Chronologische Übersicht der Geschichte des Preußischen Heers dessen Stärke, Verfassung und Kriege seit den letzten Kurfürsten von Brandenburg bis auf die jetzigen Zeiten mit vielen erläuternden Zusätzen


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German Pages 498 Year 1820

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Table of contents :
Front Cover
Regierung des Kurfürſten Friedrich III nachmalis
Einleitung
Erklärung der Zeichen
Einrichtungen des Beers
Regierung Friedrich II von 1740 bis 1786
Regierung Friedrich Wilhelm II von 1786 biß
Einrichtungen des Beers
Ueber die aus fremden Dienſten
Bekleidung des Brandenburgiſchen
Bewaffnung, Stellung und Fechtart
Truppen
Ueber das Servisweſen
6
Ueber das Artillerie:Belen 257 -
Stellung und Fechtart der Infanterie 269
LINE
31
bis 1779
Starfe und Zuſammenſeßung
Verftárkung der Kriegsmacht im Jahr
Ueber die Kriegsverwaltungs:Behors
Edikt über die Verpflichtung
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Chronologische Übersicht der Geschichte des Preußischen Heers dessen Stärke, Verfassung und Kriege seit den letzten Kurfürsten von Brandenburg bis auf die jetzigen Zeiten mit vielen erläuternden Zusätzen

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Chronologiſche Überſicht der Geſchichte

des Preußiſchen Heers defien

Starke, Verfaſſung und Kriege feit

den lebten Kurfürſten von Brandenburg

biß auf die jeßigen Zeiten mit vielen erlauternden Zuſagen Von

F. 0. Ciria cy), Sönigl. Preuß. Sauptmann im Kriegs - minifterium .

Mit jwei Stupfertafeln.

Berlin und Pofen ,

bei Ernſt Siegfried Mittler , (Stedbahn No. 7.) am Markt No. 9o.) 1820.

1

SE

I GUT

TU

SE

D

4,3 m

16 103.

7

Vorrede.

InIn

dem Werke : Nüßliche und intereſſante

Militair - Skizzen für Soldaten und ihre Freun.

de im Deſterreichiſchen Kaiſerſtaat, ir Band, befindet ſich auch eine Oeſterreichiſch- militairis fche Zeitrechnung. Dies veranlaßte den Vers faſſer zu einer ähnlichen Arbeit für die Preite ßiſche Militair -Geſchichte. Da indeſſen jene Zeitrechnung nur die wichtigſten Hauptmomen:

te der Geſchichte des Oeſterreichiſchen Heers enthält, ro wurde der erſte Entwurf dieſer Ars beit zu einer chronologiſchen Ueberſicht der Geſchichte des Preußiſchen Heers mit möglichſt vollſtåndiger Unführung ſolcher Notizen erweis tert , aus welchen im Allgemeinen die ſtets

wachſende Stårte des Heers, deſſen Organiſa. 99 1

tion und Fortſchritte zur friegeriſchen Vol.

IV

kommenheit, mit Angabe der Männer, welche ſich vorzüglich darum verdient gemacht haben , zu entnehmen ſeyn ſollte. Um ferner zu überſehen , was in dieſer Beziehung in jeder Regierungs. Periode geſches

hen , iſt dieſe Ueberſicht nach denſelben abges theilt worden. Jeder Periode folgen die wah. rend derſelben geführten Kriege. 1

Im Lauf der Arbeit erſchien jedoch auch das Bedürfniß ſichtbar, die wichtigſten und das

meiſte Intereſſe habenden Gegenftande einer nähern Erklärung und Darſtellung zu unters werfen. Es iſt dies in 43 Zuſagen geſche. ben. Das Buch iſt dadurch beträchtlich, und zwar faſt um das Doppelte der angekündigten Bogenzahl von 18, erweitert worden. Dieſe Zufäße gewähren nun eine genauere

Einſicht in die Beſchaffenheit des Heers unter jeder Regierung, ohne daß indeffen die Segen.

ſtånde ſelbſt in einen gewiſſen Zuſammenhang hätten gebracht werden können, auf den nur hin

undwieder zu rückſichtigen möglich war. Des.

V

He

Halb macht dieſe Arbeit, ungeachtet des aus

11,

den Zuſagen hervorgehenden Strebens , ihr

die möglichſte Vollſtändigkeit zu geben, feines . er

wegs darauf Anſpruch, als eine wirkliche, und

bo

alles umfaſſende Entwickelungsgeſchichte ber trachtet zu werden. Dieſe iſt hier mehr als

Bao 1

bei irgend einem andern Staat mit deſſen Ges

fchichte verbunden, und erfordert daher einen ! 1

viel erweitertern Plan, reichere Hülføquellen , und mehr Muße, als dem Verf. dieſer Ueber ficht zu Gebote ſtehen . Da indeſſen ein rola ches Werk nod, nicht vorhanden iſt, und die

Nachrichten über das Heer ſeit dem Entſtehen deſſelben ſich in ſehr vielen Büchern, oder an. dern Papieren , welche nicht Jedem zur Hand kommen , zerſtreut befinden , ro darf ſich die Sammlung der merkwürdigſten dieſer Nachrich. ten bei dem vaterländiſchen Publikum , für welches fie vorzüglich beſtimmt iſt, wohl eine willkommne Aufnahme verſprechen. Geiſtvolle

Schilderungen anderer Schriftſteller ſind

zum Vortheil des Leſers meiſtens wörtlich eins

VI

geråde, und alsdenn durch eitt , bezeichnet worden.

Bei den Kriegen ſtehen auch ſolche Bege. benheiten aufgeführt, denen die vaterländiſchen Truppen nicht unmittelbar beiwohnten . Dies war jedoch unvermeidlich, um den Antheil er ſehen zu laſſen , den ſie überhaupt am Kriege als Hülfsvölker oder Verbündete genommen

hatten. Dieſe durch kleinere Schrift bezeich . nete Abſchweifung gewährt dadurch auch eine vollſtåndigere Ueberſicht aller Ereigniſſe eines Kriegs.

Das Intereſſe des Ganzen zu erhöhen , Hat endlich der Verleger die Güte gehabt, dem Buche Abbildungen von Infanteriſten und Kavalleriſten beizufügen , wodurch die Bes ſchreibung von der Bekleidung dieſer Truppen. gattungen, in jeder der verſchiedenen Regies rungs Perioden im Allgemeinen mehr ver.

deutliche wird. Geſchrieben im Monat May 1820. Der Verfaſſer.

VII

1 S

gabalts - Angeige.

1

Einleitung

Seite 1 bit y.

Erklärung der Zeichen

10.

Chronologiſche Ueberſicht. Regierung der letzten Kurfürſten von Brandenburg bis zum Tode George Wilhelms, oder von 1571 bis 1640 S. 10 bis 12.

Regierung des großen Kurfürſten von Brandenburg Friedrich Wilhelm , oder von 1640 bis 1688 S. 13 bis 22. Einrichtungen des Beers Kriege

10

15 .

15

22.

:

Schwediſch : Polniſcher Krieg von 1656 15 - 16. bis 1657 Erſter Schwediſcher Srieg von 1658 bis

ifcbet

16 -

1660

Türkenkrieg

17. 17.

Erſter Franzöſiſch sNiederländiſcher Krieg von 1670 bis 1673

indirdjet

17

28 .

18

21 .

Franz. Niederländiſcher Krieg

Zweiter

von 1674 bis 1679

Seekaper : Krieg mit Spanien von 1680 3

bis 1681

21 .

.

Sürkenkrieg von 1683 bis 1686

21 -

22 .

VIII

Regierung des Kurfürſten Friedrich III. nachmalis gen Königs von Preußen Friedrich I. S. 22 bis 30.

Einrichtungen des Heers

Seite 22

.

24

Kriege

24. 30 .

-

Dritter Franz. ! Niederländiſcher Krieg .

1713 .

26

27

Il

24

von 1688 bis 1697

Türkenkrieg von 1691 bis 1699 Spaniſcher Erbfolgekrieg von 1701 bis

26. 27.

30.

Regierung Friedrich Wilhelm I. , S. 31 bis 36.

Einrichtungen des Beers

31

34.

Kriege

35

36 .

.

35 .

Nordiſcher Krieg von 1715 bis 1720 Krieg wegen der Polniſchen Königswahl von 1733 bis 1735 •

35

36 .

Regierung Friedrich II. von 1740 bis 1786 .

S. 36 bis 81 .

Einrichtungen des Heers

36 - . 43

Kriege

44 -

81 .

44

44.

46

48.

von 1756 bis 1763 48 Vierter Krieg gegen Oeſterreich von 1778

77.

ſter ScSchleſiſcher hlefifiehet Krieg von ErErſter

1740 bis .

1742

Zweiter Schleſiſcher Krieg von 1744 bis 1745

Dritter Schleſiſcher oder 7jähriger Krieg bis 1779

77 – 81 .

.

Regierung Friedrich Wilhelm II. von 1786 biß 1797

S. 81 bis 102.

Einrichtungen des Beers Kriege

.

81 88

87. 102

IX

Smalis

Srieg gegen die Kolländiſchen Patrioten im Gahr 1787

.

. ! Seite 88.

stries

24 30.

Franzöſiſcher Revolutionskrieg von 1792 bis 1795 88 Polniſcher gnjurrektionskrieg von 1794 bis 1795 98 -

102.

26

Regierung Friedrich Wilhelm III, von 1797 bis

27

jeßt S. 102 bis 188 . Einrichtungen des Heers . A. Vom Jahr 1797 bis 1807 B.

$

1807 bis Ende 1812

C. Das Jahr 1813

.

136.

102 102

.

-

105

6

des Jahrs 1819 bis jetzt

35.

6

Krieg gegen Frankreich von 1806 bis 1807

137

145 .

- 149 . Franz. Numiſcher Krieg im Jahr 1812 145 * Befreiungskrieg gegen Frankreich von 1813 bis 1815.

Feldzug von 1813

34

8.

136 . 137 -188.

131

Kriege

3

31

105 . 114 . 116 . 131 .

114

D. Vom Jahr 1814 bis Ende 1819 116 E. Neuſte Foimation des Heers ſeit Ende

1,

98.

1814

150 166

1815

176

166.

176 . -

188 .

3 u få se. Regierung des Kurfürſten George Wilhelm ☺

S. 191. bis 198.

1. Nähere Nachrichten über die Branden: burgiſchen Truppen dieſer Periode 191 2. Nachrichten von der Brandenburgis fchen Artillerie vor und unter George, Wilhelm 195 3. Beſtand und Dislotationen der Trup: .

- 195.

197

pen beim Tode George Wilhelm $ 197 - 198.

L

X

Regierung des großen Kurfürſten Friedrich Wilhelm.

4. Namentliches Verzeichniß der ſammts lichen Kurfürftlich Brandenburgiſchen

und Königlich Preußiſchen Generals Feldmarſchafle von den Zeiten dieſes Seite 199 Kurfürſten bis jest 5. Ueber die aus fremden Dienſten vom

201 .

großen Kurfürſten aufgenommenen Of 201 fiziere 6. Ueber die Ergänzung und Organiſas

203 .

tion des Heers während dieſer Periode 203 7. Bekleidung des Brandenburgiſchen Fußvolks während dieſer Periode 215 8. Einige Nachrichten , von den höhern

214

Chargen des Heeres , und von dem , den kommandirenden Generalen beiges 218 ordneten Generalſtab .

1

218.

291.

-

9. Bewaffnung, Stellung und Fechtart 221 des Brandenburgiſchen Fußvolts 10. Betleidung, Rüſtung und Fechtart der

224.

224

227 .

Reiterei

11. Berpflegung der Brandenburgiſchen Truppen

235 .

228

.

236 243. 12. Ueber das Servisweſen 13. Ueber das Brandenburgiſche ange: 248 - 244. nieurs und Befeſtigungsweſen. 14. Ueber das Brandenburgiſche Seer im 245 - 256 Allgemeinen .

.

Regierung Friedrich I. von 1688 bis 1713 S. 257 bis 295. 15. Ueber das Artillerie: Belen

257 - 261. LINE

16. deber die Abſchaffung der Piken 261 268. 272. 17. Stellung und Fechtart der Infanterie 269 18. Bewaffnung u. Fechtart der Ravallerie 272 - 273. C

XI

19. Bekleidung der Brandenburgiſchen Seite 273

Truppen

.

200 ,

20. Ueberleichte gnfanterie

280

281.

21. Ueber die Grenadiere

281

482.

22. Innere Ordnung und Mannszucht der 282 Brandenburgiſchen Truppen

286:

23. Ueber das Ingenieur Beſen

290 .

.

.286

24. Ueber das von Friedrich I. hinter: 295.

290 laſſene Keer im Allgemeinen Regierung Friedrich Wilhelms I.

S. 296. bit 349.

25. Ueber das Preußiſche Heer im All: gemeinen

349.

296

Regierung Friedrich & deß Großen S. 350 bis 387 26. Ueber die Kavallerie

354.

350

27. Einführung der reitenden Artillerte 354 - 355. -

28. Ueber das Artillerie:Weſen dieſer Per riode im Allgemeinen

355

362.

29. Eintheilung des Heers in Inſpektionen 362 - 363. 30. Ueber das Preußiſche Heer dieſer Per riode im Allgeineinen . 364

387

Regierung Friedrid Wilhelm & II. S. 387 bis 393. 31. Ueber das Artillerie:Weſen

387

388.

32. Ueber die mediziniſch chirurgiſche Pes piniere

388

389.

33. Ueber das von Friedrich Wil helm II. hinterlaſſene Heer im Aus gemeinen

3go

393.

Regierung Friedrich Wilhelm III. S. 394 bis 478. 34. Neue Organiſation des Preußiſchen Seers

394

V

- 430.

XII

35. Ueber die Fortſchritte des Artillerie: 430 Weſens in dieſer Periode .

434.

36. Starfe und Zuſammenſeßung der

Truppen Brigaden des Heers in den Jahren von 1803 bis 1813 Seite 435 37. Ueber die mediziniſch chirurgiſche Ukademie 437

437. 439.

38. Zucht und kriegeriſche Ausbildung des Heers in den Jahren von 1807 bis Ende 1812

439 — 446. C

.

39. Verftárkung der Kriegsmacht im Jahr 1813. Standpunkt der Kriegskunſt 446 - 457. 40. Ueber die Kriegsverwaltungs :Behors

den ſeit Friedrich Wilhelm I.

457 - 464.

41. Edikt über die Verpflichtung zum Kriegsdienſt

42. Ueber die Landwehr

.

465-471. 471 - 478.

Einleitung .

Einleitung .

D.er Preußiſchen Militair -Geſchichte ganz eigene thümlich iſt, ſeit Guſtav Adolph, Carl XII. u . a. M., vor ullen der Regenten unmittelbare Leitung und

Sorge für die Ausbildung und das Wohl des Heers , ſowohl im Ganzen, als auch in Betreff des Schicfals jedes Individuums deſſelben. Groß tentheils im Feldlager erzogen , mit den Gefahren des Krieges und den Bedürfniſſen des Kriegers frůh vertraut , unter großen Vorbildern in die

Feldherrnkunft eingeweiht, erſtarkten ſie dieſe für: ſten zeitig zu jener Heldenmäßigkeit, welche ihnen von den beſondern Verhältniſſen der Zeit und ihrer Staaten bei Erfüllung ihres Regentenberufs zur nothwendigen Bedingung gemacht worden zu ſein ſchien. Wahre Kriegsherrn und Führer, gingen in jeder Beziehung fie, nebſt den fåmmtlichen Prinzen ihres Hauſes, ftets threm Volke mit dem Beiſpiel des Heldenmuths und der Hingebung zu allen Dpfern und Gefahren voran , wenn es die Ehre

und die Vertheidigung des Vaterlandes galt. Mit unſterblichem Ruhm eröffnete der große

Kurfürſt Friedrich Wilhelm die erhabene Reihe I

2

als Begründer eine militairiſchen Staats, deffen Wachsthum und Erhaltung fernerhin , alb auf der Güte und Tapferkeit des Heers beruhend , be: tradytet' ward.

Die Wirkungen dieſes Grunbfakes zeigten ſich bereits auf eine ausgezeichnete Weiſe unter dem

letzten Brandenburgiſchen Kurfürſten Friedrich III. Fmmer wichtiger' erſchien der Beitritt deffelben zu einer oder der ander'n Parthei der krieg führenden

Mächte, und weſentlich trug das Brandenburgiſche Kriegsheer auf den berühmteſten Schlachtfeldern Europas zur Vertheidigung der Selbſtſtändigkeit von Deutſchland bei, im Weſten gegen die fråna zoſen, im Dften gegen die Zirken . Ging zugleich aus dieſen Leiſtungen die Erhebung der Brane

denburgiſchen Staaten zum Königreich Preußen hervor, fo wår Friedrich Wilhelm I. beðacht, die neue Stellung deſſelben in Anſehn und Achtung zu erhalten und zu befeſtigèn , das Mittel dazu in der Aufſtellung einer anſehnlichen Kriegsmacht erblickend, welde im Verhältniß der Große ſeinet Staaten zu den andern Europäiſchen Mächten alles Vorhandene überbot, und dadurch , daß fie

ſtets auf den Beinen , und Preußen mitten im Frieden jeden Augenblick zum Kriege gerüftet war, als eine ganz ungewöhnliche und nach aller

thren Elementen neue Erſcheinung auftrat. In ihr iſt die wachſende Große Preußend zu ſuchen, welche zur glänzendſten Höhe zu bringen , dem Genie Friedrichs des Großen vorbehalten blieb.

1

3

Natürlich, das unter folchen Verhältniffen die fortwährendė Vervollkommnung des Heers Ger genſtand der höchſten Uufmerffamkeit ſeiner Kriege

herrn ſein mußte. In dieſer Hinſicht geſchah denn auch unter jeder Regierung fehr viel Gutes, jedoch immer nur in einer Nichtung, wie ſie einimai durd die von der Politik gebotene vorausgefekte Noths

wendigkeit zur Unterhaltung eines großeri Hehena den Heers , und wegeit der Anforderung der

damaligen Taktik an einen möglichſt vollkommnent Mechanismus, gegeben war.

Ini Gefolge der zur Erreichung beider Zwede angenommenen Einrichtungen erzeugten ſich aber Gebrechen und Mißbräuche, welche nach und nach die moraliſche Beſchaffenheit des Heers untergrus

beri, ſeinen fråftigen , acht kriegeriſchen vaterläns difcheti Geiſt ſchwächten ; uno es dent übrigent bürgerlichen Verhältniſſen, io wie feiner wahreni Beftiinmung entfremdeteri.

Denn nicht unbergeſſen fanii üno Sarf es bleiben, wie ſehr dieſe Beſtimmung und der Werth deg Kriegers herabgefeßt wurden ; 1) durch die

dern Kantonwefen zum Grunde liegenden Äuß: ſchließungen, welche den Dietiſt im fteheitben Heer der niedrigſten und armſten Volksklaſſe zumålgten ;

2) durch das ſchon an ſich koſtſpielige Werbes Syſtem , wóðurich das Geet zum Äufenthalt einer Ungahl von Vagabondeti ohne Ehre und Vaters

land; und 3) in Verbindung mit dem Prügelweſen zu einer allgemeinen Korrektions-Unftalt gemacht,

4

Po wie endlich 4) bei dem Beurlaubunge - Syſtem und der Bewirthſchaftung der Kompagnien durch deren Chefs zu einer, den Geiſt des Offizier-Korps

3

entwürdigenden Pfrånden - Anſtalt benutzt ward .

ule Gegenmittel von zwecm & ßigen Verbeſſerungen und guten Einrichtungen , da ſie nicht tief genug en das Weſen dieſer, snit der zunehmenden Uuf klärung der Zeit immer nehr in Widerſpruch gerathenden Uebel eindrangen, konnten daher auch nicht ihre Folgen , wie ſie wirklich hervortraten , aufhalten .

Richts beſtoweniger wohlthåtig und ruhm würdig erfdienen indeffen aus jeder Regierungs Periode die vielen trefflichen , die Berbefſerung des Zuſtandes der Krieger bezweckenden Maaßregeln und Anſtalten , von denen die meiſten noch gegens wårtig als ehrwürdige Zeugen der dankenswerthes ften Beſtrebungen fortbeſtehen. (Man erkennt fie im Zert in den mit geſperrter Schrift gedruckten

1

Stellen.) Die Abſchaffung und Ausrottung jener Mångel mit fammt ihrer Wurzel foute aber erſt der erhabenen Wirkſamkeit des jeßt regierenden Monarchen vorbehalten bleiben . Daber kann es

auch nicht genug erkannt werden, wie viel und am meiſten während der gegenwärtigen glorreichen Regierung für die Bervollkommnung des Heers, nicht bloß in rein :militairiſcher , wiſſenſchaftlicher und materieller , ſondern auch vorzüglich in mo : raliſcher Hinſicht geſchehen , wie in dieſer und

jeder Beziehung der Zuſtand und die Behandlung

14

- 5

des Kriegers. unendlich gegeir ſonſt berbeſſert erſcheinen , und daß derſelbe eben deshalb... ale Landeskind ist das gehörige Verhältniß zu feinen übrigen Mitbürgern geſtellt, und dadurch ein

1

rechter Wehrmann ( rein würdigſter Titel ) zum

Schirm und . Schuß des Vaterlandes geworden iſt. Indem dadurch zugleich jener Gegenſatz von

Volt und Heer allmålig gemildert und vertilgt worden , welcher unter feltnen Verhältniffen bei

dem. ſo ganz eigenthümlichen Gang der Entwices: lung und Ausbildung des Preußifeben Militairs

Wefens hervorgetreten war , hat derſelbe zulekt:

noch die Wahrheit beftåtigt, daß alle Stärkey 2

Runftwiſſenſchaft und vollkommenheit des innern

Drganismus und Mechanißmub eines Seers, nicht geeignet ſind, das Vaterland kräftig und dauernd zu ſchützen , wenn ſie nicht mit dem innern

geiſtigen. und moraliſchen Leben des Bolts felbft. in innigfter Uebereinſtimmung ſtehen. Während mit ihnen die finſternt Lage der Preußiſchen

Kriegsgeſchichte, das unglüdliche Fahr von 1806, nicht verhindert werden konnten, iſt dagegen alles Große , was dieſelbe aufzuweiſen hat , aus der gemeinſamen Anſtrengung des ganzen Volke ents ſtanden , welches mit Anhänglichkeit und Liebe

für ſeine Regenten , mit hochherziger Hingebung den Maaßregeln derſelben für das allgemeine Wohl entgegen kam .

Es würde überfluffig ſein, hier nur an mehr , als an das Benehmen der Brandenburger und

6

Preußen unter dem großen Kurfürſten , während pie Schweden darin hauſten , ſo wie an die Bes

freiungsſchlacht von Fehrbellin , ferner an dasjenige, was Friedrich der Einzige und fein Polk gegen ganz Europa leiſteten , und endlich an den letzten

Befreiungskrieg von franzöſiſcher Oberherrſchaft zu erinnern . Solche Erſcheinungen Bereifen hins tånglich, was sie vereinigte Maffe der moraliſchen Kräfte eines ganzen Volks vermag , wenn Noth

und Begeiſterung den Zauber lojen , der ſie ſonſt gebunden hålt. Eben darum hat aber auch der große Kurfürft Feine meiſten glücklichen Unternehmungen größtens theils mit Aufgeboten oder Rekruten gusführen können , denn nach jedem Kriege mußten die

Truppen wegen Mangel an Erhaltungsmitteln wieder entlaſſen , und zu jedem neuen Kriege neue Korps geworben werden. Darum hat ferner Friedrich der Einzige ſchon nach den erſten Jahren des fiebenjährigen Krieges, als das pon Friedrich Wilhelm 1. gebildete geübtefte Heer ſeiner Zeit ſchon durch viele Schlachten dahingerafft war, mit neu ausgehobenen , zuleßt kaum dem Anabens

alter entwachſenen Rekruten noch fo herrliche Siege erſtritten , und auß dein ſchwerſten der Kämpfe, welche die Kriegsgeſchichte allerZeiten kennt, glorreich und ruhmvou hervorgehen können" ). Darum hat * ) Stets aggren in den Zeiten großer Gefahr außerordent: 1

liche Hälfsmittel su įhrer Abwendung erforderlich geweſen , Welche nicht auf gewöhnlichen Wegen herbeizuſchaffen find,

mit welchen aber das Land der Regierung freimſuig ents

7

endlich das vom fremden Einfluß gebrådte , tief gekränkte Preußiſche Volk, in ſeinen Linientruppen, gegen kam .

So errichteten 3. B. die Kurmärkiſchen Lands

ſtände beim Einfall der Schweden 1693 ein Regiment für den Surpriasen Friedrich), ſpäter die Garde Friedrich Wilhelms ļ.

Im Jahr 2704 bildete fich eine Landmiliz

von 10,009 Mann , während das Heer ſelbſt gegen die Franzoſen focht, und ſpäter als der Nordiſche Krieg auch Deutſchland erreichte. Endlich iſt es bekannt , welche zahlloſen freiwilligen Opfer die Preußen während des fles

benjährigen Krieges, aus Enthuſiasmus für ihren König und aus Liebe für ihr Waterland darbrachten , und zwar nie mehr, als im größten Unglück. Es iſt bekannt, daß die

Landſtände von Pommern, Brandenburg und Magdeburg eine Landmilis von 12000 Mann errichteten, und bejahrte, wegen ihres Altero verabſchiedete Offiziere von ihren ruhigen Wohnfigen herbeieilten , um bei dieſen Spuppen von neuen zu dienen . In Stettin wurden zwei Freyatten von 20, drei Galeeren von 10, und neun kleinere Fahrzeuge von 6 Sanonen ausgerüſtet.

Die vom Feinde bereiten

Provinzen in Weſtphalen, Preußen und Schiefen gerbargen die Königlichen Einkünfte, fo viel ſie konnten, und ſchickten hier nicht ohne große Gefahren , ihrein rechtmäßigen Dan:

desheren. Die Edelleute, Bürger und Bauern von mag: deburg die fie König Länder

und Kalberſtadt machten mit beinahe 4000 Pferden, von ihren Kutſchen und Wągen fosſpannten, dem ein Geſchenk. Außerdem errichteten alle piere noch Provinzials Huſaren , welche unter den Gene:

ralen Beding und Werner den ganzen Krieg hindurch die nüßlichſten Dierſte leiſteten .

Erblickt man dieſe Erscheinungen nicht auch im Jahr 1806, ro liegt die Urſache in der allgenreinen Vetäụbung nach dem mit unberechneter Schnelligkeit Herbeigezogenen Unglück, und daß eben alles Şeil und Glück nur in dem Heer geſucht ward. Dennoch , wer zweifelt wohl, bedurfte. es nur eines Winke $ des geliebten Sönig , und das

aufgerufene Pole reste der Hereinbrechenden Fluth einen gewaltigen Damm entgegen.

Namentlich harrten die noch

nicht überzogenen Schleſier dieſes Winks. Eine ganz andere Geſtalt hätte dieſer Krieg gewonnen, wenn die Kräfte dieſer Provinz ro benußt wurden , als es möglich war, und ends ſich im Jahr 1813 hier und allgemein wirklich gerdah , mesin

-18 Landwehren und Freiwilligen , ein Heer von ſolcher Stårke aufbringen und erhalten können , als es nie vorher, bei doppelt ſo großer Låndermaſſe und

1

Einwohnerzahl, gehabt hatte.

Und was erzeugte dieſe Begeiſterung und merka würdige Anſtrengung nach ſo großen Unglücksfallen ,

und nach ſo vielfacher fähmung und Verſtopfung der edelſten Lebenokräfte und Wohlſtandóquellen des Volks ? Die lieberalen , die Gleichheit der Rechte aller Staatsbürger bewirkenden Inſtitus

tionen waren eß , welche fo Großes bewirkten , nachdem eben durch ſie das Band zwiſchen Res genten und Volt noch inniger befeſtigt worden ,

1

und insbeſondere die ehemalige Scheidewand zwis

N

fchen Volf und Heer ſelbſt gefallen war. Indem

lettereß eine Verfaſſung erhielt, welche an und für ſich auf die Entwicelung und Zhåtigkeit der

geiſtigen und moraliſchen Kräfte des Einzelnen begründet, aus dem Leben des Volks hervorging, ward es ferner zum würdigften und wahrhaften 1

Repråſentanten der kriegeriſchen Elemente deffel ben erhoben,

Die Abſchaffung der ſchon erwähnten Gebrechen, und dagegen die Einführung der allgeineinen Mlá litair - Pflicht, die Beregung der Dffizier - Steller durch die würdigſten Bewerber aus allen Stånben , die Humanere Behandlung des Kriegers durch Einführung von neuen Kriegøartikeln, die erhöhte moraliſche Würde des ganzen Offizierſtandes, und endlich die Landwehr - Einrichtung, deren Forts

9

beſtehen erſt ganz kürzlich wieder huldvoll verheißen worden , werden ſtets der Stolz und die Ehre des Preußiſchen Volks , bas Palladiun feines Ruhms bleiben. Sie werden aber auch zugleich

als unvergeßliche Denkmåler des erhabenen Geiftes und der weiſen Sorge erſcheinen , womit Friedrich Wilhelm III. Seinem Volk und Seer ſo herrliche feegensreiche Inſtitutionen verlieh, und Sich , wahs rend ſolche für alle Zeiten die geriffeſte Garantie

für die Sicherheit und Selbſtftändigkeit unſers Baterlandes abgeben , den Dank und die Verehrung der ſpäteſten Nachkommen , ſo wie einen der ruhma

vollſten Plåße unter den Völkerbeglüdern aller Zeiten geſichert hat.

IO ,

Erklärung der Zeichen. Sie ſind der Kürze wegen, und zur Vermeibung pielfacher Wiederholungen derſelben Worte in Ans wendung gebracht worden . Ein * bedeutet jeden ſiegreichen , ein + jeden nachtheiligen Vorfall irgend einer Art für die vaters

Jändiſchen oder verbündeten Truppen. Zu lebterm gehört auch jede aufgehobene Belagerung ,

oder

erfolgloſe Beſchiebung, oder der pereitelte Angriff auf einen Plak. Die Ausdrücke; Belagerung und

Bertheidigung , ſind jedesmal für die dieſſeitigen Truppen zu verſtehen , Wo ſtatt Belagerung oder Bertheidigung die Ausdrücke : Eroberung oder Verluſt gebraucht ſind, ſo iſt dadurch angedeutet, daß keine eigentliche Belagerung vorangegangen war,

Das Zeichen O pedeutet ein unentſchiedenes Gefecht.

Endlich deuten die verſchiedentlich in der chronos logiſchen Ueberſicht am Ende eines Sages befinds lichen Nummern auf den zu demfelben gehörigen

Zuſat:

II

I

Chronologiſche Ueberſicht. Regierungszeit

$ er letzten Kurfürften von Brandenburg þiß zum Jahr 1640.

Außer den Aufgebotenund geworbenen Kriegs leuten hatten die Kurfürſten eine Leibwache, bea

ſtehend aus den Einſpånnigen zu Roß , und der Trabanten - Garde zu Fuß , damals unter dem

Hauptmann Henning v. Mollendorf, nebit einigen Fåhnlein Landsknechten oder Feſtungegar den in den Feſtungen , zur Zeit des Kurfürſten Jobann Georg

1571

Erfte reiſige Leibgarbę pon 24, adeligen Bur: fchen unter den Hauptleuten Hans 5. Storfwiß 1592 und v . Schonaid 1596 , während der Res

gierung deſſelben Kurfürſten abwechſelnd permin =

dert und vermehrt, ſo wie unter šohann Sieges :

mund auf 62 adelige Hurſche undKnechte gefeßt. 1617 Errichtung einer Leibgarde pon 3 Kompagnien

Reiter, jedę zu ļoo Mann uno 5 Kompagnien

12

Fußbolt ober 1000 M., unter den Hauptleuten Cals ch un gen. Loh haufen, und Conrad v. Burg Ba dorf, der Stamm des jetzigen älteſten Infanteries Regiments des Heers , nåmlich des iften Infana terie - Regiments ( Iſte Oſtpreußiſche) während der 1619 Regierung des Kurfürſten George Wilhelm. Bildung des Heeres durch ein Aufgebot, son welchem 3000 Mann oder 25 Kompagnien Fußvolk nebſt 10 Schwadronen oder 600 Reiter unter meha

1623 reren Kriegsoberſten beſtåndig im Sold blieben '). Erbauung von Pillau (durch Guſtav Adolph König von Schweden ) und Befeſtigung von Kos. nigsberg unter Leitung des Grafen Dohma bon 1626 dem Mathematiker Strauß. Beſtand der Artillerie aus 40 Köpfen und wes 1627 nigen Geſchůken ), Gleichförmige Einkleidung desHeeres in Blau *). 1631 Anſtellung des erſten Brandenburgiſchen Ges nerals , General-Major 9. Klißing , vorher in „ 1637 Sächſiſchen Dienſten. Vollendung der Befeſtigungen von Spandau ( ſeit 1560 zur Feſtung gemacht ) durch den Kriegs 1639 baumeiſter Hauptmann Hidde Horenke ni. Stärke des Heeres bei George Wilhelms 1640 Code : 4000 Mann Fußvolk und 2000 Reiter 3). * ) Dies war damals noch etwas unerhörtes . Die Branden . burgiſchen Truppen erhielten deshalb allgemein Sen Namen Blauröcke , namentlich auch von den Türken , von denen fie aber auch ſpäterhin , beſonders reit der Belagerung von Ofen , wegen ihres runeller als gewöhnlichen Feuers,

durch die Benennung Feuermänner unterſchieden wurden.

13

Regierung des großen Kurfürſten Friedrich Wilhelm von 1640 bis den 29. April 1688. Verſtärkung der Feſtungswerke von Minden und Hamm , nebſt Erbauung der Citadelle daſelbſt durch den General Sparre. 1651 Gründung der erſten Cadetten -Anſtalt zur mili tairiſchen Erziehung junger Ebelleute in Kolberg. . 1653 Anſtellung des vormals in Deſterreichiſchen Dienſten geſtandenen erſten Brandenburgiſchen General - Feldzeugmeiſters , nachmals erſten Br. General-Feldmarſchals v. Sparre ) , Gründer der Artillerie und des Befcſtigungsweſens 4), ' 1654 1

Anſtellung des vormals in Schwediſchen Diens

ften geſtandenen General & Dörfling , nachmaligen Feldmarſchall, Sdhopfer der Brandenburgiſchen Kavallerie und Friedrich Wilhelms berühmteſter Feldherr 5). 1654 Erbauung des Forts Friedrichsburg bei Kos nigsberg in Preußen und Vervollkommnung der 1657 Feſtungswerke von Memel und Pillau. Ergånzung des Heerß durch inlåndiſche Wer : bungen, nach Aufhörung der perſönlichen Geſtel lung zum Kriegsdienſt , und ftatt deren Entrich , tung einer Geldſuinme auf die erlaffenen Aufges, bote von den Stådten und Kreiſen ſeit dem Jahr 1656 Von der Ritterſchaft ſeit ), 1663 * ) Er war aber ein geborner Brandenburger, und nur von dem damaligen erſten Miniſter ( Schwarzenberg ) Ges orge Wilhelms verdrängt, in diere Dienſte gegangen.

14

Einführung einer guten Mannszucht durch 1663 ftrenge Seſete. Einführung der papiernen, daß Pulver und die 1670 Kugel zuſammen enthaltenen Patronen , ums Fahr Regelmäßige und mehr gleichförmige Bekleis

0

1676 Dung des Fußvolts ?).

Einrichtung des Heers auf einen regelmäßigen ful, uns Übtheilung deſſelben nach Regiinentern und Bataillonen von beſtimmter Stårke; nämlich ein Regiment zu 2 Bataillonen ; jedes von 4 Rom

pagnien, jede zu 150 Mann, worunter eitige Gres nadiere , welche bei Belagerungen und Stürmen

juni Granatetiwwerfen Sorgezogen wurden , und 1676 dann wieder eintreten mußten *). Fedfart des Fußvolks in 6 Gliedern und Bee

waffnung befſetben zum dritten Theil mit Piken 1676 und des Refte mit Musketen ).

Éintheilung der Reiterei in Negimenter, jedes ju drei Schwadronen von i20 Kopfen . Sie hatte

teinen beſtimmten Solo und Friedens : Etat, und lag meitend auf den platten Lande in Quartier.

Geber Reiter verfah fich bei einem Úüfgebot felbſt • 1676 mit Pferð; Kleidung und Rüftung ):

Ünweiſunig - der bisher bloß théils durch Hilfe gelder, theils Dutch Natural- und Servis : Verpfles gúng vom Lande bewirkteri Beſoldung und Untern ltung der Trappen auf die eingeführte Ucciſe ,

tünd Feſtſtellung des Soldes eines Infanteriſteri 1676 auf einen und einen halben Thaler monatlich **). 1676 Perftårkung der Feffungswerte von Wefel.

N

15

Desgleichen von Lippſtabt, welches 12 Bolle werke erhielt,

}

1676

und von Magdeburg , woſelbft die dortige Citadelle durch den General Sparre zu bauen

angefangen wurde 12).

1676

Erſte allgemeine Verordnung über die Regu lirung des Servis weſens in den Branden

burgiſchen Ländern 13 ). Stårke des Heers beim Tode des großen Kurfürſten : 29 Bataillone Infanterie (worunter

1681

6 Bataillone Garde ),

32 Schwadronen Kuraſſiere, 8 Kompagnien Dragoner, 300 Mann Artillerie und

13 Garniſon - Kompagnien , zuſammen 28500 Mann 4 ).

Kriege während dieſer Regierung. Schwediſch - Polniſcher Krieg im Bündniß mit .

König Earl Guſtav von Schweden gegen jos hann Kaſimir port Polen bon 1656 bis zum Frieden zu Wehlau 1657.

Stårke des Heeree : 26800 Mann , wovont 12000 Matin Infanterie, 4000 Keiter und

38 Geſchůze unter des Kurfürften Überanführung bei Warſchau fodten. Die vornehmſten Generale

1688

16

waren : Sparre , Dorflinge Górkte, Golt, Kanneberg und die Grafen von Balded

Die dreitägige Schlacht bei Warſchau bom 18ten bis 2often July * ), (die verbündeten Fürſten den König von Polen ) , Gefechte bei fyd to Philippova * ( Graf Walded ) und Ragnit

1656 ( Sparre ), Pertheidigung von Lenczycz + 1657

Einnahme von Breſtie **

Erſter Schwediſcher Krieg. Zur Hülfe des von Schweden angegriffenen Dannemarks , im Bündniß mit Holland, Polen und Deſterreich , von 1658 bis zum Frieden von Koppenhagen , und für Brandenburg beſonders von Pliva 1660.

Stårke des Heers : 25000 Mann und 38 Geſchüße

unter dem Oberbefehl des Kurfürſten ; die Generale : Fürſt Johann George von Defrau , Sparre , Dorfling, Golk , Duaſt , Pfuhl 2c.

Einnahme der Schloſſer Nordburg und Suns 1658 berburg auf der Inſel ulſen.

Gefecht bei Friedrichsdbe * den 2ten Auguſt 1659 und Eroberung dieſes Plaßes. Gefecht und Landung auf der Inſel Fande * ben Iſten Funy ( General Golk ), Belagerungen bon

Näinrich alten Støts , melder hier bis zum Jaht 1706 beibehalten iſt.

>

17

von Stettin 4 durch die Verbündeten . Verluft der Inſel Uſedom . Ueberwältigung des befeſtigten Paffes bei Triebeſees * . Sturm auf Greifswald + ( der Kurfürſt ). Belagerung von Deinmin * . Eroberung des Schloſſes und der Stadt Lipſtadt in Oſtpreußen . Treffen bei Niburg * den 14ten November . (Der General Quaſt init den Brans

denburgern bei den Hollandern, Dånen und ( Kaiſerlichen unter Montecuculi) den feinds lichen General Steenbod ). Eroberung von Goldingen in Curland. Die verbündeten Kaiſerlichen Truppet unter General Souches belagern und erobern Damm und Wollin ; Bertheidigung von Kopenhagen gegen die Schweden Ende des Jahres 1658 und

Anfang 1659. Reichelrieg

gegen die Lürken zur Hülfe Deſterreichs .

im Jahre 1664.

Hülfskorps von 1000 Mann Infanterie und eben ſo viel Kavallerie, unter dem Herzog von

Holftein . Der Feldmarſchall v. Sparre iſt außerdem zur Dispoſition des Kaiſers überlaſſen . Belagerung und Erſtůrmung von Neutra * . 1664 . Treffen bei Ezernowit * . Belagerung und Ers ſtůrmung von lewenz * . Lreffen bei Lewenz,* . Schlacht bei St. Gotthardt * den 2ten Auguſt. Reichskrieg gegen Frankreich von 1670 bis zum

Separat- Frieden zu Vorjem 1673. Hålføkorps 23500 Mann unter dem Kürfårſten. 2

18

1673

Gefecht bei Unna * (General Eller bernichtet

zwei Kölniſche Kavallerie-Regimenter ). Eroberung des Schloffes Håringshauſen ( General Spaen ). Belagerung von Werl +. Verluſt von Unna.

Zweiter Franzöſiſch - Niederländiſcher Krieg von 1674 bis zum Frieden von St. Germain 1679.

Frankreich, England, Schweden, Köln und Müns fter gegen die Vereinigten Niederlande, Spanien, Dånemark, Deſterreich und den größten Theil des Deutſchen Reichs. Stårke des Heers : 9713 Reiter, 3454 Dragoner und

25366 Mann Fußvolk, zuſammen 38533 Mann , wovon bis zum Jahr 1674, 16000 Mann am Rhein gegen

1

Frankreich unter des Kurfürſten Anführung fochten. Außer den früher genannten Genes ralen kommen in dieſem Kriege vor : der Freiherr *. Spaen und Oberft - leutenant Weiler (vorzüglich für die Artillerié ), fand graf v. Herren - Homburg und Senning v . Ireffenfeld. 1674 Eroberung des Schloffes Waſſelsheim im Elſaß (durch den General Golk ). Belagerung von Grave 并* 6.4. Juli bis 17. Oktober, vereinigt mit

den Hollandern unter dem Pringen 6. Dranien. Treffen bei Sinzheim + den 6ten Juni, (die Kai

ferlichen von Súrenne ), bei Seneff t den 24ften

19

Septbr. ( Prinz von Dranien von Condé), bet

Enzheim t . ( die, Verbündeten von Turenne). Gefecht bei Múndhauſen + den 29ſten Dezember (die

Deutſchen von Turenne überfallen). Zreffen bei Zürtheimn O den 5ten Fanuar. 1675

Die Verbündeten unter dem

Kurfürſten und

Bournonville gegen Z årenne. Treffen bei Nieder:Saßbach O den 14ten July (Montecuculi gegen Turenne, welcher bleibt.) Treffen bei Conjarbrůd den uiten Auguft.

Marſch des Kurfürſten mit 5660 Reitern , 1675 12 3pfündigen Kanonen und 1000 Mann na

fanterie auf 146 Wagen , vom Rhein nach der

Mart, zur Befreiung derſelben von den darin eigedrungenen Schweden . Ueberrumpelung von Rathenow * in der Nacht zum 15ten Juny. Schlacht bei Fehrbellin * den 18ten Juny ( der

Kurfürſt den Schwediſchen General Wrangel ). Gewaltſamer Uebergang über die Peene bet Güßkow *. Erſtůrmung der Stadt Wollin * (der Kårfürſt) und der Swienemůnder Schanze * ( Major v. Schwerin ). Belagerungen von Wolgaſt * ( ber Kurfürſt) und Wismar * . (der König von Dånnemark ).

Pertheidigung der Swienemünder Schanze t, 1676 ſo wie von Wolgaſt *, lekteres durch den Oberſt Heinrich Hollard genannt Elliot, und erſter Entfaß der Stadt nach dem Gefecht bei Wol. gaſt * ( General Dorfling ). Seeſchlacht bei Deland den iſten July ( die vereinigte såniſche und holländiſche Slotte , wobei einige Preußiſche

20

Naperſchiffe, die Schwediſche Flotte). Gefecht bet Tribeſees * und Bezwingung deß dortigen Paſſes (der Kurfürſt). Eroberung der Penemůnder Schanze

( der Kurfürſt und S dwerin ). Belagerungen von Anklam * und Demmin * , Po wie Einſchlies Bung und Beſchiefung von Stettin +. Sturm der Dånen auf Malmoe t. Treffen bei

1677

Landskron † ( der König von Dänemark von Earl den uiten von Schw .) Seeldladyten bei Roſtock und Bornholm * den aften July.. Belagerung von

Maſtricht + durch die Niederlander ( Eroberung von Philippsburg durch den Herzog v. Lothrini gen). Berluſt von Valenciennes den 17ten Márz, vom Marſchall Luxemburg mit Sturm genommen. Treffen bei Mont : Caffel 4 den uten April, (Pring

ti Dranien vom Marid. furemburg ). 1678

Cinſchließung von Stettin * den 6ten Juny, Beſchießung und Erftůrinung des Blochaufes und Wegnahme der Zollſchanze den Sten July , der Sternſchanze ( von Guſtav Adolph angelegt ) den 24ſten July , ſodann Belagerung bis 14ten Dezember * ). Feindliche Landung und Treffen auf der Inſel Rügen und Wiedereroberung dieſer Inſel durch die Verbündeten den 13ten, 14ten und

15ten September. Belagerung und Beſchießung * ) Die Brandenburgiſche Artillerie beſtand zu dieſer Belas gerung aus 108 ſchweren Belagerunys : Sanonen , 40 Mörſern und Haubigen und 98 Feldſtücken , zuſammen 206 Geſchüße. Dazu iparen , außer andern Vorräthen aus den Feſtungen ; aus Berlin angekommen : 15000 Zentner Pulver, 200,000 Stück Sugeln, 800 große Gras 1

naten, 10000 Brandkugeln . Ferner zur Bedienung : 300 Sonfiabler, 40 Feuerwerker und 64 Minirer. 事

21

oon Stralſund * von Ende September biß 15ten

Dktober, und Greifbmalde * den 5ten November, Treffen bei St. Denis † den 14. Auguſt, Pring v. Dranien vom Marſchall v. kuremburg .

Feldzug in Preußen und Kurland gegen die 1679 zu Ende des Fahrs 1678 in Preußen eingefallenen Schweden, mit 16000 Mann, worunter die Hälfte Kavallerie und 34 Geſchůže. Marſo) der Bran : denburgiſchen Truppen unter Unführung des Kurfürſten im Januar auf dein Eiſe über das Friſche und Kuriſche Haff. Verfolgung und Auf reibung des Schwediſchen Korps unter General Armfeld in den Gefechten bei Splitter * den gten,

(General Treffenfeld ), Coadjute * den 1iten,

(General Gdrkke), Woinut * den 13ten, (Gen. Lreffenfeld ) und Dilſe (General Schöning).

*

den 18ten Januar

Krieg gegen Spanien von 1680 bid 1681 . See - Kaperkrieg und Wegnahme einer Spas niſchen Niederlaſſung auf Guinea in Afrika. 1681 Krieg gegen die Türken von 1683 bis 1686. Külf8- Korps : 1000 Mann Infanterie und 200 Dragoner unter den Generalen Graf Truch: reß und 6. Barfú B. Vertheidigung von Wien 1683 und deſſen Entfaß, durch Johann Sobiesły , Kónig von Polen , nach der Schlacht bei Wien * den 12. September.

Belagerungen von Scheßein * und Gran * . 1683 . Zreffen bei Kaminiec - Podolsky * mit den Polen 1684 unter Johann Sobiesky die Türken. 2

22

1684

Schlacht bei Wiflegrad * den 27 ften Juny (der Herzog v. Lothringen die Türken). Abermaliges Kontingent von 8000 Mann unter bem Dberbefehl des Feldmarſchall : Leutenants y.

Marwik, Strauß, 1686 Schöning. Generale : Barfuß 26. Biermonatlidhe Belagerung von Dfen feit dem 24ſten Puny , und Beſtürmung

deſſelben den 2ten September mit mehreren Gefechten daſelbſt , in Vereinigung mit dem Kaiſerlichen Szeer unter dem Oberbefehl des Herzog . lothringen.

Regierung des Kurfürſten Friedrich III., ſeit 1701 , erſter König von Preußen unter dem Namen Friedrich I. , oder von 1688 bis den 25ſten Februar 1713. Markgraf Philipp von Brandenburg

wird zum General- Feld -Zeugmeiſter unter dem Ditel Grand Maitre der Artillerie ernannt. Bers

1688 mehrung derſelben auf 9 Kompagnien's). Abſchaffung der Piken , ſowie der alten

Musketen beim Fußvolk, und dagegen Einfüh rung der Flinten mit Bajonetten und

1689 Franzöſiſchen Schloffern "). Aufſtellung der Infanterie in 4 ' ?) und der 1689 Ravallerie in 3 Gliedern 18).

Regelmäßige . ſo wie gleichförmige Bekleidung und Bewaffnung aller Waffen , und insbeſondere

1989 nun auch der Reiterei aus öffentlichen Fonds " ').

23

Errichtung einer Kompagnie Piemonteſer von

143 Kópfen , welche als Fuß- Jåger Dienſte 1689 leiſteten < °). Die Grenadiere, 10 bis 12 Mann per Kom

pagnie , rangiren bei formirtem Bataillon auf 1689 dem rechten Flügel deſſelben 2 ' ). Erlaß eines Reglements zur Erhaltung und Befeſtigung der Disziplin und guten Drdnung 1690 der Truppen 22).

Einführung eines Kriegs - Konfiftorium

für

die geiſtlichen Angelegenheiten , und eines General 1692 Nuditoriars für die Gerichtsſachen des Heers. Vervollkommnung des Ingenieur- Wefens , ſo wie der Befeſtigungen von Magdeburg (deffeit Zitadelle 1703 vollendet ward), ferner von Weſel, Kolberg und Drieſen (letzteres jeßt verfallen ). Vorzüglichfte Ingenieur :Offiziere : Johann von Both, Soother, Beer, und Cayard (Erbauer 1692 des Brüdenkopfs bei Kolberg 23 ). Stiftung des ſchwarzen Adlerordens bei der Konigskrónung zu Königsberg in Preußen den 18ten Januar

1701

Aufſtellung der Bildfåule des großen Kurfürſten Friedrich Wilhelm zu Pferde auf der fangen Brüde in Berlin .

1703

Errichtung einer Artillerie -Kompagnie ( N. 10.) 1704 Erbauung des Zeughauſeß in Berlin , vollens det im Jahr

1706

Stårke des Heers beim Lode Friedrich I. 1713

24

38 Bataillone Infanterie,

32 Schwadronen oder 10 Regmtr. Karaffiere, 24 Kompagnien oder 6 Regimenter Dragoner, 20 Kompagnien Urtillerie, 18 Kompagnien Garniſontruppen , zuſammen 40,000 Mann 24 ) und außerdem 3 Kadetten - Unſtalten , I ) in Kolberg für 60 , 2) in Berlin für 30. und 3) in Mag beburg für 20. junge Edelleute; die beiden leßtern Anſtalten wurden erſt während dieſer Regierung errichtet. Kriege.

Franzöſiſch - Niederländiſcher Krieg vom Jahr 1688 bis zum Frieden von Kyßwicť 1697. Frankreich gegen die vereinigten Niederlande,

England, daß . Deutſche Reich , Spanien und Savoyen.

Stårke des Brandenburgiſchen Heers circa 28000 Mann mit 60 Kanonen , 5 Haubitzen

und 6 Mortieren, unter dem Oberbefehl deb Kurfürften Generale : Feldmarſchall- Leute nant Schöning, General-Feldzeugmeiſter Spaen , die Generale Barfuß, Carl und

Meinhard von Schomberg , Henden ,

1688

1689

Zieten , Briquemault , du samel , Prinz Friedrich 6. Holftein 2c. 6000 M. u. dem S.Gr. Carl v. Schomberg lanben mit dem Pr. 116. 6. Dranien in England. Gefecht bei Ordingen * den 3ten, Erfturmung

der Stadt Linn und Einnahme des dortigen

25

-

Schloffeß durch Kapitulation den 4ten März ( Feldm .-lt. Schoning).' Angriff auf die Bühler

Schange of ( Brückenkopf auf dem rechten Rheina ufer bei Bonn) den 6ten April ( Oberſt Heyden). Einnahme von Rheinbergen durch Kapitulation

den 6ten Mai ( Feldm .- Leutenant Sdóning ). 3

Belagerung von Kaiſerswerth * vom roten bis

16ten Funy ( der Kurfürſt ). Beſchießung der Bühler Schanze den 21. , 22. , 23. und 24ſten Funy , po wie Erſtårinung derſelben dieſen Lag (General- Leutenant Barfuß). . Verluſt von Kochheim an der Moſel den aften Auguſt. Belagerung von Mainz vom 15ten July bis 29ſten Auguſt durch die Kaiſerlichen und Reichss truppen unter dem Herzog von Lothringen und den Kurfürſten von Sachſen und Baiern .

Belagerung von Bonn * vom 14ten July bis zur Erfturmung des gedeckten Wegs und der Außenwerke den 2ten Oktober, worauf die Kapis tulation erfolgte.

Schlacht bel Fleurus + den 1ſten Fuly (ber Fürſt 1690 . Waldeď vom Marſchall 1. furemburg ), wobei das für 1688 erwähnte Brandenb. Korps.

Der Kurfürſt übernimmt den Befehl über die verbündeten Truppen in den Niederlanden, und hålt in den Stellungen bei Waterloo und Sall

- die Franzoſen vom weitern Vordringen gegen Brüſſel ab. Vertheibigung von fåttich * . 1691 Vertheidigung von Namur * , Gen. fowena haupt und Cóhorn gegen Ludwig den 14ten 1692

1

26

und Bauban. Schlacht bei Steenkerken

ben

3ten Auguſt. König Wilhelm von England greift den Marſchall

furemburg vergeblich an.

2

Die Brandenburger unter dem Feldm. Flemming, ben Generalen Barfuß , Heyden 2c.

1693

Schlacht bei Neerwinden f (landen) den 19. July ( König Wilhelm vom M.u .kuremburg ). Die

Brandenburger unter Markgraf Carl Philipp. Am Oberrhein befehligte in dieſem Jahre , ohne erhebliche Vorfälle, der Feldmarſchall von Flemming die Brandenburger. 1694 Belagerungen von Dornic * und Huy : * ( General Heyden). 1695

Belagerungen von Caſale * ( in Italien ) (Marks

graf Philipp von Brandenburg ). Belagerung pon Nainur * bom Iſten Funi bis 23ſten Auguſt

( König Wilhelm.) Vertheidigung von Dirmuiden . 1697. Beſchießung von Givet und Verbrennung des dortigen Magazins ( Cohorn ). Vertheidigung von Ath t vom 22ſten Mai biß 7ten Funy ( der Fürſt Anton Günther v. Anhalt - Zerbſt mit ſeinem Brandenburgſchen Bataillon ).

1697

Belagerung des Schloſſes Ebernburg

* am

Oberrhein.

Krieg gegen die Türken von 1691 bis zum Frieden von Carlowitz 1699. Hülfe - Korps unter dem General - Routenant 3. Barfuß : 6253 Mann. 2

1

27

Schlacht bei Salankemen * in Slavonien ben

19ten Auguſt (Markgraf v. Baden die Türken) 1696 Das Brandenburgiſche Korp8 kehrt zurück zu Ende des Fahrs

1692

Erneuerung des Kontingente auf 6000 Mann unter General Brand.

Belagerung von Belgard + Belagerung von Peterwardein *

1693 1694

1696 Treffen bei Lugos 4 1695 uno Dlaſch * Schlacht bei Zenta * den riten September ( Prinz Eugen ). Belagerung von Temelwar * 1697 Der folgende Feldzug ohne beſondere Vor fålle. Das Brandenburgiſche Korp8 marſchirt 1698

zurůd am Ende des Fahrs

Spaniſcher Erbfolgekrieg vom Jahr 1701 bis zum Frieden zu Utrecht 1713. Frankreich , Baiern und Köln auf der einen, Deſterreich , das Deutſche Reich, Preußen , Engs land , die Niederlande , Portugall und Savoyen auf der andern Seite. Spanien getheilt. .

Eugens Uebergang über die Alpen nach Italien. Ereffen bei Carpi * und Chiari * gegen Satinat. 1701

Stårke des Preußiſchen Korp8 gegen 30000 Mann. Um Ober- und Niederrhein , in den Niederlanden und in Italien vertheilte. Roma

mandirende : der Fürſt Leopold v. Unhalts

Deriau , Gr. fottum, Arnim , Stille, Dettau 2c.

28 1702

Dreimonatliche Belagerung von Kaiſerswerth * ſeit dem 15ten April, und den 15ten Juny erſtürmt. Belagerung von Venloo * vom 29ſten Auguſt bis

25ften September , von Kåremonde * som aten bis 6ten Dktober ( Fürſt Leopold und General Heyben . ). Beſchießung von Rheinbergent (Markgraf Philipp.) Ueberfall von Cremona † den iſten Februar. Treffen bei Luzara Q den 15ten Auguſt zwiſchen

Eugen und Satinat ; bei Friedlingen + den 12ten Oktober , Markgraf 3. Baden vom Mars dall Villars.

Einnahme von Rheinbergen * den 6. Febr. Bes lagerung von Bonn * vom 24ſten April biß 16ten Mai (Marlborough und Cohorn ). Belagerung von Geldern * ( Gr. fottum ). 1703 1703

Treffen bei Stothofen * den 12ten Mai (Mark graf. v. Baden ſchlägt den M. Villar8 zurück ; dieſer umgeht indeß die Stollhofner Linien). 1703 Treffen bei Hochſtedt f den zoſten September (der Defterreidiſche General Storum und fürft feopold 6. Deffau gegen den M. Villars).

1704 Treffen auf dem Schellenberg unweit Donaus werth * den 2ten Funy ( die Verbündeten unter Marlborough den Kurfürſten von Baiern ). Sdlacht bei Hochſtedt * den 13ten Auguſt ; Eugen , Marlborough und Fürſt feopold die Franzoſen und Baiern unter dem Marſchall Lallard und dem Kurfürſten von Baiern. Belagerung von Landau * vom 12ten Sepe . tember bis 23ſten November ( der Markgraf 6.

1

29 °

! Baden ; unter ihm die Dberſten Stille und Sulund mit Preußiſchen Truppen ).

Schladt bei Caſſano O den 16. Auguft. Eugen 1705 i greift den Herzog 8. Vendome vergeblich an . Die Preußen unter Fürſt feopold und General Stille. Belagerung von Hagenau * .

2

Treffen bei Calcinato foder Caſtegliano in Italien , 1706 den 18. April. Die Verbündeten von Vendome. Schlacht bei Ramilließ * in den Niederlanden

den 23ſten Mai (Marlborough den Marſchall Billeroy ). Belagerungen von Pftende * , Mes nin vom 23ſten July bis 22ſten Uuguſt, Dendermonde

und Ath *

Eroberung von

Pianezza *, und von Reggio * vom uiten biß 16ten Uuguſt.

Schlacht bei Zurin *

zum Entfaß

dieſer Feſtung den 7ten September. (Unter Eugen crſtårmt Fürſt feopold mit den Preußen die

franzöſiſchen Verſchanzungen. Belagerungen von Aleſſandria * und Pizzigthone . *, f und Bela : 1707 Loulon gegen Eugens Erpedition gerung deſſelben unter mehreren Gefechten von

abwechſelndem Erfolge. Belagerung von Souſa * und Gefechte baſelbft.

Solacht bei Dudenárbe * den liten Fuly. 1708

Unter Marlborough und Eugen Gr. Lottum die Preußen gegen den Herzog 6. Burgunb. Belagerung von Lille * oder Nyffel, vom 22ſten Auguſt bis 22ſten Oktober die Stadt, und Sten Dezember die Zitadelle, vertheidigt vom Marſchall

Bouflers gegen die Verbündeten unter Eugen.

1

30

Die Preußen unter Spaen und du Troffel. Treffen bei Wynendal * den 2ten September . Der Gr. fottum den franz. Gen. de la Motte,

welcher eine Zufuhr nach Lille bringen wollte.

Belagerung von Gent '* (Gr. lottum) , ſo wie von Erilles * und Feneſtrelles * in Piemont ( die Generale Urnim und Stille ). 1709

Schlacht bei Malplaquet * den 11. September. Eugen und Marlborough den Marſchall Vila lart. Die Preußen unter ihrem Kronprinzen, den Gr. fottum und Fink von Finkenſtein , ſo wie Gen. Zettau , welcher bleibt. Belagerung von Dornic * vom Sten July bis 3ten Septbr.,

und Mons * vom 26ſten Septbr. bis 20ſten Oktbr. 1710

Belagerung von Douay * vom 23ſten April bis 27ſten Juny, Bethune * , St. Venant * vom

16ten bis 29ſten September , von Aire * vom 6ten September bis gten November. Gefecht bei 1711 Chaumont * in Piemont den 16ten September. 1712 Belagerung von Bouchain *,I Quesnoy * ,. Landrecyt

( Fürſt feopold ). Treffen bei Denain + den 24ften July, die Kaiſerlichen von Villars, und Aufhebung der Belagerung von Landrecy. Bers theidigung von Douay t.

Einnahme der an Preußen gefallenen damaligen Feſtung Meurs , durch Ueberrumpelung der in derſelben befindlichen Holländiſchen Beſakung, auf dem Rückmarſch des Korps von Rhein nach

den Preußiſchen Staaten. ( Fürſt Leopold. )

31

Regierung

Friedrich Wilhelm I. von 1713 bis den 3 1 ften Mai 1740.

Die Leibgarde Friedrichs I. verliert den Namen Garbe , bekommt den ſeiner Chefs , und

wird das Feld-Infanterie-Regiment.No. I. ( jeßige Erſte Dftpreußiſche. )

Dagegen Ernennung des

Regiments Kurprinz zur Garde oder dem foge nannten Leib - Grenadier - Regiment. .

1713

Vermehrung des Soldes der Gemeis nen auf 2 Rthlr . monatlich . $ 1713 Einführung der ſogenannten kleinen Montirungsgelder .

1713

Einführung der Padpferde zur Fortſchaffung der Zelter, Decken und übrigen Felogeråthe der Gemeinen .

1713

Errichtung eines Collegium Medicum Chi rorgicum zur Ausbildung von Wundärzten für das heer. 1714 Errichtung eines Stamms von Pontonieren , beſtehend aus einem Kapitain und 20 Mann . 1715

Stiftung der Kadetten - Unfalt in Berlin aus den dort ſchon , ſo wie in Magdes burg und Kolberg vorhandenen Zöglingen får 200 , ſpåter für 240 junge Edelleute. 1716 Errichtung eines Ingenieur- Korps, beſtehend aus 30 Dffizieren , denen nacheinander als Chefð vorſtanden die Generale : du Iroffel, Borh, Montargues und Wallrave, welder

32

das Fort Preußen bei Stettin und die Sterns ( chanze bei Magdeburg erbaute, auch Weſel ver 1716 ſtårkte. Ein Gleiches geſchah mit Memel. Forination von 4 Garniſon : Artillerie -Kom pagnien zum Dienſt in den Feſtungen , aus 5 der bisherigen Kompagnien ; die 5 andern, wozu ſpåterhin noch eine 6te Kompagnie kam , wurden .

Feld - Artillerie genannt. 5

Chefs derſelben die

1716 Dberſten Kühlen und fingen. Verwandlung der Verpflichtung des Adeld zu ben. Aufgeboten beim Ausbruch eines Krieges in eine beſtimmte jährliche Abgabe von 40 Rthlr. für jedes zu ſtellende Ritter : oder lehnpferd, 1716 welche Summe in die Kriegskaſſe floß. Einführung der Reichswerbung und Vermeha 1718 rung deß Heers zum Beſtande von 60000 Mann . Vertheilung der Garde dů Korps unter die andern Kåraſſiere, und Formirung von 4 Dras goner - Regimentern zu Kůraffier - Regimenternt , welche jedes auf 5 Schwadronen oder 10 Koin

1718 pagnien geſellt werden. Errichtung der zwei erſten Huſaren - Re:

1921' gimenter des Heers, zuſammen 9Schwadronen. Zuſammenziehung der bisher immer noch zer's ftreut auf dem platten fande im Quartier geles

genen Reiterei in die kleinen Stådte, und der 1721 angemeſſene Kegulirung des Servisweſens. Errichtung der Gewehr - fabriken zu 1733 Potsdam und Spandau in den Jahren Stif

1

33

Stiftung des großen Waiſenhauſes in Potsdam für 2500 Soldatenkinder.

1723

Errichtung eines General- , Obers , Finanza , Kriegs- und Domainen - Direktoriumis , mit vier, ſpåter fech8 Departements 1, wovon ein Militairs Departement für die Angelegenheiten des Heers. 1723 Bekanntmachung eines Dienſt- Reglements für jede der verſchiedenen Waffen. 1726 Stiftung der Charité in Berlin , fo: wohl Anſtalt zur Wartung und Speilung ſchwers erkrankter Perſonen , als auch praktiſche Bildungsa anſtalt für geſchickte Aerzte und Wundärzte im Algemeinen , und insbeſondere für die Chirurgen des Heers . 1727 Erfindung der eifernen Ladeftode durch den Fürſten feopold von Deffa u . 1730 Stellung der Infanterie in 3 Glieder. 1730 Einführung des Gleich tritts . 1730 Stiftung des Invalidenhaufes auf der Inſel Werder bei Potsdam . 1730 Die Bajonette des Iſten Gliedes der Infanterie

bleiben auch während des Feuernd auf dem Gewehr. 1732 Eintheilung des Preußiſchen Staats, mit Auss nahme der mehrſten weſtphalifchen Provinzen , in Regimento - Kantons, Behuf & der Rekrutens Uushebung, und Einführung des Beurlaubungos 3

Syſtems.

1733

Vermehrung der Subaltern - Offiziere beim Fußvolt um einen Seutenant per Kompagnie in den Fahren

1714 3 1

34

1735

Errichtung vor 66 Grenadier - Kompagnien, eine für jedes Musketier .- Bataillon.

Stärke des Heers beim Lode Friedrich 1740 Wilhelm 8 l. :

Die Garde zu Fuß oder das Leib : Grenadier : Regiment, beſtehend aus 3 Bataillonen .

31 Regimenter Infanterie, jedes zu 2 Batails lonen *) von 5 Musketier - und i Grenadiera

Kompagnie, jede zu 120 Mann. 12 Regimenter Kůraſſiere, zuſammen 60 Schwa: dronen , jede zu 2 Komp. von 60 Pferden. 6 Regimenter Dragoner, nämlich 3 zu to und

3 zu 5, zuſainmen 45 Schwadronen ** ). 2 Regimenter Huſaren , i Riegt. zu 6 und i Regt. zu 3,. zuſammen 9 Schwadronen ,

i Bataillon Feld -Artillerie zu 6 Kompagnien . I Bataillon Garniſon - Urtillerie zu 4 Konip.

4 Garniſon - Bataillone, jedes zu 5 Komp. 4 Regimenter fandmiliz ***). Zuſammen 80,000 Mann 25). *) Ueberhaupt waren es mit der Garde 66 Bataillone, weit

auch das damalige Regiment anhalt aus 5 Bat, beſtand. **) Davon hieß noch 1 Regiment (No. 3.) Grenadier zu Pferde. Das Regiment No. 6. batte Friedrich Wilhelm iin Jahr 1718 gegen 12 große Gefäße von japaniſchem Pors zellan vom Sönig A ug uit von Polen erhalten . Es wurde deshalb das Porzellan : Regiment genannt.

***) Et waren das Berliner, Königsberger, Magdeburger und Stettiner Land : Regiment, welche zuſammen 5000 Mann ausmachten . Sie kamen jährlich auf 14 page zu den Hebungen zuſammen , wie die 'heurige Landwehr. Die

Ober: und unter:Offiziere erhielten aber fortwährend den balben Sond.

35

Krieglo

Nordiſcher Krieg von 1700 bis zum Frieden von Nyſtådt 1721 .

Rußland, Dånnemark , Polen (und Sachſen ), England , ( und vom Fahr 1713 bis zum Frieden zu Stodholm 1720 Preußen) gegen Schweden. Starke des Heers : 25,000 Mann , unter des Königs und des Fürſten Leopold von Deſſau Anführung. Belagerung von Stettin * durch die Ruffen und Sachſen .

1713

Beſchießung und Erfturmung der Penamůnder Scanze * den 20. u. 21. Aug. ( Gen. Urnim )

1715

Belagerung von Stralſund * vom 19. Dktbr. biß 24. Dezbr. Der König mit den Verbündeten. Dabei Erſtårmung des verſchanzten Lagers in der Nacht zum 5ten, ſo wie Landung und Treffen auf der Inſel Rügen * (Fürſt leopold gegen Karl XII ) den röten und 16ten Noobr.

Krieg wegen der Polniſchen Königswahl von 1733 bis zum Frieden zu Wien 1735.

Deſterreich , das deutſche Reich und Rußland gegen Frankreich, Sardinien und Spanien. Kontingent von 10,000 Mann unter dem

General-leutenant Roder, bei dem verbüns deten Heer unter Eugen , gegen die franzos fiſchen Marſchålle Villars, Bertid (vor

Philippsburg erſchoſſen ) und Coigny.

1715

* 36

Pertheidigung von Kehl * und Koblenz *. Gefecht und Berluſt der Linien bei Ettlingen , ſo wie Vertheidigung von Philippsburg 4. Sonſt iſt dieſer Krieg , außer einigen Treffers in Stalien , am Rhein ohne erhebliche Vorfälle geweſen. Regieru'n g

Friedrich II. vom Jahr 1740 bis be *

17 ten Auguſt 1786. Stiftung des Militair - Verdienſtordens ſtatt des zugleich aufgehobenen von Friedrich I. gre ; 1740 ſtifteten Ordens pour la genérosité. Ernennung des Infanterie- Regiments No. 15, 1740 borher Kronprinz, zum Regiment Garbe. Errichtung eines reitenden felbjåger: Korps, beſtehend aus 60 ( ſeit dem Jahr 1744 1740 auß 172) Jägern * ). 1740 Errichtung einer Schwadron Garde dů Korps. Erridytung eines Stammes von 50 bis 60

1740 Mann Fußjågern. Formation des Grenadier: Garde : Bataillone,

auf dem Garde- oder Grenadier-Regiment Fries 1740 brich Wilhelm I. * ) Im Frieden werden die reitenden Feldjäger als Suriere -

gebraucht ; im Kriege ſind ſie in neuern Zeiten den Körps

und Brigade Generalen unter der Benennung solonnens Jäger sugetheilt worden, mit der Beſtimmung , Bege zu

rekognosziren 76 , alſo eigentlid) sur Amiſtenz de Bene: ralftabel.

37 1

Errichtung von 8 Regimentern Infanterie

( No. 33 bis 40 ).

1740

Errichtung von 3 Regimentern Infanterie (No. 41 bis 43) . Errichtung von 4 Regimentern Huſarent (No.

1741

3 bis 6 ).

1741

Errichtung pon 6 Kompagnien Felb- Artillerie. 1741 Errichtung eines Dragoner- Regimento (No. 11) und Formirung der fämmtlichen Dragoner - Regi menter auf 10 Schwadronen .

: 1743

Fedeo Infant.-Bataillon erhalt 2 3pfünd. Kanos nen , welche demſelben beſtåndig attaſchirt bleiben. 1745 alle drei Glieder der Infanterie behalten die

Bajonette auch während des Feuerng auf dem Lauf des Gewehrs, nach der Schlacht bei Mollwik. 1741

Errichtung eines Pionier- Regiments, beſtehend aus 2 Mineur: und 10 Pionier - Koinpagnien . Die bisher beſtandenen Pontonicre werden mit

ben Pionieren vereinigt, aber ſchon im folgenden Jahr wieder davon getrennt.

1741

Errichtung einer GarniſonsArtillerie:Kompagnie in Breslau, in mehrere Kommandos zur Beratung 1742 in den Schleſiſchen Feſtungen vertheilt. Errichtung des Infanterie-Regimients No. 44. 1742 desg!. des Dragoner- Regimento No. 12. 1742 desgl. der 4 Infant.- Kegtr. No.45 bis 48. 1743 desgl. des Huſaren -Regimento No. 7. i 1743 Bekanntmachung eines Dienſt: Reglements für 1743 jede Waffe *). *) 2757 kam ein Nachtrag hinzu , auch ward für dieſes Jahr eine neue Ausgabe peranſtaltet.

38

Stiftung des InvalidensHauſes bei 1748 Berlin für 600 Invaliden. Vervolkominnung der Taktik und hauptſächlich der Manovrir : Fåhigkeit des Heers. Erfte Vers ſuche zum Deployren großer Kolonnen , ſowohl 2

Infanterie als Kavallerie. Einführung der jähr: lichen großen Feldåbungen (Manóvers ) vorzüglich bei Potsdam. Vervollkommnung der Reiterei durch Seidlig , und insbeſondere der Huſaren durdy * 17** Zieten 26) in den Jahren Formation von 4 neuen Garniſon - Artilleries Kompagnien (No. 5 bis 8 ) aus den Kommandos 1748 in Neiffe,

1750

fo wie in Glak, Schweidniſ und Koſel.

Vermehrung des Fåger-Korps zu Fuß auf 1756 800 Mann " ).

Vermehrung der Garde dů Korps auf 3 Schwa 1756 bronen . 1758 1758

Errichtung des Szufaren - Regiments No. 8. Errichtung von 2 Kompagnien Feld - Artillerie. Formation des Infanterie -Regimento No. 49 aus dem bizherigen Pionier:Regiment. Die beiden Mineur - Kompagnien deſſelben bildeten ſeitdem 2

1758 ein beſonderes Korps für ſich . 1759 Einführung der reitenden Artillerie 27).

Allgemeine Einführung der Stellung der Ka vallerie in zwei Gliedern , welche bisher nur bei 1760 den Huſaren angenommen war, ums Jahr *) 1760 wurde das Sorpg gefangen, 1761 wieder errichtet, 1763 auf 300 Mann oder 2 kompagnien reduzirt, 1773

wieder mit 3 und 1778 noch mit 2 Sompagnie vermehrt.

39 i

Vermehrung der Feld : Artillerie auf 2 Regi

6

menter , unter General Diesfau und Oberſt Moller, jedes zu 3 Bataillonen von 5 Rom :

3

pagnien. Verdienſte dieſer beiden Cheſs und des General- Majors v. Holgendorf um die Ver :

beſſerung der Artillerie, über welche der Erſtere biß 1777 und der Lettere ti3 1785 als General Inſpekteurs und Direktoren den Befehl führten28 ). 1762 Errichtung eines 3ten Artillerie - Regiments. 1763 Eintheilung des Heers in Inſpektionen nach den Haupt- Provinzen des Staats 29). 1763

Stiftung der Ecole militaire in Berlin für 20 junge Edelleute, zur vereinigten militairiſchen 1765 und diplomatiſchen Ausbildung.

Stiftung der Kadettenanſtalt in Stolpe für 96 junge Edelleute. 1769 Errichtung eines Regiments Bosniaken ( Hus 1771 ſaren - Regiments No. 9.) Errichtung von 3 Garniſon - Artillerie -: Rom: 3

.

pagnien (No. 9 bis 11 ) in Kolberg, Breslau und Glogau, lektere beide aus den dortigen Konimandos. 1771 Errichtung des Infanterie-Regiments No. 50. 1772 desgl. einer 3ten Mineur - Kompagnie . 1772 desgl. des Huſaren : Regiments No. 10. 1773 desgl. von 4 Infanterie - Regimentern ( No. 51 bis 54).

1773

Einführung der zylinderförmigen ei rernen Ladeft o de, erfunden durch den Prinzen Friedrich von Braunſchweig.

1774

Errichtung deb Infanterie-Regiments No. 50. 1774

40

Stiftung der Kadetten Unfalt ju 1776 Kulm für 60 junge Edelleute. Erbauung eines neuen , bes jetziger , 1777 Kadettenhauſes in Berlin. .

Einführung der trichterförmigeni Zinds locher bei den infanterie : Gewehren, wonach kein Pulver mehr auf die Pfanne gefchüttet 1781 werden darf, erfunden durch den Major Freitag, Errichtung einer 4ten Mineur- Kompapnie. 1782

Errichtung einer Garniſon -ArtilleriesKompagnie 1782 (No. 12) in Silberberg, : 1784

und No. 13 in Graubenz.

Perſtärkte Befeſtigung der fämmtlichen Preus Biſchen, beſonders Schleſiſchen Feſtungen während des ganzen Zeitraums dieſer Regierung ; und zwar mehrentheils durch Anlage neuer Werke , wie namentlich : I) bei Neiſſe vom Fahr 1742 an : die kan ninchen : Redute, die kaſemattirte Batterie , Fort

Preußen (wozu der König den 3often März 1743 ſelbſt den Grundſtein legte), die Befeſtigung der neuen Friedrichsftadt und mehrere neue Schleuſen .

Die meiſten dieſer Urbeiten wurden nach des Königs eignen Angaben an Drt und Stelle ausgeführt. Bau - Direktor : General Wallrawe, und bauende

Ingenieur-Offiziere : die Oberſten Harroy , Freund und fefevre. Von dieſen ſind die Kaſematti rungen des Hauptroalls. Bei Gelegenheit des Einſturzes eines Theils dieſer Kaſematten nahm 1

er ſich das Leben .

41

2 ) Bei Schweidnit , von 1763. bis 1779 : alle Wohn- Kaſematten , gewölbte Chore, kaſemattirte Batterien und Kaponieren im Hauptgraben , die Têtes des ponts vor ten Zhoren , die Gemeins fchaftblinie zwiſchen den fåmmtlichen Forts und Rebuten , die beiden Galgen und beide Fauerniders

Fleſden , die Schönbrunner : oder Ziegels, ſo wie die Neumühl :, Damms und Wehr - Fleiche; endlich die Kontreminen und rämmtliche Ueber : ſchwemmungsanſtalten. Nach dem Fahr 1779 : mehrere Kontreminen und vorliegende Fleſchen , ſo wie die tafemattirte Batterie am Garten- und Bogen - Fort. 3 ) Bei Glogau , von 1742 bis 1748 : die Sternſchanze , nach einer eigenhåndigen Dintena zeichnung des großen Königs. Ferner die Waſſers und Zerbauer: Redute , fånmtlich vom General 3

Wallrawe erbaut, die Revetirung der größtens

theils nicht vorhanden geweſenen Eskarpe der

Feſtungowerke, nebſt einem Theil der Kontreškarpe, vom Dberſtleutenant Freund gemauert. 4 ) Verſtärkung von Kolberg u. a. durch das Fort Münde.

5) Neubau von Silberberg , angefangen im

Fahr 1765, beendigt in den Jahren 1770. 6 ) Neubau von Graubenz, angefangen in den Jahren 1770, nach des Königs eignen Ungabert, von dem Oberſten Gonzenbad .

7) Unlage der Befeſtigungen auf dem Schäfers berg bei Glat ( die neue Feſtung ) 1742.

42

Außer den ſchon genannten, gehören noch zu den vornehmſten Ingenieur - Offizieren dieſer Pea riode : General: Major v. Seers als Chef, ro wie die Oberften Caſtilhon und Balby.

Stårke des Heers beim Tode Friedrid 8 II.: Das Regiment Garde zu Fuß ( No. 15), beſtehend aus dem Iſten oder Leibgarde-Bataillon und aus dem eigentlichen Regiment Garde von 2 Bataillonen, alle 3 jedes zu 66 Kompagnien. Das Grenadier- Garbe: Bataillon (mit No. 6 ) von 6 Kompagnien .

53 Feld- Infanterie -Regimenter (das jüngſte mit der No. 55 ), jedes zu 2 Bataillonen von 5 Musketier : unb i Grenadier - Kompagnie. .

3

13 Kúraſſier : Regimenter, worunter die Regi menter Gendd'armes und Garbe då Korps, fåmmtlich zu 5 und nur lekteres zu 3 Schwadronen.

12 Dragoner-Regimenter zu io Schwabronert . 10 Szufaren -Regimenter zu 10 Schwadronen . 4 Feld-Urtillerie-Regtr., jedes zu 2 Batailloner von 5 Kompagnien. Dazu noch insgeſammt

3 Kompagnien Augmentation. 13 Garniſon : Artillerie-Kompagnien und 2

2 Garniſon - Artillerie - Rommandos.

4 Mineur- Kompagnien . 1 Pontonier - Kommando .

8 Garniſon - Regtr., jedes zu 4 Bataillonen von 5 Kompagnien .

4 Garniſon : Bataillone, jedes zu 5 stomp.

43

7 Grenadier- Garniſon : Bataillone , jebes zu 4 Konipagnien.

4 Land - Regimenter, nämlich : 1) das Berliner zu 7 Rompagnien, 2) das Königsberger zu 4 Rompagnien, 3) das Magdeburger zu 5 Kompagnien, 4) das Stettiner zu 9 Kompagaien . Summa der ganzen Macht : 120000 Mann Infanterie, 40000

Kavallerie,

10000

Artillerie und Mineurs, Garniſon - Truppen.

30000

Zuſammen 200,000 Mann 3 ).' *) Die 6te Kompagnie formirte eine beſondere Grenadiers Kompagnie bei der Grenadier : Garde und bei dem äten Bataillon des Regiments Garde, obgleich folche relbſt aus Grenadieren beſtanden . Diere Sompagnien wurden deshalb auch Flügel : Grenadiere genannt.

**) Friedrich II . hat im Ganzen errichtet : 23 Infanterie : Negtr. ( No. 33 bis 55. ) i Süraſſier : Regt. No. 13. Dragoner . Regtr. No. 21 und 14. 8 Suraren - Kegtr. No. 3 bis 10. 3

34 Feld - Artillerie : Sompagnien. 9 Garniſon s Artillerie - Kompagnien , 4 Mineur : Sompagnien .

1 Fußjäger : Regiment, i reitendes Feldjäger -5 Sorps. 7 Grenadier · Garniſon - Bataillone. 3

-8 Garniſon : Regimentet oder 32 Bataillone, jum Theil aus den während des 7jäljrigen Krieges errichtet geweſenen Frei : Bataillonen und Sar: niſon : Iruppen ,

44

Sie ģe.

Erfter Schleſiſcher Krieg gegen Deſterreich som Fahr 1740 bis zum Frieden zu Breßlau 1742.

Feldzug von 1740. Einfall des Königs in Schleſien mit einem Heer son 40,000 Mann den 23ſten Degeinber . .

Einſchließung von Glogau.

Felbzug von 1741 im Bündniß mit Frankreich , Baiern und Sachſen.

Stärke deß Heers unter Anführung des Kös nigs : 60,000 Mann . Einnahme von Dhlau den gten (ber König ), von Ottmachau den liten Januar ( General-Feld Marſchall Schwerin). Einſchließung son Neiſſe und Beſchießung deſſelben ; vom 19ten bis 21ſten Januar (der König ). ' Eroberung des Schloſſes Namslau, angegriffen den 12ten, und nach gelegter Breſche vom 25ſten bis 30ſten Januar kapitulirend ( General Gos ). Feldmarſchall Schwerin bers

1

treibt den Deſterreichiſchen General Brown aus Dberſchleſien nach Måhren . Erſtürmuug von Glogau in der Nacht zum gten März ( Prinz Morite von Anhalt: Defrau). Schlacht bei Mollwitz * den roten April (der König den Deſter reichiſchen Feldmarſchau Neuperg). Belagerung pou Brieg *, eingeſchloſſen feit dem Izten Januar, Eröffnung der Laufgråben voin 28ſten April bis 4ten Mai (Feldmarſchall Kalkſtein ). Einnahme pou Breslau durch Lift den roten Auguſt ( Prinz

45

Morik ). Belagerung von Neiſſe *, berennt durch den Prinzen Dietrich von Urhalt : Deliau den 16tén , beſchoffen vom 20ſten bis '31ften Dktober ( der König ). Vordringen in Mähren, *

und Eroberung von Dulmůt durch Kapitulation

den 26ften Dezember ( Feldmarſchall Schwerin ). Erſtürmung von Prag durch die Franzoſen und Baiern in der Nacht zum 27ſten November .

Feldzug von " 1.742.

Des Königs Dperation in Mähren mit einem aus Preußen , Sachſen und Franzoſen beſtehenden Heer , im Monat Februar.

Einfchließung von

Brúnn. Ausfallgefecht den 14ten Mårz. General Zruchfes vertheidigt den fleden Buſch , und fohlågt endlich den Feind zurüd. Vordringen bis Znaim . Einfall des Prinzen Dietrich v. A.-D.

in Ungarn , und Zerftreuung der dort fich ver ſammelnden Milizen . Abzug der fremden Truppen nach Böhmen, und Marſch des Königs mit den Preußiſchen eben dahin im Monat April. Eins nahme der Bergfeſtung Glat den 27ſten April, berennt ſeit dem Monat Januar, mit Befignahme der Stadt ( Prinz Dietrich v . A.-D.). Schlacht béi Czašlau * ( Chotuſik ) den 17ten Mai ( der König den Herzog Karl 6. Lothringen ). Die franzöſiſche Befaßung unter dem Marſchall

Belleislé råumiPrag, und mache einen Amica rigen Rüdzug aus Böhmen.

46

Zweiter Schleſiſcher Krieg gegen Deſterreid und Sachſen im Bündniß mit Frankreich und Baiern, von 1744 bis zum Frieden zu Dresden 1745. Stärke des Heers : 100,000 Mann , unter Anführung des Königs und des Fürſten Leopold.

Feldzug von 1744. Gefecht bei Beraun + den 6ten September ( Gen. Gr. Hacke vom Deſtr. Gen. Bathiany). Belagerung von Prag * , worin der Deftr. Gen. Harich , vom roten bis 16ten September ( der König). Eroberung von Zabor , Budweiß und Frauenberg in Böhmen , im September ( die Generale Naſſau und Zieten ). Gefecht bei Leyn * den gten Ditober. General Zieten den Deſtr. Gen. Ghilany. Bertheidigung und Ver

luft der eben genannten Plätze zu Ende Oktober. Uebergang des Speers über die Elbe bei Solin zum Růdzug aus Böhmen den gten November. Gefecht bei Soloniß den 18ten Novor. General Zieten und Dberſt -Leutenant Mebell machen dieſen Tag den Elbübergang deß feindlichen Heers mit Erfolg ſtreitig. Der General Einſiedel råumt mit der Preußiſchen Beſatzung Prag , und

bewirkt ſeinen Rückzug nach Schleſien. Fürſt feopold V. Deſſau , erhålt den Befehl über das Heer in Ubweſenheit des Königs.

47

Feldzug von 1745. Die Deftreicher fallen måhrend des Winters

in Oberſchleſien und die Grafſchaft Glatz, ein . Sürft leopold Berſammelt das Heer den gten Januar bei Neiffe, und zwingt den öftereichſchen Marſchall Iraun zum Rüdzug nach Máhrrn. Gen. Kaſſau reinigt vollends Oberſchleſien uns ter verſchiedenen Gefechten bei Troppau * , Dder: berg * und beſonders hei Ratibor *. Gefecht bei Kabelſchwerdt

den 15ten Februar. Gen. fehs

wald vertreibt den Deftr. Gen. Ballis auß

der Grafſchaft Glak. Gefechte bei Slaventig und Kreutzburg * in April. Gen. Winterfeld vertriibt ein wieder eingefallenes Korps Ungaris Fcher Milizen aus Oberſchleſien. Ueberfallsgefecht bei Hirſchberg * den Iſten Mårz. Gen. Win terfeld ein Detachement Ungern. Gefecht bei Pandbhuth * den 22ſten Mårz, derſelbe und Ges neral Stille den Deſtr. Gen. Nadaſti. Ge:

fecht bei Neuſtadt * den 22ſten Mårz, Markgraf Karl ein Korps Ungern. Verluſt von Koſel den

27ſten May. Schlacht bei Hohenfriedberg den 4. Funy, der König die Deſterreicher und Sach

ſen unter Karl D. Lothringen . Eindringen in Böhmen bis Faromircz und Neuſtadt. Wiederer

oberung von Koſel den 6ten September, einges fohloffen ſeit dem 26ſten Uuguff, belagert feit dem Iſten Septbr. Gen. Naffau.

Gefecht an der

Metau * den 6ten September, Gen. Pehwald. Dritte Bertheidigung von Neuſtadt * in Böhmen ,

48

Durch den Major Lauenkien ſeit dem 7ten , entfekt durch Gen. Winterfeld nach einem Ges fecht mit dem Fürſten Lobkowiß den 12. Sept. Marſch des Königs nach der Lauſitz. Avantgars den - Gefecht bei Katoliſch Hennersdorf * den 23. Novembr., Gen. Winterfeld ein Korp8 Sach . fen . Fürſt feopold růdt mit dem bei Salle verſammelten Korp8 in Sachſen ein , und geht bei Meiſſen über die Elbe. Urriergardengefecht unweit davon beim Dorfe Zebra t mit dem

feindlichen General Sibielsky.

Schlacht bei

Keſſelsdorf * ben 15ten Dezbr. Fürſt Leopold die Sachſen unter Gen. Rutovsky. Einnahme von Drebben den 18ten Dezember.

Dritter Schlefiſcher oder ſiebenjähriger Krieg von 1756 bis zum Frieden zu Kubertsburg den 15ten februar 1763, im Bündniß mit England, Hannover, Heſſen und Braunſchweig , gegen Deſters reich und deſſen Per, idete Rußland, Frankreid),

Schweden, das Deutſche Reich und Sachſen. Starke des Preußiſchen Heers : 150,000 Mann mit circa 300 Feldgeſchüßen , unter den im Folgenden genannten Heerführern. Kriegsſchauplaş : Preußen, Schleſien, Brans

denburg , Pommern , Böhmen , Måhren , Sachſen und Franken .

Stårke deß vereinigten Engliſch -Nordbents Then Heers: 800op Mann , während und bis

49

biß gegen Ende des Fahrs 1757 unter dem Herzog 0. Kumberland, ſodann unter dem

Preußiſchen General - Feldmarſchall Herzog Ferdinand v. Braunſchweig und den

im Folgenden genannten Generalen. Dabei 2 Preußiſche Dragoner - Regimenter und 5 Schwadronen Huſaren, zuſammen unter dem

General - Major Herzog 6. Holſtein. Kriegsſchauplak : Magdeburg, Halberſtadt, Heffen, Thüringen, Hannover und überhaupt Norddeutſchland zwiſchen Rhein nnd Elbe. Feldzug von 1756.

Eröffnung des Kriegs 1) durch den Einfall der Preußen in Sachſen den 29ſten Uuguſt, init 3 Heerhaufen , unter dem König , dein Sherzog Ferdinand v. Braunſchweig und dem Herzog

D. Bebern ; 2 ) durch den Einmarſch eines Heers

unter dem General-Feldmarſchall Schwerin aus Schleſien in Böhmen , zu Ünfang des Monats

September. Vordringen des Lettern bis Königin= gråß und Gefecht mit der feindlichen Arriergarde dafelbſt * .

Beſißnahine von Sachſen. Einſchließung des Sáchfiſchen Heers unter dem General Rutovsky in dem feſten Lager bei Pirna den roten , Gefecht

bei Nollendorf 共* den 23ſten September. Herzog Ferdinand v . Braunſchweig den Deſtr. Gen. Wied. Einnahme von Zetſchen den 24ften Sept.

Schlacht bei Lowoſit * den iſten Oktober. Der 4

- 50 Konig die Defterreicher unter dem Feldmarſchal Brown. Vergeblicher Verſuch der Sachſen , fich durchzuſchlagen , in den Gefechten bei Pirna * und am Lilienſtein * in der Nacht zum riten

Dktober. Kapitulation des Sächſiſchen Heers den 16ten Oftober. Es ſtredt das Gewehr. Eroberung der feſte Sonnenſtein zu Ende dieſes Monats. Feldzug von 1757.

Detaſchements - Gefechte bei Hirſchfeld O den 20ſten Februar und bei Buſch -Ullersdorf den 12ten März, während der Winter : Quartiere.

Eindringen der Preußen in Böhmen an einem

Tage, den 20ſten Upril mit 5 Seerhaufen , und zwar : 1) Feldmarſchau Schwerin aus Schleſien über Trautenau ; 2 ) Herzog v . Bevern über Zittau ; 3) Prinz Morik v. Anhalt: Deſſau åber Romimotau; 4) Prinz Heinrich v. Preußen

über Neuſtådtel; 5) der König über Nollendorf. Gefecht bei Kommotau * den 20ſten April, Pring Morib v. Unhalt: Defrau. Treffen bei Reichenberg den 21ſten April. Szerzog v. Bevern den Deſterreichiſchen General Gr. Konigsed . Uvantgarden : Gefecht des Schwerinſcher Korps bei Alt:Bunzlau * den 3ten Mai. General Wars tenberg, welcher bleibt. Vereinigung des Preus Biſchen Heers und Schlacht bei Prag * den 6ten Mai. Der König die - Deſterreicher unter Carl v . fotbringen und Marſhall Brown . Beide

Werfen ſich mit dem größten Theil ihres gefchlas

51

genen Heers nach Prag. Feldmarſchall Schwe: rin bleibt *).

Siegreicher Streifzug des General Mener nad Franken bis Nürnberg im Mai und Funy.

Belagerung und Bombardement von Pragt vom gten Mai bis 2often Juny , mit vielen Ausfallgefechten , namentlich in der Nacht zum 24ſten Mai und iften Juny. Herzog 6. Bevern beobachtet während defienden zum Entſatz ans

růdenden Deſterreich. Feldmarſchall Gr. Daun. Gefecht bei Kuttenberg * den 5ten Juny. Schlacht bei Kollin 4. den 18ten Juny ( der König pon Daun ). Aufhebung der Belagerung von Prag und Rückzug aus Böhmen , des Königs über feutmeriß, des Kronprinzen von Preußen Auguſt Wilhelin über Böhmiſd feipa , beide nach der

Laufik

Bertheidigung von Gabel + den 15ten

Suly (General Puttkammer ) und den 23ſten

July von Zittau, deſſen Beratung fich, nach der durch das Deſtr.. Bombardement bewirkten Ein:

dicherung der Stadt , durdſplågt. Gefecht bei Landshuth + den 24ften Auguft. General Kreuz pom Deſterreichiſchen General Sahnus. Einfall der Ruffen in Preußen unter General

Aprarin. Schlacht bei Gr. Jägerndorf +* den 3oſten Auguſt ( Feldm . febwald ).

Dennoch

Sein Sönig ließ ihm nach dem Kriege ein Denkmal don Marmor auf dem Wilhelmsplak in Berlin errichten ,

welches den Helden darſtellt, wie er mit der ergriffenen Fahs ne voranſchreitend, den ihm folgenden Grenadieren den Weg

zum Siege zeigt.

52

Růdzug der Ruffen aus Preußen , allein Memel befekt behaltend . Eröffnung des Feldzug8 Seitens der Schweden unter General Ungern durch den Uebergang über die Peene den 13ten September , und Eins nahme der Städte Anklam , Demmin , Paſewalk .. Feldm. fehwald marſchirt gegen ſie, und treibt fie biß Mitte Dezember biß Stralſund , welches berennt wird, ſo wie nach Kügen zurück. Der König wendet ſich gegen die Reichstruppen und Franzoſen nach Erfurth. Bevern bleibt in Schleſien. Gefecht bei Moys + ( Górlik ) den 7ten September, mit dem Deftr. Gen. Nada ft i

der Gen.Winterfeld, welcher bleibt* ). Gefecht bei und in Gotha * den igten September. Gen. Seidlitz. Berlin wird gebrandſchakt den sten Dktober durch den Deftr. Gen. Faddict , und

entfekt durch den General Seidlik und Prinz Morik 6. D. Schlacht bei Roßbach * den 5ten November.

Der König , Prinz Heinrich

und' Seidliş die Franzoſen und Reidøtruppen unter den Prinzen Soubife und Hildburg 8: hauſen. Vertheidigung von Schweidniß † vom 26ſten Dktbr. bis 12ten Novbr. Gen. Seers gegen den Deftr. Gen. Nadaſti. Schlacht bei Breßlau + den 22ſten Novbr. Der Herzog von Bevern von Karl 4. f . und Daun. Verluſt * ) Er war ein ausgezeichneter und vom großen König vors

züglich geſchäfter General , welcher ihm gleichfaus nach dem Kriege auf dem Wilhelmsplag in Berlin eine Statue VOR Marmor errichten ließ.

53

son Breslau den 24ſten November. Marſch bes Königs nach Schleſten , und Vereinigung mit dem Reſt des dortigen Heers bei Parchwik . Gefecht bei Neumarkt * den 4ten , und Schlacht bei

Leuthen * den 5ten Dezember. Der König die Deſterreicher unter Karl v. f. und Daun. Prinz Morib v. A.: D . wird auf dem Schlachtfelde

zum Feldmarſchall ernannt. Verfolgungsgefechte der Generale Zieten und Fouquet auf dem

Růđzug des Feindes biß nach Böhmen. Belas gerung und Bombardement von Breslau * vom Sten bis 21ſten Dezember. Einſchließung von Schweidnitz den 15ten Dezember.

Norddeutſches Heer.. Vordringen eines großen Franzöfiſchen Heers über den Rhein nach Hannover. Verluſt von Weſel , welches die Preußiſchen Truppen geräumt hatten . Schlacht bei Haſtenbeck + den 26ſten Juli. Der Herzog von Kumberland vom Marſdalt d'Etrées. Demzufolge Sonvention von Klofter Seven , wonado das Norddeutſche Seer auseinander geht, den Sten September.

Ernennung des Herzog8 Ferdinand von Braunſchweig zum Befehlshaber des neuges bildeten Norddeutſchen Heers, bei welchem derſelbe den 24ſten November eintrifft. Seine Angriffs

bewegungen vom 26ſten November bis 28ſten Dezember, und Vertreibung der Franzoſen bis über die Ader . Einſchließung und Belagerung

von Harburg * vom 26ſten November bis 29ſten

54

Dezember." Zugleich Berennung von Brement und Verden.

Feldzug von 1758.

Eroberung der Anklammer Fåhrſchanze den 5ten und Ausfallgefecht mit den Schweden in Stralſund nnter General Roren den 25ſten Januar.

Prinz Heinrich eröffnet den Feldzug gegen die Franzoſen in Verbindung init dem Herzog Ferdinand in der Mitte Februar, und růct bis an die der vor. Dabei Detaſchement8 - Gefechte

bei Schladen * in der Nacht zum 24ſten Februar,

ſo wie bei Hildesheim * und Eldagshauſen * den Sten März ( Major Bork). Eroberung der Penamůnder Schanze vom gten biß 13ten März. Gefecht bei Spetawalde * den 2often Mårz (Gen. Fouquet den Deftr. Gen. I ahnus). Prinz Heinrich übernimmt den Befehl über das Heer in Sachſen den 27ſten Marz. Zug der Generale Drieſen und Meyer nach Franken.

Eroberung von Bamberg den 26ſten April. Deta ſchementsgefecht bei Marienberg * den 3ten Mai. Operation des Königs nach Mahren zu Anfang

Mai. Belagerung von Dümük t vom 27ſten Mai bis zten July , unter vielen Ausfallgefechten mit der Beſaßung und den Korps des Deſtr. Haupts

heers , wie bei Biſtrowan + und Folik + den I6ten Juny. Gen. Meyer vom Deftr. Gen. Ignon überfallen. Kommandant : der Deſtr. Gen. Marid all. Das Belagerungs : Korps

55

unter dem Feldmarſchall Keith. Gefecht bet

Domſtådtel + den 3often Juny. Der von Odmük entgegen geſchid'te General Zieten kann die

Zerſtörung und Wegnahme einer großen von faudon angegriffenen Zufuhr unter dem Oberſten Moſel nicht verhindern. Deshalb Uufhebung der Belagerung von Dumuß . Rückzug des Königd durch Böhmen unter vielen Gefechten bei Krenau * den 7ten und Holik * den 12ten July (General Rekow bahnt fich den Weg durch die Korps von fascy und St. Ignon ). Arriergardena

Gefechte bei Königingråß * den 25ſten July ( en . Seidlik), bei Nachod * den 4ten Uuguſt ( Prinz Morib v. A.:D. ). Ankunft des Heers im Lager bei Landshuth den 7ten Auguft. Vordringen der Kuſſen unter Feldmarſchall Fermor durch Preußen gegen die Mark im Juny. Gen. Dohna fetzt ſich ihnen init dem größten Theil der Truppen vor Stralſund entgegen . Während deſſen Verluſt der Penámúnder Schanze, ſo wie von Anklain und Demmin im Fuly. Pertheidigung von Drieſen * den roten July durch den Gen. Hordt gegen einen Sturm der Ruffen. Verlaffen den roten July.

Vertheidigung von Marienberg * den 19ten July ( Gen. Meyer ). Gefecht bei Sebaftiansa berg 4 ( Basberg ) in Böhmen den 31ſten July, Gen. Uffeburgs vergeblicher Angriff der feinds liden Verſchanzungen . Marích des Königs mit einem Theil ſeines

56

Heers nach der Mark, gegen die Ruffen. Schlacht bei Zorndorf * den 25ften Auguſt. Der Ras ballerie unter Seidlig ausgezeichneter Antheil am Siege.

Verluſt der Fefte Sonnenſtein den 5ten Septbr. Gefecht bei Fehrbellin * den 28ften Septbr.

( General Wedell die Schwediſche Urriergarde ). Ueberfall von Boitzenburg * in der Nacht zum

15ten Dktober. Gen. Spaen den Schwediſden Gen. Herfenſtein. Verfolgung der Schweden bis Prenzlau. Ubmarſch des General Wedell nach Sachſen. Gen. Manteuffel bleibt in der

Gegend von Stettin den Schweden gegenüber. Berteidigung von Kolberg * vom 2often September bis 29ſten Oktober durch den Major

Heyden gegen den Ruffiſchen Gen. Palmbach . Entrat durch den General Dohna. Nufſen nach Polen und Preußen .

Abzug der

Manöver und Gefechte des Königs mit den Deſterreichern zur Vertreibung von Daun nach Böhmen , und zum Freimarſch nach Schleſien.

Schlacht bei Hochkirch of den 14ten Oktober. Der König von Daun åberfallen. Feldmarſchall Keith * ) und Prinz Franz . Braunſchweig bleiben . Prinz Moriß 6. A =D. wird gefangen.

Dennoch fortſekung des Marſhes nach Schleſien zum Entſak von Neiffe. Kavallerie - Gefecht bei **) Zum ehrenden Andenken reiner Verdienſte tieß ihm Frie: drich der Große nach dem Kriege ebenfalls eine Statue von Marmor auf dem Wilhelmsplak reken. Sie ſtellt Den Helden im Römiſchen Koſtüm dar.

57

Görlik * den 26ſten , Arriergarden - Gefecht bei Pfaffendorf * in der Lauſitz den 29ſten Oktober. Pertheidigung von Neiffe * durch den General

Dreskow , eingeſchloſſen ſeit dem 4ten Auguſt, und belagert durch den General Kyarſch ſeit dem 5ten Dktober ; glüdliches Ausfallgefecht den 5ten, entfeßt durch den König den 6ten November. Bertheidigung von Koſel */, eingeſchloſſen ſeit

!

Ende July , und entfekt durch den General Fouquet den 14ten November. Vertheidigung von Dresden * vom gten bis

1

16ten November , durch den Gen. Schmettau

‫ܐ‬

gegen Daun ; entſetzt durch den aus Schleſien 1

!

1

1 ļ

zurückgekommenen König. Entfaß des vom Gen. Haddid berennten Torgau den roten November durch den Gen. Wunſch . Gefecht bei Eilen: burg ** den 15ten November. Gen. Dobna den Gen. Saddid . Entſaß von Leipzig. Norddeutſches Heer.

Eröffnung des Feldzugs gegen die Franzoſen den 17ten Februar, und Ueberraſchung der Quars tiere derſelben. Eroberung der Schanze bei Rothens burg den 20ſten Februar (Gen. Wangenheim ).

ý

Einnahme von Verden den 21ſten Februar. Der

1

Erbprinz von Braunſchweig. Ueberfausgefechte

1

bei Hoya *, derſelbe den Franzöſiſchen General Chabot, und bei Nord : Drebber * , beibe den 22ſten Februar. Preußiſche Huſaren ein Franz. Huſaren - Regiment. " Einnahme von Bremen den 25ften Februar. Belagerung von Minden som

58

Steu bis 14ten März (Gen. Oberg). Detaſche: ments : Gefechte bei Lippſtadt

*

.

und Soeft

zu

Ende Mårz. Verfolgung des Feindes unter Gen. Clermont bis über den Rhein bei Düſſeldorf, und des Marſchaus Broglio bis Hanau und

Frankfurth den iſten April. " Ueberfaldgefecht bei Homberg *, daß Freikorps von Scheither ein

Franzöſijdes Detaſchemtent. Uebergang des Heers über den Rhein bei Kleve den iften Juny. Gefecht bei Kloſter Kampe! * ( Rheinbergen )

den 12ten Juny (Herzog v. Holſtein ). Sdlacht bei Krefeld * den 23ſten Juny ( Herzog Ferdis nand den Gen. Clermont).

Eroberung von

Růremonde den 27ſten Juny , der Erbprinz. Belagerung von Düſſeldorf ** vom Iſten bis 7ten July , ſo wie Berennung von Weſel + im July.

Treffen bei Sangerhauſen ý den 23ſten July ( Prinz . Ýrenburg von den Franzoſen unter Broglio). Vertheidigung der Rheinbrücke bei Rees * und dieſes Drto (aud Gefecht bei Meer )

den 5ten Auguft. . General Imhof gegen den Nůdgang der Deutſchen über den Rhein bei Griethauſen und Emmerich den Gen. Chevert.

gten und roten Auguſt. Räumung der einges nommen geweſenen Pláže. Treffen bei Luttern : den roten Oktober. Gen. Oberg vom berg Prinzen Soubiſe. Gefecht bei Soeft * den 18ten

Dktober (der Erbprinz den Gen. Chevreuſe).

59

i

Feldzug von 1759. Angriffe - Bewegungen des General Dohna gegen die Schweden. Beſchießung von Demmin * vom Sten biß 17ten ( Gen. Manteuffel ) und

1

von Anklam * von Sten bis 21ſten Januar ( General stani ). Erpedition des General mopero now nach

! 1

1

Polen ; Zerſtörung und Wegnahme der Ruffiſchen Magazine in Polen, ſo wie Aufhebung des Pols! niſchen Fürſten Sulkovsky den 28ften Februar

und folgende Tage. Einnahme der Stadt Erfurth durch Kapitulation

den 28ſten Februar. Gen. Knoblauch . Gefecht bei Salfeld * den 26ſten März. Derſelbe. Gefecht bei Greiffenberg in Schleſien den 26ften

Mårz. Oberſt Důringshofen vom Deſterreichis fchen General Bed

• Beſchießung der Penamůnder Schanze 4ten biß roten April.

*

vont

General Dierte.

Einfall des Prinzen Heinrich in Böhmen .

Gefecht bei Sebaſtiansberg ** den 15ten April. Gen. Hülſen überfällt den Deſtr. Gen. Keine hard in deſſen Verſchanzungen. Darauf Zerſto rung und Wegnahme der Magazine in Leutmerit , Saak, Budin u. a . m .

Erpedition des Gen. Fouquet nach Måhren im April. Gefecht bei Troppau * den 17ten April ( Gen. Seidlit ).

Siegreicher Zug des Prinzen Heinrich nach Franken bis Nürnberg und gegen Würzburg,

60

mit den Gefechten bei Aſch * den Sten (General fint den Deſtr. Gen. Maguire), bei Himmels

kron * den liten ( Gen. Meineđe den Deftr. Gen. Riedefel ), ferner in Bamberg * mit Weg

nahme deſſelben den 16ten (Gen. Knoblauch ), bei Aue * den 27ſten Mal, Gen. Schenkens

dorf den Deftr. Gen. Brentano. Růdzug nach Sadien dent iften Juny.

Vorrücken der Nuſſen unter Feldmarſchall Soltikoff durch Polen .

Gen. Dobna fest

ſich ihnen an der Warthe entgegen, im Juny. Beziehung der Stellung von Schmotſeifen den iſten July , Seitens des Königs gegen Daun. General Wedell erhålt, gleichſam in der Eis

genſchaft eines Diktatore, den Befehl über das Korps von Dohna gegen die Ruſſen den 21ſten Suly. Schlacht bei Kay + ( Zůllichau, Palzig) den 23ſten July . Derſelbe von Soltikoff. Gefecht bei Konradswalde * in Schleſien den 25ften July ( Gen. Fouquet den Deſtr. Gen. 1

de Ville).

Marſch des Königs von Schnotſeifen durch die faufig zur Befreiung der Mark von den Kuſſen. Schlacht bei Kunersdorf + ( Frankfurth a. d. 2. )

den 12ten Auguſt. Der König von Soltikof und faudon.

Verluſt von feipzig ben Sten Auguft.

Ber :

theidigung von Torgau + vom roten bis 15ten Auguſt ( Oberſt. Wolfersdorf gegen Reichs truppen und Deſterreicher unter dem Prinzen

61

1

von Stollberg). Verluſt von Wittenberg den 21ſten Auguſt. Vertheidigung von Dresden “ durch den Gen. Schmettau gegen Daun von 26ften Auguſt bis ' 4ten September. Wiedera

einnahme von Wittenberg den 27ſten und von Torgau den 30ſten Auguſt durch den General Wunſch. Gefecht bei Reichenberg * und nahe der Neuſtadt von Dresden den 5ten September. Des Gen. Wunſch Entſakverſuch kommt zu ſpåt. Treffen bei Torgau * den 8ten Septbr. Derſelbe die Reichstruppen unter General St. Undré Gefecht bei Friedland * in Böhmen und Zerſtos

rung des dortigen Magazing ( Gen. Stuttera heim ). Einnahme von Leipzig den 12ten Sept. General Wunſch.

Vertheidigung von Wollin of gegen einen Sturın der Schweden den 16ten September, Vordringen derſelben bis Prenzlau.

Treffen bei Korbilz * (Meiſſen ) den 21ſten September. Die Generale Fink und Wunſch behaupten ſich gegen den General Haddiď . Treffen bei Hoyerswerda * den 25ſten Sept. Prinz Heinrich überfällt den Deſtr. General Wehla, und bezieht das Lager bei Torgau den 17ten Dktober. Treffen bei Pretſch * ( Dommitſch ) ben 2gſten Oktober.

Die Generale Fint unb

Wunſch unter dem Prinzen Heinrich die

Deſterreicher unter General Beck und Reiches truppen unter dem Herzog v. Uhremberg.

Vertheidigung von Kernſtadt * den 22ſten

.

62

und 23ften Oktober. ( Ein Freibataillon gegen Soltikoff und laudon ). Abzug der Nuſſen nach Polen den 2ten November. Růdzug der Schweden

nach Stralſund, verfolgt vom General Belling. Einnahme von Anklam den 6ten Noveniber.

Erpedition des General Kleift von Freiberg nach Böhmen in der Mitte November.

Treffen bei Maren of den 20ſten November. General Fink gegen die vereinigten Deſterreicher und Reichstruppen unter Daun muß fich zulett

ergeben. Sogenannter Winterfeldzug in Sachſen , während welchem der König im Lager bei Wilsdruf und Daun hinter dem

Plauenſchen Grunde

1

einander gegenüber ſtehen. Gefecht bei Meiſſen + den 3ten Dezember. Gen. Dierke voin Deſtr.

Gen. Bed , und muß ſich ergeben. Beziehung der Winterquartiere den roten Januar 1766. Norddeutſches Heer. Verluſt von Frankfurth a. M. den 2ten

Januar, von Soubiſe überrumpelt. Vertreibung der Franzoſen und Reichstruppen aus Heſſen durch den Erbprinzen 0. Br.

Einnahme von

Meinungen durch Kapitulation den Iſten April. Schlacht bei Bergen + den 13ten April (Herzog Ferdinand greift den Marſchall Broglio fruchts 108 an ).

Deta (chement8 - Gefecht bei Güters

lobe ( Kheda), den Iſten July (Preuß. Huſaren). Vertheidigung von Minden + durch den General Z a.ſtrow, von den Franzoſen erſtürmt den roten July. Vertheidigung von Münſter + vom roten

63

4

bis 23ſten July. Sdilacht bei Minden * den Iſten Auguſt (Herzog Ferdinand den Marſchall Contades ). Am nämlichen Tage Treffen bei Gohfeld * , der Erbprinz v. Br. den Herzog o. Briſac. Wiedereinnahme von Minden den 2ten, Entfaß von Lippſtadt den 4ten , Eroberung des Schloſſes von Detmold den 5ten , Gefedyte bei Sachſenhauſen * und Nauinburg * den 17ten Auguſt. Herzog 6. Holſtein. Einnahme von Kaffel den 19ten , von Ziegenhayn den 23ſten , Ueberfausgefechte bei Wetter * den 27ſten Auguſt

f

( der Erbprinz v. Br. und Gen. Wangenheim

1

X

6

das fiſcherſche Frei- Korps ) und bei Elnhaus ſen * den 2ten September. Oberſt fuckner. Belagerung von Münſter + vom 3ten bis Cten

Šeptember. Gen. I in hof. Vom Feind entſetzt. Belagerung von Marburg * vom 7ten bis uten

September ( Gr. von der lippe : Bideburg ). 1

$ 1

Wiedereinſchließnng von Münfier * den 12ten Septbr. ( Gen. ſmhof) und belagert vom Sten Ditbr. bis 20ſten Novbr. Gr. von der lippe. Gefecht bei Fulda * den 3often Novbr. Der Erbprinz . 5. Br. überfällt den Herzog v. W års temberg. Einſchließung von Gießen of vom 6ten biß zoſten Dezember.

1

Feldzug von 1760. Zurücktreibung der im Dezember 4. I. bis Prenzlau vorgedrungenen Schweden unter dem Gen. fattinghauſen , durch Gen. Manteuf

fel, mit beſtändigen Gefechten , namentlich zulett

64

Bei Greifswalbe * den 20ſten Januar. Ueberfalls gefecht in Anklam O den 28ſten , Gen. Mans teuffel (welcher gefangen wird von den Schwes

den , die General Belling wieder zurůdtreibt.. Deffen fortwåhrender kleiner Krieg mit denſelben. Ueberfallsgefecht bei Rosdorf O in der Nacht

zum 21ſten Februar, Gen. Szetterit vom Gen. ' Bed .

Gefecht bei Neuſtadt * in Oberſchleſien , den 15ten Mårz. Das Inf.: Regt. Manteuffel fchlägt während eines Marſcheb von 2 Meilen alle Angriffe der bſtr. Kavallerie unter laudon ab, und erreicht ro den beſtimmten Sammelplak.

Ueberfallsgefecht bei Zeiß + den 17ten Mårz, ein Preuß. Kav.-Regt. vom Oſtr. Gen. Luzinsky . Gefecht bei Koblin f den 29ſten Mai, ( ein Preuß. Detaſch. von dem Ruſ. Gen. Lottleben. Treffen bei Landshuth + den 23ſten juny , Gen. Fouquet vertheidigt ſich wie Leonidas ge gen die Defterreicher unter faubon bis auf den letzten Mann. Die Kavallerie ſchlug fich zum Theil durch. Manóver zwiſchen dem König und den Gen.

Daun und fascy in der Lauſit, von Mitte Juny bis Mitte Fuly, nebſt vielen Gefechten, beſonders der beiderſeitigen Kavallerie bei Salzförſtgen O den' 7ten July . (Der König und fascy.) Prinz Heinrich im Juny, July und Auguſt an der Polniſchen Grenze und in Schleſien dem Kuſis

ſchen Heer gegenüber, ohne erhebliche Vorfälle. Bela :

65

Belagerung und Beſchießung von Dresden + ( worin Gen. Maquire init Deſtr. Beſatzung ) vom

14ten bis 3often Suly ; mit vielen Uusfall:

gefechten . ( Der König. ) Gefecht beim Weißen Hirſd) + den igten July (init Deftr.Entſatztruppen ).

Růckgang des Heers über die Elbe , und Marſch nach Schleſien , begleitet von Daun und fascy).

Vertheidigung von Glaß

durch den Gen.

o's , eingeſd loſſen feit Mitte Juny , belagert ſeit dem 20ſten July, durch die Generale faudont

und Karſd), und überrumpelt den 26ſten July. Bertheidigung von Breslau * vom 3often July bis 3ten Auguſt. General Lauenkien gegen faudon, und entfetzt durch den Pr. Heinrich Schlacht bei Liegniß * ben i5ten Uuguſt. Der König den Gen. Laudon.

Treffen bei Strehlen * in Sachſen den 2oftest

· Auguſt ( Gen. Hilſen die Defir. und Reichst. unter Haddict und dem Pr. b. Stollberg ). Marſch des General súlfen in daß verſchanzte 1

Lager bei Torgau den 21ſten Auguft. Růđzug des General Stutterheiin dus Schwediſch Pommern bis zum Kavel - Paß bet Friedland. Detaich.) - Gefechte bei Kleinpenow * den 25ſten und Moſerau * in der Nacht zum

27ſten Auguſt (Gen. Belling). Vertheidigung des Kavel-Paſſes * den 27ften Auguft. Derſelbe gegen den Schi . Gen. Ehrend wård.

Weiterer

Růdzug unter beſtåndigen Gefechten , und Bes ziehung des Lagers bei Zehdenick den 6tent Sept. 5

66

Der Prinz von Würtemberg übernimint das somniando, und berfåhrt wieder angriffsweiſe gegen die Schweden .

Vertheidigung von Kolberg * vom 26ſten Uuguſt bis 18ten Sept. gegen die Ruffen unter Sen. Demidow , und entſetzt durch den Gen. Werner.

Der König umgeht die Deſtr. Stellung auf Dem Zobtenberge den 3oſten und 31ſten Auguft.

Gefechte bei Hohenfriedberg * den 13ten und bei Hohengiersdorf ( Kunzendorf) den 17ten Septbr. Daun wird vom König auß ben dortigen Ge birg8ſtellungen delogirt. Behauptung deß verſchanzten lagers bei Zorgau bis den 26ſten Septbr. Seitens des Sen.

Hülfett gegen die Reichstruppen. Rúčegang deſſelben an dieſem Lage über die Elbe und Marſch nach Wittenberg . Verluſt von Torgau ben 27ſten, und der Brüdenſchanze bei Prata , Wittenberg gegenüber ., den 3often September. Kanonade und Gefecht bei Wittenberg * den

2ten Dktober. General Hålſen behauptet ſich gegen die Reichstruppen . Gefechte bei 18denis * und Paſewalk * ben

)

3ten Dktober. Gen. Werner nach dem Entfak von Kolberg die Schweden. Vertheidigung von Wittenberg + vom 3ten bio 14ten Dktober. Oberſt Salenmon gegen die Reichstruppen .

67

Berlin wird den 3ten Oktober vom Ruſſiſchen General Zottleben, ſo wie die folgenden Lage

vom Ruſſiſchen General Czernitfchef und den Deſterreichern unter Lascy und Brentano ans gegriffen. Vertheidigung gegen den feindlichen Sturm auf die Thorſchanzen * in der Nacht zum 4ten Oktober, unter perſönlicher Leitung des kranken Feldm. fehwald , und der verwundeten

Generale Seidlik und Knoblauch Ankunft des Prinzen von Würtemberg den 4ten und des Gen. Hülſen aus Sachſen den 5ten Dktober zum Entſatz der Hauptſtadt. Kanonade bei Lich tenberg den 7ten Oktober ohne Entſcheidung. Ah zug der, den überlegenen Feinden nicht gewachſenen Preußiſchen Korp8 nach Spandau in der Nacht zum gten , Kapitulation von Berlin den gten und I feindliche Belekung bis den Izten Dktober, fos dann Räumung deſſelben auf die Nachricht von der Annäherung des Königs. Marſch deſſelben von Schleſien nach Sachſen. Demzufolge Růdzug der Reichstruppen auf das rechte Elbufer, und Räumung von Wittenberg, nachdem es geſchleift worden , den 16ten , Befeßung

dieſes Plaßes durch den König den 23ſten , Uebers

gang deſſelben über die Elbe , und Vereinigung mit dem Prinzen v. Würtemberg und General

Hålſen den 26ſten, nach dem Gefecht in Köthen * den 25ſten ( der Prinz låßt feinen Bruder , den Herzog 4. Würtemberg , durch den Oberſten Kleiſt überfallen ), Avantgarden : Gefecht bei

68

Kemberg * ben 27ſten (Oberſt Kleiſt ) , Beſitz: nahme von Leipzig den 31ſten Oktober. Die Schweben werden vollends über die Peene

zurůdgetrieben bis Ende Oktober (Gen. Belling). Vertheidigung von Koſel * ( Gen. fattorf gegen faudon ), eingeſchloſſen den 21ſten , be fchoffen feit dem 26ſten , und entfeßt den 3often Dktober durch den General Gola. Gefecht bei Dorf Schöne * den 2ten Noobr. Oberſt Kleift den Gen. Brentano.

Schladit

bei Zorgau * den 3ten Novbr. Der König und

General Zieten die Deſterreicher unter Daun und fascy .

Norddeutſches Heer. * Ueberrumpelung von Dillenburg * den 7ten Sanuar ( Herzog Ferdinand ). Verluſt von Marburg den 3often Funy. Vertheidigung von Dillenburg + von Ende Juny biß den 15ten July. Treffen bei Korbade + den roten July . ( Der

Erbprinz D. Br von Broglio. ) Gefecht bei Emsdorf ( Errdorf ) unweit Kirchhayn den 16ten Fuly (der Erbpring 6. Br. die Franzoſen ). Herzog Ferdinand wird von Broglio aus feiner Stellung bei Sachſenhauſen gedrångt den 25ſten, Treffen bei Warburg * den 31ſten July. Herzog Ferdinand ein Franzöfiſches Korps unter dem Ritter 0 ! Muy. An demſelben Lage Verluſt von Kaffel.. Bertheidigung von Ziegenhayn + vom 27ſten July bio roten Auguſt.. Detaſches mentb -Gefechte bei Nordheim * (Gen. Ludner )

69

und bei Sababurg * den Iiten Auguft. General Kielmansegge überfält die Franzoſen. Ueber fall von Zierenberg * ( der Erbprinz 6. Br. ) 3

und der Stadt Marburg * (Major Bülow mit

11

Preußiſcher Kavallerie ) den gten , Gefecht bei

Radern † den 13ten September. Oberſt Ferſent und Major Bülow vom General Stainville.

Uebergang des Erbprinzen v. Br. über den Rhein den 3often September , ſo wie Vertreibung des 1

Feindes aus Růrort und Rheinbergen den iſten ,

Eroberung von Kleve den 3ten, Einſchließung von Weſel dieſen Tag und Belagerung deſſelben den Ioten Oktober. Treffen bei Kloſter Kampen + den 16ten Oktober mit dem zum Entſaß von

Weſel anrúdenden Gen. Caſtries. . Aufhebung

der Belagerung und Rückzug über den Rhein bei Büderich in der Nacht zum igten Oktober. Einſchließung von Göttingen + vom 21ften No:

vember bis 13ten Dezeinber. Feldzug von 1761.

Detaſchements - Gefechte bei. Silberberg * zu Anfang Márz. Prinz v. Bernburg überwåltigt die dortige Deſtr. Poſtirung. Ueberfausgefecht in Frankenſtein to in Mitte März ( Gen. faudon die dortige Garniſon ).

Gefechte bei Salfeld ** in Thüringen ben

2ten April (die Generale Syburg und Schens. fendorf ein Korps Reichstruppen ) und bei

Plauen o den 5ten April, Preußiſche Huſaren ,

70

unter Major Hundt mit Baterfcher Infanterie und mit Kroaten .

Prinz Heinrich übernimmt das Rommando in Sachſen gegen Daun und die Reichstruppen unter dem Feldm . Serbelloni. Der Prinz v. Würtemberg maridhirt von Mecklenburg nach Kolberg zur Deđung dieſes Plates , und bezieht bei demſelben den 4ten Juny ein Lager, welches nach dem Entwurf beß Gen. Ihadden durch

Verſchanzungen befeſtigt wird. Marſch des Königs aus Sachſen nach Schleſien gegen Laudon und die Ruffen unter Butturlin. Defafchements : Gefecht bei Landshuth + den 20ſten Jung mit den Deſterreichern . General

Zieten geht den Kuffen bis Roften in Polen entgegen. Gefecht daſelbſt oden : Iſten July. Rückzug nach Schleſien. Marſch des Königs B

nach Gr.-Noffen * ünd Gefecht daſelbſt den 22ſten Suly ( Laudon wird umgangen ).

Kavalleries

Gefecht bei Kloſter Wahlſtadt * unweit Liegniß den 15ten Auguſt (mit Deſterreichern und Kuſſen ).

Verſchanztes Lager bei Bunzelwitz. Der König behauptet fich darin gegen die verbündeten Feinde vom 18ten Auguſt bis gten September. Die Kuſſen gehen über die Oder, die Deſterreicher in die Gebürge zurück. Erpedition des General platen nad Polen und Gefedyt bei Goſtyn * den 15ten September ,

nebſt Wegnahme einer großen Ruſſiſchen Wa genburg



71

Verluſt von Schweibniß in der Nacht zunt

Iſten Oktober. General. Z aſtrow von ļaudon . ůberrumpelt.

Vertheidigung von Kolberg te vom 24ſten, Auguſt an belagert und beſchoſſen , von der See

ſeite von einer Kuffiſch - Schwediſchen Flotte bis, !

den 5ten Oktober, und zu Lande vom Ruffiſchen General Romanzo w .bis den 16ten Dezember,

h durch den Oberſten Heyden. Dabei Vertheidigung

11

it

!

1

deß verſchanzten Lagers durch den Prinzen non Würtemberg biß 14ten November, unter håus figen Kämpfen um die Verſchanzungen , und mehreren Verſuchen zum Entſak , und zur Vers, proviantirung der Feſtung, hauptſächlich mit dery Gefechten bei Treptow an der Rega + den 12ten September. Gen. Werner wird überfallen und gefangen. Berluft, Wiedereroberung und Vertheis digung der ſogenannten grünen Schanze * den Tgten Septbr. Gefecht bei Rörlin * den 3oſten , Septbr., Gen. Platen nähert ſich der Feſtung.. Ankunft bei derſelben und Vereinigung init, denn , Prinzen von Würtemberg den 2ten, Gefechte

1

bei Gollnow den 13ten † ( Oberft sleift ) und

den 2rſten Oktober * ( General Platen ). Vers, theidigung der Verſchanzung beim Dorfe Spie * den 22ſten Oktbr., und von Treptow a. 0. N. . "Gen. Knoblauch gegen das Nuffiſche Bombars dement am 23ften und 25ſten Sitbr. Heimlicher Abzug des Prinzen 5. Würtemberg über den

Kolberger Deep am Abend des 14ten Novembero

72

nach Stettin, Gefecht bei Spie 0 und Erftür mung einer Redute daſelbſt den 12ten Dezember .

Vergeblicher Verſuch des Prinzen, eine Zufuhr in die Feſtung zu werfen . In Sachſen beſtändiger Poſten- und Partheis gånger-Krieg, welchen Preußiſcher Seits beſonders

Oberſt Kleiſt führt.

Alarmirung und Angriff

der ſämmtlichen Poſten des Prinzen Heinrich durch Daun den 5ten und 14ten November, am

legtern Lage beſondere bei Döbeln , jedoch ohne Erfolg. Kleiner Krieg bies Fahr bindurch zwiſchen dem General Belling und den Schweben unter

Eyrenowård, Norddeutſches Keer. Gefechte auf dem Silberberg * und in Dus berſtadt * den 2ten und 3ten Fanuar. Die Generale Man $ berg und Kielmansegge.

Herzog Ferdinand überfällt die Winterquartiere bes Feindes, und zwingt ihn zum Rückzuge bis an den Mayn vom Įiten bis 26ſten Februar,

unter verſchiedenen Gefechten , namentlich bei Langenſalza * den 15ten Februar. ( Der Preuß, General Syburg zu dieſer Unternehmung nach

Thüringen detaſchirt, mit dem Hanópriſchen Gen. Sporten ein Korp8 Sachſen (unter dem Grafen Solins) und Franzoſen unter Gen.Stainville.) Einnahme von Friklar, nach mehreren vergeblichen Angriffen den 1 ten und 14ten, durch Kapitulation den z5ten Februar. Der Erbprinz von Br. den

73 .

Franz. General Narbonne

Ueberfallsgefechte.

in Duderſtadt + den 2often Februar, und in Nordheim † den 22ſten März ( Preuß. Truppen von der Befaßung in Göttingen unter Gen, Vaur).



Belagerung von Marburg + ( Gen. Schlüter ), von Ziegenhayn † ( ford Granby ) vom iſten bis 38ten , und von Kaſſel + vom Iſten biß 28ſten März ( Gr. v. 0. lippe gegen den Gen.

Broglio). due drei Plätze ſeit dem 16ten Februar berennt. Sefecht bei Grünberg † ( Stangenrode) den erſten Mårz ( der Erbprinz von Br. vom

Marſchall Broglio). Kůdzug der Verbündeten nach Paderborn.

Schlacht bei Villingshauſen

den 15ten und 16ten July, Herzog Ferdinand

die Marſchålle Broglio und Soubiſe. Gefecht bei udlar * den 15ten Auguſt (Gen. funer). Berluſt von Wolfenbüttel den roten Oktober. Gefecht und Entſatz von Braunſchweig * nebſt Wiedereinnahme von Wolfenbüttel den 13ten Dktober. Prinz Friedrich von Braunſchweig und General fudner ,

Feldzug von 1762, Friede den 6ten Mai , und gleich darauf Bündniß mit Peter 1. , Kaiſer von Nußland. Friede mit Schweden den 22ſten Mai. Der König in Niederſchleſien gegen Daun. Der Herzog von Bevern und Gen. Werner in Obers

ſchleſien gegen den Deſtr. General Bed . Prinz Heinrich in Sachſen gegen die Deſtr. und Reiches

74

truppen unter Serbelloni , ſpåter Haddid. Gefechte in Sachſen : bei Dibeln * den 12teit

Mai, nebſt Uebergang über die Mulde und Uebers wältigung der feindlichen Poſtenlinie und Vers ſchanzungen. Ferner bei Chemnitz + den 21ſten Mai ( Gen. Bandemer ), bei Neid ſtådt + den Iſten Juny ( Gen. Kleift ).

In Schleſien Detaſchements - Gefechte bei Wernersdorf * den 4ten , 6ten und 14ten Juny

( Oberſt Lorrow), bei Heibersdorf * ( Neiſſe) den 19ten Juny (das Pommerſche National-Huſaren . Regiment)

Vertreibung der Reichstruppen unter dem Prinzen 6. Stollberg bis nach Måncheberg

im Bayreutſchen , vom 23ſten bis 27ſten Juny ( Gen. Seidlik ).

Gefecht bei Hartha

beit

27ſten Juniy (Vertheidigung von Verſchanzungen in der Stellungslinie). Ein Korps unter dem Gen. Czernitfchef ftoßt in Schleſien zum Heer des Königs, Ende Juny. Gefechte bei Kanth * ( Wernersdorf) den 28ſten Juny, bei Hohenfriedberg ** den 3ten Fuly, bei Adelsbad) + den 6ten July ( Der König låßt den dortigen , vom Deſtr. General Brentano

befekten ſteilen Söhenrand ohne Erfolg angreifen). Gefecht bei Friedland * in Böhmen den 7ten July (Gen. Neuwied den Gen. Brentano, welcher indeſſen die beabſichtigte Zerſtörung des Magazins in Braunau verhindert). Treffen bei Burkersdorf

(feutmansdorf) den 21ften July ( der König låſt

75

durch den Gen. Möllendorf die dortigen Höhen nehmen , wodurch Dáun fich in die Gebürge zurůdziehen muß).

In Sachſen : Gefechte bei Auerbach ben 21ſten Fuly (Gen. Belling den Gen. Klefeld) und bei Topliſ † ( Gen. Seidlik vom Prinzen von föwenſtein ). Zug des Gen. Belling aus Franken nach Böhmen, nebſt Angriff und Beſchies ßung von Eger + vom 28ſten bis 31ſten Auguſt. In Folge des Treffens bei Surfersdorf Bea

lagerung von Schweidnit * vom 7ten Auguſt bis gten Oktober, unter der Leitung des General Gr. Lauentzien gegen den Deſtr. Kommandanten Gen. Guasco. Dabei Minentrieg zwiſchen dem

Preuß. Ingenieur le Fevebre und dem Deſtr. Oberſten Gribaudal.

Treffen bei Reichens

bach * den 16ten Auguſt (ber Herzog v. Bevern

die feindlichen zum Entſak anrůđenden Körpö ). In Sachſen : Räumung der Stellung bei Pretſchendorf des Prinzen Keinrich, und im Dharanter Wald (des Gen. Hülſen) nach einem allgemeinen feindlichen Angriff gegen die ganze Stellungslinie , den 29ſten September. Pring Heinrich bezieht die Stellung bei Brand unweit Freiberg , General Hålfen die feinige auf den

Kakenhäuſern.

Räumung derſelben nach den

feindlichen Angriffent und vielen einzelnen Ges fechten , vorzüglich bei Brand *, den 14ten und 15ten *

Dktbr. Schlacht bei Freiberg * den 29ſten Dktbr. Prinz Heinrich die Deftr. und Reichetruppen.

76

Kavallerie - Gefecht auf dem Landsberg uns Er oberung der dortigen Schanze durch Huſaren den 7ten Noobr. Waffenſtilſtand mit Defterreich den 24ſten Novbr. Während deſſelben fiegreicher Zug des Gen. Kleiſt nach Franken. Norddeutſches Heer.

Eroberung des Schlofſes Arensberg den 18ten Mai ( der Erbpring v. Br. ) Schlacht bei Wil helmsthal * den 24ſten Juny. Herzog Ferdinand den M. d'Etrees.

Treffen bei Lutternberg

den 23ſten July. Derſelbe das Sådyfiſche Korps. unter dem Prinzen Xaver. Vertheidigung des

Ruinenfchloſjes Friedewald t den 6ten Auguft. ft. Steigleder gegen den Gen. Stainville. Allgemeiner Angriff auf die Franzöſiſche Stels lungslinie an der Fulda O den Sten Auguſt. Avantgarden = Gefecht bei Alzenhain * den 22ſten

Auguſt. Der Erbprinz v. Br. den Prinzen Condé. Treffen bei Friedberg * ( Johannisberg) den 3oſten Auguſt. Der Leştere den Erbprinzen von Br. Kanonade und Gefecht bei Amoneburg den 2Iſten 1

Septeinber. Herzug Ferdinand behauptet ſich an der Ohm . Eroberung von Kaſſel, eingeſchloſſen ſeit dem 18ten Auguſt, und belagert vom 16ten Ditbr. biß iſten Novbr. Prinz Friedrich v. Br. gegen den Kommandanten General Diesbach .

Einſchließung und Beſchießung von Ziegenhayn im Dktober , bis zum Frieden zwiſchen England und Frankreich den 3ten Noveinber 1762.

77

Vierter Krieg

gegen Deſterreich , wegen der Baierſden Erbfolge, im Bündniß mit Sachſen, ron 1778 bis zum Frieden zu Leſchen den 13ten April 1779. Štårke des Heers : 180000 Preußen und

20000 Sadyſen . Davon der König in Schles ſien mit 100000 Preußen. Unter ihm die

Generale der Infanterie : Erbprinz von Braunſchweig und Gr. Lauentzien, ſo wie die Gen - Leute.: Krokow, Prinz Fries drich o. Braunſchweig, Stutterheiin,

Werner, Wunſch , Kamin , Bülow, Zbadden und der Kronprinz v. Preußen als General - Major.

Prinz Heinrich in Sachſen mit 80000 Preußen 20000 Sachſen. Unter ihm die Gen. - Lieuts. Pomciffe , Platen , Belo ling, Lollhófel, fentulus und die Foins

mandirenden Sachfirden Gen. - Lieuts. Gr. zu Solms und Gr. Anhalt.

Feldzug von 1778. Heer des Königs.

Es rådt aus der Grafſchaft Glatz in Bih men ein , den 5ten , und nimmt das Lager bei

Nachod den Sten July .' Gegenüber der Kaiſer Foreph in einer feſten Stellung hinter der Elbe von Jaromirez über Königshof und Arnau bis Hohenelbe..!

Gen. Werner, und von Mitte July an, Gen.

78

Stutterheim in Ober- und Deſtr.: Schleſien .

Ueberfallegefecht bei Glomnitz (Dorf Tefchen ) den Iiten Auguſt. Gen. Werner ein feindliches La ger. Des Königs Lager bei Welsdorf vom Sten July biß 16ten Auguſt, und des Kronprinzen auf dein Katharinenberge bis Sten September. Gen. Wunſch bleibt mit 'einem Reſerve-Korps im Lager bei Nachod , und vom 16ten Auguſt den Feldzug hindurch auf dem Ratſchenberge bei Lewin in der Gr. Glatz. Detaſchements - Gefecht 2

2

bei Trautenau * den 20ſten Fuly (Gen. Anhalt). Gefecht bei Slavietin * jenſeits der Metau den

23ſten July, ( der König mit der Deſtr. Kavalles rie.) Rechtsbewegung deſſelben gegen Hohenelbes Lager bei Burkersdorf vom 16ten bis 22ſten, und bei Leopold vom 22ſten bis 26ſten Uuguſt. Der

Erbpr.' ø. B. bei Mohren , Hernannſeifen und Dreihåuſer. Urriergarden - Gefecht bei Zrautenau tai den 25ſten Aug., Gen Braun.

Gen. Lauenta

zien , welcher mit einem Theil des Heers bei Burkersdorf ſtehen geblieben war, bezieht das Las ger bei Wildſchůß den 26ſten Auguſt, und der König dieſen Tag bis den Sten September ein andere bei Lauterwaſſer , wo der Erbpr. 6. B. wieder zu ihm ftoßt. Abzug des Heers in die Gegend von Trautes

nau den Sten September, dabei Arriergarden - Ges fechte bei Lauterwaſſer * ( Leopold ) der 06.-ft. Erbpr. 6. Kohenlohe bei Pilnicau * , der Krons prinz gegen den Deftr. GeneralWurmfer, den .

1 !

79

Sten bei Burkersdorf * den Iiten (Maj. Kohler gegen den Gen. Wurmſer.) Bei Hartmannse dorf * den 14ten ( der Erbpr. v. B. gegen den Deſtr.) und endlich auf dem Forſtberge * ( Traus tenbach ) den 21ſten September ( Gen. Keller.)

Beziehung des Lagers bei Schaklar vom 21ſten September bis 14ten Oktober. Der Erbpr. v. B. åbernimmt den Befehl über das vom Königlichen Heer verſtärkte Korp8 in Oberſchleſien, den 21ſten September dahin voraus abgehend. Der König folgt den 17ten Oktober.

Detaſchements- Gefecht bei Croppau * den 17ten und bei Mähriſch - Dſtrau ** den 27ſten Oktbr. Während deffen Winterquartiere unter Gen. Ramin in Schleſien, und unter Gen. Wunſch in der Gr. Glat ; ſobann Beziehung von Kantos

nirungs- Quartieren des Oberſchleſiſchen Korpå. Gefecht nach feindlichem Ueberfal in Dittersbach

O bei Schmiedeberg den Sren Nobr. (Regiment Ihadden.) Gefechte bei Weißkirch * (Fågerndorf)

gegen die feindlichen Ungriffe den 12ten , in der Nacht zum 24ſten und den 26ſten Novbr. Das Sáchfiſche Heer. Gen. Mollendorf macht eine Demonſtration nach Sebaſtiansberg in Böhmen den 19ten Fuly. Prinz Heinrich fått den 28ften July nach

dem Uebergang über die Elbe bei Pilnik , über Rumburg, und Gen. Platen den gten Aug. über Nollendorf in Böhmen ein . Gefechte bei Rums

burg * den 31ſten July , und bei Gabel * den

80

2ten Auguft, Gen. Belling. Beziehung des La gero bei Nimes vom gten Auguſt biß 1oten Septbr. Vorpoſtengefechte nach feindlichem Ueberfall in Neuendorf +, Hünerwaſſer f und Kloſter Paſig ( vertheidigt vom Pt. Billerbec ) in der Nacht zum 4ten Septbr. Uebergang über die Elbe bei Leutmerik den 12ten, und Beziehung des Lagers

Bei Zſchiskowiß , wo ſchon iinmer Gen. Platen mit einem gemiſchten detaſchirten Korps Preußen

und Sachſen geſtanden , bis den 24ften Septbr., mit den vereinigten Korps von Platen und

Mollendorf . Kavall.-Gefecht bei Martinovcß * an der Eger den 19ten . Oberft Uſedom . Růda

zug nach Sachſen, Pr. Heinrich über Nollendorf, Fürſt Bernburg åbér Zittau und Gabel, Gen. Möllendorf über Ultenberg , vom 24ſten bis 28ften , mit dem Gefecht bei Nickelsberg 0 den 28ften September. Gen. Möllendorf. Bezies hung deß Lagerð bei Ottendorf bis den roten Oktb . Sodann Winterquartiere in der Lauſitz und in Sachſen. Begebenheiten im Jahr 1779. Gefecht bei Zuđmantel den 14ten Januar. ( Der Erbprinz 6. Br. und Gen. Wunſch ( mit den in der Gr. Glatz ſtehenden Truppen), greifen die Deſterreicher in ihren dortigen Gebürgsſtellun gen , ohne Reſultate zu erringen , an. ) Gefecht in Habelſchwerdt f ( Prinz W. HerrensPhi lip p8thal vom Gen. Wurmfer überfallen ) und ist Schweddeldorf + (mit Vertheidigung des .

dortigent

-

81

-

dortigen Blockhauſes gegen feindliches Bonibar: denient) den 18ten Januar. Dennoch Vereitelung des feindlichen Unternehmens gegen Glat. Gefecht bei Brir * in Böhmen den 5ten Februar. Gen. Mollendorf.. Vertheidigung von Neu:

ſtadt * in Oberſchleſien. Das Regiment Prinz von Preußen gegen den Deſtr. Gen. Wallis, welcher den Ort fruchtlos. bombardirt, und in

Brand ſteckt den 28ſten Februar. Waffenſtilſtand den sten Mårz.

Regierung

Friedrich Wilhelms II. von 1786 bis den 16ten November 1797 .

Drganiſation eines Ober- Kriegs - Kollegiums, anfänglich in 8, ſeit dem Jahre 1796 in 5 Der partements getheilt.

1787

Formation der Infanterie-Regimenter auf 2 .

Musketier : und i Grenadier : Bataillon .

1787

Vermehrung des Fußiager : Korps zu einem Regiment von 10 Kompagnien. 1787 Formation von Depot : Bataillonen , jedes zu 3 Kompagnien , für jedes Infanterie - Regiment, und zwar aus den vorbeſtandenen Garn .-Regtrn. 1787 Errichtung von 8 Fúſilier-Brigaben, jede von 3 Bataillonen zu 4. Kompagnien , aus den ehe: maligen Grenadier: GerniſonsBataillonen, und den 2

6

82

1786 errichtet geweſerien 3 'leichter Infanteries 1757 Regimentern in ' Sen Jahren *) Einführung von Scharfſchüken , ivelche niit gezogenen Bajonet - Büchſen verſehen waren , bei den Inf -Regtrn . 10, und bei den Fåf.- Bat. 20 1787 Main per Kompagnie.

Vergrößerung des Ingenieur-Rorps und Ein: theilung deſſelben in 3 Brigaden nach den Haupt provinzen 8es Staalb, und zwar 1 ) Preußen 'und Pommern , 2) Brandenburg und Magdeburg , 3) Schleſien und die Grafſchaft Glaz. Zugleich 1787 Vermehrung der Pontoniere. *) Der Entwurf zur Errichtung dieſer reichten Infanterie: Regimenter wat " ſchon von Friedrich dem Großen gemacht, aber erſt gleich nach deffen Code in Yusführling gebracht worden. Im Anfang beſtanden nur folgende 6 Füſelier : Brigaden : 1 ) Erſte

Magdeburgiſche,

2 ) Zweites %) 4) 6) 6)

Oſtpreußiſche, Weſtpreußiſche, Oberſchleſiſche, Niederſchleſiſche.

Dad dem gakre *2793 und bis 1802 waren noch hinzugekommen :: 1 Südpreußiſche, 2 Warſchauer und i Surmärkiſche, wogegen i Magdeburgiſche einging.

Es waren alſo zu

bieſer Zeit 9 Brigaden , jedoch nur se Bataillonte vors handen . Dieſe verblieben auch fernerhin und formirten bis zum Jahr 1806 folgende 8 Brigadeni: 1 ) Magdeburgiſche, 2) Weſtphätiſche, 3 1. 4 ) zwei Oſtpreußiſche, 6 u. 6) zwei Warſchauer , 7) Oberſchlefiſche,

8) Niederſollefiſche.

83

Errichtung von 3 für ſich beſtehenden reitenden Sürtillerie - kompagnien . 1787

Bekanntmachung eines Dienſt - Reglements für alle Waffen . 1788

Stiftung der Ingenieur- Akademie zu Potsdam für 18 Eleven , zur Aubbildung guter Ingenieut: Offiziere.

1788

Errichtung von Invaliden - Kompagnien zu 56 Köpfert für jedes Irfanterie - Regiment, ſo wie nach und nach von 12 Provinzial- Invaliden

Konipagnieri, jedé zu 150 Köpfen , für die übri gen Waffen .

1788

Die Kompagnien Bei Küráfſier - Regimenter , mit Uusnahnte der Garde dů Korpg , gehen ein, und verbleibt die Formation in 5 Schwadronen mit eben ſo vielen Chefs. 1789

Stiftung der Zhierarznei -Schuic in Berlin får 40 Éleven , zur Üusbildung guter Fahnenſchmiede und Roßårzte bei Der Rabatterie und ürtillerie 1790

Stiftung des Invalidenhauſes ju a Rybnick für 150 Invaliden .

1790

Stiftung der Militair : Ukademie fürdie Ärtillerie, unter Direktion des Oberften, nachmaligent General

Leutñants ø. Tempelhof. Berdienſte deſſelben; ſo wie der General - Inſpekteure Meerkata,

Dittmar , motler, um die Artillerie während diefer Periode 31).

Erlaß eines Kanton -Neglements, nach welchein

1791

ce

84

bei Ergånzung der Regimenter in Friedenbzeiten 1792 verfahren werden ſollte. Stiftung der Offizier-Wittwen : Ver

1792 ſorgungsanſtalt. Bewilligung von Verpflegungsgeldern für die

Kinder der verheiratheten Krieger, vom Felowevel 1792 abwärts, bis zur Erreichung des 14ten Fabra % ).

Errichtung eines Huſareti - Bataillonů von 5 Sdwadronen ( in den Fürſtenthümern Anſpach 1792 und Bayreuth).

Erneuerung des rothen Adlerordens 1792 den 5ten Januar **).

Stiftung der goldnen und ſilbernen Verdienſt - Medaille am Idwarzen Bande, erſtere für Unteroffiziere, letztere für Geineine, zur Belohnung von ausgezeichneter Tapferkeit 1793 in Felde.

Gründung der Kadettenanſtalt in Kalifch für 1794 100 junge Edelleute.

Aufſtellung der marmornen Bildſaule Fries drichs des Großen in Stettin , mit Königlicher * ) Šie betrugen 8 Gr. monatlich für jedes Kind. Dieſe Unterſtüßung wurde jedod im Jahr 1809 als der ver: änderten Organiſation des Beers und deſſen Ergänzungss Syſtem ſchon damals nicht mehr angemeſſen und notha wendig, befunden , und deshalb für alle nach dem zíten Januar 1810 geſchloſſene Ehen aufgehoben.

**) Sie geſchaut nach der Vereinigung der Markgrafthümer Anach und Bayreuth mit dem Surhauſe Brandenburg.

Der Orden war 1734 vom Marêgrafen George Frie drich geſtiftet, und 1777 vom Markgrafen Chriſtian Friedrich Alesander ſchon einmal erneuert worden .

85

Genehmigung von den Pommerſchen Stånden, den joten Oktober.

1794

Erridhtung einer Garniſon - Artillerie - Kom pagnie ( No. 14. in Danzig ). Stiftung der mediziniſch - chirurgiſchen Pepiniere für 9o Eleven , zur Ausbil: dung von Militair : Aerzten , nach dem Plan des jeßigen General : Sta a b 8 : Chirurgen Dr. Görde 32). Errichtung von 2 Infanterie - Regimentern 2

(No. 56 und 57). Errichtung des Tartaren : Pulks.

1794

1795 1795

Formirung des Fußiager : Regiments auf 12 Kompagnien , nach der Vereinigung mit zwei Anſpach - Bayreuthidhen Jäger- Kompagnien. 1795 Errichtung des Infanterie- Regiments No. 58. 1797 desgl. desgl.

des gten Bataillons Artillerie. 1797 von noch 2 reitenden Artilleries

Kompagnien, welche mit den ſchon beſtehenden 3 ein Bataillon bildent,

1797

Vermehrung und Formation des Pontonier

Korp8 auf 2 Kompagnien, jede yon 48 Gemeinen in Berlin und Königsberg, und einem Kommando von 24 Gemeinen in Glogau.

Die Pontoniere

1 ſtehen unter der General Inſpektion der Artillerie. 1797 Formirung der Depot-Vataillone' auf 4 Kom pagnien unter dem Namen der 3ten Musketier: Bataillone.

Errichtung einer Garniſon : Artillerie-Kompags

1797

86

nię ( No. 15. ) in Plaffenburg und Würzburg, 1797 aus den dort vorher beſtandenen Kommandos .

Vornehmſte Befeſtigungsbauten während dies fer Periode : die Vollendung deß Bques von

Graudenz. Perbeſſerung und Trođenlegung der Kaſematten in Silberberg und Glaz. Verſtårkung der Werke von Breslau. Meubau von ſechs, theils

gemauerten, theils hölzernen Blodhäuſern ( jetzt wieder verfallen ) auf dem Grenzgebürgørůđen zwiſchen der Grafſchaft Glatz und Böhmen, zur Perwahrung der dortigen Påfle. Vorzüglichfte

Ingenieur-Offiziere in dieſer Zeit : als Chefs, die Generale Kegler bis 1792, und Geurau, beide zugleich im Ober-Kriego-Kollegium . Ferner : die Oberſten Gr. \ ' Heinze , Haas , Freund , Sooler, Gonßenbach, Lahr, Scheel, Ins fpektor, und N auch , Direktor der Ingenieur Akademie.

Stårke des Heeres beim Lode Friedrich Wilhelm 6 II.

Regiment Garde zu Fuß zu 3 Batl., Grenadier -Garde-Bataillon, beide nach der für 1786 angegebenen Formation, das Bati. 1

zu 6 Kompagnien.

56 Regtr. Infanterie zu 4 Bataillonen , incl. ber 3ten Musketier- Bataillone.

24 Fuſelier-Bataillone in 8 Brigaben formirt. 1 Fußjäger- Regiment don 12 Kompagnien. Das Küraffier-Regt. Garde du Korps zu 3,

pas Kuraſſier:Regt. Gensd'armes und

87.

II Kůraſſier-Regtr, jedes zu 5 Schwadronesi. 12 Dragoner:Regtr. jedes zu 5. Schwadronen oder 10 Kompagnien . IO Huſaren -Regtr. jedes zu 10 Schwadronen

1. Hufaren -Bataillon zu 5 Sdwadronen. I Tartaren - Pulk zu 5 Schwadronen. 4 Feld-Urtillerie -Regtr. jedes zu 2 Batl. von 5 Kompagnien. I Feld-Artillerie-Batl. zu 5 Kompagnien.

I Batail. reitende Artillerie zu 5 Kompagnier: 15 Garniſon -Urtillerie- Kompagnien. 4 Mineur -Kompagnien.

2 Pontonier-Kompagnien . I Pontonier- Kommando.

4 Land-Regimenter. :) Cumna, der ganzen Macht: 182000 Mann Infanterie. 41000 Mann Kavallerie. 12000 Mann Artillerie.

Zuſammen. 235000 Mann 33). *) Friedrich Wilhelm IL Hat das Seer vermehrt tait 3 Restr. Îné. No. 66., 57. "uno 58 . 24 Bataillope Fäſelier. 6 Somp. Jäger , wovon 4 neu errichtete und .

Anſpach Bayreuthrche. 1 Bataillon Fuß:Artilerie . 1 Bataillon reitende ürtilleric.

% Kompagnien Garniſon :Artillerie, % compagnien Pontoniere, i Bataillon Auraren .

Cartar Pulk,

88

Kriege.

Krieg gegen die Hollándiſchen Patrioten ,

zur Hülfe deß regierenden Hauſes Oraniens in Fahr 1787

Stårke des Heers unter Anführung des Kerzog8 6. Braunſchweig 40000 Mann. Einmarſch in Holland init wenig erheblichen Vorfällen und der Eroberung mehrerer Forts und

feſter Plake , namentlich Gorkum , Nieuverluis, Weſepp u. a. m . im September. Gefecht bei Amſtelveen * und Einnahme von

Amſterdain

burch Kapitulation im Oktober. Franzöſiſcher Revolutions - Krieg. Die råmmtlichen Europäiſchen Mächte, und insbeſondere Preußen, von 1792 bis zum Frieden zu Baſel den 5ten April 1795. Feldzug von 1792.

Stårke des Heers : 33000 Mann Infana

terie und 9000 Pferde mit 15 Batterien oder 120 Geſchützen ohne die Bataillons - Stúde.

Heerführer : der König , und unter ihm der Herzog v. Braunſchweig , nebſt den im Folgenden genannten Generalen . Eröffnung der Feindſeligkeiten zwiſchen den

Franzoſen und Deſterreichern in den Niederlanden . .

Lettere werden den 29ſten und zoſten April ges fchlagen . Berftreuung der feindlichen Korps in der Gegend von Mons und Lournan den 1ſten Mai,

in der Richtung nach lille und Valenciennes. Por

89 ſtengerechte langs den Grenzen der Niederlande und im Eljak.

Einfall eines verbündeten Heeres, Deſterreicher, Preußen und Heſſen unter dem König, in Frank: reich 1, mit den Vortruppen (die Preuß. Avants garde unter dem Erbprinzen von Hohenlohe ) bei Sierk und Rodemachern, den riten , init deine

Hauptheer den 15ten Auguſt. Gefecht bei Fons toi * den igten.

Einnahme von Longwy best

24ſten und von Verdún den 3oſten Unguſt. Ge: fechte bei Monthomme * und St. Juvin * den gten .

Wegnahme des Defilees von la Croir int

Argonner Wald den 12ten, und Vertheidigung dieſes Poſtens * 1, ſo wie Eroberung des Poſtens

von Chêne populeur den 14ten September durd ) • die Deſterreicher unter dem General Klairfait.

Gefecht bei Montcheutin * den 15ten Septeina ber, der Erbprinz v. H. Kanonade bei Balmy o den 20ſtem Septbr. Der H. v. Br. mit dem Franz. Gen. Kellermann. Rückzug aus Frankreich, und zwar der Preußiſchen und Heſſiſchen Truppen auf Koblenz, bis Anfang Novbr. Verluſt von Verbún

den 14ten, und von Longwy den 22jien Oftbr.,1 ber moge Konbention . Der Franz. Gen. Cuſtine upes rirt im Rücken des verbündeten Heeres gegen din

Oberrhein , nimmt den 21ſten Dkt. Mainz ein, und

detaſchirt gegen die lahti. Gefecht an derſelben bei Limburg to ben 6ten Novbr, (Gen, Vietinghof vom Franz. Gen. Hoche.) Dperation von Kob.

lenz gegen Frankfurth 4. M.

Erſtürmung dela

!

90

felben durch die Preußen und Heffen (der König ) und Kanonade bei Bodenheim * den 2ten Dezbr. (der Erbpr. 5. H.) Einſchließung des Furtő König Atein den 7ten, Wegnahme von Hochheim bei Maing den 14ten Dezbr., und Berennung von Kaſſel. Belagerung von Thionville † vom 14ten Aug. bis 15ten Ditbr. (Fårſt Hohenlohe: Kirchberg ) 3n den Niederlanden : Eroberung des Lagers bei laulde

den Sten Septbr. Belagerung und Bombardement von Lille t vom 26ſten Septbr. bis 7ten Oftbr. Gefedyçe bei Thulin + und Houſin f den gten , kten und 5ten, bei St. Peters + den izten, Var: tour

* (Lüttid) den 27ſten Novbr., und der Zita:

delle von Namúr den 2ten Dezbr. Fernerer Růck: zug der Deſterreicher bis hinter die Erft und Rör. Bertheidigung der verfdanzten Stellungen um Trier, auf dem grünen Berge * den 6ten , ſo wie bei Pellingen * und Sponfarbrúd die folgenden Tage bis 17ten Dezbr.

Feldzug von 1793,

Stårke aller verbündeten Truppen 300,000 und per Franzoſen 380,000 Manit. Preußen : 68 Bataillone Infanterie (wovon 7 fůfelier Bataillone) 10 Koinpagnien fåger , zuſam : men 46259 Mann Infanterie und go Schwas pronen Kavallerię oder 13573 Pferde, im Ganzen 65882 Mann mit 136 Bataillongs

Geſchützen, uno 22 Batterien, nåmlich 17 Fuß und 5 reitende Batr. Beerführer wie 1792.. Am Dberrhein.

Gefecht bei Hochheim ** den 6ten Januar.

Kapitulation son Königſtein den Sten März. Ye:

91

bergang åber den Rhein, der Avantgarbe unter dem Erbpr. v. 4. bei Rheinfels in Mitte Marz,

und des Heers bei Bacharach vom 25ften bis 27ſten Mårz. Sodann Vertreibung des Feindes bis Landau in dem Gefechte bei Bingen * , Strom berg, Waldalgidheim ** oder Weiler und Gegend den 28ften, bei Ulsheim, Florsheim * und Rheiną türkhein. * ( Prinz Louis Ferdinand von Preus

Ben ) den 3often Mårz. Belagerung von Mainz * Seitens der Verbündeten, ( eingeſchloſſen ſeit dem 4ten April) bom sgten Sung bis 28ſten July, mit vielen Ausfallgefechten und Stürmen um die außern Schanzen , namientlich bei Marienborn O Ueberfall der Beſatzung in der Nacht zum 3iften

Mai, ferner. um Weißenau * den 28ſten Juny, und um die Zahlbacher Schanze * (Prinz louis

Ferdinand ) und Koſtheim *, beide zuletzt bea hauptet den Sten July. Dedung der Belagerung in den Stellungen bei Kaiſerslautern (der Erbp . v. H.) bei Edinghofen gegen Landau (der H. v. B. bei Germersheim die Dcftereicher unter Gen.

Wurmſer , der König mit der Reſerve unter

dem Kronprinzen und Prinzen louis von Pr. bei Guntersblum und Marienborn den Monat April. Gefecht auf dem Karlsberge O den 15ten

April mit Behauptung deſſelben (der Erbp. 6.5.) Derſelbe rådt in das Lager bei Ramſtein und Landſtuhl, der Herz. W. Br. in das von Kaiſersa lautern zu Ende Juny. Bertheidigung dieſer

Stellungen gegen die Franzöſiſchen Entfaßverſuche

92

nebſt den Gefechten bei Bechingen * und Wahlg. heim * den 3oſten Mai, bei Ramberg f, Leimen * und Frankweiler + im July. Einſchließung von Landau vom roten Auguſt bis Ende Dezember. ( Der Kronprinz 0. Pr. ) Gefechte bei Limbach *

und Altſtadt *, (der Erbpr. 3. Szohenlohe) und bel Neuenkirchen * (Gen. Ralkreuth) ben 13ten

Aug. Schlacht bei Pirmaſens * den 14ten Sept. ( der H. 6. B. ) Ueberwältigung der Lager bei Bliescaſtell * und Hornbach den 26ſten, bei St. Jibert nebſt Gefecht bei Endheim * den 27ſten,

und Vertreibung des Feindes von der Biſchmiſch beimer Höhe über die Saar den 29ften Septbr.

(Die Gen. Stalkreuth und Knobelsdorf) mit vereinigten Preußiſchen und Sächſiſchen Truppen. Der König geht zur Vertheidigung der öſtlichen

Grenzen des Staats voin Heer ab, und überläßt den Oberbefehl über daſſelbe dem Herzog von Braunſchweig. Ueberwältigung der feindlichen Linien an der fauter in den Gefechten bei Her :

zogshand *, Bondenthal * , Erchingen * , Lembach * u. a. m , zur Unterſtützung der Deftr.Unternehmung gegen die Weißenburger Linien , den 13ten Dkt.

Bombardenient pon landau + vom 28ſten bis 31ſten Dktober, mit dem Ausfallgefecht bei Nußdorf ge gen die dortige Stellung des General Růchel.

Sturm auf die Bergfeſte Bitſch + den 16ten November, 06.- £ t. Hirſchfeld mit Freiwilligen des ganzen Heers. Gefecht auf der Bieſinger Hobe * den 17 ten Novbr. Gen. Kalfreuth.

93

Kanonade auf der Bubenhåuſer Höhe o den 2oſten Novbr. der Erbp. 8. $ . Der Kronprinz v. P. ůbergiebt Ende Novbr. den Befehl über die Ein ſchließung von Landau deni Gen.-lt. Kinobe18 : dorf, und reiſt nach den Preuß. Staaten zurüc. Schlacht bei Kaiſerslautern den 29ſten und 3often Novbr. Der H. 6. B. ſchlägt die Franz. An

griffe unter Hoche zurück ; desgleichen der Erbp. v. H. in den Gefechten auf dem Engelsberg * und bei Lembach * den 15ten , 16ten und 22ſten

Dezember. Nach dem Durchbruch der Deftr. Li nien an der Motter den 22ſten , und an der Laus

ter bei Weißenburg den 26ſten Dezember , Uuf hebung der Belagerung von Landau und Rückzug nach Mainz. Rhein : Uebergang des Oeſtr. Heers bei Ketích den 31ſten Mårz. Verluſt des Poſtens von Bon: denthal den 14ten Sept. Eroberung der Weißens

burger Linien den 13ten Okt. Vordringen gegen trasburg bis úber Hagenau. Gefecht in Brumpt + den 20ſten , Eroberung des Dorfes Wanzenau den 26ſten Dkt. Einnahme von Fort Louis nach 14td:

gigem Bombardement den 14ten Novbr. Bertheis digung der von den Deftr. zur Deckung der Eins fdhließung von Landau genommenen Stellungen vom igten Novbr. bis 22ſten Dezbr. in vielen hartnådigen Treffen , und endlich zum Rückzug ges nöthigt aus den Linien hinter der Motter nad dem Treffen bei Freſchweiler ( Werd ) den 22ſten ( General Hose von Hoche ) und den 2ſten bei Weißenburg. Rudzug über den Rhein bei Phis lippsburg und Manheim bis Ende d. 3.

.

In den Niederlanden .

Bei dem dortigen Deſtr. Hauptúeer unter demi Feldmarſchal Prinzen von Roburg ein Korps von 11000 Preußen, bis zum Monat April von dem

Herzog von Braunſchweig - Dels, ſodann vom Gen.-lt. Knobelsdorf befehligt. Unter- Gene: rale : die Gen.-fts. Kos poth, Rep pertu. Golti, po wie die Gen.-Majs. Pird), Kunitzky, Rothen U. Řeitenſtein mit der Anſpach - Bayreuthrchen :

Brigade bei den Holländiſchen Truppen. Vertheidigung von Maſtricht * vom 6ten Febr. bis 3ten März. Verluſt von Breda den 25ſtent

und von Klundert den 26ſten Febr. Treffen bei Aldenhofen * und Duren * deni iſten , Berluſt von

Gertruidenburg den 4ten Mårz. Gefechte an der Schwalm * in Ueberwältigung der feindlichen Verſchänzungen zwiſchen Schwalmt und Bảreinonde den 3ten, Befeßung des letzterént Drts den 5tert Mårz. Zurücktreibung der Frans zoſen über die Maaß und Entſatz von Maſtricht die folgenden Tage. Sefedste bei Tirlemont 0 den ibten und izien, Schlacht bei Neerwinden * den 18ten, Gefecht bei Pellenberg O den 22ſten , feindlicher Rúdzug und Räumung der Niederländiſden Plábe bis

Ende Mårg.

Dperation des Preußiſchert Krieges zur vollis

gen Befreiung Hollands.

Entrati der Feſtung

Willemſtadt den 14ten; Einnahme von Antwer:

pen den 26ſten Mårz, von Breda und Gertruis

denburg alle drei duro Kapitulation den 3ten

95

April . Mårſd zur Vereinigung mit dem Deſir. Heer nách Tournay . Beſetzung der Stellungert bon Maulde und St. Amánd an der Scarpe zur Dedung der Belagerung von Condé. Gefechte Bei Vicogne * , Hagnon * und St. Amand * den

iſten , 7ten und Sten. Wegnahme der dortigen Re dute den joten May. Preuß. Untheil daran durch die Eroberung der verſchanzten Ubtei Hasnon. Belagerung von Condé * vom 9ten April bis noten Juln, und von Valenciennes * ( eingeſchlos: #

fett feit dein 23ſter Mai ) vom 14ten Sunn bis aſten Auguſt.

Deckung dieſer Belagerung durch das Korps in ben Stellungen bei Marchiennes und Orchies. Eroberung der Abtei quatre cloches d’Uniche den

27ſten Mai ( Oberſt Blücher ) Beziehung der Stellung von Bouvines ( Cifoing ) den 7ten Gefechte bei Hemm * den 12ten (Gen. Neißens ſtein ) und bei Bouvines * den 25ften July und 13ten Aug. ( berſt Blücher ) Behauptung der Stellung gegen oftere feindliche Angriffe bis zumt Abmarſch des Krieges jum Heer am Oberrhein den 23ſten , Vertheidigung von Laundi * den 27ſten Aug. (Gen. Reitenſtein. ) Belagerung von Dünbirden f durch den Hers zog von Vorf, vom 24ſten Auguſt bis 8ten Sept., aufgehoben nach den Gefechten bei Poperingen +

den sten und 6ten und dem Treffen bei Hords dooten den ytert Sept. (Die Hanoveraner unter Feldm. Freitag und Gen. Wallmoden. Bes tagerung von Quesnon eingeſchloſſen feit der 19ten Auguſt von Ende d. M. bis 1oten Septbr.

96

Treffen bei Menin den uzten , Eroberung dieſes Plages durch Sturm, nach dem Gefecht bei Cours tran * den 15ten Septbr., (die Hollander unter dem Prinzen von Oranien. )

Belag. von Maubeuge + vom 29ſten Septbr. bis 15ten Dktbr. ( Gen. Reißenſtein bei den Berbündeten ) aufgehoben nach dein Treffen bei Wattigny den 15ten Dktbr. Feldzug von 1794.

Auf den Rückzug nach Mainz Arrier- Garden : Gefecht bei Frankenthal * den 3ten, und Res

kognoszirungs-Gefecht bei Kreuznach o den 8ten ( Gen. Růch el.) Ueberfall von Morſchheim * den Iaten (die. Oberſten Blücher und l'Estoca). Gefecht bei Kirchheim O den 20ſten Januar der

lektere behauptet ſich. Die Deſterreicher räumen Fort Louis und ſprens gen es in die Luft den 14ten Januar.

Der Herzog von Braunſchweig legt das Kom mando nieder, welches nunmehr der Feldinars

Idhall Mollendorf erhält. Zreffen bei Kai ſerslautern * und Morlautern * mit vielen pars ziellen Gefechten bei Vogelweh . * (Gen. Ralfs reuth) Weidenthal * (Oberſt Blücher ) Wat: kenheiin * und Deidesheim * (der Erbp. W. H.)

beim Horderkopf ** und der Schmelze * (die -Gen. Růdel und Kleiſt) den 23ſten Mai. Zugleich Deftr. Angriffe auf die Franz. Stellung bei Neus * und Schiefferſtadt O hoff O Rehidůk dennoch allgemeiner Rückzug des Feindes bis

Bitſch und Landau, fo wie hinter die Queich und Saar

97

Saar. Gefecht bei Kirrweiler * den 28ſten Mal ( Gen. Kalkreuth ). Gefechte bei Trippſtadt * , Fohanniskreuz, O Roſenknöpfchen * , dem Schåns zel te auf dein Keſſelsberge und bei Sand vom 3ten bis 16ten July. Die Preußen werden ges

gen Mainz zuricgedrängt.

Feldm . Möllens

Gros des Heers in den

dorf deckt mit dem

Stellungen zwiſchen der Nahe und Moſel auf dem Hauptråden von Stumpfenthurm über Bir: kenfeld bis Oberſtein, den Rhein und Koblenz, der Erbpr. 6. H. bei Kaiſerslautern , die Feſtung Mainz. Treffen bei Kaiſerslautern den 20ſten Septbr. ( derſelbe) Růdgang über den Rhein bei Mainz und Koblenz den 23ſten Dktbr. Berluſt von Trier den gten Auguſt. Rådgang

.

der Deſterreicher über den Rhein bei Oppenheim und Manheim den 23ſten Oftbr. Verluſt von Rheinfels den 2ten Novbr. Vertheidigung der Rheinídange bis den 24ften Dezbr. In den Niederlanden . Einſchließung und Belagerung von Landrecnº

vom 18ten bis 23ſten April nach mehreren Ger

fechten . Treffen bei Cateau t den 26ſten April den uiten Man. Gefecht bei Moucron * den 29ften April. Bertheidigung von Menin, aus welchem ſich die HandpriſdeBeſaßung uud bei Courtray

*

unter Sen. Hammerſtein durchid lågt den 3often

April. Erſter Uebergang der Franzoſen über die Sambre den liten, zurüdgetrieben nach dem Trefs

fen bei Tourcoing * den 17ten und 18ten Mai. Zweiter Uebergang über die Sambre, durch das

Gefecht bei Rouvroy * zum Rüdzug genöthigt vom #

20ſten bis 24ften Mai. Treffen bei Lournan * den 7

98

22ften Mai. Dritter Uebergang über die Sambre den 23ſten eften Mai. Wertheidigung von Charleron

gegen Bombardement den 2ten , feindlicher Růđzug den gten Juni. Vierter Uebergang über die Sams

bre den 12ten, Vertheidigung von Charleron * gegen den feindlichen Sturm den 15ten, Núdzug der Franzoſen den 26ten, Verluſt von Opern den 17ten, fünfter Uebergang der Franzoſen den inten ; fie behaupten fido. Berlaſt von Charleron den 25ſten , Solacht bei Fleurn + den 26ſten Sunn .

Pring

Coburg vor Jourdan. Allgemeiner Rudzug der

Berbündeten 'nach der Bereinigung der Franz. Nord- und Ardennen Armee den gten, und insbeſon: dere der Deſtr. bis über die Maag den 12ten July.

Verluſt von Landrecy den 17ten Julm), von Düėsnoy den 15ten, Valenciennes den 27ſten, Condé den . 29ſten Auguſt. Gefecht bei Herzogenbuſch † (Bor:

tel) den 14ten Septbr. Der Herzog v . Vort geht über die Maas zurüc.

Treffen an der Durte bei

Sprimontt den'idten Sep. Gefechte an der Roert den 2ten , und Rüfzug der Deſtr. über den Rhein bei Kbiln und Düſſeldorf den 5ten Drtbr. Verluſt son Venlo, Kólln und Koblenz bis Ende Oktober, und von Solland bis Ende d. J.

Krieg gegen Polen. Rußland und Preußen vom Jahr 1793 bis 1796.

1793. Stärke der Preuß . Truppen gegen 30000 Mann unter dem Feldm . .Möllendorf. Befignahme eines Theils von Polen ſo wie

der Plåge zu Thörn und Czenſtochau vom 24ften Januar bis Ende Mårz. Einnahme von Danzig

99

nach vorheriger Einſchließung den liten Mårz. (General Raumer ). 1794.

Starke des Heeres : 10 immobile Bataillont und 15 Schwadronen zu Beſaßungen. Mos bile Truppen : 37 Batl. und 63 Schw . mit 8 Batterien ohne die Bataillons-Stúde, zuz

ſammen gegen 40000 Mann. Davon das Haupt-Korps unter dem General- Leutenant Gr. S do werin an ber Pilica, unter Gen .: Peut. Schönfeld an der Narew , unter Gen. Leut Bonin an der Bjurå, und unter Gen-Leut. Brüned an der Oſtpreußiſch - Pols niſchen Grenze. Ausbruch der Revolution in Polen . Schlucht bei Raclavice + den 4ten April. Die

Ruffen von Kosziusto.

Die Einwohner von

Warſchau ſtehen gegen die dortige Ruſſiſche Bes

faßung unter dem Gen. Igelſtrom auf, und

méßeln ſie größtentheils nieder den agten April. Der Gen.- Leut. Fabrat übernimnt den Bea fehl über das Korpo bon Š dowerin den 18ten April. Unter ihm : Geno-ft. Prinz Eugen bort Würtemberg, ſo wie die Gen.=Majors Klinkowe ſtröm , Kunheim und Polli . Gefecht bet Skala * den 18ten Mai . Derſelbe die Poln . Gen : Faszinsky und Wierøjbowsky . Der König übernimmt ben 3ten Fung ber

Dberbefehl des Heereß.

Bereinigung deſſelben mit einem Korps Nuſsi fer unter Geni. Denizow , und Schlacht bet

1

100 .

Seelze * ( Raffta, Czechochzin ') den 6ten Juny der König den · Polniſdhen Gen. Kodziusko, "

verfolgt durch den Prinzen fouis von Preußen. Der Kronprinz übernimmt den Befehl über das Korps von Bonin an der Bzura. Gefedt

von Raygrob * jenſeit der Narew den roten, Einnahme von Krakau durch Rapitulation den 15ten Juny . Gefechte bei Kolno * an der Na re! den roten, und bei Demnidi * den 18ten Suly (Gen. Günther) Belagerung von Mars

fchau f und des dortigen von Kosziusko beſetze ten verſchanzten Lagerz, berennt den 13ten July Der König und der Strona

bis 6ten Septbr.

prinz. Während der Belagerung Nekognoszi rungs- Gefecht bei Rabczyn * den 14ten, Gefecht bei Dpalin den 26ſten , Eroberung des verſdang

ten Dorfes Wola den 28ſten July, fu wie der Powonóker Verſchanzungen den 1gten und 29ſten

Aug. Vertheidigung von Wawrzice und Abwehs rung des feindlichen Ueberfals gegen den linken Flügel , der Einſchließung, folgende Lage. Uus bruch der Inſurrektion in Südpreußen, und dem: nach Uufhebung der Belagerung. Gen.-ft. S dwerin erhält den Befehl über

die Truppen auf dem linken Ufer der Weichſel, den 18ten , Geit.- £ t. & avrat über das Korps von Schonfeld an der Narew den 28ſten Septbr. Vorfälle an der Bzura, und nördlich ' verſelben. Gefecht bei Kamion + den 13ten Scptbr.

101

Die Polen unter den Generalen Madalinsky und Dombrowsky durchbrechen hier die Preußiſche

Stellungslinie unter Gen. Frankenberg , und nehmen ihre Hichtung auf Thorn und Pofen, wohin fich. Gen. Major Schwerin zurađzieht. Wics dereinnahme von Kamion den 25ften ( Gen. Franě

tenberg. ) Dedung von rekt fich dem Labisczin O

Oberſt lediw ary marſchirt zur Thorn dahin ab. Oberſt Szefuly Feind entgegen , und greift ihn bei umb Barczin O in den lekten Sep

tembertagen an , niruß fich aber nach Bromberg

ziehen. Gefeche bei Bromberg i den Iſten Ots tober. Derſelbe, welcher bleibt, von Doms crhait den browsky. Gen. Klinfom from ſtrom crhålt Befehl über die Truppen an der Bzura. Kaval lerie -Gefecht bei Czarnowo * unweit Thorn den

8ten, (die kts. Gr. Kalneit und Voß ein ſtar fc8 Detaſchement.) Vertheidigung von Thorn * gegen Dombrowsky's Ungriffsverſuch in der Nacht zum 13ten, Oberſt Hyundt. Gefechte bei Kamion ' * und Suchazew * an der Bzura den 19ten und 23ſten, (Oberft Koppern, und Oberfta Leutnant Lariſch den Prinzen Joſeph Ponias tovsky. Während deſſen gehen Dombrovsky und Madalinsky wieder über die Bzura in der

Richtung auf Warſchau zurück bei Miftrzewize. Den 23ſten Octbr., Verfolgungsgefechte bei Ka * Den roten , unb Blonien * den irten

pinos

Novbr. Gen.-Leut. Kilinkowſtröm.

102

Vorfalle an der Narew. Gefechte bei faſch * den Sten Major Mis daelis) , bei Roczan * dem 24ften ( General Günther den Gen. Karbomoky , bei Gr. Magniczewo • den 26ften ,) Gen. Bieberſt ein denſelben .) Ueberfall bei Wyszna * in der Nacht zum Iſten Novbr., ( Gen. Suter denſelben). Gea fecht bei Piontecky, den iſten Nov. (Der Herzog von Holſtein der Gen, Grabovsky, welcher mit ſeinem Korps das Gewehr ftreden muß.) Die Ruffen dlagen und vernichten die Polni. fdyen Korps in den Schlachten bei Brczesc * im

September. (Gen. Suwarow den Gen. Sira. tomst .) und bei Magiejowice * den joten Dctbr, ( Gen. Serien den Gen. Kosziusto, welcher gefangen wird. ) Erſtůrmung von Praga und Warſchau den 4ten Nopbr. (Gen. Suwarow .) Gen. Favrat erhält den Befehl über das 4

Korps von Schwerin , und dagegen Gen. Gån: ther das Korps des Erſtern. Dię Inſurrektion wird 1795 nach und nach

Warſchau völlig gedämpft. Befißnahme von Warid au den 5ten Januar 1796, Ręg te

u ng

von Friedrich Wilhelm III, oder son

1797 bis ießt. A. Vom Jahr 1797 bi 1808. formation der 3 Schwadronen Sarde du Korps zu einem pollſtändigen Kůraffier-Regiment

1798 von 5 Schwadronen, und zwar jede von 2 Komp.

103

Einführung von Garniſon: Schulen für die Kinder der Unteroffiziere und Gemeinen eines jes 1798 den Regiinents.

Einführung von Junker : Schulen bei jedem Regiment, zur 'wiſſenſchaftlichen Ausbildung ber Junker und Ported'Epée- Fåhnriche. 1798 Ertheilung der Brotzulage von 12gGr.

monatlich für den Mann, oder in Natura 6 Pfund Brot auf 5 Tage.

1799

Bermehrung der reitenden Artillerie auf 7 Kompagnien durch 2 Kompagnien des gten Batis. 1799

Fuß - Artillerie Formation der Infanterie-Regimenter beſtehend:

auß Musketier -Bataillonen, jedes zu 5 Komp., aus 1 Musketier -Bat. (das 3te) zu 4 Kompagnien , und aus 2 Grenadier -Kompagnien , welche von 2 Megimentern zuſammenſtoßen, und ſchon im Frieden ein für ſich beſtehendes Bataillon auêmachen .

1800

Bildung eines Korps leichter Reiterei unter dem Namen Lowarczye zu einem Regiment von 10 und einem Bataillon von 5 Schwadronen ,

aus dem Regt. Bobnjacken (Huf.- Regt. No. 9.) und dem Zartaren : Pulk,

Errichtung einer. 5ten Kompagnie des Radets tensKorps in Berlin , welches nuntnehr aus 25

Unteroffizieren und 300 Kadetten beſteht, zu Ende 1800

des Fahres

Errichtung eines Dragoner -Regiments (No. 13. in NeurDftpreußen. 1802 desgl.

debgl. (No. 14. in Weſtphalen .) 1803

104

Errichtung von 2 Infanterie-Regtrn. No. 59. 1803 in Erfurt und No. 60. in Warſchau. 1803 Erricht. eine8 . Urtill.-Kominandos in Erfurt. Stiftung einer Akademie in Berlin zur höhern 1804 Ausbildung für die Offiziere aller Waffen . 1804

Erweiterte Organiſation des Generalſtaabs. Vermehrung und Formation der reitenden Ur

tillerie mit den noch übrigen 3, Fuß- Urt.- Komp. des gten Bataillons zu einem Regiment von 10 1805 Kompagnien. Erhöhung des Soldes der Subalterns Offiziere um 4 Rthlr. monatlich , mithin namentlich bei der Infanterie der Set: 1806 ft8. auf 17 Rthlr., mit Anfang des Jahres

1806

Verfügung , daß die Verdienſt - M es daille offentlich vor verſanmelter Roms pagnie, und zwar für die erſte Uuszeich n'ung die filberne, für die zweite die gols dene Medaille , ohne Unterſchied der

30. Sept. Charge, ertheilt werden ſolle.

Erſte Beſtimmung , nach welcher das dritte Glied der Infanterie zum Zirailliren vorgezogen 1806 werden ſoll. Beſtand des Heers im Monat Oktober und

1806 vor Ausbruch des Kriegs von 1806 . Das Regiment Garde zu 3 Ba:) Beide in der taillonen.

Das Grenadier :Garde- Bataillon .

früher angegebenen . Formation .

58 Regimenter Infanterie zu 3 Musketier: Ba: tailonen jedes von 5, und zu 2 Gren . Komp.

105

24 Fuſelier-Bataillone zu 8 Brigaden formirt. i Fußiager: Regiment vou 12 Kompagnien. i Regiinent Garde dů Korps zu 5 Schwa: dronen oder 10 Kompagnien. I Regiment Gensd'armes ) zu 5 Schwadronen. II Regimenter Karaffiere

14 Regimenter Drag. wovon 12 zu 5 Schw . oder 10 Komp., 1.2 (No.5.4 . 6.) zu 10 Sdw . 10 Regimenter Huſaren , davon 9 zu 10 , lo wie das Regiment und Bataillon Zowars

czy8, erſteres zu 10 ; lekteres zu 5, zuſains men 15 Schwadronen .

I Bataillon Huſaren zu 5 Schwadronen. 4 Feld:Artillerie-Regimenter zu Fuß. I Regiment reitende Artillerie.

15 Garniſon -Artillerie- Kompagnien. 3 Garniſon -Artillerie- Kommandos. 2 Pontonier-Kompagnien . I Pontonier-Kommando. /

4 Mineur- Kompagnieir. Summå der ganzen Macht : 195000 Mann Infanterie, 43000 Kavallerie, 1

12000

Urtillerie.

Zuſammen 250000 Manr.

B. Reorganiſation des Heeres nach dem Frieden von Litfit vom Jahre 1807 bi8 1813

Beſtand des in den Jahren 1807 bis 1809

106

reorganiſirten Heers in der Stärke von 40000 1807 Mann, nåmlich : 1.

Garbeit.

1 Regiment zu Fuß. 1 Bataillon Fåger. ! Regiment Garde du Korps zu 4 Schwa: bronen , jede von 2 Kompagnien. 1 Schwadron Ulanen .

I Schwadron Kuſaren .

I Konpagnię. reitende Artillerie. I Fuß 2. finientruppen.

II Regimenter Infanterie, jedes zu 2 Musketiers und 1 fåſelier:Bataillon , ferner : zu 2 Gre nadier - Kompagnien , von denen wie vor 1806 , 4 Kompagnien von 2 Regimentern ein für fich beſtehendes Bataillon ausmach :

teri, und endlich auß ! Garniſon -Komp. ! Schüken -Bataillon ( Schleſiſches ) I Fåger-Bataillon ( Oſtpreußiſches ). 18 Regimenter Kavallerie jedes zu 4 Schwa: dronen , als : 3 Kåraſſier:,. 3 Ulanens, 6 Dragoner : und 6.Huſaren -Regimenter. 3. Artillerie- Brigaden, jede zu 15. Kompagnien , worunter 11 Kompagnien Fuß -Artillerie , 1 Kompagnie Sandwerker, 3 Kompagnien reitende Artillerie.

3 Pionier-Kompagnien, Invaliden.

25 Insaliden -Kompagnien , nånlich : die 12 als

107

ten Provinzial- Invaliden-Kompagnien und 1807 13 neu formirte aus den ehemaligen Res

gimento: Invaliden -Kompagnien , I Garde: Invaliden -Bataillon . Die Invaliden häuſer zu Berlin und Rybnic , 34) Beſtimmungen wegen der mit dem

Beſitz des Verdienſt : Orden

und der

Berdienft: Medaille verbundenen Vorzůs gen, und zwar 1) Beziehung einer Zus lage von I Rthlr . monatlich für die

goldne Medaille. 2 ) Daß die Schilds wa chen por dem Verdienſtorden mit ges ſchultertem Gewehr und vor derMedaille mit Gewehr im Arm

front machen.

3 ) Aufzeichnung der Namen von Bes

pitern der Medaille auf einer beſondern Lafel, welche in der Kirche des Garni: 24. März ronort $ aufgehängt wird. en g ert eit mun eit äßh der erw pie in Gem Beſtim neuſten Feuer - Taktik das dritte Glied zum Lie railliren gebraucht werden ſoll, wogegen die ehe 20. Nbr, maligen Schüßen aufhören . Errid tung der Dekonomie - Kommiſu 1808 fionen bei einem jeden Regiment oder

detarch irten Bataillon , zur Beſchaffung und Unterhaltung der kleinen Montis 22. Mai fungsſtåde, ßen hie ie nſc nter ibe Soe Infa der Das 3. June wird als ein Hauptgegenſtand der Soma (2. Z: Mai en et ng dn bu or 1810 rü ) ge me an ,

.

108

1808 3. Sung

Beſtimmungen, wie der Felbdienft bei (4.Upril ber infanterie und Ravallerie im Fries 1809 2. Mai den geübt werden ſoll , die praktiſche 1810 ) Ausbildung zum Kriege bezwedend . Einführung neuer Disziplin und Strafgereke, nebſt übſchaffung der Spieß

ruthen und Stodſchlåge, und zwar 1 ) durch die neuen Kriegsartikel , 2 ) durch die Verordnung wegen der Strafbeſtinis mungen der Offiziere , 3) durch die Vera

3. Aug. ordnung wegen der Militair - Strafen. Reglement wegen Beförderung zum Ported'Epée - Fåbnrich und Offizier, und überhaupt zu den höchſten Ehrenſtellen im Heer , ohne Rüdſicht auf Stand und Geburt, im Kriege durch ausgezeichnete Tapferkeit, im Frieden durd wiſſenſchaft: liche Uusbildung. Prüfung der dazu vors gerchriebenen Kenntniſſe durch beſonders 3

dazu für beſtårdig niedergeſette Erami: uitions - Kommiſſionen , für das Porte d'Epée - Fåhnrichs - Eramen in Berlin , 3

Königsberg und Breslau, und für das DF: fizier- Examen in Berlin. Ernennung zum Offizier nach vorhergegangener Wahl Seitens des Offizieraforp 8 , im Frieden 6. Aug.

in der Regel aus den Porte d'Epée: Fåha =

!). Sept. richen, im Kriege auch aus den Unter :

177. Dez. Det:. offizieret und Gemeinen, wenn eine au 3 Oft 1809 ) gezeidynet tapfre That dazu auffordert .

109

Ernennung des Pringein Augufi bon 1808 8. Aug. Preußen zum Chef der Artillerie 35). Eintheilung des Staat3 in 6 Militair : Kana

tons , und des Heers in eben ſo viele Brigaden , nach den 6 Sauptprovinzen des Staats und Zuſammenſetzung einer Brigade auß 2 Regi *

mentern oder 7 Bataillonen Infanterie, 3 Regi: 729:14 Sept. , tenter Kavallerie und 2 Batterien 35).

16. Nov.

Beſtimmung, daß das Verhältniß der , Generale als Regimento- Inhaber gånz

lich aufhört, und fie dagegen entweder als Bez fehlshaber einer Provinz, oder einer Brigade, ( Ober- Brigadiers.), oder der Infanterie oder Ka vallerie einer Brigade , ( Brigadiers ) , angeſtellt werden ſollen.

34. Sept.

Regulativ wegen Behandlung der 31. Dkt . Feſtung8 : Arreſtanten . g einen s Bildun des allgem Kriego . und Mili tair:Dekonomie Departements aus dem vormaligen

Ober-Krieg8-Kollegium . Zugleich Einrichtung eines Krieg 8 - Kommiſſariats und Uns ſtellung von Krieg 8 : Kommiſſairen bei den Truppen Brigaden zur Beſorgung der 3

Dekonomie der Truppen .

25. Dez.

Errichtung einer Gewehr : Fabrik in 1809

Neiſſe, durch den damaligen Major, jetzigen Ge neral-Major Braun .

Verminderung des Kadetten -Korp8 in Berlin 22. Febr. von 5 auf 4 Kompagnien * ). > Jede sompagnie route auch nur 44$ 58 Kadetten ber

110

1809

Beſtimmung wegen Ertheilung von Ehrentroddeln an diejenigen Unterofs fiziere und Gemeinen, welche den lettert Krieg hindurch gegen den Feind gut ges dient , und ſich zurZeit des Friedensſchluſ 17. Mårs fes bei den Fahnen befunden haben * ) Ernennung einer Artillerie: Prüfungs -Roinmiſ fion zur Unterſuchung aller, die Verbeſſerung und 17. Når

Vervollkommnung des Urtillerie-Weſen $ bezwets

21. Junn Fenden Vorſchläge und Erfindungen. Beſtimit ung , daß zur Aufnahme ist die Kadetten : Unſalten , ohne Unters fchied der Geburt, die hůlfsbedürftigften Offizier : Só hné, und jwar vor allen die

20. Märg jenigen, deren Våter im Kriege geblies 24. Apri ben ſind, gelangen ſollenti ſtehen .

( iąten July 1809) Hierbei verblieb es auch vor

der Bånd, ungeachtet nach einer ſpätern Beſtimmung

die Änftait in Berlin nur auf

Sompagnien in deč

obigen Stärke gelegt werden ſollte. (sten März 1810.) Eben ro war auch die Aufhebung der Anſtalt in Pock :

dari beåbſichtigt, und es ſollten nur die beiden Änfaiteu in Berlin und Stolpe, legtere auf einer verminderten Etat von 72 Sadetten, verbleiben . ( 24. Növbt. igo9.) Die Potsdammet Anſtalt mard auch wirklich , jedoch erſt

im Mai i ſai aufgelöſt, und die Kadetten der reiben kas then nach Berlin . Dagegen würde in demſelben Jahr die Anſtalt in Stoipe von dort nach Potsdam berlegt, (nach Allerhöchfter $. b. vom 26ſten Aug. ) weit ihre vorher beſtimmt geweſene Vereinigung mit der Berliner Anſtalt ( i iten März 18i1 ) nicht zuläßig erfdien . beſtanden alſo doni Jahr 1811 ab, nur die beiden Star

dettenanftalten in Berlin und Potsdam . y Die Ehrentroidei der Unteroffisiere beſteht in einer fiibernet Duakte mit demni wolnen Band der Unteroffisietspröddelen die

der Gemeinen in dieſer lastern aber mit weißem

Sande

III

Inſtruktion zum Gebrauch des dritten Glie: 1809 beb zum Zirailliren .

27. März

Ernennung eines Ober- und Unter : Ina ſpekteurs über die Fåger und das Sdles fiſche S důt # : Bataillon . * ) 14. April Aufhebung der Ecole inilitaire. 22. Mai Ernennung von Brigade: Predigern

bei jeder Brigade, ſtatt der ehemaligen Ke: 30. Jung giments -Prediger. Inſtruktion zum Ererziren ber Infanterie, worin die Anwendung der Bataillons - Kolonnen und bollen Quarrees vorgeſchrieben wird .

16. Jun

Reorganiſation des Militair- juftiz:

Werens burch Aufhebung der Militaire Jurisdiktion in Zivil- Sachen , und Bes ſtimmungen über die Handhabung der Militair : Gericht8barkeit in Kriminals und Injurien :Sacenta 19. Juln Inſtruktion für die Militair- Gerichte wegen 2

künftiger Einrichtung der Militair:Gerichtsbarkeit. 15. Sep. Beſtimmungen in Betreff des Medizinál-Wea ſens des Heeres, und zwar 1 ) wegeit Aufſicht deſſelben durch einen Gerreral:Stabss und April 3. Diviſions : General - Chirurgen , **) 14.23.Yun Juni

2 ) wegen Unſtellung und Beförderung der 8.Augund 11. uſt Penſionair , Regimè ntba , Bataillons 30. Sep . *) Die gegenwärtigen 3 jagers und 3 Schäfen :Bátaidone Rehen noch zuſammen unter der Inſpektion eines Staabs , Offiziers derſelben . **) Gegenwärtig iſt bei jedem Grneralisommandó ein Dis piſions General: Chirurgus angeſtellt.

112

1809 und Kompagnies Chirurgeir , 3) Únord

nung eines militairiſch - chirurgiſchen Stab8, für die General- Stabs.Chirur:

gen und 4) Inſtruktion zur Verpfles gung der Kranken in den Garniſon - la rarethen.

Beſtimmungen wegen der Art und Weife der Serbſtübungen , und der Einz 3. Aug. führung von Hüttenlågern. Inſtruktion zur Schlach té und Fechts ordnung der Brigaden , oder die roges

nannte Brigade - Uufſtellung, dere it . Grund : idee : Wedmaßiges Zuſammena wirken aller Waffen , auch nach jeder peränderten Stårle einer Heerabtheilung 8. Stbr. iminér in Straft bleibt.

Abſchaffung der Werbung im A u B lande, da das Heer nur aus Einlàndern beſtehen ſoll. Uusländer dürfen nur unter großen Einſchránkungen , und nach ftrenger Prüfung ihrer Aufführung auds 8.Stbr. nahm 8 w eiſe angenommen werden . Formation des vereinigten Ingenieurs und Pionier -Korp8 in 3 Ingenieur- Brigaden , gujams men aus 56 Offizieren beſtehend, und in 3 Pios 4.Nobr. nier -Abtheilungen , jede son 2 Kompagnien . Urkunde über die Erweiterung der

Königlich - Preußiſchen Orden , naments lich durch die Eintheilung des rothen

Adler- Ordens in 3 Klaſſen. Dabei Beſtim mung,

113

mung, daß die goldne und filberne Berbienft-Me: 1810 daille am ſchwarz und weiß gerånderten Bande getragen werden foll. Zugleich Einſetung einer beſtåndigen, der General Orden 8a

Kommiſſion für die Ungelegenheiten der einheimischen und frein den Orden.

18. San

Beftinmung, daß die leidyten Truppen einer jeden Brigade , ſowohl Infanterie ' als Kavallerie, Hinſichts ihrer Ausbildung zuin Felodienft ; ' und zu der ihnen eigenthånlichen Fechturt unter einem

beſondern Befehlshaber derfelben Waffe, und zwar einem Staabs - Offizier der Brigade, geſtellt wer: den, ſämmtliche leichte Truppen des Heerd aber unter einen General : Suſpekteur ſtehen ſollen, ( da : mals General : Major . York . ) Errichtung von Kriegsſchulen in Berlin , Kó : 17.Febr. nigsberg und Breslau für die Ported'Epée : fåhns ride, ſo wie Errichtung einer allgemeinen Krieg8= ſchule in Berlin zur höhern Ausbildung für die

Dffiziere aller Waffen, ſtatt ber ehemaligen Ecole militaire, der Ingenieur: und Urtillerie-Akademie und der Ukademie für Dffiziere, welche. Inſtitute fåmmtlich aufgehoben find. 17. Mary Inſtruktion zum Ererziren der Artillerie. 15. März Errichtung einer Schwadron Norinal Dragoner in Berlina

27. März

Inſtruktion zum Ererziren ber Kavalerie. 20. Upril Errichtung eines Normal- Bataillons in Berlin . 14:Mai Inſtruktion zu den Uebungen der Pioniere. 6. Jung 8

114

Erlaß 1811 8. Jan. ments .

eines Militair Kirchen Reglea 3

Stiftung des Invalidenhauſes in Stolpe für 1

26. Aug. 200 Invaliden ").

Stiftung der mediziniſch - chirurgiſchen Akademie zur höhern Ausbildung guter 1. Nov. Militair - Chirurgen ??). 1812 Bekanntmachung von . Érerzier - Regs lemento für die Infanterie, Kavallerie S

und Artillerie.

1

Einführung, Bon Unteroffizier und Gemeinenſchulen für die Regimenter 14. Jan. oder detafchirten Bataillone. Anſtellung von Brigade : Auditeurs

bei jeder Truppen - Brigade, wogegen die 21. Jan. bibberigen Regiment8 - Auditeurs eingeben.

Errichtung einer Gensd’armerie nach Ober 30. Juln (Provinzial- ) und Kreis - Brigaden. 3 ) +

C. Das Jahr 1813.

Bildung freiwilliger Fåger:Detaſchements, für :

jedes Infanterie- oder Kavallerie - Regiment, zu 3. Febr. Folge Königlichen Aufrufe som Verordnung wegen allgemeiner Verpflichtung zum Kriegsdienſt für alle Staatsbürger, mit Auf bebung der deshalb beſtandenen Kantons Freiheiten und Zulaſſung nur der dringenft 9. febr. nothwendigen Ausnahmen . .

Errichtung von 36 ſogenannten dritten und moj ES tgurden dazu dte Gebäude der eingegangenen Kaders tenanftale benust.

115

Referve- Bataillonen aus der bis dahin inaktiv 1812 geweſenen Offizieren der aufgeliſten Truppens

theile des Jahres 1806, und den vom Jahr 1810 an , nach und nach eingezogenen, und ausererzir :

ten, ſodann aber wieder entlaſſeneu Ketruten, oder Februar his ſogenannten Krempern, in den Monaten Junn Drdens 1813 vom des Stiftungsurkunde eiſernen Kreuz, mit zwei Klaſſen und e is sem Großkreuz, ferner des Militair . Verdienſt- und rothen udlerordens erſter und zweiter Klaſie zur Belohnung får Verdienſt im Kriege gegen Bonaparte. 10. März Königlicher Aufruf an das Preußiſche Volk und Heer zum Kriege gegen Frankreich den 17.wars Bildung einer landwehr , ſowohl in

fanterie als Kavallerie aus allen noch übrigen 19. und waffenfähigen Männern der Nation 31. Mary in März Errichtung des Frei -Korp8 von Lükovy. *U . Aprit Verordnung über die Stiftung eines bleibenden Denkmals für die im Kampf ?

für die Unabhångigkeit des Vaterlandes gebliebenen Krieger durch Vufh ång ung bon Gedächtnißtafeln , und zwar 1 ) in jeder Regiment8-Kirche mit den Namen alter lebenden und tobtent

Ritter des eiſernen Kreuzes, fo wie derjenigen Gebliebenen, welche foniſt

für bewieſene Au8zeichnung

bad

eiſerne Kreuz erhalten baben wurs Sen , und

:)

1813

116

2 ) außerdem in ben Kirden jeder Ges meine mit den Namen aller derjes

sigen Krieger derſelben, weldhe auf 5. Mai

dem Bette der Ehren : farben.

Errichtung von 13 neuen Infanterie-Regtr., No. 12 bis 24., aus den bisherigen dritten und Reſerve Bataillonen . Außerdem Vermehrung des Urtilles rie- u. Pionier-Korp8, ferner: der Garde- inf. auf 2 Regtr., " ) und der Garde-Urtill. auf 4 Komp., ſo wie überhaupt des Heers durch alle dieſe und vorges 1. Juli nannte Errichtungen znm Beſtande von 250000 M. Stiftung der Kriegs - Denkmünze aus erobertem Geſchågmetall mit den Fahs reszahlen 1813 oder 1814 oder 18+

für alle diejenigen Krieger jeden Rans ges, welche in den genannten Feldzügen gegen Frankreich Borwurfofrei gefoch : 24. Des ten haben 39).

D. Organiſation des Heers vom Jahr 1814 bis Ende 1819. 1814

Organiſation des Kriego - Miniſter riums aus dem bisherigen allgemeinen

Kriegs- und Dekonomie - Departement, nebſt Ernennung des ? : Majors, jekigen General - Leutnanto . Bogen zum wirklichen 3. Juni 1.28.Aug.geheimen Staato- und Kriegsminiſter 4 ). Errichtung eines Garde : Schüßen : Bataillons * y Da $ 2te Garde-Regimentt su Fuß wurde nämlich errichs tet : 1) aus dem Normal Bataillon , 'ct ans dem Füſes tier-Bataillon des LeibsInfanterie: Regiunents, 3 ), aus dem

iſteri Bataillon des Sotbergiſchen Infanverie : Regimenes.

117

auf Eingebornen , des wieder an Preußen gefal- 1814 lenen Fürſtenthums Neuenburg , welche auf Ka pitulation dienen wollen,

19. Mai

Einführung von Generalı Kommans dos ftatt der während des Kriegs eingeregt ges wefenen Militair -Gouvernemente , und zwar zuerſt für Preußen in Königsberg, für Brandens

burg und Pommern in Berlin , und für Schles fien in Breslau.

18 Juni

Edikt wegen allgemeiner Verpflichs. tung fum Waffendienft zu Kriegs- und Friedenszeiten , ſo wie Aufhebung des ehemaligen Kantonw efens , mit Ein führung eines dem Geiſt dieſes Edift

angemeſſenen Ergänzung8 - Syſtems Deo Heer 8, 4 ) Formirung von zwei Grenadier - Regimentern ( Kaiſer Franz und Alerander ) , jedes zu 3 Bataillonen , aus den bisherigen 6 Grenadier -Bas taillonen der 12 alten Regimenter.

3. Sept.

1. Dlt.

Formirung eines Gardes und Grenadier-Korp8 1815 aus den bisherigen Garde- Truppen und den bei den Grenadier : Regimentern , ſo wie Eintheilung des Korps in zwei Brigaden , nåmlich der Gardes und Grenadier-Brigade. 2. Febr. Stiftung einerKrieg 8: Denkmünzevont Eifen für alle Offizianten und diejenis gen Angeſtellten beim Heer, welche in ihrem Beruf den Feldzügen gegen Frank reidh vorwurf & frei beiwohnten , ohne >

118

1815 jedoch mit der Waffen in der Hand get 7. Febr. fodten zu haben,

Erridhtung der drei Garde-Regimenter: Huſas ren, Dragoner si Ulanen aus der bisherigen leichten GardesRapallerie,* ) und den während des Kriegs

beſtandenen National - Huſaren : Regimentern ; von 21.Febr. Pomnern, Litthauen, Schleſien und Magdeburg. Beſtimmung, daß kein Staabs - Pffis zier des Heers fernerhin zugleich Koma 18. März pagnie : Chef ſein ſoll. Erridhtung vpn 8 neuen Frfanterie-Regimens tern ( No. 25. bis 32. ) und 14 Regimentern Kavallerie, nåmlich :

I Regiinent Küraffiere, ( No. 4.) 2 Regimenter Dragoner, (No. 7. u. 8.) 6

:::: 5

Quſaren , (No. 7. bis 12.) Ulanen, (No, 4. bis 8.)

rämmtlich aus den frei: Korps- von fúton , Reich c . und Hell wig , ferner aus den in der wiedervereinigten Provinzen zwiſchen Elbe und

Weſer errichtet geweſenen Elb- Regimentern, und den mit den neu erlangten Provinzen überkom menen Truppentheilen , fo apie endlich aus der

pon Rußland , an Preußen abgetretenen Ruffiſch: Deutſchen Region, die Kavallerie insbeſondere noch aus der 4ten Schwadronen der alten Kavallerie:

35. Merg Regimenter, und aus den National-Huſ -Regtrn. Beſtimmung , daß die Charge der Zur leichten Garde:Kavalerie gehörte , aucly die 1810 er: richtete Schwadron Normat:Dragoner,

Al

119

Stab8- Kapitaine eingehen foll , berge. 1815 ftalt, daß für die bei einen Regiment befindlichen Kompagnien a uch ebent po viele wirkliche Rapitaine' ſtatt finden ! welche in zwei gleiche Klaffen.getheilt find , von denen die jungere oder ate nur die Hälfte des Gehalts der iften bezieht .

7. Junn

Einfegung der General- Kommandos von Weſt phalen (in Münſter ), u . am Rhein (in Koblenz .) 21. Junn Errichtung eines aten fåger-Bataillons (Mags deburgiſche.)

21. Junin

Einfeßung ber General-Kommandos im Her : zogthum Sachſen ( Merſeburg), und im Große herzogthum Poſen (Poren .)

3. Dkt.

Vertheilung der Landwehr - Bataillone und Schwadronen auf die Regierungs- Bezirke, nach

deren Große und Bevölkerung, und ihre Eintheis lung in 28 LandwehrsInſpektionen nach eben po viel Regierungs- Bezirken. 3. Olt, Ausdehnung der Verfågung vom 24 ften Dezember 1813, wegen Stiftung der Kriegedenkmünze, aud auf den Feld! jeni 04 1815 gegen Frankreich , für dies . Individuen , welde folche für jenigen

die Feldzüge von 1871 nicht beſiken . Allgemeine Beſtimmung über die Dide

logirung deß Heerø , wornad ponieder Brigade der Stab der dazu gehörigen infanterie- und Kavallerie : Regimenter, i

3. Oh.

120

1815 nebſt wenigſtens einem Bataillon oder einer Schwadron don jedem im Brigades Stabbort zu ſtehen kommen , die åbrigen in kleinen Garniſonorten ftebenden

Iruppentheile aber, nur als detaſdirt 10. Det betrachtet werden ſollen. 42) Errichtung von 4 Garde:Landwehr -Bataillonen

( Berliner, Königsberger, Bredlauer und Stettiner) wooon fid bei jedem Bataillon 120 Mann bes

13. Nov, ftandig beim Stabe befinden . !

Erlaß der fandwehr : Drönung alb Grundlage der nach Beendigung des Kries ge 8 borgenommenen Drganiſation der 21. Nov. Lanowebr. Errichtung des 33ften und 34ften Infanteries

Regimento aus den an Preußen gekommenen 13. Dez. Sowediſchen und Naſſauiſchen Truppen. 1816

· Errichtung von 4 Grenadier : Landwehr : Bas

taillonen (Görliker, Magdeburger, Hammſche und

Düſſeldorfer) nach demſelben Fuß wie die Garbes 5. Jan. Landwehr-Bataillone. * ) 2

Errichtung von Brigade Schulen , ros wohl für die jüngern Subaltern : Offis

ziere und Porte -d'Epee: Fåynriche, als auch für die Unter : Offiziere und Ger meinen , welche auf Beförderung dienen, unter der obern Direktion des Brigades * ) Die & Gardes und Grenadier Landwehr:Batailone bits deten sprammen eine Gardeslandwehes Inſpektion , unter

sinen berondern 3npetteur.

II

E cf8 und der beſondern sef8

eines dazu ers 1816

nannten Stab8sDffiziers. * ). 11. Jan Bermehrung und Eintheilung der Artillerie auf 8 Brigaden, jede von 3 Abtheilungen, beſtes bend aus reitenden und 3 Fuß-Kompagnien,

zuſammen 15 Kompagnien und außerdem i Handa wertB- Kompagnie bei jeder Brigade. Beſtimmung daß die Urtillerie : Průs fungs - Kommiſſion aus allen Artillerie: Generalen de $ Heers und unter dem

Vorſit Sr. Königl. Hob. des Pringen

U’uguſt Bon Preußen zuſammen gelegt ſeyn ſoll. ** )

29. febr.

Inſtruktion über das gegenſeitige Verhältniß der tommandirenden Generale und anderer höhern .

Militair: Behörden in den Provinzen , ſo wie über

ihren Wirkungskreis zu den ihnen untergeordnea ten Iruppen. >

13. März

*) Der Zwed diefer auf 50 Lernende eingerichteten Brigades Schulen iſt weniger auf umfaſſende wiffenfchaftſiche Porbes seitung und Ausbildung zu einer Göbern Stufe derſelben , toig

fie in der Difisiers Kriegsſchule gewährt mird, als vielmehr auf die Erwerbung und Entwidelung Wer zum praktiſchen

Dienſt nöthigen Senntniffe und Fähigkeiten gerichtet, zu den Lehrern werden wiſſenſchaftlich gebildete Offisiere welche fich freiwillig dazu verſtehen , und die Diviſions- Prediger ges nommen . Auch wird unterricht im Reiten , Fechten , Bot; tigiren und Schwimmen gegeben , **) Borher beſtand die Sommiſſion , nuk du $ drei Mitglie: dern (Stab $ -Offizieren der Artillerie) deren Permanenz jes

doch für dieſe Funktion nicht eigentlich ausgeſprochen war. Nach der obigen Beſtimmung foten fie nunmehr

-9) den Prüfungen der ArtileriesKapitaine vorſtehen , und .) nach den Anordnungen der obern Mitglieder der Soms miffion die fpecielle Unterſuchung det zur Prüfung pors Degenden Begenkände beſorgen .

122 1816

Formation einer Garbe-Urtillerie -Brigabe auf

23.Märg benfelben Fuß wie die der Linie. Eintheilung des bis auf 219 Offiziere 'Bermehr: /

ten IngenieursKorps in 3 Ober- und 6 Unter- Vris gaben mit 99 Pionier-Abtheilungen ( incl. der Gardes Pioniere) im Frieden jede von 2 Kompagnien, nach der bi@ her beſtandenen Zuſammenſetzung. Chef des Korps und Inſpekteur råmmtlicher Feſtungen,

27. Mera General Leutnant b. Rauch .

Ernennung der Eramiŋation 3 Koms miſſion in Berlin zur Ober- Militair : 26. April Eraminations - stommiffion. Inſtruktion wegen des Eintritts der

freiwilligen ' in das ſtehende Heer , zur

Uusführung und Erläuterung der dels halb in dem Enikt pom 3ten Sept. 1814

19. Mai gegebenen allgemeinen Beſtimmungen. Beſtimmung, daß diejenigen feute des ſtehenden Heeres, welche freiwillig über die gerekliche Zeit von 3 Jahren noch 6

Jahre fortdienen wollen, neben der Bes giehung einer monatliden Zulage von

30. mai die 12 g Gr. Gemeinen : Ehrentroddel tras gen dürfen * ). Stiftung einer vereinigten Urtilleries

13. Sunn und Ingenieur : Sdule für die Portes d'Epées Fåhnridhe dieſer Waffe.

Wiedereröffnung der påbrend des Unterm 17ten Novbr. *1818 wurde nachträglich beſtimmt,

daß dieſe Begünſtigung auch den nur 3 Jahre fortdies Benden Leuten gewährt werden könne,

A

123

1816

Afrieg 8 unterbrochen gewefenex Unter: 11. Jana offizier- und Gemeinen [dulen . 2. Aug.

Einfeßung einer Ober : Militair :Stu : dien : Direktion , får fåmmtliche Unters rights anſtalten des Heers (mit Einſchluß der Kabetten : Korps ) unter der Oberaufs

rid; t des Kriege :Miniſteriums, und dein beſondern Vorlik deb jedesmaligen Direktorß vom Iften Departement deſſelben ( General - Major y . Soiler II. )

2. Aug.

W jedereröffnung der ebenfalls wåhs rend des Kriego geſchloſſen gewefenen

allgemeinen Offigier - Kriegerhaule , mit Feſtsibung des kehrturfum auf 3 Jahre . 1. € ept. B ſtimmung , daß die Lrupp en theile des rebenden heerB neben threr Num.

mer auch noch den Namen der Provinz få hren ſollen, 5. Nou . Urordnung einer beſondern Eramis nations : Kommiſſion in Berlin für dies

jenigen jungen Leute, welche ſich gerade dafelbſt aufhalten, oder unter beſondern Veranlaſſungen erſt in das Heer treten, und ſich zum Ported'Epée - Fåbnrich eras miniren laſſen wollen. 18. Rou . Beſtimmung über den Gebrauch und das Verhalten der Artillerie bei den

Brigade- u ebungen , Einſegung des General-Komman008 des Garder und Grenadier Korps .

28. Rog. 2, Dess

124

1816

Uusbehnung der Beſtimmung vom 3often Mai auf die Stainmmannſchaften der fandwehr , und insbeſondere weg en

der Ehrentro del auf die beurlaubten 10. Dez. Landwehrmanner .

Stiftung eines Militair - Reit : Inft is tuts in Berlin für die Offiziere , Unter : offiziere und Gemeinen der Ravallerie ( ſeit dem 19 ten Dezbr, 1818 auch für die 19. Des. reitende Artillerie ) %)

Inſtruktion für die Inſpekteurs , Regimentos und Bataillons - Kommandeurs der fandwehr, be: treffend die Aufſicht über die Inſpektionen und

Zruppentheile außer der Uebungszeit, ſo wie über die Ausarbeitung und Bildung der Landwehr in

derſelben , ſowohl für die Infanterie und Kavallerie, als auch insbeſondere noch für die Artillerie,

Beſtimmung daß die ganze Infantes : rie des Heers, welche ſich bisher durch die verſchiedene Farbe der Fragen nach 10. Dezeden Hauptprovinzen unterſchied, durch Die Beſtimmung dieſes Inſtituts ift, eine Gleichmäßigkeit . im Reiten und Abrichten junger Pferde bei der Kavals Ierie und reitenden Artillerie jy bewirken. EB werden deshalb von jeder Brigade ein Difizier, und von jedem Regiment (bei der Artillerie von jeder Brigade, ro weit

es noch zulätig iſt,) % Unteroffisiere und & Gemeine dazu Eommandirt.

Alle diere Sommandirte bilden jus

& fammen eine Lehr:Schwadron.

Sie erhalten nicht bloß

Unterricht im Reiten, ſondern auch im Fechten und Bols tigiren , und nehmen auch an den unterricht in dec

ChierarzneisScule Sheil. Nach einem Jahce kehren fic wieder zu den Truppentheiten zurüd . Der erſte und jeitige Director dieſes Inſtituts in der Oberſt 8. Sollt.

125

gångig rothe Kragen und Aufſchlåge 1817 tragen , die Farbé der Achſelſtúde aber

die Nummer der Armee . Korp8 bezeichs nen foll.

25. Rd3

Umarbeitung des gten Theils des Dienſt - Reglement 8 vom Jahr 1788 bes 22. April treffend den Wachtdienſt. Beſtimmung, daß die Provinzial- Landwehrs Regimenter jedes von 2 Bataidonen und 2 Sowa: dronen , iſten und eben ſowohl 2ten Aufgebots neben der Benennung ihres Regierung 8 : Begirls zugleich die Numiner des Infanterie : Regiments, zu dem ſie gehören, führen ſollen. Ferner: daß im Kriege zu jedein der im Frieden bei den Bris gaden einigetheilten Regimenter det ſtehenden

Heers 2 Landwehr-Regimenter beſtimint find, und zu jedem der nicht in dem Brigade:Perband be: 4. Mai findlichen 4 Reſerve : Regimenter 1 Landwehr-Re:(30.März 27. Äprii giment ſtoßen ſoll. 1818 ) Eintheilung des Heers excl. des Gardes und Grenadier Korps in 8 Korps unð 4

Armee - Abtheitungen , dergeſtalt, daß 1 ) 2 Armee- Korps eine folche Abtheilung

bilden ; 2) 2 Brigaden , jede von 2 Ins fanterie : 'und 2 Kavallerie : Kegiments

terni, mit 1 Urtillerie - Brigade, und Tºi onier : Abtheilung ein Armee: Korps aus : machen ; und 3) jedes derſelben ſeinen beſondern Ergånzung & Bezirk hat, ſo

daß alſo die ganze Monarchie'in1.88

rola

126

1817

Maicer (5. 30.Márs

Bezirke , ungefähr nach den Haupte

1818 ) provingen de Staats eingetheilt ift. * ) Inſtruktion über die jährliche U18 hes Bung des Erſake $ zum ſtehenden Heer, als Erlåuterung und nåhere. Beſtim 30. Junn mung des Edikte vom 3ten Septbr. 1814. Errichtung der Poſenichen Garde - Landwehr: 27. Aug. Schwadron. 1818

Errichtung deß 35ften und 36ſten Infantee

rie -Regimento, welche mit dem 33ften und 34ften Regiment die 4 nidt zum Brigade:Verband gee hörigen Reſerve-Regimenter ausmachen , und wos 7. Febr. von immer i Regiment einer Urmee:Ubtheilung 17. Öpril angehören foul.

Reduktion der bisher beſtandenen im Kriege pon 1813 bis 15, bis auf 34 vermehrt gewefenen

Garniſon -Bataillone auf 16 Bataillone, jedes zu 4 Konpagnien in 2 Ubtheilungen . Dabei. 1) Forination eines Garde- und eines Grenadier : Landwehr -Bataillons . 2) Errichtung einer Befjes rungsanſtalt bei jeder übtheilung eines Garnis

ſon -Bataillons für diejenigen Individuen des Garde: und Grenadier - Korpo, cer Gensdarmerie

und der Garniſon -Bataillone ſelbſt, welche wegen eines Vergehens init Verluſt des National-Milie tair - Abzeichens , und Perſetzung in die zweite

Klaffe des Soldatenſtandes beſtraft waren, und 8. febr. ihre noch übrige Dienſtzeit im ſtehenden Heer in 18. April dieſer Anſtalt abhalten müffen. Das Gardes und GrenadiersKorps wird aus dtr sale sen Monarchie ergänzt,

127

Numerirung der Artillerie : Brigaden 1818 und

Pionier : Abtheilungen

nach den

.

Nummern der Urmee: Korp8 zu denen ſie gehörent.

25. April

Formation einer Garde- und einer Grenadier

Invaliden - Kompagnie , jede zu " 2 Abtheilungen aus dem bisherigen Garðefnvaliden : Bataillon .

Reduktion der übrigen Invaliden- Kompagnien des Heerd auf 16, jede zu 2 Úbtheilungen. Zugleich Numerirung dieſer Kompagnien und der Gar niſon-Bataillone 'nach ihrer Eintheilung bei den Urinee-Korps, fo daß zu jedem derſelben 2 Gars *niſon : Bataillone und 2 Invaliden - Kompagnien 2

4. ünd

gehören.

23. Mai

Errichtung der Litthauiſchen Gardeslandwehrs Schwadron. 7. Junn iſche Beſtimmung daß die mediziniſche chirurg Pepiniere künftig ben Namen Friedrich Wils helm8: Inſtitut führen ſoll. 8. Aug. Formation von 8 Gardeslandwehr -Urtillerie: Kompagnien , für jedes der Garde- und Grenadiers Landwehr-Bataillone I Kompagnie. * ) 17. Aug. Neue Organiſation der Kadetten : Uns ftalten, und zwar in Potsdam får i Rom

pagnie von 60, in Kulm für 2 Kompag : nien , zuſammen von 120 Zöglingen zwiſchen 6 und 14 Jahren , in Berlin für * ) Die Garde : Landwehr -Artilleriſten werden 'indeffen nur fãr den Fall eines Srieges zuſammen gejog’en . Jin

Frieden hatten fie felbſt die jährlichen Webungen mit den provinsiale Artillerit ihres Wohnorts zuſammen ab,

128

1818 4 Kompagnien oder 240 38glinge zwis 25. Aug.'ſchen 14 und 17 bis 18 Jahren. 43)

Veränderung der frühern Benennung der aus allen Waffengattungen zuſa ms men gerekten Brigade in den Namen Die biſion, und der Brigade-Chefs in Diviſio nda

sominandeurs ; bahingegen die beiden Infanterie- und Kavallerie - Regimenter einer Diviſion , die Benennung Infans terie- oder Kavallerie- Brigade mit der 5. Sept. Nummer der Diviſion führen. *)

Errichtung der Thüringſchen und Kleviſchen 18. Nov. Garde-Landwehr-Schwadron. Érridhtung von noch 4 Garbe- fandwehr-Schwae 1819 bronen, **) welche mit den 4. áltern zu einem Garde : Landwehr - Kavallerie - Regiment formirt 8

***

14. Aprit werden .

Formation for 4 Dragoner-Regimentern ( N. 1. 2. - 4. U. 8. ) zu eben ſo viel Kůrafſter - Regi: 27. mai mentern , mit den Nummern 2. 4. 5.u . 8 . * ) Nach einer ſpätern Beſimtiung (voin 21. U. 25. Des. 1818) wird auch das Berhältnik aller bei den bisherigen Brigaden , jeßt Diviſionen, angeſtellten Offiziere und Offisanten nach dieſer veränderten Benennung brzeichnet, & B. Divifonos

Ádjutant, Auditeur , Prediger * c.

*** Indeffent hat dies Regiment nue 4 SchwadronsEheft, und & Schwadronen zurammenſtoßen , so , daß immer und ein Premier Leutenant die ete Schwadron führt,

Die Stärke jeder der gonadronen beträgt auch nur 76 Pferde.

Beſtand :

129

Beſtand des Heers am Ende des 1.

Fabr8 1819. Garbe- und Grenadier - Korps.

i

A. Feldtruppen . a, Garde- Diviſion .

lifte } Regiment Garde zu Fuß. Garde- Fåger-Bataillon. 4 Garde: Landwehr -Bataillone. Regiment Garde du Korps.

Garde-Huſaren. b. Grenadier Diviſion : Kaiſer Franz Grenadier-Regiment. Kaiſer Alerander Grenadier- Regiment. Garde-Schüßen - Bataillon. 4 Grenadier-Landwehr- Bataillone.

Garde:Dragoner= } Regiment. c. Für beide Diviſionen : Garbe - Artillerie - Brigabe. =

Pionier- Abtheilung. Landwehrskavallerie.

B. Garniſon - Iruppen. Garde- Garniſon - Bataillon. Grenadier- Garniſon - Bataillon. Garde- Invaliden-Kompagnie.

Grenadier- Invaliden-Kompagnie. Garde Invaliden -Haus in Werder bei Potsdam II. Linien - Truppen. 1) Stehendes Heer.

36 Regimenter Infanterie, wovon 32 , und zwar jedesmal 4 , mit den - Provinz - Nas #

men : Oſtpreußen, Weſtpreußen , Pommern ,

Brandenburg ,Schleſien , Magdeburg, Weſt 9

1819

130

1819

phalen und Niederrhein , nebſt den 4 Re: ferve: Regimentern.

2 Bataillone Jiger ( Oſtpreußiſche ifte, Magdeburgiſche ate.)

2 Bataillone Sdyützen ( Schleſiſche iſte , Sheiniſche ate.)

32 Regimenter Kavallerie , nåmlich : 8 Regi menter.Kůraſiere , wovon die 4 åltern mit den Provinz-Namen Schleſien Iſtes, Ditpreus Ben 3tes, Brandenburg ótes, Magdeburgijde 7te, nebſt den 4 neuen ohne Provinz-Namen .

4 Regimenter Dragoner, lithauiſche, Bran: denburgiſdie, Neumärkiſühe und Kheiniſce. 8 Regimenter Ulanen, 2 Weſtpreußiſche, 2 Rheiniſche, 1 Schleſiſches, I Weſtphalides, i Brandenburgiſches und 1 Pommerides.

12 Regimenter Huſaren, 2 Leib- Regimenter, 2 Saleſiſche, 2 Weſtphaliſche, 2 Magde: burgiſche, 2 Weſtpreußiſche, I Branden :

burgiſches und i Rheiniſches.

8 Artillerie:Brigaden ,Dſtpreußiſche iſte, Pom merſche 2te, Brandenburgiſche 3te, Mag deburgiſche 4te, Weſtpreußiſche 5te, Sclefi fche 6te, Weſtphäliſche 7te, Rheiniſche ste. 2) Landwehr. 68 Regimenter, jedes von 2 Bataillonen und 2. Sd)wadronen , iſter, 2 Bataillonen und 2 Sdwadronen 2ten Aufgebots eingetheilt, im Frieden ( bis zum Jahr 1819 in 28, nach den

Eingehen und Verband der

Berliner Enſpektion mit der Potsdammer ) in 27 Landwehr - Inſpektionen , für den Fall des

Krieg es aber in die 16 Diviſionen des Heers,

131

dergeftalt, daß alsdann zu jeder Diviſion 4 , 1819 und zu jedem der 4 Reſerve: Regimenter i lande wehr- Regiment mit der dazu gehörigen Kaval: lerie fioßen ſollten . 3) Garniſon : Truppent. 16 Garniſon-Bataillone und 16 Invalidens Kompagnien, für jede Diviſion 1 Garnie fon- Bataillon und 1 Invaliden -Kompagnie. Die Invalidenhauſer bei Berlin, in Stolpe und in Rybnid .

Die Diviſions - Stabsorte raren : iſte Diviſion Königsberg. 2té 3te

3

Danzig . Stettin .

Lorgau. Frantfurth a. D.

4te 5te 6te

3

7te

.

Duffeldorf.

Magdeburg. Erfurth.

8te gte Iote

.

Glogau.

Iite

2

Breslau. Ncige.

Poſen .

12te 13te

14te 15te 16te

2

Münſter. Trier. Stolin .

Koblenz.

C. Neueſte Formation des Heers feit Ende des Fahr 8 1819 bis jetzt. Veranderte Formation der Landwehr

1) durch Umwandlung der bisherigen 68 lands wehr- Regimenter in 32, jedes fu 3 Batails lonen und 3 Š dwadronen , und in 4 Regia menter von 6 Kompagnien, welche zu den Reſerve-Regimentern gehören.

po

132

1-819

2) Durch Eintheilung jener 32 Regimenter in

22. Dez.

16 Landwehr - Brigaden , jede unter einem Brigade-Kommandeur der Landwehr. " ) Ernennung des General - leutnants 3

6. Hade zum wirklichen geheimen Staat 8 27. Dez. und Kriegs miniſter.

Errichtung eines Lehr - Infanterie- Bataillons, zu dem bei der Lehr-Schwadron erwähnten auf

die Gleichförmigkeit der Infanterie-Uebungen iin 30. Dez. Heer Bezug habenden Zwed . **) *) zu jeder Diviſion gehört nunmehr eine Landwehr : Bris gade yon 2 Regimentern unter einem Brigade:Somman : deur der Landwehr, und ju jedem Linien : Infanterie:Nes giment ein Landwehr - Negiment mit derſelben nummer und Farbe der Achſelſtücke als jener. Die 6 Schwa:

:

dronen der Landwehr-Brigade formiren im Sriege kom: Die Brigades Sommandeurs der binirte Regimenter. Landwehr ſtehen unter dem Diviſions:Kommandeur, vors züglich sinſicht der kriegeriſchen Ausbildung der Landwehr jvährend der Uebungszeit . Außerdem reſſortiren von dem Brigaderkommandeur wie bisher von den Inſpekteurs die innern Angelegenheiten der Landwehr, das Erſaßgeſchäft, die Sonntagsübungen ; und alle den Geift des Landwehrs Inſtituts beleben den Anordnungen , nady Anteitung der dazu beſtehenden Vorſchriften . *) Es iſt 20 Offisiere und 621 Köpfe ftark. Davon bleibt ftets ein Stamm von 152 Mann, der Zahl nach beim Stabe, die Individuen hingegen werden jährlich abgelöſt. Jedes Infanterie: Regiment giebt daju 3 Gemeine, jede Infanterie:Brigade i Unteroffizier , und jedes Sorps i Spielmann. Die Offiziere und übrigen Mannſchaften werden ebenfalls gleichmäßig von den Regimentern, Bris gaden und Sorps gegeben, bleiben aber nur voin iſten April bis nach den Herbſtübungen zuſainmen . Der Soms mandeur und Adjutant find aus dem Gardes und Gres nadier:Korps. Das Bataillon iſt der Garde: Infanteries Brigade attaſchirt, ſteht zunächſt unter dem siommandeur des iſten Garde: Negiments, und iſt bei Potsdam in den

rogenannten Kommuns beim neuen Palais (die Offiziere zum Theil in demſelben ) einquartirt.

133

1

Reduzirung der fåınmtlichen Garniſon - Batail- 1820 lone, incl. des Gardes und Grenadier-Korps auf 54 Konipagnien, und zwar 36 Kompagnien får

jedes der 4 Garde- und Grenadier - Regimenter , ſo wie für die 32 erſten Infanterie - Regimenter

der Linie, und 18 Kompagnien für jede der beis den Garde, ſo wie für die 16 Kavallerie- Brigaden der Linie, und der Hålfte der übrigen Waffen ei nes Urinee-Korpå. Zugleich Errichtung von nod) 4 Referbe- Regimenter auß 16 zu formirenden Kompagnien der felddienſt

fähigen Leute der bisherigen Garniſon -Bataillone, und aus 4 abzugebenden Bataillonen der 4 erſten Reſerve- Regimenter , ſo daß deren nunmehr 8, jedes von 2 Bataillonen beſtehen .

12. Febr.

Formation einer Armee - GenBb'arine rie von 150 Pferden als Stamin von

künftigen Stabs w achen jür den Fall ei: nes Krieges , und daher ickt idon bei der Allerhöchſten Perſon , Sr. Majeſtát des Königs in Aktivitát, und bei den 9 Armee- und 18 Diviſions : Kommandos. 12. und gleich måßig vertheilt. **) 28. Febr. * ) Die Vertheilung iſt folgende : bei Sr. Majeſtät den König : 1 Wachtmeiſter, 2 Unteroffiziere und 20 Pferde .' Beim Garde: u. Grenadier: Sorp3 : Beim General:Kommando 1 Unteroffizier und 3 Pferde ; bei den 3 Diviſions :Kommans deurs 6 Pferde ; bei den 6 Brigade - sioinmandeurs 6 Pferde. Bei jedem der 8 Arinee:Korps : 1 Unteroffizier und 13 Pferde, und zwar beim kommandirenden General i una teroffizier und 3 Pferde ; bei den 2 Diviſions:Kommandeurs

4 Pferde ; bei den 6 Brigade:Kommandeurs :6 Pferde.

.

134 mm - 1820

Beſtimmung, daß die 4 bisherigen kombinir: ten Landwehr - Regimenter der 4 erſten Reſerve: Regimenter in ihrer Formation von 4 Bataillo nen verbleiben ſollen , und davon immer i a

29. Febr. taillon zu einem Reſerve- Regiment gehört. Verordnung, daß die auf einjährige Dienſtzeit eintretenden Freiwilligen, Waffen und Lederzeug vom Staat erhalten, dagegen aber von der Geld und Brod- Verpflegung ausfallen, nnd nur freies Duartier empfangen ſollen. Nur arme Studirende oder ſonſt zum einjährigeu Dienſt berechtigte junge Männer erhalten in außerordentlichen Fällen, ne

ben den Waffen, auch die Verpflegung vom Staate. Die Freiwilligen der Kavallerie fallen aber feder zeit aus der Verpflegung weg, und genießen nur die Begünſtigung des Empfanges der Rationen 5. Märzaus den Königlichen Magazinen , gegen Erlegung u.4 Mai, des Magazin -Preiſes. Einfekung von 8 Armee- Korps - Kommandos, ftatt der bisherigen General-Kommandot, und dazu Ernennung folgender kommandirénden Generale :

Iſteß Armce-Rorps : General- Leut. v. Bortell. General-Maj. Sr. Königl.

2tes

Hoh. der. Kronprinz von

Preußen, 3tes

General der Infanterie Gr. Tauengien V. Wittene

4tes :

General der Enfanterie Gr. Kleiſt v. Nollendorf .

berg ,

5tes 6tes

2 *

Gen.- Leut. Gr. v. Zieten . General- Leut. - V. Roder. -

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St.

135

7tes Armee-Korps : interm . Gen.-Maj. v. lud", 1820 u . wirflıd ) G.-ft. G.Horn . ( 24.Mai) 8tes

.

General- leut. Freiherr v. Ihilemain.

3. April

Ernennung der bisherigen Brigade - Chefs derAr

tillerie zu Inſpekteurs , und des jedesinaligen Chefs ; der Artillerie zum General Inſpefteur derſelben .

3. April

Forniation der bisherigen 8 Garde- und re nacier- Landwehr Bataillone zu 4 Regimenter , jedes von 3 Bataillonen , und Eintheilung derſelben in zwei Garde- Landwehr - Brigaden .

Befeſtigung & bauten während dieſer Regierung. Verſtärkung von Koſel, durch Erbauung 1) eis nes ſogenannten Montalembertiden Zhurms da: ſelbſt durch den General v. Lindner, im Jahr 1805 bis 1806, und 2) der Redute Neumann in den

Fahren 1812 und 1813.

Erbauung deß verſchanzten Lagers bei Glaß im Fahr 1808, aus mehreren mit Blockhauſerit verſehenen geſchloſſenen Werke beſtehend , vont General v . Blumenftein und Major 1. Vig 11 y.

Berſtärkung von Kolberg und des dortigen verſchanzten fagers , in den Jahren 1807 bis 1813 nach dem Plan des General v. Scharn:

horſt, vom Oberſten 0. Pullet u. Maj. v .Šileiſt. Verſtårkung von Spandau und Anlage eines verſdanzten Lagers baſelbſt , von den Oberſten V. Pullet und v . Reid ) e .

Anlage der Reduten Scharnhorſt (bei Neiſe, in den Jahren 1812 und 1813 vom Major

1. Mai

136

$. Schulz ) und bei Magdeburg im Jahr 1815 vom Hauptmann 6. Rottenburg.

Korrektion von Erfurt und Wittenberg, ſo wie Ausbau von Torgau ſeit 1814 vom Oberft-Lieu tenant le Baulo de Nans und Major Kleiſt. Neubau und Verſtärkung der Anlagen von

Neufahrwaſſer und Weichſelmůnde bei Danzig feit 1814 , vom General Pullet.

Uusbau des Forts Blacher bei Wefel vom Oberſten 6. Reibel, feit 1814.

Befeſtigung von Minden ſeit 1814, nach des 1

General : Leutnants v. Rauch ſpeziellen Angaben, Oberſt v. Šeibel und Oberſt- Leut. v. Schulk I.

Desgleichen von Köln und Deuß ſeit 1815 durch den Oberſten V. Reibel u. Major v . Jachnid. Ferner Befeſtigung von Koblenz und Ehren

þreitenſtein unter Direktion des General - Majors v. Uſter, Major 6. Burch bed und Hauptmann $. Húne.

Korrektion von Saarlouis ſeit 1816, Oerſt . Reibel und le Baulo de Nan8.

Bei Graudenz Ausmauerung der nur in Holz ausgefekt geweſenen Minen. Gorgenbau , und

Bau von Auſſenwerken.

1

137

C

Kriege während der Regierung Friedrich 1806 Wilhelm III.

Krieg gegen Frankreich in den Fahren 1806 und 1807 im Bündniß mit

Sachſen 1806 und Rußland, England und Schwea den 1807 , bis zum Frieden zu Dilſit den gten July 1807. Feldzug im Jahr 1806.

Stårke des Heeres iin Felde : 120,000 Mann mit 40 Batterien, nebſt 20,000 Sad fen.

Befehlshaber unter dein König : der

Herzog von Braunſchweig , Feldmarſchall Mollendorf, und die im Folgenden gen nannten Generale.

Ereigniſſe im Oktober. Gefecht bei Schleiß f den gten , ( General

Gr. Lauenkien ) Treffen bei Saalfeld of den Joten, Prinz Louis Ferdinand von Preußen

als Befehlshaber , fått auf dem Schlachtfelde. Gefecht bei Winzerle † den 12ten , Schlachten bei Vierzehnheiligen í und Capellendorf, , ( Fürſt Hohenlohe und General- Leut. Růchel ) ſo wie

bei Auerſtådt → oder Kaſſenhauſen (der Herzog von Braunſchweig und Gr. Kalkreuth ) den 14ten. Gefecht bei Creuben O ben 16ten, (Genes

ral Blů dyer). Arriergarben -Gefecht bei Nord hauſen O den 17ten , (Gr. Kalkreuth ). Erfurt ergiebt ſich den 16ten. Treffen bei Salle of den 17ten (der Herzog Eugen von Würtemberg.).

138

1806 Befreiung von 6000 Gefangenen bei Edert un: weit Eiſenach den 17ten, durch den Leut., jetzigen

Oberſten o Hellwig. Sachſen trennt ſich von der Suche Preußens durd, den Vertrag vom 23ſten. Fall von Spandau den 25ſten Gefechte bei Al: *

den 26ſten, (Do. Yorf nut den Fußjů: gern ), bei Boißenburg * den 271ien, (Fůrii Hohens lohe. ) Gefecht und Kapitulation bei Prenzlau den 28ſten, (Qerſelbe mit dem Neft feines Rorps) gegen 3 feindliche Armee - Korps. Arriergarden :

tenzaun

Gefecht bei lyden * den 28ſten, Gen. Blů cher i

und Großherzog . 6. Weimar. Fall von Stettii den 291ten. Gefecht und Kapitulation bei Anklanz den 31ſten, Gen. Bila mit 3000 Mann . Fin November.

Fall von Küftrin den iften. Urriergarden-Ge fechte bei Wabren + deir Iſten, und bei Fibre *, beide in Mecklenburgiſchen den 3ten . Soladit bei

und in lübeck 4 den 6ten , und Kapitulation von Rate kau den 7ten , ( Gen. Blůcher mit dem Reſt jeuner auf 12090 Mann geſchmolzenen Truppen gegen 3 Franz. Korps.) Fall von Magdeburg den 8ten , von Czenſtochau den gten. Gefecht bei Bellnow unweit Graudenz den 14ten , (Db. Morftein.) Bertheisi

gung von Hameln t biß den 20ſten, von Nienburgt und Plaffenburg + bis den 25ſten.

Die Rufiiden

Truppen erreichten ſeit dem 14ten die Weid )ſel. Die Franzöſijden Korps dringen, gegen dieſei. Strom und nach Schleſien vor. Die Sitpreußis Tuen Truppen , anfangs unter den Gen. Kaila

139

reuth und Ri chel , ftellen ſich dem Feind bei 1806 Thorn entgegen , woſelbſt Gen. fefto cq , ſpäter

Befehlshaber des ganzen Korps, mit der Uvant garde den feindlichen Uebergang einige Zeit, nas mentlich durch die kanonade am 18ten verwehrt. Die Ruffen verlaſſen nach einigen Gefechten das

linke Ufer der Weichſel, und der Feind beſetzt Warſchau den 29ſten , ertheidigung von Glo :

gau 4 vom 7ten bis iſten Dezember. Dezember . Feindlicher Uebergang über die Weichſel, und Beſitznahme von Thorn den 6ten, ſo wie Berena nung von Graubenz den 7ten ; Vertheidigung dieſer

Feſtung bis zum Frieden durch den Gen. der Inf. v. Courbiere. Gefechte bei Biezun O den 13ten #. 23ſten , (Mi. la Roche Aymont ;) beiMlawat und Soldau - den 25ſten, (Gen. Lestocq.) Feinds licher Uebergang über die Wrfa und bei Czarnowe t

den 23ſten, bei Naſielst den 24ſten, Schlachten bei

Pultusko und Golynimo den 26ſten, (die Ruffen , zu denen zici Preußiſde Batterien geſtoßen find, ziehen ſich am andern Tage zurück). Gefecht bei

Schimanen ,

unweit Willenberg , den 3often,

(General Esbed .) Feldzug iin jahr 1807. I ) In Preußen.

Stårke der Preußiſden Truppen im Felde unter dem Gen.- Leut. v. Lestoca , 20000

zum Ruſſiſchen Heer von 80000 Mann

140

1807

ſtark , unter dem General der Ravalerie. v.Benningſen gehörig. Sanuar.

Rekogno@ zirung8 - Gefechte gegen Schippens :

beil * den uter , General Prittwik. Trefs fen bei Mohrungen * den 24ften . Ein fliegendes Korps unter dem Gen. Rous quette auf dein rechten Flügel an der nntern

Weichſel hatte täglich Gefechte mit den Polniſchen Inſurgenten, namentlich bei Dirſchau - den 23ſten. Februar.

Gefechte bei Bergfried f den 3ten, bei Allen ftein * und Guttſtadt, * den 4ten, Detaſchement des Generál v. Rembow , beim Ruffiſchen Korps des General Ramenskoi, ferner bei Liebſtadt, í Waltersdorf f und Deppen f den 5teir, ( Gene: 2

ral Le & toca) bei Glanden und hof + den 6ten ,

bei Preußiſch Eylau + den 7ten, ( Ruſſen ) Schlacht bei Pr. Eylau o den Sten, Marſch des Preuß.

Korps dahin , und ſiegreicher Antheil an der : Schlacht, dieſelbe auf dem Ruſſiſchen linken Flů=

gel vortheilhaft wiederherſtellend, während die Avantgarde des Korps unter den Generalen PIOR und Pritt wiß in den Gefechten bei Wadern Schlautinen, * und Pompiken* ein feindliches Korps beſchäftigt und aufhålt. Rückzug des Ruſſiſch Preußiſchen Heers am andern Morgen. Treffen bei Dftrolenko den 16ten , ( Ruſſen ) Gefechte bei Heilb berg den 22ſten , (Ob.Stutterheiin ) bei Brauns:

berg + den 24ſten und 26ſten, Gen. PIO R.

141

Mår3, April und Mai. 1807 Die beiderſeitigen Heere ſtehen in Kantoniruna gen , und die Vorpoſten an der Paffarge. Der Feind drångt den General Rouquette in der

Danziger Niederung zurück, den roten März. Pertheidigung von Danzig of gegen den Frans zöſiſchen Marſchall fefebre durch den General Gr. Kalkreuth , eingeſchloffen feit dem roten

März, und belagert vom iften April bis 24ften Mai, mit den Gefechten auf der friſchen Neha rung

und Verluſt derſelbeit den igten Mårz.

Berluſt des Holms in der Nacht zum 7ten Mai.

Gefechte bei Weidyfelmünde + in der Nacht zum 1 Sten Mai. ( Der Gen. Kamensko 7. und der Preuß. Oberſt Bülow verſuchen vergeblich die Nehrung und den Holm wieder zu nehmen. Endlich Gefechte und Stürme um die außern Verſchans

zungen von Danzig. Die Beratung erhielt freien Ubzug nach Neu - Oſtpreußen , mit der Verpflicha

tung, ein Jahr nicht gegen Frankreich zu dienen. Funi.

Angriff des Feindes durch das Ruſſiſch - Preuß. Heer. Kanonade gegen das verſchanzte Dorf Wuhs ſen 0 den 4ten , und Sturm auf den feindlichen Brückenkopf bei Spandan f den 5ten (Gen. Renis bow.) Gefecht bei Lomitten *, der dortige Brückens kopf wird durch die Ruſſen erobert den 5ten. Der Feind geht indeffen ſelbſt zum Angriff über. Rådt's zugsgefedyt tes Korpsvon Kamenskoy bei Diet:

richsdorf

- den gten. Gen. ,Bacztow deckt

1

142

1807 den Rückzug mit der ganzen Kavallerie. Schlacht bei Heilsberg * ben roten Juni. Das Ruſijde Heer nebſt dem Korps von Samenskoi. Dennoch weiterer Růdzug. Vereinigung des letztern forps mit dem Gen. L'Eſtocq beim Friſchingfluß, ſo wie Ankunft deb Rufliſchen Heers bei Friedland

(und Schippenbeil. Gefechte der Gen. l'Eſtoca und Kamensfoi bei Wittenberg 0 (Gen. ES: beck ) 1. Golliu * den 13ten . Treffen bei Karſchau *. und im Gehölz con Weyden * ( Gen. f Eſtocq.) Ein gegen Stonigsberg vordringendes feindliches

Korps unter Gen. Victor wird zurückgeſchla gen.

Allein Rückzug in Folge der Schadst bei

Friedland * ( das Ruſt. Hauptheer ) unter den Ges fechten einzelner Abtheilungen bei Neidenkrug 4 und Pinnarthen † auf dem Wege nach Köuigsberg , Einrůcken in die Stellung vor dieſer Stadt. Des Feindes Angriffe dagegen werden abgewieſen . Al

gemeiner Rückzug nach der Memel. Uebergang des Pr. Korps über dieſen Fluß unter dem Ges

feibt bei Tilſit * den 18ten, Waffenſtillſtand der Ruſſen den 21ſten und der Prenßen den 25ften. 2. In Preußiſch ) - Pommern.

Vertheidigung von Kolberg * vom 1gten März bis zum Frieden , mit einer gegen 4000 Mann ſtarken Befaßung und dem Partheigångerkorps des Majors Sdill.

Kommandanten : Oberſt

Lucab.ou , erſter , Major Waldenfelb , zweis ter Kommandant, und ſeit dem 29ſten April Ma

jor Gneiſenau , jetzt General der Infanterie.

143

Gefechte bei Naugarten * und auf der Inſel Wol- 1807 lin *. Vertheidigung der Sellnower Verſd )arrzun

zuugen * gegen den feindlichen Sturm den igten Mirz. Verluſt und Wiedereroberung des Wolfés bergs den 17ten Mai. Major 20 aldenfeld bleibt.

Vertheidigung des Wolfibergs * gegen die Stúr: mė ain 14 und 19ten Juni. Bertheidigung von Sellnow → den 1gten Guni und der Markuhle + den iſten Juli , weldie beide der Feind erſtürmt.

Die Feſtung wird den Iſten und 2ten Juli boms bardirt

2. In Schwediſch - Pommern. Die Sdwediſche Befaßung von Stralſund macht im Monat April nach dem Abmerich des

franzöſiiden Forps von Mortier einen glückli: chen Ausfall, und dringt iis Ankl.in und Den min

vor ; ſie wird aber von dem unikelrenien Feind den joten bei Velling geſchlagen, und den sten zum Waffenſtilſtand , ſo wie Stolberg und Danzig ihrein Sdidfal zu diberlaſſen gezwungen. Denſet: ben zu Þúlſe landen jedoch die Preuß . Generale

Biúdyer und Winning mit einem Korps zu Ende des Monats in Stralſund . Ihre Unternehs mungen herrimt indeß der Friede. 3. 31 Schleſient.

Streitfråfte : die Feſtungsbeſatzungen zuſammen gegen 25000 Mann Garniſons und Linten : nebſt einigen tauſend Mann neuerrichteten leichten Trup pén , ( 14 Komp. und 8 Schw.). bis zum Monat Fes bruar, unter dem Fürſten von Anhalt Pleß, ro dann unter dem 26. und Flügel - Adjutanten Gr. v. Gotzen, als General- Gouverneur von Sdylefien.

.

144

1807

.

Vertheidigung von Breslau ý voin 7ten De zember, 1806 bis 6ten Januar mit den vergebli chen Gefechten zum Entſatz deſſelben bei Streh len of den 24ſten, Dhlau * den 29ſten, und in der Nähe der Feſtung bis zu den Laufgråben der Belagerer den 30ſten Dezember 1806 ( Fürſt von Anhalt Preß mit zuſammengezogenen Truppeu : theilen der übrigen Feſtungsberatungen .) Verthei digung von Brieg + vom roten bis 16ten Januar, ſo wie von Schweidnitz + vom Sten Januar bis Sten Febeuar , übergeben den 16ten 0. M. Gee fechte bei Frankenſtein í und Warthe + den Sten , ſo wie bei Königswalde -t, als vergeblicher Verſuch zum Entſak von Schweidnit den 15ten , bei Glaß den 16ten Februar. Vertheidigung von Neiße → vom 23ſten Februar bis 16ten Funi mit dem Aus :

fallgefecht nach der Mährengaſſe * ( Vorſtadt) den 22ſten Mai. Gen.-lt. Steenſen. Vertheidigung von Korel * vom 23ften Januar bis zum Frieden. Gent. Neumann und nach beſſent Tode Obr.

Puttkammer . Gefecht bei Glak + den 17tent Upril. Erpedition auf Breslau mit den Gefecha ten bei Kanth * und udelsbad) 1 den 15ten . Die Majors Koggendorf ( blieb bei Kanth ſchwer serwundet in Feindes Hånden ) und forthin. Gefecht bei Rothwaltersdorf * den 4ten funi.

Seindliche Berennung und Einſchließung von Glas mit den Gefechten bei Saſſik und Salldorf Den 2often Juni. Feindlicher Ueberfall des verſchanzs ten Lagers → zwiſchen Hansdorf und Glat in der

2.

2

145

-

der Nacht zum 24ſten Juni. ( Maj. V. Puttlik.) 1807 Der Feind berennt Silberberg und bemachtigt ſich der untern Stadt den 25ſten Juni. Friede.

.

Krieg im Jahr 181 2 . Das Franzöſiſche Reich , Deſterreich , Deutſchland und Preußen gegen Rußland.

Die fämmtlichen Streitkräfte : 450,000

11

I

E

Mann in 1o Arinee- Korpg getheilt. Beim Ioten Korps unter dem Franz. Marſhall Macdonald die Preußiſchen Kontingenta Truppen son 19 Bataillonen , 2 Kompagnien

Fåger, 16 Schwadronen und 8 Batterien , unter dem Gen. der Infanterie B. Gravert, ſpäter unter dem General- feut. 8. York. Chef des Generalſtabs : Oberſt von Röder. Brigade - Generale : V. Kleift und M a fo Penbach ; Brigadiers : die Oberſten 8. Kůs nerbein, porn , Jeanneret, Below 2

und Raumer .

Feldzug des toten Korps insbeſo ndere der Preußiſchen Truppen in und Kurland.

Vorrůđen gegen Riga im Fuli. Treffen bei Edau * den 19ten Juli.

Beſitznahme von Důs

naburg den iften Auguft. Gefechte bei Schlod * und St. Annen * den Eten, bei Wollgund * und Clivenhof * den 7ten , bei St. Annen * , Daha

1

1

*

lenkirchen * und St. Dhlay * den 22ften Auguſt, 10

146

1812 bei Dahlenkirchen 4, Tomoszna f und Plakahnen den 26ſten, bei St. Dhlay + den 26ſten und 27ſten ,

bei Eckau 1 den 27ſten September. Rückzug. Vereitelung des feindlichen Unternehmens gegen den Belagerunge - Train bei Ruhenthal durch die

Gefechte bei Kiopen * ( Gräfenthal ), Meffoten * ( Roſacenkrug ) den 29ſten und bei Schlochof * den 3oſten September. Gefechte bei Garoſſen krug * den Iſten Oktober , bei Tomoszna * , Dahlenkirchen ** und Tomsdorf * den 17ten Novbr. Ueberfall von Friedrichsſtadt * den 18ten November. Gefecht bei Piktupdhnen + den 26ſten Dezember . Konvention und Neutralitåts - Erklärung des General- leutnants York bei der Poſtherungſchen Mühle ( Taureggen ). Rückzug. des Preußiſchen Korps über die Memel bei Tilſit den 3oſten Dezember. Linter Flügel des franzöſiſchen Heers an der Driſſa und Düna , unter Dudinot , Gouvion St. Sur und Graf Wrede (die Baiern).

Vom Fuli bis November .

Das dreitdgige Treffen bei Jacubowo o an der Driſja den goften , giften Juli und iften Auguft.

Schlacht bei Polobe O an der Dina den 17ten und 18ten Auguſt, und Treffen bei Polobt + den

18ten , 1gten und zoſten Oftober. Rudzug der Franzoſen. Gefecht bei Smolnya + den 14ten November. Allgemeiner Rudzug.

147

Zentruin des Franzöſiſchen Heers 1812 unter Napoleon. Dabet 4 Schwadronen und 2 Batterien Preußen. Im Fuli.

Zug gegen Moskau . Kavallerie: Gefechte an ber Dånd bet idézy ** den 5ten, bei Poniewiß + den 7ten , bei Dúnaburg + den igten und igtert, Treffen bei Mobiler den 23ſten , bei Oſtrowna * den 24ften , 25ften und 26jien , bei Witepsk *

ben 27ſtent. Uuguft. IT

14

Pavallerie - Gefecht bei Inkowo if ben åten. Gefecht bei Krásnoi * den izten. Schlacht und Ers . oberung von Smolensk * ben iğten . Treffen bei Valentina * den istèn . Uvantgardeu - Gefechte bei Dorogobuſch * den 27ſten und bei Wiasma * ben 28ften :

1

3

September. Schlacht bei Borodino * an der Moskwa bert Śdilacht Beſignahme von Moskau den 14ten. zten. Brand und Zerſtörung dieſer Hauptſtadt. Dès Ruſs fiſchen Feldherrn Kutorow Seitenmarſch nach Kaluga. Treffen bei Egeritom o ben 2gften . Oktober:

Gefecht bei Woronow * bent 3ten. Gefecht und Bertheidigung der Verſanzungen bei Wereja +

den soten . Treffen bei Winkowo oder Tarutina + ben 18ten. n.

Gefecht bei Dhorodina + den 23ſten .

Treffen bei Maloi Faroslaw O den 24ſtent. Räumung von Moskau und Rückzug.

D

148

C

November .

1812

Treffen bei Wiaszma + ben 3ten .

Gefechte

bei Dorogobuſdh † den 7ten, bei Srasnoit den 17ten

und 19ten. Núdzug über die Bereſina, und Nie derlage des Franzöfiſchen Heers ben 25ſten und folgende Tage. Flucht des Ueberreſtes bis Ende Dezember nach Oſtpreußen. Rechter Flügel. Die Deſterreider unter Fürſt S do margens berg ; Sachſen u . Polen (7tes Korps) unter dem

Franzöfiſchen General Reynier. Im Juli. Gefechte bei Ludawa * den 18ten (Deftr .) und bei Kobryn + den 27 ften (Saden ).

Auguft. efecte bei Bereſina den 8ten , bei Pruss *

den noten ( Deftr . ) Treffen bei Gores della * ( Poddobna ) den 19ten (die vereinigten

janna

Deſterreicher und Sachſen ).

September. Gefechte bei Glußl + den 14ten und 15ten (Deſterreicher ). Dktober.

Rúdzug des rechten Flügels über den Bug den uiten . Gefecht an dieſem Tage bei Klinici * (Sadſen). Gefedt bei Biala . den 18ten (die

Berbündeten ). Wiederůbergang über den Bug den 29ſten .

November . Gefechte bei Labieniemiece O den 12ten ( Rens nier), bei Wiltowice den 15ten 0 ( Rufilder

Ei

1

149

Ueberfall) und den 16ten • (Nennier). Gefecht 1812 bei Boriſſow + den euſten. Rüdzug gegen Bars dau bis Ende dieſes Jahres .

Fm Jahr 1813.

Fortgefekter Růđzug der verbündeten Truppen bis zur Weichſel, und Uebergang über dieſen Strom in der Mitte des Monats Januar. Das

Deſtr. Korp8 zieht fich nach Galizien. Eben dahin wenden ſich auch die Polen und ein Theil der Sachſen . Der andere Theil zieht ſich nach Kaliſch .

Das von den franzoſen beſetzte Pillau

ergiebt ſich den Kuſſen den Sten Fanuar, und wird den folgenden Tag von den Preuß. Truppen beſeßt. Die Neſte des Franzöſiſchen Heers unter Bem Vizes König von Stalien , nachdem ſich ein Theil nach Danzig geworfen , marſchiren der Oder zu. Gefecht bei Kaliſd) den 13ten Februar (Gen. Reynier vom Ruffiſchen Gen. Winzin gerode). Rådfzug dieſes Korps auf Slogau und des Vice - Königs über Küſtrin nach Köpenic . Stellung daſelbſt und Behauptung der Spree vom 20ſten Februar bis 3ten Mårz. Gefecht bei und in Berlin O den 2often Februar. Die

Ruff. Gen. Zettenborn und Ezernitſch ef.) Růdzug der Franzoſen und Räumung von Berlin den 4ten , Gefecht bei Belik “ den 6ten Mårz. (Gen. Grenier vòn Winzingerode.) Weiterer Rudzug des Viges Königs bis zur Elbe.

+

150

Der Befreiungskrieg gegen Frankreich in den Jahren 1813, 1814 und 1815 .

Feldzug im Jahr 1813. I, Pom April bis zum Waffenſtilſtand ain 4ten Suni, in Búnoniß mit Rußland u. England . Stårte des Heero nad) einer Ausrüſtung von 3 Monaten circa 130000 Mann, und zwar :

I) Feldtruppen in der erſten Linie, 55 Ba tailone, 71 Schwadronen, 7 Pionier-Komp. und 25 Batterien , zuſammen : 58000 Mann

mit 200 Geſchüten, Unter dem G. d. Kav.v. BIů cher 26000 M.,

Chef des Generalſtaabi G.-4.v.Scharnhorſt, unter dem Gen.-lt. v. York 14000 Mann, V. Bülow 12000 M., v. . Borſtel

6000

Außerdem noch das Frei-Korps 6. fågow. 2) In der zweiten Linie, noch im Formi fen begriffen , zur Einſchließung der Feſtun gen und als Reſerve : 43 Batail. und 36 Schwad ., 44000 Mann unter dem Gen.-lt. p. Lauenbien.

3) In der dritten finie, zu Beſakungs Truppen 28000 Mann . Im Mårz, Marſch des Korps von Blå cher vom 16ten bis Ende März durch die Lauſitz nach Dresden , und Uebergang über die Elbe daſelbſt den 2ten

April. Weiterer Marſch und Beziehung von San :

SI

151

tonirungen um Altenburg.

Kavallerie : Detaſche- 1813

ments ſtreifen gegen Franken und in Thüringen bis nach Eiſenach. Ablöſung der Ruſſiſchen Eins ſehließung8 - Truppen vor Glogau um den 15ten Mårz ( Oberſt Blumenftein ), vor Stettin den 2

18ten März (Gen.-ft. Gr. Tauentặien ) und vor Kůſtrin den 30ſten März (Gen.-Leut. Schuler ), fámmtlich mit Reſerve- Truppen . Die drei andern

Korps ſchließen ſich den Ruſſiſchen Truppen zur Verfolgung des Feindes in der Richtung nach Wittenberg und der Niederelbe an . Erfte Ein ſchließung von Wittenberg den 31ſten März ( Gen. ft. Kleiſt ). DAG FÅſelier - Bat. des Iſten Poins merſchen Inf - Regts. ( Major Borde ) und eine

halbe Batterie ( Neuendorf) zum Korps des Engliſchen General Dorenberg detaſchirt, gehn mit demſelben zum zweiten Mal über die Elbe bei Lenzen den 31ſten März und April.

.

helfen Lüneburg erſtürmen den 2ten. Einnahme von Thorn , eingeſchloſſen ſeit Mitte Januar, und belagert vom 28ſten März bis 4ten April. (Ruſ fen. ) Treffen bei Modern *,. Danigkow * und Leikkau * den 5ten. Die Korps von York, Bů low und Borſtell. Ezenſtochau ergiebt ſich den Ruſſen den 6ten. Der Feind geht bei Mag deburg und Schönebeck über die Elbe zurück. Ueberfausgefecht bei fangenſalza * in der Nadt

zum 13ten (Major Hell wig ). Ausfallgefecht 1

1

152

1813 vor Stettin bei Damm * den 7ten, und Wegnahme der Zollſchanze den 17ten .. Einſchließung von Magdeburg durch die Gen. Bülow u. Borſtell bis den 15ten . Gefechte bei Wanfried ** dent

17ten ( Maj. Hellwig ) und in Weimar + den 18ten ( Maj. Blücher ). Ubloſung der Korps von Bülow und Borſtell durch Ruſſiſche Trups yen, uno Marſch gegen Roßlau zur Deckung der dortigen Elbbråde. Ankunft des Korps v. York baſelbſt den gten und Beziehung von Kantonis

rungen um Köthen. Wegnahme der Vorſtådte von Wittenberg den 17ten und Beſchießung der= felben den 18ten.

Abniarſch des Gen. Fleiſt

nad) Kalle den 22ſten. Das Korp8

. Bülow

behalt Wittenberg eingeſchloſſen . Belagerung bon

vom Iſten bis 24ſten April, dann Spandau Kapitulation deſſelben nach fehlgeſchlagenem Sturm , in der Nacht zum 21ſten und nach mehrtägigem Bombardement. Angriff&bewegungen des Feindes,

Gefecht bei Kalle * den 28ſten ( Gen. Kleiſt). Vertheidigung von Merſeburg + den 29ſten ( Maf. fobenthal ) zieht ſich auf Halle. Marſch des

Gen, Kleiſt nach Leipzig in der Nacht zum 3often. M a i.

Der Ruffifde Gen. D. #ingingerode trifft bei Lügen und Rippad auf den Feind. Gefedyt und

Sanonade den aften. Die Preußiſchen Korps von

Blůcher und York greifen vereinigt mit dem Nuffiſchen Hauptheer den feind an.

Schlacht

bei fågen + ( Groß- Görſchen, Kaya) den 2ten Mai,

2

153

Denſelben Lag Gefecht des Gen. Kleift bei Leip: 1813 zig und Erſtůrmung von Halle durch das Korps V. Bülow. Růdzug der Verbündeten und Ges fechte des Korps von York bei Kolditz + und Waldheim + - den 5ten. Berluft und Wiedereins nahme der Vorſtådte von Wittenberg den 6ten. Růdgang über die Elbe bei Drefden u. Meißen den Sten , ſo wie des Korps von Bülow bei Roßlau ben riten und Rückzug deſſelben nach Ludau. 96. . Boyent halt Wittenberg cinges

ſchloſſen biß gegen Ende d . M. Das pereinigte Hauptheer nimmt feiuen Růdzug auf Baußen. Gefecht bei Königsbrüd • den 14ten. (Ruſſen .)) Tref fen bei Königswarthe * und Weißig * (G. York und der Ruſſiſche Gen. Barclay de Dolly ) den 19ten . Schlacht bei Bautzen 4 ben 20ſten

und 21ſten . Die Verbündeten brechen die Schlacht ab, und ziehen ſich nach Schleſien. Arriergardens

Gefecht bei Reichenbach + den 22ſten , Ueberfalls Gefecht bei Sönnern * den 24ſten (der Ruff. Db.lt.

Boriſoff. ) Arriergarden - Gefecht bei Haynau * den 26ften ( Gen. Blücher und 196. Dorffe, welcher bleibt. ) Gefecht bei Hoyerswerda o

den

28ften (Gen. Borſtell).

Aufhebung der Belas gerung von Glogau den 27ſten ., Sefedyt wåba rend derſelben bei Zerbau * den 7ten. Ueber

faus-Gefechte der Partheigånger:Korps : bei Zwis đau ** den 29ſten (Rittm . Colomb zerſtört einer feindlichen Geſchůks und Munitions - Transport, Ferner bei alberſtadt * den goften (dex Ruff. Sen,

154

1813 Czernitider den Weſtphål. Gen. Dds. Rau mung von Hamburg durch den Rufflichen Gen. Tettenborn den 3often. Gefecht bei Neukirch

+ unweit Breslau den 31ſten ( Gen. Sduler). Beziehung bes feſten Lagers bei púlzen unweit Schweidniſ den 3iſten , ſo wie im Juni

der Stellung auf den Höhen bei Nimptſch und Treffen bei - Luckau * dent Gen. Bülow fohlägt den nach der Mark

Strehlen den 3ten .

4ten .

vordringenden Feind zurück.

Die Korps bon

Bogen und vorfiell kommen gleichfalls auf dem Schlachtfelde an . Abſchluß eines Waffens ftillſtandes ziviſchen den friegführenden Theilen

den 4ten Juny bis zum 2often July , und ver långert bis den roten Auguſt, mit 6 tågiger Auffündigung. Unternehmung der Ruffiſchen Gen. Worongow und Czernitidef und deß Korps

pon Lukow auf. Leipzig .

Gefecht daſelbſt den

7ten Juny), (unterbrochen durch die Nachricht von dem geſchloſſenen Waffenſtillſtand). Gefecht und

Zerſtreuung des Korps v. fůgow bei Kitzen → (unweit Lüken) den 17ten Juny. Ditpreuß. Landwehr unter dem Brigadier Gr. 1. Doona wohnte während dieſer Zeit der Be

lagerung von Danzig durch Nufiſdie Truppen, und nainentlich auch dem großen Ausfallgefecht am gten Fung bei.

11

155

Il. Vom roten Auguſt bis Ende dieſes Jah: 1813 res, im Bündniß mit Rußland, England, Defter: reich und Schweden , Geſamnite Streitkräfte 600000 Mann mit 1800 Geſchůken. Preußiſche Streitkråfte

250000 Mann , nåmlich : A, Feldtruppen : 94 Linien-, 140 landwehr - Bat., 12 Fåger Komp., 98 Linien-, 116 Landwehr: Schwad., 7 Pionier-Komp. und 54 Batterien , zuſain :

men : 200000 Mann uit 432 Geſchüten , und zwar a) zu den Operationen im Felde : 170000 Mann in 5 Korp8 eingetheilt.

1 ) Korps der Garden : 7400 Mann, zu erſt unter dem 26. v. Lippeldkirch, dann unter dem 2. 0. Alvensleben,

2) Iſte8 Armee-Korp8 40000 Mann, Gen.: ft, $. York, Chef deß Generalſtaab8 , Gen -

Maj. V. Rauch, und ſpåter Oberſt v. Zies linsli und Mai. 1. Schad , und die Bri /

gade- Chefs , 06. 8. Steinmet , ſo wie die Gen.-Maj. Prinz Carl von Mecklenburg , v. horn und v. Húnerbein. Die Kavala v. Jugaß. Die Artillerie , 06.= lerie , Db. . ft. v . Schmidt,

3) 2tes Armee-Korps 37600 Mann, Gen. Lt. V. Kleift. Chef des Generalſtaabo : 06. v. Tippeldkirch bis Erfurt, ſodann 06. v. Grolmann. Brigade- Chefi , die Gen.s Maj. V. Klůx , 6. Pird I. , 6. Zietben und Prinz Auguſt von Preußen. Die Kaa

156

1813

vallerie, Gen.-Maj. V. Koder.

Die Artil

lerie, 26.-lt. v. Braun. 4) 3tes Armee- Korps 38000 Mann, Gen. Leut. v. Bülow. Chef des Generalſtaabb ,

Db . 6. Boyen. Brigade- Chefs, Gen.-Maj. Prinz Ludwig v. Kefſen, 6. Thům en, v.

Borſell und Db. 6. Krafft. Die Kaval lerie, Gen.-Maj. v. Oppen. Die Artillerie, Db.-£t. 6. Holgendorff . 5) 4te8 Armee- Korps ercl. der noch dazu

gehörigen Korps vor Stettin und Kůſtrin , 42000 Mann ſtark, unter dem Gen.-ft. Gr.

v. Lauenbien. Chef des Generalſtaabs , 1.-Pt. 0. Rottenburg. Das Armee- Korps war eingetheilt : 1) ReſervesKorps , beſtehend Gus 3 Brigaden unter den . Gen. Maj. v. 3

Dobích út, Gr. findenau und v. W os beſer. Die Artillerie, Db.-lt. v. Strampf. 2) Aus dem Korps an der Nieberelbe und

gegen Magdeburg, 5000 Mann unter dem Gen.- Maj. b. Puttlig , und 8000 Mann

unter dem Gen.-lt. v. Hirſchfeld. b) Zu den Belagerungen 30000 Mann ,

nåmlich : vor Glogau 6000 Mann unter Gen.-Maj. v . Heiſter und D1.slt. V. Blus men ſtein. Vor Küſtrin 7000 Mann unter

bein Gen.-Maj. 6. Hinrid ) ...

Vor Dan

zig 7000 M. unter dem Ob. Gr. 6. Dohna, Vor Stettin 10000 Mann unter dem Gen.

Maj. V. Plok.

157

B. Reſerves, Erſatz- und Garniſontruppen 1813 50000 Mann, als Befakung in den Haupts ! ſtådten und Feſtungen des Landes vertheilt. Vertheilung der Streitkräfte der Verbündeten . gegen die Franzöſiſchen Truppen an der Elbe : HI) das Böhmiſche oder Hauptheer unter dem $ Fürſten 6. Schwarzenberg , beſtehend aus # Deſterreichiſchen und Ruffiſchen Truppen , ſo wie Preußiſcher Seits die Garden und das 2te Armecs Korps dazu ſtoßen , und deshalb ſchon den 6ten

Auguſt nach Böhmen aufbrechen. 2) Das Schles I

firche Heer unter dem Gen. Blåder aus den

E Ruſſiſchen Korps der Generale langeron und i Saden, ſo wie aus dem Iſten Preußiſchen Korps

E

beſtehend.

1 I -

prinzen von Sd)weden ; zuſammengeſett a) aus dem Schwediſchen Korps unter dem Feldmarſchall Stedingk ; b ) aus dem Rufirchen Korps vor Winzingerode; c ) aus dem 3ten und 4ten

Į

Preußiſchen Korps , und endlich d) aus dem der

3 ) Die Norbarmee unter dem Krons

taſchirten Korps des Gen. 2t8 . . Wallmoden, wobei auch das Freikorps von lůkow und die Kuffiſch - Deutſche Legion , gegen Dånnemark und die Franzöſiſchen Truppen unter Davouft an der Nieber - Elbe.

Ereigniſſe im Auguft. Marſch deß Hauptheers über das Erzgebirger ſo wie Gefecht und Vertreibung des Feindes aus der Stellung von Gieshübel * den 22ſten .

Fruchtloſer Angriff auf Dresden den 26ſten , und

158 ?

1813 Schlacht Safelbft + den 27ſten . Růdzug über das Erzgebirge. Treffen bei Kulm den 29ſten. Ein Ruffiſches Korps unter dem General Afters

mann , nebſt der Preußiſchen Garde - Artillerie, widerſteht dein feindlichen Korps von Vandamine welches von Königſtein her den Rüdzug der Ver: bündeten bedroht. Der Feind erneuert ſeinen

Ungriff; Schlacht bei Kulm * den 3often. Gen. Kleiſt erſcheint über Nollendorf im Rücken des Feindes , der nun völlig zerſtreut wird. Das Schleſiſche Heer hatte gleichfals die Offenſive ergriffen, und den Feind unter den Gefecten bei

Rochlik * den 7ten , auf dem Hirſeberg * bei * Löwenberg, ſo wie bei Deutmansdorf * und * Bunzlau * den igten und zoſten, über den Bober getrieben. Darauf Napoleons Vordringen gegen das Schleſiſche Heer, und Treffen bei Löwenberg ty Goldberg + und Gegend, den 2iften, 22ſten und

23ſten. Nůckzug bis in die Stellung bei Profen unweit Sauer. Der Feind wendet ſeine Haupt kräfte gegen das Böhmiſche Heer zum Schuß von Dresden , und das Schleſiſche geht wieder zum

Ungriff über. Schlacht an der Kasbach * den 26ſten. Verfolgung des Feindes biß über dent Bober.

Gefecht mit der Diviſion Puthod bei

Löwenberg *, und Gefangennehmung derſelben den 29ſten . Gefechte bei Greiffenberg Bunzlau * den 30ſtent.

( Ruſſen ) und

Die Nordarmee ſetzt ſich bem feindlichen Vor dringen gegen Berlin entgegen.

Gefecht bei

I

3

159

Wittſtod ben 22ſten (Gen. Thúmen). Schlacht 1813 bei Groß- Beeren * den 23ſten ( die Generale

Tauen Bien und Bülow).

Treffen bei Ha:

gelöberg * ( Belzig , Lübnitz ) den 27fien ( die Gen. Hirſchfeld und Puttlit). Gefecht und Eroberung von Luckau * den 28ſten ( General Woberer ).

Beim Korps von Wallinoben Gefechte bei Lauenburg * den 18ten und igten ( Gen. Lets tenborn), ſo wie bei Vellahn * den 21ſien. September . Gefecht bei Zahne den 3ten * (Gen. Borſtell) und den 5ten † ( Gen. Doofdůķ ).

Schlacht

* bei Dennewik * den 6ten (die Gen. Tauentien

und Bülow, und am Ende der Sdlacht Schwes

diſche und Nußiſche Kavallerie nebſt Artiüerie). Verfolgungsgefechte bei Dahme * ( Gen. W os beſer) , bei Holzdorf * (Major Hellwig ) und Szerzberg* (Gr. Lottum ) den 7ten. Kavalleries

Dobs ( Gefecht bei Mühlberg * den igten (Gen. ídů 13). Der Feind wird über die Elbe zurück getrieben . Zweite Einſchließung von Diagdeburg, Wittenberg und Torgau auf dem rechten Elbufer. Erbauung von Schiffbrücken bei Eifter , Roßlau und Aden , und Uebergang der Vorbertruppen

über die Elbe den 24ften.

Beſchießung von

Wittenberg den 25ften , 26ſten und 27 ſien. Die

feindlichen Unternehmungen gegen die Brücken an der Mulde und Elbe werden abgeſd )lagen vom 27ſten bis 3often .

160

1813

Gefecht an der Görbe * beir 16ten ( General

Wallmoden eine feindliche Diviſion Franzoſen und Dånen . ) Das Haupthecr zu Anfang Sep: tember in der Stellung zwiſchen Topliß u. Kulm , fudit vergebenß gegen Dresden vorzubringen. Gefechte bei Dohna * den 8ten, bei Hellendorf den 15ten , bei Peterswalde * und Nollendoef *

den 16ten , bei Arbeſau * und am Geiersberg * den 17ten, durch lektere werden indeffen des Feins des Abſichten zum Eindringen in Bohnen vereis telt. Zahlreiche Streifforps macheu feinen Rüden unſicher. Der Ruffiſche Gen. Thielemann er :

obert Weißenfels den 12ten und Merſeburg den 18ten. Gefechte deſſelben bei Naumburg * und Koſen * den rgten, ſo wie mit Hetmann Platow bei Altenburg * und Zeiß *, nebſt Erſtürmung des lektern Drts den 28ſten ( Prinz Biron son Kurland mit dem Schleſiſchen National -Kavalleries Regiment.) Erpedition gegen Braunſchweig den 25ſten (96. Marwill.) Gefecht bei Dranienbaum unweit Deffau den

29ften ( der Ruff. Gen. Sandets ) . Einnahme der Zitadelle von Staffel den 28ften und der Stadt

ſelbſt den zoſten ( Gen. Czernitidef), welcher indeß wieder abzieht.

Das Hauptheer marſchirt über das Erzgebirger und wird in der Stellung bei Toplit durch das Rußiſche Reſerves Korps von Benningſen abe gelöſt den 28ſten . Unterdeffen hat der Feind

noch zweimal das Vorråden o Soleſiſchen Heers aufg

161

aufgehalten , den 4ten und 22ſten. Die Vorpoſten 1813 des lektern behaupten ſich jedoch in den Gefech : ten bei Goldbach * und Biſchofswerda *. Der

B

Feind läßt von dem Schleſiſchen Heer ab , und dieſe8 marſchirt nach der Elbe.

M

Uebergang deß iſten Korps über die Elbe und Treffen bei Wartenburg * den 3ten ( Gen.

Dktober.

Yort den Franz. Gen. Bertrand). Uebergang

des Schleſiſchen Heers bei Wartenburg den 3ten und 4ten , und der Nordarmee bei Elſter, Acken 1:

$

3

und Roßlau den 4ten und Sten . Das 4te Korps und die Brigade von Zhůmen halten Wittenberg eingeſchloſſen. Gen. Wallmodens fruchtloſer Angriff auf die Franzöſiſch -Däniſche Stellung hinter der Stecniß den 6ten.

Einnahme des Brüdenkopfs bei Pirna den Generat

8ten ( der Deſtr. Gen. Gr. Bubna).

Benningſen růdkt über Nollendorf gegen Dress den vor ; Gefechte bei Wilsdruf, Plauen ac. den

Boten. Ueberfallsgefecht bei Wethau * (Naum: burg) den noten ( Defterreicher).

Die drei Hauptheere bewegen ſich gegen Leipzig. Das Schleſiſche ſteht den 12ten bei Halle, das Böhmiſche bei Altenburg und Borne, die Nord: Urmee an der Saale und Mulbe.

Das 4te

Korps geht bei Roßlau über die Elbe zurück, zur Dedung von Berlin , gegen die Unternehmungen eines feindlichen Korps. Růdzugsgefecht bei 11

162

1813 Deffau f den 12ten. Ueberfallsgefecht bei Nanm. burg

den azten ( Deftr.)

Eroberung von Bremen

den 13ten ( General Zettenborn ). Der Feind konzentrirt ſich bei Leipzig. Kavalleriegefedyt des Hauptbeers bei libertwolfritz 0 den 14ten. ( Die Runde und Preußiſche Kavallerie unter

dem Ruff. Gen. Gr. Pablen ).

Völkerſchlacht

im Umkreið von Leipzig * und zwar des Schles

fiſchen Heers bei Möckern * und des Böhmiſchen bei Lindenau , Gröbern , Markfleberg , Dólik, Wachau , Gülden , Goſſa und Libertwolkwik den 16ten , ohne Erfolg , ſo wie nach Vereinigung aller verbündeten Heere den 17ten bei Connewitz

und Probſtheyde ( das Böhmiſche . Heer ), bei Zweinaundorf (Gen. Benningſen ), bei Paung dorf, Schönfeld und Gohlis (vom Schleſiſchen Heer die Rufflichen Generale Saden und Lans

geron , lekterer vereinigt mit dem Kronprinzen von Schweden) den 18ten .

Abzug des Frans

zöſiſchen Heere. Marſch des General York auf die Rückzugslinie deſſelben gegen Freyburg. Erftürmung von Leipzig den 19ten.. ( Das Schleſiſche und Nordiſche Heer ). Vollſtändiger Rückzug des Feinde über Erfurth nach dem * Rhein . Verfolgungsgefedite bei Abſen * (Deſtera reicher), bei Gleina * ( General Gr. Henkel befreit 4000 Gefangene) und Treffen bei Freyburg * (iſtes Korps) den 21ſten . Gefecht bei Buttelt.dt * den 22ſten ( Ruffen und Deſterreicher). Berennung

und Einſchließung von Erfurth den 25ſten (ates

te

8

1

3

$

163

Korpo). Gefecht bei Eiſenady am Hirfelberge * 1813 den 26ſten ( 1ſtes Korps ). Saiern ſchließt fich der allgemeinen Sadje an. Marſch des General Wrede mit Defterreichern und Baiern gegen die Růdzugslinie des Feindes.

Beſchießung der Zitadelle Marienberg von Würg: burg ohne Erfolg den 24ften , 25ſten und 26ften . Beſignahme der Stadt und Marſch auf Aſchafs

fenburg. Gefechte bei Hanau den 28ſten und 29ſten , ſo wie Schlacht daſelbſt den 3often . Stürme um Hanau und Gefcht bei Franefarth den 31ften .

Das Franzffiſche Heer , nur noch 50,000 Mann ftarl, ídlágt ſich durd , und geht bei Mainz über

den Rhein zurůd , November .

Beſignahme von Bremen den 4ten ( General Lettenborn ). Gefedt bei Hochbeim , erobert den gten (Deſterreicher) und dem zufolge Einſchlies ßung von Eaſlel, desgleidjen von Stehl durch Baiern.

Das Schleſiſche und Böhmiſche Heer beziehen Kantonirungen , erſteres am Mittel :, diefes am Dber -Rhein . Beſchießung des Petersberges bei Erfurth den 6ten. Gefedyt mit der Beratung von Dresden bei Großenhann

*

den 6ten . Die Beratung , welche fich

durchflagen wollte, wird zurůdgetrieben. Sie las

pitulirt den 11ten . Die Nordarmee hatte ſich ſchon von Leipzig aus , und die Polniſche von Erfurth gegen das nordweſtliche Deutſchland gewendet.

Legtere war den gten unweit Magdeburg anges

kommen, und ſchlug dieſen Tag die ausgefallene und biß Schönebeck vorgedrungene Beratung in

1

164

1813 die Feſtung zurück. Das 3te Preußiſche Korps nahm bis zı!ın gten Weſtphalen und ftfriesland in Beſik, ließ Weſel einſchließen den 20ſten (Gen. Borſtell), und erſtürmt die feſten Plåtze Doba burg den 23ſten , Zutphen den 24ften und Arns

heim nach Eroberung, deß dortigen verſchanzten Lagers der 3often . Übergang des Kronprinzen von Schweden über die Elbe bei Boißenburg den 24ften . Sturm auf Stade den 25ften ohne Erfolg . Die Beſats

zung zieht freiwillig in der folgenden Nadyt ab. Eroberung der Forts von Carlsburg und Bleren an der Weſermúndung , ſo wie von Curhaven .

Die Franzoſen trennen fidh Ende . M. von den Dånen, und gehen nach Hamburg, leßtere nach Didestohe.

Einnahme von Stettin durch Kapitulation den 21ſten (Gen. b. Plot), ( eigentliche Beſitnahme den 5ten Dezember), und von Danzig den 30ſten , nach viclen Ausfallgefechten und Kämpfen um die åußern Verſdauzungen , den gten Juny, 2often und 21ſten Auguſt, 2ten September, joten Ol: tober. (Sturm auf die Schottenhauſer ), und 2ten

November ( Ungriff auf die Verſchanzungen vor ult -Schottland und Stolzenberg ). Eröffnung der Laufgråben den aften Noveinber und Vollendung der Batterien den 17ten. Uebergabe ſelbſt den Iſten Sanuar 1814.

Dezember. : Gefecht und Eroberung von Bergedorf * bei Hamburg den sten (Gen. Cettenborn). Der

165

Kronprinz wendet ſich gegen die Dänen nach 1813 Hollſtein . Gefecte bei Elmenhorſt * und Lands wehr " , fo wie Befignahme von Lúbed durch Siapitulation den 5ten. Gefechte bei Bornhoft *

und Oldeslohe * den 6ten (Gen. Dårenberg),

bei Seeſtådt f den roten (G. Wallmoden ). Eroberung der großen Schanze bei Vollerwid den joten ( Gen. Dettenborn ). Die Dånen ziehen ſich nach Rendsburg . Waffenſtillſtand

mit denſelben , außer mit den Feſtungen Fries drid sort und Glúdtadt . Erſteres tapitulirt den

19ten , leßteres wird eingeldloffen, und die Bes fagung aus ihren außern Stellungen vertrieben . Es fapitulirt nach vorhergegangenem Bombars dement den 25ften Dezember. Friede und Bünds niß mit Dannemare den 15ten Januar 1814. .

1

Gen. Benningſen maridhirt den joten Des zember von Magdeburg ab gegen Hamburg.

G. Hirſchfeld erſetzt ihn mit Pr. Truppen . Ein noch zurůdgebliebenes Ruff. Korps befteht ein Gefecht mit der Beſabung bei Dodendorf

den 15ten. Ausfall gegen die Preuß. Einſchlies ßungstruppen , der G. Puttlis u. Hirſchs feld gegen Pechau, Gåbø und Wolmirſtådt den 16ten.

Die Gen , Bülow und Winzingerode fal len in Holland ein. Der Erbſtatthalter von Ora nien kommt den 2ten in dem ſchon befreiten Am :

ſterdam an. Ueberfall von Neuß * bei Düffel Düſſel dorf den 2ten, und Gefecht daſelbſt * den 3ten.

Einſchließung von Gorkum den 14ten .

Vertreis

bung des Feindes aus dem Bommelerwaard den 15ten. Die Ruñen erobern Breda und Gerteniden

166

1813 burg, die Englander Wilhelmſtadt den igten. Det Feindeß Angriff zur Wiedereroberung von Breda , wird von dem Ruff. Gen. Benkendorf abges ſchlagen , und die Feſtung durch die Brigade von

Krafft entſeßt, den 20ſten und 21ſten. Růd's zug des Feindes nach Antwerpen. Gen. Bor : ftell wird den 26ſten durch den Nuff. General

Drurk bei Weſel abgelobt, und marſchirt zum Korps nach Holland. Die leichten Korps ftreifen bis Lowen , Brüffel und Mecheln. Kapitulation der Stadt Erfurth den 20ſten,

zur Räumung auf den 6ten Januar. Die Bes fakung zieht ſich auf den Petersberg und die

Ciriaksburg.

Kapitulation von Zamoſt den 22ſten,

Modlin den 25ſten , ( beide von Ruß. Truppen belagert ) , und endlich von Torgau den 26ften, nach Eroberung des Forts Zinna den liten. (Gen. Gr. Lauenkien). Feldzug im Jahr 1814

bis zum Erſten Pariſer Frieden den 3 often May 1814.

Das von der ausländiſchen Bedrückung Frank: reichs befreite Deutſchland bildet 8 Bundes -Korps,

welche fid) den drei Heeren der großen Mådite nach und nach anſchließen , wodurch das Haupt:

heer 260000 Mann, das Schleſiſche 130000 M., die jedoch fehr vereinzelte Nordarmee 170000 M.,

mithin die geſammte Macht am Rhein und in den Niederlanden 56000o Mann ſtark wird. Die Res

167

ſerben, wozu das 4te Preuß. Korps gehörte, be: 1814 trugen noch über 220000 Mann . Außerdem das Deſterreichiſche Heer in Italien , ſo wie das des

Königs oon Neapel , welches den 14ten Januar dem großen Bunde beitritt. Fanu a r .

Rheinübergang des Hauptheers bei Bafel, Lauffen, Schaffhauſen und Fort Louis, von 18ten Dezember v. I. bis iften Januar , ſo wie dieſen

Lag des Schleſiſchen Heers bei Koblenz , Caub und Manheim und Gefecht dabei. Berennung von Kunningen den 22ſten , und Gefecht mit deſſen Garniſon in der Nacht zum

24ſten Dezember. Eroberung der Schloſſer Blas mont und Landskrone den 25ſten . Gefechte bei St. Croir den 3oſten und geſten Dezember . Ers

oberung von Genf den zoſten Dezember. Der Forts Ecluſe den 4ten und Jour den 16. Jan. Gen. Bubna dringt gegen Lyon vor, das Hauptheer ůber Langres nach Trones , und gegen die Aube,

ad Einſchließung der Pläße Neubreijacy, Beds fort, Auronne, Sdilertſtadt , Aurerre , Pfalzburg , Beſançon, Landau, Bitido, Lubelſtein und Lichtens berg den soten . Gefect bei St. Margaerite * den 12ten, bei Lignol den 24ften , und Befebung von Bar ſur Aube den 25ſten .

Bordringen des Schleſiſchen Heers über die

Saar , Morel und Maas durch Lothringen über Nancy , ebenfalls nad) der Champagne. Einſchlie: ßung von Mainz den 6ten ( Ruff. Truppen ), von Saar:

louis den roten, (befcoffen den rgten ), von Thion . ville und Met den 13ten , und Luremburg den

168

1814 19ten ( ifte8 Preuß. Korps ), Erſtůrmung von Tout den 20ſten.

Stavallerie Gefecht zwiſchen Ligny u. St.

Aubin * den 22ſten . Erſtůrmung von Lignn den e3ften

( Ruſſen ). Vereinigung der beiden großen Heere zu beiden Seiten der Aube den 25ften, nach den Gefechten bei Bar ſur Aube * und Lignol den

24ſten . (Der Kronprinz von Würtemberg und die Deftr. unter Gen. Giula y den Marſchall

Mortier ). Gefecht des Sdleſiſchen in und bei St. Diziers f den 27ſten. Eine Ruſſ. Diviſion muß dieſen Ort räumen. Das iſte Korps bricht in dieſen Tagen gegen die Maas auf, abgelößt 1

in der Einſchließung der Feſtungen vom sten, welches bei Koblenz und Neuwied voin 20ſten bis 25ſten Dez. über den Rhein gegangen war.

Treffen des Schleſiſchen Heers bei Brienne O den 29ſten (Blücher u. Napoleon). Aufſtels lung in die Poſition bei Irannes.

മം; ifte

Korps erobert St. Diziers wieder den 3often . Fortſezung der Unternehmungen in den Nies derlanden. Uebergang über die Waal den 5ten und Gefechte bei Hoogſtraten * den siten . (G. Bülow den Fr. Gen. Decaen ) , bei Merrem

O ( Englånder ), und Wyneghem unweit Antwer: pen den 13ten ( 3tes Korps ). Die Engländer ſchließen Bergen op Zoom ein, die Preußen Gorkum >

und Herzogenbuſch, lekteres erſtůrint den 26ſten in

der Nacht. Der Ruſſ. Gen.Winzingerode kommt * den 24ſten bei Lüttich an . " Gefecht daſelbſt * und

weiterer Marſch feines Korps nach Frankreich. 2

1

169

Erftürmung von Wittenberg den 13ten Jan. 1814 bom 4ten Preuß. Korps. Februar. D

02

062

cardi

Vorråden des 3ten Korps unter den Gefecha gegen Ant : ten bei Wineghem * und Merrem werpen den iften und eten . Beſchießung dieſes Planes in Vereinigung mit den Engländern den 3ten , 4ten und Sten. Einnahme von Gorkunt

durch Kapitulation den 4ten.

Dist

Marſch deß 3ten

bi

Korps nach Frankreich , erſekt durch das 3te deuts ( che Bundes - Korps unter dem Großherzog von

abgels

Weimar, Die Brigade von Borſtell bleibt in

Ist

den Niederlanden zurück. Glückliche Unterneh mungen und Ueberfalle der Ruſſiſchen und Preus

2012

.

Bifchen Streif- Korps gegen verſchiedene Plake, mere

wie Kaffel, St. Pole, Doulens 20 bis den 22ſten

Aut

cn. (8

Februar. Gefecht während der Rekognoszirung bon Condé den 25ſten (der Großherz. v. Weimar ). Håufige Ausfälle der Beratung von Ditende. Das Schwediſche Heer unter dem Kronprinzen kommt den 26ſten bei füttich an , und ſchließt die Feſtungen Venloo, Júlich , Grave und Maſtricht

Wars

ein . Gen, Winzingerode kommt den 12ten

Unters

efocus 7 *geld

bei faon an , erobert Soiſſons mit Sturm den 14ten, verläßt es wieder den 16ten, und vereinigt ſich mit dem Schleſiſchen Heer den 17ten bei Epernay. Ankunft des Gen. Bůlow bei faon den 24ften , und Eroberung von la Fere nach vorheriger Beſchießung den 27ſten (G. Lhůmen).

Freis

Schlacht bei Brienne * (la Rothière') den Iſten

DB

ten.

en

Sinh

ojema

1

170

1814 (Felom. BIůcher init Korps der beiden großen

Heere den K. Napoleon ). Verfolgungsgefecht bei Rosnay * den 2ten ( Gen. Wrede u. Fri

mont). Trennung der beiden Heere. Vorråden derſelben gegen Paris, und zwar des Schleſiſchen ,

unter den Gefechten bei la Chauffée den 3ten , bei Chalons * den 4ten , mit Einnahme dieſer Stadt, und von Vitry (Gen Pirch II.) den 5ten

( Iſteß Korps) ; ferner des Hauptheers långs der Seine. Gefechte deſſelben bei Éteron * den 5ten, bei Nogent o den joten , Sturm auf dieſen Drt, ſo wie

Eroberung von Sens den uiten , und endlich Erſtúrs mung von Nogent den 12ten. Treffen bei Couterelles und Luiſetaines o den uzten . Stellung des Hauptheers gwijden Mern und Monterau an der Seine. Napoleons

Vereinigung ſeiner Streitfräfte gegen das Schlei. Heer. Dieſes hat bei Chalons den gten das ate Preuß.

Korps an ſich gezogen , deſſen Brigade von Klůr nebſt zwei Kavallerie - Negiinentern , zuſammen unter dem General o. Rober, die Feſtungen an -

.

der Moſel und kuremburg einſchloß. Treffen bei Champeaubert + den roten ( der Ruff General Ulſufiew ) , bei Montmirail f den uiten (der Ruff. Gen. Saden und das iſte Preuß. Korpo), bei Chateau-Thierry 4 den iäten (iſtos Korps), bei Joinvilliers 1, Champeaubert und Etoges of den 14ten (Ruſſen und das 2te Korps). Růds zug des Heers über Chalons nach der Aube. Der Feind wendet ſich gegen das Hauptheer. .

Gefecte deſſelben bei Mormant ti Grand : Pun + und Billeneuve t den 17ten, bei Montereaut den 18ten.

171

Bereinigung der beiden Heere zwiſchen Trones, Arcng 1814 ſur Aube und Mery den 2oſten. Eintreffen der Ges 1

nerale Roder und Klůr bei Arcy8 den 21ſten , nachdem ſie den 15ten durch das 4te Deutſche

Bundes : Korps vor den Feſtungen abgelöſt wors j

den waren . Vordringen des Feindes. Gefecht des Schleſiſchen Heers bei Mery ſur Seiner welcher Ort diefſeits des gluſſes behauptet wird.

31

Vertheidigung von Troyed durch das Hauptheer

#

den 23ſten, und Räumung dieſer Stadt den 24ſten. Das Schleſiſche Heer geht bei Arcys und Plancy auf das rechte Ufer der Aube, und mars

ſchirt aberinals über Sezanne und la ferté ſous Jouarre gegen Paris , ben 25ften. Der Feind

folgt nach der Marne.

Gefecht der Avantgarde

des Schleſiſchen Heers und des 2ten Korps bei

Gué au Tréme fund Beauvalf unweit Meaux , den 28ſten. Rückzug auf la ferté Milon . Das Hauptheer , ſchon auf den Rådmarſch nach Langres begriffen , geht wieder zur Offenſive über.

Angriff auf Bar ſur Aube + den 26ſten.

Schlacht dafelbſt * und Einnahme dieſes Arts den

27ſten . Gefechte bei la ferté ſur Aube * den 28ſten, Må rz :

bei Laubreffel * und Guillotiere * den 3ten , bet Trones, nebſt Einnahme deſſelben den 4ten.

Die Generale Bülow und Winzingerode erobern Soiſſons den 2ten. Rekognoszirung und Kanonate der Avantgarde des Schleſiſchen Speers

bei May , und Rückzugsgefechte bei Mareuil den

172

1814 2ten , bei Neuilly und Nampteuil den 3ten (2tes Korps). Růdgang über die Aisne bei Soiſſons den 4ten . Vertheidigung deſſelben den 5ten und 6ten. Verluſt von Rheims den 5ten, und vers geblicher Angriff auf daſſelbe den 7ten (der Ruff General Zettenborn und der Preuß, General

Fagow mit Landwehr und Erſatztruppen ). Treffen bei Craone f und Rdumung von Soiſſons den 7ten (General Saden). Vertheidigungs - Schlacht bei faon * den roten, und Gefecht daſelbſt * den II ten . Einnahme von St. Quentin den 11ten (der Rufliſche

Oberſt Geismar).

Erſtůrmung von Rheims den

12ten ( die Generale St. Prieſt und Sagow ). Napoleon wendet ſich gegen das Hauptheer , und greift unterwegs die eben genannten Generale bei Rheims an, Gefecht daſelbſt → und Verluſt dieſes Arts den 13ten.

Das Schleſiſche Heer

folgt , und geht unter Gefechten den 18ten und 19ten bei Berry au bag , ABfeld la ville und

Pontavert über die Pione. Wiederbelegung von Rheims den 19ten .

General Bülow belagert

Soiſſons , und låßt es den 23ſten und 24ſten beſchießen. Gefecte des Hauptheers bei Provins + den 16ten, bei Vertus +f den 18ten . Der Feind geht bei Planch über die Aube , und wird vom Hauptheer angegriffen. Sdlacht bei Arcns ſur Aube den 20ſten . Der Feind behauptet fich , ſo wie auch ſeine Arriergarde in dem Treffen am 21ſten, nachdem Napoleon mit dem Heer nad) Vitry abmaridhirt iſt, um im Rücken der Bers

bündeten zu operiren . Die Korps von Marmont

173

-

und Mortier bleiben zur Dedung von Paris 1814

zurüc . Das Hauptheer folgt dem Feind nach Vitry. Vertheidigung deffelben den 22ſten und 23ſten durch den . Preuß. Oberſt -v. Schwich ow . *

ch Gefecht bei Somepuis * mit der feindlichen Urriergarde

TU

inÅ

den 23ſten.

Marſch Napoleons nach St. Diziers,

gefolgt von den Generalen Winzingerode und Cettenborn .

Vereinigung der beiden großen

Heere und Marſch derſelben auf Paris. Der Feind , ſchon über St. Diziers hinaus, nähert

of ſich ſeinen Feſtungen. In Lothringen organiſiet fich der Aufſtand der Einwohner. Der General Durutte , Kommandant in Metz, ſprengt die Einſchließnngslinie, entſetzt Thionville den 25ſten , Luremburg den 26ſten , Longwy den 28ſten , ver : einigt ſich mit den dortigen Garniſonen , und į marſdirt auf Verdun den 29ſten und 3oſten. Der Prinz Biron von Curland marſchirt mit

Nuſſiſchen und Preußiſchen Erſatztruppen , nebſt einer Heffiſchen Brigade , gegen ihn, nnd nothigt ihn wieder zum Rückzug nach Mek. --- Napoleon hatte ſich plößlich gegen die Generale Winzingerode und Tettenborn gewendet , fie bei St. Diziers unid Dafy mit Uebermacht gedrangt, den 26ſten, unv gegen

Vitry anrückend dieſen Platz ohne Erfolg aufges fordert, den 27ſten. Auf die Nachricht von dem Marſche der Verbündeten gegent Paris eilte er ihnen in Gewaltmarſden , jedoch auf dem Umweg über St.

Disiers und Daſin nach. Unterdeſſen waren eins

3

zelne Abtheilungen der Korps von Marmont

.

und Mortier nacheinander aufgerieben worden ,

174 ,

1814 in den Gefechten bei Fere . Champenoiſe und Etoges den 25ſten ( Ravallerie der Verbündeten ), bei la forté gaucher und Coulomiers den 26ſten ( iſtes und 2tes Korps). Uebergang über die Marne

bei Trilport und Gefecht den 27ſten ( General Horn ). Gefechte bei Claye * , Ville de pariſis * und Montſeigle * den 28ſten ( Iftes und 2tes Korps). Schlacht bei Paris * den 3often ( die

beiden verdündeten Heere) und Kapitulation deta felben in der Nacht zum 31ſten . Einzug in Paris

den 31ſten.

Ankunft des Franzöſiſchen Heers

an dieſem Tage in Fontainebleau. Die Deſterreichiſche Südarmee , durch Abthei:

lungen des Hauptheers gebildet , war in dieſem Monat wieder zur Offenſive übergegangen , und gegen Lyon vorgerudt. Gefedyt bei Maçon * den #

gten , in welchem der Marſchall Auger au zus rúdgeſchlagen wird. Vertreibung defſelben aus

der zur Vertheidigung vort Lyon genommenen Stellung von Limoneſt den 19ten, und Beſißnahme von İyon den 21ſten .

in den Niederlanden fortgefegter Feſtungskrieg mit dem Franzöſiſchen General Maiſon. · Dere felbe greift Dubenardo vergeblich an den 5ten

(vertheidigt durch den Dberſt hobe). Ungriffe:

gefechte auf Courtray * und Sweweghem * den 7ten ( Brigade von Borſtell und Sachſen ). Die Franzoſen råumen Courtray in der Nacht.

In Verbindung mit Maiſons Unternehmungen gleichzeitiger großer Ausfall aus Antwerpen und Bewegungen der andern eingeſchloſſenen Feſtungos

175

befakungen . Sturm der Engländer auf Bergen op 1814 Zoom † in der Nacht zum gten . Die großen Ausfélle 1

aus Oſtende den 12ten und Antwerpen den 17ten werden

zurůdgetrieben. Angriff auf Maubeuge † und Beſchie: fung defjelben den 23ſten. (Der Großherzog von Weiamr). Der Feind überfällt Gent und vereinigt ſich mit einem Theil

der Garniſon von Untwerpen den 25ſten. Vereinigung der verſchiedenen Korp8, um dem Feind den Růd : weg zu verlegen, und Heranziehung des Generals Wallmoden mit der Ruſſiſch - Deutſchen Legion , 1

1

welche den 18ten Februar von der Elbe nach 1

dem Rhein aufgebrochen und den 27ſten ð. int

3

föwen angekommen war. Gefecht bei Sweweghemt (Der General Chilemann) und Vertheidigung vont Tournan * gegen den bei dem vorgenannten Ort durdya gebrochenen Feind den 31 ſten . Kapitulation von

.

+

Küftrin den 7ten . April und M a y .

Napoleon wird vom Senat in Paris des Zhrons entfekt den 2ten , und entſagt demſelben den itten , nach dem Uebergang des Korps von

Marmont den 4ten. Konvention mit der pro viſoriſchen franzöſiſchen Regierung den 23ſter April, in Folge deren die noch nicht eroberten Feſtuna gen in den Niederlanden und in Deutidland úber :

geben , die åbrigen eingeſchloffenen Feſtungen in Frankreich) bis zum Frieden befekt werden. Glos gau kapitnlirte ſchon den roten April. Gefechte wahrend der Belagerung deſſelben den 2ten , 8ten , Ioten September und Toten November 1813,

29ſten Januar und Iiten Februar 8. F. Maing

176

-

1814 vom 5ten deutſchen Bundes - Korps unter dem Herzog von Roburg und einer Diviſion Preu :

Biſcher und Bergiſcher Truppen unter dem Gen.-lt. Hůr:erbein eingeſchloſſen , wird, ſo wie Fülich den 4ten, Weſel ( eingeſchl. vom Gen. 6. Puttlig ) den

Toten , der Petersberg und die Ciriaksburg (vom G. 8. Dobrchů B eingeſchloſſen ) den 16ten May, franzoſiſcher Seite geråumt. Magdeburg belagert der Gen. Gr. Lauenbien . Gefechte mit der Beſakung den 4ten und 12ten Januar, gten Fe:

bruar und iften April. ben 14ten May.

Die Räumung erfolgte

Gefechte vor Hamburg den 13ten,

20ſten und 25ſten Januar. Angriffe auf die Wilhelms ; burg den gten , 17ten und 23ſten Februar. Gefechte den 24ſten und 28ſten Februar , so wie den 5ten, 6ten

und uiten März. Waffenſtillſtind den 25ſten April und Ndumung der Stadt den 25ſten May.

Feldzug im Jahr 1815 bis zum Zweiten Pariſer Frieden den ten November 8.

Die Europåiſchen Mächte gegen Napoleon nach deffen Wiederbemachtigung des Franzöfiſchen Zhrons deu 20ſten Mårz. Såmmtlich zum Krieg bereite Streitkräfte ber Verbündeten : Eine Million und 39000

Krieger. Davon waren im Monat Funi in der erſten Linie an den Grenzen angekommen

800000 Mann mit 2000 Geſchůben , in fols gender Art vertheilt : 1)

1

177

1) Die Deſterreichiſchen Korps in Italien 1815 unter den Generalen Frimont u. Bianchy 100000 M.

2 ) Die Schweizeriſche Neutralităto-Armee unter dein Gen. Bachmann

36000 M.

3) Das Oberrheiniſche Kriegsheer unter dem Feldmarſchall Fürſten 6. Schwarzena berg , beſtehend aus Deſtr. und den Süds 240000 M. deutſchen Truppen -Korps e ſch ini heer unter rhe gs ie tel s Kr 4 ) Da Mit al Grafen Barclay de dem Feldmarſch Dolly, beſtehend aus den Ruffiſchen Truppen 160000 MM .

5 ) Das Niederländiſche Heer unter dem Herzog von Wellington, nåmlich : 40000 Engländer, 30000 Niederländer, 20000 Has nobraner , 7000 Braunſchweiger und 3000 100000 M. Naſſauer, zuſammen

6) Das Niederrheiniſche Beer unter dem Feldm . Fürſten Blücher 6. Wahlſtadt. Chef des Generalftaabs , Gen. der Infanterie Graf 4. Gneiſenau . General : Quartiers Meiſter, General:Major 3. Grolmann. . ) In der erſten Linie 164000 M. und zwar. Preuß. Truppen : 139 Bataillone,

148 Schwadronen , 7 Pionier : Kompagnien und 144 Batterien , zuſammen 138000 M. mit 384 Geſchůßen,

nämlich : Iſtes Preuß. Korp8, Gen. Lt. v. Zieten. Chef des Generalftaabó: Dberſt . Meidoes 19

-

!

1815

178

Brigade-Chefs, die Generale 8. Steinmet, Pirc II., Jagow und Gr. Henkel v. Donner mort . Die Kavallerie, Gen. lt. v. Roder. Die Artillerie, Db.lt fehmann. 2tes Preuf. Korpe, Gen.sft. b. Pirch I.

( interm .) Chef des Generalſtaabs, Oberſt V. Uiter. Brigade: Chefs, die Generale v.

Tippelsfirch (interm.), Krafft, Brauſe und Bore (int. Dberſt v. fangen ). Die Kavallerie , General v. I årgaß. Die Urs tillerie, Oberſt - Leut. v. Rohl. 3te8 Pr. Korps, Gen.-lt. v. Zhilemann.

Chef des Generalſtaab8, 26. v. Clauſew ito Brigade-Chef8 , General v. Borke,, und die Oberſten 6. Kempben , fuď und Stålps

nagel (interm.) Die Kavallerie, General 6. Hobe. Die Artill., Db. 1. Mon haupt. 4tes Preuß. Korps, General der Infanterie

Graf Bülow v. Dennewit. Chef des Generalftagb8 , Gen.-Maj. 6. Valentini. Brigate : Chefe , Gen.- feut. v. Hade , die Gen. 6. Ryriel , 0. Lofthin und interm.

Dberit Hiller von Gertringen. Die Kavallerie, Sr. A. H. der Prinz Wilhelm von Preußen. Die Artillerie, General u. Braun.

Das Norddeutſche Bundes: Korps, ſtart 26000 Mann , biß gegen Ende Juny unter dem Gen. der Inf. Gr. kleift v . Nollens

dorp, ſpåter unter dem Gen. Lt. Di Hade.

179 b ) Preußiſche Truppen in der zweiten finie.

1815 1

1) Das Garde- und Grenadiers Korp8 unter

I

dem Gen.-ft. Herzog Karl 6. Medlenburg. ſtart 14000 Mann . 2) Das 5te Armee - Korps unter dem Gen. D.

Inf. Grafen Yorď v. Wartenburg , ins terimiſtiſch befehligt vom Gen.-Maj. v. Zies linsky, 35000 Mann. 1

3) Das 6te Armee Korps unter dem Gen. d.

3

Inf. Gr. Lauen gien

35000 Mann.

4 ) Das Rheiniſche Landwehr-Korps unter dem General 6. Sagow , beſtehend aus 8 Res gimentern Infanterie, 20000 Mann. Beſazu ngstruppen in den Feſtungen nebſt 5)

DI

I

1

F1

. Wittenberg ,

der Garniſon bon furemburg unter dem :

Gouverneur deſſelben , Prinzen kudwig v. Herren - Homburg, 22000 Mann. Summa der Preußiſchen Truppen in der zweiten Linie :

126000 Mann .

Summa der ſåmmtlich von Preußen ges

ſtellten Streitkräfte : 264000 Mann und 608 Feldgeſchüße in 76 Batterien vertheilt, wovon jedes der 6 Urmee - Korp8 12 , und das Garbe- und Grenadier -Korp8 4 Batterier bei fich hatten. Belagerungsgeſchůße wurden

nachgeführt von Weſel 60 Stück, außer 100 Engliſchen und den aus den eroberten Feſtung

gen benugten Geſchüßen .

180

1815

Ereigniffe des en Niederländiſch und Niederrheiniſchen Seers. Funy.

Den 15ten. Feindlicher Angriff der Kantos nirungen des iften Preuß. Korps , welches die Sambre- Uebergånge bei Chatelet, Charleroy und Marchienne vertheidigt, und ſich unter beſtändigen Gefechten , wie ba Gily und Goſſelies in die Stellung hinter Fleury zurůdzieht. Den 16ten. Verſammlung der drei erſten Preuß. Korps in der Stellung hinter dem Lignys Sach, und feindlicher Angriff dagegen. Schlacht bei figny und St. Amand f. Kudzug nach Wavre. Treffen einiger Korps des Niederlåndiſchen Heers bei Quatre : Bras * , Es behauptet fich, und marfdirt rich verſammelnd den 17ten unter dem Arriergardengefecht bet Quatres Bras in die Stellung bei Waterloo. Den 18ten . Seindlicher Angriff auf dieſelbe. Schlacht bei Belle Alliance. Rechtbabmarſch des 4ten und dann des iften und aten Preuß. Korps 3

von Wavre gegen die rechte Flanke des Franzos fiſchen Heers. Antheil an der Schlacht bei Belle

Alliance. Niederlage und Flucht des Feindes, ſo wie unausgefekte Verfolgung deffelben, durch den Prinzen Wilhelm von Preußen und General Gr. 9. Gneiſenau. Während deſſen erſcheint das feindliche Korps von Grouchy oor Wavre.

Urriergardengefecht des im Abmarid Begriffenen

181

aten Preuß. Korp8 mit demſelben ( G. u. Brauſe). 1815 Derſelbe folgt dem Marſch deß Korps. Das Zte

ed

nimint das Gefecht auf und vortheidigt Wavre.

$

Den 19ten. Treffen des 3ten Korps bei

+!

gånge über die Dyle bei Limilette , Limale und Bierge. Růdgångige Bewegung des 3ten Korps

Wavre. Der Feind erzwingt die andern Uebers

nach fowen .

Růdzug des Feindes am Abend

über Gemblour nach Namur. Die Reſte des großen Franzöfiſchen Heers waren am Morgen bei Charleroy über die Sambre gegangen , und fekten ihren Rüdzug auf faon fort, von den 0

verbündeten Heeren verfolgt. ubmarſch des aten

*

Preuß. Korps gegen Grouchy in der Richtung

1

über Lemplour auf Namur, und des 3ten über Gemblour eben dahin.

Den 20ſten. Verfolgungsgefechte des aten und 3ten Korp8 zwiſchen Geinblour, Lemplour und Namur.

Beſtürmung und Einnahme dieſer

Stabt. Růdzug des Korps von Grouchy åber Dinant, Rocroy und Rethel auf Soiſſons. Bee rennung und Einſchließung von Maubeuge durch Kavallerie des 4ten und der Sten Brigade des zweiten Korps, ſo wie

den 21ſten von Avesnes durch das ifte Korps. $ Ausfallgefecht. Beſchießung und den 22ſten Kapitulation dieſer Feſtung. Napoleon entfagt an dieſem Lage zum zweis >> os termal dem Zhron.

182

1815

Den 23ſten und 24ften . Einſchließung von Sedan und Bouillon purch das Norddeutſche Bundeskorps, unter dem G.-£t. v. Hade, ſo wie von Longwy durch die Garniſon von Luxemburg, ferner von Maubeuge , Landrecy , Philippeville, Givet und Charlemont, Rocroy und Marienburg durch das 2te Preuß. Korps. Sr. R. 5. Ber Pring Auguſt 6. Preuß. übernimmt den Oberbefehl über dieſe beiden Rorps. Einſchließung von Valenciennes , Condé und Que&noy vom Niederländiſchen Korp8 des Prinzen von Oranien. Beſchießung und Eins

nahme von Guiſe durch das iſte Preuß. Korps. Marſch des Niederländiſdren Heers auf Cambray. Den 25ſten. Berennung von la Fere ( iſted

Preuß. Korps). Erſtůrmung von Cambray durch eine Engliſche Diviſion. Den 26ſten . Sedan beſchoffen , kapitulirt. Die Beſaßung zieht ſid, in das Schloß zurüd.

Erſtürmung von Peronne durch eine Engliſche Diviſion . Beſchießung von la Fere und fortges febte Einſchließung deſſelben durch Truppentheile der iſten Brigade. Den 27fteri. Gefecht des Iſten Preuß. Korps bei Compiegne, Gen. 6. Jagow behauptet fich . Verfolgung des Feindeß über Crespy. Gefedite deb 4ten Korp8 bei Ereil und Senlig. Erobes A

rung des lettern Drts.

Den 28ſten . Gefechte des iften Korps bei Billers -Corterets (Gen. Pirch II.) und Namps teuil ( General Fagow ).

183

11

Den 29ften. Gefecht des 4ten Korps bei 1875 Goneſſe ( Prinz Wilbelin von Preußen mit der Avantgarde). Verfolgung des Feindeß bis Paris. Einſchließung von Mezieret , ſo wie Erftůrniung von Charleville vom Norddeutſchen Bundeskorps. Beſchießung von Maubeuge.

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Den 3often . Einſd ließung von Montmen Stellung des ( Norddeutides Bundeskorps ). feindlichen Heers vor Parie. Die Preuß. Sorps,

ihm gegenüber , erobern das Dorf Aubervilliers , fd ließen St. Denys ein , und treiben die ausfala lende Bejagung deſſelben zurück. Rechtsabmarſch der Prenſen , Uebergang über die Seine bei Urgenteuil, und July

den iſten Vorrücken auf deren linken Ufer gegent Paris. Avantgardengefecht des 4ten Korps bei

Berrieres und Verſailles + und des 3ten Korps

bci Marly *. Uebergang deß iften Korps bei le Menil über die Seine, abgelöſt in der Stellung vor dem Montmartre von dem Niederländiſchen

Heer. Førſt Blůcher in St. Germain , der Herzog v. Wellington in Goneſſe. Berdhießung von Longwy in der Nacht zum

aten. Gefechte des iften und 3ten Korps bei

Meudon * , Sevres ** und Iffy * , mit Vertreibung des Feindes aus ſeinen dortigen Stellungen, Den 3ten . Gefecht bei Iiy * Des Feindes

184

1815 Unſtrengungen zur Wiedereroberung dieſe8 Dorfet find vergeblich. Sein Ridzug bis an die Bar: rieren von Paris.

Kapitulation von le Quesnoy . 6

Den 4ten. Konvention zur Uebergabe von Paris , und Abmarſch des Franzöſiſchen Heerd bis hinter die foire.

Den 5ten . Das Niederländiſche Seer befeßt ben Montinartre, und

den 6ten das iſte Preußiſche Korp8 11 Bars rieren von Paris.

Den 7ten, Sten und gten. Einzug der vers bündeten Heere in dieſe Franzöſiſche Hauptſtadt. Anfang der Belagerung von Maubeuge, und den irten , Kapitulation dieſer Feftung. Den 14ten. Gefecht des Einſchließungskorps pon longwy + init den ausgefallenen Garniſonen von Metz und Zhionville. Verwandlung der Einſchließung in eine bloße Beobachtung. Den 21ſten . Abinarſch deß iſten Preuß. Korps von Paris zur Belagerung von Laon und la Fere, Den 23ſten.

Beſchießung und Einnahme von

fandrech durch Kapitulation . Den 28ften. Desgleichen von Marienburg. Auguft. Den Sten . Desgleichen von Philippeville und den roten , der plåge Mezieres und Laon ( an ben Gen. Pird II. vom iften Preuß. Korpo ).

in

Den riten .

185

Longwy wird wieder son der 1815

inzwiſchen verſtärkten Garniſon von Luxemburg eng eingeſchloffen und belagert. Den 12ten. Kapitulation mit Valenciennes. Die Befaßung wird entlaſſen , und die Bürger befeßen die Feftung. Den 16ten. Beſchießung und Einnahme von Rocroy , ſo wie

den 2often des Schloſſes von Sedan durch

* Kapitulation. September.

#

.

16

M

Den irten . Die beiden Givet, der Mont d'Haure und fort de Vignes, ſo wie die Zitadelle von Mezieres werden nach verſchiedenen Ausfall: gefechten den Preußiſchen und Deutſchen Truppen übergeben . Anſtalten zur Belagerung von Chara lemont bis zum 2often. Dann Waffenftilſtand. Den 14ten. Erſtürmung eines Außenwerks, die Redute la Bourgogne bei Longwy, und den 15ten, Kapitulation dieſer Feftung. Ers furmung von Medy Bas bei Montmedy, und den 19ten , Beſitznahme deffelben durch Kas pitulation.

3

Den 21ſten . Das inzwiſchen herangezogene 6te Preuß. Armee : Korps kommt bei Paris an .

186

Dab Dbers und Mittelrheiniſche Heer.

1815

Juny. Den 20ſten . Anfang der Feindſeligteiten vor fans dau und Vorrücken gegen Paris. Den 23ſten . Gefecht und Erſtärmung von Saare

brůd * und Saargemünd * (Baiern ). Den 24ften . Gefecte bei Rieder 6Dttersbad • ( Würtemb.), und

1

den 26ften . Bei Sur * und Selge (Würtemb. u. Deſtr.) Einſchließung von Manningen nach den Ges

fechten in Burgfelden * , Bourglibre " , Neudorf , Håfingen * und Trois maiſons *, und den 27ſten . Gefecht bei Donnemarie

(Deſtr .) +

Den 28ſten . Creffen bei Straßburg * ( Kronpring von Würtemberg ).

Den 29ften . Gefechte bei Chavannes und Wits telheim * nebſt Einídließung von NeusBreijad (Deftr .) +

July. Den aften . Gefechte bei Beſancourt

und Ches

premont *.

Den 2ten . Bei Montbeillard nebſt Eroberung des felben (Deſtr.)

Den zten. Strieg mit den bewaffneten tandleuten und feindlichen Partheigångern im Obers uuo Mittels

Elſaß, in der franche Comté und in Burgund. Eins ſchließung von Pfalzburg. Gefecht und Eroberung von Chalons ( Ruffen ). Den 7ten. Gefecht bei Montmirail * (Nuſen) und Bemadhtigung des Schloſſes Thierry (Baiern ). 1

1

Den Sten . Sefecht bei Bedfort *.

Den joten . Eintreffen der beiden Heere bei Pas rif.. -- fortwährende Einſchließung der Feſtungen im Elfas und am Rhein, so wie Belagerung von Auronne

187 und Túnningen , und Befißnahme diefer Plabe durd 1815 Kapitulation den aften Auguſt ( Erzh . Johann und Herzog von SadſensSoburg). Einſchließung von eb,

Thionville, Berdún , Saarlouis und Soiffons durch Ruſſiide Truppen. Lebteres kapitulirte den 14ten Aug.

8

Das Deſterreichiſche Keer von Dber- Italien im ſüdlichen Frankreich.

*N

Im Funy . Den 15ten . Eröffnung der Feindſeligleiten . Den 21ften . Gefecht bei Meillerie

Den 22ſten , Gefecht bei Ceſanne *. Den 27ſten . Gefechte bei Bauton , Conflans , Bonneville * und Hospital * July.

at

Bom aften bis 7ten . Hebergang über das Juras Geburge und Bemachtigung der dortigen Paffe nach berichiedenen Gefedyten ' von abwechſelndem Erfolg . Erſtúrmung der Verſchanzungen beim Fort l'Ecluſe. Gefechte bei Chatillon , Djonor und la Crotte. Bes

1

ſchießung und Eroberung der Dorftådte von Grenoble, und des Forts l'Ecluſe. Den gten .

Befißnahme von Grenoble durd kas

pitulation .

Den 10ten. Eroberung des Brückentopfo bei Maçon. Bom 14ten bis . 17ten. Beſißnahme von Lyon, und den 20ſten . Bon Beſançon .

Einſchließung ' von Landau und Bitſch , unter dem Dberbefehl des Erzherzogs Karl, durch den Gen.-Maj. . Krauſencď mit den Preußiſchen

Truppen der Garniſon von Mainz. 1

Alle verbündeten Heere kantoniren in dem ers

oberten Frankreich bis an die Loire, während der

188

1815 Monate July, Auguſt, September und Dktober, bis zum Frieden. In Folge deſſelben blieben das von zur Befaßung in Frankreich und von 17 Grenzs feftungen deſſelben 150000 , vom Jahr 1817 an , 120000 Mann unter dem Herzog von Wellings ton zurüd , und bis Ende des Fahrs 1818 das

felbft ſtehen . Preußen gab dazu 30000 und vom Fahr 1817 an , 25000 Mann, welche unter dem

Gen =lt. Gr. v. Zieten , die Feſtungen Sedan, ( Saptq .) Mezieres, Montmedy, Longwy. u. Thions ville befekten .

į

33.nffdig在 c

191

Kegierung 8 : Periode des Kurfürften George Wilhelm . I.

Nåbere Nachrichten über die Brandenburgis iden Iruppen dieſer Periode.

Von den im Jahr 1623 beibehaltenen Truppen,, hatten ſich nach einigen Jahren viele Leute wieder berlaufen , weshalb neue Werbungen angeſtellt wers den mußten , durch welche man denn auch, und zwar

vorzüglich durch die Thätigkeit des Oberſt-leutnants Conrad u. Burgsdorf 5 Kompagnien oder 600 Mann zu Roß und 19 Kompagnien , worunter eine Kompagnie Kurfürſtlicher leibgarde, oder 4000 Mann

zu Fuß zuſammen brachte. Hiermit 30g George Wilbelm im Jahr 1627 nach den von den Schweden bedrohtert Preußen .

Spåterhin ſollte das Heer nad dem Plan des

Miniſters Schwarzenberg bis auf 25000 Mann vermehrt werden , wozu auch ſchon die Werbungen angeſtellt wurden. Der patriotiſche Burgsdorf wiederrieth jedoch die Aufſtellung dieſer, nur für das

Kaiſerliche Intereſſe süßlichen, dem Lande aber bloß

192

iäftigen Truppenmaſſe, weshalb man einen großer Zheil davon wieder entließ.

Die Leibgarde beſtand

tm Jahr 1632 aud 5 Kompagnien des don Burgos dorffden 1631 errichteten Regiments von 12 Kom: pagnien , jede von 195 Kopfen. Im Jahr 1638 muſterte der Kurfürſt fein Heer, mit welchem er Abs fichten gegen Pommern hatte , bei Neuſtadt Eberse walde. Es beſtand au$ 2900 Reitern und 8000 Mann Fußvolt unter dem Befehl del General-Ma jors v. Klibing. Darunter befand ſich die Leib garbe zu Fuß , bloß 78 Mann ſtark , als die ifte

Kompagnie des 1300 Mann ſtarken Regimento

Burgsdorf. Sie ward aber noc in dieſem Jahre mit der 4ten Rompagnie deſſelben vermehrt und auf 145 Mann gebracht. Die beiden folgenden Jahre wurden von den

Truppen wieder viele Leute entlaffeil, und Viele vers liefen ſich ſelbſt , weil ſie im Ganzen ſehr unregels måßig gehalten und bezahlt wurden . Im Jahre 1628 koſteten die Truppen , welche 1627 nad Preus Ben marſchirt waren , den dortigen Stånden jährlich 1,067,550 Gulden, 100 in Preußen geworbene Pferde

monatlich 4100, 3 Hauptmannſchaften Preußiſches Fußvolt 7000 Gulben ; ferner : 1000 Dienftpflichtige zur Dedung der Grenzen, per Mann tåglich 10 Gros

ſchen, 10000 , und 2000 aufgebotene fandleute per Mann tåglich 4 gGr., 8000 Gulden Preußiſch Geld monatlich. In den Marken fing die unregelmäßige Verpflegung der Zruppen am früheſten , und zwar ſchon im Jahr 1623 an. Da auf regelmäßigem Wege dazu teine Beiſteuer zu erlangen war, ſo wure

dra die Truppen nach dem damals allgemein einges fährten

193

führten Gebrauch auf beſtimmte Ortſchaften anges

wieſen , von welchen man den Unterhalt auf eine * gewaltſame Weiſe erzwang. Entwederfand Naturale e Verpflegung Seitens der Wirthe ſtatt, oder die Trups pen wurden halb in Geld und halb in Natura vers e pflegt. In beiden Fällen ſtanden ſich die gewinna fůchtigen Hauptleute am beſten , indem ſie dadurch

# Gelegenheit zu Erpreſſungen erhielten. Man nahm

Hauch von den Ortſchafter andere Dinge von Werth , # machte ſie zu Gelde , und ſchaffte davon die Unters

haltb - Bedürfniſſe an . So beklagte ſich Konrad v. E Burgsdorf 1639 gegen den Grafen Schwarzens #berg , daß von Rúſtrin und Frankfurth a. d . D.

# nichts zu erhalten ſei, und werde er allee, von wels cher Art es auch ſei, annehmen, und in Kůſtrin zuin Verkauf auf einen Haufen bringen laſſen. Es kaufte n! jedod) Niemand etwas ab , weshalb aud), weil aus Kriegsbefehlshaber aus. " ) Seit dem zjáhrigen Kriege wurden dieſe bei der

Infanterie und Kavallerie nur aus dem Adelſtand genommen . Ein bürgerlicher durfte reglernentómåßig hier erſt nach

einer zwölfiáhrigen

ausgezeichneten

19 Dienſtzeit zum Offizier in Vorſdlag gebrad )t werden. Beiin Artillerie- und Ingenieur: Korps fiand ihnen

til aber dieſe Beförderung in der Regel offen, da hiera zu eine wiſſenſchaftliche Bildung erforderlich war, und ein ſcharfes Eramen vorberging. Bei den erſt of genannten Waffen traten dagegen die jungen Edels

hey leute, faſt noch Kinder, und zum größten Theil völlig homein unwiffend mit der fidhern Anwartſchaft zur Offiziers * Beförderung als Fahnenjunker ein. Um die Aeltes tyſten derſelben im Voraus ihrem fünftigen Stande

Pengen nåher zu bringen, wurden ihnen ſilberne Ported'Epées * ) Betrachtungen über die Friegstumſt 16.

372

und darauf ein Patent gegeben , alb Porte d'Epde Fähnriche.

Das Angiennetåt8 - Syſtem wurde zu dieſer Zeit nur bis zum Hauptmann ſtrenge feſtgehalten . Höher hinauf traten ſchon häufige Ausnahmen ein . Die 2

gemachten Erfahrungen überzeugten den König ſehr balb von der Nothwendigkeit Verdienſte und Talente

hervorzuziehen . Schon die Heerführerſtellen wurden hin und wieder ohne Rückſicht auf Unziennetåt befekt, wovon die Generale Wedell und Fint bekannte Beiſpiele ſind. Von ungewöhnlich ſchnellen

Beförderungen werden hier nur genannt : der Genes ral Winterfeld , weld )«r zweimal eine Charge gang

überſprang , und der Db.-lt. Wafeniß , der auf Seidligens Empfehlung auf dem Schlachtfelde von Zorndorf vom Rittmeiſter gleich zum Oberſt Leutriant avanzirte . *) Unſtreitig ſpornen folche Bez lohnungen die Ehrbegierde måchtig an , und find dem

Staat erſprießlich , wenn ſie, wie in den hier genann: ten Fällen, folche Männer treffen . * ) In der Schlacht bei Zotndorf verrichteten die Garde di Korps unter Anführung des

Sitemeiſters

6. Baleni ,

Chaten, die ſelbſt Seidlig als außerordentlich bewunderte. A16 der Sönig lekterem auf dem Schlachtfelde für den Sieg

dieres Cages dankte, berficherte dierec in jeder Hinſicht große Reld, daß įwar die ganze Kavalerie fich ſehr brab gehalten, die Garde dű Korps aber , unter dem Mittmeiſtet y. Watts mit Wundet gethan , und daß dierer beronders Dank und Beldonung verdient. Gut ; ragte det Sönig , fő will ihn jum major machen . Seidlik verſicherte , dies ren nicht genug. Der Sönig erwiederte, nun er rod DberfsLeutnant reyn ! allein Seidlik behauptete, auch dies ren noch nicht genug ; worauf der sönig fich unwillig umdrehte uud ſagte : Ei was , zum General tann ich ihn doch nicht machen !

Waten ik wurde inot gleich narh der Schlacht zum Oberſt: Leurnant avansire.

373

Ein anderes Mittel den Trieb nach Auszeichnung zu befördern, war die Ertheilung des Militair : Vers dienſtordens. Dieſer wurde jedoch nur ſparſain ges : geben. Im ganzen zjährigen Krieg erhielten ihn .

nur 72, im Kriege von 177 ſchon 59, und freilich auch bei den Revuen 51 Offiziere. Als eine Beſons derheit wird hier noch benterft , daß erfi iin Fahr

1786 einige Offiziere den Verdienſtorden für die 3

Schlacht bei Leuthen erhielten, nämlich : der General

Röder und die Oberſten Barbeleben, Schwerix und Bork.

Sonst wollte der König die Anſicht nicht aufs kommen laſſen , daß jede nicht ganz beſondere Auss

zeichnung belohnt werden müſſe. Er åußerte bics unter andern dem Herzog von Bevern als ihm dieſer nach dem Treffen bei Neidenbach mehrere DF fiziere zur Belohnung in Vorſchlag brachte, ungeach tet dies Treffen von der Art war, daß es dem Her

jog wie den Truppen zum höchſten Rubin gereichte.

Dies Unerkenntniß ward indeſſen dem Heer im Aus gemeinen nach jedem günſtigen Ereigniß auf eine ſehr ermunternde Weiſe' gewährt. Die deshalb er: laſſenen Parolbefehle ſchloffen jedesmal mit den Wor:

ten : ,,der König rey gewiß, daß der Ruhm und die Ehre der Preußiſchen Waffen und die Sicherheit des

Staats beſtehen würden, fo lange noch die Difiziere lebten, welche bei dem vorgefallenen Treffen ſo viele Bravour gezeigt hatten . " Außerdem blieben aber auch

einzelne ausgezeichnete Handlungen dem König un bergeffen . Wenn er ſie auch nicht auf der Stelle be:

lohnte, ſo geſchah dieß doch wohl noch nad Fahren ,wo bon ſehr zahlreiche Beiſpiele ſprechen. Bei der Vereh: rung und dein Enthuſiasmus für den albewundertesi

374

König außerten überdies (chon einige Worte des Beis falls und der Zufriedenbert eine unglaubliche Wirfung. Da die Konipagnie: šnhaber im Kriege ihre Einnahme von den Beurlaubten einbiften , und um überhaupt

die Truppen für den überſtandenen Feldzug zu ents fchadigen, wurden , wenn man im feindlichen Lande

die Winterquartiere bezog, ſogenannte Winter - Dous ceurs gegeben . Ein fommandirender General-Felds marſchall erhielt 15000, ein General der Fufanterie

oder Kavallerie jonoo, ein General - Lieutnant 7000, ein General Major 5000, ein Rittmeiſter 2000, ein Hauptmann 1800, ein Subaltern-Offizier 300 Rtlr. Die Gemeinen bekamen Gemüſe, Fleiſd ), Brod und

Bier unentgeltlich . Bei den Sinterquartieren im

eignen Lande waren die Winter- Douceurs geringer. Vergleidt man hiermit dasjenige, was von dem Innern Werth und der hohen Zucht des Preußiſchen

Heerß unter Friedrich Wilhelm I geſagt worden 2 iſt, ſo werden die unſterblichen Thaten erilårbar welde 4 baffelbe verrichtete. Selbſt die Nudlander waren in

Kriege noch keine ſo ganz idádliche Beimiſdung, da fie angezogen pon dem Ruf der Preußiſchen affent, und erfåut : von Enthuſiasmus für den gekrönten Feldherrn, bier am meiſten Ebre und Gepinn zu ers langen hofften , und noc ) obendrein am regelmågig: ften bezahlt wurden .

Anders stellten ſich die Verhålts

niiſe nach dem Striege.

Die in dieſem Zuſak ſchon

erwähnten Misbrauche gewannen nun Zeit und Raum, den ſonſt To guten Kern verderbend zu benagen. Sie

erſchütterten jene Zudt, welche den Ruhin des Heers ausgemad) t hatte, indem die . Szauptgrundpfeiler der: ſelben mit der midraliſchen Verſchlechterung des

Ganzen nach und nach untergraben wurden . Dieſe

375

Zucht beſtand fortan nur noch im Einzelnen wohler: halten , ſtandhaft und wachſam ,

über mehr und

mehr geſtaltete ſie ſich zu einer Nerfettung von Forms ſaden, halben Mitteln, Ausbeſſerungen und gebrech lichen Zujáken. Sie alle ſtrebten vergeblich dahin , den nadstheiligen Wirkungen an ſich verwerf.icher Urſachen zu begegnen. Das Uusländer: Gnſtern madote die Gemeinen zu Gefangenen, welche unter der kunſts rreichen Anwendung des Aufpaſſend der Sabaiternen und Unteroffiziere gezwungen waren , ſich ſelbſt zu ber wachen . Eine Kette von Schildwaden regierte eins i wårtó um ide etadtmauer. Weldie Rückſichten dann weiterhin in Kriege der Ausländer wegen ein: traten, wie ſehr die Dienſtverrichtungen dadurch ver

mehrt, die Truppen fatiguirt, vorsabende Unterneh mungen unzuverläſſig, und Unfälle in ihren Nach : theilen 'bergrößert wurden, iſt bekannt genug.

i

In

der Inſtruktion Friedrich s an ſeine Generale ſind vierzehn Beobachtungsregeln zur Verhütung der Des ſertion vorgeſchrieben.

Der Zuſtand der Gemeinen in den Friedens-Gars niſonen war bei ihren 8 Groſchen alle fünf Tage, und der nicht unerheblichen Nebenauðgabe auf Pu: der, Thon und Kreibe, in jeder Hinſicht bedauerns werth,1 wo nicht vorhandene Zeit und Gelegenheit zu Arbeiten einigen Verdienſt herbeiführten. Innerer Gram und eingewilligtes verſinken in eigne Nichts ; achtung bemeiſterten ſich vieler. Die Selbſtmorde, Kindermorde, und Morde der Vorgeſetzten um hins gerichtet zu werden , ſtiegen, vornehmlid ) zu Potsdam , zu ' einer erſdirecklichen Höhe. Wenig half dagegen die nad; des Königs Wilen eingeführte menſchlidere Behandlung des gemeinen Mannes , das mäßigere

376

Prügeln und die Ubſchaffung der noch zu Anfang diefer Periode üblichen entehrenden Strafen init dem Pfahl und Efel, in dem Maaße, als die Aufklärung

des Zeitalters zunahm . Dahingegen wich der Stus benarreſt der Offiziere für gewöhnliche Dienſtvergeben , dem Arreſt auf der Hauptwache, und es war Ion fie recht oft dabin zu ſchicken . Bei der Reiterei nur allein war es beſſer, welche uneingeſperrt in den klei:

nen landſtadten garnijonirte, und bei welcher die Gemeinen überdies um 2 oder 4 Gruſchen alle fünf Tage mehr Traktament erhielten. Abgeſehen von dieſen moraliſchen Schattenſeiten war dagegen die Kriegsfertigkeit des Heeres im Ber :

håltniß zur vorigen Periode vielfach erweitert und vervollkommnet worden . Dem trefflich zubereiteten Material Seele und Leben einzuhauchen , war bem

größten Mann feines Jahrhunderts vorbehalten.. Schon in den erſten Feldzugen entſprach das Heer in allen Stúden ſeiner Zurichtung. Man ipottelte

vorher über die gepugten Preußen, und bei Molmik wolten ihnen die Deſterreicher den Puber ausklopfen. Doch ſchon nach einigen Jahren ſah man ſich zur

poffierlidiften Nachahmung gedrungen , welche ſich ſelbſt auf Nebendinge erſtreckte. Die Seere von faſt allen Nationen fingen an ſich nach dem Muſter des

Preußifien zu bilden . Man erblickte in den kurzen Röcken, steifen rothen Sallbinden und engen Hoſen

den Grund der Preußiſchen Siege. Selbſt in Frank: reich fand ſpäterhin diere Bouroffomanie Eingang. Der Leutnant v. Pirch führte in den Jahren 1770 das

Preußiſche Ererzizium dort ein , und die franzöſiſchen Krleger gefielen ſich in den eben erwähnten Klei dungsſtücken ausnehmend.

377

Allein in dem Maaße als man nachſtrebte, blieb bas Preußiſche Heer in ſeiner weitern Uusbildung

nicht måbig , und deshalb immer einige dritte voran zum Ziel. Die Friedengjahre von 1745 6:8 1756 wurden mit Eifer dazu angewandt, und bes ſonders die Felder bei Potsdam und Berlin der

Sdauplaß von Uebungen , welde bisher einzig in ihrer Urt waren.

Die wiſſenidaftlichen Foeen der

Runit wurden hier ausgeführt, låger bezogen, große Bewegurigen und Manovers ganzer Korps gegen eins ander genadt, kurz der Krieg dargestellt. Ein neuer

mit Zweig der Streyskunt ging hieraus unter den fdhóps ferijden Händen ihres großen Meiſters hervor , die Manovrir -Runft. Dieſe Uebungen wurden bei den jährlichen Revuen in frühjahr, und ſpäterhin auch im Serbſt unter dem Namen der Serbſt- anover

abgehalten. Sie erregteu um fo mehr Bewunderung und hohe Begriffe von der Kriegefertigkeit des Heers, und der Intelligenz feiner Anführer, als ſie von der

Glorie eines in elf fieg- und thatenreichen Feldzügen erlangten Ruhmo umſtrahlt waren .

Dieſe Feldzüge und insbeſondere der 7jährige Krieg bezeichnen nun eine neue Epoche für die Kriegos kunſt, welche von dem Preußiſchen Herr ausgegangen , und durch das ſonſt niemals ſo glücklich vereinigt geweſene Genie drei der größten Feloherru ( Fries drich, Heinrich, Ferdinand ) begründet ward.

Zu den vornehmſten Fortſchritten und Erſcheinuns gen in der Kriegführung dieſer Periode gehören nun :

1) die von Friedrid) den Großen neu erfundene Manovrir : Runſt.

2) Die Kunſt der Lagernehmung und der Mårſche, erhöht durch die Anwendung auf jeden noch fo fchwies

378

rige Terrain. Faſt unerſteiglid )e Höhen, welche ſonſt nur zu Unlehnungspunkten Eienten, wurden nun zu trefflichen Stellungen benutzt. Die Anordnung der

Mårſche geſchay mit Rückſicht ſtets bereiter Schlag: fertigkeit, auf eine ſo kunſtvolle Weiſe, oft ſo nahe unter den Augen des Feindes, daß Friedrich und

der Deſterreichiſche Daun hierin unerreichte Muſter geblieben . ſind.

3) Die Abweichung von dem bisherigen in der legten Periode angenommenen Gebrauch , in der

Edhlachtordnung die Kavallerie auf die Flügel und die Sfanterie in die Mitte zu ſtellen. Friedrid verfuhr hierin zuerſt nach dem Grundſatz, der Ka vallerie nach Erfordern der Umſtände und den jedes

maligen Ziveden ihren Platz anzuweiſen. Bei los woſia ſtand ſie in zwei Linien hinter den zweiten Treffen der Infanterie , eine Stellung , welche der König auch in ſeinen Inſtruktionen empfahl. Bei Breslau beſtand das zweite Treffen allein aus Ka vallerie, bei Reichenberg aus Infanterie und Kaval:

lerie. Bei Prag und Solin fodit ſie auf den Flüs geln , bei Roßbach machte ſie auf dem linfen Flügel die Schlacht faſt allein , bei Zorndorf und funers :

dorf mit Der Infanterie zuſammen , bei Torgau folgte

fie zum Anmarſch hinter und ſeitwärts der Infanterie. Der frühere Gebraud ), Bataillone in die Flanken zu ſtellen , kommt noch faſt bei allen Schlachten der drei Schleſiſchen Kriege vor.

4 ) Das Lagerit in Solachtordnung fiatt in

Kompagnie -Gaſſen, ein von den Deſterreidern ange: nominener Gebrauc), den ihnen die kühn auffordern :

den Mårſche des Königs abdrangen, außerden , daß

pie Heere einander öfters nahe gegenüber ftanden,

379

und in jedem Augenblick der Angriff erwartet wers den konnte. Im Jahr 1778 befahl der Foilig , 0.93 auf Hohen en Bataille , und in der Plane en :: rade gelagert werden ſolle.

5) Die gradere Beweglichkeit der Huere , unges achtet des ſo ihr bermchefua Guidtúlz Traind, und

deb übrigen zahlreichen Fubrrejeno.

in der Regel wurden 3 bis 4, zumsilen aber auch 5 vin o Meis

len in 24 Stunden gerucut. Daber tommen häufig weite Züge vor , wie tie Marſu ) . Der Könige von Sachſen nach Sülerien und zurück. In Onen fand er das Mittel die Entwürfe Tener Feinde faſt imover

zu vereiteln , wenn ſie ihn red;t entfernt glaubren. Der Grundiak , dap Bewegung die Kräfte mehre,

bewährte ſid) nie erſprisfilid )er denn hier. Die mos raliſche Unterordnung ſeiner Gegner trug zu dem das zu bei, ſeinem unerwarteten Ericheinen Gewicht zu geben. Man fennt den Eindruck , welden das Ges růcht: ,, Friedrich kommt, ” auf ſie miadite. 6) Die viel erweiterte Lehre von den Schlachten über das Gebiet der bis dahin üblichen Parallel . Schlachten hinaus. Bieber gehört nun a) der Anmarſch als Einlatung zur Sdlacht, wos

bei ſich der Konig beſonders der Manjvrirafa: higkeit des Heers zur gefurichten Bewegung und 11

ſchnellen Endvidelung großer Wojen bediente. Man marſdirte Treffen : oder Flügelweiſe ab ; erſteres , wenn man dem Feind zur Seite oder um ihn herummarjiirte. Dies gewah dann , in zwei Kolonnen, bei welden auch die Artilles rie eingetheilt war ; oder dieſe formirte aud eine

dritte Kolonie.. Flügelweiſe marfchirte man in vier Kolonnen gerade auf den Sento zu . Bet

380

Leuthen marſchirte der König Flügelweiſe ab,

und regte fich dann erſt zur Rechtsbewegung gegen den feindlichen linken Flügel in zwei Kos lonnen , wovon daß ifte Treffen die Iſte und das 2te die ate kolonne bildete. An der Spike

der Rolonnen marſchirte ſtets eine Avantgarde von Huſaren und leichter Infanterie, mit Zims merleuten und Arbeitern mit Laufbrücken. Auch wurbe wohl eine große und ſelbſtſtåndige Avants garde formirt wie bei Rollin, Zorndorf u. Zorgau.

Zuin Uufmarſch wurde eingeſchwenkt oder de: plovirt, welche lettere Methode als zuerſt. bei den Preußen eingeführt viel Aufſehen machte.

Schon bei Hohenfriedberg marfchirten die rechto abmarſchirten Kolonnen des rechten Flügels zus fädig ſo auf. Bei Lowofit , Reichenberg und Fågerndorf ward aus der Mitte deployirt. Da indeſſen dieſer Aufmarſch inn feindlichen Geſchüks feuer geſchah , ſo verlor man dabei viel Men :

ſchen. Ef kommt daher ſpåterhin nicht mehr vor. Bei Roßbach , Zorndorf, Kunersdorf und Torgau wurde Treffenweiſe abmarſchirt, und eingeſchwenkt.

b ) Die Wahl eines Angriffopunkts in der feindli dhen Stellung, und zwar erſtens,. mit Rådficht

auf die dagegen mögliche Anwendung überleg: ner Streitkräfte. Es erklärt ſich daraus aud von dieſer Seite die, mit Uusnahme von Prag

und Liegniß alle Siege Friedrich 8 karakteriſi: rende Erſcheinung, daß fie über zwei- und drei: fach ſtårkere Heere gewonnen wurden . Die zweite Nůdſicht bei der Wahl des An

griffopunkt8 war die Lage deſſelben gegen die

381

feindliche Růdzugslinie, dergeſtalt, daß in Folge des Siegs die Niederlage des Feindeß fo volls ſtändig als möglich würde. Dieſe Abſicht liegt faſt allen Schlachten Friedrichs zum Grunde wenn gleich wie namentlich bei Kunersdorf der Erfolg nicht immer glüdlid ), oder wie bei Prag,

Zorndorf und Torgau nicht ganz volftändig war. Bei der Verhältniß der Streitkräfte enthalt die neuere und neufte Kriegsgeſchichte weiter kein

Beiſpiel mehr, eines ſo großartigen Siego wie der von Leuthen. Die. Anordnungen des Angriffe , zur Erreichung dieſer beiden Zwede waren nun 1

C. die ſchiefe Schlachtordnung oder der Angriff mit einem Flügel, während der andere verſag wird, ( Kollin, Leuthen, Zorndorf und

d . der Angriff mit detaſchirten Korp8 welden der Herzog Ferdinand ſtets, und der König bei Torgau anwandte.

7) Die Erfindung eines Vertheidigungs- ober Behauptung& sSyſtems in Aufſtellung kleiner Defens , fiv : Poſten von mehreren Bataillonen und Schwadros

nen , mit Benußung aller Terrain - Vortheile. Dieſes von dem Prinzen Heinrich für die damaligen Ums

ftånde erfundene und ſehr nüßliche Verfahren, ers hielt ſich ſeitdem in dem ſogenannten Winterpoſtis tungs- und Kordon -Syſtein. 8) In Verbindung damit fteht die häufige Ans wendung der Feldbefeſtigungskunft zur Verſtårkung der einzelnen Poſten, und namentlich die erſt in dieſer

Periode vorkommende Erbauung von Blochåufern. 9) Die paſſagere Befeſtigung offner, oder auch aus frühern Zeiten ber mit alten Feſtungswerken

berſehenen , und ſtrategiſch wichtig gelegenen Plage

382

in Weſtphalen und Seffen, zur Verſtärkung deß dors tigen von Feſtungen entblößten Kriegstheaters. 10) Die große Vermehrung der Artillerie, worů Ber in Zuſatz 28 mehr geſagt worden iſt. 11 ) Die Vervoukominnung der Elementar-Laktik.

Eigentlich iveniger mit neuen Erfindungen bereichert, ward vielmehr nur das gar zu Ueberflüffige abges ſchafft, und das Vorhandene mit größerer Genauiga keit gemacht. Der Gebrauch der Spaniſchen Reuter bei Vertheinigung einer Wagenburg, nod im Regle:

ment von 1743 vorgeiarieben, kam wenigſtens nicht mehr in Erwendung. Eben fo das Uusfallen der Grenadiere aus den Quarrere, da ſie überdies von

den Musketieren getrennt, beſondere Bataillone fors

mirten. Von neu eingeführten Bewegungen können angefiihrt werden a. der Aufinarſch en evertail welcher 1752 nach erkannter Unausführbarfeit der Schwenkung eis ner langen ingetheilten Linie entſtand.

b. Das Vorziehen eines Flugels bei einer rechts oder linfo abiarſdirten Kolonne.

Dieſe Bes

wegung erfand der Herzog von Bevern beiin Anmarſd) zur Schlacht von Prag, als man vers

legen war, die verſchieden abmarſchirten und mit Den Leten zuſammengetroffenen Kolonnen zur Schlachtordnung zu entwickeln ..

c) Die Formirung der Bataillone in 10 ſtatt vor: her in 8 Zügen, feit der Schlacht von Rollin.

a ) Nach dem zjährigen Kriege der Marſch in Sektionen. Im Anfange dieſes Kriegs wurde noch ſtets in Zügen abmarichirt, und bei Veren: gerung des Weges zu beiden Seiten abgebros

383

-

chen, in den lekten Jahren aber marſchirte, man mit vier Rotten ab.

.

Um die Auffindung von Regeln , Aushülfen und Vortheilen, weldie die Linien - Taktik nach dem zjäha rigen Kriege nothwendig zu machen ſchien , drehten fidh alle Beſtrebungen der Taktiker dieſer Periode, von weldien die Namen Gaudi und Saldern

i obenan ſtehen. „ Dabei ward das Andenken deſſen ,

was im Kriege geſehen , geierrit worden , allmählig ausgelöſcht. Die Erfahrung wurde ſo zu ſagen, ges fangen genommen , ſanımt der Urtheilskraft. Der Gedanke begann oben zu ſchwimmen, wenn man es ſo wie nun angegeben , gemacht hätte , die Ers od folge ganz anders würden geweſen ſenn. Dieſe 1 Trugſchluß hatte Wahrheitsſchein genug , wenn die Unterſudiung : ob es ſich wirklich auch ſo machen

s ei Es di

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laſſe, åbergangen wird. Nicht allein waren verſchies 8: dene Neuerungen von unſtreitbarem Nutzen in allen den Dingen , welche der Entwidelung der großen Probleme vorangehen ; sondern auch alle übrige Bes der Kunſt fielen verführeriſch ins Auge, reicherungen 18

* wenn ſie ohne Wirrwarr von Statten gingen .” ") Von

al

odo

welchen Zufällen aber ein folches glüdlide Reſula tat abhångig iſt weiß Feder. Midt half es dagegen , daß Fahr aus und Sahr ein unablåffig ererzirt

wurde , verſchloſſen gegen die Erfahrung , daß die Beurlaubten , wegen beſſerer Kräfte und weniger Uebers druß, nach Ablauf von 6 Wochen ungefälir ſo gut wie die ausgemergelten Dienſithuer ererzirten. Die

Inſpekteurs ſuchten es einander in der Genauigkeit der Bewegungen hervorzuthun , und erfanden um die Wette dazu neue Mittelchen. *

Es war kein Forts

Betrachtungen über die Sriegskunſt ic.

1

384

ſchreiten mehr, ſondern ein Kreislauf, in welcheni nur die Wege immer betretener und ebner gemacht wurden . Deifen ungeachtet hing es von jenen Zus

fållen und deni Ueberdruß der Leute ab, daß dieſelbe Bewegung init welwer man heute die Palme errun : gen, morgen gånzlich mißlang So verwirrte fich

felbſt der Maaßſtab zur Beurtheilung für die ſoge: nannte Dreſſur eines Truppentheils . Die gebräuchlidiſte Art zu feuern war im ziah: rigen Kriege noch immer mit Pelotons. Noch nad

dem Reglement von 1743 durfte, außer in einem Retranchement, kein Bataillonsfeuer gegeben werden . Allein in der Fnſtruktion für die Infanterie 1778 wird das Peloton -Feuer beſonders nur gegen Ravals lerie und Artillerie, das Bataillons-Feuer aber gegen

Infanterie empfohlen. Es ſollten auf dieſe 6 Sals ven gegeben, und dann mit dem Bajonet eingedruns gen werden, wobei auch wieder vorausgeſetzt wurde, Daß der Feind ſol des nicht abwarten werde. Uebrigens thaten eß die Preußen in der Ges

ſchwindigkeit deß Feuernd immer noch allen andern Heeren zuvor. Die Einführung ter zylinderförmigen Ladeſtöcke und I richterförmigen Zündlicher trug hiers zu weſentlich bei. Eine andere die Dauer des Feus erns befördernde Vorrichtung war die Lederbedeckung des Laufs, damit derſelbe nach ſeiner Erbigung noch mit der linken Hand beim Laden gehalten werden konnte. Die Regendeckel um das Schloß find ebens

fals in dieſer Zeit eingeführt worden. Das Preus Birdhe Fnfanterie-Gewehr wog damals 11 Pfd. 23 Loth,

und war ſchwerer als die Gewehre aller andern Heere. U18

al

.

385

-

Als eine Erweiterung der Feuer - Taktik kann nun betrachtet werden 12) der Gebrauch von leichter Infanterie zumn zerſtreuten Gefecht. Die ſonſt nur dazu beſtimmt geweſenen Fußjåger vermochten den zahlreichen Des ſterreichiſchen leichten Truppen um ſo weniger das Gleichgewicht zu halten, als ſie mit den Tiroler Scharfſchüben allein genug zu thun bekamen . Es

wurden daher ſogenannte Frei- Bataillone errichtet, und zwar zuerſt 1756 das Bataillon Meyer, bis

im Laufe des 7jáhrigen Kriegs 10 folcher Bataillone beſtanden. Sie haben im Ganzen gute Dienſte ges leiſtet, wenn ſie gleich nicht zum beſten organiſirt, bekleidet und bewaffnet waren . Viele gute Offiziere und ſelbſt Generale gingen aus ihnen hervor , nas mentlich Wunſch . Dennoch wurden ſie nach dem Kriege wieder reduzirt oder in Garniſon - Bataillone

$11 umgewandelt .

Zum Feldzug bon 1778 war man daher um leichte Truppen berlegen , und als das

Schleſiſche Speer nad Böhmen rådte, erhielt das immobile Garniſon - Bataillon v. d. Hordt erſt einige Lage zuvor den Befehl, als leichtes Bataillon die

Avantgarde zu machen . Sehr fühlbar ward indeſſen die Unzulänglichkeit einer ſolchen Maaßregel , der großen Zahl von Deſterreidiſden leichten Truppen gegenüber. Der Prinz Heinrich ließ ſeiner Seits aus den Freiwilligen von 16 Regimentern 4 leichte Batail: lone jedes zu 400 Mann formiren, wozu jedes Res giment 100 Mann abgab. Daß erſt gegen Ende dieſer Regierung ein Plan jur. Errichtung von 3 leichten Infanterie-Regimentern entworfen ward, iſt bereits in einer Unmerkung deß Lerts erwähnt worden 25

386

Schlußlich muß noch für dieſe Periode bemerkt

werden , daß während derſelben das Streben nach wiſſenſchaftlicher Audbildung immer allgemeiner ward. für die jungen Offiziere ſorgte man in etwas durch den Unterricht, welden die Offiziere vom Jugenieur: Korps in der Hauptſtädten und Feſtungen in den

Kriegéwiſſenſchaften ertheilen mußten . Jedes Regis ment gab - dazu einige Dffiziere von Fåhigkeiten ab. Hierdurch ward ein Saème außgeſtreut, der hin und en wieder gute Früchte ion trug. Für den Unterricht der kt r h höhern Offiziere en nfelbft ere durch tru ſorgte der eKönig rt Ertheis r n ſ e n r , den W i d , lungPe on I

großen Geiſt ihres Urhebers befundend, fortdauernd in Uditung bleiben wird. Die denfenden Månger des Heers befleißigten fich mit Eifer des Studiums

der Kriegswiſſenſchaften . Der Begriff des gelehrten Offiziers ging zu jener Zeit zuerſt von Frankreich auf Preußen über. Zahlreiche Schriften erſchienen über die Kriegokunſt und Kriegsgeſchichte, und tru

gen weſentlich dazu bei, das Studium derſelben all gemeiner zu inaden . Gaudi , Clairac , Zielfe

ſchrieben über die Feldbefeſtigung, ,lindenau und Müller über das Winter- Poſtirungs -Syſtem , Lem pelhof8 7jähriger Krieg und ſein bombardier prus slen find bereit8 anderwårts erwähnt worden.

En

dem Entwurf topographiſcher Karten vrach der Ma

jor Petri eine neue Bahn, durch die Aufnahme von Sachſen und der dabei angewendeten Darſtellungs art.

Eben fo erſchien das Müllerſche Tableau der

Siege Friedrichs des Großen. Die Anwendung der Bouſſole und des Meßtiſches zum Aufnehmen

fällt auch ſchon in dieſe Zeit.

Ueberhaupt wurde

das Aufnehmen und militairiſche Situations-Zeichnen

Ž87 i nun ſchon nicht mehr bon den Feld - Ingenieuren i 1

allein , fundern von jedem Wiſſenſchaftlid ) gebildeten Dffizier gefordert. Der Folgezeit war jedoc) die

: weitere Entwicelung und Ausführung der in dieſer Periodė gelegten Grundzügė vorbehalten. Regierung8. Periode

Friedrich Wilhelm S II. I

31 . Ueber das Artillerie - Sejen.

Wegen des baid bai nach Anfang dieſer Regierung ausgebrochenen Krieges gegen Frankreich wurden

E nur wenig Veränderungen bei der Artillerie vorges nominen. Im Jahre 1786 erhielt ſie wie die Ine fanterie die Werbung im Reich . Statt der vorinas .

iligen Patronenfarren wurden Patronenwagen einges

führt. Beim Ausbruc),des Krieges gegen Holland 1788 kamen die Batterien von ſo auf 8 Geſchůze, i nämlich 6 Kanonen und 2 Haubitzen . Ini Franzos fiſchen Revolutions : Kriege beðiente mån ſid), der $ 1opfündigen Felds, und der von dem Gen. Tempels bof eingeführten Pad - Mortiere ; nicht bloß gegen Feſtungen , wie namentlich bei Longwo und Saar's brůd , ſondern auch gegen Truppen in freien Felde. So hatte das Korps von Kalfreuth in den Ges

fechten an der Saar den 2yften Septeniber 1793

8 Tempelhoffche Mörſery 312 Pründerj. 2 6 PFündėſ 1 und 2 9 pfündige Haubigen bei ſich) Får den Unterricht der Artilleriſten ward in diefer

Periobe beſonders durd die voit dein Genečal Lettis

388

pelhof eingerichteten und geleiteten Akademie für die Artillerie geſorgt. Sie beſtand aus drei Abtheilun gen, wovon die erſte für die Unteroffiziere, die zweite für die zu Offizieren beſtimmten jungen Leute, und die dritte für die Offiziere beſtimmt war.

In den

beiden erſten wurden Schulwiſſenſchaften , hauptſächs lich Mathematik, die Artillerie und Fortifikation , und Planzeichnen , und in der dritten die Kriegswiſſen ſchaften nach ihrem ganzen Umfange gelehrt. Diefer Unterricht dauerte aber nur den Winter åber, im

Sommer wurde das Erlernte praktiſch angewendet. 32.

Ueber die mediziniſchschirurgiſche Pepiniere

Die mediziniſch - chirurgiſche Pepiniere jeßt Frier drich - Wilhelms - Inſtitut hat den jedesmaligen Chef

Der Kriegsverwaltungs-Behörde, jeßt des Kriegomi niſteriums zuin Kurator ; und den General - Stabss Sie beſteht ferner

Arzt des Heeres zum Direktor.

aus einem Ober-Stab8-Arzt, drei Stabsårzten , ſieben Derårzten , neunzig Eleven und einer unbeſtimmten Anzahl von Volontairs, attaſchirten Kompagnies und Schwadrono- Chirurgen . Die Stabs-Chirurgen füh ren über alle dieſe Eleven die Uufſicht, Die Ause bildung berſelben liegt der Ober- Chirurgen ſpeziell

06. Zu Eleven werden landeseingeborne Sünglinge von Fähigkeiten und guten Vorkenntniſſen angenon , men , welche zunåchſt zu Konipagnie: oder Schwa: brons - Chirurgen beſtimmt find. Sie bleiben fünf Fahre in der Unftalt, trägen eine Uniform , und er: Halten ein geringes Gehalt nebſt freier Wohnung und freiem Unterricht in mediziniſch- chirurgiſchen ,

3

y

1

389

-

in philoſophiſchen und andern Hülfswiſſenſchaften. Die Annahme der Volontairs geſchieht ſo wie der der Eleven , mit denen ſie aud) in allen übrigen Stúden gleich behandelt werden, nur das ſie ſich felbft verpflegen müſſen. Den iſten Mai und iſten November jeden Jahres treten die abſolvirten Eleven in das Heer.

Nach Maaßgabe ihrer Qualifikation werben fie weiter in demſelben befördert, und müflen acht Jahre darin verbleiben , ehe ſie ein Etabliſſement im Zivil

ſuchen dürfen. Nur die Volontairs können gleich dazu übergehen , da fie fich in der Anſtalt felbft verpflegen. Die zu Oberarzten bei derſelben , oder

zu Garde- Chirurgen Beförderten , werden ſpåterhin zu Regiments- oder Bataillons -Aerzten ernannt. Die Kompagnies und Sdwadrons - Chirurgen ,

weld ;e von' den Regimentern zur Unſtalt geſchidt und derſelben attaſchirt werden , erhalten nebſt ihren

Traktament freie Wohnung, Heizung und unentgelds lichen Unterricht in den Hülföwiſſenſchaften. Den mediziniſch - chirurgiſchen Privat-Unterricht inüſſen ſie B

aber ſelbſt bezahlen. Das ganze Perſonale vom Ober-Stabsarzt ab:

wårte, ausgenommen ein Stabsarzt und 18 Eleven welche zum Krankendienſt in der Charitée kommans dirt ſind, bewohnen ein für die Anſtalt angewieſenes Gebåude. Die Eleven, Volontairs 20. Find der beſſern

Uufficht wegen in verſchiedene Inſpektionen getheilt.

!

390 33.

Ueber das von Friedrich Wilhelm II. hinters

Lajiene Beer im Allgemeinen.

Die Monarchie enthielt beim Tode dieſes Könige gegen 4500 Quadrat : Meilen , 8,600,000 Einwohe

ner und 30 Millionen Thaler Einkünfte. Es begann mit dieſer Regierung eine neue Epoche für die Verbeſſerung des Zuſtandes der Preußiſchen

Krieger. Der aufgeklärtere:Geiſt der Zeit ſo wie der menidenfreundliche und wohlwollende Karakter des

Königs außerten hierauf in jeder Hinſicht den wohl thätigſten Einfluß. Schon die mehreren im Lert angegebenen und zum Theil noch beſtehenden Eins richtungen ſind davon ſprechende Beweiſe. Viele andere bezeichnen die milde Fürſorge des Monarchen

får fein Heer. Die bisherige Ungleichheit in den Einfünften der Kompagnie:Inhaber wurde abgeſchafft. Sie erhielten 800, Thaler jährliches Gehalt, und die Revenuen, von 30 Beurlaubten, 1

Die Inhaber der

Huſaren -Regimenter bekamen 320 , die der Huſarens Schwadronen 189 Thaler jährlich Zulage und außer: dem ſowohl dieſe als auch die Inhaber von Dragos ner- Somadronen 30, die von den Reiter : Kompag nien 15 Thaler monatlid ). Entſchädigungsgelder får die Beurlaubten, deren fię 8 bis 10 behielten. Weit erſprießlicher war die Zulage für die Subalternen

aller Waffen von zwei, für die erſten Leutnants bei den Dragonern und Reitern von drittehalb Thaler

monatlid). Die Verſorgung der ausgedienten Offi ziere ward feſt geſekt, kein Unteroffizier oder Genreine

follte entlaſſen werden, ohne völlige Kleidung ung 1

391

namentlich einen Thaler. Gnadengehalt, bis zur Er: langung einer kleinen Dienſtſtelle.

Die Bekleidungsſtüce des gemeinen Mannes wurden vollkommner und weiter.

Die Stiefelleten

von gewichſter Leinwand wichen den ſchwarztuchenen , welche in der vorigen Periode nur hin und wieder anfgefominem waren . Statt der Blechmåten wurden die ſogenannten Kaskets, Hüte mit vorn und hinten

einer Krempe eingeführt. Die Zahl der focen wer : minderte fich in etwas,

Die Infanterie und Artillerie erhielt durchgehends

weiße , das Ingenieur -Rorpo chamois Unterkleider. Die Kůraſſiere bekamen weiße Scollets, mit Auðnahme des Regimento No. 2., und verloren nach den Feld

zügen am Rhein die Kůraſſe. Die Fåſelier -Bataillone

trugen gråne Rođe, ſchwarzes federzeug und weiße $

Unterkleider.

Die Unterhaltungskoſten des Heers ſtellten living bei der in dieſer Periode ungleic vermehrten Aus

gaben auf I) 58 Infanterie : Regimenter jedes zu 3 Feld 3

Bataillonen mit 106752 Rthlr., und ein 3tes Musketier-Bataillon mit 20510 Rthlr., zuſam : men 127262 Ktir. . 7381196 Ntlr.

2) 24 FÅſelo- Batl. à 30 ° oo Ntir. 3) 1 Fußiager-Regiment

720000 I10000

.

4468762

3

5) Feld-Artil., Mineurs u. Pontoniers 670000

=

4 ) Ravallerie .

6) Garniſon - Artillerie

72000

7) landmilitz

22000

8) Invaliden

268000

3

Summa 13,711,958 Ktir.

392

Der Militair:Etat ftieg bager, mit Rüdficht ber bei der vorigen Periode erwähnten Gegenſtände, und der in dieſer noch hinzugekommenen Kindergelder (bei 1340 Kompagnien und Sdwadronen atler Wafs fen auf 32 Kinder für jede 128 Thaler, jährlich zu: ſammen 171520 Thaler) ferner der Koſten für die Artillerie - Akademie, die mediziniſch - chirurgiſche Pes piniere und das Kadettenhaus in Kulm , gewiß ſchor auf 17 Millionen Zhaler.

Die nie auf auf die pagnie,

Zahl der Ausländer kam bei jeder Kompag die Hälfte. Es wurden bei der Infanterie aasländiſche Werbung 500 Thaler per Roms bei den Dragonern und Reitern 433, bei

den Hufaren 200 Chaler auf die Schwadron gegeben. In Betracht der Werbung wollte der König , daß

man keine ganz verworfene Subjekte annehme, die Angenommenen in den Befaßungen nicht einkerfere, aud nadhiber die Kapitulationen gewiſſenhaft erfülle. Zur Einſchränkung der Mißbråuche im Kanton -Weſent wurde ein Reglement erlaſſen , nach welchen Grunds

fäßen die Aushebung betrieben werden follte. Die Behandlung des genreinen Mannes war

menſchlicher, durch ſtrenge Befehle mehr denn je vor: her gegen ungeſekliche Willkühr geſchüßt, des Průs gelns weniger, und ſein Zuſtand dadurch in vieler

Hinſicht erleichtert. Auch zu den taltijden Evolutionen ward den

Truppen ein freierer Spielraum gelaſſen. Die Bewe: gungen wurden vereinfacht, und mit mehrerer Habis lität ausgeführt, namentlich das Deployren mit dem Schritt von 108 in der Minute, weldes bisher mit

dem Schritt von 75 in der Minute geſchah.

393

Ein wichtiger Vorſchritt zur Erweiterung der Infanterie - Gefechtblehre war die Einführung von Büchſen (důßen , und die Errichtung von Fürelier-Ba taillonen.

I

Leider wurde nur , was ſo häufig das

Schickſal des Neuen iſt, die erſtgenannte weſentliche Berbefferung nicht überall begriffen , ſondern fand als ungewohnte Neuerung ihre Gegner. Man bes trieb demgemaß die Ausbildung der Schützen , ihre Ein übung im Schießen nach der Scheibesc. hin und wieder nicht mit der nöthigen Sorgfalt, oder unterließ wohl

gar aus Dekonomie ihre Einziehung aus deni Kanton . Indeffen leiſteten die Schüßen ſo wie die Fuſe liere gegen die zahlreichen Lirailleur : Schwarme der !

Franzoſen vortrefflichen Nußen. Ihre Anzahl war nur zu gering, um dieſen auf die Dauer widerſtehen

zu können. Die Kavallerie focht mit Ueberlegenheit. 1

Das Kůraſſier - Regiment Borſtel No. 7. durfte die von ihm bei Pirniaſens eroberten 13 Geſchütze im Regimentsſiegel führen. Das Drag.-Regt. Bayreuth

1

No. 5. und die Hui. Regtr. Göding ehemals Zieten

N0.2. und Blüdyer No. 8. bewährten ihren alteu Ruhm . Ullrin im Ganzeu erbleichte ſchon die Taktik des fich zu C.de neigenden Jahrhunderts an einer durch eine 1

außerordentliche Konfluenz von Uinſtånden und Krafts

Sußerungen neu ſid) entwidelnden Fecht- und Kriegs . art.

1

Doch in Siegen wie in Unglücksfallen bez

wahrte das Heer die ſtolze Haltung ſeines wohlers worbenen Ruhms. So machtig wirkten noch, in der ſich bereits überlebenden Form die Nachſchwingungen des Geiſtes, der ſie einſt beſeelte , bis ſie fpåterhin

mit ſeinem lekten Flügelſchlage in ihrer Gebrechlichs ( ichkeit unrettbar dahin ſank.

394

Regierung 8 : Periode Friedrich Wilhelm $ II I. 34 ,

Neue Organiſation des Preußiſd en neers.

Konnten überhaupt Grundgebrechen ohne ihre gånzs liche Ausrottung gehoben werden, ſo würde dies ge wiß ſchon in den erſten Jahren dieſer Regierung ges fdeben ſeyn. Die vielverſprechendeit Anfange zur

materiellen geiſtigen und moraliſchen Verbeſſerung des Heers wábrend der vorigen Periode, wurden in

dieſer mit erfolgreicher Thåtigkeit fortgeſekt und er weitert. Alle die hierauf abzweckenden Maaßregeln entſprangen eben ſowohl aus der erhabenen Milde des Monarchen, als auch aus der richtigen Würdi gung der Zeitverhältniffe, und deß durdy den frans zöſiſchen Revolution 6-Krieg veränderten Standes der Kriegskunſt. In dieſer Hinſicht war noch viel Gus

tes beabſichtigt und im Werden , als die Ereigniſſe des Fahrs 1806 dieſe ruhmwürdigen Beſtrebungen unterbrachen , und die Auflöſung deß Heers herbei führten, Indem aber eben Sadurch die noch vorhanden

geweſenen und mit der bisherigen Organiſation un trennbar verwachſenen Grundgebrechen ebenfalls mit einem Schlage vernichtet wurden , waren auch die Sdıranfen gefallen , welche ihre vollftändige Abhel: fung und den freien, růdjichtsloſen Gang zeitgeina Ber Verbeſſerungen gehemmt hatten. Ohne jene Kataſtrophe würden dieſe uur langſam gereift reyri,

während nunmehr, die Gewalt des Schickſals dem

-

395

Ziel kürzer und gründlicher entgegen geführt hatte. Der Unheil gebrachten , auf den Ruhin der Vorzeit ſich geſtützten Selbſttäuſchung war ein tiefes Ers kennen der Vergangenheit, und deren was zur Bee gründung einer beſſern Ordnung der Dinge Noth that, gefolgt,

Eine unter dem Vurſik Sr. Königlichen Hos

heit des Prinzen Wilhelm von Preußen , nies bergefeßte Kommiſſion , wurde mit Uusarbeitung des Plans zur Reorganiſation des Heers nach dem Frieden son Tiffit beauftragt. Die Verdienſte dies fer Rommiffion möge das Preußiſde Volt ſtets vers ehren, das Andenken Scharnhorſts , welcher air

der Spitze der neuen Kriegsverwaltung ſtand, ilm unvergeblich ſeyn .

Durch feltne Eigenſchaften des Geiſtes, verbune 3

den mit einem edlen einfachen Karakter einer der verehrungswürdigſten Männer ſeiner Zeit , widmete er ſeine einflußreiche Zhåtigkeit in beſcheidner, ſtiller

Größe dem Wohl feines zweiten, durch das Unglüd gebeugten Vaterlandes.

Mit weißer Vorſicht und

(charfſichtigem Verſtehen der Zeitverhältniffe, nebſt ihrer möglichen Geſtaltung in der Zukunft, bereitete er die Mittel zur Wiederherſtellung von Preußens

Nuhi und Größe vor. Unſtreitig gehührt ihm daher ein vorzüglicher Rang unter den perdienteſten Män nern und Bildnern des Preußiſchen Heers.

Nach dem Umſturz des alten galt eß zunächſt die Hufführung eines neuen Gebäudeb, zwar nach kleinern Umriffen , aber nach einem Zuſchnitt, welcher

dein weiſen Plan fținer Baumeiſter gemäß, dereinſt zum Nahınen einco größern Werke dienen konnte,

und nad) einem Styl, ipelcher der verhängnißoodler

. 396

Zeitumſtånde würdig, der ſchmåhſüchtigen gleich einer ſchwer drůdenden Bürde auf Preußen laſtenden

Zadelſucht Beſchåmung zubereiten inußte. Alles was Wiſſenſchaft und Erfahrung geben können, ward aufgewendet , ein Heer aufzuſtellen , beffen innerer geiſtiger und moraliſcher Gehalt dem

aufgeklärten Geiſt der Zeit entſprechen, und deſſen fåinnitliche Einrichtungen, vom Flitterglanz der Nes bendinge entkleidet, höchſte, aus der Natur des Kries ges hergeleitete Einfachheit und Zweckmäßigkeit kas rakteriſiren ſollten .

Wirklich erhob ſich wie ein Phønir auf der

Aſche, aus den Trümmern der untergegangenen, die neue, an geläuterter Gebiegenheit jeder billigen Er wartung entſprechenden Schöpfung: Vor allen aber durchſtrömte diefelbe ein friſches jugendliches, durch ftető regſame Thåtigkeit aller Strafte unterhaltenes Leben , aus deſſen innerſter Liere fich Liebe und Ans

hånglichkeit für den verehrten Monardhen, und der glühende Vorfatz ausſprachen, des unterdrůdten Va: terlandes Schmach zu råchen, den Preußiſchen Kriego ruhm in ſeinem vorigen Glanze wieder herzuſtellen .

Die Erfüllung dieſes Vorſakes ſteht mit unauslöſch lichen Buchſtaben in der Geſchichte unſerer Zeit ges ſchrieben. Schon in der Ehrenſchlacht bei Lüken ward des großen Friedrichs zůrnender Geiſt verſõhnt, und die Zauſende der dort Gefallenen fielen als

Sühnopfer der Vergangenheit und als Bürgen für die glorreiche Beendigung des großartig begonnenen Rampfes.

Welde der wichtigſten Einrichtungen die Orgas niſation des neuen Heers bezeichneten, enthålt ſchon im Weſentlichen die chronologiſche Ueberſicht felbſt.

397

Mehreres mag in dieſem und in ben folgenden

:

| Zuſätzen noch angeführt werden. Nach mancherlei 1

Abånderungen, Formationen und Abirrungen in Auf= nahme fremdartiger, einem künſtlichen , jedoch unnas türlichen Syſtem entſprechenden Beſtandtheile, ſieht man in dem Heer von 1809 in vielen Stüden dass

I jenige der beiden lekten Kurfürſten von Brandenburg wieder aufleben , ſo daß deſſen Reorganiſation eine

{ vaterländiſche Wiedergeburt genannt werden kann . 0 Aehnlichkeit in der Stårke , Drganiſation , Beſols dung und Bekleidung der Truppen, rechtfertigt dieſe Bemerkung.

Die näher auszuführenden Gegenſtände in dieſem 1 !

Zuſake werden nun ſeyn :

I) die Formation aus den Beſtandtheilen deß auf 1

$ l l

gelbſten Heers von 1806. 2 Stärke und Organiſation . 3 ) Dekonomie - Weſen im Allgemeinen , ſo wie .

insbeſondere Beſoldung, Bekleidung und Bee waffnung. 1) Formation des Heer $

aus den Beſtandtheilen des aufgelöſtten Heers von 1806. 1

Namen der Zuſammenſebung derſelben neu formirten Trups aus den bis 1806 beſtandenen Truppen

und deren Keſten .

pentheile .

Iſtes Dftpreußiſch. Regiment Rüchel No. 2., errichtet

Inf.-Regt. No. I. 1619 u. Fif.-Bat.Bergen No. 11. -Iftes Pomerſches Regt. Kuite No. 8., errid )tet 1617, Inf -Regt. - No.2. Gren - Bat. Braun der 2te (von ben Regimentern Kropf u. Thile 38

&

(31. U. 46.) iftes Neumárfſches |

Reſerve- Bat.

398

stes Oftpreußiſch. Das verbliebene Negt. Prinz Heine Inf.- Regt. No. 3. rich ( No. S1 . ) , errichtet 1685, ( Prinz Heinrich .) Fül.-Bat. Rembow No. 6. 3te$ Oſtpreußiſch. Regt. Stutterheim No. 14., erricha

Inf -Regt. No. 4. tet 1688, Fåf -Bat. Stutterheim No. 21 .

4tes Dftpreußiſch. Regt . Dierké No. 16., errichtet Inf. -Regt : No.5 . 1690 , füſ.- Bat. Schachtmeyer No. 23. und 3te8 Musketier - Bat.

bom Regt. Kalfreuth No. 4.

iſted Weſtpreuß. Regt. Hamberger No 51., errich : Inf.-Regt. No. 6. tet 1773 , fuj.: Bat. Wadenit No. 3. und 3tes Bat. Fung- las riſch No. 53.

2te8 Weſtpreuß. Regt. Courbiere No. 58., errichtet Inf.-Regt. No. 7. 1997; Fül-Båt. Bülow No. 24: und die 3ten Bat. von Naimer

No. 54. und Manftein No. 55. ;

Megiment Garde Gren.:Garðe-Bat. No. 6. , Regt. zu Fuß No. 8.

Garde No. 15. und Regt. deš Königs No. 18.

Leib - Inf.- Regt. Die Hälfte der Garniſon bon Kota No. 9

berg nämlich : Greit.-Bat. Wali

benfelé , ates Pominerſches und 3tes Neumarkiſches Reſerve: Bata und leichtes Bat. Schill.

Kolbergſches Inf. Die äridere Hälfte der Garniſon Regt: No. 10.

von Solberg , als

die 3ten Bat.

von Owſtien No. 7. und von Borte No. 30 , ſo wie das leichte

Bat. Möller und die 2 Gren.à

Komp. des Regté. Plok No: 42 :

399 Iſte8 Schleſiſches Die 2 Mubfctier -Sat. des Regte. Inf.- Rgt. No. II . Plötz N. 42.,, die 3t. Bat. Kropf No. 31., und Thile No. 46., das

Bat. Chicbovsky No. 60., Tres : kow und Sanitz No. 50. , das

Schleſiſche Reſerv . -Bát., die Res ferve der Fuſelier:Batl. Daniele .

wik , Schüler und Rühle No. 9., 14. und 15., bas 3te Bat Sas

nit No. 50., und einige in Kos fel und Neiße während des Krieg

formirie leichte Kompagnien. ates Schleſiſches Die 3ten Batl. der Regtr. Alveng

* Inf.-Mgt. No. 12. leben, Pelchrzim

und Gravert

(Mo. 9.,1 33., 38. und 47. ) das Grenadier = Batail. Losthin, und dié während des Kriego forniir: ten Kompagnien Seu, ( Grena:

dier- Jäger) Klauſewik, Freyburge, Stengel, Ingenhein , Berswordt, Vårſt, Offeney, Refovsky, olcs zinoky und Reichineijter.

Garbe: jåg.: Ba:) Die Reſerve des ehemaligen Fiiße taillon No.

.

Aftpreuß. Fåger Bataillon No. 2

jäger- Niegts., wovon ſich 2 Koms pagnien in Preußen und I Komp.

in Edleſien, lettere unter dem

Kapitain Ehrenberg befanden. Schleſ. Schůzen. Die vorzüglichfien Leute der beint Bataillon No. 3. Negt. No. 12. genannten leich: ten flompagnien. b. Artillerie.

ehemalige 4te Artil.-Regt. in ftpreuß, 1Brigade.Das . No.

Preußen.

400

Brandent. Brig. Die im lauf des Kriegs proviſoriſch organiſirten Artil.-Kompagnien .

No. 2.

Schleſiſche Brig. Die in Schleſien übrig gebliebene No. 3 .

Garniſon -Urtillerie, und ſonſt er:

Die Pioniere

richteten proviſoriſchen Komipag. Neu fornirt aus den Reſten des

Pontonier- und Mineur -Korps. C. Kavallerie. Kůraffiere.

Schleſ. Kůraſſiers Kůraſſier-Regt. Wagenfeld No. 4. Regt. No. 1.

errichtet 1672 , das Dragoner: Regt. Rouquette No. 13. und

die in Preußen geweſene Manns Tchaft der Schleſiſchen Küraffiers und Dragoner- Regimenter.

Dſtpreußiſch. Ků- Die Hälfte des 10 Schwadronen raſſier-Rgt. No.2. ſtarken Dragoner - Regte. Zieten (No. 6.), errichtet 1717 .

Kegt. Garde dů Das verbliebene Regt. No. 13., Korps No. 3. !

errichtet 1740 .

Brandenburgiſch . Die Hefte und Ranzionirten der Kür.-Regt.No.4. Regimenter Gensd'armes No. 10., Leib-Kůraſſiere No. 3., Leib- Kas rabiniers No. II . Beeren Kůraſs fiere No. 2., Duitzow Kůraſſiere

No.6., Neißenſtein Kůraſſiere N. 7 . Dragoner .

Negt. Königinn Daſſelbe Regt. mit der No. 5. (vor: Dragoner No. I.

her Unſpach - Bayreuth ), errichtet .

1717

iſtes. Weſtpreuß. Die andere Hälfte des Dragoners Drag.=Rgt. No.2. Regiments Zieten No. 6 . Littoauiſches

401

Litthauiſches Dras Regt. Baczko Dragoner (No. 7.), goner- Rgt. No. 3. errichtet 1725 aus dem vorher: gehenden Regimente.

Į ates Weſtpreuß . Regt. Eſebeck Dragoner ( No.8.), 1

Drag. Ngt.No.4. errichtet 1744 aus der Hälfte des vorhergehenden Regtb ., welches 1739 und 1740 vermehrt und dann getheilt wurde.

!

Brandenburgiſch. Die Neſte und Ranzionirten des | Drag .-Rgt. No. 5. ehemaligen Kür.-Regts. Baidooz (Prinz Wilhelm.) ( No. 5. ) und das Depot des ehemaligen Drag.: Negts . Prinz Wilhelm ( No. 1.)

Neumark. Drag.- Die Reſte der Drag.- Regimenter Regt. No. 6.

Friving (No. 3.) u. Katte (No.4 .) Hufare 11.

Iſteß Leib - Huſ.- Die Hälfte des Regte. Prittwitz Regt. No. 1 .

Huſaren (No. 5.), errichtet 1741.

2teß Leib.. Huf.- Die andere Hälfte des vorherge Regt. No. 2.

henden Regiments .

Iſteß Brandenb. Depot und Kanzionirte des Huſ,

Huſ -Regt. No. 3. Regts . Rudorf (No. 2. vormals Zieten ) und Reſte des Hun.- Bats. Bila aus Anſpach No. II.

Iſtes Schleſiſches Die Depots, Neſte und Ranzio

Huſ-Regt. No. 4. nirten der Kuſaren-Regtr. Herzog Eugen von Würtemberg (No. 4.), Uſedom ( No. 10. ) , Gettkandt No. 1. , Fürſt Anhalt - Pleß No. 6. und Kohler No. 7. 26

1

402

iſtes Pomerſches Depot und Kanzionirte des ehe Szuſ.-Regt No. 5. maligen Hufaren: Negiments Blu (Blücher bis den cher No. 8., errichtet 1758 vom Izten Spt. 1819.) 26.-£t. Belling.

2tes Soleſiſches Die im Laufe des Kriegs in Sole:

Huj.-Regt. No. 6. fien errichteten Schwadr. Schill, Manteuffel, Kleift, Stoffel, Bie: berſtein , Gayl u. Eiſenhardt. Ulaneti .

Iſteß Weſtpreuß. Die eine Hälfte des ehemaligen Ulan .-Rgt. No. Io Regt. Towarczni, errichtet 1771, aus dem jetzigen Leib-Huſ.- Regt. No. f.

Ferner die Depots der

Dragoner Herzberg Ho Heyking ( No. 9 und 10.)

Schleſiſches Ulan.- Die andere Hälfte beß vorherger Rgt. No. 2 ( Prinz

benden Regts .

Biron v . Kurland).

Brandenburgiſch . Eine Schwadront Bon jedem der UI. - Regt. No. 3. beiden vorhergehenden Regtr. u. ber Ueberreſt der Sdiaſchen Kas ballerie als Stamni.

Sarde : Ulanen: Die vorzüglichſten Leute aus den beim Hui. Regt. No. 6. genann: Schwadron. ten Schwadronen in Schleſien.

Von dieſen Truppen wohnten dem Feldzug von 1806 und 7 bei : i . In Preußen.

Die Infanterie-Regimenter i bis 8, nebſt bent größten Theil von No. 11. Ferner die Fåger : Ba taillone No. 1 und 2 ; die Oſtpreußiſche Artilleries Brigade, die Küráſſier-Regimenter No. I ; 2 und 3, die Dragoner-Regimenter i bis 4, die Huſaren -Res

403

gimenter 1, 2 und 4, das Weſtpreußiſche und Schle: fiſche Ulanen : Regiment und die Stämnie des Kůs raſier-Regimento No. 4, der Dragoner - Regimenter

No. 5 und 6 , del Huſaren - Fegiments No. 3 und des Ulanen - Regimento No. 3. 2.

In Pommern .

Die Stamme der Infanterie - Regimenter 9 und 10 , mehrere in der Folge zur Brandenburgiſchen

Brigabe geſtoßenen proviſoriſden Artillerie:Kronpage nien, die Stämme der Dragoner-Regimenter No. 6,

des Pommerſchen Huſaren: Regiments No. 5, und der Ueberreſt der zum Brandenburgiſchen Ulanen : Regis ment No. 3 gekommenen Sdillſchen Kavallerie. 3.

In Schleſien .

Ein Theil des Infanterie - Regimento No. 11, die ſchon genannten Beſtandtheile des infanterie-Rex giments No. 12, des Schleſiſchen Scůben - Batails

lons, und in der Jager: Kompagnie von Ehrenberg des Dſtpreußiſchen Jäger- Bataillons ; ferner dic in Schleſien formirten proviſoriſchen Artilleric-Kompags nien , die Beſtandtheile des 2ten Schlefilden Huſas

ren - Regimente, und die Abgegebenen zur Garde: Ulaz nen : Schwadron.

2) Organiſationt. a. Generalität und Generatſtab.

Mit dem Aufhören des Verhältniſſes der Gene: rale als Regimento-Inhaber, trat für ſie das höhere

Verhältniß als beſtåndige Befehlshaber niehrerer Truppentheile von verſchiedenen Waffen ein , nåns lich als General - Gouverneure einer Provinz, oder als Brigade Generale, oder als Brigadiere, lebsteres über mehrere Regimenter derſelben Waffe. Die Zaht

ber Generale war indeſſen To gering, daß für die bels

404

ben lettern Verhältniſſe mehrentheils nur Stabbs Offiziere fungirten. In dem Verhältniß als Bri gade- General führten ſie dann den Titel Ober - Bri gadier. Es gab in den Jahren 1806 bis 1813 bei dem 40000 Mann farken Heer faum mehr denn

10 Generåle. Bei ihrer beſondern Stellung wurde ihnen nach Verhältniß ihres Wirkungsfreiſes ein Ge:

neralſtab zugeordnet, welcher aus Offizieren des Ges neral Quartiermeiſter-Stabs und der Adjutantur bez

ftand. Sdon im Jahr 1804 erlebte der General Quartiermeiſter-Stab nach dem Plan des damaligen Oberſten v. Mafien bach eine beſſere Organiſation ; er wurde von der Königlichen General- und Flügel Adjutantur getrennt und anſehnlich erweitert. Der General - leutnant v. Geurau war Generat- Quar tierniciſter. Außerdem befanden ſich darin der Ges

neral- Major v. Phull, die Oberſten 6. Maſſe 11 bach und Scharnhorſt, ferner noch 6 Stabb-Offi ziere und 6 Hauptleute , Yo wie als Adjoint8 , 16 Leutnants und zulekt 1 Major v. (Huner bein) als Brigade-Major. Die Adjoints gehörten nod; immer zu den Regimentern , aus welchen fie genommen waren. Nach dem Jahr 1807 fchieden die Offiziere des General Stabs als zwei für ſich beſtehende Korps ganz von der Linie aus. Chef des General - Stabs war der General 6. S darnburſt. Die nicht bet

ben Generalen vertheilten General - Stabs - Offiziere wurden entweder beim Kriegs-Departentent angeſtellt,

oder verblieben zur Dispoſition des Chefs in Berlin. b. Infanterie und Savallerie.

Ein Infanterie - Regiment wurde auf 2 Muske:

tiers, I fåſelier-Bataillon, 2 Grenadier- und í Gar: niſon -Kompagnie gerekt. Ein Bataillon war 4 Komna

405

pagnien, zuſammen 22 Offiziere, 48 Unteroffiziere, 13 Spielleute und 540 Gemeine, eine Garniſons

Kompagnie 3 Offiziere und 70 Kópfe ftark.

Eine

Grenadier-Kompagnie beſtand. aus 5 Difizieren und 151 Köpfen, da ſie einen Spielmann mehr hatte, als eine Musketier-Kompagnie. Die Stärke eines Fager: oder Schützen - Bats. betrug 23 Offiz., 40 Unteroffiz ., 9 Spielleute und 352 Gemeine. Ein Kavallerie-Regiment beſtand aus 4 Sdwas

dronen zuſanımen 26 Offiziere, 48 Unteroffiziere, 13 Trompeter und 440 Gemeine. Nachdem das Verhältniß der Generale als Res

gimento - Inhaber aufgehört hatte, wurden die Regi menter einen Stabs- Offizier als Kommandeur uns tergeben , und nach den verſchiedenen Provinzen be: nannt.

Die Kommandeurs der Bataillone wurden

folches in beſtimmterer und mehrerer Beziehung als früher.

Beſonders erhielt der Kommandeur eines

Fåſelier - Bataillons, wegen der eigenthümlidhen Bes ſtimmung und Ausbildung deſſelben zum leidten Dienſt, einen ſelbſtſtåndigen Wirkungskreis . Die Charge der Fähnrichs und Cornets ging ein ; eben ſo die Stelle des Regimento- Quartiermeiſters. Statt deſſen verfal ein Subaltern - Offizier als

Rechnungsführer ſeine Geſchäfte, ' wofür im Etat eine Zulage ausgeſeßt wurde. Die Grenadier- und Fuſe lier- Bataillone hatten ihre beſondere Rechnungsführer .

Jedes Bataillon mit Ausnahme des erſten, wobei ſich der Regiments-Arzt befand, erhielt einen Bataillons

Arzt, alsdann aber nur drei Kompagnie Chirurgen . b. Artilleri e.

Die Artillerie beſtand aus drei Brigaden , die Preußiſche oder erſte, Brandenburgiſche oder

406

zweite, Schleſiſche oder dritte Brigade. Sie wurden in den Sauptſtadten und Feſtungen vertheilt. Jeder Brigade ſtand ein Stabs :Offizier als Brigadier vor, welcher zugleich Kommandeur der Fuß -Artillerie war.

Ein anderer Stab8 -Offizier war Brigadier der reis tenden Urtillerie. Von den 11 Kompagnien Fuß Artillerie , I Kompagnie Handwerker, und 3 Koms pagnien reitende Artillerie, zuſammen 15 Kompagien aus welchen eine Brigade beſtand, war eine Kom:

pagnie Fuß- Artillerie ftark : 5 Dffiziere, 14 Unterofs fiziere, 20 Bombardiere, 2 Spielleute und 96 Ges meine. Eine Kompagnie reitende Artillerie hatte 16 Gemeine mehr. Eine jede dieſer Stoinpagnien war zur Befeßung einer Kompagnie von 6 Kanonen

1 und 2 Kaubiken, zu einer 12pfündigen Batterie aber noch ein Zuſchuß von 65 Kanonieren beſtimmt. Die Stabb -Offiziere hatten keine Kompagnien mehr. Der Pferde- Etat einer reitenden Batterie im Frieden betrug 132, und der einer Fuß- Ererzier- Batterie 60 Pferde. Die Fuhrleute zu Geſchitz uno Munitionswagen

find wirklide Artilleriſten . Dieſe wurden durchgån gig bei den Fuß-Kompagnien mit Gewehren, bei den reitenden mit Piſtolen bewaffnet. C Vereinigtes Ingenieur: und

Pionier - Korpe. Es warð auf 56 Offiziere geſekt, und ſollte zu: gleich aus 6 Pionier -Kompagnien jede von 4 Offizieren und 124 Kopfen beſtehen. Vorläufig wurden jedoch nur 3 Kompagnien formirt , und wie die Offiziere

des vereinigten Korp8 ſelbſt in den Hauptſtadten und Feſtungen vertheilt.

Eine PioniersKompagnie beſtand aus 3 Sektios

nen , welche jede aus Mineurs, Sappeurs und Pons

407

toniers zuſammengeſetzt ivareti. 3u ieber dieſer Sektionen kamen die denſelben entſprechenden Hands werfer, insbeſondere zu den Mineurs Bergleute, und zu den Pontoniers differ, als Erſatz. Das ganze Korps wurde in 3 Brigaden getheilt, nåmlich in die erſte over Preußiſche, in die ziveite

oder Brandenburg: Donimerſche, in die dritte oder 3

Schleſiſche.

Wie dieſe einzelnen Waffen ſchon im Frieden zu

Brigaden formirt wurden, wird auß einem folgenden Zuſab näher hervorgehen , Endlich beſtand für da : ganze Heer ein chirur: giſcher Stab, beſtehend aus i General - Stabsarzt, 3 Diviſions.General - Chirurgen , i Ober -Stabs - Chi

rurgus , I Over - Eazaretl - Inſpektor, í Ober-Feld Apotheker, i Penſionair. 3) Vom Dekonomie - Weſen ,

ſo wie von der Verpflegung und Bekleis dung der Truppen . Alle Revenuen der Kompagnie-Inhaber, aus Bes

urlaubungen , Freiwächterei 26. ſo wie die ſonſt den verſdiedenen Poſten anhängig geweſenen Emolu mente irgend einer Art hårten gånzlich auf.

Die

fånımtlichen Stellen wurden auf fire Gehålter ges ſetzt. Bei Beurlaubungen unter 10 Tage behielt der

Mann ſein Gehalt ſelbſt, auf längere Zeit wurde daſſelbe den Königlichen Kaſſen als vacant bered )net. Daſſelbe geſchah mit den Dffizier - Gehåltern , gang oder zur Hälfte , bei lang dauernden Abweſenheiten

über vier Wochen. Jedes Regiment, Bataillon oder Brigade hat eine beſondere Kaſſe, worin die Verpfle gungs- und kleinen Montirungsgelder niedergelegt ſind, und weldje von dem Kommandeur, einen Ka

408

pitain alo Kurator, und dem rechnungsführenden Für die Beſchaffung det kleinen Montirungsſtúde beſtehet eine beſondere Deko: nomies Kommiſſion , zuſammengefekt aus einem Kas pitain, einigen Subalternen und dem rechnungsfüh Dffizier verwaltet wird.

renden Offizier.

Die Kompagnie- Chefs haben nur die im Fols

genden nåher ſpezifizirten Kompagnie- Unkoſten und Gelder zu kleinen Ausgaben auf Schreibmaterialien 20. zu verwalten .

Die großen Montirungsſtůde werden den Trup pen vom Kriegs -Miniſterium durch das Kriegs -Koms miſſariat geliefert. Dieſes ſteht dem geſammiten Des konomie - Weſen des Heers vor , und iſt auch im

Kriege zur Anſchaffung der Verpflegungsbedürfmiile beſtimmt. Bei jeder Truppen - Brigade, jetzt Diviſion, befindet ſich ein Kriegs - Kommiffair mit einigen Erpedienten, und bei einem Armee-Korps ein Ober Striego- Rommiſſair. Dieſe kontrolliren die famnitli

chen Verpflegungs- Berechnungen , wodurch das Rech nungsweſen freilich auch einen mehr erweiterten Um=

fang als ſonſt erhalten hat. Beſoldung.

Die Soldfåke felbft wurden ſehr verſchieden feſta geſtellt, und zwar bei der Linien - Infanterie am nies drigſten. Hoher bei der Garde, weil man von dieſer

alb von ausgewählten Truppen beſonders gute Dienſte criartet , bei der Kavallerie wegen deren mehrerer

Dienſtausgaben , bei der Artillerie wegen ihres meis tentheils beſchwerlichern Dienſtes , und ſo wie bei

dem Vereinigten Ingenieur- und Pionier-Korps, weil hier mehr Kenntniſſe und Fertigkeiten als bei der andern Waffen gefordert werden,

409

Die Offiziere der Königlichen General- und Flüs gel : Adjutantur, des Generalſtaabs und der Armee

erhielten als Stabs -Offiziere und wirkliche Kapitaine,

1 geringere Gehälter als die der Infanterie, Kavalles ✓rie uud Artillerie , vom

Kapitain abwärts aber

den Ravallerie- Etat. Folgendes waren die Gehalts fåte: a) Bei der Generalität und dem Generalſta b. Für einen Feldmarſchall und General der Infanterie oder Kavallerie unbefrimnit. Gen.-lt. mit Kommando monatl. 533 Rtlr. 8 gGr.

í

Genr:-Maj. mit Rominando ohne

-

8

333

ohne .

2

350 250

11

5

-)

Fir die nicht regimentirten Offiziere: I Dberit oder Di.- Lt.

monatl. 158 Rtlr.

8 gr. 8

108 I Major I wirflicher Kapt. ( iekt 75 erſter Klaſſe) 60 I Kapt. zweiter Klaſſe b) Infanterie.

Regiments- Kommandeur monatl. 208 Ntlr. 8 gGr. Stabs -Offizier Kapitain Stabó -Kapitain Premier Leutnant

150 .

.

.



Adjutant Sefonde -leutnant .

O

0

30 25 23

Zulage für dieſen bei ei nem Bataillon 1

: B

17

30

Ein rechnungsführender Offizier

100

10

u

i

410

6 Rtlr. 12 gGr.

monatl. Feldwebel . Porte d'Epée-Fåhnrich Sergeant , Regiments-Lam:

bur oder Stabshorniſt Unter - Offizier oder Bas taillons - Zambur .

.

Hoboiſt oder Fågerhorniſt

6

3

4

s

I2

3

:

12 s

4

Gefreiter

2 Rtl. 2 G. 9 P.

Gemeiner , Tambur, Szorniſt Unterſt ab. Regiments-Chirurgus

2 Ntlr.

.

.

96r.

monatl. 40 Rtir.

Bataillons

20

Kompagnie

Іо

.

5

Büchſenmacher

5

.

er Bůchſenſchaft Bei

dem Regiment Garde erhielten die drei ers

ften Chargen , außer einer Zulage von Ziſchgeldern bis zum Porte d'Epée-Fähnrich abwårts, und Klei dergeldern für die Offiziere: monatlich 8 Rtlr. 8 gGr., der Stabs-Kapitain Io Rt r., der Premier-Leutnant 5 Rtlr ., der Adjutant, Kedynungsführer und Sekondes Leutnant jeder 3 Rtlr. , der Sergeant 2c. I Rtlr.

8 gr., der Unter - Offizier ?c. I Ktlr., der Hoboiſt I Rtlr., Gefreite 1 Ritir. 2 gGr. 9 Pf., Gemeine 1 Rtir., der Regimentsarzt 10 Rtlr., der Kompag

nie-Chirurgus 5 Rtlr. 12 gGr., und bei den Fågern der Feldwebel 2 Rtlr., Sergeant oder Stabshorniſt, Oberjåger, fåger und endlich der Büchſenmacher je: der i Rtir, mebr.

Außerdem wurden noch gut gethan ; per Mann Piktualien-Zulage in

theuern Garniſonen

.

monatl . 12 gGr.

411

per Mann Kompagnie:Unkoſten Gewehrgetoer

monatl. 2 gGr. I

.

Medizingelder per Kompagnie Krankenverpflegungs .

.

2

.

9 Rtlr.

gelder -Zuidub (bei den Fagern und Schüßen

nur 7 RtIr., bei einer Garniſons Konipagnie 5 Ntir.) 5

per Kompagnie kleine Ausgaben

(bei den Garn . Komp. nur 3 Rtir.) per Kompagnie zur Unterſtåtzung der Soldatenfinder bei Erlernung eines Handwerks monatl.4 Rtl.49Gr. per Bataillon Schulunter:

baltungágcider

monatl. 7 Rtir, 3 gGr. 5 PP.

(bei einer Garn .-Komp. 20 g6r.) c) Kavallerie.

Die Solbjätze der Dilsiere ftimmen hier mit des

nen des Regiments Garde zu Fuß überein. Ferner erhielten : der Wachtineiſter

.

monatl. 8 Rtir

.

Porte d'Epée -Fähnrich Quartiermeiſter, Stabs-Zrom: peter und Pauder

.

6

.

6

-gGr.

UntersDffizier

4

I2

Karabinier

2

17

2

I2

Gemeine

.

Unterſtab. monatl. 50 Rtir. 2 IO Kompagnie: Chirurgus

Regiment8 -Arzt

.

8

Fahnenſchmidt . Büchſenmacher .

Büchſenſchafter Sattler

.

.

.

.

S

SGr .

4 5 5 7

3

12

412

Die Garbe du Korps erhielten in demſelben Vers

hältniß wie das Regiment Garde zu Fuß zur übris gen Infanterie etwas höhere Såke, desgleichen auch Ziſchgelder bis zum Wachtmeiſter abwarts, und die

Difizier- Kleidergelder., Extraordinair wurden nod 41 Rthlr. 16 Gr. Medizingelder gegeben. Wegen der übrigen bei der Infanterie erwähnten Ausgaben , welche insgeſainmt bei der Kavallerie

ebenfalls ſtatt fanden , waren bloß abweichende Såße: Kompagnie:Unkoſten per Mann monatl. 3 gGr. 2 Pf. (bei der Garde du Korps 4 gGr.) 73 monatl. 2 Gewehrgelder Schulunterhaltungsgelder p. Ngt. : 8 Rtlr. 8 gGr. .

Krankenverpflegung8 - Zuſchuß per Regt.

28 Rtlr.

Außerdem wurden noch gegeben :

Pferde-Arzneigelder per Regiment

28 Rtlr.

d . Artillerie.

Fuß-Urt. reit. Art. Rtl. gGr. Rtl. gGr. Kommandeur

Stabs -Offizier

.

108

8

158

8

108

8

40

66 16 28

30

26 .

26

Brigade- und Batail lonb-Adjutant

25

Rechnungsführer Sekonde- leutnant Oberfeuerwerker

30

6 12 6 12

23 9

8

6 12

_

Feldwbl. oder Wachtmſtr. Feuerwerker

22

| | | | |

Feuerwerks -Leutnant

III II

30

III

Kapitain

Stabs - Rapitain Feuerwerkbmeiſter Premier- Leutnant

inonatl. 216 16 158 8

413 Fuß -Art. reit. Art. Rtl.gGr. Rtl.gGr.

Gefreite, Korporal

6

6

4 20

4 20

4 4 12

4

Kapitain d'armes und

Unterofizier

.

B

.

3

Ranorrier

119

Bombardier, Trompeter, Hoboiſt | Regimente- Lanbur

2 12

. Unterſtab. .

monatl.

Kompagnie

11

Regiments -Chirurgus

40 IO

IO

7

7

Fahnenſdhmidt Uebrige Artikel.

Viktualien -Zulage, Komp. - Unkoſten, kleine Auð gaben, Medizin- und Gewehrgelder wie bei der Info die Komp.-Unkoſten bei der reit. Art.wie bei der Kav. Schulunterhaltungsgelder monatl. 24 -

Krankenverpflegung gelder Zur Unterſtüßung der Sols datenkinder bei Erlernung eine Handwerks

3

2

Pferde-Arzneigelder

21

50

I2 I2

2 12

16 12

a

Außerdem noch.

84

6

Zulage für die bei den Pfer: 12

12

den der Ererzier : Battes rien angeſtellten Kano: niere per Mann . monati.

Reparaturgelderfür Geſchütz und Geſchirr

40

96

Ankauf von Geſchirr und

Sattelzeug monatl. 4R. 390.53P.106R.996.5P. Hufbeſchlag auf fånımtliche Wagen und Reitpferde monatl. 14 4 61 - 6

414

e ) Vereinigtes Ingenieur: uno Pionier - storps. Sommandeur Stabe- fizier

Premier- ſiapitain Sta08 -Kapitain

monatl. 2 6 Rtlr. 16gGr. 158

3

.

.

8

108

.

8

41

3

16

EcFonde: feutnant

25

Adjutanten - Zulage Feldwebel

6

6

2

41

30 -

Premier -leutnant

3

12

2

Ported'Epée- Fähnrich und 6

Kapitain d'armes

Gefreite Pionier

.

2

20

11

4 3

Unter-Offizier

2

$

10

Chirurgus

Die übrigen Artikel wie bei der Infanterie. Die Schulunterhaltungsgelder betrugen i Ktir. 16 gGr., die Unterſtütung für die Soldatenkinder zur Erler: nung eines Handwerks 3 Rtlr. 18 gGr. Noch was ten ausgeworfen :

Mineur- Zulage auf 2 Unter- Offiziere, 4 Gefreitert und 24 Mann per Kompagnie, auf den Mann 12 gGr., für einen Schreiber bei dem Kommandeur und den

brei Brigadiers jedem 5 Rtlr. monatlich , und zu den Uebungen der Brigaden jährlich 243 Rtlr. 8 gGr. Da die Charge der Stabs - Kapitaine feit 1814 eingegangen , ſo bezieht bei jedem Truppentheil die :

erſte Hälfte der Hauptleute das hier für die Premiers

Kapitaine aufgeworfene Gehalt, die zweite Hälfte aber halb ſo viel, bei den nicht regimentirten Haupta teuten indeſſen 60 Rtlr. monatlich. ?

415

1

f ) mediziniſch - chirurgiſcher Stab.

Gen.-Stabs - Chirurgus

monatl. 208 Rtlr. 8gGr.

Diviſions. Gen.- Chirurgus Ober- Stabs- Chirurgus

50

3

3

41 30

3

Đber $asaretb= a/pettor Ober -Feld-Apotheker

Ober-Chirurgus Penſionair

.

.

3

105

3

16

2

15 18

Bekleidung und Bewaffnung . Dieſe bildet nach Form und Beſchaffenheit Feit 1807 einen ganz neuen Abidinitt in der Geſchichte des Bekleidungsweſens des Heers. Da die Beklei dung zu den vier Kardinal - Forderungen an einen 1

1

tůchtigen Krieger gehört, indem gute Ernährung, gute Zucht und Kriegsfertigkeit die drei andern aus : machen , ſo ward auch ihr eine vorzügliche Aufmerk ſamkeit gewidmet . Mit gehöriger Würdigung der vorher vielen gerechten Forderungen nicht entſpres chenden Bekleidung, ward nunmehr die Zweckmå Bigkeit derſelbeit, in Abſicht auf die Geſundheit und auf die Beſtimmung des Kriegers zur Hauptſache, gefälliges Neußere zur Nebenſache gemacht. Ein vollſtändiger Anzug , weldoer dem Körper freien

Špielraum zu allennothwendigen kriegeriſchen Bewes 1

gungen und Verrichtungen läßt, gewährt auch zua gleich ein kriegeriſches oder ſchon ausſehendes deußere. Schon in den erſten Zeiten dieſer Periode wat der Zeitraubende Haarpuß verſchwunden , und nut

noch an einem kleinen Zopf kennbar geblieben. Dies fer fiel nun ganz weg, und das Haar wurde fret und ungepudert getragen. Statt der dreieckigen in den letzten Zeiten boe

1806 beiläufig immer größer gewordenen Hütero

416

( die in der vorigen Periode eingeführt gewefenen Kaskets der Infanterie waren in dieſer gleich wieder abgeſchafft worden ) erhielten die Kůraffiere Helme, die Garde-Ulanen Szapkas, und alle übrige Truppen

Czakos. Dieſe, eine urſprünglich Ungariſche Kopfbe: kleidung war ſchon früher von Schriftſtellern naments lich von Bülow alø zweckmäßig empfohlen wor den. In der zuerſt gelieferten Form , oben ziemlich fo breit wie unten , und mit einer weißen Borte, die

der Offiziere mit einer ſilbernen oder goldnen Treile eingefaßt, waren fie leicht, drůdten den Kopf nicht, und koſteten wenig. Ein Offizier-Czako kam 17 Rtir., fchon mehr als die frühere Kopfbekleidung. Seit dem Fahr 1813 erhielten die Ezakos Deckel von les der und Fangſchnüre. Ferner iſt an ihnen die Natios nal- Kokarde angebracht; die andern Abzeichen find bei ben verſchiedenen Waffen nicht gleich . Die Garden haben einen Stern , und wie das Leib - Infanterie: :

Regiment ſchwarze Federbüſche.

Erſtere hatten im

Anfang dergleichen weiße. Die Rode, welche bereits zu Anfang dieſer Res

gierung, wie ſchon immer die Kollets der Kavallerie vorne ganz zu gemacht werden konnten , behielten, nur weiter und vollkommner gefertigt, dieſen Schnitt bei, verloren aber die Klappen, und bekamen vorne nur

zwei Reihen Knopfe. Die bisherigen Lißen fielen ganz weg. Bloß die Offiziere del Generalſtabs, der Königlichen General- und Flügel - Adjutantur, des Ingenieur-Korps, der Garde dů Korps und des Res giments Garde zu Fuß bekommen auf jeder Seite des Rodkragens zwei filberne geſtickte Schleifen, die

Gemeinen der beiden lettern zwei weiße Bandſchleis fen ;

417

fen ; ferner bergleichen gelbe : bie Garde-Art., Gardia Fåger, die 1814 errichteten Garde-Schüßen und die übrige Garde -Kav. Die Offiziere dieſer Waffen , des 3

Kriegs-Miniſteriums und bes Kadetten:Korps erhielten

goldne Schleifen, und die der 1814 formirten 2 Greni

u Regtr. eine dergleichen auf jeder Seite pes Kragens,

ig in Form eines s .

Die horen wurden durchgängig von grauer Farbe in vollkommner Weite und lang bis an die Knochel e geliefert; darüber kainen foowarztuchene Stiefelleten , mit welche nur bis über die Waden gingen, fo das das Kniegelenk frei blieb. Im Sommer trug man Pans talons von weißer Leinewand. Seit dem Fahr 1816

is gehen fowohl die grauen als leinenen Sommerhoſen mehr anſchließend bis über die Knodel, laufen vorne i in einer ſtiefelletenartigen Spitze aus , und wer den burde einen ledernen Sprungriemen an die Schuhe befeſtigt. Wenn folche Hofen Fehr weit find, fo wird die ſonſt nothwendige Spannung bers mieten, welche der freien und behenden Bewegung ,

beſonders des leichten Infanteriſten , zum laufen, he

ſpringen , klettern :c . nachtheilig feyn muß. Bei Mas növern und auf Mårſchen werden kurze Stiefelleten von grauem Zwillich über die Hoſen getragen. Die Kavallerie bekain gleichfalls ſtatt der ledernen , grau

o

tuchene, an den Seiten mit Knopfen befekte Reithoſen, Die Musketiere, Grenadiere, Kůraſſiere und reis tenden Urtilleriſten behielten weißes , alle andern Waffen bekamen ſchwarzes Leberzeug. Die Bekleidung der regimentirten Offiziere iſt der ihrer:Regimenter angemeſſen. Die Hofen hatten wie bei der Ravallerie an jeder Seite eine Reihe Knopfe,

ſtatt deren jetzt zwet rothe Streifen angebracht find. 27 i

418

Die Offizier-Chargen unterſchieden ſich nunmehr durch Abzeichen der Schulterklappen , welche früher gar nicht üblich waren. Sie mochten ungefähr 3 304 lang und 21 Zou breit ſeyn, und bildeten 5 Seiten , wovon zwei nach oben ſpit zuſanımen liefen . Bei einem Stabb -Offizier waren alle 5 Seis ten mit einer ſchwarz und filbernen Treſſe eingefaßt,

bei den Hauptleuten und Rittmeiſtern nur die beiden langen Seiten, und die Subaltern - Offiziere hatten

eine ſolche Treffe in der Mitte der Schulterklappen. Seit dem Fahr 1814 ſind die jeßigen Schulterklappen und Abzeichen darauf eingeführt worden. Die Abzeichen

der Unter-Offiziere z . von den Gemeinen find filberne oder goldne Treſſen an den Kragen, die der Hoboiſten und Stays -Spielteute Sowalbenneſter mit Treſſen, bei den andern Spielleuten mit Borten befekt. Die Waffengattungen unterſchieden ſich im All gemeinen nach der Grundfarbe des Rods.

Dieſe

war bei den nid)t regimentirten Dffizieren , bei allen Fußwaffen, den Ulanen und der reitenden Artillerie blau, bei den Kůraſſieren weiß , den Dragonern bella blau, den Fågern und Schüßen grün. Die Infanterie unterſchied fich ferner nach der Farbe der Kragen und Aufſchläge, welche für die

Provinzen 'zu denen eine Brigade gehörte, beſtimmt war.

Danach hatte

Dftpreußen

ziegelroth ,

Weftpreußen

karmoiſin , weiß,

Poinmern Brandenburg Niederſchleſien

Dberſchleſien

ponceau , .

roſenroth , gelb,

419

Die Regimenter ſelbſt unterſchieben ſich von eins ander durch die Farbe der Achſelklappert. Nachdem

nunmehr die ganze Infanterie ponceau Kragen er halten, find an jener die Nummern der Armeekorps zu denen ein Segiment gehört erkennbar. Die KavalleriesRegimenter haben ihre eigenthůms liche Farbe von Kragen und Aufichlagen. Die Ara

tillerie, das Ingenieur- und Pionier-Korps und die 1

1

Schüben haben ſchwarz, die Suſaren - Pelze und Dollmanns von verſdiedener Farbe. .

Die Generalitat trågt ponceau Kragen mit golda ner Eichenlaub- Sticerei, der Generalſtab und das 1

Kriegsminiſterium haben karmoiſin, die Fåger und die Difiziere von der Armee ponceau, eben ſo die Offiziere außer Dienſt, nur mit weißen Knöpfen. Die Garniſon -Kompagnien haben gelbe, die Inva liden roſenrothe, die Armee - Gensd'armerie hat grüne

Röcke mit hellblauen Kragen und Uufſchlågen. li

Das Material zu den Montirungåſtåden wurde .

1

nun in weit beſſerer Beſchaffenheit als ſonſt, und namentlich die Elle Zuch mit cirka 1 Rthlr. bezahlt. Dadurch gewann nicht nur die Bekleidung an Zweck må figkeit, ſondern die Erfahrung hatte auch gelehrt, daß es beſſer ſey gute Materialien für einen zwei jährigen, als halb ſo gute für einen einjährigen zu geben. Dadurch ſowohl, als überhaupt bei der reich lichen Bekleidung kamen die Koſten derſelben uns gleich höher als ſonſt zu ſtehen . Daſſelbe war audy,

wenigſtens bei der Infanterie, ' init der Offizier-Mon tirung, ungeachtet deren prunkloſer Einfachheit der Fall, wie aus Folgendem zu erſehen iſt;

420

Koften einer Infanterie : Offiziers Montirung.

Alle 5 Sahr ein Czako, wenn er nur mit unächter Garnitur verſehen iſt Alle 2 Fahr i Dienſtmüke 1 Montirung mit I 3 Achſelſtůde Alle 3 Fahr i Ueberrod .

gS .

25 Rtlr. I

.

=

2

22

.

5

8 ,

=

20 ; 01

I paar graue Dienſthoſen 12

2

I Wefte oder Unters

2

2

Stamiſol

Alle 5 Jahr i Mantelfragen .

.

17

I paar leinene n ſe ho er mm So I

2

22

-

3

Alle i Fahr 1 paar Handduhe I ' I Porte d'Epee wenn es unacht

Dazu i Degen

I

3

10

:

Sr. Summa 110 Ktir. Io Rtlr. .

2 Alle 2 Jahr i Degengehenk oder Koppel 5 3 I Sdårpe (wenn ſie unacht) 22 6 5 I Torniſter

3

Sunima 40 Rtir. Total-Summa 50 Rtir.

Dies iſt um mehr als ein Drittheil fo viel wie

bie für die Zeiten Friedrich Wilhelms I. berecha neten Koſten einer Offizier:Montirung von 97 Ktlr. Dieſe waren bis zum Jahr 1806 wenig geſtiegen . Die Elle Zuch koſtete damals aud nur 3, und nur

für die wohlhabenden Offiziere als beſte Sorte 5 Rtlr. die Elle Hålt man ohne Kücficht auf die jeſt mehr vorhandenen Bekleidungsſtüde bloß den Bes

' 421

trag ber korespondirenden Artikel gegen einander, nåmlich Ozato , Rock , Hoſent, Mefte oder Kanis 1

fol, Handſchuh und Porte d'Epeé, fo giebt dies ein Verhåltniß von 74 Rtir. 10 Gr. zu 41 Rtir. 3 Gr.

3 Pf. 1, ſo daß der heutige Betrag nabe das Dop Der jährliche Bedarf beträgt

pelte ausmad )t.

ferner gegenwårtig 63 Nthlr. 9 gGr., genau noch einmal ſo viel als ehemals , fvo er auf 24. bis

36 Rthlr. angenommen war, und wovon das Mita tel 30 Nihlr. iſt.

Der Offizier kann bei der heut zu Tage erfor: berlichen Dienſtthåtigkeit nicht über dlagen, wie ſonſt wohl.

Die Erfahrung lebrt fogar, daß die hier an :

gegebenen Tragezeiten nicht immer ausreichen. Zur ſogenannten kleinen Montirung als Hals :

tücher, Stiefelii, Schuhe, Wårde, x . ſind ferner jähr: lich 17 Rthlr. 4 gGr. erforderlich, ſo daß der jähr: lidhe Bekleidungsbedarf auf 8o Rthlr. 13 gGr. ſteigt. Ninimt man folchen für die frühere Zeit incl. der lesztern Artikel verhältnißniaßig zu 6 bis höchſtens 1o Rthlr. an, po war ſein Verhåltniß zum Gehaltse einkommen eines Subalternen der monatlich 11 Rtlr. oder jährlich 131 Rthlr. hatte wie 36 : 131, alſo nicht ganz wie 1 : 4. Gegenwärtig ſtellt ſich das Berhältniß des Bekleidungsbedarf zum Gehalt wie 80 : 204 oder etwa wie 1:21.

Bekleidungskoſten eines Infanteriften. Alle 6 Jahr i komplet garnirter 2 Rtl. 21 gGr. 6 Pf. Czako . .

Alle 2 Fahr i Roc! IO

:

I Manter

4 6

.

7

14 $

I p. tuchene Foren 3 2

Į paar Handſchuh

9

422

I Rtl. 20gGr. 4 Pf.

Alle 2 Jahr i Kamiſol

I Feldmåke

2

I p.wolineSoden

:

I 2

.

a

16

2

3

7

2

2

I wolne Såbel

2

troddel

.

I

3

3

6 :

1

I

HE

TE

Summa 20 Rtlr. 2 gGr. 6 PF. Für die Montirung werden im 2ten Fahre der Dragézeit ein neuer Kragen, neue Aufſchläge und Uchſelklappen gegeben . Dieſe erſte Einkleidung beträgt hiernach das Dreis fache der ehemaligen, welche auf 5 Rthlr. 3 gGr. 1 PF. zu ſtehen kam. Wie die Infanterie ſind auch mit weniger Uns .

terſdied die übrigen Fußwaffen bekleidet. Das Lederzeug koſtet bei denſelben zwiſchen 5 und 6 Rthlr., bei den Musketieren 6 Rthlr. 10 Gr., 0

bei den fågern und Schützen 7 Rthlr. 19 Gr. Die WE

Tragezeit davon iſt bei den einzelnen Städten wer : fchieden , und zwar von 10 bis '30 Jahren ans

ir

ie

genoinen.

Die Bekleidung der Unteroffiziere kommt wegen

der Treffen um den Kragen etwas höher zu ſtehen , als die der Gemeinen, ohne daß ihnen auch mehrere lo ‫ܐ‬

Stůce Ofterer, namentlich der Rod und die Sábela troddel alle Jahre gegeben werden. Der jährliche Bedarf eines Gemeinen von gros

Ben Montirungoſtůcken beträgt 10 Rthlr. 20 Gr.,

re

alſo auch noch einmal ſo viel'denn ſonſt.

Zu kleinen Montirungsſtüđen werden jährlich 6 Rthlr. Il gGr. 101 Pf. oder monatlich 13 Gr. gegeben. Dafür erhalt der Mann :

111

423

-

2 paar Schuhe à 1 Rtl. 8 Gr. 2 Rtl. 16 Gr. PF. I 2 paar Sohlen à 12 Gr. 12 : 2 Stůd Hemden à 18 Gr. . I i paar zwilichene Kamaſchen 7 : 101 : I. fchwarz tuchene Halebinde 4 : 20 : I paar leinene Hoſen 3

.

.

Summa 6 Rtl. 11 Gr. 104 p .

Der Unteroffizier erhålt jährlich I paar Schuhe mehr vergåtet.

Die Garden und Fåger bekommen Stiefeln, unb erſtere im Ganzen 8 Rthlr. 12 Gr ., lektere 7 Rtlr . per Mann kleine Montirungsgelder, die Unteroffiziere und Stabs -Spielleute außerdem noc 2 Rthlr. jähr lid ertraordinair.

Was die Bewaffnung eines Infanteriſten betrifft, ſo koftet der Såbel i Ktir. Il gGr., das Gewehr

10 Rtlr. 8 gGr. Dieſes iſt gegenwärtig ungleich zwedmäßiger eingerichtet , als die geradgeſchafteten , dünnpolirten , doch dweren und kurz bajonettirten Gewehre der frühern Zeit. Das Kaliber des neu Preußiſchen Infanteries 71 Gewehrs enthalt normalmaßig id doch auch na 64

Rheinländiſche Zoll, der Kugeldurchmeſſer

und

100 Zoll. folglich der Spielraum zz bis 185 Der Lauf iſt 3 Fuß: 4 Zoll lang , . und 4 .Pfund 2 bis 8 Roth ſchwer. Die Klinge des Bajonets iſt i fuß 6 Zou lang, und ſpiker als fonft. Der Schaft hat

eine gefrämmte Kolbe mit ausgeſchnittener Bade.

Der zylinderforinige Ladeſtod iſt in der Mitte dủns ner als an den Enden, 24wiegt nicht mehr denn 30 Loth und faßt doch die Patronen gehörig.

Das Schloß iſt mit Sorgfalt gearbeitet, nach

424

bem Franzöſiſchen geformt, und die Pfanne von

Mening mit einem Feuerſchirm verſehen . Das Zünds los iſt zwar trichterförmig geblieben , aber enger gebohrt, ſo daß daß Pulver nicht auf die Pfanne geſchüttet werden darf, und doch auch nicht zu viel Kraft verloren geht.

Das ganze Gewehr iſt mit dem Bajonet 6 Fuß i Zoll lang, und wiegt 10 Pfb. und 12 biß 14 Loth, alſo weniger wie früber. Die Büdſen koſten das

Stück bis 16. Rtir. Sie werden ſehr gut in der Potsdammer Gewehr-Fabrik der Gebrüder Sdi& ler verfertigt.

Bekleidungskoſten eines Kůraffiers. 6R . 1396.-P.

Auf unbeſtimmte Zeit i Helm : 3

:

5 :

.

I lithaiske

I Mantel

10

.

.

udc3 Sabr I Follet

C

4 : 22 : 7 7 :

6 6 :

3

I

2

I paar tuchene Reithofen 4 : 17 Ig : I Furagier -Mitje

6

9 %

6

I : 23 -

9

I

-

I paar Handduh

2

3

I

E

I Stalljacke I paar Stallhoſen

I

.

.

I paar Socken

:

- 14 : 7

Auf unbeſtinimte Zeit ein Mantel 8

fack von Luch :

Dazu leberzeug Sattelzeug Pugzeug

Summa 34 R.21 g . 9 P. 4 R.1696.-P. 23 -

7 ::

: , 13 :

.

6 :

Armatur,

!!!

1 Dienſtpferd

20 : 7 : 7 : 12 ITO

Il

Küraß Degen I paar Piſtolen

Total- Sunima 207 N. 219G. 6 P.

425

Die Czapkas der Ulanen koſten 4 Rthlr. 1 Gr., bie Czafos der Dragoner , Huſaren , und reitenben Artillerie zwiſchen 3 und 4 Rthlr.; die Pelze der

Huſaren 6 Riblr . " Die Dienſtpferde dieſer Waffen find nur zu 100 Rthlr. anzuſchlagen . Fore Ausrüs

ftungskoſten kommen deshalb , .und weil ſie feite Kůrafe habent, geringer als bei den Kůraſſieren , Find aber unter ſich nur wenig verſchieden, bei den Dras

gonern noch am größten , da dieſe gezogene Karabiner für 9 Rthlr. 6 Gr. führen .

Die Koſten der Offizier-Bekleidung bei der Kas vallerie kommen niit denen in der frühern Zeit ziem : lich überein . Sie betragen namentlich bei den Dras gonern 255, und bei den Syufaren 270 Nithir. Die

ganze Ausrüſtung iſt aber gerisiger, da die Kavalles rie - Offiziere gegenwärtig ein Chargin : Pferd vom Staat erhalten, und ſie mithin zum Selbſtlauf eines Pferdes nicht abſolut gedrungen ſind. Die kleinen Pontirungsgelder betragen bei der Kavallerie und reitenden Artillerie jährlich 7 Rthlr. 10 Gr. oder monatlich) 14 Gr. 10 Pf. Dafür er :

halt der Mann alle 3 Fahr 2 paar Stiefeln und 2 paar Vorſchuh, ferner, alle Fahr 2 paar Sohlen , 2 Senden , zu Bürſten und Inſtandſetzung des Reite jeugs ( 1o Gr.) zu Futterjade, zu einern ledernen

Pukreugfad und zu Hufeiſen ( 4 Gr.) Die Unteroffiziere uno Zrumpeter bekommen und

gefähr 8. Kthir. jährlich kleine Montirungsgelder mehr als die Geineinen .

Zur Ueberſicht folgthiernach ber ſummariſche fine ſtenbetrag fårumtlicher Audrüftungégegenſtände eines Gemeinen bei den verſchiedenen Waffen : .

426

58 Rtl. 14 Gr. 10 Pf. 18

3) Bei den übrigen fågern 54 :

6

4 ) Bei den übrigen Schäßen 50 5) Musketiere

.

.

.

.

7

41 42 214

6

I

9

17 13 3

· 185

7 8

3

3

.

42

‫ܪܢ‬

3

8) Pioniere 9 ) kůraſiere 10 ) Dragoner

.

7 3

3

2 .

9

6) Fåſeliere 7) Fuß - Artillerie :

43

3

1

&

56

1

1) Sarbe - jager 2) Garbe -Schüßen

1

12 ) Ulanen 13) Reitende Artillerie

179

3

: 178

S

7 18

175 s

4

8

3

II) Suraren

3

58

:

: 42

3

.

Vergleicht man noch die ſåmmtlichen jährlichen Koſten eines jebigen Krieger8 zu Fuß und zu Pferde

mit denen der frühern Zeit, ſo erhålt man folgende Reſultate, und zwar

a. Für einen Krieger zu Fuß. Gegenwårtige Roſten. Frühere Koſten. 24 R. G. Gehalt incl. Viktualien Zu: Gehalt lage u. Brod 36 R. - G.

Große Mon

Große Montir. 10 : tirung incl. Lederzeug • 5 • 14 - Kleine Montir. 6 KI.Montir. 4 Medizingelder 1 : 4 Gewehrgelder -9s Komp - Un : I : foften . 2 : Komp.-Unkpften I : 8 : Krankenverpfle : Gewehrgelder gungszuſchuß - : Medizingel: .

der

12 :

KI. Ausgaben

3

20 : 12 -

18's 3

18 9 :

6 : Servis Summa 63 R. 5 G. Summa 39 R. 12 G.

Servis .

4 :

.

Mithin foſtet ein Mann zu Fuß dein Staat heut zu Zage jährlich beinahe noch einmal ſo viel als ehemals.

427

1. b. Für einen Krieger zu Pferde. Gegenwärtige Koſten Gehalt . . 30 R. - 6 . Gehalt incl. Viktualien Zus Große Montis lage u. Brod. 42 R. - G. rung incl. Ausrüſtung inc. Frühere Koſten

Pferde, Waf

Pferd Waffen als eiſern ges

fen als eiſern genommen 23 3 Kleine Mona

nomnien

.

30 :

K !. Montirung 7 : 10 : tirung Komp.- Unkoſten I : 13 ) 43 Reparatur der : 12 : Kl. Uusgaben großen Mon: Gewehrgelder Is 7 . tirung I : 14 : Medizingelder 1 : Gewehrgelder 1 : 8 : Krankenverpfle: .

Medizingelder

: 12 :

Ration à 3 R. 12 Gr. mo:

natlich Servis ,

.

.

gungszuſchuß

: 15 :

Pferde - Urzneic : 15 :

gelber 42 : 6 :

Summa 108 R. 108.

Rat. à LOR ." ) 120 : Servis

.

8 :

Summa 213R.-G.

Alſo auch ein Mann zu Pferde koſtet dem Staat

gegenwärtig doppelt ſo viel als früher. Noch könnte man die Werbegelder in Anſchlag bringen, welche vormals per Kompagnie 41 Rthlr. 16 Gr. und per Schwadron 36 Rthlr. 2 Gr. mos

natlich betrugen. Davon kommen aber nur reſp. 3 Rthlr. und 2 Rthlr. 21 gGr. jährlich auf den

Mann , wodurch die obigen Verhältniſſe nicht ge? ſtort werden.

Dieſe Vergleichungen können nun ferner zum Maaßſtaab dienen, was das gegenwärtige Heer in ** gu- theuern Zeiten nämlich, ront wohl "nur 6 bis 7 Regir.

428

Perhältniß zur frühern Zeit koſten muß, ungeachtet es bei weitem , und zwar noch nicht die Hälfte To ftark iſt, als namentlich im Jahr 1806 . Für die Regierung Friedrich Wilhems II. war der Kriegs- Etat auf 17 Millionen überſchlagen worden .

Bis zum Jahr 1806 vermehrten noch 2 -

Regimenter Infanterie, 2 Dragoner-Regimenter, 2 Schwadronen Garde du Korp8 , und i Regiment reitende Artillerie die Stärke des Heers. Dies konnte eine Mebrausgabe veranlaffen von 580,000 Rtlr. Die Ertheilung der Brodzulage von 12 gGr.

monatlich, machte bei 250,000 Mann einen Uusfall pon jährlich 1,500,000 Rthlr. Das Heer enthielt ferner damals : 3 General-Feldmarſchålle, II Generale der Infanterie and Kavallerie. 44 General- Leutnants.

80 General-Majors. 176 Oberſten , 76 Oberſt- leutnants. 674 Majors.

725 Kapitaine und Rittmeiſter,

694 moStabi-Kapitaine und Stabs-Rittmeiſter. 797 Premier -Leutenants. 3022 Sekonde-leutnants. 833 Rornets .

legten n alin derevier Men ,Die en Chargen bildeten die Subalters an der Zahl waren.

Dieſe

erhielten mit Anfang des Jahres 1806 monatlich jeder 4 Rthlr. oder jährlich 48 Atthir. mehr Gehalt, wels

ches wieder einen Mehrbetrag gab von 256,608 Rtlr . Suinma 2,086608 Ktir.

Nechnet man hierzu die Koſten der Garniſons

í

1

429

e Schulen für die Kinder der Unter-Offiziere und Gem 7 meinen , die Vergrößerung des Kadetten -Korpå. in Berlin durch eine 5te Kompagnie , die Errichtung eines Artillerie-Kommandos in Erfurth, und die Eins

richtung der offizier-Akademie in Berlin , ſo dürfte leicht der Kriego - Etat im Jahr 1806 auf 19 bis 20 2

Millionen anzunehinen feyn .

Gegenwärtig geſchieht noch viel mehr für die # wiſſenſchaftliche Ausbildung durch die zahlreichen Uns

al

terrichtsanſtalten , und für den Zuſtand der Krieger durch die ausgedehntern und ſo febr verbeſſerten Las

zareths und Kaſernen:Einrichtungen . Die Anzahl der befoldeten Offiziere kommt nunt

mit derjenigen von 1806 ziemlich überein. Nach der Rangliſte pro 1820 find nämlid vors handen :

4 Generale der Infanterie. 35 General Leutnants .

78 General-Majors.

Beim ſtehenden Bei dem Land Heer. 114

Dberſten

Dberſt-Leutnante Majors

84

Summar

wehrſtamm , 13 21

127 105

511

78

589

Kapt. u. Rittmftr. 1264

99

1363

IIIO

102

I212

2811

65

2876

Prem .-leute. Selaleutnants

$

Summa 5894

378 , 6272 Anzahl aller befoldeten Effiziere 6389

Nach dem Verhältniß der Stärke deß ſtehenden

Heers zu dein von 1806 ieint dies ſehr viel.

Wenn man aber erwagt, daß dieſe Ungahl auf eing

:

430

Kriegsmacht von 500,000 Mann berechnet ift , und dazu nur noch als beurlaubte Landwehr-Offiziere: 2 Oberſten . 3 Oberft - Leutnants. 50 Majors .

361 Kapitaine und Rittmeiſter. 581 Premier Leutnants. 2644 Selonde- Leutnants.

Summa 3641 Offiziere gehören , welche dem Staat im Frieden nur ſehr wenig koſten, fo kann eine große, lediglich durch die Landwehreinrichtung mögliche

Dekonomie Hinſichts des KriegesEtatê, gewiß nicht in Abrede geſtellt werden. 35.

Ueber die Fortſchritte des Artillerie : Werens in dieſer Periode. * )

Nad dem Bafeler Frieden trat bei der Preußis { chen Urtillerie eine Pauſe in ihrer Vervollkomm nung ein , gleichſam wie die Abſpannung nach ungewöhnlicher Anſtrengung. Auch dieſer Waffe wurde die lange Friedenszeit berberblich . Alle in derſelben gehegten und gepflegten Mångel traten A

in dent unglüdlichen Feldzug von 1806 ans Licht, und råchten ſich auf das Bitterſte. Weder die Eins richtung der Regimento-Kanonen, noch der Mobil * ) Aus dem Verſuch einer Geſchichte des Geſchüsweſens und der artillerie in Europa 24.

Nebſt den dieſem Eitel ents

(prechenden Nachrichten , enthält dieſes ſehr zu empfehlende Werkden viele ſpezielle auf die Gefchichte des Preußiſchen Geſchrikweſens Bezug habende Angaben, hauptſächlich auch die Namen aller Ehefs der Preußiſchen Artillerie von den

älteſten bis auf die gegenwärtigen Zeiten.

!

431

machungsplan son 1799, wonach eine Batterie von zwei Kompagnien befekt wurbe, batten ſich aló nůßs lidh bewahrt gefunden . Die Artillerie mußte in den

Feldzügen von 1806 und 1807 die Feuerprobe der ſchmerzlichſten Erfahrungen aushalten . Es gehörte die ausgezeidynetſte Thätigkeit der offiziere dazu, um die organiſatoriſchen Gevrechen einigermaßen gut zu machen .

In den ausübenden Theilen der Wiſſenſchaft nur durch ſchriftliche, oft pedantiſch abgefaßte und für den Geift des neuern Kriegsfyftems nicht mehr para fende Ueberlieferungen unterrichtet, waren die Untera

offiziere und Artilleriſten, ja ſelbſt die jüngern Offic ziere meiſtens Laien in allem , was zum praktiſchen Dienſt im Felde gehörte. Die Stücknechte und Pferde erhielt die Artillerie beide in völlig rohem Zuſtande -- erſt wenige Lage vor dem Ausmarſche. Die Bekleidung der ers

ſtern war bejammernswerth, ihr Loos das traurigſte, denn halbinvalide Kavalleriſten waren unter dem Nas

men Schirrmeiſter ihre Befehlshaber. Geſchirr' und alles übrige Material war von höchſt mangelhafter Beſchaffenheit. Die Fuhrwerke .waren mit unnůken Eiſenbeſchlagen überladen. Die Batterien mußten eine Menge Vorrathsjachen und andere Dinge mit ins Feld ſchleppen , und dennoch fehlte es ihnen an den Nöthigſten

Schwerfällig ausgeråſtet, mittelmäßig beſpannt, mit unpraktiſchen Leuten befekt, und auf einen ſpara

ſamen feld-Etat beſchränkt, rådten die Batterien ind Feld, und wurden den andern Truppen übera wieſen. Beide begrüßten einander als Fremde

Ange. Weder die Urtilerię war mit der Fechtart

432

der andern Waffen vertraut, noch waren diere es mit der ihrigen. Mangel an gegenſeitigem Zutrauen war die Folge davon . Die Zeit der Ausbildung der vers ſchiedenen Waffen zu gemeinſchaftlichem Wirken war nod nicht gekommen. Ueber die Gefechtslehre der Artillerie waren die Artilleriſten damals felbſt noch nicht einig. Die Artillerie auf die höchſten Höhen zu ſchleppen , das war der hochgefeierte Grundſatz dem einer den andern nachleierte, ohne ſich viel um das Wie und das Warum zu kümmern. Endlich brach die Morgenrothe der Preußiſchen Artillerie an. Es war einem Prinzen aus dem er :

lauchten Königshauſe mit ſeltnen Eigenſchaften auss

gerüſtet, vorbehalten , ihre Wiedergeburt zu begrün : ben, fie empor zu heben , und aus dem Dunkel an

das Licht treten zu laſſen ; ſie mit den übrigen Waf fen des Heers innig zu verſchmelzen, und auf die

Stufe von Vollkorimmenheit zu führen , auf der wir fie heute ſehen..

!!

Dem Prinzen Auguft son Preußen gelang eb , im ſteten Einklang mit dem zu früh verblichenen weiſen Scharrn horft, und unterſtüktvon den thås tigſten und einſichtsvollſten Männern der Artillerie, deren Nainen die Geſchichte mit Hochachtung nens

nen wird, ihr die verwitterte Schaale abzuſtreifen ,

um aus dem reichhaltigen Kerne einen kühnen Baum zu erſchaffen, der eine fuft und Freude iſt, får den König und das Heer. Bereits im vorigen Zuſak iſt der Organiſation der Artilerie im Allgemeinen Erwåhnung geſchehen ; mehrere andere darauf Bezug habende Einrichtungen ,

und Gegenſtande, welche die Fortſchritte der Waffe zur

4.33

zur wiſſenſchaftlichen Ausbildung und kriegeriſchen Brauchbarkeit, lo ipie mehrere materielle Verbeſſes

rungen bis auf den heutigen Tag betreffen , mögen hier noch kürzlich angeführt werden .

1) Die Auflöſung der Regimenté- und Feſtungsa Artillerie.

2 ) Die Einrichtung von Handwerkéſtåtten zur gleichförmigen und wohlfeilen Anfertigung der Artillerie- Fuhrwerke.

3) Die Ernennung von Artillerie: Offizieren som Plat in den Feſtungen.

4 ) Die Prüfung der Offiziere zu den höhern Stils len, und zwar die Hauptleute durch die in der

chronologiſchen Ueberſicht angeführte Prüfungs Kommiſſion, die Premier Leutnants durch eine beſonders dazu beſtehende Kommiffion.

6) Die Vereinigte Artillerie- und Ingenieur-Schule,

deren gleichfals ſchon in der Ueberſicht gedacht worden iſt.

6 ) Der Unterricht der Artilleriſten in Bewegung der Laften .

7) Die Veranſtaltung einer fortwährenden und ununterbrochenen Reihe von Verſuchen in Ber :

lin unter dem Vorſit des General-Majors p . Strampf, jetzt unter dem Oberſten v .Nes ander, in allen Zweigen der ausübenben Ar tillerie: Wiſſenſchaft

8 ) Der Unterricht im Batterie - Bau beſonders zur Nachtzeit.

9) Die Einführung der Nichtſchraube ftatt des

Keils, und der eifernen Adſen für fåmmtliches Feldgeſchůko

434

C

10 ) Die Einführung einer durchgängig überein : ſtimnienden Gattung von Munitions-Wageu får alle Arten von Batterien , Part- Kolonnen , und

für den Transport der Gewehr:Munition .

11) Die Einführung der kleinen Kartuſchen bei den Kaubiken, und der kleinen Kartåtſchkugeln, 1o wie die Abſchaffung der großern bei den 12

und 6 Pfündern. 12 ) Die größere Manövrirfähigkeit der Artillerie überhaupt, und die dahin abzwedende Einrichs

tung bei der Fuß - Urtllerie, Mannſchaften niit dem Geldiß auf kurze trecken fortzubringen, wodurch dieſe Batterien eine Beweglichkeit und

Manovrirfàligkeit erhalten haben , welche der reitenden Artillerie unter manchen Verhältniſſen wenig oder nichts nachgiebt.

13) Die verbeſſerte Anwendung deß Langtaus beim Manövriren mit dem Geſchůß in der Ebene,

und in gemeſſener Entfernung von der Kavalleric. 14) Die zwednáßigere Einrichtung der Affûten und Proken im ullgemeinen, die Entfernung

aller unweſentlichen Eiſenbeſchläge, und die bef fere Verwahrung der Munition gegen die Eins wirkung der Witterung. 15) Die leichtereBeladung der Proßen mitMunition. 16 ) Die Verbeſſerung des Geſchirrzeugs, und die

Einführung ſtarker Zugtaue, ftatt der ehemali gen dünnen Schnüre.

435 36.

Starte und Zuſammenfeßung der Truppen ,Brigaden des Heers in den Jahren von 1803 bis 1813.

1) Dſtpr. Brig. Erſte8 Oſtpr. Gren .-Batl. Erſte8 Pitpr. Inf.-Regt.

Zweites Oſtpr.Inf.-Regt.

7 Batl.

Dftpreuß. Kůrafier- Regt. Litth. Dragoner - Negt.

16 Ges

12 Schw .

Erſteß Leib-Huſar.-Regt. ſchůze. 2

I 6pfo. Fuß

Batterie.

I reitende

, 2) Weſtpr. Brig. Zweites Ditp. Gren . Bat. Drittes Dftpr. Inf.- Regt. Viertes Dftpr. nf.:Regt.

7 Batl.

Zweites Weſtp. Drg.-Rgt. 12 Schw . Zweites Leib- Huſ.- Regt. 16 Ges Weſtpreuß. Ulanen - Regt. ſchüte. Fu Batt

i6pfo.

ß- }

erie.

I reitende

Zur Referve für beide Brig. I 12pfůnd. I 6pfund.

Batterie.

i reitende

Zuſammen 24 Geſchůke. 3) Pom. Brig. Pommer. Gren .: Batl. Erſtes Pom . Inf. Negt

Kolbergſches Inf.- Regt. 7 Bati. Königinn Dragon.-Regt. ( 12 Schw .

Brandenb. Drag. - Regt. ( 16 Ges Pomm. Huſaren -Regt. idüße. I 6pfd. Fuß Batterie. I reitende

}

436

4 ) Brand.Brig. Megt. Garde zu Fuß. Leib - Grenadier:Batail.

Leibs Infanterie - Regt. Garde- jäger-Batail. Garde du Korps. Garde - Ulanen Schwadr.

Brandenb. Kůraſ.- Regt.

8 Batl.

17 Schm . 16 Se :

Huſar.- Regt. ſchůße. 0

Ulan , - Regt.

I 6pfo. Fuß:) Batterie. I reitende

Zur Referse für beide Brigaden i 12pfs. I 6půnfd. I reitende

Zuſammen 24 Geſchůke. 5) Niederſchlef. Brig. Weſtpr. Gren.- Batl. Erſtes Weſtpr. Inf.- Regt. Zweites Weſtpr. Info-Rgt. Dſtpreuß. Jáger - Batl.

1

Batterie .

.

8 Batl.

Erſtes Weſtp.Drag.-Rgt. 12 Schw . 1

16 Ger Neumärk. Drag.- Regt. Zweites Schlef.Huſ.- Kigt. ſchůze. I opfb. Fuß: 2 Batterie.

+

I reitende

6) Oberſchlej. Brig. Schleſ. Gren - Batl . Erſtes Schlef. Inf.- Rgt. Zweites Schle..

3

Schlef. Schůben = Batl. Kůraſſier - Regt. -

8 Batl.

12 Schw .

Erſtes Schleſ Huſ-Regt. 16 Ges 0

Schleſ. Ulanen -Regt. I 6pfo. Fuß Batterie. I reitende

ſchüße.

437

Für beide Brigaben zur Reſ. I 12pfůnd. I 6pfünd.

Batterie.

I reitende

Zuſammen 24 Geſchåbe.

Summa des Ganzen 45 Bataillone, 77 Schwas dronen und 21 Batterien oder 168 Geſchüße. 37 . Ueber die mediziniſch chirurgilde tabemie :

Vorzüglich zur Ausbildung brauchbarer Wunds årzte erhielten fråber die Eleven der mediziniſch . chirurgiſchen Pepiniere für ein geringes Szonorar, ſo wie die Chirurgen des Heere und jeder junge Mann im Staate, welcher ſich der Wundarzneis

Kunde widmen wollte, freien Unterricht in dem Kola legium medicum chirurgicum . Dieſes jn ſtitut ward aber nach der Stiftung der Univerſitat in Berlin im Fahr 1809, als im Allgemeinen nuns

mehr entbehrlich , aufgelöſt. Dadurch entgingen ina deß der årmern Klaſſe der Militair -Chirurgen, ſo wie den Zöglingen der Pepiniere die Mittel, ſich zu ihrer Beſtimmung theoretiſch und praktiſch auszubilden , weil der Unterricht bei der mediziniſchen Fakultät für ſie zu koſtſpielig iſt, und ſie auch nicht gehörig dazu vorbereitet ſeyn können. In dieſer Hinſicht fchien für die Ausbildung guter Wundårzte aller Grade, und namentlich guter Kompagnie- Chirurgen, welche nicht mehr als Hands werker, (Routiniers ) betrachtet werden ſollten, eine eigne, alle Zweige der Medizin und Chirurgie ums faſſende Lehranſtalt, erforderlich . Dieſe wurde dem Heer in der mediziniſche chirurgiſchen Akademie ges

438

geben. Sie beſteht aus 2 Direktoren mit orbents lichen und außerordentlichen Profeſſoren . Der zweite Direktor iſt der jedesmalige General-Stabs -Chirur gus des Heers, und der Kriegsminiſter ihr Rurator.

1

Der Unterricht in der Akademie beſteht in dem

öffentlichen und in dem Privat-Unterricht. Zu dem öffentlichen Unterricht werden zugelaſſen : 1) 60 Z0g= linge der Pepiniere, welche mithin ihren Kurſus in der Akademie zu ihrer höhern Ausbildung vollenden, Sie müſſen ſich dann zum Dienſt in Heer auf 5 Fahre verpflichten. 2) Solche Individuen welche ſich auf 3 Jahre zum Dienſt in ſtehenden Heer vers

1

pflichten, und nicht vorher den Unterricht in der Pes

1

piniere genoffen haben. Den Privat-Unterricht erhalten von den . Profef=

1

ſoren 60 Zöglinge auf öffentliche Koſten. Dazu ge

1

1

hören 1 ) 26 3oglinge und Volontairs der chirurgie

ſchen Pepiniere, welche ſchon früher den Privat-Uns ?

terricht von den Profeſſoren des Kollegio medico l chirurgico genoſſen ; 2) 34 Zuhörer theile der vors genannten Anſtalt attachirte Kompagnie- und Sowas I dron8 -Chirurgen , theils fich zuin Dienſt im Heeri verpflichtete Individuent. Wer dieſen Privat-Unsi

terricht in der Akademie erhålt, muß ſich zum 6jáh: ! rigen Dienſt in Heer verpflichten . Die noch vorhanden geweſenen Profeſſoren bes des ehemaligen Kollegium medicum chirurgicum blieben bei der Akademie angeſtellt.

|

Die Charité dient derſelben vorzugsweiſe zum Clinicum. Die Akademie prüft fåinmtliche im Heer ' anzuſtellende Verzte aller Grade und ertheilt ihnen

dazu Zeugniſſe der Reife. Ihre Zöglinge erhalten von ihr auch eigne Martritel.

i 1

439

Zugleich mit Errichtung der Akademie wurde auch die Pepiniere in der Art erweitert, daß ohne Rückſicht auf die Zahl, alle zum Dienſt im Heer

fich verpflichtende Individuen dem Offentlichen Uns terricht heiwohnen dürfen.

38.

Bucht und friegeriſche Ausbildung des Beers in den Jahren von 1807 bis Ende 1812.

Die zahlreichen in dieſer Zeit über alle Gegens

ſtånde des Kriegóweſens erlaſſenen Verfügungen wirk: ten ſichtbar auf den guten Geiſt und die kriegeriſche Ausbildung des Heers. Zuvorderſt war mit der Zrens

nung des Dekonomie- Weſens von den organiſchen Einrichtungen der Truppen eine Beimiſchung in dein Verhältniß der Befehlshaber zu ihren Untergebenen entfernt worden, welche zwar bei der Individualitat ſo vieler edlen Månner, welche eben deshalb um fo ausgezeichneter daſtehen , das anſprechende Bild eines

ſeine Kinder verſorgenden Vaters erblicken , auf der andern Seite aber auch deſto ſtiefvåterlicherer Bes handlung Raum ließ. Was alſo bloß von der indi: viduellen Beſchaffenheit der Kompagnie - Inhaber ab: hing, ward dageger nunmehr von Königlidher Milde ausgegangene feſte Beſtimmung , und allgemeines Prinzip.

Niemal8 noch durfte ſich der Krieger ſolcher

Fürſorge und Aufmerkfamkeit für ſeine nothwendigen Bedürfniſſe erfreuen , als jetzt. Namentlich geſchah für die Verpflegung der Kranken mehr als je bor : ber, nachdem hierzu von Seiten des Staats auf eine

440

po reichliche Art gewirkt wird, daß hierunter nichts

mehr zu wünſchen übrig fenn dirfte. Die Lazareths Einrichtungen felbft gediehen zu einem heilſamen Grade bon Vollkommenbeit. Bei jedem Truppens

theil beſteht dafür eine eigne Dekonomie-Kommiſſion . Die Erböhung des Soldeß der Kompagnie Chirurgen bis auf monatlich io Htlr. , welche ſie ſchon unter dem großen Kurfürſten genoſſen , ſicherte die Heran ziehung fähiger junger leute zu dieſer ſo wichtigen Beſtimmung. Nicht mindere für die Geſundheit der Krieger erſprießliche Sorgfalt ward auf die Kaſernens

Einrichtungen beripender , welche vorzüglich bis in

die gegenwärtigen Zeiten die trefflichſten Berbeſſerun : gen erfahren haben, und immer innfterhafter werden.

Dabei iſt die Beköſtigung der Unteroffiziere und Ges meinen durch gemeinſchaftliche Speiſeanſtalten um ſo mehr eine wohlthårige Einrichtung , als den in

theuern Garniſonen ſtehenden Truppentheilen noch die Viktualien-Zulage von 12 Gr. monatlich auf den Mann zufließt.

Neben dieſer ſo wohlthåtigen Verbeſſerung des Zuſtandes ſeiner Krieger vertilgte Friedrid, Wils helm III. zugleich mit der Ubſchaffung des Wirths (dafts - Syſtems der Kompagnien den lekten Reſt der ſchon von dem großen Kurfürſten bekämpften und zuin großen Theil abgeſchafften Ubhånglichkeit, in welcher die Krieger Hinſichts des Empfangs .ihrer Bedürfniſſe von den Kompagnie Inhabern ſtandent, und womit eigenmächtige und willkührliche Behand lung nothwendig verbunden war. Wein ſolce noch

erinnerlich iſt, und die Rückſichtsloſigkeit, mit wel: cher ſehr oft der rothgeſchriebene Kantoniſt gleichſam auf Urlaub getrieben wurde, unbekümmert , ob und

441 wie er bort fich nahren möge , der wird unbegrenzs ten Dank einem wohlwollenden Regenten zollen, wels cher die vormalige Zuchtmeiſterei des ſtets minders

jährig behandelten Kriegers in eine freundlich ernſte Führung umſchuf.

Die Abſchaffung der Prügel und die Einführung der neuen Kriegsgefeße entſprangen ſowohl aus den

våterlichen Geſinnungen des Monarchen , als aus der wahren Anerkennung der Menſchenwürde in den bis dahin im Allgemeinen der Laune und Unvernunft Preis gegebenen Krieger. Das hierbei dem Heer ſo edelmåthig bewieſene Vertrauen trug feegenfreiche

Früchte. Die würdigere Behandlung regte die Ehr: liebe, um ſich ihrer werth zu madjen .

So wurden

die Widerſacher aus Eigennutz und Bequemlichkeit beſchåmt, die Bedenklichkeiten ſelbſt der Beſſern ges hoben.

Iſt die ſicherſte Stüße der Heere ibre Zucht, ſo fteht dieſe nur feſt auf das moraliſche Verbältniß

-zwiſchen Untergebenen und Befehlshabern , und auf das ſie alle uinſchlingende Band der Vaterlandsliebe.

Uuf beides ruhte fortan die Zucht des Preußiſchen Heert. Der Offizierſtand trat erſt jetzt in das rechte Verhältniß zu ſeiner Untergebenen . Nicht eine bes

ſonders bevorredytete Karte von Zuchtmeiſtern, ſons dern eine Schaar Uuðerwåhlter, deren Beruf es iſt, den Kriegern Muſter, Führer und Lehrer zu ſeyn, hielten fie ſoldie mit würdigem Ernst zur Pflichter: füllung und Vorbereitung zu künftigen Vaterlands vertheidigern an . Nothwendig iſt hiermit eine erhöhte moraliſche und geiſtige Thätigkeit, eine innerwåbs

rende Beſchäftigung mit den gemeinen Mann, eine

unermüdete, ſtets regfame Sorgfalt zur zweckmäßigen

.

442

Anleitung deſſelben erforderlich ; ein Wirkungskreiß, welcher den größten Ernſt eines feſten Karakters , und die vollendeſte Ausbildung des Geiſtes in Ans ſpruch zu nehmen , berechtigt iſt , und für welchen

keine wiſſenſchaftliche Vor- und Ausbildung in den badften Schulen zu hoch geachtet werden darf. So äußerten die neuen Kriegsgeſetze zugleich eine vors theilhafte Rückwirkung auf den Geiſt und die Bez ſchaffenheit des Offizier - Korps , und indem deffen Würde durch die in dieſen Gereken enthaltenen Bes

ſtimmungen unnittelbar geehrt ward, errang eß ſich in der öffentlichen Meinung einen deſto ebrenvollern Plak.

Unſtreitig mußte nun unter dieſen Verhältniſſen die Ausbildung des Heers zur möglichſten Kriegs fertigkeit einen vorzüglichen Fortgang gewinnen. Dieſe Ausbildung ſelbſt ſtrebte obne abirrende Nebenwege auf dem geradeften Wege dem Ziele zu . Die Uebungen der Truppen fanden von jeßt an ihren erſten und leßten Grund in dem Krieg . Indem ſie den Karakter deſſelben an ſich trugen, wurden ſie auch mit Defto großer Zweďmåßigkeit betrieben. Sie bauers

ten das ganze Jahr und ſelbſt den Winter bei nicht zu ſtrenger Kåtte hindurd) mit dem vollen etate : måßigen Stand, da keine Beurlaubungen mehr ſtatt fanden. Das Ererziren der Wachtparaden ward das gegen abgeſchafft. Nicht allein die rein taktiſchen Bewegungen, welche überall, namentlich bei der Ins fanterie und Kavallerie außerordentlich vereinfacht

und ſchnell ausgeführt wurden , ſondern alle Theile des Felddienſts wurden durchgeübt , und dabei die berſchiedenen Befehlshaber von den höhern auf eine

nügliche und belehrende Art unterwieſen. Eine bez: 1

443

ſondere Aufmerkſamkeit wurde bei der Infanterie auf die Uebungen in der zerſtreuten fechtart verwendet. Das Schießen nach der Scheibe nahm deshalb auch den ihm gebührenden Plaß einen großen Theil des Sommers bindurch ein . In gleicher Richtung ges ſchaben die Uebungen der Artillerie und Pioniere,

auf eine der Beſtinimung dieſer Waffen angeneſ fene Weiſe. Bei dieſem Geiſt des Uebungsweſens wurden denn auch die Uebungen ſelbſt immer nur als Mits tel, und niemals als Zweck betrachtet , wie es ſonſt

wohl geſchehen , wa bloß für das ſo zweifelhafte Kes ſultat einiger Revuetage gearbeitet ward. Die Res uen in der frühern Art fielen in dieſer Zeit in der

Regel ganz weg . Die Truppen erhielten dadurch Zeit , ihren Ausbildungs - Prozeß für das Fahr zu vollenden . Unerwartete Beſichtigungen zu jeder Jah

reszeit überzeugten die Brigadiers von der Stufe dieſer Ausbildung, und mit welchen Fleiß dafür ges arbeitet worden . So bekamen ſie einen untrüglichen Maafitab für die einem Truppentheil beiwohnende Kunftfertigkeit. Nur zur Herbftzeit wurden die Trups

pen erſt Regimenter- und zuletzt Brigadenweiſe zus ſammen gezogen , um unter der Leitung der Brigas diers die Feldåbungen nach einem erweiterten Ums fang durdizugehen. Sie erſchienen dabei , wie auch bei den Feldübungen in der Garniſon , völlig wie zum Krieg bereit, mit Sad und Pad. Es wurden Hüttenlåger bezogen, die Leute im Hüttenbau unters; wieſen, und nebſt den kleinern Feld - Uebungen alle Manóver... im . Großen ausgeführt. Dieſen lag nur eine ſehr allgemeine Dispoſition zum Grunde, deren

Uusführung lediglich den Kommandirenden nach

- 444 Maaßgabe der taktiſchen und Terrain : Verhältniffe anheim gegeben war . Känſteleien und Schein -: Effekte buldete der Geiſt dieſer Manöver nicht.

Aus dieſer Beſchaffenheit des Uebungsweſens geht übrigens hervor, daß dabei nicht bloß die Ausbils bung der Waffen in der innen eigenthümlichen Fechts

art, ſondern auch ' vorzüglich die Bekanntſchaft mit der Fechtart der andern Waffen und deren gemeins ſchaftliches Wirfen bezwedt ward.

Sdon die Drs

gariſation der Truppen , namentlich die Vereinigung der leichten oorr Fürelier- Bataillone mit der Linigns Infanterie, und die Zuſammenſetzung aller Waffen zu Brigaden führte darauf hin. Jene Vereinigung ents (prach den Forderungen der Infanterie- Gefechtslehre, wie ſich ſolche durch das Tirailleur Syſtem , und aus dem nothwendig genieinſchaftlichen Wirken der zerſtreut fechtenden und geſchloffenen Snfanterie ges ſtaltet hatte. Durch die Vereinigung zu einem Res giment erhielten die darauf hinzweckenden Uebungen Einheit und Uebereinſtimmung. Die Ergånzung der Fůſelier:Bataillone konnte ferner zwedinåßiger aus ererzirten Leuten der andern Bataillone geſcheben ,

und endlich wirkte dieſe Verbindung vortheilhaft auf die Offiziere der Linien - Infanterie zurüd. Dadurch, daß die jämmtlichen Fůjeliere, Fåger und Schützens Bataillone einem General-Inſpekteur Hinſichts der Ausbildung zu der ihnen eigenthümlichen Fechtart untergeben wurden , kam auch hierin die erforderliche den Geiſt derſelben entſprechende Einheit. Eben po war die Zuſammenfeßung aller Waffen zu Brigaden von 7 bis 8 Bataillonen , 12 Schwa: dronen und 16 Geſchůben allen Forderungen der höhern Taktik angemeſſen , und erinnert an die Legis 1

445

onen ber Abmer . Im lekten Kriege haben die Bris gaben wegen der hinzugekommenen Landwehr aus 9 bis 10 Bataillonen und einer Batterie, und an Kas

vallerie, porzüglich 1815, bloß aus 2 Schwadronen beſtanden, indem die übrige Urtillerie und Kavallerie in Maffen vereinigt wurde.

Gleich wie bei den praktiſchen Uebungen Bez tanntſchaft mit der gegenſeitigen Sochtart bezweďt wurde , erhielt aud das wiſſenſchaftliche Studium der offiziere die Tendenz einer allgemeinen Uusbila dung, welcher die Kenntniß von dem Gebraud aller

Waffen zu der ihnen obliegenden Beſtimmung zum Grunde lag. Die ehemalige abgezogene Einſeitigs keit worin ſonſt der wiſſenſchaftliche Unterricht der Pffiziere beſtand , wurde durd, die Porte d'Epées Fähnrichs- Sdíulen an weldien alle Waffen Theil

nahmen , ſo wie durch die allgemeine effiziereKrieges fchule in Berlin vermieden , unbeſchadet des den Urs tillerie- und Ingenkur:Dffizieren noch beſonders nos thigen Unterrichte .

Bei den Truppen felbft wurden die Offiziere aus Ber den praktiſchen Uebungen daburch zweďmäßig beſchäftigt, daß ſie von Zeit zu Zeit ſchriftliche Auf gaben zu Ibſen erhielten, welche ſich auf das ume liegende Lerrain der Garniſon bezogen, und Rekoge

noszirungen, Patrouillen, Dispoſitionen nach gegee benen algemeinen Ideen 2. betrafen. Alles zuſaminen genommen was von der Bes ſchaffenheit des Preußiſchen Heers zu Ende des Jahr 1812 geſagt worden iſt, rechtfertigt die Meinung, daß es in dem Zeitrauir von 5 Jahren alle Elea mente in fich aufgenommen und zu einem hobett

Grade von Polkonimenheit entwidelt hatte, welche

.

446

von einem Heer Hinſiđits der Verpflegung, Beklei dung, des Anzugs, welcher ſaon , ungezwungen und zweckmäßig war , ferner Der Disziplin, des trigeri ſchen Geiſtes, und der Kunſtfertigkeit nur gefordert werden können .

39.

ueber die Verſtårfung der Kriegsmacht im Jahr 1813. Gegenwärtiger Standpunto der Siriegsfunft.

1. Verſtårkung der Krieg &macht. Die in dem vorigen Zuſak angeführten Beſtres bungen zur friegeriſchen Ausbildung des Heers bes ( dyrånkten ſich nicht auf dieſes allein , ſondern dehn ten ſich auf die ganze Nation aus. Da ohne deren allgemeine Theilnahme kein günſtiges Reſultat eines , .

den ahnenden Gefühl jedes Preußen vorſchwebenden Freiheitskampfes erwarten ließ , ſo mußte auch der

ſtreitfähige Theil des Volks kriegefertig gemacht wers den. Bei der Abhängigkeit in welche fich indeſſen der Staat von dem Franzöſiſchen Machthaber be

fand, und wonach ſchon eine Vermehrung des Heers über die in dem Frieden zu Tilſit ſtipulirte Stårke nicht ſtatt finden durfte, wurde daber eine ganz ei genthümliche Maaßregel zur Erreichung des vorges dachten Zweds ergriffen . Es war dieß das ſoges

nannte Kremper :Syſtem . Im Jahr 1810 errichtete man aus Kommandirten der Regiinenter Depots in den Feſtungen , zog Rekruten ein, ließ fie daſelbſt außererziren, und nach einigen Monaten unter dem Namen Kremper wieder nach Hauſe gehen. Auf

447

dieſe Weiſe kamen die Regimenter nach einigen Fah ren zur Stärke von 5 bis 6000 Mann.

Die

Folge bewies die Zwecknråßigkeit dieſes Syſtems. Man konnte aus dieſer Maſſe ererzirter Leute zu uns fang des Fahrs 1813 12 dritte Musketiers und 39 Ref: Bat. errichten . Davon wurden ſpåterhin 10 Bataillone unter die übrigen vertheilt, und von der ſo beſtehenden 41 Bataillonen 39 zur Formation von 13 neuen Infanterie - Regimentern , und 2 zur Roms plettirung des Leib - Infanterie- und Kolberger Nea

giments verwendet, welche beide jedes I Bataillon zur Formation des 2ten Garde - Regimente zu Fuß

abgegeben hatten. Die Garden (chieden ſeitdem aus der Numerirung der Regimenter aus , ſo daß das

Leib - Infanterie-Regiment die No. 8., das Kolberger No. 9. und die beiden Schleſiſchen Regimenter reſp . No. 10. und 11. erhielten.

Zu diefen die Kriegsmacht verſtårkenden Errichs tungen, kam nun noch bekanntlich die Bildung der freiwilligen Fåger- Detaſchements und der Landwehr.

Erſtere mogen zuſammen ungefähr 7000 Mann ſtark geweſen ſeyn, durch die Landwehr wurde dages gen die Ariegsmacht um mehr als , das Doppelte verſtärkt. Die ſämmtlichen Provinzen des Staat& ftellten dazu : Schleſien 5 Diviſ. oder 67) Batl. und 69 Schw . Kurmark Neumark

Pommern

2 1

27 3

3

12

1

Dftpr. u. Litth. 2 Weſtpreußen

1

3

26 8

28

3

12

2

$

12

12

17 12

8

Summa 12 Div. oder 152; Batl. 1. 150 Sow.

448

Zum

großen Theil wurde die Landwehr von

chon früher gedienten oder zuletzt nur inaktis gewes renen und noch disponiblen Offizieren , zum Theil auch aus guten dazu als Offiziere von den Liniens truppent abgegebenen Feldwebeln und Unteroffizieren , endlich aber aus ausgedienten durch die Wahl ihrer Mitbürger dazu berufenen Individuen befehligt. Von den Mannſchaften hatte ein nicht unbedeutender

Theil ebenfalls gevient. Gleichzeitig mit der Verinehrung der Feldtrups pen wurden die Garniſon-Rompagnien auf Bataillone formirt, ſo daß deren immer eins zu jedem Infans terie -Regiment gehörte. Dieſe Bataillone blieben in dén Feſtungen zurüd , ererzirten im Lauf des Kriego die Ergånzungsmannſchaften für das Heer, und rene deten ſie dann in Erſak -Bataillone formirt, demſele ben nach.

Für die Ravallerie Waren hierzu bei jedem Re:

giment 5te ( Reſerve) Schwadronen errichtet worden , welche nicht mit ins Feld råckten . Die Urtillerie bildete ihren Erfag in den Feſtungen aus.

2) Standpunkt der neuern Fechtart und Kriegführung. a.

fed tart. Infanterie .

Die Vorſchritte welche von 1786 bis 1806 in der Fechtart dieſer Waffe, und insbeſondere in der Feuer-Laktik gemacht wurden, åußerten noch iminer keinen bedeutenden Einfluß auſ die allgemeine Ges fechtslehre, da ſie ebenfalls noch den pedantiſchen

Karakter des (finienſyſtems an fich trugen. Das

Peloton: und Hedefeuer war felbſt noch bei den Füfeliers

-

449

Fifelier-Bataillonen gebräuchlich. Das Reglement derſelben enthalt inehr Anweiſungen zu finienbewes

gungen als zur zerſtreuten Fechtart. Die Füßeliere ſtellten ſich in zwei Glieder Liefe auf, und formir: tea 8 elotons jedes zu zwei Zügen. Zum Cdwår: men fielen in der Regel dag' iſte und Ste Pelotont aus.. Uußer dieſem machten das Avanziren und Res

tiriren , der Abzug über Brücken und die Formation des Duarrées die Hauptbewegungen aus, alles mit vielen Ronimandos und Weitläuftigkeiten wer : knüpft. Selbſt über das Geröhnliche hinaus gea

hende Beſtrebungen berirrten ſich doch auch wieder in unpraktiſche ſublime Darſtellungen . So hatten mehrere Bataillone eine übergroße Anzahl von Sige nalen, nainentlich das von Boguslavsky einige 70. Die Leute machten zuleßt faſt alles nach Signalen , fogar die Griffe mit dein Gewehr. Treuer dem prat : tiſchen Karakter blieb die ſonſt ebenfalls ſehr fertig gebildete Miederſchleſiſche Brigade ( Pellet ) welche aus den Bataillonen Pellet, Rabenau und Rühle beſtand. Die Zahl der Signale belief fich hier nur

auf einige 20. Von ſehr weſentlichem Einfluß konnte die Vers

ordnung vom Jahr 1806 über den Gebrauch des dritten Gliedes zum Zirailliren werden , wenn Zeit geblieben wäre, folchen nach ſeinem wahren Geiſt aufs zufaffen und auszubilden. Der Aufbruch des Kriegs

verhinderte dies. Nur wenige Regimenter machten am Lage der Schlachten an der Saale von ihrem dritten Gliede dieſen Gebrauch.

Unter dieſem ges

hort namentlich das Regiment Zweiffel welches

faſt aus lauter Einländern ( Bayreuthern ) beſtand. 99 .

450

Indeſſen ließ das Bedürfniß des Kriegs den auß : geſtreuten Saamen weiterhin um ſo ſchneller Früchte tragen . Die allgemeinen Verbåltniffe machten aus Poinmern und Schleſien Nebentheater des fortges

fekten Kampfeß. Es organiſirte ſich hier dei kleine Krieg, von entſchloſſenen Partheigångern geführt, Benkenden Dffizieren , welche durch die allgemeine Üuflöſung ihren vorigen eingeſdyrånkten Verhåltuiffen enthoben , nunmehr einen reidern Spielraum für ihre

Lhåtigkeit fanden. Die meiſten derſelben beſchäftiga ten ſich, dem vorwaltenden Bedürfniß gemäß, mit der Errichtung leichter Truppen. Für Pommern wird hier nur im Augeineinen das Schilſche Korps erwähnt. El enthielt auch ein Detachement reitens der sager.

In Schleſien wurde der kleine Krieg in einem noch mehr erweiterten Umfange geführt. Da fein

eigentlicher Schauplaß das Gebůrge in der Auga Dehnung von Schweidnik nad Neiße war, ſo herrſchte

hier vorzüglich das Bedürfniß zur zerſtreuten Fechts art vor. Die Errichtung von vielen leichten , oder wie

fie genannt wurden, Fåger-Kompagnien, war die Folge davon . Die Kommandeurs derſelben hatten faſt alle

bei den Fuſelieren gedient. Uus ſolchen beftanden auch zum großen Theil die Mannſchaften, namentlich

die Füſelier-Kompagnie H. Clauſewit dus Rangis onirten der Niederſchleſiſchen Brigabe. Das Ererzi: zium derſelben wurde bei dieſen Kompagnien , mit

Weglaſſung der ihn anhångig geweſenen Schwer fålligkeit, zum Grunde gelegt , und vorzüglich die zerſtreute Fechtart vollkommner ausgebildet. Nächſte dem formirten die Kompagnien, wenn ſie ſtark genug waren , Kolonnen von 4 Zügen Liefe. Die Grenadiera

451

FågersRompagnie o. Sell machte die Rolonne aus zwei Zügen, die Unteroffiziere uno Schätzen mit eis srigen Mann Front in den Flanken zwiſchen dens

felben , fo daß eine Urt långlid )es jedoch polles Duarree entſtand. Die Formation der gefaloffenen und gerſtreuten Fechtordnung , und der Hebergang aus einer in die andere, geſchah mit großer Gewandheit und ganz im Geift des Liraideur- und Maffen ſtems. Durch die Königlichen Verordnungen sont 2often November 1807, 27ften März 180g und der Exerzier'- Inſtruktion vom Fahr 1812 wurde dieſe

neue Fechtart reglementsmåßig. Höchſte Beweglichkeit und Fähigkeit zur Anwendung auf alle erdenkliche Umftande und Terrains iſt ihr Triumiph. Ravalleries

Einen , nåchſten Einfluß außerte Sag Kolonnens

Syſtem auf die Ungriffsfähigkeit der Kavallerie gegen Infanterie. In dem Maaße als die Biderfiandos

fähigkeit der lektern durch das Kolonnen -Syſtem Hers mehrt worden, hat ſich jene vermindert. Das finien : Syſtem gab viele Momente zum Einbrechen mit Ra . vallerie, hauptſächlich im Marſch, wie denn nach den

Reglements von 1788 fogar nur auf marfchirende, und

nicht auf ſtehende Bataillone angegriffen werden ſollte. Um fo weniger låßt die tiefe Stellung legtereš ju , und da deren Vortheile auch im Marſch mitgehen , fo find der Momente des Erfolgs verſprechenden Uns

griffs nur wenige. Denfelben itachdrůdlicher zu machen, hat die Kavallerie gleichfalls zur tiefen Stel lung ihre Zuflucht genommen , eine felbſt gegen Kar

angewendete Ungriffbart, welche die Frátigos Balerie fen im Feldzug son 1809 zuerſt aufbrachte . Ueber die Vortheile und zweckmäßige Unwendungderſelben

1

1

-- 452

haben ſich indeffen die Begriffe und Unſichten noch nid )t feſtgeſtellt. Bei der Kavallerie iſt übrigens das moraliſche Element troch in höherm Grade als bei den andern

Waffen wirkendes Prinzip zum Sieg.

EB regiert

die beiden Hauptforderungen an eine gute Kavallerie ſchnellſte Beweglichkeit und fühnſtes Einbrechen. Es ſpottet der Formen und Kombinationen , und ers w

geugt überraſdende an Wunder grenzende Reſultate. Aber es will einen Genius zur beſtändigen Pflege und Ausbildung, und Heroen zu Repräſentanten der ſelben , wie Seidlig. Die Perſönlidhkeit des Urs

führero thut bei der Kavallerie das Meiſte, und reißt Starke und Schwache mit fich fort. Die neuſte Kriegégeſchichte weiſt aber keinen Seidlik, und das her auch nur wenig glänzende Momente ihrer Wirts famkeit nach . Miturſachen liegen vielleicht in ihrer Drganiſation. „ Der Himmel hålt es mit den ſtarker Sdwadronen , ” meinte fchon der große Condé, und die jeßigen find weder ſtart, noch bilden vier Schwas dronen zu einem Regiment formirt eine gewichtige Maffe. Erinnert man fich der Thaten der ehemali: gen Kavalleries Regimenter, ſo iſt dabei ihre Starte von to Schwadronen , oder 1500 Pferden der Huſas

ren- und einiger Dragoner : Regimenter in Unſchlag zu bringen . Zwei ſolche Reginsenter bildeten ſchon Mafſen , wozu heut zu Lage die Kavallerie eines

oder wohl gar mehrerer UrmersKorps zuſammen ges bracht werden muß. Das einzige Dragoner -Regiment

Bayreuth håtte den Kavallerie: Angriff 1815 bel Ligny , zu welchen viele Regimenter verſchiedener Korps konkurrirten , um 2000 Pferde aufzubringen, Bertres

ten, und gewiß mit der nöthigen Einheit und Schnebo

453

ligkeit der Bewegungen , welche Vorläufer des Siegs I find. Dieſe Bedingungen finden zudem fchon auß dem natürlichen Grunde ftatt, daß fich 10 Schwa: bronen auf das unmittelbare Rommando eines Eins

zigen, des Regimentf -Kommandeurs bewegen, ſtatt deſſen 12 Schwadronen 3 Regiment8-Kommandeurs und noch einen Brigade- Rommandeur haben, ſo daß

die Kommandos långere Wege und längere Zeit ges brauchen , ehe ſie den Endpunkt der Ausführung fills den. In jedem Falle deinen 1000 Pferde das Minimuin der Stårle eines Kavallerie-Regiments zu feyn , das, um weier die Schwadronen an ſich zu ſtart zu machen , noch ihre Zahl bedeutend zu bers

mehren, am füglichſten auf 6 Sowadronen geſetzt werden könnte.

Artillerie

Shrer Fortſchritte namentlich in der Gefechtslehre iſt bereits Erwähnung geſchehen . Auch auf ſie hat die neue Fechtart der Infanterie und zwar in zwies facher fich entgegen geretter Weiſe eingewirkt

Die

Feuer- Taktik derſelben iſt ihr gefährlid)er als ſonſt geworden, die Artillerie hingegen, die der tiefen Stel lung nachtheiligſte Waffe. Kavallerie und reitende Artillerie.

Hat die Gefechtslehre der Artillerie überhaupt

den ihr gebührenden Platz in der Taktik aller Waf fen erhalten, ſo iſt insbeſondere aus der Verbindung der Ravallerie und reitenden Artillerie ein neuer Zweig derſelben hervorgegangen . Der verbundene Gebrauch beider Waffen hatte ſich im Grunde genommen fiets

nur nach der individuellen Einſicht der beiderſeitigen Befehlshaber geniacht

Algemeine Prinzipien dafir

waren noch nicht aufgeſtellt worden.

Dieſen Be:

454

-

Bürfniß zu genügen, iſt nun auch von dem Major , Deder in

Generalftabe eine Gefechtblehre der

beiden verbundenen Waffen Kavallerie und reitende Artillerie erſchienen. *) Unſtreitig muß die Ausbils bụng derſelben für die Folge einen wichtigen Eins fluß auf die allgemeine Gefedtslehre außern . Ver bindet man damit noch den Gebraud) berittener

Fåger, welche aber nicyt zu Pferde, ſondern nur zu Fuße fechten , ſo dürfte die gegenwärtige ſelbſtgenů : gende Haltung der Infanterie einen beträchtliden toß erleiden ,

b. Kriegführung im Allgemeinen , Wq8 hier davon in der Kürze zum Unterſchied

bon der frühern Kriegführung angeführt werden kann , iſt Folgendes :

1) Der große Uinfang von Streitkräften mit wels chen man nach einen oder einigen Hauptfdlås gen die Sache ſchnell zu beenden ſucht. Eben Deshalb

2 ) bas porherrſdiende Prinzip gilt ſchlagen, und 3 ) die furze Dauer der Kriege, ſo wie

4) die Möglichkeit Szinderniſſen zu begegnen , welche : zu reſpektiren font Grundſatz war, wie nament:

lich das ſiegenlaſſen der Feſtungen , 5 ) Die Eintheilung der Streitkräfte nach Roips, und dieſe wieder nach Diviſionen von allen

Waffengattungen , ſowohl zur beſſern Leitung und Führung des Ganzen, als auch zum zwed : mafigen Eingreifen der einzelnen Theile. Ses dem Theil liegt dabei die Löſung einer beſtinims

ten Aufgabe mit felbſtſtändiger Beurtheilung * ) Gerlin bei €,

, Witt151 Stehbahn mo..

455

vor. Diefer größere Spielraum fekt aber auch eine mehr verbreitete Intelligenz in der Maſſe voraus , welche ſich bis zum Zirailleur hinab erſiredt ein ſehr karakteriſtiſcher Unterſchied der heutigen und der vormaligen mechaniſchen Heere, in denen ſelbft die kleinſte Patruille an

der Leine des oberſten Befehls ging, Hieran knüpft fich unmittelbar die Betrachtung, daß eben weil bei der heutigen Organiſation und Fechtart der Heere eine großere Summe geiſtis

ger und moraliſcher Kräfte thatig wird, das Uebergewicht derſelben bei dem einen oder andern Zheil auch einen großen Einfluß auf den Ers

folg hat, überhaupt aber die Macht der Zufälle .

nunmehr betråchtlich eingeſchränkt iſt. 6 ) Das Requiſitions-Syſtem ,'und dem zu Folge 7) dte Ungebundenheit und Schnelligkeit der Opes . rationen.

8) Der Grundſatz des getheilten Marſchireng und vereinigten Schlagens. 9) Ueberhaupt die Ausbildung der Strategie als Wiffenſchaft. 10) Die Benußung aller TerrainsBeſchaffenheiten zum Gefedyt, und deshalb langwieriger Karakter derſelben.

HI) Die tiefe ſchachbrettartige Schlachtordnung, und deren Prinzip bei der Aufſtellung ſowohl großer als kleiner Maffen. 12) Die deutlicher bewußte Verbindung der Taktik

und Strategie bei Einleitung und Führung der Schlachten .

13) Der ausgedehntere Gebrauch der Artillerie

und zwar in allen Terrain -Beſchaffenheiten ,

456

14) Das Nahren der Gefechte, unb ber Gebrauch großer Reſerven zur Entſcheidung des Siege.

15) Der allgemein in der Theorie der Schlachten aufgenommene Grundſatz der gründlichen Bes nutung Deb Siege

durch das Verfolgungss

.

Syſtein .

:

16) Die vermehrte Ausbildung des Vorpoſten-Sy

ſtemß in Verbindung mit dem Gebrauch der Avantgarde.

17) Die engere Einſchließung und der aus gerins gerer Entfernung geführte regelmäßige Angriff fefter plage.

Die Ungriff&mittel gewannen feit Vauban und Coeborn Ueberlegenheit über die der Vertheidigung

ungeachtet der verbeſſerten Befeſtigungs -Syſteine von Montalembert und Corinontaigne. Indeffen weiſt die Geſchichte der Belagerungsfriege aus der frühern Zeit wenig erhebliche Momente für das

Preußiſche Heer nach . Die Belagerung von Du: můk zeichnete fich durch ihre Fehler aus, die von Schweidnitz dagegen durch den Minenkrieg, und durdy die Beharrlichfeit mit welcher fie gefübrt wurde, die von Warſchau durch Dad Mißverhältniß der Angriffes

und Bertheidigungeträfte, die von Mainz nur durch einen ſolchen Aufwand von Kunſt und Mitteln, daß fie wie Schweidnit ftudirt zu werden verdiente, und in gewiſſer Hinſicht als Lehre und Norm angeſehen ward. Die langwierigen Belagerungen in den Felds

zügen von 1813 und 1814, wie namentlich die An: griffe auf Kåſtrin, Glogau und Stettin, geben wenig Ausbeute für die Kunſt, und gleichen mehr auf den Ausgang

der allgemeinen Begebenheiten berechneten

Einſchließangen,als eigentlichen Belagerungen. Gleichs

1

457

sråßig war dieß mit Erfurt , Mainz u. a. der Fall. Der Angriff auf Dorgau zeichnet ſich durch die Ers furmung des Forts Zinna aus. Die Erſtürmung von Wittenberg war eine glänzende Waffenthat. Aehnliche bezeichnet der Feldzug deß vierten Urniees Korp8 (Bülow) am Niederrhein , in Holland und in

Belgien 1814. Zahlreiche Kånıpfe um die außern Verſchanzungen bereiteten den regelmäßigen Angriff auf Danzig der eben beginnen ſollte, als es ſich ers gab, erſt vor. Por allen aber erſcheint der Belagerungstrieg des zweiten Preußiſchen und des deutſchen Bundes -Korpo in den Niederlanden und Ardennen im Jahr 1815, durch die Thätigkeit und den Unternehniungsgeiſt bei ſeiner Führung, durch die Schnelligkeit und Nähe

der Ungriffe, ſo wie durch ſeine vielen und glänzens den Erfolge, als eine denkwürdige Epoche in dieſem Theil der Preußiſchen Kriegsgeſchidyte. 40 .

ueber die SriegsverwaltungssBehörden reit. Friedrich Wilhelm I.

In der chronologiſchen Ueberſicht iſt bereits die Einfekung eines General-Ober- Finanz-Krieges und Domainen - Direktoriums mit dem Beifügen erwähnt worden, daß ein Departement deſſelben die Militaira

Angelegenheiten beſorgte. Es war das bie unter dem Namen Kriego -Departenient ( eigentlich , wie eß aufgeführt ſteht: Departement de guerre.) Deffen ungeachtet führten die Chefs der andern 5 Departes

ments neben dem Titel eineß dirigirenden Miniſtero,

internet 458

auch ben eines wirklichen geheimen Etats- und Krieges raths, ſo wie die Kabinet8minifter den Zitel eines

wirklichen geheimen Etats-, Krieges nnd Kabinetés miniſter hatten. Der Chef des Kriegs - Departements

wird áber insbeſondere all. Kriegsminiſter aufgeführt. Unter Friedrich Wilhelm I. war ſolches u. a. der General Grumbkow , und unter Friedrich II. namentlich der General-leutnant Wedell und Ges

Meral-Major :6. Sculenburg . Dieſe Kriegsminiſter waren ſolches aber keinese weges in dem Umfang und der Bedeutung wie heut

zu Lage. Zum Reſſort des Kriegs : Departements gehörten nur folgende Gegenſtånde: das Marſch-, Serviss, Magazin- und Proviantweſen, die Beſchaf fung des Salpeters, das Lagerhaus , die Gold: und 2

Silber -Manufaktur, bas Potsdamſche Waiſenhaus ,

bas Invalidenhaus und fåmmtliche Invalidenfachen. Dem Chef waren auch zwei geheime Finanz-Kriegsa und Domainen - Råthe beigeordnet. Ferner beſtand das Perſonal aus 6 erpedirenden Kriegsråthen und

eben ſo viel geheimen Sekretairen als Kalkulatoren und Regiſtratoren , Für das Bekleidungsweſen waren noch beſondere Intendanten angeſtellt. Unter Friedrich Wil: belm I. werden in dieſer Beziehung einige Kriegs råthe genannt, und auch ſchon der damalige Dberft: Leutnant Marrow, welcher in der folgenden Perios be General - Leutnant - Intendant des Heers war. Nach dieſem waren es der General-leutnant Wars

tenberg , ſo wie die Oberſten Solong und froideville . Alle übrigen Angelegenheiten des Heers, haupts fächlich die perſönlichen, wurden durch die Königliche

459

General: Abíutantur , auf unmittelbare Verfügung des König & bearbeitet. Die geheime Krieg8-Kanzlet inadhte dazu die Ausfertigungen .

Nach der Einſekung eines Ober- Krieg 8 -Kollegia ums in Suir 1787 wurden weiterhin nur die Pers faffungo: und perſönlichen Angelegenheiten aus dem

Kabinet geleitet. Das Ober-Kriego -Kollegium ums faßte Dagegen alle übrige Verwaltungsgegenſtande

des Krieg wefenß vorzüglich in materieller Hinſicht. König Friedrich Wilhelm II. konſtituirte eß den 25ften Juni erwähnten Fahrb, indem er den bazu erngnnten 1716 fico deshalb in Fürſtenhauſe zu Bers

Tin verſammelten Generålen und Stab8 - Offizieren eine auf die Stiftung Bezug babende Anrede hielt,

qud) die Inſtruktion für die verſchiedenen Departe: mente durch den General- Udjutanten Oberſten 1. Geua fau vorleſen ließ. Das Ober-Striegs - Kollegium beſtand nun 1) aus einem Ober-Präſidium welchem sorſtanden : der Herzog von Braunſdweig als Ober- Práfia dent , der damalige General der Infanterie p. Mollendorf als Bize-Ober-Präſident, der General Leutnan : Rohdich als ' Kriegs - Práfia dent und erſter Kriegominiſter; endlich der Ges

neral-Major v. Kannewurf alø Vize-Kriegse Präſident,

2) Aug folgenden 7. Departements : Iſteb Dep. für die Angelegenheiten der Infanterie.. • Kavallerie,

2teß .

3te8 Dep . für das Artillerie -Weſert. Storps de Genie.

4tes

-

5tB

; Verpflegungoipeſen.

460

Bte $ Dep. für das Armaturs und Montirungs 7tes

3

Wefen . die uvalidenſachen.

Jedem dieſer Departements ſtand ein General als Direktor und ein Stabs-Offizier als Affeffor vor. Nach einigen Jahren fam noch ein 8tes Departes ment hinzu, namlidh : für die Angelegenheiten der

Marſche, Revuen und Einquartirungen ; ferner : für die Anlegung der Magazine, und für das Potsdamſde Waiſenhaus.

Außerdem gehörten nod) zum Ober

. Krieg 8-Kollegium die Intendantur, Feldbåderei, das Feld-Lazareth und Proviant- Fuhrweſen. Im Jahr 1797 wurde das Ober-Kriego-Kollegium auf vier Departeinents und eine General- Intendantur organiſirt. Dein Ober: Präſidium ſtanden noch der Herzog von Braunſchweig als Ober- und der Felds

marſchall 1. Möllendorf als Vize- Ober - Prá: fident vor. .

Der Direktor deb iften Departements war der Genera !-Major Dietherdt zugleich auch Kriegemi: niſter.

Dice Departement hatte 3 Abtheilungen ,

nåmlich für die Infanterie, Kavallerie und Artillerie.

Das ate Departement beſorgte das Montirungs Armatur- und Dekonomie-Weſen .

Das 3te Departement hatte die Verſorgung und Penſionen fåmmtlicher invaliden Offiziere und Krie: ger. Boni 4ten Departement reſſortirte das Inges nieur : Weſen.

Direktor war der General - Leutnant

3. Geurau, Inſpekteur fåmnitlicher Fcſtungen. Die General : Intendantur ſtand unter dem Oberſten v. Guionneau und vereinigte in fich die vorher 3

getrennten Behörden für die Feldbäckerei, daß Lazas raih 1.110 Proviant-Fuhriveſen.

461 Zu Ende des Fahrs 1808 wurde, ſtatt des durch

den Gang der Begebenheiten zum Theil ſchon uufa geloſt geweſenen Ober-Kriegos Kollegiums, ein Kriegés miniſterium konſtituirt. Es bildete die " te Faupts abtheilung des eben damals auch organiſirten Staatss

raths, und beſtand aus zwei Departemente, nånilich dem Erſten oder ungemeinen Kriegs - Departement , und dein Zweiten oder Militair Detonomie:Departe: ment. Beinen ſollte ein Sriegéminiſter als Chef vorſtehen ; Dieſer wurde indeffen damals nicht ers

nannt, und der Chef des ullgemeinen Kriegs- Depars ments vertrat nur feine Stelle.

Es waren fo !ches

bis zum Jahr 1810 der General 6. S darn horſt, ſodann aber der damalige Oberft und geheime Staat& rath , jebige General-leutnant und Kriegemis niſter . Hade.

Das Erſte oder Allgemeine Kriegs - Departement beſtand aus drei Diviſionen für folgende Reſſorts Gegenſtånde: 2

Die erſte Diviſion beſtehend aus einem Stabs .

Dffizier als Direktor, und einem wirklichen geheimen Kriegsrath als Mitglied, für die perſonlichen Angee legenheiten aller Art, die Invaliditåtd-Erklärung der Dffigiere, Disciplin , Juftiß und Polizei. Shr wars zugleich die geheime Kriegskanzlei attaſdirt. Die zweite Diviſion für die fåchlichen Angelegens heiten, als Abgang ( alſo auch Invaliditats : Erfla:

tung der Krieger vom Feldwebel abwärtë ) Ergänzung an Mannſchaft und Pferde, Formation, Beurlaubung, Uebung, Diblogirung, Bewegung und Mobilmachung der Truppen ; ferner für die Erziehung & anſtalten und Schulen, Medizinalanſtalten , für die taktiſchen und ſtrategiſchen Gegenſtände ; Beftinimung der Grunds

462

faße zur Aubråſtung der Feſtungen, der Verpflegung und Bekleidung der Truppen im Allgemeinen , und Ueberſicht von ihrer Bewaffnung. Ein Stabs: Dffi gier al: Direktor, und zwei andere für die Infanterie und Kavallerie, ſtanden dieſer Diviſion vor. Die dritte Diviſion mit zwei Unterabtheiluns 1

gen, die eine für das Urtilleries, die andere für das Ingenieurs Weſent, beide zuſammen unter einent Stabs - Offizier als Direktor, und jede unter einem Stabs -Offizier oder Kapitain der Artillerie oder des Ingenieur - Korps. 3

Das zweite oder Militair-Dekonomnie-Departement enthielt vier Diviſionen , und zwar : die Erſte Diviſion

mit zwei wirklichen geheimen Kriegøråthen , von wels chen der eine zugleich der General-Kriegs- Kommiſſair war, für das Militair - Kaffenweſen , die Angelegen : heiten der Defonomie und Polizei, der Garniſon -la farethe, ſo wie für die Servie- und Quartier- Bedürf: niſſe. Die gweite Diviſion mit einem wirklichen geheis .

men Kriegőrath får die Natural - Verpflegung und

Uusführung des Upprovifionements der Feſtungen. Shr waren alle ProviantAemter im Staat, welden

ein Dher-Proviantmeiſter vorſtand, untergeordnet. Die dritte Diviſion mit einem Stabs- Offizier für die Bekleidung des Heers nach den Königlichen Bea ſtiininungen.

Die vierte Diviſion mit einent Stab8-Offizier für die Verpflegung der Invaliden , Dekonomie der Gas validen-Kompagnien und Invalidenhåufer, Zahlung der Penſionen an Invaliden , und an Militair:Wittwen:

Das Kriego - Koinniſſariat beſtand als kommifſas

tiſche Unterbehörde får beide Departements, aus dem

463

General-Strieg8-Kommiſſair und 7 Kriegs-Kommiſſais ren . In Kriegszeiten vertrat es die telle des Mis litair-Dekonomie: Departemente für alle auf den Feld

Etat geſtellten Truppent,/ und rückte mit ins Feld. Bon dem General : Kriegos Ronimiſſair , deffen Wire

kungskreið ſich im Kriege auf alle Militair: Dekonos mie-Gegenſtände der ind Feld gerůdten Truppen ers

ftre & te, reſſortirten ferner noch : die Train : Depots, das Kaſſenweſen des Heers, das Feld- Proviant-Umt, die Dekonomie : Irains , die Defonomie der Feldelas garethe, und die Feldpoſt.

Außer den beiden Kriegs . Departements wurden noch folgende oberſte Militair- Behörden eingeſetzt:

1) Der Chef des Generalſtabs und des Ingenieur : Korps. Dieſes war bis zum Jahr 1813 der General 6. Scharnhorft , ſobann der jetzige General: Leutnant v. Rauch .

2 ) Die Ober : Direktion der fåmmtlichen Militaire

Erziehungsanſtalten lind Eramination8-Ronimiſa fionen unter dem General- Leut. v. Dieride.

3) Die Direktion des Potsdammſchen Waiſenhaus

fes unter dein General-Major, jeßigen Generala Leutnant, und wirklichent geheimen Staatsminia fter Grafen o. Pottum.

Nach der Vermehrung des Heers in dert Sahren 1813 und 1814 erfolgte nun die erweis terte und wirkliche Ausführung der Organiſač

tion eineð Kriegs-Miniſteriuind , zu deſen Cher der damalige General : Major 1. Bogen als wirklider geheimer Staates und Kriegs - Minis ſter ernannt ivurde.

Das neue Kriegs - Miniſteriunt wurde in 5 DH partements getheilt, und zwar ;

464

Das ifte Departement für die Geſchäfte der zweie ten und dritten Diviſion des ehemaligen Allgemeinen Krieg 8-Departemente, geſpaltet in drei Abtheitungen.

Die erſte oder Armee -Abtheilung für die Geſchäfte der zweiten Divifiou , die Artillerie-Ubtheilung für die Artillerie, die Ingenieur- Abtheilung für das Ins' genieur -Weſen. Direktor : General-Maj. o. Sooler. Das zte Departement unter welchem die Plans karmer fteht, und in dem die nöthigen Entwürfe für den Generalſtab bearbeitet, auch die Beſchäftis gung der Dffiziere des Generalſtaabe und der Uds jutanten geleitet werden ſollen. Direktor : Gen -Maj. 2

$ . Grolmann, ießt vac.

Das 3te Departenent umfaßt die Gefdhafte der

erſten Diviſion des ullgemeinen Kriegs- Departements. Direktor: G.- M ... Zhile, jeħt G.-M. D. Wißleben. Das 4te Departement oder dem Militair - Dekonos mie :Departement. Direktor: General-Maj. o. Jasky. Das 5te Departement mit den Geſchäften des

Kriegs-Kommiſſariats unter der jedesmaligen Direks

tion des General-Kriegs-Kommiſſaire, legt der Ges neral- Intendant und Staatsrath Ribbentropp. Endlich das Departement für die Invaliden mit den Seſchaften der 4ten Diviſion des ehemaligen

Militair -Dekonomie:Departements. Direktor: Genes ral: Leutnant v. Schlieffen. Fedem Departement ſteht der Kriegsminiſter als Chef vor, unter welchem die Direktoren die ſpeziellen Geſchäfte ihrer Departements bei eigner Verant: tvortlichkeit leiten.

Sonſt gehören noch zum Kriegøminiſterium das General-Uuditoriat und die General-Militair - Kaffe. 41.

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465 41.

Seres über die Verpflichtung zum Krieg $s dienſt. Vom zten September 1814..

Wir Friedrid Wilhelm , von Gottes Gnaden König von Preußen 2. 20. Die allgemeine Anſtrengung Unſers treuen Vols kes ohne Aufnahme und Unterſchied , hat in dem ſo

eben glüdlich beendeten Kriege, die Befreiung des Vaterlandes bewirkt, und nur auf ſolchem Wege ift bie Behauptung dieſer Freiheit und der ehrenbolle

Standpunkt, den ſich Preußen erwarb, fortwährend zu ſichern.

Die Einrichtungen alſo, die dieſen glüdlichen Ers folg hervorgebracht, und deren Beibehaltung von der

ganzen Nation gerpünſcht wird , ſollen die Grunda geſeke der Kriegsverfaſſung des Staats bilden, und als Grundlage für alle Kriegseinrichtungen dienen , denn in einer geſetzmåßig geordneten Bewaffnung der Nation, liegt die ficherfte Bürgſchaft für einen

dauernden Frieden. Die bisher, über die Ergånzung der Armee beſtandenen , åltern Geſeke werden daher

hiemit aufgehoben, und dagegen feſtgeſekt: I.

Feber Eingeborne, ſobald er das 2ofte Jahr vol lendet hat, iſt zur Vertheidigung des Vaterlandet verpflichtet. Um dieſe allgemeine Verpflichtung ins deß, beſonders im Frieben , auf eine ſolche Urt .auss zuführen , daß dadurch die Fortſchritte der Wiſſen ſchaften und Gewerbe nicht geſtört werden, ſo ſollen 30

.

466

in Hinſicht der Dienſtleiſtung und Dienſtzeit folgende Abſtufungen ſtatt finden. * 2.

Die bewaffnete Macht jou beſtehen : a) aus dem ſtehenden Heere,

b) der Landwehr des erſten Aufgebote, c ) der Landwehr des zweiten Aufgebots, 3.

Die Stärke des ſtehenden Heeres und der Land:

wehr wird nach den jedesmaligen Staatsverhältniſſen beſtimmt. 4.

Die ſtehende Armee iſt beſtåndig bereit ins Feld

zu råden, ſie iſt die Haupt-Bildungsſchule der gans gen Nation für den Krieg, und umfaßt alle wiſſen : ſchaftliche Abtheilungen des Heeres. Die ſtehende Armee beſteht

1) auß denjenigen, die ſich mit Rückſicht auf wei: tere Beförderung, zum Dienſt melden, und den in dieſer Hinſicht vorgeſchriebenen Prüfungen unterwerfen ;

2) aus den Freiwilligen , die ſich dem Kriegsdienſt widmen wollen , aber keine Prüfung beſtehen können ; und 3) aus einem Zheil der jungen Mannſchaft der Nation vom 20ſten bis zum 25ſten Jahre. 6.

Die drei erſten Fahre befindet ſich die Mann: ſchaft des ſtehenden Heereß durchgängig bei ihren Fahnen , die beiden letzten Fahre wird fie in ihre Heimath entlaſſen , und dient im Falle eines entſte: henden Ariéges zum Erſaß des ſtehenden Heeres.

467 7.

Junge Leute aus den gebildeten Standen, die fich ſelbſt kleiden und bewaffnen können , ſollen die

Erlaubniß bekommen, ſich in den fåger- und Schützen korps aufnehmen zu laſſen. Nach einer einjährigen

Dienſtzeit können ſie zur Fortſetzung ihre Berufs, auf ihr Verlangen , beurlaubt werden. Nach) den abgelaufenen drei Dienſtjahren treten ſie in die land wehr des erſten Aufgebots, wo ſie nach Maaßgabe

ihrer Fåhigkeiten und Verhältniſſe , die erſten Ana ſprüche auf die Offizierſtellen haben, 8.

Die Landwehr des erſten Aufgebot iſt bei ents

ſtehendem Kriege zur Unterſtützung deß ftehenden Heeres beſtimmt, ſie dient gleich dieſem , im Kriege, inn Inn- und Auslande ; im Frieden iſt ſie dagegen,

die zur Bildung und Uebung nðthige Zeit ausges noinmen , in ihre Heimath entlaſſen. Sie wird ausgewählt : a) aus allen jungen Månnern vom 20ſten bis 25ften Jahre, die nicht in der ſtehenden Armee dienen ,

b) auß denjenigen, die in den gåger und Schützen: Bataillonen ausgebildet worden , c ) auß der Mannſchaft bon dem 26ſten bis zu: rådgelegten 32ſtem Fahre.

Die Uebungen der Landwehr des erſten Aufges bots ſind zwiefach :

a) zu gewiſſen Tagen in kleinen Abtheilungen in der Heimath ,

b ) einmal des Fahres, in größeren Abtheilungen in Verbindung mit Lheilen des ſtehenden Hees

468

reß, welche zu dieſem Zweď auf den Sammel platz der Landwehr råden. 9.

Um im Allgemeinen bürgerliche und wiſſenſchaft: liche Ausbildung ſo wenig als möglich zu ftoren , iſt das pollendete 20ſte Sahr zum Anfang des Kriegsdienſtes feſtgeſtellt, es bleibt aber jedem jun

gen Manne überlaſſen, nach vollendetem 17ten Jahre, wenn er die nöthige körperliche Stärke hat, fich zum Striegsdienſte zu inelden, wodurch er dann um eben ſo viel Sabre fråher wieder aus den verſchiebenen

Verpflichtungen heraustritt. 10.

Die Landwehr des zweiten Aufgebots iſt im Kriege entweder beſtimmt die Garniſonen oder Garniſons Bataillone durch einzelne Theile zu verſtårken oder ſie wird nach dem augenblidlichen Bedürfniß auch im Ganzen zu Beſakungen und Verſtårkungen des Heeres gebraucht. Sie wird aus allen Männern , die ſowohl auß der ſtehenden Armee, als aus der

Landwehr des erſten Aufgebots heraustreten , und aus den Waffenfähigen bis zum zurůdgelegten 39ften Fahre ausgewählt. II.

Da die Landwehr det zweiten Aufgebots größten theils auß gebienten Männern beſteht, ſo wird fie in Friedenbreiten nur in kleinen Abtheilungen und an einzelnen Lagen jederzeit in ihrer Seimath vers ſammelt. Wenn an den Uebungen der Landwehr des zweiten Aufgebots Fünglinge vom 17ten bio 20ſten Fahr Theil nehmen wollen, fo foll ihnen dies

469

geſtattet werden, ohne daß ſie dadurch in die land : wehr vor dem erreid )ten 20ſten Jahre eintreten . 12 .

Diejenigen leute, welche in der Landwehr dienen , können, wenn ihre bürgerliche Verhältniffe es8 erfor:

dern, nach vorbergegangener Anzeige an ihre Vors gerekte, ungehindert ihren Wohnort verändern, und treten albdann in die Landwehr des Orte , wo ſie ihren Aufenthalt wählen . 13.

- Der Landſturm tritt nur in dem Augenblick, wenn ein feindlicher Unfal die Provinzen überzieht , auf

Meinen Befehl zuſammen ; im Frieden iſt es einer beſondern Beſtimmung unterworfen, wie er von der Regierung zur Unterſtügung der öffentlichen Ordnung in einzelnen Fällen gebraucht werden kann ; er bes ſteht aus allen Männern

a) bis zum 5often Fahre, die nicht in die ſtehens den Heere und die Landwehr eingetheilt ſind, b ) aus allen Männern , die aus der Landwehr herausgetreten ſind,

c ) aus allen růſtigen Jünglingen som 17ten Jahre an.

14.

Der Landſturm theilt ſich ein :

a ) in die Bürger - Kompagnien in den großen Stådten.

b) in die Land - Kompagnien, welche nach Maaße gabe der inneren Kreis : Eintheilung, in den mittlern, kleinen Städten und auf dem platten Lande gebildet werden.

470 15.

Im Frieden beſtimmen als Regel , die in den obigen Geſeken angegebenen Jahre den Ein : und

Austritt in die verſchiedenen Heeres - Abtheilungen , im Kriege hingegen , begründet ſich dies durch das Bedürfniß , und alle zum Dienſte aufgerufene Ab

theilungen werden von den Zurückgebliebenen und Her

angewachſenen nach Verhältniß deß Abgange ergånzt. 16.

Diejenigen, welche freiwillig in das ſtehende Heer treten , erbalten dafür die Beginfiigung, fid die Waf fenguitung und das Regiment zu wählen , da hinge:

gen die , weldie von den dazu verordneten Be hörden zum Kriegsdienſte aufgerufen find, durch das Kriegé -Miniſterium vertheilt werden . 17 .

Wer in dem ſtehenden Heere nach dem Ablauf feiner dreijährigen Dienſtzeit långer fortdienen will, verpflichtet ſich dazu auf 6 Jahre und bekommt das

für eine äußere Auszeichnung, bei einer zweiten Ver längerung ſeiner Dienſtzeit bekommt er eine Sold zulaye und den Anſpruch auf eine Verſorgung, wenn er zum weitern Dienſt unfähig geworden. 18.

Diejenigen, die nach der gefeßlich zurückgelegten Dienſtzeit im iften oder 2ten Aufgebot der Landwehr

aus eigenem Antriebe långer fortdienen wollen , er: halten ebenfaus eine äußere Auszeichnung und die

Anſprüche auf die, ihren Fähigkeiten angemeſſenen Beförderungen in ihren Regimentern .

-

471 19.

Um dieſe verſchiedenen Eintheilungen der waffens pflichtigen Mannſthaft mit Ordnung und Gerechtig keit zu leiten , fod in einem jeden Kreiſe eine Behörde gebildet werden , die aus einem Offizier, dem Lands rath und ländlichen und ſtädtijden Gutsbeſikern

beſteht. Berlin, den 3ten Sept. 1814. Friedrich Wilhelm .

E. Fr. Hardenberg. Bülow. Schuđmana. Wittgenſtein. Boyen.

42 .

U e ber die Landweh r. *)

Das Bedürfniß zur Aufſtellung einer zahlreichen Kriegónlladt und der Mangel an Külfsmitteln zu ihrer Ausrüſtung führten im Jahr 1813 zur Bil: dung einer Landwehr. Der begeiſterte Aufſchwung des Volks machte die Ausführung möglich, den Ers folg glänzend. Unleitung genug, um darauf weiter zu bauen , und letzteren durch bleibende Inſtitutionen

für fünftige Fälle vorzubereiten. Preußen xb Hierzu das erſte Beiſpiel, und dadurd) der Landwehr einen Nang in ſeiner Kriegsverfaſſung, welchen ſie unter der ſonſt üblichen Benennung fandmiliz in dieſem Umfang, in dieſer Organiſation, und in dieſer Be

ziehung zum fichenden Heer wie gegenwärtig, noch nie und nirgends gehabt hatte. *) Die hiermit forespondirende Naamer in der Ueberſicht S, 120 Zeile 6 von oben, gehört zu S. 120 am Ende der Seite * 14 von oben ,

.

472

Schon aus der frühern Geſchichte der Brandens

burgiſchen Kriegeverfaſſung geht hervor, daß die Idee einer Landwehreinrichtung nicht unbekannt war. Den Kurfürſten Johann Siege& niund wurde

der Vorſchlag zu einer ſolchen gemacht, und dabei vorzüglich auch der Grundſaß aufgeſtellt: nur feß= hafte Bürger und Eigenthúmer 31 Wehrmänner zu wahlen. Dieſe follten jeden Mittwoch durch fogas nannte Drillmeiſter in den Waffen geübt werden.

Bei dieſen Ucóungen wurde ſogar die Idee des wechs felſeitigen Unterrichts zum Grunde gelegt.

Stuhr

in ſeiner mehr angeführten Geſchichte der Branden : burgiſchen Kriegsverfaſſung redet davon ausführlidier. Der Entwurf tam übrigens nicht in Ausführung .

Der Kardinal Ximenes, Fiegent von Kaſtilien zur Zeit Karls v., (heint der erſte geweſen zu ſeyn, welcher eine fandi :hr errichtete.

Er verband damit

den ganz eigenthånlichen Zwed , die Rechte des Ko

nigs gegen die Anmaßurigen eines übermüthigen Adele zu ſchützen. Die Mannſd) afien wurden von den Städten geftellt, des Sonntags in den Waffen geübt, und von allen Abgaben befreit, die offiziere aber befoldet. **)

In Schweden führte Guſtav Adolph eine Landmiliz ein . Jeder Eigenthånier mußte einen Kries ger unterhalten .

Dieſe kamen jährlich drei Wochen

zuſammen , und erhielten während dieſer Zeit Sold und Brot, außerdem auch 100 Kupferthaler, 2 paar Schuh , und die volle Montirung in Frieden nach 8 bis 9 Fahren . Von dieſer landmiliz beſtanden

21 Regimenter zu Fuß mit verhålrißmäßiger Reiterei. *) Robertrond Geschichte der Regierung Saris V. ster Bo. 1

473

in Dånnemark fand eine ähnliche Einrichtung ftatt, die jedoch mehr als ein Mittelding zwiſchen dem ehemaligen Preußifdhen Beurlaubung8-Syſtein , und den Sdywediiden Miligen betrachtet werden

muß. Die Däniſchen Linien - Regimenter beſtanden nårlich aus 480 Ausländern ſtehend , und 1152 Landbewohnern in der Heimath beurlaubt ; dieſe wurs den wie in Schweden von den Grundherrn ernährt und bcfoldet.

Die Engländer erneuerten ihre vorfallen geweſene Milizverfaſſung im Jahr 1756 als ſie eine Landung der Franzoſen beſorgten. Die angeſehenſten und benrittelſten Einbohner wetteiferten niit einander, ſich unter der neuerrichteten Miliz einſchreiben zu

laſſen. Die erſten Familien des Reichs hielten es für eine Ehre Offizier - Stellen dabei zu bekleiden, und die Miliz kam dadurch in ein großeres Anſehn als ſelbſt die ſtehenden Truppen. Sie ererzirtero gut als dieſe, und erhielt im Jahr 1779 eine feſtge: ſetzte Einrichtung, ſo daß fie in Friedenszeiten får England und Wallis aus 30740 Mann beſtehen , bei einem einfallenden Kriege aber nach Beſchaffenheit der Umftande vermehrt werden ſollte. Sie befonimt

alle drei Jahr Montirung, und jährlich 28 Tage, ſo lange ſie im

Ganzen geübt wird, Beſoldung.

Die

Offiziere haben mit denen der Linie gleichen Rang. Um Dberſt zu werden, muß man 1000, zum Major

oder Hauptmann 200, und zum Leutnant 50 Pfund reine Einkünfte haben .

Die Seſterreichiſchen Grenz- Truppen bilden feine ganz eigenthümliche Wehrverfaſſung, welche genau gekannt zu werden verdient und in der Statiſtik der

-

474

Deſterreichiſchen Militair-Grenzen von Hikinger , erſchienen 1817 zu Wien, ſehr ausführlich beſchries ben wird .

In andern ländern , namentlich in Deutſchland,

eriſtirten nun gleichfals, neben den ſtehenden und befoloeten Truppen, Landmilizen. Der Preußiſdhen von Friedrich I. errichteten iſt bereits mehrnials gedacht worden. Im zjáhrigen Kriege wurde ſie vortheilhaft zu Beſaßungen 2c. gebraucht. Indeffen verloren die Milizen in dem

Maaße an Adhtung

und Vertrauen , als man beides ausſchließlich den Thehenden Heeren zuwendete, und folde deßhalb fort: während vermehrte. Man fing an, der Miliz völlige Unbrauchbarkeit zum Kriege nach den Forderungen der mechaniſchen Taktif vorzuwerfen. Schon dies Borurtheil allein hat ihr geſchadet. Wenn es zum Zheil gerechtfertigt war, fo lag nur die Schulo

daran, daß ſich die Kriegskunſt mit der Einrichtung der ſtehenden Heere vom Volk iſolirt hatte. Wenn aber die ſtehenden Heere außerordentlid )en Umſtåns beri nicht gewachſen , und daher ungewöhnliche Maaß

nehmungen erforderlich waren , ſo kam man doch wieder in der Aufbringung einer bewaffrieten Nacht auf den wahren, nåmlich volf8thůmlichen Wege zurůd . In der neuſten Deutſchen Geſchichte verdienen dede halb die Entwürfe der Freiherrn . Albini und

W effenberg zur Organiſirung eines Landſturms in den Main- und Oberrhein - Gegenden 1796 und 1797, Erwåhnung. Den National- Truppen fehlte. nun freilich wegen mangelnder Kriegsfertigkeit intAnfange das nöthige Selbſtvertrauen . Im Lauf des Kriegs erlangten ſie aber Beideß, und widerlegten ſo das

475

Vorurtheil gegen ihre Brauchbarkeit vollkommen. Die Amerikaner, Schweizer, Liroler, Vendeer, die Franzöſis den Nationalgarden , von dem Augenblick an , als ſie mit den finientruppen gleichen Rang erhielten,

die Spanier in den neuſten Zeiten, endlich die Deſters reid iſchen Landwehren 1809 und die Preußiſchen 1813 bis 1815 find davon glänzende Beiſpiele. Hins

ſichts der letztern ſpricht ſich die Landwehrordnung auf die allerentſchiedenſte und genugthuenſte Weiſe in folgenden Worten aus : „ A18 der nun zum zweitenmale ehrenvoll beendete Krieg ein zahlreides Heer zur Erfåmpfung der Selbſta ſtändigkeit des Vaterlandes forderte, da bildete ſich die Landwehr. Der Eifer mit dem ſie in den Pros vinzen Unſer8 Reichs errichtet ward , die Ausdauer

mit der ſie in den Reihen der übrigen Krieger kämpfte,

geben ihr gerechte Anſprüche auf unſern Dank. Die Geſchichte wird der Nadwelt dieſe Zreue , dieſen

Muth als ein glänzendes Vorbild aufzeichnen. Doch nicht bloß das Bewußtſeyn treuer Pflichterfüllung

follte der Lohn einer ſo edlen Hingebung feyn ; durd ) die Errichtung der Landwehr zeigte es ſich bald, daß

fie auch fähig fer, fortdauernd zur Vertheidigung .

des Vaterlandes beizutragen, da es durch ihre Beis

behaltung möglich wird, die Koſten, welche ſonſt die

Erhaltung der bewaffneten Macht forderte, zu vers mindern und den einzelnen Krieger früher, als es ſonſt möglich war, feiner Heimath und ſeinen Ges werbe zurückzugeben . Dieſe großen Vortheile beftima men die Erhaltung der Landwehr im Frieden . An den måßigen Umfang des ſtehenden Heereß ſchließt

fich künftig die Landwehr, zwar immer zur Vertheis

476

digung des Vaterlandes bereit, doch nur dann vers

fammelt, wenn ein feindlicher Unfall oder die eigene Bildung es nothwendig mac)t.”

Was nun den Koſtenpunkt betrifft ſo wäre es allerdings möglich), andere Formen zu erfinden, welche eine gleich wohlfeile Unterhaltung eines Kriegéheers zum Reſultat geben ipůrden. Sobald ſie ſich aber

von dem

Landwehr-Syſtem entfernten , würden ſie

wieder die Kriegsmacht von dem Volksleben iſoliren , .unb fie folglich ihrer wichtigſten Beziehungen beraus bent . Das große Verdienſt der beſtandigen land : wehreinrichtung , ſo wie überhaupt der Preußiſdhen Kriegsverfaſſung beſteht nåmlich darin , daß fie aus

dem Bedürfniß des Augenblids und dem enthuſiats mirten Gejt des Volke entſprungen , nun auch in moraliſcher und kriegeriſcher Hinſicht auf denſelben

vortheilhaft zurůdwirkt, und dadurd gleiche Krafts

äußerungen wie in dem letzten Befreiungskrieg verbürgt. Aus diefem Geſichtspunkt betrachtet, bildet daher die gegenwärtige Kriegsverfaſſung Preußens einen neuen Abſchnitt in der Geſchichte des Bewaffnungda weſens der Staaten . Es iſt der dritte, welcher in

Kriegsweſen überhaupt von Preußen ausgegangen iſt, wenn man ſich der Kriegsverfaſſung Friedrich Wilhelm 8 I. und der Kriegskunſt Friedrichs

deß Großen erinnert. Über dieſe dritte. Epoche iſt die wohlthätigſte für das Glück der Völker, da ſie die

Unheilbringende Unterhaltung großer ſtehender Heere vernichtet, und Eroberungskriegen von nun an ein Ziel geſetzt haben

477

Das ſtehende heer iſt jetzt die große Waffens

ſchule der Nationen, durch welche Jedermann durchs gegangen ſeyn muß, ehe er rid) bürgerlichen Ver: hältniſſen widmen kann .

Es iſt eine Bildungsſchule

für Jedermann, da in ihm der Geiſt der Ordnung und des Gehorſams, mehr als in allen andern Ver

håltniſſen vorherrſcht, und doch zugleich die Selbſts

ſtåndigkeit des Karakters hier vorzüglich entwickelt wird. Für die untern Klaſſen hauptſächlich iſt es eine Bildungsſchule, wegen der Sorgfalt mit welcher durch die vielen Unterrichtsanſtalten auf die getſtige

und moraliſche Ausbildung der Krieger gewirkt, und dadurch oft Mångeln der frühern Erziehung nach : geholfen wird. Der Nutzen für die mehr verbreitete Aufklärung der untern Stånde iſt dadurch unberedens bar. Häufig als robe, unwiſſende Fünglinge treten die Ergånzungömannſchaften ein , und meiſtens an Seele und Körper veredelt gehen ſie wieder in ihre vorigen Verhältniſſe zurůd , und verpflanzen den empfangenen Bildungsſtoff weiter um ſich her. Dieſe Reſultate werden bereits überall verſpürt, und von den Behörden anerkannt.

Beſonders zeigen fie fich

auf dem Lande, wo mit Hülfe des ohnedies verbeſ ferten Schulweſen8 nun mehr die Erziehung der Fu: gend in jeder Hinſicht gewinnen muß, und alle Keime

eines künftigen guten Bürgers und Kriegers mehr als Die kriegeriſche Ausbildung iſt insbeſondere eine allgemeine Volksangelegenheit

je entwickelt werden .

geworden, und die Landwehreinrichtung iſt eben ges eignet, das Intereſſe dafür zu nähren und zu unters halten.

Wie ganz anders verhielt es ſich bei dem ehemas

I

478

ligen Ausländer- und Kanton -Syſtem .

Welchen

verderbenden Einfluß äußerte dieß auf die Sitten

und auf den Karakter des Volke, welches ſchniahlige Unglück führte es über daſſelbe herbei ! Das Edikt vom 3ten September 1814 hat jenes Syſtem für iinmer vernichtet.

Gott regne den König, Der es

gegeben , und das Vaterland, deſſen Wehrverfaffung noch lange zuin Schuß und Schirm ſeiner Selbſt ſtåndigket und Freiheit aufrecht beſtehen möge !

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Druckfehler und Berichtigungeft. Seite 25. Zeile 6. von unten ſtatt Langen lies langen. 31; Zeile 3 und 4. von oben fielt : ", iesige Erſte Orts 5 preußiſche unrichtig da , indem dieſes Regiment bis zum Jahr 1807 die No. £. führte , obgleich es ebenfalls aus der 1619 errichteten Leibgarde des Kurfürſten George Wii heims entſtanden war, Bei Gelegenheil der zweis ten hundertjährigen Jubiläums: Feier dieſes Regiments im vorigen Jahre , erhielt daſſelbe auf den Ezakos ein mers ſingenes , bei den Offizieren ein vergoldetes Schild mit der Jahreszahl 1619. 42 fehlt zwiſchen Zeile 14 und 15 0. 0. das Fuß -Jägers 3 Regiment. 42 Zeile 19 $. 0. muß es heißen : 2 zu 10 und 10 34 5 Schwadronen .

44 Zeile 7 v. u. ſtatt Morib tieß Leopold. 3

$

45 94

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115 162

S

§ 348 § 3644

S

20. 0.

3 14 v. 0. ſtatt Duren lies Dueren . 6. 6 .

S

, 15 6. o.

5

2 0, 0 .

s

371 380

14 6. o. § 14 6. u .

$

390

20. O. 12 V. u .

§ 419 § 441 $ 458

Jugas

8 6. u. 11

3 14 0.0. 6

6.

u.

5

Jürgak.

Gülden , Goría lies Gülden : Gora. Syrum ließ Styrum. 3600

3

feinert

5

ES

3400. ifrem. Er.

4500

5300 .

Beſchaffenheit lies Beſchaffenheit. >

, ' uin ties an , General Leutnant : Intendant lies :

als General:Leutnant Intendant,

Erklärung der Kupfer. Šn der In

erſten Tafel iſt das Erſte Oſtpreußiſche Infantes

rie:Regimerit dargeſtellt, wie es in den verſchiedenen Pe. rioden montirt war. Mit Ausnahme der Farbe der Stra :

gen , Aufidlege und Klappen , gelten dieſe Abbildungen für alle übrige 311 fanterie : Regimenter und Fußwaffen . Bei einigen der Erſtern hatten die Offiziere auch filberne oder goldne Achſelbänder.

No. 1. ſtellt nun cinen Pifenirer aus der Perivde des großen Surfürſten Friedrich Wilhelin por. No. 2. einen Musketier aus der Zeit Friedrichs I. und No. 7. einen Grenadier unter Friedrich Wilhelm I. No. 4. iſt ein Dilizier, ſo wie No. 5. ein Gemeiner aus der Zeit Friedrichs II. No. 6, ebenfalls ein Offizier,

No. 7. ein Gemeiner unter Friedrich Wilhelm II . u . No. 8. ein Gemeiner unter Friedrid, Wilhelm III .

bis zum Jahr 1807. Vom Jahr 1800 an, in welchem

die Montirungen in dieſer Art eingeführt wurden, trugen auch die Offiziere in Friedenszeiten teine Sties felleten mehr, ſondern lange Stiefeln. No, 9. ſtellt einen Offizier, und

No. 10. einen Gemeinen der gegenwärtigen Zeit vor. In der zweiten Tafel iſt

No. 1. cin Reiter aus der Zeit des großen Kurfürſten und Friedrichs I. No. 2.ein Kúreffier der folgenden Zeiten bis zum Jahr

1807 , nur daß bis zum Jahr 1795 noch der Kůraß dazu gehörte. Die Dragoner jener Zeit unterſchies den fichi beſonders nachdem die Rođe vorne ganz zu gemacht wurden, wenig, und nur durch deren langere Sdóbé von den Kúraſſieren. No. 3. iſt ein Dragoner, und

No. 4. ein Unteronizier bei den Súraſſieren der gegens wertigen Zeit. Eine ausführlichere abbildliche Darſtellung der ſåmmt:

liden Truppengattungen jeder Periode iſt deshalb unters blieben, um das Wert ſelbſt nicht zu vertheuern.