Asia [2]

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A.

3.

Bůrdings

große

Erdbefreibung .

Bier und zwanzigſter Band.

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hédrudt bei Joſeph Georg Trafler , und im Verlage B. Scrambl $.

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a.

Zweite Abtheilung .

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Pald ft in a .

ch wil dieſen Theil vom Paſchalik Da.

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maſcht ausführlicher , als den vorhera gehenden , beſchreiben , weil folches zur Era lauterung der Bibel dienen fann. ge weniger fandcharten von den bisher beſchriebenen Bändern des osmaniſdien Reichs in Afia , vorbanden ſind, deſto mehrere find pon Paläſtina herausgegeben worden , deren Beſchreibung aber eine beſondere und weit láuftige Ubhandlung erfordert. Ich führe nur das Wichtigſte und Nothwendigſte an . Ben, Urias Montanus, hat ſchon zu der ants werpiſchen Polyglott ? n : Bibel mei Charten pon Valåſtina perfertiget, welche aud in feia nen beſonders gedructen Antiquitatibus ju daicis zu finden ſind. Chriſtian Adrichos mius, hat zwar ſein Theatrum terrae fan &tae etwas Pfåter herausgegeben , er ſagt U 3 aber

aber nicht, das er 008 Arias Charten ges Nußt habe, ſondern verſichert, daß er an den Man reinigen 30 Jahre gearbeitet habe. muß ihn auch als denjenigen anſehen , welcher zu den Charten yon Paläſtina die Bahn ges brochen , denn die reinigen ſind nachmals von andern bald mit wenigen , bald mit vielen Beränderungen nachgeſtochen worden. Nic. Sanſon und Ph . de la Núe haben zur Ver: beſſerung derſelben gearbeitet : allein, Hadrian Reland hat alle feine Vorgånger meit

über

troffen , indem er eine ganz neue Zeichnung verfertiget hat , in welche er feine andre Der ter aufgenommen , als deren lage er aus alten Schriftſtellern , z . E. aus dem Joſephus, Euſebius, (welche aber auch Fehler begehen , ) u . a . m . beſtimmen können . Daher ábertrifft fie alle vorhergehende Charten fehr weit an Nichtigkeit und Gewißheit. Es iſt aber dies

26

Pe ſchårbare Arbeit nicht ſowohl eine land : charte von Paläſtina, als vielmehr nur ein Beitrag zu einer gewiſſern und beſſern Chara te von dieſem Lande. Ich will dasjenige , was Haſe daran ausſetzt, nicht anführen ſondern nur_anmerken í daß ſie wenige Dera ter , feine Grade der Pånge , und keine Grenza finien habe , auch das Ufer des mittelåndia ſchen Meers ohne Gerðifheit, (bie man auch micht hat , ) und das todte Meer nicht nach feia

3

7 feiner rechten Geſtalt, abbilde. Johann Mat thias Baſe hat in ſeinen Charten , auf wel . chen er das Davidiſche und Falomoniſche Reich oorſtedet , die mathematiſche Doufommenheit der Abbildung Paláſtina höher getrieben : es wimmt aber dieſes fand auf ſolchen Charten nur einen ganz kleinen Naum ein . Joh . Chris ftoph Harenberg8 - Halåſtina , inſonderheit die 1750 von den homanniſchen Erben veran ftaltete neue Auflage , iſt mit großem Fleiß verfertiget worden , aber such mit vielen bes fondern Meinungen angefüllt.

Gottlieb 3ms

manuel Steinfeld, hat in ſeiner fleinen Char : te oon Paläſtina , welche er für den neunten Theil der deutſchen Uiberfeßung der allgeinci nen Welthiſtorie verfertiget , die Charte des de la Núe zum Grunde gelegt, und fich doro nämlich bemúbet, dieſelbige den Büchern 303 ſeph8 gemäß einzurichten ,

und mit Lertern

anzufüllen , womit ſie auch volgeſtopft ift. Endlich hat Wilh. Albert Bichinite , Predia ger zu Maaſtricht , und Mitglied der houána diſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Haara lem , in feinen' Charten von Paläſtina , die relandiſche zum Srunde gelegt, aber mit mehr Dertern und Flüſſen angefüut, auch Verbers ferungen derſelben vorgenommen : und gleichs. mie Neland zur Erläuterung ſeiner Charte , fein vortrefliches Wert , Palaeftina genannt,

gea

8 geſchrieben , alſo hat Bachiene eine fogenannte te heilige Geographie in zwei Theilen , die in rechys Stride oder Bánoe abgetheilet find , herauidgegeben , welche zur Erläuterung Reis ner Charten dienet , ſo wie dieſe jene erlau , tert. Von ſeinen tandarten pon Paláſtia na , beren zehn Stúd verſprochen worden Die erſte ſtellet die bab ? ich mir ſieben. natürliche Beſchaffenheit des Landes , in Ana ſeh ng ſeiner Seen , flüſſe , Béche, Berge, Bhéler, Ebenen und Wüſteneien por : die amrite , den Zuſtand des Landes unter reinen

1

erſten Defißern : die dritte, die Vertheilung Deſiel en unter die zmrólf Stamme ; die viera te , das Königreich Ifraelo , nebſt deſſelben Eroberungen unter den Königen Saul , Da vid und Salomo : die füpfte, die beiden Reis che guba and Iſrael ; die achte den nordlis chen , und die neunte Den fúblichen Theil von gang Paláſtina , ſo wie das Land zur Zeit Alde diere des Herrn Jeſu abgetheilet ' war, Chartan find von D. Lindemann zu Almelo 1757 ,

1758 und 1703 geſtochen .

Sie ha

ben agendheinliche Vorzüge vor andern : aber , mie es auch nicht anders fenn fann , Die inrichtige , ihre márgel und Fehler. aus Keland Charte ange :1ommene Geſtalt deß fodten - Miser& , iſt mir zuerft in die lugen gefallen .

Der deutſche Hiberſeker Herr Naad bat

}

hat eine neue Charte nach diefer meiner Erda beſchreibung verfucht. Der Haupttheil des Landes , welcher zmi : fchen dem mittelándiſchen Meer und Jordan liegt, hatte nach einer von Joh. Dav. Mi : chaeliß

vorgetragenen

ſehr

wahrſcheinlichen

in den erſten Jahrhunderten nach der allgemeinen Uiberſchroemmung der Erde , nur Hirten , die mit ihrem Vich berumzogen ,

Meinung ,

Unter dica pber Sceniten , zu Einwohnern. len liefen fich die Kanaaniter oder Phónis fier , melde vom arabiſchen Meerbuſen dahin famen , nieder , trieben die alten Einwohner immer mehr in die Enge , und machten ſich zu Serten des Landes ; welches nach ihrem Stammvater Kangan genennet wurde . Dies fer Name aber fam nur dem zwiſchen dem mittellandiſchen Meer und Jordan belegenen fande zw ; hingegen das Land auf der Dito feite des Jordans , hieß dazumal Gilead. 4 . Mor. 33 , 51 , 34 , 11. 12. Jof. 22 , 9 , 13 , Nachdem die Siraeliten das fand auf beiden Seiten des Jordans erobert hatten , befam eb. pon if nen den Namen des Landes Jiras es wurde auch vorzüglich das land des Herrn , das 9 : lobte oder perbeißene land , Diefe Ma : und daß beilige Pand, genennet. Bei andern men kommen in der Bibel por.

els ;

Sdriftftellern heißt es das fand der Hebraer, ine : # 5

aber Paläſtina . Dieſer leşte Name iſt aus Philiftene entſtanden , und eis

inſonderheit

gentlich der Rúſte des mittelländiſchen Mees reß beigelegt worden , wo Gaza , Addod und noch einige Städte gelegen , die von den Phis liſtern , welche aus Aegypten und zwar aus der Gegend um Pelufium gelommen , bemobs Endlich aber if dieſer Name net worden .

NA 1

von dem ganzen Lande , zwiſchen dem mittela ländiſden Meer und Jordan ,

ja

auch von

dem auf der Oſtſeite des Jordang belegenen Tande der Juden , nicht allein von jüdiſchen, ſondern auch bon griechiſchen und römiſcher > Schriftſtellern gebraucht i und der gewöhna lichſte Rame geworden. Auch die Ruham medaner gebrauchen ihn , indem fie ihn far laſthin , Faleſthin und Phelaſtin ; : ( chreiben. Cinige alte Schriftſteller brauchen auch den Abulfeda ſagt , Namen Syria Palaeftina. & rely in belaſtin eine Stadt gleiches Naa meng geweſen, don der man aber ſonſt nichts ipeiz. 5 % grenzet gegen Weſten an das mit telländiſche Meer , welches auch das große Mieer , das rifdhe merr, das auferſte Meer , das eſimeer , das Meer der Philifter u . f. mr . genennet wird ,) gegen Norden an Phóa

nice im eing ſchrankten Verſtande , und Sms rien ,

1

I

rien , gegen

Daten an das wüſte ,

und ges

gen Súden an das petrajſche Arabien . 34 der Zeit, als es von den Ifracliten beroob net war , lag es ungefähr in der Mitte der Damals bekannten Erde und Vólter. Die Pánge des Landes zwiſchen dem mittellandia Ichen Meer und Jorban , betrug ungefähr drei und fünfzig , und die Breite sehr , fünfzehnt, bið zwanzig Stunden Wegs , ( Beren zwan: zig auf einen Grad gehen , die lange deb auf der Dítſeite liegenden Theils aber macha te etwa vierzig , und die Breite zehn Stuna den Wegg aus . Die König , David und Salomo herrſchten über ein viel gróſires land , ja die Iſraeliten weideten ſchon vor David ihr Vieh in dem múſten Arabien biš an den Euphrat, und dieſes war ihnen 1 Moi. 15 ; 18. 2 Moj. 23 , 31 verſprochen. Paläſtina iſt größtentheils bergigt, jedoch

ro , das pon dem Haupttheil deſſelben , wel cher zwiſchen dem mittel ándiſchen Meer und Jordan liegt , die Mitte aus abroechſelndi! Bergen , Súgeln und Thálern befteht, aus genommen , daß die breite und fruchtbare Ebe ne Miardiche Ebn Uamer , 0.1 , Wcide 8 :: Fohns Aamer genannt , welche vor Alters die Ebene Jisreel oder Esorelon hieß , und fich von dem

Jordan quer

durch das Land

biß an den Berg Marmel seſtreift ,

die Reihe der

I2 Der Berge unterbricht,

Singegen hat dieſer

ganze bergigte Strich Randes , welcher ſich von Súden gen Norden erſtredt , auf der Weſt - und Dit : Seite eine anſehnliche Ebene, Nuf der Weſtſeite lång 8 dem mittellandiſchen Wieer erſtrect ſich eine Ebene von den fúblis then Grenzen des Landes an , biß zum Berg Karmel , welche über verzig Stunden Wegs lang , und von unterſchiedener Breite iſt, Moch grófer iſt die Ebene auf der Dftreite , auf beiden Seiten des Jordans und des tod , ten Meers ,

vom galilaſchen See an , bis

zum petrdiſchen Arabien , Ihr vornehmſter Theil , welcher zwiſchen dem galiläiſchen und tobten Meer liegt , wiro von den Urabern ul . Salt , 8. i, das Thal , genennet , iſt gea gen Often

und

Weſten

von Bergen eingea

rehlosſen , und meiſtens fandig , und wird das ber im Sommer Durch die große Hiße ver: brannt . Nay fonnte daſelbft im Monat au : guſt auch des Piacht : die Hiße faum ausfte: ben, Jatut al Moſchtareth Tagt , al Gaur rer drei Tagepeiſen lang , und keine ganze Stazion breit. An einem Ende dieſer Ebene liege Tabega, am andern das toste Meer, Ubulfeda macht diese Ebene noch gröser, denn er ſagt, fic fange beiin See Sennejareth an , und erftrede fich auf einer Seite ( oder ge gen Wiften )

bi $ Beyfan ober Beifan ,

auf Der

13 der andern Seite ( oder gegen Süden , aber bis Zoar und Jerimo , ans toote Meer , ja Sie ren reidy an Palmbåumen , bis Ailah. Duellen und Baden , und der Schnee bleibe nicht in derſelben liegen. Die höchſten Berge 028 Panbe $ find, der Delberg bei Jeruſalem , der Serg Quarans tania , melcher für den hódrien in Judea geo halten wird , der Berg, auf welchem Silo gea ftanben hat , der nach Cotrones Bericht der böchſte in ganz Paläſtina renn fou , und der Berg Thabor. ' Paláſtina grenzet zwar ges gen Norden an den Untilibanon , und den Dazu gehörigen Dithebel Scheith, in der Bio bil Harmon , bei andern Schriftſtellern Pa neas genannt ; ich habe aber davon ſchoa oðen gehandelt. Es muß aber dieſer Sets mon , weil er beſtandig mit Schnee bebeat ift , höher, als alle Berge in Palatina , Peon. Weil Paläſtina bergigt iſt , und am inita telanbiſchen Meer liegt, ſo iſt es auch den Erdbeben

unterworfen , dergleichen ſich hier

von Alters her rehr oft geäußert haben. Der : jenigen Erdbeben nicht zu gebenten , welche in der heil. Schrift erzáblet werden , ſo bes richtet Joſephus , daß im ſiebenten Jahr der Regierung Königs Herodeß , ein heftiges Erda beben großen Schaden angerichtet habe. In neuern Zeiten hat es auch nicht paran gefeha let :

let : inſonderheit aber haben , wie die Offent , Tiden Sachrichten gemeldet , 1759 und 1768 entferliche Erdbeben dieſes land, aufs beftige fte erſchüttert, und unterſchiebene Derter pete wüſtet. luft und Witterung find gemdßigt und geſund , menn man die große Ebene um den Jordan aufnimmt, welche , wie ich fchon ana geführt habe , des Sommers durch die Sona

:6

ne unerträglich erhitet wird , und in welcher Marici ſchon am 13. April eine ſehr heiße Luft fand . Shaw berichtet , daß zu Jeruſalem der Schnee geneiniglich im Februariu8 falle , und andere Reiſebeſchreiber erzählen, daß deg Winter auch in den ebenen Segenden des Landes etwas, wiewohl nicht viel Schnee, fat. le. ' Hingegen Stephan Schulz berichtet, daß 1754 kurz vor Weihnachten zu Nazareth 2 junge Mannšperfonen erfroren und geſtorben måren , und verſichert, daß wegen der Burcha eringenden Kålte in dieſem Rande mehr Pels ze getragen würden , als in Deutſchland , ja daß man fidh derſelben auch wohl im Soma

.

mer bediene , um ſich vor Vertáltung zu vera mahren . Des Sommers hat man eine beis tere Luft , and felten Regen . Eben genann : ter Schulz. erfuhr am

15. Mai in der Gea

gend der ſogenannten

Berges Thabor eine

Art von Dunſt , welcher die Sonne alſo pera dun.

3:54

15 dunfelte , daß fie einen kleinen rothen Schein hatte , und von den lanbebeinwohnern zala lam ( Finſterniß ) genennet wurde . Er war nicht feudht, hatte auch keinen Geruch. Man Fagte ihm , daß bei ſtarter Siße (wie es dena auch an dieſem Tage außerordentlich heiß war ) dergleichen Dunkelheit ſich in dieſer Gegend oft zeige.

Sie zeigt fich auch in an

dern Gegenden Afiens bei großer Hiße. Vers muthlich regnets nur mit Weſt - Nordreſt und Südweſt - Winde , denn dieſe Winde fommen aus dem mittelländiſchen Meer, hins gegen die übrigen Winde kommen über Band, und der Súd - und Súboft - Wind infonder, beit iſt ſehr beiß , weil er aus der trodnen , und im Sommer ſehr heißen arabiſchen Wir de fommt ;" daher eß inſonderheit in den Mo naten Junius , Julius und Auguſtus brennend. Die ordentliche Regenzeit heiß Feon muß. geht entweder am Ende des Oktobers , oder im Anfang deb Novembers , da die Saatzeit iſt , an , und heißt der frúbregen , der leste oder Spatregen aber erfolger im April , auch noch wohl im Anfang des Maimonats , und ulſo um die Zeit der Erndte , wie ich aus storteng und Shams Reiſebeſchreibungen als gemerkt habe . Ich habe auch aus andern Reiſebeſchreibern von der Wettergeſchichte dies fes Landes etwas angemerkt, welches ich hier Kino

16 einrúdt. Stephan bor Gumpenberg med fet das Folgende an . Am 22. Oktober regnete es zu Jeruſalem , und bis dahin hatten fie in dieſem Monat noch keinen Regen geſehen . Bis gegen die Mitte des

November 8

mar

trübes und rauhes Wetter : in dec zweiten Hälfte dieſes Monats waren einige heiße Tas ge. Im Dezember wechſelten träbes, regens

@

haftes und heitered , taltz8 und warmes Wets ter mit einander ab. In der erſten Såifte

6 des Janers

1450 , war auch wechſelsweiſt

trúbe Witterung , Regen und Sonnenſchein. Vom 15. Jánner an war das Wetter lcón und warm , die Mandel - und Pfirſchenbau : me blühten , die Dlidenbaume grüneten. Um 21. Janer traf er in Galiláa grúne und blús bende Wieſen , Båtime vouer Blúbte , uno der folgenden Tags am galiläiſchen See , Pos merangenbaume, die entweder voler Blühte, öder voller reifen früchte waren , an . Hica mit ſtimmet Benards Bericht ſehr wohl ábera ein , welcher erzählt, daß er 1617 am 23 . Jåner bei Namla bie Bohnen und die Mans delbäume in voller Blúhte gefehen , auch eben diefes am 1yten zu Ucra beobachtet habe. A18 Jakob Wormſer 1501 ju Jeruſalem war, regnete es ſchon am yten September , mela thes aber, vermoge der ſonſt bekannten Wett

17 tergeſchichte von Paläſtina , etioas. Uußeror. dentliched geroefen iſt. Der Stegen macht die felſigten Berge ſehr fehlúpfrig , und die Tbås ler zu. Sámpfen , fo daß ein Reifender das durch aufgehalten wird , und zumcilen einer Umweg von etlichen Stunden nehmen muß , wie Schulz angemertet hat. Die Erndte fangt mit der Gerſte, und zwar ordentlidhet Weiſe im April an. Fürer von Haimer borf , fand daß Getreide ( permuthlich die Serftc ) am Ende Def Jåners , oder , nach neuem Stil , im Anfang des Hornung: 1506. in den Geo genden don Gaza in demſelben 3 tande , das rin 48 in ſeinem Vaterlande in Mai uro Juniuß zu

ſeyn pflegt.

Nauwolf ſareibt,

die Erndte fange gleich im Eingange des April8 an , und mabre biß in den an . N18 Schweigger 1581 , am r'a ai nach Beth lehem tam , war daſelbft , und zu Bethania , die Erndte ſchon vorbei. Hingegen alb Cham 1722. in Paldſting mar , fling in der ſüdlis chen Gegend des Landes die Senfte erſt in ber Mitte des Uprilmonats an , gelb zu roers: ben . Bei Jericho war ficain Ende des Maimonats eben ſo weit herauß , als in orn Ebenen bei deca pierzehn Tage hernach. Ulein , der Weigen hatte an beiden Orten " noch wenig Aehren gewonnen , und bei Betha lehem und Jeruſalem war 2ård Erbberdor. 24. B.

der

Salm

nicht úcar

18 über einen Fuß hoch . Mariti fand am . April , das der Weizen und die Serite fico in der Ebene bei Jericho Ichou fárbten und reif mparden. Cotrook meldet , daj das Sex treide bei Jericho zwei Wochen eher reif Derd de , als bei Jeruſalem . Fürſt Radjoil ſagt , daß alle Früchte und Gewachſe bei Jericho vierzehn Tage eher reif wärden , als zu geo raſalem , und die Hiße Rey an jenem Ort fo groß , daß denen , die von -Dannen nach ge. ruſalem zogen , die Luft pafelbſt vill fálters zu feyn dúnke : die - Datteln würden zu Jerus : falem nicht , wohl aber bei Jericho , polle tommen reif. Schweigger fand 1551 am Mai , bei dem galildiſchen See das Getrei

31

c!

18

de ganz reif , und die Erndte nahe . Safſels : quiſt meldet , die Weizenerndte Fey in Galis låa im Maimonat . Schmidt fand am 23 . Mai zwiſchen Accă und Nazareth

ein Feld

2 ellet , daß wegen Verſchiedenheit der mi tent erh Wärme und falte der Luft , oder der Witte . rung , das Getreide in Palästina weder alle Jahre ,

noch in allen Gegenden zu

einerlei ..

Beit reif und geerndtet werde. Der einzige große Fluß des Landes , iſt der Jordan , pon den Hebriern Jarden, von den Arabern al Arben oder El Urduino , oder al Drbonn , auch Scharna , oder Schea rias,

ve

19 ziah, oder að Schariat, o. i. Furt , ( viels leiche weil die 3Bracliten durch denſelben geo gangen ſind, in der lateiniſchen Uiberſegung, des nubilden Erdbeſchreibers Zachar , genannt, Deſſen Urfprung ich oben bei dem zum Unti . libanon gehörigen Diſtritt Badettein , bea ſchrieben habe. Er fließt von Morden gegen Süden , nach geraber finie gerechnet , vier und dreißig biß fünf und dreißig Stunden Weg . Nachdem er ſich bei Paneas gebildet hat , läuft er durch ein Ihal , wirb Durd cia nige

Bache verſtartet ,

und

madit ungefábr

drei Stunden Wegs von ſeiner Quelle , einen kleinen moraftigen See , welder von Alters das Waffer oder der See Mierom , und Sa. moshonitiß hieß , heutiges ? age aber , nach de la Noque Bericht , der Moraft des Joro bang , nada Cotronis Erzählung aber , daß Waſſer Diaron , genennet wird . Auch Bros cardt, von Breitenbach , und tirer von saia mendorf, nennen deu Se Samod :onitiß , daß Waffer Maron : mean aber Sanbod ſchreibt, er heiße jeħt Hoale , ſo fou dieſer vermeinte Mame, permuthlida das Wort Sulet , 0. l. See , ſeyn. Abulfeda und Dau nennen ibn Hulet Pancas , daß iſt , neas . Cotwok meldet, dem Joſeph , Waſſer

daß er ,

den See von Pas dóne Zweifel aus wenn

er gang

voll

ren , in der lange redysig und in der Breite

Breite breißig Stadia ausmache : als er ihn n abe am zwanzigſte Oktober alten Stils fabr r nz nd a w er ga ru , und fein Waſſer betrug te m fau 300 Schrit im Umfang. Cotrone era r he te ſc ig et nd im lm fu ſich be Do nach der Urs fache , und erhielt zur Untmort , es trage fick dieſes faſt jährlich , inſonderheit um dieſe Zeit , 3u ; ngs ng hli r s R fa ; VO des Frü ter , ode im Un dem geſchinolzenen Schnee des Libanons ( Un , tilibanons ) ſtart an , im Sommer und Herbfi

18

aber nehme er ab , und trockene zuweilen Von Breitenbach und Sandys be : faſt aus. zeugen auch daß er des Sommers meiſtens cne tro . " De la Roque ſtimmt damit úbers aus ein ; denn er fchreibt , der See habe , wenn der Schnee a f dem Gebirge ſchmelze , ungea fähr zwei ( franzdfiche ) Meilen im Umfang, jur aeit der großen Sonnenhiße aber ſer er bisweilen trocken , welches aber ohne Zweifel von feiner vóuigen Trockenheit zu verſtehen 8

iſt ; denn der Jordan fiießt beſtåndig , wenn er gleich des Sommers in ſeiner oberſten Ges Die drei letzten gend wenig Waſſer hat. Schriftſteller melden auch , daß dieſer See oder Moraſt mit Báumen , dickem Buſchmerf und Rohr umgeben ſeg , und daß fich um denſelben'viele Siger , leoparden , Båren und duch lowen aufhielten , welche von den bez nachs

ch

21 nachbarten Bergen herabiámen . Dieſes hat ſchon Sanutus berichtet. Das trúbe und fothige Waffer des Secs oder Moraſtes , perdirbt das Waſſer des Jordans : meil aber tiefer , nachdem er aus dem See wieder her a ausge fommen , und dem galilaiſchen Sec qua größtentheils über ein fellichtes Bette zwiſchen Hügeln läuft; ro reßet ſich der Koch nieder , und ſein Waſſer wird flárer. Etwa

cilet ,

1000 Schritte unter mehrgedachtem See, iſt eine ſteinerne Brücke siber denſelben erbauet , welche aus drei Bogen beſteht , fechzig Schritte lang , und ſechzehn Schritte breit iſt , und Dſchißr Jacab ( Jacobs Brúde ) genennet Cotwyk fand hier , ungeachtet der wird . Samochoniter See ſo flein war , den Fluß zwar nicht tief , alſo , daß man durchwaden Sonnte , aber doch zwanzig Schritte breit , und ſehr ſchnell fließend. Beide Ufer find mit Båumen und ſtartem Rohr Bewachſen , Davor die Araber tanzen und Pfeile machen , wel. dheiß auch die Domanen zum Schreiben gea brauchen , wie Sandys und Egmond von der Nyenburg bezeugen . Der Jorban láuft wcis ter , bis er den See erreicht , welcher in der Bibel das Meer Kinnereth oder Kinneroth , der See Genneſar oder Gennefaret, das gan liläiſche Meer , und das Meer von Tiberias, genennet wird ,

und den legten Namen noch bruti . 3

Er wird , eigentlich zu reden , von dem Jorban gemacht , iſt auf der Dffeite von Bergen eingeſchloſſen , gegen Norben und Súben hat er ebenes land , gea heutiges Tages führt.

gen

Weſten

aber iſt er theils von Ebenen ,

theils pon Bergen umgeben , wie Pocod bez richtet. Seine Långe wird auf drei geographis ſche Meilen, und ſeine Breite , da wo ſie am gróften iſt , auf eine Meile gerechnet: Abul; feda aber ſchäßt ſeinen Umkreis faſt auf zwei Er nimmt forvohl auf der Weſta Lagereiſen. als Oft . Seite ein Paar fieine Fláſie auf und hat guteß fübe8 Waſſer , es iſt aber

C.

RO

verſichert , nicht ſonderlich wie Kaſſelquiſt Daß er noch heutiges Tags fifchreich klar. fery , haben Rudolph , Sandrs , Mrrite Thevenot, von der Gróben , von Neißfcißi le Bruyn uno Pocod außdrůdlich bezeuget. Egmond van der Nyenburg ſagt, der See reis vell von großen Fiſchen , die hier unges ftort lebte , weil weder Neß noch Bootoors Myrife hat mit handen rey , fie zu fangen. Pocod der Hand einen Karpfen gefangen. hat ſich nebſt feinen Neifegefährten zu Tibes rias damit bcluftiget, das ſie mit dem has men gefifihet , und Schweigger , P. della Bal. le und Harelquiſt melden , daß fie Fiſche aus dieſem See gegeffer båtten . Der leßte hålt auch

für merkwürdig, daß er in dieſem See aben

12

23 abent iclche Fiſche gefunden habe , wie im Mil . Nau verſichere , daß oft frúrmiſche Witterung auf dem ſelben fey. Dab ſüdliche . Ende des Sees ift ſchmal , und verliert ſich endlich im Jordan , welcher eigentlich auf der Súdweſt frite wieder heraus fommt. Rouer ſchreibt, er fei dafelbft auf vierzig Schritte breit, und babe im Sommer nicht über ſieben Schuhe Wafſer .. Stochove , der ſich hieſelbft dao rin gebadet hat , ſchaßet die Breite des Fluf

feß nur ungefáir auf fünf und zwanzig Sdritte. Die Sdázung der Breite geſchicht von den Reifenden nach dem Augenmaß , welches ders Nach Dinlern iſt Daletbſt , neun fchieden iſt. italianiſche Meilen von Tiberias g: gen Súben, eine feinerne Brúde von drei Bogen über den Jordan geweſen , nun aber ( er war 1726. zu Tiberias ) vorfeßlid, ganz verrüftet worden , um die Arabrr. am Uibergang über den iluß zu hir bern. Es ſcheint aber , daß fie nachmal wieder bergeftelt worden fer , denn nicht nur : Bococ hórte von derſelben , ( man beſdries per aber , alt ob fie weitet binab , ungefähr in der Gegend von Eibens fan ware :) ſondern auch Schulz, der 1754. in dieſer Gegend war , ſagt , es Party tei dem Uusfluß des Jordans aus dem Eer , eben ſowohl eine Brüde , alb beim Einfra duffelo er oon Wenn der Jordan aus dem ben. Libes BB 4

24

Ziberia8 tommt , fließt er guerſt ungefähr eis Feldweg8 lang gegen Súben , hierauf aber men det er ſich gegen Weſten , und alsdann wieber gegen Süden , er frůmmet fich aber bis zu ſeinem Einfluß ing tobte Metr ofta Sein lauf durch die großte Ebene, mais . welche auf arabiſch A1 Eaur genennet wird, beträgt vier bis fünf und zwanzig Stunden

no

Wegs . Vor Alters hat eine Stadt gleiches Namen mit dem Fluß , an demſelber geſtans ben , meldjes Abulfida , und Prof. Kohler beſtätigen , ber fic aber ohne Wahrſcheinlicha Uuf ſeiner Oſtſeite feit für Bethabara hålt! nimmt er folgende Flüſſe auf. Der erſte mirs oder garmut , auf auf arabiſch Jarmhoch griechiſch aber iepdepeceţ genennet., und fließt Abulfeda ſchreibt , bere bei Gabara borbei. nehme den Jarmuk Pogleich als er auß dem See kommé, auf , nämlich zwiſchen Roſzair und dem See . Der zweite Fluß iſt ber Jabbot oder Jabot , beffen Urſprung und Pauf in ben tandcharten auf eine ſehr bera Canutus Ichiebne Weiſe borgeftelt wird. Jordan

ſchreibt ; et laufe bald gegen Übend ; bald Sarenberg läßt ihn von gegen Mitternacht. Norben Berkommen , und erſt gegen Såden , nachmals aber gegen Weſten laufen, und in ben Jordan Fauen . Er låft thn aud den Jars moch aufnehmen , 1

und dieſen von Sódoften ber,

LE

25 her, feineswegs aber bei Gabara vorbei fließen . In den altern Charten des de la Núe , läuft er gerade von Diten gegen Weſten bis in den Jordan . Bachiene laßt ihn erft pon Súden gegen Norben , und hernach von Diten gegen Weſten biß in den Jordan, lau . Pocod bált ihn für denjenigen Fluß , fen . welchen man ihm Scheriaht Muſa , D. i. den Jorban Moſit , genannt , und erzählet hat , daß er drei Tagerciſen weit vom gors , dan im Lande Satran entſpringe , wenn ſein Waſſer anlaufe , eben po' breit rey , alb der Jordan , und vier Stunden unter dem Se son Liberiab ſich mit dem Jordan vereinige. Er glaubet auch , daß er einerlei mit dem vorhin genannten Jarmod fer . Es wird auch eines Fluſſes Namens Jaeger gedacht , bon welchem Reland muthmaßet , daß er vielleicht einerlei mit dem Jabot ſem. Singegen erə máhnet

Nau eines kleinen

Fluſſes Namens

Scheriaht Mandur , der bab kand , welches por Alters dem Stamm Cab jugehdet habe, unb jest von den Arabern Beni Pemand bes wohnet werde , faſt um die Mitte zertheile, und drei franzófifche Meilen von ſeiner Que's le in den Jorban falle. Nau hále für wab ſcheinlide, daß dieſe feine Quelle der auf eto nigen Charten ſogenannte See Jaezer oder Jajer ſey , an deſſen Statt man 5

aber viele klein

26 Fleine warme Duellen feßen 'iniffe , deren eine Po heiß rey , daß man die Sand nicht hinein Bagiene nimmt einen See fteđen könne. gaezer an , und left den luš Arnon dars Verſchiedenheit der Meinungen und Muthmaßungen ! Auf der lleia Weſtſeite nimmt der Jordan folgande aus

entſtehen.

Welche

Der erſte von oben an zu ne Flólie auf . rechen , iſt ein kleiner fluß , den Nau Elbiſe nenpet , und ſchreibt, daß er bei dem Kaſtel Elberſan vorbei fließe. Nachler folget der Bach Arith , und endlich in der unterſten Cegend des Jordans fließen noch ein paar Bache in denſelben , welche aus dem ihm geis gegen Weffen g legnen Gebirge toimen , von den Reiſebeſchreibern aber dunkel und widers (prechend beſchrieben werden . Korte ſchreibt , der Jordan Fliebe * zmis ſchen dem Set von Siberias und dem todten

Meer , Tehr langſam and fachte : alein , er iſt nicht am Jordan geweſen , ſondern er hát ihn nur aus der Gegend Don Siberias von Es kann aber wohl rern , daß ferne geſehen. der Jordan im Anfange, da er aus dem See von Liberias kommt , langſam fließt : eß hat ihn auch Roger 800 Schritte gegen Súden von dieſem See , im Sommer nur rechs bis ſieben Fuz tief befunden , womit Myllers oben angeführte Nachricht übereintómmt. Fe : lip

SNL

27

fir Fabri, fand den untern Jorban am gmans Jacob ftill und tribe .

zigſten Jul. tief , Wormſer ,

welcher

am

fiebenten Sept. bei

demſelben mar , loreibt , daß er nicht breit fen , und langſam fließe , daß aber dem uns geachtet nicht gut darin

zu baten fer.

Alle

übrige Neiſeb :ſchreiber , die ihn am Ende des Márz und im Anfange deß Aprilmonats in der Segend oon Jericho , wo er fich frimmet , geſehen haben , berichten , daß er febr fchnell laufe , and fein Waſſer ſebr tro : be len, davon einige die Urſache darian ſus dhen i weil rein Bette aus einer fetten leis Men tann die Urſache michten Erbe beſtehe. nicht ausſchließen , ſie iſt

aber doch nicht die

Seine gewöhnliche Breite in dieſer einzige . feiner unterſten Gegend , einige Stunden oom todten Meer , ſchißen Radzivil, Mauns drel ,

Nau ,

P. Ignatius von Rheinfelden ,

und Shaw , auf drenßig Ellen oder ſechzig Fuß , Myler aber auf fechzig Schritte, Thomp fon auf fünf und ſiebengig Ful , mariti aber Er iſt daſelbst auf fünf und drengig Euen. ſehr tief , und man kann gar nicht durchrras Solche Tiefe beträgt , nach Mariti ,

den .

gewöhnlicher Maßen fånf biß feci$ Euen , und , wie Shaw berſichert , felbft am meft: lidia uifer Drei Ellen , aber nur da , wo Das Waſſer, hoch iſt ; denn an andern Orten , etiral

etwas weiter hinauf , wp bas Waſſer am Ufer niedriger iſt, baden ſich die Pilgrimme, cro falt es auch im April, da ſie gemeiniglich da bin kommen , immer iſt ) doch müſſen fie ſich an den Strauchen und Zweigen der Bäumé, mit welchen das Ufer bewachſen iſt , feft ha . ten , um nicht vom Strome fort geriſſen zu

07

merden : wiewohl alle Jahre viel Pilgrimme erſaufen , wie Troilo. berichtet. Gute Schmiina mer fónnen wohl quer über den Jordan ſchwiini men , welches auch einige Reiſende , al8 Eg mond van der Dyenburg , am Sage nach dem Dfterfeſte , und einige von Felix Fabri Reiſegefährten am 20. Juliu8 gethan : aber nicht gegen den Strom . Auch der lektgenann : te Reiſebeſchreiber meldet , daß zuweilen Pil grimme darin erſaufen. Im Sommer , jur Zeit der großen Hiße , iſt ſein Waſſer viel nie briger , als im Upril und May , zur Zeit der Erndte , da er aber nicht aus feinen Ufern tritt.

Uibrigens verſichern

einige Reiſebea ſchreiber , Baß er Tehr fifchreich fey , ef nimmt fich aber , ſagt Arvieux, Niemand die übe , Darin zu fiſchen. Zuleßt will ich noch ana merken , daß der Jorban von ſeinem Urſprung an , biß zum See bei Tiberias , der fleine von dieſem See an aber und bis zum tobten Meer , der große Jorban genennet werde . Er

".

29

Er ergießt und verliert Aldo. alſo endlich in dem großen See , welcher in der Bibel der See der Ebene , der Salzſee , die Dific, dad codte Meer , , und Lacas Aſphaltites , pon den Dimanen Ulu degnigi , D. i. das todte Meer , von den Urabern aber Bahar foth See beim dum

oder Luth , D. i . der See Roths , dçt Zogar , und das Meer der Wüſte, auch nubiſchen Erdbeſchreiber das Meer Sa. und Amur ,.d. i Sodoms und Gomor

Er iſt an dem Drt , wo ra , genennet wird . in der älteſten Zeit das ſehr ſchöne und fruchta bare Thal ;Siddin war , darin die fünf Stadte , Sodoin , Gomorra , Abaina , ses boim und Bela oder Zoar lagen , und wels dhed ( mic Aegypten . 1 Mo. 13 , 10. ) von unzähligen tandten und Gráben durchſchuito ten mar , in denen ſich das vertheilte Waſſer des Jordans auf eine dbnliche Weiſe verlor, wie der Rhein fich in Holland in fanalen , und zugleich ſeine Bewegung verliert , jedoch mit dem Unterſchiede, daß das Waſſer im Thal Siddim , wegen der daſigen heftigen Sonnenhiße im Sommer , Hårler ausdúnftes te , vermuthlich auch vieles in die Erde bis nabfanf, unter welcher , nach deb Hofr. Mis Der Bos chaelis Meinung , ein Sec war. den des Sbal8 war voll von Aſphalt ( Ju : defien Gruben : Ror. denpech , Erdpech ,

341

34 , 10: angeführet worden . - Eott entzün , dete durch häufige Blige dieſe Gruben eben fowohl, als alle verbrennliche Materien , wels che in die fanten , und anſtatt deß

į

1

fchönen Thals , wels

deb, wie Norte wahrſcheinlich zu machen igés ſucht , uns D. Ruther doch geglaubt hat das Paradies " geweſen se entftund der noch porhanbne See. Ob don den'verfunkenen Stása ten noch Uiberbleibfel in sem See find ; dat über wird geſtricten. Daß nod Viberbleib fel Don Gebäuben Aind ,

in

demſelben vorhanden

fann durch unverwerfliche Zeugniſſe be's

ſtåtigét merden : ob fie aber von Sodom ſind , wie man Dorgiebt und glaubet ', iſt eine ana dere frage. - 68 haben dem Maundrel der Pater Guardian und der Prokurator de las

15 teiniſchen Kloſters zu Jeruſalem , erzähleti daß fie Pfeiler und andre Uiberbleibſel von Gebäuden geſehen hatten , die nicht weit vom Ufer entfernet , and zu einer Zeit, da das Waſſer des Sees niedrig mar , fichtbar ges meſen. Arvierig hat auch ſolche, oder vers muthlich die eben genannten Viberbleibfel, gem fehen , als eri 1660. im Apr:Imonat an dies fem See war. Er bat die Uraber , welche

ibn begleiteten , daß fie ein wenig in den See binein reiten , und die Tiefe desſelben mit ihren fanzen erforſchen mochten . Sie thaten

31 thaten ſolches , und Urvieuç nebit feinen Ges fährten folgte ihnen , das Waſſer gieng ih ren Eſeln nur bis an den Gurt , und ne rito ten bis an einen großen Saufen, don Trúma mern , die damals ungefähr drei Fuß hoch über der Oberfläche des Waiſers hervorragten . Sie hatten über 200 Schritte im Umfang , und Urvieux betrat diefelben . Sie beſtunder aus Steinen , die wie Bimsſtein verbrannt , leicht varen , und zerrieben werden fonnten : Er bemerfte etwas , das ihm wir eine Reihe von Säulen zu regn chien , die fenfrecht der. ſunken waren . Er konnte fenn Meſſer in eis ne dieſer Säulen leicht hinein Rosen , und ein Stud davon abbrechen , welches er mit ſich nahm . Es war ausmendig weiß , ina wendig aber ſchwarz , und mürber als Rohlen . Er fand daſelbſt auch Steine von ſchwarzer und ſopiminernder Geſtalt , welche funt : n , wenn man ſie an einander rieb. Nau be: richtet , 18 fet ihm vorgefommen , als ob er noch Uiberbleibel von den alten Städten ges fehen habe , wenigſtens ren in der Gegend , mo aur den fanScharten Segor ſteht, auf der Nordſeite der Múnduug des Kidrons , ) nicht weit vom Ufer , eine ganz tleine Inſel, wo felbſt diejenigen , welche darauf geweſen , viele gehauene Steine , und etwas , das ihnen Uiber . bleibſela Don Häuſern ähnlich geſehen , ges fun ,

32

Dieſe sogenannte Inſel , iſt funden hatten. aller Bermuthung nach eben diefilbige , auf Dieſe meinet welcher Arvikup geweſen iſt. t, r einen Stein erzähle welde , Troilo auco im Waſſer, man ſehe , lande wurf weit vom ein Stück von einer Mauer , ungefähr fünf= zehn Klafterin lang , welches ganz ſchwarz und Weil es nicht fehr tief im perbrannt aubrebe. unterſtanden , bis dahin ſich er habe Waſſer , zum Gedächtnis Steine etliche und , zu reiten daron abzubrechen , welche am Fiuer wie Kohlen gebrannt, unb einen häßlichen Dampf: und Geſtant von ſich gegeben , auch unans gezündet übel gerochen håcten . Endlich ro gebenfet diefes Stúds von Mauerwerke auch INyller , und ſagt gleichfalls , daß es fünfa ?. Er folget aber dem i zehn Klaftern groß ſen. Egmond van der Myenburg , 'welcher Troilo . am Tage nach dem Oſterfeſte bei dieſem Sie war , erblickte nicht nur in demſelben einen Steinhaufen , weleher fo ausfah , als ob er von dem Wafſer zuſammen geſpület worden : ſen , ſondern auch noch einen von Waſſer entblößten Plag , den man für die Ruinen von einer Stadt hielt , und fand am Ufer Stúde von großen Bäumen , welche der See ausges : worfen hatte , und alle ſehr alt zu ſeyn ſchies nen . Die

1

WE

BE 2

Die alten

Seftalt des

Landdharten ,

Sees , ift auf einigen derjenigen

inſonderheit

welche de la Nde gezeichnet hat , beſſer , alb Er era auf den neuen , abgebildet worden . ſtredt fide nicht von Norden gegen Súben geo rade aus , läuft auch nicht an ſeinem fúblia dhen Ende ( piß zu , ſondern ob er ſich gleich don Norden gegen Súden erſtredt, ſo frúmmet er ſich .Doch alſo , daß er faſt einen halben Zirfel ausmacht , deffen hole oder innere Seite So erblidte ihn gegen Weſten gelehret iſt. nicht nur G. C. von Meinſchip oom Delberg, ſondern fo hat auch der Jeſuit Mau feine Bia ftalt bon den ihm gegen Weſten liegenden Bergen ſelbſt wahrgenommen , und Daniel , der U6t deß Kloſters des heil. Saba , wele cher viele Jahre auch

in dieſer Gegend gemeſen , Urabern rund um

in Geſellſchaft , don

den See gereiſet war , verwarf die Geſtale beb Sees , welde ihm Nau auf einer Lands charte zeigte , und ſagte , daß er an ſeinein fúblichen Ende eine viel grd Jere Nundung ha : be , auch gegen dieſeß Ende gleichſam gerthei let fen , indem fic quer durch denſelben ein erhabner Srund erſtrede , liber roeldjem das Waſſer im Sommer ſo reicht fey , daß es eia nem Fußgånger nur bis an die Wadın gey be ,' daber man den See daſelbſt durchwad : daß auch. Dieſer erhahne Stride des Bodcas , Dic Bård Erdbeidr. 24. B.

24 die Grenze eines andern kleinen runden und ein wenig eiförmigen Seeb ren , den Eben nen und Salzberge umgaben: Dieſe: feich's ten Strichs oder erbabnen Bobens , welcher ben See quer durcſakncibzt , gedenfet auch Egmond van der Nyenburg ', und ſagt, daß die Uraber über denſelben mit ihren Pferden und Rameelen giengen ; nur geht er barin bon der vorigen Erzählung , welche ich jedoch für die glaubwirdigftz halte , ab , daß er ſchreibt , er fer om die Mitte des Seeb , dar her ihn auch Bachiene in ſeiner Charte uim die Gegend bezeichnet. Die länge des Sees ſchåget Joſephus auf 580 Stadien , und die Breite ( nämlich ohng Zweifel da , moſie am größten iſt , ) auf 150 Stadien.

Plinius macht ihn viel größer , hins

gegen Diodorus Siculus fchåret ihn nur 500 Stadien lang , und rechszig breit. Die neuen Reiſebeſchreiber gehen in der Beſtimmung der Ordße eben ſo fehr oon einander ab . Ich wil aber nur einen einzigen anfíbren. Nach Pocods Bericht , wird die Länge gemeiniglich auf rechizig , und die Breite auf zehn ( ro: miſche ) Meilen gerechnet , d . i. jene betragt 480, dieſe achtzig Stadien . Weil 600 Sta bien auf einen Grad des Himmels oder fünf zehn

ſogenannte

Deutſche

werden , ſo wird , nach

1

Meilen

gerechnet

Pocods Ungabe , bic * Pånge

INI

.

35

fånge des Sees gemeiniglich auf zwölf , und die größte Breite ahf zwei deutſche Meilen , geſchcrct. Dach Diodorf Nechnung , wars er eine halbe deutſche Meile långer , aber nur anderthalb Meile breit. Joſephib tónnte mic Diodor und den neuen Edriftſtellern derei . niget werden , wenn man annahme , daß jener die lange nach der Grdge d :8 frummer Strandes von einem Ende bis zum andern, beſtimme , dieſe aber die lange nach der geo raden linie ſchåßten. Einige deutſche Meiſes beſchreiber , Tchåßen die lange des Seeb auf dreizehn , und die Breite auf dier ſogenannte deutſche Meilen , als don Troilo und rl. ler , der erſte aber meinet ſolchergeſtalt das Mas des Jofephu $ zu ſtimmen , und vielleicht idreibt ihm der andre nach . Aufer dem Jordan , nimmt dieſer See noch andre Flüſſe auf , nämlich auf der Weſts feite den Kidron , und noch ein Paar antre, auf der Südſeite den ziemlich ſtarfen " Sluß Saphia , bon Mariti Sofria genannt, mele cher aus der arabiſchen Wüſte fómmt, und ungefähr von Sódoſten gegen Norden lålft , wie Mau aus dem Miande des griechiſchen 26a tes aus dem Kloſter med helgen Saba , mels, det , und auf der Lifeite einen um die Mitte, den man zared und Jared nennet , weiter gegen

36 1

gegen Norden aber den Arnon .

Vermuthlich

fallen von den umliegenden Bergen noch mehr Bache hinein . Boa sem Waſſer dieſes Seesi, erzählen von Eroilo , von der Gróben und Cotwyk , der legte aber aus anbrer Reute Berichte , daß es febr tråbe , und danfel ober ſchwarz fen ; allein , dieſe zufällige Farbe oder Be fchaffenheit deſſelben , welche aus optiſchen Gründen erkläret werden kann , iſt nicht die gemdhnliche , ſondern ordeutlicher Weiſe ift bab Waffer ſehr klar , und durchſichtig , wie Arvieur , Thevenot, Nau, Maundrel , Thomps fon , Egmond van der Nienburg , unb Pos cod bezeugen , welcher legte hinzufeßt , daß e $ die Farbe des Meerwaffers babe , aud anmerfet , daß es , wenn man es in der See anſehe, ſcheine.

etwas Delichtes bei fich zu führen Ale Reiſebeſchreiber verſichern eins

ſtimmig , daß das Waſſer ungemein falzig rey. Troilo fagt inſonderheit , fein Meerwaſſer rey Po falzig , als diefes. Stochode imeinet, dal , wenn man etwas davon in ein faß , und zehnmal ſo viel füffes Waſſer dazu ſchütte

3

es dem ungeachtet noch ſo falzig ſeyn werde, als das Seewaſſer , deſſen Salzigkeit aber fehr unterſchieden iſt. Pococ meldet , es ſeis felbft nahe bei dem Einfluß des Jorbang rehe ſalzig ,

37

3

falzig, ég verhalte fich , nach glaubwirdigem Bericht , feine Schmere zu friſchem Waſer , wie fünf zu vier , und als er es in len Mund . genommen , habe es denſelben zuſammen gea zogen , als wenn es ftartet Alaunwaffer más

!

te.

1. i

beißend , daß man eß nicht auf die lippen bringen fónne , obne Sd merzen davon zu empfinden , und hernach eine Brohroulft da : von zu bekommen , es ren auch etwas bitter. Mau , Maunbrel und Shompſon beſchreiben

Arvieur verſichert, et fer ro falzig und

A 18 auch

als

ſehr bitter und

efelhaft.

ie ſcheint aber, daß das Köchenſalz , welches der See liefert , feine Bitterfeit habe , més

25

3

nigſten8 giebt ihm fein Reiſebeſchreiber dieſe Eigenſchaft Schuld . Fürft Nadzidil ſchreibt zwar , das Waſſer des tobten Meers beife

die Zunge fehr ſtark , und habe einen tdien und peſtilenzialiſchen Gerudy : er iſt aber der

10 cinzige Meiſebeſchreiber , der das Salz , welc cheß am Ufer des Sees gefunden wird , für

EP

FA

EP

gallenmatig bitter : außgiebt. Dado Pocode Bericht , maden die Araber an den Seitent deb Sess Gráben , welche der See anfüut ; wenn er austritt , das ausgebünftete Waffee

aber láßt eine Salzrinde zurád , die ungefähr einen Bou did ift. Es tann dieſes Peine Richa

1

7

tigkeit haben , aber auch das wahr ſeyn , waß Urvieur , von der Sróben und Myler berich 3

teng

38 ten , nåmlich , das ſich ohne Beinübung Set Araber , zwiſchen den umliegenden Steinflip .

aafi

pen und überhaupt am Ufer , welches die Araber ſammleten . 1

Stránche am Ufer ,

Salz finde , Mariti fand die mit einer Salzrinde

überzogen , und gleichſam perſteinert waren . Bon denjenigen , die er mit fich nahm , lofte fich das Salz in wenigen Tagen ab : er verfia

CUBE

chert aber , daß andre eine weit, dauerhaftere

the

Rinde hätten , vermuthlich , weil ſie långer von dim Salzwaſſer beſpület worden . Alle

ube

Reiſeberihreiber ſagen , es ſen bad Salz ſehr weiß , ia Urpieur und I bevenot melden, es fer ſo klar und durchſichtig mie Kriſtal . Die Menge deß Salzes , welche der See liefert iſt gros , und die Araber führen ( 8 durch gang Paläſtina zum Verkauf berum . Wober diefe grote Satzigkeit des Sees komme , hat tein Reifender , auber dem Jacob de Vitria . co und Fulcherius , unterſucht, welche verfia dhern , daß an demſelben

ein Salzberg ſtehe, Der Kriſtauſalz enthalte , und an welchen das Waffer des Sees beſtändig anſpůle. Eben diere große Salzigkeit , and alſo auch große Schwere des Waffers , wat die Urſache , daß ein Men ch ohne Måbe darauf ſchwiinmen

fann : denn es hebt ihn ſolchergeſtalt empor , das er auf der Oberfläche ſtille liegen , hina gegen , wenn er kunſtmäßig fchwimmen will , mit

39 mit den fåffen nicht recht ſchlagen kann , in .

3

2

t E

1 $

4. $

4

1

bem fie immer alſo auf der Oberfläche bleiben, daß man fie faum unters Waſſer bringen kann. Dieſes alles hat Nau mit Augen geſehen, als einige von ſeinen Reiſegefábrten fich in dem See babeten , und Egmond van der Nyens burg und Pococ haben e perſönlich erfahren ; der leßte hat auch , als er aus dem Waſſer wieder herausgetommen , empfunden , daß feine Haut mit einer dünnen Salzrinde úber . zogen rey . Es iſt nicht überfluffig , wenn ich poch genauer anzeige , wie Egmond van der Nyenburg das Waſſer des tobten Meeres bea funden habe , alt er ſich in demſelben geba . Er wurde von demſelben dergeſtalt gta bet.

tragen , Daß er fich medet tief binablar fen , noch deu stopf untertauchen konnte. Es würde ihn auf den Bauch gero orfen haben , wenn er nicht alle feine Kräfte angeſpannet båtte , fich aufrecht zu erhalten ; Da er denn in dem Waſſer alſo gieng , als ob er land unter ſeinen Füſſen hatte , und es war nicht

ť

nöthig , die Bewegung zu machen , welche man im ſuſſen Waſſer machet, wenn man es

3

fo blieben die Fuße faſt ganz außer dem Waſ

tritt.

Wollte er auf dem Bauch chwimmen ,

fer. Sein Reiſegefährte verwunderte fiche febt , daß er auf dieſem See ſchwimmen fonnte ,

40 Unters fonnte , ohne es gelernet zu haben. er den Mariti. 'verſio beiten haben die Arab ke in nicht ſchwimme e chert , ldaß ß n efønn ich , ewer rſ s wi d t So ge en die all .. un he TDoch feb iſt , To fabelfhaft iſt hingegen Johannes n eſe Pere ein in di Seë geworfned Eiſen , aufdemſelben ſchwimme, bingegen eine hineingeworfne Feder zu Grunde ne en zu finke : ob er gleich dieſes eben ſowohl igefeh se fes s l Rei ra a es iebt, n von ande als er folch vorg habe beſchreibung doll iſt , verſichert.

1 the

Von dem

Boden der See ſtrigt das w halt oder Erb pech in die Höhe, von welchem der See ber nannt wird. Danicl , Abt deß Kloſters des Heil : Saba , hat dem gefuiten Nau erzählet, Das es nicht allezeit vorhanden fen , zu ge wiſſen Zeiten aber komme 8 von unten auf die Oberfläche des Waſſers , und fammle fich auf derſelben zuweilen zu Stúden , die To groß als ein Schiff wåren , und welche von dem Wind an das Ufer getrieben würden , wo ſie ſich bisweilen in viele Stuđe zertheil o f,e fArpi eur berichtet, daß , wenn das ten , Das Erdpech aus , und ang Ufer werfe.

Dies

feß fet fik varz , zerbrechlich , und gleicht dem Es rey voll von Schwefel , ſchwarzen Pech. entzunde fich leicht , und gebe einen ſtarken

a

41 Geruh . Man glaube , es fleige vom Grunde der Ser auf. Sharo giebt eine noch genauere Nachricht davon . Man hat ihm erzehlet, es werde dieſes Aſphalt zu gemifſen Seiten in Ceftalt großer halber Rageln von dem Boden der See aufgehoben ; ro bald ſie auf die Dberflache tamen , und die fuft unmittelbar darauf wirke , jerplanten ſie mit großem Dampf und Getöſe , wie etwa der Pulvis fulminans der Chrmiſten. Dieſes aber tra ge ſich nur nahe an dem Ufer zu . Das Ped fer mit Schwefel vermiſchet , der mit sem ger meinen natürlichen Echwefe! ganz úbereintom me , hingegen das Pech laſſe fich gerreiben , fen ſchwerer alb Waſſer , dunfel und glänzend wie Agat , und ftinte , wenn man es entmes der reibe ; oder aufs feuer werfe. Maun drelb und Thompſong Beſchreibungen deſſels ben ",

find nicht ſo genau , als die origen : Myller ſagt, es ren anfänglich weich und ólicht, wenn eß aber hart geworden , Bon Farbe eto was róthlich , und werde von den Arabern kamar genannt : eß beißt aber nach dem Abulfeda al Chommar. Eginond van der Nnenburg , welcher dieſes Plech nicht auf und bei dem See , ſondern zu Jeruſalem geſehen hat, berichtet, man habe

ihm erzáhlet , daß eß am häufigſten auf der Sódſeite des Sees gefunden merde. Die Araber fammeln es liefern

!

-

fiefern dem osmaniſchen Befehlshaber zu Jea ruſalem einen Zheil davon , und verkaufen das übrige , wie dem Nau riti hingegen meldet , bekomme den größten auch den übrigen den alſo den Handel mit

erzáhlt worden . Ma . der Paſcha zu Damaſche Theil des Pechs , kaufe Krabern ab , und treibe dem Pech allein . Die

Araber berpichen auch

ihre Bote und Schiffe

but

mit demſelben , welches auch von den Fabra

1 geugen , die nach dem nubiſchen Erdbeſchrei

13

ber , auf dieſem See gebraud )t worden , 30 verſtehen ſeyn mag : ob gleich Pocock und Haſſelquiſt der ſichern , daß man auf dieſem

wale

Sve jest gar nicht ſchiffe. Der leşte hat eine Berwandtſchaft zwiſchen dieſem Aſphalt und Der Materie , mit welcher die Mumien balo famiret worden gefunden , u. d. Reiſebe ſchreiber , als B.Lamont und Myler , fagen ausdrú cflich , daß man vor

Alters bas Pech

dieſes Secs in Aegypten mit zur Einbalſamis rung der Reichen gebraucht habe : upd Urs bieur ſchreibt , es ſer gewiß ; daß es der fåulniß und den Würmern widerſtehe. Abulsa feda erzállt , die Einwohner des Landes bes ftrichen die Weinſtóde und Feigenbåume mit demſelben , und behaupteten , eß mache dies felben fruchtbar .

Dach Mariti Bericht , very

miſchen die Araber das Pech mit

Del , uno

ftreichen es an die Bäume , um die Inſekten bon

43 son denſelben abzuhalten . Saffelquiſt , wel cher den Umſtand berichtet , das es im Serbit geſammelt werbe , erzählet auch , es werde zu Damaſcht verkauft , und zu den Rouen färberçien gebraucht , welches ich nicht verſtehe. Pocodt ſagt, man brauche es zu Wachstádhern , miſche es auch unter Arzneien. Eben derſelu be hält für wahrſcheinlich , daß Dieſel Pech bis auf den Boden der See burda anterirdi. ſches Feuer geſtoßen werde , nachmais abet , wenn ſtarke Winde das Waſſer in Bewegung bråchten , zergehe. Es ſind noch andre Nerfe male eines ſolchen unter irdiſchen Beacrb vora handen . Strabo hat ſchon berichtet , daß um die Mitte des Sees eine Tiefe fen , auß welder Feuer und Aſphalt hervor breche. Der nubiſche Erdbeſchreiber giebt das Waſſer für warm aus , und Pocod hålt die gemeine Sas ge får wahr , das , wer eß magen würde , áber den See zu ſchwimmen , den Leib dera brennen würde . Von den ſchwarzen Stei nen , welche der See auf ſein Ufer audwirft, oder wie und die gleiehfalb ein Erbpech , Haffelquiſt ſagt, aus dem Seepech entſtans dene Quarze fino , wird nicht nur berichtet, daß fie von den Arabern roie Holz gebrennet

I

würden , aber einen großen Geftant verura ſachten , welches unter andern von der Gros ben

44 ben erzählt, und daß fie durch den Brand gwar ihr Gewicht , aber nicht ihre Große vers

**

Idren , welches Maunbrel und Thompſon verſi dern : fondern der Jeſuit Nau ſagt auch , fic waren ſo heiß , das man fie nicht angreifen

50

kønne , ohne ſich zu verbrennen. Sit dieſes wabr , so muß es doch nur von gewiſſen zei ten , und von den friſch ausgeworfenen Steia nen gelten .

Auch Rudolph , Radzivil , Sana

dys und Egmond van der Nyenburg gedens ten der ſchwarzen Steine , welche am Ufer deb ees gefunden werden . Der erſte fagt, fie råben fonon aus , wenn man ſie aber an: faffe , behalten die Hände einige Tage lang Der zweite einen übeln Geſchmad davon . berichtet , daß fie mie Holz brenneten ,

und

der dritte dergleicht ſie mit den Schmiedekoh len , und bemerkt , daß fie durch den Brand nicht kleiner , wohl aber heller und weißer wpúrden . Der vierte nennet fie ſchwarze Kiea ſelſteine, welchen wenn ſie angezündet wera den , zwar leichter , aber nicht kleiner werden, und ob fie gleich haßlich ſinfen , dennoch hier zu fande als ein Rauchwerf gegen die Pert gebraucht werden . Art

ſchwarzer

Er gedenfet noch einer

Steine , welche im Gebirge

dicht bei dem See gefunden werden , dem Probierſtein áhrlich ſind , und auf gleiche Weis fe gebraucht werden können , wenn man fic aber

an

ben

‫ܐ‬ge

45 aber anzündet , eben fo ftinten , als die bei dem tobten Meer gefundenen Steine. Bon dieren lezten Steinen berichtet

er auch , daß

zu Jeruſalem die Kirche des heil. Grabes , und ein Sheil des Johannistloſters in der Búſte , mit demſelben gepflaſtert waren ; melches aber ein gefährliches Pflaſter ift. Pos code muthmaßet, daß von ſolchen Strinţi fich unter dem tobten Meer cine lage beina de , welche daß unterirdiſche Fener aufdie , da dann das Pech davon in die Höhe (prus dele. Endlich fann man auch ſolchergeſtalt die großen Dampf - und Rauch - Sáulen am beften erklären , welche nach Shams Bericht juweilen aus den tiefen Gegenden des Sees aufſteigen ; denn ſie ſind wahrſcheinlicher Weis le ſtarke Ausbrüche des unterirdiſchen Feners . Dieſen auß dem

See aufſteigenden

Dampf

haben unterſchiedne in zroeifel gezogen , oder gar geleugnet , aber ohne tichtigen Grund : denn wenn ihn gleich einige Reiſende nicht geſehen haben , ro haben ihn doch andre gea ſehen. Mau ſchreibt , gewiffe Schriftficiler melbeten , diefer See fer beſtandig mit dit n Dämpfen bedeckt , er habe aber dergleichen auf keiner von ſeinen beiden Reiſen nach Pas láſtina geſehen. Es iſt wahr , daß außer dem Sanut auch einige Reifebeſchreiber , 2. B. Villamont,

DOR ' Troilo , pon der Oróben ,

46

und gen cher Db

Myllex , von einem biden und garftia Dampf, oder Rauch , oder Nebel , wel. beſtändig aus dem See aufſteige , reden . nun gleich das lekte unrichtig iſt , ſo ift

doch gewiß , daß ein ſolcher Dampf aus dem See aaffteige, und dieſe Erzähler , weniga ſtens einige derſelben , haben ihn gefehen , ( B. B. von Troilo ſah ihn zu Bethlehem , ) ſie hatten aber nicht ſchreiben ſollen , daß er beftåndig vorhanden ſey. Sorte ſah ihn auch , und zwar zu Jeruſalem , als er am legten Upril auf das Dach des römiſch - katholiſchen Kloſters gieng ; er merket auch an , baß er bei beiterm und flarem Wetter rebr hoch fteia ge. Mariti hat zwar die Luft über dem See zu einer Zeit ganz hel , zu andrer Zeit aber , inſonderheit fráb , ihr ganz mit Rebel be bedt geſehen . Dem Bruder Procardt hat ber Patriarch zu Jeruſalem erzählet , daß der See alezeit einen Nauch und Nebel ausſtoße. Auch Melchior von Seidlit ragt in ſeiner Neiſebeſchreibung , daß der See allezeit einen Dampf von fich gebe , um melches willen weder Mi nſchen noch andre Creaturen nabe bei demſelben wohnen konnten . Er fah auch dergleichen Dampf aus dem See aufſteigen , als er ihn von einem Berge in der Gegens von Bethlehem úberſah.

Edmallart bericha

AR

tet auch, das auß dem Ser ein dider Rauch aufſteige , welcher das Erz und auch das Sila ber ſchwarz mache. Felip Fabri in ſeiner Beſchreibung der Reiſe , welche Werli don Zimber und deſſelben Gefährten nach Paldſtis ng angeſtellt , ſahreibt auch dem Sie einen übel riechenden Dampf zu , wegen deſſen die Neiſenden am 11. Auguſt ſich nicht lange bei demſelben aufgehalten hatten , und füget hina zu , daß alles , was von ſolchem Dampf bes rühret werde , verbortte. Aud don Breitens bach und Stochode , geben die gänzliche una fruchtbarkeit des Thalb , tarin der See ift, und der umliegenden Berge , dem Dunft Schuld , welcher aus dem See aufſteiget. Man halt denſelben überhaupt mit Recht für ſchädlich , ich glaube auch wohl , daß er ,

Wic

Troilo meldet , in den nächſigelegnen Detern zurrelen grose Stranthiten verurſache : ob er aber die Beſt in den Morgenländern wirte, mic von ber fróben meinet ,

iſt eine andre

Frage. Uus dem Plinius erhelet , daß man auch zu deſſelben Zeit die Luft um dieſen See für ungefund gehalten habe : und Pood er . gåhlt , daß ſomohl die Araber , als die Móna the zu Jeruſalem , eben derſelben Meinung wåren ; daher auch ſelbſt jene die Schnupftus ther vor den Mund hielten , und durch dica ſelben

48 felben Dthem holten , wenn ſie an dem See ivåren. Pocock pelbſt , empfand zwei Tage hernach , als er ſich in dem See gebadet hats te , beftige Magenſchmerzen und Schrpindel, welche man den Ausdúnſtungen de $ tobten Meers zuſchrieb , wogegen er auch nicht fireis Eben deswegen iſt auch die Erzählung einiger Reiſebeſchreiber , daß Vogel , welche über den See fliegen , von den ſchädlichen Dünſten derſelben getódtet wurden , nicht gånzlich zu verwerfen ; denn wenn gleich Maundrel und Thompſon geſehen haben , daß Vögel ohne Schaden über den See und um denfelben geflogen find : ja obgleich Egmond van der Nyenburg den Berfuch gemacht hat ,

tiada

Bolu lice

10

ein paar Sperlinge , denen er einige Federn ausgezogen , damit the nur etwas fliegen kóns nen , in die Höhe zu werfen , welche , nach : bem fie über dem Sie ein wenig geflattert , auf denfelben gefaden , und von dem Waſſer lebendig ang Band geſpület worden : fo fón. nen dode andre geſeben haben , das zu der Zeit , da ein ſtarker Dampf von dem See aufgeſtiegen ,

Bögel ,

die

daráber

Aliegen

wolten , in denfelben codt hinab gefallen find. Die bisher beſchriebene Beſchaffenheit des Sees geiget und auch die Urſachen , weshem gen feine Fiſche darin leben, fónnen , ſons dern ſogleich Berben , wenn ſie aus dein Jora

19

Bar bahin tommen . Cotront , bon ber Gró : ben , Nau , Troilo und Moller verſichern folches : inſonderheit hat Troilo dergleichen tobte Fiſche , welche das Meer auf den Strand gerdorfen hatte , ſelbſt von der Erbe aufgcs hoben . Vermuthlid iſt der Sue um des : willen das toote meer genennet morben , weil nicht lebendiges barin ift , wie auch Abulfeda und der nubiſche Erdbeſchreiber verfis chern . Unter deffen will ich nicht verſchweiz gen , daß nicht allein Pocock , ſondern auch swaffelquiſt , für wahrſcheinlich halten , daß es doch lebendige Fiſche in dem See gebe , weil , wie der leşte ſagt, am Ufer deffelben Sdneden und Muſcheln häufig gu finden máren ; 'de! gleichen auch Raundrel geſehen hat . 30 nehme dieſe Zeugniſfe von den Schneden uns Ruſcheln für gewiß und zuverláſfig an , wol dieſe fchwerer fixd , alt das ſonſt ſehr falgia ge Waffer dieſes Seeb : allein , Fifchie tóns nen nicht darin leben , wie Serr Hofrath Michaelis in feiner Abhandlung de inari mortuo grindlich geurtheilet hat. Es iſt wahr , diefer See befommt burn den Jordan und andre fluffe viel Waſſer , und bat feinen Abfluß : allein , wegen prines dorhin wahrſcheinlich gemachten hißigen Bos bens , und wegen der ſtarten Sonnenhia die bier

Bard . Grobelor. 24. B.

50 Daniel

cilin das Waffer des Seeb , aldek

fich am 5ten Juliu8 1553. Darin badete, beiſ fand , muß feine Ausbúnſtung ungemein groß feyn . Er tritt aber auch wohl , wenn der Jordan vom Sdneewaſſer ſehr angeſchwollen, und der Zufluß vom Waſier größer , als die Ausdünſtung , iſt, über ſein niedriges Ufer , mie Sanut und Brocardt bezengen , davon auch Pococ am 4. April deutliche Spuren geſehen . Dazumal aber war er wieder in ſeine Ufer zurückgetreten. So mertmürdig dieſe Nachricht iſt , ſo erheblich iſt auch des Urs vieux Bericht, daß , als er am 5. April 1660 . an dieſen

See gekominen ,

das Waſſer dere

felben ſehr ſtark zurück getreten ſey : Daher er auch , wie ich oben beſdrieben habe , die Brümmer von Gebäuden fab , welche Pocod nicht blidt hat.

Egmond

van der Ryena

burg glaubt, der See ſey bisher von Zeit zu Zeit größer geworden , werde auch vieleidit mit der Zeit die ganze

Ebene von

Jerido

überſtrómen. Er gründet aber ſeine Mutha maßung auf sie Menge des Waſſer , welche der Jordan Dem See täglich zuführet , ohne an die ſtarte Uusdånſtung derſelben zu geben : ten , welche vorbeuget.

ſeiner Vergrößerung hinlänglich

Zunächſt um den See , wenigſtens auf ks aue unfrei? der Weffeite deſſelben , welche Reiſea count

7

Meifebeſchreiber allein ; ja mir einen fleiner Strich von derſelben geſehen haben , wacha fen gar keine Pflanzen , welches Cotwyf aus frember Perſonen Erzählung , Haſſelquiſt aber

1



Ubulfeßa auf eigner. Erfahrung berichtet. verſichert rchon , daß um dieſen See weder Gelder , noch Weiden , noch Futter waren. Haſſelquiſt labhreibt audy, es feny gar kein Rohr un diefen See vorhanden : doe die altern Reiſebeſdreiber , Troila und Myller , verſis chern das Gegentheil ;. Denn ſie melden , daß auf der Ditfeite des Sees , buntes Mohr in großer Menge wachſe , welches häu * g nach Conſtantinopel geſchickt wurde . Die Osmas nen machten inſonderheit lange Tabats dyren daraus , welche Mpüler in Candia und Hegnps ten geſehen zu haben bezeuget. Dab Da'ern der ſogenannten Sodomsápfel , iſt von alten und neuen Schriftfellern behauptet , von an dern aber beſtritten worden . Ich halte es übe rze erſt den uge mit en , und bin t , daß fic eine gerviffe frucht von der Art , ale fie béo Schreiben , in der Gegend dieſes Sees anges troffen haben , glaube aber , das ſie auf den Bäumen unter andern Frådtea'nur einzeln gefunden werden , und daß an ihrer Beſchaf: fenheit nichts Wunderbares und diiſer Gegend ollein Eignes lege . Manbeſchreibt ſie als eins Grucht,

Frudit , die von außen ein rothes und ſchoneg Anfehn habe, wenn man fie aber angreife oder, gerdruce , in ein ſchwarjes Puloer zér fälle. Die Zeugniſſe der alten Schriftſteller von dieſer Frucht find bekannt. Von neuern

i

aber führe ich den Troilo an , der ſie in Såna den gehabt zu haben , verſichert , und das

4.

Gemach , worauf er diefe Frucht geſehen , Aepfelbäume nennet ; den Nau , welder das, was der Ubt des Kloſters beß beil . Saba

der

felbſt erfahren hat , erzählet , und aus dem Mau feinen Bericht genommen hat. Pocod perwirft die Zeugniſſe vor dem Dareon ders . felben nicht , glaubt aber , daß die Zeugen Granatapfel geſehen haben , die eine zábeund barte Minde gehabt , und wenn fie einige Jahre an den

Bláctern der Mußbåumé áhnlich . aber

be

Bäumen gehangen , inwendigt

ganz bertrodnet und zu Staub geworden , auswendig aber von fchoner Farbe geblieben. Mau ( direibt , die Bäume , auf welden dieſe Frucht gefunden werde , waren von der Große der Feigenbäume, ihte Blätter aber den

Derß ,

bele

auch mit einem großen Unter

sſchiede , reden şans Jacob Umman ( deffen Nachricht ich dem Paſtor Deniſchen zu bau gener ten ' habe ; ) und Saffelquiſt dadon .

fchecibt von dieſer

th

Sang ana

berüchtigten Frucht, Me madre

Money

E

I

53 wachſe auf fleinen Båumen oder Stauden , . die viele Heſté båtten , und anſern weißen Hedendornen ähnlich waren .

Die Frucht'be

fiehe auß fleinen Lepfeln von richoner Farbe , die aber weiße Perne håtten , wie ungeitige Nepfelferne. ( Bermuthlich waren fie noch nicht reif , als Umman ſie rah . ) Unter dena felben waren auch etliche durre und ſchroers licht geweſen , und båtten inwendig Ufde ge habt , als er fie zerbrochen. Haffelquiſt hålt se rodomiſchen Uepfel nicht für die Frucht eis! nes Baumes oder auch einer Staude , fons dern nur einer Pflanze, namlich deb Solani Melongenae. Er habe fie bei Jericho in den

Thálern ,

nicht weit vom Jordan

und

: vom todten Meer , båufig angetroffen. - 2012 weilen , aber nicht allezeit , waren fie inmens dig doll Staub ,

nämlich mern ple von der

Schlupfweſpe ( Tenthredo ) geſtochen wors den , dadurch die ganze innere Subſtanz itt Staub verwandelt werde, und nur dit ſchon Meinungen ges gefärbte Ninde ganz bleibe. nug von dieſer Frucht , aus weldher fich der Leſer diejenige, welehe er für die wahrſchein , lichſte hålt, ſo lange ausſuchen kann , biß neus. Neiſende uns vollige Gerißheit in dieſer Sa : che verſchaffen . Dieſe aber iſt nur albtas !! zu ermarten , wenn dieſe Frucht heutige8 Tagi noch an dieſem See machſt , und wenn Wei : Tenis :

1

54 finde bas ufer des Sees weiter bereiſen fón 11

nen , als bisher , aus Furcht vor den Ans fållen der Araber , möglich geweſen iſt. Der See iſt auf ſeiner Drt - und Weſt ſeite von hohen und ſteilen Felfen umgeben, Wenn man ſich welche ganz unfruchtbar ſind. nebert , ſo findet man ihm von Jericho auß der Boden der Ebene am Jordan alfenthals ben mit Salz bededt, trifft auch das Kali , daraus die Uraber Aſche zu den und Seifen - Manufakturen brennen , an . An dem mitternachtlichen Ende des

Pi

Kraut Glass

9 häufig Sees,

iſt das Ufer fandig , eine Viertel Elle unter Dem weißen Sande aber iſt eine fohlſchwar ge , zábe , ſtinkende und dem Pec abnliche Materie , daher man einen Wegweiſer ba ben muß, um dieſe Gegender , wo man hins einfiafen wirbe , zu vermeiden . Auf der Weſtſeite , gegen den oben beſchriebenen Trüma mern åber , iſt nur Aſche , in welcher die Pferde bis an die Kniee geben. So bez ( chreibt Troilo Dieſe Gegend , und Myler i ber , wie man wahrnimmt , denſelben vor Augen gehabt hat , auf eine übereinſtimmige Urvieur fam auch über ein verbranna Weiſe. tes und an vielen Orten geborſtenes Erdreich , w « Ich e zez ftofenen Fohlen áhnlich war. Hal felquiſt muldet nur , daß der Boden , über weld;en er geritten , aus einem grauen fans didys

55 dichter Leimen beſtanden , der fo loder ges' weren , daß die Pferde oft bis an die niet hinab geſunken . Genauer hat er ihn nicht unterſucht. Als Egmond van der Nyenburg pon Jericho nach dieſem See ritt , fand er den Boden an unterſchiednen Orten . ſo weich , daß die Pferde faſt barin ſteden blieben . Ein Mehrere berichtet er auch nicht. 30h . beſchließe dieſe ausführliche Abhand

lung

von dem

tobten

Meere , mit einigen

Unmerkungen von der ſogenannten Salgfáule . Profeſſ. Hermann von der Hardt hat den beis fallbmürdigen Gebanten gehabt , das Potho Ehefrau nicht in eine ſogenannte Salzfáule verwandelt , ſondern daß zu ihrem Angedente fen eine Säule errichtet worden ſey .

Paftor

Juſt. Heinr. Jeniſchen hat denſelben beſtåtigt, und Hofrath Michaelis verbeſſert. foth Kinder oder Nachkommen haben zum Sedachta niß ihrer umgekommenen Mutter oder Stam . mutter ,

ein

Denkmal von

Staden Salz

etwa in Seſtalt der alten Grabhaufen, erricha tet , welches von Zeit zu Zeit unterhalten worben , und , wie es dheint , von der Aras bern noch unterhalten wird , indem ſie ſolches allen Reiſenden der Richern , und fiets anerbies ten , ſie zu demſelben zu führen , Hiber den Drt ,

wo dieſes Denkmal ift , ſind die Reia ſebe :

56

ſebeſchreiber nicht einig ; " pielfeicht iſt er auch mehr alb einmal verändert worden.

Mi

tertwarbigfte Erzählung von demſelben ift , wie ich dafür halte , des Urvieur reine , wela

TE 2001

cher berichtet , daß ſich ein Uraber erboten be , ihn zu einer wunderbaren Salzfåute todten See , zu führen , welche das Vieh Tags belecke , und dadurch vermindere , aber des Nachts von neuem wadhife , und

ha am des die Don

Die

welcher auf ſie , ( die Araber , ) durch ihre Vorfahren die Nachricht fortgepflanzt fer daß dieſe Salzſäule ein Menſch geweſen , den

chet

Gott wegen ſeines Unglaubens derivandelt: habe. Die Fabel hat dieſes Denkmal bei den Arabern eben pomohl, als bei den Europäern ,

det

duf mancherlei Weiſe gebildet und berändert.

olen

Dem Maritt zeigte man eine Salzfáule , die aber ein unförmlider Steinhaufen war. hatte auch keine ordentliche Säute errarten follen . Zur Naturgeſchichte des tobten mees res , fann nods diefes gerechnet werden , das nach der alten Reifebefchreiber Xudolphs und von Breitenbach Bericht , in derſelben die Schlange, Thirus genannt , gefunden und ges fängert wird , von welcher der Thiriat oder Sheriat feinen Namen haben fou , weil er zum Sheil auß derfelben bereitet worden , Mit ihnen ftimimet Suidas und der von Nea land

buk

land

in

ſeiner Palaeftina

S. 830.

(614 )

angeführte Scholiaft åbercin , welcher ſchreibt, der Eheriaf werbe mehrentheils qu$ gerviffer Schlangen bereitet , die um Jericho am meia Jofepbus fagt auch i ften gefunden würden . Daß es om gebe.

Jericho biels ' giftige Schlangen

Die Berge des

Bandes ,

find nut don

einer mittlers Höhe , uneben , und nidyt oon der beften Art , fallen auch heutiges Tags , inſonderheit um Jeruſalem , und groiſden dies fer Stadt und

Sichem ;

al aadt felfen

ſchlecht in die Augen. Michts beſtoweniger fann man noch deutlich genug wahrnehmer , daß fie vor Alters angobaut, und die jest fahlen fellen mit Erde bebede geweſen And . Diejenigen , welche tein Betreibe hervor brach : ten , gaben enemeber gute Weiben ab , obet dienten zur Bienenzucht, oder waren mit Dlioenbäumen und Weinftoden bepflanzt , und was einer Gegend deß landes an Fruchtbar: feit und Probuften " abgieng, er feste die ans dere. Die Shaler und unterſchiednen Ebenen , fino zum Theil ungemein fruchtbar und ange : nehm , ob ſie gleich heutiges Dags roenig an : gebaut, und , welches merfmúrbig iſt , nicht To ſtart bewohnet find als die Hügel und Berge. Iim Ganzen genommen , übertrifft der Boden des Landes an Sáte den phònia D5

siſchen

i

be eiſchen und fyriſchen , welches auch Ubulfeda in ſeiner Tabula Syriae pag . 9. 10. Der táhleriſchen Ausgabe , begeuget. Der Ruhm ſeiner fruchtbarkeit , ift felbft durch alte und

foto

Noch vorhandne . Mungen verewiget , welche die . Sinnbilder derſelben enthalten , Seinen Neichthum an Getreide beweiſt eine Münze oom Ki Agrippa , welche brei große Uehren geiger Den Uiberfluß an Wein , beſtätigen ein paar Münzen mit Trauben , deren eine man dem Fürſten Simon zafchreibt , die ana. bere aber vom König Herodes iſt , und deren jede eine Traube enthalt.

Wie häufig hies

felbſt die fruchttragenden Palmbåume oder die Dattelnbäume geweſen ſind , beweiſen einige Mången von den Kaiſern Vefpafian , Titus, Domitian ,, und Trajan , auf welchen dieſe Báume erſcheinen . Seitdem aber dieſes land zu wiederholtenmalen wohnern fark

perwüſtet ,

von

Ein

entiloßet , unter odmaniſche

Botmåßigkeit gefommen iſt , und die Araber,, welche Sarin umher ziehen , daſſelbige nicht nur für die Einheimiſchen und Fremden unfi cher machen , ſondern auch unter einander in Feindſchaft leben , hat der Anbau abgenommen , und das fand das jenige måſte Anfehen bes kommen , weldjes es inſonderheit an den lande ſtraffen hat.

Unters 1

4:41 &

59 Unterbeffen hat das Band doch noch bes trächtliche Produkte , die nicht nur zur Noth. durft der Einwohner dienen , ſondern auch Getreide und. zum Theil ausgeführt werden . Húlfenfrüchte ſind von ſehr guter Urt , und opn Jaffa wird Getreide nach Conftantinopel Man bauet Sabat , inſonders ausgeſchiffe. beit aber viele Baumwolle , die theils rohi theils geſponnen über Saida quêgeht. Aub dem Kraut Sali , mird viele Afche zu den Glaß - und Seifen - Manufakturen gebrannt , Man hat ſehr die auch über Saida ausgeht . gute Baumfrüchte , als Aepfel , Birnen , Pfir . fiche, Apricoſer , PAanmen , Riſpeln , Feis gen , Citronen , Pomeranzen , Datteln , und Von einigen Fruchtbäumen, mut andré mehr. Der Oli ich befondre Anmerkungen machen . penbaum iſt häufig vorhanden . Zwiſchen Jaffa und Mama find einige klein : Wälder von vors tteflichen Dlivenbdamın , wie Xaawolf, Mons conne , Pococ und Hafelquiſt bezeugen. Der leyte hat auch zwiſchen Tiberiaß und Kana , und Cotroof in einem Thal am galilaiſchen See , wie auch zwiſchen bein alten Sebaſte und Thilin , eine Menge derſelben geſehen . Das die håler und Berge auf den Wege VIA Jeruſalem nach Sichen , an unterſchies sinen Drten mit vielen Olivenbaumen bereßt find,

find , erfieht man auß Cotivul , Monconns P Maundrel und Sbtvenot. i Um Bethlehem find Thåler , die viele Olidenbaume haben ., wie Rauwolf meldet. Sham zeuget auch von den noch vorhandenen Delbäumen , welche er mit Recht für Uibekhleibſel von einer großern Zucht bålt, and Saſſelquiſt giebt den hieſigen Oliven den Ruhm , das ſie die beſten gewes fen , welche er in der febante gegeffen . Auß Olivenöl und Arche , wird viel Seife gemacht, Die Dattelnbäume find und ausgeſchiffet. hier heutiges Sags feltner , als vor Atters . Man findet zwar noch welche zu Jericho und Jeruſalemi , wie Shaw meldet , auf dem Dela berge und auf dem Wege von Jeruſalem nach Jaffa , wie Rauwolf anmerkt , gegen Norden von dem ehemaligen Sebafte , wie Shepenot berichtet , und an einigen " Drten beim galia låiſchen See , wie Cotryk erzählt , vermuth lich auch noch an andern Orten , ihre Anzahl Feigenbäume find auf iſt aber nicht groß. dein Delberge , und im Thal bei: demſelben , bei dem Slifábrunnen auf dem Wege von Jea rufalem nach Jericho , bei Bethlehem , bei Jaffa , gegen Norden von Sebaſte , am gas liläiſchen See , und andermart zu finden , wie Rauwolf,

Hamelquiſt ,

Cotwyf bezsugen .

1

Thevenot

und

Auch der Sycomorus iſt in

3

61

in dem füblichen Theil des Landes , mach Cots myts und Haſſelquiſtb Zeugniß , háung dors hanben. Daſſelquiſt leugnet, daß der Maul beerbaum hieſelbſt wachſe , Nauwolf und Cc :: wyk aber haben den weißen , auf dem Wege don Jeruſalem nach Jaffa , und zu Sichem , Weil die Muhammebaner häufig geſehen. den Wein aus Religion

nicht bauen , ro iſt

der Weinſtoc , náhrend ihrer Herrſchaft über Paläſtina , fehr vernachläffiget worden , und wird nur noch vornámlich zu . Jeruſalem und Hebron gebaut , woſelbſt aus, die Menge der Trauben und Mofinen , welche verkauft wird , Neißſchis perfichert , gegen das ſehr groß iſt . Ende des Auguſts Trauben geſehen zu haben , melde eine halbe Ele lang , die Beeren aber zwei Glieder eines Fingers lang geweſen . P. Ignazius von Rheinfelden erzählt, daß ir 1050. im Dktober Trauben geſehen habe , die eine Elle lang geweſen. Shaw berichtet, das aus den Weintrauben ein Sonig oder Sqrop gemacht , und Dible genannt werde , welchen er får den 091 der Bibel halt. Er ſagt , daß von Hebron allein jährlich 300 Kameel ladungen , 8. i . beinahe 2000 Zentner davon Auch su nach Aegypten geſchidt wården . Saphet wird dein von den Juden gebauet. Die Srauben ſind von ſehr angenehmem Se. ſamad , und der Wein iſt roth.

Dieſes bea

richtit

62 felt richtet Egmond van der Nyenburg. Das auf dem Berge Karmel auch etwas Weinbau ren, habe ich unten in der Beſchreibung deſſelber angemerkt. In der Gegend des Berg Dua . rantania , wachſt der Baum Zaeum , welcher Haffelquiſt Das ſogenannte Zacháušil bringt . beſchreist ihn alſo : arbor magna ſpinoſa , ramis rectis, teneriuſculis , foliis parvis, ovatis , canis. Maundrel ſchreibt, er tras ge eine fleine Nuß , deren Kern im Mörſer zerſtoßen , hierauf in heißes Waſſer geſchüttet, und ein Del heraus gezogen werde , wilches ein gutes Arzneimittel abgebe. Die Bäume, welche Maſtir und Storag geben , hat Rats wolf zwiſchen Jaffa und Rama geſehen . Das

1

fogenannte Johannisbrod wichit in Paläſtina To häufig , daß man es auch dem Vieh zu freſſen giebt , wie Rauwolf bezeugeț, Die Alraun ( Mandragora ) , deren Frucht für die Dubaim der Bibel gehalten wird , wächſt in dem nördlichen Theil des fandes , oder in

dem alten Salilda , Pehr häufig , und Haſſela quift fand , daß ſie im Anfang des Maimos nats ( chon reif war . Ich würde vermuthen ,

1

daß ihre Frucht die ſogenannten Tuphich ließ oder Teufelsåpfel wären , welche dem Apfel gleichen , und auf einem Strauch wacha ren , den Namen aber daher belommen haben, weil ſie, wenn

ſie gegeſſen werden , aufs farffte

the

63

fåttſte. Zur Wolluſt reizen , wenn Stephan Sdulz , ber fie um die Ditte des Maimonats groiſmen Acca und Narra angetroffen , und die angeführten Umſtände von denſelben eta záhlet , nicht bald hernad dic Mandragoras beſonders anführte. Die ſogenannten Hofer von Jericho , ſucht man

bei

Jericho ,

und

überhaupt in Paldfina dergeblich : Daher ich nicht weiß , weswegen man dieſe Blume , die von der Roſe ſehr unterſchieden iſt , von 3e : richo benennet. Sie wächſt in dem wüſten Urabien , und am arabiſchen Meerbuſen . Die Viehzucht iſt beträchtlich , und Hajjel: quift ſagt , daß die Ochſen und Kühe in dem alten Galilág einen großer Theil der Reich thúmer des Landes außınachten , Sie find aber insgeſamt von kleiner Art .

Rauwolf

berichtet , daß aus dem Gebirge jährlich eine überaus große Menge Schafe nach Jeruſalem gebracht werde , die von den fräftigen Kraus tern , welche, fie gefreſſen , ein ſehr wohl ſchimnedendeb Fleird hätten, und deren Shmang ſehr fett , über eine halbe Spanne dict, auf anderthaib aber breit und lang ware . gåbé auch daſelbft Ziegen , deren hångende Dhren Faſt eine Elle lang waren . Pferde, Frel und Kameele ſind auch vorhansen . Uns ter den milden Thieten , ſind

die Iſbatale ODE

vor andern merkwürdig ; weil ſie ohne Zweia fel die ſogenanten Füchſe find , von welchen Simſon einige hundert lebendig fangen ließ. Sie ſind , wie ich ſonſt ſchon angemerkt habe , in Alia überhaupt ſehr häufig , beſonders abet auch in Paläſtina , welches Troilo und Sala ſelquiſt bezeugen , welcher legte inſonderheit Gaja und in berichtet , daß fie bei Jaffa , dem alten Galilåa in Menge angetroffen wära den , und den Heerden der Araber großen Schaden zufügten , daher dieſe ihnen ſtark madfeuten , und ſie zuweilen in großer An Er nena jahl tódtecen und ins Meer würfen . net dieſes Thier , den kleinen morgenland's Ichen Wolf , rechnet es aber eigentlich jum Troilo , der ' ihr klägliches Gundegeſchlecht. Henlen des Nachts hórte , als er von X ma nach der Ebene Ebbrelon reiſte , ſchreibt , die D& manen , feine Gefährten , båtten ſie Babu os Sie råhen am wilde Hunde genennet. feibe wie die Wölfe aus , der fopf ware dem Dachsfopfe åbnlich , an den Füſſen hätten ſie große und ſpißige Klauen , und waren übrigens von der Größe eines großen englia Haſſelquiſt führet noch eine Ichen Hundes . h t c i eHunden andre l Art vonſewilden enan , die ge enn h nig rd la n Füc mei wu gen , vo me

chen er ſagt , daß fie in 1

Paläſtina auch häufig . jedoch

4

65 jedoch nicht po zahlreich , als die Didatàle, Sie hielten sich am Bethlehem baud waren . fig in den Felſen auf ,

und richieten juweis

len unter den øeerben Ziegen eine große Tiido berlagt an . Bei dem S. Johanu'ellofter thåten fie auch den Weinbergen gró en cha . Nicht nur Sajfelquiſt , pondern aud den . Mariti , behaupten , 18 gåbe j ¢ßt to wenig in Paläſtina, alô in Syrien , fówen : id bås be aber oben auf von Breitenbach, Sand98 und de la No que angefährt, das ſich in dem Buichwert und Xobr, womit Ber See Sas mochonitiß umgeben iſt, ſo wie viele leopar , Ben , Tieger , und Báren , alfo aid fomen aufhielten, welche von Ben benachbarten Bere Sollten aber auch jest gen heráb támen . wirklich trine fomen muhr in Paläſtina dora banden regn, ro murde doch darauf nicht foto gent , daß es dergleichen auch ehebeffen nicht Filiç fabri erzábit , bai er darin gegeben . en in der Segend voll Reiſegafährt und ſeine Jericho an einem Ahend wilde ere ángea troffen odcten ,

welche vom Sebirge gitoms

men waren , und fere hinzu , e $ giengen bes Naches and compen , Båren , Semien , Bebe und Hirſche als dem Gebirge nach Dein Fora Dic Bazellen oher Antelopen ſind it Dan . großer Unzahl do - handen , und werden von Die Bien ben Arabern mit Falien gejage, Beris 24 , 6 , Durs . E.dbrds

nenzucht iſt erheblich , es giebt auch viele wils de Bienenſchwärme, welche den Honig in ho

26

len Bäumen und Felſenrißen zuſammen tra. gen. Da die Heere von Searchreden , welche aus dem wüſten und peträiſchen Urabien von Súben gegen Norben ziehen, ihren zag über und durch Paläſtina nehmen , ro ſuchen ſie daſ felbige bald mehr bald weniger heim, wie Hafo ſelquiſt bezeuget . Von dem Uſphalt und Salz , welches das toote Meer liefert , habe ich ſchon oben ges handelt , und die warmen Deder zu Siberias

JOE

und Caliore , werde ich unten beſchreiben . Die Einwohner des Landes ſind , Déma men , Araber , Juben , Samariter, und Chris ſten . Die Demanen unterhalten unter den Ståmmen der Araber beſtandige Streitigkeis ten und Feindſeligkeiten , damit ſie ſich nicht vereinigen , und , weil ſie ſehr zahlreich ſind , fich gånzlich zu Herren des Landes machen mó . gen . Die Araber machen durch ihre Srei fereien und Mäuberein die Landſtraſſen ſehr un . ficher. Die lateiner oder römiſch - katholiſchen Mönche , die Griechen und Armenier habep an einigen andern Drten

zu Jeruſalem und

Kloſter. Sott hatte das Land Kanaan , d. i. dad mittelländiſchen zwiſchen dem Jordan und Meer belegene land, den zwölf Söhnen gas fobs

WE

07 und ihren Clachkommen verheißen . Jc. ne waren nach der Ordnung ibrer Geburt Nuben , Simeon , Revi, Juda , Dan , Napb .

658

tali , Gad , Uſer , Iraſchar, Zebulon, Joſeph 3hre Nachtommen wurden und Betijamin. die zwölf Stámmé oder Geſchlechte Ifraels Bei der Vertheilung des fandes, genennet. bekam der Stamm Gepi fein beſonderes land, hingegen erhielten die Drachkommen der Soba ne Joſeph8 , Ephraim-und Manaffe , befons CB wurde aber der dere landebantheile:

$

1

göttliche Befehl, wie Sangan pertheilet wets den ſolle, 4 Mop. 20 ; $2,56 . nicht befolget ; beun eines (heill Orungen die Stamine Ku. ben und Gad darauf, daß Mofes ihnen das außerhalb der Grenze Kanaans , nemlich auf der Oſtſeite des Jordáns, gelegene Land Gie lead einräumen mußte i

bacon er auch

dem

halben Stamm Manaſſe ein Antheil gab , ale ſo , daß an dem eigentlichen Sanaan nur Jehntihalb Ståinmé heil nahmen ; und ans bern Theils gieng es , durch Sduld der f . raeliten, mit der Eroberung und Vertheilung Kandans , ſehr langſam und unordentlich zu. U18 fie aber vollendet war , wurden die Grena jen zwiſchen den zwólf Ståminien feſtgelegt. uiber das ganze land herrſchten die Kónige Saul , Davið und Salomo , ja die beiden legten maken aud Oberherren vieler benados bar

i

68 barten Königreiche und länder.

Dieſe Herre

lichkeit gieng mit Salomo zu Grabe . Seis nem Sohn und Nachfolger , Rehabeam, bien gen zmar die Stimme Juda uno Venjamin getreulich an , hingegen die übrigen zehn Stämme riſſen fich los , und machten ein be Das iſraelitiſche ſonderes Kónigreich aus. Reich wurde von der Aſyrern , das jüdiſche Reich aber von den Babyloniern bezwungen , und beide führten die meiſten und vornehms ften Einwohner alß Gefangene aus dem fans de weg. Sónig Cyrus , der Stifter deb großen und perfiſchen Reich , erlaubte der gefangenen Juden , und , wie es wahrſcheins lich iſt , auch vielen Iſraeliten , nach Palás ftina guród zu kehren , das Land aber blieb ‘unter der " Botmaßigkeit der perfiſchen Mo narchen . Die Juden inſonderheit richteten ihre bürgerliche und gottesdienſtliche Verfaro fung wieder ein , und wurden anfänglich von eignen Fürſten, bernady aber von ihren 90 henprieſtern regieret. Nach dem Untergang des perfiſchen Reichs, waren ſie den griechis fchen Bónigen von Aegypten und Syrien , mit mancher dówechſelung, interworfen . Uld aber der fyriſche König , Untiochus Epiphas neb , ihren Gottesdienſt ausrotten moute , teigte er fie dadurch

zur Äußerſten Bertheis

2

‫ܕܪܵ܃‬

hany

69

digung deſſelben , melche durch den gottes , dienſtlichen Eifer und Heldenmuth deß pries ſterlichen Geſchlechts der Hasmonder , ihre birgerliche Freiheit nado fich zog .

Qudy In

fonderheit gelangten fie durch die Sapferfeit ihreð Fürſten Joh. Horcand , in einen freien , unabhängigen und mådhtigen Zuſtand, traten auch mit dem Rathe ju Nom in ein Búnd niß , ja Hyrcons Sobn und Nadyfolger, Aris ftobulus , nahm gar den Titel eines Königs an. Deſſelben Bruder, Ulerander oder Jan Räuß , vergrößerte feinen Staat burch neue Eroberungen . Allein , die Streitigkeiten ung ter ſeinen Sdhnen , hyecan und Ariſtobus lub , brachten das jüdiſche Reich unter die Dberherrſchaft der Römer , durch welche die Regierung von dem harmonáiſchen Geſchlecht auf Herodes tam , der von einer neu - judis Fichen

Familie war.

Zu dieſer Zeit war Pas

láſtina in Jubia , Samaria ,

Salilda ,

und

dag jenſeits des Jordans belegne land, oder Peråa, pertheilt , und der Heiland der Welt wurde

barin

geboren , welche

die größte

Ebre des Landes ift. Im Nebenzigſten gah, te nach deſſelben Geburt, fam es , nach Eros berung und Zerſtörung der Stadt gerafalem , ganz unter unmittelbare römiſche Botmaßig keit.

Scehs und rechzig Jahre hernach, wur

de wegen eines Dom den Juden vorgenoms menen Uufſtandes , auf Staifers Aelius Bar brians Befehl , die Stadt voltommen ges ſchleift , an ihrem Ort eine neue Stadt, Na . mens Aelia Capitolina , erbauet, und den Juden bei Todesſtrafe verboten , ſich derſels hen und ihrer Segend zu nähern . Uiber . ! haupt wurden in dem damaligen heftigen

44

Striege in Paläſtiną fünfzig feſte Schloſſer uno haltbare Plake , und 985 anore Derter zers Adret . Die Reiſe , welche Helena , Mutter Conſtantins , erſten chriſtlichen römiſchen Kais fers, im Jahr 326 nach Paläſtina vorgenom . men , hat Gelegenheit gegeben , daß in der folgenden Zeiten ein Paar hundert chriſtliche Kirchen und Kloſter ihr als der Erbauerin zugeſchrieben hundert an ,

worben . Vom fünften Jahr: wurde Paläſtina in das erſte ,

zweite und dritte abgetheilst ; das erſte nahm ungefähr den mitlern , das zweite der nörda lichen , Palaeftina tertia oder ſalutaris aber , den fäblichſten Theil ein : zu dem lekten ges hörte auch ein Theil vom peträiſchen Araa bien ; denn es erſtredte ſich bis an den aras Im Jahr 637 eroberten die Uraber unter ihrem Khalifen Dmar dem erſten , Jeruſalem und ganz Palaſtina . Im

biſchen Meerbuſen .

cilften Jahrhundert nahmen die rogenannten Kreuzgage den Anfang , melde die Europåer zur

THE

zur Eroberung von Paläſtina anſetten , und daran vornåmlich die Deutſchen , Franzoſen , Englånder , Niederländer, and Italiener Un theil nahmen . Der erſte wurde auf pábft . liche Vermahnung 1095 zu Clermont auf eis ner Kirchenverſammlung beſchloſſen , und im folgenden Jahr angeſtellt. Die Chriſten eroa berter 1099 Jeruſalem , und richteten unter den Muhammedanern eine große Mieberlage an. Hierauf ward ihr oberſter Befehlshaa

ber ; Gotefried von Bouillon , Herzog von Mieder - lothringen , zum Sdnig don Jeruſas lem ernannt. Dieſes Königreich währte bis 1187 , da unter dem leßten König , Guido von Lufignan , per egyptiſche Sultan Sala . Die europäiſchen haddin Jeruſalem eroberte. Chriſten unternahmen zwar neue Kreuzzüge nach Paläſtina , zur Wiedereroberang deb landes , (wie fie denn åberhaupt von 1096s 1254 fünf Kreuzfåge angeſtellt haben :) Pie Endlid iſt Paldſtina waren aber fruchtlos. 1517 von den Demanen erobert worden , wela che noch im Beſitz deffelben find , den Chris ften und Zuben aber die Waufahrten Dahin verftatten . Vermoge der

Nachrichteu des Jeſuiten

Nau , besteht Paläſtina folgenden Diftriften.

beutiges Tags aus

I. Der

1. Der Didrift El Rots ,

grenset gegen

Norden an den Jorban, gegen Mittag an der Diſtrikt El Sibalil, gegen Abend endiget ex Rich mit Waði Ali, Del . oem Ibal Ali, und gegen Mitternacht grenzet er an den Diſtrife Naplus .

Er begreift nur eine Stadt , nam lich. Jeruſalem , und ungefähr 200 Dórfer , Davon aber die Hälfte berwüſtet und perla ſen iſt. Jerufalem , von den Syrerr Ureblem , pon den A abern Uraslim , Beit al Mofada bab ., oder Baic al Maides , ( der

perio

Drt des

Hiligthumo, hebräiſch onpon m3) EI RROS oder. 1 Kuds , ( das Heiligthun ) EI Sche rif, (dię edler ) oder Rods Scherif, (oie heiz ſige und cole

) Kodø Mobaref , ( die heilige und geſegnete, ) und Ilia , ( lateiniſch Aelian ) auch wohl Spalam , nach dem alteſten in der Bibel sorkommenden Namen Salem , genannt; die Hauptſtast deß Landes , im hohen Gebir , ge , auf einem felrichten Berge , welcher in per Bib: [ zion genennet wird, der aber rie der vier Hügel bat , die por Alters Zion Morijah , Akra , und Bezetha genennet worden . Der Berg iſt von Norbea gen Súr pen etwas abhängig , daher bas Waffer, wela ched fich auf dem tben in der Regenzeit ramm : let , gégen Såden beim Miſtthor hinabfliesta mos

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c6 anich cine lide in den Berg

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Hier find mahrſcheinlicherweiſe macht hat. die Garten der joſehea fónige gemeſen, und haben aus Terraffen befianden , beren immer eine hohir ,

als die andre , gelegen , und do

pon sem Hajjer ſehr gut geirdſſert werden Die Stadt fteht mitten auf dem 68 , fénnen . Ben Plaß der alten , von Titus und Heli: 8 Hadrianus zerſtórten Stadt , nimmt aber nicht den ganzen Umfang derſeiben ein , ſondern es iſt gegen Süden und Norden ein Theil des Naum

, der die alte Stadt erfáute, außero

halb der Mauern der jebigen Stadt gelaſſen worden, nämlich - gen Süden der Hügel gion, gegen Norden aber ein viel gróferer Theil , und darunter auch ein Theil des sagels Bes Hingegen auf der DA - und Weft . fetha . Seite fteht die jegige Marrer auf der Stelle der alten , weil das Thal, welches den Berg quf dieſen beidea Seiten, rompie auch auf der Aufder Súoſeite umgiebt, folches erfordert. Nordſeite wird der Berg nach und nach aba hängiger ,

und hier

iſt die

alte Stadt auch

immer bei Belagerungen angegriffen worden . Man fann um die jezige Stadt fehr bequem Die gemeine Ncia in einer Stande geb24. pung der Schriftfteller , daß das enige Jea ruſalem nicht auf der Stelle des alten ' ftea E 5 fiche ,

74 he , mare richtig, wenn ſie nur darauf giene gi , daß das erſte nicht den ganzen Plas des zweiten einnehme ; ſie gehet aber auf eis ne ſolche Veränderung des Plages , durch wel: de der vor Alters unſtreitig außerhalb der Stadt gemoefene Drt Golgatha , faſt mitten in die Stadt gekommen regn roll ; denn das felbft zeiget man jeħt den ſogenannten Sale Allein , Korte bat dieſen grra varienberg. thum oder vielmehr Betrug , deutlich aufges Die jevige Stadt hat ſchlechte Maus bedt. ern , welche , laut der saran befindlichen Ina ſchriften , 1534 erbauet ſind, auf der Nord : feite einen ſchlechten Graben , auf der Weſt ſeite ein verfallenes elendes faſtel , welches ber David& thurm

genennet wird , und von

den Piſanern erbauet ſeyn rolu , enge , una ebene , nur zum Theil gepflaſterte and unreis ne Straſſen , geringe, entweder ſteinerne ober ļrimerne Häuſer, viele wúſte plåge , wenig Einwohner , kein anderes als ziſternenwaſſer, welches in der Regenzeit für das ganze Jahr geſammlet wird , und faſt gar keinen Handel, baher fie arm ift. Die meiſten Einwohner ſind Domanen , Uraber und Juben, von Chris giebt es hier Franken , Griechen , Armenier , Maroniten , Georgianer, Coften , Hbrſjiner , und jacobitiſche Syrer. Das Merla ften aber

75 Merkwürdigſte in dieſer Stadt iſt die Kirche des heil. Grabes , zu welcher die Wallfahrs ten der römiſch -katholiſchen und der morgens ländiſchen Chriſten geſchehen. Die einzige Shure derfelben , wird allezeit von zwei Ja .

3

nitſoaren bewacht. Aue Feſttage miro fic ohnentgeldlich geöffnet , da denn jedermann

-

hinein gehen kann ; außer dieſen Zeiten aver

7

3

3

muß für die Eröffnung etwas bezahlt wero ben , welches , wie Tolot berichtet, für ei. nen Franken , der zum erſtenmal in dieſelbi. ge eingelaſſen werden will , 24 * Piafter bea trågt , nachmals aber hat er dem Tärken welcher die Wache por der Thür hat , nur einen Medain zum Trinkgeld gegeben . Uiber haupt iſt dieſe Kirche von den Dimanen an die Chriſten verpachtet. Die lateiner , ( Nó: miſdfatholiſchen Griechen , Armenier und Copten , müſſen für ihre Untheile an derſela ben, einen ſtarten Tribut entrichten . Die ja: cobitiſchen Syrer und Géorgianer, haben wes gen dieſes ſcheren Tributs ihre Untheile fahren gelaſſen. Jede Partei hat auch dnu che in derſelben wohnen , die darin verſchloſ fen find , und welchen die Lebensmittel durch çine Deffnung, die in der Kirchthår iſt, hins çin gereicht werden , und durcy zwei fleine Deffaungen in ebca Dieſer Thür ,

tann man mit

70

mit ihnen

fprerhen.

Der

Pateiner

find die

meiften ; denn in ihrem Klofter , welches feia pen andern Zugang , alb auß øer Kirche hata wohnen ungefahr zwanzig Mónche, die ans beren angeführten chriftlichen Parteien aber haben nur wenige. Das erdichtete heilige Grab, iſt mitten unter der fuppel oder dem rundgewölbten Sharm der Kirche, durch wel:

11

den fię,alcs licht bekommt , und über dafa felbige ift eine Kapelle erbauet. Die Lateiz per ſind im Befik deſſelben , und leren alſo allein Reffe Darin ; jedod dürfen aut Chria ften ihre beſondere Undacht darin perrichten ; ¢8 zúnden , auch die morgenländiſchen Chriſten , nemlich die Griechen , Armenier und Copten , in derſelben am Díterabend das ſogenannte heil. Feuer an , non welchem man ſich einbil , det ; daß eß vom Himmel komme, Ip eben dieſein heil. Grabe ertheilet auch der Patek Guardian 08 lateiniſchen Kloſters des Heil. Erldſero , den Ritterorden deß heil. Grabes , Die Griechen beſigen das Chor der Kirche a mofelbft man etwas fåcherliches, nåmlich der Mittelpunkt der Erde , zeiget : fie haben auch den Ort , wo das Krenz des Serra Jeſu geftanden haber fou , an welchem ein Ultar, çrrichtet iſt , darauf ſonſt Niemand , als Rien Relie leſen darf.

Der ſogenannte Calvarien : berga

By

77 berg, auf welcher et steht , und auf welchen eine Treppe von ein und zwanzig Stufen führet, iſt ein holer Felſen , der , wie es ſcheint, auf Pfeilern ruhet , und Ohrie Zweis fel durch Kunſt gemacht moorden iſt. In der Kirche find auch die Grabmaler der zween erſten chriſtlichen Rdnige don Jeruſalem , Gotts fried von Bouillon und Balduint . Die faceiner hasen einen großen Schaf oon Softa barkeiten in der Kirche , ben ſie aber nicht zeigen , und der durch Drts verdorben wird.

die Feuchtigkeit des Das lateiniſche Rio

i

fter, zum heil. Erlófer genannt, welches gris Ichen dem Damafchl - und Bethlehems - Shor

!

liegt , iſt ein großes , in drei Höfe abgetheil te8 Sebäude , von deffen Terraſſen man den größten Ibeit der Stadt åber feher fann. ' ES iſt mit Franzißlanermórchen oon unterſchiedes den Nagionen befeßt.

Der Guardian iſt al:

lezeit ein Italidner , ſein Bifariuß iſt allezeit ein Franz08 , und der Prokurator ( welcher die ganze Defonomie des Kloſters und des heil. Grabes beſorgt, und durch deffen Sán . ' de , wie Haſſelquiſt meinet , jährlich gervig eine Milion Livres geht ) iſt allezeit ein Spa . nier ; meil Spanien die meiſten Almofen hie . her liefert. Die Mönche fino don untera fchiedença Nazionen . Der Guardian ift fábft: licher Kommiffarius im ganzen Drient , und bers

78 derwaltet deſſelben Macht in geift - und welti lichen Dingen . Er wird Reverendiffimo A ober Sodwürdigſter genennet , und genießt ,

wenn er den Gottesdienſt verſieht , wie die infulitten Hebte ; alle Ehre eines Biſchofs . Xue drei Jahre wird er abgelöſt . Bei feia nem Einzuge in die Stadt , muß er dem bies figen odmaniſden Befehlshaber , welcher ein mufellim iſt, 6000 Piafter baar erlegen, auch duferdem noch anſehnliche Seſchenke geberi. Die europäiſchen Pilgrimme, von welcher Paré tei fie auch ſein mögen i werden iä dieſem Klofter wohl verpflegt , dafür fie bei ihrem übſchiede ein Geſchent geben . Es iſt für dica felben in dem Kloſter ein beſonderes Bebdus de. Es halten ſich aber auch zu Jeruſalem allezeit viele morgenländiſche Chriſten auf, die ſich mit der römiſchen Kirche vereinigee bas ben , alb Maroniten , Copten , Griecheni, und Urinénier , und dieſe werden in einem befons Ders für ſie gemietheten Hauſe umſonſt uñters balten. Die Apotheke des Kloſters wird doti ſt Saffelqui , in Unſehung der Simplicier und Préparaten , für die koſtbarſte in der ganz gen Welt gehalten , und der ganze Vorrath auf 100000 Piafter geſchäßt . In derſelben wird der berühmte Balfam von Jeruſalem , auß allen Arten pon Balfamen , und vielen

a fim

enter, CE

Mbe

Peria

habiAG

79 in Weingeift aufgelöſten Semirgen , verfertis get , welcher zwar zum innerlichen Gebraudi ju hißig , für Wundſchaden ein vortrefliches Heilungsmittel iſt. Die Kirche des Kloſters iſt Tchön , wohl geſchmúdt und mit Marmot gepflaſtert. Das arınéniſche Kloſter iſt grdro fer , all das lateiniſche ; denn es hat über 1000 Zimmer für Pilgrimme, die Zellen der Mónche ungerechnet. Die dem heil. Jatob gerdidmete Kirche in demſelben , iſt die ididna Rhe in

der Stadt :

denn

ſie iſt mit reichen

Tapeten, ſchönen Gemälden , und einer groſ: fen Unzahl filberner » zum Theil dergoldeter Lampen gezieret ; deb ſehr prächtigen toftba. ren Sdmucts der Geiſtlichkeit , nicht zu ge denten . Die Griechen haben auf zwanzig Kid . ſter , das beſte iſt dasjenige, welches an die Kirche des heil. Grabe8 noßt , and barin der Patriarch feinen Siß hat. Er benennet fide zwar von der heiligen Stadt Jeruſalem und ganz Paläſtina, wie auch von Syrien , Uran , bien , Peråa , u . ſ. m . bat aber in der That heutiges Tags keinen großen Kirchſprengel. Unter ihm ſtehen die Biſchofe zu Bethlehem und Nazareth.

Die Urmenier , Copten , jas

cobitiſchen Sqrer, und andern Chriſten, bas ben auch Sidſter und Kirchen . Der hieſige armeniſche Patriarch führt zivar diefen Eitel, iſt aber nur ein Erzbiſchof. Der Metropole lit

80 fit bar jacobitifchen Syrte zu Diarbekir, Fihri auch von Jeruſalem den Titel. Der hieſige Archidiafonus der Sorianer , verſieht die Stel: le eines Biſchoff , wie Stephan Schulz mela det. Auf der Stelle des ehemaligen júdia fchen Šempels auf dem Berge Motijab, ſteht jeßt die osmaniſche Hauptmoſchee , nach Ibn ol Wardi und deß nubiſchen Erdbeſchreiberg Bericht , al Uliza gerrännt , welche achtedigt iſt, und nachſt denen zu Mecca und Medina für die heiligſte gehalten wird , weil ſie der Stein Jacobs enthalten ſou , zu welchem dit Muhainmecaner wallfahrten . Wilde , wels cher in derſelben geweſen iſt , ſagt , daß fic

11:fe

inwendig mit ſchönen Uimaſer : (vermuthlidy Ulabaſter:) Steineu befaßt fey , aufwlchen man arabiſche Schrift mit goldnen Budila bra erblitz, und der Boden ren mit ſchönen ſeibenen Teppinen bide.ft. Uufer zwei grof ſen weißen Wachslid ,ter auf fibernen feuch be tern, brinnten etliche hundert lampen darin, und auf Wulten lågen große und ſchone ata, biſche Bücher. Der Vorhof fen mit geviers ten Marmorſteinen gepflaſtert. Neben dem Sempel [ en , eine fleine Kapelle , und in der felben ein hoher virredigter Stein , gleich eis nem Altar , und mit einer ſchonen Dede bes legt, es brennten auch Wamslichter

in dera fels

16

2

E

81 felben . Hier ſeg fühles Waſſer , welches dic Demanen Sebil nennten , und davon ſie cia nen Trunf tháten . Aus Abulfeda Tafel von Syrien , iſt zu erſehen , daß der berühmte Stein as Sachrat genannt werde , was er aber in der tohleriſchen Ausgabe S. 9. 10 von demſelben ſagt, bekommt durch Wildens A18 Dmar Erzählung einige Erläuterung. ibn al Chathab dieſe Stadt eroberte , und von dieſem Steine hdrte , erbaute er die mo : chee , 461 al Maleth aber baute den Kuba bat ad Szachrat ober die Kapelle, in welcher der Stein iſt , wie Abulfeda erzählt. Es find noch mehr Morcheen in der Stadt. Die Juden haben ſieben ſchlechte Synagogen. Sie find theil8 Saraiten , theil8 Rabbaniten. 3h re Unzahl

iſt groß , Ne zeigen ſich aber we .

. nig auf den Straſſen. Der ſogenannte Pala laſt.des Pilatus , iſt das Wohnhaus des ogs maniſchen Befehlshaber8 ju Jeruſalem und in Der Sügel dem dazu gehörigen Diftrift. Zion , iſt heutiges Tags auferhalb der Mauer, wie ich ihon angemerkt habe . Am ſúddftlia dhen Ende deſſelben, ſind die Begräbnißpláşe der Chriſten . In eine auf dem Hügel über dem ſogenannten Grabe David8 erbauten Ro . ſchee , welche ehedeffen eine driftliche Kirche geweſen iſt , darf kein Chriſt gehen. Es ftea ben einige ſchlechte Hauſerchen auf dieſem Gů: gel , Burd . Erbbeſchr. 24. B.

gel , bei welchen Uderland iſt, darauf Weio zen , Gerfte und Hafer gebauet wird , wie nauwolf , Nau und Korte bezengen , und Jer. 26 , 18. geweiſſaget wora

Inicha 3 , 12. ben.

Dieſe Stadt hieß zu Abrahams Zeit Sas lem , nachmals Jebus , und endlich ward fie Geruſalem genannt. Titu gerſtórte dieſelo bige im Fiebenzigſten Jahr Chriſti, was aber davon übrig geblieben , auch wieder hergeſtellt worben war , ließ Raiſer Aelius Hadrianus

die im 136ſten Jahre vollfommen fchleifen , und auf dem Plaße , wo die Stadt geftanden hatte, eine ganz neue Stadt erbauen , aus Deren Mauern aber der Berg Zion andgea ſchloffen war, und als land bepflúget und be : fået wurde , wie Euſebius und Cyrillus von gernſalem als Augenzeugen , berichten. Die neue Stadt wurde mit lauter römiſchen Bere gern und Soldaten berent , Aelia Capitoli. na genennet , und den Juden bei Sollebſtras ft verboten , in dieſe Stadt zo fommen , ja auch nur der ſelben fich bis an einen Ort, von bannen fie geſehen werden konnte , za nås hern . Solchergeſtalt wurde der alte Name Geruſalem auf eine lange Zeit ro anbefannt, daß , als ein Mártirer , welcher zu Caſarea in Paläſtina berhåret wurde , Jeruſalem alb feinen

Geburtsort angab ,

niemand wußte wels

(

bel

am

(1

melche Stadt er meint. Der Name Aelia , mar nicht nur noch zu Chryfoftomus Zeit , fondern noch lange bernach , in allen offenta lidhen Urkunden und Regiſtern gewöhnlich , iſt auch den Arabern betannt geworben , wie Die Chriſten bez ich oben angeführt habe. legten aber doch die neue Stadt , mit dem Namen gerufalem , infonderheit nach Conſtana ting deß Großen Zeit . Kaiſer Julianus ers laubte den Juben , aus Saß gegen die Chris ften , die Wiedererbauung des Tempels, welo dhe ,aber durch etwas ungewöhnliches gebina dert wurde. Die nachfolgenden Kaiſer era neuerten Sadrians vorhin angeführtes Vera bot . Im Jahr 615 nahm der perfifiche Ro.

1

1 $

nig Rhodraes Pardiz , Jeruſalem ein , 629 fam fie wieder unter Kaiſer Heraclius Bote máßigkeit, und 637 ward fie von den Ara . bern unter dem Khalif Dmar eingenommed . Dieſe wurden von den fuld chutiſden Dima . nen, und dieſe hinwieder 1098 von den Nea Allein, in eben gyptern daraus bertrieben . demſelben Jahr eroberten die Enropåer , auf ihrem erſten Kreuzzüge , die Stadt , in wela ther fie eine ungemein große Beute machten , und ein ſchredliches Blutbab unter den Mua hammed anern und Juben anrichteten . bila feda beſchreibt die große Beſtürzung und Bra trübniß , in welche die Wuhammedaner dara úber

>

84 áber " gerathen .

Die Stadt ward hierauf der Wohnſit chriſtlicher Könige , e8 nahm auch ſchon 1099 in dem hieſigen hoſpital zu S. Johann , der Johanniterorden ſeinen erſten Anfang , und 1118 entſtund hier die Geſello fchaft der Tempelherren. 1187 bemachtigte fich Salahaddin , Sultan von Aegypten und Syrien , der Stadt , und das hieſige chriſtlis che Königreich nahm ein Ende. 1228 war) fie an Kaiſer Friderich I abgetreten , 1239 aber vom Sultan 38mael erobert. Bon dies

117

fer Zeit

NA

an ,

gerieth

ſie nach einander den

Sultanen oon Damaſcht , von Bagdad , und von Aegypten , in die bånde, biß fie endlid 1517 von dein osmaniſchen Sultan Selim I erobert wurde . Seine Nachfolger nennen fich , wie Serbelot und Arvieur anmerfen , nicht Herren , ſondern Dami , 6. i. Beſchůßer der heil . Stadt Jeruſalem : allein , in dem faltaniſchen Titel fteht eigentlich ſo : Der heis ligen Stadt Jeruſalem Diener und Serr. Der Delberg , der ſeinen Namen von der Olivenbäumen hat , mit welchen er bemacha ſen war , und zum Theil noch berachſen iſt , liegt eine Viertelfiunde von der Stadt gegen Diten , iſt der höchſte unter den Bergen , noel dhe Jeruſalem umgeben , und noch einmal ſo hod, als der Berg,Zion , auf welchem die Stadt

WSM



1 !

85 Stadt ſteht. Man fann von demſelben nicht nur die ganze Stadt überſehen , ſondern auch gegen Norden die Berge Garigzim und Ebal, und Galilea ,

gegen Weſten die Gegend ain

mittel åndiſchen Meer , und gegen Dften den Jorban und dal toßte Meer , und die jens feito deß Fluſſes und Sees liegenden Berge and Gegenden erbliden , wie Billamont, Nauc wolf, Schreigger , Neißſchig , von der Srós ben , Maunbrel , Nan , Pocod , sorte und Haffelquiſt bezeugen , und ladoire verſichert, daß man gegen Sliden Bethlehem und Her bron fehen fånne. Er erftredt fich von Gás ben gen Norben , und bat, nad Pocod , vier Spißen , alle andre Neiſebeſchreiber aber les gen ihm nur drei Spißen bei. Die nördlis che iſt die hódſte , und auf derſelben hat ehedeffen ein Thurm oder Sebäude geſtans den , welcheb von Galilda benennet worden, vermathlich , weif vor Alters die Galilder , welche nach Jeruſalem auf die hohen Fefte gekommen , bieſelbst ihre Herberge gehabt, uns ihre Sezelte aufgeſchlagen haben. Dieſe wahr , ſcheinliche Meinung wird von Schradart, Bea nard , Cotrort, Rauwolf, Troilo , Mau und Pocock angefährt. Daß er nicht nur mit Olivenbäumen , ſondern auch mit Citronena Limonen - Pomeranzen - Beigen - Datteln - und Terebintenbäumen ,

und

mit den Charaubi , wela

16 welche das rogenannte Johannisbrod tragen, berachfen , das sein Boden auch für Getrei de fruchtbar, und daß er dieſer Urſachen mea außer

14

den S. 60. angeführten Reiſebeſchreibern, auch auß Breunings , Ignazius von Rheinfelden , Morite und ladoire Reiſebeſchreibungen . Auf ber Spiße , von welcher det Herr Jeſus gen Himmel gefahren fenn fou , fteht eine treine

2

gen fehr angenehm

rep ,

erſicht man

dun gothiſcher Baudrt , welche jest zu einem osmaniſchen Kloſter gehört, die Chris ften aber haben allezeit einen freien utritt Aue Neiſebeforeiber, forte ala zu derſelben .

Kapelle

lein aufgenommen , glauben die gemeine Sau ge , daß die Simmelfahrt des Serrn gefu, an bicfem Drt geſchehen fey ; da doch aus luf. 24 , 50. gewiß iſt , daß ſie bei Bethania ge Theben . Von dem Ort Bethphage , welcher am Delberge auf der Diffelte deffelben , gria Ichen ſeinem Gipfel und Bechania gelegen hat, find entweder gar keine , oder doch keine gea wiffe Merkmale mehr vorhanden. Bethania , ein ehemaliger Flecken , auf der Dítſeite des Delberges und am Fuß defe felben , fünfzehn Stabia , ober drei Viertela ftunden Weg8. oon Jeruſalem , fann oben dom Delberge geſehen werden , iſt aber jeßt ein

rebr geringer

Ort von einigen ipenigen Håtta

fern, die von Urajera bem ognzt wirden . Siwice

10

87

Zroiſchen dem Delberge und dem Berge , barauf Jeruſalem ſteht , iſt ein tiefes aber

-

Females Thal , por Altér8 das Thal Joſas phat genannt, durch welches der Bach Kidron fließt, der fein Waſſer bat, als wenn es ente weder fart oder lange regnet ; : Ba fich denn daß von den umliegenden Bergen ablaufen de Waſſer in dieſem Bad Berſammlet. Zur

5 1 1

Zeit des jüdiſchen Tempels , wurde das Blut der Opferthiere und aareine Waſſer aus dem Sempel , durch einen anal in denſelben gea leitet , ja überhaupt wurden die Unreinigkeis ten des Tempull , and vermuthlich auch der

1

Stadt , in denſelben geworfen , und ſolchergea Ralt don dem Waſſer fortgeführt. Sein Beta te iſt enge , aber tief. Bei dem Stephanbo thore , geht eine ſteinerne Brúde von einem

2

Er läuft in das todte Meer, t Bogen darübzr , und zwar, wo ich nid )t irre , duich das Thal , don welchem Felix Fabri ſagt , daß es fich von Jeruſalem bis an das Kloſter der heil. Saba , und von dannen nad dem tobter Meer erſtrecke, wild fer , und auf beiden Seis ten hobe Felſen habe , die zum Theil voller Hdlen find . Nicht weit von Jeruſalem gea gen Norden, ſind die ſogenannten Gråber der Könige ,

deren

Urheber und ehemaliger Gea

brauch unbekannt iſt.

Sie

beſtehen aus groſa ſen

88 ſen

und kleinen regelmäßigen

Zimmern

und

Zellen für Sårge, die insgeſamt in einen ſehr weißen Felſen aufs zierlichſte aufgehauen ſind , and in welchen man noch zerbrochene ſteinera ne Sárge antrifft. Sie ſind nicht nur die fchönſten und merkwürdigſten Graber um je ruſalem , ſondern auch jeßt das ſehenswür . digſte Kunftfud in Patartina. Wenn man von Jeruſalem nach Jericho

reiſet, geht man zum Stephansthor hinaus , åber den Bach Kidron bei Bethania vorúber, und fimmt in fünf Stunden nach Der Wüſte von Jericho oder nach Quas rantania , welche von Rudolf und felis fa . bri mit dem Namen der Wüſte Monftatt be legt wird , der , wie ich vermuthe , eben ro viel bedeuten ſou , als die Wüſte Jericho, und von einer irrigen Erflärung des Namens Jez richo , herrühret. Sie wird ganz wahrſchein lich får dic Wüſte gehalten , in welcher der Heiland der Welt verſucht worden iſt. Mauna drel, Nau , Arvicop und Thompſen , malen diere bergigte , ſteinichte, rauhe und unfrucht: bare Gegend , als die traurigſte und fürch terlichſte Wildniß ab . Der ſehr befchwerliche und unangenehme Weg durch dieſelbige, daus ert zwei bis drei Stunden lang , und iſt wea gen der råuberiſchen Araber, die ſich an demə rela

4

89 felben aufhalten , gefährlich.

Et

Dit

Er iſt zum Theil

durch einen Berg gehauen , der an den ſpizio gen und hoher Berg Quarantania Roßt , welchem die Chriſten dieſen Namen gegeben haben , weil ſie ge : glaubt ,

der Herr Jeſus habe auf demſelben

in einer natürlichen Grotte vierzig Tage gea faſtet. Es iſt wahrſcheinlich, daß er der Berg fery, auf deſſen Gipfel der Verſucher mit dem Heren Jeſu gegangen , um ihm von 6

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dem ſela

Es ben die umliegenden Reiche zu zeigen . Troilo , Meißſchig und iſt ein nadter Felſen . Thompſon , beſchreiben ihn alb aufnehmend hoch ; von der Sróben und Pocod ſagen, er fer der höchfte in ganz Jubda ; Arviçur , Nau und Sham melden , man habe von dema ſelben eine ſehr weite Ausfificht, in die jen , feits des Jordans gelegenen Lande, und Mas Uuein , der Yufa riti ſagt , fie ren ſchon . gang iſt ſo ſteil, gefährlich und fürchterliche , daß wenig Reiſende es magen , ihn zu beſteia gen . - felir fabri , von der Gróben , Ar vieup,

P. della Valle , Nau , Thevendt , hal

ſelquiſt and Mariti, haben ihn beſtiegen : toch haben fis nur die brei erften auf ben hdth = ften Gipfel gemagt, und dem leßten hat man derſichern wollen , or feny jest unzugånglich , er ſelbſt aber hoffte, ihn von einer andern Siis 8.5

te béſteigen zu fönnen . Deß erften Zeugnie , daß man von demſelben den Libanon erblia den tónne ,

miu ich nicht beſtreiten ;

aber vorgiebt ,

daß er

auch den Berg in Armenien,

auf weichen Noah Schiff fich niedergelaſſen , von der Spiße des Berges Quarantania gès Egmond dan fehen zu haben , iſt einfáltig. der Npenburg ſagt , das Franziskaner Róna denfloſter zu Jeruſalem bezahle an die Uraz ber jábrlich zehn Piaſter , damit ſie diejeni gen , welche den Berg Quarantania beſteigen , Um dit Mitte des Bera nicht beunrubigten. ges, und auf ſeiner Spißer iſt eine verfalles ne Kapelle erbaut , e $ find auch oben auf dem Berge viele Grotten , darin vor Alters Einſiedler gewohnet haben : heutiges Tags aber halten ſich oft Uraber darin auf , um von neugierigen Pilgriminen, welche den Berg beſteigen , Geld zu erpreifen , oder ſte gang. Am Fuß dieſes Berges, iſt der zu berauben . ſogenannte Elifábrunn , welcher portrefliches. Waſſer hat , und mit unterſchiedenen guten Er fließt hinab in dem Bäumen umgeben iſt . Jordan , in welchen ſich noch eine andre in dieſer Gegend entſtehimbe Quelle ergießt, mela che ehebeſſen, wie es ideint, durch eine Waf ferleitung , davon noch Uiberbleibfel vorban ben find, nach Jericho geleitet worden . Der aus 8

!

2

AdB dem Elifábrunnen abfließente Pach, treibe einige Moblen , und wållert hernad; dus land um Jericho. Jericho ,

eine

ehemalige

Stabt ,

fech8

Stunden Weg von Jeruſalem , und zwei Sie Stunden vom Jordan , in al Gaur. rourde vor Alter8 die Palmenſtadt genannt , weil bei derſelben viele fruchttragende Palma baume oder Dattelnbäume wuchſen , dergleia ehen hier auch noch ſind , und ihre Gegend war fruchtbar und angenehm.

Dieſe Stadt

iſt ſo perroúſtet, daß man heutiges Tagß an ihrem Ort nur wenige und elende hitten, die von Arabern bewohnet werden , und einen pieredichten Thurin findet. Der Baum Bas cum , deſſen Frucht das ſogenannte Zadjárból giebt, wådjft in dieſer Gegend hánnig , hin gegen die ſogenannten Roſen con Jericho , find hier nicht zu finden . Abulfeda ſagt , es gebe nahe bei Jericho Schwefelgruben , die ſonſt nirgends in Paläſtina vorhanden mode ren , man bare audy Daſelbſt Waid . cutia grb Sags findet man hier von beiden nichts . Gegen

Norden und Nordweſten

von

Jeruſalem liegen folgende Oerter. Unweit Jeruſalem gegen Nordweſt :r , iſt daß Chal Cruim , welche , aujer ſchönen Fela bern ,

dern, auch luſtige Gärten bat , die mit Olie ven s Feigen - Apriloren - und Mandelbäumen beſetzt find. Es iſt die angenehmftz Gegend 1

4

uin Jeruſalem , und die Friden gehen am Sab : bath häufig dahin , um ſich zu vergnügen . Samuele, wird nachy Poco0f8 Biridt von ben Arabern das Dorf genannt, welches man für die ehemalige Stadt Nama hålt. Es liegt zwei Stunden gegen Norden von Jeruſalem auf einem Berge , den Nau für den höchſten in den Gegenden bon Jeruſalem halt. Sa: nut berichtet , daß man von demſelben eine weite Ausſicht nach Urabien bis an den Berg Seir , in die ganze Gegend um das todte Meer und bis an den Berg Abarim habe , audy gegen Abend das ganze Ufer des Mees res biß gen Berſabe und die Wäfte Sur les ben tønne. Das von Arabern bewohnte Dorf ift Hein , aber mit vielen Brúmmern umge . ben.

In einer hieſigen Moſchee,

melche eine

chriſtliche Stirche geweſen , iſt ein Grab , wel ches für des Propheten Samaels Grab aus . gegeben wird. Die Stadt Rama fømmt Matth. 2 , 18. im 4. I. aber häufig vor , wird auch in der zwiefachen Zahl Namathajim genannt , permuthlich , weil fie aus einer obern und untern Stadt beſtanden , im gleichen Rama , thajim zophim .

Hier iſt Samuel geboren und

ge:

ON

93 Joſephus nennet fic Ramatha und Namathem ; in der daldaiſchen Sprache, die man zur Zeit des Herrn Jeſu in Judáa res

geſtorben.

dete , hieß ſie Armatha , und daraus iſt otro muthlich der griechiſche Name Primatháa ento ſtanden , welcher im N. & . a18 der Dame des Geburtsorts des Rathbherrn Joſeph vors Ganz oben auf dem Berge iſt ein offenes Waſſerbeden in dem Felſen , und an einem andern Drt eine Quelle in einer in

fommt.

den Felſen gehauenen Grotte, die ſehr flares Waſſer im Uiberfluß giebt.

1 1

3

Dieſem Ort gegen Norden und Often, iſt ein großes Thal oder Felb , in weldies man von dem Berge eine angenehme Ansſicht hat. Pocod hålt dafür , daß es von Oſten gen Weften mohl zehn engliſche ( über zwei geor graphiſche ) Meilen lang , und halb ſo breit ſen. Die Reiſebeſchreiber melden , daß man es für das Thal Ajalon , beffen in der Bi bel Erwähnung geſchieht ,

ausgebe , welches

auch ganz wahrſcheinlich iſt , und zu Benjas min Tudela Zeit , mard eß von ſeinen chriſto lichen Einwohnern Val de Luna genannt. Ja demſelben liegt das Dorf Sib oder Drohib auf einem Berge , und iſt von Arabern bea wohnet. Man bált e8 -fór die in der Bibel vorfommende Stadt Gibson , 8 iſt mir aber

wegen der Page wahrſcheinlicher, daß eß ents weder Seba osar Cibea ſery. Bir ober El Bir , Erbire , beim Stochove irrig Rebire , und von Breitenbach auch una richtig Barra , woſelbft viele Trümmer einer Der Ort heißt in ehemaligen Stadt find. der Bibel Beer , das ift , eine Quelle : es iſt auch hieſelbft, nach Cotmrls , Xaundrels und Thompſen8 Bericht, am Fuß des Kugeld eis ne ſehr ergiebige Quelle vom beſten Waſſer, und neben derſelben , ſind zwei große Zeiche Die auf mit Quaderſieinen ausgemauert.

*

der Spiße des Kugels ſtehende Kirche , iſt Conft iſt hier noch größtentheils eingefallen. eine große ſteinerne Herberge, ( Kiermanſerai ) mit Mauern umgeben . Sultan Salahaddin, hat dieſen Ort von den Franten erobert , und hierauf jerſiórt. Er liegt, nach Stochode, Aus brei Stunden Wegs von Jeruſalem . von Breitenbach Reiſebeſchreibung iſt zu era Teben , das dieſer Drt 1483 ein großer Markt Zu Brocarbt& Zeit, oder fileden geweſen ſey, 1283 , ivaren, die Tempelhcrren im Biſig dica fes Drts , den er Bira nennet . Einige meinen , daß differ Ort einerlei

mit Michmaſch oder Mackmas reny , beffen in der Bibel Ermábnung geſchieht, welches aber nicht wahrſcheinlicy iſt i denn dieſer Drt hat nabe

h

&

95 nahe bei Rama, und etwa drei Stunden von Jeruſalem , gelegen .

Gegen Weſten von Jeruſalem . Wadi Ali , d . i. das Thal Ali , vier geos graphiſche Meilen gegen Weſten von Jerus Jalem , endiget an dieſer Seite des Diſtritt dieſer Stadt. Patrun , ein Dorf auf einem ziemlich ſteis len Berge, ſou dor Alter $ ein Stádtchen ges meſen fenn. Sein arabiſcher Dame hat die Fabel veranlaßt , das einer von den móra dern , die mit Geſu gefreuziget worben, dieſem Ort gebürtig geweſen ren .

aus

Refca, ein Dorf auf einem Berge , davon cin Thal den Namen hat. Gegen Süden , Südweſten und Süd oſten von Jeruſalem . Bon Jeruſalem nach Bethlehem

fahren

gwei Wege : derjenige , deſſen man ſich, jeħt bedienet , iſt der fürzeſte ; der alte drehet fich mehr nach Weſten zu . Beide vereinigen Micht weit von deins fich bei einem Brunnen . ſelben , und ungefähr auf der Hälfte des Wegs , iſt das ſogenannte Eliasklofter , welche griechiſche Manche bewohnen.

Es liegt am Fuß einer Unhóbe ,

96 von welcher may eine Ausſicht nach lem und Bethlehem hat.

Jerufa

Das ſogenannte Grab der Rabel , iſt ein von vier Pfeilern und eben ſo viel Bógen unterſtůstes Gemóibe. Um daffelbige ber ſind unterſchiedene Gråber ; denn die Dimanen laſſen ſich gern hieſelbſt begraben. Bethlehem ein zwei Stunden

Wegs

oder eine ſtarke fogenannte deutſche Meile von Jeruſalem entlegenes , ziemlich großes und ziemlich volfreiches Dorf, auf einem felſigter Berge, welcher mit Thålern und Hügeln ums geben iſt , die zum Theil Getreide , Wein Del » Feigen - und andere vorzúgliche Bäume tragen , zum Theil aach unangebauet ſind , áberhaupt aber den Augen eine angenehme Ubmechſelung geben . Eines von den Thålern . erſtreckt ſich abwärts nach Jericho und dem Jordan . Von der höchſten Gegend des Bers . ges , darauf Bethlehem erbauet iſt, kann man die Gegend von Jericho ,

daß todte meer

und die arabiſchen Gebirge ſehen. Dieſer Drt , ein ehemaliges Städtchen , iſt als der Geburtsort des Heilandes der Welt berühmt, zu deſſen Zeit er nur ein Kleden genennet mard . Troilo ſchreibt, das jeßige Dorf habe ungefähr 100 ſteinerne Såuferchen , Gróben meinet , ef modren kur halb ſoviel ,, bingegen ladoire, der 1719 zu Bethlehem mar, fchreibt,

97 es waren daſelbſt nicht über 300 Häuſer. Die Einwohner deſſelben, ſind griechiſche und ara

meniſche Chriſten

und Muhammedaner , und

mogen , wie Korte meinet, ein Paar hundert Die Chriſten verfertis Familien ausmachen . yen Roſenkrånge , Kruzifire, Abbildungen der Kirche zum heil. Grabe zu Jeruſalem , des heil. Grabes , der Kirche zu Bethlehem , und der

1

1

beil. Srotte, die hier gemeihet werben : und ob ſie gleich dieſe Sachen nur aus Holz mit dem Meſſer ſchneiden , fo gerathen fie doch so gut, al8 ob ſie von geſchidten Drechslern Dieſe ſogenannten Seilig . waren . thümer , werden in Menge nach den römiſda fatholiſchen Påndern in Europa, inſonderheit nach Portugal and Spanien, geſchidt, und felbſt die Obmanen bandeln mit denſelben . Nau berichtet , man habe ihm zu Bethlehem

gemacht

l

1 q

erzählt , daß davon jährlich für mehr als 3 bis 4006 Shaler derfauft wurden , und Baja felquiſt erzählt , der Protarator deß lateinia (den Kloſters zu Jeruſalem habe ihm geſagt, im Kloſtermagazin wåren gewiß får 15000 Piafter ſolcher Heiligthümer vorräthig . Die Bethlehemiten werden von Mau, Pococ uab Haſſelquiſt als ſehr unruhige , ftreitſächtige , und bösartige Leute beſchrieben , und zwar die ſogenannten Chriſten , eben ſowohl als die Muhammebaner. Haſſelquiſt ſchreibt, dies Búſd . Erbbeſor, 24. B.

ſer

08 ſer Ort Ten ein Bermächtniß an Mecca , und ſtebe alſo nicht unter dem Sandſchat von Jea ruſalem , ſondern unter dem Befehlshaber von Jarfa , melder Ort ebenfalls nad Mecca gehöre . Er iſt der einzige , der dieſes mel : det , daher ich mehrere Sewisheit davon zu haben winſchie. Außerhalb des Dorff , am óftlichen Ende deſſelben , iſt die Kirche, welche über der Grota te, in welcher der Seiland der Welt " geboa ren fern fou , erbauet ift. Das Schiff wer Kirche hat fünfzig , ober , nach Schulzen8 Bes richt, nur acht und vierzig , hohe und ſchone marmorne Sáulen , deren jede aus einem Stúd iſt. Das Chor iſt durch eine Mauer das von geſchieden , und unter demſelben iſt die Grotte , in welcher der Seiland geboren ſeyn fou . Dieſe Kirche iſt , wie Nau anmerket , vom Kaiſer Juſtinian erbaut,, die moſaiſche

Urheit aber , mit welcher fie inwendig geziert iſt , hat der Künſtler Ephrem 1278 , laut eis ner Inſchrift , pollendet . Sie hat ehedeffen den Griechen gehört , denen auch , wie Nau berichtet, die Erlaubniß zu ihrer Verbeſſea rung und ſolche Verbeſſerung ſelbſt, um8 Jahr 1600 und einige 70 , an 100,000 Thaler gee koſtet hat , welche ein einziger reicher Dießa ger zu Conſtantinopel geſchenkt: nichis deſioa wla

!

1 99 weniger haben die Rómiſchfatholiſchen Mittel und Wege gefunden , quin Beliß derfelben ,

!

a

Inſonderheit deß Chord und der Sroite unter demſelben , zu gelangen , wie man aus Poa codó , Kortens , Sajſelquiſts und Egmond van der Nyenburg Reiſebeſchreibungen erfieht. Bei der Kirche ſteht ein großes und nach Tola

E $

!

lot Zeugniß wohlgebautes Kloſter , welches mit einer ſtarken Sauer umgeben , und in drei Kloſter abgetheilt iſt, welche mit romilde fatholiſchen Mönchen Franziskanerordens , mit griechiſchen und armeniſchen Miónchen befest find . Von dem Dach Dee Klosters hat man eine ſchöne Ausſicht über Berg und Thaler , nach demn Jordan und todten Meer, kann man auch das leste hier befern alß pom Delberg , ſehen, weil man hier demſelben zwei Stunden náber iſt. US Edwiegger 1581 am stent Mai nach Bethlehem tam , war daſelbſt dit Erndte ſchon, porbei.

Wenn man von Jeruſalem auf, von dem Wege , der nach Bethlehem führt , zur recha ten Hand abweidt, kommt man zu dem Klo . fer des beil. Kreuzes , in der Landesſprache Muſalabe genannt , meldes ein nuit boben Mauern verſehenes , feſtes und großes Geo bäude ifty , und, wie die meiſten Xeiſebefchreie ber ſagen , den Griechen , hingegen nach Cota myf&, Neigſchip und Nau Verſicherung, den Geota

Georgianern gehört.

Auch Sandys und Bes

nard ſagen, daß dieſes Kloſter det heil . Streua geb georgianiſche Mönche habe ; der legte aber reßt hinzu, fie bielten die Merle in grie . chiſcher Sprache , (wie ſie denn auch der gries dhiſchen Stirche zugethan find ,) und der erfte meldet ,

ef fen dieſes Kloſter der Sin eine8

Die Gegend deffela georgiariſchen Biſchofd. ben iſt mit Dlivenbäumen bewachſen , audy fruchtbar

an

Setreide

und

Hülſenfrüchten .

Ferner kommt man zu dem tiefen and weiten Terpentinthal, und dem daſelbſt befindlichen Dorf Coloni , albdenn zu dem Dorf Zuba , welches irrig für Modin der Maccabeer gea balten wird , hierauf zu Dem Kloſter des beil . Johanniß , welches zwei fleine Stunden Weg8 don Bethlehem , auf einem niedrigen Hügel unter Bergen liegt, und mit Franziðfanermånchen beſegt iſt . Es iſt ums Jahr 1673 von neuem erbauet, ond hat eine ſchöne Kirche. Nau, welcher 1675 biefelbft war , hörte , daß die Baufoften dera felben ſchon damals 20000 Thaler betragen Auf dem Plaß, wo fic ſteht, ſou Joa båtten . hannes der Taufer geboren fenn. Das daa bei gelegene Dorf , deſſen arabiſchen Namen P. Della Valle, und von Egmond van der Nyenburg Uin ciareb, Mau aber Ain Karen ſchreibt, hat ſeinen Namen von der Dabei bes finda

$ IOI findlichen ſehr waſſerreichen Quelle , die ſich in das Ibal ergießt, und die Bafigen Garten waſſert: und es iſt wahrſcheinlich , daß e $ der Ort Ajin oder denon der Bibel ſeny , in : beffen Nachbarſchaft die Stadtchen Salim und Juba geweſen .

Ladoire

nennet

das Dorf

*

ſchlechthin Uin, und ſagt, es fer noch der als te Name des Drts . Die fogenannte Wiſte Johannis , barin das Kloſter liegt , iſt eine der angenehmſten Segenden von Judéa. Ale Felder , welche dieſelbige umgeben , ſind noch

0

heutiges Tags wohl angebaut , und tragen gutes Getreide , wie Mau bezeugt. Es giebt

23

* 11

daſelbſt die Weinberge . Schulz ſagt, das der Wein , welcher in der Gegend des Klo» fier8 Sanft Johannis wachſt, fóſtlich , und der befte in ganz Paläſtina fety. Die Grotte , darin Johannes der Tåufer einſiedleriſch gea wohnt haben ſou , iſt von dem Drt , wo er geboren ſeyn rol, ungefähr brei Viertelſtuna den Wegs entfernt , wie ladoire berichtet , und um die Mitte eines ſteilen Felſen . Wenn fie gleich Johannes nicht bewohnt hat, ſo ver diente fie doch , eine Einſiedlerei zu feyn. Man bat auß derſelben eine ſchne Ausſicht : denn untermårts fieht man in das tiefe Shal hinab , und gegenüber find Berge , auf deren tinem , welchen man zor linken Sand fieht , ein S 3

T

ein Dorf Namens Seba , und um die spritte eben dieſes Berges ein anders iſt, welches viel Waſſer bat . In der Gegend der Grot: te , ſtehen unterſchiedene von den in dieſem fand ſehr gemelnen Bäumen , welde von den Pand . Seinwohnern Charnubi genennet werden , und das ſogenannte Jobannisbrod tragen . Man reiſet von hier eine Stunde Megs gegen Süden riber fruchtbare und hohe Bera ge , and toinmt an den Bach , welcher in der Bibel Coret heißt. Er entſteht und fließt in dem von ihm benannten { hal , welches auch für 298 Thul Eftol gehalten wird , auf wel chem si . grolie Weintraube geweſen , die von den von more ausgeſchichten Sandfd; aftern ins So viel iſt gemiſ , fager , gebracht worden . daß die Berge , welche man zur finfen hat , wenn man von Jeruſalem aus in dieſes Shal fómmt, gut angebaut ſind, Getreide, Dliven bauine und auch Weinſtođe tragen . Arvieur und Nan melden , man habe ihnen erzählt, das hier aur Zeit der Weinleſe Grauben von zehn bis zwölf Parind zu finden waren , und Neisschis perfichert, in dieſem Shal am 26ten Augali Trauken geſehen und gegeſen zu ha ben, die eine lalbe Eué, und die Beeren zwei In Gliedzer ' eines Fingers lang , geweſen .

den dieſem

That Hat Ignazius von Theilts fels

?

A -

103 Felden im Dktobermona; die oben erwähnten goldgelben Trauben geſehen , welche eine Ela le lang , und ſehr angenehm von Gerdinad waren . Auf der Subſeite des Bach : Soret, und nahe bei einem Dorf , iſt eine Quelle , wela che für diejenige ausgegeben wird , in melcher Philippus den Kammerer der Königin Cana dace getauft haben . fol. Bei derſelben war ehebeffen ein Kloſter mit einer Kirche. Sie iſt mit gehauenen Steinen eingefakt, und ihr Waſſer läuft zuerſt in ein Beden , aus dies 1 ſem durch einen Ranal in ein anderes Bebálta nis , und vermiſcht ſich endlich mit dem Bach Soref. € 8 iſt zwar nahe bei der Quelle

trine Landſtraſſe , wohl aber auf der andern Seite des Thals , darin ſie iſt. Das Dorf Beit Dichiala, eine kleine hala be deutſche Meile von Bethlehem , bat nur griechiſche Einwohner , und wird von allen Neiſebeſchreibern angeführt. Das umliegena de land iſt fruchtbar , und wird von den Griechen angebaut .

Der ſogenannte verſiegelte Brunn Salo . mons, ( ivelchen Namen man aus Hobel. Sal. 3 , 12.-genommen hat , ) ungefähr eine halbe ' Stunde Wege von Bethlehem , iſt eine in eis air bohen Gegend befindliche mafferreiche Duelo

le,

104 Ie, zu welcher man mit einem brennenden Licht mühſam durch eine Deffnung hinabſteigt , die ju zwei gewölbten Kellern führt , in welchen das beſte Waſſer auß einigen Deffnungen in rolcher Menge beroorbricht, daß es nicht nur drei große und tiefe in dem Felſen ausge hauene dieredichte Teiche, deren einer über dem andern liegt, anfällt , ſondern auch aus dem unterſten , ehedeffen vermittelſt einer Waſo ſerleitung von irdenen Köhren , Jeruſalem , und durch eine andere Waſſerleitung , auch Bethlehem , mit Waſſer perſahe ; deb ábrigen, aber als áber fluffig weglaufenden Waſſers , nicht zu gedenken . Die Waſſerleitung , welo che ehedem einen Theil ſeine Waffer nach Jeruſalem fibrte, wurde 1484 , als Felip Faa bri dafelbft roar, verbeſſert , und es arbeitta ten acht hundert Mann daran. Dieſen Bruns nen ,

die Teiche und

Waſſerleitung fou Rós

nig Salomo angelegt , ( Pred. Sal. 2 , 5.0 . ) auch hieſelbſt einen Ruſtgarten gehabt haben , welcher vielleicht den Teichen gegen Nordwea Men und Norden am Abhang eines Hügel8 , und in einem gon hohen Hiigeln eingeſchlor fenen flein : n Thal geiveſen iſt. Von jenein Högel hat man eine icône Ausſicht nach den Teichen , nach Bethlehem , und in die ganze um herliegende landſchaft. Nahe bei dem vera fica

1

105 fiegelten Brannen ,

iſt ein fleines Schlog mit

einer Beratung , deſſen Tollot gedenkt. Das genannte kleine Thal , beffen Pococ gedenft, iſt dermuthlich einerlei mit demjenigen , don welchem Nau ſchreibt, das eß aus einem ſehr guten Boden beſtehe, und durch das Waſſer einer Quelle geroaffert werde , welche niedria ger , als der unterſke von den vorhin beſchriea benen drei Teichen fer . Nach Cotron 8 Bes. ſchreibung , iſt es etwa zwei Stadia lang , und fünf hundert ( gemeine Schritte breit , hat ſchwarzes fruchtbares Erdreich, iſt mit allerlei vorzüglichen Fruchtbåumen bewachſen, und überhaupt ſehr angenehm . Troilo rühmt auch die baligen Erd- und Baumfröchte. Uiber Berg und Thåler kommt man von den Seichen innerhalb gwei Stunden zu dem auf welchem por Alter8 Teloa gea ftanden hat, und moſelbſt man auch noch vies le Erůmmer Rieht. . Man erblidt von hier baš todte meer in Südoſten , Bethlehem in

Berge ,

Nordweſten , und den Berg , welchen die M & R che Bethulia nennen , in Weſtnordmeſten. Af der Nordſeite des Berg8, find fruchtbare Thá . ler und ſchone Hågel, auf der Süd- und Dt . Die ſogenannte Mús feite aber große Felder. Oſtſeite geweſen der fte von Tetoa fou auf Sipfel des Bergs , unter dem 48 Etro reyn. 05 ger

105 gigen ſeine nordweſtliche Ede , iſt eine Grot

rit

te mit einer Quelle, der es niemals an Waſ ſer fehlt. Ungefähr anderthalb franzöſiſche Meilen oon dieſem Berge , und etwas mehr als eine Meile von Bethlehem , iſt ein anderer boher, fteiler, und abgeſonderter Berg , welchen man in der fandesſprache Ferbang oder Ferðaus, d.i. das Parabies, nennet : die Franken aber nennen ihn Bethulia, auch den Berg der Fran Auf demſeiben findet man die rúm : fen. mer eines ehemaligen Kaſteus , welches die Johanniterritter vierzig Jahre lang vertheidia get haben ſollen. Etwa zwei franzöſiſche Meilen gegen Often don Bethlehem , iſt ein hoher Berg , und auf demſelben ſind die Trümmer einer alten Burg, welche , wie Pocock fagt i Creightun genen , net wird, über einem Thal liegt, und eine in den Felſen ausgehauene ziſterne hat. Nahe dabei iſt eine Grotte , welche , nach Pocods Beſchreibung, ſehr groß iſt, einen ſehr ſchma len Bigang , und zwei Eingänge hat. Er gieng durch den hinterſten hinein , und fam durch einen engen Gang , in eine geraume ganz trodene Hole , moſelbfi der Felfen auf grofien natürlichen Pfeilern ruht, bon bannen aber kam er in einen ſehr engen Gang , defe Er bez fen Ende er nicht erreichen fonnte.

rich ,

11

107 richtet ferner, man erzähle, es ren tað lands volt , an 30000 Mann ſtark , in dieſe Sólo geflüchtet, um ſich vor einer böſen Luft zu vera bergen , barunter darunter ,, wie Pocod meinet , der heiße Wind zu verſtehen , der in dieſen Ges genden biêmeilen ſehr gefährlich iſt. Man halt dieſe Grotte für die Sóle , in welcher fich David verborgen , und von Sauls Mans tel einen Gipfel abgeſchnitten nennet die Grotte, welche man eine große und buntle Fóle , fagt blog, fie ret febr dunkel.

hat. Arvieux dafür anſieht, und le Bruyn Mau beſchreibt

fie auch als niedrig und dunkel, und zugleich als klein ; denn er berichtet, fie ren nur zwei und fünfzig Spannen oder Schuhe lang , und vier und zwanzig breit, und könne nicht Sreia fig Menfchen faſſen. Auf eben dieſem Ber: ge ren noch eine andere Grotte , von gleicher Grose. Troilo ſtimmt hiemit genau übera ein . Wenn man dieſe leßten Erzählungen mit der erſten vergleicht, findet man nie , in Anſehung der Größe der Grotte, lo von ein. ander unterſchieden , daß man glauben muß , Troilo und Mau haben nur einen Theil der Grotte geſehen, welche Pocod beſchreibt. Und doch ſucht dau den zweifel unterſchiedener Perſonen , ob die oon ihm beſchriebene fleine Grotte auch diejenige ſey, in welcher Rich Das

103 vib nach 1 Sam. 24, 1. verborgen , zu beanta worten und zu heben .

PA

Das Kloſter det heil. Saba , drei frana göſiſche Meilen von Bethlehem , und vier bis fünf von Jeruſalem , liegt auf einem hoben , ſteilen und felrichten Berge, der viele Grotten bat , und an deffen Fuß der Bad Ridron fließt, nämlich wenn es regnet ; denn ſonſt iſt er troden . Wenn man einige hundert Schrita te den Berg hinab geht , kommt man zu eia ner Quelle , welche in einer Göle iſt. Aus

U dem Kloſter ſteigt man durch einen unterirdis ſchen beſchwerlichen Weg fehr hoch zu einem Thurin hinauf, in welchem ein cinſiedleri ſcher Mond die Wache hält, um alle, die ſich dem Kloſter nähern , zu beobachten , und dem Kloſter durch Anziehung eines Strics , wels cher an einer Glode befeſtiget iit , Nachricht davon zu geben . Den Muhammedanern iſt bei großer Geldſtrafe verboten , ins Kloſter zu gehen.

Es iſt mit griechiſchen Mönchen be:

feßt, deren , mie mariti berichtet, gegen viers aig find , und ſteht , nebft ſeinem Abt, unter

WE

Holy dem griechiſchen Patriarchen zu Jeruſalem . Vor Ulters hat nicht nur das Kloſter eine große Anzahl Mönche gehabt, ſondern es has haben auch in den benachbarten Srotten úber

M 10030 Einſiedler gelebt. Die Gegend iſt trau kig , mie Mariti bemerket. II. Der

de

109 II. Der Diſtrift El Khalil oder Hebron , erſtreckt ſich gegen Norden bis an den verſie : gelten Brunnen, und grenzet alſo an den Di :

3

ſtrift El Kobb , gegen Often an das todte Meer , gegen Süden an die Wüſte des Ber.

1 11

ge8 Sinai , gegen Weſten an den Diſtrikt Gas 3a . Er begreift nar eine Stadt , und fünfa

!

Bethlehem nach Hebron geht , nimmt man feia nen Weg über die oben beſchriebenen Zeiche Salomons , fommt hierauf aber einen Berg und durch einen Wald ,' albdenn durch ein angebautes Thal , nachmals aber in eine Ebea

71 ti

11.

1 1

zehn oder ſechzehn Dörfer.

Wenn man von

ne , zu einem Dorf , Diamens din Salhul , and von dannen bis Hebron findet man nichts alß Weinberge und Gårten init allerlei Ars ten don Frichten. Hebron , beim Abulfeda Bait Chabrun , welches die arabiſchen Bandeseinwohner EI Khalil nennen , weil Abraham , von ihnen

Khalil Luah , der freund Gottes , genannt, dafelbft begraben iſt, iſt eine Stadt , fünf Deutſche Meilen von Jeruſalem , die faſt ro groß als Jeruſalem renn fou, aber ohne Wala le und Mauern, und ſehr verfallen . Ein Theil derſelben ſeht auf einem kleinen Berge , und der andere auf der darunter liegenden Ebe . ne. Die Einwohner find alle Muhammea daner ,

doch Gulden ſie einige Juden unter fich ,

110 fich. In der Mitte der großen und ſchonen Noſchee , die von ungeheuer großen Quader . ftener erbaut, und eine chriſtliche Kirche ge wefen iſt, zeigt man die erdichteten Sraber Abrahams und Sara , zu welchen die - Miua bammedaner eben ſowohl als die Chriſten , Naufahrten anſtellen . Es iſt auch hieſelbſt ein Kaſtel. Einige hundert Schritte von der Stadt gegen Weften , iſt ein kleiner Berg , auf weldem eine verfallene Moſdhee ſtebt, die bon vierzig Martyrern , El Urbain Schebie genennet wird , und unter weicher eine tiefe Hole ift , auß der ein unterirdiſder ang nad) Hebron führen rou. Die Segend der -Stadt iſt bergigt , wie um Jeruſalem ; aber mehr mit Holzung ber achſen .

Jenſeits ders felben gegen Dſten und Súden , wohnen nur Araber, welche DE8 Sandels wegen nach bes bron kommen ,und dahin , außer andern Sachen , auch eine fieſelichte Erde bringen , die ſie fies ben oder acht franzöſiſche Meilen von da auga graben , welche in Hebron zur Glasmanufata tur gebraucht wird . Daß von Hebron jábra lich 300 Sameil - ladungen bol , oder an 2000 Gentner Dibre, 8. i. Syrop von Weina trauben gemacht , nach egypten perſchide werden , habe ich oben ſchon aus Shams eis ſebeſchreibung angemerkt. Es werden aury viele

Weintrauben von bier nach Jeruſalemi

3

III

geführet, woſelbſt Wein darans gepreſſet miro. Unterhalb der Stadt im Thal , iſt ein große fer Teich , in w « ldiem ſich das Regenwaſſer von den umliegenden Bergen rammlet , und deſſen ſich die Einwohner der Stadt, weil fic frin anders haben , bedienen . Das Thal oder die Ebene Mamre , nicht weit von Hebron , wird alb fruchtbar und angenehm beſchrieben : unter andern bringt CB auch ſehr gute Weintrauben hervor. Von der Kirche , welche in derſelben , auf Kaiſer Conſtantins Befehl, erbauet worden , iſt noch Mauerwert vorhander , welches aus. Quadera feinen beſteht, die drei Klaftern lang , eine Klafter breit und eben ſo did find, und, ohne durch Kalt verbunden zu feryn , ganz Dicht auf einander ſtehen ,

wie Troilo

berichtet.

In

3

dieſer Ebene hat Abraham eine Zeitlang gea wohnet, iſt auch in derſelben mit ſeiner Frau

3

Sara begraben , 1 Moſ. 25 , 9 , 10. und uidit in Hebron . Jacob iſt auch daſelbſt beerdia get worben , i Mor. 50 , 13. Nicht weit von Hebron, an den Wege , der nach Gazja fába ret , liegt das Staſtell zu S. Samuel , und iſt nicht weit von demſelben ein Ort , S. Abrahains Kaſtel genannt, den von Breia tenbach als ein Städtchen angiebt, der aber vermuthlich höchſtens ein Fleden genannt su werden verdient.

Um lebten Ort iſt ein reia 0,$

112

ches Hoſpital, in welchem teglich an alle dies jenigen , welche es begehren , Brod , Del und Gemüſe ausgetheilet werden , wozu jährlich auf 24000 Dutaten nöthig ſind , wie Felix Fabri erzählt. Eben derſelbige berichtet auch, Daß das Kartell zu S. Samud, an dieſes Ho . ſpital jährlich 2000 Dufaten zahle. war es 1484 III. Der Diſtritt oder das Land Gazza, grenzet gegen Weſten an das mittelåndiſche Meer, biß an den Khan Junuß oder Jonas , welcher eine öffentliche Herberge auf der fand : ſtraffe nach Rabira, und nebſt dem dabei bea findlichen Kaſtel ,

der lekte zu Uegypten gea

hörige Ort iſt , ſechs Stunden von Gazza . Dieſer Khan iſt in Sheenots Reiſebefchreis bung unrichtig Cauniones genannt , und aus dieſem falſchen Namen hat Probſt Sarenberg gar cin Bolt gemacht , und auf ſeine fanda EB konnte dies charte von Paläſtina geſeßt. feb harenbergiſche Volt , auch Canunnið heiſ fen ; denn mit dieſem Fallichen Mamen wird Reiſebeſchreis der Khan Junaß in Selfrich

1

bung belegt. Sandz8 nennet ihn Hanioneß. Das Land Gazja grenjet ferner gegen Süs den an die

arabiſche Wüſte ,

durch welche

man nach dem Berge Sinai geht : gegen Dften OR

1

113 an Wadi Efferar (D. i. daß Thal der Sca beimniſſe ,) und an das Schloß oder Stafiel

1 1

Dichebrin , und gegen Norden endigt es ſich bei dem Safted Ras el Nin , weldes bei der Quelle eines kleinen Fluſſes , Namens Clau. ge iſt , und mit der Stadt Ramla ung iba

1

rem Sebiete .

X

chen Emir zum Befehlshaber habe , welcher Egmond van den Titel eines Paſcha - führe. der Nyenborg berichtet, daß zwar die Regies

$

1

4 $

P.

della Valle , Troilo und

Nau melden , daß dieſer Diſtrift einen erblia

rung úber das land Gazza , ehebeffen einem Seſchlechte erblich zugebdrt habe , daß aber jeßt der Sultan demſelben einen Pafcha nach Widtábr oorſee . Nun fteht es unter dem Paſcha von Damaſcht. EB iſt faſt gar kein Berg barin , ſondern er beſteht aus großen und fruchtbaren Ebenen , und kleinen Hús geln , und begreift zwei Stadte , und ungea fähr zoo Dórfer. Die Ebene zwiſchen dem hohen Gebirge , auf welchem Hebron • liegt , und dem mittellandiſchen Meer,, iſt ungemein fruchtbar und angenehm , voller blumenreichen Hügel , welche die fruchtbaren Ihåler. noch übertreffen , und mit fdonen Oliven - und ana dern Bäumen berent find : gleichmohl ift fie meiſtens unbewohnt , ausgenommen , daß fie einige kleine und ſdslechte Dörfer hat , welche Niauren (Uraber ) bewohnen , die nicht mehr Land f Búſd . Erbbed . 24. B.

fand bauen , als fie zu ihrem Unterhalte nda thig haben . So fand Sandy8 fie gegen das Ende des Mårzmonats . Sazza oder Sazjat , von den Hebråern

Azja , pon unterſchiedenen Reiſebeſchreibern , al8 , Felip fabri , don Breitenbad) , Grafen Albrecht von Fómenftein , Job. Sucher von Nürnberg und Thevet, Sazara oder Gazera , von den Griechen und ſateinern Gaza , auch Jone und Minoa genannt, eine Stadt ohne Mauern , jedod mit einem Erdmal umgeben . Ein Theil derſelben liegt auf einer Höhe, und befteht aus einem ſchlechten Kaſtet , und aus den Quartieren der Chriſten und Juben. Die Chriſten find Gricchen und Urmeaier , jede baben eine firche , und die erſten auch einen Bifchof. Der andere Theil der Stadt , liegt unter dem vorhergehenden , hat brei oder vier Moſcheen , und einen beſondern Mamen , den Nau Haret el Segiane, ſchreibt.

1605 was

' ten zu Gazza fünfzehn ſamaritanifese Fami lien , wie Beauvan berichtet. Die ehemalige Pracht der Stadt , erfennet man noch an der Nenge marmorner Trommer. Sie bat fein

+ anderes Waſſer, als was aus rebr tiefen Bruns nen geſchöpft wird .

Der Palaſt des Paſcha iſt groß , und hoch von barten Steinen erbaut, hat auch einen ganz artigen Garten. bier ein

Es iſt

beſtändiger Durchzug von Kierma nen .

3

115 ften aus Syrien nach Aegypten, und aus des gypten nach Syrien , und alſo auch guter Sana Unter den Muhammedanern iſt die Stadt del.

E

nicht nur als Des Imams Schafei Geburts ,

4

ort , ſondern auch als Muhammeds Aelteinas ters Halchem Begräbnißort , berühmt. Bon Bem legten führet das Geſchlecht Muhammeds Eine halbe frana den Namen ber Hardemiten . zófiſche Meile nach Arvieur , nach Thevenot aber eine Meile von der Stadt gegen Dſten ,

3

iſt ein kleiner Berg, der får denjenigen gea halten wird, auf welchen Simſon die Stadta thore getragen hat. Mau, der ihn beſtiegen, hat die obere und untere Stadt davon ábers ſehen. Eben derſelbige meldet , daß er von Uſcalan nach Gazza beſtändig auf Sand gea gangen fer), und daß er zwiſch : n der Stadt und dem mittelindiſchen Meer einen fandicha ten Weg gehabt habe. ' Urvieux ſchreiút auch, 48 waren einige fandichte Gegenden um Gajo ja , auf welchen aber doch feines Gras für Schafe und Ziegen wadiſe , verfichert aber, daß die übrigen Felder fchon und luftig, waa ten ; und Troilo ſchreibt, das umliegende land trage ' allerhand

j

Getreide , habe gute Weine

gårten , ( welche auch Abulfeda rühmt , ) und Zitronen , Pomeranzen, Datteln und andere gute Früchte, můch ſen hier in menge.' Selfs sich ſagt , Gazza fen ungefähr eine halbe

2 $ 2

Deutſche

116 deutſche Meile vom Meer entfernet , und has be auf der Seefeite lauter Sand- und Waſte nzi , hingegen auf den drei übrigen Seiten ,

toine ZA

luſtigt Garten und Acerbau. Die Entfernung der Stadt von dem mita teländiſchen Meer , wird auf ſehr unterſchies bene Weiſe angegeben . Troilo beſtimmt fic allem Anſeben nach zu klein , wenn er ſie kaum auf ein Achtel einer deutſchen Meile fchåßt , und Thevenot zu groß , wenn er ungefähr von zwei franzöſiſchen Meilen ſpricht. Der Pacha von Gazza hat nahe bei dem Meer einen Garten , deſſen Entfernung von der Stadt , Nau auf mehr als eine halbe , Ara

te

SH

Erg

picas aber auf eine ganze franzöſiſche Meile (post.. Der Hafen am Meer iſt von allen Seis ten offen , und ohne Schuß. Er hieß por Ulters Majuma , Kaiſer Conſtantin der Große aber nannte ihn Conſtantia, und gab ihm dic freiheiten und Vorrechte einer beſondern Statt , welche er aber unter Kaiſer Julian mieder verlor . Gajja iſt eine uralte Stadt, beren ſchon 1 MSI. 10, 19. Erwåhnung geſchieht. Sie war die anſehnlichſte und berühmteſte Stadt der Philiſter, melone hier einen Goßen , Nias me118 ) arnas, verehrten . Der macedoniſche Sós

1:

1

21

of

.

König Alerander zerſtörte dieſelbige , worauf ſie eine geraume Zeit wüſte lay ; lue. 8 , 20 , zur Zeit der rónichen Herrſchaft aber mies der hergeſtellt wurde , wie ſie denn unter des Syriſchen Statthalters Cabinius Regierung ſchon wieder volfreich war. Balduin III KOD nig zu Jeruſalem , fand ſie in einem vermú. fteten Zuſtande, und ließ die obere Stadt wics der erbauen . Cégen Oſten

bis an das Gebirge ,

auf

dem Wege nach Hebron , faſt eine Tagere re lang , kommt man vor unterſchiedenen Kaſtela Iin, Dörfern und verfallenen Stadten über. Gegin Süden , auf dem Wzge nach den Bergen Horeb und Sinai, tómmt man durch eine große ſandige Ebene nad dem kleinen Dorf Rebhem ; in deffen Gegend nur fleine . und dürre. Kräuter wachſen , woſelbſt zwar auch eine ziſterne iſt , die aber am 10. Seps tember fein Waſſer batte. Bon Breitenbach ſchreibt, dieſel Dorf fery von Gazja eine Meis le entfernt : hingegen Felip Fabri , ber mitihm teiſete , ſagt, es liege adyt Stunden von Saz 3a . In des erſten Meiſebeſchreibung iſt hier ein Fehler ; denn eine fleine Tagereiſe von acht Stunden macht mehr als eine ( deutſche ) Meile aus. Sonſt iſt dieſer Drt nicht weit von der Landſtraffe, die nach Aegypten führt, und gur rechten Ganb liegen bleibt, entfernt. Von $ 3

Bon Lebhem reitet man in acht Stunden durch lauter fandige Måſte bis an einen Sanbhd. gel, in der Segend, welche von Den Arabern Cawatha genannt wird , und , wie die vora hin genannten Reiſebeſdireiber fagen , auf las teiniſch Cades heißt. Ich vermuthe , daß fie Kadeſch Barnea, 5 Mor. 1 , 2. 19. 43. meis nen , welche Gegend oder Wüſte allerdings bieſelbſt geweſen iſt , und die ſüdliche Erenge , 13 Bei dem era pon Paläſtina gemacht hat. wähnten Sandhågel, traf Felix Fabri zwölf gro' e ziſternen neben einander, bei denfelben alte Mauern , and im Felde umber viele Stůs de oon ziegeln und irgenen Gefäßen an. Bon Breitenbach ſchreibt, die ehemalige Stadt Beerſcheba heiße jekt Eallin , und liege vier Jacob de Vitriaco ſagt, Meilen von Gajja. fie Geiße nun Gibelin ( Dichibelin ). . Cegen Súdweſten von Gazza , auf der nicht weit vom mitteländiſchen Meer weglaus fenden landſtraffe nach Legypten , und zwar biß an den Khan Junuß oder Jonas , bei welchem ſich das Sebiet von Gazja endiget und der ſchon zu dem Paſchalik von Hegypa ten gehört , findet man keine Derter , wohl aber zwei Standen oon Gazza eine Brüde, jinter welcher am 5. April, alt Thevenot dies fen Weg reiſete , das Waſſer bei den rehe breiten Wieſen vorbei lief, und am diefſeitia gen

119 gen Ende . derſelben einen Brunn mit gutem Waſſer. Auf dieſem Wege, der rech8 Stuna

1

3

den betragt , giebt es auch einige Bifternen und Brünnen , die theils bittres , theils eta was beſſeres Waſſer haben . Der gerade Weg von Gazja nach Atgud, geht durch ein ebenes , angebaute8 , blumen reiches , und mit Mandeln - und Delbäumen Auf der rechten reichlich verſehenes feld. Seite des Weges , fieht man einige Dörfer und zur linken bleibt ein von der beil. Bara

1

bara benanntes Dorf liegen. Man idmmt zur

OM

dem Dorf Menſel, welches ziemlich groß iſt ſieht nachmals zur linken das kleine Dorf Amami, woleibſt ſchöne Garten oon ans deln - und andern Bäumen find , fruchtbare Felder , ſchöne Gründe , gegen das Meer zu aber Sandhúgel, und eben dafelbft Agod. So weit Jürer von Haimendorf. Man fann aber auch über Uſcalan nach Ugud geben.

S

Von Gazia biß Uſcalan reiſet man långs dar ſandigen Küſte des Meers in fechs Stuna den . Alcalan wird vom Abulfeda eine faft vera wüſtete , vom Benjamin pon Tubela aber eis

4 pad

ne große , wohlgebaute auch ſtark bewohnte Jeßt belegt man mit dies Stadt genannt.

1

ſem Namen ein Dorf, bei den anſehnlichen und fedaen Trümmern der ehemaligen Stadt Aſco .

i

120 Aſcolon, welche am Meer auf einer Höhe ges Die legen , aber keinen Safen gehabt hat. Uiberreſte von ihten Mauern find febr did und 36n ol Wardi ſagt , daß fie eine zweia Das Merlmirs fache Mauer gehabt habe . digſte biefelbft iſt ein alter ſehr großer und tiefer, jeßt aber ſchon halb verſchütteter Brunn, in welchem bas Negenwaſſer zum Gebrauch Man fann der Stadt geſammlet worden . in denſelben , vermittelſt eines gewölbten Sans ges, der zmei bis drei Schritte breit ift, und rund umher geht , bis auf den Grund hinab Außer demſelben iſt noch ein anderer reiten. Brunn vorbanden , aus welchem man War: ſer ſchöpft.

Sie war eine berühmte

Stadt

der Philiſter, und der Geburtsort der aſſº Es hat auch riſchen Rónigin Semiramis. von derfelben die Art Zwiebeln den Mamen , welche auf lateiniſch Aſcalonia genannt wird, darans die franzoſen ihr Echalote ; die Englånger ihr Schalot , und die Deutſchen ihr Schalotten gemacht haben . Die Stabt war auch vor Ulter : ibres Weins, ihrer ſtár fen Taubenzucht und ihrer Zypreffen wegen, Zur Zeit der Kreuzzüge ift ſie wede berühmt. Telsweiſe von den Franken und Muhammedas nern erobert ; endlich aber von den legten, und von Erdbeben permuftet worden. ( 11

A

7.

1: 1

), ->

P 1

1 21 lange ſie unter der Herrſchaft der Araber eis ker der feſteſten Derter in Syrien war, hieß fie die Braut Syriens. * Zwiſchen Aſcalan und Ußud iſt ein Weg von drei guten Stunden , zur rechten Hand deſſelben , etwa drei Viertel einer franzólis ſchen Meile von Uſcalan , iſt ein großes und volfreiches Dorf , welches mit guten Fruchta båumen und Garten angefüllt iſt, und darin wöchentlich ein großer Markt gehalten wird . Wo id nicht irre , ſo iſt es das Dorf , wel: chef Urvieur Magdel, und Thepenot Megdel nennet.

Uxud oder Esdud , beim Benjamin oon Sudela Palmis , beim Fürer von Saimendorf Pharani , vor Alters Aſhdod, von den Gries chen Azotos , von den lateinern Azotus gea nannt , ein geringes mern der ehemaligen aber keine erhebliche das Kaſtell geſtanden

Dorf , bei den Erúm , Stadt , unter welden Der Plaß , wo find . hat , iſt jeßt ein Feld ,

Ganz nahe bei dem welches bearbeitet wird . Dorf iſt ein großer Khan oder öffentliche Hera Bor Alter 8 war berge für die Reiſenden. diefer Drt eine Stadt der Philiſter, und hats te einen Tempel , -in melchem der Soße Das Sérodotus erzählt, daß gon perehrt wurde . der ágyptiſche König Pſammitichus, dieſelbis ge neun und zwanzig Jahre lang belagert habe. Bon

122 Von hier nach Gebna , fommt man durch die ſchönſte Ebene , und hat zu beiden Seis ten des Wegs Dörfer. Nau und Fürer von Saimendorf meinen, daß an dieſem Wege die ehemalige Stadt Ekron oder Accaron , ge. ftanden habe , bei deren Trümmern ein kleia ne8 Dorf fer , welches an einer fruchtbaren und ſchönen Ebene liegt.

Der erſte Neiſebea

foreiber ſucht in dieſer Gegend

auch Beth ,

ſchemerch. Mebna oter Jebna , beim Fúrer von Sais mendorf Böbime , ein Dorf , oder größtene theils verfallener Flecen , auf einem Sågel , drei franzöſiſche Meilen von Namla , welches man zur Zeit der Kreuzzüge Jbelin nennete, ( beim Benjamin von Tudela Ebalin ,) und damals ein fefter Plaß war , iſt vor Alters çine Stadt, der Philiſter ; Namens Jabne , geweſen, und von den griechiſchen und lateis niſchen Schriftftelern Jamnia genennet wora den . Es liegt an der Südſeite eines Bacho , der gleichen Namen und eine Brüde bat. UB Nau um Pfingfien Daráber reiſete, hatte er fein Waffer . Von dieſem Ort hat ein Meerbuſen den Namen , den man auch nach dem Caftro Berendo und Caftro di Beroal . do benennet.

Von Breitenbach nennet Jams

nia , einen Safen , der von Jaffa zmei ( Deute ſche)

1

:

123

fohe) Meilen entfernet res , und das Dorf Gbelin hält er fomohl, als Jacob de Vitriaco,

63

får die ehemalige Stadt Geth. Etwa eine franzófiſche Meile von hier an der Stranie sie nach Ramla führt, und Durch große und ſchone Felder geht, iſt ein groser Moraſt , und in der Mitte deſſelben ein Teich. Er iſt ungefähr in der Gegend, wo einige Landcharfen das Waſſer gercon hinſeven . Ich will aber Jaffa eber, al8 Rama la , beſchreiben .

gafa oder Jaffa, por Alters Japho und ‫ܕ݁ܳܨ‬

pl

Joppe , eine ehemalige Stadt , iſt jeħt laum für einen Fleden zu ad ten . Der Drt ſteht auf einem Hügel , von welchem man auf der einen Seite die Ausſicht in die See , auf der aubern aber ein großes und fruchtbares Felt

11

3 hi #1

hat. An dieſer lebten Seite fieht man nod um den Sügel ber Uiberbleibſel von den ehe maligen ſtarten Mauern und Dhúrmen . Der . Drt hat ſchlechte Häuſerchen , die von Doma nen , Arabern , aud, wenigen Griechen , Ma .: roniten und Armeniern bewohnet werden , am Seeftrande aber ſtehen unterſchiedene ſteis Derne Häuſer und Magazine , und auf einer Klippe ein kleines Kaſtel , zur Beſchüßung der Rhede . 1759 bat ein beftiges Erbbes ben , ſo wie andere Derter in Paläſtina und Syrien ,

alſo

auch diefen ,

febe

verwiftet. Der

124 Der ganze Strand ift fellicht.

Der Hafen

wurde ebedeſſen durch einen Damm berdšúset, der aber verfallen iſt : daher müſſen die Schif fe auf der offenen Rhede lieger ; wenigſtens eine halbe Stunde

-

von

dem Gafen ,

wie

Stephan Schulz meinet. Es iſt auch das Waſſer zunáchſt am Strande Po feicht, das felbft die etwas großen Bote nicht an denſel: ben kommen fönnen , ſondern die Reiſenden

A

müſſen ſich biß an die ſteinerne Brüde durch Waffer tragen laſſen. Die Franfen , Grie chen und Armenier haben hier kleine Häuſer, in welche die Mönche die Pilgrimme von ih

123

ren Nazionen aufnehmen. Die Waaren , wela dhe oon hier ausgeſchiffet werder , habe ich ſchon bei Rama genannt ; es gehört nur noch Getreide dazu . Zu den eingehenden , gehört der ágyptiſche Reiß. Nach Trolo , Ürvieux, Mau und Myter , ſteht dieſer Drt unter dem Pafcha von $ 4384 , dem auch der zou geo hört ) welcher hier gehoben wird ; Pocod aber ſagt , der Ort gehore dem Kislar Ugafi gu Conſtantinopel, und Haſſelquiſt , er fer ein Vermächtniß an Mecca. Es ſcheint , daß die beiden leßten Reiſebeſchreiber , nur von Selbe zu verſtehen ſind , welches die

dem

Pilgrimme biefelbſt bei ihrem Eintritte in Pas faftina , für die Erlaubniß , die ſogenannten beis

22

lar

*

20

2 D

i

125 heiligen Derter zu befehen , bezahlen müſſen, und welches vielleicht zum Theil nach Mecca kommt , daran aber auch vielleicht. der Kiblar Ugaſi Sheil hat: und daß hingegen der zou von den ein - und ausgehenden Waaren , dem Parcha von Ga33a gehört , und der Ort úbera « haupt unter deſſelben Gerichtsbarkeit ſteht. Er war vor Alters eine feſte und blühende Handelsſtadt, iſt aber in den Sreuzzügen der. wiſtet worden . Zu der Fabel, daß Perſeus in dieſer Gegend die Andromeda errettet has be , hat nach einiger Meinung, die Geſchichte des Propheten fond , der hier auf ſeiner Flucht zu Sch ffe gegangen iſt , Gelegenheit gegeben. Monconr8 verſichert , daß es hier viele gute Duelen gebe , inſonderheit zwei , die nur einige Schritte vom Meer waren. Die Wege , welche zu dieſem Ort führen, find zwar breit und eben , aber wegen des vielen Sandes beſchwerlich. In den hieſigen Gåtten wachſen vorzügliche Feigenbaume, und aud Sycomori . Die Tſchafale halten ſich hier herum rebr båufig auf, wie Saſſelquiſt . berichtet. Der Weg von hier mach Jeruſalem , bea trågt nach P. Lucas Ungabe , fünfzehn Stuna den , oder nach Ignasius von Rheinfelden , adht' Deutſche Meilen. Bis Ramla , find vier

Stunden , wie Nauwolf, le Brugn, Gróben, P.

1

126 P. Lucas , Troilo , Nau, Thevenot, Myler , Ignaziuß von Rheinfelden und Korte bericha ten. Reland hat ihn alſo zu kurz angeges Ubulfeda redinet von Safa biß geria ben . cho zwei

Tagereiſen ,

Namla, Jeruſalem ,

und

von

Jafa áber

Jericho, Zoghar, und as

zwia Scharat nach Maan , rechs Tagerciſen. fchen gafa und Namula iſt ein großes und fchones Feld , welche nach Saffelquiſts Bes richt, aus einer loſen rothartigen Sanderde Ed hat viele kleine Högel , bringt beſteht. mancherlei Pflanzen , nach Ignazius Bericht wiel Baumwolle , auch wildwachſende Tulis panen und Waſſermelonen von zehn Pfuna den und darüber , hervor ; man trifft auch auf dem Wege einige kleine Wdlder von vortrefa lichen Olivenbäumen an , unter welchen Maa riti ſolche gefunden , die zwei Ménner nicht Allein , das Feld iſt nur umtiaftern können . zum Theil angebaut , hat auds manget an Es gehört zu der aus der Heiligen Waffer. Man trifft Schrift bekannten Ebene Saron. auf dem Wege nach Namla,

das große Dorf

gaſur, beim Villamont Jagor genannt, und nabe bei demſelben einen Waufahrtfort der Muhammedaner an , woſelbſt friſches Waſſer

8

iſt, und nach Cotwpis Bericht Zuderrohr gea Nicht weit davon iſt ein Dorf, baut wird. an deffen Drt , nach einiger Meinung , die Stabt

Dia

10 70!

127 Stadt Gath oder Geth geftanden haben ſoll, von welcher Fúrer von Daimendorf ſagt, fie liege gegen Dſten auf einer Höhe , auf deren andern Seite ein ſehr tiefer im Felfen aus, gehauener Brunn rey , der gutes Waſſer gabe : € 8 ſey auch bei dieſem Ort ein Bach , über welchen eine ſteinerne Brüde von drei Schwib bogen fåbre;

er fer aber am 3ten Februar

meiſtens trođen geweſen . Man zeigte ihm nicht weit vom Meer , auf der rechten Seite des Weges gegen Dſten, das ehemalige Beth. ſchemerch. Er ließ auf der linken Seite an cinem Hügel einen Flecen liegen , der Chube genennet ward , åber welchem man ein Sea båude , daß einem Sturm -ähnlich war, nebſt einer kleinen Mofchee , font aber an der lin. ten Seite des Weges , noch viel verfallenes Mauerwerk ſah. Endlich fam er nad Ramla. Etwa eine halbe Stunde von Ramla, iſt das 1 Dorf Serfend.

21

Namla oder Namleh , eine Stadt , die von den Reiſebeſchreibern und franken übers

SH

haupt , Rama genennet wird, aber dieſen Naa

1 36

et

men nicht,

rondern den angeführten arabis

fchen hat , welcher anzeiget , daß ſie an eis nem fandichten Drt erbaut ren, wie dieſe Ges gend geweſen , ebe ſie beſſer angebaut , und fruchtbar gemacht worden ,

jent aber iſt die

umliegende Ebene ſehr fruchtbar und anges nehm. Die Demanen nennen die tabt Nema le , und beim Jacobo de Vitriaco beißt fie Ramula . Sie liegt fünf ſtarke deutſche Meis len oder über zehn Stunden zu reiten , von Jeruſalem , an der Fantſtraſſe, die von Jafa fa nach Jeruſalem , und aus Aegypten nach Damafcht führet. Sie iſt ein zwar ziemlich großer und auch ziemlich volfreicher, aber gang offener Drt . Die meiſten Einwohnerr find Demanen und Araber , und haben 5 Haupta moſcheen , deren zwei ebeteffen chriſtliche Kira chen geweſen find .

Es giebt hier auch Jua ben , und eine kleine Angahl Chriſten , nám ,

lich Franken , katholiſche Maroniten , Griechen und Armenier. In der Kirche der Griechen, wird in arabiſcher Sprache geprediget , denn fie verſtehen keine andere Sprade , als die arabiſche.

Das erfte meldet furer von Hai .

mendorf, das andere Egmond van der Noen: burg . Die Franziskanermónche haben hier ein geräumiges Hoſpitium , (welches ſie,

wie

Mottane anmerkt , Caſa di Sion nennen , ) mit einer Kapelle, die Grieden eine öffentlis che Kirche. Die Waaren , welche Dor hier nach Saffa , und daſelbſt zu Schiffe gebracht werden, ſind Seife, au 8 Olivenöl und Arche gemacht, alſche zu Seif- und Clasinanufaktu ren ,

A

1129 $

#1

$

ren , rohe und geſponnene Baumwolle , weiße und blaue Leinwand oon fodbo , Senesblåtter von Mecca , Caffee , und etwas geſponnene Baumwolle au8 Jeruſalem . Außerhalb der Stadt iſt ein großer gewölbter Brunn , beffen Serðlbe

vier und zwanzig Bégen unterſtůs

gen . In demſelben wird zur Regenzeit Wafer geſammlet. Auf der andern Seite der Siadt , gegen dieſem Brunnen über , iſt ein andres großes Waſſerbehåltriß , bei welchem ſich die Pilgrimme oerſammlen , welche fich mit dem nach Mecca gehenden Kierman dereinigen . Daß dieſe Stadt der Ort Arimathia fer , wo Joſeph Rathsherr geweſen , iſt ganz uns gegründet.. Ramla iſt keine alte , ſondern eis ne neue Stadt , die erſt zur Seit der Herrs ſchaft der Araber erbaut worben : denn Abul. feba berichtet aus dem Morchtaret , daß fie don eolaiman , Sobn Abd

of

Malefi deb

Dmma jaden , angelegt worden ſery, nachdem tr bnyoda permuſtet habe , und eben dieſes beſtátigt Willermus , Erzbiſchof zu Tyrus , 1 . 10. cap . 17. und Sanutu $ 1. 3. parte 6. cap . 4. Zur Zeit der Kreuzziige iſt ſie medha fel Broeiſe von ben Franken und Arabern ero, bert worden. Herbelot ſchreibt, die Mos lemim beſuchten nahe bei dieſem Ort das Grab focmans , welcher al Safim , o . i. der Weiſe, genennt wird , und die Gråber von ſiebenzig Prophes Büſch. Erbbeldör. 24. B. g

30 Propheten , welche hier begraben ſeoon fouten. Le Bruy : meriet an , daß einige Wochen vor ſeiner Unkunft zu Namla , welche am 9. Otto ber geſchehen , einige Tage lang ein ſehr heißer S doſtwind gewebet habe , glaubet auch gang richtig , daß der Súdoſimind in gewiſſen Jahren die ſchreckliche Menge Heuſchrecken in dieſe Gegend führe , weldje alles Srune vers zehren , auch hier Eyer niederlegen , aus wela chen in funfzehn oder rechzehn Tagen junge Eben dieſer Ic Heuſchreefen hervor kommen.

Bruyn beriditet auch , daß es um Ramla eine große Menge Tſchafale gebe , welche mit ab: gerichteten leoparden gejagt wurden . * Cubeib oder Cubeibys, auch Amoas, vor Alters Ammaus , Emmaus und Nicopo dis , drei franzöſiſche Meilen gegen Dften von Ramia , ein Dorf auf einem Berge , war ehes dellen eine Stadt , bon welcher noch Stein baufen vorhanden ſind : e $ find aud viele Steine nach Jeruſalem gebracht worden . Den erſten Damen findet man bei P. della Valle, le Bruyn , Egmond van der Nyenburg und Pocod , den zweiteu bei Nai . Dieſer Ort wird von den meiſten mit dem gleden Ema mm 198 , der nur ſechszig Stadia von geruſas lem gelegen hat , verwechſelt. Bei demſelben iſt ein in den Felfen ausgebauenes , oben aber ummausrtes großes Waſſerbehältnig . Arſuf,

132 Arſuf , Orfuf, Urſuf , eine verwüſtete fleia ne Stadt , am mitteländiſchen Meer , zwei Stunden Weg gegen Norden von Jafaa vier von Ramla , und rech8 von Kaiſaria , iſt vielleicht einerlei mit Apollonia , Abulfeda gedenket ihres ehemaligen Kaſtelis , und ih, rer Mauern . Sie war ſchon zu ſeiner Zeit

'vermůſtet und unbewohnt.

Man

findet ſic

r auch Urzuf , Arſuth , Arſur und Uſſur fehlera . haft genannt , und für das alte Antipatris gehalten . Ali Ben Ualam oder Ali Ebn Uenlarm, ein Dorf , an deſſen Ort , nach Urvieur und Nau Meinung , die ehemalige Stadt Untipa . tris geſtanden hat , davon nach deß legten Bericht , noch

Trümmer vorhanden ſind. Es

iſt ein Ort , dahin Muhammedaner wallfahra , ten . Arviear ( chreibt , daß er , als er von dieſem Drt nach Ramla gereiſet , unterwegens , den Muiet al tamſah ober den Krokodillenfee geſehen habe.

: Sanatus

ſagt

gegen Dſten von faiſaria fep.

auch , daß er Man muß ihn

mit dem Krokodillenfluß , deffen weiter unten nicht vermecha Erwähnung geſchehen wird feln . Eine halbe deutſche Meile von Ali Ben Nalam , ich weiß aber nicht , ob gegen Sủa den oder gegen Morden , ( wiewohl ich das lette

1 132 legte vermuthe , ) iſt der oben erråhnte Nas har Elaugeah , an welchem zwei Waſſermühlen find , die in dieſem Lande , wo es wenig Aliegend Waffer giebt , felten find. Bei der Duelle deſſelben iſt das Kaſtel Nas el Uin, bis dahin das Gebiet von Gazja fich erſtreckt , Sandg8 nennet dieſes Kaſteu -Uugia , welcher Name mit dem Namen des flufſes überein tommt. Er ſchreibt , ef liege acht ( engliſche) Meilen von Ramla . IV .

fordo , beim

Abulfeda fuds ,

beim

Benjamin pon Sudela Segura , ( vom heil. Geory ) oor Alters Lod , Lydda, Diofpo. lis , ein geringes Dorf , eine franzófiſche Meile , oder wie Myrite ſagt , eine Stunde Megs nordwärts von Namla , chederſen aber eine Stadt. gewidmete ,

Es iſt hier eine dem heil. Seorg aber verfaune Kirche , in deren

oftlichem Ende die Griechen Meile leſen , das weſtliche aber die Muhammedaner

zu

einer

Moſchee gemacht haben , weil der heil. Georg bei den Chriſten und Muhammedanern in glei : cher Hochachtung ſteht.

Die franziſtaner ha.

ben hier ein Kloſter , und 1719 als laboire hier war , hielten ſich hieſelbſt einige franzda fiſche Rauteute auf, welche Baumwole und Seife auffauften. Die Muhammebaner haben hier eine fortgepflanzte Nachricht, daß gefuß, Narid Sohn , hier den Antichriſt tobten wers de .

1 1

1

-3

133

de.

E8 wird alle Wochen ein großer Martt gehalten. Die Einkünfte von dieſem Drt und ſeinem Diſtrift , find theils zum - Unterhalt deb Hoſpitals zu Jeruſalem , theils zu den Unfo ften des Kiermans , der nach Mecca geht , Ungefähr um die Mitte des Wer gewidmet. ges zwiſchen Loddo und Ramla , iſt ein Brunn , mit einem kleinen Gebäude zur Bequemlicha feit der Reiſenden . Die Berge , an welche die Ebene grenget, darauf loddo fteht , haben Einwohner , wel: che fich Uvahed nennen , die ſich zu feinen Ubgaben an die Osmanen verſtehen wollen , Eben derfelbige ſagt , ihr wie Nau berichtet. Name rühre von ihrem Hauptort her , den er Ahud nennet. V. Der Diſtrift oder das

fand Nabos

108 , erſtrecft fich von . Súden gegen Nor den son El Bir im Diſtrift El Kods , bis an Gegen Often grens das große Dorf Arraba. jet er an den Jorban , und gegen Weſten erftredt er ſich bis an das Dorf Kafun , trci franzöſiſche Meilen poin mittelåndiſchen Meer.

7 Außer der Stadt , davon er benannt wird , begreift er erwa hundert Dórfer. Wenn man von Bir ( S. 94 ) gegen

Norden reiſet, kommt man nach einer Stunde an eine felfichte und ſteile Unhöhe, überwel 93 dhe

134 che der Weg aubgehauen iſt. mendorf , nennet dieſe

Fürer von Saia.

Unhöhe einen

1

Berg ,

und ſagt, das das Dorf Urura auf demſelben liege. Ich vermuthe , daß diefes der Ort deſſen Joſephus, und Aruir , Apaşa res, Auf der Forts dejen bieronymus gedenkt. 1 reife , lågt man die a abiſchen Dörfer , Dichib und Selwid zur linten hand liegen . Das letzte Dorf nennet Fürer von Haimendorf er fah auf der linken Seite des Solphit. Wegs , da dieſes Dorf liegt , reiſe ,

auf einem

eing liegen ,

bei der forta

Berg über andern Dörfern

dem man den

Namen Ephraim

Dieſes könnte wohl die ehemalige Stadt gab. Sonſt fommt man von dieſes Namens ſeyn. Selmid aus , durch unterſchiedne große mit Dlidenbaumen befekte Plåse , nachmals durch ein enges Chal , welches zwiſchen zwei hohen Felſen ift , läßt zur rechten

Sand den

hohen

Berg , aufwelchem por Ulters Silab , nach mais aber eine chriſtliche Kirche geſtanden has. ben fou , und den Cotwyk und Sandy8 für den høiten in Paläſtina halten , liegen , und to inmt endlich über einen ſteilen und rauhen Berg , nach einer Şerberge, genannt Khan Leban , welche , nach Troilo Beſtimmung , von Bir drei , und von Nabolos zmei Deutſche Meilen entfernt iſt , und

an der Dft feite, eis

18 kleinen ſehr angenehmen Thalb liegě , auf Defen

"

beffen

Weſtfeite ein Dorf , - Mamens keban , dem Ort Dec chea

iſt , welches vielleicht an

maligen Stadt lebona , Ridht. 21 , 19. ſteht. Brocarde nennt dieſes Dorf Penna von Drcia tenbach lepna , Furer von Saimendorf Lebna. 1

Die beiden erſten

ſagen ,

es ſen, ein ſchönes

Dorf , der dritte aber nennt es einen großen flexen , und als er am 1 Márj dabin- fam , war daſelbſt Jahrmarkt und viel Volt. tan

1

1

1 1

kommt ferner über einen Berg , und albdann in ein fruchtbares und ſchones Feid oder Thal, welche von Süden gegen Norden vier Stuna " don Often gegen Weſten zwei deri lang Stunden breit , und mit fruchtbaren arge nehmen kleinen Bergen von allen Seiten uma Um nördlichen Ende deſſelben ., geben iſt. und beim Anfang des engen Thals , Daria Nabolos liegt , iſt Der Jacobsbrunn , welcher wahrſcheinlia cher Weiſe noch eben derjenige iſt , deſſen Joh . 4 , 5 : Erwähnung geſchieht. Er iſt in

1 1

cinem Felfen ausgehauen , und mit einem ftei nernen Gemolbe überbaut : thebeffen aber ſtund über demſelben eine Kirche , davon noch etwas Rauerwert vorhanden iſt. Cotwyk ( chreibt,

!

er habe zu ſeiner Zeit kein Waſſer

gehabt 7

ſondern fer ganz verſchüttet geweſen : P , Scula Valle meldet auch , daß er zu ſeiner Zeit mit Steinen ſo angefüllt geweſen ſem , dan man 34

130

ihn faum erfennen können . Neiß ſchiß ſtimmt mit beiden oberein , und Toulot ſchreibt auch, er ſen verſchrittet. Ulein , dieſe Reiſeb eſchreis ber haben ſich geirret ; denn man erſieht aus Troilo , Thevenot , Arvieux , Maundrel und Thompſon , daß der Brunn mit groſſen Steis nen zugedect gehalten werde , und daß man , wenn man ihn ſehen wole, zuerſt dieſe Stei: ne megráumen , albdenn aber durch eine ene ge Defnung hinabſteigen , und hierauf noch einen großen platten Stein , welcher die Móna dung des Brannens verſchließt , aufheber laffen müſſe , albdenn fann man in den Bruns nen hinein ſehen. Arvieux und Thevenot erzählen , daß der Brunn oben enge , un ten weit , und bis auf das Waſſer , zwolf bib rechzehn Ruthen tief rey. Maundrel bes 3 richtet , daß er ungefähr neun Fuß im Durch: meſſer habe , hundert und fünf Fuß hoch Waffer enthalte. Thompſon wiederholt oder beſtåtigt dieſeß mit einem geringen Unterſchied, indem er die Liefe des Brunnens auf hurts

bert und acht fuß , und des Waſſer

in dem

relben auf mehr als zwei Klaftern , ſchåßt . Nicht weit von dem Brunnen , wie Maun . drel und Thompſon ſchreiben , find noch Uibers bleibſ: l einer breiten Mauer zu ſehen , welche ihrer Muthmaßung nach zeigen , daß die vors malige Stadt Sichem fich bis babin erſtedt забе.

+ 3

-9

3

-

24

E

3

.

137 habe..

Allein ,

die

altern

reiſebefahreiber ,

Brocardt , von Breitenbach und Firer von Der erfię Saimendorf , belehren uns anders . ( chreibt , daß zur linken Şand des Socols ( nämlich 1283 ) olle brunnen8 1 annoch Mauern eines zerfi örten großen Fledens más ren , von deſſen ehemaligen Serrlichkeit ter noch vorhandne Marmor , and gange Säulen Dieſe Trümmer waren eine Meile zeugten . Er glaube , daß fie bon tem Flecken Thebe ( eigentlich Ibebez ) waren , Von deſſen Nicht. 9 , 50. gedacht wird . von Neapolis.

Breitenbach

fagt ,

zur

rechten

Hand dieſes

Brunnens fer ein verwüſteter großeč- alter Fleden , welcher , wie es ſcheine , die alte Stadt Sichem fen ; hingegen Nabolos, melo ches einige fór Thebez hielten , rep zwei Arma bruftichiste davon entfernet. Fürer von Saia mendorf ſchreibt, gleich bei dem Erunnen ſe : ein Dorf , welches er für das alte Eichem Es liege , wenn man auf der linte halte. Seite in das Ehal gehe, gegen Nabolos über, Davin noch ein guter Weg ſery. Nur zweis bundert Schritte von dem Brunnen , nach Mna rife , fúnfhundert Schritte nach Arvieur , nach Cotront aber etwa taufend Schritte , nach

Thevenot ein halb Viertel einec franzöſiſden , und nach Troilo ein halb Viertel einer deuta ſchen Meile , nach Maundrel eine fleine, nada IS Neitzo

138

9leitſchig aber eine gute halbe Stunde, und nach Thompſon einé engliſche eile von dem Brunnen , liegt Nabolos , oder Nabolus , der Napluſa , beiin Benjamin von Tudela Nebilas, vor Als ters Neapolis , oder Flavia Neapolis, und Wabartha , eine Stadt , welche entweder an oder doch bei dem Ort fteht , wo die uralte Stadt Sichem oder Schechein , welche zur Zeit des Herrn Jeſu Sicar fieş , gelegen hat , auch nod heutiges Tags von den hieſigen Sac maritern , Sichem genannt wird.

Sie liegt

ſechs deutſche oder geographiſche Meilen von gerufalem , in einem engen Thale , zwiſchen den Bergen Garizim ümb Ebal , am Fuß deb erſten , welcher ihr gigen Siden , hingegen der Ebal gegen Nordep iſt , hat um ſich her einen fruchtbaren Boden , der gutes Setreide hervorbringt , : wächſen

iſt mit mancherlei

reichlich

verſehen ,

Gartenge

und mit

Nugo

ivrißen Maulbeer - Dliven - Feigen - Drangena Citronen - und andern Frucht · Baumen in großer Menge umgeben .

Das Ihal,

darin

fie ſteht, erſtreckt ſich von Morgen gegen Abend, und

ift , nach Cotivni8 Meinung,

ungefähr

3000 Sdritte leng , und 500 bis 1000 breit. Die lişte Breite hat es in der Ge gend der Stadt , als woſelbſt die beiden Bers ge ungefähr ſo

weit von einander entfernt find

1

239

...

gu Die

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find. Es wird durch cinen fleinen Fluß , und unterſchied ne Bache gewaffert. Die Stadt iſt lang , aber ſchmal , oder nach Mgrife , fie beſteht aus einer ſehr langen Straffe , in des ren Mitte der Marktplatz iſt. Sie hat , wie Cotwyf meinet, etwa 2000 Schritte im Uma fang. Uue ihre Häuſer sind zwar von Steis uen , aber niedrig , und nur wenige mit eis nem Stockwerk überbauet, haben auch übera haupt ein ſchlechtes und verfalieneð Unſehen . Mit gutem Quellwaſſer iſt die Stadt auf8 reichlichſte verſehen .

Sie iſt auch wohl bea

wohnet , und ihre Einwohner ſind Vraber , Dimanen , Samariter ( welche einen fleinen Tempel haben ) und jacobitiſche Chriſten . Der Baron

Beauvau

berichtet ,

daß

icos . im

Orient etwa 250 ſamaritaniſche Familien.ge weſen wären , nämlid ) 15 zu Gajja , pier zu Damaſcht , jeha zu Groß- Sairo , und die

Sichem . hundert Schritte von der Stadt gegen Often , fommt eine Quelle unter einem natürlidheit Gewölbe hervor , deren Waffer ſich in einen

Trog ergießt , welcher aus einem großen Stúc weißen Marmors gehauen ift. Der Berg Sarizim , an deffen Fuß , und zum Theil auch an welchein Nabolos ſteht , iſt fruchtbar , mit Olivenbäumen ſtogen beſetzt ,

und Weina

auch reich an Quellen , und . fåült

140 . fáut alſo ſchön ins Auge, wie Cotrok, Ura pieur und maundrel angemerkt habe:1, von

1

denen der leßte die natürliche Urſache darin fucht, weil dieſer Berg gegen Norden ges tehret , und durch ſeinen eigznien Schatten der Sonnenhige geſichert ſen .

dor

Hingegen der

Ebal iſt rauh , dúrre , unfruchtbar , und ein nadter Felſen , weil er , wie Maundrel ragt, gegen Siden ſteht , und durch die Sonnens bine

verbrannt wird.

Er

hat

W

eine große

Menge Hålen oder Grotten , inſonderheit an der Seite , die nach der Start zu gefehret

i

iſt, die von den Einwohnern zu Sråbern gesig braucht werden , dazu fie auch vermuthlich oor Alterd gedienet haben . Man reiſet von hier zwei deutſche Meilen lang erft durch ein enges Thal , welche8 fich von Oſten gegen Weſten erſtreckt , und durch welches ein Bach låuft , nachmals aber über Hügel und Shiler , wendet sich hierauf von der Landſtraſſe zur rechten Hand , und ſteigt einen hohen Hügel hinan , der rund umber a von einem fruchtbaren Thal , und dieſes von Uuf ſolchem an Quellen Bergen umgeben iſt. reichem Hügel findet man . Sebaſtia oder Schemrin , Schemrun, vor Alter : Schomron , Schamarajin , Samaria, Sebatte und Sebaſte Syriae , eine vermús fiere Stadt , deren Steinhaufen ihre chema : lige

14 !

E8 mohs $ lige Pracht und Große bezeugen . , sen hier noch in elenden Hütten Muhammes danie daner und arabiſch redende gried iſ dhe Chris E1 fen , welche ſich in den Uiberreſt der hieſigen

01 ! 1%

Sirche getheilt haben. Unter derfelben ſollen die Gråber Johannes des Saufers und der

13

Propheten Eliſa und Abdias ſenn. Die folgende aus Bergen , Hügeln unb B015 Thálern beſtehende Gegend , iſt fruchtbar , Der legte aber unbewohnt und ungebaut .

all zu dieſem Diſtrikt gehörige Lrt , iſt Urraba, ein großes arabiſches Dorf , wels geles 20 dhe ' Nau nennet , und entweder das Dorf

olid

Arab , oder Caphar Urab ift , die beide dor Maundrel und Nau angeführt werden . Nach dem Jorban zu liegen folgende Dera Ennon oder Emon , ein Fleden ,

Ex :

ter.

- E er i

( deutſche ). Meilen von Nabolos gegen Sús den , nach dem Jordan zu , in einer luſtigen

dis o it 19

Gegend. Den erſten Namen hat Brocarbt, den zweiten von Breitenbach ; ich glaube aber, daß der Name bei dem lesten , entweder ver . ſchrieben oder verbrudt iſt. Auf des de la

vier 1

El &

Núe

Charte de regno Judaeorum ,

iſt der

015

Name Lennon geſchrieben. Zephet , ein kleines Dorf , vier ( Deutſche ) Meilen gegen Often von Ennon, zwei vom Jora

atli

dan , moſelbſt der Bach Krith , ( f. S. 26 )

her

bon einem Berge berab fdmmt.

Dochi

142 Docs, ein Faſtell, eineMeile von Zephet, am Abhange eines Berges. Aus demſelben hat man eine weite Ausſicht in das land jen feito des Jordans , ' und fómmt hier auf die Ebene am Jorban , die nach Jericho führet. Es kann dieſes Kaſtel , derjen von Breiten. bach unter

dieſem Namen Erwähnung thut , gar wohl die Bury fenn , deren i Maccab . 16 , 15. gedacht wird. Brocardt hålt es för bie ehemalige Stadt Phafaelis , die Sp . Herodes erbaut hat , welches aber nicht wahrs ſcheinlich iſt ; doch mögen beide Derter nahe bei einander gelegen haben .

Das Land

Safne oder

Saphne ,

wird

von Brocardt und Breitenbach angeführt. Nady des lenten Beſchreibung , liegt eß fecho . ( deutſche ) Meilen gegen Often von Sebas ftia , grenzet am Al Gaur oder an die Ebes ne am Jordan , und hat hohe Berge , una $ ter welchen inſonderheit einer ſehr hervor ras get. Tera , auf einem hohen Berge , fechs ( deutſche ) Meilen gegen Weſten vom lan de Safne , und drei oder vier Meilen gegen eften von Sebaſtia , wird von Brocardt und Breitenbach eine Stadt genannt.

VI . Der Diſtrift Areta , hat gegen Morgen einen kleinen Fluß , Namens El Biz

ſe,

ar

134 fe , der vom Berge Daai oder Hermon ents Riebt , die Quelle Jisreel aufnimmt , und ſich mit dem Jordan dereiniget ; gegen Norder grenzet er an den Berg Khabor , gegen Wes ften an das mittelländiſche Meer , und gegen Súben an den Diſtrikt Mabolos . Zu dema felben gehört die fruchtbare Ebene , welche beutiges Tags , nach Arvieux , Maroſche Ebn Aamer ; ' 0. i . die Weite des Sohnes Namex , nach Philippus a S. Trinitate aber , ganim ". genennet wird , por Alters aber die Ebene von Jibreel oder Ebdrelon hieß , und deren fånge Stochove auf fieben , die Breite aber auf drei franzöſiſche Meilen ſchakt. - E8 ries' gieren in dieſem Diſtrift, arabiſche Pringen oder Emir8 , auß dem Hauſe Surabena . Sol . waren 1664 , als Arvieur ſich cher Emir

11 unter dieſen Arabern aufhielt, achtzehn. Ihre Würde iſt in jeder Pinie erblich , und die al tefte Linie hat den Vorzug , daß der ålteſte Prinz auß derſelben von allen übrigen Emirs als das Haupt der ganzen Nazion angeſehen Wir wollen ihn den Gros - Emir wird . Von dem Sultan der Demanen bat nennen. er den Titel eines Sandſdal Bege empfana Er hat allezeit feinen Sin in einem gen . lager auf dem Berge Karmel ; die andern Emirß von ſeiner Familie , haben ihr lager um das ſeinige her , in einer Entfernung von eis

144 einer oder zwei Meilen. zieht ſeine

Der Groß - Emir

Einfünfte aus den Dörfern feines

Gebiets , deren Einwohner , welche Mauren ( Araber ) und Chriſten ſind , ihm den Zehne ten von allem , was fie einerndten , geben , theils von den Abgaben , die ihm in den Hå . pen reines Diſtrifts von den ein- und ausges benden Naaren entrichtet werden müſſen . Sie mögen jährlich etwa 100000 Thaler bea tragen . Nach Stochove Bericht, hat der vorerwähnte Emir dem osmaniſchen Sultan zu ſeiner

Zeit jährlich 10000 Piaſter Gribut

erlegt , Arvieup aber ſchreibt, er entrichte demſelben nichts , als bei gewiſſen Gelegenhei ten Geſchenke , welche gemeiniglich in ſchönen Pferden , oder großen Kameelen beſtünden . Ér fer aber verpflichtet, wenn der osmaniſche Sultan oder deſſelben Statthalter zu Damaſchfs e8 verlange , demſelben beizuſtehen , wenn Aufrührer zu bezwingen waren . So fchicte 3. B. der Paſcha don Damaſdf 1664. einen Befehl an den Groß - Emir , daß er mit ſeba nen Truppen die aufrühriſchen Mauren ober Uraber , welche die Dörfer des Diſtrikto Nas bolos bewohnten , und die gewöhnlichen Abs gaben nicht bezahlen fonnten und wollten , weil die Seuſchrecken alles verzehret hatten , zu Haaren treiben rolle. Der Grof Emir fou aud dię landſtraſſen frei und ſicher bals , sen ,

4

146 ren , und die Kiermanen der Kaufleute, und bie Curiere des Großherrn , begleiten lasſen .

EM

>

he

Der Groß- Emir ruft , wenn eß ndthig iſt, die übrigen Emir8 ſeines Hauſes , welche in ihren fågern unumſchränkte Herren ſind , ju . fammen , und wenn alle ſich mit ihren Trup . pen verſammlen , machen ſie ein Heer von uns Dieſes fage Ura gefähr 5000 Neutern aus . vieux , Schulz aber , der 1754 hier war ,

OW

borte , das das lager der Araber in der flache Estrelon , auß 12000 Mann bes ſtehe. Der Groß - Emir richtet unumſchránke , in allen Streitigkeiten , die unter den Emirs friner Familie , und unter ſeinen Unterthanen

H

entſtehen . Die hieſigen draber wohnen , Hach Schulzen Bericht, in weißen Zelten . Um ihm und ſeinem Gefährten eine Ehre zu era

#

1

zeigen , fangen die Weiber und klapperten mit ihren Zungen ; es führten auch die Sirten ihre Schafbeerden durch die Håtten , und die Schafe ,

Bdde

und låmmer ,

búpften und

tanzten dem Ton ihrer flåthen, gemåę.

Nuf

dieſe Gewohnheit wird Pf. 114. angeſpielet. In Beſchreibung der merkwardigſten Dere ter , welche zu dieſem Diftrift gehören , mil ich bei der Gegend wieder anfangen , wo ich in der Beſchreibung des ſtehen geblieben bin.

Buro . Erbbeldr. 14. 8 .

Diſtritt$ Mabolos

146 Ginin , oder wie die Reiſebeſchreiber den Namen dieſes Ortó auch ſchreiben , Senin , Ginum , Sinim , Gianin , Senin , Senin Schenan , Gelim , Silin , Chilin , Gymin und Gemni , ein Fleden am Fuß der Berge, welde vor Alters Gilboa , hießen , don Ara . bern , wenigen Chriſten , und noch wenigern Demanen bewohnet. Er liegt ungefähr vier deutſche Meilen von Sebaſtia , und zwei Stuna ben oom Anfang der Ebene Estrelon . Broo sardt beftiinmt ſeine Entfernung vom Jordan Es iſt ein ammauerter auf ſieben Meilen. Sthan , für die Kiermanen. Das umliegende tand iſt ziemlich fruchtbar yr und trägt viele Palmen - und Feigen - Bäume. Die Berge

Bilboa : und Sermon , erſtrecken ſich von Dſten gegen Weſten , liegen zwei fleine Meie len von einander , jener gégén Süden , dica , fer gegen Norden , und beide endigen fidy am Jordan . Dieſes berichten Brocardt und Breis tenbach. Die Berge Gilboa fino, mie Cotwyk meldet , an einigen Orten felficht , dúrre und unfruchtbar , an andern aber graficht , und geben gute Weiden ab. Brocard : beſtreitet das Vorgeben , daß auf die Berge Gilboa weder Thau noc Negen falle , und ſagt, daß er 1283 beidet auf denſelben gefunden habe . Rudolph leugnet die gemeine Sage auch , unb . miderlegt ſie dadurdy , weil ehedeſſen berrlis de

3

TM

147 the sidder der Ziſterzienſer" und Benedifcia ner auf dieſen Bergen geſtanden. Man muß auch die Worte Davids , 2 Sam . 1 , 21 . nicht als eine Weiſſagong i fondern als einen Wunſch , anſehen. Die Berge haben ihren Ramen von einer Duelle , ( denn Gilboa bea deutet eine brubelnde Queue , welche an

ik

ihrem Fuß iſt , und in der Bibel der Brunn

1

Sefreel , bom Wilhelmus Syrius aber Subaa nia genennet wird . Nabe bei demſelben auf einem Drt ,

Bügel , iſt ein kleiner und geringer der für die ehemalige Stadt Jeſreel

gehalten wird , und den Wilhelmus Enrius Klein - Gerin , Brocarot Zaraein , von Brei tenbach Sanachim , Fürer von Saimendorf aber Carethii nennet. Dieſe unterſchiednen Mamen weiß ich nicht

zu vereinigen .

mei

Stunden gegen Often von dem Brunnen Jes freel , und eine halbe Meile vom Jordan , wie Breiten ; ach die Entfernung beftimmet , liegt El Beyſan , Baiſan , ein Kaſtell , mels shes auf den Erúmmern ciner Stadt erbauet iſt , die allem Unſehn nach das ehemalige Bethſchean , oder Bethſean, nachmat8 Scytha polis genannt, gemeſen iſt. Abulfeda nennet Daiſan eine kleine offne Stadt , auf der Beſte feite von al Gaur , auf einem fetten Boden I wb am Fuß eines Berges , der ihr gegen 2 sis.

148 Súden und Weſten liegt. Er ſagt aod , daß fie Garten , Bache und Quellen habe , inſons derheit fließe ein Bach von feiner Duelle ab mitten durch die Stadt. Id vermathe, daß Dieſer Bach der Fluß fen , welcher e Biſt genennet wird. Bon dem Rafted an bis zum Jordan erſtredt fich ein ſchönes Thal Namens Senſeban , welches ungefähr zwei franzöſi fche Meilen breit iſt , und in welchem Reiß, allerlen Getreide , Tabat and Maid gebauet wird . In dieſem Thal úberwintern die Aras ber dieſer Gegend. Aphef ,

eine

verfaline Stadt , i Sam .

29 , 1. In Brocards Reifebeſchreibung ſteht ihr Dame richtig , beim Breitenbach aber beißt fie unrichtig Affeth. Beide haben ihre Trúms Nur drei Steinmårfe davon , mer geſehen. wie Breitenbach ſchreibt , liegt das Kaſtell Saba , deffen Namen Brocardt alſo aus. drúdt ; in jenes Reiſebeſchreibers Wert aber, vermuthlich durch einen Schreib- oder Druck Fehler , Faba genennet wird. Beide Reiſe: beſchreiber ſagen , daß die Ebene Esbrelon , von dieſem Stafteu benannt werde. Subebé , iſt nach Breitenbach der jeßige Name der ehemaligen Stadt Megiddo. Bros carbt hat den Namen Subimbre. Förer son Saimeudorf ſchreibt , daß man gleid) , wenn man von Carethi , vor Alters

149

4

Jefreet , in die Ebene tamme, ein nicht lana ge bor 1566 don den Demanen erbautes Kaſteu antreffe. Von demſelben ſer er ins Dorf Sereni , und von dieſen an den Berg Hermon gekommen.

Sanutub berichtet, das

1

Catethi , chedeſſen Jefreel , auf einem etwas erhabuen Drt liege , bas neben dieſer Stadt ein Brum ſen , und daß man einen Pfeilfchuß von der Stadt eine weite und ſchöne Ausſicht åber gang Galiléa habe.

*

Der Berg Daai wird von den Reiſebes ſchreibern der Berg Hermon genennet , und iſt , wie es ſcheint , Pf. 89, 13. gemeynet. Maundrel verſichert , daß in der Gegend belo

1

1

3

felben im Märzmonat fein Zelt vom Than ſo naß geworden ſey , als ob es beregnet gea weſen : er irret aber , wenn er durch dieſe Erfahrung Pf. 133 , 3. erklären und beſtátis gen mit ; benn in diefer Stelle iſt von dem oben S. 13. beſchriebnen Berge Sermon die Nede. Sener Berg liegt der Ebene Estrelon gegen Often , und iſt viel niedriger , als der

1.

Berg Thabor. Zwiſchen den Bergen Hers mon und Thabor , welche eine ( Deutſche ) Meile von einander liegen , iſt ein kleiner Berg, den die Reifebeſchreiber Hermonim auch ben tleinen Hermon , nennen , und wels ther verurſachet, daß jene beiden Berge am Fu I nur ein Berg ju jepn ſcheinen. Er hinbert, da

K 3.

15

en e en das Negenwafferir, noelch Bon beid Berg herabi Tauft , uns den Fluß Kiſon ausmacht ? nicht auf einer Seite fließt. Dicfes iſ dit durch Breitenbach angegebene watúrlide Hr. fache , wedivegen der Kiſon halb nach dern mittel åndiſchen Meer und balb nach bere See von Siberias " läuft.

Jener Arm nimmt

biele andre Bache auf , and iſt dieferwegen des Håg ds. oder kleiz $ er ſtårffte. Am Fuß nen Derges Hermonim , liegt bað geringe und armſelige Dorf Endur , welchen Namen , wie Egmond van der Nnenburg ſagt , die Uraa ber gebrauchen , die es bewohnen . Es ſtea het, wie Cotwyt ſagt, am Bach Kiſon .Der Hermon erſtredt fich vier ( Deutſche ) Meilen fang , bis dahin , wo der Jordan wieder aus dem See von Tiberias heraus kommt. Rain , eine ehemalige Stadt , jeßt aber ein ſehr kleines und arines arabiſches Dorf , welches eine halbé deutſche Meile vom Berge Thabor entfernet iſt . , 1754 merkte. Stephan Schulz bei diefem Ort an , daß die Araber denfelben eine Zeitlang inne gehabt und die Einwohner vertrieben haften : nun aber gebe der Befehlshaber zu Ucda den Arabern jähr lich 500. Piaſter , damit ſie von dem Ort weg blieben , und auf ſolche Weiſe hoffe man , daß Rich micdex Einwohner hiefelbſt ein finden wära, den ..

! 5!

3

den .

Von der ehemaligen Stadt waren noch

einige

Trůmmer vorhanden .

Daburi , vor Ulters Thabor , » Chron. 6 , 77. und Dabira , ein Dorf am fúblichen Fuß des Berges Thabor , don Arabern bes mobnet. Unterhalb dieſes Dorfs ift in einer Grotte ein Brunn , uno einige Schritte da pon , eine perfaune Kirche.

Egmond van der

Ngenburg belegt daß geringe Dorf Dabari, mit dem Namen Deburg oder Sabor , 68 richtet auch , daß am Fuß des Berges Cha, bor , in der Ebene Estrelon , ein Fluß , Stas anent Serrar , fließe , der in der Ebene ents Atehe , und von Südoften nach Diten in den Ser von Siberias laufe. Die Landleute ha . ben ihm

geſagt , daß dieſer Fluß ſo tief res ,

alß ein Mann gros ift. Sollte dieſes wohl der oftliche Arm des Siſon ſeon 3 Der Berg Thabor , con griechiſchen Schriftſtellern auch Utabyrion und Stabyrion , pon den Arabern aber heutiges Tags Diche.

#

3

bel Tur genannt , liegt in der Ebene Eldre lon , ganz abgeſondert pon allen andern Ber . gen. Man hat , wie Nan Pagt , liber drei Stunden nöthig , wenn man ihn zu Fuß um . gehen wil . Er hat eine ſehr regelmåßige Seſtalt , welche von Daten und Weften ei . nem Zucerhat gleich , von Silden and More den aber eirand ausſieht, welches et auch iſt.

> Er ift Po hodh, daß man eine Stunde braucht, um ſeinen Gipfel zu erreichen . Schalz , der ihn von einer Seite in einer Stunde beſtieg , gieng von einer andern Seite wieder hinab, und zählte auf dieſem Gange von oben bis Dahin ,

wo der Fuß des Berge8 in die ana

bern Berge hineitt geht , 2783 Schritte. Stochove muß ſehr langſam gegangen ſeren , daß er zwei Stunden nöthig gehabt hat, um den Berg zu beſteigen . Uuf der mitternachtlia chen Seite fann man ihn nicht beſteigen , wohl aber auf den drei übrigen. Man reitet oder geht hinan , die Wege aber , welche auf den . relben

führen , ſind ſehr ſteinicht und enge ,

und infonderheit von der Mitte bis zum Sips fel ungemein beſchwerlich , man mag hinan reiten oder gehen. Wenn man ihn hinan reis tet , muß man an einigen ſteilen und ſteinicha ten Drten abſteigen und zu Fuß geben. Der Berg iſt von unten bis oben mit Báumen ins fonderheit mit Eichen , bewachſen. Rariti fand ihn ſchon im Jáner vol Blumen und wohlriechender Kräuter. Ef hátt Rich viel rotheß und fchwarzes Wildpret , und wildes Geflügel , auf demſelben auf. Sein Gipfel iſt eine fleine aber fruchtbare mit Bäumen und Buſchwert umpflanzte , auch , wie Schulz anmerket , mit wildem Korn beradlene alla genehme Ebene , von eyrunder Geſtalt , doch

153 f

1

**

-

find an einigen Drten Sålen und Erhöhun. gen , und die legten finden Riel vornámlich auf der Súd : und Weft - Seite. Huf einer dera felben hat ehebeſſen ein groſſes Kloſter gea ftanden , welches mit Sauern und Graben ums geben geweſen iſt ; vin einem Angriff widers ftehen zu können , und drei Kirchen gehabt hat. Von dieſen Gebäuden iſt noch mauera mert vorhanden , welches aus ſehr großen Steinen beſteht, die mit unſáglicher Mühe auf dieſen Berg gebracht ſenn müſſen , und drei fleine unterirdiſche Kapellen , welche eigentlich Erotten find :

eß iſt auch bei dieſen Sróma

mern eine im Felſen ausgehauene tiefe Ciſter ne , die Waſſer hat. Uuf der Nordfeite des Berges hat auch eine Kirche geſtanden ", deren Uiberbleibel man ſieht. Sultan Salaheddin

hat das Kloſter 1187 eingenommen , und al 1214. erbauten die le Kirchen verrüſtet. ner eda hieſelbſt ein Kartell. Nuhamm Auf dem Berge wohnen einige armſelige feate welche auch etwas forn auf demſelben bauen , welches P. della Valle am 26. April geſehen hat. Die Ausſicht , welche man von dem Gis pfel in die rund umher belegne Ebene Ebbrta lon , gegen Südoften auf dem nabgelegnea Berge Hermon , unb bis in das todte Meer , gegen Süden auf die Berge Gilboa , gegen Often auf den galilaiſchen See , den Jordan und 85 :

: 154 mund die Hjenſeits deffelben- belegnen Länder, gegen Norden biß an pen Untilibanon , gegen Weſten auf den Berg Karmel und das mit telándiſche Meer hat , iſt ſehr ſchön und ana genehm . Die gemeine Meinung , daß dieſer Berg derjenige ren , auf welchem der Herr Jeſus verflåret worden , ift nicht nur ganz una erweislich , ſondern auch erheblichem Zweifel Der Fluß Stiſon hat dieſem unterworfen. Berge, und dem nahgelegenen Hermon , feiner Urſprung zu danken . Er vertheilt fich bald in zwei Urme , davon der kleinſte gegen Dſten und in den galilaiſden See låuft , der größte aber gegen Weſten durch die Ebene Ebbrelon unterſchiedne Bäche aufnimmt , Mießt von bén amliegenden Bergen kommen ,

die una

endlich nicht weit vom Berge Karmel fich in mittelånbiſche Meer ergieft. Auf der Weſtſeite der Ebene Ebdrelon , ift Landſchun beim Übulfeda Regune , ein Dorf , an einem Bach , mit einem Khan oder Es war vor U : einer dffentlichen Herberge. ters eine freie Stadt , Namens Legio. Man bat biefelbſt eine freie Ausſicht in die Ebene Rad Abulfeda iſt dieſer Ort eine Estrelon. halbe Stazion von El Beyſan entfernt. Kaiſaria , ju Benjamins 'pon Tubela Belt von ihren Einwohnern Siſeria genannt , beim Abulfeda faiſaria in Sprien , ſons Caeſaria Per

155 Palaeftina oder Caeſarea Palaeftinae , vore

1

ja

ber Stratonis Turris , ' eine gang verfaling Stadt am mittellandifchen Meer, in der nichts wohnbar iſt , als die Gemdlbe oder Keller

unter einigen eingeſtiirzten þaufern , Darin arme Fiſcher wohnen wie Arpieux berichtet. König Herodes . l . veripandte , zwölf Jahic auf ihre Erbauung uub Audzierung , legio auch mit unſáglichen Beſchwerden und Koſten einen bequemen Hafen an , weihete die Stang mit großer prachtein , und nennete fie dein Raiſer Auguſtus zu Ehren, Cåfarea , er, der in derſelben alle fünf das grdnete auch, Jahre Schauſpiele mit größter Fenerlichkeit

$

91

3

gehalten werden fouten . Wegen ihrer Schöna beit , angenehmen lage und guten Hafens wurde ſie von den römiſchen fandpflegern über Paläſtina , zum Siß erråhlet. Machmals war fie die Hauptſtadt von Palaeftina Pri . mà.

Von dem ehemaligen feſten Rafel , find auch noc Uiberbleibſel vorhanden . Es halten ſich hier Schweine auf deren es auch viele in der benachbarten Eben ne giebt , wie Pococ fchreibt. Mau erzählet, daß nahe bei Saiſaria ein Wald feo, in wela dem ſich viele milde Thiere ,

tunter

andern

anch Gazellen und wilde Eſel aufhielten , und Moráfte , welche von der darin befindlichen

großen Menge

Blutigel, Bufet Uhu

Uulag

1

196 genennetwirben , in dieſen Moråſten aber går be es gute Wiefen und Weiden . zwiſchen Kaiſaria und Sartura , welche Derter vier franzöſiſche Meilen von einander liegen , ſind zwei fleine Fluffe , welche , nach Foco :88 Bericht, Zirfa und Corabſche heißen : jener iſt , ſeiner Meinung nach , der Kerſeos bes Ptolemaus , dieſer der Crocodilon des Ptolemdus , dieſer der Crocodilon des Plia nius , in welchem noch jest Krokodille , fünf bis ſechs Fuß groß , find , wie Pocod aus . guten Zeugniſſen verſichert. Nau fchreibt, der Fluß, darin Krokodille waren , ſey ungefähr zwei franzófiſche

Meilen gegen

Süden von

Cartura , und werde Nahar el Tamafich , d . i . Krokodillenfius , genennet. - Man muß diefen Fluß mit dem oben angeführten Kro. tobillenſee , nicht verwechſeln. Tartura , oor Alters Dar , Dora , Ado ra , eine ehemalige Stadt , iſt jeßt ein fleis ner Fleden am Meer , der gegen Süden eis nen Hafen hat.

Uuf der Nordſeite des hieſis

gen Meerbuſens , illt ein kleines Vorgebirge auf welchem ein Kaſtell geſtanden hat. Der Groß - Emir bebet hier zou und andre Abgas ben . Es wird hieſelbſt ein Markt gehalten , auf welchem die Araber ihre Beust , und die umher mobnenden Bauern , ihr Bich und tre

Früchte gegen , ágyptiſchen

Meiß

und Leins

1

357 feinroand vertauſchen. Die umliegende en gend iſt wenig fruchtbar , auch ohne Bäume. Caftrum Utlith , Caſtello Pellegrino ,

Peregrinorum , Petra incifa , dren frana szóliſche Meilen von Tartura , ein verfallens E Kaſtel oder Schloß , und Stadtchen , an eia nem fleinen felfichten Borgebirge, bei wela

e

dhem anf der Weſtſeite ein fleiner Meerbuſen , der jegt mit Sand angefület iſt. Es wohnen fit hier noch einige Bauern , welche das umlica ogende Feld bauen. Ehedeſſen haben die Tema

Bi

-

pelherren

biefes

Sdiloß

eine Zeitlang inne

gehabt, und die hier and land geſtiegenen Pila grimme , von hier aus begleitet. Haifa , oder Chaipha , von den Franken Caifa genannt , beim Benjamin von Tudela , permuthlich durch einen Schreibfehler , w219 Caiphas , beim nubia Niphas anſtatt wa fchen Erobeſdireiber Sifa , vor Ulter8 Por

phyreon , von den Purpurſchnecen , welche eß auf der hieſigen Küfte gegeben , nach Res lahd8 Muthmaßung Gaba zur Zeit Joſephus, nach Pocod8 Muthmaßung ehedeffen Cala mon , und nach Mariti Meinung Sicaminon Ptolemaei , ' ein offner Flocken unter dem Berge Karmel , und an der Südſeite eben derſelben Meerbuſens, daran Ucre auf der nordmo eftlichen Seite liegt. Es iſt hier zwar kein Hafen , aber ein begrer Untergrund , als bei

A58

bei Ucré, daher hier die Schiffe liegen. Dies Per Ort war ehedeſſen eine Stadt, und hatte ein Kaſtel , davon noch Uiberbleibfel vorhan, Eine dën find , ſo wie auch zwei Kirchen . andre noch ſtehende Kirche dient zu einem In dem Magazin, und zu einer Herberge. umliegenben fellichten Boden find viele Bez Der Groß-Emir grabnic plane aubgehauen . beſtellt hier einen Befehlshaber .

Es iſt ein

Alt - und Neu'- Caifa , jeneß iſt wüſte. Der Fluß , welcher auch Caifa genennet wird , und das Gebiet des Sros a Emirs von dem Gebiet

von

Saphet ſcheidet , iſt nach

Philippus' a Sancta Trinitate, der Mocataa , von dem berühmten Vorgebirge diefes Nas mens , am Berg Karmel , der Kiſon oder Kiſchon , der aus der Ebene Esdrelon fommt, und anderthalb franzöſiſche Meilen von der Spiße des Bergs Karmel , wo das Kloſter des heiligen Elias iſt , und drei Meilen von Er Acca , fich in den Meerbuſen ergießt. betómmt ſein meiftes Waſſer von den vielen Bachen , die aus dem Karmel fließen, inſona heitder

von einer großen Quelle, die aus

bem nördlichen Fuß des Bergs entſpringt , und aus einer großen Quelle unter dem Vors Man fann ihn bei ſeiner gebirge Mocataa. Múndung, wo er etwa zwanzig Schritte breit

+59

a

# 2, burchmaten ,meil dieſelben Befidtidigeans dahin führen , welches feine Tiefe ſehr verrine gert. Deb Sommers pflegt feine Mündung

Sande alſo derſtopft zu reyn '; daß er fich , wie ein fleiner See , ausbreitet , und die

vom

ganze Gegend von Usca überſchwen.mt: ja die Einwohner eröfnen ſeineMündung , damit er habfließe. s

Der Berg Starmel, welcher , wie Mau ( threibt , jèxt Farmain genennet wird , iſt ain ---- genauſten von dem Starmeliter Monch Phis

lippus a Sancta Trinitate, beſchrieben, wels. der auch derfichert , daß er ihn mit allem Fleiß betrachtet habe . Ich lege alſo ſeine Beſchreibung zum Grunde , vergieiche aber doch die Nachrichten einiger andern Reiſebes

* į

freiber mit derſelben . Der Berg liegt von Jeruſalem ungefähr funfzehn franzöſiſche Meis len , von dem Jordan und galildirden Meer ſieben , von den Bergen Shabor und Hermon dier , oon Nazareth zmei , eben ſo viel von Nica and Caſarea Paläſtind. Das Meer ' berührt faſt den Fuß des Vorgebirgs , zieht ſich aber von demſelben nach und nach ab , and erſtredt ſich gegen Siiden , alſo , daß zwis ſehen dem Berg und dem Meer eine große Ebene iſt , auf welcher Olivenbäume , feldo früchte und anbre núblithe Sachen machin . er beſteht aus vielen Hügeln , die an einan

160

der hången , und fich mitten in dem Thal , "welches fie einſchließen , erheben. Der nórd's und öftliche Theil deſſelben , iſt etwas höher , als der weſt - und fúbliche. : Die Weſtſeite DEB Bergs , welche nach dem Meer fieht , iſt etwa fünf franzöſiſche Meilen lang , geht aber nicht allezeit gerade ; denn die zwei Winkel ſtehen gegen einander úber, und mitten frúmmt ſich die Seite des Berges , wie ein Bogen , Der Umfang des Karmels beträgt etwa dreis zehn franzöſiſche Meilen , nicht zwanzig bis zwei und zwanzig , wie Arvieux meinet. Die Luft iſt gemäßigt , und im Sommer wehet ſie Die Mauren ober Araber , faſt beſtåndig. welche ihn bowohnen , legen ſich nur auf den Kornbau , die Chriſten aber treiben auch den Gartenbau , und ziehen unter andern rehr gatſchmecfende Waſſer - Melonen ; hingegen den Bau der Fruchtbåume achten ſie nicht , piel , und den Weinbau nur zu ihrer Botha Die Menge durft an Wein und Roſinen . D28 Horndiebes , der Schafe , Ziegen , fa . ſen , Kaninchen , Gazellen , Rebhüner , u. ſ. Der Berg iſt ganz grün , und w . iſt groß. auf ſeinem Gipfel mit Fichten und Eichen , unten aber mit Dliven - und forbeer - Bäumen Um Waſſer, hat er einen große 1 beſetzt. Uiber fluß , und zwiſchen den Dörfern Buſtan and Dali, iſt eine ſchdne ®egend von Hügelo MAD

MA

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30 morb

50m itio

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und Shalern , in welcher viele Bache und Quellen zu finden. In dieſer mit Gebirdhea angefúlten Gegend , find vier und zwanzig Holen alle neben einander , daß fie eine Kira che zu ſeyn ſcheinen . In dem einkel gegen Weſten , welcher fich gegen Saden zieht , ente fpringt aus dem Berge eine große Menge

Bidi

Bogel dra

3

Waſſers , welches Mühlenrader treibt , und vor Zeiten nach Caſarea Paläſtiná g : leitet Um Fuß des Berge gegen Drien , worden iſt.

unter Kaaf al Mocatsa , das iſt , Borgebir: ge der Mehlung ," meil Elias bafelbft die Baal @ pfaffen fou haben sinrichten laſſen , iſt ein großer Brunn , der ſich in den tifon era

fc



gießt , welcher überhaupt ſein meiſtes Waſſer durch die 'port Bem Karmel herabfliebenden kleinen Sache , und inſonderheit aus einer

1

großen am nördlichen Fuß eniſpringenden Duelle, betimmt. In der Weſtſeite des Bera ges , ungefähr eine franzöſiſche Meile von

dem Vorgebirge , iſt der ber: hmte Eliasbrunn , der ums Jahr 1626 noch durch zwei Handle que in da $

Shal Hof , in altern Zeiten aber durch

viele Randle abgefloſſen iſt. Sein fürel una rod i kriſtallklares Waffer ſpringt einen Um dice oth beraus , und wird feas dritte von dem DI Felſen in einem Beden aufgefangen , welches

in eben demſelben Felſen ausgehauen iſt. Auf Seite des Bergs , fins in demſelben mehr Buro . Erbberor, 24. B.

dieſer

168 mehr als tauſend Hólen , in welchen vor At . Sie find ters Karmeliter gewohnet haben. aber nicht erſt von dieſen Monchen angeleget worden , ſondern aralt ; denn es wird ihrer Schulz in der Bibel , Umo8 9, 3. gedacht. berichtet, die Defnung derſelben , derer hin und wieder drei bis vier nahe bei einander find , wåren ſo klein , daß nur ein Menſch hins einſchlupfer fónne , und die Hölen po frumm, daj man ſich im Augenblic jemandes Auger Am nächſten entziehen und verbergen fónne. find die Hölen an dem merkwürdigen Drt beiſammen , welchen die Einwohner Schiefel Nubán , d. i. Hóle der Drdensleute, nennen, und welcher ein großes Thal ein [dließt, auf deſſen beid n Seiten ſich Felſen erheben , die

In ungefähr vierhundert Hölen enthalten . den Felſen ,find Fenſter und Bettſtellen ausa gehauen , unb Brunnen von Waſſers , wel: chef allezeit tropfenweiß herunter fáut. Ehe man zu dieſem Ort frumt , iſt auf der reda ten Hand , , wenn man in dieſes Thal geht , oben auf dem Felfen , eine große Hole, welche durch einen ganzen Hügel geht , und mit fix daß huna piel fleinen Şölen umgeben iſt , Der dert Monche daring wohnen konnten . Weſtwinkel deb Berges , welcher ſich gegen Norden zieht , wird das Vorgebirge . des. Bergs Karmel genennt , und iſt ſehr hoch

16 9

Um Fuß deffelben iſt eine sole , it melder Elias gewohnt haben rou , etwa zwanzig Schritt lang , und zehn hoch und breit. Die fandleute nennen dieſelbige auf arabirds EI Sheber , weil fie deu Elias , Kbeber Elias, o . i den grönen ober grünenden Elia3, nennen . Sie wird von Chriſten , Muhammebanern und $ Jaben hoch gehalten , und es wohnen einige muhammedaniſche Einſiedler in derſelben . Auf dem Gipfel des Vorgebirges , iſt das vers faune Mauerwerk des Kloſters , in welchem bie Parmeliter ehebeſſen wohnten , und bei



bemfelben iſt ein Dorf , Namen8 Mar Elias , Man ſieht darin audy 5. i. ber heil. Elias. Staben und Zellen von gehauenen Eteinen . Das ießt bewohnte Kloſter der Karmeliter: monde , iſt eine Höle , zu unſer lieben Frauen

*

Thereſia genannt , die får pier Ordensleute groß genug ift. Man kommt zu derſelben ,

8

i

wenn man auf der Seite von Haifa die ziem lich weit in die See hinein gehende: eine hauptſpiße des Berges beſteigt ; denn alddana gelanget man auf einem ſteilen und rohmalen Fußſteige, der an unterſchieden Orten in den Felſen eingehauen iſt , innerhalb einer kleinen Stunde zu dieſem Kloſter , welches am Ab . hange des Bergeß iſt , und , wie geſagt , aus einer Sóle beſteht. Bei ihrem Eingange , iſt

1 zur Sicherheit wider die Araber , cine Mauer 2 gea

104 gezogen . Sie enthalt vier kleine ze !!en, mits ten ein Oratorium , ein Refectorium , eine Rüche und einen Ofen ; außen iſt ein treiner Garten , ein Stall und ein Waſſerbehältniß. Dben auf dem Berge gegen die Ortſeite an gefähr um die Mitte , iſt ein Ort , den die Araber El Korban , D. i. das Opfer nennen , Es ſtehen und die Juden ſehr hoch halten . daſelbſt zwölf Steine , an welchen nian einige griechiſche Buchſtaben findet: Oben Dörfer.

auf dem

Berge, find

folgende

1. Beh bem Anfange des Vorgebirged, iſt Mar Elias .

2. Gegen Oſten : 1 ) Rußmia , ein großer Ort , an einen Berge , mo viel Holz iſt. 2 ) Karat , nich weit von dein Drt El Korban . 3. Gegen Süden , mitten in dem Wals de , zwiſchen den Hügeln und Ihålern , Lin Khud , das iſt , Waldbrunn , und

Lin Sac

zal , daß iſt , rehbrunn . Mitten auf dem Berge , bei dem Walde oder ſogenannten Thiergarten

des

Karmels ,

iſt Buſtan , das iſt. Garten , zwiſchen zwei Hügeln und Thälern , mitten in einem Wal de , Dübel gegen Diten , Dali mitten unter beſagten Súgeln , Thålern und Wåldern , Novabi,

+

105 Novabi , welches einen zerſtörten Tempel hat, eben daſelbſt. D.ben auf dem Berge liegt Currituria , und auf eben demſelben Hügel , ſieht man die verfallene Stadt Damon , das hin zu Kriegszeiten viel leute geflohen find. Unten am Berge , ſind auch viel Dórfer Von dem Vorgebirge an 'ge und Fleden . gen Dſten , folgen fie alſo auf Cafjor , Saa Jajur , Şamaſſi, di , Salſas , Beladſdek , Karrubi , Eliajur , Haſchumurie , Scelok, Bei dem Bruna Saade , Telamu , Manſura . Nahe bei dem nen Mo.ataar , ift Montaar. Shal , ba Schif el Ruban iſt , liegt der fleden Tyrus , in weld,er der arabiſche fúrſt des Es ift Berges Karmel einen Pallaſt hat. auch am Fuß des Berges die zerſtörte Stadt Eine Viertelmeile ſúdwåreß von Caſerſamel. Raaf al Mocata , ſteht, nach Urvieuf , auf einem Hügel, das große Dorf Múzenat, wels dhe$ 1060 ungefähr 500 Einwohner an Mau , ren und griechiſchen Chriſen hatte , und legte Philippus a Sancta hatten eine Kirche. Es Irinitate weiß von dieſem Ort nichts . iſt übrigens bekannt , daß der Karmeliterora ben oder der Orden zu unſrer lieben Frauer von dem Berge Karmel, von dieſem Berge ſeinen Namen und Urſprung habe .

13

VII.

106

VII. Das land und det . Dißrift Cara phet , grenzet yegen Weſten as das mits tellándiſche Meer , gegen Súden an den

Diſtrikt Areta , gegen Diten an den Jordan , gegen Norben an die Diſtritte Wadettein #nb Saida . Ich babe ſchon im 23. Bande S. 515 . angezeigt , wenn , und bei welcher Gelegenheit diefer Diftritt mit dem Diſtrikt Saida unter einem

Befehlshaber ,

der

den

Titel eines

Paſcha hat , verbonden worden . Es iſt auch vorhin fchon angemerkt worden , daß der Fluß Siſon in ſeiner unterſten Gegend das Gebiet des Sroß , Emirs bon dem Diſtrikt Sapher Zu diefem Diſtrikt gehört ganz Gan fcheide. kilåa , welches die landeseinwohner Belad et Beſchera , di i , daß land des Evangeliums nennen , Nau , dem ich ſonſt in der Abtheis lung von Paliftina folge , rechnet zwar einen Theil von Galifáa zu einem Diſtritt , der , wie er fagt , ehedeffen von Kana benannt wors den ſen , nun aber von Nazareth den Namex führe, gegen Norden an den Diſtritt Saphet, gegen Dften an den See von Tiberias , und gegen Weſten an die Ebene von Ucca grenze , den großten Theil des ehemaligen Stammes Sebulon , und ungefähr zwanzig bis fünfund zwanzig Dörfer begreife : altin , ich ſehe mich dieſesmal genöthigt , ihm nicht zu folgen. Die Urſachen ſind diefe. Ich erfende que Prvieug

167 unb Porodk8 Neiſebeſchreibungen , daß die Derter an der Weſtſeite des Sees von Sis berias , unb felbft der nicht weit von der

11,

sed

Berge Thabor entlegne Drt Ain Ettujar , ju dem Diſtrikt Saphet gehören , und aus Saffela quifts Reiſebeſchreibung erhellet, daß das faa teiniſche Kloſter zu Diajareth , dieſes Dorf , nebſt zwei andern'nahgelegnen Dörfern, von dem Parcha oon Saida in Pacht habe. bleibt alſo nichts für einen beſondern von Nas

TE fil

Das alto zareth benannten Diſtrift übrig . Satilda beſteht aus abwechſelnden Bergen und Thảlern , und hat mehrentheils einen guten

30

Boden , iſt aber ſehr wenig angebaut.

! ois

LE

Ich gebe in die Gegend zurüd , in wela cher ich , bei Beſchreibung des vorhergehenden Diſtrift8 , ftehen geblieben bin. Von Haifa und dem Berge Karmel führet der nächſte Weg um den Meerbuſen , der una ter bem Berge Karmel iſt , und beim Plinius

Ilk

1. 36. c . 27. Cendevia genennet wird , und zwar zuerſt über den Flug Riſon , and hera nach über einen kleinen Fluß , por Alter Be .

B d

lus genannt , von welchem ich drei neue Naa men finde , nåmlich Naamin oder Nahame

ic

d . ' . der Wocúſtige, Skudattang und Kerba ne. Er iſt bei ſeiner Mündung fo reicht, daß man durch waten kann . Er entſpringt etwa

li

zwei Stunden

Weg

von LA

ſeiner Mündung

ge :

1

168

gegen Südoften aus dem See , deſſen ” amen aus dem Plinias ich angeführt habe. Man razt , das aus dem Sande dieſes Fluſſes das erie slag gemacht worden ſey, und Mariti verſichert , daß noch jeßt einige Schiffe , ina ſonderheit don Venedig und Naguſa , anſtatt des Ballaſtes , den bieſigen Sand zum Glas. machen lateten , aber auch , daß die ganze Rule von Sur bis Jaffa ſolchen Sand bas be. Jenſeits der Mündung deſſelben , trift man gleich den Drt an , wo sie Stadt . Acca , in der Bibel Acco , von den Sries chen Ake , beim Benjamin von Kudela Arsi, ( vielleich : Afri , ) von den römiſchen Schrifft: fiellern Ptolemais , auf Mángen , Colonia Ptolemais , zur Zeit der Kreuzzüge Aere oder Acta , und von den Johanniter Drbensa iittern S. Johann von Acra , genannt , ſteht. Sie liegt in der davon benannten großen und fruchtbaren , aber angebauten Ebene , welche fich gegen Norden nach den Bergen , die fide bis Saphet ausdehnen , und gegen Dſten bis an die ſchönen und fruchtbaren galildiſchen Ilzinen Berge erſtređt, etwa rech8 Meilen lang, und zwei breit iſt , und durch ein ſchmales Chal mit der Ebene von Sapbot zuſammen hångt. Ihre lage hat ſie an der Nordſeite des Buſens , welchen hier das mittelländiſche Meer macht , und an Deſſen . Südſeite der Berg

169

Berg Karmel und Fleden Saifa ift, und hat in demſelben einen þafen , der aber großtens theils durch Sand verſtopft iſt , und zwar wie Mariti gehört hat , durch Veranſtaltung Des vormaligen drufiſchen Emir . Fakhr eddin, der dadurch die Domanen von der Seereite

$

@bhalten wollte.

Abulfeda

gedenfet eines in

derſelben befindlich gewefenen berútmten Brun : nens , Namens Ain al Bafri. Eur Beit der Kreuzzüge , wurde die Stadt 1104 von den Franken , 1188 wieder von dem Sultan Sa : ladin , 1191 abermals von den Franten , worauf ſie der Sip der Johannitercitter warb , 1290 vou dem ágyptiſchen Sultan Almalidi Alaſchrapi, dar ſie ſehr verwüſtete , und 1917 pon den Dsmanen , eingenommen. Sie iſt ein

*

großer und prachtiger Steinhaufen , aber

doch noch in ſo fern bewohnet , das in

einem

Thurm am Safen , ein Uga mit wenig Jar. nitſcharen zur Beſarung liegt , der Paſcha von Saiba hieher einen Unterbefehlshaber ſebe, und daß eine kleine Anzahl Muhammebaner Criechen , Armenier und Maroniten , in elens

74

den Häuſerchen wohnet , den Handel aber eis nige franzöſiſche Staufleute , die ſich in dem

11 #

hieſigen Khan aufhalten , uno ein engliſcher conful, verſehen. Es iſt aber die Luft hiea felbſt im Sommer höchſt ſchädlich ; dann meil die Gemólber unter den perfaunen Gebäuden ,

# f

gut

170 zur Zeit des Regens, ool Waſſer laufen, dieſes aber des Sominer8 faul wird : To ſteigen daa oon ſo viele faule und ſtinkende Dinſtz auf das ſchidliche und gefährliche Fieber darauß 175. bemachtigte ſich dieſes Orts entſtehen. arabiſche Scheith von Siberias , Capo Daher , nahm daher denſelben und einen groſs ren Streich fandes von bem Paſcha zu Saiz da in Pacht, und ließ um Acca ber eine vier

der

Faden hohe Mauer aufführen , und mit zwei ſtarfen Thoren verſehen , auch außerhalb der Mauer in einem Winkel eine Baſtion anlegen . 1759 wurde Ucca burch ein heftiges Erdbe: ben erſchüttert , und noch mehr verwüſtet und 1762 hieß es in den Zeitungen , daß es in einem andern Erdbeben ganz untergegan gen ren , und auf der Stelle , wo der Drt geweſen iſt, ſchwefelichte und ſtinkende mos råſte entſtanden máren : weil aber Mariti welcher noch 1768 hier geroefen ,

nicht

das

don meldet , ſo iſt die Nachricht ohne Zweifel falſch. Der Meerbuſen zwiſchen Äcca und dem Berge Karmel , welcher ungefähr vier franzda fiſche Meilen lang , und drei breit , iſt får die Schifffahrt gefährlich , weil ein ſtarter Strom in demſelben , und der Grund fehr ſteinicht , und alſo zum Anfern unbequem ift, wiewohl Schiffe darin aufern . Azarb

2 . 171 Uzzyb oder Uzgart , Dfib , in der Bis

fo

bel Uchzib , nachmals Ecdippa , drei Stunden gegen Norben von Acca , ein Dorf oder Fleden am Meer auf einer Hobe. Von dieſem Ort und von einem andern Dorf Namen Sches nier , foinmen die beſten Waſſermelonen ( aras biſch Batiach ) nach Ucca , wie Schulz an . gemerkt hat. Cap Blanc oder Capo Bianco , Promon torium album , brei deutſche Meilen gegen Norden von Acca , iſt ein ziemlich hobes Vors gebirge, welches aus weißem Ralfſtein bea ſteht. Man kommt nachmals zu einem Drt ,

TA

To

$

i

Namens Nawafyr , welches die vielfache Zahl von Nafyra

Nachmals geht der Weg iſt. an der See hin úber einen hohen und ſteilen Felfen , in welchem er ſechs bis dreizehn Fuß breit , und faſt eine halbe franzöſiſche Meile lang aufgebauen ift , welche Straße Eftander oder Alexander der Große ſou haben anlegen laſſen . Eben demſelben wird auch ein in dies ſer Gegend befindliches zerſtórtes Kaſtell 309 geſchrieben , welches nach ſeinem Namen aaf eine

ſeltſame

Weiſe

Caftrum

Scandalium

genennet worden . Etwas weiter gegen Norden , iſt der Ort Nana , und der ſogenannte Brunn Salomons, davoit

172

Davon ich

chon im 23. Bande S. 521. und

518. gehandelt habe. Nau iſt von der Mündung des Fluffeß Kaſemieſch ( 23. B.S.516 ) und dem Dabei bes findlichen Khan , nach Saphet geteiſet, und hat auf dieſem Wege folgende Fleden und Dórs fer angetroffen , die ich nach ſeiner Schreib art anführe : Mahhrequeh , drei ſtarfe franzöſiſche Meis Beis len von der Mündung des Kaſemieſc , thluth , Schahu, Terrebnan , Tebnin, Cumin , Nialeh . Dieſe Derter liegen an einem Wege von neun ſtarken franzöſiſchen Meilen . Yarun , ein großer Fleden , woſelbſt gries difche Chriſten wohnen , und viele Trimmer Don Gebäuden ſind. Nau berichtet , er babe hier eine Säule mit einer Inſchrift angetrofs fen , die zwar au$ griechiſchen Buchſtaben beſtanden habe , aber in einer ihm unbefanns ten Sprache abgefaiſet geweſen ſey ; denn er habe nicht ein einziges wirklich griechiſches Wort gefunden. Uin el Saitun ,-0 . i . Delbrunn , ein groſo Te $ Dorf , deffen Name anzeigt , daß man bier eine Quelle und Delbäume finde. $ E ! ſteht faſt and Fuß des Berges , darauf Sa Hier haben die Juden zu phet erbaurt iſt. Saphet chedeſſen eine Buchdruckere gehabt , bozu

!

N

173 daju fie die lettern aus Frankfurt fominen wie laſſen , welche aber eingegangen iſt , Schulz berichtet.

Saphat , Sapher , Sephet , der Haupta ort dieſes Diſtrikts , und heutiges Tags der vornehmſte in dem ehemaligen Galilea , liegt auf einem hohen ſteinichten Berge , aufdeſſen höchſtem Gipfel ein ehemals ſehr feſt geweſes nes , nun aber verfallnes Kaſtel ſteht , deſa ſen Bauart , nach Schulzen , tomiſch iſt. Dieſer Ort wird zmar eine Stadt genannt, iſt aber völlig dorfmaßig , jedoch , mie Schulz verſichert , nicht ſo klein , wie er auf den fandcharten bezeichnet wird . - Seine meiſten Einwohner find Juden , ungefähr 200 an der Zah !, welche hier zwar fechs Synagogen , und eine Art von hoher Schule oder ein Mebraß habent, darin 1754. etira zwanzig junge Leute ſtudirten , aber ſchwere Abgaben entrichten müſſen , und ein elendes Leben füba ren , dennoch aber dieſen Ort , auß aber glaubiſcher Sochachtung ; lieben , weil der Sohar und die Miſchna hier verfertiget mots ben, Sie ſtammen meiſtens aus Spanien ber , mie Egmond van der Nyenburg meldet. Ihre hohe Schule iſt , wie es scheint , im zwölften Jahrhundert geſtiftet, und vom Ende des dreizehnten Jah : hunderts an , ha ben ſich auf, derſelben unterſchiedene berühmte i

Lehrer,

174

Lehrer , nach ihrer Art , hervor gethan. Dit guden bauen rothen Wein in Menge. Dit übrigen Einwohner ſind Mauren oder Aras 6

ber. Ehedeffen war hier der Siß des Bez fehlshaber des Diſtrikts. Saphet , der nun zu 1754 al8 Sdulz hier war , Saiba wohnet. ith Daher , welcher hier reinen Sill hatte Sche gehabt , einen ſeiner Söhne hieher geſeßt, und fich zu Ucca wohnhaft niedergelaſſen , unter: derfen ſchrieb doch der Paſcha von Saida an ihn : Scheifh el Muſchaich Sephet , d . i. dem Aus dem fandeshauptmann von Sephat. perfalnen Kaſtel , bat man ' nad allen Seis ten eine ſehr weite Ausſicht , und dieſes iſt das einzige Schöne an dieſem Ort ; doch iſt 1759 iſt er durch ein die fuft auch geſund . Einige Erdbeben fehr vermuſtet worden. meinen , er fer Das Bethulie des Buch ! Jus bith , welches falſch iſt. Vielleicht iſt der auf Berg , auf welchem er fteht , derjenige , melchem der Herr Jeſus berklaret worden .

Auf der Seite des Berges , welche derjenis gen , daran Saphet ſteht , entgegen gefeße iſt, ſteht ein großer Flecken , der ſich faſt bið an den Fuß des Kaſteus erſtredt, aber niche zu Saphet gehört .

Seinen Namen giebt Nau nicht an . Abulfeda meinet , ( denn ſein Srådechen Sjaft iſt am wahrſcheinlichſten ur ker Saphet , ) diefer Drt liege über dem See

1

571

DON Siberias , und andre legen ihn ungefähr um die Mitte der Weſtſeite deſſelben . Die feß iſt unrichtig , vielleicht aber rúbret der Srrthum daher , weil der See , wenn man von der Höhe des Berges , auf wels Saphet fieht, chem dahi n ficht , nach dahin

2

M M

Egmond van der Orenburg Zeugniß, nor einige Steinwürfe von demſelben entfernt zu feyn ſcheint , ungeachtet man zuweilen vier Stunden nöthig hat , um von Sapbet bis an den See zu reiten. Der Berg und der Drt auf demſelben , liegt ungefähr dem ſúdlis chen Ende des Sees Samochonitiß gegen áber . A18 Nau von dem Berge herab, und in das demſelben gegen Dſten befindliche ties fe Thal gegangen war , reste er ſeinen Weg

9

gegen Süden fort, bis er nach Telhum und Pocoe ſchreibt , daß Than Elmenieh fam . von den Ebenen , die an der Weſtfeite des Sees Samochonitiß ſind , ein ſteiler Weg auf

ar

den Berg von Saphet hinauf gehe. Als er von Saphet abreiſete , gieng er die Hügel gegen Nordoſten hinunter , und tam in das land gegen Weſten des Sees Samochonitiß. Shevenot meldet , man habe von Uin Ettujar eine Tagereiſe biß zum Khan Elmenieh , und wenn man von Dannen nach der Jacobs. bråde, die unter dem See Samochonitis åber den Jordan erbauet iſt , reife, febe man auf, eincm

176 einen Berge die Stadt Caphet. Dieſe zeuge miſſe find hinlänglich , meine Beſtimmung der Die gange Page Saphet zu rechtfertigen. umliegende Gegend iſt ſehr fruchtbar.

1

Brocardt und Breitenbach ſchreiben , das zwei ( Deutſche ) Meilen 2 Norden , und eben ſo weit von dem Eee da modonitis , das fåndchen Cabul obor Sa bul fen , welches von den Urabern Zabal ges Breitenbach gebenft auch eis nennet werde . Mamend Syrin , welche Jotas pata Joſephuß fer , und eine Meile von Sap: bet liege.

ner Stadt ,

Wenn man von Saphet an den See @as mochonitiß hinab geht , trifft man zwiſchen demſelben und der gecobsbrúde , erſt Hebers bleibfel von Mauerwert auf einem Hügel an , in deren Segend , wie es ſcheint , der Ort Charoſcheth Haggoim , Nicht. 4. 2. geſtanden bat , und bernach eine mit einer Mauer eints gefaßte mineraliſche Quelle , welche, nach Pos cod8 Muthiaßung , die Eifen und Kupfer bei fich führt. Dſchiør Jacubs , die Jacobsbrúce , ober auch Dichisr Benat Jacub , die Brúde der Ninter Jacobs , welche ich eben genant has be,iſtauch ſchon ( im 23. B.S. 548. ) angeführt und beſchrieben worden . Wilde gedenkt der öffentlichen Herberge, welche bei dieſer Bruce iſt.

.

Derſelben gegen Süden , iſt ein Hügel, . auf welchen noch Mauerwert von einem Kas Pococ fagt , diefir ftell zu sehen ift. werde Dichišr : aterah genannt .

Drt

Der Rhan Joſephs , gemeiniglich syan fuperli genannt, wie Egmond van der Nréis burg verſichert., zwei Stunden von der ja . cobsbrůde , iſt eine öffentliche Berberge, bei

!!

che

dem ſogenannten Brunnen goropt8 ,

(

og jo

di Joſeppe, von den Urabern Dſchubbet Ju . ſuphwelchen genannt , ) Deſen auch Åbulfeda ger enft , , einen in Sage nach , Joſeph von ſeinen Brüdern fou lepn hinabgelaſſen worden. Diad Stu ! zen hat er nur alsdann Walter, wenn es r gnet. Er iſt mit einer runden Saube , die auf viel fleinen Bogen ruhet , bededt ; es iſt auch nahe babei eine fleine mubanimédanifche Moa ſchee , die nach Schulzen8 Erzählung aus eis her chriſtlichen Kirche entſtanden iſt , 1754 aber wüſte lag . Man ſuchet aber den Drt Dothan, wo die Grube war , in melche goa feph von ſeinen Brüdern hinabgilaſſen wura de , gang irrig in diefer Gegend, hingegen richtiger in der Eégend der Berge Gilboå.. na , wo der Jordan ſich in den See oon Liberias ergießt , iſt eine Waferleiturg áber den Jordan erbauet , melde zugleich zu eis Búd. Grobelo . 24. B.

178 einer Brüde dienet ,

wie Egmond van der

Nyenburg bezeuget. Selbúin , wie Mau ſchreibt , Telhoue , nach Pocods Schreibart, am See von Tia berias , eine franzöſiſche Neite gegen Abend von dem Drt , wo der Jorban in denſelben fließt , wird von den Arabern für den Plan

1

der ehemaligen Stadt Capernaum ausgeges ben . Han findet daſelbſt allerlei Uiberbleib fel von feinernen Gebäuden , inſonderheit von einer Kirche. Pocod hålt dieſen Drt fúc die ehemalige Stadt Zaridaa. Weiter am Set hinab , gegen Súdweften , kommt man an ein Gewäſſer , welches mit dem See zua ſammenhängt , und wie wie es ſcheint , por Al terð ein Hafen geweſen iſt. ſelben iſt der

nin,

Nabe bei dems

Khan El Menich , nach Schulzen Ulmus welcher ungefähr 4 Stunden von dem

entfernet, vorhin genannten Ihan Joſeph und bei einem vermiſteten Drt iſt , von wela Wilde dem noch Trúmmer vorhanden ſind. ſpricht von vielen kleinen arabiſchen Dórfleitt, welche in der Gegend Elminie um den See berum lágen. Eine Biertelmeile von dieſer Herberge , wenn man langs der See weiter gegen Súden geht , tómmt man über einen Bach, der in den See fließt, and deſſen Nau era

N

179 erráhnet.

Er iſt , allem Unſeben nach, eben

berſelbige , melcher ,

nach Pocods Bericht ,

aus dem ſogenannten runden Brunnen " aba fließt , der mit einer rechs Fuß hohen Mauer umgeben iſt, und ungefähr hundert Fuß im Durchmeſſer hat , und den Pocod für den Cefaina Joſephi hált , an denen Mündung er

Capernaum fegt.

Nachher fømmt

man

loud über einen andern Bach, oder über zwei, die nabe bei einander find , und auch in den See pon Tiberias gehen . Bei dem leyten , und am Fuß eines Berges , find Tråmmer von einen Ort, den man får das alte Bethſaida

41

kált. Unter den Trümmern ſind auch die von einer Kirche zu ſehen . Es iſt daſelbſt ein fleineð Dórfchen. Wenn man von hier nad Tiberiaß geht, fommt man durch einen Weg, der am Ubhange eines ziemlich hoben Bere ge8 iſt, und fann auf dieſem Wege den gans zen See von Siberias , ſeiner lange und

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Breite nach , überſehen . Wenn man ungea fähr eine Viertelmeile von gedachtem Drt, den man Bethſaida nennet , entfernt iſt, era blidt man unten am See , in dem ſchmalen Thal lång8 demſelben , die Uiberbleibfel eines Kaſteuß, welches Magdol , Middel, auch , wie Nau meldet , Barge Plaaſchet, das iſt, der Shorm der Verliebten , genennet wird. M 2 Man

Man muß dieſen Ort nicht, wie gemeiniglidi geſchicht, mit dem in den Evangeliften ger nannten Drt Magbala perwechſeln ; denn dies ſer lag auf der Drtſeite des Sees . Auf eis nigen land charten wird bei Magdol ein Bach geſent, der aber , wie dau bezeuget , nicht vorhanden iſt. Zwiſchen dem Ort, woſelbſt muthmaßlich dic alte Stadt Bethſaiba geſtanden bat, und . Taberna , iſt langs dem See eine Ebene R durch welche unterſchiedene Bådhe fließen. Ja derfelben 'machſt Der Baum Zacum håufig ; es wird auch bafelbſt diel Reiß gebaut. Die Safelhúner , welche man hier fångt, find fche Allef dieſes berichtet Ega wohlſchmedend. mond van der Nyenburg, Die Einwohner zu Taberya haben aben dieſen Reiſenden verſichert , daß daſelbſt und in dem nächſten Pandftrich umher , fein Thau falle. So menig wahrſmeinlid, mir auch dies les iſt , ſo ſagt doch Egmond van der Nyens burg, daß er dazumal, alg er daſelbſt gewe fen , feinen Thau wahrgenommen habe . Taberiya , ebederfen Siberias , eine kleine Stadt am Ende oom ul Gaur , oder der großen Ebene, Durd welche ber Jordan fließt, und am weſtliden Ufer des von ihr benann . ten Sees ,

zwiſchen welchem und einem

ges gen

18c

gen Abend befindlichen gieinlich hohen und Peilen Berge , fie liegt. Sie hat an drei Seiten Mauern , an der Seefelte aber ift fic offen . Stochode , welchee 1631 hier war berichtet , daß die Mauern " vor einiger achto zig Jahren von einer Privatperſon wåren ets baut worden , welche Erlaubniß zur Wiedero erbauung Ber Stadt erhalten hatte, die aber wegen der Anfalle ber Araber unterblieben Uußerhalb derſelben , gegen Norden , ware. auf einem Hügel, iſt ein Kaftell, welches der hieſige arabiſche Scheith erft ums Jahr 1937 erbauen laſſen . Dieſer Drt iſt inwendig odl. lig einem fer ſtehen Atreuet. dem heil.

G

Die wenigen Hậu . Dorf áhnlich. nicht neben einander , ſondern ztra Es ift hier noch eine gerdſbee und Peter gerditmete Stirche, in welcher

die Franzištanermonche zu Nazareth , alle gäb re am Peterðtage SMerie Die Ein . . he's Ghalten rabe und Jude , n r W Drts 1 , , múffen Schaßung bezahlen . Das hieſige mes drag oder Symnaſiam ter Suben , iſt nachſt zu Dem zu Sapbet das großte im Drient. Schulz fand hier 1754 an zwanzig Jóngliga Die alte ge, welche den Talmud pudirten . Stadt Tiberias war ' viel großer , und era firedte ſich viel weiter an dem Ste bin , gca

# 3

382 gen Súben , wie pie noch vorhandenen groß. ſen Steinhaufen bezeugen ." Herodes Antipas hatte ſie an einem Drt , wo vorhin keine aber viele Gråber waren , Stadt geſtanden erbauet , theils mit Fremblingen , theils mit Galildern befest . und der Kaiſer Tiberius zu Ehren, Tiberiaß genannt : er wohnte auch bieſelbft in einem an dieſem Ende aufgeführ. Sie war damals, und noch eis ten Palaft. ne Zeitlang hernach, die Sauptſtadt von Gas geraus lilág , bis e6 Seppborið marb .. Eine me Zeit nach der Zerſtörung Jeruſalems , wurde ſie von den Juden zum Sitz ihres Noſch Abboth oder Patriarchen , und ihrer Gelehr: Ihre hohe Schule erhielt ſamteit, erwåhlet. durch ihre gelehrten Männer, inſonderheit die Verfaffer der Miſchna ,, einen berühmten Nas Nicht weit von dem ſüdliden Ende der men . alten Stadt, und dreißig bis vierzig Sdhrits te von dem See , am Fuß eines Berget , aus welchem man ſchwarze , etwas brüchige, fchwefelartige Duaberſteine hauet , iſt ein warmes Bad . Schulz ſchließt aus den hier befindlichen Trámmern , daß es ehedem noch Der Drt , mro in der Stadt geweſen fer. eß iſt, wird von arabiſchen Schriftſtellern Huſeinia oder . Huſeibia , vom gorephus Um : maus oder Emmaus genannt.

Dieſe legten Nas

TO

ele

KM

183

Mamen haben einerlei Bedeutung mit dem jea Bigen arabiſchen Namen Chamma oder Um . ma , welches Wort ein Bad anzeiget. gon ol Warbus , verſichert , eins der hieſigen Bas der , Chaman ob Domalir, genannt , rey ro beiß , daß ein hineingelaſſenes En rogleid hart ſen , daß man auch Bodchen und Hüner das rin fochen fónne. Haſſelquiſt rohreibt , man fónne zwar die Sand hinein ſteden , ohne ſie zu verbrennen , man múlte ſie aber gleich mies der zurúd ziehen. Das Waffee iſt alſo nicht fiebend heiß. Schulz meinet auch beobachtet zu haben , daß die Bäder zu Wifbaden und zu Baaben in Hevezien heißer wären , alk dieſes Bad . Es hat einen ſchwefelichten Gea rad , und bittern Geſchmad . Der Bodená ſaß , welcher ſich da , wo das Waſſer abges laufen iſt, anſeßt, iſt ſchwarze did wie Bren, und riecht ſtark nach Schwefel. gbr ol Mara dus giebt das Waſſer der Quelle Chamam ab Domafir , für falzig aus. Sorte fagt , daß heiße Waſſer habe ſeinen Hbfluß nach dem See .

176

Ich habe ſchon S. 25. angemerkt, daß der gorban , wenn er aus dem See oon Tiberias

JE

kommt , fich anfänglich gegen Süden, bernach aber gegen Weſten wende . In dem Raum , weldsen er durch

dieſe Rrámmung einſchließt,

184 ift ein shaner Boden , auf welchem max Sier noch Merimale pon Gebäuden findet. bat vermuthlich Sennabr: 8 , net wird.

der

Drt

gelegen ,

welcher

Ungefähr eine Stunde von Taberna , an bem See , linter Hand nach dem Gebirge zu , iſt, nach Schulzeng Bericht , ein enger paß , der chebem befeſtigt geweſen ſeyn mag , und Genezareth heißt. Schulz muthmaset , daß der Name deſſelben daher rühre , weil das Thal, ( Sei) auf dieſer Seite fdließt, an der fen anderen Ende bię chemalige Stadt Nazaz rech liegt , und das der See bey Taberna von dieſem Paß den Namen Sentezareth bea tommen habe. Wenn man von Tiberias auf der ors bentlichen Randſtraſſe, die von Jeruſalem nach Damaſcht führt, nach dem Berg Thabor zu reiſet, kommt man zu dem Berg, welchen die Chriften den Berg per Seligkeiten nennen , meil der Herr Jeſus auf demſelben die Matth. 5 , 6 und 7 beſchriebine Predigt gehalten ha. ben ſoll . Er iſt zwar nicht ſonderlich hoch : , kein höherer Berg die Ansſicht hindert , so iſt dieſe ſehr ſchón ; doch eftredt ſich die Musſicht vom Berg

Thabor viel weiter.

Auf

185

$ *

dem Gipfel des Bergs fino Uiberbleibſet "ogn çiner chriſtlichen Kirche zu fehen , wie Stocho De anmerkt, und Egmond van der Nyenburg bat don Muhammedanern" erzählen gehört , daß auf dieſem Berge eine Stadt Ramens Eifa geftanden habe. Wenn man ihn aus dir Ebene gegen Súpen anſicht, ſo fátt er als ein långlichter Berg in die Ungen , der gegen Dſten und Weſten einen Sågel hat. Daber , und weil an ſeinem Fuß gegen Bea ften ein Dorf Namens Hutin liegt, rährt es

M

3

verinuthlich i Daß die Araber ihn , wie Pos çoct ( ohreibt , Rerea el Hutin , Das iſt , die Hörner von Sutin , nennen. Das Dorf Hua

2

tin nennt , hat angenehme Gårten von zia tronen : und Orangenbäumen , und die Mus

tin , welches Egmond van der Ngenburg Hat

#

hammebaner halten die dafige Moſchee in Eh pen , weil ein berúhmter Scheifh in derſelben begraben liegt. Ungefähr fünf Stunden von Liberias , und einige tauſend Schritte vom Berg Tha . bor , iſt ein Raſtell , welches Yin Ettujar , d . i. Brunn der Kaufleute , P. Dela Valle (chreibt ſeinen genannt wird . Namen din Ettogiar, cotmyf. Uin e tuchiar, Sheoenot Nin Eccubgiar , le Bruyn Eynets sebjaer , Schulz Ujun alSibar , 5

Arpieux aber un

und Egmond van der Nyenburg auf die Wci fe , wie ich ihn zuerſt geſchrieben habe. iſt dieſes Saftell zur Sicherheit der Kiermas nen erbauet worden, und hat eine Beratung

:

don Janitſcharen. Vielleicht iſt es das große und feſte Odloß am Fuß des Bergs Thaa bor, welches, wie Rudolph lehreibt, von den Chriſten erbauet worden , damit man den Berg ficher auf- und abſteigen könne , und in welchem noch zu ſeiner Zeit ( von 1336 biß 1350 ) viele Chriſten wohnten , die ſich oon Blansgarten nenneten , welchen auch das Schloß zugehörte. Nicht weit davon iſt ein Khan , darin die Reiſenden einfehren , und . bei demſelben ſtehen zwei Thürme zu ſeiner Beſchüßung. Ürvieux berichtet , das der Hin Ettujar die Quelle des Flufſeß Sifon ſet. Ich habe oben (S. 143. ) geſchrieben, daß die Ebene Esdrelon, heutiges Tags Maroldhe Ebn Aamer oder auch ganim , genannt , an

oder in welcher der Berg Thaber liegt , ſich gegen Weſten biß an den Berg Karmel er. frede. Man fømmt auß derſelben in die fruchtbare uno ſchöne Ebene oder das feld von Sebulon, morelbft Korn und Baumwolle gebauet irird . Aus dieſer Ebene fommt man , bei weiterer Fortreiſe gegen Weſten , in eine andere fruchtbare Ebene , welche

das Land SA

:

187

nic# Saphet genennet wird, in der man auch Korn bl. und Baumwolle banet, dergleichen Haſſelquiſt found Pocod am 2. und 8. Mai darin antra ,

vi fen , und auf dieſer Ebene gelangt man durch at an ein ſchmale8 Thal, oder durch eine Straſſe, 96 die zwiſchen zwei mit Gebüſchen bemachſenen 2013 Bergen iſt , in die Ebene pon Acca . Zwei deutſche Meilen pom Berg Thabor mt, gegen Nordweſten , drei Stunden oder zwei

DAT

franzöſiſche Meilen von Safuri, acht Stuna

tot in den von Ucca , und drei Tagereiſen von 36. oud ? ruſalem , ift. Maßra , en, del le bext rand

Nafrat ,

Nobrat ,

Maſſuriah ,

Nazara , - Dlazaret, ein großes aber folech, teb Dorf am Ubhang eines Berged , von wela dem es ſich biß in ein fleines rundes Thal erſtreckt , welches auf allen Seiten mit Ber. gen umgeben iſt.

Von der ehemaligen Stadt find noch Uiberbleibfel porbanden. Die fran

26,!. ziðfanermónche haben hier ein großeb, mohla gebautes , und mit einer hohen und farten Mauer umgebenes Kloſter, welches im ero ften Viertel des jeßigen achtzehnten Jahrhun dertB vom neuen erbauet morden , und eine 28 mmi ſchöne Kirche bat. A18 Rorte 1738 darin war , hatte es einige zwanzig Mönche. Saſa

, / midt it

@

felquiſt, der 1751 daſelbſt war , ragt, es wohnten hier beſtändig fünfzehn biß zwei und Gwara

zwanzig Mönche. Ein paar Hundert Schris te von demſelben iſt ein guter Brann , der einzige in dieſer Gegend , wie Stochove an: Das Kloſter liegt an einem Drt, der, wie Korte fagt hoch genug iſt , daß man ihn für Denjerrigen halten fann , von welchem die Razarener ' den Herrn Jefum hinabftúra

merkt .

jen wollen , auch ehemalb ftetl genug gewe. fene regn mag : nichts deſtorbeniger giebt man ganz unwahrſcheinlich vor , und die Reiſene den glauben es auch , daß der Drt , wo man den Herrn gefum hinabſtürzen wollen , ein hoher Berg , und auf demſelben ein fteia ler Felſen fey , der faſt eine Stunde von dem Dorf und Kloſter entfernt iſt , jedoch i wie Mariti verſichert , mit dem Berg , auf wela chem Nasra erbauet ifti in einem Stůd forts geht. An dieſem Felfen hat auch ebébeffen ein Kloſter geftanden. ' Db nun gleich dieſes Vorgeben aller Wahrſcheinlicteit nach falſch iſt ; To hat man doch von der Hobe folches fellens eine ungemein angenehme Husſicht nach der Ebene Edbrelon , and nach den Bere gen Thabor , Hermon und Gilboa. Die Eina wohner des Dorfs find theilf Uraber, theils rómifche und griechiſche größtentheils mit der rómiſchen Kirche dereinigte Chriſten . Cic machen , nach Sorte , etra hundert und fánfa aig

289

sig familien aus.

2

Kirche. Haſſelquiſt ſagt , das Dorf tónne hundert ſtreitbare Månner ftellen. Der lep , te berichtet auch , daß das hieſige lateiniſche Kloſter Mazaret, und noch zwei andere Dóra fer , får 4000 Piaſter von dem Paſcha pon Saida gepachtet, und dafür das Rechthabe ,

Een

1

>

3

Die Griechen haben eine

diefelbigen mit Kuflagen zu beleges , qu richs Korte meldet eben die ten und zu regieren . ſc8, und Schulz , der 1754 hier war, berichs tet , daß die Franzistaner nicht nur an den Großherrn ( pou mohl beißen an den Parcha oon Saida ) eine gicmliche Summe Pacht ſondern auch an den Scheith Daher zu Acca jáhrlich 30060 Piaſter bezahlten , damit e sorelon Tchüße, fie mußten auch dem Daher, so oft er cine neue Frau nehme, 1000 Piaſter zahlen . Mariti berichtet , der Drt fey vom Sdeifh Daher durch Chriſten artig angebaut. Eins von den zwei andern Dörfern , iſt Jaffa , eine Stunde von hier, mo man ein angelegs teß Walbchen von Granat- und Feigenbau, men , und meinem Thal bei dem Dorf , ül,

raun , (Madragora ) in Menge findet. Die Gegend um Nazareth fand Stochode am 21 , Auguſt 1631 als ſehr ſteinicht, ohne Båume

unfruchtbar,

und Pflanzen, und von den 1 Bergen ſehr eingeſchrántt.

190 Einige hundert Schritte gegen Mitters nacht von Nazareth , iſt eine überfliegende Quelle , welche mån Marià Brunn nennet. Safuri , Sapbory , beim Benjamin don Tudela Schiphuria, von den Chriſten S. An . na " genannt , vor Alters Sepphoris and Diocaeſarea , ein Dorf auf der Weſtſeite der Ebene Estrelon , drei Stunden von Maza: reth , von griechiſchen Chriſten und Mauren oder Arabern bewohnet , ehebeffen aber eine Stadt , welche ein ſehr feſter Plaß , und eis ne Zeitlang die Hauptſtadt von Galiláa war. Uiber demſelben , auf dem Gipfel eines hos ben Hügels , hat das feſte Saſtell geſtanden. Profeſſor Köhler meinet, daß dieſer Ort beim Abulfeda unter dem Damen Szafd vorfoma me, welches aber nicht wahrſcheinlich ift. .- ' Rana , ein fleines Dorf, welches nach Breitenbach vier deutſche Meilen , oder nach Stochove , eine Tagereiſe von Acca gegen Såden, nach Nau anderthalb franzöſiſche Meis len , nach Storte drittehalb Stunden von Naa zareth ,

und nach ·Breitenbach zwei deutſche

Meilen gegen Süden von Safuri ; entfernt ift. Korte fagt, er rey dahin von Nazareth oſtwärts gereiſet , Pocode fagt nordmårts. Von der ehemaligen Stadt ſind noch Uibera bleibſel vorhanden .

Sie ſtund

am #bhange eis

1

191

*

cines Hügels , und erſtredte

fich Sinab ing

Thal, welches gegen Mittag und Übend don boben Bergen umgeben iſt , gegen Morden

Ĉi şi

lite

aber eine ſchöne Ebene bat. - MR yrite berich ... tet , daß vors in dieſem Dorf ein waſſerreia der Brunn ganz in der Erde , rund um mit

Steinen aufgemauert fen , zu welchem man hin. ab ſteige, und von meldjem ein Bachlein ab and an dem Dorf hinfließe , und zur Iran Sein Waſſer iſt ſehr fung des Biebes biene. friſch und gut , und bei demſelben ſteht eine

o

obmaniſche Mofche.

oke

auf der Oſtſeite des Jorbaus , begreift die landſchaft Belab Scifipf, (0. i . ſteinichte tind

nlist

VIII .

Der

nördliche Theil des Landed

54

rauhe Landſchaft .) por Alter8 Trachonitis Belab Sauran oder Havran , vor Alters auf

TH 944

hebräiſch Chaoran , Ezech. 47 16. 18. auf griechiſch Auranitis oder Ituraea , und Bea lad Haret , por Alter $ Batanaea oder Bas

1

fan, wie Affeman lehret , der aber nicht ann merfet , daß bei den arabiſchen Erbbeldbreia bern der Name al Batſchanat für Bacanaea vorkomme . Mau meldet , dieſe Landſchaften wurden von Arabern , Namens Guanr , bes mobnet . Die

1

Oie landfiraffe oon Damafdt nady Jero falem , geht durch einen Strich der Lands daft Scifipf, námlich bis an die Jacobóbrů.

de.

So habe von dieſer Bandſtraſſe, um des

Zuſammenhangs willen , ſchon im 23. B.S.548. einige Nachricht gegeben , welche ich hier ers Pocodt ſagt , wie ich Daſe bn weitern will. angeführt habe , daß man von Damaſchk am Ende der erſten Tagereiſe , nach dem Khan bei Saffa fomme , und am Ende der zwei. ten , in dem Khan bei der Jacobsbrúce bleis I de finde aber bei dem P. della Valle, be. Cotronk und Ehevenot , daß diejenigen , mel: che von Jeruſalem nach Damaſcyf reifen , am erſten Tage von der Jacobsbrúce biß Concis tra , am zweiten bis Sama , und am brite ten im fieben Stunden bis Dainaſcht gehen . Von Damaſche bis Saffa fommt man anfangs fich darch ſchöne Felder, nachmals aber durch eine fteinichte Gegend, und úber einen flag. Das Dorf Saſſa , deffen Rame auch Saalia, Saara und Zaza geſchrieben wird , liegt an cinem Fluß , der ſich in viele , Arme zertheilt, und ſeine Häuſer oder leimernen Hütten find Dieſem Ort rund um den Sthan erbauet. gegen Diten , am Fuß eines hohen Berges , find liberbleibel von einem Gebắude , noelche Das

Grab Nimrods genennet werben ,

und in

193 in dem nahe dabei liegendeni Dorf find libera bleibſel eines pråchtigen Gebäudes , welche Das Schloß Nimrod3 genennet wird . Nau und .Pocock gesenten deſſelben. Der Weg nad Coneitra iſt ſteinicht, und alſo beſchmer lich . Auf demſelben liegt der Sthan Raimbe.

85

Der Khan Coneitra fieht einem Kaſtel ahna lich , und bei demſelben iſt ein fleines Dorf. Man reiſet von bier erſt durch dide Wålder von Eichen und andern Bäumen , fann auf der Sálfte der Segereiſe, den einem hohen Hågel , die nachher ermahnte große Ebenege gen Morgen ſeben , trifft nachmais das auf einer Hobe liegende Dorf lemie an , und gee langt auf einem fteinichten Wege biß zu der. Jacobsbrücke, die über den Jordan erbauet ift. So viel von den an der gedachten Panda ſtraſſe liegenden Dertern .

W

Es find aber noch einige andere Derter in der Bandſchaft Scifipf oder Trachonitiß zu bemerken . Der Diſtrikt Wabettein ; grenzet an das

thi

Land der Drufen , und ſteht unmittelbar uns ter dem Pafcha don Damaſcht. Dazu geo bort der Dſchebel Tſaldich , vor Alters Pa. nius in der Bibel Chermon ober Sermon,

Ti

welcher ,

wegen ſeiner Höhe , beſtándig mit Schnee bebede iſt, baber er auch der Schnees berg genennet wird , auf deſſen Gipfel aber Búfd . Erdbeſchr. 24. B.

;

197 por Afters ein Tempel geſtanden hat, der al: ler Wahrſcheinlichkeit nach, dem Góßen Pan gewidmet geweſen , weil derſelbige der Schuß gott der Stadt Paneas war , wie einige in derſelben geprägte Scharmünzen bezeugen. Der Berg machte die mitternachtliche Grenz de des Landes der Ifraeliten aus.

Die Stels

le Pf. 133, 3. in welcher geſagt wird , das der Thau des Berges Hermon auf den Berg zion fallt , erklärt Pococ alſo ; daß der Nordroind die Wolfen , welche auf dem Sers mon liegen , nach dem Berge zion , Darauf Jeruſalem ſteht , führe , und daſelbſt einer ſtarfen Thau verurſache. Am Fuß dieſes Bergs' lag die Stadt Paneaß oder Panias, in welcher der jüdiſche König Herodes I, dem römiſchen Kaiſer Auguſtus zu Ehren , einen

#

prachtigen Tempel erbaute , ſein Sohn Fúrft Philipp aber erweiterte und verbeſſerte Dena ſelbigen , und nennete ihn zur Ehre Kaiſers Tiberius , Cafarea , und um ſie von der Stadt gleiches Namens am mitteländiſchen Meer zu unterſcheiden , mit einem von rei. nem Namen bergenommenen Zurak , Cararea Philippi . Sie iſt auch Neronias genennet worden . In dieſem Ort fommt der Fluß Joro Dan , von den Arabern al Arben oder el Urdunno

ano

Scharya ' oder

Scheriah

gen

nannt

21

108 nannt , auß der Erde hervor , der aber feie nen eigentlichen Urſprung aus dem vier Stuna den Wegs 'norboſtwärts von hier befindlis seu See Phiala bat , welches Fürſt Philipp dodurch entbedte , daß er in dieſen fleinen See Stroh werfen lies, welches bei Pancas wieder zum Vorſchein fam . Der Drt , wo Cåſarea Philippi geſtanden hat , wird heutis ges Tags nach ſeinem álteften Nameni , Pa. neas, genennet , oder wie man ihn fehlerhaft ausdrückt, Belinas , oder Belina unb iff , wie es ſcheint , ein Fleden . Nicht allein Eugefippus , Sanutus, und Wilhelmus Tyrius , ſondern auch der alte

Neiſebeſchreiber Brocarbt , erwähnen einer Segend , Stadt und feſten Sóle , Namens Sueta ober Suite ; beſſer aber Sowaida oder Sumaiba . Hermann von der Hardt hålt diefelbige får Baſdan " ober Bafan des 4. . und für Betſaida des 91. S. Bro . carbt ſchreibt, die Stadt dieſes Namens ties ge vier Meilen ( oder Stunden ) von dem Einfluß des Jordans in den See von Sibes rias gegen Norben , und in dieſer Entfernung ſteht ſie and auf Übridomius Charte don Paläſtina. Man zeiget daſelbst ein Grab, welches man får das Grab Hiobß aufgiebt, welches ſonſt in einer fleinen Stadt, Namens Nava , N.

196 Nada , die auch in dieſer Gegend renn muß , geſucht wird . Unter dieſem Ort , gegen Re : Dar gu , wie Sanutus ſagt, oder den Down hin genannten Dorf Saſſa gegen Súden und Dſten , wie einige Reiſebeſchreiber ſagen , iſt ceine große und ſchone Ebene , aufwelcher die Uraber von nahen und entfernten Drten des Gommers zuſammen kommen, und einen Jahre markt halten . Daher dieſe

Ebene. Meidan ,

Du 1. Marktplage genennet wird. Sanutus, Brocardt und andere erwähnen auch der Stadt Rebar. Reland meinet , es fers die Stadt Sabara darunter zu verſtehen , wela dhes aber unrichtig iſt : denn Brocardt (dreibt, die Stadt Kedar liegt vier Meilen oder Stunden gegen Morgen von dem Drt , ' mo der Jordan in den See von Tiberias fließt, gegen Often am Fuß des Gebirges Sanir , auf einem Berge, welcher einem Kameel áhn lich rehe. Die Landſchaft Hauran oder Havran , Chavran, Charan , I Moſ: il. und 24. hat den Namen von einer ehemaligen Stadt , welche, nach Sermann von der Hardt , auch Nechob und Choba , beim Tyrius Copa , gea beißen , und von welcher áram Kechob 2. Sam . 10, 6. den Namen hat. Es geben dic arabiſchen Schriftſteller, wie inſonderheit aus Sculs

197 Sdultent indice geographico zu erſehen iſt, folgende Derter an . Bosro, auch Boſor und Bottra , J01. 21 , 27. Boſtera , nach Hermann von der Hardt Aftarot , 5 Mor. 1. 4. von den Sriechen und Pateinern Boſtra genannt ; Sie Hauptſtadt dieſer landſchaft , dier Sagereiſen von Dar maſcht, und pier und zwanzig römiſche Meis Neland hålt fie ganz len von Edraata .

wahrſcheinlich für

Beeſtera ,

30ſ. 21 ,

17.

Uffeman nennet ſie die Sjauptſtadt vom pea trátſchen Arabien . Sie war in den élteſten Zeiten der Siß eines chriſtlichen Metropoli . ten , der unter dem Patriarchen von Antio . Man muß fie mit einigen atte chien ſtund. dern Dertern gleiches Namens nicht verwech , ſeln. Ebraata , eine Stadt , welche vermuth, lich der Jofua 13 , 31. Dorfommende Ort Edrei iſt , und von den griechiſchen Schrifts ſtellern Abraa genennet wird. Caucab oder Cochaba , Cocabe, eine ehes malige Stadt, von welcher die Araber , wels

che Cavachebiten genennet werden , ben Nas men haben . Man muß dieſen Drt, mit dem oormaligen berühmten Bergſchloß Caucheb , welches über Siberiaß gelegen hat, nicht der wechſeln .

IP

gar )

198

eine Stadt.

zar,

Eine Tagereiſe son

berfelben liegt Sardad , ein Städtchen mit einem alten ſehr hoch gelegenen ( vermuthlich aber jeħt ver fallenen ) Kaſtel . Mbulfeda rechnet es zu Hauran , der arabiſche Verfaſſer des Namen buches aber , den Schultens anführet , ſagt , es låge an der Grenze dieſer Landſchaft, and rey der Hauptort eines großen Diſtriits . fid , ein fliden auf dem Gebirge gee Egmond van der Nyen . gen Taberna úber . burg , welcher dieſes Drts Erwähnung thut, den man zu Taberya fieht, ſagt zugleich , er liege im Rande Sauran. Bobadin im Leben Salading gedenfet des Berges Phyl , and der arabiſche lipicographus , den Schultens anführet, ſagt , Phyt ren eine Stadt gwis ſchen Damaſcht und Taberna , und heiße audy Aphrt.

Es rey daſelbſt ein Berg, über wels

chen ein ſehr rauber Weg gebe, der nach Al Saur führe. Dieſer Berg liege gegen Tas bert; a úber , und an dem dapon benannten Der Kleden Fid oder Phil iſt , aller See . Wahrſcheinlichkeit nach

der Fleden Uphed

bei Hippos , deſſen Euſebius gidenket. Db von den Städtchen Gaulan ober Gox lan , und Bethraiba oder Julias," am nordlia chen Ende des Sees oon Siberias , noch lia berbleibfel

vorhanden

ſind, weiß ich

nicht. Von

199

Bon der erſten hat die landſchaft Baulani, tif den Namen , welcher fich wahrſcheinlider : weiſe von Persa an , langs dem öſtlichen

be

Ufer des Sees oon Tiberias und des 3or. dans , biß an den Antilibanon erftredt hat. Derſelben gegen Dften lag die landſchaft Bas tansa oder Baſan, heutiges Sag8 Belad Han ret genannt. Abulfeda in Köhler8 Ausgabe S. 15. hat eine Stadt al Batſchania ( Ba. tanga ,) von welcher man ſonſt nichts findet. IX . Daf land , welches die Araber, Be: ni Semane genannt , berpohnen , deren förſt dem Paſcha von Damaſcht Tribut etlegt, und buß land Salth , gehören zu dem óſtlichen Ibeil von al Gaur , ober von der großen Ebene , auf beiden Seiten des Jorban $ . Bened Cand , wird faſt um ſeine Mitte du : einen kleinen Flue , Namens Scheriath Man :

T4

dur., getheilt, der ſich nach einem lauf pon ungefähr drei franzöſiſchen Meilen , in den

21

Jordan ergießt. Mau ſagt , es ſchiene , daß feine Quelle der auf einigen Landd ;arten an : gegebene Se Jaezer oder gazer fer ; ex feny aber daſelbſt kein See , ſondern eine Menge Eine derſelben fery ro heiß , beißer Quellen. daß man die Hand nicht hineinſteden fønne , und werbe Hummet el Scheith , D. i . das ad

#

Dieſes laud iſt ein Stid N 4

des Scheith & , geneunet.

i

Stúd vom alten Peråa , welche fich , nach Joſephus Beſchreibung , der fånge nach , von Peua bis madáruß , und der Breite nach von Philadelphia bis an den Jordan ers Joſephus nimmt alſo den Naa ſtredt hat . men Peråa in einer engern Bedeutung an , alß die Epangeliften : denn die lekten "berfte ben darunter alles auf der Pitfeite des Jors Die Hauptſtadt von dans belegene Pand . Perda war Gabara , welche warme Bader hatte. Sie wurde aber eben ſo , wie die Städte Pella , dahin fich vermuthlid im 9 . C. 66 , die Chriſten 'von Jeruſalem begaben , als dieſe Stadt, zur Zeit des rómiſchen Krie : ges , immer unruhiger warb ,) und Hippos , ein Theil von Decapolis oder von den Zehn Städten. Ob von dieſen Dertern noch Ui: berbleibſel vorhanden ſind, weiß ich nicht Eoſchlun , Eglun , Cordylun, ein ehemalia ges feſtes Kaſte an einem Berge, gegen El Benfan úber, mit einem Dazu gehörigen Fles den oder Dorf, Namens Bautſdat , kommt im Abulfeda vor. Das Land Salth, iſt um die unterſte Ger gerd des Jordans , und am tobten Meer , nämlich auf der Ditfeite. Es hat ſeinen Nas men von der ehemaligen Stadt Salth , und ¢ 8 wohnen in diefem die Araber , welche rich Berti

i

wych

andre

ich

val

Ihr Fürſt bezahlt Beni Auband nennen. dem Pafcha don Damaſdt Tribut. Das bisa berige berichtet Nau. Salth oder as Salth , Daraus der Name Affelt gemacht worden , mar zu des Sultan Saladin ' und Übulfeda Zeit , der Name eis mes Berges und einer wohlber ohnten Stadt gegen Jericho áber , und hatte ein Raſiet , unter welchem viele Quellen entfunden , der ren Waffer nach der Stadt lief. Die biefie gen Granatapfel waren beliebt. Bekt iſt dies fer Drt ein großes Dorf, in welchem viele Chriſten wohnen , wie Nau berichtet. Puch Herbelot führet dieſen Drt aus dem perficher Erdbeſchreiber an . Der hohe Berg Rebo , der ein Sheil vom Gebirge Abarim iſt , und deſſen hódíter

Gipfel pibga genennet wird , liegt gegen Ges richo áber .

Ich fann nicht ſagen , ob dieſe bibliſchen Namen noch heutiges Tags bei den Urabern eben ſo gewöhnlich find , als bei den Reiſebeſchreibern .

X. Uuch die nächſtfolgenden Gegenden und Derter , welche biß an Seorchas reichen , werben oom Abulfeda zu Syrien gerechnet , und zwar nicht zu Deffelben Schund oder Dichund Damaſcht ( S.239 ) wie Profeſſor Reißte im Anbange zu Abulfedae Tabule NS Sy

Syriae S. 223. Der ståhleriſchen Ausgabe , berichtet, ſondern zu dem Drohund falafthin oder zu Paläſtina. Denn Abulfeda ſagt in ſeiner Tabula Syriae S. 8. Der Ausgabe deb Profeff. Köhlers, daß zu Falaſthin auch Roghar , (baš todte Meer ) die Diſtrikte der Nachkommen foths , oder al Balfaa , und al Diyabal und að Schorat gebdrten , und das fich das Gebiet von Falaſthin bis Aila erftre. de. Man erfiebet auch eben dafelbft aus S. 8. und 9 , daß der Theil von , al Shaur, ( . oben S. 12. ) welcher auf der Weſto Meeres ſeite des Jordans und tobten liegt,

fich oom See Senneſaret ( S. 21. )

. an, nach el Beyſan , ( S. 174.) Jericho (S. 91.) und dem todten Meer, (S! 29. f.) erſtrect , an der Weſtfeite des lekten forte låuft , und ſich bei Aila , am Ende des ofta lichen Arms vom arabiſchen Meerbuſen diget.

Die griechiſchen Erdbeſchreiber rech

men biefe Gegenden zu dem petrdiſchen Ura bien. Das meiſte , was ich davon rage , iſt auf deß Prof. Köhler8 Uusgabe von Übula feda Tabula Syriae und den Anmerkungen zu derſelben , und aus Schultens geographic ſchem Regiſter , men .

ju Saladins Leben

genom .

Drei Tagereifen von Damaſdil , an der Straffe, welche von Dannen nach Mecca fåh keti

2.3

ret , wenn man durd Benin reiſet, liegt eis ne fleine Stadt , von welcher le Blanc beo richtet,

3

*

2

5

e

daß ſie Maſcaraib , audi archarib

Barthema und ' Maſerib genennet werde. nennt dieſelbige Meferibe, ond melbet , daß der arabiſche Fürſt , dem ſie dazumal gebór. ter als er durch dieſelbige reiſete , 40000 Mann zu Pferde unter ſeinem Befehl, und eben ſo viel Kameele gehabt habe. Wo ich nicht irre , so iſt dieſer Ort eben derſelbige,

' welchen Übulfeda in ſeiner allgemeinen Bes ſehreibung von Arabien aus dem Jón Daus fal, nace de la Roque Uiberſegung, Maſcha rit nennet , zu Hauran rechnet, und von ei nem andern Drt gleiches Namens, unterſchei.

bi

3 $

#

det, der in der Guta von Damaſcht ( S.367 .)

liegt. U8 Schorat oder as Scharat, iſt ein ges birgigter Strich fandes , welcher fich von Heds chas gegen Norben , auf der Ditfeite des [ todten Meereß und Jorbans, erftreat , burdi welchen die Pilgrimme , welche von Damaſcht nado Mecca reiſen , ihren . Weg nehmen múſ: ſen , und der in unterſchiedene Gegenden oder In la Roque Paneschaften abgetheilt wird . Uiberſegung von Ubulfeda Beſchreibung Ara . biens , S. 279. ift diefes Gebirge durch ei nen Schreib - oder Drucfehler Sarah genens nes

994

net worben . Daß dieſer bergigte landſtrich fruchtbar ſen , erfennet man aus dem Abulfes da, welcher berichtet , daß er zu ſeiner Zeit Der nordlis von Aderleuten bewohnt ſen . che Theil deſſelben beißt U1 Baltaa oder al Belfaa , wiewohl es zuweilen auch umgekehrt, und as Schorat ein { heil von al Ballaa genennet wird . U Baltaa , itt nach dem Abulfeda , don geris cho gegen Diten eine Sagereiſe entfernet , und begreift daß land der Ammoniter und Moabiter, alſo etwað mehr , als die alte Landſchaft Peráa. Umman oder Ummon, eine uralte Stadt, welche in dieſem Diſtrikt gelegen hat, iſt lan ge vor Muhammed-verwüſtet geweſen , doch fall man noch zu Abulfeda Zeit anſehuliche Trúminer von derſelben. Sie lag an der Weſtſeite des Fluffe8 Zerfa , und eine Tage : reiſe gegen Morden von dem See zija , def, fen Namen Schultens , zwar nach Anleitung ſeines arabiſchen Lexicographi , aber wie ich glaube , nicht ſehr wahrſcheinlich, in Zaira . verwandelt hat. Ptolemaus führet eine Stadt Namens ziją an. Die umliegende Gegen ... don Amman , beſteht aus gutem Mderlande. Prof. Sohler muthmaßet , daß Umman eine , Vorſtadt , Namens al Ballaa , gehabt habe, Die Sriechen nenneten die Stadt Amman , Raha

6

205 Nabbath Ummana, der ägyptiſche König Peps lemdus Philadelphus aber gab ihr den Naa' men Philadelphia: Sie war nacmalb der Biſdoff, Siß eines und das umliegende Land wurde von derſelben Philodelphine genannt , dazu unter andern eine Stadt NamenB Ba . catha gehörte , welche auch ein biſchöflicher Siß war. Abulfeda ſagt , daß zu ſeiner Zeit Chosban oder sobban ; Chelctbon oder Hesbon in der Bibel , Esburá beim Ptole : maus , die Hauptſtadt von al Ballaa gemes

24

ſen ſey . “ Er beſchreibt dieſelbige als eine fleis ne Stadt, in einem fruchtbaren Shal , wels che fich bis an al Gaur erftrede. Dieſer Drt tømmt auch in Bogadins Leben Sultan ich in Saladin ; por.

DB mab und Carach zu al Balfag ober as Schorat gehören , iſt ungewiß . Mab oder Mób , die vormalige Haupts . ſtadt der Moabiter, welche auch Ur ,

( 0. i .

Stadt ,) Ar Kabbath , Arcopolis , Nhatmaa thom , und Nabbath Moba genannt, der lego té Name aber aus dem hebräiſchen 3x10 nain gemadt, und auf eine verborbene Weiſe auch Habbat Moma geſchrieben worden. Sie iſt der sig eines Bifchofe geweſen . Zu Abul feda Zeit war dieſer Drt nur ein Flecken , welcher Ur Rabbáth genennet wurde und jum Sebiet pon Carad

gehörte .

Midt writ 04a

206 dapon -fund auf einem hohen Qügel ein Gea båude , welches Schaichan ( beim Schultens Raum eine halbe Sagereiſe Eichon ,) hieß. oon Mab , gegen Súden , ift Carad oder al Rrady, al Karaf ,

vom

Ptolemäuß Charácmoba auch Mobacharaf , com Wilhelm von Syruß , Breitenbad und andern abendländiſchen Schriftſtellern , Crach genannt , ein Drt , wo por Alters der Six eines Biſchofs geweſen iſt, und noch zu Ubula feda Zeiten cin bemauertes Stadtchen war , welches unter einem ſehr feſten Bergſdyloß lag, in dem dabei befindlichen Thal aber was ren warme Båber , und Garten mit vielen fruchtbäumen .

Es ſcheint, daß die warmer

Båder bei Carach eben dieſelbigen find , wela che zu bieronymus Zeit dic Báder zu Cadir rhoc genennet wurden . Gegen Süden von Carade iſt oder war

der Drt Mutah , wo im achten Jahr der Sed ſchrah oder 629 , die erſte Sdlacht zmia ſchen den Moslemim and Xdmern vorfie . Nicht weit von Caracy , und zwar , wie Abulfeba' ſagt , nahe bei al Baltaa , liegt Ar Ratim oder Er Natim , pom Joſephus 'Apexépen , vom Drigenes Kofom , in der Jeruſalemſchen Gemara , Netam , genannt, eia ne fleine Stadt deren Häuſer indgeſamtin Felfen ausgehauen find, wie Abulfeda bezea . gets

907 get.

Sie ift wahrſcheinlicherweiſe die alte beo

råbmte Petra , von welcher ' das petrdiſchie Arabien

dieſen

Namen hat , deſſen Haupto

ſtadt fie auch , so wie ein biſchöflicher Sit , gewefen ift. Sic ift auch vermuthlich Sela , der Bibel , 2 Kón . 14 , 7. geſ. 16, 1. bat auch Hadriana dom Raiſer Hadrian geheiſ fen. Den Namen Nr Nafim hat ſie nicht von einem fárften , Nefem genannt , wie 302 fephus meinet, ſondern vom ausbauen , weil angeführtermaßen , alle ihre Häuſer in felfen aufgehauen find. Euſebius ragt in ſeinem Wamenbuche, una ter dem Urtikel Idumaea , daß das um die Stadt Petra herumliegende land , Sebalene oder Gabalene genennet werde. Das iſt

$

ch

;

1

eben der Diftritt, welchen Abulfeda in ſeiner Tabula Syriae S. 8. al Dhabal nennet , aber nicht ' beſchreibt. Er hat den Namen DOR feiner bergigten Beſchaffenheit, und ges bott zu dem fande der alten Edomiter. Es fcheint, daß dieſer Diſtrift auch die Syria Sobal des Wilhelms von Tyrus und Jaco bus des Vitriaco fer , die ihren Namen von dem safteu Sobal gehabt hat , welches auch Mons Regalis genennt , und unter dieſem Namen dom König ben .

Balduin

erbauet wors

Der

208

Der Diftrift as Schorat , iſt, wie Abula feda in ſeiner Beſchreibung pon Arabien aus Dem Jón Hautal angeführt , don lila brei Sagereiſen ( gegen Norden ) entfernet. In ſeiner

Tabula Syriae giebt et folgende daa

ju gehörige Derter an. Al Thomaimah oder Somaimah , ein bes rühmtes Stadtchen , eine Tagereiſe von Schaus beth , - deſſen , nach Prof. Kióblers Bericht, auch Jakut und Jón Labd al Chaf , gedena fen , und eben ſowohl als Abulfeda anmera fen , daß er der Sin der Abaſſiben gewefer ren , ehe dieſelben zu dem Khalifat gelang ten . Dieſes, fteht auch in Abulfedae Ana libus Moslemicis

S. 139.

der reiſtiſchen

Uiberſegung . Köhler hat wohl angemerkt , daß Herbelot diefen Drt S. 588. im Artikel Marwan Il , unrichtig Sunain nenne , und in

graf Arabe fuche ; Maan , eine ſchon zu Übulfeda Zeit zera ſtórte kleine Stadt , mit einem Schloß , eine Tagereife von Schaubech , an der Srenje des wüſten Arabiens, Sie iſt wahrſcheinlis cherweiſe der Drt Maon , deſſen im Buch der Richter Kap. 10 , 12 und 1 Sam. 25 , 2 . Erwähnung geſchieht, und davon die Meunim oder Maoniten , i Chron. 41.41. den Namen haben, Sarenberg und Bachiene haben in ihren Charten von Paläſtina Maon nicht richa tig

209

1.

og auf die Weſtſeite des tobten Meeres gea reßt. Sie iſt ein Siß der Dmmajaden ges weſen . $ Schaubeth , ein Stadtchen und stas ſtell, nahe bei Carach , und unweit der Gren .

pida Os

je don Dedichas. Am Fuß des weißen fel. ſens, auf welchem das Kaſtel ſteht, ſind zwei Quellen, welche durch das Städtchen fließen , und die Garten wäſſern , die in dem Thal find , welches auf der Weſtſeite des Stadts chens liegt. Zu Abulfeda 3 it maren die meis fien Einwohner Chriſten .

Schiltens bált dies

und

fen Drt får Sobal oder Mons Regalis des Wilhelms , Erzbiſchofs oon Eyrus , welchen ich vorhin in al Dſhabal geſucht habe , und

34 AN

Sofrath måus.

Michaelis fúr étixasgos de Ptole,

ILE

:)

1 Barch . Erdbeldr 24. B.

Ara :





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A

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a

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a.

E inleitung,

§. I. ine beſondere , omſtåndliche und richtige E Land charte von Arabien , gehdet zu den guten Dingen, die bisher vergeblich gewan pahit worden. Diejenige , welche Sale ſeiner Ui berfeßung des Korans einverleibet hat , audy im neunten Theil der deutſchen Uiberſegung der allgemeinen Welthiſtorie zu finden iſt, er: Man muß fica fållet dieſen Wunſch nicht. aber jeßt mit derſelben, und mit den Abbils dungen von Urabien behelfen , welche man auf der von 30h. Michael Franz in der hoa s manniſchen Werfſtáce ju Mürnberg 1737 an Licht geſtellten Charte vom osmaniſchen Reich, inſonderheit aber , auf dem erſten Blatte der fandcharte von Áfia, welche D'Anville 1751 ju Parib berausgegeben hat , angrifft. Die leka

214

leşte bat , wegen der dazu gebrauchten Hilfss mittel , viele Vorzüge : fie iſt aber von der Voulommenheit noch weit entfernt. Von dem größten Theil des bandes Jemen bat der Juſtizrath Niebuhr eine neue Charte gemacht, die fich auf ſeine eigenen mit vieler Mühe und Gefahr im

Lande angeſtellten

Unterſus

chungen und Ausmeſſungen gründet ; und zu Kopenhagen im Jahr 1771 geſtochen iſt. Inf nderheit hat er von zwanzig Dertern die

1

Polhöhe , und von einem auch die fånge be. ſtimmt.

Seine Charte iſt

alſo die erſte in

dieſer Art , und aller Mångel und Bebler , die ſie etwa nod baben mag , ungeachtet , Von dem Lande Dman, hat höchft fchållbar. Herr Niebuhr auch eine Charte geliefert. Audy ſeine kleine Tabula Itineraria a Sues us .

u que el Dfjäbbel

el Mokatteb et

Mon

tem Sinai , welche zugleich einen Theil des arabiſchen Meerbuſens abbildet , und feine Charte von dem ganzen arabiſchen

Meerbus

ſen , ' verdienen eine dankbare Aufnahme. S. 2. Dſchefirat al Arab , die Halbins fel der

Araber , iſt eigentlich das Land , wela

ches vom Weltmeer, dem arabiſchen und per fiſchen Meerbufen eingeſchloſſen iſt , und fich gegen Norden mit dem Äußerſt en oftlichen Ende des arabiſchen , mit dem äußerſten Ens de des perfiſchen

Meerbuſens , und mit

eir Rer

215

3

ner zwiſchen beiden in Gedanien gezogenen Hier haben die Araber zu finie, endiget. erſt , und alſo am långſten , gewohnet. Als lein , man hat zu der Halbinſel der

Araber ,

auch die großen Wüſteneien gegen Norden bis Baliß am Euphrat , gerechnet , wie aus der Beſchreibung ihrer Grenzen erhellet , die Uiberhaupt ſagt er , die Abulfeda macht. albinſel der Araber grenze gegen Norden

1)

en Palåfina, Syrien und den Euphrat, ges gen Often auch an den Euphrat , ull Basrah und den perfiſchen Meerbuſen bis Oman , ge

TE

gen Süden an

einen Theil des

Weltmeers ,

welcher von Arabien benennet wird , gegen Weſten an den arabiſchen Meerbuſen . Wenn man dieſe Grenze bereiſen wolle , and bei lilah , am Ende des arabiſchen Meerbuſens, anfange : ro fomme man von dannen , långs

1$ dieſem Meerbuſen , nach Madian , Janbaah, Barmah , Dichiodda , wo di Jaman , ans

fel fange , Babid und Aden , bernad, gehe man um die Wüſte Al Jaman , alſo , daß man das Weltmeer zur rechten Sand behalte , und Nach fola komme nach Dhafür und Mahra.

PE 0

chergeſtalt umreiſetem lande ul Jaman, wen : de man fich gegen Norden , behalte das Meer und den perfiſchen Meerbuſen zur rechten Hand , und lomme nach Dman , Aival , NI Ratif , Kedamah uad Al Basrah.

Nachdem man

416

man das Meer verlaſſen habe , behalte man zur rechten Sand den Euphrat , und gebe nach Al Saib , Rufa , Ana , Rahaba , und Bas Alsdann bleibe der Paſchalit Saleh zur lið . Hechten ,

und man gehe über Salempa ober

Salamya lång8 dem Paſchalik Damaſcht , nad Al Ballah , und von dannen nach dia lah , wo man die Reiſe angetreten habe. Wenn man dieſe Grenzen auf den Landa charten anſieht , ro erkennet man , daß das Land zwiſchen den beiden Buren , welche der arabiſche Meerbuſen gegen ſein nördliches Ens De macht , zwiſchen Aegypten und dem

ſüdlis

den Ende von Paläſtina , nicht mit darin fey , indem die morgenländiſchen Erdbeſchreis ber daſſelbige theil8 zu Legypten , theild zu Syrien rechnen . Nicht8 deſtoweniger reben wir es als einen

Theil Arabiens

im weito

läuftigern Verſtande, und zwar, mit den gries chiſchen Erdbeſchreibern , als einen

Theil des

petraiſchen Arabiens an. Es erſtreden fich gwar die Wohnungen der Araber viel weis ter ,

als

die vorhin

denn ſie ziehen ở . E.

beſtimmten Srenzen : auch

in den osmania

roben Pafchalik : Basra , Bagdad, Urfa , Diars Befir , Sal46 , Tarablås und Damaſcht, uma her, fe haben ſich auch in Afrifa qusgebreia tet : man rechnet aber zu Arabien nur den vorhin beſchriebenen Umfang von Ländern, in mel:

2

Ex ly

i

*

El le

i

DET

217 welchem aud die Araber die osllige Ober * berrſchaft haben . Der Flächeninhalt diefeb ganzen Bezirts ,

beträgt ungefähr 55000 geographiſche Quas dratmeilen.

1 9. 3.

In der heil. Schrift wird alles

fand , welches ſich von Aegypten und dem arabiſchen Meerbuſen , bis an den perſiſchen Meerbuſen und den Euphrat erſtrect , D. i . Arabien davon ich jeßt handle,, ?? , 97 * Das Morgenland , i Mof. 25., 6. und die Einwohner deſſelben werden 7P2, d. i.Morgenländer , oder Beute, die gegen Mors gen wohnen , Nicht. 6,3. Hiob 1,3. 1 ton. 4, 30. 34. 11 , 14. Jer . 49 , 28. genennet . Vermuthlid lernten die Jſraeliten dieſe Na . men in legypten , nachmals behielten ſie dies felben bei, ohne genau auf das Land Kanaan zu ſehen , dem jenes land nar zum Theil gea

gen Morgen , zum Theil aber gegen Mittag lag. Dieſe Benennung iſt die älteſte. Die hebräiſchen Namen des Landes 378.. , 77 % . i. Arab und Ereb , find júna und 279 , ger , uno fommen erſt 2 Chron . 9, 14. Jeli 21 , 13. Jer . 25 , 24. Ezech. 27 ; 21. i Son. 10 , 15. dor. Von den erſten beiden foma men die Namen Arabi und Arbi, ein Araber, ber.

Nehem . 2 , 19. 2 Chron. 17, 11. 21 , 16.

1

1

218

!

Anſtatt des hebräiſchen Wortes Arbit , die

Marie

Araber, Nehem . 4.7. 2 Chron . 22 , 1. 26,7 ſagen die Syrer Arbaje , und die Araber felbſt nennen ſich Arab , ihr fand aber Diche:

diben ené ,

firat al Arab . Von dem Urſprunge des Naz mens des Landes , giebt es vielerlei Mei= • Er fou ein Abendland , ein ebenes nungen Land oder eine Wüfte , ' ein Band , welches von einem vermiſchten Volt bewohnet wird ,

ein Land, darin Sandel getrieben wird, und ein angenehmes land, bedeuten : es fou auch von einer Stadt , die in der Nachbarſchaft von Mecca gelegen habe , von einem kleinen Strich - Landes in der Provinz Tahama, uno von Jaarab oder Urab , einem Sohn des Kahtan ober Joftan , und Entet Hebers, den Es iſt nicht der Mühe wertha Namen haben. alle diere Meinungen zu erläutern , ich will alſo nur von einigen etwas anführen . Daß der Jaarab R Den die Araber angeben , ein Sohn Joltan

ren , iſt aus der heil. Schrift

nicht erweiblich : man könnte eher ſagen , Singegen daß daß er vom 38mael abſtamme . ein Diſtrikt, Namens Arabah (D. i. eine Ebe: ne oder Wüſte :) in der Provinz Tahama, darin Joltans Nachtommen zuerſt, auch nach mall J&mael gewohnt, ben Namen des groſ ſen Paides veranlagt habe, iſt nicht unwahrs fcheinlich.

Es könnte auch wohl peyn ,

daß der !

919 ker , wegen feines son den Gewürzen vera urfachten guten Geruchs , bei den alten grit diſchen Schriftfeuern berühmte Theil Ara . biens , Arab , d.i. der angenehme und liebli che genennet worden , und ſeinen Namen ends lich dem gangen großen lande mitgetheilt ha . be. Die Domanen und Perfer nennen e$

$

Urabiſtan, d. i . das Land Der Araber. Viber ben Urſprung des Namens Saraces nen , eigentlich Scharakijuna , den ſich ein Theil der Araber felbft beigelegt hat , und der auch ſonſt båufig von ihnen gebraucht

1

worden , ſind die Meinungen auch unterſchies den . Die Serleitung deſſelben von Sara , der Ehefrau Abrahams , perdient gar keine Achtung , weil die Araber dieſelbige niemals für ihre Stammmutter ausgegeben haben , fie auch von derſelben Saråer beifen makten. Von dem Wort Saraca, welches ſtehlen und tauben bedeutet , tann er auch nicht abgeleis

*

tet werden ; denn die Araber würden fich nicht selbſt Nauber genennet haben. Ihn von

M

einem Drt oder auch son einem lande , Ne mens Saraca , her zu leiten , oder auch 38 behaupten , daß Arraceni und Saraceni eis nerlei Volt geweſen feon , jener Name aber von der Stadt Arra berlomme : iſt lange ro wahrſcheinlich nicht, als daß der Name Scha rafia

1 1

rafijuna ober Saracenen , eben ſo viel,

als

der im Anfang dieſes Paragraphs angeführ te Name P.1.3. , d. i. Morgenländer oder ' leute , die gegen Morgen wohnen , bea deute. Der Gegenſatz von dieſem Namen , ift Magrebin , Abendländer , indem die Sarace , nen alle lånber , welche ſie in Afrifa erobert, und ſelbſt Spanien mit darunter begriffen, Ragreb , 0.i. Dccident , genennet haben. S. 4. Die erſten und alſo auch älteſten Araber , nach der großen Uiberſchwemmung der Erde zur Zeit Noah, ſtammten theils von Jottan , ( ben die Uraber gemeiniglich fah tan nennen, beffen Nachkommen i Nof. Io, 26-30 . genennet werden , theilb vom Culoh , deſſen Machtommen eben dafelbft v. 7. beſchrie ben ſind , ber ; deswegen auch in allen Stel len der heil. Schrift , wo von Cuſchiten ges rebet wird , gar füglich Araber verftanben werden können. Dieſe Nachkommen Joltand und Cuſch , haben Jamau , oder das glücklis dhe Arabien , welches auch Indien genennet worden , bewohnet , und die leßten find in ſpátern Zeiten über den arabiſchen Meerbus fen ,

nach dem gegen über liegenden Aethio:

pien gegangen .

Aurs dieſes bat Bochart in

ſeiner Geographia facra mit vieler Gelehr famkeit bemieren. Die von dieſen Stamms på:

221

El påtern berfommenden Araber , machen die ura Dieſe ſind nachmals durch ſprånglichen aus. y line neue Antómmlinge vermehret worden , nám lich durch die Dachkommen der Kinder , mela mit dhe dem Abraham pon ber Sagar und stetus

Tra geboren find , der Kinder loths , und Bolle Cfau oder Eboms , welche fich mit den alten

la in

-

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is

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Arabern durch Heirathen und Bändniße vera einiget haben. Jamael , Abrahams Sohn bon der Dagar, wurde der Stammdater der

tolker'in, welche auch Sagareger, und nad Deffeiben Söhnen , Nabataer , Kabarener , ( oder Sebråer und Rebraniten .) Jturder , Raſaner, Máremanen, und Thámer genennet worden . Von Abrahams Söhnen , die er mit ber Setura erzeuget hat , famen die Mas dianiten , Zamarener , und Suiten , her. Don Goths Söhnen , Moab und Ammon , ſtamme: ten die Moabiten und Ammoniten, vom Eſan bię Edomiten oder Jdumder , und andere Völker unter beſonderen Namen , ab , als die Themaniten , oder Thimander , die Mocheter, Zuracer , Sammder, Mizer, Suellener oder Sbellener, Agarder, Hemuaten , Aefiten oder Lufiten , Munichiaten, und Helmodenen, dea ren Damen aber untergegangen find. Am

011

långften haben die Namen Joumder , Nabaa tåer und Sagarener semåbret.

Dieſes ift das

222

das Semiffe , was wir von dem Urſprung der Araber aus der Bibel wiffen . Was die arabiſchen Geſchichtſchreiber von den altefter Einwohnern Arabiens , welche' fie Bajesiten , d. i . Verlorne oder Untergegangene , nennen , und von den vornehmften Stammen derſel ben , Namens Ad, Thamud , aſem, Hodaib und Gerham ſchreiben , ift theils fabelhaft , theils in fo fern es durch anderweitige Zeug niſſe des Alterthumb , pornámlich in Anle's hung der Shamudèner ; beſtåtiget wird ,

zu

meinem Zweck zu weitläuftig. Sie leiten dit jeßigen Araber von zwei Stammoåtern her , nåmlich vom Joktan, oder Kahtan , und vom Ismael : jenes Abkommlingě nennen ſich Urab, oder " Arebah ; d . i. die urſprünglichen und einheimiſchen Uraber's Arabes indigenas; diere , Arab al Motaaraben , oder Moſtaa. rabeb, . i: die eingepfropften oder naturali firten Araber , oder Arabes advenas und adfcititios. Sie verwechſeln aber zum Theil ben oben

ſchon genannten Joktan , welcher

3 ein

Sohn " Hebers

war

mit einem andern

gleiches Namens , den "ſie für einen Enkel J a maelf anógeben , und " Deffen Urenkel Saba oder Abbſchiam8, ( 0.i. Diener der Sonne ,) fünf Söhne gehabt hat, nåmlich Hamjar oder Somair, Cablan ., Amr, Afaar, und Amela, wels

223 welche die Stammvåter

2

N

*

det von ihnen ben

nannten Stamme geworden ſind , von denen die drei erſten fich wieder in beſondere Stams me abgetheilt haben , deren Namen ich hier "nicht anführen kann. Ich will nur anniera fen , daß der Stamm der Hamjaren oder son ineriten in Jaman bis 502 nach Chriſti Géo burt regierzt habe, und daß die Könige aus

1

demſelben , welche ganz Jaman beherrſchet haben , den Zu - oder Ehren Namen Sabad 1

oder Kobba , oder Atthobo , geführt haben . Bom Jsmael ( unter deffen Nachfommen ſie aber Abrahams Kinder von der Retura , und

16

10 !

Det

derſelben Nachfommen mit begreifen ,) leiten fie in ' einer ganz unzuverläſſigen Geſchlechts . folge , den Adnan , don diefem aber führen , auf eine' zuverläſſigere Weiſe ; po mie Mü: bammed "felbft alſo auch die meiften arabi fchen Stamme, ihren Urſprung her. Ich met te noch an , daß Praher , Adnans Machfoma

1

me im eilften Glied , den Zunamen Storaiſe gehabt habe, und der Stammrater der fós Von dieſem Stamm raifchiten geworden ſey . find, nach Niebuhro Beridt, noch einige Håva fer zu Mecca übrig , melde gemiffe Bediea

1

e nungen erblich verwalten . Di die heutigen Araber noch einen Unterſchied zroiſchen Arab al Arebah und Urab al Motaarabeh mas den ,

224

chen , und ob der Unterſchied der Mundar: ten auch den Unterſchied der Abſtammung der jeßigen Araber zeige ; weiß ich nicht. Die efie Frage , kann auch Niebuhr nicht beanta worten , doch glaubt er , das man fic bejaa ben müſſe , weil die freien Scheche ftolz auf ihre Geburt ſind. S. 5. In Unſebung der Lebensart, ſind die

Uraber von diererlei Urt , nämlich

Bes

dedi , Maebi oder Moddan , Sadhefi un Fellah. Bedcoi oder Babavi , oder Bedauwija,

don den griechiſchen Schriftſtellern Scenitá , und Nomades , von den Sørern Bnaj Baro, oder Bar Broje , (worauß die Grieden und Lateiner das Wort Barbarus gemacht ha. ben, ) b. i. Kinder der Wüſte, von den Euro. påern gemeiniglich Beduiden genannt , beißen die Araber , welche beſtendig die Wüften in Belten und Hütten bewohnen . Sie beſchaffa tigen fich mit nichts , als mit Neiten , Jago, Beforgung ihres Viehes , und mit Streife seien gegen ihre Feinde, darunter fie alle dies jenigen verſtehen , welche nicht ihre Freunde find, noch rich in ihren Schuß begeben has Sic pländern dieſelben , wenn ſie tóns ben . nen, ohne ſie jedoch zu tóbten , es ware denn, daß fie fich hartnädig mehrten , und fic dera muna 1

225 wundeten : gegen diejenigen aber, welche ſich in ihren Schug begeben haben , beweiſen fie die volkommenſte Gaſtfreundſchaft ,, & rcue und Dienſtwiligfelt. Sie halten ſich für das dor: nehmſte Volt in der Welt , und fürdie edela Aten unter allen Arabern , und verachten die übrigen Araber , welche in Siåbten wohnen , und den Ackerbau treiben , als Ausgeartete.

1

4 X

1

De

* ht 61

.:

Sie nennen ihre Udelichen insgeſamt Schechi Oft verbinden oder Schach oder Scheith. fich mehrere Scheche zur gemeinſchaftlichen Sicherheit , und erwählen unter ſich einen grotern Sthech, auf arabifth , Schech el Kbic Bder Saheches Saius , und der gange Stamm wird albdenn nach der Familie Des großen Schechs benannt.

Sie brauchen zwar Bos

gen und Pfeile , aber mehrentheilß nur zur Jagt , ihre Waffen aber find Sábel, Dolo che, und vornåmlid fanzen von Rohren, wela che leßte ſie får das alteſte und anſtandigſte Gewehr halten , welches ſich allein für ta. pfere leute ſchide.

Nichts deſtoweniger ſind

fie fehr furchtſame leute , wenigſtens wenn lie mit ſolchen , inſonderheit Europäern , zu thun haben , welche Schief gewehr führen , des ren wenige , große Haufen Araber abhalten und verjagen fónnen . Die meiſten reiten zu

Pferbe , und find auch nur zu

Pferde

herza

es giebt aber auch ſo arme , die feine Pfera Búſa. Erobefor, 24. B.

baft :

i 126

Pferde haben ,

und zu Fuß mit ihren Bans

gen gehen .

giebt

Es

auch

solche , die fein

anderes Gemehr, als die Schleuder , gebrau, den. Sie haben entweder eine braune ober

3

schwarzbraune Farbe ; das vornehme frauena zimmer aber , welches fich mie der Sonne

urha

bloß fielt , bat eine eben fo lebhafte Farbe ,

AAN

alf die Franjórinnen und Engländerinnen , wie Uroieux ſagt. Männer und Weiber fára bei ihre Arme , lippen und andere fichtbare Theile des Leibes mit Uſciam , welches eine Violetfarbe iſt, die am beſten von einer Fiſch:

LAN

galle gemacht wird , die durch die Haut dringt, welche auch mit Nadeln durchſtochen wird , damit die Farbe deſto tiefer und dauerhafter einbringe.

Das vornehmſte Frauenzimmer

0

läßt fich fleine ſchwarze Flecken an den Seia ten des Mundes , vor der Stirn , am Kinn und auf den Wangen machen ,

Melho

auch auf die

Arme und Hände Figuren ſtecken. Die Nás gel an ihren Fingern fårben fie roth , den Rand der Augenlieber aber ſchwarz : fie gies hen auch eine Linie von gleicher

Farbe nach

dem Uugenwinkel , damit die Augen großer und geſpaltener ausſehen ; denn nach dein aras biſchen Urtheil, beſteht die größte Schönheit eines frauenzimmers in ſchwarzen , großen ,

288 mohlgeſpalteten und

berporragenden Augen , die

227

ubus ke die den Wegen der Gazellen ober Antelopen ähnlich ſind. trgu banna ober

" X! Sdiminte ,

Die Männer machen aus at El Henne und Al Catam eine

mit welcher fie dem Haupt- und

met Barthaar eine róchlich glángende Farbe gea er en ben . Den legten Gebrauch hat Muhammed in quo eingeführt, der erſte aber iſt viel älter. Die

entry Winner beſcheeren ihren Kopt, außer das ſie Robot auf dem Wirbel eine lange Code wachſen 'laſa

is fen , die hinten hinab hångt: ſie ſcheeren oder fichereiden auch den Knebelbart ab , hingegen

Turf den rechten Bart laffen ſie macıſen , und mant

cutdhe hat sehr große Ehrerbietung fir denſelben indem er für eine heilige Bierbe gehalten wird . Ha Laurent Man túſſet in it , wenn man einander begrüſe up ſet. Die Kleidung der wánner, beſtehtaus Ne dinem langen Hemb, (welches bei den gemzi. am ! nen Urabern mebrentheils blau von Farbe iſt , auf und ſehr weite Permel hat, die man im Se: DH hen Hiegen lågt , welche bei vornehmen Pers

ſonen bis auf die Erde reichen ) aus leinert ob * Unterhoſen , und einem Interrode oder Kafa bei *

13

fan ohne Aermel, der biß mitten auf die len . den hinab geht, und mit einem febernen Gúra tel umgartet if ; oder fie tragen über dem bembe nur ein liberkleid, Åka genannt , mela

heb oorn offen iſt, und wie ein Mantel über dle Schultern hångt, aber auch auf den Sela ten P

228

103 ten Defnungen hat, die Arrue durchzuſteden. Viele geringe Badavi haben keine Abas, ſon: dern wideln fich ein großes Stúd weiße Sarſche um den Leib und über die Schule tern , und viele andere geben nackt. Die Dornehmen tragen noch Uiberhoſen von Tuch, die entweder roth oder violetfarbigt , und Baran Strümpfe und leichte Stief:In oon gelbem Saffianleber befeſtiget ſind. Dhia

aan

67,

dieſelben gehen ſie mit bloßen fúffen in Pan: toffeln , welche in den Zimmern ausgezogen werden. Die Armen ſchlagen nur Sråde von rohen Håucen om die Füffe ; welche Bie oben zuſammen fchnúren . Der Turban der Vornehmen, iſt ein Stud Meſſeltoch um eine rothe rammetne Müße gewickelt , und mit Baumwolle ausgendhet . E8 hångt davon ein Zipfel berab. Das vornehme Frauengimo mer trågt Beinfſeiber und Hemden von Nef-

?

feltuch , welche lekte auch ſehr lange Vermels haben , die bis zur Erde berab hangen, fur : ze Kamiſdler , und Abaß , wie die Miánner , im Winter auch Raftane , welche weit find, und bis

an die Erde gehen , einen Gürtel , an den bloßen Füſſen , und eine

Pantoffeln

Jon

Múße , die fait wie ein Kelch gemacht iſt. Wenn ſie ausgeben, gieben ſie kleine Stiefeln pon Saffianleder an , und hången einen groſ BEN

i

4

229 ſen Schleier oon Neffelench úber den Kopf , welcher fie bis über den Gürtel bededt. Die geringen frauen tragen über ihre Beintleia der nur ein "blauet oder violetfarbiges lans

ů

ci

gęs Semb , mit langen und weiten Aermeln , mit einem Gürtel , und wenn es falt iſt, das grobe liber fleið ohne Aermeln , Aba genannt. Der Schleier , den ſie auf dem Kopfe tras gen , wird um den Salt und den Untertheil des Geſichts biß an den Mund gemickelt, die Jungfiauen aber bedeđen das ganze Geſicht, Außer den 6.hángen in wenn ſie auêgehen . den Dhren , und Kingen an den Fingern , haben tie Frauensperſonen dice Ringe um die A : me and füffe über dem Snöchel, mila

IMG DI

de bei den Bornehmen von Gold , bei ana dern von Silber , und bei den Geringen ents weder von Elfenbein , oder von Horn, oder Sie ſteden auch Ringe an von Metal find.

on

3,1

08

die großen Zehen ihrer füffe , und viele tras gen auch in der Durch borten Scheidewand zwiſchen den Naſelöchern einen großen Ring , der bei den Vornehmea von Sold oder Sila ber, and wohl mit kleinen edlen Steinen eingefagt , bei den geringern leuten aber nur von Metal iſt , und áber dem Munde hångt. Des Sommer 8 wohnen die Araber wohl in Hütten , die ungefähr zwei Klafter ind Ge pierte von Stangen gemacht, und mit faube wert P 3

239 perf ' oder Sträuchyen bebidt find. Ihre ges meinſten und gewöhnlichſten Zelte aber find entweder rund , und in der Mitte mit einer

ID 1

ļangen Stange unterſtüht, oder nach der Lána ge auf der Erde eben ſo , wie die Zelte auf den Saleeren , außgeſpannt , insgeſamt aber mit didem auß ſchwarzem Ziegenhaar gemebe ten Euch , benedt . Die Zelte Der Emir8 fina pon gleichem nur durch

Stoff ,

und von

den

andern

Gre Gröse und Höhe unterſchico

ben . Sie ſtehen allezeit im Mittelpunkte des fagers, und ſind von den Zelten ihrer und gerthanen umgeben . Ein ſolches lager iſt al: legeit rund , mo nicht die Beſchaffenheit des Bodeng ſolches ſchlechterdings hindert , und mird des Madyt8 Qurd viele Sunde bewady . Die Badavi effen Milch , Käſe , Honig , Fis fche und Fleiſch ,

von Kameelen ,

Schafen ,

ziegen , Nindoieh , Hühnern , tauſchen fich auch ein oder ertaufen Korn , Neiß und Súl: ſenfrüchte. Sie eſſin auch Nahm, Butter und Honig miteinander vermiſot. Ihr Getránt Diejenigen , beſteht in Waſſer und Staffee. melde forn haben , mablen

eß in ihren Auto

ten auf Handmühlen , welche fchwere

Arbeit

Die Weiber, ( audiy die vornehmſten ) eben ſo, wie alle ábrigen håudlichen Geſchäfte, verricha ten müſſen. Das Das Brod beſteht in ganz dúnc Men Ruchen , welche ohne Sauerteig , aber audio DHE

10 I

231 nur einen Tag lang gut find .

Sie werden

bei getrocknetein und angezündetem Kuhmiſt entweder auf einem großen ſteinernen Krug , in welchem Feuer angelegt iſt, unſern Dbla , ten ähnlich , oder unter der heißen Hiche, eió nen finger did , gebaden . Im leßten Fau, legt man den Teig auf den durch Feuer er hinten Boden, und zieht hierauf Rohlen und 91 [che darauf , fehrt ihn auch ſo oft um , bis er auðgebaden iſt. Viele Araber haben ir ihren Zelten Reinerne, auch fupferne Platten , unter welchen ſie Feuer anlegen ,, und ihre Kuchen darauf baden , welches die reinlichſte Art iſt.

naedi oder Moádan , das iſt,

2.1

TIS

landlåus

fer , Schwarıner, werden die Araber genennet , welche das Mittel zwiſchen den Badavi und Hhadeſi find ; denn ſie halten ſich mit ihrem Rindvieb bald in den Wüſten , bald in den Stadten auf, und find Viehhirten , die Mild perfaufen . Fellah , das iſt , Uderleute , heißen die Uraber , welche das feld bauen, und Hhadefi find die Araber , welche in Städten und Dóra fern wohnen. Es iſt auch gewöhnlich ,

TH

M

daß diejenigen Uraber , welche in Städten wohnen , Sandwerke und Rúnſte treiben , und das Land bauen , aus Verachtung Mauren genennet

werden ; denn die P4

Bedevi

balten nur

nur fich und ihre Lebenbart für acht arabiſch : von jener lebensart aber glauben fie, daß fie Es find aber den Arabern unanſtändig ren . die in den Stádten wohnenden Uraber nicht nur weißer von Fa : be , ſondern auch , nach europäilder Art zu denten , geſitteter , ale Stephan Schulz hat zu Acca die Bededi . in Paláftina gehört, daß die Araber , welche in 5 áuje a mobnen , fich nad ibrem álteſten Eohn , die en gen aber , welche in Zelten und och Hütten mobnen , fich nach ib : er älteſten ter , benennen , z . B. wenn einer von den ers ften fagt, ich bin Abu ( der Vater ) Jacob oder Jbrab m , ſo ſagt einer von dieſen , ich bin Abu Sarah , Abu Mirjam , u. ſ. w. § . 6. Die arabiſche Sprache iſt mit der hebräiſchen fehr nahe verwandt , oder noch beiler eß aus udrúden , ſie iſt von der bebraiſchen nur ſo weit un :erſchieden , als zwei Dialette oder Mundarten einer Spra dhe ; denn wahrſcheinlicherweiſe iſt keine von beiden die Hauptſprache , ſondern beibe fino nur Mundarten einer andern Hauptfprache. Unter den alten Mundarten der arabiſchen Spracie , murde die ,

welche von

den Kos

raiſchiten geredet ward , derjenigen , welche die Hamjaren rebeten , vorgezogen , weil jes ne reiner und deutlicher war , als dieſe, doch weichen ſie nicht ftart von einander ab , mit

Prof

933 Profeff. Eichhorn mahrſcheinlich gemacht hat. In jener , deren Urheber Jemael fenn fou , Die arabia iſt auch der Roran geſchrieben. ſche Sprache iſt ſo wortreich , daß man das fúr hált , és fomme ihr feine darin gleid ;. Ein Paar Araber haben Wörterbucher der : fertiget, in welchen 500 Namen des lowell , 200 der Schlange, aditzig deß Honigg , und oder Schwerte8 , geftanle 1000 des Degen den : e $ iſt aber zu vermuthen , daß ſehr dies le, wo nicht die meiſten , metaphoriſch gemes Die álteſten Buchſtaben der Ara ſen ſind. ber, waren die hamjariſchen , auf dieſe folg : ten die fufiſden , auf dieſe diejenigen , wela che Moramer erfand , und in welchen anfáng : fid der Koran aufgeſchrieben wurde; und auf i

dieſe endlich die jeßt gerrohnliche ſchonere Schrift, welche Mollah , etwa 300 Jahre nach

2

Muhammed , erfunden haben foll , wiewohl Es einige fie andern Urhebern zuſchreiben. find aber die lenten ſowohl , als die moras

&

- 1

il

meriſchen Buchſtaben , auß den fufiſden mit einiger Beränderung gemacht , und die fufis fchen fónnen aus der altdyalodiſchen Schrift Mit den gegen war . tigen arabiſchen Buchſtaben , fommen die jes ßigen perfiſchen , hindiſtaniſchen , tatariſchen , túrfiſchen und malaiſchen überein ." Die jezi: ge Sprache in Arabien , iſt der Hauptſache nady Þ5

leicht hergeleitet werden .

234 nach einerlei mit derjenigen , in welcher der Koran geſchrieben iſt. Sie wird aber ſilbe in Arabien nach unterſchiedenen Mundarten

for

free

geſprochen , tie no.h nicht recht bekannt ſind : und in den andern Ländern , in welchen fich Araber aufhalten , find natürlicherweiſe der Mundarten noch mehrere. In den bergigten Gegenden auf der Grenze von Jemen und Bebidab , fou fie von der Sprache des Ros tans am wenigſten unterſchieden ſeyn, mie Niebuhr gehört hat. §. 7. Die alten Uraber giengen

auf

gleiche Weiſe, wie andere Váffer , mit der richtigen Erkenntniß von Gott und dem ihm mürdigen Dienſt, welche ſie von ihren Stamm pátern bsfommen hatten, ſo ſchlecht om, das fie nach und nach in grobe Unwiſſenheit und Hagórterei geriethen ; daher auch die arabi: ſchen Schriftſteller ſolche Zeit der Abgötterei, melche bis auf Muhammed dauerte , die Zeit der Unmiffenheit, und einen Araber aus dies ſer Zeit Jahhel , das iſt , einen Unwiſſenden , nennen. Ihre Gottheiten waren Sonne , Mond und Sterne , gewife Helden , und eis nige ihrer Vorfahren, auch einige Engel und Dåmonen . Die Lehre Jeſu Chriſti , hat ſehr frühzeitig in Arabien Anhänger befommen ; €8 find auch biefelbſt unterſchiedene Biſchöfe , und anfänglich qu ' Bobro , nachmals zu Pea tra ,

W

die

235 *

tra, iſt ein Metropolit geweſen . Bom drit : ten Jahrhundert an , nahmen die in andern

under Gegenden Aſien i be: ‫; ܙܳܐ‬

128

bedrängten

und

verfolgten

driftlichen Parteien , ihre Zuflucht nach Ura : bien , als einem tande der Freiheit. Barona derheit haben ſich die Monophy ſiten, und vors nåmlich die Neftorianer bieſelbſt auðgebreittt . Die Juden ſind auch in Arabien zahlreich ge weren ; denn ſie ſind nicht nur nad der Zers

3, !

förung Jeruſalems in großer Menge bieber geflohen , ſondern fie haben auch unter den

ya 1

Atabern , inſonderheit den Samjarer , dielo Slaubensgenoſſen gemacht: ja dir lente fió : mig der Samjaren , Dhu Jnaosas , war ein Jude , und verfolgte die Chriſten , desiegen ihn der Pönig von Vethiopien betriegte , und Dom Ehrone ſtieß , morauf er ſich ſelbſt in

mai

an

parte das Meer ſtúrzte. Dieſes geſchah liebengig golo Jahre vor der Geburt Duhammeds , oder .

dies

de Fon

mind de

#

si

$ 02 Jahre nach Chriſti Geburt. 5. 8. Die grobe Abgötterei ber heid niſchen Uraber , der Überglauben der Chriſten und Juden in Arabien , und die zum Theil

abgöttiſchen Meinungen der erſten , der Uns millen über dieſen ſchlechten gottesdienſtlichen Buſtand feiner landsleute , und die Einbila dung , ein von Gott beſtimmter Neformator zu ſeyn : find mahrſcheinlicherweiji die Urſa , dhen geweſen , welche den berúgmten Muham : meo

230 Sohn , and Saldemo

CH CAEU

Urenfel, einen gebornen Meccaner aus dem Stamm der Koraiſthiten , ( S. 4. ) veranlaßt haben , eine neue Religion , unter dem Nas

我科

med ,

deß Abdollah

men der wirber hergeſtellten alten wahren Religion , einzufiihren , und inſonderheit den Lehrſag einzuſcharfen , daß nur ein einiger mahrer Gott ſey. Alein , zu ſeiner menſch lichen Schrradheit , welche er dom Anfange an bewies , gefelte ſich vorſegliche Liſt und Betrügerei , da ſeine Unternehmungen einen glúdlidern Fortgang hatten , als er ſich ana

. a

NU

fänglich vorſtellen fónnen , und nachmalt auch berefdſüchtiger Stolz , als das Glúd der Waffen , zu deren Ergreifung er war gends thigt worden , und die damalige Schwäche

Art

des römiſchen ſowohl abend - als morgenlåns diſchen Reichs , und , der erfall des perfi fchen, ihm die ſchöne Ausſicht zu einer groſs ſen weltlichen Gewalt erófneten . Die Melis gion , welche er geſtiftet , hat

unſtreitig viel

Gutes , und iſt dem abgótriſden Seidenthut weit vorgnziehen ; fie hat aber auch viel feha ler - und tabelhaftes , woran , wie es Icheint,

theils reine Unwiffenheit der achten chriſtlichen

é

Pehre, theils die hartnäckige Anhänglichkeit der Araber an alten Meinungen, Gebrauchen und Gewohnheiten , nach welder er ſich in vielen Stús

ho

237 Stúden richten

3

und

bequemen múffen und

wollen , Schuld iſt. Mehrere billige Urtheis le vom Muhammed und ſeiner Religion , fina det man in Relands Schrift de religione mohammedica, inſonderheit im zweiten Buch,

in Banle Dictionnaire hiſtorique T. 3 . #im Artikel Mahomet , inſonderheit in den Anmerkungen K. L. M. O , in Sale zwei ten Abtheilung ſeiner vorläufigen Abhandlung zum Koran , in Mosheimo inſtitutionibus hiftoriae eccleſiaſtica : p . 261. 262. und

El

#

jn . Semlers Vorrede zum neunzehnten Theil der deutſchen Hiberfeßung der allgemeinen Welthiſtorie , S.10. 18. 22 . S. 9. Mohammed , der zwar ein ungca lehrter, aber von Matur wißiger , ſcharfſinni ger , berebter und angenehmer Mann war , legte ſich , als er heran gewachſen war , auf

den Handel , und wurde in ſeinem fünf und zwanzigſten Jahre von Chadidſchah , einer greichen aufmännin zu Mecca , nach Damaſcht mit Waaren geſchidt. Er beſorgte derſelben

1

!

I

Ungelegenheiten får fie ſo vortheilhaft , sal fie ihm die Ehe antrug . Er verheirathete ſich mit ihr , ob ſie gleich ſchon vierzig Jahr alt war. Solchergeſtalt wurde er auf einmal ein reicher Kaufmann. les diters , und

Im vierzigſten Jahr ſeis im Jahr 608 nach des

! kerrn Geburt, gab er.por , don Gott durch den

1

238 MO den Erge Sabriel zu ſeinem Upoftet verorda net zu ſeyn , dafür ihn ſeine Ehefrau Chat did fd ab zuerſt annahm , welche ihren Verter

2.

Marafa , einen Mann , welcher die beil . Bús cher der Juden und Chriſten geleſen, und leh . rer von beiden Parteien gehört hatte , zu gleider Meinung , daß Gott den Muhammed geſendet habe , beredete. Uiberhaupt bekam

11WPA

er in kurzer Zeit neue Anhänger , under mela

chen ſein Better und Lehrling Ali, der fich den erſten Blåubigent , und den Rubamei med ſeinen Wazir oder Wezir , ( lafttreger, Beiſtand, erſten Miniſter und Khalifah ( Statthalter , Nachfolger,) nannte, uno Mbe douah , mit dem Zunamen Übu Beer , ein Mann von großem Anſehen unter den forai .

V fdhiten , die merkwürdigſten waren . Im Jahr 612. machte er ſeine vorgegebene go:tliche Sendung öffentlich bzfannt, und predigte ſeis ne lehre , der er den Namen Jólam ( D. i . den mahren Glauben ) gab , daher die Üns feln bånger

und

Befenner derſelben

Moslemin ,

genennet wurden , woraus die Europäer den Namen Muſelman gemacht haben . Er bekam zwar neue Anhänger : allein die Roraiſditen De: folgten die Moslemin , von welchen die meiſten nad Aethiopien fli chteten ,

Met bin from

Im zwólfs

ten Jahre der Sendung iubemoeds ; welches die Moblemin baß angenehme Jahr nennen, tom

the

12

in

t

5.

11

239 fa nen männer von Jatſchreb , nagma!8 Me. dina genannt , und finnuren ihm den Eid der Treue. Zu dieſen gefeleten ſich im folgens ben Jahr noch mebr Jatſchreter, weld;e fich zu ſeiner Vertheidigung eidrich verpflichteten. Dadurch wurden die at gottiſchen Koraitſdicen To ſtart wider ihn aufgebracht, das lie ihn umzubringen beſchloſſen. Muhammed , der ſeine Anhänger schon hatte yon Mecca nach Jatſchreb ziehen laffen , Rüchtete ſelbſt dahin , und hielt am feabzehnten des erſten Nabi des Jahr$ 622 , Daſelbit ſeinen feierlichen Einzug. Dieſe Begebenheit iſt din Moslemin oder Muhammedanern ſo merkwürdig geworden , daß fie im achtzehnten Jahrz hernach , unter Omars Khalifat , von derfelben ihren Tarifh oder ihre Zeitrechnung angefangen haben, wele che Sewohnheit fie noch beobachten. Weil aber der erſte Xabi chon- der dritte Monat ihres Fahrs , der erſte Monat aber al Mo: barram iſt , melcher am 16. Julius unſere Kalenders anfängt: ſo hat der Khalif Omar die Berechnung der Hedrichrab , (nach der ge meinen Schreibart der Europaer Hegira , ) oder der Flucht Muhammeds, von dieſim era ſten Tage des Monats Mobarram, oder un. ferm 16. Julius angefangen , von welchem die Nuhammedaner die Jahre der Hedſchyrch feitdem zu zahlen gemohnt ſind . Das orfie, mas

240 was Muhammed nach ſeiner Ankunft zu Jats fchreb oder Medina oornahm , war , daß er dafelbft einen Tempel und ein Wohnhaus für ſich erbaute . 9. 10.

In dem zweiten Jahr der Heds ſchrah , veränderte Muhammed die Keblab , d . i . die Gegend, nach welcher die Muhammedar ner beim Gebet ihr Ungeficht richten . Denn ob er gleich , alß er nach Medina gekommen war ,, vermuthlich den Juden zu Gefallen i verordnet hatte , daß man beim Gebet das Angeſicht nach der Gegend bon Jeruſalers richten role: lo fand er doch jest, nach lies benzehn oder achtzehn Monaten , für gute eine Veränderung darin vorzunehmen , und zu befehlen , daß man fünftig fein Ungeſicht nach der Gegend der Caba zu Mecca , oder nach dem Morgen , richten ſolle, weil der Tempel zu ſecca bei den heidniſchen Arabern in ſehr groser Hochachtung fund . Muhams . med war nunmehr im Stande , fide nicht nur zu dertheidigen , ſondern auch die Roraiſchi: teu í ſeine Feinde, anzugreifen , über welche er auch , in der berühmten bei Badr oder Bedr gehaltenen Schlacht , den Sieg erfocht, indem feine feate ſiebenzig tódteten , und eben fo viel gefangen nahmen . Im fiebenden Jahr der cold rah , oder im Jahr Chrifti 6281 lud

Willammed Durch Geſandte und Briefe

11

in

I

241 unterſchiedene Monarchen und fürften ein , den Jblam anzunehmen , nåmlich den moro genländiſchen römiſchen Paifer Heraflius , und den König von Perſien Khodru Parmig, den König von dethiopien Afdhama , den Statt balter von Aegypten Mofamlab , und die ara; biſchen Fürſten von Saffan , von Jamama, und

von

Bahrein .

Dieſe Einladung

war

nicht ganz oergeblich ; denn der arabiſche Förſt von Bahrein, ro wie auch der arabiſche Fürft Badzan pon Jemen , nahmen den Jblam an. Da nun im achten Jahre der Hedſchrah , auch einige

vornehme

Koraiſditen fich

zu

dem

golam bekannten , und Muhammed im achten Jahre der Bedſdyrah , Diecta eroberte : fo mard es ihm nachmals defto leichter , fic dic ganze Halbinſel . Der Urabet anterwürfig zu machen . Er ſtarb im eilften Jahre der hed : lohrah, oder im Jahr Chrifti 632 , and ward zu Medina begraben , dahin ſeitdem zu reis nem Grabe Wallfahrten angeſtellet worden . 8. 11 . Nach Muhammedø Tode , ward deſſelben Schwiegeroater, Abdallah , gemeinig lich Abu Becr genannt , zu ſeinem Statthala ter oder nachfolger in der höchſten welt - und geiſtlichen Würde " , oder , wie die Moham mebaner ragen ; zum Khalifah unb Imam era wáhlet ; obgleich Mohammed 8 leiblicher Pets ter ,

Schwiegerſohn onb. Lehrlingy Uli ,

Bård . Erdberør. 24. B.

ein nå .

náberes Nécht dazu hatte , welches ihm auch viele Moslemis zuerkannten . Bon der lepa ten Meinung find bis auf dieſen Tag die Perſer, indem fie behaupten , Ali ley der cra ſte rechtmäßige Khalifah und Imam geweſen , und dieſe höchſte Würde gebore von Rechtss wegen ſeinen Machylommen : fie werden aber deswegen von den Sünniten , dazu bie Dimaa den gehören , welche den Übu Beer , Omar und Deman für die drei erſten Khalifen und rechtmäßigen Imams halten, gčhaffet. Unter der Regierung des Ulu Becr , eroberten die Araber graf , Boſtra und Damaſcht. Eben dieſer Khalifah bat auch den Roran zufam . mengetragen , welcher bei Mobammeds Tod nicht in der Drbnang und Seftalt war , das fin er nun ift. Unter dem zweiten Khalifah , Dmar, eroberten die Araber, im Jahr Chris Mi 639 ganz Syrien und Paläſtina , und 640 den größten Theil von Perfien, und ganz les gypten. Unter Deman , dem dritten Shalia fah , bezwangen fie Perſien odlig , eroberten quch die Inſeln- Empern und Rhodus , drons gen auch in Ifaurien und Nubien ein . Im gahr Chrifti 655 , ward zwar der oben ges nannte Uli zum Khalifah errocblet ,

e$ cms

porte fich aber wider ihn eine zahlreiche Par: tei, welche 656 den Statthalter in Syrien, Moawijah , den Stammvafer der Emmajja. 1

4 1 3

0

243 ben, zum Khalifah ernennte, der auch endlich 661 zur gleinigen und völligen Herrſchaft gee langte, ja das Khalifat, welched bisher durch die Wahl ertheilet war, an ſeine Familie erby Seine Reſidenz war zu Dao lich brachte. maſcht, moſelbſt auch ſeine Nachfolger wohns ten , 3hm folgte zwar 679 ſein Sohn Jas und dieſem 083 ſein Sohn moamijah der zweite : allein , jener haite mit den Sea gen : Khalifah Di Horaiu 1:ąd Ubdolah , dem gib ,

Sobn Bobair, ju thun , und dankte bald ab : worauf Harman , ein Dmma jate , in Sys rien , Ubbollah , der Sohn Zobair , aber za Mecca , zum Khalifah erwählet ward , wila Dem Marwan chem leßten A :gypten beifiel. folgte ſein Sohn Abd ol Malek, der die Gea geupartei bezwung , und dieſem 705 fein Sohn Di Walid , welcher die Eroberungen der Araber in Silein - Uſia , Spanien , Sara Sein Bruber dinien und Ufien erweiterte . Soleiman, welcher ihm 715 folgte, rente bic Im Jahr 749 Eroberungen in Ujia fort. fam Marwan der zweite , der vierzehnte und leßte Khalifah aus dem Hauſe Dinmajah, um daß Khalifat, zu deffen Beliz Abu'l Abbas ( der Abdolah, mit dem Zunamın Saffat Grauſame ,) ein Nachkommen von Rubama meds Vaters Bruber, ai Abbas , zu Kufa gen langte .

Sein Bruder und Nachfolger ,

4.u

344 Gjafar al Ranſur , legte die Stadt Bagdad an , und als er ihren Bau im Jahr der Hedicha rah 140 oder im Jahr Chriſti 763 , dou endete , machte er fit zur Hauptſtadt des Neichs, worauf fie der SiR der Khalifen faſt fünfhundert Jahre , oder genauer , biß ins Jahr der Seordhrah 656 war . Er war auch ein ſtarker Beförderer der Wiſſenſchaften. Jn afien nahm er unterſchiedene Länder ein, hins gegen verlor er Spanien. Der fünfte Khas lifah , aus dem Hauſe der Abaffiden , Harun or Rafchib , bertheilte 802 die Regierung Reis ner weitlåuftigen lande unter feine Söhne , Den älteſten , MI Amin , folgendermaßen.

11

machte er zum Statthalter über Syrien, Pa. Idftina , graf, daß dreifache Arabien , Mero potamien, Uſſyrien , Medien, Legypten, und den Theil von Afrika , der fich von Uegypten und Lethiopien , bis an die Meerenge von Gibraltar. erſtredt ; er" ertheilte ihm aud die Würde eine Khalifah. Dem zweiten Sohn, Al Mamun ,

gab er die Statthalterſchaft åber

Perſien , Kerman, Indien , Khoraſan, Tabres ftan , Cableſtan , Zableſtan , und Nawar al nahr. Den dritten Sohn rente er úber Ara menien , Batolien , und die auf der Direite des felwarzen Meeres , und zwiſchen demſelo ber und dem caſpiſchen Meer belegenen fån. ber .

$

245 der . , Hieraus ergelet der damalige weite Umfang der Herrſchaft der Uraber. Dieſer

!

.

.

Khalifah iſt der legte geweſen , welcher die Wallfahrt nach Mecca perſönlich verrichtet hat. Unter Al Mamun , dem ſiebenten Sthas lifah aus den Abaffiben , welcher 813 zur Nica gierung fam, erreichten die Wiſſenſchaften uns ter den Arabera

den höchſten Gipfel.

Der

Khalifah Gjafar , ( Didhafar) mit Dein Zunas men ul Motawaftel , wurde 801 , auf Bes fehl ſeines Sohns , durch Túrfen ermordet , deren fich, die Khalifen damals zur Beibwache bedienten , auch eine große Menge derfelben - unter ihre Kriegspólter aufnahmen. Sie bee machtigten fick nach und nach der höchften Gewalt, und fekten Khalifen ein und ab : ja

+

einige Statthalter von dieſer Nazion, entzon gen fidh ganz der Botmaßigkeit der Khalifen. Uiberhaupt nahm die Macht der Khalifen ima mer mehe ab , und ſie wurben faſt nur all

EH

gottesdienſtliche Oberhåupter geachtet ; hina gegen die Provinzen des Reichs wurden von

! Ben Emięß oder Súrften ſolchergeſtalt beherra fchet, daß den Sthalifen in denfelten faum ein Schatten vom Unſehen übrig blieb : und dies . ſes dauerte fort , bis die Tataren im 650ften .

He

Jahre der Bedſchrah , oder im Jahr Chriſti 1258 , Bagdad eroberten , und mit der Hins richtung des UI Moſtafem D 3

Billah , des fie ben

246 ben und dreißigſten und legten Khalifah vor den Nachtommen A1 Abbab, dem Khalifat ein Ende machten. Die Zahl aller Khalifen ober Niachfolger Mohammedo , iſt ſieben und fünfa zig , welche innerhalb 626 Jahren regieret baben . Sie haben ſich felbft feinen andern Titel , als Amir oder Emir al Mumenine Fürft der Gläubigen , beigelegt , den Omar, der zweite Khalifah , zuerſt gebraucht. AIB die Macht der Khalifen abnahın , entzogen fich die Araber , eben ſo , wie andré Všlter, nach und nach ihrer Herrſchaft ; und gehorcha ten ihren beſondern Fürſten ( Scheriff, Emirß, ) auf eine , ihrer alten Verfaſſung, darin fie por Mohammed Zeit waren , åhnliche Art und Weiſe , und in diefern Zuſtande ſind fie feitdem geblieben . S. 12 . Die griechiſchen Erbbeſchreiber Eratoſthenes, Strabo und Ptolemaus, haben die Abtheilung Arabiens ins petraiſcht , wüfte und glückliche, eingeführt, welche bei den Eu ropäern ſo gewohnlich geworden iſt , daß ich nicht umhin kann, mich derſelben gleichfalls zu bedienen , obgleich die morgenländiſchen Erd , befihreiber , den Namen Urabien eigentlich nur ' oon sem von uns ſogenannten glüdlichen Arabien gebranchen , welches fie in unters fchiedene landſchaften abtheilen, hingegen das 1 wüfte Arabien , bie Wüfte von Syrien 10. mens

247 kennen, und das petrdiſche Arabien theils zu Negypten , theils zu Syrien rechnen . (S. 2.) Ptolemaug fångt feine Beſchreibung Arabiens mit dem petráiſchen an : weil es aber wil. fährlich iſt, in welcher Drdnung man die ein . zelnen Theile dieſes landeß abhandeln will , fo fange ich mit dem wüſten Arabien an .

I.

Das wüſte Arabier .

Das wüfte Arabien , wird vom Strabo

Arabia deſerta ,

OXYVÍTIS Apabia , bom

Ptolemåuß čemuos Apaßice , von den Ura bern Badiah , Das iſt , die Wäfte, oder Barr Arab , d . i. die Wüſte der Araber , und von den Perſern Berri Urabiſtan , genannt. Es grenzet an das glúdliche und petráiſche Ara : bien , an Syrien , an den Euphrat , der es von Dſchefira ſcheidet, und an graf Arabe. Nach den angrenzenden drei leßtern Låndern, wird es in die Wäfte von Syrien, die Wů. fte von Dicheſira , und die Wüſte von jrat , Die Beſchaffenheit der beiden er. abgetheilt. ſten iſt bekannter , als der lekten , und die meiſten Nachrichten haben wir von der zwei . ten, weil die Kiermanen nach und von Bago dåd und Basra, durch dieſelbigen gehen, auch Reifenbe auf dem Euphrat an denſelben hinab ſchif 24

248 . fichiffen : Body find oon dieſen Theilen auch nur gemiße Stride , welche die Kiermanen gimeiniglich nehmen, bekannt. Was ich von der naturlichen Beſchaffenheit des wüſten Ara

PL

V

biens berichten werde , habe ich aus P. della

41 Valle , Nauwolf, Tereira , und Philippus a Reiſebeſchreibungen ges Sancta Trinitate

SW

ſchöpfet. Die Gegend am Euphrat iſt die beſte , denn ſie fann géwåſfert werden , welches auch

10!

hin und wieder geſchieht, entweder durch 992 Schopfråder, oder durch Odſen , welche das Waffer in großen ledernen Eimern aus dem Strom in

die Sobe ziehen , davon Rauwolf

S. 197. einige Nachricht ertheilet. Es wacha ſen am Eupbrat an unterſchiedenen Drten dies le Tamariſfen , wilde Kirſchen und Zypreſſeuls båume , und eine Art Weiden , jeßt init

1

dem alten

211

welche noch

arabiſden Namen Sarb

beliget , auf perſiſch aber ger genennet, und ju Edie pulver gebraucht werden : ja , an einigen Orten giebt 18. auch Datteln - Zitro nen - Pomeranzen - Granat - Feigen - und Olis, penbäume , und wenigſtens in der Gegend von Raca , iſt

das Geſchlecht der Acaciae ,

welches rundlichte braunfarbige Schoten bringt, und , wie Nauwolf unrichtig ſchreibt, von den Arabern Schof und Schamuth, richtiger Sant; genennet wird .

Das Kraut Kali iſt häufig por:

BE

249

oorhanden .

An einigen Orten giebt es auch Getreide , indianiſche Hirſe, auf arabiſch Dos ra genannt , daraus ein wohlſchmedendes

Brod gebaden wird ( welches die Araber lieber , als das von Korn und Gerſte gebas đene Brod , Baumwolle.

effen , ) Gartengewächſe Aurin , dieſe fruchtbaren

und Ges

genden find am Euphrat nicht allenthalben , und je weiter vom Strom ins land hinein , je unfruchtbarer iſt der Boden . Man trifft zwar hin und wieder eine fruchtbare Gegend an , inſonderheit einen Boden , der zur Weia de gut ift: ja P.della valle iſt ungefähr an . ' derthalb Tagereiſe son Meſchehed Huſſain ( F. im 23. Bande S. 314.) zu einem Dorf gea kommen , deren Einwohner ihm am 2. Julius Weintrauben gebracht haben , dergleichen er einige Tage vorher bei einem arabiſchen Scheith gegeſſen hatte ; diefes aber find Seltenhei ten .

Der allergrößte Theil des Bodens , bes

ſteht entweder auß bloßem Sand , den der Wind bald hier bald dort zu sügeln häufet, darunter Heiſende verſchüttet werden können, und iſt alſo ganz dörre und troden , oder er iſt ganz ſalzicht und falpetericht , ( alſo daß der Salpeter die Erde als ein weißes glångendes Mineral bededt, ) oder ſteinicht, oder ſumpfig. Ja den ganz Dürren Gegen = den trågt er weder Gras noch Kraut, in ana dern Ds

iſt , in ande dern nur ftein Dårr Gewa rn e e chſ , welc Kreä fach er mit grün ute lic en rn in ei he en , un freſ , behwta die Kam nis d ſen eel c h an , mit Dor ſenund Hed gen Geg e en nen end e gieb P. dell S . Vonn dieſ gefá a t en taude liet tlei Blå an , welnc Val . eine dorn ta ne icht he e , und eine rund tr , wie ein Herz egeſta e ltet etw zugl u fäß v Fruc roth as em nd eich ht on e tråg ,athheil eine ana Geſc fáue t olsde t rlic hmac , hem rſt k aub e G in Perſ , welc oder das Ger ien hief ic he , mel . heiß , zu feyn ſchhee . Dies Colo int t quin nochtejneßt mie ohne che von den land rn edz inNya dem alten arab men $ handet beleget iſch fand fie Nau hier enbåuf . mir , wich wo ig d ſt in im lDf Ana am Euph untr kto ber rhal rat b ſah im Sep , und Texe Men anzä e ira ge hli , rng von Bas eine Tage temb ,geu efäh ra reif er e feld . Der ſe ange Grem ein mit dieſ fül åds em es Eos d auch , daß die Bletd leßt beri eoi ie chte e t , thun , um ein Urz . in Kam loqu eel inte mil n da Die Dor neim ran zu habedn . nſt itte a gieb , iſt bei Nac ubzeu Man Alg , l welc a ul t he na der Geg find : fie mus auch in ande end en rn en aS renn :, denn Phil häuf Wiſ a nct te ig ipp a Man , es regn oftums fchr Trin e na e al8 itat ibt ein Xeft von dema in dieſ e Wüſ , welc te er he in Gots den ffra fer , welc jeni elit t he8 gen laſſe . Er hatetn fa . habe regn Wüſ dieſ e n er te en gen

P

4

3

$

A

gen rollen , man finde in dieſer Wüſte eben rolches Manna , als die Iſraeliten zur Speia Pe gebraucht hätten , die aber durch dieſe Wie fte nicht gereiſet ſind. Die Araber fammlen ef , und bringen e$ nad Bafra , oon dans 7

nen eß ausgeführet wird . In Ermangelung des Holzes , brennet man trodenen stameels und Dchfenmiſt. Meiſtentheils iſt biefe Wü : ſte eben , in einigen Gegenden aber find Fela

ſen und felrichte Berge , ioſonderheit erſtredi fich von Scheleby bis faft gegen Naca 'åber, långs dem Euphrat, ein Gebirge, welches ſich biß an den ' Jordan , das todte Merr and den arabiſchen Meerbuſen ausbehoen rou , wie man dem Nauwolf berichtet hat. rauh und nadet.

Es iſt gang

Die Hiße hat $. della Valle in den Mo naten - Junjuß und Juliu8 erträglich gefun . den ; denn obgleich die Sonne ſehr heiß ſchien , ſo wehete doch beſtändig ein ſtarker Wind , der die Luft abkühlte , aber auch oft einen bes fchwerlichen Staub erregte. Die Nächte as ren allezeit ſehr falt , und man mußte fica warm zudecken , um fich nicht zu verfälten , weil man in freier Puft unter dem ſchon gesi Sereira erzählt , daß ftirnten Himmel ſchlief. drei Tagereiſen weit von Ana , gegen Mordwes ften , in der Nacht vom 23. auf den 24. Jd . ner

ner, das Waſſer in den Salduchen gefroren fer. Den berächtigten Mind Samum , (Smum, Sam , Samiel, Sameli,) (1.23.3.8 . 352.f.) hat keiner von der Reiſebeſchreibern , die ich gelefen habe, in dieſer Wüſte erfahren ; idy fann alſo auch nigt beſchreiben , wie er in derſelben empfunden werbe. Daß er hier zu

Ayer

che

gewiſſen Zeiten webe , iſt um defto wahrs ſcheinlicher, weil er oben beſchriebenermaßen , in dem Theile des Paſchaliks Basra , wels cher auf der Weſtſeite des Euphrats liegt und zu dem můſten Urabien gehört , ( S. 330. im 23.B.) wehet, wofelbft Tereira felbft am 7. und 10. Septemb.zwiſchen Bafra und Al Kaiſſar einen brennend heißen Wind , und eine ſo große Hiße empfand , daß er und ſeiz ne Reiſegefährten faum Dthem holen konnten , aud unterſchiedene Kameele von Hiße und Durſt ſtarben.

net

Auch Niebuhr hat von Ara :

bern gehört , daß er in der Wüſte zwiſchen Basra , Bagdad , Saleb und Mecca am meia ften mehe. Waffur , inſonderheit gutes Waſ

2.

fer, iſt in dieſer Wüſte wenig zu finden. Flúſo e und Bäche trifftman ſebr ſelten an, fie bas Separa ben auch nur im Winter Waſſer.

10

gieng im Jånermonat zwiſchen Una und Sus tana áber vier Fluffe , ren , biß auf einen nach Waffer hatte.

die aber troden was der noch ein wenig

Ich kann nicht ſagen, ob der Re:

>

Stegen in dieſer Wüfte genau zu eben der Seit und eben ſo lange erfolge , alß in Soya rien . ' In Tepeira Reiſebeſchreibung finde ich nur ,

daß es am

17. und 18. Dezember auf

dem Wege oon Bagdad nach Ana , und am 10. febr. zwiſchen Sotana und Saleb gerego net habe . Von den natürlichen Quellen und ausgegrabenen Brunnen , haben die Araber viele verſtopft und ausgefällt , um das land

1 1

für Feinde unzugånglicher zu machen. Ja ten Brannen , welche feine Quellen haben , und in den gemachten Sráben , rammlet fich Regenwaſſer', roelches aber entweder ausd önſter , ober doch bald perdirbt.

bals hin

und wieder find Sümpfe oder Teide , die Bark mit Schilf und Rohr bewachſen ſind.

3,

Die Bache,

1

und ſchwefelichte Gegenden fließen , und die Brunnen, idelche an eben dergleichen Dertern find , find bitter , ſchroefelicht und ſtinkend und folcher giebt es viele. An Thieren hat Tereira , außer den zahmen , viele Baſen

welche durch falzige , ſalpetrichte

Nebe , ( eigentlich Gazellen ,) und milde Efel, in dieſer Wüſte angetroffen , auch von komen , Wölfen und Hirſchen gehöret. Philippus a Sancta Srinitate gedenfet auch der großen Haufen an wilden Eſeln und Gazellen , wel: che in dieſer Wüſte laufen , wie auch der hies figen komen und Tiger , eines grimmigen Thira

254

reb , welches einer stare dhnlich iſt ,

und von

den Arabern des fomen Wegweiſer genennet wird , und eines dem Wolfe åbnlichen Thie res , welches Dib heißt, und ohne Bmeifel der ſonſt ſchon angeführte Tſchafal iſt. Die Wóla fe und wilden Erel werden von den Arabern Tereira bat auch zwiſchen Basra gegeſſen. und

u

faiffar an der Randſtraſſe

eine Art

Raßen ( rats ) háufig geſehen , welche er alſo beſchreibt. Sie ſind größer , alb unſere gea meinen Raken , ihr fel iſt grauweiß , ihre Dhren und ihr Schwanz find denen , melche Die gemeinen Nagen haben , ähnlich , Kopf und Augen aber haben ſie , wie die Kanina chen , und Beine , wie die kleinen Rehe . Sie bewegen fich ſpringend, und machen löcher in

M

der Erde. Die Uraber ellen dieſe Naßen , und rühmen ihren Geſchmack. Diefe Beſchrei: bung iſt unvollkommen : ich zweifle aber gar nicht , daß Tereira die Jarboa, oder die foa genannte ågyptiſche Bergratte, meine, welche Siehe Niebuhrs auf den Hinterfüßen geht. Beſchreibung von Urabien , S. 167 , und Mi daelis fragen an eine Geſellſchaft gelehrter Daß fich Strauße in eis Månner, S. 260. f.

!

nigen Gegenden der Wüſte aufhalten , iſt dars aus zu erſehen , weil Tepeira und ſeine Sea 1

fährten zwei Tagereiſen von Ul Saiſſar ge Federn von denſelben gefuns gen Basra ju , ses

NE

.

1

3 El

26

02

1

255 den haben.

Schlangen und Eideren find an

unterſchiedenen Orten häufig . Mus dieſer, obgleich unvoukommenen Bes ſchreibung der Wüſte , erhelet , wie beſchwers lidh die Reiſen , welche durch diefelbige gee ſchehen , ſeyn müſſen. Sie können ſchlechter: dingß nicht ohne gute Wegweiſer angeſtellec Es giebt aber auch dergleichen , werden, welche , ungeadytet man in der Wüſte feinen Weg ſieht, dennoch die nådh ſten und langs ften Wege genau tennen , auch die trenigen guten Brunnen und Bäche zu finden wiſſen. Sie bedienen ſich deb Kompaſſes eben ſo , wie man denfelben auf der See gebraucht. Die Reiſenden müſſen alle måbrend der Reife nothige Lebensmittel , mit ſich führen , und mit denſelben , und zum Theil auch mit Waſs fer , ( Denn man findet bif weilen in ein Paar Tagen fein gutes Waſſer , ) wird faft der Dritte Tbeil der Kameele , welche bei den Kiera wanen find , beladen . Man fann auch hier: aus ſchließen , wie ärmſelig und fümmerlich die in dieſer Wüſte umherziehenden Araber oder Bedevi leben müffen .

Sie fdlagen ihre

Zelte da auf , wo fich etwas laub , Gras und Kraut für ihr Vieh , Kameele, Pferde , Schafe , ziegen und wenigen Kühe , findet , und blei ben ſo lange , bis alles aufgezehret iſt , und der Mangel fie inöthiget , an einen andern Drt

256 Drt zu ziehen. Sie ſelbſt ſind nicht nur groß. tentheils nadet und bloß , ſondern auch ro hungrig , daß ſie die Reifenden um Brod bita ten , und wenn welche auf dem Euphrat voråber ſchiffen , nach den Fahrzeugen derſelben a wims men" , une fie um ein Stück Brod erſuchen. Sonſt verſäumen fie feine Gelegenheit, die Reiſenden zu berauben und zu plündern. Ein Nehrereß von den Bedevi , tómmt oben in

der allgemeinen

Nachricht

the

von den Ärabern

Sie ſind in Stamme , und dieſe mies der in Familien abgetheilt ; jede Familie hat ihren Scheifh oder Schech ( Schach ) , 0. l. vor.

Photo AN

Aelteſten , und jeder Stamm einen Scheith el Kebir oder Groß - Scheith i unter deffen Bea fehl die Scheithen der Familien ſtehen. Ihre Fúrſten führen den Titel Amir oder Emir ;

MO

den felbſt die ehemaligen Schalifen nur gea braucht haben , der aber madımalo allen dens jenigen beigelegt worden , welche ihre Herkunft von Muhammed8 Tochter fatimah , ableiten . Ihr vornehmſtet oder Groß - Emir , welcher Dberherr der ganzen Wiſte iſt , und von eus

im

ropäiſchen Reiſenden oft ein König genennet wird , ( wiemohl er dieſen Titel nicht führet, ) ein hat zwar in ſeiner Hauptſtadt - Una

MN

Wohnhaus , er kommt aber felten dahin , und bålt ſich alsdann auch nicht lange daſelbſt auf, ſondern

ziehet

faſt beſtändig in der Wüſte

257 umher , und zmar alſo , daß er ſich del Som . mers , um der großen Hiße etwas auszuwei den , in den mitternachtlichen , des Winters aber ,

um der

Kälte zu

entgehen , in den

mittäglichen Segenden derſelben , unter der Zelten aufháit. Seine aus vielen Zelten bea

+

ſtehende Wohnung ,

1

iſt , ſteht allezeit in der Mitte des lagers oder der ſogenannten Stadt , und von derfels ben geben unterſchiedne Gaſſen aus , deren jea

1

11

1

21 ti

welche

felr weitläuftig

de ihre beſondern Namen hat , und in wel. chen die Zelte allezeit in einerler D : Dnwng aufgeſchlagen werden , ro oft auch die Stadt auf Kameele geladen und an einen andern Drt geführet wird. Die durch die Wüſte gehena den Kiermanen und andre Reiſende , müſſen ihm zou erlegen ; er zieht auch Einfünfte aus den Städten , Fleden und Dörfern , meldhe in der Wüſte liegen . Dem P. dela Balle hat man berichtet, er begeige dem Sultan

ni der Demanen in gewiſſen fållen ſeine Untera thånigteit , und dem Tepeira , er erkenne die Dberberrſchaft des Sultand der Domanen : hingegen dem Hauwolf iſt er als deſſelben Bundesgenoß , beſchrieben , ihm auch geſagt worben , daß der Sultan der Domancn dein Emir der arabiſchen Wüſte jährlich anſehnli. che Geldſummen , nebſt andern Geſchenken zu . ſchide, X Buro .Crobeſdor. 24. 3.

258 fchide, und dieſer jenem dagegen zu Kriegse zeiten Hilfe leifte . Es balfen ſich

auch Eurfomanen in dies fer Wüſte , wenigſtens im nördlichen Theile berfelben , und im Winter , auf. Tereira beſchreibt ſie , als wohlgewachſene , ftarfe , muntere und herzhafte Leute , die in zerſtreuet fiehenden Sauſern oder vielmehr Hütten , wohnen , welche rund, und aus Stiden Holz ( vermuthlich au8 latten , ) zuſammen gefeßt, inwendig mit Schilf bekleidet , auch zum . Their tapezirt , auswendig aber mit Filz bedeckt fino , und eirunde Dächer haben. Sie haben zahlreiche Heerden an Kameelen . Mauleſen und Såmmeln , welche von den Weibern ges : hütet werden . Dieſe Weiber tragen kurze Node , Stiefeln , und auf dem Kopfe einen Puß von feiner Leinwand , der wie eine Pp. ramide (piß zuläuft. Eben dieſer Reiſebeſchreis ber berichtet, das dieſe Turfomanen den Emir der arabiſchen 1úſte nicht für ihren Fürſten erkenneten , weil ſie zahlreich und machtig genug wären , um ſich unabhängig zu erhala ten .

Die morgenländiſchen Schriftſteller.,

beo

greifen daß wüſte Arabien , in ſo weit es an Chaldea oder Babylonien , Meſopotam: ien Syrie und Paläſtina grenzet , fich auch bis die ' ain perfiſchen Mieerbuſen' belegnen Gradte

Städte ausdehnet , auch einige Städte, mels dhe

andře zum peträiſchen Urabien

gåhlen ,

unter den Provinzen Araf , Badia und Nas båt , id) weiß aber die Grenzen derſelben nicht genau angugeben . Man kann auch fola gende Ubtheilung deß måſten Arabiens mas фев ,

Í. Die Wófte von Syrien , erſtreckt ſid), wie Jbn Saufal bei dem Abulfeda angiebt , Don Balis am Euphrat, ( F. Den 23. & S.450 ) bis dilah am arabiſchen Meerbuſen. Man kann die oben in Paläſtina , Mam. VII. benannten Landſchaften Dazu rechnen , und diefelben to anſehen , als ob ſie an den Grena zen vor Syrien , Paläſtina und vom petrdie ſchen Urabien lågen ; man kann ſie aber auch, mie ich oben gethan habe , zu Paläſtina im weitläuftigen Verſtande zahlen , oder ſie audy mit andern zu dem petràiſchen Arabien gies ben . Die Meinungen find hierin ſehr un. Sonſt gehören zu der Waſte terſchieden. von Syrien nachfolgende Derter : 1. Melhuah , Meluha , ein Fleden, zwodif óber dreizehn italieniſche Meilen von Saleh, der fd ; o : unter dem Emir , welcher Herr des nuften Arabien3 iſt , fiebt. 3d habe fine Entfernung von Saleb , nath P. della Balle Pocod macht ſie in feines Anzeige beſtimmt.

Chast

280 Charte von Paläſtina und Syrien , noch ein: mal so groß. Zu Tereira Zeit , hatte er et. ma hundert Häuſer , und dieſer Reiſebeſchreis ber ſagt, er ren auf den Irúmmern eines an, dern erbauet . 2. Udla , Acle , ein Fleden von ungefähr hundert kleinen Häuſern , am Fuß eines Fels fen , in einer angenehmen Wieſe am Strande des groen Salzſees , deffen ' ich ( ith 23. B.S. 414 ) gedacht habe , und von welchem Des

1 >

Feira meldet ,

daß die Sonnenbiße eine ſo

harte Salzrinde bereite, ficher 'weggehen könne.

über welche man

3. Suite , ein geringes Dörfchen , dahin gemaufahrtet wird . 4. Gaſar Jón Korban , ein Caſtell. 5. Antrene ,

vor Alters Androna ,

eine

verwüſtete Stadt , bon der noch große Trims mer übrig fino . 6. Siria , Seria , Seriane , cine vers wüſtete Stadt , von welcher noch anſehnliche Trúmmer vorhanden ſind. P. della Valle traf hier marmorne Såulen , und gange ftiis nerne Gebäude an . Serman von der Hardt bålt diefe

Stadt für Schinar , i Mor. 14 .

bemerket auch , daß die Einwohner berſelben vom Plinius Nazareni genannt wurden . 7. Ebri , Hügel.

ciue vermuſtete Stadt auf einem 8. Ana

1 1

1

13

261 8. Unture , ein Caſtel. Ulle obige Derter , habe ich theils in P. della Valle und Tereira Reiſebeſchreibungen , theils in

den Philoſophical Transactions

don 1695 gefunden. 9. Eadmor , Satmor , von den Griechen

und Nsmern Palmyra genannt , eine verwas . ftete Stadt , welche ungefähr fünf uub vier. zig Stunden , oder fünf bis rech8 Tagereiſen don Haleb gegen Cúd - Sid . Often , drei Tagereiſen von Hims, eben ſo weit von Saa famna , und eine Tagereiſe oom Euphrat , Sie iſt von drei Seiten mit entfernt iſt. langen Reihen von Bergen umgeben , gegen Mittag aber hat ſie eine große Ebene , in welcher , etma eine engliſche Meile von der Stadt , ein großes Salzthat iſt, welches node Die hieſige Luft iſt gut jent Salz liefert. Vor Als aber der Boden iſt ſehr troden . ters , muß die Stadt einen großen 'llmfang gehabt haben , auch ſehr prachtig geweſen fenn , wie der Raum , den ihre Trůmmer eins nehmen , und die Beſchaffenheit derſelben zeis Die Renge der ſchönfen marmornen get. Pfeiler , ( welche vermuthlich die benachbarten Berge geliefert haben , ) iſt groß, die Lebere reſte von Sempeln , find pråchtig , und die don marmor erbauten Graber , welche piers edigte

Thürme- von vier bis fünf Stodmer, 3 le,

ken , find ſehr merkwürdig. lermerkwürdigſte an dieſem

Jedoch das aller gerfisrten Ort ,

find die Aufſchriften mit griechiſchen und pals mgreniſchen Buchſtaben , davon hernach ein Mehreres. Von der egemaligen Mauer , ift keine Spur mehr vorhanden , und der Drt if nur noch in fo fern bewohnet , daß in einem

*19

raunlichen Sofe, der dor Ulters einen prachs tigen . heidniſchen Tempel enthalten hat, fich cine Unzahl armſeliger Familien in elenden Hätten aufhalt. Etwa eine halbe Stunde

1 von der Stadt gegen Mitternacht auf cinein Birge, ſtehen lliberreſte von einem Kaſtel vor ſchlechter Sauart.

1

Von dem Berge hat man

eine weite Ausſicht, und ein ſehr tiefer Brunn .

auf demſelben if

Der altefte Dame der Stadt, welcher Chron. 8 , 15. und 1 Xón. 9,18 oorkommt, bat fid biß jest bei den Arabern erhalten . Aus dieſen Stellen er ſieht man , daß König Salomo diere Stadt erbaut habe : ob er aber ihr erſter Stifter , oder nur ihr Wiederhers fteller geweſen ren , wiſſen wir eben ſo wes nig , als die nächſtfolgenden Schidfale dieſer Zu Plinius Reit , war ſie eine freie Stadt.

.

und unabhängige Republit: allein , zur Zeit des rómiſchen Kaifer8 Trajan , war ſie in eis nem wüſten Zuſtande , aus welchem ſie durch ſeinen Namfolger $adrian wieder hergeſtellt, ond

ER hur

die

bale

21

95 -

W2

163 and Şaprianopel genennet wurde , wie Ste. pýanns Byzantinu $ berichtet. S. Baltianus, genannt Caracala , ertheilte ihr die Vorrechte einer römiſchen Kolonie , juris italici, welche ihr nach anderer Meinung Kaiſer Hadrian Im dritten Jahre don perlieben haben ſoll. bunbert nach Jeſu Geburt , that ſich hieſelbre Doenathus hervor , welcher die Perſer glücklich befriegte , und hierauf 260 den Titel cine8 Königs

von Palmyra annahm ,

welchen er

auch ſeinem álteſten Sohn berodes , und feia net Gemahlin Zenobia den Titel einer sós nigin beilegte. Diek vortreflich begabte und hodberühmte Dame , welche die jüdiſche Ren ligion angenommen hatte , regierte nach ſeis nem Tode , wärend der Minderjährigfeit ih . rer Söhne , unter dem Titel einer Königin der Morgenlander , über die meiſten morgens ländiſchen Provinzen der Nómer , als åber ihre eigne lånber .

Sie wars pom

Kaiſer

Aurelianus betriege , und 272 bei Himg úbero wunden , hierauf gefangen genommen , und die Stadt Palmyra erobert . A18 dieſe fich bald hernach empórte , brachte der Saiſer pa wieder zum Gehorſam , und lies alle Einwoh : ner , ohne Unterſchied des Geſchlechts , Alte: 8 und Standes , umbringen. Er befahl aber boche,

daß

ber geplunderte

Sonnentempel

wieder hergeſtellt werden ſollte, legte in die Stadt R4

264 Stadt eine

Beſatzung , unt

verordnete hie:

felbſt einen Befehlshaber, über das dazu ge hörige Gebiet. . Diocletianus zierte die Stadt mit einigen Gebäuden , und unter dem 8. Honorius hatte ſie noch eine Beratung und einen Biſchof. K. Juſtinianus, ließ ſie ſtåra fer befeſtigen , auch eine foſtbare Waſſerleia tung anlegen , die zum Theil noch vorhanden iſt. Die Stadt gerieth gleich im Anfange des arabiſchen Reichs , unter Deſſelben Herr : ſchaft , und im neun und dreißigſten Jahre ber Bedſchrah , welches das Jahr 659 nach Joſu Seburt wor , fiel bei derſelben zwiſchen des Khalifah Uli und Moawijay Truppen , eine Schlacht vor , in welcher die erſten den Sieg davon trugen. Im J. 127 der Bedſcha rah . oder im J. C. 744 , nahm die Stadt den Nebellen Soliman auf, daher fie der Khalifah Marman belagerte , und erſt nach Reben Monaten eroberte. Benjamin von Tudela fand 1172 biefelbft 4000. tapfre Juden , welche mit Dos Sultan Nureddin Un . terthanen , ſowohl Ehriften als Arabern , Srieg führten. Die Ulterthümer oder Trimmer dieſer Stadt , find den Europäern erſt bekannt geo worden , alb Robert Huntington , Prediger bei der engliſchen Factorei zu Saleb , tarige englándirdje Kaufleute überredete, die Stadt au

21

265 zu beſuchen .

Die erſte Neiſe 1678 ipar ber '

geblid), weil der arabiſche Gúrſt Milhem welcher bei dieſem Ort ſich aufhielt, Den Enyo Tändern , die zu ihm famen , ſehr hart bea gegnete : allein , die gwente , melche 1691 . angeſtellt wurde , gieng nach Wundo con Statten .

Wilhelm Halifar hat dieſelbige bez

fchrieben , und dazu gemacht.

Ebm . Hallen Unmerkungen Dieſer Bericht, iſt in die

Philoſophical Transactions von 1695 ein gerůdt worden , man , findet ihn auch in ? le Bruyn Voyages T. 2. S. 381 f. der Auß Er veranlaſſete Abraham gabe in Duart. Sellers , daß er 1696 eine Hiſtory of Pal. myra zu fondon heraus gab , melde 1705 von neuem gebruďt , und 1716 von P. S. Hübnern unter dem Titel , Untiquitäten von Palmyra oder Sadmor , derdeutſchet heraus Die griechiſchen Aufſchrif, gegeben worben , ten , welche die oben zuerſt genannten Enge lander mitgebracht, hat Thomas Smith, 1698 it Eduard Bernard8 und ſeinen eignen Una merkungen ang licht geſtellt. Von den hieſis gen , in einer andern Schrift und Sprache , welche man die Palmyreniſche nennet , abger falſetea Inſchriften , ſchrieben die Engländer 1691 auch einige , aber noch fehlerhafter , als die griechiſchen , ab , fie gang understandlich. Xs

und daher waren Sruter hat anch cine ,

266

eine , und Spon and Reland haben eine ana dre palmyreniſche Friſchrift , betannt gemacht. Jacob Nhenferd bemühete ſich vergeblich , das palmyreniſche Ulphabet ausfindig zu machen. Die Ulademie der Inſchriften und fchönen Wiſſenſchaften 30 Paris , trug gleidhe Bemüs hung 1706 dem Ust Renaudot , und nadas malb dem geſchickten Galans auf : beide aber

HOE

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richteten dasjenige nicht aus , was man wünſchs te. Endlich unternahmen die Engländer Bous verie , Dawkins und Robert Boob 1750 eine neue Reiſe nach Aſia , und inſonderheit + nach Tadmor , auf welcher fie ſechs und zman, zig griechiſche , eine lateiniſche , und breizehn palmyreniſche In driften ſorgfáltig abfchrieben , welche 1753 zu London in dem prächtigen Werfe Thé Ruins of Palmyra genannt , an das : licht geſtellet lourden .

Dit áltefte

dieſer Aufſchriften , fålt in die Zeit Uuguſtus , + und zwar in das dritte Jahr nach Jejit Sis burt, und die jüngſte in die stegierung Dioa cletianus . AIB dieſe Inſchriften der Welt mitgetheilt waren , machten faſt zu gleicher Zeit und übereinſtimmig die Englánder Sod. wonn und Swinton , und der franzoſe Bara thelemy , das palmyrenifche habet auffisa Swinton hat das Reinige im zweiten dig . ma Theile des acht und vierzigſten Bandes der Philoſophical

Transactions , und der übt Barthes

NE

IN

->

Barthelemy das ſeinige in feiner Schrift Refie xions ſur l'Alphabet et ſur la langue dont on fervoit autrefois à Palmyre , der Welt mitgerheilt. Das erſte hat, nach Dofr. Ridae li$ Urtseil , darin einen Vorzug vor dem zweiten , daß eß mehr figuren der Buchftas ben angiebt, auch die in einander gezogenen figuren ( figuras connexas , ) nebſt den Ziffern enthalt. Numehr wiſſen wir , daß die palmpre :riſche Sprade , der Hauptſache nach , mit der ſyriſdien einerley gereſen ren , ihre Buchſtaben aber ſind in unterſchiedenen Stúden den hebräiſchen viel ähnlicher , als den alten ſrriſchen . Die palmpreniſchen Zahlen , beſtun den nur auß vier Ziffern , welche man perpiel: fáltigte und zuſammen folgte. an den altea ften Inſchriften , findet man feine andre las

men als die zu Palmyra gemíhnlich gerves fen , in den neutrn aber griechiſche und róa mifde. Am Ende deß fiebenzehnten Jahrhunderts maren hier noch Palmbäume vorhanden, 1750 aber trafen Wood . und feine Reiſegefahrten keine mehr an , fie fanden aber Olivengárten. €8 ift bier auf der Weftſeite der Ruinen eis ue warme Duelle , die zum Baden gebraucht wird . Der Davon abfließende Bad , ninimo nod einen andern , welcher hier fließt, auf, und geht in einen kleinen Graben ,

peſcher drel

268

drei Schuhe breit , und einen echish tief iſt : e$ verliert ſich aber das Wasſer nach kurzem Laufe in dem Sande: Die wenigen Einwoh : ner des Orts , find Araber oon ſchwarzbrau : ner Farbs, aber guten Geſichtszügen . Aus dem vorhin genannten Werke , The Ruins of Palmyra , iſt zu erſehen , das Sadmor unter dem Aga ft be , welder zu Haſſeiah oder Haffia ( f.den 23. B.S.496 ) ſeinen Sit bat. Bon Palmora , hat die landschaft Pals myrene den Namen befommen , und ein Theil der arabiſchen Wüſte, iſt auch davon benannt worden . Auf dem Wege nach Haſſeiah , liegen die Dórfer Carietin , Howarin ,welches , wie die hieſigen Nuinen bezeugen , ein anſehnlicher Ort geweſen renn muß , und wofellſt noch ein pieredichter Thurm mit Schießlódhern ist, und Sudub , wo maronitiſche Chfiften wohnen , welche etwas Getreide und rothen Wein bauen . 10. Varecca ., ein Ort , ſechſtehalb Stune

de von Tadmor gegen Nordoſten , moſelbſt ein Brunn iſt. Er hat ſeinen Namen von einem Siege , melchen die Demanen daſelbft iber die Memalif ( Mamlucken ) , erfod ten haben , und fommt nur in den Philoſophi cal Transactions por. 21. Sud ,

1 1

1

269 ir . Sidna , Siidine , Sufana', eufnen, ein ariſeliger Fleden , den Urater und Kurs Er liegt ſieben Stunden tomanen berrohnen . von dem vorhergehenden Drt , beim Eingan . Er ge eines Wege zwiſchen zwei Bergen . hat ſeinen 1! rſprung einer verfallenen Feftung zu danken , welche zur Sicherheit der Kiermaa Ein Paar hundert nen erbauet worden. Schritte davon , iſt ein ſchwefelartiges war : . mes Waſſer , welches aus einem nahgelegnen Teiche kommt , durch die Garten fließt, dies ſelben (måffert , und in einer andern Gegend Man trinkt, es , in den Seich zurúd fließt. und badet ſich auch darin .

Sepeira , der al

les dieſes berichtet , ſagt auch , daß Salg aus dem Waſſer bereitet werde. Die hieſige Puft iſt ungeſund. 12. El Ser , entweder eine Stabt oder ein Flecken, in einer ziemlich guten Gegend, mit einem verfaunen Kaftell ; welches von großen Marmorſteinen erbaut gemeſen iſt. 13. Saiba , Ceiba , ein bemauerter Drt in einem großen Shal , am Fuß eines Fel: fen , mit einer Schanze. Sein Name bes deutet einen geſunden Drt. Er hat A aber fu Einwohnern , welche in der hieſigen Mo: fche einen alten vieredichten Stein verebren , in melcher

auch P. della Baulei

1891 hier geweſen Englander ,

und die

rowohl eine gries

270 griechiſche , a13 palmyreniſche Saſchrift gefume Tavernier hat hier ' vor dem ben baben. Thoir eine Quelle , die einen Teich macht , und Philippus a Sancta Trinitate viel Duelien rüfen

Waſſers

bemerket.

Der lekte nennet

bießen Drt nur ein geringes Stadtlein , und Sereira , der wenige Jahre vor ihm biefelbft er rey ein Fleden Don geweſen iſt, fagt, 250 Häufern. Der erſte berichtet , er ſeg thedeffen eine ſchöne Stadt geweſen , ( wels ches auch Carre erzählt , ) und der zweite er ren auf die Trúminer eines Drts gebaut, der von europäiſden Chriſten bewohnet gea weſen. Nach Tavernier Anzeige , if Saiba drei Sagereiſen von Haleb entfernt. 14. Urſoffa , nèuntehalb Stunden von Saiba , un vier vom Euphrat , ein Ort , deſſen Balifaç in den Philoſophical Transac tions ermahnet , welcher auch muthmaßet , daß er der auf der glten Geographie bekannte, und nach bes Ptolemeu8 Bericht , in Pala murene gelegen gevozene Drt Relapha ſep. ' Anvile führt ihn in ſeiner Charte von Afien untei dem Nainen Relafa an. II .

Die Wüſte von

Dichefira , erfiredt

fich , ach ghn Saufal Deſimmung , von Rialib bis haar , láns' dem Euphrat , mic

1

atid, bib Canma und Wadilcora. ren dazu folgende Derter :

beim

Es geho.

oder Malaco Dſchabari 1. Dichabar , Wbulfeda , Colegeinbar in den geſtis

Dei per Francos , Chala Giabar beim Bal. by Sabbar beim Newberie , vor Altert und anfänglich . Daufarijah , ein bermulietes Schloe , welchoß zwiſden Balid und Raca auf der Dffeite des Euphrats , uno elſo in den Grenzen von Dſch :fira , liegt , aber doch , wie Nauwolf oerſichert, dem Emir des moften Urabiens gehdot. E & iſt chedelo: fan oft belagert worden , und fómme in son't Pharabędy Hiſtoria Dynaſtiarum mehrmais por Memberie nennat Dieren Drt einen gleden . 2. Scheleby , beim Balby Celebi, ein verfallenes ſehr feſt geweſenes Saloß , wels cheiß vom Ufer des Euphrats einen Berg hins Bei demſelben iſt eine Stadt. ert auet ift. Hier muß man man die alte Stadt Zenobia fuchen . Eine halbe Meile von demſelben den Strom abroarts , ift in Olchefira am Ufer des Stroms , eine andre feftung; Nies der - Scheleby , nach Balog Schreibart Zulis be genannt , welches auch derfallen in. 3. Sarcar el Prellij , To nennet Raus tvoff eine im müftsn Urabien , ungefähr drei Dieilen

772 Reilen oberhalb Deir , liegende Stadt , weis dhe man auf dem Euphrat oon fern erblickt. 4. Taphrach , in der Bibel Thiphfach, in den griechiſchen und lateiniſchen Schriftſtellern

Thapfacus , eine ehemalige Stadt am Eus phrat , über deren lage man nicht einig iſt. Vielleicht iſt am Euphrat mehr als eine Stade dieſes Namens geweſen. Hare reßt das I bapa {ach , welches aud) Amphipolis geheißen hat , Affeman in ſeiner ungefähr in dieſe Gegeud. Bibl. Orient. T. III . P. II . p . 560. reßt Taphrach als eine noch vorhandene Stadt über Bir. ( 5.94). 5. Nababa , beim Rauwolf Errachaby, beim Tavernier Mached - Naba ; beim Phis lippus a Sancta Trinitate Meiba , beim Mico

bühr Nuchba , eine Stadt , eine halbe Meile dom Euphrat , zwei Tagereiſen von Saiba , auf einem erhabnen Ort , in einer fruchtbaa ren Ebene , dem in Dſchefira liegenden Dorf Nahaba , gegen über , aber wohl eine Stun. Sie hat ein Kaſtel. Ihr de Wegs davon . Waſſer betommt ſie aus einem aus dem Eus phrat geleiteteten Flag , Mamend Said , Hier liegen die mittelſt eines Kanals . grat und Srrien fommenden Kiermanen Sie iſt fünf Sagereiſen .oon Saiba , und

ver : auß ſtil . eben

fo.weit von Una , entfernet.

6. Sdas

273 6. Schara , ober wie Carre den Namen fchreibt , Aſchera , und beim Balby Siara , ein Städtchen auf einer sdhe, eine halbe Meile voin Euphrat, ein paar Stunden Wegs von der vorhergehenden Stadt. Dach Raunoff, aus welchem Der erſte Name geo nommen iſt , gehört ſie dem Emir des wüſten Arabiens , nach Balby aber maniſcher Sandſchaf.

iſt hier ein 06

7. Kahein , ein vom Tereira angeführter, unb , ' wie er meldet , von den Arabern alſo

5

genannter Ort, am Euphrat , der biefelbſt langſom fließt. Er hat ſeinen Namen von einer Perſon , deren Grabmal hier in Géo Vielleicht low ſtalt eines fleinen Eburmß iſt.

}

der Nanie Cajem

1

nige Khalifen , alß ein Paar arabiſche Gem lehrte , geführet haben . Die Araber , welche

1

1

heißen , welchen ſowohl eis

in dieſer Gegend wohnen , halten dafür, das hier ehebeſſen auf beiden Seiten des Stroms, eine große Stadt geſtanden habe , davon aber keine Spur mehr vorhanden iſt. 8.' Una oder Unna , eine schon im 23.

Bande , S. 388. angeführte Stadt am Eua phrat. Hier iſt von dem Theile derfelben die Rede , welcher auf der arabiſchen Seite liegt ; groß , und langs dem Strome erbaut, auch ehedeffen bemauert gewefen iſt. Sie wird als die Hauptſtaðt des wüſten Urabien Bafd . Erbberar. 24. B.

274

angeſehen, deſſen oberſter Emir hier ein Wohita haug bat , in welchem er ſich aber felten , und nur eine ganz kurze Zeit aufhalt. Die Hälsa fer ſind von Steinen gemauert , vierecficht , flein , und mit Holz bedeckt. Die Einwoh Die vielen ner find Araber und Juben . Sarten Kind mit Birn - Datteln - Citronen Pomeranzen - Granat - und andern Frucht . Bäumen

angefuat,

und

man

follte ,

V

wie

19

Tavernier urtheilt , beim Anblick derſelben nicht denken , das dieſer Drt von allen Seis ten mit traurigen Wäften umgeben ſey . Nabe Philippus a bei der Stadt liegen Berge. Sanfta Trinitate bat hier in dem Monat Ju. nius eine unſäglich große Hiße , und Depeira im Winter , eine beſchwerliche Kålte ausgea Handen . Rauwolf meidet , die Stadt und der dazu gehörige Diſtritt werde Gimel gea nennet. Die Stadt und iſt vermuthlich die Stadt Sena , welche beim Jer. 37, 13. gsa nennet wird. 9. Hadith , oder Hedice , auch Habice di

Nur , beim Abulfeda Habithfchat on Nurd ti , beim Raumolf Hadidt , beim Balby uditi, eine im 23. Bande, S. 389. ſchon angeführte Stadt , welche auf beiden Seiten des Euphrats , und zrcar größtentheils auf dieſer Seite deſſelben liegt,

und nach Raua

wolfs und Balby Verſicherung,

bem Cmie des

2

475 des wüften Arabien8 zugehört.

Vielleicht iſt

dieſer Ort derjenige, welchen Ptolemsus An dattha oder Adittha nennet. Affeman rechnet auch die oben Ton bea ſchriebnen Städte Hit und Anbar , jum mů.

11

ften Arabien , und nach denſelben führt er nocy Coßr und Sura all dazu gehörige am Euphrat liegende Städte an. Die leßte iſt

11

vielleicht die im 23. B. S.387. genannte Stadt dieſes Namens.

III. Die Wüffe von Fral , wie auch Jón Haacal ſchreibt , 6i8 Ubadan , auch bis an das Auf der in Sched und Hedſcha8. Bedſcha8. feßung des Koran befindlichen

erſtreckt fich , don Unbar Land es Sale Uibera Ebarte pon

1 Arabia , ſteht ein namenloſes Gebirge, mela shes fich oon badan bis gegen Anbar über erſtredet. Aus derſelben iſt es auf die 60 .

4

mannifohe Charte , Imperium turcicum gea nannt , abergetragen , und Sinan genannt Uuein , einebtheilf müfte der Now worben . me entweder Sinam ober Senam beigen , und anderntheils ift der Berg' dieſeß Dameno , melder etwa zwei Tagereifen von Basra gea gen Weſten liegt, nach Tereira Bericht , nur ungefähr zwei gemeine franzöſiſche Meilen lang , und ſo hat ihn auch D’Unvite auf feiner Charte von Afia und auf der kleinen zu Dtter

OtterB Meiſebeſchreibung i bezeichnet. Zu dies fer Waſte werden folgende ' im 13. B. rchon

1

beſchriebene Derter gerechnet. Hilla ofer Hella . S. 318 . Kiufa , ufa . S. 322. Hira , oder Hirta. stadiſie oder * S. Waſit. Basra . S. Obous . S. Abadan . S.

IV .

1

S. 323.

Cadeſia. 306 . 327 . 340.

S. 324 .

341.

Das Land Hedſcher , welches Hub

feda Baharain nennet , liegt gegen Often am perfiſchen Meerbuſen , gegen Norden grånzet eß an den Paſdjalit Basra , gegen Weſten an das fand Nedſched , und gegen Súben an daß land Oman . Der Name Baharain bedeutet zwei Meere , und iſt dieſem fande weil eb zwiſchen zwei beigelegt worden , Meeren, nämlich zwiſchen dem dflichen Meer, und dem See bei Uhſa , liegt. So fagt Abulfeda , nach la Nogue franzöſiſchen Uiber . Herbelot aber meint, der Dame lekung. rühre daher , weil dieſes Land fich langs der Kúſte zweier mecre , nämlich des perfiſchen Meerbuſens, und des aca bifchen Meeres, oder 038 Meereß von Oman , erftrede. Dię Dis manen

E

477 manengeben ſich zwar für Herren deſſelben aus , haben abee , mie Dtter und Niebust perſichern , nichts darin zu befehlen , ſondern die Araber , Beni Khalio poeta, Chaled gez nannt, welche garin wohnen , gehorchen nur ihrem Scheith . Auf unterſchiedeneit' Lanos charten ſteht, daß diefe Påndſchaft den perſia ſchen Reiche unterworfen ſey'; an dieſem Frie them aber in die Verwechſlung deſſelben mit der Inſel Baharain , Schuld . Das Land hat Quellen und Bache , und wenn man ir die Erde har sehn Schuh tief hineingråbt , trifft man faſt allenthalben gutes Waſſer än . C $ wachſen hier Baumwolle , al Hannå , Coben S. 2273 ) Neib , und unterſchice. dene Arten'pon Baumfrüchten , inſonderheit ſolche vortrefliche Datteln , daß das arabis föhe Sprúdwort, Datteln nach Gedicher brina gen-, eine unnúße Bemühung ausdrücet . Die sige iſt ſo groß , daß man nur Des Morgens und Abend arbeiten kann . Der Wind me het aus dem

Sand bald hier bald

gel quſammen,

die

dort Hús

er nicht lange hernach

Dieſer Flugſand , hat die wieder verftreuet. ,7 Hebroher führt , dergefalt oerſchüttet , daß man ſie jetzt nicht mehr gebrauchen kann , ſonidern zu Waſſer sahin reiſen muß , wie Dtter 1789 In dem perfiſchen Meerbuſen erfahren hat .

3

27 & werden auf biefer Küſte an unterſchiedenen Drten Perlen gefiſchet. Dieſe landſchaft war por Alters ein Hauptfiß der Seite der Cara meth oder per Caramethah", deren

Urheber

gegen das Ende des neunten Jahra Carmath Folgende Derter find darin hunderes lebte. belegen. 1 1. Catema ain perſiſchen von Basra. 2.

ober Kadema , eine Stade Meerbuſen , zwei

Ai Catipf, opit' at Ratif ,

Tagereifer eine

mit

Mauern und Gräben umgeben Stadt am pera fiſchen Meerbuſen , fechs Tagereiſen von Bass rä , vier von Ratemah , und zwei von Pabla. Zur Zeit der Fluth , fónnen auf dem Kanal, welcher dieſe Stabt mit dem Meerburen vers bindet , die größten beladenen Schiffe hicher kommen , und wenn die Fluch hoch iſt , kommt das Meer bis an die Mauern der Stadt. Philippus a Sancta Trinitate giebe die hieſis Diſtrift der Im ge Cuft får ungefund aus. Stadt , wachfen überauß viel Dattelnbiome In der Gegend der Stadt , iſt eine Perlena fiſcherei, welche dem Scheith des tandes Red foner jugesort. Nach dieſer Stadt, wird nicht nur der perftrche Meerbuſen Bahr al Satif , d. ir das Meer von Siatif , ſondern sie Sammete werden auch von derfelben im Drient

279 Drient 'Katifeh genannt. die Einwohner Sdiiten.

Drac Niebuhr fint

3. Tarut , eine kleine Stadt , eine halbe Tagereife gegen Often von Catipf, welche zur Zeit hoher, Fluthen , som Meer ganz uma geben wird , und alsbann eine Inſelvorſtellt. E8 wächſt hier viel Wein . 4. AlAhſa oder Labra, oder Badhfa in der vielfachen Zahl,al Ahaſa, auch Uhaſſa und Bahaſa fa genannt, eine Stadt in einer an Datteln - und Granaten . Bäumen reichen Gegend , der Wohnfig des Scheith der Beni Khalid oder Chaled , wie Dtter meldet.

Philippus a S.

Srinitate berichtet , fie ſey in dieſer Gegend nachit Barra die vornehmſte Stadt , und der Sig eines beſondern Parcha , welcher anſehna liche Einkünfte von dem Perlenfange: bei al Ratif , und aus Mecca habe: allem Anſehen nach aber iſt der oben genannte Scheith gea meinet . " Abulfeda ſagt, es våren'zwei Stád te dieſes Namens vorhanden , Uhfa in Baa harain , bier Sagereifen von Jemama, ein offer ner Drt , und al Ahaſa , zwei Tagereiſen gegen Weſten von al Ratir im fande hedſcher , dem arabiſchen Stamm Saob zugehörig. Atein , Heb fcher und Baharan find ja Mamen einer and eben derſelben landſchaft, wenigſtens kommt det legte dem Stride landebam perfifchen Dieeto buſen gul. S 5. Chaa

t ati odet rKhat , eine Stad , por e 5e.r Ch n n e e h ren . c m at füh . wel den Na die Ch 6. Sabſchar oder Hedſcher , eine Stadt, pon welcher das Land den Nainen hat , Naffir Eddin und Ulag Beg in ihren geographiſchen Sabellen , rechnen , Tie izu , Baharain oder Hedſcher , der nubifche Erp beſchreiberri , und Dbulfeba geben fie al noſtharet als die pornehmſte Stadt in Imama ang und pers belot meinet quch , ſie ſey von Imama ab= g hängig , Davon ( naimlich von derziStadt dies a un an o w h Pe St é u ,z ben Wegs entfernet liege. Nämlich i. diefe

Entfernung giebt Abulfeda ån , ſagt auch in einerlei Artitel , fie liege zwei Stazionen in Nordweſten von Imagna. Der nubiſche Erdə beſchreiber giebt ſie als einen zu ſeiner Zeit müſte liegenden Det an. Sie iſt bei den Moblemin als der Begräbnißort derjenigen Bekannt Er welche in der Schlacht wider den ſogenannten falſchen Propheten Mofeilemah umgekommen find. Von dieſer Stadt , dea haben ren Name Hagiar geſchrieben wird, verwechſele Agråer Namen Die den Man . fie nicht mit udfhår, einem Hafen. 7. Daden , Dadiana , Dirin , fino Nas men einer Inſel der catardiſchen Araber , zu welche eine bem Lande , Hedlcher gehörig , Stabt gleiches Samens gehabt hat , die ein

Sik

281

Sitz neſtorianiſcher Bifchofe gewefen iſt. Die: Tes iſt aus Aſlemani Bibliotheca orientali Tom . 3. P. 1 , p . 111. 146. 153. P. 2. p . 184. 560. 564. 604 und 744 zu erſehen . Auch der Portugieſe . Oboardo Barboſa tit feinem : Sommario dell' Indie Orientali , welches-er.3516. gefchrieben hat , und in den Navigationi ' et Viaggi raccolte da Ra mufio .Mol. s . p . 288. u . f. befindlich iſt, giebt gin, dieſer Gegend einen Drt : aaf dem feften fande von Arabien , Namens Dadena an , und feßt denſelben zwiſchen Corfacan.and Daba ( Dobba :) et fann aber aus dem was Affeman geſammlet hat , verbeſſert wer Unterbeffen ſind ihm Ortelius , Mila den . beln und Johann Blaen , Sanſon , D'An . ville u . dangefolget, und haben in ihre land charten an dieſer Gegend auf die Súſie del perfiſchen Meerbuſend , theil eine Stadt , theil eine landſchaft, Namens Dadena , ge : feßt , die aber in den land charten der ho manniſchen · Offizin , ausgelaſſen worden , auch in Niebuhrs Charte som fande Oman fehlt und alſo wahrſcheinlicher Weiſe nicht vorhanden iſt. Bochart hålt gang wabrſcheins lich. Dafår , daß Daden , die vom Dedan ( I Mor. 1o, 7. ) benannte Stadt Deban , Ezcch. 27 , 15. fer ..

5

8. Roueit

8. Roucit'oder Grån , Stadt und Hafen , drei Tagereiſen von Zobeir. Anmerkungen . 1. Der vorhin genannte Barboſa , giebt zwiſchen Datena und Baßra folgende am perfis fchen Meerbufen liegende Derter an : Daba ( Dobba, ) Julfar ( Dſchulfar, ) welche Stadt ftarken Handel treibt, bei welcher auch eine Pera tenfiſcherei ift ; Nafolima, Mekehoan , iCalba ein feſter plat, Baha , Derat , Pahan ,, Iguir Elguadim , Nabam , Suameba , fefete, Darfibi , Tabla , Berobu , Puza , Mobi , Macini , Limahorbaz , Alguera , Carmon , Cohomo , Bar , Due , Guez , Hangoant, Bas cido , Gonaque, Cones , Conga , Ebraemi Penaje , Menahaon , Pamile , Leitam , Bas tam , Doam , Corom . Der Det Doam , iſt wahrſcheinlicher Weiſe, die Stadt Doar , Don welcher in Niebuhrs Reiſebeſchreibung Ih. I. S. 434. ſteht , daß fie fünf und zwanzig Tagereifen von Gana , und eilf Tagereiſen don Reſchin liege. Wilh. Blacu bat: Sieſt Derter auf ſeine Charten von Perfien und pom osmaniſchen Reiche , gebracht , und der gangen Haum bis Basra mit denſelben ana Ich zweifle daran , daß alle Namen gefilt. recht geſchrieben ſind , kann auch nicht ſagen , welch eine Bewardniß es ießt mit dieſen Dera ters

283 terr Fabe. Zur Zeit des Barbora í gehörten Sie hatten Rie zu dem Königreiche Hormus. cinen Uiberfluß an Fleiſch , Getreide , Wein , Datteln und andern nåßlichen Dingen , und Die Einwohner was trieben ftamin Handel. xen von weißer Farbe , und trugen lange Kleider , entweder von Seiden oder** Baum: wollen - Beug , oder von Kamlot . 2. Die Inſeln Baherain oder Bahrein , im perfiſchen Meerbuſen , gegen Dſten von Katif , haben ebedeffen zu dem fande Sed ſchet gehört, und Otter ſagt , lie würden auch noch, ſo wie die Inſeln Riß und Karet , für abs hängig von diefem Lande gehalten : allein ,' es ſcheint , daß er hierin irre . Sereira berichs tet , daß der König von Perſien ſich der Ins ſeln Baharain 1602. bemachtiget habe . hans wan erzählt , daß 1720. der Imam von Mo

1

1

ſcat oder Mesfiet , fich Derſelben bemeiſtert babe , daß fie aber 1721. durch Unterhands lung wieder an Perſien gekommen ſey. Nach Niebalyt , gehörte ſie 1965. dem arabiſchen Schech gu Abuſchabr ; ich werde fie alſo bei Perfien beſchreiben.

V. Der mittlere Strich landes , zwiſchen dem Euphrat, perſiſchen Meerbuſen , dem pea tráiſchen Arabien , und den låndern Neorched and

Jemama.

Dieſe Abtheilung madyt Urea

284 man , es ſeint aber , daß fie ganz will kührlich 6 Pes , uit eigentlich nur diejes sagen roll, ich weiß nicht , wohin die folgenden Drter gedren . Idy wil ſie nennen -- 1. A Thoalabiyah oder Thebalabia , ein großer bemauerter Fleden , welcher ungefähr auf dem dritten Theil deß Weges liegt , den die Pilgrimme geben ;, welche aus Jraf Ura te nach Mecca reifen. Von Bemfelben haben bie Thaqlabener ben Mamen . Dieſen Ort nennet. Abulfeda., ohne zu ſagen , zu welcher Provinz er gerechnet werde. 2. Sandida , fommt im nubiſchen Erd beſchreiber vor , der die Entfernung dieſes Orts von Samman , auf eine Stagion ſetzt , und 'hinzufügt, daß ſein Diſtritt an Faha rain grånze.

12

3. Samman , iſt vorhin ſchon genannt. 4. Merab . , iſt nach dem nubiſchen Eros

beſchreiber von Salamia durch eine Máſte ge -ſchieden , durch welche man in drei Stazionen reiſet , altsånn aber noch drei Stazionen bis Samian ' hat. Affeman bringt auch Salamia , Sal und Hadrama hieher : dieſe Derter aber werden von dem nubiſchen Erdbeſchreiber ausbrödliche gu Imama gerechnet.

10

Außer den Sabảern , welche von Seba, Abrahams Enfel , I Moſ: 25 , 3. abſtammen, fano

4

35

kann man vielleicht auch die Aeſiten oder Hu . Bochart meis ſiten , in dieſer Gegend fushen. net , das Prolemåus den Namen Uuſiten ge ſchrieben habe , 'obgleich in den Nusgaben Peſta ten geleſen wird . Nach dieſer Muthmaßung, ► fönnten ſie wohl von uj, dem Sohn Nahor8, den Namen haben . Wenigſtens wird in der griechiſchen Uiberféßung das Land 'Už , in welchem Hiob gewohnet hat , daß land . Ans fitis oder der Aufiten , genannt , und ſorochl die vorhin genannten Sabåer , als die Chal dåer , ſind in der Nachbarſchaft der Aufiten zu finden. Maged VI. Das Land Nag'd ' oder oder Nagid , beſſer Nedrched , hat ſeinen Nas men von ſeiner Sohe , and man könnte- es das

bergichte

ldreibt ,

die

Arabien

nennent.

Meinungen von

Abulfeda

dieſem Lande

waren ſehr unterſchieden, die bewährteſte aber fer , das der Maine Mebded den erhabnen Strich fantes bezeichne , welcher Jaman von Tahamah ( bem niedern Arabien ) und Graf Auf der Ⓡeite Urabe von Syrien ſcheibe. Die bon Gedſchas , bat es viele Moråſte. Berge Salamy and Afdam , ſind die befanna teſten , und von Wrabern des Stammeß Tas ober Thai , bewohnet, welche Saiten oder Tai Er ift jer und Taveni genennet werden , aber

286 aber dieſer Jiame auch allen Urabern gemeint, daber in Alemani Biblioth . orient. T. I. Monder ein König der Saiten , P. 364. Bei den D. i. der Araber , genennet wird . ein arabiſcher Staufmann , Chaldaern iſt es wie aus Buxtorfi Lexico chaldaico p . Folgende Derter werden 872. zu erſehen .

r. von Areman zu dieſer Landſchaft gerechnet , die nach dem hubiſchen Erdbeſchreiber spas Pelle find , welche zu Niebuhr , theilet ſich ftande in Ared und 1. Duma oder

Medina gehören . Nach Medfched im engern Vera , Cherbſbe. Dumath al Dichenbal,

beim Prolemåus Dumaetha , eine Stadt , beren ſich ahamined im fünften Jahr der Sie hat von JB . Hedfchrah bemachtigte. macl8 Sohn , Duma , ben Namen . I Ror. 25, 14. 1 Chron . 1 ) 30. Diefe Stadt und Stake , liegt im Diftritt Dichof al Sirhan. 2. Taima , Thima, beim Ptolemåus Them. ma , ein feſtes Schloß , melches auch of Es hat ſeinen Mas Ublat genennet wird.

men von 38maels Sohn Thema , bekommen, und die Tbåmer find davon benannt. At Uzizi idreibt , daß es dem arabiſchen Stamm Tay zugehöre. In der umliegenden Gegend , wachſen viele Dattelnbäume. 3. Faid,

Phaid ,

$eid ;

beim

Plinius

Phoda , eine kleine Stadt , um die Mitte des Wegeb,

287 Heges , ben die Pilgrimme, melde auß Graf Crabe, inſonderheit auß Kiufa , nach Precca reiſen, nehmen müſſen . Ihre Entfernung von Kiufa , betragt 109 Parafangen . Der nubis de Erdbeſchreiber fagt, fie liege om die Mit. te deß Weges zwiſchen Bagbad und Mecca. Raibar oder Chaibar, beim Ptolemeus Gabara , eine fleine befeſtigte Stadt , in eis ner an Datteln und andern Baumfruchten reichen Segend , ungefähr vier Sagereiſen von Übulfeda Medina , und recht von Mecca . ſagt , ihr Name bedeute in der Sprache ter Juden eine Feſtung, und dieſe Erklärung iſt beſfer, als diejenige, nach welcher er ein Bünda niß anzeigen rol . Er liegt im Diſtritt des Im fiebenden arabiſchen Stammes Anfah. Jabt der Hedrchrab, griff Muhammed dieſen feften Plaß, deu die Juden vom Stamm stos reidha pertheidigten , nebſt den zur Verſtår, kung deſſelben erbauten umber liegenden Schloß Vermoge fern an ; and Ali eroberte ibu . der Kapitula zion blieben die Juben damals Cos en

gehörigen Landes ; murden aber unter a. Dmars Sebalifat aus demſelben und ganz Nach Niebuhr, mohnen hier bien vertrieben . noch unabhängige Juden , welche unter dem

zu

Samen Beni Cheibar perhaßt find , und die Stám.

1

283 Stämme Milead, Sdahan und Uniane, 2118 # madyen . Sie ſind , wie es ſcheint, Saraiten . 5. Dulmara oder Marath , eine Stabe.

6. Wahaba , beim Ptolemåub Rhabana , eine Stadt , von welcher ds Rababaniten benannt worden . 7. Nahet, beim Ptolemaus Rhatta , eine Stadt , von welcher die Nhatener iören Na men haben . 8. Adab , eine Start. 9. Idhaal , eine Stabt , welche Strabo Chaalla nennet. 10. Rima , Ba : Naman , von den Sna rern Noman und Beth Raman genannt, eis ne Stadt , von welcher vermuthlich das land der Rhammaer oder Xhamaniten , den Namen hat , deſſen Strabo Ermahnung thut. VII. Das fand Imame , (nach Niebuhrs Schreibart, ) von andere gereiniglich Jama : mah oder gemama genannt , hat ſeinen Na. men , nach einiger Meinung , von einem Fluß, oder auch von einer Quelle , nach anderer Urtheil aber von der Sauptſtadt, bekommen . Der Fluß ( Parbh) Aftan , theilet tas land von oben bis unten. Jin Thal Ulit al Ared gerannt , welches an Afif al Medinah grens zet, iſt ein Bach, melder bis nad: Sahaman Isuft, wie Abulfede meldet. Es irar der sig

1 N

!

1

289 des arabiſchen Stamme$ Honaifah. Nach Niebuhr, iſt Imame ein Theil von Redſcheb. Folgende Dertler , die größtentheild im nubi fchen Erdbeſchreiber vorlommen , " find tarin belegen . 3,13 1. Al Imama oder 3mame , ſonſt

al gaa

mamah oder Feinama , por Ulters Dichau , die Hauptſtadt dieſes Pandes , in einer bergiga " ten , aber an Dattelbäumen reiden Gegend . Golius ſchreibt, dieſe Stadt habe ihren 9a. die wegen men von der Enfelin des Saſm ihrer blißenden und durchdringenden Augen , unter der Arabern To berühmt geweſen , daß fie im Sprüchwort fagen : ſcharffichtiger als Hier hatte Moſailemah , Muham . Jemama. med 8 Gegenprophet, feinen Sisi Ben de $ Abu Befr Feldherr Khaled , imeeilften Jahr der Hedſchrah in der Schlacht bei Ufreba Uber : mand , in welcher auch Moſailemah erſtochen ward. Bei dieſer Stadt ift nach Abulfeda, ein hal ) al fatorche genannt, in welchem viele Fleden find , und eine rehr ergiebige Duele. Es iſt einerlei mit Niebuhrs Proa ving al Cherdſhe . Wadi Uphtan , ein viele Dörfer begreift .

Tlal, welches auch

2. Barta oder Barkat - Dhahet nejne Stadt am Fluß Aftar .

Burd . Erdbeſchr 24. 5 .

3. Sua

in

29 . 3. Salamia, eine Stadt am Flag Uftan eine Stazion por Sal, welche Ptolemåus Siç iſt von dem oben Salma, feyn tonnte. genannten Berge Salamy weit entfernt, und muß alſo mit demſelben nicht verwechſelt wera den , 4. Hadrama, eine Stazion von Sal, und eben ſo weit von Salamia . Der nubifdc Erdbeſchreiber rechuet file aubbrådlich zu Jea Mama . 5.

Folgendt am

Fluß

Üftan liegende

Stadtchen oder Fleden, Monfarefa, Babara , Earfa, Ubra, Baanfa, Sal, Ameria , Pliſan , Laudeh, Mecra, Medfchara. Vorſtehende fúnfzehn Derter redonet der kubiſche Erdbeſchreiber ausbrådlich zu Jemas ma. Dieſe folgenden Derter Num. 6. biß 12. nennet Uffeman, ich habe aber noch nicht auda findig gemacht , woher ei dieſelben genoma men habe. Miebuhr hat von auen diefen und den folgenden .Dertern, nur 3mame unbeda lemia , anſtatt derſelben aber viele andere .

6. Srub, beim Ptolemaud Arrade. 7. Raifeia oder Maſa , davon bic Sias Janer den Namen haben, 1 Mol. 25 , 14 . 8. Chiſcia , beim Ptolemaus Choce .

9. Dichiors, von andern Geraſa genannt. 10. Pia , Sapon die Paantter den Namen baber.

14.

Iata

it . Barba: 12. M Sora , beim Ptoletnđuš Sota Die stachſtehenden Dértet von Mut . 13 • bis 31. rechnet affemann auch zu Stmama. Sie ſtehen inbgeſamt nebſt den don Num . 227 bis 74. im nubiſchen Erbbeforeiber , als Stan gionen , die auf dem Wege von der Stadt Jemama nach Mecca bendlich find : ob pe aber auch ſu Semama gèhéten iſt auf dies fem Schriftſteller nicht zu erleben. D'Unville technet ffe zu Medicheb al Ured. 13. Chodia oder Soduia .

oder

14. Thania , beim Ptolemdaß Thaana Thoana , davon bie Ehanaiten obok "

Conaer , den Namen babet. 15. Sopbra. 16. Sodå .

17. Sorjathain, in der Bibel Kirjathaim , beim Plinius Carriata , davon bie Catrác benannt ind .

18. Dama, beim Ptolemåne Dapha. 19. Tandſcha , welcher Dit mit der oben genannten Stadt gleiches Damens, nicht Beta wechſelt werden muß.

20. Sarpha. 21. Dichadila . 22. Phalaa obet falba. 23. Xobaiba. 94. Roba Diana

292 354 Maran . , 26. Vagera. 27. Nutas.

: 1 1

11

II.

Das petråtſche Arabiert.

Das petraiſch : Urabien ,

>

nannten dies

Griechen Terçcía Apaßice , die lateiner Ara : bia petraea , und dieſe Benennungen " tome men von der Stadt Petra her , deren Dam . großen Stein und felfen ," bedeutet Uuf dieſe Bedeutung fehen diejenigen , welche it bon de

einen

fer Benennung an ,

daß das Land mit fellichs

ten Bergen angefüllt fer . Das lehte hat ſeia ne Richtigkeit , und dennoch gründet ſich die Benennung des Landes nicht darauf. Es iſt vom glüdlichen und müſten Aras

bien , von Paläſtina , Aegypten und dem 'arabiſchen Meerbuſen , umgeben . An dieſen grenzet" gegen Abend der vornehmie Theil des Landes , welcher Hedſchas genennt wirs . Es ſchließen auch die beiden Arine des Meers buſen , welche er an ſeinem nördlichen Ende ausſtrecket , einen Theil des peträiſchen Uza bien ein , und eben dieſer Theil grenzet auch 1 gegen Abend

an Aegypten , meln wir ihn

12

293 mit den alten griechiſchen Erdbeſchreibern zu dem petráiſchen Arabien rechnen Çl. oben S , 216.) Wenn man aaß dem petrdiſchen Ara . bien nach Vegypten reiſet, und aus den Bere gen herauðtómmt , welche einige geographis The Meilen gegen Diten von dem weſtlichen Urm des arabiſchen Meerbuſens entfernt ſind, To tritt man in Hegypten : Denn dieſe Berge ſind die Grenze zwiſchen bei peträiſchen Araa bien und Aegypten, wie P. della Valle uno Pocock angemerkt haben . D6 der auf Bet Diteite von Puliftina liegende Strich Lan deb ,den ich oben S. 192. bis 20.9 . beſbrie en be"n haber jo dem peträiſch Urabién geho's re , darüber ſind die den,

Meinungen unterſdies

(f.oben S. 202. ) Der von den Armen des arabiſchen Meers

buſen , Hegypten und Paläſtina , umgebene Theil deß petráiſchen Arabieias , iſt um desa millen ſehr merkivürdig, weil die Iſraeliten auf ihrer Neiſe aus Hegypten nach Paiáſtina, ſich in demſelben lange aufgehalten haben , und weil die Berge Sinai uns Soreó darin lies gen , welche die Pilgrimme beſuchen . Die natürliche Beſchaffenheit des Landes te nnen mir weiter nicht, als inſofern ſie auf den Wegen , welche die Reiſenden , Tomohl Halallina , als geir Sinai und Horeb nchinen, fann wahrge 23 nome

nommen werben .

Jd with auß

den Sage

búdern einiger Heiſenden dasjenige beraus, gichen , was fie pon den Wegen und der nas t'irlichen Beſchaffenheit bes kandes, angemerto haben , gohann Sucher iſt 1479 , Bernhard von Breitenbach aber und Felix Fabric find 1483 in Sefeuft aftvon Ganja nach den Berger Die Tagebücher Singi und Soret gereiſet. ber beiden leggen, ſtimmen genau mit einan : Ne find aber ſchwer mit dem Air überein Şagebuch des erften zu vergleichen. Bon Gazja bio Febbem fing acht , und von feb bem biß an çinen gewisen Canbhugel in der Landſchaft Camatha, auch acht Stunden, wote Brlig fabri anmerket. ( f. obeti 6.118.) Die fer bat bis an den legtgenannten Ort das mit: trhåndiſche Meer feben, und des Madis das Braufen Defekben horen tonnen.

Daraus ift

ju ſchliesen, daß er an dem Wege liege, wels cher von Sazza nada Aegypten fibret ; und peil Şucher auch auf dieſer Straſſe , nämlich zu Nappa, ( oder Naphia ,) ſein erſtes Nacht lager gehabt hat : ro erken net man hieraus , baß man nach der Abreiſe von Gazja in dep erſten zwei Tagen auf der Straße tteiße , pie nach Aegypten fübret. Wie es ſcheint fo perfäßt man ſie nachmals, und geht geras he gu pach Súben.

Sucher iſt auf der brite

491 ten Sagereife von azja greimal

in

einen

ſandigen Srund , Namens Lariſch gekommen , und in demſelben daß erftemal nur fünf bis reche italieniſche Meilen dom mittelåndirdsen Dieſer Grund wird Meer entfernet geweſen. audy Madalaiar genennet, und, durde denfels ben fließt in der Regenzeit ein Bach nach dem Ich finde eine große Aehnlichfeit Meer zu . zwiſchen dem Namen fariſch und dem Namen fariſſa , unter welchem legten innerhalb der egyptiſchen , und nicht weit von der paláſti. niſchen Grenze, auf alten blaeuiſchen Charten ein Drt bortommt, der an einem kleinen Fluß liegt, welcher fich eben daſelbit in einen fleis hen Buſen Des mittelånbiſchen Meereb er gießt.

Dieſer Fluß wird auf eben

dieſen

Charten von dem Xhinocorura unterſchieben , und weſtlicher , als berfelbige, gefeget, iſt aber dem Unſehen nach eben dieſer Shinocorura , deſſen Daſeyn piele behauptet , und viele gee leugnét haben . Das Thal fariſch oder Mas dalair , iſt auf beiden Seiten mit hohen Sands bergen umgeben , und in demſelben wachſen Standen und Kräuter , inſonderheit viel Con loquinten. Man geht über einen hohen Sandi berg nach Süden, unb idmmt in ein anderes Steinidhteo Ibal, Durdy welches in der Regen geit gegen Diten ein Bach nach dem todter Meer fließt. Das Thal liegt zwiſchen weiß fen

296

fen. Sreidebergen .

Auf der Stitten

Eagereist

reyscon dem oben genannten Sandhügel in Camatha , an zu technen , teiſet man über eie ne- randige Ebene y und fieht auf beiden Seiz ten ; oder gegen Often und Weſten , hobe und dürre Sandberge , aber weder Raub , noch Strant. Auf der vierten Sager eiſe fømme man žu gwéi trođenen Bächen , die nur in der Regenzeit Waſſer haben, und von wéithen der zweite von freidebergen umgeben iſt. Uuf ber fünften Tagereiſe, fiehet man gegen Often den Anfang einer Wüſte, von welcher die arabiſchen Wegweiſer erzählen , das feltek ein Nenſich das Ende derſelben erreiche ; und wenn jemand auch zwei Monate lang täglich zehn deutſche Meilen darin reiſe , ro treffe er do'ch feinen Menſchen , auch feinen Tropfeir Waſſer-an . Dieſe Beſchreibung iſt útertries ben fårchterlich, und alſo auch unrichtig : denn wenn man gleich von hier bis Basra ein Paar hundert deutſche Meilen durch die Wis fte zu reiſen hat, ſo fommt doch das nicht bers aus , was die Araber erbichlen, an láße dieſe DBufte zur linken Sand liegen , und hat zur rechten Hand foreideberge: Tucher hat den Sinai in einer Entfernung con fünf bis ſechs Tagen geſehen ! Auf der ſechſten Tag gereiſe trifft man Berge ünd baker an die

81

2

3 1

297

wie Salz aufleben, (vermucklich weil ſie mit Salpeter' bededt find ) ein Paar auðgetrocnea te Bache, und Kreideberge , auf deren einem Breitenbach und Fabri Spuren von ehemalis

gen

Bergwerfen gefunden zu haben meinen

Das Gebirge , dazu er' gehöret , dehnet ſich som Abend gegen Morgen aus , und man fant die Enden deſſelben nicht erblicken.

Uuf des

firbenten Sagerciſe fommt man in ein That, durch welches zur urid auf deſſen rechten Seite die Berge " roth auf der linken Seite aber meit , ausſehen . Man geht aus demſelben in ein weites Felo ; in weldem Grab , Stauden und Baumewacha fen , und tommt nachmals noch über einen a118 getrodneten Bach , und über eine Höhe. Auf der achten Sagereife erreicht man ein Ges birge, welches 'ohne Zweifel daß auf Pocoes Charte von Aegypten , ſich von Abend gefein Morgen erſtredende Gebirge Te ift, welches auf der niebuhrſchen Charte Etti heift. Die gewöhnliche von Gazja herkommende Stroffen geht zur rechter oder gegen Weſten nebent demſelben weg , und theilet ſich nachher in zmei Wege , von welchen einer nädj al Kahira in Megypten, der andere åber nach Cor führet. Man fann auch einen nähern Weg quer über ' Das Gebirge nehmen, der aber ſehr beſchwera lich iſt. Auf dem höchſten Múder deſſelben

SS

298 rblidet man , jur rechten Sand , ben meftiis , shen Arm des arabifchen Reerbuſens, und zur linten Sand , das ſich nach und nach erhea bende Gebirge , und unter den höchſten Bers gen den Sinai , old den allerhd chften . Der Beile, Steinidhte und gefáhrliche Abgang , heißt nad Breitenbad und Fabri Rafani , nadh uchern aber Xoafie, Pocod bålt dieſes Sebirge Se , für dasjenige, welches don Mos Pe Sor genennet wird . Demſelben gegen diber, oder gegen Süden , liegt ein anderes lid vor Dſten gegen Weſten erftredendes Gebirge , und zwiſchen dieſen beiden Bebirgen iſt ein Gelb, welches mit durchfichtigen kleinen Stei . men von allerlei Farben, bedeckt iß , auch Solo bat , und fich auf der rechten Seite bis an den arabiſden Meerbuſen erftredet. Uiber das juleştgenannte Gebirge fommt man in eine fandige Wäfte, Namens Ramla, (o . i. Sand ) und alsdann fangen die Granitbera ge an, welche ztviſchen den beiden Armen des arabiſchen Meerbuſens liegen, und deren Mita telpunkt ungefähr der Berg Sinai ift , meie Porod ſagt. Zwiſchen dieſen Granitbergen , find enge Thaler, und fandige Ebenen. Dia ragben und trummen båler, welche man auf der neunter Sagereiſe durch ziebet , find mit Dornſtrauchen und " Grad bewachſen , da :

A

399 ber fich in denfelben Hraber mit ihren Seera ben aufhalten. Die boben felfen auf beiden Seiten derſelben, find roth, fchwarz und braun.

5 durch einander , glatt , unb glángen , wenn Die Sonne darauf febeint. Auf der zehnten Lagereiſe, geht man durch ein ebenct, weis tes und grünes Thal , zwiſchen bohen und wilden Bergen ; hernach in ein anderes Sbar

+

zwiſchen noch höhern Bergen ', weldies , fich fo febr trúmmet, daß man den über alle ans dere Berge fich erhebenden Sinai , bald vor

31 1

Rice , bald hinter fich hat. Er führet zu eix ner großen pon boben und rauben feffichten Bergen eingefchloſſenen Ebene, welche die Aras ber #balharol nennen , und des Wintero gita te Weibe hat. Aus derfelben tommt man

1

am eilften Tage durch einen engen Weg , wel eber zwiſchen hohen Felfen iſt, in eine andere breite und lange Ebene, die ſich bis an der

#

Fuß des Berges Sinai nnb Doreb erſtredt, und aus grobem Sande von rother farbe beſteht , welche Farbe auch die bießigen Sets ge haben. (Monconys fchårt inte länge auf anderthalb frangdfiſche Meilen , uitb ibré Breis tt auf ein großes Viertel einer ſolchen Mela fe .) 177,

Sic ift vermachlich Mephibim , 2 Mor: , weil man auß derfelben durch ein en

ges , tiefes and febr ſteinichtes Thal, biß nace öem S , Katharinenklofter, am Fuß des Ber :

ged

300 ges Sporeb , fieht, dahin unſere Meifende an diefem eilften Tage kamen . Tucher hat dies Fe Reiſe von Gazza bið, zum Berge Sinai ungefahr in 150 Stunden gethan, Montagu berichtet , daz.c8 von Berge Sinai gerade nach Jeruſalem :zweca Wege gebe , einer gebe über Pharan, der andere über Dfahab. Jta ner betrage eilf Tagereifin , nấmlich zwei bis Pharan, drei bis fureiner Stazion der Pila grimme , die von al Kahira nach Mecea reis fen, Namens Scheith Au , anderthalb bis zu betráditlichen Trúmmern , und alsdann, etwa noch pier bis Jeruſalem úber Hebron. Der andere , Weg, ren wegen der vielen Sebirge etwas länger , Doch fomme man auch über Scheith NI , und bei den angeführten Irúme mera oprbei. Die Muhammebaner , welche von Jeruſalem nach Mecca, reifeten , nahmen allezeit dieſen Weg , um in Scheith Ali zu den Kiernan pon al Kahirą zu ftoßen. Ich wilt auch den Weg von Sues nach bem Berge Sinai und nach Tor beſchreiben, Wenn man von Sueß an das óftliche oder arabiſche Ufer 0 :8 weſtlichen Arms vom ara biſchen Meerbuſen , Bahbr el Kolſum oder Babhr , es Sues genannt, gekommen iſt , ſo findet man die Skúſte niedrig, und sandig bis Gorandal , bon dannen bis Tor , iſt ſie mehs reutheils bergigt und felſigt.

Unter dem Sana

10

1

zor

de find viel mufdeln uns Schneden. Eine halbe I agereiſe oder ſieben Stunden von Sued, wie Helfrich , Breuning und Moncongs ana gemerkt haberi , fómint man zu Ain et mufe , auf der niebuhriſchen Charte Ai - jun Muſa , en 8.1. Moridbrunn , die nach Monconds Meia nung etwa eine franzöſiſche Meile ' , nach Nies buhr etwa eine halbe Stunde vom mefilichen Urm

bek arabiſden

Meerbuſens ,

in einem

fandigen S ¢lde auf fleinen Augen ſind, in wit . den man allenthalben , wo man gråbt,' Mal. fer findet , wie Pocod angemerkt hat." Der Duellen ſollen zwölf fénn , Breuning aber fand nur ſechs von denſelben maſſerreid , die útrigen aber hatten entweder nicht vil Wal fer , oder waren faſt" aufgetrodnet, unb init Binſen rings umher bem adſen ." Zu Porods Seiten wären nur noch vier oder lánf offen,

1

3

und Niebuht zählte fünf, dod zählte jener wohl ein Duhend Derter, wo Quellen gewes ſen waren . Das aus denſelben fließende Waſ. fer, macht einige fleine Bache, die lids aber gleich wieder im Sande verlieren . Das Naſo fer iſt etwas ſalzig , bitter , lowefelhaft und Die leßten warm . legten Tigen [dsaften, haben nur , Pocod und Shaw Thompſon ; Moncomys benierket , doch bezeugen der zweite und drita te aud ), daß eine von fieſen Quellen ziema lich

gutis

Waſſer, habe , und der Vorſteher des

zoa bés Branziskanertlofiero ata al Kahira,glaubt Daß das Waffer dieſer Duellen ábe:haupt berſer und häufiger ſeyn würde, wenn ſie vom Schlamm gereiniget waren . Shart hát ana gemerkt , daß fie einige zou hoch über die Dberflåde auftochen. 3hr Waſſer wird nadi Breuning und Pococ habent Sueb geführt. einige Palmbdumë bet desſelben gefundett. Ein wenig båber hinauf, haben Egmond van Der Nyenburg und Segman eine Duelle boti

+

mineraliſchem Geſchmact ,

ichwát zlicher

f

Farbe , gefunden. Um din a Mufe geht , mic Pocod beobachtet hat , eine lanbipige

+

und

tpeit in den Meerbuſen hinein, und bricht dit Kluth , wenn Súdoſtwinde wehen ; und das felbft antern die Schiffe. Auf der niebuhtia fchen Charte , if di ſe kandipise nicht teanta lich zu finden. Gegen deu Quellen ubet , auf out andern ober ágyptiſchen Seite des Meetó buſins , und zwar , wie die Vorſteher des Franziskanerklofters zu al Kabirá anmertet , in Wenfidweſt , und alſo nicht gerade gegént Sen Quellen åber, fieht man eine Deffaung imiſchen den Helfen im Gebirge , oder gehauce ju reder , die Mándung bis Zbál$ Badial , welche burde die öftlichen Spißen der Bergė Uttalab uåb Gémoubi obet Globeibe , gemacht Dirt , bon welchen jener betri Ibál gegen Norben , und diefeë gegen Cáden liegt. 68 ig

1

ft eine gemeine Meinung, das die durch Polo the Deffnung in den arabiſchen Meerbuſen hinein gegengenen Iſraeliten , in der Gegens bon din el Muſe wieder beraus gegangen påren.

Man wil biele

Meinung dadurch

wahrſcheinlich machen , weil der Meerbuſen friſchen Badiah und Ain el Nuſe febr ſchmal und ſandig iſt. Die Breite betragt, nado des portugieſiſchen Admirall Juan de Caftro und Shaw Beſtimmung , ungefähr sine frana, sofiſche Seemeile, und nad moncongs Meis nung nur etwa drei Viertel einer ſolchen Mcia le, nicht aber , wie der Borſteber des frana distanerflofter ju al Kahira meinet, vier bis fönf Stunden . Die Tiefe ift ro gering, Das Helfrid

und Wormbſer weit in den Meerbu»

ſen hinein gegangen find, und fich daria geo badet haben : jai Fårer von Daimendorf ift zur Zeit der Ebbe wohl eine halbe ( vermutha lich italieniſche) Meile peit hinein gegangen und hat ſich gebadet , er hat es auch ein an , dermal gemagt , kurz vor det Sluth pon dir el Muſe durch den Meerbuſen nach Sues zu gehen , ( zwiſchen welchen beiden Orten man font gemdhnlichermaßen mit Båten fährt ) und iſt glúdlich hindurch gelommen , ehe das Maffer zu groß geworden , doch ift es ihm gulegt biß unter die Adfela gegangen. Mona

Lagu

304 tagu berfichert , höchftens nur

daß das Waffer bei Sues drei - Schuhe tier ſey .

Dieſe Umftande haben Shaw zu dem Zweifel gea tradt, ob der Meerbuſen in dieſer Gegend breit und tief genug geweſen ſeny , 0a8 gange Heer deg ágyptiſchen Königs zu faffen und zu - črſånfen Niebuhr aber febrt es um, and bált die Breite des Meers gegen Súden von Süeß zu groß, als daß er glauben foute , bie Siraeliten waren bafelbft hindurch gegangen. EB iſt auch ſchwer zu glauben , daß Mofes B. 2. Kap. 15 , 22. die von ihm beutiges Tags * benannten Quellen , mit Stillſchweigen übera gangen haben ſollte, wenn die Iſraeliten bica ſelben angetroffen båtten. Denn das ſie die

10

zwólf Brunnen in Elim ſeyn ſollten , 2 Moſ. * 15 , 27. wie unterſchiebene Schriftſteller glads

3

ben , iſt Mofis Erzählung eben fowohl ents gegen , als baß fie nach anderer Reifebeſchreia

M

ber Meinung Marab waren .

Pocod hat in

diefer Gegend auf der Ebene viel Talk , und nachher auf der weitern fortreiſe noch untera diebene damit angefütite Hügel geſehen . Man gebt von Uin el Nuſe vier bis fünf Stunden burch eine randige Ebene bis . Sta dur oder Schebur, welches ein kleiner mit Báden bewachſener Hügel an dem Meerbus Sier ſou die Wüſte Sur oder fen iſt dur, anfangen . Shaw und unterſchiedene andere hala

jog

balten -paffe ; das die ffraediten zu Sedut aus dem arabiſchen Meerbuſen heraus gefoma men waren . Sham berfichett, Sedur ſem gerade gegen' dem Thal Badiah liber , me die Sfracliten in den Meerbufer hinein geo gangen wären , (welches aber von Niebuhr ganz unwahrſcheinlich gemacht wird , und fei Zeugniſſe , iſt die Unmerkung des Vore nem fiebers des franziblanerkloſterf zu al Rahi: T

ra , Daß gedachtes Thal in Wort fübmeſt von din e Mufe liege , gang gemaß. ' EB fang ſelbſt Pocod8 Beforeibung damit verglichen werben ; denn et fagt, das dieſem Hügel ( Sędur ) der Berg Gemubi oder Ehobeibe, in Weſten welchen ich oben genannt habe gegen über liege. Der Meerbuſen iſt zmia joen Badiah und Seður ungefdhe drei frans sofiſche Seeimeifen breit, wie Shaw fagt. Eg. mond van der Noenburg und feine Eefdhra

ten ; haben ſich im Uuguſtmonat gégen Mora den von Sedur in dem Meerbufen gebadet , und gefunden , daß er daſelbſt nicht tief fén , ja , fie verſichern , daß man wohl eine halbe Stunde weit hinein gehen könnte, ohne Grund zu verlieren ." Und dennoch iſt zweifelhaft , daß der Durchgang der Pſraeliten durch den arabiſchen Meerburen in dieſer Gegend gea ſchehen ren ; vielmehr verdient Niebuhrs Meia wang daß er durch den Arin des Meerbui W ( ens Barb . Erdbeid . 24. 3.

306 fens , welcher bei Suco oorbei gebt , geſches ben rey , cine vorzügliche Aufmerkſamkeit . Pocod ermåbnet auch eines Kaſtels, Namang Sedur , oon mildem ich ſonſt nichts gefun . den habe. Wenn man einige Stunden weiter gereis fet iſt, ſo trifft man wieder viele Bürche, und hernach das Bette eines Winterflufſeß , Mas, mens Warban , an , in welchem eine Quelle it .

Durch eine ſandige Ebene, fommt man zu einem Hügel , der faſt ganz aus Salé beo ſteht , und aber welchen man zwei Stunden lang reifet, hernach eben ſo lange in einen Ihal gebt , und wenn man albdann wieder in die sobe ſteigt , auf der Drtſeite einen Berg , Namens Saſſan , und auf der Reſta feite einen Namen8 Marah , hat. Weſt warts von dem legten , iſt in einem Thal . eia ne falzige and bittere Quelle, welche Thoma pſon und Pocod für das 2 Mol. 15, 23. gta nannte Waſſer Falten . Zwiſchen dieſer Quele lé und Gerondal, bat Kúrer am 9. Novemb. einen Bad mit gutem Waſſer , und bei dema ſelben Tamariſten und Acacienbäume , auch Weinraute gefunden. Beba Stunden von Wardan , iſt ein Thal , durch welches ein soneller Bad läuft , welcher vom Ubulfeda Corondal , von den Reiſebeſchreibern gemeia niglichy Corondel , und auf der niebuhrſchen

Chara

309

Charte Girondel , genannt wirb. Es wacja fen hier viele Strånche und Tamariſten. Po. cod hat hier am 4. April, and fürer am 9 . November fein Waſſer gefunden ; hingegen Thcoenot, welcher hier am Ende des Janero, Egmond van der Nyenburg unb Heyman , welche hier im Julids gemeſen find , haben Sham beo ſehr gutes Waffer angetroffen. dreibt das Waſſer als ſalzig . Der Bors deber des franziskanerkloſters zu al Kabirá, welcher in dieſem Bad im Septembee und Ditober Waſſer geſehen hat , fagt, es reg zwar ſehr flar , aber nicht ohne Bitterfeit ja , in der unterſten Gegend des Bad,8 , wo er fich in den Meerbuſen ergießt , fer 8 bits ter und falzig, und alſo ſehr unangenehm von Geſchmad . Montagu ſtimmret damit áberein , und ſagt , es ſey fchon bei ſeinem Urfprunge etwas bitter und ſalzig, werbe ( 6 aber durd den falpetriſchen Boden , we hen e $ durcha fließe, gulert in einem ſolchen Orabe , daß man es nicht trinten fønne : daher halten Miebuhr fand im Sep cb einige für Marah. tember das Bette, des Bady8 ohne Waſſer , meil eß in langer Zeit nicht geregnet batte , wenn man aber anderthalb bis zwei Fuß tief in den Sand des Bettes grub , befam man jiemlich gutes Waſſer , # 2

welches wenigſtens ber

beſſer als dab jenige war, welches man gemek niglid za Sucs bekommt.. Er meinet, man fónne bier Elim deb . Moſe fachen . Der Bache läuft durch das Thal einige Stunden gegen Weſten hinab, und ergießt ſich in einen grofa Ten Buſes des arabiſchen Meerbuſen8 , wels cber Bertah ( oder Bitfah) Sorondal , d . i. der See Gorondal , genennet wird . Sham berichtet , daß in dem arabiſchen Meerbuſen ein ſtarfer Strom von Morben nach diefern Gorondal fließe, der inſonderheit zur geit der Ebbe ſehr merklich rep. Montagu hat beobachtet , daß dieſer Strom von Bas biah , ſúdoftwarto nach der entgegen geregten Kuſte laufe , und durch ſeine Heftigkeit einen Wirbel berurſache , welcher die Schiffe mit fortreiße , wenn rein Wind wehe , und allem Naſehen nach håufe e auch die Sandbank jua

See

ſammen , welche unter dem Borgebirge Go rondal ift , und beren länge von Often géo: gen efter beinahe eine frangdfiſche Seemeia le betragt . Niebahr hat beobachtet, dar das Ufer des , Reerbuſens, von der außerften ndrd : lidhen Spiße bis Gorondal, fich als einen feſten Sandboben zeiget , wenn das Waſſer zur Zeit der Ebbe zurúdtritt. Dem Thal Gerondal gegen Weſten , liegt am Meerbuſen ein Berg , welcher Drebel Has: mam

mam e Feraun , d . i. der Berg von Phas raons Bad , genennet wird. Er hat der Namen von einer neben derſelben tief in eis ner fellichten Grotte am Meer befindlichen ſehr beißen Quelle , welche zwei Deffnungen bae , die nur zehn Fuß body åber det Ober Hache des Meeres ſind. Das Waſſer hat eis nen ſalzigen Geſchmad , und enthalt , Machi Pocode Unterſuchung , außer einem Mittela falz , auch Schwefel und etwas Ulaun , aber faſt gar feinen Vitriol. Shaw widerſpricht dem Pocod , und verſichert , daß eine große Menge ſaurer vitrioliſcher Dúnſte von dieſer Quede aufſteige. EB baben ihm ſeiné ara . biſchen Wegweiſer geſagt, daß ein Ey in ei. Her Minute barin hart gelodt, und in der andera voulig, maceriret werdé . Nichuhr hat eß nur so heiß gefunden , daß er faum eis CB wers nen Finger darin balten können, den durch die Deffnungen an Striden Strana te in die Grotte binab gelaſſen , die ſich bar den . Niebuhr hat in der Nähe einen giet

lich großen Tobtenadfer geſehen . Das heiße Waſſer Mießt durch den Felſen und die and , bánte in tleinen Båden , is toelden man fich baden fann , dem arabiſchen Meerbuſen ja melcher bier eine Bucht macht, die Bertat al feraún oder Birket faraun , D. i. Pharaons U 3 Scen

370 See, genannt wird, und viel breiter all det Meerbuſen von Sucß bis Gorondal iſt.

Von

hier biß Lor, beſteht, nach Niebuhrs Unmer; fung, daß Ufer des Meerbuſens auß Korals lenbånken , auf arabiſch Sdyabb genannt. Drei Stundin von hier, auf dem Wege nach Tor , iſt zu Wufet, auf der niebuhria (den Charte uraita , eine falzige Quelle, und drei Stunden meiter zu Taldi , auf der nie , bubrifden Charte

Tal ,

auch eine ,

welche,

wie es fcheint, ihren Urſprung aus dem ihr gegen Dften gilegenen Berge hat, in welchem Steinfalz enthalten iſt, und den man auf der niebubriſden Charte erblickt. Zu Ufaitu und Sal wachſen Pambaume. Bon Gues bis Tal

beſtehen die Berge meiſtens aus Ralfs fein , wie Niebuhr berichtet. Etwa eine Tas gereiſe von Sorondal, hat Fürer am 23 . Olovember ein Ibal mit Palmbåumen und Tamariffen , und in demſelben einen fíeinen Bach angetroffen , beffen gutes Waſſer aus einem Felſen entſprang. Pococ gebenfet des Thals and, ziemlich breiten Fluſſes, Wadi Fas ran genannt , welchen er auch auf reiner Charte bezeichnet hat, und Niebuhr hat iha auch auf ſeiner Charte : dieſer aber fand ſein Bette im September trogen , und er iſt nur nad

eineth lang anhaltenden Regen ein Fluß, alb .

311 albdann aber

bilmeilen

ſo groß ,

daß die

Araber , welche in dem Thal wohnen , ihre Gezelte auf die Anbdhen der Gerge reßen måffen. In dem Ihal wachſen viel Datteins bäume.

Ungefähr dreißig engliſche Seemeia

len von Gorondal , und zwei gegen Norden von Tor , ſind unterſchiedene Quellen , wela dhe får Elim , 2 Roſ. 15 , 27. gehalten werden .

Sie ſind am Fuß eines fleinen Berges , ha ben einen Geſchmack von Salpeter , und find warm inef Bad , weldes von Moſe benennet wird , aber auch ein Brunn , der gutes Waffer bat. Shar ſagt, er habe nicht mehr als neun von ben zwölf Brunnen , beren Moſes Ermab nung thut , geſehen , die abrigen waren mit Sand angefålet. Stodove verfichert aus cigner Erfahrung, daß dieſe Quellen eine verz fteinerade Kraft hätten. Die meiſten Duels len ſind mit den Garten eingeldloffen , wel : her dem griechiſchen Kloſter zu Tor gehört , und mit einer fehr großen Menge Datteltdu : me tefert iſt. Die Mönche löſen aus den Datteln und andern Früchten jährlich 2500 Pfund Sterling , wie Montagu berichtet. Gegen Dften von dieſem Ort und Tor , erſtreckt ſich bis an das Gebirge, durch mela UA dhes

313 ches man nach dem Sinai tommt, sine fandis ge Ebene , welche für die Waſic Sin gebala ten wird , unb in welder eß viele Acacienz bäume giebt. In ' das Gebirge geht man Durch ein ganz angenehmet Thal, in welchem Palinbäune und ein paar Biche find , auch an den großen Hellen einige Inſchriften wahra genommen werden . Bis zu bem Berge Sie nai kommt man noch durch einige ſchone Thai ler . Die úbrigen Thaler und Wege , Durch welche man ju dein Berge Sinai fommen fann , find den bisher beſchriebenen kynlia), ido mil ſagen, ſie ſind entweder fandig und unfruchtbar , oder mit Pfangen , Stauden und Bäumen bewachſen . Der Himmel ift.im petrdiſchen Arabien mehrentheils bele . Es ift eine große Erla tenheit , wenn 68 im Sommer regnet , und überhaupt regnet es weder oft , noch ſtart , Sham hat im Oftober Dontier , Blin , und Regen im Gebirge , und Qarant auch im Ditoa ber etwas Negen auf dem Berge Harib , Fúa rer aber dergleichen im Anfange des Novema Berg im Bebirge , und Wormbſer am 27 . Nos

pember auch

im

Gebirge einen febe fiarten

Nigen erfahren.

Zur Zeit des Regent Iduft

das Waſſer mit großer Heftigkeit von ben Bergen und in der Obálera hinab, und reiſe

313 fet albdann viele Steine und groben , Sant mit fich fort. Der Schnee iſt im Winter giemlich håuig, inſonderheit auf den Bergen, wie Reißſchir, Moncong & und der Vorſteher des franziskanerkloſterB. zu Kabira , berich . ten, Ruf dem Berge Sinai and Goreb, hat P. della Valle im Dezember, und Chedenot

7 im Anfange Des Februars , viel Schnee gea funden : der leşte fonnte auch mit einein groſ, ſen Stoc das Eiß nicht gerſchlagen , welches er mitten auf dem Sinai in dem dafigen Waf: ferbeden antraf. Um 30. April empfand Moncongs auf eben dieſem Sinai ober Sanct Katharinenberg, einen ſehr falten Wind , von welchem der ausgebrochene Schweiß am Reibe gefror. Nichts deſtoweniger erfuhr Stochos pe um die Mitte des Ditober beim Sinai , Fårer, auf der Weiſe durch das Gebirge im Nopember , und P. della Valle am Ende des Dezembers and in Unfang : des Jáners , ju Tor , große Sonnenhillt. Dieſe iſt aber in den Sommermonaten weit größer. Meitſchit fund im Juliu8 in der Spálern zwiſchen den bohen Felſen anauðſprechliche große und faſt unerträgliche Hiße aus . Die Sonne machte pen Sandro Geis , daß er eß , ſeiner guten und ſtarten Schuhe ungeachtet, nicht ausbal ten konnter in demſelben zu ſtehen und zu gen ben :

314 ben : boc giengen die Araber mit ihren ver . hårteten bloßen füffen in dem allerheißeſten Sande. In den fandigen Ebenen , hat der erhişte Sanb das betrügliche Anſehen cinct Sammlung von Waſſer, welche vor den Weis fenben in einiger Entfernung berzug ben ſcheint, Der zwiſchen ihnen und dem ſcheinbaren Bar fer gelegene Kaum aber iſt in einer beſtándia gen Glut ,

welche die zitternde welenförmis

ge Bewegung der Panell auf einander folgens den Dünfte derurſadzt. In dieſem erhişter Sande erſcheint auch alles fehr groß , cin Strauds , als ein Baum , ein Haufen Vogel, wie ein Kierman pon ametlen , welches ale

les Sharo asgemerfet hat. Db * eß aber im September und Dktobermonat felbft erfahs ren , oder aus andern Erzählungen und Bů. chern genommen habe , laſſe ich dahin geſtellt reyn. Im Koran Kap. XXIV , 39. ift dies res ſcheinbaren Waſſers gedacht, und Maracs ciu8 hat diere Stelle aus dem Sielaloodin erläutert. Golius in ſeinem arabiſchen Xór: terbuche S. 1163. und in feinen Anhängen zu Erpen8 arabiſchen Grammatit S. 39. und 228. rebet auch davon , und gef. 35 , 7. wirb darauf gezielet. Die beftige Hiße vers feit et htig h zehr auc die Feuc der ſterbenden faz meele und anderer Thiere ſo geſchwind, daß Bie

315 fie viele Jahre Dauren. Die Hiße wårde una ausſtehlich regn, menn fie nicht durch die füb . len Winde gemindert würde , welche Reiße ſohiß, Egmond van der Ryenburg und Hera man im Juniuß und Julius empfunden. Al. lein , in eben dieſen Pomohl, als andern Mos naten , ſind die Nachte fühl , wie eben dieſe Reiſebeſchreiber angemertet haben . Shaw erfuhr im September und Dktober des Nachts, und Pocock am 19. April frůh morgens , dis den Nebel. Der Bhau iſt so häufig , daß er die Reifenden durch und durch na macht, wie Neißſchitz und Sham aus eigener Erfahrung bezeugen : und Helfrich berichtet, das ein aus : geſpanntes ' leinen Tuch des Morgens vom Shau ſo naß feny, als ob es im Waſſer geo legen hatte. Die Winde find oft heftig, und verurſachen den Reifenben große Beſchwer. lichkeit und Gefahr , indem ſie den Sand auf eine ähnliche Weiſe in Bemegang bringen , als Meer bab Waſſer . ( Auſter arenas . quafi maria , agens , ficcis faevit flucti Sie beben den feinen Sand bus, Mela .) auf , und machen bald digte Staubwolfen, die von ferne wie Rauch ausſehen , bald Sanda im

bügel, welche ſie auch wieder zerſtreuen. Man muß dieſe Sandhågel forgfältig vermeiden ; denn Menſchen und Shieve fönnen darin der Rinta

.1

S16 Anfen . Wenn Reiſenden die Winde fart enta gegen weben , ſo können ſie nicht fortreifen ; denn die Wege find berſdettet und unfichts bar : fie fönnen nicht durch den Sand fom's men , und auch die Augen nicht aufthun ; fie måſſen alſo dem Windc folgen , um nicht ums julommen. Alles dieſes haben Breitenbach, felix Fabri, Deizſahig , Sarant, Egmond van der Nyenburg und Herman aus Erfahrung bei ridtet, und Sham ftimmt mit den Erzählutis gen derſelben überein . Gutes friſches Wafe ſer iſt in den meiſten Gegenben cine feltene Sadie, und ein midhtiges- Geldent. Die Ur ſache, davon iſt , weil eb wenig tegnet , und menige Quellen vorhanden ſind . Faft alle Duellen , find entweder faljig oder fchwefel hat , aber gefund ; und weil die Både i fo lange fie nach dem Regen Waffer baben, mshs rentheils über einen falpetriſchen Boden laus fen , ſo nimmt ihr Waffer auch davon einen Eeſchmad an .

Hin und wieder find aubgen

bauene Zifternen, in welchen Negenmaffer auf behalten wird . Die beiße Quelle, Saniam el Feraun, und das warme Bad bei Tor, kabe Rontagu meinet , nicht ich oben beſchrieben . Mocatab , lidtbare Spur weit von Dfdhebel ren eines erloſchenen unterirdiſchen Feuers , wahrgenommen zu haben.

Shaw bálteß für Mi

317 Wirtungen deftiger Erdbeben

bak hin und

wieder zwiſchen den Felſen tiefe Thålerj ſind , melche durch eine Zerreißung der Felſen ent : fanden zu ſeyn ſcheinen , weil dieſe von beiz den Seiten in einander paſſen würden , wenn fie zuſammen geſchoben werden könnten. Staub roder gemeine Erde , iſt in dem petrdiſchen Arabien nicht. Die wenigen Ses madre Riehen entrieber im Sande , oder auf den nadten felfen. Daß aber der Boden in Gegenden , wo man etwas Waſſer hat , ges bauet, und für allerlei Simach le fruchtbar gemacht werden konnte , bezeugen die Sårter der griechiſchen Mönche an den Bergen Sis nai und Boreb. Der Granit , aus welchem die zwiſchen den beiden Armen beb arabia fchen Meerbuſens befindlichen hen , wird von einigen Marmorarten gerechnet.

Bergen, beſter

unrichtig unter die Et ift , nach Breus

nings, Egmondo van der Nyenburg and Hen : mang Anmerkung , eben dieſelbige atrung yon Felbitein ,' welche in Hegypten Lapis [ye mites und Lapis thebaicus genennet wird, und aus welchem die Obeliefen gebauen mors s e . ,daß l es lo u er ed n ei finden : hingegen ift es defto leichter ,

große

318

Steine von unterſchiedenen Farben , als grås aer , weißer, rother, braungelber und Towar. jer, zu erlangen . Aeil die feliin an pielen Orten braun und ſchwarz find , und wie vera brannt ausſehen , ſo iſt begreiflich, wesmegen fic nach Pto. måus Bericht , die rom arzen Berge genennet worben. Von der Befd af, fenheit des Berges Sinai und der dafigea Dendriten, kommt hernach ein Mehreres vor. von vielen fireidebergen , und von Epuren eines ehemaligen Bergwerfes auf einem deka ſelben, iſt oben in der Beſchreibung des Bea ges von Sazza nach dem Berge Sinai , geo i redetworden . Der Salt if rebt gemein . Die wenigen Eemachle, haben ihre Rab rung vornámlich von dem häufigen Ihau. Die Neiſenden treffen oft Coloquinten an . Die Uraber bedienen lid derſelben wider die bea deriſche Krantheit ; denn ſie laſſen in der aubs geholten Frucht des Nachts Wild ſtehen, und trinfen dieſelbige des Morgens , wie Breua ning berichtet. ( Bergl. mit dem , mas oben, S. 250. fteht.) Die ſogenannten Roſen von Jericho ,

cry oben S. 63. ) hat Tucher fünf

bis ſechs Tagereiſen vom Berge Sinai gegen Norben , in einer Ebene von grobem and angetroffen und ro , mie andere Reiſende , anſtatt de8 Brennholzeð gebraudet. Egmond ban

319 man der Noenburg und Beymann haben in dem Gebirge, welches Samam e Feraun gea gen Diten liegt, eine Urt Solanum zwiſchen den Felſen angetroffen , deſſen roths frucht fo groß, wie eine Birne, iſt, und einen Geſchmad Breuning hat große Kappern bon Senf hat. bodh an den Felſen, und Shaw Ben Dleana der , und in den Ihålern beim Berge Sinai , dab Apocynum arectum , geſehen. In den Thalern , burd), welche zuweilen Das Negená waſſer läuft , wachſen Tamariſien. Palmen: und Dattelnbaume , find hin und wieder in guter Anzahl zu finden . Von den vielen Fruchtbaumen und Weinſtoden welche von den Monden beim Berge Sinai gezogen wera den , fømmt unten eine Nachricht vor. Die Weintrauben traf daſelbſt der Vorſteher des Franziskanerkloſters zu Sahira, im Septemə ber reif an, Breuning bat Wolletragende Bågme geſehen , aus deren ſehr feinen Wola k die Araber , ein Tchènes Gerebe perferti: gen . Daß die Balſamſtauden , welche den toplichen ſogenannten Balſam " von Mecca ( Opobalſamum ) geben , nicht bei Mecca , ſondern tief im petrdiſchen Arabien in bergig ten Segengen wadſen , und gewiſſen arabia fchen Familien, als ein foſtbarer Schaß , eis genthümlich sugeboren ,

hat

Saſſelquiſt von glaub

en

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b är

r en uh en bw ahr d ieb ug au et f n l e r g R e e , u t nd N ich mm ge s n r es ber h , er efmo aundede Ge lt vo amtis h a a n ä h n lß n t di te.r Se haamftma auc erz , ednab die th lf n át r r a l e e o h B dh B d et M n c lic nwlais a re d oß er ter ' áhn , ab ſcheeit gr wa r , anm u t r fe m ß r l h e a a u r ü å a i e b f w ba , d d B o t in nt nd dr e a d rp he erw ie en un eSre na vm enr . D enn a n b d r ſ e ti a r l g n ühalte Ur ft fhc de kBaaufe geen die rwZaegi a rn h m d ſ b h c f r e c e l e i i enun e i f,üwe nfae Maeu zu pt, V d eid K h s s d gy r n rk ne au He un de Tü ", lic da

er wird aber bald periniſchet und verfälſcht. Der fachlichten Bäume , welche die Uraber Charem nennen , gedenkt der Vorſteher deb Franzidanerkloſters zu fahira. Der gemein fte Baum im peträiſchen Arabien , melcher håufig vorhanden , in die égoptiſche Dorne , {pina ægyptia, Acacia , auf hebräiſch Schito ta , auf arabiſch Sant und Kharadt von den hieſigen Arabern aber , wie Poco et ſchreibt, @yale genannt , ( 1. oben die Einleit zum 10.4 U. , wo die aus Nauwolfs Reiſebeſchreibung angeführten arabiſchen Mamen unrichtig fin :) aub moelchem Moſes die Bundeblade , den Schanbrodtiſob , und die Stangen , auf wels chen beide getragen worden , hat machen laſ fen.

2 Mol. 25, 10.13 . 23.

"Ehevenot fall die

biefen Baum von der Höhe und Dide while ter Weiden , und Neißſchiß von der

Kobe

und Größe der Birn - und Uepfel - Bäume gefehen ; der lekte merket auch an , daß feia ne deſte fich ſehr weit ausbreiten . Er bat dornicite Stacheln eines halben Fingers lang , feine Blätter find ſehr flein und zart , and er trågt Fröchte , die wie Bohnen geſtaltet , aber nur noch einmal ſo groß , als ziemliche finſen find , und von den Kameelen und Gammeln ſehr gern gegeffen werden. Bon demſelben fließt von ſich ſelbſt ein Harz bera ab , welches hart und füß iſt , und von den Arabern Ufafia genennet wird , uns aber an , ter dem Namen des Gummi arabici , defannt Die Uraber fammlen es im Berbſt , ift. wie Thevenot meldet , offen es auch ſehr gern , wie Neißſchniß aus eigner Erfahrung bericks tet ; denn ein Araber ſchenfte ihm ein gutes Stůck , in der Meinung , daß ers effen follo

Weil dieſes Summi galerartig iſt , po hat es eine råhrende Kraft, und Saſſelquiſt erzählet , daß 1750 ein abiſſiniſcher Kierman don mehr als 1000 Perſonen , in Ermange. lang andrer lebendmiteel , gween Monate lang feine Nahrung davon gehabt habe. - Faſt glaube ich , daß es daß manna rey , don wel, chem Breitenbad , Felip Fabri, Tucher, Wormb, jer , Neißſchig und Harant berichten , daß 3 8 Büro . Erbbeldr. 24. B.

323 eß in den Thalers , welde um die Berge Sinai und Horeb Herliegen , im Auguſt und September , gefunden , und durch die Mönche fowohl , al8 Araber , von den Veſten der Bäumt , von den Steinen , und von den Pflanzen , in tleinen weißen Kärntein geſamm : let werde , die , wenn viele vereiniget wers den , dem Harz gleichen . Harant faget, daß er und ſeine Reiſegefähtten von diefem Man. na , welches ihnen die Uraber gebracht , ges geſſen , und es ihr fäß und wohlſchiedend Sollte diefes Mianna von befunden båtten . dem Gummibaum nicht fommen , ſo mußten es entweder die Tamariſken , weldie auch bäufig vorhanden ſind , oder die Dorn - štaude UI, gul geben , welche fekte aber feiner oon der Reiſebeſchreibern , welche ich geleſen habe , im petráiſchen Arabien genannt hat. Von dem Gemach8 Ben ( welches ohne Zweifel eie nórlei mit Ban iſt ( ſ. Celfii Hierobotani. eon P. II. pag. 1. ) , ſagen Egmond van der Nyenburg und Heyman , daß es in großer menge auf dem Berge Koreb wachſe. Sic vergleichen es mit dem Balapus Myrepfica, c8 wird auch wohl Ben parvum Monardi , ond von den Mönchen im Sanft Katharinens floſter am Berge Horeb , Pharagon genannt . Die Frucht iſt länglicht , dreicdicht , ungefahr ſo groß , als eine Haſelnuß ,

und mit einer dánnen

343 dúnnen grauen und weißen Schale bededt in Dab welcher ein weißer ólichter Kern rigt. Bäumchen hat viele Uehnlichkeit mit den Ta. inariſken . Auf dem Rera ' der Frucht, preſſet man De , Oleum Balaonum genennt , Die welches durch das Alter nicht verbirbt.

.

Frugt wird innerlich als ein Reinigungsmita tel, und das Del außerlich zur Xeinigung und Verbeſſerung der Haut ,gebraucht. Breua ning rebet von einem Baum , deffen Stamm weiß , die Blätter breit, und die Frucht grün und den Hoden ( teſticulis ) ahnlich iſt, in welcher fich , wenn man ſie ófnet, ein ſchup. pichter Zapfen von goldgelber und rother Fars Ich kann nicht errathen , was be findet. dieſel für ein Baum ley. An zahmem Bich haben die Uraber flei. ne ſchwarze

Ziegen , Hammel , Eſel, Ras meele , und Gänſe, die lekten permuthlich Ruc an wenig Drten. Die Milch der Ziegen und Kameele , gehört zu ihren vornehmſten

Nahrungsmitteln : ſie verfertigen aud Käſe daraus. Es muß fich aber dieſes Vieh mit menigem and rchlechtem Futter behelfen . in wilden vierfüßigen Thieren , nennen Breiten, bach , Feliç fabri , Breuning , Týcvenot , Pococ und Shaw , milbe Efel, viele Gaſele len oder Antilopen , haufenweiſe laufen

welche

man

zuweilen

fieht , Sajen , * 2

darunter auth

auch weiße geſehen werden , wilde Schweis ne , Båren , Fichfe , Wilfe ; Eldhafalé , uns Leoparden mit kleinen Fleifen. Breitenb ada Felir Fabri und beiber Gefahrten , faben uns gefähr zwei Tagereifen vom Berge Sinai , als ſie in einem Thal zwiſchen dein Gebirge reiſten ; hoch auf einer Spiße ein Thier , 'weldes ihnen großer , als ein Kameel , vors tam , pie aber für ein Kameel hielten : allein , ' bie Araber , welche file begleiteten , berfichers Harant nimmt ten , eß fer ein Einhorn. får" gewiß an , daß dieſes Thier ein Einhorn geweſen ſer : ich aber weiß nicht , wofür ich halten rol. Daş die Araber Feldm iufe effen , berichtet Helfrich ; er beſchreibtaber die menſe nicht : doch vermuthe ich , das er vor der garsoa tebe , die oben beſchrieben iſt . Bon den hieſigen Vögeln , nennen die Meiſebea Ichreiber Strauße , Xebhüner , welche in ziemlich großer Menge oorhanden ſind , Eaux ben , unterſchießne Sangvogel, als Diftelfina fen , Ammern oder Emmerlinge und Nachtia galert , von welchen Breuning die beiden ers Aten Arten am 11. September in einem Thal nicht weit voin arabiſchen Meerbuſen , Wormba fer , Graf Albrecht von Lómenftein und ifre Sefábrten aber die lekten , am 28 Novema ber in einem Thal , nicht weit vom Berge Sinai , gehört haben : Naben , und groše Stora

1

Ctorche mit ſchro argeri Flügeln . Die letzten werden heerdenweiſe geſehen , wie Breuning und Pocod bezeugen . Von Amphibien , nennen die Reiſebeſchreiber Eideren , welche cine gute Spanne und darüber lang find , Dab genannt , Schlangen und Vipern , wel the lekten fehr gefährlich find. Bon Infef ten nennet man , Pharaonisläufe , welche fo groß und rund als eine Haſelnuß find , und ſehr ſcharf beißen , große gelbe Horniſſen oon ; fehr beſchwerlicher und gefährlicher Art , und große Heuſchreden , welche Harant und Sham ; im Dktober in tleinen und großern Semårs men angetroffen haben , und dem erſten auch des Dachts beſchwerlich gewefen find. Die Araber dieſes kandes , find armſes, lige, nacete und hungrige Leute. Sie tra . gen außer weiten Beintleidern von Leinwand , entweder nur ein weißes Demd , oder über dieſes noch ein blaues , oder ein Qbulleida Die Aermel der Semben find ſehr weit . Einia, ge wideln fich aber sab Hemde weiße Sara ſche um den Leib, unter die Uchſeln , und über die Schultern. Andre tragen Unterhoſen , und einen ſchwarz und weiß geſtreiften hår . nen Roc , oder auch zuſammengendbete Sdafa felle , deren rauhe Seite fie einmarts febreny wenn eg falt iſt , und auswärts , wenn 46 beiß iſt.

Sie schürzen die X 3

Hemden mit ein nem

326 nem breiten Sürtel auf , in welchem file vorne einen frammen Dold , Sef genannt , und ein fleines Meſſer ; welchem fie den Namen Ses fino geben , hinten aber einige Pfeile Mecken , wenn ſie dergleichen gebrauchen . Andre has ben ein großes ; breites und vorn zugeſpit . te8 meffer , Jambea genannt , in dem Súra til vor dem 4 Feibe. Auf dem Kopfe traget fie einen weißen Qurban , von welchem bine ten ein Zipfel hinab hangt. Sie gehen ents weder ganz barfuß , oder fit haben Solen unter die Füſſe gebunden , oder hohe Schuhe von rother , oder gelber oder blauer Farbe, welche von Fiſchhauten gemacht ſind . Die Weiber haben nur ein weites blaues Hemde an , und ihr Geficht bebeden ſie mit eia nem Stud Reinwand , in welches zwei Lóa cher geſchnitten ſind , um durch dieſelben zu Athen . Ihr Saar iſt hinten abgeſchnitten , und porn in fleine loden gebunden , welche einen

fleinen

Theil des Vorfopfø

bedecen .

Sie tragen große meningene Kinge in den Dhren , um den Ball , um die Arme und Fiffe , auch wohl ,

anſtatt derſelben '; ( nur

nicht in den Ohren , ) Schnüre Korallen. Die Kinder geben nacet. Die Urafer woha non entweder in Felſenedlen , oder fie fpana nen über vier bis fech8 , auch fieben bis neur cafgerichtete Pfält ; ein fowarz und weiß ger freifa

Medic

* 81 de

7

ſtreiftes , von den Weibern gemachtes gros bes Tuch von Ziegenhaaren ; und verbergen lich unter dieſem elenden Zelte vor der Sona Wenn in einer nenhige und oor Negen.

Gegend gar kein Futter mehr

für ihre Star

meele , Hamınel und Ziegen: vorhanden iſt , Sie ets ſo begeben ſie ſich in eine andere. náhren ſich von der Milch der Kameelt und

Ziegen aus welcher fie auch wohl Butter und Råſe machen : fie effen - auch das Fleiſch der Raineel: eben ſowohl , als ihrer andern Thiere , und die oben erwähnten Feldmauſt. Eine Strohmatte ' dienet anſtatt des Tiſche , der Soúhle und Bettſtellen .'- Ein Zelt heißt zwar in arabiſcher Sprache Chume , ein Aras ber aber nennet das feinige gemeiniglich ſein Beit oberhaus. Wer Gäſte bekommt ſchlachtet gemei.iglich eine Ziege , ef fen zu Mittag oder Abend , welche ſogleich ganz Sie haben nur wenig friſch gegeſſen wird . Datteln . Aus dem Korn oder Mehl , wet che ſie entweber von den Monchen des S. Katharinentloſters befommen , oder aus Sai hira in Aegypten holen , und es auf kleinen Handmühlen mahlen ; bereiten ſie ihre an . genehmſten Speiſen welche ſie Beta und Marfuruca nennen . Sie machen nämlid in einer Hölzernen Schüſſel einen Seig von Meht und Waſſer und aus dieſem dúnne rundt Rua X 4

Kuchen .

Aiddenn günden fie ein fleines Feaet

ME entweder von dúrren,Reiſern und Gewädſen, oder von trodnem Kameeltoth an , legep die Suchen, auf den dadurch erbigten Sandbox den , bebeden fie mit der glúbenden Aiche und den Koblen , und laſſen fie ſolchergeſtalt etwas baden . Sie eiſen entweder dieſe halb

#!

M

gar gebackenen Kuchen ſogleich , oder ſie zer; brechen pieſelben in ganz kleine Stúde, bez feuchten folche wieder mit Waſſer , knetet file von neuemn , miſchen Butter oder auch ets was Honig Darunter , zerreißen den Teig in Stúde, und eſſen dieſelben als eine tohliche Speiſe, die felten vorkommt. Sie beffreuen Teigt welden fie in ber auch wohl den glühenden Aſche baden , mit ståſe , um ihn Weil aber ihre Ichmadbafter zu machen . Speiſen nur zur dußerſten Methburft hinlänga lich ſind , To find fie immer hungrig , perlana gen von den Nelfenben etwas zu eſſent, neha men 28 ihnen auch wohl mit Gemalt , and wenn fie diefelben plündern und Seit dazu haben , ro efſen Re fich erſt an den Lebens. mitteln , welche fiz finden , fatte che fie den úbsiger Raub-genau aufſuchen und unter fich theilen , wie Sarant von Polſchiß ans eigner Sonst find fie gegen Erfahrung berichtek einandet febr gaſtfrei , alſo daß auch diejenia gen , welche Reifende führen , no oft fic effen wollen,

10IN

9

929 wollen , úberlaut jederman einladen , mit ih nen , zu ſpeiſen , und allen , welche ſich ein, fellen , etwas geben. Wenn zwei Bekannte fich ein ander begegnen , die einander lange nicht geſehen haben , fo geben fie fich zu verſchiednermalen die Hand , legen die rechts Seite des Kopfs verſchiednemal guſammen , und wiederholen die Frage , wie befindeſt du dich ? iſt alles wohl ? 2 . Diejenigen , mela shen man fich auf Reifen anvertrauet, find treu und zuverläſſig , halten auch gemeiniglice ihre bekannten landebleute von Gewaltthátiga feiten Daburch ab . Daß fie denſelben vorſtels len und betheuren , wie ſie übernommen hate ten , die Reiſenden ficher und unbeſchädigt an Drt und Stelle zu bringen. Ein ſolcher Gea , teitsmann beißt Shafir. Sonſt gehen fic bei aller Gelegenheit entroeder einzeln .. oder in kleinen und großen Haufen , auf Naub aus , tódten aber diejenigen , welche fie abermaltis gen fónnen , und fich nicht wehren , gemeia niglich nicht, ſondern laſſen es dabei bewen den , daß fie diefelben alles beffen , was fie haben , berauben . Ihre gewöhnlichen Waffen And fanzen , Sábel oder trumme Dolche Bogen und Pfeile ,

auch wohl Schilde don

Fiſchhauten gemacht : viele haben auch Flinten aber felten Poloer und Blei. Wer feins von allen dieſen Staden hat , der führet nur ei nen

339 nen großeu Stod in der Hand, welcher unu ten mit Eiſenbeſchlagen iſt. Fürer ſagt , daß fehr wenig Araber Pferde båtten : ich finde auch nicht das außer ihm ein Reiſebe . Schreiber in dieſem Rande Hraber zu Pferde geſehen habe. Was Thevenot oon den Pfera den der Araber meldet , ſcheint nur auf dies jenigen zu gehen ,

welche fich in Aegypten

aufhalten. Die Uraber find in unterſchiebne Ståma me abgetheilt , von welchen ein jeder unter cinam Scheith el Kebir oder Groß - Scheith fteht. Ein jedes Lager hat ſeinen beſondern Scheith ober Sdech. Aue ſind durch eine Art eines Bündniſſes vereiniget , daher dies met einer zum Schuß wider die übrigen. Dies jenigen , welche in Städten wohnen , werden hier , mie in andern Gegenben , Mohren gez nannt. “ Um das S. Katharinenflofter her , halten ſich drei Stämme oder Geſchlechter auf, beren Häupter dieſes Kloſter beſchüßen. Dies ſen Geſchlechtern muß das Kloſter entweder Brod oder Mehl schenken . Die zahlreichs ften und beſten , find die Ulefad, oder Eles cat ; nicht ſo zahlreich , aber boshaft , find die Quali oder Schualli , und am ſchmåcha ften an der zahl , aber am bobhafteſten find die la Said oder Wecelcadiſaid , welde, wie es ſcheint, aus Said ober Oberágypten hers fammen .

Es balten fich auch die Geſchlech.

33 1 der Merendiß

und Caraš in den Cegenden

des Kioſters auf, ihre Häupter aber geboren nicht zu den Beſchirmern des Kloſterd. Wenn einige don ibnen

bei dem

Kloßer

vorüber

gieben , ſo reiden ihnen die Mönche auch mohl etwas su efien , doch find fie nicht dazu bertflichtet. Bon den Beni Soliman , welche ju Sues ſich aufhalten , find auch welche zu Bor. Um Uccatah ( Ulaba ) oder . Uilah , leben die Ulauni , ein räuberiſches Volt, mel des mit allen übrigen feind[daf: unterhalt. For Alters mohnten in dieſem Rande die Na baråer , Joumaer oder Edomiten ; Pharaa niten , Elaniten , Munidiaten , Saracenen Nathener , Cagulaten , Arfimbaner , Wadder, Batafåer , fichener , Jhamudener , und . ana, dre Bólferſchaften. So ' piel von dem pes tráiſchen Urabien überhaupt.

Dun find eis

nige beſondere Merkmårdigkeiten deſſelben zu unterſuchen . Von den Bergen Sinai und Horeb , bar ben Breuning , Harant , Deinſchir ; ( mela cher die feinige , mie Niebuhr glaubt , von den Griechen erhalten , ) Pocock und Niebuhr Ubbildungen geliefert : es beftatiget aber ſelbſt der große Unterſchied unter dieſen Zeichnura gen , das Urtheil des Reiſebeſdireiber8. P. della Valle , . daß es unmöglich reg , beide Berge in einem einzigen Entwurf vorzufiellen, ja

332 ja auch nur den Berg Horeb - alcis , in eine cinzige Zeichnung zu bringen. Er ottwirft alſo alle Abbildungen , welte er gefeben hat, und führet zar Urſache feines Urtheils an , daß der Horeb allein aus fünf oder ſechs übereinander ſtehenden Bergen beſtehe ; an beren Fuß man nur den nicorigſten erblider iðnnt. Moncouns theilt den Soreb in drei Berge ab , die Griechen in vier , am gewöhn. lichter aber wirb' er in zwei Berge abgea MO theilet , wie wir hernach reben wollen .

feb Tehreibt in feinem andern Buche , Stap . ty , 20. stap. 24, 16. 24. 32. im dritten Buch , Rap. 70:38. Kap. 26. 46. Stap. 270 34. im vierten Buch , Sap . 3. 1. Gott fer auf den Berg Sinai herabgefommer , Daſelbſt fen die Herrlichkeit deſſelben fichtbar gemoeſen , da habe der Herr mit ihm geredet , und ihn das Gefen gegeben : und. eben diefes ſagt er im fånften Buche , Rap. 1 , 6. Kap. : 4 , lo Stap. 18 , 16. Kap . 29 und 15. Rap . 5 , 1. von den Berge Horeb , oerglichen mit Mal . 41 4. Diefe8 bringt uns auf die Gedanten daß Sinai und Soreb ameen Namen eines Berges feyn müſſen . So ift es auch , oder vielmehr , fo fann es auf zweierlei Weiſe Auf dem bergichten fanden welches Riya . die beiben Arme des arabiſchen Meerbuſens ein chließen 7 stoiſchen dem fieben und acht und gwana

343 zwanzigſten Grad der Breite , iſt ein Berg, ber fich ziemlid hoch áber ſeinem Fuß in zweer. Berge theilet , welche alle umliegende Berge in göbe übertreffen . Der höchfie , mird heu. tiges Tags gemeiniglich der S. Katharinens berg , der andere aber , Singi und Soreb genannt. Daß der leßte , an deſſen Fuß das Berúhmte Sanft Katharinenklofter ſteht, mit den Namen Sinai unb Horeb beleget wird , ift folgendermaßen zu verſtehen. Wenn man den größten Theil des Berges erſtiegen bat, und nach einander durch zwei in den Felſen ausgehagene Thore gegangen if , ſo tammt man auf eine ziemlich lange aber nicht breite Ebene , auf welcher , außer einem Paar ans berer Kapellen , auch die Stapelle Elia ſteht. Hier theilet fich der Berg in zwei Spißen , eine iſt gegen Norden , oder auf der Seite, wo man den Berg aus dem Katharinenkloſter erſtiegen hat , und eine gegen Siben : jene , melche die

niebeigſte iſt , wird der Berg sos

reb , dieſe aber , welche die höchſte ift , und DOR der Kapelle Elid an , erſt innerhalb eis ner Stande beſtiegen werden kann , wird ein nai , and von den Urabern Dſhebel Mufa , Zwiſchen d . i. der Berg Mofid , genannt. beiben 'ift die kleine Ebene, auf welcher die ſchon genannten Kapellen ſtehen , und ein Uriner Garten,

Die

Spige , welche Sinai ge

334 genannt wird , kann man den ganzen Weg hinauf nicht eher ſehen , als bis man auf dieſe Ebene gefommen iſt ; denn die Spike , welche Horeb genannt wird , verhindert ihren Anblid . So reden Garant von Polſchit , Egmond van der Nyenburg und Hermann , der ungenannte Vorſteber des Franziſtanera feliç llo ſters zu Al Kahira , und Pococf. Fabri und Neigidhiş febren el um , und nens nen die höchſte Spiße des Berges , Horeb, Die niedrigere aber , Sinai , und ſagen , der Sinai ſer gleichſam ger fuß des Goeb8. Breaning , fürer von Saimendorf , Helfrich , von der Gróben , Monconng und Sham nennen dieſen Berg blos Sinai , ohne don einem Theil deſſelben

den Namen

Soreb zu

gebrauchen , ulb welcher vielmehr , nach Breus

i

nings und Gróbens Bericht , zu ihrer Zeit oon den Mönchen einem kleinen Berg , wel. cher dem Katharinenklofter gegen Norden liegt , oder wie fürer will, den kleinen vor dem Sinai liegenden Bergen , iſt beigeleget wor. Rudolph fómmt mit feinem einzigen den. Reiſebeſchreiber áberein ; denn er nennet den über dem S. Katharinentloſter liegenden Berg, Sinai , und von dem andern höhern , ſagt er , er verliert den Namen , und werde Sos hevenot nennet den Berg reb genennet. Sinai , nur den Berg Moſis , und Welſch ſagte

1 1

333

fagt , Sinui und Horeb fer einerlei. Gang ander reden die Reiſebeſdireiber Breiten . bach , Joh. Tucher , Belon , Wormbſer , H. della Valle , Stochode und Troilo ; Denn dieſe nennen den bisher beſchriebenen Berg, nicht Horeb'und Sinai ; ſonbirn bloß Horeb, und hingegen den weit höhern S. Sacharia senberg , halten ſie für den rechten Berg Sinai. Uuch der vorhin genannte Breuning glaubt , daßdie , und wenn ich , wie ich glaube ; einen der å! teften Reiſebeſchreiber , ben Johannes de Montevilla , recht verſtehe , so iſt er auch dies ſer Meinung zugethan ; denn er fagt: das Gebirge Sinai fer durch ein Thal getheilet , and der Ort , wo Eliá Kapelle fteht, heiße Albrecht , Eraf zu fórenſtein , und Horeb . feliç Fabri , meinen , daß alle hier gelegue Berge , Sinai , von der Wüſte Sin , hießen ; Daher brauchen ſie den Namen Sinai : Horeb und Sinai - Sanft - Statharinenberg . Wäre aud bieſes richtig , To hilfe eß doch nichts zur Entſcheidung der Frage : auf welchem von den beiden Sheilen des Berges bas Gires gegeben worden , auf dem S. Ratharinena berge , ober auf dem gweiten niedrigern. Die gemeinſte Meinung iſt zroar für den les ten , ſie hat aber wichtige Zweifel wider ſich. Det játiſche Geſchidheſchreiber 3oſeph ſagt, ber

336

der Sinal fen der höchſte

Berg

in

diefer

Gegend , das iſt aber der S. Katharinens berg. Doch meil es feon fann , daß Joſeph den ganzen unten oereinigten Berg Sinai und Horeb , zuſammen genommen , verſtanden hat: ſo will ich Hieronymum zu Hilfe nchmen . Dieſer ſagt in ſeinem hebraiſchen Namenbuch , der Berg Gotteb Horeb , fer neben dem Bera ge Sinai. Ich beweife aus dieſen Worten , baß man zu Hicronrmuß Zeit einen von der beiden Bergen , die an ihrem Fuß nur einen einzigen Berg ausmachen , Sinai, and den andern Soreb genannt habe. Daß nun der S. Katharinenberg der Sinai fery , wie einige der älteſten und jüngern Reiſebeſchreiber beo haupten , wird folgendermaßen wahrſcheinlich . Uus 2 Mof 19, 16- 20. 5 Nioſ. 4, 10-12, ſcheint zu erhellen , und aus 2 Moj. 19,11 . 24 , 17. iſt deutlicher zu erkennen , daß die Iſraeliten , als ſie am Fuß des Berges gens ſtanden , die oberſte Spiße deſſelben , wo Gott mit More redete , und ihm nag Geres gab , geſehen haben , ſo wie ſie die Stimme Sottes gehöret. Nun aber fann man nach P. Della Valle, am Fuß des Berges Soreb, nur den unterſten ſeiner Ubfåre erbliden . Harant und andere Aciſebeſchreiber verſichern , daß man

die

oberſte Epiße dieſes Bergeß

erft reben fónne , wenu man ihn ſoon gros, ten ,

337 tencheilb erffiegen habe , und auf die oben genannte Ebene gekommen ſey ; and Pocod

oen Si welcher heutiges ŠTa nai geneanet wird , gs von feinem demſelben gegen Norben und Mordo weſten belegenen Drt , auch nicht auf den gegen Weſten befindlichen Thal Melgah , wel. Wahrſcheinlich keit nach , die z ches aller

Moj. 19 , 2. genannte Wüſte iſt, erblicert tonne. Hingegen der Gipfel des S. Kathan rinenberges , fann ſowohl am Fuß des Ber. ges , all vier bis ſechs Tagereiſen weit gla ſeben werden , und wird daher mit vorzöglichst Wahrſcheinlich keit für den rechten Sinai gebala we lc au he ten, m Das Sefer gegeben worben . f Wahrſcheinli cher Weiſe hat man die hd cha fte Spiße des Berges Horeb , um desmillen Sinai genannt , weil man baburch bem feina baren Widerſpruch am beſten abzuhelfen gee glaubt hat , daß dagjenige, was , vermoge einiger Stellen der Bücher Moſis ;. auf Sia nqi geſchehen iſt , nach andern auf Soreb gee fchehen regio rou. Dieſe Verwedſelung der Namen aber konnte and um bestillen bota genommen werden , weil beide Berge unter Man kann an ihrem Fuß dereiniget ſind. alſo von dem ganzen Berge balb unter dem Namen Sinai , bald unter dem Namen Hieronymus Horeb keben , welches aud Büro. Erbberor, 24. 8 . Meia

g un au r in ns an e etnen be ſt , s ) me n M 'i m a g e ſ ß n ech ch n ll n ſpr wi en, ſo meu ma dehe hö g c d n r k l n i " Q. tde be i Be , in weiger er fic r le g eb d i n d r e n e i th en , S , untel de unsi So t ibt a l r nn oſ hre au al c ne . De Up P ſ . G r i g a e a ß r g n r d ch 4, n 24t De uBgeet Sni hei auer Ha n , un ſe c ra ß ab he ze uc , da die Ar utet die Ha be Na . a r r e h n oc s n b e d e e a e b e m a n gr : hen8 ſcbh der h rt gra r oc abi lc Wo in edſepr ar Scaha ( in we d f b d r sg oc he an cb hHean wni : ) an befr ac ſe en c a r e l n ſ p r i r i ri en S . " Fe A D be , e a ei eb nn ch uar , wie der nubi ecnhr Hor u d ne a d T e ſ f e nn ul r d te dbs ( the Etren es hr , Ab g ſſer, un de ſchveo l ch fü a i n t o e f b u k h g es ara ibr er Sc enbu an nt n d reme B m be tnd ara cghe e n a ſ g Na a , h , u H e i eb tät ner ch iſ rn in ſei Xe beſ rn . Au e s e b e t r n a asl r d r Su n iſt bei den eAmrei , Snywo Ch un he r c g n e l l på , ein al Ne , we r aber ahltl n e r n d e e es uc nd s g ra me r ſo ne er eb bre B de d Na ei g e n r ab e er ge ch l ur wi in. Di Ar g ab faai a T au e i r n r r Si , de Be Si , Dieſe beiden Berge muß ich noch genader Am Fuß des Berges Horeb, auf beſchreiben.

der nordöſtlichen Seite deſſelben , in einem tiefen Thal , zwiſchen zwei Granitfelfen , wele de S. Johann und S. Epiſtomius ( Pocod fagt S. Epiſteme ) genennet werden , und wie mas oprgiebt, auf dem Plage des brennenden BW

339

Burches , ben Moſes geſehen hat , ſteht das meiſtens oon gebauenen Steinen erbaute S. Katharinenkloſter , welches auch das Kloſter des Berges Sinai , genennet mird , und, nadi Niebuhrs Rechnung , - 28. deutſche Meilen von Sues ' liegt. K. Juſtinian bat eß ers bauet, die Saiferin Selena aber , bermuthlidh ſchon ben jest in der Viitte des Kiefers ftea henden Thurm aufführen laſſen. Mohammed ſou denſelben und den Chriſten überhaupt , einen Freiheitdbrief ertheilet bahen , welche oorgegebene Urkunde Sultan Selim der erfte, für richtig an - und zu rich genommen , und unter ſeinem Namen einen gleichlautenden freie beitsbrief gegeben hat. 8 wird von den griechiſchen Mönchen berohnet , ift von aller Serichtsbarkeit befreiet, und ſtehet unter ein nem hier wohnenden Erzbiſchof , welchen die hiefigen Mönche ond die zu al Kahira ermdb len , der f'atriard von Jeruſalem aber wei. Daß Kloſter +iſt mit Banten bet ihn ein. Mauern umgeben , und das Thor , um der Araber willen , mehrentheils verfehloßen oder gar jugemauert , ſo daß es nur albdenn geofs net wird , wenn ein neuer Erzbiſchof eingee fellt werden fou. Doch find Harant und p. bella Valle durch daſſelbige eingelaſſen wora Man wird gemeiniglich , vermittelſt ei . den , nes Winde, in einem Korb hinein und her : aus

auß durch ein Fenſter gelaſſen , welches etwa dreißig Schuhe hoch über der Erde iſt , uns auf welchem quch den Urabern , die es tåge lich verlangen , in einem Korbe entweder Korn, eder Mehl , ober Brod , hinab gelaſſen wird, In dem Kloſter iſt auch eine muhammedanis fdhe Moſdee. Den Monchen werden aus al Kahira Setreide, Mehl , und Hülſenfrüchte , aus Tot aber getrocknete Fiſche zugeführet , und ſie ſchicken viele son den Baumfrüchten hrer Gärten ,

nach al Kabira

an den Par

Scha und andere vornehme Perſonen , zum Geſchenk. Sie ſind von der Kopffteuer frei, bezahlen auch keinen 300 von der Korn , welches ihnen zugeſchict wird . Dem Kloſter gehören einige hundert feute eigenthümlich , deren Sorfahren Striegsgefangene geweſen Peyn (ouen , die Staiſer Juſtinian Den Kloſter geſchenkt hat. Sie find Mixhammedaner gea worden , haben einen Borgefesten aus ihrem Oxittel , arbeiten für das Kloſter in den Sára ten deſſelben ; fübren auch Sorn und Reifens de don al Kebira bieber , müſſen aber für alles , was ſie thuu , bezahlet, und zugleich mit Eſſen perſorgt werden , und nehmen fich, wie eß Egmond van der Nyenburg und Hens ) man vorgefoirmen ift, mehr“ Freiheit heraus, els die Mönche. Bei dem Kloſter iſt auf Ost Dordweſtſeite ein mit Súdengewächſen uno

941, und Baumfrachten reichlich verſehener Garten , deffen fanbigen Boden die Mönche durch den Kehricht- und Miſt ihres Kloſters verbeſſert haben ker unter der Erde hingeht , welcher Zus gang mit eiſernen Thüren verſchloſion ift. Man braucht , von dem S. Katharinens floſter au drei Patunden , um den Gipfel des Der Uufgang Berge8 Horeb zu erreichen .

iſt größtentheils mit ſteinernen Stufen derſee ben , die meiſtens einen Schuh , vide auch zwei Schuhe hoch , und von demſelben Sraa nit find , aus welchem der ganze Berg bea leht , in welchen ſie eingehauen find. Solo eher Stufen find , nach dem Berichte der mei.. ften Reiſebeſchreiber , über 7000 , an unters fchiebnen Orien aber find feine. Bald Ano fang8 trifft man eine gute Quelle an , welche unter einem Felſen entſpringt, and ! hinab ins fatharinenfloſter , aus dieſem aber in ein großes Beden fließt , welches , wenn es übers läuft, einen fleinen Bach verurſacht. Doch auf dem Berge , iſt eine tiefe gifterne, auß welcher man das gute Waffer durch einen Ei. mer und Strid berauf zieht , und auf dem Gipfel des Berges , find , noch zwei Ziſtere nen , deren Waſſer aber nicht von der bes ften Urt iſt.

Ich habe der Ebene , auf wela

che man ' tommt, wenn man

nach

einander burd

burch groei in dem engen Wege befindliche Thore gegangen iſt, ſchon oben crmåbnet. Die dafige nördliche Spiße des Berges , welche man heutiges Tags gemeiniglich Horeb nennet, ift , mit Pocod anmertet, mit kleinem Ges búſche und wohlriechenden Sträutern häufig bewadyſen , hat auch Sagebornen. Auf der fädlichen ſteilen Bergfrige, zu deren Beſtei , gung man , oon Eliá Stapede an , eine Stun . de braucht , und welche oben nur flein iſt, ſteht eine kleine chriftliche Kirche, die in zwei Kapellen abgetheilet iſt , deren einer fich die Griechen , und der andern die Pateiner , bea dienen : und bei derſelben iſt eine Sóle in einem großen Felfen. Bei einer andern Hóle, deht eine tleine muhammedaniſche Moſchet , und in der Hóle iſt eine verftummelte grie kan erblidt von dieſem . dhiſche Inſchrift. hódſten Gipfel des Berges , beide Arme des arabiſchen Meerbuſens , von welchen der ofta liche ſich weiter gegen das mittegándiſche Meer so erſtredt , als der weſtiiche , wie Moncos ng8 beobachtet haben will, dahingegen Pocod gemeiſen zu haben vermeinet , daß der weſtlia' che Arm des arabiſchen Dieerbuſen8 faſt um cinen Grab fich weiter gegen Norden erſtrede, Der ga ::ze Berg Horeb iſt alb der ditliche. ein

Granitſtein ,

gelb mit rewarzen

der

entweder roth,

Fleden ift.

oder

Auf demſel ben

348 Sen wachſen hartſtånglichte Rreuter', wie Meito ſchiß angemerkt hat. Moncong8 hat große Stúde Kriſtall auf demſelben gefunden: Nod håufiger ſind die Dendriten , mit leb. haften Figuren von Zweigen und Büſchen . Egmond van der Mpenburg and Herman mera fen an , daß das Gewächß , Ben genannt , auf dieſem Berge in großer Dienge wachſe. zwiſchen den Felſeni, balten ſich viele Nebhas ner auf, welche um des Waſſers willen bicar Her kommen .

Gaſellen ſind auch häufig .

Wenn man auf der Kbendſeite des Berges ( wo keine Stufen find ) , hinabſteiget, fommt man nach zwei Stunden zu dem Selofter der vierzig Märtyrer oder Brüder , daß am ſüda weſtlichen Ende des ſogenannten Gottebthalb liegt , welches die beiden Berge Soreb und Sinai ( S. Katharinenberg ) , ſcheidet. Dica ſem Kloſter liegt der Berg Boreb gegen Diten, der Berg Sinai aber gegen Siben , oder vielmehr gegen Súdweſten. Es wird von einigen eigenthámlichen Leuten des S. Katha : rinentloſters bewohnet. Bei demſelben , daß Thal hinab , iſt ein großer Garten , in wela chem Dliven , Nepfel - Birn-Pomeranzen -Gras naten - Pfirſchen

Feigen - Mandel - Nuß -Date

teln - und Zibeben - Biome , in großer Anzahl, nnd auch Weinſtođe, ſtehen . Sie ſind reich an früchten , wenn die Heufchreden ſie nicht tab!

844 tahl machen , die am 18. Oktober , des Nachts ,

1

bem Sarant von Polſciß um den Kopf flos gen , und die Quelis , darin fie erfoffen was ren , bededten . Der Garten iſt oon vielen Stanálen durchſchnitten , in welche zur Best máfferung der Båuine, das Waſſer einer Quelle geleitet wird , die vom S. Katharis nenberge herabfließt. Wil man dieſen S. Katharinenberg , oder ben rechten Berg Sinai , beſteigen , ſo muß man nicht langſam gehen , wenn man ſeiner Gipfel , von dem Kloſter der vierzig Mårty . rer an , in drei Stunden erreichen will , wie die meiſten Reiſebeſchreiber verſichern . Man fimmt in einer Stunde . zu der roges nannten Nebhühner - Quelle , hierauf in brei Viertelſtunden zu einer Ebene ; auf dieſer geht man eine gute halbe Stunde , und beo ſteigt hierauf den feilen Gipfel des Berges mit großer Möbe , indem hin und wieder Stellen ſind , wo gemeiniglich eine Perſon die andere hinauf ziehen , oder ihr auf andere Weiſe hinauf helfen muß. Dieſer Gipfel iſt oben ein flacher Felſen , auf welchem etwa vierzig Perſonen Plaß haben , oder , nach Stochode Xusmeſſung , ift er etwa zwei- und zwanzig Schuhe lang , und zwölfe breit.

Es

ſteht auf demſelben eine kleine Kapelle , in deren Boden die figur des leidimams der.

heil,

1 !

345 heil. Mårtyrin

Katharina

wie die Fabel verſichert.

eingebrüdt' ift , Uue Reiſebeſchreis

ber : find darin einig , daß der Sinai diel höher fer , als der : Horeb , und alle umlies gende Berge , und einige glauben , er fers noch einmal , ja mehr , als noch einmal , ro hoch , als der Horeb . Stephan Schulz-, wil 1754. auf dem Bergé Zion zu Jeruſalem , von dem ſogenannten Thurme Davids , den Berg Soreb geſehen haben. Er wil , obec er ſollte ohne Zweifel ſagen , den Berg Sis nai ; ich halte aber dafür, daß er fich geirret habe. Dieſer Berg iſt von Jeruſalom etwa eilf Tagereiſen , und nach der geraden finie ungefähr vierzig beatſche Meilen entfernet, und in Anſehung der hód ſten Berge , nur son mittelmäßiger Höhe . Nimmt man noch bazu , daß auf dem Berge zion (welcher nur halb Po ho.ch , als der Delberg , iſt , die Auss fícht nach dem Berge Sinai , durch die in ſüdlichen Theile von Paläſtina befindlichen bo hen Berge, gehindertmerbe : ſo wird es ganz unwahrſcheinlich , daß man ihn zu Jeruſalem feben fónne. Daß ihn aber einige Reiſende auf vier ja

fünf Bagereiſen geſehen haben ,

iſt oben angeführt worden. Der ganze Berg beſteht aus ſehr hartem Granit von roths brauner und ſchroårzlicher Farbe : e8 find auch allenthalten in demſelben Abbildungen vor Bú .

346 Die einzels Burden und Bcamen zu ſehen. nen Dendriten , relee man auch auf dieſem Berge häufig antrifft, haben ſaymarze ſchone Pigaren , welce, Zláttern , Kräutern und Bäumen åbnlich ſind , und ſich darch und durch erſtreden , doch inwendig ganz Dúnne find. Sie laſſen ſich aber nicht poliren , wie ons Außer der vorhin genannten cony8 anmerket . eingefaßten Quelle , welche von dem Berge hinab fließt, iſt noch ein anderer Brann auf demſelben , und bei beiden fand Meißrchin im Julius viele mohlriechende Kräuter , fo wie Sarant riberbaupt auf dem Setge biele Staua Von dem Gipfel deß Berges bat man den . eine viel weitere Ausfidit , als von der obers ften Spiße des Sorebt. Man erblidt beis de Arme des arabiſden Meerbuſens , und die am weſtiichen belegenen Dercer Tor und Sues , Von Tor jenſeits deſſelben aber Uegypten. ift dieſer Berg feddy8 bis Rieben Deutſche Meis len entfernet , und man ſieht ihn daſelbſt in Diordoſten .. Gegen Nordweſten Riebet man auf die beiden Spigen des Berges Koreb- sjef Segen Norden fieht man ein rauhet hinab. Gebirge , welches fich gegen Dſten zieht , und unter andern den beidwerlichen und gefährlichen Abgang Kafani , deſſen gedacht worden , nebst , den meiſten

oben übrie

gen Bergen , durch welche man reiſet , wenn man

347 man von Gajja hieher fómmt. Gegen Dften; ift , fo weit das Geſicht reicht , nichts als ein hohes felichtes Gebirge , und auch der Pisga , zu ſehen. Die Mónde wolten Breue ning úbetreden , daß fie in Nordweſten das mitteländiſche Meer ſehen könnten , Breuning aber hat keine eigne Erfahrong davon gehabt. So ift es auch dem P. della Valle ergangen , dem die Irðn'che ein gleiches verſicherten , den aber der Schnee und Mebel binderte , dic Wahrheit dieſer Ausſage zu unterſuchen . Nimmt man für wahrſcheinlich an , daß das Gebirge Te , daza der oben ermahnte gefährliche Abs gang Natani gehört , das Bebirge Seir fen : davon unten ein mehreres vorfommen wird , ) ro iſt gewiß , daß man das Gebirge Seir com Gipfel des Berges Sinai ſeben könne. Das Gebirge Faran liegt feine Sagereiſe von Sia nai gegen Nordweſten , und dann alſo von

!

Sinai noch deutlicher geſehen werden . Man hat alſo auf dem Gipfer des Sinai reben tóna nen , wie die Gewitterwolten , ( das Zeichen der Gegenwart. Gottes , ) von Seir und Pharan ſich nach dem Berge Sinai gezogen haben ; welches zur Erläuterung der Stellen. 5. Noſ. 33 , 2. Habalul 3 , 3. dienet. Wenn man aus dem Kloſter der vierzig .

Märtyrer das That zwiſchen den Bergen Hos reb

und Sinai

( S.

Katharinen ) gegen Submes

Súdweſten hinab geht , Po trifft man unten am Fuß des Berges Horeb , und zwar des Iheils derſelben , welcher der Serich gegennet wird ,

einen

abgeſonderten Felfenſtein

an ,

welcher får denjenigen außgegeben wirb , den Moſes , laut feines Bericht8 im zweiten Buch, Sap. 17. 7. geſchlagen hat , worauf Waſſer aus demſelben gefloſſen.

Graf Albrecht do'n

fómenſtein , Delfrich und monconys ragen , er liege unten am Wege , und ſehe aus , als ob er von dem Berge berab gefallen wäre. Sham ſtimmt damit überein; denn er meldet, es ſcheine, daß dieſer Stein chemals ein Stud Dc8 Berges Sinai ( Soreb ) geweſen sen , von deſſen Ferſenſpiken viele über dieſer Ebu Breitenbach , Felip Fabri, Bar ne hirngen . rant und Breuning, ſchreiben , der Stein bange nicht mit dem Berge zuſammen , fone dern Riebe teſonders , auf allen Seiten frei und los . Thevenot , Egmond van der Nyen , burg und berman , und der Borſteher des Franziſkanerkloſters zu al Kahira , ſagen, er rage auf 'bem Eroboden hervor, als ob er auß deinſelben hervor gewachſen wårz. Er ift ein ſehr harter ſprenglichter felt von rother und weißer Farbe, glatt wie ein Kiefelſtein . Shaw und Pocod nennen ihn einen rothen Granit.

Seine

Söhe wird

entweder

zwei

Mann-ober zwei Klafter , oder zwölf bis drei. rebut

wehn Schuhe geſchikt. Einige fager , er ſey acht bio jehn Schuhe breit oder dice ; einer ſchåbe ſeine fånge auf finfzehn Schuhe , ein anderer den ganzen Umfang auf acht Klaftern , ein an . Surer auf 401 Schuhe , and noch ein andee rer auf zwet und funfzig Schuhe. Belongée benfçt der Defnungen dieſeß Steins mit teie nem Wort : aue andere Neifebeſchreiber aber reden davon. : Sie nennen dieſelbigen lenge | lichte Spaleen , linien , Schrammlein , Niger , Mertzeichen , wie Narben eines Reibes , los cher , Spalten , den Rippen áhnlic

Defnun ,

gen , davon einige den lómenmåulern gleichen ; welche an ſteinernen Waferróhren aubgehauen Breta werden , welches legte Poçod faget. tenbach , Helfrich , Tuder , Syarant und Meiße rohin ſagen , es waren dieſer Deffnungen zwolf alb 06 úber einander , und fie reben ſo , dergleichen nur auf einer Seite waren : bine gegen ſagen Thevenot und Pocod , 68 , warep auf beiden Seiten des Steind viele foder . Franziſkanerkloſters : 32 Der Vorſteber des Sabira , giebt auf jeder Seite fechs , Breg ning auf einer Seite acht, und auf der ana dern vier , Troilo auf einer Seite fieben , and auf der andern fünf , an ; Stochode Schreibt , auf einer Seite wären noch sehn, Graf und auf der andern zwei fenntlich. Ulbrecht oon löwenfein, Wormbler , Sicard, Egmond van der Openburg and pepman ger

35 ben auf jeder von beiden Seiten

zoólf an ;

und die beiden letzten verſichern , daß auch oben auf dem Steine zwo Defnungen waren. P. della Valle faget auch , daß auf beiden Seiten des Steins , und oben auf demſelben , Merkzeichen von einer

waren. großen

Monconns

redet nur

Menge focher überhaupt.

Sicard meldet, eine jebe Defnung fer von der andern einige Querfinger breit entfernet; die Löcher der einen Seite ftånden nicht in gleicher Linie

mit

den

lódhern

der andera

Seite , und feines gebe durd den Stein gang purch , fic waren aber alle einen Schuh lang , und einen Daum breit. Sarant giebt den Defnungen eine Breite von zwei fingern and Shaw faget, einige måren vier bis fånf . 200 tief, und båtten ein oder zwei Zou im Durchſchnitte. Breuning , Thevenot . und Monconyo oerfichern , man fónne angenſcheins lich wahrnehmen , das Waſſer an diefem Steine herunter gelaafen Fey ", weil es den Stein ausgebshit Babe. Dieſes ertlåret Has rant to , daß die lidher in einer engen Nine pe wären , und Shaw ſagt genauer , das herausgefloffene

Waſſer habe ſich fürch eine

Ede des Steins einen fanal ausgeholt , der groei Zou tref , und zwanzig zou breit , und außer einigen mit Moos bewachſenen Stellen , gang mit einer Xinde überzogen reny, welche Derjes

351

1

berjenigen gleiche, die fich in einem lang gee brauchten Sheefeſſel anſebe. Bon ſoldier Ma. terle máffen die Tropfen regn , melde als

L

Segel an den Defnungen hången , wie Sto. chove berichtet. Selfrich hat es geſchienen →

+

alb. ob wenige Jahre vorher , ehe er

den

Stein geſehen , ( er mar aber hier 1505. ) Waſſer aus den Defnungen genoſſen ren ; denn es lag vor den föchern etrv as , welches vertrocnetem Waſſét áhnlich war. Tucher und Stochove reden fo dapon , als ob rody zu

Zeiten

Waffer

auß

diefen

Defnungen

Hieße ; felir Sabri perfichert ſolches auf das geugniß eines Mönchs ; firern fam e$ vor, als ob noch vor weniger Zeit Waſſer heraus geftoffen were ;

Egmond van der Nrenburg

und benman ſagen , es habe ihnen in Wahrs heit ſo ausgefehen , als ob erft den Tag vor ihrer Unfanft bei dieſem Steine , Wafter her: aus gefloffen ware : und Eroilo melse " foa gar , däb Waffer , welches aus DiRa Defe fungen tomme , fen ein ſehr fóſtliches and

friſches Waſſer i dadon et babe ,

auch getrunken

und eß rey lehe luſtig zu ſehen , wie

1,das Waſſer in einem jeden Quel abſonder: ;,lich To ſtart aus dem Felſen ſpringe , hera nach aber , ungefähr einen Steinwurf davon, 7,fufammen fließe , und alſo in das Thal hina vundet

laufe.;, Was ſoll ist zu dieſen Wors

352 ten fagen ? Bat Troilo mit ſeinen Augen gem fehen , daß aus dieſen Defnungen Waſſer heraus geſprungen iſt ? Ich glaube es nicht ; er fagt es auch nicht deutlich , ſondern er ſchreibt nurpes reg fehr luftig zu ſehen . Das erzählet et permuthlich vom Hörenſa, gen , und das fóſtliche Wafler , welches er getrunken hat , fließt nicht auf dieſem Steine, ſondern , wie man aus P. della Valle , Breu . ning , Egmond van der Myenburg und Beys man erkennen kann , nahe bei dem elben , und dieſes Bachlein , welches gar keine Gemein . ſchaft mit dem Steine hat , fommt etwas bover , als der Play , wo der Stein liegt, pon dem Berge Goreb berab . Es hat bea

ftandig Waffer ; denn die genannten Reiſt? beſchreiber , welche in den Monaten , Dezem ber , Tuguftus und Julius , hieſelbſt geweſen find ushaben eß fließen geſehen : ja die lekten fanden-tainen Uiberfluß an Waffer , welchen man gang wahrſcheinlich den in dem vorhere gehenben Winter ſehr bdufig und anhaltend gefallenen Regen , zuſchrieb . Belon iſt ſchon auf die Muthmaßung gekommen , ob nicht der Ort , wo dieſer Bade aus dem felſichten Horeb ,entſpringt , derjenige felly , an welchem das durch Moſen verrichtete Wunderwerf ges fchehen. Die Defnungen an dem berühmten Steine aber

food febr verdächtig ,

inſonders heit

855 heit diejenigen , welche, ' nade Pocods An . merfung , wie an den Brunnen ausgebauens fdmenmáuter ausſehen . EB mollen zwar die Englánder ,, Thompſon , Shaw , Pocod , Montagu and Clanton , und einige andere Schriftſteller , nicht zugeben , daß hier ein Meißel gebraucht worden fen : fie oertheidia gen aber eine unwahrſcheinliche Sache. Wie e$ fcheint , so ſind dieſe Defnungen dem saa rant von polyfchis , onch verbachtig gemes fen ; denn er nennet fie gebauene Linien, anb. ſagt auch von der Rinne , in welcher ſie ſind, daß ſie gehauen ren . P. della Valle ift der einzige Weiſebeſchreiber , welcher ausdrádlido får zweifelhaft erklåret , daß dieſer Stein derjenige ſer , an welchem das Wundermerk Mofis geſchehen : und die Wahrſcheinlichkeit iſt groß , daß die Defnungen und die Spuren von Waſſer , in und bei denſelben , eben ein folches betrógendes Kunſtſtúd , als auf dem Berge Horeb der Eindruck , den Muhammeds Rameel mit einem Fuß in einen Selſen geo macht haben ſoll , ( den dera: ſtaltet zu haben, ! die griechiſchen Mönche nicht leugnen , wie der Vorſteher des franziſtanerkloſters zu al Ra . bira berichtet , ) als die Geſtalt ſeines gør. perb , welche Mofes eben daſelbft in einer Grotte in den Felſen eingedruct haben ſoll , und als auf der Spiga deb Berget " Sinai Der Burch . Erbbeſdor. 24. B.

354 der Einbruck des Körper8 der heil. Katharis. ne , an dem Ort , wo er auf dem Felfen ge Daß dieſer Stein pohon legen haben ſou . dor Muhammeds Zeit vorhanden geweſen ſer , wird dadurch wahrſcheinlich , weil in der zwei ten Sure des forans , com . 60. fteht , daß aus dem von More geſchlagenen Stein , zwolf Quellen hervor gebrochen waren. Ich finde eben , da ich dieſe Materie beſchließen mil , noch etwas , welches ich nicht übergehen fand, weil jemand glauben könnte , daß eß auf eine andere Weiſe zur Erklärung der Löcher dieſes Breuning hat auf der zweis Steing diene . ten Lagereiſe von Uin el Muſe, nach dein Berge Sinai , alg et fich von dein arabiſchen Meerbuſen ab , und ins Gebirge gerøandt , Felfen angetroffen , welche voller föcher ges weſen , al8 menn fie vom Waſſer alſo aus: Können nicht die Pódher in gefreſſen waren. dem großen Steine am fuß des Berges Ho . xeb einerlei phyfitaliſche Urſache mit jenen los dern in den Felſen haben ? Ich will aber nicht perſchweigen , baß Egmond van der Nyenburg und Herman in einigen Thalern , ungefähr cine Eagereiſe vom Berge Sinai , viele Gra . nitſteine liegen geſehen, die von der großen Sonnenhing lochericht , aber auch zugleich ro mürbe gemacht worden , daß fie in unzählige Ståde zerſprungen , menu fie auf den Boa den

355 den gemworfen wörtén : hingegen der ber ihmte Stein , den Moſes geſchlagen haben ſoll; daß Harant fich vergeblich ift ſo 'bart , bemúhét hat , ein Stud davon abzuſchlagen , Niebuhr, welcher dieſen Stein nicht geſehen , bat oon griechiſchen Kaufleuten , die ihn mehe alß einmal geſehen , erfahren , daß die Urae ber in die Locher deſſelben Graš ſteden , und melin c8 einige Tage in denſelben , geweſen és ben fameelen als ein vermeintes Vertrah. rung8 - und

Geneſung8 - Mittel

Krantheiten zu freſſen geben. (don Thompſon erzählt:

gegen

alle

Dieſes bat

Gegen Weften von dem Berge Sinai, if Å1 Sur oder Tor , ober Benber Bor , bon ben Griechen Kaitho genannt , ein lehtë

geringes Städtchen , auf der Difeite des weſtlichen Urm8 vom arabiſchen Meerbuſen. Die geringen båufer. ſind mebrentheilß von Peimen und weißen Korallen , igelde ber árás biſche Meerbuſen häufig liefert, unfórmlich ers bauet, wie Helfrich , füter i Breuning and Shaw beobachtet haben. Die meiſten Eing wohner find Arabet , und unter Senſeiben iſt, nach Pocod8 Bericht, eine beſon bere muhame mebaniſche Sefte , welche der Damer bei Seleminiten führet , und die sparfimorcher Ich glaube abet , daß dieſe Úras inne hat. ber von dem Stamme der Beni Solimat

fiad;

356 Rab ,

beren oben S. 331 Erwähnung ges

fchehen. Es find hier auch griechiſche Chriſten, und die Mönche vom Berge Sinai , haben hicſelbſt ein kleines Kloſter. Nicht weit vor hier , auf der Südſeite des Drts , iſt ein perrouftete8 Kafel von Duaberſiúden , wels ches zu Thompfonß und Pocod8 Zeiten un ter der Botmäßigkeit der Araber ftuno , auch von Arabern bemohnet ward ; ehedeflen aber , nach dem Berichte der altera Neiſebeſchreiber, eine osmaniſche Beragung gehabt hat. Es fómmt auf Diebuhrs Charte von der Segend um Sor , unter dem Namen ala et Tor vor , und dicht bei demſelben iſt das Dorf Sdúdlie ,

und

noch ein

anderes

Namens

Belled en Mafſara , welches arme Sriechen bewohnen , die in dieſer Gegend auch ein ſchlechtes Kloſter haben . Der Meerbuſen lies fert unterſchiedne Urten Fiſche , Auſtern und Schnedfen.

+ 1

In der allgemeipen Beſchreibung det arabiſchen Meerbuſen , welche fünftig fole gen wird , werde ich von dem großen Fiſche ausführlicher handeln , welcher bei den una weit Zor liegenden kleinen Inſeln ", gefangen wird , a11$ deifen Haut, melche die Große einer Ddiſenhaut hat , Schuhe und fouffreic Schilde geniadit werden , und der vermuthlich der Sad ,aſd der hebräiſchen Bitel ift. Süffes

1 Waſſer , múffen die Einwohner zu Tot über eine

357 cine halbe Deutſche Meile weit , auf dem ober angeführten Brunnen holen . In den hieſis gen Hafen , welchen Stochode als groß und ficher beſchreibt, und Thompſon einen ziems lich guten Hafen nennet , laufen Fahrzeuge mit Gewürze und andern indianiſchen Maas ren ein . El tonnen aber die beladenen ins dianiſchen Schiffe bis

bieber und Sues nicht

fommen ſondern fic bleiben bei Diced ha lies gen , woſelbſt ihre Waaren in theine Fahrs zeuge

geladen

werden , welche , weil es an

Eiſen mangelt , auß Brettorn gemacht find die durdy berpichte Stride verbunden , und die fócher , durch welche die Stride gehen , mit Pfóden verwahret werben : inwendig aber iſt alles mit Hanf verſtopft und verpicht, damit sas Waſſer nicht bineindringen fann. Die Segel ſind entweder aus Binſen und Rohr , oder von Blåttern der Palmbäume geflochten , und der Unker iſt ein ſchwerer an cin Seil gebundener Stein . Nach dem griechiſchen Damen diefes Orts , Naitho , find die Rathener benennet , beren Ptolemaus gedenfet . Dlhebel, ein Dorf , gegen Söden von Tor , welchem gegen Süden der Meerbuſen Raie , und noch weiter gegen Siden , Rab Mohammed ( 0a8 Vorgebirge Muhammeds ) , welche die äußerſte Spige deß von den bei ben 3 3

35 & ben Armen des arabiſch Meerbuf e en end ingea ſchloſſene Bandes , und ein Unterpl iſt, aß n Wenn man vom Berge Sinai úber Scheith Silim gegen Norden reiſet , ſo gehtman im mer Berg a6 ,und ſieht faſt áberau 09$ Bette

eineß flufſeß, welcher Waſſer nach dem Ne : gen hat, EB wendet ſich gegen Weſten furg porher , ehe man die Defnung in einem fel Ten erreicht , der etma achtzig Schuhe fenfrecht boch , die Defnung aber vierzig Schuhe breit iſt. Man ſieht daſelbſt auf dem Berge zur rechten Sand , die Trümmer von alten Ger báuden , beren eines dem Montagu mie ein Wenn man eingefallenes Saſtell porfam.

bu dh siefe Defnung gegen Norden geht ,

ro i

uno ſieben bis acht Stunden von dem Berge Sinai , in einem Thal und Flußbette , nicht weit oon einem Berge , an , din die Araber

einen großen Stein

den Stein Mofis nennen , und welchee Felſen gehalten wird , den

fir denienigen

Mored zweimal geſchlagen hat. 4 More 20e Man fieit an demſelben von unten biß oben Defnungen , aus mulchen das Waſſer geflora Der Vorſteher Des Frangiſta. ſen fern Tou, nettlofte: $ zu al fakira und Montagu ha: ben dieren Stein geſehen , von welchem eben Sasjenige gilt , was oben von $ em áhnlichen Steine

359 Steine am Fuß des Berges Boreb ., geſagt Es wendet fich das gulegt erwähnte worden . flußbette von dieſem Steine oſtnord oſtmárcs bis Scheith Ali , und von dannen nach dem mitteiländiſchen Meer . Bon gedachtem Steine an , tómmt man in eine Ebene , und wenn man ſich alsdann gegen Nordweſten wendet , geht man durch

ein

großes

Thal

zwiſchen

hohen ,

ſpißigen

und rauben Bergen , welche Doebel faran genennet werden .

Das

abroart8 fich erftredende Ihal, iſt mit Bius men , inſonderheit Dattelbaumen , bereşt , und in fünf bis ſech 8 Stunden , von dem ſo : genannten Steine Moſis an gerechnet , kommt man zu den Trümmern des ehemaligen Slo fter8 . Faran oder

Pharan ,

welches auf dem

Plaze ( oder vielleicht nur in der Nachbar fchaft ) , der ehemaligen Stadt Pharan , die der Siß eines Biſchoff war , geſtanden haa ben rou. Dieſes iſt nicht unwahrſcheinlich , und die ehemalige Stadt ſowohl , als die i Moſ. 21 , 21. 4.Moſ. 10, 12. vorkommende Wüſte Peran , hat den Namen von dem hier befindlichen Berge Pharan oder Paran , wela cher 5 Moſ. 33, 2. Habaluf,2 , 3. oorkommt, der auch dem oben S. 310 genannten Wa bi B

di faran feiren Namen mitheitet. Uuch die chemaligen Pharanitee , find von Pharan beo Hannt. Dauert von dem verfallenen Slofter Faren an , noch einige Stunden , che man auf dem ungeheuren Gebirge Faran heraus , and in eine breite Ebene fornit, melche aber doch von hohen felfioten Şugeln eingeſchloſſen ift , die Dfhebçi el Mocatab , 0. i. der befchriebes

1

ne Birg ', genennet werden , und deren Page man auf Niebuhrs Neiſ : charte von Sues nada Sina , lehen kann. She man in dieſe Ebene oder in diefes Ibal fommt , geht man bei eis nem Berge vorüber , woſelbft Montagu die oben S. 316. erwähnten merflichen Spuren eines erloſchenen unterirdiſchen Brandes ans getroffen haben will. Es find in dem von beiden Armen des arabiſchen Meerbuſens eine geſchloſſenen Theil des petrdiſchen Arabiens, an unterſchiebnen Orten Inſchriften an Fela fen zu ſehen , welche ſchon Cosmas Indicos pleufte8 im ſechſten Jahrhundert in ſeiner To pographia chriſtiana, nachmal aber man: cher anderer Reiſebeſchreiber , al$ Neißſchin an bier , und Monconns an zwei Orten , bes merket hat. Die meiſten find in dem vorhin genannten Thal , welches ſich von Süden ge gen Porben erftredt, und in welchem man über

361 åber eine Stunde lang , auf allen an der Weſt feite liegenden Felſen , dergleichen Inſchriften fleht , die an einigen Drten zwölf bis siers zehn Schuhe hoch über der Erde , an andern Drten aber niedriger ftehen , wie der Vorſtes her des Franziſkane tloſters zu al Kahira , and Montagu berichten . Sie mögen nun mit dem Meißel eingehanen , oder , wie Mons , meinet , mit Scheibewaffer , oder , cong

nach Pocoefs Urtheil , durch ein anderes una 1 . bekanntes Mittel eingebeizet rern : ro müſſen fie viele Mühe gefoftet haben . Neißſein hat Buchſtaben geſehen , die höher , als ein Fins ger lang , geweſen . Kircher hat eine am Fuß des Berges Horeb befindliche Inſchrift, im prodromo

copto in Kupfer ſtechen laſ

fen . Egmond van der Noenburg hat 1721 . einige Inſchriften abgeſchrieben , und dem bea rihmten

la Croße , dieſer aber

wieder dem

berühmten Profeſſor Baier zo S. Petersburg mitgetheilet , mie der lette in den Coinment. Acad. ſcient. imp. petrop. T. 2. pag. 477. anfibret: Nachmal bat Pocod unter: fchiedne von den an und auf dein Berge Si. nai befindlichen Inſchriften fehr fehlerhaft abs geſchrieben , und

in feiner Beſchreibung des

Morgenlandes geliefert. Niebuhr verſichert , bas dieſe Schriften nur in raube Steine ein gehauen , ober vielmehr vermittelſt eines ſpiz 3'5

Bigen

362 : lich wären , das man fein Alphabet daraus guſammen bringen fónne. Robert Clayton Biſthof zu Clogher in greland , erbot ſich 1755, daß er soo Pfund Sterling zu den Roſten einer Reiſe nach Arabien geben wolle, beren Ubficht oornámlich ſeyn ſollte , die Jns ſchriften an Drhebel el Mocatab , genau ab : Clayton zweifelte nicht, daß die: zuſchreibe:d, re Inſchriften von den

Iſraeliten , während

ihreb Uufenthalt: in hieſiger Gegend , verfer: tiget , und in den älteſten hebräiſchen Buchſtas Das iſt auch die ges ben abgefaſſet måren. , meine Meinung der Uraber und

Reiſender ,

mie ang Heißſchig Reiſebeſchreibung erhellet : Ne iſt aber um desmiten unwahrſcheinlich , meil Egmond van der Nyenburg , Montagu und Miebuhr angemerket haben , daß zwiſchen diefen Charafteren , Figuren von Menſchen Eben deswegen rúbren und Zbieren ſleben. - fie auch von feinen Muhammebanern her, Der Kanzler von Mosheim hatte Nachricht von einem

Gelehrten zu Paris , daß die meis

ften dieſer Inſchriften arabiſch,

einige aber

theilß aus arabiſchen , theilb auß coptiſchen Buchſtaben zuſammen gerept måren , wie er in feiner Vorrede zum gweiten

Theil von

Pocod8 Beschreibung des Morgenlandes ſagt. Dofrath Michaelis hat in den göttingiſchen Najeis

363 Ungeigen geurtheilet , he tonnten entweder in den alien tuſſchen Buchſtaben afgefaffet, ober ein Werf Der Juden ſeyn, welche vor Muhams meds Zeit in Arabien mächtig geweſen . Wla wiber die erſte Muthmaßung ftreitet lein Montage Verſicherung , daß dieſe Buchſtaben mit den tufiſchen keine Aehnlichkeit haben ; und midir die zweite , meine obige Anmer fung , das Bilder von Menſchen und Thieren Es ift zwiſchen tiefen Charakteren ſtehen. alſo noch zur Zeit Baners Meinung in den Fetersburgiſchen Kommentariis, die wahrſcheina lichſte , nach welcher sieſe Charaktere phoni ziſche Buchitaben ſind : denn er hat zwiſchen den phönigifchen Buchſtaben , welche auf Rác gen ſtehen , und den von Kircher und Egmond pan der Nyenburg abzeichneten Charakteren , Diefe eine " gro je Uehnlichkeit gefunden. Muthmaßung wird noch wahr.cheinlicher , wenn man ſich erinnert , daß die Phönizier zuerf in dieſer Gegend am arabiſchen Meerbuſen gewohnet haben . ( f. im 23. Bande S. 473 ) Der Inhalt dieſer Inſ hriften , iſt uns bits ber unbefannt, doch fins au ser ben in unbe , fannten Charakteren abgefaßten Inſchriften , auf den beſchriebenen Felſen auch griechiſche hebräiſche , arabiſhe und ſaraceniſche , deren Inhalt weiter nichts fagt, als , zu der und ber Zeit war N, N. hier . Dieſes bat Mona taga

304 tagu entdeat, und Niebuhr meinet fogar , daß alle die Schriften weiter nichts als Namen einzelner Perſonen ,

waren .

Eben

derſelbe hat in dieſer Wiſte auf einem hohen und ſteilen Berge , der im Gebiete der Beni Reghat liegt , einen Todtenader mit ſehr vies len Leichenſteinen gefunden , welche alle mit ágyptiſchen Hieroglyphen , welche den in Aegypten befindlichen an Schönheit nichts nachgeben , beſchrieben find , und daraus mit Necht geſchloſſen ,

>

daß

in dieſer Gegend vor

Ulters eineStadt geweſen fery, die von degyp. tern bewohnet worden . Der Berg iſt auf der niebuhrlichen Charte an den Borten , monu menta fepulchralia , zu erkennen , und der. mittelſt des auf der Charte befindlichen Maßa ftabes erſieht man , daß er von dem beldyrics benen Berge nur ein Paar Deutſche Meilen entfernet ſey. err Niebuhr hat die Sieros glophen zweener Leichenſteine , auf einer bes ſondern Kupfertafel abgeb.Idet. Weil in diefer Gegend piele Ziegen find , fo findet man faſt auf allen Steinen die Figur einer Ziege. Dem Berge Sinai gegen Dſt - Nord -Dit, am dftlichen Arm des arabiſchen Meerbuſend, ift. Sharme , auf der niebuhrſchen Charte Drierm , ein geräumiger', mit hohen und ſteia len Felſen umgebener Hafen , deſſen Eingang

365 fehr ge ift. Man verſpüret in demſelben feinen Wind , wirft auch feinen Unter , rona dern man befeſtiget nur die Schiffſeile an den Felſen . Bei dieſen iſt das Waſſer tief. Un gutem Trinkwaſſer fehlet es hier nicht. An der Seite des Berges , welcher den Has fin einſchießt, find einige Wohnungen , und auf dem Gipfel deſſelben , ſteht ein großes Dorf. Uueß dieſe berichtet Montagu , wels cher , wie es ſcheint , an dieſem Ort gemee ſeni iſt. Pocod gedenkt deſſelben auch . Man hatte ihm

geſagt, taş dieſer Dit dem Berge

Sinai gegen Dſten liege : er glaubte aber daß er an der fábóſtlichen Ede des hieſigen fandes liege , und anderthalb Sagereiſen von dem Sinai entfernet fer . Er meldet auchi daß das S. Katharinentloſter pon daher ain meiſten mit Fiſchen verſorgt werde. Biſchof Clayton muthmaßt , das soſis Schwiegeroa . ter . Jethro an dieſem Ort im Lande Midian , gewohnt babe ; denn al8 Mores auf der Núca reiſe nach Aegypten auf der erſten Stazion von der Wohnung ſeines Schwiegervaters , angekommen war, fo geſchah dasjenige , was Mof. 4 , 24 : 26 fteht ,

und Moſes ſendes

te von da ſeine Frau und Kinder garác zu feinem Schwiegeroater. 2 Mol . 18, 2. Hier euf regte er ſeine Reife fort , und fein Brac

306 Der Uaron begegnete ihto ( auf der griteiten Tag reiſe, ) bei dem Bergé Boreb . 2 Mior. Ich halte diefe Muthmaßung in fø 4. 27. weit für fehr wahrſcheinlich , daß ich glaube, Jethro habe , mo nicht an dieſem Drt, doch Denn in der Gegend .Deſſelben , gewohnet. da Mored auf ſeiner Nugreiſe von Tem Wohnz orte des Jethro nach Degypten , ſeinen Bruder Aaron bei dem Berge Soreb anges troffen hat : ſo muß gethro bem Berge Hos seb entweder gegen Eúden , oder Südoſten auf dieſer Halbinſel, gewohnet haben. Auch Zu 2 Moſi 31 1. ſtimmt hiemit áberein. M : ofis Zeiten gehörte dieſe Gegend den Edda mitern noch nicht, ſondern den Midianitetit. Librigens halte ich Sharme für Eşion Geber; bat in die gøraeliten auf ihrer Reiſe gefoms men find , 4 Mof. 33 , 35. 36. 5 Mol. 2 , 8. und von dannen Salomons Plotté nad 1 Kon. 9 , 26. 2 £ fhir außgelaufen iſt. Chron. 8 , 17. 18.

Denn in der erſten Stelle

nird geſagt , daß Eķion Ceber mit ( nicht, bei ) Eloth am Schilfmeér oder arabiſchen Mecrbuſenith fande der Ebomiter liege, ( dazu dieſe Gegend damald gehöret , ) und nach Bochartó Ertlárung im Candan , S. 704 , bedeutet der Dame einen Felſen , der lich wie ein Rüden in

der er ftredet. Ein

folder bcher fellichter Berg ift biet , unt ant bimſels

367

demſelben , ( vermuthlich außer dem Fafen , ) ſcheiterten die Schiffe , welche Jofarhat zur Neiſe nach Dphir austuſten ließ. 1 Kón . 371 19. 2. Chron. 20, 36. 37. Weiter gegen Norben hinauf am éftlichen Urm des arabiſchen Meerbuſens ,

Bahhr el

Ütaba genannt , ( welcher , wie Niebuhr ſagt, nicht ſo breit iſt , als ihn unſere Charten ges meiniglich abbilden , ) und , wie man dem Pocock und Shan erzáblet hat , ungefähr drei Sagereifen von dem Berge Sinai , ift Minah el Dahab , ( daß if , der Golds fafan , ) im fünften Buch Molis , Kap. 1 , 1. Diſahab, ( das iſt , ein Drt , wo Gold iſt , ) ein Hafen , welcher lider und gut , und grófa fer , als der porhergenannte , aber nicht so , wie derſelbige , mit Bergen umgeben iſt. Hier iſt ein ſehr alter Brunn , mit gutem Waffer, und ein arabiſches lager. Entweder an dies fem Ort , ober angefähr um die Mitte des Weges zwiſchen demſelben und dem Berge Sinai, derin beides hat Montagır gehorce , ſollen anſehnliche Nuinen pan einer vormalia gen geweſenen Stadt zu ſehen ſenn. dieſem Hafen aus , Scheikh

Von

geht' eine Straffe aber

Ali nach Jerufalem , welche vor ul.

ter8 febr gangbar mar. Montagu , welcher dieſe angemerkt hat, iſt eben sowohl als Clayton , Shaw and einige andere , ber Meie nung

368

nung , daß hier Egion Seber zu ſuchen Fey. Man hat aber in der Bibel feine Spur , das Difahab und Egion Geber Mamen eines Dre teß gemoeſen ſind : e8 find auch hier die Selo ſen nicht, welche der Name Eşion' Geber era

1

fordert : daher ich dieſen Drt oben wahts ſcheinlicher zu Sharme gefucht habe. Schan fagt , daß die Ronche des S. Katharinen . tloſters zumeilen aus Minah el Drahab Mua fcheln und Summer bekámen . Ataba , vor Alters Dila , ( welcher Nas me noch zu Abulfeda Zeit gewöhnlich war , ) Elana oder Aelana , und in der Bibel Eloth ein Drt am Ende des davon benannten oſts lichen Arms des arabiſchen Meerbuſens, fies benzig Stunden vom Staffel Udſcheruce , wela thes an der Grenze von Uegypten liegt. Er mar por Ulters eine fleine Stadt, hatte auch im Meerbuſen , vermuthlich auf einem Inſela chen , eine kleine seſtung zum Edhuß : ZX Abulfeda Zeit aber war hier nur noch ein Thurm am Strande , mit einer Berapung. Deutiges Tags liegt hier , wie Shaw gehdet Dieſe dienet hat , eine türkiſche Berapang.

bermuthlich zur Beſchüßung des Kierwang , welcher von al Kabira in Uegypten , bieber tummt , und von hier reiter nach 'Mecca gebt. Er bat bier entweder ſeine achte oder ngante Stazion ; denn die Berzeichniſſe der Stas

369 jionen, ' moelche Pocock und Shan empfangini haben, fommen nicht völlig mit einander übera ein. Der Bierman rubt hier zween Tage , meil hieſelbſt gutes Waſſer in Menge iſt. Er verliert aber auch in dieſer Gegend , wegen eges , und der vielen rauben det böſen Paſſe,

ſehr viele Kameele.

Pon Utabá wird das Gebirge

benannt , welches dieſem Ort gegen Norden liegt. Shaw muthmaßet , daß $ das Gebirge Sor der Bibel fey, Pocod aber meinet, daß das Bes birge , welches zwiſchen den Spißen der beis ben Ärme des arabiſchen Meerbuſens liegt , von Weſten gegen Often ſich erſtredt , und von den Arabern De genennet wird, ( l. oben 6. 298. ) Das Gebirge Sor fey : ja , er truth maßet , baß eben dieſes Gebirge auch é eit geheißen Gebirge Gebirge Norden

hubt. Id glaube , das fowohl das se, als das Gebirge Áfaba, zu dem Seir gehört , und diefeß ſich gegen biß an Paläſtina erſtrede habe. Didla

leicht machte das Gebirge. Te den åußerſten Theil des Sebirged Seir gegen Süden aus, ựng for war ein beſonder$ dazu gebėri• ger , bber doch gegen Dſten Baran ftoßender Berg . Scheith Åli , iſt der Name einer fchott erwähnten Stazion be$ Kiermins , welcher oon al Kahira nach Recca geht. Sie liegt U Suid . Ersbedr. 14. 8 .

370 gegen Weſten von Alaba vierzehn Stunden , vierzig Minuten , vermoge des Verzeichniſſes der Stazionen der Pilgrimme, welches Sham mittheilet. Hier ſtoßen die Muhammedaner, welche von Jeruſalem nach Mecca reifen , zu denen , welche von al Kahira fommen . Es 1 find aber von Scheith Al bis Jeruſalem , un gefähr rechſtebalb Stagionen , nåmlich anbert halb gegen Norden, biß zu beträchtlichen Nuis nen, und etma vier gegen Nordoſten bis Ses wie ruſalem , auf der Straſſe oon Hebron

1

Montagu berichtet.

Die Landſchaft al Hedſchas ,

deren Dame gemeiniglich Segjaz geſchrieber wird , gehört nicht zu dem ſogenannten glüd lichen Arabien , ſondern zu dem pitraiſden , ja fie macht nach dem Begriff der Araber Sie grenzet ge das petråiſche Arabien aus . gen Norben an den eben beſchriebenen Di: ftritt af Schorat, gegen eften an den arga biſchen Meerbuſen , gegen Süden an Jaman Dber Jenen , gegen Diten an Ned ſched und Der Boden iſt zum Theil gamamah . größtentheils aber beſteht er entweder Felfen , oder dürrem Sande , welcher in einigen Gegenden Seen vom Flugfand

gut , aus !eßtt aus,

machte

N

371 macht, in welchem man fido del Rompaſſes bedienen maß , um nicht zu irren . · Niebuhr macht gege :: den Rompas Zweifel, weil e8 geo fadienen , daß die herumftreifenden Araber , mit welchen er von Sued nach der Diyebel el Mocatab gereiſet iſt , den Gebrauch des Roma Daraus folgt paſſes nicht gefannt båtten . aber nicht , daß dieſe Rachricht anderer don dem Gebrauch der Kompaſſeß falſch rer. Die meiſten Araber dieſer Landſchaft , fie mögen in Städten und Dörfern, oder unter Gezel ten wohnen , ſtehen unter völlig freien Sches chen , der Scherif zu mecca aber hat über feabzehn biß zwanzig Städte und Dörfer zu befehlen. Der Sultan der Demanen beſtela let zu Drhidda einen Pardha von drei Roga feweifen , es befieht auch ein Theil der Bes Tagungen zu Mecca , Medina und Janbo aus osmaniſchen Soldaten ; in verſchiedenen tlei. nea Kaſtellen bei den Brunnen am Wege , der a118 Aegypten and Syrien nach Mecca führt , find odmaniſche Biraßungen zur Sis cherheit der Kiermanen ; und während der wenigen Tage , da die Pilgrimme ſich zu Mecz ca befinden , kann der Srosberr durch den Pardha , welcher den aus Syrien fommenden Kiert an anführt, den Scherif zu Mecca ab, und einen andern von derſelben familie an A feia

372 ſeine Stelle foken . der

Démanen

Mehr hat der Kultar

in dieſer Landſchaft, nicht zu

ſagen . Der erſte Drt , Deſſen ich gedenken will , und der hieher geboren muß , iſt Juſoreb , eine vom le Blanc genannte kleine Stadt auf einem Berge , der etwa drei deutſche Meilen im Umfang hat, und auf welchem nadı.Barthema Bericht 5 bis 6000 guden wohnen , am Fuß deſſelben aber iſt eis ne Grube oder Ziſterne , in welcher fich gua Man erſiehet aus teß Negenwaſſer fammlet. den angeführten Reiſebeſchreibungen , daß dies fer Berg an dem Wege liegt , welcher von Damaſche nach Madina führet, fünfzehr ober ſechszehn Tagereiſen von Damaſcht. Die Jua den ſind klein pon Statur, fchwarz von Furs be, haben eine weibifdie Stimme , geben auch ſo nadet , daß fie nur die Schaam bebeden . In der genannten Stadt, wohnen außer deut Juden noch andere leute , doch machen jene die grdste Anzahl aus .

Hier tiuß man , wie

es ſcheint, die Wüſte Chabor obec Chebar ſua dien , deren die Juden Peritfol Kap. 10 , 14 . and Benjamin von Tubela stap. 14. gedenis fen . Hnde erflåret zwar dieſe Müfte mit den in derſelben mohnenden Juden , für eine Ers dichtung : allein , ich kann ihm nicht beitras

373 ten, weil ich ungefähr in der Gegend , wo ſie fenn jou , die vorhin genannten Jaden ana treffe. Tabuf , Zebut , eine Stadt und Rafieu zwiſchen af Sdhorat und pediche , morelost c # Waſſer und Palmbaune giebt. Uiſeman ſchreibt, dieser Ort hieße auch Jebboc. Er liegt auf dem Wege von Damaſdf nach mes dina , wie ber nuviſche Erdbeſchreiber anmerft, der Stadt muvian, welche hernach voitómiit , gegen Ditin .

Al Badſchr oder Hibſchr , auf d'Unville Charte , Şajar , beim Niebuhr ;el Hoofher , vielleicht Egra Plinii , eine Stadt und feſter Plak zwiſchen felſigten Bergen , in welden " die Wohnungen ausgebauen find : daher die Berge Alathaleb oder Elathalib genennet mer Zwiſchen dieſen Bergen erblidt man den . bon fern keinen Unterſchied : wenn mun aber nahe hinzukommt, ro Rieht man ihre Absondes ring. Man muß dieſen Ort weder mit Ars ratim oder Petra , noch mit Carad ( S. 206. ) verwechſeln, wie Bochart und Affeman gethan Er war vor Ulters und lange vor baben. Mohammebs Zeit , der Sik deb Stamms Thaa mud, ( Iſthamudy oder der Thamudéner ober I bemuditen , von welchem im Roran oft ge redes , cld erzchlet wird , baj fie durch ein

44 3

374 Erdbeben umgekommen warert.

Die Araber nennen die feute , welche in Sålen mobnen die in felfen ausgehauen find, Gefellen der Felſen , wie wir im Koran finden ; die See byder 97.17 oper Choråer , und Q979 oder Succhier, und die Griechen towyodútas oder Tswynodúras, und ' Epapeßés. Sofrath Michaeliß hat dieſe Ergáhlung in ſeiner Com ment. de Troglodytis , Seiritis & The budenis gut bertheidiget, aber nicht bemerkt, dar Badſchr der Hauptag der Thamudener geweſen fen , ſondern aus dem Diodorus Sio culus erreifen wollen , daß ihre in den fels

ſen ausgehauenen Wohnungen , am Strande des arabiſchen Meerbuſens geweſen. Es fann fenn, daß der Diftrift, welchen ſie bemohna ten , Rich biß an den arabiſchen Meerbuſen erfir : ďt hat: aber nach den Nachrichten des nubiſchen Erdbeſchreibers , des Uhulfeda , und deß Lexicographi , deren Worte Schultens im Artifel Ereafim anführt , iſt die Stadt Badſchr ihr rediter ' oder Hauptſitz geweſen , welche vom Strande des Meerbuſens febe weit entfernt war. Schultens leitet von den Shemuditen die Umalefiter ber. Übulfeda und der nubiſche Erdbeſchreiber, melden noch , bal der Kierman , welcher von Damafcht nach Medina reiſet, bei dieſem habe.

Ort eine Stagion

a.

375 Wadilfora, iſt nach dem Jon Saufal und nubiſchen Erdbeſchreiber , nur eine Tagereiſe, ' . nach dem Abulfeda aber, über fünf Tagereis ſen ( gegen Weſten ) von Hatſchr entfernt. Es iſt dieſes Stal mit Dörfern angefüllet : 26 wird aud eine Stadt dieſes Namens ans gsgeben . Das dieſer Ort feſt geweſen ſen , erfennet man aus der Belagerung und Ero. berung von Muhammed im fiebenten gabe der Hedriraih oder 628.

zwiſchen Wila (S. 368.) und Saura , giebt der nutiſche Erdbeſchreiber drei Hafen am arabiſchen Meerbuſen an , welche er Uua meb, Senna und Atuf nennet. Haura , beim Ptolemauß Avara , audy aux xari , das iſt , Albus pagus , geo nannt , iſt am öſtlichen Arm des arabiſchen Meerbuſens, und wird vom nubiſchen Erdbes ſchreiber ein wohlbewohntes Städtchen gea nennet. Moilab , ein kleiner Ort mit einem Ras ſtell , am arabiſchen Meerbuſen. Hier ſtand vermuthlich Madian , beim Ptolemeus Mo. diana , ein ſchon zu Abulfeda Zeit zerſtórt gerveſene Stadt , ungefähr ſechs Tagereiſen gegen Weſten von Sabuf, und fünf von Aila, welche größer als Tabuk geroefen iſt. Sie wird von den Arabern ohne alle Wahrſchein , Aa 4 lids

lichkeit für den Ort gehalten , wo der Brunn geweſen , aus welchem Moſes des Sdoaib oder Jethro Schafe , getrånft habe . ( l. oben S. 365.) zu Moilah iſt eine Stacion des Rierwans , welcher aus Aegypten nach Rica Abulfeda ber ca 'reiſet, und fließend Wafier. merkt , das Jon Said die Breite des arabia fchen Meerbuſene in dieſer Gegend ungefábr auf 100,000 Schritte geſchoßet habe. Janbo oder Janbu , oder Jamba , bei Wilde und Diebuhr Jambo , beim Ptolemaus Jambia , eine bemauerte Stude und faſtel , auf dem Wege , den der ägyptiſche Kierman nach Mecca nimmt, acht Sagereiſen von Mes dina, und jege dicht am arabiſchen Meerbus fen ,

von welchem aber sie ehemalige Stadt

Jambo, nach Abulfeda , eine Eagereiſe ent fernet war. Sie hat eigen fehr fichern Sa : fen , woſelbſt afrikaniſehę

Pilgrimme

anlana

den , und ſich mit dem Kierwan vereinigen, Der Ort hat ſeinen Namen von einer Quels le : eo find auch biefelbſt Wiefen , gibauete Peder und Dattelnbäume. Der berúhmte Uli hat ġieſelbſt gewohnt , ehe er Khalifah geworden, wie Abulfebe berichtet. Eben Dita fe Gegend bezeichaet, mie es ſcheint, der nu ? biſche Erbbefchreiber wenn er S. 110 der las teiniſchen Hiberſegung foreibt ,

daß

in

der Naus

377 Raume zwiſchen

Medina

Diar , Dichiobaina

und der Sectiſte , 6000 Schritte von Ubua, Mohnungen zu ſehen waren , welche ein von Ali abftammendes Doll beivohne. Darbora beim Ramuſtus 31. 1. 6. 291. nennet bieren Drt irrig Eliobon . (EI Jobon )

Ein Theil .

der hieſigen Beratung, beſteht aus turtiſchen Soldaten , wie Niebuhr erzahlet , die übrige Berayung leget der Scherif zu Mecca bicher, Herr Niebuhr hat den hieſigen Safen auf eis ner Kupfertafel abgebildet. Nicht weit pop hier gegen Dſten , iſt der Berg Neópai, aus welchein man Mühlſteine bricht, und zwiſchen weldiem ürid Mebina , ſieben Stazioneu find . Dieſes ſagt Abulfeda , der nubiſche Erdbeſchreiber aber meldet , da bizler Berg ,

den er Nabhua tenget , nicht

weit von þaura gegen Söden Tiege.

Viel

leicht erſtreckt er ſich bis in die Gegend von Saura ; denn er hat viele Arme ind tiefe Thåler. N1 Dhar, beim Pitbubr Edſhar , ein Ståbechen ain arabiſchen Recrbitfen, welche für den Safen von Medinah gehalten wird , von welcher Stadt es drei Stazionen entferă Dieſes lehren der nabiſche Erbbta * et iſt. (dreiber und Abulfeda.

Bochart

hålt

AI

Dihar für Egra Stephani, uild Arga Pro lemaei, Gaa

37 $ Safta , eine Stadt , und ein Berg dica fes Namens , zwei bis drei Tagereiſen von bem arabiſchen Meerbuſen . In dieſer Segend four mie Niebuhr gehört hat , der. ſogenanns tc Mecca - Balſam geſammlet werden . Badr oder Bedr , oder Bedr, oder Chas fiß Badra ein Ort, welcher wegen der Sdlacht berühmt iſt , die daſelbſt im andern Jahre Der Senrohra zwiſchen

Muhammeds

Unbåns.

gern und den Soraiſchiten vorgefallen iſt , in welcher jene obgeſieget. ( l. oben S. 240.) Hier ftofen die Kiermanen von Rabira und Damaſcht zuſammen ,

und

haben

hier

eine

Stagion , auf melcher fie unterſchiedene gots tesdienſtliche Zeremonien oerrichten . Sachia, beim Ptolemåus Sacacia, an eia Hem Fluß , woſelbſt Araber vom Stamm Tax ( S. 285. ) mohnen. Maſura , eine Stadt an einem Berge gleiches Namens , etma anderthalb Deutſche Neilen von dem arabiſchen Meerbuſen , nad Niebuhrs Beſtimmung ihrer Lage. 41 Abud , eine Stazion auf dem Wege Eic der Pilgrimme , die nach Mecca reifen . Nige meinen i daß hier Muhammed 8. Bater Abdallah geſtorben fety. Zwiſchen Ubua und Dichofa ift das Shal Nabig. Beim Niebuhr beißt der Name Ras

bogh,

379 bogh, und wird einem Anterplage, Berge uno Dorf beigelegt . Al Dichofa , 4000 Schritte vom Merr, ein gleden , rygfelbft ſich auch Araber vom Stamm Tay aufhalten. Cobaib , 5000 Edhritte dom Meer, einer der berühmteſten Derter in Arabien , welcher por feiner Bermúſtung , die durd, eine Waſ ſerfluth geſchah , Mahiaa hieß. Er iſt zum zweitenmal wüſte geworden . Zwiſchen Codaid und Medinab find die

Derter Thuar, Theniat al Mara, Batn - Mads bag oder Medheg , Batn - Cherced , Uolches rad , Aina und Cheniat al diar , an wele chem legten die Amariten oder Kinder Amri POLACN: Nsfan oder DBfan , oder Drafan, 10000 Schritte vom Meer, iſt eben ſo, wie die beie den vorhergehenben Derter , eine Stazion ber Pilgrimme. Hier wohnen Araber vom Stamm Dichiohaina oder Dichehina. Batnarr , Batn - Marri, Batn -Mor, ſonſt auch Mobarrebſch Duſchman genannt , iſt eine Stazion der Pilgrimme, eine Tages reiſe von Mecca. Abulfeda ſagt, es fets eine Gegend von vielen Dörfern , welche fließend Waſſer und Dattelnbánine habe. Kan brins ge von bier nada Recca Sebensmittel, and jaweifen Waſſer. Dfdhods

2fchcbba , Dfchudda', Drthebba , Dfchib : da , eine Stadt und guter Safen am arasis fohin Meerbuſen , in einer ſandigen und uns gebaueten Gegend , zwei Eisreiſen von der Stadt

Mecca , für

deren Hafen fle angefes

ben wird . Der Khalifah Odſchman hat die Stadt erbauet, und der ágyptiſche Sultan el Curi hat ſie 1514 befeſtigen laffen ; eß iſt aber Sie Siauer , welche noch auf der fanns feite oorhanden , ſehr derfallen . Barthema merfet an , daß die Hauſer von Steinen nada italieniſcher Bauart qufgeführt , und daß iba rer etwa 500 iváren . Niebuhr fand in der Stadt , vernämlich an der Seefeite, verſchie Dene gute Adufer , und öffentliche Gebäute , und Waarenniederlagen , die inggeſamt von Koralle : ſteinen erbauet waren , die an der Luft weiß geworden ; aber auch Sitten von dúnnein Holz , die entweder mit Stroh oder Barthema ſagt , daß Gras bedeckt waren . die hieſige luft ungeſund fers. Bieber koma men alle Jahre viele Schiffe aus Sues und Indien , und andern Gegenden : es gehen auch pon hier Schiffe nad Tor und Sucs , welche Kaffze , Wrihranch und einige indifche und perfiſche kaaren dahin, Forn und Neiß aber jurudbringen : die reichſten Wearen aber mera Den zu lande mit dem Kiorman abgedict , pic

381 wie Pococ verſichert;

denn die Pilgriinme,

melde fich zu Uldfab in Uegypten einſchiffen, um nach Mecca zu geben , landen zu Dichoba da an . Debbieſigen odmeniſchen Paſcha von drei Rosſchweifen , wird vom Pocoof eben ſowohl, alg in altern Nachrichten , Erwáha nung gethan : 1 $ wird aber in der von la Noque herausgegebenen Voyage de l'Ara bie heureuſe angemerkt , daß ſeine Gewalt fehr eingeſchrántt ſey. Dtter und Niebuhr berichten genauer, daß außer dem odmaniſchen Paldia , der faſt jährlich vermed ;ſelt werden, auch ein Geroumáchtigter ( Wifir ) von Sci ten des Sherif von Reccahiefelbft fel) , une saß fie den Zoll unter fich theilten . Nach Siiebuhrs Beridt , hat der Paſcha úber fein Eben cinziges Dorf in Seord a8 zu befehlen. derſelbige hat einen Grundriß der Stadt.Dſjida da , ( denn ſo (dreibt er ihren Namen ;) gee In der Beſchreibung der Reiſe des liefert. Soliman Paſcha, und des Barbora beim Has mufius , in Sartheme und le Blanc Neigbee ſchreibungen , wird dieſer Drt Ziben und Siden genennet , und dieſe unrichtigen Dias men ſtehen auch auf alten Pandgarten : a in einigen neuen Charten , find aus dieſem einzigen Drt , zwei Derter unter den Stoman fooda und Giada gemacht worden. Ju Wall . bens

382 dens Reiſebeſchreiburg heißt er zitta . Shea penot Seridtet , daß der Hafen zu Dichodba durch gwei Staſtelle beſchüret werde, Niebuhr aber fand nur eine unbrauchbar geworbené Batterie im Safen ,

und eben daſelbſt auch

einige Kanonen zur Begrüſſung der Schiffe. Ehideſſen müſſen hier Galecredt unterhalten worden ſeyn , weil hier ein fleiner Meerbus fen iſt , welcher der Galeerenhafen genennet wird , und der jeßt nur ſehr wenig Waſſer bat. Et hat dieſem Ort an gutem Waſſer gefehlet, bis Muſtafa Paſcha dergleichen 1682 oder 1683 bieber leiten , und zu dem Ende

1

Berge durchauen laſſen , doch wird alles Trinkwaſſer, welches man hier braucht , von den Arabern in großen Waſſerbehältnißen zwis Toben Bergen geſammlet , und auf Ramcelen nach der Stadt gebracht. Es iſt noch dit fabel der Moslemin anzumerken , daß , als Udam und Eoa ( bei den Arabern Ommenc Haua ,) von Gott aus dem Paradieſe getriea ben worden , die Eva nach Didodda geloma men , und vom Adam getrennt geblieben rey, biß fie einander nach vielen Jahren , einige ſchreiben , nach ' 120, andere, nach 200, ) auf bem Berge -Arafat bei Mecca wieder anges troffen båtten. Niebuhr hat bei dieſem Drt große Hügel vou Korallen und verfteinerten Mus

883 Muſchelarten , dergleichen man im arabiſchent Meerbuſen lebendig findet , wahrgenommen , und darauß geſchloſſen , daß die See ſich von bier nach und nach gurúdgezogen habe , and daß dieſe Stadt nicht mehr auf der Stelle ſtehe , wo ſie zu Muhammed 8 Zeit geweſen. Es ift ihm auch wahrſcheinlich geworden , daß die Entfernung der jexigen Stadt von dem Meer ; je långer je on hr zunehmen werde, weil der Hafen ſchon ſo wenig Waſſer hat , daß oft kleine Bote auf die Fluth warten müſſen, um die Maaren auf die Sch ffe und pon denſilben zu bringen. Mecca oder Macca oder Mette ; eine bochberühmte Stadt , welche einige arabiſche Schriftſteller zu der Landſchaft Tahamah, die

meiſten aber zu Sed fchas rechnen . Ptole : máus nennet dieſe Stadt Macoraba , wela cher Mame nad Bocherts Meinung , ſo viel als Mecca rabba, d.i. das große Mecca, bez deutet , nach Aſſemans Meinung aber von dem arabiſchen Wort Machrab , ein Tempel, herkommt.

Die Moslemim nennen dieſelbia

ge Moadhemah , daß iſt, die große und vor: trefliche, auch Omm al fora , daß iſt , die Mutter der Stadte , weil ſie dieſelbige al8 den Mittelpunkt und Hauptſin ihrer Religion anſehen.

Der Name Mecca , iſt permuthlich

384 Die Araber unb DS . aub Becca entſtanden . Meerbuſen arabiſchen den benennen manen pon Dleſer Stadt , ob ſie gleich drei Tagerei : Die unfruchtbaren fen davon entfernet iſt. Berge, welche die Stadt rund umher einſchlier Die Sia fen , dienen ihr anſtatt der Mauer: be iſt hier im Sommer fehr groß , daher die Einwohner während derſelben die Thüren urd Fenſterlabea urrfchließen , auch die Strafjen unit Waſſer: begießen . Barthema meinet, das fit auf 1000 Feuerſtellen babe , fagt auch, und Bilde raga das fic chr volfreich, rely met die Höhe threr Hånſer , welche meiſtens pon Badſtzien gebauet waren . Niebuhr hai gehört , daß diefe Stadt , verglichen mit an . dern arabiſchen Städten , ſchöne Säufer har be , weil fie als ein Waarenlager für Ins diea , Syrien , Aegypten und die übrigen moniſchen Länder angeſehen werden kann, fich hier jährlich viele tauſend. Kaufleute Sie ist nicht Pilgrimme verſammler.

oš. und und nur

die Seburtstadt ruhammed , fondern ents balt auch die berüh inte Ceaba oder Coba. Um von diefir einen richtigen Begriff zu be ſi tilan miſſen , daß die beidoi

fomnien ,

den Ataber hiefeloft dem Baccus (Bar Chus oder War 588, ehus Gohi , námlich Sabar ) 10 Ehren , einen :vierecidten - hurm , toela then

389

obem fie Sorah nenneten , oder einen Tema pel, erbauten, von dem Dienſte des Baca dus wurde die Stadt Baccha oder Beccha genannt , dieſer Name aber endlid in Mecca verwandelt. Ja eben dieſem Zhurme, tours de auch die Venus, von den Arabern Diga , Adat und Zohara genannt, unter einem große fen ſchwarzen vieredigten Stein percbret , welchen die Araber Caaba oder Cagbata , auch Habſchr al Afuan ober Asmad , (0.i. ben ahwarzen Stein ,) und Borta ober Bora fata , nenneten . Zu dieſem Tempel ſtellten Muhammed und feire fie Maufahrten an . Anhänger gaben nachmalf por, Abraham has be dieſes Gebäude erbauet, und zur Zeit des Bavieb auf dem Fahrparzen Stein geſtanden , anderer Fabeln nicht zu gedenken, Nachmals haben - fię gar einen Unterſchied zmifden det Caaba , Pnb dem fchwarzen Stein gemacht , und dem pieredigten ſteinernen Gebäude ober Dem Tempel , ben Namen Caaba beigelegt. Sie nennen denſelben auch Beit Allah , . t. das Haus Gotteb ,

Niebuhr hat pon berſela

ben eine Zeichnung erhalten, pię er feiner Meia febeſchreibung in einem Kupferſtich brigefigt bat . Seit dem zweiten Jahre der Sedla;rah, iſt dieſe Caaba die Keblah ber Nioblemin , og i. fie richten beim Gebiet ihr Angeſicht nach Der Gegend derſelben . Dieſeß kleine Sebau. Der Birdo. Erbbeſbr. 24. B.

386 de , welches nach Wildens Beugniſ von grof fen. Quaderſtåden erbauet iſt, wird audmena dig i ungefähr zwei Drittel der Höhe: der Cad ba von der Erbe an , alle Jahre von neuem mit foſtbarem fchwarzen ſeidenen zeuge bez ileibet , meldes der Sultan der Demanen fchentet ,

und in welches Sprüche

aus dem

Koran mit reinem Golde genáhit ſind. Nach Wilden , hat es eine gang ſilberne Ihúr, dic mehr als Mann hoch über der Erde ift, und in welche man hinauf tlettern muß , weil fei: ne Stufen vorhanden ſind. Eben derſelbige Pagt, daß inwendig drei marmorne Sáulen fånden , und daß es ſehr ängſtlich heiß da . rin rey , weil es jährlich nur dreimal ( Mies buhr hat gehört nur zweimal gedffnet wers de... Pe Blanc nnd. Barthema berichten, daß die Caaba und der praß , auf we !chem fit ſteht, von einem anſehnlichen runden, gemdlb sen , und mit Pfeilern unterſtüßten Gebdube pon gebadenen Steinen , eingeſchloſſen per, welches ungefähr Hundert Thiiren habe, Wila die aber ſpricht nur von vierzig Thüre !. MAR nennet daſſelbige Maslahad al Saram , 8. i. den heiligen Tempel... Von außen find an pieſem Gebäude , Buben mit Kaufmannswaa ren. Der oben ermahnte ſchwarze Stein , woelcher von den Pilgrimmen andachtig gefáſ . fet

387

ſet mitd ., iſt in der füdweſtlichen Ece nabe bei der Thi te der Caaba eingemauert , und in Silber eingefaßt. Wilde , der hier gemoes 1

ſen iſt, wahrſcheinlicherweiſe als ein abtrúns niger Chrift , denn es darf ſich der Stadt feiner nåbera alß der ein Muhammedaner ift oder werden will, ) Wiide ſagt , er fer eina gemadirt, und nur ſo groß , wie eine Fauſt. DAS tommt mit der obigen Erzáhlung nicht áberein. Sollte Wilden rein Sedachtniß bes Um die eigentliche Taaba ti ogen haben ? geht ein Geländer son " inetallenen Pfeilern , die durch Setten verbunden ſind , an welchen Alberne Lampen- und Leuchter hången . Auf dein inwendigen Plaß, gehn oder zwölf Schrita te bon ber Caaba , ſteht ein anderes Gebius de , nach Barthema uad Wilden Beſchreis bung, wie unſere Kapellen geſtaltet , ' in wele chem der . Riebenzig Ellen tiefe Brunn Zemzemn oder Semſem if, der får die Quelle ausgea

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geben wird , meld ;e Sott der Hagar gezeiget bat , als ihr Sohn Ismael vor Durft vere fchmachten wollte . Die Pilgrimme trinten pon derſelben nur mittelmäßig gut 8. Waffer, maſchen fich auch das Anſicht mit demſelben ; es wird auch in Flaſchen derſhidt, und viele laffen ſich mit diefem Waffer vom Kopf bis auf die Fúffe begießen . Noch fehen um die 86 2 Tags

-388 Caaba ber vier Beth & uſer ber vier perſobie: Denen Selten der Sunniten ; and iſt daſelbſt Matan Saſaret Jbrahim oder der Plan Abras hamß , auf welchem Abraham fein Gebet verrichtet haben ſoll , als die Caaba erbauet

JE

worden . Zur Zeit des Bairam , ba fich die Kiermanen bieſelbſt einfinden , wird zugleich ein großer Handet, getrieben , um welches wila len man eben powohl, al8 wegen der Relia gion , hieher. reifet. Es finden sich aber um beider. Urſachen willen biefelbft Moblemin aus Europa , Ujia und Afrifa ein. Un gutem Walſer fehlt eb , daber die Einwohner das Regenwaſſer in Ziffernen ſainmlen ; doch iſt

all

auch vom Berge Arafa Waſſer bieber geltis tet worden Mecca ganz., unfruchtbar iſt, ſo werden korn , Mehl, Gerſte , Bohnen , Linſen , Erbſen , Neiß und andere Lebensmittel , theils pon al stas bira bieber gebracht, wie Milde und Barthea ma der fichern , theils auß der nicht weit von Mecca entlegenen höhern obek bergigten St. gend, welde einen Hiberfuß an guten Frucha ten hat, wie Niebuhr gehört hat. Dab zu Mecca gehörige Gebiet , wird auch Saram , oder das Heilige , genannt , und iſt ſowohl , als die Stadt, unter einem weltlichen

Emir

oder

Fürſten , welcher fich Sche

E

389 Scherif von Mecca nennet , und unter mel. chem rechszehn tiß zwanzig Städte und Dóra fer ſtehen , wie Niebuhr meldet. Das Wort Scherif bedeutet zwar úberhaupt einen edlen pon Geburt und Stand : es iſt aber inſona derheit der Name und Titel der Machkommen Muhammed 8 von ſeiner Tochter fatimab und Schwiegerſohn Ali , welche zum Unterſtiede von den übrigen Moblemin , einen gránea Surban tragen . Die jepigen Scherifs zu Mecca , fommen von Kotabah , Edris Sohn , ber, welcher von dem hoſſainiſchen Zweige des alidiſchen Stammes entſproſſen iſt. Der Suls tan der Domanen nennet fich Sami al Sas ramain ,

0. i . Beſchüßer

der beiden heiligen

Städte , nämlich Mecca and Medinah . Durch ſeinen Paſcha , welcher die Kiermanen begleis tet , regt er den regierenden Sherif jährlich ab , und einen andern von derſelben Familie ån reine Stelle. Es beſteht auch ein Theil der hieſigen Befaßung auß obmaniſchen Sola baten , und der hieſige Kadi , wird faft jábré lich durch einen andern aus Konſtantinopel abgeldſet. Bei Mecca find folgende Derter , welche die Pilgrimme gottesdienſtlich beſuchen. Marwah und Safa oder Sofa , biß das

hin Rich Hagar begeben haben ſoll , als ſie für ihren Sohn Jemael Waſſer geſucht. 63 Deri

Der Tempel Abrahams, nahe bei der Mauer Jon Amar, woſelbft der Imam bon Mecca die Pilgrimme am Sage , da ſie auf den Berg Arafat ſteigen, der famılet. Urafa oder Arafat , ein Birg " zriſchen bem al Gasnah und der Mauer Son Umar ,

auf welchem Adam und Eva nach langer Trennung wiedir zufainmen gekommen renn follen, und von welchem Waſſer nach Mecca geleitet wird . Das Ibal Mima , von andern Mena , Mona , Muna , Mony und Minette genannt, in welchem unzählige Schafe. zu Dpfern gea ſchlachtet , auch andere gottesdienſtliche Beres monien vorgenommen werden, Chof , ein Tempel. Batn Mobaffer, ein Thal. Thabir , ein hoher Berga Dſchemret el Aalbe , Derter, an welder Ber Seufel dem Abraham ,

der Sagar

und

bem Ifmael erſchienen feyn ſoll , um ſie von dem Opfer abzuhalten, welches Abraham mit feinem Sohn oerrichten wollen , daber die Pila grimme hieralbſt Steine werfen , und dem 1 Eeufel Dabei Fluchen. Noch find um Mecca folgende Berge and Thal gu bemerken . Abu Sobaib, auf der Daſeite der Stadt. Pagi.

14

SH

391 Staaifaan, auf der Weftſeite. Darrah . Efchur , wo Muhammed auf der Flucht hedh Medinab ſich in eine Höle verbarg, auf

der

Südſeite..

Al Mohaffeb , zwiſchen Mecca und Mina, i oder dar ſogenannte Ihal oon Mecca . Al Gobaibidraha ein Berg auf der Grene je von Baram .. Auf dem Wege von mecca nach Jamamah trifft man an , Umrah , Das tiral oder Drat Ert, welcher Drt aber zu Ida hamah gerechnet wird , Uutas , wo die Ha: wazaniten ihr Pager hatten , weldje Muhama med im achten Jahre der Hederal übers wand , als er ſein lager in dem nahgelegenen Thal Sonain, drei arabiſche Meilen von Meca cabatte : Vegera und Maran . Ulsdann folget Koba , der erſte Ort in Jemamah. (f. oben S. 288. ) Segen Dſten von Mecca , wohnen Aras ter vom Stamm Selal , und gegen Weſten balten fich Araber von den Stimmen Medleg und Madar , auf. Uuf dem Wege von Mecca nach Zajef, liegen folgende Derter. Badid al Mortafe, ju des nubifchen Eids beſchreibers zeit ein polfreiches Státtchen . B64

Karn

Karn al Manafel, zu eben dieſes Erbbes ſchreibers Zeit ein Kaſteu. Ul Nabroh, ein Drt , wo Muhammed int bierten Jahre der bed ſchrab , Durch Betrug der Familien Adel oder Dobal und al Karah, einige feiner Anhänger derlot. Dieſes be richtet Ubulfeda in ſeiner Beſchreibung von Urabien.

Eben derſelbige in ſeinen Annali. bus Moslemicis , nennet al Rabich einen

Brunn , der vierzehn arabiſche Meilen box Abjan der Dofan entlegen felby.

(

Macla , ein Ort , wo Muhammeds Un hanger die erſte Beute von den Koraifoitett machten .

Tajef ober Taif , beim Diebubr taaif, eine fleine bemauerte Stadt auf dem Berge Sbafuan, auf deffen Gipfel eine to großt sál: te herrſcht , daß man dafelbft bisweilen Eis findet, wie Abulfeda fagt, und zwar im Soms mer; wie der nobiſche Erobeſdhreiber hinzus fellt. Eben dieſe Schriftſteller verſichern aber auch, daß die Stadt Tajef geſunde fuft, gue te8 Walfer , und viele Weintrauben , habe ; ¢8 werden auch viele Mandeln von hier auf : geführt, wie Niebuhr bemerket. Der Scherif von Recea legt eine Beſanang bieber . Die Uraber , welche ſich hier und auf den Bergen aufb alteni,, ſind von der Ståmmen

Lacipf, Caab

897 Caab und Shobail oder Sobfail. Bu Mus bammeds Zeit , wohnten hier Dichafafiten mie aus Abulfeda Annalibus Mosleminicis pag . 15 , gu erſehen. In dieſer Gegead liegt audy wahrſcheinlicherweiſe Beled Sadliche , ( die landſchaft der Pil:

grimme , ) und in derſelben der gleden Soft oder Sophar , welcher nach dem nubiſchen Erdbeſchreiber zwei Brunnen hat, bie mit gus tem fäßen Waſſer reichlid verfehen ſind. Eben dieſer Schriftfteder führet noch god eben tomic Cofr auf dem Wege don Mecca nad Sana liegenbe fleden an , nämlich Caze oder Chezi , und "Nonaitha , die beide viele Dattelbåume und ergiebige Brunnen haben, und das Städtchen Sabala obet Sobala , am Fuß eines Sugels , welches Brunnen , Data telnbäume und Meder hat, und zu Mecca ger håret. weiter

Nach eben dieſem Schriftfeller folget

Baiſat • Jattan ,

eine

kleine

volfreiche

Stadt, welche gutt Leder und Brunnen hat, und eine Stazion von Sancan entfernt iſt. Sattan ober Joftan iſt einer ei mit Sachtan oder Kathan , und es ſcheint , daß diefer Det in der kleinen Landſchaft Kadtan liege , die , Dermoge niebuhrfdha Rachrichten , in Norden dón Nedideran ift , und von einem freien B65 Edheith

394 eicheith regieret mirb. Sic erinnert an Jate tan, den Stammbater der Araber. Die Jaf: taniten ſind eben diejenigen , welche sPtolemåus . Stataniten nennet. Niab und Sadum -Nah, kommen beim nu : biſchen Erbbeſchreiber als große und vcltreis she Fleden vor , welde. Brunnen haben , eb wird auch der Weinberge des leşten gedacht. Deadb , iſt nach dem nubiſchen Erdbe: ſchreiber ein großes Dorf , in welchem wós chentlich einmal Markt gehalten wird. Es liegt drei Stezionen von Zabala , und fünf pon Netſcheran . Dichoraich , eine Stadt , 8000 Schritte von Sadumn:Rah . . Sie hat viel Dattelbáns me . Nach dem nubiſchen Erdbeſchreiber und trad, Alliſo beim Abulfeda machiſt hier viel Ta radhi ( F. unten 404.,) taber auch zur Zeit dieſer Schriftfeller biefelbft viel Leder bereia fit nar ) . Nedideran oder Radſchran , bei den Sy rern Nagran , eine kleine Stadt, der Haupts ort einer Herrſchaft, welche, dermoge niebuhr : fcher Nachrichten , von einem freien Scheits regieret wird . Nach dem nubiſchen Erobes ſchreiber iſt Rie . Teds Stazionen von Dichos ruan, eben To weit von Didoraſo , und fånf con Dcadh entfernt.

Abulfeda giebt unrichs

3

395 tig an , daß ſie zwiſchen Uden und Sabhras Sur geit des römis · maut im Gebirge liege. ſchen Kaiſers Conſtantinus errichtete hier bet Kónig der Homeriten , welcher ein Chriſt ges morden war , ein Risthum, welches aber die guden 5.24 . gerſtórten , und einige hundert Die hieſige lederma : Chriſten umbrachten. nufaktur iſt zur Zeit deb nubiſchen Erdbeſchrei bers eben fo berühmt geweſen , als die zu D (choraſch . Die Stadt und Herrſchaft tommt S. 418 noch einmal vor. Mahgera oder Mabadſchera , ein großes Dorf, in welchem die Grenze der Gebiete von Mecca und Jemen iſt, wie der nubiſche Erde befchreiber berichtet.

Der nächſte Weg von Mecca nach Media nab , geht áber al far ober Saraa, oder Al fera , welcher Ort faſt vier Sagereiſen pon Medinat gegen S den entfernet ift. Batn - Naaman , ein Ihal und Drt, úběr welchen man von Mecca nad Sajef gehen . fann, auf dem Wege nach Wadi Ufit. BOR demfelben haben die Maamaniten oder Raa mathiten , den Namen . Waði el Áfit, das iſt , der Sapphirfluß, fließt nach des nubiſchen Erdbeſchreibers Be: ſehreibung , 4000 Schritte gegen Süden von Medinah.

Er wird vom Ptolemdub Baetius

396 genennet . Das Thal gieiches Namens, wird in das obere und untere getheilt. Die Was tåer haben von demſelben den Namen . Medinah oder 9 adinah, das iſt, die Stadt im vorzüglichen Bergtande, gemeiniglich Mies tinat al Siaby , taš ift, die Stadt des Pros phéten , audy Munaowerah, die herrliche, por Uiter & Jatſchreb , beiin Ptolemdus Lathrip pa, ( vermuthlich burch eine fehlerhafte Schreib art . anſatt Jathrippa , ) und beim Stepha: nus Jathrippa, eine nur fleine aber berühms te Stadt, in einer Ebene, die einen ſalzigen und unfruchtbaren Boden hat, daher alle feo bensínitte bieber aus Stahira in Uegypten gebracht werden, doch iſt vor der Stadt ein Garten mit viel Dattelbäumea , welches Wil de anmerft. Gegen Súden liegt der Berg Air, gegen Norden der Berg Dhob, bei wels chem im dritten Jahr der Bedſchrab Mubama 6:20. von den Koraiſchiten geſchlagen wurde. Sie hat ſteinerne Häufer , derer nach Bar thema Meinung etwa 300 find, und fein ans Deres Waſſer , als was ſie aus einige Bruna nen bekommt, ' unter melden derjenige , wela der Bedhaat genennet wird , der berühmtes fte iſt, und von der Detſeite der Stadt nach der Nordſeite derſelben geleitet wird , an wela chem Ranal Dattelnbäume ſtehen . Der Nubm der Stadt iſt, das Muhammed im Jahr 622

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DOR Mecca feine znflucht dahin genommen und ſie zu ſeinem Sin ermåhlet hat , ( S. 239.) auch hier geſtorben und begraben : ift, Es haben auch die erſten Khalifen hier gea wohnet . Mubammed erbauete nach ſeiner

E

1

IN

Ankunft eine Moſchee, in welcher er auch be graben liegt. Sie ſteht mitten in der Stade, iſt ein großebi oben in der Mitte offenes Sebäude, in welchem einige hundert fampca

4 bången. Sein Grabmal iſt vorn an , nabe bei der Thúr , auf der Erde , von weißen Marmor , und mit einem beſondern kleinen und runden : Sebäude bebede , welches eine getrólbte Haube hat, und von außen mit feia Denem Zeug befleidet iſt. Wilde nennet dada jenige , was das Grab umgiebt, ein Bergolia detes Sitter , auch ein pergiteertes Semad , und fagt, te werde von ſchwarzen Berſchnite tenen bewachet , welche auch mancherlei goto tesdienſtliche Gebrauche. Dabei berrichteten. Dieſer Verſchnittenen ſind nach Niebuhr viena zig ; e $ hat auch der lebte Reiſebeſchreiber cinen Kupferſtich von der großen . Moſchee ju Medina erhalten und geliefert , in welchen das Gebäude über dem Grabe Muhammed fenntlich iſt. Wilde ſagt , das Grab fen mit fchinen und wohlriechenben Südern bededt, oben auf demſelben aber ftabe ein großer Bunb.

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Ef liegen noch andere berühmte Perſonen daſelbſt begraben , nämlich die Khalifen Abus becr , Ómar , Dtſchman, Ubbaß, und Salan, imgleichen Didafer Eradit, Ibrahim und Orga tet. Bei allen dieſen Gräbern , inſonderheit aber bei Muhammeds feinem , verrichten dit hieher fommenden Pilgrimme , ihre Andacht. Abulfeda beriatet in feinen Annal . Mosle micis pag. '16 . daß zu Muhammed ! Bet dit Cinwohner diefer Stadt von den Stammen Chadrabſch und Uus geroefen, welche aus Jak wian ihren Urſprung gehabt. Der arabiſche fårſt, unter welchem diefe Gtabt und ihr Diſtritt ehedeflen ſtund , ober

der Sherif von Medinah , ftammett dom Ali, und durch denſelben von Saſchem ab : (S. 235.f.) jent ſhidt der Sherif zu Mecca eis aen Bilir bieber. · Ein Paar hieher gehdri. ge Anmerfungen fichen oben bei : Mierca . Ein Theil der hieſigen Befagung, beſteht aus Db : manen , den anden Theil leget der Sherif zu Mecca bicher, wie Diebuhr beriditet, Zu Medinah geboren die Derter Phas dech , Cora , Arine , Habiba, Siara , Hereb , Draib , Siala und Eiaba. 932. Coba oder al Kaſar, iſt ein Kleden mit einer berühmten Moſchee, zwei arabiſche Meis len ( iede von 96000 Bou , ) gegen Süben den Medinah . Hier kehrte Muhammed auf feia

1

EM

399

ſeiner Flucht von Mecca nach Medinah ein , ſtiftete den erwähnten berühmten Tema

und

pel, voeldher audy Masſchat or Eafira , d . i. der Sempel der furcht: Gottes , genennet , and in Koran in der neunten Suia , com 110. angeführt wird.

Prof. Neißte hat dies

feu Tempel in feinen Prodidagmatibus . gu 222, durch ein Beefehen , niit der Caaban Mecca verwechſelt. Sumaiba , ift nach dem Jafut in Morons tarcth, ein Ort, zipei Tagereifen von Medis nah gegen Norben , an der Grenze pon Sr. rien , ( in Demolimfange, wie die Uraber es nehmen :) womit, der nubiſche Erbbeſdireiber übereinſtimmt , all welcher aud melbet , das Strien

ſich bei Suraida

endige. Efrift

im 23. 6. S. 435. ein gleichnamiger Drt bor gefominen , und oben S. 195. ein anderer i den die abendländiſchen Schriftſteller Sulta nennen. Einige der oben genannten Derter , name lich Safra , Badr und Robogh , geboren fo

mie fur , Sval , Hönnein , Maſtura unb ana derer dem unabhängigen Schech det arabiſchen Stammed Harb , voeldher gemeiniglich entwes der zu Rachchuß oder zu bf moont. Dics fer Stamm verlangt vornåmlich einen Tribut von den Kierpanen aus degypten und Sya rien .

III. Das

400

III. Das

glückliche Arabien .

Das glúcliche Krabien , von den Gries den 'AgaBici dudaian , von den Lateis nera Arabia felix genannt, hat dieſen Mar men nicht ſotvohl wegen ſeiner . poftreflichen Beſchaffenheit , als vielmehr einestheils in Bergleichung mit dem múffen und peträiſchen Pirabien, und anderntheilß wegen ſeiner Spes gereien , infonderheit des Weihraucht, belom . men. Die Griechen haben dieſe Benennung aufgebracht ,

von welcher die Araber nichts

wiffen,