Aristoteles-Lexikon 9783520459015


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German Pages 657 Year 2005

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Table of contents :
Titelblatt
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Autorenverzeichnis
Vorwort
Hinweise zur Benutzung
Abkürzungsverzeichnis
Werke antiker Autoren
Lexika und Zeitschriften
Lexikonteil
a
adoxos / unglaubwürdig, inakzeptabel
aêr / Luft
agathon / gut
aidion / ewig
aidôs / Scham
aisthêsis / Wahrnehmung
aithêr / Äther, Luft
aitia / Ursache
akoê / Gehör
akolouthein / folgen
akôn / unfreiwillig
akra / Außenbegriffe
akrasia / Unbeherrschtheit, Willensschwäche, Handeln wider besseres Wissen
akribeia / Genauigkeit
alêtheia / Wahrheit
alloiôsis / Veränderung
amphibolia / Amphibolie, Doppeldeutigkeit
anagôgê / Rückführung
analogia / Analogie
analysis / Analyse
anamnêsis / Erinnerung
anankaion / notwendig
anapnoê / Atmung
anarchia / Herrschaftslosigkeit, Anarchie
anaskeuazein – kataskeuazein / widerlegen – etablieren
anathymiasis / Ausdünstung
anatomê / Anatomie
anchinoia / Scharfsinn
andreia / Tapferkeit
anhaima / Blutlose
anhomoiomerê / Ungleichteilige
anônymos / namenlos
anthrôpos / Mensch
antiphasis / Widerspruch
antistrephein / umkehren, konvertieren
antithesis / Gegensatz
apagôgê / apagogischer Beweis
apeiron / unendlich
apodeixis / Demonstration
apophasis – kataphasis / Verneinung – Bejahung
aporia / Schwierigkeit
archê / Anfang, Ursprung, Prinzip, Herrschaft
aretê / Tugend, wörtlich: Bestheit, Vortrefflichkeit
aristokratia / Herrschaft der Besten, Aristokratie
arithmêtikê / Arithmetik
arithmos / Zahl
astrologia / Gestirnslehre, Astronomie
atechnos / kunstfremd
athanasia / Unsterblichkeit
atomon / Unteilbares
autarkeia / Autarkie, Selbstgenügsamkeit
automatos / spontan
auxêsis / Vergrößerung, Wachstum
axiôma / Axiom
b
basileia / Königtum
bia / Zwang
bios / Leben, Lebensweise
boulêsis / Wille, Wunsch
bouleuesthai / erwägen, überlegen
c
chôriston / abgetrennt
chrêmatistikê / Gelderwerbskunst
chrêsimon / nützlich
chrêsis / Gebrauch
chronos / Zeit
d
dêmokratia / Volksherrschaft, Demokratie
deon / nötig, notwendig
despotês / Herr
diagramma / geometrische Figur
diakrisis / Trennung
dialektikê / Dialektik
dianoia / Verstand
diaphora / Unterschied
diathesis / Anordnung, Zustand
dia tou adynatou deiknynai / durch das Unmögliche beweisen
didaskalikos / lehrhaft, didaskalisch
dihairesis / spezifizierende Unterteilung
dihêgêsis / Erzählung
dihoti / das Warum (die Ursachen)
dikaiosynê / Gerechtigkeit
doulos / Sklave
doxa / Meinung, Überzeugung; auch: Anschein; Ansehen, Sozialprestige
dynamis / Vermögen, Möglichkeit
dynasteia / Gewaltherrschaft
dynaton / vermögend, möglich
e
echein / Haben
egrêgorsis / Wachen
eidos / Gestalt, Art, Form
eikôn / Bild, Abbild
eikos / wahrscheinlich
eirôneia / Verstellung, Ironie
eis apeiron ienai / ins Unendliche gehen
ekleipsis / Eklipse, Abwesenheit
ekthesis / Herausstellung, Exposition, Ekthesis
elenchos / Widerlegung
elenktikôs apodeixai / durch Widerlegung beweisen
eleos / Mitleid, Jammer
eleutheria / Freiheit
eleutheriotês / Freigebigkeit, Großzügigkeit
elleipsis / Mangel
empeiria / Erfahrung
emphytos, symphytos / angeboren
enantion / konträr entgegengesetzt
endechomenon / angehend, möglich, kontingent
endoxon / anerkannte Meinung, Akzeptables
energeia / Tätigkeit, Wirklichkeit
enhaima – anhaima / Bluttiere – Blutlose
enhypnion / Traum
enkephalos / Gehirn
enstasis / Einwand
entechnos – atechnos / kunstgemäß – kunstfremd
entelecheia / Entelechie, vollendete Wirklichkeit
enthymêma / Enthymem
epagôgê / Induktion
ephexês, hexês / nächstfolgend
epieikeia / Billigkeit, auch: Schicklichkeit, Milde
episkepsis / Untersuchung
epistêmê / Wissen
epithymia / Begierde
ergon / Werk, Leistung
eristikos / eristisch
erôtêma / Frage
ethos / Gewohnheit
êthos / Charakter, Sitte
euboulia / Wohlberatenheit
eudaimonia / Glück, Glückseligkeit
eutychia / Glück, glückliche Fügung
eu zên / gut leben
ex archês aiteisthai / Petitio principii, Erbitten dessen, was am Anfang steht
exôterikoi logoi / exoterische Schriften
exousia / Freiheit (im Sinn von: Gutdünken)
g
gê / Erde
genesis – phthora / Entstehen – Vergehen
genos / Gattung
geômetria / Geometrie
gonê / Samen
gynê / Frau
h
haima / Blut
hamartia / Fehler, Verfehlung
haplôs / einfach, schlechthin
hêdonê / Lust
hekaston / einzeln
hekôn (hekousios) – ouch hekôn – akôn (akousios) / freiwillig – nicht-freiwillig – unfreiwillig
hen / Eines, eins, Einheit
heteron / anderes
hexês / nächstfolgend
hexis / Haltung
historia / Forschung
holon / ganz
homoiomerê – anhomoiomerê / Gleichteilige – Ungleichteilige
homoion / ähnlich
homônymos / homonym
horismos / Definition
horos / Begriff(-swort), Terminus
hôs epi to poly / meistens, in der Regel
hoti – dihoti / das Daß (die Fakten) – das Warum (die Ursachen)
hou heneka / worumwillen
hydôr / Wasser
hygieia / Gesundheit
hylê / Materie
hyparchein / vorhanden sein, der Fall sein (vorliegen), zukommen
hyperbolê / Übermaß
hypnos – egrêgorsis / Schlafen – Wachen
hypokeimenon / zugrundeliegend, Subjekt, Substrat
hypolêpsis / Annahme, Auffassung
hypothesis / Hypothese
hysteron / später
i
iatrikê / Heilkunst, Medizin
idea / Idee, Form, Gestalt
idion / eigentümlich, Eigentümlichkeit
ison / Gleiches
k
kairos / richtiger Augenblick
kakia / Schlechtigkeit
kalokagathia / Schön- und Gutheit
kalon / schön, gut
kardia / Herz
kataphasis / Bejahung
kataskeuazein / etablieren
katêgoria / Kategorie
katharsis / Katharsis
kath’ hauto / an sich
katholou / allgemein
keisthai / Liegen
kenon / leer
kentron / Zentrum
kinêsis / Bewegung
koinon / gemeinsam, Gemeinsamkeit
koinônia / Gemeinschaft, Gemeinsamkeit, Teilnahme
kômôdia / Komödie
kosmos / Kosmos, Weltordnung
krypsis / Verheimlichung, Verbergen
ktêtikê / Erwerbskunst
kyklô deiknysthai / im Kreis beweisen, Zirkelbeweis
kyklophoria / Kreisbewegung
l
lexis / sprachlicherAusdruck
logos / Wortkombination, Rede, Sprache, Vernunft
lysis / Lösung
m
mallon kai hêtton / mehr und weniger
mathêmatika / mathematische Dinge
mathêsis / Lernen
megaloprepeia / Hochherzigkeit, Großartigkeit
megalopsychia / Großgesinntheit, Großmut
meixis / Mischung
melancholikos / melancholisch
mellonta / Zukünftiges, Zukunft
meros / Teil
meson / das Mittlere, die Mitte
metabolê / Veränderung
metabolê politeiôn / Verfassungswandel
metaphora / Metapher
metaxy / dazwischen, (das) Mittlere
meteôrologia / Meteorologie und Geologie
methexis / Teilhabe
methodos / Methode, Verfahrensweise
metron / Maß
mimêsis / Nachahmung, Nachbildung, Darstellung
mnêmê / Gedächtnis
mochthêria / Schlechtigkeit
monarchia / Alleinherrschaft
monas / Einheit, Eines
monopôlia / Alleinverkauf, Monopol
morphê / Gestalt
mousikê / Musik
mythos / Geschichte, Handlungsablauf
n
noêsis noêseôs / Denken des Denkens
nomisma / Geld
nomos / Gesetz, Konvention
nous / Intellekt, Verstand, Vernunft
nyn / jetzt
o
oikeion / eigentümlich, spezifisch
oikia / Haus, Haushalt, Familie
oikonomia / Hausverwaltung, Haushaltsführung
oligarchia / Herrschaft der Wenigen, Oligarchie
on / seiend, Seiendes
onoma / Name, Nennwort
orexis / Streben
organon / Werkzeug, Organ
orthos / richtig, recht, aufrecht
orthos logos / richtige Beschreibung, richtige Erklärung
ouranos / Himmel
ousia / Wesenheit, Substanz
p
paideia / Erziehung, Bildung
paradeigma / Beispiel
paradoxos / paradox
paralogismos / Fehlschluß
parekbasis / Abweichung
parônymos / paronym
paschein / erleiden
pathos / Widerfahrnis, Affekt
peirastikos / prüfend, peirastisch
peperasmenon / endlich, begrenzt
pepsis / Reifung, Verdauung
peras / Grenze
periechein / umfassen
peripeteia / Umschlag (des Schicksals oder der Handlung)
periphora / Umlauf
perittôma / Überschuß
phainomena / Phänomene
phantasia / Vorstellung
philautos / selbstliebend
philia / Freundschaft, Liebe
philosophia / Philosophie
phobos / Furcht
phônê / Stimme
phora / Ortsbewegung
phronêsis / Klugheit
phthora / Vergehen
physiognômonein / nach der Natur beurteilen
physis / Natur, Wesen
phyton / Pflanze
pistis / Überzeugung
pleonexia / Mehrhaben(wollen)
plêthos / Menge, Vielzahl, Fülle
pneuma / Pneuma, Atem
poiein – paschein / Tun – Erleiden
poiêsis / Machen, Wirken
poiêtikê (sc. technê) / Dichtkunst
poion / Wiebeschaffen; poiotês / Qualität
poiotês / Qualität
polis / Polis, (Stadt-)Staat
politeia / (Staats-)Verfassung, Freistaat, Republik
politês / (Staats-)Bürger
pollachôs legomenon / in vielfacher Weise so genannt
poros / Pore, Durchgang
poson / Wieviel, Quantitatives; posotês / Quantität
posotês / Quantität
pote / Wann
pou / Wo
pragma / Sache, Gegenstand, Ding, Sachverhalt
praxis / Praxis, Handlung
prepon / passend, angemessen
problêma / Problem
prohairesis / Entscheidung, Absicht
pros hêmas / mit Bezug auf uns
pros hen / in bezug auf eines
prosthesis / Hinzufügung
pros ti / In bezug auf etwas, Relatives
protasis / Aussage, Prämisse
proteron – hysteron / früher – später
prôton / Erstes, Erstrangiges
psychê / Seele
psychros / kalt
ptôsis / Abwandlung, Flexionsform, Kasus
pyr / Feuer
r
rhêma / Aussagewort, Zeitwort
rhêtorikê (sc. technê) / Rhetorik, Redekunst
rhopê / Impuls, Gewicht
s
saphes / klar, deutlich, bestimmt
schêma / Figur, Form
sêmainein / bezeichnen, bedeuten
sêmeion / Zeichen
soloikismos / Sprachfehler, fehlerhaftes Griechisch, Solözismus
sôma / Körper
sophia / Weisheit
sophistikê / Sophistik
sôphrosynê / Besonnenheit
sôtêria / Erhaltung, Dauer
sperma / Same, Sperma
spoudaios / ernsthaft, vortrefflich
stasis / Ruhe
sterêsis / Privation, Beraubung
stoicheion / Element, Buchstabe
syllabê / Silbe
syllogismos / Syllogismus
symbainein / folgen, der Fall sein
symbebêkos / akzidentell
symbolon / Gegenstück, Symbol
symperasma / Schlußfolgerung, Konklusion
symphytos / angeboren
syneches / kontinuierlich
synhesis / Verstehen
synholon / zusammengesetzt
synkrisis – diakrisis / Zusammenstellung – Trennung
synônymos / synonym
synthêkê / Übereinkunft, Vertrag
synthesis / Zusammensetzung
systoichia / Reihe
t
tachos / Geschwindigkeit
tauton – heteron / dasselbe – anderes
taxis / Ordnung, Anordnung
technê / Kunstfertigkeit, Handwerk
tekmêrion / Zeichen, zwingendes Indiz
teleion / vollendet, vollkommen
telos / Ziel, Ende
thanatos / Tod
thaumazein / staunen, verwundern
theôria / Betrachtung, Erkenntnis
theos / Gott
thermon – psychron / warm – kalt
thesis / Lage, These, Setzung
thymos / Mutwillen, Zorn
ti ên einai / Was(-zu-sein-für-etwas)-zu-sein-heißt, Wesen
ti esti / Was-etwas-ist
timê / Ehre
timokratia / Timokratie
tode ti / ein Das-und-das
topos (1) / Raum
topos (2) / Topos, Ort
tragôdia / Tragödie
trophê / Nahrung, Ernährung
tychê / Zufall
typô / im Umriß, im Grundriß
tyrannis / Tyrannei; Tyrannenherrschaft
z
zôê / Leben
zôon / Tier
zôon politikon / politisches Lebewesen
Literaturverzeichnis
Register
Deutsch-Griechisch
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bcde
efgh
hijklm
mnopqr
rst
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Lateinisch-Griechisch
a
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Aristoteles-Lexikon
 9783520459015

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KRÖNERS TASCHENAUSGABE 459

Aristoteles-Lexikon herausgegeben von

Otfried Höffe

Redaktion: Rolf Geiger und Philipp Brüllmann

ALFRED KRÖNER VERLAG STUTTGART

Aristoteles-Lexikon herausgegeben von Otfried Höffe Stuttgart: Kröner 2005 (Kröners Taschenausgabe; Band 459) ISBN Druck: 978-3-520-45901-5 ISBN E-Book: 978-3-520-45991-6

© 2005 by Alfred Kröner Verlag Stuttgart Datenkonvertierung E-Book: Alfred Kröner Verlag, Stuttgart

Inhalt Autorenverzeichnis

. . . . . . . . . . . . VI

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . VII Hinweise zur Benutzung. . . . . . . . . . . XI Abkürzungen: Werke antiker Autoren . . . . . . . . . . . XII Lexika und Zeitschriften . . . . . . . . . . XIV Lexikon A–Z . . . . . . . . . . . . . . . 1 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . 638 Register Deutsch-Griechisch . . . . . . . . . 629 Register Lateinisch-Griechisch

. . . . . . . . 636

Autorenverzeichnis Prof. Dr. Jochen Althoff, Mainz Prof. Dr. Michael Bordt SJ, München Philipp Brüllmann, Berlin Prof. Dr. Hubertus Busche, Hagen Klaus Corcilius, Berlin Prof. Dr. Wolfgang Detel, Frankfurt am Main PD Dr. Ralf Elm, Weingarten Katharina Fischer, Berlin Prof. Dr. Sabine Föllinger, Bamberg Dr. Rolf Geiger, Tübingen Stephan Herzberg, Tübingen Prof. Dr. Dr. h. c. Otfried Höffe, Tübingen Prof. Dr. Christoph Horn, Bonn PD Dr. Johannes Hübner, München Dr. Ludger Jansen, Stuttgart PD Dr. Richard King, München Prof. Dr. Anton Friedrich Koch, Tübingen Naomi Kubota, Berlin Prof. Dr. Michael-Thomas Liske, Passau Prof. Dr. Ulrich Nortmann, Saarbrücken Dr. Carolin Oser-Grote, Würzburg Prof. Dr. Christian Pietsch, Münster Prof. Dr. Christof Rapp, Berlin Prof. Dr. Dr. Friedo Ricken SJ, München Dr. Jens Timmermann, St. Andrews PD Dr. Martin Vöhler, Berlin Tim Wagner, Berlin Prof. Dr. Hermann Weidemann, Münster

Vorwort Selbst unter den großen Philosophen nimmt Aristoteles einen besonderen Rang ein. Die Wißbegier, die nach dem Einleitungssatz seiner Metaphysik den Menschen auszeichnet, pflegt er derart umfassend und gründlich, daß man ihn Jahrhunderte lang als Maestro aller Wissenden rühmte. Philosophen unterschiedlicher Disziplinen und Richtungen schätzen seine einzigartige Verbindung von begrifflicher Schärfe mit Offenheit für Erfahrung und spekulativer Kraft. Aber nicht nur Philosophen studieren Aristoteles. Sein geradezu enzyklopädisches Werk inspiriert auch Naturforscher und Theologen, hier sowohl christliche als auch jüdische und islamische Theologen, sogar Schriftsteller und Dichter, ohnehin Literatur-, Sozialund Politikwissenschaftler, Juristen, Ökonomen und Psychologen. »Natürlich« befaßt sich Aristoteles mit den bis heute klassischen Themen der Philosophie: der Logik und der Erkenntnistheorie, der philosophischen Physik und der Metaphysik sowie der Ethik und Politik, also mit Themen, die nicht nur für Philosophen vom Fach, sondern ebenso für die Grundlagenreflexion anderer Disziplinen von Bedeutung sind. Darüber hinaus widmet er sich aber auch Disziplinen, die heute nur wenige Fachleute betreiben, wie etwa der philosophischen Ästhetik, der philosophischen Rhetorik oder der politischen Anthropologie. Aristoteles’ außerordentliche Wertschätzung wäre aber kaum verständlich, wenn er bloß ein Philosoph im heutigen, engeren Verständnis wäre. Tatsächlich leistet er auch überragende Beiträge zu empirischen Wissenschaften, vor allem zur Biologie, namentlich Zoologie. Niemand geringerer als Darwin hält Aristoteles für »einen der größten, wenn nicht den größten Beobachter, der je gelebt hat«. Nicht zuletzt gehen die Anfänge der Politikwissenschaft in Europa auf die im 13. Jahrhundert beginnende Rezeption von Aristoteles’ Politik zurück. Mit seiner politischen Anthropologie, seiner Lehre der drei gerechten und drei ungerechten Verfassungen sowie dem Ge-

VIII

Vorwort

danken der gemischten Verfassung prägt das Werk über Jahrhunderte die politische Theorie und sogar die politische Praxis. Nach den philosophischen Angriffen, die schon im Spätmittelalter beginnen und sich im 17. und 18. Jahrhundert auf breiter Front gegen den zu einer Schulphilosophie (Scholastik) erstarrten Aristotelismus richten, könnte man vermuten, Aristoteles habe seitdem nur noch historische Bedeutung. So außergewöhnlich diese Bedeutung in der Tat ist – Aristoteles’ Gewicht reicht weit darüber hinaus. Dazu nur zwei Hinweise: Einerseits erhalten viele philosophische Begriffe ihre seither vorherrschende Bedeutung erst durch Aristoteles. Teils als Fremdwörter, teils über die lateinischen Übersetzungen prägen die Aristotelischen Ausdrücke, zumal sie sich zu einem ziemlich konsistenten Begriffsnetz verbinden lassen, etwa zwei Jahrtausende lang das philosophische Denken in fast allen europäischen Sprachen. Die Wirkung überschreitet zudem den europäischen (und christlichen) Raum und befähigt zu einem interkulturellen und interreligiösen Diskurs. Denn Aristoteles wird seit dem 9. Jahrhundert ins Arabische, auch ins Hebräische übersetzt und intensiv kommentiert. Andererseits erfährt Aristoteles’ Philosophie seit einiger Zeit in verschiedenen Disziplinen der modernen Philosophie von der Ontologie über die Handlungstheorie bis zur Ethik, sogar der Logik eine erneute Wertschätzung. Insbesondere in der Ontologie bzw. Gegenstandstheorie, der philosophischen Ethik, auch der Politik ist er in den Debatten von heute ein in systematischer Hinsicht gewichtiger Gesprächspartner. Trotz der doppelten, sowohl philosophiegeschichtlich als auch systematisch enormen Bedeutung gibt es derzeit kein Wörterbuch zu Aristoteles’ Terminologie. Dabei ist dies gerade für Aristoteles besonders naheliegend. Denn das Buch V seiner Metaphysik ist das erste überlieferte und bis heute lesenswerte Begriffslexikon, das nicht weniger als dreißig philosophische Grundbegriffe in ihrer mehrfachen Bedeutung vorstellt. Wer sich mit den oft schwierigen Begriffen der Aristotelischen Philosophie näher auseinandersetzen will, war bislang

Vorwort

IX

auf die philologische Leistung von Hermann Bonitz angewiesen, auf den unverzichtbaren Index Aristotelicus (1870), ein nach Begriffen geordnetes Stellenregister. Das vorliegende Wörterbuch will nun Aristoteles’ Begriffe selbst vorstellen und erläutern. Dieses Lexikon ist nicht nur für Aristotelesforscher geschrieben. Schon wegen der außergewöhnlichen Wirkungsmacht der einschlägigen Begriffe wendet es sich ebenso an den gebildeten Laien und an alle, die sich in Aristoteles’ Denken einarbeiten oder sich mit ihm vertieft beschäftigen wollen, ohne den griechischen Originaltext mehr als allenfalls punktuell zu lesen oder mit der philosophischen Terminologie schon hochvertraut zu sein. Von den Fächern aus betrachtet, richtet sich das Lexikon in erster Linie an Studenten und Dozenten der Philosophie, der Alten Geschichte und der Kulturgeschichte. Es kann aber auch den Klassischen Philologen noch Zusammenhänge erschließen. Und außer den Geistes- und Sozialhistorikern werden Sprach- und Literaturwissenschaftler, sogar Naturwissenschaftler angesprochen, sofern sie sich für die geschichtliche Dimension ihrer Fächer interessieren. Vielleicht weckt das Lexikon auch die Lust, die Schriften von Aristoteles selbst zu lesen, dabei manches Vorurteil gegen ihn abzulegen und sich von seinem erfahrungsoffenen, ebenso originellen wie scharfsinnigen Philosophieren zum eigenen Denken anstecken zu lassen. Auch wenn es selbst dem Aristoteles-Forscher willkommen sein dürfte – als ein reines Fachlexikon, das sich nur an Spezialisten wendet, versteht sich dieses Wörterbuch jedenfalls nicht. Das Lexikon enthält als Stichwörter keine Eigennamen, sondern nur Sachausdrücke. Es geht von den griechischen, aber in lateinischer Umschrift verzeichneten Begriffen aus, denen die geläufige deutsche, in der Regel auch die lateinische Entsprechung beigegeben wird. Zwei Register erschließen die Artikel sowohl von den deutschen als auch den lateinischen Übertragungen aus. Der Anhang enthält außerdem ein Literaturverzeichnis mit einer Zusammenstellung allgemeiner Einführungen und einem Überblick über wichtige

X

Vorwort

und besonders geläufige Ausgaben der Aristotelischen Schriften. Auch wenn ein einbändiges Lexikon eine gewisse Auswahl erfordert, kommen doch Begriffe aus möglichst allen Bereichen der Aristotelischen Philosophie zur Sprache. Es werden daher nicht nur die bekannten und vielzitierten Grundbegriffe aus Metaphysik, Ethik, Politik und Poetik erläutert, sondern ebenso Begriffe aus der Logik, der Topik und der Rhetorik, aus der Erkenntnistheorie, der Psychologie und der Naturphilosophie, einschließlich der Kosmologie, nicht zuletzt der philosophischen Biologie. In erster Linie bieten die Artikel zu den einzelnen Begriffen werkimmanente Verständnis, bei denen Aristoteles selbst ausführlich zu Wort kommt. Durch die Verweise, die die Artikel miteinander verbinden, kann man sich die Begriffe auch in ihrem systematischen Zusammenhang erschließen. Verzichtet wird auf eine nähere Diskussion der Aristoteles-Forschung, die sich dem interessierten Leser aber über die Literaturhinweise zu den meisten Artikeln erschließt. In der Vielzahl der Autoren spiegelt sich beides wider, die Spezialisierung ebenso wie die Vielfalt der wissenschaftlichen Stile, die die derzeitige Aristotelesforschung prägen. Ich danke allen Autoren für die sachkundigen Artikel; ich danke Tim Wagner und Klaus Corcilius, Katharina Fischer, Katja Flügel und Jacub Krajczynski für zusätzliche Mitarbeit, vor allem aber für die engagierte redaktionelle Arbeit Philipp Brüllmann, M.A. und Dr. Rolf Geiger, nicht zuletzt für finanzielle Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung. Tübingen, im März 2005

Otfried Höffe

Hinweise zur Benutzung Die griechischen Begriffe werden in lateinischer Umschrift vorgestellt. Die Reihenfolge der Artikel ist deshalb die des lateinischen Alphabets. Das griechische Eta wird als ê, das Omega als ô wiedergegeben, während das schlichte e dem Epsilon und das schlichte o dem Omikron entsprechen. Das Ypsilon wird in der Regel als y wiedergegeben, nur bei Doppellauten wie in autos als u. Die griechische Bezeichnung des h-Lautes, der Spiritus asper, erscheint auch innerhalb eines Wortes als h (etwa prohairesis). Das Iota subscriptum wird durch einen Punkt unter dem entsprechenden Buchstaben transkribiert. Alle Stellenhinweise auf Aristotelische Schriften beziehen sich auf die Seiten-, Spalten- und Zeilenangaben der Ausgabe von Immanuel Bekker, nach der Aristoteles üblicherweise zitiert wird. In der Regel folgt auf den abgekürzten Titel eine römische Zahl zur Angabe des Buches und eine arabische Ziffer zur Angabe des Kapitels. »EN I 1, 1095a5–9« ist z. B. zu lesen als: »Nikomachische Ethik, erstes Buch, erstes Kapitel, Seite 1095, Spalte a, Zeile 5–9 der Bekker-Ausgabe«. Die Abkürzungen der Aristotelischen Werktitel wie auch der Titel von Werken anderer Autoren werden in einem gesonderten Verzeichnis angeführt. Dasselbe gilt für die Kürzel, nach denen die Zeitschriften zitiert werden. Die Autoren haben zum Teil von eigenen Übersetzungen Gebrauch gemacht.

Abkürzungen Werke antiker Autoren Aristoteles

An. An. post. An. pr. Ath. pol. Cael. Cat. Div. somn.

De anima: Über die Seele Analytica posteriora: Zweite Analytiken Analytica priora: Erste Analytiken Athenaion politeia: Staat der Athener De caelo: Über den Himmel Categoriae: Kategorien De divinatione per somnum: Über die Weissagung im Traume EE Ethica Eudemica: Eudemische Ethik EN Ethica Nicomachea: Nikomachische Ethik Fragm. Fragmenta: Fragmente Gen. an. De generatione animalium: Über die Entstehung der Lebewesen Gen. corr. De generatione et corruptione: Über Entstehen und Vergehen Hist. an. Historia animalium: Tierkunde Inc. an. De incessu animalium: Über die Fortbewegung der Lebewesen Insomn. De insomniis: Über die Träume Int. De interpretatione/Peri hermeneias: Hermeneutik Iuv. De iuventute et senectute: Über Jugend und Alter Long. De longaevitate et de brevitate vitae: Über Lang- und Kurzlebigkeit Mem. De memoria et reminiscentia: Über Gedächtnis und Erinnerung Met. Metaphysica: Metaphysik Meteor. Meteorologica: Meteorologie MM Magna Moralia: Große Ethik Mot. an. De motu animalium: Über die Bewegung der Lebewesen Mund. De mundo: Über die Welt Part. an. De partibus animalium: Über die Teile der Lebewesen Phys. Physica: Physik

Abkürzungen

Physiogn. Poet. Pol. Probl. Protr. Respir. Rhet. Sens. Somn. Soph. el. Top.

Physiognomonica: Physiognomik Poetica: Poetik Politica: Politik Problemata physica: Naturwissenschaftliche Probleme Protrepticus De respiratione: Über Atmung Ars rhetorica: Rhetorik De sensu et sensibilibus: Über die Sinneswahrnehmung und ihre Gegenstände De somno et vigilia: Über Schlafen und Wachen Sophistici elenchi: Sophistische Widerlegungen Topica: Topik

Diogenes Laertios DL

Euklid Elem.

Platon

Apol. Charm. Crat. Euthd. Gorg. Leg. Ly. Men. Parm. Phdn. Phdr. Phil. Plt. Prot. Rep. Soph. Symp. Tht. Tim.

XIII

Diogenes Laertios, Vitae philosophorum Elemente

Apologie Charmides Kratylos Euthydemos Gorgias Nomoi Lysis Menon Parmenides Phaidon Phaidros Philebos Politikos Protagoras Politeia Sophistes Symposion Theaitetos Timaios

XIV

Plotin Enn.

Abkürzungen

Enneaden

Fragmentsammlungen CAG DK LS SVF

Commentaria in Aristotelem Graeca Diels/Kranz, Fragmente der Vorsokratiker Long/Sedley, The Hellenistic Philosophers Stoicorum veterum fragmenta, hg. von H. v. Arnim

Lexika und Zeitschriften A&A ABG AFLN

Antike und Abendland Archiv für Begriffsgeschichte Annali della Facoltà di Lettere e Filosofia della Università di Napoli AGPh Archiv für Geschichte der Philosophie AJPh American Journal of Philology APhil Ancient Philosophy AusJPh Australasian Journal of Philosophy BJHPh British Journal for the History of Philosophy BulHMed Bulletin of the History of Medicine CPh Classical Philology CQ Classical Quarterly Eranos Eranos-Jahrbuch Hermes Hermes. Zeitschrift für klassische Philologie HPhL History and Philosophy of Language HPQ History of Philosophy Quarterly HPTh History of Political Thought HuB Humanistische Bildung HWPh Historisches Wörterbuch der Philosophie HWRh Historisches Wörterbuch zur Rhetorik IJPS International Journal of Philosophical Studies IZPh Internationale Zeitschrift für Philosophie JHI Journal of the History of Ideas JHMedAS Journal of the History of Medicine and Allied Sciences

Abkürzungen

JHPh JPh KS NSchol OSAP PacPhQ PAS PBA

XV

Journal of the History of Philosophy Journal of Philosophy Kant Studien The New Scholasticism Oxford Studies in Ancient Philosophy Pacific Philosophical Quarterly Proceedings of the Aristotelian Society Proceedings of the British Academy for the Promotion of Historical, Philosophical and Philological Studies PBAC Proceedings of the Boston Area Colloquium in Ancient Philosophy PhGlogA Philosophiegeschichte und logische Analyse PhilInq Philosophical Inquiry PhJ Philosophisches Jahrbuch PhR Philosophical Review Phronesis Phronesis. A Journal for Ancient Philosophy RE Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft RevSPhTh Revue des Sciences Philosophiques et Théologiques RhM Rheinisches Museum RhM, N.F. Rheinisches Museum, Neue Folge RMeta Review of Metaphysics RPFE Revue Philosophique de la France et de l’Étranger RPhA Revue de Philosophie Ancienne SAGM Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin SJPh Southern Journal of Philosophy ThPh Theologie und Philosophie ThWNT Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament ZphF Zeitschrift für philosophische Forschung

a adoxos / unglaubwürdig, inakzeptabel (–*@>@l; lat. improbabile) ist eine Behauptung, die im Widerspruch zu dem steht, was die Mehrheit für richtig hält. Dies kann bedeuten, (1) daß sie für sachlich falsch gehalten wird, weil sie dem Augenschein widerspricht, oder (2) daß sie im Gegensatz zu allgemein geteilten ethischen Überzeugungen steht (vgl. Top. VIII 9). Innerhalb einer dialektischen Unterredung (→ dialektikê) muß der Fragende versuchen, aus der Ausgangsthese (→ thesis) des Antwortenden möglichst abwegige Konsequenzen (ta adoxotata) abzuleiten (Top. VIII 4, 159a20 f.). Wenn etwas in höchstem Maße a. ist, dann bedeutet dies, daß es keine anerkannte Meinung (→ endoxon) ist, sondern der herrschenden Meinung widerspricht (→ paradoxos) oder unmöglich (adynatos) ist. In Top. VIII 5 wird ein zunächst dreiwertiges System der Glaubwürdigkeitsbewertung eingeführt, nach dem jede Behauptung entweder akzeptabel, inakzeptabel oder keines von beidem ist (159a39). Da die Akzeptabilität einer Behauptung davon abhängig ist, von wem sie für richtig gehalten oder durch wen sie beglaubigt ist, kann dieses System noch weiter differenziert werden: »schlechthin« a. ist eine Auffassung, die niemand vertreten würde, »in eingeschränkter Weise« a. ist das, dem bestimmte Adressaten, etwa die Menge oder die Fachleute oder ein berühmter Weiser, die Zustimmung verweigern würden. Allgemein gilt, daß die Prämissen einer dialektischen Deduktion in höherem Maße akzeptabel sein müssen als die Konklusion. Daraus ergibt sich die Regel, in einem dialektischen Übungsgespräch alle Prämissen zuzugeben, die allgemein für richtig gehalten werden oder, wenn nicht, so zumindest weniger a. sind als die angestrebte Konklusion (159b18 f.). Wenn eine Auffassung a. ist, bedeutet dies nicht, daß sie auch tatsächlich falsch sein muß. Ein Argument, in dem Prämissen verwendet werden, die »zwar der Fall, aber inakzeptabel sind«, ist trotz seiner logischen Gültigkeit nicht überzeu-

aêr

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gend (vgl. → pistis), sondern »schwach« (phaulos: Top. VIII 12, 162b28). T. Wagner aêr / Luft (•ZD; lat. aer) ist eines der vier irdischen Elemente (→ stoicheion = Grundbaustein der Materie: Erde, Wasser, L., Feuer), denen Ar. den Äther (→ aithêr) als fünftes, himmli-

sches hinzufügt und die er archai (»Anfänge«), stoicheia oder sômata (»Körper«) nennt (Cael. III 3, 302b8). Die vier irdischen Elemente umfassen einander als konzentrische Hohlkugeln mit der Erde im Zentrum, umgeben von Wasser, L. und Feuer (Meteor. II 2, 354b23 ff.). Der a. (synonym: → pneuma) hat eine natürliche Bewegungstendenz nach oben (Meteor. I 2, 339a11 ff.). Die elementaren Schichten sind nicht genau voneinander abgegrenzt, sondern überlappen einander (Meteor. I 3, 340b23 ff.). Dies liegt daran, daß die Elemente durch logische Analyse noch weiter auf jeweils zwei Elementarqualitäten zurückgeführt werden können, die sich an einem »ersten Material« (prôtê → hylê) zeigen (Gen. corr. II 1, 329a24 ff.). a. ist warm (thermon) und flüssig (hygron) und kann sich besonders leicht in das warm-trockene Feuer (→ pyr) und das kalt-flüssige Wasser (→ hydôr) verwandeln, weil es mit jedem dieser Elemente eine Qualität gemeinsam hat (Gen. corr. II 4, 331a7 ff.). So ist die erdnahe L. feuchter, weil sie verdunstetes Wasser enthält (Meteor. I 3, 340a32 ff.), und die feuernahe wärmer (Meteor. I 3, 340b31 f.; I 8, 345b32 ff.). Herausragende Qualität des a. ist seine Flüssigkeit (Gen. corr. II 3, 331a5), weil er in jeden Hohlraum eindringt. Wenn a. ein wesentlicher Bestandteil höherer Zusammensetzungen ist, bewirkt dies paradoxe Eigenschaften (beim Öl: Meteor. IV 7, 383b20 ff.; Gen. an. II 2, 735b13 ff.) oder weiße Farbe (Sperma: Gen. an. II 2, 735b32 ff.; Haare: Gen. an. V 6, 786a5 ff.). Bei den wärmeren Tierarten bewirkt die Luftatmung eine Kühlung der im Herzen (→ kardia) konzentrierten Wärme und hält so die Temperatur konstant (Respir. 10, 475b16 ff.; 21, 480a16 ff.). Der a. gilt dabei als kälter als die Körperwärme.

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agathon

Er ist als Kühlmittel besser als Wasser, weil er leichter durch alle Hohlräume ein- und ausfließt (Respir. 15, 478a18 ff.). J. Althoff agathon / gut (•("2`