 ein Dichterwettstreit — in eo mortuo laudando incredibili aemulatione certarunt — zwischen D o r a t , L a m b i n u s , B o n s a r d , G e r m a n u s , P a s s e r a t usw., wie es Jacques Auguste de Τ h o u im 38. Buche der Historiae sui temporis (6, 1609, S. 257) erzählt. Die 15 Verse des G e r m a n u s sind in den opera Turnebi, Argentorati, 3, 1600, S. 106 abgedruckt. Weiteres bei S c a l i g e r , Joseph [Juste], Lettres fran^aises inödites publikes et annot^es par Philippe Tamizley de Larroque, Agen-Paris 1879, Index S. 406. Sonst ist G e r m a n u s nirgends erwähnt, weder in den Philologiegeschichten noch in den großen Enzyclopädien, auch nicht in der Biographie Univ. Anc. et Mod., nouv. öd., Paris, 45, 1866, 8. v. Vaillant (oder unter den anderen Namen). 1 Der französische Name des G e r m a n u s lautet nach N o l h a c S. 157,3: Germain Vaillant de Guelis, conseiller au Parlement. N o l h a c fügt hinzu: „ Q u ' o n appelle ä t o r t 'de la Guesle' en le r a t t a c h a n t sans raison ä la famille parlementaire de ce n o m . " Trotzdem erscheint er fast zwanzig J a h r e später bei C h a m a r d im Index ohne weitere Begründung s. v. ' P i m p o n t ' als Germain Vaillant de la Guerle. Germanus Valens de Guelis I I . heißt er bei L a S a u s s e y . Germanus I I . Johannis Vaillant de Guelis bei Dion. S a m m a r t h a n u s . Wie bei N o l h a c erscheint er auch bei Z e d i e r und J ö c h e r unter dem Stichwort Vaillant, aber: de Gueslis. — Den Beinamen 'Pimpontius' (auch -untius, in einem Gedicht P a s s e r a t s , N o l h a c S. 166, vgl. 212, 4. 223, 4) t r ä g t er als 'Abbas Panispontis' (Dion. S a m m a r t h a n u s ) , A b t von P i m p o n t oder Paimpont, jener 635 gegründeten Abtei von P(a)impont, westlich von Rennes im F o r e t de Paimpont. D a G e r m a n u s oft genug nur unter diesem N a m e n zitiert wird, ist es nicht zu verwundern, wenn z.B. C o n i n g t o n zu 11, 721 'Pimpontius ap. T a u b [ m a n n u m ] endeavers . . deutlich erkennen läßt, daß ihm dessen I d e n t i t ä t mit dem auch sonst zitierten, aber nicht direkt benutzten G e r m a n u s (s. 1, S. X I V , 1) entgangen ist. I m BMC ist er denn auch in zwei Autoren aufgespalten: s. v. G e r m a n u s wird nur auf die Vergilausgabe von E m m e n e s s i u s 1680(s. S. 15) hingewiesen, in der nur einzelne Anmerkungen von G e r m a n u s zu finden sind, s.v. Vaillant de Guellis (sie) wird auf Valens Guellius verwiesen, von dort d a n n endlich auf die Vergilausgabe s . v . Virgilius Maro von 1575 — wo allerdings der N a m e so abgekürzt ist, daß er auch nicht mehr ohne weiteres verständlich ist. C e r d a und H e y n e zitieren entweder'Germanus' oder'Guellius'. Man t u t also gut daran, ihn jeweils unter seinen vier lateinischen sowie unter Vaillant u n d Pimpont zu suchen. Die Abkürzung ' P P . ' im Titel der Commentationes, vom Namen durch ein K o m m a getrennt, d ü r f t e wohl als ' P a t e r Prior' (Burgi, s. o.) aufzulösen sein. G e r m a n u s h a t auch eines der einleitenden Sonette von R o n s a r d s Franciade mit ' P . P . ' signiert, s. N o l h a c S. 157, 3. 'Pimpontius' erscheint jedoch nicht im Titel der Ausgabe. 2 N o l h a c s Angabe S. 157, 3, daß das Werk schon 1570 zu erscheinen begann, bezieht sich auf die Briefe P l a n t i n s an G e r m a n u s (Christophe Plantin, Correspondence, Maatschappij der Antwerp. Bibliophilen 15, Bd. 2, 1885, S. 128f., nr. 221 [wohl Anfang März 1579] und besonders nr. 280 [S. 221—224], Juli 1571, über Schwierigkeiten, die nötige Druckerlaubnis zu erhalten). Der Druck wurde 1570 bereits unterbrochen, 1574 wieder fortgesetzt (S. 224, 1);
80
Einleitung
das „accuratisdimum opus" (La Saussey), das wohl mit einigem Recht als der erste 'moderne' Yergilkommentar bezeichnet werden kann. Seine Modernität äußert sich schon in der Aufmachung, etwa darin, daß der jetzt vollständig abgedruckte Vergiltext durch die von Ρ1 a η t i η eingeführte Verszählung endlich die notwendige Übersichtlichkeit erhalten hat1, oder darin, daß der kommentierende Text nicht mehr an den Seitenrand gezwängt, sondern zwischen den in Gruppen von je 10 bis 20 Versen abgeteilten Vergiltext gesetzt ist 2 ; die letzte Stufe in der Anordnung der gelehrten Kommentare unter den Text wird ja erst im 17. Jahrhundert erreicht. Vor allem aber war man beeindruckt von der „nova ratio" (La Saussey), mit der Germanus die griechische Literatur in weitestem Umfange herangezogen hat. Die antike Kommentierung, Servius, Donat, Ps.-Probus, bisher so häufig zugleich mit dem Vergiltext abgedruckt, tritt ihr gegenüber in den Hintergrund, ebenso allerdings auch Fragen der Textkritik. Cerda und H e y n e haben diese ganz unprätentiös dargebotene Gelehrsamkeit, mag sie auch manchmal des das 'privilege du R o y de France' ist in Avignon, 9. 12. 1574, ausgestellt (S. 632). Die durchgeführte Verszählung spricht ebenfalls dafür, daß die Drucklegung nicht vor 1572 in Angriff genommen ist, s. die nächste Anm. 1 Dieser höchst bedeutsamen Neuerung r ü h m t sich P I a n t i n drei J a h r e zuvor, 1572, in dem schon erwähnten 2. Abdruck seiner Manutiana (s. M a m b . nr. 231, s. S. 14). I n dem dieser Ausgabe vorausgeschickten Dedikationsbrief a n den Leser, 1572 datiert, heißt es (S. *2 r o ): „. . . amice lector, hoc tibi certo persuade, nihil t a m in hac editione nobis curae fuisse, q u a m u t ex ea plurimum emolumenti ad studiosos omnes perveniret: eaque gratia versuum numeros, quos ante hac pervulgato more per singulas paginas eosdem omnino repetere consuevimus, novo exemplo hic integros, et ad, finem cuiusque libri continue cursu decurrentes apprimi iussimus; quod et in aliis etiam, quos post hac nostra Typographia d a t u r a est, Poetis facere decrevimus. I d a u t e m q u a m sit h a b i t u r u m utilitatem facile sentient, qui a u t in doctorum virorum eommentarijs volent versari, aut quavis de causa versum aliquem brevissimo tempore quaerant invenire." Sehe ich recht, geht also die Verszählung in den Ausgaben klassischer Autoren auf diese Anordnung P l a n t i n s zurück, die in der P l a n t i n - L i t e r a t u r offenbar unbeachtet geblieben ist. I c h konnte diese Stelle bereits Bertold H a c k f ü r seinen Aufsatz 'Mißvergnügen mit Büchern', I m p r i m a t u r N. F . 3, 1962, S. 48—57 (diese Stelle S. 52) zur Verfügung stellen, in dem er zur Genüge beweist, wie weit m a n sich heute unseligerweise von solchen für die Arbeit unentbehrlichen Voraussetzungen gerade in Deutschland wieder entfernt h a t . — Die Homerzitate freilich werden weiterhin u n d bis ins 17. J h . hinein nur mit ihrer Buchziffer zitiert, ohne Versangabe, vgl. allerdings Z a b u g h i n (s. S. 65,2) 2, S. 88 mit nr. 124, S. 116f.). 2 Diese Anordnung findet sich allerdings bereits in der Vergilausgabe von Robertus S t e p h a n u s , Paris 1532 ( M a m b . nr. 165). Hier aber ist es der ServiusKommentar, der zwischen den Vergiltext gesetzt ist. G e r m a n u s sind gefolgt P o n t a n u s (s. S. 83,1) und C e r d a (s. u.), nur daß der K o m m e n t a r hier in zwei Kolumnen angeordnet ist. Auch E i c h h o f f (s. S. 96f.) h a t 1825 noch diese Anordnung gewählt.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommontierung
81
Guten zuviel tun, noch zu würdigen gewußt, seither ist der Kommentar vergessen1. Anders als mancher Spätere —• etwa P o n t a n u s , Cerda, T a u b m a n n usw. — hat sich G e r m a n u s sein unbefangenes Urteil gegenüber den Vergil so eindeutig und sehr zu seinem Schaden preisenden Werturteilen der S c a l i g e r sehen Poetik ganz frei gehalten und sie im Vorwort ausdrücklich und ironisch abgelehnt: „Nolo autem me pronuntiaturum speretis de palma Homero vel Maroni adiudicanda: earn ego laudem vel invidiam doctioribus concedam, qui ad eum gradum sapientiae pervenisse me negem, ut iudicio aggrediar tantas componere lites" — bezeichnend genug spielt er hier auf den Schluß der 3. Ecloge an. Diese Haltung und seine ausgebreiteten Kenntnisse der griechischen Literatur ordnen sich natürlich leicht in das Bild ein, das man aus N o l h a c s knappen Andeutungen über V a i l l a n t s nahe Freundschaft zu R o n s a r d und dessen Kreis gewinnt 2 . Ein schönes Zeugnis seiner Bekanntschaft mit dem fast zehn Jahre älteren Jean Dor a t , Ioannes A u r a t u s (1508—1588), dessen Gestalt Rudolf P f e i f f e r vor kurzem in so helles Licht gerückt hat 3 , bewahrt G e r m a n u s in den Paralipomena seiner Commentationes (S. 613f.). Er hatte nämlich D o rat um Rat gefragt, wie die geminae Somni portae, durch die 1
C e r d a 'ad lectorem' (gedruckt unmittelbar vor Beginn des EclogenK o m m e n t a r s [1608], an derselben Stelle in allen anderen Ausgaben): „ex Inter pretibus Virgilij, qui ante me Commentaries ediderunt, uni, u t plurimum, adhaereo Germano Valenti, Guellio PP., cuius iudicium mihi visum est gravissim u m . " H e y n e in der Übersicht der Vergilausgaben des 16. J a h r h u n d e r t s : „(Fulvii Ursini) vestigiis insistens 1575 Germanus Guellius Valens Virgilium e Graecis illustravit; nimium sane, u t n a t u r a h u m a n a fert, in invento sibi indulgens, u t tarnen erigeret animos ad meliora." H e y n e h a t t e den Band in Göttingen natürlich zur Verfügung, vermutlich ist er sogar der letzte gründliche Benutzer gewesen, denn mir fiel noch ein kleiner Merkzettel entgegen, auf dem H e y n e den abgekürzten Titel notiert hatte, als ich den von der Göttinger Universitätsbibliothek freundlicherweise nach Berlin entliehenen Band aufschlug. N o r d e n h a t G e r m a n u s offenbar noch hier u n d da benutzt. 2 U n d m a n versteht auch ohne weiteres, w a r u m P l a n t i n für die 'Appendix Virgiliana', die G e r m a n u s nicht kommentiert h a t , auf die Ausgabe seines Freundes Ioseph I u s t u s S c a l i g e r (1540—1609) zurückgriff ('. . . u t tanti poetae scripta omnia uno volumine a duobus Galliae luminibus illustrata haberes', P l a n t i n s Vorspruch zur Appendix), die zwei J a h r e zuvor in Lyon erschienen war (ein Exemplar dieser seltenen Ausgabe befindet sich in Rom, Bibl. Naz. Centr., Sign. 1. 29. A. 12, vgl. J a c o b B e r n a y s , Joseph J u s t u s Scaliger, Berlin 1855, S. 273—276, wo der P l a n t i n s c h e Nachdruck 'als teilweises Surrogat' f ü r die Erstausgabe bezeichnet wird). Bei N o l h a c S. 157, 3 (mit dem addendum S. 343f.) fehlt dieses Zeugnis f ü r die Beziehungen zwischen G e r m a n u s u n d 1 . 1 . S c a l i g e r . Über P l a n t i n s Beziehungen zu den „ronsardisants" s. N o l h a c S. 213f., vgl. auch die Bemerkungen H e y n e s zu den 'Antwerpienses editiones' (in der Übersicht fürs 16. Jh.). 3 Dichter u n d Philologen (s. S. 77,1) S. 73—83. β
Knauer. AeneU und Homer
82
Einleitung
Aeneas wieder aus der Unterwelt hervorkommt (Aen. 6, 893—896; vgl. S. 126), zu erklären seien. D o r a t s Antwort, ein 45 Distichen umfassendes Gedicht „ D e Aeneae per portam eburneam egressu ab Inferis. Ad Germanum Valentem Pimpontium Regis ä Consiliis Io. Auratus Poeta Regius" hat Germanus an der genannten Stelle veröffentlicht. D o r a t verweist Germanus — „Pimponti, linguae utriusque decus" (v. 6) — mit Recht auf die Nymphengrotte im Phorkyshafen der Odyssee (v 96—112, besonders 109b—112): Maeonides antro Nympharum fingit Vlyssem Ingressum porta, quae Borealis erat. Altera nam Australis, quae non mortalibus vffis Peruia, sed solis est ineunda deis. Hae geminae portae respondent scilicet illis, Somnia vera quibus, falsaque missa volant etc. D o r a t ist damit der erste, der die Aeneisstelle durch diese aus der Odyssee erklären wollte1, während sich Germanus, sonst sparsam genug mit solchen Hinweisen auf Vorgänger2, durch das Gedicht des doctus poeta wohl doch so geehrt fühlen mochte, daß er es vollständig aufnahm. Über all dies hinaus bewies die Kollation der Commentationes, daß Germanus, das Beginnen von H ä r t u n g und U r s i n u s fortführend, die Vergilkommentierung um zahlreiche neue Hinweise bereichern konnte: Viele Homerzitate in den heute üblicherweise benutzten Vergilkommentaren stammen, häufig auf dem Umweg über Oer da und besonders H e y n e 3 , bereits von ihm, so daß sein Kommentar für die Geschichte der Vergilkommentierung eine überraschende Bedeutung erhält4. Auf einen ganz anderen Geist trifft man in Juan Luis de la Cerda (1558—1643), dessen mächtiger dreibändiger Vergilkommentar 33 Jahre später als Germanus' noch so handlicher Band zu erscheinen be1 An diese Stelle erinnert erst wieder H e y n e im 15. Excurs zum 6. Buch, er hat jedoch dies Gedicht D o r a t s sicher nicht bemerkt. D o r a t und Germanus wiederum ist es entgangen, daß schon H ä r t u n g den Traum der Penelope, τ 662—567, heranzieht, an den Vergil sicher zuerst gedacht hat. Die Nymphengrotte des Phorkyshafens lenkt D o r a t über Piaton natürlich noch auf Porphyrs de antro nympharum. 2 Hier und da wird noch T u r n e b u s genannt, etwa gleich zu Beginn der Eclogenerklärungen. 3 Oder auch über den Kommentar von E m m e n e s s i u s , 1680 (s. S. 87). 4 Es kann hier nicht darauf eingegangen werden, welche Qualitäten die Hinweise im einzelnen haben, die sich in diesen frühen Kommentaren finden. Eine solche Untersuchung müßte auch über die Homerzitate hinausgehen. Erinnert sei hier aber z.B. daran, daß Germanus der erste war, der den Anruf der Muse Erato 7, 37, zu dem schon U r s i n u s auf Apoll. Rhod. 3, 1 verwiesen hatte, auf die Kämpfe um Lavinia in der zweiten Hälfte der Aeneis bezog, s.u. S. 228.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
83
gann1. Cer da — in Toledo geboren, sein Geburtsjahr ist offenbar nicht sicher festzustellen — trat mit etwa 16 Jahren am 18.10.1574 in die erst 43 Jahre zuvor gegründete Societas Jesu ein, war schon mit 27 Jahren Professor für Grammatik und hat dann 50 Jahre in akademischer Tätigkeit vorwiegend in Madrid verbracht2. Einen starken Eindruck seiner Gelehrsamkeit gewinnt man bereits aus den streng aufgebauten sieben Kapiteln der ,,P. Virgilii Maronis Elogia", die den Hauptteil der Einleitung des ersten Bandes seines Kommentars bilden3. Sie setzen sich zusammen aus Äußerungen über Vergil, die С er da aus 87 Autoren bis zu seiner Zeit gewonnen hat, im Prooemium der Elogia sind sie in einer Liste vereinigt. Dabei ist es noch durchaus selbstverständlich, daß ihrer aller Urteil nur danach gewogen wird, ob sie Vergil, wie es sich nach Scaliger gehört, als den größten Dichter werten4. 1 Der äußerlich wie innerlich ungefüge vollständige Vergilkommentar des aus Brück in Böhmen stammenden Iacobus [Spanmüller] P o n t a n u s (1542— 25. 11. 1626 Augsburg), wie C e r d a Jesuit, mit dem auffälligen Titel Symbolar u m libri X V I I [d.h. 1 Buch ecl. + 4 B. georg. + 12 B. Aen.], quibus PVM Bucolica, Georgica, Aeneis ex . . . auctoribus declarantur, Augsburg 1599 ( M a m b . nr. 272; Nachdruck Lyon 1604, s. S. 14), hat, nach Durchsicht des ersten Buches der Aeneis, keine überzeugende Vermehrung des homerischen Materials geliefert — mit einer gewissen Erleichterung konnte ich mich daher H e y n e s Resignation (s. zum J a h r 1599): „ingens libri moles m e deterruit, quo minus eo u t e r e r " anschließen. Allerdings zeugt schon der amüsant durch Ter. Andr. 61 f. Eho, quid Pamphilus? Quid? Symbolarum dedit et coenavit begründete Titel von einem nicht uninteressanten Verfasser. Das Terenzzitat findet sich S. [8] der praefatio ' a d Virgilii studiosos et professores', a n deren Schluß es heißt (S. [9]): 'En, habetis inMaronem . . . non solum Commentarium eumque, u t puto, grandem, et plenum satis, sed etiam ipsius H u m a n i t a t i s velut quendam thesaurum.' Z e d i e r 28, 1741, Sp. 1458f.; B o r i n s k i S. 14,2.3. 2 J . S t e v e n s , S. J . , Le Pere J u a n de la Cerda, S. J . (1558—1643), commentateur de Virgile, Diss. Louvain 1931/32, konnte ich nicht erhalten (s. L'Ann. Philol. 8, 1935, S. 133). Eine Entschädigving dafür ist seine k n a p p e Zusammenfassung : U n humaniete espagnol, Le Pere Juan-Luis de la Cerda, commentateur de Virgile (1558—1643), Les E t . Class. (Namur) 13, 1945, S. 210—221, obwohl m a n gern mehr über C e r d a erfahren würde. Vgl. auch die kurze Biographie in: Biogr. Univ. (s. S. 78,1 u.) 7, 1844, S. 330f. Die Enciclopedia Universal Ilustrada Europeo-Americana, Barcelona, 12, [um 1900], S. 1208 gibt noch einige Ergänzungen. S a n d y s 2, S.162 beschränkt sich auf die Bemerkung, daß ' J u a n Luigi [so] de la Cerda of Toledo (ca. 1560 [so] •— 1643)' einen Vergilkommentar verfaßt habe. D a F u n a i o l i S. 296 nichts anderes sagt, erübrigt sich B ü c h n e r s Hinweis auf diesen (Sp. 1482 = 460, 50). 3 Die 16 Seiten der elogia, unpaginiert, sind in jeder der vier Ausgaben des ersten Bandes nach dem Widmungsbrief С e r d a s a n den H e r r n vonSalina, zwei Lobgedichten auf C e r d a u n d dem Elenchus auctorum v e t e r u m u n d dem El. auct. recentiorum zu finden. 4 Der A u f b a u der Elogia sei an H a n d der Überschriften u n d Abschnitte skizziert, ein ähnlich ausgeführtes Gebäude ist mir nicht bekannt geworden, die einzelnen Elemente gehen natürlich auf die antike Vergilerklärung zurück: I . Elogia natali Virgiliani.
β*
84
Einleitung
Der Kommentar 1 , etwas über 2000 Folioseiten stark und vermehrt durch den Index Erythraeus und andere Indices, setzt inhaltlich das I I . Elogin Virgilij sumptα ab H O N E S T O (Abschnitte: P U D O R H U M A N I TAS P R V D E N T I A MODESTIA PIETAS). ab V T I L I . a IVCVNDO. I I I . De variis artibus. Elogia a P H I L O S O P H I A (fuit ASTllOLOGVS MEDICVS & MATHEMATICVS. A R T I F E X . CAVSSIDICVS. scientissiinus I V R I S Pontificis & RITVVM sacrorum. fuit amantissimus et scientissimus VETVST ATIS. didieit GRAECAS L I T E RAS. fuit A R T I V M OMNIVM doctissimus. — Elogia R H E T O R I C A E & E L O Q U E N T I A E Virgilianao (PROXIMVS — P A R — MAIOR Tullio). IV. Elogia sumta ex comparatione Virgilii cum Poetis alijs: P R O X I M V S — P A R Homero (in der Vorbemerkung zu diesem Abschnitt sagt C e r d a : ,,duo prima falsa sunt. Non Homero Virgilius proximus, nisi tempore, quod necesse fuit, nulla re p a r : omnibus maior"). MAIOR Homero (dieser Abschnitt besteht natürlich vorwiegend aus Excerpten S c a l i g e r s , von dem C e r d a sagt: „fertilis in ornando Virgilio, in vituperatione Homero", abschließend heißt es: „qui plura velit de hac victoria, legat nostram in Virgilium operam, ubi saepe coinparo u t r u m q u e vatem, et fere cum victoria Latini"). —- de H O M E R O (ein langer Exkurs mit der Absicht: „interserere Homeri vitia, quae reperi, non omnia, n a m hie labor infinitus, sed aliqua"). MAIOR reliquis Graecis Poetis. MAIOR Latinis Poetis. Virgilius MAXIMVS Poetarum. V. Elogia P O E S E O S Virgilianae: fuit Virgilius egregius I M I T A T O R (s. S. 39,1). habuit excellens et acre IVDICIVM. Iudicio affinis mira P R O P R I E T A S . SVBLIMITAS oris, spiritus carminis. PICTVRA. est praetcrea Virgilius Elegans Facetus Ingeniosus. VI. Elogia a b A T T R I B V T I S (divinus. felix. Poeta). V I I . Honores, qui habiti Virgilio V I V E N T I — MORTVO. Honor Virgilij f u t u r a A E T E R N V S (hier der S. 37 angeführto Passus). 1 Da die bibliographischen Angaben über ihn sich überall in vollständiger Verwirrung befinden, die M a m b e l l i nur noch vergrößert hat, sei einiges berichtigt. Auch hier habe ich einem Schüler Ernst Z i n n s , stud. phil. Rudolf R i e k s , herzlieh zu danken, weil er sich auf meine Bitte hin die Pariser Exemplare der Ausgaben C e r d a s aufs Gründlichste angesehen h a t . Die Entstehungsgeschichte des Kommentars läßt sich an H a n d der Datierungen 1. der Praefationen C e r d a s , 2. der Publikationserlaubnisse des spanischen und des französischen Zensors sowie der Konzessionen für den Verleger, 3. der Erscheinungsjahre der Einzelbände verfolgen. Diese Daten sind in allen Ausgaben (vielleicht nicht in allen Exemplaren) jeweils zu Beginn jedes Bandes zu finden, sie haben zweifellos das spätere Durcheinander beeinflußt. Als I.Band erschienen bei Zacharias P a l t h e n die 'Bueolica et Georgica' (s. S. 14). C e r d a s praefatio ist in Madrid 'Nonis Iuniis' [5. 6.] 1608 datiert, nachdem die 'facultas imprimendi' erteilt ist 'a. d. X V I I Kai. Oct.' [15. 9.] 1607, ebenfalls in Madrid. Publikation 1608 in Frankfurt/Main. M a m b . nr. 281 ist völlig falsch und zu streichen: 1608 ist nur dieser 1., nicht alle 3 Bde., erschienen, nicht in Madrid, sondern in F r a n k f u r t , aus dem 'Collegio e . . . Paltheniano' h a t M a m b e l l i in schöner Fehlleistung ein 'Jungfrauenstift', 'ex Collegio Partheniano', gemacht ( R i e k s ) . M a m b . nr. 281 ist vielmehr identisch mit nr. 602, wo die ebenso falschen Angaben entsprechend zu verbessern sind. 2.Band, Aen. 1—6 (s. S. 14f.): Der Widmungsbrief C e r d a s ist datiert: Madrid, 'Cal. Maij.' [1. 5.] 1610, der an seinen neuen Verleger C a r d o n : Madrid, 'V. Calen. I u n i j ' [28. 5.] 1610. Die spanische Druckerlaubnis ist wenige Tage zuvor erteilt in Oropesa, 24. 5. 1610, die des französischen Königs folgt a m
Wiedcrentdeckung H o m e r s d u r c h dio Aonoiskommentierung
85
fort, was H ä r t u n g , U r s i n u s und G e r m a n u s begonnen hatten, nur ist die Masse dessen, was Cerda heranzieht, erheblich angewachsen1. Dabei hat er sich offenbar noch Beschränkungen auferlegt: „nolo tumescant meae Notae alieno labore" notiert er zu Aen. 10, 361. Ist es Späteren daher auch nicht leichtgefallen, zu einem abschließenden Urteil über den Wert dieses Compendium zu gelangen2, so war jeden18.2. 1611 in Paris, dio der französischen J e s u i t e n in L y o n a m 5. 10. 1611, worauf C a r d o n den B a n d 1612 m i t dem zutreffenden Vermerk 'editio quae non a n t e luoem vidit' publizieren k a n n , er ist kein Nachdruck, M a m b . falsch zu nr. 281. C a r d o n s Vermerk wird verständlich aus d e m Wechsel des Verlegers: C e r d a w a r m i t P a l t h e n s Arbeit unzufrieden f e a r t h a bibula' habe dieser verwendet, die K o r r e k t u r e n seien schlecht g e m a c h t usw.), s. seinen Brief a n C a r d o n . Merkwürdigerweise h a t P a l t h e n jedoeli t r o t z d e m auch diesen B a n d drucken können (Druckerlaubnis wie im 1. Bd. durch F e r d i n a n d u s Lucero, jedoch erst a m 15. 9. 1613 in Madrid), er erschien noch 1613 oder 1614 (die J a h r e s a n g a b e fehlt), d . h . nach C a r d o n s E r s t d r u c k (Paris, Bibl. N a t . Sign. Yc 28, fehlt bei M a m b . ) . Mit diesem d e m n a c h zweimal gedruckten Bando bricht die ' F r a n k f u r t e r Ausgabe' ab, m a n c h e F r a g e n mufl ich liier noch offen lassen. З.ВапЛ, Aen. 7—12 (s. S.. 15): Widmungsbrief C e r d a s d a t i e r t in Madrid ' V I I I . Calend. April.' [25. 3.] 1617, zuvor die spanischen Druckerlaubnisse (Madrid 30. 4. 1615, 3. 1. 1616, Philipp I I I . 18. 2. 1616), die französischen folgen (Tours 19. 4. 1616, L y o n 10. 6. u n d 4. 8. 1617), P u b l i k a t i o n bei C a r d o n noch im gleichen J a h r 1617. N a c h d e m C a r d o n d a n n den bisher n u r von P a l t h e n gedruckten 1. B a n d (s. o.) 1619 als 'editio locupletata' publiziert h a t t e (die spanische Druckerlaubnis bleibt die von 1607, die französischen erfolgten in L y o n a m 15. 5., 20. 5. u n d 28. 5. 1619), lag der K o m m e n t a r C e r d a s bei C a r d o n vollständig v o r : diese Ausgabe, 1612—1619 also, ist m a ß g e b e n d ( M a m b . n r . 2 8 8 unvollständige Titelangaben m i t weiteren Ungenauigkeiten, denn nur B d . 1 h a t den Vermerk ' E d i t i o c u m a c c u r a t e , t u m l o c u p l e t a t a ' ; nr. 603 ist d e m n a c h zu stroichen, ebenso wohl auch die sinnlose n r . 723 sowie nr. 292: d e n n eine C e r d a - A u s g a b e von Ί 6 1 7 ' gibt es nicht, sie ist, wie ich mich überzeugen k o n n t e , in der Bibl. Naz. Centr. in R o m entgegen M a m b e l l i s Angabe n i c h t v o r h a n d e n . Sein I r r t u m geht auf H e y n e s Angabe (mit vollständigem Titel u n t e r d e m J a h r 1617) z u r ü c k : ' n u n c ilernum j u n e t i m editi in Virgiliana carmina diligentissimi commentarii.' H e y n e s I r r t u m wiederum b e r u h t auf d e m Erscheinungsjahr des 3. Bandes, 1617 (s.o.), u n d wohl auch auf C e r d a s Brief im 2. B a n d e a n C a r d o n (vom 28. 5. 1610!), in d e m C e r d a bereits d a s Manuskript des 3. Bandes ank ü n d i g t , ' u t ita t a n d e m Virgilius in tres tomos distinetus legatur'. S c h a n z H o s i u s 2, S. 96 und B ü c h n e r Sp. 1482 = 460, 51. 1486 = 464, 40 usw. sind zu berichtigen. Die beiden späteren Kölner N a c h d r u c k e 1628 ( M a m b . zu n r . 281, unverständlich zu nr. 288) u n d 1642. 1647 ( M a m b . nr. 311, vgl. zu n r . 281) e n t h a l t e n keine Änderungen. I n Princeton h a b e ich schließlich noch ein E x e m p l a r des 2. Bandes (Aen. 1—6) gefunden, das die J a h r e s z a h l Ί 6 6 3 ' aufweist, in d e m alle Privilegien fehlen (nicht bei M a m b . , etwa zu nr. 311). 1 Der alphabetische 'Elenchus a u e t o r u m veterum* e n t h ä l t allein 303 N a m e n , der, von H o m e r an, alle n u r d e n k b a r e n A u t o r e n der heidnischen u n d christlichen, griechischen u n d lateinischen Antike u m f a ß t , der darauf folgende 'Syllabus recentiorum' noch einmal 150 N a m e n . 2 Zutreffend H e y n e in seiner Ausgabenübersicht des 16. J h . s : „Cerdanae editiones in t e x t u s ratione vix q u i d q u a m i m m u t a r u n t , nec m u l t u m praesidii
86
Einleitung
falls für Cerda die Stoffmasse keine „rudis indigestaque moles", sondern schon deswegen geordnet und bezogen, weil sie sich insgesamt um den größten aller Dichter, den maximus poetarum als den Mittelpunkt, der Vergil ja war, gruppiert: Jeder Beleg, den Cer das staunenswerte Vertrautheit mit den Texten und der gelehrten Literatur den bisher bekannten noch hinzuzufügen vermochte, beweist nur einmal mehr Vergils Unübertrefflichkeit: „disce a Virgilio Homerum imitari cum victoria", heißt es zu 10, 7241. С er das Werk, dem die Homerkommentierung nichts Vergleichbares zur Seite stellen kann, hat von seinen Nachfolgern H e y n e noch gründlich, Conington nur zuweilen benutzt, im 20. Jahrhundert jedoch wird es nur hier und da erwähnt (z.B. von Norden, Mackail), intensive Ausschöpfung ließ sich nirgends mehr feststellen. In knapp siebzig Jahren ist also unter verschiedensten äußeren und inneren Bedingungen die Hauptmasse des zum Vergilverständnis auch heute noch unentbehrlichen Materials zusammengetragen, wobei jeder der vier — der Gräzist in Deutschland, der Bibliothekar und Antiquar in Italien, der Humanist in Frankreich, der Jesuit in Spanien — eigenes und überliefertes so zu verschmelzen wußte, daß ihre Leistung zusammengenommen für die nächsten 150 Jahre ausgereicht hat. Erst H e y n e ist es gelungen, die Vergilkommentierung nun wieder von der Last zu befreien, die alle übrigen Erklärer zwischen Cerda und H e y n e a d e a m r e m in iis e s t ; t a n t o m a j o r eorum utilitas est a d i n t e r p r e t a t i o n e m ; m o d o quis litteras, judicium e t u s u m afferat. U n d e tarnen expressae sint, n o n d u m assequi p o t u i " (s. d a z u S.84,1). E t w a s s p ä t e r : „si s u b t i l i t a t e m et judicium in delectu desideres, aetatis v i t i u m forte illud est, n o n viri". I n der Biogr. U n i v . werden negative Urteile a n g e f ü h r t , C e r d a s Meinung sei 'риёгй et möprisable'. B e n o i s t l , S. 3 h e b t besonders hervor, d a ß die I n t e r p r e t a t i o n vollständig sei ' e t f a i t e sur u n p l a n suivi', a u c h S t e v e n s meint, C e r d a sei kein K o m p i l a t o r , sondern ein selbständiger K o m m e n t a t o r (S. 221). 1 Von zahlreichen Beispielen, in denen C e r d a beweist, d a ß Vergil H o m e r übertreffe, sei e t w a noch herausgehoben seine B e m e r k u n g zu Aen. 6, 451 (d.h. 450—476), Aeneas' Begegnung m i t Dido in der U n t e r w e l t , verglichen m i t Odysseus' Begegnung m i t Aias, λ 541—567. Ungewöhnlich ausführlich stellt er Detailimitationen nebeneinander, ohne allerdings anzugeben, d a ß schon S e r v i u s (zu 6, 468) beide Stellen verglichen h a t t e . D a n n h e i ß t es zusammenfassend — in margine die N o t i z : 'Virgilius super H o m e r u m ' — „Volui tibi e x studio i m i t a t i o n e m h a n c proponere, u t scias, qui tibi Graeci imitandi. P o r r o victoriam Virgilii esse negabit nemo. Graeca enim oratio n u d a est, L a t i n a v e s t i t a affectibus. Graecus c u m mendacio [λ 5 5 8 b f . ] ουδέ τις άλλος Αίτιος. L a t i n u s verissime [v. 458a] Funeria, heu, tibi causa fui. Graecus s u u m I o u e m p e s s u m d a t , conferens in illum culpam. L a t i n u s etiamsi hoc idem faciat, sed longo alio p r a e t e x t u . Coegerunt m e iussa D e ü m sequi I t a l i a m . quasi D i j hoc p r i m u m vellent, & per se, u t a i u n t logici; n o n caedem Didonis." Vgl. a u c h i m I n d e x s. v. H o m e r u s das S t i c h w o r t : 'Horner» v i t i u m ' m i t zahlreichen Stellen, ' H o m e r i frigus. H o m e r o Statius p r a e f e r t u r . H o m e r u m s u p e r a t Virgilius' u n d entsprechend s. v . Virgilius.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
87
im wesentlichen nur zu eklektisch-kompilatorischer Tätigkeit gezwungen hatte — er selbst beschreibt diese Unselbständigkeit sehr schön1. Jedenfalls aber ließ sich den drei wichtigsten Kommentaren2 des 17./18. Jahrhunderts, dem seit 1675 in zahlreichen Drucken wiederholten ,,in usum Delphini" von Charles de la Rue, S. J. (1642—1725), dem des Jacobus E m m e n e s s i u s (t 1679) von 1680, den nach H e y n e s Urteil die „indocti bibliophili" zu schätzen wüßten, „qui edd. cum notis varior. conquirunt"3, und schließlich dem für die Geschichte dieser Kommentare sowie für den Serviustext nicht unwichtigen des Pieter Burman (1668—1741) von 17464 kein neuer Aspekt des Vergil-Homer-Verhältnisses abgewinnen5. Dafür aber war 1664 1
I m Anschluß an die S. 85,2 erwähnte Stelle (. . . non viri): „ Q u o d praevideri potuit, u t ex largissimo fluvio rivulos sibi aperirent alii, evenit, et exorti sunt plures, qui selectas ex superioribus interpretibus notas Virgilianis carminibus adderent (vgl. u. S. 105,1); qui fere omnes peccarunt in hoc, quod non ipsi judicium suum adverterunt, videruntque quae illustrationem sibi postularent, verum id unice sequuti sunt, u t ex aliorum judiciis toti penderent, apponerentque ea, quae invenirent n o t a t a ab aliis prouti casus, aut Studium, aut stomachus offerret." E r nennt als Beispiel u. a. T a u b m a n n s (15. 5. 1565—24. 3. 1613) Vergil von 1618 ( M a m b . nr. 293). Vgl. hierzu M.Friedrich Adolf E b e r t , Friedrich Taubmanns Leben und Verdienste, Versuch einer genaueren u n d billigeren Beurtheilung des oft verkannten Mannes u n d Beitrag zur Feier des eben verflossenen zweiten J a h r h u n d e r t s nach seinem Tode, Nebst einem Abriß des Zustandes der Philologie in Sachsen während des 16. Jahrhunderts, Eisenberg 1814, VTII, 176 S., besonders S. 84—89 u n d nr. 20, S. 137f. Ferner J . J . S c a l i g e r s Urteil über T a u b m a n n bei B e r n a y s (s. S. 81,2) S. 184. 2 Wobei ich allerdings den K o m m e n t a r für die ersten sechs Aeneisbücher des Paolo B e n i da Gubbio (aus Candia, ca. 1552—12. 2. 1625, Padua, Professor f ü r klass. Philologie und Eloquenz in Perugia und Rom, s. C o s e n z a 5, S. 249) bisher noch nicht habe einsehen können: Pauli B e n i i Eugubini in P . Virgilii Maronis Aeneidem commentarii cum textu, quibus authoris sententia explan, et illustr. passim heroici poematis condendi ratio, legibus ac documentis ex ordine promulgatis ostenditur. Aeneis cum Odyssea et Iliade comparatur simulque demonstratur quantopere Homerum Virgilius superavit, quibus accessit Piatonis poetica, Venetiis, apud J o . Guerilium, 1623. M a m b . nr. 297. Der Katalog der Pariser N a t . Bibl. (Sign. Yc 34) allerdings: Ί 6 2 2 ' , hier der Vermerk, daß nur Buch 1-—6 kommentiert sind. Vgl. auch o. S. 20. 3 B u a e u e ( M a m b . nr. 336 u n d besonders nr. 343). E m m e n e s s i u s : M a m b . nr. 341 bzw. o. S. 15. 1 Wichtig außerdem, weil der Neffe, Pieter B u r m a n (1714—1778), hier die Anmerkungen von N. H e i n s i u s (aus dessen Nachlaß) aus dem Nachlaß seines Onkels Pieter B u r m a n zum ersten Male veröffentlichte, und wegen der Auseinandersetzung mit Jeremias M a r k l a n d s (1693—1776) Verdammung Vergils in der praefatio seiner Statiusausgabe (1728), vgl. seine praefatio im 1. Bd. (vgl. ferner Friedrich August W o l f , Biographische Nachrichten von Jerem. Markland, Litter. Anal. 4, 1820, Berlin, S. 370—391). Zum B u r m a n s c h e n Serviustext anerkennend T h o m a s (s. S. 77,2) S. X I ; s. S. 15. 5 A m R a n d e sei allerdings eine Quelle erwähnt, in der sich ebenfalls AeneisHomer-Material finden l ä ß t : Jacobus [James] D u p o r t (1606—17. 7. 1679), Homeri poetarum secularium facile principis Gnomologia. Duplici paralleliflmo
88
Einleitung
Nicolaus H e i n s i u s ' (1620—1681) für den Vergiltext so bedeutsame Ausgabe erschienen1, hatte John D r y d e n (1631—1700) seine Aeneisund Alexander P o p e (1688—1744) seine Homerübersetzung (1697 bzw. 1726) abgeschlossen2, die literarkritische Auseinandersetzung stand in voller Blüte 3 , und vor allem geriet die gesamte Altertumswissenschaft durch Männer wie Richard B e n t l e y (1662—1742), Robert W o o d (ca. 1717—1771), Gian Battista V i c o (1668—1744), Johann Joachim W i n c k e l m a n n (1717—1768), um nur an einige Namen zu erinnern, auf jene Bahn, die unmittelbar zum 19. und 20. Jahrhundert führen sollte: W i l a m o w i t z hat diese Zeit des Niederganges und des darauffolgenden Umschlages höchst lebendig beschrieben4. Von dieser allgemeinen Entwicklung her gesehen, ist es vielleicht kein Zufall, wenn gerade in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Vergil an einer unerwarteten Stelle erscheint: Samuel Clarke (1675— 1729), der rationalistische Philosoph und Theologe, Zeitgenosse S h a f t e s b u r y s (1671—1713), ist meines Wissens der einzige, der, illustrate, uno ex locis s. scripturae, quibus Gnomae Homericae aut propo affines, aut non prorsus absimiles. altero ex gentium scriptoribus usw., Cambridge 1660, [39], 291, [unp.] S. Solche Spruchsammlungen f ü h r t e n wie von selbst dazu, homerische 'Gnomen' mit ähnlichen Stellen Vergils und eben sogar der Bibel zusammenzuordnen. Einiges Brauchbare der 31 Stellen aus D u p o r t , auf den ich ebenfalls von H . J . Z i m m e r m a n n aufmerksam gemacht worden bin, habe ich in die Listen aufgenommen, ohne diese Gattung weiter zu untersuchen mit Ausnahme von A. O t t o , Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Römer, Leipzig 1890 ( = Hildesheim 1962), XLV, 436 S., dem ich ebenfalls einiges für die Listen entnehmen konnte, ein Beispiel s. S. 49,1. Zu D u p o r t , Professor regius für Griechisch in Cambridge und Dean of Peterborough, vgl. Thompson C o o p e r , J a m e s Duport, Diet, of N a t . Biogr., London, 16, 1888, S. 239—241. 1 M a m b . nr. 326. Vgl. W i l a m o w i t z S. 32f. 2 Vgl. das instruktive Buch von L. P r o u d f o o t , Drydens Aeneid and its seventeenth century predecessors, Manchester Univ. Press, 1960, V I I , 279 S. F ü r P o p e darf m a n gespannt sein auf die Ergebnisse von H a n s Joachim Z i m m e r m a n n , dessen Dissertation (bei Rudolf S ü h n e l ) 'Popes Noten zu H o m e r ; eine Manuskript- u n d Quellenstudie' vor dem Abschluß steht. Der Verfasser wies mich noch hin auf die Vergilübersetzung von Joseph T r a p p , Tho works of Virgil, translated into English blank verso with large explanatory notes usw., London 1731, 3 Bde. ( M a m b . nr. 1370, vgl. nr. 1405). T r a p p (1679—1747) verglich zuerst 9, 117b—122 (die Verwandlung der Schiffe in Nymphen) mit ν 162b—164 (der Verwandlung des Phaiakenschiffes in einen Felsen, vgl. S. 271f.). Vgl. auch o. S. 75,1. 3 I n der Vergil-Homer-Bibliographie S. 19ff. gehören viele Titel in diesen Zusammenhang. Vgl. F i n s l e r S. 138ff., das schon erwähnte Buch von S ü h n e l (s. S. 74,2), auch Ε . M. W . T i l l y a r d , The English epic and its background, London 1954, S. 369ff. 4 Vgl. besonders S. 33; zum 17./18. J h . s. etwa S. 26—45 und vgl. auch Friedrich M e i n e c k e , Die Entstehimg des Historismus, München (1936), 3 1959, S. 254f.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
89
den bescheidenen Versuch H a r t u n g s übertreffend, in seiner „für lange Zeit herrschenden Ausgabe Homers" 1 versucht hat, durch Hinweise auf die nachhomerische Literatur, besonders aber auf Vergil, den Blick auf das Nachleben Homers zu richten: „liberalium litterarum studiosis gratum fecit" sagte H e y n e dazu in seiner Ilias-Ausgabe 2 . Da Clarkes Ruhm sich eher auf seine lateinische Übersetzung der Newtonschen Optik (1706) und vor allem auf seinen Briefwechsel 1 F i n s l e r S. 310. — Homeri Ilias Graece et Latine usw. (s. S. 17). C l a r k e starb über der Arbeit, f ü r Band 2 der Ilias lagen aber die annotationes f ü r N—11 359 im Manuskript vor, das übrige h a t der Sohn, Samuel C l a r k e , zusammengestellt: „partim ex Patris mei in priores libros annotationibus excerptas; partim ex illis, quas per reliquos libros passim in margine scriptae reliquerat, collectas; (de meo ipsius ]aaucissimis interjectis,) addidi", so sagt er im Vorwort zum 2. Iliasband. Die 2. Aufl. der Ilias 1754 in-4° ist unverändert, während die 'erste' ed. secunda 1735 in-8° erschien. Diese Ausgabe hat in England zahlreiche Auflagen bis weit ins 19. J a h r h u n d e r t hinein erlebt, während die Odyssee-Ausgabe, erst 1740 in-4°, ab 1758 in-8° erschienen, seltener aufgelegt worden ist (s. Schema 1, wo nur die Auflagen notiert sind, die ich selber in der H a n d gehabt habe). F ü r die (vollständige) Kollation habe ich die 2. Iliasauflage 1754, die 6. Odysseeauflage, Edinbourgh 1846, zugrunde gelegt, da ihr Herausgeber, A. C r a i g , Fehler verbessert h a t . J o h a n n August E r n e s t i (1707—1781) h a t sich u m die Homerkenntnis in Deutschland bekanntlich dadurch große Verdienste erworben, daß er die C l a r k e s c h e Ausgabe 1759—1764 in Leipzig herausbrachte (s. F i n s l e r S. 426 mit S. 492), 2. Aufl. 1824 bei Weidm a n n in Leipzig (s. S. 18). Die in der sehr schön gedruckten Erstausgabe der Ilias von 1729 neben den Text, später zwischen Text und Anmerkungen gesetzte lateinische Prosaübersetzung s t a m m t nur zum Teil von C l a r k e selbst, vgl. seine praefatio zum 1. Bd. und H e y n e s Erkundungen über lateinische Übersetzungen in den Homerausgaben seit dem 16. J a h r h u n d e r t in seiner Iliasausgabe von 1802, 3, S. C X V I f . (vgl. S. 105,1). Auch E r n e s t i h a t nur diese C l a r k e s c h e Fassung übernommen, Erich T r u n z zu Werther (Goethes Werke, Hamburg, 6, 1951, S. 569) ist durchaus irreführend. Aus dieser lateinischen Homerübersetzung C l a r k e s las G o e t h e 'deutsch, so gut es gehen wollte, herunter', wenn er seiner Schwester den Homer übersetzen wollte, Dichtung und Wahrheit 3. Teil, 12. Buch, Weim. Ausg. 28, S. 169; vgl. Ernst G r u m a c h , Goethe und die Antike, Berlin, 1, 1949, S. 122 und 117. Allerdinga vermute ich, daß Werther als Geburtstagsgeschenk am 28. August 1771 (Weim. Ausg. 19, S. 78; G r u m a c h S. 124) nicht den bei W e t s t e i n gedruckten Homer von 1707: Homeri opera, curante I. H. Ledcrlino et post Dura S. Berglero, ex officina Wetsteniana, Amstelaedami 1707, 12° erhielt (BMC 160. a. 32. F i n s l e r S. 426. T r u n z ebd., G r u m a c h ebd.), sondern den ebenfalls bei W e t s t e i n 1743 in 'zwei Büchelchen in Duodez' (Werther) gedruckten Homertext C l a r k e s mit dessen lateinischer Übersetzung (ohne Anmerkungen): Homeri operum omnium quae e x s t a n t . . . graece et latine. I u x t a editionem emendatissimam et accuratissimam Samuelis Clarke, Amstelaedami apud J . Wetstenium, 1743, 12° (BMC G 8711— 8712). Dieser 'kleine Wetsteinische Homer' p a ß t sehr viel besser als die veraltete Ausgabe von 1707, da Werther damit auch den Clarkeschen Text zur Verfügung hat, aber sich „auf dem Spaziergang nicht mehr mit dem Ernestischen zu schleppen" braucht, der ja ebenfalls den Clarkeschen Text enthält. 2 Bd. 3, S. X X X I I I in seiner Übersicht der Homerausgaben.
90
Einleitung
mit Leibniz gründet1, ließ sich leider bisher nicht allzu viel darüber ausmachen, wie seine großartige Caesar-2 oder diese Homer-Ausgabe zustande gekommen sind. „He was called to this Task by Royal Command: And He has performed it in such a Manner, as to be worthy of the Young Prince, for whose Use it was laboured", sagt sein Biograph Dr. Hoadley 3 . Daß Homer Clarkes „admired Author" war, „even to a degree of something like Enthusiasm hardly natural to his temper", erfährt man auch nur von Hoadley 4 , in der Ausgabe selbst hat Clarke sich nicht genauer über seine kritische Position zu Homer oder die Anlage seines Kommentars geäußert5. Ebenso 1 Is. Newtoni Optice, latine reddit S. Clarke, London 1706. — A collection of Papers which passed between the late learned Mr. Leibnitz and Dr. Clarke, in t h e years 1715 and 1716, relating t h e Principles of N a t u r a l Philosophy and Religion, London 1717, 416 S. 2 C. Iulii Caesaris quae extant, accuratissime cum libris editis et MSS optimis collata, recognita et correcta. accesserunt annotationes Samuelis Clarke S.T.P. . . . Tabulis aeneis ornata, London 1712, fol., 560S., 87Tfln. (BMC KTC. 23.b. 1; fehlt bei S c h a n z - H o s i u s 1, S. 348 oder in R E 10, 1, 1918, Sp. 272). Auf den letzten neun Tafeln, nr. 79—87, ist in Stichen von С. H u y b e r t s Casars Triumphzug von M a n t e g n a wiedergegeben, den C l a r k e als " R e c t o r of St. J a m e s ' s " in H a m p t o n c o u r t oft genug gesehen haben wird. 1712 erschien auch C l a r k e s Werk über die Trinität. 3 Benjamin [ H o a d l e y ] , Lord Bishop of Salisbury, Life, Writings a n d character of the author, i n : Samuel Clarke, Sermons in the following subjects etc., I n ten volumes, London 1730/31, 1, p. X X X V I I I f . (wiederabgedruckt im 1. Bd. der Gesamtausgabe Clarkes, The Works. I n four volumes, London 1738). Vor der Titelseite C l a r k e s P o r t r ä t . — Die ausführlichste Behandlung C l a r k e s ist immer noch Robert Z i m m e r m a n n , Samuel Clarkes Leben u n d Lehre. E i n Beitrag zur Geschichte des Rationalismus in England, Denkschr. Kais. Akad. Wies., Phil. hist. Kl. 19, Wien 1870, S. 249—336. Vgl. auch L[eslie] S t e p h e n ] in: Diet, of N a t . Biogr., London, 10, 1887, S. 445f. oder Encyclopedia Britannica, 11 1910, 6, S. 446—447 (ausführlicher als in späteren Ausgaben). Z i m m e r m a n n arbeitet besonders den Unterschied zu S h a f t e s b u r y heraus u n d meint, daß C l a r k e von den Historikern vernachlässigt sei. Seine Bedeutung werde auch deutlich a m Widerstand der französischen Encyklopädisten u n d Materialisten (S.258). Bei M e i n e c k e (s. S. 88,4) fehlt er ganz. Über C l e r k e s philologische Bedeutung ist k a u m etwas zu finden, S a n d y s 2, S. 413 (vgl. 407) weist auf seine Beziehungen zu Richard B e n t l e y hin. C l a r k e war auch nach B e n t l e y s berühmten Predigten gegen den Atheismus (1692) der erste, der wieder mit Boyle-Lectures b e t r a u t wurde (1704). 4 E b d . ; zur Bedeutung des Enthusiasmus im Rationalismus vgl. Z i m m e r m a n n S. 257f. u n d besonders M e i n e c k e S. 23, der zu S h a f t e s b u r y s Letter concerning Enthusiasm anmerkt, daß „ f ü r manche Zeitgenossen Enthusiasmus schon soviel wie Fanatismus bedeutete, dem m a n entronnen zu sein stolz w a r " . 6 Das dreiseitige Vorwort (Ilias Bd. 1) enthält nur sehr knappe Angaben über die Anlage der Ausgabe. Sie schließen mit dem bezeichnenden Satz: „Levia quidem haec, & parvi forte, si per se spectentur, momenti. Sed ex elementi's constant, ex prineipiis oriuntur, omnia: E t ex judicii consuetudine in rebus miniUis adhibita, pendet saepissime etiam in maximis vera atque accurata Scientia." Daß die Ausgabe selbst in Analogie zu den französischen geplant war, ergibt sich aus dem Titel „in usum . . . prineipis", s. o.
Wiederentdeckung Homers durch die Aeneiskommentierung
91
fehlt jedes Wort darüber, ob er etwa die vielen Vergilzitate aus eigener Lektüre gewonnen habe, von denen H e y n e in seiner Ilias-Ausgabe mit Recht sagt, Clarke hätte besser getan, ihre Zahl zu beschränken. Die Frage nach ihrer Herkunft stellte H e y n e nicht, sie ließ sich aber sehr leicht lösen, als die Vergil-Homer-Liste zusammengestellt war und dadurch Clarkes Material vollständig geprüft werden konnte: Clarke hat zweifellos Ursinus' Homerzitate zu Vergil — natürlich nach der ersten Auflage von 1568 ) auf einen Tag verkürzt h a t t e . Die F u n k t i o n des 1. Demodokosgesanges (Achilleus-Odysseus-Streit) war aus dem gleichen Grunde 'vorverlegt' und mit der Palastbesichtigung vereinigt. Schließlich aber zeigt gerade diese Umstellung der Demodokosgeschichte (aus den Wettspielen ins Festmahl bei Dido an Stelle des 3. Demodokosgesanges), d a ß Vergil die Wettspiele selbst ins 5. Buch, aber an ihren 'szenisch' entsprechenden Platz den Anschlag von Venus und Amor (1, 657—696) gesetzt h a t . Dieser Anschlag geht dem Mahl so vorauf wie die Wettspiele dem Mahl in Scheria (β. S. 156f.). U r s i n u s h a t übrigens zuerst Vergils Vorlage erkannt, sie fehlt bei C o n i n g t o n . Alle anderen Hinweise sind wertlos, s. die Listen. a Vgl. 1, 565f. u n d besonders 1, 619—624 (Dido erklärt ihr Wissen von Troia). Zu Didos Frage 'quales Diomedis equi' (1, 752a < К 568b) s. S. 318f.
170
Aeneis 1—6 und ε—μ
Aeneas willfahrt: im 2. Buche redet er selbst über das erste Thema, so wie es Demodokos auf Odysseus' Bitte •9- 492 \άλλ' αγε δή μετάβηθι και ίππου κόσμον άεισον| . . . 494 δν ποτ' ές άκρόπολιν δόλον ήγαγε δΐος 'Οδυσσεύς, freilich viel knapper, getan hatte (0· 499—520). 6. Odysseus aber — ε'ίμ' Όδυσεύς, ι 19 — verscherzt sich die Heimfahrt in dieser Nacht. H a t er einmal begonnen, so ist kein Halten mehr möglich 1 : in den vier Büchern ι—μ erzählt er selbst die abenteuerliche Geschichte seines νόστος (ι 37) von Troia aus, auf Alkinoos' Bitte hin: θ 572—574 \άλλ' αγε μοι τόδε είπε και άτρεκέως κατάλεξον, δππγι άπεπλάγχ&ης τε και άς τινας ίκεο χώρας άνθρώπων . . . Nicht anders erfüllt Aeneas im 3. Buche die Bitte Didos um die Geschichte seiner errores 2 . Der Unterschied zur Odyssee ist dieser: Als Odysseus anhebt, weiß er selber und der Hörer, daß die Phaiaken sowohl die 'Ilias' wie die 'Iliupersis' ( l . u n d 3 . Demodokosgesang) kennen. So beginnt er gleich mit seiner Abfahrt von Troia: ι 37—39 ei 8' άγε το ι και νόστον έμον πολυκηδέ' ένίσπω, δν μοι Ζεύς έφέηκεν άπό Τροίηθεν ίόντι. Ίλιόθεν με φέρων άνεμος Κικόνεσσι . . . 3 . In der Aeneis wissen Aeneas und der Hörer ebenfalls (Tempelbilder), daß die Ereignisse der 'Ilias' und der 'Memnonis' oder 'Aithiopis' den Karthagern bekannt sind, nicht aber die 'Iliupersis'. Darum beginnt Aeneas: 2, 3—6 Iinfandum, 1 regina,' iubes renovare dolorem, Troianas ut opes et lamentabile regnum 1
Besonders schön hierzu R e i n h a r d t S. 115. — Für die Abfahrt ist ja alles vorbereitet, daher θ 49—55. 150f. (diese Verse keineswegs 'zu früh', v o n d e r M ü h l l , Odyssee Sp. 717). Das ungemein ausgewogene Spiel von Vor und Zurück könnte noch genauer gefaßt werden, als es durch R e i n h a r d t schon geschehen ist. 2 Zu vermerken ist natürlich auch hier die Konzentrierung: aus dem Hin und Wieder von Odysseus' Bitte an Demodokos und dessen Iliupersis, von Alkinoos' Bitte an Odysseus und dessen Nostos wird allein Didos indirektes Fragen (1, 750—752, vgl. θ 489—491), gefolgt von ihrer direkten Bitte in der Schlußrede. Darauf folgt die (direkte) Erzählung des Aeneas, der die (indirekte) des Demodokos und die (direkte) des Odysseus in sich vereinigt. 3 Vgl. demgegenüber 3, lOf. litora . . . relinquo| et campos, ubi Troia fuit. feror exul in altum. Dann v. 16b feror hue . . . (nämlich nach Thrakien).
Die Erzählungen in Aeneis 1—3 und η—μ
171
5 eruerint Danai, quaeque ipse miserrima vidi et quorum pars magna fui1. Die nächtliche Erzählung der 'Iliupersis' (Buch 2)2 und der 'errores' (Buch 3) im Anschluß an die voraufgehende Erzählung der Venus über Dido, an die Tempelbesichtigung, an den Teilbericht des Ilioneus und an den Gesang des Iopas ist also in der Art, wie sie in den Aufbau der Aeneis einverleibt, wie sie motiviert, ausgelöst und schließlich auch durchgeführt wird, auf das genaueste von der Odyssee her bestimmt3. Darüberhinaus aber beweist diese Reihe, daß trotz stärkerer Abweichungen auch die zweite Hälfte des 1. Buches mit den beiden folgenden Erzählungsbüchern den Umriß des entsprechenden Odysseeabschnittes (η—μ) nachzeichnet. 1
2, 3f. beeinflußt von η 241 f. Ιάργαλέον,1 βασίλεια,1 διηνεκέως άγορεϋσαι| κήδε', έπεί . . ., d . h . Odysseus' Redebeginn vor Arete über Kalypso! 2, 5 von θ 491 ώς τέ που ή αύτ6ς παρεών ή άλλου άκούσας: Diese Entsprechung beweist schlagend, daß Vergil für Aeneis 2 von Demodokos' Iliupersis ausging: das 'als ob' des Demodokos, für das er von Odysseus gelobt wird, wird durch Aeneas, den Augenzeugen, zum 'so war es'. 2 Auf das 2. Buch der Aeneis soll hier nicht eingegangen werden, die Literatur ist umfangreich, Vortreffliches bei H e i n z e . S t a t t dessen nur diese Bemerkung: Das hölzerne Pferd (2, 13b—56. 234—249) entspricht Demodokos' erstem Teil (θ 500—513, vgl. 492—495). D a n n singt er vom H a u s des Deiphobos, dae Odysseus und Menelaos zerstören (θ 517f.): bei Vergil ist dies bereits zerstört (2, 310f.), als Aeneas, durch Hectors Erscheinung geweckt (2, 268—297), Umschau hält (2, 298—317), und er h a t deshalb die schreckliche Geschichte des Deiphobus in dessen Mund selbst legen können, als Aeneas ihm in der Unterwelt begegnet (6, 494—547; s. S. 114—117)! S t a t t dessen aber wird hier in aller Ausführlichkeit die Erstürmung des Priamuspalastes geschildert (2, 438—558): vergilische Variation. Zu vergleichen ist natürlich auch Menelaos' (8 269—289) Erzählung, wie Odysseus' List und Geistesgegenwart sich innerhalb des Pferdes selbst auswirkte. Nestor erzählt (γ 103—200. 211—224. 254—328) nicht eigentlich von den Ereignissen vor Troia selbst, vgl. P ö s c h l S. 42: über die Iliupersis als „ E n t f a l t u n g der Odyssee. Erinnerung an den troianischen Krieg" (Nestor Menelaos Demodokos): entscheidend aber ist die Demodokoserzählung als wirklicher Ausgangspunkt für das 2. Buch, festgelegt durch die strukturellen Beziehungen. — Aeneas' Zuhörerschaft schweigt und ist gebannt zu Beginn seiner Erzählung wie sie erst recht a m Erzählungsschluß gebannt ist, als Aeneas endlich wieder schweigt, vgl. 2, l f . und 3, 716—718|| mit λ 333 und ( = ) ν 1 (Formelverse), d . h . a m Schlüsse von μ (453Ц) fallen Erzählungs- und Buchschluß zusammen wie θ 586Ц, dem 1, 756|| entspricht. Die Reaktion der Hörer erst a m nächsten Buchanfang, ν l f . , von Vergil an den Buchschluß von 3 'vorverlegt'. 2, 2 entspricht außerdem ι 1. •— Das Intermezzo λ 330—384 ist an den Erzählungebeginn in komprimierter F o r m verlegt, vgl. 2, 8 b — 1 3 a und S. 154. 3 Schließlich wird sich (7.) sogar noch vergleichen lassen, daß nach Odysseus' Erzählung Demodokos beim letzten Mahle bei den Phaiaken singt, ohne Themaangabe (v 27bf.), Dido nach Aeneae' Erzählung beim Mahl immer wieder von den troischen K ä m p f e n hören will (4, 78), vgl. schon o. S. 153.
172
Aeneis 1—β u n d e—μ
(6) Zusammenfassung Es ergeben sich also zwischen Aeneis 1 und ε—μ folgende Übereinstimmungen : (1. Tag)
Abfahrt Iunos Zorn Seesturm und Landimg
1,34—222 e263—493|| Abfahrt Poseidons Zorn Seesturm und Landung
(1. Nacht) [Venus-Iuppiter] 1 (2. Morgen) Aufbruch Venusbegegnung: 'Dido'-Erzählung Wolke Stadt- und
223—304 ζ 1—47
(17 Tage) (18. Tag) (19./20. Tag)
[Athene-Nausikaa]
(20.Nacht)
305—756|| η 14—&586Ц Aufbruch (21. Abend) Athenebegegnung ( + Nausikaa-Odysseus): (+0 Wolke Stadtbesichtigung 'Arete' -Erzählung Palastbesichtigung
Tempelbesichtigung: 'Troia' Dido-Ilioneus: 'Teilbericht'
Arete-Odysseus: 'Teilbericht' Demodokos 1.: 'Troia' [Wettspiele usw.]
[Venus-Amor < Apoll. Rhod.]
(22. Tag)
Demodokos 2.: 'Ares und Aphrodite' (Abend)
Mahl Iopas: 'de rerum natura' Didos Bitten:
Mahl
a) Odysseus' Bitte: 'Iliupersis' a) Demodokos 3.: 'IHupersis' b) Alkinoos' Bitte: 'nostos'
a) 'Iliupersis' b) 'errores' (2. Nacht) Aeneas: a) Iliupersis b) errores
(Abend)
Aen. 2 6 Aen. 3 β
(3.Morgen Dido (erbittet wei- Aen. 4 7 usw.) tere troische Gesänge)
β ι—μ
b) Odysseus: nostos
(22.Nacht)
7 ν
Demodokos 4.: (23. Morgen) ohne Themaangabe. Abfahrt nach Ithaka
1 Diese Iuppiter-Venus-Szene, schließend mit der Entsendung des Mercur zu Dido (1, 223—304), steht zwar 'strukturell' an der Stelle, die der Traumerscheinung Athenes (ζ 1—47) genau entspricht. Sie ist aber andererseits zu vergleichen mit der Zeus-Here-Szene О 1—77 (vgl. auch S. 325,1), die auf die Dios apate im Ξ folgt, wie in der Aeneis dies Gespräch zwischen Venus und Iuppiter auf Iunos Eingreifen folgt — darum 'verführt' Iuno den Aeolus (1, 50—80) wie Неге den Hypnos (Ξ 225—279). Schließlich liegen auch die
Zusammenfassung. Aen. 1 und κ 1—468
173
Trotz des erstaunlichen Ausmaßes dieser Übereinstimmungen ist es immerhin auffällig, daß ja noch wesentliche Bestandteile des 1. Buches der Aeneis übrig geblieben sind, die sich mit diesem Bilde nicht vereinigen lassen: die Gefährten etwa sind im ε-Sturm und bei den Phaiaken nicht zu finden. Die obige Zusammenstellung aber läßt deutlich werden, wie Vergil es trotz der Kürzungen verstanden hat, die für ihn wichtigen Bestandteile zu erhalten. Es war im Gegensatz zur Odyssee für ihn nicht wesentlich, eine Schilderung mehrerer Tage zu geben, es genügte ein Tag für den Sturm, ein zweiter bei Dido. Demodokos' drei Gesänge aber konnte Vergil wegen ihrer Bedeutung für den Ablauf der Phaiakis in den Ablauf seines 1. Buches übernehmen. Daß er trotz anderer Personenverteilung und anderen Inhalts 1 die Reihenfolge so gut wie unverändert ließ, beweist nur, daß er sogar von der Funktion der Odyssee-Erzählungen ausging2. d) Aeneis 1 und κ 1—468 (1) Die überschüssigen Szenen in Aeneis 1 gegenüber ε—& Es sind aber nicht nur die Gefährten, die in Aeneis 1 nicht aus der Nachbildung der bisher besprochenen Odysseebücher stammen können, weil sie dort schon längst dem Untergang verfallen sind, es gibt auch noch andere Szenen, für die das gleiche gilt. So der Besuch Iunos bei Aeolus (1, 50—80) und der Verlust der fünf Schiffe im Sturm (1, 113— 123), in dem aber gerade nicht das Schiff des Aeneas zugrunde geht wie doch das Floß des Odysseus im ε-Sturm. Ferner die erste Erkundung des unbekannten Landes mit der Hirschjagd gleich nach der Landung in Libyen (1, 180—194) — sieben Hirsche erlegt Aeneae (1, 193) —, und seine Trostrede an die Gefährten: wir haben schon Schlimmeres überstanden, denkt an Scylla und Charybdis, die 'Cyclopia saxa* (1, 201), vergangenes Übel wird vielleicht später zur angenehmen Erinnerung, Latium bleibt das Ziel, haltet nur aus (1, 198—207): Alle diese Elemente stammen nicht aus der zweiten Hälfte des ε, in der Odysseus nach seiner Abfahrt von Ogygia trotz Poseidons Eingreifen, odysseischen Götterszenen zu Beginn des α und des e zugrunde, und ferner müssen die Beziehungen innerhalb der Aeneis selbst genau verfolgt werden. B ü c h n e r Sp. 1324 = 320 lehnt mit Recht Wolf-Hartmut F r i e d r i c h s Versuch ab, diese Szene herauszulösen (Exkurse zur Aeneis III. Die Götterszene 1, 223ff., Phüol. 94, 1940, S. 164—174). B u c h h e i t (s. S. 58,1) S. 16, n. 18: außer vom α sei dies Göttergespräch auch von Naevius beeinflußt. Vgl. u. S. 322—327. 1 Zusammenfallen von Nausikaa und Athene in Venus; Odysseus' und Alkinoos' Bitten in Didos; Demodokos' und Odysseus' Erzählung in der des Aeneae. 1 Daß die Tempelbesichtigung, also 'Demodokos' 1. Gesang', vor den Teilbericht des Ilioneus = Teilbericht vor Arete gelegt ist, rührt ja nicht an den Kern dieser Erzählungsfolge.
174
Aeneis 1-—6 und ε—μ
trotz des Sturmes, an sein ihm von Zeus bestimmtes Ziel (ε 33—35), Scheria, zu den Phaiaken gelangte (ε 263—4931|). Dasselbe gilt, nach großem Intervall (1, 223—508), für die DidoIlioneusszene (1, 520—578) und ihre Folgen: wie Aeneas, der die verlorenen Gefährten so unvermutet wiederfindet (1, 509—519. 610b— 612), nicht um 'Heimkehr' fleht als ein anderer Odysseus vor Arete; wie Dido, die genau Bescheid weiß, wer Aeneas ist (1, 565f., 615—626), die Gefährten (1, 572f.) und ihn deswegen sogleich aufnimmt (1,627), dann Aeneas in den Palast führt (1, 631 f.) und zu den Gefährten an der Küste munera schicken läßt (1, 633—636a), während Aeneas selbst den Ascanius und Geschenke für Dido zu holen befiehlt (1, 643—656); wie schließlich Ascanius, der seinem 'Onkel' Amor (1, 667) für die unheilvolle Täuschung der kommenden Nacht seine Gestalt leihen muß (1, 689f.) und währenddes friedlich auf Cypern schläft (1, 691—694): Auch dies alles paßt weder zu Odysseus, der ohne Gefährten hilfeflehend zu den Phaiaken kommt, noch auch zu Arete, die außer den drei Versen, in denen sie nach der Herkunft der Kleider fragt (η 237— 239), nirgends wieder ein einziges Wort zu Odysseus selbst sprechen wird1. Es paßt aber auch nicht zu Alkinoos und dem ganzen komplizierten Spiel, das nötig ist, dem Odysseus endlich Namen und Geschichte zu entlocken. Dido 'ist' also, wie sich gezeigt hat, sowenig 'Arete' wie sie 'Nausikaa' sein kann (s. S. 155f.), sie hat nur Teile ihrer Aufgaben und der des Alkinoos übernommen: Zu Beginn der Begegnung in Karthago und später beim Festmahl, das zur Erzählung führen soll wie in Scheria. Diese aus dem ε—θ-Zusammenhang herausfallenden 'Einzelstücke' aber verraten ihre Herkunft sofort, wenn man sie aneinanderreiht: Vergil hat dieser Reihe den ersten Teil des κ, d.h. des zweiten Erzählungsbuches des Odysseus, zugrunde gelegt und seine wesentlichen Elemente, ohne die Reihenfolge auch nur im Geringsten zu ändern, in die ε—9-Handlung hineingeflochten. (2) Aeolus-Schiffsverlust-Hirschjagd und Aiolos-LaistrygonenHirschjagd 1. Nach dem Polyphemabenteuer kommt Odysseus mit seiner Flotte zu Aiolos auf Aiolie, der ihn zunächst gnädig entläßt. Als dann aber die Torheit der Gefährten Odysseus zwingt, ein zweites Mal zu ihm zu kommen, jagt er ihn davon (κ 1—79)2. Hieraus hat Vergil im wesentlichen nur die Beschreibung der ihm von Zeus verliehenen Macht übernommen (κ 21 f. > 1, 62f., vgl. κ lb—12 > 1,52b—63). 1
η 335 ruft nie die Mädchen, die Odysseus ein Bett bereiten sollen, im Intermezzo spricht sie nicht zu Odysseus sondern zu den Phaiaken (λ 336—341), die letzten Geschenke wird sie ihm schon zum Schiff schicken lassen (v 66—69). 2 Tiefeindringend dazu R e i n h a r d t S. 74—76.
Aeolus—Schiffsverlust und Aiolos—Laistrygonen
175
2. Bei den Laistrygonen (κ 80—132), dem zweiten Abenteuer dieses Buches, erfolgt die erste entscheidende Katastrophe der Heimfahrt. Die Unholde zertrümmern mit gewaltigen Steinen (κ 121) alle anderen Schiffe außer dem einen des Odysseus (κ 121—132). Dem szenischen Ablauf der Odyssee folgend kann das Laistrygonenabenteuer, das sonst nirgends in der Aeneis Spuren hinterlassen hat, nur in den Seesturm hier im 1. Buche eingearbeitet sein: außer der 'gleichen' Stellung zwischen Aeolus/Aiolos und den folgenden Hirschjagden läßt sich nämlich der Verlust der fünf Schiffe — es sind die ersten, die Aeneas durch höhere Gewalt verliert — dem Verlust der Odysseusflotte vergleichen. Auch Odysseus verliert hier zum ersten Male nicht nur einzelne Gefährten, sondern eben alle Schiffe außer seinem eigenen 1 . Außerdem aber findet sich das einzige wörtliche Zitat aus dem Laistrygonenabenteuer am Beginn des Seesturms, eingerahmt von wörtlichen Beziehungen zum ε-Sturm: |insequitur clamorque virum stridorque rudeni«m| (1, 87) ist von C o n i n g t o n mit vollem Recht als Nachbildung von κ 122 f. . . . άφαρ δέ κακός κόναβος κατά νήας άρώρει| άνδρών όλλυμένων νηών θ' άμα άγνυμενάων| erkannt 2 : Vergil hat offensichtlich ε-Sturm und Laistrygonenabenteuer kontaminiert 3 . Die folgende Szene beweist es nur zu deutlich. 3. Denn mit seinem letzten Schiff gelangt Odysseus nun nach Aiaie, der Insel der Kirke (κ 133—λ 10), deren Namen und Genealogie er natürlich in der Erzählung bei den Phaiaken vorwegnehmen kann. Zunächst ist man zu erschöpft — nach den Laistrygonen wie nach dem Sturm 4 — um etwas zu unternehmen, am dritten Tage aber macht Odysseus sich auf: κ 146 f. καρπαλίμως παρά νηός άνήιον ες περιωπήν εϊ πως έργα ϊδοιμι βροχών ένοπήν τε πυ&οίμην, 1
Mit wieviel Schiffen Odysseus von Troia abfährt, wird ι 39 nicht gesagt, daß es 12 sind, erfährt man L 159, als es darum geht, genügend Ziegen für die Mannschaft zu erlegen, in Thrakien verliert er kein Schiff, sondern nur sechs Mann aus jedem Schiff (i 60f.). Beim Kyklopen verliert er kein Schiff, auch nicht durch Aiolos (vgl. t 543f. und κ 1—79). Vgl. R e i n h a r d t S. 53—58. — Aeneas fährt mit 20 Schiffen von Troia ab (1, 381). * Nur hat er keine Konsequenzen gezogen, vgl. auch S. 176,2. ® Laistrygonenabenteuer und Aeneissturm stehen übrigens im 'Buchablauf an gleicher Stelle und sind fast gleich lang (κ 80—132 : 1, 81—123, 53 : 43 Verse). Die Kontamination wird auch bewiesen durch die Art, wie die Nachahmung von κ 122f. in 1, 87 eingebettet ist in Erinnerungen an das e (1, 85f. < e 295f.; 1, 88f. < ε 293f. usw., s. die Listen). Zu bedenken bleibt außerdem das von Servius Dariielis herangezogene Pacuviusfragment (aus dem Teucer!) 336 Ribb. *p. 119. Klotz p. 170 strepitus, fremitus, clamor tonitruum et rudentum sibilue. 4 Vgl. κ 131 f. φύγε πέτρας| νηϋς έμή mit 1, 170f. hue Septem Aeneas collectis navibus omni| ex numero subit und κ 143 καμάτω mit 1,157 defessi Aeneadae. 178 fessi. Liegen die Griechen aber zwei Tage und Nächte untätig am Gestade, so sind umgekehrt die Aeneaden gleich tätig (vgl. κ 140—143 mit 1, 170—179).
176
Aeneis 1—6 und ε—μ
nicht anders Aeneas: 1, 180—182 Aeneas scopulum interea conscendit et omnem prospectum late pelago petit, Anthea si quem iactatum vento videat . . . Zwar sieht Aeneas nichts v o n seiner Flotte (1, 184a), Odysseus scheint wenigstens Rauch zu sehen (κ 149), beide sehen aber auf ihrem Rückw e g Hirsche: Odysseus einen gewaltigen, den er erlegt und zu den Gefährten schafft (κ 156—171). Seine Hirschjagd steht natürlich im Gegensatz zur Ziegenjagd auf der Kyklopeninsel (i 154—160). Dort hatte Odysseus noch zwölf Schiffe, daher muß viel Fleisch beschafft werden, für jedes Schiff je neun Ziegen und Odysseus bekommt noch eine zehnte dazu. Hier, nach den Laistrygonen, hat er nur noch ein einziges Schiff, da genügt ein Hirsch. Vergil hat das offensichtlich so verstanden, denn Aeneas sind nach dem Sturm und dem Verlust v o n fünf Schiffen noch sieben geblieben. So läßt Vergil ihn denn auch entsprechend sieben Hirsche erlegen (1,184 b — 193) — numerum cum navibus aequet (1, 193b) 1 und es zeigt sich einmal mehr, daß er das Laistrygonenabenteuer in seinen Seesturm hineingearbeitet hat. 4. Auch diese sieben Hirsche kommen ins Lager und zu den Gefährten (1, 194, also κ 164—171 entsprechend). Beide Helden reden ihren Gefährten jetzt, noch vor dem Mahl, tröstend zu. Diese Reden entsprechen einander nicht 'wörtlich' 2 , aber ihre Stellung im Szenen1 C o n i n g t o n s Berechnung der Schiffszahl (zu 9, 99) ist unrichtig. 1, 381 fährt Aeneas zwar mit 20 Schiffen von Troia ab, 7 rettet er aus dem Seesturm (1, 170f. 193. 383), in dem eines wirklich unterging (1, 113—119), vier dagegen nur verschlagen werden (1, 120—122. 180—182). 12 Schiffe also wurden von diesem Sturm nur noch überrascht. Man erfährt nicht, wo die übrigen 8 geblieben sind, vielleicht blieben sie bei den Stadtgründungen zurück. — Vgl. W. F . Jackson K n i g h t , Roman Vergil, London 1944, S. 212f. zu dieser Stelle, auf Homer geht er freilich nicht ein. 2 1, 198—207 ist entstanden aus κ 174—177 + 189—197, hinzukommt die Mahnrede μ 208—221 (s. S. 194f.). Und ob nicht hier die Erinnerung des Aeneas an die 'Cyclopia saxa' 1, 201b(!) eine seltsame poetische Vermischung darstellt aus der Erinnerung der Griechen an den Laistrygonen Antiphates sowie den menschenfressenden Kyklopen κ 199/200(!) mit der 'Erinnerung' an die Steine der — Laistrygonen? Denn der Kyklop hatte ja in der Odyssee wirklich einen gewaltigen Stein geworfen (i 537—542), nicht aber in der Aeneis, in der weder Polyphem noch die anderen Cyclopen am Aetna mit Steinen werfen (vgl. 3, 669—683). Die zahllosen Laistrygonen dagegen haben mit ihren Felsbrocken Odysseus' ganze Flotte zerstört (κ 121—132), so wie hier Aeneas durch den Sturm fast die Hälfte der seinen verliert: der Aeneissturm aber geht, wie sich gezeigt hat, nicht nur auf den ε-Sturm, sondern auch auf das Laistrygonenabenteuer zurück. Odysseus erinnert übrigens μ 209 f. seine Gefährten vor der Skylla auch nur an die schreckliche Höhle Polyphems, nicht an dessen Steinwurf.
Hirschjagd. Gefährten-Dido/Kirke
177
ablauf — es folgen in beiden Dichtungen das Mahl und gemeinsames Klagen um die verlorenen Gefährten (also 1, 208—222 < κ 178—202) — entspricht sich so genau, daß jetzt kein Zweifel mehr möglich ist: Aiolos — Laistrygonen — Hirschjagd, Flottenverlust, Mahnrede und Klagen gehören in der Aeneis genauso zusammen, folgen aufeinander wie in der Odyssee1. Die Mahnrede aber hat noch eine andere Aufgabe: Odysseus tröstet die letzten Gefährten nach der Hirschjagd und vor dem Kirkeabenteuer, wie Aeneas die Seinen tröstet ebenfalls nach der Hirschjagd, ebenso dann aber doch auch vor der Didobegegnung (also: 1, 34—222 < κ 1—202). Das folgende zeigt, daß diese Überlegung richtig ist, daß Vergil das κ auch weiterhin dem 1. Buche mit zugrunde gelegt hat. (3) Gefährten-Dido-Aeneas und Gefährten-Kirke-Odysseus In der zweiten Hälfte des 1. Buches waren es vor allem die wiedergefundenen Gefährten, Ilioneus an ihrer Spitze, die aus dem Rahmen der bisher verglichenen Vorlage — η — herausfielen. Es läßt sich jetzt vermuten, daß sie ebenfalls aus dem κ stammen. 5. Odysseus, vorsichtiger als bei den Kyklopen (vgl. ι 172—176), schickt Kundschafter zur ja noch unbekannten Kirke. Nur Eurylochos — mißtrauisch geworden durch die böse Erfahrung bei den Lotophagen (i 88—97) — kann sich vor der Verwandlung durch die falschfreundliche Zauberin retten und Odysseus somit warnen (κ 203—274). Man wird nicht fehlgehen, die Ilioneus-Didoszene (1, 509—578) sogleich als genaue Umkehrung dieser ersten Kirkeszene aufzufassen2, vereinigt mit der Areteszene im Alkinoospalast (η 142—297), aus der ja sowohl die schützende Wolke wie Ilioneus' Erzählung und schließlich auch die freundliche Aufnahme der Schutzflehenden stammt (s. S. 164). Jetzt aber versteht man noch mehr: Aeneas' Vorsicht — in der Wolke ist er vor frühzeitiger Entdeckung ebenso sicher wie Odysseus, wenn dieser vorsichtshalber nur Kundschafter zu Kirke schickt — stammt insofern aus dem κ, als auch er nur ahnen kann (trotz 1, 390—401), daß Dido hier noch nicht wie Kirke, sondern wie Arete und Alkinoos reagieren wird. Natürlich konnte Vergil auf Eurylochos' Rückkehr und Bericht, Hermesbegegnung und Moly, die Begrüßung des Odysseus durch Kirke verzichten, denn Aeneas war durch Venus geschützt und bereits 1 Jagd und Trostrede verbindet auch C o c h e z S. 127 mit dem κ, jedoch nicht den ganzen Zusammenhang. Servius macht übrigens zu 1, 184 darauf aufmerksam, daß es im proconsularischen Africa gar keine Hirsche gab. 2 Vgl. i, 559b cuncti simul ore fremebant| < τοί 8' έφ&έγγοντο καλεΰντες (κ 229b) ? Odysseus' Gefährten haben gar keine Zeit, seinen Namen zu nennen — das hätte die Geschichte unmöglich gemacht, Ilioneus dagegen: rex erat Aeneas nobis (1, 544).
12
Knauer, Aeneis und Hömel
178
Aeneis 1—6 und ε—μ
da, hierin der Phaiakis durchaus entsprechend. Die umgekehrte Situation läßt nur wenige wörtliche Entsprechungen erwarten, sowohl in der Dido-Ilioneus-Szene wie in der folgenden Begrüßungsszene zwischen Aeneas und den Gefährten, es kam ja hier auch nicht so sehr auf solche an. Daß nun aber tatsächlich 'die Gefährten', und zwar wie die rückverwandelten Gefährten des Odysseus (κ 382—399) die wiedergefundenen Gefährten des Aeneas (etwa 1,579—612), wirklich etwas mit dieser ersten Kirkeszene zu tun haben, die in der Odyssee für das folgende nicht zu entbehren ist, das beweist jetzt die Dido-AeneasSzene. 6. Als nämlich Odysseus Kirkes Macht wunderbarerweise standhält, sie sogar bedroht (κ 310—322), da schreit sie auf, fleht jammernd um Erbarmen. Aber zuerst noch ein Zweifel: welcher Sterbliche könnte ihr widerstehen ? Da begreift sie plötzlich, es muß Odysseus und zwar Odysseus auf der Rückfahrt von Troia sein, sie kennt und spricht sogar den Namen aus — es ist alles so wie Hermes einst prophezeit 1 . „Wie erlöst (ist sie) von einem Bann, lädt gleich aufs Lager ein und wird zur göttlichen, aufrichtigsten Geliebten" ( R e i n h a r d t S. 81: κ 333—335. 347). Aeneas ist wie durch ein Wunder plötzlich da (1, 586—593) und redet Dido dankbar an (1, 595 b—610 a) wie Odysseus plötzlich vor Arete erscheint und sie anfleht (η 139—145. 146—152), dann aber begrüßt er sogleich die Gefährten (1, 610—612), wie Odysseus freilich erst nach Kirkes Schwur und dem Beilager die zurückverwandelten Gefährten begrüßt (κ 397—399a), worauf selbst Kirke Mitleid ergreift (κ 399b). Vergil hat hier die κ-Szenenfolge umgeordnet: das Vorverlegen der Begrüßung der Gefährten, das ja stark von der Kirkeszene divergiert, ergibt sich aus der Kontamination mit der Areteszene. Dido ist zutiefst erstaunt: 1,613—618 obstipuit primo aspectu Sidonia Dido — casu deinde viri tanto, et sic ore locuta est: 615 \quis te, nate dea, per tanta pericula casus insequitur? quae vis immanibus applicat oris? I tune ille Aeneas, quem Dardanio Anchisae alma Venus Phrygii genuit . . .? 623f. tempore iam ex illo (d.h. seit des Teucrus Aufenthalt in Sidon, 619—622) casus mihi cognitus urbis Troianae nomenque tuum regesque Pelasgi . . . 1 Nicht anders begreift Polyphem plötzlich die Weissagung des Telemos (i 607—510), nur ist es da schon zu spät. Ebenso wird sich an den Phaiaken das längst bekannte Geschick vollziehen (v 125—187a aus θ 564—571), Alkinoos ahnt es . . . (θ 570bf.), deswegen aber mußte Odysseus unsichtbar gemacht werden, vgl. Athenes Rede η 30—36.
D i d o - A e n e a s und Kirke—Odysseus
179
627—630 quare agite, o, tectis, iuvenes, succedite nostris. me quoque per multos similis fortuna labores iactatam hac demum voluit consistere terra: 630 non ignara mali miseris succurrere disco 1 . κ 323—326 ή δέ μέγα ΐάχουσα ύπέδραμε και λάβε γούνων, και μ' ολοφυρομένη επεα πτερόεντα προαηύδα· 325 (τις πόθεν είς άνδρών; πό&ι τοι πόλις ήδέ τοκηες; ϋαϋμά μ' εχει ώς ου τι πιών τάδε φάρμακ* έθ-έλχθης . . . 330—335 \ή 2, 8b—13a, s. S. 154. 171,2 u.) abzuziehen, bleiben 2177 Verse reine Erzählung.
184
Aeneis 1—6 und ε—μ
Drittel der beiden homerischen Epen zusammengenommen dar 1 , d.h. also, daß Vergil, obwohl er sein Vorbild einem drastischen Kürzungsprozeß unterworfen hat, sich doch offensichtlich nicht scheute, den Umfang auch größerer Teile seines Werkes von der Ökonomie der entsprechenden homerischen Partien aus zu bestimmen 2 . Daß die Beobachtung solcher Relationen wie hier nur dann zu befriedigen vermag, wenn sich zeigen läßt, daß auch sie nur zu den Mitteln vergilischer Technik gehört, sich des vollständigen Inhalts und des Aufbaus der beiden homerischen Epen als Ganzem zu bemächtigen, versteht sich von selbst. Wie also verhält sich der Inhalt des 3. Buches zu den Irrfahrten des Odysseus? b) Abfahrt von Troia — Thrakien — Sturm in Aeneis 3 und ι πλώε Μαλειάων άκρα φυλασσόμενος Iulian von Ägypten (6. Jh. n. Chr.)
Die Erzählung des Odysseus beginnt mit der Abfahrt von Troia und dem ersten Abenteuer, der Zerstörung von Ismaros, der Stadt der Kikonen in Thrakien (i 39—66). Schon hier macht die Torheit der Gefährten Odysseus' Erfolg zunichte, denn die entkommenen Kikonen rufen ihre Nachbarn zu Hilfe, neuer Kampf zwingt zu verlustreicher Abfahrt, freilich werden die Toten noch beklagt und begraben (i 65f.). Die Erzählung des Aeneas dagegen beginnt, wie besprochen, mit der Iliupersis, erst zu Beginn des 3. Buches verläßt Aeneas als exul (3, 11) unter Führung des Anchises (3, 9) mit den Penaten die Troas (3, 1—12; vgl. 3, lOf. mit ι 37f.). Auch er fährt zunächst hinüber nach Thrakien, wo er alte Gastfreundschaft zu erneuern hofft (3, 13—16a). Vor allem aber gründet er ganz im Gegensatz zu Odysseus eine Stadt (3, 16b—18) — wohl Ainos 3 — und erst Polydorus' unselige Geschichte treibt die erschreckten Aeneaden fort (3, 22—61), nicht ohne daß sie Polydorus zuvor einen Tumulus errichtet und ihn beklagt hätten (3, 6 2 — 6 8
3, 270—273) — fährt man schleunigst vorbei 3 , der Aufenthalt in Actium hat nichts mit der Odyssee zu tun (3, 278—288), auch die Phaiaken passiert man (3,291 vgl. ε 279—281). Wenn Aeneas dann aber in Buthrotum durch den Seher Helenus Ratschläge für die weitere Fahrt in den Westen erhält, sie befolgend Scylla und Charybdis in der Meerenge von Messina meidet, statt dessen bei den Cyclopen am Aetna landet, auf der Flucht vor ihnen noch einmal durch Scylla und Charybdis in Gefahr gerät und danach Sizilien umsegelt, so konnte Vergil hier Aeneas mit Abenteuern konfrontieren, die auch Odysseus überstanden hatte. Denn die geographischen Unbestimmtheiten der Odysseestationen waren längst ferner die Befreiung des Phineus von den Harpyien durch die Boreeiden (Apoll. Rhod. 2, 178—447) mit eingewirkt habe. 1 Zu vergleichen ist, daß Kirke (wie schon Teiresias) warnt: eßt die Rinder nicht, sonst wirst du spät, όψέ (μ 141a = λ 114a) heimkehren. Celaeno dagegen weissagt erst nach dem Rinderabenteuer: ihr könnt nicht eher, non ante (3, 255 a), die ersehnte Stadt (also die neue Heimat) gründen, als bis ihr eure 'Tische* gegessen (ähnlich bald darauf Helenus 3, 384—387 ante et [vgl. λ 114a ( = μ 141a)] Trinacria [vgl. λ 107a. μ 127a] lentandus remus in unda| . . . |quam tuta possis urbem componere terra, s. S. 201). Daß Vergil die Reihenfolge der Ereignisse hier gleichsam verschoben hat, ergibt sich aus der Umstellung der Abenteuer. 'Leitzitat' für den Nachweis der vergilischen Vorlage ist μ 144 f. 148 f. + 151 f. > 3,266 b—269. 2 Vermerkt sei nur, daß daraufhin sowohl das Verhältnis von 3, 192—195 zu ( s ) 5, 8—11 wie das von μ 403—406 zu ( = ) ξ 301—304 noch genau untersucht werden muß. Dies hängt auch mit dem Aufenthalt der Troianer auf Kreta überhaupt zusammen — er beruhte ja auf der falschen Interpretation des delischen Orakels durch Anchises (vgl. 3, 103—117 und 154—188) — und den 'Lügengeschichten' des Odysseus Athene, Eumaios und Penelope gegenüber: immer gibt er sich als Kreter aus (s. o. S. 185,2). 3 Vgl. die Vorbeifahrt an der Höhle der Circe am Anfang dee 7. Buchee (s. S. 137f.).
188
Aeneis 1—6 und ε—μ
mehr oder minder genauen Lokalisationen in und um Sizilien gewichen1. Odysseus gelingt es, der Skylla zu entkommen, weil er sich so verhält, wie Kirke ihm geraten hatte (μ 201—259). Dann aber gelingt es ihm trotz der Erinnerung an die Warnungen des Teiresias und der Kirke (μ 271—276) nicht, die Gefährten von der Landung auf der Insel Thrinakie abzuhalten (μ 304—307). Sie schlachten also die Heliosrinder (μ 339—365), während Odysseus schläft (μ 338) wie schon im Aiolosabenteuer (κ 31—33, s. R e i n h a r d t , S. 89). So kann auch hier auf Thrinakie das Unheil seinen Lauf nehmen, und es ist später kein Wunder, wenn Odysseus sich von den Phaiaken getäuscht glaubt, als er in Ithaka aus tiefem Schlafe erwacht und nicht erkennt, daß er endlich heimgekommen (v 187 b—216). Nach der Abfahrt von Thrinakie zerstört Zeus im Sturm das letzte Schiff (μ 403—419, s. o.), womit ein 'Ziel' der Irrfahrten erreicht ist: Odysseus sollte als einziger Uberlebender (μ 420—425) zu Kalypso gelangen (μ 447—450a). Vorher jedoch, vor diesem Ende der Erzählung, wird er durch tagelangen Südwind (μ 427) zum zweiten Male zu Skylla und Charybdis (μ 430) zurückgetrieben und entgeht, mit knapper Not, der letzteren (μ 426—446) 2 . Demgegenüber ist es doch nun höchst auffällig, wenn die Aeneaden ebenfalls zweimal durch Scylla und Charybdis in Gefahr geraten. Nachdem sie nämlich an der Südküste Bruttiums entlang, an Tarent, Scylacium und Caulonia vorbei gefahren sind (3, 551—553), sehen sie aus der Ferne den Aetna (3, 554) und hören schreckliches Brandungsgetöse (3, 555—557). Da erinnert Anchises an Helenus' Warnung: 3,558b—560
nimirum hie illa Charybdis hos Helenus scopulos, haec saxa horrenda canebat. eripite, о socii, pariterque insurgite remis.
Dann aber geschieht mit ihnen das, was Kirke dem Odysseus nur als unentrinnbare Schwierigkeit geschildert hatte: die Aeneaden werden dreimal von der Charybdis angesogen und ohne Schaden wieder ausgespien, bestehen also etwas, was nicht einmal Odysseus bestanden hatte, denn während Odysseus und seine Gefährten gebannt auf die 1 Kyklopen am Aetna. Laistrygonen bei Leontinoi. Lotophagen bei Akragas oder Ivamarina. Skylla und Charybdis in der Meerenge von Messina. Sirenen bei Peloron. Aiolie wurde mit den aeolischen Inseln identifiziert. Thrinakie, Trinacria, Sizilien fielen in eins zusammen. Das nötige Belegmaterial ist in den einschlägigen RE-Artikeln bereitgestellt. — Der Aufsatz von Celine H a n o t e a u , Charybde et Scylla dans l'oeuvre Virgilienne, L'Antiq. Class. 8, 1939, S. 383—391 trägt für Unsere Fragen nichts bei. In der Iliaa kommen beide Ungeheuer natürlich überhaupt nicht vor, in der Odyssee nur hier im μ und dann natürlich noch einmal in der knappen Erwähnung der Erzählung vor Penelope ψ 327 f. 2 Vgl. R e i n h a r d t S. 53—58 'Die Zahl der Schiffe' und S. 91 f. Charybdis.
Skylla und Charybdis in Aeneis 3 und μ
189
Charybdis blicken (μ 244), holt sich Skylla sechs von ihnen aus dem Schiff (μ 245—259). Vergil hat in den vier Versen 3, 564—567 tollimur in caelum curvato gurgite et idem subducta ad Mania imos desedimus unda. Iter scopuli clamorem inter cava saxa dedere, ter spumam elisam et rorantia vidimus astra die Warnung Kirkes vor der Charybdis μ 103—107 τω δ' έν έρινεός έστι μέγας, φύλλοισι τεθηλώς" τω δ' ύπδ δια Χάρυβδις άναρροιβδεΐ μέλαν ύδωρ. 105 |τρ«ς μέν γάρ τ* άνίησιν έπ' ηματι, τρις δ* άναροιβδεϊ δεινόν μή σύ γε κεΐθι τύχοις, δτε ροιβδήσειενού γάρ κεν ρύσαιτό σ' ύπέκ κακοϋ ούδ' ένοσίχθων. und den wirklichen Anblick des Ungeheuers μ 238 b—243 a 240
υψόσε 8' αχνη άκροισι σκοπέλοισιν επ άμφοτέροισιν έπιπτεν. άλλ' 6τ' άναβρόξειε θαλάσσης άλμυρόν ύδωρ, πασ' έντοσθε φάνεσκε κυκωμένη, άμφι δέ πέτρη δεινόν βεβρνχει, νπένερ&ε δε γαϊα φάνεακε ψάμμω κυανέη ·
kontaminiert (vgl. auch μ 431—444). Die Aeneaden retten sich mit einiger Mühe, der Wind hat sich indessen gelegt (3, 568 ventus cum sole reliquit), unkundig des Wegs landen sie an der Cyclopenküste (3, 569). Am nächsten Morgen folgt das Cyclopenabenteuer (3, 570—683). Als der geblendete Polyphem naht, die Abfahrenden hört und die anderen Cyclopen zu Hilfe ruft (3, 655—681), flüchten die Aeneaden so schnell sie können, offensichtlich in nördlicher Richtung. Da aber erinnern sie sich zum zweiten Male an Helenus' Warnung: 3, 684—686 contra iussa monent Heleni, Scylla atque Charybdis, inter utramque viam leti, discrimine parvo nei teneant cursus: certum est dare lintea retro. Und während Odysseus vom verhängnisvollen Südwind (μ 427f.) zum zweiten Male zur Charybdis zurückgetrieben wurde, können hier die Aeneaden mit günstigem Nordwind flüchten: ecce autem boreas angusta ab sede Pelori| missus adest (3, 687f.; also etwa 3, 684—689 als Umkehrung von μ 426—430). Mit Achaemenides' Hilfe (3, 690f.) gelingt der Periplus Siziliens, in Drepanum stirbt Anchises, dann folgt als Schluß der Erzählung die Fahrt, die statt in Italien in Karthago endet (3, 692—715).
190
Aeneis 1—6 und ε—μ
Obwohl also Aeneas im Gegensatz zur breiten Schilderung in der Odyssee von Scylla und Charybdis nur in aller Kürze erzählt, beweist doch eben die gleiche Stellung als Doppelabenteuer vor und nach der Cyclopenbegegnung nicht anders als vor und nach Thrinakie, daß sich Vergil auch hier dem Odysseeaufbau angeschlossen hat, denn eigentlich gefordert ist die zweimalige Gefahr in der Aeneis nicht: beim zweiten Male kehren die Aeneaden ja auch rechtzeitig um. (2) Tod des Anchises in Aeneis 3 und der Gefährten im μ Folgen auch in der Erzählung der Aeneis wie in der Odyssee nach der zweiten Begegnung mit Scylla und Charybdis keine weiteren Abenteuer mehr, so stirbt eben doch noch Anchises in Drepanum (3, 708b—711). In der Odyssee besteht die Bedeutung des aufgespaltenen Skyllaund Charybdisabenteuers darin, Odysseus nach dem Thrinakieabenteuer seines letzten Schiffes, seiner letzten Gefährten zu berauben (μ 417 b—419). Allein und schiffbrüchig soll er der Charybdis entgehen und schließlich zu Kalypso gelangen. R e i n h a r d t s Interpretation (S. 56f.) läßt sich hier in einem Punkte ergänzen: daß Kirke und Kalypso in der Odyssee gegeneinandergestellt sind, zeigt sich auch darin, daß Odysseus zu Kirke kommt und noch über ein Schiff verfügt, d.h. aber auch über Gefährten, die ihn, nach einem Jahre, mahnen können, nun endlich wieder ans Vaterland, an die Rückkehr zu denken (κ 469—474). Die Hoffnungslosigkeit der Lage des Odysseus auf Ogygia (Reinhardt S. 86) ist dagegen auch dadurch bestimmt, daß Odysseus jetzt keine mahnenden Gefährten mehr hat — aus dem einen Jahr bei Kirke werden sieben bei Kalypso. Vergil scheint die Bedeutung des Verlustes der Odysseusgefährten ähnlich verstanden zu haben. Freilich durfte Aeneas nicht seiner Gefährten beraubt werden, denn wie hätten sonst während seiner Wanderung die verschiedenen Städte bis hin zu Rom selbst gegründet werden können1? In Sizilien aber verliert Aeneas denjenigen, der ihn in Karthago vor dem 'Verliegen' (Reinhardt S. 82) hätte bewahren können: seinen Vater Anchises, der seit der Abfahrt von Troia bis hierher die Flotte geleitet und beraten hatte, dessen Autorität auch die falsche Deutung des delischen Orakels nichts hatte anhaben können (vgl. S. 187,2). Am Schlüsse der Erzählung aber stirbt er, und Aeneas bittre Klagen, daß weder Celaeno (3, 247—257) noch Helenus (3, 374—462) ihn auf den Tod seines Vaters in Sizilien vorbereitet hätten, gewinnt deshalb besondere Bedeutung, weil man hinzufügen kann: beide haben ihm ebensowenig seine Ankunft bei Dido voraus1
Odysseus dagegen ist der Städtezerstörer, vgl. S. 59,1. 184.
Tod des Anchises in Aeneis 3 und der Gefährten im μ
191
gesagt: nec vates Helenus, cum multa horrenda moneret,| hos mihi praedixit luctus, non dira Celaeno (3, 712f.). Dasselbe gilt nun aber auch für die Weissagungen, die Odysseus von Teiresias (λ 100—137) und Kirke (μ 37—141) erhalten hatte: Beide haben wohl — mit den gleichen Worten — die Möglichkeit angedeutet, daß Odysseus nach Verlust seiner Gefährten allein ins Vaterland heimkehren werde (λ 112—114 = μ 139—141), aber mit keinem Wort haben sie darauf hingedeutet, daß er noch zu Kalypso gelangen und sich dort so lange aufhalten werde. Erst göttliches Eingreifen wird Kalypso bewegen, den einsamen Odysseus zu entlassen (e 1—262) Ebenso erinnert erst Iuppiter jetzt allerdings den Aeneas selbst daran, daß er seinen fata zu gehorchen, Dido zu verlassen habe (4, 198—407, s. u. S. 209). Wenn auch Odysseus sich am Schlüsse seiner Erzählung keineswegs darüber beklagt, daß ihm Teiresias und Kirke diese vorletzte Station seines Heimwegs verschwiegen haben, so ist doch gerade die ausdrückliche Klage des Aeneas über die unzureichenden Voraussagen ein beredtes Zeugnis f ü r den Grad vergilischen Homerverständnisses, insofern sie sich jetzt auffassen läßt als eine Art interpretierenden Zusatzes zum nachgebildeten Erzählungsschluß des Odysseus. Denn die Stellung des aufgespaltenen Scylla- und Charybdisabenteuers am Ende der Erzählung und der Verlust des Vaters beweist, daß Vergil den Schluß von Aeneis 3 dem des μ angeglichen hat. Die schon öfter beobachtete leise Verschiebung der Bezüge in der Aeneis gegenüber ihrem Vorbild kann auch hier nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Erzählungsjoiara in beiden Gedichten der gleiche ist. Die Bedeutung aber, die der Untergang der auf Thrinakie zum letzten Male schuldig gewordenen Gefährten 2 für den Aufenthalt des Odysseus bei Kalypso hat, wird von Vergil übertragen auf den friedlichen Tod des Anchises, den er der Odyssee zuliebe und damit gegen die Uberlieferung in Sizilien sterben läßt: ein eindrücklicheres Zeugnis für den Zwang, den die homerische 'Struktur' auf Vergils Plan ausübte, läßt sich kaum denken 3 . 1 Sie deutet Odysseus nur an, daß er noch Schlimmes erdulden werde, falls er sie verließe (e 206—210), denn auch sie hat von Hermes nicht erfahren, daß Odysseus noch zu den Fhaiaken kommen werde, wie es Zeus vorausgesagt (vgl. ε 33—40 und 97—115). Odysseus hat natürlich auch dies nicht von Teiresias oder Kirke erfahren. Teiresias' Andeutung, er werde auf einem fremden Schiffe nach Hause kommen, mußte ihm unverständlich bleiben (λ 114f.) und konnte ihn nur an Polypheim entsprechenden Wunsch erinnern { = ι 534f.). 2 νήπιοι werden Odysseus' Gefährten übrigens nur im Prooemium α 8 und ι 44 genannt. 3 Zu Anchises' Tod vgl. B ü c h n e r Sp. 1447 = 425 und Otto R o ß b a c h , R E 1,2, 1894, Sp. 2107—2109. Besonders Sp. 2108, 5 i f f . : „Dagegen (d.h. gegenüber der römischen Version: Tod in Latium) verlegt Vergil (Aen. 3, 710ff.
192
Aeneis 1—6 und e—μ
Anchises' Tod hat also für das 1. und 4. Buch der Aeneis die gleiche, über das 3. Buch hinausweisende Bedeutung, die der Tod der Gefährten des Odysseus am Erzählungsschluß des μ hat: dieser erklärt oder besser vielleicht: erklärt mit den langen Aufenthalt bei Kalypso, d.h. er weist zurück auf das α und ε (vgl. S. 182f.). Vergil läßt sicherlich mit voller Absicht Anchises im Elysium seine Freude darüber äußern, daß Aeneas nicht in Karthago geblieben ist — quam metui, ne quid Libyae tibi regna nocerent (6, 694). (3) Scylla, Charybdis und Cyclopen in Aeneis 3 und Skylla, Charybdis und Thrinakie im μ Wenn nun die Stellung des Scylla- und Charybdisabenteuers in der Aeneis die gleiche geblieben ist wie in der Odyssee, dann hat Vergil offensichtlich das in der Odyssee zwischen ihnen liegende Abenteuer mit den Heliosrindern auf der Insel Thrinakie (μ 260—402) 'ersetzt' durch das Kyklopenabenteuer aus dem ersten Erzählungsbuche der Odyssee (3,570—683: ι 105—566||). Dieses ist mit einem ähnlichen Kunstgriff, wie ihn Vergil schon bei der Tartarusschilderung der Sibylle angewandt hatte (s. S. 119 und 128,1), in der Ichform gegeben. Achaemenides, zurückgelassener Gefährte des Odysseus, muß ausgerechnet die früheren Feinde anflehen, ihn mitzunehmen (3, 599b—606), und er erzählt den Aeneaden dann von Polyphem wie Odysseus weit ausführlicher den Phaiaken (3, 616—638 < ι 216—565)1. Auf den Gedanken, das Kyklopenabenteuer an die Stelle des Thrinakieabenteuers zu setzen, mochte Vergil gerade die Gleichsetzung von Thrinakie = Trinacria mit Sizilien, in dessen Osten man inzwischen ja auch die Kyklopen behaust hatte, gebracht haben. In der Odyssee wird Thrinakie als Name der Heliosinsel nicht genannt, als dieses Abenteuer seinen Lauf nimmt, vielmehr kennt Odysseus ihn nur aus dem Munde des Teiresias (λ 107) und der Kirke (μ 127), die ihn ja beide auf diese letzte entscheidende Probe vor allem für die Gefährten vorbereitet hatten (λ 104—111. μ 127—141, vgl. natürlich auch α 6—9). Daran erinnert er sich nun aber, als sie sich nach dem Skyllaabenteuer der Heliosinsel nähern. Noch auf dem Schiffe hört Odysseus das Brüllen der Rinder und Schafe, da fällt ihm ein, was Teiresias und Kirke gesagt, und er ver5, 760if. vgl. Hyg. fab. 273) seinen Tod nach Drepanon in Sizilien, worauf er auf dem Berge Eryx ein Heroon erhielt". Charles V e l l a y , Les legendes du cycle Troyen, Monaco [1957], S. 426—429 „La vie et la mort d'Anchise" und ferner M a r m o r a l e (s. S. 130,2) zu Naev. bell. Poen. frg. 31 ( = 3 Morel) S.248. Will R i c h t e r , Das Epos des Gnaeus Naevius, Nachr. Ak. Wiss. Gött. phil. hist. Kl. 1960, 3, S. 49, 4. B u c h h e i t (s. S. 58,1) S. 36, n. 112. 37, n. 113. 1 Die Detailimitation dieser Erzählung ist in den Listen verzeichnet.
Cyelopen in Aeneis 3, Thrinakie im μ
193
sucht, die Gefährten zur Weiterfahrt zu bewegen — die Meuterei des Eurylochos aber löst das Ende aus: μ 264—269 δή τότ' έγών ετι πόντω έών έν νηΐ μελαίνη μυκηΰμον τ' ήκονσα βοών αύλιζομενάων οΐών τε βληχήν καί μοι έπος έμπεσε θυμω μάντιος άλαοϋ, Θηβαίου Τειρεσίαο, Κίρκης τ' Αΐαίης, οι μοι μάλα πόλλ' ίπέτελλον| ( = 274) νησον άλεύασθαι τερψιμβρότου Ήελίοιο. 270 Er redet sie an: 271 κέκλυτέ μοι μύθων . . . 272—274 6φρ' ύμϊν εϊπω μαντήϊα Τειρεσίαο Κίρκης τ' Αίαίης, οί μοι μάλα πόλλ' έπέτελλον, | ( = 269) νήσον άλεύασθ-αι τερψιμβρότου Ήελίοιο 276 und er schließt: άλλα παρέξ την νήσον ελαννετε νήα μέλαιναν. Die Aeneaden nähern sich Sizilien: 3, 554—560 tum procul e fluctu Trinacria cernitur Aetna et gemitum ingentem pelagi pulsataque saxa audimus longe fractasque ad litora voces exsultantque vada atque aestu miscentur harenae. et pater Anchises: nimirum hie illa Charybdis, hos Helenus scopulos, haec saxa horrenda canebat.\ 560 eripite, о socii, pariterque insurgite remis. Vergil hat also — das zeigt der erste Blick — bis in Einzelheiten hinein die Warnung des Odysseus vor Thrinakie auf die Charybdis übertragen: noch vom Meere her hören die Aeneaden wie die Griechen den unheilkündenden Lärm, sei's der Charybdis, sei's der Rinder und Schafe, Anchises1 erinnert sich wie Odysseus der entsprechenden Weissagungen, die ihnen zuteil geworden, und beide fordern dementsprechend — Odysseus freilich vergeblich — zur Weiterfahrt auf. Daß Vergil tatsächlich Odysseus' Erinnerung an Teiresias' und Kirkes Vorhersagen des Thrinakieabenteuers übertragen, genauer: vorverlegt hat auf das Scylla- und Charybdisabenteuer der Aeneaden, beweist der Vergleich mit dem Beginn des Skyllaabenteuers in der Odyssee selbst (μ 201—259). Daß Vergil es ebenfalls verwenden wollte, war nur natürlich, und die Kontamination wird durch die Entsprechung von Anchises' Aufforderung |eripite, о socii, pariterque insurgite remis (3, 560) mit Odysseus' Befehl ύμεϊς μέν κώπησιν άλός ρηγμΐνα βαθεϊαν |τνπτετε κληίδεσσιν έφήμενοι... (μ 214f.), dem an dieser Stelle auch gehorcht wird (μ 216), bestätigt. 1
13
Nicht Aeneae übrigens, der doch dem Odyeeeus entsprochen hätte. Knauer, Aeneis und Homer
194
Aeneis 1-—6 und ε—μ
Die Übereinstimmungen mit dem odysseischen Skylla- und Charybdisabenteuer gehen jedoch noch weiter: Als das Schiff des Odysseus die Sireneninsel glücklich passiert hatte (μ 153—200)1, sah er 'Rauch' und Brandung, hörte auch hier den Lärm — άλλ' δτε δή τήν νήσον έλείπομεν, αύτίκ' επειτα | · καπνόν καί μέγα κϋμα ΐδον και δονπον άκουβα (μ 201 f.). Und die Furcht vor dem Unheil — eben der Skylla — ließ Odysseus schon hier die Gefährten mahnen: μ 208—212 ω φίλοι, ою γάρ πώ τι κακών άδαήμονές είμεν ού μεν δή τόδε μείζον επι κακόν ή δτε Κνκλωψ 210 εϊλει ένί σπήϊ γλαφυρω κρατερήφι βίηφιν άλλα καί ενθ-εν έμη άρετη βουλή τε νόω τε έκφύγομεν, καί που τώνδε μνήσεσ&αι όίω. Sie sollten eifrig rudern (μ 214f.), so würden sie auch dieser Gefahr, wenn Zeus es erlaube (μ 215bf.), entkommen. Die beiden Skyllaabenteuer in Odyssee und Aeneis entsprechen sich also durchaus bis auf einen wichtigen Unterschied. Denn Odysseus erinnert vor dem Skyllaabenteuer seine Gefährten an frühere gefährliche Situationen, vor allem an den Kyklopen, die sie glücklich überstanden (μ 208—221), jedoch nicht daran, daß er von Kirke Ratschläge erhalten habe, wie die beiden neuen Gefahren zu überstehen seien (μ 116—126). An Kirkes Ratschläge erinnert er vielmehr erst später, als er — erfolglos — versucht, die Gefährten von Thrinakie fernzuhalten, genauso wie umgekehrt Anchises mit Erfolg die Troianer vor Scylla und Charybdis bewahrt. In der Odyssee, in der ja der Aufbau des Skylla- und Charybdisabenteuers dem des Thrinakieabenteuers ähnelt, ist freilich die wachsende Eindringlichkeit der Mahnungen durchaus sinnvoll, weil ja erst das letzte Abenteuer wirkliches und entscheidendes Verderben bringen wird. Wenn aber Odysseus seinen Gefährten vor dem Skyllaabenteuer mit der Erinnerung an den Kyklopen Mut machte, so läßt sich sogleich verstehen, warum Vergil gerade diese Erinnerung nicht brauchen konnte: Aeneas nämlich steht jetzt das Cyclopenabenteuer, das Odysseus längst hinter sich hatte, unmittelbar, d.h. nach dem Scylla- und Charybdisabenteuer, bevor. Darum also muß die Erinnerung an Helenus' Warnung, sofern sie der Teiresias-Kirke-Warnung entsprechen sollte und eine Steigerung wie in der Odyssee hier nicht nötig war, auf das Scylla- und Charybdisabenteuer übertragen werden. Daß das richtig ist, zeigt die Trostrede, mit der Aeneae im 1. Buche die deprimierten Gefährten nach der Landung in Libyen und der Hirschjagd aufzurichten versucht; denn diese enthält, obwohl sie 1
Die Sirenen kommen aus geographischen Gründen erst im 5. Buche vor: das Schiff des Aeneas geriet durch den Verlust des Palinurus vom Kurse ab und wäre beinahe dort gescheitert (5, 864—866, vgl. μ 166—169).
Cyclopen in Aeneis 3, Thrinakie im μ
195
im Ablauf des 1. Buches genau an der Stelle steht, die der Trostrede des Odysseus vor dem Kirkeabenteuer (κ 174—177) entspricht (s. S. 176f.), die genaue Nachbildung der im 3. Buche eigentlich 'vermieten' Odysseeverse vor dem Skyllaabenteuer, die Yergil statt dessen 'ersetzt' hat durch die Odysseusmahnung vor dem Thrinakieabenteuer: 1, 198—203 о socii, neque enim ignari sumus ante malorum о passi graviora, dabit deus his quoque finem. 200 vos et Scyllaeam rabiem penitusque sonantis accestis scopulos, vos et Cyclopia saxa experti: revocate animos, maestumque timorem mittite: forsan et haec olim meminisse iuvabit1. Jetzt kann sich Vergil mit gutem Recht an die Odyssee halten, ja sogar noch über sie hinausgehen. Denn der Sturm im 1. Buche hat erst nach Scylla, Charybdis und den Cyclopen stattgefunden, so daß sich Aeneas auf alle drei berufen kann. Odysseus aber kann unmittelbar vor dem Skylla- und Charybdisabenteuer nur an den Kyklopen erinnern. Dennoch stimmt Vergil insofern mit der Odyssee überein, als die zwei bzw. drei Abenteuer auch bei ihm miteinander verbunden sind. I m Rückblick wird jetzt noch deutlicher, daß Vergil tatsächlich Kyklopen- und Thrinakieabenteuer ausgetauscht hat, ohne doch die Verknüpfungen dieser Abenteuer innerhalb der Odyssee außer acht zu lassen. Im folgenden Abschnitt soll das noch genauer fixiert werden. Das Scylla- und Charybdisabenteuer begegnet aber in der Aeneis noch an einer anderen Stelle. Es muß den Hörer überraschen, wenn er bereits im 1. Buche erfährt, daß auch Aeneas wie einst Odysseus diese fürchterlichen Abenteuer bestanden habe, und er fragt sich, wann und wie das geschehen sein mag — ganz anders als der Odysseehörer, der durch Kirkes Fahrtanweisung auf das Abenteuer vorbereitet wird (μ 73—126). Aus Aeneas' Erzählung vor Dido kann er dann aber schließen, daß Aeneas sich genauso an die Vorhersage des Helenus gehalten hat wie Odysseus an die der Kirke. In ihrem zweiten, tief resignierenden Monolog erinnert sich später auch Iuno daran, daß Aeneas auch diesen Meerungeheuern entkommen konnte (vgl. schon S. 150— 152 sowie μ 234—259): 7, 302—304 quid Syrtes aut Scylla mihi, quid vasta Charybdis profuit? optato conduntur Thybridis alveo, securi pelagi atque mei . . . Sie zeigt damit, daß in der Aeneis diesen Abenteuern eine noch größere Bedeutung zukommt als in der Odyssee. Für Aeneas nämlich sind sie 1 Vgl. zu dem sprichwörtlichen Gedanken 1, 203b ( < μ 212) übrigens auch O t t o (s. S. 87,6) S. 180f. s.v. labor 1.
is*
196
Aeneis 1—6 und ε—μ
— am Schlüsse seiner Trostrede — Zeichen dafür, daß die Troianer schließlich doch ihr Ziel erreichen werden — 1, 205—207 tendimus in Latium, sedes ubi fata quietas ostendunt; illic fas regna resurgere Troiae. durate et vosmet rebus servate secundis, f ü r Iuno dagegen Zeichen ihrer schon im ersten Teil der Aeneis erwiesenen Ohnmacht. So wird sie es jetzt anders versuchen — flectere si nequeo superos, Acheronta movebo (7, 312), sie will versuchen, die Erfüllung der fata wenigstens hinauszuzögern: 7, 313—316 non dabitur regnis (esto) prohibere Latinis atque immota manet fatis Lavinia coniunx: 315 at trahere atque moras tantis licet addere rebus, at licet amborum populos excindere regum. Damit aber zeigt sich zum zweiten Male, wie eng dieser Monolog mit dem ersten Teile der Aeneis verbunden ist, beide jedoch wurzeln in der Odyssee. d) Helenusweissagung in Aeneis 3 und Kirkefahrtanweisung im μ Alles Bisherige zwingt nun dazu, die Weissagung des Helenus und die der Kirke noch genauer zu betrachten. Aeneas bittet beim Abschied in Buthrotum, wo er zu seiner Uberraschung bereits ein neues 'kleines' Troia (3, 349) vorgefunden hatte, den Priamussohn und Priester Helenus um Auskunft, wie er die von Celaeno vorausgesagten Gefahren meiden könne (3, 359—368). Er erhält etwa folgende Antwort 1 : es sei noch weit bis Italien . . . (3,374— 409). Trinacria-Sizilien solle er umschiffen (3, 429f., vgl. 384), denn die Meerenge von Messina sei von Scylla und Charybdis bewacht (3, 420—432), die beide genau beschrieben werden 2 . Vor allem solle er — repetens iterumque iterumque monebo (3, 436) — Iuno opfern (3, 433—439), dann werde er schließlich vonTrinacria aus nach Italien gelangen (3, 439bf.). Dort solle er sich von der Cumäischen Sibylle weitere Weisung erbitten (3, 441—460), selbst wenn die Gefährten zur Weiterfahrt drängen würden (3, 454f.). Die Weissagung des Helenus entspricht zunächst strukturell der Fahrtanweisung der Kirke im μ. Diese darf ja nicht verwechselt werden mit Kirkes Ratschlägen f ü r die Hadesfahrt des Odysseus (κ 504—540), die Vergil der Anchiseserscheinung und den Ratschlägen 1
Nur das Wichtigste sei notiert. Höchst bezeichnend für Vergils Variationstechnik, daß die Scylla (3, 424— 428) nicht etwa der odysseischen entspricht, sondern geschildert wird wie eine umgestaltete Chimaira (Z 178—182), vgl. besonders 3, 426f. mit Ζ 181. 2
Helenusweissagung in Aeneis 3 und Kirkefahrtanweisimg im μ
197
der Sibylle im 5. und 6. Buch zugrunde gelegt hatte (s. S. 139—142). Die Weissagung des Helenus steht nämlich innerhalb der Erzählung des Aeneas ebendort, wo auch Kirkes Fahrtanweisung in der Erzählung des Odysseus steht: beide leiten den letzten Teil der Erzählung ein. Kirke bereitet Odysseus auf drei ihm noch bevorstehende Abenteuer vor (μ 37—110. 116—141): den Sirenen (μ 39—54) werde er entkommen können, gegenüber den unpassierbaren Plankten (μ 55—72) seien Skylla und Charybdis noch das geringere Übel (μ 73—126). Gelänge es ihm schließlich auf Thrinakie nicht, die Gefährten zu mäßigen, so werde nur er allein dem Unheil entkommen (μ 127—141). Dies letzte hatte Odysseus schon von Teiresias erfahren (λ 104—114). Vergil übernimmt von diesen vorausgesagten Abenteuern nur eines: Helenus bereitet auf Scylla und Charybdis ähnlich ausführlich vor wie Kirke (3, 420—432, vgl. besonders μ 85—97). Außerdem aber läßt sich wohl vergleichen, daß Aeneas, unter dem Eindruck der Celaenoweissagung (3, 247—257), zuvor ausdrücklich danach fragt, wie er die kommenden Gefahren meiden könne — quae prima pericula vito? (3, 367b). Infolgedessen rät Helenus nur an dieser Stelle —• sonst gibt er Gebote wie Kirke — ebenso ausdrücklich, er solle Scylla und Charybdis lassen und lieber Trinacria-Sizilien umsegeln (3,429—432): praestat Trinacrii metas lustrare Pachyni . . . (3, 429f.), es genüge, die Scylla gesehen zu haben. In ähnlicher Weise fragt Odysseus Kirke — und nur hier fragt er so, wenn auch nicht zu Beginn sondern in der Mitte des Gesprächs, ob er sich wenn schon nicht gegen die Charybdis so doch wenigstens gegen die Skylla wehren könne (μ 112—114). Die Skylla sei unsterblich, antwortet Kirke (μ 118f.), das Beste sei, sie zu meiden (μ 120). Dennoch wird Odysseus beide passieren müssen. Das aber heißt, daß Vergil die Unpassierbarkeit der Plankten (μ 66) auf ihr odysseisches Alternativabenteuer, Skylla und Charybdis, übertragen und in der Aeneis mit dem einzigen Abenteuer verbunden hat, auf das Helenus den Aeneas wie Kirke den Odysseus vorbereitet hatte. Die Helenusweissagung also ist einerseits mit der Kirkefahrtanweisung durch die in beiden Epen besonders ausdrückliche Warnung vor Skylla und Charybdis verbunden, in der Aeneis andererseits mit der bald darauf folgenden Erinnerung des Anchises gerade an diese Warnung auf das engste verknüpft. Insoweit entspricht sie also, wie bereits gezeigt, der Teiresias- und Kirkewarnung — vor Thrinakie. Da sich jedoch ebenfalls bereits gezeigt hat, warum Vergil die 'Thrinakiewarnung' auf Scylla und Charybdis übertragen mußte, weil nämlich das Thrinakieabenteuer durch das Cyclopenabenteuer 'ersetzt' wurde, bleibt nur noch übrig, festzustellen, daß Helenus vor den Cyclopen nicht warnte, weil auch Odysseus ungewarnt zu den Kyklopen kam (i 106f.; vgl. etwa 3,374—462 mit μ 37—141).
198
Aeneis Ι—6 und e—μ
e) Zusammenfassung und Ergänzungen Der Vergleich des 3. Aeneisbuches mit dem ι und μ kann hier abgebrochen werden. Das Ergebnis macht Vergils Arbeitsweise deutlich. 1. Die 'Geographie der Aeneadenwanderung' gegenüber der odysseischen Geographie legte es nahe, die Abfahrt von Troia, die erste Station in Thrakien und auch noch den Sturm zwischen Aegaeis und Ionischem Meer in der Aeneis der Odyssee entsprechen zu lassen. Dasselbe gilt für den Schluß: Sky IIa und Charybdis. 2. Scylla und Charybdis bringen die Aeneaden 'zweimal' in Gefahr, weil sie auch in der Odyssee ein Doppelabenteuer darstellen. In beiden Epen stehen sie am Schlüsse der Erzählungen. 3. Das Thrinakieabenteuer, zwischen Skyüa und Charybdis in der Odyssee, wird in der Aeneis 'ersetzt' durch das Kyklopenabenteuer aus dem ersten Erzählungsbuch des Odysseus (Thrinakie geographisch gleichgesetzt mit Trinacria-Sizilien). 4. Wichtige Elemente des odysseischen Thrinakieabenteuers bleiben dennoch erhalten: a) die Heliosrinder werden als Harpyienrinder auf den Strophaden geschlachtet ('Vorverlegung'). Die Schlachtung löst die unheilvolle Celaeno-Weissagung aus, wie in der Odyssee die Teiresias-KirkeWeissagungen durch die Schlachtung erfüllt werden. b) Der Sturm zwischen Kreta und Strophaden ist kontaminiert aus dem Odysseesturm, der Odysseus am maleischen Kap von seinem Kurs abbringt — während Aeneas die Ost-West-Passage gelingt — und dem Sturm nach dem Thrinakieabenteuer. Die Beziehung zur Schlachtung der Rinder (s. a) bleibt damit erhalten trotz geänderter Reihenfolge. c) Der Tod der Gefährten am Schluß der Erzählung beraubt Odysseus der Mahner, die er bei Kalypso hätte brauchen können — der Tod des Anchises in Sizilien hat für Aeneas die gleiche Bedeutung. d) Die Odysseus-Erinnerung an die Teiresias- bzw. Kirkeweissagung vor Thrinakie wird übertragen auf die Anchises-Erinnerung an die Helenuswarnung vor Scylla und Charybdis. 5. Dementsprechend ist die Odysseuserinnerung vor dem Skyllaabenteuer an überstandene Gefahren, vor allem aber an Polyphem, dorthin verlegt, wo diese Gefahren auch wirklich bewältigt sind, d.h. ins 1. Buch der Aeneis. 6. Die Fahrtanweisung des Helenus in Buthrotum entspricht in Stellung und Bedeutung der der Kirke im μ.
Αβπθίβ 3: Zusammenfassung
199
7. Die Ankunft bei Dido wie die bei Kalypso auf Ogygia bilden einander entsprechend und mit der gleichen Bedeutung den Erzählungsschluß. Dieser ist in beiden Epen in gleicher Weise auf den Handlungsbeginn zurückbezogen. Dieser Strukturvergleich der errores mit ι und μ f ü h r t also zu dem Ergebnis, daß Vergil in einem erstaunlichen Maße nicht nur dem 'Ablauf' der Odysseeabenteuer sondern sogar ihrer Bedeutung f ü r den Helden gefolgt ist. Insofern also scheint sich das 3. Buch in nichts vom 1. oder 6. zu unterscheiden. Kürzungen von Einzelabenteuern gegenüber der Odyssee dürfen ja keineswegs, wie sich immer wieder gezeigt hat, als prinzipielle Änderung aufgefaßt werden. Überraschend also bleibt höchstens die Vollständigkeit, in der Vergil sich wie im 6. und 1. Buche so auch hier im 3., dem zweiten und letzten der Aeneaserzählung, an seine Vorlage, d.h. das erste und das letzte Erzählungsbuch des Odysseus, gehalten hat 1 . Außerdem aber ist der exul Aeneas der 'Überwinder' des Siegers von Troia: wo Odysseus eine Stadt zerstört, ein K a p nicht umfahren kann, seine Gefährten ihm nicht gehorchen, da gelingt all dies 'nach ihm' dem Aeneas auf seiner Fahrt in die durch Apollo verheißene (3, 94—98), von den Penaten genauer bestimmte (3, 161—171) 'alte Heimat' (3, 96). Seine Fahrt ist in einem ganz anderen Sinne den f a t a unterworfen als die Heimfahrt des Odysseus. Von hier aus, diesem Kontrast des pius Aeneas (vgl. 1, 378) zum durus (2, 7), dirus (2, 261), saevus Ulixes (3, 273) 2 , scheint sich abzuzeichnen, warum Vergil sich auch in den errores des Aeneas so eng an den νόστος des Odysseus angeschlossen hat, seinen Aeneas Fahrt und Taten des Odysseus 'wiederholen' ließ.
3. Helenus, Sibylle, Anchises in Aeneis 3, 6, 5 und Teiresias im λ, Kirke im μ und κ Wie steht es nun aber mit der Teiresiasweissagung in der Nekyia in ihrem Verhältnis zum 3. und 6. Buche der Aeneis? Odysseus hatte sich ja mit Recht vor dem Thrinakieabenteuer außer auf Kirkes Ratschlag auch auf die Weissagung des Teiresias berufen können, Anchises jedoch nur auf die eine des Helenus. 1 718 Verse statt 1019 (ι: 566. μ: 453), das 3. Buch ist also 300 Verse kürzer als die beiden homerischen Bücher. Skylla und Charybdis etwa verhalten sich so zueinander: μ 201—262a zu 3, 554—569, also 61 % zu 16, bzw. μ 426—446 zu 3, 684—689, also 21 zu 6 Verse. 1 1, 378f. sum pius Aeneas . . . < ι 19f. είμ' Όδυσεύς, s. S.160f. 3,270—273 fährt man an Ithaka vorbei; < ι 21—28,
200
Aeneis 1—6 und ε—μ
Teiresias hatte begonnen mit dem Hinweis auf den Zorn des Poseidon: λ 100—103 νόστον δίζηαι μελιηδέα, φαίδιμ' Όδυσσεϋ· τον δέ τοι άργαλέον θήσει θεός. ού γάρ όίω λήσειν έννοσίγαιον, 6 τοι κότον εν&ετο θυμω, χωόμενος ότι οί υίόν φίλον έξαλάωσας. In den Erzählungen des Odysseus tritt Poseidon nur hier als Feind hervor, unter deutlichem Rückbezug auf das Gebet des Polyphem (i 528—535, vgl. besonders R e i n h a r d t S. 72 und 99—103). Denn vor Arete ließ die Erwähnung Poseidons (η 271) die Königin nicht ahnen, daß der Sturm die Folge solch persönlicher Feindschaft des Gottes war. Der Hörer der Odyssee dagegen weiß von ihr, die ja erst auf der Heimreise des Odysseus entstanden war, schon seit dem Beginn (α 20f.). Weder Kirke im κ oder im μ noch Kalypso im ε erwähnen Poseidon so wie jetzt im λ Teiresias. Dessen Prophezeiung gipfelt darin, daß Odysseus schließlich dem Poseidon opfern solle, wenn er, nach neuer Wanderung, in ein fernes Land gelangt sei (λ 121—125), wo man ein Ruder f ü r eine Worfschaufel halte. Dies sei das Erkennungszeichen, daß Odysseus am Ziele angelangt sei: λ 126—131 \σήμα δέ τοι έρέω μάλ' άριφραδές, ουδέ σε λήσεί" \6ππότε κεν δή τοι ξυμβλήμενος άλλος όδίτης φήτ) άθηρηλοιγόν εχειν άνά φαιδίμω ώμω, και τότε δή γαίη πήξας εύήρες έρετμόν, 130 ρέξας Ιερά καλά Ποσειδάωνι ανακτι, άρνειόν ταϋρόν τε συών τ' έπιβήτορα κάπρον. Daß Odysseus gerade dem Poseidon opfern soll, kann hier, am Ende dieser Prophezeiung, die mit des Gottes Zorn gegen Odysseus begann, nur meinen, daß Poseidon dann versöhnt sein wird. Teiresias' Schluß ist nur unter diesem Aspekt sinnvoll: Nach seiner Rückkehr von dieser letzten Fahrt müsse Odysseus allen Göttern opfern, in hohem Alter werde er endlich in Frieden sterben, von glücklichen Völkern umgeben (λ 132—137). In der Aeneis ist zwar der Zorn der Iuno gegen die Troianer von vornherein gegeben durch den troianischen Krieg, er bestimmt den Untergang der Stadt — Venus selbst treibt zur Flucht, nimmt dem Sohn den Schleier von den Augen wie Athene dem Diomedes, damit er zu erkennen vermöge, daß Neptun, Iuno und Athene in eigener Person Troias Mauern, Tore und Burg zerstören und daß auch Iuppiter die Danaer antreibe (s. 2, 604—618)1. Und der Hörer der Aeneis weiß ebenfalls seit dem Prooemium, daß Iuno den Aeneaden schon seit Generationen grollt (1, 4. 8f. usw.), Aeneas selbst aber erzählt Dido, 1
Vgl. etwa 2, 604—607 mit Ε 127—132.
Helonus, Sibylle, Anchiees und Teiresias, Kirlte
201
wie er erst aus dem 'göttlichen Munde' (3, 373) des Apollopriesters Helenus erfahren habe: seine Fahrt stehe zwar unter Iuppiters Schutz, aber er, Helenus, dürfe ihm nur wenig sagen, um ihm einen Teil der weiteren Fahrt zu erleichtern, weil Iuno es verbiete — farique vetat Saturnia Iuno (3, 380). Denn bevor Aeneas Italien erreiche, müsse er noch Trinacria umrudern — ante et Trinacria lentandus remus in unda (3, 384, vgl. S. 187,1). Redet Helenus hier zu Beginn (3, 374—380) auch nicht ausdrücklich von Iunos Zorn — wie Teiresias von Poseidons Zorn —, so ist doch deutlich, daß sein Redebeginn durchaus dem des Teiresias entspricht : der Hinweis auf die weiteren Schwierigkeiten der Reise, auf die hindernden Gottheiten, dann auf Thrinakie-Trinacria als vorher zu bewältigende Stationen. Es zeigte sich bereits, daß diese Insel für Odysseus und Aeneas so bedeutungsvoll ist, weil der eine dort die Gefährten, der andere den Vater verlieren wird. Dann aber prägt auch Helenus dem Aeneas signa ein — wie Teiresias dem Odysseus ein σήμα —, an denen er erkennen möge, daß er endlich in Italien am ihm bestimmten Ort angelangt sei, wo er Ruhe finden werde. Es ist das berühmte Sauprodigium: 3, 388—393 Isigna tibi dicam, tu condita mente teneto: Icum tibi sollicito secreti ad fluminis undam 390 litoreis ingens inventa sub ilicibus sus triginta capitum fetus enixa iacebit, alba, solo recubans, albi circum über a nati, is locus urbis erit, requies ea certa laborum. Darauf gibt Helenus seine Ratschläge für das nächste Stück der Route, von Buthrotum bis Sizilien-Trinacria reichend, mit der abschließenden Warnung vor Scylla und Charybdis, die die Meerenge von Messina unpassierbar machten (3, 396—432). Dieser Teil der Helenusrede entspricht der strukturell ja zugrunde liegenden Fahrtanweisung der Kirke (s. S. 196f.). Dann aber folgt eine höchst eindringliche Mahnung des Apollopriesters (3, 433—436): Aeneas solle Iuno besonders ehren und ihr opfern: 3, 437—440 Iunonis magnae primum prece numen adora, Iunoni cane vota libens dominamque potentem supplicibus supera donis; sic denique victor 440 Trinacria finis Italos mittere relicta. Da in Kirkes Rede jeder Hinweis auf einen zu ehrenden Gott fehlt, muß Vergil hier (3, 437—439a) wieder an Teiresias' Rat, dem Poseidon zu opfern (λ 130f.), gedacht haben. Dann aber ist es sicher, daß Vergil das merkwürdige odysseische Erkennungszeichen — ein Ruder wird für eine Worfschaufel gehalten — einleuchtend genug ausgewechselt
202
Aeneis 1—6 und ε—μ
hat mit dem nicht minder merkwürdigen italischen Prodigium der weißen Sau mit den dreißig weißen Frischlingen. 3, 388 |signa tibi dicam, tu condita mente teneto ist ohnehin ein wörtliches Zitat: λ 126 [σήμα δέ τοι έρέω μάλ' άριφραδές, ονδέ σε λήσει. Ein einschränkender Unterschied zur Teiresiasprophezeiung aber ist es, daß eine gnädige Iuno dem Aeneas nicht einen sanften Tod gewähren, sondern nur der sicheren Uberfahrt von Sizilien nach Italien nichts in den Weg stellen wird. Schließlich aber weist Helenus Aeneas an die Sibylle weiter, diese werde ihm genauere Auskunft geben, welche schweren Kämpfe ihm in Italien bevorstünden. Mehr dürfe er nicht sagen. So schließt Helenus, indem er auf seinen Redebeginn zurückkommt 1 . Der Vergleich der Helenusweissagung mit der des Teiresias zeigt also, daß Vergil 1. sie mit der Fahrtanweisung Kirkes vereinigt hat und 2. ihr gerade Elemente entnahm, die in der Sibyllenweissagung des 6. Buches fehlen. Diese Kontamination im 3. Buche lag nahe, weil in der Odyssee Teiresias' und Kirkes Reden durch die fast gleichen Worte über das Thrinakieabenteuer und seine Folgen miteinander verbunden sind. Daß die Sibyllenszene und -prophezeiung (6, 42—155) der Teiresiasszene (λ 90—151) strukturell entspricht und ihre Funktion nachvollzieht, ist evident und bereits besprochen (s. S. 130f. 141f.). Dabei entspricht der Inhalt der ersten Sibyllenrede (6, 83—97) — Kämpfe des Aeneas in Latium nach der Katabasis und der Landung in Ostia, Lavinia als Ursache dieser Kämpfe: terrae graviora pericula 2 — nur jenem Teil der Teiresias Weissagung über die Landung und die Kämpfe in Ithaka um Penelope (λ 101—103 > 6, 90bf. ; λ 115b—117 > 6,93f.). Die Sibylle erinnert zwar — wie Teiresias an Poseidons Zorn — an den Zorn der Iuno (6, 90bf.), jedoch nicht daran, daß Aeneaa die Göttin ehren, ihr opfern solle. D.h. die Sibyllenprophezeiung, so weitgehend der des Teiresias entsprechend, enthält gerade deren entscheidendes Moment, die verheißene Versöhnung mit der Gottheit, nicht. Dagegen sind Helenus- und Sibyllenweissagung in der Aeneis durch den ausdrücklichen Hinweis auf Iuno miteinander verbunden; sie ergänzen einander, indem Helenus vor allem auf die notwendigen 1 Vgl. 3, 461 haec sunt, quae nostra liceat te voce moneri mit λ 137 b τά 8έ τοι νημερτέα εϊρω. Femer ist wohl auch noch die Warnung vor möglichem Ungehorsam der Gefährten (3, 454f.) mit Teiresias' und Kirkes fast gleichlautender Warnung gleichen Inhalts (λ 110—114 Si μ 137—141) zu vergleichen. Zu Beginn des 6. Buches ist freilich von einer solchen Opposition nicht die Rede. Hier könnte also eine Homerreminiszenz vorliegen, die nicht das bei Homer notwendige Komplement, d.h. den in der Odyssee ja durch die Warnung provozierten Ungehorsam (μ 278—365), erhalten hat. Das Verhältnis der Gefährten des Qdysseus zu denen des Aeneas wäre noch zu untersuchen. 2 Vgl. auch о passi graviora 1, 199, s. S. 196.
Helenus, Sibylle, Anchises und Teiresias, Kirke
203
Ehrungen für Iuno aufmerksam gemacht hatte, die Sibylle an die Feindschaft der Göttin erinnert: Beide Weissagungen gehen zurück auf die des Teiresias oder umgekehrt: diese ist aufgespalten auf die des Helenus und die der Sibylle. In der Odyssee ist sie jedoch mit der späteren Kirkefahrtanweisung durch das von beiden vorausgesagte Thrinakieabenteuer verbunden, nur daß hier eben die Reihenfolge umgekehrt ist. Wenn Vergil die Nekyia aus der Erzählung löste (λ [vor μ] > Aeneis 6), das spätere μ aber an seinem Platze als letztes Irrfahrtenbuch der Erzählung (d.h. Aeneis 3) beließ, dann ergab sich von selber ein 'sinnvollerer' Ablauf. Zugleich aber übernahm er auch die Verbindung der beiden odysseischen Szenen in die Aeneis 1 . Denn das Verhältnis der beiden odysseischen Prophezeiungen ist deshalb so kompliziert, weil Odysseus von Teiresias sein ferneres Schicksal geweissagt erhält, so daß er zu Kirke zurück muß, um erst von ihr sein näheres zu erfahren. Das letzte Stück seiner Route wird dem Odysseus erst nach der Nekyia und noch dazu völlig unerwartet aufgezeigt (s. S. 135 ff.). Daß freilich auch in der Odyssee diese Reihenfolge höchst sinnvoll ist, wird sich im folgenden noch zeigen. In Buthrotum erfährt Aeneas — außer der Warnung vor Iuno — durchaus entsprechend ebenfalls das Wichtigste über den Schlußteil seiner Fahrt. Die Helenusweissagung ist hier freilich zu einem bedeutsamen Glied in der Kette von Enthüllungen geworden, die dem exilierten Aeneas nach und nach sein Ziel aufdecken (Venus Creusa Apollo Penaten Celaeno). Aeneas darf also Vertrauen in die maiora auspicia seiner Fahrt haben (3, 374f.). Obwohl die Helenusweissagung im Ablauf des 3. Buches strukturell genau der Kirkefahrtanweisung des μ entspricht und ja auch für Aeneas ebenso überraschend ist wie diese für Odysseus—ganz abgesehen von der incredibilis fama, daß in Buthrotum ein Priamide herrschen solle (3, 294) 2 — steht sie jetzt jedoch vor der Katabasis. Helenus scheint damit also den Aeneas zur Sibylle zu schicken wie vor der Nekyia Kirke den Odysseus zu Teiresias (κ 480—540). 1 Aeneas erbittet ja von Helenus Auskunft über die prima perictda (3, 367). Diese erteilt Helenus und empfiehlt Aeneas dann ausdrücklich weiter an die Sibylle. Deren erste Worte sind denn auch deutlich als 'Fortsetzung' der Helenusweissagung formuliert: о tandem magnis pelagi defuncte periclia\ sed terrae graviora manent (6, 83f.). 1 Dieser Aufenthalt füllt allein etwa das zweite Drittel, also die 'Mitte* des 718 Verse umfassenden Buches: 3, 294-—505, 212 Verse. Dabei ist zu bedenken, daß dieser höchst überraschende Aufenthalt strukturell dem ebenso überraschenden zweiten Aufenthalt bei Kirke (μ 16—150) entspricht. Ferner, daß μ 1—150 — ohne Fahrtanweisung natürlich, zum zweiten Male, ebenfalls strukturell entsprechend, am Anfang des 7. Buches (1—24) verarbeitet ist, в. S. 137f.
204
Aeneis 1—6 und ε—μ
Es ist aber bereits nachgewiesen worden (S. 139ff.), daß diese Kirkeszene ebenfalls aufgespalten ist: Strukturell — in ihrer Stellung vor der Katabasis — und in ihrer Funktion — Auftrag zur Unterweltsfahrt •— h a t Vergil sie übernommen und umgewandelt in die Traumerscheinung des Anchises, der den Auftrag zur Unterweltsfahrt erteilt (5, 700—748 < κ 469—551); Ratschläge f ü r das Bestehen der Unterweltswanderung aber h a t Vergil erst die Sibylle in ihrer zweiten Rede geben lassen (6, 125b—155a < κ 504—540). Auch hier sind Anchises- und Sibyllenszene ausdrücklich aufeinander bezogen: Anchises verweist den Sohn an die Sibylle, die ihn ins Elysium, wo er weile, f ü h r e n werde (5, 731b—736, vgl. κ 490—495). Mit anderen Worten: so wie 1. in der Odyssee die Teiresiasweissagung (λ) und Kirkes Fahrtanweisung (μ), sich ergänzend, verbunden sind, so sind in der Aeneis die entsprechenden HelenusFahrtanweisungen in Aen. 3 und die Enthüllungen der Sibylle in Aen. 6 über die nächsten Ereignisstufen miteinander verbunden. Trotz umgekehrter Reihenfolge bleibt die strukturelle Beziehung zur Odyssee gewahrt, ja sie wird noch unterstlichen durch die Aufspaltung dieses ersten Teiles der Teiresiasszene auf die beiden in der Aeneis; und so wie 2. in der Odyssee Kirke Odysseus in den Hades schickt, so t u t es Anchises in der Aeneis: hier bleibt die Reihenfolge der Ereignisse natürlich erhalten, jedoch sind Kirkes Ratschläge f ü r diese F a h r t auf die Sibylle übertragen. Weder Helenus noch die Sibylle aber deuten einen friedlichen Tod des Aeneas an, wie ihn Odysseus nach des Teiresias Worten erwarten darf, beide bereiten nur auf die nähere, nicht die ferne Z u k u n f t vor. Dies noch nicht gelöste Problem m u ß jetzt untersucht werden. Aeneas beklagt sich vor Dido ja bitter darüber, daß weder Celaeno noch Helenus ihn auf den Tod des Vaters vorbereitet hatten (3, 712 f.; S. 190ff.). Es ließ sich bereits hinzufügen: wie Teiresias u n d Kirke nicht auf Kalypso (auf die Phaiaken nur vage hindeutend), so auch Celaeno und Helenus nicht auf Dido und, wie sich hier zeigt, natürlich auch nicht auf die Katabasis. Denn in B u t h i o t u m lebte Anchises noch, und Helenus h ä t t e Aeneas schwerlich voraussagen können, daß er in Cumae nicht nur die Sibylle aufsuchen solle, sondern auch noch den toten Vater im Elysium. Wie h ä t t e Aeneas das verstehen können? Vor allem aber: ein mehrmonatiger Aufenthalt in Karthago und die Liebe der Dido wären undenkbar, h ä t t e Aeneas schon gewußt — und doch also auch erzählt! —, daß er den Vater in der Unterwelt besuchen sollte 1 . Daß Karthago nicht das ihm bestimmte Ziel war, 1 Anna kann denn auch — nach Aeneas' Erzählung — den pudor der Dido überwinden (4,24—29), weil sie glaubt, die Götter selbst hätten die Troianer nach Libyen gebracht: dis equidem auspicibus reor et Iunone secunda (!) ] hunc cursum Iliacas vento tenuisse carinas (4,45f., vgl. den ganzen Abschnitt 4,31—55).
Helenus, Sibylle, Anchiscs u n d Teiresias, Kirke
205
trug er als Mahnung der enthüllten fata in sich (vgl. besonders seine Rechtfertigungsrede 4, 337—350) — Iuppiters Befehl löste dann die Abfahrt aus (s. u. S. 209ff.). Darum also verschweigt Helenus in Buthrotum manches, was er noch weiß (3, 379f. 461), und darum muß Aeneas überhaupt und jetzt erst, nach der Abfahrt von Karthago, erfahren, daß er in die Unterwelt soll. Ihm das zu verkünden, gab es, nach dem Aufbruch von Karthago, niemand besseren als wieder den Vater, der ihm schon in Karthago im Traum erschienen (4, 351—353). Dieser verlangt jetzt, ein Jahr nach seinem Tode (vgl. 5, 42—50, besonders 5, 46 und 49a), vom Sohne dessen Besuch im Elysium (5, 724—739) 1 : tum genus omne tuum et quae dentur moenia disces (5, 737), nicht anders als Kirke ebenfalls nach Jahresfrist (κ 469f.) den Odysseus in den Hades schickt, damit Teiresias ihn über den Heimweg aufkläre: κ 539f. δς κέν τοι εϊπησιν ό8ον καί μέτρα κελεύθου νόστον θ·', ώς επί πόντον έλεύσεαι ίχθυόεντα2. 1
Anchises darf als der Geliebte einer Göttin im Elysium weilen wie Menelaos als Gatte einer Göttertochter (vgl. S 561—564 mit 5, 733b—735a). 2 Womit Vergil den Schluß der 2. Kirkerede (κ 504—540) mit der 1. verbunden h a t . — Vgl. o. S. 139ff. 180. 196f. — I n 5, 42—50 scheint sich in der Tat eine Nachahmung der fraglichen Odysseestelle zu verstecken: 5, 42—50 postera cum primo stellas Oriente f u g a r a t clara dies, socios in coetum litore ab omni advocat Aeneas tumulique ex aggere f a t u r : 45 Dardanidae magni . . ., аппиив exactis completur meneibus orbis ex quo reliquiae divinique ossa parentis condidimus terra, maestasque sacravimus aras. iamque dies, nisi fallor, adest, quem semper acerbum, 50 semper honoratum (sie di voluistis) habebo. E s folgen die Leichenspiele u n d schließlich Anchises' Traumerscheinung (5, 44a advoco bei Vergil nur noch 8, 249. 5, 46 exactis vgl. exactis . . . cum mensibus georg. 3, 139 und exaetum ad mensem georg. 1, 435. exigo zeitlich auch sonst jn der Aeneis, s. M e r g u e t S. 277b.). κ 469—474 άλλ' δτε δή ένιαυτός £ην, περί δ' έτραπον ώραι, 470 μηνών φ&ινόντων, περί δ' ήματ α μακρά τελέσ&η ( = τ 153 = ω 143) καί τότε μ' έκχαλέσαντες ϊφαν έρίηρες έταΐροι · Δαιμόνι*, ήδη νυν μιμνήσκεο πατρίδος αϊης, εί τοι θ-έσφατόν έστι σαωθήναι καί ίκέσθαι οίκον έϋκτίμενον καί σήν ές πατρίδα γαΐαν. E s folgt ihre Bitte u m H e i m f a h r t und die nächtliche Kirke-Odysseus-Unterhaltung (κ 471 έκκαλέω nur noch Ω 582 und ω 1. κ 470 φθίνω in diesem Sinne formelhaft). Ich halte es trotz der vollkommenen Umformung f ü r möglich, daß Vergil hier, am Beginn des 5. Buches, die Szene, die in der Odyssee die Hadesf a h r t auslöst, im Sinne gehabt h a t . Daß sich diese Frist von einem J a h r trifft mit der häufiger notierten Frist von einjährigen Toten- bzw. Heroenopfern, sei a m R a n d e notiert, vgl. z.B. S. E i t r e m , Heros, R E 8, 1, 1912, Sp. 1125, 47 ff. und Martin P . N i l s s o n , Geschichte der griechischen Religion, H a n d b . der
206
Aeneis ί—6 und e—μ
Odysseus kann nach dem nächtlichen Gespräch mit Kirke nicht ahnen, daß er seiner inzwischen gestorbenen Mutter in der Unterwelt begegnen wird, Aeneas aber kommt sogar mit dem Auftrag des toten Vaters zur Sibylle, sie um Führung und Geleit in die Unterwelt zu bitten (5, 735f. 6, 106—123). Dort angelangt — das Ziel der Wanderung wird ja erst am Schlüsse des Buches erreicht — erfüllt Anchises sein Versprechen und beginnt die Heldenschau mit diesen Worten: 6, 756—759 nunc age, Dardaniam prolem quae deinde sequatur gloria, qui maneant Itala de gente nepotes, inlustris animas nostrumque in nomen ituras, expediam dictis et te tua fata docebo. Hier in der Heldenschau (6, 756—886a) ist also zunächst der Vergangenheitsaspekt des Heroinenkatalogs (λ 235—327), dem ja die Heldenschau strukturell entspricht (s. S. 127f.), umgewandelt in den Blick in die Zukunft 1 . Das bedeutet aber gleichzeitig, daß Vergil offensichtlich die in der Helenus- und Sibyllenweissagung so sorgfältig ausgesparte Prophezeiung der ferneren Zukunft, d.h. des glücklichen Lebensendes des Odysseus, durch Teiresias übertragen hat auf diese Heldenschau am Schlüsse des 6. Buches. Durch sie nämlich eröffnet er dem Sohne — der lange leben werde, tibi longaevo (6, 764a), so wie auch Odysseus erst im Alter, γήρα νπο λιπαρώ άρημένον (λ 136 a), sterben wird 2 — den Ausblick in die ferne, ja für Aeneas fernste Zukunft, als er ihm seine römischen Nachfahren zeigt: Endet Teiresias mit des Odysseus Tod inmitten glücklicher Völker, λ 134b—137 ... θάνατος δέ τοι έξ άλός 7, 10—14. e 194—199. 226f. μυχφ. Auch darin ergänzen sich Kirke- und Teiresiasweissagung: ohne Kirke hatte Odysseus die letzten Abenteuer bis zu Kalypso, ohne Teiresias jedoch nicht die Jahre in Ogygia überstehen können 9
216
Aeneis i—6 und ε—μ
Denn Didos Name fällt so wenig wie der des Aeneas 1 , aber Troia (1, l b und α 2), Rom (1, 7b, vgl. Ithaka α 18a) und Karthago (1,13a; Ogygia erst α 85 a) mußten die Römer dafür umso intensiver an die historische Auseinandersetzung zwischen Rom und Karthago erinnern. Wenn jetzt die Aeneaden 1, 34f. von Sizilien abfahren, sich alles entwickelt wie in der Odyssee nach der Abfahrt von Ogygia, die Dido des 1. Buches zwar hilfreich ist wie Arete und Alkinoos im η und θ, aber Aeneas und seine Gefährten nach dem Sturm doch so tief erstaunt und 'vorwissend' wie Kirke den Odysseus und schließlich dann auch seine Gefährten nach dem Laistrygonenabenteuer im κ aufnimmt, dann fragt auch hier im ersten Aeneisbuche der Hörer: 1. warum fahren die Aeneaden gerade von Sizilien ab, wie kamen sie dorthin, was also ist seit Troia geschehen? Er wird es schon bald aus Aeneas' Erzählung (Aeneis 2—3) erfahren; 2. wie wird Aeneas, dessen Geschlecht dazu bestimmt ist, Rom zu gründen und damit Karthagos einstigen Untergang zu besiegeln, von Didos Liebe sich befreien? Für Vergil war es auch hier sinnvoller, wenn er schon, merkwürdig genug, die Handlung erst mit der Abfahrt von Sizilien einsetzen ließ, die Spannung allmählich zu steigern (vgl. o. S. 133). Darum steht Dido, deren Verhältnis zu Aeneas seit langem bestimmt ist durch Teucrus' Bericht in Sidon über Troia und ihn, am Beginn. Insofern 'ist' sie also Kirke, die vor langer Zeit von Hermes auf Odysseus vorbereitet wurde. Wenn nun aber der Hörer im Laufe der Erzählung erfährt, daß Aeneas zwar durch Creusa eine neue Gattin vorausgesagt (2, 783f.), daß aber Anchises — der Mahner — in Sizilien gestorben sei, dann muß f ü r ihn die Situation des Aeneas in Karthago ebenso endgültig und ausweglos scheinen wie die des Odysseus bei Kalypso, wenn erst der Anschlag der pronuba Iuno (4, 166) im Gewitter die Liebenden in der Höhle vereinigt hat (4, 160—172). Ille dies primus leti primusque malorum| causa fuit (4, 169f.) reflektiert der Dichter wie Homer in solchen Fällen auch 2 . Aus allen diesen Gründen spricht Dido denn jetzt im 4. Buche auch wie eine 'neue Kalypso' (vgl. e 206—213; α 15 = t 30) von Ehe — 'coniugium' vocat, hoc praetexit nomine culpam (4, 172). Wohl wissend, daß Aeneas eine andere Gattin bestimmt, versucht sie, unter Berufung auf ihre gemeinsame Liebe, auf die, wie sie leidenschaftlich glaubt, schon begonnene Ehe, Aeneas zu halten (4, 309—319): per conubia nostra, per inceptos hymenaeos . . . oro (4, 316—319, s. S. 212). Gewiß war die Situation auf Ogygia ganz anders, aber Kalypso mochte 1 Aeneas erst 1, 92. Dido 1, 299 gegenüber Odysseus α 22. Kalypso α 14 (Kirke dagegen wird im Prooemium nicht genannt). 2 Zur Formulierung vgl. etwa О 613 usw. Auch diese Äußerungen der Dichter bedürfen gesonderten Vergleichs.
Dido in Aen. 4 und 1 und K a l y p s o und K i r k e in ε und κ
217
ihrerseits gehofft haben, Odysseus wirklich als Gatten zu gewinnen, ihn also zu halten, wenn sie sich — und wie sie sicher meint, zu ihren Gunsten — mit seiner Gattin vergliche (ε 211—213). Das hatte Kirke nicht getan. Außerdem ist Penelope für Odysseus auf Ogygia so fern wie die gar noch unbekannte Lavinia für Aeneas in Karthago. Wenn Karl R e i n h a r d t (S. 77—87) erkannt hat, daß und warum Kirke und Kalypso durch ihr gegenbildliches Verhältnis zu Odysseus aufeinander bezogen sind, dann darf man vielleicht sagen, daß er in Vergil einen Vorläufer hatte, der die Gestalten Kirkes und Kalypsos in der einen Gestalt Didos vereinigt hat. Vorläufer aber nicht deswegen, weil er die beiden göttlichen Frauen, die jede auf ihre Weise den Odysseus von Penelope fernhielt, wie Dido den Aeneas von Lavinia fernhalten sollte, ineinander gearbeitet hat, sondern weil er das zeitliche Nacheinander von Kirke (κ) zu Kalypso (e), das heißt aber von der Dido des 1. zur Dido des 4. Buches, genau bewahrt hat. Dies 'Nacheinander' wird ja auch nicht dadurch aufgehoben, daß der Beginn der Aeneishandlung und der Schluß der Aeneaserzählung dem Beginn der Odysseehandlung, d.h. der Abfahrt von der Kalypsoinsel (ε 263), und dem Schluß der Odysseuserzählung, d.h. der Aiifnahme durch Kalypso, entsprechen (s.S. 132 f.). Vielmehr bestätigen diese Beziehungen gerade, daß Vergil erkannt haben muß, daß Kalypso nicht, weil etwa Odysseus jetzt allein war, sondern weil sie sich Penelope verglich, die größere 'Gefahr' für Odysseus war als Kirke. Ferner muß er erkannt haben, daß deshalb in der Odyssee die Gestalt der Kalypso vom Prooemium an das Geschehen der ersten Hälfte des Gedichtes bestimmt. Der lange Aufenthalt bei ihr verzögert die Heimfahrt, d.h. die zweite Hälfte des Gedichts. Kalypsos vergeblicher Versuch, an Penelopes Stelle zu treten, d.h. die Heimkehr des Odysseus zu verhindern, mißlingt. Ebenso aber bestimmt Dido das Geschehen umfangreicher Teile der ersten Hälfte der Aeneis — denn erst im 6. Buche wird die Didobegegnung in der Unterwelt Aeneas wirklich von ihr lösen. Hält sich Aeneas bei Dido auch viel kürzer auf als Odysseus bei Kalypso, so verzögert sich doch die 'Heimkehr' der Aeneaden, d.h. auch hier die zweite Hälfte des Gedichts1. Didos Versuch, Aeneas zur Ehe zu zwingen, anstatt die noch unbekannte Lavinia zu suchen, mißlingt ebenfalls: ihr Mißlingen aber deutet bereits genauso voraus auf die Kämpfe in Latium wie das der Kalypso bereits auf die in Ithaka. Dido vermag Aeneas so wenig zu halten wie Kalypso den Odysseus, obwohl dieser seit langem von Teiresias weiß, daß ihm in Ithaka noch 1 E s sei hier d a v o n abgesehen, daß in der Odyssee die letzte Verzögerung durch Odysseus selbst, durch seine Erzählung, hervorgerufen wird, während sie in der Aeneis nach der Erzählung eintritt, als Didos Liebe sich erst wirklich entwickelt.
218
Aeneis 1—6 und ε—μ
Kampf bevorsteht. So weiß auch Aeneas, als er bei Dido ist, daß Karthago offenbar nicht die 'antiqua mater' ist — aber er wird, nach mancherlei Vordeutungen (Creusa, Apollo, Penaten, Celaeno, Helenus) erst unmittelbar vor dem wirklichen Ende seiner errores in Cumae aus dem Munde der Sibylle erfahren, daß ihm in Latium noch Gewaltigeres bevorsteht 6, 83 f. о tandem magnis pelagi defuncte periclis, sed terrae graviora manent.
5. Zusammenfassung Aeneis 1—6 Finished the whole, and laboured ev'ry part, With patient touches of unwearied art. Pope, The Temple of Fame (1711)
Doch sei auch hier zunächst abgebrochen, weil ein Ziel erreicht ist, der Nachweis nämlich, daß die acht Odysseebücher ε—μ den ersten sechs Büchern, der ersten Hälfte der Aeneis, zugrunde liegen. Zugleich kann es nicht mehr zweifelhaft sein, daß diese acht Bücher der Odyssee f ü r Vergil nicht etwa eine erwünschte Quelle waren, die er hier mehr dort weniger zur Aufhöhung einzelner Verse, Formulierungen, Szenen benutzte, sondern daß Vergil in einem, wenn ich recht sehe, bisher nicht realisierten Maße ihren gesamten Inhalt vollständig auf die Verhältnisse der Aeneis übertragen hat. Es läßt sich über die von jeher verifizierten Einzelzitate hinaus — und natürlich nur mit ihrer Hilfe — sicher erkennen, daß Vergil dem Aufbau, dem Plan, den inneren Bezügen der Odyssee auf das genaueste nachgespürt hat, um sie als 'pattern* seiner Dichtung zugrunde zu legen. Selbst seine Änderungen gegenüber der Odyssee beweisen, welch bewunderungswürdige Stufe des Homerverständnisses — die Kenntnis versteht sich von selbst — er erreicht hatte. Wenn es auch f ü r ein sicheres Urteil noch zu früh ist, so ist doch jetzt sehr wahrscheinlich, daß er kaum jemals etwas isoliert 'zitiert' hat. Es ist deutlich erkennbar geworden, wie Vergil sich des 'Inhalts' dieses Drittels der Odyssee bemächtigte, wobei er offensichtlich zwischen 'struktureller' und 'detailliert-wörtlicher* Imitation geschieden hat. Denn nur so ist es zu erklären — und die Zeichnung (Schema 3) läßt es nicht minder deutlich erkennen —, 1. daß die Handlung des 1. Buches (1, 34—756||) auf das genaueste übereinstimmt mit der Handlung von ε 263—& 586Ц ('Abfahrt von Kalypso bis Festmahl und Alkinoos' Bitte um Erzählung' > 'Abfahrt von Sizilien bis Festmahl bei Dido und deren Bitte um Erzählung', s. jedoch 4.);
Zusammenfassung Aeneis 1—6
219
2. daß die darauf folgende Erzählung der Bücher 2—3 zwar in einem genauen Verhältnis zur folgenden Erzählung der Bücher ι—μ steht ("Erzählung nach Handlung', je ein Sechstel des Umfangs von Aeneis und Odyssee), daß jedoch der eigentliche Inhalt der Odysseuserzählung verteilt wird und zwar folgendermaßen: 3. das erste und vierte, d.h. letzte, Erzählungsbuch (i und μ) werden zusammengefaßt im zweiten und zugleich letzten Erzählungsbuch, den errores, sie bleiben also in der Erzählung, vgl. jedoch 5. ('von Troia bis Ogygia/Kalypso' > 'von Troia bis Karthago/Dido'); 4. der größere Teil des zweiten Odysseuserzählungsbuches (κ) wird jedoch aus der Erzählung gelöst und in die Handlung des ersten Buches der Aeneis versetzt, weil Dido hier Kirke entsprechen sollte. Das bedingte eine — bisher nicht erkannte — Kontamination von e 263— θ 586|| mit κ 1—468 (s. ο. 1.), wobei aber die Handlung e—θ der übergreifende Zusammenhang bleibt ('von Aiolos bis zur Aufnahme durch Kirke' > 'von Aeolus bis zur Aufnahme durch Dido'); 5. das dritte Erzählungsbuch (λ), die Nekyia, wurde ebenfalls zur Handlung, und zwar wurde es in Verbindung mit dem Schluß des zweiten (κ469—574II) — das damit vollständig erfaßt ist — und dem Anfang des vierten oder letzten (μ 1—15 bzw. 150; s. o. 3.) aus der Erzählung gelöst und als letztes Buch der ersten Aeneishälfte mit dem 5. und 7. Buche der Aeneis verbunden. Seine Bedeutung für die zweite Hälfte des Epos wurde gegenüber der Odyssee dadurch sogar noch unterstrichen ('von Odysseus' Sendung in die Unterwelt durch Kirke bis zur Bestattung des Elpenor auf der Kirkeinsel' > 'von Aeneae' Sendung in die Unterwelt durch Anchises bis zur Bestattung der Caieta und Vorbeifahrt an der Circehöhle [Circei]'); 3.—5. also kurzgefaßt: das 1. und 4. (letzte) Erzählungsbuch wird 2., d.h. letztes Erzählungsbuch in der Aeneis, das 2. und 3. Erzählungsbuch (κ λ) wird Bestandteil der Handlung des 1. und zur Handlung des 6. Buches ( + 5. + 7.), des letzten der ersten Aeneishälfte (das λ ist das vorletzte der ersten Odysseehälfte) 1 ; 6. der Anfang des ε jedoch (ε 1—262) wird wegen der Bedeutung Kalypsos für die zweite Hälfte der Odyssee 'verlegt' in das 4. Buch: Dido wird zur KaJypso wie sie im 1. Buche Kirke war ('von Athenes [zweiter] Bitte an Zeus bis zur Entlassung durch Kalypso* > 'von Iarbas' Bitte an Iuppiter-Ammon bis zum Bruch mit Dido'); 1
Dies ist übrigens dieselbe Trennung, die auch die moderne Odysseeanalyse vorgeschlagen hat, vgl. Hans Joachim M e t t e , Homer 1930—1956, Lustrum 1, 1956 (1957), S. 76.
220
Aeneis 1—6 und ε—μ
7. die vor Odysseus' νόστος-Erzählung (ι—μ) nacherzählte Iliupersis des Demodokos (θ, 3. Gesang) wird zur Grundlage der miterlebten Iliupersis in der Erzählung (Aeneis 2) des Aeneas vor der Erzählung seiner err ores (Aeneis 3); 8. die Wettspiele bei den Phaiaken ({>) werden, mit den Leichenspielen des Patroklos kontaminiert, ins 5. Buch 'verlegt'. Das aber heißt, daß Vergil bis auf geringe Ausnahmen ('Lotophagen' etwa, ι 83—104) und den Kürzungsprozeß, zu dem er selbstverständlich gezwungen war — sicherlich nicht nur nach Kallimachos' und Apollonios' Muster —, in den ersten sechs Büchern ( = Hälfte der Aeneis) das Kernstück der eigentlichen Odyssee, die acht Bücher ε—μ ( = 2. und 3. Sechstel = ein Drittel der Odyssee) 1 'vollständig' verarbeitet hat. Die Gegenprobe läßt sich mit Hilfe der 'HomerAeneis-Liste' leicht anstellen: keine bedeutende Szene, kein Zusammenhang der Telemachie (α—δ) oder der zweiten Odysseehälfte (ν—ω)2 läßt sich in Aeneis 1—6 finden. Über dies Verhältnis zur Odyssee hinaus kann noch folgendes notiert werden: 1. Die Götterhandlung folgt anderen Gesetzen, da sie schon auf die Ilias weist (Iuno bei Aeolus wie Here bei Hypnos [Ξ], Venus und Iuppiter-Gespräch wie Here und Zeus [0], hinzu kommt freilich Athene-Zeus [α und ε] usw.). 2. Auch das Prooemium 1, 1—33 kann nur von Ilias und Odyssee zusammen aus wirklich verstanden werden (doch vgl. S. 215f.) 3 . 3. Didos furor stammt nicht aus Homer, sondern vor allem aus Apollonios (vorbereitet in Aeneis 1 < Apoll. Rhod. 3, s. S. 157, Ausbruch in Aeneis 4). 4. Ein Buch der Ilias ist offenbar bereits 'aufgearbeitet': denn das Ψ setzt sich im wesentlichen aus zwei Teilen zusammen, der Bestattung des Patroklos (Elemente in der Misenusbestattung in Aeneis 6, mit der Elpenorbestattung μ 8—15 kontaminiert) und den Leichenspielen zu seinen Ehren ( > Leichenspiele zu Ehren des Anchises in Aeneis 5, vereinigt mit den phaiakischen Wettspielen [ < θ, Euryalos, s. o. 8.]). 1 Aeneis 1—6: 4765 Verse, ε—μ: 3990 Verse, also gute 765 Verse kürzer als dieser Aeneisteil. Freilich darf man nicht vergessen, daß im 5. (und auch 6.) Buche die 897 Verse des Ψ verarbeitet sind, womit die Vergleichszahl 4887 der der Aeneis beinahe entsprechen würde. 2 Die Nachahmung des Phorkyshafens im 1. Buche wird erst im folgenden besprochen (v 96—112 > 1, 159—169). Der Abschied von den Phaiaken ist im Abschied von Helenus verarbeitet (ν 1—80 > 3, 463—511). 3 Vgl. hierzu die vortreffliche Bemerkung von N e t t l e s h i p bei C o n i n g t o n , 3 2, S. 519, daß zwar einzelne Ausdrücke des Aeneisprooemiums an das der Odyssee erinnern, daß aber „the rhythm and general structure of the first seven lines of the Aeneid (beginning with 'Arma virumque') are taken from that of the first seven lines of the Iliad, and that the first two and the last lines of the seven in each case are precisely similar in point of metre". Vgl. auch den schönen Aufsatz von B a s s e t t , The inductions . . . (s. S. 20), ferner B u c h h e i t (s. S. 58,1) S. 13f.: zu Aen. 1, 1—7, S. 15—18: 'Die Proömien Homers'.
Zusammenfassung Aeneis 1—6
221
Betrifft diese Zusammenstellung nur die Gruppierung oder Umgruppierung der großen Odysseeblöcke1, so ist ebenso deutlich, daß einzelne, verbindende Elemente wie die Erzählungsfolge (in 1—3 < η—μ, s. S. 165 ff.), die Prophezeiungen (Helenus — Sibylle — Anchises < Kirke — Teiresias — Kirke, s. S. 139ff. und 199ff.), mögen sie auch Änderungen unterworfen worden sein, in ihrer Aufgabe und Bedeutung erst wirklich durchsichtig werden, wenn man erkennt, wie Vergil ordnend eingegriffen hat, um seine eigene Handlung zu straffen, zu konzentrieren und vor allem: um einen ununterbrochenen, ja sich stetig steigernden Bezug auf das eigentliche Ziel des Aeneas, Latium, zu erreichen. So ist Dido im 4. Buche, also nach der Erzählung (2—3), von Kalypso im e her, also vor der Erzählung (ι—μ), zu verstehen, im 1. Buche dagegen von der Kirke der Erzählung her (κ); so erklärt sich die Notwendigkeit, die 'Katabasis' aus der Erzählung zu lösen: sie mußte auch 'zeitlich' vor der Ankunft in Latium, also auch am Ende der ersten Hälfte, stehen, weil der sibyllinische wie der väterliche Ausblick in die Zukunft mit den errores nichts mehr zu tun hatten. Die Nekyia dagegen ist genauso auf die zweite Hälfte der Odyssee bezogen und steht ja auch erst am Ende ihrer ersten Hälfte, aber sie liegt 'zeitlich' lange vor der Abfahrt von Ogygia. Die neue Ordnung Vergils nimmt also ihrem Vorbilde nichts von der Bedeutung der einzelnen Elemente innerhalb ihres Gesamtzusammenhanges. Sie gelangt aber von der odysseischen Verschränkung in Zeit und Raum zu einem einfacheren, überschaubareren Ablauf, der umso großartiger wird, je mehr sich zeigt, daß Odysseus, der in der Unterwelt gerade aus des Unglückssehers Teiresias Mund erfährt , er dürfe auf einen friedlichen Tod inmitten glücklicher Völker hoffen 2 , zu einem Aeneas wird, der ebenfalls in der Unterwelt, im Elysium, jedoch aus dem Munde seines Vaters erfährt, daß in ferner Zukunft ein Augustus die pax Romana begründen werde, lange nach des Aeneas spätem Tode. Die Umwandlungsmethode Vergils, deren verschiedene Möglichkeiten nach der Untersuchung des 6. Buches versuchsweise zusammengestellt worden sind (s. S. 145ff.), ließ sich, scheint mir, in den anderen fünf Büchern der ersten Aeneishälfte genauso herauspräparieren. Abgesehen vom Methodischen ist jetzt wohl das wichtigste Ergebnis, daß das dichte und durchaus sinnvolle Geflecht der strukturellen Beziehungen zur Odyssee in ihnen freigelegt worden ist. Die viel schwierigere Frage, warum eigentlich Vergil so vorgegangen ist, soll weiterhin offen bleiben, wenn sich auch ihre Beantwortung schon hier und da an1 Daß die gleichen Beobachtungen sich auch für kleinere Zusammenhänge machen lassen, hat die Interpretation des 6. Buches gezeigt. Aber auch für kleinste Zusammenhänge (Gleichnisse usw.) gilt ähnliches. 2 S. besonders schön R e i n h a r d t S. 104.
222
Aeneis 1—6 und ε—μ
deutete — wie etwa Lavinias Schicksal das der Helena und Penelope zu wiederholen verspricht, wie Dido Kirke und Kalypso zu sein scheint, wie Aeneas als ein neuer Odysseus den früheren Gegner überwindet. Diese Frage soll erst gestellt werden, wenn die Grundlage für ihre Beantwortung gesichert ist, d. h. wenn auch die Bücher 7—12 in die Untersuchung einbezogen sind. Denn erst die Kämpfe in Latium bis zu Turnus' Tod am Ende der Aeneis werden die Bedeutung dieser schöpferischen Umwandlung erkennen lassen. Der Aufbau der ersten Hälfte der Aeneis ist zwar auch dann sinnvoll, wenn man die Aeneis beziehungslos liest, er läßt sich aber erst verstehen, wenn man zu erkennen beginnt, wie Vergil ihn von der Odyssee her und in der Auseinandersetzung mit ihr entwickelt hat.
4. K a p i t e l
A E N E I S 7—12 1 Make way, ye Roman authors, clear the street, О ye Greeks! For a much larger Iliad is on the course of construction (and to Imperial order) Clear the streets, О ye Greeks! Ezra Pound, Homage to Sextus Propertius (1917)
1. Vorüberlegung Das 'maius opus', die zweite Hälfte der Aeneis, ist in einem erstaunlichen Maße von der Vergilforschung vernachlässigt worden. Sind Zahlenspiele erlaubt, so läßt sich das Mißverhältnis der Beschäftigung mit den beiden Aeneishälften schon daran ablesen, daß in fast jedem Kommentar dieser Teil bis zu guten hundert Druckseiten weniger umfangreich zu sein pflegt, obwohl er die Bücher 1—6 um rund 400 Verse (4755: 5141) übertrifft. Auch Richard Heinzes 'Erster Teil', die Interpretation des ganzen Werkes enthaltend, widmet vier Kapitel nur den Büchern 1—5 (S. 1—170: Ilions Fall. Die Irrfahrten des Aeneas. Dido. Wettspiele) ohne Buch 6 (s. o. S. 108), ein einziges dagegen behandelt in drei Abschnitten die letzten Bücher (S. 171—236, 76 zu 170 Seiten also)2. Gibt es wenigstens für das 4. und 6. Buch bedeutende Sonderkommentare — Conways zum 1. Buch ist ja nur Fragment einer geplanten Gesamtausgabe — so keinen einzigen für eins der Bücher 7—12, von einzelnen vortrefflichen Arbeiten Nordens, F r a e n k e l s , Fowlers abgesehen. Ist es also schon gegenüber der Mühe, die man im Laufe der Zeit auf den ersten Teil verwandt hat, erstaunlich, wie viel neues Vergleichsmaterial sich auch dort noch aus der Odyssee gewinnen läßt, so wird man für die zweite Hälfte noch sehr viel mehr erwarten dürfen. Richard Heinze hat S. 180—182 (s. auch 178f.) eine knappe Übersicht gegeben, wie Vergil die „zwei Klippen" der „Unübersichtlichkeit und Einförmigkeit" zu vermeiden suchte, weil „er diese beiden Vgl. Schema 5. B ü c h n e r 1—6. 7—12: 54 bzw. 31 Spalten; vgl. auch George Eckel D u c k w o r t h , Recent work on Vergil, Class. World 61, 1957/68, S. 156 „ T h e articles on Aeneid 7—12 are few in number, a n indication that far too m a n y scholars and readers neglect the second half of the p o e m " . 1
8
224
Aeneis 7—12
Mängel in der Komposition der Ilias (schwer empfand), wo einerseits mit der Zeitrechnung aufs kühnste umgesprungen wurde und das Hinund Herwogen der Handlung einen festen Plan nur zu oft vermissen ließ, andererseits der Reiz, den die endlos gedehnten Schlachtschilderungen mit ihren unbedenklichen Wiederholungen für Homers griechisches Publikum in alter Zeit besessen hatten, gewiß nur noch von sehr wenigen empfunden wurde" 1 . Vergil habe Übersichtlichkeit zunächst dadurch erreicht, ,,daß er . . . den einzelnen Büchern abgeschlossene Handlungen zuwies" (S. 180) und dann durch „Anordnung und Auswahl der überkommenen Motive" und durch Unterbrechung „durch andersartige Szenen" die homerischen „Wiederholungen auf ein Minimum beschränkte" (S. 182). Folgendes Bild ergibt sich bei Heinze2: (S. 180)
(S. 181)
Kampfvorbereitung: Aen. 7: „Von der Landung bis zur ( < В Schiffskatalog nicht ausKriegsentscheidung" (Pöschl S. drücklich notiert, aber s. S. 179) 46 f. „das selbständigste Buch (neben dem 8.)" Gleichzeitige Ereignisse: Aen. 8: „Aeneas' Ausfahrt" (Pöschl s. zu Aen. 7) Schildbeschreibung Aen. 9: „Vorgänge während Aeneas' Abwesenheit": Turnus' Versuch, Schilfe zu verbrennen, Mauerkampf, Lagerkampf, Nisus und Euryalus Ein Tag, Aen. 10: „Erste Hauptschlacht": Anfang Grötterszenen Etruskerkatalog Pallas bringt Turnus Untergang Trugbild des Turnus Bis zur Entscheidung Aen. 11: „Waffenstillstand" 11,225—915: Ein Tag. „Reiter-
< Σ (S. 400, 1. 401, 1) < ΜΝ ΞО < К < Δ Θ Ν О Y (am Anfang) < Β (Troianerkatalog [sic], S. 179) < wie Π Hektors Tod im X < Φ (Keine Vorlage notiert)
1 Hier wird sehr deutlich, wie sein eigenes Homerverständnis H e i n z e daran gehindert hat, das vergilische Homerverständnis zu durchschauen. 2 S. 180f., vgl. auch S. 172f. über die Konzentrierung des römischen Materials. Ferner ist E i c h h o f f s Gesamtplan, 2, S. 35, zu vergleichen.
Vorüberlegung
226
kämpf". Die „einzigartige Figur der Camilla" Entscheidungskampf Aen. 12. Ein Tag. Vorbereitung des Zweikampfes Vertrag, Bruch Rüstung des Turnus Kampf und Entscheidung Aeneas geheilt Turnus' Tod
< Γ Δ (s. besonders S. 230—232) < Τ (s. S. 229, 1) 7, 647—802. В 763—779 > 7, 803—81711)4. Wichtiger ist etwas anderes. Warum steht der Italerkatalog schon hier, am Beginn der iliadischen Hälfte der Aeneis ? Die Frage kann nur gelöst werden, wenn die andere sich beantworten läßt: an welcher Stelle der Ilias steht das Vorbild dieses Katalogs der aeneidischen Troianerfeinde, wodurch ist der Schiffskatalog der iliadischen Troerfeinde motiviert? 1
Vgl. Enn. ann. 186 V. Vgl. jetzt R. D. W i l l i a m e , The function and structure of Virgil's Catalogue in Aeneid 7, Class. Quart. 55 (11), 1961, S. 146—153. * Zu В 488—490 > 6, 625—627 s. S. 120£f. 4 Also von 286 auf 171 Verse gekürzt. Der neue Musenannif В 761 f. fehlt 7, 803—817. Wirkt das abschließende Stück В 781—785 noch 8, 1—17 nach? Vgl. S. 240. Zur alphabetischen Ordnung des Italerkataloges vgl. Α. M. C o o k , Virgil Aeneid VII, 641 ff., Class. Rev. 33, 1919, S. 103f. 1
234
Aeneis 7—12
Geht man, vom Musenanruf (7, 641—646) als 'wörtlichem Leitzitat* aus, d.h. jetzt 'zurück', dann läßt sich auch das letzte Stück vor ihm als 'Imitation' des letzten Stückes vor dem В-Musenanruf, freilich gänzlich auf italische Verhältnisse umgearbeitet, erkennen: alles rüstet sich zum Kampf: in sechs Gleichnissen wird der Aufmarsch geschildert (B 455—483), Vergil dagegen schildert die Rüstungen in den fünf ausonischen Städten (7, 624—640). Noch einen Schritt zurück findet sich die Kriegserklärung nach altem Brauche — mos erat Hesperio in Latio . . . |. . . |. . . cum prima movent in proelia Martern (7, 601—603) — durch Latinus: hoc et tum Aeneadis indicere bella Latinus |more iubebatur . . . (7, 616f.). Die ÖiFnung des Ianustempels bewirkt Iuno, da Latinus sich nicht dafür hergibt (7, 620—622). Das eben noch ruhige Ausonien entbrennt darauf vor Kampfeseifer: ardet inexcita Ausonia atque immobilis ante (7,623). Ebenso aber verursacht Agamemnons Schlachtbefehl den Aufmarsch des Heeres (B 442—450 a) —• αντίκα κηρύκεσσι λιγυφθ-όγγοισι κέλευσε \ κηρνσσειν πόλεμόνδε . . . 'Αχαιούς (Β 442f.). Die Griechen aber denken daraufhin nicht mehr an Rückkehr wie noch eben zuvor (vgl. В 142— 154), sondern nur noch an Krieg: έν δέ σθένος ώρσεν έκάστω| καρδίη άλληκτον πολεμίζειν . . . (Β 451b—454) 1 . Im 7. Aeneisbuche entspricht die Aufgabe beider Abschnitte vor Musenanruf und Katalog so sehr diesen beiden B-Abschnitten, daß man sie mit Sicherheit als vergilische Umformung des homerischen Textes auffassen darf (also: В 442—483 > 7,601—640). Entscheidend ist, daß sich wie in der Ilias der Schlachtbefehl so hier in der Aeneis die Kriegserklärung findet. (2) Iuno-Allecto und Here-Athene Wie kommt es zu beiden? Im zweiten Monolog der Iuno (7, 293—322) fällt ja besonders der unüberhörbare Vergleich der Lavinia mit Helena und des Aeneas mit Paris auf (7, 318—322): Iuno will, wie gesagt, wiederholen, was sich vor Troia schon einmal ereignet, darum der Befehl an Allecto (s. S. 232), deren Wirken ja in der Tat zu den Kriegsvorbereitungen und also auch zum Katalog führt. I m В hat der ούλος δνειρος, den Zeus dem Agamemnon schickt, um die τιμή des Achilleus wiederherzustellen (В 1—35a), zur Folge, daß Agamemnon vorschlägt, man solle vor dem jetzt von Zeus selbst verheißenen, endgültigen Kampfe das Heer auf die Probe stellen, das heißt die Rückkehr ins liebe Vaterland vorschlagen (B 56—75). 1 Die homerische Vorlage zeigt, daß 7, 623 nicht zum folgenden gehört, vielmehr ist dieser Vers gekürzt aus В 451b—464 und mit einem Punkt zu schließen, nicht mit einem Semikolon (Sabbadini). Das Gleichnis В 459—463 ist übrigens 7, 699—702 a nachgeahmt.
Aen. 7 und В. Iuno-Allecto und Неге-Athene
235
Da aber stimmt das Heer wider alle Voraussicht begeistert zu und läuft zu den Schiffen — άϋτή 8' ούρανόν ΐκεν| ο'ίκαδε ίεμένων (Β 153f.). Jetzt greift Here ein (В 155—168): Schlimm wäre es, wenn die Griechen abzögen (B 157—159): κάδ' δέ κεν εύχωλήν Πριάμω και Τρωσί λίποιεν| Άργείην Έλένην (Β 160f.), um deretwillen doch schon so viele Achaier vor Troia zugrunde gegangen. Athene solle das Heer aufhalten (B 157—165 s 173—181). Das gelingt durch Odysseus (В 182—210). In der Ilias wird Helena in dieser Hererede zum ersten Male genannt 1 . Was mit dieser Andeutung gemeint ist, war jedem Hörer sofort verständlich: Helena war die Ursache des troischen Krieges und sie ist auch jetzt noch für Here Grund gemig, den Krieg fortzusetzen, bis sich, so könnte man ergänzen, Hekabes Traum vor Paris' Geburt erfüllt hat, auch wenn dieser Traum in der Ilias nicht erwähnt wird. Vergil jedenfalls hat so ergänzt: er läßt Iuno in ihrem zweiten Monolog der Lavinia einen Bräutigam versprechen, dessen Mutter, Venus, nicht anders mit brennender Fackel schwanger ging, als Hekabe es geträumt hatte (7, 319b—322) 2 . Wenn Here nun darum also Athene den Auftrag gibt, den Aufbruch der Griechen in die Heimat zu verhindern, damit der Krieg fortgesetzt werden könne, und Athene dies auch gelingt, dann scheint es kaum zweifelhaft, daß Vergil hier die Ausgangsposition f ü r die zweite Hälfte seines Epos gewonnen hat. Denn Iuno benutzt jetzt Allecto dazu, den von Latinus bereits gewährten Frieden und die versprochene Ehe unwirksam zu machen (7, 323—345): wenn sie Erfolg hat, dann hat sie das gleiche erreicht wie Athene in der Ilias. Dort geht der Kampf weiter, die neue Schlacht wird vorbereitet, hier geschieht dasselbe, um den Krieg auszulösen. Die Situation in der Aeneis könnte dieser Iliassituation nicht genauer entsprechen. Die Gleichsetzung der Lavinia mit Helena, des Aeneas mit Paris, der Venus gar mit Hekabe beweist, daß der zweite Iunomonolog und die Entsendung der Allecto zurückzuführen sind auf Heres Auftrag an Athene (B 157—165 > 7, 331— 340), um Helenas willen dafür zu sorgen, daß der Krieg nicht ein vorzeitiges Ende finde (vgl. В 160—162 mit 7, 333bf.) 3 . Der Italerkatalog also ist die Folge des Iuno-Allecto-Eingreifens auf Grund des latinischen Friedensbeschlusses, weil in der Ilias der Schiffskatalog ebenso die Folge des Here-Athene-Eingreifens ist auf 1 А 159 deutet Achilleus schon einmal den Kriegsgrund an, aber Helenas Name fällt nicht. 2 Daß auch andere 'Ergänzungen' möglich sind, ist deutlich. Im Aeneisprooemium etwa geht Iuno noch weiter zurück (1, 28 b rapti Ganymedis honores, vgl. Υ 232b—235). Zum Traum der Hekabe — vielleicht zuerst in den Kyprien — vgl. etwa S i t t i g , Hekabe, R E 7, 2, 1912, Sp. 2654. 3 Dieser Monolog ist dann also ausgelöst durch Ilioneus' erfolgreiche Gesandtschaft zu Latinus (7, 160—285) wie Heres Eingreifen durch die Peira (B 53—154).
236
Aeneis 7—12
Grund der drohenden, schimpflichen Abfahrt der Griechen. Beide Kataloge beschreiben die Macht der Feinde der Troianer. Da VeTgil, wie schon jetzt mit Sicherheit gesagt werden kann, in der Tat nicht die Menis, sondern den Kampf um Helena, d. i. Lavinia, zum entscheidenden Beweggrund der Aeneis machen wollte, hat er der Struktur des 7. Buches nicht die Διός βουλή zugrunde gelegt, sondern das Eingreifen der Here, das Zeus' Absichten ja nicht durchkreuzte, sondern sogar unbewußt diente. Der Folge 'Flucht des Heeres — Here — Athene — Schlachtbefehl — Vorbereitungen — Katalog' entspricht die Folge 'Rückkehr der Gesandtschaft — Iuno — Allecto — Kriegserklärung — Vorbereitung — Katalog' 1 . Damit läßt sich nun aber auch verstehen, warum Vergil den beiden Iunohandlungen in Aeneis 1 und 7 das Eingreifen des Poseidon im ε zugrunde gelegt hat. Denn offenbar hat er Poseidons Eingreifen nicht anders aufgefaßt als Heres Eingreifen im В: Beide Götter hoffen, die Handlung entscheidend und in ihrem Sinne beeinflussen zu können, beide aber täuschen sich in vergleichbarer Weise über die wahren Absichten des Göttervaters. Hier, in dieser Parallelisierung von Poseidon und Here, oder: von Odyssee und Ilias, dürfte die Begründung dafür zu suchen sein, daß Vergil seinerseits das 1. und das 7. Buch der Aeneis, d.h. jeweils das erste Buch der odysseischen und der iliadischen Hälfte seines Gedichtes, einander so anglich. Here und Poseidon fallen im 7. Buche in eins zusammen. Entspricht Aeneis 1 strukturell dem ε, so entspricht Aeneis 7 strukturell dem B. (3) Der Traum des Turnus und der Traum des Agamemnon Wenn das 7. Buch also vor allem von Heres Eingreifen im В bestimmt ist, dann läßt es sich schließlich auch verstehen, daß Vergil auf das Motiv, das die Handlung des В auslöst, den von Zeus geschickten Traum des Agamemnon, nicht verzichtet hat. Alles Bisherige wird vielmehr nur bestätigt, wenn nicht etwa Iuppiter dem Turnus einen Traum schickt, sondern Allecto jetzt in Iunos Auftrag dem Turnus als Calybe, die Iunopriesterin, im Traum erscheint (7, 413b —420; В 16—52 > 7, 406—474) : Iuno selbst (7, 427f.) gebe den Befehl zum Krieg, so sagt sie in ihrer Rede (7, 421—434): 7,429—432a quare age et armari pubem portisque moveri laetus in arma para et Phrygios . . . . . . duces pictasque exure carinas, caelestum vis magna iubet. 1 Daß Vergil Thersites fortließ, versteht sich von selbst. Allerdings scheinen Züge .des Thersites in Drances wiederaufzutauchen, s. die Listen, und vgl. S. 284,1.
Aen. 7 und В. Der Traum des Turnus und der Traum des Agamemnon
237
Als Turnus nicht glauben will, enthüllt sie ihre Furchtbarkeit und stößt ihm die Fackel in die Brust (7, 435—457). Da erwacht er — 7, 458f. olli somnum ingens rumpit pavor, ossaque et artus perfudit toto proruptus corpore sudor 1 —, greift noch auf dem Bett zu den Waffen — arma amens fremit, arma toro tectisque requirit,| saevit amor ferri (7, 460f.), fertigt eine Botschaft an Latinus ab (7, 467—470), ruft die Rutuler zum Kampf — certatim sese Rutuli exhortantur in arma (7, 472). Nicht anders der Traum in Gestalt des Nestor (B 18b—22): E r komme als Bote des Zeus (B 26bf.): ΰωρήξαί σε κέλευσε . . . Αχαιούς\ πανσυδίη· νϋν γάρ κεν ελοις πόλιν . . Τρώων . . . (Β 28—30a), Here habe die Götter umgestimmt (B 31 bf., vgl. o. 7, 432a), Troia könne genommen werden . . ., so sagt er in seiner Rede (B 23—34). Agamemnon wacht auf und kleidet sich sogleich und umständlich an: В 41—46 έγρετο δ' έξ ύπνου, θείη δέ μιν άμφέχυτ' όμφή. εζετο δ' ορθωθείς, μαλακόν δ' ενδυνε χιτώνα . . . 45 άμφι δ' άρ' ώμοισιν βάλετο ξίφος άργυρόηλον . . . Fertig angezogen geht er zu den Schiffen (B 47), in der Ratsversammlung wird die Peira beschlossen (B 53—84). Hinter aller vergilischen Umformung ist das Vorbild kenntlich geblieben, und man wird jetzt sogar sagen dürfen, daß Iuno der Here des В gewiß entspricht, daß Vergil aber den Trug des Zeus, der Achilleus' Ehre wiederherstellen sollte, in das Eingreifen der Here und seine Folgen eingearbeitet hat. Denn Turnus wird nicht anders betrogen als Agamemnon: Iuno selbst weiß, daß die fata nicht aufzuhalten sind und will nicht mehr als eine Verzögerung erreichen: 7, 313—316 non dabitur regnis (esto) prohibere Latinis atque immota manet fatis Lavinia coniunx: 315 at trahere atque moras tantis licet addere rebus, at licet amborum populos excindere regum. Aber auch Zeus' άριστη βουλή (В 5) soll allein die τιμή des Achilleus wiederherstellen, keineswegs etwa den Untergang Troias verhindern, wie es schon die Antwort des Zeus an Here in der nächsten Götterversammlung zeigt (Δ 31—49): Troias Untergang wird verzögert wie Aeneas' Sieg in Latium. Doch f ü h r t dies bereits über den Zusammenhang des 7. Buches hinaus. 1
Vgl. zu diesem lateinischen 'Formelvers' besonders Enn. ann. 418 V. Lucr. 6, 944. Verg. Aen. 3, 175 sowie Enn. ann. 406 V. und Verg. Aen. 9, 812, Grundstelle: Π 109f., vgl. Macr. 6, 3, 1—3. Auf weitere Details sei hier nicht eingegangen.
238
Aeneis 7—12
d) Aeneis 7, Auftakt der zweiten Aeneishälfte Heres Worte beziehen sich also unzweideutig auf Helena als Kriegsgrund, der vorangegangene Streit zwischen Achilleus und Agamemnon ist ja nur seine Folge. Insofern scheint durch die Peira — dies komplizierte Gebilde von göttlicher Täuschung und menschlicher Täuschung — die erste Schlacht der Ilias wirklich um der Helena willen vorbereitet zu werden. Die Kataloge, der Vertrag, der Zweikampf Menelaos-Paris, der Pfeilschuß des Pandaros aber sind die ebenso notwendigen Voraussetzungen für den Tod des Patroklos. Dieser wiederum bedingt Hektors Tod und damit den weiteren Verlauf des troischen Krieges. Am Ende der Ilias ahnt der Hörer voraus, daß Achilleus' Tod und — noch später — die Iliupersis folgen werden. Ebenso in der Aeneis. Das Friedensversprechen des Latinus muß zum Kriege führen, dessen Grund und Ziel Lavinia zwischen den Gegnern Aeneas und Turnus ist. So war Helena zwischen Menelaos und Paris Grund und Ziel des troischen Krieges. Wie aber in der Ilias Odysseus das Heer an das alte, von Kalchas gedeutete Wunderzeichen erinnert (B 299—332) — Troia werde im zehnten, jetzt endlich erreichten Kriegsjahr den Griechen erliegen —, so glaubt ähnlich Latinus, daß die alten portenta sich jetzt zu erfüllen scheinen: Darum ist er bereit, seine Tochter dem externus gener in die Ehe zu geben. In Latium aber muß jetzt der Krieg von beiden Seiten vorbereitet werden, im В lediglich die Schlacht. Im 7. Buche entsprechen daher Aufmarsch, Musenanruf und Katalog dem B, d.h. den griechischen Vorbereitungen. Aeneas jedoch wird erst im 8. Buche die Reise zu Euander unternehmen, um Bundesgenossen für sich zu gewinnen. Darum beginnt der Kampf erst im 9. Buche wie in der Ilias .erst mit der Diomedie. Aeneas nimmt daran so wenig teil wie Achilleus. Die Begegnung der den Krieg entscheidenden Kämpferpaare — Aeneas und Turnus, Achilleus und Hektor — wird in beiden Epen hinausgezögert. Erst nach Camillas Tod begegnen sich Turnus und Aeneas vor den Mauern von Laurentum auf dem Schlachtfeld (11, 906—911). Es ist die gleiche Situation wie am Φ-Schluß und X-Beginn, wo endlich Hektor und Achilleus vor den Mauern Troias sich gegenüberstehen. Der Schlußkampf folgt im X nicht anders als am Schlüsse des 12. Buches der Aeneis. Das Einleitungsbuch der zweiten Aeneishälfte entpuppt sich also bereits als ein ungemein kompliziertes Gebilde und ist keineswegs mehr mit der Behauptung, es sei das 'selbständigste' der Aeneis, zu fassen (s. o. S. 224). Denn die eben angedeuteten Zusammenhänge machen es sicher, daß Lavinia Helena 'ist', insofern sie die gleiche Wirkung ausübt, wie Helena sie auf das Verhältnis der Griechen und Troer ausgeübt hatte. Aber wie kann eine Lavinia einer Helena entsprechen?
Aeneis 7. — Aeneis 8
239
Dafür muß man daran erinnern, daß Lavinias Gegenbild in Dido, deren Gestalt die erste Hälfte der Aeneis so weitgehend beherrscht, bereits gezeichnet ist. Wir haben ferner gesehen, in welchem. Maße der Aufbau des 7. Buches gegenbildlich bezogen ist auf den des 1.Buches. Dort aber bestimmte Kirke DidosBild, und darüber hinaus vereinigt das 1. Buch auf das subtilste ε 263—& und κ 1—468. Soweit jedoch Dido im 4. Buche vordeutet auf Lavinia, soweit 'ist' sie die Kalypso des ε in deren Bezug auf Penelope (s. S. 213). Lavinia also läßt nicht nur an die iliadische Helena, an die odysseische Penelope denken (s. o. S. 142f.), sie muß ebenso der aeneidischen Dido gegenübergestellt werden, einer Dido, die jedoch bereits Kirke, Kalypso und schließlich Medea in sich vereinigt hat. Wenii aber das 7. Buch nach dem 5. und 6. beginnt wie das μ nach dem κ und λ und an das ν erinnert, d.h. den Beginn der zweiten Hälfte der Odyssee; wenn außerdem der Eratoanruf die zweite Hälfte der Argonautika und damit 'Medea' evoziert; wenn daraufhin alles weitere bis etwa zum Italerkatalog Steigerung und vollkommene Umkehrung gegenüber dem 1. Buche der Aeneis bedeutet, das doch schon seinerseits vollkommen auf der Odyssee beruht: und wenn das 7. Buch schließ lieh, wie es der Italer-Katalog zeigt, die Ausgangsposition der Ilias nach der Menis erfaßt (Trug, Kampfvorbereitung und Schiffskatalog): dann läßt sich ahnen, daß die zweite Hälfte der Aeneis in der Tat gegenüber der ersten ein maius opus ist 1 .
3. Aeneis 8 Obwohl die homerischen Zusammenhänge, die Vergil dem 8. Buche zugrunde gelegt hat, mit Händen zu greifen, selbst die Gründe, die ihn zum Nachbilden veranlaßt haben, mit einer Deutlichkeit wie kaum sonst in der Aeneis aufzufinden und die entscheidenden Stellen — mit einer freilich bedeutsamen Ausnahme — seit U r s i n u s erkannt und in den Kommentaren verzeichnet sind, hat man diese Zusammenhänge nie berücksichtigt 2 . Die chronologischen Schwierigkeiten, die das 8. Buch und besonders die Tiberfahrt zu machen scheinen — „Vergil . . . läßt den Leser den Verlauf des Tages . . . selber ergänzen" 1 Leider ist es ja nicht möglich zu erkennen, wie weitgehend Vergil gerade hier Ennius übernommen hat. Die sehr nützliche Arbeit von Siegfried W i e m e r , Ennianischer Einfluß in Vergils Aeneis VII—XII, Beitrag zu einem Vergilkommentar, Diss. Greifswald 1933, 69 S. zeigt ja gerade, daß man kein zusammenhängendes Bild mehr gewinnen kann, vgl. auch die Besprechung von Friedrich L e n z , Philol. Wchschr. 55, 1935, Sp. 1302—1305. s H e i n z e etwa S. 314. 342. 386. Auch M e h m e l , (s. S. 25) S. 62—69 „Die Tiberfahrt im achten Buche der Aeneis" und K r o k o w s k i (s. S. 24; insbesondere zu Buch 8—10) helfen für das folgende kaum.
240
Aeneis 7—12
sagt B ü c h n e r (Sp. 1402 = 380), M e h m e l (S. 62) spricht vom „so einfach übersprungenen Tag" —, wären dann kaum in dieser Schärfe empfunden worden. a) Buchbeginn Am Buchbeginn läßt Turnus das Kriegszeichen ausgehen, die Verbündeten eilen von allen Seiten herbei, man schickt gar noch eine Gesandtschaft ins ferne Arpi, um die Hilfe des. inzwischen dort herrschenden Diomedes gegen einen seiner bedeutendsten früheren Gegner zu erbitten (8, 1—17). Friedrich M e h m e l (S. 63) betont mit Recht, wie wichtig dieses „Zurückgreifen auf den Inhalt des Buches VII" ist, um die im folgenden beschriebenen Sorgen des Aeneas zu begründen (8, 18—25). Dieser Rückgriff aber wird noch besser verständlich im Vergleich zum Anfang des 7. Buches. Denn auch dort schließt ja das letzte Stück der Fahrt von Caieta bis zur Tibermündung erst das 6. Buch und die erste Aeneishälfte ab, folgt damit aber zugleich der Odyssee (μ und v). Man muß aber außerdem den Abschluß des Griechenkataloges im В vergleichen, der allerdings nicht wie Vergils Italerkatalog einen Buchschluß bildet. Auf das abschließende ot 8' άρ' ΐσαν ώς εϊ τε πυρί χθων πασα νέμοιτο (Β 780) folgen dort noch fünf Verse — 31/2 davon ein Gleichnis, das zu den sechs Vergleichen vor dem Katalog gehört (vgl. В 455—483) — über das Aufstöhnen der Erde unter dem Marschtritt dieses riesigen Heeres — γαία δ' ύπεστενάχιζε . . . (В 781 und 784f.J1. Dann geht die Schilderung über zu den Troern. Iris bringt der agore die Nachricht vom Aufmarsch der Griechen zur Schlacht, Hektor löst die Versammlung auf (B 786—815), es folgt, bis zum Buchschluß, der Troerkatalog (B 816—8771|). Zweierlei läßt sich vermuten. 1. die den Griechenkatalog abschließenden Verse vom Aufmarsch des im Katalog beschriebenen Heeres sind umgewandelt in die Kriegsvorbereitungen zu Anfang von Aeneis 8 — simul omne tumultu| coniurat trepido Latium saevitque inventus | effera (8, 4—6; d.h. В 781—785 > 8, 1—17). 2. Aeneas aber, gerade erst in Latium gelandet, hat jetzt, wo Latinus' Friedensversicherung zuschanden geworden ist, keinen Verbündeten, es kann also auch kein dem Troerkatalog entsprechender Katalog anschließen. Vielmehr ist er hier, im fremden Land, allen diesen gewaltigen Kriegszurüstungen ausgeliefert. In der Ilias ist eine vergleichbare Lage erst dann eingetreten, als Achilleus vom Tode des Patroklos, dem Raub seiner Waffen durch 1 Diese und ähnliche homerische Stellen haben eine große Verbreitung in der lateinischen Epik gefunden, vgl. vor allem Enn. ann. 276. 277. 608 V., Lucr. 2, 326f., Verg. Aen. 12, 444f. usw.
Aen. 8, Buchbeginn. Aen. 7—8 und ν
241
Hektor erfahren hat und Thetis dem Sohne neue Waffen verspricht (Σ 1—147), ähnlicher aber noch scheint des Odysseus Lage in der Odyssee, als er allein auf Ithaka gelandet ist und von Athene erfahren hat, wie sich die Freier in seinem Hause gebärden (v 187 b—4401|). Daß Vergil im 8. Buche die Odyssee- und die Iliassituation so vereinigt hat, wie er auch im 7. Buche ε und В vereinigt hat, wird im folgenden zu zeigen sein. b) Aeneis 7—8 und ν (1) Aeneas' und Odysseus' Fluß- und Nymphengebete Christian Gottlob H e y n e hat das erste Gebet des Aeneas nach der Landung in der Tibermündung verglichen mit dem Gebet des Odysseus, als Athene ihm eröffnet, daß er endlich auf Ithaka gelandet sei: er hat ν 356—360 νύμφαι νηϊάδες, κοϋραι Διός . . . gegenüber gestellt 7, 136—140
. . . geniumque loci primamque deorum tellurem nymphasque et adhuc ignota precatur flumina, tum noctem noctisque orientia signa Idaeumque Iovem Phrygiamque ex ordine matrem 140 invocat et duplicis Caeloque Ereboque parentis. Iuppiter selbst antwortet (7, 141—143). H e y n e hat wahrscheinlich recht, diese Odysseestelle heranzuziehen, Vergil wird an sie gedacht haben. Bei genauerem Zusehen aber fallen doch Unterschiede auf. Aus des Odysseus einfachem Gebet zu den Nymphen, denen er wie früher Geschenke bringen will (v 358), ist hier ein Gebet geworden, das diesen gegebenen Rahmen vollkommen sprengt. Vergil gibt außerdem dies Gebet nicht in direkter Rede, es folgt auch nicht nach einem Gespräch wie im v. Vor allem aber: das 'Tischwunder' (7, 107—134)1 hat ja Aeneas nicht mehr deutlich gemacht, als daß er im Lande seiner Bestimmung angekommen ist — hic domus, haec patria est (7, 122), aber wie dies Land, der Fluß nun heißen, das weiß er noch nicht — adhuc ignota precatur | flumina (7, 137 f.). So könnte diese Situation einstweilen noch eher an die des Odysseus unmittelbar vor seiner freilich gänzlich andersartigen Landung in der Flußmündung auf Scheria erinnern: κλϋθι, άναξ, δτις έσσί . . . (ε 445a) betet er zum Flußgott, und der sänftigt seine Wellen (ε 451—457). Auch Odysseus weiß keineswegs, daß er sein ihm von Zeus bestimmtes Ziel (ε 33—35) trotz des Sturmes erreicht hat 2 . 1
Vgl. dazu B ü c h n e r Sp. 1395 = 373f. Den Namen der Phaiaken hat ja auch Hermes der Kalypso nicht genannt (s. S. 191,1), Odysseus erfährt erst von Nausikaa, wo er ist, ζ 194—197. 1
1β
Knauer, Aeneis und Homer
242
Aeneis 7—12
Aeneas' Situation entspricht aber vor allem kontrastartig der Landung der sturmerschöpften Aeneaden im 1. Buche (1, 157—222), die j a strukturell sowohl auf diese Odysseuslandung auf Scheria wie auf die Landung auf der Kirkeinsel (vgl. κ 133—202) nach dem Laistrygonenabenteuer zurückgeht. Die Erschöpfung der Aeneaden ist so groß, daß sie ebensowenig beten wie die Griechen auf der Kirkeinsel (s. S. 175f.). Aeneas' spätere Trostrede jedoch (1, 198—207), s. S. 176f.), nach der Hirschjagd und vor dem Mahl, gipfelt in der Mahnung, auszuhalten — 1, 204—207 per varios casus, per tot discrimina rerum tendimus in Latium, sedes ubi fata quietas ostendunt: illic fas regna resurgere Troiae. durate et vosmet rebus servate secundis. Sie findet ihr Pendant in Aeneas' glückverheißender Deutung des Tischprodigiums — 7,120b—122
salve fatis mihi debita tellus vosque, ait, о fidi Troiae salvete penates: hic domus, haec patria est . . . 130—132 quare agite et primo laeti cum lumine solis quae loca . . .| vestigemus . . .
Damit ordnet sich auch dieser Zusammenhang in die Beziehungen zwischen dem 1. und 7. Buche ein (s. S. 229ff.). Vor diesem gemeinsamen Hintergrund des 1. und 7. Buches, aber auch dem des ε, d.h. Odysseus' Gebet an den unbekannten Flußgott (ε 445—450), rückt jetzt das Gebet des Aeneas an die laurentischen Nymphen im 8. Buche in ein anderes Licht — 8, 71—78 ]Nymphae, Laurentes nymphae, genus amnibus unde est, tuque, о Thybri tuo genitor cum flumine sancto ( < Enn. accipite Aenean et tandem arcete periclis. [ann. 54 V.) quo te cumque lacus miserantem incommoda nostra 75 fonte tenet, quocumque solo pulcherrimus exis, semper honore meo, semper celebrabere donis, corniger Hesperidum fluvius regnator aquarum: adsis о tantum et propius tua numina firmes. Kein Zweifel, daß mit diesem Gebet in direkter Rede, das mit der Nymphenanrufung anhebt, dem F l u ß g o t t ( ! ) Geschenke verspricht, das Gebet des Odysseus auf Ithaka gemeint ist; es ist jedoch, sehe ich richtig, merkwürdigerweise nie mit diesem verglichen worden: ν 356—360 Iννμφαι νηιάδες, κοϋραι Διός, οΰ ποτ' έγώ γε δψεσθ' υμμ' έφάμην· νυν δ' εύχωλης άγανησι χαίρετ'· άτάρ και δώρα όώώαομεν, ώς τό πάρος περ,
Aeneis 7—8 und ν
243
αϊ χεν έά πρόφρων με Διός θυγάτηρ άγελείη 360 αυτόν τε ζώειν καί μοι φίλον υΐδν άέξη.
Vergleicht man daraufhin die ganze Tiberszene (8, 18b—96) genauer, so zeigt sich, daß sie in der Tat eine Umwandlung der Athene-OdysseusBegegnung ist, der ersten auf ithakesischem Boden (187b—4401|). (2) Der wachende Aeneas und der schlafende Odysseus Ein wesentlicher Unterschied sei vorweg geklärt: die Phaiaken haben Odysseus nach nächtlicher Fahrt (v 78—95) tief schlafend am Strande des Phorkyshafens (v 96—112) in Ithaka niedergelegt — κάδ' δ' άρ' έπί ψαμάθ-φ έθεσαν δεδμημένον υπνω (ν 119), mit allen seinen Geschenken. Dann machen sie sich auf den Rückweg (v 78—125a)1. Als Odysseus am Morgen (vgl. ν 93—95) erwacht, hat Athene dafür gesorgt, daß er nicht begreift, wo er sich befindet (v 187b—193). Nach und nach erst erfährt er, daß der junge Mann, mit dem er spricht (v221b—225), seine göttliche Beschützerin (v 288f.), daß er wirklich in Ithaka (v 248) ist (v 194—351). Aber erst als Athene den Dunst zerstreut, vermag er Ithaka zu erkennen und zu glauben (v 352), darauf das dankbare Gebet an die Nymphen. Dieser komplizierte Vorgang ist in der Odyssee wohl begründet. Odysseus, zweimal durch unzeitigen Schlaf um die Heimkehr betrogen (κ 28—33. μ 333—338), glaubt sich jetzt wieder getäuscht. Er, der bisher nie wirklich an der Rückkehr gezweifelt, ist hier mißtrauisch wie nie sonst. Als er aber überzeugt ist, schmieden Athene und er Pläne. Es gilt, den Freiern Verderben zu sinnen (v 375—403), sich der Treugebliebenen zu versichern. Odysseus soll zu Eumaios gehen (v 404—411), die Göttin selber will derweilen Telemachos aus Sparta zurückholen, wohin sie ihn geschickt, daß er sich Ruhm erwerbe (v 412—428, vgl. α 93—95). Und dann berührt sie Odysseus mit ihrem Stab, wandelt ihn zum alten Mann und fliegt nach Sparta (v 429—440||). All das soll dem Einsamen, Heimgekehrten aus dieser ausweglosen Situation heraushelfen, ihm im Vaterlande wieder zu seinem Rechte verhelfen. Auch hier verhält es sich mit Aeneas gerade umgekehrt. Er, der Flottenführer, schläft nicht. Im entscheidenden Augenblick wacht er auf und rettet das Schiff vor den Sirenen (5, 862—8711|; vgl. μ 166— 169). Er wacht, als man im Morgengrauen in der Tibermündung landet (7, 25—36): 7, 25—30a iamque rubescebat radiis т а г е et aethere ab alto Aurora in roseis fulgebat lutea bigis cum venti posuere omnisque repente resedit 1
ιβ·
Vgl. jedoch auch S. 227.
244
Aeneis 7—12
flatus et in lento luctantur marmore tonsae. atque hie Aeneas ingentem ex aequore lucum 30 prospicit. Diese Verse nach der Schilderung der nächtlichen, von Neptun beschützten Fahrt an Circei vorbei (7, 8—23, s. S. 137f. 227) entsprechen denen der Odyssee nach der nächtlichen, zauberhaften und von Poseidon ungestörten Fahrt des Phaiakenschiffes (v 78—85), der Ankunft in Ithaka im Morgengrauen: ν 93—95 εύτ' άστήρ ύπερέσχε φαάντατος, δς τε μάλιστα έρχεται άγγέλλων φάος Ήοϋς ήριγενείης, 95 τημος δή νήσω προσεπίλνατο ποντοπόρος νηϋς1. Wenn dann anschließend die Tibermündung knapp skizziert ist (7, 30b—34), wird man geneigt sein, sie zu vergleichen mit der ebenfalls anschließenden Schilderung des Phorkyshafens (v 96—104): liier entspricht aber nur die 'Stellung' im Handlungsablauf, denn die 'detaillierte* und berühmte Nachahmung ist im 1. Aeneisbuche zu finden: Dort landen die Aeneaden nach dem Sturm in einer Bucht, deren Schilderung in der Tat der des Phorkyshafens genau entspricht (1, 159—169)2. Die Eltphrasis dieses Hafens hat Vergil also nach schon bekannter Methode zweimal verwendet. 1 'Wörtlichkeit' ist natürlich auch hier nicht zu erwarten, wo es sich um Vorgänge handelt, die bei Homer weitgehend formelhaft gebunden sind — wenn auch gerade an dieser Stelle nicht! 2 Aus der umfangreichen, widersprüchlichen Literatur zur Landung in Libyen sei n u r weniges hervorgehoben: H e y n e , exc. V I De loco littoris Libyae, ad quem Aeneas appulit. P l ü s s , Vergil und die epische K u n s t (s. S. 26), S. 57—104. Paul W e y l a n d , Vergils Beschreibung des libyschen Hafens (Aen. I, 159—169.), Progr. Gartz а. O. 1891, S. 3—11 (der S. 4 besonders auf die Schilderung der Proteushöhle georg. 4, 417b—423 hinweist: B ü c h n e r Sp. 1317 = 295f. schließt aus dieser vergilischen Wiederholung auf die Priorität von Aen. 1). H e i n z e S. 397. K o c h (s. S. 24). R ü t t e n (s. S. 34,1) S. 59—62 vergleicht 1, 157—197 mit Apoll. Rhod. 1, 936 bis etwa 1011 als der Handlungsgrundlage, Homer diene hier nur zur Ausmalung. Georg S c h n a y d e r , De portus Libyci descriptione Vergiliana (Aen. I, 159sq.), Comment. Vergil. Acad. Polonae litt, et ecient., Cracoviae 1930, S. 40—77 (besprochen von P . W u i l l e u m i e r , R E L 9, 1931, S. 165). J 6 n G i s l a s o n , Die Naturschilderungen u n d Naturgleichnisse in Vergils Aeneis, Diss. Münster, E m s d e t t e n (Westf.) 1937 S. 36—40 gibt ein durchaus ungenügendes Bild der Zusammenhänge. J . C. P l u m p e , Vivum saxum, vivi lapides, The concept of 'living stone' in classical a n d christian antiquity, Traditio 1, 1943, S. 1—14. A. K l o t z , Livius, R E 13, 1, 1926, Sp. 847, 61—848, 6 (vergleicht die Schilderung des Hafens von Neukarthago Liv. 26, 24, 8, Vergil habe „also die ennianische Beschreibung dieses Hafens verwendet"). C o c h e z (s. S. 17), S. 102—113 (Vergil habe den H a f e n von Misenum beschrieben, vgl. Abb. vor S. 105 u n d 108). B u c h h e i t (s. S. 58,1) S. 184 glaubt, die Schilderung habe k a u m etwas mit ν zu t u n . Zum versbeginnenden |est (1, 159, wie |έστι Apoll. Rhod. 1, 936) vgl. die glänzenden Bemer-
Aenois 7—8 und ν
245
Im 7. Buche bricht jetzt die bisher nicht erkannte Nachbildung des ν zunächst ab, sie entspricht bis zu diesem Punkte eher 'strukturell* als im Detail (etwa 7,8—36 < ν 78—119). Beide, der schlafende Odysseus im ν und der wachende Aeneas in Aeneis 7, wissen noch nicht, daß sie in der so lange gesuchten 'Heimat' angelangt sind. Gerade dies Noch-Nicht-Wissen aber zeigt, daß der Beginn des 7. Buches nicht nur vom μ, κ und ε, sondern auch vom Beginn des ν abhängig ist und daß das Gebet des Aeneas zu den noch unbekannten Nymphen und Flüssen wirklich als Erinnerung an das Nymphengebet des ν aufzufassen ist (s. S. 241). Zudem aber wird man erkennen, daß es sich im 7. Buche erst um die Vorbereitung der ausführlichen Verarbeitung des ν handeln kann. Denn es zeigte sich bereits, daß und warum das 7. Buch vor allem dem ersten Aeneis- wie dem zweiten IliasBuche folgen mußte (s. S. 229ff,), ebenso aber, daß erst die ausweglose Lage des Aeneas am Anfang des 8. Buches der Verzweiflung des Odysseus am Anfang der zweiten Odysseehälfte entspricht, als er sich von den Phaiaken so sehr getäuscht glaubte. Und wieder kehrt Vergil das Odysseus-Aeneas-Verhältnis um: Odysseus glaubt sich im Schlafe betrogen. Am Tage, als er aufgewacht — öS' έγρε-ίο δΐος 'Οδυσσεύς . . . (ν 187 bf.), am Strande liegend, έπΐ χραμά&ω (ν 119a) — kommt Athene und schlägt, als sie sich erst aus dem jungen Hirten (v 222bf.) zurückverwandelt (v 288bf.), vor, was jetzt geschehen solle (v 290—4401|). Aeneas dagegen kann am Abend vor Sorgen keine Ruhe linden — 8, 26—33 a nox erat et terras animalia fessa per omnis alituum pecudumque genus sopor altus habebat, cum pater in ripa gelidique sub aetheris axe Aeneas, tristi turbatus pectora bello, 30 procubuit seramque dedit per membra quietem. huic deus ipse loci fluvio Tiberinus amoeno populeas inter senior se attollere frondes visus . . . Im Traum also erscheint der ehrwürdige Flußgott, zu dem Aeneas im 7. Buche gebetet, und verkündet ihm, daß die certa domus (8, 39) wirklich gefunden sei, er nennt seinen Namen — ego sum . . .| caeruleus Thybris (8, 62. 64; seine ganze Rede: 36—65). Bei der Landung also schläft Odysseus, Aeneas aber wacht, hier, wo die göttliche Hilfe einsetzt, wacht Odysseus, schläft Aeneas. Die doppelte Umkehrung spricht dafür, daß Vergil mit voller Absicht so vorgegangen ist. Die Tiberszene selbst wird es genauer bestätigen können. kungen Wackernagela (s. S. 59,1) S. 18 bzw. 203 zu ίστι und est vor örtlich· keitsschilderungen. Ob seine Sammlungen noch existieren?
246
Aeneis 7—12
(3) Tiber-Aeneas und Athene-Odysseus Wenn Vergil den am Strande aufwachenden Odysseus in einen am Flußufer schlafenden Aeneas umwandelte 1 , lag es nahe, den Inhalt des Athene-Odysseus-Gespräches (v 228—428) in die eine Rede der Traumerscheinung des Flußgottes zu raffen, d.h. sich zu konzentrieren auf jenes letzte Viertel des v, wo der schöne Hirt sich wieder zur Göttin gewandelt hat und diese dem immer noch argwöhnischen Odysseus Sicherheit und dann R a t geben muß (d.h. ν 329—440||). Wenn also der Flußgott Aeneas begrüßt als den langersehnten, der endlich Troia 'zurückbrächte' — 8, 36—41a о sate gente deum, Troianam ex hostibus urbem qui revehis nobis aeternaque Pergama servas, expectate solo Laurenti arvisque Latinis, 39 hic tibi certa domus, certi, ne absiste, penates . . . —, so entspricht dies Athenes Worten: ν 339—343 αύτάρ έγώ τό μεν οϋ ποτ' άηίστεον, άλλ' ένί θυμω •flSc', δ νοστήαεις όλέσας άπο πάντας έταίρους . . . 2 . Die Götter hätten nachgegeben, tumor omnis et irae| concessere deum (8,40bf.), nur hätte sie bisher nicht gegen Poseidon kämpfen wollen — άλλά τοι ούκ έθέλησα Ποσειδάωνι μάχεσθοα | . . . δς τοι κότον ενθετο θ-υμω (ν 341 f.). Und wenn der Gott Aeneas Sicherheit geben will, so bereitet er ihn vor auf das Sauprodigium, das Aeneas sofort an die Weissagung des Helenus erinnern muß: 8, 42 iamque tibi, ne vana putes haec fingere somnum 43—45(=3, 390—392) litoreis ingens inventa sub ilicibus sus . . . 49 haud incerta cano 3 . Dies Erkennungszeichen hatte Helenus vorausgesagt: is locus urbis erit, requies ea certa laborum (3, 393). Als dann nach Aeneas' Gebet die Sau — mirabile monstrum (8, 81) — erscheint, opfert er sie der Iuno (8, 81—85), so wie es Helenus (3, 435—440; vgl. S. 200f.) f ü r die Überfahrt von Sizilien nach Italien empfohlen und jetzt der Tiber vor Anbruch der Flußfahrt ebenfalls (8, 59—61a). Das Sauprodigium ist damit an die Stelle der Wiedererkennung Ithakas getreten, denn 1 Detailangaben sind in den Listen zu finden, ich hebe nur das Wichtigste hervor. 2 reveho 8, 37 a kommt bei Vergil sonst nicht mehr vor, ist also hier als 'Übersetzung' von νοστήσεις ν 340a zu verstehen. 3 Der Hinweis auf die Gründung Albas durch Ascanius (8, 47f.) ist möglicherweise mit ν 422—424 zu vergleichen: Telemach sollte sich durch seine Reise zu Nestor und Menelaos Ruhm erwerben. Zu 8, [46] vgl. S. 351,1.
Aeneis 8. Tiber—Aeneas und Athene—Odysseus
247
Athene mußte auch erst Odysseus' Argwohn beseitigen und t u t dies gerade dadurch, daß sie ihn die heimatliche Insel erkennen läßt: ν 344 αλλ' άγε rot, δείξω 'Ιθάκης έδος, δφρα πεποίΰτ]ς . . . (ν 345—351 vgl. mit 8, 43—45). Darauf folgen sogleich die Ratschläge des Tiber: bei den Arkadern in Pallanteum, ihrem König Euander und dessen Sohn Pallas, werde er Bundesgenossen finden (8, 51—56), er selbst werde Aeneas leiten (8, 57), Aeneas solle sogleich —• primisque cadentibus astris (8, 59) — der Iuno opfern (8, 59—61a), er aber sei Thybris, caelo gratissimus amnis (8, 62b—64). Dann verschwindet der Gott (8, 66f.) — nox Aenean somnusque reliquit (8, 67 b). Aeneas erhebt sich — aetherii spectans orientia solis| lumina (8, 68f.), schöpft Tiberwasser in den hohlen Händen und hebt sie zum Gebet (8, 69f.): INymphae, Laurentes nymphae . . . (8, 71—78). Hier hat Vergil die Reihenfolge nicht bewahrt. Athene, die sich Odysseus zu erkennen gibt (v 299b—302), nimmt dem Ungläubigen zuerst die Wolke von den Augen — ώς εϊποϋσα θ-εά σκέδασ' ήέρα (ν 352 a, an der Stelle von nox Aenean somnusque reliquit 8, 67 b), da erkennt Odysseus, freut sich, küßt die heimatliche Erde und betet zu den Nymphen mit erhobenen Händen (v 353—355): |ννμφαι νηιάδες, κοϋραι Διός . . . (ν 356—360)1. Daraufhin kann jetzt beider Ratschlagen folgen: αυτοί δέ φραζώμεΟ-' όπως οχ άριστα γένηται (ν 365) entspricht nunc qua ratione quod instat\ expedias victor (vgl. 3, 439), paucis, adverte, docebo (8, 49bf.). Auch sie bietet ihre Hilfe an: και λίην τοι εγώ γε παρέασομαι (ν 393) wiederum entspricht ipse ego te ripis et recto flumine ducam (8, 57). Aus dem Dialog zwischen Athene und Odysseus wird der Monolog des Tiber im Traum des Aeneas. Daß das Ergebnis der Beratung in Ithaka im Detail anders ist als hier am Tiber, versteht sich von selbst, aber wenn der Tiber rät, die Fahrt zu unternehmen, um Bundesgenossen zu gewinnen, dann entspricht dies durchaus dem R a t der Athene, erst einmal zu Eumaioa zu gehen (v 404—410), dort solle Odysseus warten, bis sie Telemach aus Sparta geholt habe (v 411—415; also etwa 8, 49—62a < ν 362 — 415), und schließlich wird man das Wunder der Vergreisung des Odysseus (ν 429—438) vielleicht dem Wunder der erstaunlich schnellen Fahrt flußaufwärts vergleichen dürfen (8, 86—96): mirantur et undae,| miratur nemus . . . (8, 91 f., doch vgl. den nächsten Abschnitt). (4) Aeneis 8, 7, 1 und ν Ist aber die Umformung der zweiten ν-Hälfte in die Tibervision erst erkannt, dann ist auch ihre Bedeutung sicher. Das Athene1
Die Umwandlung solcher Gebärden — aus dem Küssen der Heimaterde wird hier das Schöpfen des Tiberwassere — lohnte ebenfalle eine eigene Untersuchung.
248
Aeneis 7—12
Odysseus-Gespräch bereitet genauso auf den Freiermord vor wie die Tibervision auf die Kämpfe um Lavinia. Sogar die Reihenfolge der einzelnen Handlungen in Aeneis 7—8 und die 'Auswahl' der ihnen zugrunde liegenden homerischen Vorbilder ist zu verstehen: 1. Soweit das 7. Buch als erstes der zweiten Aeneishälfte die erste noch abschließen muß, entspricht es dem μ. 2. Da aber ein Kriegsgrund erst geschaffen werden muß, wird es in Parallele gesetzt zum 1. Buche der Aeneis: der Zorn der Iuno bedient sich der Allecto wie des Aeolus. 3. Die Landung in der Tibermündung und das Gebet zum noch unbekannten Flußgott weisen bereits voraus auf die detaillierte Imitation des v. 4. Von dieser Parallelisierung des 7. mit dem 1. Aeneisbuche aus läßt es sich verstehen, warum schon im 1. Buche das ν eine solche Rolle spielt: der Hafen an der libyschen Küste als Nachahmung des Phorkyshafens — im 7. Buche stattdessen an der entsprechenden 'Stelle* die kurze Tiberbeschreibung — ist es ja nicht allein, sondern P ö s c h l 1 hat wohl recht, wenn er für die Venus-Aeneas-Begegnung vor Karthago (1, 305—417, s. S. 158fF.) auch an die eben besprochene Athene-Odysseus-Begegnung im ν erinnert. Nur ist es nötig, die Unterschiede deutlich herauszuarbeiten. Denn die Venus-AeneasBegegnung entspricht zunächst der Odysseus-Athene-Begegnung vor dem Palast in Scheria, also dem η. Die oben vermutete Ironie aber, die in dem sum pius Aeneas (1, 378f. < ι 19f.) liegt, ist zweifellos vorgebildet in der ersten Lügengeschichte des Odysseus vor Athene, die allen weiteren Lügengeschichten so bezeichnend voraufgeht, und Athenes spöttischer Antwort (v 256—302). Athene gibt sich zu erkennen wie, ihr folgend, der Tiber, Venus jedoch in Aeneis 1 nur beim Fortgang. Mit solchen Doppelbeziehungen ist ein höchst kompliziertes Kapitel der Homerumformung berührt, denn zweifellos hat Vergil häufig genug mehrere ähnliche Situationen gleichzeitig im Sinn 2 . Es gilt jedesmal festzustellen, welche homerische Vorlage strukturell den Ausgangspunkt bildete. Hier läßt es sich ohne weiteres entscheiden: im 1. Buche 1 S. 42f„ vgl. B ü c h n e r Sp. 1449 = 427: „v 221 ff."; 1, 314—320 wird seit U r s i n u s mit ν 221b—225 verglichen. Vgl. in den Listen entweder die einzelnen v-Hinweise für 1, 305—417 oder umgekehrt die Hinweise auf diese Aeneisszene im Abschnitt ν 187 b—440Ц. 2 Denn hier ist ja das Verhältnis umgekehrt: in Aeneis 1 die Detailimitation, erst in Aeneis 8 die strukturelle Umformung. Leichter zu erkennen ist die strukturelle Umformung des Poseidonmonologes in Aeneis 1 und die detailliertere in Aeneis 7. Auch in diesem Falle aber ist das Bindeglied die Parallelität innerhalb der Aeneis.
Aeneis 8, 7, 1 und ν
249
ist es das η, im 8. das v, aber die Beziehung zwischen beiden ist nicht nur dadurch hergestellt, daß η und ν 'parallele' Szenen im Aufbau der Odyssee darstellen, sondern daß ebenso das 1., 7. und hier der Anfang des 8. Buches der Aeneis von Vergil 'parallelisiert' sind1. 5. Da zu Beginn der zweiten Hälfte der Aeneis erst eine Situation geschaffen werden muß, die nicht nur den Krieg, sondern auch die scheinbare Hoffnungslosigkeit der troianischen Lage zeigt, trotz aller Prodigien, die sich erfüllen, hat Vergil die Umformung der Dias begonnen mit dem В und dieses dem 7. Buche so weitgehend zugrunde gelegt, weil es das erste Buch der Ilias ist, das seinen Absichten entsprach ('Helena' > 'Lavinia'). Dann ließ sich das v, also die Fortsetzung von ε—μ, ohne weiteres anschließen — Odysseus' Lage nach seiner Ankunft in der Heimat ist das Vorbild für Aeneas' Lage nach seiner Ankunft in der ersehnten 'antiqua mater'. Der Fortgang des 8. Buches wird diese Beobachtungen stützen2. c) Aeneis 8 und die Telemachie (1) Der erste Tag bei Euander und bei Nestor/Menelaos (γ + δ) Noch in derselben Nacht bricht Aeneas auf (8, 86—96, vgl. ν 429— 438)3 und gelangt in überraschend schneller Fahrt nach Pallanteum. 1
Ähnlich verhält es sich mit den Leichenspielen in Aeneis 5 aus θ und Ψ, der Pallasbestattung in 11, dem concilium deorum in 10, dem concilium Latinorum in 11. Vermutlich wird sich bei den Oleichnissen ähnliches ergeben, auch Sonnenuntergänge und -aufgänge sind von hier aus zu untersuchen. ' Über die allegorische Interpretation der Rückkehr dee Odysseus nach Ithaka als die Rückkehr der Seligen ins himmlische Vaterland, wie sie in den Darstellungen des Grabes naaseenischer Christen im Viale Manzoni in Rom (2./3. J h . n. Chr.) belegt ist, vgl. Jerome C a r c o p i n o , De Pythagore aux apötres, Paris 1956, S. 175—179 mit Tf. XIV (2) vor S. 191 (vgl. Pierre C o u r c e l l e , REA 59, 1957, S. 111; a u c h B u f f i ö r e [s. S. 168,2] S. 588). Es wäre immerhin zu fragen, ob bereits Vergil vergleichbare Allegoreeen des ν gekannt hat. 3 C o n i n g t o n zu 8, 86 — wohl nach Serv. Aen. 8, 97 — „Virg. seems to imply that the day was spent in preparation and the voyage begun towards night" hat offenbar auch H e i n z e in seiner 'Zeittafel' S. 342 (vgl. auch S. 386f.) dazu verleitet, zwischen Tibervision und Abfahrt einen ganzen Tag einzuschieben. Ihm folgt M e h m e l (s. S. 25) S. 62. B ü c h n e r Sp. 1402 = 380 ist vorsichtiger. Ganz abgesehen davon, daß es keinerlei Schwierigkeiten bereiten konnte, die rund 30 km Fahrt von der Tibermündung bis Rom (s. etwa Hans P h i l i p p , Tiberis, R E 6 A 1, 1936, Sp. 796) in guten fünf Stunden zu bewältigen (vgl. Bernhard R e h m , Das geographische Bild des alten Italien in Vergils Aeneis, Philol. Suppl. 24, 2, 1932, S. 57f., besonders S. 58, n. 127), lautet der Auftrag des Tiber, „primis cadentibus astris" (8, 59) eich auf den Weg zu machen, d.h. in derselben Nacht (diese Stelle wird sonst nicht herangezogen). Die zwei Biremen waren schnell fahrtbereit (8, 70f.), auch das Opfer der Sau an Iuno (8, 84f.) bedingte keinen großen Zeitverlust. Mittags erreicht man Pallanteum (8, 97). 8, 68f. orientia solis lumina von M a c k a i l richtig erklärt als „the light of the still unrisen sun".
250
Aeneis 7—12
Seine Ankunft dort, die Begrüßung erst durch Pallas, das Gespräch dann mit dessen redelustigem Vater Euander, dessen Staunen über die Ähnlichkeit des Aeneas mit dem ihm schon von früher her bekannten Anchises (8, 154b—164 bzw. 168) — all das geht so unmißverständlich auf die Ankunft Telemachs bei Nestor zurück, daß das Vorbild denn auch seit langem erkannt ist (vgl. vor allem γ 120—129) Sehe ich recht, h a t man jedoch nie die nötigen Folgerungen gezogen 1 . Die Sonne steht schon am Himmel — |Ήέλιος forte die sollemnem illo rex Areas honorem | Amphitryoniadae . . . ferebat| ante urbem in luco (8, 102—104a). Nestors Sohn Peisistratos begrüßt Athene in Gestalt des Mentor (ß 401. γ 22) und Telemachos (γ 36—51) nicht anders, als Pallas, Euanders Sohn, höchlichst erstaunt den berühmten Ankömmlingen die Landung gewährt (8, 104b—125). Telemachos, von Nestor befragt, erzählt, wer er sei und was er wolle, ähnlich erzählt Aeneas dem Euander (γ 79—101, vgl. 8, 127—151), und Nestor wie Euander sind beeindruckt von der Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn — nur E i c h h o f f h a t diese besonders wichtige und genaue Entsprechung hervorgehoben (γ 123—125 > 8, 152b—156). Nestors erste Erzählung (γ 103—200, 98 Verse) war in ihrer Länge das Vorbild f ü r Euanders fast so ausgedehnte Cacusgeschichte (8, 185b—275, 90г/> Verse) 2 . Telemachos wird mit Peisistratos zusammen das Lager bereitet — τρητοΐς έν λεχέεσσιν ύπ' αΐθούση έριδούπω (γ 399), Aeneas schläft auf bescheidenem Lager — Aenean duxit stratisque locavit | effultum foliis et pelle Libystidis ursae (8, 367f.; vgl. γ 396—403 [vgl. δ 303—305] mit 8, 366—368). I n der Nacht (nox ruit . . ., 8, 369) folgt die VenusVulcanszene. 1
Wiederum sei für das Detail auf die Listen verwiesen. Sehr hübseh bemerkt G e r m a n u s zu der langen Euanderrede: „Seruat decorum poeta, qui verbosum senem inducit, exSplo Homeri, qui Nestorem II. α. 8. η. λ. et ψ. non amusis hominibus velut in seenam videtur репе άδολεσχοΰντα producere, et σπερμολόγον." Wenn auch G e r m a n u s nur Stellen anführt, die nicht recht in Frage kommen (A 318—325. Δ 303—309. Η 124—160. 327—343. Ψ 626—650, auch 1 53—78 hätte er nennen können; Λ 656—803 jedoch ist die umfangreichste Nestorrede: 148 Verse), so hat er doch das Richtige gesehen. 'Strukturell' und im Umfang entspricht jedoch der Euandererzählung der erste große Bericht des Nestor γ 103—200. Die zweite Nestorrede ist wieder kürzer (γ 254—328, 75 Verse). In diesem Falle habe ich nur die von G e r m a n u s zitierte Λ-Rede des Nestor, die schon H e s s u s mit einem Hinweis auf Vergil versehen hatte, sowie die beiden aus dem γ in die Listen aufgenommen (s. S. 264). 2
Aeneis 8. Euander und Nestor/Menelaos
251
Die 172 Verse von 8, 97 |sol medium caeli . . . bis 367 f. stratisque locavit| effultum foliis . . . entsprechen also genau den 403 Versen von γ 1 |Ήέλιος δ' άνόρουσε . . . bis 403 τω δ' άλοχος δέσποινα λέχος πόρσυνε και εύνήν. Ein Aeneistag ist hier einem Odysseetag gleichzusetzen 1 . Aber nicht nur der Tag allein. Denn auch Telemachos bewältigt die freilich sehr viel längere Strecke von Ithaka nach Pylos-Ano Englianos (gute 150 km) ebenso wie Aeneas die von der Tibermündung nach Pallanteum in nächtlicher Fahrt, unter dem Schutze der Athene, die für den richtigen Wind sorgt (ß 420—4341|): παννυχίη μέν ρ' ή γε και ήώ πείρε κέλευθονj) (β 434) ist infolgedessen vor allem mit 8, 86f. Thybris ea fluvium, quam longa est, node tumentem| leniit und olli remigio noctemque diemque fatigant (8, 94) zu vergleichen. Die Zurüstung beider Biremen (8, 79f.) entspricht der Ausrüstung des Telemachosschiffes (ß 407—419). Am Tage kommt man in Pylos an, ebenso in Pallanteum (γ If. > 8, 97) 2 — auch die nächtliche Fahrt des Telemachos also hat Vergil als szenische imitatio in die Aeneis aufgenommen (8,86—96 < β 420—4341|). Die Begründung für diese ausführliche Nachahmung des ß-Schlusses und der ersten γ-Hälfte ist leichter als sonst in der Aeneis gefunden. Aeneas ist hier wieder der Sohn, dem um des Vaters willen schon Anius in Delos (3, 80—83), Helenus in Buthrotum (3, 472—481) und jetzt auch der arkadische Euander in Pallanteum nur umso größeres Vertrauen schenken. So also wird Aeneas in seltsamer, aber doch auch überzeugender Weise zu Telemachos, weil dieser von Nestor und 1 Auch in Pallanteum geht man wie in Pylos spät zu Bett, denn dort geht schon γ 329 b die Sonne unter. I n Sparta kommt Telemachos ohnehin erst am Abend an (γ 4971|), auch hier ist also schon ein großer Teil des Abends verstrichen als 8 305 alles schläft. Ebenso ξ 457: nach Einbruch der Dunkelheit werden erst noch Geschichten erzählt, am Schlüsse des Buches liegt Odysseus zum Schlafen bereit (ξ 523—533Ц). Dem entspricht es, wenn auch in der Aeneis das Abendwerden betont wird: devexo interea propior fit Vesper Olympo (8, 280). 8, 368 kann vor allem deshalb mit γ 403 (bzw. δ 305) gleichgesetzt werden, weil die Nacht eine ebenfalls genau fixierbare Iliasnacht (s. u.) ist und der Morgen wieder dem in Pylos bzw. Sparta entspricht. 2 Die Rückkehr des Telemachos scheint auch nicht länger zu dauern (o 292 [ = β 420, Formelvers]—300):Telemachos ist schon unterwegs, als о 296 ( = β 388) die Sonne untergeht, ist aber schon mit der Morgenröte in I t h a k a (o 495); β 388 ( = о 296) geht bereits die Sonne unter, dann läßt Athene die Freier in Schlaf sinken (ß 393—398), und erst nach letzten Zurüstungen beginnt die F a h r t (ß 420 [ = o 292]), die Nacht hindurch und über die Morgenröte hinaus (ß 434||). γ 1 Ήέλιος δ' άνόρουσε . . . ist bei Homer eine singulare Formulierung und kann kaum etwas anderes meinen, als daß das Schiff in Pylos im Laufe des Vormittag a n k o m m t : Vergils Plusquamperfekt 'conscenderat' (8, 97) scheint also den Aorist άνόρουσε viel schärfer zu fassen als z.B. S c h a d e w a l d t s ,,Da aber stieg Helios . . . zu dem vielehernen Himmel auf" (Odysseeübersetzung [s. S. 13] S. 29).
252
Aeneis 7—12
Menelaos als Sohn des Odysseus nicht minder freundlich aufgenommen worden war. Damit geht aber die v-Imitation in der Tibervision so unmittelbar und bruchlos in die γ -Imitation im Euanderbesuch über, daß es nicht ausreicht, nur den Umschlagspunkt vom ν ins γ festzustellen: er liegt genau dort, wo die nächtliche wunderbare Fahrt des Aeneas zunächst eher an das 'Wunder' der Vergreisung des Odysseus zu erinnern schien, während sie jetzt doch mehr der von Athene umsorgten nächtlichen Fahrt des Telemachos entspricht. Alexander P o p e hat γ und δ ,,a kind of Supplement to the Iliad" genannt (Anmerkung zum γ-Beginn). In der Tat sind die beiden durchaus parallel aufgebauten Bücher gerade in den einander ergänzenden Erzählungen des Nestor und des Menelaos über die Schicksale der heimkehrenden griechischen Helden und auch im 'Tagesablauf' so sehr aufeinander bezogen (also γ 1—403 ~ S 1—305), daß Vergil hier — ähnlich wie im 1. Buche ( < η—θ) — zusammenfassen konnte. Er wollte ja auch nicht den Sohn etwas über das Schicksal seines Vaters erfahren (vgl. α 284. 292. β 212—223), sondern ihn Bundesgenossen erwerben lassen — so wie eben Odysseus zu Eumaios geht (ξ 1—4, vgl. ν 404—410), Athene aber zu Telemachos eilt (v439f. 11. 411—415. о 1—3), um die Kräfte für den geplanten Freiermord zu sammeln 1 . Diese Situation am Schlüsse des ν also hat Vergil bewogen, die Odysseeimitation jetzt auf die bisher ja noch gänzlich vernachlässigte Telemachie übergehen zu lassen. Zwei naheliegende Fragen müssen daraufhin gestellt werden: 1. hat auch Odysseus' Gang zu Eumaios (ξ) etwas mit Aeneas' Fahrt zu Euander zu tun? 2. Spielen auch das Ende der Telemachie — die Geschenke der Helena etwa — und die Rückkehr von Sparta nach Ithaka (o) in der Aeneis eine Rolle? (2) Der erste Tag bei Euander und bei Eumaios (ξ) Die erste Frage läßt sich mit Sicherheit positiv beantworten. 8, 175—178: das Gefolge läßt Eu- ξ 48—51: Eumaios schüttet für ander gramineo sedili lagern, Ae- Odysseus Laub auf und deckt ein neas wird auf einen Ahornsitz mit Ziegenfell darüber (nur G e r m a nus) Löwenfell gebeten 8, 182f.: vescitur Aeneas simul et ξ 437 Odysseus bekommt ehrenTroiana iuventus| perpetui tergo halber vom Schweinsrücken, \νώbovis τοισιν (seit G e r m a n u s ) . Vgl. je1
Solche Raffung ist ja im 1. Buche deutlich genug: Nausikaa + Athene ergibt Venus, aber ebenso hier: nur zwei Tage ist Aeneas bei Euander statt der fünf Tage, die Telemachos braucht von seiner Abfahrt in Ithaka bis zu Menelaos (γ 1—S 623).
Aeneis 8. Euander und Eumaios
253
doch auch δ 65 νώτα (γ 65 ύπέρτερα). Zu vergleichen sind besonders die Vorbereitungen zur Nachtruhe: 8, 364f.: Euander: aude, hospes, ξ 443—445: Eumaios fordert zum contemnere opes et te quoque Essen(!) auf: εσθιε, δαιμόνιε ξείdignumj finge deo rebusque veni νων, καί τέρπεο τοϊσδε| οϊα πάρεστι* non asper egenis θεός δέ τό μέν δώσει, τό δ' έάσει ... (nur G e r m a n u s ) 8, 366—368: Euander bittet den hier ist einerseits an Eumaios' Gast zur Nacht: stratisque loca- Blättersitz (ξ 48—51, s.o., U r vit| effultum foliis et pelle Libysti- sinus) zu erinnern, aber ebenso dis ursae an das Nachtlager des Eumaios ξ 518—522 für Odysseus, auf Schaf- und Ziegenfellen (Kn) 8, 369 Inox ruit et fuscis tellurem ξ 457 |νϋ| δ' άρ' επήλθε κακή, σκοamplectitur alis (6,539 |nox ruit τομήνιος (vgl. ξ 475; diese Forin anderer Situation) mulierung ist singular)1. Diese vor allem von G e r m a n u s notierten Parallelen 2 lassen sich stützen durch die Überlegung, daß der Tag, an dem Odysseus in Ithaka erwacht (v 187b), erst hier bei Eumaios sein Ende findet (ξ457). Daß aber ebenso der Tag des Aeneas, der auf die Tibervision folgt (sol medium caeli . . ., 8, 97) erst hier bei Euander (8, 369) zu Ende ist. Die Formulierung beider Verse ist in beiden Epen so singular, daß man 8, 369 für eine 'Übersetzung' von ξ 457 halten darf. Ebenso ist ja sehr deutlich, daß das bescheidene Ambiente des Euander sicher nichts mit dem Herrschersitz Nestors zu tun hat, mehr jedoch mit Eumaios' Hütte, sieht man davon ab, daß Euander auch ein Vorbild altrömischer Bescheidenheit sein soll (vgl. die entsprechende Literatur). Wenn diese Überlegung richtig ist, dann hat Vergil zwar die vHandlung (Athene-Odysseus > Tibervision) offenbar weitergeführt, indem er jetzt der γ-Handlung ('Sohn zum Freund des Vaters': 'Telemachos zu Nestor > Aeneas zu Euander') folgt, in diese aber einzelne Elemente des noch übrigen ersten Odysseustages auf Ithaka, die im γ und δ nicht zu finden sind, in den ersten Euandertag einarbeitete. Daraus scheint sich für 8, 368 und 369 eine 'Synchronisierung' von γ 403 und δ 305 — beides sind jeweils die letzten Verse vor der nächsten Morgenröte (γ 404 = δ 306) — sowie ξ 457, dem 1 γ 329b ήέλιος 8' fip' Ϊ8υ καί έπΐ κνέφας ήλθε (vgl. auch γ 497||, Formelvers) dagegen bezeichnet den Abend und diesem entspricht 8, 280 devexo interea propior fit Vesper Olympo. 1 Der allerdings offenbar nicht an diesen gesamten Zusammenhang gedacht hat.
254
Aeneis 7—12
Einbruch der Nacht bei Eumaios, zu ergeben. Auch hier kann erst der Fortgang der Handlung des 8. Buches größere Sicherheit herbeiführen. (3) Aufbruch am zweiten Tag von Euander und von Nestor (γ) I m γ wie im δ ist die Schlafenszeit nur kurz bemessen 1 : γ 403 schläft alles in Pylos, γ 404 erscheint bereits die Morgenröte, Nestor steht auf. 8 305 schläft alles in Sparta, δ 306 treibt die Morgenröte Menelaos aus dem Bett. Er kleidet sich so umständlich an wie sein Gast am Morgen vor der Agore in Ithaka (δ 307—310 ^ β 2—5). Wenn Nestor dann nach Opfer (γ 430—463), Bad und Mahl (γ 417— 472) schließlich an diesem zweiten Tage, wie er es am ersten Abend vorgeschlagen (γ 317—283, besonders 324f.), seinen Sohn Peisistratos den Telemachos nach Sparta begleiten läßt, damit dieser dort weitere Auskunft über Odysseus gewinne — Befehl zum Aufbruch γ 475f. —, so entspricht der Verlauf des 8. Buches mit wenigen kürzenden Änderungen durchaus: Am nächsten Morgen (8,455b lux suscitat alma| < γ 404 = δ 306) steht Euander so umständlich auf wie Menelaos (8, 457—460 < δ 307—309) 2 , verkündet dann — wieder in langer Rede (8, 470—519) 3 — daß er bereit sei, seinen Sohn Pallas und ein Kontingent arkadischer Reiterei Aeneas' Oberbefehl zu unterstellen (8, 514—519). Auf das sich anschließende signum Veneris und seine Deutung durch Aeneas hin (8, 520—540) wird geopfert (8, 541—545 < γ 430—463), und schließlich erfolgt, nach Zurüstungen und langer Abschiedsrede (8, 560—583 a) 4 , der Aufbruch, um bei den Etruskern 1 I m γ ist Telemachos schon einen ganzen Tag in Pylos, im S nur einen Abend: dieser Tag begann γ 491 mit der Abfahrt von Pherai, γ 4971| Sonnenuntergang. 2 Wieder ein bezeichnendes Beispiel vergilischer Technik: 'strukturell' liegt hier (8,455—468) γ 404—416 zugrunde: am frühen Morgen steht Nestor auf, die Söhne versammeln sich (γ 412b—414), Peisistratos und Telemachos kommen (γ 415f.), γ 417 beginnt Nestor zu reden (γ 418—428). 8 , 4 5 5 — 4 6 0 steht Euander auf, begleitet von zwei Hunden (8, 461 f.) geht er zu Aeneas. Der begegnet ihm in Begleitung des Pallas (8, 465—468). Der König beginnt (8, 469a, Halbvers) und zwar gleich mit der entscheidenden Rede (8, 470—519). Das Ankleiden (8, 457—460) jedoch stammt nicht von Nestor (nur knapp: |ορνυτ' &p' έξ εύνήφι . . . Νέστωρ [γ 405] > |Euandrum ex humili tecto lux suscitat [!; 8, 455]), sondern von Menelaos: S 308f. ( = β 3f.), wobei 8 306 = γ 404 ( = β 1) und δ 307 a = γ 405 a in 8, 455 zusammengefaßt wird, die Hunde jedoch — aus dem ß: dort hatte sich Telemachos 'genauso' angekleidet wie später Menelaos (ß 1—4 δ 306—309, also > 8, 455—460) und ihm, nicht Menelaos, folgen Hunde: όίμα τω γε κύνες πόδας άργοί ίποντο (β 11 > 8, 461 f.): Ähnliche 'Situationen', in Homer durch Wiederholungsverse verknüpft, fügt Vergil in eine zusammen. Macr. 5, 8, 6f. notiert ungenau. 3 Diese Rede steht an der 'Stelle' der Nestorrede γ 418—429 und enthält Stücke aus seiner Rede γ 254—328, s. die Listen. 4 Diese letzte Rede des Euander, 23 y 2 Verse umfassend, steht an der Stelle der letzten Nestorrede γ 475f. von nur 2 Versen Umfang. Sie läßt sich zunächst
Aen. 8. Zweiter Tag. Die Geschenke
255
weitere Bundesgenossen zu gewinnen (8,546—593): Aeneas, der zu Schiff kam, setzt seine Reise zu Pferde fort (8, 586—588), Telemachos benutzt zur Fahrt über den Taygetos nicht anders Pferd und Wagen (γ 481—483), auch er kam zu Schiff nach Pylos. In der Nähe von Caere, bei einem Hain (8, 546—605), wird ein Halt eingelegt (8, eoef.) 1 . In diesem Hain wird Aeneas sogleich die dona der göttlichen Mutter ·— Schild und Waffen — erhalten (8, 608—7311|). Die vergilische Umformung bedarf hier keiner Begründung mehr (8,454—607 scissa comam 9, 478 a) —, als sie sah, wie Achilleus die Leiche des gefallenen Hektor schändete (X 395—405a). In den wenigen Versen, die Achilleus' schreckliche Rache schildern, wird dreimal hervorgehoben, daß das Hawpt des Leichnams ganz besonders litt: X 398b κάρη δ' ελκεσθαι έασεν. 402f. κόρη δ' άπαν έν κονίησι.| κεΐτο πάρος χαρίεν. 405a ως του μεν κεκόνιτο κάρη άπαν. So folgt also auf die Schändung des Hauptes des Hektor durch Achilleus die Klage seiner Eltern, von der Mauer aus, zu der Andromache wie eine Mänade, μαινάδι ίση (Χ 460), eilt, um sich von dem Gräßlichen zu überzeugen. Genauso folgt aber auf die Schändung der Häupter des Nisus und des Euryalus durch Turnus die Klage der Troianer von der Mauer und das Herbeieilen und Klagen der Mutter des E u r y a l u s — m u r o s a mens . . petit (9, 478bf., vgl. X 460. 462f.). Damit aber ist gesichert, daß Vergil den A-Beginn vereinigt oder besser: fortgeführt h a t mit dem ganzen Schluß des X, d . h . eines Iliasteiles, der in der Aeneis dann nicht mehr 'an seiner Stelle' nachgebildet werden konnte, sollte der Tod des Turnus dem des Hektors gleichgesetzt und gleichzeitig der Schluß des vergilischen Werkes werden. Vergil h a t infolgedessen diesen Komplex — die Schändung von Hektors H a u p t durch Achilleus mit den troischen Klagen — 'vorverlegt'. Auch hier sind die Gründe deutlich, denn es ist mir wahrscheinlich, daß Vergil aus der emphatischen Betonung, die gerade dem H a u p t e des Hektor zuteil wird, eine Verbindung gezogen hat zu den Absichten desselben Hektor mit dem H a u p t e des Patroklos. Auch f ü r die bloße Absicht Hektors, vor der Iris ihn rechtzeitig gewarnt hatte, scheint sich Achilleus jetzt zu rächen, so könnte man vielleicht sagen (also etwa: 9,459—502 < X 395—515||). Turnus aber darf wie Achilleus ausführen, was Hektor gewollt. H a r t u n g s vergessener Hinweis dürfte umso berechtigter sein, als der szenische Zusammenhang der Mitte des 9. Buches mit dem X-Schluß völlig gesichert ist. Gerade dort aber pfählt Achilleus nicht Hektors H a u p t , sondern schleift es durch den Staub. Pfählen wollte Hektor, aber in der Nachbildung dieser Irisszene zu Beginn des 9. Buches, aus der Achilleus davon erfährt, fehlt nun wiederum eine derartige Drohung, die ja hier auch noch keinen Sinn gehabt hätte. Dennoch scheint die Iriserscheinung vor Achilleus mit dessen Rache an Hektor so verbunden zu sein, wie die Iriserscheinung vor Turnus verbunden ist mit dessen Rache an Nisus und Euryalus.
278
Aeneis 7—12
Nun ist aber doch auffällig, daß das 9. Buch beginnt mit dieser Irisentsendung, die in der Ilias gar erst nach der Patroklie steht und dort ihren sinnvollen Platz hat, obwohl Aeneis 9 eigentlich die Ereignisse des Θ—Μ enthält. Das Θ beginnt ja gerade mit dem Befehl des Zeus an die Götter, sich nicht in die Kämpfe einzumischen (Θ 5—9). Aber schon im gleichen Buche muß er seinem Befehl Nachdruck verschaffen, denn Here gehorcht nicht: nachdem sie bereits den ersten Schiffskampf verhindert hatte (Θ 217—219 > 9, 77f., s. S. 271), haben Athene und sie Mitleid mit den Griechen, denn Hektor treibt nach Zeus' Willen diese vor sich her, immer den letzten tötend (Θ 335—380). Beide Göttinnen spannen an und machen sich auf den Weg (Θ 381— 396). Da schickt Zeus Iris, es sei ihnen verboten, den Griechen zu helfen, jetzt erst gehorchen beide (Θ 397—437). Der Befehl des Iuppiter an Iuno, durch Iris übermittelt, es sei ihr nicht erlaubt, Turnus beizustehen, es sei denn, sie helfe ihm, aus dem Lager der Troianer herauszukommen, läßt Iuno am Schlüsse des 9. Buches gehorchen, nachdem sie an seinem Beginn durch dieselbe Iris den Lagerkampf ausgelöst (9, 1—24) und noch zweimal dem Turnus geholfen hatte (9, 745f. 764): 9, 802—805 nec contra vires audet Saturnia Iuno sufficere, aöriam caelo nam Iuppiter Irim demisit germanae haut mollia iussa ferentem, 805 ni Turnus cedat Teucrorum moenibus altis. Der Befehl des Iuppiter ist in der Aeneis nicht vorbereitet, deshalb kann Iuno auch nicht ungehorsam sein 1 . Jetzt zeigt sich, in welchem Sinne Vergil die iliadische Götterhandlung 'umgeordnet' hat. Denn von hier aus läßt sich sogleich verstehen, warum das 9. Buch nicht wie das Θ mit einem Verbot des Iuppiter — etwa das troianische Lager anzugreifen — beginnen durfte: Iuno hätte dem Göttervater zuwiderhandeln müssen. Bei Homer war ihr das zwar 'heimlich' noch möglich, nicht mehr aber in der vergilischen Aeneis, in der dies 'heimlich' denn bezeichnenderweise auch fehlt (vgl. Σ 168a und besonders 185f. und demgegenüber 9, 1—24). Dennoch durfte auch in der Aeneis das Verbot des Zeus aus dem Θ nicht fehlen: ein voller Sieg des Turnus war so undenkbar wie ein voller Sieg des Hektor. So haben sich zwar die Fronten verschoben — Here hindert Hektor im Θ und Zeus schickt Iris, um sie aufzuhalten 1 О 151—219: Iris durch Неге zu Poseidon geschickt ist hier (9, 802—805) fernzuhalten. Am Rande sei vermerkt, daß das homerische formelhafte Motiv: „da wäre das und das geschehen, wenn nicht der und der Gott eingegriffen hätte", z.B. Π 698—701, in der Aeneis 'modernisiert' erscheint. Vgl. etwa 9, 757—761: die Troianer wären verloren gewesen, wenn nicht der juror und die caedis insana cupido des Turnus alles zunichte gemactt^hätten.
Aen. 9: Irie (Θ Σ)
279
(Θ 397—437), hier hat Iuppiter offenbar gerade umgekehrt Iuno mahnen müssen, Turnus nicht zum Siege zu verhelfen, sie darf ihn nur entkommen lassen — dennoch hat das vergilische Verbot die gleiche Bedeutung wie das homerische: Denn Zeus eröffnet auf dem Olymp (Θ 438f.) den beiden zürnenden Göttinnen (Θ 459—468), daß Hektor so lange siegen werde, bis er die Schiffe erreicht habe, Patroklos gefallen sei (Θ 470—483). Wenn nun schließlich Vergil nicht nur die ausführliche homerische Beschreibung (Θ 397—437, 41 Verse) auf vier Verse (9, 802—805) gekürzt hat, sondern ebenso keinen vorbereitenden Hinweis während des ganzen 9. Buches auf dies Iuppiterverbot durch Iris gegeben hat, so läßt sich dies nur dann verstehen, wenn man sogleich auf das Zeusverbot am Beginn des Iliasabschnittes, der dem 9. Buche zugrunde liegt, zurückgreift: Ein solches unmittelbares Verhältnis zur Ilias galt ja auch f ü r die promissa arma der Venus, in der Aeneis hat diese dem Sohne keine Waffen versprochen, wohl aber Thetis in der Ilias 1 . Ebenso aber fehlt im 9. Buche die Begründung für das Zeusverbot — daß Hektor siegen solle, bis er an den Schiffen kämpfen werde. Diese Kampflage ist in der Ilias erst am Schlüsse des О erreicht: Aias muß sich zurückziehen vor Hektor, der legt Feuer ans Protesilaosschiff (0 696—746||). Wenn Turnus sich am Schlüsse des 9. Buches, und zwar unmittelbar nachdem der Hörer erfahren hat, daß auch in der Aeneis ein dem iliadischen ähnliches Zeusverbot besteht, 'genauso' aus dem Lager zurückziehen muß, wie Aias schließlich im Π von den Schiffen weicht (also: 9,806—814 < Π 102—111), nicht aber wie Hektor am M-Schluß dem gleichen Zeusgebot zufolge ins Lager eindringt (s. S. 275), dann läßt das nur eine Deutung zu: 'Iunos Eingreifen', der 'Schiffskampf', die 'mißglückte Gesandtschaft', Iuppiters 'Verbot', der 'Rückzug' zielen im 9. Buche der Aeneis trotz geänderter Reihenfolge nicht anders fördernd und hemmend auf den Schlußkampf hin, wie dieser in der Iliashandlung des Θ—Μ vorbereitet wird, u m dann am O-Schluß und im Π bis an die Entscheidung heranzuführen. Dem Kampf um Schiffe und Lager wird Pallas' Tod folgen wie in der Bias Patroklos' Tod auf den Mauer- und Schiffskampf, d.h. die Erfüllung der achilleischen Bedingung. Turnus' Sprung in den Tiber jedoch scheint über Aias' Rückzug im Π 2 hinaus auch an den Sprung des Codes in den gleichen Tiber zu erinnern. Livius etwa beschreibt dies berühmte Ereignis der römi1 H e y n e stellt zwar das nötige Material zusammen, kritisiert aber, daß der Dichter hier Homer unterlegen sei: „deorum interventu minus feliciter uti quam Homerum". Auch Iunos zweimaliges Eingreifen sei unnötig — ,.νίχ putem suaviter factum". Vgl. S. 263,1. • Macr. 6, 3, 2—4 vereinigt bereite Π 1 0 2 — Ш , Enn. ann. 401—408 V. und Aen. 9, 806—814.
280
Aeneis 7—12
sehen Geschichte — rem plus famam habituram ad posteros quam fidei, fügt er freilich hinzu (vgl. Aen. 9, 79!) — mit den Worten: tum Codes ,,Tiberine pater, inquit, te sanete precor, haec arma et hunc militem propitio flumine aeeipias", ita sie armatus in Tiberim desiluit . . . (Liv. 2,10,11). An diese livianische Formulierung erinnert zunächst der von Macr. 6, 1, 12 zu Aeneis 8, 72 herangezogene Enniusvers arm. 54 V. |teque pater Tiberine tuo cum flumine sancto\. Diesen hatte Vergil ja in das Gebet des Aeneas an den Tiber übernommen, wozu ihn denn auch Macrobius zitierte: 8, 71—78 Nymphae, Laurentes nymphae, genus amnibus unde est I tuque, о Thybri tuo genitor cum flumine saneto, | jaeeipite Aenean . . obwohl dies Gebet ja eindeutig auf ν 356—360 zurückgeht (s. S. 242f.). Daraufhin hört man die älteren lateinischen Vorlagen aber auch aus Vergils Formulierungen des Turnussprunges am Schluß des 9. Buches heraus: 9,815—818]] tum demum praeeeps salt и sese omnibus armis in fluvium dedit: ille suo cum gwrgite flavo| aeeepit venientem ac mollibus extulit undis et laetum soeiis abluta caede remisit. Homerisches und Römisches sind untrennbar miteinander verbunden1. e) Zusammenfassung Aeneis 7—9 In die drei Bücher 7—9 hat Vergil vor allem jene Situationen aus der Ilias und ebenso aus der Odyssee aufgenommen, die sich auf den Schluß beider Epen beziehen, selbst wenn sie so nahe am Beginn der Ilias stehen mögen wie das B. Seine Imitation im 7. Buche deutet ja auf Helena hin, deren Funktion Lavinia, der sibyllinischen Prophezeiung gemäß, übernehmen soll. Der Italerkatalog führt die Macht der zur Wahrung der rutulischen Rechte auf Lavinia versammelten Streitkräfte ebenso vor Augen wie der Schiffskatalog die Griechenmacht, die sich versammelt hat, um Helena wiederzugewinnen. Das 8. Buch berichtet demgegenüber von den Bemühungen des Aeneas, die Bundesgenossen zu erwerben, die den Troianern im 10. Kriegs jähre natürlicherweise schon zur Verfügung stehen und in dem kurzen Katalog des B-Schlusses beschrieben worden sind. 1 8, 650 f. ist der Sprung des Cocles auf dem Schilde dargestellt. Vgl. auch A . K l o t z , Livius, R E 13, 1, 1926, Sp. 847, 42—54. Vgl. auch den Saturnier »desto Tiberine, cum tuis undis (Morel S. 5).
Zusammenfassung Aeneis 7—9
281
Diese Lage, ohne alle Bundesgenossen gegenüber der Unzahl der Feinde, ließ Vergil die Umformung der Odyssee fortsetzen. So enthält das 8. Buch statt des B-Schlusses die entscheidenden Elemente der Ankunft des Odysseus auf Ithaka (ν ξ) und der die 'Odyssee' umschließenden Telemachie (γ δ о). Daher deuten am Schlüsse des 8. Buches die Vulcanwaffen als Geschenk der Venus auf Aeneas' Sieg wie die Geschenke und die Wunderdeutung der Helena im о auf eine Braut für Telemachos und den Sieg des Odysseus, den Wiedergewinn der Penelope: Telemachos und sein Vater sind in Aeneas vereinigt. Gleichzeitig aber bereiten diese Geschenke den Tod des Turnus vor wie die Thetisgeschenke nicht nur den des Hektor, sondern auch den des Achilleus. Von Achilleus' Tod aber erzählt die Ilias ebensowenig wie die Aeneis vom Tode ihres Titelhelden. Diese entscheidenden Entsprechungen machen deutlich, daß Vergil nicht nur die Ilias und die Odyssee ineinander flechten, sondern daß er auch die beiden Hauptstränge der Ilias — den Kampf um Helena und Achilleus' Rache für Patroklos — in der Aeneis hat näher miteinander verbinden wollen, als sie es im Aufbau der Iliashandlung sind. Der Streit zwischen Agamemnon und dem Peliden, der die Iliupersis zwar verzögert aber doch auch erst ermöglicht, ließ sich nicht verwenden, wohl aber seine Folgen. Denn fiele Patroklos nicht infolge dieses Streites durch Hektor, so gäbe es zwischen Hektor und Achilleus nicht diese tödliche Beziehung, die beider Untergang und darum auch den der Stadt einschließt. Ohne Streit also kein griechischer Sieg wie ohne Helenas Raub kein troianischer Krieg. Hat der Streit aber über die Ilias hinaus die Aufgabe, den Untergang Troias vorzubereiten, so mußte Hektor sich auch als ein Achilleus' würdiger Gegner erweisen: solange Achilleus nicht an den Kämpfen teilnimmt, so lange besteht trotz allem kein Zweifel, daß die Griechen ohne Achilleus der Kraft eines Hektor — läßt man Zeus' Versprechen Thetis gegenüber einmal beiseite — nicht widerstehen können. So entsprechen im 9. Buche Turnus' Erfolge vollkommen den Erfolgen des Hektor bis zum Augenblick der Entsendung des Patroklos ; die mißglückte Entsendung des Nisus und Euryalus aber der mißglückten Presbeia in Vereinigung mit der Dolonie. Richard H e i n z e konnte deshalb zu recht Aeneas' und Achilleus' Abwesenheit vergleichen (S. 178). Die Handlung des 9. Buches folgt also der Handlung der fünf Iliasbücher Θ—Μ, nimmt schon voraus die Patroklos angedrohte, an Hektor aber vollzogene Schändung und das Klagen (Σ und XSchluß) und ist am Schlüsse an der 'gleichen' Stelle angelangt wie die Iliashandlung Π 111. Der Π 112 f. folgende Musenanruf aber bildet den Beginn des Schiffskampfes im 9. Buche.
282
Aeneis 7—12
5. Aeneis 10—12 a) Vorbemerkung Das Verhältnis zur Ilias wird in den letzten drei Büchern der Aeneis immer komplexer. Es sei darum erlaubt, diese Bücher als eine Einheit zu fassen und den Vergleich allein auf jene Szenen zu beschränken, die am deutlichsten den Schluß der Aeneis vorbereiten. Es bedeutet eine Erleichterung, daß das Geschehen in diesen drei Büchern bis zu einem gewissen Grade parallelisiert ist 1 . So antwortet etwa auf das concilium deorum zu Beginn des 10. Buches das irdische concilium Latinorum im 11. Buche, beide sind in ihrer Art die einzigen concilia der Aeneis gegenüber den mannigfachen άγοραί der Götter und Menschen in den beiden homerischen Epen. Eine solche Konzentrierung hatte ja Richard H e i n z e etwa für die Schlachtschilderungen schon beobachtet (S. 182; s.o. S. 224). Scheinen die beiden concilia sich miteinander vergleichen zu lassen, so gilt ähnliches für das Sterben der beiden Jünglinge Pallas und Lausus,das man zusammen sehen muß (Mitte und Ende des 10. Buches) wie die Trauer der beiden Väter, Euander (11. Buch) und Mezentius (10. Buch). Camillas und Turnus' Tod aber sind durch eben jene Wiederholungsverse miteinander verbunden, die auch Patroklos' und Hektors Tod zusammenschließen (11, 831 = 12, 952 j j < Π 856f. = X 362f., vgl. S. 33). Demgegenüber bedeutet Mezentius' Tod am Schlüsse des 10. Buches die Vorbereitung für Turnus' Tod am Schlüsse des Werkes selbst2. Es fällt aber noch etwas anderes auf. Eduard F r a e n k e l hat nachgewiesen, daß der Tod des Lausus, der sich vor seinen Vater Mezentius wirft, um diesen zu retten, offensichtlich dem Tod des Antilochos 1 Vgl. die überspitzte, aber doch aufschlußreiche Gegenüberstellung des Parallelgeschehene in Aeneis 1—6 und Aeneis 7—12 durch George Eckel D u c k w o r t h , The architecture of the 'Aeneid', Am. J l . Phil. 75, 1954, S. 212f. 2 Ferner sei bemerkt, daß die drei letzten Bücher auch die längsten der Aeneis sind. Überhaupt läßt sich eine gewisse Regelmäßigkeit auch hierin feststellen: Vergil wollte offenbar nicht nur gegenüber der höchst unregelmäßigen Ausdehnung der homerischen Bucheinteilung (sie schwankt zwischen 909 [E] und 424 [T] Versen in der Ilias, 847 [8] und 372 [ψ] Versen in der Odyssee gegenüber 952 [Aen. 12] und 705 [Aen. 4]) eine gewisse Beruhigung erreichen. Vielmehr ist in beiden H ä l f t e n jeweils das letzte Buch auch das längste (6: 901. 12: 952) und zwar nach einer in beiden H ä l f t e n relativ ähnlich verlaufenden K u r v e (Aeneis 1—6: 756. 804 [bzw. 782]. 718. 705. 871. 9011. 7—12: 817. 731. 818. 908. 915. 9521). Daß das letzte Aeneisbuch das längste ist, läßt an die Argonautika des Apoll. Rhod. denken. Auch dort ist das 4. Buch mit 1781 Versen bei weitem das längste (1362. 1407|. 1285. 1781\). Diese relative Regelmäßigkeit sollte davor warnen, etwa die 'übermäßige' Länge des 12. Buches als ein Zeichen der Unfertigkeit dieses Buches zu interpretieren, wie es immer wieder geschehen ist.
Aeneis 10—12
283
entspricht, der seinen Vater Nestor vor Memnon rettet 1 . Ebenso soll die Amazone Camilla (11, 649f.) natürlich an Penthesilea erinnern, obwohl ihr Tod durch Arruns mit dem ihres Vorbildes nichts zu tun hat. Wenn aber diese beiden Ereignisse über die Ilias hinausgehen und auf die Aithiopis weisen, so wird man für die Landung des Aeneas und den Tod des Pallas, des ersten bedeutenden Toten auf troischer Seite, auch an die Kyprien denken dürfen. Protesilaos, dessen Schiff im Π ja das erste ist, das Hektor in Brand stecken kann, fällt dort bei den ersten Kämpfen auf griechischer, Troilos aber auf troischer Seite. Andererseits entspricht Pallas' Tod durch Turnus in der Mitte des 10. Buches dem des Patroklos durch Hektor am Schlüsse des Π. Patroklos aber hatte vorher, in der Mitte des Π, Sarpedon besiegt. Damit enthält formal das 10. Buch in offenbar umgekehrter Reihenfolge zwei entscheidende Einzelkämpfe wie das Π auch. Schließlich beginnt gerade dies 10. Buch der Aeneis, das ja auch das vierte der zweiten Hälfte genannt werden kann, mit der einzigen Götterversammlung der Aeneis. Die erste Agore der homerischen Götter aber findet sich zu Beginn des Δ, des 4. Buches der Ilias. b) Lavinia und Helena (1) Waffenstillstand und Beratung in Aeneis 11 und Η Im 11. Buche läßt Vergil nach den schweren Kämpfen des ersten Tages eine latinische Gesandtschaft zu Aeneas kommen, die einen zwölftägigen (11, 133) Waffenstillstand zur Totenbestattung erwirken soll (11, 100—138). Bei Sonnenaufgang sind Aeneas und sein etruskischer Verbündeter Tarchon damit beschäftigt, ihre Toten zu bestatten (11, 182—202), ebenso die Latiner (11, 203—212) 2 . In Laurentum folgt Vergil und die Aithiopis, Philol. 87, 1932, S. 245f. Die Bestattung des Mezentius und Lausus und die Heimeendung der Leiche des Pallas (11, 1—99) und ihre Ankunft in Pallanteum (11, 139—181) — dazwischen ist noch der Waffenstillstand (11, 100—138 < Η 381—420) und die Bestattung der Toten beider Parteien eingeschoben (11, 182—212 < Η 421— 436a) — seien übergangen. Im ersten Teil greift Vergil wieder auf die Trauer um Patroklos (Σ) zurück, der zweite entspricht der Ankunft der Leiche des Hektor in Troia (etwa Ω 692—776, als Szenenimitation nur von E i c h h o f f erkannt). Aus Kassandra der Seherin (Ω 697b—706, sie wird hier allerdings nicht als Seherin bezeichnet, aber gerade sie sieht als erste den heimkehrenden Vater) scheint die Fama praenuntia geworden zu sein (11, 139—141; vgl. die nuntia Fama 9, 474, hier aus X 438 entstanden, s. S. 276f.). Vergil berichtet nichts von Pallas' Bestattung. Sein Vorgehen läßt sich hier nur erkennen, wenn man die Misenusbestattung hinzuzieht (6, 212—235 < μ 8—15 -f Τ 161—• 170 4- Ω 790—800 usw.). Jedenfalls ist aber ein wichtiger Bestandteil des Ω ins 11. Buch 'vorverlegt'. Die Priamos-Achilleus-Szene dagegen entzog sich einer Umformung. Es wäre zu fragen, ob Vergil bestimmte homerische Szenen vielleicht deswegen nicht nachahmte, weil sie gleichsam zu berühmt waren. 1
2
284
Aeneis 7—12
darauf ein concilium (11,234—446a). Beide, Waffenstillstand und Ratsversammlung, entstammen jener troischen Agore (H 345—380), in der sich allerdings der Waffenstillstand zur Totenbestattung beider Parteien (H 381—420) erst als ein Kompromißvorschlag des Priamos (H 372—378) ergibt. Η 421—429 bestatten die Troer, Η 430—436a die Griechen ihre Toten. Vergil hatte einleuchtende Gründe, die Versammlung der Latiner erst auf die Waffenstillstandsgesandtschaft folgen zu lassen, d.h. die beiden Vorgänge im Η voneinander zu trennen. Denn dort macht Antenor den Vorschlag, die argivische Helena auszuliefern, jetzt, wo die Troer noch dazu durch den gebrochenen Vertrag schuldig geworden seien (H 348—353). Antenor nämlich hatte Odysseus und Menelaos kennengelernt, als er sie in seinem Hause beherbergte. Sie waren gekommen, um Helenas wegen mit den Troern zu verhandeln. Vor allem Odysseus hatte ihn beeindruckt (Γ 204—224). Ähnlich aber lernt jetzt der Führer der latinischen Gesandtschaft zu Aeneas, Drances — senior semperque odiis et crimine Drances | infensus iuveni Turno (11, 122f.) — den bonus Aeneas (11, 106) kennen und ist tief beeindruckt von seiner Milde. Er versichert Aeneas, daß er sich f ü r einen Frieden einsetzen werde (11, 124b—131), und macht denn auch später in der latinischen Ratsversammlung denselben Vorschlag wie Antenor im H : 11, 355 f. quin gnatam egregio genero dignisque hymenaeis \des, pater, et pacem hanc aeterno foedere iungas — Η 350—352 a δεΰτ* άγετ', Άργείην Έλένην και κτήμαθ·' άμ* αύτη Iδώομεν Άτρείδησιν άγειν- νυν δ* δρκια πιστά ψευσάμενοι μαχόμεσθα. Turnus' gewaltiger Ausbruch (11, 378—444, 67 Verse) verbindet Paris' knapp ablehnende Antwort (H 357—364, 8 Verse) und Hektors Ausbruch (Σ 285—309, 25 Verse) wenige Abende später, als nämlich Pulydamas in der nächsten troischen Agore (Σ 243—313) vorgeschlagen hatte, die Nacht lieber hinter den sicheren Mauern zu verbringen (Σ 254—283)1. Die Diskussion wendet sich zu Turnus' Gunsten, als ein Bote erscheint —- Inuntius . . ecce ruit (11, 447f.) — und Aeneas' Anmarsch meldet. Da wird die Versammlung genauso aufgelöst wie die erste Troerversammlung, die zugleich die erste Szene in der Ilias überhaupt 1 Drances' Rede 11, 343—375a, strukturell der Antenors Η 348—353 entsprechend, ist mit Elementen aus der Thersitesrede В 225—242 und aus den Scheltreden Hektors Г 39—57 und Ζ 326—331 usw. angereichert, heranzuziehen ist wohl auch diese Pulydamasrede; vgl. S. 236,1.
Waffenstillstand und Beratung in Aen. 11 und Η
285
ist, die die Gegenseite der Griechen vor Augen führt: Iris meldet — άγγελος ήλ&ε . . . τΙρις| (В 786) — nach dem Schiffskatalog den Troern den Anmarsch der Griechen (11, 446b—476 < В 786—810)1. Es läßt sich wiederum genau ablesen, welche strukturelle Beziehung das latinische concilium zur Uias hat. Denn wenn dort Antenor ausdrücklich auf die Schwächung der troischen Lage durch den im Г und Δ gebrochenen Vertrag aufmerksam macht und darum Helena herausgeben möchte, dann fordert hier Drances Latinus auf, seine Tochter dem Aeneas zu geben und den Frieden durch ein ewiges Bündnis zu bestätigen. Latinus hatte Ilioneus lediglich mit der Versicherung entlassen, daß er bereit sei, Frieden zu schließen und seine Tochter dem Aeneas zur Ehe zu geben (7, 266. 285). Damit ist wie im Η der Rückbezug auf das Γ, die beschworenen Verträge, so hier im 11. Buche der auf das 7. Buch, das Friedensangebot, gegeben. Freilich ist Latinus damit bisher und im Unterschied zu den Troern der Ilias noch nicht vertragsbrüchig geworden. Die Bedeutung des latinischen concilium ist vor allem darin zu suchen, daß es die beiden Iliasstränge — 'Helena' und 'Patroklos' — in der Aeneis näher zusammenbringt. Denn die Agore des Η ergibt sich aus der schwierigen Lage der Troer nach Vertragsbruch und Diomedie, Achilleus' Fernbleiben scheint sich noch gar nicht auszuwirken. Umgekehrt ist in der Agore nach Patroklos' Tod von Helena nicht mehr die Rede, sondern Achilleus' Wiedererscheinen beherrscht aller Gedanken, so sehr Hektor darüber hinwegzutäuschen sucht. Denn er beruft sich auf seine Erfolge (Σ 293f.), nicht anders als es Turnus tut (11, 392—395), und sagt am Schluß ausdrücklich (Σ 305— 309), daß er auch vor Achilleus nicht fliehen werde, sondern ihm entgegentreten wolle — άλλα μάλ* αντην\ στήσομαι (Σ 307bf.). So schließt auch Turnus: jibo animis contra (11,438a), wie immer der Kampf ausgehen möge (Σ 308bf., vgl. ll,443bf., jeweils Redeschluß). H- und Σ-Versammlung sind also im concilium des 11. Buches miteinander vereinigt (etwa: 11, 234—446a < Η 345—380 + Σ 243—313). Da der Waffenstillstand und die Totenbestattung ebenfalls auf das Η zurückgehen, entspricht der vor allem durch den Diomedes-Bericht so viel längere Abschnitt 11, 100—446 a trotz der variierten Ordnung strukturell den noch nicht 100 Versen Η 345—436 a. 1 Die — eindeutige — Nachbildung dieser B-Szene hat wieder nur E i c h h o f f notiert. Vergil hat also, bezeichnend genug, in der einen großen latinischen Versammlungsszene der Aeneis (die der ductores Teucrum, 9, 224—307, liegt etwas anders) drei Troerversammlungen verarbeitet. Hinzu kommt noch die Rückkehr der erfolglosen Gesandtschaft nach Arpi: Diomedes will nicht mehr gegen Aeneas ziehen, vgl. S. 317ff. Schließlich ist auch an die griechische Agore des В zu erinnern: Drances trägt Züge von Thersites (B 211—332).
286
Aeneis 7—12
(2) Der Bittgang der Frauen in Aeneis 11 und Ζ sowie in Aeneis 1 Als durch die Meldung von Aeneas' Anrücken der Kampf unausweichlich geworden ist, trifft man die letzten Schlachtvorbereitungen (11, 463—476). Amata aber zieht mit den latinischen Müttern und ihrer Tochter zum Tempel der Pallas (11, 477—485), sie bringen ihr Geschenke, räuchern und beten darum, daß der phrygische Räuber unterliegen möge (11, 483—485, 3 Verse). Von einer Antwort der Gottheit läßt Vergil nichts verlauten, sondern fährt fort: cingitur ipse furens certatim in proelia Turnus . . . (11, 486). In der Ilias ziehen Hekabe und die Frauen zum Athenetempel (Z 286—311) auf die Bitte des Helenos, der seinen Bruder Hektor deswegen in die Stadt geschickt hatte, als Diomedes' Erfolge die Troer flüchten lassen (Z 86—98). Auch hier beten die Frauen zur Herrin Athene (Z 305—310, 6 Verse): Diomedes möge fallen (Z 306f.), sie würde große Opfergaben erhalten, wenn sie die Stadt errette (Z 308—310) — ώς εφατ' εύχομένη, άνένευε δέ Παλλάς Άθήνη (Ζ 311). Athene also lehnt ausdrücklich ab. Hektor aber geht zum Hause seines Bruders Paris, um diesen in den Kampf zurückzuholen (Z 312—368). Am Schlüsse des Buches sieht man Paris gerüstet von der Burg herunterspringen — ώς δ' δτε τις στατος ίππος άκοστήσας επί φάτνη . . . (Ζ 506—511 [ = Ο 263—268], 6 Verse). Diesen berühmten Vergleich schließt Vergil hier im 11. Buche unmittelbar an Turnus' Rüstung (11, 486—491) an: Turnus läuft von der arx herunter — qualis ubi abruptis fugit praesaepia vinclis| tandem liber equus . . . (11, 492—497, 6 Verse) 1 . Der Bittgang der Frauen (Z 286—311), Hektors Fortgang (Z 312f.), die Rüstung des Paris (Z 503—505) und dieser Vergleich (Z 506—511) zeigen, daß Vergil von der Nachahmung des Η (Versammlung) zu der des Ζ übergegangen ist, bei der Nachahmung dieses Iliasteiles vor Achilleus' Wiedereingreifen gleichsam 'rückwärts' fortschreitend. Der vergilische Bittgang unterscheidet sich in bezeichnender Weise vom iliadischen: 1. Hekabe wird nur von alten Frauen zum Tempel begleitet (Z 287. 296 γεραιαί). Amata erscheint ebenfalls mit einer großen Schar von matres (11, 478), außerdem aber in Begleitung der Lavinia (11, 479). 1
Das Gleichnis selbst ist einer Monographie würdig, vgl. S. 59,1. Kann man auch nicht mehr feststellen, in welchem Zusammenhang die ennianische Fassung gestanden hat (Enn. ann. 514—518 V., 5 Verse), so ist jedenfalls deutlich, daß Vergil sowohl Homer wie Ennius benutzt hat und daß er den homerischen Versumfang wiederherstellte. Die Besprechungen dieses Gleichnisses bei Johanna von K a m e k e , Ennius und Homer, Diss, [maschschr.], Leipzig 1926, S. 25—28. W i e m e r (s. S. 239,1), S. 53f. Wolfgang R ö s e r , Ennius, Euripides und Homer, Diss. Freiburg i. Br. 1939 (Würzburg), S. 39—45 sind korrekturbedürftig. Vgl. noch Ulrich K n o c h e , Magnitudo animi, Philol. Suppl. 27, 3, 1935, S. 5 und Franz S k u t s c h , Ennius, R E 5, 2, 1905, Sp. 2612.
Bittgang der Frauen in Aen. 11 und Ζ und Aen. 1
287
2. Hekabe sucht als Geschenk (δώρον Άθ-ήνη|, Ζ 293b) den schönsten (Z 294) jener Peploi hervor, die einst Helena aus Sidon mitgebracht hatte, als Paris und sie dort waren, auf der F a h r t von Argos nach Troia (Z 289—292). Amatas Geschenke dagegen werden nicht näher bezeichnet: |dona ferens (11, 479a) heißt es nur. 3. Athenes Ablehnung nach dem Gebet der troischen Frauen — άνένευε δέ Παλλάς Άθήνη] (Ζ 311) — h a t nach dem Gebet der latinischen Frauen überhaupt keine Entsprechung. Der Hörer erfährt nicht, wie die Tritonia virgo | (11, 483) entscheidet. Der Bittgang wird mit folgenden Worten beschrieben: 11,477—480 nec non ad templum summasque adPalladis arces\( 12,81—106 Turnus. 107—112 Aeneas [6 Verse statt einem!] nach der Vorbereitung des Opfers Γ 259—274 > 12, 161—174, feierliches Opfer Γ275—296 > 12,175—215) an der 'Stelle' (vgl. S. 296,3) der Teichoskopie Γ 146—244, die im Γ Opfer und Rüstung vorangeht. Insofern Iuno Iuturna ihren Auftrag erteilt, kommt Δ 1—72 hinzu (vgl. besonders 12, 157f. mit Δ 70—72), ferner vermag Iuno 12, 151a dem Kampf ebensowenig zuzusehen wie Priamos Γ 306f. — Der Schuß des Pandaros ist dupliziert (s. S. 137,1): 12, 222—276 verführt Iuturna den Tolumnius zum Wurf wie Athene den Pandaros zum Schuß Δ 73—140: er trifft einen der Söhne des Gylippus. Damit beginnt der Kampf von neuem. Wenn jedoch erst 12, 318b—323 der Pfeil eines Unbekannten Aeneas trifft, dann wird damit Aeneas als Nebenbuhler des Turnus so verwundet und vom Schlachtfeld entfernt wie Δ 124—140 Menelaos als 'Nebenbuhler' des Paris durch eben den Pfeilschuß des Pandaros. 2 Die Abgrenzungen sind hier schwierig, vgl. jedoch etwa 12, 1—318a mit Γ 15—461|| und 12, 134—410 mit Δ 1—222 (bzw. 456). Die Epipolesis Δ 223— 445 entfällt in der Aeneis, in 12, 134—160 scheinen Teichoskopie Γ 146—244 und Götterversammlung Δ 1—72 vereinigt. Die 'Nahtstelle' zwischen Γ und ΔUmformung ist etwa 12, 318a (vgl. Γ461||)/12, 318b—323 (vgl. Δ 124—140), s. im einzelnen die Listen.
Turnus, Hektor und Paris in Aen. 12, Χ, Γ
293
Hektor unmittelbar nach seiner tödlichen Verwundung 'genau* entsprechen (X 338—343), weichen eben darin entscheidend von ihnen ab, daß er Aeneas als zukünftigen Gatten Lavinias anerkennt: 12, 936—938 . . . vicisti et victum tendere palmas Ausonii videre; tua est Lavinia coniunx, ulterius ne tende odiis. Von Helena redet Hektor dagegen in seiner letzten Rede nicht mehr, sondern bittet um Übergabe seines Leichnams und prophezeit in seinen letzten Worten (X 356—360) Achilleus' Tod durch Paris und Apollon am skaiischen Tor, wie Patroklos zuvor den seinen prophezeit hatte (vgl. Π 851—854). Turnus jedoch bezieht sich auf den Beginn des 12. Buches, seinen Entschluß zum Zweikampf. Dort hatte er zu Latinus gesagt (12, 11—17), er solle ein foedus abschließen: 12, 14-—17 aut hac Dardanium dextra sub Tartara mittam, desertorem Asiae (sedeant spedentque Latini), et solus ferro crimen commune refellam, a u t habeat victos,
c e d a t Lavinia
coniunx.
Ebenso hatte Paris seine Bereitschaft zum Kampf formuliert: Γ 67—72 νΰν αυτ' εϊ μ' έθέλεις πολεμίζειν ήδέ μάχεσθαι· άλλους μέν κά&ισον Τρώας και πάντας 'Αχαιούς, αύτάρ εμ' έν μέσσω καί άρηΐφι,λον Μενέλαον 70 συμβάλετ' άμφ' Έλένγ) καί κτήμασι πασι μάχεσθαι όππότερος δέ κε νικήστ) κρείσσων τε γένηται, κτήμαθ' έλών εύ πάντα γυναικά τε οικαδ' άγέσθω. Turnus unterliegt, die Ausonier haben es 'gesehen', der Kampf um Helena und die Rache f ü r Patroklos sind in der Aeneis ineinander verschmolzen 1 . Doch wie ist es hierzu gekommen? Um diese Frage zu klären, muß jetzt das 10. Buch der Aeneis befragt werden. c) Götterberatung in Aeneis 10 und Υ Daß Vergil im 9. Buche auf der einen Seite an den M-Schluß erinnern wollte — insofern Turnus durch das Lagertor eindringt wie Hektor —, auf der anderen Seite aber schon bis unmittelbar an die 1 Bezeichnend ist auch folgendes: 12, 725—727 nimmt Iuppiter, als Turnus und Aeneas sich endlich gegenüber stehen, die Kerostasie vor, der des Zeus X 208—213 entsprechend, darauf will Turnus losbrechen (|emicat 12, 728 wie im Hengstgleichnis 11, 496) — da aber zerbricht sein Schwert (12, 731 bf.) wie das Schwert des — Menelaos (Γ 361—363): trotz solchen ja schon öfter beobachteten Personenwechsels zeigt sich auch hier, wie X und Γ zusammengearbeitet sind.
294
Aeneis 7—12
entscheidende Iliassituation des Π, den Schiffsbrand, heranführt — Turnus zieht sich aus dem Lager zurück wie Aias von den Schiffen — und daß in der Aeneis wie in der Uias Aeneas und Achilleus an allen Kämpfen bis zu diesem Zeitpunkt nicht beteiligt sind — alles das läßt erwarten, daß das 10. Buch mit Aeneas' Rückkehr die Entscheidung bringen muß. Am Ende des 9. Buches ist das 'Helenamotiv' noch nicht mit dem 'Patroklosmotiv' verbunden, und es fehlt damit ein entscheidender Beweggrund f ü r Turnus' späteren Tod, der ja dem des Hektor entsprechen wird. Faßt man zunächst die Ilias ins Auge, so gliedert sich ja die Partie Π—X 363, die den Büchern 10—12 entsprechen müßte, etwa in folgende Teile: der erste enthält die Patroklie und ihre unmittelbaren Folgen — Auszug des Patroklos, Sarpedons Tod, Patroklos' Tod (Π), Euphorbos' Tod, Hektors Waffenraub und den Kampf um Patroklos' Leiche (P); ihr zweiter die Vorbereitungen Achills zur Rache: seine Benachrichtigung, seine Klagen, die Anfertigung (Σ) und Uberbringung der neuen Waffen, die Versöhnung und Achilleus' Rüstung (T): am T-Ende steht also Achilleus' Eingreifen in die Schlacht unmittelbar bevor, er ist gerüstet. So könnte drittens die Schlacht beginnen, aber am Anfang des Y beruft Zeus eine Götterversammlung ein. Diese ist zur Grundlage des concilium deorum zu Beginn des 10. Buches geworden, so sehr es auch aus Elementen aller homerischen Götterversammlungen zusammengesetzt sein mag (10, 1—117 < Y 4—31) 1 . Zeiis wünscht in seiner Rede (Y 20—30), daß die Götter Troern und Achaiern — δπη νόος έστίν έκάστου (Υ 25) — helfen sollten, denn er fürchte, daß sonst Achilleus in seinem Zorn um den toten Freund zu früh die Mauer erobere: δείδω μή και τείχος ύπερμόρον έξαλαπάξη (Υ 30). Als dann später Apollon Aineias ermutigt, gegen Achilleus zu kämpfen (Y 79—111), da ist es Here, die Poseidon und Athene auf Apollons Hilfe aufmerksam macht, sie erinnert darum deutlich genug an Zeus' Befehl: Y 1 2 5 — 1 2 8 πάντες δ' Ούλύμποιο κατήλθομεν άντιόωντες τήσδε μάχης, ίνα μή τι μετά Τρώεσσι πάθ-ησι σήμερον ύστερον αϋτε τά πείσεται ασσα οι Αΐσα γιγνομένω έπένησε λίνω, δτε μιν τέκε μήτηρ.
Sie fürchtet also, daß selbst ein Aineias f ü r Achilleus eine Gefahr bedeute, wenn Apollon ihm helfe. Ebenso wichtig aber ist es, daß sie ausdrücklich — mit dieser genauen Angabe — sagt: „heute", in dieser Schlacht, müsse Achilleus geholfen werden, später möge das Schicksal seinen Lauf nehmen 2 . 1 a
S. dafür die Belege in den Listen. Sehr ähnlich Φ 517.
Götterberatung in Aen. 10 und Y
295
Die Götterversammlung zu Beginn des 10. Buches gipfelt nach den Reden Iuppiters, der Venus und Iunos in Iuppiters Schlußrede (10, 104—113a): Wenn es weder gelungen sei, Teuerer und Ausonier durch Vertrag zu einigen, noch auch die Göttinnen ein Ende ihres Streites finden könnten, so entschiede er: 10, 107—113 quae cuique est fortuna hodie, quam quisque secat spem Tros Rutulusne f u a t nullo discrimine habebo. seu fatis Italum castra obsidione tenentur 110 sive errore malo Troiae monitisque sinistris. nec Rutulos solvo: sua cuique exorsa laborem fortunamque ferent; rex Iuppiter omnibus idem. fata viam invenient. In der Aeneis scheint der Verlauf der Schlacht durchaus diesem E n t scheid zu entsprechen: „heute", d.h. von 10, 215f. (iamque dies . . .) bis zum Ende des 10. Buches (11, 1 Aurora), fallen auf troianischer Seite Pallas, auf italischer Lausus und Mezentius, die Schlacht bleibt wenigstens äußerlich unentschieden. Erst im Laufe der nächsten Tage, als Diomedes abschlägig antwortet und Camilla fällt, verschiebt sich die Lage zugunsten der Troianer. Vorher aber ist eine andere E n t scheidung gefallen. In der Uias geht es darum, daß Achilleus nicht gegen das festgesetzte Schicksal verstoßen darf, d.h. daß es nicht ihm bestimmt ist, Troias Mauern zu erobern. Vielmehr wird er „heute" Hektor besiegen: der Tag, der Τ 1 f. begonnen hatte, endet erst in jener Nacht, in der Achilleus im Traum die Seele des toten, noch unbestatteten Freundes erscheint (Ψ 59—67), die Rache an Hektor ist vollzogen. Ist aber Achilleus' Zorn um des toten Patroklos willen Grund genug f ü r Zeus, d a f ü r zu sorgen, daß der Schicksalsverlauf nicht gestört wird, ist andererseits Here bereit, „später" auch Achilleus' Schicksal sich vollziehen zu lassen, so ist es Iuppiters Sorge in der Aeneis, jetzt noch — und zwar nur „heute" — beiden Parteien gleiche Chancen zu gewähren — nullo discrimine habebo (10, 108). Darüber hinaus könne er auch den Rutulern nicht helfen — nec Rutulos solvo, die f a t a werden ihren Weg finden (10, 111—113a). Diese Chance aber verspielt Turnus, als er in den folgenden Landungskämpfen — und zwar 'an diesem Tage' — den Pallas tötet und damit 'dieselbe' Schuld auf sich lädt wie einst Hektor, als er den wehrlosen Patroklos tötete u n d ihn auch noch seiner Waffen beraubte. Das „hodie" des Iuppiter hat also offenbar einen anderen Sinn in der Aeneis als das „σήμερον" der Ilias, obwohl ihm dieselbe Aufgabe zuk o m m t : F ü r Hektor wird „heute" die Entscheidung fallen, Achilleus wird ihn besiegen, Turnus aber wird „heute" eine ähnliche Entscheidung zu fällen haben, die in noch stärkerem Maße als in der Ilias in
296
Aeneis 7—12
seine eigene Hand gelegt ist 1 . Um das genauer zu verstehen, ist es nötig, sich das Verhältnis des 10. Buches zum Π einigermaßen zu verdeutlichen 2 . d) Die Entscheidung. Aeneis 10 und Π (1) Der Entsatz des Lagers und die Löschung des Schiffsbrandes Das Π beginnt mit Patroklos' Rückkunft zu Achilleus und seinem Bericht über die verzweifelte Lage der Griechen. Achilleus bewilligt schließlich Patroklos' Bitte, in seinen, des Achilleus Waffen, die Troer von den Schiffen verscheuchen zu dürfen. Nur verbietet er ihm, allein gegen die Troer zu kämpfen, seine Ehre würde nur noch mehr darunter zu leiden haben, vor allem aber dürfe Patroklos es nicht darauf ankommen lassen, einen troerfreundlichen Gott — Achilleus nennt ahnungsvoll genug Apollon — zu reizen (Π 1—101). Als dann Aias sich zurückziehen muß, Hektor den Brand ans Protesilaosschiff legt, da gibt Achilleus Patroklos und seinen Myrmidonen den Schlachtbefehl. Patroklos rüstet sich, ein Schiffskatalog f ü h r t die Streitkräfte vor, die Achilleus zur Verfügung stehen: fünf Abteilungen mit Achilleus als dem Oberbefehlshaber. Nach Achilleus' Gebet zum Dodonaiischen Zeus erfolgt der Auf bruch und Angriff auf die Troer (Π 102—305). Dieser Einleitung des Π entspricht die des 10. Buches. Das concilium deorum (10, 1—117) ist an die Stelle der fast gleichlangen Szene zwischen Patroklos und Achilleus getreten (Π 1—101: 101 zu 117 Verse), beide Szenen stellen zu Buchbeginn eine Art Lagebesprechung dar, in der die entscheidenden Entschlüsse gefaßt werden 3 . Darauf folgt ein kurzer Abschnitt (10, 118—145, 28 Verse), der zunächst wieder zum Lager zurückblendet: die Rutuler bedrängen es von allen Seiten, um den Sieg zu erringen — et moenia cingere flammis (10,119b = 9 , 160b). Ebenso blendet Π 102—124a (22% Verse) in der Iliaserzählung zurück zum Schiffskampf: Als Aias nicht länger standhalten kann, ruft der Dichter die Musen an: Erzählt, wie das Feuer zuerst in die Schiffe fiel (πυρ, vgl. Π 122bf. 124a. 113 und Μ 35b—37). Wieder Szenenwechsel, in der Aeneis wie in der Ilias: Aeneas ist mit den etruskischen Schiffen auf der Rückfahrt, nachts, wie auf der 1 'hodie' in der Aeneis und 'σήμερον' in der Ilias ergäben einen interessanten Vergleich. 2 Um den Faden in diesem schwierigen Buche nicht allzusehr zu verlieren, beschränke ich mich auf das Notwendigste. Die nötigsten Hinweise sind in den Listen zu finden, manches wird zum ersten Male vorgeschlagen. 3 Daß das concilium deorum tatsächlich an die Stelle der fast gleich langen Einleitungsszene des Π getreten ist, ergibt sich nicht aus wörtlichen Entsprechungen, sondern aus dem weiteren Szenenablauf, der sich wieder ganz an das Π hält. Vgl. etwa das Venus-Iuppiter-Gespräch, das an die Stelle der Athene-Nausikaa-Szene getreten ist (1,223—304: ζ 1—47, s. S. 149f. 292,1. u.a.).
Aeneis 10 und Π
297
Fahrt tiberaufwärts (10, 146—162). Ein Katalog, durch Musenanruf eingeleitet (10, 163—165), zählt die neugewonnenen Bundesgenossen und ihre Streitkräfte, dreißig Schiffe unter sieben Anführern, auf (10, 163—214, 52 Verse): Hier, in dieser Situation und in diesem Zusammenhang, ist der Katalog der verbündeten Etrusker keineswegs eine Nachahmung der 16 Abteilungen des Troerkatalogs (B 816—8771|, 62 Verse), wie seit H ä r t u n g immer wieder behauptet wird, sondern eine genaue Entsprechung zum Katalog der den Griechen verbündeten Myrmidonen (Π 168—197, 30 Verse) 1 . Vergils Kunst, das zeigt dies Beispiel aufs schönste, war nicht an schematischer Imitatio eines Katalogs interessiert, weil auch in der Ilias 'Kataloge' zu finden waren, vielmehr ging es ihm um die Funktion, die ein solches episches Mittel schon in der Ilias hatte: die Verbündeten, Myrmidonen wie Etrusker, greifen im Augenblick höchster Gefahr für das griechische wie für das troianische Lager mit frischen Kräften in den Kampfein. Im Unterschied zu Achilleus, der ja am Π-Beginn von Patroklos über die Kampflage unterrichtet worden ist und sich dann selbst vom Schiffsbrand durch Augenschein überzeugen konnte (Π 124bf.), weiß Aeneas noch nicht, was während seiner Abwesenheit geschehen ist. Die in Nymphen verwandelten Schiffe erfüllen in wunderbarer Weise diese Aufgabe (10, 215—250). Aeneas — erstaunt (10, 249bf.) — betet zur Cybele um Beistand: Alma parens Idaea deum, cui Dindyma cordi . . . (10, 252—255), ähnlich wie Achilleus die Götter anfleht, die Troer zu verderben (Π 97—100) 2 . Mittlerweile ist es Tag geworden, und schon von weitem hält Aeneas, auf dem Schiffsheck stehend, den Schild — clipeum . . . . . ardentem (10, 260—262a) — in die Höhe. Es ist der Schild, den er von seiner Mutter erhalten hatte. Die Troianer jauchzen (10, 262b—266), auch die Feinde blicken sich um 1 Schon die Form der Aufzählung hätte auf diese Beziehung aufmerksam machen müssen: weder im Griechen- noch im Troerkatalog des В werden die Kontingente gezählt, wohl aber im Myrmidonenkatalog (s. Π 173. 179. 193. 196. 197), im Italerkatalog wird nicht gezählt, aber im Etruskerkatalog findet sich wenigstens ,,|tertius ille" (10, 175a < Π 193a). Auch die Form der hier erzählten Geschichten ähnelt viel mehr der des Myrmidonenkatalogs, vgl. etwa die Liebesgeschichte des Eudoros (an zweiter Stelle, Π 179—192), so findet sich auch im Etruskerkatalog die des Cupavo (an fünfter Stelle, 10, 185—197). Außerdem steht er im Buchablauf etwa an der gleichen Stelle wie der Myrmidonenkatalog: 10, 163 (mit Musenanruf)—214 < II 168 (denn die Einleitung Π 168—172 ist ja wohl doch schon mit einzubeziehen)—197. Auch C a m p s , (s. S. 21) S. 55,1 hat diesen 'secondary catalogue' des Π herangezogen. H e i n z e S. 179 dagegen: Troerkatalog im B. Daß Vergil außerdem einzelne Elemente dem griechischen Schiffskatalog des В entnahm, ist nur natürlich, auf den Troerkatalog des В fehlt jeder Hinweis, s. die Listen. Vgl. auch o. S. 240. 2 Womit also die Nymphenszene 10, 215—255 Π 1—101 entspricht. Vergil hat sie 'verschoben', da er eben das 10. Buch statt dessen mit der Götterversammlung beginnen lassen wollte.
298
Aeneis 7—12
(10, 267—269). Aeneas' Erscheinung (10, 270f.) wird dem Sirius verglichen (10, 272—275), so wie Achilleus dem Priamos vorkam (X 26b—31). Turnus aber läßt die Hoffnung nicht sinken (10, 276— 286) — haud tarnen audaci Turno fiducia cessit (10, 276 [si 9, 126]f.). Damit ist etwa, ohne daß eine genaue Abgrenzung zu erzielen wäre, in der Erzählung der P u n k t erreicht, der dem Schrecken der Troer entspricht, als sie Patroklos in Achilleus' Waffen und Automedon (Π 219) kommen sehen — σύν έντεσι μαρμαίροντας (Π 278f.). Man weiß, daß auch diese Waffen Achills göttlichen Ursprungs waren: Peleus hatte sie von den Göttern zur Hochzeit mit Thetis erhalten (vgl. besonders Ρ 194—196. Σ 82—85). Wenn auch die Täuschung auf die Troer wirkt (Π 280—283), so ziehen sie sich doch geordnet zurück: ού γάρ πώ τι Τρώες . . . . . φοβέοντο (Π 303f.). Das troianische Lager ist befreit, der Brand in den griechischen Schiffen gelöscht (also etwa Π 1—305
>
10,1—307).
(2) Pallas', Sarpedons und Patroklos' Tod Nach der Landung entbrennt an zwei verschiedenen Stellen die Schlacht 1 . Auf der einen Seite k ä m p f t Aeneas erfolgreich (10,308—361), auf der anderen — at parte ex alia (10, 362) — geraten die Arkader in eine schwierige Lage, da das Gelände ihnen den gewohnten Reiterkampf unmöglich macht (10, 362—367 a) 2 . Pallas fleht sie an (ut vidit Pallas, 10, 365a): |quo fugitis, socii? (10, 369). Er t u t es nicht anders als Sarpedon, der herbeieilt, als er sieht (ώς ούν ΐδ', Π 419), wie die Troer Patroklos erliegen (Π 394—418): αιδώς, ώ Λύκιοι, πόσε φεύγετε-, (Π 422; 10, 362—379 < Π 419—426). Darauf folgt dip Aristie des Pallas (10, 380—404) 3 , die darin gipfelt, daß er den gewaltigen Halaesus besiegt (10, 405—425). Dieser Kampf entspricht im Ablauf der Geschehnisse dem des Patroklos mit Sarpedon Π 462—507: Das Verständnis der Bedeutung beider Kämpfe, in der Ilias wie in der Aeneis, ergibt sich erst aus dem folgenden. Vergil hat nun etwas Eigenartiges unternommen, dem genauer nachgegangen werden muß. Denn wenn im Π der lykiache Zeussohn Sarpedon, also ein gewaltiger Held, dem Patroklos erliegt, so ist dieser Sieg des achilleischen εταίρος zunächst notwendig, um ihn das Gebot des Achilleus vergessen zu lassen, keinesfalls mit den Troern zu 1
Etwa 10, 308—361 < Π 306—393. πρώτος Π 307b > primus 10, 310b. Wozu mit Recht nur Cerda auf Μ 49—66 aufmerksam gemacht hat: die troischen Gespanne können die griechischen Gräben nicht überwinden. Zur Einführung der Reiterei ins Epos als wesentlichem Unterschied zu Homer s. H e i n z e S. 197f. 3 Sie entspricht in der Zahl der von ihm Getöteten der des Patroklos vor seinem Endkampf: Π 692—697 tötet dieser neun wie Pallas auch vor dem Kampf mit Halaesus. Zwölf tötete Patroklos vor dem entsprechenden Kampf mit Sarpedon Π 394—418. 2
Aon. 10. Pallas', Sarpedons und Patroklos' Tod
299
kämpfen (Π 89—94). Homer erinnert ausdrücklich daran, als Patroklos in seiner Verblendung Troern und Lykiern nach Sarpedons Tod nachsetzt: και μέγ' άάσθ·η| νήπιος· εΐ δέ έπος Πηληϊάδαο φύλαξεν . . . (Π 685f.). Vor dem Sarpedon-Patroklos-Kampf bemerkt Zeus zu Here, daß er noch zweifle, ob er den von ihm sehr geliebten Sohn lebend nach Lykien entführen oder ob dieser von Patroklos bezwungen werden solle (Π 433—438). Here antwortet, er würde sich nur den Groll all der anderen vor Troia kämpfenden Göttersöhne zuziehen — Π 448 \πολλοΙ γαρ περί άστυ μέγα Πριάμοιο μάχονται νίέες άϋανάτων, τοΐσιν κότον αΐνόν ένήσεις. Er möge dann doch lieber den Leichnam wenigstens von Thanatos und Hypnos nach Lykien bringen lassen (Π 440—457). Vergil hat diese Szene übernommen. Er läßt Pallas zu Hercules, dem Schutzheiligen der Arkader, dessen Fest ja wenige Tage zuvor in Pallanteum gefeiert worden war (vgl. 8, 102. 268—270), um Sieg über Turnus beten (10,460—463) 1 . Der Alcide hört's und seufzt (10, 464f.). Da spricht der Vater, Iuppiter also, zu ihm: 10, 467—471 stat sua cuique dies . . .j . . . \Troiae sub moenibus altis 470 jtot gnati cecidere deurn; quin occidit una Sarpedon, mea progenies. Iuppiter hat sich demnach in der Aeneis Heres Argument in der Ilias, das zum Tode Sarpedons geführt hatte, zu eigen gemacht: Pallas wird als ein anderer Sarpedon sterben. Vergil konnte kaum deutlicher als durch diese Namensnennung auf seine Vorlage aufmerksam machen, (also 10, 464—473 < Π 431—462; vgl. auch S. 304). Aber der Kampf Turnus-Pallas ist nicht nur durch Pallas' Versuch, die Arkader zum Stehen zu bringen, und durch dies Iuppiter-HerculesGespräch eindeutig auf den Patroklos-Sarpedon-Kampf bezogen. Denn als Pallas Halaesus besiegt hat (10, 425; s. u. S. 307), da droht es zum Kampf mit Lausus, dem fast gleichaltrigen (10, 434) Sohn des Mezentius, zu kommen — egregii forma, sed quis Fortuna negarat| in patriam reditus. Iuppiter jedoch verbietet den Zweikampf — mox illos sua fata manent maiore sub hoste (10, 435—438). So aber wurde Patroklos' Tod vorbereitet: wider das Verbot Achills stürmt er dreimal gegen die troische Mauer an, dreimal treibt ihn Apollon selbst — Achilleus' Vorausahnung also erweist sich als richtig (Π 94) — zurück, beim vierten aber ruft der Gott ihm zu, es sei weder ihm noch Achilleus bestimmt, Troia zu zerstören: Π 707—709 χάζεο, διογενές Πατρόκλεες· ου νύ τοι αίσα σω ΰπό δουρί πόλιν πέρθαι Τρώων άγερώχων, ούδ' ύπ' Άχιλληος, δς περ σέο πολλών άμείνων. 1
Wie schon 10, 421—423 vor dem Sieg über Halaesus.
300
Aeneis 7—12
Hektor hielt unterdessen überlegend am skaiischen Tor — Έ κ τ ω ρ δ' έν Σκαιησι πύλης εχε μώνυχας ίππους (Π 712). Da tritt der Gott in Asios' Gestalt zu ihm (Π 715—720): Έκτορ, τίπτε μάχης άποπαύεαι; ούδέ τί σε χρή (Π 721), er solle Patroklos angreifen, Apollon werde ihm helfen (Π 722—725). Dürfen erst Lausus und Pallas auf göttlichen Befehl 1 nicht miteinander kämpfen, wie Patroklos und Achilleus Troia nicht einnehmen dürfen, so holt Iuno 2 dann Turnus zur Hilfe f ü r Lausus herbei (10, 439—444) wie Apollon den Hektor (Π 712—730): 10, 439f. interea soror alma monet succedere Lauso Turnum, qui volucri curru medium secat agmen. Turnus ruft daraufhin aus: tempus desistere pugnae,| solus ego in Pallanta feror . . . (10, 441bf.), d.h. während beider Zweikampf sollten die übrigen Kämpfe ruhen, womit Apollons Frage an Hektor — τίπτε μάχης άποπαύεαι; — trotz der 'wörtlichen' Entsprechung einen gänzlich anderen Sinn bekommen hat. Gleichzeitig aber läßt Turnus' Ausruf auch an den Sarpedons denken: άντήσω γαρ έγώ τοϋδ' άνέρος . . . (Π 423; Π 422 schon in Pallas' Mund 10, 369, s. о. S. 298). Yergil hat nicht nur die Vorbereitung des Sarpedontodes und die des Patroklostodes für die Vorbereitung des Pallastodes verwendet, auch sein Tod ist ähnlich kontaminiert. Denn Turnus' Triumphrede über Pallas' Leiche (10, 491—495 a) entspricht Hektors Triumphrede über dem zu Tode getroffenen Patroklos (П 830—842) — Patroklos hatte über dem gefällten Sarpedon nicht solche Worte gefunden (vgl. Π 490-—507). Beide aber, Patroklos und Hektor, setzen den Fuß auf die Brust des gefallenen Gegners, um die tödliche Lanze herauszuziehen: ό δε λάξ έν στήθεσι βαίνων ( = Ν 618b)| έκ χροός έλκε δόρυ (Π 503bf.) entspricht ώς άρα φωνήσας δόρυ χάλκεον έξ ώτειλής| ειρυσε 1 den Apollon in der Ilias dem Patroklos direkt erteilt. Der weicht daraufhin zurück. In der Aeneis dagegen ahnen weder Pallas noch Lausus etwas von Iuppiters Verbot — das Resultat ist dennoch in beiden Epen dasselbe. 2 10, 439 f. interea soror alma monet succedere Lauso | Turnum . . . kann nicht Iuturna, Turnus' Schwester, meinen, wie ausnahmslos bisher behauptet worden ist (vgl. z.B. B ü c h n e r Sp. 1414 = 392, 8—10, vor allem aber H e i n z e S. 377): Iuturna erscheint erst 12, 138, von Iuno angesprochen, ihr Name zuerst 12, 154. Das Epitheton 'alma' dürfte trotz 12, 141 schwerlich auf sie zugeschnitten sein. Es findet sich in der Aeneis für Venus, Ceres, Aurora, lux, tellus. Iesse Benedictus C a r t e r , Epitheta deorum, Suppl. 2 zu Roschers Ausf. Lexikon der griech. und röm. Mythol., Leipzig 1902 s. v. 'almus' verzeichnet entsprechende Gottheiten, auch Iuno. — Daß 'soror alma' in 10, 439 ohne Namensnennung auf Iuno zu beziehen ist, ist schon deshalb wahrscheinlich, weil zwei Verse zuvor, 10, 437, ihr Bruder als 'regnator Olympi' deutlich genug bezeichnet ist. Auch der Zusammenhang mit dem Π verbietet es, an Iuturna zu denken. Diese,erhält ja im 12. Buche einen ähnlichen Auftrag wie einst Aeolus oder im 7. Buche Allecto.
Aen. 10. Pallas' Tod. Turnus' und Hektors Schuld
301
λάξ προσβάς . . . (Π 862f.). Und so macht es auch Turnus, ohne daß sich entscheiden ließe, an welche von beiden Stellen Vergil gedacht hat: et laevo pressit pede talia fatus| exanimem, rapiens immania pondera baltei (10, 495bf.), allerdings t u t Turnus es zu anderem Zweck, dem des Waffenraubs. Wenn jedoch Pallas sich das tödliche Geschoß selber noch aus der Wunde gezogen hat — 10, 486 f. ille rapit calidum frustra de volnere telum: una eademque via sanguis animusque secuntur\, —, dann läßt es sich sicher entscheiden, daß so nicht Patroklos, sondern Sarpedon stirbt, als ihm Patroklos die tödliche Lanze aus der Wunde gezogen h a t : Π 504 f. εκ χροός έλκε δόρυ, προτΐ δέ φρένες αύτω ίποντο' | τοϊο δ'άμα ψυχήν τε και εγχεος έξέρυσ' αίχμήν. Dies 'wörtliche' Zitat bestätigt, daß Pallas stirbt wie Sarpedon. Er stirbt, man darf dies allem übrigen noch hinzufügen, 'in der Mitte' des Buches wie Sarpedon auch (das Abschnittsende 10, 509 entspricht etwa Π 507, vgl. S. 298). Gleichzeitig aber stirbt er auch wie Sarpedons Überwinder. Diese bemerkenswerte Kontamination müssen wir begründen (also etwa: 10, 445—509 < Π 783—8671| + 426—507) 1 . (3) Turnus' und Hektors Schuld 10,510 erreicht die fama(!) mali tanti Aeneas und löst dessen Rache aus, die vollkommen dem Rasen Achills im iliadischen Flußkampf nachgebildet ist (10, 510—605 < Φ 1—210). Auch dieser Handlungsfortschritt bekräftigt, daß 10, 509 der Pallasabschnitt so abgeschlossen ist wie Π 507 der Sarpedonabschnitt: denn der verwundete Glaukos (s. Μ 387—391) hat zwar im Herankommen noch Sarpedons letzte Worte (Π 492—501) gehört — Γλαύκω δ' αίνδν άχος γένετο φθογγής (!) άίοντι (Π 508), aber er muß jetzt erst lykische und troische Führer herbeiholen, bevor der Kampf um Sarpedons Leiche entbrennt (Π 509—683). Im Π also setzt sich die Handlung in anderer Weise fort. Wenn aber Aeneas acht Jünglinge lebendig fängt, um sie später zu opfern (10, 517 b—520), unter vielen anderen Magus (10, 521—536), Tarquitus und die Brüder Liger und Lucagus tötet, wie Achilleus zwölf 1 Die Π-Szenen in ihrem Verhältnis zur Aeneis sind sehr schwer genauer abgrenzbar, meine Angaben in den Listen stellen häufig nur Annäherungewerte dar (hier etwa: 10,1—609 < Π 1—507). E h w a l d (s.S.22) S.733 weist auf einige Stellen aus Sarpedons Tod hin. Wenn der Leichnam des Pallas 10,506—507 von den socii dem Vater zurückgebracht wird, so entspricht dies natürlich wiederum dem Π: dort bringen Thanatos und Hypnos den Leichnam des Sarpedon in seine Heimat Lykien, Π 681—683, vgl. S. 310,1.
302
Aeneis 7—12
Jünglinge im Skamander fängt (Φ 26b—33), Lykaon (Φ 34—119), Asteropaios und alle die anderen tötet, so weist eben dies Umspringen der Handlung ins Φ darauf, daß die Bedeutung des Pallastodes der des Patroklostodes entspricht, nicht der des Sarpedon 1 . Mag auch Sarpedon seiner Waffen beraubt werden, so ist diese Spoliierung olfensichtlich 'moralisch' vollkommen in der Ordnung (Π 663—665), während die Reflexion des Dichters über den Raub des balteus des toten Pallas durch Turnus enthüllt, daß es sich hier um einen anderen Bereich handelt: 10,501—505a nescia mens hominum fati sortisque futurae et servare modum, rebus sublata secundis. Turno tempus erit, magno cum optaverit emptum intactum Pallanta et cum spolia ista diemque 505 oderit. Diese Verse zeigen sogleich, daß sie mit Sarpedons Tod nichts mehr zu tun haben, vielmehr gänzlich zu Patroklos' Tod und Hektors Triumph gehören. Als Apollon dem in seiner Verblendung siegestrunkenen Patroklos mit der Hand auf die Schulter schlug, so daß der Helm in den Staub fiel (Π 784—796), flocht Homer, der Dichter selbst, ein: Π 799 bf. (κυνέην) τότε δέ Ζευς "Εκτορι δώκεν f) κεφαλή φορέειν, σχεδόθεν δέ οί ήεν ολεθρος, und der sterbende Patroklos weissagt (Π 844—854) dann Hektor den Tod von Achilleus' H a n d : Π 852bf. . . . άλλά τοι ήδη αγχι παρέστηκεν θάνατος και μοίρα κραταιή. Als es Hektor gelungen ist, die achilleischen, Patroklos geraubten Waifen anzulegen (P 188—197), da schüttelt gar Zeus sein Haupt und spricht zu sich selbst: Ρ 201—208 ά δείλ', ούδέ τί τοι θάνατος καταθύμιός εστίν, δς δή τοι σχεδόν εϊσι . . . 205 τεύχεα δ' ου κατά κόσμον άπο κρατάς τε και ώμων είλευ . . . Vergil hat demnach in homerischer Weise die Erzählung unterbrochen, um dem Sinne nach das gleiche wie Zeus nach der Spoliierung des Patroklos zu sagen: U r s i n u s hatte nur zu recht, den Einschub des Dichters auf die Worte des Göttervaters zurückzuleiten (vgl. S. 216,2). 1 Es wäre sehr lohnend, die höchst komplizierte Umformung großer Teile des Υ und des Φ als Grundlage des weiteren Verlaufs des 10. Buches detailliert darzustellen. Teile des Δ und des Ε sind hinzuzunehmen. Personen vertauschungen gegenüber der Ilias und die Schwierigkeit genauer Abgrenzungen würden jedoch ausgedehnte Interpretationen bedingen.
Aen. 10. Turnus' und Hektors Schuld
303
Vergleicht man die Todesumstände des Pallas und des Patroklos noch ein wenig genauer, so ist es ja deutlich, daß Patroklos, obwohl nur Gefährte Achills — ημέτερος θεράπων, so bezeichnet der Pelide ihn ausdrücklich in seinem Gebet zum Dodonaiischen Zeus (Π 244) — dennoch nicht in offenem Kampf von Hektor besiegt wurde. Vielmehr bedarf es der Hilfe Apollons (Π 791—806a), dann trifft den Wehrlosen erst Euphorbos (Π 806 b—817) und als dritter versetzt Hektor ihm den Todesstoß (Π 818—828). Die hephaistischen Waffen feien auch den Untergebenen. Nicht umsonst also hebt Homer hervor, als Hektor sich die Waffen Achills anlegte, daß dessen Vater Peleus sie zur Hochzeit von den Göttern als Geschenk erhalten habe (P 191—197)1. Denn Hektor hat sich ganz offensichtlich vergangen, weil er einen ihm nicht gleichgestellten und zudem noch wehrlosen Gegner in unehrenhaftem Kampfe getötet und sogar beraubt hatte 2 . Achilleus, nun selber wehrlos, solange er nicht wieder im Besitze neuer hephaistischer Waffen ist, wird später nicht nur sorgfältig nach der Stelle ausspähen müssen, an der seine eigenen άμβροτα τεύχεα (Ρ 194) jetzt Hektor ungeschützt lassen (X 321—325)3, sondern er wird auch Hektor, dem νήπιος (X 333), versichern, daß er Patroklos' wegen sterben müsse (X 331—336). Hektors 'Schuld' also besiegelte seinen Untergang. Und Turnus ? Iuppiter hat den Zweikampf von Pallas und Lausus verboten, weil jeder von ihnen bald einem gewaltigeren Feind erliegen solle (10, 435—438 < Π 707—709). So geht Pallas auf den riesigen Gegner los und versucht, ihm zuvorzukommen (10, 445—459): 10, 458bf. si qua fors adiuvet ausum| viribus imparibus*. Sein Gebet zu Hercules veranlaßt Iuppiters Bemerkung, daß auch Turnus' Schicksal sich erfüllen werde: 10, 471bf. etiam s u a T u r n u m | fata vocant, metasque dati pervenit ad aevi ( < Π 441f. [ = X 179f.]). Pallas wirft zwar tnagnis viribus (10, 474) seine Lanze auf Turnus, aber gegen dessen Kraft vermag er nichts. 1 Stellt die in Pallas' balteus eingravierte Danaidenhochzeit eine Erinnerung daran dar? Turnus raubt ja nicht allein den balteus, sondern er 'raubt' auch das Verbrechen, so hat es Vergil jedenfalls formuliert: rapiens immania pondera baltei| impreasumque nefaa: una sub nocte iugali| caesa menus iuvenum foede thalamique cruenti . . . (10, 496—498). Hier bleibt noch manches zu klären. 2 Vortrefflich hierzu Samuel E. B a s s e t t , Hectors fault in honor, TAPhA 54, 1923, S. 117—127. 3 Auf das Problem der Unüberwindlichkeit göttlicher Waffen soll nicht eingegangen werden, es scheint mir komplexer zu sein, als es die Iliaskritik bisher herausgearbeitet hat. Von K u l l m a n n (s. S. 167,1) aus kommt man in die betreffende Literatur hinein, vgl. auch ebd. S. 307, 4. 1 Im Gegensatz zu 10,431 agmina concurrunt ducibusque et viribus acquis. Dieser Versschluß schon 10, 357 in einem Gleichnis. Beide Stellen gehören aber zusammen und haben stark ennianisches Gepräge.
304
Aeneis 7—12
Stammen Pallas' Gebet und Iuppiters Reaktion hier im 10. Buche auch aus der Vorbereitung des Sarpedonkampfes, wie sich bereits gezeigt hat (s. S. 299), so ist doch der jugendliche Pallas (iuvenis 10, 445) andererseits, wie Patroklos für Hektor, kein 'gleichwertiger' Gegner für Turnus, freilich von einem anderen Aspekt her. Denn dieselbe 'Ungleichheit' bewirkte auch schon Apollos Eingreifen (9, 638—663), als Ascanius beim Kampf ums Lager bereits Taten verrichten will, die ihm noch nicht erlaubt sind (Germanus wies hierzu auf Π 707—709 hin): 9,653—656a sit satis, Aenide, telis impune Numanum oppetiisse tuis. primam hanc tibi magnus Apollo 655
concedit laudem et paribus поп invidet
armis,
cetera parce, puer, bello. Darum erliegt der puer Euryalus dem Blutrausch (9, 354, s. S. 274), und aus dem gleichen Grunde ist einst auch Troilus für Achilles kein ebenbürtiger Gegner gewesen (1, 474—478, s. S. 349)1. Das unheilverkündende ού κατά κόσμον (Ρ 205) des Kroniden legt Hektors Schicksal um seiner 'Schuld' willen ebenso fest wie das ,,nescia mens hominumfati sortisquefuturae| et servare modum" (10,501 f.) 1
Vgl. Aeneas' Abschiedsworte 12, 435—440 disce puer, virtutem ex me . . . t u facito, mox cum m a t u r a adoleverit aetas, s. S. 352, Euander betrauert Pallas' i m m a t u r a mors 11, 166f., kurz darauf heißt es: t u quoque nunc stares immanis truncus in armis, | esset par aetas et idem, si robur ab annis,| Turne (11, 173—175). DidosTod, nec fato, merita nec morte (4, 696), zeigt den ganzen Unterschied. Sehr bedeutsam ist übrigens in diesem Zusammenhang Neptuns Antwort auf Venus' Bitte a m Schlüsse des 5. Buches: er habe seinerzeit Aeneas vor Achilles gerettet, weil er diesem nicht gewachsen gewesen sei, nec dis nec viribus aequis. Damit spielt N e p t u n auf 'seine eigenen' Worte an. Denn im Y warnte Poseidon Aineias vor Achilleus δς σεΰ ίίμα κρείσσων καΐ φίλτερος άθανάτοισιν (Υ 334 > 5, 808bf.). Vgl. aber auch 12,216—218: nach dem Opfer scheint den Rutulern 12, 216 der bevorstehende Kampf zwischen Turnus u n d Aeneas „impar . . ., u t propius cernunt non viribus aequis". Die weitere Untersuchung dieser Frage f ü h r t über die Aeneis hinaus, vgl. z.B. Liv. 1, 24, 1 (Horatier u n d Curiatier) trigemini fratres nec aetata nec viribus dispares. 1, 48, 3 multo et aetate et viribus validior (Tarquinius als Servius) usw. u n d Friedrich F o c k e , Synkrisis, Hermes 58, 1923, S. 355: „ U m die Bedeutung eines militärischen oder politischen Erfolges gerecht zu bemessen, wird, wie in den Enkomien [vgl. ebd. S. 335—337], auch die Bedeutung der G e g n e r verglichen". Zur 'Theorie des Sieges' vgl. St. W e i n s t o c k , Victoria, R E 8 A 2, 1958, Sp. 2508. Zum religiösen Aspekt vgl. Franz C u m o n t , Afterlife in R o m a n paganism, ch.5 „untimely d e a t h " , S. 128—147. Ders., Virgile et les morts prämatures, zuerst 1945, jetzt in: L u x perpetua, Paris 1949, S. 303—342. Zur Vorsicht gegenüber seinen Ergebnissen m a h n t Pierre В о у а п с ё , Funus acerbum, R E A 54, 1952, S. 275—289: in diesem wichtigen Aufsatz werden besonders die Vergilstellen besprochen, Pallas S. 277f. J o h a n n a T e r V r u g t - L e n z , Mors immatura, Diss. Groningen 1960, 84 S. konnte ich nicht einsehen, vgl. jedoch die sehr kritische Besprechung von В о у а п с ё , R E L 38, 1960, S. 471f.
Aen. 10. Turnus' und Hektors Schuld
305
Vergils des Turnus Schicksal. 'Jetzt', νϋν γε (Ρ 206), sind Hektor noch Erfolge gewährt, aber Andromache wird dem aus der Schlacht Heimkehrenden die Waffen des Peliden nicht mehr abnehmen: Ρ 206—208 . . . άτάρ τοι νϋν γε μέγα κράτος έγγυαλίξω, των ποινήν 6 τοι ου τι μάχης έκ νοστήσαντι δέξεται 'Ανδρομάχη κλυτά τεύχεα Πηλείωνος. Der Hörer weiß, unter welchem Jammer sie Hektors H a u p t in den Händen halten wird (Ω 723—746). Dem genau entsprechend ahnt aber auch hier im 10. Buche der Aeneis der Hörer, daß Turnus in Bälde u m seiner Schuld willen diesen Tag verfluchen wird — 10,503—505 a Turno tempus erit, magno cum optaverit emptum intactum Pallanta et cum spolia ista diemque 505 oderit 1 . Damit aber ist Iuppiters Entscheidung zu Beginn dieses 10. Buches, „heute" (hodie 10, 107 < σήμερον Υ 127) jedem gleiche Chancen zu gewähren, f ü r Turnus verhängnisvoll geworden. Er hat die Probe nicht bestanden. Sein Tod steht aus dem 'gleichen' Grund bevor wie der Hektors. Noch vor der Kerostasie (12, 725—727 < X 208—213, s. S. 288) sagt daher Iuno zu Turnus' Schwester Iuturna (vgl. S. 292,1): 12, 149f. nunc iuvenem imparibus video concurrere fatis Parcarumque dies et vis inimica propinquat. Die vires des Turnus und des Aeneas sind 'gleich' — auch Turnus besitzt ein von Vulcan geschmiedetes Schwert (12, 90f.), ist göttlichen Ursprungs (vgl. 6, 89f. 10, 76). So werden sich Aeneas und Turnus also ebenso gegenübertreten wie Achilleus und Hektor, Hektor und Turnus in göttlicher Waffnung wie ihre Gegner, aber von vornherein unterlegen durch ihre 'Schuld'. Der Tod des Pallas hat also die gleiche Funktion, er hat die gleiche Bedeutung f ü r die Struktur der Aeneis wie der Tod des Patroklosfür die derllias. Gleichzeitig aber macht dieser Unterschied von fata und vires es höchst wahrscheinlich, daß in der Aeneis auch Troilus' und Pallas' Schicksal aufeinander bezogen sind. (4) Pallas und Troilos, Lausus und Antilochos Aeneas hatte die Darstellung des Troilustodes auf den karthagischen Tempelreliefs gesehen: 1, 474—478 parte alia fugiens amissis Troilus armis infeliz puer atque impar congressus Achilli, 1 Vgl. 4, 169f. ille dies primus leti primusque malorum| causa fuit (s. S. 216): Didos falsches 'coniugium' mit Aeneas!
20
Knauer, Aeneis und Homer
306
Aeneis 7—12
fertur equis curruque haeret resupinus inani, lora tenens tamen; huic cervixque comaeque trahuntur per terram et versa pulvis inscribitur hasta. Troilos wird bekanntlich schon am Beginn der troischen Kämpfe, bald nach der Landung der Griechen, von Achilleus am Tempel des Thymbraiischen Apollon getötet. Achilleus hat damit ein 'Verbrechen' auf sich geladen, das man in späterer Zeit f ü r seinen eigenen Tod und deshalb auch f ü r Troias Untergang verantwortlich machte, bei Homer findet sich noch nichts darüber 1 . Pallas fällt ja ähnlich dem Troilos schon bei den ersten Kämpfen nach der 'Landung' des Aeneas, und wenn er als puer dem Turnus erliegt, so führt diese 'Schuld' des Rutulers später dazu, daß Aeneaa ihn in dem Augenblick tötet, als der infelix. . . | balteus . . . | Pallantis pueri . . . (12, 941—944 < X 322—325) sichtbar wird und ihm Turnus' 'Schuld' in Erinnerung ruft. Pallas' Tod durch Turnus entspricht, dem szenischen Ablauf folgend, dem Tode des Sarpedon durch Patroklos (10, 445—509 < Π 426—507); gleichzeitig aber ist die strukturelle Bedeutung seines Todes f ü r Turnus vollkommen der des Patroklostodes f ü r Hektor nachgebildet (Π 783— 867 И) — die Verblendung beider dem nicht ebenbürtigen Gegner gegenüber könnte nicht ähnlicher sein. Schließlich aber scheint der Tod des puer Pallas auch an den des puer Troilus zu erinnern, insofern er sich sowohl zu Beginn der Kämpfe — haec te prima dies bello dedit, haec eadem aufert (10, 508) — ereignete, als auch, indem er das gleiche Schuldmotiv enthält, das Achilleus' Tod mitbestimmen sollte 2 : Troilos' und Patroklos' Todesart unterscheiden sich ja auf das deutlichste. Man würde auf diese Gedankenverbindung nicht kommen, wäre Troilus' Tod nicht im 1. Buche der Aeneis so eindrucksvoll geschildert und hätte nicht auch das Verständnis des Bittganges der laurentischen Frauen im nächsten, 11. Buche erheblich gewonnen durch den Vergleich mit dem dritten karthagischen Relief, das auf das Troilusrelief folgt und auf dem Aeneas den Bittgang der troischen Frauen (Z 286—311) dargestellt fand (1, 479—482; s. S. 286ff.). Es ist eine Gegenprobe zu diesen Überlegungen, daß weder der Tod Sarpedons noch der des Halaesus f ü r Patroklos oder Pallas in diesem 1
Vgl. vor allem Apollod. epit. 3, 32 mit der Anmerkung von James George Frazer in seiner Apollodorus-Ausgabe, Loeb Class. Libr., London-New York 1921, 2, S. 200 und Albin L e s k y , Troilos, RE 7 A 1, 1939, Sp. 602—616 (besonders Sp. 604f. mit der nötigen Literatur), P r e l l e r - R o b e r t , Die griechische Heldensage, Berlin, 2,3,2, 41923, S. 1122—1124. K u l i m a n n (s. S. 167,1), S. 291—293. Für Vergil ist besonders wichtig Plaut. Bacch. 954, wo ja Troilus' Tod als eine der Bedingungen für Troias Untergang genannt wird. Zur Bedeutung des 'scelus' der Griechen s. S. 319. 2 Zu vergleichen ist übrigens, wie aus der Aiaeszene der Nekyia die Didoszene der Katabaeis wird: auch hier war das 'Schuldmotiv' entscheidend (s. S. U l f . ) .
Aen. 10. Pallas und Troilos, Lausus und Antilochos
307
Sinne eine 'Schuld' bedeuten. Vielmehr sollen diese beiden Kämpfe zeigen, daß Pallas wie Patroklos zwei tapfere und erfolgreiche Kämpfer sind, solange sie die gleichen Chancen wie der Gregner haben. Diese Kämpfe bereiten also jeweils den für sie selbst tödlichen Entscheidungskampf vor, indem beide, Patroklos wie Pallas, sich als würdige Gegner des Hektor wie des Turnus ausweisen. Die strukturelle Bedeutung dieser beiden Kämpfe entspricht sich also ebenfalls auf das genaueste (Π 462—507 > 10, 405—425) 1 . Daß Vergil darüber hinaus im 10. Buche an den Beginn der troischen, d.h. voriliadischen Kämpfe gedacht haben wird, beweist das 'Gegenbild' zum Tode des puer Pallas. Im gleichen 10. Buche stirbt Lausus — miserande puer\ (10, 825) — der sich für seinen Vater Mezentius opfert (10, 791—832). Aeneas versucht, ihn zu retten: 10, 811 f. quo moriture ruis maioraque viribus audes? fallit te incautum pietas tua. Doch Lausus läßt sich nicht aufhalten, er fällt durch Aeneas' Schwert (10, 815f.). Aeneae aber, völliges Gegenbild zum triumphierenden Turnus (10, 491—495a, Hektors Triumphrede entsprechend, Π 830— 842), beklagt den Tod seines jugendlichen Gegners zutiefst. Er beraubt ihn nicht seiner Waffen (10, 827f.) — 10, 829f. hoc tarnen, infelix, miseram solabere mortem Aeneae magni dextra cadis (vgl. Φ 106—108). Lausus' Tod durch den maior Aeneas (vgl. 10, 438 und 811) ist also von der pietas gegenüber dem Vater bestimmt (vgl. 10, 812), die der pius Aeneas (10, 784. 826) als getreuer Sohn vollkommen zu würdigen weiß. Nicht zufällig wird Vergil ihn gerade hier wieder als 'Anchisiades' (10, 822) bezeichnet haben 2 . Auch hier dürfte es nicht genügen, Lausus' Opfertod isoliert nur als Kontrast zum Tode des Pallas aufzufassen, ebensowenig, ihn hier, gegen Ende des Buches, auf Pallas' Tod in der Mitte des 10. Buches zu beziehen, wie Patroklos' Tod am Ende und Sarpedons Tod in der Mitte den Aufbau des Π bestimmen 3 . Vielmehr wird man Lausus' 1 Womit Sarpedons Tod zweimal verarbeitet ist: 1. strukturell an der besprochenen Stelle, 2. im szenischen Ablauf steht er an der gleichen Stelle im 10. Buche wie im Π und ist hier kontaminiert mit Patroklos' Tod ( > Pallas* Tod), was durch Detailzitate hinlänglich bewiesen ist (s. S. 298ff.). Es wird sich noch zeigen, daß auch Patroklos' Tod in ähnlicher Weise zweimal verarbeitet ist. 2 In diesem Buche noch 10, 250 Tros Anchisiades vor dem Gebet zur Cybele. Vgl. auch E . Adelaide H a h n , Note on Vergils use of Anchisiades, Class. Weekly 14, 1921, S. 3f. unter Berufung auf Terrot Reaveley Glover, Studies in Virgil, London ΟΙβΟί) 2 1912, S. 223f. ® Auch der auf Lausus' Tod folgende Tod des Mezentius am Ende des 10. Buches hat eine unheilvolle Bedeutung für Turnus. Vor allem erweist sich Aeneas ale der große Gegner, würdig, auch Turnus zu besiegen. Vergil hat
20·
308
Aeneis 7—12
Tod erst dann wirklich verstehen, wenn man außerdem (s. S. 282f.) an den Opfertod des Antilochos durch Memnon für seinen Vater Nestor denkt, wie ihn die Aithiopis erzählt hatte. Damit aber gewinnt das 10. Buch eine Schlüsselstellung nicht nur innerhalb der Aeneis, sondern für die Aeneis als Umformung des troischen Krieges überhaupt. Denn es bildet nicht allein die Struktur des Π, das durch den endlich eingetretenen Schiffsbrand zum Entscheidungsbuch der Ilias geworden ist, in einem erstaunlichen Maße nach, es ist nicht allein ausgezeichnet durch das einzige concilium deorum der Aeneis, das durch Iuppiters 'hodie' (10, 107) das iliadische σήμερον (Y 127) weiterführt, sondern es scheint außerdem die Anfangsund Endsituationen des troischen Krieges in sich einzuschließen. Es scheint sehr wohl möglich, daß Vergil gerade durch die Nachbildung des Π auf diese umfassenden Zusammenhänge aufmerksam geworden ist. Denn Hektor zündet das Schiif des Protesilaos (0 705 und Π 286) an, der der erste war, der auf troischen Boden sprang und dafür sterben mußte 1 . Ebenso aber wird im gleichen Π deutlich, daß wenigstens in der Ilias nicht von Troias Untergang die Rede sein wird: denn Apollon stößt Patroklos von der Mauer zurück, weil deren Zerstörung nicht einmal Achilleus vergönnt sein werde (Π 707—709). Im Π also werden der Anfang und das Ende des troischen Krieges — losgelöst übrigens von Helena, von der hier wie im 10. Buche der Aeneis von Lavinia 2 nicht die Rede ist — vor das innere Auge des Hörers gestellt. Vergil scheint es nicht anders verstanden zu haben, wenn der Tod der pueri Pallas und Lausus den von ihm selbst im 1. Buche beschriebenen des Troilos in den Kyprien und den des Antilochos in der Aithiopis evoziert. Daß es ihm möglich war, alles dies mit den Mitteln der Ilias zu erreichen, beweist der Tod der Camilla im 11. Buche, die ja zweifelsohne an Penthesilea, d. h. aber wiederum an die Aithiopis, erinnern soll. e) Camillas Tod in Aeneis 11 und Patroklos' Tod im Π (1) Camillas Aristie Penthesilea kommt in der Ilias nicht vor, es sei denn in der Variante zum Schlußvers der Ilias manchen Zug aus den Hauptkämpfen der Ilias auf Mezentiiis übertragen, vgl. die Listen zu 10, 689—908Ц und s. besonders 10, 736—746 (Tod des Orontes), wo Π 843—863 (Patroklos' Voraussage an Hektor) mit X 355—367 (Anstimmen des Paian über der Leiche des Hektor) kontaminiert ist. 10, 861—866 redet Mezentius sein Pferd an wie Θ 185—197 Hektor, Τ 400—403 Achilleus die seinen usw. 1 Er „bricht daa Tabu des Anfangs", Gerhard R a d k e , Protesilaos, RE 23,1, 1957, Sp. 934, 11. K u l i m a n n (s. S. 167,1) S. l l f . u. ö. a Vgl. höchstens 10, 79 in der Iunorede des Götterkonzils.
Camillas Tod in Aen. i ί und Patroklos' Tod im Π
Ω 804 v.l.
309
ώς οί γ' άμφίεπον τάφον Έκτορος, ήλθε δ' Άμαζών\ "Αρηος θυγάτηρ μεγαλήτορος άνδροφόνοιο.
Im 11. Buche erinnert eine Stelle vielleicht an eine solche Formulierung : 11, 648 f. at medias inter caedes exsultat Amazon, \ unum exserta latus pugnae, pharetrata Camilla. Aeneas sieht auch sie dargestellt auf den karthagischen Reliefs: 1, 490—493 ducit Amazonidum r lunatis agmina peltis 1 ( r l l , 6631) Tenthesilea 1 furens mediisque in millibus ardet . . . ( r l l , 6621; vgl. S. 48,5). Es ist das letzte Bild, das er betrachtet, und Viktor P ö s c h l (S. 104, 2) hat durchaus recht, wenn er notiert, daß diese Penthesileadarstellung hier als eine Art Vorbereitung f ü r Didos unmittelbar anschließendes Auftreten zu verstehen sei. Zu Beginn dieser Arbeit (S. 33) wurde gefragt, ob es eine Bedeutung habe, wenn Camillas Tod mit demselben Vers beschrieben wird wie der des Turnus, und ob dies etwas damit zu tun habe, daß auch Hektor ebenso stirbt wie Patroklos (11, 831 = 12, 952|| < Π 856f. = X 362f.). In der Uias leuchtet dies sofort ein, denn Hektor stirbt, weil er Patroklos getötet hat. Patroklos ist der Gegner Hektors gewesen, Camilla jedoch die Verbündete des Turnus, auf die er große Hoffnungen gesetzt hatte (vgl. 11, 432f.). Wie kommt es in der Aeneis zu Camillas Tod 1 ? 11, 648—724 schildert Vergil ihre Aristie, vergleicht sie der Diana (11, 652), sie ist furens (11, 709. 762) wie Penthesilea (1, 491). Arruns aber, ein Etrusker, beginnt, sie heimlich, furtim (11, 765), zu verfolgen (11, 759b—761) — hac Arruns subit et tacitus vestigia lustrat (11, 763) — und er sieht seine Chance gekommen, als Camilla ihrerseits den Cybelepriester Chloreus (11, 768) verfolgt. Chloreus nämlich ist reich gekleidet, führt einen goldenen Bogen (11,774—777): dieser Reichtum verführt Camilla — caeca sequebatur totumque incauta per agmen| femineo praedae et spoliorum ardebat amore (11, 781 f.). Da betet Arruns zum Apollo von Soracte (11, 785—793), seine Lanze bemerkt Camilla nicht eher, als bis diese „das jungfräuliche Blut trinkt" (11,799—804). Die anderen Mädchen stützen die Sinkende (11, 805—806 a). Arruns flüchtet erschreckt, noch immer in Furcht vor Camilla, und mischt sich wieder in die Schlachtreihen (11, 806b—815), Camilla stirbt (11, 816—835). Die Nymphe Opis aber rächt sie, wie Diana (11, 532— 535a) es von ihr verlangt hatte (11, 587—594), und tötet Arruns, fast 1
Vgl. H e i n z e s Charakterisierung der „schlachtenfrohen Jungfrau", S. 216f.
310
Aeneis 7—12
ohne daß er es merkt (11, 836—867)1. Camillas Tod bewirkt die Flucht ihrer Schar und die der Rutuler — tuta petunt et equis aversi ad moenia tendunt (11,868—871). Acca aber, Camillas Vertraute (11, 820f.), erfüllt den letzten Auftrag: sie meldet Turnus Camillas Tod, die allgemeine Flucht zur Stadt (11, 896—900). Da bricht er auf — furens (11, 901) —, vor der Stadt sehen sich Aeneas und Turnus — sie ambo ad muros rapidi totoque feruntur| agmine nec longis inter se passibus absunt (11, 906f.). Die Nacht macht weitere Kämpfe unmöglich, und so schließt das 11. Buch in der Situation des Φ-Schlusses (etwa 11, 876—915jj < Φ 526—6111|, s. S. 289f.). Man hat nicht nur seit langem erkannt, daß 11, 831 ( = 12, 952) vitaque cum gemitu fugit indignata sub umbras die Übersetzung von Π 856f. ( = X 362f.) ψυχή 8' έκ ρεθέων πταμένη . . . ist 2 , sondern man weiß ebenso seit Macr. 5, 3, 7, daß die fünf Verse 11, 794—798, die Apollos Reaktion auf Arruns' Gebet schildern, den vier Versen Π 249—252 genau entsprechen: In diesen wird die Reaktion des Zeus auf Achilleus' Gebet beschrieben. Da die „einzigartige Figur der Camilla" 3 zwar an Penthesilea zu erinnern schien, aber doch auch wieder ganz anders umkam als diese, hat man, sehe ich recht, nie weiter gefragt, ob diese beiden wörtlichen Zitate aus dem Π etwas miteinander zu tun haben. Dies ist tatsächlich der Fall: Vergil hat Camillas Tod dem Tode des Patroklos am Schlüsse des Π in allen wesentlichen Elementen nachgebildet. Wie gewöhnlich haben mir die beiden wörtlichen Zitate wieder als Leitzitate gedient. (2) Arruns und Euphorbos 11, 794—798 audiit et voti Phoebus succedere partim mente dedit, partim volucris dispersit in auras: sterneret ut subita turbatam morte Camillam, adnuit oranti; reducem ut patria alta videret, поп dedit, inque notos vocem vertere procellae4. 1
Es sei nur erwähnt, daß Diana 11, 593 f. zu Opis sagt, sie wolle den Leichnam der Camilla später in einer Wolke schützen •— corpus et arma| inspoliata feram tumulo patriaeque reponam. Damit 'holt' Vergil ein Motiv 'nach', das er in den Kämpfen des 10. Buches nicht brauchen konnte (es taucht ja nur andeutungsweise auf, insofern Pallas' Leichnam von den socii heimgebracht wird, 10, 505—507 < Π 681—683, s. S. 301,1). Denn diese Absicht entspricht erst hier im 11. Buche dem Vorschlag der Here, Sarpedons Leichnam nach Lykien bringen zu lassen (Π 453—457). Daß sie später nicht ausgeführt wird, dürfte wieder eine vergilische 'Ellipse' sein: die Erinnerung an die Ilias läßt einen unwillkürlich auch den dort ausgeführten Schluß ergänzen (Π 677—683). 2 Aber vgl. schon 11, 830 |et captum leto posuit caput < Π 855 ( = Χ 361) ώς Spa μιν είπόντα τέλος θανάτοιο κάλυψε. 3 H e i n z e S. 181, vgl. außer S. 215f. auch noch S. 228. Die Beziehung zur Ilias hat er noch nicht gesehen. « Zu 11, 795 < θ 409b und 798 < £ 4 0 8 b f . s. S. 49,1.
Aen. 11. Amins und Euphorboa
311
Wenn der Apoll von Soracte des Amins Gebet (11, 785—793, 9 Verse) zum Teil erhört, zum Teil nicht erhört, dann ist Arruns dasselbe widerfahren wie Achilleus, als dieser vor Patroklos' Auszug zum Dodonaiischen Zeus betete (Π 233—248, 16 Verse): Π 249—252 ώς Ιφατ' ευχόμενος, τοϋ δ' ίκλνε μητίετα Ζεύς. τω 8' έτερον μεν δώκε πατήρ, έτερον δ' άνένευσενηών μεν οί άπώσασθ-αι πόλεμόν τε μάχην τε δώκε, σόον δ' άνένευσε μάχης Ιξ άπονέεσθαι. Dies unverkennbare 'Zitat' nach Arruns' Gebet bestätigt, daß auch das Gebet selbst eine getreue Nachbildung des Achilleusgebetes ist, wenn auch hier die 'Treue' der Nachbildung in der vollkommenen 'Umkehrung' der Vorlage besteht 1 . Denn Achilleus bittet Zeus, er möge Patroklos κϋδος gewähren (Π 241), ihn mit allen Waffen ins Lager zurückkommen lassen (Π 246— 248); Arruns dagegen, er verzichte auf jegliche spolia (11, 790bf., vgl. dazu 11,593 f.,s.S.310,1),ja er sei sogar bereit, als ein inglorius (11,793 b) ins Vaterland heimzukehren, wenn er nur Camilla träfe (11, 792f.). Achilleus' Gebet zum Zeus von Dodona, dem Pelasgischen, den die 'Selloi' verehren, mit ungewaschenen Füßen — Π 233—235 Ζεϋ άνα, Δωδωναίε, Πελασγικέ, τηλόθ-ι ναίων, Δωδώνης μεδέων δυσχειμέρου* άμφί δέ Σελλοί σοι ναίουσ' νποφηται άναττόποδες χαμαιεϋναι — hat stets den Ruf ehrwürdigen Alters gehabt. Hat Vergil etwas anderes gemeint, wenn er Arruns den Apollo von Soracte anrufen läßt? Dessen Kult war seit uralter Zeit dafür berühmt, daß die 'Hirpi' den Gott verehrten, indem sie mit bloßen Füßen über glühende Kohlen schritten: 11, 785—788 summe deum, sancti custos Soractis Apollo, quem primi colimus, quoi pineus ardor acervo pascitur et medium freti pietate per ignem cvltores multa premimus vestigia pruna . . . Der Zusammenhang mit der Reaktion des Gottes, die in dieser ausführlichen Weise nur an dieser Stelle der Ilias so beschrieben wird 2 und in der Aeneis überhaupt nur hier vorkommt, läßt sicher erkennen, daß Vergil die Anrufung des Zeus von Dodona 'ersetzt* hat durch die 1
Bei Heinrich Lehr, Religion und Kult in Vergils Aeneis, Diss. Gießen 1934, S. 46f. ist dieser Zusammenhang nicht erkannt. 1 Vgl. etwa demgegenüber В 410f. und Μ 173f. In der Aeneis sind mit Π 233—248 noch die Gebete 8, 672—577 (Euander) und 10, 252—265 (Aeneas) zu vergleichen.
312
Aeneis 7—12
des Apollo von Soracte. Beider Kult schien ihm vergleichbar durch die Merkwürdigkeiten ihrer ύποφήται oder cultores. Daß das winterliche Dodone in der Uias selbst nur noch ein einziges Mal vorkommt, im Griechenkatalog — (Περοαβοί) ot περί Δωδώνην δυσχείμερον οϊκί' εθεντο (Β 750, s. L e a f zur Stelle) —, sei deswegen notiert, weil auch der Soracte nur noch einmal in der Aeneis erwähnt wird, im Italerkatalog: (Falisci) hi Soractis habent arces (7, 696). Dies mag Zufall sein, es bestätigt aber jedenfalls die Besonderheit, die Altertümlichkeit der beiden Kulte 1 . Gewiß, im Π betet Achilleus für Patroklos zum Zeus von Dodona, der das eine gewährt, das andere abschlägt. Hier im 11. Buche betet Arruns zum soractischen Apollo mit dem gleichen Erfolg. Dann aber ist es Camilla, deren Blindheit es Arruns ermöglicht, sie zu überlisten (11, 780—782) — dennoch folgt auch das der Ilias. Denn dort ist Patroklos verblendet (Π 784—789, δαίμονι, Ισος 786), er bemerkt Apollon nicht, als der an ihn herantritt (Π 789b ούκ ένόησεν), des Gottes Schlag läßt. alle Waffen von ihm abfallen, dann trifft ihn der Wurf des Euphorbos (Π 806 b—809). Euphorbos aber, der Sohn des Panthoos, ist ebenso gezeichnet wie jener namenlose Krieger, der vor zehn Jahren den ersten Griechen, Protesilaos, getötet hatte: er ist zwar ein starker Δάρδανος άνήρ| (Π 807 ^ В 701), aber kein Heerführer und Neuling im Kampf (vgl. Π 810f.). Er hat in der Ilias keine andere Aufgabe als die, den wehrlosen Patroklos zu treffen und damit sogar Hektor zuvorzukommen. Er wird im Ρ daraufhin von Menelaos getötet (Ρ 1—60) — genauso aber gibt es auch in der Aeneis nur diesen iuvenis Arruns (11, 765), den Vergil improbus nennt (11, 767), ohne ihn sonst näher zu beschreiben 2 . Auch Arruns hat in der Aeneis ledig1
Vgl. das in den Vergilkommentaren angegebene Material zu den Hirpi Sorani. Georg W i s s o w a , Religion und Kultus der Römer, München 2 1912, S. 238. 559, 1 (immerhin scheint dieser 'Sühneritus' noch in der Kaiserzeit bestanden zu haben). Franz A l t h e i m , Geschichte der lateinischen Sprache, Frankfurt 1951, S. 27. Kurt L a t t e , Römische Religionsgeschichte, München I960, S. 148. Zu den 'Selloi' vgl. Arthur Bernard C o o k , Zeus, Cambridge, 2, 2, 1925, S. 960. Martin P. N i l s s o n (s. S. 205,2) S. 427. Fritz L o c h n e r - H ü t t e n b a c h , Die Pelasger, Wien (Arb. a. d. Inst. f. vgl. Sprachwiss. 6) 1960, S. 147— 151 (vgl. G . N e u m a n n , Gnomon 34, 1962, S. 372). G w a t k i n (s. S. 23). Paul F a i d e r , Camille (fineide, VII, 803—807; X I , 498—915), Musee Beige 34, 1930, S. 59—81: seine Bemerkung S. 76, 5 „Virgile a cede — pour une raison que nous ignorons — a la tentation d'evoquer ici les vieux rites des hirpi et le culte d'Apollo Soranua" erübrigt sich also in diesem Zusammenhang. — Daß der 681 m hohe Soracte den Schnee länger hielt als seine Umgebung, ist natürlich. Vgl. außer Hör. carm. 1, 9, 1—4 Heinrich N i s s e n , Italische Landeskunde, Berlin, 1, 1883, S. 401. 2, 1902, S. 367 und L a c k e i t , Italia (Klima), R E Suppl. 3, 1918, Sp. 1264. 2 Der Name ist ja ein etruskisches Praenomen, das häufig vorkommt, s. Conrad C i c h o r i u s , Arruns, R E 2, 1, 1895, Sp. 1260f. F a i d e r (s. die vorige Anm.) S. 75, 4. 76, 5.
Aen. 11. Arruns und Euphorbos
313
lieh die Aufgabe, Camilla zu töten, hinterlistig 1 , woraufhin er selbst von Opis' Hand fällt (11,836—867): ignoto camporum in pulvere (11, 866) bleibt er vergessen auf dem Schlachtfeld liegen. Euphorbos und Arruns entsprechen sich vor allem — und dieser Zug beweist, daß Vergil die ganze Szene des Patroklostodes im Sinne hatte — darin, daß beide unmittelbar nach ihrem hinterlistigen Wurf sich zu retten suchen. Beide fürchten noch den todeswunden Gegner: Π 813 b—817
. . . ό μεν αύτις άνέδραμε, μίκτο δ' δμίλω, \ έκ χροός άρπάξας δόρυ μείλινον, ονδ' ύπέμείνε 815 Πάτροκλον γυμνόν περ εόντ" εν δηιοτήτι. Πάτροκλος δέ θεοϋ πληγη και δουρί δαμασθείς άψ έτάρων εις εθ-νος έχάζετο κήρ' άλεείνων.
11, 805—808 concurrunt trepidae comites dominamque ruentem succipiunt. fugit ante omnis exterritus Arruns laetitia mixtoque metu пес iam amplius hastae credere nec telis occurrere virginis audet . . . 814f. haut secus ex oculis se turbidus abstulit Arruns contentusque fuga mediis se immiscuit armis. | Mit anderen Worten: Vergil hat Camillas Tod in der Tat nicht nur in allen entscheidenden Einzelheiten, sondern auch im Szenenablauf dem des Patroklos folgen lassen (П 783—8671| > 1 1 , 775—835): 1. Arruns' zur Hälfte erfolgreiches (П 249—252 > 11, 794—798) Gebet zum soractischen Apollo entspricht in seiner Altertümlichkeit und in der 'Umkehrung' dem des Achilleus zum Zeus von Dodona (П 233— 248 > 11, 785—293); 2. Camilla in ihrer Blindheit merkt Arruns' Hinterlist ebensowenig wie Patroklos in seiner dämonischen Raserei Apollons heimliches Herantreten; 3. Apollon ist es, der Patroklos entwaffnet, Achilleus hatte nicht umsonst vor ihm gewarnt (П 94). Apollo ist es aber auch, zu dem Arruns betet; 4. obwohl Camilla tödlich getroffen ist, flüchtet sich Arruns genauso in die Schlachtreihe zurück wie Euphorbos. Beide haben nur ihre unrühmliche Aufgabe zu erfüllen; 5. Camilla stirbt wie Patroklos (11, 831 < Π 856f.), dem Hektor die tödliche Wunde beigebracht hatte; 1 ex insidiia 11, 783 entspricht Π 791a στη δ' δπιθεν (nämlich Apollon) und 806 δπιθεν (βάλε, nämlich Euphorbos). Camilla merkt nichts — nihil ipsa neque aurae| nec sonitus memor aut venientis ab aethere teli 11, 801 bf. wie Patroklos Π 789 b οΰκ ένόησεν — den nahenden, todbringenden Gott.
314
Aeneie 7—12
6. Arruns aber wird daraufhin von Opis getötet wie Euphorbos von Menelaos ( I I , 836—867 < Ρ 1—60, nur E i c h h o f f ) . In der einen Person des Arruns sind also Apollo, Euphorbos und Hektor, deren Zusammenwirken Patroklos gefällt hatte, vereinigt; 7. man wird dann auch noch die Anfangsszene des Σ, d.h. den Bericht des Antilochos vor Achilleus über den Tod des Patroklos, in der Meldung der Acca wiederentdecken können (Σ 1—22 > 11, 896—902, ebenfalls nur von E i c h h o f f bemerkt). Acca war die Vertraute der Camilla, Antilochos wird Patroklos ersetzen 1 ; 8. schließlich wird man noch hinzufügen dürfen, daß Camillas Tod am Schlüsse des 11. Buches etwa an der 'gleichen' Stelle im Buchablauf beginnt wie Patroklos' Tod im Ablauf des Π. Π 777 steht die Sonne am Mittagshimmel und Patroklos' Rasen steigert sich zum äußersten (Π 783—787). Π 788—792 tritt Phoibos von hinten an ihn heran. 11, 759b—767 beginnt Arruns' heimliche Verfolgung — fatis debitus, 11, 768 die Beschreibung des Chloreus, 11, 778—782 Camillas blinde Verfolgung, 785 beginnt Arruns' Gebet — mit anderen Worten: ließ sich das Ende der Schilderung des Pallastodes 10, 507 mit dem Ende der Schilderung des Sarpedontodes Π 509 vergleichen, hatte aber Mezentius am Schlüsse des 10. Buches nichts mit Patroklos' Tod zu tun (s. S. 306f.), so scheint hier ei'staunlicherweise Camillas Tod diesen Patroklostod auch in der Placierung im Ablauf des 11. Buches 'nachzuholen'. 9. Außerdem aber faßt die Szenenfolge dieses Buchabschlusses den ΠSchluß, den P-Beginn, ferner den Σ-Beginn und schließlich den ΦSchluß zusammen (s. bereits S. 289f. und 309). Daß endlich die Elemente des Patroklostodes, die für den Pallastod bedeutsam waren, in Camillas Tod nicht wieder erscheinen, versteht sich von selbst, läßt aber jetzt nach den Gründen fragen, die Vergil dazu bewogen haben, einen Patroklos in der Amazone Camilla so gut zu verstecken, daß man ihn bis heute nicht wiedergefunden hat. Nur E i c h h o f f verdanke ich wichtige Hinweise, freilich ist ihm in der Menge der in diesem Abschnitt zu bedenkenden Homerimitationen aus allen Teilen der Ilias der rote Faden dieses szenischen Zusammenhanges noch verborgen geblieben. (3) Camillas und Turnus', Patroklos' und Hektors Verblendung Es macht jetzt keine Schwierigkeiten mehr, zu verstehen, daß und warum der Wiederholungsvers in der Aeneis, durch den Camillas und 1 Camillas Auftrag an Acca, ihren Tod dem Turnus zu melden (11, 823— 827a), läßt sich sowohl Sarpedons Auftrag an Glaukos Π 492—501 wie Aiae' Auftrag an Antilochos Ρ 662—655 vergleichen.
Camillas, Turnus', Patroklos', Hektors Verblendung
315
Turnus' Tod verknüpft sind, den Wiederholungsversen, die Patroklos' und Hektors Tod beschreiben, so wörtlich entspricht. Vergil hat auch dies sehr gründlich überlegt. Denn Camilla und Patroklos, ebenso aber Turnus und Hektor, sind sich 'ähnlich', insofern sie in ihrer Verblendung den eigenen Tod heraufbeschwören. Vergil aber hat die schicksalhafte Verflechtung beider noch genauer gefaßt. Denn Hektor entspricht in seiner Verblendung, die er ja in seinem Monolog noch vor dem letzten Zweikampf durchschaut (X 99—110), seinem Feinde Patroklos, der wider Achilleus' Gebot handelte. Als 'Verblendeter' wird Hektor zum Vorbild für Turnus, dessen violentia (s. S. 290,3) diesen bis zum letzten Augenblick daran hindert zu erkennen, daß nicht ihm, sondern Aeneas der Sieg bestimmt ist. Seine Verbündete aber, Camilla, ist verblendet durch ihre Erfolge und ihre Begier, die kostbaren Waffen des Chloreus zu erbeuten. Sie vermag ebensowenig mehr einzuhalten wie Patroklos, den seine Erfolge dazu verleiteten, den Troern noch mehr Übles (Π 783) zu sinnen. Damit aber verhält sich Camillas blinde Unvorsichtigkeit zur Verblendung des Turnus genauso wie die des Patroklos zu der des Hektor. Deshalb stirbt sie durch die Hinterlist eines improbus, eben des Arruns, wie Patroklos durch die Überlistung des Gottes, die es dem Euphorbos ermöglichte, Patroklos zu verwunden. Sie stirbt nicht wie Penthesilea, so sehr ihre Gestalt an Penthesilea nicht nur erinnert, sondern sicherlich auch erinnern soll. Um dieses inneren Zusammenhanges willen hat Vergil Turnus' und Camillas Tod durch die Übersetzung jener beiden Wiederholungsverse miteinander verbunden, die auch Hektors und Patroklos' Tod verkoppelten. Es soll hier nicht darauf eingegangen werden, worin sich die vier Szenen unterscheiden, aber man wird erwarten dürfen, daß Vergil sich die Gründe vollkommen klargemacht haben muß, die ihn dazu bewegen konnten, die Bedeutung des Patroklostodes für Hektors eigenen Tod auf Pallas' Tod zu übertragen, diesen jedoch strukturell mit Sarpedons Tod zu kontaminieren 1 , die Motivierung des Patroklostodes dagegen auf Camillas Tod. Diese 'Verdoppelung' 8 einer homerischen Gestalt in zwei vergilische schließt sich in beider Verknüpfung in Turnus' Tod wieder zusammen. 1 Während Sarpedons Tod für Patroklos die gleiche Bedeutung hat wie der des Halaesus für Pallas, s. S. 298 f. 306 f. * Es handelt sich also um ein besonders eindrucksvolles Beispiel eines dödoublement, s. S. 137,1, vgl. S. 33 und 309.
316
Aeneis 7—12
f) Turnus' Tod und das Ende der Aeneis True courage is inseparable from humanity, and all generous warriours regret the very victories they gain, when they reflect what a price of blood they cost. Pope, Iliad 13, 471
Aeneas' Sieg über Turnus ist jetzt mannigfach vorbereitet. Daß Vergil der Schilderung der letzten Aeneisszene strukturell und mit vielen Details die Schilderung von Achilleus' Sieg über Hektor zugrunde gelegt hat, braucht hier nicht mehr im einzelnen besprochen zu werden (12, 887—9521| etwa X 248—363). Vielmehr bedarf es noch der Ergänzung durch einige bedeutsame Zusammenhänge, die bisher beiseite gelassen worden sind. Turnus stirbt am Schluß der Aeneis gewiß wie ein Hektor, der zu seiner eigenen 'Verblendung' und 'Schuld', bestimmt durch die vom täuschenden Zeus gewährten Anfangserfolge und seine unrühmliche Beteiligung an Patroklos' Tod, noch die Verantwortung eines Paris am ganzen troischen Kriege hinzunimmt. Diese Bezüge haben sich bereits vom Tode des impar puer Pallas, von Mezentius' und Camillas Tod, aber auch vom concilium deorum, dem concilium Latinorum, sowie dem entscheidenden Gespräch mit Latinus und Amata am Anfang des 12. Buches, der 'Kontamination' von X-Beginn und Γ, eindeutig und unmißverständlich ergeben. Aber genügt das ? Sind das bereits alle Fäden, die hier am Schlüsse der Aeneis zusammenlaufen? Wenn dieser, so wie er überliefert ist, den Intentionen Vergils entspricht, dann muß in diesem Tode des Turnus noch mehr verknotet sein1. So scheint er mir — dies soll hier nur angedeutet werden, weil es in einen nicht mehr homerischen Zusammenhang weiterleitet — mit Didos Tod verbunden. Turnus' letzte Einsicht nämlich — equidem merui, nec deprecor (12, 931) — erinnert 'gegenbildlich' an den Grund für Iunos Erbarmen gegenüber Dido, als sie die unglückliche karthagische Königin durch Iris endlich aus ihrem Todeskampf erlösen läßt: nam quia nec fato, merita пес morte peribat,| sed misera ante diem subitoque accensa furore (4, 696f.) 2 . Es bleibt zu fragen, welches Maß von Verantwortung Aeneas gegenüber Turnus und Dido trägt. 1 Sehr schön dazu F o w l e r (s. S. 17), S. 157f.: „In the whole range of poetry there is nothing, I think, outside Paradise Lost and the Divine Commedia so grand as this conclusion to the great poem. Homer is here, Lucretius is here, others, perhaps, that we do not know of: Virgil calls in their aid to inspire him, to raise him to the highest level of which ancient poetry was capable. But the result is no amalgam; it is Virgil and Virgil only, perfect in its nobility of diction, rhythm and imagination." 2 Freilich führt von dieser Vorstellung des verdienten oder unverdienten Schicksals eher ein Weg zu Augustins merita als zu Homer, was eine eigene Untersuchung wert wäre, vgl. S. 304,1.
Turnus' Tod und das Ende der Aeneis
317
(1) Aeneas, Turnus und Diomedes Merkwürdig aber ist, daß Turnus' letzter Versuch, Aeneas mit einem gewaltigen Steinwurf zu überwinden, mißlingt (12, 896—907). Denn in der Ilias haben solche Steinwürfe meist Erfolg. Die wichtigsten Beispiele seien aufgezählt: Ε 302b—310. Diomedes wirft einen Stein (χερμάδιον Ε 302b), wie ihn heute keine zwei Männer heben könnten (E 302 b—304 a) gegen — Aineias, der muß in die Knie gehen, nur Aphrodites Eingreifen rettet den Sohn: schützend hüllt sie ihn in ihren Peplos (E 311—318). Η 263—272. Hektor wirft gegen Aias den Telamonier einen Stein, dieser antwortet mit einem viel größeren, Hektor wird ohnmächtig. Μ 445—466. Hektor durchbricht das Lagertor mit einem gewaltigen Stein (λααν Μ 445), wie ihn heute keine zwei Männer mehr auf einen Wagen heben könnten (M 445—449. Μ 449 = Ε 304). Ξ 409—420 trifft Aias der Telamonier wiederum Hektor mit einem Stein (χερμαδίω Ξ 410a), dem schwinden die Sinne. Π 733—754. Patroklos tötet Kebriones, den Wagenlenker Hektors, mit einem Steinwurf. Y 285 b—289. Aineias wirft zwar auf Achilleus einen gewaltigen Stein, wie ihn heute keine zwei Männer mehr tragen können (Y 285 = Ε 302. Y 286 ^ Ε 303. Y 287 == Μ 449 = Ε 304), aber wieder wird er, diesmal von Poseidon, gerettet vor dem überlegenen Achilleus (Y 318—352). Φ 403—414. In der Theomachie lacht Athene, als es ihr gelungen ist, Ares mit einem Stein (λίθον Φ 403), den man als Grenzstein gesetzt hatte, zu Boden zu strecken. Vergils Verse im 12. Buche zeigen, daß er wenigstens fünf (außer Ξ und Π) solcher Steinwürfe in dem seinen verwendet hat 1 : 12, 896—902 nec plura effatus saxum circumspicit ingens, saxum anticum ingens, campo qui forte iacebat limes agro positus, litem ut discerneret arvis. vix illud lecti bis sex cervice subirent, 900 qualia nunc hominum producit corpora tellus. ille manu raptum trepida torquebat in hostem altior insurgens et cursu concitus heros. 1 In der Aeneis sind Steinwürfe nur selten und nirgends so hervorgehoben — außer an dieser einen Stelle — wie in der llias, vgl. etwa 9, 569 s 10, 698. 10, 127—129 (vgl. Μ 378—381). 10, 415b (vgl. Ξ 410a). 12, 529—534 (Aeneaa wirft auf Murranus).
318
Aeneis 7—12
(etwa: 896b—900 < Ε 302b—304a Y 285b—287a; 896b—898 < Φ 403—405; 896bf.: vgl. H264f.; 899f.: vgl. Μ 447—449a; 900: Ε 304a = Y 287a = Μ 449a usw., F.; 901a < Μ 445a). Ich möchte annehmen, daß der Ausgangspunkt für Vergils Fassung der erfolgreiche Wurf des Diomedes im Ε ist, der dann mit den charakteristischen Elementen, vor allem aus dem Φ — Athenes Wurf hat ja keinen inneren Zusammenhang mit dem Wurf des Turnus — und vielleicht auch aus dem Μ angereichert wurde. Denn so wie Aeneas sich in den errores als eine Art 'Überwinder' des Odysseus zeigte (s. S. 199), so scheint es sich hier mit Diomedes zu verhalten. In der Ilias mußte Aineias vor ihm auf nicht allzu ruhmvolle Weise gerettet werden — Turnus kennt die Geschichte und setzt seine Hoffnung darauf, daß Aeneas nicht unüberwindlich sei: 12, 52f. longe illi dea mater erit, quae nube fugacem feminea tegat et vanis sese occulat umbris, so sagt er zu Latinus, womit er unmißverständlich auch dann auf Ε 311—318 anspielt, wenn sich die Geschichte dort anders abgespielt hat1. Was einem Diomedes gelang, gelingt jedoch einem Turnus nicht, ja der Stein entfällt ihm, dem plötzlich Kraftlosen, ins Leere (12, 905— 907) — ein in der Ilias undenkbarer Vorgang. Damit ist, so könnte man sagen, Aeneas ein später Triumph gewährt2. Die Rolle, die Diomedes in der Aeneis spielt, bestätigt diesen Befund. 1, 96b—98: im Sturm jammert Aeneas: hätte mich doch der Tydide erschlagen, о Danaum fortissime gentis| Tydide! mene Iliacis occumbere campis| non potuisse tuaque animam hanc effundere dextra 3 . Wenn Aeneas dann als erstes der karthagischen Reliefs das Bild betrachtet, auf dem Diomedes das nächtliche Blutbad anrichtet und die Pferde des Rhesus raubt (1, 469—473 < К 433—514; 1, 472f. < К 568f.), Dido ihn dann gerade nach den Pferden des Diomedes fragt (1,752a < Lucr. 5, 30. К 568b usw.), so entbehrt das nicht einer gewissen Pikanterie, weil Diomedes ja außer den Rhesus-Pferden nach 1 Vgl. C o n i n g t o n e Bemerkung zu 12, 52f. und zu 10, 81/82 bzw. die in der Liste zu beiden Stellen angegebenen Homerverse. C o n i n g t o n redet von einer 'confusion' Vergils, aber ich halte es für wahrscheinlich, daß Vergil an beiden Stellen Paris'(!) Entführung durch Aphrodite in einer Wolke (Г 380bf. Y 443 b f., Hektors Entführung durch Apollon), Aineias' Rettung durch Aphrodites Peplos (E 311—318) und durch Poseidon vor Achilleus (vgl. Y318— 352) zugleich gedacht hat. Ferner muß man an die 'Wolke' denken, in deren Schutz Aeneas nach Karthago gelangt (1, 411—414 < η 14— 17 und 1, 687 < η 143, s. S. 161). Konfusionen traut man Vergil je länger je weniger zu. 2 Vgl. übrigens auch, wie Turnus einem Felsbrocken verglichen wird, der alles vernichtend zu Tal stürzt, 12, 684—689 a. Der mons improbus (12, 687) ist natürlich 'auch' der λαας άναιδής| des Sisyphos λ 698 ( < Δ 521). I m übrigen liegen dem Gleichnis zugrunde N 137b—142 und Lucr. 1, 272—289. 3 Seit H ä r t u n g wird für diese Stelle auf Ε 239—318 verwiesen.
Aeneas, Turnus und Diomedes
319
seinem halben Sieg über Aineias wenigstens die berühmten Pferde des Tros hatte in seinen Stall bringen können (E 260—330)1. Bezeichnend ist auch, daß Venus im concilium deorum ganz besonders auf die Gefahr hinweist, die von neuem durch Diomedes zu drohen scheint: 10, 28—30 atque Herum, in Teucros Aetolis surgit ab Arpis Tydides. equidem, credo, mea volnera restant et tua progenies mortalia demoror arma. Auch sie spricht mit Bezug auf das Ε (etwa Ε 330b—340), und nicht anders verhält es sich dementsprechend mit dem Bericht der Gesandtschaft, die mit der Bitte um Hilfe bereits 8, 9—14 zu Diomedes abgegangen war. Im 11. Buche bringt sie Diomedes' abschlägige Antwort nach Laurentum zurück (11, 225—250; vgl. S. 285,1). Der Bericht des Venulus ist deswegen so bedeutsam, weil Diomedes in seiner von Venulus wiedergegebenen Rede (11, 252—293) nicht nur aufzählt, wie schrecklich es Agamemnon, Menelaus, Ulixes, Neoptolemus, Idomeneus usw. nach der Zerstörung Troias ergangen (11, 259b—274) — infanda per orbem| supplicia et scelerum, poenae expendimus omnes (11, 257bf.; vgl. 2, 3f.) —, sondern er selber bezeichnet sich jetzt als 'demens' (11, 276), daß er es gewagt habe, Venus zu verwunden (11,277 aus Ε 883). Zehn Jahre hättenHector undAeneas vermocht,Troia zu halten (11, 285—290), und dann das Entscheidende : ambo (d.h. Hector und Aeneas, vgl. A 57f. usw.) animis, ambo insignes praestantibus armis,| hic pietate prior (11, 291f.), er rät entschieden vom Kriege ab — . . . ast armis concurrant arma cavete (11, 292bf. < I 702f.). Aeneas' bedeutendster Gegner also erklärt mit aller Schärfe, daß die griechischen scelera und seine eigene dementia mit Aeneae' pietas sich nicht messen könnten. Von hier aus erhalten denn doch auch die erroree des frommen Aeneas (Aeneis 3) ihren Sinn, der eben in dem Kontrast zu den unglücklichen Heimfahrten nicht nur des Odysseus, sondern aller Griechen beruht 2 . So ist aus dem Diomedes, der in der Iii as ausdrücklich gegen den resignierenden Agamemnon auftritt und zum Kriege drängt (vgl. besonders I 32—49 und — nach der Presbeia — 697—709), ein Diomedes geworden, der auf Grund seiner Erfahrungen zum Frieden rät (. . . pa1
Vgl. auch 10, 681, ferner 6, 652 b—255 < Y 221—229, s. S. 124,1 und 169,2. Vgl. vor allem Y 297—299 (Aineias von Poseidon als άναίτιος gekennzeichnet) ; ferner die Nostoiberichte des Nestor (γ 103—200) und auch des Menelaos (δ) sowie B ü c h n e r Sp. 1417 = 395, 43—57. Ebenso gewinnt in der Aeneis Aeneas' Bericht über den Raub des Palladium durch den 'impius Tydides* (2, 163f.) und den 'scelerum inventor Ulixes* (2, 164) besonderes Gewicht (2, 162—170). 2
320
Aeneis 7—12
cem Troiano ab rege petendum, 11, 230, vgl. 292bf.). Ein größerer Triumph konnte Aeneas schwerlich zuteil werden. Diomedes behält recht. Als Turnus wie einstmals der Tydide denselben Aeneas mit einem Stein entscheidend zu treffen sucht, da wanken jetzt ihm, noch vor seinem eigenen Wurf, die Knie wie einst — Aineias, freilich erst, nachdem ihn Diomedes getroffen (12, 905 < Ε 309f.) — successum dea dira negat (12, 914a). Nicht umsonst also tritt die Diomedie, das E, sieht man von Einzelimitationen ab, in der Aeneis zurück. Aeneas gewinnt an Relief gerade durch seinen Gegner1. (2) 'solvontur frigore membra' (12, 951 s 1, 92) Turnus aber wanken nicht nur die Knie wie Aineias vor Troia, vielmehr benutzt Vergil für die Schilderung seines Todeskampfes Worte, die er schon einmal verwendet hatte, in einer Situation, die wie im Ε Aeneas in höchster Not zeigt: . . . ast illi solvontur frigore membra heißt es 12, 951 vor dem herrlichen Schluß- und Wiederholungsvers vitaque cum gemitu fugit indignata sub umbras (12, 952|| = 11, 831 < X 362f. = Π 856f.). Denn als Aeneas sich im Sturm, in der Gefahr, dem schmählichsten aller Tode, dem des Ertrinkens, zu erliegen2, wünscht, er läge lieber vom Tydiden erschlagen neben Hector und Sarpedon, da leitet Vergil diese verzweifelte Rede (1, 94b—101 < ε 299—312)3 folgendermaßen ein: 1, 92—94 extemplo Aeneae solvontur frigore membra | \ingemit et duplicis tendens ad sidera palmas talia voce refert: о terque quaterque beati . . . 1
Vgl. das Ε in den Listen. — Hohe Bedeutsamkeit gewinnt in diesem Zusammenhang die Umwandlung von Ε 127—132: Athene nimmt Diomedes den Nebel, άχλύς, von den Augen, damit er erkenne, ob er gegen einen Gott oder einen Menschen kämpfe — Venus aber nimmt 2, 604—607 Aeneas die Wolke, omnis nubis, von den Augen, damit er erkenne, daß die göttliche Gnadenlosigkeit, divom inclementia (2, 602), Troia zerstöre: großartige Übersteigerung einer homerischen Szene. Vgl. ferner die Weissagung des vates Marcius vor Kämpfen auf dem campus Diomedie, d.h. vor der Schlacht von Cannae, Liv. 25, 12, 3—7. 2 Heranzuziehen ist außer dem ε dafür noch Achilleus' Klage im Skamander Φ 273—283 ( > 10, 668—679: Turnus' Klagen, nachdem Iuno ihn aufs Schiff gelockt!), Aias' Tod 8 499—511 (vgl. 1, 39b—45), die Geschichte von Ceyx und Alcyone bei Ovid, besonders met. 11, 669f.; vgl. Otto I m m i s c h , Necare, Rh. M. 80, 1931, S. 98—102, Hermann F r ä n k e l , A poet between two worlds, Berkeley-Los Angeles 21956, S. 232, 6, Heinrich L e w y , Zur Vorstellung vom Schicksal Ertrunkener, Arch. Rel. Wise. 29, 1931, S. 595f., Paolo F r a s s i n e t t i , Del suicidio in mare 'a bocca aperta', Giorn. Ital. diFilol. (Napoli) 3,1950, S. 76f. 3 Mit mannigfachen Elementen aus Iliae und Odysseus, s. die Listen.
"solvontur frigore membra* (12,951 ^ 1,92)
321
Hier im 1. Buche ist damit natürlich Odysseus' Schrecken 'übersetzt' — και τότ' Όδυσσηος λντο γοννατα
καί φίλον ήτορ | όχ&ήσας . . . (ε 2 9 7 f . ) —-,
und es scheint sich darüber hinaus nur um eine formelhafte homerische Wendung zu handeln 1 , bei Vergil aber kommt sie so nur an diesen beiden Stellen vor 2 . Diese lassen sich umso eher verbinden, als nicht nur der Wunsch, vom Tydiden getötet zu sein, hier zu Beginn der Aeneis als Ausdruck größter Verzweiflung durchaus Odysseus' Verzweiflung im Seesturm entspricht, der ja ebenfalls gewünscht hatte, vor Troia geblieben zu sein (ε 306f. > 1, 94b—96a). Vielmehr hat sich außerdem am Aeneisschluß dieser Verzweiflungswunsch in sein volles Gegenteil verkehrt, er hat in Turnus' Tod seine Erfüllung gefunden, wie es ja ebenso der vergebliche Steinwurf bewies. Auch die beiden letzten Verse von Aeneas' Verzweiflungsrede führen auf diesen Zusammenhang: 1, lOOf. ( < Μ 22f.)
. . . ubi tot Simois correpfa sub undis scuta virum galeasque et fortia corpora volvit.
Denn diese Worte hatte Aeneas noch einmal gebraucht. Das wurde schon besprochen (s. S. 258f.), als ihm das signum Veneris die Aussicht auf die arma Volcania und damit den Sieg über Turnus eröffnet: 8, 538—540 quas poenas mihi, Turne, dabis, quam multa sub und&s ( < M22f.) scuta virum galeasque et fortia corpora volves, Thybri pater, poscant acies et foedera rumpant. Auch dies kann nichts anderes meinen, als daß der Wunsch, doch am Simois gefallen zu sein, sich gewandelt hat in den, den Gegner am Tiber niederzustrecken, so, wie es die Sibylle vorausgesagt hatte, daß der Tiber als ein anderer Simois und Xanthus vom Blute gerötet sein werde (6, 86b—89 a) 3 . 1
ε 297 = 406 = χ 147 (vgl. 8 703 = ψ 205 ^ χ 68 s; ω 345 [ = Φ 114] u.a.). In der Aeneis sind noch zu vergleichen: 12, 905 gelidus concrevit frigore sanguis. 6, 205. 309 (beides Vergleiche), frigus kommt zwar 34mal bei Vergil vor, jedoch nur fünfmal und nur im Ablativ in der Aeneis ( W e t m o r e s. v.), 1, 92 geht frigore zurück auf Liv. Andron. 16 Morel = 31 Mariotti (Scevola M a r i o t t i , Livio Andronico e la traduzione artistica, Milano 1952, S. 103) igitur demum Ulixi cor frixit prae pavore, es ist eine Art 'epexegetischen Zusatzes' gegenüber Homer (vgl. o. S. 60,1). Andererseits muß man etwa vergleichen 9, 708 conlapsa ruunt immania membra (vgl. 4, 391) usw., M e r g u e t s. v. membrum. Solchem formelhaften homerischen Gut in der Aeneis nachzuspüren, ist eine zeitraubende und mühsame Arbeit, sie müßte aber geleistet werden. Dabei ist stets die ganze übrige epische Tradition einzubeziehen. a Auf die Rolle, die Tiber und Numicus als neuer Xanthos und Simoeis in der Aeneis spielen, kann nur im Vorbeigehen hingewiesen werden. Schlüsselsteilen sind außer diesen im 1., 6. und 8. Buche besonders 2, 782 f. (vgl. Enn. ann. 173 V.). 3, 302. 350. 497. 500f. 5, 82f. 634. 797. 803—808. 6, 873. Dann 2
21
Knauer, Aeneia und Homer
322
Aeneis 7—12
Die Buße freilich schien sich hier im 8. Buche zunächst nur auf Turnus, sofern er zum Kriege um Lavinias willen gerüstet hatte, zu beziehen und darin genau Helenas Prophezeiung — Όδυσεύς . . .| οΐκαδε νοστήσει και τίσεται . . . (о 176—178) — also dem Kampfe um Penelope — zu entsprechen. Dennoch wird man bei Aeneas' letzten Worten in der Aeneis, als sich dieser sein Wunsch erfüllt, auch dann an das 8. Buch erinnern müssen, wenn die Buße in diesem Moment nur für Pallas als einen anderen Patroklos geleistet zu werden scheint (X 331—336 > 12,947 b—949): 12, 948 f.
. . . Pallas, te hoc volnere Pallas immolat et poenam scelerato ex sanguine sumit 1 .
Und wird man nicht schließlich auch noch an die Sühne für jene scelera der Griechen denken dürfen, von denen Diomedes sprach (11, 257b)? (3) pax am Schlüsse der Aeneis und ειρήνη am Schluss der Odyssee Daß im 12. Buche der Kampf um Helena und die Rache für Patroklos in der 'kontaminierenden Komposition' von X-Anfang, Γ, Δ und X-Mitte zusammenfallen, haben wir gesehen (s. S. 290fF.). Wenn Turnus aus seiner Niederlage die Konsequenz zieht — tua est Lavinia coniunxI (12, 937 ^ 12, 17) — dann beginnt sich der entrückten Creusa Weissagung zu erfüllen: 2, 781—784 et terram Hesperiam venies, ubi Lydius arva inter opima virum leni fluit agmine Thybris ( < Enn. ann. illic res laetae regnumque et regia coniunx| [173 V.) parta tibi: lacrimas dilectae pelle Creusae. Auch diese Weissagung, deren Bedeutsamkeit für die Aeneis sich immer wieder erwies (vgl. besonders S. 212. 216), läßt jetzt wegen der bisher berührten Relationen 'Simois — Tiber', 'Diomedes', 'Helena — Lavinia', 'Patroklos — Pallas' und 'Hektor — Turnus' am Schlüsse der Aeneis sehr viel mehr an die Ilias denken als an die Odyssee, obwohl doch gerade das Verhältnis von Helena in Sparta (o) zu Aeneas die Einfahrt in die Tibermündung (7, 30f.) und die Tibervision (8, 18b—96 < ν 187b—440||). 8, 330f. 10, 60f. 11,393. 12, 35bf. « Η 329; abschließend). Enn. ann. 54 und 173 V. sind von Bedeutung, aus der Ilias sind alle Stellen heranzuziehen, in denen Skamandros oder Xanthos und Simoeis vorkommen. In der Odyssee sind alle drei Flußnamen nicht belegt. 1 Ähnlich lauten jedoch noch: 9, 422 (Volscens gegen Euryalus) tu tarnen interea calido mihi sanguine poenaej persolves amborum (vgl. Enn. ann. 100 V.). 11, 692 (Diana zu Opis vor Camillas Tod) Tros Italusque, mihi pariter det sanguine poenas|. 11, 720 (Camilla tötet Ligus) poenasque inimico ex sanguine sumit.
pax und ειρήνη am Schluß der Aeneis und der Odyssee
323
bei Euander (Aeneis 8), von Teiresias' Weissagung (λ) zur Sibyllenweissagung (Aeneis 6), insofern sie 'strukturell' auf Penelope deutete (s. S. 144), zur Heldenschau, insofern sie auf den Frieden in Ithaka deutete (s. S. 142. 206f.), ebenso intensiv und bis ins 8. Buch hinein an die Odyssee denken ließ. So sehr nämlich das Ende der Ilias auf den Untergang Troias, die Erfüllung des Hekabetraumes, hindeutet und keinen Zweifel daran läßt, daß die Kette der großen Toten Sarpedon — Patroklos — Hektor sich über die Ilia3 hinaus fortsetzen wird in Penthesileas, Antilochos', Memnons, Achilleus' Tod, der vielleicht und wenigstens für Vergil schon in Troilos' Tod angelegt ist, ebenso sehr ist der Hörer in der Aeneis darauf vorbereitet: Er kann nichts anderes mehr erwarten, als daß Turnus' Tod den Frieden besiegeln, daß schließlich Rom gegründet werden wird. Die Totenreihe Halaesus — Pallas — Lausus — Mezentius — Camilla — Turnus enthüllt in ihrer Verkettung von Bewährung, Verblendung, Schuld und Sieg Vergils Einsicht in die tiefgründigen Verhältnisse der Ilias. Vergil war nicht nur imstande, den Kyklos in die Aeneis hineinzunehmen, in Turnus' Schicksal das Schicksal von Hektor und Paris zu verschmelzen, sondern es ist ihm auch gelungen, den Schluß der Odyssee den Schluß der Aeneis mitbestimmen zu lassen. Christian Gottlob Heynes Hinweis (s. S. 32) für das Schlußgespräch zwischen Iuno und Iuppiter (12, 791—842, 52 Verse) auf das kurze zwischen Athene und Zeus in der Odyssee (ω 472—488, 17 Verse) mag für die folgenden Überlegungen als Ausgangspunkt dienen. Athene fragt Zeus, ob er noch weiterhin Krieg oder Freundschaft (φιλότητα, ω 476) herrschen lassen wolle, nachdem infolge des Freiermordes neues Blutvergießen in Ithaka bevorsteht (ω 473—476). Zeus' Antwort (ω 478—486) gipfelt darin, daß jetzt, wo Odysseus sich gerächt habe (vgl. ε 24), ein Bündnis geschlossen werden solle: ω 482f. έπεί δή μνηστήρας έτίσατο(!) δϊος 'Οδυσσεύς, δρκια πιστά ταμόντες· δ μεν βασιλευέτω αίεί. Er und Athene würden dafür sorgen, daß die Erinnerung an den Freiermord verschwände (ω 482—485a), und zum Schluß: ω 485bf.
τοί δ' αλλήλους φιλεόντων ώς τό πάρος, πλούτος δέ και εΙρήνη άλις εστω. |
Zeus' Blitz trennt die Streitenden, Athene stiftet das Bündnis in der Gestalt des Mentor, so schließt die Odyssee (ω 539—5481|), alles übrige bleibt der Phantasie des Hörers überlassen (s. wieder S. 144). In der Aeneis folgt das letzte Gespräch zwischen Iuppiter und Iuno (12, 791—842, 52 Verse) auf die Kerostasie (12, 725—727 < X 208— 213, vgl. S. 288), es hebt an mit Iuppiters Frage — quae iam finis erit, 21*
324
Aeneis 7—12
coniunx, quid denique restat? (12, 793) — und gipfelt in Iunos Einverständnis, den Kampf aufzugeben unter der Bedingung, daß die Troianer ihren Namen, ihre Sprache und ihre Sitten aufgäben: 12, 820—825 pro Latio obtestor, pro maiestate tuorum: cum iam conubiis pacem felicibus, esto, | component, cum iam leges et foedera iungent, ne vetus indigenas nomen mutare Latinos neu Troas fieri iubeas Teucrosque vocari 825 aut vocem mutare viros aut vertere vestem. Iuppiter gewährt — lächelnd (12, 829 < О 47) — diese Bitte (12, 830—840), die pietas des genus mixtum (12, 838f.) werde alles übertreffen,, was Iuno bisher gewohnt, womit Iuppiter auf Iunos zornige Klage im 1. Buche zurückgreift 1 : der Friede, durch Vertrag garantiert, steht also am Ende der Aeneis nicht anders bevor als am Ende der Odyssee. Und wenn es in der Odyssee der Frieden 'wie früher' sein wird, so darf man nicht vergessen, daß ja auch die Aeneaden in Latium die in Delos versprochene 'alte Mutter' (3, 96) wiedergefunden haben, aus der das Dardanosgeschlecht entsprossen (3, 94f.; 3, 97f. < Y 307f.). Anchises aber hatte Aeneas bereits den ersten Sproß dieser Mischung, Silvius, den Sohn der Lavinia und des Aeneas, zeigen können: primus ad auras| aetheriae Italo commixtus sanguine surget| Silvius (6, 761—763, vgl. 760—766). Er ist der Beweis dafür, daß Iunos Zorn, der das Prooemium der Aeneis erfüllt, weil er den Flüchtling von Troia (1, 1 < « 2) bis nach Rom (1, 7) begleiten sollte, wirklich sein Ende gefunden hat, wenn sie in ihren letzten Worten zu Iuppiter sagt: 12, 826—828 sit Latium, sint Albani per saecula reges, sit Romana potens Itala virtute propago; occidit, occideritque sinas cum nomine Troia. Wie aber 'nach' der Aeneis ohne den Tod des Turnus dieser Friede nicht hergestellt werden könnte, so konnte 'nach' der Ilias Troia nicht untergehen ohne Hektors Tod. Hektors Schicksal ist besiegelt, auch Zeus ist nicht willens, es aufzuhalten, wie aus dem letzten Gespräch vor diesem Ereignis wiederum zwischen Zeus und Athene hervorgeht (X 166b—187). Er legt ihr jedenfalls keine Hindernisse in den Weg: Iερξον δπγι 8η τοι νόος επλετο, μηδ' ίτ έρώει (Χ 185), sowenig wie in der Odyssee: |ερ£ον δπως έθέλεις· έρέω δέ τοι ώς έπέοικεν (ω 481)2. Darauf folgt im Χ erst die Kerostasie, Apollon verläßt Hektor (X 213b > 1
Vgl. besonders 12, 840 neo gens ulla tuos aeque celebrabit honores mit Iunos Monolog 1, 48 f. et quisquam numen Iunonis adorat | praeterea aut supplex
aris imponet honorem? » Vgl. auch X 186f. ( = Δ 73f.) = ω 487f. > 12, 841f., s. S. 32,3.
pax und ειρήνη am Schluß der Aeneis und der Odyssee
325
12, 875a), Athene täuscht ihn (X 226—247. 276b—305). Vergil hat also im letzten Göttergespräch der Aeneis, dem Gespräch zwischen Iuppiter und Iuno, die jeweils letzten Gespräche zwischen Zeus und Athene im X und im ω kontaminiert 1 . I n der Aeneis schickt Zeus eine der Dirae zu Iuturna, sie muß Turnus lassen wie Apollo den Hektor (12, 843—886) 2 . Das Ergebnis ist in der Aeneis wie in der Uias der Tod des Helden. Iuppiters Frage zu Beginn seines letzten Gespräches mit Iuno — I quae, iam finis erit, coniunx? (12, 793) — leitet aber über all dies hinaus ebenfalls zurück ins 1. Buch (1, 223—304). Dort war Venus zu Iuppiter gekommen, als Aeneas und die Seinen nach der Landung in Libyen um die scheinbar verlorenen Gefährten klagten. Hier fragt sie den Göttervater: quem das finem, rex magne, laborum (1,241)? Sei es doch sogar Antenor vergönnt gewesen (1, 242— 249), an der adriatischen Küste zu siedeln und den troianischen Namen zu erhalten — nunc placida compostus pace quiescit (1, 2 4 9 ) N u r ihrem Sohne sei dies mißgönnt — hic pietatis honos? sie nos in seeptra reponis (1, 253)? So schließt sie ihre Rede kaum anders und mit ebenso ungeduldigen Fragen wie Athene im ersten Göttergespräch der Odyssee (α 26b—95), als sie sich f ü r Odysseus einsetzt, der immer noch bei Kalypso ausharren müsse: « 59 b—62 . . . ούδέ νυ σοί περ 60 έντρέπεται φίλον ήτορ, 'Ολύμπιε, ου νύ τ' 'Οδυσσεύς Άργείων παρά νηυσί χαρίζετο Ιερά ρέζων Τροίη έν εύρείη; τί νύ οί τόσον ώδύσαο, Ζεϋ; Iuppiters Antwort enthält — f ü r den Hörer — den ersten Ausblick in der Aeneis auf den Ruhm, der dem troianischen Geschlecht in Rom bevorsteht (1, 257—296, 40 Verse). Cytherea solle nichts fürchten (1,257), so sagt er lächelnd (1,254, vgl. Θ 38, 0 47 usw.), Aeneas werde zu den Sternen entrückt werden (1, 259f.; s. S. 206,2). Der Göttervater nimmt Venus' Stichwort auf: imperium sine fine dedi (1, 279), der Krieg werde enden — claudentur Belli portae (1, 293). 1
Was ihm durch die Wiederholungsverse in den beiden homerischen Gesprächen erleichtert wurde. Im übrigen ist (auch für die Aufeinanderfolge der Reden) noch das Zeus-Here-Gespräch О 12—79 heranzuziehen (vgl. auch die folgende Anm.), das ja ebenfalls auf das gleicherweise programmatische IuppiterVenue-Gespräch des 1. Buches eingewirkt hat (i, 223—304 etwa О 1—77 entsprechend, vgl. S. 172,1. 326,1 und Enn.ann. 291 V. [Serv.Aen. 1,281] u.a.). г Hier ist an die Entsendung der Iris zu Poseidon zu denken, О 151—219, wobei Iuturna die dortige Rolle des Poseidon, die eine der Dirae die Rolle der Iris übernimmt. Daß Iuppiter gerade die 'Dirae' auswählt, mag durch Iris' mahnende Erinnerung an die 'Ερινύες veranlaßt sein, worauf nur H e y n e hingewiesen hat (vgl. 12, 849f. und О 204). Vgl. übrigens S. 278,1. 3 Zur Geschichte Antenors vgl. u. a. die Kommentare und H e y n e , exc. zv> 1, 242.
326
Aeneis 7—12
Sehr ähnlich antwortet Zeus in der Odyssee (α 64—79, 16 Verse): Wie könnte er Odysseus vergessen (α 65) ? Poseidon aber zürne (α 68—73), freilich werde er sich schließlich nicht aller Götter Willen widersetzen können, sofern diese Odysseus' Rückkehr wollten (α 74— 79). Auch Iuppiter meint, Iuno werde schließlich nachgeben (1, 279b—282): 1, 279 b quin aspera Iuno| . . . 281 f. consilia in melius referet mecumque fovebit Romanos rerum dominos gentemque togatam — α 77b—79
Ποσειδάων δε μεθ-ήσει δν χόλον- ού μέν γάρ τι δυνήσεται άντία πάντων άθανάτων άέκητι θεών έριδαινέμεν οίος.
Es muß vorläufig bei diesen Andeutungen bleiben, denn die Götterhandlung in der Aeneis kann hier noch nicht wirklich fruchtbar mit der der Ilias verglichen werden. Dennoch ist bereits so viel deutlich, daß Iuppiter am Anfang der Aeneis Venus gegenüber das Ende der labores ebenso abhängig macht von Iunos mit Gewißheit erwarteter Sinnesänderung, wie Zeus im α Athene gegenüber ausspricht, daß das Ende des νόστος (α 77 a) des Odysseus von der Überwindung des Poseidonzornes abhinge. Am Ende der Aeneis aber ist Iuno tatsächlich bereit, dem Frieden zuzustimmen, so wie Zeus ihn am Ende der Odyssee befiehlt. Aeneas' Zuversicht aber, die sich unmittelbar vor diesem ersten Göttergespräch der Aeneis in seiner Trostrede an die Gefährten kundt u t (1, 198f. < κ 174f. + μ 208) — о socii, neque enim ignari sumus ante malorum, о passi graviora, ddbit deus his quoque finem —, findet, auch wenn er es noch nicht merkt, in dem ersten Vers, der zur Götterszene überleitet, eine Antwort: 1, 223—226 et iam finis erat, cum Iuppiter aethere summo dispiciens mare velivolum terrasque iacentis 225 litoraque et latos populos, sie vertice caeli constitit et Libyae defixit lumina regnis 1 . 1 Vgl. Θ 51 f. = Λ 81 f. — 1,223—304 kann also keineswegs aus diesem Zusammenhang gelöst werden. Diese Götterszene ist nicht nur 'doppelt' von der Odyssee her (anstelle von ζ 1—47, aber beeinflußt von α 26b—105) bestimmt, vielmehr ist auch hier Zeus' gewaltige und ebenso enthüllende Rede О 49—77 hinzuzunehmen, die ebenfalls auf Iuppiters Rede 12, 830—840 eingewirkt hat (s. S. 160. 220. 325,1). — Das richtige Verständnis von 1, 223a et iam finis erat ist sicherlich auch dadurch verhindert worden, daß man seit H e y n e den Formelvers Ε 274 ώς οί μέν τοιαύτα πρός άλλήλους άγόρευον verglich, der aber auch gar nichts mit dieser Aeneiss teile zu tun hat.
Aeneisschluß. Zusammenfassung
327
Anfang und Ende der Aeneis gehören zueinander und sind gleichzeitig bezogen auf den Anfang und das Ende der Odyssee. Die Friedensaussicht am Aeneisschluß ist mitbestimmt durch die am Odysseeschluß; die Freier sind getötet, Odysseus' Rechte wiederhergestellt. In Turnus aber ist nicht nur der andere Freier um Lavinia gefallen, sondern gleichzeitig der am Tode des Pallas Schuldige, so wie in der Ilias Hektor um Patroklos' willen sterben mußte. Ilias und Odyssee fallen in der Aeneis in eins zusammen.
6. Zusammenfassung Aeneis 7—12 1 On Homer still he fixed a rev'rent eye, Great without pride, in modest majesty. Pope, The Temple of Fame (1711)
Damit aber ist wiederum ein Punkt erreicht, an dem man vorläufig — viel vorläufiger als bei der ersten Aeneishälfte — einhalten muß. Es konnte einstweilen nur darauf ankommen, die bedeutsamsten szenischen Vorlagen, die Vergil Homer entnommen hat, vor Augen zu führen, ja zu einem großen Teil überhaupt erst zu entdecken. Das Ergebnis muß anders aussehen als bei den Büchern 1—6, weil schon die Ausdehnung des zu verarbeitenden Stoffes viel umfangreicher war (s. o. S. 223 und 225). Immerhin ist folgendes sicher erkannt: 1. Das 7. Buch als Exposition der zweiten Aeneishälfte beginnt wie μ und v, wie Apoll. Rhod. 3 ('Erato'). Die entscheidenden weiteren Strukturelemente ergeben sich aus der Parallelisierung zu Aeneis 1 ('Iuno zu Wasser: Aeolus' > 'Iuno zu Lande: Allecto') sowie der Ausgangssituation der Ilias, wie sie sich im В ("Helena. Katalog' > 'Lavinia. Katalog'), und der Ausgangssituation der Odysseehandlung (ε) darstellt ('Poseidons Monolog > Iunos 2. Monolog'. Here, Poseidon, Iuno dienen unbewußt, wider Willen, Zeus-Iuppiters Absichten). 2. Das 8. Buch leitet von der B-Imitation nicht bereits ins Γ über (s. erst' 6.', d. h. das 12. Buch), sondern setzt die Umformung der Odyssee (ε—μ > 1—6) fort: ν ('Athene — Odysseus' > 'Tiber — Aeneas') und ξ ('Ausgangssituation für Freiermord' > 'Ausgangssituation für Turnus' Tod'). Das ξ aber ist bereits hineingearbeitet in die ausführliche Umformung der Telemachie: ß-Schluß, γ + δ ('Ähnlichkeit Vater — Sohn') mit dem Telemachieschluß ο ('τέρας' > 'signum Veneris'), d.h. 1 Vgl. Schema 5 und die Zusammenfassungen S. 370 (Aen. 1—12) und S.280f. (7-9).
328
Aeneis 7—12
Aen. 7—8 < ν—ξ. β—δ. ο bzw. Aen. 1—8 < β—о. Die Telemachie leitet wieder, aus inneren Gründen, hinüber zur Ilias: Die Umformung des Σ und des T-Anfanges wird erweitert durch die Verbindung mit der Διος άπάτη des Ξ ('Thetis' Bitte um Waffen — Schildbeschreibung und Waffenübergabe' > 'Venus' Bitte um Waffen [ + Ξ] — Waffenübergabe und Schildbeschreibung'). Vgl. das vorletzte karthagische Relief: 'nigri Memnonis arma' (1,489). — Die aeneidische 'Chronologie' schließt sich aufs engste an die der Odyssee und die der Ilias an. Dies Buch ist besonders komplex, weil Vergil in ihm endgültig von der Umformung der Odyssee in die der Ilias übergeht (s. S. 265). 3. Das 9. Buch enthält die Kämpfe 'ohne Aeneas', d.h. es folgt der Struktur, nicht einzelnen Szenen, Motiven usw. von Θ bis Μ ('Kämpfe ohne Achilleus' > 'Kämpfe ohne Aeneas'). Weitere 'chronologische' Übereinstimmungen mit der Ilias. Der 'Schiffsbrand' (Θ und Ο Π) ist verbunden mit der Schiffsverwandlung, der letzten Szene, die aus dem ν noch fehlte ('Poseidon — Zeus' > 'Cybele — Iuppiter'). Durch 'Umstellung' wird Iunos Ungehorsam vermieden ('Iris zu Turnus am Beginn' < 'Iris zu Achilleus im Σ ' ; 'Iris zu Iuno am Ende' < 'Iris zu Here im Θ'). Presbeia und Dolonie (vgl. Aen. 1,469—473: das 1. karthagische Relief) sind im Nisus- und Euryalusunternehmen vereinigt, beider Untergang 'setzt fort' die Iris-Achilleus-Szene (Σ): ihrer beider Köpfe werden geschändet und von Aeneaden und Euryalus' Mutter beklagt wie Hektors Leiche von Priamos, Hekabe und Andromache ( < X-Schluß; vgl. '6.'). 4. Das 10. Buch bringt die Entscheidung wie das Π, dem es sich deshalb auch in der Struktur weitgehend anschließt (wie Aeneis 6 dem λ). Das einzige concilium deorum der Aeneis zu Beginn ( < YAnfang statt Nachahmung des Π-Anfangs) kulminiert im hodie ( < σήμερον) des Iuppiter. Der Etruskerkatalog entspricht dem Myrmidonenkatalog. Pallas stirbt wie Sarpedon und Troilus (vgl. 1, 474—478: das 2. karthagische Relief), aber mit der Funktion, die Patroklos' Tod f ü r Hektor hat (also vordeutend auf 12-Schluß). Er hat sich durch den Sieg über Halaesus bewährt wie Patroklos durch den Sieg über Sarpedon. Lausus ( < Antilochos) als Gegenbild f ü r Pallas, Mezentius am Buchschluß (wie Patroklos' Tod am Π-Schluß, doch s. '5.') als größter Gegner des Aeneas vor dem Sieg über Turnus (ebenfalls vordeutend auf 12-Schluß). Die Verblendung des Turnus fbalteus') weist auf seinen Tod wie Hektors Verblendung ('Peleuswaffen') auf dessen Tod (Π X). Aeneas' erste Rache entspricht dem Flußkampf des Achilleus ( < Φ). Das 10. Buch entspricht also im ganzen den iliadischen Büchern Π Y und Φ, die Bücher 10—12 also Π—X 363. 5. Das 11. Buch f ü h r t Helena- und Patrokloshandlung näher aneinander. Waffenstillstand und concilium Latinorum ( < Η + Σ), Bitt-
Zusammenfassung Aeneis 7—12
329
gang der Frauen ( < Z, vgl. 1, 479—482: das 3. karthagische Relief). Camillas Tod entspricht zunächst dem Tod des Patroklos, nicht dem der Penthesilea, obwohl Vergil natürlich auch an deren Gestalt gedacht hat: aber Camillas Verblendung wird ihr zum Verderben wie Patroklos die seine. Arruns betet wie Achilleus, handelt, flüchtet und Btirbt wie Euphorbos (Π 783—Ρ 60; vgl. 1,490—493: das letzte karthagische Relief vor Didos Erscheinen). Am Schlüsse begegnen sich Aeneas und Turnus wie am Schlüsse des Φ Achilleus und Hektor. 6. Das 12. Buch enthält den ersten Teil des X, aufgeteilt in: 'Hektor vor der Mauer' > 'Turnus' Gespräch mit Latinus, Amata, Lavinia' und 'Hektors Tod' > 'Turnus' Tod' am Buch- und Werksende (vgl. 1, 483—487: das 4. karthagische Relief). Die zweite Hälfte des X ist im 9. Buche verarbeitet (s. o. '3.'). Zwischen diesen beiden X-Teilen, die endgültige Verbindung von Helena- und Patrokloshandlung der Ilias besiegelnd, steht die Γ- ('δρκια' > 'foedus') und Δ-Umformung ('Pandarosschuß' > 'Tolumniusschuß'), wobei der Paris-MenelaosZweikampf des Γ in Aeneis 12 nicht zum Ausbruch kommt, sondern 'ersetzt' wird durch die imitatio des Achilleus-Hektor-Kampfes. Das letzte Iuppiter-Iuno-Gespräch ist mit Aeneis 1 verbunden wie das letzte Athene-Zeus-Gespräch im ω mit dem ersten im α. Außerdem ist es mit dem Zeus-Athene-Gespräch des X kontaminiert. So fragmentarisch auch diese Übersicht noch immer bleiben muß, so läßt sie doch schon jetzt Vergils bewußtes Planen erkennen. Vor allem — und das scheint das wichtigste Ergebnis — ist die Odysseenachahmung keineswegs mit Buch 6 ( < λ) abgeschlossen. Die Bücher ν ξ, sofern sie die 'Odyssee' (e—μ) abschließen, vor allem aber die Telemachie (ß-Schluß. γ. δ. о) sind 'vollständig' verarbeitet, d.h. in den Aeneisbüchern 1—8 sind die Odysseebücher β—о umgeformt (s. S. 265). Die Götterszenen des α und des ω endlich sind f ü r den Gang der Odysseehandlung ebenso bedeutsam wie die in Aeneis 1 und 12 für den Ablauf der Aeneishandlung, ja sie scheinen hier noch wichtiger zu sein als die iliadischen Götterszenen 1 . Damit sind strukturell aus der Odyssee nicht verarbeitet das α, größere Teile des β sowie die Bücher π—ω 2 . Aus der Ilias sind etwa folgende 'Gesamtkomplexe' übernommen, ohne daß diese Zusammenstellung bereits endgültig sein könnte. 1 Sehe ich recht, hat nur Ernst A b r a h a m s o n (s. S. 19; ich verdanke George E. D u c k w o r t h diesen Hinweis) S. 25—30 erkannt, daß die Aeneis als Ganzes von der ganzen Odyssee beeinflußt ist. 2 Oder tritt gar das auf Pallas' balteus eingravierte nefas der Danaidenhochzeit 'symbolisch' für den Freiermord ein (s. jedoch S. 303,1)? Diese Darstellung auf einem Waffenteil des iuvenis Pallas ist ja doch sehr merkwürdig, sie kann sich kaum auf ihn selbst beziehen, eher auf seinen Gegner.
330
Aeneis 7—12
Vielmehr zeigt sie sehr schön die Stellen, die noch genauerer Arbeit bedürfen: В ΓΔ
> Aeneis 7 (verhinderter Frieden und Katalog) > Aeneis 12 (Vertrag und Vertragsbruch, Epipolesis entfällt) Δ-Beginn wie alle Götterversammlungen (Θ-Beginn, Y-Beginn, xund ε-Beginn usw.) in Aeneis 10-Anfang Ζ (teilweise) > Aeneis 11 (Bittgang. Rüstimg. Hengstgleichnis) Η (teilweise) > Aeneis 11 (concilium Latinorum, Waffenstillstand, Bestattung) Θ—Μ > Aeneis 9 (Schiffskampf. Nisus- und Euryalusunternehmen. Lagerkampf) Π > teilweise in Aeneis 9 (Schiffskampf) Gesamtstruktur von Aeneis 10 Camillas Tod in Aeneis 11 P-Anfang > Aeneis 11 (Arruns' Tod) Σ-Anfang > in Aeneis 11-Schluß (Accas Meldung an Turnus) -Mitte > Aeneis 9 (Iuno schickt Iris zu Turnus) -Schluß > in Aeneis 8 (Venus besorgt Waffen, Schildbeschreibung) T-Beginn > in Aeneis 8 (Übergabe der Waffen) Y-Beginn > Aeneis 10-Anfang (concilium deorum) -Mitte > Aeneis 10-Mitte (Turnus' Entrückung, doch vgl. Φ) 307 f. > 3, 97 f. (Weissagung der zukünftigen Herrschaft der Aineiaden-Aeneaden, Grundstelle für das Verhältnis Ilias-Aeneis) Φ-Beginn > Aeneis 10-Mitte (Aeneas' Rache für Pallas) -Schluß > Aeneis 10-Mitte (Turnus' Entrückung, doch vgl. Y) > Aeneis 11-Schluß (Turnus und Aeneas vor der Mauer) X-Beginn > Aeneis 12-Beginn (Turnus — Latinus — Amata — Lavinia) -Mitte > Aeneis 12-Schluß (Turnus' Tod durch Aeneas; Aeneis 12-Mitte s. Γ Δ) -Schluß > Ψ-Anfang > -Mitte/Schluß Ω-Schluß >
Aeneis 9-Mitte (Klagen um Euryalus nach Schändung) vgl. Misenusbestattung Aeneis 6 > Aeneis 5 (Leichenspiele) in Aeneis 11 (Heimführung der Leiche des Pallas, Klagen um ihn)
Entscheidend für die Erkenntnis der Oesamtstruktur ist Vergils Absicht, 'Helenahandlung' und 'Patrokloshandlung' zu vereinigen. Daher ist in Aeneis 7 begonnen mit der B-Imitation, auf die in Aeneis 8 die Σ-Imitation folgt. In Aeneis 9 dagegen entsprechen die Ereignisse
Zusammenfassung Aeneis 7—12
331
ohne Aeneas denen des Θ—Μ ohne Achilleus vor der Entscheidung, worauf in der ersten Hälfte des 10. Buches die Entscheidung folgt: Π (mit Φ und Kyprien wie Aithiopis). Hier tritt das Helena-LaviniaMotiv zurück (vgl. auch S. 151 f.). In Aeneis 11 aber ist es wieder deutlich : Η — die Herausgabe der Helena wird erwogen — und nun 'rückschreitend': Ζ Bittgang (mit Lavinia) und Vertrag und Vertragsbruch in Aeneis 12: Γ Δ, womit die Situation nach dem Griechenkatalog im В (s. o. '2.') wieder erreicht ist. Oder umgekehrt: Die am Schlüsse von Aeneis 8 zunächst abgebrochene Umformung des Iliasbeginns (B) wird in Aeneis 12 mit Γ Δ fortgesetzt. Sieht man — wie bisher — von der Götterhandlung ab (also besonders der Bedeutung des Ξ, 0, aber auch der des Α, Β, Δ, Θ usw., so ist begreiflich, warum eine strukturelle Umformung des A ('Menis'), Ε ('Diomedie'), Τ ('Ende der Menis', 'Versöhnung'), Ω ('Lytra') unterblieben ist, nicht anders als sich ja auch die neun Odysseebücher π—ω ('Freiermord und Wiedererkennung') einer solchen Umformung entziehen mußten. Über die Verarbeitung großer Abschnitte des Ζ—Θ, Λ—Ο, Ρ, Τ—Φ ist hier noch nicht endgültig Rechenschaft abgelegt worden. Wie die Listen zeigen, hat Vergil eine große Fülle von Einzelimitationen aus allen diesen Büchern gewonnen. Es ist jedoch häufig außerordentlich schwierig, ihre strukturelle Verarbeitung in der Aeneis zu erkennen. Überraschungen muß man ja bei Vergil stets gewärtigen, zumal es schon jetzt deutlich ist, daß er noch häufiger als in den ersten sechs Büchern Einzelszenen kontaminiert hat. Anders verhält es sich mit den Odysseebüchern π—ω, aus denen Vergil nach Ausweis der Listen wirklich nicht allzuviel übernommen zu haben scheint. Dennoch läßt sich das Bild der Heinzeschen Zusammenstellung (S. 180f., s. o. S. 224f.), in der das 7. und 8. Buch etwa in ihrer Homerbezogenheit noch gar nicht deutlich werden, von Camillas Tod und seiner Abhängigkeit von Patroklos' Tod ganz zu schweigen, bereits erheblich korrigieren. Weitere Entdeckungen sind zu erhoffen 1 . 1
Wenngleich ergänzungsbedürftig, so sind doch die E i c h h o f f s c h e n Zusammenstellungen am Kopfe jedes Aeneisbuches schon vortrefflich. So sagt er 3, S. 2 zwar zu Aeneis 7 „le plan de ce livre appartient ä Virgile", zu Aeneie 8 (ebd. S. 66) aber notiert er als wichtigste Strukturelemente: γ Σ , zu 9 (S. 126): Θ K M , zu 10 (S. 190): Π Υ Φ, zu 11 (S. 260): besondere Η und Π, zu 12 (S.329): Γ Δ X . Vgl. auch seine Gesamtübersicht 2, S. 35 in seinem einleitenden Essay „De la ροέβίβ öpique". — Den obigen Ergebnissen gegenüber kann ich mich mit den Vorschlägen von Josette L a l l e m a n t , Une source de VEneide·. le Mahäbhärata, Latomus 18, 1959, S. 262—287 und, daraus weiterentwickelt, George Eckel D u c k w o r t h , Turnus and Duryodhana, TAPhA 92, 1961, S. 81—127 nicht anfreunden.
5. K a p i t e l
SCHLUSS Aber der, dem es ernst um die Sache ist, bedenke doch ja, daß der Mensch in einen Mittelzustand gesetzt ist und daß ihm nur erlaubt ist, das Mittlere zu erkennen und zu ergreifen. Goethe, Materialien zur Geschichte der Farbenlehre (1810)
1. Bemerkungen zur vergilischen Arbeitsweise Es wurde zu Beginn gesagt, daß es noch nicht möglich sei, die Ergebnisse eines gründlichen Vergleichs beider Dichter vor allem in der DetaiZumformung systematisch zu ordnen. I n aller Knappheit sollen jedoch wenigstens einige Beobachtungen zusammengestellt werden, soweit sie sich bisher aus dem Vergleich der homerischen und aeneidischen Szenen ergeben haben. Denn es sieht doch so aus, als ließen sich gewisse Möglichkeiten vergilischer nachahmender Umformung auf einen Nenner bringen. Es wird natürlich außerordentlich schwierig sein, Gewißheit darüber zu erlangen, ob solche 'Arbeitsprinzipien' von Vergil bewußt angewandt worden sind. Hierzu durchaus im Gegensatz wird man allerdings die inhaltliche und strukturelle Umformung Homers nur als das Ergebnis tiefgehender 'analytischer', also höchst bewußter Überlegungen Vergils auffassen dürfen. Hätte Vergil Homer nicht so gründlich 'interpretiert', seine 'Kunstgestalt' ( K l i n g n e r ) begriffen und sich angeeignet, so hätte die Aeneis nicht diese Gestalt erhalten können. Dies aus dem szenischen Vergleich gewonnene Ergebnis dürfte sich durch den noch ausstehenden Vergleich der Detailimitation kaum verändern. Die durchaus beweisbare 'Vollständigkeit' der Anverwandlung Homers durch Vergil — und nicht Homers allein — gründet in dem Respekt des Dichters vor dem überkommenen Stoff und der Form, die dieser erhalten hatte. Kein Detail dünkt ihm zu gering. Es bleibt zu fragen, ob nur Vergil eine solche Leistung vollbringen konnte, oder ob seine poetische Technik, seine dichterische Arbeitsweise eine äußerste Verwirklichung antiker Dichtungstheorien darstellt. Hier kann nur der Vergleich mit der übrigen, besonders der römischen Dichtung weiterhelfen. Zwangsläufig erhebt sich damit die
Zur vergilischen Arbeitsweise
333
Frage nach der Bewertung der literarischen Abhängigkeit, d.h. dem Begriff der imitatio oder auch aemulatio von neuem 1 . Man kann also aus den vergilischen Textpartien — sie ließen sich beliebig vermehren — deutlich erkennen, daß Vergil oftmals über weite Strecken hin einen bestimmten homerischen Zusammenhang zugrunde gelegt hat, dem er mit großer Genauigkeit gefolgt ist (z.B. ε 263—9· mit ι—μ > 1. Buch mit 2,-—3. Buch. Odysseus' Heimkehr ν—ξ > 7 . - 8 . Buch, der Telemachie β γ δ о > 8. Buch. Θ—Μ > 9. Buch. Der Patroklie Π [mit Teilen des Υ und Φ] > 10. Buch. Χ Γ Δ X > 12. Buch bzw. auch: Π—X 363 > 10.—12. Buch usw.). Ein solcher roter Faden kann dann zusammengezwirnt werden mit anderen Zusammenhängen (z.B. ε 263—θ + κ 1—468 > 1. Buch, γ δ о + Σ Τ > 8.Buch) 2 . Größere Umgruppierungen — die bedeutendste ist ja die umgekehrte Reihenfolge von Ilias und Odyssee in den beiden Aeneishälften — haben stets durchsichtige Gründe (ι + μ > 3. Buch. Die 1. Hälfte des κ ins 1. Buch, die 2. Hälfte dagegen an den Schluß des 5. Buches X-Schluß ins 9. Buch, Klage um Euryalus, weil die Klage um Hektor nicht am Aeneisschluß nachgeahmt werden sollte). Umgruppierungen finden sich auch innerhalb kürzerer Abschnitte (Kyklopen- und Thrinakieabenteuer in ι und μ werden in Aeneis 3 ausgetauscht. Die Einleitungsszene des Π im 10. Buche verlegt in die Nymphenszene, statt dessen leitet die Götterszene zu Beginn des Υ [ + Δ usw.] das 10. Buch ein, s. S. 296)3. Homerische Abläufe, die in sich selbst gewisse Parallelismen aufweisen, lassen sich auf zwei Weisen umformen. 1. Vergil mochte glauben, eine odysseische Situation in ihrer Bedeutung für die Odysseehandlung ließe sich einer ähnlichen iliadischen Situation und deren Bedeutung f ü r die Iliashandlung gleichsetzen. Eine solche Parallelisierung hieß f ü r den Aeneisdichter: Transformierung dieser beiden homerischen Szenen in eine einzige in der Aeneis. So wird z.B. der Poseidonmonolog im ε und das Here-Athene-Gespräch des В im 2. Iunomonolog und dem Auftrag an Allecto in Aeneis 7 vereinigt 1
Die neueste Arbeit auf diesem endlosen Gebiet hilft nicht recht weiter: Arno R e i f f , interpretatio, imitatio, aemulatio, Begriff und Vorstellung literarischer Abhängigkeit bei den Römern, Diss. Köln 1959, 125 S., s. jedoch die Besprechung von Manfred F u h r m a n n , Gnomon 33, 1961, S. 445—448. Vgl. S. 38,5. 2 Kontaminationen größerer oder kleinerer homerischer Abschnitte ließen sich häufig feststellen, s. S. 138.178. 189. 193. 207 f. 263. 274. 299ff. 301. 325 usw. ' Eine besondere Form solchen Umgruppierens scheint auch die Umkehrung der Reihenfolge homerischer Ereignisse zu sein. Aeneis 8: Überreichung der Waffen — Schildbeschreibung < Σ Schildbeschreibung — Τ Überreichung der Waffen. Ähnlich in Aeneis 11 (concilium): vom Η (agore) ins Ζ (S. 286), in Aeneis 12 dann ins Γ Δ (S. 292) usw. Häufig treten auch Szenen aus anderen Zusammenhängen an die Stelle von eigentlich erwarteten, vgl. S. 149f. 169,1. 260f. 296,3 usw.
334
Schluß
(s. S. 236). Vergleichen läßt sich auch, wie Vergil im 1. Iunomonolog mit der folgenden Bitte an Aeolus (Aeneis 1) den gleichen Poseidonmonolog des ε mit der Bitte Heres an Hypnos im Ξ vereinigt, ja noch dazu diese mit der Aiolosszene des κ-Beginns kontaminiert. Oder: in Aeneis 8 sind in den dona der Venus, den vulcanischen Waffen für den Sohn Aeneas, die Geschenke des Menelaos und der Helena an Telemachos (o) vereinigt mit denen der Thetis, d.h. den hephaistischen Waifen, die sie dem Sohne zu Beginn des Τ überreicht: in Ilias und Odyssee und ebenso daraufhin in der Aeneis kann der Endkampf beginnen (s. S. 265). Sicher ist wohl auch, daß Vergil den Kampf der Griechen gegen die Troer um Helenas willen dem Kampf des Odysseus gegen die Freier um Penelopes willen 'gleichgesetzt' hat, selbst wenn er die Ereignisse der odysseischen Bücher π—ω nicht umgeformt hat. Ein Zeugnis dafür neben manchen anderen ist die Art und Weise, wie er die Gespräche zwischen Zeus und Athene im X und im ω — also vor Hektors Tod bzw. vor dem Friedensschluß auf Ithaka — im letzten Gespräch zwischen Iuppiter und Iuno im 12. Buche vor Turnus' Tod, d.h. aber auch vor dem Friedensschluß, vereinigt hat. Die Gleichsetzung dieser beiden Gespräche ist noch dazu provoziert durch Wiederholungsverse des X im ω (s. S. 324,2)1. 2. Anders verhält es sich mit homerischen Zusammenhängen, deren Ablauf in sich gewisse Wiederholungen aufweist, so daß Vergil sie konzentrierend zusammenfassen konnte. So wird der Aufenthalt des Telemachos bei Nestor im γ und bei Menelaos im S sowie der des Odysseus bei Eumaios im ξ in den einen des Aeneas bei Euander in Aeneis 8 zusammengezogen. Auch die Handlung des ε—θ·, des Θ—Μ bot im l.bzw. 9. Buche Möglichkeiten zu solchen konzentrierenden Kürzungen. Ähnliches gilt für die Einzel wettkämpfe aus dem Ψ ( + &) im 5., für die griechischen bzw. troischen Aktionen im Θ, I, К in der Umformung des 9. Buches usw. 2 . Die Assoziationsmöglichkeit, ja die Berechtigung zu solchen Konzentrierungen ergaben sich auch hier aus homerischen Wiederholungsversen, die innerhalb der Ilias und innerhalb der Odyssee nicht nur, sondern ja auch zwischen diesen beiden Epen Beziehungen herstellen, die Vergil offensichtlich immer sehr ernst genommen hat. Dies Problem bedarf weiterer Untersuchung 3 . 1
Vgl. S. 141,1: daß die iliadische Prophezeiung von der künftigen Herrschaft der Aineiaden den Aeneaden durch Apollo im 3. Buche, also im 'odysseischen' Aeneisteil, verkündet wird, beruht ja ebenfalls auf solcher 'Parallelieierung'. — Zum ν und η s. S. 248f.. 2 Vgl. S. 176,2: 2 bzw. 3 Reden in eine. 199,1. 262. 267. 279. 287. 289 u.ö. 3 Vgl. u.a. S. 33. 109,1. 264,2. 266,2. 309 und wohl auch Francesco G u g l i e l m o , L'iteratio nell'Eneide, Catania 1901, 31 S., mir nur bekannt durch die Besprechung von V. U s s a n i , Riv. Filol. 30, 1902, S. 182.
Zur vergilischen Arbeitsweise
335
Umgekehrt hat Vergil 'typische Szenen', die bei Homer an verschiedenen Stellen begegnen, nur einmal gebracht, wobei sich jedoch meist mit genügender Sicherheit feststellen läßt, daß er alles einschlägige Material seiner Vorläufer und seines eigenen schon vorliegenden oeuvre in eine solche Szene komprimierte. Hier gilt es zunächst herauszufinden, welche der verarbeiteten homerischen Szenen den Ablauf der aeneidischen Handlung bestimmt, d. h. ihm strukturell zugrunde liegt. Solche Szenen hat Vergil dann durch Details aus den anderen ähnlichen aus Ilias und Odyssee angereichert (ebenso verfuhr er bei Reden, Gebeten, Schlachtschilderungen, Rüstungsszenen oder auch Gleichnissen). Auch diese Form bedarf noch gründlicher Darlegung, die freilich in den meisten Fällen wegen der Fülle von Beziehungen sehr umfangreich werden dürfte (zu erinnern ist an die Misenusbestattung Aeneis 6, die Venus-Vulcan-Szene Aeneis 8, die Götterversammlung Aeneis 10, wie überhaupt alle Götterszenen, die gerade deswegen so schwer durchschaubar sind, ferner die Latinerversammlung Aeneis 11, Turnus' Steinwurf Aeneis 12, vgl. Euanders Rede in Aeneis 8, Drances' Rede in Aeneis II) 1 . Vergil kann bei allen diesen Möglichkeiten so verfahren, daß eine prägnante Formulierung als 'Leitzitat' sofort an das 'Original' denken läßt. Näheres Zusehen enthüllt oft genug, daß die vor wie die nach einem solchen Zitat liegenden Partien dem Aufbau der homerischen Szene entsprechen, aus der es stammt (vgl. Mercurflug im 4., Nymphengebet im 8., Apolloreaktion im 11. Buche usw.). Sollte umgekehrt ein größerer homerischer Zusammenhang der Struktur einer aeneidischen Partie zugrunde gelegt werden, so verschleiert Vergil gern diese Beziehung, die dann nur noch durch die strukturelle sichtbar gemacht werden kann. Die wörtlichen, detaillierten 'Zitate' brachte er dann manches Mal an anderer Stelle. Diese freilich gehört meist innerhalb der Aeneis wiederum zu jener anderen Aeneisetelle, in der man das homerische Detail vermißt hatte oder auch vermissen wird (z.B. Poseidons Erscheinen und Monolog im ε in Aeneis 1 und 7. Phorkyshafen aus v: detailliert in Aeneis 1, aber strukturell ist das ν erst in Aeneis 7 und 8 verarbeitet. Auch die komplizierte Umformung von Patroklos' Tod gehört hierher, insofern Pallas fällt wie Sarpedon [in der Mitte des 10. Buches wie der des Π], 1
Vgl. S. 136,3. 261. 283,2. 286,1. 318. 330 usw. Instruktiv ist die Arbeit von Walter A r e n d , Die typischen Scenen bei Homer, Problemata 7, 1933, X , 102 S., 6 Tf. Die zahlreichen Hinweise auf Vergil aber zeigen gerade, daß es schwierig ist, das Typische bei Vergil herauszulösen, es besteht dann meist die Gefahr, den Zusammenhang zu verlieren (s. S. 144,2), bezeichnend: S. 139f. wird der Besuch bei Euander ganz richtig mit dem des Telemachos bei Nestor verglichen, aber die Beschränkung auf das 'Typische' verbaut den Blick für den inneren Zusammenhang, s. S. 249ff.
336
Schlufl
obwohl sein Tod für Turnus vor allem die Bedeutung des Patroklostodes für den des Hektor hat). Solche 'Aufspaltungen', von H e u r g o n als dödoublement bezeichnet (s. S. 137,1), lassen sich auch sonst beobachten. Aus dem odysseischen Elpenor etwa werden gleich drei Gestalten — Palinurus, Misenus, Caieta. Außerordentlich geschickt ist — über die eben erwähnte Kontamination hinaus — die Aufspaltung des Patroklostodes auf den des Pallas ('Bedeutung für Turnus': Aen. 10 vordeutend auf 12) und den der Camilla ('Motivierung': Verblendung der Camilla wie die Verblendung des Hektor, Wiederholungsverse in der Ilias und entsprechend in der Aeneis, Aen. 11 ebenfalls mit 12 verknüpfend). Ähnlich verhält es sich mit dem komplizierten Bezugssystem zwischen Helenus (auch Celaeno) Aeneis 3 — Anchises Aeneis 5 — Sibylle und Anchises Aeneis 6 einerseits und Kirke κ — Teiresias und Antikleia λ — Kirke μ andererseits. Oder: Der Schuß des Pandaros im Δ ist aufgespalten in den des Tolumnius, der zu erneutem, allgemeinen Kampf führt, und den eines Unbekannten, der Aeneas in Aeneis 12 so verwundet wie Pandaros den Menelaos (s. S. 292, l) 1 . Homerische Szenen können demnach durchaus öfter verwendet werden. So liegt X 437—5151| — Andromache eilt zur Mauer, Klagen um Hektor — 3, 301—348 zugrunde, wo 'dieselbe' Andromache Aeneas und die Seinen begrüßt, aber auch 9, 473—499a, hier erst szenisch genau entsprechend: Euryalus' Mutter eilt zur Mauer, Klagen um den Sohn. Auch hier verbinden wörtliche Beziehungen Aeneis 3 und 9. Der Abschied von Andromache dagegen in Aeneis 3 entspricht in Details durchaus dem des Telemachos im о (Geschenke), während diese Szene strukturell erst in Aeneis 8 verarbeitet ist: die Deutung des signum Veneris entspricht in seiner Bedeutung der des τέρας Διός durch Helena. Daß Vergil, wie gesagt, homerische Zusammenhänge häufig kürzend zusammenfassen mußte, versteht sich bei der von vornherein geforderten Kürzung des Umfanges der homerischen Epen von selbst (s.S. 183,1. 220,1), manches entfiel auch ganz (Epipolesis Δ in 12, Freierkampf π—ω in Aeneis 7—12 usw.), hier und da aber wurde seine Fassung auch länger als die homerische (etwa in Aeneis 11 die Umformung des H, in 6 die Bestattung des Misenus < μ Elpenors + Τ Patroklos' Bestattung usw.) 2 . Höchst auffällig ist es jedoch, daß der Umfang größerer Aeneisabschnitte im Ganzen und in Teilabschnitten der jeweiligen homerischen Vorlage hier und dort zu entsprechen scheint, ja nicht nur der Umfang, sondern auch die Begrenzungsstellen (vgl. besonders das Verhältnis von Aen. 6 zum λ und von Aen. 10 zum Π. In Aeneis 8 1 2
Vgl. S. 137,1. 147. 248,2. 269,1. 291,1. 316 usw. S. 285. 137, auch S. 163. 170. 220,1.
Zur vergilischen Arbeitsweise
337
beginnt die Venus-Vulcan-Szene mit Vers 370, die entsprechende Thetis-Hephaistos-Szene Σ 369) Andererseits hat Vergil homerische Zusammenhänge manchmal in ihren Fugen auseinander getrennt und die einzelnen Teile weit voneinander geschieden nachgeahmt. Ein eklatantes Beispiel ist wiederum, wie die nächtliche Venus-Vulcan-Szene des 8. Buches ( < Σ + Ξ), die 'an die Stelle' der im γ nicht ausgeführten Nacht bei Nestor tritt: zwischen den ersten und den zweiten Teil des γ sind 87 Verse eingeschoben (s. S. 260)2. Erstaunlich ist das Ausmaß, in welchem Vergil die Aeneis mit den homerischen Epen synchronisierte, auch dort, wo er raffen mußte wie z.B. in Aeneis 1—4-Anfang im Verhältnis zu ε-Schluß — v-Anfang (s. S. 153ff. 170). So finden in Aeneis 5 die Leichenspiele für Anchises wie im κ der Aufbruch von Kirke 'nach einem Jahr' statt (s. S. 205,2). Die Katabasis spielt natürlich nachts wie die Nekyia auch (s. S. 134,4). Aeneis 8 bietet wohl das überraschendste Beispiel: zuerst'Umkehrung' des ν (Aeneas schläft am Tiber < Odysseus erwacht auf Ithaka), dann aber folgt Vergil der Telemachie: nächtliche Fahrt wie am ß-Schluß, am Mittag Begrüßung in Pylos/Pallanteum, Abend und Nacht bei Euander wie bei Nestor im γ, am nächsten Morgen erhebt man sich wie im γ ( + ß-Anfang Telemachos + δ Menelaos). Dazwischen liegt, in der Nacht, die Anfertigung der Waffen wie in der Σ-Nacht: T1 Vgl. S. 261,1. — I c h würde es nicht gewagt haben, diese überraschenden Bezüge immer wieder zu notieren, wenn sie nicht eben doch häufiger vorkämen. Denn wenn die 'Erzählung' der Bücher 2—3 ebenso ein Sechstel der Aeneis u m f a ß t wie die der Bücher ι—μ ein Sechstel der Odyssee, so k a n n m a n das hinnehmen (s. S. 283f.), merkwürdiger ist schon, wenn der 'Tod des Pallas* 10, 509 abgeschlossen ist wie der des Sarpedon Π 507 (β. S. 301,1), der 'Tod der Camilla' aber beginnt etwa 11, 778 wie der des Patroklos Π 783 (s. S. 314) u n d darüberhinaus das 10. Buch mehrere solcher Übereinstimmungen aufweist (s. S. 297,1. 298), wie ebenfalls das 6. Buch im Verhältnis zur Nekyia (etwa 6, 155 ~ λ 151. 6, 450 ~ λ 329/330. 6, 566 ~ λ 568, vgl. S. 134). I m 1. Buche ist zwar die S t r u k t u r des ε nachgeahmt, aber im 7. die des 1. Aeneisbuches — d a erscheint d a n n aber Iuno in v. 286 wie Poseidon i n e 282 (S. 250f.). Übereinstimmungen m u ß t e n sich auch zu Beginn von Aen. 1 u n d 3 ergeben, wenn sie den Beginn des κ bzw. ι umformten, s. S. 175,3. 184. Vergleichbarer U m f a n g von Reden, Gleichnissen usw. s. S. 110. 119f. 134,2. 286,1. 291.1 usw. Solche Übereinstimmungen beweisen übrigens, daß Vergil Homer nicht nur auswendig beherrschte, sondern daß er natürlich auch immer wieder auf den Text zurückgriff (vgl. übrigens P ö s c h l s Diskussionsbeitrag S. 156 zu K l i n g n e r [s. S. 266,1] u n d S.93f.). Bernhard К у t ζ 1 e r m a c h t mich auf K o n r a t Z i e g l e r s Einleitung zu Cie. leg., Heidelberger Texte, lat. R . 2 0 , 1 9 5 0 , S. 11 a u f m e r k s a m : das Verhältnis der Buchzahl von leg. (8) zu rep. (6) sollte demVerhältnis der platonischen nomoi zur politeia entsprechen. 2 Vgl. auch die Sperrungen auf Grund von Umgruppierungen: erste H ä l f t e des κ getrennt von der zweiten: 1. Buch, 5. Buch. I n umgekehrter Reihenfolge: ε-Beginn v o m übrigen e: 4. Buch u n d 1. Buch. Oder a u c h : die 'Anapher', die Σ-Schluß u n d T-Beginn verknüpft, erscheint in weiter Sperrung 8, 528 f. und 608f., s. S. 259,1. Vgl. ferner S. 284. 329.
22
Knauer, Aeneis und Homer
338
Schluß
Morgen und γ/δ-Morgen sind synchronisiert. In Aeneis 9 entsprechen Tag und Nacht denen in Θ—Λ. Derartige Beziehungen sind, sehe ich recht, überhaupt noch nicht behandelt worden, die Mehmelsche Arbeit etwa (s. S. 25) betrachtet die ZeitvorStellungen bei Apollonios, Homer und Vergil nur in dem jeweiligen Epos für sich. Jedenfalls wird die Chronologie der Aeneis verständlicher, wenn man sich ihr Verhältnis zur llias und Odyssee verdeutlicht. Ausgangspunkte sind natürlich die Schilderungen von Sonnenauf- und Untergängen. Sie sind auch bei Vergil — auf seine Weise — formelhaft wie bei Homer. Eine eigene Untersuchung wäre auch hier erforderlich1. Wie die Sonnenauf- und Untergänge die szenischen Beziehungen zu Homer eingrenzen, so natürlich auch jene Stellen, an denen Vergil einen Szenenwechsel hat eintreten lassen. Genau fixierbare 'Leitzitate' machen auch hier oft genug darauf aufmerksam, welche homerische Szene zugrunde liegt, häufig lassen sich dann aber auch die zu dieser Szene hinleitenden Abschnitte als Umformungen der zur homerischen 'Leitszene' hinführenden Abschnitte erkennen. Deutlichstes Beispiel: Aeneis 6 ist zu Beginn und am Ende eindeutig auf das λ bezogen, jedoch formen 5-Schluß und 7-Anfang den zum λ gehörigen κ-Schluß und μ-Beginn nach. Aeneis 9: nicht nur das К ist imitiert, sondern auch das I und die Vorbereitung im Θ sowie der Beginn des auf das К folgenden Л. Aeneis 7: der Italerkatalog ist eindeutig durch Musenanruf und Buchschluß bezogen auf den B-Schiffskatalog, der durch Musenanruf und Szenenwechsel genau begrenzbar ist. Aber auch die zum Italerkatalog hinführenden Szenen beziehen sich auf die entsprechenden des В (s. S. 234). Nicht anders in Aeneis 4: Iarbas' Gebet leitet auf Iuppiters Befehl an Mercur hin wie Athenes Bitte im ε zu Zeus' Befehl an Hermes (s. S. 210). Hat Vergil jedoch homerische Szenen in der Aeneis umgruppiert, so konnte es nicht ausbleiben, daß die 'Bruchstellen' mehr als einmal nachgeahmt werden mußten. So entspricht z.B. der Beginn von Aeneis 4 nach der Erzählung Aeneis 2—3 dem Beginn des ν nach der Erzählung ι—μ. Im ν aber gelangt Odysseus in die Heimat — wie Aeneas zu Beginn des 7. Buches nach Latium. Dort aber mußte außerdem — nach Aeneis 6 — der Beginn des μ imitiert werden als Abschluß der λ-Umformung, obwohl Misenus bereits im 6. Buche wie Elpenor zu Beginn des μ bestattet worden ist (s. S. 228). Solche Nahtstellen genau festzulegen, ist häufig sehr schwierig, zumal dann, wenn auch die homerische Vorlage in sich schon ein kompliziertes Gebilde ist. Gerade im 9. Buche, ebenso im 10., 11., 12., scheinen sich manche homerische Szenen in der Umformung zu über1
Vgl.hierzuS. 244. 249—255. 260f. 276; 139mit205,2.150.154.172.295usw.
Zur vergilischen Arbeitsweise
339
schneiden, und man wird wohl nicht immer zu einer endgültigen Klärung der Verhältnisse gelangen können. Die Eingrenzung aeneidischer Szenen in ihrem Verhältnis zu homerischen Szenenbegrenzungen ist noch schwerer erkennbar, wenn Vergil vom Leser eigentlich erwartete homerische Details nicht in die Aeneis aufnimmt, sondern sie 'ersetzt' durch prägnante andere Homerstellen. Auch hier lassen sich jedoch manche Fälle eindeutig klären und verstehen 1 . In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, daß Vergil zuweilen über seine Vorlage hinausgehen kann, wenn er im deutlichen Gegensatz zu Homer ausdrücklich darauf aufmerksam macht, daß ein Ereignis überraschend eintritt — so formuliert Aeneas selbst sein Erstaunen darüber, daß in Karthago bereits das Leid Troias bekannt ist, in der Odyssee weint Odysseus nur still vor sich hin, er wundert sich nicht, daß die Phaiaken schon über die troischen Ereignisse Bescheid wissen 2 . Umgekehrt hat Vergil gewisse Vorgänge nur so weit angedeutet, wie es geboten schien, damit sich der Hörer die notwendigen Folgerungen aus seiner eigenen Homerkenntnis, die Vergil damit anrief, ergänzen konnte. Solche 'Ellipsen' setzen natürlich voraus, daß Vergil auf die homerische Grundstelle durch 'wörtliche Zitate' sofort und unmißverständlich hindeutete 3 . Hierher gehören auch die wenigen Fälle, in denen ein aeneidisches Ereignis nicht etwa in der Aeneis vorbereitet ist, sondern sich direkt auf die Ilias bezieht — so erhält Aeneas nicht die Waffen auf Grund eines mütterlichen Versprechens in der Aeneis, sondern auf Grund der Versprechungen der Thetis im Σ (s. S. 263, l) 4 . Am schwierigsten sind wohl jene Umformungen zu erkennen, in denen Vergil den Sinn einer Homerstelle in ihr Gregenteil umgekehrt hat. Solche Umwandlungen lassen sich nur herauspräparieren, wenn die Beziehungen zum Szenenablauf eines größeren Zusammenhanges geklärt sind und wenn die innere Bedeutung der vergilischen Änderung verstanden ist 5 . Alle diese Übereinstimmungen und ebenso auch die Veränderungen beweisen, daß sich Vergil die strukturellen Beziehungen innerhalb 1 Vgl. etwa S. 120ff.: 6, 625—627 erscheint statt λ 632—635 В 488—490. S. 274,2: 9, 312bf. erscheint statt K 3 3 6 b f . θ 408bf.; besondere deutlich: i, 415—417: η 78—81a wird ersetzt durch θ 362—366 (β. S. 162). α 32—43 (Zeus' Sorge um Orest) ersetzt durch 8 499—511 (Aias' Tod): 1,39b—45, S. 350,3, vgl. 320,2 usw. 2 S. S. 166. Vgl. hierzu auch S. 60,1, 321,2, auch 161,1. 3 So wird z.B. das Ergebnis der Kerostaeie in Aen. 12 im Gegensatz zum X nicht formuliert, s. S. 288, Vgl. auch S. 310,1. * Vgl. S. 279. 299, aber auch S. 318 und wie 10, 28f. Venus von den Wunden spricht, die sie von Diomedes empfing (vgl. Ε 330b—340), S. 319, oder 202,1. * Beispiele S. 175,4. 184f. 185f. 189. 311f. 319f.
22·
340
Schluß
der homerischen Epen vollständig verdeutlicht haben muß. Diese Tatsache ist dort am eindrucksvollsten, wo der vergilische Aufbau erkennen läßt, daß Vergil die Funktionen einzelner Szenen für den Gesamtaufbau der llias bzw. Odyssee durchschaut hat, d.h. daß die in einem ersten Ereignis enthaltenen Elemente ein viel späteres vorbereiten, es überhaupt erst ermöglichen. Mit anderen Worten: Querverbindungen innerhalb der Aeneis wurzeln in den entsprechenden Querverbindungen innerhalb der homerischen Epen. Pallas also stirbt wie Patroklos und Turnus wie Hektor, weil Vergil die schicksalhafte Bezogenheit dieser beiden Todeskämpfe erkannt hat (s. S. 304f.). Das В wird in Aeneis 7, das Σ in Aeneis 8 nachgeahmt, weil Vergil die strukturelle Bedeutung des Schiffskataloges wie der Schildbeschreibung für den Ablauf ,der ganzen llias erkannt hatte. 'Katalog' und 'Schildbeschreibung' sind also nicht nur Versatzstücke, die in ein nachhomerisches Epos gehören (s. S. 233f.). Umgekehrt fehlt die Menis, die die Iliashandlung ins Rollen bringt (s. S. 331). Der erste Teil des e wird erst im 4. Buche umgeformt, weil Dido im Verhältnis zur zweiten Aeneishälfte, d.h. zu Lavinia, die Rolle übernehmen sollte, die Kalypso in ihrem Verhältnis zur zweiten Odysseehälfte, d.h. zu Penelope, spielte (s. S. 21 Vf.)1. Dies letzte Beispiel ist schließlich ein gutes Zeugnis dafür, daß manche Änderung des homerischen Aufbaus sich verstehen läßt aus den andersartigen Mitteln, mit denen Vergil die Fortführung seiner Erzählung in Spannung hielt. Ihm lag offensichtlich daran, die Spannung durch stetige Steigerung zu bewahren, Homers häufig so kompliziertes und diffiziles Spiel des Auf und Ab, Hin und Zurück zu entwirren, um es einfacher ordnen zu können 2 . Wäre die Klärung der szenischen oder strukturellen Beziehungen einmal abgeschlossen3, müßte die viel schwierigere Aufgabe unter1
Oder: Kalypso/Dido bedingen den Tod der Gefährten/Anchises, s. S. 191 f. Vgl. die Bedeutung der Erzählungen in Aen. 1—3 im Verhältnis zu denen des η—μ, wie überhaupt die Umformung von ε—μ in Aen. 1—6, s. S. 218ff. Gemessen an der Odyssee war die llias komplizierter, auch das drückt sich in der 'einfacheren' ersten Aeneishälfte gegenüber der 'komplizierteren* zweiten aus. Dementsprechend ist auch die Anzahl der Götter und die Häufigkeit ihres Eingreifens in der ganzen Aeneis eher an der gegenüber der iliadischen Götterwelt und -handlung simpleren odysseischen orientiert. In der Odyssee handeln eigentlich nur Athene und Poseidon, in der Aeneis Venus und Iuno, die Gewalt des Zeus bzw. Iuppiters tritt seltener, aber dann umso bedeutender in Erscheinung. Freilich drückt sich auch hier das Verhältnis einer aufgeklärteren Zeit zu den heroischen Verhältnissen der llias aus, in der die Götter unermüdlich helfend oder hindernd eingreifen müssen, vgl. etwa auch S. 295 f. ' Schwierig sind jene Fälle zu klären, in denen Vergil offenbar um der durch Homer bedingten poetischen Notwendigkeit willen römische Überlieferungen änderte: Anchises* Tod (s. S. 191,3), Aeneas' langes Leben (s. S. 206,2). Manches ist ja längst beobachtet (Mezentius* Tod vorverlegt, der Anachronismus des 2
Zur vergilischen Arbeitsweise
341
nommen werden, darzustellen, wie sich Vergil im Detail von seinem Vorbild hat inspirieren lassen. D.h. also, alle jene Stellen müßten interpretiert werden, an denen wörtliche oder fast wörtliche Zitate sicher erkannt und eingegrenzt sind 1 . Hier sei jedoch nur noch einmal an einige derjenigen Stellen erinnert, die von der erstaunlichen Variationskunst Vergils zeugen, mancherlei ist sicher noch nicht entdeckt. Löst man diese Fälle aus ihrer Isolierung, so verlieren einige den Charakter des Unwahrscheinlichen, der ihnen zunächst anhaftet, und man vermag sich eher vorzustellen, welches Vergnügen Vergil selbst zuweilen dabei empfunden haben wird, wenn ihm eine solche 'Umwandlung' geglückt war. Ich notiere nur, was mir durch strukturelle Beziehungen gesichert scheint. Aus dem 'verlorenen Ball' (ζ) wird die 'verlorene Jägerin' (Aen. 1, s. S. 159, 1); aus dem traditionellen Eros mit Flügeln und Pfeilschuß (Apoll. Rhod. 3) wird Amor, 'Onkel' des Ascanius, in diesen verwandelt (Aen. 1, s. S. 157); Erkennungszeichen für Aeneas, daß er in der 'Heimat' angelangt sei: das Sauprodigium (Aen. 3), für Odysseus, daß die Götter endlich versöhnt: das für eine Worfschaufel gehaltene Ruder (λ, s. S. 201f.). Odysseus widersteht der Lockung, göttlich zu werden (e), Aeneas widersteht der Lockung, göttlichem Befehl nicht zu gehorchen (Aen. 4, s. S. 214), Odysseus erkennt sein Vaterland, als Athene die Wolke auflöst — Aeneas erkennt die endlich gefundene 'alte Heimat' am längst vorausgesagten Sauprodigium (v > Aeneis 8; s. S. 246f.), aus der Nestorerzählung (γ) wird die Cacusgeschichte des Euander (Aeneis 8, s. S. 250), aus dem in einen Felsen verwandelten Phaiakenschiff (v) werden die in Nymphen verwandelten Schiffe der Cybele (Aeneis 9, s. S. 271f.). Der Schweiß, den sich Odysseus und Diomedes nach der Dolonie abwaschen (K 572. 574. 579 Buchschluß) wird zu den schweißdurchtränkten phalerae, die die Volsker Nisus und Euryalus wiederabgenommen haben (9, 458 ist der Schlußvers dieses Abschnittes, 9, 359— 366 war vom sudor keine Rede, s. S. 267,1), aus dem 'Myrmidonenkatalog', den Verbündeten der Griechen, die in höchster Not zu Hilfe kommen (Π 168—197), wird der 'Etruskerkatalog', der die neuen Verbündeten des Aeneas aufzählt, die in nicht geringerer Not zu Hilfe kommen (10,163—214, s. S. 297), aus den 'Selloi, die mit ungewaschenen Füßen Zeus verehren', werden die 'Hirpi, die, Apollo verehrend, mit bloßen Füßen über glühende Besuches von Karthago), ein Detail s. S. 177.1 Vgl. etwa auch Serv. zu 1, 267 ab hac autem historia ita discedit Vergilius, ut aliquibus locis ostendat, non ее per ignorantiam, sed per artem poeticam hoc fecisse . . . 1 Einzelheiten aller Art sind besprochen S. 124,1. 130,2. 160,3. 185,1. 210,1. 220,3. 251,2. 261,2. usw. Weiteres im Register unter den einzelnen Stichworten.
342
Schluß
Kohlen gehen' (Π in Aeneis 11). Dementsprechend wird der 'Dodonaiische Zeus' zum 'Soractischen Apollo' (s. S. 311), ähnlich wie im 7. Buche Iuno von Argos aus bis nach Pachynus gelangt ist, während Poseidon von den Aithiopen kommend bei den Solymerbergen war, als er Odysseus erblickte (ε, s. S. löOf.)1. Alexander P o p e (s. S. 18) hat seiner Iliasübersetzung zwei Indices beigefügt. Im „Index of Persons and Things" findet sich etwa unter dem Stichwort 'Polydamas*: „advises to force the Greek lines X I I 67 interprets a prodigy, and gives his advice X I I 245 blames Hector X I I I 907 kills Prothenor XIV 525". Im „Poetical Index to Homer's Iliad" finden sich Lemmata wie „Characters or Manners ·— of Gods — of the Heroes", mit der Schlußbemerkung: „for the other less distinguished characters, see the article 'Descriptions of the Passions'". „Speeches or Orations" etwa sind nach klassisch-rhetorischer Weise geordnet: „in the exhortatory or deliberative — vituperative kind, in the narrative — pathetick — irony or sarcasm", ja eine letzte Gruppe vereinigt „Speeches to horses". Es wäre für das Verständnis auch der anderen lateinischen Dichter außerordentlich förderlich, durch ähnliche Listen — die freilich vollständiger sein müßten als es die P o p eschen sind — aufzuschlüsseln, aus welchen Bestandteilen sich ihre Götter und Menschengestalten, ihre Handlungen 'zusammensetzen'. Für Vergil mag an einige Beispiele erinnert werden 2 : Venus etwa 'setzt sich zusammen' im 1. Buche aus Athene im α (s. auch das 12. Buch) und zugleich Here im Ξ und O, aber auch Athene im ζ·—η, in welcher Rolle sie Nausikaas Funktion mitübernimmt. Schließlich entspricht sie der apollonianischen Aphrodite (Apoll. Rhod. 3). Im 8. Buche vereinigt sie die Thetis der Ilias (Σ), die Here des Ξ und die Venus des Lukrez in sich. Cybele, die bei Homer noch nicht vorkommt, tritt im 9. Buche für Poseidon im ν ein. Mercur handelt im 1. Buche wie Athene im α, im 4. Buche wie Hermes im ε. Iris hat im 9. Buche dieselbe Doppelrolle, die sie als Botin des Zeus 1 Vgl. ferner S. 127. 132,1. 156,3. 167,2. 168,2. 170,2. 171,2. 176,2. 179,3. 196,2. 210,3. 246f. 247,1. 289 usw. Aus Rheaos, der von Diomedes träumt К494—497, wird Rhoetus, der alles sieht (9, 345b—348). Vgl. ferner die Umwandlungen der Polyphemgeschichte (i inAen. 3), der Nekyia in die Katabasis, oder die der Schilddarstellungen. Aus Otryoneus N 363—369 wird Coroebus 2, 341—346a, beide warben um Kassandra usw. An vielen dieser Stellen läßt sich das 'Römische' der Aeneis am sichersten greifen, vgl. z.B. S. 167, 2. 206f. usw. Vgl. aber auch, wie z.B. G o e t h e Kestners Bericht über Jerusalem am Schlüsse des Werther umgewandelt hat (bequem zugänglich in der Hamburger Goethe-Ausgabe 6, 1951, etwa S. 118—124 und S. 518—520 G o e t h e s Vorlage). ' Vgl. auch S a b b a d i n i s Versuch, die Homerimitationen zu ordnen, s, o. S. lOOf.
Zur vergilischen Arbeitsweise
343
im Θ ( > 9. Buch-Schluß) und als Botin der Неге im Σ ( > 9. BuchAnfang) spielen muß. Im 11. Buche aber erscheint sie nur als 'nuntius' ( < B) usw. Aeneas entspricht in Aeneis 1—8 dem Odysseus des ε—ξ, übernimmt dann die Rolle des Telemach (Aeneis 8 < β γ δ о), wird schließlich zum Achilleus des T, er rächt sich in Aeneis 10 wie dieser im Φ und tötet in Aeneis 12 den Turnus wie Achilleus den Hektor im X. Dido ist in Aeneis 1 die Kirke des κ, in 4 die Kalypso des ε, außerdem in Aeneis 1 Arete/Alkinoos (η θ·) und schließlich die Medea des Apollonios. Iarbas übernimmt die Funktion der Athene (Aeneis 4 < ε). Anchises warnt in Aeneis 3 wie Odysseus im μ, stirbt dort wie die Gefährten am Schlüsse der Erzählung, befiehlt die Unterweltsfahrt in Aeneis 5 wie Kirke in κ, vereinigt in sich in Aeneis 6 Antikleia und Teiresias im λ. Lavinia erscheint in der Sibyllenprophezeiung als Helena der Ilias, als Penelope der Odyssee, dementsprechend auch in Aeneis 7, im 2. Iunomonolog, als die Helena der Hererede des B. Pallas begrüßt Aeneas in Aeneis 8 wie Peisistratos den Telemachos im γ, er fällt wie Sarpedon, Patroklos und wohl auch Troilos (Aeneis 10 < Π und Kyprien), er wird heimgebracht wie Hektor (Aeneis 11 < Ω). Sein Vater Euander verhält sich wie der Nestor des γ, der Menelaos des δ, ja wie der Eumaios des ξ, später wird er klagen, wie die Frauen um Hektor klagen (Aeneis 11 < Ω). Turnus greift in Aeneis 9 etwa so verblendet an wie Hektor im Θ, schändet Nisus und Euryalus wie Achilleus den Hektor (X), tötet Pallas wie Hektor den Patroklos (Aeneis 10 < Π), redet zu Beginn von Aeneis 12, wie Hektor zu Beginn des X auf die Reden seiner Eltern hin schweigt, fällt hier mit dem Paris des Γ zusammen, nachdem er die Herausgabe der Lavinia in Aeneis 11 wie Paris im Η abgelehnt hatte, wobei er sich verhielt wie Hektor auf den Rat des Pulydamas hin im Σ. Er greift vergeblich in Aeneis 12 Aeneas mit einem Stein an, wie umgekehrt Diomedes denselben Aineias erfolgreich im Ε angriff. Er fällt wie Hektor im X. Welch lebendiges Bild sich daraus ergibt, leuchtet sofort ein. Eine nötige Ergänzung wäre natürlich die Gegenliste hierzu — daß etwa Athene sich in der Aeneis wiederfinden läßt in der Iuturna des 12. Buches, die von Iuno zu den Rutulern geschickt wird wie Athene von Zeus zu den Troern im Δ: darauf folgt der Schuß des Pandaros wie schließlich der des Tolumnius. Im 1. Buche dagegen wird die wogensänftigende Athene des ε zum Neptun, der in der Aeneis den Aeneaden so freundlich gesonnen ist wie in der Dias (denn wie Kirke etwa mit günstigem Winde zum Okeanos hilft [λ-Anfang] und später auch wieder günstigen Wind f ü r den letzten Fahrtteil schickt [μ], so begünstigt Neptun die Fahrt von Sizilien nach Cumae [5-Schluß], hilft mit günstigem Winde an der verführerischen Circehöhle vorbei [7-Anfang]). Athene wird aber auch zur Venus, die Aeneas über Karthago orientiert
344
Schluß
(Aeneis 1 < η). Im 8. Buche wird sie aus der Athene, die Odysseus auf Ithaka als junger Hirt begegnet (v), zum ehrwürdigen Tiber, der Aeneas im Traum erscheint. Im 12. Buche entspricht das Schlußgespräch von Iuppiter und Iuno dem zwischen Athene und Zeus im ω, so wie im 1. das erste Gespräch zwischen Venus und Iuppiter dem ebenfalls ersten zwischen wiederum Athene und Zeus im α entspricht. Es mag mit diesen Andeutungen einstweilen sein Bewenden haben. Viele Beziehungen innerhalb der Aeneis und dann auch zu den homerischen Epen würden durchsichtiger werden, lägen solche Zusammenstellungen vor. Sie würden den Eindruck verstärken, daß Vergils poetische Technik, seine Methode, mit der er ein episches Gedicht in ein anderes, sein eigenes Gedicht umformte, bis zu einem gewissen Grade erkennbar und nachvollziehbar ist. Denn die Gründe Vergils für die Änderungen, Umwandlungen, Kürzungen, Längungen gegenüber der Odyssee und der Ilias ließen sich oft genug ebenso erkennen und verstehen, wie sich vieles verstehen ließ, was er unverändert aus ihnen in die Aeneis übernahm. Besäßen wir die 'Quellen' Homers, so ließe sich leichter beweisen, daß die Qualität der dichterischen Verwirklichung Vergils sich in nichts — es sei denn der in rund 700 Jahren gereiften Bewußtheit — von der Homers unterscheidet. Durch den Einblick in die 'vergilische Homeranalyse' läßt sich vielleicht sogar das Verständnis der Arbeitsweise Homers fördern1, jedenfalls aber vermag ein solcher Einblick 1 E r n s t Z i n n gewährte mir Einblick in sein Vorlesungsmanuskript vom Sommersemester 1957, wofür ich ihm sehr dankbar bin. E s wird dort, im Zusammenhang von Allegorie u n d Symbol, ausführlich darüber gehandelt, daß es viel schwieriger sei, die wirklichen Wesensunterschiede der großen römischen Dichter zu den griechischen zu bestimmen, als m a n gewöhnlich behauptet. Vergil sei als 'imitator' Homer zum Verwechseln ähnlich, m a n könne sogar das P a r a d o x wagen: auch Homer dem Vergil, m a n solle also Homer mit Vergil kenntnissen lesen. Nachdrücklich möchte ich f ü r die Fragestellungen, die sich daraus ergeben, auf Rudolf B o r c h a r d t , Grundriß zu Epilegomena zu Homeros und Homer, hinweisen, die jetzt, von E r n s t Z i n n besorgt, gedruckt vorliegen: Gesamm. Werke, Prosa I I , S t u t t g a r t 1959, S. 7—108. „Die Quellen der Ilias" stehen ja heute im Mittelpunkt der Homerforschung, K u l i m a n n s Buch (s. S. 167,1) vermittelt jetzt die Übersicht über den Sachbestand. Vgl. auch Georg S c h o e c k , Ilias und Aithiopis, Kyklische Motive in homerischer Brechung, Diss. Zürich 1961, 142 S., der ursprüngliche Titel lautete: Die homerische Assoziationstechnik als Basis der Erfindung. Es scheint mir jedoch nach dem Vergleich der Aeneis mit Homer außerordentlich schwierig, ohne eine einzige erhaltene Vorlage Homers sicher entscheiden zu wollen, was n u n dichterische 'Erfindung' Homers gegenüber seinen Vorgängern ist u n d was nicht. Vergil h a t in Camilla und Arruns Patroklos u n d Euphorbos 'versteckt', in der DidoAeneas-Begegnung des 1. Buches die Kirke-Odysseus-Begegnung des κ : ohne den vollständigen homerischen Text ließe sich diese Verwandlung nicht einmal ahnen. Aber auch f ü r Vergil besteht ja die gleiche Schwierigkeit wie für Homer, insofern seine lateinischen Vorgänger, Naevius, Ennius usw., nicht erhalten sind.
exempla tuorum
345
das Verständnis der Bedeutung der sogenannten Homerimitation vorzubereiten — „though we must remember that it needed that particular poet, and a lifetime of labour on the part of that poet, to make the classic out of his material" 1 .
2. exempla tuorum. Zur Bedeutung der Homerumformung Vergils 8ii καΐ φιλοσοφώτερον και σπουδαιότεροι ποίησις Ιστορίας έστίν. Aristoteles, poet.
Solche Zusammenstellungen gewähren zwar den unentbehrlichen Einblick in die vergilische Arbeitsweise, die immer wieder gestellte Frage nach der Bedeutung seiner Homerumformung lassen sie jedoch offen. Im einzelnen kann man es gewiß immer wieder verstehen, warum Vergil hier diesen, dort jenen homerischen Abschnitt in neue Formen umgegossen hat, aber für unsere Einsicht reicht das Verstehen des einzelnen umso weniger aus, als gerade die Genauigkeit vergilischen Verständnisses im wohlbedachten Einzelnen nur umso mehr nach der Beziehung der ganzen Aeneis zum ganzen Homer fragen läßt. Es bedarf wohl keines Beweises mehr, daß ein solches Gesamtverständnis der Aeneis unter keinen Umständen in ihr allein zu finden ist. Die Frage nach der Bedeutung geht ferner über Fragen poetischer Anverwandlung ebenso hinaus, wie sie den jahrhundertelangen aesthetischkunstkritischen Streit gegenstandslos macht, ob Vergil oder Homer der Ehrentitel des princeps poetarum zuzuerkennen sei, selbst wenn dies Problem im agonalen Denken der antiken Literatur seine sichere Grundlage hat. Die Antwort, die sich nach der Vergegenwärtigung der besonderen Beziehung beider Gedichte zueinander aufdrängt, wird nun freilich sogleich zu neuen Fragen und damit über den hier abgesteckten Rahmen weit hinaus führen. Sie sei jedoch in ihren Grundzügen angedeutet, wozu es einer erneuten Zuwendung zu den Texten bedarf. Als Aeneas von seiner göttlichen Mutter die vulcanischen Waffen empfangen (8, 608—625 < Τ 3—39) und die Darstellungen auf dem Schilde — clipei non enarrabile textum (8, 625b, vgl. Σ 609) — bewundert hatte (8, 626—728 < Σ 483—608), schulterte er ihn: 8,729—731 II talia per clipeum Volcani, dona parentis, miratur rerumque ignarus imagine gaudet, attollens umero famamque et fata nepotum. Sein göttlicher Stiefvater hatte auf diesem Wunderwerk berühmte Szenen künftiger römischer Geschichte, von Romulus und Remus 1
T. S. E l i o t , What is a Classic, in: Sei. Essays (s. S. 67,2), S. 64.
346
Schluß
angefangen bis hin zu den Triumphen des Augustus nach der entscheidenden Schlacht von Actium eingraviert — 8, 626—629 illic res Italas Romanorumque triumphos haut vatum ignarus venturique inscius aevi fecerat Ignipotens, illic genus omne futurae stirpis ab Ascanio pugnataque in ordine bella. Kaum irgendwo sonst läßt sich der 'Unterschied' zu Homer in der Aeneis so fassen wie hier. Die Darstellungen des Hephaistosschildes als "Inbegriff von allem, was in der Welt vorgehet" 1 sind gewandelt, 'konkretisiert', in die Darstellungen vorausschauender Geschichtsbezogenheit auf dem Vulcanschild. Aeneas freilich kann dies noch nicht verstehen, obwohl Anchises ihm im Elysium die Träger jener zukünftigen Ereignisse schon gezeigt und sie sogar bei Namen genannt hatte: 6, 756—759 nunc age, Dardaniam prolem quae deinde sequatur gloria, qui maneant Itala de gente nepotes, inlustris animas nostrumque in nomeri ituras, expediam dictis et te tua fata docebo. Anchises zeigte dem Sohne zuerst Silvius, seinen eigenen Enkel, den Sproß des Aeneas und der Lavinia — primus ad auras | aetherias Italo commixtus sanguine surget (6, 761 f.) — und er endete mit Marcellus, dem früh verstorbenen Neffen des Augustus — manibus date lilia plenis,| purpureos spargam flores (6, 883f.). Der Hörer aber weiß seit Iuppiters Antwort an Venus, was den Nachfahren des Aeneas bevorsteht: his ego nee metas rerum пес tempora pono,| imperium sine fine dedi (1, 278f.) — im 12. Buche wird er dazuerfahren, daß schließlich auch Iuno sich bereit findet, die Zukunft der vereinigten Teuerer und Latiner — commixti corpore (12, 835) — zu akzeptieren — adnuit his Iuno et mentem laetata retorsit (12, 841). Der Zukunftsaspekt beherrscht die Aeneis, und es wäre eine drängende Aufgabe, ihn zu vergleichen mit dem Zukunftsaspekt, wie er sich in der Ilias und in der Odyssee darstellt. Man wird wohl annehmen dürfen, daß Vergil nicht nur die Aussicht auf ειρήνη für Odysseus und Ithaka, die sich im letzten Göttergespräch der Odyssee eröffnet und insofern der Teiresiasprophezeiung entspricht, 'umgewandelt' hat in jene Friedensaussicht, die sich im ebenfalls letzten Göttergespräch der Aeneis eröffnet: denn diese meint ja sicherlich nicht allein den durch Turnus' Tod möglich gewordenen Frieden 1 L e s s i n g, Laokoon XVIII in der großen Anm. gegen Ende dieses Abschnitts, vgl. S c h a d e w a l d t , Der Schild des Achilleus, in: Von Homers . . . (s. S. 27), S. 352.
exempla tuorum
347
zwischen Troianern und Latinern, sondern ebenso das Ende der schrecklichen Bürgerkriege, wie es sich in der Person des Augustus zu verkörpern schien1. Vielmehr wird man nach allem Bisherigen ebenso schließen dürfen, daß Vergil auch den Zukunftsaspekt der Ilias vollkommen 'verstanden' hat: aus dem Anfang allen Übels, der κακοϋ άρχή (Λ 604), der νείκεος άρχή (Χ 116), das ja in der Ilias nicht nur den troischen Krieg überhaupt, sondern Patroklos' (A 604, vgl. Π 787) und schließlich auch Hektors Tod (vgl. Π 799f. Ρ 201 f.) bestimmt, wird der Untergang Troias resultieren 2 . In völliger Umkehrung ist es in der Aeneis das Ende der Mühsal, finis laborum, nach dem Venus gefragt hatte und das Iuppiter schließlich bestimmt — quae iam finis erit, coniunx, quid denique restat (12, 793)? Sein 'ventum adsupremumest' (12, 803), sein 'ulterius temptare veto' (12,806 a) läßt erkennen, wie das Elend für Troia, das mit dem schicksalsvollen Schiedsspruch des Paris (vgl. 1, 26bf.) seinen 'Anfang' genommen, in Roms künftiger Größe sein 'Ende' finden wird 3 . Aber nicht nur das Ende in der Zukunft, ebenso der Beginn in der Vergangenheit machen die Aeneis zu dem 'Weltgedicht', das sie ist. Unmittelbar bevor Aeneas seinen Vater im Elysium findet, sieht er die Ahnherrn seines Geschlechts: 6, 648—650 hie genus anticum Teucri, pulcherrima proles, magnanimi heroes, nati melioribus annis, 650 Ilusque Assaracusque et Troiae Dardanus auctor ( < Y 232a + 215f.). Aeneas weiß inzwischen durch die Penaten, die ihm in Kreta im Traum erschienen, genauer als er es zuvor von Creusa erfahren hatte (2,781— 784), daß er in Hesperia-Italia die alte Heimat, von der das delische Orakel sprach (3, 94—98), finden werde — hinc Dardanus ortus (3, 167 und vgl. besonders 7, 206f. 240). Er hat ferner vom delischen 1 Für die allegorisch verschlüsselten Beziehungen auf die Gegenwart Vergils ist als umfassendste und anregende, wenn auch mit großer Vorsicht zu benutzende Arbeit zu nennen Douglas Laurel McCready D r e w , The allegory of the Aeneid, Oxford 1927, VI, 101 S., vgl. die Besprechung von Cyril B a i l e y , Class. Rev. 42, 1928, S. 31—36. Ferner Robert Wilson C r u t t w e l l , Virgil's mind at work, An analysis of the symbolism of the Aeneid, Oxford 1946, IX, 182 S. E.Coleiro, Allegory in the Aeneid, Jl. Fac. of Arts of Malta, 1, 3, 1959, S. 159—174 habe ich noch nicht gesehen. 1 Vgl. noch В 234. Ε 63. Η 402. » 81. λ 436—438 usw. Manche dieser Stellen haben ihre Spuren in der Aeneis hinterlassen, sie müssen im Zusammenhang des Vergleichs der homerischen und vergilischen Götterhandlung behandelt werden. Vgl. auch W. S c h m i d - O . S t ä h l i n , Geschichte der griechischen Literatur, 1. Т., 3. Bd., 1, München 1940, S. 401, 10 (zum gleichen Komplex bei Euripides). 8 Für die Ilias vgl. Karl R e i n h a r d t , Das Parisurteil (1938), in: Tradition und Geist (β. S. 12), S. 16—36.
348
Sohluß
Apollo gerade jene Botschaft erhalten, von der der iliadische Aineias noch nichts erfuhr (Y 307f. > ) : 3, 97 f. hie domus Aeneae cunctis dominabitur oris et nati natorum et qui nascentur ab illis. In der Ilias ist es ja gerade Poseidons Grund, den bevorstehenden Kampf zwischen Aineias und Achilleus zu verhindern, weil die Aineiaden nach dem Untergang der Priamiden in der Troas herrschen sollen. Die Aeneis scheint hier nur die Verwirklichung dieser Voraussage Poseidons ins Unendliche beabsichtigen zu wollen — imperium sine fine dedi1. In diesen Zusammenhang läßt es sich einordnen, daß der pius Aeneas Odysseus, den saevus Ulixes, zu überwinden schien, wenn seine seit Creusas Erscheinung von Orakeln und Traumgesichten 'gelenkten' errores eine so gänzlich andere Vorbestimmtheit als der ja auch nur scheinbar planlose νόστος des Odysseus aufwiesen (s. S. 199). Er schien aber auch schließlich die Griechen der Ilias zu besiegen. Denn der letzte Versuch des Turnus, Aeneas mit einem gewaltigen Steinwurf zu überwältigen, mißlang, 'weil' in der Ilias Diomedes mit einem solchen Steinwurf gerade umgekehrt Erfolg gehabt hatte (s. S. 320). Auch das war von Iuppiter vorausgesagt: 1,283b—286
veniet lustris labentibus aetas, cum domus Assaraci Phthiam clarasque Mycenas 285 servitio premet ac victis dominabitur Argis. nascetur pulchra Troianus origine Caesar.
Von hier aus läßt es sich nun mit einiger Sicherheit beantworten, warum Vergil diese oder jene homerische Szene so 'nachahmte', daß sich als Begründung eine bestimmte Art von 'Wiederholung' des Iliasoder Odysseegeschehens aufdrängte. Aeneas' 'Schuld' an Didos Selbstmord hing offenbar zusammen mit Odysseus' 'Schuld' an Aias' Selbstmord, die Verkettung von Kirke, Kalypso und Odysseus schien sich im Verhältnis der Dido des 1. und des 4. Buches zu Aeneas zu 'wiederholen', weil es in der Aeneis die gleiche Bedeutung wie in der Odyssee haben sollte. Der Bittgang der laurentischen Frauen ist vergeblich wie der der troischen. Die 'Schuld' des Turnus gegenüber Pallas wiederholt die 'Schuld' des Hektor gegenüber Patroklos — Zeus' ού κατά κόσμον ist in dem 'nescia mens hominum' des Dichters, Vergils, wiederzufinden. Die Konsequenz ist die gleiche, Turnus fällt durch Aeneas als ein anderer Hektor, der durch Achilleus fallen mußte. Solche Beispiele aber reichen in die Vergangenheit, nicht die ferne, aus der Ilus, Assaracus und Dardanus herangeholt werden, sondern 1
Wobei 'finis' zuerst zeitlich, dann auch räumlich zu verstehen ist.
exempla tuorum
349
die, die Aeneas selbst miterlebt hat in den zehn Jahre währenden Kämpfen vor und um Troia. Diese unmittelbare Vergangenheit aber findet Aeneas zu seiner größten Verwunderung bereits in Karthago, am Iunotempel, dargestellt, als er nach dem Seesturm, im Schutze der Wolke, diesen bewundern kann (1, 446—493), bevor Dido erscheint. Auf diesen Reliefs erkennt er nicht nur sich selbst — se quoque principibus permixtum adgnovit Achivis (1, 488), nicht nur die Atriden, Priamus, Achilles ganz allgemein (1, 456—468), sondern in einigen Bildern sieht er Szenen dargestellt, die im Ablauf des troischen Krieges von besonderer Bedeutung waren. 1. 1, 469—473 (5 Verse): das nächtliche Blutbad, das Diomedes unter den Thrakern anrichtet ( < K, vgl. v. 433—514). 2. 1, 474—478 (5 Verse): Troilus' Tod, der infelix puer atque impar erliegt Achilles ( < Kyprien). 3. 1, 479—482 (4 Verse): die troischen Frauen bringen den Peplos zur Pallas, die das Gebet ablehnt ( < Z, vgl. v. 286—311). 4. 1, 483—487 (5 Verse): der Leichnam des Hektor, von Achilles dreimal um die troianischen Mauern geschleift ( < X, vgl. v. 395—405a), seine Lösung durch Priamus ( < Ω, vgl. besonders v. 477—479). Darauf erkennt er, wie gesagt, sich selbst (1,488), auch Memnons Waffen — et nigri Memnonis arma (1, 489). Als Aeneas dabei ist, die Darstellung der Penthesilea zu betrachten (1, 490—493, 4 Verse), unterbricht Didos Erscheinen sein wachsendes Staunen. Die Reihenfolge dieser Bilder entspricht keineswegs einer iliadischen oder troischen Reihenfolge, sondern sie entspricht in höchst auffälliger Weise dem Ablauf dessen, was Aeneas selbst zum anderen Male in Latium erleben wird: 1. als er abwesend vom Lager ist, geht das Nisus- und Euryalusunternehmen vonstatten wie während Achilleus' Abwesenheit vom Kampf die Dolonie (K > 1. Bild > 9. Buch). 2. Bei den ersten Kämpfen fällt der impar puer Pallas — wir sahen, daß Vergil wahrscheinlich an Troilus gedacht hat, als er Pallas' Schicksal formte. Jedenfalls zwingt Vergils Schilderung, sich an Didos Darstellung des infelix puer atque impar Troilus zu erinnern (Kyprien > 2. Bild > 10. Buch). 3. Als sich die Lage nach der latinischen Ratsversammlung für Turnus wesentlich verschlechtert hat, ziehen die laurentischen Frauen vergeblich zum Tempel: so gingen, ebenso vergeblich, einst die troischen Frauen zum Tempel der Athene (Z > 3. Bild > 1 1 . Buch). 4. Nichts kann Hektors Untergang, die Schändung seiner Leiche, verhindern, so wie es auf dem nächsten Relief dargestellt ist. In
350
Schluß
Aeneis 12 wird dementsprechend Turnus' unabänderliches Geschick geschildert (X > 4. Bild > 12. Buch). Die Anordnung dieser Bilder oder besser: die Reihenfolge, in der Vergil den Aeneas sie betrachten ließ, scheint damit in seltsamer Weise bezogen zu sein auf den Aufbau der zweiten Hälfte der Aeneis, genauer: auf die eigentlich entscheidenden 'iliadischen' Kämpfe und Ereignisse der Bücher 9, 10, 11 und 121. Wenn Yergil den odysseischen Heroinenkatalog des λ in die Heldenschau zukünftiger großer Römer, die Seelenlehre der Antikleia in die des Anchises, die iliadische Schildbeschreibung des Σ in die Darstellung berühmter Szenen aus der zukünftigen römischen Geschichte umzuwandeln vermochte, dann ist es ebenso möglich, daß er die odysseische Palastbeschreibung η 81b—132, die hier ja 'strukturell' zugrunde liegt, in diesen Rückblick auf den troischen Krieg verwandeln konnte. Der Vergangenheitsaspekt in der Aeneis ist also nicht minder bedeutsam als ihr Zukunftsaspekt2. Beide verbinden sich in dem zweimaligen 'iterum' der Sibylle (6, 93f., s. S. 144) wie in dem 'iterum' der Iuno in deren zweitem Monolog (7, 322, s. S. 232). Aber noch anderes kommt hinzu. Iuno beklagt sich in ihrem ersten Monolog bitterlich, daß ihr kein Erfolg beschieden war, während doch Pallas Athene sich an Aias für die Beleidigungen zu rächen vermochte, die dieser ihr zugefügt hatte, als er ihre Priesterin, Cassandra, aus dem troischen Athenetempel zerrte (1,39b—45, vgl. 8 499—511)3. 1
Die besondere E r w ä h n u n g der Memnonis a r m a 1, 489 ist d a n n auf die Volcania arma zu beziehen, die auch Aeneas (im 8. Buch) erhalten wird — Venus beruft sich j a Vulcanus gegenüber auf Achilles und Memnon (8, 383b— 385, s. S. 261). — Penthesilea a m Schlüsse (1, 490—493) deutet zwar auch auf Camilla im 11. Buche voraus, soll hier aber überleiten zu Dido. Man h a t sich oftmals mit den karthagischen Tempelbildern beschäftigt, ohne diese Beziehungen zu erwähnen. Die letzte Erörterung ist wohl die von R . D. W i l l i a m s , The pictures on Dido's temple (Aeneid I, 450—493), Class. Quart. 54 (10), 1960, S. 145—151. Vgl. auch E d u a r d N o r d e n , in G e r e k e - N o r d e n , Einleitung in d. Altertumswiss., 2 1912, S. 450f. u n d u. a. F r i e d l ä n d e r (s. S. 167,1), B u c h h e i t (s. S. 58,1) S.29, n. 71 m i t weiterer Lit.; zu 1, 448f. vgl. P a t r o n i , L a p o r t a . . . (s. S. 26), wozu E d u a r d F r a e n k e l s Besprechung der Serviusausgabe (s. S. 68,1), J l . Rom. Stud. 38, 1948, S. 140 u n d Axel B o e t h i u s , Nixae aere trabes, Eranoa 50, 1952, S. 147f. heranzuziehen sind; s. auch K a r l S a a t m a n n , Emil J ü n g s t , Paul T h i e l s c h e r , Der Junotempel in Karthago n a c h Vergil, Aeneis I 446—506, Berl. Phil. Wschr. 53, 1933, Sp. 813—816 mit N a c h t r a g ebd. 54, 1934, Sp. 622—624. — Daß die Schilderung des Troilus auf X 401—403 zurückgeht (S. 148), h a t bereits H ä r t u n g Sp. 2107 notiert. г E s h a t sich bereits gezeigt, in welchen Zusammenhang die Tempelbilder 'strukturell' zu stellen sind (s. S. 163), die Bücher 2—3 dagegen füllen den Zeitr a u m zwischen der Iliae u n d der Gegenwart der Aeneis aus (Iliupersis u n d errores). 3 Wodurch Vergil die Sorge des Zeus u m Orestes α 32—43 'ersetzt' h a t . D a r u m wird wohl auch das Schicksal der Cassandra im 2. Buche besonders hervorgehoben (2, 403—406), ohne d a ß Aias hier genannt würde. Ähnlich klagt I u n o in ihrem zweiten Monolog: Mars h ä t t e die Lapithen vernichten können
exempla tuorum
351
Auch Venus beklagt sich Iuppiter gegenüber, daß es einem Antenor vergönnt gewesen sei, nach Troias Untergang ein neues Troia, gar unter demselben Namen, zu begründen (1, 242—248). Diomedes reiht die schrecklichen Schicksale der heimkehrenden griechischen Fürsten aneinander (11,261—274), Iuno aber gibt schließlich unter der Bedingung nach, daß Troias Name, Sprache und Sitten aufgingen im genus mixtum der Latiner und Troianer (12, 818—828). Noch wichtiger aber ist Aeneas' Einsicht, daß offenbar ein neues Troia von der Art, wie es Helenus und Andromache in Buthrotum gegründet haben, nicht dem entspricht, was das Geschick für ihn bereithält, oder auch: daß sein 'neues Troia' nur dann lebensfähig sein werde, wenn es in die Zukunft weise, sich nicht allein von der Vergangenheit nähre. Seine Abschiedsworte an Helenus und Andromache, die beide ganz dieser troischen Vergangenheit leben, können es nicht deutlicher ausdrücken: 3, 493—499 vivite felices, quibus est fortuna peracta iam sua\ nos alia ex aliis in fata vocamur. 495 vobis parta quies, nullum maris aequor arandum, arva neque Ausoniae semper cedentia retro quaerenda. effigiem Xanthi Troiamque videtis, quam vestrae fecere manus melioribus, opto, auspiciis et quae fuerint minus obvia Grais. Die'Ruhe', die Antenor — placida compostus pace quiescit (1, 249) — und Helenus und Andromache — vobis parta quies (s. o.) — erreicht haben, wenn sie in neuer Umgebung Fluß und Stadt so benennen, wie sie es gewohnt waren, ist nicht zukunftsträchtig. Helenus freilich prophezeit sie auch dem Aeneas: wenn ihm an einem Flusse jene Sau mit den dreißig Ferkeln begegnen werde, dann habe er sein Ziel erreicht — is locus urbis erit, requies ea certa laborum (3, 393) 1 . Aeneas hilft zwar dem Acestes bei der Gründung von Segesta — hoc Ilium et haec loca Troiam| esse iubet (5, 756f.), aber schon seine erste Stadtgründung trug seinen eigenen, nicht den troischen Namen — moenia prima . . Aeneadasque meo nomen de nomine fingo (3, 17f.). Später aber wird er ausdrücklich erklären, daß er nicht die teukrische Herrschaft über die Italer, sondern die Vereinigung beider Völker im Gesetz anstrebe: 12, 189—191 non ego nee Teucris Italos parere iubebo пес mihi regna peto: paribus se legibus ambae invictae gentes aeterna in foedera mittant. (7, 304b—307), ihr aber mißlänge alles — ast ego magna Iovis coniunx, nil 1 inquere inausum] quae potui infelix (7, 308 f.). 1 Bezeichnend, daß dieser Vers 8, [46] interpoliert ist. In der Tibervision muß er fehlen, s. H e i n z e S. 93, 2 ; vgl. o. S. 246.
352
Schluß
Der Sinn der Homerriachfolge Vergils scheint also in der, wenn man will, Überwindung, dem Sieg Troias über Griechenland zu liegen 1 . Augustus, als Troianus Caesar, wird über die früheren Sieger herrschen (1, 283b—286) — der Anklang an das delische Orakel ist schon in dieser Iuppiterrede des 1. Buches nur zu deutlich (1, 284f. und 3, 97f. < Y 307f.). Aus dem scelus der Griechen, das im endlich errungenen Sieg niemanden schonte (Aeneis 2) und wofür sie zu büßen hatten (Diomedes in Aeneis 11), wird durch die schon in der Ilias verbürgte Frömmigkeit des Aeneadengeschlechts die pax, der Iuno zu guter Letzt zustimmt (12, 821 f. < ω 486b. 483), werden die aeterna foedera erwachsen, wie sie Aeneas beim Vertragsschluß beschwört (12, 191 < Γ 280b). Wie Hektor seinem Sohne wünscht, daß man einst von ihm sagen könne, wenn er aus dem Kampfe zurückkehre, er habe seinen Vater übertroffen — πατρός γ' δδε πολλόν άμείνων . . . (Ζ 479b—481) — so verabschiedet sich auch Aeneas von seinem Sohn (12, 435—440 < Ζ 476—481): 12, 435f. disce, puer, virtutem ex me verumque laborem, fortunam ex aliis . . . 438—440 tu facito, mox cum matura adoleverit aetas, sis memor et te animo repetentem exempla tuorum 440 et pater Aeneas et avonculus excitet Hector ( s 3, 343). Der Sieg der Griechen, der Sieg des Achilleus über eben diesen Hektor, der dem Ascanius als Beispiel vor Augen gehalten wird, hebt sich nun aber gerade, paradox genug, darin auf, daß Aeneas nicht als ein 'alter Paris' (vgl. 4, 215 im Munde des Iarbas, 7, 321 der Iuno, 12, 99f. des Turnus) Turnus als einen anderen Achilleus (vgl. 6, 89 im Munde der Sibylle) besiegt. Er überwindet ihn vielmehr genauso, wie Achilleus den Hektor besiegt hatte. Es geht also im letzten um die Wiederholung des troischen Krieges in der Umkehrung, wie nicht anders die errores des Aeneas den νόστος des Odysseus 'wiederholen', und es handelt sich um einen Prozeß, der aus der Aeneis hinauswirkt in die für Aeneas selbst noch nicht vollziehbare historische Wirklichkeit des augusteischen Zeitalters, in dem sich das längst vergangene saturnische Zeitalter wiederholen wird (6,792—794a): 6, 791 hic vir, hic est, tibi quem promitti saepius audis: Augustus Caesar, Divi genus, aurea condet saecula, qui rursus Latio regnata per arva Saturno quondam 1
Vgl. auch Anchises' Verheißung, daß Rom einst an den Griechen für Troia Bache nehmen werde, 6, 836—840. 2 Vgl. S. 206f., dort hergeleitet aus λ 136bf.
exempla tuorum
353
Natürlich muß man diese Weissagung von Aeneas' Vater zusammen lesen mit der Erzählung Euanders, der dem Sohne des einst von ihm so bewunderten Anchises berichtet (8, 314—327), wie Saturnus, vom Olymp vertrieben, in Latium als exul (8,319) und Kulturbringer erschien — (genus) composuit legesque dedit Latiumque vocari| maluit . . . (8,322f.) 1 . Euander, selber ein Vertriebener (me pulsum patria, 8,333), weiß, daß damals selige Zeiten herrschten: aurea quae perhibent illo sub rege fuere| saecula . . . (8,324f.) 2 . Aeneas als exul (3,11) glich also nicht nur Dido3 und gleicht nicht nur Euander, noch bedeutender ist die Parallele zu Saturn. Euander aber konnte noch nicht wissen, daß Anchises dem Sohne bereite die Wiederkehr des saturnischen Zeitalters versprochen hatte. Der eschatologische Charakter4, den die Aeneis hier erhält, erlaubt aber auch, den Bogen zurückzuschlagen, auch die 'mythische* Vergangenheit als die Folge 'historischer' Ereignisse aufzufassen, so, wie vergleichsweise das Alte Testament Vorläufer des Neuen Testamentes ist 5 . Die Ilias und die Odyssee sind unter diesem Aspekt nicht etwas 'Anderes' als die Aeneis, sondern die Aeneis stellt nur eine spätere Stufe dar in dem Entwicklungsgang, der vom troischen Krieg über Augustus und Vergil selbst hinaus 'wieder' in das Goldene Zeitalter führen wird. Aeneas 'weiß' seit jenen Worten seines Vaters in der Unterwelt, daß er Glied einer unendlichen Kette ist. Es läßt sich kein stärkerer Kontrast zur vergilischen Geschichtsauffassung denken als das ähnlich vorauswissende, jedoch pessimistische Bewußtsein des Hektor: Ζ 448 f. έσσεται ήμαρ δτ' άν ποτ* όλώλη ΤΙλιος ίρή και Πρίαμος και λαος έϋμμελίω Πριάμοιο". 1 Aeneas wird diese Gesetz u n d Ordnung stiftende Bolle weiterführen, vgl. sein Gebet 12, 190 f. paribus se legibus ambae| invictae gentes aeterna in foedera m i t t a n t . 2 E n j a m b e m e n t wie 6, 792f., vgl. λ 136bf. s S. o. S. 160, vgl. 1, 357—364. 628—630. 4 Hier sei eindringlich hingewiesen auf Friedrich K l i n g n e r , Virgil u n d die römische Idee des Friedens, Römische Geisteswelt, München 4 1961, S. 600—630, besonders S. 616—618: „ I n diese religiöse Sicht der Geschichte, den Glauben a n eine geweihte Zeitenwende, ist Virgils Verkündigung von Imperium u n d pax der Römer eingebettet. Der Friede, den er preist, bekommt etwas Eschatologisches; in ihm erfüllt sich der Gang der Zeiten" (S. 618). S. 623f. über den o f t miQverstandenen Sinn des 6. Buches. Ferner sei hingewiesen auf J e a n H u b a u x , D u songe de Scipion ä la vision d ' E n i e , Hommages ä Ьёоп Herrmann, Coli. L a t o m u s 44, I960, S. 436—445. Vgl. H e i n z e S. 292,1. 441. 6 Auch C o n w a y (s. S. 21) S. 4 sprach vergleichsweise davon, daß in Vergils Augen der homerische Text etwas von dem h a t t e „ w h a t we should call something like scriptural a u t h o r i t y " . • = Δ 164f., bezeichnenderweise im Munde des Agamemnon, nach der Verwundung des Menelaos durch P a n d a r o s ; auch in der Ilias 'weiß' jede der beiden
23
Knauer, Aeneis und Börner
364
Schluß
Auf den karthagischen Tempelbildern sind bedeutsame Teile der troischen Vergangenheit, diese selbst für Aeneas abschließend, dargestellt, sie deuten gleichzeitig — die Reihenfolge, in der Aeneas sie betrachtet, beweist es — nicht 'symbolisch', sondern 'typologisch' voraus auf ihre Wiederholung auf einer neuen, von Aeneas erreichten Stufe. Von hier aus, scheint mir, läßt sich begreifen, warum Vergil in der einen Gestalt und dem einen Schicksal des Aeneas jene vier homerischen Komplexe vereinigen konnte, die sich ihm anboten in dem Kampf um Helena und der Rache für Patroklos in der Ilias, den Abenteuern des von Troia heimkehrenden Vaters und der Reise seines Sohnes. Aeneas war daher nicht nur der Aineiad der Ilias, sondern ebenso der Odysseus der Odyssee und schließlich der Achilleus der Ilias. So fallen in Dido Kirke, Kalypso, Arete/Alkinoos und Medea zusammen, in Lavinia Helena und Penelope, in Turnus Paris und Hektor. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind im Gedicht des vates Vergil vereinigt, wie es Homer vom Sänger gefordert hatte — δς τά τ' έόντα τά τ' έσσόμενα πρό τ' έόντα (Α 70) Erich A u e r b a c h hat in einem vorzüglichen Aufsatz über die Geschichte der Figuraldeutung gesagt: sie „stellt einen Zusammenhang zwischen zwei Geschehnissen oder Personen her, in dem eines von ihnen nicht nur sich selbst, sondern auch das andere bedeutet, das andere hingegen das eine einschließt und erfüllt. Beide Pole der Figur sind deutlich getrennt, liegen aber beide, als wirkliche Vorgänge oder Gestalten, innerhalb der Zeit" (S. 47 )2. Ich wüßte nicht, wie man das Verhältnis der Aeneis zur Ilias und Odyssee anders oder besser beschreiben könnte, denn in der Tat unterscheidet sich das geschichtsbezogene Verhältnis dieser drei Epen zueinander in gar keiner Weise Seiten im Innersten, ob sie siegen oder unterliegen wird. Diese berühmte Stelle hat Vergil 2, 324f. und 248bf. anklingen lassen. 1 Vergil hatte diesen Vers schon am Anfang der Cyrenerede übersetzt, hier ist es Nereus: (novit namque omnia vatea,|) quae sint, quae fuerint, quae mox Ventura trahantur (georg. 4, 393). a Erich A u e r b a c h , Figura, in: Neue Dantestudien, Instanbuler Schriften 5, 1944 (Istanbul), S. 11—71, zuerst veröffentlicht im Archivum Romanicum 22, 1939 (Florenz), S. 436ff. Auch S. 65 brauchte man nur die Namen zu ändern, um das, was A u e r b a c h vom danteschen Vergil sagt, auf Vergils Homerverhältnis bezogen zu glauben — „Vergil ist also nicht die Allegorie einer Eigenschaft oder Tugend oder Fähigkeit oder Kraft, oder auch einer geschichtlichen Institution . . . Er ist Vergil selbst . . . Für Dante ist der Sinn jeden Lebens gedeutet, es hat seinen Ort in der providentiellen Weltgeschichte, die ihm in der Vision der Komödie gedeutet wird, nachdem sie in ihren allgemeinen Zügen schon in der jedem Christen zuteil gewordenen Offenbarung enthalten ist. So ist Vergil in der Komödie zwar der geschichtliche Vergil selbst, aber er ist es auch wieder nicht mehr; denn der geschichtliche ist nur figura der erfüllten Wahrheit, die das Gedicht offenbart, und diese Erfüllung ist mehr, ist wirklicher, ist bedeutender als die figura".
exempla tuorum
355
von jener christlichen Form der Exegese, die als 'Typologie' — durchaus von der 'Allegorese' zu sondern1 — jahrhundertelang als eine eschatologisch bestimmte, gleichsam vorwissenschaftliche Geschichtsauffassung bis hin zum Rationalismus und Historismus bestanden hat. Das Alte Testament nämlich bedeutete für die 'historische' Zeit der Erfüllung, die für den Christen mit dem Neuen Testament anbricht, eine verheißungsvolle und zukunftsträchtige Vorstufe. D.h. die christliche typologische Interpretation faßte Personen und Ereignisse des Alten Testamentes genauso als 'wirkliche Vorgänge oder Gestalten innerhalb der Zeit' auf, wie Vergil Vorgänge und Gestalten der homerischen Epen offensichtlich als historische Wirklichkeiten verstanden hat. Daß man diese 'typologische' Deutung als Wurzel des vergilischen Homerverständnisses schon erwogen hat, zeigen die fast gleichzeitigen, noch vorsichtig zögernden Bemerkungen von P ö s c h l und Büchner 2 . Beider Vorsicht ist berechtigt, bedenkt man, wie schwer sich die Ursprünge der typologischen Erklärung in der säkularen, vorchristlichen Literatur fassen lassen3, während sich von den Vorstufen der 1 und ebenso sorgfältig von 'symbolischen' Beziehungen, sei's innerhalb der Aeneis selbst (vgl. z.B. S. 303,1. 329,2), sei's zu Homer (z.B. S. 271f.), sei's zur vergilischen Gegenwart (s. S. 347,1). Es wäre ein großer Gewinn, wenn Ernst Z i n n seine Gedanken über diese schwierigen Fragen (s. S. 344,1) veröffentlichte. 2 Viktor P ö s c h l , Augustinus und die römische Geschichtsauffassung, Augustinus Magister, Paris [1954], S. 957—963, besonders S. 960: „Die altrömische Deutung der Geschichte als Schuld und Sühne am Beispiel Troja, Troja als Vorbild, beinahe möchte man sagen [kursiv von mir, Kn.] als 'Figura', als 'Typos' Roms im Sinne der 'typologischen' Bibelauslegung, wurde also damals [seil. Verg. georg. 1, 502. Horaz, 3. Römerode] erneut vorgebracht". B ü c h n e r Sp. 1458 = 436 zitiert einen ähnlichen Passus aus A u e r b a c h s späterem Buche Mimesis (s. S. 38,5) S. 77f. und fügt hinzu: „Man könnte . . . [kursiv von mir, Kn.] denken, das sei von dem Verhältnis Aeneashandlung — Friedensreich des Augustus — fata gesagt, wenn nicht fortgefahren würde: ,aber sie war dem klassisch-antiken Wesen völlig f r e m d ' " (vgl. übrigens auch Sp. 1396 = 374, 49—51). Auch R.W.B. L e w i s (s. S. 24, ich verdanke George E. D u c k w o r t h diesen Hinweis) meinte ähnliches: „The recurrent explicit references to the Iliad in those books are there not in the way of parallel, but in the way of reversal" (S. 53) und später: „The return is not the same thing from which the departure was first made. I t is to a composite, an intermixture: something old, something new . . .". Die Verbindung zweier Völker habe Dido vergeblich erhofft, Aeneas hätte sich erst bewähren müssen. 3 Vgl. schon 1894 Julius S c h l o s s e r , Heidnische Elemente in der christlichen Kunst des Altertums, in: Präludien, Vorträge und Aufsätze, Berlin 1927, S. 27: 'Wir sind gewohnt, die christliche Typologie als ein echtes Erzeugnis mittelalterlich-scholastischen Geistes anzusehen, und in ihrer vollen Ausbildung ist sie das auch. Aber ihre Wurzeln reichen bis in das hellenistische Altertum zurück. Schon dessen Kunst hat den Parallelismus in der Komposition geliebt,
23*
356
Schluß
allegorischen Bibelerklärung aus der griechischen, vor allem der stoischen Homerallegorese noch ein einigermaßen zutreffendes Bild gewinnen läßt 1 . Ernst Z i n n dagegen zweifelt seit langem nicht mehr daran, daß 'die „typologische" Einwirkung des homerischen Vorbildes auf Vergils Werk die Aeneis zur Ilias und Odyssee in ein Verhältnis (setzt), das dem der „Spiegelung" des Neuen im Alten Testament, wie christliche Theologie sie gelehrt hat, vergleichbar ist' 2 . auf dem Attalos-Anathem von Pergamon war der mythischen Giganto- u n d Kentauromachie der historische Perser- u n d Gallierkampf entgegengesetzt worden'. Ich verdanke diesen Hinweis meiner Frau. 1
Außer der S. 168,2 angegebenen Literatur zur Allegorese und anderen Arbeiten A u e r b a c h s vgl. noch Henry d e L u b a c , 'Typologie' et 'allögorisme', Rech, de scienc. relig. (Paris) 34, 1947, S. 180—226 und desselben Exögese medi0vale, Les quatre sens de l'äcriture, Paris 1959, 1961 (3. Bd. noch nicht erschienen). Geoffrey W . Hugo L a m p e — K e n n e t h J o h n W o l l c o m b e , Essays on typology, Studies in Bibl. Theol. (London) 22, 1957, 80 S. Richard Patrick Crossland H a n s o n , Allegory and Event, Α s t u d y of the sources a n d significance of Origen's interpretation of Scripture, London 1959, 400 S. Wichtig ist eine frühere Arbeit: Leonhard G o p p e l t , Typus, Die typologische Deutung des Alten Testamente im Neuen, Diss., Beitr. z. Förderung christl. Theol., Reihe 2, 43, 1939, I X , 255 S., vgl. auch Adolf v o n H a r n a c k , Dogmengeschichte, in: Grundriß der theol. Wiss. 4. Т., 3. Bd., Tübingen Ί 9 3 1 ( = «1922), S. 137 über das Alte Testament als „ V o r s t u f e Christi und des N . T . " : „Diese Betrachtung, in der eine geschichtliche Auffassung aufdämmert, war zuerst von Valentinianern (ep. Ptolemaei ad Floram) aufgebracht worden". Weitere Literatur auch bei Louis R e a u , Iconographie de l'art сЬгёЫеп, Paris 1, 1955, S. 222. Diese wenigen Angaben zeigen, daß die Erforschung des 'vierfachen Schriftsinnes' zum Arbeitsgebiet der Theologen, nicht der Philologen gehört. Außer den terminologischen Schwierigkeiten ist dies vielleicht mitverantwortlich f ü r das vermeintliche Fehlen der typologischen Erklärungsweise in der nichtchristlichen Antike. Damit eröffnet sich freilich ein umfangreiches neues Arbeitsgebiet. Vergils 4. Ekloge k o m m t in diesem Zusammenhang natürlich eine besondere Bedeutung zu, vgl. vor allem v. 35f. erunt altera bella| a t q u e iterum ad Troiam magnus m i t t e t u r Achilles. Diese Worte nehmen ja die der Sibylle (Aen. 6, 86b— 90 a) voraus. Man weiß, welche Rolle dieser 'alter Achilles' für Konstantin den Großen als 'alter Christus' gespielt hat, vgl. hierzu ausführlich Alfons K u r f e s s , Vergil der Prophet, Zum großen Vergiljubiläum (30 v. Chr. — 1930 n. Chr.), Pastor bonus, 1930, S. 262—271 sowie Andries B o l h u i s , Vergilius' vierde ecloga in de oratio Constantini ad sanctorum coetum, inleiding. tekst. toelichting. conclusie, Diss., Ermelo 1950, 86 S., bes. S. 7—16, sowie Alfons K u r f e s s , Vergils vierte Ekloge bei Hieronymus u n d Augustinus, „ I a m nova progenies caelo demittitur alto" in christlicher Deutung, Sacris Erudiri 6, 1954, S. 5—13. Außerdem m ü ß t e zunächst genauer festgestellt werden, welches Verhältnis Vergil zur antiken Homererklärung — welchen 'Sinnes' auch immer — h a t t e . 2 Ähnliche Formulierungen in einer Vorlesung über Vergils Aeneis in Saarbrücken, 10. 6. 1953 (ich d u r f t e auch dies Manuskript durchsehen), das obige Zitat s t a m m t aus dem 1963 erschienenen Nachwort zur R. A. Schröderschen Aeneisübersetzung (s. S. 13), S. 320.
exempla tuorum
357
Der Strukturvergleich der Aeneia mit den homerischen Epen, der ja zuerst immer vom 'Litteralsinn', dem wörtlichen Homerverständnis, auszugehen hat, dürfte bewiesen haben, daß Vergil diese Form des Geschichtsverständnisses tatsächlich gekannt und durchdacht hat. Seine Homerauffassung scheint mir von der spezifisch römischen Denkform persönlicher Verpflichtung geprägt zu sein, die dem Römer auferlegte, nach dem aus der Vergangenheit überkommenen Vorbild der Ahnen Ruhm und Glanz der eigenen Familie und des Staates durch Verwirklichung im Heute für die Zukunft, die Nachfahren, zu bewahren 1 . Mögen von diesen Vorstellungen aus auch manche Fäden ins Griechische hinüberlaufen, so scheidet sich die äußerst konkrete Geschichtsbezogenheit der persönlichen Existenz doch deutlich vom griechischen Exempeldenken, dem 'der große Mensch', das bedeutende Ereignis weniger historische Verpflichtung als ein Bild allgemein menschlichen Schicksals war 2 . Vergil hat es vermocht, dem augusteischen Saeculum als dem von seiner leidgeprüften Generation ersehnten neuen, dem Goldenen, Saturnischen Weltalter eine gültige, Raum und Zeit umgreifende dichteri1 S t a t t aller Belege sei verwiesen auf den f ü r zahlreiche folgende Arbeiten bahnbrechenden Aufsatz von Ulrich K n o c h e , Der römische Ruhmesgedanke, Philol. 89, 1934, S. 102—124 (jetzt in: Vom Selbstverständnis der Römer, Ges. Aufs., hrsg. von Franz Börner und H a n s Joachim Mette, Gymn. Beih. 2, 1962, S. 13—30). Instruktiv a u c h : Richard M . H o n i g , Humanitas und Rhetorik in spätrömischen Kaisergesetzen, Studien zur Gesinnungsgrundlage des Dominate, Gött. Rechtswiss. Stud. 30, 1960, 5. K a p . ' D e r Vorbildkult', S. 127—144. Vortrefflich sind die Bemerkungen von Franz A l t h e i m , Römische Religionsgeschichte, Berlin 2 1956, 1, S. 68f. über das „eigene Gesetz, unter dem die Decier s t a n d e n " : die Römer h ä t t e n im Gegensatz zu Griechen und Italikern bewußt auf Götter- u n d Heldensagen verzichtet. Der überzeitliche Mythos wird zum geschichtlichen Mythos. „ D e r eigenen Vergangenheit e n t n a h m der Römer die Normen seines Handelns: als mos maiorum, als Ruhmes- und Heldent a t der Väter. Gewesenes formte sich ihm zu gegenwärtigem Tun, das zugleich geschichtsgebunden war und Geschichte s c h u f " : diese Formulierungen lassen sich durchaus den oben angeführten A u e r b a c h s über D a n t e vergleichen. I n diesem ganzen Zusammenhang sei auch verwiesen auf Heinrich D ö r r i e , E n t wicklung, in: Reallex. f. Ant. u. Christentum 5, 1962, Sp. 476—504. 2 Auch hierfür nur einige richtungweisende Angaben: Robert О e h l e r , Mythologische Exempla in der älteren griechischen Dichtung, Diss. Basel 1925, 125 S. Karl J o s t , Das Beispiel u n d Vorbild der Vorfahren bei den attischen Rednern und Geschichtschreibern bis Demosthenes, Rhetor. Studien 19, Paderborn 1936, XV, 263 S. und besonders Arnold Wycombe G o m m e , The Greek attitude to poetry and history, Sather Class. Lectures 27, 1954, V I I I , 181 S. Die moralisch-erhebenden exempla bestimmen d a n n natürlich auch die römische Exempelliteratur, diese sind jedoch sorgfältig von den 'typologischen' Vorbildern zu scheiden. Vgl. ferner H a n s Joachim M e t t e , Der 'große Mensch', Hermes 89, 1961, S. 332—344 mit weiterführender Literatur, aber auch Rudolf K a s s n e r , Von den Elementen menschlicher Größe, Insel-Bücherei nr. 593, 4 9 1 0 . a 1963.
358
Schluß
sehe Deutung zu erarbeiten. Die Größe dieser Leistung liegt nicht nur in der dichterischen Verwirklichung der aesthetischen und poetischen Möglichkeiten Vergils. Vielmehr konnte die Aeneis nur deshalb zum Weltgedicht werden, weil Vergil die stoische, moralisch-allegorisch verallgemeinernde Homerexegese zwar einbegriff, sie aber überwand, indem er sich die 'historische' Bedeutung Homers neu vergegenwärtigte. An dieser hatte sich das historische Denken lange genug orientiert1, Vergil aber überhöhte sie durch den Schritt zur bewußten und zukunftsträchtigen Geschichtsbezogenheit, die alle inzwischen erlebten historischen, philosophischen und theologischen Erfahrungen einer reif gewordenen Epoche einbezog2. 1
Vgl. die Bedeutung der Ilias, des troischen Krieges nicht nur f ü r Hekataioa, Herodot, Thukydides, sondern z.B. auch Alexanders des Großen offensichtlich vom troischen Krieg her beeinflußtes Verhalten, als er von Europa nach Asien übersetzte, vgl. H a n s Ulrich I n s t i n s k y , Alexander der Große a m Hellespont, Godesberg 1949, 72 S. E s sei auch an die megarisch-athenischen Auseinandersetzungen über Salamis erinnert, die unter Berufung auf В 658 entschieden wurden, s. v o n d e r M ü h l l , Ilias, S. 55—59 usw. 'Helena als Kriegsgrund' wirkt natürlich auch Aristoph. Ach. 496—625 nach. 2 Das Thema des Iopasgesanges de rerum n a t u r a ist ein sicheres Beispiel f ü r die Anwendung der allegorischen Homerexegese in der Aeneis, s. S. 168 mit Anm. 2, vgl. S. 249,2. E r n s t Z i n n (s. S. 38) S. 19 meint die Formung der Götterhandlung, wenn er von dem „allegorisch erfindenden, planenden und gestaltenden Dichtverfahren" Vergils spricht. Der 'pius Aeneas' ist außerdem selbstverständlich das Vorbild eines 'moralischen' Tugendhelden, ebenso will die Aeneis „gleich Homer ψυχαγωγία wirken, die Menschen seelisch bewegen . . . " , F r a e n k e l (s. S.38,5), S.20. W e n n sie aber „unverkennbar lateinische Odyssee u n d Ilias in einem sein (will) und Iliupersis und Aithiopis d a z u " ( F r a e n k e l ebd.), so will sie vor allem ein geschichtliches Epos sein (vgl. B ü c h n e r Sp. 1548 = 436), selbst dann, wenn ihr Dichter die historische Wirklichkeit des Epos bewußt nicht mit historischer Treue gleichsetzt. Hier m ü ß t e noch genauer geklärt werden, in welchem Maße Vergil seinen römischen Vorgängern verpflichtet ist, die ja ebenfalls schon und aus ähnlichem dichterischen Zwang römische Überlieferungenhomerischen Gegebenheiten unterworfen haben (vgl. z.B. W . S c h u r , Latinus, R E 12, 1, 1924, Sp.932f.). S t a t t vieler Arbeiten sei nur genannt Ulrich K n o c h e , Über die Aneignung griechischer Poesie im älteren Rom, Gymn. 65, 1958, S. 321—340, der S. 335 von der 'Homerisierung der Phantasie' der frühen römischen Dichter spricht, u n d verwiesen auf M a r i o t t i (s. S. 137,1) S. 53: schon Naevius habe bewußt die Ilias u n d die Odyssee in einem Epos vereinigt, homerische, nicht römische Staatsgötter lenkten die Geschicke Roms. B u c h h e i t (s. S. 58,1) S. 23—53: Naevius u n d Vergil. Hierher gehören auch Varros und Hygins Schriften de familiis Troianis u n d Varros de gente populi Romani (s. Hellfried D a h l m a n n , M. Terentius Varro, R E Suppl. 6, 1935, Sp. 1241f. 1237—41), die die Überlieferungen römischer Familien über ihre troischen Ursprünge zusammenfassen sollten. Die Iulii Caesares haben doch wohl k a u m a n der Echtheit solcher Traditionen gezweifelt (vgl. Friedrich M ü n z e r , Iulius, R E 10, 1, 1918, Sp. 106f.; wichtig noch W . S. T e u f f e l - W . K r o l l - F . S k u t s c h , Gesch. d. röm. Lit. 1, »1916, S. 152,8 [vgl. auch o. S. 320,1], B ö r n e r [s. S. 262,2], Andreas A l f ö l d i , Die trojanischen Urahnen der Römer, Rektoratsrede, Basel 1957, 56 S., 15 Tff.). Hier brauchte Vergil nur anzuknüpfen.
exempla tuorum
359
Wie vollkommen ihm das gelungen ist, beweist die Wirkungsgeschichte seines Gedichts1. 1 I n Augustine civitae dei übernimmt Vergil die gleiche Rolle, die Homer f ü r die Aeneia gespielt h a t t e : die Eroberung Roms durch Alarich 410 n. Chr. ist ihm Beweis dafür, d a ß das 'parcere subieotis et debellare superboe' (Aen. 6, 863), das die ganze Größe der Romidee bis dahin umschrieben hatte, seine Macht verloren u n d a n die neue 'Ideologie' abgegeben hatte, die sich offenbart in dem W o r t des Iakobusbriefes 'deus auperbie resistit, humilibus autem d a t gratiam' (Iac. 4, 6, vgl. 1. Petr. 5, 5 < Prov. 3, 34). Der großartige K o n t r a s t dieser beiden 'Zitate' in der praefatio der civitaa dei (vgl. zum Ganzen Franz Georg M a i e r , Augustin und das antike Rom, Tüb. Beitr. 39, [1954], 221 S.) läßt aber auch an die nicht minder großartige Situation denken, als Scipio 146 v.Chr. beim Anblick des brennenden Karthago die Worte Hektors über den unausweichlich kommenden Untergang Troias — ϊσσεται ήμαρ . . . (Ζ 448f.) vgl. 2, 324f., s. S. 353,6) 'zitiert' und dabei an den kommenden Untergang R o m s denkt (Polyb. 38, 21f., vgl. Η. H . S c u l l a r d , Scipio Aemilianus a n d R o m a n politics, Jl. Rom. Stud. 50, 1960, S. 58—74, besonders S. 58f.). Hieronymus aber zitiert beim Bericht über die Eroberung Rome Vergil: Aen. 2, 361—-365 über Troias Untergang (epist. 127, 12, vgl. Harald H a g e n d a h l , Latin fathers and t h e classics, Stud. Gr. et Lat. Goth. 6, 1958, S. 259). Noch eine Stufe weiter: Iustinians Rede im 6. canto des paradiso Dantes, vgl. die Bemerkungen im K o m m e n t a r von H e r m a n n G m e l i n , 3. Teil, S t u t t g a r t 1957, S. 114—128. Von Augustins civitas dei ausgehend: Karl N a w r a t i l , Die Geechichtsphilosophie der Aeneis, Wiener Stud. 67, 1939, S. 113—128.
II. Listen der Homerzitate in der Aeneis
οΰτε γαρ δειπνήσαι ϊστιν ήμΐν άντιβάλλουσιν, ούτε δειπνήσασιν έξεστι περιπατησαι και διαναπαΰσαι τά σώματα, άλλά καΐ έν τοις καιροΐς έκείνοις φιλολογεΐν χαί άκριβοϋν τά αντίγραψα αναγκαζόμεθα. Origenes
VORBEMERKUNGEN Zur Entstehung der beiden folgenden Listen und über das in ihnen vereinigte Material s. S. 43—48. Chronologische Liste der S. 62—106 behandelten Kommentare β. S. 13—17, alphabetische Sigelliete der von mir kollationierten Kommentare im folgenden. Verszählung der Aeneis nach Sabbadini, der Ilias und der Odysseenach Monro-Allen (s. S. 13). Zur Normierung der Zitate s. S. 44, zur Klassifizierung der Zitate (d.h. zur Erklärung des Klammernsystems) 8. S. 49ff. und die Kurzfassung im folgenden. Abkürzungen (vgl. S. 45f.): a bzw. b
etc. F(f). G(g). 'G.' Gl(l). gr. m. N(n). R(r). 'R.' Sz(z).
: Erster oder zweiter Versteil, zumeist nach der syntaktischen, nicht metrischen Gliederung des Verses. Vollständigkeit ist nicht angestrebt. : Ähnliche Stellen noch häufig, meist Wiederholungen des vergilischen Wortes, Namens usw. : (Verschiedene) Formelvers(e) oder formelhafte Versteile. : Gebet(e), in der Regel als Ganzes verglichen, wenn nötig, Detailangaben. : Gebete in indirekter Rede. : Gleichnis(ee), fast stets als Ganzes verglichen, wenn nötig, Detailangaben. : Grammatische Hinweise. : Metrische Hinweise. : Hinweise auf (seltenere) homerische Personen- oder Ortenamen, meist ist nur die erste oder die wichtigste homerische Stelle notiert. : Rede(n), nach Möglichkeit als Ganzes verglichen, häufig jedoch auch nur auf Redeabschnitte oder -details bezogen. : Indirekte Reden. : Szenenentsprechungen.
Nb! G. Gl. R. und Sz. sind nur einmal, bei der Hauptstelle, gesetzt, nicht jedoch bei den Detailangaben. Es empfiehlt sich also stets, festzustellen, in welchen übergreifenden Zusammenhang Detailangaben einzuordnen sind. Zeichen (vgl. S. 61 f.): + {
: zwei oder mehrere Homerstellen sind in einem Aeneiaabschnitt kontaminiert (z.B. 1, 198—207 [Aeneae' Rede] cf. κ 174—177 + 189—197 + μ 208—221 [3 Odysseus-Reden]). : Diese Klammer faßt verschieden lange Aeneisabschnitte zusammen, in denen zwei oder mehrere Homerstellen kontaminiert sind.
364
Listen der Homerzitate in der Aeneis
> bzw. < : Vergil ist von einer Homerstelle in eine andere übergewechselt (z.B. 6, 625—627 [λ 632—635 > ] В 488—490). : Vergil hat den Sinn seiner homerischen Vorlage in ihr Gegenteil verkehrt (z.B. 11, 793b [Arruns ist in seinem Gebet bereit, auch als inglorius heimzukehren] сю Π 241 [Achilleus betet um κϋδος für Patroklos]). bzw.
: Der durchgehende bzw. gebrochene Strich zwischen Stellenangaben für die Aeneis bezeichnet Szenenwechsel bzw. schwächere Einschnitte in der Aeneiserzählung (vgl. S. 45,2). = : Wiederholte Verse. = : Der wiederholte Vers stimmt nicht genau überein (in der HomerAeneis-Liste sind weder homerische noch vergilische Wiederholungsverse gekennzeichnet). Τ : Beziehung des Homerzitats zur Vergilstelle fraglich. Diese Zeichen sind nur in der Aeneis-Homer-Liste verwendet. II I und ?
: Buchschluß, in beiden Listen verwendet. : Nur in der 3. Spalte der Homer-Aeneis-Liste: s. folgende S.
Beispiele zur Klassifizierung
der Hinweise auf Homer bzw. Vergil (vgl. S. 49fF.):
a) 1, 87 κ 122f.: Vergil hat den Homervers oder -abschnitt so gut wie wörtlich übernommen, 'zitiert'. b) 1, 88f. cf. e 2 9 3 f . : Vergil hat den Homervers oder -abschnitt, wenn auch variiert, übernommen. c) 1, 3 7 b — 4 9 [cf. e 286—290]: Trotz starker Variierung hat Vergil vielleicht an die Homerstelle gedacht. 1, 2 5 3 a [cf. α 60b—62], in der Homer-Aeneis-Liste jedoch: α 60b—62 [ad 1, 2 5 3 a ] : Cartault S. 159 glaubt, die pietas des Aeneas durch den Hinweis auf die Frömmigkeit des Odysseus, jeweils von den Schutzgöttinnen hervorgehoben, besser beleuchten zu können. d) 1, 74 f. [Θ 304]: Sicherlich von Vergil nicht bedacht. 1, 215 [cf. β 340. ν 8. — η 2 2 1 b ] : Vergil hat vielleicht an β 340, kaum an ν 8, sicherlich nicht an η 221b gedacht. e) 1, 74 Ξ 276 ε 210): Ob Vergil hier auch an den von H e y n e notierten, nicht genau übereinstimmenden Wiederholungsvers gedacht hat, ist mehr als fraglich, daher in der Homer-Aeneis-Liste: e 210 [ad 1, 74]. N b ! Zitate in runden Klammern enthalten nur Parallelstellen zur bereits angegebenen homerischen Hauptstelle, sie können nicht allein stehen, wohl aber in den Gruppen a)—d) erscheinen. Über ihren Wert läßt sich oft nicht sicher entscheiden, vgl. jedoch jeweils die Klassifikationemerkmale in der Homer-AeneisListe. Nicht in diese aufgenommene Wiederholungsverse: s. S. 42f. Anordnung der Aeneisverse in der Aeneis-Homer-Liste: vom größeren Zusammenhang zum Detail, also: (Aen. 1,) 1—11. I f . 1. l a . l b f . l b usw. Am Buchbeginn jeweils die homerischen Bücher oder umfassenden Partien, die Vergil einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Büchern strukturell zugrunde gelegt hat. Die Homerzitate sind in dieser Liste möglichst nach ihrem Wert für die betreffende Aeneisstelle, sonst nach der üblichen homerischen Verszählung angeordnet.
365
Vorbemerkungen
Die Anordnung der Homerverse in der Homer-Aeneis-Liste ist umgekehrt: vom Detail zum größeren Zusammenhang, also: (A) 1 a. 1. 1 f. 1—7. I b . 1 bf. usw. Halbfettgedruckte
Zitatangaben:
In der Aeneis-Homer-Liste weisen halbfettgedruckte Homerzitate darauf hin, daß sie von mir behandelt oder nur erwähnt sind. Schlägt man das betreffende Homerzitat in der Homer-Aeneis-Liste nach, so ist dort das zugehörige Aeneiszitat halbfettgedruckt. In der 3. Spalte, d.h. neben dem Sigel des 'Entdeckers', findet sich dazu, ebenfalls halbfettgedmckt, die Seite angegeben, auf der diese Stelle von mir behandelt ist. Der Benutzer der Listen ist daher gezwungen, jeweils beide Listen nachzuschlagen (vgl. S. 52,2). Alphabetische
Sigelliste der kollationierten
Kommentare
und anderer
Fundorte:
Aus technischen Gründen ließen sich die Sigel der Kommentatoren, die zuerst eine Aeneisstelle mit einer Homerstelle verglichen haben, nur in einer dritten Spalte in der Homer-Aeneis-Liste unterbringen. In dieser bedeutet das Kreuz t·' bisher nur in dem genannten Kommentar gefundener Hinweis. Dies Zeichen ist jedoch nur von Macrobius bis Eichhoff (1825) einschließlich, sodann noch für Henry, Weidner und Gossrau verwendet. Vollständigkeit ist nicht angestrebt, Sicherheit nicht immer zu erreichen. Konnte der Verweis eines Kommentators auf einen früheren 'Entdecker' noch nicht nachgeprüft werden, so ist neben dem Sigel des Fundortes noch dessen Name (oder Sigel) angegeben. Τ: Der betreffende Kommentator gibt seine Quelle nicht genauer an. Gibt ein älterer Kommentator (Macrobius, Servius, Härtung, Ursinus usw.) nur einen allgemeinen Hinweis auf Homer ohne nähere Spezifikation, so ist er auch dann als Finder namhaft gemacht, wenn die Spezifikation erst durch einen Späteren erfolgt ist. Sind dagegen Detailangaben in jüngeren Kommentaren von älteren allgemeineren Angaben angeregt, so wird auch der jüngere Kommentator angeführt. Sichere Entscheidungen sind bei der vagen Zitierweise der älteren Kommentare oft nicht möglich. Zuweilen ist auf die Angabe eines Sigels verzichtet. Halbfettgedruckte Seitenangaben in dieser Spalte weisen auf meine Behandlung in dieser Arbeit hin (s. o.). Vgl. im übrigen S. 43 und das Stemma 1, ferner die chronologische Liste der von mir behandelten Kommentare S. 13—17. Die Angaben für die Erscheinungsjahre der Vergilausgaben in der Sigelliste beziehen sich nur auf die Aeneis (wenn nötig getrennt für die Einzelbände, d.h. meist Aen. 1—6 und 7—12), nicht auf Eclogen und Georgica. Am rechten Rand ist angegeben, welche Bücher der Aeneis von mir kollationiert sind: Ί ' : nur das erste Buch ist probeweise durchgesehen, '4.': Sonderkommentar des 4. Buches. Stammen aus einer philologischen Quelle nicht mehr als drei (neue) Homerhinweise, so sind diese notiert, vgl. Aymard, Büchner, Camps usw.
366
Listen der Homerzitate in der Aeneis
Sigel des Kommentators
1. Auegabe
Kollationierte Ausgabe
Kollationierte Aeneisbücher
Aymard (J., Essai sur les chaeses Romaines des originee a la fin du siöcle des Antonins, Bibl. Ec. Franc. Ath. et R o m e 171, 1961 [nur A 293f.]) Be(Bönoist, s. S. 16) 1869. 1872 Büchner (s. S. 11) [nur ω 308 nach No p. 303. Bur(man, s. S. 15) 1746 Bu(scaroli, s. S. 17) 1932
»1882. 1890 θ 199f. (Mehl)] 1746 1932
1—12 1 4.
Camps (s. S. 21) [nur Π 168—197. Σ 203b—•206] 1926 Ca(rtault, s. S. 17) 1926 Cauer (s. S. 21) [nur δ 726b. 816b. о 80b] Ce(rda, s. S. 14f.) 1612. 1617 »1628 »1754 Cl(arke, s. S. 17f.) Ilias 1729. 1732 Odyssee 1740 •1846 Coc(hez, s. S. 17) 1934—1938 1934—1938 Con(ington-Nettleship, s. S. 16) 1863. 1871 M884. »1883
1 - -12 A--Ω a—-ω 1. 1—-12
Drachmann (s. S. 22) [nur ε 286. 288f.] Du(port, s. S. 87,5) 1660
I860
A - -ω
Ehwald (s. S. 22) [nur Π 426. 490] Ei(chhoff, s. S. 16) 1825 Em(meneseiue, 8. S. 15) 1680 Er(ythraeus, s. S. 13f.) 1539
1825 1680 1555/1556
1 - -12 1 1 - -12
4
1551 1873. 1875
1 - -12 1 - -12
1575
1 - -12
»1876
1 1,1—
Fa(bricius, s. S. 14) Fo(rbiger, s. S. 16)
1551 1837. 1839
Gell(ius) [nur Δ 125a. Λ 728. Π 33—35] Ge(rmanus, s. S. 14) 1575 Ge paral(ipomena): ebd. p. 567—630 Go(ssrau, s. S. 16) 1846 Gyomlay (s. S. 23)
1561 Ha(rtung, s. S. 14) 1551 1539 Ha(rtung) prol. (s. S. 70,3) 1539 Heinze (s. S. 23) 1903 »1915 ( = 4 1957) He(nry, s. S. 16) 1873—1889 1873—1889 Herder (s. S. 77,3) [nur В 308—320] Hes(sus, s. S. 74,1) 1540 1540 [Nb. ' ( = )' bei Hinweisen von Hessus: der betreffende Aeneisvers ist von Hessus in den Text seiner Homerübersetzung aufgenommen] Heurgon (s. S. 23) [nur κ 559a] H(eyne, s. S. 15) 1771. 1775 *1832. 1833 Η exc.: E x k u r s zur Stelle, wenn nicht näher angegeben Kn(auer in K r a m e r (s. Krokowski Kviöala (s.
den vorliegenden Listen) 1960—1962 (vgl. S. 42) S. 24) [nur θ 521—531] (s. S. 24) [nur e 269—277] S. 24) [nur κ 3—5. χ 479 b]
1 - -12
Ι - -12 α— Υ 1 - -12 Α—Ω
1—12
Vorbemerkungen: Sigelliste Sigel des Kommentators
1. Auegabe
1851.1863 La(dewig-Schaper, s. S. 16) Listrius (s. S. 76,2) [nur χ 269] Lohmann (s. S. 24)
Kollationierte Ausgabe
367 Kollationierte Aeneisbücher
«1877. «1876
Maas (Paul, Studien zum poetischen Plural bei den Römern, Arch. lat. Lex. 12, 1902) [nur Ε 404] Ma(crobius, vgl. S. 67,2) [Nb. Macrobius' Homer- und Aeneisexcerpte sind zuweilen 'berichtigt', d.h. seine Angaben sind verkürzt oder erweitert. Jedoch sind die von ihm zitierten Verse in Klammern hinzugefügt, z.B. U,794f. Π 249f. (250): Ma 6, 3, 7 zitiert nur Π 250 statt richtiger 249f.] Mg(Maguinness, s. S. 17) 1953 12. 1953 Morland (s. S. 25) [nur К 372] Neermann (s. S. 25) [nur В 265—270] No(rden, s. S. 17) 1903
»1916 (=i 41957) 6.
Otto (s. S. 87,5) [nur Δ 182b. Ρ 416bf.] Pa(ratore, s. S. 17) Pe(erlkamp, s. S. 16) Pöschl (s. S. 11) [nur α 64—' Po(ntanus, β. S. 14) Ps(Pease, s. S. 17)
1947 1947 1843 1843 > 499—522] 1599 »1604 1935 1935
Rehm (s. S. 249,3) [nur Λ 307f. λ 70a. μ 3] Ri(bbeck, Woldemar, s. S. 16) 1860. 1862 1860. 1862 Richter (s. S. 26) [nur В 752b. Μ 33b. X 147a] Rütten (s. S. 34,1) [nur Δ 15f.]
4. 1 1 4.
1—12
Sa(bbadini, s. S. 16f.) 1884/5.1887/8 »-»1920—1931 1—12 [Nb. '6 p. 54' verweist auf die 'Imitazione omeriche" am Schlüsse der Einzelbände, 'comm' auf den Kommentar zur Stelle] Sainte-Beuve (s. S. 167,1) [nur θ 73—92] »1870 Sc(aliger, s. S. 75,2 und 549) 1561 1561 Schirach (s. S. 35,1) [nur Θ 558f.] Schley (s. S. 27) [nur Ω 804 v.l.] Scholia Veronensia (sV, ed. H.Hagen in: ed. Servii 3,2,1902 = 1961 S.413—450) [nur A401—406. 426. B851. Δ4. 86f. Ε 749. Φ 122—127. Ψ 863] Se(rvius, ed. G. Thilo-Η. Hagen, Leipzig 1881. 1884 [ = Hildesheim 1961], vgl. S. 68,1) 1—12 Ferner beziehen sich folgende Sigel auf diese Ausgabe: s D : scholia Danielis Se: D (cod. Dresd. 136 [Aen. 1—5]. Paris. 7965 [Aen. 6—12]) Se: add D („Italorum saec. XV. Supplemente" in der Dresdener und Pariser Handschrift, s.Thilo-Hagen 1, p. XCIf., XCVII, vgl. S. 77,1) (Se) Fa (s. o. Fabricius)
368
Listen der Homerzitate in der Aeneis
Sigel des Kommentators
(Se) Fraenkel, J R S t . 39,1949, S. 147 [nur δ 244—251] (Se) s D (Se) add D (Se) Stephanus [nur I 670f.]
1. Ausgabe
Kollationierte Auegabe
Kollationierte Aeneisbücher
Allgemein gehaltene Hinweise des Serviue — 'Homeri', 'Homericum' — von den angegebenen Kommentatoren spezifiziert
T r a p p (s. S. 88,2) [nur ν 162—164] Tu(rnebus, s. S. 76,1) 1564/65 (1564/65) [Nb. Bisher konnten nur einige Stellen verifiziert werden (p. . . .), die übrigen werden nach Ge Ce usw. zitiert] T u r y n (s. S. 28) Ur(sinus, s. S. 14)
1568
2
1747
1—12
Wa(gner, s. S. 15. Entweder Zusätze bei Η oder nach F u.a.) We(idner, s. S. 17) 1869 1869 1. 2. Wilamowitz(-Moellendorff, Ulrich von, Der Glaube der Hellenen, Berlin 4931/32 [ = D a r m s t a d t 2 1955]) [nur X 122—130] Wi(lliams, s. S. 17) 1962. 1960 1962. 1960 3.5. Zinn (Ernst, Tübingen, brieflich 1960)
370
Listen der Homerzitate in der Aeneis
Zusammenfassung der wichtigsten homerischen Strukturelemente in der Aeneis (ohne Berücksichtigung der Götterhandliingen) 1
1-8 1-6 1 (cf. 7) 2 - 3 (R.) 2 (R.) 3 (R.) 4 б 6 7-8 7 (cf. 1) 8
9
10-12 10 11 12 1
ß-o ε-μ ε 263-8· + κ 1-468 (R.) ι-μ (R.) θ 499-522 ι. μ ^ . ) ε 1-262 θ 96-380 + Ψ 226-8971. κ 469-574II (R.) λ (R.) ν-ξ. β-δ. ο μ 1-150. ν 78-119. Β ν 187b-440||. β 407-4341|. γ 1-403 ( + δ + ξ). Σ 369482 ( + Ξ 292-353). γ 4 0 4 4971 ( + δ + °). Τ 1-39. Σ 483-6171 Σ 165-202. Θ 157-Μ. Χ 395-5151 Π-Χ363 Π. Τ. Φ Η345-436а. Π 883-Ρ60 Χ 33-130. Γ + Δ . Χ 9 2 363
Diese Zusammenfassung entspricht dem Beginn jeden Buches in der AeneisHomerliste. Vgl. ferner die Zusammenfassungen für Aen. 1—6: S. 218—222, Aen. 6: S. 145—147, Aen. 7—9: S. 280f., Aen. 7—12: S. 327—331. Für die Ilias in der Aeneis s. S. 330f., für die Odyssee in der Aeneis s. S. 329. Vgl. außerdem die Schemata 2—5 am Schluß des Bandes.
Aen. 1,1—32
371
1.
Aeneis-Homer Aeneis 1 Aen. 1-8 ß-o 1 Aen. 1-6 e-μ Aen. 1 (cf. 7) ε 263-8· + κ 1-468 (R.) Aa* Db 1-11 1-7 1 2b 3. 5 3f. 4a 4b 5 (cf. 3) 6b 7b 8-11 8f. 8 9a 9bf. 10a 10bf. 10b
12-22 12. 16. 17 13. 15f. 14a 14b 15
[φ 207. ω 321. — α 76](gr.) [В 484a. 681a] «1-10 cf. A 1-7 16 cf. α 1. 2. A 1 [cf. A l b ] (m.) 16. 17 cf. oc3f. (cf. ν 90f. о 176f.) 17 cf. γ 134-136 [cf. μ 190 ( = ρ 119)] 18a [cf. Σ 119. - Ε 892] cf. α 1 (cf. α 4) [A 339 (m.)] 21 [cf. Δ 68b] (gr.) 22 b [cf. Π 698] 23 f. cf. A »-10 [A 64] 24 cf. δ 499611 [cf. γ 130-198] 39 b f . [cf. a326f. v l 3 5 f . - A 5 2 5 . Ξ 47. Φ 521 (gr.)] 40 f. [cf. 8 498] 41 [cf. 8 503. 509. - Υ 87] [Ε 735 ( = Θ 386). О 229] 42 43 [cf. e291f.] 44 [Ζ 182] 45 [ε 415. 425] 46f. cf-Σ 364. 365f. ( = Δ60ί.) 47 a [cf. Π 432 b ( ä Σ 356 b)] 47bf. cf. Σ 367 48 f. cf. Η 446-450. ν 128-130 [cf. Δ 48 f. ( = Ω 69 f.)] (50-636a { (Sz.) 150-80 (Sz.) 50-52a 50(=4,533. 6, 185) 52 52b-63 53 54 55 56 60 a 62 f. 64 65-75 (R.) 65 65 a
cf. χ 1-468 (Sz.) cf. Ξ 226-279 (Sz.) cf. S 225-231 [cf. κ 1а] cf. Ξ 225 ( = T 1 1 4 ) [1646. Φ 137] cf. κ 1 < Ξ 2301. cf. κ l b - 1 2 + 211. [cf. А 157] cf. κ 21 f. [ι 240-243] [cf. κ 3-5. 10. 13] [μ 445b ( = A 544b etc., F.). 8 237b] cf. κ 21 f. cf. Ξ 232 ( = Ζ 253 etc.) (F.) cf. Ξ 233-241 (R.) S 233 + κ 21 [Ω 334. A 128. Δ 286. Η 328. α 337. κ 226. Η 288] (gr.)
65b ( = 10, 2 b = 10, 743 b, F.) 66
Α 5 4 4 b ( = 0 49b = 0 12b = α 2 8 b = σ 137b. c f . 0 3 1 etc.) (F.) κ 22 [ε 47f. - А 347 (gr.). - κ 69] 71-75 (R.) cf. Ξ 264-268 (R.) 71-73 cf. Ξ 267 f. [I 144-147 a] 72(^10,225)3 267 [Γ 182] 73 ( = 4,126) Ξ 268 [φ 213-215] 74 f. [ θ 304] 74 Ξ 276 ( = ε 210) [ξ 281] 75b [cf. λ 249a] 76а [Γ 203b α 213b ss ψ 123b etc., F.). - ι 501] 76b f. cf. Ξ 195f. ( = Σ 426f. = ε 89f.) [A 216] 77b [cf. Ξ 212 f. - В 86] 78 79 [cf. Ξ 239-241] 81-123 (Sz.) cf. ε 291-332 + κ 80-182 (Szz.) 81 f. e 291 f. [cf. 8 506f.] 81 ε 291 82bf. cf. κ 47bf. [μ 407bf. (μ 427)] 84 [В 146 (Gl.)] 85 f. e 296 f. [I 4—7 (Gl.)] 85 [cf. κ 54f. - В 145 (Gl.). μ 427 (cf. μ 407)] 86 [γ 295] 87 κ 1221. 88 f. cf. e 293f. [ s ι 68f.] 90 cf. μ 415 ( = ξ 305) 91 cf. ε 305b (R.). 389 [ 0 628 (Gl.)] 92 (ss 12, cf. € 297 ( = 406 etc., F.) 951) [I 164. 0 436] [Φ 272] 93 93 a cf. e 298 a ( = 407 a) 93b (sä 9, [cf. i 5 2 7 ( = 0 3 7 1 ) . - A 4 5 0 16b) ( s F 275). Τ 254b] 94a [A 201 etc.] 94b-101 e299-812 [Φ 273-283] (R.) (Rr.) 94b-96a cf. с 306f. [ω 36f.] [cf. Ε 289-818] 96b-98 [cf. Ζ 98. - Π 21b] 96 b cf. ε 308 [cf. Φ 279] 97 f. cf. γ 108-112 [cf. Π 66699f. 683. X 319. Σ 20] lOOf. ( ^ 8, cf. Μ 2 2 ί . [cf. Φ 7-16. 11. 538f.) 218. 234-239. 325] 101 b [Г 23b]
Aen. 1,102—193 102-123 (Sz.) 102 f.
cf. ε 313-332. μ 407-427 (Szz.) [Λ 306. 0 624-628 (GH.). 8 357. β 427 ( s A 481)] 102 ε 313 104 cf. μ 409 [ι 67-75. 70] 105-112 [cf. γ 286-299] 105 [cf. ε 366f. γ 290] lOebf. cf. μ 242bf. 108. llObf. cf. ε 331 f. + μ 426 f. [Ζ 435. I 144 ( s 286). X 165 (gr.)] 110a [cf. В 159b (etc.)] (gr.) [i 70f.] 114-118 U4f. cf. ε 313f. 114 [cf. μ 406 ( = ξ 304)?] 115bf. cf. μ 411b-414 [Ε 586. Ζ 42 f. Μ 385] 115b cf. ε 374 116bf. cf. μ 416 ( = ξ 306) 118 cf. μ 418f. ( = ξ 308f.). ψ 236 f. 119 cf. μ 67 f. 120 [cf. Ξ 487-507] (Ν.) 121a [cf. Ε 148] (Ν.) 122 cf. μ 421 124-156 (Sz.) 124-131 (Sz.) 125f. 125 126f. 127a 128 130 131 133 136 137 138f. 140 140a 142 f. 142 144f. 145 146 147 148-153 (Gl.) 148a
cf. e 382-387 + Ν 10-31 [cf. ε 333-353] (Szz.) cf. 0 4b-13 (Sz.) [cf. N 2 1 . - ε 375bf.] [cf. ε 382] cf. N 15. 0 6 [cf. ε 393a] [cf. ε 333 a] [cf.A536f. ν 125f.- < F323. λ 101 f.] [cf. 0 13] [ε 294 ( = ι 69)] [A 80-83] [Λ 140] cf. 0 187-193 [A 179 f.] [γ 43 f. μ 82] (gr.) e 383 f. [μ 168 f. Τ 242] cf. ε 385-387 [δ 506] [I 362. γ 178. δ 500. η 35] Ν 29f. (cf. 27) [cf. ε 380] cf. Β 144b-148 (Gl.) [Π 364a (Gl.)] (gr.)
373
150 155 156
[π 294 ( = τ 13)] cf. ε 375 b cf. ε 380 [cf. N 31 (23). Γ 259-261]
157-222 (Sz.) 157-179 (Sz.) 157 (cf .178) 159-169
cf. κ 133-202 (Sz.) cf. κ 138-143 (Sz.)
cf. κ 143. ε 457 ν 96-(104)112 < ε 46149311. κ 135-139 (cf. ε 400-423; κ 87-94. ι 116151) 159 f. ν 96 ( s 345) + ι 116 (cf. 136) [μ 305] 159 [ε 404f. 41 I f . - Ζ 152b. ε 489a] 161 cf. κ 92 [cf. ε 430 b] ( = georg. 4,,420) 162 f. ν 97 > μ 73. cf. κ 87f. 164a cf. ν 99 (cf. ε 452. κ 93 f.) 164bf. cf. ν 102. ε 475-481 164b [cf. ι 118a. - ν 351b. τ 431b] ν 102-104 166-168a 166 [μ 80] 167a ν 109 a [cf. ι 140. μ 306] 167bf. cf. μ 318 168bf. cf. ν 100f. + ι136f. οο χ 140-143 170-179 170f. cf. κ 1311. [ι 142] [cf. ψ 233-238] (Gl.) 171b-173 171bf. cf. ε 463 b 172 [cf. ι 150] 173 cf. ε 454b—457. ζ 137 [cf. ψ 237] 177b [η 232 b] 178 (cf. 157) cf. κ 143 180-222 (Sz.) 180-197 180-182 180 181 bf. 184a 184b-193 (Sz.) 184bf. 187 189bf. 192 f. 193a
cf. κ 144-202 (Sz.) cf. κ 144-173 cf. κ 146-148 [cf. κ 97 f.] [ν 117] [В 97 bf.] (gr.) [cf. κ 98. 149] κ 156-163 + 1 154-160 (Szz.) cf. κ 158 f. t 156 [Μ 372] κ 158a cf. ι 159 f. κ 163 ( = τ 454 = Π 469)
374 194 194b 195 f. 196a 196bf. 197 198-207 (R.) 198-203 198f. 199a 200 f. 201f. 201b 202 f. 203b 205 206b 207 208-222 (Sz.) 208 f. 210-215
211 f. 212 214 215 216-219 216 ( s 8, 184) 217-222 219 221 223-304 (Sz.) 223-229 223-226 223 a 225 b 227-229a
Aen. 1,194—306 [cf. κ 164-171] [cf. ι 548f.] ι 196f. + 203-205 [cf. λ 107a. μ 127a] (N.) [8 617b-619] cf. κ 173 ( = 547. cf. 422) cf. κ 174-177 + 189-197 + μ 208-221 (Rr.) cf. μ 208-212 κ 1741. + μ 208 [ε 223] κ 189b ( = μ 271b = 340b) [cf. υ 18 b] [cf. μ 222-259 (cf. 73110. 85-87). - μ 59-72] cf. μ 209 [cf. υ 19f. μ 238. 241] [cf. κ 19» f.] [Ζ 112 (etc.)] (R. F.) μ 212 (cf. ο 400f.) [cf. 1259-262. - γ 160. ε 289] [cf. Υ 307] cf. В 299 cf. κ 178-202 (Sz.) [cf. μ 222-225. 0 100103. - ν 309f.] κ 181-184 > А 458-468 (з; В 421-431. Η 316322. 1206-217. Ω 622627. γ 458-462 etc., F.) [ Η 317f. Ω 623f.] [cf. В 278] (gr.) cf. κ 184 ( = t 162) [cf. ε 95] [cf. β 840. ν 8. - η 221b] cf. μ 308-311 cf. μ 308 ( = А 469 = α 150 = 8 68 etc., F.) cf. κ 198-202 [ι 62-66. Ω 509-512] [ι 65. ξ 147] [ι 467] cf. [ζ 1-47 > ] α 26b-106. с 1-68. А 493-532. Δ 1 88. Θ 1-52. 0 1-77 (Szz.) [Θ 64-77] [cf. Ο 4b-13] cf. θ 511. Λ 811.) [ Ν 1-9] [cf. χ 479.- Ε 274 (etc., F.)] [cf. Θ 3 ( = A 499=Ε 7 54. Υ 5a] cf. A 497-502
227 f. 228f. 229b-253 (R.) 229bf.
[P 695 f.] [cf-Φ 506.-Z 405 f. α 336] cf. α 45-62. ε 7-20 (Rr.)
305-756I (Sz.) 305-309 305
cf. η 14 (bzw. ζ 48)-θ· 6861| (Sz.) cf. ζ 117b-126 [κ 144-173] cf-ζ 117b. К 3f. (cf. В24. Ω 3b-5) [cf. κ 144-147] cf. ζ 119-121 ( = ν 200202) (Rr.)
cf. Θ31 ( = α45 = 81 etc., F.). υ 112-114 [ε 4. ν 25] 231-233 cf. Δ 31-33 231 cf. α 62 b cf. α 16b [Β 551b. η 261b. 234b - λ 295a ( = ξ 294a)] 237 [cf. Ε 370f. α 81. 64 (ε 22)] 242 [cf. В 852. Г 203-263. Η 347-354)] (Ν.) 245 [δ 707-709] 247 [Β 750. 851] 250 [cf. Α 514. - Β 112] 252 [ 0 740] 253a [cf. α 60b-62] 254 ( b = 11, cf. Ε 426. θ 88 ( s Χ182). Ο 47 [Α 517 ( = Δ 30). 725b) Η 212. χ 37If.] 255 [Ρ 649] 257-296(R.) cf. 0 49-77. α 64-79 (Rr.) cf. Θ 39a ( = Χ 183a) 257 a 261 [θ 185. - τ 517] [cf. Ζ 402 f.] (Ν.) 267f. 268 [ Κ 415 (etc.).Υ 232a](N.) 269b [cf. α 16b. Β 295b (etc.)] cf. α 77 Ы. 279b-281 279bf. [cf. Δ 26-28. Θ 477-481] 283b-285 [cf. Υ 307!.] 283b [cf. α 16b (etc.)] 284 [cf. Υ 232a] (N.) 287 [cf. Η 458 (cf. 451)] [E 886-887] 293-296 293 f. [Ξ 167f. Φ 535] 297-300a cf. ε 29-42. о 84-87 (Rr.) [cf. ζ 12-14] 297 [cf. ξ 435] (Ν.) 300bf. cf. ε 44r-46 (=£ о 96-88). 49f. [λ 125 ( = ψ 272)] 300b [ι 144] 302 a cf. e 43 (etc.) 303 f. [cf. κ 461] 304b [cf. ζ 118b]
306-309 306-308
376
Aen. 1,306—441 306 a 308 309 312 313 ( = 12, 165)
[cf. ζ 48 a] ζ 120 (R., F.) + κ 98 ζ 126 (R.) cf. ζ 126. κ 95 κ 145 + Γ 18 f. [Μ 298. Ν134. η 48-77 (R.) (Rr.) 335 b cf. [π 187 > ] η 208f. (Rr.) 338b [cf. ζ 194 a] 340 [cf. η 64a] ('Ν.') 342 [Γ 213] 343-345 [Ξ 121-123] 344 [Τ 287] 345 [Τ 298] 348-351 [cf. 8 90-92] 349 f. [ν 44 f.] [Ψ 65-74] 353-356 369f. cf. α 169-171 (α 170 = ξ 186 = τ 105) [γ 71 ( = ι 252). η 238f. θ 573f.] 370bf. cf. A 364 ( = Σ 78) [θ 95] cf. ι 259-271 (R.) 372-385» (R.)
372-374 374 375 376f. f 378f. 1 379 380b ( s 6, 123b) 381-385a 385bf. f387-401 { (R.) 1387-389 387
cf. λ 328-330. ξ 196-198. γ 113-117 [η 241-243] (Rr.) [cf. Ε 749 ( = Θ 393)] ι 259 [cf. о 403] cf. t 259-262 1191. [cf. Υ 298bf. α 60 b-62] ι 20 + 264 [cf. Δ 58 b] cf. ζ 170-174 (R.) [cf. Η 427 a] [cf. η 28-86] (R.)
[cf. η 48-53] (R.) cf. γ 2 7 ί . [cf. 8 754b-756. ζ 240. - Ξ 413] cf. η 30f. 53. ζ 191-193 389 390-400 [В 308-329] 393-398 [cf. В 459-463. 0 690692] (Gil.) 396 b [e 90 ( = Ξ 196)] [cf. В 463 f.] 397 f. 399-401 cf. η 76-77 ( = ζ 818-316) [о 176-178] [А 179] 399 f402-406 cf. Г 395-398 [cf. Ν 5972] I 402-405 [cf. ν 287-289. Ξ 170-172] cf. A 529 [Ε 315] 403 405f. cf. A 199 f. [cf. Ν 72] 407-409(R.) cf. λ 210-214 (R.) 4 0 8 b ( = 8, cf. λ 211b [Ζ 253 ( = 406 164 b) etc., F.)] /410-414 cf. η 88-42 \411-414 cf. η 14-17. ν 189-193 411-413 [ψ 37 l b f.] 41 I f . [cf.r380bf.(sY443bf.) 412 η 41t. + 141. [ 0 308a] 415-417 η 78-81 a > θ· 862-866 [cf. ζ 41-47] 416f. cf. » 363 418-440 (Sz.) 418 421 f. 423 427 430-436 (Gl.) 439f. 441
cf. η 87-46 (Sz.) cf. η 37 f. η 48-46 cf. η 44 f. (cf. 86) cf. η 43 cf. В 87-90(93) (Gl.) cf. η 39 f. [cf. η 139 f.] [cf. ζ 291 f.]
376 445 446-493 (Sz.) 446-449 448 f. 448 449 457 458
459-465 459 a 461 462f. (R.; cf. 451 f.) 465a 465 b 466-468 467 468 468 b 469-473 (cf. 752a) 469 470 471 472f. 472 a 474-478 476f. 477bf. 478 479-482 479-481 479 480f. 480b 482 ( s 6, 469) 483
Aen. 1,445—561 [Z 138b (etc.). N 6] η 81 b-132 > & 78-92 (Szz.) cf. η 86-97 [Μ 120bf. (etc.)] cf. η 89 [δ 72. ν 4 b ( ^ A 426b)] [cf. η 83. - Ε 785b] cf.9· 731. & 75-78 > A 7. cf. A 159 [I 340f. X 261-272. 8339 (Gl.)] cf. » 86-92 [θ· 521-681] cf. I 14a [Z 484a. κ 398a] [i 20] oo Э-81Ы. cf. 8· 92b [Π 3a. Σ 32b] cf. 8· 85 b (cf. 0· 5211.) cf. Ξ 13-15 (cf. 0 6-8) [cf. Σ 148b-150. - Ρ 580592] [cf. ' T - Y \ Φ 3f.] [Z 469f. Τ 380b-382a. X 314-316] cf. К 433-614 (Sz.) [cf. К 437. - Ω 448-455] [ К 383] [К 489f.] [cf. К 668 f.] [cf. В 838f. ( = Μ 96f.)] [cf. Ω 257b] (N.) [cf. Ζ 42f. - A 159bf. 0 452 f.] cf. X 401-408 [P 51] [cf. Δ 139. N 553. χ 279f.] cf. Ζ 286-311 (Sz.) [cf. Ζ 271-273 ( s 90-92)] cf. Ζ 296 cf. Ζ 300-804 [Θ 385f.] cf. Ζ 311
cf. Ω 14-18a [cf. X 396405a. Ψ 187 (з; Ω 21)] 484 cf. Ω 232. 502. 578bf. 486 [cf. Ω 266] 487 cf. Ω 477-479 488 [cf .Y 338. - N 642. - E 85f.] 489 (cf. 751) [cf. λ 522. 8 188] 490 [cf. Γ 189] 493 [cf. Γ 189. Ζ 186]
494-636а (Sz.) ί494-508 { (Sz.) 1494-497 494 f. 494 b 496 498-502 (Gl.) 499 f. 501b 502 506 b 507 f. 509-578 (Sz.) 518b-521 521 522-558 (R.) 522-526 522 524 525 f. 525 527 f. 531b ( = 3, 164b) 533b ( = 3, 166b)
cf. η 133-3471 (Sz.) cf. δ 120-136 (Sz.) cf. η 133-141 cf. η 133f. [cf. η 45 b] [cf. Γ 171 ( s 228). 8 305] δ 122 > ζ 102-108(109) (Gil.) [cf. ζ 105 f. - Σ 590] ζ 107 [Γ 227] ζ 106b [Ξ 156. Σ 556bf.] cf. δ 136 a [λ 568-571] cf. η 142-297 [+(00) к 203 -274] (Szz.) cf. η 142-146 [η 156 ( = λ 343)] cf. η 241-297 + ι 259271 (Rr.) cf. η 146-160 (R.) [Χ 280] cf. ι 259 f. [ι 252] cf. ι 266f. [ 0 406f. Π 301 f.] cf. ι 253-255 ( = γ 72-74) [I 141b ( = 283b). α 193]
[В 547а. Г 201а. γ 100а ( = 8 330а = 243а). ζ 3 Κ θ220а. р526Ь(=т271Ь)] cf. η 270-276 535-538 [cf. Σ 486. Χ 29 (Ν.). 535 Α 257 (m.)] 536f. [cf. 8 515 f. (etc.)] 542 f. [cf. χ 39 f.] 543 cf. ι 269 (cf. β 66. ξ 82. υ 215) 544 f. [cf. Γ 178f.] 544 cf. ι 263 cf. υ 207-210 [υ 207 ( = 546-548 ξ 44)f. ( = 8 833f.)] 546bf. [Ν 837] 548 a [e 347 b] 551 [Ξ 75f.] [ζ 269] 552 556 [Γ 243. λ 301] 557f. cf. η 151 f. 559b-560a [Α 22 ( = 376)] ( = 5,385b386a, cf. 11,132) [cf. κ 229 b] 559 b [Γ 217] 561
Aen. 1,562—701 562-578 (Β·)
562 566 567-571 (ss 8,171) 568 572-574 573b 575-612 (Sz.) 575-578(R.) 579-636a (Sz.) 579-612 (Sz.) 579-581 579f. 582 ( s 9, 191) 583 (R.) 586-610a 586a (etc., F.) 587 ( 588-593 l 589-591
cf. η 309-328 [oo ι 273280] (Rr.) cf. η 309 f. [cf. Ω 547] η 315b-317 [ν 240f. θ 270f. 302] cf. η 312-315a cf. κ 403 [cf. φ 198-225] (Sz.) [cf. φ 200-202) (R.) cf. κ 276-468 (Sz.) [cf. κ 382-389] (Sz.) [cf. κ 275-280] [cf. η 329] [cf. Ω 197. ω 474]
[oo κ 282bf.] (R.) cf. η 139-162 [cf. К 540a ( = π I I a etc.)] cf. η 143 [cf. ψ 153-162] cf. ζ 229-231 ( s ψ 156158; π 173-176) cf. ζ 235 (=* ψ 162 as θ19) 589 [cf. В 478. β 12 ( = ρ 63). γ 468 ( = ψ 163). - α 371] 590f. cf. ζ 231 ( = ψ 158). π 174-176 592f. (Gl.) cf. ζ 232-234 ( = ψ 159161, Oll.) [ψ 200] 593 [γ 426. S 132] 594f. cf. φ 206 595bf. (R.) cf. φ 207 (f.) + ω 321 (Rr.) 602 b [λ 365 b] 603-605 cf. η 148-150. ζ 180 [ Τ (R.) 650] (Rr.) 606 [cf. ζ 154. α 207. 223] 608 [Θ 411] 609 ( R . , = cf. η 332f. (R.) ecl. 5,78) 610b-612 cf. κ 397-399 a 611 [η 142] 613f. cf. κ 323 f. 613 [cf. η 146 a. - Ω 631] 615-630(R.) cf. κ 326-335 (R.) 615f. cf. κ 325 f. [cf. В 819-821] (Ν.) 617f. 617 κ 330
377
[cf. Δ 474-476 (cf. Ξ 444f.). - Μ 18-23] (Ν.) 623 f. cf. κ 330b-332 623 [ν 256] 624 [cf. В 681. 840. К 429. Π 233] (Ν.) 627 cf. κ 333f. 628 f. cf. κ 467bf. (R.) 630 (cf. 198) [cf. μ 208] 631 [η 162] (R.) 631a cf. κ 336a 633-636a [cf. κ 401-406 (R.). 460 (R.). 468] 634 f. [cf. η 202. θ 59-61] 636a [cf. δ 33] 637-642 cf. η 335-339(3ίδ296-300) 639 cf. η 336f. ( = δ 297f.) [v 369] 644 [K 54] 646 [ε 6] 647f. 399 ( = σ 291)] 650-652 [cf. Ζ 289-292] 650 [cf. В 161 (etc.). Г 70-72. 285. - Г 426] 652 [cf. Г 238. λ 298-304. ν 137 ( = ε 39)] 654 [Ζ 252. Ν 740] 655 [Χ 470] 618
657 662 663-690 (Sz.) 665 669 670f. 671bf. 681 688a 690 691-694 691bf. 693f. 697-756J (Sz.) 697-708 698 700 701-706 701a
[cf. β 382 ( = δ 795 etc.)] (F.) [ε 466] [cf. Ξ 187-223] (Sz.) [cf. S 198] [cf. Π 128 etc.] (gr.) cf. α 55-57 [cf. ζ 328-8811 ] [В 549] [О 262 (etc.)] [Δ 272 ( = 326)] [Γ 380b-382] [cf. В 19b. β 295b] [Ξ 348 f.] cf. θ· 469-686 II (Sz.) cf. η 95-106 [X 440. &65f.] [cf. I 200] cf. α 144-148 α 146 [cf. α 136 ( = δ 52 = η 172 = ρ 91 etc.). φ 270. - α 110]
Aen. 1,701—2,54
378 701bf. 703 705 707f. 718 723 724 ( s 7, 147) 725 726f. 727b 728bf. 731-734 (G.) 731 734 736f. 737f. 740b-746
α 147 [cf. π 51. u 254f. θ 67-70] η 103 [ττ 253] [cf. θ 57f.] [cf. Φ 506] cf. A 4 6 9 ( = 8 68 etc.,F.) [τ 61] cf. A 470 ( = 1 175 = α 148 = φ 271 etc., F.). Ζ 528 [Θ 232. τ 62] [cf. α 365 (etc.). κ 10] [η 101. - α 422f. ( = σ 305f.)] [cf. θ· 417 a] [Δ 3 b. I 670] cf. η 179-181 ( s ν 50-52) (R.) [Τ 95-97] [cf. t 270f.] [Ξ 325] [cf. Π 231 f. (=ί Ω 306f.)] [Δ 3 b f . ν 57] cf. θ· 266-366 [α 153-155. 325-327. θ 62-82. 428-
740b
[θ 73. - В l i b (Ν 310b. υ 277b etc., F.)] 741b [cf. α 52 (Ν.). - χ 347] [cf. Σ 484] 742 georg.2,478) 744 [cf. Σ 486f. ( s ε 272f.)] (=3,516) 746 [ψ 243] cf. θ· 867-369 [χ 21] 747 750-752 [cf. 8· 489-491] (R.) [cf. 8 188. λ 522] 751 (cf. 489) cf. К 568 b [cf. Ε 260-330. 752 a (cf. Τ 290-292. 377f. - Δ 3 7 0 . 469-473) Ε 126. I 151 ( = 711)] cf. Φ 108. Ω 629 f. 752 b cf. θ 487-498 + θ· 536753-756Ц 5861 (Rr.) (R.) 753 f. cf. 8· 492-495 (cf.Aen.2) 753 θ· 572 { = К 384 etc., F.) cf. θ 494 754a 755 f. II cf. 8· 6731. (cf.Aen.3)
Aeneis 2 Aen.2-3(R.) ι - μ (R.) A e n . 2 ( R . ; cf. 8· 499-520 cf. l,753f.) l - 1 3 a ( S z . ) cf. ι 1-15 (Sz.) l(cf.3,716f.) cf. λ 333 ( = ν 1 = Γ 95 = Η 92 etc.) (F.) 2 cf. 11 ( = К 423 etc., F.) [θ 145] 3f. (-5a) cf. η 241 f . ι 12f. [S 185f. μ 309f. τ 117f. Ω 9] 5f. [cf. μ 258 f.] cf. 8· 491 5 [cf. I 484) (N.) 7 8b-9(Si cf. λ 830 f. + 379 [cf. 4,81) μ 312 ( s ξ 483). Η 282 ( = 293). К 251 f. - ε 294 (etc.)] cf. λ 380-884. ι 12-14 [cf. 10-13a τ 166-168a] 13b-20 14b
cf. 8· 492-495 (R.). 500-504 cf. α 16b (etc.)
15 15a (Gl.) 18-20 19f. 21-24 21 29 f. 31-39 32 b 33 34 35a 36a 36 bf. 38 40-56 44b 49 52 53 54-56 54
cf. θ 493 [cf. О 70 f.] [ι 191bf. κ 113a] (Gil [cf. 5 269-273] cf. θ 495 [cf. 8 354—360] (gr.) [cf. A 38] (N.) [cf. γ 108-111] (gr.) cf. 8· 505-513 [cf. Γ 146b] (N.) cf. θ 504 cf. Ь 511 [cf. Υ 239a] (N.) [cf. θ 494] S- 508 & 507 [cf. 8 277] cf. 8 274-289 [cf. 8 244-251] [cf. I 357 a] [ 0 317] cf. 8 277 [cf. θ 516] [cf. 8 288 f.] cf. θ 511
Aen. 2,57—290 57 62 63 65 f. 67 69 [76] ( = 3,612) 77 f. 83 b 85 a 90 b 95 f. »7a 101 104 106 108 114 120f. 12,447 f.) 122f. 136 137f. 138 149
[Φ 30] [N 425 f. 580. a 216] [P 95] [λ 432bf.] [cf. К 374-377] [cf. ε 299 (ss 465)] [A 92] [cf. 8 347 f. φ 212] [cf. В 840. К 429] (Ν.) [cf. A 3 b (=s Λ 55b)] [cf. Γ 200. Λ 430. ν 293] [ω 433-437] cf. Λ 604 b [Ε 62 f.] [A 126. Υ 251] [cf. A 255 f.] [cf. В 681. Π 233] (Ν.) [Ξ 79-81] [cf. В 736] (Ν.) [cf. Η 215 ( = Υ 44)]
[cf. A 6 8 f . ( Ν . ) - Γ 221 f.] [cf. В 794] [cf. Ε 684—688] (R.) [cf. Ε 408] [К 384 ( = α 169 = λ370 = 457 = ω 256 etc., F.). - ω 297] 150f. [cf. θ 492f.] 152 [Δ 339] 153 [cf. A 450 (etc.)] 163 [cf. A 218] 169f. [N 359] 169 [A 6. 493 ( = Ω 31)] (gr.) (ss georg. 1,200) 170b [cf. К 45 b] 171b [cf. Δ 515b. Θ 39a ( = X 183a)] (N.) 179 (τ 182] 181b [cf. γ 179b. μ 428] 185f. [Η 336f. ( s 435f.)] 190f. [cf. Η 390] 197b [cf. В 841] (Ν.) ( = 11,404b) 198 cf. В 329 199-229a 199f. 201 f. 203 f. 207 215 218 222
cf. В 808-820 [cf. 8 698] [cf. y 5 f . A 727f. - У 2 7 7 ] [η 267] cf. В 308b [cf. В 314] [Μ 205] [θ 305]
379
223(222)224 (Gl.) 225 228f. 232 f. 232
[cf. Ρ 520-522. Υ 403 b 405. Φ 237b] (Gil.) [Ζ 297] [cf. В 3 2 0 . - Θ 76bf. ω450] [cf. А 386] cf. θ 509
234 235 f. 238a 240 245 248bf. 249 b
[cf. ν 388 (cf. Π 100)] [Σ 375 f.] [cf. θ 515. 8 277] cf. θ 504 cf. θ 505 f. [cf. Ζ 448f. ( = Δ 1641.)] [А 39]
250f.
Θ 485f. [cf. ε 294 ( = t 6 9 ) . А 475 ( = τ 426). β 388 ( = ο 185) etc., Ff.] cf. θ 514-520 θ 515 [ft 507] [cf. В 564 (etc.)] (Ν.) [cf. В 638 (etc.)] (Ν.) [cf. Τ 327] (Ν.) [cf. A 506 (etc.)] (Ν.) cf. & 493 [cf. Ψ 665 (etc.)] (N.) cf. Τ 59-107 (Sz.)
257-267 260 261 262 b 263a 263 b 264 b
268-297 (Sz.) 268 b cf. X 3 1 b ( s λ 19b as ( s georg. о 408b). N 569b ( ^ 8 l,237b = 197b)] (F.) 10,274b s 12,850b etc., F.) 269 [cf. Η 482b (=ϊ I 713b s π 481b)] 270f. cf. Ψ 105 [Ψ 65] 272 f. cf. X401—405a[cf. Ω14ί.] 273 X 396 274-276 cf. X 373f. 275 [cf. Ρ 194f. 207f.] 276 [cf. Π 8 1 ί . 122bf. - Θ 217. 0 596-600] 278f. cf. X 403f. [Ω 420f.] 278 [X 371. Ψ 187] 281-286(R.) cf. ψ 94-98 (R.) 281 [cf. π 23 ( = ρ 41). - Σ 102] 283-285 [Η 4-6] (Gl.) 284 [cf. A 162 a] 285a [cf. A 168 b] 285 b [cf. X 395 (etc.)] 286a [cf. Ω 418] 290b N 7 7 2 b f . (cf. 0 5 5 7 b f . Ω 728bf.)[B117f.(=I24f.)]
380
Aen. 2,299—512
299f. [cf. В 819f.] 302 a [β 2 a (etc.)] 304f. (Gl.) cf. В 455 f. Л 155-157 (Gil.) 305-308 cf. Δ 452-455. Ε 87b-92. (Gl.) Λ 492-495 (Gil.) 306b cf. Π 392b (Gl.) [κ 98] ( = georg. 1,325) 310f. cf. θ· 617 f. 310 [cf. Μ 94 (etc.)] (Ν.) 312a cf. Γ 148a (Ν.) 313 [cf. Σ 219f. (Gl.). Φ 388] 315-317 [cf. 0 496-499] (R.) 318 c f . O 521 f. [cf. Γ 146 (etc., N.)] 323a (F.) [cf. К 540a π IIa etc.)] 324f. (R.) cf. N 772bf. [cf. Δ 1641. ( = Ζ 448!.). Ζ 488] (Rr.) 324 a [cf. Θ 72 b] 326 f. [cf. Δ 166—168] 329a cf. θ 515a 330b [p 267 b f.] 331 [cf. В 249] 341-(344) cf. N 3 6 3 - 3 6 9 346 a 342 f. cf. N 364 344 cf. Ε 613f. 345 f. [cf. Π 686 f.] 345 [E 185] 348 [Σ 249] 355-360 [cf. Μ 299-306] (Gl.) 355 a [cf. В 142] 355b-358a cf. Π 156b-163 + 352355 (GH.) (Gl.) 355 b Π 156b ( = Δ 471b. Λ 72 b) 356a cf. Π 355 a [K 297] (Oll.) 356bf. Π 163b [cf. Μ 300f. ( s ζ 133f.). - δ 369b ( = μ 332b). ρ 473. a 53bf.] 360 [Π 567. - υ 351-357 (R.)] ( S 6,866) 361 f. cf. γ 113f. 366 f. [cf. Ξ 480 f.] 367 f. [cf. Ζ 339. Ρ 363-365] [Ρ 192-197] 37 I f . 373-375(R. ) [cf. Δ 340-342] (R.) cf. Γ 30-32 [cf. К 358 f.] 377f. 379-381 cf. Г 33-35(37) (Gl.) (382) (Gl.) 387-391 a [cf. Ξ 370-375] (R.) (R.)
389 390 396 398b
[cf. Ρ 192 f.] [cf. α 296 ( s λ 120)] [Ε 85 f.] cf. A 3 b ( s Λ 55b)
402 403-406
[cf. Μ 8bf.] [cf. δ 499-611. λ 421-423. - θ 523-530 (Gl.)] [cf. Ζ 465] (R.) cf. I 4-7. Π 765-769(771) (Gil.) [cf. В 494 (etc.)] (Ν.) [cf. Ζ 12-17] [cf. Ν 664a ( s Ρ 576a)]
403 f. 416-419 (Gl.) 425a 426b-428a 426b (=£ 7,536b) [δ 725 ( = 814)] 427 428a [cf. α 234. - Ε 22a (gr.)] 430 [cf. A 28] 437f. [cf. S· 517-620] [cf. О 696-703] 438-452 440a [Ζ 179] 440b f. [cf. Μ 137 f.] 443 f. [cf. Μ 160bf.] 445 f. [cf. Μ 154f.] 446bf. [cf. О 699f.] 451 f. [cf. Ζ 36If.]
[Z 389 (R.). 467. - Γ 143 (etc.)] 457b [cf. Ζ 403 a] (N.) 460-462 [cf. Φ 526-530] 461 f. [cf. N 14] 464 [M 36] 465-467 [cf. Μ 397-399] [cf. λ 505-537] 469-558 470b [cf. N 341] 471-475 cf. X 93-95(96) (Gl.) (Gl.; < georg. 3,437.426.439) 476a [cf. Ε 842. Ρ 323] (Ν.) 476bf. cf. T392f. [cf. Π 145 (etc., N.)] 476b [γ 17b (etc.)] 477b [cf. λ 509] (N.) 479a ( s 7, [cf. λ 514f. 511. Γ 31a 783a) (etc.)] 488b [cf. В 153b] 491-495 cf. Μ 459-462 [Μ 397399] 496-499 a cf. Ε 87b-92 [cf. Δ 452(Gl.) 455. Λ 492-495. N 137 b 142] (Gil.) 503 [cf. Ζ 242-250. - X 63] 612 f. [cf. Ω 306]
456f.
Αβη. 2,513—781 613 517 519b-524a (R.) 524b 626b 636 (R.)
[χ 379 f.] [Ε 141] (Gl.) [cf. Η 109-119. Ω 201205] (Rr.) [ω 348] [cf. В 791b (etc.)] (N.) [cf. X 41. ρ 475. 484] (Rr.) 640-542(R.) cf. Ω 157f. ( = 186f.) (R.) 640 [Π 33 f.] 541a [π 422 f.] 541 bf. [cf. Φ 74f.] (R.) 542f. (R.) [cf. Ω 650-658] (R.) 544-546 [cf. Γ 346-349а ( ^ P 4 3 45a). Y 267-272] 544 [cf. Л 390] (R.) 550a (R.) [cf. X 365a] (R.) 550b-558 cf. X 59-76 (R.) 550b [Ω 306 ( = Π 231)] 654-557 a [cf. Ω 255-259. 543-548. 493-502] (Rr.) 555 cf. X 6 1 b ( R . ) 557 b [cf. Ω 477 a ] 558 a [Ω 54] 559 560 [567-5881 [567] а [569] [579] b [582]b 589-621 (Sz.) 589-593 589f. 591 f. 592bf.
[cf.Z 22 ( = Ρ 591). θ 541. λ 43b ( s 633b)] [cf. Ω 486] (R.) [υ 5-23] [Л 401a] [ρ 118] [cf. λ 298. 8 12-14] [Δ 451b ( = 0 65b etc.)] cf. А 357-428 (Sz.)
cf. А 193-201 [γ 221 f. η 201 ( s π 161)] [cf. Ω 630] cf. А 361 ( = Ω 127 etc.) (F.) 592 b [cf. Ζ 253 (etc.)] (F.) 594 (R.) cf. A 362 ( = Σ 73) (R.) 600b (R.) [cf. Ξ 517b ( ^ N 507bf.)] 601-603 cf. Γ 164 f. [cf. Τ 86b-90. (R.) α 347b-349] (Rr.) 601 [E 451] 603b (R.) [cf. N 772bf. О 557bf.] (Rr.) 604—618(R.) cf. О 668-673 604-607 cf. Ε 127-182 604-606 [cf. Υ 341 f.] 604f. [N 340f.] 606bf. cf. Α 214b
381
608-618 608-612 612-614 612 615f. 616
[cf. Υ 47-53] cf. Μ 27-33 cf. N 83 f. [cf. Ζ 237. 307] cf. Ε 460f. [cf. Ε 741 f. О 307-309. Σ 203 b-206] 620 (R.) [π 170bf.] (R.) 622 f. [cf. Υ 32-74] 624f. [cf. N 772bf. О 357bf. X 410bf. (Gl.)] 626-631 cf. Δ 482b-487. N 3 8 » (632)(Gl.) 391 ( = Π 482-484) (Gil.) 639b (R.) [°o Τ 629 ( = Λ 670)] (R.) 647 [cf. Σ 104] 648b [cf. A 544b (etc.)] 658 (R.) [cf. Δ 350 (etc.)] (R., F.) 670 (R.) [cf. X 304f.Y 210f.] (Rr.) 673f. [cf. Ζ 394-406. - A 512] 675-678(R.) cf. 407-412 (R.) 678 [cf. Γ 138. Η 268] 687-694 cf. υ 97-104. Ω 306-321 (Sz.) (Szz.) 687 f. Ω 307 687b [cf. Ω 321a. υ 104b] 688 [T 254b] 689-691 cf. Ω 308-313. υ 98-101 (О·) (Gg.) 689 [Θ 31 (etc.)] (G.) 692a (F.) [cf. К 540a (etc.)] 692b-694 cf. υ 102b-104a 693f. [Δ 75-77] (Gl.) 696 f. [Μ 252-255] 698 [Θ 135] 707f. (R.) [N421-423. P 7 1 7 f . ] ( R r . ) 713-716(R.) [cf. В 811-815] 718-720(R.) cf. Ζ 266-268 (R.) 721 f. [cf. K 2 3 f . (3£ 177f.)] 723bf. [λ 451] 724b [o 451b] 735 f. [cf. Ζ 234. Ω 358] 762 [cf. I 168f. (etc.)] (N.) 772 f. [λ 601 f.] 773 [ ¥ 66] 774 ( = 3 , 4 8 Ω 359a + Ρ 696b ( = Ψ 3=4,280= 397b = δ 705b etc.) (F.) 12,868, F.) 776-789(R.) [oo Ζ 441-465] (R.) 777b (=i 5, [cf. Ε 185. ß 372. ζ 240. 56b 6, о 631. - ω 443f.] 368b) 780 [ß 429 ( = А 483)] 781bf. [Σ 541 ( ^ ß 328 etc.)]
382 785-788 791 ( s 5, 740)
Aen. 2, 785—3,207 [cf. Ζ 454-461] [cf. 8 838f.]
792-(793) λ 206-208 [ Τ 99-101. 794 ( = 6, Υ 490-492 (Gl.)] 700-[701] 702)
Aeneis 3 Aen.3(R.; ι. μ (R.) cf. l,755f.) If. 2 За. b 8 10f. 13-71 (Sz.) 13-18 13 14-16a 14b 16b-18 18 19 20f. 33 b 35 a 39 a 45 f. 48 ( = 2, 774, F.) 62-68 66-68 67 68 (cf. 6,506) 69 f.
[cf. Δ 46-49] [В 116 (etc.)] [cf. 189a + 88b] (Nn.) [ξ 323 ( = τ 293)] cf. ι 8 7 ί . cf. ι 89-66 (Sz.) [cf. В 844-850] [cf. N 301. θ 361] (Ν.) [cf. Ζ 130-143] (Ν.) [δ 177b] (gr.) oo 189-42 [cf. В 846 f. (N.)] [cf. Δ 520] (Ν.) [cf. Ε 370f.] (Ν.) [cf. В 402f. (=ϊ Η 314f.)] [Δ 140] [cf. Ε 30b (etc.)] [8 140 a] [cf. Y 407-418] Ω 359a + Ρ 696b (etc., F.) cf. ι 62-66 [cf. Ψ 218-221] [cf. λ 96] cf. ι 65 [cf. t 67 f.]
73 74 75
[cf. 8 844. τ 172] [cf. N 21 (etc.)] (N.) [cf. А 37. Δ 101 119). ρ 494 (etc.)] [cf. A 14f. ( = 373f.)] [cf. В 341 ( = Δ 159)] [cf. Ω 308-313] (G.) [cf. К 540a ( = π I I a etc.)] [cf. Λ 425 (etc.)] (F.) Y 807f. (R.) [cf. ß 25 ( = 229 etc., F.). η 186] (Rr.) τ 172 (Ν.) cf. В 649 (cf. τ 174) cf. Y 216b-218 (N.) [cf. I 362 f.]
80-82a 83 85-89 (G.) 90a 93 97 f. (R.) 103 (R.) 104 106 109bf. lief.
116b 117 118f. 119f. 119 120
[e 176 b] [8 582. ν 274] [Ψ 277] [A 315f. γ 5f.] cf. Λ 728 [cf. Γ 103. λ 32f. ( ^ κ 524f.)]
122
[cf. Γ 230. Δ 256. γ 191 f. (etc.)] (Ν.) cf. λ 6f. ( = μ 148f.; cf. A 479 ss ß 420 etc., F.) [cf. A 45-47 a] [cf. A 51 f.] [cf. λ 221] [cf. A 62-67] (R.) [8 841]
130 ( = 5 , 777) 138f. 140 f. 140a 143-146 151 164b ( = 1 , 531b) 166b ( = 1 , 533b) 167 168 173 175 ( s 7 , 459s9, 812) 184f. (R.) 188 (R.) 189 191 192-208 (Sz.) 192-195 ( S 6,8-11) 192f. ( = 5,8f.) 196 f. 198 f. 203-206 205f. 206b 207 f. 207
—
[B 547a (etc.)] [cf. Υ 215-217] (Ν.) [cf. ε 125-128] (Ν.) [cf. τ 547. u 90] — ·
[cf. ι 507-512] (R.) cf. A 216f. (R.) cf. ß 103 ( = κ 4 6 6 etc.) (F.) [cf. A 483 ( = ß 429). ξ 299] cf. (oo) 167-81 [ + μ 408419] (Szz.) μ 408-406 (sä ξ 801-804) μ 403f. ( s
ξ301ί.)
[cf. e 296] cf. t 68f. ( = ε 293f.) cf. ε 388-392 < ι 74-79 [cf. ξ 314-316] [cf. η 268f.] [cf. κ 99. 149. 152. - α 58] cf. μ 170-172 [cf. 8 580 (etc.)] (F.)
383
Aen. 3,208—389 208 [η 328. V 78] ( = 4,583) 209-269 (Sz.) 210f. 212 217 219-221 222-224 223 a 225-244 226a 234f.
cf. μ 260-402 (Sz.) [cf. 8 354 f.] [cf. Π150. α 241. υ 66. 77] [cf. Π 428] (Gl.) cf. μ 260-263 cf. μ 353-365 [ξ 86] [cf. μ 394-396] [cf. Г 5a] (Gl.) [β 422f. (=; о 287f.)]
246 a 250f. (R.) 250 ( = 1 0 , 104, cf. 5, 304, F.) 251 f. 251 252 255 a 260 263 266bf. 268 f.
[cf. A 106 a] (R.) [cf. μ 37f.] (R.) A 297 [ = Π 851 (etc., F.). - ζ 289. τ 268]
270-273 270bf. 270b 271b 272f. 272 274 277 ( = 6, 9011|, cf. 10,223)
cf. ι 21-28 (cf. В 631-635) ι 24 ( ^ α 246 etc.) (N.) [Φ 449] cf. t 22 (cf. ν 351) (N.) cf. t 27 [cf. Γ 201 f.] [α 247] [π 181] cf. А 436 ( = о 489)
284 (289
[cf. В 134] ι 100 (etc.) + t 103 (cf. β 419. δ 579 etc.) t 104 ( = δ 580 etc., F.) [κ 130] cf.e 279-281 [Γ 305 (etc.)]
I 290 ( = 5 , 778) 291 294-505 (Sz.) 295 a 297
[cf. μ 389f. - μ 155] (R.) [cf. A 43 ( = 457)] (Ν.) [cf. υ 66. 77. - Ζ 346f.] [cf. μ 141a ( = λ 114a)] [cf. 0 280] [cf. I 568 f.] μ 1441. cf. μ 148t. ( = λ в!.) + μ 161t. (s? λ 9t.). β 4 2 7 t . ( s A 4811.)
301-348 (Sz.) 301-305 304 305 306-313a 310b ( s 6, 456 b, Rr.) 312a (R.) 312bf. 313b 317f. (R.) 321-343(R. 324 328 a 331 (=ä 4, 471) 338 ( ^ 7 1 5 ) 342-343(= 12,440) 344 f. 345b-348 346 f. 350b 353 354 f. 357 358 359 (R.) 367 a 367bf.(R.) 374-462 (R.) 374-380 374a 375bf. 376 377-379a 379bf. 379b 381a 383 384 384a 386b 388 388 b
cf. μ 16-160 (Sz.) [cf. Ζ 76 a (cf. Η 44. N 576. 758b)] (N.) [cf. Ζ 395-397] (Ν.)
389-393 (390-392 = 8,43-45)
cf. X 437-616И (Sz.) [ T 218-221] [Ω 799] [cf. Ω 742-745] (R.) [8 703-706] cf. X 438 b [cf. X 437 b f.] [Π 373f.] cf. X 460b [cf. Ζ 462bf.] (R.) cf. X 477-514 (R.) [cf. A 31b] [cf. δ 12-14] (Ν.) [cf. α 30] (Ν.) cf. ζ 172 b (cf. κ 64 b) [cf. Ζ 479b-481. 208f. ω 506-509] (Rr.) cf. X 5151 [cf. π 14b-21] cf. λ 90 f. [cf. Y 73bf.] (N.) [Γ 207] [A 774] cf. A 481 (3* β 427) [cf. Ζ 76. λ 99] [cf. Η 44f.] [cf. μ 342 a] cf. μ 112-114 (R.) cf. μ 37-(110.11β-)141 + λ 100-187 (Rr.) cf. X 100-108 [cf. μ 37 f.] [Ω 334 (etc.)] (gr.) [cf. Θ 477a. π 64b] [θ 81] cf. μ 25-27 (R.) [cf. δ 492b-494] [T 418] [cf. λ 106a. μ 39a] [cf. λ 100f. - A 156f.] cf. λ 107a. μ 127a (N.) [κ 490] [cf. λ 114 a ( = μ 141a)] [cf. κ135ί. X70a. μ3β](Ν.) λ 126 ( = Ψ 326 ψ 273) [cf. ο 2 7 b (cf. A 76b. 297b [ = Π 851b etc., F.]). - ζ 289. μ 217bf.] cf. λ 127-12» [cf. В 308319]
384
Aen. 3,390—587
390 ( = 8 , 4 3 ) 395 401 bf. 420-432 (R.)
[τ 439] [cf. μ 38] [cf. В 717f.)] (Nn.) cf. μ 73-126 (85-97, R.) + 234-259 (236-243) [cf. μ 66-72] 420-423 cf. μ 101-106 421 f. μ 104f. 422bf. μ 238bf. 424 f. μ 93 f. 424 μ 80 426 f. [cf. Ζ 181] 428a [cf. μ 96a] 429f. cf. μ 120 [μ 109f.] 430b (=* 5, [i 80] 131b) 431 f. μ 87 b f. [cf. μ 445 f.] 431b cf. μ 84 432 cf. μ 86 437-439a cf. λ 180f. ( s ψ 277f.) [Z 86-95, R . ] 438f. [1499-501] 441-443(R.) cf. κ 490-493 (R.) 454f. (R.) [cf. λ 110-114 (=* μ 137141)] (Rr.) 461 [cf. λ 187 b] 462a (F.) [cf. В 8a (etc.)] (F.) 463-511 (Sz.) 464-471 464a 464b 465 f. 466b
cf. ν 1-80 (Sz.) cf. ν 10-14a [α 309-313. S 589-592] (Rr.) cf. ν 12a [cf. α 196b ( s τ 564b). θ 404 b] [cf. ν 19-22] cf. ν 13b [cf. α 136f. (etc., F.)] [cf. β 422f. (etc.)]
471b ( = 8,80b) 473 [cf. γ 300] 476 [Ε 642] 482-491 cf. о 123b-129 482-485 cf. о 123bf. < ν 66-69 482f. [cf. X 440f.] 483 f. [v 136 ( = π 231)] 485 о 124 486-491 (R.)cf. о 126-129 (R.) 486-488 [8 130. 589-592] (486 cf. о 125 [Ψ 618] 1486 b о 126a 488a [cf. Ζ 460a] 489f. [cf. δ 149f.] 489b [cf. Ζ 403a] (N.)
493-505(R.) 494 506 508-511 а 508 508b 509 511b
cf. ν 38-46 (R.) [T 290] [cf. ι 62 (etc.)] (F.) cf. ι 168f. (etc., F.) [cf. β 388 ( = γ 487 = о 185 etc., F.). - Φ 232 (R.)] [cf. η 268b ( = e 279b)] [cf. Σ 140b] cf. ν 79f. [cf. Ξ 164bf.]
512 513-517 516 ( = 1,744) 521 522b 525 f. 533-536 534b 537f. 538 538 b 549
[cf. Ε 749 ( = Θ 393)] ε 270-274 e 272f. (=* Σ 486f.) [Ε509 (=£ О 256)] cf. t 170 ( = А 477) (F.) [cf. ι 25a ( s κ 196a)] [cf. Ω 305-307] [cf. κ 87-91] [Λ 307b] (Gl.) [cf. λ 107f. (cf. μ 127f.)] [Λ 560] (Gl.) [cf. К 437 a] [Z 236. ξ 199]
554-569 (Sz.) 554-558а 554-556 555 557b 558b-560 (R.) 560
cf. μ 201-262a (Sz.)
566 f. 568f.
cf. μ 201-207 μ 202 + 264-266а [cf. μ 236 (=* 431)] [cf. μ 242 b f.] μ 208-221 > μ 271-276 (Rr.) μ 2141. < μ 276 [ι 489 ( = κ 129)] μ 222 cf. μ 217 (R.) cf. μ 238b-243a + μ 103-107 (R.) [cf. λ 243 f. - Δ 425 f.] (Gl.) μ 104f. (R.) μ 260-262а > ι 105-107
570-683 (Sz.) 570f. 571b 578f. 583-587 585f. 585 b 587
ι Юб-бббЦ [ < μ 260-402] (Szz.) cf. ι 136 f. [cf. ι 113] [Β 783 b] cf. ι 142-148 а [ν 269] [Ρ 646 a] [cf. ξ 457]
561a 562 564-567 564
385
Aen. 3,588—4,22 588-589 (=4,7) 590-691 (Sz.) 591 f. 599b-606 (R.) 607 f. 607 608bf. 610f. 611b 612 ( = 2, [76]) 613 (R.) 613b 616-638(R.) 619bf. 619b 621 623 (622)(625 a) 627 625a 625 b 628f.
cf. ι 152 ( = A 477, F.) cf. о 222-286 (Sz.) cf. о 223bf. cf. о 260-264 + 272-278 (Rr.) [cf. A407 (R.). 500.512bf.] [γ 22] cf. o264 ( = α 170 etc., F.) [cf. Φ 286. Ω 67If.] cf. о 280f. (R.) [A 92) [cf. о 256. ι 19] (Rr.) [cf. β 351. ε 160a] cf. ι 216-666 (R.) [cf. ι 190-192] [ε 239] [cf. θ 168 f. ι 188 f.] ι 288-293
[θ 508] [cf. t 458 b] [ c f . i 2 9 9 . 3 1 6 f . 475f. (R.). - δ 455] 630-638 cf. t 371-394 630 [i 296] 631 ι 372 632a ι 374b [I 491] 633 f. [i 381] 634 f. cf. ι 331-335 635f. ι 387 f. 637 a (Gl.) [cf. ι 384-386] (Gl.) [В 389a. Г 347] 637 b (Gl.) [cf. ι 391-393] (Gl.) 638 [cf. 1475-479] (R.) 641 f. [cf. ι 187f. 237-239. 337] 642 1341 644 [cf. ι 112-115]
655 a (F.) 655b 658 659a 660a 660b f.* 662
[cf. К 540a (etc.)] [cf. ι 113] [cf. ι 190. 257] [cf. ι 319-321 a. 416] [cf. ι 443] [cf. ι 447-452] (R.) [cf. ι 450. - Ζ 508 ( = 265, GH.)] cf. κ 114-132 (Sz.)
0
ί 666-683 { (Sz.) 1 666-679a cf. ι 395-402 666-668 cf. κ 126-132 668 cf. ι 471 f. ( = ι 103f. s 8 579f., F.). 490b ( = μ 194b) [μ 214f. - ν 78] 669 [μ 182f.] 670 [λ 392 f.] 672-674 cf. ι 395 [θ 190] 672 a cf. ι 199a. κ 118a 675-679a cf. κ 118b-120 675 f. cf. ι 399b-401 [cf. α 68-73. η 206] 678a 683 [cf. λ 7 ( = μ 149)] 684-7181 (Sz.) 684-689 684a 687-689 699
cf. μ 426-463 II (Sz.)
oo μ 426—430 [cf. μ 224] [cf. γ 176-178] [cf. ε 405. κ 89. ν 97 b f. ω 82 a. В 396a] 701 f. [cf. В 711 f.] 705 [H 4f.] (Gl.) 707 b [cf. η 279b ( s λ 94b)] 708b—711 [cf. μ 417b-419] 712f. [cf. Ρ 410f.] 715 338) cf. μ 447t. + ζ 172b. η 276 f. [A 5 b (etc.)] 716-71811 cf. μ 460b-463|| 716f.(cf.2,l) cf. v i f . ( = λ 883f.)
Aeneis 4 Aen. 4
e1-262
1-5 la 2b 5
[K 1-4. ζ 1-3] [cf. Γ l a (etc.)] [Z 202a] [cf. ν 17] cf. v l 8 ( = A 4 7 7 etc.) [Θ1 /6(^7,148)) ( = Ω 695). A l f . ( = ε If.). \7(=3,589)j Τ I f . ζ 4 8 a (etc.)] Ff.)
25
Knauer, Aeneia and Homer
9-29 (R.) 10f. llf. 11 12 13bf. 21 22 a
cf. ζ 239-246 (R.) [cf. λ 336-338] [cf. В 478f.] [cf. Г 194. σ 68 f. - ζ 2 2 9 235 ( ^ ψ 156-162)] ζ 243 cf. α l b f . [I 567] [В 14b]
Aen. 4,24—242
386
[cf. Ζ 464f. a 178-181] (Rr.) 24 [cf. Δ 182b ( = Θ 150b). Ζ 281 bf. Ρ 416bf.] (Rr.) 25 [ 0 191 (etc.)] [cf. I 670. X 79f. η 259bf. 30 о 469] 32 [ε 152] [cf. Γ 54. - Ε 429] 33b [θ 208 b] 38b [A 462. Γ 295f. Λ 774bf.] 60 f. [cf. A 40. В 549b. μ 346b. 62 τ 366a] 65 [cf. Δ 127. - Δ 147] 69a [cf.O 605 a] 69b-73(Gl.) cf. Λ 474b (475)-(479)481 (Gl.) 71b [cf. Δ 116bf. Ε 171b. Π 773a] [cf. В 38a (etc.)] 72 a cf. Л 118 f. (Gl.) 72bf. [cf. ν 26-28 β. λ 373-376 77-79a (R.)] [Ω 1-12] 80-83 80 [τ 515 a] 81 ( s 2,9) [Β 2 (etc.). λ 379] 84 [cf. Β 862b. Ν 792a (Ν.). - Φ 506] 85 [λ 628b] (gr.) 89 [Θ 177 f.] 24-27 (R.)
90-128 (Sz.) cf. Ξ 187-223 (Sz.) 90-92 cf. Ξ 187-189 [cf. О 156. - Г 138b. 91a Ζ 495b. ι 207] [ЕЗ] 91b 92 [Η 23 (etc.)] 93-104 (R.) [cf. Ξ 198-210] (R.) 98-100a [cf. Δ löf.] (R.) [cf. S 198 ( = Τ 106 etc., 105 F.). - Γ 405 (R.)] 107a cf. Ξ 211 107bf. (R.) cf. Ξ 212f. (cf. Θ 210f.] (Rr.) 115bf. [cf. ρ 274] (s8,49bf.) 124 f. [cf. ε 194] ( s 165f.) 1 2 6 ( = 1,73) Ξ 268 127bf. cf. Ξ 222 f. [cf. Γ 424b ( s θ 362b). 128b - θ 288b. σ 193b (N.)] 129 f.
[cf. τ 428f.]
1 2 9 ( = 11,1) [cf. A l f . ( = e l f . ) . T U . - γ 1. φ 243 f.] [α 100a ( = Ε 746a etc.)] 135a 137 [cf. ε 230-232. - Ζ 289f.] 141(^7,55) — 143f. (Gl.) [ß 5b ( = S 310b). - Δ 1 0 1 ( S 119, Ν.). - Θ42 ( = N24)] 149a (Gl.) cf. A 46 152 f. [Δ 105-108. t 118f.] 156-159 [τ 433-438] 165f. cf. ε 226f. [v 366] ( S 124 f.) [Z 301] 168 169 f. cf. 0 618. Λ 604b. X I 16b & 81. Ε 62 f. 173 f. [cf. ω 413. В 93bf.] Δ 4421. 176-177 (=10,767) [cf. ß 395 b (etc.)] 185 195 [cf. » tt
669-675 670 670 f. 671 673b (F.) 678 f. 693 (F.) 698f. (R.) 702f. (R.) 713b
[4,374] [ad 7,130 b] [1,50] [ad 6,49a] [ad 6,407] cf. 11,236-241 a [l,728bf.] [ad 8,274b]
Get Ge t Ce t No S. 138 Ge Ur Ca S.171 (Se) Stephanua cf. 11,239-241 a C1 [ad 6,767 b] Ht [ad l,25f.] Gy S. 726 [cf. 11,300] Kn [ad 11,281 f.] Kn (R.) l l , 2 9 2 b f . ] K n . - 319 (R.) [ad 2,268b] Get
К К (Sz.)
Ur.269. 328. 338 If. [cf. 4,522f.] Ur Ur cf. 9,224 f. >1 1-4 [4,1-5] Ps Ei t [ad 8,26-30] t* 1-193 (Sz ) [cf. 9,168-175] K n . (Sz.) 3f. Con cf. 1,305 Ur [cf. 4,529 f.] Μ Ce t 4 [ad 10,159f.] 5 - 8 (Gl.) [ad 9,668-671] Ur (Gl.) 5-9 [4,285 f.] Clt 9 f. [cf. 4,531 f.] Ur 11-13 [cf. 9,168 f.] Kn Ur 13 [ad 8,2] 15 [9,478a] Cet [12,600] Ce t 1) 17 (F.) [ad 4,287] Cet Ur [cf. 11,550 f.] [4,533a] 21a Ps 21-24 [ad 8,457-460] Ur 23 f. [cf. 2,271 f.] Ur 23 b cf. 7,666 b Ur [cf. 9,306 b] Ce t »» 30 b f. [7,751a] Ce t 45 b [ad 2,170b] Ur [12,841b] Ge »»
,,
cf. 9,168-458 (Sz.)
224. 274. 334.
272,2
54 68 b II 74-76 85 89 b f. 91 f. (R.) 98 115 (R.) 133 »»
135 (F.) »»
149 153bf. 154-156 157f. 159 177 f. 177b
„
180-182 194 194-197 199a »>
203-254 (Sz.)
[1,644] cf. 11,731a [ad 12,759a] [6,523f.] [ad 6,389] [ad 4,336] [ad 10,159f.] [cf. 6,520] [ad 11,348] (R.) [4,262] [5,313] [cf. 5,557] [cf. 10,479] [ad 8,7311|]
Ge t C1 Kn Urt Fo Clt Ur Η Ur
Ps Er Ri Ur Heinz© S. 203.-261,2 [9,441 bf.] Ce t Ur cf. 9,325 f. He t [ad 4,571 f.] Ur [4,555] [cf. 2,721 f.] Clt [cf. 7,666 b] Clt Heinze [ad 9,306 b] S.216,1 cf. 9,174 f. Ur Ge [cf. 9,314a] Ur cf. 9,226-228 Con [ad 9,230a] Ge t [ad 12,771] [cf. 9,176-223] K n (Sz.)
К 204—366
458 204-206 (R.) 204-217 (В.) 205а (R.) ff
211 212f. 213b 218 (F.) ,,
220f. 220-222a (R.) 220-226 (R.) 222 f. 228b
cf. 9,192f. (R.) Con cf. 9,184 b-196 (R.) [ad 9,126] [ad 10,276] [cf. 9,237 b] cf. 9,194 f. [cf. 9,262-206] [cf. 9,197] [ad 11,120] [ad 11,503 f.] cf. 9,186f. (R.) cf. 9,199-206 (R.) cf. 9,199 f. [(£0 6,842b]
Ge. - 268 Kn Ce t Kn Con Kn.-269,2 Kn cit Fo Ge Kn
Hes S. 247 t 244f. (R.) [ad 9,249f.](R.)Ur 251a (R.) [ad 6,630 a] Kn cf. 9,221a (R.) Kn ff 9,355 (R.) Ur 251 (R.) Η cxc. 251 f. [ad 2,8 b f.] cf. 5,738 f. Get [ad 8,59] Η exc. 2 Μ zu 2,8 251-253 [9,156f.] (R.) Ur (R.) 254(255)- cf.ö,303-307 Ma 5,9, 265 5 f. - 268 (310) 254 b [ad 9,308 a] Con cf. 9,303 b-305 Heinze 255 f. S.216,1 [11,486-491] Sc S.229 »> aA-B 257b-259 cf. 9,307 b Ur [ad 7,525 a] 256a cit 257 f. Cl [9,373a] 261 f. [ad ll,680f.] Con (Se) addD 261b-265 cf. 9,307 b 263 b f. cf. 7,667 b f. Sa comm 266-270 [cf. 9,359-363] Cl 269 b cf. 9,361a Con [ad 5,248] (gr.) Ri 270 [ad 5,538] (gr.) G e t ff cf. 9,362 b Fo ff 272f. 9,308-310 a Er. - 267 272-579 И cf. 9,808-468 267,2 (Sz.) (Sz.) [11,271] Se: add D 274 f. [cf. 6,190 b-193] Ur 274-277 [cf. 9,314b] 276a· cit 278-280a cf. 9,404f. Con
278-282 (G.) 280 b f. 281a 284-294 (G.)
,,
cf. 9,404-409 (G.) [cf. 9,409] [ad 6,66] (R.) cf. 9,404-409 (G.) [10,252-255] (G.) [cf. 9,406] [cf. 10,254 f.]
Con No S. 142 Kn Con
Kn Sa 4, S. 254f. 292-294 cf. 9,627-629 Ha Sp. 2136 297a [ad 9,314a] Ge 297 (Gl.) [2,356a] (Gl.) Ur [ad 10,723Sc S.229 ff aD t 728a] (Gl.) Kn 299-302 cf. 9,226-228 299-337 cf. 9,226-313 268,1. (Sz.) (Sz.) 269,3 303-312 [ad 9,184 b-196] Con (R.) (R.) 304bf.(R.) [cf. 9,263-274] Kn.-269,1 (R.) 307 Con [ad 9,194 f.] [ad 11,443 b f.] Ge t 314 Ma 5,16,9 [ad 12,346f.] (Nn.) 314-327 cf. 12,346-352 Ur 318 [cf. 9,280bf.] Kn 319-327 [cf.9,281bKn (R.) 292a] (R.) 321-323 [cf. 9,269-271] sD (R.) Kn. [cf. 9,290 f.] 269,3 Cl 322f. (R.) [cf. 12,350] 324 cf. 9,291b f. Kn.-269,3 [ad 12,176a] 329a Cet 329-331 [cf. 9,300-302] Ur t· (R.) (R.) 269,3 [cf. 9,303-307] Kn 332-335 334 f. [ad 11,680 f.] Fo Ge t--274, 336 bf. [cf. 9,312 bi.] 2.339,1. Kn.-274,1 cf. 9,367-445 338-468 (Sz.) (Sz.) [cf. 9,372] Ur 339b Ur [cf. 2,377 f.] 358f. Ur cf. 9,377bf. tf 360-362 [cf. 12,749-757] ScS.244aC (Gl.) (Gl.) [cf. 9,386 b] 365 cit Fo 366b [9,717 f.] 285 290 f.
,,
К 370—579 370f. (R.) [cf. 9,376f.] (R.) K n cf. 9,410f. Mßrland 372 S. 74 [cf. 2,67] Ei t 374-377 [10,718a] Ce t 375 [cf. 10,524-529] Sc S.227 378-381 (R.) (R.) bC-D 378 b f. [cf. 10,526-528 a] Η [1,470] 383 Co 384 (F.) [ad 1,753] Kn [ad 2,149] Ur tt 401-404 cf. 12,351 f. Η (R.) 415 (etc.) [1,268] (N.) Ge [ad 2,2] 423 (F.) Kn [ad 6,1] Kn ii [ad 8,725a] 428 f. Con (Nn.) [ad 1,624] (N.) Fo 429 [ad 2,83] (N.) Η ii 430a [ad 10,124b] Ht (N.) 433-514 cf. 1,469-473 Er. - 318. (Sz.) 349 436f. [ad 10,497 f.] Con (gr·) Mg [cf. 3,538 b] 437a 437 [cf. 1,469] Ge 12,84 (Se) a d d D Η 437b [ad 7,807 b] Ur [ad 12,345b] Kn tt 454(-457) cf. 10,554 f. Ma 5,13,2 454-457 [cf. 12,351 f.] Fo 457 [10,323] Ei t [cf. 10,348bf.] Ce Η [11,5-11] 458-468 Ur 466-468 [ad 9,373f.] Kn cf. 9,314a 469a 469-481 cf. 9,314-323 Ma 5,9,7 f. cf. 9,314-366 Ei 469-514 (Sz.) (Sz.) cf. 9,316-319a 471-473 cf. 9,329 Con ii [cf. 9,352 b] 472b Con Con 473b-475 cf. 9,330f. 474a cf. 9,326 cf. 9,320-323 477-481 (R.) (R.) 479a cf. 9,320 a Con 481 cf. 9,321 f. Ce cf. 9,324a 482 a 4S2 [ad 6,12 a] Kn.-102,4
459
482 b
[9,717f.] Fo [ad 9,764b] Cet cf. 9,342-366 U r . - 274,1 483-514 sD t [cf. 8,695b] 484 b Ur 9,333 b f . tt [ad 10,24 b] (R.) C e f it ScS.230aB 485f. (Gl.) cf. 9,339-341 (Gl.) [10,454-456a] Fo >> (Gl.) Con 488-493 [ad 9,321 f.] 489 f. [1,471] Se: D t [cf. 9,331a] Con 494a Ur [ad 9,351] Π [cf. 9,345 b-348] K n . - 3 4 2 , 1 494-497 cf. 9,326 Con 496b [cf. 9,352 b f.] C l t 498 502 [ad 9,319 b] (Se) a d d Η
Dt 503-514 504 a 504 f. 505 b 507 f. 509-511 (R.) 512-514 513bf. 515 (F.) 515-525 518 520-525 521a 535 (R.) 538f. (R.) 540a (etc.)
cf. 9,350 b-366 [ad 9,330b] [ad 7,184a] [ad 9,317 b] [cf. 9,353 b f.] cf. 9,355f. (R.)
[cf. 9,357-366] [ad 10,586bf.] [cf. l l , 7 2 5 f . ] [cf. 9,450-458] [ad 5,492] (N.) [cf. 9,452-456] [cf. 9,333 a] [ad 8,596] [cf. 6,694] (R.) [ad l,586a](F.) [ad 2,323a] (F.) ft [ad 2,692a] (F.) >» [ad 3,90a](F.) »» [ad 3,655a](F.) it [ad 6,190 a] (F.) it [ad 8,520a](F.) it [ad 12,650a](F.) tt 564-579 И [cf. 9,450-458] 565 b [cf. 9,454 b] [ad 1,472 f.] 568 f. 568b (etc.) cf. 1,752a 570f. tt
572a
Con Con Fo Con Ri
Con Ur Ei f Η Ur Con Ei f . - 24 Ur Clt Clt Kn Clt Kn Kn Kn Kn Kn.-267,1 Kn.-267,1 K n . - 318 F o . - 169, 2. 818 [cf. 9,465-467] Ce t [ad 10,541b f.] Ei t [cf. 9,458 b] K n . - 267, 1. 841
460
Λ 1—215 A
If. (F.)
[4,6f.] [ad 4,129] 4,584f.
,,
9,459 f.
1-66 (Sz.) (Sz.) 3 3f. 10-12 11 f. (F.) 11-14 12 13f. 15 15f. J» 15-45a
Bu Kn.-266,2 Ma 5,6,15. 5,9,10. 266 Ma 5,6,15. 5,9,10. 266. 273. 338 K n . - 267. 276 f. 338 Co t Ur f Ge Ge Ge f Ge Ur Ce t U r . - 267 Η Ge Ei f 267
cf. 9,459-472 (Sz.) [ad 8,702] [ad 7,325] cf. 7,511-514 cf. 9,717f. [ad 12,238-243] [ad 7,324a] (N.) [5,767-769] [ad 4,493 b] 9,462 a [cf. 11,486] cf. 11,486-489 [ad 12,81-106] »> 16b(-46) 9,462 b f. 17 (F.) cf. 11,488 b 19f. [5,536-538] Lohmann S.64 29-31 [9,359f.] Wa 32 f. [8,448b] Het 41 Ge f [ad 7,785] 47-50 [ad 9,25-32] Ei f 47-55 cf. 9,463 b f. 267 cf. 9,464 50 Ei t 50 f. cf. 9,566bf. Ce t 52b-55 [8,523-526] Ur 55 [ad 9,496] Kn 56-66 [ad 9,468-472] K n . - 267 57 f. [ad 11,291 f.] Gef·-319 59 a 6,484a (N.) Η.-123,2 62f. (Gl.) [ad 8,589-591] c a t (Gl.) [10,272-275] H a Sp. υ 2138 (Gl.) 65 b f. cf. 10,539 a Ge 67f. (Gl.) [10,513f.] Ca S. 767. Con 67-69 (Gl.) [12,521-525a] Sc S.221 (Gl.) aD t 67-83 cf. 10,755-761 Η 68 (Gl.) [12,473] (Gl.) Ge [cf. 10,757] 70 f. ' Ur 72a cf. 10,755f.
72b (Gl.)
[cf. 2,355 b] Sc S. 228 (Gl.) aB-C 73 [ad 8,702] Clt 73 f. cf. 10,761 Fo 75-77 cf. 10,758 Con 75-83 [ad 10,1-5] Kn [ad 10,5 a] 76a Kn 10,758a if 81 f. [ad 1,223-226] Kn.-326,1 [ad 10,3bf.] Kn »> 95 [ad 10,734 a] Ge f 97f. (etc.) [10,416] Ge [ad 12,306b-308] CI t »» [ad 12,537] Con it 101-103 cf. 10,575-577 Ge 113-119 [10,454-456a] Ce (Gl.) (Gl.) Sc S.229 [ad 10,7231) 728a] (Gl.) bA-B 118f. (Gl.) cf. 4,72bf. (Gl.) F o 122f. 126f. [ad 10,575-577] Η 122(131)- [cf. 10,521(524) Ma 5,10, 147 -536] 5 f. f 128 [ad 11,827b] Ce t 129b [10,877b] Ur 130 [cf. 10,596 b] Con 131-135 [cf. 10,524-529] (R.) (R.) 140 [1,137] Get 143-147 [adll,670-673a] Ei t 146 f. Ur [10,555bf.] 148b Ur [ad 9,555] 155-157 cf. 2,304f.(-308) Ma5,13,12 (Gl.) cf. 10,405-409 Sc S.221 >> bDf. (Gl.) [12,365-367] »» Eit (Gl.) [ad 12,521 f.] Η ft (Gl.) 159bf. Ge t [ad l,476f.] 163f. Ge [ad 10,50] 166f. [ad 12,766f.] Η 167a Ce t [ad 10,451b] 176 (Gl.) [ad 10,727 bf.] ScS.229bA (Gl.) 179 (etc.) [ad 10,403bf.] Ur 180 [4,302] (Gl.) Fo 185 [5,609f.] Cet 201 [cf. 4,268] Ur [ad 5,726] Kn *> 215f. [ad 10,543] Cet
Λ 218—548 Kn Kn. - 47,1 218-220 Kn. - 227, 1. 275 [ad 5,537 b](N.) Η 223 a [ad 10,703 b Ge 223 f. 705] (N.) 232-240 [ad 12,371-382] Ei f 240 b [10,699a] F o : La 241 cf. 10,745f. Ma5,ll,30 cf. 12,309 f. Se 241-243 [ad 10,720] Ge [7,538f.] Ce t 244 f. 248-250 [ad 9,722] Con [8,661 f.] Ge: Tu 256 [12,651a] Cef.-41,2 282 a [ad 10,647 f.] Ge f 284 f. 12,324 Ce •» [ad 10,281a] Get 287 (F.) 293f. (Gl.) [ad9,792b-796] Aymard (Gl.) S. 116f. Ce t 297f. (Gl.) [9,668-671] (Gl.) [ad 9,526f.] Ei f 299 f. [ad 12,362-370] Kn 299-309 [9,668-671] Ce. t · - 83 305-308 (Gl.) (Gl.) [ad 10,356bEif tf 359] (Gl.) [ad 11,624-628] Η tt (Gl.) [cf. 12,365-367] Fo tt (Gl.) [l,102f.] Ce t 306 [cf. ll,C25bf.] RehmS.82 307 f. [3,534b] Ge f 307 b 320a [ad 12,458 b] Con (Ν.) 329-332 [cf. 10,417-420a] Ei t [4,473b] (Gl.) Bu 332 cf. 10,419f. Ur Μ 349 (F.) [cf. 12,490] 349-356 [ad 12,488-493] Ur 352 b f. [ad 7,785] Ge | 371 f. [adll,849b-851] Ei t 375 b [11,860a] Cef 376 [ad 9,362] Ce f [12,772a] Ge t 378a 384 [ad 10,480] Η [12,95b f.] Η 385 389a [2,312a] Du S. 69a 390 (R.) [cf. 2,544] C1 391 f. (R.) [cf. 10,481] (R.) Η 396-400 [10,800] Ur t
218 (F.) ft
[ad 7,77-79a] [ad 7,641] cf. 9,525-627
401 403 404f. (R.)
461
[2,[567]a] Ur [1,37a] Gy S. 727 [cf. 10,668f.] Con (R.) 408-410 [ad 12,74] (R.) F o : La 414-418 [cf. 10,707-713] Ur (Gl.) (Gl.) 417b (Gl.) [10,718a] Con 425 (F.) [ad 3,93] Cet 430 [ad 2,90 b] Ri 434-436 [ad 10,817 f.] Get 434-437 [10,335b-337] Fo 437 [10,478] Ce t 437 f. [10,331 f.] Fo 438 b [9,419 b] Cet 445b (R.) [9,704b] Ce t 447 f. [ad 9,412f.] Ei t 450-455 cf. 10,557-560 ScS.225bA (R.) (R.) 452f. (R.) [ad 9,486 b f.] Ge (R.) 459 f. [ad 10,787] Ur 474b(475)- cf. 4,69 b-73 Ma 5,6,9f. (479)481 (Gl.) (Gl.) 489 [ad 5,620] (N.) Ce 492-495 cf. 2,305-308 Ur (Gl.) (Gl.) [ad 2,496-499 a] Ma 5,5,13 Μ (Gl.) cf.l2,523-525a Ge tt (Gl.) 496-503 [ad 12,614-619] Ei t 500b [ad 10,262 b] Kn 506 [ad 2,263 b] (N.)Fo 523 f. (R.) [cf. 12,614f.] Ca S. 880 523-530 [ad 12,625 b Ei t (R.) 630] (R.) 525 [1,39bf.] (gr.) Bur: Dorvilius 531 f. [cf. 5,579 b] Ge t 531-537 cf. 12,337-340 C1 534 [ad 12,329f.] Ur 534 b f. cf. 11,88 Ge cf. 12,339 bf. Ma 5,12,1 tt 544 [9,719] Get 544-574 cf. 9,789 b-801 Ur (Sz.) 545a [4,279b] Ps [ad 11,619a] Con II 547 [cf. 9,789b] Sa 3 S.153 547 b [12,386] Ce t 548-555 cf. 9,59-64(Gl.) Η (Gl.)
462 Μ ff
551 b f . 556f. 560 (Gl.) 566-568 571-574 574 b 581-584 596 604 b it
632-637 656-803 (R.) 668 f. 670 (R.) >>
670f. (F.) 670-681 (R.)
Λ 548—Μ 96 cf. 9,792b-796 (Gl.) [ad 10,723728a] (Gl.) cf. 9,63 b f. cf. 9,797 f. [3,538] [cf. 9,797f.] [10,330bf.] [cf. 11,804] [5,370] [10,77]
Con
675a 680f. 713b 719b 724b 727f.
[8,561b] [5,871] [ad 10,279 b] [ad 8,516a] [ad 12,448 Ы.] [2,201 f.]
36
[2,464]
Con Ma 5,14,5 Ca S.763 Get CI. - »4,8 H a Sp. 2111 t Gell. 728 cf. 3,119 13,27,3 734b cf. 8,516a Ge 735 (etc.) [ad 5,1.05] (N.) Η [7,148] Hes tf S.292 t 749 [ad 10,489] H a Sp. 2138 [cf. 11,418] Ce. - 76,2 tt 774 [3,354f.] Cet 774bf. [4,60 f.] Fo 775 [cf. 6,254] Con [ad 12,386] 811a Cet 818b [ad 7,627a] Ge 831 f. [11,33] Cet 832b [ad 8,127 a] Se 844f. [cf. 12,389f.] Fo 844-848 И [cf. 12,421-424] E i 848 И [cf. 10,834a] Ge
Sc S.229bA
Con Get Ca S.711 Eit cit Ht Se: add D t cf. 2,97 a Ur cf. 4,169 f. Fo [9,346] Ht [ad 8,186 b-275] Hes S.289. (R.) - 250,2. 335 [cf. 5,395 f.] Ce [ad 2,639b] ( R . ) K n cf. 5,397 f. Η [ad 8,560f.] H a Sp. 2133 [ad 8,560-567] ScS.229aD (R.)
Μ Heinze S. 181. 224. 266 [cf. 2,402] Ur 8bf. [ad 1,618] (N.) Ca S. 169 18-23 22 [cf. 11,257 a] H a Sp. 2141 t Se: D. 22 f. cf. 1,100 f. 258. 321 Ha cf. 8,538 f. tt Sp.2133.2581. 321 27-33 cf. 2,608-612 a HaSp.2113 Ge t [ad 11,405] 32 b f. [ad 7,430 b] Richter 33b S. 19 35 b f. cf. 9,505 f. Kn 36b-37 [cf. 10,118-122] Hes S.299. - 296 [cf. 10,118-145] Ei 35b-59 (Sz.) (Sz.) 35b-471 II cf. 9,503-735 a Ei. - 275 (Sz.) (Sz.)
M-0 bzw. Π
[ad Aen. 9]
H a Sp. 2112 t
40b (Gl.) 41 f. 41-48 (Gl (Gl.) ft
ft
44 f. 45 f. 49 f. 49-59 49-66 81-83 87b (etc.) 94 (etc.) 95f. 95-97 96b 96bf. tt
[10,603f.] (Gl.) F o cf. 12,5 f. Kn [ad 9,551-553] U r (Gl.) [ad 10,707-713] Sc S.234 (Gl.) aC-bA cf. 12,4b-8(Gl.) [ad 10,264a] Ce f cf. 12,8 Con [9,146f.] (R.) Ge t [9,65-68] Ei t cf. 10,362-867 а Се f . - 298 [cf. 11,498-501] Ge [ad 9,162 b] Ce f [ad 2,310] (N.) Be cf. 10,123a ( N . ) F o [ad 9,176f.](N.) K n [ad 9,264b] (N.) G e f [ad 1,472 a] Con [7,781f.] Con zu 1,472
Μ 105—299 105 113 113-115 120-123 120bf. (etc.) 127a 127-136 (Sz.) 130b 131-136 132 (Gl.) 132-134 (Gl.)
Ce t [9,505] Ge t [ad 9,728] [ad 10,435 b f.] C e f [cf. 11,879-886] Ur He f [ad 1,448 f.] [ad 6,690a] cf. 9,672-690 (Sz.) [ad 9,685b] of. 9,675-682
[cf. 9,674] (Gl.) Ce cf. 4,441!. (Gl.) Er. - 35,1
[cf. 9,679-682] (Gl.) 133 [9,60] 137 f. [cf. 2,440bf.] 137b [ad 10,785] 144b [cf. 9,664 a ] 148 (Gl.) [7,677] (Gl.) 149b [10,718a] 152bf. [ad 9,512] 153 [ad 9,676?] 154f. [cf. 2,445 f.] 156b (Gl.) [ad 11,611] >»
156b-158 (Gl.)
Ge t Sc 231 bC-D Cet Ma 5,11, 26-29
Η Ge t Eit Fo cit He t Ce Ur Con Ei t Ha Sp. 2142 Ur
cf. 9,668-671 (Gl.) cf. 10,803-808 a Sc S.242 aD »» (Gl.) 157b Con cf. 9,671b 159a [ad 9,509b] cit 160bf. [cf. 2,443 f.] Ei t C1 cf. 9,666bf. ff [ad 9,808bf.] Ur Μ Ur 161a [ad 8,250 b] Ur 162b (F.) [cf. 7,503 b] 164f. (R.) [ad 6,344] (R.) Ur 167-170 [ad 12,587-592] G e t (Gl.) (Gl.) 173 f. [ad l l , 7 9 4 f . ] Ce t- 311,2 174 [10,449 f.] Ur [cf. 9,530-533a] Kn 175 175b [8,629b] (gr.) G e f [cf. 9,528] 176 Η t- - 275 [cf. 12,500-503 a ] Ce t ft 177 Ce t [ad 12,576] 177 f. [cf. 9,535 f.] Kn [9,569f.] Ur »» 182-194 [ad 9,569-575] Ei t 185 f. [ad 12,537] Ur
191f.
463
cf. 9,696-698 E i t (N.) 193 (Nn.) [ad 9,574] (Nn.) 195-255 cf. 12,241-269 (Sz.) (Sz.) 200-207 cf. 11,751-756 Ma 5,13, (Gl.) 28-30 cf. 12,247-256 Ur ff 205 [2,218] Ha Sp. 2111 205 b f. cf. 12,255 f. Kn 207 [cf. 12,253] Ge 207 b [ad 5,607 b] Ht cf. 11,756 b Con II 208 [cf. 12,245f.] Ur Kn cf. 12,251 f. 210 [cf. 12,258 b] Ca S. 873 211-229 [cf. 11,343Ur (R.) 375a] (R.) 216 [11,389a] (gr.) Ce 217 [6,173] cit 218-221 [ad 12,261-264] Con (R.) (R.) 226a (R.) [cf. 9,725bf.] C e t 237 [ad 6,15a] No S. 124 237-240 [cf. 9,133bf.] Ce (R.) (R.) 240b (etc.) [5,19b] Fo 243 [1,15] We t 244-250 [ad 11,378-388] Ca S.816 (R.) (R.) 251bf.(etc.)cf. 9,54f. Ur 9,466b Kn [cf. 9,504] Ei cf. 9,636 Kn [cf. 10,799b] He t >» 252a (etc.) [cf. 12,268b] Kn 252-255 [2,696f.] Het 252b-254 [cf. 9,536bf.] Kn 257 f. cf. 9,506f. Kn 267 Ge cf. 10,368 269-276 [10,294-298a] (R.) (R.) Ce t 272b-274 [6,95] (R.) Ha Sp. 2124 t (R.) 278 (Gl.) [ad 11,611] Fo 278-286 cf. 9,668-671 Con (Gl.) (Gl.) cf. 10,803-808a Sc S.242 ft (Gl.) aB-D 298 Ur [1,313] [cf. 12,165] Ce t ff 299-306 [ad 2,355-360] Ma 5,5,9 f. (Gl.) (Gl.) - 67,2
,,
464
Μ 299—Ν 62
cf. 9,59-64(Gl.) cf. 9,339-341 (Gl.) cf. 9,551-553 Η (Gl.) „ (-308) cf. 10,723728a(729) (Gl.) 299 b f. cf. 9,63 b f. [cf. 2,356bf.] 300 f. 305 f. cf. 9,552 f. 306 (Gl.) [9,178] 313a [9,274a] 313 [11,316] 326f. (R.) [10,467f.] (R.) 328 (R.) [ad 10,449f.] (R.) 331b [ad 10,129 b] (N.) 338 [cf. 9,504] [cf. 9,664 a] •• 338b [cf. 5,451a] 341b [ad 10,279 b] [10,170a] 347 a 348 [ad 1,10b] 350b (R.) [ad 10,754 b] 372 [1,187] [ad 10,127-129] 378-381 383a (F.) [ad (=)12,900] 385 [l,115bf.] cf. 9,556-562 394-399 394b [cf. 9,559 b] >> ft
Ei Ur
396 (F.)
[ad9,708b.709b] Ur t [ad 10,488] C1 397 f. cf. 9,561 bf. Ce 397-399 [cf. 2,465-467] H t [2,491-495] Ur tt [9,523f]. Fo tt 404 [ad 11,284a] Ce 413f. [ad 10,397 f.] Ur 417 [10,354bf.] Ur 424 a [11,381 bf.] Ce t 430 f. cf. 10,24 (R.) Cat 433b-435 cf. 8,408 b-413 Tu 11,22 S. 362,50 (Gl.) (Gl.) 435 cf. 8,412 f. Ur 436-438 [9,691-693] Eif cf. 9,717-719 Kn tt 436-471 II cf. 9,717-735 a Ei. - 275 440f. (R.) [9,71f.] Fo [cf. 9,146f.] (R.)Ma 5,9,3 tt 442 b [4,359 b] Get 443 b f. cf. 9,507 Ur 445a cf. 12,901a 318 447-449a cf. 12,8991. (Se) add D. - 3171. 449a (F.) 12,900 318 455 a [10,5a] Ce t 459-462 cf. 2,491-495 E i t 463 b f. [cf. 9,732bf.] K n 464 b f. [ad 12,165] Ce t 466 b [ad 12,102b] Cet 470bf. II cf. 9,734r-735a K n
Kn Ma 5,10, 7. 9 Kn Wa Clt Ce Ur Clt Con Clt Clt Clt Ca S. 763 Ce t We t Ur Clt F o . - 317,1 HesS.312f Clt Η Ce
Ν 1-3 1-9 3-7 6 10-12 10-31 (Sz.) 12f. 14 tt
15 17-19 18a 21 »1 ft
[10,107f.] (R.) [1,223-226] cf. 10,473 [1,445] [cf. 11,725-728] cf. 1,124-156 (Sz.) [ad 7,208a](Nn.) [cf. 2,461 f.] [cf. 10,3bf.] cf. l,126f. [ad 7,674-677] (Gl.) [10,572a] [ad 1,16.17] [cf. l,125f.] [ad 3,74] (N.)
Ei t Η Ri He t Sa Be Fo Ur Ce t Kn Ce S e : add D Ri Kn H e : Tu. Ge
23 tt
23-30 23b 25 f. 27 27 b 27 b f. 29 f. 31 32 35 f. 43 f. >»
45 59 59-72 62-64
[ad 1,16. 17] [ad 1,156] cf. 5,816-826 [ad 6,802 a] cf. 7,277-279 [cf. 1,147] cf. 5,822 b [cf. 10,224] 1,147 [ad 1,156] [ad 6,237] [6,420f.] [9,717f.] [ll,727f.] [ad 4,558] [7,190] [cf. 1,402-406] (Gl.) [cf. 9,14 f.]
Ri Η Er Clt Ce t Ei Ur Het Ur Η Ge t Ge t Ge Clt Clt Cet Ge Er
Ν 62—386 [ad 11,721-724] Ur (Gl.) [ad 9,656 b - 6 6 0 ] K n 62-66 65 [cf. 5,657 f.] Kn [cf. 9,14 f.] >» [cf. 9,16f.] Er 66f. Hea S. 319 68-75 (R.) cf. 5,646-652 (R.) cf. 5,649 Ge 71 f. [cf. 9,659 f.] Ur Μ 72 [cf. 1,405 f.] Ge [cf. 9,186 f.] (R.) Go t 73f. (R.) Ca S. 820 73-75 (R.) [ad 11,491] [cf. 11,502-504] Ur (R.) 7 9 b f . (R.) [cf. 11,504](R.) U r 83 f. [cf.2,612-614a] Η 94 (F.) [ad 11,381a] Cl t 95-124 (R.) [9,781-787] (R.) ScS.230|bD 121bf. cf. 10,398 Ce 122b [cf. 11,885 b] Η 124 [cf. 9,758] Ce t 131 cf. 10,361 Ma 6,3,5 cf. 10,734b Kn •» 133 [ad 10,432] Kn 134 [1,313] Ht 136-155 [10,362-379] Con (Sz.) (Sz.) Ge 137bf. (Gl.) [10,362f.] 137b-142 [ad2,496-499a] Ge f (Gl.) (Gl.) cf. 12,684-689 a S e r a d d D . »t (Gl.) - 318,2 138 f. cf. 12,685 b Con 139 (Gl.) [8,237 bf.] Get 139b cf. 12,687 [ad 7,677] (Gl.) Con 140 140 f. cf. 12,688f. ScS.221bC 156 [9,223 a] Ce t 178b-180 [ad 5,448 f.] Ur (Gl.) (Gl.) cf. 9,708b. 709b Cl t 181 (F.) [10,488] CI j »» 184 (F.) [ad 5,444 f.] Ur 191b [10,682a] Ce t 199 [4,679] (gr.) Ba 202 b f. [of. 9,332а] Ur 204 [10,555bf.] Cet 210-215a [ad 12,384-390] C e f 212 [ad 10,699 b f.] Ce 219b [cf. 10,897 bf.] Ge (R.) 242 a [ad 6,842 b] Ur 260f. [ad 12,92f.] Ce t 9»
зо
Knauer, Aenels und Homer
465
260-262 [cf. 7,183-186] Ei t (R.) [9,763 f.] Con •t 260-265 [10,333-335a] U r (R.) (R.) 262 [12,330] Con 267f. (R.) [5,393b] (R.) Ur 271 [cf. 10,146f.] Con 278 [11,406] Cet 283 [10,718a] Cet 286 [ad 7,577 b f.] H e t 288-291 [cf. 11,55 b f.] U r (R.) (R.) 290 b [10,380a] Cet 298-300 [ad 8,700bf.] C e t (Gl.) cf. 12,331-336 U r 298-303 (Gl.) (Gl.) 299 f. [9,719] Fo cf. 12,335bf. Fo »» 301 [ad 3,13] (N.) Η 302 a [ad 6,618b](N.) Ge t 310b (F.) [1,740b] Clt 312 (R.) [cf. 12,627] (R.) U r 326f. (R.) [ad 10,449f.] Ce t (R.) 334-336 [10,405-409] Cet (Gl.) (Gl.) [ad 12,451-455] Sc S. 244 >t (Gl.) aD-bA 335f. (Gl.) [ad 9,33 f.] Cet 336 (Gl.) [12,407 b f.] Get 339 [cf. 7,526] Ur [cf. 10,178b] Ce t 11,601 b f . Ma 6,4,6 »» 340 [7,9] H a Sp. 2128 t 340f. [2,604f.] Get cf. 11,602 b Kn »> 341 [cf. 2,470b] Ma 5,12,2 344 [6,392] Clt 347-360 [ad 10,755-761] Ei t 357 f. [4,458 f.] Clt 359 [2,169 f.] Ht [ad 11,632 a] Μ Cet 363-369 cf. 2,341-(344) Ma 5,5,7 f. 346 a - 842,1 364 cf. 2,342 f. Ur 365 [7,55f.] Cet 371b [ad 9,810b] Cet 383-388 [cf.l0,384b-387] Ei t 384 b [ad 10,123a] Con (N.) 386b-388 [ad 7,533 b f.] U r
„
466 388b 389-391 (Gl.) >*
Μ 394 394 f. 397a 402-41Oa 402-412 404 (F.) tt
406 408 b >>
tt
414 (R.) 419 421-423 (R.) 425 f. 425b
Ν 388—765 [10,484b] Ce t cf. 2,626-631 Μα 5,11,9 (632) (Gl.) [ad 5,448f.] Kn [cf. 6,179-182] K n [5,679 b] F o : Thiel [12,665f.] Ce t [10,421b] (R.) Ce t [cf. 12,488-493] Ca S.878 [ad 10,776b-782] Ce f [ad 5,444f.] cit [cf. 12,491 f.] [10,802b] Ce Kn [ad 9,698 b] [cf. 10,522b] Ur [cf. 12,492 b f.] Ce t [ad 10,739 b] (R.) Ge t [5,334] [2,707f.] (R.) Ge t
[ad 2,62] [ad 10,541a] [ad 11,824] tt [ad 10,747 a] 428a (N.) 435 a [10,418] [9,739b] (R.) 436 437f. (Gl.) [ad 9,674] (Gl.) 448 [11,374b] 448f. (R.) [10,481] (R.) 455-457 [ad 8,20f.] 455-458 [cf. 4,283-287] 458 (F.) cf. 4,287 [cf. 11,550 f.] tt [cf. 10,707-713] 471-475 (Gl.) (Gl.) 481-486 [ad l l , 2 9 1 f . ] (R.) [ad 7,804b] 484a [ad 11,433b] tt 485f. (R.) [ad 10,449f.] (R.) [cf. 11,173tt 175 a] (R.) 487 10,182b 507 [ad 10,313] 507 b f. [ad 2,600 b] (R. 516 [9,798] 527 f. [10,496b] 536 [ad 11,912] 546f. [9,763f.] [ad 10,381b545-549 384a]
cit Ce Ce t Con Con Cef Cef Ce f Ce t Sa cornm Η Ur Ur H a Sp. 2139 Ge t Ce f Ce Ce f Kn Fo Eif Ge Gef Ce cit Ur Ei t
546 [5,251] Ge 553 [ad 1,478] Kn 564b (Gl.) [ad 7,506b] Con 569b [ad 2,268b] (F.) C1 t [ad 10,274b] Kn tt (F.) [ad 11,182b] Kn tt [ad 12,850 b] Kn tt (F.) 573-575 [10,486f.] Ce t 574 [9,348] Ht 576 [ad 3,295a] (N.) Mg 580 [2,62] Ur t 583a [ad 12,442a] Con 593-597 cf. 9,576-580 Ge 594 f. [adl0,339b-341] Con 602 f. cf. 10,419f. Cef [ad 10,471 bf.] U r tt (R.) 610-618 cf. 12,304b-308 Ur 616bf. [10,395] Ce t 618a [11,645] Ge 618b [cf. 10,736] Cet 618bf. [ad 10,495 b f.] Ge. - 800 [ad 12,356bf.] K n tt 620f. (R.) [ad 9,634 b f. 1 Ei t (R.) [ad 12,359-361] Ei t (R.) 620-630 [ad 10,91] (R.) F o (R.) 622 Ge [5,751] (gr.) 633-639 [ad 9,614-620] K n (R.) (R.) 634f. (R.) cf. 11,305-307 Ur (R.) 639b cf. l l , 3 0 6 b f . Η 640 b [cf. 12,308b] Ce 642 [1,488] Ge 655 a [ad 12,276 b] Cet 657 f. [ad 10,505f.] Ce t 664 a [ad 2,426b] Kn [ad 7,536b] Con tt 666-668 [ad 10,417-420a] Ce 673 [10,406] (Gl.) C e t 713 [5,363] (R.) Con 716b [ad 7,686 b f.] Heinze S.202 740 [1,654] Em t 754b (Gl.) [ad 12,701-703] Η (Gl.) 755 [cf. 12,650b] Ce t 758b [ad 3,295a] Mg [5,370] 765-788 Ht
,,
467
Ν 772—Ξ 233 772bf.(R.) 2,290b cf. 2,324f. (R.) [cf. 2,603 b] [cf. 2,624f.] 786bf.(R.) [11,27b] (R.) 789 [cf. 12,690bf.] 791b [ad β,484b] (Ν.) 792a [ad 4,84] (N.) 795-799 [ad 7,528-530] (Gl.) [cf. 12,365-367] (Gl.)
Ur Ei t Clt Ge t Η Ur H. - 128,2 Ps Ce f
8b 13-15 14 16-19 (Gl.)
Cet Η Η Zinn
ft 18 20-22 20-23 23 (F.) 47
[ad 10,769b] cf. 1,466-468 [ad 5,265] [cf. 8,22-25] (Gl.) cf. 11,624-628 (Gl.) [ad 10,358b] (Gl.) [ad 8,20 f.] [cf. 4,283-287] [cf. (=)4,287] [1,39bf.] (gr.)
Con
Sc S. 244 bC-D Ce t
Zinn C1 Нее S. 349 B u r : Dorvilius 58 b [ad 10,769b] Ce t 60 a [10,757] Cet 75 f. [1,551] Fo t 79-81 Ur [2,108] 80 He [4,349 f.] 86 f. [ad 9,610bf.] Ge 99 b f . [10,297] Ce t 121-123 [1,343-345] Het 129f. (R.) [11,608] Ce t 135-137 [cf. 11,725-728] Sa comm 135-147 Con [9,649 b-658] 136 [4,558] Clt 153 [8,372] Ce t 163 f. [cf. 12,791f.] Con 153-156 cf. 12,134-137 K n 153-165 [cf. 1,36-49] Kn (Sz.) (Sz.) 156b [1,602] Get [ad 12,841b] Kn 1) 157b (F.) [ad 5,252 b] (N.)Ce t 159 cf. 1,37a Kn 161 (F.) [ad 4,287] Clt 163 Con cf. 8,373 SO·
[cf. 12,451-455] (Gl.) 795-805 [ad 9,25-32] 803-805 [8,620-625] 807 a [1,18a] (gr.) 81 I f . (R.) [ad 12,894bf.] (R.) 814 cf. 10,376
Sc S.244 aD-bA Eit Get Wet Ur
830 b f . 831b 837
[9,419b] [9,485f.] (R.) [l,546bf.]
Sc S.243 aD-bA Cet Ur He t
164bf. 167 f. 170-172 185-187 (R.) 187-189 187-223 (Sz.)
[ad 3,511b] [l,293f.] [cf. 1,402-405] [10,331 f.]
Mg We t Ur Co
cf. 4,90-92 [ad 1,663-690] Ei t (Sz.) cf. 4,90-128 Con t »» (Sz.) 195 f. cf. l , 7 6 b f . Sc S. 217 aD-bA 196 [1,396 b] Kn [ad 8,403 a] Η 198 (F.) [cf. 4,105] Urt 198 f. [ad 1,665] Ur [cf. 4,93-104] 198-210 (R.) (R.) 201 Con [12,166b] 211 cf. 4,107 a Ur 212f. (R.) [ad 1,78] Con t cf. 4,107 b f. C1 t* 222 f. cf. 4,127 b f. Kn cf. 1,50 225 [5,609f.] tt Clt 225-231 cf. 1,50-52 a 225-279 cf. 1,50-80 Ca S.99. (Sz.) (Sz.) 142. - 1 7 2 , 1.220.384. 842 230 f. cf. 1,62 Ei. - 62 231 [cf. 6,278] Ma 5,7,11 231 f. [5,838 f.] Wi 232 (F.) cf. 1,64 233 1,65 233-241 cf. 1,65-75 (R.) Sc S.217 (R.) aB-D
,,
468 239-241 250f. 264-268 (В.) 267
Ξ 239—522 [cf. 1,79] Η [ad 6,392] Ht cf. 1,71-76 (R.) 138,2
1,72 Ge [ad 10,225] Kn cf. 1,71-73 267 f. Ma 5,4,3 Ur 268 1,73 [ad 2,678] ff Ht 4,126 Pa ff 271 (R.) [ad 6,323f.](R.)Ge 273a [cf. 6,729] Η Η [ad 7,28 b] >» cf. 1,74 Η 276 279a [4,243] Ps 279b [ad 6,580b] ( N . ) F o [ad 9,177bf.] Con 283 283-285 [ad 7,674-677] Ur (Gl.) 286-291 [ad 6,282-284] Се H a Sp. 287 f. [5,838f.] 2123 Wi 290 [cf. 5,861] CI [ad 12,862] Μ Η 292b [ad 9,86a] 292 f. [ad 12,134f.] Con 292-253 Aen. 8 328. 335 292-353 cf. 8,370(bzw. Η . - 162,2. 387)-406 (Sz.) 261. 337. (Sa.) 342 294-296 cf. 8,388 b-390 CI [5,381a] S a 2 S. 152 297a Ur 300 (etc.) cf. 8,393 a 315f. (R.) [cf. 8,388b-390] Con 317-328 [cf. 8,383 b f.] Con (R.) (R.) [ad 12,143f.] Ur it »»
317bf. 318 322a 322 b 325 329 (etc.) 346 >»
348f. 352 f. 370-375 (R.) 384 f. 386b
(R.)
[ad 6,601 b](N.) Ei [ad 6,393bf.] H f (N.) [ad 6,432 a] (N.) F o [ad 6,566] (N.) F o . - 119,2 [1,734] DuS.94bt cf. 8,393 a Clt cf. 8,387f. Ur cf. 8,405 a Ca S. 648 Ge t [1,693 f.] Ur cf. 8,405 f. [ad 2,387-391 a] E i t
(R.)
[12,90f.] Eit [ad 12,815] (R.) CI f
394-399 (Gl.) 402-405 409 f. 409-420 410a
[ad 12,521525a] (Gl.) [10,762f.] [ad 12,896 b] [ad 9,703-716] [cf. 10,415 b]
Eit
Ei t Fo. - 317 Ei t Ce t- 317,1 411b [ad 12,27a] (gr.) Con 412 [10,476] Ht 413 (Gl.) [1,387] S a 1 S.413 [cf. 7,378] (Gl.) Ur ff 414-417 [cf. 5,448 f.] Ei (Gl.) (Gl.) 415a [cf. 5,449 b] Sa 2 S.152 418-432 cf. 10,794-802 a Ei t 419a [6,835a] Ge t 420 (F.) [ad 10,488] Cet 427-432 [ad 12,384-390] Ce t 433-437 cf. 10,833-838 Ei t 437 [5,469f.] Ge t 437 b [9,414] Ce Ge t [ad 10,349b] ff 438bf. [ad 11,824] (R.) Ge t [ad 12,324] Ce t 440 444f. [ad 1,618] Ge t 454-457 [10,333-335a] Ce (R.) (R.) 455 [10,330bf.] Ge 456 [9,348] Ht 464 [10,419f.] Ce t [ad 10,383a] Ce t 466 a [10,404] Ce t 468 480 [12,727a] He t Ur 480f. [cf. 2,366f.] [12,50f.] Ce t 485 (R.) [9,736] Ce t 487-507 [ad 1,120a] (N.)1 F o 490 [ad 5,842] (N.) Η 495b [10,845] Ge Ur 497 b f. [cf. 9,770f.] [10,395] Ei t ff 499b [ad 9,436bf.] Ce t [ad 6,264-267] No S. 208 508 (F.) [ad 7,641] K n . - 47,1. ft 227,1 [ad 9,77-79a] K n ft Ur cf. 9,525 »» Ur 508-510 cf. 9,525-527 511-522 И [ad 9,569-575] E i 516-519 [ad 10,907 f. ||] Ei t 517 [10,313] Ce 517b [ad 2,600 b] (R.) Ge Ur 518f. (etc.) [10,487]
,,
469
О 1—317 О 1-77 (Sz.) cf. 1,223-804 172,1.220. (Sz.) 826,1. 342 Ur 4 b - 1 3 ( S z . ) cf. 1,124-131 (Sz.) [ad 1,223-229] G e t ft l,126f. 6 Ge t 6-8 [ad 1,466] Ce t 10 [cf. 9,814] 11a [9,349a] cit Ei t 12 f. cf. 12,791 f. 12-79 (Sz.) cf. 12,791-842 Ei. - 325,1 (Sz.) 12b (F.) [cf. 1,65b] (F.) C l t [ad 11,725b] Clt 13 [cf. 1,131] 14-33 (R.) [cf. 12,793-806 a] (R.) [cf. 8,287 b - 3 0 0 ] Ce 24b-30 (R.) 27 b Kn [cf. 8,292 b] 30 b Ce [cf. 8,291b] Ei t 34 f. cf. 12,806 b f. [cf. 12,176] 36a C1 3 6 - 4 6 (R.) [cf. 12,808-828] (R.) 36 b f . [cf. 12,181 b f . ] C l t 37 f. (R.) [ad 6 , 3 2 3 f . ] ( R . ) C e [ad 9,104-106] Ma5,13,22 Я [ad 10,113b-115] C1 Μ S e : add D cf. 12,816f. >» [4,357 a] 39 f. Ps Ge t [ad 4,492 bf.] Η [4,316] C1 39 b f. 47 [ad 1,254] W e t · - 325 Ei. - 324 12,829 t» Ei t- 49-77 (R.) cf. 1,207-286 (R.) 326,1 cf. 12,880-840 Ei t· tt 326,1 (»-) 52 [12,841b] Ge 70 f. [ad 2,15] Η exo. 3 77b Ge paral. [ad 12,545b] S. 629 78 f. cf. 12,841 f. Eit 80-82 (Gl.) [ad 4,285f.] Нее S. 373 t 86b [ad 8,274 b] Urt 92 (etc.) [ad 8,387] Clt 97 a [ad 8,292 b] Ce t 100 f. cf. 10,96 f. Ei t [cf. 1,208f.] 100-103 Ur 101b [10,742] Ce t 126 [ad 12,92f.] Fo
150b 151-219 (Sz.)
,,
,,
153 156b 158a 168 f. 170f. (Gl.) t*
185-199 (R.) 187-193 191 (etc.) tt
203b (R.) 204 (R.) 217b (R.) 218f. tt
220-238 229 236-270 (Sz.) 237bf.(Gl. 240b 246 a 2 4 7 a (R.) 251b 254-261 (R.) 256 262 (etc.) I) tt
263-268 (Gl.) 280 282b 296 307-309 308 a 308b-310 309 b f. 317
[5,609f.] [9,1-24]
Cet H a Sp. 2134 t [9,802-805] Ce.-278,1 [cf. 12,843-886] U r . - 325,2 (Sz.) [ad 12,842 b] Kn [cf. 4,91a] Fo [4,223 a] Clt [cf. 12,855] Ei t Sc.S242aD [ad 10,803808a] (Gl.) [cf. 12,856-859] K n (Gl.) [ad 12,872-884] Ei t (R.) cf. l , 1 3 8 f . Ur [4,25] Ps [10,39f.] Ur [12,841b] Ge t [cf. 12,849!.] He t- 325,2 [7,291b] Cet [8,66f.] Ce t [cf. 12,885 f.] Ur [ad 12,853-860] E i t [1,42] Lat [cf. 12,411-431] E i t (Sz.) [4,254] (Gl.) Ps [cf. 12,424b] Kn [ad 10,739 a] Kn [ad 10,739b] Kn (R.) Ge [ad 6,269a] [cf. 12,425.427- E i t 429] (R.) [3,516] Ur [ad 1,688] Ge [ad 6,12a] Kn [ad 12,424 b] Ca S . 8 7 6 [ad 11,492-497] Ur (Gl.) [ad 3,260] Ge [10,173a] Cet [10,561b] Cet [cf. 2,616] Con [1,412] Fo [cf. 8,435] Ha Sp. 2133 [ad 12,210bf.] G e t [2,52] Sa 1 S.136
470 317b 318 318-327 319 320-322 324a (Gl.)
О 317—628
[cf. 11,804] cit [ad 8,353 f.] Ge t [cf. 8,704-710] U r [11,608] Ce t [ad 6,489-493] Ur [ad 9,339 b] Ce (Gl.) [cf. 8,704-706] CI 326f. [cf. 9,717-719] Ge >> cf. 11,632b Con 328 329-342 [ad 9,569-575] Ei t 332b [ad 12,392 a] Fo (N. ) 341 f. [cf. 9,763f.] Eit [7,161b] Ge t 345 b [9,371b] Kn [10,586bf.] Ce t 352 [9,615] 363 (Gl.) Ht [cf. 5,685 f.] 367-371 Kn [cf. 1,93b] 371 He f [ad 9,16 b] Kn it [10,667] Kn »> 371b [ad 7,210b] cit [ad 11,202] (F.) c i t >» [cf. 5,687-692] Ei t 372-376 (G.) (G.) 377 f. [cf. 5,693f.] [cf. 9,630bf.] U r 377b 381-383 [ad 7,528-530] Ce t (Gl.) (Gl.) 389b [12,489b] Ge t 397b (F.) [cf. 7,503 b] cit [1,525] 406 f. Get 413 (etc.) [cf. 10,359a] Cet (Gl·) Ei t 415-417 [10,762f.] [ad 10,129a] Be 419a (N.) 419-421 cf. 9,569 f. Ur Be 427a [ad 10,129 a] (N.) [adl0,776b-782] Ce 429-435 [1,92] 436 Ma 5,3,9 Η 440bf.(R.) [5,387] (R.) Ge [ad 12,393f.] it 448 b [ad 9,555] Ge 452 f. [ad l,476f.] Get [10,573 f.] Ge t Μ Con 453 a [6,644 a] Ur 482 (F.) [cf. 10,479] 487 (R.F.) [ad 9,787] (R.) Ge Fo 495b [ad 6,457 b] 496-499 [cf. 2,315-317] H a Sp. 2111 (R.)
,,
[cf. 10,369-378] U r (R.) [ad 10,449f.](R.) Ce t [ad 10,372bf.] c i t [10,522a] Ce cf. 2,318 Ge [ad 5,260-262] Ge [ad 5,248] (gr.) F o [12,488-493] Ge [9,50 b] Con [9,163a] Ce t [ad 2,290 b] cit [ad 2,603b](R.) CI t it Ge t [ad 2,624f.] it 561-564 [ad 10,279Urt 284|a] (R.) (R.) [cf.'11,803] 577 b Cet cf. 11,812a 586b Con 586b-588 cf. 11,809-813 ScS.225aC (Gl.) (Gl.) 590 b [ad 11,650 b] Get [cf. 10,689f.] Con 592-604 We 596-600 [2,276] Kn 605a [ad 4,69a] [ad 7,461b] Ce t »> Kn [ad 7,550 b] ti Ce 605f. (Gl.) [10,405-409] Kn [ad 10,603f.] ft (Gl.) [cf. 12,331-336]|ScS.244bB it (Gl.) Ei [12,365-367] »» (Gl.) [6,300 b] 607 b f . cit [ad 12,101f.] C1 It [ad 10,501-505a] K n 610-614 [10,814bf.] Ge t 612bf. cf. 4,169 Kn.-216,2 613 cf. 10,438 Ge 613f. [ad 12,149f.] Fo ti (R.) Fo 613b (etc.) [ad 10,467 a] (R.) [ad 10,504b] Kn it Ce t 616 [ad 10,373] Er 618b-621 cf. 7,586-590 (Gl.) (Gl.) cf.l0,693-696a Sc S.226 it bDf. (Gl.) [l,102f.] CI 624-628 [ad 12,365-367] Con Η (Gl.) Heinze 628 (Gl.) [1,91] S. 76,2 502-513 (R.) 502bf.(R.) 504 f. 520b 52 If. 529-533 532 f. 535-538 537 f. 538 b 557bf.(R.)
471
О 628—Π 102 [9,143b] (R.) Η [10,454-456a] Се (Gl.) [ad 6,489-493] c i t [8,705f.] Η cit Ur 64 I f . [cf. 7,653 f.] Ge [ad 11,441] »» 644-652 [ad 12,353-358] Ei t 661-666 cf. 10,279-284a C1 (R.) (R.) 662bf. (R.) 10,280bf. (R.) Ge 668-673 cf. 2,604-618 Ge (R.) Ge f 673b [8,629] (gr.) 679-684 [5,144-147] Sc S.234 aA-C t (Gl.) (Gl.) 682bf.(Gl.) [cf. 7,812f.] Con 690-692 [1,393-398] ScS.237aA (Gl.) cf. 9,563-565 a Η t» (Gl.) cf. 12,247-249 a H a Sp. tt 2144 692 (Gl.) [ad 7,700bf.] K n (Gl.)
693 (etc.) 694 b f. 696
630-636 (Gl.) 636 b f.
696-703 699f. 704-725 716-718
[ad 6,303] [cf. 5,241 f.] cf. 9,667 b cf. 11,635b [cf. 12,124bf.] [cf. 2,438-452] [cf. 2,446bf.] [ad 9.530-537] cf. 9,71 f.
33 f. 33-(34)35 (R.)
[2,540] cf. 4,365-367 (R.)
>» Π
Con Ei Con Con Kn Ur
Ei t Ur. - 270. 328 718a (R.) [4,594a] (R.) Pa 718 (R.) [4,604f.] (R.) Ei t 733-741 cf. 9,781(782)- Ma 5,9,13 (R.) 787 (R.) cf. 10,369-378 Η >J (R.) 734 (R.F.) [cf. 9,787] (R.) K n 736b [10,55 b] Con [cf. 9,131a] 737 f. Kn 737-741 [ad9,130bUr (R.) 133 a] (R.) 10,377f. (R.) 739-741 Ur 740 [1,252] Ge 741a [ad 10,280a] Con 745f. II [ad 9,799 f.] Kn
Π Π
Aen. 10
Ei 3 S. 190. -283. 296308. 328. 330f. 333 Π - Χ 363 Aen. 10-12 K n . - 294. 328. 333 [cf. 10,146 f.] 1 Kn 1-101 (Sz.) [cf. 10,1-117] K n . - 286. (Sz.) 828 [cf. 10,216-256] K n . - 297, »f (Sz.) 2. 833 1-305 (Sz.) cf. 10,1-807 K n . - 298 (Sz.) E i . - 301,1 1-507 cf. 10,1-609 (Sz.) 3a [1,465 a] Clt 6 (F.) [ad 11,381a] Clt 7. 11 [ad 10,391a. Fo 394 a] (N.) 21-29a [cf. 10,236-240] K n 21-45 (R.) cf. 10,228b-245 K n (R.) 21b [1,96 b] Ur 31 f. [4,310f.] Get
35 64f. (R.) 66 (R.) »>
67f. (R.) 73b 77a 78a 81 f. 82 (R.) 97 (F.G.) 97-100 (G.) 102-111 (Sz.) 102-124a (Sz.)
Ur t Gell. 12,1, 20. Ma 5,11, 14f.-lll,8 [cf. 6,471] (Gl.) K n . - l l l , 8 cf. 10,241 f. Kn [ad 10,809a] Ca S.775 Fo: Wa [ad 12,450b] [ad 10,377 f.] cit (R.) [11,388b] Ge [4,613a] Ur [12,923a] (Gl.) Η [ad 2,276] H a Sp. 2111 [cf. 10,121a] ' K n cf. 10,875 (G.) Con cf. 10,262-255 K n . - 297 (G.) cf. 9,806-814 Ma 6,3,2. (Sz.) 4. - 27» [cf. 10,118-145] K n . - 296 (Sz.)
472
Π 104—300
104 f. 106a 107 f. 109a 109 f. 109bf. Η llObf. 111 112 (F.) it tt
112f.
112-123 tt
114-118 122bf. tt it
124 f. 128 (etc.) 130-139 130-154 (Sz.) 134a 134 137 f. 139 143a 145 146 149b tt tt
149-154 150 155b 156b 156b-163 (Gl.) tt
159 (Gl.) 163b 164-167 168 f. 168-172 168-197
cf. 9,808 b f. [ad 9,359 a] cf. 9,806 f. 9,812 5,199bf. [ad 5,432 b] cf. »,812 b f. 9,813b [ad 10,360f.] [ad 7,641] [ad 9,525] [cf. 10,163] °° 9,77-79β
Ei Se f Sa Ce Ur Kn Ce. - 237,1 Con Ce t K n . - 47,1 Get Kn Ge.-227,1. 271. 273. 281 cf. 9,69-79 Ge.- 270!. 328. 330 [ad 9,535-537] Ei f Η [ad 12,734] [cf. 2,276] Η [cf. 10,119 b] K n . - 296 [12,672] H | [cf. 10,146f.] Kn [ad 1,669] (gr.) Con [cf. 11,486Ma 5,10, 489(490)] 12. - 67,2 [cf. 12,81-106] Con (Sz.) [cf. 12,167a] Fo Con [ad ll,487f.] Ce t [ad 10,869] [10,401] cit [11,667b] Fo [ad 2,476bf.] H a Sp. 2111 f (N.) [10,513bf.] Ce t [ad 7,807 b] cit [8,724b] Ge f C1 [ad 12,84b] [ad 12,83] Η Η exc. 7 [ad 3,212] Con [ad 7,648b] 2,355b cf. 2,355b-358a H a Sp. 2111 f. (Gl.) Sc S. 228 [cf. 9,59-64] aB-C (Gl.) [cf. 10,727 bf.] Ce 2,356bf. [ad 10,159-162] K n cf. 10,213 f. Kn [cf. 10,163-165] K n . - 297 cf. 10,163-214 Camps S. 55,1. -
297. 328. 341 176b cf. 7,661a Ur 179-192 [cf. 10,186-197] Kn.-297,1 188 [cf. 7,771] Ge t 193a cf. 10,175 a Kn.-297,1 198 f. [cf. 10,258f.] Kn 206 [l,25f.] Gy S. 726 207 b f. [cf. 10,279a] Ce 210 cf. 10,259 Kn 210f. [ad 10,397 f.] Ei f 214f. [cf. 10,360f.] Маб,13,27 215 cf. 10,361 Ma 6,3,5 cf. 10,734b Kn 217 [ad 10,432] Ce t 219f. [cf. 9,182] Ur 229-232а [ad 8,69f.] Ce t 231 f. [cf. l,736f.] Con cf. 10,251 Kn tt [cf. 11,556b] 232a Ce t 233 [ad 1,624] (N.) Con [ad 2,106] (N.) Con ti 233 f. [cf. 10,252 f.] Kn 233-235 [cf. 11,786-788] K n . - 311. 341!. [cf. 8,572-677] E i f . 233-248 (G.) 311,2 (G.) [cf. 10,252-255] Kn.~311,2 tt (G.) cf. 11,785-783 K n . - 3 1 1 tt 313. 344,1 (G.) cf. 11,788 235 Kn 241 °° 11,793b K n . - 311 245b (etc.) [ad 12,73b] Con [ad 12,124 b f.] Con 246f. cf. 8,576!. Eit. 254,4 °o 11,790b!. 246-248 K n . - 311 249f.(250) 11,794!. Ma 5,3,7,310 249-252 cf. 11,794-798 Sc S.234 bD.-310I. 313. 335 267 b [cf. 10,262 b] Kn 270 (R.F.) [9,787] (R.) Ge 275 cf. 10,259 Kn 278f. [cf,10,260-262a] K n . - 2 9 7 !. 278-283 [cf. 10,267-271] K n . - 298 293 [ad 10,604f.] Kn 297-300 [ad 8,391 f.] Get (Gl.) (Gl.) [12,451-455] Sc S.244 (Gl.) aD-bA 300 (Gl.) [ad 9,20b!.](R.) H : ? - 35,1
,,
,,
,,
473
Π 301—441 301 f. 303-305 306-393 (Sz.) 307 b 310bf. 312a 315bf. 317-325 326f. 328 b f. 333a »» »»
333bf. 335a. 337a 335f. 340 344 345-350 345b 346f. 352-355 (Gl.) 355 a 355 (Gl.) 360 361a 364a (Gl.) 364f. (Gl.) Μ
Μ
364-393 373 f. 375 f. 377b 384-392 (Gl.) 385-387 387 389-392 (Gl.) 392b (Gl.) 9t
[1,525] Get Kn. - 298 [cf. 10,2761.] [ad 10,808-861] K n . - 298 (Sz.) cf. 10,310 b Kn.-298,1 [ad 9,444] Ce t [ad 10,425 b] Kn [ad 11,666 f.] Con [cf. 10,339b-341] Con [cf. 10,335b-341] Con Con [cf. 10,125 f.] [ad 6,288 b] (N.) Ge [ad 9,419 b] CI cf. 9,701b U r . - 46,2. 59,1 [cf. 10,570a] Con [ad 10,815bf.] Ce t [cf. 9,349 a ] На Sp. 2135 t [ad 12,724 a ] Get cf. l l , 6 1 2 f . Ei t [cf. 9,347f.] Ge [ad 12,950] Kn [( = )10,746] Hes S.413t [10,698f.] Eit [9,442 b] Cet [ad 9,753f.] Ce t cf. 2,355b-358a Ce (Gl.) 2,356a [ad 9,340bf.] Con (Gl.) [10,802 b] Ce [ad 7,531b] Cet [l,148a](Gl.,gr.)ι Sa 1 S.134 [ad 7,528-530] Ce t (Gl.) [ad 10,803Con 808a] (Gl.) [ad 12,451-455] Sc S.244 (Gl.) aD-bA [cf. 11,868-890] Ei t [3,312 bf.] Ge t [10,573f.] Get [cf. 9,555] Cet cf. 10,803-808 a Con (Gl.) [ad 12,851 f.] Con [11,337] Ge t cf. 12,523-525 a Ce (Gl.) cf. 2,306b(Gl.) Ca S. 220 [ad 12,453bf.] Ce t (Gl.)
394-418 394 b 399 f. 403 bf. 411-414 (etc.) 412b-414 (etc.) 419 Μ
419-426 (Sz.) 419b
[ad 10,880-404] K n . - 298 [10,562 a ] Eit Ei t cf. l l , 6 6 6 f . [ad 11,827 b] Cet [cf. 9,749-752] Ur [cf. 9,7 54 f.]
Kn
cf. 10,365 a cf. 10,441a cf. 10,362-379 (Sz.) [8,724b] [9,616a]
Kn. - 298 Kn Ge. - 298
Get Ha Sp. 2136 t 422 10,869 Ce. - 298. 300 422-425 cf. 10,369-378 Ce (R.) (R.) cf. 10,441 b - 4 4 3 K n (R.) 423 cf. 10,442 Kn. - 800 423-425(R.) [9,783-785] (R.) C l t 426 10,453a Ehwald S.733 426-507 cf. 10,445-50» 301. 806. (Sz.) (Sz.) 328 428 (Gl.) [ad 3,217] Fo 431 cf. 10,464f. 431 f. [11,532-535 a ] Ei t 431-461 cf. 10,464-473 H. - 299 (Sz.) (Sz.) 432 b cf. 1,47 a Ur [cf. 10,607] (R.) Kn t» 433f. (R.) cf. 10,470bf. Con [ad 12,149-151] Con >> (R.) 433-438 cf. 10,48-53 a CI (R.) (R.) cf. 10,467-472 Kn. - 299 Μ (R.) [cf. 10,615-617] Ce Η (R.) 434-436 10,49f. Ur 437 [cf. 10,51-53a] 440-457 cf. 10,467-472 Sc S.235 (R.) (R.) aBC 441 [10,419f.] Ce t 441 f. cf. 10,467-469a Sc S.235 aBC [cf. 10,471b!.] Ma 5,10,4. >> - 808 [ad 10,622-624] Ge tf Μ
474 448 f. 463-457 (R.) 453b 457b (F.)
Π 448—700 cf. 10,469 bf. C o n . - 299 cf. 11,5981.(R.) Cl.- 310,1 [11,569b] [cf. 6,333 b] [ad 6,885 b f.] [ad 11,23 b]
Се Con Con >> Ha Μ Sp. 2140 458-461 [cf. 10,464f.] Ge [cf. 10,473] Kn 462-507 [ad 10,406-425] K n . - 298. (Sz.) (Sz.) 807 cf. 10,474-509 800 f. 307, Μ (Sz.) 1.328.335. 837,1. 343 466-469 [cf. 1 l,636-640a] Ei t 468 a [10,699a] F o : La 473 (etc.) [ad 10,788 a] Ge t 477-479a cf. 10,476-478 Ei 478 [ad 7,499] Ce 480 b [ad 9,747f.](R.)Cl f 481 [cf. 10,485] Kn 482-484 cf. 2,626-631 Ma 5,11,9 (Gl.) (Gl.) [ad 5,448f.] ScS.231bA >> (Gl.) [ad 6,179-182] K n 19 485 f. [cf. 10,489] Ur t 486 cf. l l , 6 6 8 b f . Ur 487-489 cf. 10,454bSc S.320 aB aB (Gl.) 456a (Gl.) 490 [ad 10,490] Ehwald S. 733 492-501 [cf. 11,823Sc S.235 (R.) aD.-814,1 827 a] (R.) 502 f. [cf. 10,745f.] Kn cf. 12,309 f. Cl tt 503 b [cf. 10,736] Cef 503bf. cf. 10,495 Ы. Sa comm. - 800f. Ce. - 801 503b-505 10,4861. 504 a [cf. 10,744b] Ge 508f. [cf. 10,510-512] K n . - 301 [cf. 12,387 f.] Η It cf. 12,411-431 U r 508-533 (Sz.) (Sz.) 514f. (G.) [ad 11,785] (G.) Ei t 515b [ad 6,117b] No S. 157 Ur 521 b f . cf. 10,470bf. (N.) 527 [ad 12,780] cit 12,421 f. Ur 528 f. 529a' [cf. 10,834 a] Cet 529b [ad 9,764 b] Fo
ft
531 532 538-547 (R.) 540 b 556f. (R.) 558f. (R.) 563-566 566 b 567 Μ
578b-580 (etc.) 607 b 611a 622b (R.) 628b (R.) 629 b tt
630 a 630f. (R.) 638-640 641b-643 (Gl.) 644 b f. 644b-646 644b-651 646-651 652 (F.) 658 b 663 f. 666-683 667-675 (R.) 675b (F.) 680b 681-683 682 686f. 692a 692 f. it
692-697 694 a 698 698-701 698-711 700-711
12,424b [cf. 12,429] (R.) K n cf. 12,425 bf. Kn [cf. 12,653-664] Ei t (R.) Ei t [cf. 12,664] [5,190f.] (R.) U r [cf. 12,460 b f.] U r [ad 12,548-553] E i t [ad 9,731b f.] c i t [2,360] Hef Kn [ad 6,866] [ad 9,754f.] cit [ad 10,541a] [ad 10,522 a] 10,375f. (R.) [10,591b] [4,633] [10,650] [ad 10,280a] [cf. 11,378-380] (R.) [6,497 f.]
Cit Ce t Ur Ce t He t Ce t Fo Ce t
H a Sp. 2126 t [ad 4,402-407] E r (Gl.) cf. l l , 7 2 5 f . Ge [ad 10,473] Cet [10,285f.] Cet [4,279-286] Cl Cl [ad 4,287] Ge [12,725] Η cf. 10,541 bf. Con [ad l,99f.] cf. l l , 5 9 3 f . ( R . ) Ur Cl [ad 11,23 b] [ad l l , 7 6 f . ] Ge [cf. 10,505-507] K n . - 8 0 1 , 1.310,1 Ge [ad 6,278 a] [cf. 2,345 f.] Ur [cf. 10,380a] Kn (Se) F a cf. l l , 6 6 4 f . S.896 [of. 12,500-503a] K n cf. 10,880-404 K n . - 2 9 8 , 8 [cf. 10,427 b] Kn [ad 1,7b] Ge [ad 9,757-759] Ce t- 278,1 [cf. 10,426-438] K n [ad 8,704-710] Η
475
Π 707- - 8 5 1 707-709 (R.) »»
712-730 (Sz.) 715-719 717 718 721 721-725 (R.) 728 731f.
,,
[cf. 9,658-656 a] Ge f . - 8 0 4 (R.) [cf. 10,485-488] K n . - 299. 808 [cf. 10,489-444] Ei. - 800 (Sz.) [ad 9,646bf.] Ur Fo [ad 10,123a] (N.) (Se) F a [ad 7,320] S.597 Kn. - 800 cf. 10,441b Kn [cf. 1 0 , 4 4 1 b 443] (R.) Ce t [ 10,586 b f. 1 [10,513-515a] Ce t [cf. 12,464-467] Ur Be [10,598] (R.) Con [ad 10,453a] [ad 9,586-589] Ei t [cf. 10,414-416] Con Con [cf. 12,531] Con cf. 10,590 Con cf. 10,591b Co f [10,894b]
731b 733 734b-743 738-741 739 743 744a 745b(s 749b,R.) 748a [10,289b] (Gl.R.) 749b( = cf. 10,594a(R.) 745b, R.) 753f. (Gl.) [cf. 12,4b-8] (Gl.) [cf. 10,453a] 755 756b-758 cf. 10,454-456a (Gl.) (Gl.) 763b-771 cf. 10,354b-361 cf. 2,416-419 765-769 (771) (Gl.) (Gl.) [cf. 4,441-446] >» (Gl.) cf. 10,356b-359 »f (Gl.) 10,360f. 770f. 773a [ad 4,71b] (Gl.) [5,118] 776a [ad 5,447 f.] >» [cf. 10,842] [11,641] »» [ad 12,640] 777 (F.) [cf. 6,536] [ad 8,97] 11 [cf. 10,215f.] •» [ad 10,755] 778
Ur t Con Sc S . 2 3 0 aC-D t Kn Kn Ce Ma 5,13, 14f. ScS.226bB -C. - 85,1 Ha Sp. 2138 Ri Bu Con ScS.231bA sD Ce t Ce t Get Clt Kn Clt
Kn. - 801. 806. 816. 828. 885. 840. 848 cf. 11,778-885 K n . - 8 1 0 (Sz.) 815. 816. 828 f. 886. 887,1.844,1 Ei BomAen. 11 maire 3 S.260 t · 82» [cf. 10,873] Kn [cf. 11,778-782] Ei t- - 8 1 2 Ur [cf. 12,546 a] [cf. 11,801b f.] K n . - 8 1 3 , 1 [cf. 11,788] Kn.-818,1
783-867 И cf. 10,445-509 (Sz.) (Sz.)
>»
7 8 3 - Ρ 60
7 84 f. 784-789 787b 789b 791a (cf. 806) 791 bf. (cf. 806] 795bf. 799 b f.
[cf. 11,796 b]
Kn
[cf. 12,99 b] (R.) Ge Kn. - 802. [ad 10,501505 a] 348 [10,700bf.](gr.) Lohmann 1» S.64 800 b cf. 10,503a Kn 801 f. [ad 12,887 f.] B e : Wa 805 f. [cf. 12,903-905] Η 806 [4,279] Clt „ (cf. 791a) [cf. 11,788] Kn.-818,1 807 b [ad 4,662 a] (N.) Bu 811b Ce t [ad 10,173a] 813b cf. 11,806b Cl cf. l l , 8 1 4 f . Ge ff 813b-817 cf. 11,805-808 818 814bf. cf. l l , 8 0 7 b f . Con 823f. (Gl.) cf. 10,454-456a Fo (Gl.) 823-820 [ad 12,715-722] C e f (Gl.) 828 f. [cf. 10,490] Kn 830a [10,548 a] (gr.) Con 830-842 cf. 10,491-496a K n . - 800. (R.) (R.) 807 836 b [ad 10,559a] Cl t 843 a 10,739a Kn 843-863 cf. 10,786-746 807,8 844-846 [ad 12,894bf.] Con (R.) (R.) 851 (F.) [3,250] (F.) Clt 851b (F.) [3,388b] Clt [ad 12,26b] Clt 851-854 10,739b-741 Ma 5,12, (R.) (R.) lOf.
476 852-855 (Β.) 855 856 f. Μ
ft
Π 862—Ρ 243 [ad 10,501605 a] cf. 11,880 cf. 10,819bf. 11,831
[cf. 12,9521|]
Con. - 302
47,2. 49. 282. 809 f. 3141. 320
310,2 Ce Se: a d d D . - 33. 47,2. 49. 282. 309 f. 313. 3141. 320 Se. - 33.
858 859 (R.) 861 862 f. >> ff
[cf. 10,7421 [ad 10,900] (R.) [10,384b] cf. 10,495 bf. cf. 10,736 cf. 10,744b
Ri Ce t Ge f . - 8 0 1 Ce Ce
Ρ 1-3 [cf. 10,510-512] K n 1-60 (Sz.) [cf. 11,836-867] Ei f . (Sz.) 97,2. 312314. 330 7f. cf. 10,513-515a K n 31a (R.) [9,689b] Cot 35 (R.) [9,736] Ce t 39f. (R.) 10,862f. (R.) Ge t 43-45a [cf. 2,544-546] C l f 45-50 cf. 10,345-349 Ce 47 b [9,699b] Ce 48 (etc.) [9,744] Ce f 49 [cf. 9,413] Ce t 49-52 [10,817-820] Ei f 51 [1,477] Cet 52 (Gl.) [ad 10,137 f.] Con: E m (Gl.) 53-58 (Gl.) [cf. 4,441-446] Ma 5,6,14. (Gl.) - 35,1 [ad 9,435-437] Ce t » (Gl.) [ad 10,356bCon Μ 359] (Gl.) [11,68-71] (Gl.) Ei t ff 61-67 (Gl.) cf. 10,707-713 Ge (Gl.) [ad 10,723Sc S.229 it 728a] (Gl.) bB-C 64 [cf. 10,727 bf.] Ge 70 f. Ge t [9,654 b f.] 75-78 (R.) [cf. 10,864-866] Ge (R.) 92 (R.) [10,671] (R.) Ce t 95 [2,63] Ge t 95b (R.) [ad 9,801b] Ce t [10,410b] Kn ff 101b (R.) [9,764b] Ce t 106 . [6,1a] cit 108a [ad 9,789b] Ge
109b-112 cf. 9,792 b-796 ScS.230aA (Gl.) (Gl.) Ce 129 [ad 9,789b] 133-136 [cf. 9,792 b-796] Ce (Gl.) (Gl.) 142-168(R.) [9,781-787] (R. C e f [9,782] Ce t 144 172 (etc.) [ad 10,126b] Con 175 [ad 11,875] Ce t Ur 175-178 cf. 12,894bf. (R.) (R.) 178b (R.) [9,764b] Ce t Ce t 185 (R.F.) [9,741] (R.) 186f. (R.) [ad 10,500] Ur 188-197 [ad 12,941-944] H t 188-214 cf. 10,495b-505a 192 [ad 7,604b] Clt Ge 192 f. [ad 2,389] H a Sp. 192-197 [2,371 f.] 2112 t H a Sp. 194 f. cf. 2,275 2111 200 a [ad 12,894a] cit Ge t [8,522] 200 (F.) 201-208(R. cf. 10,501-505 a Ur. - 302 304 f. 348 [cf. 10,501 f.] 205 206-208 [cf. 508-505 a] 305 H a Sp. 207 f. cf. 2,275 2111 213bf. [ad 9,731 bf.] C e t Kn cf. 10,500 216a [ad 12,343] (N.) K n U r . - 128,2 6,483 (Nn.) 216 cf. 12,363 (Nn.) Con ff [8,8] 225 Cet 232 (R.) [ad 9 , 1 9 4 f . ] ( R . ) C e t [4,419] (gr.) 239 Ur t Ur 241b [9,485 f.] Ge 10,809a 243 (R.)
Ρ 253—761 253b 254f. (R.) 255 (R.) 272 f. 279 f. 281b-283 (Gl.) 295 297 f. tt
300 302 b f. 314a 321b 322b-343 (Sz.) 323 323b-325 324 326 333 f. 336 (R.) 342 343 (F.) 360 bf. 363 363-365 368 384-388 tt
398 410f. 416bf. It tt
424 f. 425b 426f. tt
437 bf. »»
446f. 499 513a 513 514b 620-522 (Gl.) 529 531
[9,667 b] Cef Sa comm [ad 11,780b] [9,634 b f.] (R.) Ge t [ad 9,485] (R.) Kn [ad 12,739] (gr.) Fo [7,649f.] Cet [ad 10,707-713] Ei t (Gl.) [10,869b] Cet Ce t [cf. 9,753 f.] Ur cf. 10,416 [ad 9,444] Get [9,107 f.] Gef Fo [of. 10,337] Con [ad 4,614a] cf. 9,638-663 Η (Sz.) [ad 2,476a] (N.) Ca S.234 cf.9,646b-649a Η [ad 5,547] (N.) Η : Heitlerns [cf. 9,649 b-652] Ge cf. 9,659f. [9,787] (R.) Cet Ce [ad 9,789b] [ad 12,457 b f.] c i t Ce t [ad 10,24b] [11,421 f.] Ur [cf. 2,367 f.] Con [ad 11,611] cit Ce t [9,812bf.] Ei t [12,548-553] Η [ad 8,434] Ur [cf. 3,712f.] C1 [ad 4,24] [ad 12,883bf.] C i t OttoS.345 [ad 12,893b] Ur [ad 12,283f.] [7,593b] Sa comm cf. 10,860b Fo cf. l l , 8 9 f . Se: D cf. 10,860b Ha Sp. 2140 [cf. 11,89 f.] C1 [ad 10,759] Con [cf. 7,475] Get c f . l 1,289a (Nn.)Ur [ad 6,170b] No S. 185 [9,261a] Ge [ad 2,223f.] Ge (Gl.) [9,717f.] Sc S.243 bC-D [6,467] Get 1
544 bf. 546 b 547-550 (Gl.) 548 (Gl.) 555 561 569 »f 573 576a Η 580-592 593 f. 619 631 632b (R.) 646a 649 652-655 (R.) 657-664 (Gl.) tt
t
660 b f. 674b-678 (Gl.) 679f. tt
694-696 (etc.) 695 f. 696b (F.)
477 [ad 12,853-855] Ge [ad 12,841b] Ge [ad 9,2] Ge [cf. 12,854] Ge [12,224b] Get [5,715a] F o : Wa [ad 6,101] Kn [ad 9,718] Cet [cf. 7,475] Ge [ad 2,426 b] Kn [ad 7,536b] Ge [1,467] H. S e i [cf. 8,353f.] Ur [5,818 b] Get·- 47,1 [11,676 f.] Fo [ad 9,409b](G.)Ce t [3,585b] Get [ad 1,255] Ge t [ad 11,823Kn.-314,1 827 a] (R.) cf. 9,59-64 Η (Gl.) [ad9,792b-796] Kn (Gl.) [ad 10,723Kn 728a] (Gl.) cf. 9,63 b f. Cet [ad9,563-565a] Sc S.237 aC-D [ad 8,310] Ge [8,618b] Ce t [ad 12,665f.] Ei t
[ad 1,227] Gy S. 792 2,774b (F.) Kn 3.48 (F.) Kn tt 4,280 (F.) Ur tt [11,151] Kn tt 12,868 (F.) Kn tt 717f. (R.) [2,707f.] (R.) Get 718bf. (R.) [9,27f.] Cet 725-729 [ad 10,707-713] Ei (Gl.) (Gl.) 737-739 [12,672f.] Eit (Gl.) 747b-751 cf. 7,586-590 Ha Sp. (Gl.) (Gl.) 2129f. [ad 10,693SoS.226bD tt 696a] (Gl.) 753b cf. 11,291 Ur t 754(758) cf. 11,289a Ur t 755 (Gl.) [ad 7,705] (Gl.) Ha Sp. 2130 t
Σ i—205
478
Σ Kn Eif. 314. 880 CI [ad 10,843] 4 18bf.(R.) [ad 12,146] (R.) Ei t cf. 11,898b 20a (R.) Eit CR.') Η [1,99] 20 (R.) ll,91f. 21 (R.) Kit Con [ad 2,559] 22 Ur cf. 10,844 23 f. Ha Sp. [cf. 12,611] >» 2145 Ca S.811 [cf. 11,87] 26f. (R.) [12,640] (R.) Got If Co cf. 11,36-38 28-31 Pb [4,673] 30 bf. [1,465 a] 32 b cit Con [9,346] (кг.) 33b [ad 10,823a] Cot 35 a Kn cf. 5,239f. 35-38 Kn cf. 5,239 35 b Ha Sp. 5,826b (N.) 39b 2123 Ha Sp. 5,826 (N.) 40a 2123 Η 5,825b (N.) 42 a [ad 9,673b] (N.)Fo »» Ur 9,102b (N.) 43 a cf. 5,825b (N.) Η 45 a Ur 9,103a (N.) 45b Ur [7,400] (R.) 52f. (R.) [ad 2,594] (R.) c i t 73 (R.) Co t [10,667] 75b (R.) [cf. l,370bf.] C i t 78 [cf. 12,637-642] Ei t 80-85a (R.) (R.) sD 88-126 [4,696] (R.) [ad 10,855 bf.] Ur 90f. (R.) (R.) 90-92 (R.) [ll,177f.](R.) Ur Ce 102 [ad 2,281a] Con 104 [ad 2,647] Cot 105f. (R.) [ad ll,338f.] Urt 107 (Ol.) [ad 8,702] Co t [11.410] 112 Ps 114 [ad 4,3541 [ad 10,467-469 a] Ur 115-121 Gy S.725 [ad 1,4b] 119 [ad 1,9 a] Hot 99 [cf. 5,781] (R.) G o t 99 la 1-22
[ad 8,1a] cf. 11,896-902
120 120f. (R.) 122-125 (R.) 125 131 f. (R.) 132bf.(R.) 134-137
[cf. 1,18 a] (R.) [12,646f.] (R.) [10,441 b-443] (R.) [ad 7,434] (gr.) [ad 10,500] [ad 10,739b741] (R.) [ad 8,681b]
Gy S.726 Ei t Con Con Go Get
Ca S. 651. - 268,1 Mg 140b [ad 3,509] [8,416-422] Sc S.232 142bf. аВ-С t 144b (R.) [6,490 b] cit [11,6b] cit ft 148b-150 [ad 1,467] Ce t 276,1 165-169 cf. 9,1-5 165-202 Aen. 9 276-278. 281. 828. 830 cf. 9,1-24 (Sz.) Ha Sp. 165-202 2134.-81. (Sz.) 276. 278. 3421. [cf. 4,693-695] Η 166-168 cf. 5,606-610 Ur ft 166b (F.) [ad 5,607 b] CI 168a 5,610a 168b cf. 5,606 Ei 9,2 Μ 170a [ad 10,241] cf. 9,6-13 (R.) Ei 170-180 (R.) [ad 10,228 b Eit »» 245] (R.) Ce t 172b [10,757] 176bf. (R.) cf. 9,466-467 a Ha Sp. 2135.-81. 93,1.2751. Kn. - 275 cf. 9,13 a 178a 182 (R.) Ma 5,9,1,9,18f. (R.) 81. 276,1 cf. 9,18-22 a (R. ) tt cf. 7,427f. (R.) Ur 184-186 (R.) [cf. 8,534-536a] Ur 189-191 Kn [cf. 5,657f.] 202 Kn cf. 9,14f. ft Con 3, 203b-206 [2,616] S.520 [cf. 10,261 bf.] Η 11 [11,596] 205 Cot
Σ 205—454 [ad 7,785f.] cf. 10,270f. 205-214 cf. 10,270-275 cf. 10,272-275 207-213 (Gl.) (Gl.) [12,709] 209 [ad 10,261a] 215a [10,721] 216a [5,113] 219 (Gl.) [ad 6,165b] >» 219f. (Gl.) [ad 2,313] [ad 4,669-671] Μ (Gl.) [cf. 9,503f.] *» 219b [ad 7,513a] [6,626a] 222 223 b f. [ad 9,124 a] 225-227 [cf. 7,787 f.] [9,731-733] »» 205 f. »»
cit Ge Ge Ge Ht Ce t Fo Con Con Get
Ei t Get Ur Con Fo Sc S.228 bB t 2 3 1 b - 2 3 3 a [cf. 11,29-31] Ce [12,85a] 233b Cet 233 b f. [cf. l l , 3 4 f . ] Cet Ce 234 f. cf. 11,39-41 Ur 23ва [ad 11,149b] 237 f. [ad 11,54] (R.) Ce Kn.-261,1 239-241 а [ad 8,369] [cf. 11,912-9151|] Ce 239-242 cf. 11,284^446 a Con. 243-313 2841. 828 (Sz.) (Sz.) Con [2,348a] 249 251 cf. 10,702 b-704 H a Sp. 2139 Ge 252 cf. 11,338 f. K n . - 284 254-283 [ad 11,848(R.) 876a] (R.) Ce t 267 (R.) [ad 11,914b] Ce 267 f. [4,565f.] 268b-270a [ad 7,434] (gr.) F o 271 [cf. 9,485f.](R.)Ur Kn 284 (F.) [cf. 11,377] cf. 11,878-444 K n . - 284. 285-309 848 (R.) (R.) 287 a [9,511a] Urt 287 (R.) [cf. 9,598f.](R. Ge Con 288-290 [ad 11,213] [cf. 11,392-896] K n . - 286 293 f. cf. 11,399-402 Con 293-296 305-308а cf. 11,434-440a Con (R.) 305-309 cf. 10,279-284a Ei t (R.) (R.) 307 b f. Con. - 286 11,488 a 308(etc.,R·) [10,862f.](R.) Ce t
308 b f. 309 (R.) 310-313 324 (R.) 324-327 (R.) 324-342 (R.) 328-332 (R.)
479 [cf. 11,443 b f.] [ad 7,540] [cf. 11,445 f.] [9,621a] cf. 11,45 f. (R.)
cf. 11,42-58 Ei (R.) [ad 10,435-438] Ei t
364 365 f. 367 369-371 369-379
cf. 11,43 f. (R.) [10,650] [ad 10,862865 a] (R.) [cf. 11,81 f.] cf. 6,218-222a [ad 7,463 b] cf. 6,218 6,219b cf. 6,220b-222a cf. l l , 7 6 f . [ad 1,47 a] [ad 10,607] (R.) cf. 1,46 cf. 1,46 f. cf. 1,47 b f. [ad 8,372] [cf. 8,424-438]
369-467 (Sz.) 369-482
cf. 8,870-406 (Sz.) Aen. 8
>>
329 333-335 (R.) 336f. (R.) 343-355 348 a 348f. 350 352 »»
,,
356b
369-617 И 370a 375f. 382 f. 394 (R.) 399 b 403a 412f. 417f. 426f. 427 428 429-461 (R.)
286 Con Kn Cet Ei
Ei Cet Eit Go t Go Kn Ur Ur Ur Get Kn Ce Ge Ge cit Sc S.232 aD-bA H.-162,2. 261. 837 Ei 3 S.66. - 224.26»262. 263 f. 328. 830. 333. 886. 340. 842,1
cf. 8,370-731 II [ad 12,167 a] Con [2,235f.] Ge t [ad 8,370-372] Ca S.647 [cf. 8,382 b] (R.) Fo [ad 7,225bf.] Ce [ad 10,212] Con [ad 8,439f.](R.)Ur [8,438] Con: W a [cf. ( = ) l , 7 6 b f . ] H e s S. 475 [cf. 8,403a] Η [cf. 8,384] (R.) Con cf. 8,374-386 Η (R.) [12,872-884] Ei t *» (R.) 454-456(R.) [ad 9,757-759] Ce
480 457 457-460a 463-467 (R.) 466f. 468 tt
468-482 (Sz.) 469 470f. 470-477 474 f. 475b-477 476a 478-482 tt
479 f. 481 483 f. (R.) 483-608
Σ 457—Τ 3 8,382a cf. 8,382f.
H a Sp. 2132 cf. 8,395-404 a E i t (R.) cf. 8,402 f. [8,403 a] Con [cf. 8,407-416] K n . - 261 cf. 8,407-463 K n . - 261 (Sz.) [cf. 8,439-443 a] K n (R.) [ad 8,449 b f.] Sa comm [cf. 8,416-438] Ge cf. 8,445 C1 cf. 8,451-453 H a Sp. 2133 [ad 7,629b] Het cf. 8,443 b-453 Sc S.232 bB-C Η [ad 9,148a] [ad 8,448 b] C1 [ad 8,448 b] H a Sp. 2133 [cf. 6,724f.](R.)Cl cf. 8,626-728
E r . - 261. 340. 3451. 360 483-617 И Aen. 8 E i 3 S.66. - 224.259262. 328. 330. 333. 340 [cf. 1,742] Ge 484 486 [ad 1,535] (N.) F o 486 f. [cf. 1,744] [cf. 3,516] Kn tt [ad 8,714-719] Ei t 490-496 495bf. Kn [ad 8,592] 505 a [ad 7,246a] Con
514f. 516f. 535 535-538 538 541b 548 f. 556bf. 569-572
575 590 590-592 590-606 tt
tt
606 607 f. 609 609-613 610 61 I f . 613 614 614-617 II 615-617 II 616f. 616bf. 617a tt
617Ц tt
[cf. 12,131-133] [ad 8,699 b] [ad 10,761] [ad8,701 b-703] [cf. 6,555 b] [ad 2,781 bf.] [8,654] [1,602] [ad 6,645-647]
Ce + Ei t Ce C1 Ge He t Con Con Monro bei Con 2, S.511 [8,215] Ce t [1,499 f.] Ge paral. S.593 t [ad 6,28-30a] U r [ad 5,553] Ei [ad 5,588-591] Η (Gl.) [ad 6,645-647] Monro bei Con 2, S.511 [ad 10,224] Ge cf. 8,671 f. C1 cf. 8,626 b 346 cf. 8,620-625 Se: a d d D cf. 8,621 b-623 cf. 8,620a cf. 8,624 H a Sp. 2133 cf. 8,464 K n . - 261Γ. [cf. 8,608-610] U r [ad8,729-731 Π] K n [cf. 8,623-629] K n . - 260. 262,1 [8,416-422] Sc S.232 aB-Ct cf. 8,616 Fo [ad 11,6b] Cet cf. 8,628 Kn.-259,1. 337,2 [cf. 8,609 a] Kn
Τ 'T-Y' l f . (F.) tt tt
9t tt
1-39
[ad 1,468] [4,6f.] [cf. 4,129] cf. 8,466 b cf. 11,1 cf. l l , 1 8 2 f . Aen. 8
Ht Ur f Ur.-266,2 K n . - 260. 261 f. 837 f. Kn.-266,1 Cet 269-262. 264. 281.
3 tt
3f.
[ad 8,528] 8,609 a cf. 8,6081.
3-39 (Sz.) cf. 8,608-626 (Sz.) 3b cf. 8,729b
328. 330. 333 Kn Ur Se: D. 259,1.337,2 260.262,1. 343. 345 Kn
Τ 7—380 7 (F.) 8-11 (R.)
cf. 8,611 cf. 8,012-614 (R.)
Sc S.232 aA. 258,1. 334 10f.(-13) cf. 8,612f.(-616) Ma 5,8,1 lf. - 263,1 [cf. 10,242bf.] K n Kn.-261,2 11 (R.) [cf. 8,7311|] 12a 8,615a [cf. 8,527-529] F a S.684f. 12-15a 12bf. cf. 8,616 Con Cef 14f. cf. 8,529 f. [11,374b] Go 15a Ur 16f. [cf. 12,101 f.] 8,617-619 Ma 5,8, l l f . 18 18f. cf. 8,729 f. Clt 34-36 (R.) [cf. 8,613bf.] K n (R.) [9,717 f.] Go t 37b Ce t 44 b [8,607 b] Fo 47-49 [cf. 12,386] Fo 60 b [ad 10,128b] (N.) 86b-90 (R.) [2,601-603] (R.) Ge [ad 8,700 b-702] F o : W a 87 95-97 [1,731-734] La 97 (R.) [ad 4,569 b f.] K n (R.) 106 (F.) [ad 4,105] Clt [cf. 8,287 b-300] E r 114-133 125 Fo [cf. 1,26 b] Η 128b [ad 10,3 a] Er [cf. 8,292 a] 133b Co t 158 [ad 11,632a] 164-166 [9,157 f.] (R.) Ge f (R.) 211 f. (R.) [cf. 11,29-31] Ce Con 212bf.(R.) [cf. 11,34 f.] 223 b f. [12,725] Got 242 [1,142] Ce [cf. 12,170] Kn 251 252 [of. 12,175] Con 253 f. cf. 12,173 f. H a Sp. 2144 254 b [1,93b] Clt [2,688] Clt »> [ad 10,667] »» Clt 255 f. [cf. 12,212f.] Kn 257 [cf. 12,175] Con cf. 12,196 Ce >» 258a 12,176a C1 258 cf. 12,178a 258-260 [4,607-612] (G.) Ps (G.)
,,
31
Knauer, Aeneis und Homer
481
258-260 258-265 (G.) 11
259 a 259 b f. Η
261. 262 266 267 f. 275 (R.) 282-285 284 f. »»
284-286 287 290 298 301b 318b 327 328-333 (R.) 337 a 338 a 338 b 344-346 (R.) 345 347 353 a 357-364
cf. 12,176-182 cf. 12,176-194 (G.) cf. 12,197-211 (G.) 12,176 [ad 6,612bf.] cf. 12,199 [cf. 12,202. 203] cf. 12,214bf. [5,237f.] (G.) [ad9,157f.](R.)
Ur
[ad 8,582 b] [6,1a] [ad 9,292bf.] [ll,199bf.]
Het Clt Η Cet
Ce No S.289 Con Kn Kn Ge t H a Sp. 2134 [ad 12,605-607] Ei t [cf. 11,86] Kn [cf. 12,871] Kn [cf. 4,673 f.] Ur [1,344] F o : Nauck [3,494] Go [1,345] Ur [ad 9,292bf.] Η [ad 7,604 b] Clt [ad 2,263a] (N.) F o [1 l,49f.] (R.) Ei t
[9,4] Cot [cf. 12,419] Ca S. 877 Во [12,412a] [ad 9,25-32] Ei t [ad 12,441-445] Ei t >» 362 a [11,602 b] Cet cf. 12,81-106 362-403 H . - 39,2 (Sz.) (Sz.) 365a [cf. 10,718a] Ce 365 f. cf. 12,101f. C1 367 b f . [cf. 11,486] 367b-391 cf. 11,486-489 Se: a d d D 368b (etc.) [ad 10,242bf.] K n cf. 12,90 f. Kn »» 369 (F.) cf. 11,488 So: a d d D 373f. (F.) [cf. 10,261 bf.] Ei t 375-378 Ei t [5,4] (Gl.) [ad 10,97b-99] K n >» (Gl.) [10,272-275] ScS.228bA 11 (Gl.) 379 [ad 9,733 b] Con 3 8 0 b - 3 8 2 a [ad 1,468b] (Se) sD
482 382 f. 386 a 388-391 392 f. 392-397 392bf. 400-403 (R.)
Τ 382—Τ 104 [ad 8,620a] [8,224b] [8,661 f.] cf. 12,85f. [cf. 12,82-86] cf. 2,476bf. cf. 10,861-866 (R.)
Con Con Ge: Tu Kn Kn •Ur Se: D. 307,8
[adl2,95b-100]Ei f (R.) 408-410(R.) [ l l , 8 9 f . ] Se: D 415 (R.) [5,242] Cl f [ad 7,807 b] Cl j [ad 12,84b] Cl [12,733b] Cl f 418 [3,379b] Η
Τ Y
Aen. 10
E i 3 S.190. - 224.293296.302,1. 328. 333 [12,441] 1 H : 7-94,8 2b [ll,306bf.] Fo cf. 12,446 3 Con cf. 10,2f. Ur 4 f. H . - 294. 4-31 (Sz.) cf. 10,1-117 (Sz.) 296. 308. 328. 880. 333. 335 5a [ad 1,225b] Ge [ad 10,1b] (N.) U r »» cf. 10,1a Kn 6 [1 l,532-535a] F o : W a 8-10 10 cf. 10,1a Kn 10,5 a IIa K n . - 59,1 20 cf. 10,104 Kn 20-30 (R.) cf. 10,104-118 a K n . - 2 9 4 I . (R.) Ei t 32-74 (Sz.) [cf. 2,622f.] [cf. 8,698-706] U r ('Sz.') [cf. 8,700 b f.] Con 38 f. [ad 9,638 b] Се 39 a 44 [12,273-276] Fo (gr·) 44 f. cf. 12,447f. Eif 47 [9,690b] Ce f 47-53 [ad 2,608-618] Con (R.) 48 a [cf. 8,702] Con [cf. 7,511-514] U r 48-51 56 [cf. 7,141 f.] Cl f [cf. 8,243-246] Ma 5,16, 61-65 13f. (Gl.) Ur 64 [12,199] 64 f. [ad 6,462] Con Fo 65b [ad 7,327] 73 b f. [ad 3,350b] (N.) Mg
cf. 10,513-515a F a t cf. 12,464-467 Ei t 79-352 [ad 5,803-811] Η (Sz.) (R.) Η [ad 10,581b] »» 83b [ad 10,897 b f.] C e f (R.) 87 Fo [1,41] 92 a [adl0,128b](N.)Fo 96-102 (R.;) [cf. 11,434Ge 440a] (R.) 98 [ad 12,52 a] Cet 99 f. [10,339b-341] G e t [ad 10,76] (R.) Ge t 104-107 (R.) [cf. 10,618f.](R.) K n No S. 119 110 cf. 6,12a 122-124 [ad 5,808bf.] Con (R.) (R.) 126f. (R.) cf. 10,107 f. (R.) K n . - 2 9 4 f . 305. 308. 828 Kn 127bf. (R.) cf. 10,814bf. 131 [ad 4,277.279] F o Η exc. 13 [ad 4,358] »> zu 1,402 133a (R.) [cf. 6,544b] (R.) Ge 137b [ad 7,444] Cl Ur 145 [8,290f.] 156-340 [ad 12,468-499] E i t (Sz.] (Sz.) [cf. 12,334bf.] G e t 157b (Gl.) [cf. 5,808bf.](R.) Wi 158-160 158b [11,291] Er t Kn 160 cf. 5,804 (N.) 163 a [9,599 b] Hot 164b-173 [ad 9,551-553] Ma 5,13,25 (175) (Gl.) (Gl.) [10,454-456a] F o (Gl.) 75b-78 »>
„
„
Τ 164—349 »»
200f. (R.) 200-202 (В.) 208f.(R.) 210f. 213-241 (R.) 215 215f.
cf. 12,4b-8 (Gl.) Ur [ad 10,878bf.] H e t (R.) Ur [ad 10,900 f.] (R.) [cf. 10,76] (R.) K n [ad 2,670] (R.) K n Con [ad 12,529f.]
Con cf. 7,219 f. cf. β,660b (N.) K n . - 124, 1. 847 215-217 [ad 3,167] (N.) Con [cf. 8,134] Kn Ge: Tu 216b-218 cf. 3,109bf. Con 219-229 [ad 12,83] Η 221 f. cf. 7,275 [7,538f.] Ge »> [cf. 6,652 b-655] K n . - 124, 221-229 1. 819,1 Kn 223-225 [ad 7,281a] He t 226a [11,497 a] 226-229 cf. 7,808-811 Ma 5,8,4 232a [ad 1,268] (N.) G e t [ad 1,284] (N.) Ur УУ Ur. - 124, 6,660» (Nn.) 1. 347 232b-235 [ad l,8f.] Ge [ad 1,28b] (N.) Ma УУ 5,16,10f. 236,2 [cf. 5,252-255] Ur УУ 239a [ad 2,35 a] (N.) We 245 b Sa сошш [ad 11,780b] [6,411b] Ge t 247 b Ge [10,207b] »* We f 251 [2,101] Con 252a [ad 12,790] 256 (R.) [ad 10,584 b f.] Con [ad 12,376] Ge 258 (R.) [cf. 10,776b-782] K n 259f. 279-285a cf. 1 0 , 7 7 6 b - 7 8 8 C e t 267-272 [cf. 2,544-546] Hf [cf. 10,783b-785a] Ge f »» Η 269 f. [8,448b] 10,783a CI 273 275 [10,476] Ht Con 275b [ad 10,243b] [ad 12,925b] Fo УУ Heinze 276 [ad 10,482] S.204 280f. [cf.l0,783bCI 785a] 283b-285a cf. 10,786b-788 Ce t 81·
285b-287a 12,896 b-900
483
Ca S. 888. - 317 f. 286 [cf. 5,263] Kn 287a (F.) (=)12,900 HesS.508. - 318 290-317 cf. 10,606-632 Ei t (Sz.) 290-340 [ad 4,227f.] (R.)Ha Sp. 2117 [ad 10,581b] Con »> 290-503 И cf. 10,606-662 Ei t (Sz.) (Sz.) 296a [ad 6,590a] rat 297-299 [4,393] P s : Glover 298 bf. (R.) [ad 1,378 f.] Fo [cf. 10,619bf.] Con >» (R.) [ad 11,292a] Ei ft 300 (R.) [cf. 10,615] (R.) K n 304 [1,15] Gy S.725 307 [ad 1,206b] Gy S.792 307 f. (R.) [cf. 1,283 b-286]Kn. - 362 3,97 f. (R.) Ma 5,3,8.УУ 141,1.324. 330.334,1. 348. 362 [ad 4,229 f.] Pa »» 310-317 cf. 10,622-627 K n (R.) (R.) 314b-317 [cf. 5,810bf.] H t (R.) (R.) 318-320 cf. 10,633-635 K n 318-329 [cf. 5,808b-811] H a Sp. (R.) 2133 31&-340 [ad 10,811.] Se: a d d D . - 318,1 320 [cf. 5,808bf.] (Se) add О 321 f. [ad 12,62 f.] Con. 318,1 321-340 cf. 10,636-660 K n . - 330 322-324 [ad 10,645f.] Kn 332 [cf. 5,465] Con 332-336 [cf. 5,465-467 a] Ce (R.) (R.) 334 cf. 6,808bf. Ri. - 304,1 [ad 11,118] Con »» 336 [4,696] Gell. 13,1, 2-5 338 (R.) [cf. 1,488] Con 340 [ad 10,665] Kn 341 f. [cf. 2,604-606] Η (R.) 349-352 [12,494-499] Eit (R.)
484
„
371а (R.) 371 bf. 371b. 372а (R.) 375-380 381-395а 381-503 И (Sz.) 386-388 387 b f. 389 389-392 (R.) 390a 392a (R.)
,,
394 395b 395b-400 397-400 399f. 402 403b-405 (Gl.) 407-418 408-412 419 419-422 419-438 419-454 421-441 а 423 b 423 b f. »»
424 a 425-427 (R.) 429 (R.) »>
431 f. (R.)
Г 371—Φ 3 [cf. 11,438 a] Eit [ad ll,503f.](R.) C1 f [ad 7,586f.] Con (Gl.) [ad 12,546 b. Be 547 a] [ad 12,480] Con [ad 12,529-534] Ei t [ad 12,505-553] Ei \ (Sz.) cf. 9,749-752 C1 [cf. 9,754f.] Kn [ad 10,737] (R.) He f cf. 12,546f. Ur CR.·) 12,546 a Ur [ad 11,457 b] Ur (Gl.) [ad 12,535 a] Kn (N.) cf. 12,533 f. Ei [5,260] (N.) Wi cf. 12,535-537 Con [cf. 11,696-698] Η cf. 12,537 Con [10,399f.] Cl t [cf.2, (222)223 Ma5,13,10 -224] (Gl.) [ad 3,45f.] Ur [8,580-583 a] Ge f (G.) 9,722 Ge [cf. 9,424 b-426] E i t [ad 10,874-882] Ei f cf. 10,63G-660 Kn. - 330 cf. 9,735b-746 Ei t cf. 12,697 a Con [cf. 9,735 b-737a] Ei t cf. 10,874 Kn cf. 12,700 a Con [cf. 9,737 b-739] E i t (R.) [cf. 9,739b] (R.) Ei t cf. ll,855f. (R.)Ei t [ad 10,878bf.] Kn (R.)
431-433 (R.) 437 (R.) 438-441 a 443 b f. Μ Μ
[ad 10,900f.] (R.) cf. 12,50 f. (R.) cf. 9,743-746 [ad 1,411 f.] cf. 5,810a cf. 10.81 f.
Ur
Ur Ur Kn Ei t Cet- 318,1 [cf. 12,62!.] (R.)Ur. - 6 0 , 1 . >> 318,1 445 f. [cf. 10,645f.] Ei t 445-504 И [ad 10,661 f.] Kn 446 b [5,377b] Ge t [ad 12,53b] Con »» 447 f. [cf. 10,647 f.] Ei t 453 (R.) [ad9,136bf.](R.) Ce t 455a [ad 10,346] (N.) Ur 457-459 [ad 10,699 b f.] E i t 460-462 cf. 12,509-512 Ur 462 [12,342] Fo 462 b [9,701b] Cet 470b [ad 9,700b] Fo 470bf. Ur 10,818f. 472b-474a [ad 9,418 f.] Ce 475 [cf. 9,750f.] Con 476a [ad 9,419 b] Kn cf. 9,701b Ge t- >J 46,2. 69,1 [cf. 10,570a] Con tf [ad 10,815bf.] Kn »J 478 [cf. 9,768] Ei t 481 bf. [cf. 9,770f.] Ur (Hes S. 515) [10,554f.] Ce t 483b [ad 12,276b] Cet 484—487a [12,505-508] Ei t 490-492 [2,792-794] Sc S.222 (Gl.) aA-B cf. 10,405-409 Ge (Gl.) 12,521 f. (Gl.) Ha Sp. »» 2145 493 f. [ad 12,329f.] Ur 498-502 [ad 12,337-340] Ge 499 [ad 12,329 f.] Ur t cf. 11,88 499 b f. Cet
,,
(
Φ
Aen. 10
Ei 3 S.190. - 224. 302,1.328. 330. 833
l-210(Sz.) cf. 10,610-606 (Sz.) 3f.
[ad 1,468]
Ei. - 301. 328. 330. 843 Ce
485
Φ 7—307 7-10
[ad 5,806-808] Se: D (R.) 7-16 [ad l,100f.] He 9 f. [ad 12,756f.] Con (Gl.) 9bf. [8,240] Ge 11 [ad l,100f.l C1 13b [ad 5,680f.] cit [9,124bf.] Ce t 16 19-21 [ad 10,513-515a] Kn 21 [of. 12,35bf.] Kn (R.) 26b-33 cf. 10,517b-520 Se: adclD. - 301 f. 30 [2,57] Ge 34-119 cf. 10,521-536 Ur. - 3 0 1 f. (Sz.) (Sz.) 48 [10,419f.] Ce t 50 [4,588] Wa 59 a [ad 10,377] Con 60 f. (R.) [ad 12,376] Ge [10,650] 63 a Ce t 65a(68b) cf. 10,523 Ce 67 f. cf. 10,522 f. C1 69 [12,491 f.] Fo 74 [ad 10,524f.] [10,598] Kn »» 74 f. (R.) [ad 2,541b f.] Ce t (R.) 74-96 (R.) cf. 10,524-529 (R.) 95 f. [ad 4,425f.] (gr. ) Ps [ad 10,528 b f.] Kn »» 97 f. cf. 10,530 Ei f 99-102 cf. 10,531-533 ScS.244aA 99-113 cf. 10,531-534 (R.) (R.) 100b [ad 12,150a](R.)Con 106a (R.) cf. 10,600 b (R.) C e f 106-108 [cf. 10,829f.] KKn (R.) (R.) 108 cf. 1,752 b He 117 f. [ad 9,347 f.] Ge t [ad 12,950] Kn >» 118a [ad 7,525a] Ur 118 f. C1 cf. 10,535 f. 120f. cf. 10,555 b f. Con 122a 10,557a Ma 5,2,17 122-127 cf. 10,557-560 sV S. 447, 7: Asper 122-135 cf. 10,557-560 ScS.235bA (R.) (R.) 123bf.(R.) [cf. 9,486 bf.](R.) Ge t 136b [7,291 b] cit
137 139-204 (Sz.) 143b 145a 165b
,,
166 168b 171-179 174bf. 181a »»
209 >>
211-327 (Sz.) 213f. 214-221 (R.) 218
[1,50] [ad 12,468-499] (Sz.) [7,661a] [ad ( = ) 12,165] [ad 8,729b] [10,817] (gr.) [10,478] [cf. 11,804] cf. 12,772-776a cf. 12,782f. [6,833] [11,277] [6,483] (N.) [ad 10,413] (Nn.: m.) [ad 10,606-632] (Sz.) [ad 9,124 b f.] [8,36-65] (R.)
Get Ei t Fo Hes S.521 Con Con cit Ma 6,6,17 Ur CI cit cit Ht Con Kn Con Eit
[ad 1,100] Gy S.728 [ad 12,35bf.] C e t [cf. 5,806-808] Ur 218-220 (R.) (R.) Kn 219f. [cf. 1 l,393f.] [ll,384bf.] 220a Cet 221a (R.) [ad 10,15a] (R.) Con Fo [ad 5,805] 225 [3,508] 232 (R.) Urt He t [ad l,100f.] 234-239 [7,810b] 234b Het Ce t [9,124bf.] 234 b f. 237b (Gl.) [cf. 2,223] (Gl.) We t [cf. 8,711-713] Ge 238f. [10,307] 241b Cet 254 b f. [ad 9,731 bf.] C1 [ad 9,124bf.] Con 256 Η [1,93] 272 [ad l,94b-101] Η 273-283 (R.) (R.) [cf. 10,668-679] Ei t- Μ 320,2 (R.) Fo [8,534-536a] 277 f. [cf. l,97f.] Ur 279 (R.) [ad 1 l,688f.](R.) Ce | it [7,268 b] Ca S. 578 286a Ge t 286 [ad 3,610f.] [8,150 a] Cet Μ [cf. 5,805] Η 295 [cf. 5,806-808] Ha Sp. 305-307 2123 (R.) 307 [11,257a] Ha Sp. 2141 t »»
486 325 362-364 (365) (Gl. 385-401 388 >t
it it >1
389a 395b 398b (R.) 403-405 415 441-445 (R.) 441-447 (R.) 446-460 (R.) 449 474 (R.) 485f. (R.) 493b-495 (Gl.) Π 506 >>
Φ 3 2 5 — Χ 63 [ad 1,100 f.] cf. 7 , 4 6 2 b - 4 6 6 (Gl.) [10,96b-117] [ad 2,313] [5,451a] [ad 8,526] [9,503] [11,192b] [ad 11,726b] [11,641] [ad 12,376] cf. 12,896 b - 8 9 8 [ad 10,473] [ad 4,541 f.] (R.) [ad 9,144bf.] (R.) [cf. 5,810bf.] (R.) [3,270b] [cf. 11,735] (R.) [cf. 11,686] (R.) [ad 5,213-217] (Gl.) [ad 11,721-724] (Gl.) [cf. 1,228] [ad 1,718]
Ce t Ma 5,11, 23 f. Ht Ca S . 2 2 0 cit Ce cit cit Ur Con Ce t Sc S . 2 4 3 a Α . - 317 f. Η Η
>»
517 521 526 526-530 526-537 626-611II (Sz.) 535 537 540-542a 541 541 b f . 544 f. 544-546 544-598 (Sz.) 550 b
Be H a Sp. 2123 cit Fo Ei Ge
[4,84] [4,696] [ l , 3 9 b f . ] (gr.)
Η t Bu B u r : Dorvilius [12,564b] Ei t [cf. 2,460-462] CI [ad ll,879-882a] Con cf. 11,876-915 И 3 1 0 . 3 2 9 ! . (Sz.) [1,293 f.] We t [ad 7,621] Ge [12,574f.] Ei t [1,14b] We t [cf. 12,463] Kn ll,912f. Get-2891. [ad 9,757-759] Η [ad 12,468-499] E i t [ad 12,545 b]
Ge paral. S. 629 [10,467f.] (R.) Ce t cf. 10,375f. (R.) Go
565f. (R.) 568-570 (R.) 595-605 [10,81 f.] cf. 10,β3β-660 Η
Cet H a Sp. 2139.-330 597 [cf. 5,810a] Ur 600-605 cf. 10,656-658 Ei 606-611 и [cf. l l , 8 8 2 b - 8 8 6 ] Con 608-611 Π [ad 12,584-586] E i t
Sc S.243 aC Ei f Ht
Χ 11 12b (R.) 17 21 22f. (Gl.) 25-32 26b-31 (Gl.) >>
29 31 (Gl.) 3 1 b (F.) Μ 33-130
[1,10b] We t [ad 12,664] (R.) Con [cf. 11,418] H a Sp. 2141.-76,2 [cf. 12,689 b f.] Sa 6 S . 4 9 [ l l , 4 9 3 f . ] (Gl.) H a Sp. 2141 t cf. 10,270-275 Ma 5,10,2f. [ad 8,589-591] c i t (Gl.) cf. 10,272-275 (Se) Ste(Gl.) phanus. 290,2. 298 [ad 1,535] (N.) F o Se [cf. 11,183] [ad 2,268 b] Kn 10,274b ScS.228bB Aen. 12 Ur. - 54,2. 225. 292.
33-130 cf. 12,1-80 (Sz.) (Sz.) 3 8 - 7 6 (R.) cf. 12,19-40 a
316. 3291. 333 291,1. 343 U r . - 291,1
(R.)
39 f. 41 (R.) 42 f. (R.) 49 (R.)
[ad 12,43 a] [cf. 2,536] (R.) cf. 9,485 f. (R.) [cf. 8,576] (G.)
Con Ei t Ce | Ce 254,4 Ca S. 767
[ad 10,526528a] (R.) [cf. 8,678f.](G.)Ce 254,4 pf. 12,43bf. Ce 59 f. 59-76 (R.) cf. 2 , 5 5 0 b - 5 5 8 Ge cf. 2,555 Con 61b (R.) 63 [2,503] Con
49b-51 (R.) 52f. (R.)
Χ 67—225 Bu Ps K n . - 290 Cl. - 290 Bu Ei Η: 1 60,2.291,1 Ri 85 [cf. 12,60] 88bf. (R.) [cf. 9,485f.](R.)Cl 91b [ad 12,9] Kn.-290,8 [ad 12,45 b f.] Kn.-290,8 91 b f . [ad 12,71] Eit 92-363 Ur. - 54,2. Aen. 12 225. 292. 329 f. 333 92-363 cf. 12,61J-952|| Sa 6 S.48. (Sz.) (Sz.) - 54,2. 291,1. 343 93-95(96) cf. 2,471-475 Ma 5,5,12 (Gl.) (Gl.) 99f. (R.) cf. 12,6431. (R.) Con. 291,1 99-130(R.) [ad 12,72-80] Kn.-291,1 (R.) cf. 12,632-649 Ei t tt (R.) 108b F a S.961 [ad 12,678] 116b cf. 4,169 f. Cl t K n . - 143. cf. 6,98 a tt 287. 847 [cf. 7,481 bf.] Ur tt Kn [cf. 11,361b] tt 11,480 a Kn. tt 143,2. 347 Kn [ad 12,600] tt 122-130 Wilamo[ad 12,668 b] (R.) witz 2, S. 387,2 126 [4,3661.] Ps. - 111,8 [cf. 6,471] (Gl.) K n tt [°o 8,315] Ur tt 127 [ad 7,586f.](Gl.) Con 127 f. Ηθ t [ad 1,315] 129 f. [cf. 12,79t.] K n . - 291 130 (R.) [cf. 11,708](R.) H e t 131-136 [9,731-735a] Η 134 f. [ad 9,733 b] Се 136 Kn [ad 12,220f.] 136-207 cf. 12,742-762 Η 139-142 cf. 11,721-724 Sc S. 243 (Gl.) (Gl.) aC 140a 11,721a Con 143 f. cf. 12,742f. Ur 67 f. 77 b f. 78b Μ 79 f. 79-81 82-89 (R.)
[4,385] (gr.) [ad 4,590 a] [cf. 12,9] cf. 12,45 bf. [4,30] cf. 12,54f. of. 12,56-68 (R.)
145 f. 145-156 147a 159-161 165 166bf. 166b-187 (Sz.)
487 Η cf. 12.7 66 f. [cf. 12.766-77Г Richter [ad 7,430 b] S. 19 Se: a d d D cf. 12,764f. [ad 1,108. 110] Gy S. 789 (gl·) Kn of. 12,791 f. [ad 10,464-473] Η
cf. 12,791-842 Ei. - 32. (Sz.) 3241. 329. 334 168-173 [ad 12,149-151] Con (R.) (R.) Ca S. 885 169b-172a [ad 12,777 f.] (R.) (G.) Ur 172a [ad 7,171a] Kn 179f. (R.) [ad 10,467469a] (R.) [ad 10,622-624] K n (R.) Kn 183a [ad 1,257 a] 186f. (F.) [5,609f.] Clt Kn [ll,595f.] >> K n . - 82,8. cf. 12,8411. 324,2 188 cf. 12,746-748 Ur 189-192 cf. 12,749-757 Ur (Gl.) (Gl.) 194 f. [ad 12,915b] Cet 194-198 [cf. 12,742-745] Ca S.884 199f. (Gl.) cf. 12,908-912 ( S e ) a d d D (Gl.) 202-204 [adl2,783b-785] E i t 205 [12,312a] Ge 205-207 cf. 12,760-762 ScS.243bB Ur 208 cf. 12,763 208-213 cf. 12,725-727 Sc S.236 (Sz.) aB. - 8 6 , 1 . (Sz.) 288.293,1. 805. 323. 839,3 209 Ma 5,13,39 [ad 12,149f.] cf. 12,725f. Ma 5,13,39 )> 212b Se: add D [ad 12,150 a] (R.) 213b [ad 11,843 f.] Con cf. 12,875a (R.) U r . - 8 2 4 f . tt [ad 12,885f.] ttEit 222 (R.) [ad 12,790] Ca S.885 225 [9,229] Ce t Ge zu [12,398] »1 12,386
,,
488 233 244a (R.) 247 248-363 (Sz.) 250-253 (R.) 250-259 (R.) 261-272 (R.) η
265-267 (R.) 268a (R.) 268f. 270-272 (R.) 273 (F.) 274 (etc.) 275b (etc.) Η
if
276bf. ft
280 281b (R.) 286b 291a 291b-295 292 b 294 294b 295b 297 (R.) 297-305 (R.) 301a (R.) 303 b 304 f. if
306 (etc.) 306-321 308b-310 (311) (Gl. 311b 312b 314-316 317f. (Gl.) 319
Χ 233—364 [6,494] (Ν.) Con [9,656a] (R.) Ce t [ad 6,547] (gr.) F o : Wa. 102,4 cf. 11,887-952| 314f. 816. 336. 340 [ad 10,449CI 4 5 1 a ] (R.) cf. 12,894bf. Kn (R.) [1,458] Co cf. 12,889-893 Ei + (R.) [cf. 10,901 f.] Fo (R.) [cf. 9,741] (R.) Ce t cf. 12,891 f. Ur cf. 12,947 b-949 Con (R.) [cf. 12,490] Kn [cf. 12,491 f.] Ri [ad 9,698b] Ce t [cf. 10,522 b] CI [ad 12,492bf.] R i [ad 12,783 b-785] Ur cf. 12,786f. Ei Ι[1,522] ΟΙ t [ad 9,602b] (R.) Η [9,432] Cet [ad 10,777] Con cf. 12,914b-918 Ur [ad 9,747 f.] (R.)Ce f [ad 9,548b] Cet [ad 6,334a] (N.) Con cf. 12,918 Ce [cf. 12,895b] Ei (R.) [cf. 12,676-680] (R.) [9,739b] (R.) Ce t cf. 12,676 Ei [cf. 2,670] CI cf. 12,678 f. Con [cf. 10,475] Con [cf. 12,788-790] Ei t cf. 9,563Ma 5,12, 565a(567) (Gl.) 12f. [9,441b] Ce t Cef [9,717 f.] Con [ad 1,468 b] [ad 8,589-591] Ma 5,8,10 (Gl.) Η [ad 1,99]
319-321 321 322-325
cf. 12,919-921 a [ad 1 l,748bf.] [ad 11,691-693] cf. 12,941-944 324 f. [11,641] 325 [12,507] 328 [ad 10,348a] 328 f. [12,924] cf. 12,926bf. 330a 331-336(R.) [10,897 bf.](R.) cf. 12,947 b-949 >J (R.) cf. 10,739a 337a 337 (etc.) cf. 12,930 10,524f. 338
Ur CI Η H. - 306 Get Ri Ce f Hf Kn Eit G e . - 292. 322 Kn Ur Heinzo S. 418,1 cf. 10,903b.905b Ur Kn 338 f. (R.) cf. 10,598f. cf. 10,524-529 338-343 (R.) (R.) cf. 10,900-906 Ur tf (R.) Ur. - 2921. cf. 12,931btt 938a (R.) 340 f. [cf. 10,526-528a] 342 f. 10,903 f. cf. 12,935f. Ce ft [cf. 10,531-534] Kn 345-354 (R.) (R.) cf. 10,557-560 CI 352-354 (R.) (R.) Kn cf. 10,739a 355 355-367 cf. 10,736-746 307,3 Fo [4,612b-620] 356-360 (R.) (G.) [cf. 10,739-741] Ge ft (R.) 357 (R.) [4,366 f.] OttoS.322 Ce t [ad 12,938b] It Con 358-360 [ad 10,501(R.) 505 a ] 359f. (R.) [cf. 6,57f.] (R.) CI 361 [ad 11,830] Kn.-310,2 cf. 10,819bf. Kn 362 f. Fo. - 33. [ad 11,831] it 47,2. 49. 282. 309 f. 314f. 320 Ur. - 33. 12,952 И ft 47,2. 49. 282. 309 f. 314Ϊ. 320 Ma 5,12, [cf. 10,742] 364 10 f.
,,
,,
Χ 365—506 [cf. 2,550a] (R.) Ca S.225 10,743f. (R.) Ma 5,12, lOf. 367 [cf. 10,744b] Ge [8,264-267] H a Sp. 367-371 2132 [11,9] (Se) a d d D Μ 371 [2,278] C1 373 f. cf. 2,274-276 Ma 5,5,6 Η 378-394 cf. 11,14-28 (R.) (R.) 379 f. [cf. 11,15 f.] Ei [4,569a] Pa 381 (R.) [cf. 12,555] Eit 381-384 [cf. 11,17-21] Ur 386 [cf. 6,149] Ge 386-392 [cf. 5,53 f.] Ei f 387 f. [cf. 4,335 f.] H a Sp. 2117 388 [( = )4,336] Hes S.552 t 391 (R.) [cf. 6,657] C1 cf. 10,738 Ur >> 393a Ur cf. 11,14a 395 (etc.) [cf. 2,285b] Con Cl. - 349 395-405a [ad 1,483] [cf. 9,465-467 a] Ei f . 275-277. 343 395-515 И Aen. 9 281.328t. 330. 333 395-515 II cf. 9,459-502 Ei. - 276 f. (Sz.) (Sz.) 396 2,273 H a Sp. 2111 401-403 cf. 1,477 Ы. Ha Sp. 2107. 350,1 401-405a cf. 2,272 f. Ur 401 b f . [cf. 12,99b] (R.) Con 403 f. cf. 2,278f. Con 405b-407 cf. 9,473-499 a K n . - 276 406 a P s . - 41,2 [4,590 a] cf. 9,478 a K n . - 277 »> 407 cf. 9,477 b Kn 408 f. [ad 12,609-611] Ei t 408-429 cf. 9,473-499 a K n . - 276 409 b [cf. 9,473b] Kn 410bf. [cf. 2,624f.] Con 3, (Gl.) S. 520 cf.4,669-(670) Ma 4,6,5 »» 671 (Gl.) 412f. [cf. 9,479bf.] K n Ei ll,148f. t» 365a (R.) 365f. (R.)
,,
415b »
416-428 (R.) 420f. (R.) 425 429a 429 431 f. 431-436 (R.) 432 b f. 437 b f. 437b-439
489 cf. 11,731a cf. 12,759a cf. 9,481-497 (R.) [cf. 12,933f.] (R.) [ad 9,496] [6,1a] cf. 9,498 f. cf. 9,490-492 cf. 9,481-497 (R.) [ad 9,488b] [cf. 3,312a](R.) cf. 9,473-475 a
437b-5151 cf. 3,301-348 (Sz.) (Sz.) cf. 9,473-499 a
„
438 b
440f. (R.) 440b Μ >»
447 »»
448 448 b 450 460 460 f. 1t
460-476 460 b •»
462 f. 470 473 f. 475 477-514 (R.) 483 483 f. 499 506
cf. 3,310 b [cf. 6,456 b] [cf. 3,482 f.] [ad 9,488 f.] (R. [1,698] [ad 4,645 a] [ad 7,59 b] [cf. 9,474 bf.] [ad 10,843] cf. 9,475 b f. [7,14b] [4,683bf.](gr.) cf. 9,478 b [ad 4,300f.] cf. 9,477-480 cf. 3,306-314 cf. 3,313b [ad 7,385b] cf. 9,478 b f. [1,655] [cf. 9,500-502] [ad 10,899] cf. 3,321-343 (R.) cf. 9,481-497 (R.) [9,725bf.] cf. 9,482 [ad 7,518] [9,481]
Kn Con Kn Ur Kn Clt Kn Kn Ei t Kn Kn K n . - 27". 283,2 Kn. 276,2. 336 Ma 5,9,11. - 276. 336 H e t- 109,1 Kn.-109,l Ge t Get Go t Ps Ge t Kn Clt Hes S.555. - 277 Η exc. 1» Wa 277 Sa 1 S.147 ScS.233aD Kn Kn Cet F a S. 736. - 277 Ht Kn Ge Kn Ei Cet Cet Cet Sc S.233 aDbA t
490 509 510f. 510-512
Χ 509—Ψ 175 cf. 9,485f. [cf. 9,488f.] [4,495-497 a]
Κη Co Ge f
5151
cf. 3,344 f. cf. 9,498 f. [ad 12,606 f.]
Kn 8a 3 S.152 Con
lOObf.
[4,705] [cf. 5,740]
101a 105f. 105-107 108-111 108-257a (Sz.)
[ad 6,493 a] cf. 2,270f. [ad 6,293b] [of. 4 , 3 5 1 3 5 3 ] cf. 6,175-178 cf. 6,175-235 (Sz.)
111a 114 114-122
[ad 11,138a] cf. 6,179 cf. 6,179-182
116
[cf. ll,134f.]
118-122 121a 128b-134
cf. l l , 1 3 5 b - 1 3 8 [ad 11,138a] cf. 11,59-67 [ad l l , 9 2 b f . ] [ad 7,705] (Gl.) [ad 7,793 a] cf. 11,61a [4,698]
Ps H a Sp. 2123 Fo Ur CI Co. - »4,3 Ei No S. 194. - 1 3 6 . 220. 830. 885 f. Con Ma 5,7,9 H a Sp. 2124 H a Sp. 2140 t Con Kn Ei Ur Kn CI Ei H a Sp. 2U9f. Η Go Fo CI He t Go. 283,2. 385 Ma 5,7,9 Ur CI Co Ur Ei t CI Ri (So) a d d D Ur Go t H a Sp. 2134 t
Ψ 1-34
[cf. 11,182-202] H a Sp. 2140 7-11 (R.) [ad 5,64f.](R.) Ei t 9b [ad 11,23 b] Co t 12-14 [5,553] Eif 13f. cf. 1 l,188f. H a Sp. 2140 15(f.) 11,191 Ma5,10,10 19 [cf. 11,97 f.] Ur 19-23 (R.) [cf. l l , 9 6 - 9 8 a ] Ur (R.) 30-32 [ad 5,96f.] Ur [cf. 11,197H a Sp. >> 199 a] 2141 57 (F.) [ad 8,184] at 59-63a Ur [ad 8,28-30] cf. 2,268-297 59-107 Ei (Sz.) (Sz.) 61a [ad 12,771] Ge 62 [ad 9,224 f.] Go t 62 f. [cf. 6,520] No S. 267 65 [2,270f.] cit 65-67 [cf. 4,556-559] Co [1,353-356] Em 65-74 66 [2,773] Con 68a (F.) [ad 4,702a] cit 69 [4,560] cit [4,683bf.] (gr.) W a 71 [cf. 6,365bf.] c i t »» [6,371] »> Cit 71-74 Ur [ad 6,325] 72-74 Go t [6,313f.] [cf. 6,329 a] Con 74a Go t 74b [6,126b] [cf. 6,269a] Con »» cf. ( = )6,370a Hes S.560 75a (R.) (R.) [cf. 6,697 b](R.) CI t [ad 10,739 b 80 f. (11.) cit 741] (R.) 83f. (R.) [cf. 10,906] (R.) U r Ps 94 [ad 4,354] Ei 94-98 (R.) cf. 2,281-286 (R.) [2,792-794] 99-101 Cit [6,700-702] Ur »»
>}
133b
,,
134a 135f. 139 141 f. 151 154 (F.) 154f. 161-170 (Sz.) (163-)164 165 166 >>
166-176 170 a »>
171bf. 173b 175
cf. 6,177f. [ad 7,391b] [1,319] [ad 11,201 bf.] [8,522f.] cf. 6,212-235 (Sz.) cf. 6,214(f.) cf. 6,220 [ad 5,96f.] cf. 6,225 cf. l l , 1 9 7 - 1 9 9 a [ad 11,72-80] [5,77 f.] [6,225] [11,197] [ad 11,80 a] [ad 7,490b] [9,272f.]
Ψ 17 5—388 Ge t [ad 11,8 If.] [ad 10,517b-520] CI cf. 11,95 Eit cf. 5,80 (G.) CI cf. l l , 9 7 f . Ei »» 179-183 cf. l l , 9 6 - 9 8 a Ei (R.) (R.) Ce 186b [cf. 6,219 b] 187 Ge t [ad 1,483] [2,278] Con η 194b [10,676b] Cet 194-198a [ad 5,59a] Con Ce 198bf. [5,609f.] 206a [ad 4,481 a] (N.) Bu [11,201 bf.] 218 Con 218-221 Ur [cf. 3,66-68] [3,301-305] Ur Ur 219f. 5,77f. 220 f. cf. 5,98f. Ma 5,7,2 226 f. [ll,201bf.] Ht 226-228 Η [5,4] cf. 11,210-212 Ur 226-897 И Aen. 5 156. 220. 249,1.830. 334 226-897II 5,42-603 (Sz.) 156 (Sz.) Ps 227 [ad 4,585] [cf. 6,226] 228 Con 241 f. So: add [6,228] 175f. 175-177 178 179 (G.)
,,
242 245 250-254 250-257 a (Sz.) 251 252 f. 254 255-257a 256 256 b f . 258-261 259 260 262 262 f. >»
262-270
Dt
[ad 11,207 b f.] Con [ad 11,80a] Ce [ad l l , 8 4 9 b f . ] Η cf. 6,224 b-228 cf. 6,212-235 (Sz.) cf. 6,226 Ur cf. 6,228 Ge [ad6,220b-222a] K n cf. 6,232 f. Η [6,227] Ri [ad 6,365bf.] Ge t cf. 5,109-112 Ur [ad 5,424 b] Con [cf. 5,61 f.] Ur 5,114 cf. 5,284 f. Ur [cf. 5,292] Con [cf. 5,308 b-314] K n
265 265 b 267 269 b
„
277
280-282 285f. (R.) 287-351 290-292 309 (R.) 323
„
326 326 f. 327-333 (R.) 333 336-343a (R.) 352-357 353
,,
358a 358-372 358 b »»
362 362 f. 363 b 365b 365 bf. It If
370 f. 373-381 375a 376 377 f. 379-381 380
,,
382 382 f. 385
(R.) 262-652 263 a tt
5,114^285 156,8 [ad 5,266] (gr.) U r [ad 5,385a](gr.)Con
387 387 b 388-400
491 5,310 [ad 5,266] (gr.) cf. 5,266 cf. 5,112 b [ad 9,265b] [2,201 f.] [3,118 f.] [cf. 7,487-489] [cf. 5,70] (R.) cf. 5,114-123 [1,752 a] [ad 5,153 f.] [ad 1,130] [ad 5,317 b] [(=)3,388] [ad 5,129 f.] cf. 5,124-131
Con Ur Con Se (Se) a d d D cit cit Eit Cet Ei Fo Ri Gy S. 789 Con Hes S. 569 H a Sp. 2120 Con
[ad 5,129] Sa S. 149 [cf. 5,162f.](R. Con [cf. 5,132 a] [ad 5,491 f.] [6,432 a] cf. 5,136 cf. 5,315 [cf. 5,136-150] [ad 5,129] [ad 5,317] [cf. 5,579b]
Con Wi Ge t Ma 5,7,4 Ei
Kn H a Sp. 2122 t [cf.5,146f.](Gl. Ur cf. 5,140 b Ri [cf. 5,141b] Ri [ad 8,593 a] Ce t [ad 9,33f.] Ur [cf. 12,407bf.] Ge paral. S.628 5,137f. Ur cf. 5,151-158 Ei [ad 12,909 b] Fo 5,151 Con [1,752a Con [cf. 5,325a] Con [cf. 5,168 a] Ri [5,739] Η cf. 5,326 Ur [ad 5,232 f.] Fo 5,173 Ha Sp. 2120 cf. 5,224 Ge [11,714b] Ht cf. 5,202-212 Ei
492 397 b 398 402 403-416 (R.) 404-406 408 b f . 416a 417f. 417-419
Ψ 397—695
2,774 (etc., F.) K n cf. 5,171 Ur cf. 5,188f. Η cf.5,189b-197a , H (R.) cf. 5,194f. Ur [cf. 5,197 a] Wi [9,243b] Ce f [ad 5,198bf.] U r cf. 5,169-171 Con [ad 5,202-212] Con »» 420-430 cf. 5,159-165 H a Sp. 2120 426-428 cf. 5,162-164 a Ur (R.) (R.) 430a [11,714b] Cet 431 (Gl.) [9.417] Ce 443 [12,72f.] Ce t 448 f. [ad 5,227 f.] Η 453-455 cf. 5,565-567 Ur 454 f. [cf. 9,49 b f.] Ce t 475a [ad 7,277 a] H a Sp. 2129 t Ce t 478f. (R.) [ad 11,339] 483 (R.) [11,340a] Ce t 500 b f. [5,144-147](Gl.)Sc S.234 aA f 5,200b 507 b ci t 512 (etc.) [ad 5,248 b] (gr.) Con [ad 5,306f.] Lohmann S. 64 (gr·) [ad 5,538] (gr.) c i t 1) 515 [ad 5,258] Con cf. 5,325bf. 526 f. CI 532 f. [cf. 5,27If.] Con 536-538 Η [ad 5,282 f.] (R.) 537 (R.) [ad 5,350] (R.) Ri cf. 5,338b Kn 540b 541-554 [cf. 5,340-342] CI 543-554 cf. 5,353-356 Con (R.) (»•) 544 (R.) cf. 5,342 Ur 545-547 He t [8,642f.] cf. 5,353f. Ge 548 5,358b 555 CI 555 f. cf. 5,343 f. Ri 558-562 cf. 5,348 b-350 Η (R.) (R.) 560-562 5,260-262 Ma 5,7,3 (R.) Con 561 f. [ad 5,251] 563-565 5,359-361 Con 566-585 [cf. 5,340-342] Con
„
585 (R.) 588f. (R.) 612f. 614 616a 618 »
618-623 (R.) 619f. 626-650 (R.) 627 f. 629 (R.) 91
629f. (F.) 629-633 (R.) 641 b f . 643f. (R.) 650 (R.) 653-655 653-699 656 >1 658-663 (R.) 660 (R.) 664 f. 665 (etc.) 666 676 (F.) 677-680 68 I f . 682a 683 684 685 f. 685-687 686 688 a
cf. 5,342 [cf. 5,174] [ad 5,262] (gr.) cf. 5,248 [5,266] [3,486] cf. 5,533 a cf. 5,533-538 (R.) cf. 5,535 cf. 5,394a-400b (R.) cf. 5,395f. [oo 2,639b](R.) cf. 5,397 f.
Ri Cet CI Ur Ri Ma 5,6,2 Con Ur Con Er Con H a Sp. 2122 CI Ge t
[ad 8,560f.] [1 l,173-175a] (R.) [ad7,586f.](Gl. ) U r [cf. 5,499] Con [ad 1,603-605] Ur (R.) cf. 5,365f. Ur H . - 20. cf. 6,362-484 156,3 Ri [5,266] Ri 5,367 [cf. 5,363 f.] (R. )
Con cf. 5,364 (R.) 5,368f. Ur [ad 2,264 b] (N.) Fo Ur 5,38 If. [ad 11,120] Clt Se: a d d D cf. 5,370-374 Con cf. 5,387 Con [ad 5,464 a] [5,424f.] cit Con [ad 5,364] cf. 5,426 b Ma 5,7,5 Se: a d d D cf. 5,426-429 5,427 Con 5,436 b H a Sp. 2122.-69,1 688 b f . [cf. 5,200b] Wi [ad 5,432b] Ce >» [ad 5,436 b] 690 Ur t Ur 691 cf. 5,447 f. 692f. (Gl.) [cf.5,448f.](Gl.) K n Ce t 694 a [ad 5,454 a] cf. 5,452 Ge 695 a Ur 695 b cf. 5,450 Sr 5,468a »»
493
Τ 695—η 40 695b-699 697 698 704f. 728 b
5,468-472 5,469 f. [5,363] (R.) [cf. 5,284 f.] [ad 5,385bf.]
•»
[cf. 5,450] cf. 5,461-473 cf. 5,291 f. cf. 5,286-361 [ad 11,666a] (N.) 5,366 750 751 [5,112b] 757 a cf. 5,315 757 b [cf. 5,317 b] 758a [ad 12,909 b] 758 cf. 5,316 758 bf. [5,151] 759 [cf. 5,320] 763b-766a 5,323 b-325a 764 5,324 766bf. 5,227f. 768 cf. 5,327 f. 768f. cf. 5,233f. 770 (G.) cf. 5,235-238 (G.) [9,404-409] 771 cf. 5,239 773 cf. 5,327f. 773-784 [cf. 5,175-182] 774f. 5,328 b-330 [5,333] >> 733-739 740 740-797 747 b
„
777 780 781 784 »»
787-792 (R.)
791a 799 D 807 f. (R.) 820 822 f.
Se: D Ge Con Ce Heinze S. 162,1 Kn Ur. -156,3 Ur 156,3 Con
[ad [cf. [ad [ad [cf.
6,304 b] 5,314] (R.) 5,260-262] 11,284a] 5,463 f.]
Ge Fo Ur Con Con. 156,3 836b [ad 6,484 b] (N. )No S.259: Heinsius 850 5,485 Ma 5,7,6 850-883 5,485-544 156,3 851 [5,306f.] Ri 852 5,487 bf. Se: add D 853 f. sV S. 435: 5,488 Longus 861 5,490 f. Se: D 862 5,491 f. Kn 862 bf. cf. 5,502f. Ce 865 a 5,509 f. Se D : 865 [ad9,654bf.](R.) Con 866f. 5,510f. Se: D 868 5,512 Con 869b 5,506 Con 870f. (cf. [cf. 5,507 f.] Con app.cr.) cf. 5,513f. CI ,» 872 f. [ad 5,235-238] Ri (G.) 874 5,515 Se: D [10,264b] (Gl.) Con [adll,722b](Gl.) Con It 875 cf. 5,516 Sa 2 S.151 876b-881a 5,517 f. Ha Sp. 2122 880a 5,517b Se: D 881b [ad 5,529] Heinze S. 162,1 884 [5,306f.] Fo 885 a [ad 5,266] Fo 887 [ad 5,499] Con 890-894 [cf. 5,533-538] Con (R.) (R.)
Ri Ri Kn Ur Fo CI Ri cit Ur Ma 5,13,4f. Ce Ur.-156,3 Ur Ur cit Kn Ur
Ur Ha Sp. 2121 Ur cf. 5,333 Ri cf. 5,381 f. Ur cf. 5,357 f. cf. 5,181f. Con Con cf. 5,358 b [cf. 5,353-356] Con (R.)
Ω la 1-12 3b-5 3b-8 3b-9 »»
9 14f.
[5,286b] [4,80-83] [ad 1,305] [ad 4,529-532] [6,520-522] [ad 10,515bf.] [2,3 f.] [cf. 2,272]
Con Ce t Ce Kn Sa Eif Turyn S.' Con zu 2,278
cf. 1,483 Ur [ad 1,483] Kn [ad l,8f.] Eif [ad 10,92f.](R.)Ur [cf. 1,27] Ur (cf. Ma 5,16,10) 33bf. (R.) [ad 10,619bf.] E i (R.) 40f. [4,449] Get 14-18a 21 25 25-30 27-30
Ω 54—477
494 54 a 54 66-70 66 b f. 77 (F.) 78a 80-82(Gl.) 127 (F.) 128f. (R.) 128b (R.) 144 157f. (R.) 159 (F.) >>
160-168 161a 171-187 (R.) 171b 173b 174 197 »>
201-205 (R.) 205 213b-216 (R.) 218 (R.) 218f. (R.) 218-227 (R.) 223 224 b f. 224b-227 (R.) 232 234 f. 239-246 (R.) 243f. (R.) 255-259 (R.) 257b
[6,213b] [2,558 a]
Η H a Sp. 2113 t [ad 10,619f.] Con Con [ad 11,291] [ad U,595f.] cit [7,208a] (N.) Fo [ad 9,710-716] Ei f (Gl.) [cf. 2,592bf.] U r [12,801 f.] (R.) U r Ri [cf. 11,150 b] Ur [11,587 f.] Ge cf. 2,540-542 (R.) Ce t [5,609f.] [ad ll,595f.] Urf of. 11,213-217 U r 11,216b [cf. 5,724-739] K n (R.) Ur [11,14b] C1 cf. 5,726 Η cf. 5,727 Ur [cf. 1,582] Kn [ad 9,191] [cf. 2,519bEif 542 a] (R.) [4,366f.] Ps [ad 11,55 b f.] G e t (R.) C1 t [12,676] (R.) cf. 12,72f. (R.) U r [cf. 4,354-361 a] Ei (R.) [cf. 4,356-358 ai U r [cf. 12,74] Be cf. 8,678-583 a E i f · 254,4 (G.) cf. 1,484 Fo Con [ad 5,536 f.] [cf. 7,594-599 a] E i f (R.) [ad 12,236f.] Eit (R.) [cf. 2,554-557 a] Con
[ad 1,474-478] (N.) [cf. 9,615] (R.) 261 (R.) 261 f. (R.) [cf. ll,737f.] (R.) 266 [ad 1,486] 270b [12,532b]
Η Ur Ur Con Be
286b (F.) 290f. 293b (etc.) 305-307 306
[4,674b] cit [ad 7,139a] Ge t [ad 10,100] cit [cf. 3,525f.] Ur [2,512f.] Η exc. 11 [2,550b] Eit >> [rf. 10,251] 306 f. Ur 306-321 cf. 2,687-694 (Sz.) (Sz.) 307a (etc.) [4,451b] cit [6,241b] cit >> [6,750b] ** cit 307 2,687f. 308 [ad 7,139a] Get 308-313 cf. 2,689-691 U r (G.) (G.) [cf.3,85-89](G.) Ur >» [cf. 10,252-255] K n 1» (G.) 310 cf. 10,254f. 314 (F.) [cf. 4,219f.] Kn 321a [cf. 2,687 b] 325 [ad 6,485] (N.) H . - 123,2 [10,586bf.] 326 Ce 327 b f. [9,292bf.] Ur 333 [cf. 4,222] cit 334 [1,65a] (gr.) Η [3,374a] (gr.) Mg »» 334-338 [4,223-237] H: ? 336 a [cf. 4,223 a] Kn 339-345 [of. 4,238-246 a] U r . - 210,1 342 b [ad 5,607 b] Ht [ad 10,248b] >> Ht [cf. 4,242-244] 343 f. 345 [cf. 4,245 f.] 347 f. Ca S.350 [4,277] 347 b f. cf. 4,558f. Con 348 [cf. 9,181] Ma5,13,24 [cf. 2,735f.] Η 358 359 a 2,774a (F.) Go 3,48 (F.) Ur t »> Ur 4,280 (F.) ft 12,868 (F.) Urt >» 367 [4,408] Fo 400 [6,432 a] Get 418 [ad 2,286 a] Con 420f. [2,278f.] Con Ge 446 [ad 7,621] 448-455 [1,469] Con Ge t 460f. [cf. 4,268] 465-467 [ad 10,524f.] Get (R.) (R.) 470 [cf. 6,485] (N.) Ei t 477 a [cf. 2,557 b] Con
Ω 477—α 3 »»
477-479 478 bf. 482a (Gl.) 486 (R.) 486f. (R.) 493-502 (R.) 495-497 502 507 f. 509-512 512 516 525 f.
Con [ad 12,161b] Ur. - 84» cf. 1,487 cf. 11,245 (R.) Ge [12,473] (Gl.) G e t [ad 2,560] (R.) Con Ur 12,932b-934 (R.) [cf. 2,554-557 a] Con
495
692-776 cf. 11,139-181 Ei t - 2 8 8 , (Sz.) (Sz.l 2.330. 343 695 (F.) [cf. 4,585] (F.) Ur 697b-706 [cf. 11,189-141] 283,2 cf. 11,147 703 11,142 f. Ur 707-709 710-712 cf. 1 l,146f. 712b-714 [adll,199b-202] Ce 714 [cf. 11,150b] [11,64-66] Ei t 719f. [cf. 11,149b] 720a 724 Ur [10,845] [9,447] 725 (R.) Con 725f. [cf. 9,482] Ce t 725-745 Ei t cf. 9,481-497 (R.) (R.) 728 bf. [ad 2,290 b] Clt 737 bf. [cf. ll,167bf.] Ur (R.) (R.) 742-745(R.) [cf. 3,305] Con 743 f. cf. 9,483 f. Ur 743-745 [ad 4,327-330] Kn 746 cf. 9,498 f. Kn 784 [cf. 11,138] CI 784f. [5,64 f.] Η 784—787 [6,176b-182] Η 785-794 [ad 11,182-202] Sa 5 S.49 786f. [cf. ll,185bf.] Ce 787 [ad 6,220] Fo 788 f. [adll,199b-202] Η 789 [cf. 1 l,184f.] Ce 790-800 cf. 6,212-280 283,2. 335 (Sz.) (Sz.) 791-795 cf. 6,224 b-228 Ur 793 [cf. 6,228] Ge 795 [cf. 6,228] Η 796 cf. 6,221 Ur 797-799 [cf. 6,232 f.] Con 799 [3,304] Η exc. 10 804 К cf. 5,603 Con 804 (v.l.) [7,803-817] Schley S. 101a [ad ll,498f.] Zinn »» [ad 11,648 f.] Zinn. »» 308 f.
Ge t [5,645] [cf. 1,484] Clf Ge cf. 10,823f. Con [1,217-222] Con [ad 5,765] Ce t [10,192] Bu [ad 4,379] Ce t [ad 10,759] »» [cf. 2,554-557 a] Con 543-548 Con [ad 7,217f.] »» Ca S.577 547 [ad 1,566] zu 7,223 Ur 560bf.(R.) [ad 12,876b878a] (R.) Con 669 b [10,598] Ha Sp. 578bf. cf. 1,484 2108 t Con 580f. [ad ll,76f.] 622-627 [ad 1,210-215] C l t (F.) Hes S.6101 623 f. [1,211 f.] He 629 f. cf. 1,752b Fo 630 [cf. 2,591 f.] Ur 631 [1,613] We t [ad 2,542 f.] 650-658 (R.) (R.) [ad6,176b-182] Η 662-667 (R.) 664 (R.) [adll,133-135a] Ur 664-666 [ad 5,64f.] (R.) Con (R) 67 If. [ad 3,610f.] Get 677 f. CI [ad 4,522 f.] 679 f. [cf. 4,529f.] CI 681 [6,898b] Get 683 Ur [ad 4,560]
α 1,1.2 cf. 1,3 cf. 1,5 cf. 1,8 1-10
1,1-11
215f. Gy S. 725
49. 61. lbf.
Se.- 227,1 Ur. - 20.
2
3f.
220,8
[ad 4,13bf.] cf. 1,1 cf. 1,3.5
Pa 216. 324
α 4—213
496 4 8a 13-15 14b 16b (etc.)
Ce Con Kn.-213,1 Ur Ha Sp. 2107 [ad 1,269b] La >» [ad 1,283 b] Kn 99 cf. 2,14b Kn 99 [ad 8,47 b] Con 11 [ad 9,7] Kn 99 17a cf. 1,22 b Gy S. 726 Kn 20 f. cf. l,8f. 22 f. [ad 4,207 a] Ha Sp. 2117 f [ad 4,481 a] (N.) Sa comm Ge 23 [cf. 8,727 a] H. - 82. 26b-105 cf. 1,228-304 (Sz.) 172,1.220. (Sz.) 326.326,1. 329 f. 342. 344 cf. 10,1-117 Ei >» (Sz.) [cf. 10,5b] Kn 28a 1,65b (F.) Ha prol. 28b (F.) S.5 r o 10,2b (F.) Ha Sp. i9 2137 t 30 [ad 3,331] (N.) Kn cf. 4,471 (Gl.Ν.)He f Con 32-34 (R.) [ad 10,109f.] (R.) 32-43 (R.) [cf. 1,39 b-45] Kn. - 339, 1. 360,3 (R.) cf. l,229bf. (R.) Ca S.158f. 45 (F.) Ur cf. 10,18 (R.) 11 45-62 (R.) cf. l,229b-253 Kn (R.) [ad 10,18-62 a] Ei f 9* (R.) Be [4,696] 46 Ge 48 [8,20] 51-54 [cf. 4,246-261] CI.-210,1 [ad 1,741b] (N.) Ha prol. 52 S. 7 г о [7,11b] (N.) Ge t 91 Ur 55-57 cf. l,670f. He f [ad 3,206b] 58 cf. 1,10a 60 f. Cont 60b-62 [cf. 1,263 a] Ca S. 159. - 60. 325 Kn [ad l,378f.] 11 cf. 1,231 Η 62
,,
cf. 1,4 [ad 6,590a] [ad 1,12-22] [4,576b] (R.) cf. 1,234b
64 [ad 1,237] 64-79 (R.) [cf. 1,257-296] (R.) 66f. cf. 1,10a 68 f. [1,36] 68-73 (R.) [ad 3,678a] 73 [7,661a] 75b cf. 1,31a 76 [l,Aa] 77 bf. cf. 1,279 b-281
Ca S.159 Pöschl S. 42,- 826 f. Con t We f Se t Fo Gy S. 726 He f Ca S. 159. - 326 81 (F.) cf. l,229bf. Ca S.158f. [ad 1,237] Ca S. 159 91 84-87 (R.) cf. 1,297-300 a Kn.-210,1 86 [ad 6,188bf.](R.) Kn Kn. - 32,2 96-98 cf. 1,300 bf. Ha prol. 96b [4,239b] S.9 r o 98b [ad 5,607 b] Ht 99 (F.) [ad 10,479] CI Ha Sp. 100a [4,135a] 2116 f 102 (F.) [5,609f.] Clt 108 [8,177b] Ce t 110 [1,701a] Ge 127 Ha Sp. [ad 12,92f.] 2143 130-132 [ad 8,177f.] Go 136 (F.) Ge [1,701a] Se: add D 136f. (F.) [ad 3,466b] cf. 1,701-706 Η 144-148 1,701a Η 146 147 1,701 bf. Ha prol. [cf. 1,724] 148 (F.) S.13™ sD 150 (F.) [ad 1,216] [ad 8,184] Clt 91 153f. Wa [ad 9,777] 153-155 [l,740b-746] Ha prol. S. 14 го [cf. 12,36b] Sa comm 161 f. Sa 2 S.156 162 cf. 6,362 169 (F.) [2,149] Clt Ha prol. 169-171 cf. l,369f. S.14 v o Ur 170 (f.) cf. l,369f. Kn [ad 3,608 f.] It Ha prol. cf. 8,114 99 S.14vo F o : Wun[1,531b] 193 derlich [1,606] 207 Wet 213b (F.) [1,76a] Clt [10,530b] Clt »>
α 215—β 382 215f. (R.) [ll,340bf.] 223 [1,606] 225b [8,112b] 234 241 (etc.) >»
246 (etc.) 247 256
,,
260-262 261 f. 264 282 b f. 296 302 (R.) 309-313 (R.) 315 (R.)
Ge: Ϊ Ur Ha Sp. 2131t Ce
319f.
Ha Sp. 2136 t 320a (Gl.) [4,254f.] (Gl.) Ps 320bf. [9,717f.] Ge t Con 325-327 [1,740 b-746] 326 f. [ad l,39bf.] Cont [9,777] Wa I» [ad ll,259bf.] Η 336 [ad 1,228 f.] Gy S.792 337 La [1,65a] (gr.) 344 b Con [ad 7,372 b] 346-359 [cf. 7,436b-444] Ge (R.) (R.) 347b-349 [ad 2,601-603] Ge (R.) (R.) 356-359 [ad 7,443 f.] Ha Sp. 2129 358b (F.) [4,412b] Ha Sp. 2118 t 365 (etc.) [ad 1,725] Ur 371 Ur [1,589] 422f. [l,726f.] Kn 426 [11,526] Wa 443 f. И [7,87 f.] Cet
[ad 2,428 a] [ad 3,212] cat [ad 6,289a] (N.) No S.215 [ad 3,270 b f.] bD (N.) [3,272] C1 [1,313] Clt [12,165] Clt F o : Ruh[ad 10,140] kopf Ha Sp. [9,773] 2137 [1,15] Gy S. 725 [ad 4,195] DuS.148at Kn [ad 2,390] [ad 9,642 a] Ha Sp. 21361 [3,464-471] Ht [12,676] (R.)
497 [ad 9,657 f.]
,,
Clt
β β-δ ß-o MF.) lf. l(2)-4 2a (etc.) 3f. 4b 5b (10-)11 12 13 14 23b 25 (F.R.) 33a (R.) 40 66 96-105 32
Kn. -264f. 327 f. Aen. 1-8 Kn. - 265. 3281. 343 [ad 7,25 f.] Ur Con. cf. 8,456 254,2 Ma 5,8,6f. cf. 8,456-460 - 254,2. 337 [2,302a] Ge t 254,2 8,457-460 [4,239b] Clt [4,143f.] (Gl.) Ps Ma 5,8,6f. 8,461 f. - 254,2 [ad 1,589] Get Ur [ad 7,812f.] Ur [cf. 7,169] [ad 11,150 b] Ur [ad 3,103] (R.) Ur [9,641a] (R.) Η [l,595bf.] Ha Sp. 2108 [ad 1,543] Ur [9,488f.] Ce: GifaAen. 7-8
Ellauer, Aenels und Homer
nius.Spondanus usw. 103 (F.) cf. 3,189 Urt 146-186 [ad 12,244-265] Fo 148b [ad 5,607 b] Η 178f. (R.) [ad ll,399f.](R.) Ur 224b-227 [9,40 f.] Get 229 (F.R.) [ad 3,103] (R.) Ca S.276 237 a [ad 8,144bf.] Η 261 [cf. 8,69f.] Ge 268 (F.) [ad 4,558] C1 [ad 9,649a] »• Clt [ad 5,457b](gr.)Cl 327a [11,494 a] (gr.) C l t •» 328b [ad 2,781 bf.] H e t 340 [ad 1,216] Ge t- - 6 0 343 b (etc.) [ad 1,330b] Con 3, S.519 351 [ad 3,613b] Mg 372 [ad 2,777b] Clt 373-376 [ad 9,287-292 a] Ge (R.) (R.) 382 (F.) [ad 1,657 f.] Ge [ad 7,477] Con f* [ad 12,843] Con z u tt 1,657
498 388 (F.)
β 388—γ 108
[ad 2,250f.] [cf. 3,508] [ad 6,268] tt [5,15] 390 395 b (etc.) [cf. 1,691 bf.] [ad 4,185] Η 407-419 [cf. 8,7»i.] 407-434II Aen. 8 tt
419 (etc.) tt
420 (F.) Μ
420-43411
ScS.220bC Ur Kn Ce Ur Ps K n . - 251 Kn.-264f. 327. 329. 333 [ad 3,289] Η [ad 4,573b](R.)iBu [ad 3,130] cit Ei t [ad 5,777] cf. 8,86-96 E i t- 251. 337
422 f. tt tt
426 427 427 f. 427-429 429 tt
»»
430 43 I f . 434 И 99
[3.234f.] [cf. 3,471b] 5,15 [ad 6,1b] [l,102f.] cf. 3,357 cf. 3,268 f. [1,35] [2,780] [ad 3,191] [cf. 5,862] [5,15] [ad 7,109f.] cf. 8,86 f. [ad 8,94]
Ge Mg Ce Set Gy S.728 Ur ScS.222aC -D.-208,2 La Ur t Ce cit Ce Cet Eit--251 E i t - - 251
ϊ 1 If. 1-403
[4,129] cf. 8,97 Aen. 8
cit Ur. - 250f. E i 3 S.66. - 252.263. 281. 327. 329. 3331. Ur. - 251 f. 1-403 (Sz.) cf. 8,97-368 (Sz.) 335,1.337. 343 cf. 8,981. 4f. 250 cf. 8,98-106 4-11 Ge [cf. 2,201 f.] H a Sp. 5f. 21111 [3,119f.] H a prol. 99 S.29 v 0 cf. 8,102-104 a 250. 337 ft [ad 8,183b] Con 9a cf. 8,101 llf. [2,476 b] H a Sp. 17 2112 t [3,607] 22 Get [ad 8,143 f.] Ge t 23 f. cf. 1,387 Ge 27 f. [cf. 8,104bf.] U r 31 f. Ei [ad,8,98f.] 31-33 8,107a Kn 34a Ri [cf. 8,124 a] 3 5 a (R.) [cf. 8,174b] (R.) Η cf. 8,110b 36 cf. 8,104 b-125 250.843 36-51 Ur cf. 8,124a 37a 37 f. [cf. 8,177f.] Ge [1,140a] (gr.) F o 43 f. 43-48 (R.) cf.8,172—174(R.) U r
„
62 f. 65 67 (F.) 68 71 71(72)-74 (R.)
cf. 8,175f. [ad 8,183 a] Kn 8,184 CI [cf. 8,185 a] Kn [ad l,369f.] CI cf. 7,195(197)- Ma 5,8,2 200 (R.) cf. 8,112b-114 Ge tt (R.) 72-74 (R.) [cf. l,527f.](R.)Ca S.167 74 [ad 8,144bf.] Η 79-101 (R.) [cf. 8,127-151] K n . - 250 (R.) (R.) [ad 8,127 a] Ur 79b 84 Gy S.725 [1,16] (gr.) cf. 11,255 Ur 86f. 92 [ad 8,382a] Cit 93-95 [ad 1,321 f.] Kn 98-101 (R.) cf. 8,150f. (R.) Ei t [1,533b] Kn 100a 102 [cf. 8,185 a] Kn [cf. 8,154b-174] K n 103-200 (R.) (R.) [cf. 8,185b-275]Kn. - 250. tt (R.) 335.841 cf. 11,252-298 Ei. - 81» tt (R.) 105f. [ad l,29f.] Gy S. 726 107 f. cf. l l , 2 5 6 f . Ur [ad 2,29f.](gr.) Ge 108-111 cf. 1,99 f. 108-112 CI.- 150,1 (R.) [cf. 10,469bf.] CI tt (R.)
γ 108—δ 20 108b lila 113f. 113-117 (В.) 120-129 (В.) 123-125 123b (R.) 128 130 130-136 130-198 134-136 135 f. 158 160 176-178 178 179 180 f. 180 b (etc.) 191 f. 200 (R.) 202 b 221 f. 254-328 (R.)
[cf. 10,470a] [cf. 10,470b f.] cf. 2,361 f. cf. 1,372-374 (R.) cf. 8,154 b-164
499
[cf. 8,514-519] 254 [cf. 8,276a] Kn Kn.-251, [cf. 8,280] 1. 253,1 [cf. 8,281-284] Kn 338-341 380a [1,330a] Wet 382 f. Ge [ad 6,38] 382-384 cf. 9,627-629 Ha Sp. 2136 Con 384 [ad 5,366] Kn. - 250. cf. 8,868-368 396-403 251,1.253. 260.337 404f (F.) 8,455 Ei. - 254. 260. 837 t. 254,2 cf. 8,455-460 cf. 8,455-468 Kn. - 264, 404-416 2. 337 Ei 3 S.66. 404-497 [J Aen. 8 - 827!. 404-497 И cf. 8,464-607 Kn - 2641. (Sz.) (Sz.) 337.343 412b-416 cf. 8,465-468 Kn.-254,2 Kn.-254,2 417 [cf. 8,469a] 418-428 [ad 8,470-619] Kn. - 254 (R.) (R.) 420 [ad 4,358] Ri 426 [1,593] (Gl.) Het 430-463 [cf. 8,541-545] K n . - 254 432b-435a [ad 9,627] Con Con 432b-438 [ad 5,366] 445 f. Ur [cf. 6,245f.] 458-462 [ad 1,210-215] Ha Sp. (F.) 2106 t 468 [ad 1,589] cit 475f. (R.) [cf. 8,614-519] Kn. - 254 (R.) (R.) [ad 8,660-688 a] Kn. - 254 >» (R.) 477-486 cf. 8,585-596 K n 481-483 cf. 8,586-588 Kn. - 255 483 [12,471] Get 484bf. [ad 8,595bf.] K n 487 (F.) [cf. 3,508] Η [ad 8,606t.] Kn. - 255 487-490
Η
324 f. 329a 329 b
Ur Ma 5,4,7 Ei t- 250. 262 Ei t- - 250 Ei t cit Bu Ge Con Ge C1 cit Gy S.792 Hf Ca S. 147 Cef Ht Cef Ca S.276 Ei t cit Ge K n . - 250,2
cf. 8,162 b-156 cf. 8,152 b f. [cf. 9,182] [4,343] [ad l l , 2 5 9 b f . ] [ad l,39b-45] cf. 1,3 f. [ad l,39bf.] [5,822b] [1,205] [ad 3,687-689] [1,146] [ad 2,181] [ad 11,272] [4,587 b] [ad 3,122] (N.) [ad 9,642a](R.) [ad 8,127 a] [2,589f.] [ad 8,185 b-275] (R.) [ad 8,470-519] Kn. - 254 Μ (R.) 263 b [8,193] cit 271 (R.) [10,559f.] (R.) c i t 278-283 cf. 5,833-681 U r . - 1 8 7 , 1 5,852 281 C1 286-299 [cf. 1,105-112] 287-289(R.) [5,193] (R.) Η 290 [ad 1,105] Ur 292 a Fo [ad 12,858a] (Gl.N.) 295 [1,86] Cet 300 [ad 3,473] Mg 303-305 [ad 11,266-268] H e f 323 cf. 8,513 Ei t cf. 8,511b-519 E i t 323-328 (R.) (R.)
,,
S δ
[cf. Aen. 8]
1-305 (Sz.) [ad 8,97-868] (Sz.) 32*
252. 2681. 281. 827. 829. 8831. K n . - 252. 843
12a 12-14 >»
20-25
[ad 9,546b] Ge [ad 2,[579]b] Η [ad 3,328a](N.) Ha Sp. 2115 cf. 7,166-168a E i t
600 25 (F.) 33 48-51 52 (F.) 60 (R.) 65 68 (F.) »»
71 (F.) 72 73a 81f. 90-92 92b 98 f. 113f. 120-136 (Sz.) 122 (Gl.) 130 132 136a 140a 141-145 (R.) 142b 149f. 177b 185 f. 188 >»
197b »
ff ff
207 211b 220 237 b 244-251 254-328 (R.) 269-273 274-279 274-289 277 9t
8 25—563 [ad 11,381a] cit Η [ad 1,636a] [8,172-174] ( R . ) H Ur [ad 1,701a] [cf. 8,174b] (R.) Kn [cf. 8,183 a] Ca S.642. - 2521. [1,216] Fot [ad 1,723] Urf [ad 12,142 b] C1 [1,448] Η [ad 8,402 b] Ht Η [ad 11,261 f.] [cf. 1,348-351] G e t Kn [ad 11,267 a] Ca S.775 [ad 10,782] [ad 9,293 b f.] Ge cf. 1,494-508 Η exc. 20. - 155,8 (Sz.) 155,3 cf. 1,498-602 (Gl.) Heinze [3,486-488] S. 108,1 [ad 1,593] (Gl.) Η Η. - 1 5 5 , 8 cf. 1,506b Ge t [3,39 a] cf. 8,154b-156 Ce (R.) [cf. 8,152bf.] Kn Ma 5,6,7 [cf. 3,489f.] [3,14b] (gr.) Get TurynS.40 [2,3f.] Con [ad 1,489] Go t [ad 1,751] [ad 2,268b] (F.) c i t [ad 10,274 b] Clt (F.) [ad 11,182 b] cit [ad 12,850 b] Clt (F.) [ad 8,154bf.] G e t Ge [9,40 b] [9,773] Get We [1,60a] (Se)Fraen[ad 2,44 b] kel S. 147 [ad 8,185b-275] K n Η exc. 3. 171,2 [ad 6,523-525] Fo cf. 2,40-56 Con Con [ad 2,38] cf. 2,53f. Cet [cf. 2,18-20]
288 f. 296-300 297 f. 303-305
[ad [cf. [ad [cf. [ad
304b (F.) 305 306f.
[ad 4,645a] [ad 1,496] cf. 8,455
306-309
cf. 8,455-460
308 f. 323-325 330a 339 (Gl.) 347 f. 351-572 (R.) 354f. 354-360
8,457-460 [ad 1,321 f.] [ad 1,533 b] [1,458] [cf. 2,77f.] [ad 11,262]
>t
357 369 b 400 (F.) 425 433 448 f. 455 460 b 492 b—494 498 499-511
t* ff
500 503 506 506 f. 509 515f. 527 b 561-564 (R.) 563 ff
663 f.
2,238] 2,54-56] 1,637-642] 1,639] 8,366-368]
[ad 3,210f.] [ad 2,21-24] (gr.) [l,102f.] [2,356bf.] (Gl.) cf. 8,97 [ad 12,885f.] [4,205] [ad 5,823 f.] [3,628f.] [ad 5,618b] [cf. 3,379bf.] [cf. l,40f.] [cf. 1,39 b-45]
Con Kn Kn Kn. - 250. 251,1.258. 260 Ur We Kn. 254,1.260. 837 f. H.-254,2. 337 254 Get We Fo Get Con Ur Ge t
Gy S. 728 Ge t Ur C1 Ge t Ht Ge t Con Go t Kn Ha Sp. 2105.-320, 2. 338,1. 350 [ad 2,403-406] Kn.-350,3 [11,265] Ei [1,146] Ca S. 147 cf. 1,41 Con [1,145] Gy S.789 [cf. 1,81 f.] Gy S.727f. cf. 1,41 Con [ad 1,536 f.] Get [7,550b] Ha Sp. 2129 t [cf. 5,738 b c i t- 735a] (R.) 205,1 [ad 6,542a](N.) Ha Sp. 2126 t [8,727 a] Cet [cf. 6,743 f.] cit
δ 563 —ε 7
501
706 (F.)
Ca S.290 Sc S.222 aC t [cf. 5,536-538] Ur (R.) [ad 7,245] Ge [ad 8,612-614] Kn.-258,1 (R.) [l,196bf.] Het [8,219] Ge t [ad 12,101 f.] C1 [ad 6,300 b] cit [ad 4,539] Ur [cf. 2,199f.] Het [3,306-313 a] Ur [ad 2,774b] (F.) K n [4,280] (F.) C1 [11,151] Get [ad 4,333a] Ge
Ur 707-709 [1,245] 712f. (R.) [cf. 9,184 b f.] Ge (R.) 716-720 [ad 4,391 f.] Ge [4,473b] (Gl.) H e t 717a 725 (R.) [2,427] Ge t 726b [ad 7,372 b] Cauer S . 5 754b-756 [cf. 1,387] (R.) H e t (R.) [ad 9,247-250a] Ge Ii (R.) 762-766 [9,404-409] (G.)C1 (G.) 763 f. (G.) [ad 12,777f.] cit (G.) 770 (R.) [7,54] Get 782 [6,1b] Se: D 795 [cf. 1,657 f.] Ge 795-841 [ad 6,896] Con [ad 7,415-459] Heinze Η S. 188 796-798 [ad 5,722f.] Con 803a (F.) [ad 4,702 a] Ur 804 [4,560] cit 808 f. [ad 7,435f.] Get 809 b [ad 6,893 a] Kn 816b Cauer S . 5 [ad 7,372b] 829 [ad 7,427f.] Con [ad 1,546-648] He 833 f. 838f. [cf. 2,791] Get [ad 4,277 f.] Kn »> [ad 5,740] Kn 11 [ad 9,657 f.] t» Cet 841 [3,151] Het 844 [cf. 3,73] Η
ε-μ
Aen. 1 - 6
1-262
563-568 (R.) 564b 566-568 567 579 57 9 f. 580 (F.) II II
„
582 584 587-592 (R.) 589-592 »»
590-592 591 613-619 (R.) 617b-619 661 f.
,,
662 695 b 698 703-706 705b (F.)
,,
tt
[cf. 6,638-641] Η [ad 6,566] (N.) F o . - 119,2 [cf. 6,673-675a] G e t [6,704] Fo [ad 3,289] Ur [ad 3,668] cat [1,35 a] cat [ad 3,207] cat [ad 3,290] cit 5,778 Ur [3,117] Get cf. 6,505-507 a E i t - 115,1 [cf. 8,170f.](R.) K n [3,464-471] [3,486-488]
148-222. 220.224. 265.327. 340,2.3 1 (F.) [ad 10,1] Con l f . (F.) [cf. 4,129] Bu.-266,2 cf. 4,584f. Fo. - 266 Μ [ad 9,4591.] (F.) S a comm. it - 266 1-6 [cf. 4,198-205] K n 1-43 (Sz.) cf.l0,l-117(Sz.) Ei. - 330 1-58 (Sz.) cf. 1,223-804 H.-172,1. (Sz.) 220 cf. 4,198-264 K n . - 210. »> (Sz.) 338.343
Aen. 4
1-262 (Sz.) cf. 4,198-407 (Sz.) 3a [cf. 10,5a] 4 (etc.) [l,229bf.] 4b [ad 10,18] [cf. 10,100] •» 6 [1,646] 7-20 (R.) cf. l,229b-253 (R.)
Ps S.12 n. 29. 209-218. 21». 23». 337,1.340. 3421.348 191 Get cit Cet HaSp.2137 Urt Kn
502
ε 7—269
cf. 4,206-218 (G.) [ad 10,18-62 a ] ft (R.) cf. 4,215-217a 13-15a 22 [ad 1,237] 25b [ad 6,117b] cf. 4,222 28 29 4,287 29-42 (R.) cf. 1,297-800 a ff
>»
30 (R.) 43 (etc.) 43-49
44r-46 47 f. »»
49 49 f. 50-58 51b-53 (Gl.) 55(57)(62)64 55-74 59 f. 62 65-67 69 a 87 89 f. 90 ff
95 97a (R.) 97-115 (R.) 99 105 113-115 116f. 118-144 (R.) 122b 125-128
cf. 4,228-287 (R.) [ad 6,188bf.] (R.) cf. 1,302 a cf. 4,238-246
Ei t- 209f. Ei t Kn Ca S. 159 Fo Η Kn. - 210 Go t- 210,1 H. - 210 Sa 2 S.155
Kn Ma 5,6, 11 f.- 32,2. 101,2. 2091. 335 cf. 1,300 b!. We. - 32,2 [1,66] Hef 4,242-244 cit [cf. 4,245f.] cit cf. l,300bf. Kn cf. 4,258 b-264 Ha Sp. 2117.-32, 2.210,1 4,264f. (Gl.) Fa S.398. - 210,1 cf. 7,10-14 Ma 5,12, 7f. - 137 i. 210,1.215,1 [ad4,259-261 a] Kn.-211,1 7,13 Ge 7,14 Se cf. 7,32 b-34 Eit [ad 4,514a] Ge t [ad 7,190] NoS.172,2 [cf. l,76bf.] CI [1,396b] Hf Kn [8,403a] [cf. 1,214] Gy S.792 [ad 12,139 a] Con [cf. 4,265 b Kn 276a] (R.) cf. 4,268 Kn cf. 4,270 Kn [cf. 4,274-276a] Kn cf. 4,862-364 Kn. - 218 cf. 4,865-887 Kn. - 213 (R.) Bu cf. 4,379 [ad 3,168] (N.) Ca S.278
130-136
[4,317a] Ps cf. 4,873-375 Ur. - 213 139f. cf. 4,380 f. Kn. - 213 152 [4,32] Ge| cf. 5,613-615a E i t 156-158 [ad 3,613b] Mg 160a Ge 162b [ad 9,80b] He t 176b [ad 3,116b] 177 [cf. 4,861a] Kn.-212,2 184a Ur [ad 12,176] 184bf. [ad 12,181 bf.] C i t 185f. (R.) [ad 6,323f.](R. )Ur [ad 9,104-106] CI >» [ad 10,113bCit 115] [ad 12,816f.] Mg »1 (R.) 194 [cf. 4,124f.] Cet 202 Kn. - 212 cf. 4,304 203-213 cf. 4,305-330 Kn.-211f. (R.) (R.) 204 f. Kn. - 212 cf. 4,305 f. Kn. - 212 204 b [ad 4,347 a] 206-213 [cf. 4,309-819] Kn. - 216 Kn. - 212 208 [cf. 4,318] Η 210 [ad 1,74] cf. 4,360 Kn. - 212 215a 215-224 cf. 4,383 b-861a Kn.-211f. (R.) 341 (R.) Kn.-212l. 219f. cf. 4,361a 223 [ad 1,198 f.] Gy S.7Ö1 cf. 4,165f. Ge t 226f. 230-232 [ad 4,137] Eit [3,619b] Ha Sp. 239 2116 260 [ad 5,830 a] Ha Sp. 2123 cf. 1,35 b (Se) addD 261 cf. 1,34-49 (Sz.) 263-290 (Si.) 153. 172. 263-493 И cf. 1,34-222 (Sz.) 337,2 (Sz.) Ei 1 S.50. 263--» J1 Aen. 1 - 28. 148173. 181. 183,1.239. 265. 338f. 263—&5861 1 cf. 1,34-756 И 152 f. 183. 214. 218f. (Sz.) (Sz.) 94й 1 ridVjl 263-μ4531 1 cf. 1,84^8,7181|1481. 188 (Sz.) (Sz.) H . - 149,2 269 1,35a Kn cf. 7,288a ft
,,
e 269—382 269-273
[ad 10,217f.]
Krokowski S.44f. 269-277 [ad 10,159-162] Krokowski S.44f. 270f. Ha Sp. cf. 5,852 2123 3,513-517 270-274 Ma5,U,10 272 f. Kn [cf. 1,744] 3,516 Ii Krokow277 [ad 10,161] ski S.44f. H. - 187 279-281 cf. 8,291 279b [cf. 3,508 b] Kn 282-283a 7,286-289 Ur 282-285 7,286-292 Sa3S.147. - 150 f. 837,1. 342 282-290 cf. 1,36-49 Ur. (Sz.) 150-152. (Sz.) 2311. 335 cf. 7,286-822 Ce.- 231 f. »» (Sz.) 327. 335 283b-284a [cf. 7,290-291 a] Ur 284b Ur cf. 1,36 7,291b Ur I» 285a [ad 12,894 a] Ri zu 7,894 285 cf. 1,37a Ur [4,533] Ur ft 7,292 Ur Μ 286 cf. 7,288 f. Drachmann S. 2 3 . - 2 8 1 286-290 [cf. 1,87 b-49] CI t- - 50. (R.) 14». 150(R.) 152. 172. 3331. cf. 7,298-322 151 f. 333 it (R.) 288f. cf. 7,303 f. Drachmann S. 23.-231 289 [1,205] Gy S.792 290 cf. 7,315 Ce [ad 7,552] (R.) G e t tf 291a cf. 7,323 a Kn 291 1,81 Ma 5,4,4 [4,566] Ps if 291 f. [cf. 1,43] Gy S.727 1,81 f. tf 291-332 cf. 1,81-128 Ur. - 14». (Sz.) (Sz.) 172 293 f. cf. 1,881. Ha Sp. 2 1 0 5 . - 49. 175,3
it it
294 (etc.) it tf
294b (F.) 295 f. it
296 rt
297 (F.)
•»
298 a 299 299-312 (R.)
503 [cf. 3,198f.] a t [cf. 5,11] cit [ad 1,133] Gy S.789 [ad 2,8bf.] Get [cf. 2,250] Con [ad 6,539a] (R.) No S.271 sD-175,8 1,85 f. [ad 12,367a] Het (Gl.) [cf. 3,196f.] cit [ad 5,2 b] Het Ma 5,3,9.cf. 1,»2 60,1.3201. [ad 12,951] Kn cf. 1,93 a Sc S.218 aA.- 8201. Fo [ad 2,69] cf. l,»4b-101 Sc S.218 aA-B. (R.) 150,1. 820 [cf. 6,188bf.] Ge [cf. 5,13 f.] Ei t
300 (R.) 302-305 (R.) 305b (R.)
cf. 1,91
306f.
cf. l , 9 4 b - 9 6 a
308 313 313f. 313-332 (Sz.) 318b-323 321a 322 f.
cf. l,97f. 1,102 cf. l,114f. cf. 1,102-123 (Sz.) [cf. 5,175-182] cf. 6,359 b cf. 5,181f.
324 a 331 f. 333a 333-353 (Sz.) 334 f. 347 b 366f. 374 375b 375 bf. 376a 380 tt
381 382 382-387
Heinze S.76,2 Se:add D. - 821 CI Po Ce
Ur No S.233 Ha Sp. 2121 [5,334] Get cf. 108. llObf. Ri [cf. 1,128] [cf. 1,124^156] Η (Sz.) [10,220bf.] Get Be [1,548a] [cf. 1,105] Gy S.729 cf. 1,115b cf. 1,155a Kn [l,125f.] cit [ad 12,894a] cit [cf. 1,147] Gy S.789 cf. 1,156 Kn [ad 1,15] Fo t [cf. 1,125] cf. 1,124-156 H. - 14», 848
504 383f. 385-387 388-392 388-393 388-435 (Sz.) 389 393a 393b 399 400-423 (Sz.) 402 b 404 f. 405 406 (F.) 407 a 41 I f . 415 422a(etc.) Μ 425 428 430f. 430b >»
ε 383—ζ 120 l,142f. cf. l,144f. cf. 3,203-206 U r cf. 6,355-357 ScS.223bC cf. 6,355-362 S a 2 S.154. (R.) - 132,1 cf. 1,91 Ur [1,127a] Gy S. 789 6,357b Ge cf. 6,358 a No S. 233 [ad 1,159-169] Con (Sz.) Ge [ad 10,301a] [ad 1,159] Ht [ad 3,699] Ur cf. 1,92 Se.-321,1 cf. 1,93 a Η [ad 1,159] [1,45] Gy S. 727 [ad 7,200a] (gr. ) Ge [8,427b] (gr.) Ge [1,45] Gy S. 727 cf. 6,360 Ge cf. 6,362 Η [ad 1,161] Het [ad 11,627a] Hf (Gl.)
1-47 (Sz.) [cf. 1,223-304] K n . (Sz.) 149f. 153. 172.296,3. 326,1. 342 1-3 [4,1-5] Ps 2a [cf. 6,520] CI 3b [ad 1,533b] Fo 12-14 [cf. l,297-300a] E i t 21a (F.) [ad 4,702 a] CI 22f. [ad 5,722f.] Con 41-47 [ad 1,415-417] Con 42-46 [cf. 6,638-641] Η 44 b f . cf. 6,640bf. CI 48 a [cf. 1,306 a] Kn.-153I. [4,6f.] Cet »> cf. 1,305-756|| K n . - 1 5 3 f . 48 (bzw. (Sz.) η 14b •9-586 [| (Sz.) 102 cf. 1,329 Kn 102-104 cf. 1,314-320 K n (Gl.) cf. 1,498-502 Gell. 9,9, 102-108
434 445a (G.)
cf. 6,360 [1,330a] cf. 7,137 b Γ G.') >» 445-450 [cf. 8,71-78] (G.) (G.) 450 [cf. 8,78] 451 [cf. 7,27f.] 451 f. [cf. 8,86f.] 451-493 И cf. 1,169-169 (Sz.) (Sz.) 452 [ad 1,164a] 454b-457 cf. 1,173 [5,182] 455 f. 457 cf. 1,157 458 [10,899] 462b [8,610] 463 b cf. l,171bf. 465 [ad 2,69] 466 [1,662] 469 474 (F.) 475-481 479 (etc.) ))
489 a 490a
Ei t Ei t Ur Kn.-58,2. 172 Kn Ur Clf Kn Gef Ge t Ur Fo Go paral. S. 593 t Ur t [10,291] [ad 4,287] Get cf. l , 1 6 4 b f . Kn [ad 5,105] (N.) Be Ur [cf. 8,195 a] [1,159] Gy S. 790 6,6b Ma 5,12,3
(109)(G1.) (Gl.)
105 »>
105f. 106b 107 110-197 (Sz.) 112-117 117bf. 117b-126 118b 119-121 (R.)
Η Ge K n . - 241 E i t- - 242
[cf. 1,322] cf. 1,329 [cf. l,499f.] cf. 1,502 1,501b cf. 1,314-417 (Sz.) [cf. 1,321-324] (R.) cf. 1,305 cf. 1,305-309 [ad 1,304b] cf. 1,306-308
12-17: Probus.Ma 5,4,9f. 155,3.159,1 Kn Kn Ur Ma 5,13,8 153. 156. 159. 172 Kn.-159, 1. 341
Er Con Sc S.218 ЬА-В [ad 7,130-132] U r f> (R.) H a Sp. 120 (F.) 1,308 2107 Kn 120f. (etc.) [ad 6,620]
ζ 122—η 48 122-125 126 ff
130.133 130-134 (Gl.)
cf. 1,3281. cf. 1,309 1,312 cf. 9,63 b f. cf. 9,59-64(Gl.)
cf. 9,339-341 (Gl.) cf. 10,723-728a >» (Gl.) 9,60 131 132 f. cf. 10,725 133f. (Gl.) [cf. 2,356bf.] (Gl.) 133b cf. 9,340a cf. 10,724a ff 137 cf. 1,173 149f. cf. 1,327 b f. >>
H a Sp. 2139f Ur
1 14f. 14-17
[6,1a] 1,412 cf. 1,411-414
14—81a (Sz.)
cf. 1,314-417 (Sz.)
ff ff
cf. 1,603-605 (R.) 187-197 cf. 1,335 Ь-870а (R.) (R.) 191-193 cf. 1,389 194a [cf. 1,338b] 229-231 cf. 1,589-591 229-235 [ad 4,11] (R.) 230a (etc.) [ad 6,49b] (gr.) 231 cf. l,590f.
Kn Ce H a Sp. 2134 Η
178a 180a
149-(152) 185 (R.) 151 154 170-174 (R.) 170-179 172b
180 (R.)
Kn.-158,l
C1 C1 C1 H a Sp. 2107.-158 cf. l,32C-(329) Ma 5,4,6.334 (R.) 158-160 cf. 1,329 [cf. 1,606] Ur cf. 1,381-385 a Ei t - 1 6 1 (R.) cf. 1,330—333 cf. 1,333 b K n . - 158 3,338 Get Ge.-182,2 3,715 cf. 1,332 a K n . - 158 [cf. 1,330 a] K n . - 158
505
232-234 (Gl.) 235 239-246 (R.) 240
CI K n . - 159
Ei f K n . - 159 Er Ps Η H a Sp. 2108 [ad 12,605] Con cf. l,592f. (Gl.) Sc S.219 ЬВС [ad 10,134-138] F o (Gl.) cf. 1,589 Kn cf. 4,9-29 (R.) Ce
[ad 1,387] [ad 2,777b] 243 4,12 268 [5,15] 269 [ad 1,552] 281 [ad 1,74] 289 [3,250] (F.) [3,388b] 291 f. [cf. 1,441] 293 [9,274a] 313-315 [ad 1,399-401] 328-331 И [ad l,671bi.](R.)
We Fo Cef Cef S a 1 S.134 Η Clt Clt Con Clt Kn.-161,l Kn.-157,l
[ad 8,20] ff 37 f. cf. 1,418 37-45 (Sz.) cf. 1,418-440 (Sz.) 38-42 cf. 1,410-414
Get
η
14-132 cf. 1,314-493 (Sz.) (Sz.) 14(bzw. ζ48)-θ586|| (Sz.) cf. 1,305-756|| (Sz.) 18-21 cf. 1,314—320 19f. cf. 1,3141. 28-36 (R.) [cf. 1,387-401] (R.) 30f. cf. 1,389 35 [1,146] 36 [4,285 f.]
Be 161,2 Ma 5,4,8.161. 318,1 153. 156. 159-163. 248. 343 t. 163. 172. 342 152-173. 172. 252 Ur Ur. - 159 K n . - 161 Kn Ca S. 147 Ge
39 f. 41 f. 43 43-45
cf. l,439f. 1,412 cf. 1,427 cf. 1,4211.
Ei t- 153. 163 Sc S.219 aDf. 161. 172 Ur 161,2 Ca S.163 Ur. - 163 166. 172
44 f. cf. 1,423 45b [cf. 1,494 b] Kn 48-53 (R.) [1,387-389] Eit (R.) 48-77 (R.) cf. l , 3 3 5 b - 3 7 0 a E i t- (R.) 1591.165. 172
506 51 f. (R.)
η 51—θ 67
53 54 a 75-77 78-81 a
[ad 10,284a] (R.) cf. 1,389 [cf. 1,840] ('N.') cf. 1,899-401 cf. 1,415-417
81b-132 (Sz.)
cf. 1,446-498 (Sz.)
tt
9*
83 86 86-97 89 92 95-106 96 b f. 98f. 101 103 133 f. 133-141 (Sz.) 133-347 И (Sz.) 139f. 139-152 142 142-145 142-297 (Sz.) 143 145 a 146-150 (R.) 148-150 (R.) 151 f. 156 162 (R.) 172 (F.)
[ad 6,14-88 a] cf. 7,170-191 [ad 1,449] [ad 1,423] cf. 1,446-449 cf. 1,448 [ll,74bf.] cf. 1,697-708 [cf. 7,248 a] of. 7,175 f. [ad l,726f.] 1,703 cf. 1,494f. cf. l,494r-497
Ur
179-181 (R.) 186 (R.) 197f. (R.) 201
cf. 1,731-734 (G.) [ad 3,103] (R.) [ad 10,814bf.] [2,589 f.] [ad 4,358] ft 202 [cf. 1,634 f.] 206 [ad 3,678 a] 208 f. (R.) cf. 1,335b (R.) 221b [1,215]
Ur
cit Get Ge Kn Kn Get Ce Ca S. 151. - 50 222 [cf. 10,241] Ge t 232 b [ad 1,177b] Ce [4,263 b f.] 234f. Get Kn 238 f. [cf. l,369f.] [ad 1,29] 239 Gy S. 726 241 f. 2,8 f.(-5 a) Ma 5,5,2,170 f. 241-243 [cf. 1,372-374] ScS.219aB (R.) (R.) 241-297 cf. 1,522-558 Kn.-165f. (R.) (R.) 172. 182 f. 253 [5,11] Urt 259 b f. [ad 4,30] Ge: Tu [1,234b] 261b cit [2,203 f.] 267 cit [ad 3,205 f.] 268f. cit 268b [cf. 3,508 b] Mg cf. 1,535-538 270-277 Kn 27 5 f. cf. 3,715 Cet.-182,2 279b [ad 3,707 b] Kn cf. 1,562 Kn 309f. 309-328 cf. 1,562-578 K n . - 164 (R.) (R.) 311-316 [cf. 7,268-273] Ce (R.) (R.) Kn 312-315a cf. 1,572-574 315b-317 cf. 1,567-571 Kn Kn 317f. (R.) [cf. 8,170f.] 323b [ad 6,566] (N.) F o . - 1 1 9 , 2 324 b [cf. 6,595 b] (N.) He t [3,208] Schoell 328 bei Se [cf. 1,579 f.] Kn 329 cf. 1,609 f. 332 f. He t 335-339 cf. 1,637-642 Kn cf. 1,639 Kn 336f.
K n . - 159 Kn.-161,l H. - 162. 889,1 K n . - 158. 168. 166. 172. 849f. No S. 121. 130,1. 230,1 Ei. - 230 Ri Con Η Con Ge f Ei S a comm Kn Η Ur We
cf. 1,494-686 a 153.343 (Sz.) [ad l,439f.] Con cf. 1,586-610 a Ge. - 164. 178 [1,611] Cef cf. 1,518 b-521 K n . - 164 cf. 1,509-578 177 (Sz.) cf. 1,587 Sc S.219 bB.-818,l [ad 1,613] Kn.-164,2 cf. 1,522-526 K n . - 164. (R.) 178 cf. 1,603-605 Ce t (R.) Kn [cf. 1,557 f.] [1,521] Ce: Pierius [1,631] Urt [ad 1,701a] C1
£ 57 f. 59-61. 62-82
[cf. l,707f.] [cf. l,634f.] [l,740b-746]
Ri Ur HaSp.2109
63a 65f. 67-70
[cf. 9,774bf.] [1,698] [1,701 bf.]
Con Hef Ht
θ 73—492 [1,740b] 73 73 f. cf. 1,457 73-92 (Sz.) cf. 1,446-493 (Sz.)
cit Kn.-167,2 SainteBeuve S. 263-266. 166. 172. 33» cf. 1,458 Kn 75-78 81 Con [ad 1,22] [3,376] Con 3, S. 519 cf. 4,169 f. Get »» He t cf. l , 9 b f . 81 f. °o 1,462 f. (R.) K n . - 167, 81 b f . 2. 347,2 82 b [ad 11,901 b] cit 85-92 cf. 1,459-465 Kn.-167,2 Kn.-167,2 85b cf. 1,465 b cf. 1,465 a 92 b Kn.-167,2 95 b [ad l,370bf.] Co 96-380 Aen. 5 156,3.220. 249,1. 334 96-380 K n . - 166 cf. 5,42-603 (Sz.) (Sz.) Kn 109 f. cf. 5,293 111-119 [cf. 5,294-302] K n . - 1 6 6 , 3 115f. 5,294f. Kn.-156,3 115-117 cf. 9,179 f. (N.) K n 116f. [ad 7,649f.] C1 120 cf. 5,291 Kn 121 cf. 5,316 C1 121bf. Kn [cf. 5,317] 123 [cf. 5,318f.] cit [ad 2,2] Ge t 145 166-185 [ad 5,410-420] Ei t- (R.) (R.) 156,3 168 f. [ad 3,621] He| 179b-181 [cf. 5,415f.] Ei t [ad 1,261b] Ge 185a 190a [12,922a] (Gl.) Ge f 190 [3,672-674] Ce t 199 f. [ad 5,473] Mehl bei Büchner Sp.1493 (=470),40f. 208 b [4,38b] Ge t 220a [ad 1,533 b] Con 226-233 [ad 6,171-174] U r 234a (F.) [6,1a] Kn 248 (R.) [ l l , 7 3 7 f . ] (R.) C1 248f. (R.) cf. 9,614-616 U r (R.) [ad 6,645-647] Monro bei 256-265 Con S.511
507 (12,696] [12,710] [12,771] [cf. 6,644 a] cf. l,740b-746
Ge t Cef Get Ge 264a 266-366 Ur.-156,8. 1681.172. 358,2 268-270 [ad 8,370-372] Ca S.647 270f. [1,568] Con 283 a [ad 8,454b] (N.) Con 284 [ad 1,15] Ge 285 (F.) [ad l l , 7 2 5 f . ] C1 288b [ad 4,128b] (N.)Bu 302 [1,568] Con [2,222] Ge t 305 Ur 337 b [ad 10,16b] 361 [ad 3,13] (N.) Η Ur. - 162. cf. 1,415-417 362-366 ООО ι 362b [ad 4,128 b] Ps 363 a [ad 10,51 b ] ( N . ) K n [ad 10,86a](N.) K n Ur 363 cf. l,416f. 367-369 cf. 1,747 K n . - 168 370-380 [cf. 5,545-608] K n . 156,8. 168 389 [8,166-168] Cet 399 [l,647f.] Get 403-405a cf. 9,303 b-305 U r 404 b [ad 3,464b] Mg Η [ad 11,11b] >t 408bf.(R.) cf. 9,312 b f. Con.-49, 1.274,2. 339,1 11,798b Get- »» 49,1. 98,1. 810,4 Otto 409b (R.) cf. 11,795b S.365. 49,1.810,4 [cf. 1,727 b] K n . - 154 417a 437 a [ad 7,463 b] Ge 469-586 И cf. 1,697-756|| 153. 165. (Sz.) (Sz.) 172 482-520 [l,740b-746] Con cf. 1,753-756|| K n 487-498 (R.) (R.) 489-491 [cf. 1,750-752] K n . - 170, 2. 172 [cf. 2,150f.] Cit 491 cf. 2,5 Kn.-171,l 492f. [cf. 1,750-752] K n 492-495 cf. 1,758f. 169. 172
260 ,1
,,
,,
508 493
θ 492—ι 51 tf
»»
494 tf
494 f. 495 499-520 500-504 504 ,, 505 f. 505-513 507 >>
508 ff
509 511 tf
514-518 514-520 515
cf. 2,13 b-20 171,2 cf. 2,15 Ur [ad 2,264b] (N.) Ge cf. 1,754 a Kn [cf. 2,36 a] Con [ad 6,515 f.] cit cf. 2,19 f. CI Aen. 2 (R.) PöschlS.42. -169. 171, 1.172. 220 cf. 2,13 b-20 171,2 cf. 2,33 Ur cf. 2,240 Ht cf. 2,245 Ci t cf. 2,31-39 Ma 5,5,3f. - 171,2 2,38 [2,260] H a Sp. 2111 cf. 2,36bf. [3,625a] Ge t cf. 2,232 Cl cf. 2,34 Cl Η cf. 2,54 [ad 6,513-519] c i t cf. 2,257-267 [cf. 2,53] Con
E i 2 S.172. -181-199. 219 Ι-μ (R.) Aen. 2-3 (R.) Con zu 2,3. - 183 f. 219. 333. 337,1 Aen. 3 170. 172 ff cf. 2,2 1 (F.) 165.171,2. 183,1 Fo [6,1] »> 1-15 (Sz.) 2 , l - 1 3 a (Sz.) H a Sp. 2109 [11,738] 8 f. cit 12f. Sc S.219aC 2,3 f. cf. 2,10-13a 12-14 Cl 14 [4,371a] Bu 19 (R.) [ad 3,613] (R.) K n Se. - 1 6 0 f. 19f. (R.) 1,378f. (R.) 199,2. 248 [ad 8,131 a ] ( R . ) F o tf We 20 [1,461] i(R.)
Aen. 3 (R.)
ff 1* ff
517 517f. tf If
517-520 521 f. 521-531 523-530 (Gl.) 536-586 II (R.) 541 555-563 (R.) 555-571 (R.) 559-561 572 573 f. ff
[ad 2,238 a] cf. 2,260 cf. 2,329 a [ad 6,494] (N.) cf. 2,3101. [ad 6,494-547] cf. 6,528 [cf. 2,437 f.] [ad 1,465 b] [ad 1,459-465]
Con Ge sD Con Η.-171,2 Kn.-171,2 Ur Fo.-171,2 Con Kramer. 24. 167,2 [ad 2,403-406] K i t
cf. 1,753-756|| (R.) [ad 2,559] [cf. 10,219-223]
Ei. - 165. 169. 181 Се t Ge t
[cf. 9,80-122]
Η zu 9,77. - 271
[ad 10,224] 1,753 [cf. 1,369 f.] 1,755f.II (R.)
579
[ad 1,22 b]
21-28
cf. 3,270-273
Ge t- 169 f. Cit Kn. 1691. 172 Gy S.726
187.199,2. 337,1 22 cf. 3,271b (N.) H a Sp. 2115 sD 24 (etc.) 3,270bf. [cf. 3,522 b] Ri 25 a Con 27 cf. 3,272 f. 37f. cf. 3,10 f. K n . - 170. 184 [cf. 3,3b] (N.) K n . - 1 8 5 , l 38 b [cf. 3,3a] (N.) Kn.-185,1 39a CO 3,16 b-18 39-42 Ei t· 184.186 39-66(Sz.) cf. 3,13-71 (Sz.)ι K n . 184-187 40 a [ad 10,351b] Fo (N.) [4,629b] (gr.) S a comm 40 b Fo 42 [ad 5,305] cf. 6,880f. H a Sp. 49 b f. 2127 51 (Gl.) [cf. 6,309 f.] (Gl.) Cl
ι 62—259 62 (F.) 62-66 6δ'
65 f. 67 f. 67-75 67-81 (Sz.)
[cf. 3,506] [ad 1.217-222] cf. 3,62-68 [1,219] 6,506 cf. 3,68 [3,69f.] [1,104] cf. (oo)8,192208 (Sz.) [l,88f.]
Ri Ge Cl. - 184 H a Sp. 2106 Ur Ur. - 184 Η Η K n . - 186
H a Sp. 2106 Kn cf. 3,198 f. » [ad 5,11] Clt t* Gy S.789 [1,133] 69 Kn [ad 2,250] ff Gy S. 729 [1,104] 70 Sc S.218 [1,114—118] 70 f. aC-D [7,464b: v.l.] C e t 71b Kn 74-79 cf. 3,203-206 Gy S.726 [1,35a] 77 [3,430b] 80 Gef [ad 5,193b] ( N . ) K n . - 186 Η 88 f. [cf. 7,130-132] K n (R.) Kn 88-90 [cf. 7,149f.] Kn 100 (etc.) 3.289(a) Ur 3.289(b) 103 (F.) [ad 4,573b] ( R . ) B u ff Kn 103f. (F.) [ad 3,668] Kn 5,778 ff 104 (F.) [1,35a] Ur t Ur 3,290 »» Ei 105-107a cf. 3,568 f. 189.192105-566 И cf. 3,670-683 196. 383. (Sz.) (Sz.) 342,1 Ei f 106 [ad 11,263] Ei t 112-115 [ad 3,644 f.] Kn 113 [cf. 3,571b] Mg [cf. 3,655 b] Μ 116 l,159f. 116-124 [ad 8,314-318] K n 116-151 Ca S. 147 cf. 1,159-169 118a Kn [cf. 1,164 b] 118f. [ad 4,152f.] Ca S.346 125 H a Sp. [ad 8,93 b] 2131 f 136 cf. l,159f. Ur 136 f. cf. l,168bf. H a Sp. 2106 cf. 3,570f. Ei t» 68 f.
140 142 142-148a 144
509 [ad 1,167a] [l,170f.] cf. 3,583-587 [1,300 b]
Gy S.791 Ur H a Sp. 2107 150 [cf. 1,172] Kn 152 (F.) cf. 3,588 f. Kn 152 f. cf. 7,148-150a E i f 154—160 cf. l,184b-193 H a Sp. 2106 1,187 156 Ge 159 f. cf. l,192f. Ge 162 [ad 1,214] Gy S. 792 168f. (F.) cf. 3,508-511 a Ur 170 (F.) cf. 3,521 Kn 173f. (etc.) [ad 6,620] He 182 cf. 8,193 182-192 cf. 8,193-198 E i t 187 f. [cf. 3,641 f.] Ce f 188f. [ad 3,621] Het [cf. 3,658] 190 Fo 190-192 [cf. 3,619bf.] Ce (R.) 191bf.(Gl.) [2,15a] Con [9,674] (Gl.) Ur f* I,l95f. Η 196f. 203-205 of. l,195f. Ur [ad 4,91a] Wa 207 192 216-565 cf. 3,616-638 (R.) (R.) [cf. 3,621] Con 230 [cf. 3,641 f.] 237-239 Mg [1,55] He t 240-243 243 [ad 8,211] Ur 252 [ad l,369f.] Kn [1,524] Con •» 252-255 [cf. 7,195-200] Sc S.223 (R.) (R.) bD [ad 8,112b»> Cef 114] (R.) 253-255 cf. 1,527 f. Kn (R.) 257 [cf. 3,621] Con [cf. 3,658] H a Sp. »> 2116 259 1,375 259 f. [ad 1,29 f.] Gy S.726 cf. 1,524 Kn ff 259-262 [cf. 1,205] Gy S.792 cf. l,376f. Ge >» 259-271 cf. l,372-385a Ge (R.) (R.) cf. 1,522-558 Ei t tt (R.)
610
ι 262—κ 49
262 b 263 264 266f. 269 270f. 273-280 (В.) 277 (R.) 288-293 (294) (R.) 295 296 299 316f. 318 (F.) 319-321 а 331-335 337 341 371-394 372 372 f. 373 b f. 374b
[ad 7,110b] cf. 1,544 1,379 cf. 1,525 f. cf. 1,543 [cf. 1,731] [oo 1,562-578] (R.) [ad 10,880b](R.) cf. 3,623(622)(625a)627(R.) [4,300f.] [3,630] [ad 3,628f.] [ad 3,628f.] [ad 4,287] [cf. 3,659a] cf. 3,634f. [cf. 3,641 f.] 3,642 cf. 3,630-638 3,631 [ad 9,336bf.] [cf. 9,349bf.] 3,632 a
381 383b 384-386 (Gl.) 387 f. 389 391 f. (Gl.) 391-393 (Gl.) 395
[3,633f.] [11,284a] [ad 3,637 a] (Gl.) 3,635f. [5,683] [ad 12,90f.] [ad 3,637 b] (Gl.) cf. 3,672-674
395-402 399a 399b-401
cf. 3,666-679a E i cf. 3,672 a Ur 3,675f. H a Sp. 2116 416 [cf. 3,659a] Gef 424 (F.) [ad 4,287] cit 443 [cf. 3,660a] H a Sp. 2116 447—452(R.) [ad 3,660bf.] Con 450 [ad 3,662] Kn 451 f. [ad 7,491 f.] Ge t 458 b [cf. 3,625b] Wa 467 [1,221] Gy S. 792 471 f. (F.) cf. 3,668 Η 475f. (R.) [cf. 3,628f.](R.) Con 475-479 [cf. 3,638] Fo (R.) H: 'Bur\481 [10,128a] 94,3 488f. 5,15 Cl 489 (etc.) [3,560] Get [ad 5,189b] Ge t »» 490b (etc.) [ad 2,668] Kn 501 [1,76a] Gy S. 727 507 a [4,464] Het 507-512 [ad 3,184f.] Get (R.) (R.) 527 [cf. 1,93 b] Cl [ad 10,667] ff cit 527b [ad 7,210b] cit [ad 11,202] (F.) Cl t »> 528-535 [cf.4,612b-620] Ma 5,12, (G.) 5f. (G.) 532 [ad 1,18a] Qy S. 726 [cf. 4,614a] ff [cf. 1,194 b] 548 f. cit
Het Get Kn Kn Con Ur Kn Ge Ma 5,13,17
cit cit Η Ur Ge Con Ur C1 Η Ur Ma 5,13,6 Cef Fo H a Sp. 2116 Ca S.294 Η
Mg Se: add D Ge Ge t Kn C1
κ la cf. 1,50-52 a 1 1,62 1-202 (Sz.) cf. 1,34-222 (Sz.) 1-468 (R.) Aen. 1
lb-12
cf. 1,50-636 a (Sz.) cf. 1,62-68
3-5
[cf. 1,56]
„ (Sz.)
4b Ur. - 62 Kn. -177. 334. 337,1 Kn. 173-180. 219. 289. 265. 333 Kn. - 1 8 0 . 843 H a Sp. 2105.-174 Kviöala S.30
ff
10 10. 13 17 21 f. ff ff
32 a 35 f. 40 47 b f. 49b-52
[5,127] [5,251] [ad 1,725] [ad 1,56] [5,59a] cf. 1,54
Be Ge La Het He t H a Sp. 2105 W e . - 174 cf. 1,621. Ma 5,4,2 cf. l,65f. Ge [ad 5,830a] [ad 5,386 a](gr.) Con [ad 7,244] Get cf. l , 8 2 b f . Gy S.728 [cf. 5,700-703] Zinn
κ 49—215 49Ь-55 50-52 ('F.') 54 f. 62 b f. 64b 69 b 80-132 (Sz.) 87 f. 87-91 87-94 89 90 92 93 f. 95 97 f. 98 Μ
[cf. 10,680-688] Ei t [cf. 10,680-686] Con t [ad 1,85] [4,473b] (Gl.) H e f cf. 3,338 Kn [1,66] Get cf. 1,81-123 Kn. - 1 7 6 . (Sz.) 210,4 cf. l,162f. [cf. 3,533-536] Η Ge cf. 1,159-169 C1 [ad 3,699] Ge t [11,525] 1,161 [cf. 1,164 a] cf. 1,312 [cf. 1,180-182] U r [cf. 1,184 a] Ge 1,308 [ad2,306b](Gl.) S a l S.137 »» Ur [cf. 3,206 b] 99 [cf. 7,130-132] Ge 100 f. (R.) 100-102 Kn [cf. 7,149f.] 113a (Gl.) [2,15a] (Gl.) Con [9,674] (Gl.) Con »» [12,701-703] He f »» (Gl.) 114-132 cf. 3,666-683 Ge (Sz.) (Sz.) Con 118a cf. 3,672 a Con 118b-120 3,675-679a 118b-122a [6,358 b-361] H t Con. - 49. 122 f. 1,87 175 126 f. 4,579bf. Ur 126-132 cf. 3,666-668 Ge 130 [3,290] cit cf. 4,581 cit »• [5,778] cit Μ cf. l,170f. Kn.-176,4 131 f. 133-202 K n . - 24. cf. 1,157-222 (Sz.) (Sz.) 242 133-143 cf. 1,167-17» K n . - 68,2 (Sz.) (Sz.) 135 [cf. 7,10] Fo 135 f. [cf. 3,386] (N.) Fo 135-139 cf. 1,159-169 K n 136b cf. 7,19b Se: a d d D cf. 7,11b C1 138 oo 1,170-17» 140-143 K n . - 52. 176,4 143 cf. 1,167 Kn.-176,4 cf. 1,178 Kn.-175,4 »
511
144-147 144-173 (Sz.) tf
144-202 (Sz.) 145 146-148
147a 149
,,
150 151 f. 156-163 »
158a 158 f. 163 164-171 167b 170a 173 174 f. 174-177 (R.)
175 178-202 (Sz.) 181-184 (F.) 184 189-197 (R.) 189b 198-202 199 f. 202 203-274 (Sz.) 206 210f. 210-213 210-223 213b 215
[cf. 1,306-309] cf. 1,180-197 (Sz.) [1,305-309] cf. 1,180-222 (Sz.) 1,313 cf. 1,180-182
Ma 5,4,5 ScS.218bB Η
Ha Sp.2106.176 f. [1,18a] (gr.) Wef [ad 1,184a] K n . - 176 [ad 3,206b] Cit [ad 7,11] Sa 3 S.147 [ad 8,20f.] H a Sp. 2131t cf. 1,184 b - l » 3 176 [cf. 7,496-499] E i t cf. l , 1 8 9 b f . Cet cf. l,184bf. Ri 1,193a [cf. 1,1»4] Ei. - 176 [11,555b] Get [12,386] Get cf. 1,197 Kn Ei. - 826 1,1981. cf. 1,198-207 Sc S.218 (R.) ЬС-D. 176,2.1»6. 231 [10,467 f.] Cit cf. 1,208-222 K n . - 177 (Sz.) cf. 1,210-215 K n cf. 1,214 cf. 1,188-207 (R.) 1,199a cf. 1,217-222 [ad 1,201b] [4,449]
Kn Kn. -176, 2. 281 Get Kn Kn.-176,2 H a Sp. 2118t [oo 1,509-578] K n (Sz.) [ad 5,490f.] H a Sp. 2122 t [ad 7,11 f.] Se: a d d D cf. 7,15-20 Ma 5,8,1 cf. 7,10-20 Sa. 3 S.147. - 187 t. cf. 7,19b [ad 11,812b] Ge (Gl.)
512
κ 219—522
219b 221 222a 224f. 226 227 229b 234-240 238 (etc.) 239 f. 252 f. (R.) 261 f. 275-280 275-468 (Sz.)
cf. 7,21 7,llbf. [cf. 7,14] [ad 5,564] (N.) [1,65a] (gr.) [cf. 7,12 a] [ad 1,559 b] [cf. 7,189-191] cf. 7,190 7,20 [ad 7,11 f.] [8,459] [cf. 1,579-581] cf. 1,579-636 a (Sz.)
277 278bf. 279 281 f. 282bf.(R.) 290a
[ad 7,190] [cf. 4,558 f.] [cf. 9,181] [ad l,332f.] [oo 1,583] [6,420a]
293 323 f. 325f. 325-335 (R.) 330 330b-332 331 333 f. 336a 348 f. 379 a (R.)
[ad 7,190] cf. 1,613 f. cf. l,615f. cf. 1,615-630 (R.) 1,617 cf. l,623f. [ad 7,190] cf. 1,627 cf. 1,631a [ad 7,1 If.] [ad 12,801a] (R.) [cf. 1,579-612] Kn. - 178 (Sz.) [ad 7,190] No S. 172,2 cf. 1,610 b-612 Kn. - 178 [1,459 a] Get [ad 7,327a] (gr.)Ge t [cf. 1,633-636 a] Kn.-179,3
382-399 (Sz.) 389 397-399a 398a 399b 401-405 (R.) 403 422 457bf.(R.) 460 (R.) 461 466 468 469 f. 469-474
cf. 1,573b [1,197] cf. 1,628 f.(R.) [cf. l,633-636a] [cf. 1,303 f.] [cf. 3,189] [cf. l,633-636a] [cf. 5 , 4 6 + 49 a] [cf. 6,42-50]
Con Se: add D Kn Con Gy S. 727 Con Kn.-177,2 Con Ge f Se: add D Ca S. 534 CI Kn Kn. 177-180. 344,1. 348 Con Ge Ur Ge t Kn Ha Sp. 2126 f No S. 172,2 Kn.-178f. Kn K n . - 178f. 344,1 Kn Kn Con Kn Kn Con cit
Ge Gy S.791 Kn.-179,2 Kn Get cit Kn Kn. - 205 Kn. - 205, 2. 837
469-551 (Sz.) 469-574II (R.) 469-574 И (Sz.) 470a 471 »»
472-474 (R.) 475 478 (F.) 480-540 (Sz.) 483-486 (R.) 488-495 (R.) 490 490f. (R.) 490-493 (R.) 490-495 (R.) 495b (R.) 497 f. 501 (R.) 504 504-540 (R.) 505 (R.) 505-507(R.) 508 510 512 513-515 »»
513b >»
514a 515a 516b (R.) 517-540 (R.) 521b (R.) 522
cf. 6,700-748 (Sz.) Acn. 6
Kn.-140f. 204!. Kn. - 239. 333 cf. 5,700-871|| Kn. (Sz.) 139-141. 180. 219. 337,2 [cf. 5,46] Kn.-205,2 [cf. 5,44 a] Kn.-205,2 [cf. 5,704-708] Kn [cf. 5,709-718] K n (R.) [cf. 5,719f.] Kn [cf. 5,721] Kn cf. 6,42-155 Kn.-130,3 (Sz.) cf. 6,65 b-68 Kn (R.) [cf. 5,724^739] Kn (R.) [3,384] Cit [cf. 6,268 f.] Kn cf. 3,441-443 E i t (R.) cf. 6,731 b-736 Sa 1, (R.) S. 141. 1401. 204. 336. 343 [ad 6,293f.] Con cf. 5,700-703 Kn [cf. 6,109b] (R.) Kn cf. 6,125bf. cf. 6,126b-155aEi. - 139(R.) 142.196!. 204. 336 [cf. 6,85b] (R.) K n [cf. 5,7961.] (R.)Kn.-138,2 [6,532 b] Fo [ad 6,282 f.] No S.216 [cf. 6,462] Con [ad 6,295-297] Η exc. 9 t (Nn.) cf. 6,548-551 [ad 6,265a](N.) Be cf. 6,551a (N.) Con 6,132a (N.) Set cf. 6,548b Η [cf. 6,41a] Kn.-130,8 [cf. 6,243-254] Η (Sz.) [ad 6,292 b] Fo [ad 6,251b] Ha Sp. 2125 t
κ 524—λ 61
535 (R.) 535 f. (R.) 539 f.
[ad 3,120] cf. 5,735 b f. cf. 6,153 [ad 6,249bf.] [cf. 6,38 f.] (R.) 6,260 b (R.) [ad 6,294] cf. 5,737
546 f. 546-551 547 552-559
[cf. 5,828 f.] cf. 5,746-748 [ad 1,197] [ad 6,107]
524f. >» »> It
527 f. (R.)
Kn Kn No S. 178 Ge Kn.-130,3 R i . - 131,2 Η Κη.-140ί. 206 Kn Kn Gy S. 791 Se: add D
513
552-560 (Sz.)
cf. 5,833-861 (Sz.)
Μ
cf. 6,162-174 (Sz.) cf. 5,860 a
559 a Η 567 570 9t
[cf. 6,351a] [9.4] cf. 5,869 [ad 6,1]
Con preface Aen. 5. - 1 8 5 139. 1401. 336.338 No S. 181 Heurgon S.262 Heurgon S.262 Ce t Kn Kn
λ Aen. 6
X(R.)
cf. 5,869 cf. 6,1 3,130 [ad 3,2681.] 5,777 cf. 5,8621.
5 »»
6f. (F.) >»
6-8
[ad 7,23 t.]
»»
6b
[9,[121]]
7 9 9 f.
[ad 3,683] [5,15] [cf. 8,268!.]
12 (F.) 13 13-22
[ad 6,268] [6,532b] cf. 6,1-13
14 14-19 19a 19b 23f. 23-50 (Sz.)
[cf. 6,2] (N.) [ad 6,107] [ad 6,265 b] [cf. 2,268b] [cf. 6,40 bf.] cf. 6,236-263 (Sz.) cf. 6 286-9011 (Sz.) [4,504f.] [ad 4,512] [ad 6,292] cf. 6,251b
23-640 II (Sz.) 25a 26-28 29b 30 33
107-147. 219.239. 8281. 337. 342,1 Kn Kn Ma5,13,16 Kn.-208,2 Kn Kn.-47,1. 138.343 Kn.-47,1. 138 Ha Sp. 2134 t Get Ce t Ma 5 , 6 , 3 . 208,2 Kn.-184,4 Fo K n . - 180. 338 Kn.-180,2 S e : add D cit Ca S. 218 Kn.-130,3 Cl. - 129. 131.134 134 Η Ps Kn HaSp.2125
Knauer, Aeneis und Homer
32 f.
[ad 3,120] [ad 5,735 b f.] [ad 6,153] (R.) cf. 6,249 Ы . [cf. 6,258 a] 6,306-308
Get Cet Kn »» Ri. - 131,2 »» 36 f. Ce t 38-41 Ha Sp. 2125.56,1.1311. 40 f. No S.251 [ad 6,446] 41a [ad 6,478] He t Η [ad 6,481b] >» 42f. cf. 6,290 f. H a Sp. 2125 43 b [ad 2,559] Cet [cf. 6,54bf.] Kn »» 48 cf. 6,260 b Ha Sp.2125.131,2 [ad 6,291] (Se) F a И S.511 zu 6,251 48 f. [ad 6,294] Cl 51-54 cf. 6,837-889 Kn.-132,l 51-83 (Sz.) cf. 6,837-388 U r . - 132. (Sz.) 134. 1 8 5 139.336 54 a [ad 6,325] Con 55 f. cf. 6,840f. cit·182,1 57f. (R.) cf. 6,841 b-846 R i . - 182,1 (R.) cf. 6,347 a 59 Kn.-182,l 60-65 [cf. 6 , 3 4 7 b - 3 5 4 ] K n . - 1 3 2 , l 6 0 - 7 8 ( R . ) cf. 6,847 b-371 Con. (R.) 182,1 [6,348 b] 61 Con »>
λ 64--201
514 64 a >>
66-68 66-78
[ad 5,860 a] cf. 6,351a [ad 10,524 f.] cf. 6,863-(366) 371
cf. 6,364 cf. 6,366b [3,386b] (N.) [ad 7,10] 9* 71-73 (R.) [ad 10,903f.] (R.) [cf. 6,365bf.] 75 cf. 6,380f. 75-78 [ad 7,5 f.] Η 77 [6,233] cf. 6,872 79 [cf. 6,373-881] 80 (R.) (R.) [ad 6,535a] 81 cf. 6,382 f. 81-83 cf. 3,346 f. 90 f. cf. 6,42—155 90-151 (Sz.) (Sz.) [6,679-S99](Sz.) tt cf. 6,687a (R.) 94a (R.) cf. 6,534 94 (R.) 94b (R.) [ad 3,707 b]
67 f. 69 f. 70a
96 99 lOOf. 100-103 100-137 (R.)
101 f. 101-103 102 104 106a 107a >»
107 f. 109 110-114 (R.)
Kn Kn Ca S.768 Ma 5,7, 12f.-132, 1. 135 Sa 2,153 Con Get Rehm S.29 ci +
Fa S.522 Kn Kn Con Kn.-182,l Kn. - 132, 1. 185 Ge Kn.-132,l Kn Kn.-180f. 202 t. 848 Ge Kn Ge Wa: Wunderlich sD f [ad 3,67] [cf. 3,358] Kn Ge [ad 3,383] cf. 3,874-880 Kn.-200f. cf. 3,874-462 Heinze (R.) S.98. 190 f. 199209.336 cf. 6,88-97 (R.) Kn. 129-181. 142-144. 199-209. 323.836 [ad 1,130] Gy S. 789 [cf. 6,90 b f.] Kn. - 142. 202 Gy S. 726 [ad 1,26 b] cf. 6,84 a Kn cf. 3,381a Kn [ad 1,196a] (N. Fo cf. 8,884 (N.) Be.-187,1 [ad 3,537 f.] Се [ad 4,607] (G.) Ge [ad 8,454f.] Kn.-202,1 (R.)
,, 115a
114a 115b-117 (R.) 118-120 (R.) 120 124 125 126 127-129
[ad 3,255 a] [cf. 3,384 a] [1,32b] (gr.) cf. 6,93f. (R.) [cf. 6,95-97] [ad 2,390] [ad 8,93 b] [ad l,300bf.] 8,388 cf. 8,389-893
Kn.-187,l Kn.-187,l We t Kn.-142f. 202 Kn. - 148
Ge Ur Hef Ge. - 202 Kn. - 200 -202. 841 130 f. cf. 3,437-439 а Ge. - 201 136a [cf. 6,764 a] Kn.-206f. 136bf. [cf. 6,792-794a]Kn.-206f. 323. 3521. 137b [cf. 3,461] Kn.-200,1 139 cf. 6,103 b-105 No S.154. - 129. 131 139-144 cf. 6,103 b-123 131,1 (R.) (R.) 140-144 cf. 6,106-109 No S.154. -129.181. 141 144 cf. 6,109 b 146a [cf. 6,126b] Kn 146-149 cf. 6,125b-155aKn. - 1 2 9 . (R.) (R.) 131. 141. 208 150 f. cf. 6,155b Kn. - 129. 181. 837,1 152-224 cf. 6,679-751 H. - 118. (Sz.) (Sz.) 124-127. 134.843 152-332 cf. 6,679-899 Kn. (Sz.) (Sz.) 128-129 154 cf. 6,686 Kn. - 124 155 cf. 6,687 a 124. 127,1 155-162 [cf. 6,581-534] Cl. -115,2 (R.) (R.) cf. 6,687-694 Ei. - 124. >» (R.) 126.184,2. 207 156-159 [cf. 6,128-132] Con (R.) (R.) 156b cf. 6,688 a Kn. - 124 157 f. [cf. 6,532 b] Con 160 cf. 6,698 Kn. - 124 164 [cf. 6,696] Con 172bf.(R.) [ad 11,857] (R.) He t 184 f. [7,776f.] Get 198bf.(R.) [ad 11,857](R.) He t 201 [4,385] Get
λ 204- 388 [5,740-742] 204-208 204b (etc.) [9,187 a] 204 b f. 206 f. 206-208
it
210-212 (R.) 210-214 (R.) tt
tt
211b tt
216-224 (R.) 217 218-222 (R.) 221 225 a 225-234 225-329 (Sz.) 225-332 (Sz.) 230 (F.) 233 f. 235-327 CR.') 236 237 a 239 243f. 249 a 253 271-280 277 (etc.) tt
279 f. 283 b зз*
Ma 5,7,8 Lohmann S. 71 [cf. 6,697bf.(R.) Ge [cf. 6,32f.] 2,792-(793)794 Ma 5,7,8. 5,5,14. 125 6,700-(701)702 Ma 5,7,8. 5,5,14. 125-127 cf. 5,741 f. (R.) Ur (R.) Ur cf. 1,407-409 (R.) [ad6,695b-698] CI.- 125,1 (R.) [cf. 6,719-721] K n . - 125 (R.) H a Sp. cf. 1,408 b 2107 [ad 8,164b] Kn [cf. 6,724-751] K n . - 125. (R.) 127. 350 [cf. 6,347 b] Ur [ad 6,292-294] CI
Fo K n . - 125 Kn.-125f. Con. 112-114 Kn. 125-128. 134.850 [ad 4,287] CI cf. 6,754f. Kn [cf. 6,756-853 K n . - 126. (R.,bzw.-886a] 206 cf. 6,585b (N.) E i [ad 12,538 b] Con (N.) 8,75 Ge [ad 3,564] Mg [cf. 1,75 b] Cef [ad 12,886] CI [ad 12,603] H a Sp. 2145 [ad 6,106b] Ge t [8,667] Ge t [ad 4,471-473] G e t (01.) [ad 12,392a] (N.) F o [ad 3,140a] cf. 6,752 a [cf. 6,752-755] cf. 6,440-476 (Sz.) cf. 6,752-899 (Sz.)
294f. 295 a 298 298-304 300-304 tt
301 305-316 310 319f. 321a 321
322 a 326 326b
328 f. 328-330 (R.) 330 f. 330-332 331b 333 (F.) ft
333f. (F.) 336-338 365b 370 (F.) 373-376 (R.) 375a 379 tt
380-384 385-396 385-466 (Sz.) 385-567 (Sz.) 386a 386 388
515 [ad 9,107bf.] [ad 1,234 b] [ad 2,[579]b] [ad 1,652] [ad 6,121 f.] (Ν. R.) [ad 6,134f.] [1,556] [cf. 6,582-584] (N.) [ad 7,649f.] [cf. 8,160] 6,445a (N.)
Ge t We t Con Fo H a Sp. 2124 F a S.SOOt We t Ma5,13,18
CI Ge H a Sp. 2126.6,445 (Nn.) 1121. 119 F a S.528. - 112 [ad 6,432 a] (N.) (Se) F a S. 527 [cf. 6,447] K n . - 118 ('Nn.') (Se) F a S. 6,445b (N.) 528. 112f. 114,2. 119 [cf. 6,886 b-892]Kn. - 126 cf. 1,372-374 Er (R.) 2,8 bf. Ge. - 114, 1.154.171, 2. 188,1 [cf. 6,898-899] K n . - 126 [cf. 6,899b] Kn cf. 2,1 Ur.-171,2 [ad 11,120] a t [ad 3,716f.] Kn [cf. 4,10f.] Get [1,602 b] Sa 1 S.135 [2,149] cit (ad 4,77-79 a] P s [9,338] cf. 2,8bf. [4,81] cf. 2,10-18 a
Ge t ScS.240bB ScS.240bB Ge. - 114, 1.154.171, 2. 183,1 [cf. 6,494r-499] K n . - 115 H . - 114cf. 6,494-547 (Sz.) 117. 171,2 cf. 6,477-547 Sa comm (Sz.) [ad 12,648a] Con cf. 6,402 (N.) Ur [cf. 6,486a] Con
516
λ 392—601
392 f. [3,670] Ge f [cf. 6,498 f.] 395 f. Kn. - 115 cf. 6,600 f. 397 f. 116,2 cf. 6,500-608 H. - 115 397-403 (R.) (R.) cf. 6,609 a 404 Ei. - 116 cf. 6,509b-534 Ei. - 115 405-434 (R.) (R.) 406a(408a). cf. 6,509b. Kn 409a 511a cf. 6,6111. 409f. Kn. - 116 409-412a [cf. 6,520-522] Ge t [ad 11,266-268] (Se) a d d D 409-420 [cf. 11,267 a] Ce 410a cf. 6,525 Kn 410 414 (Gl.) [12,473] (Gl.) G e f [11,738] 419 cit [9,333bf.] 420 b C1 [10,24b] Gef >» [12,691a] Get 421-423 [ad 2,403-406] Ca S.222 426a [ad 9,487 a] Ge 432 b f. [2,65 f.] Du S.208 [ad 6,98f.](R.) Kn.-143, 436-439 (R.) 2. 347,2 [cf. 6,689-543] Kn. - 116 t* (R.) 438 [ad 6,511b] Kn [cf. 6,644a] 440 Kn.-115f. [cf. 6,644b-646] Kn.-116f. 441-461 (R.) (R.) [cf. 6,546] 450 Kn. - 116 [2,723 b f.] 451 Get 452 [ad 8,618a](gr.)H t 456b (R.) [cf. 4,569 b f.] H e t (R.) 457 (F.) [2,149] cit 457-460 [ad 4,387] Con (R.) 457-461 [6,875-886 a] Con. (R.) (R.) 116,1 [cf. 6,535a] Ge 465 [cf. 6,647] 465f. Kn.-115f. 475f. (R.) [ad 6,531-534] No S. 269 (R.) 475bf.(R.) [ad 6,264b] Get 483 b f. [6,666-668] Eit [cf. 6,436f.] (Se) Fa 489-491 (R.) S.527f. 505-537 [ad 2,469-558] G e t 509 [cf. 2,477 b](N.) Kn [cf. 2,479a] Ei 514f. 522 [ad 1,489] (N.) Ei [ad 1,751] Go t »
„
537 541-552 541-567 (Sz.)
[cf. 8,700b] [cf. 6,460-455] cf. 6,450-476 (Sz.)
550f. 552
[cf. 7,649f.] 6,455 b
»>
653-555a (R.) 553-562 (R.) 556a 558 b f. 558b-560 561 f.
[cf. 6,468] [6,468]
Get 109 f. Se zu 6,468. 86,1. 108112. 134. 848 Cet Ce. 102,4. 110 Cit Fa S. 531t
cf. 6,466-466 1091.184,2 (R.) [9,677 b] Fo [ad 6,468 a] Ce t--86,l [cf. 6,460-463 a]Kn. - 110 cf. 6,466 U r . - 1101. [ad 6,698] Con »* 563a cf. 6,470 Ur. - 111 563-567 [cf. 6,467-476] 109 f. 563 b f. cf. 6,472-474 Ur. - 111 °o 6,475 f. 565-567 Kn. - 111 568a(etc.) cf. 6,682 b No S.278. - 117. 119 568-571 [1,507] Con cf. 6,431-433 Ur. - 119 cf. 6,666-569 Kn. - 119. >» 184,2. 837,1 [ad 8,670b] Se Π 568-635 6,566-627 (R.) No S.359. ('R.') -117-128. 134 572-575 [ad 10,763bGe 767] (Gl.) 572b cf. 6,596a Kn 576a (etc.) cf. 6,586 a (etc.) No S.278. - 1181. 576-581 Ma 5,7,15.6,695-600 1181.184,2 577b 6,596 b Η 578 f. Η 6,598 f. 585 [cf. 6,604bf.] Ur 594 [cf. 6,616a] Se: add D 598 cf. 12,687 (Gl.) M g . - 8 1 8 , 2 599 b [5,200b] cit 599 b f. [9,812bf.] cit 601 f. [2,772f.] Set [6,650b] Se t tt 601-603 Se: add D [ad 6,134f.] 601-604 Se zu [ad 6,391] 4,654 t
602 a >»
605 f. 605-608 607 b 609-6X4 610 620-625 622 623 628b 631a Μ 631
[ad 4,654b] [6,289 b] [cf. 6,311] [ad 6,489-493] [ad 12,856] (Gl. [ad 10,496b499] [ad 5,312bf.] [cf. 6,395f.] [8,291b] [8,296] [4,85] (gr.) [ad 6,601 b](N. cf. 6,618a (N.) 6,303bf. (Nn.)
λ 602 —μ 85
517
632 f.
[ad 6,290f.] HaSp.2125 [cf. 6,627] K n . - 122 [cf. 6,625-627] K n . 120-123. 163. 839,1 [cf. 6,627] Kn.-122,l [ad 4,644] Ps [ad 6,54 f.] Kn [ad 8,709] Kn [6,285] Con [ad 6,289a] (N. Be [ad 12,739] (gr. 1 S a comm cf. 6,899-801|| H. - 126. 388 [cf. 7,6bf.] Kn
Ge t Ce Ge t Η Ge Ge
»»
632-635 632 b 633 1)
,,
Con Ei cit CI Sa comm H. - 120 Η Kn.-120,8
634 >» »»
636-640II 639 f. И IX
E i 2 S. 172. - 181-198. 219 cf. 7,6bf. Kn If. [7,225] (Se) a d d D Μ 1-15 (Sz.) cf. 7,1-20 (Sz.) K n . - 135139.203,2. 219. 228. 245. 338 Aen. 7 K n . - 219. 1-150 239.327 За [ad 3,386 b] (N.) Er 3 cf. 7,10 Rehm S.29 [oo 7,8!.] 8 (F.) Kn.-138,2 8-15 (Sz.) cf. 6,212-286 Ge. - 187. (Sz.) 220.283,2. 3351. 388 [6,177f.] llf. CI [6,176b-182] Sc S.222 11-15 aD cf. 3,294r-505 203,2 16-160 (Sz.) (Sz.) 12 [cf. 6,220] Kn 13a [cf. 6,226] CI 13 cf. 6,217b Con [ad 11,194-196] Ce t it cf. 6,282-285 Ma 5,7,10. 13-15 - 186!. 14 [ad 6,380f.] Kn cf. 7,5 f. Kn »» 15 cf. 6,233 Ur 21 f. (R.) cf. 6,133-135 Ur (R.) 21b [ad 6,269 a] Ge [7,161b] »> Get μ(Β·)
Aen. 3 (R.)
25-27 (R.) cf. 3,377-379a (R.) cf. 3,356-462 31-141 (Sz.) (Sz.) [cf. 3,250f.] 37f. (R.) [cf. 3,374-380] 37-(110.116—) 141 (R.) cf. 8,374-462 (R.)
cit
Kn Η
Mg. - 136. 1901.186!. 201.886 [cf. 3,395] Ur 38 [cf. 3,381a] 39a Kn 39-46 (R.) [ad 5,864-866] Ur cf. 5,864f. Ur 45 bf. 55-72 (R.) [ad 8,420-432] K n . - 187 (R.) [l,200f.] Fo 59-72 [cf. 5,866] 60 cit 62 f. [ad 6,239f.] Ur cf. 1,119 Ge 67 f. 71 f. [7,23 f.] Het l,162f. Ur 73 [ll,690f.](gr.) Ma 6,6,10 73f. [12,161 f.] (gr.) Ma 6,6,10 *f [l,200f.] Fo 73-110 cf. 8,420-182 Se. - 187 73-126 (R.) (R.) [1,166] 80 Cit 3,424 1) 81 bf. [9,525] (gr.) Ur 82 [1,140a] (gr.) F o cf. 3,431b 84 Con 85 [7,588 b] H a Sp. 2130 t 85-87 [1,200f.] Wet
μ 85—271
518 85-97 (К.) cf. 8,420-432 (R.) cf. 3,432 86 3,431 f. 87 b f. [cf. 6,392] Η 3,424f. 93 f. [cf. 3,428 a] 96 a 99 [4,679] (gr.) 100 [ad 6,286] 101-106 cf. 3,420-423 103-107 cf. 3,564-567 (R.) 104 f. 3,421 f. 3,566 f. 109 f. [cf. 3,429 f.] 112-114 3,367bf. (R.) (R.) 120 cf. 3,429 f. 127a [ad 1,196a] (N.) cf. 8,884 129 f. [7,538f.] 137-141 [ad 8,4541.] [cf. 3,255 a] 141a [ad 3,384 a] tt 144 f. (etc.) 8,266 b f. 148f. (F.) cf. 3,130 cf. 8,268 f. η
,, ,,
»>
148-150 Μ 149 150b 151 f. 155 (R.) 166-169 168 f. 11
170-172 172 η 182f. 184b (F.) 190 194b 201-207 201-262a (Sz.) 202
Ma 5,6,4. 6. - 197 Kn Η Η Ur Η Bu No S. 215 K n . - 189 Ur Ma 5,6,8 Ur K n . - 197
K n . - 197 Fo Cl.- 187,1 Ge t Kn.-202,1 Kn.-187,l Kn.-187,l Kn.-187,l Kn K n . - 187, 1. 208,2 cf. 5,777 Urt [ad 5,8621.] Kn. 47,1.188 [cf. (oo) 7,23!.] K n . 47,1.137!. 203,2. 843 [ad 3,683] Ge t [cf. 7,19b] Kn 3,268!. Ge t--187, 1. 208,2 [3,251 f.] (R.) C l t cf. 5,864r-866 Cl. 194,1. 243 [1,142] Gef [cf. 7,27 f.] Ei t cf. 3,207f. Ei [1,35a] Ge f cf. 4,583 Bu [3,669] Ge t [ad 6,767 b] cit [cf. 1,4 a] Ca S. 138 t [ad 3,668] Get cf. 3,554-558 a U r cf. 8,554-569 Ur. - 187(Sz.) 190.199,1 cf. 8,554-556 Ur. - 1 9 3 1 .
203 208
[9,476] cf. 1,198!. [cf. 1,630] cf. 1,198-203
Ge 179,1. 326 Ur »» 208-212 Ma 5,11, 5 f . - 194!. cf. 1,198-207 208-221 Sc S.218 (R.) ЬС-D. (R.) 176,2. 231 cf. 3,558 b-560 K n . - 1 9 3 i . it (R.) 343 cf. 1,201 f. 209 212 1,203 b 195,1 [cf. 10,294213-216 Ge 298a] (R.) Ur. - 198 214f. (R.) cf. 3,560 [ad 3,668] Fo Ii [cf. 5,189b] (R.) K n it cf. 3,562 217 Kn [3,388b] 217bf. Clt [ad 5,163] (R.) G e t 220 (R.) 222 3,561a Cl [cf. l,208f.] Kn 222-225 [ad 1,200f.] Con 222-259 [ad 3,684 a] 224 Con 228 f. [1,313] cit Be 228b (etc.) [9,586b] 233 [ad 8,221] Ge t [cf. 8,229] Ge t »J 234-259 cf. 3,420-432 (R.) H K n . - 195 [ad 7,302] tl [cf. 3,555] 236 Kn cf. 3,420-432 Ma 5,6,4f. 236-243 (R.) cf. 7,462 b-466 Ce 237 b f . (Gl.) La [1,201 f.] 238 Con 238bf. 3,422 b f. [cf. l l , 6 2 5 b f . ] RehmS.82 tt (Gl.) K n . - 189 238b-243a cf. 8,564-567 Con 240-243a [cf. 3,557 b] 241 La [1,201 f.] 242 b f. cf. l , 1 0 6 b f . Gy S. 729 258 f. [cf. 2,5 f.] Ge Ur 260-262a cf. 3,568 f. cf. 3,219-221 Cl 260-263 cf. 3,209-269 Mg 260-402 (Sz.) (Sz.) [ad 8,570-683] K n . - 192tt 196. 838 (Sz.) K n . - 198 264-266a cf. 8,554-556 271b [ad 1,199a] Clt 271-276 cf. 3,558 b-560 K n . - 188. (R.) (R.) 198
μ 276—ν 32 cf. 3,560 276 291 f. (R.) [ad 9,156-158] (R.) 294 [ad 11,132] 305 [ad l,159f.] 306 [ad 1,167a] 308 (F.) cf. 1,216 [ad 8,184] if cf. 1,216-219 308-311 309 f. [2,3 f.] 312 [ad 2,8 b f.] [ad 8,59] >>
394-396 397-400 403f.
cf. l,167bf. [ad 4,607] [7,507 b] [ad 8,69 f.] [ad 1,199a] [10,854] (R.) [ad 3,367 a] [ad 4,62] cf. 3,222-224 [ 11,532-535 a] [cf. 3,251 f.] [8,534-536 a] [cf. 3,225-244] [ad 5,762-765] 3,192 f.
403-406
cf. 8,192-195
318 323 331b 336f. 340b 341 (R.) 342a 346b 353-365 374-376 389f. Μ
>>
5,8-11
Kn C1 cit Sa 1 S.132 Sa 1 S.132 C1 Sa comm Ur Turyn S.40 Ce t Η exc. 2 zu 2,8 Ge C1 Ge t Ge t cit Fo Get Bu Ge Fo: Wa Kn Fo Kn Sa 2 S.151 Ma 5,3,3. 5,6,1 Se: addD. -186.187,2 Ma 5,7,1.187,2 186
403-419 (Sz.) 405 a
[cf. 8,192-208] (Sz.) [ad 8,622 b] Con
v-o
Aen. 7-8
la(F.) 1(F.)
[ad 6,1] 2,1
lf.
cf. 8,7161.
1-80 (Sz.) cf. 8,468-511 (Sz.) 4b [1,448] [ad 1,215] 8 10-14a cf. 3,464-471
Kn. 264f. 328 f. 888.885 Fo Ce t- 171,2 Ei t · - 171, 2. 188,1 220,2 Ce Get Η
406 406 b 407-427 (Sz.) 407 b f. Μ 409 410
519 [cf. 1,114 i ] 5,11 cf. 1,102-123 (Sz.) [l,82bf.] [1,85] cf. 1,104 [5,15]
Kn Wi Sc S.218 aC-bA Ce t
Ha Sp. 2120 411b-414 cf. l,115bf. Ha Sp. 2106 412 f. [10,416] Fo cf. 1,90 415 Cet [cf. 7,141 f.] f» cit 416 cf. l,116bf. Η 417b-419 [cf. 8,708b-711]Kn. 190-192. 840,1. 848 cf. 1,118 418f. Ur 419b [ad 10,435bf.] Con 421 [ad 1,122] cit cf. 1,108. llObf. Kn 426 f. 426-430 » 8,684-68» Η t -189. 199,1 426-453 И cf. 8,684-718|| 187-190 (Sz.) (Sz.) 427 [1,82 b f.] [1,85] Ca S. 143 428 [ad 2,181] Ge 436b [ad 4,62] Bu 444 [10,227] Get 445 f. [cf. 3,431 f.] Kn 445 b (F.) [1,60a] cit [ad 11,725] »» cit 447 f. cf. 8,715 Ge. - 182 450b-4531 1 cf. 8,716-718 И Ge. - 191
,,
12a 13b 17
3,464 a 3,466b [ad 4,5]
18 (F.)
cf. 4,6 f.
19-22 25 26-28a
[cf. 3,465f.] [ad l,229bf.] [10,100] [cf. 4,7 7-7» a]
29 32
[12,172] [5,736]
>»
Kn.-154f. USA О ОО Kn.-154f. ftQfi О ОО Get cit cit Kn. -158. 171,8. 172 Ur Ha Sp. 2123
520 34b (Gl.) [5,432a] 38-46 (R.) cf. 3,493-505 (R.) 44f. [1,349 f.] 50-52 (R.) [cf. 1,731-734] (G.) 57 [l,737f.] 66-69 cf. 3,482-485 78 [ad 3,208]
ν 34—344 Го Ei t Cl t Ur
Cl t Kn Schoell bei Se [3,668] Ge f 78-85 [cf. 7,8 f.] Kn.-138, 2. 227 78-119 Aen. 1 Kn.-289. 327 78-119 cf. 7,8-86 (Sz.) K n . - 228. (Sz.) 246.388 79 f. cf. 3,511b Kn cf. 6,522 Ma 5,3,12 80 [ad 6,278 a] Cl f 81-83 (Gl.) cf.5,144-147(Gl.)Ma5,ll,20 [11,492-497] He f (Gl.) 82 (Gl.) [cf. 5,146f.](Gl.) F o [7,378] (Gl.) Ge t 84-86 [cf. 5,1 f.] Kn 86bf. (Gl.) [ad 5,213-217] E i t (Gl.) 88 [cf. 5,2 b] Kn [ad 10,147b] Ce t [ad 10,166] Cl t 90f. [cf. 1,3. 5] He \ 93f. [ad 8,589-591] Cl f (Gl.) 93-95 [cf. 7,26-30 a] K n . - 2 4 3 f . 96 l,159f. [ad 5,824] (N.) Wi 96-104 [cf. 7,30 b-34] K n . - 244. 336 96-(104)112 cf. 1,169-169 Ma 5,3, 18 f . - 6 8 , 2 . 220,2.244. 336 97 l,162f. Fo 97b [8,233b] Ce t 97 b f. [ad 3,699 b] Cl 99 cf. 1,164a Con 100f. l,168bf. Ur 102 l,164bf. Be 102-104 l,166-168a Ur 109a 1,167a Ri 109b-112 cf. 6,893-896 Ge paral. S.614 A : D o r a t . - 82
[cf. 7,35f.] Kn [1,180] Ce t [cf. 8,28 a] K n . - 246 [oc 8,18b-21] K n [ad 1,130] Kn cf. 9,80-122 Kn.-270f. (Sz.) 328. 341 f. cf. 1,48 f. Ur [3,483 f.] Ge [1,652] Ht [ad 9,123a] Kn.-271,1 [cf. 9,117 b-122] Trapp zu 9,100. 88,2. 270f. 172b (R.) [ad 9,79 b] K n . - 271 184a [ad 9,123 b!.] Kn.-271,1 187bf. [°o 8,291.] K n . - 246 187b-440| 1 Aen. 8 Kn. 248 f. 264f. 281. 344 187b-4401 1 cf. 8,18 b-96 K n . - 246(Sz.) (Sz.) 247. 262 f. 321,3.327. 337. 341 cf. 1,411-414 Ce 189-193 190b [9,270a] (gr.) Ge Gef 198 [4,205] 200-202 [ad 1,306-308] Sc S. 218 (R.) bA-B cf. 7,130-132 Kn Μ (R.) Kn 220a [cf. 8,28 a] Ur 221b cf. l,314f. 221 b-225 [cf. 1,314-320] U r . - 2 4 8 , 1 Kn [cf. 8,31-34] >» 233 [ad l,327bf.] R i He t 240 f. [ad 1,568] 248 f. (R.) cf. 8,48f. (R.) K n cf. 7,122a (R.) K n 251a 256 [1,623] Get 269 [3,585f.] cit Sa 1 S.139 274 [3,117] 287-289 [ad 1,402-405] Ei t [cf. 2,90b] Ri 293 299b-302 [cf. 8,62 b-64] K n . - 247 (R.) (R.) Du S.218b 309 f. [1,208 f.] [12,932 b-934] c i t 324 (R.) (R.) cf. 8,36-46 (R.) K n . - 246 339-351 (R.) Kn.-246,2 cf. 8,37 a 340 a K n . - 246 [cf. 8,40 b f.] 341 f. Kn cf. 8,42 344 113f. 117 119a 119 125 f. 125-164 (Sz.) 128-130 136 137 157bf. (R.) 162b-164
521
ν 346—0 345 345-351 (R.) 351 351b 352a 352-355 354b 355a (G.) 356a (G.) ft 356-360 (G.) it
»»
247. 835
Kn Kn.-246f. 341 [ad 3,271 b](N.) Con [1,164b] Clt Kn. - 247 [cf. 8,67 b] cf. 8,66-70 Kn [cf. 7,120b] (G.) Ge We zu 1,71 7,137a ('G.') cf. 7,121 (G.) Ge 8,71 (G.) Kn [cf. 7,120b-134] Ge (R.[G.]) cf. 7,136-140 H . - 241. 245 CG.·) cf. 8,71-78 (G.) K n . - 2 4 2 f . [ad l,159f.] [cf. 8,48-46]
358a 358 359 362-415 (Rr.) 363 365 366 369 388 393 412 422 429-438
cf. 7,121 cf. 8,76 [cf. 8,78] cf. 8,40-62 a (R.) [8,193] cf. 8,49 bf. [4,165 f.] [1,639] [ad 2,234] cf. 8,57 [1,316] [ad 8,48] [cf. 8,86-96]
Kn Kn Kn. - 247 Clt Kn. - 247 Ge t Get Cet Kn. - 247 Het Kn.-246,3 Kn. - 247. 249
1 [cf. Aen. 8]
ξ
44 f. 48-51 tt
50 82 86 100-102 133 (R.) 135a 147
[cf. 1,546-548] [cf. 8,175-178] [ad 8,366-368] cf. 8,177b [ad 1,543] [3,223a] [cf. 7,537-539] [ad 9,485 f.] [10,559 f.] [1,219]
162
[cf. 10,460f.] (G.) [10,467a] (R.)
186 196-198 (R.) 199 203 a 207 270 273f. (R.) 294a 299
[ad 1,369 f.] cf. 1,372-374 (R.) [3,549] [ad 9,546 b] [4,679] [cf. 4,561] [7,110b] [1,234b] [ad 3,191]
о
[cf. Aen. 8]
158f. (G.)
Kn. 264f. 281. 327. 329. 334. 343 Ge Get.-252f. Ur Get Ur Ge t Ge Clt Clt Ge paral. S. 592 Ge t Ma 1,16, 42 f. t Ur t Ge t Ur t Ge Bu Ce t Het Clt Clt
Kn. - 268. 265. 281.
>» ft
301 f. 301-304 (R.)
[ad 5,2] [ad 5,862] cf. 3,192f. cf. 3,192-195
Het Clt CI. - 187,2
[ad 5,8-11] ft [ad 1,114?] 304 [ad 1,90] 305 [ad l,116bf.] 306 [ad 1,118] 308 f. 309 b [ad 10,435bf.] 314a-316 [cf. 3,203-206] 323 [3,8] 332 f. [4,289 f.] 361b [11,538b] [cf. 6,245f.] 422 [ad 1,297] (N.) 435 cf. 8,183a 437 443—445(R.) cf. 8,364!. (R.) 457 [ad 3,587] cf. 8,86» ») 468 f. (F.) 483 ft
518-522 528 528-531
Kn.-187,2 Kn Kn Kn Clt Ge Kn Get Ge Ce t Ce t Kn Ge. - 252 Get·-258 Get Kn. - 253. 2601.261,1 [8,560 f.] Ge [ad 2,8bf.] Η exc. 2 [ad 8,59] Η exc. 2 zu 2,8 cf. 8,866-868 Kn.-2581. [ad 8,459] CI [ad 8,457-460] Ca S.650
827. 820. 833
622 7f. 27 b (F.) 43 60 f. 80 b 84 b 105 113-119 (R.) 115-119 (R.) 123bf. 123b-129 124 125 (R.)
о 7—π 51
[ad 8,28-80] cf. 3,388b [4,570b] [ad 8,457-460] [ad 7,372 b] [5,266] [4,263 b f.] [ad 8,612-614] (R.) [cf. 5,536-538] (R.) cf. 3,482-485 cf. 3,482-491 3,485 3,486 [cf. 8,609 a] Η 125f. (R.) [ad 5,572] [ad 6,51 If.] »» cf. 3,486-491 125-129 (R.) (R.) »•
126a 131 160-165 160-178 160-181 (Sz.)
162b t*
162bf. 164f. 164bf. 166-168. 169f. 168 171 172-178 (R.) 172f. 176f.
11a (etc.) 14b-21
Kn.-255,2 CI
cf. 8,528 [cf. 8,580 b 532 a] cf. 8,532 b-540 (R.) cf. 8,582 bf. [ad 1,3]
Kn K n . - 257 Het
176-178(R.) [1,399-401] (R.) He t cf. 8,588-540 K n . - 2 5 6 f . >» (R.) 822 K n . - 257 177a cf. 8,588 a 182bf. [ad 8,595 b f.] K n [2,250f.] 185 (F.) Clt [cf. 3,508] Clt >» Kn.-255,1 185-188 [ad 8,606!.] Ge 197b [9,275b] 204 (F.) [ad 4,287] Clt 222-286 cf. 3,590-691 Ei. - 97 (Sz.) (Sz.) Ei cf. 3,591 f. 223 b f . 225 [ad 10,320b] (N.) F o 244-246 [ad 6,445bf.] Η 246 b [ad 7,598 b] Get 256 (R.) [cf. 3,613] (R.) Ei t 260-264 cf. 3,599 b-606 Ei t (R.) (R.) 264 (F.) cf. 3,608bf. Eit 267 [ad 8,114] (gr.) Con cf. 3,599 b-606 E i t 272-278 (R.) (R.) Ei 280f. cf. 3,611b 287 f. [cf. 5,15] Cet Fo [4,322 f.] 329 333 b f . [11,738] Clt 348 b [ad 7,598 b] Get Η 357b [ad 6,304b] Ur 400f. [cf. 1,203 b] Fo 403 b [ad 1,375] 408b (F.) [ad 2,268b] Clt [ad 10,274b] Clt 421b [10,642] (Gl.) G e t Gy S.725 [1,14a] 425 451b [ad 2,724b] Het Bu [4,30] 469 Ur cf. 3,277 498 H a Sp. cf. 6,901 И 2128 t Kn [ad 10,223] Con [cf. 11,721b] 525 [of. 11,721-724] Ge 525-528 (Gl.) Ge 531 [ad 2,777b]
[of. 1,586a] (F.) [cf. 2,323a](F.) [cf. 3,90a] (F.) [cf.3,345b-348]
Ur Ur Ur Fo:Kappes
21a (Gl.) 23a (R.) 23 51
cat
Er Cauer S.5 Cet Get K n . - 258, 1. 334 CI
CI
CI Kn Kn Con H a Sp. 2115.264,1. 336 [ad 8,612-614] Kn.-258,1 (R.) 3,486b Ma 5,6,2 [6,412b] Get [cf. 8,624-530] K n . - 2 5 6 I . [ad 12,244-265] U r cf. 8,520-540 K n . - 2 5 6 f . (Sz.) 262,1. 822 f. 829. 386 [9,54 f.] Con Ge [9,636b] [9,466b] Fo cf. 8,5291. Kn.-259,1 [ad 12,257] cit [cf. 8,532 b f.] K n K n . - 258 Kn.-256f.
,,
,,
[12,434b] [β,687a] (R.) [ad 2,281a] [ad l,701bf.]
Get Ge.-127,1 En CI t
523
π 64—a 428 64 b >»
80 a 137-145 (R.) 148f. 154b 161 170bf. 172 173-176 174-176 181 181-183 (R.)
[ad 3,375bf.] [ad 11,901b] [ad 7,525a] [10,46f.] (R.)
cit cit CI Ce t
[ad 4,3401.] [4,239 b] [ad 4,358]
Ge. - 94,3 He t Η exc. 13 zu 1,402 [2,620] Get [ad 7,190] Ce t [cf. 1,589-591] Η cf. l,590f. Η Du S.235a f [2,274] [cf. 5,465-467 a] H e t (R.)
Ge [ad 12,92f.] [ad 2,281a] Ce t He t [7.Π9] [ad 8,461 f.] CI [ad 7,812f.] CI [ad 1,701a] cit [cf. 2,[569] a] Ge t [ad 1,4 a] La [9,156f.] (R.) Ur [ad 10,667] cit [ad 12,777f.] cit (G.) 240-243(G.) [9,406-409] (G.) CI 267 b f . [ad 2,330b] Ge 29 41 57 62 64 91 (F.) 118a 119 190 (R.) 239 b 240 f. (G.)
„
53bf. (R.) [2,356bf.] (Gl.) [ad 6,276] [9,63f.] (Gl.) tl [cf. 5,363] (R.) 61 (R.) 66-69 [cf. 5,421-423] 66b-69 [cf. 5,376f.] [ad 4,11] 68 f. 86 (R.) [ad 6,496f.] [cf. 5,427] 89 b 98f. [ad 10,404] [ad 10,730f.] ft 127b [7,536b] 130-135 [ad 10,501 f.] (R.) 137b (F.) [ad 1,65b] (F.) [ad 10,2b] (F.) »»
Ge t Η Cet He Ur Fo Het Ge CI Ce Ge t Get Ge Du S.254a Du S.254a
181-185 (R.) 183 184f. 187 (R.) 191a 220 (F.)
,,
220 f. 231 253 283-285 294 300 (R.) 422 f. 452a
274 286-289 (R.) 443 a 463 b
,,
465 473 475 (R.) 484 (R.) 491 494 526b
155 157 (etc.) 178-181 (R.) 193b 196b 201-205 (R.) 216
,,
257 305f. 353 379
cf. 1,326-334 Ur (R.) cf. l,327bf. cf. 1,334 [cf. 1,335b] ( R . ) K n Fo [cf. 6,455a] [6,255] Η exc. 11** [cf. 6,589] (R.) Ur. - 46,2 [6,33bf.] (gr.) Sa 2 S.155 [3,483 f.] CI [1,705] Cit [ad 6,523 f.] Ge [1,150] Du S.236a f [cf. 6 , 8 3 5 b ] ( R . ) H e t [2,541a] Ge t [8,465] Ge
[ad 4,115bf.] [ad 6,276]
Ge t Η
[ad 12,392a] (N.) [ad 6,471] (Gl.) [7,586] (Gl.) [7,292] [2,356bf.] (Gl.) [ad 2,536] (R.) [cf. 2,536] (R.) [7,292] [ad 3,75] [ad 1,533 b]
Fo
[10,438] [12,554] [ad 4,24-27] (R.) [ad 4,128 b] (N.) [ad 3,464b]
Ge t cit Be Con Ge t Ge Be cit Fo
Ge t Ur Get Bu
[11,857] (R.)
H a Sp. 2115 Het
[2,62] [4,563] [8,558 f.] [l,726f.] [ad 5,56 b] [l,23f.]
Sa 1 S.137 Sa 2 S.148 Cit Cit Get Gy S.726
τ 1—u 102
524
19 29 40 42 f. 61 62 105 108 117 f. 137a (R.) 141-150 (R.) 162 163
[4,632f.] Bu [7,119] He t [8,352] Gef [ad 4,279] Ps [ad 1,723] cit [ad 1,724] cit [ad 1,369 f.] Ur t [4,322 f.] Ge [cf. 2,3 f.] Du S.262a [ad 7,57] Ge [cf. 9,488f.](R.)Ge | [cf. 8,114] [ad 4,366!.]
225 f.
cit Otto S.322. - 111,8 [ad 6,471] (Gl.) K n [oo 8,315] H a Sp. 2132 [9,603 a] H a Sp. 2136 t [cf. 2,10-13a] Turyn S.41 [cf. 3,73] Fo 3,104 (N.) Ce [ad 3,106] H a Sp. 2114 [ad 12,858 a] Fo (Gl. N.) [ad 6,432a] (N.) F o [2,179] Fo [cf. 6,100 a] Ur Ei [4,331 f.] [4,447-449] Bu S.492: Castiglioni [6,300b] Ge [ad 6,471] (Gl.) C e t [ad 5,421] He t
1-3 5-23 13 18b 19f. 32a (F.) 56-60 56 b f. 58 61-90 (R.) 65 b 66 (Gl.)
[7,87 f.] Het [2,[567-588]] H e t [11,297 a] Ce t Ce [ad 1,199a] [ad 1,201 f.] Gy S.791 [ad 4,702a] cit Ei t cf. 4,529-532 [12,951] Get [8,415a] Ge [9,481-497] (R.) E i t [ad 7,225bf.] R i [ad 3,212] Η exc. 7
Μ l> 99
166-168a 172 i>
174 176b 178f. 182 (etc.) 203 209b-212 99
211 (Gl.) 99
260 268 328-334 (R.) 366a 392b-404 (R.) 426 (F.) 428f. 431b 433 433-438 439 Μ 441 446a 446b 99
457b 507 515a 517 524-528 >9 99
535-558 540b 547 560 562-567 (R.) 564b 597 599
[ad 5,768b] Con [3,250] (F.) cit [cf. 10,467C1 469a] (R.) [4,62] Cit [8,154b-164] Ca S. 642 (R.) [ad 2,250] cit [cf. 4,129f.] Ce [1,164b] cit [4,584 f.] cit Ei [4,156-159] [3,390] Kn [ad 8,43] cit [ad 8,195 a] cit [10,711b] Get [6,300b] cit [12,102b] cit [ad 7,757 b] cit [cf. 6,498 f.] Get [4,80] Get [1,261b] Ce t [4,283-287] Get [ad 5,700-703] C e t [ad 8,20f.] Get [ad 12,244-265] Con [ad 12,256b] Con [cf. 3,173] Fo [6,283 b f.] Get cf. 6,893-896 H a Sp. 2127 f. с» 1 H a Sp. [ad 3,464b] 2115 [ad 5,768 b] Con [4,637] Bu
[ad 3,252] [ad 3,212] [ad 3,252] 99 [6,534] 81 [cf. 3,173] 90 97-104 cf. 2,687-694 (Sz.) (Sz.) 98-101 (G.) cf. 2,689-291 (G.) 102b [ad 9,630a] 102b-104a cf. 2,692b-294 [cf. 7,141-143] 99 η 77 (Gl.)
Ca S.281 Η exc. 7 Η exc. 7 Get Fo CI
cit CI Ei
525
υ 103—χ 296 103 f. 103b 104b 112 112-114 113b ff
114a (R.) 123b 125 f. 145 207-210
[8,523-526] [ad 4,268 b] [cf. 2,687 b] [ad 10,18] cf. l,229bf. [ad 7,210b] [ad 11,202] (F.) [ad 9,630 b] [ad 5,680 f.] [8,457-460] [ad 8,461 f.] cf. 1,546-548
Gef Bu cit Fo cit Cl t Cef cit Cl Η Ge
215 254f. 257 277b (F.) 300 b 320 (F.) 351 b f . 351-357 (R.) 353a 364-370 (R.)
[ad 1,543] [ad 1,701 bf.] [4,563] [1,740b] [5,444f.] [ad 11,120] [ad 6,866] [2,360]
Kn Cit Bu Cit Cit Cit Cl Het
[9,500 a] [4,612 b-620] (G.)
Ge Fo
270 (etc.) 271 (F.) 293a 295 300 b f. 341a 344-353 (R.) 350-353 353 a 399 f. 411a 416a 419
[ad 1,701a] [ad 1,724] [9,337a] [8,293f.] [cf. 6,496 f.] [ad 7,525a] [cf. 7,436b-444] (R.) [cf. 7,443f.] [9,500a] [5,407 f.] [ad 9,631b] [11,858 b f.] [9,622 b f.] [11,860 a] [9,606b]
cit cit Het Fo cit He t Kn
224f. 226-235 (R.) 227 240b (Gl.) 245 258 f. 269
[ad 10,868] [12,165] [5,387] [5,389-393] (R.)
cit cit Cl Cl t
[8,387] [4,254f.] (Gl.) [12,764 f.] [ad 9,746] [cf. 11,418]
271 274f. 277f. 278 279 f. 296
[9,763f.] [ad 9,746] [10,331 f.] [10,478] [ad 1,478] [ad 10,489]
Cit Ps Cet Cl Listrius S.„h 3vo". - 76,2 Con Con Cit Ge Ge Ur. - 85,1
Φ [ad 11,11b] 7b Cit [ad 10,5269bf. Cit 528a] 46-48a [7,609] Eit [ad 10,169a] Η 54 a 188-225 [cf. 1,575-612] K n (Sz.) (Sz.) 200-202 [cf. 1,575-578] K n (R.) (R.) cf. l,594f. 206 [l,Aa](gr.) He t 207 (R.) 207 (f.) (R.) cf. l,595bf. (R.)Ma 5,4,13 212 [ad 2,77] Fo 213-215 [1,73] He t 226 (F.) [cf. β,689] (R.) Ge. - 46,2 [ad 11,201 bf.] c i t »>
ff
419bf.
Fo Ge Con cit cit cit cit Fo: Wa
} 16 18
[ad 9,413] [10,489]
19a 21 25 27 f. 30 b 39 f. 86 b 88 b
[ad 9,333a] [1,747] [10,401] [ad l , 1 0 b f . ] [ad 10,559 a] [ad 1,542 f.] [10,348bf.] [11,824]
94 94 b 123f.
[ad 12,319f.] [ad 10,489] [10,348bf.] [ad 10,896]
125
[1,313]
Μ
Ge t H a Sp. 2138 Con Ge t cit He t cit Het Ur H a Sp. 2142 f cit Con.-86,1 Ri H a Sp. 2140 Cit
»1 ff
526 297-299a 308bf. 319b 328 f. 338 (F.) 342 f. 344 Μ
347 357 f. (R.) 371 f.
χ 297—ω 164 [8,704-706] [ad 11,633 f.] [ad 4,539] [ad 10,554f.] [ad 4,287] [ad 10,523] [ad 10,524f.] [ad 10,598] [ad 1,741b] [4,632 f.] [1,254]
Ge f cit Kn Clt Clt Clt Clt Clt Wet Bu We
379 f. 402b-405 (Gl.) 404b f. 465-467 475 479b
[2,513f.] cf. 10,723-728a (Gl.) [cf. 10,727f.] [12,603] [ad 6,496f.] [cf. 1,223 a]
Ei t Ur
480 481-484 (R.)
Ur cit Cl Kvißala S. 92 [cf. 4,632] Ei t [cf. 4,634-640] E i t (R.)
237 241 (F.) 243 243 f. 243-246 246
[cf. 1,173] [6,537] [1,746] [4,129] [ad 5,105] [ad 7,26]
271 273 322 342 f.
[ad 8,93 b] [ad 3,388] [ad 6,462] [ad 4,529f.] [ad 5,835 f.] [ad ll,182f.] [4,571 f.] [8,415b] [1,411-413]
Cl Clt He t Fo Fo: Wa Con zu 6,535 Clt Ca S.289 Ge t Bu Clt Clt Clt Ge Clt
ft
Cl
< 1-5 lb 2bf. 2b-4 5b „ (7a. 9a)
[cf. 4,238-246 a] Ge cf. 4,252b (N.) K n [ad 7,190] No S. 172,2 [cf. 4,242-244] [ad 6,486b] R i app. er. [ad 6,493 a] Η [ad 6,753 b] Η ff 12a No S.205 [6,255] cf. 6,283 b f. Η 12bf. [ad 8,334] 29 Clt 36 f. [ad l , 9 4 b - 9 6 a ] C l t 40 a [ad 10,842] Clt 43-84 (R.) cf. 6,212-235 (Sz.) 44 b f. [cf. 6,219b] Ur [cf. 6,218-220a] Ce 44b-46a [ll,912f.] Ge 50 f. 59 b [cf. 6,221] Cl 65 b f. [ad 5,96 f.] Clt
ft
66 67 a 68b-70 ft
71 71-73a 72 ft
73a tt
74a 80-84 82 a 93f. (R.) 106-114 164 tt
cf. ll,197-199a. Ur cf. 6,225 Η [ll,76f.] Get [5,553] Eit cf. 11,188-190 U r [cf. 6,226] Cl [cf. 6,226-228] Cl Η [cf. 6,228] [ad l l , 2 1 1 b f . ] C l t [ad 6,225] Con [ad 6,227] Con Η [6,228] cf. 6,232-235 Con [3,699] cit [cf. 10,467cit 469a] (R.) Con [ad 4,387] [ad 9,717f.] Clt [11,727 f.] Clt
627
ω 186—548 185b 190b (F.)
[ad 9,333 b f.] [cf. 6,885 b f.] [ad 11,23 b] [5,368b] (gr.) [ad 6,11b] [2,149] [cf. 9,485-487] (R.) [10,557-560] (R.) [9,487 a] [ad 11,23 b] [2,149] [cf. 6,697a] (R.)
CI t Con Ge Con Clf cit Ge
Ge
402 b (R.)
[ll,173-175a] (R.) [9,641a] (R.)
413
[4,173f.]
t*
193 235b (F.) 256 (F.) 290-293 (R.) ft
296 a 296b (F.) 297 308 (R.) 316f. t*
321 (R.) •»
345-361 (Sz.) 348 349 376 (F.) 376-382 (R.) ti
cit
Ge cit cit Büchner Sp. 1435 ( = 413) f. cf. 10,844 H a Sp. 2140 [ad 12,611] H a Sp. 2145 [l,Aa] (gr.) Het cf. l,695bf. (R.)Ur [6,679-702] N o S.301 (Sz.) - 127,1 [2,524b] Ge [10,899] Get CI [ad 8,560f.] [5,394-400] (R.) H t
Con exc. S.231 CI
417 420 433-437 443 f. 450 472-488 (Sz.)
[ll,185bf.] [ll,236f.] [2,95 f.] [ad 2,777 b] [2,228 f.] cf. 12,791-842 (Sz.)
Cit Cet Wet cit cit H . - 82. 48,2. 828827. 82». 834. 844. 846 473-476 [cf. 12,793-796] K n (R.) (R.) 474 [ad 1,582] Cit 478-481 [cf. 12,803Kn (R.) 806a] (R.) 483a (F.) [ad 10,154a] cit 483 cf. 12,822 b Kn.-82,1. 828 f. 862 486b cf. 12,821 f. K n . - 82. 328f.34ei. 862 487f. (F.) [5,609 f.] Cit [11,595 f.] >> Cit cf. 12,841 f. Kn.-82,8. »» 824,2 498f. [ad9,610b-612]Cl t 502-504 [9,656b-660] CI t 503 [ad 4,558] CI t 506-509(R.) [cf. 3,342f.](R.)Cl t [cf. 12,435-440] CI t (R.) 521 ('G.', [9,404-409](G.) Con cf. 517f.) 530a [ad 12,692b] CI
528
Register: Abrahamson—Bernays
REGISTER (Nicht aufgenommen: Kommentarliste u n d Bibliographie S. 12—28)
Abrahamson, E . 329,1 Achilleus = Christus 356,1 άχλνς 320,1 Acta Conc. 59,1 advoco, -at 59,1. 205,2 άέχων 59,1. 212,2 aemidatio s. Vergils Homerumformung Aeneas, Anchisiades 307 •—· wie Helena 257 — wie Odysseus u. Telemachos 251 f. 281 —s' homer. Prototypen 343. 354 —s' Tod, Apotheose 204. 206 f. 221. 325 —, moral. Tugendheld 358,2 —, Überwinder d. Diomedes 318 —, d. Odysseus 199. 222. 318f. 348. 352 —, vgl. ' H e i m a t ' Agostini, G. degli 72n. Aischylos 162,2 Aithiopis 283. 308. 344,1. 358,2 •— 'in Aen. nicht, in Od. b e k a n n t ' 170 afflovoa, -Tjaw 59,1 Albrecht, E . 49 n. Alegre, F . X . 75,2. 104 Alexander d. Gr. 358 Alexander, W. H . 167,2 Alföldi, A. 358,2 Alkaios 40 Allegorese 355. 356,1 vgl. Homererklärimg, allegorisch Allemann, B. 162,2 Allen, T. W . 44,2 almus, -a 300,2 Altheim, F . 312,1. 357,1 Ameis, K . F . 452 Amelot de la Houssaie, Α. N. 72n. amena 277 Anderson, W . S. 226,2. 549 Anna, G. d' 55,1 άνορονω, -σε 251,2 Apex Ascensianus 68 n. Apollod. epit. 3,32 306,1 Apollonios v. Rhodos 34,1. 36,1. 48. 56. 131,2. 157. 172. 184,1. 209. 220. 239. 338
Apoll. R h o d . 1, 496—511 936—1011 2,178—447 3. B. 3, 1 1—3 6—166 6—298
168,2 244,2 186,1 341 f. 82,4. 227,1 327 155 157.179,3. 220 155 155
275—366 4. B. αρχή 59,1. 347 Arend, W. 335,1 Ariost, L. 97. 103,1 Aristoph. Ach. 496—625 358,1 Arusianus, Messius 64 Ascensius, J . Β. 68n. Aeper, Aemilius 485 Auerbach, E. 38,5.354.355,2.356,1.357,1 Augustinus 316,2. 355,2. 356,1. 549 Aug. civ. (1, praef.) 359,1 Auratus, J . s. Dorat Avery, W. T. 108,2 Aymard, J . 366 Baehrens, E . 34,1 Bailey, С. 34,1. 102,1. 121,1. 168,2. 347,1 Bailey, P. D. 63 Baillet, A. 71,2 Barbier 71,2. 73,1 Barlandus, A. 69,2 Bassett, E. 220,3. 303,2 Bassus, A. M. 73,3 Bayet, J . 205,2 Becker, C. 102,3 Bellardi, G. 61,1 Beltrani, G. 65,2 Beni, P. 87,2 Bönoist, Ε . 35,1. 85,2. 93η. 99,3. 100. 102η. 366 Bentley, R . 88. 90,3. 108,2 Börard, V. 55,2 Bernays, J . 81,2. 87,1
Bernhardy—Chapman Bernhardy, G. 61,1. 98,1 Bestattungen 249,1 Bibac. carm. frg. 7 Morel 49n. 266,2 Bibel, Gnomologien £ 7 , 5 —, vierfacher Schriftsinn 356,1 —erklärung: allegorisch 355 f. typologisch-historisch 353—356. 355,2. 356,1 —Übersetzungen 37,1. 59,1 —zitate, lat. 37,1 Prov. 3,34. Iac. 4,6. l.Petr. 5,5 359,1 Bibliotheken Basel Verg. ed. Fabr. 69,1 Dresden Verg. ed. Fabr. 70,1 Göttingen 96 n. Verg. ed. 1572 71,1 — ed. Germ. 81,1 — ed. Heseus 74,1 London, Brit. Mus. Caes. ed. Clarke 90,2 Horn.-edd. ap. Wetst. 89,1 Serv.-edd. 67,3 Verg. ed. Erythr. 73,1 — ed. Fabr. 69,2 — ed. P. Man. 65,2 — ap. Vase. 65, 2 Voltaire 104, 2 Paris 96,1 Pallad. ed. Erythr. 72n. Verg. ed. Beni 87,2 — ed. Cerda 84,1 — ed. Erythr. 73,1 Princeton, Vergil Coll. 63 Ursinus 64,2 Verg. ed. Cerda 85 n. — ed. Corr. 103,1 — ed. Erythr. 14 — ed. Fabr. 69,2 — ed. Vase. 65,2 Born Bibl. Naz. Centr. App. Verg. ed. Seal. 81,2 Verg. ed. Cerda 84,1 Vatic. 65,2 Τ (Verg. ed. 1545) 66 n. (Verg. ed. Fabr.) 70,1 Bignone, E . 232,1 Bigot, Ε . 72η. bipcUene, -tibus 59,1 Birt, Th. 34,1 Boccaccio, G. 73,3. 75,2 31
Knauer. Aenels und Homer
529
—, Teseide 184,1 Boeck, U. 121,1 Börner, F . 262,2. 264. 358,2 Boethius, A. 350,1 Bolhuis, A. 356, 1 Borchardt, R . 344,1 Borinski, K . 63. 83,1 Boyance, P. 168,2. 304,1 Brenous, J . 48,2 Buchheit, V. 58,1. 152,1. 172,1. 191,3. 220,3. 231,1. 232,1. 244,2. 350,1. 358,2 Buck, Α. 549 Büchner, К . 33f. 35. 48,5. 53, 54,1.2. 55.1. 57,1.3. 63. 68,1. 83,2. 85 η. 99, 4. 106,1. 108,1. 127,1. 168.2. 172,1. 181,2.3. 191,3. 223. 228,1. 240. 241, 1. 244,2. 248,1. 249,3. 259. 264.271. 300,2. 319,2. 355,2. 358,2. 366 Buffiere, F . 168,2. 249,2 Burgemeister, Dr. 70,1 Burman d. Ä., P. 42. 73,3. 87. 94,3. 366 Burman d. J „ P. 87,1 Bureian, C. 63. 70,2. 93n. 94,2. 98,4. 99,1 Buscaroli, C. 366 Caecil. frg. 121 f. Warm. (126f. R.) 122,2 Caesar ed. Clarke 90 Camdes, L. de 97 Camps, W. A. 226,2. 297,1. 366 Carbo, L. 67,3 Carcopino, J . 249,2 Cardon, H. 84,1 Cartault.A. 54,1.101.168,2.287,1.366 Carter, I. B . 300,2 Castalione, J . 65,1 Caetiglioni, L. 524 Catull 34,1. 40. 48. 56 Cat. 64, 142 49,1 66,39 110,2 Cauer, P. 366 cauaa 59,1 Cenninus, B. 68 n. Cerda, J . L. de la 31. 35. 37. 39,1. 41.2. 49,1. 59,1. 75,2. 76,2. 79,1. 80f. 80,2. 82—86. 91,1. 92fif. 94,3. 98 f. 102,1.4. 103. 105. 112,1. 122,2. 298,2. 366 Cessi, C. 38,5 Chalkondyles, D. 77 Chamard, H. 63. 76,1. 78,1. 79,1 Chapman, G. 74,2
530
Register: Chärez—Eliot
Chärez, Ε. Α. 75,1 Christen, naassenische 249, 2 Christus = Achilleus 356, i χρόμαδος 59,1 Cicero, Μ. T. 60,1. 105 Cie. dom. 102 59,1 leg. 337,1 rep. 337,1 Cichorius, C. 312,2 Clair, C. 64,1 Clarke, S. 35,1. 46,2. 67,2. 70. 88— 91. 93 f. 94,2.3. 97. 99. 104. 125,1. 210,1. 366 Clarke jr., S. 89,1. 91 Claudianus, Cl. 34,1 Cochez, J . 177,1. 244,2. 366 Coleiro, E . 347,1 Coleman-Norton, P. R . 72n. Coligny, de 78,1 concilia 249,1. 282 Conington, J . 34,1. 35. 39,2. 46,2. 47,1. 48,5. 49,1. 54,2. 79,1. 86. 94,3. 97,3. 98,4. 99f. 100,2. 101,2. 102. 102,1.2.4. 116,1. 125,1. 161,2. 169,1. 175. 176,1. 249,3. 290,3. 291.1. 318,1. 366 conscendo, -erat 251,2 Constant, or. ad sanet. coetum 356,1 Contarinus, Fr. 73 Conway, G. S. 102,2 Conway, R . S. 44,1. 100,1. 102. 223. 353,5 Cook, Α. B. 312,1 Cook, A . M . 233,4 Cooper, Th. 87,5 Copinger, W . A. 63. 73,1 Cordier, A. 59,1 Corrado, S. 103, 1 Corssen, P. 130,2 Cosenza, Μ. E. 63. 68n. 72n. 87,2 Courcelle, P. 34,1. 122,2. 249,2 Craig, A. 89,1 crepito, -ant 59,1 crispo, -ans 59,1 Cruttwell, R . W . 347,1 cultor, -ores 312 Ситае, -arum 130,2 Cumont, F . 304,1 Curtius, E. R . 38 Dacier, B.-J. 92n. Dahlmann, H . 358,2 D a n t e Alighieri 97. 354.2. 357,1
103,1.
316,1.
—, parad. 6 359,1 Debrunner, A. 59,1 dödoublement s. Vergils Homerumformung 541b· Dichterreflektion 302 Umwandlungen, Sachen 341 f. Ball > Jägerin 159,1. 341 Blasebälge > Cyclopen 261 Erinnerung a n Helena > Lavinia anwesend 291 'Erkennen v. Göttern' > 'Erkennen v. Troias Untergang' 320,1 Erkennen v. I t h a k a > eingetroffenes Sauprodigium 246f. 341 Forderung > Bitte 269,3 Füße, ungewaschen > bloß 311 f. 'Gott' > 'Affekt' 278,1 35
Knauer, Aeuela und Homer
545
Heroinenkat. > Heldenschau 147. 350 Höhle d. Kalypso > K a r t h a g o Didos 211,1 Küssen d. E r d e > Wasserschöpfen 247,1 Liebesgeschichte d. Eudoros > d. Cupavo 297,1 Myrmidonenkat. > E t r u s k e r k a t . 297. 341 Nekyomanteia > Katabasis 107. 342.1 Opfergrube > Hügel 127 Palastbeschreibung > Kriegsrückblick 350 Phaiakentanz > Lusus Troiae 157n. Schiffsverwandlung: Felsen > N y m p h e n 88,2. 271. 341 Schilddarstellungen 207,1. 261,2. 350 schuldhafter > friedlicher Tod 191 Seelenlehre > Seelenwanderungslehre 127. 147. 207. 350 Steinwurf: erfolgreich > erfolglos 317 f. τέρας ζΐιός > aignum Veneria 250—258 &εοάπων > puer 304 f. ϋυμός > violentia 290,3 Tityosstrafe 119f. Vergangenheit > Z u k u n f t 128. 206. 209. 350 Vergreisung > schnelle F a h r t ? 247. 252 weintrunken > schlaftrunken 147 Worfschaufel > Sauprodigium 201 f. 341 vgl. 'Römisches ersetzt Homerisches' 542 a 'Unhomerisches' 119. 278. 318 Cybele 342 Delos, K r e t a usw. (Aen. 3) 185 interea 267 n. merita 316,2 'positiv' s t a t t 'negativ' 167,2 Reiterei 298,2 Verzögerungen in Homer u. Aeneis: durch Demodokos/Iopas 168 f. der 2. Eposhälfte 217 von Troias Untergang/Aeneas' Sieg (B/7) 237
546
Register: Vergils Homerumformung. Homerverständnis
des Entscheidungskampfes 238. 290 in Aen. 1 nicht durch Spiele 156 f. Vollständigkeit 199. 218. 220 Zusätze 60. 339 Ablative, epexeg. 60,1 Anehises' Tod, unvorbereitet 191 'frigore' 321,2 Gleichnisse 110,1 Zweifelhaftes: Δ Teichosk. in Aen. 6 128,2 in Aen. 12 292,1.2 ω Laertes in Aen. 6 127,1 vgl. die s.v. 'Epische Mittel' angegebenen Stichwörter. Zitate Vergils Homerverständnis 53. 218. 344. 347. 357 allegorisch: Apollon (Φ) = Sonne 290,1 Götterschwank (θ) 168,2 πατρίς (ν)? 249,2 Ausgangssituation(en): Υ 307 f. für die Aen. 141 f. Aen. 7: B, nicht Menis 235 f. 239. 249. 264 Aen. 7: В u. ε 327 Aen. 9: Presbeia, nicht Dolonie 274 Ausgelassenes 145. 331 berühmte Szenen 182. 283,2 Α Menis 236. 239. 281. 331. 340 В Thersites 236,1 Musenanruf B. 761 f. 233,4 Ε Diomedie 331 Δ Epipolesis 292,2. 336 'Γ Versöhnung 331 Ω Lytra 283,2. 331 aß teilweise 329 ζ teilweise 155 f. ι Kyklopen 182 κ Lotophagen 220 Eurylochos, Hermes, Moly 177 λ 1—12 130 163—203 124. 126 f. Intermezzo 132 Sohnmotiv 116 Achilleusbegegnung 132 f. π—ω Freiermord 329. 336 α—δ. ν—ω nicht in Aen. 1—6 220 Begründung ν. Ereignissen entspricht H o m e r : Dido: Medea, nicht Nausikaa 155 Hirsche, 7 s t a t t 1 176 Mißerfolg d. Presbeia, I u. Aen. 9 274
'Schuld' l l l f . 113. 116f. 133. 333 Totenfolge in Aen. 10 wie Π 323 Turnus' Tod wie Hektors 305 В in Aen. 7, ε in Aen. 1 u. 7 235 f. umordnüng begründet: X-Schluß in Aen. 9 277 θ 408 b f. in Aen. 9 274,2 λ in Aen. 6 113. 128. 141 'Bewußtheit' Vergils 114. 138,2. 239 Direktbezug auf II. 124,1. 144. 263,1. 279. 288. 299. 304,1. 310,1. 318. 339 'Ellipsen', vom Hörer zu ergänzen 339 Athenes Antwort 288 Kerostasie 288 Sarpedons Bestattung 310,1 Funktion, Bedeutung homer. Ereignisse gleichbleibend 340 der Ankunft b. Kalypso/Dido 199 von Elpenors/Caietas Bestattung 139 der Erzählungen η—μ in Aen. 1—3 164—173 des Katalogs d. Myrmidonen/ Etrusker 297 der 'Presbeia' in I u. Aen. 9 274 von Od.'/Aen.'Fragen (λ u. Aen. 6) 141 des Schlachtbefehls in В u. Aen. 7 234 von σήμερον u. hodie 295 von Teiresias/Sibylle 144. 202.208 des Todes v. Elpenor/Misenus 137 — d. Gefährten/d. Vaters 190— 192. 198 — d. Patroklos/Pallas 302. 305. 315. 328 des Zeus'/Iupp.-Verbots 279 der ΓΔ-Umformung in Aen. 12 292 des ζ-Anfangs in Aen. 1 153 der Reden d. η-Anfangs (Aen. 1) 160 des κ-Schlusses in Aen. 5 204 'litteral' 357 Parallelisierung von II. u. Od. 144 f. 333 der Prooemien 220 von Achilleus/Odysseus 240 f. von Achilleus/Telemachos 265 von Deiphobos/Agamemnon 117 von Here/Poseidon 236 von η u. ν in Aen. 1, 7, 8 248f.
Vergils Homerverständnis (Schluß)—Weidmann vgl. Verg. Aen., Parallelisierung 540b 'typologiscli-historisch' 354—356 'Übereinstimmungen e silontio': Nichts über Ereignisse 'nach' d. Il./Aen. 323 f. X/Aen. 12 Hektor/Turnus denken nicht an Patroklos/Pallas 290 f. ε/Aen. 4 Ausgangsort v. Hermes/ Mercur nicht genannt 210,1 ε/Aen. 7 Ziel v. Poseidon/Iuno nicht genannt 151,1 ί/Аеп.З Keine Warnung vor K y klopen 197 λ/Aen. 6 Neuer Tag nicht erwähnt 134,4 Umkehrung homer. Ereignisse in ihr Gegenteil 52. 147. 233. 339.352 Aen.alsUberwinderd. Od. 199.222 — deutet positiv, Homer negativ 167,2 •— entrinnt Charybdis 188 f. — fährt nachts, Od. tags 138,2 — gründet Städte, Od. zerstört 184 f. 190 — schläft, Od. wacht 245 — umschifft Maleia, Od. nicht 185 f. •— verläßt Dido ungern, Od. K a lypso gern 214 — wacht, Od. schläft 243 f. Arruns verzichtet auf, Achilleus betet um Ruhm 311. 313 Circe furchtbar, Kirke hilfreich 138 Dido rasend, Kalypso gehorchend 214 finis mali statt κακόν αρχή 347 Neptim hilfreich, Poseidon zürnend 138 Nordwind st. Südwind 189 nuntius statt οϋ τις άγγελος 109,1 Troianer tätig, Griechen untätig 52. 175,4 — gehorchen, Griechen nicht 193 f. 202,1 Turnus' Steinwurf erfolglos, Diomedes' erfolgreich 317—320. 321. 348 vgl. u. 'Wiederholung homer. Ereignisse' Vereinigimg v. 'Helena- u. Patrokloshandlung' der II. 263. 281. 285. 291. 293 f. 328 f. 330 35*
547
Vereinigung v. II. u. in Aen. 5 (θ u. Y ) 7 (ε u. B ) 8 (Σ u. o)
Od. 333 f. 156f. 236. 265,1 265f. 281. 327 9 (ΘΟΠ u. v) 270f. 273 11 ( Υ Ω u. μ) 283,2 12 ( X u. ω) 322—327 bei Naevius? 358,2 Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft in Aen. u. Homer 124. 128. 206. 209. 346—350. 354. 357 'Wiederholung homer. Ereignisse' 348 Aeneas: Fahrt d. Od. 141,1. 199 Dido: Kirkes u. Kalypsos Schicksal 180. 222 Inno:'Troias Untergang' 231-233 Lavinia: Helenas u. Penelopes Schicksal 144. 222. 287. 289 d. troischen Krieges 352. 354 vgl. 'Umkehrimg homer. Ereignisse' 546 b 'Zitate' nicht isoliert 56f. 145. 218 Zukunftsaspekt 128. 206. 209. 221. 346 f. 350 f.
Verszählung 80,1 Homer 66. 80,1 Aeneis 44,2 Aen.-Kommen tare: Bassus 73,3 Erythraeus 73,2 Germanus 79,2. 80 Härtung 70,2 Plantin 66. 80,1 Scaliger 75,2 Ursinus 65 f. Vico, G. B . 88 vilis, -es 59,1 violentia (Turni) 290 Vollert, E . 96 η. Voltaire, F . Μ. A. 97, 104f. Voss, J . H. 69,2 Wackernagel, J . 59,1. 244,2 Wagner, G. P. E . 92,1. 98,2. 100. 368 Wakefield, G. 455 Warmington, E . H . 122,2 Waszink, J . H. 61,1. 127,1 Weber, Sh. H. 63 Wehrli, F . 168,2 Weidmannsche Buchhandlung 94,2. 96,2
548
Register: Weidner—Zitate
Weidner, Α. 43. 368 Weinberg, В . 75,2 Weinreieh, О. 122,2 Weinstock, St. 304,1 W e i ß b a c h 138,1 W e t m o r e , M. N . 74 W e t s t e i n , J . 89,1 W e y l a n d , P . 244,2 Wiederholungsverse 33. 42f. 45. 46f. 51. 98. 138. 146,1 in der Aen. 48,5 1, 92 12, 951 320 f. 1, lOOf. £i 8, 538f. 258f. 320f. E u a n d e r s A u f s t e h e n 254,2 Lavinia 143,1 Musenanrufe 47,1. 227,1 Sonnenaufgänge 154,4. 266,2 Г 67 ff. s 88 ff. in Aen. 12 291,1 Δ 442 f. in Aen. 4 u. 10 210,3 Ζ 311 in Aen. 1 u. 6 111,2. 289 Π 856 f. = X 362 f. in Aen. 10 u. 12 33. 282. 309f. 314f. 320. 336 X 186 f. = ω 487 f. in Aen. 12 32,3. 324,1. 325,1. 334 X 4 3 8 b in Aen. 3 u. 6 109,1 η 15 ^ 42 in Aen. 1 161,2 λ 206—208 in Aen. 2 u. 6 125 μ 141a = λ 114a in Aen. 3 187,1 μ 148—150 = X 6 - 8 i n A e n . 5 u . 7 138 μ 403—406 = ξ 301—304 in Aen. 3 u. 5? 187,2 vgl. F o r m e l n W i e g e n d , T h . 96n. Wiemer, S. 239,1. 286,1 Wilamowitz-Moellendorff, U . v o n 63. 66,1. 71,1. 76,1. 88. 94,2. 368 Williams, R . D . 97,2. 180,1. 233,2. 350,1. 368 W i n c k e l m a n n , J . J . 88. 96n. 105 Wissowa, G. 130,2. 312,1 Wölfflin, E . 38,5 Wolf, F . A. 87,4. 96n. 105 Wollcombe, K . J . 356,1 Wood, R . 88, 105
Wuilleumier, P . 244,2 Wunderlich, Ε . K . F . 93n. 496 ύποϋερμαίνω 59, 1 νποφήτης, -ταί 312 Xanthos/Simoeis > Tiber/Numicus 321,3 Zabughin, V. 65,2. 76,3. 80,1 Zanchi, G. Chr. 72n. Zedier, J . H . 63, 69,1. 70. 70,2. 76,2. 78,1 Zeno, A. 73,3 Ziegler, K . 227,1. 337,1 Z i m m e r m a n n , H . J . 74,2. 87,5. 88,2. 104,2 Z i m m e r m a n n , R . 90,3.4 Zinn, E . 38. 40,1. 61,1. 64,1. 75,1.2. 84.1. 92n. 9 6 n . 104,1. 227,1. 344,1. 355,1. 356. 358,2. 368. 549 Zitate, 'ersetzt' d u r c h Detailzitate a u s a n d e r e m Z u s a m m e n h a n g 122f. 147. 162f. 194f. 274,2. 339. vgl. Vergils H o m e r u m f o r m u n g , Änderungen 541 a — oder Graezismus? 48,2. 61,1 — , Klassifizierung 48—52. 101 — , 'Leitzitate' 119. 145f. 187,1. 233f. 310. 335. 338 — , nicht isoliert 56f. 145. 218 — , Selbstzitate Vergils, s. Vergil, Aeneie 5 4 0 b — , ' S t r u k t u r z i t a t e ' 146. 218. 649 — , wörtliche (Detail-) 31 f. 42. 53. 57f. 58.2. 59,1. 114,2. 125. 127. 128. 131f. 137. 145 f. 149. 150,1. 152. 156. 160f. 160,3. 175. 186. 210,4. 218. 244,1. 253. 288. 300f. 310f. 315. 339 usw. -—, wörtliche, z u r ü c k t r e t e n d : s. Vergils H o m e r u m f o r m u n g , Strukturelles 545 a — zweimal v e r a r b e i t e t 121 f. 164
549
Korrekturzusätze KorreMurzusätze
(10.
7.1964):
Viel zu spät geriet ich an das bedeutende Buch von Herman M e y e r , Das Zitat in der Erzählkunst, Zur Geschichte und Poetik des europäischen Romans, Stuttgart 1961, 269 S. Sein Nachweis, daß „literarische Zitate" auch im neuzeitlichen Roman als „Strukturelemente" verwendet werden (S. 9), scheint manches zu bekräftigen, was sich nicht nur bei der Strukturanalyse der Aeneis, sondern auch etwa der der Konfessionen Augustins beobachten ließ (vgl. meine Dies. Psalmenzitate in Augustins Konfessionen, Göttingen 1955, besonders S. 133—161). Der „Keimpunkt" für H. M e y e r s Buch war die Beobachtung, „daß sich die Leistung der verwendeten Zitate nicht auf deren gehaltliche Aussage beschränkt, sondern daß sie in übergreifende Zusammenhänge gestalthafter Art hineingestellt werden und in diesen eine wesentliche Aufgabe erfüllen" (S. 11, vgl. die ganze Einleitung S. 9—27). Mit Prof. Brooks O t i s ' Buch: Virgil, Α study in civilized poetry, Oxford 1963 [bzw. 1964], X I I I , 436 S., konnte ich mich nicht mehr auseinandersetzen. Homers Bedeutung für die Struktur der Aeneis scheint mir unterschätzt. Aus der Аппёе Philologique
33, 1964 (für 1962) sind
nachzutragen:
S. 21: B e r m a n , Albert Α., The transmigrations of form: Recurrent patterns of imagination in the Odyssey and the Aeneid, Diss. Harvard 1960, R0s.: » Harv. Stud. Class. Philol. 65, 1961, S. 348—351. S. 23: F l o r a t o s [d.i. P h l o r a t o s . s . S.26], Ch. S., Zur Darstellung Polyphems in der Aeneis, Athen 1959, 23 S. * G a r s t a n g , J . В., The crime of Helen and the concept of faium in the Aeneid, Claas. J l . 57, 1962, S. 337—345. ιS. 25: * M a n t o n , G. R., Virgil and the Greek epic: The tragedy of Evander, AUMLA, J l . of the Australasian Universities Lang, and Lit. Assoc. (Christchurch, New Zealand) 17, 1962, S. 5—17. * M i n i c o n i , P., La joie dans l'»En6ide«, Latomus 21, 1962, S. 563—571. S.26 (Hinweis von Ernst Zinn): P r o u d h o n , P. J . , De la justice dans la rövolution et dans l'öglise, 9. ötude, chap. 7, darin: L'Iliade et l'Enöide, in: CEuvres compl. 9, Paris 1932, S. 582—617. 644f. Zu S. 64, 3: In der Nelson Gallery of Art, Kansas City, Missouri, befindet sich ein großartiges Porträt Granvellas von T i z i a n , gemalt 1548/49, abgebildet in: Handbook of the Collections in the William Rockhill Nelson Gallery of Art and Mary Atkins Museum of Fine Arts, Kansas City, Missouri, 4 1959, S. 68 (Museums-Signatur: 30—15). Ich konnte nicht mehr prüfen, ob van D u r m e dies Porträt in seinen Arbeiten verzeichnet hat. Zu S.75,2: Inzwischen erschien: Julius Caesar S c a l i g e r , Poetices libri Septem, Faksimile-Neudruck der Ausgabe von Lyon 1561 mit einer Einleitung von August B u c k , Stuttgart-Bad Cannstatt 1964, X X , 364, [36] S. In der Einleitung bibliographische Hinweise (ohne S h e p a r d [s. S. 27]), die Paginierung entspricht der Erstausgabe. Zu S. 83, 1: Zu P o n t a n u s vgl. Rudolf P f e i f f e r , Augsburger Humanisten und Philologen, Gymn. 71, 1964, S. 203f. Zu S.92n.: K l i n g n e r s Heyne jetzt in: Friedrich K l i n g n e r , Studien zur griechischen und römischen Literatur, hrsg. v. Klaus B a r t e l s , Zürich 1964, S. 701—718. Zu S. 347 und 352f. vgl. William S. A n d e r s o n , Juno and Saturn in the Aeneid, Stud, in Philol. 55, 1958, S. 519—532.
Z u r E r l ä u t e r u n g der Schemata 1—5 (Falttafeln) 1. Zur Geschichte der Vergilkommentierung mit besonderer Berücksichtigung der Wiederentdeckung Homers in der Aeneis (zu Kapitel 1, 5, S. 62—106). 2. Aeneis 6 und λ (zu Kapitel 2, S. 107—147). 3. Aeneis 1—6 u n d ε—μ (zu Kapitel 3, S. 148—222). 4. Aeneis 3 u n d ι + μ (zu Kapitel 3, 2, S. 181—199). 5. Die Aeneis und Horner (zur Gesamtarbeit, insbesondere Kapitel 4, S. 223—• 331: Aeneis 7—12). N b . I n den Schemata 2—5 sind besonders jene Beziehungen hervorgehoben, die deutlich werden lassen, in welchem Maße Vergil den Ablauf der homerischen Szenen dem Ablauf der Szenen in der Aeneis zugrunde gelegt h a t . Die Abweichungen fallen daraufhin sofort ins Auge. Detailentsprechungen sind nur in wenigen bedeutsamen Fällen angegeben. Die die Szenen eingrenzenden Verszahlen stimmen nicht immer genau mit den Angaben in den Listen überein. I n den Schemata 2, 3 und 5 verdeutlicht der R a u m zwischen den E p e n die homerischen Einwirkungen auf die Aeneis; die Angaben f ü r Inhalt u n d Beziehungen innerhalb der E p e n selbst sind auf das Notwendigste beschränkt. Herr Heinz G o l l h a r d t , Göttingen, h a t meine E n t w ü r f e f ü r die S c h e m a t a ' bei denen mir seinerzeit Herr J ü r g e n W i e s n e r , Berlin, geholfen h a t t e , aufs Trefflichste ins Reine gezeichnet.
1. Zur Geschichte der Vergilkommentierung mit besonderer Berücksichtigung der Wiederentdeckung Homers in der Aeneis
ERZAHLUNG
Я
κ
Okeanosrand:
Aiaie
Kimmerier
Nekyia nachts: Kirke: WeganA u f t r o g z. Weisung Hadesfahrt 488-95
724-45
Teiresias
(nachts)
Antikleia
1
Frauenkatalog
i
504-40
833-61
337
Anchises' Palinurus' A u f t r a g z. l o d Unterweltsfahrt (nachts)
383
π
Misenus
iDido
Palinurus
264-7 Dichter'
440 Frauen
zwischen Αι
z w i s c h e n O b e r w e l t ^ und Fahrt von Süden nach Norden: \ Sizilien
5
Cumae
^_Acheron Misenum ^Katabasrs
(nachts)
(v. 242 interpoliert)
HANDLUNG
2. Aeneis 6 und λ
\
416J417 4
-4
Tari
Д A i a i e (Rüdefahrt)
Die Versziffern (ζ. В. [Я] 23 50/51 83) geben Szenenanfänge und -schlösse. Die fetten Ziffern (ζ. B. 2 8 33)
Erzählung
A e n e a s ' Erzählung (1500 v.) Iliupersis >I
Ι ϊ 5 I i — in -J
ι ч 3 7 » a I i
Л
Ε
Ii-
[ c i V j « Sizilien
Sturm 1
Küste
(756)
Handlung
О
о Karthago
2
(894)
3
Erzählung
3. A e n e i s
(718)
4
(7
Ha
1 — 6
u n d
ε — μ
с - / л : 3990 Verse
Handlung V Ithoka:
πατρίς Fette Ziffern (z. В. С 493): Buchumfang.
о
Andere VerszifFern (ζ. Β. ε 262/263):
·
Szenenanfänge und -schlösse. О ?
Kirks
Kirke
Sonnenaufgang
#
Sonnenuntergang
(μ)
Musenanruf
П u —σ χО -π ι."
Erzählung:
νόστο? (2233ν.)
Ub£
+ ψ Patroklos' Γ Bestattung. MIMIK Leichenspiele
K a t a basis
603 Leichenspiele
-j
f. A n c h i s e s
Sizilien 'OS)
ndlung
5
(871)
Latium:
Cumae
7 1-6: 4 7 5 5 Verse
patria
4. Aeneis 3 und ι + μ
I
(Erzählungsbeginn '·378'·
νοστος,ι
Aeneis 3
(2. Teil der E r z ä h l u n g : errores, 1,755)
« У ™ ™ * Preis
AEGAEIS
37)
Ithakas
Abfahrt von Troia
Abfahrt von Troio
AEGAEIS
Thrakien
Thrakien Kap Maleia: Sturm
κ
я ρ
Thrinokie Rinder Sturm — > T o d der Gefährten Charybdis (und Skylla)
OGYGIE
ч
ч
\
ь
4
\
4
Ankunft bei Kalypso: unvorbereitet Erzählungsschluß weist
Scylla und Charybdis Periplus Siziliens
\
Tod des Anchises: unvorbereitet Ankunft bei Dido: unvorbereitet Erzählungsschluß weist
zurück auf
zurück auf
С 263ff:Abfahrt von Kalypso
1,34 ff: Abfahrt von Sizilien
Aeneis 4
AFRIKA
5. Die Aeneis und Homer
15693
V*n«
Potroklos
^ " ' - Z e u i - V e n u s -VÜÜOIV
Helena
Argonautica
Odyssee
T* - V * * * 0 \ ί \ LCΠ Г^ \ * Telemachie ^ ,
[Turnus' Tod)
Penelope Freiermord
12110 Ver»·
Υ 307 Airciao ,ϊίΐ) « ι ά τ ξ ί ι » domus Arneae dotnmabitur 3.97
Aeneis Tempelbuder
1
Sizilien K a r t h a g o ,Dido' ,errores'
Sizilien
Cumae
Latium: pafria ,ίανίπία' ,bella'
,Pallas'
Musenanruf D Ш
GöWerszene (Auswahl) s
längjtes Buch der Epoihälfte