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DEUTSCHES KOLONIAL- LEXIKON ii.
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Handelsstatistik
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Handels* fraßen
35
Händler
Betracht kommt auch für den Verkehr zwischen Hamburgs Handel mit den deutschen Deutschland und seinen Schutzgebieten die H. Schutzgebieten Afrikas und der Süddes Deutschen Reiches. Im folgenden sind see seit 1900 (in 1000 M). nach den angeführten Quellen die HauptEinfuhr Ausfuhr ergebnisse des Handels der deutschen Schutzgebiete seit 1892 zusammengestellt (bis 1906 1900 ... 9311 18413 nach dem Statistischen Handbuch des Deut- 1901 ... 8212 17980 schen Reichs). Von älteren vereinzelten An- 1902 ... 11272 16738 gaben in Reichstagsdrucksachen seien die 1903 12722 16187 folgenden angeführt (in 1000 jK): 31 498 1904 16555 1905 ... 21144 35071 Togo. 1906 ... 24223 48716 Einfuhr: Ausfuhr: 1907 ... 34373 41665 1166 1650 1890/91 1908 34638 41796 2064 1891/92 2881 1909 38876 49177 Kamerun. 1910 51662 57412 1891 4547 4307 1911 58399 61278 1912 74185 63138
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Handel des deutschen Zollgebiets mit Dazu Handel den Schutzgebieten
(in
1000 M).
1905 nach dem Statistischen Handbuch des Deutschen Reichs.) (Gesamteigenhandel.
Bis
EdefrnetaUe Einf.
1889
.
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1890
.
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1891
.
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1892
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1893
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1894
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1895
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1896
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1897
.
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1898
.
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1899
.
.
1900
.
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1901
1902
.
.
1903
.
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1904
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1905 1906*)
1907
.
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1908
.
.
1909
.
.
1910
.
.
1911
.
.
1912
.
.
25931 22778 29238 49544 45802 58557
Ausf.
6089 4385 6835 5926 5649 5655 5575 6849 9635 11974 15962 24245 21448 22006 24486 35046 46346 44732 39962 35498 40850 48798 54481 54379
Einf.
Ausf.
5541
8445
Literatur: Außer den angeführten amtlichen Veröffentlichungen Rud. Hermann, Kolonial .Statistik in F. Zahn, Statistik in Deutschland nach ihrem heutigen Stand. 1911. Bd. II, 955 ff. Rathgen.
DU
Handeigstraßen
s.
Handel und Karawanen-
verkehr.
Handels- and Plantagen-Gesellschaft der Südseeinseln zu Hamburg, Deutsche s. Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südseeinseln zu Hamburg. Handels- und Plantagen - Gesellschaft, Westdeutsche s. Westdeutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft.
Handelsusancen Handelsverträge.
s.
Handelsgebrauch.
Die H. des Deutschen
Reiches beziehen sich nicht auf die deutschen
Eine Ausnahme macht das (nicht in Vertragsform gekleidete) Abkommen von 1910 mit den Vereinigten Staaten von Danach wird der amerikanische Amerika. Minimaltarif auf die Erzeugnisse der deutschen Rathgen. Schutzgebiete angewendet. Schutzgebiete.
4 125 151
210 606 1029 763
2285 1275 1034 978 6821 4444
3234
1906 ist der Wert der Edelmetalle (bei Ausfuhr fast ausschließlich gemünztes Gold)
•) Seit
der
4900 5932 5953 4554 4725 5028 3489 4678 4746 4997 5063 6707 6204 7196 7535 11225 18113 20562
m. Kiautschou
Handelszinsen
s.
Handelsgeschäfte.
Handent, Ort im Norden der Landschaft Usigua d.) in Deutsch-Ostafrika, etwa 700 m ü. M.,
(s.
einer Nebenstelle des Bezirksamts Pangani d.) und eines Postamtes. Der Polizeiposten Uhlig. besteht aus 30 Mann. Sitz
(s.
Hand(feuer)walfen s. Waffen der Schutzund Polizeitruppen, Waffen der Eingeborenen und Feuerwaffen.
Handgranaten
8. Munition 6. weißen oder farbigen Angestellten der in den Kolomen, namentlich in 3*
Händler,
die
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Handwerke
der
Hängebrücken
westlichen Südsee,
häuser,
die
in
den
ansässigen Handels-
einzelnen
weiblichen
kaufen.
S.
Faser,
Handel
Handwerke
8.
der Eingeborenen
den
Sommer-
kräftigere weibliche
Industrie s.
Pflanzen sind verschieden.
Die
Zweignieder- ereteren sind zarter und liefern eine feinere
lassungen die Produkte der Eingeborenen auf-
oder Staub-H., die
den Winter-H. In unsern
und Gewerbe, H. Breiten erreicht der H. etwa eine Höhe von 2 m, in den Tropen dagegen wird er bis zu
Gewerbetätigkeit der Ein-
geborenen.
4
m
hoch.
Die gegenständigen Blätter sind
—
In den tropischen tief fiederspaltig mit 4 9 schmalen Lappen. Handwerkerschulen. ist der Weiße im allgemeinen nicht Die Blüten sind unscheinbar, die männlichen
Kolonien in
der
Lage,
dauernd zu Grunde, teils
schwere körperliche Arbeiten stehen in lockeren Rispen, die weiblichen in Teils aus diesem gedrängten Knäueln. Die länglich ovalen, verrichten. auch, um die Eingeborenen zu grauen Früchte sind etwa erbsengroß und ent-
praktischer Arbeit zu erziehen, hat die Ver-
halten ca.
33% eines vielgeschlagenen Öles.
Sie
waltung besondere H. begründet. dienen in umfangreichem Maße auch als VogelSo besteht in Buea und Duala (Kamerun) je eine futter. Als Faserpflanze wird der H. in Tischlerei, in Buea mit einer Polsteret verbunden; den Tropen in belangreichem Umfange nur in in Buea besteht eine Druckerei mit farbigen Lehrim nordwestlichen Himalaja, Vorderindien, Schlosser, lingen; in Lome (Togo) werden Tischler, Der Schneider ausgebildet In Ostafrika bestehen in Höhenlagen über 1000 m gebaut. größere H. in Tanga (Druckerei, Tischlerei, Drechs- Boden wird gut vorbereitet und, wenn nötig, lerei, Schmiede), Daressalam, Neu-Langenburg und gedüngt. Die Aussaat erfolgt dort im Mai Bagamojo, solche kleineren Umfangs in Tabora, Pflanzungen müssen Pangani und Udjidji. Auch seitens der Missionen oder Juni. Die jungen sind H. begründet worden. So bildete die Pres- während der Entwicklungszeit mehrmals bebyterianermission in Kamerun Tischler, Schneider, arbeitet und ev. ausgedünnt werden, aber Möbelflechter aus, die Pallottinennission daselbst nicht zu weit, damit nur kleine ZwischenSchreiner, Schneider, Schuhmacher, Ziegelarbeiter; räume entstehen. Die etwa 3 hohen Pflanzen die Steyler Mission in Togo begründete eine H. in sind vom September an erntereif. In wärmeren Togo und die Norddeutsche Mission in Lome, auch zieht die Schüler überall zur Hand- und Landarbeit I^agen sät man etwas später. Der männliche heran. In Ostafrika besitzen H. die Berliner H. wird meist früher geerntet, den weiblichen Missionsgesellschaft in Usaramo, Kondeland und Uhehe, ebenso die „Weißen Väter" auf einer Reihe läßt man bis zur Fruchtreife stehen. Die Aufvon Stationen ihrer Vikariate. S. a. Baugewerbe bereitung des H. ist ähnlich wie beim Flachs. und Missionsschulwesen. v. König. Die Faser wird meist durch eine Wasserröste Hanefiten, isl. Rechtsschule, a. Scheda 1. im Rindengewebe gelockert und dann durch Hanf. Der echte H.,Cannabis sativa, ist, Brechen, Schwingen und Hecheln vom Holzwenn auch jünger als der Flachs, eine der körper getrennt und von der Schäbe befreit. ältesten Faserpflanzen. Sein Anbau läßt sich Der Roh-H. ist länger als der Flachs und von in Indien bis in den Anfang des ersten Jahr- grauer bis gelber Farbe. Er dient zur Hertausends vor Christi zurückverfolgen. Er stellung von gröberen Geweben, Plantücbern, diente dort in erster Linie zur Gewinnung vor allem aber als Rohmaterial für die Seilerei. des als narkotisches Genußmittel oder Heil- Man schätzt die Welternte auf rund 5 Mill mittel bekannten Haschisch (s. d.), aber Doppclzentner. Davon kommt auf Rußland bereits im 8. Jahrh. v. Chr. werden Gewebe allein ein Drittel In den Rest teilen sich und Stricke aus H. erwähnt. Während die Frankreich, Ungarn, Österreich und DeutschKultur in Indien aber in erster Linie auf die land. Die Bezeichnung H. ist mit der Gewinnung des Genußmittels hinzielte und Zeit auch auf andere, meist gröbere Fasern sich zu gleichem Zwecke in den tropischen übertragen worden, z. B. Mamla-H., Sisal-H., Gebieten der alten Welt bis nach Afrika Neuseeländischer Ii. usw. Diese Fasern hin ausgebreitet hat, ist der H. in den ge- stammen von ganz anderen Pflanzen und mäßigteren Gebieten, zunächst in Südeuropa, sind unter ihrem Namen besprochen. Frankreich und nach und nach in Mittel- und Literatur: J. Wiesner, Die Rohstoffe des Pflanzenreichs. 2. Aufl. Voigt. Osteuropa, allein als Faserpflanze gebaut Hanf rasrr s. Hanf. worden. Er kommt somit für die Tropen und höheren Subtropen höchstens für die Lagen Hängebrücken sind in den Schutzgebieten Der H. ist im Zuge von Straßen zur Überbrückung von als Faserpflanze in Betracht. in der Regel zweihäusig. Die männlichen und Wasserläufen vielfach zur Anwendung gelangt
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Land-, Minen-
u. Handelsgesellschaft
ganz roher Ausführung aus Stahl- erfolgte unter dem 19. Mai 1893 die Gründung draht und Lianengeflecht mit schwankendem der H. L,-, M- u. H.-G. In diese Gesellschaft wurden von L. v. Lilienthal Bohlenbelage, z. B. am Pangani, unweit der und der South West Africa Company, die EisenFalle, bei der Station Njussi der TJsambarabahnrechte im Bastardgebiete besaß, eingebracht: bahn; andererseits aus Stahlkabeln hergestellt 1. die Rechte und Pflichten aus der dem Ingenieur mit angehängter hölzerner Fahrbahn, massiven Fleck von dem Kapitän der Rehobother Bastards, Pfeilern und Verankerung. Die Tragfähigkeit Hermanus van Wyk, am 29. März 1889 erteilten der dieser Bauwerke ist in beiden Ausführungs- Konzession; 2. die Rechte und Pflichten aus einerseits in
Höpfnerschen Rehobothkonzession
vom
11. Okt.
immer über jeden Zweifel erhaben, 1884; 3. die Rechte und Pflichten aus der dem zumal die bauliche Unterhaltung oftmals viel Ingenieur Fleck am 24. März 1890 von dem Kauaskapitän, Andreas Lambert, erteilten Konzession; zu wünschen läßt. S. a. Brückenbau. Hänischhafen, 1886 entdeckte Bucht im 4. die der South West Africa Company in der sog. Damaralandkonzession vom 12. Sept. 1892 eingeNorden des Huongolfs in Kaiser- Wilhelmsland räumten Eisenbahnrechte, soweit Bie sich auf das fällen nicht
(Deutsch-Neuguinea). Gebiet der Rehobother Bastards beziehen; 6. das HannamhaTcn, Hafen an der Ostseite der Willau- Recht auf Erwerb der Aktiva und Passiva des mezhalbinsel auf Neupommern im Bismarckarchipel Warengeschäfts des Herrn L. v. Lilienthal in Keho(Deutsch-Neuguinea), von der Möwe (Kapt.-Leutn. both. Das Gcsellschaftskapital wurde auf 2400000 Janke) 1885 entdeckt. Mark festgesetzt und in 12000 Anteile zu 200 Hannaminsel (Garüa), 1896 entdeckte Insel eingeteilt. Davon erhielt die South West Africa
M
im Osten der Willaumezhalbinsel auf Neu- Company für die Einbringung ihrer Eisenbahnrechte 6000 Anteile und die Lilienthalsche Gruppe pommern im Bismarckarchipel peutsch-Neu- 6000 Anteile als voll eingezahlt. Nur 200000 M, guinea) am Hannamhafen. der Gegenwert für 1000 Anteile wurden in bar einHansabucht. 1827 von Dumont d'Urvüle gezahlt Von dieser Summe erhielt die Deutsche entdeckte, 1886
vom
Frhrn. v. Schleinitz be-
Kolonialgesellschaft für Südwestafrika als Gegen-
leistung für die von ihr abgetretenen Rechte sofort nannte Bucht des Kaiser- Wilhelmslandes gegen26000 Jt und im Jahre 1895 weitere 150000 über der Vulkaninsel. In ihr liegt die flache bar, so daß von dem Gesellschaft&kapital von 2400000 M nur 26000 JC als bar eingezahlt verLainginsel (s. Seekarte 410).
M
s. Man Am. s. Deutsche DampfschiffahrtsNachdem die Einigung der streitenden Kon„Hansa" A-G. zessionsberechtigten im Jahre 1893 stattgeHanseatisehe Land-, Minen- und Handels- funden hatte, erteilte der RK. der neubegründe-
Hansa Insel
Hangalinie
gesellschaft
für Deutsch- Südwestafrika. ten Gesellschaft unter dem 11. Aug. 1893 eine 1884 schloß Dr. Höpfner im Na- Konzession, welche die Gesellschaft von der A. E. Lüderitz (s. d.) mit dem Unsicherheit der zugrunde hegenden RechtsKapitän der Bastards von Rehoboth einen Ver- titel unabhängig machte und ihre Einzelrechte trag des Inhalts, daß Lüderitz das erste Recht maßgebend festsetzte. Nach der Konzessionsim Lande der Bastards, Minen zu erwerben, urkunde erhielt die Gesellschaft innerhalb des eingeräumt wurde. Dieser Vertrag ging auf die Gebiets der Rehobother Bastards und im GeDeutsche Kolonialgesellschaft für Südwest- biete der Kauas-Hottentotten auf die Dauer afrika (s. d.) über. Als aber der von den Ba- von 2ö Jahren das ausschließliche Recht zur gesellschaft
Am
11. Okt.
men von
stards
F.
erhoffte
blieb, erteilte der
dem
Bergbaubetrieb aus- Aufsuchung, Gewinnung und Bearbeitung von Bastardkapitän im Jahre 1889 Minerahen aller Art. Die Verleihung der Rechte innerhalb des Bastardgebiete hatte zur Voraus-
baldige
Ingenieur Fleck eine neue Konzession.
Die Inhaberin dieser Konzession, das L. von setzung, daß die Gesellschaft sich dauernd im Lilienthalsche Syndikat und die Deutsche Besitze der Höpfnerschen Konzession befindet. Kolonialgesellschaft für Südwestafrika, die Diese Bestimmung bedeutete aber nicht, daß aus der Höpfnerschen Konzession Berechtigte, die Grundsätze dieser alten Konzession für die
bekämpften sich längere Zeit. Dieser Streit neue maßgebend sein sollten, sondern befand im Jr.hre 1893 dadurch seine Erledigung, zweckte nur die Loslösung der Höpfnerschen
daß
die Deutsche Kolonialgesellschaft für Konzession und den nochmaligen Ausbruch Südwestafrika ihre Ansprüche auf das L, von von Streitigkeiten zu verhüten. Ferner wurde Lilienthalsche Syndikat unter der Bedingung der Gesellschaft in der Konzession zugesagt, übertrug, daß eine deutsche Gesellschaft behufs daß die Regierung ihr im Kauasgebiete übernähme und Verwertung der abgetretenen 10000 qkm Kronland unter gewissen VerZu diesem Zwecke pflichtungen zu Siedlungszwecken überweisen Rechte gebildet werde.
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Hanseat. Land-, Minen- il Handelsgesellschaft
—
Der Umstand, daß der H. L.-, M.von vornherein durchaus ungeu. H.-G. nügende Mittel zur Verfügung standen, hat ihrer ganzen Entwicklung den Stempel aufBis zum Jahre 1899 betätigte sie gedrückt. In diesem Jahre besich überhaupt nicht schloß sie, das Rehobother Gebiet auf das Vorkommen von Mineralien durch eine Expedition untersuchen zu lassen. Da ihre unbedeutenden Mittel zur Durchführung dieses Vorhabens nicht Sie verausreichten, suchte sie nach neuen. in der für sie allermochte weitere 180000 dings ungünstigsten Weise aufzubringen, daß ausgegeben und 1200 Vorzugsaktien zu 200 gegen Zahlung von 75% des Nennwertes in bar von der South West Africa Co. und der Lilienthalschcn Gruppe übernommen wurden. Die Expedition nahm die Untersuchung des Bawerde.
Hanseatische Minengesellschaft
38
M
M
H.-G. für Südwestafrika aufgelöst und eine neue Kolonialgesellschaft unter der Firma Hanseatische Minen-Gesellschaft gegründet wurde. Dieser Gesellschaft wurde eine neue Konzession erteilt; andererseits verpflichtete sich die neue Gesellschaft, die Liquidation der H. L.-, M.- u. H.-G. und den Übergang aller Rechte und Pflichten der letzteren auf sie selbst herbeizuführen. Die neue Gesellschaft als Rechtsnachfolgerin der alten verzichtete auf
Schadensansprüche gegen den Fiskus wegen Rücknahme der Konzession vom 11. Aug. Die H. L-, M.- u. H.-G. trat mit dem 7. Mai 1911 in Liquidation. Wegen der Rechte und Pflichten der Hanseatischen Land-, Minenund Handelsgesellschaft s. d. Gewinnzahlungen hat die H. L.-, 5L- u. H.-G. nicht gemacht. alle
der
1893.
Literatur:
vor.
—
dmcksaehen Nr. 196, 12. Legislaturperiade, II. Session 1909/10 und Nr. 683, 11. Legis-
Die
M hatten
aber kein unmittelbar praktisch verwertbares Ergebnis. Zwar wurde an verschiedenen Punk-
Hesse, Die Land/rage usw. Jena Costenoble. Reichstags-
Hermann
1906.
stardgebietes unter Leitung des Bergmeisters
Eichmeyer in den Jahren 1899/1900 aufgewendeten Kosten von 236228
laturperiode, I. Session 1903/05.
Meyer-Gerhard.
Hanseatische Minengesellschaft.
vom
Durch
ten das Vorhandensein von Gold, Silber und
V.
Kupfer nachgewiesen, es fehlten aber die nötigen Mittel, um die Untersuchungsarbeiten bis zu dem Grade durchzuführen, um ein endgültiges Urteil über die Abbauwürdigkeit der einEichmeyer zelnen Fundstellen zu gewinnen. empfahl in seinem Gutachten dringend die Vornahme endgültiger Feststellungen. Die Gesellschaft ließ aber ein Jahr nach dem andern verstreichen, ohne an weitere Untersuchungsarbeiten heranzutreten und ohne sich weiter zu
sekretär des Reichskolonialamts die der
31.
Dez. 1907 erklärte
seatischen Land-, Minen-
schaft
(s.
d.)
der
Staats-
Hanund Handelsgesellvom 11. Aug.
durch Konzession
1893 im Gebiete der Rehobother Bastards und im Gebiete der Kauas - Hottentotten verliehenen Rechte wegen Nichterfüllung der kon-
zessionsmäßigen Pflichten für verwirkt. Gleichzeitig
wurde aber
seitens der Reichsregierung
Verhandlungen in der Richtung ausgesprochen, denjenigen Mitgliedern der betätigen. Die Regierung nahm infolgedessen Hanseatischen Land-, Minen- und Handelsdavon Abstand, der Gesellschaft die in Aus- gesellschaft, die bare Aufwendungen gemacht
sicht gestellten Kronländereien zu übertragen.
die Geneigtheit zu
hätten,
aus
Billigkeitsgründen
eine
gewisse
durch V. vom 31. Dez. 1907 Entschädigung, die jedoch nicht in barem die gesamten Rechte aus der Konzession vom Gelde zu bestehen hätte, zu gewähren. Diese 11. Aug. 1893 für verwirkt, weil die Gesellschaft Verhandlungen führten dahin, daß unter dem den auferlegten Verpflichtungen nicht nach- 7. Mai 1910 die H. M. gegründet wurde. Durch gekommen sei und infolge gänzlich ungenügen- Beschluß des Bundesrats vom 19. Jan. 1911 der Mittel auch in Zukunft dazu außerstande wurden der Gesellschaft die Rechte einer sein würde. Gleichzeitig erklärte sich die Re- juristischen Persönlichkeit als deutscher Kologierung aber zu Verhandlungen in der Richtung nialgesellschaft verliehen. Die Rechte dieser bereit, denjenigen Mitgliedern der Gesellschaft, neuen Gesellschaft gründen sich auf die vom die bare Aufwendungen für dieselbe gemacht Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts unter hatten, aus Billigkeitsgründen eine gewisse dem 26. März 1909 erteilte Sonderberechtigung Entschädigung, die jedoch nicht in barem nebst Nachtragsverfügung vom 1. Mai 1910. Gelde besteben solle, zu gewähren. Diese Ver- Nach Maßgabe dieser, auf Grund des § 94 der handlungen wurden alsbald von der Gesell- ksl. Berg-V. für Südwestafrika vom 8. Aug. schaft aufgenommen und mit Erfolg zu Ende 1905 erlassenen V. (KolBL S. 815) erhielt die geführt. Regierung und Gesellschaft ver- H. M. auf die Dauer von zwei Jahren das ausständigten sich dahin, daß die H. L.-, M.- u. schließliche Recht zur Aufsuchung und GeFerner erklärte
sie
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Hanseatische Minengesellschaft
winnung
aller
Mineralien im Gebiete der Reho-
von Gewinnanteilsberechtigungen vorgesehenen
bother Bastards und im ehemaligen Gebiete
Gewinnbeteiligungen zugestanden.
Dafür ist die Gesellschaft verpflichtet, während dieser Zeit zur Erforschung des Gebietes mindestens 60000 aufzuwenden. Im Anschluß an diese zwei-
Gründung begann
der Kauas-Hottentotten.
M
jährige Sonderberechtigung stellte das Reichs-
Kolonialamt der Gesellschaft auf die Dauer von drei Jahren das ausschließliche Recht zur Aufsuchung und Gewinnung von Kupfer in demselben Gebiete in Aussicht. Abgesehen von diesen befristeten Sonderrechten im ganzen Gebiete der Sonderrechtsverfügung 26. März 1909 Schürf- und Bergbaufreiheit gvtnäß den jeweilig im Schutzgebiete geltenden gesetzlichen Bestimmungen eintreten. Jedoch sollen die zur Erhebung gelangenden bergrechtlichen Gebühren, Steuern und Abgaben nicht für den Fiskus des Schutzgebiets, sondern zugunsten der Hanseasoll
vom
Die tischen Minengesellschaft erhoben werden. Schürfgebühren sind im Vergleiche zu den Sätzen der Bergverordnung erheblich erhöht. Die Feldessteuer wird dahin erhöht, daß sie für jedes vom Bergwerkseigentümer in sein Bergwerkseigentum betragen einbegriffene Schürifeld jährlich 600 soll. Endlich erhält die Gesellschaft das Recht der Beteiligung mit einem Achtel an dem Betriebsgewinn jedes Bergbauunternehmens. Falls der Bergwerkseigentümer eine Gesellschaft mit festem Grundkapital ist, hat die H. M. das Recht, an Stelle der Gewinnbeteiligung den achten Teil der
M
bei Gründung der Bergwerksgesellschaft und der später zur Ausgabe gelangenden Anteilscheine als voll eingezahlt zu beanspruchen.
die
H. M. im
Nach
Juli
ihrer
1910 mit
der bergmännischen geologischen Erforschung des Gebietes der Rehobother Bastards
und des
Die Arbeiten wurden fachund sachgemäß und gründlich ausgeführt. Das Ergebnis der Untersuchungen war aber ein negatives. Die Hoffnungen, welche der Bergmeister Eichmeyer an seine Expedition in den Jahren 1899/1900 geknüpft hatte, verwirklichten sich nicht, vielKauasgebietes.
männisch
geleitet
mehr erwiesen
Vorkommen
sich
die
früher festgestellten
abbauwürdig.
Die Gezum Zwecke der Durchführung Untersuchungen wesentlich mehr Geld aufgewendet, als sie nach der Konzession verpflichtet war. Nach diesem vergeblichen Verals nicht
sellschaft hat
dieser
suche, selbst einen Bergbaubetrieb zu gründen,
besteht das für die Gesellschaft verbleibende allein wichtige
Recht darin, daß ihr die bergAbgaben und Gebühren
rechtlichen Steuern,
innerhalb des Gebietes der Rehobother Ba-
und der Kauas-Hottentotten auf die Dauer von dreißig Jahren vom Tage der Konzessionserteilung an zustehen. In der Erstards
klärung vom 16. Sept. 1913 hat die H. M. auf ihre Konzession insoweit verzichtet, als
sie sich nur die Abgaben in der durch die KsL Bergverordnung vom 8. Aug. 1905 festDurch die Nachtragsverfügung vom 1. Mai gesetzten Höhe mit einer die Bergbautrei1910 wurde namentlich sichergestellt, daß die benden nicht wesentlich ungünstiger stellenGesellschaft berechtigt ist, dauernde Abbau- den Ausnahme vorbehalten hat. rechte zu erwerben. Das Grundkapital der (Literatur über die Gesellschaft ist nicht vor-
M, M. An
Gesellschaft beträgt statutengemäß 1 Mill. eingeteilt in
10000 Anteile zu
dem Grundkapital
je
100
sind beteiligt: der Südwest-
afrikanische Landesfiskus mit 2000 Anteilen
zu 100
M
als voll eingezahlt.
handen. S. aber: Hanseatische Land- Minenund Handelsgesellschaft für Deutsch-Südwestafrika.) Meyer-Gcrhard.
Hansemann, Adolph v.,Geh. Kommerzienrat,
Diese Anteile geb. 27. Juli 1826 zu Aachen, gest.
9.
Dez.
1903 in Berlin. Seit 1857 neben seinem Vater, der Sonderberechtigung vom 26. März 1909 David IL. Geschäftsinhaber der von diesem verliehenen Rechte. Die Hanseatische Land-, begründeten Diskontogesellschaft, hat er bis zu Minen- und Handelsgesellschaft für Südwest- seinem Tode, also fast ein halbes Jahrhundert erhielt der Fiskus als Gegenleistung für die in
afrika erhielt für die Einwilligung in den Übergang ihrer Bergrechte auf die H. M. 2400 Anteile zu 100 als voll eingezahlt. Die South West Africa Company Ltd. erhielt 2800 Anteile zu 100 und die Metallurgische Aktiengesellschaft zu Frankfurt a. M. ebenfalls 2800 Anteile zu 100 M. Die letztgenannten beiden Gesellschaften haben den vollen Betrag für
M
M
lang,
an der Spitze
dieser
Großbank gestanden,
die sich unter seiner Leitung zu institut
über
entwickelte
alle
Erdteile
Patriot, ist er
und
und heute erstreckt.
einem Welt-
ihre Tätigkeit
Ein glühender
auch einer der weitblickendsten
erfolgreichsten Pioniere
der
kolonialen
—
Bestrebungen in Deutschland gewesen. Er war es, der 1880 in einer Denkschrift dem ihre Anteile einzuzahlen. Dem südwestafrika- Fürsten Bismarck das Programm deutscher nischen Landesfiskus wurde ferner für die Ge- Kolonialpolitik in der Südsee entwickelte und währung der Konzession 1 /5 der für die Inhaber unbeirrt durch die ablehnende Haltung des
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Hanse mannberg
um
zunächst Zweigniederlassungen in Kilwa, Mwaya, Wiedgefährdete hafen und Bagamojo und die Pflanzung Kito-
durch englische Gläubiger Deutsche Handels- und Plantagengesellschaft der Südsee (s. d.) mit ihren Niederlassungen dem deutschen Volke zu erhalten. Damit schuf er die Voraussetzung für den späteren Erwerb Samoas. Dann rüstete er eine Forschungsexpedition zur Besitzergreifung Neuguineas aus und rief im Zusammenhange damit die Neuguinea-Kompagnie (s. d.) ins Leben. DeutschSüdwestafrika verdankt ihm den Bergbaubetrieb in Otavi und die Erbauung der Otavibahn durch die von ihm nach jahrelanger mühevoller Vorarbeit gegründete Otavi -Mi nendie
und Eisenbahngesellschaft deutschen
Harmattan
40
Reichstages tatkräftig eingriff,
Interessen
in
(s.
d.).
Ostasien
Für
die
schuf
er
durch die 1889 erfolgte Gründung der DeutschAsiatischen Bank (s. d.) den kräftigsten Stützpunkt, und ebenso ist er nach der Besitzergreifung Kiautschous der Schöpfer der deutschen Bergbau- und Eisenbahnunternehmungen in Schantung gewesen. Dem deutschen Handelsverkehr mit Südamerika haben die Brasilianische Bank für Deutschland und die Bank für Chile und Deutschland, beide von der Diskontogeselbchaft in Gemeinschaft mit der Norddeutschen Bank in Hamburg ge-
Heute
peni sind später wieder geschlossen.)
hat die Firma Zweigniederlassungen an folgen-
den Plätzen (aufgeführt in der Reihenfolge ihrer Errichtung): Sansibar, Daressalam,
Mom-
bassa (Brit.-Ostafrika), Tabora und Nairobi (Brit-Ostafrika).
Für gemeinschaftliche Rech-
nung mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gebestehen folgende Zweigniederlassungen: Muansa, Entebbe, Jinja (Uganda) und
sellschaft
Kilo (Belg.-Kongo). seit
In
Bombay
ist die
1896 durch die Firma A. Strandes
Firma
&
Co.
vertreten.
Hans Heyer-Gebirge
L
s.
Neumecklenburg
Lage und Bodengestaltung.
Hans Meyer-Krater Härder,
s.
Virunga.
Mugil richardsoni Smith
äff.
(s.
Tafel 45/46 Abb. 6), zur Familie der Meeräschen (s. d.), Mugilidae, gehöriger, in Deutsch-Süd-
westafrika häufiger, eßbarer Seefisch.
Laich-
Oktober— Januar. Länge 30—45 cm. Die kleineren Exemplare heißen Bokkom (s. d.). H. bildet der Länge nach gespalten und gesalzen einen großen Handelsartikel in Kapstadt. Preis 10-12 sh für 100 Stück. zeit
Lübbert.
—
Harfe, Saiteninstrument mit zur Decke H. vom des ResonanzkörperB senkrechter Saitenebene. Kleine H. mit fellüberzogenem Resonanzkörper, Jahre 1891 bis zu seinem Tode an. Hansemannberg, schmaler Bergrücken deren Saiten mit Wirbeln an dem stabförmigen 4 V^km westlich vom Friedrich- Karlhafen an Saitenträger befestigt sind, haben sich als gründet, die wertvollsten Dienste geleistet.
Dem
Kolonialrat
(s.
d.) gehörte
v.
Astrolabebucht in Kaiser-Wilhclmsland Nachkommen der altägyp tischen Bügel-H. (Deutsch-Neuguinea) gelegen, im April 1892 in Adamaua und in Südkamerun (Pangwe) der
von Ernst Tappenbeck und Gustav Bergmann erhalten. erstiegen
(Nachr.
Kaiser-Wilhelmsland 1892,
S. 25).
Hansemannküste, lichen
Küstenstreifen
im west-
S. a.
Musik und Musikinstrumente v. Hornbostel
der Eingeborenen.
Harfengitarre
s.
Harmattan.
Unter H. versteht
Laute.
man
in
Kaiser-Wilhelmsland (Deutsch-Neugui- Ober-Guinea einen in der Trockenzeit wehen-
vom Dallmannhafen bis zur Kaiserin- den, sehr trockenen, mit Staub und Sand beAugu8tafluß-Mündung, nach A. v. Hansemann ladenen Nord- bis Nordostwind, der an der Küste bis Südost drehen kann. Wegen seiner (s. d.) benannt. Hansing & Co., Hambarg. Gegründet 1816. großen Trockenheit wird er als kühl, oft sogar Er kann Seit 1829 Firma: Hansing & Co. Betreibt Im- als unangenehm kühl empfunden. und Exporthandel (früher auch Schiffahrt). schwer schädigend, gelegentlich vernichtend 1853 wurde ein eigener Agent in Sansibar ein- auf die Pflanzenwelt wirken. Am häufigsten gesetzt. Seit 1872 werden die ostafrika- tritt der H. in den Monaten November bis nischen Geschäfte unter der Firma Hansing Januar, gelegentlich auch in den benachbarten & Co. geführt. 1886 wurden die Zweignieder- auf. Die H.-trübe wird nach den Beobachnea)
lassungen in Mozambique an die Firma
& Co.
Wm.
tungen,
die
Hauptmann
Frhr.
v.
Seefried
Nach der Aufteilung Ende 1912 und Anfang 1913 im Norden von Deutschland Togo angestellt hat, hauptsächlich durch in und England errichtete die Firma auch Ge- der Luft schwebende Trümmer von Diatomeen schäfte an der Küste und im Innern. (Die verursacht; den Kohle- und Ascheteilchen Philippi
der
abgetreten.
Festlandsgebiete
zwischen
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Hartebeest
41
wohl nur eine nebensächliche und Bedeutung fflr die Entstehung bzw. der Trübe zukommen. In den deutschen Kolonien ist der H. in Togo und Kamerun bekannt Heidke. Hartebeest s. Kuhantilopen. Hartebeesthäuser s. Hausbau der Europäer. Harte beestmund, Platz in Deutsch-Südwest-
Harze
1
dürfte
sonders reich an Harzen sind die Nadelhölzer,
lokale
ferner die hülsenfrüchtigen
Steigerung
schließlich
Bäume, die austropischen Dipterocarpaceen und
Burseraceen u.
a. m. Eine Einteilung der H. nach ihren chemischen Bestandteilen ist heute für die Praxis noch zu schwierig. Man hält meist an der alten Gruppierung in Gummi-H., Balsame oder Weich-H. und eigentliche H.
—
dem am 24. Okt. 1905 ein Gefecht fest. Gummi-H. bestehen im wesentlichen gegen die Hottentotten stattfand (s. Herero- aus einer Mischung von Gummi arabicum ähn-
afrika, bei
aufstand).
Harthölzer
lichen, d. s.
Forstwesen.
i.
und von harzigen BeDie ereteren sind wasserlöslich,
schleimigen,
standteilen.
Hartmann,
Georg, Dr. phiL, geb. 4. Aug. 1865 zu Dresden, studierte Mathematik, Phy-
die
letzteren
wasserunlöslich,
dagegen
in
Man kann auf diese Weise und Geographie und war dann 1889/99 ak- die Natur eines Gummi-H. feststellen daneben tiver Offizer. 1893 reiste er durch das Nama- enthalten sie noch* vielfach ätherische 01e(s. d.). Alkohol lösbar.
sik
;
—
land nach Kapstadt, machte in den Jahren Die Balsame bestehen meist aus einer 1894, 1895/96, 1900 drei Expeditionen in das Lösung eines H. in ätherischem öl, sie sind dann Kaokofeld und an die letzte anschließend eine dickflüssig wie Honig. Durch Verdunsten des Reise durch das Amboland und Angola bis ätherischen Öles reichert sich der Hgehalt
Mossamedes und außerdem 1898 eine Expedition an und die Masse wird konsistenter; durch in das Sandfeld und 1906/07 die Gibeon- vollständiges Abdestillieren des ätherischen Minen-Expedition. Schriften: Deutsch-Süd- Öles kann man die eigentlichen Harze rein westafrika im Zusammenhang mit Südafrika, in der oben beschriebenen, spröden Form erBerL 1899; Der Krieg in Südafrika und seine halten. Das beste Beispiel für einen Balsam Lehren für Deutsch-Südwestafrika, BerL ist das sog. H. unserer Nadelhölzer. Es fließt 1900; Meine Expedition 1900 ins nördliche beim Anschneiden als träge, zähflüssige Masse Kaokofeld und 1901 durchs Amboland, BerL aus und erstarrt allmählich an der Luft durch j
1902; Die Zukunft Deutsch-Südwestafrikas, Verdunsten des ätherischen Öles zu einer BerL 1904; Beitrag zur Hydrographie und harten, bröckligen Masse, dem eigentlichen Geographie des nördlichen Kaokofeldes, Rat- Rein wird dieses gewonnen durch Abdestili
H
|
zel-Gedenkschrift 1904; Karte des nördlichen Teiles
Hamb.
von Deutsch-Südwestafrika
1
:
lieren
des
ätherischen
Terpentinöls,
300000,
1904.
weglichen
Öles,
des
bekannten
einer wasserhellen, leicht be-
Flüssigkeit
von starkem Geruch.
Hartslagziekte, eine in Südafrika während Der Rückstand ist in seinen reinsten, besten vorkommende schleichende Sorten das als Kolophonium oder GeigenLungenentzündung der Schafe, die sich durch harz viel gebrauchte H., die gewöhnlichen Atembeschwerde (Flankenschlagen) äußert. Sorten sind das sog. gemeine Harz und Es Die Tiere atmen, wie wenn sie gehetzt worden werden meist kurzweg Harz genannt wären, weshalb die Krankheit auch als Jag- ist dies dasjenige Rohmaterial, das in großem Umfange zum Dichten von Fässern, zur Leiziekte (= Hetzkrankheit) bezeichnet wird. v. Ostertag. mung des Papiers, als Kautschukersatz und Harze. 1. Allgemeines. 2. Gummiharze. 3. Bal- zur Herstellung von Hseifen und Lacken same. 4. Harze. Verwendung findet. Mit ihren Stamm1. Allgemeines. Unter versteht man in pflanzen verschüttet, verändern sich die Balihrem Äußeren dem Gummi arabicum ähnliche, same und H. bei jahrelangem Lagern wesentfeste und spröde oder weiche und zum Teil lich. Sie werden fester, härter, schwerer lösknetbare, in Wasser unlösliche, in Alkohol lich und schwerer schmelzbar. Man bezeichnet dagegen meist lösliche, schmelzbare Stoffe sie als recent-fossiL Sie führen im Handel den von sehr verschiedener chemischen Zusammen- Namen Kopale (s. d.). Gehören die Stammsetzung. Sie sind im Pflanzenreiche weit pflanzen der heutigen Pflanzenwelt nicht verbreitet und treten meistens in der Rinde mehr an, sondern einer früheren Erdperiode, und im Holze der Bäume auf, seltener an so haben die H., wie das Holz, eine mineral|
der Wintermonate
H
Früchten und bei krautigen Pflanzen.
—
Be- ähnliche Beschaffenheit angenommen und sind
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Harze 3
42
Harze 2
Die besten Kopale haben aber auch anders geformten, meist bitter der Bernstein. daher eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bern- schmeckenden, stark balsamisch riechenden stein, wenn sie ihn auch in den wichtigsten Stücken von weißgelblicher bis roter Farbe. Eigenschaften, der Härte, der schweren Lös- Da die Stammpflanzen dieser Weihrauch-H. lichkeit und Schmelzbarkeit, nicht ganz er- in den deutschen Kolonien nicht verbreitet sind, so kommen sie wohl nur für Ostafrika reichen. Eines der bekanntesten als Handelsartikel für Araber und Inder Gummiharze. 2. Gummi-U. ist das Gummi Gutti, das von in Frage. 3. Balsame. Die Beschaffenheit der Balverschiedenen Arten der Gattung Garcinia in Vorder- und Hinterindien gewonnen wird. same ist bereits oben an einem Beispiel, dem Der harzhaltige Saft wird nach dem An- Terpentin der Nadelhölzer, auseinandergeschneiden der Rinde in Kokosnußschalen oder setzt worden. Da die Terpentinöl und H. lieBambusröhren aufgefangen und zum Ein- fernden Koniferen ausschließlich in gemäßigten Die Handelsware zeigt Gebieten verbreitet sind, so kommen dieselben trocknen gebracht. die
Form
für die meisten
dieser Sanimelgefäße, ist rötlichgelb
kolonialen Gebiete nicht in
und ziemlich fest und spröde. Die wässerige Frage. Bei der stetig gesteigerten Nachfrage Lösung zeigt eine intensiv gelbe Farbe, hervor- nach diesen Rohstoffen für die Papier- und Lackgerufen durch die in der Gummilösung suspen- industrie kann der Gedanke nicht ganz von der Die alkoholische Hand gewiesen werden, ob nicht für Deutschvon roter Farbe und klar. Das Südwestafrika in einigen Gebieten wenigstens Gummigutt ist giftig, gibt eine bekannte Farbe Versuche mit Terpentinkiefern möglich erscheiund findet beschränkte Verwendung als Heil- nen. Die im Handel bekannteren, anderen Balmittel. Ferner liefern eine Reihe von Umbelli- samewerden in der Regel unverändert verwenferen (Doldengewächse), namentlich aus der det und nicht in ätherisches öl und H. zerlegt. Gattung Ferula in Zentralasien, früher viel- Der Mekkabalsam stammt ebenfalls von seitig medizinisch verwendete einer Burseracee, Balsamodendron, und besonders dierten, ungelösten H.teilchen.
Lösung
ist
Gummi-H., die heute aber meist nur noch wird in Arabien gewonnen. Er ist dünnbeschränktem Maße technisch als Klebe- bis dickflüssig, gelb und riecht angenehm nach und Kittmittel und zu Lacken Anwendung Zitronen und Terpentin. Er findet in der finden. Hierher gehören die bekannte Asa Parfümerie Verwendung. Ähnlich, aber auch foetida oder der Stinkasant, das Galba- medizinisch wird der Perubalsam gebraucht, uum und das Ammoniaku in. Die Asa foetida der von hülsenfrüchtigen Bäumen, Myroxylon wird außerdem in ihrem Heimatlande und pereirae, der Westküste Süd- und Mittelvereinzelt auch in Frankreich wegen ihres amerikas (St. Salvador) in eigenartiger Weise lauchartigen Geruches als Gewürz verwendet. gewonnen wird. Der Balsam ist nicht vorDie Gewinnung dieser H. geschieht meist gebildet in den Rindengeweben und im Holze in
|
durch Abschneiden der Pflanzen am Wurzel- vorhanden, sondern entsteht erst nach länkopf und durch Auffangen des hervorquellen- gerem Klopfen und Anbrennen der Rinde. den, harzigen Saftes in kleinen, um die Pflanze Der nach einigen Tagen sich bildende und herum angelegten Gruben. Reich an wohl- hervortretende Balsam wird nach Entfernung riechenden, ätherischen ölen ist eine Gruppe der Außenrinde in vorgehängten Tüchern aufvon Gummi-H., die seit altersher das Material gefangen und durch Auskochen derselben gefür die Räuchergefäße liefert. Hierher rechnet wonnen. Er ist in dünnen Lagen gelblich, man die Myrrhe, das Bdellium und das sonst tiefbraun und hat einen stark aromatiOlibanum. Die Stammpflanzen, Balsamo- schen, etwas vanilleartigen Geruch. Ähnliche dendron (Commiphora) und Boswellia, Eigenschaften besitzt der Tolu baisam von
Myroxylon toluiferum in Venezuela und Kolumbien. Der Balsam ist meist fest, hat und Arabiens zuhause, einen sehr feinen, vanilleähnlichen Geruch finden sich aber auch über die I^evante bis und findet gleiche Verwendung wie der Perunach Ostindien verbreitet. Die Handelsware balsam. Ebenfalls aus Südamerika und dieser Gummi-H. besteht aus den am Stamme Brasilien, Venezuela und den Antillen stammt gesammelten, an Rissen der Rinde aus dem der technisch und medizinisch sehr wichtige gehören sämtlich zur Familie der Burseraceen. Sie sind vor allem in den trockenheißen Ge-
bieten des Somalilandes
—
ausgeflossenen Safte erstarrten, tränenartigen,
Kopaivabalsam von
verschiedenen hülsen-
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Hasan
Haschatu
43
Bäumen der Gattung Copaifera. Zu der Gruppe der H. rechnet man auch den nach Anschlagen des Stammes frei- Schellack, obgleich er seiner Zusammenund wird meist in Höhlungen, die setzung nach als ein Fett-H. zu bezeichnen in den Stamm geschlagen werden, aufgefangen. ist. Durch den Stich einer Schildlaus, TaehDer Balsam ist dünnflüssig, klar und von cerdia lacca, wird auf verschiedenen Wirtsgelber bis dunkelgelber Farbe. Er wird als pflanzen (Croton-, Schleichera-, FicusHeilmittel, in der Lackfabrikation und zur und anderen Arten) eine Ausscheidung hervorHerstellung von Pauspapieren verwendet Die gerufen, die nach und nach die befallenen Copaiferaarten sind auch an der Westküste Zweige mit den Schildläusen in eine dicke, Afrikas verbreitet und werden von den Ein- rote, harzartige Masse einhüllt. In dieser geborenen zum Teil auf Balsam ausgebeutet, Form wird das Produkt gesammelt und allerdings bis jetzt ohne große Bedeutung für heißt Stocklack. Für die weitere Verarbeiden HandeL In Ostindien wird von ver- tung oder den Versand werden die röhrenschiedenen Dipterocarpusarten ein dickflüssi- förmigen Rmassen von dem Holz getrennt. ger, brauner, fluoreszierender Balsam ge- Weiter zerkleinert entsteht der sog. Körnerwonnen, der im Handel Gurjunbalsam oder lack. Aus der gewonnenen H.masse läßt Holzöl genannt wird. Er dient zur Ver- sich mit sodahaltigem Wasser ein je nach fälschung des Kopaivabalsams und zur Her- der Einwirkungszeit hellerer oder dunklerer, gelber bis dunkelroter Farbstoff gewinnen, stellung von Lacken. 4. Harze. Außer dem gemeinen H., dem der früher als Lacklack oder Lack-dye H. der Koniferen, über das oben bereits das (s. Farbstoffe) zum Färben von Wolle vielNötige gesagt ist, sind noch folgende H. er- seitige Verwendung fand, heute aber ebenso wähnenswert: Mastix, kleine, rundliche wie die anderen Pflanzenfarbstoffe durch die Tropfen, die bereits beim Kauen erweichen. künstlichen Farben fast verdrängt ist. Durch Sie stammen aus dem Mittelmeergebiet von Schmelzen des unveränderten oder zum Teil Pistacia lentiscu Sandarac, ähnliche, entfärbten Rohmaterials und flaches Aussprödere, kleine Körner, die von einem Nadel- gießen der flüssigen Masse auf Blätter entholze Nordafrikas, Callitris quadrivalvis, steht nach dem Erkalten der sog. Schellack. gewonnen werden; das Dammarharz von Dabei werden die leicht schmelzenden Anteile in des Stocklacks von den schwer schmelzenden Dipterocarpaceen Sundaarchipels, des besseren Sorten fast wasserhelle oder weiß getrennt. Nur die ersteren geben den Schellack. bereifte H.klumpen, die einen vorzüglichen Die in dünnen Blättchen erstarrte Masse wird Lack liefern; Elemi harze, infolge des ätheri- zerbrochen und kommt so je nach der Entschen Ölgehalts weiche, knetbare Massen von fernung der Farbe in goldgelben bis blutroten, verschiedenen Burseraceen des Sundaarchipels, unregelmäßigen Blättchen in den Handel. In Südamerikas und Westafrikas, die den Lacken Spiritus gelöst gibt er die bekannte Möbeldie Sprödigkeit nehmen und in der Hut- politur, mit Terpentin und Zinnober gefabrikation Verwendung finden; Drachen- mischt, die besten Sorten Siegellack. In blut, ein rotes H., das in den Früchten des Europa wird der Schellack auch gelegentStuhlrohrs (Calamus) enthalten ist die B e n z o e, lich gebleicht und stellt dann eine seidig ein sehr aromatisches, nach Zimt und Va- glänzende, weiße Masso dar. Da von den nille riechendes H., das durch Einschnitte in Schildläusen die Wachsschilde in den Schelllack mit Sumatra, übergehen, so enthält derselbe auch die Stämme vonStyraxBenzoinin Dieses wird dem Java und Siam gewonnen wird. Die Benzoe kleinere Mengen Wachs. kommt entweder in Tränen als Mandelbenzoe Schellack manchmal ebenfalls entzogen und oder als gemeine Benzoe in den Handel. Die als Schellackwachs gehandelt und verfl
uchtigen
Er
fließt
willig aus
—
:
;
—
erstere besteht aus tränenförmigen Einzel- wendet. stücken von gelblicher Farbe. Bei der Mandel- Literatur: A. Tachirch, Die Harze und die Harzbehälter, 2 Bände, Lpzg., Gebr. Bornträger, benzoe sind kleinere Tränen zu einer Gesamt1906. A. Quillaumin, Lea produits utile* de masse verklebt. Die gemeine Benzoe ist eine Burafraceea, Paria 1910, Chaüamel, pag. 25/66. unreine Mandelbenzoe, sie wird auch BlockVoigt.
—
benzoe genannt. reichem
Maße
fabrikation
Die Benzoe wird in umfangLackMedizin gebraucht.
in der Parfümerie, in der
und
in der
—
Hasan, Enkel des Propheten Mohammed, 8.
Schiiten.
Haschatu
s.
Usambara.
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Häuptlinge
44
Handelshochschule Köln. H. unternahm Stu-
Haschisch, ein Narkotikum des Orients, das aus der Hanf pflanze (Cannabis sativa; s. Hanf) gewonnen wird. In Indien kennt man 2 Sorten H. 1. Bhang, d. h. die zur Blütezeit entnommenen, zerkleinerten Blätter, w» lche mit Wasser und etwas schwarzem Pfeffer zu einer grünen
dienreisen in den Mittelmeerländern, nach Eri-
Nordamerika und 1907/08 nach Kamerun, im Auftrage der Landeskundlichen Kommission (s. d.). Schriften: Deutschlands Kolonien, Leipz. 1910 (2. AufL); Das Kame-
trea,
letztere
:
Flüssigkeit zerrieben werden;
Ganja,
2.
die reich
an einem Harz
sind.
—
rungebirge, Mitt.
d. h.
die entblätterten Spitzen weiblicher Pflanzen,
Bhang wird
1
1911
;
a. d. d.
Schutzgeb. Bd.
Seestudien in Nord-Kamerun,
XXIV
ZGErdk.
1912.
getrunken, Ganja mit Tabak gemischt geraucht.
Hastings s. Merir. Hasuur, wichtiger Posten in Deutsch-SüdWirkungen dein westafrika in der Nähe der Grenze gegen
Rauschzustände hervor, die in
Beide rufen
ihrer Eigenart
und
in ihren
Opiumrausch ähnlich sind. In unseren afrika- Britisch-Betschuanaland unter 26*/ ° 8. Br. s nischen Kolonien ist wohl nur das IT. Rauchen Der Ort ist Sitz eines Zollamtes sowie einer durch Inder und Araber verbreitet worden, Poststation. doch scheinen es immer nur vereinzelte IndiHatambulo s. Kutu u. Lubembero. viduen zu sein, die dem Laster ergeben sind. Hatteria s. Brückenechse. In jeder größeren Karawane finden sich einige Hatzfeldhafen, 188ö gegründete, später wieder Träger, die sich gelegentlich zurückziehen flach auf
dem Bauche
K-Rauchens
frönen.
und
aufgegebene Europäerstation
am
Haien gleichen
dem Genuß des Namens an der Nordküste des Kaiser-Wilbelmswerden dabei von landes (Deutsch-Neuguinea), von 0. Finsch (s. d.) 1886 entdeckt und ursprünglich Samoahafen ge-
liegend Sie
einem quälenden Husten geplagt, der erst auf- nannt. hört, wenn Betäubung eintritt. LeidenschaftHaubenadler s. Falken. H.-Raucher sind die Betchuanen, von Haubenperlhühner s. Perlhühner. denen namentlich auch die Hottentotten und
liche
Hauen
8.
Landwirtschaf tL Geräte der Ein-
Stämme im Gebiet der Kalahari die geborenen und Landwirtschaftliche Geräte und Volkens. angenommen haben. Maschinen. Hasen, Lepus, fehlen in Deutsch-Neuguinea Hauer (Buschmesser), Messer mit Klinge aus und in den übrigen Schutzgebieten der Südsee. Eisen, geschärft, etwa 47 cm lang und 6 cm In Kiautschou lebt ein Hase, der mit unserer breit, nach unten bis zu 12 cm verbreitert, mit deutschen Art große Ähnlichkeit (L. stegandere
Unsitte
hat
manni), aus Togo ist ein beschrieben
worden,
kleiner
aus
Hase
(L.
zechi
Deutsch-Ostafrika
victoriae); aber wahrscheinlich leben in Deutsch-Ostafrika wenigstens in manchen Gegenden zwei sehr verschiedene nebeneinander, die noch genau untersucht werden müssen. Aus Deutsch-Südwestafrika hat man sogar drei verschiedene Formen aus derselben Gegend festgestellt, den Klippein langohriger (L.
hasen,
Pronolagus
der crassicaudatus-
Gruppe mit brauner Schwanzoberseite,
Griff aus Holz.
Häufelpflüge und Maschinen
Haukoin
s.
s.
Landwirtschaftliche Geräte
I c.
Bergdamara.
Kleine auf Horden oder Dorfbeschränkte Gemeinschaften haben
Häuptlinge. schaften
häufig keine H., sie bedürfen weder einer staatlichen
sondern
Organisation erledigen
noch
ihre
ihres
Vertreters,
auf durch
Angelegenheiten
Grund des Herkommens und der
Sitte
und Beschlüsse der Gesamtheit der Familienhäupter (zum Teil Tum in Ostafrika, vielfach
zwei Formen mit schwarzer Schwanzoberseite,
Haas, Lepus der capensis- Gruppe und den größeren und langohrigen Kool Haas, Lepus der saxatilis- Gruppe. Matschie. Hassan s. Hasan. den
kleineren
nassanua
s.
Vlackte
Araber.
Hassert, Kurt, Dr. phiL, Professor der Geogeb. 15. März 1868 zu Naumburg (Saale), wurde 1895 Privatdozent für Erdkunde an der Universität Leipzig, 1899 Professor an der Universität Tübingen, 1902 an der graphie,
in Westafrika) oder
auch
aller
Männer.
In-
dessen liegt die allgemeine Gleichheit nicht
im Wesen der Natur, und
so erheben sich auch
in solchen Gemeinschaften einzelne Individuen
über die anderen durch besondere Begabung auf
religiösem,
kriegerischem,
erwerbkehem,
diplomatischem oder anderem Gebiete. Solchen überträgt man die Verteilung der Jagdbeute,
gewährt demjenigen besonderes Ansehen, der sich durch Feste beliebt macht, oder fügt sich den Ansichten der Reichen oder Priester,
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Hauptverein für deutsche Ansiedler
während man sonst ungefähr (Akposso).
Erst
tut,
45
was man
wo das Sippenwesen
Hauptverfahren
mal
will
in
Afrika finden sich Beispiele für eine
von Macht und Ohn(s. Männermacht. Der ist an das Herkommen gebände) in größeren Verbänden bestehen, die bunden und zur Erhaltung der Sitte verVolkszahl größer und ein gewisser Reich- pflichtet, sonst verliert er den Thron (Asante). tum vorhanden ist, entwickelt sich das Seine Entscheidungen werden durch den GeHäuptlingstum, das zunächst auf natür- samtwillen beschränkt, der in der Ratsverlichen Vorzügen erwächst und sich dann durch sammlung der Sippenältesten oder der Krieger (s.
seltsame Verbindung
Sip-
H
pen) und die Männergesellschaften
|
heißenden und drohenden Macht des Reich-
zum Ausdruck kommt und nicht immer frei von Intrigen ist. Endlich hat er mit dem Priester zu
tums oder dem
rechnen, dessen er nicht
die Tradition erhält, aber auf der stets verBesitz zauberischer
und
reli-
—
überhaupt beruhen kann. Typisch sind die Zustände an der Blanchebucht (Neupommern). Dort gibt es den a gala, den Sippen-H. Er fordert die Arbeitsleistung der Sippenangehörigen, muß aber auch für ihren Unterhalt sorgen; er kauft die Mädchen zur Ehe und verkauft sie; er verwahrt den Besitz an Muschelgeld und repräsentiert das Grundvermögen; er hat das Recht der Züchtigung und Tötung. Seine Würde ist mutterrechtlich erblich, doch kann er wegen Un Würdigkeit abgesetzt werden. Ihm gegenüber steht der luluai, der gewählte Führer der Krieger (Junggesellen), der von ihnen Gehorsam fordern darf; i. a. überwiegt sein Angiöser
sehen,
Kräfte
und zumal dem Fremden erscheint
endlich das Gebiet des
überall,
sicher
so groß,
ist.
Ist
daß er der
Beamten zur Verwaltung bedarf, so wird er von seinem Hofe abhängig, am meisten, wenn neben ihm ein Feudalsystem besteht. Literatur: H. Schurtz, Altersklassen und Männerbünde. Lpz, 1902. Vierkandt, Die politischen Verhältnisse der Naturvölker, Zeitschr. f. Sozialwissensch., Bd. 4. Thilenius.
—
Hauptverein für deutsche Ansiedler und Auswanderer, Evangelischer 8. Auskunftsstellen.
Hauptverfahren,
in der Strafprozeßordnung
derjenige Teil des Verfahrens, in welchem die
Entscheidung ergeht (im Gegensatze zum Vorverfahren). Wegen der Eröffnung des H. s. d. Der wesentlichste Teil des ist die Haupt-
H
er als
verhandlung,
der eigentliche H. Zwischen beiden H. besteht
wohl
immer
II.
wo sie nebeneinander vorkommen,
hierfür
die,
nachdem der Vorsitzende hat, mündlich und
Termin angesetzt
ein scharfer Wettbewerb. Siegt der Kriegs-H, öffentlich in ununterbrochener Gegenwart der zur Urteilsfindung berufenen Personen, der Sippen-H. an sich, der dann nur noch Familien- Staatsanwaltschaft, des Gerichtsschreibers und oberhaupt mit religiösen Funktionen bleibt; regelmäßig auch des Angeklagten stattfindet. siegt der letztere, so schwindet bald die Macht In der Hauptverhandlung ist der erschienene
so reißt er auch die Befugnisse und Rechte des
|
!
der Männergesellschaft, und der Kriegsführer Angeklagte über seine persönlichen Verhältnisse wird von Fall zu Fall gewählt. Indessen kommt und zur Sache zu vernehmen, und es sind die in
durch die an ihre Sippe gebundenen H. nur Betracht kommenden Beweise zu erheben zur Bildung größerer Verbände, die (durch Vernehmung der Zeugen und Sachhäufigsten durch den zu erblicher Macht verständigen, durch Augenscheinseinnahme, gelangten Kriegs-H. entstehen, der sich auf durch Verlesung von Urkunden, gegebenendie aktive Männergesellschaft stützt. Die falls auch von Protokollen über eine frühere H. macht bleibt indessen von der Gunst der richterliche Vernehmung von Zeugen usw.). Untertanen abhängig, und die „Staaten" be- Nach den einzelnen Akten der Beweisaufruhen auf der Persönlichkeit des Herrschers, nahme sowie nach der Vernehmung eines Mitdessen Stellung zwar Klugheit erfordert, aber angeklagten ist der Angeklagte zu hören. Am auch eine wesentliche Stütze in der Verbindung Schlüsse der Hauptverhandlung erhalten die mit der Religion und in einer dem ganzen Volke Staatsanwaltschaft und der Angeklagte, gezugute kommenden Handelspolitik findet. gebenenfalls auch der Verteidiger zu ihren AusDoch kann ihm gerade die Religion wieder führungen und Anträgen das Wort. Die verhängnisvoll werden, wenn die Heiligkeit Hauptverhandlung schließt mit der Erlassung seiner Person, Tabuvorschriften u. a. zwischen eines Urteils. Das Gericht entscheidet über ihm und dem Volke eine feste Schranke auf- das Ergebnis der Beweisaufnahme nach seiner richten (s. Religionen der Eingeborenen). freien, aus dem Inbegriff der Verhandlung geDie Hmacht ist nie unbeschränkt, und zu- schöpften Uberzeugung. Das Urteil kann auf es
selten
am
—
—
Hauptverfahren, Eröffnung des
Hausbau der Eingeborenen
46
handlung, s. Besetzung der Gerichte, wegen der Einlegung von Rechtsmitteln gegen die aufzunehmen, erstinstanzlichen Entscheidungen s. Berufung Gerstmeyer. welches Angaben über Ort und Tag der Ver- und Beschwerde. Hauptverfahren, Eröffnung des s. Eröffhandlung, die mitwirkenden Personen, ÖffentFreisprechung, Verurteilung oder Einstellung des Verfahrens lauten.
handlung
ist
ein
Über
die Hauptver-
Protokoll
Gang und Ergebnisse der VerhandBeobachtung der Förmlichkeiten und die Entscheidung enthält. Die Bestimmungen der StPO. über das H. (§§ 212-337, 354 ff) finden gemäß § 3 SchGG., § 19 KonsGG. (wegen des Verfahrens in der zweiten Instanz vgl § 8 Abs. 3 der KsL V. vom 9. Nov. 1900, RGBL S. 100Ö) in den Schutzgebieten entsprechende Anwendung. Jedoch sind mit lichkeit,
lung,
Rücksicht auf die einfacheren Verhältnisse der
nung des Hauptverfahrens. Hauptzollämter s. Zollbehörden.
Hausa
s.
Haussa.
Hausapotheke
s.
Apotbekenwesen.
Hausbau der Eingeborenen
(s.
Tafel 29).
Schutz gegen die Witterung gewährt neben der Erdhöhle, dem hohlen Baum usw. das Obdach, das der Mensch künstlich errichtet Als Material dient vor allem Holz in den verschiedensten For-
men
zur Herstellung der tragenden Teile, nächst
dem Lehm und Stein die deckenden Teile werDer den vorzugsweise aus Blättern und Gräsern, aber Angeklagte kann wegen großer Entfernung auch aus Lehm und Rindennist hergestellt. Der seines Aufenthaltsorts vom Erscheinen in der Form nach stellt das H au 8 den vollkommensten Hauptverhandlung auch dann entbunden wer- Bau dar, das aus dem Dach (Schutz gegen den, wenn nach dem Ermessen des Gerichtes Regen), der Wand (Schutz gegen Wind) und die zu erwartende Freiheitsstrafe nicht mehr dem Fußboden (Schutz gegen Erdfeuchtigkeit) als sechs Monate beträgt (§ 59 KonsGG.). Den besteht. In der Hütte fehlt der Fußboden Umfang der Beweisaufnahme bestimmt das (an dessen Stelle auf der Erde ruhende Matten, Gericht (§ 60 das.). In das Protokoll sind die Felle, Pritschen usw. treten), gelegentlich auch wesentlichen Ergebnisse der Verhandlung auf- die feste Wand. Doch steht manche Hütte zunehmen (§ 61 das.). Liegen die Voraus- weder an Größe noch an technischer Vollsetzungen des § 65 Abs. 2 StPO. vor, so können kommenheit dem Hause nach. Neben diesen Zeugen, die zur Rechtfertigung der Berufung beiden Wohnbauten, die im wesentlichen als benannt sind, vom Bezirksrichter vernommen Obdach für die Nacht bestimmt sind, werden werden (§ 68 KonsGG.). In der H. vor dem Bauten für besondere Zwecke errichtet: geBerufungsgericht kann der Angeklagte ent- trennte Schlafhütten für Männer und Frauen, weder selbst erscheinen oder sich durch einen Knaben und Mädchen; Wohn- und VersammVerteidiger, der mit schriftlicher Vollmacht lungshäuser der Männer; Kultbauten; Kochversehen sein muß, vertreten lassen. Befindet hütten, Bootshütten, Ställe, Speicher. Zu sich der Angeklagte nicht auf freiem Fuße, so diesen dauernden Bauten kommen vorüberhat er keinen Anspruch auf Anwesenheit. So- gehend errichtete, wie die Hütten, in denen weit er selbst die Berufung eingelegt hat, ist die Knaben oder Mädchen vor den Mannbarüber sie auch dann zu verhandeln, wenn weder keitsfesten einige Zeit zubringen, die kleinen Schutzgebiete und die großen Entfernungen
;
dort gewisse Abweichungen vorgesehen.
er noch ein Vertreter für ihn erschienen ist
69 KonsGG.). Zustellungen, Ladungen, die Vollstreckung von Beschlüssen und Verfügungen werden im Schutzgebiete durch den Richter auch insoweit veranlaßt, als sie nach der StPO. der Staatsanwaltschaft obliegen (§ 53 KonsGG.) (§
Im
übrigen wirkt die Staatsanwaltschaft, so-
weit es sich
um
Verbrechen oder Vergehen han-
Hauptverhandlung in erster Instanz, bei der Einlegung von Rechtsmitteln und bei dem Verfahren in zweiter Instanz nach Maßgabe der StPO. mit (§ 5 KsL V. vom 9. Nov. 1900, RGBL S. 1005). Wegen der Zusammensetzung des Gerichtes, insbesondere der Zuziehung von Beisitzern in der Hauptverdelt, bei der
Bäumen oder die Schirme und Hütten, die während eines Unwetters oder für eine Nacht entstehen. Daher finden sich bei den NaturZufluchtshütten in großen
rasch
errichteten
völkern vollkommene neben primitiven Bau-
aber stets einen charakteristischen
ten,
die
Stil
aufweisen,
Baukunst
da jedes Volk seine eigene
besitzt.
Sie zeigt sich in kleinen
Einzelheiten, so in der Art, wie die Blatt-
bedeckung auf den Dachsparren befestigt wird, der Flechtart der Wände, aber auch in der Anordnung der tragenden Teile, der Verwendung der Wand oder besonderer Konstruktionen als
Träger des Daches, vor allem in der
des Grundrisses
und dem Dachbau.
Form
Das
ein-
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Hausbau der Eingeborenen
fachste
Obdach
bildet
Hausbau der Europäer
47
der Windschirm, der
aus nebeneinander in den Boden gesteckten
zwischen Dach und als
Andeutung
Wand
angebracht sind,
eines zweiten Geschosses an-
u. a.). Stehen sehen will. Wo es das Material gestattet und im Kreise oder Halbkreise, verflicht man ein Bedürfnis vorliegt, so in Westkamerun und Enden und bedeckt die Außenseite Togo, kommen auch zwei- und mehrstöckige
Zweigen besteht (Buschmänner sie
ihre freien
etwa mit Laub, so
ist
der Übergang zur runden
Ihr oder elliptischen Kugelhütte gegeben. Gerüst ist aus Ruten gebildet, die zum Halbkreis gebogen mit beiden Enden in der Erde Zur Bestecken und ineinander kreuzen.
deckung dient Laub
(afrikanische
man
zwei solcher Tafeln gegen-
einander, so entsteht das Satteldach mit einem
offenen Giebel an jedem Ende, der durch Stäbe
und Blattwerk oder durch Bretter geschlossen werden kann. Dort, wo das Dach auf der Erde ruht, entsteht ein Winkel, der wenig nutzbar
Er wird dadurch vermieden, daß man das Dach auf Stützen stellt, die es in seiner Mitte und an seinem Rande tragen. Zwischen den
ist.
Stützen an der Traufe können Tafeln aus Flechtwerk oder Bretter als Anfang der Wand aufgestellt
die Teilung des
angedeutet.
Pygmäen) Literatur: H. Frobenius, Afrikanische BauDachau 1894. — Der»., Ozeanische typen.
oder Buschwerk, das außen mit Lehm und Eindermist verklebt wird (Pontok der Herero usw., Massai). Ist der Windschirm durch Verflechten der Zweige zu einer Tafel ausgebildet, so muß sie durch Stäbe gestützt werden (Ozeanien); stellt
(Tambermaburgen) Bauten vor;
Innenraums durch feste Wände, die etwa den Schlafraum abtrennen, ist in dem afrikanischen Hause verbreitet, im ozeanischen meist nur
(Mikronesien) oder Jalousien aus
Doch Träger und
Matten (Samoa) angebracht werden.
—
Bautypen. Berl. 1899. A. Schachtzabel, Die Siedelungsverhältnisse der Bantu-Neger, Intern. Anh. f. Elhnogr., Bd. XX, 8uppL 1911. Thilenius.
Hausbau der Europäer. Für
die Bauweise den Tropen sind im Gegensatze zur heimischen Bauweise in bezug auf die allgemeine bauliche Anordnung folgende Gesichtspunkte zu beachten: 1. Weitgehender Schutz der Gebäude gegen die Wirkungen des tropischen Regens und gegen die Sonnenbestrahlung. Dieser Forderung wird entsprochen durch eine 2—3 m breite gedeckte Veranda von 3—3% Lichthöhe an der Frontseite des Hauses, der an der entgegengesetzten Seite ein gedeckter Umgang entspricht. Ein weit überhängendes 2%— 3 m Vordach mit niedriger Traufe wird auch der Veranda über dem Fußboden oder den das Haus umziehenden Loggien aus-
in
m
—
—
die Wand bald eigne 2. Reichliche Stützen (Westafrika) oder wird zur Trägerin giebigen Schatten verleihen. des Daches (Ostafrika, Sudan). Dabei ist das Lichthöhe für die Wohnräume, etwa 3,5—4 3. Richtigt StelGiebeldach mit geraden Wänden auf vier- wegen der Schwüle der Luft.
verlangt
—
—
eckigem Grundriß verbunden (Südsee, Westafrika),
während
die zylindrische
Wand
ein
Kegeldach trägt (Ostafrika, Westsudan, zum
TeU Ozeanien).
Wand
nicht
Äußerlich
ist
der Anteil der
immer erkennbar, da
bedeckung über die
Wand
die
Dach-
zur Erde herab-
gezogen sein kann, so daß die Konstruktion der Wand erst im Innern des Baues sichtbar wird. Tritt das Dach weit über die Wand nach
m
lung des Bauwerkes nach der Himmelsrichtung, damit die in der heißen Zeit herrschende Brise den an der Hauptfront hegenden wichtigsten Räumen des Hauses ständig und ungeschwächt zugeführt wird. Dabei muß man für den Luftzug möglichst nach allen Seiten Durchgang schaffen, um den Aufenthalt in den Zimmern in der meist mit Feuchtigkeit gesättigten Luft erträglich zu machen. Die Anordnung mehre-
hervor, so entstehen Veranden als rer Wohnräume hintereinander im Gebäude der und zugleich luftige Sitzplätze. Tiefe nach ist möglichst zu vermeiden, zumal Einen Fußboden aus Stangen erhält der schon die vorgelegten Veranden den AußenBau, wenn man das ganze Haus auf Pfähle räumen an der Front Licht entziehen. In bezug stellt (Neuguinea, Bismarckarchipel, Marshall- auf die Auswahl der Baustelle ist die Nähe Funktionell kleiner Tümpel und Wasserflächen, Gruben, in inseln, Süden von Ostafrika). entspricht ihm der Unterbau des Hauses aus denen Abfallstoffe, leere Konservenbüchsen Aufschüt- u. dgl. abgelagert werden, oder Wasser sich anKorallenplatten (Westkarolinen), Der sammeln kann, zu vermeiden; solche Bruttungen von Rollsteinen (Samoa) usw. großen Mehrzahl nach sind alle Häuser ein- stätten für Stechmücken und anderes Ungestöckig gebaut, wenn man nicht die Gestelle, ziefer sind durch Zuschütten zu beseitigen. Plattformen usw., die innen etwa an der Grenze Auch niederes Buschwerk und dichtes Gehölz
außen
schattige
Hausbau der Europäer
Hausbau der Europäer
48
Hinsicht höchst schädlich und die leichtester Bauart, Zelte, sog. Döckersche Baracken u. dgL hinauserste Unterkunft sich ebenso wie stehendes Wasser sammeln kann, vom Übel die Monierbauweise und die Verwendung der Gipssind, so wird man auch Dachrinnen, die hierzu dielen, in den Tropen wenig bewährt, besonders wegen der geringen Widerstandsfähigkeit gegen gleichfalls leicht Veranlassung geben, lieber die Einwirkungen der Sonnenstrahlen. Die Wände weglassen, wenn nicht auf ihre sorgfältige Ansind zu dünn, auf den Gipsdielen haftet der Putz lage und Reinhaltung mit Sicherheit zu rechnen nicht gut, und die unvermeidlichi n Hohlräume ist in dieser
nähere Umgebung des Gebäudes hiervon frei- (s. Baracken), Wellblechhäuser gesandt, um für die Weißen die zumachen. Da alle Stellen, in denen sich zu bieten. Diese Bauten haben
Auch für eine sorgfältige Entwässerung der bilden Brutstätten und Schlupfwinkel für allerhand Ungeziefer. Außerdem sind diese Bauten 4. Weitgehende ziemlich teuer, die Eisen teüe rosten schnell, während Rücksicht auf die Möglichkeit der Durchlüftung das Holzwerk von den weißen Ameisen (s. Terdurch Anordnung großer Fensteröffnungen, miten), angegriffen wird. Man wandte sich daher, unter Umständen auch Durchbrechungen in sobald man die eingeborenen Handwerker einigerden oberen Teilen der Wände unterhalb der maßen angelernt hatte, den Steinbauten zu und errichtete die ersten Steinhäuser z. B. in dem KüstenDecke, die man mit gekreuztem Lattenwerk, gebiet von Ostafrika in arabischer Bauart unter stellbaren Holzläden oder mit Drahtnetz ver- Verwendung des Korallensteins, der allerdings den kleidet. 5. Erhöhte Anordnung des Erd- Nachteil hat, daß er die Feuchtigkeit lange festgeschosses, etwa 1—2 über dem Erdboden, hält. Hierbei werden die Decken aus dem sog. Boriti, das sind rohe Rundhölzer aus Mangroven zur Verhütung ungünstiger Einwirkungen der anderen Hölzern hergestellt Die Zwischen-
ist.
Baustelle ist Sorge zu tragen.
—
—
m
oder
Erdfeuchtigkeit, und zum Schutz gegen weiße Ameisen. In Gegenden, die vom Fieber heimgesucht werden, ist eine noch höhere Lage der Wohnräume über dem Erdboden notwendig, und es wird daher dort das unterste Geschoß von Wohnräumen freizuhalten oder höher über der Erde anzuordnen sein. Nach der Bauart und den Baustoffen ist zu unterscheiden zwischen tropischen und subtropischen Kolonien, zwischen der Lage an der Küste und im Innern des Landes, zwischen vorübergehenden oder dauernden Bauten.
—
In den ersten Zeiten nach der Besitzergreifung baute, man für vorübergehende Zwecke Schutzbauten mit den einfachsten Mitteln aus Holz, Schilf, Gras, Palmrippen, Bananenblättern usw.; in Südwest z. B. die sog. Hartebeesthäuser, wie sie die Buren oder Bastards noch heute benutzen und auch unsere Ansiedler als Erstlingsbauten errichten: viereckige Hütten aus eingegrabei len Pfählen und Flechtwerk, mit Lehm beworfen und mit Grasdach versehen. In Ostafrika werden die sog. Grashäuser für unsere Beamten zu vorübergehenden Zwecken auf die Dauer von mehreren Monaten mit Vorteil verwendet. Es sind einfache Hütten aus Pfählen erbaut, an die wagerechte Ruten befestigt werden. Die Wände werden von Gras hergestellt, auf Lehmfüllung wird dabei verzichtet, Segeltuch dient als Decke zur Verkleidung des Gras- oder Schilf dach es. Derartige Bauten sind sehr billig und schnell herzustellen, natürlich aber von kurzer Dauer. Immerhin halten sie jedenfalls so lange, wie der Wegebauer oder Bahningenieur an Ort und Stelle zu tun, oder bis der Ansiedler sich sein festes Haus erbaut hat, also etwa 4 6 Monate, bei sorgfältiger Ausführung sogar 2 3 Jahre. Bei den Bomabauten, das sind die befestigten Stationsanlagen, wurden vielfach Luftund Feldbrandziegel mit Lehmmörtel, Dächer aus Matten, Gras, Schilf u. dgl. verwendet. Auch wurden anfangs fertige abgebundene Fachwerkhäuser
—
—
räume werden durch Platten aus Korallenstein überdeckt, darüber folgt eine Betonabdeckung, oder man legt die Rundholzstangen dicht an dicht, so daß sie den aufgebrachten Lehmschlag ohne weiteres aufnehmen können. Bei den weiteren Bauausführungen wandte man sich für die Form des Einzelwohnhauses dem indischen Bungalow zu, das auch in unseren Kolonien als Vorbild für das bessere Wohnhaus diente. Für die einfacheren Beamtenwohnhäuser und Dienstgebäude erwies sich In indes das Bungalow bald als zu kostspielig. den ersten Zeiten der Bautätigkeit in Ostafrika hat sich dort ein eigenartiger Tropenstil in mas-
—
Bauweise mit arabischen Architekturmotiven entwickelt (s. a. Baukunst). Dieser Stil hat eine Anzahl ansehnlicher Wohn- und Dienstgebäude, Kasernen, Zollbauten, Krankenhäuser u. dgl. in Daressai am, Tanga, Kilwa-Kissiwani, Pangani, Bagamojo und Lindi hervorgebracht. Hierbei sind die eingangs aufgestellten Grundsätze im allgemeinen berücksichtigt und Arbeiten und Baustoffe, wie sie das Land selbst bietet, in möglichst weitem Umfange verwendet. Es sind Steinbauten in Putz mit weit ausladenden massiven Dächern, die Umfassungswände aufgelöst in Bogen8tellungen oder Loggien, oftmals noch mit unteren pultartigen Zwischendächern versehen. Man baut vielfach breite Wohnveranden, auf denen man Möbel aufstellen kann und den Tag, in der heißesten Jahreszeit selbst die Nacht verbringt. Für Wohndielen und Hallen wie bei uns scheint weniger ein Bedürfnis zu bestehen. Hier würde die ausreichende Licht- und Luftzufuhr Schwierigkeiten machen; wo diese aber fehlt, nisten sich leicht Mücken und allerhand Ungeziefer ein. Die Küche legt man meist außerhalb des Hauses in einen besonderen kleinen Anbau, um das schwarze Personal dem Hause möglichst fernzuhalten. Dieser Zweck wird noch besser erreicht, wenn man den Anbau vom Hause abrückt und mit diesem durch einen schmalen gedeckten Gang verbindet Unterkellerungen werden in den Tropen nicht angelegt, meist weU das Bedürfnis dazu fehlt. Sie sind nicht zu empfehlen, siver
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Tafel 64. Zu
Deutsches Kolonial-Lxikon.
Keichä-KulonlnliuiU
Werft der
freien-
Eingeborenen
in
Okabandja
(1
»eutsch-.Siidwustalriku
Zu
Typische Landschaft mit Hererrnrerft
in
dem
ilert-rolande
(I
Artikel: Herern.
,
liiMcrNinimliuig.
i.
Artikel: Uereroland.
teutsch-Slldwestafrikn).
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49
Hausindustrie der Eingeborenen
weil Vorräte, Speisen und Getränke in solchen Haushaltung der Eingeborenen. Die OrdKellerräumen auch wegen der höheren Temperatur nung von Einnahme und Verbrauch in der des Erdbodens rasch verderben, überdies, da der Aufsicht der Hausfrau entzogen, dem Diebstahl Hauswirtschaft ist im allgemeinen Sache der Sie sehr ausgesetzt sind. Besondere Vorratsräume wer- Frau (s. Arbeitsweise der Naturvolker). den in der Regel im Erdgeschoß vorgesehen. Das beschafft mit den Kindern die pflanzlichen und Holzwerk ist der Termiten wegen besonders geeinen Teil der tierischen Nahrungsstoffe und fährdet. Es gibt aber einige Hölzer in den Tropen, bereitet sie sowohl als einen wesentlichen Teil die sich als ameisenfest erwiesen haben, so besonders das Mninga- und das Mwuleholz und das sog. der von den Männern durch Jagd und Fischrote Eisenholz, Kamballa. Diese werden jetzt für fang gewonnenen tierischen. Sie besorgt das Fenster, Türen, Treppen u. dgl. vielfach verTrinkwasser und bereitet das Bier. Indessen wendet die Dächer der Wohnhäuser möglichst gegen die Sonnenstrahlen zu schützen, hat man mit fällt das Kochen der Nahrungsmittel in Samoa Erfolg die Anordnung so getroffen, daß über der und den Ostkarolinen den Männern zu; Köche wagerechten Decke, die aus Wellblech auf T- finden sich ferner an den Höfen der hamitischen
Um
Tragern mit darüber aufgebrachtem Lehmschlag ist, noch ein niedriger Luftraum folgt, der nach oben durch das flach geneigte Dach abgeStatt der Pormeisen werden im schlossen wird. Innern des Landes die dicht an dicht verlegten Rundholzstangen verwendet, auf denen man Lehmschlag oder Beton aufbringt. Die Räume der so hergestellten Häuser halten sich vermöge ihrer doppelBesondere ten Decke außerordentlich kühl. Schwierigkeiten im Wohnungsbau sind im Innern des Landes zu überwinden, wo Eisenbahnen oder fahrbare Straßen noch nicht hingedrungen sind und wo es an guten Handwerkern meist völlig fehlt. Die Beförderung der Baustoffe, der Eisenträger, des Zements usw. auf den Köpfen der Träger steigert hier bei weiten Entfernungen die Kosten ins Ungemessene. Man sucht daher den Transport auf die notwendigsten und kostbarsten Baustoffe zu beschränken, also etwa auf Zementsäcke und Wellblechtafeln; denn die kostspieligen Baustoffe können» am leichtesten einen gewissen Frachtzuschlag vertragen. Die Bauweise aus rohen Feldsteinen oder Luftziegeln mit Wellblechdächern, die Decke in Boritibauart aus Rundholzstangen bietet Ein gutes hier immer noch den besten Ausweg. Aussehen und bessere Ausführung läßt sich aber selbst bei diesen Bauten erzielen, wenn besondere Sorgfalt angewandt wird und bessere afrikanische Handwerker, die sog. Fundis, zur Verfügung stehen. In sumpfigen Gegenden, wo Fiebergefahr besteht, werden zur Sicherung der Schlafräume die Fenster vierfach mit MQckendrahtnetz bekleidet. Man bringt dann an den Schlaf- und Wohnräumen besondere Vortüren an, durch die ein Eindringen der Stechmücke in die Innenräume verhindert werden soll. Bei Krankenhäusern ist diese Bauart gebräuchlich. In Mückengegenden werden Drahtgewebe (aus dünnem Bronze- oder Aluminiumdraht) bisweilen auch zur Verkleidung der Veranden verwendet, damit man sich abends bei LamEenlicht auf der Veranda ungestört aufhalten ann, wenn man nicht vorzieht, besondere mückensichere Verschlage auf den Veranden aufzustellen, etwa 2 2y2 m groß und 2% m hoch mit besonderer Tür, das ganze Rahmwerk ringsum und oben Baltzer. mit Drahtgewebe bezogen.
Häuptlinge, ebenso Braumeister.
gebildet
Haushunde
Thilenius.
sind in allen deutschen Schutz-
In neuerer Zeit hat man mit verschiedenem Erfolge Hunde europäischer Rassen einzubürgern versucht. In den Küsten-
gebieten vorhanden.
Kamerun werden kleine, an Foxterrier erinnernde Hunde mit langen ländern von Togo und
aufrechten Ohren, feinen Läufen und geringel-
tem, kurz behaartem Schwänze
als
Schlacht-
und Jagdhunde gehalten. Im Hinterlande von Togo siebt man bei den Eingeborenen größere spitzschnauzige Tiere in mehreren Rassen, die
aber ebensowenig genauer untersucht worden sind wie die schakalartigen H. in die
Jagdhunde der Haussa.
Adamaua und Hunde der
Die
Hottentotten haben spitze, aufrechte Ohren,
und werden als Jagdhunde sehr gerühmt. Die Hunde der Einvon Deutsch-Ostafrika scheinen keiner einheimischen Rasse anzugehören und sind vielleicht in früheren Zeiten durch Inder, Araber und Portugiesen eingeführt worden. Eine besondere Rasse ist aus Unjamwesi bekannt; sie sind mittelgroß, haben einen Ringelschwanz und ähneln den in Karagwe und Ruanda gehaltenen. Meistens ist ihre Farbe struppiges, meist graues Fell
geborenen !
i
[
rotgelb, zuweilen
den
mit weißen Abzeichen.
Wahuma sollen windspielartige Hunde
Bei vor-
Rassen weiß man noch sehr wenig, und es ist dringend nötig, Felle und Schädel von H. aus Gegenden, wo sie untereinander sehr ähnlich sind, zu sammeln
kommen,
über
alle diese
und dem Museum der Landwirtschaftlichen
Die Hochschule in Berlin zu überweisen. Hunde in den Dörfern der Neuguineabewohner erinnern in ihrer Gestalt an westafrikanische Matschie. Küstenhunde. Häusersteuern s. Grundsteuern und Ein- Hausierhandel s. Handel. geborenensteuern. Hausiersteuer s. Gewerbesteuer. Hausindustrie der Eingeborenen s. GeHausgesinde s. Gesinde. :
Haushaltsetat
s.
Etat und Etatwesen.
Deutsches Kolonial-Lexikon.
Bd. II.
Werbetätigkeit der Eingeborenen. ;
4
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HaiiRsa
50
Haussasprache
Haussa. ein großes Volk mit hamitischer Fulbe (8. d.) mit Vorhebe H.frauen Sprache im weltlichen und mittleren Sudan, und zum größten Teil schon H.charakter andas im 16. und 17. Jahrh. große Reiche zwischen genommen haben. So bilden sich jetzt sozusagen Niger und Tsadsee besaß und nach Barth einst 3 Stände in Adamaua heraus. Die Fulbe sind von Norden gekommen sein soll Die H.staaten die Herrscher, die Aristokraten, dje Neger und (s.
d.)
wurden durch
die Fulbe
(s.
Allein bis heutzutage sind die H.
d.) zerstört
Sklaven die Demokratie, und die H. bilden
ab gewerbe-
einen wohlhabenden Mittelstand. Über die handeltreibendes Volk im ganzen westlichen Sprache und die alten Staaten der IL s. Haussaund mittleren Sudan, vom Senegal bis zum sprache und Haussastaaten. Schari und nach Süden zur Kamerunküste und Passarge-Rathjens. in h
1
bis
an die Grenze des äquatorialen Urwaldes,
ja sogar bis in diesen hinein verbreitet.
Sprache
ist
im ganzen mittleren Sudan geworden (s. a. Handelssprachen). Der Typus der H. ist sehr verschieden, bald sieht
man
Haussaeael
Eselzucht.
s.
Ihre
die vorherrschende Handelssprache
häßliche Negerge-
mit breiten Nasen und wulstigen Lippen, bald haben sie lange, feine, fast kaukasische Gesichter. Tatauierung (s. d.) ist vielfach vorhanden. Die Verbreitung der H. in Kamerun geht von zwei Zentren aus, einmal von engsichter
Haussaspraehe. Die Sprache der Haussa(s. d.) ist Verkehrs- und Handelssprache im westlichen Sudan. Sie gehört zu den hamitischen
Sprachen (s.
medaner
d.), ist
aber,
da die Haussa MohamWorten
stark mit arabischen
sind,
durchsetzt.
Sie bietet
dem Lernenden
allerlei
Schwierigkeiten durch die seltsamen Kehlverschlußlaute
und
die komplizierte Pluralbildung.
Auch das Verbum hat eine große Fülle von Donga und Formen, deren Bedeutung noch nicht vollstänerkannt ist. Die Haussa schreiben ihre Bakundi und andererseits von Garua. Von dig klar Sprache mit arabischer Schrift, die Anwendung letzterem Zentrum aus folgen Bie hauptsäch-
lischem Gebiet,
lich
vom Benue
den Flüssen, und zwar
dem Faro und Laro nach gebung von
Mama
ein
kleineres
bis
dem Benue und Die Um-
Süden.
und Binder
durch die christliche Das Haussa wird durch die Händler in Togo und Kamerun verbreitet.
lateinischer Schrift ist erst
Mission erfolgt.
bildet noch H.zentrum. Von den Literatur: W. H. Brooks cfc L. H. Nott, Batu na abubuan Hausa. Lond. 1903. Captain auf das Hochland Charlton, A Hanta Reading Book. Lond. 1908. Kameruns vorgedrungen, und zwar ist die M. Delafosse, Manuel de la langue Ifaoussa. Paris 1901. A. Dirr, Manuel pratique de Ausbreitung hier bedingt durch den Urla langue Haoussa. Paris 1S95. Roland wald, in den die H. ungern hineingehen. S. Fletcher, Hausa Sayings and Folklore* Nur auf den großen Handelsstraßen nach Lond. 1912. A. //. W. Hayu-ood, EnglishC ilabar, Duala, Kribi, sowie Bumbe und Hausa Vocabulary. Lond. 1907. H. 0. Harris, drittes,
beiden Zentren
sind
—
sie
—
—
—
—
Ssanga abwärts,
bis
zum Beginn
der Schiff-
wagen sie sich auch in den Wald hinein. Wie schon gesagt Bind die H. Händler
fahrt,
—
und Gewerbetreibende. Als letztere sind sie natürlich fast immer seßhaft Als Händler sind sie teils
auch seßhaft,
teils
ziehen sie mit kleiner
Karawane umher bis zu den äußersten Sudanstämmen und bringen Salz und die induProdukte der islamitischen Länder, wie Kleider, Schmuck, Waffen, die sie gegen die Landesprodukte, Elfenbein, früher Sklaven, Kolanüsse u. a. eintauschen. So ist in jeder
striellen
größeren Eingeborenensiedlung eine kleine oder
Die H.händler haben im Laufe der Zeit ihre guten und sicheren und besonders gesunden Straßen sich gewählt, die sie den Europäern lange vorenthalten haben. Heutzutage gehen die Fulbe (s. d.) ganz in den H. unter. Rein erhalten haben sich nur die herumziehenden Bororo (s. d.), während die größere H.kolonie.
—
Hausa hanna
—
—
Lond. 1907. /. Loya ta JoJohannis) Hausa. Lond. 1903. The Gospel of St. John (Hausa). Lond. 1877. M. Landeroin et J. Tilho, Dictionnaire haoussa. Paris 1910. M. LanStories.
(1.
—
Ep.
St.
—
— Grammaire contes — J. Lippert, HaussaSprachen Sem. — Lippert, Uber die
deroin ei J. Tilho, haoussas. Paris 1909.
Märchen, Mitt.
d.
el
f.
Orient.
J. 1905, 3, 223—250. Bedeutung der Haussanation für unsere Togound Kamerunkolonie. Ebenda 1907, 3, 193—226. J. Lippert, Über die Stellung der Haussasprache unter den afrikanischen Sprachgruppen. Ebenda 1906, 3, 334—344. Labari maikiyau dagga hanun Markus. St. Mark in Hausa. Lond. 1903. —E. C. Marri,
—
—
— —
Die Sprache der Haussa. Wien, Hartleben. Ö. Merrick, Hausa Proverbs. Lond. 1905. A. Mischlich, Beiträge zur Geschichte der Haussastaalen. Mitt. d. Sem. f. Orient. Sprachen 1903, 3, 137—242. A. Mischlich, Lehrbuch
—
der hausanischen Sprache, 2. Aufl. Berl. 1911. A. Mischlich, Uber Sitten und Gebräuche in Hausa. Mitt. d. Sem. f. Orient. Spr. 1907, A. Mischlich, 3, 155—181; 1908, 3, 1—81.
~
—
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Hautkrankheiten
—
Wörterbuch der Hausasprache. Berl. 1906. gehalten, während bei den Eingeborenen R. Prietze, Haussa-Sprichwörter und Haussader Südseekolonien regelmäßig nur Hunde, Lieder. Kirchheim N. L. 1904. R. Prietze, Die spezifischen Verstarkungsadverbien im Schweine und Hühner angetroffen werden Haussa und Kanuri. Afitt. d. Sem. f. Orient. (s. a. Wirtschaft der Eingeborenen). In KiautSpr. 1908, AbL 3, 301—317; 1909, Abt. 3, schou werden von den Chinesen besonders 215—274. R. Prietze, Zwei Haussa-Texte. Binder, Esel, Maultiere und Schweine ge-
—
—
f. afrik. und ozean. Spr. I. 140—156. C. H. Robinson, Dietionary of the Hausa Language. Cambridge, 2. Aufl., 1906. Ch. B. A. Robinson, Hausa Orammar with Exercises, Reading« and Vocabularies. Land. 1909. J. M. Le Roux, Essai de dictionnaire francais-haoussa et haoussa-francais. Alger. 1886. J. F. Schön, Magana Hausa. fxmd. 1906. J. F. Schön, Dietionary of the Hausa Language. Land. 1876. D. Westermann, Die Sprache der Haussa in ZentralBerl 1911. afrika. Meinhof.
Zeitschr.
—
—
—
— —
—
Haussastaaten.
Die Staaten der Haussa
Durch
halten.
Europäer sind weitere H. Kolonien eingeführt worden Katzen, ferner Viehzucht,
die
in die deutschen
Haushunde,
(s.
Pferde-,
Maultier-,
Bindvieh-, Schaf-,
Esel-,
Ziegen-, Schweine-, Straußen-, Geflügelzucht,
Kamelreitertruppe, Bienen und Bienenzucht).
Häute und und einen
Felle.
Ziegenfelle
Binderhäute sowie Schafunseren Kolonien
bilden in
begehrten
Artikel,
teils
für
die
An-
fertigung von Kleidungsstücken, Schuhen, Ge-
schirren, Ochsenriemen u. a. m., teils für die Ausfuhr nach Kulturländern. Deutschland Die Zeit ihrer Entstehung führte z. B. 1912 über 200 MilL kg H. u. F. im ist unbekannt, doch nimmt Barth an, daß sie Werte von fast 400 MilL ein; hiervon lieferjüngeren Ursprungs seien. Sie teilten sich in ten unsere Kolonien 294346 kg im Werte von die „sieben Haussa ', das sind die sieben echten 391 492 jK. Die Gesamtausfuhr von IL u. F. H. und die „nichtigen Sieben' oder die aus unseren Kolonien betrug 1912 rund sieben unechten H. Erstere waren Biram, 3,2 HOL kg im Werte von 4,3 Mill. jJC. In erster Dauro, Gober, Kano, Bano, Katsena und Linie kommt hierfür Deutsch-Ostafrika mit Segseg. Die letzteren, in denen die Haussa2,9 MilL kg in Betracht. Die Ausfuhr erfolgt hier sprache zu großer Ausdehnung gekommen ist, überwiegend aus den Ländern westlich vom sind die Landschaften Sangara, Kebbi, Nupe, Victoriasee über die Binnengrenze nach der Guari, Jariba, Jauri und Kororofa. Die Fulbe Ugandabahn; die Fellproduzenten sind aus(s. cL), die im Laufe der Jahrhunderte vom schließlich die Eingeborenen. Neumann. Senegal bis zum Benue gewandert waren, wurHautflügler oder Hymenopteren nennt man den ursprünglich von den Haussa unterdrückt. diejenigen Insekten, welche 5 Tarsenglieder, Im Jahre 1802 erhoben sie sich unter dem beißende Mundwerkzeuge und eine VerwandWanderprediger Othman dan Fodio und überlung mit Puppenrühe besitzen. Die Flügel rannten leicht die H., die in der Zeit zerrüttet fehlen entweder ganz (s. Tafel 67/68 Abb. 22), und schwach geworden waren. Auf dem Boden oder es sind vier häutige Flügel vorhanden der H. gründeten dann die Fulbe das Beich (s. Tafel 67/68 Abb. 21). Die Gruppen, soweit Sokoto. Oppen- sie dem I^aien in unsern Kolonien besonders Literatur: Barth, Reisen in Afrika II. Passarge-Rathjens. auffallen, lassen sich etwa folgendermaßen heim, Rabeh. (s. d.)
lagen
und dem
im Gebiete zwischen dem Niger
Tsadsee.
M
1
1
—
unterscheiden: Haussklaverei s. Sklaverei. Haussteuern s. Grundsteuern und Einge- Bei den Blatt-
Hausstorch
Holzwespen
und
ist
der
Hinterleib nach vorn kaum verschmälert und sitzt dem Thorax an. Bei den Schlupfwespen
borenensteuern.
breit s.
Störche.
befinden sich zwischen den Hüften und Schenkeln Haussuchung s. Durchsuchung. der Hinterbeine zwei Schenkelringe, bei den Haustiere der Eingeborenen. Als H. wer- Ameisen zwischen dem Vorder- und Hinterkörper entweder eine aufrechte Schuppe oder ein bis zwei den von den Eingeborenen der afrikanischen
Knötchen (s. Tafel 67/68 Abb. 22). Bei den echten Kolonien mit großen örtlichen Verschieden- Wespen oder Faltenwespen sind die Flügel in der Ruhe der Länge nach gefaltet. Bei den Bienen
heiten je nach den klimatischen Verhältnissen
und dem Vorkommen von Insekten fliege,
8.
d.)
hauptsächlich
Hunde
(Tsetse-
(s.
hunde), Katzen, Ziegen, Schafe, Binder, Esel,
Hühner,
Enten,
Schutzgebieten diesen
in
auch
den
westafrikanischen
Schweine,
(s.
d.) ist
das erste Glied der Hintcrtarsen verbreitert in eine Bürste umge-
Haus- und beim Weibchen meist
ferner
in
und Deutsch-Südwestafrika auch Pferde
wandelt, während bei den wandten das erste Glied walzig ist.
Hautkrankheiten
Grabwespen und
ver-
der Hintertareen fast Dahl. in den Tropen Außer den einheimi-
spielen
eine recht wichtige Bolle.
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Hautrotz
52
Hautkrankheiten gibt es eine Reihe Heartwater oder Veldt-sickness, eine in nur in den tropischen Gebieten die einigen Gegenden Transvaals vorkommende Bedingungen für ihr Vorkommen finden. Rinderkrankheit, deren auffälligstes Symptom Diese Bedingungen Bind bei diesen Krank- in der Anfüllung des Herzbeutels mit einer heiten mehr klimatische, als etwa das Vor- farblosen gelblichen Flüssigkeit besteht Die bestimmter Übertrager, die bei Krankheit wird durch eine Zecke (Amblyomma Affektionen ja in Betracht hebraeum) übertragen (s. Zecken) und nur in kommen können. Auch der Europäer ist gewissen Gegenden, und zwar auf höher gelemanchen Hautkrankheiten in den Tropen in genen Weiden, vornehmlich zur Sommerszeit, besonderem Maße ausgesetzt und muß daher beobachtet. Außer bei Rindern kommt H. vor allem auf eine sorgfaltige „Hauthygiene" auch bei Schafen und Ziegen vor. Bemerkensbedacht sein und darf die geringsten ihm un- wert ist, daß die Kaffernziege und das Fettbekannten krankhaften Erscheinungen auf der schwanzschaf gar nicht, das persische Schaf Haut niemals vernachlässigen, wenn möglich, nur wenig empfänglich dafür ist v. Ostertag. soll er sie baldigst dem Arzte zeigen. Die Hebammen. In Deutsch-Südwestafrika ist wichtigsten tropischen H. Bind unter dem be- die private Tätigkeit von H. die gleiche wie in eolf her, die
Namen
genauer besprochen, sie nochmals kurz angefahrt: Ri n g w u r m (Tinea circinata), verursacht durch Fadenpilze, befällt häufig Weiße an Orten mit feuchtem Klima; juckt sehr heftig; muß theratreffenden
seien
aber
hier
peutisch sehr sorgfältig behandelt werden
Ringwurm).
—
Tokelau-Ringwurm
(s.
(s.d.)
(Tinea imbricata); häufig bei Eingeborenen der
Südsee und Ostasiens; verursacht durch Fadenpilze; meist harmlose Affektion, charakterisiert durch die konzentrischen Figuren, die sie
auf der
oft
Beingeschwür
Haut
—
bildet.
(s. d.),
Tropisches
charakteristisches Ge-
Deutschland, außerdem werden aber vom Deutschen Frauen verein
vom Roten Kreuz
(s.
d.)
für die Kolonien in dieses wie in alle anderen
Schutzgebiete
H.schwestern verschickt.
Es
vom Roten Kreuz, welche nach einer besonderen Ausbildung das H.examen gemacht haben. Diese ILschwestern sollen neben der Krankenpflege, wenn es notwendig An Orten, wo nur ist, H.tätigkeit ausüben. wenige verheiratete Frauen sind, bleibt ihre Hauptaufgabe die Krankenpflege, welche in der Regel in einem Krankenhause ausgeübt wird (s. Deutscher Frauenverein vom Roten sind das Schwestern
schwür am Unterschenkel Eingeborener, das Kreuz für die Kolonien); in einzelnen Gegenden rasch nach den Seiten und in die Tiefe fort- sind jedoch die H.schwestern auch als Reisewuchert und den Betreffenden oft wochenlang schwestern allein mit Geburtshilfe und Wochenarbeitsunfähig macht.
einander nötig.
Die Erreger sind mit- pflege beschäftigt; diese Reiseschwestern werund den nach Bedürfnis nach kleineren Orten, Plan-
vergesellschaftete Spirochäten
Bakterien.
Frühzeitige Behandlung dringend
— Frambösie
(s. d.),
durch Spirochä-
ten verursachte, in den Tropen weit verbreitete
Infektionskrankheit oft himbeerähnlichen
mit charakteristischen, Eruptionen auf der Haut.
Steudel.
tagen usw. geschickt
Hechtalligator
s.
Krokodile.
Hedschra, Auswanderung Mohammeds von
Mekka nach Medina,
s.
Main
2.
Heerwesen
s.
Heiden,
Anhänger primitiver im Gegen-
Schutztruppen, Gefecht, Be-
Die Krankheit verläuft meist mild und ist waffnung. durch ähnliche Heilmittel wie die Syphilis,
mit der ist,
sie
nicht identisch aber nahe verwandt
erfolgreich zu behandeln.
—
Roter
Hund
die
satz zu den höheren (monotheistischen) Reli-
gionsformen. Abgesehen vom Sprachgebrauch durch die Einwirkung von Schweiß und der Kirchen gewinnt die Benennung auch Hitze entstehende entzündliche Reizung der kulturelle Bedeutung, da sie den christianiHaut, der am besten durch eine gute Hautsierten und vor allem den islamisierten Einund Körperpflege vorgebeugt wird. Die geborenen gegenüber die noch in der überweniger wichtigen tropischen Hautaffektionen Ainhum und Madurafuß s. unter dem betr. lieferten Kultur lebenden bezeichnet (S. a. Thilenius. Heidenstämme.)
(8. d.),
—
Wort
Literatur: Mense, Handbuch der Tropenkrankheiten. Seheube, Die Krankheiten der warmen Länder. Martin Mayer.
—
Hautrotz
s.
Rotz.
Heidenmission
s.
Mission.
Der Name H. hat sich eingebürgert für eine Anzahl von Völkern im Sudan, die unter mohammedanischen Völkern
Heidenstämme.
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Heiraten von Schutztruppenangehörigen
53
Heilanstalten
unterworfenes resp. zurückgedrängtes Volk
Heirat der Eingeborenen s. Eheschließung und Ehe der Naturvölker. Heiraten von (nicht farbigen) SchateFalbe (s. d.) kamen zuerst als friedliche Vieh- truppenangehörigen. Die für das preußische züchter aus Westen eingewandert und lebten, Heer über das Heiraten der Mihtärpersonen wenn auch einzelne Kämpfe vorkamen, als gegebenen Vorschriften (Heiratsverordnung friedliche Hirten gemeinsam mit den Heiden. vom 25. Mai 1902) finden auf die Schutztruppen Erst mit der Gründung des Fulbereiches von entsprechende Anwendung (§ 17 SchtrO.). Zur Sokoto begann der Kampf mit letzteren. Die Verheiratung bedürfen die Angehörigen der Fulbe kamen mit Pferden und gut bewaffnet, Schutztruppen der Genehmigung ihrer Vorgeund ihrem Ansturm konnten die H. in der setzten. Die Beamten der Schutztruppen beEbene nicht standhalten. Sie zogen sich in dürfen als Militärbeamte dieser Erlaubnis auch die isolierten und unzugänglichen Bergmassive dann, wenn die ihrer Stellung entsprechenden zurück, dort konnte die Fulbereiterei sich Klassen im Heere zu den Zivilbeamten der nicht entwickeln, dort blieben die H. bis zum Heeresverwaltung gehören. Offizieren, Saniheutigen Tage unabhängig. So sitzen im Ssari- täts- und Veterinäroffizieren erteit die Erlaubmassiv, im Tschebtschigebirge und Alantika- nis zur Eheschließung der Kaiser. An Stelle der in den Heeresvorschriften genannten gebirge, sowie im Mandaragebirge (s. Tafel 85) und kurz in allen größeren Gebirgsmassiven Vorgesetzten erteilen die Erlaubnis zum Heiraten: als
das im ganzen Gebiet der unbeschränkten Fulbeherrschaft der FalL Die
leben.
Es
überall H.,
ist
in
die
Kampf
stetem
mit den
Fulbe liegen, aber immer ihre Selbständigkeit Passarge- Rathjens. bewahrt haben. Heilanstalten s. Krauken häuser. HeiligenYerehrang i. Islam s. Derwische. Heiliger Ibis s. Ibisse. Heiliger Krieg i. Islam
Heimatshafen Hafen, von
dem
aus mit
der Schiffahrt der
dem
Schiffe die See-
Den Namen
Dem
H.
kommt
muß am Heck
des IL
jedes Schiff in gut lesbarer Schrift
führen.
in mehrfacher Hin-
sicht für das betreffende Schiff eine rechtliche
Bedeutung dasjenige,
folgen hat
Das
zu.
H. ist Eintragung zu erDer H. be-
Schiffsregister des
in welches die
Schiffsregister).
(s.
gründet einen besonderen Gerichtsstand sowohl in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten (für alle Ansprüche gegen den Reeder oder gegen Mitreeder) als auch im Strafprozeß (für alle auf dem Schiff begangenen Straftaten). Die einschlägigen,
dem
bürgerlichen, Straf-
und Pro-
zeßrecht angehörenden Vorschriften, wie § 10 StPO. und die im vierten Buche des HGB. enthaltenen, gelten
KonsGG. auch in
ten, für welche
ständig
ist
(HV.
x.
12); b) der
Kommandeur
der
Schutztruppen allen übrigen Beamten, dem Zeug-, Feuerwerks- und Festungsbau-Unterpersonal, den Unterzahlmeistern, den Unterinspektoren und den nach der Heimat beurlaubten übrigen Mannder Kommandeur der einzelnen c) Schutztruppe den Mannschaften, soweit diese Befugnis nicht dem Kommandeur der Schutztruppen vorbehalten ist Die Heiratserlaubnis schließt die Genehmigung zur Mitnahme der Familie in das Schutzgebiet nicht ein. Offiziere mit einem geringeren Gehalt als demjenigen eines Hauptmanns der mittleren Gehaltsstufe (4600 Ji) dürfen (H.V. A. I. 3) die Erlaubnis erst nachsuchen, wenn sie bestimmtes außerdienstliches Einkommen ein nachgewiesen haben, nämlich jahrlich: Der Hauptmann mit einem Gehalt von 3400 1600 Der Zeugs-, Feuerwerkshauptmann mit 3400 Jf. Gehalt 750 Der Stabsarzt, Stabsveterinär mit 3400 Ji Gehalt, der Ober- und Assistenzarzt, 760 Ji Oberveterinär, Veterinär Der Hauptmann, der in das Gehalt seines Dienstgrades noch nicht eingerückt ist, . 2600 Ji . der Oberleutnant and Leutnant. Aach Unteroffiziere und Mannschaften müssen Vermögen nachweisen und in sicheren zinstragenden Wertpapieren oder Sparkassenbüchern in der Kasse des Truppenteils niederlegen, Gemeine 160 Ji (bei Verheiratung mit einer Ausländerin 300 Ji), Unteroffiziere 300 Ji; Zeugfcldwebel, Feuerwerker, die nicht ausdrücklich zu Protokoll auf spätere Beförderung zum Zeug- usw. Offizier verzichtet haben, schaften;
Scheria 3.
s.
heifit in
fahrt betrieben wird.
RKA. denjenigen Beamim Heere der Kriegsminister zu-
a) der Staatssekretär des
gemäß
§
3 SchGG., § 19
für diejenigen Schiffe, deren H.
einem deutschen Schutzgebiete
liegt,
die
bürgerlichrechtlichen jedoch nur, soweit sich nicht ein entgegenstehendes Gewohnheitsrecht
—
M
M M
.
müssen ein jährliches außerdienstliches Einkommen von 1000 Ji nachweisen, Unterzahlmeister, Zahlmeisteraspiranten ein solches Einkommen von Heirachabis, Ort in der Nähe der Südgrenze 760 Ji auf die Zeit von der Eheschließung bis znr Beförderung zum Zahlmeister, falls sie nicht protovon Deutsch-Südwestafrika unter 28° s. Br.,
gebildet hat (§ 40 KonsGG.).
Heimatsarlaab
s.
Gerstmeyer.
Urlaub.
zum Zahlmeister verMilitarbeamte der Schutztruppen Einkommen nicht
kollarisch auf Beförderung
zugleich Station der katholischen Mission Tafel 136).
(s.
zichtet haben.
Dove. brauchen
ein außerdienstliches
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Heiße Quellen
54
—
Offiziere richten den Antrag an ihren vorgesetzten Kommandeur, dieser reicht ihn mit dem etwa erforderlichen Einkommensnachweis und dem Ehescheidungsurteil, sofern die Ehe mit einer geschiedenen Frau beabsichtigt wird, mit den monatlichen Gesuchslisten ein. Die Prüfung des Einkommensnachweises erfolgt bei dem Rechtsreferat der militärischen Abteilung des RKA. In der (jesuchsliste muß der Kommandeur erklären, daß weder dienstliche noch Standesrücksichten entgegenstehen. Anträge der Militärbeamten sind auf dem Dienstwege der entscheidenden Stelle vorzulegen, und der unmittelbare Vorgesetzte hat bei Weitergabe Stellung zu nehmen, indem er Bedenken geltend macht oder erklärt, daß weder dienstliche noch StandcsrQcksichten entgegenstehen. Über die Erteilung der Heiratserlaubnis ist dem Antragsteller zur Vorlegung beim Standesbeamten eine Bescheinigung auszustellen. Soll die Trauung nicht von dem zuständigen MiliiLrgeistlichen (oder dem mit der Militärseelsorge beauftragten Zivilgeistlichen), zu dessen Militärkirchengemeinde der Bräutigam gehört, son-
nachzuweisen.
dern von einem anderen Militär- oder Zivilgeistlicben vorgenommen werden, so muß bei dem zuständigen Geistlichen ein Erlaubnisschein (Dimissiorale) nachgesucht werden. Wird derselbe
|
der Verlobten, sowie die erfolgte Verkündigung
Verbindung; 5. die Unterschrift der anwesenden Personen. Die zu 4. abzugebenden Erdem Wortlaute der §§ 7, 7a des G. v. 4. Mai 1870 in der Fassung des Art. 40 ihrer
klärungen haben
EG.
z.
BGB. zu
entsprechen.
Wegen
der Ein-
richtung und Führung der H. im allgemeinen s.
gelten die nicht.
—
Für die Eingeborenen Bestimmungen des G. v. 4. Mai 1870
Standesregister.
Indes sind in einzelnen Schutzgebieten
durch Sonderbestimmungen II. für die Eingeborenen eingeführt, so in Deutsch-Ostafrika allgemein, jedoch nur versuchsweise (RErl. des Gouv. v. 25. Juli 1905, KolGG. 1905 S. 179), ferner in
Kamerun
für die christlichen Einge-
borenen durch die Bek. 18.
März 1907,
13.
(Landesgesetzgebung indes nicht zur
ßungsaktes
d.
Gouv.
v. 7.
Sept 1897 und S. 852).
Dez. 1896,
18. Okt. 191
Diese H. dienen
Beurkundung des Eheschlie-
selbst,
sondern
dem
lediglich
Zwecke der Registrierung der bereits andernicht erteilt, so muß der Geistliche unentgeltlich weit (z. B. in Kamerun von Missionaren durch die erfolgte Nachsuchung bescheinigen. Im übrigen unterhegen die Heiraten der Schutz- kirchliche Trauung) geschlossenen Ehen (s.Ehe).
—
truppenangehörigen den gleichen Gesetzesvorschriften wie die anderer Staatsbürger. Die vorstehend erörterte Genehmigung bildet ein aufschiebendes Ehehindernis; ihr Mangel ist auf die
Gerstmeyer.
Heiße Quellen oder Thermen nennt man Quellen, deren Temperatur höher
ist, als der Lufttemperatur an der AusflußDie Erhöhung der Wirkung; wer ohne diese Genehmigung heiratet, Wassertemperatur kann davon herrühren, wird mit Festungshaft bis zu 3 Monaten und daß die geförderten Wassermassen aus be-
Rechtsgültigkeit der geschlossenen Ehe einfluß160 Abs. 2 MStGB.), hat aber strafrechtliche
los (§
mittleren
steile
entsprechen würde.
mit Dienstentlassung, auf die als Nebenstrafe erkannt werden kann, bestraft (§§ 150, 30 Ziff. 2 MStGB.). Ernst. Heiratsregister. Zwecks Beurkundung der
deutenden Tiefen der Erdrinde stammen; denn da mit zunehmender Tiefe die Temperatur in der Erdkruste zunimmt, so muß auch Eheschließungen der nicht eingeborenen Be- das tief hinabgelangte Wasser auf seinem völkerung haben die Standesbeamten in den Wege eine erhöhte Temperatur annehmen. Schutzgebieten Heiratsregister nach einem (Solcher Entstehung sind offenbar die warvom RK. vorgeschriebenen Formular zu füh- men Quellen, die in einer nordsüdlichen ren (§ 2 des durch § 7 SchGG. für die Ehe- Zone Deutsch-Südwestafrikas auftreten und schließung und die Beurkundung des Personen- stellenweise Temperaturen bis 78° C. aufstandes in den Schutzgebieten eingeführten G. weisen; derselben Entstehung sind auch viele vom 4. Mai 1870 [BundesGBl. S. 599], sowie der an Bruchlinien gebundenen Thermen die
Instruktion des
[KolGG. Bd. v.
IL
I
S.
RK. vom
1.
März 1871 Deutsch-Ostafrikas,
68], ferner den Erl. des
Dez. 1885 [KolGG. Bd. I S. 66]
z.
B. die
Küstengebiets
des
oder
östlichen
des
die
und den Schollenlandes von Karagwe.) Können derartige Thermen ebensowohl in eruptivem wie
RErl. des
RK.
S. 150].)
In die H, sind aufzunehmen:
v. 22.
RK. mesozoischen
Dez. 1899 [KolGG. Bd. IV 1.
Vor- sedimentärem Gebiet entstehen, so sind da-
und Familiennamen, Staatsangehörigkeit, Alter, Stand oder Gewerbe, Geburts- und Wohnort der die Ehe eingehenden Personen 2. Vorund Familiennamen, Alter, Stand oder Gewerbe und Wohnort ihrer Eltern; 3. Vor- und Familiennamen, Alter, Stand oder Gewerbe und Wohnort der zugezogenen Zeugen; 4. die auf Befragen des Beamten abgegebene Erklärung ;
gegen andere auf vulkanische Gegenden benämlich solche Thermen, deren
schränkt,
Wasser durch Berührung mit noch nicht erkalteten
Magmamassen
in
der
völlig
Tiefe
der
Erde oder durch aufsteigende heiße Gase und Dämpfe erwärmt worden sind. Meistens wird es sich um Wassermassen handeln, die von der Erdoberfläche aus erst nach der Tiefe
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55
Heliographen
hinabgedrungen sind („vadoses" Wasser); Heldensagen der Eingeborenen. Bei schriftdoch gibt es auch Forscher, welche glauben, losen Völkern wird die Geschichte des Stammes bei fortschreitenden Entgasung des mündlich überliefert. Die naive Darstellung daß der Erdinnern auch Dämpfe „juvenilen" Wassers knüpft dabei an Personen an, deren Erlebnisse aus dem in der Tiefe ruhenden Magma auf- und Taten geschildert werden und die andersteigen und für sich allein heiße Quellen bilden seits der chronologischen Einteilung der Überoder wenigstens einen nennenswerten Bestand- lieferung dienen. Das Studium der H. ergibt Vulkanische daher neben einem Überblick über geschichtteil solcher ausmachen können. Thermen sind zahlreich in Deutsch-Melanesien liche, wirtschaftliche u. a. Ereignisse, über Sitten doch sind solche auch von den Marianen oder und Bräuche in früheren Zeiten auch einen von Deutsch-Ostafrika (z. B. im Kondeland und Einblick in die Wanderungen, Überlagerungen wahrscheinlich am Olmoti) bekannt. In vul- usw. des Volkes sowie Stammbäume der kanischen Gegenden treten nicht selten heiße Herrscher oder hervorragenden PersönlichQuellen von so hoher Temperatur zutage, als keiten, woraus wiederum eine gewisse Datiedem Siedepunkt bei dem daselbst herrschenden rung der Ereignisse möglich wird. Der stets Luftdruck entspricht oder selbst von höherer vorhandene geschichtliche Kern, der meist Temperatur, in letzterem Falle als Dampf- auch Personen- und Ortsnamen getreu wiederquellen (Fumarolen). Unter bestimmten natür- gibt, wird infolge der Überlieferungsart mehr lichen Verhältnissen kann es auch eintreten, oder weniger verändert durch Ausschmückung daß nicht allzu reichlich zuströmendes Grund- mit Anekdoten, durch die Häufung und den wasser durch ständige Erwärmung von der übermenschlichen Maßstab der Taten und Verschließlich in der richtungen. Trotzdem ist die H. eine der Tiefe her der Nähe Wärmequelle so erhitzt wird, daß die be- wertvollsten Quellen für die Geschichte; unsere nachbarten Wassermassen die Temperatur Erkenntnis der polynesischen und mikroneerreichen, die der Siedetemperatur bei dem sischen Wanderungen beruht ebenso darauf in der betreffenden Tiefe herrschenden Druck wie etwa z. T. der des Sudans. Thilenius. entspricht, und daß bei fortschreitender Helenariff oder Helenriff, San Felipe, CarteretWärmezufuhr dann die darüber lastende heiße bank, swischen 2° 49'—3° 1' n. Br. und 131° 46' bis Wassersäule explosionsartig in die Höhe ge- b2f ö. L. mit kleinen Sandinseln, zu Deutsch-Neu-
—
schleudert wird: es entsteht ein
Geiser
(s.
heißer Springquell.
d.),
Da
guinea gehörig.
Heliographen.
Der H. dient zur Übermitt-
die
lung militärischer Nachrichten zwischen zwei
Wärmezuleitung für lange Zeit ziemlich gleichförmig eintreten können, so stellen sich die Geisereruptionen auch in vielen Gegenden in ziemlich gleichmäßigen Zeitzwischenräumen ein. Da heißes Wasser im allgemeinen ein wesentlich größeres Lösungsvermögen besitzt als kaltes Wasser, so bringen heiße Quellen häufig bedeutende Mengen gelöster Mineralstoffe mit sich, die nahe der Mündung beim Erkalten wieder ausfallen und mehr oder minder bedeutende Absätze bilden können. Bei manchen Thermen und namentlich Geisern nehmen
Punkten durch Reflexion des Sonnenlichts mit einem oder zwei ebenen Spiegeln. Durch kurzoder langandauerndes Niederdrücken eines
die Wasserzufuhr,
andererseits
—
sie
die
Form
flachgeneigter Kegel oder über-
Tasters
wird vermittelst einer Hebelverbin-
dung der auf einem Dreibein
um
befestigte Spiegel
seine wagerechte Achse gedreht
und da-
durch der Gegenstation ein kurzer oder langer Lichtblick zugeworfen. Durch Verbindung kurzer und langer Lichtblicke werden die Punkte und Striche der beim Telegraphieren üblichen Morsezeichen wiedergegeben. Um das Sonnenbild auf einen entfernten Punkt zu werfen,
muß
Unie
die Spiegelebene rechtwinklig zu
den Winkel Deutsch-Neuguinea (Feni, Willaumezhalb- zwischen Sonne, Spiegel und Zielpunkt halbiert. mehrfach vorkommen. Wegen der heißen Da die Sonne infolge ihrer (scheinbaren) BeQuellen in Deutsch-Südwestafrika s. d. 4. Ge- wegung fortgesetzt ihren Standort ändert, so wässer. Sapper. muß man den Spiegel beim Signalgeben wiederHelahalbingel, 1886 vom Frhrn. v. Schleinitz holt etwa jede halbe oder ganze Minute entdeckte, im Kap Parsee endende Halbinsel nachstellen, ohne indes die Lage seines Mittelzwischen Samoahafen und Bayernbucht am punktes zu verschieben; zu diesem Zweck ist Huongolf. der Spiegel um seine senkrechte Achse drehbar einander befindlicher Terrassen an, wie solche
der
eingestellt werden, die
in
insel)
—
—
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Helm
Henninghaas
56
auf dem Dreibein befestigt und mittels Schraube,
924) und die Bek. vom gleichen Tage, entSchneckenspindel und Schneckenrad verstell- haltend die Bestimmungen der Körordnung,
Es werden vorwiegend Spiegel von 155 nachgekommen. mm Durchmesser nach der Bauart der Nach der Verordnung ist es verboten, nicht angekörte Hengste zum Decken von fremden Stuten C. Zeiß in Jena verwendet; ersterer gezu benutzen, zu vermieten oder zu verleihen, und stattet, mit gut ausgebildeten Leuten etwa 150, sie außerhalb der Farm des Besitzers frei umher letzterer 120 Worte in der Minute zu über- laufen zu lassen. Die Körordnung, welcher sich in
bar.
oder 250
Firma
mitteln; in
die Sichtweite betragt für enteren
Deutsch-Ostafrika 80—100,
150
km und
mehr; auf 140
km
für
letzteren
sind die Morse-
zeichen noch mit bloßem Auge gut sichtbar.
Nachts wird mit Lampenlicht signalisiert; in Deutsch-Ostafrika sind die Nächte für den Signaldienst besonders geeignet, weil sie klarer
und
nebelfreier
Lampen mit
sind
als
die Tagesstunden.
Sauerstoff und Azetylen ergeben
beim Signalisieren 60 km.
eine Sichtweite
Baltzer.
Helm s. Tropenhelm. Helmbohnen s. Bohnen. Helme der Eingeborenen Eingeborenen
von etwa
s.
Waffen der
4.
Helmperlhühner s. Perlhühner. Heloderma 8. Echsen.
Hemat
s.
Araber.
Hemileia vastatrix,
ein Rostpilz, der sich
Zukunft alle Pferdezüchter unterwerfen müssen, welche staatliche Vergünstigungen irgendwelcher Art auf dem Gebiete der Pferdezucht erhalten wollen, bestimmt, daß alle zweijährigen und alteren Hengste jährlich einer aus dem Direktor des Gestüts Nauchas, einem beamteten Tierarzt und zwei von den Bezirksräten zu wählenden Mitgliedern bestehenden Kommission vorgeführt werden müssen. Die untauglichen Hengste werden geschnitten. Die anzukörenden Hengste müssen mindestens 3 Jahre alt, gesund, vollkommen entwickelt, frei von erblichen Gebrechen und Formfehlern und vermöge des Körperbaus, der Knochen-
stärke und des Ganges zur Erzeugung brauchbarer Pferde des Reitschlages geeignet sein, auch dem vorhandenen Stutenmaterial und der anzustrebenden Zuchtrichtung des Schutzgebietes möglichst entsprechen. Der Besitzer von gekörten Hengsten darf auf seiner Farm keine nicht gekörten Hengste im Alter von über drei Jahren aufstellen. Vom Körzwang sind die Land- und Hauptbeschäler sowie Vollblut- und Halbbluthengste befreit, für welrhe bei der Einfuhr vom Gouvernement eine Beihilfe gewährt wird. Die Körung soll alljährlich
Uredosporen verbreitet und die im Monat Juli erfolgen. Um die Zucht noch weiter Blätter des Kaffeebaums befällt. Er erzeugt zu fördern, sieht die Körordnung die Ausstellung von Fohlenscheinen zum Zwecke der Nacherst gelbe Flecke auf diesen und bringt sie durch sog.
schließlich
zum Absterben. Bekannt wurde
er
weisung der Abstammung der gezüchteten Pferde und die Verpflichtimg für die Züchter vor, geeig-
dadurch, daß er die hochentwickelte Kaffee- nete Maßregeln zu treffen, um das Belegen jüngerer Bei der kultur Ceylons in den achziger Jahren des ver- als dreijähriger Stuten zu verhindern. gangenen Jahrhunderts völlig vernichtete und erstmaligen Körung wurden von 387 Hengsten 98 Hengste vorgeführt, von denen 51 Hengste andie Pflanzer zwang, zum Teebau überzugehen. gekört wurden, darunter mehrere mit dem VorSeitdem ist er nie wieder so verheerend auf- behalt, daß die Hengste bei der nächsten Körung getreten, trotzdem es wohl kaum eine Kaffee- nicht mehr würden angekört werden. In den anderen Schutzgebieten ist man nur pflanzung in der Welt gibt, die dauernd von ihm frei bliebe. Sorgfältiges Ablesen und Verbrennen der erkrankten Blätter sowie gelegentliches Bespritzen der Bäume mit Bordelaiser Brühe genügen im allgemeinen, um ihn in Schach zu halten. Ein Schädling bleibt er in-
noch in Samoa der staatlichen Körung der Deckhengste nähergetreten, in der Weise, daß die zur Zucht ungeeigneten Hengste kastriert werden sollt en Zu einem praktischen Ergebnis ist man bisher indes noch nicht ge-
sofern immer, als er die Ernteerträge herab-
kommen.
drückt. S. a. Kaffee.
Volkens.
.
Hennequen
Neumann. s.
Sisalagaven.
Henninghaus, August, S.V.D., apostolischer s. Matupi. Hendrik Witboi s. Witboi. Vikar von Südschantung mit Kiautechou Hengstkbrordnung. Bei der Bedeutung der (China), geb. am 11. Sept. 1862 zu Menden Pferdezucht für Deutsch-Südwestafrika (Westf.), trat 1879 in die Missionsgenossenvon Steyl ein, empfing hier 1885 ist das Bestreben der Farmer schon frühzeitig schaft dahin gegangen, eine gesetzliche Körung für die Priesterweihe und reiste 1885 mit Bischof die öffentlich zum Decken aufgestellten Hengste Anzer (s. d.) in die Mission. Nach einer Hendersoninftel
zu erhalten. Diesem Bestreben ist das Gouver- ausgezeichneten Wirksamkeit als Missionar, nement durch die V., betr. das Halten von als Militärpfarrer der deutschen Kolonie KiauHengsten, vom 29. Sept. 1911 (KolBl. XXII, tschou, als Leiter des Priesterseminars der
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Ht*nnci
57
Ilerero
Mission, als Redakteur einer chinesischen Zei- Stellung zuzuweisen. Sie sind unzweifelhaft ein
tung und Verfasser eines deutsch-chinesischen Glied der großen, das große afrikanische Süddreieck bewohnenden Banturasse, und diejenigen
Lexikons, bei den deutschen und chinesischen
wie bei den kirchlichen Behörden gleich ge- Forscher, welche auch den Osten Südafrikas übernahm er als geeignetster Nach- kennen, werden nicht anstehen, eine nahe Ver-
achtet,
Anzer 1904 das aposto- wandtschaft dieses Volkes mit den eigentlichen Vikariat, das jetzt zusammen gegen Kaffernvölkern anzunehmen. Die Einwande74000 Getaufte und 56000 Katechumenen rung der H. in die zuletzt von ihnen besetzten zählt. H. redigiert die alljährlich erscheinen- Landschaften hat nach allgemeiner Annahme erst verhältnismäßig spät stattgefunden. Jedenden „Neujahrsgrüße". folger des Bischofs v. lische
falls
Henriei, Ernst, Ingenieur und Gelehrter, geb. zu Berlin, unternahm in den Jahren 1887/91 verschiedene Reisen in West1887 drang er von der Küste Togos afrika. in das noch unerforschte Hinterland bis in die Gebirgslandschaft Agome vor. H. war 1892 bis 1905 als Ingenieur in Amerika tätig, seit 1906 an der Handelslehranstalt und Handelshoch-
dürfte sie nicht vor der Mitte des 18. Jahr-
man kann sie vielFolge des Rückstaues auffassen, den die vorwärtsdrängenden Bantustämme von Südostafrika durch das Zusammentreffen mit den Europäern der Kapkolonie erfuhren. Schließlich ist der Zeitpunkt dieses Vorrückens weniger wichtig als die Tatsache des schule in Leipzig. Schriften: Das deutsche Zusammentreffens mit der völlig andersTogogebiet und meine Afrikareise 1887, Leipz. gearteten hottentottischen Rasse, eine unmittelbare Folge jener H. Wanderung. Die zu1888; Lehrbuch der Ephesprache, 1891. Henry- Reld- Bucht, innerster Teil der Weiten letzt, d. h. im Beginn der deutschen HerrBucht (s. d.) im Süden der GazeUehalbinsel auf schaft von den H. bewohnten bzw. gelegentNeupommern im Bismarckarchipel (Deutsch-Neu- lich als Weideland benutzten Gebiete sind guinea). nicht mit dem Lande identisch, wie sie es Herbertflu 6, in die Gaußbucht mündender, durch längere Besetzung als ihr Eigentum von 0. Finsch 1885 entdeckter Fluß der Hanse- immerhin beanspruchen durften. Noch um mannküste (Kaiser-Wilhelmsland in Deutsch- die Mitte des vorigen Jahrhunderts war der Neuguinea). Swakop unterhalb Otjikango nicht in den Herbertshöhe, Europäeransiedlung mit gro- Händen dieses Volkes, ebensowenig das Gebiet ßen Kokospalmpflanzungen an der äußeren oberhalb Otjiseva, das sie auch vordem wohl Blanchebucht (Gazellehalbinsel auf Neupom- nur zeitweilig aufgesucht hatten. Die hier mem im Bismarckarchipel, Deutsch -Neu- und anderwärts vorhandenen hottentottischen Ortsnamen beweisen jedenfalls, daß die H. guinea) an Stelle des Eingeborenendorfes Kokopo und von den Eingeborenen noch immer nur vorübergehend hier aufgetreten sein Körperlich nähert sich der H. in Kokopo benannt, 1890—1899 Sitz der Ver- können. waltungsbehörden des Bisniarckarchipels, von vieler Hinsicht den Kaffern Südostafrikas. 1899—1909 auch des Gouvernements von Groß, oft herkulisch gebaut, zeichnet er sich Deutsch-Neuguinea. Letzteres hat jetzt seinen wie jene durch eine mehr schokoladenbraune als tiefschwarze Hautfarbe und durch nicht Sitz in Rabaul (s. d.). Herdenkrankheiten der Tiere sind Erkran- übermäßig negerhafte Gesichtszüge aus. Wie kungen, die durch tierische Schmarotzer her- für den südöstlichen Bantu ist auch für den vorgerufen werden. Zu den H.gehören z. B. H. die Häufigkeit schärfer geschnittener Gedie Magenwurmseuche, die Lungenwurmseuche, sichtezüge bezeichnend, die auf einen weit die Bandwurmseuche, die Leberegelseuche (s. zurückliegenden Zusammenhang mit hamitiv. Ostertag. schen Elementen deuten könnten. Blutarmut bei Tieren). Auch ein Herero (s. Tafel 64, 66). Die R, auch Ova- ziemlich helles Braun kommt nicht selten zur herero(8. cL) genannt, bildeten noch fm Anfange Beobachtung. Bei den Owambandjeru, dem des laufenden Jahrhunderts die Hauptbevölke- östlichen Zweige der H., soll diese Farbe etwas rung des außertropischen Teiles von Deutsch- häufiger vorkommen. Die geistige Befähigung Sudwestafrika. Während wir über die Herkunft des H. ist durchaus nicht gering. Auch in mancher Völker innerhalb unseres Schutzge- dieser Hinsicht gehören sie zu den hochstehenbietes so gut wie nichts wissen, ist es leicht, den den Bantu. Weniger lobenswert ist ihr CharakH. die ihnen zukommende ethnographische ter. Hochmut, Geiz und eine bis zur Frechheit hunderts erfolgt sein, und
10. Dez. 1854
leicht als eine
]
,
—
58
Herero
Anmaßung
den Leuten von Natur sie noch als selbSchlimmer als diese Eigenschaften und als die Habgier Unwahrhaftigkeit sind die Hang zur und der grausamen Instinkte, die dem Volke in fast all seinen Vertretern innewohnten. Wie der H. einen Hund in abscheulichster Weise zu quälen vermochte, so wurde er dem gefangenen Feinde gehende eigen
gewesen,
ist
solange
ständiges Volk gelten konnten.
Herero
Leibchen aus Straußeneierschalen (s. Tafel 66 Abb. 10) und schwere Bein- und Armringe (s.
Tafel 66 Abb. 11) gesellten. Wichtiger war,
daß (s.
die alte
Tafel 66
kurzen,
Wehr, aus Lanzen, Wurfspeeren Abb. 13) und dem Kirri, der
aber
stehend, in
gefährlichen
Wurfkeule
immer stärkerem Maße
be-
den,
teil-
weise ganz modernen, Feuerwaffen gewichen
war, ehe die Regierung die Macht besaß, eine
Die Entwaffnung oder auch nur eine wirksame gegenüber zur blutdurstigen Bestie. Martern, welchen selbst Frauen und Kinder Sperre weiterer Waffen- und Munitionseinfuhr während der Hottentottenkriege ausgesetzt durchzuführen. Diese Veränderung in dem
wurden, suchten ihresgleichen, und der Haß, Kulturbesitz des Volkes hat sich später bitter Daß die alte Kleidung mit dem der H. seines Feindes gedachte, kam an uns gerächt. sowohl dem gelben Volke wie den Weißen fast ganz aus Leder bestand, nimmt bei gegenüber in teuflischer Verräterei bruch.
Es
ist
dem
zum Aus- einem
entschiedensten Verteidiger
des Volkes nicht möglich, diese Blutgier und
Grausamkeit zu bestreiten, deren es gemacht hat. Sie hat überall Ausschreitungen schlimmster Art zur Folge gehabt, wo sich Bantu und fremde Bei den Rassen im Kampfe begegneten. die wilde
sich so oft schuldig
—
so begeisterten Volk von Viehzüchund der ganzen Landesausstattung nicht wunder. Auch das Beschmieren und Tränken aller dieser Lederteile mit Ocker und Fett findet seine Erklärung sehr wohl im Klima. Die Haut bleibt dadurch fortwährend geschmeidig und wird zudem vom Staube nicht gereizt, was sonst leicht häßliche und nicht tern
Eigenschaften der H. war
ungefährliche Hautkrankheiten, Ausschläge u. dgL nach sich ziehen würde. Der seltsame doch Kopfschmuck mit den drei „Eselsohren" wird manche Besserung früherer Zustände gelungen vom weiblichen Geschlecht von der Verheiratung an getragen. Zu den Scheibchen aus ist, so muß man dies um so mehr anerkennen, als selbst manche Missionare der älteren Zeit Straußeneischalen treten oft und gern Schnüre an dem Erfolge der Arbeit unter diesem Volke aus polyedrischen Eisenperlen verschiedener fast verzweifelten. Den erwähnten schlechten Größe, so daß das Gewicht eines solchen Eigenschaften stehen indessen auch einige Mieders auf 20 Pfd. und mehr steigen kann. Dahin gehört eine gewisse Die Ringsätze aus Eisenperlen für Unterarm gute gegenüber. Gastfreiheit, vor allem aber die Sorgfalt, mit und Unterschenkel nahmen früher oft eine der das Volk für seine Herden sorgte. Für die Ausdehnung an, daß sie jene Gliedmaßen fast Rinder arbeitete der IL wenn es sein mußte, ganz umhüllten. Der Speer ist in seinen Tag und Nacht, an seinen Tieren hing er mit schönsten Typen aus Eisen hergestellt, wobei einer Art von persönlicher Anhänglichkeit, und der Schaft mit einem buschigen Rinderschweif um einen verloren gegangenen Ochsen wieder überzogen ist. Ihrer Unhandlichkeit und zu erlangen, nahm er ohne Murren die größten Schwere wegen kann eine solche Waffe kaum Strapazen auf sich. Für den Europäer zu je bei Kampf und Jagd verwendet worden sein, arbeiten, ließ sich freilich auch der ärmere H. wird vielmehr als Schau- und Prunkwaffe geIn ihrem dient haben. nur in Ausnahmefällen bewegen. Das Inventar der bienenkorbÄußeren hatten sich die im Süden ihres förmigen Hütten ist im allgemeinen nicht reichLandes wohnenden H. wenigstens in den haltig; am mannigfaltigsten erscheint noch der größeren Orten längst den Weißen angepaßt, Hausrat, soweit er auf die Gewinnung, Aufbeals die Besiedelung einsetzte. Im Felde war wahrung und Verwendung der Milch Bezug hat. indessen ihre alte Kleidung noch oft zu er- Die großen und kleinen Holzgefäße, die einen blicken, bei den Männern vornehmlich aus besonderen Stil offenbarenden Löffel (s. Tafel 66 einem Schurz aus Lederriemen, bei den Abb. 15), die Trichter, kurz alles wird von den Frauen neben dem Schurz hauptsächlich aus Leuten selbst mit Hilfe gebogener Messer aus einem mit einer merkwürdigen, dreispitzigen dem Vollen geschnitzt. Die Flechtkunst liefert Iiederhaube verbundenen Überwurf bestehend dahingegen nichts Hervorragendes neben sehr geräumigen Tragkörben primitivster Technik (s. Tafel 66 Abb. 9), zu dem sich bei vielen vielen schlechten
die Arbeit der Mission unter ihnen besonders
schwer, und
wenn man bedenkt, daß
ihr
—
•
—
—
;
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59 Tafel 66 Abb. 12), die zur Aufnahme der Wa&sergefäße und sonstiger Kleinigkeiten bestimmt sind, finden sich jedoch auch besser und feiner geflochtene Gefäße, neben denen sehr große Kochtöpfe aus Ton, Lederbeutel mit Fett, andere Behälter mit Schmucksachen, die erwähnten Schnitzmesser, Buchubehälter und einiges andere mehr das gesamte Inventar bilden. Buchu ist das für ganz Südafrika charakteristische, aus stark aromatisch riechenden Kräutern zusammengesetzte kosmetische Pulver, ohne das kein Volksgenoß auskommt, das auf alle Körperteile gestreut wird und das die Hottentottenfrauen nach L. Schultze selbst in die Vulva einführen. Tafel 66 Abb. 18 stellt ein solches Buchubüchschen aus Schildkrötenschale Sie ist mit Harz abgedichtet und mit dar. Eigentümliche AnSchnurbehang versehen. schauungen über das Eigentumsrecht an Grund und Boden, die nach Ansicht der H. Besitz des Stammes waren, haben sicherlich viel zu der Entstehung der späteren Konflikte beige(s.
—
weder eine kriegerische Natur noch überhaupt von besonderem Mute beseelt. Die von der Verzweiflung eingegebenen Taten während jener schweren Tage dürfen nicht als Beweis für das Gegenteil angezogen werden; die früheren Zeiten haben die unkriegerische Art dieses Hirtenvolkes zur Genüge erkennen lassen, und
nachdem
jetzt,
hat, darf
man
ihre Selbständigkeit aufgehört
gerade
um
dieser Eigenschaft
annehmen, daß sich die Herero mit der Zeit zu einer guten und die Entwicklung des Landes in ihrer Art fördernden Arbeiterbevölkerung werden erziehen lassen, was beim Hottentotten schon wegen der entgegengesetzten willen
Veranlagung, die sich in der viel zäheren Art des
kriegerischen
Widerstandes
offenbarte,
—
ziemlich ausgeschlossen erscheint.
scheinen
ursprünglich
hervorgegangen
zu
aus
zwei
dem
sein,
Die H.
Stämmen
eigentlichen
Stammvolke und den im Osten ihres früheren Landes wohnenden Ovambandjeru (s. d.). Die sog. Owatjimba dagegen, die sich in einigen tragen. Der H. begriff nicht, daß ein Gebiet, Gegenden des Schutzgebietes fanden, werden in das er seine Rinder zur Weide trieb, ihm von manchen lediglich als eine verarmte Klasse nun mit einem Male verschlossen sein sollte. der wirklichen H. angesehen. Über die Sprache Aus solcher Regung heraus, die ihm schließlich der H. s. Hererosprache. S. a. Hereroaufstand. der infolge seiner Erziehung anders denkende Literatur: H. Schinz, DeutschSüdtctstafrika. Lpz. 1891. — H. v. Franfois, Nama und Europäer nicht verübeln kann und aus der Dam am. Magdebg. — K. Schwabe, Im wachsenden Erkenntnis heraus, daß es eines deutschen Diamantenlande. Bert. 1910. —Mehr Tages mit der gewohnten Freiheit der unissionssta ndpunkte aus: I. Irle, Die vom Dove. Herero. Gütersloh 1906. geschmälerten Weidenutzung für seine über war der schwerste Hereroaufstand. Der alles geliebten Rinderherden vorbei sein werde, Schutzgebiet im mag sich ein gut Teil des Hasses gegen die Eingeborenenaufstand Weißen erklären. Hier standen sich eben nicht Deutsch-Südwestafrika seit der Besitzergreinur zwei Rassen, sondern, was man in Europa fung, dem sich in unmittelbarer Folge der anschloß. Er kam gar nicht beachtet hat, zwei Weltanschauungen Hottentottenaufstand gegenüber, diejenige des fortgeschrittenen ganz überraschend im Januar 1904 zum AusKulturmenschen mit seinem ausgeprägten bruch, während der größte Teil der SchutzIndividualismus und die naiv-sozialistische truppe infolge der im Herbst 1903 bei den des Hirtenvolkes. Diese mußte im Interesse Bondelswarts (s. d.) ausgebrochenen Unruhen des Landes unterliegen, daran darf auch der- sich im äußersten Süden befand. Die Ursache jenige nicht Kritik üben, der sich voll auf die zum H. ist vornehmlich in der freiheitslieben-
M
H
Seite
der Eingeborenenrechte
Eine den, selbstbewußten Art der Herero zu
stellt.
er-
dem Untergange des Herero- blicken, die sich mit dem Fortschreiten der volkes als solchem wird man gleichwohl zu- Kultur immer mehr in ihrer Unabhängigkeit begeben müssen; sie ist eben in jenem Gegen- drohtfühlten und deshalb zum äußersten Wider-
gewisse Tragik in
satze der
Anschauungen begründet.
Verständnis der früheren Zeiten
—
Zum
mag noch einer
stand gegen jeden kolonisierenden Eindringling fest entschlossen waren (s. Herero). Die Er-
Charaktereigenschaft oder besser eines Mangels hebung l>egann mit der ziemlich gleichzeitigen gedacht werden, dessen man sich, unter dem Ermordung aller Weißen im mittleren Schutz-
Eindruck des Niederringens des großen Aufin Deutschland (8. Hereroaufstand), nicht recht bewußt ist. Der H. ist von Haus aus trotz der oben gestreiften Eigenschaften
standes
gebiet
— mit Ausnahme der Engländer, Missio— Plünderung der Farmen und
nare und Buren
,
Viehdiebstählen. Die erste Hilfe brachte die aus
dem Süden
herbeieilende
Kompagnie Franke
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Hererol&nd
60
Hereroaufstand
welche die von den Hereros eingeschlosse- scheidend geschlagen und später jenseits der nen Plätze Okahand ja und Omaruru entsetzte, Kalahari auf englischem Gebiet angesiedelt Literatur: Großer Generalstab, Die Kämpfe der Addeutschen Truppen in Südwestafrika. Aus der Heimat wurde sofort ein Marine(s. d.),
sowie das Landungskorps S. M. S. „Habicht".
—
[
Das Verstärkung hinausSüdwestafrika während des H er eroaufStandes. gesandt, sowie weitere Verstärkungen der Bayer, Mit dem Rerl. 1907, Mittler de Sohn. Schutztruppe in die Wege geleitet. Trotz einer Hauptquartier in Südwestafrika. Berk 1909, K. Schwabe, Der Krieg in SüdW. Weichter. Reihe glücklicher Gefechte bei Otjihinamawestafrika 1904—1906. Berl. 1907, C. A. Weüer. l>arero am 25. Febr. 1904, bei Onganjira am Lutter. 9. April 1904 und Oviumbo am 13. April 1904 Hereroland (s. Tafel 64). Unter dem, was wir gelang es mit den zunächst hinausgesandten Streitkräften nicht, den Aufstand zu unter- nach historischem Recht als H. bezeichnen, sind drücken. Erst nach weiterer Verstärkung und eigentlich recht verschiedene Gebiete zu verNeugliederung der Schutztruppe unter dem stehen. Denn in dieser Großlandschaft nimmt Oberbefehl des Generalleutnants v. Trotha sowohl das zur Kalahari (s. d.) entwässernde Land wie auch der Süden und der Norden (s. d.) wurde der zähe Widerstand der Hereros Expeditionskorps
Marine-Expeditionskorps in
miralität),
als erste
—
—
in
am
dem Entscheidungskampf am Waterberg 11.
Aug. 1904 gebrochen.
das Sandfeld,
wo
sie
dem Tode
Ihre Flucht in
des Verdurstens
preisgegeben waren, vollendete ihr Schicksal.
—
jedesmal eine Sonderstellung
ein.
L.
Schultze
rechnet deshalb nicht mit Unrecht den Osten
zur Kalahari selbst.
Wir können indessen
dieser
Einteilung nicht folgen, da es sich wenigstens
Noch während ihrer Verfolgung in das Sand- im Oberlauf der dieser zuströmenden Regenfeld brach im Oktober 1904 ein allgemeiner flüsse um ein ehedem von den Herero beAufstand der Hottentottenstämme aus. Seine weidetes Feld handelt. — Der Aufbau des
H
Entstehung ist auf dieselben allgemeinen Ursachen zurückzuführen, die auch den Ausbruch des Hereroaufstandes veranlaßten. Die Niederwerfung dieses Aufstandes war infolge der größeren Kriegstüchtigkeit der Hotten-
ist
totten bei weitem schwieriger, zeitraubender
zu
Nachdem
nicht so einfach wie derjenige des Groß-
Namalandes Süden wird
(s.
d.)
völlig
zu charakterisieren.
Der
von dem zentralen Er-
hebungsgebiet beherrscht, in
dem
wir die ge-
waltigste Massenerhebung des Schutzgebietes
sehen
haben.
Zwischen
dem
22.
und
Grad s. Br. und 18° ö. L. erhebt sich das totten anfangs noch in geschlossenen Stämmen Hochland von Südwestafrika zu einer Meereszum Kampf gestellt hatten, verlegten sie sich höhe, die im Mittel auf reichlich 1600—1700 m später auf den Kleinkrieg, in dem sie Meister angesetzt werden kann. Dies Kemland der waren. Erst im Dezember 1906 erreichten Massenerhebungen, dessen östliche und nörddie Kämpfe durch den Frieden zu Ukamas, in liche Ausläufer bereits um 100—200 m niedridem sich auch der Stamm der Bondelswarts- gere Durchschnittshöhen aufweisen, nimmt Hottentotten unterwarf und die Gewehre ab- mindestens 30000 qkm ein, die doppelte gab, ihr Ende, so daß am 31. März 1907 der Fläche wie das Königreich Sachsen, und trägt Kriegszustand aufgehoben werden konnte. gleichzeitig die meisten über 2000 m emporIn den beiden Aufständen verlor die Schutz- steigenden Bergmassen der Kolonie, die sich truppe durch Gefcchtsverluste und Unglücks- namentlich im Südwesten, in dem westlich darunter von Rehoboth liegenden Hochgebiet, ferner fälle 752 Tote bzw. Vermißte und in dem Auasgebirge (s. d.) bei Windhuk und 62 Offiziere, Sanitätsoffiziere, Beamte 907 Verwundete darunter 89 Offiziere usw. endlich in den südöstlich von Okahandja aufBesonders verlustreich für die Truppe waren steigenden Höhen zu ausgedehnten Landdie Gefechte bei Gr.-Nabas am 2./4. Jan. 1905 schaften mit echtem Gebirgscharakter entund bei Hartebeestmund am 24. Okt. 1905. wickeln. Hier, in dem südlichen H., reicht dar- die niedrigere Fortsetzung des zentralen HochKrankheiten erlagen insgesamt 689 unter 26 Offiziere usw. Der letzte nach dem landes in Gestalt langer Bodenwellen bis zum Friedensschluß noch im Felde stehende Stamm 19° ö. L. Eine ziemlich scharfe Trennung der Simon Copper-Hottentotten wurde am von den nördlichen Landschaften bildet 16. März 1908 in dem Gefecht bei Seatsub in- namentlich die Folge viel niedrigerer HochExpeditionsmitten der Kalahari von dem flächen von mehr ebenem Charakter, welche
und
verlustreicher.
sich die Hotten-
24.
—
—
—
—
—
korps des Hauptmanns
v.
Erckert
(s.
d.) ent-
vom 17°
ö.
L. an das Tal des
Swakop
begleiten
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Hereroland
61
und denen im Osten das Tal des Oberlaufes dem Atlantischen Ozean verläuft daher undes Schwarzen Nossob entspricht. Jenseits gefähr von Süden nach Norden, und zwar wird dieser Einschnürung wird das zentrale Hoch- die sie bestimmende Länge von 17° Ost nur land nicht allein niedriger als im Süden, im Oberlauf des Großen Omuramba (s. d.) etwas sondern es löst sich auch bald in einzelne, zu- weiter nach Westen verschoben. — So beruht meist durch Flußtäler voneinander getrennte
der grundlegende Unterschied zwischen den
Plateaus auf, zu deren bekanntesten das des
Flüssen des H. ganz vorwiegend auf ihrem Gefälle. Während wir die Gewässer der zwar Regenzeit in den nach der Kalahari zu abdie höchste Erhebung des Schutzgebiets, der laufenden Gerinnen gleich nach ihrem Aus-
Erongogebirge
gehört. Hier,
>
(s.
im
d.) in
der Nahe von
mittleren
11.
.
Omarur
findet sich
Wirkung
Omatako, aber
seine landschaftliche
ist trotz seiner
Seehöhe (2700 m) bei weitem ohne daß
Ebenen des Ostens versiegen sehen, eingeschnittene Täler von ihnen nicht mit derjenigen des Auasgebirges zu ver- in das Umland eingearbeitet sind, ist an den gleichen. Wieder anders als dies immerhin Rivieren des Westens gerade im Mittellauf, ja noch mannigfaltig gestaltete Land erscheint bis in die Namib (s. d.) hinein, das tiefe, schluchtSobald wir die Zone des artig entwickelte Tal ein besonderes Merkmal. der Norden des 21° s. Hr. aberschritten haben, beginnt die Die Erscheinungen des Abkommens, d. h. des Ebene vorzuherrschen. Die Hochländer, die oberflächlichen Fließens, wiederholen sich hier, sich auch hier noch über das Sockelland er- wie ja auch im Namalande, viel häufiger als heben, erscheinen dadurch noch mehr von in den ein regenreicheres Gebiet durcheinander gesondert. Das flache Land ist strömenden Kalahariflüssen innerhalb des mittKlimatisch (s. den zwar noch 1200—1300 m hoch über dem Meere leren und nördlichen gelegen, aber es gleicht, zumal am oberen allgemeinen Teil in dem Artikel Deutsch-SüdOmurambo- Omatako bereits durchaus den un- westafrika) gehört das H. noch zum außertropigeheuren Flächen in der Umgebung der Kala schen Südwestafrika. Selbst im äußersten Norhariflüsse in der Omaheke (s. Sandfeld). Unter den sind die Temperaturen noch erträglich, und den das ebene Land überragenden Massiven die Hitze wird noch durch die erfrischende Andrerseits ist das bekannteste der Waterberg (s. d.), das Kühle der Nächte ausgeglichen. nördlichste das in dem Dreieck zwischen zeichnen sich die Hochgebiete im Süden durch Otavi, Grootfontein und Tsumeb gelegene frische, gesunde und auch im Hochsommer Hochland, das aber nicht die imposante land- keineswegs übermäßig warme Luft aus. Im schaftliche Wirkung der zuerst genannten Winter kommen bis weit in den Norden geZeigt das südliche und legentliche Fröste vor. Sehr vorteilhaft unterErhebung erreicht. mittlere H. geognostisch eine enge, vor allem scheidet sich das Land vom Süden des Schutztritt in die
tief
—
H
H—
•
—
in
dem Vorwiegen
des Urgesteins begründete gebiets durch seine reicheren Niederschläge,
Verwandtschaft, so bildet der Norden auch die nur in den südwestlichsten Strichen von Seehöhe unter 30 cm in dieser Beziehung eine von der andern ab- weniger als 1400 weichende Landschaft. Hier sind es die Jahresmenge herabsinken, die dagegen im
m
und Kalksteine der Waterberg- Nordosten sogar in der Ebene 50 cm erreichen und der Otavilandschaften, die uns ein wesent- und übersteigen. Auch ist die Trockenzeit im
Sandsteine lich
anderes Bild geben,
als die eigenartigen
größten Teile des
H kürzer, die ungewöhnlich
Formen der Berglandschaften des mittleren regenarmen Jahre, die auch hier vorkommen, und besonders des südlichen Im Einklänge weniger arm an Regen als im Groß-Namalande. mit dem orographischen Bau steht endlich Die günstigen Wirkungen der Dampfarmut
H
im Osten gewicht,
aller drei
das
die
Landschaften das Über- der Luft auf die Gesundheit sind auch hier tiefe,
durch
vereinzeltes
Dagegen macht Nähe der Tropen namentlich im
überall deutlich bemerkbar.
kalkauftreten unterbrochene Sandbedeckung sich
die
über alle anderen Formationen erlangt und Norden wieder in der größeren Häufigkeit der Die das in diesen endlosen Ebenen uns in der Tat Malaria unter den Weißen geltend. einen Teil der Kalahari erkennen lehrt.
—
—
Pflanzenwelt
des
H.
weicht
in
ihrer
Zu-
H
Die Hydrographie des wird im wesentlichen sammensetzung nur im äußersten Norden von wieder durch die Lage des zentralen Hoch- der der außertropischen Teile des SchutzDie gebietes ab. Die Grenze der Palmen (Hyphaene) landes und seiner Ausläufer bestimmt.
Wasserscheide
zwischen
der
Kalahari
und
verläuft über Grootfontein; ebendort
finden
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Hererorind
62
auch die südlichsten Vertreter der Affenbrotbäume (Adansonien). Südlich von Otavi verschwinden auch die hochstämmigen Bäume, die hier wie im Ambolande auf freier Fläche, d. h. ohne auf das Grundwasser angewiesen zu sein, geschlossene Bestände bilden. Das ganze übrige H. zeichnet sich durch die gleichen Formen aus, die wir auch in den besser bestandenen Teilen des Namalandes finden. Vor allem sind es die verschiedenen Akazien des außertropiBchen Südafrika, die den Grundbestand des Holzwuchses bilden. Die freie
Bevölkerung wurde ehemals nur im Süden den mittleren und nördlichen Teilen des Landes bis in das Waterberggebiet von den Herero (s. d.) gebildet, während in den einsamen Hochgebieten die schwarze Urbevölkerung, die Bergdamara (s. d.), das Land besetzt hielten. Die hottentottische Bevölkerung saß in geschlossenen Massen im äußersten
sich
in
—
Süden
während
die Halbsträucher sich
hier
geographisch
abgegrenzten
und auch der hellfarbige die Buschmänner
bevölkerung,
Teil der Ur-
zum
bereits
gehörenden Teile der Nur im Norden, im Otavigebiet,
Kalaharigebiet
im Weide- Ebenen.
lande auf einzelne Gebiete im zentralen Hoch-
be-
d.)
(s.
schränkten sich auf die östlichsten,
Fläche weist dagegen namentlich Grasbestand auf,
des
Gebiets,
finden wir sie in unmittelbarer Nachbarschaft
—
Der wesentliche und der ehemals von den Herero bewohnten Gebiete. Augen fallende Unterschied des Literatur: //. Schinz, Deutsch- Südwcsla frika. Lpz. 1891. — K. Dove, Deutsch-Südwestafrika, H. gegen das Namaland beruht somit nicht Ergebnisse e. wissensch. Reise im südl. Damarasowohl auf den Einzelformen der Pflanzenwelt
lande beschränken. sofort in die
des Ostens in reicher Fülle anzutreffen.
Gotha 1896.
—
Der«., Deutsch- SüdwestAufl., Berl. 1914. L. Schultz*, in H. Meyer, Das deutsch* Kolonialreich. Dove. Lpz. 1910. land*.
vielmehr in der Art ihres Massenauftretens. Unter gleicher geographischer Länge ist das Pflanzenkleid des Bodens viel dichter und kräftiger entwickelt als im Süden. Der dornige Buschwald bedeckt nicht nur die Ebenen, sondern vielfach auch die Gehänge der höheren Landschaften, die baumartig entwickelten Akazien in der Umgebung der Riviere und in Grundwassergebieten sind höher und bilden oft parkartige, an den Regenflüssen auch waldähnliche Bestände. Das Gras steht dichter als im Süden und ist auch in den Ebenen als
afrika.
—
2.
DetUsch-Südwestafrika
Hererorind s. Rinder. Hererosprache. Die Sprache der Herero (s. ist
d.)
eine sehr entwickelte Bantusprache. Sie hat
eine sehr große Anzahl
von Wortklassen, einen wahren Reichtum an pronominalen und verbaFormen. Da die Herero ursprüngüch Rinderhirten waren, ist der Wortschatz besonders ausgebildet für alles, was sich auf die Viehzucht bezieht. Durch die Rheinische len
—
(evangelische)
Missionsgesellschaft
(s.
d.)
ist
Heimische Kulturgewächse kennt das H. nicht, das Herero zur Schriftsprache erhoben. B. Brincker, Wörterbuch des OtjiIlerero. Lpz. 1886. C. G. Büttner, Sprachführer durch Damaraland. Der«., Märchen der Ova-Herero. Zeitschr. für afr. Spr. I. 189 ff, 295 ff. C. H. Hahn, Grundzüge einer Grammatik des Herero. Berl. 1857. F. W. Kolbe, An English- Herero Diciionary. Omahonge Cape Town 1883. Lesebuch. oohdeza. Gütersloh 1879. C. Meinhof, Grundriß einer Lautlehre der Banlusprachen, Berl. 1910, 113—141. C. Meinhof, Die
und von wildwachsenden Nutzpflanzen kann Literatur: außer den die Feldkost (s. d.) liefernden Gewächsen höchstens in dem Sinne gesprochen werden, als einige Wurzeln (Gerbstoffe) und das von den Akazien ausgeschwitzte
(Gummi
arabicum)
vielleicht
Auch
genau
—
—
eine
—
Verwertung gestatten werden. Tierwelt des Landes entspricht im Namalande durchaus dem Steppencharakter. Nur wenige im Süden nicht vorhandene Tiere begegnen uns hier, so das Warzenschwein im nördlichen R, ebenso wie auch einige Antilopen, wie das Kudu und
industrielle
—
—
Gummi
einmal
—
die
—
—
wie
BcrL
Sprache der Herero in Südwestafrika.
1909. — Das Neue Testament. Gütersloh 1879. — G. Viehe, Grammatik des Olji-Herero. 1897. — in Hererosprache: Stuttg.
u. Berl.
Omahungi.
Zeitschrift
Barmer Mission.
Meinhof.
Hering, zur Familie der Clupeidae oder sind als im Groß-Namaland. Der Reichtum heringsartigen Fische gehöriger See- und Bracknamentlich an Großwild hat in den letzten wasserfisch von größter wirtschaftlicher BeJahrzehnten beträchtlich abgenommen. Die deutung, namentlich in den nördlichen Meeren. noch 1893 im Gebiet von Gobabis vorhandene Vertreter der Heringsfamilie kommen auch an Giraffe ist verschwunden, die Löwen, damals allen Punkten der Küste Westafrikas vor, noch im nördlichen und östlichen H. häufig, lassen sich aberanGüteund somit an wirtschaftDie lichem Wert nicht mit dem nordischen H. vtrhaben sich ebenfalls stark verringert. das Hartebeest (Kaamaantilope) hier häufiger
[
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63 gleichen.
Von den nordischen Clupeiden kommt mit
hügeligen, vulkanischen Inseln
im Innern
durch einige Durchfahrten zuganglichen Lagune. Die höchste Erhebung, auf der HauptDie echte Sardelle (Engraulis encrasicholus L.) insel Luf gelegen, erreicht 244 m. Auf der wurde von Gruvel südwärts bis zur Küste von Doppelinsel Maron und A kih befindet sich der Dahome' angetroffen; wie er mitteilt, kommt Sitz der Heinr. Rudolf Wahlen G. m. b.H. (s. d.),
die echte Sardine (Clupea pilchardus Walb.)
der
südlich mir bis zu den Kanarischen Inseln vor.
an manchen Stellen der Küste in ungeheuren Mengen vor. Es ist sicher, daß sie vor der Togoküste zu finden ist, und wahrscheinlich, daß sie auch noch in Kamerun angetroffen werden kann. Die bisher dort nachgewiesenen Harten sind nach Ehrenbaum leider recht minderwertig und eignen sich nur als Nahrungsmittel für Eingeborene. Die größte Rolle spielt ein maifischartiger H, Clupea dorsalis C. V. (s. Tafel 79/80 Abb. 11), u der von den Duala „epa genannt wird und nicht nur als ausgewachsener Fisch, sondern auch in seiner Jugendform also solche wird sie
—
—
genannt im Kamerunastuarium in großen Mengen gefangen wird. Einer anderen Gattung gehört Clupea africana Bl. (s. Tafel 79/80 Abb. 10) an, die in allen Flußgebieten Kameruns gelegentlich massenhaft vorkommt Eine Süßwasserform des H. ist Pellonula vorax Gthr. (s. Tafel 79/80 Abb. 12), er elölo
sehr
auf dieser wie den benachbarten Inseln
die
Kokosnußplantagen
angelegt
hat
und auch
Handelsstationen unterhält, die von den Eingeborenen Kopra eintauschen. Die gehören verwaltungsseitig zum Bismarckarchipel und unterstehen somit der Leitung des Gouver-
H
—
neurs von Deutsch-Neuguinea. Die lokale Ver-
waltung
liegt in
Manus
auf
den Händen des Stationsleiters
(Admiralitätsinseln), der auch die
Eingeborenengerichtsbarkeit und die standes-
amtlichen
Geschäfte
im
ausübt;
daselbst
übrigen gehören die Inseln
zum Amtsbezirk
des
Obergerichts und des Bezirksgerichts Rabaul. Missionsstationen befinden sich nicht auf den In-
Auf Maron ist eine Postagentur. Die Inselgruppe wird achtwöchentlich von den Dampseln.
fern der Austral- Japan-Linie angelaufen.
neben unterhält die H. R. Wahlen G. m.
Dab.
H.
für den Verkehr auf ihren Stationen noch ver-
schiedene Motor- und Segclkutter und hat zurVgl. zeit einen Dampfer hierfür im Bau. etwa die Größe unserer Sprotten. Deutsche Seekarte Nr. 408 (nach Aufnahmen Über die Bevölkerung der Trockenzeit suchen sie in großen Schwär- des „Planet" 1906).
weitverbreitet in allen westafrikanischen Strö-
men. In
men
um
Sie hat
die Beichten Küstengewasser auf, vielleicht dort zu laichen. Die in Kamerun vor-
kommenden H.
eignen sich anscheinend nicht
zur Anfertigung einer sardinen- oder sardellen-
(s.
Tafel 27)
s.
Paramikronesien.
Honisheim, Eduard,
geb. 22.
Mai 1847
in
Mainz, bereiste als Schiffsführer und -eigner die Inseln des nordwestlichen Stillen
Ozeans
Man wird sie wohl am 1872/82, gründete die ersten Niederlassungen besten durch Räuchern konservieren. Clupea der späteren Jaluit-Gesellschaft (s. d.) auf den ocellata Poppe ist eine 15—20 cm lange H.art Marshall-, Kingsmillinseln und Karolinen, ließ
artigen Konserve.
—
der Küste Westafrikas.
Küste
Sie ist dicht vor der
selten, soll in größerer
Entfernung
in
sich
dann auf Matupi
(s.
d.)
nieder
gründete dort die Firma Herasheim
und be-
& Co. (s. d.),
großen Mengen vorkommen und gibt geräuchert die 1909 in eine A.-G. (Sitz Hamburg) umgewar von 1882 bis zur eine brauchbare Handelsware. Versuche der wandelt wurde. Kapregierung, sie zu einer sardinenartigen Flaggenhissung deutscher Konsul in der Süd-
H
wohnt
in
Hamburg und
schrieb:
Dosenkonserve zu verarbeiten, haben bisher
see,
keinen Erfolg gehabt.
Bismarckarchipel und seine Zukunft.
Lübbert.
Herithi (suah.), aus arab. hirz
= Amulett,
s.
Abjed.
Herkulesbucht, Bucht des Huongolfs nahe der Ostgrenze des Kaiser -Wilhelmslandes (DeutschNeuguinea), von Moresby 1874 entdeckt.
Hermelinmanguste
s.
Mangusten.
Der
Herasheim, Franz, geb. 22. Okt. 1846, gest. 8. Jan. 1909, Kaufmann in Manchester, Havre, Mexiko, reiste mit seinem Bruder Eduard im nordwestlichen Stillen Ozean, ließ sich auf den Marshallinseln nieder und gründete 1887 die Jaluit-Gesellschaft (s. d.) in Hamburg.
Hermitinseln (dazu Karte S. 64) oder Luf, Er war erster Konsul des Deutschen Reiches Agomes, Eremiteninseln, Los Eremitaöos, für die Marshall-, KingsmiUinseln und Karobewohntes Atoll des nordwestlichen Bis- linen. schrieb: Beitrag zur Sprache der
H
marckarcbipels (Deutsch-Neuguinea) zwischen 144° 56'- 145° 8' ö. L. und 1° 26-36' s. Br.,
Marshallinseln,
Lpz.
1880; Südsee - Erinne-
rungen, Berl. 1883.
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Hernsheim
&
64
Co. A.-G.
Hörnsheim & Co. A.-G. Die Gesellschaft H. & Co. A.-G. in Hamburg ist im Jahre 1909 zum Zwecke der Übernahme und Fortführung des Handelsgeschäftes und der Pflanzungen der Kommandit-Gesellschaft in Fa. Hernsheim & Co. in Matupi (Bismarckarchipel; s. Hernsheim, Eduard) gegründet worden. Das Grundkapital, welches anfangs 1200000
M
M
wurde im Jahre 1911 auf 1800000 Die Gesellschaft zahlte an Dividende im Jahre 1909 8%, im Jahre 1910 11 %, im Jahre 1911 11 und im Jahre 1912 (auf das erhöhte Kapital) 11 %. Die Hauptbetrug,
erhöht.
%
Hörnsheim
bürg, in
Kieta
und
&
Co. A.-G.
für den Distrikt der Salomon-
Komuli
den Distrikt der Reihe von Handelsstationen unterstellt sind. Die Gesellschaft besitzt in den verschiedenen Teilen des Schutzgebietes Kokosnußpflanzungen (Makada, Rabaul, Bagail, Nusa, Portlandinseln, Admiralitätsinsem) mit einem Gesamtareal von inseln
in
Admiralitätsinseln,
für
denen
eine
etwa3000ha,von denen Ende 1912 etwas über 2000 ha mit Palmen bestanden waren. Auf Matupi unterhält die Gesellschaft ein Kohlenlager,
von welchem hauptsächlich die im Schutzgbiete stationierten deutschen Kriegsschiffe "und Re-
niederlassung der Gesellschaft, die sich ur- gierungsfahrzeuge ihre Vorräte ergänzen. Außer Kopra werden Trocas und Burgosmuscheln, 1912 nach Rabaul, dem Sitze des Ksl. Gouver- Perlmutterschalen, Steinnüsse, Nutzhölzer und nements von Deutsch-Neuguinea, verlegt. Schmuckfedern exportiert. Die Gesellschaft Filialen der Gesellschaft befinden sich in besitzt zwei kleine Motorschooner, mehrere Käwieng für den Distrikt von Neumecklen- Barkassen und eine Reihe von Segelfahrzeugen sprünglich in Matupi befand, wurde im Jahre
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Tafel 66. Deutsches Kolonial-Lexikon.
Zu
Artikel: Hottentotten, Herero,
Ovambo und Bergdaman
Kultur der Hottentotten, Herero, Ovambo und Bergdamara. 1. Honigstock (Hottentotten). 3. ButtertaUX Hottentotten). 3. Nararaeeeer (Topnaar). 4. Sieb für Naramehl (Topnrjnr). 5. Schlagfalle (Hottentotten, Berudamara). 6. Meiner mit Scheitle (Ovambo). 7. Schröpfhorn (Hottentotten). 8. Knien ler (Hottentotten, Buschmänner). 9. Kopfputz der Hererofraucu. 10. Mieder der Hererofrauen. 11. Unterarm- und Unter* vhenkel manschet te der Hererofnuen. 12. Tragkorb für Waaserkalcbasaen (Herero). 13. Eisenspeer (Herero). 14. Kochtopf (Herero, Bergdamara). 15. Schöpflöffel (Herero, Bergdamara). 16. Ktimuer (ovambo). 17. Häuf- uud Tabakpfeife (Bergdamara, allgemein). 18. BuchubebJUter (allgemein).
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Herpes
Hespe«
65
und Booten, welche dein Lokalverkehr und der Arbeiteranwerbung dienen. Die Zahl der weißen Angestellten betragt etwa 40, von denen 10 in Pflanzungen beschäftigt sind. Außerdem sind etwa 20 Chinesen und Amboinesen und 750 Melanesier im Dienste der Gesellschaft Krauß. Herpes, Blaschenausschlag an den Lippen oder in der weiteren Umgebung des Mundes.
Herzerkrankung, sondern um eine nervöse Störung der Herztätigkeit, wie sie sich auf der Grundlage einer Schädigung des Nervensystems in den Tropen häufig entwickelt (s. Nervenkrankheiten). Diese Störungen werden erfahrungsgemäß durch einen Klimawechsel, mehrmonatigen Aufenthalt in der gemäßigten Zone, günstig beeinflußt. Die organischen Erkrankungen des Herzens werden durch entzündliche Vorgänge am Herzen oder durch anderweitige Schädigung des Organs (VerkalVon den kung, Verfettung) hervorgerufen.
Der H. ist häufig bei Infektionskrankheiten, be(s. d.). Die Bläschen trocknen nach wenigen Tagen ein. Es iBt für entzündlichen Störungen am Herzen ist die Sauberhaltung der befallenen Hautpartie zu wichtigste die Entzündung der Herzinnenhaut sorgen, damit sie nicht zum Ausgangspunkt (Endokarditis), welche durch Eindringen von von größeren Entzündungsprozessen (GesichtsKrankheitserregern in die Blutbahn (Gelenkrose) wird. Bei stärkerer Entwickelung des rheumatismus [8. d.], Tripper [s. GeschlechtsH. ist Bestreichen mit Vaseline oder Glyzerin krankheiten], Sepsis) hervorgerufen wird. Nach Werner. Ablauf dieser entzündlichen Vorgänge bleibt Herrenloses Land 8. Kronland u. Land- häufig ein Herzfehler zurück. Klinisch macht gesetzgebung und Landpolitik 4. sich die Endokarditis durch Störung der Herzsonders auch bei Malaria
Uerrmann, beim
Karl, Begierungsrat und Referent
Gouvernement
Hauptmann
ksl.
a.
in
Deutsch-Ostafrika,
D., geb. 15. April 1863 zu
Arolsen, 1889 Offizier in der Wissmanntruppe,
dann
seinem Ausscheiden 1899 in der wo er sich in vielen Gefechten auszeichnete und mehrfach schwer verwundet wurde. H. leitete drei Grenzvermessungen: bis zu
Schutztruppe,
1898/99 zwischen Njassa- und Tanganjikasee, 1900/02 am Kiwusee (kongolesische Grenze), 1905/06 in Kamerun zwischen Rio del Rey und
Kreuzfluß
Grenzexpeditionen).
(s.
Er
ver-
öffentlichte in den Mitt. a. d. d. Schutzgeb.:
nachweisbar durch das Hörbarwerden von Geräuschen an Stelle von reinen Herztönen bei der Auskultation der HerzDie klappen, und durch Fieber bemerkbar. Behandlung besteht in Bettruhe, Applikation von Eis auf die Herzgegend und innerlicher, vom Arzt anzuordnender Medikation. Werner. tätigkeit,
Herzogberge, etwa 1000 m hohes, aus alten zusammengesetztes Gebirge im Westen des Huongolfs (Kaiser-Wilhelmsland). Gesteinen
Herzogsee, südlich der Markham-Mündung im Westen des
gelegene ausgedehnte Lagune
Huongolfs (ICaiser-Wilhelmsland), 1886 von Ugogo, das Land und seine Bewohner, 1892; Hauptmann Dreger entdeckt, durch ein GeDie Wasiba und ihr Land, 1897; Das Vulkanwirr von Inseln und Inselchen ausgezeichnet. gebiet des zentralafrikanischen Grabens, 1904; Hespers, Franz Karl, Prälat, Professor, DomKarte des Russisi-, Kiwu- und Vulkangebiets,
1
:
kapitular
100000.
Herrnhnter
s.
Brüdergemeine.
am
und
12. Okt.
Geistlicher
Rat
in Köln, geb.
1846 zu Lank (Kreis Krefeld), stu-
dierte in Bonn Theologie, Geschichte und s. Missionare vom heilig* Geographie, wurde 1870 Priester und ReligionsHerzen Jesu und Priester des Herzens und Oberlehrer am städtischen Gymnasium und Realgymnasium in Köln, ist seit 1896 Mitrankheiten machen sich durch Be- glied des Kölner Metropoütankapitels und erzschwerden in der Gegend des Herzens, Herzklop- bischöflichen Generalvi kariats. Auf kolonialem
Herz Jesu-Mission
sten
fen,
Atemnot schon
bei geringen körperlichen
Gebiete tat er sich hervor als Vorsitzender des
des Afrikavereins Anstrengungen und Beklemmungsgefühl be- Verwaltungsausschusses merkbar. Bei schwereren Erkrankungen kommt deutscher Katholiken und des Franziskusin Köln, als Vorstandsmites zu bläulicher Verfärbung der Haut und der Missionsvereins sichtbaren Schleimhäute und zur Bildung von glied des deutschen Vereins vom hl. Lande und Wassersucht. In sehr vielen Fällen handelt es der Deutschen Kolonialgesellschaft (s. d.), als sich bei den leichteren Beschwerden nicht um Mitglied des Kolonialrats (s. d.) von seiner eine durch organische Veränderungen bedingte Kolonial- Lexikon
Bd.
II.
Errichtung bis zu seiner Auflösung.
Als Ver-
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Hesse-Wartegg
trauens mann zwischen Regierung
machte
er sich
intereesen wie
um die deutschen um das katholische
Kolonial-
Heydt, von Bankfirma v.
Missions-
Elberfeld 31. Juli
Er
veröffent-
wesen, in gleicher Weise verdient. lichte u.
und Mission
der, Karl, Bankier u. Inhaber der d.
& Co.
Heydt
an
Jahre 1885
in Berlin, geb. zu
beteiligte sich im Kommandit- Gesellschaft
1858,
der
Karl Peters und Genossen,
folgende Werke: Die Erforschung
a.
Hibiscus
66
um
deren Finan-
dem Tode
Livingstones zierung er sich besondere Verdienste erwarb Kongo, Erlebnisse und (s. K. Peters). Vorstandsmitglied der GesellSchilderungen des P. Schynse 1890; Mit Stan- schaft für Deutsche Kolonisation (s. d.) und ley und Emin Pascha durch Deutsch-Ostafrika später der Deutschen Kolonialgesellschaft (s. von P. Schynse, L u. 2. Aufl. 1890 (übersetzt d.). Mitbegründer der Deutschen Ostafrikaund Vorsitzender des ins Italienische und Französische); P. Schynses Linie, Mitbegründer Äquatorialafrikas seit
am
1881; Zwei Jahre
letzte Reisen 1892.
Zugleich
war
er Heraus-
Bank und Ostafrika
Zeitschrift
vereins
„Gott
(1882/87), gegenwärtig der will es",
der Deutsch-Ostafrikanischen
Aufsichtsrates
geber der Illustrierten Bibliothek für Länder-
und Völkerkunde
Organ des Afrika-
(s.
(8.
von
d.)
d.),
Hesse -Wartegg, Ernst Generalkonsul
D.,
a.
v.,
geb.
für Deutsch-
des
Kolonialrats
Begründung (1891)
Membre
International
Colonial
Geheimer Hofrat, 1854 21. Febr.
Mitglied
dessen
zur Auflösung,
(s. d,).
Handelsbank
der
effectif (s.
d.) in
bis
des Institut Brüssel.
Hibernische Inseln, von Bristow geprägter in Sammelname für die Inseln des BismarckErde und be- archipel- (Deutsch-Neuguinea), welche Neuschrieb dieselben in zahlreichen, viel ge- mecklenburg und Neuhannover im Osten und lesenen Werken. Auch die deutschen Kolonien Norden begleiten, also Nissan, Feni, Tanga, in und an der Südsee hat er besucht und be- Lir, Tabargruppe, Sturm- und Tenchinsel, soschrieben in den Werken: Samoa, Bismarck- wie St. Matthias mit ihren Begleitinselchen. archipel und Neuguinea, Lpz. 1900; Kiau- Näheres über die einzelnen Inselgruppen s. tschou und Schantung, Lpz. 1900. Lebt in unter ihrem Namen. zu
unternahm
Wien,
zahlreiche Reisen
die verschiedensten Teile der
Villa Tribschen, Luzern.
Hetärismus
s.
Hettnergipfel
Ehe der Naturvölker s.
Hochland
Hibiscus, eine artenreiche Gattung der Malvengewächse, die fast in allen Tropen ver-
1.
Riesen-
der
und vielseitige Verwendung findet. Es sind Bäume, Sträuchor oder Kräuter mit
breitet ist
krater.
Heuschoberinseln, tatsinseln
(s.
d.)
in»
Neuguinea) im SSO Bristow entdeckt.
Inselgruppe der AdmiraliBismarckarchipel (Deutschvon Manus, 1817 von G.
großen, schönen Blüten, ähnlich der wolle,
und Kapselfrüchten. Wegen
man
findet
die
Hibiscusarten
Ziersträucher, so vor allem H.
Heuschrecken. Unter dem Namen H. faßte
Von manchen werden
man
Baum-
ihrer Blüten
vielfach
als
rosa sinensis.
die Blätter als
Gemüse
früher die Feld-H., Laub-H., Fang-H., gegessen und aus den Samen fette öle geGespenst-H. und Grillen zusammen. Nach wonnen. Die nicht ganz reifen Früchte (0 k r a), neuerer Auffassung bringt man diese Formen von H. esculentus werden sowohl von den sogar in verschiedene Ordnungen. S. die einEingeborenen als auch in Europa als Gezelnen SpezialartikeL
müse
gegessen.
Heusis, große Wasserstelle innerhalb reicher H.arten
Weide im westlichen Komashochland Deutsch-Südwestafrika.
Im Beginn
(s.
der
d.) in
liefert in
W ind-
Hevea brasiliensis s. Kautschuk Hexenschuß s. Rheumatismus. s.
Am
wichtigsten sind aber die
Faserpflanzen.
Garn bohanf, In Java
der eine juteähnliche Fa^er besitzt.
hat
man
umfangreiche Kulturen angelegt und exportiert das Produkt
2.
Religionen der Eingeborenen
H. cannabinus
Indien den bekannten
T
huker Siedlung war H. wichtiger Truppenposten, da hier ein von den Witbois (s. d.) auf deren Zügen häufig benutzter Verkehrsweg vom nordwestlichen Namalande nach dem Tal des Swakop führte. H. ist der natürliche Mittelpunkt für die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Komaslandes. Dove.
Hexerei
als
2. |
seit einiger Zeit
als Javajute. Auch H. sabdariffa wird wegen seiner Fasern, die unter dem Namen Rozelle bekannt sind, in Indien kultiviert. Der Bast von H. elatus, einem Baum Westindiens, findet als Cubabast Verwendung zur Herstellung von Hüten und zum Einwickeln von Zigarren. Die zuerst genannten Arten finden sich neben anderen auch im
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Hickorydorf
67
Hinrichtung
ganzen tropischen Afrika und werden von fähigkeit Deutsch-Ostafrikas, 3. AufL, und gab den Eingeborenen nach den verschiedenen die 2. AufL von H. Semlers Tropische AgrikulRichtungen hin genutzt. Voigt tur heraus. H. ist Mitbegründer des Kolonial-
Hiekorydorf s. Bonaberi. Hidjab (arab.), Amulett, s. Abjed. Hidjazbahn s. Panislamismus. Hilfsarbeiter
s.
Adjunkt.
wirtschaftlichen Komitees
(b. d.) und der Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen (s. d.).
Hindu
s.
Banjanen.
Hindustüni, die allgemeine Verkehrs- und Handelssprache Vorderindiens, deren sich auch eine die Europäer im Verkehr mit Eingeborenen be-
Hilfsvölker. Unter H. versteht man Verstärkung der Gefechtstruppe durch Eingedienen. borenenstämme, die aus persönlichen Gründen
Es
ist eine
indogermanische Sprache, Lehnwörter enthält
die aber viele arabische
(Verfeindung,
Rivalität,
Wiedervergeltung,
Lust zum Kriegshandwerk u. a.), und gegen Belohnungen ihre Dienste für eine bestimmte Kriegshandlung zur Verfügung stellen. Die Heranziehung solcher H. ist im allgemeinen an die Genehmigung des betr. Gouvernements geknüpft. Zur Unterscheidung vom Feind werden sie mit weithin sichtbaren, vom Gegner nicht leicht nachzuahmenden Abzeichen (heimische Feldmützen, Kakiabzeichen, kleine deutsche Flaggen u. dgl. m.) versehen. Über die Art ihrer Verwendung s. Gefecht a 7. Zimmermann. Hiltrup bei Münster i. W., Sitz des Mutterhauses der deutschen Missionare vom heiligsten Herzen Jesu (s. d.) oder Hiltruper Missionare stalt,
Noviziat, humanistische Lehransehenswerte ethnographische und zoolo,
und wenigstens von den Mohammedanern mit arabischer Schrift geschrieben wird.
Moham-
medanische Inder, die als Händler nach Ostkommen, haben diese Sprache auch in
afrika
Deutsch-Ostafrika eingeführt
(s.
Inder).
Grammatiken. A. 0. Green, Praciical Hindustani Grammar. Oxford 1895. A. N. Philipps, Hindiuttani Idioms wüh Vocabulary and Explanatory Notes. Land. 1892. M. Schullze, Grammatik der hindustanischen Sprache. Lpz. 1894. —r A. Seidel, Theoret. praU. Grammatik der hindustan. Sprache. Wien 1899. G. Stnaü, Grammar of the Urdu or Hindustani Langvage in its Romanized Characiers. Calcutta 1895. Com. Tagliabue, Grammatica deüa lingua indoslana o urdu. Roma 1892. Cam. Tagliabue, Manuale e Glossario deUa lingua indostana o urdu. Roma 1898. Thimm, Hin-
Literatur:
—
—
—
—
—
— CA.
dustani self-taught, a Hindustani Grammar. Land. 1907. Wörterbücher. S. W.Faüon, Hindustani- English Dietionary. Benares 1879. G. 8. A. Ranking, An English- Hindustani Dietionary. Land. 1905. Meinhof.
—
Sammlungen aus der Südsee. In H. ist auch das Mutterhaus der Missionsschwestern Herzen Jesu (s. d.). Vgl. Monatshefte, Hiltrup, fortlaufend. Schmidlin. Hinrichtung, die Vollziehung der durch Hiltruper Missionare s. Missionare vom Strafurteil erkannten Todesstrafe. In den heiligsten Herz Jesu. Schutzgebieten hat der Gouverneur darüber zu Himo, Fluß, s. Kilema u. Marangu. bestimmen, ob sie durch Enthaupten, ErHindorf, Richard, Dr. phil., Vorstand meh- schießen oder Erhängen zu erfolgen hat (vgL rerer kolonialer Pflanzungsgesellschaften, geb. § 6 SchGG. in Verbindung mit § 9 KsL V. v. in Ruhrort am 17. Nov. 1863, wohnhaft in 9. Nov 1900, RGBl. S. 1005). Im MilitärstrafCharlottenburg. Studierte Landwirtschaft und verfahren (vgL § 14 MStGB. und für die afriStaatswissenschaften in Halle und Berlin, pro- kanischen Schutzgebiete die Allerb. V. betr. movierte 1886 in Halle, war als praktischer die Einführung der deutschen MilitärstrafLandwirt tätig in den Jahren 1887, 88, 89, 90 gesetze in den afrikanischen Schutzgebieten in Neuguinea, Australien, Java, Sumatra und vom 26. Juli 1896, RGBl. 1896 S. 669, für Ceylon; 1891 in Ägypten und Deutsch-Ost- Kiautschou das G. betr. die militärische Strafafrika; 1893/94 in Deutsch-Südwestafrika und rechtspflege im Kiautschougebiet v. 25. Juni Südafrika; 1895 in Java und Deutsch-Ost- 1900, RGBL S. 304) ist die Todesstrafe durch afrika; 1897 und 1899/1900 in Deutsch-Ost- Erschießen zu vollstrecken, wenn sie wegen gische
—
vom hL
Legte 1891 die erste Kaffeepflanzung eines militärischen Verbrechens, im Felde auch Deutsch-Ostafrika (Ost-Usambara) an und dann, wenn sie wegen eines nicht militärischen führte die Sisalkultur in Deutsch-Ostafrika ein. Verbrechens erkannt worden ist. Die H. afrika. in
—
H. veröffentlichte u. a.: Leitfaden der malai- Eingeborener erfolgt übungsgemäß durch Erischen Umgangssprache, 4. Aufl., 1913; Der hängen, in Deutsch-Neuguinea durch Erschielandwirtschaftliche Wert und die Besicdlungs- ßen. Gerstmeyer. 6*
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Hirsebier
68
Hinterbliebencnversicherung
von Küste und
tischen Beziehungen
Hinterbliebenenversicherung s. Versicherungswesen 2. Hinterlader s. Feuerwaffen. Hinterland. Dieser zuerst in der Periode der deutschen Kolonialerwerbungen und der
land in den Wortschatz vieler Kultursprachen
neuerdings aufgenommen worden. S. a. InterDanckelman. essensphären.
Berliner Kongokonferenz (s. d.) in der Diplomatie und politischen Geographie in Gebrauch
Hippopotamns
s.
Flußpferd.
Hirsehantilope
s.
Wasserböcke.
den afrikanischen Schutzlanger Zeit landeinwärts von einer bestimmten Küsten- gebieten, sind in Kiautschou seit Marianeninsel Rota und strecke gelegene Gebiet, das in erster Linie in ausgerottet, auf der des Bismarckverkehrspolitischer Hinsicht, dann aber auch neuerdings auf einigen Inseln ausgesetzt. Der aus ethnographischen, orographischen, hydro- archipels (Deutsch-Neuguinea) Philippinen. graphischen oder allgemeinen geographischen Marianen-Hirsch stammt von den
gekommene Ausdruck
bezeichnet
Hirsche fehlen
dasjenige
in
Matschie.
Gründen zu eben dieser Küstenstrecke graDeshalb kann die Längenerstreckung
Hirschferkel
vitiert.
der betreffenden Küste bei der Theorie des H. nicht allein für die entsprechende Iüngcnentfaltung des politisch zugehörigen Binnenlandes maßgebend sein, wie wir an Deutsch-Ostafrika mit seiner schräg zum Victoriasee ansteigenden Nordgrenze gegen Bei den deutschBritisch-Östafrika sehen. französischen Verhandlungen über die Abgrenzung von Kamerun im Jahre 1893/94 argumentierten die französischen Unterhändler vergeblich dahin, daß, weil die Westgrenze von Kamerun im Jahre 1885 nur bis zu den Croß-
Wassermoschustier.
s.
Hirse, Sammelbegriff für Getreidearten aus Gattungen der Gramineen, im heimischen Sinne nur für die unter verschiedenen
—
1. Sorghum3a und b genannten Arten. Hirse (s. d.) von Andropogon Sorghum (L) Brot., in den Kolonien bei weitem die wich-
tigste; 2.
Pennisetumhirse (s.
setum americanum
teaus direkt herausgeschnitten sind.
Man kann
wohl annehmen, daß früher die Seebedeckung eine viel größere war, daß der Tsadsee vielgelösten Ränder, die allmählich wieder in eine leicht das ganze Tsad-Logonebecken ausgezuerst recht geschlossene, dann aber immer lichter werdende Inselberglandschaft übergehen. Im füllt hat. Die Franzosen nehmen an, daß daWesten scheint der Abbruch des Plateaus ein ziem- mals ebenfalls ein jahreszeitUches Sinken des lich steiler zu sein, während nach Osten und be- Seespiegels stattgefunden habe, und daß dann sonders nach Süden der Übergang zu den Ebenen die Flüsse die vielen regellosen und jetzt für des Tsad und Logone und Benue ein viel allmähund licherer ist Bekannte Inselberge oder kleine die Entwässerung unnützen Trockentäler Massive sind im Süden der Hossere Holraa, im Sümpfe geschaffen haben. Im ganzen Logonerelativ gescldossenes Plateau,
dann
folgen die aul-
,
I
|
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181
gleiche
Höhe haben, und
land.
zur Regenzeit ein
z. B. der Pennde, die größte Wassers an das Grundwasser ab-
Teil der Flüsse, so
Menge
ihres
Der Pennde erhält durch seine Nebenflüsse ungeheure Wassermengen zugeführt und ist zur Regenzeit doch nur 80 m breit im Unterlaufe. Dagegen führen Uam und Logone zur Regenzeit ganz bedeutende Wassermassen in den Tsadsee und überschwemmen ihre Ufer
auch der Eintritt des Pennde* in das AUuvialWestlich dieser Logonelinie liegt das sog. Zwischenstromland zwischen Schari und Logone, das seit dem Novemberabkommen an Frankreich abgetreten ist. Am linken Ufer des Logone ist wahrscheinlich nur noch ein schmaler Gürtel des Alluviallandes vorhanden, der sich aber wohl weit am westlichen Logone hinaufzieht Zwischen Logone und Pennde liegt das Lakkai and, fruchtbare Ebenen, die oft mit 20 steilen Rand zu den in die Alluvien eingeschnittenen Flüsse abfallen. Die Vegetation dieses Gebietes ist Buschsteppe und Grasland. Dieser Charakter ändert sich nördlich der Tuburisümpfe. Dort tritt die Dornbaumsteppe auf, die den ganzen nördlichen Teil des Tsadbeckens einnimmt und die sich im Unterlauf des Schari zu einem dichten Dornbuschwald verdichtet An den Flußläufen haben wir Sumpfvegetation und am Tsadsee einen wohl 20 km breiten Schilfgürtel. Die Siedelungen liegen zur Hauptsache an den schiffbaren Strömen, so am Jadseram Bama und Dikoa, am Schari Gulfei, liegt
beckeii soll der Grundwasserspiegel ständig eine
geben.
:
auf weite Strecken hin.
Der Tsadsee hat ein Areal, das im Laufe der Zeit die größten Schwankungen gezeigt hat Nach 1 1gal gibt es auf 27000 qkm an. Augenblicklich sind überhaupt nur noch zwei Becken ständig mit Waaser bedeckt, eins vor der Mündung des Schari und eins vor der Mündung des Komadugu. Der Nordteil ist versandet. Die Uferlinie ist im Süden schwer festzustellen wegen der dichten Röhrichtdickichte, die kaum zu durchdringen sind. Im Osten ist der sog. Archipel, eine Unmenge von länglich parallelen Inseln, die wegen ihrer Form als Dünen gedeutet wurden. Nach Osten geht der
m
am
Logone
Lere.
Kusseri,
Musgum,
Lame und Binder
Lai,
am
Kebbi
sind Knotenpunkte wich-
tiger Straßen.
e) Das Ssangatiefland. Wir haben die Bahr el Ghasal als tiefgelegene, teils sumpfige Grenze zwischen dem Hochland von K. und Niederung nach Borku hinein, der als früherer Ab- dem Ssangatiefland von Wesso nach Bera Ngoko fluß des See angesehen wird. Jetzt ist der See und von dort in einem nach Süden offenen abflußlos. Das Gebiet zwischen Jadseram und Schari ist ausgezeichnet durch die Unmasse von Bogen, etwa zur Mündung des Lobai, gezogen. Kanälen und toten Wassern, die besonders vom Der Beginn des Plateaus wird beim UbangiSchari ausgehen und überall in den Tsad münden. zi pfel durch die die Schiffahrt hindernde erste Einzelne Inselberge ragen aus dem Tiefland auf, Schnelle des Ubangi, die sog. Schnelle von so der Mendif, dann die Kuppe von Bai da, ferner nördlich des Tuburi die Berge von Dana. Der Singa, angezeigt. Es ist nun aber nach der
Boden ist auf weite Strecken hier von dem sog. französischen Literatur nicht nachzuweisen, wo Firki bedeckt, einem schwarzen, zur Trockenzeit die Schnellen hegen, ob oberhalb oder untermit tiefen Rissen zerspringenden Humusboden. halb der Einmündung des Lobai. Das SsangaZur Regenzeit bildet er einen unter Wasser stehenden Sumpf. Im Westen bildet der Jadseram die tiefland bildet einfach den nördlichen Teil des j
Grenze des deutschen Gebietes. Er kommt vom Mandaragebirge, an dessen Westhängen er entlang fließt. Er steht mit seinen Nebenarmen mit denen der übrigen Flüsse, die vom Mandaragebirge kommen, sowie mit denen des Schari und des Logone in Verbindung. Doch sind alle diese Kanäle zur Trockenzeit meist wasserleer. Die großen Kanäle, die vom Schari und Logone ausgehen, sind der Sserbeal, der Sawal, der Mere Rura, der Kulal MaHia und der Matia. In letzteren münden die zwei vom Mandaragebirge herabkommenden Flüsse Jegoa und Tsanaga. Eine interessante Tatsache ist, daß der Schari in offener Wasserverbindung mit dem Benue steht und zwar vermittelst des Mao Kebbi und der Tuburisümpfe. Inwieweit und wie oft der Logone hier zum Benue seine Wassermassen sendet, ist noch nicht ganz bestimmt Wahrscheinlich ist, daß der Benue und der Mao Kebbi im Laufe der Zeit, wenn der Mensch es nicht verhindern wird, den Logone und damit wohl auch den Schari anzapfen wird und damit das Tsadseebecken cur Wüste werden ließe. Die Grenze des deutschen Gebietes läuft den Logone and dann den Pennde. wie der östliche Logone besser genannt wird, hinauf bis Gore, um von dort nach Süden weiter zu verlaufen. Bei Gore
gewaltigen Kongobeckens und hegt in etwa
m durchschnittlicher Höhe. Da das Gebiet nur von den Flüssen aus bereist ist und noch niemand ins Innere gekommen ist, so ist schwer, etwas über die Natur des Landes zu sagen. Wahrscheinlich ist, daß das mit dichtem Urwald bedeckte Sumpfland zur Regenzeit, und das ist die längere Hälfte des Jahres, zum größten Teil unter Wasser steht. Eines weiteren Urteils muß man sich wohl vorläufig enthalten. Der deutsche Ssangazipfel hegt einerseits zwischen dem Kandeko- und Likuala-Mossaka und 350-400
andererseits dem Likuala-Essubi, oder wie die Franzosen ihn nennen, den Likuala aux Herbes, beides Flüsse, die gemeinsam mit dem zwischen ihnen fließenden Ssanga mit einem Gewirr von Flußarmen, sich in das Gewirr der Flußarme des Kongo ergießen. Auch noch weiter oberhalb ist der Ssanga mehrmals mit den beiden Likuala durch Kanäle verbunden. Der Ssanga selbst fließt in großen Windungen zwischen
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Kamerun 3
Kamerun 3
182
zeiten ein Teil des Logonewassers dem Meere zugeschickt wird. Man nimmt an, daß hier wenn es auch oft schwer ist, eine Wasserscheideneroberung vom Benue aus dem Gewirr von Flußarmen den richtigen stattgefunden hat, und daß der Mao Kebbi,
sumpfigen, undurchdringlichen Uferwaldungen
dahin, der Schiffahrt aber keine Schwierigkeiten bereitend, in
herauszufinden. Die Vegetation des ganzen der Ausfluß der Tuburisümpfe, bestrebt ist, Gebietes ist dichtester Urwald, der schwer zu den ganzen oberen Logonelauf sich tributär zu durchdringen sein wird. Am südlichen Ende machen. des Ssangazipfels hegt
am
Bonga
Kongo, ein
a)
Die Küstenflüsse. Man kann
unter den
aus einigen Hütten bestehender elender, sehr Flüssen, die ihr Wasser ins Meer führen, zwei ungesunder Ort, der aber wegen seiner Lage Arten unterscheiden, je nachdem sie den der für unsere Kolonien Wichtigkeit erlangen wird.
Küste parallel verlaufenden aufgebogenen Rand
kaum erwähnens-
des inneren Plateaus durchbrochen haben, oder
Sonstige Siedelungen sind
ob 3.
Gewässer.
Man kann
K. fünf große
in
sie
auf diesem entspringen. Danach spricht
man von
Stromsysteme unterscheiden. Das sind: a) die Flüsse, die zum Meere fließen, b) die Flüsse, die dem Benue zufließen, also damit dem Nigersystem angehören, c) die in das abflußlose Tsadseebecken fließenden Flüsse, d) die zum Kongo und Ubangi gehörenden Zuflüsse, und e) ganz im Süden die Quellflüsse einiger Nebenflüsse des Ogowe. Die Hauptwasserscheide
Zu
Jade, wir den Quellknoten des ganzen Gebietes
nur
Vorlandflüssen und Hochlandflüssen.
ersterer
Kategorie gehören
alle kleineren
Küstenflüsse sowie auch der Kreuzfluß, der allerdings nur mit seinem Oberlaufe auf deut-
schem Gebiet liegt. Solche sind z. B. der Akpa Korum, der Ndian, der Meme, ferner Mungo, Wuri und Dibamba, sowie der Lokundje und Lobe und endlich im Süden von SpaniscbGuinea der Ndua. Von den Flüssen, die weit geht bei dieser Verteilung des Flußnetzes auf auf das Hochland hinaufreichen, ist der größte dem Nordrand des Plateaus von K. entlang, der Sanaga, der von dem äußersten Ostrand und zwar vom Ebomassiv ausgehend zum des Hochlandes entspringt. Ferner gehören zu Bamendagebirge, dann auf dem Kamm des dieser Kategorie der Njong und der Kampo Kumbohochlandes zum Kamm des Ngaundere- oder Ntem. hochlandes und von dort zum Baiaplateau, in Wir wollen mit den kleinen Vorlandflüssen bedessen südöstlichem Teile, dem Hochland von ginnen. Der Kreuzfluß oder Cross River gehört
Quellflüsse des Ssanga, der
Uam,
fluß des Schari, sowie die beiden Quellflüsse
und denen,
die
dem Kongo
zufließen,
um
von
dort nach Süden in die Sumpfwasserscheiden
der Njemplatte überzugehen, zuzuteilen.
Südlich des Dscha
teilt sie sich in
zwei Äste, die die Quellen des Iwindo zwischen
wenig markant sind. Die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen des Tsadbeckens und denen des Kongobeckens ist ebenfalls wenig markant; sie senkt sich mit dem allgemeinen Niveau der Landschaften nach Osten zu. Ein seltenes Vorkommen ist, daß in K. zwei Stromsysteme, das des Tsadbeckens und das des Niger, untereinander durch den Tuburisumpf in Verbindung stehen, und daß zu den feuchten Jahres-
zu
Quellflüsse
unserem
Gebiet entspringen auf
bis zur Mündung im Urwald, der aber nicht weit von seinem Talweg nach Norden aufhört. Ossidinge und Mamfe sind die wichtigsten an ihm gelegenen Siedclungen. Die beiden nächsten in das Rio-del-Rey-Ästuar mündenden Küstenflusse sind der Akpa Korum und der Ndian,
den Quellen
wo es schwer hält,
die Quellflüsse verschiedenen Stromsystetnen
sich einschließen, die aber beide
Oberläufe
westnordwestlicher Richtung das Ossidinge-Tiefland und beschreibt auf englischem Gebiet einen großen Bogen, um die Westkameruner Massivregion zu umgehen. Er mündet mit einem ausgedehnten Ästuar, das mit dem Ästuar von Rio del Rey zusammenhangt. Der KreuzfluB ist bis Mamfe schiffbar und führt daher einen großen Teil des Handels des westlichsten Teils unserer Kolonien zum Meer. Er fließt völlig von
Die Wasserscheiden gehen von diesem Zentrum nach allen Seiten. Die Wasserscheide zwischen den Flüssen, die zum Meer der Penndö.
geht auf der Sanagaschwelle entlang,
seinem
zahlreichen
dem Rand des Plateaus vom Manengubagebirge bis zum Baliplateau. Er durchfließt dann in
als Quell-
des unteren Logone, der westliche Logone und
abfließen,
in
Hier entspringen der Sanaga, die Seine
besitzen.
I
ersterer die Grenze gegen Nigeria bildend.
Beide
dem Anom-Bergland und fließen im Waldland. Sie sind wohl nur in ihren untersten Mündungsgebieten schiffbar, wo sie durch ein Netzwerk von Creeks mit dem Hafen Rio del Rey verbunden sind. Der nächste ebenfalls in das entspringen auf völlig
mündende Küstenfluß ist Rio-del-Rey-Ästuar der Meme, der von den Rumpibergen berabkommend erst nach Süden fließt, dann durch den Kamerunberg nach Westen abgelenkt, diesen umFür die Schiffahrt kommt er nicht in BeJenseits des Kamerunberges münden im
fließt tracht.
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Kamerun 3
Kamerun 3
183
Kamerunästuar die drei im Unterlauf schiffbaren wohl eigentlich der Hauptzufluß des Kampo ist. Flusse Mungo, Wuri und Dibamba. Der Mungo Beim Einfluß des Ke, der von Süden kommt, ist entspringt an den Westhängen des Bamenda- er schon 200 m breit Außer dem Kom strömen biegt dann nach Süden um und fließt ihm von Norden noch mehrere wichtige Zuflüsse ,
>irge
hindurch, die
um
und
Kamerunberg
mit einem Netzwerk von Creeks
Kamerunbucht zu münden.
dame, also bis
zum Beginn
Er
ist bis
in
Mun-
des kristallinen Vor-
Der Wuri, der längste dieser Flüsse, ist bis Jabassi schiffbar und entspringt mit seinen Nebenflüssen auf dem Plateaurand vom Ebomassiv bis zum Manengubahochlandes, schiffbar. drei
Seine Hauptquellflüsse, von denen wohl der Hauptfluü ist, der das ganze Innere Manengubahochlandes entwässert, sind außerdem noch der Dibombe, der vom Manengubagebirge kommt und bis Nganga schiffbar ist, und land.
der des
Nkam
An der Mündung des Wuri liegt Haupthafen der Kolonie mala. Der dritte Kameruner Bucht mündenden Flüsse ist der Dibamba, der bis Bengange Schiffahrt erlaubt und auf den Vorbergen des Ebomassives entspringt. Wir überschlagen die großen vom Plateau herabkommenden Flüsse Sanaga und Njong und treffen im Süden zuerst auf den Lokundje, der am Plateaurand entspringt, für die Schifffahrt überhaupt nicht in Betracht Kommt. Schon 10 km von der Küste beginnen die Schnellen. Wo der Fluß aus der letzten Plateaustufe heraustritt, liegt Lolodorf. Ebenso wie der Lokundje sind der Kribi und der Lobe im Oberlauf tief eingeschnittene Erosionstäler, im Unterlauf von der
Makombe.
der
I
der in die
Mboro und der Mwila, die beide aus der Gegend von Ebolowa kommen. Eine eigentümErscheinung ist es beim Kampo, daß er sich zweimal mitten im Gebirge in 2 Arme teilt, die erst nach kilometerlangem Lauf sich wieder vereinigen. Die erste Gabelung findet auf der zweiten Plateaustufe statt, und gleich darauf wiederholt sich das Phänomen noch einmal. Die dritte Gabelung liegt eben vor der Mündung und hat eine Lange von über 4ö km. Der ganze Lauf des Kampo liegt in Urwaldgebiet. Weit wichtiger als der Kampo ist der Njong, der auf der Njemplatte entspringt, im westlichen Lauf den Plateaurand in tiefem, an Wasserfällen reichem Tal durchbricht, um dann in ruhigem, zuletzt südlichem Laufe dem Meer zu, so der
liche
zuzuströmen. An seiner Mündung ist er über 600 m breit und bis Dehane, also etwa 60 km, weit schiffbar.
Dann
treten die ersten Schnellen
mehr wir uns dem Plateau nähern, mehren. Die Tappenbeckschnellen sind die letzten, und damit beginnt auch wieder die Schiffbarkeit des Njong^, die bis Abong Mbane möglich ist. Die wichtigsten Nebenflüsse des Njong sind der Nkele, der vom Plateaurand herunterkommt und dem Ngong im Vorland zufließt, sowie der Pfalla
auf, die sich, je
mit dem Sso, die beide von Süden kommen und noch auf dem Plateau münden. Im Unterlauf fließt der Njong im Urwaldgebiet, im Oberlauf Schnellen unterbrochene Flüsse, die für die Schiff- wird er von dienten Galeriewäldern bis hinauf zu fahrt unbrauchbar sind. An der Mündung des seiner Quelle umsäumt. An seinem Oberlaufe liegt Kribi liegt in einer kleinen Bucht der bedeutendste das wichtige Abong Mbang, der Endpunkt seiner Der Handelsplatz von Südkamerun, Kribi. Nabe der Schiffbarkeit, weiter unterhalb Akonolinga. Mündung des Lobe liegt Groß-Batanga. Der mächtigste der direkt zur Küste fließenden Flüsse Hauptfluß von Spanisch-Guinea ist der Uelle, der ist der Sanaga, der auf dem östlichen Rande des mit seinen Quellen auf deutschem Gebiet liegt und Kameruner Plateaus entspringend, dieses also in daher hier betrachtet werden muß. Auf seinem Der Uelle seiner ganzen Breite durchfließt. entspringt bei Andum, verläuft erst in west- ganzen Laufe fließt er hauptsächlich in west-südlicher Richtung und durchbricht 2 Stufen des westlicher Richtung. An seiner Mündung ist er Plateauabfalles, jedesmal erst nördlich oder süd- durch schiffbare Creeks mit dem Kamerunästuar lich an ihr entlang fließend. Vom Meer aus ist verbunden. Seine Schiffbarkeit reicht im Unterder Uelle 20 km mit Dampfbooten schiffbar. Die lauf nur bis Edea, wo die ersten Schnellen aufSchiffbarkeit des Oberlaufes beginnt in Fen und treten. Er durchbricht den Plateaurand, wo dieser endet in Akulaban. In dem südlich von Spanisch- seine Richtungsänderung vornimmt, wodurch eine Guinea gelegenen Munizipfel besitzen wir in dem weite Bucht gebildet wird. Aber auch nach ÜberTembom noch einen kleinen schiffbaren Küsten- windung der Stufe folgen sich eine Schnelle nach t'luß. der bis Ekododo mindestens für Küsten- der anderen, so z. B. die Nachtigalschnellen, so daß dampfer befahrbar ist. Der Temboni liegt nur im der Strom nur auf einer ganz kurzen Strecke von Unterlauf auf deutschem Gebiet, während der süd- etwa 60 km unterhalb Ndo schiffbar ist. Sein lichere, ebenfalls in den Rio Muni mündende Ndua Quellfluß ist der Lom, der auf dem Hochland oder Noja fast ganz deutsch ist. Von rechts fließt ihm Wieweit dieser von Jade" entspringt breite Fluß im Unterlauf schiffbar ist, muß sich sein größter Nebenfluß zu, der Djerem, der östdurch die Erforschung zeigen. Von größerer Be- lich von Ngaundere entspringt und das Siebendeutung sind die großen Küstenflüsse, die Hoch- stromland entwässert Unterhalb hat der Sanaga landflüsse Kampo, Njong und Sanaga. Der Kampo bereits eine Breite von 500—1000 m. Die nächsten bildet an seinem Unterlaufe die Grenze gegen Nebenflusse von Norden sind der Djam und der
—
Spanisch-Guinea. An seiner Mündung liegt der Hafenplatz Kampo, die Schiffahrt auf dem Kampo aber von hier aus nur einige Kilometer weit möglich. Der Ntem, wie der Kampo auch heißt, entsprinet etwa auf 12° 36' DftL L. südlich der alten deutsch-französischen Grenze und läuft zuerst bis Minvul in sumpfigen Niederungen. Dann beginnt die Schiffbarkeit bis zum Einfluß des Kom, der
ist
Dschi, die beide
vom Dommegebirge herabkommen.
Unterhalb der Nachtigalschnellen mündet ebenfalls von Norden der Nbam mit seinen Nebenflüssen Kim und Nun. Alle von Süden kommenden Flüsse sind unbedeutend. Wir sehen also, daß der Sanaga den ganzen nördlich der Sanagaschnelle gelegenen Teil des Kameruner Plateaus entwässert, und außer einer kleinen Strecke im Mittellauf und
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Kamerun 3
Kamerun 3
184
eines Teils des Siebenstromlandes nirgends Schiff-
man
Auch der Sanaga ist auf seinem fahrt erlaubt. ganzen Verlaufe auf dem Plateau von dichten
loses bezeichnen kann.
nicht das Tsadseebecken als ein abfluß-
Die für unser Gebiet
umgeben. Wichtige Orte liegen in Betracht kommenden Zuflüsse des Tsadsees weder an ihm noch an seinen Nebenflüssen, aus- sind der Schari und sein Nebenfluß, der Logone. genommen Edea, den Endpunkt der SchiffbarDer Quellfluß des Schari ist der Uam, der auf keit des Unterlaufs. dem Plateau von Jade* in der Nähe von Buala b) Das Nigersystem. Die dem Nigersystem entspringt. Er fließt erst östlich und umgeht die K.s fließen nur dem angehörenden Gewässer Kareberge in einem nach Norden offenen Bogen. diesem tributären Benue zu. Der Benue, ein Nach Lenfant sollen 3 Stufen überwunden werden, die jedesmal durch eine Reihe von Schnellen anlinker Nebenfluß des Niger, entspringt auf dem gedeutet sind. Dazwischen hegen Flußstrecken, Ngaunderehochland, fließt zuerst nach Norden die mit Booten befahrbar sind. Vom französischen und biegt dann in großem Bogen, die Massiv- Posten des Uam ab ist die Schiffahrt mit Booten region Nordadamauas durchfließend, in west- abwärts möglich, also erst auf französischem GeGaleriewäldern
I
WSW
deutsche Gebiet bei
Das ganze Benuesystem ist weit hinauf schiffbar. Der Hauptfluß selbst ist biB zur Eindes Rei schiffbar, und dieser Nebenfluß ist wieder bis Rei Buba befahrbar. Der
mündung
Mm
Kebbi ist bis Lere der Schiffahrt zugängund der Faro und sein Nebenfluß Mao Deo Der Benue bildet also die natürliche Ausfuhrstraße für den ganzen Norden von K. Von links empfängt der Benue eine ganze Reihe
lieh,
bis Laro.
von Nebenflüssen, die auf deutschem Gebiet entspringen. Nur der Faro, der ebenso wie sein Nebenfluß, der Mao Deo, auf dem Ngaunderehochland entspringt, ist ganz deutsch und bildet nur in seinem unteren Laufe die Grenze gegen engliches Gebiet. Die drei nächstfolgenden, der Taraba, der Donga und der Katscna-Allah, haben Der Taihre Quellen auf dem Kumbohochland. raba und der Katsena-Allah sind im Unterlaufe schiffbar, doch reicht ihre Schiffbarkeit nicht mehr Von den rechtsseitigen bis auf deutsches Gebiet. Zuflüssen des Benue ist vor allem der Mao Schufi oder Mao Rei, der von den östlichen Ausläufern des Plateaus von Kamerun entspringt, ferner der Mao Sidi und endlich der Mao Kebbi, die beide östlich von Lame entspringen, zu erwähnen. Der Mao Kebbi ist durch die Tuburisümpfe zur Regenzeit mit dem Logonesystem verbunden, so daß dieses also zeitweise einen kleinen Abfluß zum Ein Nebenfluß des Atlantischen Ozean besitzt Mao Kebbi, der Mao Lue, kommt vom südlichen Teile des Mandaragebirges herunter. Zwei weitere rechtsseitige Nebenflüsse des Benue, der Tiel und der Kilangi, bilden stellenweise die Grenze gegen Nigeria. Entsprechend der Schiffbarkeit des Benue liegen eine Reihe bedeutender Siedelungen an ihm und seinen Zuflüssen. In der Nähe des Benue selbst liegt, allerdings noch auf endischem Gebiet, Jola, weiter oberhalb Garua. Mao Schufi liegt Rei Buba, am Mao Kebbi Bipare und Lere. Faro bzw. Mao Deo liegen Kontscha, Tschamba und Laro.
Am
Am
c)
Das abflußlose Tsadseebecken. Wie
wir gesehen haben, entwässert zu bestimmten Jahreszeiten ein Teil des Logone zum Benue, aber der Betrag
ist
zu geringfügig,
als
daß
Wie weit der Unterlauf des Uam für die Flußschiffahrt in Betracht kommt, ist noch unbekannt. Sein größter Nebenfluß von links ist der Nana Baria, der im Lande der Talla Baia entspringt, aber auch bald das deutsche Gebiet verläßt. Der Uam mündet etwas unterhalb Fort Archambault in den eigentlichen Schari, der fälschlich so benannt wird. Dieser, der sich in den Gribingi fortsetzt, ist bis Fort Crampel für die Flußdampfer befahrbar und bildet eine vorzügliche Nur der Verkehrsstraße bis zum Tsadsee hin. unterste Teil des Schari bis zum Einfluß des Logone bei Kusseri bildet die deutsche Grenze. Der Logone bildet bis zu dem Punkte, wo er sich in seine zwei Quellflüsse teilt, die Grenze des deutschen und des französischen Gebietes. Dort übernimmt dann der Pennde, der östlichste der beiden, auch östlich Logone genannt, die Grenzführung bis zum Orte Gore\ Der Pennde" entspringt auf dem Hochland von Jade\ Man kann drei Regionen unterscheiden. Die erste von der Quelle bis Bi Namcor mit starker Erosion und daher vielen Schnellen; die zweite bis Dokula in welligem Terrain mit breitem Tal, wo Bootschiffahrt möglich ist, und drittens von biet.
und nimmt dann seine ein. Er verlaßt das der Einmandung des Faro.
Richtung um, Hauptrichtung
liche
,
Dokula
an,
möglich
ist.
baia.
wo
wahrscheinlich Flußschiffahrt Die letzte Schnelle liegt bei Dim-
Der westliche Logone
ist
wahrscheinlich
etwas unterhalb Kaitia für die Schiffahrt brauchbar. Oberhalb Kaitia teilt er sich in drei Quellflüsse, in den Lim, der vom Hochland von Jade" kommt, den Mbere, der den Mberegraben durchfließt und auf dem Westende des Baiahochlandes entspringt und den Wina, der seine Quelle noch westlich von Ngaundere besitzt. Ein bis
weniger bedeutender Nebenfluß des Logone ist der Nia, der von den östlichen Ausläufern des Ngaunderehochlandes herunterkommt In ihrem Unterlaufe teilen sich Logone wie Schari in zahlreiche Nebenarme, die teilweise mit Nebenarmen des Jadseram sich treffen und ein Netzwerk von Kanälen bilden, die das ganze Logonetiefland durchziehen. Ein solcher Arm ist z. B. der Ebeji, der
vom Logone ausgeht und nahe dem Jadseram in den Tsadsee mündet Südlich von Musgum geht der Maria ab, in den die vom Mandaragebirge kommenden Flüsse Tsanaga und Jegoa münden. Der Jadseram bildet die westliche Grenze von Kamerun. Er entspringt auf dem südlichen Ende des Mandaragebirges und fließt in nördlicher Richtung zum Tsadsee. wo er, wie erwähnt, ein unentwirrbares Netz von Mündungskanälen, die mit denen des Schari-Logone zusammenlaufen, bildet.
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Tafel Rutsches Kolonial-Lrxilcnn.
10
'igche
von Kamerun.
1.
Pristipoma jubelnd >
j
IS
1
36
1
»WOltH 267979 317396 398628 431474 492798 651983 651941 693069 821563 1070702 1209154 1309294
Wert de* Gesamthandels. Für die Gesamteinfuhr und Ausfuhr
in Schiffs-
und Dschunkenhandcl ergeben
sich folgende
Gesamtwerte:
Edelmetalle
Einfuhr
Jahr
1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912
|
fremde
chinesische
Tael
Tael
630517 3430187 6845729 8452668 8746768 10830947 17014885 16606545 16980141 19600119 20887297 21139956 24197452
2283092 2564325 2261104 2826837 3890369 4295679 5238052 7204338
Ausfuhr
j
I
74227:33
9442829 9668060 9168930 116072« 12
\.
Ausfuhr
Tael
Tael
Tael
1247831 643328 582626 386146 1069971 1731038 76461 26016 191644
97359 53898 328891 1208060 1663512 1813770 1571322 4618891 3270108 1667738 2664686 1276674 6629914
6313373 9453608 11287642 16205745
Tael
l
104574
2761870 2269392 3332044 6249071 7225258 8470914 10530616 14475351 16467618 19172811 21652676 26856304
Gemfr
Einfuhr
168561
443601 1432213 2667668
handel
21495)681
25896592 32371634 38986406 41339877 47326865 62836354 64669448 70868440
Einfuhr fremder Waren. 1906
1907
1908
1909
1910
Tael
Tael
Tael
Tael
Tael
Tael
4887902 5878173 330286 619802 697081
5164167 4762503
3929 S05 4080454 239633 466266 1344251
4820842 4760312
5478000 4794000 1397667 1304893 928209
4192399 4978143 1822772 1166326 1966361
671666 568277 14674 319260
906874 459608 73986 452895
m
1060400 876309
8903 381480
46361 480997
973684 892479 436239 341720
1267 668 940561 4(0370 363242
1911
1
i
Metalle
Petroleum-Gesamtwert Farben (Anilin, Indigo, künstlich© sonstige Farbstoffe, Farbenöl ,
193255 377891 997920
897994 723
768111
1267132 1460286
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Kiautachou 9
Kiautschou 9
271
B.
Ware
1906
1907
1908
1909
Tael _
Tael
Tael
Tael
3930218 19238 271000 619934 38275 2967
4006689 74949 1136414 1477908 106760 1084 216280 2066 70483 17217 51048 71647 145236 162112 12689 1663
5373042 426242 1225782 1698806 838067 6328 190962
6275313 1695626 1390278 976028 1083761 63438 494603
46
12226 697300 286744 118779 126981 193869 236747 88698 129696
,.
Strohborten
Erdnußkerne Sehantung-Pongees Gelbe RoWidp ... Erdnußiii
Bohnenöl
Kuhhäute Rohbaumwolle Kohlen
108267
190962 16414 187496 66317 140136 27236 6332
Talg (Tier) Seidenabfälle
Borsten
Glaswareu Schwarze Datteln
.
Frische Eier
Ausfuhr.
Vieh
17026 137996 30764 79092 139233 412466 44562 101611
1910
—
1911
Tael ...
—
6824727 3068176 1949817 1638962 861407 426532 361896 367488 354434 292090 238761 179241 173140 162286 131531 112163
Tael -
8439726 3326924 1396088 968220 874071 496487 803421 194166 692 2G8 104967 463850 233838 119846 86341 113749 192676
Tsingtaus direkter Handel mit dem Ausland. 1910
1
1911
Einfuhr
Ausfuhr
Ges>arut
Einfuhr
Ausfuhr
Gesamt
Tael
Tael
Tael
Tael
Tael
Tael
4670000 4616000 12000 1170000 132000 711000 440000 10000 2000
1307000 863000 2810000 409000 1206000 67000 299000 368000 138000 86000 49000 464000 6000
5877000 6368000 2822000 1679000 1333700 768000 739000 368000 140000 86000 49000 509000 431000
4666000 4309000 8000 1214000 199000 1282000 622000 163000 3000
1596000 1174000 4329000 139000 1161000 124000 393000 278000 237000 44000 66000 644000 2000
1
Vereinigte Staaten
Österreich-Ungarn Rußland (Wladiwostock)
, |
'
46000 426000
2000 74000 930 (KW)
6261 000
6483000 4337000 1363000 1760000 1406000 916000 141000
240000 44000 68000 618000 932000
1912
Deutschland
Japan Frankreich
ereinigte
.
S
elericn
WÄriMid...
.....
...
Italien
Einfuhr
Ausfuhr
Gesamt
Tael
Tael
Tael
2843000 6763000 11000 1996000 373000 1332000 460000 22000 7000
1880000 912000 4824000 112000 461000 48000 426000 396000 213000 134000 83000 944000 36000
4723000 7666000 4836000 2107000 834000 1380000 875000 417000 220000 134000 86000 1028000 870000
Spanien Österreich-Ungarn d (Wladiwostock). ;
3000 84000 834 000
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Kiautscnou
272
J»
Es sind in der Hauptsache die folgenden Reedereien beteiligt: 1. Die HamburgAmerika-Linie in Betriebsgemeinschaft mit der Hansa-Linie mit durchschnittlich 2 ausreisenden und 2 heimkehrenden Dampfern im Monat; 2. der Norddeutsche Lloyd mit monatlich je einem Reichspostdampfer in jeder Richtung (der erste hat Tsingtau am 19. September wickelt.
1910
angelaufen);
die
3.
Rickmc
slinic;
mit Blue Funnel Linie einem Dampfer nach Europa; 5. die Peninsular and Oriental Steam Navigation Company mit monatlich einem Dampfer nach Europa; 6. die Nippon Yushen Kaisha
4.
englische
die
monatlich
nnd
7.
die Messageries Maritimes. Die
Dampfer
der beiden letztgenannten Gesellschaften laufen
zwar
Tsingtau
nicht
in
kommt (1910
Monat
kamen
z.
B. von den aus chinesischen
Plätzen nach Tsingtau eingeführten fremden
Waren im Werte von 8855092 Taels für rund 88OG0O0Taels aus Schanghai) und ist deshalb deutsche
als
Ware
nicht
immer
leicht erkenn-
Vom K.seezollamt seit 1910 auch in bezug auf den Ursprung der Waren angestellte Beobachtungen haben für die Einfuhr auf Deutschland folgende Zahlen für die Zeit vom L Oktol er 1912 bis 30. September 1913 ergeben, die aus obigen Gründen indes auch nur den ungefähren Wert der tatsächlichen deutschen Einfuhr darstellen können: bar.
1.
Handelswaren
....
Ab-
2.
Eisenbahnmaterialien
3.
Für das Gouvernement. Für industrielle Betriebe
4.
verfügt also gegenwärtig für seine
etwa 7mal im
über fremde Länder, ein großer Pro-
zentsatz auch über Schanghai nach Tsingtau
Tsingtau
regelmäßigen
ständen, aber ziemlich häufig an.
Kiautschou 9
Ausfuhr
.
.
.
.
.
.
Gesamteinfuhr:
über eine direkte
4238104 Taels 605G96 „ 1110626 „ 46548 ..
5899974
Taels
(= ca, 1770OO00JI). Verbindung mit europäischen Häfen, Der Herkunft nach kommen von
unter denen
als die für
Tsingtau wichtigsten
den Handelswaren aus Deutsch-
land (direkt) für 2814332 Taeh Hamburg, Bremen, Antwerpen, Rotterdam, über fremde Länder 463889 „ Liverpool, London, Le Havre, Marseille und im Küstenhandel (üb. Schanghai) „ 969880 Genua genannt seien. Die Zahl der Ankünfte Hauptartikel der eingeführten Handelsvon direkten Dampfern ist kleiner. Sie bewaren. trägt etwa 3 im Monat ,.
Die Einzelheiten über die Entwicklung des Schiffsverkehrs und des Handels sind aus den eingefügten Tabellen zu entnehmen. Diese Zahlen kennzeichnen nur den Handel, den direkte Dampfer von oder nach Europa vermitteln. Sie geben kein ganz richtiges Bild von dem tatsächlichen Handel, den Tsingtau mit diesen Ländern, teilweise über Schanghai, unterhält.
Handel mit Deutschland.
Tsingtaus Ein
der
Teil
Waren
deutschen Ursprungs
Farben (Indigo) Maschinen
1589000 220000 242000 172000 88000 480000
Papier Stabeisen
Nadeln
Wagen
Ausfuhr nach Deutschland. Von
Taei« .. ..
„ ..
„
der
Auv
fuhr nach Deutschland ist nur der Wert der mit direkten Dampfern verschifften Waren feststellbar. Er betrug im Jahre 1911 1430186 Taeh
= =
ca. 4076OOÜ i(, und im Jahre 1912 1 880000 Taeli ca. 5640000 M. Die Ausfuhrwaren nach Deutschland waren 1910 und 1911
Ausfuhr: 1911
Ware Pikuls
Albumin usw. Baumwolle, roh Bohnenü] .
Borsten Erdnüsse
.
.
.
.
.
.
121
1638 7675 547
.
.
.
.
geschält
Erdnußöl Haare Kohlen (Tonnen) .
.
.
.
6614 112993 135
.
.
.
.
6869 3225
Pongees Talg Strohborten
.
.
.
5164
Kuhhäute Kerne
.
95
4637 31375 63655 33250 20980 501611 1324 3321 39840 96244 13544 41949 105870 233023
Taels
490
32566
3 21786 924 3769 100077 6
162498 68091 12068 450345
10630 1755 1
60
61
69094 47386 3694 216
203
2438
6690
521 113
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Tafel 101. Deutsches Kolonial-Lexikon.
Zu
Artikel: Kiautschou.
Strandverkehr in Ta pau tau der Chinesenstadt von Tsingtau (Kiautschou).
Zu
Artikel: Kiautschou.
1 1
Straßenverkehr in Ta pau tau der Chincsenstadt von Tsingtau (Kiautschou).
Tafel 102.
—~—
Deutsches Kolonial-Lexikon.
Zu Artikel: Kiautschou 1
1
I
Riksrlia-Dcpnt
in
T 4
43 4
Das Jahr 1905 war das erste volle Betriebsjahr. Ende des Geschäftsjahres 1912 umfaßte das rollende Material 41 Lokomotiven, 110 Personen-
Am
und Gepäckwagen sowie 1051 Güter- und Bahndienstwagen. Das Verhältnis der Einnahmen zu den Ausgaben stellte sich: im Jahre 1905 wie 100 39 :
1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912
100 100 100 100 100 100 100
36 34,6 30,76 27,78 26,80
3134 27,73.
Das ungünstigere Verhältnis der 18»
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Kiautschou 11
276
Kiautschou 11
den Ausgaben im Jahre 1911 ist, ebenso wie der geringere Betrag der Dividende, der im Anfang des Jahres aufgetretenen Pest, den im September folgenden Hochwasserschaden, sowie der gegen Ende des Jahres ausgebrochenen Revolution zuzuschreiben. Mit der Tientsin-Pukou-Bahn ist im Mai 1911 ein Wagenübereinkommen abgeschlossen worden, wonach Güterwagen zwischen den beiden Linien ohne Umladung fahren. Der Übergang findet auf der Station Tsinanfn-West statt, wo nicht nur Einzelwagen, sondern auch ganze Züge bequem und sicher von und nach allen Richtungen abgeführt werden können.
1
Auf (am Yangtse gegenüber Nanking) ab. Grund des K. Vertrages Teil III: „Die KaiserRegierung verpflichtet sich in zu irgendwelchen Zwecken innerhalb der Provinz Schantung fremdländische Hilfe an Personen, an Kapital oder Malich Chinesische
wo
allen Fällen,
terial in
Anspruch genommen werden
soll,
die
und Materiallieferungen zunächst deutschen Industriellen und Handeltreibenden anzubieten", wurde die Nordstrecke von 625 km Länge, zwei Drittel des betr.
B. Die Bahn Kaumi - Itchouiu - Hsütschoufu (Südschantungbahn) soll als eine an China zurückgegebene, bisher noch nicht erfüllte KonBei Rückzession in Bau gegeben werden. gabe der Konzession hatte sich China ver-
Arbeiten
Ganzen, aus
dem
Gelde einer deutsch-chinesi-
schen Anleihe und fast ausschließlich mit deut-
Brückenoberbau und Wagenmaterial gebaut. Man hat den Gewinn der deutschen Volkswirtschaft aus diesem Unternehmen auf pflichtet, die Bahn bis zum 1. Jan. 1915 45 MilL berechnet. Die große Brücke über betriebsfertig herzustellen. Nach jahrelangen, den Hoangho, nördlich von TBinanfu, wurde für schwierigen, diplomatischen Erörterungen wird von der Augsburger Maschinenca. 13 MilL (Juni 1914) mit China auf folgender Grundlage Fabrik gebaut. verhandelt: 1. Die etwa 320km lange Strecke Es ist vielfach behauptet worden, daß die Tientsinwird als chinesische Staatsbahn mit deutPukou-Bahn eine Schädigung des Verkehrs auf der schem Kapital und deutschem Material gebaut. Schantung-Bahn mit sich bringen werde. Bei 2. Deutsche Ingenieure und Betriebsbeamte nüchterner Erwägung der in Betracht kommenden leiten den Bau und verwalten die Bahn unter Verhältnisse erscheint dies nicht sehr wahrscheindem chinesischen Verkehrsministerium während lich. Der Oberseeverkehr sucht den billigsten Weg zum Transportdampfer. Die Bahnstrecken Tsingder ganzen Dauer des Anleihevertrages. 3. Die tau-Tsinantu einerseits, Tsinanfu- Tientsin anderBahn ist bis 1918 betriebsfertig. Zur Er- seits sind praktisch gleich lang und gleich teuer, schließung der reichen Südschantungdistrikte ebenso die durch die China llomeward Freight
schem
M
M
und
als
Vermittler zwischen ihnen und Tsingtau
wird diese Bahn von
um
so größerem Vorteil j
sein, als
und
die
Ferner
gleichzeitig an den Kaiserkanal Tientsin-Pukou-Bahn anschließt
sie
trifft sie in
Hsütschoufu die geplante,
mit belgischem Kapital zu bauende Ost-Westbahn von Kaifeng nach Haichou und gewinnt dadurch Anschluß an die reiche Provinz Hönau. C. Die westliche Verlängerung der TsingtauTsinanfu-Bahn als Anschlußbahn an die Han-
kou- Peking- Bahn
soll
unter denselben Vertrags-
bedingungen wie zu B in Bau gegeben werden. Auch sie ist als Folgerung aus dem K.-VerIhre Bedeutung für Tsingtrage anzusehen. tau liegt in dem Anschluß des Schutzgebiets an die Provinz Schensi und den mittleren Hoangho. Als Punkt ihrer Einmündung in
Conference für die Seereise festgesetzten Frachtraten von Tientsin bzw. von Tsingtau nach Europa. In Tsingtau erfolgt die Umladung unmittelbar von dem Eisenbahnwagen ins Schiff, in Tientsin ist zwischen beide ein Kostspieliger, zeitraubender und allen möglichen Zufälligkeiten ausgesetzter Leichtertransport von 56 Sm geschaltet, der außerdem von etwa Mitte Dezember ois Mitte Februar wegen des Eises unmöglich wird; es hat daher mehr Wahrscheinlichkeit für sich, daß ein Teil der Güter von der Bahnstrecke nördlich Tsinanfu wegen der geringeren entstehenden Gesamtkosten über Tsingtau exportiert werden wird als umgekehrt. Betrachtet man das Verhältnis zwischen Tsingtau und Pukou, so ergibt sich, daß der Mittlungspunkt der gesamten Bahnstrecke etwa 120 km südlich Tsinanfu liegt.
Es ist daher anzunehmen, daß zum mindesten Abschnitt der Tientsin-Pukou-Bahn nach Tsingtau als Ausfuhrhafen hinneigen wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird aber die wirtschaftliche Anziehungskraft von Tsingtau noch beträchtlich weiter nach Süden herunterreichen, als ein bloßes Abzählen der Eisenbahnkilometer vermuten die Hankou-Peking-Bahn ist Tschangtefu in läßt. Es ist dies deshalb anzunehmen, weil Pukou vorläufig nicht viel mehr als ein Bahnhof mit Aussicht 2 Anlegebrücken am Yangtse ist. Inwieweit die D. Die Tientsin-Pukou-Bahn. 13. Jan. Tatsache, daß die Schantung-Bahn eine deutsche, 1908 schloß die chinesische Regierung nach fast während die Tientsin-Pukou-Bahn eine chinesische beeinflussen wird, 10jährigen Verhandlungen mit deutschen und Bahn ist, den Verkehr auf beiden ist bei dem schwer zu ergründenden und manchmal englischen Unternehmern einen Vertrag über unberechenbaren Charakter des Chinesen vorläufig den Bau einer Bahn von Tientsin nach Pukou nicht mit Sicherheit zu sagen. Bei seinen dieser
Am
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Ferfrge
Sohlten
Bahnen teils "f Bau
.
teils
Pro/ect
MaBstab
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Kiautschou 12
278
geprägten Geschäftssinn wird der Chinese aber wohl den Weg wählen, der für seinen Geldbeutel der vorteilhafteste ist
Mit
dem Bau
der
Bahn
Tientein-Tsinanfu
ist
der direkte Schienenweg Berün-Tsingtau hergestellt.
und Telegraphenwesen. Bald nach der Besitzergreifung wurde in Tsingtau eine deutsche Postanstalt eingerichtet, der 12. Port-
nach kurzer Zeit mehrere deutsche Postämter
im chinesischen Hinterlande
folgten.
Zurzeit
bestehen noch in Weihsien und in Tsinanfu
deutsche Postanstalten.
nußer
Im
dem Hauptpostamt
Schutzgebiet sind in
Tsingtau noch
Kiautschou 13
A
13. Geld-, Bank- und Aktienwesen. Geldwesen. Die übüche Münze für den Geldverkehr an der chinesischen Küste ist im allgemeinen der mexikanische Dollar. Der ursprüngliche Wert dieses Geldstückes von 4 ist mit der Entwertung des Silbers immer mehr heruntergegangen. Eine ganze Reihe von Momenten wirken auf seinen jeweiligen Kurs ein. Man kann den Dollar am besten selbst als eine Ware bezeichnen, wie er denn auch 2 Preise,
M
einen Einkaufs- und einen Verkaufspreis hat, die zuzeiten nicht unwesentlich
abweichen.
In
dem
von einander
letzten Jahrzehnt
der
ist
M
gewesen. Wert des Dollars etwa 2 drei Postagenturen in Litsun, Taitungschen und Syfang, zwei Postzweigstellen in Tapautau Bestimmend für seine Bewertung sind neben und am Großen Hafen, sowie fünf Posthilfs- der Höhe des Angebots und der Nachfrage
mittlere
stellen
an
in erster Linie die Silberpreise in
Plätzen des Landwiederum Der deutsche Post-
entfernteren
gebietes in Betrieb.
verkehr hat entsprechend der
fortschreiten-
dem
in
Ausfall
London,
die
hohem Maße abhängig sind von der Ernte in Indien. Man kann
den Entwicklung eine lebhafte Steigerung auf- im allgemeinen sagen, daß der Dollar für die Lebenshaltung an der ostasiatischen zuweisen. Küste etwa denselben, an einigen Plätzen In der Zeit vom 1. Okt. 1899 bis 30. Sept. 1900 wurden 647462 Briefe, 3098 Pakete, 6098 Post- einen etwas niedrigeren Wert hat wie in anweisungen mit einem Betrage von 467044 und Deutschland die Mark. Teilstücke des Dollars 607 Zeitungen mit 19631 Nummern befördert. In sind als 5, 10 und 20 Centstücke im Umlauf. der Zeit vom 1. Okt. 1912 bis 30. Sept. 1913 daChina selbst hat, wenn man bei den gänzlich gegen 2092600 Briefe, 37666 Pakete, 21623 Postanweisungen mit einem Betrage von 864281 X, verworrenen Münz- und Währungsverhältnissen 4653 Zeitungen mit 241088 Nummern, dazu noch von einer Währung überhaupt sprechen kann, 6706 Nachnahmesendungen. eine Art Ungeheure Kupferwährung.
M
Durch ein deutsches Kabel nach Tschifu Mengen alter durchlöcherter sowie neuerer bilden und nach Schanghai ist Tsingtau an das Welt- minderwertiger Kupferkäschstücke telegraphennetz angeschlossen. Telegramme immer noch das Hauptzahlungsmittel für die sind vom 1. Okt. 1912 bis 30. Sept. 1913 be- Masse des 450-Millionenvolkes. Daneben läuft fördert 97430. — An die Stadtfernsprech- eine Art Silberwährung, deren Wert in Taels einrichtung in Tsingtau waren im gleichen ausgedrückt wird. Der Tael ist jedoch selbst Zeitraum 203 Hauptanschlüsse und 150 Neben- keine Münze, sondern lediglich ein gewisses
—
Die Postverwal- Gewicht von Silber, das in Silberschuben tung des Schutzgebietes untersteht nicht der (Form der Füße der Chinesinnen) für den Handem Reichs- delsverkehr gesammelt wird. Es gibt, je nach postamt. Außer der deutschen Post befindet dem Feingehalt und dem Gewicht eine ganze sind in Tsingtau noch ein auf Grund besonderer Reihe verschiedener Taels, wie z. B. den Vereinbarungen eingerichtetes chinesisches Schanghai-Tael, den Haikuan-(Zoll-)Tael, den Postamt und ein chinesisches Tele- Kuping-(Regierungs-)Tael u. a. m. Der Wert anschlüsse angeschlossen.
Schutzgebietsverwaltung, sondern
—
graph c n a m t. Das letztere nimmt in Tsingtau
des Taels
ist
ebenso wie der des Dollars
in
die chinesischen Telegraphenlinien Tele- erster Linie abhängig von dem Preise des gramme an und gibt die von letzteren kom- Barrensilbers in London. Der mexikanische menden Telegramme aus. Das chinesische Post- Dollar entspricht etwa 0,72 Tael. Neben dem amt dient nur dem Vermittlungsverkehr nach mexikanischen Dollar laufen noch eine große
für
China und von China, d. h. es erhält die für chinesische Postämter in China bestimmten Postsendungen vom deutschen Postamt und liefert die von chinesischen Postämtern übermittel-
Anzahl anderer von den Provinzialregierungen geprägter Dollars um, die jedoch
zum
Voll-
wert nur in der Provinz gelten, in der sie ausgeprägt sind. Daneben sind Hongkong-Dollars,
ten Postsendungen zur Weiterbeförderung an Straits-Dollars und in kleineren Vertragshäfen, den Adressaten an das deutsche Postamt ab. wie z. B. Ningpo und Wuhu, auch spanische
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279
13
Eine der ersten Sorgen der neuen chinesischen Regierung wird es sein müssen, in das Chaos der Münz- und Währungsverhältnisse einige Ordnung zu bringen. Vor Ausbruch der Revolution waren die Vorarbeiten für die Sanierung des Geldwesens beDollars in Gebrauch.
reits so weit gediehen,
daß beschlossen war,
13
ihren übrigen Niederlassungen in Schanghai,
Hankau, Peking und Tientsin zum Wechselkurs einzulösen.
Bank
bereit,
die
Außerdem Noten
erklärte sich die
in
analoger Weise
jederzeit bei ihren Geschäftsstellen in
Zahlung
zu nehmen. Sicherstellung der Noten.
Eine Schwierigkeit
er-
aus der geplanten, 1200 MilL .K-Anleihe zu- gab sich hinsichtlich der Art und Weise, wie man eine Gewähr für die unbedingte Sicherheit der neuen nächst das Geld für die Schaffung einer ein- Banknoten schaffen sollte. Das System des deutheitlichen Reichsmünze (etwas höher als 2 M, schen Bankgesetzes, das für die heimischen Notenungefähr wie der japanische Yen) zu nehmen. banken das stete Vorhandensein einer gewissen Nach Durchführung der Münz- sollte dann an Bardeckung vorschreibt, und sie in Ergänzung dessen auf einen bestimmten, spekulative Geschäfte
Währungsreform gegangen werden. Das ausschließenden Tätigkeitskreis beschränkt, konnte Fehlen geeigneter Umlaufsmittel machte sich für die Deutsch-asiatische Bank nicht in Frage auch im Schutzgebiet mit der fortschreitenden kommen. Denn diese ist ganz wesentlich auch Entwicklung von Jahr zu Jahr empfindlicher Emissionsbank und während ihres ganzen Entwicklungsganges an den mannigfaltigsten Arten bemerkbar. Dies trat weniger im kaufmänni- spekulativer Geschäfte beteiligt gewesen. Eine schen Großverkehr als im täglichen Leben inner- Beschränkung auf diesem Gebiet würde eine emphalb der Kolonie zutage, wo die Unhandlich- findliche Schwächung des deutschen Wirtschaftslebens im fernen Osten bedeutet haben. Es wurde keit der schweren Silberdollar und vor allem ein Ausweg in der Weise gefunden, daB in Ander Kupferkäschstücke zu einer außerordent- lehnung an das amerikanische Prinzip eine Sicherlich weitgehenden Verwendung von Schecks heitsleistung für die Banknotenausgabe vorDie Sicherheitsleistung und Schuldscheinen (sog. Chits) selbst bei den geschrieben wurde. die
—
kleinsten täglichen Ausgaben führte.
Dies Sy-
stem brachte mancherlei Nachteile mit sich, vor allem verführte es zum unüberlegten Schuldenmachen, weil es den Überblick über die Geldverhältnisse erschwerte und zur übermäßigen Inanspruchnahme des Kredits verführte. Aus diesen Gründen entschloß sich das Gouvernement zur Einführung von handlichen Geldsurrogaten in Form von Papierwertzeichen.
Da
es
in
China ein staatlich ausgegebenes
Geldpapier nicht gibt, sondern sämtliche im
Verkehr befindlichen Papierwerte von Privatbanken in Umlauf gesetzt sind, schien es angezeigt, auch deutscherseits in Anlehnung an die bestehenden Verhältnisse ähnlich zu verfahren. Es wurde deshalb der Deutschasiatischen Bank das Recht verliehen, durch ihre
Niederlassungen
in
Tsingtau
und
in
China Banknoten auszugeben. Sie kamen in Abschnitten von 1, 5, 10, 25, 50, 100, 200 und 500 Dollar, sowie 1, 5, 10, 20, 50, 100 und 500 Tael in Umlauf, in Tsingtau und Tsinanfu jedoch nur in Dollar. In der Provinz Sc hantung dürfen nur auf Tsingtau-Währung lautende Noten ausgegeben werden; zurzeit schweben Verhandlungen wegen event. Ausgabe von Tael-Noten. Um die Umlaufsfähigkeit dieser Noten sicherzustellen, verpflichtete sich die Bank, sie in Tsingtau und in allen andern Bankplätzen der Provinz Schantung (bisher nur Tsinanfu) zum Nennwert, an
soweit sie nicht durch Hinterlegung des baren Gegenwertes des Nominalbetrages erfolgt, nach den Abmachungen bewirkt werden: 1. durch Stellung von Bürgen: Als solche sind vom Reichskanzler 7 deutsche Großbanken zugelassen. Die Bürgschaftsleistung erfolgt in der Weise, daß
kann,
vollen
a) die Bürgen von der Deutsch-asiatischen ausgestellte Sichtwechsel in der Höhe von
Bank
mindurch schriftliche Bürgschaftserklärungen auf mindestens fünf Jahre die selbstschuldnerische Bürgschaft unter Verzicht auf die Einreden des § 770 des bürgerlichen Gesetzbuches übernehmen. Auf diese Weise ist es erreicht, daß für den vollen Betrag der Notenausgabe außer dem Vermögen der Deutschasiatischen Bank eine Anzahl der bestfundierten heimischen Finanzinstitute haften. 2. durch Hinterlegung von Wertpapieren, die vom Reichskanzler als geeignet zugelassen werden. 3. durch die Bestellung von Hypotheken an Grundstücken der Bank. Doch ist abgemacht worden, daß bis auf weiteres nur die erste Art der Bürgenstellung angewendet werden soll. Dem Reichskanzler ist ein weitgehendes Aufsichtsrecht über die Geschäfte der Bank eingeräumt worden. Als Gegenleistung für die Erlaubnis zur Banknotenausgabe hat der destens 100000 JC akzeptieren oder
daß
sie b)
Fiskus sich eine Notenabgabe in Höhe von jährlich 1 auf den Jahresdurchschnitt des täglichen Notenumlaufs ausbedungen. Die Abgabe von den Banknoten in Tsingtau erhält das Gouvernement.
%
Am sche eine
15.
Juni 1907 begann die deutsch-asiati-
Bank mit der Ausgabe ihrer Noten, die willige Aufnahme fanden. Schon ein Jahr
nach Beginn der Ausgabe, am 20. Juni 1908, waren solche im Nennwert von 490303 Dollar im Umlauf, im Oktober 1913 betrug der Gesamtumlauf 2825892 Dollar und 148981 Tael,
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280
Kiautschou 14
Kiautschou 15
wovon auf Schantung entfielen 1 612 568 Dollar.
schaften
erfolgte
—
kleinen
Aktiengesetzes, wonach
Die Einführung von Nickelscheidemünzen. Ein weiterer Übelstand auf dem Währungsgebiet war in Tsingtau wie an den andern ostasiatischen Plätzen der Mangel einer bestimmten Scheidemünze für den mexikanischen Dollar.
Verabschiedung
des
sog.
in den
China und im Schutzgebiet K. Aktien zum Nennwerte von 200 oder 100 Dollars ausgegeben werden können. Es ist begründete Hoffnung vorhanDie teilweise in Hongkong, zum Teil in provin- den, daß es durch dieses Gesetz mehr als bisher zialen chinesischen Münzstätten geprägten 5, geüngen wird, für Aktienunternehmen vor 10 und 20 Centstücke waren vielfach mit allem chinesisches Kapital heranzuziehen, das einem ihrem Wertverhältnis zum Dollar nicht bisher an der für deutsche Unternehmungen entsprechenden, viel zu geringen Silbergehalt vorgeschriebenen 1000 .K-Aktie Anstoß nahm. hergestellt. Da von Seiten der Ausgabestellen Die Kolonialgesellschaften, die ja auch die nicht die Verpflichtung bestand, sie zum Nenn- Möglichkeit der Ausgabe kleinerer Aktien als vorsehen, eigneten sich ihrer schwerwert in Zahlung zu nehmen, so war die Folge, 1000 daß sie nur im Kleinverkehr für vollwertig fälligen Form wegen nicht für ostasiatische galten, während größere Summen nur mit Handelsunternehmungen. Wollte Deutschland einem Disagio untergebracht werden konnten. mit den übrigen Nationen, vor allem England, Unter diesen Verhältnissen hatten namentlich konkurrieren, mußte den Kaufleuten auch der kleinere Händler zu leiden, die ihre Einkäufe Weg geebnet werden. Das ist durch das gemit Silberdollar bezahlen mußten, während nannte kleine Aktiengesetz geschehen. sie in kleinen Mengen für Cents weiter verkauf500 m. 14. Maße, Gewichte, Münzen. 1 Li ten. Klagen aus diesen Kreisen führten zur 921 qm. 1 Kätty 1 Mou 604,53 g. Einführung einer Nickelscheidemünze für 1 Pikul 100 Kätty 1 mexi60,453 kg. das Schutzgebiet im Nennwert von 5 und 10 kanischer Dollar 100 Cent durchschnittCents, die die deutsch-asiatische Bank jederzeit lich 2 M. 1 Haikuantael 1,50 Dollar = als vollwertig einzulösen sich verpflichtete. durchschnittlich 3 M. 1 Hau 1000 kleine 10 Käsch (neuere Um das Vertrauen des Publikums und die Um- Käsch=etwa 80 ^. lauffähigkeit der neuen Münzen zu erhöhen, Kupfermünze) 0,8 ^. Konsulargerichtsbezirken
in
M
M
=
—
=
— =
= =
-
= =
=
—
— -
=
=
hinterlegte das
asiatischen
Gouvernement
Bank
eine
Summe
bei der deutschin Silberdollar,
15. Zollwesen.
Durch
die erste Übereinkunft
über die Errichtung eines Seezollamtes in Tsingtau vom 17. April 1899 wurde das Schutz-
die dem Nennwert der gesamten in Umlauf gesetzten Nickelmünzen entsprach. Die neuen gebiet in seinem ganzen Umfange zum Freiö und 10 Centstücke haben sich gut eingeführt. hafen erklärt. Es wurde für die Einfuhr zu Im Jahre 1913 waren ausgeprägt und im Um- eigenem Gebrauch und für die Ausfuhr aus eigelauf für 97500 Dollar 5 und 10 Centstücke. nen landwirtschaftlichen und industriellen ErB. Bankwesen. Die führende Bank in zeugnissen als außerhalb der chinesischen ZollTsingtau ist die deutsch-asiatische Bank; da- grenzen hegend betrachtet Nur die Waren,
—
neben haben in jüngster Zeit die Honkong die hereinkommend oder herausgehend das and Shanghai Banking Corporation, die Tsingtaugebiet als Brücke von China ins Ausrussisch-asiatische Bank, die Yokohama Specie land oder vom Ausland nach China benutzten, Bank sowie zwei chinesische Banken Filialen sollten die vertragsmäßigen Zölle entrichten. Die deutsch-asiatische Bank ist im Die Zollerhebung fand aber nicht bei der ÜberJahre 1889 unter Führung der Diskontogesell- schreitung der Schutzgebietsgrenze, sondern schaft mit einem Aktienkapital von 7 1 /, Mill. am Hafen auf die Erklärung der beabsichtigten Schanghai-Taels als Tochtergesellschaft einer Einfuhr nach China hin statt. In den ersten größeren Anzahl deutscher Großbanken ge- Jahren, in denen in der Hauptsache Platzgründet worden. Die Dividende der letzten geschäfte getrieben wurden, bewährte sich dies Jahre betrug durchschnittlich 8%. C. Ak- Verfahren. Mit dem zunehmenden Handel mit errichtet.
—
bis dem Hinterland traten jedoch eine ganze Reihe Die Kaufleute Be- von Unzuträglichekdten ein. stimmungen. Wichtig und unter Umständen konnten schlecht über ihre Waren so frei disfür die wirtschaftliche Entwicklung des Schutz- ponieren, wie sie das im Interesse ihrer Ge-
tienwesen.
Für das Schutzgebiet galten
zum Jahre 1911
gebiets
lediglich die heimischen
von weittragender Bedeutung war
Ende 1911 durch
die
die gesetzgebenden Körper-
schäfte für notwendig hielten; so tauchte der
Gedanke
einer
Zollunion mit China
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Kiautachou 16
281
Aus nachstehender Tabelle sind die EinnahmeDie mit dem chinesischen Seezoll aufgenommenen Verhandlungen führten im Jahre 1906 zu quellen nach dem Etatsvoranschlag für das Jahr 1914 im einzelnen ersichtlich: dem Ergebnis, daß das Freihafengebiet auf die A. Eigene Einnahmen ausschließlich ErHafenanlage und das angrenzende Speicherwerbsbetriebe. viertel beschränkt wurde. Alle Waren, die dies 1. Grundsteuern 326000 Gebiet verließen, mußten Einfuhrzoll (im 2. Abgaben und Konzessionsgebühren:
M
5%
Durchschnitt gültig,
ob
vom
Wert) zahlen,
ii)
gleich-
b)
im Schutzgebiet oder im Innern
sie
von China verbraucht werden
sollten.
Diese Regelung hat sich bewährt.
Den Kaufleuten wurde heblich erleichtert.
d)
eine gute Einnahmequelle, deren Eintreibung
3. Anteil
5.
.
6.
b) Hafengebühren c)
e) f)
67710 120473 203009 323147 447189 650525 878991
16.
961901 926716 1120243 1238394 1251001 1670029
1)
Finanzen des Schutzgebiets.
Bescheinigungen und Übersetzungen
n) Chinesische Abgaben für gemeinnützige Zwecke o)
Mieten
B.
den Jahren von der Besitzergreifung bis 1913. Die Ausgaben des Gesamtetats teilen sich in
Tsingtauer Werft nebst Dock Elektrizitätswerk
3.
Kajenbetrieb Schlachthof
4.
Wasserwerk
C.
Einnahmen
stationiert
ist.
Hält
man an dem
in der
Kolo-
anerkannten Grundsatz: „Der militärische Schutz ist in erster Linie Sache des Mutterlandes" fest, so zeigt sich, daß die Kolonie Tsingtau nahezu imstande ist, alle anderweitigen Ausgaben selbst zu decken. nialpolitik allgemein
33000 „ 116000 „
6300 „ 30000 „
betrieben. 1.
5.
M
2000 „ 20000 „
umlaufenden
2.
solche, die für
und
,,
„ „
Eigene Einnahmen aus den Erwerbs-
andere Zwecke nötig sind. Bei der Betrachtung des Etats für 1914 ergibt sich für die militärischen Ausgaben eine Gesamtsumme von etwa 9,4 Mi 11 M, worin eine für die Betrachtung der gesamten Etatsverhältnisse nicht zu berücksichtigende einmalige Verstärkung von für das ostasiatische Marine1,4 Mi 11. detachement enthalten ist, das in Stärke von 660 Mann in Peking, Tsingtau und Hentsin
solche, die für militärische
„ „ „ „ „ „ „
hinterlegten
q) Sonstige Verwaltungseinnahmen.
Reichszuschuß. Die folgende Tabelle zeigt
das gegenseitige Verhältnis dieser Faktoren
den
für
Gegenwert der Scheidemünzen
Die Aus-
in
....
m) Baupolizeigebühren
p) Zinsen
gaben des K.etat8 werden gedeckt: 1. aus den eigenen Einnahmen des Schutzgebiets, 2. aus
dem
42000 190000 65000 1200 4000 6000 30000 21000 70000 1600
.
Landamtsgebühren Hundesteuer
Geldstrafen f)) Schulgeld für Europäer i) Schulgeld für Chinesen k) Pässe
Taels
1907 1908 1909 1910 1911 1912
und Lotsengeld
Gerichtsgebühren
d) Standesamtsgebühren
zollamts betrugen:
1900 1901 1902 1903 1904 1906 1906
an den Einnahmen des chine-
600000 „ Ertrag aus Wohnhäusern 90000 „ Erträgnisse der Forstwirtschaft . 60000 „ Verschiedene Verwaltungseinnahmen:
a) Pachterträgnisse
Jahr
„ „ „ „ „
sischen Zollamts 4.
Die Einnahmen des chinesischen Seezolls erhellen aus nachstehender Tabelle: Die Gesamtzolleinnahmen des Kiautschou-See-
Taels
70000 26000 100000 7500 60000
Banknotenabgabe
Konzessionsgebühren fg Jagdschein- und Jagdgebühren ) Alkoholabgabe
keine Kosten macht, gewonnen.
Jahr
Abgabe der S chan tung- Eisenbahngesellschaft
e)
der Warenabsatz er-
Das Gouvernement hat
Opiumabgaben
c) Ziegeleiabgaben
20% der
Nettozolleinnahme aus den Einfuhrzöllen wurde an das Gouvernement IC abgeführt, da man den Anteil der im Schutzgebiet verbleibenden Waren auf etwa ein Fünftel der Gesamteinfuhr schätzte.
40000 „ 4000 „ 1700 .,
Salzabgaben
Betrachtet
3992731 667470 1060000 110000 235000 aus Landverkäufen 100000
man
.
.
M „ „ „ „
„
die obige Zusammenstellung, so
ergibt sich, dafi die eigenen Einnahmen des Schutzgebiets sich in 4 Hauptarten gliedern. Es sind: I.
solche, die aus der Steuerkraft der Bevölke-
rung herrühren, wozu man die Einnahmen aus dem Seezoll bis zu einem gewissen Grade rechnen muß. Nachstehend sind sie als in« direkte Steuer voll angerechnet, wogegen sich allerdings gewichtige Gründe anführen lassen. A. Direkte Steuern, Grundsteuer mit einem Ertrage von 326000 B. Abgaben und Konzessionsgebühren der verschiedensten Art mit einem Gesamtertrage von 308200 „ C. Indirekte Steuern: Aus dem chinesischen Seezoll 600000 „ .
.
Übertrag:
.
M
1233200 Ji
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282
Kiautschou 16
1233200 JC
Übertrag: II.
Kiautschou 17
Das Reich der Mitte wird sicherlich für den Handel und die Industrie Europas und Ame-
Einnahmen aus den Erwerbsbetrieben des Reiches (Werft, Elektrizitätswerk, Kajenbetrieb, Schlachthof, Wasserwerk) 5946201 „
rikas in nicht allzu ferner Zeit der ausschlag-
gebende Absatzmarkt werden.
Der
Staat, der
636100 „
auf friedlichem Wege, unter Anpassung an die
IV. aus Landverkäufen, Wohnhäusermieten und der Forstwirtschaft. 250000 „
Eigenart des Chinesen und unter Schonung
III.
aus Verwaltungseinn&hmen
.
.
seines nationalen Ehrgefühls die besten Ver8064501 JK bindungen mit China anzubahnen und ausEs ergibt sich mithin, daß, obgleich die eige- zugestalten versteht, wird als Sieger aus diesem nen Einnahmen des Schutzgebiets be- internationalen Wettkampf um die Eroberung reits jetzt nahezu ausreichen, die Aus- eines der größten Weltmärkte hervorgehen gaben der Zivilverwaltung zu decken, oder doch zum mindesten nicht von anderen,
Summe:
M
vielleicht
die Bürgerschaft doch nur mit etwa 1,2 Mill. zu diesem an sich erfreulichen Ergebnis beiträgt. Der weit überwiegende Teil der Einnahmen beruht auf den Erträgnissen der staatlichen Erwerbsbetriebe. Es wäre jedoch ein grundsätzlicher Kehler, wollte man den Wert eines Außenpostens, wie ihn die Kolonie K. darstellt, lediglich einschätzen nach den baren
schlechteren
drängt werden können.
Konkurrenten
ver-
In unserer ostasiati-
schen Kolonie haben wir einen Angelpunkt, von
dem aus
die
Fäden gemeinsamer
kultureller
wie kommerzieller Interessen mit China
immer
enger geknüpft werden können. sichtspunkt sollte
man
Diesen Geauch bei Beurteilung
der finanziellen Verhältnisse des Schutzgebiets
außer acht lassen und dementsprechend tut gut, sich zum Vergleich die Verhältnisse der auch die vom Mutterlande auszustellenden auf eine, wenn nicht alle Anzeichen Wechsel Kolonie Hongkong zu vergegenwärtigen. Auch jetzt noch, wo Hongkong als einer der trügen, erfolgreiche Zukunft nicht zu knapp wichtigsten Bestandteile des englischen Kolo- bemessen.
Einnahmen,
die sie
dem
Fiskus zuführt.
den weit-
nialreiches gilt, zahlt das Mutterland
aus größten Teil
aller
nie
Man
militärischen
Kosten.
Grund- und WertzuwachsVor der Pachtung durch das deutsche
17. Bodenpolitik.
steuer.
Hongkong liefert lediglich 20% seiner eigenen Reich war der Grund und Boden des SchutzEinnahmen als Zuschuß an das Mutterland ab. gebietes ausschließlich zu landwirtschaftlichen Dieser Zuschuß betrug im Jahre 1913 1428452 Zwecken benutzt worden. Es lag auf der Hand, Dollar. — Der Wert Tsingtaus beruht mehr daß mit der Anlage einer Stadt und mit dem in Imponderabilien, deren Bedeutung für Bau von Hafen- und Eisenbahnanlagen sein die deutsche Volkswirtschaft und die Aus- Verkaufswert sich in kurzer Zeit vervielfachen Es war
breitung der deutschen Kultur in China gar
würde.
nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Bodenspekulation
also ein starker Antrieb zur
mit
ihren
unerwünschten
Anteil der eigenen
Etatsjahr
Gesamtetat
Reichszuschuß
Eigene Einnahmen
M
M
M
9993000 11050000 12404000 12808142 13088300 15296000 14198000 13278200 11465753 12166602 12716884 13638614 14639725 16787625 18411590
6000000 8500000 9780000 10750000 12044000 12353142 12583000 14660000 13150000 11735500 9739963 8545005 8131016 7703940 8297565 9507780 8988602
213000 300000 360000 465000 506000 636000 1048000 1542700 1725800 3620597 4584868 5834674 6342060 7279746 9422988
Einnahmen
am
1898 1899/00 1900/01 1901/02 1902/03 1903/04 1904/06 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14
1914
Gesamtetat
% 2,1
2,7 2,9 3,6
3,8 4,2 7,3
11,6
15 29,7
36 43 43 43 50
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283
Kiautschou 17
—
Folgen
Verteuerung
Baulandes, An-
des
sammlung ausgedehnter Terrains kapitalkräftigen
RMA.
Händen
—
Bürgerschaft und des Gouvernements, also ohne
besonderes Zutun des Landbesitzers hervorDas gerufen sind. Die Abgabe des Landes an die
in einzelnen
vorhanden.
betrachtete es als eine seiner ersten Auf-
dem
Kiautschou 18
Käufer erfolgt von Seiten des Gouvernements
Die
durch Landauktionen, die nach Fertigstellung erste Gefahr war die, daß die Chinesen selbst des Bebauungsplanes stattfinden, sobald ein in Erkenntnis der Sachlage sich zu Ringen zu- Bedürfnis dazu vorhanden ist. Bei diesen sammenschlössen und die Landpreise künstlich Auktionen wird der Mindestpreis des Landes in die Höhe trieben. Dies Verfahren wurde da- durch das Gouvernement festgesetzt. Den Zugaben,
einen Riegel vorzuschieben.
durch unmöglich gemacht, daß das Gouverne-
schlag erhält der Meistbietende.
ment sämtlichen Landbesitzern eine Summe im Betrage der doppelten jährlichen Grundsteuer als Prämie auszahlte. Dafür mußten die Besitzer sich verpflichten, nur an die Regierung, und zwar zu „alten" Preisen zu verkaufen. Diese Maßregel sicherte einen billigen Übergang des Landes in den Gouvernementsbesitz. Sie hätte allein aber nicht verhindern können, daß europäische Spekulanten weite Flächen aufkauften und unbenutzt liegen ließen, bis die allgemeine Wertsteigerung einen vorteilhaften
stücke, die für öffentüche
Verkauf ermöglichte. käufe sollten unrentabel
Solche
Spekulations-
gemacht werden. Zwei
Wege wurden dazu eingeschlagen.
—
1.
Die
Grundsteuer: Es wurde festgesetzt, daß jedes
Grundstück, gleichgültig ob mit Häusern be-
vom
werden
sind,
Die GrundZwecke vorgesehen
Verkauf
ausgeschlossen.
Die Tsingtauer Landordnung hat sich gut bewährt. Landspekulation im Schutzgebiet ist, sehr
im Gegensatz zu den älteren Vertragsund der Landbedarf von
häfen, fast unbekannt,
Kauflustigen hat stets zu vernünftigen Preisen ausreichend befriedigt werden können.
Auf- und Ausbau der Hafenanlagen und Der Entwurf des Stadtplanes wurde von der Beantwortung zweier Fragen abhängig gemacht. Erstens: Wo läßt sich mit geringstem Geldaufwande ein allen Anforderungen genügender Hafen bauen, und zweitens: Wo sind die günstigsten Wohnbedingungen? Als Ort für den Hafenbau wurde, 18.
der Stadt Tsingtau.
oder als unbenutztes Bauland brach nachdem alle in Betracht kommenden Verhältzunächst des Ankaufspreises jähr- nisse durch den bekannten Wasserbauer Gean das Gouvernement als Grundsteuer zu heimrat Franzius an Ort und Stelle einer entrichten habe. Innerhalb dreier Jahre muß gründlichen Prüfung unterzogen worden waren, das Land nach dem vorher angegebenen der Platz an der innern Bucht bestimmt, zu baut
6%
liegend, lich
%
Bebauungspiano bebaut
sein, sonst sind 9 Ist das Land nach Jahren nicht bebaut, so werden 12% Grundsteuer erhoben. Da nur bebautes Land diese Zinsen verdienen kann, mußte ein unbenutzt hegender Platz als un-
dem
ein tiefer, natürlicher Stromschlauch
den
Grundsteuer zu zahlen.
größten Schiffen den Zugang gestattete, wäh-
weiteren drei
rend
Wertzuwachssteuer: Die Wertzuwachssteuer setzen
nement zichtet
eines
das
und
ein Riff den
Umschließungsmole erleichterten.
Bau
einer
Eine Sand-
und Schlickschicht von durchschnittlich 15 Mächtigkeit über
dem Felsbodcn
m
ermöglichte
fest,
Grundstücks
Vorkaufsrecht
2.
daß bei dem gen ausschließlich durch Baggerarbeiten. Diedem Gouver- ser überaus günstigen Bodenkonfiguration ist
zusteht.
Ver- es zu danken,
wenn der nunmehr
in der
Haupt-
das Gouvernement auf sein Vorkaufs- sache fertiggestellte künstliche Hafen mit seinen
%
33 l /3 von dem Mehr des Verkaufs- gegen den Einkaufspreis als Wertzuwachssteuer an das Gouvernement zu entrichten. Der Wert von Baulichkeiten und andern Einrichtungen, durch die der erste Besitzer mit Aufwand an Geld und Arbeit sein Grundstück wertvoller gemacht hatte, kommt bei der Berechnung der Preisdifferenz in Abzug, denn die Wertzuwachssteuer soll naturgemäß nur solche Wertsteigerungen treffen, die durch die Tätigkeit der gesamten recht,
Island
Die die Herstellung der gewünschten Wassertiefen Bestimmungen der ohne kostspielige und zeitraubende Sprengun-
günstige Kapitalsanlage erscheinen.
Verkauf
—
Woman
so
hat
der Verkäufer
mustergültigen
Einrichtungen
für
Löschen,
Laden und Aufbewahren der Güter sowie einer nutzbaren Kaifläche von 1900 m für kaum 30 Mill. hat hergestellt werden können. Der große, stets eisfreie Hafen von Tsingtau ist nach Nordosten, Norden und Westen durch
M
km langen Steindamm, nach Südwesten durch die Werftinsel gegen die wintereinen etwa 3 lichen
Stürme geschützt. Den Bedürfnissen des
Schiffsverkehrs für absehbare Zeit entsprechend ist
bisher nur die südliche Hälfte des weiten
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Kiautschou 1S
284
Beckens auf die Tiefe von 9,5 m bei Niedrigwasser ausgebaggert worden. Zum Laden und Löschen der Schiffe steht Mole I mit 710 Kailänge und Mole II mit 1180 m zur Verfügung (t. Tafel 100). Die gesamte Kaistrecke ist mit doppeltem Schienengeleise versehen. Überall an den Molen ist 9,5 m bei Springniedrigwasser, so daß die größten Schiffe jederzeit längsseit gehen können. 8 große, moderne, steinerne Lagerhäuser, sowie eine größere Anzahl von Wellblechschuppen dienen zur Aufstapelung von Sammelgütern (s. Tafel 100). Für die
scheinlicher, sei,
m
—
400
m
daß ein
einheitlicher Wille nötig
aus den technisch vorzüglichen Hafen-
laden von Schiffen
und das Lagern von Waren
ein rein kaufmännisches Geschäft
so lag der
ist,
Gedanke nahe, den gesamten Hafenbetrieb kaufmännischen
einer
Lagerhausgesellschaft
zu übertragen, ähnlich wie dies !
z.
B. in Bremen
Hiergegen sprachen jedoch
ge-
da zudem in Kreisen der Kaufmannschaft selbst, die
den
der Fall
ist.
wichtige fiskalische Gründe; i
Petroleum einfuhr ist — wegen der Feuersdem übrigen Ladebetriebe räumlich
—
um
anlagen den größten Nutzen für die Allgemeinheit herauszuholen. Da das Laden und Ent-
an-
scheinend die Monopolwirtschaft einer Lager-
gefahr von getrennt
Kiauteehou 18
hausgesellschaft fürchteten, wenig Stimmung
nördlich der Mole II eine
für die
Gründung
einer solchen vorhanden war,
besondere Petroleummole mit Köhrenleitungen so nahm am 1. Nov. 1908 das Gouvernement zu den Tanks der Standard Oil Company und das Löschen, Laden usw. in eigene Regie; die der Asiatic Petroleum Company erbaut worden. von ihm eingerichtete Kajenverwaltung bat
Bunkerkohle in beliebigen Mengen aus es, nach Uberwindung nicht unerheblicher Lager der Schantung-Bergbau-Gesell- Schwierigkeiten, verstanden, sich das Vertrauen Der Kleine aller Interessenten zu erwerben, so daß zurzeit Hafen hegt unmittelbar westlich von Tapau- der gesamte Betrieb zur allgemeinen Zutau. Er dient vorwiegend den vielseitigen Be- friedenheit arbeitet. Zu Wohnzwecken dürfnissen des lokalen Handels, die einen außer- erschien das an den Hafen grenzende Gebiet ordentlich lebhaften Sampan- und Dschunken- freilich wenig günstig. Nördlich der Tsingtauverkehr hervorgerufen haben (s. Tafel 101). Um Berge gelegen, war es den rauhen, winterlichen ihn auch für große Seedschunken aus Ningpo Winden aus nördlicher Richtung schutzlos ausund anderen südchinesischen Häfen benutz- gesetzt, während die angenehm kühlenden Seebar zu machen, ist sein nördlicher Teil auf brisen von Süden und Südosten her im Sommer 4,5 m bei Niedrigwasser ausgebaggert worden. nur schlecht heran konnten. Man entschloß Mit dem Baggergut sind an seinem nordöst- sich daher, sich am Hafen zunächst auf die für lichen und südwestlichen Ufer ausgedehnte seine Ausnutzung notwendigen Anlagen zu beLagerplätze, deren der chinesische Handel noch schränken, die Wohn- und Geschäftsmehr als der europäische bedarf, geschaffen stadt aber am Südabhang der Berge nach der worden. Die Verwaltung der Hafenan- TBingtaubucht zu aufzubauen. In letzterer lagen. Bei der Inbetriebnahme des Großen wird der Bootsverkehr nach den auf der AußenHafens wurden zunächst die von der Regierung reede liegenden Schiffen und Dschunken über erbauten provisorischen Lagerschuppen und die die Tsingtau- und Yamenbrücke geleitet. Der ungedeckten Lagerplätze an Interessenten ver- Bahnhof der Schantungbahn ist in der GeBillige
dem
schaft ist jederzeit verfügbar.
—
—
—
Für die Benutzung erhob das Gouvernement 1. eine Pacht für den Grund und Boden, 2. die Hälfte der tarifmäßigen Lösch-, Lade- und Lagergebühren, 3. das Liegegeld der Schiffe. Dem Pächter war der gesamte Lösch-
schäftsstadt, nicht weit
pachtet.
und Ladebetrieb
K. bucht
am
großen und am kleinen Hafen vorbei und durch das Hafenviertel geführt worden. Ein zweiter Bahnhof für den Umladeverkehr dicht
Er sorgte z. B. in die Schiffe ist Waren, Bewachung des erbaut worden.
überlassen.
für Auslieferung der
von der Tsingtaubucht,
angelegt, die Bahnstrecke nahe der
Nähe des großen Hafens Die alten schmutzigen und
in der
\
Schuppens, Einziehung der Gebühren, kurz für daher gesundheitsgefährlicben Dörfer der Chialles, was zu dem ordnungsmäßigen Betriebe nesen wurden aus dem Stadtgebiet entfernt j
von Kajenschuppen gehört. Mit der völligen und den Einwohnern ein neues Stadtviertel, Fertigstellung des Hafens und der zunehmen- Tapautau (1913 ca. 53000 Einwohner), zwiden Mannigfaltigkeit und Menge des Verkehrs schen der Europäerwohnstadt und dem Hafentraten
immer
deutlicher die Nachteile dieser
die
Erscheinung.
viertel
angewiesen
(s.
Tafel 101).
—
Gesund-
heitsverhältnisse. In den ersten Jahren Es wurde immer augen- nach der Besitzergreifung hatten Garnison
nebeneinander bestehenden
Kleinbetriebe in
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285
Kiautschou 18
und Zivilbevölkerung von Tsingtau viel an Ruhr und Darmtyphus zu leiden. Die Urwar in erster Linie in der Bodenverunreinigung durch die Darmentleerungen der Chinesen zu suchen, durch die bei der grobkörnigen, schlecht filtrierenden Bodenbeschaffenheit, namentlich bei Regenwetter, Typhuserreger in das Grundwasser und die Brunnen sache dafür
gelangten. Diese Verhaltnisse ließen zur Besse-
rung des Gesundheitszustandes die folgenden
Einrichtungen als nötig erscheinen: die Her-
den Ausbau einer Regenwasserkanalisation, die Regelung der Fäkalienabfuhr. Nebenher gehen mußte eine gründliche Besserung der Wohnungsverhältnisse, um die Besatzungstruppen aus den meist zu ebener Erde liegenden, feuchten und übermäßig stark belegten Räumen der Chinesenlager und Baracken in gesunde Kasernen zu bringen. Die Wasserversorgung. Man hatte zuerst an stellung einer zentralen Wasserversorgung,
Kiautschou 18
Die Abfalle wurden ins geleitet. Im Jahre 1906 wurde mit 5800 Leitungslänge der Betrieb aufgenommen. 1908 war die Kanalisation von Tsingtau mit 33470 Kanallänge vorläufig vollendet Zurzeit wird Tapautau kanalisiert. Kasernenbauten. In der ersten Zeit nach der Besitzergreifung wurde die Bautätigkeit in Tsingtau durch den Mangel an Material und an geschulten, einheimischen Arbeitskräften sehr gehemmt. Es mußte alles von außerhalb eingeführt werden. DieMatrosenArtillerie-Abteilung wurde im Herbst 1905 in die Iltiskasernen, das III. Seebataillon (zur gleichen Zeit) in die Bismarckkasernen umquartiert. Dem Bau dieser Kasernen sind im Laufe der Jahre, entsprechend der wachsenden Größe der Besatzung und ihrer Gliederung, eine Reihe von Ergänzungsund Neubauten gefolgt, so daß zur Zeit alle Truppen der 2400 Mann starken Besatzung in steinernen Kasernen untergebracht werden können. Die von früher her vorhandenen Baracken werden als Reserve und zur Unterbringung eines TeUes des ostasiatischen Marinedetachements benutzt.
serkanalisation begonnen.
m
Meer
m
—
—
Unterbringung von Offizieren und Beamten. Die Wohnungsbeschaffung für Offi-
ziere und Beamte hatte das Gouvernement grundAnlage eines Stauwerkes gedacht Eingehende sätzlich dem privaten Unternehmungsgeist vorbeBodenuntersuchungen in den Jahren 1898/1899 halten wollen. Da aber im ersten Entwicklungsführten zum Aufgeben dieses Planes und zur Anlage stadium der Kolonie eine dringende Wohnungsnot eines Wasserwerks, das mit 60 Abessinierbrunnen eintrat, sah es sich veranlaßt, mit einer Schanghaier ein anscheinend einwandfreies Trinkwasser dem Firma eine Baugenossenschaft einzugehen, um für schnelle und ausreichende WohnungsbeGrundwasserstrom des Haipoflusses entnahm. Das eine Wasser wurde in einen Sammelbrunnen geleitet und schaffung zu sorgen. Die Regelung hat sich bevon dort mit Pumpen nach 2 in den Fels gespreng- währt, ist zudem für den Fiskus eine gute EinLazarettwesen. ten Hochbassins oberhalb von Tsingtau gepumpt. nahmequelle geworden. Im Spatherbst 1901 war das Werk betriebsfertig. Als erstes Lazarett in Tsingtau dienten Döckersche Schon 1904 wurde eine Vergrößerung der Leistungs- Baracken, die aus Deutschland herausgeschickt fähigkeit durch die Anlage weiterer Brunnen nötig. worden waren. Sie waren nur ein unzureichender Da ein weiteres Anwachsen des Wasserbedarfs mit Notbehelf. Schon im Jahre 1899 wurde daher Sicherheit vorauszusehen war, der Wasserreichtum mit dem Bau eines groß angelegten Lazaretts für des Haipoflusses aber schon bis zur Erschöpfung Militär- und Zivübevölkerung begonnen. Es wurde ausgebeutet wurde, mußte an die Erschließung nach dem Pavillonsystem eingerichtet, konnte 1900 neuer Wasserquellen gedacht werden. Die an- in Betrieb genommen werden und erfuhr 1904 durch gestellten Untersuchungen führten zur Errichtung eine Frauen- und Kinderklinik eine wesentliche eines zweiten Wasserwerks am Litsunfluß. Das Erweiterung. Ihr angegliedert ist eine bakteriodort gewonnene Wasser wurde in einer 11 km logische Untersuchungsstation, die Quarantänelangen Leitung in ein drittes, auf dem Moltkeberg station, die Gouvernementsapotheke und das Prostigelegenes, 2000 cbm fassendes Bassin gepumpt. tuiertenkrankenhaus. Aus der Höhe der BelegungsDas Werk ist seit dem HerbSt 1908 in Betneb und ziffern, besonders in den Monaten Juli—September für den Bedarf der Stadt auf absehbare Zeit aus- ist ersichtlich, daß die Zahl der Magen- und reichend, zudem ohne Schwierigkeiten erweiterungs- Darmkrankheiten im Schutzgebiet gegenüber den fähig. Das Wasser kann fast das ganze Jahr hin- gleichartigen Erkrankungen in Deutschland immer Ergänzend tritt durch ohne Schaden für die Gesundheit getrunken noch eine relativ recht hohe ist werden. Nach starken Regengüssen empfiehlt sich zu dem Lazarett das Genesungsheim MecklenAbkochen vor dem Trinken. Regen wasser- burghaus (8. Tafel 105). Das Geld zu seinem kanalisation. Die Anlage der Regenwasser- Bau ist durch die Kolonialgesellschaft aufgebracht kanalisation wurde im Jahre 1901 begonnen und worden. Der ursprüngliche Plan, Errichtung auf kam 1908 mit 22360 m Leitungslänge zum vor- einer Halbinsel am tuße des Lauschan, mußte läufigen Abschluß. Sie ist seitdem, sich dem Be- wegen Wassermangels an der ins Auge gefaßten dürfnis anpassend, weitergeführt worden. Ent- Stelle aufgegeben werden. Statt dessen wurde sprechend den großen Wassermengen, die gelegent- es auf dem 500 m hohen Tempelpaß gebaut, lich wolkenbruchartig die Stadt überfluten, mußten in dessen Nähe sich auch das aus fiskalischen die Abflußröhren verhältnismäßig groß gewählt Mitteln errichtete Soldatenerholungsheim sowerden. Fäkalienabfuhr. Für die Fäkalien- wie eine Reihe von privaten Sommerhäusern beabfuhr wurde 1900 provisorisch das Eimersystem finden. Neben dem Gouvernementslazarett ist eingeführt-, da es wenig befriedigend arbeitete, in Tsingtau im Jahre 1906, der privaten Initiative wurde mit dem Bau einer besonderen Schmutzwas- der Bürgerschaft entspringend, das Faberdie
—
—
—
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Krankenhaus
—
Kiautechou 18
286
Kiautechou 18
gegründet worden
Krankenhäuser
(s. a.
Tafel 184).
Teil
Zuschuß des
durch einen
für die Chinesen. Gouvernements aufgebracht.
Neben der Unterhaltungsliteratur wird besonderer Wert auf eine möglichst vollständige Sammlung von Werken über
Die ärztliche Versorgung der Eingeborenen in Tsingtaa selbst haben die Missionen beider Konfessionen dem Gouvernement zum Teil abge-
und
Ostasien
Fragen
kolonialpolitische
gelegt.
Im Juli 1912 hatte die Bibliothek einen Bestand dem Jahre 1901 von 11424 Bänden. Sie zählte 336 beitragdas Faber-Hospital und die katholische Mission zahlende Mitglieder. Im Jahre 1911/12 wurden Im Zusammenhang etwa 21000 Bände, davon über die Hälfte unein zweites Krankenhaus. mit der deutsch-chinesischen Hochschule ist ein entgeltlich an Soldaten verliehen. In dem mit der nommen.
Der allgemeine evangelisch-protestan-
tische Missionsverein unterhält seit
vom Gouvernement
Bücherei verbundenen Lesezimmer liegen jetzt 89 meist deutsche Zeitungen und Zeitschriften aus. 3 große Zeitungen werden über Sibirien bezogen.
betriebenes ChinesenkrankenIm Landgebiet ist in haus erbaut worden. Liteun unter Leitung eines Marinearztes eine sehr stark besuchte Poliklinik eingerichtet worden. Als Außenposten zur Beobachtung von Seuchen usw. Marinestabsarzt Tsinanfu. wirkt ein in Schlachthof. Am 5. April 1906 ist ein nach den modernsten Grundsätzen gebauter Hallenschlachthof in Betrieb genommen worden. Er liegt außerhalb der eigentlichen Stadt, nahe an der Bahn, um die Beseitigung der Abfalldicht am Meere stoffe zu erleichtern und so weit von den Wohnvierteln entfernt, daß eine Belästigung durch den Zutrieb des Viehes und durch Insekten nicht eintreten kann. An sonstigen fiskalischen Bauten Die Gouvernementsschule, das seien genannt: Gouvernementedienstgeb&ude, das Gouverneurwohnhaus, die deutsch-chinesische Hochschule und das Gerichtsgebäude. Unter den aus privaten .Mitteln zu gemeinnützigen Zwecken hergestellten Bauten sind außer dem schon genannten Mecklenburghaus und dem Seemannshaus zu erwähnen: die Christuskirche; sie ist mit dem Gelde des deutschen evangelischen Kirchenausschusses gebaut worden und dient sowohl den Besatzungstruppen wie der Zivilbevölkerung als Gotteshaus. Die evangelische Zivilbevölkerung, deren Pastorierung durch den Garnisonpfarrer erfolgt, hat sich zu einem freien Kirchenverein zusammengeschlossen. Das Observatorium; die zu seiner Errichtung erforderlichen 176000 hat der Verband der deutschen Flottenvereine im Ausland dem RMA. zur Verfügung gestellt. Es versieht den Sturmwarnungs- und Wettervorhersagedienst. Ferner besitzt es eine Normaluhranlage mit Einrichtung zum selbständigen
—
—
Tsingtau errichtet. In erster Linie sind zu nennen: Die HamburgAmerika-Linie, Melchers & Co. (Vertreter des Norddeutschen Lloyd), die Deutsch-asiatische Bank. Carlowitz & Co., Arnhold, Karberg & Co., H. Diederichsen & Co., A. Ehlers & Co., Schwarzkopff
—
&
—
Co.,
Sietas
Sander, Wieler register
waren
& Co., Siemßen & Co., Co. u. a. m. In das Handelsim September 1912 71 Firmen
Plambeck
&
eingetragen.
Einen ganz besonderen und in Tsingtaus kurzer Geschichte unerhörten
Bautätigkeit seit
Aufschwung hat
dem Herbst
die
1911, d. h. seit
dem Beginn der jüngsten Unruhen genommen. Diese haben Tsingtau, dessen in ganz China bekannte Ordnung und Sicherheit keinen Augenblick auch nur bedroht war, einen sehr starken Zuzug wohlhabender Chinesen aller
—
M
Bevölkerungsklassen
gebracht,
die
vielfach
Grund und Boden erworben und sich seßhaft gemacht haben. Wenn nicht alles täuscht, so
Fallenlassen des Zeitballs, um die für die Schifffahrt so wichtigen Zeitsignale in einwandfreier Weise geben zu können. Außerdem betreibt es erdmagnetische und seismographische Beobachtungen, hat in der kurzen Zeit seines Bestehens schon verschiedene Nebenstationen im Hinterlande errichtet und scheint auf dem besten Wege zu sein, sich zu einem wichtigen Faktor für die Schiffahrt und die Wissenschaft auszuwachsen. Privater Initiative verdankt auch die Kiautschou-Bibliothek ihr Entstehen. Die Kiautschou-Bibliothek ist im Jahre 1898 mit einem
hat die Revolution der Kolonie einen unvorhergesehenen, neuen unjd recht starken Anstoß zu kräftigster Weiterentwicklung gegeben.
willkürlich drängt sich ein Vergleich mit
kong
auf, das
auch
erst
UnHong-
nach dem Taiping-
aufstand (1852/64), der viele reiche Chinesen in die sichere englische Kolonie getrieben harte,
—
zu seiner jetzigen Blüte gediehen sonst das
ist.
Gouvernement innerhalb
Während
eines Rech-
nungsjahres nach der Etatsvorveranschlagung
in
Deutschland gestiftet worden, um „zur Förderung der geistigen Entwicklung und zur Belebung deutscher Gesinnung auf fremdem Boden beizutragen". Zuerst provisorisch im Sitzungssaal des Gerichtsgebäudes untergebracht, hat sie jetzt ein würdiges Heim im Gouvernementsgebäude gefunden. Die Kosten der Verwaltung und Vergrößerung werden zum Teil durch Beiträge der
der Besitzergreifung
ist seit
dauernd sehr rege gewesen. Fast alle in Ostasien führenden Firmen haben Filialen in
—
Stamm von 5600 Bänden von einem Komitee
private Bautätigkeit (s. Tafel 97 von Seiten europäischer und chinesi-
Die
bis 105)
scher Bauherrn
etwa 70000 JH Grundstücke verkaufte, im Jahre 1911 27 Baustellen für 67895 Dollar und im Jahre 1912 131 Baustellen für 362318 Dollar, d. h. für rund und zwar ganz 720000 in private, für
sind !
M
überwiegend gegangen.
in
chinesische
Angesichts
der
Hände
über-
bisherigen
Ent-
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wicklung
und der noch immer bestehenden
Nachfrage nach weiteren Grundstücken
muß
auch ein sehr kritischer Beurteiler zugeben,
daß die Marineverwaltung den Plan für die Entwicklung von Tsingtau zwar großzügig, aber nicht übertrieben weitläufig angelegt hat.
Daß
das Kleid für die Kolonie in der ersten Ent-
wicklungszeit reichlich weit war,
mag manchen
—
wohlwollenden Beurteiler nicht ganz stutzig gemacht haben. Der Gang der Ereignisse hat jedoch den Gründern Tsingtaus Recht gegeben. Schon jetzt füllt die Stadt ihr ehemals viel zu weites Gewand nahezu aus. Längst stoßen die zuerst durch breite unbebaute Flächen getrennten Orte TBingtau und Tapautau zusammen, und an der fast 1 / 2 km langen Straße zwischen Tapautau und dem großen Hafen wächst das kräftig aufblühende selbst
mit Unrecht
—
1
Hafenviertel heran. 19.
Gouvernementswerft.
Für Tsingtau
Flottenstützpunkt und Handelshafen leistungsfähige Reparaturwerft
Wichtigkeit. tigt,
die
initiative
Kiautachou 20
287
Kiautechou 19
Das RMA. hatte
von
ist
als
eine
allergrößter
zuerst beabsich-
Errichtung einer solchen der Privatzu überlassen und diese nur durch
Im Etat für 1909 ist die Werft unter die „Verwaltung der Erwerbsbetriebe" aufgenommen worden. Man nahm an, daß ihre Arbeit nach Deckung aller Unkosten einen Reingewinn für die Schutzgebietsverwaltung abwerfen werde. Um Geldmittel für den weiteren Ausbau bereit zu stellen, wurde bestimmt, daß 40% der Betriebsüberschüsse zur Bildung eines Rücklagefonds verwendet werden sollten. Um die Höhe der Überschüsse festzustellen, wurde eine kaufmännische Buchführung eingeführt. Die Tätigkeit der Werft besteht in der Hauptsache in der Ausführung der jährlichen umfangreichen Überholungsarbeiten für die Schiffe des Kreuzergeschwaders und die kleiDen Umnen Kreuzer der Südseestation. stand, daß unsere Schiffe nicht mehr auf das Wohl- oder übelwollen fremder Werften angewiesen sind, kann man, ganz abgesehen von der finanziellen Seite, nur begrüßen. In zweiter Linie betätigt sich die Werft im Bau kleinerer Eisenfahrzeuge wie Schlepper, Verkehrsboote, Lotsendampfer, Kohlenleichter und ähnlichen. Gelegentlich führt sie auch andere So sind z. B. als Bchiffbauliche Arbeiten aus.
vertragsmäßige Übertragung sämtlicher Repa- die 4 großen Petroleumtanks in Tsingtau je 2
Kreuzergeschwader zu Es fanden sich aber keine geUnternehmer. Das Gouvernement mußte sich daher entschließen, ihre eigene, gleich nach der Besitzergreifung an der Außenreede eingerichtete Reparaturwerkstatt nach dem großen Hafen zu verlegen und zu einer Werft auszubauen. In der ersten Zeit war man wegen des gänzlichen
Oü Company und
raturarbeiten für das
für die Standard
unterstützen.
Petroleum Company von ihr montiert worden. Die Werft beschäftigte im Jahre 1912 im Durchschnitt 1300 Arbeiter. Als regelmäßiger Reparaturplatz für Handelsschiffe ist Tsingtau als Anlaufhafen gegenüber Schanghai, von wo eine sehr bedeutende Küsten- und die Yangtse-
eigneten
die Asiatic
schiffahrt ihren Ausgang nimmt, wesentlich benachteiligt. Auf diesem Gebiet ist eine große Entwicklung vorläufig nicht zu erwarten. Dagegen fangen fremde Kriegsschiffe, chinesische unabhänwiesen. Um sich davon nach Möglichkeit gig zu machen, wurden schon im April 1902 80 Lehr- Kreuzer und der österreichische Stationär in linge aus Schantung eingestellt. Sie mußten sich zu Ostasien an, sie regelmäßig aufzusuchen. vierjähriger Lehr- und zweijähriger Gesellenzeit verSchon bald nach der 20. Elektrizitätswerk. pflichten. Neben der praktischen Ausbildung durch Besitzergreifung richtete ein privater Untereinen deutschen chinesisch sprechenden Werkmeister erhielten sie auch Unterricht im Deutschen, nehmer ein kleines Elektrizitätswerk ein und im Schreiben und Rechnen. Da sich dieses Ver- bot den Strom zur Straßen- und Hausbeleuchfahren bewährte, wurden in jedem Jahr neue tung an. Da der Strombedarf schnell stieg, Zöglinge eingestellt, 1906 wurde mit der Überwurde schon 1900 mit dem Bau einer größeren siedlung der Gouvernementewcrkstatt nach dem großen Hafen begonnen. Etwa gleichzeitig war und erweiterungsfähigen Zentrale begonnen. dort die Montierung des 150 t Krans beendet und Noch vor Vollendung der neuen Anlage geriet Fehlens geschulter Eisenarbeiter auf Arbeitskräfte aus Schanghai und andern Vertragshäfen ange-
Verankerung des aus Deutschland zerlegt herausgeschickten von der Gute-Hoffnungs-Hütte und in Tsingtau zusammengesetzten 16000 t Docks bewirkt worden. einen Stamm ständiger Arbeiter an die Werft zu fesseln, wurde eine Wohnungskolonie für sie eingerichtet Im Jahre 1908 stellte man eine Geleisverbindung der Werft mit der Schantung-Bahn her und legte ein Kohlenlager für das Kreuzergeschwader an. die
gelieferten
Um
die Konzessionsinhaberin, eine deutsche Aktiengesellschaft,
brechung
in
in der
dern, schloß das
größten
Konkurs. Um eine UnterStromversorgung zu verhin-
Gouvernement mit den beiden
deutschen Elektrizitätsgesellschaften
dem diese sich verpflichteten, Werk auf Rechnung des Fiskus
einen Vertrag, in vorläufig das
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288
Kiautschou 21
zu betreiben. trale fertig.
Im
Juli
Am
Gouvernementsrat. Als beratendes Organ dem Gouverneur der Gouvernementsrat
1903 war die neue Zen-
Jan. 1904 wurde sie
1.
vom
steht
Gouvernement in eigene Verwaltung genom- zur Seite. Er besteht unter seinem Vorsitz aus men und sofort mit einer Verdoppelung der dem Chef des Stabes, dem Zivilkommissar, dem Anlage zwecks Versorgung des Schwimmdocks und der Gouvernementswerft begonnen. Seit- mentsarzt, dem Baudirektor und 4 Bürger-
dem
ist
die
Entwicklung dauernd kraftig
schaftsvertTetern.
fort-
Im Jahre 1912 wurden 1266560 Kilowattstunden abgegeben. Es waren Ende März 1913 884 Abnehmer mit 13913 Glühlampen und 236 Motoren angeschlossen. Die Werft war mit 160 Motoren angeschlossen. Im Jahre 1912 hat sich das Elektrizitätswerk mit 4,79% verzinst Mit der durch die Etats
Bürgerschaf tsvertreter. Die Berufung der Börgerschaf tsvertreter erfolgt auf die Dauer von 2 Jahren. Es wird gewählt: einer von den Vertretern der im Handelsregister eingetragenen Firmen; einer von den im Grundbuch eingetragenen Grundeigentümern, die jährlich mehr als 60 Dollar Grundsteuer zu bezahlen haben; einer vom Vorstande der Handelskammer; der vierte wird vom Gouverneur ernannt. Die Bürgerschaftsvertreter müssen deutsche Reichsangehörige und im Schutzgebiet
geschritten.
1912
für
300000
und 1913 bewilligten
Summe von
M wird das Elektrizitätswerk erheblich
ansässig sein.— Tätigkeit des Gouvernementsrats. Dem Gouvernementsrat sind zur Beratung vorzulegen: 1. die Vorschläge für den jahrlichen Haushalts« tat; 2. die Entwürfe der vom Gouverneur zu erlassenden Verordnungen. Es steht dem Gou-
Es wird mit der Gouvernementswerft gemeinsam verwaltet, und zwar nach rein vergrößert.
kaufmännischen Grundsätzen.
Das verneur frei, den Gouvernementsrat auch zur BeReichs-Marine- sprechung irgendwelcher andern Angelegenheiten einzuberufen. Anträge von Bürgerschaftsvertretern amt.— Gouverneur. An der Spitze der Militär- sind schriftlich zu stellen und von mindestens und Zivilverwaltung im Kgebiet steht ein See- 2 Bürgerschaftsvertretern zu unterzeichnen. Der Er ist oberster Be- Gouverneur kann aus politischen oder militäoffizier als Gouverneur. fehlshaber der militärischen Besatzung und rischen Gründen ihre Beratung verweigern. 21.
und
Verwaltung
Rechtspflege.
Schutzgebiet K. ressortiert
vom
im Schutzgebiet angestellten Chinesische Vertrauensleute. Zur UnterBeamten und der stützung des Gouvernements in chinesischen und Zivilverwaltung. Unter ihm steht Angelegenheiten und in der Absicht, aD-
Vorgesetzter aller
Militärpersonen sowie der Militär-
als Zentralinstanz
das Gouvernement.
Dieses I
gliedert sich in eine militärische Abteilung, die
Abteilung
für
die
Landesverwaltung,
die
Finanz-, die Technische, die Gesundheit«- und die Justizabteilung.
An der Spitze der militärischen Abteilung steht der Chef des Stahes, der zugleich als ältester aktiver Offizier nach dem Gouverneur, Stellvertreter des letzteren ist. Die Landesverwaltung untersteht dem Zivilkommissar, dem zur Unterstützung und als ständiger Stellvertreter ein Regierungsrat beiVon der Landesverwaltung werden gegeben ist.
mählich eine Vertretung der chinesischen Kaufmannschaft im Gouvernementsrat anzubahnen, ein Ausschuß von 4 chinesischen VertrauensSie werden vom Gouverneur jährlich ernannt und zwar 2 auf
ist
leuten eingesetzt worden.
Vorschlag der Schantung-Tschili-, je einer auf Vorschlag der Kiangsu- und der Kuangtung-
—
Gilde. Rechtspflege. A. Unter Europäern. Zur Ausübung der Rechtspflege unter den Europäern des Schutzgebiets besteht als erste Instanz das „Kaiserliche Gericht von Kiau-
Angelegenheiten bearbeitet, die Handel und tschou", als zweite seit dem Jahre 1907 da? Gewerbe, Eisenbahn und Bergbau, Steuern, Zölle, „Kaiserliche Obergericht von Kiautschou". Kirche, Missions- und Schulwesen, die Polizei, die Angelegenheiten der chinesischen Bevölkerung, An- Bis 1907 war das Konsulargericht in Schanghai kauf und Verkauf von Land, Standesamt, Veteri- als 2. Instanz zuständig. Die zur Ausübung der närwesen, Kommunalangelegenheiten, Verkehr mit Gerichtsbarkeit in beiden Instanzen bestellten den Konsulaten und der Bürgerschaft und alle Beamten heißen „Kaiserlicher Richter" bzw. Kerhtsangelegenheiten des Gouvernements beDie Beisitzer Oberrichter". treffen. Die Finanzabteilung untersteht dem Inten- „Kaiserlicher danten und bearbeitet das Etats-, Kassen- und werden vom Oberrichter mit Zustimmung des
alle
Rechnungswesen der Zivil- und Militärverwaltung. Die technische Abteilung gliedert sich in 3 Referate,
dem Gouverneur
direkt unterstellt sind, nämlich die: L Hochbauverwaltung, 2. die Tiefbauverwaltung, 3. die Werft Der unter dem Goudie
vernementsarzt stehenden Gesundheitsabteilung liegt die Sorge für das Gesundheitswesen der Kolonie und der Besatzung ob. An der Spitze der Justizverwaltung steht der Oberrichter.
Gouverneurs ernannt. angehörige sein.
—
Sie
müssen
Reichs-
B. Unter Chinesen.
Die
Gerichtsbarkeit über die Chinesen wird durch Einzelrichter
ausgeübt
und zwar
in
erster
L das Bezirksamt Tsingtau 1914 auch durch das Bezirksamt Ksl. Gericht von Kiautschou. Litsun), 2. das Instanz durch:
(bis
1.
L
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Tafel 103. Deutsches Kulonial-Lcxikou.
Zu
Artikel: Kiatitschou.
Tafel 104. Deutsches
Zu Artikel; KiautM
KoIniii;il-I.e\ikuri.
Geschäftshäuser
iiir
Chinesen
in
Ta pau tau
iler
lum.
Chinescnstadl vtm Tsingtan (KiaiitsrhouJ.
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289
Kiautachou 22
Das Bezirksamt ist zuständig in Zivilsachen, wenn der Wert des Streitgegenstandes 2öODollar
Kiautachou 22
in den beiden obersten Klassen wird gelehrt.
Lehrer
Die
sind
Deutsch
Chinesen.
Sie
entstammen zum größten Teil dem Lehrerseminar der Weimarer Mission. B. Missionsheitsstrafen bis zu 3 Monaten, Prügelstrafen schulen. Das Gouvernement wird auf dem (nur gegen Männer) und Geldstrafen bis zu Gebiet des Schulwesens durch die Missions500 Dollar allein oder in Verbindung mitein- vereine beider Konfessionen eifrig und wirander oder mit Ausweisung zu erkennen. Für kungsvoll unterstützt. Es kommen in Beandere Fälle ist das Ksl. Gericht von Kiau- tracht: 1. die Schulen der Berliner Mission tschou zuständig. In zweiter Instanz wird die (s. d.): im Schutzgebiet seit 1898. Sie umGerichtsbarkeit ausgeübt durch den Ksl. Ober- fassen: a) 7 Volksschulen mit 159 Schülern; nicht
In
übersteigt.
Strafaachen
ist
der
—
Tsingtauer Bezirksamtmunn befugt, auf Frei-
Berufung
nur b) eine Mittelschule in Tsingtau mit 45 Schülern; c) eine Mädchenschule mit 52 Schüleringegen Urteile der Ksl. Gerichte. In Bagatell- nen; d) ein Lehrerinnenseminar mit 9 Schülesachen gibt es kein Rechtsmittel Die Recht- rinnen. Außerdem unterhält dieBerliner Mission sprechung erfreut sich im Schutzgebiet und eine Abendschule für Deutsch lernende Handdarüber hinaus allgemeinen Vertrauens. Die lungsgehilfen und einen Kindergarten. 2. Die Institution der Laienrichter (Beisitzer) hat Schulen der Weimarer Mission: in Tsingtau seit «ich auch in K. gut bewährt. 1899. Die Weimarer Mission unterhält ein dreirichter als Berufungsrichter.
ist
gegen Urteile der Bezirksämter zulässig, nicht
—
22.
Schul- und Missionswesen.
vernementsschule: schule ist ein
Die
1.
Die Gou-
Gouvernements-
Reform-Kualprogymnasium. zum einjährig-
Das Abgangszeugnis berechtigt freiwilligen
Dienst.
In Sexta wird mit dem Lehren von Englisch, in yuirta mit Französisch, in Untertertia mit Latei-
Die
stufiges „Deutsch-chinesisches Seminar''.
verschiedenen Stufen sind: a) eine Elementarschule mit dreijährigem Kursus
und 30 Schü-
b) eine Mittelschule mit vierjährigem Kursus und 97 Schülern; c) ein Lehrerseminar mit dreijährigem Kursus und 9 Schülern.
lern;
Außerdem unterhält
die
Weimarer Mission
eine
nisch begonnen. Der Lehrkörper setzt sich zu- Mädchenschule, in der auf einem dreijährigen lammen aus dem Direktor, 4 Oberlehrern, einem Elementarkursus sich zwei getrennte OberProbekandidaten, 3 Elementar lehrern und 2 gestufen aufbauen. Nämlich: a) ein christliche» prüften Lehrerinnen. Der Religionsunterricht wird durch je einen Pfarrer jeder Konfession erteilt. Lehrerinnenseminar mit 43 Schülerinnen; b) I>ie Schule wird von Knaben und Mädchen gemeineine Anstalt nach dem Lehrplan einer deutsam besucht. Für auswärtige Schüler ist ein vom schen Töchterschule, die unter Verzicht auf Gouvernement eingerichtetes Alumnat vorhanden, religiöse Beeinflussung deutsche Sprache und das von einem verheirateten Oberlehrer geleitet Kultur unter den Töchtern höherer Stände verwird. Farbige und Mischlinge werden nicht in die Schule aufgenommen. Die Entwicklung der Schüler- breiten will. 3. Die Schulen der katholischen seigt folgende Tabelle: Mission von Südsohantung (s. d. folg. Artikel: 1. Juni 1902 16 Kiautschou, katholische Mission)- Die Mission
—
1.
..
I.
.,
I.
..
1903 1904 1906 1906 1907 1908
.,
1905»
I.
1.
.,
1.
.,
i. 1.
1. I. I. I.
29 43 62 66 78 106
128 140 162 176
Mai 1910 Juni 1911 1912 ., 1913 ., Okt. 1913
189
227
Das
Auswärtige.
Einj&hrig-Freiwilligen-ZeuRnis haben bisher 37 Zöglinge erworben.
18
U.
Mittlere
besitzt:
a) 8 Volksschulen mit 124 Schülern:
b) eine fünfklassige deutsch-chinesische Mittel-
schule in Tapautau mit 27 Schülern.
Schulen
der
—
4.
Die
Ameriean-Ptesbyterian-Missiou:
Die Mission unterhält etwa 50 Dorfschulen in der Nachbarschaft des Schutzgebiets. Als Oberstufe zur Heranbildung von Lehrern
und
Pre-
digern für die Mission hat sie im Winter 1911 bis
1912 eine für vorläufig 40 Knaben einge-
richtete Schule in Tsingtau eröffnet. III.
Reinchinesische Schulen. IiuSchutz-
etwa 250 private chinesische A. Dorfschulen, denen das Gouvernement größtEs bestanden im möglichste Freiheit läßt, Sie werden von etwa Volksschulen mit 2500—3000 Schülern besucht. In einem etwa gebiet bestehen
und niedere Schulen:
Gouvernementsschulen.
Sommer 1913 20
—
staatliche
etwa 1050 Schülern und 53 Lehrern. Die fünfjährigen Kursus werden hauptsächlich Schulen haben einen 5 jährigen Uhrgang. chinesische Schriftlichen gelehrt. Bd. n.
1«J
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Kiautschou 22
290
Kiautschou 22
IV. Die Deutsch-chinesische Hoch- diesen Gedankengang ist der Erlaß des Unterschule. Die Gründung der Deutsch-chinesi- richtsministeriums vom Jahre 1906 zurückschen Hochschule sollte dem deutschen Geistes- zuführen, das keine unter ausländischer Leileben einen möglichst weitgehenden Einfluß tung stehende Schule anerkannt, daß kein auf das in der Bildung begriffene moderne China Schüler einer solchen zur Staatsprüfung zuverschaffen. Der deutsche Kultureinfluß war gelassen oder als Beamter angestellt werden bis
dahin außerordentlich klein gewesen. Die solle. Wollte Deutschland eine höhere Bildungsund vor allem die amerikanischen anstalt gründen, so war demnach die erste Auf-
englischen
Missionen hatten mit ihren reichen Mitteln
gabe, das Vertrauen der chinesischen Regie-
und höherer Schu- rung zu gewinnen, sie darüber zu beruhigen, daß man nicht junge Chinesen aus ihrem Volksschen Missionen aus Geldmangel nichts auch verbande herauslösen und zu Deutschen nur annähernd Gleichwertiges entgegensetzen machen wolle, sondern lediglich darauf auskonnten. Die wenigen vom deutschen Schul- gehe, ihnen unter Achtung ihrer alten natioverein gegründeten deutsch-chinesischen Ele- nalen Weltanschauung eine gediegene deutsche eine große Anzahl niederer
len für Chinesen geschaffen, denen die deut-
mentarschulen in Kanton, Nanking, Hankau und Tientsin konnten, abgesehen von ihrer geringen Zahl, dagegen schon
um
Bildung zu übermitteln, damit sie lernten, die Welt in deutscher Auffassung zu sehen und ihrem Vaterlande, auf die Hilfe deutscher
deswillen nicht
sehr ins Gewicht fallen, weil sie sich in der
Wissenschaft
Hauptsache auf
ser
die Erlernung der deutschen
Sprache seitens ihrer Zöglinge und die Übermittlung einer gewissen al'gemeinen Bildung beschränken mußten. Für den von praktischen Überlegungen ausgehenden Chinesen ist aber
zu
gestützt,
dienen.
Grundgedanke verlangte
in
ausdrücklichen Verzicht auf jede kehrungstätigkeit
und
die
sischen Unterrichts neben
erster
religiöse Be-
Erteilung
dem
DieLinie
chine-
deutschen. Auf
dieser Grundlage wurden die Verhandlungen Sprache nur dann wirklich wert- geführt. Ihr Ergebnis war: „Die Deutschihm den Weg zu einem höheren chinesische Hochschule wird in Tsingtau erFachstudium eröffnet. Will er dagegen eine richtet. Sie besteht aus einer Unterstufe, die europäische Sprache lediglich deswegen er- die Kenntnis des Deutschen und eine gewisse lernen, um sein Fortkommen in einem prak- allgemeine westländische Bildung vermitteln tischen, z. B. dem kaufmännischen Beruf zu soll und einer in vier parallele Fachabteilungen die deutsche voll,
wenn
sie
fördern, so bietet
ihm
mehr
englische
China sehr viel gegliederten Oberstufe. Die Schule wird von Sprache größere den Regierungen beider Länder gemeinsam beAnfänge des deut- trieben. China gibt zu den Einrichtungskosten schen Schulwesens nicht verkümmern, so 40000 und, zunächst für 10 Jahre, einen mußte eine Oberstufe geschaffen werden, die gleich hohen jährlichen Zuschuß. In beiden die Verwertung der erworbenen Sprachkennt- Stufen geht neben dem deutschen Unterricht nisse zur Erwerbung einer höheren Berufs- ein chinesischer Kursus her. Die Lehrer, den wissenschaft in China selbst ermöglichte. Nach Unterrichtsplan und die Anforderungen für den alteingebiirgerter chinesischer Anschauung ist letzteren bestimmt die chinesische Unterrichtseine Fachbildung aber nur dann wirklich wert- behörde. Die Schüler für die Anstalt, auch die voll und begehrenswert, wenn sie zur Anstel- aus andern Provinzen stammenden, werden von lung als Staatsbeamter führt oder zum min- der Unterrichtsverwaltung der Provinz Schandesten auf einer unter staatlicher Autorität tung auf ihre Vorkenntnisse geprüft und der stehend« Anstalt erworben ist. Darin lag aber Schule überwiesen. Ein chinesischer Studieneine große Schwierigkeit. Die chinesische Re- direktor überwacht im besonderen den chinesigierung stand nämlich den fremden Schulunter- schen Unterricht, hält aber auch sonst seine nehmungen in China, die fast ausschließlich von Regierung über die Anstalt auf dem Laufenden. Missionaren geleitet wurden, wenig freundlich Als Gegenleistung für diesen Einfluß gewährt gegenüber. Sie stand unter dem Eindruck, daß die chinesische Regierung den Absolventen der die Missionszöglinge ihrer heimischen Kultur, 'deutsch-chinesischen Hochschule das Recht vor allem dem ethisch sozialen System ihres zur Anstellung als Staatsbeamte und denen, die Vaterlandes abtrünnig gemacht würden. Einen sich um die höchsten, nur in Peking zu ersolchen Preis wollte man aber für die Erwerbung langenden literarischen Grade bewerben wollen, abendländischen Wissens nicht zahlen. Auf die Zulassung zur dortigen Reichsuniversität." verbreitete
die in
Sollten daher die
Vorteile.
M
1
1
|
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Kiautschou 23
Die
Wirksamkeit
der
deutsch-chinesischen
Hochschule kann naturgemäß erst nach Jah-
Erscheinung treten. Jedenfalls sind ihr die günstigsten Bedingungen für eine gedeihliche Entwicklung gesichert. Man kann sich daher der begründeten Hoffnung hingeben,
23. 14.
Zeittafel.
Nov. 1897.
6.
März 1898. Abschluß
16. April
1898.
ihrem Vaterlande mit dem Rüstzeug modernen Wissens nützen und gleichzeitig das deutsche Ansehen, den deutschen Handel und die deutsche Industrie fördern werden. schule
25. Oktober 1909, ihre mediAbteilung im Juni 1911 eröffnet.
und eine Der Lehrgang der UnterEs werden junge Leute von
dauert 5 Jahre. mindestens 13 Jahren, die eine gute chinesische Vorbildung besitzen, aufgenommen. Ihre Befähigung prüft der chinesische Provinzialschulrat von Schantung. Die Unterrichtssprache ist mit Ausnahme der chinesischen Fächer deutsch. Das Bestehen der Schlußprüfung in der Unterstufe berechtigt zum Eintritt in die Oberstufe. Die Unterstufe
im Winter 11)13 301 Schüler. B.Oberstufe: Die Oberstufe umfaßt 4 selbständige Abteilungen. Ihr Besuch setzt im Prinzip den erfolgreichen Besuch der Unterstufe voraus. Die 4 Abteilungen sind: 1. Die rechts- und staatswissenschaftliche Abteilung mit dreijährigem Kursus und 13 Schülern im Winter 1JJ13; 2. die naturwissenschaftlich-technische Abteilung mit vierjährigem Lehrgang und 34 Schülern; 3. die forst- und landwirtschaftliche Abteilung mit dreijährigem Unterricht und 13 Schülern; 4. die medizinische Abteilung, deren Besuch ein dreisemestriges Vorstudium und ein fünfsemestriges Fachstudium
stufe zahlte
vorsieht,
mit
13 Schülern.
Sept. 1898. 2. Sept. 1898. 19. Febr. 1899. 2.
verneur.
10. Okt. 1899.
bahngeseÜschaft. Gründung der Schantung-Bergbaugesellschaft I>ez. 1901. Yüan Schy Kai Gouverneur von Schantung.
Von Febr. 1900 bis 20. Juni 1900.
27. Jan. 1901.
Gesandter v. Ketteier in Peking ermordet nach dem Ausbruch der Boxerwirren. Kapitän zur See Jaeschke gestorben.
25.
März 1901.
Eröffnung des Postdampferverkehrsdurchdie Hamburg-Araerika-
8.
April 1901.
Eröffnung der Bahnstrecke Tsingtau- Kiautschou.
8.
Juni 1901.
Kapitän zur See Truppel Gouverneur.
1.
Juni 1902. Aug. 1902.
Eröffnung der Bahn bis Weihsien. Tschoufu Gouverneur von Schan-
1.
Okt. 1902.
Linie.
(s.
d.)
tung.
Einweihung des ersten Schachtes in Fangtse.
25.
Nov. 1903.
Bischof v. Anzer (s. d.) gestorben. I des großen Hafens dem Verkehr übergeben. Eröffnung der Bahn nach Tsinanfu und Foschan. Der russisch-japanische Krieg. Yang Schy hsiang Gouverneur von
6.
März 1904. Mole
1.
Juni 1904.
Die Oberstufe zählte
—
März
27.
Mai 1905.
schule angegliedert ist die Obersetzungsanstalt, die
25. Sept. 1905.
1904/05. 1906.
Schantung.
unter der Leitung eines Sinologen sofort nach der Eröffnung aufgenommen hat und 20. bereite eine Reihe von Werken der Öffentlichkeit übergeben konnte. Anfang September 1913 waren 1. außer den chinesischen Lehrkräften an der Schule tätig: im Hauptamt: 10 Dozenten, 4 Elementar10. lehrer; im Nebenamt: 12 Herren. Die Schülerzahl betrug imgesamt im Wi iter 19 13 374, die in den 3. beiden fertiggestellten Alumnategebäuden untergebracht sind. Bei der Ausstattung der Hochschule mit Bibliothek. Lehrmittelsammlung und Laboratorien ist ein weitgehendes und dankenswertes Entgegenkommen heimischer Interessenten sehr förderlich gewesen. Die Hochschule gibt seit Oktober 16. 1913 den „Westöstlichen Boten", eine monatlich einmal erscheinende Zeitschrift „zur Vermittlung deutscher Sprache und Kultur im fernen Osten" in 26. ihren Betrieb
chinesischer Sprache heraus.
d.)
(s.
Eröffnung des Freihafens. Erlaß der Landordnung. Kapitän z. S. Jaeschke (s. d.) Gou
Gründung der Schantung-Eisen-
13.
und
und Zivilbehörde.
Rosendahl
Juni 1899.
14.
demnach im Winter 15)13 73 Sihüler. In sämtlichen Abteilungen beider Stufen wird deutsche Sprache, chinesische Sprache und Wissenschaft, Gesundheitslehre und Turnen gelehrt. Der Hoch-
deutscher
t. S.
Gouverneur.
Die Schule gliedert sich in eine UnterOberstufe. A. Unterstufe:
Errichtung des „KsL GouverneKiautschou" als oberste,
Kapitän
Die deutsch-chinesische Hoch-
wurde am
zinische
(s. d.).
ments
Landsleuten entfremdet, von Europäern sondern gebildete und Chinesen, die
von Kiautschou Diederichs
Kiautechou-Ver-
örtliche Militär-
nicht für voll angesehen,
patriotische
v.
des
trages.
daß ihre Zöglinge nicht geistige Parias werden, ihren
Besitzergreifung
durch Admiral
ren voll in die
Seeschlacht bei Tsuschima. Gründung der Tsingtauer
Han-
delskammer. Okt. 1906. Jan. 1906. Jan. 1906. Sept. 1906.
Friedensschluß zwischen Rußland und Japan. Inkrafttreten der neuen Zollordnung (Zollunion mit China). Eröffnung der Fremdennicderla*sung in Tsinanfu.
Rückkehr des Gouverneurs Trupwährend eines 22 monatigen Urlaubs durch den Kapitän zur See v. Semmern vertreten wurde. pel, der
Sept 1906. Errichtung
eines Konsulate durch
die Vereinigten Staaten rika.
Nov. 1907.
von Ame-
Errichtung einer englischen Konsulateagentur.
19*
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Kiautschou bucht
1908.
13. Jan.
190«.
4. April
Abkommen
betreffend
Liau
der
Stationen 10 Priester mit 1 Laienbruder und
Tientsin-Pukou-Bahn. Errichtung eines russischen Vize-
21 Schwestern tätig. In 41 chinesischen Volksschulen wurden 495 Schüler unterrichtet. Man zählte 5182 Katholiken, 5886 Katechumen, Kwai Kaiserin Kaiser ig hau und Witwe Tse hsi gestorben. 118 Katcchisten und 35 Katechistinnen. Der Sun Pau Tschi, früherer chinesi- Zahl der Anhänger nach ist die katholische Misscher Gesandter in Berlin und sion der evangelischen somit weit überlegen. Paris, Gouverneur von Schantung. konsulats.
14./16.
Nov. 08.
Juli 1909.
Gründung
einer chinesischen
Die Hauptbedeutung der Mission
Han-
2.
Okt. 1909.
14.
Okt. 1909.
Eröffnung des ersten Provinrial-
26.
Okt
Eröffnung der deutsch-chinesischen Hochschule. Errichtung der Hypothekenbank, Abteilung der Deutsch-Asiatischen
delskammer Tsingtau. landtages in Tsinanfu. 1909.
14. Jan. 1910.
19. Sept. 1910.
Jan. -Mai 1911. 14.
Mai 1911.
19.
Aug. 1911.
liegt in ihren
mit der europäischen, speziell der deutschen Kultur vermittelnden Schul- und Bildungsbestrebungen, die schon viele und erheblich«
Früchte gezeitigt haben,
Umfang
freilich
im Grad
messen kann. Die Hauptstationen sind:
Bank. Erstes Anlaufen der Reichspostdampfer des Norddeutschen Lloyd. Pest in Nordchina und Schantung.
und
sich mit der protestantischen nicht
tschou, Tschutschöng,
Tsingtau.
Kiau-
Kaumi, Tsimi, Deutsch-
Besonders bemerkenswert sind
das
von der Mission besorgte Spital in Tsingtau die dortige höhere Knabenschule mit 50 Schülern, die die Steylcr Patres hauptsäch-
Schutzgebiet pestfrei geblieben. Gouverneur Truppel tritt die Heim-
sowie
reise an.
Kapitän zur See Meyer-Waldeck lich für die Bedürfnisse der dortigen kaufmännizum Gouverneur ernannt. schen Bevölkerung leiten. Deutsch und ChineAusbruch der chinesischen Revo- sisch sind darin Hauptfächer. In derselben
(s. d.)
Nov. 1911.
lution.
Stadt
Sept.-Okt.1912. Besuch der Kolonie und Besichtigung der staatlichen Anlagen durch den General-Inspekteur der Marine. S. Königl. Hoheit Großvon Prinz Heinrich, admiral 10.
unterhalten
die
Schwestern
(Franzis-
kanerinnen-Missionärinnen Mariens,
d.) seit
s.
1909 je eine Mädchenschule mit Pensionat
und europäische Mädchen,
chinesische
für
für Chi-
Im übrigen nimmt das Schutzgebiet an dem im Bischofs-
nesinnen auch eine Arbeitsschule.
Preußen. Okt. 1913. Anerkennung der Republik China durch die Mächte. Yüan Schy Kai
Jentschoufu konzentrierten Bildungsappa
sitz
Präsident. rat der Mission teil Die Steyler Missionare Literatur: Die amtlichen Veröffentlichungen de« besorgen auch die katholische Militärseelsorge R. M. A. und des Gouvernements Kiautschou. — F. W. Mohr, Handbuch für das Schutzgebiet für die deutschen Truppen in China. Kiautschou. Deutsch-chinesische Druckerei von Literatur: A. Freytag S. V. 1)., Die Missionen der Gesellschaft des Göttlichen Wortes. Steyl Walter Schmidt, Tsingtau. -Dr.WiUtelmSchra1912, 37 ff. Steyler Missionsbote, Steyl meier. Die Steuerpolitik im Kiaulsehougcbiet, Mirbt, Mission und Kolonialpolitik. Tübingen Bd. 8 Heft 1 des Jahrbuchs der Bodenreform. 1910, 67 f. P. a. d. Heide, Die Mission* Gustav Fischer, Jena. — Dr. O. Franke, Ostgeseüschaft von Steyl. Steyl 1900, 281 f. asiatische Neubildungen. C. Boysen, Hamb. — Schmidlin, Die katholischen Missionen. MünDr. //. Betz, Die tcirtschaftliche Entwicklung ster 1913, 209 ff. .Schmidün. der Provinz Schantung seit der Eröffnung Tsingtaus (1898-1910). Adolf Haupt, TsingKiautschoubucht, gehört zum Schutzgebiet tau. B. Navarra, China und die Chinesen. Einfahrt 1,5 Seemeilen breit Frhr. v. Richthofen, Kiautschou. Max NößUr, Bremen. Rohrbach, Penek, Tsingtau. Schantung. zwischen Kap Jaeschke im Süden und Georg Deutsch-Chinesische Studien, 1909. Halbinsel Yu-nui-san im Norden. Südlicher Rohrbach, Deutsche Kullurauf\
\
— —
-
-
j
|
\
—
-
—
—
—
Stilke, Berl.
—
gaben in China. Buchverlag der Hilfe, 2. Aufl. Führer durch Tsingtau und Um1911. Brüninghaus gebung.
Kiautschou. katholische Mission.
Teil
64
der
m
Bucht
mit
die
größten
für
Wassertiefen Schiffe
bis
»u
befahrbar,
nördlicher Teil flach mit ausgedehnten Watten.
Das Ge- Ankerplatz
für große Schilfe
zwischen Yu-nui-san
im südöstlichen
und
Hufeisenriff.
biet ist zugleich mit der Interessensphäre in
Teil
das 1882 errichtete Apostolische Vikariat
Huangtau im Südwesten, Yintau im Norden. Im Osten der Große und Kleine
Südschantung
(Bischof Henninghaus, s.d.)
Inseln:
und wird von Missionaren der Hafen. Im Nordosten das Tsangkouer-Tief. Gesellschaft des Göttlichen Wortes! ca. 600 m breit, bis zu 16 m tief. Im NordNach der Statistik westen schmaler Kanal durch das Watt nach (s. d.) seit 1898 versorgt. von 1913 waren auf 6 Haupt- und 149 Neben- Taputu, dem Hafenplatz der chinesischen eingeordnet
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Kigoma
293 nur befahrbar Kiautschou, für Dschunken. Kiautschoubucht ist eisfrei, gut
Kichererbsen 8. Erbsen. Kiekxla elastiea s. Kautschuk 2. Kidde s. Mungo. Kidnapping, engL Menschenraub, BezeichKiautsehoti-Pau s. Presse, koloniale III B7. Kiautsehou-Post s. Presse, koloniale III B 7. nung für die früher in Ozeanien übliche gewaltsame „Anwerbung" farbiger Arbeiter (s. MenKiautschou-Zollamt ». Presse, koloniale III
Stadt
und
ausgebojt
befeuert.
schenraub).
B7.
Kibambawe,
Ort,
Klbata, Ort,
Matumbi 1. s. Mahenge.
s.
s.
Kidugala, Ort. s. Ubena. hie s. Kampo 2. Kieferkrankheit der Pferde, Esel und Maul-
Rufiji.
Kiberege, Ort,
Klbo, Kraterberg,
Kilimandscharo.
g.
tiere
Kiboko s. Flußpferd und Prügelstrafe. Kibonoto (Kibongoto), Landschaft und Landwirtschaftliche Versuchsstation in Deutsch-Ostafrika.
1.
Die Lindschaft K.
liegt
am
Südwest-
hang des Kilimandscharo (s. d.). Zwischen dem und der Steppe in Waldgürtel in 1900
m
1200 in Meereshöhe
Kleinstaaten
maligen
von
wird
K.
umfaßt K. etwa 60qkm,
einer der räumlich größeren, ehe-
damit
ist
der
dem Fuka
Dschagga
(s. d.).
graphie beschäftigt. Veröffentlichungen: Zahlder reiche Karten in den „Mitt. d. Afrikan. Ges. in Hauptsied- Deutschland" nach Aufnahmen von Flegel,
vom Schirakamm herabkommt. Leipziger Missionsgesellschnft
1418
m
ü.
M.
Nach K.
Osteoporosis.
durchflössen,
lung, zugleich Sitz einer Station der ev.-luth.
in
s.
Kiejo s. Konde. Kiepert, Richard, Dr. phil., Privatgelehrter, geb. 13. Sept. 1846 zu Weimar, studierte 1865/70 Geschichte und Geographie und bereiste 1870 zu Forschungszwecken das Ostjordanland. Seit 1871 als Geograph in Berlin tätig, hat er sich 1881/99 mit afrikanischer Kartographie, dann mit vorderasiatischer und alter Geo-
ist
(s. d.), ist
Schira
1911 eine land-
Buchner, Kaiser,
Boehm
u.
Rcichhard, Pogge
u.Wis.-mann usw.; 1895/99 desgl. in den „Mitt. d. d. Schutzgeb." nach Aufnahmen von
a.
wirtschaftliche Versuchsstation des Gouverne-
Herrmann, v. Prittwitz u. Graffron, Adams, Uhlig. Prince, Capus und v. Wulffen, v. Besser; Landwirtschaftliche Versuchs- Deutscher Kolonialatlas, 1893; Karte von station K. (Bez. Moschi), wurde 1911 zur Deutsch-Ostafrika, 1 300000, die ersten 15 Förderung der Siedlungs- und Pflanzungs- Blätter 1894/97; Karte in Stuhlmanns Reise-
ments gelegt worden. 2.
Die
:
betriebe
am
gleichende Kaffee,
Kilimandscharo begründet. Ver- werk, 1894; desgl. in Graf Götzens, 1895; Karte Anbauversuche mit Baumwolle, von Kleinasien in 24 Blättern, Berl. 1901/07;
Getreidearten, Wurzel- und Knollen-
Gründüngungspflanzen,
gewächsen,
Formac Orbis
antiqui, Berl. 1900
ff.
Kieta, Regierungsstation für die deutschen
Futter-
gewächsen; Züchtungsversuche mit verschie- Salomoninseln (Deutsch-Neuguinea), auf der denen Kulturpflanzen ; Weidebau Versuche zur Halbinsel und an dem trefflichen Hafen gleiEinführung der Kultur des türkischen Zigaret- chen Namens auf Bougainville (s. d. u. Tafel 19) ;
tentabaks.
Viehzucht
und Lehrbetrieb
(für
gelegen.
Kifulu Rubber Estates Limited. London. 27. Juni 1910. Baut Manihot Glaziovii sind vorgesehen. Weißes Personal: 1 Leiter, auf den Pflanzungen Kifulu, Neuhof, Mana1 Assistent, 1 türkischer Tabakpflanzer. gasse, Budelmanu, Schlickeysen (DeutschLiteratur: Neuere Jahresberichte von K. im Ostafrika). Kapital 100000 Pfd. Sterl., davon „Pflanzer", (DartMolam), Jahrg. 1912 «. //. begeben 700000 shares ä 2/sh. Kifumblro s. Bukoba und Kisiba. Kiboscho, Landschaft in Deutsch-Ostafrika, Kigali, nahe dem Njawarongo (Kagera) in liegt am Hang des Kilimandscharo (s. d., bes.
jüngere deutsche Landwirte, die sich für den
Beruf als
Farmer und Pflanzer ausbilden wollen) Gegr.
liegen).
auf
1650
Zwischen
m
dem Wald,
herabreicht
und
der hier noch der
unteren
etwa des 1200 m, umfaßt das dicht bevölkerte K. etwa 45qkm. Mitten durch K. strömt der Garangafluß herab. K. ist auch der Name der hier gelegenen -Missionsstation der Väter vom Heiligen Geist (s. d.), die 1411 m ü. M. liegt. Uhlig.
Grenze
Eingeborenenlandes,
bei
Ruanda gelegener Sitz der Residentur für Ruanda (s. d.) in Deutsch-Ostafrika. Kigoma, Ort in Deutsch-Ostafrika am Tanganjika 7
km
(s. d.),
an der K.-Bucht
nördlich von Udjidji,
der Zentralbahn.
ist
Seit 18. April
sich eine Postagentur dort.
(s.
der
Tafel 106),
Endpunkt
1914 befindet
Die von S her vor-
springende Halbinsel Ketelani und gegenüber
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Kigonsera
294
SW
Kilimandscharo
gerichtete Ras (Vorgebirge) zu erkennen, so am Tschatschamesteilrand, der schon aus Urgestein besteht Dieser OstwestKabondo schließen die 14—20 tiefe Innenbruch ist nur ein Teil einer aus Elementen sehr bucht, auch Kabondobucht genannt, ab. Hier verschiedener Richtung zusammengesetzten Bruchsind die Schiffe genügend vor dem Wind ge- .zone. Der westwärts begrenzende Teil der Ostschützt und haben guten Ankergrund noch afrikanischen Bruchstufe ist in seiner heutigen ganz nahe am Lande. Auf Ketelani, wo die Ausgestaltung jünger als die Versenkung der K.Scholle. Letztere wird im Norden von der GneisEuropäcrsiedelung entsteht, lag bisher eine landschaft Matabatu im Longido (2620 m) und üb Niederlassung der Zentral-Afrikanischen Seen- Oldoinjo Erok (2553 m) um etwa 1400 m überragt Gesellschaft. Westlich von Ketelani breitet Der Höhenunterschied zwischen der Ebene am Südfuß des K. und dem höheren Gneisland im sich die äußere Kigomabucht aus. Uhlig. Osten ist ziemlich gering. Auf diesem großen Kigonsera, Ort, s. Ungoni. Senkungsfeld hat sich der Vulkanismus wohl zunächst in deckenförmigen Ergüssen betätigt, deren Kihawa, Ort, s. Mbejera. Kihuhui, Fluß, auch Pflanzung, s. Bondel u. Sigi. Spuren sich besonders auf den Hochflächen nord-
das gegen
;
m
—
westlich und südwestlich vom Meru verf nlgen lassen. Kihuiro, Ort, s. Pare. Noch im Tertiär begannen zentrale Eruptionen. Klkafn, Nebenfluß des Weruweru in Deutach- Ihre kräftigsten Wirkungen zeigen sie im K Ostafrika (s. Kilimandscharo). Er durchfließt und Meru (a. d.), weniger starke weiter westlich Madschame (s. d.). im Mondul (s. d.), Tarossero (2100 m), Burko (2300 m), Essimingor (2300 m), zu denen vielKikombo, Ort, s. Marengamkali. leicht noch der Ketumbeino (s. d.) zu rechnen Kikulctwa oder Darjama, einer der HauptquellistDie bedeutendere Höhe des K. und Mcm flüsse des Pangani (s. d.) in Deutsch-Ostafrika. Kr
vom
vereinigt die
des Mcru
(s.
wasserreichen südöstlichen Viertel mit einigen vom Südwesten des
d.)
Kilimandscharo
(s. d.)
Nach der Vereinigung mit dem wasserreichen Weruweru heißt der Fluß Ronga. Uhlig.
adern.
Kilba
Ndaien.
8.
bedingt besondere klimatische Erscheinungen; zu gehört es auch, daß viel reichlichere
fliesen
als an denen der anderen So konnte sich an den beiden großen ungemein reiches Pflanzenleben entfalten; in dessen Gesamtbild und ebenso in den Einzelheiten der Flora zeigen K. und Meru nahe Ver-
herabkommenden Wasser- Niederschläge auftreten fünf Berge. ein
Kllema, Landschaft in Deutsch-Ostafrika, am wandtschaft. Dem Tierlebcn, später dem Mensrhen Südhang des Kilimandscharo (s. d.), zwischen Mue" boten die beiden Berge durch die verhältnismäßig und Himofluß in nur 2 km Breite sich herabziehend, viel größeren Flächen, die sie bedecken, eine gani etwa 25 qkm umfassend. Mitten in K. liegt die andere Möglichkeit der Entfaltung. Der K. begleichnamige Missionsstation der Väter vom Hei- deckt etwa 6200, der Meru 1600, die fünf anderen ligen Geist (s. d.) in 1438 m ü. M. Uhlig. Vulkane zusammen 2700 qkm. Nur an den Hängen der ersteren kam es zu dauernder Besiedlung. — Kilenge s. Neupommern, ö. Bevölkerung. Alles das rechtfertigt die Abtrennung des K. und Kill oder Hunterinscl, bewohnte, bis 7 m hohe Meru als einer besonderen geographischen Einheit. Koralleninsel der Marshallinseln (Deutsch-NeuguiWir rechnen zu ihnen nnr noch den Teil des großen nea) unter 6° 36' n. Br. unfl 169° lfr* ö.
L
Kllimandjaro
s.
Kilimandscharo
Scnkungsfeldes, der sich rings
Kilimandscharo. (s.
Tafel 107) (sprich sch
um
sie ausbreitet.
3400 qkm, so daß die Gesamtgröße des Gebietes etwa 11200 qkm beträgt. Der K. ist kein einheitlicher Vulkan. Ein
wie j in Journal). Das Wort bedeutet Berg des Höchsten, des Himmclsgottes, ist eine sehr alte Überrest seiner ältesten Bauperiode ist wobl und altertümliche Bezeichnung der Wasuaheli. die Schirakette, die mit Höhen bis zu etwa Der Vulkanberg K. in Deutsch-Ostafrika ist als 4300 m den äußersten Westen der Hochregion Kibo höchster Berg Afrikas, ferner wegen seiner land- des K. einnimmt. Nach Osten folgen (8. Tafel 107) und Mawensi, die beiden Hauptschaftlichen Schönheiten, wegen seiner geo-
6010 m, letzterer 5355 n Der im wesentlichen aus Fcldspatbasalt Kider Berg schon wegen der aufgebaute Mawensi oder Mawenge (auch
graphischen Eigenart
genannten
eine
Landschaften
eine solche
muß
der
der
am
meisten
Kolonie.
Als
sehr großen Fläche, die er bedeckt, bezeichnet
werden.
Mit
dem benachbarten Meru
(s.
d.)
gipfel des K., ersterer
hoch.
mawense), ältere.
d.
i.
der Zerschartete,
Nur Überreste
ist
der weit
des einstigen Krater*
zusammen bildet er wegen mancher geraein- finden sich an seinen östlichen Steilhängen. Der höchst« der wild zerklüfteten Felstürme, samen Eigenschaften ein Gebiet. Im Tertiär wurde hier eine große Scholle vielfach die ihnen krönen, wurde 1912 erstmals bedurch Verwerfungen zerbrochen und sank in ihrer stiegen. Erst mit dem Erlöschen des Mawensi Gesamtheit ein. Sie erstreckt sich von der heutigen begann der Kibo, d. i. der Scheckige (wegen Ostafrikanischen Bruchstufe (s. d.) bis zu 37° 40' der dunklen Felsinscln in den glitzernden Eisö. L., also über 260 km, in westöstlicher Richtung, massen, s. Tafel 107 und 129), sich emporist von Norden nach Süden etwa 80 km breit. Randliche Verwerfungen sind im Süden deutlich zuwölben. Aus ihm brachen Rhombcnpor-
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Kilimandscharo
Kilim&ndsrharo
295
Der Kraterrand des Kibo ist nach Westen Durch- durch eine etwa 400 m breite Bresche zermesser und ist etwa 200 m steil eingetieft. Im schnitten, nach Osten durch zwei engere und Süden erreicht der Rand seine bedeutendste weniger tiefe Scharten. Mit Ausnahme dieser Höhe, die Kaiser-Wilhelmspitze, die erstmals Stellen trägt der zunächst nach außen ziemlich 1899 von Hans Meyer (s. d.), dessen Name langsam abfallende Rand eine Gletschcrkappe, mit der Erforschung des K. untrennbar ver- die sich immer weiter auf den Hängen ausEs ist die breitend schließlich nach Westen, Süden und knüpft ist, erstiegen wurde. höchste Stelle Afrikas. Auf dem Kraterboden Osten etwa ein Dutzend kurzer Gletschererhebt sich ein kleiner Eruptionskegel; auch zungen entsendet; im Südwesten reichen sie er scheint erloschen zu sein; doch spricht etwa bis auf 4500 m, im Osten nur auf 6360 m manches dafür, daß Reste von Eigenwärme Meereshöhe herab. Ein weiterer Eisstrom endet noch in dem Kibo aufgespeichert sind. im abflußlosen Innern des Kraters. Insgesamt Einst haben die der Schirakette, dann die dem sind auf dem Kibo etwa 10 qkm vergletschert. Mawensi, besonders aber die dem Kibo ent- Die Schneegrenze liegt heute im Osten und strömenden Laven sich nach allen Seiten weit- Norden etwa auf 5800, im Westen auf 5430, im hin ausgebreitet; die Mitwirkung von Tuffen Süden auf 5380 m. Der Mawensi ragt nicht beim Aufbau des Berges tritt hinter ihnen stark in sie hinein, obwohl er einzelne Firnflecke in zurück. Eine größere Tuffzone liegt in West- steilen Rinnen das ganze Jahr hindurch trägt. Kombo (s. d.). Das Gesamtergebnis der Tätig- Zur Diluvialzeit aber war auch er stark verkeit, die von den Hauptausbruchsstellcn aus- gletschert. Damals lag die Schneegrenze 600 m geübt wurde, ist merkwürdig einheitlich. Von tiefer. Am Südwesthang des K. reichten die welcher Seite auch man sich dem Berg nähert, Gletscher mindestens bis auf 3600 m hinab Das den Fuß man hat stets den Eindruck eines gewaltigen (s. Deutsch-Ostafrika 2). Kegels, dessen sanftgeschwungene Linien plötz- des Berges umgebende hügelige l^and hat sehr lich in die Formen der Gipfel übergehen. Auch verschiedene Meereshöhe, im Südosten etwa die seitlichen Ausbrüche, die wohl zu jeder Zeit 750, nach We^tsüdwcstcn gegen den Meru hin der Tätigkeit des K. stattfanden, fügen sich etwa 1300, im Nordwesten 1200, im Nordosten mit wenig auffallenden Zügen in dies Bild. sogar 1400 m. So finden sich schon am Fuß Ungemein groß ist die Zahl, mannigfaltig die des K. recht verschiedene klimatische BeFormen der lateralen Ausbrüche, in denen dingungen. Auch die Regenmenge bleibt zwar Tuffe häufiger auftreten, und der parasitären überall am Fuß des K. unter 1000 mm (s. u.), Kegel an den tieferen Hängen und vor dem ist aber im S erheblich größer als im N. Fuß des K. Auch auf dem 4400 m hohen Der unterste Höhengürtel des Berges erhebt Sattelplateau zwischen den Hauptgipfeln, ein sich vom Fuß in anfangs sehr geringer, dann Werk von ihnen, erheben sich einige Schma- etwas stärkerer Steigung bis zu rund 1800 m. rotzerkegel. Die Formen der meisten derartigen Von hier bis zu 3000 m ist der Anstieg steil. Kegel sind schon wieder stark zerstört; in Weiterhin folgen flachere Hänge, die aber wenigen Fällen ist eine Kraterform gut er- schon von 3800 m an wieder ziemlich steil sind. halten; eine von ihnen birgt den fast 3 qkm Bei weitem am schroffsten sind die Flanken Die der beiden Hauptgipfcl etwa von 4500 m aufgroßen Dschalasee am Ostfuß des K. Schirakette ist zum Teil von den jungen Aus- wlffte. Diese Böschungsverhältnisse gelten nur brüchen des Galumaplateaus begraben. für große Teile des K., vielerorts sind sie sehr Die Zahl von 62U0 qkm für die vomK. bedeckte andersartig. So liegt südwestlich vom Kibo, Fläche begreift die Gegenden der dem Fuß vorzwischen 3600 und 3900 m, auf 10 km hin der gelagerten Gebilde ein. Unter ihnen befinden sich auch noch wenige Gneishiigel der alten Urgestcins- ungemein schroffe Madschamesteilabfall, die scholle, die die vulkanische Decke durchragen, so Osthänge des Mawensi sind bis auf 1800 m die Sokogruppe im Südosten. Der eigentliche Kegel hinab durchweg steil usw. In dem Gürtel des K. nimmt etwa 4500 qkm ein, davon liegen fast zwischen 1100 und 1800 m liegen die Sied700 auf britischem Boden. — Die jungvulkanischen Gesteine des K. haben bei der Verwitterung einen lungen und Felder der Dschagga (s. d.), liegen phyre, Trachydolerite, Phonolithc hervor. Sein
guterhaltener
Krater hat fast 2
km
—
—
j
|
—
-
ungemein fruchtbaren, meist schokoladenbraunen Hoden ergeben. Auch die Humusbildung ist, zumal In höheren Teilen des Berges ziemlich stark. Ansehendes Gestein findet sich hauptsächlich in den Schluchten und in der Hochwüste.
die
ältesten
Niederlassungen
der
Europäer,
Stationen und Missionen, wenige Farmen. ist
Es
der einzige Teil des K., der klimatisch etwas
genauer bekannt
ist.
Die Temperaturen ent-
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2% sprechen so ziemlich in normaler Weise der
Meereshöhe, die jährliche Schwankung nimmt nach oben zu. Die Regenmenge wächst mit der Höhe, ist reichlich, aber nicht übermäßig, dürfte
In ihrem Verlauf durch Wald und Kolturregion sind viele Wasserläufe äußerst steil und eingeschnitten. Hier und da mag die ursprüngliche Form der Lavaströme den Weg des Wassers wesentlich beeinflußt haben, aber die Herau&arbeiübertrifft
tief
im Mittel der Südhälfte dieser Zone 1600 mm tung all dieser Bergrippen ein Werk der Erosion. betragen, im Norden, besonders im Nordwesten,
erheblich
weniger.
Im Folgenden
ist
doch
in erster Linie
In der Kulturregion beginnt meist die Ver-
sind die Jahresmengen einiger Stationen zu-
einigung zu größeren Gewässern.
sammengestellt:
der Südseite des Berges sind
Ort
Ußti am Berg
Mb.
m
min
jahre
2
Mamba
SO s S
Katharinenforst
Kiboscho Ost-Madschame .
.
.
SSW
.
sw
Beob-
7
13
5 4
>2
Die Flüsse
dem
Pangani
im Südosten seinem Ruwu-Arm, im
(s. d.),
westen
dem Kikuletwa (s. d.) tributär.
Süd-
Des
letz-
teren größter Nebenfluß ist der Weruweru,
in
den wiederum der Garangafs. Kiboscho) vonO, der Kikafu von W. (s. Madscliame) mündet. Ein
Hänge wird durch
Teil der nordöstlichen
Tsavo zum Subaki entwässert, der Ostafrika den Ozean erreicht.
den
in Britisch-
Im übrigen gehen
Die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge die Flüsse der Nordhälf tc in mehrere klehie, abdie normale des ostafrikanischen flußlose Gebiete. Außerordentlich groß ist die
und Wärme ist Monsunklimas
—
(s.
Deutsch-Ostafrika
4,
dort
Tabelle für Moschi).
Bedeutung
Gewässer für die Kultur Die Dschagga (s. d.) kennen sorg-
aller dieser
des Bodens.
Der Gürtel von 1800—3000 m ist heute das fältige Bewässerung seit jeher. Neuerdings Hauptwaldland des Berges, zugleich das Haupt- wird das Wasser noch weiter unterhalb in den Die Jahrcssumme dürfte im Mittel Pflanzungen der Europäer verwandt. So wird wohl 2000 mm erreichen. Noch stärker als weiter unten fällt hier die merkwürdige Bevorzugung der mancher Bach in der trockenen Jahreszeit besonders regenreichen Südwest- gegenüber der völlig aufgebraucht. Vegetationsformationen Südostseite des Berges auf. Fast andauernd liegen und Flora des K. sind äußerst mannigfaltig. Wolken und Nebel hier in breitem Band um den Die großen klimatischen Gegensätze bedingen Iterg, während die höheren Teile häufig gleichzeitig Ihre Vereinigung auf so engem Raum fast wolkenlos sind. Von 3000 m aufwärts nehmen das. regengebiet
—
die Niederschlüge schnell ab, die Lufttrockenheit zu. Das Sattelplateau hat das Klima einer Hoch-
wüste.
Enorme Temperaturstürze und Feuchtig-
keitsänderungen in kürzester Zeit sind die Regel. Dos Isolationstliermometcr steigt auf über 70°, während im Schatten die Temperatur dem Gefrierpunkte naheliegt. Während der kühlen Jahreszeit dürfte das Thermometer nachts regelmäßig unter 0° sinken. Die Schneefälle reichen dann bis zu 4600 m hinab. Der Antipassat setzt sich hier gegenüber den sehr mächtigen lokalen Luftströmungen h&ufig durch. Die schon lange geplante große meteorologische Station auf dem Sattelplateau wäre von hoher wissenschaftlicher Bedeutung.
Die Entwässerung des K.-Gebietes entspricht einheitlichen Form des großen Berges. Ober 100 radial angeordnete Bäche fließen ziemlich gleichmäßig verteilt nach allen Richtungen vom Berg hinab, etwa die Hälfte von ihnen entspringen als dünne Wasserfäden oberhalb der Waldgrenze. der
Ein Teil der den Kibogletschern entstammenden Schmelzwässer verschwindet sofort im Schutt, um erst viel tiefer als Quelle aufzutreten. Nicht den kleinen Gletschern, sondern den Hegenmassen des Waldgürtels verdanken die Bäche ihre sehr reichliche Wasserführung das ganze Jahr hindurch. An der oberen Waldgrenze haben die Schluchten häufig einen Gefällsbruch, der den der Hänge noch weit
Entstehung neuer Formen.
begünstigte
die
Gleichzeitig
ergibt
die
6ich
Möglichkeit der
Erhaltung von Arten, die unter anderen klimatischen Verhältnissen einst in Afrika viel weiter verbreitet waren (s. Deutsch-Ostafrika 6). Am Fuß des Berges finden wir Tropensteppe in jeder Form, auch die Salzsteppe tritt an der Südgrenze des Gebietes auf. Grassteppe wechselt mit Trockenwald. Wo dicht am beginnenden Anstieg zahlreiche Quellen die von weit oben herabkommenden Flüsse verstärken, tritt Alluvialwald auf, wie der Rauwald im S, der manche aus höheren Regionen stammende
Arten birgt. An die lichtere Steppe schließt sich bergwärts dichter Buschwald, der vor Zeiten etwa von 1200 m ab an der Südhälfte des K. in tropischen Regenwald Uberging. Die Kulturregion der aus.
Wadschagga
breitet sich heute hier
Ihre weiten Bananenhaine werden von
einzelnen immergrünen
Bäumen, Resten
des
m
der
Waldes, überragt.
Wo
Wald
dann das Land
einst gerodet,
oberhalb 1700
sich selbst
wieder überlassen wurde, entstand die Adlerfarnformation mit
dem
kosmopolitischen Pteri-
dium aquilinum. Die untere Grenze des
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Kilimandscharo
um
297
Kilimandscharo
den Berg geschlossenen Gürtelwaldes liegt Bei 4400 m hat die Vegetation aufgehört. Nur ganz vereinzelte Vorposten, Gräser wie Koeleria, bei 1800 m, dringen bis zu 6000 m empor, bis zum Kibogipfel
heute im Süden durchschnittlich im Norden höher.
hinauf Flechten.
Von etwa 2000 m an geht der Regenwald sehr allmählich in den ebenfalls immergrünen Höhenwald über. Vorher herrschen in unübersehbarem Artenreichtum unter den Bäumen durchaus tropische Arten wie Syzygium guineense, Ficus Schimperiana. über einen Teppich der verschiedensten Blütenpflanzen, Selaginellen und anderen Farne erheben sich blühende Sträucher, Vernonien usw., überragt von wilden Bananen und Draraenen; Piperaccen ranken an den Büschen, eine rosafarben blühende
Begonie
klettert
hoch
Verglichen mit der Flora Gebietes verhältnismäßig
Dem
hinauf.
Höhenwald sind besonders Ericaceen eigen. Erica tritt in 16 m hohen Exemplaren erst vereinzelt, dann bestandbildend auf und je höher in arborea
desto
niedrigeren Formen. Agauria saiicifolia gleicht unten der knorrigen Eiche, wird in 3400
m
zum Kümmerstrauch. Auch Bambusbestände von Arundinaria alpina treten oberhalb 2000 m auf, die Baumfarne merkwürdigerweise hauptsächlich in dieser Höhe. Einige wenige Nadelhölzer haben Bedeutung, Podocarpusarten und vor allem Juniperus procera, die Usambarazeder, die dank ihrem verhältnismäßig geringen Feuchtigkeitsbedürfnis um Nordhang des K. weite Flächen bedeckt. Dort im Norden fehlt der Regenwald, nur Höhenwald tritt auf. Die Bäume des Höhenwaldes sind in den tiefen Lagen dicht mit Moosen und epiphytischen Farnen behangen, weiter hinauf überwiegen Flechten, wie Usnea barbata. Der Boden ist mit dichtem Teppich von Moosen, Farnen, Gräsern und vielen buntblühenden Kräutern und Strauchern, darunter manche Labiate, bedeckt. Weiter oben treten Formen auf, die an die Heimat erinnern, unsere Sanicula europaea, ein Wegerich, ein Ehrenpreis, ein Veilchen u.a.m.; das letztere heißt Viola aby88inica, und ebenso trügt der mächtige Kossol>aum den Namen Hagenia abyssinica; sie weisen auf die mannigfachen verwandtschaftlichen Beriehungen zu dem großen Hochland im Norden, wie die Ericaceen an das Kapland erinnern. Der Höhenwald hört, oft mit scharfer Grenze zugleich mit dem Steilanstieg auf, nur wenige in feuchteren Mulden gelegene Waldinseln treten höher auf. Aber im Südwesten, am Fuß des Madschamcstcilabfalls, reicht der Wald etwa bis 3500 m, allmählich in Hochgebirgsbusch übergehend. Insgesamt bedeckt der Gürtelwald des K. heute noch nahezu 1000 qkm. Die Vegetation oberhalb des Waldes ist je höher desto mehr durch die Trockenheit dieser Region bedingt. Die Grasflächen sind anfangs üppig und geschlossen, bald mehrt sich das Vorkommen von allerhand Strohblumen, darunter das schöne Helichrysum Johannis Meyeri. In feuchteren Gegenden und Stellen, so in den Tälern tritt die phantastisch aussehende, baumförmigeSenecio Johnstoni auf, ferner 2 m hohe Lobelien usw. Für die trockeneren Teile oberhalb 3600 m sind eine Anzahl von niedrigen Büschen charakteristisch, die gelbe Kom-
—
—
—
posite
Euryops dacrydiodes, ferner
die Ericinella
Mannii. Bald wird die Vegetationsdecke dünner und dünner. Schon bei 4200 m ducken sich vereinzelte Grasbüschel, Kompositenpolster und andere xerophile Pflänzchen in den Schutz der Felsblöcke.
ist
I
die Tierwelt des
arm und
eintönig.
um
den Fuß des K. ein Wildrevier ersten Ranges. Nashorn, Zebra, Gnu, Kuhantilope, Säbelantilopc, Gazelle, Strauß, Löwe und viele andere waren in Menge vorhanden. Heute sind im Süden vereinzelte Antilopen eine Seltenheit (s. DcutschOstafrika 7), während die Steppe im Norden noch viele dieser Tiere birgt. Ziemlich reich ist noch überall in der Steppe, wo Seen und Sümpfe auftreten, die Vogelwelt. Die vielen kleinen Seen der Steppe zwischen K. und Meru, die Sümpfe des abflußlosen Gebiets im Norden werden von einer Menge von Wasservögeln besucht. Enten, Gänse, Wasserhühner, Taucher, Reiher, Ibisse, Störche, Pelikane,. Flamingos kommen zeitweise in großen Mengen vor, nicht wenige nordische Zugvögel unter ihnen. Auch die Vogelwelt der Kulturzone ist ziemlich artenreich. Hier treten Schwalben, Tauben, Webervögel, Glanzstare, Kuckuckarten auf. Ferner sind in dieser Zone häufig Meerkatzen und Paviane, Buschschweine, viele Mäuse und Einst war die Steppe rings
Ratten, die sog. Wurzelratte (Tachyoryctes), der ihres Fellchens wegen eifrig nachgestellt
Löwen steigen nicht selten aus der Steppe empor, ebenso Hyänen, die Leoparden kommen aus dem Wald herab. wird.
Der Wald scheint zunächst besonders arm an größeren Tieren zu sein. Doch ist gerade hier der Elefant, wenn gerade ein Jagdverbot am Berge besteht, nicht selten. Er klettert von der Steppe bis hinauf über die Waldgrenze. Ein Nachtaffe, ferner der Colobusaffe, der Baumschliefer, die beiden letzteren ihres Felles wegen eifrig gejagt, sind in Menge vorhanden. Ilelmvngel, Haarvögel, Nashornvögel treten hier auf, oberhalb des Waldes die prächtig schillernden Nekrariniden. Raben schweben über dem Eis des Kibogipfels. Ähnlich schwer erklärlich ist der nicht allzu seltene Aufenthalt der mächtigen Elenantilope noch bei 4700 m. Die Kleinfauna des ganzen Gebietes hat sich neuerdings als ziemlich artenreich erwiesen.
Die Bevölkerung des K. -Gebietes besteht aus In den Steppen am Fuß des Berges, an einigen Stellen, zwei sehr verschiedenen Elementen. so
im Nordosten, höher hinauf bewegten
die hamitischen Massai es sich
um
(s. d.i.
sich
die heute, soweit
deutschen Boden handelt, auf das
große Reservat im Süden
(s.
Massaisteppe) des
Kikuletwa verwiesen sind. Sic und ihnen verwandte Stämme waren es, vor deren Räube-
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298
und Viebdiebstählen
sich die Dschagga wohl erst vor einigen Jahrhunderten vom in die Kulturzone zurückgezogen haben. Die geographische Eigenart der neuen Wohnsitze ist schuld daran, daß
und
des Berges
Stelle als die alte gelegen, bezogen, die seither
aus einem
chische Kaufleute ihre Geschäfte, letztere be-
(s. d.)
Fuß
lichen
einst vermutlich ziemlich einheit-
Stamm
eine
Menge
kleinster Staaten-
Die radialen, zum bedeutenden Gewässern erfüllten allseits an den Hängen des K. Rinnen, die sich von der oberen Waldgrenze beginnend herabziehen, bilden für den Verkehr zum Teil bildungen
Teil
hervorgingen.
von
ganz erhebliche Hindernisse. Noch schärfer trennend wirkte es, daß bei sehr dicht werdender Bevölkerung und begrenzter Ernährungsmöglichkeit fast jede Siedlungsgruppc Neider
und Feind
ihrer Nachbarn wurde. So schlössen immer mehr gegeneinander ab. Auf einem Gebiet von etwa 800 qkm herrschten schließlich nicht
sich die einzelnen Splitter des Volkes
weniger
als
zum großen
38 selbständige Häuptlinge, die Teil in dauernder Fehde mit-
Die vielen blutigen Überfälle
einander lagen.
verhinderten eine weitere erhebliche der Bevölkerung; jetzt aber,
zehnten Friede
gewachsen;
am
man
wo
Berg herrscht,
Zunahme
1V2
Jahr-
ist sie
stark
seit
schätzt sie heute auf etwa
die Station Marangu errichtet. Schon 1893 wird die neue Station Moschi, an etwas anderer
Sitz
der
deutschen
Herrschaft
blieb.
darauf begannen indische und vor allem
Bald grie-
auch bald in kleineren Pflanzungen. Frühere Angehörige der Schutztruppe waren die ersten Deutschen, die als Fanner zu arbeiten begannen. 1898 wurde die Ugandabahn (s. d.) bis Voi (s. d.) und darüber hinaus eröffnet. Die Entwicklung des K. setzte aber doch erst schneller und kräftiger ein, als die Usambarabahn (s. Eisenbahnen Ia) von Mombo nach Buiko, dann weiter bis zum K. fortgesetzt wurde; 1911 wurde sie bis Station Moschi (s. d.) eröffnet. Heute reiht sich, da wo einst schwer durchdringlicher Busch am Fuß des K. herrschte, eine Pflanzung an die andere. ManihotKautschuk und Sisal (s. diese) wird gepflanzt, nachdem schon früher mit dem hier lohnenden Kaffeebau in höheren, feuchteren Lagen beAm WNW-Fuß des gonnen worden war. liegt in 1250 m mittlerer Mh. das wenig heiße und feuchte Farmgebiet Engare Nairobi (d. i. kaltes Gewässer in der Massaisprache), so genannt nach dem südlichen und nördlichen Fluß, beide gleichen Namens, die hier vom K. herabkommen, um im NW, in der Steppe zu verrieseln. Hier sitzen u. a. auch Buren. Dies Gebiet stößt nach an den Gau Engarc Nanjuki des Siedlungsgebiets am Meru (s. d.). tätigten
sich
—
K
97000 (vgl. Moschi 3). So schreitet heute auch der Anbau in und am Rande der Kulturzone ständig fort. Bananen, Bohnen und Mais bilden die Hauptnahrung, Eleusinc-(s. d.)Hirse In wird mehr zur Bierbereitung angebaut. der Viehzucht herrscht immer noch Stall- (Die Zahlen des Viehs, das im Besitz der fütterung vor. Die Zahl der Rinder dürfte Europäer am K., sind die von Moschi 3. 70000 erreichet), die des Kleinviehs ist größer s. d.). Während bisher die Straße mit den Die Bevölkerungsdichte alle paar Monat einmal durch gewaltige Hoch(s. auch Moschi 3.). der Kulturzone dürfte den für Ostafrika un- wasser zerstörten Brücken den lebhaften Vergemein hohen Wert von 114 erreichen (legt kehr nach Westen vermittelte, wird nun bald man die Fläche des ganzen Berges, abge- die Fortsetzung der Bahn zum Meru hinziehen. sehen vom britischen Nordosten, zugrunde, Heute ist der größte Teil der Flächen, die am so ist hier die Dichte etwa 25). Noch viel K. und an seinem Fuß für Bcsiedelung in Begrößere Veränderungen sind am Fuß des K. tracht kommen, von Eingeborenen und Euround in der Steppe im Süden und Westen des päern besetzt, nur im Norden und Nordwesten Berges vor sich gegangen. 1848 wurde der K. sind noch Gebiete in wenig günstiger Vervon den deutschen Missionaren Krapf (s. d.) kehrslage unbewohnt, ebenso die Grasländer und Rebmann (s. d.) entdeckt. In der Folge waren oberhalb des Waldes. Ob auf diesen letzteren Missionare beider Konfession die ersten, die an je Viehzucht wird getrieben werden können, seinen Hängen dauernden Aufenthalt nahmen. ist allerdings recht zweifelhaft. Erst ö Jahre nach Abschluß des grundlegenLiteratur: Hans Meyer, Ostafrikanische Oletden Vertrags mit England faßte die deutsche Derselbe, Der scherfahrten. Lpz. 1890. Kilimandscharo. Bln. 1900. A. Widenmann. Regierung im Jahre 1891 tatsächlich festen Fuß
W
—
— —
am
Die alte Station Moschi wurde damals nach Niederwerfung von Kiboscho (s.d.) orbaut. Noch im selben Jahr wird sie verlassen Berge.
Die Kilimandscharo- Bevölkerung. P. 31. 1899. C. Uhlig, Vom Kilimandscharo zum E. 129. Meru. Ges. f. Erdk. Bln. 1904. F. Jäger, Forschungen in den Hochregionen des KM-
—
—
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Kilwa
mandacharo.
Mitt. a. d. d. Schutzgeb. 1909.
—
Y. Sjöstedl, Wiss. Ergebn. d. Schwedischen Zoolog. Exped. nach dem Kilimandscharo, dem Mcru usw. bes. I. 1. Stockholm 1910. M. Lange, Eine Kibobesteigung. Z. Oes. f. Erdk. Bin, 1912. F. Klute, Vorlauf. Ber. über eine Forschungsr. am Kilimandscharo von E. Ohler und F. Klute 1912. P. M. 1912/11. B. Struck, Der Name Kilimandjaro, P. M. 1914. Karte: K. von Deutsch Ostafrika
—
—
—
—
1:300000, Moisel, Bl.
v. P. Sprigade und M. Kilimandscharo. Uhlig.
bearb. 5.
Kilimatinde, Ort an der Grenze von ügogo d.) in Deutsch-Ostafrika, 1120 m ü. M, auf der Terrasse zwischen den beiden Steilabfällen, aus denen hier die Ostafrikanische Bruchstufe (s. d.) zusammengesetzt ist. Die eine Stufe erhebt sich etwa 150 m über K., die andre senkt sich ebensoviel tiefer herab.
(s.
liegt
K.
war früher
Bezirksamts,
Bezirksamts
Militärstation,
dann
Sitz eines
hat jetzt eine Nebenstelle des
Dodoma
(s.
d.).
Die jährliche
Im Regenmenge beträgt 621 mm im siebenjähr. vom hL Mittel. Das Jahresmittel der Temperatur beGeist (s.d.) anvertraute Vikariat von Baga- trägt 22,9°, das des November 25,5°, das mojo abgetrennt. Den äußersten Nordosten des Juni 20,8°. Die mittlere tägliche Schwander ostafrikanischen Kolonie einnehmend, ist kung ist 12.5. Post. Telegraph. Das Fort es südlich durch den Msangas^i und eine Linie K. (s. Tafel 92) ist Standort der 4. Kompavon Mgera zum Balangidasec begrenzt; von da gnie der Schutztruppe. führt die Westgrenze zum 36° und folgt diesem Die Bezirke K. und Mpapua sind 1912 vergen Norden. Die mit Dörfern reich besetzten schwunden, an ihre Stelle sind zum Teil Dodoma Kilimandscharo,
apostolisches Vikariat.
Jahre 1910 wurde das den Vätern
Gelände des K. weisen recht gute Erfolge auf, wie die starken Schülerzahlen beweisen. Die Gegend von Kiboscho zeigt sogar eine regelrechte Bewegung zum Christentum hin. Juli 1913 waren auf 11 Haupt- und 9 Nebenstationen (Kilema, Uru, Kiboscho, Fischerstadt - Rombo, Tanga, Ufiomi, Kilomeni, Mlingano, Useri, Gare, Kondoa = Irangi) 58ö8 Christen und 1183 Katechumenen vor handen, unter denen 22 Priester, 16 Brüder und 26 Schwestern arbeiten. 16005 Schüler und Schülerinnen bei 183 Katecheten zeigen einen guten Stand des Schulwesens, das allerdings qualitativ nicht sehr hochsteht. Die Schwierigkeiten der Mission liegen in den Sitten des Volkes und dem Vordringen des Islam. Das Gebiet des K. ist besonders reich durch
und Kondoa-lrangi getreten, ein kleineres Stück von Mpapua fiel auch an Morogoro. Die Art der Verteilung der Bezirke erhellt aus den folgenden Angaben, bei denen die neue Zugehörigkeit durch D. = Dodoma, K-I. = Kondoa-lrangi bezeichnet ist. Zu K. gehörten Ujansi D., Turu D., OstUkimbu (- Itumba) D., Ugogo D., Iramba K-I., Issansu K-I., Ussandaui K-I. Zu Mpapua gehörten
das westliche Ussag^ara D., die südliche Massaisteppe K-I., Irangi K-I. und Kaguru, das an Morogoro fiel (s. die einzelnen Landschaften unter ihren Namen). Uhlig.
Kilinailau
s.
i
urtere tinsein.
Kilindoni, Sitz der Verwaltungsnebenstelle für die zu Deutsch-Ostafrika gehörige Insel Mafia (s. d.), an deren Westküste gelegen.
Kllombero
s.
Rufiji.
Kilossa, Ort in Dcutsch-Ostafrika, liegt 510 ü.
m
M, da, wo das Tal des Mukondokwa (s. d.) aus
dem
Mkataevangelische Missionsstationen besetzt. Der ebene (s. d.) austritt. Dieses Tor, der bequemste apostolische Vikar Munsch residiert in Kilema. Eingang nach den zentralen Hochländern, Die im Gebiet tätigen Schwestern gehören zu war von jeher von Bedeutung. Heute benutzt den Töchtern Mariens (s. d.). diesen Weg die Zentralbahn, deren Station Literatur: Jahresbericht des Vereim für das Mis- ist. In unmittelbarer Nähe liegt Kondoa, einst Ussagaragebirgsland
(s.
d.) in die
K
—
sionshaus Knechtsteden. Knechtsteden 1912. Küches, Mission u. Heimat. Knechtsteden 1913, 43 ff. Echo am den Missionen der Väter vom
—
—
Streit, Missionsatlas. hl. Geist, fortlaufend. Sleyl 1906, 19. Schwager, Die kath. Heidenmission der Gegenwart. Steyl 1908. II. 170. Schmidlin, Die katholischen Missionen. Münster 1913, 127 ff. Mirbt, Mission u. KoloSchmidlin. nialpolitik. Tübingen 1910, 42.
—
—
eine Araberfeste.
1891 als Station gegründet,
war K. später Sitz eines Bezirksamts, bis dies von dem wenig gesunden Platz nach Morogoro verlegt wurde; dessen Nebenstelle ist K. heute. 26
Mann
Polizeitruppe.
Post,
Telegraph,
—
auch nach Iringa (s. d.). Die jährliche Regenmenge beträgt 832 mm (s. Tabelle Deutsch-OstKiiimani Vrambo s. Unjamwesi. afrika 4) im 12 jähr. Mittel. Die Umgebung Kilimanjaro s. Kilimandscharo. von K. flußabwärts am Mukondokwa ist heute Kilimanjaro Pflanzungs-Gesellschaft m. ein wichtiger Sitz des Baumwollbaus (b. Uhlig. b. H., gegr. 1906, betreibt Pflanzungen und Tafel 15). Viehwirtschaft am Kilimandscharo. Kapital: Kilwa, Küstenbezirk von Deutsch-Ostafrika mit der Hauptstadt Kilwa-Kiwindsche (s. d.), 1000000 M.
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Kilwa-Kiwindsche
ist
einschließlich der dazugehörigen Inseln,
fiagruppe
(8. d.),
K.-Kissiwani
(s.
d.),
Ma-
Ssonga-
2.
Der Ort K.-K.
ist
heute ein unbedeutend«
Dorf.
Manara (s. d.) und kleineren, etwa 56900 qkm K. ist die älteste fremde Ansiedlung innerhalb zum Rufiji, wird Deutsch-Ostafrika. Nachdem schon zweimal vorim Westen durch den Mbarangandu-Luwegu- her mohammedanische Araber sich hier niedergelassen hatten, gründeten etwa 976 mohammedaKufiji, im Süden durch den Mbemkuru begrenzt. nische Perser aus Schiras (die Schirazi ihre NachK. umfaßt hinter einem hügeligen Küstensaum kommen) hier eine Stadt, von der aus sie allmählich von durchschnittlich 12 km Breite die Matumbi- einen erheblichen Teil der Küste, insbesondere dai goldreiche Sofala beherrschten. 1506 wurde „Quiberge (s. d. 1, mit der Bezirksnebenstelle Kiloa", dessen Hauptstadt damals etwa 4000 Einbata) und Kissi und, südlich des Matandu, eine wohner hatte, portugiesischer Vasallenstaat, bis
groß, reicht im Nordwesten bis
Reihe
kleinerer
größte Kiturika
deren
Plateaulandschaften, ist.
An
diese alle schließt sich
landeinwärts ein Streifen ganz wenig bewohn-
wasserarmen Landes. Im Westen dann längs der genannten Flußgrenze, Utete und südlich Donde mit der
ten, weil sehr
liegen
nördlich
Bezirksnebenstelle Liwale derartiger Amtssitz
Mafia.
ist
Im Jahre 1913
(s.
diese).
Tschole
(s.
Ein dritter Mafia) für
hatte K. an farbiger Be-
völkerung etwa 96 200 Einheimische und 1704 Nichteinheimische, dazu 49 Europäer. Das bedeutet die sehr geringe Dichte von
1,7.
Die Menge des in K. vorhandenen Viehs 1913 geschätzt zu 3090 Rindern, nur 5190 und 330 Schafen. Nur 40 Rinder, 181 anderes Vieh, 17 Reittiere waren im Besitze
wurde Ziegen
Stück
8 europäischer Betriebe. Obwohl in der Hauptsache der Verkehr des Bezirks K. mit der Außenwelt gezwungen ist, sich der schlechten Reede der Hauptstadt zu bedienen, haben doch auch in K. eine Reihe europäischer Unternehmungen eingesetzt. 6 Firmen und 7 Ansiedler betreiben Pflanzungen
von Baumwolle, Manihot-Kautschuk, Kokospalmen, Kapok, auch mit Sisal ist begonnen worden. Die Gesamtfläche der Pflanzungen betrug 1908 87,9 qkm, wovon 13,7 bebaut waren. In den Jahren 1909/12 sind insgesamt 9 Pflanzungsverkäufe und 10 Verpachtungen vom Gouvernement ausgeführt, die Flächen von 17,3 und 61 ,3 qkm betrafen. Uhlig.
Kilwa-Kissiwani, d. i. Kilwa auf der Insel, Ort und Insel an der Küste von Deutsch-Ostafrika.
1.
Die Insel
ist
etwa 18
qkm
groß, be-
1512 hielten die Portugiesen die Stadt sogar besetzt In der Folge sank Kilwa durch die Unterbindung seiner Beziehungen zu Sofala zu geringer Bedeutung herab; es stand unter portugiesischer Oberherrschaft, bis vom Ende des 17. Jahrh. an die ganze Küste unter den Einfluß der Araber von Maskat geriet. Schließlich wurde K.-K. ein Teil des festländischen Gebietes der Maskatherrseber von Sansibar; in dieser Zeit entstand die 1807 fertiggestellte Burg, die am besten erhaltene der Ruinen, an denen K.-K. so reich ist. Mit ziemlicher Sicherheit sind festgestellt Reste der portugiesischen Festung San Jago, ein Palast vom Ende des 17. Jahrh., zwei Moscheen, die mindestens 400 Jahre alt sind Es wäre sehr zu wünschen, daß diese Ruinen und ähnliche der Inseln Ssonga-Manara (s. d.), Mafia (s. d.), Dschuani bei Mafia, Kwai« (s. d.) und Koma bei Kwale einer exakten archäologischen Untersuchung unterworfen würden. Im Laufe des 19. Jahrh. trat Kilwa-Kiwindsche (s. d.), 27 km nördlich auf dem Festland gelegen, an die Stelle von der Inselstadt. Es ist sehr wahrscheinlich, daß ein Grund dafür der Wunsch der Araber war, bei ihrem Sklavenhandel nicht von den europäischen Schiffen, die in den guten Hafen leicht einlaufen konnten, gestört zu werden. Der weite, flache Strand des neuen Platzes ließ Kriegsschiffe kaum näher als auf 3 km herankommen.
—
Literatur: J. Strandes, Die Portugiesenzeit von D. und Englisck-OA. Bln. 1899. F. Stuhlmann, Beiträge zur Kulturgtsrh. von OA. Bln. 1909. Karte: Küuxi-Kissiteani Bucht 1:75000, D. Admiral-Karte. Nr. 188, 1904.
—
—
Uhlig.
Kilwa-Kiwindsche,
d.
i.
das Kilwa der Casu-
gehobenem Riffkalk, hat hübsche arinen (s. d.), Küstenstadt (s. Tafel 107) in Die Deutsch-Ostafrika, ist Hauptstadt des Bezirks Entfernung vom Festland beträgt nach Norden Kilwa (s. d.i. 4 km nördlich mündet der Ma1,7 km. Hier liegt ein S-förmiger Meercsarm, tandu (s. d.) und ein alter Eingangsweg ins Binder überall auf 0,6 km Breite mindestens 20 m nenland, der bis zur Befestigung der deutschen Wasser hat er führt in den noch tieferen, sehr Herrschaft eine wichtige Sklavenstraße war. Die geräumigen Beaver-Hafen, einen Creek (s. d.) Sklavenhändler waren hier im Araberaufstand des Festlandes, in dessen Hintergrund der Ma- (s. d.) besonders tätig. Der Strand von K.-K. ist
steht aus
Vegetation, auf der Landseite Mangroven.
;
d.) mündet. Er ist wohl der beste von Deutsch-Ostafrika und der gegebene Ausgangspunkt für eine Eisenbahn zum Njassa, die den Süden von Deutsch-Ostafrika zu erschließen hätte. Nach Westen zu verschmälert der die Bisel abtrennende Wasserarm sich bis auf 1 km und wird sehr flach.
wudji
Hafen
(s.
sehr flach, so daß die Schiffe der Deutsch-Ostafrikalinie
etwa 3
km vom Land
auf wenig
schützter Reede ankern müssen. DieDhaus
ge-
(s.d.)
gehen bei Hochwasser dicht ans Land, lassen K.-K. liegt auf sich dann trocken fallen. einer jungen Strandterrasse, im Hintergrund er-
—
hebt «ich etwa 5
km
von der Küste der
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flache
Google
Kim
301
m
Ssinginoberg zu 167
Höhe.
Er
liefert
der
K.-IC besitzt Post, Tele-
Stadt das Wasser.
graphen, Zollamt, es dürfte jetzt Einwohner haben.
kaum 4000
der Europäermutter in den Tropen ebensogut wie in der gemäßigten Zone, es muß nur der ernste Wille dazu vorhanden sein. Es ist dabei zu be-
denken, daß wenn das Stillen durch die Mutterbrust unterbleibt, das neugeborene Kind in sehr höherem Maße als in der gemäßigten Zone der Gefahr, durch Eraährungsschaden (Brechdurchfall) zugrunde zu gehen, ausgesetzt ist. Hinderungsgründe für das Stillen abgesehen von der mechanischen Unfähigkeit und Versagen der Milchproduktion, die in praxi von Laien viel häufiger fälschlich viel
Die Zahl der im Jahr 1908 (seither keine Einzelangaben für K.-K. veröffentlicht) angekommenen größeren Dampfer betrug 40 mit 117600 Registertonnen, ferner 63 Gouvernementsdampfer mit 12495 Registertonnen. Der Dhauverkehr war früher von Bedeutung. Noch 1901 kamen an 876 gibt Dhaus mit 11032 cbm Rauminhalt; 1908 waren angenommen werden als wirklich vorliegen die entsprechenden Zahlen nur noch 360, 6477; es keine, es müßte denn sein, daß die Mutter an 1912: 224, 4924. Die Einfuhr und Ausfuhr hatte einer schweren, konsumierenden Krankheit leidet, 1908 einen Wert von 0,706 und 1,342, 1912 von wie Tuberkulose, schwere Malariablutarmut u. a. Im allgemeinen sind die In der großen Mehrzahl der Fälle aber wird die 1,126 und 1,186 Hill. Werte in den letzten 10 Jahren langsam gewach- Europäermutter auch in den Tropen imstande sein, sen, allerdings viel weniger als in Deutsch-Ost- ihr Kind selbst zu stillen, wenn sie nur selbst den
—
—
M
afrika insgesamt. Für die Ausfuhr sind wichtig: Baumwolle, Ölfrüchte als Sesam und Kopra, Lianenkautschuk, Wachs und etwas Elfenbein; bei der Einfuhr betragen die Textilwaren die Hälfte des Gesamtwertes, daneben sind Reis und Metallwaren zu nennen. lTilig.
Kim s. Mbam. Kima s. Meerkatzen. Klmawense Kimberlit
s.
s.
Kimhandu, Kimoani,
Kilimandscharo.
Blue ground. Berg,
s.
Uluguru. s. Usindscha
und
Landschaft,
Zwischenseengebiet.
Kinagol
s.
Kaiser-Wilhelmsland,
Ein-
10.
dm
geborenenbevölkerung.
Kindersterblichkeit. Die K. der Eingeborenen der Tropen ist in hohem Maße verschieden von der der Europaer in den Tropen. Die K. der Europäer ist am stärksten im ersten Lebensjahre (Säuglingssterblichkeit), und
zwar
zeigt sie innerhalb dieses Jahres eine
nahme von Monat zu Monat. Im
ernsten Willen hat, ihre natürliche Pflicht in diesem Uberaus wichtigen Punkte gewissenhaft zu erfüllen. Wenn Still Unfähigkeit oder Hindern ngsgründe, wie oben beschrieben, vorliegen, so ist der beste Ersatz der Muttermilch Kuhmilch, die in derselben Weise wie in der gemäßigten Zone vor dem Gebrauch gekocht (am besten im Soxhletapparat) werden muß. Gute Kuhmilch steht leider in den Tropen sehr häufig nicht zur Verfügung, und man ist nicht selten gezwungen, zu Esels- oder Ziegenmilch, die auch verwendbar sind, seine Zuflucht zu nehmen. Wenn auch keine frische Tiermilch vorhanden ist, kommen importierte Milch konserven in Frage. Diese Milchkonserven kommen teils in natürlicher Beschaffenheit der Milch (nicht eingedickt), teils eingedickt (kondensierte Milch) in den Tropen zur kondenEinfuhr. Die enteren Präparate sind sierten vorzuziehen, da die letzteren gewöhnlieh einen zu starken Zusatz von Zucker aufweisen. Erst in letzter Linie, wenn auch keiue brauchbaren Milchkonserven zur Verfügung stehen, kommen Kindermehle (Kufeke, Knorr. Mellin u. a.) in Be-
Ab-
allgemeinen
ist
die Säuglingssterblichkeit der Europäer in den
tracht.
Natürlich kommen neben der Gefahr des Nährschadens auch Infektionskrankheiten (s. d.) für die K. in den Tropen — und zwar so-
wohl der Europäer wie der Farbigen Tropen beträchtlich höher als in der gemäßigin Betracht. In erster Linie ist zu nennen ten Zone; doch ist es bemerkenswert, daß die die Malaria (s. d.), der ein großer Teil Hygiene auch auf diesem Gebiete große Erder Europäer- und Eingeborenenkinder der folge aufzuweisen hat, daß beispielsweise nach Tropen zum Opfer fallen. Ferner ist als kaum den Berichten der letzten Jahre die Sterblich-
—
keit der
Europäersäuglinge in
Manila nicht
wesentlich höher war als in den Vereinigten
weniger gefährlicher Feind der Kinder in den
Tropen
—
der
Weißen wie der Farbigen — die zu (s. Ankylostomum)
Ancylostomiasis
Entscheidend für die Säuglingssterbnennen, welche durch Blutarmut zu schwerer lichkeit der Europäerkinder ist die ErnährungsSchädigung des kindlichen Organismus, zum art, und es ist nicht genug zu betonen, daß die natürliche Ernährung der Zurückbleiben in geistiger und körperlicher HinKinder an der Mutterbrust den Säug- sicht und zum Tode führen kann. Im ganzen kann man sagen, daß die das kindliche Leben ling auch in den Tropen gut und sicher in den Tropen bedrohenden Gefahren durch Staaten.
gedeihen und ihn die gefährdeten Monate ohne Gefahr überstehen läßt. Die junge Mutter
ersten
durch anfängliche Mißerfolge im Stillgeschäft nicht abschrecken lassen; in bei weitem den meisten Fällen gelingt das Stillen
Aufmerksamkeit und Gewissenhaftigkeit der Eltern sich in
hohem Maße einschränken und ab-
soll sich
wehren lassen; der Nährschaden der Säuglinge durch Brusternährung, Malaria und
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Kindesmorde
bei Eingeborenen
302
Anchylistomiasis durch prophylaktische und
Maßnahmen,
Kopflage
oder
das
Erscheinen
der
oberen
den unteren Schneidezähnen (Afrika) führung am besten unter ärztlicher Anleitung meist gegen den Willen der Mutter die Über die K. bei Einge- gleiche Folge. Die Furcht vor Schande läßt erfolgen kann. borenen (s. a. Kindesmorde) ist statisti- chinesische Mädchen und Wr itwen in Kan-su wenig vorhanden. ihre Kinder töten, überhaupt werden bei verbisher sches Material Peiper (Arch. f. Schiffs- und Tropenhygiene schiedenen Völkern illegitime Kinder um1910, 252) gibt eine Zusammenstellung der gebracht. Eine weitere Gruppe von Gründen Todesursachen bei Eingeborenenkindern aus kann als wirtschaftliche bezeichnet werden: Ostafrika. Nach ihm bildet auch bei den Ein- Man fürchtet die Last der Aufzucht, zumal bei geborenenkindern der durch künstliche Er- mehreren Kindern, oder will die Bevölkerungsnährung entstehende Darmkatarrh die häu- zahl beschränken aus Furcht vor Nahrungsfigste Todesursache. Im allgemeinen bleibt mangel Ganz persönliche Motive, wie Eiferdas Kind der Eingeborenen Ostafrikas an der sucht und Rache gegenüber dem Nebenbuhler, Brust, bis es imstande ist zu laufen. Jedoch bestimmen den Ehegatten zum K. Wo man leiden nach Angaben, die Peiper von Dorf- vor allem künftige Krieger erwartet, tötet man ältesten im Bezirk Kilwa in Dcutsch-Ostafrika Mädchen, wo das mannbare Mädchen den erhielt, von 50 Frauen etwa 20 an Milch- Eltern den Brautpreis einbringt, tötet man mangel und müssen Beinahrung geben. Als Knaben. Auf manistischen Vorstellungen (s. Beinahrung kommt außer Kuh- und Ziegen- Religionen der Eingeborenen) beruht die milch besonders ein Brei aus Mehl (Reis, Mais, Sitte, mit der toten Mutter den lebenden Negerhirse) in Betracht, der im Hinblick auf Säugling zu begraben, oder Kinder zu töten, die Erkrankung der Kinder an gefährüchen die an bestimmten Tagen des Jahres oder Darmkatarrhen von unheilvoller Wirkung ist. Monats geboren werden. Die Tötung selbst Auf der Untersuchung Peipers basierend wur- erfolgt durch Ersticken mittels Asche oder den vom Gouvernement von Deutsch-Ostafrika Sand, die in Mund und Naso eingebracht werErhebungen in der ganzen Kolonie angestellt, den, durch Erdrosseln, Lebendigbegraben, Erund zwar durch Umfrage bei den Ärzten des tränken, Schlachten (Androphagie [s. d.]) usw. Schutzgebietes, über welche im Sanitätsbericht oder durch Aussetzen des Kindes, das dann nahedes Jahres 1912 berichtet wird. Aus diesem zu immer verhungert, sofern es nicht Raubtieren Berichte geht hervor, daß Muttermilch bei zur Beute fällt. S. a. Abtreibung der Le.besden Eingeborenen Deutsch-Ostafrikas gewöhn- frucht. therapeutische
lich bis in
wird.
das
2.
Als Ersatz
bis 3.
deren
Durch- vor
Lebensjahr gereicht
kommt Kuhmilch und
da-
neben Ziegenmilch in Betracht. Beinahrung neben der Muttermilch wird gewöhnlich bereits in den ersten Monaten nach der Geburt gegeben in Gestalt der oben erwähnten Breie, auf deren die Gesundheit des Kindes gefährdende Wirkung in einem für die Eingeborenenbevölkerung bestimmten, in Suahelisprache abgefaßten und in einer Auflage von 10000 Exemplaren verbreiteten Merkblatte amtlich hingewiesen worden ist. S. a. Gesundheits-
Literatur: Ploß-Renz, Das Kind in Brauch und Sitte der Völker. Lpz. 1911. Thileniiis.
King Akwa und King Kingani oder in
Ruwn
Beil (d.
Akwa.
s.
Fluß),
i.
Fluß
Deutsch-Ostafrika, der aus einigen Quell-
bächen, deren größter der Mbesi
ist,
im zen-
tralen Uluguru (s. d.) entspringt und die Ostabdachung herabkommt. Er fließt nach Süd-
osten in das tiefgelegene
Kutu
(s. d.),
wo
er
von rechts den längeren Mgeta aufnimmt, der von der Westseite Ulugurus kommend, das Gebirge im Süden umgeht. Beide führen stets pflege. Werner. Wasser. Von hier ist die Richtung des K. östKindesmorde bei Eingeborenen. Die Tö- lich, bald immer mehr nördlich. Er fließt an tung des Neugeborenen oder älteren Kindes Usaramo (s. d.) vorbei, dessen Abflüsse er kann aus den verschiedenartigsten Gründen von rechts aufnimmt; von links mündet der vorgenommen werden. Mißbildungen des wiederum längere Ngerengere, der wie der Kindes, die als Wirkung böser Geister auf- Mgeta am Westhang Ulugurus entspringt, aber gefaßt werden, sind ein sehr häufiger Anlaß; wegen seines weiten Steppenwegs in der doch haben auch mitunter Zwillingsgebur- Trockenzeit versiegt. Etwa von hier an mäanten oder physiologisch bedeutungslose Ano- driert der K. stark, fließt durch eine schmale malien, wie die Geburt in andrer als einer alluviale Niederung, sein eigenes Werk, die sich
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Kiniguuan
Kirchengemeinden
mit durchschnittlich 4
km
km
Breite
über gut von Synodalverbänden in Deutsch-Ostafrika liegen nach der organisatorischen Seite hin [
Mündung, 6 km n. von Bagamojo Auf dieser Strecke ist der Fluß für Boote schiffbar, aber er ist während und nach der Regenzeit sehr reißend,
60
bis zur
d.), hinzieht.
(s.
erste Ansätze vor.
Mirbt.
Kirchenausschuß, Deutseher evangelischer, s. Deutscher evangelischer Kmhenausschuß. «eine Wasserführung überhaupt sehr ungleichKirchengemeinden. Durch den Deutschen mäßig. Die Länge des K. beträgt etwa 285 km, Evangelischen Kirchenausschuß (b. d.) und die Entfernungen entlang dem Mgeta und dem den Evangelischen Oberkirchenrat (s. d.) in Negerengere von ihren Quellen bis zur IC- Berlin ist die planmäßig fortschreitende Mündung sind ungefähr 360 und 315 km. kirchliche Versorgung der deutschredenden Uhlig. Evangelischen in den deutschen SchutzgebieKlnigunan, Handels- und Pflanzungsstation öst- ten eingeleitet und hat zu der Begründung einer von Herbertshöhe auf der tiazellehalbinsel von stetig wachsenden Zahl von K. geführt, die der Neupommern im liisnurckarchipel (Deutsch-Neupreußischen Landeskirche der älteren Provinguinea). zen angeschlossen sind. Die folgenden ZahlenKinjasungwi, Fluß, s. Mukondokwa. Kino, der eingetrocknete, stark gerbstoff- angaben stammen aus dem Jahre 1911 resp.191 2. lich
haltige
Saft
rote
der
Rinde
verschiedener
Deutsch-Südwestafrika
steht infolge des
Bäume. Das „echte" Kino stammt von Ptero- starken Anwachsens der weißen Bevölkerung carpus Marsupium Roxb. (Familie der Legumi- (1900: 3387, 1912: 14816, darunter 11812 Pernosen) aus Britisch-Indien; ähnliche Produkte sonen evangelischer Konfession) obenan. In („Gambia-K.") aus der Hafenstadt Swakopmund besteht eine dem tropischen Westafrika (auch in Togo), P. am 29. Dez. 1906 angeschlossene Gemeinde, liefern P. erinaceus Poir.
Bussei
Harms und
Derris Stuhlmannii Taub.,
letztere beiden aus Deutsch-Ostafrika,
diese
und andere Kinosorten
bei
die
(über und
Flückiger,
228 eine
reichsangehörige
am
7.
Jan.
Mitglieder
1912
zählt
eingeweihte
Kirche besitzt (Deutsch-Evangelisch im Aus-
—
Die Gemeinde in Aufl. [1890] S. 226; lande XI, 237-247, 3). Pharmazeut. Ges. 1902 Windhuk, der Hauptstadt der Kolonie, ist 1755 Seelen mit inkl. Klein-Windhuk, darunter S. 204 ff ; Busse, ebenda 1904 S. 203.) K. findet in der Medizin als adstringierendes Mittel und 1668 Reichsdeutschen, die größte des Landes in der Technik als Farbstoff Verwendung, in und seit 19. Juni 1901 angeschlossen; in ihren
Pharmakognosie,
Schaer,
3.
Bcr. d. D.
Togo sowohl zum Färben von Tüchern wie auch Filialen in Okahandja-Osana und Klein» des Körpers. S. a. Farbstoffe. Busse. Windhuk werden alle Monate Gottesdienste Kionga, Ort an der K.bucht in Deulsi h-Ost- gehalten. Die Gemeinde hat 2 Geistliche, eine afrtka, die zwischen der Mündung des Kowuma große, 1910 eingeweihte Kirche und unterhält and der portugiesisch-deutschen Grenze am Kap einen Kindergarten (Deutsch-Evangelisch im Delgado liegt. K. hat wenig Dampfer- und einigen Auslande X, 83; XI, 38, 199, 321, 488). Auch Dhau verkehr. Karte: s. Kowuma, Literatur.
-
Kiongabucht s. Kionga. Kipengere s. Livingstonegebirge und Ruaha. Kirando, Ort, s. Tanganjika. Kirchen, über die Stellung der deutschen
und
englischen K. zur Mission in den deutschen
Kolonien
die
s.
Artikel
über die einzelnen
Missionsgesellschaften, über Mission (i.nter
Deutscher
Evang
Ii
evangelischer
eher
2),
Kirchenausschuß,
Oberkirchenrat
und Kirchen-
im nördlichen Teil des Schutzgebiets ist auf Anregung des Deutschen evangelischen Kirchenausschusses mit der Gründung von K. begonnen worden. In Karibib wurde die Gemeinde 1909 begründet, der Anschluß ist 1912 erfolgt; Nebengemeinden sind Omaruru und Usakos. Eine eigene Kirche hat sie ebensowenig wie die 1911 begründeten Gemeinden in Grootfontein und Tsumeb. Im Süden besitzt das wichtige Lüde ritzbucht eine am
—
gemeinden. Die Entwicklung der evangelischen Mission in den deutschen Kolonien be- 25. Juli 1910 angeschlossene Gemeinde, die findet sich noch in dem Anfangsstadium, so 784 Seelen zählt; ihr ist die Nebengemeinde daß von Eingeborenenkirchen hier noch nicht Kolmannskuppe mit 125 Seelen angegliedert; geredet werden kann. Dieser Zeitpunkt wird die Mitglieder beider Gemeinden sind Reichserst dann eintreten, wenn die Zahl der christ- angehörige. 1912 fand die Einweihung der lichen Eingeborenen und die der einheimischen neuerbauten Kirche statt (Deutsch-EvangeMitarbeiter an dem kirchlichen Leben erheb- lisch im Auslande XI, 153, 362, 456). lich zugenommen haben wird. In der Bildung In Keetmannshoop, der bekannten, 1866
—
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Kirche ngemeinden
304
Kirchliche Missionagesellach<
begründeten Misstonsstation der Rheinischen durch einen Missionar der Bielefelder (s. d), ist eine 1910 Leben gerufene K., die 14. Juni 1912 angeschlossen worden ist und 628 Seelen zählt. Zu ihr gehört als Kebengemeinde
d.) ausgeübt.
-
Missions
In Tsingtau
Missionsgesellschaft
gesellschaft
ins
hat sich die deutsche evangelische Bevölke-
Gibeon
rung,
(s.
soweit sie nicht der dortigen
Militär-
gemeinde angehört, 1905 auf Anregung de« begründet) Deutschen evangelischen Kirchenausschusses
(1863 mit 90 Seelen. Eine eigene Kirche besitzt in der Form eines Vereins organisiert und Gemeinde von Kcetmannshoop noch nicht. wird von dem Gouvernementspfarrer pasto Die Pfarrer der Auf Samoa war in Apia 1896/1902 südwestafrikanischen riert. (iemeinden vereinigen sich zu regelmäßigen ein deutscher evangelischer Pfarrer stationiert. Konferenzen, die erste fand Okt. 1910 in Wind- In Rabaul auf der Gazellehalbinsel der Insel huk (Deutsch-Evangelisch im Auslande X, 364), Neupommern hat sich 1911 eine deutsche die zweite im Jan. 1912 in Swakopmund evangelische Gemeinde gebildet. S. Deutscher (ebend. XI, 285) statt, an der bereits 7 Pfarrer evang. Kirchenausschuß, Ev. Oberkirchenrat teilnehmen konnten. Von der Konferenz der Literatur: E. W. Bußmann, Evangelxsckt Diasporakuudk. Marburg 1908. — MilUÜunq evangelischeu Pfarrer Deutsch-Südwestafrikas als Missionsstation
die
—
wird in
-
herausgegeben.
Kamerun
geleitetes
und
ist
daselbst
er-
Gemeindeblatt
„Evangelisches
scheinendes
In den Kolonien
'
Togo und
das Bedürfnis nach Begründung
von K. noch nicht die
Hasenkamp
1911 ein durch Pfarrer
seit
Swakopmund
hervorgetreten,
hier ansässigen evangelischen
gegebenenfalls
die
pastoralen
Missionare in Anspruch nehmen.
so
daß
Deutschen
Dienste In
der
Kamerun
waren im Jahre 1912 unter 1537 Weißen 1218 Evangelische, in Togo unter 345 Weißen 222 Evangelische. - In Deutsch- Ostafrika (gesamte weiße Bevölkerung 1912: 4866 Personen, darunter 3187 Evangelische) ist die
Gemeinde zu Daressalam 30. Dez.
dem
1901 der preußischen Landeskirche
angeschlossen
Besatzung infolge
bereits seit
und hat,
der
des
beiden
großen
abgesehen
von der
Kriegsschiffe,
Wechsels
der
einen
freilich
starken
—
271 ff. Derselbe, Die deutschevangelischt Diaspora im Auslande. Halle a. S. 1910. Derselbe, Die Frau in der deutschen evangt tischen Auslandsdiaspora uud der deutschen
—
Fort Kolonialmission. Marburg 1912. laufende Berichterstattung über die Kirchen-
gemeinden in den deutschen Kolonien: Evangelisch
im Auslande.
DeutschZeitschrift für die
Kenntnis und Förderung der Auslandsgemein-
—
Marburg (seit 1902). Kapler, Di* deutschen Schutzgebiete als Arbeitsfeld für den Mirbt Gustav- Adolf- Verein, Leipzig 1913.
den.
Kirchliche
Missionsgesellsehaft
Missionary Society, abgekürzt C. M.
Bevölke- größte evangelische
Schwankungen unterliegenden Gemeindebestand von etwa 575 Seelen, darunter 38 evangelische Syrer, die im Syrischen Waisenhaus zu Jerusalem erzogen sind und meist deutsch verstehen. Auch die rung
evangelischen Oberkirchenrats über die kirchliehe Versorgung der deutschredenden Evangelischen in den deutschen Schutzgebiete*. Verhandlungen der 6. ordentlichen General synode der evangelischen Landeskirche Preußens 1909, II. Bd. Berlin 1910, 437 ff. C. Mirbt, Mission und Kolonialpolitik in de» deutschen Schutzgebieten. Tübingen 1910, des
(Churcb
S.).
Diese
Missionsgesellschaft,
die
sich anfänglich Society for missions lo Afrka
and the East genannt hat und
seit 1812 den
Namen The Church missionary
Society
for Africa and the East führt, ist eine Frucht der religiösen Erweck ungsbewegung in ca. 30 orthodoxen Griechen, die sich zur England am Ende des 18. Jahrh. und in aus deutschen Gemeinde halten, verstehen zum gesprochenem, aber nicht feindlichem Gegen Von Daressalam aus werden satz /.u der independentistischen Londoner Teil deutsch. Predigtstationen in Sansibar, Bagamojo, Sa- Missionsgesellschaft 1799 in l vom Hundert des ursprünglichen üarlehns-
M
überwiesen betrages. Bei Meliorationsdarlehen, soweit sie worden. Das Vermögen der Bank fällt im Falle die Hälfte des ursprünglichen Grundstücksder Auflösung nach Abzug der Schulden dem wertes übersteigen, beginnt die Tilgung erst Landesfiskus von Deutsch-Südwestafrika zu. mit Ablauf des 3. Jahres mit jährlich zwei vom Der Vorstand der Bank besteht aus dem be- Hundert. Die Darlehen sind seitens der Bank amteten Vorsitzenden, einem weiteren beamte- unkündbar. Die Ausgabe von Schuldverschrei-
zum
ten Mitgliede und drei ehrenamtlichen Mit-
bungen auf den Inhaber darf nur
gliedern. Die amtlichen (besoldeten) Vorstands-
fachen Betrage des Grundkapitals erfolgen. Die in Umlauf befindlichen Schuldverschreibungen
mitglieder werden die
ihm
ehrenamtlichen auf die
Bank
wohnhaften
angestellt,
werden
Stellvertreter.
zehn-
in voller Höhe durch Hypotheken oder Darlehnsfordcrungen von mindestens gleichem Zinsertrage gedeckt sein. Die von der Bank als
von müssen
Landesrats aus im
Personen
bis
bestellt.
bestimmt der Deckung für die Schuldverschreibungen Zur Unterstützung worbenen Hypotheken dürfen nur insoweit
Vorstandsmitglieder
Gouverneur der
Mitglieder
Vorschlag des
Schutzgebiet
Für
vom Gouverneur
sind in jedem Bezirksverbande die
Bezirksräte als örtliche Ausschüsse verpflichtet.
nutzt werden, als
sie
50%
er-
be-
des festgesetzten
Wertes des beliehenen Grundstücks nicht
Der Gouverneur übt die Aufsicht über die Bank steigen und den vorerwähnten aus. Er kann hierzu einen Kommissar bestellen. inungen nicht widersprechen.
über-
Tilgungsbestiiii-
Den
Besitzern
Die Aufsicht erstreckt sich auf den ganzen Ge- der Schuldverschreibungen darf ein Küudischäftsbetrieb der Bank. Der Genehmigung der gungsrecht nicht eingeräumt werden. Die Bank Aufsichtsbehörde unterliegen die allgemeinen darf höchstens für 10 Jahre auf das Recht zur Dienstvorschriften und Geschäftsan Weisungen, die Festsetzung der
Grundzüge der Darlehns-
Bückzahlung von Schuldverschreibungen verDie zur Deckung der Sehuldver-
zichten.
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Schreibungen dienenden
Hypotheken und Dar- nächst weitere 2 xj% Millionen
lehnsforderungen usw. müssen den Besitzern der Schuldverschreibungen verpfändet
Das
Amt
des Pfandhalters wird von
werden.
dem Re-
giertingskommissar ausgeübt. Der Pfandhalter die
vertritt
Langenburg
439
Jjuidwirtschaftskammern
Gesamtheit
der
Besitzer
von
Schuldverschreibungen der Bank. Kr hat dar-
Bank
kapitals der
M
des Grund-
überwiesen.
Literatur: Denkschrift über die Errichtung einer LandwirUchaftsbank für Deulsch-Südioestafrika. Zoepfl. D. KoL-BL v. 1. Juli 1913.
Landwirtschaftskammern. Aus gewählten Mitgliedern zusammengesetzte Körperschaften,
deren Aufgaben in der technischen und wirt-
zu achten, daß die vorschriftsmäßige schaftlichen Förderung imd der InteressenDeckung für die Schuldverschreibungen jedervertretung der Landwirtschaft, auch der zeit vorhanden ist und hat die Urkunden über Regierung gegenüber bestehen. L. gibt es in die zur Deckung der Schuldverschreibungen Busse. den Schutzgebieten noch nicht. dienenden Hypotheken und DarlehnsforderunLangalangafluß, in die Hixsonbai (Nordgen, sowie die zu dieser Deckung bestimmten Neupommern im Bismarckarchipcl, DeutschWertpapiere und Gelder unter Mitverschluß der Neuguinea) mündender Fluß, in den Bischof Bank zu verwahren. Die L. hat ihren Betrieb foupp6 1894 einfuhr. Ende 1913 im Schutzgebiet eröffnet. Die Langftssi s. Ndri-Kara. Darlehnsbedingungen sind seitens der Bank Langeinsel, britische Insel unmittelbar südbis auf weiteres wie folgt festgesetzt worden: lich der die Lüderitzbucht (Deutsch-Südwestmindestens lVi 0 /'o. Zinssatz 6°/ 0 Tilgung
auf
,
afrika) bildenden Halbinsel, im Gebiet der Unkostenvergütung 2 °/ 0 Nach dem Diamanten (s. d.) führenden Küstenzone, beBank waren inskannt als eine der häufig von den Robben gesamt 284 Anträge im Gesamtbeträge von des Küstenmeeres aufgesuchten Stellen. 8929500 eingelaufen. Von diesen sind 255 Langemakbucht oder Bubuiaua, Bucht südlich Anträge mit 6382700 bewilligt worden. von Finschhafen in Kaiser- Wilhelmsland (Deutsch-
einmalige ersten
.
Geschäftsbericht der
M
in
M
Verwendung des
Die
bewilligten Geldes
ist
Es werden
abgelöst:
Regierungsforderungen in
M
Höhe von Hypotheken mit
932361 1962421 „
Sonstige
Persönliche
1314353,,
Hiervon sind, soweit sich zur Durchführung von Meliorationen aufgenommen worden 642385 aus anderen «runden . 671 968 „ Für künftig- Melioratiofeststellen ließ,
Nachdem
das Ostufer des Njassa
zum
(s. d.) kam, ist L. noch 28900 Ks umfaßt die Landschaften Konde, Undali, Malila, Urambia, Unjika, Usafua, T Buanji, sowie W ungu und Ukinga (s. die
qkm
groß.
1349287 „ 226960 „
Bohrungen und Brun870787 „ nenbau 113140 „ Kinzä uni tng d) Hausbau 138400 „ Zum Viehkuuf werden verh)
c)
ist
ein
Höhe von 60000JK
I^andschaften)
zum
größten
Teil.
Anfang 1913: 195800, was eine Dichte von ergibt.
gesamt undzwar im einzelnen für
wendet Nur in einem Falle
Korvettenkapitän Lange-
Die eingeborene Bevölkerung von L. betrug
nen sind vorgesehen ins-
764278 „ Darlehen und
angenommen worden, da der Anleiher Gelegenheit hatte, von privater Seite mehr zu bekommen. Da infolge der vorgenannten Bewilligungen zwar in
Njassa.
einzelnen
M
Dammbau
1884 von
entdeckt.
Langenbiirg, manchmal auch nach seinem Hauptort Neu-L. (s. d.) genannt, ist ein Bezirk von Deutsch-Ostafrika am Nordende des Bezirk Ssongea
Schulden mit
insgesamt
a)
Neuguinea),
mak
folgender Weise erfolgt:
nicht
Von nichteingeborenen Farbigen
6,8
lebten
32, von Weißen 137 im Bezirk. Unter letzteren waren 9 selbständige Ansiedler, die sich mit Viehzucht, Anbau von Baumwolle, Kautschuk, Kaffee befaßten. Zwei europäische und wenige indische Firmen treiben Handel.
1908 waren 34,2 qkm Landes an Europäer abgegeben; 1909/12 verpachtete das Gouvernement 8,0, verkaufte es 3,7 qkm. Der Viehstand von L. wurde Anfang 1913 zu Kr>88ü Rindern, 21400 Schafen, 29800 Ziegen gezählt, teils geschätzt, dazu kamen im Besitz von 29 europäischen Betrieben 2892 Rinder, 412 Schafe und Ziegen, 279 Schweine, 287 Esel, die eine Weidefläche von 22,9 qkm benutzten. L. hat als Bezirksnebenstelle jetzt nur noch Muakete
Ukinga (s. für das Stück
(s.
In Deutsch-Südwestafrika wird
d.)
-
Langer Pfeffer
s.
Pfeffer.
halbinscl
(Neupommern im
Labbert
bezahlt.
Langhunsberg (Gicquelberg), regelmäßiger Vulkankegel mit Krater auf der WillaumezBisniarckarchipel,
Langwanzen b. Wanzen. Lantana camara, eine aus den Tropen der Neuen Welt stammende Verbenacee, die heute Tropen, vornehmlich aber im Osten
Deutsch-Neuguinea).
in fast allen
Langheld, Wilhelm, ksl. Major a. lt., geb. Mai 1867 zu Berlin. Er beteiligte sich an den Unternehmungen der Truppe des Reichskoinmissars für Deutsch-Ostafrika, Wissmann, und begleitete 1890 Emin Pascha (s. d.) auf
zu einem sehr lästigen Unkraut geworden
ist
23.
Es
seinem Zuge nach dem Victoriasee. 1893/96 war er wieder am See tätig und unternahm
weißen bis roten Blüten, die gedrängt zusammenstehen. Die L. wird auch zum Bepflanzen von ödländereicn und zur Bedeckung des Bodens in jungen Aufforstungen empfohlen. Es bleibt aber immer zu bedenken, daß sie wegen ihrer schnellen Verbreitung gar leicht in benachbarten Kulturländereien als Unkraut sich unangenehm bemerkbar machen kann.
ist
ein
kleiner,
stacheliger Strauch mit
Ausdehnung der deutschen Herrschaft ExRuanda und Mpororo. Als mußte er gegen die Voigt Übergriffe meuternder, kongolesischer Truppen am Tanganjikasee einschreiten. Später wurde Lanuto'o, Kratersee auf Upolu, Samoa, er nach Mpapua geschickt, um die Ruhe be- 700 m hoch gelegen, annähernd rund, von sonders unter den Völkerschaften des abfluß- einem ca. 30 m hohen Wall umgeben, ca. losen Gebiets wiederherzustellen. Im Jahre 1900 16 m tief, annähernd 1000 m im Durchmesser. in die Schutztruppe von Kamerun versetzt, Gepriesen wegen seiner Waldeinsamkeit und unternahm er Züge im Norden und Süden Kühle. Von Apia aus in ca. 6 Stunden erdieses Schutzgebiets und war Bezirksamtmann reichbar, viel besucht. S. a. Erholungsstationen. von Edea sowie Resident von Adamaua und Lanzen s. Waffen der Eingeborenen. Bornu. Schriften: 20 Jahre in deutschen Lanzenschlangen s. Vipern. zur
peditionen nach
Stationschef von Tabora
Kolonien, BerL 1909; Die afrikanischen Helden,
La Perouse,
Graf von, Jean Francois de Ga-
laup, geb. 22. Aug. 1741 zu
Berl. 1912.
Guo
bei Albi (Dept.
Langschwanzfrankoline s. Frankoline. Tarn), zeichnete sich im Krieg gegen die EngLangusten, Palinuridae, wirtschaftlich wich- länder 1782 aus und erhielt von Ludwig XVI.
bo wertvoll, weil sie sich in Hälterbooten auf
den Auftrag, eine Entdeckungsreise um die Erde mit den Schiffen „Astrolabo" und „Boussole" zu machen. Er verließ Brest am 1. Aug. 1785, umfuhr Südamerika, besuchte die Samoainseln, wo sich ein blutiger Zwist mit den Eingeborenen erhob, wandte sich von Manila aus nach den ostasiatischen Gewässern, wo er am 2. Aug.
große Entfernungen lebend transportieren läßt.
1787 die nach ihm benannte Straße zwischen
Jasus lalandii, engl, crawfish, lebt an den
Assongsong und Agrigan durchfuhr, und darauf
tige
Familie der langschwänzigen, zehnfüßigen
Panzerkrebse, von denen drei Arten an der
Westküste Afrikas häufig vorkommen:
L
Pali-
nurus vulgaris, die gemeine L., nur nördlich von 18° n. Br., 2. P. regius, die Kö:iigs-L., von hier bis Laderitzbucht.
3.
Diese Art
ist
deswegen
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441
wo er am 1. Febr. 1788 von der Lateritbildung besteht nach den neueren ForBotanybay aus sein letztem Schreiben nach schungen, vornehmlich von Bauer und Koert, Hause richtete. Dann fuhr er ab, um die darin, daß aus den Silikatgesteinen alle KieselInseln im Nordosten von Australien und Neu- säure und alle oder fast alle Alkalien und guinea zu untersuchen. Er scheiterte aber, wie alkalischen Erden aufgelöst und fortgeführt Peter Dillon 1827 feststellen konnte, während werden, so daß im wesentlichen ein Tonerdeeines Orkans an einem Riff bei Vanikoro hydrat (Hydrargülit, Beauxit) mit einem (Neue Hebriden) und ging mit seiner Mann- größeren oder geringeren Gehalt von Eisenschaft zugrunde. Seinen Reisebericht schrieb hydroxyd (Roteisenerz und Brauneisenerz) übrig nach seinen Tagebüchern L. A. Mllet-Mureau, bleibt. Dieses Tonerdehydrat ist nicht plaVoyage de La Perouse autour du Monde, stisch und nicht wasserhaltend und muß Paris V (1797). ursprünglich ebenso wie die Eisenhydroxyd Lappenstar s. Stare. Verbindungen im wesentlichen in kolloidaler Larkins s. Oröluk-Lagune. Form vorhanden sein und erst allmählich Lärmvogel s. Pisangfresser. in die kristalline beim völligen Austrocknen Laro, Stadt der Fulbc (s. d.) in Nordadamaua Form (Hydrargillit -f Roteisenstein) übergehen, wodurch die eigentümliche Verände\ Kamerun). Sie liegt am Mao Deo, einem linken Nebenfluß des Faro, dort, wo der Fluß aus rung in der physikalischen Beschaffenheit dem Hochland in die weite Tieflandsbucht tritt nach dem völligen Austrocknen bedingt wird. und von Westen her mehrere Nebenflüsse aus Die Eisenhydroxydverbindungen finden sich dem Tschebtschigebirge empfängt. Der Deo ist in und auf dem Laterit verteilt in Form feiner bei Hochwasser bis schiffbar, ihm folgt die Körnchen und kleiner oder größerer Brocken, Handelsstraße, die von Banjo über Dodeo— Scherben und Klumpen und bedecken zum Kontscha— L. zum Faro und Benue führt. Eine Teil die Lateritböden in Form mächtiger zweite Straße geht über das Dalamiplateau Schlackenfelder (,,Oberflächenlaterit 'autoruni, direkt nach Jola. L. liegt auf einem Hügel, Zellenlaterit, Krusteneisenstein). Diese mächder vollständig unter Kultur genommen ist und tigen, völlig sterilen, alles Wasser verschluckennach Australien,
—
—
L
4
—
(s. d.) gekrönt den und abführenden Eisenkrusten, die auf wird rationelle vielen Lateritböden oben aufliegen und von Landwirtschaft betrieben, Hirse, Mais und den meisten Autoren für eine besondere Abart Tabak gebaut. Passarge-Rathjens. des Laterits („Oberflächenlaterit") gehalten Lasa s. Kabure. werden, stehen wahrscheinlich mit der eigentLaterit Las Monjas 6. Maug. lichen Lateritbildung und mit den i Lassanga s. Longucrueinsel. verteilten Eisenausscheidungen in keinem oder Lassltiberfre auf der Westseite des Usambara- sehr geringem ursächlichen Zusammenhang,
der
vom Gehöft des Lamido Auch in der Umgebung
wird.
m
Paregebirges gelegen.
sondern sind sekundäre Eisenkrusten, wie
Lassulbucht, kleine Bucht au der Nordküsto der Gaiellehalbinsel von Neupommern im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea), daran Pflanzungs-
sich infolge der tropischen Verhältnisse
sie
auch
auf vielen anderen Gesteinen bilden (Schutz-
und Handelsstation. rinden usw.). Allen Lateriten gemeinsam La tau, Latao, Korallenkalkinsel im Westen des scheint ein gewisser geringer Humusgehalt zu Kambotoroschhafens, nahe der Südspitze NeuInfolge des völligen oder fast völligen sein. mecklenburgs im Bismarckarchipel (Dcutsch-NeuFehlens der Alkalien, der alkalischen Erden und Binea), 1.
d.) und an der Als schiffbarer Fluß
der L. nicht in Betracht.
—
L. ist
2.
eine Faktorei der Deutsch- Westafrikanischen
Gesellschaft
im Lande der Balondo, Bezirk
Victoria. Sie liegt
an dem gleichnamigen Flüß-
mündet
chen, das in den Memefluß
Lobito-Bahn
Lobo
s.
s.
Kampo
Passarge-Rathjens. Benguella-Bahn. 2.
Lochfallen für Moskitos
Lockervulkan Loffelhund
s.
Hauptquellfluß, der Bali, entspringt östlich von
s.
s.
Malaria
Vulkan.
Füchse.
Löffelreiher (Löffler)
s.
Ibisse.
Buar und schlagt eine Südostrichtung ein. Von Lögba oder Akpäna, Landschaft im VerWesten erhält er eine Reihe von Nebenflüssen, waltungsbezirk Misahöhe in Togo. Sie nimmt die den Ostrand des Hochlands von Südadamaua entwässern, darunter als wichtigsten den einen Teil des Westrandes und einer Hochfläche des zentralen Togogebirges ein und ist im Mbaere (s. d., im Oberlauf auch Mbere) mit Süden von der Landschaft Awatime begrenzt. seinem rechten Zufluß, dem Bodinge. Von Die Bewohner von L. gehören den Splitterseiner Einmündung bei Bakota hält eine der L.
östliche
stämmen Togos an (s. Togo, 8. Bevölkerung, Richtung inne. Er durchbricht in b 8). Ihre Sprache zeigt starke Verwandtden Rand des Hochlands und schaft mit der der Bewohner von Tafi (s. d.). Loko in das Tiefland des Ubangi-
vielen Schnellen tritt
bei
Er
Kongo.
erreicht
von 200—300
eine
hier
m
und
beträchtliche
von Loko bis zu seiner Mündung in den Ubangi mit kleinen Dampfern befahrbar. Oberhalb Loko unterbrechen die Wasserfälle von Zomia die SchiffBreite
barkeit,
ist
Literatur: A. Seidel, Beiträge zur Kenntnis d*r Sprachen in Togo, Zeiuichr. /. afr. u. oc. Sprachen, 1898. D. Wettermann, Die Logbaeprache in Togo, Zeitechr. f. afr. u. oc Sprachen, 1903. v. Zech.
—
Logone,
linker Nebenfluß des Schari
aber im Mittellauf sind wieder die gehört seiner ganzen Länge nach
Strecken zwischen Kolongo und Bassari, sowie
Mündung
deutsch-französischen Vertrag
d.),
(s.
seit
dem
vom November
Erwerbung der deutschen KoloKamerun. Seine beiden, ziemlich Quellflüsse sind der Mbere Baia und Jangere). Hier finden sich zahlreiche und der Wina (Mbina), die auf dem Baia- bzw. Siedlungen, außer den genannten noch Makan- Ngaundereplateau entspringen. Nach ihrer Verdschia und Bambio am Mbaere. Am Unter- einigung führt der Fluß den Namen westlicher lauf, im Ubangitiefland, sitzen die Bondjo und L., oder besser einfach L., denn der östliche Lissongo. Hier ist die Bevölkerung durch L. wird besser mit dem Eingeborenennamen Schlafkrankheit dezimiert. Die letzte Fluß- Pennde (s. d.) benannt. Von hier aus fließt der strecke ist wegen ihrer sumpfigen Ufer fast L. in nordöstlicher Richtung, um dann einen unbewohnt. An der Mündung in den Ubangi großen Bogen zu beschreiben und eine nordvon Ngoto L. mit
bis zur
des Mbaere in den
liegt
1911
Kähnen befahrbar. Der L. durchfließt die nien
Gebiete der Buar-, Baia- und Jangerestämme
Batanga.
(s.
Passarge-Rathjens.
(b.
3) zu
gleichwertigen
nordwestliche bis nördliche Richtung bis
zum
1. Der L. ist ein unbedeutender Küsten- Einfluß in den Schari beizubehalten. Seine Kamerun, nördlich des Kampo. Sein Nebenflüsse von links sind, wenn man den Lauf ist noch wenig erforscht. Er kommt vom Mbere (s. d.) als Quellfluß ansehen will: Wina Südkameruner Randgebirge, fließt in S-för- (s. d.), Tandjue, der aus den westöstlichen migem Bogen durch gänzlich unbewohnten Ausläufern des Plateaus von Südadamaua Urwald und bildet dabei fortwährend Schnellen kommt, ferner der Abfluß der Tuburisümpfe und Fälle (8. Tafel 62). Er wendet sich an der (s. d.), durch den der L. zur Regenzeit Wasser Westseite des Elefantenberges nach Norden und zum Benuesystem sendet, Tsanaga und Jegoa, tritt dann in das besiedelte Küstenland. Bei die beide aus dem Mandaragebirge kommen
Lobe.
fluß in
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Loko
Lokundje
461
und in einen Nebenarm des L., den Matia, münden. Von rechten Nebenflüssen kommt nur der Pennd6 (s.d.) in Betracht, der auf dem Hochland von Jade entspringt und von Gore ab die Grenze gegen französisches Gebiet bildet, die dann der L. weiterführt. Unterhalb der Tuburisümpfe löst sich der L. in eine ganze Reihe von Flußarmen auf, Ngaldjan genannt, die sich mit denen des Jadseram zu einem Netz vereinen. Der L. ist bis unterhalb Kaitia, fast bis zum Zusammenfluß von Mbere und Wina, schiffbar und führt das ganze Jahr hindurch ziemlich viel Wasser. Doch tritt er zur Regenzeit weit über seine Ufer hinaus, so daß
gebiet
von Deutsch-Südwest
ist bei
der Lüde-
ritzbahn und der Otavibahn das ganze Gang-
werk der L. eingekapselt, um Heißlaufen zu verhüten. Die Zugänglichkeit wird dadurch gewahrt, daß in Scharnieren bewegliche Klappen an dem Gehäuse angebracht sind, die leicht geöffnet werden können. Die schwerste zurzeit in Anwendung befindliche L. auf der 1 m Spur (s.
Eisenbahnspurweite)
ist
die 4 /5 -gekuppelte
Bauart 1 D,
der Ostafrikanischen Eisenbahn-Gesellschaft, mit Zwillingsmaschine,
vierachsigem Schlepp tender;
Radstand
und
46,2
t
sie
hat
6,1
Dienstgewicht;
m
der
Schlepptender faßt 15 cbm Wasser und 4 t Sie liegen Holz und hat bei 4,1 m Radstand 32,3 1 Dienstmit Vorliebe dort, wo der Fluß Steilufer besitzt, gewicht; zusammen 78,5 t auf 9 Achsen. Die die bis 20 m Höhe erreichen. Am Zusammen- schwerste Form auf der Kapspur (s. d.) ist die fluß von Wina und Mbere wohnen die Mbum oben erwähnte gekuppelte ZwiUings-L. der weiter unterhalb beginnt das große Südbahn in Deutsch-Südwestafrika, mit 2,5 m (s. d.), Beim Einfluß des Radstand und 40 t Dienstgewicht, mit vierGebiet der Lakka (s. d.). Penndö berührt der L. das Gebiet der Sara achsigem Schlepptender, der 16 cbm Wasser und 3 t Kohlen faßt und 32 t Dienstgewicht (s. d.), unterhalb Lai sitzen die Massa (s. d.), beim Einfluß der Tuburisümpfe die Tuburi aufweist ; zusammen 72 1 auf 9 Achsen. Die L. haben meist Kurvenbeweglichkeit (nach Gös(s. d.), es folgen die Musgu (s. d.) und unterhalb Musgum die Eotoko (s. d.i. Die Haupt- dorf), um die scharfen Krümmungen besser besiedelungen am deutschen Ufer des L. sind fahren zu können. Baltzer. Karnak-L. im Lande der Kotoko und Kusseri Lokundje oder Bekue, Küstenfluß in Kaan der Mündung in den Schart Durch das No- merun, südlich des Njong. Er entspringt
die Dörfer die flachen Ufer meiden.
—
%
—
vemberabkommen französisch geworden sind am Westrand des Südkameruner RandgeMusgum, Mala, Bongor. — Das Gebiet des L. birges und fließt in gewundenem Lauf nach gehört zu den wirtschaftlich wertvollsten Ka- Westen. Im Gebirge fließen ihm zahlreiche Es ist sowohl für Ackerbau wie Nebenflüsse zu, beim Verlassen desselben meruns. Viehzucht vorzüglich geeignet (s. Kamerun 3). erhält er von Norden den Muke, von Süden Passarge. den Tjange. Der ganze Lauf des L. ist reich Loko, 1. s. Lobat 2. s. Bakoko. an Stromschnellen. Noch kurz vor der MünLokomotiven. Bei den L. wird sowohl dung bei Ebea stürzt er mit einer Breite von Verbund- als auch Zwillingsanordnung mit 80 m 5 m tief herab. Eine breite Sandbarre, 2, 3 oder 4 Triebachsen verwendet; wegen die sich von Süden vorschiebt, zwingt den L., ihrer verwickelten Bauart und schwierigen seine Mündung nach Norden zu verlegen. Unterhaltung ist die Heißdampf-L. bisher Durch den Dongocreek ist er mit dem Njong nur auf der Otavibahn eingeführt Doppel- (8. d.) verbunden. Der L. fließt in seiner L. nach Bauart Mallet (B -f B) sind in ganzen Länge durch Urwald. An seinen Ufern Ostafrika und Togo verwendet worden. Auf wohnen die Ngumba (s. d.), am Unterlauf die der Lüderitzbahn sind wegen der langen, star- Mabea (s. d.) und an der Küste die Batanga ken Steigungen (40 km lang 1 40) */s gekup- (s. d.). Hauptort im Lande der Ngumba ist der pelte Tender- L. in Gebrauch für den dortigen Regierungsposten Lolodorf (s. d. u. Tafel 114). Schleppdienst sind neuerdings 6 Stück 6 /5 ge- Von dort führt eine Handelsstraße am kuppelte L. mit Schlepptender eingestellt rechten Ufer des Muke entlang, die bei worden. Die Einführung besonderer, fest ge- Bipindi vom Randgebirge zum Tiefland hinabkuppelter, vierachsiger Schlepptender mit 8 bis steigt und den Fluß auf einer soliden Brücke 12 cbm Wasserinhalt, anstatt der Tender-L., überschreitet. Bipindi (s. d.) hegt an der Münist neuerdings für die Mehrzahl der Bahnen in dung der beiden großen Nebenflüsse. Die SchiffAussicht genommen. Wegen der außerordent- barkeit des L. reicht nur von der Mündung bis bch heftigen Sandstürme im Wanderdünen- Ebea, wo der Fluß sich verbreitert und zahl-
—
:
;
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Lolo
462
Inseln bildet; weiterbin ist sein Bett hauses und der Poliklinik für Eingeborene durch Felsen eingeengt und voller Strom- obliegt, einer Regierungsapotheke, eines HauptPassarge-Rathjens. zollamtes und eines Hafenamtes. In L. beLolo s. Benito. finden sich die Regierungswerkstätten, die Lölo s. Ntribü. Regierungsfortbildungsschule, eine RegierungsLölö 8. Kusaie. (Volks-)schule, eine Post- und TelegraphenLolo bau oder Duportail, N&misoko, 932 m hohe anstalt und eine Kabelstation der Deutschjangcruptive Insel im Norden von Neupommern Kabelgesellschaft. Die im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea), 1793 Südamerikanischen reiche oft
schnellen.
L. errichtete Landungsbrücke, das In einem Krater in Eingangstor des Schutzgebietes, die von L. Lölobi. kleine Landschaft im Verwaltungs- ausgehenden drei Eisenbahnen und die inL.
von d'Entrecasteaux entdeckt.
bezirk Misahöhe
oberen Daji,
(s.
da,
d.) in
wo
Togo.
Sie liegt
dieser Fluß den
am
befindlichen Eisenbahnwerkstätten, alles Ver-
dem kehrsanlagen
zentralen Togogebirge westlich vorgelagerten
des Schutzgebietsfiskus werden
von der Deutschen
Kolonial-EisenbahnbauGebirgszug von Balka-Tetemang berührt. Die und Betriebsgesellschaft (D. K. G.) betrieben, Bevölkerung von L. gehört den Splitterstämmen welche in L. eine Niederlassung mit gröTogos an. S. Togo, 8. Bevölkerung, b 8. ßerem Verwaltungskörper eingerichtet bat
—
L. ist der Sitz des Präses der Norddeutim schen Missionsgesellschaft, welche in L Bezirk Kribi (s. d.) in Kamerun. Der Ort liegt eine unter I^itung von Europäern stehende im Lande der Ngumba (s. d.), die ihm den Hauptstation, eine Schwesternniederlassung Namen Bikui ma Lobe geben. L liegt am und eine Buchhandlung unterhält In L hat nördlichen Ufer des Lokundje (s. d.); die Ein- ferner der Apostolische Präfekt der in Togo wohner treiben etwas Fischfang, Ackerbau tätigen katholischen Steyler Mission seinen und Jagd, vor allem aber liegen sie dem Han- Sitz, welche in L. eine Hauptstation mit Werkdel ob. In L. und an verschiedenen anderen stätten und Druckerei sowie eine SchwesternPunkten des Ngumbalands bestanden Handels- niederlassung unterhält. Beide Missionen niederlassungen der Jaunde (s. d.), ehe die haben in L. je eine stattliche Kirche (s. v. Zech.
Lolodorf
(s.
Tafel 114), Regierungsposten
Deutschen dort festen Fuß faßten. Die Straße Tafel 135) errichtet. 9 deutsche Handelshäuser von Kribi nach Jaunde überschreitet bei L. zum und 1 englisches Handelshaus haben in L. zweiten Mal den Lokundje. Die Zahl der Euro- Faktoreien in Betrieb; auch die Deutechpäer in L. betragt jetzt 24. In und bei L. befinden sich mehrere Pflanzungen und Fak-
Es
Westafrikanische Bank unterhält in
L
eine
Niederlassung, der eine öffentliche Sparkasse
Die Woermann-Linie ist durch und einer Polizeistation, sowie Postagentur. eine Agentur vertreten. Eine Art HandelsDie amerikanische Presbyterianische Mission kammer bildet die in L. bestehende Vereinihat in L. eine Niederlassung. gung der L.kaufleute. In L. befinden sich toreien.
ist Sitz
eines Regierungspostens
v. Stein, über die geograph. Verhältnisse des Bezirks Lolodorf. Mitt. aus d. deutsch. Schulzgeb. XII. Passarge-Rathjens.
Literatur:
Lom, (s.
angegliedert
noch eine Aufbereitungsanlage für ölpalmenprodukte, 1 Seifenfabrik, 1 Hotel, 1 Baugeschäft und 1 Tischler- und Wagenbau-
ferner
der bedeutendste Quellfluß des Sanaga werkstätte.
d.) in
Kamerun.
Lombom
Der unter behördlicher
Aufsicht
stehende Regierungsschlachthof wird von
Lamböm.
s.
ist.
geborenen Schlächtern benutzt.
—
des Schutzgebietes
(s.
Togo, 16. Verwaltung),
Lokalverwaltung des Stadtbezirkes L. (Bezirksamt L. -Stadt) und die des gleichnamigen die
ein-
Die weiße
Lome, an der Küste gelegene Hauptstadt Bevölkerung der Stadt L zählt rund von Togo, in welcher die Zentralverwaltung die Eingeborenenbevölkerung rund
190,
7000
Köpfe. Die Eingeborenen sind aus zahlreichen
Stämmen
des Schutzgebietes Togo
und
seiner
Nachbargebiete zusammengewürfelt; das EweLandbezirks (Bezirksamt L.-Land) ihren Sitz element ist überwiegend. Die Eingeborenen haben. L. ist ferner der Sitz des Bezirksge- sind meist Händler, Angestellte der Regierung Handwerker richts, der im Schutzgebiet errichteten Berg- oder Privatunternehmer, der behörde, eines Regierungsarztes, die Leitung
dem
zugleich
des Königin-Charlotte -Kranken
hauBes, des vorhandenen Eingeborenenkranken
u.
1912/13 befanden sich in L. folgende
dgL
Handwerker: 143 Tischler und Zimmer60 Schlosser und Schmiede, 45 Maurer,
farbige leute,
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Lomie
463
Photograph, 52 Bootsleute, 13 Küfer, 1 63 Schneider, 10 Schuster, 29 Fischer, 28 Flei92 Köche, 36 Goldschmiede und scher, Mittlere jährliche Regen70 Waschleute. 12—14 Be(Mittel aus menge 723
—
mm
obachtungsjahren).
—
•
Während
der
Amts-
Lonji
Missionsgesellschaft
gationalismus.
des
englischen
Kongre-
Das aus ihrem Kirchenbegriff
sich ergebende Streben, die heidenchristlichen
Gemeinden zu Selbständigkeit zu
erziehen, hat
ihrer Missionsarbeit eine starke Initiative verliehen, aber ihre Missionsarbeit
hat darunter
bereich des Bezirksamts L.-Stadt sich nur auf gelitten, daß den eingeborenen Christen nicht die Stadt L.
beschränkt, umfaßt der Amts- selten die Fähigkeit zur Selbstverwaltung zu
M
Bezirksamts L.-Land das Ge- früh zugesprochen wurde. Die L. S. hat für von der Westgrenze des Schutzgebiets das Missionswesen nicht nur Englands, sondern bzw. der Ostgrenze der Landschaften Waja und auch Deutschlands durch mannigfache von Agotime bis an das Westufer des Togosees bzw. ihr ausgehende Anregungen Bedeutung erlangt bereich des
biet
an den Hahofluß und von der Küste bis zur Südgrenze der Landschaften Gadja und Nuatjä. Die Eingeborenenbevölkerung dieses Gebietes ausschließlich der Stadt L. beträgt rund 136000 Köpfe; auf 1 qkm treffen 37,46 Personen. Fast die gesamte Eingeborenenbevölkebis
und
zahlreiche bedeutende Männer für ihren Dienst zu gewinnen gewußt (Livingstone [s. d ] 1841-1856). Die Arbeitsfelder der L. M. S. sind: Die Südsee (seit 1797); Neuguinea (seit 1871); Indien (seit 1804); China (seit 1807); Südafrika (seit 1798) (1. Betschuanenland, seit
rung gehört dem Ewe stamm (s. Ewe) an. 1818; 2. Matabeleland, seit 1860; Zentralafrika, Die Eingeborenen sind vorzugsweise Acker- seit 1887); Madagaskar (seit 1818); Westbauer und Händler. Bei Tagblekovhe, 18 km indien (seit 1835); Britisch-Guinea (seit 1807). nördlich von L., befindet sich eine kleine Das größte Arbeitsgebiet ist Madagaskar. InsTelefunkenstation. v. Zech. gesamt arbeitet die L. S. mit 293 MissioLomie, Hauptort im gleichnamigen Bezirk naren (208 Männer, 85 Frauen), 947 eingeborenen Geistlichen und 5027 eingeborenen Gein Kamerun, der den Südostzipfel zwischen Dscha (s. d.) und Ssanga (s. d.) einnimmt. hilfen und beziffert die Mitglieder ihrer EinDer Ort liegt auf der Njemplatte, an einem geborenenkirchen auf 84185, ihre Adherents In den deutschen Kolonien finden kleinen nördlichen Zufluß des Dscha. Die Be- auf 309654. S., seit sie 1896 ihre Unjamwesiwohner sind Njem (s. d.). Die Zahl der Weißen wir die L. im Bezirk war im Jahre 1912 84. Es sind mission in Deutsch-Ostafrika eingestellt S. Mission 2 i, Angehörige des Bezirksamts, der Polizei- hat, nur noch auf Samoa.
M
—
M
station
und der
vier europäischen Faktoreien.
Die große PostL. hat eine Postagentur. straße Molundu-L.-Ebolowa-Kribi verbindet
Samoa 15
u. Tafel 133.
Literatur: R. Lovell, The History of the London Missionary Society 1795-1895. London 1899, 2voU. The 116. Report of the London Missionary Society. London 1911. S. Mission*'
-
Die Kautschukkarawanen — aus dem Südostzipfel von Kamerun gehen Zeitschriften u. John Williams. Mirbt. über L. zur Küste. Eine andere Handelsstraße London Missionary Society s. Londoner verbindet L. mit der Dumestation im Norden, MissionsgeseUschaft. östlich von L. beginnt das Konzessionsgebiet Long, linker Nebenfluß des Sanaga in der Gesellschaft Südkamerun (s. d.). Kamerun, s. Sanaga. es mit der Küste.
Passarge-Rathjens.
Londoner Missionsgesellschaft (The London Missionary Society, abgekürzt: L. M. S.; GL, 16 New Bridge) ist aus der Erweckungsbewegung, die England Ausgang des 18. Jahrb. ergriff und einen
Sitz:
London E.
religiösen
am
Longa
s.
Longido
Neupommem, s.
5.
Bevölkerung.
Kilimandscharo.
Longinsel (Long Island), bis 609 m hohe Insel zwischen Neuguinea und Neupommern (Deutsch- Neuguinea), mit drei offenbar vulkanischen Bergen, 1643 von Tasman (s. d.) zuerst gesichtet, 1700 von Dampier (s. d.)
Boden schuf, aus dem das englische Missionswesen starke Anregungen und Kräfte empfan- entdeckt und benannt. gen hat, hervorgewachsen. Die 1795 begrün- Longuerue- oder Saddleinsel, La ssanga, Insel im dete Gesellschaft war ursprünglich als eine südlichen Huongolf, Kaiser-Wilhelmslond (Deutschintordenominationelle Veranstaltung geplant, aber sie wurde, je mehr andere Kirchengemein-
schaften
sich
missionarische
ihrer
Eigenart
Organisationen
entsprechende schufen,
die
Nenguinea), 1793 von d'Entrecasteaux entdeckt.
Lonji, Handelsplatz an der Südküste von Kamerun, zwischen Kribi (s. d.) und KleinDie Bewohner sind die Batanga (s. d.).
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Loomalassin
Löwenfluß
464
handeltreibenden Batanga
(s. d.). Lotofäga, große Dorfschaft von Salefao Die Fakund Kautschuk (s. d.) auf Upoiu (Samoa), 4 Dorfteile. Grab Die Firma Pagen- der Königin Salamasina. Hauptsitz der Familie
toreien kaufen öl, Palmenkerne
aus der
Umgebung
auf.
stecher hat in L. eine Plantage.
und
Postagentur
ist
durch
L. hat eine
Post mit Kribi
Passarge- Rath jens.
verbunden.
Loomalassin
oder Loolmalassln, Berg in Deutsch-Ostafrika s. Hochland der Riesenkrater u.
Tafel 159.
Lotsen.
L. dien st ist eingerichtet in
ritzbucht
essalam
Lüde-
DarTsingtau
(Deutsch-Südwestafrika),
(Deutsch-Ostafrika) und
In den kleinen Hafenplätzen mit den Hafenmeistergeschäften
(Kiautschou). leisten
Loran Ums s. Schmarotzerpflanzen. Lord Howe- Inseln s. Ongtong Java.
Katholische Missionsstation.
Salevalasi.
die
besteht in Lüderitzbucht. S. HafenordLorembero oder Luhembelo, Nebenfluß des nungen. Fischer. Kilombero (-Ulanga, s. Rufiji) in Deutsch-OstLotsengebühren s. Hafenabgaben. afrika), etwa 180 km lang, nimmt alle Bäche, die am Ost- und Südhang von Upogoro (s.
i
Ausbrei-
die
tung der M.,
i
in-
i
sofern
_tt 1
\ tV
„Sattelkurve"). Die Pausen zwischen zwei Tropicaanf allen sind kürzer und un-
Haupt-
I
Dadurch
Fieberkurve
unter
-l
mit folgendem Wievoraus. entsteht eine sattelförmige Einsenkung in der
können,
sind in MJändern,
namentlich
'
1
..
in
sitenträger). Diese Parasitenträger, die nur durch Blutuntersuchung als solche erkannt
T
so aus-
bei
die Anfälle gänzlich ausbleiben
und doch Parasiten dauernd längere Zeit oder zeitweilig im Blute vorhanden sein (sog. Para-
V
gesprochen. Häufig geht dem definitiven Abfall ein sog.
M fällen
alten
sich
die übertragenden
Mücken
lä
als
wieder
immer an ihnen
infizieren
können.
regelmäßiger. HäuFieberkurve von M. tropica. Abb. 3 r fig folgen die Ansind jahrelang Pafälle unmittelbar oder bald aufeinander, so daß rasitenträger. Dabei halten sich die Parasiten das Bild eines schweren kontinuierlichen Fiebers zeitweilig in den innern Organen (nament(Continua) entsteht. lich Milz- und Knochenmark) verborgen, um
Außer den 3 genannten Hauptsymptomen
dann plötzlich im Anschluß an eine Gelegenheitsursache (Blutdruckstörung, Erkältung, Alkoholexzeß u. dgL) wieder in den Blutkreisteristisch, die bei allen 3 Arten, je nach Stärke lauf gelangen zu können. Dabei treten dann der Infektion, in verschiedener Intensität aufauch mitunter Anfälle (Rückfälle) auf. treten. Den M.anfällen gehen häufig, wie auch bei anderen Infektionskrankheiten allgemeine 7. Krankheitsverlauf. Der Verlauf hängt ab Erscheinungen, wie Unbehagen und Müdig- von der Schwere der Infektion, der Widerkeit (Gähnen), ziehende Glieder- und Knochen- standsfähigkeit des Patienten, dem ev. Hinzuschmerzen u. dgL voraus. Zugleich mit dem treten von Komplikationen (Lungenentzündung, Fieberanstieg setzen meist heftige Kopf- Darmruhr, Nierenentzündung, Schwarzwasserschmerzen ein, die sich bis ins Unerträgliche fieber fs. d.] oder dgl.) sowie von der Art der steigern und an die sich namentlich bei M. tro- Behandlung. Im allgemeinen ist die M., wenn pica Bewußtlosigkeit und Delirien anschließen sie gleich in sachgemäße Behandlung können. Weitere Symptome sind: Häufig, kommt, keine schwere Krankheit. Unnamentlich zu Anfang, Erbrechen, ferner behandelte oder mit andern Krankheiten komstechende Schmerzen in der Milzgegend, plizierte M. endet nicht selten tödlich. So verschlaf- und Appetitlosigkeit, bei Kindern nicht ursacht die unbehandelte M. in vielen Tropen Frost, Hitze, Schweiß sind für die M.fieber
noch eine Reihe anderer
Symptome
charak-
j
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487
Malaria 8
Eingeborenen
lindern unter den
arge Ver-
wüstungen.
In
ö Millionen
Menschen an Fiebern sterben,
Indien allein sollen jährlich
Malaria 10
in Blutgefäße, endlich in
Form vonDarmeinllufen
oder -suppositorien. Die erforderliche Chinindosis kann aui einmal oder (nach Nu cht in mehreren kleinen Dosen verteilt (5 x 0,2 g oder 10 x 0,1 g Bei der letzteren pro Tag) gegeben werden. Form der Darreichung sind die für manche listigen Chininbeschwerden (Ohrensausen, Herzklopfen und dgl.) wesentlich geringer. Mit dieser Behandlung kann man jederzeit, auch im Anfall beginnen. Bei der Behandlung mit großen DoseD gilt im allgemeinen für den Beginn der Behandlung das Prinzip: bei Tertiana und Quartana erste Chinindosis 4 6 Stunden vor dem zu erwartenden )
und auch für Afrika schätzt man die Zahl der jahrliehen Mtodesfälle auf mehrere Millionen. Die gefährlichste der 3 M. arten ist die M. tropica, die
schwere Formen annehmen kann, die
man allgemein
als
perniziöse Fieber (M. perDas beste Vorbeugungs-
niciosa) bezeichnet.
mittel gegen solche Zustände ist die frühzeitig sachgemäße Chininbehandlung. Sie verhütet auch am besten das Auftreten von langwierigen Folgezuständen, von denen zu nennen wären: dauernde Rückfälle, starke Milzschwellung, schwere Blutarmut und schließlich soir M.kachexie d L M siechtum eingeleitete
—
—
nächsten Anfall, bei Tropica gleich nach dem AbIn schweren Fällen mit Benommenheit, Delirien usw. soll auf keinen Fall mit der
—
fall.
Behandlung gewartet werden; am
sichersten
wirken dann Chinineinspritzungen durch den Arzt.
Sterilisierte, sofort gebrauchsfertige Chinin-
lösungen sind in jeder Tropenapotheke vorhanden.
Für den Dau ererf olg einer M.behandlung geSymptome und des Blutbefundes der nügen nicht einige wenige Chinindosen, Arzt, der auch die Art der Behandlung fest- sondern das Chinin soll bei jeder M. erkrankung setzt. Nur wenn kein Arzt zu haben ist, systematisch mindestens 2—3 Monate 8.
Die Diagnose
stellt
auf Grund der
klini-
schen
dann soll auch der Laie in verdäch- lang genommen we te e n Falle n „zurSicherheit" eineChinin- Nachbehandlung sii behandlung einleiten. Eine der empfehlenswertesten
für
Erwachsene
ist folgende: Zunächst an sieben aufeinanderfolBehandlung. Das Spezifikum gegen die M. genden Tagen je 1 g Chinin, dann 2 Tage Pause; ist Chinin (s.d.), das im menschlichen Körper an 2 Tagen wieder je 1,0 g Chinin, 3 Tage Pause; ein Zugrundegehen der Mp. herbeiführt. Für die 2 Tage Chinin, 4 Tage Pause; 2 Tage Chinin, Chininanwendung gelten folgende Haupt- 5 Tage Pause; alsdann an jedem 6. und 7. Tage Chinin. Im ganzen würden dann im Verlaufe von regeln: so früh als möglich, genügend Eine 3 Monaten etwa 30 g Chinin gebraucht lange und genügend große Dosen. Unter andere bekannte Methode ist die, nach Behandlung „genügend großen Dosen" versteht man im an 5 7 aufeinanderfolgenden Tagen jeden 4. Tag allgemeinen für Erwachsene je 1 g pro Tag, l g Chinin zu geben oder jeden 4. und 5. Tag je Diese letztere Methode genügt aber häufig y., g. für Kinder so viel Dezigramm, als die Kinder
9.
—
—
Jahre zählen.
nur von
kann man Andere Behandlungsmittel sind: Methyleneinwandsfreien Chinin- blau (s. d.) und Arsenpräparate, insbesondere Wirkung erwarten. Salvarsan (s. d.i. Sie kommen namentlich dann
Selbstverständlich
guten,
präparaten
eine sichere
Die Präparate (Pillen, Kapseln, Tabletten) in Anwendung, wenn Chinin versagt (es gibt sog. „chininfeste" M.parasiten, z. B. am Amazonenmüssen vor allen Dingen schnell und gut strom), oder wenn Chinin absolut nicht vertragen löslich sein und die angegebene Chinin- wird, z. B. bei Schwarzwasserfieberkandidaten. menge enthalten. Ein Schluck salz- oder Leider wirkt Salvarsan, das vom Arzt eingespritzt zitronensäurehaltigen Wassers befördert die werden muB, nur bei M. tertiana mit einigermaßen
Chininauflösung im Magen.
— Am
sichersten
wirkt das salzsaure Chinin (Chinin, hydro-
sicherem
Erfolg.
muß man (fünfmal
—
Bei einer Methylenblaukur
gleichzeitig täglich)
mit den Kapseln ä 0,2
immer
eine
Messerspitze
vi
Chinin, tannicum und Euchin in, ferner ein neues, geschmackloses Präparat beschwerden (Strangurie) „Insipin" (s. Chinin) müssen in lV a bis 2 fach 10. Malariaübertragung. Außer den schon Chinin beschriebenen MJormen, die sich im menschgrößeren Dosen gegeben werden. schokoladentabletten eignen sich haupt- lichen Blute fortwährend durch ungeschlechtsächlich für die Kinderpraxis, wirken aber bei liche Teilung vermehren (sog. Schizonten) Tropica und Quartana nicht absolut sicher. gibt es auch solche, die im Blute keine VerMan gibt das Chinin entweder in Substanz wie änderungen mehr durchmachen. Das sind die angegeben oder in Pulverform in Oblaten (nicht sog. Gameten (Gatten), die männlichen und chloricum).
in Zigarettenpapier eingewickelt), ferner in Lösung (namentlich bei Kindern) oder in Form von Einspritzangen unter die Haut, in Muskulatur oder
weiblichen
Geschlechtsformen,
die für die
Entwicklung in der übertragenden Anophe-
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4 SS
Malaria 10
lesmücke bestimmt
sind. Die Entwicklung»vorgänge in der Mücke sind geschlechtliche r Natur. So findet also die für die Erhaltung der Art wichtigste Entwicklung des ALerregers
in der
Mücke
statt.
Sie beginnt bald,
haltiges Blut gesogen hat, in
vollständige Entwicklung bis zu den Sichelkeimen in den Speicheldrusen stattgefunden hat Die Mparasiten sind also nicht durch den Mückenstich unmittelbar von Kranken auf Gesunde überimpfbar. Die Entwicklung in der Anophelesmücke findet nur bei günstigen Temperatur bedingungen sicher statt (Miniraum 16—20° C, je nach Mart). Nur die eine Mückengattung „Anopheles", zu der Bördings sehr viele Arten gehören, kann M.
1
—
nachdem
Anopheles von einem Kranken parasiten-
die
im Magen der Mücke
folgender Weise (Mückenanatomie
s.
Stech-
und Anophelesmoskiten):
n nicken
Entwicklung im Mückenmagen, runden sich ab, während
die
Malaria 11
Zunächst
weiblichen Geschlechtsformen übertragen
Anophelesmoskiten).
(s.
die
männlichen lötzlich lebhaft uwegliche geißelFortsätze artige
E
treiben,
die
sich
Verhütung
gegen den
nach einiger Zeit und nach Art von Samen-
M pa-
rasiten vorgehen,
muß
so
fäden in die weibdringen, um zu befruchten.
Bekämpfung
(M.-Prophylaxe). Will man
loslösen
lichen Zellen
11.
und
man
sie
seinen Entwicklungsgang an
Der
irgendeiner Stelle
ein-
so befruchtete Parasit bildet sich
unterbrechen,
zu einem
so entweder im
lichen,
bewegGebilde
artigen
Blute oder in der
(„Würmchen") um,
das
in
Magenwand
Mücke,
die
dem
statt
im Menschen-
Zysten
sind
geschieht
durch
Chinin.
man
mit
den (sog. Sichelkeimen). Die
blut
Theoretisch kann also
eine
Mgegend
von
Krankheit
der
von
unzähligen feinsten tannennadelähnlichen Gebil-
Die
der Parasiten
Resultat der
Entstehung
a)
Vernich tung
ein-
dringt und sich einkapdaselbst selt. So entsteht eine sog. Zyste. In der Zyste finden nun verschiedene Teilungsvor-
gänge
al-
menschlichen
würmchen-
wenn
befreien,
man Abb. 4. Abnahme der Malariatodesfälle in Italien (s. obere Hilf te ). Zunahme des Chininverbrauchs (s. untere Hälfte).
Nach
Leute
alle
mit Parasiten regelrechte,
Celli.
in
sy-
stematische, d.h. monatelange Chininbehandlung nimmt SobaU Mücken keinen Infektionsstoff im
je
nach der Außentemperatur in etwa 12—24 Tagen dann platzen sie; die Sichelkeime werden frei und werden durch den Saftstrom der Mücke
reif;
u
.
^...
,
~
,
.
,
Speicheldrüsen transportiert, Menschenblut mehr finden, können sie auch im mittleren, dem sog. keine M. mehr übertragen. „Giftlappen" ansammeln. Von hier werden sie.,, m L r» i jo Beispiele, daß eine In der Tat haben mit dem Sekret beim Stich dem gestochenen Menschen eingeimpft Im menschlichen Blute solche Mbekämpfung in abgeschlossenen Bedringen sie in rote Blutkörperchen ein, und dann zirken möglich ist (R. Koch [s. d.] in
schließlich in die
wo
sie sich
I
hauptsächlich
.
w
,
•
•
|
vermehren
—
sie sich daselbst,
wie schon geschildert.
Nach 6 10 Tagen sind sie so zahlreich, daß bei jedesmaliger Vermehrung (Teilung) ein typischer Anfall auftritt (s. Tafel 119).
M übertragen,
Nur solche Anophelen können die vorher an einem Mkranken tiges Blut gesogen haben, und
parasitenhalin
denen die
Stephansort, P.
Frosch in Brioni, Vagedes Auch bei uns in Nord-
in Südwestafrika).
westdeutschland hafen)
ist
die
(Bant
Beseitigung
bei
eines
Wilhelms
Mherdes
auf diese Weise gelungen (Mühlens). bei
dieser
Methode nicht
Wenn
gleichzeitig
Digitized
auch
Malaria 11
489
M&laria 11
Anophelen bekämpft werden, dann bleibt Blech u. dgl.), in großen Räumen an mehreren Aufschütten der notwendigen Mengen Stellen. Gefahr, daß bei Einschleppung frischen Dalmatiner Insektenpulvers (Firma von neuen M. fallen die Krankheit sich wieder J. D. Riedel, Berlin N 39), pro Kubikmeter Raum ausbreitet So war es in Stephansort der Fall, 3 6 g je nach Abdichtungsmöglichkeit Anzünden weil nach dem Versuch keine weiteren Kon- der Watte an den Randpartien. Der bei der restdes Pulvers entstehende Rauch trollen ausgeübt wurden. Aber selbst wenn losen Verbrennung betäubt die Mücken zunächst und tötet sie dann durch systematischen Chiningebrauch auch nach genügend langer Einwirkung (über Nacht). nicht immereine vollständige Ausrottung in Auch Schwefel und andere Rauchermittel finden einer Mgegend gelingt, so geschieht dadurch Anwendung, wirken aber zum Teil weniger sicher (Zusammenkehren und Verbrennen der Mücken doch viel Gutes, indem jedenfalls eine große die
allerdings die
—
—
notwendig!)
oder
belästigen
menschlichen
in
von Ansteckungsquellen für die Wohnungen mehr durch ihren Rauch. Mücken unschädlich gemacht wird, womit Bei dem Sprayverfahren (nach Giemsa) Zahl
natürlich
auch die Mgefahr dauernd abnimmt. werden die in Räumen,
glänzendes
Ein
Beispiel
hierfür
zeigt
die
italienische Blstatistik (s. Abb. 4). In demselben Maße, wie der Chininkonsum
z.
B. in Ställen, Einge-
borenenhütten, Kellern, an
Wänden
sitzenden
Mücken mit einer in feinem Sprühregen unter Druck verteilten, mückentötenden Flüssigkeit
den letzten lö Jahren zunahm, bespritzt (s. Tafel 120). abgenommen. Auch Die Stammflüssigkeit „Mückenfluid" ist von Abnahme bzw. das völlige Ver- Dr. Kade, Berlin und Firma Riedel, Berlin N 39 zum Preise von 2,38 M. bzw. 2,66 Ji pro Kilo zu schwinden der M. bei uns wird mit der Zubeziehen. Sie wird vor dem Gebrauch mit der nahme des (früher so teueren) Chininverbrauchs zwanzigfachen Menge Wassers verdünnt. Sprayin Zusammenhang gebracht Ein systema- apparate (Handspray, Preis 9 M automatischer tischer Chinin gebrauch bei der M.bekämpfung Spray, Preis 60 Jk und fahrbarer automatischer Italien
in
in
—
hat die M. st Erblichkeit
die
allmähliche
—
;
nur dann erfolgreich, wenn die für die Spray, Preis 160 JH) sind von der Firma L. Schmidt, Hamburg, Gr. Burstah 46, zu haben. Behandlung gegebenen Regeln genau be- Denselben Zweck verfolgen Ausspritzungen mit
ist
folgt
werden
—
(s.
Chininprophylaxe und Be-
„Floria-Insektizid"
(Dr.
N oerdlinger,
Flörs-
Der Kampf gegen die heim a. M.), Saponinen, vielleicht auch mit Formalini ösungen. Als Sprayapparat kann a) Gegen das geauch eine gute Obstbaumspritze Verwendung flügelte Stadium durch Totschlagen, Aus- finden. räuchern, Ausspritzen sowie Mückenfallen. An ß) Gegen die Anopheleslarven. Hierbei ihren Aufenthaltsorten in dunkeln Winkeln, kommen in Frage: 1. Beseitigung von BrutStällen, £ingeborenenhütten, Zimmerecken u. stätten, z. B. durch Zuschütten von TümdgL kann man gegen die Anophelen am Tage peln, oder Entwässerungsanlagen. Die Drävorgehen. Weinland (Schussenried i. Wü.) nagearbeiten in Ismailia sind z. B. musterempfiehlt eine „Moskitofangschere" zum gültig (s. Tafel 120). In fließendem Wasser werhandlung).
b)
Anopheles geschieht:
der Mücken; sie ist brauchbar den die Larven weggeschwemmt. — 2. VerMücken im einzelnen. — Auch die nichtung der Larven in den Brutstätten „Mückenfallen", das sind Holzkästen durch Übergießen mit einer öligen Flüssig-
Totschlagen gegen die sog.
am Tage in dunklen Zimmerecken aufgestellt und abends geschlossen mit Schiebetür, die
Die
keit (Petroleum, Saprol der Firma Noerdlinger, Flörsheim). Werden derartige Flüssigkeiten in dünner, zusammenhängender
Franzosen empfehlen den Mückenfang in den
Schicht auf der Wasseroberfläche ausgebreitet,
trous-pieges (Lochfallen), das sind 50 cm lange, schräge, mit Spaten gestochene Erdlocher, windgeschützt angelegt, in denen sich am Tage die Anophelen sammeln und nachmittagB mit Petroleumfackeln ausgebrannt werden. Am sichersten geschiebt die Vertilgung aller Mücken in gut abschließbaren Räumen durch Räucherungen.
dann können die Larven nicht mehr atmen und
werden,
sind
kein
Radikalmittel.
—
sog. ca.
—
ersticken.
Eine feine Verteilung der Flüssigkeit
im Sprühregen kann man mit einem Spraya p p a r a t (s. Tafel 121) oder im Notfalle auch mit
Gießkanne vornehmen. In Port Said werden sog. „automatic oilers" verwendet. Die gleichmäßige Ausbreitung kann durch Bestreichen der Wasseroberfläche mit einem an
einer
Hahlens empfiehlt folgende Methodik: Ab- langer Stange befestigten Leinenlappen herdes Raumes wie bei Formalindesinlekbeigeführt werden. Bei großen Wasserflächen daß kein Rauch entweichen kann. Aus-
dichten
tionen, so
breiten
von weißer Watte
einer feuersicheren
in lockerer Schicht auf
Unterlage
am Boden
(Stein,
geht das natürlich nicht; überhaupt
ist
auf
größeren Flächen eine gleichmäßige Verteilung
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Malariaprophylaxe
490
nicht möglich, da auch der
Wind leicht
die ölige
—
In manchen, namentlich englischen Kolonien existieren nach dem Vorschlage von
Ronald Ross
(s.
d.)
sog.
M
pro Quadratmeter, das haltKupferdrahtnetz ist um etwa die Hälfte teurer. In Italien bei den Bahnkostet ca. 1
zusammen- barere
Flüssigkeit nach einer Seite hin treibt.
Maler
„Moskitobriga-
den", die alle Antimoskitomaßnahmen regelmäßig ausführen. Auf diese Weise sind in manchen Orten die Moskitos fast ausgerottet und die -M. zahlen ganz bedeutend vermindert (z. B.
—
in der Kampagna und auch Ländern sind mit solchen Moskitoschutzmaßnahmen gute Erfolge erzielt worden.
wärterhäusern,
in anderen
und Port Said). — 3. Larvenvernichtung durch larvenfeindliche Pflanzen und Tiere. Verschiedene Wasserkäfer und in Ismailia
Fische fressen mit Vorliebe Mückenlarven. So werden namentlich gewisse kleine Fische, die 1
„Barrigudos", „Millionenfische (milund Italien bei der Larvenvertilgung verwendet. Auch Karpfen, Stichlinge und Goldfische (in Gartenbassins) sind Larvenc) Der Schutz vor Mückenfresser. stichen ist ein weiteres MalariaverhütungsZu diesem Zwecke kommen in AnmitteL wendung: 1. Einreibungen der Haut mit Wirkung mückenabhaltenden Riechmitteln. meist nur kurz und unsicher, außerdem schädlich für die Haut 2. Mechanischer Schutz. Das beste Schutzmittel ist das MoskitoIn Fiebergegenden schutznetz (s.d.). schlafe man nie ohne richtig angewendetes Moskitonetz: Das Netz (Maschenweite 1,5—2 mm) darf keine Löcher habendes muß immer Im Gestell aufgehängt sein (s. Abb. ö) und muß abends von allen Seiten '
lions) in Brasilien
—
t
—
Abb. 5. Richtig montiertes Moskitonetz. (Nach einer Propagandapoatkarte det Hamburger Tropemnstitute.)
— in (s.
Auf Expeditionen kann man sich auch Zelten mit Gazeschutz nach Fülle bor n Tafel 120) vor Mückenstichen bewahren. Der
Schutz geschieht durch feste Moskitogaze. d)
—
Die Trennung des Europäer- von den
Eingeborenen-Niederlassungen bergegenden
ist
sehr wichtig,
um
so
in
Fie-
möglichst
Mücken von
den EuropäerwohDie Mücken infizieren an den kranken EingeSchlafengehen ist das Netz von innen nach borenen. Aus demselben Grunde soll man Beim Ab- darauf achten, daß im Hause keine EinMoskitos sorgfältig abzusuchen. sich die Weinlandsche fangen bewährt geborenen mit Malariaparasiten sind. Andere mechanische Literatur: Rügt, Malariakrankheiten. Fangschere (s. o.). Jena, 0. Fischer, 1906. — Scheube, TropenkrankSchutzmittel sind: Moskitoschleierhüte, heilen. Jena 1911, O. Fischer. — ZieHandschuhe und hohe Stiefel bzw. Gamann, Malaria, Menses Handb. d. Tr.-Kr. maschen (auf Expeditionen!). Gerade abends Leipzig 1906, J. A. Barth. - Plehn, Tropensoll man in Fiebergegenden keine Halbschuhe — Mühlens, hygiene. O. Fischer, Jena. Mückenvertilgung, u. Malariabekdmpfung in Als mit durchbrochenen Strümpfen tragen. Wilhelmshaven. 1. Beiheft z. Arth. f. Bant b. SaffianlederHausschuhe sind leichte hohe 1912. - Oiemsa, Schiffs- u. Trop.Hyg. schuhe (Dingeldey & Werres, Berlin) zu Sprayverfahren, Arth. f. Sch.- u. Trop.Hyg. empfehlen, in die man die Beinkleider hinein1913. U. 6. - R. Ross, Prevention of Malaria. Mühlens. Ganze London 1910, J. Murray. steckt (8. Moskitoschutzstiefel). sorgfältig unter die Matratze gesteckt werden,
60 daß es ringsum dicht abschließt.
Vor dem
infizierte
nungen fern zu
halten.
sich ja hauptsächlich
—
—
Malariaprophylaxe s. Malaria 11. und Chinindurch Moskitodraht und durch prophylaxe. gazeeinsätze in Fenstern Mal del Sole s. Pellagra. entsprechende Türen; auch Veranden und Malematari s. Bornu. ganze Häuser können so geschützt werden. An den Hauseingängen bringt man dann Malern bo, Fluß, s. Matandu.
Räume
schützt
automatisch
Vorbau an
man
schließende (s.
Doppeltüren mit
Tafel 121).
Eisendrahtnetz
Malende Maler
s.
s.
Ekombe. und Gewerbe.
Industrie
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Malerei der Eingeborenen
Mambere
491
Kunst der und in dieser Weise monatelang fortdauert. Dabei treten Gelenk- und Muskelschmerzen, allgemeine Schwäche und vor allem zunehmende Mahe, Antonio, bis hohe Mall oder San 93 m be- Nervosität und Schlaflosigkeit auf. Die Krankwohnte Korallenkalkinsel (wohl mit Eruptivkern) heit ist im ganzen Mittelmeergebiet, in Indien, mit fruchtbarer Hochebene, im NNO. von Lir im Ostasien, Amerika, ferner auch in Nord- und Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea). Malie, Dorf an der Nordküste von Upolu Südafrika häufig und neuerdings auch verMalerei der Eingeborenen
s.
Eingeborenen.
Malettorinde
s.
Gerbpflanzen.
(Samoa) in Tuamasaga (s. d.) mit 4 Dorf- einzelt in Deutsch-Ost- und -Südwestafrika Der Erreger ist ein 1887 Sein Faleupölu heißt Auimatagi, das beobachtet worden Manöno und Safotulafai den Titel Ma- von Bruce (s. d.) entdeckter winziger Bazillus
—
teilen.
mit
Er kreist im Residenz dieser Häuptlinge (Micrococcus melitensis). mit Afega zusammen Sagana ge- Blute der Kranken und wird auch mit dem Harn Krämer. ausgeschieden. Dieser Bazillus kommt, wie die englische Marineärztliche Kommission 1905 Mali« s. Mali. Malietoa, Großhäuptling im Tuamasaga- nachwies, auch bei Tieren, und zwar Ziegen, gebiet auf Upolu (Samoa). Der Titel, welcher vor und wird durch den Genuß ihrer Milch mit dem Königtum durchaus nichts zu tun übertragen. Er ist inzwischen auch vereinzelt hat, ist verhältnismäßig jung (s. Samoa 7 d). bei anderen Tieren (Eseln, Pferden, Kaninchen Der Titel wird vom Haus der Neun in Malie usw.) gefunden worden. Die Bekämpfung durch verliehen; die Zustimmung von Manono (s. d.) Verbot des Genusses ungekochter Ziegenmilch und Safotulafai (s. d.) ist nötig. Krämer. hat die Krankheit von Malta bereits ganz verMalignant Protozoon jaundice 8. Piro- schwinden lassen und dürfte auch bald in anIn unseren deren Gegenden Erfolg haben. plasmen. Kolonien ist bei jedem monatelang dauernden Malikiten, isl. Rechtsschule, 8. Scheda 1. Behandlung trotzt, Fieber, das der an die Malila, Landschaft, s. Undali und Konde. Diese Malimbabucht, Malimbaspitze s. Kamerun- unangenehme Krankheit zu denken. lietoa
M.
verleiht
wd
nannt.
ästuar.
Mallein wird aus
dem
Rotzbazillus (Bacillus
endet fast nie tödlich, verläuft aber stets sehr chronisch und läßt noch lange eine nervöse
gewonnen und dient zur Feststellung Schwache zurück. Nach der Ein- Literatur: Menst, Handbuch der Tropenkrankheilen, Martin Mayer. spritzung des M. unter die Haut tritt eine Maltahohe, Ort im mittleren Namaland mallei)
des
Rotzes bei Einhufern.
fieberhafte
Steigerung der Innentemperatur,
nach Einreibung in die spritzung in die
Haut
Haut oder nach Einund
eine Anschwellung
(Deutsch-Südwestafrika), an einem Seitenrivier des Großen Fischflusses zwischen
dem
Zaris
und dem Hanamiplateau unter rund 2ö° 8. Br. gelegen. M. ist Standort einer Kompagnie der ger Lidbindehautkatarrh auf. Namentlich Schutztruppe, besitzt eine Post- und eine Teleletztere Reaktion (die sog. Ophthalmoreaktion) graphenstation. Es ist Sitz eines Verwalist ein gutes Mittel zur Erkennung der Rotztungsbezirks, auch befindet sich daselbst eine nach
dem
Einträufeln in den Lidsack ein
krankheit. nation
eitri-
Weitere Mittel sind die Aggluti-
und Komplementbindung
(s.
d.).
v. Ostertag.
Maloelab, Kaben,
Malolab,
Molwonlap,
Malangelab,
Mama
s.
Mamaia
Polootinseln.
Yams.
t.
Mainba, eine der kleinen Landschaften am oder Araktschijeffinseln, bewohntes Ratak reihe der Marshallinseln (Deutsch- Südosthang des Kilimandscharo (s. d., bes. Regen)
Kawen
Atoll der
Neuguinea), zwischen 170» 64' und 8» 28'—57' n. Br. gelegen.
bis 171° 18' ö. L.
Malolab s. Maloelab. Maltafieber, Mittelmeerfieber, fever,
Dove.
Schule für europäische Kinder.
eine
unter
der englischen
Undulant Garnison
Maltas bereits seit Anfang des vorigen Jahr-
hunderts
bekannte chronische, fieberhafte Erkrankung. Die Hauptsymptome sind eil)
Hier liegt die gleichnamige in Deutsch-Ostafrika. Station der Leipziger Missionsgesellschaft (a^dL).
Mambanda Mambere,
s.
Ekombe.
östlicher Quellfluß des
an- und abschwellendes, einige ziemlich schwach. Sein Wochen anhaltendes Fieber, das nach kürzerer der Nana von Norden
allmählich
oder längerer fieberfreier Zeit wieder einsetzt
Ssanga
in
Kamerun, entspringt unweit des Kadei im Hochland der Mbum (s. d.), wendet sich dann aber im Bogen nach Osten. Im Oberlauf ist sein Gefäll
Zusammenflusses
wichtigster Zufluß ist her.
liegt Carnot.
Unterhalb des Hier wendet
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Mambi
Mampnlugu
492
Bei Bania überMamfe, Ort am Kreuzfluß in Kamerun, Bich der M. nach Süden. windet er die Hochlandstufe in vielen Strom- wenig unterhalb der Mündung des Bali in schnellen und tritt dann in das Ssangatiefland denselben, gehört zum Bezirksamt Ossidinge ein. Bei Nola (s. d. bildet er mit dem Kadei (s. d.). Früher war dort ein Truppenteil sta)
zusammen den Ssanga. Er kann unter Um- tioniert, und die Gesellschaft Nordwestkamegehung der Wasserfälle mit Kähnen bis Carnot run (s. d.) hat dort Plantagen und eine
—
M
seinem ölfabrik. Die Vorzüge der Lage Ms gegenüber der alten Station Ossidinge hegen einbei Carnot tritt er in das Gebiet des Urwalds mal darin, daß der Kreuzfluß hier schiffein. Dieser ist reich an Kautschukpflanzen, bar wird, sodann bildet es den Mittelpunkt und in Bania hat die Societ6 de la Haute Ssanga einiger natürlicher Handelswege und hegt Das wasserschei- nicht so nahe der englischen Grenze, soneine Kautschukplantage. dende Bergland zwischen M. und Mbaere im dern ungefähr im Zentrum des Bezirks. OsteH ist zwar mit hohem Urwald bedeckt, In der Nähe von M. befinden sich nach Mansdabei aber zur Trockenzeit so wasserarm, daß feld Kohlenlager, deren Abbau dem Orte Die Wasser aus zerschnittenen Lianen genossen weiteren Aufschwung verleihen würde. werden muß. Es ist daher sehr schwach be- Einwohner sind Banjang (s. d.), die den Plansiedelt. Die Anwohner des M. sind die Baia tagenbau mit Geschick betreiben, außerdem Passarge-Rathjens. auch Kleinvieh züchten. Als Handelsartikel (s. d.). befahren werden.
Der
fließt in
Oberlaufe durch lichten Buschwald, ungefähr
vor allem Gummi und Palmkerne entspringenden Betracht Aus einer in Kamerun, dessen Sitze am Ostabfall des Solquelle wird Salz gewonnen. Die Handelsetwa wege folgen nach Westen dem Kreuzfluß, Kumbohochlandes dem M.gebirge vom Donga bis Banjo hegen. Die Sprache ebenso nach Osten bis Tinto am Zusammenund Verwandtschaftsverhältnisse sind noch fluß der Quellflüsse desselben. Nach Süden wird auf führt eine Straße über das Obangbergland nicht aufgeklärt. Die Zahl der 20000 geschätzt. Sie sind von kräftiger Sta- nach Johann-Albrechts-Höhe, und nach Norden kann das offene Grasland des Baliplateaus tin-, aber sehr häßlich. Der Handel dea Sie haben quadratische Häuser von bedeutender leicht erstiegen werden. Höhe aus Bambus mit Lehmbewurf. Die Feld- Bezirks Ossidinge wird jetzt zum großen Teil arbeit liegt den Weibern ob. In den Wäldern wird noch auf englisches Gebiet, nach Calabar, abGummi gewonnen. Die M. sind in viele einzelne gelenkt, aber es ist das Bestreben vorhanden, Stämme zersplittert Sie sind Kannibalen. ihn der Kolonie Kamerun selbst nutzbar zu Literatur: Olauning, KolBl. 17.
Mambi,
Fluß,
Mambila,
s.
Makonde
heidnischer
kommen
1.
Sudanstamm
—
—
in
M
in
,
M
Passarge-Rathjens.
Mambilaberge s. Kumbohochland. Mambilahoehland s. Tukumgebirge. Mamboja, Station der Church Missionary Society, am Osthang der Landschaft Kaguru (s.d.) in Deutsch-
Literatur: 1908.
Mansfeld,
Urualddokumente,
Berl.
Passarge-Rathjens.
Mampa, schwarze,
s.
Brillenschlangen.
etwa 930 m ü. d. M., erhebt sich 300 m unter der alten. Im der M.-Berg zu etwa 1600 m Mh. Uhlig. Mambukusehu, einer der an Zahl stärksten
Mamprussi. ein in den Northern Territories der Goldküste gelegenes, an Nordtogo angrenzendes Gebiet, welches durch das
Stämme
deutsch-englische
Ostafrika. Die neue Station liegt
NW
fast
der
im
Caprivizipfel (Deutsch-Süd-
westafrika) ansässigen Bantu.
Seine
Wohn- 1899 an England
Abkommen vom
14.
Nov.
fiel.
im Okawango- Sitz des Oberhäuptlings von M. ist Nalerigu, Haupthandelsort ist Gambaga. Die M.bevölkeNur ein rung ist ethnologisch als nah verwandt mit den d.). kleiner Teil der IL ist selbständig, die übri- Dagomba zu bezeichnen und der Mossi-DagombaDie Sprache der gen unterstehen Bantu und Betschuanen. Die Völkergruppe zuzuzählen. im Gebiet von Libebe ansässigen M. sind Mamprussi ist von jener der Dagomba nur dialekhegen
hauptsächlich
gebiet sowie
im Hukwefeld
sitze
fleißige
Ackerbauer, doch
gilt
(s.
der ganze
Stamm
tisch verschieden.
Das Wort M.
ist eine
Haussa-
bildung aus der eigentlichen einheimischen Bezeich-
als nicht
besonders fremdenfreundlich. nung Mampulugu. Literatur: F. Seiner, Ergebnisse einer Bereisung Literatur: B. Groh, Sprachproben aus zwölf des Gebiets zwischen Okawango und Sambesi, Sprachen des Togohinterlandes, MiU. d. Orient. " MiU. a. d. d. Schutzgeb. Berl. 1909. S. Pasv. Sem. 1911. sarge, Die Mambukusehu, Globus. Braunschic. Mampulugu s. 1905. Dove.
-
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Manim
Mandaragebirge
493
Man 4m
oder Manumudar, Hansa- oder Vulkan- vielmehr das Plateau ziemlich steil ab. Die 1300 m hohe vulkanische Insel vor der Inselbergebenen gehen dann allmählich in von Kaiser-Wilhelmsland (Deutsch-Neu|
insel,
ca.
KQste
I
sie häufig in Tätigkeit gesehen ist worden, so 1616, 1642, 1830 (?), 1877, 1885, 1889 und seitdem oft wieder; 1887 erfolgte ein großer Lavaerguß. SSE- und N- Rand findet sich'je ein kleiner parasitischer Kegel.
guinea);
Am
Manati
s.
Seekühe.
Maneha de Hierro
s.
Kaffee
Mao dara, Sammelname Stämmen
in
Kamerun,
3.
von im Norden des
für eine Reihe die
wohl vom Logone her eingewandert und mit den Kotoko (s. d.) verwandt. Seit bereits zwei Jahrhunderten sind die Sultane von M. Vasallen des Königs von Borna, sind aber nur wenig abhängig von ihnen gewesen. Sie sind Mohammedaner und haben ihre ganze Sitte und Kultur von den Bornuleuten bekommen. Sie sind von dunkler Hautfarbe, mit vielen Schnittnarben bedeckt Zur Hauptsache sind sie Ackerbauer, daneben Viehzüchter. Das Land ist gut bebaut; wo keine Siedelungen sind, ist Busch, in der Uberschwemmungsder Gewässer Weide. Mgebirges
(s.
d.)
sitzen.
Sie
sind
Die Häuser besitzen eine runde Lehmmauer und gewölbtes Dach mit einem Straußenei auf der Die M. halten Handelsbeziehungen ein mit den östlichen Völkern, besonders mit den Musgu.
i
im Nordosten und im Süden Eine ganze Anzahl von bequemen Die wichtigsten Inselbergmassive im Süden des M. sind die Hossere Holma, Hossere Baburei, Hossere Ssorau und andere. Im Westen sind dem Abfalle vorgelagert die Hossere Kilba, Hossere Uba, Hossere Womdio. Im Norden sendet das zwei schmale Bergzungen heraus, das Seledebagebirge und Padogogebirge. Dagegen ist im Osten das Gebirge in eine Unzahl von kleinen Massiven und Einzelbergen aufgelöst, von denen zu erwähnen sind: Hossere Bori, Kumnoro, Ndili, Musogeu, Lulu und Marua, die in südsüdwestlich-nordnordöstlicher Richtung parallel zum Gebirge streichen, ferner fast ganz isoliert die Hossere Hoftaka, Mukia und eine Menge andere und noch weiter östlich endlich in der weiten Ebene als völlig isolierte Berge die Hossere Balda, Mendif, Jakang, Mida, Kilgim, Bidjar und andere. Die Entwässerung des findet statt einmal zur Hauptsache durch die Nebenflüsse des Benue (s. Kamerun), besonders den Mao Kebbi und den Mao Lue, die Tiefländer
über.
Pässen führt über das Gebirge hinüber.
M
Um
—
M
im Nordwesten durch
ein
ferner
Spitze.
Balda und Jegoa und endlich im Westen durch den Jadseram, der in den Tsadsee fließt Die Vegetation des iL ist im wesentlichen Buschwald und Dornsteppe; Wälder sind nicht vorhanden. Die Völker sind eine ganze Anzahl von Heidenstämmen (s. Tafel 122), die dort durch die Hamiten (s. d.) und Fulbe (s. d.) hingedrängt worden auf sind. Man hat die Bevölkerung des 250000 Seelen geschätzt, und damit wäre also Im Nordosten das sehr dicht besiedelt. sitzen Margistämme (s. d.), die noch weit in
Ihre
ist Mora (s. d.), 4 Stunden davon von Rabeh zerstört worden Von den Fulberaubzügen lind die M. immer
Hauptstadt
hegt Doloo, das aber ist
Dominik, KolBL 1903, S. 105
ff.
Passarge-Rathjens.
Mandaragebirge
-
M
verschont geblieben.
Literatur:
die Nebenflüsse
des Logone, Tsanaga,
(s.
Tafel 86, 122/23), das
nördlichste große Massiv der Massivregion
von
M
Adamaua in Kamerun. Es liegt im nördlichsten Teil von Kamerun zwischen dem Tiefland des Benue im Süden und dem Tsadseebecken im Norden. Es hat eine Streichrichtung von Süd- die Ebene hineinreichen, weiter im Süden die westen nach Nordosten und erreicht eine Höhe Ndaien (s. d.), und im Osten sitzen die Fallivon durchschnittlich 800-900 m Höhe und nur stämme, die bis zum Benue nach Süden an einzelnen Stellen eine solche von 1200 m. reichen. Im Norden wohnen um Mora die Das bildet eine Hochfläche, dessen Ränder eigentlichen Mandara (s. d.). Bis Gidr im teilweise erhöht sind und ist durch Täler Osten und Uba im Westen sitzen außerdem tief zerrissen. Nach den Seiten zu löst es sich Fulbe im Im Norden liegen nur zwei bemehr und mehr in Einzelberge auf, das Berg- deutende Plätze, Mora (s. d.) und Doloo, das land wird allmählich zu einer Inselbergplatte, aber von Rabeh zerstört und nicht wieder
M
M
M
und noch weiter geht es dann in die weite aufgebaut wurde. Die wichtigste Straße geht Ebene über, aus der aber von Zeit zu Zeit über Mimeh nach Mora und vermittelt den noch einzelne isolierte Inselberge hervorragen. Handelsverkehr von den Fulbe zu den BornuAuf der Westseite scheint diese Auflösung leuten. Das Sultanat Mandara war ein Vasallengeringer zu sein als auf der Ostseite, dort fallt staat von Borau, stand aber immer in
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Mandarin
Mandschu
494
losem Abhängigkeitsverhältnis zu letzterem. stammt von Borau.
Seine ganze Kultur
Mandelsteine, sehr
d.]) ausgefüllt
[s.
Mandarin. Das Wort M. leitet sich vom pormandar = beherrschen, befehlen,
tugiesischen ab.
Man
unterscheidet in China zwei Haupt-
arten, Militär-
und Zivil-M, deren jede dem
alte, stark
schlackige (poröse)
Hohlräume später durch Diabaslaven, deren sekundäre Mineralien (Kalkspat, Zeolithe, Achat
Mandern,
sind.
Ort,
Mandingopferd
Mandoleh
s.
Man drill,
sehr
Gagel.
Usigua.
s. s.
Pferde.
Ambasbucht. stämmige, breitschnauzige
Range nach in 0 Grade eingeteilt ist, die äußerAffen mit verhältnismäßig sehr großem Kopfe, an der Uniform, im besonderen an Farbe langer und sehr breiter, an den Wangen und Material des auf der Spitze der Kopfwulstig aufgetriebener, tief gefurchter und bedeckung angebrachten Knopfe« kenntlich bei alten Männchen lebhaft blau, auf der ist. Außerdem dienen gestickte Brust- und Nase grell rot gefärbter Schnauze. Die M. Rückenschilder von etwa 26 cm im Quadrat, sind dem Drill (s. d.) ähnlich und ersetzen auf denen bestimmte Arten von Tieren, z. B. diesen in Südkamerun. Wahrscheinlich sind Storch, die Wildgans, lich
der
Tiger u.
der Goldfasan,
a.,
dargestellt sind,
als
der mehrere Rassen zu unterscheiden, die aber Abzeichen; noch näher untersucht werden müssen.
Federwild für Zivil-, Haarwild für Militärmandarine. Die Beförderung zu einem höheren Grade kann ein M. auf vierfach verschiedene Weise erlangen, nämlich: durch den Militärdienst, durch das Bestehen von Staatsprüfungen, durch „außerordentliche Verdienste" und durch Kauf. Bei allen Arten spielt Bestechung in der einen oder andern Form die Hauptrolle.
Die Beamten beziehen außerordentlich geringe Gehälter, die in keiner Weise zur Bestreitung
und zur Bezahlung ihrer Unterorgane ausreichen. Solange auf dem Gebiet der Besoldung nicht eine gründliche Aufbesserung eintritt, wird das Bestechungswesen und die unredliche Verwaltung in China
ihrer Lebenshaltung
sich nicht ausrotten lassen,
da
die
Beamten
auf „Nebeneinnahmen" (squeeze) angewiesen sind.
Mandarinen,
Brüninghaus. Citrus nobilis, auch
Tange-
rine genannt, wird von manchen Seiten nur als eine Form der Apfelsine, von anderen als eine selbständige Art angesehen. Der Mandarinenbaum ist in allen Ausmessungen kleiner ab die Orange und hat auch schwächer geflügelte Blätter. Die Frucht unterscheidet sich außer durch ihre Kleinheit auch noch durch die größere Leichtigkeit, mit der sie sich in Scheiben zerlegen läßt und ist zwar aromatischer, aber weniger saftreich und etwas fader im Geschmack. Die M. ist widerstandsfähiger und
Matschie.
Mandschu,
tungusischer
ursprünglichen Wohnsitz
der
Nähe von Krin
Stamm, der
am
seinen
oberen Sungari
in
hatte. Sie sind seit altersher
Jagd und dem Ackerbau vorzog. Im Jahre 1644 wurde der damalige M.herrscher aus Anlaß von Thronstreitigkeiten in Peking von der einen Partei zu Hilfe gerufen und machte sich selbst zum Herrscher. Unter dem Namen Suntschi regierte er als erster Mkaiser und begrünEs gelang ihm und dete die Tsingdynastie. seinem Nachfolger Kang Chi, ganz China unter ihr Zepter zu bringen. Die Eroberungsarmee, die aus 4 Hauptabteilungen, den sog. 4 Bannern, bestand, wurde in Garnisonen über das ganze Land verteilt und mit ihren Familien in besonderen Stadtteilen, den Tartarenstädten, angesiedelt. Im Jahre 1906 waren etwa 220000 M.familien vorhanden, die auf Kosten des Staates lebten. Als Gegenleistung waren
ein kräftiges kriegerisches Volk, das
Fischfang
zum
sie
ursprünglich
sie
sind aber in neuerer Zeit nur in beschränk-
Kriegsdienst verpflichtet
tem Maße dazu herangezogen worden. Durch das Bestehen von Examen konnten sie auch in die Beamtenlaufbahn hineinkommen. Handel und Ackerbau sowie ein Wechsel des Wohnsitzes waren ihnen verboten. Die Kosten für
den Unterhalt der M.familicn in dem Bezirk von Peking beliefen sich allein auf 8000000 ertragreicher, als die Apfelsine, im übrigen Taels jährlich, wozu noch Reisrationen kamen. gelten die gleichen Kulturbedingungen. Ethnologisch ist der Ausgleich zwischen den Die M. Literatur: Tamaro, Tratiato di FrutticoUura. beiden Völkern längst eingetreten. Mailand (Hoepli) 1901, Bd. IL Riviire sind in den Chinesen aufgegangen, so daß man et Lecq, Culiurea du midi de V Alqbrie et de la die Angehörigen der beiden Völker nur noch Tunesie. Paris (Baiüiere) 1906. Voigt. an der abweichenden Tracht ünterecheiden Mund uro s. Benue. kann. Der angebliche nationale Gegensatz
—
—
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Mane
495
zwischen Chinesen
und M.
ist
erst
neueren
Mango
Nkamkessel, nach Nordwesten der Mbokessel
Datums. Er ist haupsächlich durch japanische (s. Kamerun, Bodengestaltung.) Im M. in Bare und amerikanische Beeinflussung entstanden, endet die Manengubabahn, die von dort auf nachdem die südchinesischen Reformatoren die Hochfläche von Südadamaua weitergeführt im Jahre 1898 von der verhaßten mandschuri- werden soll. schen
Regierungspartei
vertrieben
der
Kaiserinmutter
Literatur: Hassert u. Thorbecke, Bericht über die landeskundliche Expedition. MitL a. d. d. Schutzgebieten 1908. Passarge-Rathjens.
worden waren. Die Gesamtzahl der 5— 6 Millionen Trotzdem lag bis zur Revolution die
M. in China wird auf nur etwa geschätzt.
Maneromango, Ort, s. Usaramo. Mangabeira s. Kautschuk 2.
Mehrzahl der einflußreichen und einträglichen
M angaben, Cercocebus, Gattung der Ämter und fast das ganze Heerwesen in ihren Affen. Sie sind langschwänzig wie die MeerDie Republik will die Sonderstellung katzen (s. d.), unterscheiden sich von ihnen aber der M. beseitigen sie sollen in jeder Beziehung äußerlich dadurch, daß ihre oberen Augenpolitisch und wirtschaftlich den Chinesen Händen.
;
|
Uder sehr
Brüninghaus.
gleichgestellt sein.
iat,
Mane oder Namane, andesitische, hügelige Insel vor dem Nordende von Neumecklenburg im Bismu-ckarchipel (Deutsch-Neuguinea), mit Pflanzungen von Kokospalmen und Zitronellagras.
Manengubabahn
s.
Eisenbahnen
II a.
hell gefärbt
oder daß
sie eine
und
ihr Gesicht faltig
Schultermähne haben und
schwarzbraun gefärbt sind. Sie leben in Afrika südlich der Sahara und in Südasien, tief
und den Schutzgebieten der Südsee, ebenso auch in Deutsch-Südwest-
fehlen in Kiautschou
In Togo kommt eine Art vor, ebenso Manengubagebirge, isoliertes Massiv im im Gebiete des Kreuzflusses in Nordkamerun Süden des Manengubahochlandes in Kamerun. aus Südkamerun sind 3 Arten bekannt, eine Es erhebt sich auf dem Südrand des PlaArt mit rotem Scheitel und weißem Nackenteaus zwischen dem Nlonaka- und dem bande, eine zweite mit olivengrüner Behaarung, Kupegebirge, aber nördlicher als diese beiund eine dritte mit grauer Halsmähne und den. Das M. ist vulkanischen Ursprungs und schwarzer Behaarung. In Deutsch-Ostafrika erreicht 2260 Höhe. Es hat die Gestalt ist diese Gattung nur aus den zum Russissi abeines mit Rillen bedeckten Schildes und bewässernden Gegenden nachgewiesen, und zwar steht aus Basalten und Trachyten. Der Kamm nur in den letzten beiden Gruppen. besteht aus der bogenförmigen, schroffen, afrika.
m
zackigen Elengumkette.
Diese
stellt vielleicht
den ältesten zerstörten Kraterwall dar.
Westschließt Bich daran der Epochakrater mit 2—3 km Durchmesser, der in seinem Grunde zwei Seen birgt, die bei den Eingeborenen mit Scheu verehrt werden. Vom M. fließen radial nach allen Seiten Bäche hinab, die sich im Osten im Nk am b ecken vereinigen, im Westen im Kiddebach, der durch die Landschaft Nuieng und das Bakossibergland zum Mungo lich
Von Norden her greift das System des Kreuzflusses mit dem Mwe bis zum M. zurück. - Das M. gehört dem Grasland an. Die Befließt.
wohner sind die Viehzucht treibenden Bakossi (b. d.).
•
Pa8sarge-Rathjens.
Matschie.
Manganeri
ist
bisher nur in sehr geringen, nicht
abbauwürdigen Mengen aus den Kolonien bekanntgeworden, in Deutsch-Ostafrika tritt ein Gang von M zusammen mit einem Quarzporphyrgang auf in der Landschaft Unata, 6 Stunden nördlich von Ikoma. In Deutsch-Südwestafrika soll ein kleines Vorkommen bei Omaruru (K&lkfeld) zusammen mit Brauneisenerz vorhanden sein, ebenso ein nicht naher beschriebenes Vorkommen am Guchabfluß. In Kamerun ist ein kleiner M.gang bei Jabassi gefunden mit M., desgleichen einer bei Fonga .
—
33%
Tanga im Diabas und bei Foretketschwang im Gagel. Amphibolit
Mangifera
M M ri ssft
Mango.
s.
8
B&ti
Mango, Mangifera indica (s.Tafel
107, 124,
187), einer der verbreitetsten tropischen Obst-
Manengubahoehland (s. Tafel 84). Das M. in bäume von mittleren bis mächtigen AusmessunKamerun ist dem Hochland von Südadamaua gen und schnellem Wuchs, dessen Heimat das nach Westen zu vorgelagert und hat etwa drei- tropische Asien
ist.
Die Blätter sind WeidenDie grünlichweißen, bilden große
Form. Es besteht aus dem eigentlichen Manengubagebirge (s. &), dem Kupegebirge (s.d.) und dem Nlonakogebirge (s. d.). Es ist teilweise aus vulkanischen Gesteinen zusammengesetzt und enthält junge Krater. Nach Süden
liefern.
zu öffnet sich der sehr tief eingeschnittene
Spitze oft etwas nierenförmig gekrümmt,
eckige
blättern nicht unähnlich.
kleinen, wohlriechenden Blüten
Trauben, die in der Regel von Januar bis März hervorbrechen und nach drei Monaten Früchte
Die Früchte sind länglich oval, an der
von
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Mangobeulen
Mangroven
496
angehauchter Farbe. Die Größe ist recht verschieden. Sie schwankt ähnlich wie bei unsern Äpfeln und Birnen. Genossen wird das Fruchtfleisch, das einen etwa die halbe Größe ausmachenden, länglichen, von einer harten Schale umschlossenen Kern umgibt. Vom Kerne aus durchziehen das Fruchtfleisch, je nach der
gelblicher, oft rötlich oder grünlich
Mangostana. Es ist dieses ein schöner, pyranudenförmiger Baum von 20—25 m Höhe, der im Malaiischen Archipel beheimatet ist. Die rote bis dunkelbraune, runde, oben etwas ab-
geflachte Frucht,
etwa von der Größe der
Orange, hat eine starke, lederartige Schale, unter der das weiß bis hellrot gefärbte Fruchtfleisch sitzt, das einen ausgezeichnet erfrischen-
mehr oder weniger reichlich holzige den und aromatischen Geschmack hat. Das die den Genuß der frischen Fruchtfleisch bildet die Umhüllung der bräunFrucht oft so weit hindern, daß man den Kern lichen Samen, die etwa 2 cm lang und ungefähr gewissermaßen nur absaugen kann. Der an- 1,2 cm breit sind. Die Vermehrung geschieht genehme, aromatische Wohlgeschmack wird durch Samen, die 4—6 Wochen nach der Ausbei manchen Sorten durch einen ziemlich saat keimen. Der Baum ist auf die Äquatorkräftigen Beigeschmack nach Terpentin be- gebiete beschränkt. Man findet ihn zurzeit im einflußt. Der Baum gedeiht am besten in einem Malaiischen Archipel, Ceylon, Siam, Bengalen heißen, trockenen Klima auf einem nährstoff- und den Tropen Südamerikas vor, wo er in reichen, gut bearbeiteten Boden. Bei an- feuchtwarmem Klima gedeiht Sonstige AnSorte,
Faserstränge,
dauernder Trockenheit muß Bewässerung einAuch wird das sog. „Mulching" mindestens einmal im Jahre als sehr nützlich empfohlen. Für die Anzucht wird die sog. GooteeMethode, Markotten, zur Gewinnung von Ablegern als die beste genannt. Auch andere Formen und Pfropfen werden angewendet. Ebenso werden auch Samen zur Fortpflanzung genommen ; es sollen sich aber die verschiedenen Varietäten in der Erhaltung der Sortenechtheit dabei sehr abweichend verhalten. Man pflanzt die Mangos in gut vorbereitete Pflanzlöcher in Abständen von 7—8 m. Es gibt, wie es bei einer so alten Kulturpflanze nicht zu versetzen.
von Mango unzählige Varietäten, die sehr verschieden in Gestalt und Wohlgeschmack sind. Am besten verwendet man wohl die an Ort und Stelle vorhandenen Bäume mit den wertvollsten Früchten zur Vermehrung, wundern
ist,
sonst empfiehlt es sich, gute, bekannte Sorten
bauversuche sind ergebnislos verlaufen. Literatur
*.
unter Durian.
Mangroven
(s.
Voigt.
Tafel 36, 123), eine Gehölz-
formation des tropischen Meeresstrandes, die
im Bereich von Ebbe und Flut am üppigsten da hochkommt, wo Salzwasser mit Süßwasser sich mischt, d. h. an den Mündungen von Flüssen. Felsige Steilküsten, an denen eine heftige Brandung steht, schließen sie naturgemäß aus, Buchten und Lagunen, die der Einwirkung der Stürme möglichst entzogen sind,
bieten
ihr
dingungen.
Immer
sind M. waldartige
plexe,
die
günstigsten Be-
Kom-
denn nur Bäume oder Bäume mit da-
runter verteilten Sträuchern setzen sie in der
Hauptsache zusammen. Der Anblick einer M. verschiedener, je nachdem man, von der
ist ein
Wasserseite her, sich ihr zur Zeit der Flut oder
Ebbe nähert. Im ersteren Fall sieht man dem Wasserspiegel einen mehr oder minder geschlossenen, im Mittel etwa 10—12 m hohen Wald herausragen, der aus rundlichen, dunkelgrünen, von kurzen Stämmen getragenen Laubder
aus
von Ceylon, Singapur oder Java zu beziehen. Die Mangos werden zum Teil frisch gegessen, häufiger aber gekocht als Fruchtmus oder als Marmelade. In Indien dient sie auch zur Her- kronen gebildet ist; im anderen Fall erblickt stellung der bekannten Chutney-Konserve. man denselben Wald, aber jetzt einem fast Literatur: MacmtUan, A Handbook of tropica! schwarzen, schlammigen Boden entsprießen gardening and Planiing. Colombo ( Cave du Co.) und die Mehrzahl der Stämme, besonders die 1910. Voigt. des Vordergrundes, auf mannshohe, bogenMangobeulen, bisweilen in den Tropen geförmig nach abwärts gekrümmte, zusammen brauchte Bezeichnung für Furunkeln, die als ein dichtes Gewirr bildende Wurzeln gestellt, leicht blaurot gefärbte Knoten von Haselnußdie jeden einzelnen wie auf Stelzen stehend erbis Wallnußgröße auftreten. Literatur s. die scheinen lassen. Diese Wurzeln sind Vertretern unter Gesundheitspflege aufgeführten Werke. der Gattung Rhizophora eigen, die in jeder Mangora, See, s. Njarasa. weiter ausgedehnten M. vorkommen, während Mangostane, eine der köstlichsten Früchte andere knieförmige (Bruguiera), dickkeglig der Tropen, stammt von der Guttifere Garcinia oder rutenartig (Avicennia, Sonneratia,
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Tafel 122. I
Zu Artikel: Maiularagebirge.
fattsehe* Kolon ial-Lexikoü.
Auin. von Strümpell. Miifl'iihciden des
Mandaragcbirges (Kamerun).
Zu
Artikel: Maiidaragebirge.
Anita,
von Strümpell.
Muffugchüft (Kamerun).
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Tafel 123. Zu
Deutsches Kolonial-Lexikon.
TilliwrilMT (Mandaragebirge,
Artikel: Mamlaragebirpe.
Kamerun).
Zu
Älterer liestand von Bruguiera gvmnorrbiui.
Artikel: Mangroven.
Kufiji-Delta (Deutsch-« Istafrika».
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Mangrovenrinde
Mania
497
Ccriops) aus dem Schlamm aufwärts in die rinde gegerbten Leder eine Luft ragende Wurzeln besitzen. Man nennt rote Farbe annahmen. Man für ein chemisches Mittel weil sie im Gegensatz zu gewöhnlichen Wurzeln Übelstand abhelfen sollte,
solche in ihrer Gesamtheit Pneumatophoren,
Atmungsorgane
darstellen, mit deren Hilfe
unterirdischen
Teilen
Sauerstoff
den wurde auch gefunden.
zugeführt
— Eine weitere biologische Eigentümlich-
man man
einfacher
viel
zum
transitoria
nicht erwünschte setzte einen Preis
aus,
das
diesem
und
ein
solches
man, daß kommt, wenn
Jetzt weiß Ziele
Entrindung der Bäume in der Zeit keit vieler Bäume der M., besonders der Rhizo- vornimmt, in der sie neue Blätter treiben, in ist die Viviparie. Ihre Früchte Deutsch-Ostafrika beispielsweise in den beiden aus, während sie noch an den Zweigen letzten Monaten des Jahres. Dann fehlt der rotsitzen, treiben grüne, zylindrische Keimlinge, färbende Stoff in der Rinde. Die Mangrodie sich aus der haftenbleibenden Frucht- und venbestände Deutsch-Ostafrikas werden forstSamenhülle erst lösen, wenn sie je nach der männisch verwaltet und bilden eine von Jahr Art finger- bis unterarmlang geworden sind. zu Jahr stärker fließende Einnahmequelle für Entsprechend der größeren Dicke des unteren die Kolonie. Genützt wird neben der Rinde Endes fallen dann die Keimlinge senkrecht mit auch das Holz, das zu Balken und Brettern verder Wurzelspitze nach unten in den Schlamm arbeitet wird und sich hauptsächlich für Bauten und erzeugen sofort Seiten wurzeln, durch die eignet, die der Einwirkung des Seewassers, der sie verankert werden. S. a. Mangrovenrinde. Bohrwürmer und Termiten zu widerstehen Man unterscheidet östliche und westliche M., die haben. Volkens. einen an den Gestaden des Atlantischen und Stillen, Mangusteu nennt man die kleineren Arten die anderen an denen des Indischen Ozeans und der Südsee. Am reichsten entwickelt, aus den zahl- der Ichneumons (s. d.). In Deutsch-Ostafrika reichsten Arten bestehend, ist die letztere. Es ge- lebt eine an unser Hermelin erinnernde Art, hören ihr an Bäume und Sträucher aus den Gat- die eine schwarze Schwanzspitze hat, und eine tungen Rhizophora, Ceriops, Kandelia, Bruguiera andere, dem Wiesel ähnliche aber etwas anders (Rhizophoraceae), Lumnitzera(Conibretaceae), Sonneratia (Sonnerati aceae), Xylocarpus oder Carapa gefärbte, mit kürzerem, einfar&igem Schwänze, Meliaceae), Aegiceras (Myrsinaceae), Avicennia ferner eine Art mit gelber Schwanzspitze und (Verbenaceae), Scyphiphora (Rubiaceae) und Nipa die Zebra-M. mit dunkel gebändeltem Rücken. wird.
die
—
(
(Palmae). Einige andere, so namentlich Heritieraund Barringtonia- Arten, treten gelegentlich in sie über, ohne doch typisch für sie zu sein. Die westliche M. sonst ihr ähnlich, besteht im wesentlichen
Alle bis auf diejenige mit gelber Schwanzspitze,
sind in
den Tsadseeländern und im Hinter-
In den Waldlande von Togo vertreten. nur aus vier Bäumen, je einer Rhizophora und gebieten kommt eine einfarbige Form der Laguneularia, und aus zwei Avicennia - Arten Zebra-M. vor, die Kusimanse, ebenso wie (s. a. Mangrovenrinde. Küsten, denen eine M. einer unbevorgelagert ist, gelten als ungesund, und sind es jene kenntlich durch das Fehlen zumeist. Ihr Schlammboden haucht, sobald er haarten Grube zwischen der Nase und der bei Ebbe zutage tritt, unerträgliche Miasmen Mundspalte. Aus Deutsch-Südwestafrika ist aus, die von der Verwesung im Wurzelwerk festbisher nur eine Rasse der Hermelin-M. bekannt gehaltener und absterbender Seetiere herrühren. S. geworden. Das Pelzwerk mancher Arten wird Forstwesen. ,
—
Literatur: 0. Karaten, Über die M. -Vegetation im malai. Arehip. in Bibl. bot. Heft 22, 1891. A. J. W. Schimper, Die indomalaiische Strandflora in Mitteil, aus d. Tropen. Heft 3, 1891. Volkens.
—
voraussichtlich später in den (8.
Handel kommen Matschie.
Ichneumon).
Mania
transitoria
ist
eine meist aus De-
pression oder melancholischen Zuständen entspringende Geistesstimmung vorübergehender, Mangrovenrinde, die Rinde der Mangroven- anfallsweise auftretender Art mit Exaltation,
bäume Rhizophora mucronata, Bruguiera Selbstüberhebung und Vernichtungswut. Wie gymnorrhiza, Ceriops Candolleana und Xylo- aus religiösem Fanatismus oder blinder Wut carpus granatum, letzterer auch Carapa und Rache können durch aktive eigene Suggemoluccensis (s. Mangroven) genannt. Die stion Tobanfälle entstehen. So ist das bekannte enthält getrocknet und gut aufbereitet Amoklaufcn der Malaien zu erklären, die wäh-
M
30—40%
Gerbstoff und
Zeit
die
für
ist
darum
Lederindustrie
ein
in letzter
rend ihres Laufes alles niederhauen
wichtiger
läufer).
(s.
Amok-
Die beiden Vorkommnisse 1906 und
Ein Übelstand be- 1914 auf Samoa sind ähnlich zu deuten. Mau daß die mit nimmt an, daß Kinoaufführungen im letzten Auszügen aus der Rhizophora- und Bruguiera- Falle das auslösende Moment waren. Ähnliche Handelsartikel geworden.
stand
bis
vor
kurzem
darin,
Be\ikii.
Zu Artikel: Manilahanf.
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Tafel 126. Zu Artikel: Margi.
DMltiehe« KoWnM-Lwtifcw.
mm
Auf«, von Strümpell.
Margiheideu (Kamerun).
Zu Artikel: Marua. 1
Aufn.von Strflmr^H.
Markt
in
Mama
(Kamerun).
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Marokkoabkommen
513
afrika im Hererolande vor, besonders in der Gegend von Navacbab, Etusis, Karasus, Karibib, Habis und Swakopmund, aber auch noch an vielen anderen Stellen, wo sie viele hundert (— 750) Meter breite und 20—25 km lange, bis 400 m hohe BergzUge bilden, die technisch ganz ausgezeichnetes Material
ein
darstellen mit einem Marktwert
800
M pro
jK, ja 1000
Diese
bzw.
Marmorbergzüge streichen etwa
NNO/SSW und
werden
von 200
bis
Kubikmeter.
fallen
NO/SW
60—70« OSO;
sie
von
Amphibolitschiefern und harten Kontaktgesteinen (Knoten- und Fleckschiefern) sowie von Graniten. Es sind grob- und feinkörnige Dolomitmarmore von weißer, grauer, rosenroter, gelber, schwarzgeflammter (Pavonazzo) und bunter Farbe und breeeiöaer Beschaffenheit. Der Marmor von Etusis besteht nach der Analyse begleitet
47,26% CO, CaO 84,37 18,77% MgO FeO + A1.0, 0,11
aus
% %
0,1%
Marshallinseln 1
1910 Hilfsarbeiter im Reichskolonialamt und seit 1912 Redakteur der „Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten". Schriften: Die geographische Erforschung des Tsadseeseit
gebietes bis
zum
Jahre 1906, Mitt
XVIII
d. d.
a.
Der Niger-Benue, BerL 1909; Oberflächengestaltung und Hydro-
Schutzgeb.,
(1905);
graphie des saharisch-sudanischen abflußlosen Gebietes (Diss.), Gottingen 1909 (Auszug in
Peterm. Mitt. 1910, Heft
1).
Marshall (englischer Kapitän) entdeckte 1788 eine größere Zahl von Inseln in dem nach ihm benannten Archipel Marshallinseln. 1. Lage und Bodengestaltung. Klima. 3. Pflanzenwelt 4. Tierwelt. 6. Eingeborenenbevölkerung. 6. Europäische Unternehmungen und Verwaltung. 7. Entdeckungsge2.
schichte. 1. Lage und Bodengestaltung. Die M. liegen zwischen 161°-173° ö. L. und 4i/2 °-15° n. Br. bestehen durchweg sie aus niedrigen Atollen
unlöslicher Rückstand;
der Marmor von Kubas aus
49—63%
verschiedener Gestalt und Ausdehnung und koCaCO, 42-^14,6% MgCO, raüinen Einzelinselchen, die in 2 große Gruppen, 6,4 6,6% SiO, und unlösl. Rückst. eine westliche (Rälik) und eine östliche (Batak) Besonders in der Nähe des Granitkontakts enthalten
—
zum Teil nicht unbeträchtliche Einlagerungen von Tremolithschnüren, die, wenn nicht das Aussehen, so doch die Politurfähigkeit beeinträchtigen; weiter vom Granitkontakt, in der Mitte der Lagerstätten, sind die Gesteine fast rein und tadellos. Die Hauptvorkommen liegen in der Nähe der Bahn, etwa 160 km von der Küste; die Hauptverwertungsschwierigkeit scheint in den schlechten Verladeverhältnissen auf der offenen Reede von Swakopmund zu liegen, die das Anbordbringen der viele Tonnen schweren, ungefügen Blöcke außerordentlich gefährlich und bedenklich machen. 1910 wurden 2,9 t im Werte von 260 M, 1911 14,6 t im Werte von 1232 Jt gewonnen. Im Mai 1912 waren bereits weitere 120 t Marmor als exportfähige Waare gewonnen diese Marmorsorten
angeordnet sind. Zu eraterer gehören die Atolle
und
Eniwetok, Bikini,
Einzelinseln Ujelang,
Ailinginae, Rongelap, Rongerik,
Wotho, Ujae,
Lac, Kwajelin, Iib, Narao, Jabwat, Ailinglaplap, Jaluit, Kili,
Taongi,
Namorik und Ebon, zur
Bikar,
Taka,
Utirik,
letzteren
Mejit, Ailuk,
Lürieb, Wotje, Erikub, Maloelab, Aur, Arno,
Majuro, Mile und Narik
(s. d.
).
Meist sind die
nur wenige Meter über den Hochwasserstand erhaben und Inseln, welche die Atollriffe krönen,
besitzen bei oft sehr ansehnlicher
Länge häufig
nur eine Breite von wenigen hundert Metern, so daß man die über das Gebiet ungeheuer zerLandfläche nur auf 400 qkm Fläche streute und nach Swakopmund gebracht Zur Ausbeutung wurde 1910 die Afrika-tfarraor-Kolonialgesellschaft berechnen kann. Die Inseln bestehen an der in Hamburg (s. d.) gegründet. Gagel. Oberfläche großenteils aus Bruchstücken von
Marokkoabkommen s. Erwerbung
der deut-
Korallenriffen,
Muscheln
u.
dgL, von großen
Blöcken an bis zu feinem Sand; wo KorallenMaron, Insel der Hermitinseln (s. d.) im kalk in größeren Mengen auftritt, findet man Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea). Auf ihn auch wohl zu ansehnlichen Dünen aufihr befindet sich der Sitz der K. Wahlen gehäuft, die bis 12 Höhe erreichen können.
schen Kolonien
3.
G. m. b. H. (s. Auslandshafen.
d.).
m
M.
ist
Postagentur und Stellenweise hat sich eine seichte Humusdecke an der Oberfläche der Inseln angesammelt. Die
Marowot, Platz für die Ingietfeier, s. Marquardsen, Hugo, Hauptmann Dr. phil., geb. (Brasilien),
preußischen
2.
Ingiet a.
D.,
Febr. 1869 zu Porto Allegre
im Innern der Atolle liegende stille Lagune, die meist Hefen bis zu 30—50 m, zuweilen auch mehr,
erreichen,
bieten
gewöhnlich
guten
wurde 1890 Leutnant in der Ankergrund und sind für kleinere, seltener Armee, war 1903/04 Mitglied auch für große Schiffe in einzelnen Durch-
der Jola-Tsadsee-Grenzexpedition
(s.
Grenz-
expeditionen, Kamerun). 1907 verabschiedet, Deutsch« KolonUI Lexikon.
Bd.
II.
fahrten
erreichbar,
deren
Schmalheit,
wundenheit und starke Strömungen
Ge-
freilich
33
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Marshallinseln 2
Marshallinseln 5
514
die Passage oft recht schwierig macht.
Flie-
peltata, Erythrina
indica,
Barringtonia
spe-
ßende Gewässer oder Quellen gibt es nicht; wohl aber geben die gegrabenen Brunnen trinkbares Wasser. Zu den M. wird von der deutschen Verwaltung übrigens noch die gehobene deutsche Phosphatinsel Nauru (s. d.) gerechnet, die geographisch den englischen
Terminaha catappa und Carica papaya. seien genannt Triumfetta procumbens, Pipturus incanus, Lantana aculeata und Codiaeum variegatum. Kultiviert werden Bananen, Taro (Colocasia antiquorum), Yams, Bataten, Limonen und Ananas.
Sapper.
Lauterbach.
Guilbertinsehi anzugliedern
ist.
ciosa,
Von Sträuchern
4. Tierwelt. An Landtieren sind die M. recht 2. Klima. Das Klima der M. ist ein äquatoriales Seeklima mit sehr geringen Temperatur- und arm. Sicher auf diese Inselgruppe beschränkte Von Luftdruckschwankungen und reichlichem Nie- Tiere sind bisher nicht nachgewiesen. derschlag. Mehrjährige Beobachtungen liegen manchem Kleingetier kennt man die Ver-
und
vor von Ujelang und Jaluit.
breitung noch zu wenig.
mittlere
Deutsch-Neuguinea. Dahl. 5. Eingeborenenbevölkerung (s. Tafel 28, 29, 180). Mit der Kultur der M. ist es ähnlich wie in
Es beträgt die Temperatur des Jahres 27,4° bzw. 27,2°, deB kältesten Monats Januar 26,7° bzw. Juli 27,0°, des wärmsten August 27,7° bzw. Februar 27,4°, die Schwankung ist also nur 1,0° bzw. 0,4°. Der Luftdruck beträgt im
Kusaie ihrer
(s.
d.)
und Ponape (s.
Auflösung
S. Palauinseln
d.) bestellt; sie
geht
entgegen; die alte materielle
nahezu verschwunden, seit dem Tode schieden sind die Niederschlagsverhältnisse. des letzten großen Häuptlings Kabua (gest. Juli Während Jaluit 4122 jährlichen Nieder- 1910) beginnt auch die Zersetzung der ehemals Anthroschlag besitzt, hat Ujelang nur etwa 2000 mm. straffen sozialen Organisation. In Jaluit regnet es fast jeden Tag, in 164 Mona- pologisch steht die Bevölkerung den Beten hatten nur zwei (Februar 1903 und Februar wohnern der Karolinen in Ponape und Kusaie Die Leute sind mäßig groß und von 1906) unter 100 Niederschlag; es gehören nahe. also auch nur einigermaßen trockene Monate kräftigem, starkem, muskulösem Körperbau. zu den sehr seltenen Ausnahmen. Der Grund Die Hautfarbe schwankt zwischen hell- und Jahresmittel 7ö7,ö bzw. 756,2 nun.
Sehr ver-
Kultur
ist
mm
—
mm
Regenbegünstigung dürfte darin daß Jaluit im Grenzgebiet beider Der Nordostpassat weht meist vom Dezember bis April, in welche Zeit
für
diese
liegen,
Passatzonen hegt. das
Regenminimum
fällt.
Manchmal
bleibt
der Nordostpassat jedoch aus, und an seiner
dunkelbraun. Das Haar ist lang, weitwellig und schwarz und wird von den Männern kurz Das Gesicht ist rundlich, breit, der Kopf kurz. Schlitzaugen sind nicht selten, und ebenso kann man häufig hervortretende Backenknochen beobachten. Der gutmütiggeschoren.
—
Vom
Mai liebenswürdige Charakter der Eingeborenen November wehen und ist verschwunden; er hat egoistischem, hinterWinde von unregelmäßigem Charakter und ver- listigem, habgierigem, wenig verträglichem schiedener Stärke. Hingegen herrscht auf Uje- Wesen Platz gemacht. Mit der Gesundlang vom Dezember bis April regelmäßiger und heit der M.leute ist es recht schlecht bestellt. stetiger Nordostpassat, die Regen werden sel- Zum Teil ist dies in den sozialen Verhältnissen tener, und wochenlang ist während dieser begründet, die den eingeborenen Mann und Zeit schönes Wetter. Niederschlagstabelle s. seine Frau zur freien Verfügung ihrer HäuptDeutsch-Neuguinea. Heidke. linge und deren Frauen stellen und so vor 3. Pflanzenwelt Die Pflanzenwelt der nie- allem einer allgemeinen Verbreitung der Gederen Koralleninseln ist eine arme und besteht schlechtskrankheiten Vorschub leisten. unter Einschluß der Kulturpflanzen aus etwa Unter diesen nimmt die Syphilis die erste Stelle 50 Phanerogamen. Nach der See ist meist ein ein; 60% der Bevölkerung, auf Ebon nahezu breiter, 3—5 m hoher Gürtel von Scaevola 100 der Eingeborenen sind syphilitisch. DaKoenigii, „Kenat" vorhanden. Hinter diesem mit ist ein ungeheurer Rückgang der Geburtenerheben sich von höheren Bäumen die Kokos- ziffer zu verzeichnen. Erst in den letzten palmen, Artocarpus incisa und der in vielen Jahren scheint durch die energischen MaßVarietäten teilweise angepflanzte Pandanus nahmen des Regierungsarztes Dr. Born eine tectorius. Die Pulpa seiner Früchte dient als leichte Besserung einzutreten. Ferner fordern Stehe herrschen südöstliche Winde. östliche
bis
südöstliche
—
%
Nahrungsmittel, die Blätter zu werk.
Von Bäumen
allerlei
Flecht-
finden sich ferner Hernandia
Frambösie, Tuberkulose und in der letzten Zeit Influenza viele Opfer. Die letztere
ist
im
Rfick-
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515
—
Marshallinseln 5
dem
den Verkehr zwischen den Eingeborenen und den Geistern, deren Sitz auf hohen Bäumen Calophyllum und Terminalia gedacht wird. Unter diesen Bäumen befinden sich auch die Opferplätze. altertümliche Formen. Ferner sind guilber- Diese alten Götter, Geister und Dämonen haben trotz des 60jährigen Wirkens der Missionen wenig tinische Elemente aufgenommen worden. von ihrer Kraft eingebüßt. Krankheiten werDie soziale Organisation ist ein straffe, feu- den durch besondere Heilkundige behandelt. dale Häuptlingsorganisation. Dieses Feudalsystem Besprechungen, heilkräftige Präparate aus Pflangliedert sich folgendermaßen: 1. Jrodsch = Groß- zen und Tieren dienen ab) Medizinen; doch gewöhnt häuptlinge. 2. Budak Häuptlingskinder. man sich jetzt mehr an den europäischen Arzt. 3. Leataketak = Dorfschulze, kleiner LandbeDie Erzählungen der Eingeborenen sind, wie die sitzer und Verwalter des Landbesitzes der Jrodsch der übrigen Südseebewohner, reich, mannigfaltig und Budak. 4. Kadschur oder Armidsch = Be- und reizvoll. Die Oberlieferungen der Familien, die sitzlose, Unfreie, Lehnsleute = das Volk. Die Kriegsfahrten, Abenteuer, das Tun und Treiben der Jrodsch, unter denen bis zu seinem Tode im Jahre Geister, die Naturelemente usw. finden in den Epen, 1910 Kabua die erste Stelle einnahm, sind absolute Sagen, Märchen und Geschichten eine ausführliche Machthaber, deren Einfluß erst jetzt langsam Darstellung. Dazu kommen die Totengesänge, die eingeschränkt wird. Grund und Boden der einzelnen Gebete an die Geister, die zahlreichen Arbeitslieder Inseln ist Eigentum der Jrodsch und Burak, die ihn und Kampf gesänge. Das typische Marshall durch Vererbung oder auf Kriegszflgen erwarben. haus ist nahezu verschwunden; es findet sich geDieser Grundbesitz ist in Lehen aufgeteilt, die legentlich noch auf den nördlichen Inseln der von den Leataketak für die Grundbesitzer ver- Ralik-Ratakgruppe. Es ist eine allseits offene waltet und von den Lehnsleuten, den K od schür, Halle, die mit einem geradfirstigen, symmetribearbeitet werden. Die Abgaben der Lehnsleute schen Schrägdach aus Pandanusblättern gedeckt ist. sind sehr hoch; die halbe Ernte, unbedingte freie Der Dachraum besitzt einen Boden, der in der Mitte Arbeitsleistung für den Häuptling usw. stehen den ein Einsteigeloch (s. Tafel 29) aufweist. Er dient Jrodsch und Burak zur Verfügung. Da das Lehen zur Aufbewahrung des Hausrats und als Schlafjederzeit ohne weiteres gekündigt werden kann, be- raum. Die Halle ist mit Matten belegt ; bei schlechtem müht sich der Kodschur, jedem Wunsche seines Wetter verhängt man die offenen Seiten mit MatLehnsherrn zu willfahren. Die Ehe ist eine Kaufehe; ten. Ein zweiter alter Haustyp wird nur noch die der Kodschur ist streng monogam, die Jrodsch auf Majuro angetroffen. Hier reicht das Dach bis und Budak haben außer der Hauptfrau eine An- auf den Erdboden herunter; es ist leicht gewölbt zahl Nebenfrauen, deren Los und untergeordnete Im Innern zeigt es gleichfalls einen Hängeboden. Stellung der ersten Frau gegenüber jedoch wenig Ein drittes, hundehüttenähnliches Haus ist beneidenswert ist. Die Sippen haben verschiedene transportabel. Es besitzt bequeme LuftungsRangstcllung und bauen sich ursprünglich auf tote- einrichtungen und dient in heißen Nächten zum misttscher Grundlage auf. Für die Kadschur ist das Schlafen. Bei Bootsfahrten ersetzt es die Kabine. Totem streng verbindlich, bei den HäuptlingsDas heutige Marshallhaus ist keinem Stil klassen wird es nicht so genau genommen. Die angepaßt Es besteht aus Kistenbrettern, wird mit Kinder folgen stets dem Range und der Sippe der Wellblech gedeckt und ahmt das des Europäers Mutter, selbst wenn der Vater etwa ein Jrodsch ist nach. Die Wirtschaft beschränkt sich auf und die Mutter heiratete. Die Zügellosigkeit Landbau und Fischerei, die beide von den Kadschur der männlichen und weiblichen Mitglieder der für die höheren Klassen betrieben werden. AngeHäuptlingsklassen, die sich die Frauen und Mäd- baut werden in großen Gruben der Taro und auf chen oder Eheleute und Jünglinge für ihre persön- Feldern die stärkemehlreiche Pfeilwurzel. Gelichen Zwecke heranbefehlen, ist auf den M. sprich- pflanzt werden Kokospalme und Pandanus; die wörtlich und in den letzten Jahren der Ruin man- Brotfrucht gedeiht auf den M. nicht so gut wie auf cher Jrodsch- und Kadschurfamilie geworden. den Zentralkarolinen. Aus der Pandanusfrucht Blutschande ist in den Jrodschfamilien nicht selten. wird eine süße Dauerspeise bereitet, die in RolFrauen verbringen die Zeit der Menstruation len gebündelt jahrelang aufbewahrt wird. Desaußerhalb des Wohnhauses in besonderen Hütten. gleichen stellt man aus der Brotfrucht einen lange Besonders erwähnenswert ist die Pubertätsfeier haltbaren Teig her. Neben Fischen, Schildder Mädchen, die in den Häuptlingsfamilien öffent- kröten und Krebsen, die von den Männern gefangen lich begangen wurde, während man sie in den ge- werden, bilden Hühner, Hunde und Schweine die wöhnlichen Familien nur im kleinen Kreise feierte. Fleischnahrung. Von Vögeln wird die Taube Am Schluß derselben übt der Häuptling sein ius zum Essen, der Fregattvogel zur Schmuckanfertiprimae noctis aus. Die Leichenbestattung gung gefangen. Als Genußmittel sind Tabak erfolgt im Boden. In Matten eingeschnürt, mit vie- und eingekochter Palmweinsaft geschätzt. Die len Beigaben versehen, wird der Tote an abgelege- Arbeitstrennung der Geschlechter ist in dernen Plätzen beigesetzt. Äußerlich kennzeichnen selben Weis»« wie in den Zentralkarolinen durchvielfach eingesetzte Paddeln das Grab. Geringe geführt Die vorzügliche Eignung der KorallenTote werden auch ins Meer versenkt Die reli- inseln zur Kopragewinnung hat aus dem Marshallgiösen Vorstellungen bestehen in einem aus- eingeborenen einen tüchtigen Kaufmann gegebildeten Dämonenglauben und wurzeln in macht der dem Europäer gegenüber seinen Voranimistischen Ideen. Einige Eingeborene, die teil sehr zu wahren weiß. Der Verdienst des einme Art rnesterzunit Duden, vermitteln fließt allerdings zum großen Teil in die
gang begriffen.
Wortschatz
sischen
Die M. spräche gehört
und Bau nach zu den melane-
Sprachen
(s.
d.); sie besitzt
noch
—
—
viele
—
—
=
—
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516
Marsballinseü. 6
M. bezüglich der See- und Segeltüchtiggrößte Vollkommenheit erlangte' Der Bootkörper wird aus Brotfruchtholz hergesteilt und durch aufgesetzte Planken beträchtlich erhöht Der Körper ist scharf gebaut die Auslegerseite leicht konvex, die Seeseite fast platt Bug und Heck sind mit hohen Aufsätzen geschmückt Der Mast steht außerhalb des Bootkörpers auf der Anslegerbrücke und wird durch eine Anzahl Haitotaue an dem Bootskörper befestigt Wie die Aufsätze sind auch sie mit Fregattvogelbälgen verziert. Fünf derartige Bälge kennzeichnen das JrodschFür große Seefahrten nimmt man reichein strenges Zeremoniell geordnet, dessen Ver- kanu. letzung in einzelnen Fällen mit dem Tode geahndet lichen Proviant mit namentlich von der Pandanuswird. Kriegszüge werden nicht mehr unter- dauerspeise. Auf den Auslegerbröcken werden nommen, obwohl die alten Parteigegensätze in aller kleine Häuschen gebaut, in denen man die Früher wurden Erobe- Nacht verbringt und auch auf stoingefüllten Käston Stärke weiterbestehen. rungsfahrten unternommen, die bis in die Zen- das Feuer unterhält Die Marshalleute getralkarolinen, Marianen, Kapinga marang führten. hören mit zu den besten Seefahrern der Südsee. Sie Sport und Spiel sind sehr geschätzt; sind vorzügliche Kenner des Himmels, der MeeresSchwimmsport und Ballspiel werden am meisten verhältnisse, der Dünungen, der Winde und haben gepflegt Die Tänze sind im Schwinden begriffen; ihre Kenntnisse in besonderen Karten (aus Stäblan kennt Stab-, Regen- und Sitztänze, die von und Steinen) niedergelegt (s. Schiffahrt der Männern and Frauen gemeinsam und auch getrennt ausgeführt werden. Melodiöse Lieder und das RühEuropäische Unternehmungen und Ver6. ren der sanduhrförmigen Trommeln bildet die Die Gruppe der M. bildete zuBegleitmusik. Das Tritonshorn dient allein zu waltung. Signalzwecken. Die materielle Kultur ist nächst ein besonderes Schutzgebiet unter der dürftig. Die alte Mattentracht s. Tafel 28) der Leitung eines KsL Kommissars, der später den Frauen
Taschen der Jrodsch. Unter sich geben sie ihre Er* Zeugnisse im Tauschverkehr ab. Für den Fremdenverkehr hat sich eine Art Heim* industrie entwickelt, die sich mit der Herstellung der sauber gearbeiteten, mit schönen Hustern ver* sehencn Matten und Fächern aus Pandanusblättern befaßt Die Gerichtsbarkeit ruht in den Händen der Jrodsch. Sie ist ziemlich der Willkür des einzelnen Häuptlings unterworfen, der auch das tabu über Menschen, Tier und Pflanzen verhängt. Das Benehmen der Eingeborenen unter sich und höheren Rangklassen gegenüber ist allerdings durch
—
hier in den
keit die
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—
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und der
Männerschurz sind trägt heute europäische Klei-
gleiche breite
Titel „Landeshauptmann" führte. Da fast der Nur zuwei- gesamte Handel in den Händen der Jaluitund der Gesellschaft (s. d.) lag, schloß da* Reich mit schwere Ohrschmuck aus Muscheln, Holzpflöcken, dieser Gesellschaft im Jahre 1888 einen VerBlättern usw. eingehängt Häufiger sind die Halsketten, die entweder geschmackvoll aus Blüten, trag (KolGG. 1, 603 Nr. 223), wonach die
verschwunden.
der.
Man
Auch der Schmuck wird
seltener.
len wird noch das Ohrläppchen durchbohrt
Früchten und wohlriechenden Blättern täglich Jaluit-GeselLschaft gegen Gewährung gewisser werden oder aus Ketten aus roten Privilegien, so vor allen Dingen des ausschließSpondylusscheiben mit Anhängern aus Schildpatt lichen Rechtes der Aneignung herrenlosen und beschnitzten Walzähnen als Häuptlingsabzeichen bestehen. Die Tatauierung beruht auf Landes, sowie der Ausübung der Perlfischerei religiöser Grundlage und wird heute noch gepflegt. und der Gewinnung von Guano die gesaraten Beide Geschlechter werden tatauiert, doch muß Kosten der Verwaltung übernahm. Die Leivorher die Erlaubnis des Häuptlings eingeholt tung des Schutzgebiets selbst blieb aber im werden. Die Mustor sind einfach ornamentiert. Gesichtstatauierung dürfen nur die Jrodsch übrigen in den Händen des KsL Kommissars, tragen. Hausgerät Das ist dürftig. Matten der allerdings bei wichtigeren Entscheidungen decken den Fußboden, in Matten gehüllt schläft zuvor die Vertretung der Jaluit-Gesellschaft zu man. Das ursprüngliche Hausgerät an Schalen und hören hatte. Dieser Zustand bestand bis zum Schüsseln ist heute durch europäisches ersetzt, 1. April jenes Jahres wurden ebenso die Werkzeuge, Messer, Feüen, Bohrer. Als Jahre 1906.
frisch hergestellt
—
—
Am
einziges altes Gerät ist neben dem Matton- sodann die M auf Grund einer Allerhöchsten V. klopfer aus Tridacna, den knöchernen Mattennäh- vom 18. Jan. gleichen Jahres (KolBL 1906, 117) nadeln nur noch der Pandanusquetscher in Geals KsL Bezirksamt an die Verwaltung der brauch. Er besteht aus einem Dreibein, zwischen dessen Vorderstützen ein Cassisschneckengehäuse Karolinen, Palauinseln und Marianen ange.
ist, auf dem die Pandanusfrucht zerrieben wird. Gekocht wird am offenen Feuer in eisernen Töpfen, oder man bereitet die Speisen im polvnesischen Ofen zu. Waffen sind heute nicht mehr in Benutzung; früher waren Haizahnwaffen, Rochenstachelspeere, Holzspeere, Schlagringe und Schleudern im Gebrauch. Die Fischerei weist im Vergleich mit der auf den Karolinen keine Besonderheiten auf. Sie benutzt dieselben Geräte und kennt die gleichen Methoden. Als Fahrzeug verwendet man das Auslegerkanu (s. Tafel 180), das
eingeklemmt
—
—
und mit diesen dem KsL Gouverneur von Deutsch- Neuguinea unterstellt. Von da ab
gliedert
bestand die Bezirksverwaltung für die M. aus
einem Bezirksamtmann, einem Sekretär, einem Hafen- und Polizeimeister und einem Regierungsarzt, die sämtlich ihren Sitz auf Jaluit (s.
d.)
hatten.
Die bezirksrichterlichen Ge-
wurden im Nebenamt von dem Bezirksamtmann wahrgenommen. Bei der Vereinischäfte
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Marshallinseln 6
517
Marshallinseln 6
gung der M. mit dem Inselgebiet der Karolinen produkt der Südsee, der Kopra. Das größte usw. trat an Stelle des Obergerichts in Jaluit Handelsunternehmen in der Inselgruppe ist dasjenige von Herbertshöhe, jetzt Rabaul. die Jaluit-Gesellschaft (s. d.), die auf den Mit Rücksicht auf die friedliche Entwicklung konnte mit dem 1. April 1911 eine weitere Vereinfachung der Verwaltung erfolgen. Das Bezirksamt wurde in eine Station umgewandelt und der Bezirk dem Bezirksamt in Ponape anDurch Verfügung des Reichsgegliedert. kanzlers vom 17. Jan. 1911 (KolBL S. 109) wurde mit dem gleichen Zeitpunkt das Bezirksgericht Jaluit aufgehoben und der bisherige Gerichtsbezirk, umfassend die Marshallinseln und Nauru (s). d. dem Bezirksgericht Ponape zugeteilt. Die M. bilden somit seit diesem Zeit-
verschiedenen Inseln Händler angestellt hat,
um
von den Eingeborenen die Kopra aufzuAußer der Jaluit-Gesellschaft beauch noch die englische Firma Büros, Philp & Co., welche alle 2 Monate von Sydney aus ein Schiff nach den M. laufen läßt, Handel in der Gruppe. Daneben sind noch einige kleinere, selbständige Händler in den Die Statistik ist jetzt, wie hinM. tätig. sichtlich der Bevölkerung, so auch des Hankaufen. treibt
dels mit der der Ostkarolinen vereinigt.
Im
letzten Berichtsjahr, für das eine selbständige
punkt keinen selbständigen Verwaltungsbezirk Statistik vorliegt, nämlich 1910, wurden mehr. Das Personal auf der Station ist aber im 3277652 kg Kopra im Werte von 786636 übrigen das gleiche geblieben, nur daß an Stelle ausgeführt. Außer Kopra gelangten noch in des Bezirksamtmannes der Stationsleiter ge- geringem Maße Haifischflossen und Perlschalen
M
Die standesamtlichen Geschäfte so- zur Ausfuhr. Die größte Ziffer in der Ausfuhr nimmt heute in der Statistik der M. das Phoswahrgenommen. Die Missio- phat ein, das von der den M. angegliederten nierung der Insel erfolgt durch die katholischen Insel Nauru (s. d.) kommt. Die GesamtausMissionare der Gesellschaft vom Heiligsten Her- fuhr für die M. einschließlich Nauru betrug Bei der Einfuhr nehmen zen Jesu (s.d.), die seit einigen Jahren eine beson- 1910 1 296978 M. dere Präfektur für die IL eingerichtet hat. Außer- wie in den übrigen Inselgruppen der Südsee seit 1857 Nahrungsmittel, Gewebe auf den M. eine ameriund Bekleidungsdem ist schon kanische Mission, die methodistische sog. Boston stücke, Eisenwaren, Holz und Baumaterialien Mission (s. American Board und Deutsch-Neu- den breitesten Raum ein. (Wegen der neueren guinea, 5. Missionen) tätig. Regierungsschulen Statistik einschließlich der Ostkarolinen s. Ostgibt es in der Gruppe der Marshallinseln noch karolinen.) An europäischen Pflanzungsunternicht, die beiden genannten Missionsgesell- nehmungen ist vor allen Dingen wieder die schaften unterhalten jedoch auf ihren einzelnen Jaluit-Gesellschaft zu erwähnen, außer ihr Stationen dem vorhandenen Bedürfnis ent- haben aber auch noch auf einzelnen Inseln sprechend Knaben- und Mädchenschulen. einige Ansiedler Pflanzungen angelegt. So beDie weiße Bevölkerung im Bezirk der M. be- finden sich solche namentlich auf den Inseln trug am 1. Jan. 1911 (seit diesem Berichts- Likieb, Ujelang und Eniwetok. Die Gesamttreten
ist.
wie die Eingeborenengerichtsbarkeit werden von
dem
Stationsleiter
—
jahre besteht eine getrennte Statistik für die
fläche der Pflanzungen, die ausschließlich aus
Marshallinseln nicht mehr, sie ist vielmehr mit
Kokospalmen bestehen, beläuft sich auf rund 2500 ha. Auch die Eingeborenen haben in den
der der Ostkarolinen vereinigt) 172 Personen.
Nichteingeborene Südseeinsulaner waren da- letzten Jahren angefangen, die Kopra regel-
mals 435 vorhanden. Eine wesentliche Ver- mäßiger anzupflanzen. Sie beschäftigen sich schiebung in diesen Zahlen ist inzwischen nicht außer mit der Anlegung von Kokospalmpflaneingetreten. Die Eingeborenenbevölkerung zungen noch mit Fischfang und bringen auch, ist in den letzten Jahren gleichfalls gezählt wie schon erwähnt, in geringem Umfang Haiworden. Eine genaue Zusammenstellung hier- fischflossen und Perlschalen an. Zum eigenen
—
über findet sich in dem Amtsblatt von DeutschNeuguinea vom Jahre 1913, S. 270, woselbst auch die einzelnen Inseln aufgeführt sind. Danach betrug die Eingeborenenbevölkerung zu Anfang 1913 9569 Personen, darunter 3698 Männer, 3355 Frauen, 1347 männliche und 1169 weibliche Kinder. Der Handel in den M. beruht in der Hauptsache auf dem Stapel-
—
Bedarf pflanzen Inseln
üblichen
sie die
auch auf den anderen In den
Knollenfrüchte.
—
gilt
das deutsche Münz- und Währungs-
system.
Banken bestehen auf der Gruppe
M.
—
noch nicht. Den Verkehr mit der Inselgruppe und der Außenwelt vermittelt der Reichspostdampfer „Germania" der JaluitGesellschaft.
Daneben besteht
eine regelmäßige
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Marshallinseln 7
zweimonatliche Verbindung durch die Dampfer der
Finna Bums, Philp
&
in Sydney.
Co.
Martini
Marslnillinseln, apostolisches Vikariat.
Gebiet wurde 1899 auf
Wunsch
Das
der Regierung
Für den Auslandsverkehr geöffnet sind die in Angriff genommen, seit 1905 ist es selbstänHäfen von Jaluit und Nauru. Den Verkehr diges Vikariat der Missionare vom hl in der Gruppe selbst vermittein verschiedene Herzen Jesu (s. d.). Die Erfolge der erst Motor- und Segelschoner der daselbst handel- spät eintretenden katholischen Mission sind treibenden Gesellschaften und Ansiedler. Post- numerisch verhältnismäßig gering, aber qualianstalten befinden sich auf Jaluit und Nauru. tativ gute zu nennen; die Schwierigkeiten lieAn das Welttelegraphennetz sind die M. un- gen im Charakter und in den Sitten der Bemittelbar noch nicht angeschlossen. Vor kur- völkerung. Juli 1913 waren 6 Patres, 5 Brüzem ist indessen auf Nauru eine Großstation der und 14 Schwestern im Vikariat. 5 Hauptfür
drahtlose Telegraphie
errichtet worden,
die mit der gleichen Anlage auf
Westkarolinen in Verbindung steht
stationen (Jaluit, Arubo, Menen, Likieb, Arno)
Jap in den (s. Funkenund 72 Katechumenen; Krauß.
telegraphie).
Entdeckungsgeschichte. Bereits 1Ö26 sichLoaysa die nördlichste der M, 1528 Alvaro de Saavedra die südlichen Atolle, während MendaÜa 1567 die Inselgruppe durchsegelte. 1767 kam Wallis nach Bikar und Utirik (Ratakreihe), 1788 erforschten Marshall 7.
tete Garcia de
in 11
Schulen
sind
247 Kinder gesammelt. Augenblicklich sind 6 Pensionate mit 45 Knaben und 79 Mädchen vorhanden.
Das Deutsche wurde
hier
bald Unterrichts- und Bildungsspracbe.
In Krankenpflege wird sowohl von den Schwe-
stern
Jesu,
vom hl. Herzen von den Missionaren viel getan; den letzten Jah-
(Missionsschwestern 8.
d.) als
die Missionsgesellschaft ließ in
und Guilbert
die Inselgruppe (Ratakreihe) geren gegen 50 Missionare speziell dafür ausnauer, die 0. v. Kotzebue 1816/17 und 1824 bilden. wieder besuchte. Einzelne Inseln wurden M.-Gladbach 1909, Gott wül es. auch von Bond 1792, Mortlock 1793, Der- Literatur: Missionsberichte, Weißbuch. 10, 312. mott 1797, Bishop 1798 und den englischen Mirbt, Mission u. Kolonialpolitik. Tübingen Schiffen Ocean und Elizabeth 1804 und Monatshefte, Hiltrup, fortlaufend. 1910, 64. Linckens, Missionsj>'flicht u. Missions1809 entdeckt, andere erst später. DuperDers., Auf den dienst. Hiltrup 1910, 43 f. rey untersuchte 1823, Chromtchenko 1829 Schmidlin, Marshallinseln, Hiltrup 1912. und 1832, Hagemeister 1831, Schanz 1835, Die kath. Missionen in den deutschen Schutzdie Forschungsexpedition der Vereinigten Schmidlin. gebieten. Münster 1913, 182 ff. Staaten 1840, Cheyne 1845 einige Kubary, Martini, Erich, Marine-Generaloberarzt Prof. Steinbach, Faber, H. Schnee, C. Jeschko, Dr., geb. zu Neuenburg am 3. März 1867. ÄrztA. Krämer u. a. trugen später zu besserer Kaber-WilhelrnsKenntnis der M. bei, besonders aber auch liche Ausbildung auf der Akademie zu Berlin. M. machte an Bord S. M. S. die Schiffe der deutschen Marine. 1885 Samoa mit und wurden die Inseln unter deutsches Protekto- Falke 1897/99 die Wirren in übte während dieser Zeit neben seinem ärztrat gestellt Sapper. lichen Dienste Dolmetschertätigkeit zwischen Literatur: Zu 1/7: O. v. Kotzebue, Entdeckungsdem Kommando und den Eingeborenen aus. reite in die Südset und nach der Beringsstr. Weimar 1821 u. Neue Reise um die Welt. Nach Rückkehr in die Heimat zur bakterioWeimar 1830. F. Hager, Die Marshaü- logischen Ausbildung zum hygienischen Institut inseln, Leipzig 1886. F. Hernsheim. Die M. der Universität Berlin kommandiert, 1901 zum Mitt. Oeogr. Qtseüsch. Hamburg 1886/87. Institut für Infektionskrankheiten Robert Koch E. Steinbach, Die Marshallinseln u. ihre Bewohner, Verh. O. Erdk. B. 1895, S. 449 bis zu Berlin, Assistent Robert Kochs (s. d.) bis 488. A. Krämer, Hawai, Ostmikronesien und 1905, übernahm er dann zu Wilhelmshaven Samoa. Stuttg. 1906. Deutsche Seekarten die bakteriologische und die Malaria-Unter77 u. 113. Zu 2: S. Deutsch-Neuguinea. 1907 ins deutsche Schutzsuchungsstation. Zu 3: .4. Engler, Notizen über d. Flora d. MarschaUinseln in NotizblaU bot. Garten, Berl. gebiet Kiautschou nach Ostasien kommandiert, 1896. Zu 4: P. Schnee, Die Landfauna der 1909 in amerikanischen Diensten zu Marshallinseln in Zool. Jahrbücher Syst. Bd. Manila, Philippineninseln, zur Bearbeitung 20, 1904, 387 ff. Zu 5: Erdland, Die Stellung von Blutkrankheiten bei Nutztieren. Machte der Frauen in den Hüuptlingsfamilien. Anin thropos 1909. Ergebniste der Hamburgischen 1910/11 die Bekämpfung der Lungenpest Schantung (China) mit. Seit 1911 wieder Südsee.Expedition, 1914 ff.
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M
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Maschinengewehre
519
Wilhelmshaven.
Marutse oder Barutse (Barotse), Volk der Bantu des Sambesigebietes. Es nimmt eine
über die Tsetse-
herrschende Stellung in diesen Landschaften
Vorstand der bakteriologischen und MalariaUntersuchungsstation
zu Untersuchungen
Schriften:
krankheit und Schlafkrankheit, 1901/05; Untersuchungen Qber die Lungenpest, 1901/02; Untersuchungen über die Surra der Philippineninseln, 1909; Arbeiten der Malariaverhütung zu Wilhelmshaven, 1901/03; Experimenteller
ein,
sichtigung Ostasiens, 1907/11.
Literatur: F. Seiner, Ergebnisse einer Bereisung der Gebiets zwischen Okawango und Sambesi, Dove. Miü. a.a\cL Schutzgeb. Berk 1909.
ist aber innerhalb des Schutzgebiets Deutsch-Südwestafrika nicht sehr zahlreich.
Die Wohnsitze der M. erstrecken sich vom Maschi (s. d.) bis an die Victoriafälle des Sambesi. Als Verkehrssprache in dem von Beweis für die Artverschiedenheit der Piro- ihnen beeinflußten Gebiet dient eine Mischung plasmen und Trypanosomen, Manila 1909; ihres eigenen Dialektes mit demjenigen der zu Untersuchungen über die Ruhr in ihren ver- den Betschuanen (s. d.) zählenden, neuerdings schiedenen Formen, mit besonderer Berück- fast aufgeriebenen Makololo.
Marua
(s.
Tafel 58, 83, 126), Hauptort des
gleichnamigen und bedeutenden Lamidats der Residentur Garua im nördlichen Kamerun. Die Stadt liegt östlich vom Mandaragebirge am Tsanaga, der in den Logone fließt. Der Distrikt
von M.
ist einer
der
am
dichtesten besiedelten,
Mas ah et
Massait.
s.
Masai 8. Massai. Masaisteppe s. Massaisteppe. Masaraa, Ort, s. Madschame.
Maschi, Oberlauf des ehemals meist als Adamaua. Die Bewohner sind Funange-Fullahs (s. Fulbe Tschobe bezeichneten Linjanti (Deutsch-Südseit den Kriegszügen Rabehs westafrika). Der M. führt auf portugiesischem u. Tafel 58, 83) Gebiet auch den Namen Kwando. Der Fluß (s. d.) haben sich auch viele Bornuleute hier angesiedelt. Von ihnen stammt der Lehmbau der bildet eine Reihe von Armen und besitzt ein Häuser. Diese haben flache Dächer, mit trock- seitliches Überschwemmungsgelände, das nach nem Kuhmist gedeckt. Andere zeigen die Kegel- der Regenzeit teilweise unter Wasser steht. Als dachform der Musguleute. Die Einwohner sind Linjanti wendet sich der Fluß, der den CapriviAckerbauer und Viehzüchter; ihre Felder sind zipfel zwischen dem Hukwefeld und dem die Stadt die größte des Fulbereiches
;
Linjantibecken durchströmt, unter 23'^° ö. L. Nordkamerun. Die Stadt ist sehr weitläufig, da nach Nordosten, um schließlich bei Kasunsich immer mehrere Häuser zu Gehöften zusam- gula in den Sambesi (s.d.) zu münden. menschließen, die mit Lehmmauern umgeben Literatur: F. Seiner, Ergebnisse einer Bereisung des Gebiets zwischen Okawango und Sambesi, sind. Im Umkreis hegen eine Anzahl größerer Dove. Miü. a.a\d. Schutzgeb. Berl 1909. vortrefflich gehalten, die Pferde die schönsten in
Fulbestädte,
deren
Einwohnerzahl
mit
der
von M. 100000 übersteigt. M. ist ein Handels- Maschinenfabriken s. Industrie und Gezentrum der Fulbe und hegt an der Straße werbe. Maschinen für Verarbeitung kolonialer von Garua am Benue zum Schari. Die Besitznahme von M. war mit schweren Kämpfen Produkte s. Landwirtschaftliche Geräte und verbunden:
20. Jan. 1902 Gefecht bei M.: des Oberleutnants Dominik über die Scharen des Suberu, früheren Emirs von Jola; der Angriff des weit überlegenen Gegners scheiterte an dem wirksamen Feuer des vom Oberleutnant v. Bülow bedienten Maschinengewehrs. 5. Febr. 1903 Oberleutnant Graf Fugger v. Glött der Schutztruppe für Kamerun, auf dem Markt in M. vor seinem Zelt sitzend, von einem Fanatiker meuchlings mit vergiftetem Pfeil erschossen. Der Lamido hat seine alten Rechte behalten, zahlt aber jetzt Tribut an den Residenten in
Sieg
Vom Atlantik Passarge- Rath jens,
Literatur: Dominik,
Tsadsee.
Maschinen.
Maschinengewehre. Vertreten sind
in
den
Schutzgebieten (die für Neubeschaffung ausschließlich in Frage kommenden) Armee-, sowie ältere Marinemodelle, vielfach
mit erheblichen
Abweichungen in der Lafettierung. Die verhältnismäßig geringe Zug- und Tragkraft der einheimischen Tiere erschwert die praktische Verdieser wertvollen Waffe ; meist mußte
wendung
den leichteren Dreiwerden; für den Transport auf
die Schlittenlafette durch
fuß
ersetzt
Tragetieren usw.
kommt
letzterer ausschließ-
Fahrbares M.material besteht sowohl für Gespanne wie für Menschenhand. Eine Ausbildung von farbigen Mannschaften lich in Frage.
im Schießen mit dem M.
findet nicht statt. Alle
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Masken der Eingeborenen
520
Masingainseln
Form erkennen lassen, daß selbst die abaus der Nachbildung eines Menschen oder Tieres hervorging. Jedenfalls
Dienstgrade und die europäischen Mannschaf-
der
ten werden über die schnelle Unbrauchbar-
sonderlichste
machung
der M. in Fallen
drohenden Verlustes unterwiesen. Die Zahl der in den einzelnen Schutzgebieten vorhandenen M. und ihre Organisation unterhegt vielfachen Schwankungen. M.-aufstellung s. Befestigungen a 7.
bietet die
M M wie kaum
ein anderes Erzeugnis
der Phantasie des Verfertigen
.
der gleichzeitig
möglichst eindringlich auf die Zuschauer wir-
ken
will,
den größten Spielraum.
Dennoch
zeigen die M. der einzelnen Völker durchaus
Masingainseln s. Yictoriasee und Zwischen- Typen, die durch Überlieferung feststehen und ähnlich wie die Ornamentik (s. Kunst der Masitu, ältere, besonders in den 1860er und Eingeborenen) den „Rassengeschmack'* so 70er Jahren an der Küste Äquatorialafrikas sicher ausdrücken, daß die Zuweisung einer an ein bestimmtes Volk übliche Bezeichnung für die Wangoni (s. d.). unbestimmten Die Sitte, selten Schwierigkeiten bereitet. Maskat b. Ibaditen. M. zu tragen, ist fast in der ganzen Welt Maskataraber s. Araber. verbreitet oder doen verbreitet gewesen, roMaskatesel 8. Eselzucht. lynesien, von wo M. nicht bekannt sind, Masken der Eingeborenen (s. fcrbige Tafel). könnte sie in früherer Zeit besessen haben. In Zur Darstellung fremder Wesen bedarf der ein- Afrika und Ozeanien hegt das Maskenwesen in zelne einer Hülle, die möglichst dem Vorbilde den Händen Einzelner oder ist Sache der ähnelt und seine Persönlichkeit zurücktreten Männergesellschaften, die aus bestimmten läßt oder verbirgt. Da das Gesicht der individu- Anlässen Aufzüge, Reigen und Tänze einzelner ellste Körperteil ist, so wird es mit besonderer oder ganzer Maskengruppen veranstalten. Vorliebe zum Träger der Hülle gewählt. Diese M. Im letzteren Falle wird dabei meist eine öffentwerden als Gesichtsmasken vorgebunden oder liche Festlichkeit veranstaltet, bei der die durch Ansätze zu den ganzen Kopf umgebenden Maskenträger mit allerlei Attributen (TanzKopfmasken vergrößert. Hierzu kann die ge- schwerter, Tanzbretter usw.) und Lärmwöhnliche Tracht angelegt werden, die Regel ist instrumenten versehen erscheinen. Da die seengebiet.
M
M
—
indessen die
Wahl einer weitergehenden und
zu-
gleich neutralen Verhüllung des Körpers (der
ja gleichfalls individuelle Kennzeichen trägt);
mit Blättern oder Gras besetzte Schnüre oder
Ruten bedecken schenkel und
ihn, so
Arme
daß
nur die Unter-
freibleiben
(Melanesien),
oder er steckt, einschließlich aller Glieder, in
—
einem dichten Netzanzug (Westafrika). Gegenüber dem Maskenanzug, der anscheinend nur den Zweck der Verhüllung des Trägers hat und daher einfach gehalten ist, zeigt die Kopfmaske einen erstaunlichen Formenreichtum. Technisch handelt es sich der Regel nach um
Zauberei selbst älter
Vorstellungen
ist als die
von Seelen, Geistern und Göttern, so darf auch angenommen werden, daß die eine Sie dient zaubesehr alte Erfindung ist. rischen Zwecken, wenn man in China die Kinder vor Neujahrsabend groteske M. tragen läßt, damit der Dämon der Blattern vor ihnen erschrickt und sie verschont; wenn in Westafrika der Zauberer maskiert in den Wald geht
M
und
die
Dämonen
fortschreckt;
wenn ander-
wärts die Maskentänze das Wild für den Jäger herbeiziehen oder (Bismarckarchipel) Seuche
und Mißwachs abwenden sollen. Wie die Anwendungen der Flechttechnik und der Holz- zauberischen mit profanen Handlungen zuschnitzerei; allein sie hefern, obgleich sie an sammenhängen, so könnten mit diesen gegen sich schon in geschickten Händen sehr viel- außennenschliche Gewalten gerichteten M.
M
ergeben, doch oft nur das Gerüst, auch die M. ursprünglich verbunden sein, die an dem bemalte Rindenstoffe (Baining), Mark- zur Kriegstracht des Afrikaners gehören oder streifen (Sulka), Haut, Palmfasergewebe (West- die andererseits mit dem Schmuck verwandten afrika), Muscheln, Federn, Metallstreifen, Be- Gesichtsrahmen, die mit Zähnen, Muscheln usw. malungen u. a. angebracht werden. Die Dar- verziert das Gesicht des Kriegers in Neuguinea stellung selbst knüpft je nach dem Zwecke der umgeben und zum Teil verdecken; in beiden M. an menschliche oder tierische Formen an oder Fällen soll wohl der Gegner erschreckt werist phantastisch, wenn auch wohl immer dieDeu- den. An den Manismus (s. d.) und Totemistung durch den Eingeborenen, die Geschichte mus (s. d.) knüpfen die an, die den Lebender M. oder Einzelheiten des Ornaments oder den bei besonderen Gelegenheiten, wie Pubergestaltige
—
M
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Maskentanze
Massai
521
täts- und Totenfesten, die Seelen der Verstorbenen vorführen; diese Verknüpfung ist
(s. Tafel 118, 171), große hamitische Völkergruppe im nordöstlichen Deutsch-Ost-
besonders deutlich bei den froheren M. von afrika und dem benachbarten Britisch-OstMatupi, die aus dem mittels plastischer Massen afrika. Zu den M. zählt man außer den M. im übermodellierten Gesichtsteil des Schädels engeren Sinne die A sa oder Wa ndorobbo(s. d.) eines Angehörigen bestehen oder bei den Eulen- und die Wakuaf i (s. d.i. Nach Merker sind zumasken der Baining, den Kakadumasken von erst die Wandorobbo von Norden her in das Mövehafen, denen totemistische Ideen zu- Steppengebiet zwischen Kilimandscharo und grunde liegen. Auch in Westafrika fehlen die Victoria Njansa eingedrungen. Ursprünglich manistischen M. nicht, und den Tiermasken viehzüchtende Nomaden, wurden sie durch die könnten auch hier ursprünglich totemistische nachfolgenden Elkuafi oder Wakuafi verBeziehungen zukommen, wenn auch in neue- drangt und wurden in Busch und Steppe zu elenster Zeit die äußere Form durch die Jagd- den Jägern. Die Wakuafi ihrerseits verarmten trophäe bestimmt sein mag. Daß der Erfolg dann durch die Rinderpest und Kämpfe mit den zauberischer Maßnahmen oder die richtige und Wataturu (s. d.), so daß sie den zuletzt herangefahrlose Darstellung Verstorbener an be- drängenden M. in der ersten Hälfte des 19. Jahrh. stimmte Regeln gebunden ist, ist die natür- endgültig unterlagen. Sie sind zum großen liche Ursache für die feste Vereinigung der Teil am Meru, in Taweta, Kahe, Aruscha daran beteiligten Männer, und die notwendige tschini, Gedja, Nguruman und anderen Orten Geheimhaltung schließt sie fast ohne ihr Zutun seßhafte Ackerbauer geworden, während der zu religiösen Geheimbünden (s. d.) zusammen. kleinere das alte, freie Leben als Viehzüchter Sie knüpfen an den Animismus an und stellen und Viehräuber in derselben Weise weitersich unter den §chutz eines Geistes, den dann führt wie die M., oder sich den Wandorobbo ihre M. verkörpern (Dukduk [s. d.], Bismarck- angeschlossen hat und zu Jägern geworden
—
archipel,
Bundu
der Frauen
(1),
Westafrika ist Die M. sind seither bis zur großen Viehsterbe
usw.), aber die M. hat hier ebensosehr den
Zweck am Beginn der 1890er Jahre
der Darstellung als den der Verhüllung, denn gerade in der Unkenntnis über die Zugehörigkeit der Personen zu dem Geheimbunde hegt dessen Einfluß gegenüber den Frauen und Kindern, den Annen und Ungeweihten, die die Opfer des Terrorismus oder die Objekte der verwaltenden, richtenden oder polizeilichen Tätigkeit der Bünde sind. Mit dem Schicksal der Bünde verläuft auch die Geschichte des Maskenwesens. Fällt das Geheimnis, so bleiben schließlich harmlose Tanzmasken übrig, verliert der Bund seine politische Macht, so tragen schließlich Zollwächter und Ärzte M. (Westafrika).
die
unumschränk-
ten Herren des ganzen weiten Gebietes der
Massaisteppe
d).
(s.
und
seiner
Sie unterschieden
wesen.
Umgebung
ge-
verschiedene Pro-
vinzen und Bezirke, deren jeder ein eigenes Wappen auf dem Schild des Kriegers besaß farbige Kulturtafel von Deutsch-Ostafrika Abb. 1 u. 9). Oberhaupt aller M. war der el oiboni, der Oberpriester, dessen Sitz stets Köram Westfuß des Kilimandscharo war. perlich weicht der M. vom Bantu stark ab.
(8.
—
Er
ist
groß,
Kulturtafel
und Tafel
schlank und mager
von
(s.
Deutsch- Ostafrika
farbige
Abb.
1
118), die Hautfarbe kaffee-bis hell-
schokoladenbraun, das Gesicht oval und wenig die Augen etwas geschlitzt, das
Literatur: R. Andrer, tithnogr. Parallelen und prognath,
—
IL
Lpz. 1889. L. Frobeniu«, Die M. und Geheimbünde Afrika«, Nova Ada Bd. 74. Halle 1898. L. Karulz, Die afrilcan. Horner. M., Milt. Geogr. Oes. Lübeck 1901. Der«., Zur wesiafrikan. M. künde, Globus Thüenius. Bd. 79. Vergleiche
—
—
Haar
M. und Wakuafi ist gemeinsam; die Wandorobbo
leicht gekräuselt
dieselbe Sprache
besitzen einen eigenen Dialekt.
gemeinsam sind
Allen dreien
dieselbe Art einer unvollkom-
menen Beschneidung, bis zu einem gewissen Maskentänze s. Masken der Eingeborenen. Grad auch die Hüttenformen und die religiösen Massa, Sammelname für die Musgu (s. d.) Anschauungen. Die Bekleidung der M. bestand und Kotoko (s. d.) und bisweilen auch die ursprünglich nur aus Leder; heute hat der Heiden von Bagirmi. Nach Nachtigal ist M. Kattun auch hier gesiegt Im Kriegsschmuck früheein Wort der Bagirmisprache und bezeichnet ist gleichzeitig an die Stelle der korrekterweise nur die Musgu (s. d.). ren Helme aus Löwenmähne u. dgl. die VorPassarge- Rathjens.
Massage
s.
Medizin der Eingeborenen.
liebe für die Straußenfeder getreten
Kulturtafel
von
(s.
Deutsch - Ostafrika
farbige
Abb. 2
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522
Massaiaffen
und Tafel 118). Für die Frauen bezeichnend sind große, tellerförmige Halskrausen aus Eisen-, Kupfer- oder Messingdraht, die bis über die Schultern hinüberreichen, und lange,
—
Biologie. Berl. 1906. Stuhlmann, Beiträge zur Kulturgeschichte von Ostafrika. Berl. 1909.
Massaiaffen, die den Suluaffen
(s.
d.)
Weule. analoge
Umbildung gewisser Völker des nördlichen schwere Drahtmanschetten aus den gleichen Deutsch-Ostafrika im Einflußbereich der Massai Metallen um Ober- und Unterarm und die (s. d.). Unter dem Eindruck der UnwiderstehUnterschenkel. Meie Frauen schleppen dergelichkeit dieses räuberischen Hirtenvolkes haben stalt viele Kilogramm Metall mit sich herum, Dschagga, Wameru, Wakamba, Wataturu und des mannigfachen Ohrschmucks gar nicht zu manche andere Kleidung, Schmuck und Taktik gedenken. — Siedelungsform der M. ist der von der Massai angenommen, um selbst schreckeneinem Dornverhau kreisförmig umgebene Kraal hafter zu erscheinen. Weule. mit dicht aneinander gereihten Hütten. Diese hoch, 4—5 lang und 3 breit und bestehen aus einem von Pfählen gestützten und mit Ruten durchflochtenen Gitterwerk mit abgerundeten Kanten, das vor 1891 mit Rinderhäuten überdeckt wurde, während man sich seither mit einer 15—20 cm dicken Strohschicht behilft, die zolldick mit frischem Kuhmist bestrichen wird. Die unverheirateten Krieger (el moran) und die jungen Mädchen (ndito) wohnen gemeinsam in besonderen sind 1,50—1,75
wo
Kraalen,
m
m
m
es meist recht fröhlich hergeht.
Hauptbeschäftigung der Männer ist die Viehzucht; die der Moran die Vergrößerung der Herde durch Raub. Hauptwaffe ist dabei der lange, fast ganz aus Eisen bestehende Stoß2 speer und der feste, bemalte Lederschild. Waffe
m
der verheirateten Männer (el leichter
Bogen mit Pfeilen.
pest
(s.
d.)
und
am
moruo)
ist ein
Massaiesel
s.
Eselzucht.
Das von den Massai (g. d.) in Ostafrika gezüchtete Schaf gehört zu dea Massaisehaf.
Der ganze Körper Kopf und Hals scharf abbraunschwarz sind. Am Grunde des
Stummelschwanzschafen. ist
weiß, während
gesetzt
kurzen Schwanzes lagert sich Fettmasse in zwei großen Polstern ab. Dasselbe Schaf wird
auch von den Somali gezüchtet.
S. a.
Schaf-
Neumann.
zucht.
Massaisteppe wurde
einst jlas ganze hoch-
gelegene Steppengebiet Deutsch-Ostafrikas östlich
des Victoriasees,
am Fuß
des
Kilima-
ndscharo und Meru vorbei und nach Südosten nach Nguru genannt. Hier überall waren einst die Massai (s. d.) die gefürchteten Herren. bis
Heute nennt man
—
M
besser nur das
Land
Die große Rinder- südlich der versenkten Scholle des KilimaBeginn der 90er Jahre hat der ndscharo- und Merugebietes, das sich nach alten M.herrbchkeit für lange Zeit ein Ende Osten bis zum Panganigraben, nach Süden bereitet. Viele sind damals zugrunde gegangen, bis gegen Nguru, Kaguru, Ugogo, nach Westen Nur bis an die Landschaften Irangi, Ufiome, andere völlig verarmt und verelendet Besonetliche Stämme am Meru, am Kilimandscharo Umbugwe (s. alle diese) erstreckt.
am
—
Paregcbirge, wie auch solche auf eng-
ders nach Nordosten hin setzt sich die große
lischem Gebiet, haben sich allmählich wieder
Gneisscholle der M. mit den Steilrändern (Mardi
daß 1909 die alten Viehräubereien von
erholt, so
neuem
einzusetzen
begannen.
—
1904
be-
von Tschatschame und Lälätema oder Litema scharf ab gegen die
in der Massaisprache)
hauptete Hauptmann Merker die direkte Ab- 200—400 m tiefer liegenden Nachbargebiete. stammung der von den alten Hebräern, Die durchschnittliche Meereshöhe dürfte hier indem er sie noch vor 5000 v. Chr. Geb. direkt 1200 m betragen, weiter westlich in der Landaus Vorderasien herüberwandern ließ und sie schaft Balanga, am Fuß des gleichnamigen, gleichzeitig als Semiten ansah. Diese Hypo- 2100 m hohen Berges ist sie etwa 1500 m. Im
M
these
ist
durch nichts begründet und
allseitig
Westen
reicht
umgekehrt die M. an einen
200— 400 m betragenden Literatur: Merker, Die Massai.
Steilanstieg, oberhalb
1904;
dessen Ufiome, Uassi, Irangi sich ausbreiten.
Deutsch-Ostafrika. O.A. Fischer, Das asm Hand. Milt. d. Hamb. Oeogr. Oes. Hamb. 1885. Thomson, Through Massailand. Dtsch.: Lpz. 1885. v. Höhnel, Zum Rudolfsee und Baumann, Durch Stephaniesee. Wien 1891. Berl. 1894. Massailand zur Nilquelle. Kaiser, Rassenbiologische Beobachtungen über Arch. f. Rassen- u. Ots.das Massaivolk.
Der Übergang nach den Steppen des nördlichen Ugogo und des nordwestlichen Usigua
1910. Lpz. 1892.
2. Aufl.
—
—
— Reichard,
—
Berl.
M
—
—
d.) vollzieht sich orographisch fast unerÜber die Hochfläche der heben sich weithin sichtbar eine Menge schroff ansteigender Inselberge (s. d.), die, wie ihre Umgebung hauptsächlich aus Gneisen be-
(8.
merklich.
M
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Daneben
stehen.
auch Granite, seltener marckarehipels (Deutsch-Neuguinea) im
treten
sind
Reste,
die
bei
der
sehr
m
von
Massassi, kleine Landschaft in Deutsch-Ost-
lang
von der Landstufe des Makondehochlands (s. d.), nordöstlich von Madjedje (s. d.). Die wellige, von einer Verwitterungsdecke eingehüllte, 300—400 m hohe Fläche wird von zahlreichen Gneis- Inselbergen überragt, deren höchster, der Mtandi, etwa 940 m Meereshöhe erreicht. Am Fuß des letzteren liegt die Station M. der evangelischen
andauernden Abtragung eines Gebirgslandes erhalten blieben. Ihr Gestein ist nicht durchDer weg härter, als das der Umgebung. Lossogonoi unter 4° 4' s. Br. und 37° V ö. L.
m
NO
1
mit Eruptivgesteinskera.
Lir, offenbar
Diese Insel-
andere kristalline Gesteine auf. berge
Maße und Gewichte
523
Massait
afrika, liegt westlich
Meereshöhe relativer und 2091 mit 900 Scheint der bedeutendste dieser Berge. auch ein erheblicher Teil der M. und ihrer flachen Trockentäler dem schwachen Gefälle nach zum Pangani und damit zur Abdachung britischen Universities' Mission (s. Universiü. d. mit 746 Regen nach dem Indischen Ozean zu gehören, so ist tätenmission) 460 ist
—
M
m
mm
Uhüg. doch tatsächlich der weitaus größte Teil des im vierjähr. Mittel Gebietes ohne jeden hydrographischen ZuMassawa, Haien an der Nordküste der Gazellesammenhang mit dem Meer. Wir rechnen die halbinsel von Neupommern im Bismarckarchipel M zu den abflußlosen Gebieten des Hochlandes (Deutsch-Neuguinea), gebildet durch die gleichnamige Koralloninscl. Handels- und Pflanzungsvon Deutsch-Ostafrika (s. d. 5). station.
Die Regenvcrhältnisse sind noch ganz wenig bekannt. Zweifellos aber ist die M. eines der re^en-
Maße und Gewichte. L Längenmaße. 2. Fläund wasserärmsten Gebiete von Deutsch-Ostafnka. chenmaße. 3. Hohlmaße. 4. Gewichte, ö. BesonDas Mittel der Niederschläge dürfte, abgesehen dere Bestimmungen in den einzelnen Kolomen. von der Umgebung der höheren Inselberge, 500 mm Das metrische System ist 1. Längenmaße. Dornbusch und Grassteppe sind nicht erreichen. fast in allen Kulturstaaten amtlich eingeführt die' Hanptformen der Vegetation, die letztere auf die besseren und häufiger durchfeuchteten Böden mit Ausnahme von England und seinen KoloDiese Gegenden nien, Rußland und den Vereinigten Staaten. der weiten Mulden beschränkt. bergen auch heute noch reiche Mengen von Groß- Wegen der in der Literatur noch öfters vorwild aller Art.
Die
kommenden
etwa 27000 qkm große M. ist hauptim Norden bewohnt, in dem seit
alten
Längen bezeichnungen seien
hier einige Vergleichsangaben angeführt:
sächlich
die
Grenzen der
M
hinausgreift.
Dezimalfuß
1 preuß.
1907 bestehenden Massaireservat der Bezirke Moschi und Aruscha (s. d.), das etwas über
Irangi (s. d.) gehörige M. soll, was wohl etwas hoch geschätzt, noch etwa 9000 Massai
1 engl.
dazu
wenige
Wandorobbo
die Volksdichte
(s.
=
Fuß 0,833333 preuß. Dezimalfuß 0,9661806 Paris. Fuß 1,029722 engl. Fuß 0,383853 m.
1 Rhein.
bergen,
- 1,2000 Rhein. Fuß - 1,235666 engl. Fuß =
0,376624 m.
Hier noma-
auf ziemlich genau 6000 qkm etwa 11 300 Massai (s. d.), 8000 im Bezirk Aruscha, Die übrige, zu Kondoa3300 in Moschi. disieren
Danach würde
Fuß
1,159417 Paris.
=
=
=
Fuß = 0,304794 m; 1 Paris. Fuß m; 1 m = 3,280869 engl Fuß;
0,324839 1
d.).
m=
1 geogr.
der ganzen
3,186200 Paris. Fuß. Meile (15 - 1 Äquatorgrad)
-
7,420438 km. Der Viehbestand ist seit ML 0,8 betragen. 0,134763 geogr. Meile - 0,621382 engl. der schweren Rinderpest ums Jahr 1900 1 km Meile. wieder zu beträchtlicher Größe gestiegen. 0,143762 Man schätzt die Rinder und das Kleinvieh 1 russ. Werst = 1,066781 km
=
=
—
—
geogr. Meile.
Moschi der M. in den Bezirken Aruscha Kondoa-Irangi jetzt auf 45000, 200000
—
29000, 58000
—
1
=
Literatur: v. PriUwitz u. Oaffron, Das MassaiReservat in 1:200000. M. a. d. d. Sch. 1910. Obst, Der ösll. Abschnitt der Großen OstMit/, d. Oeogr. Oes. Störungszone. afrik. Hamb. 1913. F. Jäger, Das Hochland der RiesenkraUr, Teil IL M. a. d. d. Sch. Ergh. 8, Ihlig. 1913.
=
0,914392
Faden
=
m;
1
=
111306,58 m.
1 nautische (See-)Meile
1
km =
=
1855,11
gewöhnliche englische Meile 1523,972 i
m;
1
engl.
=
1609,315 m. 0,621382 Statute Miles; 1 London oder
(Statute) Mile
—
m = 1,093623 Yards. m = 2 Yards; 1 m
1,828767
0,546816 Fathoms.
1 Äquatorgrad
-
Massait oder Mosahet, St. Joseph, 181 m hohe plateauartige, bewohnte Korallenkalkinsel des Bis-
Yard
1 engl.
100O0, 100000 Stück.
m
1 alte preuß.
;
1
km =
Rute
=
=
5000 Fuß
=
0,656179 London Miles.
12
Fuß
=
3,766242 m.
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Maße und Gewichte 2
m-
1
Fuß
Fuß
3,078444 Paris.
=
3,186200 rheinische
0,404671 ha; 1 ha
3,280899 engl.
Fuß
=
2,655166
Im Kapland
Die englischen L. sind: Wie Furlongs Chalnes Poles
80 10
8 1
1
Yard«
320 40 4
Im Kapland sind Mile Roods
5,5
8000 1000 100 25 16,5
1
China
=
Morgen
Square Roods Square Feet Square Incbes
144
-
1
144
600
1
2
Quadratmeile hat 302,38027 Capsche Morgen.
Capscher Morgen hat 2,11654 engl. Acres oder 0,00331 engl. Quadratmeilen.
1
12
Cape Roods = 12,396 engl. Fuß Cape Fuß = 0,314855 m. In
der Landesvermessung. Die Einheit bildet der Capsche Morgen = 8565,18 qm = 85,65 a
0,8565 ha.
1 engl.
Feet
12
1 1
gelten noch besondere F. bei
die L.
425,94385 1
1
6280 660 66
1760 220 22
1
Inches
Feet
- 0,915332 - 109,25 a.
Dessjatina
jatina; 1
preuß. Dezimalfuß.
1
Maße und Gewichte 3
524
=
= 4,1 32 Yards.
Zum Vergleich sei preuß. Morgen
bildet die Längeneinheit die chine-
=
=
=
noch erwähnt, daß ein alter 2553,2 qm; 1 a
25,532
a=
0,039166 preuß. Morgen ist und eine alte Quadratrute 14,18458 qm umfaßt
=
preuß.
= 360 Pu (Faden) Morgen = 180 Quadratruten). 2 Faden) (1 1800 Tschi (Fuß). 1 Tschang (Rute - 10 Tschi 100 Tsun (Zoll) 1000 Fan Mit Rücksicht auf Kiautschou ist noch zu (Linien). Die Werte für diese Maße schwanken bemerken, daß von den chinesischen F., deren stark. In den Vertragshäfen wird 1 Li meist Werte je nach der örtlichkeit aber stark 6,668 a 644,58 m, 1 Tschi — 35,813 cm gerechnet, schwanken, 1 Mäu (chines. Acker) 6,668 ha sonst auch 1 447,19 oder 575,5 m. In (auch 631 qm), 1 King (= 100 Mäu) (auch 2453 qm), 1 Quadrat-Li 0,198226 qkm, 500 m. Kiaufcchou rechret man jetzt 1 Li sische Meile oder Li. 1 Li
= =
=
= «
=
U=
=
=
1 qkm = 5,04474 Quadrat-Li, 1 ha = 0,149968 Flächenmaße, mit der Einfahrung des meKing, 1 a = 0,149968 Mäu ist. In Kiautrischen Systems in der Mehrzahl der Kulturtschou rechnet man jetzt 1 Mäu oder Mou länder ist das System der F. sehr vereinfacht. 921 qm. Danckelman. 1 qm = 100 qdm = 10000 qcm = 1000000 3. Hohlmaße sind Raummaße in Gestalt von qmm. Gefäßen bestimmter Form und Grüße zur Ab1 Ar (a) = 100 qm, 1 Hektar (ha) = 100 a messung von Flüssigkeiten oder trockener 10000 qm; 1 qkm = 1000000 qm Substanzen. In Deutschland und anderen 10000 a = 100 ha. Ländern, in denen das metrische System einDie englischen Flächenbezeichnungen sind: geführt ist, von Flüssigkeitsmaßen das Liter; 1 1 Wasser wiegt bei 4° 1 kg (s. i S Gewichte), 1 HektoUter (hl) =100 1. Von l Ii < OD U «ST* Trockenmaßen in Deutschland früher der 2.
=
u 1
Roods
Ü
MO 1
4 1
10 2,5 1
160 40 16
-
4
100 000 43 560 25 000 10 890 4 356 10 000 30,25 625 272,25
4840 1210 484
1
engl.
=
Quadratmeile
=
2,5898945
0,3861161 engl. Quadratmeile
C=
M
k
qkm
;
1
qkm
= 0,018161
Scheffel, namentlich in der Landwirtschaft geseit Einführung des Systems geschieht die Abmessung wichtsbestimmung (kg bzw. dz; s. In England ist die Gallone (gallon)
bräuchlich;
metrischen
durch GeGewichte). die Einheit
des Hohlmaßes für feste schüttbarc und für
= 4,544 = 4 Quarters = 8 Pints = 32 Gills. In Ländern englischer Zunge der Bushel = Vs Quarter = flüssige Substanzen. 1 Imperialgallon
deutsch. Quadratmeile.
Quadratmeile (= 55,0629 qkm) = 21,26067 engl. Quadratmeilen =5506,29 ha = 21566 preuß. Morgen. engl. Quadratmeile = 0,0470352 alte deutsche Quadratmeile. qkm -— 0,8787184 russ. Quadratwerst 1 mss. Quadratwerst 1,138021 qkm. ha = 2,471143 englische Acres; 1 Acre alte deutsch.
;
=
=
1
8 Gallonen, besonders im Getreide-, Mehl- und
Das Gewicht eines sich nach Korngröße und Gewicht der betreffenden Substanz; so ist z. B. in New York das Gewicht eines bushels Weizen zu 60 und Mais zu 56 lbs Salzhandel
Busheis
eingeführt.
richtet
spezifischem
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Maße und Gewichte
(8. 4.
4
Gewichte) angenommen.
Reich
1
Im
britischen
=
36,348 1; ihm entGewichte) Weizenmehl.
Imperialbushel
cwt
Maße und Gewichte 6
525
Als Eichbehörden fungieren die Bezirks-
und
Distriktsämter des Schutzgebietes. In der Ver-
ordnung ist bestimmt, daß nur solche Maße und y2 4. Gewlehte. Im Kleinhandel Ostafrikas werden Gewichte verwendet werden dürfen, die von den noch vielfach die arabischen (Sansibar-) und zuständigen Bezirks- oder Distriktsämtern geenglischen Gewichtseinheiten benutzt, in Kiau- stempelt worden sind. Auch in Kamerun — und Deutsch-Neuguinea dürfen für das t schon die chinesischen. 1 kg= 1000 g; 1 g 10dg=100cg= 1000mg. 1 1= 10 dz 1000 kg. Zumessen und Zuwiegen von Waren im öffent1 preußisches Pfund 500 g. England lichen Verkehr nur die Maße und Gewichte der und Kolonien sowie Vereinigte Staaten: Maß- und Gewichtsordnung für das Deutsche 1 lb (engl. Pfund, Avoir du pois Pound) Reich angewendet werden (s. für Kamerun: 16 Unzen (Ounces) 453,593 g 256 Drach- GouvV. vom 6. April 1894 [KolBL 1894, 301]; men (Drams) 7680 Gran (Avdp Grains). für Deutsch-Neuguinea: GouvV. vom 27. Aug. 1 ton (Tonne) 200 cwt (Zentner, Hundred- 1912 [AmtsbL 1912, 185]). Besondere Eichbeweight, Gentweight) 2240 lbs. In vielen hörden bestehen in diesen Schutzgebieten bisher Plätzen der Vereinigten Staaten (z. B. New nicht. In Togo finden nach der GouvV. vom York) sowie einigen englischen Kolonien (z. B. 15. Febr. 1897 (KolBl. 1897, 225) und Bek. Jamaika, Sandwichinseln) wird in- vom 28. Juli 1909 (KolBl. 1909, 886) die im die Tonne zu 2000 lbs, der Zentner Deutschen Reich bestehenden gesetzlichen (unter dem Namen „Cental") zu 100 lbs an- Vorschriften Anwendung auf das Zumessen genommen. Rußland: 1 russ. Pfund und Zuwägen von Palmkernen und PalmöL 40 russ. Pfund. China: Zugelassen sind nur Maße von folgenden Grö409,5 g; 1 Pud 1 Katti (Catty) 604,79 g; 1 Pikul 100 ßen: Katti. Sansibar: 1 Frasil (Frassila, Frassla) für Palmkerne 100, 50, 20, 10, 5, 2, 1, 0,5 1 12 Mönn (Maunds) =- 16,166 kg. Busse. für Palmöl 20, 10, 5, 2, 1, 0,5 1 5. Besondere Bestimmungen In den einzelnen Bei den vor die Verwaltungsbehörden dieses Kolonien. InDeutsch-Ostafrikageltennach Schutzgebiets gebrachten Rechtssachen wird, der GouvV. vom 15. Nov. 1912 (abgedruckt im sofern die Maß- und Gewichtsangaben nicht auf KolBl. Nr. 3 von 1913, Seite 87) die §§ 3-5 Meter, Ar, Liter und Kilogramm und deren der Maß-und Gewichtsordnung für das Deutsche Teilbetrag oder Vielfaches lauten, die UmReich. Nach § 2 der GouvV. kann jedoch rechnung in diese Werte gegen eine SonderIn durch Bekanntmachung des Gouverneurs für gebühr von Amts wegen vorgenommen. bestimmte Arten von Betrieben sowie für be- Samoa bestehen über das Zumessen und Zustimmte Waren, insbesondere für den Verkehr wägen von Waren im öffentlichen Verkehr noch von und nach dem Auslande, die Anwendung keine amtlichen Vorschriften. Die insulare und Bereithaltung auch anderer Maße und Ge- Lage des Schutzgebiets inmitten der amerikaniwichte gestattet werden. Die Eichung erfolgt schen und englischen Interessensphäre hat es nach § 3 der Verordnung durch Eichbehörden, bis jetzt nicht ratsam erscheinen lassen, den deren Zahl und Sitz durch Bekanntmachung des dortigen Gewerbetreibenden die ausschließliche Gouverneurs bestimmt wird. Bei der Eichung Benutzung der deutschen Maße und Gewichte sind die vom Gouverneur noch festzusetzenden vorzuschreiben. Es werden somit daselbst im Stempel- und Jahreszeichen anzuwenden. Ein- Handelsverkehr neben den deutschen auch geführte, nicht gebrauchte Meßgeräte, welche noch ausländische, namentlich englische Maße In Kiautschou von einem Staats- oder Gemeindeeichamt inner- und Gewichte verwendet. halb des Deutschen Reichs oder der KsL Deut- gilt für die Verwendung heimischer Maße und des Gouv. vom 18. Sept. schen Normal-Eichungskommission nach den Gewichte die Bek. Vorschriften der Maß- und Gewichtsordnung 1905 (AmtsbL 1905, 187), danach wiegt die für das Deutsche Reich geeicht sind, dürfen Unze (Liang) 36,1 g und das Katti (Tschin) nach § 4 der Verordnung ohne Neueichung an- 577,6 g. Das Hohlmaß Tou enthält 54,0408 1 gewendet werden. Die Verordnung ist am und das Kuan 0,5784 Liter. Ein Katti wird 1. April 1913 in Kraft getreten. In Deutsch zu 16 Liang, ein Tou zu 96 Kuan gerechnet. Südwestafrika sind durch GouvV. vom Von den Längenmaßen muß der Tischlcrfuß 8. Nov. 1899 (veröffentlicht im KolBl. 1900, 55) 320 mm und der Schneiderfuß 340 mm entKrauß. die deutschen Maße und Gewichte eingeführt. halten. spricht
z.
B.
(s.
—
=
—
=
— =
=
=
—
= =
—
=
—
—
=
-
=
=
- -
=
—
—
—
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526
Massedegebirge
Matriarchat
Massedegebirge s. Togo, 3. Bodengestaltung. der Deutschen Handels- und PlantagengesellMassoko, Ort, 8. Langenburg. schaft und der Londoner Missionsgesellschaft. Massubiii, zu den Bantu gehörender Stamm, der den Osten des Linjantibeckens im CapriviMate Iotas s. Ngulü. zipfel (Deutsch-Südwestafrika) bewohnt. Matengohochland, Deutsch-Ostafrika, der Mastix s. Harze 4. Rand des Njassabeckens südlich der vom unteMas na s. Fang. ren Ruhuhu (s. d.) durchflossenen Senke bis zur ii
Mata'afa, eigentlich ein Titel, der von der DorfFaleata in Tuamasaga, Upolu (Samoa), verliehen wird. Durch den letzten Trager desselben bekann t geworden (s. Samoa 7 d). Bei übernähme der Schutzherrschaft des Deutschen Reichs über Savai'i und Upolu erhielt M. den Titel eines Ali'i „sili", „Groß-Häuptling" statt „Tupu", „König". Starb 1912. Krämer. Matabata, s. Ostafrikanischer Graben, Großer. Matafele s. Apia. Matambwe, Wa-, zu den Makonde in Deutsch-Ostafrika gehörige Völkerschaft im Geschaft
.
biet des mittleren
Grenze gegen Portugiesisch-Ostafrika. Mehrere aus Gneis und Granit zusammengesetzte Gebirgszüge streichen viel als
dem Njassa
parallel, steigen
weniger schroff von seinen Ufern empor das Livingstonegebirge
(s.
d.),
erreichen
auch nur gegen 2000 m Meereshöhe. Häufig treten gewaltige Anhäufungen von hausgroßen Granitblöcken auf, gelegentlich
Höhen wohl
dem
stärker als
Kigonsera, 1140
m
ü.
Verstecke
See benachbarten
im Osten, wo sie in M, nahe dem das
d.
Gebiet ostwärts gegen Ungoni
und unteren Rovuma. Noch zenden obern Rowuma
als
Die Regenmengen
für Siedelungen benutzt.
sind reichlich, an den
(s.
d.)
begren-
gelegen, noch 913
mm
zu Li vingstones Zeit (1866) erfüllten sie das (achtjähr. Mittel) betragen. Hochgebirgsbusch ganze Rovumatal unterhalb der Ludjendemün- und grasiges Land bilden hauptsächlich die dung; seither sind sie als Stamm durch dieWan- Vegetation des fruchtbaren und auch für goni völlig zersprengt. Ihre geringen'Reste sitzen Viehzucht geeigneten Landes, das bisher ganz jetzt im Massassi- und Newalagebiet und auf wenig Vieh hat Gegen den See hinab wird etlichen Flußinseln
im Rovuma
selbst.
Weule.
Matandu, Fluß in Deutsch-Ostafrika, entspringt in Donde (s. d.) in 440 m Meereshöhe und fließt in der für das südliche Vorland von Deutsch-Ostafrika vorherrschenden Richtung,
die Vegetation steppenartiger, dürftiger.
Die Zahl der Wamatengo (b. d.) betrug 1912 13400. Sie sind ganz hervorragende Ackerbauer. Die wichtigsten Feldfrüchte sind Mais, Bohnen, Erbsen. In der Nähe des Sees sitzt ein Zweig der Insgesamt wohnen auf den Wanjassa (s. d.). 6000 akm kaum 26000 Menschen. M. wird gelegentlich zu Ungoni (s. o.) im weiteren Sinne gerechnet. Es gehört jetzt ganz zum Bezirk bsongea (s. d.).
nach Ostnordost zum Ozean, wo er wenig (s. d.) mündet. ist ungefähr 260 km, nur die untersten 55 führen auch in der Trockenzeit Uhlig. Literatur a. Njasm. Wasser. Zwei seiner von Südost, ebenfalls Materialienverwalter stehen in Klasse 8a aus Donde kommenden Nebenflüsse, der Gesamteinkommen Malembo-Nembue und der Liwale (s. d.) sind der Besoldungsordnung; ihr steigt von 4350 auf 6900 M. MagazinaufBeher beträchtlich länger als die Matanduquelle. Von (Klasse 9b), die mindestens ein Jahr im Magader Quelle des ersteren bis zum Meer sind es beschäftigt Schutzgebietes zindienst eines etwa 330 km. Etwa von seiner Vereinigung waren und sich einwandfrei geführt haben, mit dem Liwale führt der M. dauernd Wasser, können zu einer Prüfung als M. zugelassen wenn auch zeitweise auf Strecken nur unter d. h.
nördlich von Kilwa-Kissiwani
Seine Länge
dem
Sande.
Matanesa
Uhlig. s.
werden.
v.
Matete, Fluß,
Nissan.
Matia
s.
König.
Njarasa.
s.
Logone.
Matankor, 1. Inselgruppe der Admiralitätsinseln im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea), bestehend aus Pak (s. d.) und Tong (s. d.). 2. Teil der
Matiom s. Matombo,
Bevölkerung der Admiralitätsinseln
Matriarchat.
Ostafrikanischer Graben, Großer. Ort,
s.
Uluguru.
Das Kind eines Paares kann Matautu, große Dorfschaft auf Savai'i (Sa- Namen, Rang, Stammeszugehörigkeit vom moa) mit 5 Teilen und dem Inlanddorf Vaipoüli Vater oder von der Mutter erhalten. Rechnet (s.
Samoa
7 c).
M. hat
leidlich
(s. d.).
guten Riff-
man
es zur
Familie des Vaters, so entspricht
im
hafen, nahezu den einzigen guten Ankerplatz
dies der Sitte der Vaterfolge (Patriarchat),
von
anderen Falle der Mutterfolge. Letztere wird
Savai'i,
außer Salelolöga
(s. d.).
Station
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527 oft als M. bezeichnet, das im eigentlichen Sinne Schutzgebiet aus einer Reihe natürlicher LandMutterherrschaft in der Fa- schaften besteht, in deren jeder alle Arten in milie bedeutet, wobei übrigens die Kinder der je einer besonderen Rasse vertreten sind. Regel nach der Gewalt eines Mannes, und zwar Schriften: Zoologie in „Deutschland und seine
lediglich die
des Vaters oder des Mutterbruders unterstehen.
Kolonien im Jahre 1896", Berl. 1897; Die Unabhängig vom M. entwickelt sich (etwa Säugetiere Deutsch-Ostafrikas, Berl. 1895; Die Erbgang) die Gynäkokratie, die Megachiroptera des Berliner Zoolog. Museums, politische Herrschaft einer Frau im Staate. Berl. 1899; Bilder aus dem Tierleben, Stuttg. Wie es Völker gibt, die Mutterfolge und selbst 1904. M. anerkennen und trotzdem politisch von Mateehinga, Wa-. 1. Zweig der Wamuera Männern regiert werden, so erscheinen andere (s. d.). Diese Matschinga sitzen an der Küste mit patriarchalischer Organisation gelegentlich Deutsch-Ostafrika8 zwischen Lindi und Kilwaunter weiblichen Häuptlingen. Kissiwani. 2. Zweig der Jao (s. d.) in Pordurch
—
—
tugiesisch-Ostafrika. Literatur: Backofen, Muüerrtcht. Basel 1897. Dargun, MuUerrecht und Raubehe. Brest. 1883. Matten s. Technik der Eingeborenen 6. Friedrichs, Ursprung des Matriarchats in Mattreßfiber s. Kokosfasern. Zeitschr. f. vergl. Rechlsw. 1889. Köhler, Matumbi, Name zweier Landschaften in Einführung in die Rechtswissenschaft (8. 4, 40). Leipz. 1912. Möllmann, Rechte und Pflich- Deutsch-Ostafrika. 1. M., auch die Matumbiten (S. 186 f). Berl. 1913. Morgan, Bystems berge genannt, gehört zum Vorland von of consanguinity and affinity of the human Deutsch-Ostafrika (s. d. 5), erhebt sich als Washington 1871. Meyer, Felix, family. hügeliges Land, mit schmalem FlachlandWirtschaft und Recht der Herero. Berl 1905. Schürte, Urgeschichte der Kultur. Leipz. 1900. streifen an der Küste, südlich des Kufiji bis Ders., Alter»Hassen «. Männerbünde. Berl. zu 630 Meereshöhe. Nach seinem Aufbau,
—
—
—
— —
—
—
m
1902.
Thilenius.
aus flachgelagerten Schichten ein tatkräftiger Mjao, der sich des Jura, auch der Kreide, ist M. den küstenden 1870er Jahren zum Beherrscher des nahen Plateaus im S (s. Muera, Makonde, Noto) Makondeplateaus aufwarf und von dort aus nahe verwandt, nicht aber nach seinen Formen. mit seinen zusammengelaufenen Banden den Denn die einstige Tafel ist durch die Erosion ganzen Südosten Deutsch-Ostafrikas tyranni- völlig zerschnitten. In den wenig durchlässigen sierte. 1899 mußte er vor der deutschen Kalken und Schiefertonen, in a den ziemlich hauptsächlich
Matschem ba,
in
Schutztruppe giesische
auf das benachbarte portu- festen Sandsteinen finden sich häufig ausGebiet flüchten, wo er nach weiteren geprägte Rückenformen. Hierin unterscheidet Einfällen auf deutsches Gebiet sich M. von dem mit ihm verwachsenen, aber
oftmaligen
1908 gestorben
viel
ist.
weicher modellierten Kissi
(s.
d.).
In M.
Ewerbeck, Uber einen Besuch bei sind seit 1909 eine größere Anzahl von Höhlen KolBl. 1896. Der*., Der Ma- entdeckt worden, die den Eingeborenen als chemba-Aufstand. KolBl. 1899. Weule. Schlupfwinkel dienten. Die Regenmengen
Literatur:
-
Machemba.
Matsehie, Paul, Professor, Kustos am ZooloMuseum zu Berlin, geb. 11. Aug. 1861 Seit 1883 Assistent des Ornitholögen Professor Cabanis und freiwilliger Hilfsarbeiter am Zoolog. Museum zu Berlin. 1887/90 Hilfsarbeiter, dann Assistent an diesem Museum, 1890/92 Verwalter der Reptiliensammlung, von 1892 an Verwalter der Säuge-
mm
Hängen 1250 erDie Vegetation besteht oft aus dich-
dürften auf den östlichen
gischen
reichen.
zu Brandenburg a. H.
tem Buschwald, manchmal aus parkartigem
tiersammlung,
seit
1895 Kustos.
große Anzahl von Säugetieren
M. hat eine
und
Reptilien
aus den Schutzgebieten zuerst beschrieben
und
durch zahlreiche Veröffentlichungen und Einwirkung auf die dort tätigen Forscher die
Kenntnis namentlich der Säugetierwelt unserer Kolonien gefördert. Er machte besonders darauf
aufmerksam, daß die Säugetiere
in viele
geographische Rassen zerfallen, und daß jedes
Gehölz (s. Usaramo). M. eignet sich gut zum Ackerbau, der am stärksten am |Fuß von M. t an der Küste betrieben wird, in der Umgebung von Ssamanga. Kibata, Sitz einer Nebenstelle des Bezirks Kilwa (s. d.), liegt am Osthang von M., 20 km von der Küste. Die Niederschläge betragen 1140 im fünfjähr. Mittel. In der Mitte der Regenzeit, im Febr., tritt oft Nachlassen der Regen ein (vgl. Deutsch-Ostafrika 4).
mm
M.
ist
streifen
3700
qkm
groß (wovon 500 auf den Küsten-
kommen) und gehört größtenteils zum BeNorden zum Bezirk Rufiji. Die
zirk Kilwa, der
Bevölkerung besteht aus etwa 22600 Wamatumbi d. 1); die Dichte ist also 6. Die wichtigsten Feldfrüchte von M. sind Sorghum, Mais, Bohnen,
(s.
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Matumbiberge
528
Maniok, Erdnüsse, Sesam. In der Nahe der Küste liegen mehrere Baumwoll- und Kautschukpflanzungen.
Zw
Maultierzucht
Maulbeerbäume, Morus nigra und M. alba, aus Persien bzw. China stammend, jetzt durch Kultur über die wärmeren und ge-
W. Bornhardt. Oberßächengest. DeuUchOdafrikas. Berl. 1900. - Uber mäßigten Zonen der ganzen Welt verbreitet, Höhlen: Thurmann im KolBl. 1910 S. 664 liefern in ihren Blättern die Hauptnahrung 1911 S. 660 (m. Skizze). der Seidenraupen (s. d.) Volkens. M. gehört als ein Teil von Ubena im Maulesel (Equus hinnus), ein unfruchtbarer
Literatur: u. Oeol.
die u. 2.
(s. mandierenden Generals im Heere; dem KomMilitärtierärzte s. Veterinäroffizicre. mandeur der Schutztruppen über sämtliche Militärverwaltung. Oberste VerwaltungsAngehörigen der Schutztruppen diejenige eines behörde für die Schutztruppen ist das BKA., Divisionskommandeurs; dem Gouverneur eben- in welchem die Schutztruppenangelegenheiten eigentlichen
alle
Reichsgebiete
Disziplinarstrafgewalt eines Divisions- in einer miütärischen Abteilung, dem Komkommandeurs; dem Kommandeur der Schutz- mando der Schutztruppen, bearbeitet werden. truppe für Deutsch- Süd westafrika diejenige In den Schutzgebieten werden die Verwaltungseines heimischen Brigadekommandeurs; den gesebäfte der Schutztruppe unter der Aufsicht Kommandeuren der Schutztruppe für Deutsch- des Gouverneurs und der Oberleitung des KomOstafrika und Kamerun und den Stabs- mandeurs der Schutztruppe durch die Intenoffizieren der Schutztruppe für Deutsch-Süd- dantur wahrgenommen. S. Intendantur. Der falls die
westafrika,
bezirks
die
Kommandeure
sind,
diejenige
Regimentskommandeurs
—
Während
Militär- Intendantur sind die Verwaltungsbehörden der heimischen Schutztruppe, wie Magazinverwaltungen, GarMiütärbauverwaltungen, worden nisonverwaltungen,
eines
eines
übertragen
vorstehend be- Bekleidungsdepots, Lazarettverwaltungen sonur auf die weißen wie die Kassenverwaltungen unterstellt Die Schutztruppenangehörigen erstrecken, ist das Verwaltungsvorschriften der Schutztruppen materielle Strafrecht mit Einschluß des Dis- lehnen sich an die Vorschriften für die Heeres-
ist.
zeichneten
sich
die
Vorschriften
ziplinarstrafrechts für die farbigen Angehörigen
verwaltung an.
Nachtigall.
MannKamerun durch
der Schutztruppen, für die farbigen
Mille s. Mile. Millerainierte Stoffe, Stoffe (Kaki, Kord V. des RK. vom 22. März 1906 (KolGG. 1905 usw.), die nach dem Verfahren der „Millerain S. 85) und für die der ostafrikanischen Schutz- G. m. b. H., Mühlenbeck bei Berlin" imprägschaften der Schutztruppe für
truppe durch V. des RK. (KolBl. S. 790
ff)
erster Stelle die
vom
niert worden sind. Sie besitzen zwar nicht eine Es sind an absolute Wasserdichtigkeit, haben aber den Grundsätze des Reichsstraf- Vorteil, daß sie auch in vollständig nassem Zu7.
Sept. 1910
geregelt worden.
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Tafel 127. Deutsches Kolonial-Lexikon.
Auswaschungen am Südufer der
Zu
Insel Meilinilla
I
Artikel: Marianen.
Aufn. von Schönian. Marianen, Deutsch-Neuguinea).
Zu Artikel: Marianen.
Aufn. von Schoninn.
Krhebung im Südwesten der
Insel
Kuta (Marianen, Deutsch- Neuguinea).
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wodurch auch
bei
Armen oder im Gesicht zeigen, müssen wenn möglich, unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Denn bei richtig ein-
d. h. nicht ver-
den,
Regen eine Ausdün-
sich,
stände luftdurchlässig bleiben, filzen,
Minengesellschaften
561
Milli
stung des Körpers ermöglicht wird.
MIHI s. Mite. Millionenfische (Millions)
Nachtigall.
Behandlung kann der ML beim Menschen einen günstigen Verlauf nehmen.
geleiteter ärztlicher s.
Malariall b ß3.
Milow, Ort, s. Upangwa. Milzbrand ist eine ansteckende, durch den Milzbrandbazillus verursachte, schnell verlau-
v. Ostertag.
Mimbar
(arab.),
Kanzel,
Mimikry nennt man
s.
Moschee.
in der Zoologie die täu-
fende Krankheit, die bei Einhufern, Rindern, schende Ähnlichkeit eines Tieres mit einem anSchafen, Ziegen, Schweinen und Hunden, ferner dern Tiere, welches irgendeine gefährliche Waffe, beim Wilde auch in den Kolonien vorkommt. einen schlechten Geschmack oder dgl. besitzt
Der M. kann von den Tieren auf den Menschen (mit Bienen, Ameisen) oder mit leblosen bzw. übertragen werden. In bestimmten Gegenden ungenießbaren Gegenständen der Umgebung. der M. ständig auf; solchen Gegenden ist Sie gewährt ihrem Träger Schutz gegen manche, gemeinsam, daß sie infolge sumpfiger Beschaf- nicht aber gegen alle Feinde. S. Gespenstheutritt
fenheit
oder
häufiger
Überschwemmungen
dauernd feucht sind. Wenn in solchen Gegenden Milzbrandkadaver unverscharrt hegen gebheben sind, können aus den aus dem Körper mit dem Blute austretenden Milzbrandbazillen Milzbrandsporen sich entwickeln, die sich jahrelang in ansteckungsfähigem Zustand zu erhalten vermögen. Die Erscheinungen und der Verlaul des M. sind
schrecken, Spanner
und Spinnentiere.
Dahl.
Mimosen werden im gewöhnlichen Sprachgebrauch meistmit Akazien (s.d.) verwechselt, vielfach bezeichnet man auch mit M. alle Leguminosenbäume Laube.
mit besonders zartgefiedertem Echte M. sind in der Mehrzahl ameri-
kanische Kräuter und Sträucher. ren Kreisen
bekannt
ist
die
In weite-
Mimosa pudica
Ein durch die Reizbarkeit ihrer Blätter. verschieden. Die Tiere können plötzlich erkranken Flußufer- und Sumpfgewächs des und schon nach wenigen Minuten wie vom Schlage häufiges zentralen Afrikas, vor allem Adamauas, ist
getroffen zugrunde gehen (schlagartiger M.). In anderen Fällen dauert der M. mehrere Stunden bis zu einem Tage (akuter M.). Hierbei zeigen die Tiere plötzlich große Mattigkeit, Muskclzittcrn, Appetitmangel, leichtes Aufblähen und im weiteren Verlauf oft blutigen Durchfall oder blutige AusDie flüsse aus den natürlichen Körperöffnungen. Körperwärme der Tiere ist fieberhaft gesteigert. Bei den Kühen versiegt die Milch plötzlich. Endlich kann der M. einen langsameren Verlauf nehmen
die
Volkens.
M. exasperata.
Mimosenrinde Minaret
s.
Gerberakazien.
Moscheeturm, s. Moschee. Minengesellschaft, Hanseatische s. Han(arab.),
seatische Minengesellschaft.
Minengesellschaften. In den deutschen Schutzgebieten gibt es eine größere Anzahl von
und erst nach 2—7 Tagen zum Tode führen (sub- Gesellschaften, deren Tätigkeit auf den Betrieb akuter M.). Bei diesem Verlaufe beobachtet man des Bergbaus gerichtet ist. Diese Gesellaußer den bereits geschilderten Krankheitserschei- schaften, die im weiteren Sinne auch als M. nungen rasche Abmagerung, fortschreitenden Verangesehen werden können, bieten in ihrer fall der Kräfte und zuweilen Kolikschmerzen. Bei Schweinen wird vielfach eine ein- oder doppel- rechtlichen und tatsächlichen Gestaltung nicht* seitige Schwellung des Halses mit Atemnot und Besonderes. Daneben gibt es aber in den schnarchendem Atemgeräusch beobachtet toten Milzbrandtieren findet
man
blutigen
Bei
Abgang
Schutzgebieten, besonders in Deutsch-Südwest-
Anzahl von Gesellschaften, denen aus dem After, Schwellung und schwarzrote Ver- afrika, eine färbung der ganzen oder eines Teiles der Milz, un- ausschließliche Bergrechte ohne Beschränkung ronnene, teerartige Beschaffenheit des Blutes, auf einen bestimmten Bergbaubetrieb zustehen. flaurote Verfärbung eines Abschnittes oder des Diese Einschränkung der allgemeinen Schürfganzen Dünndarmes, Schwellung der Lymphund Bergbaufreiheit erfolgte teils dadurch, daß drüsen und Blutungen an verschiedenen KörperGesellschaften Minenrechte von den Eingestellen. i
Auf den Menschen kann der M. durch un- borenen erwarben, und dieser Erwerb später Umgang mit M.tieren oder deren die Anerkennung der Regierung fand Teils
vorsichtigen
Besonders ge- beruhen die Rechte auf einer Verleihung durch Die Erteilung von die Kolonialverwaltung. den Händen oder anderen unbedeckten Körper- Minenkonzessionen erfolgte insbesondere in den Personen, die sich mit M. an- 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts in dem teilen haben.
Kadavern übertragen werden.
fährdet sind Personen, die Verletzungen an
Bestreben, hierdurch zur Belebung des Bergder Ansteckung Anschwellungen an den Hän- baus und zur Erschließung der Schutzgebiete
gesteckt haben und bei denen sich als Zeichen
Bd. IL
36
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Minenkammern
562
Die zurzeit wichtigsten M. in den deutschen Schatzgebieten sind: Die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südweatafrika, die South West Africa Company Limited, die South African Territories Limited, die Hanseatische Minengesellschaft, die Kaoko-Land- und Minengesellschaft, die OtaviMinen- und Eisenbahngesellschaft. (Wegen der Einzelheiten s.d.) S. a. Bergrecht. Meyer- Gerhard.
Bergbauinteressenten zu einer M.
ist
innerhalb
der deutschen Schutzgebiete bislang nur in Dcutßch-Südwestafrika erfolgt. In § 12 der
Stamm
kannteste sind
in
Kamerun.
sind die Bakossi
wahrscheinlich
Mischvölker
Der be-
(s. d.).
Sie
zwischen
Bantu- und Sudannegern. Passarge- Rat hjens.
Minihastämme
I
:
Minenkammern. Ein Zusammenschluß von
Mioiän
Manengubahochlandes
beizutragen. Die spatere Entwicklung erschütterte aber den Glauben an die Zweckmäßigkeit dieser Politik, da sich die erteilten Rechte vielfach als ein Hemmnis für die Entstehung eines Bergbaus erwiesen.
s.
Miniegruppe.
Minsirowald. große Waldfläche in DeutschNach den Feststellungen des Ostafrika. Forst assessors Dr. Holtz im Jahre 1907 erstreckt sich der M.-W., die einzige Holzquelle größeren Umfanges im deutschostafrikanischen Seengebiet, die den Holzmarkt desselben nachhaltig mit großen Mengen Holz aller Sortimente versehen kann, von DeutschBuddu im Kagerabogen bis ins englische Gebiet hinein. Der Wald umfaßt ca. 29800 ha mit verstreuten größeren und kleineren Grasflächen. Bestocktes Areal ca. 20000 ha. Sumpf-
Verordnung über den Geschäftsbetrieb der Diamantenregie (s. Diamantengesetzgebung) waldcharakter tritt nur in der Nähe des Kagera vom 25. Mai 1909 wurde die Schaffung eines Aus- und der kleineren, mit ihm in Verbindung schusses vorgesehen, der bei allen wesentlichen,
stehenden Wasserläufe hervor. Hier verschwin-
det der sonst vorwaltende Podocarpus milandas allgemeine Interesse der Diamantenförderer jianus var. arborescens (musisimu) und wird erbetreffenden Fragen gutachtlich gehört werden setzt durch den brettwurzelbildendeu „musilu". sollte. Diese Gesetzesbestimmung bot den AnMeist Kernwuchshochwald mit ziemlich deutlaß zu der am 22. Febr. 1910 erfolgenden Grünlicher Scheidung von Ober- und Unterbestand, Nach den ersteres bis 30 dung einer M. in Lüderitzbucht. m hoch. Einzelmischung überSatzungen hat die „Lüderitzbuchter M." den wiegt. Bodenbedeckung krautartige Gewächse
Zweck, die Interessen des gesamten Bergbaus und Gras. Boden fetter Ton und tonhaltige des Schutzgebietes, insbesondere die des Lüdealluviale Lehme. Durchschnittliche Stammzahl ritzbuchter Diamantenbergbaus zu vertreten. pro ha 4ö0 Oberholz, 1300 Unterholz; OberJede natürliche oder juristische Person, welche bestand hat ca. 25 m, Unterbestand ca. 12 m Bergwerkseigentum oder Abbaurechte im Höhe im Mittel. Der Haubetrieb würde eine Schutzgebiete im freien Wettbewerb erhoben nutzbare Holzmasse von ca. 70 Festmeter pro hat, kann Mitglied der Kammer werden. Wähha liefern der ganze Vorrat ist auf ca. 1 400000 rend anfänglich den Inhabern von BergbauFestmeter geschätzt bei einer Jahreslieferung Sonderrechten die Mitgliedschaft versagt war, Danckelman. von 50000 Festmeter. ;
ihnen der Beitritt unter Festsetzung einer Mioko, Insel aus gehobenem Korallenkalk am Höchstgrenze für ihre Stimmberechtigung späSüdrand von Neulauenburg (s. d.) im BismarckDie Lüderitzbuchter M. archipel (Deutsch-Neuguinea) mit trefflichem Sie nimmt die besitzt keine Rechtsfähigkeit. Hafen, einer Station der deutschen Handels- und Interessen des Bergbaus in mannigfacher RichPlantagengesellschaft der Südseeinseln (s. d.) tung wahr. Obgleich ihr der Charakter einer und Kokospalmenpflanzung. Der Hafen wurde öffentlichrechtlichen Korporation nicht inneschon 1878 für Deutschland erworben. wohnt, wird sie von den Behörden vielfach gutMiombo, 1. Fluß, s. Mkata-Ebene. 2. Ort achtlich gehört. und Baumwollstation s. Mjombo und Mkataist
ter gestattet worden.
Literatur:
Jahresberichte
der. Lüderitzbuchter
Minenkammer.
Meyer-Gerhard.
Minenkonzessionen
s.
Minengesellschaften.
Bergbau und die einzelnen Mineralien unter ihrem Namen.
Mineralien
Minhadj Islam,
s.
s.
(arab.),
Scheria
Miniegruppe.
bekanntes
Rechtsbuch
i.
1.
Die
Stämme
der
M., sechs
an der Zahl, sitzen an den Südhängen des
Ebene.
Miombowald
s.
Mjombowald.
Miozän, Bezeichnung für den ersten Abschnitt des jüngeren Teiles der Tertiärformation, der Zeit, in der sich in Europa ein großer Teil der Braunkohlenlager bildete. Ablagerungen der Miozanzeit mit marinen Fossilien finden sich im Südosten von Deutsch-Ostafrika, im Hinterland von Lindi und Kilwa sowie in Deutsch-Süd westafrika, südlich von Lüderitzbucht im Diamantengebiet;
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563
Miradj
Diamanten scheinen
zum
hier
Teil in diesen
rinen Miozänschichten enthalten gewesen tu sein
Gagel.
Miradj
Mohammed, Miraji
Himmelfahrt des Propheten
(arab.),
s.
Feste des Islam.
s.
Feste des Islam.
Miramho, schichte der
Held aus der Ge-
größte
der
Wanjamwesi
(s.
Deutsch-
d.) in
M. hatte mit seinen Rugaruga, seinen Kriegern, um 1870 den ganzen Nordwesten von Unjamwesi erobert, schlug 1871 die gegen ihn ins Feld ziehenden Araber und erstürmte auch*deren Handelsemporium Tabora. Auch die von Süden her ins Land gedrungenen Ostafrika.
C.
Misahöbo
Werckshagen,
Berl.
1900; Die Missions-
methode der röm.-kath. Kirche
:
Allg. Miss.-Zeit-
Die ev. Mission als Kultunnacht, BerL 1905. Die innere Berechtigung und Kraft d. Christentums z. Weltmission: Allg. Miss.Zts. 1906; Die Preußische Landeskirche u.
schrift 1901
;
die Auslandsdiaspora: Deutsch-Evangelisch
im
Auslande 1906; Die Landeskirche des Königebenda 1908; Die Ansprüche der Mission an die alte
reichs Sachsen u. die Auslandsdiaspora:
Christenheit:
Basler Missions-Magazin
1909;
Mission und Kolonialpolitik in den deutschen
Tüb. 1910;
Schutzgebieten,
Eigenart
Die
der deutschen Mission, Basel 1910; Die Watuta (s. d.) zwang er zu seiner Gefolgschaft und siedelte sie in den Landschaften Ugalla deutsch-evangelische Diaspora im Auslande, Halle a. S. 1910; Die Bedeutung der Mission und Ugomba an. Nach seinem 1886 erfolgten für die kulturelle Erschließung unserer KoloTode versuchte der Unjanjembefürst Sikki
oder Sike das
rasch
neuem zur Blüte zu
zerfallende
Reich von
bringen, doch hat das die
Besetzung Taboras durch die deutsch-ostafrikanische Schutztruppe 1890 und Sikkis
seinem eigenen Quikuru
(s.
Tod
in
d.) verhindert.
nien: Verhandlungen d. Deutschen
Kolonial-
kongresses 1910; Quellen zur Geschichte des
Papsttums u. des römischen Tüb. 1911; Ärztliche Kolonien: Münchener Medizin. 1911 Nr. 47; Die Frau in
Katholizismus, Mission in den
3. Aufl.,
Wochenschrift
der deutschen Literatur: Wiaemann, Unter deutscher Flagge quer durch Afrika. Berl 1889. 5. Aufl., 1902. evangelischen Auslandsdiaspora IL, der deutGraf Schweinitz, In Deutsch-Ostafrika in schen Kolonialmission, Marb. 1912. Krieg und Frieden. Berl. 1894. Weule. Mirgani, isl. Bruderschaft, s. Derwische.
—
Mirht, Carl, ordentl. Professor der Kirchen-
Mirliton, Instrument zur Veränderung der Stimmklangfarbe; einseitig mit einer Membran verschlossenes Rohr, in das hineingesungen oder 21. Juli 1860 in Gnadenfrei i. Schlesien. M. -gesprochen wird. In Südkamerun (Fang) wie in habilitierte sich 1888 in Göttingen, wurde 1889 Kultgerät, in Deutsch - Ostafrika außerordentl. Professor in Marburg, 1890 da- Europa Kinderspielzeug. S. a. Musik und selbst ordentlicher Professor, 1903 Konsisto- Musikinstrumente der Eingeborenen. v. Hornbostel. rialrat und Mitglied des Konsistoriums zu Misahöhe, Sitz der Lokalverwaltung des Kassel, erhielt 1909 den Charakter als Geheimer Konsistorialrat, wurde 1912 an die Universität gleichnamigen Verwaltungsbezirks (BezirksGöttingen versetzt. Vorlesungen über die amts) in Südtogo. 1. Das Bezirksamt M. Mission in den deutschen Kolonien hielt er wurde im Jahre 1890 als Station gegründet; Sommersemester 1909 an dem Kolonialinstitut es hegt im zentralen Togogebirge in nächster in Hamburg (s. Hamburgisches Koloitial- Nähe des Francoispasses, etwa 8 km von institut), im Wintersemester 1910 an der Palime, dem Endpunkt der Inlandbahn Loinc-
an
geschichte
Dr.
theol.,
der
Geh.
Universität
Konsistorialrat,
Göttingen, geb.
am
—
—
Kolonialschule in Witzenhausen (s. d.) und Palime entfernt, mit dem es durch eine Fahrmehrfach an der Universität Marburg, bei seiner straße verbunden ist. In M. werden regelBerufung nach Göttingen wurde ihm ein Lehr- mäßig Regenmessungen angestellt. Bei M.
auftrag für Missionswissenschaft übertragen.
befindet sich eine größere Regierungsversuchs-
1913
pflanzung. In der
M. Deutsch - Ostafrika und 1 deutsch - Südwestafrika. Veröffentlichungen bereiste
betr. Mission u. Kolonien:
Klutö
ist
Nähe von M. auf dem Berge
ein Schlafkrankenlager eingerichtet,
Der deutsche Pro- das unter der Leitung
eines Regierungsarztes
Dem
Bezirksamt M. unterstehen als V erDie Bedeutung d. Pietismus f. die Heiden- waltungsnebenst eilen die Stationen Ho (s. d.) mission, Allgemeine Missionszeitschrift 1899; und Kpandu (s. d.). Seehöhe 470 m. Mittlere Die evang. Mission unter d. nichtchristl. Völkern jährliche Regenmenge 1639 (Mittel aus 14 testantismus
u.
d.jHeidenmission, Gießen 1896;
steht.
mm
am
Ende
d. 19.
testantismus
Jahrh. in: Der deutsche Pro-
am Ende des
19. Jahrh., hrsg.
von
bis
17 Beobachtungsjahren).
tungsbezirk M.
Der Verwalvon den Grenz-
2.
erstreckt sich
30*
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Misanga
564
flüssen Volta
und Dsawoe im Westen
bis zur
Mischlinge
Bedeutung eigentlich nur in den Schutzgebieten
Westgrenze der Landschaften Ati, Towc, Deutsch-Südwestafrika und in Samoa erlangt, Täkpla, Game, Nuatjä, Atakpame und Akposso da in den übrigen Schutzgebieten, von vereinzelim Osten und vom Breitenparallel 6° 20' bzw. ten Ausnahme^ abgesehen, Eheschließungen dem durch die Dajimündung gehenden Breiten- zwischen Weißen und Farbigen nicht vorgeparallel
kommen
schaften
M. nur um eheliche Verbindungen zwischen männlichen weißen Ansiedlern und farbigen Frauen. Der umgekehrte Fall, daß eine weiße Frau einen Farbigen geheiratet hätte, ist wohl in Deutschland, in den Schutzgebieten selbst aber nicht vorgekommen. Die Frqge der Gültigkeit derartiger M. nach deutschem Recht ist bestritten. Früher sind solche Ehen von den Standesbeamten in den Schutzgebieten beurkundet worden. Neuerdings weigern sich aber die Standesbeamten in Samoa und Deutsch-Südwestafrika, M. zu schließen. Die Weigerung,
im Süden bis zur Südgrenze der LandTapa und Ntribü im Norden. Der Beumfaßt den südlichsten Teil des Togogebirges und der ihm östlich und westlich vorgelagerten Inselberge bzw. Bergketten. In ihm liegen die fruchtbarsten wald- und regenreichsten Gebiete Togos (s. Tafel 193). Die Zahl der Eingeborenen des Bezirks M. beträgt 140000 Köpfe; es treffen 14,8 Personen zirk
—
auf das Quadratkilometer. Die Eingeborenen gehören zum größten Teil der Ewebevölkerung an; die Bewohner der Landschaft Agotime gehören der Ga- Völkergruppe (s. Ga), die der
Landschaft Kunja
sind.
Auch handelt
es sich bei diesen
den Guangvölkern die das Obergericht in Windhuk in mehreren zahl- Entscheidungen ausdrücklich gebilligt hat, reiche isolierte Volksstämme, welche nach den gründet sich auf die §§ 4 u. 7 SchGG., weil dort bisherigen Forschungen in die bekannten grö- gesagt ist, daß die Eingeborenen den Vorßeren Völkergruppen nicht eingereiht werden schriften über die Eheschließung und die Bekönnen es sind dies die Stämme der Wowawora, urkundung des Personenstandes in den SchutzGuämang, Borada, Tete" mang, Bowiri (s. Buem), gebieten nur insoweit unterliegen, als dies Akpafu (s. d.), Santrokofi (s. d.), Bakpele durch KsL Verordnung bestimmt wird. Eine (Likpe) (s. d.), Bogö (Achlo) (s. d.), Lolobi (s. d.), solche Sonderbestimmung ist aber für die Einßalka (s. d.), Awatime (s. d.), Lögba (s. d.), geborenen bisher nicht ergangen. (Hierüber Tafi (s. d.) und Njangbö (s. d.). Dank der Gerstmeyer, Das Schutzgebietsgesetz, Berl. natürlichen Befähigung der Eingeborenen und 1910, J. Guttentags Verlag, Anm. 7 zu § 7 des dank der intensiven auf deren wirtschaftliche, Schutzgebietsgesetzes, S. 30.) Die Zahl der in geistige und sittliche Hebung gerichteten Tätig- Deutsch-Südwestafrika bestehenden M. bekeit der Verwaltung und der Missionen gehört trägt etwa 40; die Zahl der iL in Samoa wird die Bevölkerung des Bezirks M. zu der kulturell eher noch etwas höher sein. Wegen der Befortgeschrittensten Togos. Der Bezirk M. urteilung der Mischlinge, ihrer Zahl in den ist reich an ölpalmen in verschiedenen Teilen deutschen Schutzgebieten, ihrer Rechtsstellung Krauß. des Bezirks betreiben die Eingeborenen Baum- s. Mischlinge. wollbau; auch der Kakaobau ist in Zunahme Mischkolonien s. Kolonien, Arten der. (s.
d.) an.
(s.
d.)
Außerdem leben im Bezirk M.
;
—
;
begriffen.
Klimatabelle
s.
Togo.
v.
Zech.
Misanga oder Fluß-M., Volksstamm von Bantunegern am Ngoko in Kamerun, flußabwärts kleiner
Plehn ein
Mischkultur
s.
Zwischenkulturen.
Misehlich, Adam, Professor, Bezirksleiter
in
von Molundu. Sie sind nur ein Togo, geb. 28. März 1864 zu Nauheim b. DannStamm, der nach Schätzung von stadt. war nach Absolvierung des evangel.
M
kaum 1000
großes
Seelen umfaßt, aber über
Gebiet
ausgebreitet
ist.
Sie
Missionsseminars in Basel 1890/97 Missionar und in Togo, ist seit
in der Goldküstenkolonie
am
Fluß und auf den 1897 im Dienste des Gouvernements von Togo, Inseln. Sie sind zur Hauptsache Fischer und über 12 Jahre Bezirksleiter von Kete-Kratschi; Schiffer. Verwandt sind sie mit den Kuna- beschäftigte sich außerdem eingehend mit der bembe (s. d.) und den Bombassa (s. d.). Lehrbuch der Haussasprache. Schriften: sitzen besonders dicht
Passarge-Rathjens.
haussanischen
Sprache,
Berl.
1902; Wörter-
Mischehen. Unter M. versteht man eheliche buch der Haussasprache, Berl. 1906. Verbindungen zwischen Angehörigen der weißen Mischlinge. 1. Terminologie. 2. AnthropoloRasse einer- und denen der farbigen Rasse gische Beurteilung der M. 3. Erfahrungen über M. andrerseits. Die Frage der IL hat praktische 4. Gesellschaftliche Beurteilung der M. 5. Zahl
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Mischlinge 1
565
der M. in den deutschen Schutzgebieten. stellung der M.
6.
Rechts-
Mischlinge 2
Tonwseud
über die vor etwa 100 Jahren durch
Paarung von Weißen und Polynesierinnen entM. sind die aus der Paarung standene Bevölkerung von Pitcairn, deren erste 1. Terminologie. von Individuen verschiedener Rassen hervor- Generation K 1 -Bastarde) mit einer Ausnahme f gehenden Nachkommen. Bei Tieren und Pflanzen dunkles Haar, dunkle Augen, olivenfarbene ist die Benennung Bastard üblich, die früher Haut zeigt, wogegen in der folgenden Generadas uneheliche, sozial tiefer stehende Kind be- tion (F2-Bastarde) schon einige Individuen
und
jetzt für eine Lokalform, die aus so dunkel wie Tahitier, andere so hell wie von Weißen und Hottenotten „Nation der Bastards" (s. d.) einander in derselben Familie gebräuchlich ist. Der Terminologie des Tier- v. Luschan fiel in der Kapkolonie das Auflüchters ist die Bezeichnung Halbblut ent- treten von guten, reinen, alten Hottentottenlehnt, die jedoch das Verhältnis der „Blut- typen bei den Nachkommen von M. auf. u mischung nur dann wiedergibt, wenn man Fischer hat die Bastards von Rehoboth sich gegenwärtig hält, daß die Eltern außer anthropologisch und genealogisch genau unterden eignen auch die Eigenschaften ihrer Vor- sucht, und damit als erster wissenschaftlich
zeichnete
der Paarung
entstandene
auf dio Nachkommen übertragen. einwandsfreie systematische Beobachtungen Paaren sich M. nicht untereinander, sondern geliefert. Die außerordentlich wichtigen Ermit einer der Stammformen oder Angehörigen gebnisse sind die folgenden: Die Vererbung einer dritten Basse, so eitstehen sog. abge- folgt denselben Regeln wie bei Tieren oder leitete Bastarde, für die eine reiche Nomen- Pflanzen; die physische Leistungsfähigkeit fahren
klatur besteht,
um
wesentlich aus gesellschaft-
(Widerstandskraft bei Anstrengungen, Hunger, von Weißen, Durst, Krankheiten) übersteigt eher die der Eltern als daß sie darunter bliebe; die FruchtMulatten (Kinder von Weißen und Negern), barkeit ist nicht vermindert, doch steht dahin, Zambo (Indianer u. Neger), Mestizen (Weiße ob das für alle Rassenmischungen gilt; ein u. Indianer), Terzeronen (Weiße u. Mulattinnen Vorherrschen mütterlicher oder väterlicher od. Mestizen), Quarteronen (Weiße u. Terze- Rasse ist nicht nachweisbar, vielmehr stehen lichen
Gründen etwa
die
M.
Indianern, Negern in Amerika zu bezeichnen:
ronen) usw. 2.
die Bastards durchaus in der Mitte zwischen
Anthropologische Beurteilung der M. Anthro-
pologisch sind die
Nachkommen
eines Nord-
deutschen (nordeuropäischc Kasse) und einer Spanierin (südeuropäische Rasse) ebenso M. wie die Kinder von Deutschen und Japanern, Franzosen und Negern, Holländern und Hotten-
Europäern und Hottentotten, und jede Rasse prägt dem Bastard die Merkmale auf, die sie als dominierende besitzt. Mittelformen sind die Bastards auch in psychischer Beziehung, insofern sie unter den Weißen, aber über den
Hottentotten stehen.
Diese Ergebnisse haben
und Samoancrn usw. Sie grundsätzliche Bedeutung. Sie zeigen den M. vereinigen körperliche und geistige Eigenschaf- als echte Zwischenform, schließen die Enttotten oder Chinesen
ten beider Eltern. Einen Einblick in die Konsti- stehung einer neuen „Mischrasse" durch Vertution der M. verheißt der Umstand, daß die Ver- erbung aus und weisen die Spaltung der elter-
erbung beim Menschen nach den Mendelschen Kegeln (s. d.) stattfindet. Die Schwierigkeit der Beurteilung wächst, wenn auf die Generation des M. (Fl) eine zweite (F2) folgt, die aus der Paarung von M. und M. oder von M. und Stammform hervorging. Hier sind nicht nur M. zu erwarten, die dem M.-elter ähneln, sondern neben neuen Kombinationen auch Individuen, die in bestimmten Merkmalen einer oder der anderen Stammform gleichen, da bei der Vererbung die in dem Fl-Bastard verbundenen Eigenschaften sich in der folgenden Generation wieder trennen, so daß eine „Entmischung" ( v. Luschan) eintritt. Boas berichtet diese Spaltung bei M. von Indianern und Weißen,
lichen Eigenschaften in den F2-Bastarden nach.
Da
hiermit
die
Gültigkeit
von allgemeinen
Regeln für den Meuschen erwiesen die Hauptsätze für alle
ist,
so gelten
M. überhaupt. Anders
steht es mit Fragen, die nicht verallgemeinert werden dürfen und noch an anderen M. nachzuprüfen sind. Dahin gehört die Ein-
wirkung der psychischen und sozialen welt
(s.
d.)
auf die M.,
die
Um-
Merkmale der
einen oder der anderen Elternrasse ausmerzen
oder modifizieren kann, ferner die Frage ihrer Fruchtbarkeit. Bemerkenswert ist hier das
Ergebnis der nordamerikanischen Statistik, nach der M. von Negern und Weißen eine geringere Fruchtbarkeit zu haben scheinen, weil
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Mischlinge 6
die
fast
immer M.
heiratenden
Mischlings-
frauen weniger oder minder lebensfähige Kinder gebären (Fehlinger), während
Fischer
den „Bastards" eine Fruchtbarkeit von Kindern für die einzelne Ehe fand. 3. Erfahrungen über M. Das Ergebnis anthropologischer und genealogischer Untersuchungen stimmt mit der Erfahrung Uberein, da sich in alten Kolonialländern unter Beamten, Kaufleuten, Ieuisch-Üstaixika. Die speziell für Ostafrika zugewandt haben. Der Evangelische diese Kolonie (1886) begründete Bielefelder Mis- Afrikaverein (s. d.) ist seit 1896 in Lutindi sionsgesellschaft (s. d.) hat zwei Arbeitsgebiete, (Usambara) im Interesse der sozialen und kulin Usambara seit 1887 mit 7 Stationen darunter turellen Hebung der Eingeborenen tätig (s. a. Hohenfriedberg mit 810 Getauften die größte Lutindi). Die evangelische M. in Deutsch-Ostund Ruanda seit 1907 mit 6 Stationen. Sie ver- afrika wird demnach jetzt von 11 Gesellschaften wendet 15 Missionare, 14 nichtordinierte (1 Lehrer, betrieben, die zurzeit auf 89 Stationen mit 112 13 Diakonen), 73 eingeborene Gehilfen und zählt ordinerten und 76 nichtordinerten Missionaren Die Berliner Missionsgesell- und 41 Missionsschwestern unter den Eingebo1678 Getaufte. schaft(s. d.)8etztel891 im Norden des Njassasees renen wirken. Die Zusammenstellung der Zifein, organisierte ihre Gemeinden in den Verband der fern der einzelnen Gesellschaften ergibt die Zahl Konde-Synodc größte Station Neu- Wange mann»- von 14981 d. h. ca. 16000 Getauften, da die der höh (1891) mit 554 getauften Gemeindegliedern Africa Inland Mission fehlen. Da die Arbeitserfolge größte Station Ilembula der M. von Jahr zu Jahr wachsen und ihr Arbeitsund der Hehe-Synode und übernahm von der personal andauernd vergrößert wird, auch die rasch (1900) mit 238 Getauften Bezirk
—
—
—
—
—
|
|
j
—
—
—
— —
Bielefelder Missionsgcsellschaft 1903 deren Gein Usaramo, unter denen Kisserawe (1892) mit 137 Getauften die größte ist. Stand 31. Dez. 1911: 18 Hauptstationen, 28 ordinierte und 3
meinden
nichtordinierte Missionare, 1 Missionsarzt, 1 Lehrer, 1 Lehrerin, 4 Krankenschwestern, 13 Handwerker und Kolonisten, insgesamt 51 europäische Arbeitskräfte; 3006 Getaufte. Die Brüdergemeine (8. d.), die gleichzeitig mit der Berliner Missionsge-
—
sellschaft
und
in deren
Nähe
ihre Njassa-M. be-
gonnen hat, übernahm 1898 die Unjamwesiarbeit der Londoner M. Stand 31. Dez. 1911: 16 Hauptstationen, 24 ordinierte und 8 nichtordinierte Missionare, 1 Missionsschwester, 1476 Getaufte. Die Begründung der Njassa-M. ist wesentlich das Werk des Missionssuperintendenten Th. Meyer, die der Unjamwesi-M. des Missionars R. Stern, der auch eine Reihe sprachwissenschaftlicher Arbeiten veröffentlicht hat. Von Missionar Ed. Dahl erscheint ein Kinyamwesi-Deutsch und Deutsch-Kinyamwesi-
Lexikon.
— Die Leipziger Missionsgesellschaft
d.) trat 1893 an die Stelle der englischen Kirchlichen Missionsgesellschaft in die Missionsarbeit am Kilimandscharo, hat diese kräftig ausgestaltet, (s.
am Meru und im Paregebirge und in jüngster Zeit in der Landschaft Iramba (südw. vom Kilimandscharo) ein neues Arbeitsgebiet in Angriff genommen (1911). Die größte Station ist Mamba mit 590 Getauften. Ende 1911 ergab die Statistik: 13 Stationen, 20 europäische ordinierte und 6 nichtordinierte (inkl. I Missionsarzt) Missionare, 6 Missionsschwestern und 2120 Getaufte. DieAdvenebenso wie
—
f
isten
vom siebenten Tag
(s.
Adventisten)
Süd-Pare niedergelassen, wo von ihnen 4 Stationen angelegt worden, und außerdem seit 1909 an der südlichen Hälfte der Ostküste des
haben
sich 1903 in
Victoria-Njansasees, wo in rascher Aufeinanderfolge 5 Stationen entstanden sind. Sie befinden sich hier in der Nahe eines Arbeitsgebietes englischer Adventisten, die 1907 den nördlichen Teil der Ostküste besetzt haben. Die Pare-M. zählte Ende 1911 2 ordinierte Missionare, 4 nichtordinierte Missionare, 79 Getaufte; die M. am Victoriasee 1 ordinierten Missionar (Juli 1912), 26 Getaufte, 1 Missionsarzt, 7 nichtordinierte Missionare und 1 Krankenschwester. Erst in den allerersten Anfängen steht die Wirksamkeit der Neukirchener Mis-
—
fortschreitende Erschließung dieser Kolonie die Gelegenheiten zur Einwirkung auf die Eingeborenen vermehrt, befindet sich die evangelische M. in einem aussich tsvollen Entwicklungsstadium. Sie ist am stärksten vertreten in den Gebieten nördlich vom
Njassasee, am Kilimandscharo und in dem Land zwischen diesem Gebirge und der Küste, weniger dem Hinterland von Daressalam und in dem äußersten Süden, erst Anfänge liegen vor im Nordosten (Ruanda, Urundi, Uha, Victoriasee); dazu kommen noch Enklaven im Binnenland. Durch die erste deutsch - ostafrikanische M.kon19. Aug. 1911 (vgl. ferenz in Daressalam, 13. Klamroths Bericht: Allgemeine Missions-Zeitschrift 1911 S. 619/629), ist der Weg zu einem gemeinsamen Vorgehen der evangelischen M. angebahnt. e) Die ev. M. in Deutsch-Südwcstafrika. Bis zum Jahre 1896 ist unter der eingeborenen Bevölkerung nur von evangelischer Seite M. getrieben worden. Diese ev. M. hat verschiedenartige Entwicklungsstadien durchlaufen. Von 1842/84 stand das Land unter heidnischen Häuptlingen, die Missionsarbeit war zugleich Kulturarbeit elementarer Art, sie litt unter den dauernden Stammesfehden, aber hatte gute Fortschritte zu verzeichnen. Aus der Errichtung der deutschen Herrschaft 1884 erwuchs der Mission einerseits eine erhebliche Förderung, da damit geordnete Verhältnisse eintraten, andererseits eine starke Veränderung der Sachlage, teils indem die kulturelle Einwirkung auf die Eingeborenen nun auch von anderer Seite unternommen wurde, teils indem sehr bald der Interessengegensatz zwischen Eingewanderten und Eingeborenen stark in
—
stark
hervortrat.
Nachdem
er
sich
in
dem
1903 beginnenden Aufstand (b. Hereroauf stand) entladen hat, sind es die politischen und sozialen Folgen dieses Ereignisses, die auf die Art der M. bestimmend einwirken. Ks handelt sich Die in Südwest um 2 Missionsgesellschaften. Rheinische Missionsgesellschaft (s. d.) hatte nach dem Ende des Krieges zu konstatieren, daß die Zahl ihrer Christen auf 9500 ca. zusammengeschmolzen war. Die Statistik von Ende 1911 aber verzeichnet für die gesamte Kolonie bei 22 Stationen (Großnamaland seit 1842, Hereroland seit 1846; Ovamboland seit 1901), d. h. unter Aus-
—
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573
Mission 2
schluß der auf englischem (Rietfontein, Walfischbai) und portugiesischem (Omapanda, Ondjiva) Gebiet liegenden und bei 29 ordinierten und 4 nicht>n linierten Missionaren, sowie 4 Missionsschwestern Die größten einen Bestand von 19 396 Christen. Gemeinden sind: Windhuk (2043 Namaredende,
zählt.
sten.
.Mission 2
Lome mit 681 ChriDie Wesleyanische Missionsgesell-
Die größte Station
—
ist
schaf t(s. d.) hat in Anecho eine zu ihrer LagosM. gehörende Station, für die 227 „Mitglieder" und 617 „other adherents" angegeben werden. Im Blick auf die bevorstehende Öffnung von Nordtogo ist 2109 Hereroredcnde), Kehoboth (2109), Keetinans- seitens des Gouvernements mit der evangelischen und katholischen M. die Vereinbarung getroffen, hoop (1809 Namaredende, 293 Hereroredende). Die Finnische Missionsgesellschaft (s. d.), daß der Westen, d. h. der Bezirk Jendi-Mangu der durch enge Beziehungen mit der Rheinischen M. von evangelischen, und der Osten, d. h. der Bezirk altersher verknüpft, wirkt seit 1870 im Norden im Bassari-Sokode der katholischen zufallen soll. Die Ovamboland. Sie hat 9 Stationen, arbeitet mit 12 Teilung soll wenigstens für 20 Jahre Geltung haben. Missionaren, 8 Lehrerinnen, 1 Arzt, 3 Kranken- Die evangelische M. in Nordtogo wird von der Basier M. übernommen werden. schwestern und zählt 2138 Getaufte. h) Die ev. M. in Deutsch-Neuguinea. Diese f) Die ev. IL in Kamerun. Die von den Englischen Baptisten (s. d.) bis 1884 gesammel- Kolonie steht noch in den Anfängen der Zivilisation ten kleinen Gemeinden von Eingeborenen wurden und Christianisierung. a) Kaiser-Wilhelms1886 von den Baslor Missionaren übernommen, land ist erst infolge der deutschen Besitzergreifung haben sich aber aus Abneigung gegen ernste deutsche Missionsland geworden. Die Neuendettelsauer Zucht deren Leitung bald entzogen und kirchlich ab- M.gesellschaft (s.d.), seit 1886 im Lande, hat 26 gesondert. Diese Sachlage veranlaßt* die deutschen Missionare, 9 Laienbrüder und 2 Missionsschwestern Baptisten, 1891 nach Kamerun Missionare zu auf 17 Stationen und zählte Ende 1911 2944
ase),
d.)
die bei Pferden hervortreten. Bei Krankheit, die durch die Rindern machen sich die Anschwellungen hauptGlossina morsitans) übertra- sächlich am Triele bemerkbar. Die Augen ergen wird. Der Erreger der Krankheit ist ein kranken beim Rinde selten, und die Bewegungsstörungen sind weniger ausgeprägt als beim Pferde. Trypanosoms, das 1894 von Bruce entdeckt Dagegen kann die Abmagerung einen sehr hohen worden ist (Trypanosoma brucei s. Trypano- Grad erreichen. Heilung kommt bei Rindern öfters Bei Hunden tritt, außer somen). Die N. ist früher in ganz Zentral- und vor als bei Pferden. Südafrika stark verbreitet gewesen; in neuerer den Anschwellungen'an den Gliedmaßen und der Abmagerung eine Schwellung der Lymphdrüsen hervor. Zeit ist sie in Südafrika dank der fortschreiNeuerdings versucht man, durch Behandlung tenden Kultur verschwunden, hauptsächlich mit Arsen- und Antimonpräparaten (Atoxyl infolge der Zurückdrängung des Wildes nach
seuche
erkannte
Tsetsefliege
(s. d.
;
;
—
dem Norden, sion
(s.
[s.
ferner durch die Rinderpestinva-
Rinderpest) in den Jahren 1896 und
1897, die außer den Rindern viel Jagdwild Büffel dahinraffte,
womit
und
die Tsetsefliege aus
den dortigen Gegenden verschwand (Theiler). Am häufigsten erkranken an N. Pferde und andere Einhufer, ferner Rinder, seltener Ziegen und andere Wiederkäuer. Die Ausdehnung des
Naganaseuchengebietes in Afrika stimmt mit Verbreitung der Tsetsen. und 30° s. Br. überein.
der geographischen fliege zwischen 10°
Dem
massenhaften Auftreten der Tsetsefliege
folgen gewöhnlich heftige Seuchenausbrüche.
d.],
Arsenophenylglycin
[s.
d.],
Antimon-
trioxyd-„Trixidin") die Krankheit zu bekämp-
wobei einige Erfolge erzielt worden sind. Näheres über die Verbreitung in den deutschen Kolonien ist auf den beigefügten drei Karten zu ersehen, die im Reichs- Kolonialamt bearbeitet wurden. v. Ostertag. Nageinseln s. Purdyinseln. Nagetiere, Rodentia, Familie der Säuge* tiere, ausgezeichnet durch je zwei große, meißeiförmige Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer. Viele Arten haben eine wirtschaftliche Bedeutung entweder als Schädlinge in Pflanzungen oder als Zwischenwirte von KrankheitsVon den Eingeborenen werden die erregern. meisten gegessen, von den Europäern nur die
fen,
Außer von kranken nutzbaren Tieren können den Erreger der Seuche auch von Antilopen, Hyänen, größeren Arten. Man unterscheidet unter den Zebras und Quaggas) aufnehmen, in deren afrikanischen Formen viele größere Gruppen: die Fliegen
wilden Tieren (Büffeln,
Blut er
als
kommen
anscheinend harmloser Parasit vor- die Eichhörnchen, Siebenschläfer, Springhasen, In West- und Nordafrika, Stachelschwanzhörnchen und Felsenratten ha-
kann.
wo die Glossina morsitans unbekannt ist, wird Krankheit nach Robert Koch (s. d.) durch Glossina fusca übertragen. Auch durch andere Glossinen soll die Übertragung möglich sein. Die Krankheit herrscht in tiefgelegcnen Gegenden mit feuchtem Boden namentdie
lich
während
der
Regenperiode,
ders
der
wärmeren wobei
Jahreszeit
die
Tiere
in
beson-
Tage während ihres Aufenthaltes Nähe von Sümpfen, Teichen, Wasser-
bei
in der
kanälen und Flüssen der Ansteckung ausgesetzt sind.
Dies hängt mit
dem
Aufenthalt der
Glossinen an diesen Stellen zusammen; denn die Glossinen bedürfen zu ihrer
der Feuchtigkeit
Entwicklung
(s. Tsetsefliegen). Die Krankheitserscheinungen sind Fieber, Mattigkeit, verminderte Freßlust, Tränen, Schwellungen an den Gliedmaßen und dem Unterbauch, in der Umgebung der Geschlechtsteile, im Kehlgang sowie an den Augenlidern. Das Fieber verschwindet nach 2—3 Tagen, um sich später wieder einzustellen. Bei längerer Krankheitsdauer magern die Tiere stark ab, trotzdem die Freßlust sehr gut ist; mit der fortschreitenden Abmagerung werden
ben dicht behaarte lange Schwänze. Die Springhasen sind so groß wie Hasen, aber schlanker und haben sehr kurze Vorderbeine und sehr lange
Hinterbeine,
hömehen
die
Stachelsch wan zeich
besitzen Stachelschuppen unter der
Schwanzwurzel und meistens eine Flatterhaut, die Felsenratten sind spitzschnauzig, haben an den Vorderbeinen je 5 Zehen und sehen aus wie Ratten, die Eichhörnchen haben runde Köpfe und behaarte Ohren, die Siebenschläfer nackte, große Ohren und an den Vorderbeinen je 4 Zehen. Die Hasen zeichnen sich durch kurze behaarte Schwänze, die Stachelschweine durch Stacheln auf dem Rumpfe, die Rohrratten durch borstige Behaarung, beträchtliche Größe und breite, mit 3 tiefen Längsfurchen versehene Nagezähne, die Wurfmäuse oder Wurfratten durch kurzen Schwanz, sehr kleine Augen und Ohren, und die Mäuse und Ratten durch spitze Schnauze und nackten oder kurz behaarten Schwanz und große Augen aus. In Deutsch-Ostafrika leben etwa 45 Arten von
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Nagoshis
N., in Deutach-Südwestafrika 38, in 45, in
Namane
615
Kamerun obererm Watebergsandstein
Togo 30, in Kiautschou 12, auf Neuund auf den Inseln der Südsee
guinea 15
Gobabis
bei
als
Ngami schichten
bezeichnet worden. Überwird der rote Fischflußsandstein ganz
lagert
im Osten von dem Glazialkonglomerat (Dwykakonglomerat) der Karruformation. Der ganze Schichtkomplex ist völlig fossilleer und daher Wirtschaft der Eingeborenen. seinem Alter nach nicht genau zu bestimmen, Nahzauber 8. Religionen der Eingeborenen. muß aber sehr alt sein. Vielleicht entspricht er den sog. Lydenburger Schichten oder der Naiadinseln ß. Etäl. Nairascharascha. Bach, s. Mondnl. Transvaalformation Südafrikas. Gagel. Naja s. Brillenschlangen. Namaland 1. s. Groß-Namaland. Neumecklenburg, 5. Najama s. Bevölkerung. 2. Apostolische Präfektur. Dieses MissionsVakuum'. Landschaft an der Offenen Bucht auf gebiet wurde 1909 vom Vikariat Oranjefluß Neupommern im Bisuiarckarchipel (Deutsch-Neu- abgelöst und untersteht den Oblaten des hl. guinea), von wo die Bewohner der Gazellehalbinsel Franz v. Sales (s.d.). Der 23° südl. Br. 2 Arten.
Matschie.
Nagoshis, orthod. Bahoras, s. Schiiten. Nahrongsbereitnng der Eingeborenen
s.
und benachbarter Gebiete die Muscheln zur Herstellung ihres Muschelgeldes zu holen pflegen.
Nama,
1.
Stammesbezeichnung hottentotti-
scher Stämme in D.-Südwestafrika, s. Naman. 2. N. oder d'Urville, San Rafael, bewohnte Insel der mittleren Karolinen (Deutsch-Neuguinea) unter 152M2'ü.L.und 6°5Ö' n. Br.
Nordgrenze
des Sprengeis. Die den Hottentotten; nebenbei sind die Missionare auch für die Europäerseelsorge, besonders als Militärgeistliche, tätig (s. Tadie
bildet
Mission
fel
gilt
Nach dem
136).
Mission
allmählich
Namaformation. Mit diesem Namen wird die nach dem Aufstande über 1000 ter,
m mächtige
Folge horizontal gelager- sentlich
Schichten bezeichnet,
fossilfreier
Namalande, im südlichen
Teil
Nach Range
N., die diskordant auf
im
Deutsch-Süd-
westafrikas die großen Tafelberge flächen bildet.
die
und Hoch-
gliedert sich diese
den gefalteten und ab-
radierten Schichten der Primarformation liegt,
von unten nach oben in Basisschichten = Basal konglomerat, wenige Meter bis über 100 m mächtig und Ar kosen (feldspatreiche Sandsteine) bis 50 m; Kuibisquarzit, ein heller, sehr harter
Sandstein;
100—250 in mächtiger quarzitischer Schwarzkalk 50 bis über 400 m
mächtige, ganz dunkle,
zum
Teil chalzedon-
reiche und magnesiahaltige Kalksteine ; Schwarzr
a n d schichten
helle
:
Sandsteine,
grünliche Schiefer und
200—300
m
mächtig,
die
Aufjstande Blüte.
in
kommt
die
Den Frieden
half P. Malinowski we-
zum Abschluß
bringen; seitdem sind
auch leichter zu beeinflussen. In 5 Hauptstationen (Heirachabis [s. Tafel 136], Gabis, Lüderitzbucht, Keetmanshoop) und 35 Nebenstationen haben 8 Priester, 1 Bruder und 11 Schwestern 1566 eingeborene Christen und 106 Katechumenen zu versorgen (Statistik von 1912). Es bestehen 4 Schulen, in denen die deutsche Sprache sehr gepflegt wird; dazu auch ein Greisenasyl und 3 Waisenhäuser. Die Schwestern sind Oblatinnen des hL Franz v. Sales (s. A). Sie wirken besonders für die Kranken. die Hottentotten
Apostolischer Präfekt
ist
P. v. Krolikowski.
—
Gott Literatur: Das Licht. Wien, fortlaufend. will es 307 f. Mirb, M. -Gladbach 1909. Mission u. Kolonialpolitik 49 f. Tübingen 1910 Schivager, Die kath. Heidenmission der Grgenunrt II, 134 ff. Steyl 1908. Hueh. Bis an die Enden der Erde II, 180 ff. Frankenstein 1903. Schmidlin.
—
—
—
und Platten spalten lassen; Fischflußschief er und FischV am an. Pluralform der StammcsbezeichnunK fluß sandstein: milde rote Schiefer und rote glimmerreiche Sandsteine, zusammen etwa Nama (s. Hottentotten). Die eigentlichen NBei Gobabis am Nossob, sind die ursprünglich im Schutzgebiete Deutsch. 500 m mächtig. im Gebiet der Kauashottentotten, ist die Siidwestafrika ansässigen Stämme der Top Namaformation nach den neuesten For- naarhottentotten (s.d.), der Feldschuhträger schungen Unnau n- wesentlich mächtiger (s. d.), der Fransmanhottentotten (s. cL), der — etwa 6000 m — zum Teil durch Einschal- Bondelswarts (s. d.) und der Roten Nation sich ausgezeichnet in große Pfeiler
tung plexes,
eines
des
neuen,
roten
unteren
Schichtenkom-
Waterbergsandsteius,
d.)
zwischen Schwarzkalk und den grünen Schie- steht
und ist hier zum Teil erheblich gefaltet. Von Passarge ist dieser Schichtkomplex von
fern
ferner
(s. d.),
(s.
und
man
tottisehen schließlich
unterem Waterbergsandstein, Schwarzkalk und stämme.
die
Tsaibschen
die Grootdooden.
unter N.
die
Hottentotten
Neuerdings ver-
sämtlichen hotten-
Bewohner des Groß-Namalandes
ein-
der später zugewanderten Orlam-
Dove.
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Namaqualand
N'aniengcbung bei den Eingeborenen F. H. Vollmer, Andachtxbuch. 1866, u.a.m. — Barmer f/Giu - Sari - Aob.
Namane s. Mane. Namaqualand s. Klein-Namaland. Namarind s. Rinder.
Zeitschrift:
Naniaschaf, ein von den Hottentotten
und Bastards
d.)
(s.
Groß-Namaland
d.) in
(s.
gezüchtetes Fettschwanzschaf, das wahrscheinlich
mit den
Hottentotten in Deutsch-Süd-
wcstairika eingewandert
der Nord(s.
d.)
im
Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea).
Namba, Heidenstamm im
Bezirk Sansane-
Mangu in Togo. 50 kg Nambalo, Landschaft
Seine Fleisch-
ist.
Hammel
Namatanai, Regierungsstation an
küste des mittleren Neumecklenburg
in Kamerun, s. Kaka. wiegt Nambiri, bedeutende, mit Tschokossilieer 5 kg, Elementen durchsetzte Siedelung der Konfert ein körniges, dem Gänseschmalz ähn- komba am mittleren Oti im Verwaltungsliches, wohlschmeckendes Fett. Das von den bezirk Sansane-Mangu in Togo (s. Konv. Zech. Bastards gezüchtete Fettschwanzschaf wird komba). Namdschi, kleiner Heidenstanim im Ssariauch Bastardschaf genannt, es zeichnet sich gegenüber dem N. durch schönere und gebirge (s. d.) in Kamerun.
leistung ist gut;
Der
Schlachtgewicht.
hefern bis
Fettschwanz
durchschnittlich
enthäutet
Formen Namasprache,
größere
aus.
die Sprache der
Neumann. Namengebung bei Naman (>« d.), Der Name bezeichnet
die einzige Hottentottensprache, die es zu einer
und die heute durchaus lebendig bezeichnet werden muß, ist die N. Sie wird in mehreren Dialekten in Südwestafrika und den angrenzenden Gebieten der Kapkolonie gesprochen. Die Sprache ist für Europäer sehr schwer erlernbar wegen der Schnalzlaute, des musikalischen Tons und des überaus komplizierten Satzbaues. Sie zeigt noch deutliche Spuren der Verwandt-
den
Eingeborenen.
das Individuum gegen-
über der Gesamtheit,
er
ist
indessen nicht
kleinen Literatur gebracht hat,
überall
noch
Auffassung mancher Naturvölker ein Teil des Wesens des Menschen, der ihn führt, und Der EinTräger einer mystischen Kraft.
als
Attribut,
einfaches
sondern
in
der
Personennamen zunächst und manche ostafrikanische Bantu wähleu als Termin der N. den Tag der Geburt, doch warten die Wassiba (s. Waheia), bis das Kind die ersten Zähne be schaft mit nordafrikanischen Hamitensprachen, kommt. Die Ewe (s. d.) und andere Togoleute hat aber viel Buschmannsprachgut aufge- dagegen verlegen die N. auf den ersten oder nommen. Daneben finden sich Lehnworte aus achten Tag nach der Geburt, die Herero (s. d.i dem Holländischen, Malaiischen und Arabi- auf das Ende der Wochenzeit. In Samoa nennt schen, die in neuerer Zeit eingedrungen sind.
S.
a.
Hottentottensprachen.
Literatur,
J. Bltek.
man
Kind.
A
— — J. G. Krönlein, Wortschatz der Khoi-khoin. 1889. — C. Meinhof, Lehrbuch der Sprache. Berl 1909. — C. Meinhof, Die
Massai
das Kind bei der Geburt,
schon vorher einen
Wörterbücher und Grammatiken:
Comparative Grammar of South' African Langvages. Ixmd. 1869. Th. Hahn, Die Sprache der Nama. Lpz. 1870.
W. H.
zelne erhält seinen
als kleines
Namen
falls es nicht
erhielt.
Den Namen
nur der Vater (verbreitet in Afrika) oder die Mutter (Neuguinea); doch erhält das Kind den Namen auch durch erteilen beide Eltern oder
andere Verwandte (Neuguinea) oder nach
einer
.Warna-
Berl.
Beratung der Verwandten (Samoa), endlich kann der Name von Freunden des Hauses Sprachen der Hamiten. Hamb. 1912, 221—225. der Eltern J. Olpp, Nama-deutsches Wörterbuch. Elber- (Marianen) oder einer Freundin Unter Umständen feld 1888. - W. Planert, Handbuch der Nama- (Nauru) gegeben werden. spräche. Berl. 1905. G. H. Schils, Gram- tritt die nicht verwandte Person, die den maire complete de la langue des Namas. Namen gibt, dadurch in eine künstliche VerLouvain 1891. G. H. Schils, Dictionnaire auch ttymologique de la langue des Namas. Louvain wandtschaft ndt dem Kinde, für das sie 1894. — H. Tindall, A Grammar and Voca- zu sorgen verpflichtet ist. Für die Wahl des hulary of the Namaqua-Hottentot-Language. Namens sind die verschiedensten Gründe maßCape Town 1857. — A. Trombetti, Im lingua gebend. In Togo erhält das Kind 2 Namen, von degli Ottentotti e la lingua dei Wa-Sandatre. der Bologna 1910. - WaUmann, Die Formenlehre denen der eine der Name des Wochentages
—
—
—
—
der Namaquasprache. Berl. 1857. Teile. A. C. Knudsen, Lukaseixtngelium. Cape own 1889. J. G. Krönlein, Das Neue Testament in Namasprache. Schmelen, Die vier Evangelien in Namasprache, 1831. L. Schultze, Aus Namaland und Knlahari. Jena 1907.
—
T
—
-
—
Geburt,
andere
der
ein
Ausdruck
für
die
des Vaters ist (z. B. hinzu kann ein dritter Name
Wünsche oder Gefühle „er
ist
stark
44
);
kommen, durch den das Kind einer geweiht wird. Herero und Damara
Gottheit
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Deutsches Kolonial-Lexikon. Zu Artikel: Xylophon.
Aufn. von Strümpell.
Xylophon der
Mbum Zu
(Adamaua, Kamerun).
Artikel: Uler.
Zu
Artikel: Zither.
1 V. Aufn. von l'aasche.
IMet von
L"kere\ve (Deutseli-( »stafrika).
Aufn. von Clnn* Schalenzither der Wagogo. (Dcutsch-Ostafrika.)
Zu
Artikel: Weifen.
Aufn. von Weule.
Pfeifenorrhester der
Makua
(Deutseh-OstAfrika.)
5/46. Zu
Artikel:
Trommeln.
Zu
Artikel: MusikboRen.
\iifti.
8 tales, Peterm. MitL Gotha 1887. - L. Schtdtit, außerhalb der eigentlichen Strandlandscbaft AusNamalandvndKalahari. Jena 1901. iVnve. groß, und die Erhitzung des Bodens ist naments. Lolobau. Namisoko lich in den Sommermonaten außergewöhnlich Nantlaglrn, Vulkan in Deutsch-Ostafrika, s. Yistark. Die Niederschlage dagegen sind so runga.
daß die N. zu den trockensten Gegenden der Welt gezählt werden muß; selbst der Nordrand der algerischen Sahara ist viel feuchter als dies Gebiet und die Unregelmäßigkeit der wenigen Regen eine so große, daß man besser tut, von einer mittleren Regenmenge in dieser Landschaft überhaupt nicht zu sprechen. Sicher ist, daß im Westen der N. Jahre verstreichen können, ohne daß es überhaupt zu einem meßbaren Niederschlag kommt So entspricht denn auch die Pflanzenwelt dieser Wüste außerhalb der Grundwassergebiete völlig diesem Charakter. Von einigen niederen Gewächsen abgesehen, verdient in freier Fläche nur die merkwürdige Welwitschia inhabilis (s. d.) eine besondere Erwähnung, die in der Wüste westlich vom Hererolande an mehreren Stellen vorkommt. Wenige Sukkulenten, ferner der zu den Euphorbien gehörende Milchbusch, Aloe dichotoma und einzelne Dornsträucher bilden den in die Augen fallenden Bestand der inneren Namibzone, bis allmählich Grasflecken und andre Gewächse ihren Übergang in die Wüstensteppen anzeigen, die sie von den reicher bewachsenen Hochsteppen des Innern trennen. Die höhere Tierwelt beschränkt sich, von der Strandzone abgesehen, auf wenige, besonders ausdauernde und genügsame Arten von Steppenwild, dargering,
—
—
unter Strauße, Zebras und Springböcke.
Alle
Namo, Nemu, Rod- oder Mosquilloinseln, bewohntes Atoll der Rälikgruppe der Marshallinseln (Deutsch-Neuguinea) zwischen 168 a 2' 24' ö. L
—
und 7° 47'—8«
16' n. Br.
WW.
entdeckt
gelegen,
Namoiinseln s. Nomoiinseln. Namoluk, bewohntes Atoll der
mittleren Karozwischen 153° 14*V
linen (Deutsch-Neuguinea) bis 17' ö. L. und 6«64'-66' n. Br.
Namorik, Namurik, Klein-Namo
oder Barine-
bewohntes Atoll der Rälikreihe der Marshali(Deutsch-Neuguinea) zwischen 168° 5' bis 1(T Ö.L. und 6» 36'—«T n. Br. Namutoni, äußerste Militänstation in nörd-
inseln,
inseln
lichen Deutsch-Südwestafrika,
im Osten
der
Etosapfanne. 1905 wurde von der aus wenigen Mann bestehenden Besatzung ein von den Ovambo " hohe, Südwestafrikas. zapfen enthalten. Die Haut ist zum größten mehr oder weniger kugelförmige, dicht verTeile nackt, nur an den Ohren und dem zweigte und reich mit Domen besetzte Büsche. Schwänze behaart. Diese riesigen Tiere waren
Naras (Narras), Acanthosicyos horrida (a. d. Fam. der Kürbisgewächse, Cucurbitaceae), eine
tiere.
kleidete Zehen, auf der
Blätter klein, schuppenartig, meist früh ab-
früher in Deutsch-Südwestafrika zahlreich, Die grüne, außen meist höckerige sind aber dort fast ausgerottet und nur noch im Frucht mißt im Durchmesser 10—15 cm, hat äußersten Norden und Osten vorhanden, in eine harte Schale und enthält iii dem saftigen vielen Gegenden Deutsch-Ostafrikas auch schon Fruchtfleisch zahlreiche Samen, die in Form fast vernichtet. Sie fehlen in Togo und dem und Größe an Kürbissamen erinnern. Das größten Teile von Kamerun, abgesehen von Fruchtfleisch, in reifem Zustande süßlich und Tibati und den Tsadseeländern. Die Hörner aromatisch schmeckend, wird von den Einwurden schon früher als Handelsware sehr gegeborenen Südwestafrikas genossen; es entsucht und zu Waffengriffen, die Haut zu Peithält einen Stoff, der die Milch gerinnen macht. schen verarbeitet; in neuerer Zeit wird das Die Samen („Naraskerne", engl. „Butterpits") Horn, namentlich in Indien, teuer bezahlt und sind reich an öl und schmecken den Haselzu Schmuckgegenständen benutzt; infolgenüssen ähnlich. Sie werden von den Eingefährdet. dessen ist der Bestand sehr geborenen geschätzt und gelegentlich auch in Ohne genügende Schutzmaßregeln werden das britische Nachbargebiet ausgeführt. diese Tiere, die einen großen Handelswert fallend.
Literatur: Marloth in Englers Botan. Jahrb. Man unter1888. Sadebtck, Die Kulturgewächse der haben, bald ausgerottet sein. deutschen Kolonien. Jena 1899. Busse. scheidet in Afrika 2 Untergattungen, das sog. weiße oder besser Breitmaul-N., das vielleicht Naraskerne s. Naras.
—
Narbenverzierung, bei Naturvölkern übliche Art des Körperschmucks, wobei man künstlich durch reizende Substanzen den Schluß der Wunde verzögert, so daß durch Wucherung
noch im Ovambolande im Deutsch-Südwestafrika lebt, im Matabelelande und Lado noch vorhanden ist, und das Greiflippen-N. mit einer
Gewebes geschwulstartige Narben entstehen, die sich nur sehr langsam zurückbilden (Keloid). Die Abzeichen des Stammes, in kurzen Schnitten bestehend, werden in Westafrika auf Stirn oder Wange angebracht, den Rumpf, zumal der Frauen, verziert der Afrikaner auf gleiche Weise mit hergebrachten Orna-
ches in vielen Rassen verbreitet war.
des
fingerförmigen Verlängerung der Oberlippe, wel-
Nashornkäfer
man
Matschie.
große
Blatt-
im männlichen Gedurch hornartige Bildungen auf Kopf
hornkäfer schlecht
nennt
(s. d.),
die sich
und Halsschild auszeichnen
(s. Tafel 67/68 Abb. 28, Xylotrupes lorquini aus Neuguinea). Unter ihnen werden Oryctes boas, 0. mono-
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National African Company
680 cerus,
Xylotrupes lorquini
lonien der
u. a. in
die jungen Triebe anfressen.
mittel empfiehlt
von Pflanzenstoffen und Insekten, auch Durch Vertilgen von Schlangen und dadurch, daß er sich auch beim Aas einfindet, wo er sich selbst größeren Geiern gegenüber zu behaupten weiß, wird er nützlich. Das Gefieder ist schwarz, nur die Handschwingen sind weiß, nackte Augengegend und Kehle blau oder rot. — Der Keulenhornvogel WT estafrikas, Ccratogymnn atrata, hat die Körpergröße eines Haben, ist aber viel länger. Das Männchen hat ein keulenförmiges
unsern Ko-
Kokospalme schädlich, indem
sich
kleinen Wirbeltieren.
sie
Als Vertilgungs-
man Einsammeln und Töten am Boden hegen-
der Käfer, Beseitigung aller
den Stämme und Pflanzenteile, da diese den großen, engerlingartigen Larven (s. Tafel 67/ÜS Abb. 29) zur Nahrung dienen können. Dahl. Nashornviper s. Vipern. Nashornvögel, Bucerotidae, größere oder sehr große Vögel, die durch ihren unförmigen, an der Stirn meistens noch mit einem hörn-, Horn auf dem Schnabel, nackte Kopfseiten heim- oder leistenförmigen Aufsatz versehenen und Kehle mit Kehlsack und schwarzes GeSchnabel auffallen. Läufe und Zehen sind fieder mit weißer Schwanzspitze. Das Weibmeistens kurz; der Hals ist verhältnismäßig chen hat schwächeres, leistenförmiges Horn lang. Trotz seines Umfanges ist der Schnabel und Die rotbraunen Kopf und Hals. sehr leicht, da er nicht aus fester Knochen- kleineren Tokos, Lophoceros, von Krähenmasse, sondern aus hohlen, lufthaltigen Zellen oder Dohlengröße mit leistenförmigem Schnabesteht. Die N. bewohnen den Urwald ebenso- belaufsatz, sind in Afrika durch einige 20 Arien wohl wie freieres Gelände, halten sich, mit Aus- vertreten. Häufig in Ostafrika ist der braune nahme der Hornraben (Bucorvus), die auf dem Toko, L. melanoleucus, braun, Unterkörper Erdboden ihren Unterhalt suchen, ausschließ- weiß, Schnabel rot. In Kamerun ist der gelich auf Bäumen auf und nähren sich von wöhnlichste L. fasciatus, schwarz mit weißem Früchten, Beeren, Insekten und kleineren Bauch, zwei weißen Federn jederseits im Höchst eigentümlich ist die Schwanz und kalkweißem Schnabel. Er wird Wirbeltieren. N'iBtweise. Zur Niststätte wird eine weite Baum- in Togo durch Lsemifasciatus vertreteu,bei dem höhle gewählt und das Zugangsloch vom brüten- die zweite und dritte Schwanzfeder nicht im den Weibchen mit seinem Kote derartig ver- ganzen, sondern nur an der Endhälfte weiß sind. mauert, daß nur ein schmaler Spalt übrigbleibt, Auf Neuguinea und den Bismarckinseln wo hindurch das Weibchen vom Männchen ge- kommt nur ein Hornvogel vor, der J ahrvogel. füttert wird. Das Weibchen mausert während Rhytidoceros plicatus. Er ist stärker als ein des Brütens vollständig und verläßt erst, wenn Fasan. Das flache Horn ist durch Querfurchen die Jungen flugfähig sind, mit diesen zusammen geteilt; auf die irrtümliche Annahme, daß sich seinen freiwilligen Kerker. Die Eier haben jedes Jahr eine neue Wulst bilde und danach eine matte, reinweiße Schale und meistens läng- das Alter des Vogels zu bestimmen sei, gründet liche Form. Der Flug der N. ist schwerfällig, sich der Name „Jahrvogel". Kopf und Hals bei den kleineren Arten wechselt er mit sind goldbraun, derVorderhals blasser, Schwanz schnellen Flügelschlägen und Schweben. Die weiß, übriges Gefieder schwarz, der Schnabel Stimme besteht in einzelnen schrillen Tönen, kalkweiß. Beim Weibchen sind Kopf und Hals die bei vielen Arten im Verhältnis zur Größe schwarz. Den Eingeborenen auf Neurnecklender Vögel auffallend schwach sind. Die burg gilt der Jahrvogel als heilig. Er soll die N. sind in etwa 70 Arten über Afrika, Seelen der Verstorbenen ins Jenseits bringen Indien, Sundainseln, Philippinen und Neu- und ist deshalb an allen Schiffsschnäbeln, guinea bis zu den Salomoninseln verbreitet. Hüttengiebeln und auf Masken nachgebildet. Reichenow. Das Verbreitungszentrum liegt in Afrika. Die größte Art der Gruppe ist der in Afrika Nasioi s. Salomoninseln, 5. Bevölkerung. in zwei Arten vorkommende Hornrabe, Nassa, Gau und Ort, s. Ngasmin und Vie|
—
|
—
—
—
—
—
und West- toriasee. und Südafrika, beide Nassarau B. Adamaua 2. durch die Form des Hornes und die Färbung Nassaubucht, Bucht an der Südküste des Huonder nackten Kopfseiten und Kehle unter- golfesin Kaiser- Wilhelmsland (Deutsch-Neuguinea schieden. Der Homrabe hat längere Läufe als Nation, Rote s. Rote Nation. seine Verwandten und kurzen Schwanz. Er National Afrioan Company s. Niger Comhält sich meistens auf der Erde auf und nährt pany Ltd. Bucorvus abyssinicu8,
in Nordost-
afrika, B. cafer in Ost-
).
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Native minister«
Nauru 3
621
.Native ministcrs
s.
winkel für die von den deutschen Truppen mehr
Geistliche.
Landschaft im Verwaltungs- und mehr bedrängten Hottentotten. Schon Sansane- Mangu in Nordtogo, 8. 1894 hatte sich Hendrik (s. Witboi) in das
Natjintendi, bezirk
Gurma.
unzugängliche Innere der N. zurückgezogen.
Natronsee, Großer,
a.
Hier spielten sich in der Folgezeit die schweren Kämpfe ab, deren schließliches Ergebnis die Unterwerfung des gefährlichen Häuptlings war
Magad.
Nattern, Colubridae, Ober sämtliche Erdteile verbreitete, artenreiche Familie der Schlangen. Die N., zu denen mehr als zwei Drittel aller lebenden Schlangen gehören, werden nach ihrer Bezahnung in drei Hauptgruppen eingeteilt. Bei den echten N. (giftlose N., Aglypha) sind sämtliche Zähne völlig glatt; der Biß aller Arten ist vollkommen unschädlich, zum mindesten nicht gefährlicher als jede beliebige winzige Verletzung. Bei den Trug-N. (Opistoglypha) sind die letzten Zähne des Oberkiefers an der Vorderseite mehr oder weniger deutlich längsgefurcht; der Biß wirkt auf kleine Tiere tödlich und kann, wenn die betreffende Schlange sehr groß ist, unter Umständen selbst dem Menschen gefährlich werden. Die Gift-N. (s. d., Proteroglypha) endlich haben vorn im Oberkiefer große, mit einer tiefen, fast geschlossenen Längsrinne versehene Giftzähne, und ihr Biß ist stets sehr gefährlich. Die großen Arten (s. Brillenschlangen) gehören zu den furchtbarsten aller Giftschlangen überhaupt.
und
•
In
dem
Nauru.
La Vandola.
8.
Lage und Bodengestaltuitg. 2. Pfianzenwelt. 3. Eingeborenonbevölkerung. 4. Europäische Unternehmungen und Verwaltung. 1. Lage und Bodengestaltung. N. (oder Na1.
wodo, Onawero, Shank- oder Pleasant-Island) die westlichste Insel der Gilbertgruppe, wird aber verwaltungstechnisch zu den zu Deutsch-
Neuguinea gehörigen Marshallinsel n gerechnet. N. ist ein rundliches, in der Hauptsache aus dolomiti Wertem Korallenkalk bestehendes ge-
Pferdedepot der Regierung eingerichtet. AugenHauptgestüt des SchutzTafel 164).
meisten ge-
ist
hobenes Eiland mit großen Lagern von phosphorsaurem Kalk. Der Vorrat an Phosphat wurde auf 42 Millionen Tonnen geschätzt; neuere Untersuchungen zeigten aber, daß diese Schätzungen hoch viel zu niedrig waren. In dem Phosphat von N. kommt das nach N. benannte cigentünüiche Phosphatmineral Nauruit (s. d.) vor. Die Insel hat 20 qkm Flächeninhalt, besitzt Höhen bis 70 m, einen kleinen See, Arenibek, und zahlreiche Höhlen. Ein Riff von 150-300 m Breite umgibt die Insel 56' deren Europäeransiedlung in 166° ö. L. und 0° 26' s. Br. hegt; ein Ankerplatz ist nicht vorhanden zum Zweck der Verschiffungen ist eine Ladebrücke gebaut worden (s. Tafel 149). Klimatabelle und Tierwelt s. Deutsch-Neu;
blicklich ist N. das
u.
am
Dove
Nauna i
Der Platz, in dessen Umgebung sehr gute Weide und reichlich Wasser vorhanden ist, gehörte zu den von der sog. Pferdesterbe (s. d.) freien Plätzen und wurde deshalb 1895 als Gestüt und
Pferdezucht
der N. zu einem der in der
Literatur: K. Schwabe, Mit Schwert und Pflug in DeuUtch Südwettafrika. 2. Aufl., Bert. 1904.
Sternfeld-Tornier.
(s. a.
Namen
den
nannten gemacht haben.
Naturalleistungen s. Friedensleistungen. Naturweiden s. Weiden. Nauchas, Platz im Groß-Namalande in Deutsch-Südwestafrika, südl. von Hoornkrans.
gebiets
die
Geschichte des Schutzgebietes
!
Ort befindet sich eine Poststation. Dove. guinea. Sapper. Naukluft (s. Tafel 148). Die N. ist nicht eine 2. Pflanzenwelt. Das wichtigste Gewächs der Insel ist die Kokospalme, welche in einem Kluft, sondern ein ungemein wilder Gebirgsstock, der als letzter Ausläufer der zentralen äußeren und inneren Ring den Strand und Erhebungsmasgen des Schutzgebietes Deutsch- Binnensee umsäumt. Sonst ist die Vegetation Südwestafnka südlich von 24° s. Br. in die dürftig und besteht aus Pandanus, Papayas, niedrigeren, bis zur Namib (s. d.) hinüber- Wassermelonen und den auf den Koralleninseln Von verbreiteten Sträuchern und Gräsern. Tierstreichenden Hochflächen hinauszieht. wasser- und weide- und infolgedessen ehemals jwelt s. d. betr. Ab^chn. unter Mar.-hallinseln Lauterbach. auch wildreichen Flächen umgeben, war das und Deutsch-Neuguinea. von wilden, schwer zugänglichen Tälern durch- 3. Eingeborenenbevölkerung (s. Tufel 28, 34). ich gehe an den Strand) wird zogene Berggebiet den Europäern bis zum N. (Anäoero Witboikriege so gut wie unbekannt, bildete von zwei Bevölkerungselementen bewohnt, den aber wegen seiner Lage und wegen der erwähn- bodenständigen Melanesiern (s. d.) und den ten Umstände einen vorzüglichen Schlupf- seit langer Zeit eingewanderten Polynesien! 1
[
—
;
=
j
I
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Das
(8. d.).
erst« wird
durch einen groben, Typ mit locker
dunkelfarbigen, behaarteren
krausem, schwarzem Haar repräsentiert; das zweite
ist feiner,
hellbraun
und hat
schlichtes,
Zwischen diesen beiden Extremen bestehen die mannigfachsten Übergänge außerdem machen sich in der 1400 Köpfe zählenden N.bevölkerung die Bluteinschläge von Weißen und Negern stark bemerkbar, die sich seit dem Jahre 1830 auf der Insel aufhielten. schwarzes Haar.
Die Eingeborenen sind sauber, halten auf Reinund pflegen den Körper. Auffallend ist an beiden Geschlechtern der übermäßig große Fettausatz, der zum Teil durch eine Art Zwangsernährung gefördert wird und größere Körperkräfte vortäuscht, als die Leute wirklich besitzen. lichkeit
In den letzten Jahren hat die Influenza schwere Schädigungen am Volkskörper hervorgerufen. Die
—
Sprache
Nauru 3
622
.Nauru 3
ist
eine mclancsiscbe
(s. d.).
Geistig sind
ungemein rege; sie besitzen ciuen großen Schatz von Überlieferungen, Sagen, Märchen, Gedie Leute
Haus ähnelt dem der Gilbert- und Marshallinseln; es ruht auf 4 Pfosten und besitzt in der alten Form einen Hängeboden mit Einsteigeloch. Heute sind es offene Hallen, die mit einer halboffenen, niedrigen Gitterwand verkleidet sind. Das Dach
—
ist mit Pandanusblättern gedeckt Zu jedem Gehöfte gehört eine Reihe von Grundstücken
und zum Teil Besitzanrechten an den Fischteichen der Buadalagune. Jedes Grundstück bat einen besonderen Namen und darf in Erbpacht gegeben werden. Dieser persönliche Besitz ist durch Grenzsteine und Erd wälle festgelegt. Ferner gehören zum persönlichen Besitz Geräte und Werkzeug, Schmucksachen, Fregattvögel, Möwen, Hunde, Schweine, Palmen, die äußerlich besondere Erkennungsmarken tragen. Allgemeinbesitz des Gaues und der Sippen sind große Landkomplexe im Innern der Inseln, deren Bestände an Calophyllumbäumen, Pandanaceen, Melonen usw. der gemeinsamen Nutznießung der Gaugenossen unterliegen. Auf der Fischerei ruhen besondere Gerechtsame. Das Riff und Teile des tiefen Wassers davor sind im Besitz einiger Temonibä, welche gegen Abgaben die Fischerei gestatten. Gemeinsamer Besitz waren einst auch die großen Versammlungsund Tanzhäuser, die heute nicht mehr vorhanden Die Fregattvogelfangplätze sind dagegen sind. heute noch Gemeindeeigentum, ebenso die Palmen, von denen der Palmwcin gewonnen wird. Landbau fehlt in Nauru. Brotfrucht und Banane wurden erst vor 70 Jahren zusammen mit der Melone und Papaya eingeführt. Taro gedeiht nicht. Neben den Früchten der Morinda und Tenninalia
—
—
sängen, Liedern, die zum Teil recht ansprechend Ihre Auffassungsgabe ist vortrefflich. Seit dem 12iährigen Wirken der evangelischen Mission ist die Schulsprache deutsch geworden. Nauru ist ein Sippenstaat, in dem die einzelnen Sippen Ein gemeinheute gleiches Ansehen genießen. sames Oberhaupt über alle Sippen gibt es nicht. Jede Sippe hat ihre eigene Herkunft«- und Abstammungsgeschichte. Totemismus ist nur noch in Spuren vorhanden. Nauru zählt 12 Sippen, deren eine sich aus den zugewanderten Gilbert- sind Kokosnuß und Pandanus die hauptsächlichinsulanern (verschiedener Sippen) zusammensetzt. sten Fruchtbäume. Aus der Pandanusfrurht Jede Sippe zerfällt noch in eine Reihe von Fami- wird wie in den Marshallinseln eine Dauerspeise lien, von denen jede ein besonderes Wappen hergestellt. Fische, Schweine und Hunde liefern l>esitzt, das auf den Schwangerschaftsmatten der die animalische Nahrung. Die Eingeborenen geKrau geführt wird. Niemand darf es nachahmen. hören heute größtenteils dem Christentum an. Diese Sippen verteilen sich auf vier rangverschie- Nur wenige sind noch Anhänger des alten Kults, dene Klassen, welche die Landbesitzer bilden: der sich auf die Verehrung von Geistern beschränkte, Temonibä, Emo, Amänenganiä, Engamä; daran die in Steinen, im Meere, im Busche hausten. Mit schließen sich die zwei besitzlosen Klassen der den Gilbert inern kamen auch die polynesischen Hörigen, die Idzio und die Itiora. Bestimmend für Götter, denen jedoch eine geringere Bedeutimg die Zugehörigkeit zu einer Klasse ist stets die beigemessen wurde. Den Geistern wurden SpeiseKlasse der Mutter. Bis zur Geburt eines opier dargebracht. Jedes Haus hatte seinen Sohnes, der die Rangklasse der Mutter besitzt, Schutzgeist, dem täglich Speise vorgesetzt wurde. treten die etwa vorher geborenen Töchter in die Wichtig war der Fregattvogel für den Eingleiche Klasse ein, die nachfolgenden Kinder ge- geborenen gewesen, der heute Haustier ist. Ehehören den nächstfolgenden Klassen an. Die mals galt er als das körperliche Gefäß der AhnenSiedelungen liegen größtenteils an der Peri- geister. Er war der Seelen vogel, der die Verpherie der Insel; nur wenige befinden sich im Innern bindung mit dem Totenreich vermittelte, zu dem an der Buadalagune. Die Eingeborenen wohnen in Anibari der Eingang hineinführte. Ein gewaltiger in aus 2 3 Häusern bestehenden Gehöften; Bananenbaum kennzeichnet noch heute diesen mehrere Gehöfte schließen sich zu Dörfern zusam- Eingang. Unter besonderen Zeremonien wurde der men, die zum Teil unmerklich ineinander über- Fregattvogel im Juli eingefangen und genoß in der gehen. Eine Anzahl Dörfer bilden einen Gau. Gefangenschaft die beste Behandlung. Die VorSolcher Gaue zählt Nauru von altersher 14, die sich nehmen wurden in oder vor dem Wohnhause befrüher im Besitz der einzelnen Sippen befanden. stattet, gelegentlich auch in Särgen beigesetzt Heute gehören sie den sechs größten Sippen. oder durch geeignete Behandlung mumifiziert Von den 168 einst vorhandenen Dörfern sind heute Die Schädel wurden besonders aufbewahrt und in noch 110 bewohnt. Breite, wohlgepflegtc Wege, wichtigen Angelegenheiten befragt, ja selbst zur die von der Verwaltung angelegt wurden, verbinden Versammlung mitgenommen. Knochen und Zähne die saubergehaltenen Siedelungen. Süßwasser fanden als Amulette gegen böse Einflüsse und wird aus Brunnen gewonnen, die tief in den Krankheiten Verwendung. Die Leichen der niedeBoden getrieben und ausgemauert werden. Das ren Klassen wurden in den Riffhölden beigesetzt sind.
—
—
—
—
—
—
—
—
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Nauru 3
G23
—
Die Ehe wird heute oder ins Meer versenkt. nach christlichem Ritus gesclüossen, Polygamie war früher gestattet. Das alte Zweisippensystem Bemerkenswert ist die ist jetzt durchbrochen. Mädchenweihe, die mit dem Eintritt der Reife für die Töchter der Temonibä besonders pomphaft abgehalten wurde. Knabenweihen bestanden nicht, doch war es Sitte, die Kinder kurz nach der Geburt Heirat und Geburt einander schon zu verloben. des ersten Kindes wurden mit großen Festlichkeiten, Tänzen, Scheinkämpfen und SchmauseAlle diese Zeremonien sind fast reien begangen. verschwunden, nur die Tänze an Kaisers Geburtstag lullten die Erinnerung an die alte Zeit noch Als Musikinstrument wurde bei den wach. Tanzen eine zylinderförmige, haihaut bespannte Trommel geschlagen, dazu wurden Lieder gesungen, und zwar in einer den Eingeborenen unverständlichen, nur noch dem Sinn nach bekannten Bis 18Ö6 befand sich die Insel im Fassung. Die Blutrache dauernden Kriegszustande. war die Ursache eines erbitterten Streites zwischen dem Norden und Süden der Insel geworden. In diesen Zeiten zog man mit Feuerwaffen in den Kampf; die alten Waffen waren Schleudern, glatte Holzlanzen, die gleichzeitig als Hiebwaffe haizahnbesetzte Dolche und dienen konnten
—
—
Nauru 4
Schleudern
ein und hält die Tiere dann als HausDie Schleudern bestehen aus dünnen Kokosbindfäden, die mit einem Schleudergewicht aus Tridacna oder Knochen versehen sind. Das Gewicht wird über den fliegenden Vogel geworfen und reißt ihn mit der Schnur zu Boden. Mit den Händen wird er eingefangen. Die Schwungfedern erhalten ihre Kennmarken; die Vögel selbst werden zunächst in Käfigen, dann auf besonderen Gestellen mit Fußfesseln gehalten. Die Fischerei wird im großen Stile betrieben. Man kennt etwa 60 Methoden, die mit Angel, Leine, Angelstock, Netzen, Hamen, Schlinge usw. ausgeführt werden. Besonders interessant ist die Züchtung einer
genossen.
—
Dulesart, die als stecknadelgroßer Fisch auf dem Riffe gefangen, im Hause zu einem fingergliedgroßen Individuum aufgezogen und dann in der Buadalagune ausgesetzt wird, um hier zu einem gelegentlich l'/a m großen Fisch heranzuwachsen. Das Boot ist ein segelloses, aus einzelnen Brettern
—
zusammengenähtes Auslegerfahrzeug. Es wird weiß bemalt und besitzt am Heck und Bug einen charakteristischen hornartigen Aufsatz. Es kunstvoll
wird nur zu Fischfangfahrten in allernächster Nähe des Riffes benutzt und mit Paddeln fortbewegt. Thilenius,
Hambruch.
,
Schwerter. Als Schutzwaffen bediente man sich des Panzers, der aus Kokos gestrickten Jacke und Hose, mit übergestülptem Küraß, Helm und
Kochenhautgürtel besteht.
Einzelkämpfen
Der
Streit
wurde
in
ausgefochten, der Frieden durch
—
Die materielle Kultur ist Männer und Frauen tragen das gleiche einfach. Kleid, einen aus zerfaserten Pafmblättern hergestellten Schurz, der bis auf die Knie herabreicht. Bei den Tanzfesten bindet man feingeflochtone Fandanusmatten darüber, die hübsch gemustert und oft mit Frcgattvogelfedern, Kauri und SponAls Schmuck trägt man dylus verziert werden. Kopfbänder, Arm- und Beinbänder, Hals- und Brustketten, Ohrnadeln. Arm- und Bein-, gelegentlich auch die Kopfbänder werden aus kunstvoll geflochtenen Gräsern und Blattstreifen hergestellt. Der übrige Schmuck wird aus Menschenhaaren, Fregattvogelfedern, Spondylus, Perlmutter, Kauri, llaizähnen hergestellt und in geschmackvoller .Anordnung zu zierlichen Gegenständen verarbeitet. Der Schmuck ist Familienbesitz; jede Sippe hat bestimmte Anordnungsformen, die von den Der anderen nicht nachgeahmt werden dürfen. Hausrat besteht aus wenigen Geräten: dem brettartigen Kokosschaber mit Cardium-Muschel, dem ähnlich aussehenden Pandanusschaber, der statt der Muschel einen Schabering aus Kokosschale be-
Frauen
gestiftet.
—
—
—
sitzt; hölzernen,
rechteckigen
und
elliptischen
Ei-
schalen, Kokosnußöffnern, Trinkschalen und Wassergefäßen aus Kokosschalen, Schlaf- und Speisematten aus Pandanusblättern, Besen, Harken aus
Menschenrippen, großen Holzgabeln zum Reinigen der Palmen usw. Dazu kommt heute europäisches und chinesisches Steingut und europäisches Haushaltungsgerät aller Art. Europäisch ist auch das Werkzeug. Ehemals benutzte man KnochenJagd geräte, Muscholdexel und Korallenfeilen. wird nur auf den Fregattvogel und einige Möwen und Regenpfeiforarton gemacht. Man fängt sie mit
—
Unternehmungen und Verwaltung. N. wurde gegen Ende des 18. Jahrb. durch den englischen Seefahrer Fearn entdeckt, ist aber dann längere Zeit nicht wieder gesichtet worden. Gegen Mitte der 30 er Jahre des vorigen Jahrhunderts kamen dann die ersten Wulfischfänger nach der Insel, und von da an bahnte sich ein häufigerer Verkehr an. Die ersten Ansiedler, die sich dauernd niederließen, waren neukaledonische Sträflinge. Nach ihnen kamen dann auch Händler, nachdem der Wert des aus der Kokosnuß gewonnenen Öls bekannt geworden war, und trieben mit den Eingeborenen Tauschhandel Tauschartikel waren vornehmlich Feuerwaffen und Munition, Tabak, Eisenwaren, Proviant und Gin. Auch Kriegsschiffe besuchten seit den 80 er 4.
Europäische
Jahren die Insel, die schließlich durch eine Vereinbarung mit England der deutschen Interessensphäre zugewiesen und seitdem statt „Pleasaut-lsland" „Nauru" genannt wird. Am 14. April 1888 erging die Proklamation, durch die N. unter deutschen Schutz gestellt wurde, und am 2. Okt. 1888 wurde feierlich die deutsche Flagge gehißt. Nach der Flaggenlüssung war es die erste Aufgabe des nach N*. entsandten Kommissars, die Eingeborenen zu entwaffnen, und die Herausgabe der Gewehre vollzog sich auch in kürzester Zeit auf friedlichem Wege. Seit der Flaggenhissung ist die Ruhe auf N. nicht mehr gestört worden; die Eingeborenen folgen im allgemeinen willig
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Nawod
Nauruit
Verwaltungsbehörde. anläuft. Außerdem hat N. einen regeu Vermit Rücksicht auf die kehr durch die zahlreichen Phosphatdampfer. wachsende Bedeutung von N. infolge der 1913 wurden 46 Dampfer abgefertigt, die Ausbeute der großen Phosphatlager eine Re- 138725 t Phosphat mitnahmen. Die Insel hat gierungsstation errichtet, die dem Bezirksamt eine Postanstalt und steht neuerdings durch
den
Anordnungen
Seit einigen
Jahren
der
ist
Ponape untersteht. Das Bezirksgericht für N. eine große Funkenstation mit der Funkentelegraphenanlage in Jap (Westkarolinen) und daRabaul. Die standesamtlichen Geschäfte nimmt durch auch mit der dort befindlichen KabelZur Zeit der Flaggen- station in Verbindung. Krauß. der Stationsleiter wahr. hissung waren auf N. 8 Händler tätig. Der Literatur: Zu 1: P. Hambruch, Entstehung, Hauptausfuhrartikel war damals fast ausBildung und Lagerung de» Phosphat* auf N. Milt. Oes. f. Erdk. Berl. 1912, 671—681. schließlich Kopra, von der ca. 500 tons im C. Elschner, Korallogene Phosphatinseln Auausgeführt wurden. Der Werte von 150000 befindet sich in Ponape, das Obergericht in
—
M
Einfuhrwert
belief
sich auf
etwa 60000 sind etwa
Von den 1400 Eingeborenen
Lübeck 1913. Zu 3: Hombruch, Nauru. Ergebnisse der Südsee- Expedition der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung. Hamb. 1914. fitralozeaniens u. ihre Produkte.
—
M. */s
1902 auf der Insel tätigen katholischen Mission vom Heiligsten Herzen Jesu (s. d.) und etwa */3 Anhänger der evan-
Anhänger der
gelischen
seit
Boston Mission
(s.
d.),
die
Nauruit,
ein
eigentümliches,
fluorhaltiges
Form dünner, spröder Rinden auf Korallendolomit
Phosphatmineral, das sich in
schon
harter,
1887 einige Gilbertinsulaner auf die Insel ent-
sandt hatte und
seit
Missionar vertreten
von
Gottesdiensten
und gewöhlichem Phosphat, zum Teil auch als Bindemittel zwischen den Phosphatkörnern Insel Nauru (s. d. 1) in den Marshall2 katholische inseln findet; seine chemische Zusammen-
1899 durch einen weißen ist.
Für
bestehen
die
Abhaltung auf der
und eine evangelische. setzung Hauptbedeutung hat jetzt die Insel
Eingeborenenkirchen
—
Ihre
durch die mächtigen Phosphatlager, die seit dem Jahre 1906 durch eine englische Gesellschaft, die Pacific Phosphate Co. (s. d.), die auch auf dem benachbarten „Ocean Island" die Phosphatlager abbaut, ausgebeutet werden. Phosphatverschiffungen fanden erstmals 1907 Die Gesellschaft beschäftigt auf N. statt. zurzeit ca. 60 Weiße, 650 Karoliner und 100 Chinesen. Sie hat außer den Anlagen für den Abbau des Phosphats auch die nötigen Vorkehrungen in hygienischer Hinsicht getroffen.
Es
Ist
eine
ist:
1,9%
mit
Fluorgehalt
Gagel.
im Löwenflusse (s. d.) in Deutsch-Südwestafrika, die von verschiedeneu Naute, enge
Stelle
Seiten für eine größere Stauanlage in Aussicht
genommen wurde, da das genannte
Rivier für
gilt. Nach den von Th. stammenden Berechnungen Stauwerk bis zu 67000000 cbm
gut wasserführend
Rehbock könnte ein
(s.
d.)
Fassungsraum daselbst angelegt werden. Eine größere Anlage an dieser Stelle würde wegen
Kanalisationsanlage ge-
der
mit einer Salzwasserleitung. Eine Kondensationsanlage dient zur Gewinnung von
schaffen
Nähe von Keetmanshoop von Wichtigkeit Dove.
sein.
Nautilus oder Schiffsboot nennt man ein Eismaschinen, Sodawasserfabrik und Kühl- im indopazifischen Ozean lebendes Weichtier, räumc sowie elektrisches Licht fehlen nicht. welches mit den Tintenfischen nahe verwandt Für die Krankenpflege sind die nötigen Hnspi- ist. Wie die Tintenfische besitzt es mehrere Europäische Unter- Fühler, die aber nicht mit Saugnäpfen vertalbauten vorhanden. nehmungen außer der Pacific Phosphate Co. sehen sind (s. Tafel 191/92, Abb. 23). Statt der bestehen, abgesehen von einigen Handlungs- Augenlinse ist ein Loch vorhanden. Die Schale stationen für den Ankauf von Kopra, auf besteht aus zahlreichen Kammern, von denen der Insel nicht. Das Hauptprodukt, das von nur die größte, letzte bewohnt ist, während den Eingeborenen geliefert wird, ist die Kopra. die andern mit Luft gefüllt sind. Der N. Die übrigen Erzeugnisse werden meist für den lebt in Tiefen von 50 200 m und wird eigenen Bedarf gebraucht. Den Verkehr mit (in der Blanchebucht Neupommerns) mittels der Insel vermittelt der Reichspostdampfer Reusen gefangen. Als Köder benutzt man „Germania", der auf seinen Fahrten zwischen zerschnittene Fische. Dahl. Sydney und Hongkong sechsmal im Jahre N. Nawodo s. Nauru 1. frischem Wasser in regenarmen Zeiten, auch
—
I
—
i
;
!
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Tafel 147. Joutsches Knloni&l-Lc.vikoii. 'An
Artikel
:
Musikbogen.
3 I.
(iora der ltusrhrnäniHT (Dentsoh-Siidwcstafrikat.
5 .').
Reibtromtne]
tler
Makua
5
7.
Dop|M?lglocko (Kamerun).
6. Oboe aus Ariamaua (Kamerun).
(Deutsch-Ostafrika).
Musikinstrumente der Eingeborenen. y
Google
Tafel 148. Deutsches Kofonial-Lextkan.
Zu
Artikel:
Nanumba.
Audi, von Oral
Gruppe berittener Nanumha-Großcr mit ihrem
(Je/olge in
f. Zwli.
Rimbila (Togo).
Y.n
Artikel: Xaukliift.
Aufn. tun S*nri>r.
Westrand vnt
\\'irl»..i,
WVnt
in
ih r
NunkliiH
i
Deutseh-Siidwestafrika).
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Nawuri
Ndshnu
02r»
Nawuri, Landschaft im Verwaltungsbezirk
Xdonga, Kleiner Küstenfluß in Kamerun, mündet ins Kamerunästuar (s. d.). Ndorobbo s. Wandorobbo. Ndorwa, See. s. Virunga. des Gondja (Nghangje)-Reiches (s. Gondja). Ndri s. Ndri-Kara. Die Bewohner von N. gehören zu den GuangV olker (s. d.), mit Ausnahme des unter ihnen Ndri*Kara oder Ndri, Stämme von Sudanseßhaften kleinen Bogong-Stammes, der nur negern, die aber nur von den umwohnen-
dem
Kete-Kratschi in Togo, zwischen
Daka und dem
Oti.
Sie
unteren
war früher Provinz
ii
;
ö Orte umfaßt und zur Tim -Völkergruppe den Stämmen
so genannt werden. Sie selbst nennen sich nur unter den verschiedenen Stammesnamen, wie z. B. Langassi, Dakon, NgaLiteratur: Graf Zech, Land und Leute an der Auf deutschem Gebiet in Nordwestgrenze vqn Togo, Miii. a. d. d. Schutz- pon, Gopon usf. geb. 1904. v. Zech. Kamerum wohnt nur ein kleiner Teil der N., Ndaien, Name der Heidenstännne im süd- einmal soll eine kleine Enklave von ihnen am
zu rechnen
ist.
Mambere bis zum Lobai sitzen, ferner ein (s. d.) in Zu ihnen sollen die verschiedenen größerer Teil am mittleren Lobai, während die Stämme der Tseke, Mpaka, Woila, Sumo und Hauptmasse am oberen Gribingi und weiter Holma gehören. Teilweise sitzen sie im Ge- im Westen wohnt. Sie sollen sprachlich den birge selbst oder auf den Inselbergen (s. d.) Mandjia und den Banda nahestehen. westlichen Teil des Mandaragebirges
Kamerun.
und Massiven, z.
die
ihm vorgelagert
B. die Kilba und die Holma.
sind, wie
Sie sind nie-
Hie sind mittelgroße Neger von auffallend dunkler Hautfarbe, haben keine Tatauierungen, aber
Ihre Hütten mals von den Fulbe (s. d.) oder von den Bornu- Metallringe in den Nasenflügeln. sind rund und sauber gehalten. In der Mitte des leuten abhängig gewesen, sondern haben, wenn Dorfes befindet sich ein Dorfplatz mit einer auch immer kämpfend, die Freiheit sich be- Sykomore. Die Frauen tragen als einzige Kleiwahren können. Im einzelnen ist wenig von dung vorn und hinten einen ßflschel von Blättern. Die N. wohnen bereits in der Steppenregion, doch ihnen bekannt. Passarge-Rathjens.
Ndalu, Ort, s. Unjamwesi. Xdassekera, Landschaft, s. Ostafrikanische
ist
sonst wenig von ihnen bekannt. Passarge- Rath jens.
Ndschim
s.
Mbam.
Bruchstufe.
Ndsem s. Ndsimu. Ndian, Fluß im äußersten Westen von Ka- Ndsimu, Dzimu oder besser Ndsem (Ndzem), merun. Er entspringt auf der Westkameruner Bantuvolk nördlich des Dscha auf dem Massivregion und zwar auf dem Anomberg- Hochlande von Südkamerun. Sie sollen mit land, das auf der Grenze des englischen und den Njem (s. d.) verwandt sein, die sich deutschen Gebietes liegt, durchfließt die N.- mit den Maka vermischt haben sollen. Die bucht, im Westen der Ruiupiberge gelegen, und Annahme, daß die N. zu den Fang (s. d.) mündet ins Ästuar des Rio del Rey. Mittels gehören, ist wohl unrichtig und erklärt sich eines breiten Arms, des Ngosso, mündet er ins daraus, daß die N. Sitten und Gebräuche der Meer. Der N. liegt ganz im Urwaldgürtel, an Fang in gewissem Maße angenommen haben. seinem Unterlauf herrscht Sumpfwald oder Sie werden unter den Nachbarvölkern als Mangrovendickicht vor. Die Völker seines „Fangaffen" bezeichnet. Das Land der N. Flußgebiets sind die Odondop im Oberlauf, die gehört dem Urwaldgebiet an, und sie sind sehr Ngolo im Mittellauf und die Balondo im Tief- spärlich darin verteilt. Man kann tagelang land. Ein Stück seines Unterlaufes, bis Ikassa, durch den Urwald marschieren, um von einem ist mit Booten befahrbar, was von Interesse Dorf zum anderen zu gelangen. Dazu machen ist, weil der N. durch Creeks mit Rio del Rey die versumpften und zur Regenzeit schwer zu verbunden ist. Passarge- Rat hjens. passierenden Flüsse das Gebiet noch unwegNdjoti. Landschaft, s. Kumbohochland. samer. Äußerlich gilt von den N. das, was Ndo, Ort in Kamerun, s. Sanaga. von den Njem gesagt ist (s. d.). Im Norden Ndogen Besol I. Bakoko. ihres Gebiets liegt der Ort Lomie, der Sitz Ndogen Sehok b. Bakoko. eines mächtigen Häuptlings. Im übrigen hat Ndogen Tomen s. Bakoko. jedes Dorf seinen eigenen Häuptling, die sich
—
Ndogoberge s. Sanagaschwelle. Ndoki, linker Nebenfluß des Ssanga Kamerun.
Ndom
s.
Balong. Kokmtal-Lexikon.
Bd.
II.
sogar des öfteren untereinander befehdeten. (s. d.)
in
-
Literatur: Scheunemann, KolBl. 1904, 765 ff. KolBl. v. Stein, IHe Ndsimu- lAindschaflen. Pissarge- Rath jens. 1901, 868. 40
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Ute
626
Nebelwal.)
Ndua (Noja), in den Rio Muni (s. Munibucht) liche Vegetation, die sog. Nebel Vegetation, mündender Fluß, der den Munkipfel Kameruns ermöglicht, wenn er auch meist keine meßist. Wie weit baren Niederschläge liefert. Unter Bäumen kann starker N. wie leichter Regen den Boden er schiffbar ist, ist noch nicht festgestellt. Erscheinunnetzen. Zu den charakteristischen Nduewe, Landschaft, s. Mahenge u. Upogoro. gen gehört er zusammen mit dem ebenfalls sehr Nduga. Provinz, s. Ruanda. HochNdnmba, der neue Name für Ngila (s. d.). starken Tau auf dem Südkameruner land, wo morgens die ganze Erde von FeuchtigDie Städte in Kamerun werden meist nach keit trieft, und die Vegetation so gut die durchläuft und fast ganz deutsch
den Häuptlingen benannt, die in ihnen resiTrockenzeit überstehen kann. Häufiger als und mit ihnen wechseln deren Namen. in der Ebene tritt N. meist bei größeren ErNgila (s. d.) starb einige Tage bevor seine hebungen auf, was durch das Aufsteigen der Stadt von den Deutschen eingenommen wurde. Luft an den Abhängen veranlaßt wird. Eine dieren,
Passarge- Rathjens.
Ndumbi, Ort am Südf uß der nach ihm benannten N.schwelle in Kamerun. Letztere entwickelt sich
in westlicher
Richtung aus dem Baia-
plateau und bildet die Wasserscheide zwischen
Djerem und den Sanaga.
Nebenflüssen
Sie gehört mit
des
Form bildet der Boden-N., der in nur geringer Höhe den Erdboden bedeckt und über nassen Niederungen bei besondere
sich besonders
ruhiger Luft und starker Abkühlung
bildet.
Heidke.
oberen
dem Nguttebergland
Nebelsignale, Schiffahrt ^zeichen den Fall unsichtigen Wetters.
(s.
für
d.)
und dem Dommegebirge zu den Bergländern, Als N. werden hauptsächlich verwendet: Pfeifen. die mit einer Stufe von der Sanagamulde, also Glocken (über und unter Wasser), Kanonender Hochfläche von Sudkamerun, zum Hoch- schüsse und Hörner (durch Druckluft betätigt, die land von Südadamaua ansteigen. Der Djerem durch Hand- oder durch Maschinenkraft erzeugt wird). Pfeifen und Glocken werden oft auf Tonnen angebracht, wo sie durch Ausnutzung der WellenDie näheren Verhältnisse dieser Gegend sind bewegung betätigt werden. noch nicht bekannt. Bewohnt wird die N.N. sind von großer Bedeutung für die Küste schwelle wie der Ort N. von Baia (s. d.), die von Südwestafrika, wo sehr oft dichter dem Unterstamm der Kaia angehören. Nebel herrscht und die A n Steuerung der Küste Passarge- Rathjens. durch vorgelagerte Klippen sehr gefährdet ist.
durchbricht sie in südsüdöstlicher Laufrichtung.
Ndumbisehwelle s. Ndumbi. Ndüsee. Der Große N. liegt in der Landschaft dem Hochland von Südadamaua und ist das zweitgrößte Binnenwasserbecken Kameruns. [Er liegt in über 1000 m Meereshöhe und ist 3 lein lang und 1,7 km breit. Sein Becken ist in Muldenform in eine Granithochfläche eingesenkt, und seine Maximaltiefe beträgt etwa 250—300 m. Der Entstehung nach kann man den N. als Maar ansprechen. In der Nähe des Großen N. liegt der kreisrunde, HOO m im Durchmesser messende Kleine N. liafum auf
Beide liegen in reinem Grasland.
Ferner besteht ein Bedürfnis nach N. an den
Küsten von Togo und Kamerun, wo zur Zeit desHarmattan (s.d.) unsichtiges Wetter eintritt, und in Kiautschou, wo die Regenzeit dichte Nebel bringt. - An N. sind vorhanden: In Kamerun: vor der Mündung des Rio del Key
und vor der Mündung der Kamerunbucht je 1 Heultonne. — In D e u t s c h - S ü d wc s t a f r k a Bei Swakopmund und bei Lüderitzbucht (am Angrariff) je 1 Heultonne, ferner bei Swai
kopmund bei
eine Unterwasserglockentonne und
Lüderitzbucht
(auf der Diasspitze)
ein
von einer Maschinenstation aus beLiteratur: A". Hattert, Seenstudien in Nord3 Seemeilen kamerun. Zeittchr. d. GW. /. Krdk. Herl. 1912. triebenes Horn, dessen Hörweite In Kiautschou: an der Einfahrt Passargc-Rathjens. beträgt. nach Tsingtau eine Glocken- und eine HeulNdzem s. Ndsimu. tonne, am lande eine Knallsignalstation. Ndzimu s. Ndsimu. Fischer. Nebel, die auf der Erde liegende Wolke, die die Nebelwald oder Höhenwald, Wald der HochSonnenstrahlung wie die nächtliche Ausstrahlung hemmt, also die Temperaturschwankung regionen, in Äquatorialafrika in der Regel verringert. Sehr wichtig ist der N. als Quelle oberhalb 1900 m. Er steht unter dem Einfluß atmosphärischer Feuchtigkeit namentlich für der Nebel und der niederen Temperaturen und niederschlagsarme Gebiete, wie die Namib (s. d. V weicht in der Zusammensetzung wesentlich von wo er zusammen mit dem Tau eine kümmer- den tiefer gelegenen Wäldern ab. Podoearpusstarkes,
—
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Nebenbahnen
Bmder. Ferner versuchte er einen Angriff Stammpflanze des Bruyereholzes, im südlichen jauf die Militäretation Namutoni (s. d.) zur Zeit des Hcreroaufstandes, der indessen mit Njassaland die Cupressacee Callitris Whyhtii sind hier zuhause. In denselben Höhen finden seiner Zurückwerfung endete. Dove. sich in Mulden und an sanft geneigten Abhängen Neger. Die dunkelhäutige Kasse, die Afrika vom südlichen Ghasalhochland und vom Ru- bewohnt, ist, abgesehen von der Hautfarbe, wenzori bis zum Kondeland in 2000 m über- durch Langköpfigkeit, Prognathie, krauses arten, Ericaceen, darunter Erica arborea, die
I
Bestände der bis 10 m Bambusart Arundinaria Büsgen. alpina. Nebenbahnen. Da in den deutschen Schutzgebieten der Eisenbahnbau (s. d.) noch in den Anfängen seiner Entwicklung steht, und bisher ragenden Gebirgen
Höhe
erreichenden
nur die wichtigsten Hauptbahnen in Angriff sind, so deckt sich der Begriff der N. in den Schutzgebieten, abweichend von dem der Heimat, im wesentlichen mit dem der Kleinbahnen (s. d.), die nur dem örtlichen Verkehr dienen. Die Spurweite (s. Eisenbahn-
|
anthropologische aufzustellen. Die Ergebnisse
genommen
spurweite)
ist
hierbei
Kopfhaar gekennzeichnet. Im einzelnen ergeben sich Unterschiede nach Gebieten, doch iat es nicht möglich gewesen, fest begrenzte Unterabteilungen der N. zu definieren oder den beiden Sprachgruppen, den Sudansprachen (s. d.) und Bantuspracheu (s. d.) entsprechende der Sprachforschung deuten dagegen die Wahr-
!
scheinlichkeit an,
daß
die beobachteten Unter-
schiede auf größere oder geringere Beimischung
fremder
Elemente zu
beziehen
sind,
unter
|
denen die hellhäutigen (z. B. Hanüten [s. d.]) besonders in Frage kommen. Anthropologisch
keineswegs ausschlag-
gebend, denn es gibt Bahnen von 60 cm gelten die Damara (s. d.) als verhältnismäßig Spurweite, die, ihrer Bedeutung und ihrer reine N. Wirtschaftlich sind die N. Bauern, die Leistungsfähigkeit nach, durchaus als Haupt- zur Bestellung des Landes die Hacke verwenbahnen anzusehen sind, während andere den die Viehzucht (s. d.) spielt keine besondere von größerer Spurweite (0,75 oder 1 m) Rolle, mit Ausnahme Südafrikas und einzelner |
!
ihrem Wesen nach, wegen ihres örtlich beschränkten Verkehrs, Kleinbahnen sind. Die in der Heimat übliche Unterscheidung zwischen Haupt- und N.. wobei letztere die leichtere Bauart, schwächereu Verkehr, geringere Fahrgeschwindigkeit, unbewachte Straßenübergänge über die Bahn und meist keine Einfriedigungen des Bahnkörpers aufweisen, bat für die Schutzgebiete zurzeit keine Bedeutung; denn die Schutzgebietsbahnen können, mit den heimischen Bahnen verglichen, nach ihrer Bauart, dem Zugverkehr, der Fahrgeschwindigkeit, dem Vorhandensein unbewachter Schienenübergänge usw. nur den heimischen N. gleichgestellt werden, obwohl sie nach ihrer Bedeutung für das Schutzgebiet und als Land und Meer verbindende Uberlandbahnen (s. d.) zweifellos von vornherein den Charakter von Hauptbahnen haben. Mit zunehmender Entwicklung der Bahnnetze in
;
Gebiete im Sudan, doch gehört das Großvieh,
zumal das langhörnige Rind, schwerlich zu dem alten Besitz der N. Auf sozialem Gebiet bestehen Unterschiede zwischen dem Osten und Süden mit der Ausbildung des Häuptlingswesens und dem Westen, wo die Familie die Grundlage der kleinen Gemeinschaften bildet : dieser Gegensatz zwischen dem Osten und Süden gegenüber dem Westen spricht sich auch in dem materiellen und geistigen Kulturbesitz aus. Bestimmte Formen von Waffen und Geräten, die Verwendung von pflanzlichem Rohmaterial für die Anfertigung von Stoffen, die Ausbildung von Geheimbünden und Maskenwesen kennzeichnen den westafrikanischen Kulturkreis.
Trotz der hier besonders hervor-
tretenden Eigenart stark von
ist
auch der
W estafrikaner r
Fremden beeinflußt worden, noch
ehe der Islam (s. d.) die kulturellen Elemente veränderte, und die Geschichte des westlichen den Schutzgebieten wird sich der Unterschied Sudans läßt neben orientalischen auch mittelin zwischen Haupt- und N. entsprechend dem Thilenius. ländische Beziehungen erkennen. der Heimat mit der Zeit herausbilden. Baltzer. Negerbier s. Hirsebier. Mediale. Bruder Kambondes (s. d.), HäuptNegerhandel s. Sklavenhandel. ling des östlichen Teiles der Ovambo (s. d.) in Negerhirse s. Penmsetumhirse. Südwestafrika. Ihm fällt die Ermordung des Negerkorn s. Sorghumhirse. Ansiedlers Jordan im Jahre 1886 zur Last, auch Negerrum ist verdünnter, wohl auch meist mit stellte er sich der Mission und den Europäern Sprit verschnittener Rum, der nach Afrika aus-
gegenüber
weit
weniger
freundlieh
als
sein
geführt wird
(s.
Alkohol). 10*
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Ne'üfu
628
Nc'iafu, mit 3 Dorfteilen und dem Malae Falemoa, Tufutafo'e mit 4 Dorfteilen, und Falelima mit fünf, bilden zusammen die
Alataua (s.
(s.
Westens
des
d.)
Samoa 7c
von
Savai'i
zusammen mit Satu-
die
III),
paitea den Titel Tonumaipe'a vergeben, als
„Haus der
Falefä,
Nekrophagen Nektarvögel
Blumensauger.
s.
Nelkenbaum
Gewürznelken.
s.
Nelkenpfeffer
Krämer.
Vier".
Aasinsekten.
s.
Pfeffer u. Gewürze.
s.
Netzfischcrei
Nesselfieber
der
Netzfischerei, der
Schweine
s.
Fang von Fischen mit
Netzen, aus Hanf- oder Baumwollefäden durch
regelmäßige Verknotung hergestellten Geräten.
Die Hanfnetze werden ausschließlich durch Handarbeit, die aus Baumwolle heute überwiegend mit Nctzstrickmaschincn hergestellt. Je nach Größe der zu fangenden Fische haben die Netze engere oder weitere Maschen. Die in der N. Anwendung findenden Netze lassen Arten einteilen: Treibnetze, Stellnetze. Zugnetze, Schleppnetze. Treibnetze sind Netzwände, die, über den Steven des Fahrzeugs oder von kleineren Booten aus querschif fa ausgesetzt, mit diesem vor Wind und Strom treiben. Die Fische schwimmen gegen die Treibnetze an und bleiben, in der Hegel mit den Kiemen, in den Maschen hängen. Treibnetze dienen im Meere hauptsächlich zum Fang des Herings und der Makrele, in den Flüssen zum Fang der Wanderfische. Stcllnetze werden, als senkrechte Wände im Wasser stehend, am Boden des Gewässers verankert. Die Fische fangen sich ebenso wie in den Treibnetzen. Die gleichen Netze werden häufig abwechselnd als Treib- und Stellnetze verwendet. Stcllnetze werden in der Seefischerei zum Fang von Dorsch, Flunder u. a. in der Binnenfischerei zum Fang der mannigfaltigsten Fische verwendet Zugnetze bestellen meistens aus zwei langen Flügeln mit einem zwischen diesen befindlichen, verhältnismäßig kurzen Sack, der aber auch fehlen kann. Sie werden im Halbkreis so ausgesetzt, daß sie die zu fangenden Fische umspannen, und dann an zwei Leinen vom Strand aus oder von einem vor Anker liegenden Fahrzeug oder Boot eingezogen. In der See- und Küstenfischerei dient das Zugnetz vorwiegend zum Fang von Plattfischen (SnurreWadenfischerei) und Aalen. In der Binnenfischerei können fast alle Fischarten damit gefangen werden. Es ist das wichtigste Gerät zur Befischung der Binnenseen. Zu den Zugnetzen gehört auch das Wurfnetz, ein kleineres, oben häufig durch einen Bügel gehaltenes, unten offenes Netz, das, von einem Menschen geworfen, so ins Wasser fällt, daß es geöffnet auf den Boden sinkt. Dort wird durch Schnüre die untere Öffnung zusammengezogen und das Netz dann mit den darin befindlichen Schleppnetze haben die Fischen eingeholt. Form eines Sacks mit oder ohne Flügel. Sie werden von dem segelnden oder dampfenden Fischerfahrzeug an Leinen über den Meeresboden geschleppt und nehmen dabei die Fische auf, die sich vor der Netzöffnung befinden. Zu den Schleppnetzen zu rechnen ist der Hamen oder das Ankerkuil. ein Netzsack, der in den Flüssen im scharfen Strom unter oder neben dem verankerten Fahrzeug ausgesetzt wird und die mit dem Strom in ihn hineintreibenden Fische aufnimmt. Der Hamen dient zum Fang von Aal, Neunauge, Stint. Das Schleppnetz, niederdeutsch Kurre, englisch trawl genannt, wird in der Binnenfischerei kaum angewandt, ist aber für die Seefischerei heute das wichtigste Gerät. Es dient zum Fang fast aller wirtschaftlich wichtigen sich in vier
Nembue", Fluß,
Matandu.
s.
Nemisoeeo s. Tawanatangir. Nemu s. Namo. Neosalvarsan
s.
Salvarsan.
Nephrit
s.
Nera
Ussukuma.
s.
—
Amphibolit.
Nervenkrankheiten (Neurasthenie, Nervenschwäche, Neurosen). Die N. sind in den Tropen im allgemeinen die gleichen wie in der gemäßigten Zone. Eine wichtige Infektionskrankheit, die vorwiegend das Nervensystem betrifft, die Beriberi (s. d.), ist in der Tropenzone in stärkerem Maße heimisch als in der gemäßigten Zone. Von weiteren Unterschieden gegenüber den Schädigungen des Nervensystems in der gemäßigten Zone ist zu nennen das häufige Auftreten der Neurasthenie (Nervenschwäche) bei Europäern, welche längere Zeit in der Tropenzonc gelebt haben. Die Krankheit zählt zu den Neurosen, d. h. Schädigungen des Nervensystems ohne anatomisch nachweisbare Veränderungen desselben. Die Neurasthenie äußert sich geistig
der Stimmung und Ermüdung nach körper-
in gesteigerter Reizbarkeit
leicht
eintretender
lichen
und
lich
geistigen Anstrengungen, körper-
Steigerung der Sehnen- und Haut-
in
reflexe, ferner in Zittern der gespreizten Finger,
der
herausgestreckten
schlossenen
und von
Augenlider
Zunge und der geund in Steigerung Manche Fälle
Labilität der Herzaktion. sog.
„Tropenkoller" sind zweifellos auf
Neurasthenie krankheit
3).
zurückzuführen
(s.
a.
Geistes-
Stark neurasthenische Menschen
eignen sich nicht für den Tropendienst.
fahrungsgemäß
Er-
mehrmonatiger, hygienisch eingerichteter Aufenthalt in der gemäßigten Zone (Höhenklima ist besonders günstig) häufig zu Besserung ja Heilung der neurast henischen Erkrankung. Werner. führt
Nervenschwäche
s.
ein
Nerveukrankheiten.
—
—
—
—
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Nutzfische des Meeres und bildet das fast ausvon den Fischdampfern gebrauchte Nur für den Fang des Herings überwiegt Gerat. heute mich das Treibnetz. Von den Fischdampfern wird heute nur noch die neueste und wirksamste Form eines Schleppnetzes angewendet, das Scherbrettnetz oder besser Schernetz genannt wird, weil es durch Bretter offengehalten wird, die, nach dem Prinzip des Drachens arbeitend, unter der doppelten Kraftwirkung des Zuges der Netzleinen und des Wasserwiderstandes das Netz auseinander., scheren" lassen. In der nordeuropäischen Hochseefischerei benutzen heute etwa 2^00 Fischdampfer dieses Gerät, davon etwa 2000 großbritannische, 300 deutsche, 160 von Holland und 100 von Frankreich; den Rest senden die übrigen Nationen aus. Die Voraussetzung für die Anwendung des Schleppnetzes ist ein einigermaßen reiner Sand- oder Schlickgrund. Schleppnetzfischerei wird an der afrikanischen Westküste heute nur von Deutschen, Engländern, Franzosen, Portugiesen vor Marokko und von den Kaplandern an der Südspitze Afrikas Ks ist aber sicher, daß sich für die betrieben. Schleppnetzfischerei geeignete Gründe auch an den Küsten der deutschen afrikanischen Kolonien, insbesondere vor Kamemn und Deutsch-Südwestafrika befinden. Eine baldige Ausnutzung dieser Fischgründe durch Schlepp-N. ist im Interesse der Versorgung unserer Kolonien mit Fischfleisch dringend erwünscht. Lübbert. schließlich
Netzflügler oder Neuropteren sind Insekten mit vollkommener Verwandlung und vier häutigen,
Neuguinea-Kompagnie
629
Netxflügler
geäderten
netzartig
oft
Flügeln.
wurden seit 1840 Prediger die nach Nordamerika ausgewanderten Deutschen ausgebildet, seit den 70er Jahren auch für die deutschen lutherischen Gemeinden
dettelsau in Bayern für
in Australien.
Aus
dieser Arbeit entwickelte sich
1878 in diesem Lande eine kleine Mission unter den Papuas. Nach der deutschen Flaggenhissung in Kaiser-Wilhelmsland 1884 regte der in der
Mission
australischen
Flierl an, in dieser
tätige
Missionar
Kolonie eine Mission zu be-
ginnen. 1886 wurde er selbst damit beauftragt. ist „Die Gesellschaft innere und äußere Mission" im Sinne der lutherischen Kirche", die von Löhe 1849 in Neuendettelsau begründet wor-
Träger der Mission
für
den
Eine Reihe von Neuendettelsauer Mis-
ist.
sionaren hat sich
um
die ethnographische Er-
Papua
verdient gemacht (R. Neuhauß, Deutsch-Neuguinea, Bd. III, Bei-
forschung der träge
der
Missionare
Keysser,
Lehner, Bamler, Berl. 1911).
Stolz,
S. a.
Zahn,
Mission 2b.
Literatur: Joh. Flierl, Oedemkblaü der Neuendettelsauer Ileidenmission in Queensland und Neuguinea. 1909. — C. Mirftl. Mission uwl Kolonialpolitik in den deutschen Schutzgebieten. Tabing. 1910, 59 u. a. - Neuendettelsauer Missionsblatt, 1912, 24. Mai, Nr. 5 (Statistik). - S. Mission, emngelische Nr. 8; Missionszeitschriften.
Mirbt.
Die beißenden Mundwerkzeuge sind oft verNeuguinea, die größte Insel der Südsee, zwikümmert, da nur die Larven Nahrung aufschen 131°-151°ö. L. und J^-lO^s. Br. genehmen. Zu den N. gehört unter anderen der legen, mit ihren Nebeninseln etwa 814000 qkm
Ameisenlöwe N.
kommen
(s.
in
d.)
(s.
allen
Tafel 67/68 Abb. 18). unsern Kolonien vor;
namentlich die Florfliegeu, deren Larven sich von Blattläusen (s. d. 6) nähren, sind überall Dahl.
verbreitet.
Neubethel s. Usambara. Neubritannien, ältere Bezeichnung für Neupommern (s. d.), in der englischen und fran-
Fläche einnehmend. Zuerst 1526 von Jorge de Meneses entdeckt, wurde N. 1646 von Ortiz de Retes, der die Nordküstc befuhr, mit ihrem
Namen
heutigen
Im Jahre 1828 nahmen den westlichen Teil der Insel Den Rest L.) in Beschlag. die Engländer und Deutschen belegt.
die Niederländer (bis
zum 141°
teilten
sich
ö.
durch Vertrag vom 20. April 1886, nachdem bereits 1884 und 1880 beiderseits eine Reihe Neu-Cöln s. Gare. Neudamm , Platz im Hochlande zwischen von Flaggenhissungen erfolgt waren (s. Erwerbung der deutschen Kolonien 5). Der Windhuk und Seeis, im Gebiet des oberen Nossob in Deutsch-Südwestafrika. Poststation. deutsche Anteil, Kaiser -Wilhelmsland (l. d., N. hat Landwirtschaftliche Versuchs- 16. Geschichte), nimmt den Nordosten der zösischen Literatur noch gebräuchlich.
station. Letztere wurde 1911 begründet. Sic hat praktische Fragen des Ackerbaus zu bearbeiten,
insbesondere vergleichende Anbati-
versuche mit Getreidearten und Futterpflanzen
und Versuche mit dem Verfahren des „Trockenfarmens
14
(s.
d.)
auszuführen.
Ergebnisse in
Sapper.
Insel ein.
Neuguinea-Kompagnie. Die N.-K.
ist
Kolonialgesellschaft, die ihren Sitz in
eine
Berlin
hat und zurzeit über ein Aktienkapital von l x lz Mill.
M
aus einem
verfügt.
Sie ist hervorgegangen
Konsortium, das
in
den Jahren
1884—1885 Entdeckungsfahrten in Neuguinea Busse. machen ließ. An der Spitze des ganzen UnterSüdwestafrika. Missionsgescllschnft. nehmens stand der Geheime Kommerzienrat Neuendettelsauer Durch Pfarrer W. Löhe (gest. 1872) in Ncucn- Adolf v. Hansemann (s. d.), der der Gesellschaft Landwirtsehaftl. Beilage
z.
Amtsbl.
f.
Deutsch-
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N c ngu inea- Kompagii ie
Neuguinea- Kompagn ic
630
—
zu seinem im J Jezember 1903 erfolgten Tode, Die Handels- und Pflanzungsunternehuiunund zwar zunächst als Leiter des Direktoriums gen der N.-K. verteilen sich auf die verschiedenund später als Vorsitzender des Verwaltungs- sten Teile des Bismarckarchipels und von bis
angehörte. Die von dem Konsortium Kaiser-Wilhelmsland. Der Sitz für den Geangeordneten Erkundungsfahrten ergaben gute samthandel der Gesellschaft ist Rabaul; dort Häfen, bedeutende Flüsse und hinreichend befindet sich auch das Hauptlager und die rates,
um größere Plantagenunter- Zentralverwaltung des kaufmännischen BeLeben rufen zu können. Nach- triebes. Die Pflanzungen im Bismarckarchipel Kon- werden von der Administration zu Herbertssortium gemacht worden waren, hißte am höhe geleitet. Die Leitung der Unternehmun1. Nov. 1884 das Kriegsschiff „Elisabeth" in gen in Kaiser- Wilhelmsland liegt in den Händen fruchtbares Land,
nehmungen
dem
dem
Am
ins
zahlreiche Landerwerbungen für das
der Administrationen zu Friedrich-Wilhehns-
betreffenden Gebiete die deutsche Flagge.
Mai 1885 wurde der N.-K., die sich in- hafen und zu Stephansort. Die Handelszwischen aus dem Konsortium gebildet hatte, zentrale für Kaiser- Wilhelmsland befindet 16.
ein Kaiserlicher Schutzbrief
(s. d.) erteilt, durch gegen übernähme bestimmter Verpflichtungen die Landeshoheit über das Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea übertragen wurde. Dieser Zustand bestand bis zum Jahre 1898. In diesem Zeitraum richtete die N.-K durch Einführung einer Gerichtsbarkeit, Regelung!
den
ihr
der Grundeigentumsverhältnisse, Organisation der Polizeitruppe usw. eine geordnete Ver-
j
sich in Friedrich-Wilhelnishafen, woselbst die
Gesellschaft auch ein größeres Warengeschäft unterhält. Die Unternehmungen auf den Franzö-
sischen Inseln
(s.
d.) stehen
unter der Admini-
von Peterhafen. Zur Aufrechterhaltung des Verkehrs und zur Anwerbung der Arbeiter betreibt die N.-K. eigene Schiffahrt. Sie unterhält zwei Dampfer, „Siar" und „Madang", sowie 2 Motor- und 1 Darapfpinasse. Daneben sind den einzelnen Stationen für den Handelsverkehr Kutter, Ruder- und stration
waltung ein. Es stellte sich indessen heraus, daß die Gesellschaft den ihr durch Übernahme der Landeshoheit erwaclisenen Lasten und Segelboote, Leichterfahrzeuge u. dgl. in größeVerantwortlichkeiten auf die Dauer nicht ge- rer Anzahl beigegeben. Der gegenwärtige wachsen war, und das Direktorium der Gesell- Stand des gesamten Unternehmens (nach der schaft trat deshalb mit der Reichsregierung Aufstellung vom 31. März 1913) ist folgender: wegen Übernahme der Schutzherrschaft in Das Gesamtaceal der Pflanzungen beträgt eigene Verwaltung in Unterhandlungen. Das 8288 ha. Von diesen sind 6922 ha mit KokosErgebnis dieser Verhandlungen war der Ver- palmen, 1020 ha mit Kautschuk, 285 ha mit trag vom 7. Okt. 1898, durch den die N.-K. Kakao und 61 ha mit Sisalagaven bestanden. gegen eine Entschädigung von 4 MilL jK, zahl- Die Zahl der Kokospalmen beläuft sich auf bar in 10 Jahresraten ä 400000 und Über- 727777, von diesen waren 331824 noch nicht lassung von 150000 ha Land zu Eigentum, die tragend, 215376 schwach tragend und 218387 landeshoheitlichen Recht« unter Löschung des mittel- bis voll tragend. Der Gesamtexport Schutzbriefes vom 1. Mai 1898 an das Reich an Kopra betrug 1912/13 3486 t, von denen zurückgab. Die N.-K., die durch diesen Ver- 2278 auf Pflanzungs- und 1190 t auf Handefctrag eine rein private Erwerbsgesellschaft ge- kopra entfallen. Die Ausbeute an Kautschuk worden war, wurde sodann in eine deutsche betrug 1912/13 19675 kg. Hiervon entfallen Kolonialgesellschaft umgewandelt, die unter 1878 kg auf Hevea, 13800 kg auf Ficus und dem 2. März 1900 die Genehmigung des Bundes- 3997 kg auf Kastiloa. Die Ernte aus Kaka*
—
M
rats erhielt.
Die I^citung des gesamten Unter- belief sich (1912/13 auf 83500 kg. Die Aufhierbei an Stelle des bis dahin bereitung von Sisalhanf belief sich auf 27992 kg.
nehmens wurde bestandenen
Direktoriums
einer
Von sonstigen Erzeugnissen
besonderen
und einem Verwaltungsrat übertragen. Als Zweck der Gesellschaft wurde „die Kolonisation von Kaiser- Wilhelmsland und des Bismarckarchipels, insbesondere
der
—
der Gesellschaft läuft
vom
1.
j
Betrieb
von Land- und Plantagenwirtschaft und gewerbliche Unternehmungen und von Handelsgeschähen" angegeben. Das Geschäftsjahr
des Landes brachte 543 1 ätherische Öle, 24204 kg Steinnüsse, 980 kg Guttapercha, 1730 kg Massoi rinde, 5087 kg Kawawurzel, 8006 kg Muscheln und 2419 kg Trepang zur Ausfuhr. Der Bestand an Pferden und Vieh belief sich am 31. März 1913 auf 79 Pferde, 4 Maultiere, 1140 Rinder, 88 Schafe, 362 Schweine. Das die N.-K.
Direktion
j
weiße Personal der Gesellschaft beläuft
April bis 31. März.
sich
|
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Neubannover
Xeukainerun
Ü31
Daneben Bind 19 Ainboi- Ausdehnung besessen hatten. Aus den Eingeborenen von N. werden Arbeiter für die Die Zahl der farbigen Arbeiter der Plantagen im Bismarckarclüpel angeworben; Gesellschaft betrug im Durchschnitt 4176, auch wird von vereinzelten Handelsstationen darunter 62 Chinesen und 40 Javanen. Die aus auf N. Handel getrieben. Die Insel gehört auf 83 Angestellte.
nesen
als Schreiber, Lagergehilfen u. dgl. ver-
wendet.
zum Verwaltungsbereich des Bezirksamts in Dividende von Käwieng (s. d.) auf Nord-Neumecklenburg. 5°/0 verteilt. In der letzten Generalversamm- Klima, Tierwelt und Literatur s. Bismarcklung wurde beschlossen, das Aktienkapital arclüpel, Bevölkerung s. Neumecklenburg. um 3V2 Millionen auf 11 Millionen Sapper. zu erhöhen. Neuhaus. Richard Gustav, Professor, Dr. Krauß. Neuhannover. /.um Bismarckurchipcl med., prakt. Arzt, geb. 17. Okt. 1855 zu BlanN., (Deutsch-Neuguinea) gehörig, wurde 1616 von kenfelde (Kreis Teltow). Studierte 1876/79 Le Maire (s. d.) und Schouten (s. d.) entdeckt, Naturwissenschaften, dann bis 1883 Medizin. aber erat 1767 durch Carteret (s. d.) als be- 1884 Reise nach Australien, Neuseeland, Hawaii, sondere Insel erkannt und mit seinem jetzigen Nordamerika. Von 1885 ab praktischer Arzt in Namen belegt. Es erstreckt sich zwischen Berlin, von 1901 ab in Lichterfelde. 1908/10 149° 67V,'-160«29' ö. L. und 2°21'-41's. Br. Reisen in Deutsch-Neuguinea. Wichtigste Van und wird im Nordwesten, Nordosten und öffentlichungen: Die Hawaiinseln, Berlin 1886; Osten von einer Reihe von (großenteils Die Photographie auf Forschungsrcisen, Halle bewohnten) Korallcninseln begleitet, die mit a. S. 1894: Deutsch-Neuguinea, 3 Bde., Berlin den Hauptinseln einige gute Häfen bilden: 1911. Ungalabühafen, Dreiinselhafen. Eine Keihe Neu-Hornow. Sägewerk der Firma Wilkins weiterer Häfen findet sich an der Süd- & Wiese (s. cL), zur Ausbeutung des Schumeküste der Insel. (Deutsche Seekarten 412 waldes in Westusambara (Deutsch-Ostafrika) und 413.) An den Rändern der Insel, ins- angelegt. Die Hölzer werden durch eine 9 km besondere auf der nach Westen vorspringen- lange Drahtseilbahn zur Usumbarabahu herabGesellschaft hat für das abgelaufene Geschäfts-
jahr 1912/13
erstmals
eine
M
den Halbinsel (West- oder Königin-Charlotte- befördert (s. Seilbahnen). Kap), sind gehobene Korallenkalke stellenNeu-Iringa, Hauptort des Militärbezirks weise von großer Bedeutung; am Nordrand Iringa (s. . Br.. hat 24 qkm Fläche. der iungvulkansirhen
—
sehr dichte Teile, dürfte
Wald gehören Gebiete
am
(s.
zum
halbhygrophilen
Deutsch-Ostafrika
6).
Die
Seeufer haben Busch- und Gras-
Die Bananen auch abgesehen von Konde, in
land neben den Kulturflachen. haine
sind,
der nördlichen Hälfte des N.-Gebietes reichlich
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Njassa Upland
—
vorhanden.
656 Der N. hat eine an Arten wie
Njong
Nje, linker Nebenfluß des
Kampo
(s.
d.) in
Kamerun. N oin Volkstanim von Bantunegern in KaFische und niedrige Wasser- merun, am oberen Dscha, zwischen diesem und
Individuen reiche Fischwelt, die in den Steilufergebieten für die Ernährung der
sehr wichtig tiere
sind
ist.
nicht so eigenartig,
Tanganjika
(s.
Li
d.).
Umwohner
wie die des
j
dem
.
Njong.
den einmündenden Ndsimu
Sie
(s. d.),
stehen wahrscheinlich
den
und sind Nach Scheune-
ihren Nachbarn, nahe
Flüssen sind Flußpferde und Krokodile reich- mit ihnen zugleich gewandert.
vorhanden, letztere auch überall am See. mann sollen sie durch die Vermischung mit den nördlich wohnenden Maka (s. e