Augenheilkunde Fragen und Antworten: 1000 Fakten für die Facharztprüfung 3662642662, 9783662642665, 9783662642672

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German Pages 221 Year 2023

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Über die Autoren
1: Lider, Tränenwege und Orbita
2: Okuläre Pathologie und Onkologie
3: Optik und Refraktion
4: Linse, Katarakt und refraktive Chirurgie
5: Glaukom
6: Hornhaut und Bindehaut
7: Intraokuläre Entzündung und Uveitis
8: Vitreoretinale Erkrankungen
9: Kinderophthalmologie und Strabismus
10: Neuroophthalmologie
11: Systemische Erkrankungen
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Augenheilkunde Fragen und Antworten: 1000 Fakten für die Facharztprüfung
 3662642662, 9783662642665, 9783662642672

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Raffael Liegl Michael Oeverhaus Siegfried Priglinger Verena Prokosch  Hrsg.

Augenheilkunde Fragen und Antworten 1000 Fakten für die Facharztprüfung

Augenheilkunde Fragen und Antworten

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Raffael Liegl • Michael Oeverhaus Siegfried Priglinger • Verena Prokosch Hrsg.

Augenheilkunde Fragen und Antworten 1000 Fakten für die Facharztprüfung

Hrsg. Raffael Liegl Augenklinik Universitätsklinikum Bonn Bonn, Deutschland

Michael Oeverhaus Klinik für Augenheilkunde Universitätsklinikum Essen Essen, Deutschland

Siegfried Priglinger Augenklinik Klinikum der Universität München München, Deutschland

Verena Prokosch Zentrum für Augenheilkunde Uniklinik Köln Köln, Deutschland

ISBN 978-3-662-64266-5    ISBN 978-3-662-64267-2 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-64267-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2023 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Planung/Lektorat: Susanne Sobich Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, die Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde wird in Deutschland mit dem Bestehen der nationalen Prüfung nach mindestens fünfjähriger Weiterbildungszeit abgeschlossen. Seit einigen Jahren wird im Sinne einer Vereinheitlichung der Prüfungsstandards auch die European Board of Ophthalmology Diploma (EBOD)-Prüfung angeboten, nach deren erfolgreichem Abschluss man den Titel Fellow of the European Board of Ophthalmology (FEBO) führen darf. Obgleich bisher noch keine Harmonisierung der Facharztprüfungen in der Europäischen Union erfolgt ist, nehmen immer mehr Kolleginnen und Kollegen diese Option, oft zeitnah mit der nationalen Facharztprüfung, wahr. Die Art der Prüfung unterscheidet sich jedoch grundlegend von der Facharztprüfung in Deutschland, da sie auch einen großen „Multiple Choice“-Fragenanteil enthält. Es war uns daher ein besonderes Anliegen, diesem Umstand mit dem vorliegenden Buch gerecht zu werden. Mit insgesamt über 230 Fragen und jeweils 5 Antwortmöglichkeiten, die alle erläutert werden, umfasst dieses Fragenbuch mehr als „1000 Fakten“. Dabei ist wie bei der EBOD-Prüfung aus der Fragestellung nicht immer ersichtlich, ob eine oder mehrere Antwortmöglichkeiten korrekt sind. Die Inhalte orientieren sich dabei sowohl am Inhaltskatalog der deutschen Facharztprüfung als auch der EBOD-Prüfung. Eine Besonderheit dieses Buchs stellen die sogenannten Flashcards dar. Da viele Leser*innen auch digitale Medien für die Fortbildung nutzen, erhalten Sie alle Fragen und Antworten auch online als digitale Karteikarte. Somit haben Sie auch die Möglichkeit, die Fragen unterwegs auf Ihrem Smartphone oder Tablet zu bearbeiten. Einen Hinweis zur Benutzung finden Sie im ersten Kapitel.

V

VI

Vorwort

Wir hoffen, dass das vorliegende Buch Ihnen eine Hilfe für die Prüfungen sein wird und es zugleich auch zur Fortbildung während der Weiterbildungszeit dienen kann. Für Anregungen und Kritik stehen wir jederzeit zur Verfügung und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre sowie Erfolg bei bevorstehenden Prüfungen. Bonn, Deutschland Essen, Deutschland München, Deutschland Köln, Deutschland Frühjahr 2023

Raffael Liegl Michael Oeverhaus Siegfried Priglinger Verena Prokosch

Inhaltsverzeichnis

1 L  ider, Tränenwege und Orbita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   1 Michael Oeverhaus 2 O  kuläre Pathologie und Onkologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  23 Raffael Liegl 3 O  ptik und Refraktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  35 Michael Oeverhaus und Verena Prokosch 4 L  inse, Katarakt und refraktive Chirurgie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  45 Raffael Liegl und Verena Prokosch 5 Glaukom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  63 Verena Prokosch 6 H  ornhaut und Bindehaut. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  93 Michael Oeverhaus, Verena Prokosch und Raffael Liegl 7 I ntraokuläre Entzündung und Uveitis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Raffael Liegl 8 Vitreoretinale Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Raffael Liegl 9 K  inderophthalmologie und Strabismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 Michael Oeverhaus

VII

VIII

Inhaltsverzeichnis

10 Neuroophthalmologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 Verena Prokosch 11 Systemische Erkrankungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Raffael Liegl

Über die Autoren

Raffael Liegl  Augenklinik, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland Michael  Oeverhaus  Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland Verena  Prokosch  Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland

IX

1

Lider, Tränenwege und Orbita Michael Oeverhaus

Frage

1.    Welche Aussage zur Anatomie und Physiologie der Augenlider trifft zu? a) Die vordere Lidlamelle besteht aus Haut und Tarsus. b) Der M. levator palpebrae wird durch den N. facialis innerviert. c)  Die MRD1 (margin to reflex distance) ist wichtig zur Beurteilung einer Ptosis.

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M. Oeverhaus (*) Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland e-mail: [email protected] © Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2023 R. Liegl et al. (Hrsg.), Augenheilkunde Fragen und Antworten, https://doi.org/10.1007/978-3-662-64267-2_1

1

2

M. Oeverhaus

d) Die Levatorfunktion wird als Exkursionsstrecke zwischen Normalstellung und maximalem Aufblick gemessen. e) Der M. orbicularis oculi ist zusammen mit dem M. tarsalis Müller für den Lidschluss verantwortlich. Antworten

a) Falsch. Das Lid lässt sich aus chirurgischer Perspektive in 2 Lamellen einteilen. Die vordere Lidlamelle besteht dabei aus der Haut und dem M. orbicularis oculi, die hintere Lidlamelle aus dem Tarsus und der Konjunktiva. Bei der Rekonstruktion ist zu beachten, dass nur eine Lamelle frei transplantiert werden kann, die andere muss durch einen gefäßführenden (=gestielten) Lappen ersetzt werden. b) Falsch. Der N. facialis innerviert den M. orbicularis oculi und M. frontalis. Der M. levator palpebrae dagegen wird durch den N. oculomotorius innerviert. Dadurch kommt es auch bei einer Okulomotoriusparese zur Ptosis. c) Richtig. Die MRD1 bemisst den Abstand zwischen oberer Lidkante und dem zentralen Hornhautreflex und ist wichtig zur Einschätzung der Schwere einer Ptosis. Physiologisch beträgt sie ca. 4  mm, bei einer schweren Ptosis 4,5 dpt sollte der Hornhautscheitelabstand auf dem Rezept mit angegeben werden. Er kann zumeist am Phoropter abgelesen werden. b) Falsch. Zunächst sollte die beste Sphäre ermittelt werden. Anschließend sollte ein möglicher Astigmatismus geprüft werden. Nach dem Grobabgleich des Zylinders sollte dessen Achse mittels Kreuzzylinders geprüft und anschließend der Feinabgleich mittels Kreuzzylinder geprüft werden. Im Anschluss kann dann der Feinabgleich der Sphäre erfolgen. c) Falsch. Der Kreuzzylinder dient zum Achsenabgleich (Stiel auf Achse) und zum Feinabgleich der Zylinderstärke (Zylinderachse auf Achse). d) Falsch. Während bei Kindern alle Brillen zu Lasten der GKV verordnet werden können, ist dies bei Erwachsenen nur bei Vorliegen einer Sehbehinderung (Visus ≤0,32) oder einer höhergradigen Fehlsichtigkeit (>6  dpt oder 4 dpt Zylinder) möglich (§ 33 Abs. 2 Nr. 2 des 5. Sozialgesetzbuch (SGB V)). e) Richtig. Bei Kindern ist nicht jede Fehlsichtigkeit korrekturbedürftig. Kleinere Hyperopien sind im Kindesalter physiologisch und können gut kompensiert werden. Sofern kein Strabismus und keine Amblyopie oder andere Erkrankungen vorliegen, sollte erst ab ca. +3 dpt eine Brille rezeptiert werden.

3  Optik und Refraktion

43

Frage

12. Welche Aussage zu Sehbehinderung trifft zu? a) Mittels vergrößernder Sehhilfen soll die Lesefähigkeit wieder hergestellt werden. b) Kinder können durch ihre große Akkommodationsbreite nach dem Prinzip Vergrößerung durch Annäherung eine Sehbehinderung häufig besser kompensieren. c) Bei einer Lupenbrille ist zu beachten, dass der Arbeitsabstand dem Kehrwert der Brechkraft in Metern entspricht. d) Bei einem Vergrößerungsbedarf von >6-fach kann ein Bildschirmlesegerät oder eine elektronische Handlupe verordnet werden. e) Optische Handlupen sind umso größer, je stärker die Vergrößerung ist. Antworten

a) Richtig. Mittels vergrößernder Sehhilfen und anderer Hilfsmittel soll das Beste aus der verbliebenen Sehkraft herausgeholt werden. Da Lesen ein elementarer Bestandteil für ein autonomes Leben ist, sollte die Verordnung nicht vergessen und auch nicht zu lange hinausgezögert werden bei Sehbehinderung. b) Richtig. Kinder können den Text einfach näher heranholen und erreichen dadurch schon eine Vergrößerung. Für sie sind Visolettlupen häufig praktisch. Gerne nutzen sie auch nicht verordnungsfähige elektronische Geräte wie Tablets und Smartphones zur Vergrößerung. c) Richtig. Eine Lupenbrille ist ein verstärkter Nahzusatz. Dabei ist zu beachten, dass bereits bei 4 dpt der Arbeitsabstand 1/4 = 25 cm beträgt. Dementsprechend wird Vergrößerung mit einem geringeren Leseabstand „erkauft“. d) Richtig. Auch bei Kontrastsehstörungen und einem Visus ≤0,1 können solche elektronischen Hilfsmittel verordnet werden. e) Falsch. Je größer die Lupe, desto kleiner ist die Vergrößerung. Und je größer die Vergrößerung, desto kleiner ist der Schärfentiefenbereich. Deshalb sollte vor Verordnung einer jeglichen Sehhilfe diese erprobt werden, um sicherzustellen, dass der Patient damit zurechtkommt. Frage

13. Welche Aussage zu Kontaktlinsen trifft zu? a) Harte Kontaktlinsen werden am häufigsten verwendet. b) Bei Myopie hat die Kontaktlinse ein stärkeren, bei Hyperopie einen schwächeren Wert.

M. Oeverhaus und V. Prokosch

44



c) Multifokale Kontaktlinsen können die Myopieprogression bremsen. d) Aufgrund der prismatischen Wirkung ist von Kontaktlinsen bei Anisometropie abzuraten. e) Zu langes Tragen von Kontaktlinsen kann nicht zu Hornhautvaskularisationen und Hypoxie-bedingten Endothelschäden führen.

Antworten

a) Falsch. Harte formstabile Kontaktlinsen werden inzwischen seltener verwendet. b) Falsch. Aufgrund des veränderten Hornhautscheitelabstandes sind die Werte bei Myopie schwächer und bei Hyperopie stärker als das Brillenglas. c) Richtig. In Studien zeigte sich, dass das Tragen von multifokalen Kontaktlinsen die Myopieentwicklung um etwa 0,5 dpt bremsen kann. d) Falsch. Da sich Kontaktlinsen bei Augenbewegung mitbewegen, entfallen prismatische Effekte, und Patienten mit Anisometropie empfinden im Gegensatz zur Brille keine Aniseikonie. e) Falsch. Neben Keratitis und Hornhautulzera sind dies typische Schädigungen durch Kontaktlinsen.

4

Linse, Katarakt und refraktive Chirurgie Raffael Liegl und Verena Prokosch

Frage



1. Was trifft für das Irvine-Gass-Syndrom zu? a) Es findet sich bei weniger als 1 % der Patienten nach intrakapsulärer Katarakt-Operation.

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R. Liegl und V. Prokosch

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b) Risikofaktoren hierfür sind eine Kapselruptur. c) Es findet sich angiografisch bei bis zu 15 % bei der extrakapsulären Katarakt-Operation. d) Iris-Clip-Linsen erhöhen das Risiko ebenfalls. e) Eine sofortige intravitreale Injektion ist sinnvoll. Antworten

a) Richtig. Das Irvine-Gass-Syndrom findet sich klinisch signifikant bei weniger als 1 % der der Patienten nach intrakapsulärer Katarakt-­Operation. Angiografisch subklinisch stellt es sich jedoch wesentlich häufiger in bis zu 50 % je nach Operationsverfahren dar, geht aber nur in 1 % mit einem Visusverlust einher. Antiphlogistische Augentropfen, Carboanhydrasehemmer, im weiteren Verlauf Dexamethason hochprozentig subkonjunktival oder subtenonal ist die Therapie der Wahl. Bei Persistenz kann später über eine intravitreale Injektion nachgedacht werden. b) Richtig. Risikofaktoren für das Irvine-Gass-Syndrom sind eine Kapselruptur mit und ohne Glaskörperverlust. c) Richtig. Wie oben bereits erwähnt findet sich ein Makulaödem angiografisch bei bis zu 15 % bei der extrakapsulären Katarakt-Operation. d) Richtig. Iris-Clip-Linsen erhöhen das Risiko für ein klinisch signifikantes Irvine-Gass-Syndrom ebenfalls. e) Falsch. Antiphlogistische Augentropfen, Carboanhydrasehemmer, im weiteren Verlauf Dexamethason hochprozentig subkonjunktival oder subtenonal ist die Therapie der Wahl. Bei Persistenz kann später über eine intravitreale Injektion nachgedacht werden. Frage

2. Welche Aussage zum Iris Capture ist korrekt? a) Es handelt sich um eine Einklemmung der frisch implantierten Linse in der Iris. b) Es kann auch traumatisch auftreten. c) Eine medikamentöse Mydriasis mit Rückenlage kann hilfreich sein. d) Falls eine medikamentöse Manipulation nicht hilft, ist eine chirurgische Intervention notwendig. e) Zunächst sollte die Pupille eng gestellt werden.

4  Linse, Katarakt und refraktive Chirurgie

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Antworten

a) Richtig. Es handelt sich um eine Einklemmung der implantierten Linse in der Iris. b) Richtig. Es kann auch traumatisch durch Schlag auf das Auge oder ähnliche Traumata auftreten. Dies kann in dem Fall auch noch Jahre später geschehen. c) Richtig. Eine medikamentöse Mydriasis mit anschließender Rückenlage kann hilfreich sein. Die Linse bewegt sich so zurück und kann a­ nschließend durch Engstellung der Pupille an dem Platz hinter der Iris gehalten werden. d) Richtig. Falls eine medikamentöse Manipulation nicht hilft, ist eine chirurgische Intervention notwendig; dabei kann die Linse chirurgisch in den Kapselsack und hinter die Iris zurückgedrängt werden. Eine anschließende sofortige Engstellung der Pupille ist extrem sinnvoll. e) Falsch. Eine Engstellung der Pupille verschärft die Symptomatik noch weiter. Frage

3. Welche Aussage zum Lens Opacities Classification System (LOCS) ist korrekt? a) Es ist ein Klassifikationssystem für altersbedingte Linsentrübungen. b) Die Skala der Trübungsschwere reicht von 1–10. c) Es gibt 6 verschiedene Schweregrade der Kerntrübung. d) Es gibt 5 verschiedene Schweregrade einer Rindentrübung. e) Die Beurteilung einer posterioren subkapsulären Katarakt ist nicht Bestandteil des LOCS. Antworten

a) Richtig. Es ist ein Klassifikationssystem für altersbedingte Linsentrübungen. Das Lens Opacity Classification System (LOCS) wurde initial bereits 1988 publiziert und stetig weiterentwickelt. Die letzte Version ist das LOCS III von 1993. Dabei umfasst die Klassifikation der Trübung der Linse drei Bereiche: Nukleus (N), posterior subkapsulär (P) und Kortex (C). Der Nukleus wird dabei zum einen in den Trübungsgrad unterteilt (NO) und die Farbe der Linse (NC). Der Schweregrad reicht dann wiederum von 1 bis 6. 1 bedeutet dabei, dass keine Trübung vorliegt, 6 eine ausgeprägte Trübung vorhanden ist. Die Trübungen im Bereich P und C werden je nach Schwere in die Grade 1–5 unterteilt. Das LOCS findet vor allem im Rahmen von klinischen Studien Anwendung.

R. Liegl und V. Prokosch

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b) Falsch. Der Nukleus wird in Farbe (NC) und Trübung (NO) unterteilt und hier wiederum in die Schweregrade 1–6. P und C wird jeweils in den Schweregrad 1–5 eingeteilt. c) Richtig. Siehe Ausführungen zu Antwort a). d) Richtig. Siehe oben. e) Falsch. Auch für die posteriore subkapsuläre Katarakt (P) gibt es eine Schweregradeinteilung mit 5 Schweregraden. Frage

4. Sie müssen bei einem Patienten eine Biometrie für die Intraokularlinsenauswahl durchführen. Dabei stehen Ihnen jedoch keine Angaben zur Vorderkammertiefe zur Verfügung. Welche Formel können Sie verwenden? a) SRK/T. b) Barrett Universal II. c) Haigis. d) Hoffer Q. e) Holladay I. Antworten

a) Richtig. SRK/T wurde bereits 1990 von Retzlaff, Sanders und Kraff entwickelt. Sie gehört zu den sogenannten 3. Generationsformeln und benötigt keine Vorderkammertiefe. b) Falsch. Die Barrett Universal II, als eine der neuesten Formeln, berücksichtigt die individuelle Vorderkammertiefe in Relation zur Achslänge und Keratometrie. c) Falsch. Die Haigis-Formel erfordert drei Messwerte: Die Achslänge, die Keratometrie sowie die Vorderkammertiefe, die durch die Konstanten a0, a1 und a2 ausgedrückt werden. d) Falsch. Die Hoffer-Q-Formel benötigt für die Kalkulation die individuelle Vorderkammertiefe und hat vor allem bei kurzen Achsenlängen (60-jährigen 2/100.000 Einwohner und steigt auf 45/100.000 > 90 Jahre. Das Hauptmanifestationsalter liegt jenseits des 70. Lebensjahrs und damit 10–15 Jahre später als bei der N-AION. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. b) Richtig. Die A-AION ist mit der Riesenzellarteriitis/Morbus Horton assoziiert. Es handelt sich um eine granulomatöse Vaskulitis der mittleren und großen Arterien des oberen Aortenbogens. Histologisch typisch sind die Riesenzellinfiltrate in der gesamten Gefäßwand. c) Richtig. Akuter Visusverlust +/− Schmerz, afferente Pupillenstörung und sektorförmige/altitudinale Gesichtsfeldausfälle. Die einseitige Papillenschwellung kann peripapilläre Blutungen und sektorielle Blässe aufweisen. Die meisten Patienten mit A-AION weisen Symptome wie Abgeschlagenheit, erhöhte Körpertemperatur und Gewichtsverlust auf. Starke Kopfschmerzen sowie Kauschmerz (Ischämie der Kaumuskulatur) sind charakteristisch. An der Schläfe zeigt sich häufig eine verdickte Arteria temporalis. Typisch sind Muskelschmerzen im Schultergürtelbereich bei koexistenter Polymyalgia rheumatica. Eine depressive Verstimmung kann bei älteren Menschen die Diagnosestellung erschweren. d) Richtig. In >95 % der Fälle sind BSG und/oder CRP deutlich erhöht, in 5 % jedoch normal. Hier kann der Nachweis einer Thrombozytose hilfreich sein. Negative Laborparameter schließen eine A-AION jedoch nicht aus. Die extrakranielle Ultraschalluntersuchung der mittleren Gefäße des Kopfes erlaubt eine verlässliche Detektion entzündlicher Bereiche („Halo-Phänomen“ über entzündlichen Intima-Media-Infiltraten). Zur definitiven Diagnosestellung stellt die Biopsie der Arteria temporalis nach wie vor den Goldstandard dar. Ein negatives Ergebnis der Biopsie schließt jedoch einen Morbus Horton nicht aus. e) Falsch. Sofortige (!) systemische Gabe von Steroiden, auch vor histologischer Sicherung. Die Frage der optimalen Dosierung wird kontrovers diskutiert, und reicht von oraler Gabe (1 mg/kg KG Prednisolon) bis hin zu Hochdosisempfehlungen (1  g Methylprednisolon i.v./Tag). Im Einzelfall muss

V. Prokosch

204

man die Dosierung an den klinischen Befund, Verlauf und die individuelle Situation (relevante Komorbiditäten, Steroidnebenwirkungen etc.) anpassen. Unter Kontrolle von CRP und BSG wird sie auf eine Erhaltungsdosis (oft mit steroidsparenden Substanzen wie Methotrexat) reduziert. Nach Absetzen der Medikation bleibt die Kontrolle der Entzündungsparameter obligat, da es in bis zu 50 % der Patienten innerhalb von 2 Jahren zum Rezidiv kommt. Individuell ist auch die lebenslange Immunsuppression zu erwägen. Prognose/Verlauf: Ohne Behandlung entwickelt sich fast immer innerhalb von Tagen und Wochen eine A-AION am anderen Auge, das Risiko ist zeitnah am höchsten. Auch mit Behandlung lässt sich Befall des zweiten Auges nicht immer vermieden. Leider führt auch ein sofortiger Therapiebeginn meist nicht zur Visuserholung am betroffenen Auge. Frage

6. Was trifft für die Papillenschwellung bei erhöhtem Hirndruck (Stauungspapille/STP) zu? a) Pseudotumor cerebri kann eine Ursache sein. b) Der Befund ist zumeist bilateral und symmetrisch. c) Funduskopie, Visus, Gesichtsfeld und Pupillomotorik helfen meist zur Diagnose der STP. d) Sie entwickelt sich meist schleichend. e) Eine N-AION ist immer die Ursache. Antworten

a) Richtig. Ursachen sind in ¾ der Fälle intrakranielle Tumoren. Der Rest ist durch Erkrankungen wie Sinusvenenthrombose, angeborene Fehlbildungen des knöchernen Schädels, Meningoenzephalitis, Hydrozephalus internus, idiopathische intrakranielle Hypertension (IIH, Pseudotumor cerebri) bedingt. b) Richtig. Es besteht eine Prominenz und Randunschärfe der Papillen mit venöser Stauung, ggf. Exsudaten und Randblutungen. Aufgrund des Pathomechanismus ist der Befund bilateral und symmetrisch, nur in ca. 5 % kann aufgrund von angeborenen oder erworbenen Verwachsungen bzw. Atrophie eine einseitige Stauungspapille entstehen. Eine einseitige Stauungspapille ist auch bei asymmetrischem Augeninnendruck möglich. Wegen der nicht mehr transparenten Axone sind kleine Gefäße am Papillenrand schlechter sichtbar. Nahezu immer finden sich weitere Zeichen des erhöhten Hirndrucks wie transiente visuelle Obskurationen, Kopfschmer-

10 Neuroophthalmologie

205

zen, Übelkeit, Doppelbilder (Abduzensparese!) und Nackensteifigkeit. Bei neu aufgetretener Stauungspapille ist der Visus zumeist gut. Perimetrisch findet man eine Vergrößerung des blinden Flecks. Bei chronischer STP treten zunehmende Gesichtsfeldausfälle in Form von parazentralen oder großen sektoriellen Gesichtsfeldschäden wie beim Glaukom auf, der Visus bleibt jedoch lange Zeit normal. Dies erleichtert die Abgrenzung von anderen Arten der Papillenschwellung. Ein relativ afferentes pupillomotorisches Defizit (RAPD) findet sich bei symmetrischer STP nicht. Bleibt der erhöhte intrakranielle Druck länger bestehen, durchläuft die STP mehrere Stadien: Initial Venenstauung als Ausdruck der Abflussstörung. Im Laufe von Wochen bis Monaten gehen immer mehr Axone unter, es kommt zur Optikusatrophie. Dadurch nimmt die Prominenz ab, was nicht als Rückgang des intrakraniellen Drucks gedeutet werden darf, sondern als zunehmende Nervenfaseratrophie. Bei lange bestehender STP können venöse zilioretinale Shunts entstehen. c) Richtig. Funduskopie, Visus, Gesichtsfeld und Pupillomotorik helfen meist zur Diagnose der STP. Bei Verdacht auf STP ist eine Abklärung auf erhöhten Hirndruck incl. neurologischer Untersuchung, Bildgebung und ggf. Liquorpunktion essenziell. d) Richtig. Die STP entwickelt sich langsam innerhalb von mehreren Tagen bis Wochen. Sie kann in jedem Alter und bei jedem Geschlecht gleichermaßen auftreten. e) Falsch. Eine N-AION hat nichts mit der Stauungspapille zu tun. Frage

7.  Was trifft zu Papillenschwellung bei intraorbitalen Raumforderungen zu? a) Die Kernspintomografie ist das bildgebende Verfahren der Wahl. b) Das Optikusscheidenmeningeom ist klinisch relevant. c) Das Optikusgliom ist klinisch relevant. d) Das Hämangiom ist klinisch relevant. e) Eine endokrine Orbitopathie stellt keine Ursache dar. Antworten

a) Richtig. Die Kernspintomografie ist das bildgebende Verfahren der Wahl. Optoziliare Shuntgefäße, die den Abfluss venösen retinalen Blutes in die Aderhautzirkulation ermöglichen, gelten zwar als pathognomonisch, sind aber keinesfalls obligat.

206

V. Prokosch

b) Richtig. Das Optikusscheidenmeningeom (OSM) geht von Zellen der Arachnoidea aus und wird in primäre (vom Optikus selbst ausgehend) und sekundäre (z. B. vom Keilbeinflügel ausgehend) OSM unterschieden. Das OSM repräsentiert 10 % aller orbitalen Raumforderungen. Klassisch ist der langsame einseitige, schmerzlose Visusverlust. Veränderungen der Papille sind häufigste Zeichen (42  % Papillenschwellung, 55  % Optikusatrophie, 25  % Shuntgefäße an der Papille). Intrakanalikuläre Meningeome führen aufgrund der engen räumlichen Verhältnisse rasch zur Optikusatrophie, während eine Papillenschwellung bei intraorbitalen Tumoren zu erwarten ist. Frauen sind 3-mal häufiger betroffen als Männer; das mittlere Manifestationsalter liegt bei 40 Jahren. Die Diagnosesicherung erfolgt klinisch/bildgebend. Unbehandelt führen OSM langsam zur Erblindung. Therapie der Wahl ist die stereotaktische Bestrahlung (Gesamtdosis 54 Gray), wobei Tumorkontrolle und Funktionserhalt sehr gut sind. c) Richtig. Das Optikusgliom ist selten; betrachtet man intrakranielle und orbitale Raumforderungen zusammen, machen sie ca. 1 % aus. 75 % der Optikgliome treten bei Kindern unter 10 Jahren auf (oft i. R. einer Neurofibromatose I), meist mit guter Prognose und langsamer Progression. In 1/3 besteht ­anfänglich eine Papillenschwellung; im Fall der klinischen Progression kommt neben der Chemotherapie die stereotaktische Bestrahlung in Betracht. Bei den viel selteneren Gliomen im Erwachsenenalter ist der Verlauf sehr ungünstig. Auch hierbei kann es zur Papillenschwellung kommen. d) Richtig. Das kavernöse Hämangiom ist der häufigste benigne Orbitatumor des Erwachsenen (40.–60. Lebensjahr [18]). Es ist bevorzugt retrobulbär intrakonal lokalisiert. Aufgrund der Lage wird der Bulbus langsam nach vorne verdrängt. Häufigste klinische Zeichen sind Hyperopisierung, Exophthalmus und Motilitätsstörung. Eine Papillenschwellung/Zeichen der Optikuskompression sind aufgrund des eher geringen Drucks durch das relativ weiche Tumorgewebe nicht zwingend, trotz gelegentlich markanter Tumorgröße. Symptomatische Hämangiome werden chirurgisch behandelt. e) Falsch. Selbstverständlich kann auch die endokrine Orbitopathie als Ursache in Frage kommen. Frage



8. Was trifft für die Drusenpapille zu? a) Frauen sind gleich häufig betroffen wie Männer. b) Oft ist es ein asymptomatischer Zufallsbefund. c) Die Autofluoreszenz ist die Diagnostik der Wahl.

10 Neuroophthalmologie



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d) In der B-Bild Diagnostik sieht man hochreflektive Strukturen. e) Der Befund geht immer ohne GF-Einschränkungen einher. Antworten

a) Richtig. Aufgrund des bei kleinem Papillendurchmesser/Sklerakanal veränderten axonalen Metabolismus kommt es zu Ablagerungen von Kalzium und Mukopolysacchariden vor der Lamina cribosa. Frauen sind gleich häufig betroffen wie Männer. In zwei Drittel der Fälle finden sich die bilateralen Drusen. b) Richtig. Oft asymptomatischer Zufallsbefund mit rundlichen, irregulären Konglomeraten innerhalb, manchmal außerhalb der Papille. Das Gesichtsfeld zeigt Nervenfaserdefekte; mit steigendem Alter zunehmende Sichtbarkeit der Drusen und ggf. Progression des Gesichtsfeldausfalls. c) Richtig. Autofluoreszenz im rotfreien Licht, in der Angiografie Hyperfluoreszenz ohne Leckage. Pathognomonisch: hochreflexive Strukturen mit Schallschattenbildung in der B-Bild-Sonografie auch bei sehr niedriger Verstärkerleistung von 28 Tage. d) Richtig. Ethambutal bewirkt eine Optikusneuropathie in 1–5 % der Patienten bei Tuberkulosebehandlung. e) Falsch. Penicillin bewirkt keine Veränderungen. Frage

10. Welcher Erreger kann eine Papillitis bewirken? a) Borrelien. b) Lues. c) Toxoplasma. d) Toxocara. e) Staphylococcus. Antworten

a) Richtig. Borrellien sind häufiger Erreger einer Papillitis im Rahmen der Neuroborelliose. b) Richtig. Lues sind häufige Erreger im Rahmen der Neurolues. c) Richtig. Toxoplasma kann eine Neuritis bewirken. d) Richtig. Toxara kann dies bewirken. e) Falsch. Staphylokokken bewirken dies nicht. Frage

11. Was trifft für Gesichtsfelduntersuchungen zu? a) Die MD ist eine gute Orientierung für die Einteilung eines Glaukoms. b) Der globale Index PSD wird bei Zunahme des Glaukoms zunächst größer und schwächt danach wieder ab. c) Vor allem die Grauskala sollte beachtet werden. d) Die Pattern Standard Deviation gibt ein gutes Maß für die realen Defekte. e) Der Visual Field Index in Prozent ist ebenfalls für die Verlaufsbeurteilung geeignet.

10 Neuroophthalmologie

209

Antworten

a) Richtig. Die MD (Mittlere Defekttiefe) gemessen als Mittelwert aus allen gemessenen Punkten ist ein gutes Maß für das Ausmaß des Glaukoms und die Verlaufskontrollen. b) Richtig. Die PSD oder Pattern Standard Deviation bezeichnet die Inhomogenität des Gesichtsfeldes. Diese nimmt verständlicherweise bei einer Zunahme foklaler Defekte des Glaukoms zunächst zu, um dann in späteren Stadien, wenn die Defekte meistens mehr werden und damit wieder homogener, abzunehmen. c) Falsch. Die Grauskala zeigt keine alters- und medienkorrigierte Abweichung und sollte daher eher ignoriert werden. d) Richtig. Die Pattern Standard Deviation gibt eine gute Abschätzung über die tatsächlichen Verluste. e) Richtig. Auch der Visual Field Index ist ein guter Parameter auch später im Vergleich. Die Gewichtung der Punkte ist dabei zentraler als bei der MD und wird in Prozent angegeben. Frage

12.  Was trifft bezüglich der Aussagekraft von Gesichtsfelduntersuchungen zu? a) Hohe falsch negative Befunde zeigen meist ein zu schlechtes Gesichtsfeld an. b) Hohe falsch positive Befunde zeigen meist happy Trigger an. c) Hohe Fixationsverluste stellen die Reliabilität der Untersuchung in Frage. d) Starke Schwankungen im Gaze Tracker zeigen oft eine gute Mitarbeit an. e) Eine Kleeblattstruktur zeigt meist eine Müdigkeit des Patienten an. Antworten

a) Richtig. Hohe falsch negative Befunde zeigen meist ein zu schlechtes Gesichtsfeld an. Der Patient hat in dem Fall nicht gedrückt, obwohl er den Punkt bei geringerer Empfindlichkeit bereits gesehen hatte. Das Gesichtsfeld ist dabei schlechter als es eigentlich wäre. b) Richtig. Hohe falsch positive Befunde zeigen meist happy Trigger an. Der Patient klickt an, obwohl gar kein Lichtsignal gezeigt wurde. Das Gesichtsfeld ist in Realität schlechter als das gemessene. c) Richtig. Hohe Fixationsverluste stellen die Reliabilität der Untersuchung in Frage.

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V. Prokosch

d) Falsch. Der Gaze Tracker misst die Bewegungen der Augen mit. Starke Schwankungen im Gaze Tracker zeigen oft eine schlechte Mitarbeit an, da der Patient die Augen ständig hin und her bewegt und nicht fixiert hat. e) Richtig. Eine Kleeblattstruktur zeigt meist eine Müdigkeit des Patienten an. Der Patient hat eine reduzierte Aufmerksamkeit, weswegen nur die zentralen Punkte gesehen werden Es zeigt sich eine typische Kleeblattstruktur. Frage

13. Was trifft für den Horner zu? a) Beim Horner-Syndrom kommt es zu einer Veränderung der Sympathikusinnervation. b) Es kommt zur Miosis. c) Es kommt zur Ptosis. d) Es erscheint ein Enophthalmus. e) Es kommt zu Doppelbildern. Antworten

a) Richtig. Der Sympathikus kann dabei im gesamten Verlauf des Strangs beschädigt sein. b) Richtig. Aufgrund der Sympathikuslähmung kommt es zur Miosis. c) Richtig. Aufgrund der Lähmung des Müller-Muskels vom Sympathikus innerviert kommt es zur dezenten Ptosis. d) Richtig. Es kommt zum Pseudoenophthalmus. e) Falsch. Doppelbilder spielen keine Rolle.

Systemische Erkrankungen

11

Raffael Liegl

Frage



1. Welche Aussage zur Einnahme von Amiodaron ist falsch? a) Amiodaron kann zu einem Papillenödem führen. b) Die häufigste okuläre Nebenwirkung ist eine Cornea verticillata. c) Amiodaron wird bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt. d) Amiodaron kann zu einer Linsenluxation führen. e) Das Medikament kann zu retinalen Blutungen führen.

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R. Liegl

Antworten

a) Falsch. Als unerwünschte Nebenwirkung ist unter anderem ein Papillenödem beschrieben worden. b) Falsch. Als häufigste Nebenwirkungen ist eine Cornea verticillata beschrieben. Dabei handelt es sich um wirbelförmige braun-graue Trübungen des Hornhautepithels. Sie kann auch bei der Einnahme anderer Medikamente wie Indometacin oder Chloroquin oder bei systemischen Erkrankungen wie M. Fabry auftreten. c) Falsch. Amiodaron ist ein Klasse-III-Antiarrhythmikum und wirkt über die Blockade repolarisierender Kalium-Kanäle. d) Richtig. Eine Linsenluxation ist unter der Einnahme von Amiodaron nicht beschrieben. e) Falsch. Retinale Blutungen sind unter der Einnahme von Amiodaron beschrieben, bedürfen jedoch keiner Intervention. Frage

2. Ein Patient berichtet von einer Sehverschlechterung am linken Auge seit einigen Tagen. Der Visus am linken Auge beträgt 0,4. Der vordere Augenabschnitt ist unauffällig. Funduskopisch zeigen sich angioide Streifen der Netzhaut sowie eine kleine makuläre Blutung. Die OCT-Schichtaufnahme zeigt subretinale Flüssigkeit. Auf Nachfrage berichtet der Patient von Hautveränderungen des Halses. Welche Aussage ist falsch? a) Angioide Streifen entstehen durch Deshiszenzen der Bruchmembran. b) Die Hautveränderungen im Rahmen dieser Erkrankung können auch an den Achseln und den Beugeseiten der Arme auftreten. c) Die Erkrankung kann mit Beteiligung des kardiovaskulären Systems einhergehen. d) Im Rahmen der Erkrankung kann subretinale Flüssigkeit auftreten. Diese spricht besonders gut auf die intravitreale Gabe von lang anhaltenden Steroidpräparaten an. e) Die Erkrankung ist genetisch verursacht. Antworten

a) Falsch. Angioide Streifen treten typischerweise bilateral auf und ziehen sich von der Papille strahlenförmig weg. Es handelt sich um Einrisse der verdickten und kalzifizierten Bruch-Membran. Sie treten typischerweise bei der Erkrankung Pseudoexanthoma elasticum auf.

11  Systemische Erkrankungen

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b) Falsch. Die Hautveränderungen im Rahmen dieser Erkrankung treten typischerweise am Hals, an den Achseln und den Beugeseiten der Arme auf. c) Falsch. Das kardiovaskuläre System kann bei Pseudoexanthoma elasticum beteiligt sein. Durch eine vorzeitige Arteriosklerose kommt es zu einer verfrühten arteriellen Hypertonie. Eine Angina pectoris oder ein Myokardinfarkt kann im Verlauf auftreten. d) Richtig. Die subretinale Flüssigkeit tritt im Rahmen einer choroidalen Neovaskularisation auf. Diese kann durch die Fluoreszein-Angiografie gezeigt werden und bedarf einer IVOM-Therapie. Die Indikation zur IVOM wird bei einer CNV im Rahmen von Pseudoexanthoma elasticum großzügig gestellt, da die Erkrankung gut auf eine IVOM-Therapie anspricht. Mittel der Wahl sind anti-­VEGF-­Präparate. e) Falsch. Die Erkrankung wird durch eine Mutation im ABCC6-­Gen verursacht. Sie kann sowohl autosomal-dominant als auch rezessiv vererbt werden. ABCC6 codiert für ein Transmembran-Transportprotein. Dieses ist wichtig für den Prozess der zellulären Entgiftung. Frage

3. Eine 30-jährige Patientin stellt sich bei Ihnen mit einer Sehverschlechterung am linken Auge vor. Diese sei seit einigen Wochen aufgetreten. Die Patientin leidet unter einer Multiplen Sklerose. Sie nehme für ihre Erkrankung regelmäßig Tabletten ein. Das Sehvermögen auf dem linken Auge beträgt 0,4. Sie verneint Bewegungsschmerzen oder eine Rotentsättigung. Es zeigt sich im Swinging-Flashlight-Test kein relatives afferentes Pupillendefizit. Welche Untersuchung ist hinsichtlich der Sehverschlechterung sinnvoll? a) VEP. b) FAF. c) OCT. d) ERG. e) FAG. Antworten

a) Falsch. Die Patientin verneint Motilitätsschmerzen sowie eine Rotentsättigung. Bei fehlendem RAPD besteht kein Hinweis auf eine Retrobulbärneuritis als Ursache der Sehverschlechterung. Daher besteht keine Notwendigkeit einer VEP-Untersuchung.

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R. Liegl

b) Falsch. Eine Fundusautofluoreszenz ist bei der Patientin voraussichtlich unauffällig. c) Richtig. Die Sehverschlechterung der Patientin besteht durch ein Makulaödem, das im Rahmen einer Fingolimod-Therapie auftritt. Fingolimod ist ein Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulator, der bei der MS-Therapie eingesetzt wird. Die OCT kann ein Makulaödem nachweisen. Die Therapie mit Fingolimod sollte dann umgestellt werden. Eine Behandlung ist sonst nicht notwendig. d) Falsch. Eine ERG-Untersuchung ist in diesem Falle nicht zielführend. e) Falsch. Eine FAG-Untersuchung ist in diesem Falle nicht zielführend. Frage

4. Welche Aussage zur Neurofibromatose (NF) ist nicht korrekt? a) Bilaterale Irisknötchen können vor allem bei der NF Typ 1 auftreten. b) Bei bilateral auftretenden Hamartomen der Netzhaut sollte auch an eine Phakomatose wie die Neurofibromatose gedacht werden. c) Die NF Typ 1 tritt häufiger auf als die NF Typ 2. d) Das Optikusgliom bei NF Typ 1 tritt vor allem im Erwachsenenalter auf. e)  Die Vererbung erfolgt meist autosomal-dominant oder als de-novo-Mutation. Antworten

a) Falsch. Bilaterale Irisknötchen, auch als Lisch-Knötchen bezeichnet, treten bei fast allen Patienten nach dem 21. Lebensjahr auf, die an einer Neurofibromatose (Typ 1) leiden. b) Falsch. Hamartome der Netzhaut sind gutartige Tumore, die sich in der Regel unilateral finden. Bei bilateralem Auftreten sollte auch an eine Phakomatose gedacht werden, dazu gehören neben der NF auch die tuberöse Sklerose oder das Gorlin-Syndrom. c) Falsch. Die Neurofibromatose Typ 1 ist häufiger als jene vom Typ 2. Die Typ-1-NF betrifft ca. 1 von 3000 Menschen, während das Verhältnis bei der Typ-2-NF bei etwa 1:25000 oder seltener liegt. d) Richtig. Das Optikusgliom ist ein pilozystisches Astrozytom. Es tritt besonders bei Kleinkindern auf. Durch Vergrößerung des Sehnervens führt es zu einer Ptosis, Sehstörungen und Optikusatrophie. e) Falsch. Beim überwiegenden Anteil sowohl der NF Typ-1- als auch Typ-2-Patienten liegt eine autosomal dominante Vererbung vor. In den übrigen Fällen handelt es sich in der Regel um de-novo-Mutationen. Beim Typ 1 ist das Chromosom 17 betroffen, beim Typ 2 das Chromosom 22.

11  Systemische Erkrankungen

215

Frage

5. Eine 45-jährige Patientin wird aufgrund einer Tuberkulose mit Ethambutol behandelt. Welche Aussage trifft zu? a)  Zu den typischen toxischen Nebenwirkungen zählt eine Uveitis intermedia. b) Toxische Nebenwirkungen am Auge sind in der Regel innerhalb wenige Wochen nach Therapiebeginn zu beobachten. c) Die Wahrscheinlichkeit einer toxischen Nebenwirkung ist bei üblichen Dosen von nicht mehr als 25 mg/kg KG als eher gering zu bewerten. d) Eine Gesichtsfeldeinschränkung, die durch Ethambutol bedingt ist, ist in der Regel irreversibel. e) Die Wahrscheinlichkeit einer toxischen Nebenwirkung am Auge ist allein von der Dosis abhängig. Antworten

a) Falsch. Die typischen Befunde, die im Rahmen einer toxischen Nebenwirkung auftreten können, sind Optikusneuritis, Gesichtsfelddefekte und Farbsinnstörungen. Eine Uveitis intermedia gehört nicht dazu. b) Falsch. Üblicherweise werden toxische Nebenwirkungen frühestens 3–6 Monate nach Therapiebeginn beobachtet. c) Richtig. Während die Therapie einer naiven Tuberkulose in der Regel mit einer Dosis von 15 mg/kg KG begonnen wird, wird bei einer Re-­Aktivierung zunächst mit 25 mg/kg KG begonnen. Unter einer Dosis von 15 mg/kg KG ist die Wahrscheinlichkeit einer toxischen Nebenwirkung extrem gering. Bei einer Dosis von 25 mg/kg KG geht man davon aus, dass etwa 6 % betroffen sind. d) Falsch. Es wird eine zentrale Gesichtsfeldeinschränkung von einer peripheren Gesichtsfeldeinschränkung unterschieden. Beide Formen zeigen in der Regel eine gute Prognose, es kann aber bis zu 12 Monate dauern, ehe eine Erholung festgestellt wird. In seltenen Fällen kann es auch zu persistierenden Defekten aufgrund einer Optikusatrophie kommen. e) Falsch. Die Wahrscheinlichkeit ist neben der Dosis auch von der Dauer der Therapie abhängig. Grundsätzlich sollte bei einer Dosis bis 15 mg/kg KG nach der initialen Untersuchung im 3- bis 6-Monatsintervall kontrolliert werden. Wenn diese Dosis überschritten wird, alle 4 Wochen.

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R. Liegl

Frage

6. Welcher Zusammenhang zwischen Medikament und Aussage ist falsch? a) Dorzolamid kann zu einem Hautausschlag führen. b) Ciprofloxacin wirkt gut gegen Streptokokken. c) Scopolamin hat eine längere mydriatische Wirkung als Atropin. d) Eine nekrotisierende Skleritis wird gelegentlich als Nebenwirkung einer Prostaglandinanalogatherapie gesehen. e) Nepafenac gehört zur Gruppe der Mastzellstabilisatoren. Antworten

a) Richtig. Dorzolamid kann zu unterschiedlichen Nebenwirkungen führen. Zu diesen gehören unter anderem ein metallischer Geschmack bei ­Verzehr kohlensäurehaltiger Getränke, Taubheit in Händen und Füßen, Depressionen, Müdigkeit und Gewichtsverlust. Auch ein Hautausschlag wird gelegentlich beobachtet. b) Falsch. Ciprofloxazin hat eine breite Wirkung gegen gram-­positive und gram-negative Bakterien. Allerdings mehren sich Berichte, wonach die Wirkung gegen Streptokokken eher gering ist. c) Falsch. Die Mydriasis hält nach Atropingabe für etwa 7–10 Tage, bei Scopolamin für 3–7 Tage, für Homatropin für etwa 1–3 Tage, für Zyklopentolat etwa 1 Tag und Tropicamid (MydriatikumR) etwa 6 h. d) Falsch. Typische Nebenwirkungen von Prostaglandinanaloga sind Konjunktivale Hyperämie, Wachstum der Wimpern, anteriore Uveitis und ein zystoides Makulaödem. Eine nekrotisierende Skleritis gehört nicht dazu. e) Falsch. Nepafenac zählt zur Gruppe der nicht-steroidalen entzündungshemmenden Arzneimittel (NSAR). Es wird zur Vorbeugung und Linderung von Augenschmerzen und Entzündungen nach Kataraktoperationen am Auge verwendet und zur Verminderung des Risikos von Makulaödemen (Schwellung im hinteren Augenbereich) nach Katarakteingriffen bei Diabetikern.