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German Pages 64 [68] Year 1956
Der Bauernhochzeitsschwank Meier Betz und Metzen hochzit
Herausgegeben von EDMUND
WIESSNER
MAX N I E M E Y E R VERLAG T Ü B I N G E N 1956
ALTDEUTSCHE
TEXTBIBLIOTHEK
B E G R Ü N D E T VON H E R M A N N PAUL f H E R A U S G E G E B E N VON H U G O K U H N
Nr. 48
Printed In Germany Satz und Druck: Fcrd. OecheLhäusereche Buchdruckerei Kempten/Allgäu
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Meier Betz
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H CLXXXIVb (alte), 189 b (neue Zählung) S 220" Es was ain maier, hiesz Betz, Der het ain buolen, hiesz Metz. Der was er also holt, Das er nach ir sterben wolt: Si was im auch nit unwäg. Wie es umb die sach lag, Si wolt in bet nit geweren, Er wolt ir dann sweren, Das er zu ee und zu recht Si wol gehaben mecht. Des ward maier Betz ze rat ; Schnei und gar getrat Bracht er biderlüt darzuo: Burckhart den Luckenfruo Und sein bruoder Sohollentrit, Herman den huofschmid, Auch Peter den kecken Und den alten Hafenschlecken Und Henslin usz der peund. Auch ander sein guot freund Kamen mit mair Betzen dar: Dietrich der übelfar, Cuonrat der platerkopf H CLXXXV» Und auch maier Nastropf (190 a )
Rote Überschrift in H (Liederbuch der Klara Hätzlerin) Von Mayr Betzen und in S (Stuttgarter Cod. Poet. 4° Nr. 69) Von meyer Beczenn. 1 mayer S, Mair H. 5 anweg >S. 7/8 Si wolt im (korr. aus ir) dann Bchwern S. 11 Mair H. 12 tratt HS. 13 biderwerleut S. 14 Burckheit S. 16 Huffechmid H S. 18 hofschlecken H S. 19 henszlein ausz der peind S. 20 friûnd S. 21 bayer S. 23 plotterkopff S. 24 mair H S. NasztropffH.
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Und der reich Poppser, Welldin der schnaufer. „Nun schweig alt und j u n g ! " Sprach der weis Nodung. S 221» „Betz, du bist ain gerad man : Wilt du Metzen zu der ee han ?" Er sprach: „Ja, wiJ si mich." Nodung sprach: „Metza, gich: Wilt du Betzen han zu der ee ?" Si Schwaig ; er vorseht si me. Si sprach : „Ja, haiszt michs mein muoter." Nodung sprach: „Si entuot dir Nichtz, des gelaub du m i r ! " Also nach ir baider gir Ward in die ee beschaffen On schuoler und on pfaffen. Do ward dem Betzen Gegeben zu der Metzen Ain pock und ain kalb, Auch ain kuo, die was halb, Zwen immen und ain schwein, Auch ain plassetz rösslein U n d tierlin
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stertz uf der
prait.
Do ward fraw Metzen widerlait Zwo juchart ackers wol gesät, Dreu malter haberns recht erplät ; Auch ward ir von dem tennen Ain han und vierzehen hennen Und fünf pfunt pfenning:
S 221b
Das waren als zimliche ding. Ditz geschach ze undern. H CLXXXV» Das volck begund wundern, (190 b ) Wan die hochzeit solt sein. Ainer sprach: „Friund mein,
26 Völcklin H, Voliklin . . schnaußer S. 34 foret S. 39 W a r >S. 41 D a : so stets in H. 46 pleszots korr. in pleszete S. 47 tyerlen stertz vf der praitt H, tierlin stercz auff der preyt S. 49 Zwû H, Zwey S. Jaugart S. 50 D r e y H. habere H. 54 zimlicher S. 56 bogond S. 57 W à H, W o S.
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Man sol si haben am abent." Den rat den gabent Die weisen alle. Gar mit reichem schalle Huob sich die hochzeit In Betzen hus: daz was wit. Dar kamen främder lût vil : Peter Turez und Pesenstil, Der Kopp und Kiliantz, Seifrid und sein bruoder Mantz Und die Strauben usz den awen Mit iren huszfrawen Und der PöckJin jenset pachs, Walter der ledrer und der Sachs, Der Dürr und der Zäch, Burckhart Widenman und der Wäch, Rumpf, Rampf und der Stoll Und sein vetter Muntvoll, Auch fraw Ges, ir muom, Cüntzlin der Genspluom Und sein s wester Vellpruoch, S 222» Albrecht der Rindschuoch. Darzu kam manig zierenhelt, Der zuom muos was usserwelt. Also das es nun zeit ward, Do fuort man Betzen uf die fart Und stalt in zu dem preutelpett : Ζ wen grosz stifel er an het. Als man im nun die H CLXXXVI" Metzen pracht, (191a) Sprang er frölich ins pett und lacht. Alspald ers an sein arm vieng, Das volck usz der kamern gieng. Betz sprach: „Het ich ain liecht, Gelaub mir, ich enliesz nicht,
59 aubent H. 60 gàbent H. 64 hus was ee weitt H u. S. 65 komen frennder 5. 66 Trüsz H. 69 strauden: korr. aus strauben î S. 72 Valtrer H. 73 turre . . zegS. 78 Konczlin S. 81 ziernhelt S. 83 da es H. 90 camern H, kamer S.
4 Ich macht usz dir ain weib!" Er schwuor teur bi seinem leib : 95 „Das doch nür der mon schin, Ich liesz dich zwar also nit hin." Metz sprach: „Du volle kuo, Was sol dir ain liecht darzuo ? Meins vaters knecht, der Übelpracht, 100 Vand es umb die mittennacht." Der narr was vol und entschlieff, Bis man im des morgens rieff. Für die kirchen man in fuort, Manig ackerknab do nach im tuort. 105 „Seit still!" sprach der mesner. S 222" Die törpel namen Betzen her, Si erwüsten bi dem har Und rauften in zwar So grimmiclich und hart, 110 Das er ser schreien ward, Als dann ist der pauren sit. Von der kirchen hiemit Giengen si wider hain, Alt und jung gemain, 115 In maier Betzen haus : Do lebt iederman im saus. Vil was der nachgepauren, Niemant het kain trauren. Dar kamen Metzen H CLXXXVI b friundvil: (191») 120 Peter Tursz und Pesenstil, Pfeffersack und Lärennapf, Kabeshaubt und Hochstapf, Penz Knoll und Ackertrapp, 95 mir ? H, neur S. 99 vater S. 100 Vnd ursprünglich: der rote Initialenstrich geht durch V ; am Rand ist eine Initiale vorgesetzt: Κ ? S. 102 riift H. 104 Manch S.
da H. tiirt S. 107 erwischten S. 108 rafften S. 112 Vor S. 115 Mair H, meyer S. hus H. 116 Da H. 117 Nachpawren H. 119 komen S. 120 Pirenduret H, Pirnduret S. 121 Pfeffersacht S. 122 Kaboshanckt H, Kapeshaubt S.
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Des Türsen sun, der jung lapp, Auch etlich, die halb edel waren (Die each man gar hoflichen paren) : Durchdenpusch und Schlinddenspisz, Raumdietaschen, ain stolz fiesz, Paurenveind und Sträusguot. Die waren all wolgemuot. Erst pfaiff der pfeiffer ainen schal, S 223 a Das es in der kuchen erhal. Man richtet do die tisch ; Do ward iederman frisch. Si hetten alle weisz prot: Über das was in so not, Das si es in sich truckten Und unke wen verschluckten. Die weggen gundens zerren, Damit die mäuler uffsperren. Ainer gab dem glas ain stosz, Das es ward uff dem poden plosz. Man richtet do mit namen Ie vier pauren zesamen Über ainen kübel weit. Si assen widerstreit: Die näpf wurden paid lär. Erst do truog man her Ruoben wol berait, Da was vil specks uff gelait. Die pauren pissen in den speck, Das in der treck [H C L X X X V I I » Über die packen ran, (192") Davon manigem dorffman Sein maul und der part Überal schmalzig ward. Ainer schlickt, der ander schland
127 echlind den spies H. schlinden speisz S. 129 sträs gût H, stras güt S. 131 ain H, ein S. 132 kirchen H. 133 da H. 134 Da H. 137 trucken S. 138 vnkawm (ers getilgt) versluckenn S. 139 gondes S. 140 Die Zeile fehlt in S. 142 Auch diese Zeile fehlt in S. 143 da H. 148 da H. 154 manchen S. 157 schlickt H und S,
β Und etlicher gar hart verprant Die zungen und den rächen, S 223 b 160 Das die andern wurden lachen Also ser unde vast, Das in die speis tast Usz den mäulern uf die knie. Ainer schrai: „Schencka hie!" 165 Der ander sprach: „Lega prot!" Der dritt seim gvatter ze trincken pot. Ir chaîner do müssig was. In wurden ir vinger nas Bis hinden zu der hand, 170 Dabei man wol erchant, Was speis si hetten gehabt. Der koch kam getrapt Für der pauren tisch Und sprach: ,,Seit all frisch! 175 Ich pring euch muos und praten." Nun hörent, wie si taten! In was ze essen also not, Das im chaîner ze trincken pot : Er huob selbs uf und tranck. 180 Der preutgam sprach: „Hab danck! Ich gedacht nit daran : Ich solt dir selbs gepoten han." Der koch sprach: „Des wirt guot rat, So der wein doch vor mirstat. [H C L X X X V I P (192") 185 Ich trinck, so mich dürst." S 224» Nun hört, wie si die würst So geitticlich verschlunden ! Alspald und si empfunden, Wie die gepraten waren, 190 Do Hessen si das muos faren, 158 gar S: τ über sz. 161 vnd H. 164 schoncko „hie ein", d. h. ein hie S. 165 lega ein prott S. 166 seinem geuatter H, seim vater trinckenn patt 167 da H, 170 Do bey S. 171 sy H: hie S. 175 brotten S . 176 tâtfcen H. 178 ze fehlt in S. 180 preutgan S . das h a b danck S. 183 wurt S. 190 Da H.
7 Bis si die würet gassen. Si sorgten und entsassen, In wurden die vertragen, Und gunden reschlich jagen. 195 Doch von stund darnach Ward in nach dem muos gach. Si tetten darein procken Die aller grösten mocken Und truckten die hinunder, 200 Das mich von got a in wunder Nam, wie es als in sie mecht. Nun was der letzt muntfol recht Als grosz als der erst. Welcher tranck aller merst, 205 Der daucht sich ob in allen Mit schrein, juchtzgen und schallen. Sich hetten do die äffen 50 gar überlaffen, Das maniger vergas, 210 Ob es tag oder nacht was. 51 ruchen als ain kalchhauff S 224 b Und stuonden von dem tisch auf. Do man truog ab, O wie manig dorffknab 215 Sein zagel umb ain vinger wand H CLXXXVIII» (193») Und huob den ars zuo mit der hand ! Maniger lieff hindern zaun Und liesz von im ain straun, Als hetts ain alter esel tan. 220 Do weit man zwen der pesten 192 ensassen S. 194 gonden S. 201 N a m fehlt S. in sich H, in sie S. 204. Wellicher H. 205. Den S. in fehlt S. 206 schreyen H. Mit schreyen iuchtzen vnd schreyenn schallen S. 207 Sie S. da H. 209 mancher S. 211 kalchhawff H, kolohauff S. Von dieser Seite an setzt in S eine neue Hand ein: die Tinte ist viel dunkler, die Schriftzüge sind anders geartet, nämlich schräge gestellt, mehr geschnörkelt, flüchtiger, die Zeilen enger. 212 v f f H. Die Zeile fehlt in S 213 D a H. 216 zu HS. 217 Mancher S. 219 t ä n S . 220 Da welet H.
8 Usz allen fremden gesten (Ainer hiesz Kiliantz, Der ander maier Rantz) : Die setzt man zu der preut. 225 Do schenckten die leut (Iederman nach eren tett) : Ainer gab ain pruckprett, Der ander hiesz ain schwingen Usz seinem huse pringen. 230 Der gab ditz, jener das, Ainer gab dem andern ze has. Der gar reich solt sein, Der gab ain hübsch spiegelein. Ain häheln gab der Zäch, 235 Ain alten sträl der Wach. Do gab Metzen Vellpruoch Ain new henffin ermeltuoch. Erst kam Peitsch der übel Und gab ain newen kübel. 240 Durch er gab dem preutigam Sein juppen Hanns der Jordan; S 225 a Er sprach: „Nim hin! Für war, Es ist nit über acht jar, Das ich in newen anlait. 245 Luog, wie hübsch und gemait, Dann das er nit guot ermel hat, Vorn darein ain loch gat: H C L X X X V I I P (193b) Sunst war er on löcher gantz!" Do trat herfür Kiliantz 250 Und gab sein pia wen huot ; Er sprach: „Der ist guot, Oder ich mein leib verlier! Ich chaufFet in umb vier Haller, das ist war, 255 Es ist noch kaum fünf jar." 223 Mair ff, mayer S. 225 D a ff. 227 pruchpett ff. pruchbet S. 229 hua ff. 235 stroel S. 236 D a ff. 247 Voren ff. 249 D a ff. 250 ploon S. 254 Heilert î) S.
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Ainer gab ain hultzin kandel, Der ander ainen alten mantel, Der dritt zwen alt puntschuoch, Der viert ain ungewaschen pruoch. Ob si nit all waren reich, Noch gabtens all erleich. Wernlin der diech Gab ain hennen, die was siech, Und sprach: ,,Se hin, preutigam! Ich wolt si selbs gessen han; Doch hab ich dire erspart." Troll und auch Hegenhart Die gaben zwen alt haller. Berchtold der schaller Muost die hand vom ars lan : S 225 b Er wolt ie ains davorn gan. Er graiff in die taschen schier Und sprach: „Spilman, nim hin vier Haller, die ich noch wol han, Und pfeiff mir ains, das ich kan!" Er \vas weiaz recht als ain prant Und nam fraw Hetzen bi der hant : Er fuort si zu der linden. Do kam als dorffgesinde, H CLXXXIX" Vier und dreissig oder me. [(194a) Der spilman pfaiff aber als e. Do Sprüngen si all vast, Das in das fuoszstro tast Nider in das gras : Manigem der schuoch offen was. Die pauren schrien: „Hartzjo, hartz! Mein lieb ist nit schwartz." Si gunden frölich schocken Vor den dorffdocken;
257 eine . . m a n d e l S. 261 Nach S. g a b e n s all geleich v n d erleich H. 262 dieth H. 264 eche S. Prewtigan H S. 270 ara t h o n n (durchgestrichen) lañ S. 271 d a u o r e n H. 274 Heller S. 275 eines S. 279 D a H. allée H. geeinden S. 281 pfiff H S. 282 D a H. 283 t a s c h t H, dast S. 285 Manchem S. 288 gonden S.
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Die ers man in ser wacken sach. Leutsolten do zerprach Sein pruochgürtel entzwai ; Er ruofft laut unde schrai Under die junckfrawen alle : „Mir ist mein pruoch empfallen." Niemantz höret, was er sprach (Wann in was ze tantzen gach), Bis im ainer in die pruoch trat : Do viel der pauer an der stat, S 226» Das im der köpf pluot. Er stiesz ain junckfrawen, hiesz Guot, Das ir ain Spiegel prach. Das was Trollen ungemach, Wann er ir den gekramet hett. Troll sprach an der selben stett : „Leuteold, du muost den gelten." Er ward im fluochen und schelten: Des mocht er nit gelachen Und sprach: „Was wilt du machen ? Ich gab gar ciain umb dich." H CLXXXIX» Hiemit do huob es sich : (194b) Es ward ain stürm und ain dosz. Der schal ward vast grosz Baide hie unde dort. Der spilman pfeiffens uff hört. Ainer waich hin, der ander her. Troll und Welldin Schnaufer Die schluogen Leutsolten hart Durch seines haubtes schwärt : Man möcht den eilenden man Mit widen zamen punden han.
290 wagen S. 291 Lâttzelten da H. 292 da entzway S. 293 vnd H S. 296 hört S. 299 D a HS. XJnten rechts die Kustode Do viel der bawr S. 301 Junckfraw H S. 311 da H . 304 gekramet H, gekromet S. 310 gib S. 312 etosz , 29ff., Lexer 2, 1327 und DWb. 8, 1926. 239 S. zu MB. 213. Mit man nam uff vgl. 371 do . . . man . . . dannen n a m ; die volle Phrase steht 243 bisz man den tisch uff nam. 240 ungeträpfeer versteht der Ansatz unter trapf im Mhd. Wb. 3, 84Λ, 2 f f . als ungeträpfisch (darnach Lexer 3, 1497 unter trapf,) ; eine Erklärung des sonst unbelegten Ausdrucks läßt sich nicht gewinnen. 242 verhuob = „hielt zu". S. MB. 216. 246 strum : s. Kauffmann, Gesch. der schwäb. Mundart S. 94; auch W. Wilmanns, Deutsche Gr. I § 235. 248 erloffen = mhd. erlaffen „erschöpft". S. Mhd. Wb. 1, 928Λ, 7 f f . und Lexer 1, 647; MB. 208 überlaffen; du bist gar erlaffen Virg 320, 10. 250 Btiesse: ei. Prät. mit Zusatz von e (nach dem schw.): s. Weinhold, Mhd. Gr.1 § 374. 257/58 Der Reim genennen : dannen ist im Reimbilde von M. Hz. so ungewöhnlich, daß man an eine Änderung in genennan : dann an denken möchte. 264ff. Der Sinn ist: der Bräutigam hätte viel dafür gegeben, wenn die Hochzeitsgäste nicht ins Brautgemach gekommen wären, was eben die Sitte mit sich brachte; sie verließen es offenbar erst, nachdem das Brautpaar zu Bette gebracht war. S. K. Weinhold, Die deutschen Frauen in dem Mittelalter* 1, 383 ff. Dabei erlaubt
53 »ich Bärechi echón eine derbe Vertraulichkeit, die nicht weniger grob zurückgewiesen wird. — F ü r am fiertail rüben „lieber als ein Viertel Rüben": β. oben zu 131 ff. Uber die Verspottung der Bauern als Rübenfresser β. „Ring"-Ko. 142. 268 bletze : s. ZsfdA. 50, 256 und Anm. 1; auch „Ring"-Ko. 1568; Ausg. S. 333 zu 1592. 273 Merkwürdig ist die Verwendung des verächtlichen Ausdrucks für den außerehelichen Beischlaf von der Liebesvereinigung eines jungen Ehepaares, als das Bärechi und Metz doch schon anzusehen sind, wenn auch die kirchliche Einsegnung erst am folgenden Tage stattfindet. S. Mhd. Wb. 1, 730», 24f. Lexer verweist 1, 1392 auf Heinrich von Melk, Priesterleben 513 ewer . . . in der huorer zeche sin leben wil richten, wo der eheliche Beischlaf gemeint ist, und Heinzel vermerkt dazu Hartmann, Vom Glauben 2492, wo auch hure für den ehelichen Beischlaf gebraucht wird. 276 spiltent eben wette: „so daß keines dem andern etwas schuldig blieb." S. Mhd. Wb. 3, 776», 3 4 f f . und Lexer 1, 505. 281 stadelwiae: eigentlich eine Melodie, nach der im Stadel getanzt wird. 8. Mhd. Wb. 3, 7 5 7 » , 7 f f . ; hier natürlich obszön zu verstehn. S. auch Weinhold, Die deutsch. Frauen8 2, 153. 283 granet und grain: β. ZsfdA. 50, 255 und Anm. 3. 291 f. „nicht länger die . . . Nacht überlassen wollte." sallen müßte, wenn richtig überliefert, so viel wie selben sein. 293 Über diese Sitte s. „Ring"-Ko. 7058ff. 296 morgengab: s. „Ring"-Ko. 7134ff — überlut = „öffentlich, vor allen". 297 muoterswin verzeichnen die beiden mhd. Wbb. als Neutrum; hier ist es als Fem. gedacht (s. dii 298), offenbar unter dem Einfluß von rauoter. 298 f. Der Zusatz, den die beliebte Reimformel schön : hön nahelegte, soll wohl die Wildheit der Saumutter schildern und nicht etwa einen ironischen Widerruf von 297 bedeuten. 301 zwerchspfiffe „Querpfeife" : zwerchs- ist das Adv. twerhes. Sonst unbezeugt. 303 grogiert : mhd. kroijieron. 312 Der grawe . . . Colman: s. ZsfdA. 50, 257. 313 Diem ist vielleicht Kurzform zum bekannten Frauennamen Diemuot, Lügart = Liutgart.. 314 Den beiden Brautjungfern war die Hochzeit leid, weil sie damit doch ihre Gespielin verloren. 317 Do man gesang „als man zur Messe gesungen hatte." Mit do . . . alz ergie tut der Dichter die kirchlichen Feierlichkeiten summarisch ab. 320 Über pätz «. Mhd. Wb. 2, 1, 457», 36 ff. Vgl. Fr. Fr. Kohl, Die Tiroler Bauernhochzeit S.218 (Vols am Schiern): „Unmittelbar nach Schluß des Amtes findet auch das sogen. „Unter das Buch gehen" statt, ein alter Brauch, der in Tirol nur mehr da und dort geübt wird; er besteht darin, daß der Priester den Brautleuten das Bild des Gekreuzigten, das im Meßbuche vor dem
54 „Canon" abgebildet ist, zum Kusse darbietet." S. auch J . Huizinga, Herbst des Mittekdters (Alfred Kröner, Stuttgart) S. 60 f. Das Buch, das ihr der Mesner bietet, ist eben das Meßbuch. 333 B e n t z : s. zu MB. 123. — Genshirter: zur Form hirter β. Lexer 1, 1264. 334 Hindenbitter: vgl. Ring 2770 er foist so bitter. 335 Engelhart : s. 438. 336 leenhart: s. Lexer 1, 1456. — Moroch: vgl. das Appellativ moroch = „Möhre". Lexer 1, 2202. 337 Irmengart zeigt wohl an, daß mit dieser Zeile die Frauengrappe eingesetzt hat. — Hill : vielleicht Kurzform zu Hilde. S. Arndt S. 55. 338 Grett: auch im Fastnsp. (s. Arndt S. 25). 339 B e l i : s. Bele Arndt S. 20 und Xeidh. 37, 5 in C, vrou Bele XIX, 15: s. XXI, 1. 340 Gisel: bei Keidh. an mehreren Stellen; s. Register. 344 har = her bei Laßberg ist Konjektur : dar der Hs. liefert mit dem dar von 343 einen (anstößigen) rührenden Reim. 347 geraten: befremdlich in diesem Zusammenhange; aber es ist wohl „geriebene Gerste" gemeint. S. BWb. 1, 937f. — schübeling „Bratwürste" (wie beim ersten Schmaus): s. a. a. 0. 2, 361 und Lexer 2, 808. 348 „Das sparte der Bräutigam nicht." 353 erten „erwiesen ihm Ehre": indem sie nämlich seinen Gerichten tüchtig zusprachen. 355 S.ZsfdA. 50, 268 und „Ring"-Ko. 5865ff. 356ff. Die Vorsichtigen gürteten sich vor dem Schmause locker und fraßen dann darauf los (aussen . . . fürsich an: s. ,,Ring"Ko. a. a.O.), bis ihnen der Gürtel recht saß. 357 wisz und cluog: s. „Ring"-Ko. 3709. 364 S. Ring 6271. 365 durch not: d. h. sie hatten alle Ursache. 367 dorfftracht : Speisen, die auf dem Dorfe üblich sind. Der Ausdruck ist beiden mhd. Wbb. η entgangen. 370 S . „Ring"-Ko. 2406. 376 Die Hs. hat ir: d. h. der Braut. In dem undeutlichen gobotend ist wohl mhd. gäben für das Überreichen der Hochzeitsgeschenke zu erkennen, schwäbisch gôbe (s. „Ring"-Ko. 5569), das 383 erscheint. Die beiden Vertrauensmänner haben die Aufgabe, die Geschenke an die Braut entgegenzunehmen. S. 401 ff. 380 bettbrett: s. zu MB. 227. Das Stroh lag auf Bettbrettern. S. Weinhold, Die d. Fr. i. d. Ma. 2, 108. 382 von haimon: s. Lexer 1, 1219. 384 bekümbert lût: s. 399f. und ZsfdA. 50, 238. 389 ainen wirten : s. Ring 5507 und ZsfdA. 50, 265, Anm. 2. 390 ain girten: Lexer 1, 1021 f. belegt aus dem Frankfurt. Baumeisterbuch v. 1437 girte = „Band, Gürtel". 392 „Der ließ es sich geziemenderweise etwas kosten." 395ff. S. ZsfdA. 50, 264f. und Ring 2643. Im MB. 236 ist Metzen Dativ: der Bearbeiter zieht Mätzi als Nom. zu Volle-
55 b r u o c h und muß daher in der folgenden Zeile der b r ü t einschalten. 399 doch daz = „obgleich". 409—417 S. ZsfdA. 50,239, Anm.; „Ring"-Ko. 5355ff. sin j u p e n : hier als Fem. im Gegensatz zum MB. 241. — B e n t z d e r Orhan : s. 540 und 562. MB. 339. — Zu 412 .». ZsfdA. 50, 238, Anm. 2 (S. 239), zu 417 Ring 5358 (ZsfdA. 50, 262). — Der Stelle 412—417 (wie der entsprechenden im MB.) auffallend ähnlich ist die im Fastnachtspiel D e r alt H a n n e n t a n z (bei Keller Nr. 67, S. 584, 5 ff.), die an den Spielmann gerichtet ist (wie die in D, vxihrend der Wortlaut eher an HS erinnert) : So gib ich dir mein w a m m e e z w a r ; w a n n es ist noch k a u m zehen j a r , d a s ich es neu a n lait. Sih, wie ist es noch so g e m a i t , w a n n das es n i t g u t ermel h a t , forn d a r e i n a u c h neur ain loch g a t ; s ü s t ist es u m b u n d u m b n i t gar ganz (streiche n i t 1). 423 fiernüwer prisger uruf 432 zwen a l t briezger: s.ZsfdA. 74, 65f. Darnach ist MHz. im rechtsrheinischen Alemannien, diesseits des Schwarzwaldes, in der ersten Hälfte des 14. Jh.e entstanden. 425 h a n t e l wird im Mhd. Wb. 3, 158a, 16f. als verkürzt aus h a n t t w e h e l e erklärt. S. auch Lexer 1, 1179. 431 S. oben zu 103. 433 W i e c h : s. ZsfdA. 50, 264 und Anm. 1. Ein Appellativ wiech bezeugen die mhd. Wbb. 436 in ist Fehler von D gegenüber HS: s. ZsfdA. 50, 239, Anm. (2 von S. 238). 439 R ü s c h : kaum identisch mit dem öfters genannten Riisz; 8. zu 114. — d o r f k n e c h t : s. Lexer 1, 450 u. dorffknab MB. 214. 449 uf letzen fuesen „auf schlechten Füßen": kaum, weil er etwa wegen Trunkenheit unsicher auf den Füßen ist; vielmehr ist mit Rücksicht auf die folgende Zeile an einen Fußdefekt zu denken. Vgl. BWb. 1, 1547 a ' n letz'n F u e s h a b m . Vgl. letvüezer und letvüezic bei Lexer 1, 1890. 451 f. Die Umstellung der beiden Zeilen nach MB. 276f. 458 Mit er der Hs. könnte nur der Spielmann gemeint sein, so daß W a l t h e r als Dativ zu fassen wäre. Der Zusammenhang nötigt jedoch, W . als Subjekt zu nehmen und er zu streichen; W . eröffnet mit der Braut den Tanz als Vorspringer, was schon 444 angedeutet war; auch bezieht sich s n u p f e t 461 natürlich auf seinen Zunamen S n u p f e r : Lexer 2, 1046 („schnaufen"). 460 vientlich „heftig": s. Lexer 3, 338 und „Ring"-Ko. 6955. 463 Schoppen : der Reim fordert die Form s c h a p p e n : s. Lexer 2, 661 und ZsfdA. 50, 271. 468 bösz: d. h. „zerrissen". 469 buhieren vermerkt Lexer in den Nachtr. 110 mit Hinweis auf Wolfd.DIX 199 (DHB.IV, 2) und 177, 3 u. Anm. 195, 207. Es ist gleich b u h u r d i e r e n . b u h u r t erscheint Wolfd. D I X 203 als buhier. bohieren Roseng. H. 2407. — r a m b ü s s e n : s. Mhd. Wb. 2, 1, 552b, 11 ff. Beide Verben bezeichnen das wilde Umherspringen beim Tanze, wie die Mhd. Wbb. annehmen. Ob r a m -
56 biuzen oder rambüezen anzusetzen ist, erscheint nach Anm. 114 fraglich. 471—515 Über die Lücke in der Hamdschrift s. ZsfdA. 50, 240. Der Inhalt der verlorenen Zeilen ist aus dem MB. leicht tu entnehmen. 476 Ein Vergleich f 477 Berufung auf Augenzeugenschaft ? 484 hiitzen: s. Ring 1091 hotzenund Ko. ζ. St.; Lexer 1,1410. 490 S. ZsfdA. 50, 240, Anm. 1. 493ff. Vgl. Ring 6225 f). und ZsfdA. 50, 271 f . 518 Die Zeile ist kaum richtig überliefert; wundenstraich ist nicht belegt, scheint aber zu bedeuten „Streich, der eine Wunde hinterläßt" ; säten: Lütolden ist jedenfalls entstellt; ich weiß nur mit solhen abzuhelfen. 522 Das Prät. hanget, das im Mhd. spärlich nachgewiesen ist, erscheint 597 im Reime (: erlanget, Prät.). 524 Die Imperativform helffa verdient bemerkt zu werden. 531 f. S. ZsfdA. 50, 241, Anm. : der Übeltäter nimmt gegenüber dem neu Hinzukommenden herausfordernd dem Verletzten das Wort aus dem Munde. — unlogenber: s. Lexer 2, 1909. 533 röften: von roufen; zur Verbindung mit dü ewert s. Lexer 2, 515. Die Bauern beider Fassungen des Gedichtes von der Bauernhochzeit tragen demnach Schwerter und Spieße urie die Neidharts und seiner Schule. 534. Videlger ist wohl in Uodelger zu bessern, das bei Neidh. 64, 33 und sonst (s. Lexer 2, 1997) vorkommt; Güdelwert zeigt im ersten Bestandteil giudei („Verschwender"). 550 f. Ruodi ist nach 106 Taufname Trolls, kann somit nicht Subjekt des Satzes sein. Im Hinblick auf MB. 349 ist nach frevenlich AusfaU von er anzunehmen. 553f. slügt ist 2. Sing. Prät.: s. Weinhold, Alem. Or. S. 342.— 554 höhnisch: „Schau, wie es dir paßt !" 555 gehielt offenbar fehlerhaft für gehieaz in MB. 352. 556 ainer: man erwartet einer; vgl. MB. 353 die. 558 hirnschedel (im Gegensatz zum Gesichtsschädel: s. DWb. 4, 2, 1561) = hirnschal MB. 355. •— waich = „nachgab". 559—561 Der Meier Orhan und sein Genösse treten als Parteigänger des eben erschlagenen Troll gegen Erkonbold auf: auf diesen bezieht sich er 563. Dem Reime müsz : Riisz ist kaum beizukommen. S. oben zu 114. Der Vokalismus einer Form von müezen ist mit dem des Namens nicht in Einklang zu bringen. 566 ain last = „eine Menge". 568 f. Im Mhd. Wb. 1, 760», 36 wird geil von alter atzung konstruiert, was keinen Sinn liefert. Lexer, Nachtr. 36 vermerkt, daß atzunge manchmal die Bedeutung „Zwietracht, Streit" aufweist, ohne eine Erklärung zu versuchen. Wenn man diese Stelle in derselben Bedeutung verstehn darf, wäre „infolge alter Feindschaft" zu umschreiben. Weitere Schwierigkeiten macht ir ettwen manger gail, was sich eher als ir manger ettwen gail begreifen ließe („mancher von ihnen, der vormals fröhlich war").
57 572—74 Die Namen dieses Nachschubes holt der Bearbeiter teils aus dem MB. (so Eberawin und IsengrinJ, teils aus früheren Stellen (wie maiger Hug 84, maier Rüsz 114 und Peter Durst 74). Butz begegnet auch im Fastnachtspiel (β. Arndt S. 53). 576 Grösz : s. MB. 365. 578 S.ZsfdA. 50, 241, Anm. 1. 579 t ä t t e c h o t t : s.ZsfdA. 50, 274, Anm. 3 und „Ring"-Ko. 6530, auch ZsfdA. 74, 68f. Zu den dort angeführten Nachweisen für tatschen --- „sich unter klatschendem Geräusche fortbewegen' s. noch Kolbenheyera Paracelsus (Volksausgabe) S. 66 Theophrast . . . tatschte über die Regenetraße hin". 587 D. h. „Als ginge es um das Leben." 597 uzhanget „heraushing" ; s. zu 522. 598f. „Aber Haintz, der jene (Grim und Welti Snupfor) erreichte (und schwer verletzte), der mußte da gelegentlich sein Leben lassen." 600 bettlertanz: s. Lexer, Nachtr. 75 und DWb. 1, 1732f. „Streit, Hader und Prügelei, womit ein Tanz und Oelag der Bettler zu enden pflegt"; auch 1737. krösz muß diesem Ausdruck in der Bedeutung sehr nahe stehn. Hans Sachs verbindet Du hast mich ye wol plagt und kröst (s. BWb. 1, 1382): s. krosen Stalder 2, 134f. und DWb. 5, 2409f. Vielleicht hängt das Subst. mit diesem Verb zusammen. 601 Euphemistisch „kostete manchem das Leben." 602—604 S.ZsfdA. 50,241, Anm. 1. E r : nämlich der bettlertantz. — buoet (den) huosten: «. Neidh. 50, 21 und die Anm. In Kellere Fastnsp. 701, 28 ß. sagt der Freier in Hinblick auf die ihm angetragene Witwe: Mir wiirn di kifererbeis über jar zeitig (Impotenz umschreibend), wann ich dir nit kiind püßen dein haschen. Mein flegel sol nit in deiner scheurn treschen. 605—652. über die Lücke in der Handschrift s. ZsfdA. 50, 241142 und Anm. 1 (S. 242). 613/14 S.ZsfdA. 50, 275, Anm. 1 und Ring 6537. 655 harnäsch : als Fem. im Mhd. sonst nicht bezeugt. 656 Plodertäsch: der älteste Nachweis des Ausdrucks, der einzige im Mhd..: Lexer 3, 388 verweist auf das gleichbedeutende vlattertasche, das Fundgr. 2, 298 im Mhd. Wb. 3, 17», 36 ff. verzeichnet ist. S. ZsfdA. 50, 243, Anm. (oben). Die Verszeile entpuppt sich als ungeschickter Einschub. 659 Die Verszeile scheint infolge Entstellung gegenüber MB. 404 sinnlos zu sein. 662 Rüschschilt deutete E. Schroeder ZsfdA. 50, 243, Anm. als Rücke(n)schilt: ein solches fCompositum ist im Mhd. unbezeugt und unwahrscheinlich. Das DWb. 8, 1365 bietet einen Nachweis (Nemnich 2, 1433) vom Rückenschild einer Schildkröte, also in ganz besonderer Gebrauchsweise. Der rührende Reim mit 661 gibt ebenso zu denken wie die Gestalt des Namens im MB. 407. Zu 661 s. ZsfdA. 50, 253 und Zappert, Badewesen S. 11: „Die Form der Badekufen . . . war . . . eine kreisförmige." Anm. 26: Über Badtschild, wodurch in Weistümern zuweilen die
58 Badewanne bezeichnet wird, s. J. Grimm, Rechtealtertümer 1, p . 81." S. ferner Mhd. Wb. 1, 130», 4 0 f f . und DWb. 1, 1074. 663 S.ZafdA. 50, 243, Anm. 664 Mockenrüd = mocke (Sau) + r ü d e . — Bitter-spieaz : vgl. Konrad von Würzburg, Turnei von Nantheiz 809 von swerten bitter. 667ff. S.ZsfdA. 50, 257f. 669f. MB. 410 erwähnt auch Stangen: der Bearbeiter widmet ihnen ein eigenes Zeilenpaar. 672 Vgl. CCXXIV, 36 Ainer ist trurig, der ander fro. 674—677 S. „Ring"-Ko. 9413f. 678f. Der Sinn entspricht MB. 414f. Daz in got ie gesach = „segnete, beglückte". S. Mhd. Wb. 1, 555», 34 ff., 277*, 3 2 f f . und Lexer 1, 1052. 680 Mit Metzen hochzit gibt der Bearbeiter in der Schlußzeile in herkömmlicher Weise den Titel seines Gedichts. Von hier nahm ihn Laßberg in seiner Ausgabe. Zur Form verweist August Hartmann, Hans Hesellohers Lieder 4, 126127 auf Neidh. 60, 8 hie m i t aule wir die rede lazen.
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Anhang Die obigen Ausgaben von Meier Betz u n d Metzen hochzit b e r u h e n auf eigenen A b s c h r i f t e n a u s den H a n d s c h r i f t e n H (Liederbuch der K l a r a Hätzlerin), S ( S t u t t g a r t e r cod. poet. 4° N r . 69) u n d D (Hs. Nr. 104 d e r F ü r s t o n b e r g i s c h e n H o f b i b l . in Donaueschingen). S. über diese Hss. Zeitschr. f ü r d e u t s c h e s A l t e r t u m u n d d e u t s c h e L i t e r a t u r 50 (1908), 225/26. Ü b e r d a s V e r h ä l t n i s d e r beiden Hss. des Meier Betz (H u n d S) s. S. 226 u n d A n m . 3. Von Fehlern in S gegonüber H seien folgende e r w ä h n t : 5 anweg, 13 biderwerleut, 14 Burckheit, 21 bayer, 39 war, 54 zimlicher, 73 zeg, 100 Vnd, 108 rúffíen, 112 Vor, 127 echlinden speisz, 137 trucken, 138 versluckenn, 139 g ondee, 154 manchen, 165 lega ein prott, 166 seim valer trinckenn hab patt, 171 hie, 178 ze fehlt. 180 , 183 wart, 201 Nam fehlt, 205 Den, 207 Sie, 211 kolehauff, 292 da entzway, 310 gib, 312 stosz, 316 hinder den andern her, 335 zulauffen, 351 lig fehlt, 373 In, 378 kam einer her, 405 er auff für, 411 sag u n d 412 So wurden. I n all diesen u n d a n d e r n Fällon b e w a h r t H d e n e c h t e n T e x t , in m a n c h e n a n d e r n a b e r b i e t e t ihn zweifellos S, wie schon a. a. O. an H a n d einiger L e s a r t e n gezeigt w u r d e . S. fern e r 72 Valtrer, 201 in sich u n d 335 fliichticlich in H . D a weder H auf S noch S auf H b e r u h t , H a b e r den besseren u n d sorgfältigeren T e x t e n t h ä l t , h a t bei d e r H e r s t e l l u n g des u r s p r ü n g lichen T e x t e s H die G r u n d l a g e zu bilden, S a b e r ist vorsichtig heranzuziehen. Die Vorlage von H S scheint a u c h schon fehlerh a f t gewesen zu sein, wie hin u n d wieder aus g e m e i n s a m e n Verstößen beidor Hss. h e r v o r g e h t : s. 18 hofschlecken, 26 Völklin der schnaufer, 47 die ganze Zeile, 57 u-a, wo a u c h D dieselbe L e s a r t h a t , somit ein F e h l e r der g e s a m t e n Ü b e r l i e f e r u n g vorliegen m ü ß t e , 64 teas es wit, 120 Pirendurst, 281 p f i f f , 337 und 348 Eickenpolt, 339 und 357 Archan, 348 pracht, 349 Owe, 376 Wann u n d 404 gehöret. I n 217—219 erregt der einzige Dreireim des Schwankes B e d e n k e n . D e r D r u c k des Meier Betz, v o n d e m wir d u r c h Meusebachs Brief a n L a ß b e r g v o m 15. J u n i 1827 K u n d e h a b e n , b o t dieselbe T e x t g e s t a l t wie H : s. ZsfdA. 50, 230f. A n m . 1. E r u m f a ß t e n a c h Meusebachs A n g a b e n 8 B l ä t t e r in Q u a r t , o h n e Ort u n d J a h r , u n d b o t u n t e r d e m Titel einen schön e n großen Holzschnitt, auf d e m die H o c h z e i t s b a u e r n m i t W a f f e n aller A r t im Streite begriffen w a r e n . Auf d e r Berliner Β ibi. war er nicht zu finden. C. Wendeler, Briefwechsel des Freiherrn K a r l H a r t w i g Gregor von Meusebach m i t J a k o b u n d Wilhelm G r i m m 1880, S. 341 zu Nr. 43, S. 79 m e i n t , M. h a b e d e n D r u c k vielleicht aus einer P r i v a t b i b l i o t h e k e n t l e h n t . „ D a ß
βο Μ. j a h r e l a n g dgl. bei sich in V e r w a h r u n g n a h m , o f t n u r , d a m i t kein a n d e r e r die B e n u t z u n g h a t t e , ist b e k a n n t . S. F i s c h a r t studien S. 28ff. u n d 131 A n m . " Dea P r a g e r Liederbuch der Kopietin K l a r a H ä t z l e r ist, wie ihre U n t e r s c h r i f t a m E n d e der H s . bezeugt, 1471 in Augsb u r g abgeschlossen worden : s. die Ausgabe von K a r l H a l t a u s S. I X u n d 112 u n d K a r l Geuther, S t u d i e n z u m Liederbuch der K l a r a H ä t z l e r i n 1899, S. 3ff, bes. 23/24. D e r S t u t t g a r t e r cod. poet. 4° N r . 69 aus d e m 15. J h . e n t h ä l t den Meier Betz eing e b e t t e t zwischen dem Gedicht von der Qraametze u n d d e m „ N a c k t e n B i l d " Elbeline von E s e l b e r g : im L b . der Hätzlerin folgen i h m die beiden Gedichte als Nr. 68 u n d 72. Ü b e r die S t u t t g a r t e r H s . k a n n ich n u r auf Graff, D i u t . I I , 109ff. u n d Keller-Sievere, Altd. Hss. Nr. 83 verweisen. D e r Liedersaalcodex (Papierhs. d e r H o f b i b l . in D o n a u eschingen N r . 104, 14. J h . nach K . A. B a r a c k , Die Hss. der furati. Fürstenbergischen H o f b i b l . zu Donaueschingen, T ü b i n gen 1865, S. lOOf. Nr. 104) gehört n a c h G e u t h e r a. a. O. S. 62 in die erste H ä l f t e des 15. J h . s , w o f ü r die Schrift u n d die J a h r e s z a h l 1433 auf B l a t t 84 ra a m oberen R a n d e zeugen sollen. D a r n a c h Niewöhnor, Anz. f. d. A l t e r t . 47 (1928), 118; er b e r u f t sich a u ß e r d e m auf das W a s s e r z e i c h e n : „zwei eng v e r w a n d t e F o r m e n des Ochsenkopfes, die B r i q u e t n i r g e n d s weiter belegt als aus d e m K o n s t a n z e r R a t s b u c h e u n t e r d e n J a h r e n 1425, 26 u n d 28 (Briquet N r . 14677 u. 78)". S. a u c h ZsfdA. 68 (1931), S. 143f. Sonach w ä r e die H s . K o n s t a n z 1433 oder kurz v o r h e r a n z u n e h m e n . L a ß b e r g meint«, die H s . s t a m m e aus d e m J a h r e 1371 (Liedersaal 2, 384). Die Grundlage f ü r diesen A n s a t z b o t Bl. 248, l a (ganz oben). E s h a n d e l t sich u m ein s c h e r z h a f t in die F o r m einer u r k u n d l i c h e n Vorschreibung gekleidotes Liebesgedicht: s. L a ß b e r g 3 , 4 5 7 f f . (No. C C X X X I I S. 459—463). D e r H e r a u s g e b e r d e n k t a n Teichner als Verfasser, weil das Gedicht m i t t e n u n t e r a n d e r e n desselben s t e h t . Die betreffende Stelle l a u t e t n a c h der H s . : Wan diaer brieff ist gegebn han ich die jar gemercket ebn Vnd wart mit warhait bestall Do mä von cristue gebürt zalt Tusent jar vnd trühundert Bl. CCXLVIII Ains vnd sibentzig ob iemä wundert etc. Die Ü b e r s c h r i f t (mit Bleistift, wohl v o n L a ß b e r g s H a n d ) l a u t e t : „ U r k u n d e 1371". L i n k s oben auf Bl. 248 ist m i t Bleis t i f t 1371 v e r m e r k t . Auf der I n n e n s e i t e des vorderen Holzdeckels, d i e m i t einem P e r g a m e n t b l a t t e (aus einem lateinischen Codex) überzogen ist, findet sich (vermutlich von Laßbergs H a n d ) die Bleistiftnotiz: „ S . 2 3 4 b " — d u r c h 4 ist 6.geschrieben oder u m g e k e h r t — „ s t e h t die J a r z a l 1433 (durchgestrichen) 1371". Somit ist 1433 d u r c h 1371 ersetzt, das g a n z e Z i t a t aber falsch. W e n n die „ L i e b e s u r k u n d e " , wie m a n wohl
61 annehmen darf, aus 1371 stammt, so wird wohl die Eintragung der ganzen Umgebung (MHz. steht nur wenige Blätter vorher, offenkundig von derselben Hand geschrieben) frühestens den letzten Jahrzehnten des 14. Jh.s angehören. Melir besagt diese Stelle aber nicht. Über die Reim-Sprachformen des MB. s. ZsfdA. 50, 243 f. Hinsichtlich der Doppelrolle, die das Subst. hûfe, häufe im Reim des Schwankes zu spielen scheint (s. Anm. 3), wäre auf die seit der ahd. Epoche konkurrierenden Formen (Mhd. W b . 1, 724b, 41 ff., Lexer 1, 1376 und D W b . I V , 2, 582) zu verweisen. 326 scheint die Part.-Form gelaffen gemeint zu sein. In dem DreiReim zaun : etraun : tan (Part. Prät.) 217—219 dürfte au (mhd. û) mit â (vor Nasal) reimen. Manche e-Reime verwehren die Annahme eines österreichischen oder bayrischen Verfassers. S. a. a. O. S. 244. Inhaltlich sind keine sicheren Anhaltspunkte zu entdecken, die Ort und Zeit der Entstehung des Gedichtes festlegen ließen. Daß es „ganz im Geiste Neidharte" gehalten sei, hat schon Haltaue S. X X I X betont. S. ZsfdA. 50, 227 f. und 74, 67. — Zu den Sprachformen des Reimes in der erweiterten Fassung von MHz. s. ZsfdA. 50, 244 f. Reime ë : ç begegnen in 45f. gen (gegeben) : trçn und 603f. nçachen : hëschen. Vokalisch ungenau sind auch die Reime 91 f. Röchli : Oöchli, 469 f. rambüssen : Rüssen und 563 f. müsz : Rüez. S. die jeweiligen Anmerkungen. Daneben zeigen sich konsonantisch ungenaue Reime wie 3331. Genshirter : Hindenbitter und vermutlich 613f. Rampf : stanch, über Reime, die auf X ebensilben beschränkt sind, s. die Anm. zu 1 f. Durch Edward Schroeders glückliche Beobachtung (s. ZsfdA. 74, 65f.) kann M H z . örtlich und zeitlich fixiert werden (s. die Anm. zu 423) : es weist ins rechtsrheinische Gebiet östlich vom Schwarzwald und in die erete Hälfte des 14. Jh.s. Die Namen Basinger 28 und Wächtinger 112, die auf Ortsnamen deuten, versuchte schon Uhland (Sehr. V I I I , 374, Anm. 1) zu näherer Heimatsbestimmung zu verwerten, indem er wenigstens für den ersten drei Deutungen vorbrachte (s. die Anm. zu 28). Der Schwank von der Bauernhochzeit muß bei Zeitgenossen und Nachfahren eine freundliche Aufnahme gefunden haben. Dafür spricht schon seme Erhaltung in drei Hss. des 15. Jh.s und sein Fortleben bis in dio Zeit des Drucks. Weil der MB. nach meinen Untersuchungen ZsfdA. 50, 231—242 die Grundlage für die verbreiternde und vergröbernde Bearbeitung in M H z . bildete, muß er vorher entstanden sein : man darf vielleicht an die Wende dos 13. zum 14. Jh. denken. Wenn Meusebach den daraus erflossenen Druck mit Recht in den Anfang des 16. Jh.s verlegt (s. Germ. 13, 505), so erfreute sich der Schwank wohl 200 Jahre lang der Gunst des Publikums. Er war zunächst im südwestdeutschen Gebiete beheimatet, indem seine Mundart in gewissen Merkmalen von Bayern und Österreich abrückt, MHz. noch klarer ins schwäbische Gebiet weist und die Grundlage für Wittenwilers „ R i n g " bildete, der in der
62 Nordostschweiz e n t s t a n d . Die Hss. (das L i e d e r b u c h d e r H ä t z l e r in A u g s b u r g u n d der Liedersaalcodex in K o n s t a n z ) stecken dieselbe W a n d e r l i n i e ab. Zu diesem k n a p p e n ü b e r b l i c k über die zeitliche u n d örtliche V e r b r e i t u n g des Bauernhochzeitsschwankes, d e n die Überlieferung v e r m i t t e l t , scheinen n u n Zeugnisse a n d r e r A r t f ü r sein F o r t l e b e n zu k o m m e n . Schon U h l a n d b e m e r k t e (Germ. 1, 1856: 8. Sehr. 8, 373, A n m . 2) den Hinweis in d e r „ M o h r i n " H e r m a n n s von Sachsenheim 3371. E s heißt d o r t 3368ff. Darnauch gieng her der malfasy: Des let der Eckhart ouch ain trunck, Als mannig torpel alt und jung, Da mayer Barschen hochzit was. Die G e s t a l t des N a m e n s weist u n v e r k e n n b a r auf MHz. (MB. h a t Betz, der „ R i n g " Bertschi), nur ersetzt H e r m a n n v o n Sachsenheim im Titel (680) den N a m e n der B r a u t d u r c h d e n des B r ä u t i g a m s . S. auch ZsfdA. 74, 70. Somit w a r MHz. in S c h w a b e n bis in die Mitte des 15. J h . s b e k a n n t , d a die „Mohr i n " n a c h 6054ff. im J a h r e 1453 gemacht wart. U n g e f ä h r in dieselbe Zeit f ü h r t j a auch die Hs. D. H e r m a n n von Sachsenheim, dessen G e b u r t „ f r ü h e s t e n s 1365" zu d a t i e r e n ist (s. E d w a r d Schroeder, N a c h r i c h t e n von der Gesollschaft d e r W i s s e n s c h a f t e n zu G ö t t i n g e n , philolog.-histor. Kl., 1931, S.201) k o m m t schon zeitlich als Verfasser von MHz. n i c h t in Frage, n a t ü r l i c h noch weniger als der des MB. : d a m i t erledigen sich G e u t h e r s E r ö r t e r u n g e n S. 150 f. v o n vornherein. E r h ä l t a u c h 3372—3376 f ü r ein Z i t a t aus d e m MB. u n d schließt a u s der A b w e s e n h e i t des d o r t erscheinenden Schwappelrüß im MB., , , d a ß n o c h eine andere F a s s u n g v o r h a n d e n gewesen sein m u ß . " Aber die Zeilen 3372 ff. sitzen fest im Zus a m m e n h a n g e d e r „ M o h r i n " : 3331 ff. sind drei Zwerge g e n a n n t , die wertvolle G e f ä ß e m i t köstlichem I n h a l t h e r b e i t r a g e n : s. 3366, 68, 72. Schwappelriiß ist also wie Eckhart eine Gestalt d e r „ M o h r i n " u n d h a t im MB. u n d in MHz. ü b e r h a u p t n i c h t s zu suchen. I m „ S p r u c h g e d i c h t " C C X L V I I I von L a ß b e r g s Liedersaal 3, S. 561, 98ff. ist neben Bentz ein Whfjelrüez gonannt. E r n s t M a r t i n v e r m u t e t in seiner Ausgabe H e r m a n n s v o n Sachsenheim S. 31, d a ß sich a u c h „ S p i e g e l " 190, 29 Die (jraw Dugent) was nit Metz von Biuren, Sie kund ir deding bas a u f M H z . (38/39) beziehe. S. Zs. 74, 71. D e r Z u s a t z von Biuren (s. B W b . 2 1,1701) findet freilich in keiner von beiden F a s s u n g e n seine A u f k l ä r u n g . Als Zeugnis f ü r die a n d a u e r n d e Beliebtheit des Stoffes in S c h w a b e n gilt (s. U h l a n d , Sehr. 8, 373 f., A n m . 5) ein Lied in schwäbischer M u n d a r t ( F l u g b l a t t a u s 1642, A u c t . G e r m . L 5 5 2 a , S t a d t b i b l . zu F r a n k f . a. M.), d a s eine B a u e r n hochzeit in ihrem typischen Verlaufe schildert, d e m B r a u t p a a r e a b e r schon dio kirchlichen N a m e n Hänßle u n d Oraetta gibt. S. G. K . F r o m m a n n , Die deutschen M u n d a r t e n 4, N ü r n b e r g
63 1867, S. 86ff. H a n s u n d G r e t e heißen ouch die zwei ausges t o p f t e n P u p p e n eines K n a b e n u n d eines Mädchens, die m a n in B a y e r n a m P f i n g s t m o n t a g als L i e b e s p a a r u m h e r f ü h r t u n d t a n zen l ä ß t oder, a n ein W i n d r a d befestigt, auf den M a i b a u m setzt. W . Wackernagel, Die d e u t s c h e n A p p e l l a t i v n a m e n , K l . Sehr. 3, 138. Auf d a s in Basel a u f g e f ü h r t e F a s t n a c h t s p i e l von Bertschi» Hochzeit wird bei Wilhelm Croizenach, Geschichte des neueren D r a m a s , 3. B a n d , 2. Teil (2te v e r m e h r t e u n d verbesserte Auflage, b e a r b e i t e t von A d a l b e r t H ä m e l 1923) S. 149 u n d 235 hingewiesen. I n der V o r r e d e zur „ A b g ö t t e r e y " m a c h t Sixt Birck d e n Z u s c h a u e r n Vorwürfe, d a ß sie neben d e r P r e d i g t a u c h noch dieser anschaulichen B e l e h r u n g b e d ü r f t e n : So man des Bertschis hochzeyt Der kosten dich gantz nit bejiilt. Man sieht dich in der Kirchen nitt, Verachten das ist nur dein sitt. Der Pfarrer schreit sich haiser gar, Der leer nimbstu gar wenig war; Du sprichst: ich kan es nit verston; Was soll ich in der Kirchen thon Ì
spilt,
Allerdings g e h t das Spiel nicht auf W i t t e n w i l e r s , , R i n g " z u r ü c k , s o n d e r n auf den S c h w a n k von Metzens Hochzeit, wobei der N a m e des B r ä u t i g a m s wie bei H e r m a n n von Sachsenheim a n die Stelle des N a m e n s der B r a u t t r a t . D a s D r a m a Beel ( = A b g ö t t e r e y ) von Birck k a m 1535 in Basel zur A u f f ü h r u n g . D e n meyger Bertschi n e n n t endlich a u c h J o h . Geiler v o n K a i s e r s b e r g in seiner P r e d i g t über die F a s t n a c h t s n a r r e n anf a n g s des 16. J h . s . Schon Friedr. Z a m c k e b r a c h t e in seiner A n m . zu K a p . 110 a , 139 von Seb. B r a n t s Narrenschiff (Ausg. 8. 462f.) die F a s t n a c h t s r o l l e n dos Meiers Bärschi u n d des Wilden Weibes von Geispitzen (der brut von Geispitzhein, wie sie B r a n t n e n n t ) in V e r b i n d u n g m i t d e m S c h w a n k in L a ß b e r g s Liedersaal u n d ich v e r m u t e t e (ZsfdA. 74, 70) in d e n F a e t n a c h t s m a s k e n ein F o r t l e b e n der H a u p t r o l l e n des beliebten Schwankes, n i c h t , wie F r i t z Martini, D a s B a u e r n t u m im d e u t schen S c h r i f t t u m S. 182, A n m . 9 a n g i b t , eine N a c h w i r k u n g des „ R i n g e s " . Martini setzt sioh a. a. O. f ü r die P r i o r i t ä t d e r grotesk-obszönen F a s t n a c h t s r o l l e n ein, die im B r a u t p a a r e des B a u e m h o c h z e i t e s c h w a n k e s ihren literarischen Niederschlag erhielten. D a f ü r k ä m e in erster Linie d e r MB. in B e t r a c h t , dessen N a m e n Betz u n d Metz sich in diesem Z u s a m m e n h a n g e n i c h t fügen wollen. D a s F a s t n a c h t s s p i e l n ä h r t sich a u c h sonst m i t u n t e r aus literarischen Quellen. Z u m B r a u c h der B a u e r n von Geispoltsheim, den Straßb ü r g e r n jährlich die F a s t n a c h t s p u p p e n des Meiers Bertschi u n d des W i l d e n Weibes in die S t a d t zu schleppen, w a s n i c h t o h n e K a m p f ablief, wie Geiler in seinen P r e d i g t e n ü b e r B r a n t s Narrenschiff berichtet, b e m e r k t Rochholz, A l e m a n n . K i n d e r -
64 lied u n d Kinderspiel a u s d e r Schweiz S. 484, daB solche Fastnachte- u n d Maigefechte bei allen s ü d d e u t s c h e n B a u e r n h e r k ö m m l i c h w a r e n . S. Schuler, Sitt. u. T a t . der Eidgenossen 3, 367. D e m K a m p f e d e r S t r a ß b u r g e r m i t d e n B a u e r n v o n Geiepolteheim u m die F a s t n a c h t s p u p p e n gleicht d e r zwischen Zürich u n d der N a c h b a r s g e m e i n d e Wiedikon, d e r sich alljährlich a n der F a s t n a c h t u m die F r a g e d r e h t e , welche von den beiden G e m e i n d e n d e r a n d e r n zwei S t r o h p u p p e n z u f ü h r e n d ü r f e , den K r e i d e n g l a d e u n d sein W e i b Else, Symbole des ausgetriebenen W i n t e r s . S. die Züricher N e u j a h r s b l ä t t e r A b d e r C h o r h e r r e n s t u b e v o m J . 1784. Wien 1955
E d m u n d Wiesener