Am Ursprung der Zeit: Studie zu Martin Heideggers phänomenologischem Zugang zur christlichen Religion in den ersten »Freiburger Vorlesungen« [1 ed.] 9783428490400, 9783428090402

Mit dem Erscheinen des Bandes 60 der Gesamtausgabe der Werke Martin Heideggers im Herbst 1995 wurde es erstmals möglich,

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German Pages 163 Year 1997

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Am Ursprung der Zeit: Studie zu Martin Heideggers phänomenologischem Zugang zur christlichen Religion in den ersten »Freiburger Vorlesungen« [1 ed.]
 9783428490400, 9783428090402

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GERHARD RUFF

Am Ursprung der Zeit

Philosophische Schriften Band 23

Am Ursprung der Zeit Studie zu Martin Heideggers phänomenologischem Zugang zur christlichen Religion in den ersten "Freiburger Vorlesungen"

Von

Gerhard Ruff

Duncker & Humblot · Berlin

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme

RufT, Gerhard:

Am Ursprung der Zeit: Studie zu Martin Heideggers phänomenologischem Zugang zur christlichen Religion in den ersten "Freiburger Vorlesungen" I von Gerhard Ruff. - Berlin : Duncker und Humblot, 1997 (Philosophische Schriften; Bd. 23) Zug!.: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1996 ISBN 3-428-09040-3

D25 Alle Rechte vorbehalten

© 1997 Duncker & Humblot GmbH, Berlin

Fotoprint: Color-Druck Dorfi GmbH, Berlin Printed in Germany ISSN 0935-6053 ISBN 3-428-09040-3

Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706@

Vorwort Der vorliegenden Studie liegt meine Disertation gleichen Titels zugrunde, welche ich im März 1996 an der Theologischen Fakultät der Albert-LudwigsUniversität Freiburg eingereicht habe. Vor allen anderen habe ich meinem Doktorvater, Prof. Dr. B. Casper, zu danken. Er hat diese Arbeit begleitet und in vielfacher Hinsicht zu den günstigen Rahmenbedingungen ihres Entstehens beigetragen. Dem Korreferenten der Arbeit, Prof. Dr. F.-W. von Herrmann, verdanke ich entscheidende Einsichten in das Denken Heideggers. Prof. Dr. B. Rang, der Leiter des Husserl-Archivs in Freiburg, half mir durch seine Archivbestände. Prof. Dr. S. Ijsseling, der Leiter des Husserl-Archivs in Louvain, erteilte mir großzügig die Erlaubnis, aus noch unveröffentlichten Manuskripten Husserls zu zitieren. Ihnen beiden herzlichen Dank. Von den vielen Freunden, denen ich zu danken hätte, seien einige stellvertretend erwähnt: A. Müller, P. Volonte und S. Rombach haben mit Ihren Gesprächen und phänomenologischen Übungen meiner Unwissenheit oft aufgeholfen. V. Stehlin, Freiburg, verdanke ich seine großherzige Freundschaft. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Seminar für Christliche Religionsphilosophie danke ich für manchen Gang zur Bibliothek. Der Studienstiftung des Deutschen Volkes danke ich für die Förderung während meines Studiums und im Übergang zum Promotionsstudium. Der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk danke ich für die bestärkende und herausfordernde Begleitung während des Studiums und in den zwei Jahren der Promotionsförderung. Meinen Eltern und meiner Frau Anneliese verdanke ich für die letzten Jahre mehr, als ich in Worten ausdrücken könnte. Die guten Erträge dieser Arbeit widme ich dem Andenken B. WeItes, der im freundschaftlichen Gespräch mit M. Heidegger der Theologie Wegweisendes zu geben vermochte. Nesslau, am Tag der unschuldigen Kinder 1996

Gerhard Ruff

Inhaltsverzeichnis Einleitung ........................................................ I.

Erkenntnis und Idee als Fundament von Philosophie §1 §2 §3

52

Faktische Lebenserfahrung .................................. 52 Welt und Erfahrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Ausblick auf die Methode phänomenologischen Verstehens ......... 69

III. Erfahrung und Geschichte ......................................

§7 §8

18

Die erkenntnistheoretische Auseinandersetzung mit dem Neukantianismus ...................................................... 18 Ideale Bedeutung regionaler Ontologien oder daseinsgemäße Ursprungswissenschaft: die frühe Auseinandersetzung mit Husserls Phänomenologie .................................................... 27 Ein erster Zugang zum Verständnis von Wissenschaft und Phänomenologie in der Vorlesung vom Wintersemester 1920/21 .............. 46

11. "Faktische Lebenserfahrung" als Ausgangspunkt der Philosophie §4 §5 §6

9

72

Vorverständnis von "Geschichte" im "historischen BewuBtsein" ..... Die Unmöglichkeit einer Synthese von "Geschichte" .............. a) Der Kampf gegen das Historische ........................... b) Der Versuch einer erkenntnistheoretischen Entsorgung von Geschichte ................................................

81

IV. Die Umkehr zum vollzugsgeschichtlichen Denken: Unterwegs zur Zeit· Iichkeit der Zeit ................................................

85

§9 § 10

Der Versuch eines phänomenologischen Zugangs zu Geschichte ..... 85 Die formale Anzeige: "Kategorie ohne Präjudiz" ... . . . . . . . . . . . . . .. 90

V. Philosophie der Religion: Religionsphilosophie am Ende ihrer Möglichkeiten? ....................................................... § 11 § 12

72 76 76

Religionsphilosophie im Umfeld des Neukantianismus ........... Religionsphilosophische Ansätze in der frühen phänomenologischen Bewegung ...............................................

96 96 99

VI. Phänomenologischer Zugang zu Religion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 111 § 13 § 14

Vorverständnis und Destruktion .............................. 111 Die zu akzentuierende Situation .............................. 119

8

Inhaltsverzeichnis § 15 § 16 § 17

Die Explikation des Grundphänomens ......................... 122 Der Grundsinn christlicher Faktizität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 127 Weitere Explikation christlicher Lebenserfahrung ............... 129

VII. Phänomenologie "und" Theologie § 18 § 19

Religionsphänomenologie: Theologie am Ende ihrer Möglichkeiten? Unerledigte Gedanken .....................................

136

136 144

Uteraturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 148 Sachwortregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 158

Einleitung Mit dem Erscheinen des Bandes sechzig der Gesamtausgabe der Werke Heideggers sind Texte aus der Zeit der ersten Freiburger Vorlesungen des Phänomenologen zugänglich geworden, die einen frühen Höhepunkt der Ausarbeitung seiner hermeneutischen Methode und deren Bewährung in der Auslegung der Phänomenalität christlichen Daseinsvollzuges markieren.! Lange schon wußte man aus mehr oder weniger zuverlässigen Mitteilungen von der Existenz zumindest einiger dieser Texte. Der folgende Überblick zur Texttradition soll die Einordnung der im weiteren Verlauf der Arbeit zitierten Sekundärliteratur erleichtern und zugleich auf die enorme Bedeutung der Publikation des Bandes sechzig der Gesamtausgabe für eine nun über dreissig Jahre anhaltende Diskussion hinweisen. Als erster machte Pöggeler in größerem Zusammenhang die Vorlesung zur

Einleitung in die Phänomenologie der Religion und zu Augustinus und der Neuplatonismus in den sechziger Jahren bekannt. 2

In seiner eigenständigen Dissertation eignete sich Lehmann die Angaben Pöggelers an und besprach diese mit Heidegger selbst.3 Sheehan gab zunächst

! M. Heidegger: Phänomenologie des religiösen Lebens, Gesamtausgabe Bd. 60, hg. von M. Jung! Tb. Regehly/ C. Strube, Frankfurt a. M. 1995. (Im folgenden abgekürzt mit Heidegger: Phänomenologie der Religion.) - Da die Periodisierung der Werke Heideggers in der Forschung sehr uneinheitlich vorgenommen wird, halte ich mich mit der Bezeichnung "frühe Vorlesungen" an den entsprechenden Titel der zweiten Abteilung der Heidegger-Gesamtausgabe. - Als Gegenbeispiel vgI. etwa den trotz einiger aus der frühen Vorlesungszeit bereits erschienenen Texte bei Sein und Zeit einsetzenden Artikel von Tb. R. Schatzki: Ear/y Heidegger on Being, the Clearing, and Realism, in: Revue internationale de philosophie 43 (1989) 80-102. 2 O. Pöggeler: Der Denkweg Martin Heideggers, Pfullingen 1963. Pöggeler verwendet allerdings in dieser Monographie die Zitate aus der Vorlesung ohne Apostrophierung. Statt dessen erscheinen Zitate aus dem Neuen Testament oder seine eigenen Zusammenfassungen in Anführungszeichen. - Hier liegt auch der quellenkritische Ursprung der unangemessenen Rede vom kairologischen Zeitbegriff in der erwähnten Vorlesung.

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Einleitung

noch ohne Nennung der Quellen einen gründlichen Überblick über die Vorlesung vom Wintersemester 1920/21 im Personalist. 4 Wörtlich werden dort nur einige Ausdrücke der Vorlesung referiert. Obwohl einige Formulierungen aus der Vorlesung selbst in die Darstellung eingeflossen sind; bleiben diese unkenntlich und werden zudem von Sheehans Interpretation im Blick auf Sein und Zeit überlagert. Ein Jahr später referiert derselbe Autor mit inhaltlich zutreffenden Zusammenfassungen über den Gedanken der Parusie und unter Angabe seines benutzten Archivs aus der Vorlesung vom Wintersemester 1920/21.5 Pöggeler gab 1983 eine erneute Zusammenfassung der Vorlesung zu Paulus und den Thessalonichern, wie er sie der Mitschrift Beckers entnommen hatte. 6 Ohne Angaben von Quellen und mit nicht ausgewiesenen wörtlichen Zitaten gab Kisiel 1987 eine Zusammenfassung der Vorlesung über Einleitung in die Phänomenologie der Religion und die folgende Augustinusvorlesung. 7 O'Meara bezog sich in seiner Darstellung der Vorlesung vom Wintersemester 1920/21 auf Sheehan.8 In seiner ausführlichen Arbeit zum Verhältnis von Philosophie und Theologie bei Heidegger zog Jung die bis dahin zugänglichen Passagen heran.9 Ohne eigene Kenntnis der Vorlesungsmitschriften bleibt Jungs Darstellung allerdings

3 Als Auszug seiner Dissertation ist veröffentlicht K. Lehmann: Christliche Geschichtserfahrung und ontologische Frage beim jungen Heidegger, in: Philosophisches Jahrbuch 74 (1966) 126-153. Lehmann betrachtet dabei die von Pöggeler apostrophierten Passagen als Originalzitate Heideggers. 4 Th. Sheehan: Heidegger's "Introduction to the Phenomenology oJ Religion," 192021, in: The Personalist 55 (1979/80) 312-324. Wieder abgedruckt in J. J. Kockelmans (Hg.): A Companion to Martin Heidegger's "Being and Time", Washington D. C. 1986, 40-62. 5 Th. Sheehan: Heidegger's Early Years: Fragments Jor a Philosophical Biography, in: ders. (Hg.): Heidegger. The Man and the Thinker, Chicago 1981,3-20, bes. 9f. 6 O. Pöggeler: Zeit und Sein bei Heidegger, in: R. Bemet (Hg.): Zeit und Zeitlichkeit bei Husserl und Heidegger, Freiburg-München 1983, 152-191, hier 164ff. 7 Th. Kisiel: Über das Entstehen des BegriffsJeldes »Faktizität« im Frühwerk Heideggers, in: Dilthey-Jahrbuch 4 (1986/87) 91-120, bes. 108-113. 8 Vgl. Th. F. O'Meara: Heidegger and his Origins: Theological Perspectives, in: Theological Studies 47 (1986) 205-226. 9 M. Jung: Das Denken des Seins und der Glaube an Gott. Zum Verhältnis von Philosophie und Theologie bei Martin Heidegger, Würzburg 1990.

Einleitung

11

von seinem Verständnis von Phänomenologie und Theologie bestimmt. 10 Oudemans zitierte 1991 aus einer Passage, die sich heute in kürzerer Fassung zu Beginn von Seite 63 des Bandes 60 der Gesamtausgabe findet. 11 Zwei Jahre später veröffentlichte Kisiel sein aus über zehnjähriger Forschungstätigkeit zusammengetragenes opus magnum The Genesis o[ Heidegger's Being & Time. 12 Diese umfassende Zusammenstellung des zur Zeit erreichbaren Materials zur Heideggerforschung vor Sein und Zeit behandelt alle nun im Band sechzig der Gesamtausgabe veröffentlichten Texte in bis dahin nicht erreichter Ausführlichkeit. 13 Kisiel verwendet dafür die auch den Herausgebern des Textes in der Gesamtausgabe zugänglichen Vorlesungsmitschriften. 14 Abgesehen von einigen terminologischen Zitaten sind die übersetzten wörtlichen Zitate aus den Mitschriften allerdings nicht kenntlich gemacht. 15 Kisiels Eigenart, seinen Bericht mit eigenen Erklärungen und Interpretationen in der ersten Person Pluralis zu durchsetzen, verunmöglicht es, die Eigenart des Vorlesungstextes wirklich zu erfassen. 16 Die Konzentration auf die formale Anzeige führt

10 Indem er, ohne die Ironie von Phänomenologie und Theologie zu durchschauen, Heidegger im Ausgang von dessen Marburger Vortrag für die Vorlesung von 1920/21 unterstellt, dieser würde dort Glaubens- und Denkerfahrung ironisch einander entgegensetzen, scheint er mir bei aller Möglichkeit, Ironie jeweils in verschiedene Richtungen zu lesen, am sachlichen Gehalt der Vorlesung nicht nur vorbeizugehen. Im Zusammenhang mit den vorausgegangenen Vorlesungen, wie sie heute zugänglich sind, stellt Jung den Gedankengang Heideggers hier auf den Kopf. Vgl. Jung: Das Denken des Seins und der Glaube an Gott, 48. 11 Vgl. Th. C. W. Oudemans: Heideggers "Logische Untersuchungen", in: Heidegger-Studies 6 (1991) 85-105, bes. 94. 12 Th. Kisiel: The Genesis London 1993.

0/ Heidegger's

Being & Time, Berkeley-Los Angeles-

13 Vgl. Kisiel: The Genesis o/Heidegger's Being& Time, 71-115 und 149-220. 14 Vgl. Kisiel: The Genesis of Heidegger's Being & Time, 529 bei Anm. 3. Für die Augustinusvorlesung stützt er sich auf die Mitschrift von Becker, in weIche ihm, wie seine Anmerkung nahelegt, von Barash Einsicht gewährt worden sein könnte, weIcher seinerseits die Mitschrift durch Heideggers Bruder Friedrich erhalten haben soll. (Kisiel: The Genesis of Heidegger's Being & Time, 530 bei Anm. 11.) 15 Die einzige längere Passage auf Seite 523 bei Anmerkung 39, deren deutscher Text sich heUle auf Seite 79 von Band 60 der Gesamtausgabe findet, wird nicht verifiziert. 16 Das für die Heideggerforschung zur Orientierung über die Quellenlage sicher hilfreiche Werk erlaubt sich in seiner Selbstsicherheit nicht nur, gelegentlich Quellennachweise nicht zu führen, auch der den meisten Theologinnen und Theologen in Mitteleuropa seit beinahe einhundert Jahren bekannte "Nestle" wird da als deutsche Über-

12

Einleitung

schließlich dazu, daß Kisiel die Zuordnung von Zeitlichkeit und Vollzugsgeschichte in einem unserer Studie genau entgegengesetzten Sinn vornimmtP In kurzer Zusammenfassung erscheinen die Vorlesungen zur Einleitung in die Phänomenologie der Religion und zu Augustinus und der Neuplatonimus 1994 in einem Sammelbandbeitrag Kisiels. 18 Die von Heidegger in seinen Vorlesungen entworfenen Tafelanschriebe werden um ein eigenes Schema Kisiels ergänzt. Bei dem Versuch, Durchblicke in jener Schaffensperiode vor der Veröffentlichung von Sein und Zeit zu gewinnen, blieb die Forschung oft angesichts der Quellenlage auf mehr oder minder geglückte Konjekturen angewiesen. Erschwert wurden diese Bemühungen durch Heideggers eigenes Urteil, unter welches er das Vorwort der zweiten Auflage seiner Frühen Schriften gestellt hatte und das die frühen Werke als "hilf-los frühe Versuche" qualifizierte, die noch nichts von seinem späteren Denken wußten und allenfalls als "verschlossener Wegbeginn" verstanlen sein wollten. 19 Die Aufnahme der Anmerkungen zu Karl Jaspers »Psychologie der Weltanschauungen« (1919/21) in den Wegmarken erfolgte, drei Jahre nachdem der Text erstmals publiziert worden war, ungeachtet der herausragenden Bedeutung dieser Rezension für die Formulierung von Heideggers früher hermeneutischer Methode, ohne weiteren Kommentar. 20 Trotzdem lag es auf der Hand, daß in den zwölf stillen Jahren zwischen der Veröffentlichung seiner Habilitationsschrift und der Publikation von Sein und Zeit sich enorme Veränderungen im Denken Heideggers zugetragen und in seine philosophische Sprache eingebracht haben mußten. setzung des Neuen Testaments ausgegeben. (Kisiel: The Genesis & Time, 174.)

0/ Heidegger's Being

17 Vgl. Kisiel: The Genesis 0/ Heidegger's Being & Time, 510. 18 Th. Kisiel: Heidegger (1920-21) on Becoming a Christian: A Conceptual Picture Show, in: Th. KisieI! ]. Van Buren (Hg.): Reading Heidegger from the Start. Essays in his Earliest Thought, Albany 1994, 159-192. 19 Vgl. M. Heidegger: Vorwort, in: ders.: Frühe Schriften, Frankfurt a. M.1972, IX. So setzt Sallis noch 1976 bei Sein und Zeit ein, um Heideggers Ursprünge aufzudecken. Vgl. J. Sallis: The Origins 0/ Heidegger's Thought, (Text of a memoriallecture presented at the University of Toronto on October 21, 1976 and at Grinell College on November 12, 1977) in: Research in Phenomenology 7 (1977) 43-57; wiederabgedruckt in: ]. Sallis (Hg.): Radical Phenomenology. Essays in Honor 0/ Martin Heidegger, Atlantic Highlands (NY) 1979, 43-57; und unverändert in: Kockelmans (Hg.): A Companion to Martin Heidegger's "Being and Time", 89-103. 20 Vgl. M. Heidegger: Wegmarken, Gesamtausgabe Bd. 9, Frankfurt a. M. 1976, 48lf.

Einleitung

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Mit der Sammlung seiner Schriften zur Phänomenologie des religiösen Lebens ist es nunmehr möglich, die ersten drei Jahre seiner Vorlesungstätigkeit in Freiburg zu überschauen und, ungeachtet dieses scheinbar so kleinen Zeitraumes, bereits zentrale Gedanken benennen zu können, die sich nicht nur für die Entwicklung des Denkweges Heideggers keinesfalls als nur hilflose Versuche erweisen, sondern auch ein Licht auf die anhaltende Faszination dieses Denkers für die Denkenden der christlich-abendländischen Tradition zu werfen vermögen. Die Schwierigkeiten der Texte dieser frühen Vorlesungen liegen nicht nur in ihrer relativen Unzuverlässigkeit, da sie zumeist aus Vorlesungsmitschriften kompiliert wurden. Auch die sich in ihnen bezeugende Sprache Heideggers ist von solch experimentellem Stil und Wandelbarkeit, daß es nicht leicht fällt, Zusammenhänge aufzuzeigen, die sich nicht selbst durch ihre zu grobe Vereinfachung entwerten.21 Dennoch unternimmt es diese Studie, die religionsphänomenologischen Gedanken Heideggers soweit zur Darstellung zu bringen, als dies zum einen für die Entwicklung der phänomenologischen Methode von Bedeutung und für den Nachvollzug der zentralen Einsicht Heideggers in die Zeitlichkeit christlichen Daseinsvollzuges angezeigt erscheint. Dem verstehenden Mitvollzug kommt dabei gegenüber Aussagen bezüglich des Zusammenhangs dieser frühen hermeneutischen Auslegungen mit dem Gesamtwerk Heideggers der Vorrang zu. Nachdem in der Heideggerforschung Interpretationen integralen Charakters inzwischen immer häufiger detaillierte Studien zur Seite stehen, darf auch diese Arbeit hoffen, im Hinweis auf noch ungenützte .Möglichkeiten im Denken Heideggers einen Beitrag zu eigenständiger phänomenologischer Analyse zu leisten. 22 Als Studie muß sie sich notwendig Beschränkungen auferlegen. So sind Bezüge zu anderen Philosophen und philosophischen Schulen nur insofern exemplarisch ausgearbeitet, als sie zu einem besseren Verständnis der denke-

21 Eine kurze und gelungene Sichtung des Themas findet sich bei W. Strolz: Martin Heidegger und der christliche Glaube, in: H.-J. Braun (Hg.): Martin Heidegger und der christliche Glaube, Zürich 1990,25-57. 22 Eine der klarsten und einsichtigsten Untersuchungen ist nach wie vor A. Gethmann-Siefert: Das Verhältnis von Philosophie und Theologie im Denken Martin Heideggers, Freiburg-München 1974. Diese Studie mag zu dem Abschnitt GethmannSieferts über die Erfahrbarkeit des Göttlichen in der »Auslegung (Hermeneutik) von geschichtlich konkretisierten Verhaltensweisen« (100) die der Autorin damals noch nicht zugänglichen Ansätze des Frühwerkes beitragen. Einen guten Überblick über die neuere Forschungsdiskussion und Literatur bietet P. Brkic: Martin Heidegger und die Theologie. Ein Thema in dreifacher Fragestellung, Mainz 1994, bes. 11-27.

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Einleitung

rischen Situation Heideggers beitragen, dessen Ansätze beeinflussen oder verdeutlichen. Im Zusammenhang mit der Frage nach einem hermeneutischen Denken bleibt etwa Schleiermacher unberücksichtigt, obwohl Heidegger sich in Vorträgen mit ihm auseinandergesetzt hatte und ihn an einigen Stellen ausdrücklich erwähnt. Auch Hegel oder Kierkegaard hätten für eine gründliche Darstellung ihrer Gedanken und dem entsprechenden Vergleich mit Heidegger einen Umfang beansprucht, der die Lesbarkeit einer Studie ungebührlich beeinträchtigt hätte. 23 Der in der Auseinandersetzung mit Heidegger immer wieder mit großem Elan nachgegangenen Frage nach den "katholischen" Wurzeln oder der Verwendbarkeit seines Denkens im Rahmen fundamentaltheologischer Überlegungen der ein oder anderen Konfession soll hier kein eigener Raum gegeben werden. Am Ende eines Jahrhunderts, das nicht nur umfangreiche Einsichten in die Entwicklung der christlichen Konfessionen vermittelt hat, sondern diese selbst erheblich zu wandeln vermochte und sich zugleich der Vielfalt christlicher Lebensformen in den unterschiedlichen Kulturen immer bewußter wird, sind Attribute wie "katholisch" oder "protestantisch" in solchem Umfang einer kritischen Neuaneignung ausgesetzt, daß sie vorläufig wenig zur Bezeichnung phänomenologischen Denkens beitragen können. 24 So 23 Als lesenswerter Ansatz, der auf einige linkshegelianisch anmutende Wendungen, allerdings nicht auf jene von Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit, im Frühwerk Heideggers aufmerksam macht sei empfohlen J. Grondin: Das junghegelianische und ethische Motiv in Heideggers Hermeneutik der Faktizität, in: I. M. Feher (Hg.): Wege und Irrwege des neueren Umgangs mit Heideggers Werk, Berlin 1991, 141-150. 24 Gibt es doch neben den Versuchen, Heidegger auf die ein oder andere Weise wiederzutaufen auch Versuche, ihn über seine "Katholizität" in die Tradition bürgerlichimperialistischen Denkens einzuordnen. "Linientreu" argumentiert dementsprechend W.-D. Gudopp: Der junge Heidegger. Realität und Wahrheit in der Vorgeschichte von »Sein und Zeit«, Frankfurt a. M. 1983, 102f. Informativ und in seiner Kürze auf der möglichen Höhe der Diskussion vor dem Erscheinen des Bandes 60 der Gesamtausgabe, sowie mit den einschlägigen Literaturhinweisen versehen ist der lesenswerte Artikel von I. M. Feher: Heidegger's Understanding 0/ the Atheism 0/ Philosophy: Philosophy, Theology, and Religion in His Early Lecture Courses up to Being and Time, in: American Catholic Philosophical Quarterly 69,2 (1995) 189-228. In derselben Ausgabe des American Catholic Quarterly spricht Ott mit seinem Zitat aus der Grabrede WeItes anläßlich der Beerdigung Heideggers das Urteil über all die Versuche, Heideggers Denken dem ein oder anderen Kirchturm einer Konfession zuzuordnen. Vgl. H. Ott: Martin Heidegger's Catholic Origins, in: American Catholic Philosophical Quarterly 69, 2 (1995) 137-156, hier 155. In einer weniger umfangreichen Version auf deutsch veröffentlicht unter H. Ott: Zu den katholischen Wurzeln im Denken Martin Heideggers. Der Theologische Philosoph, in: Ch. Jamme/ K. Harries (Hg.): Martin Heidegger. KunstPolitik - Technik, München 1992, 225-239. Hier fehlt das WeIte-Zitat. Nur leicht verändert und um eine Passage über die Bedeutung Beurons für Heidegger sowie einige

Einleitung

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verwendet diese Arbeit an theologischen Termini lediglich jene der Gnade und der Offenbarung. Beide werden von Heidegger in besonderer Weise bedacht. Weitere Begriffe wie etwa Kairologie oder Eschatologie werden nicht weiter beigezogen, obwohl Heidegger auf Eschatologie an einer Stelle in begriffsklärender Absicht verweist. 25 Zu groß ist die Versuchung, phänomenologische Analyse mittels einzelner Signalworte der theologischen Tradition in spekulative Erörterungen zu überführen, die letztlich wenig hilfreich wären. Statt dessen versucht diese Studie, sich Heideggers hermeneutische Anweisungen immer wieder zu eigen zu machen und sie in die Darstellung aufzunehmen. Im eigenen Verstehen soll so den Leserinnen und Lesern ein Mitverstehen erschlossen werden, das sich bewußt auch im Sprachhorizont der bedachten Vorlesungen hält. Auf die Sprache und Terminologie von Sein und Zeit oder späterer Werke wird nur gelegentlich verwiesen. 26 Der Verzicht auf eine integrale Interpretation erlaubt auch in dieser Hinsicht ein möglichst genaues Verstehen der angeführten Fragestellung. Zudem hat eine seit Jahrzehnten anhaltende Beschäftigung mit Heideggers Werk auf allen Kontinenten auch Positionen der Interpretation geschaffen, die an der ungewohnten Sprache der Frühzeit Heideggers neue Frische gewinnen könnten.

Gedanken zu den Beiträgen erweitert findet sich dieser Artikel wieder in H. On, : "Herlwnft aber bleibt stets Zulwnft". Zum katholischen Kontinuum im Leben und Denken Martin Heideggers, in: F. W. Veauthier (Hg.): Martin Heidegger - Denker der Post-Metaphysik. Symposion aus Anlaß seines 100. Geburtstags, Heidelberg 1992,87115. 25 Als Folge der beschriebenen Quellenlage hat sich inzwischen die Rede von der Kairologie in der Vorlesung von 1920/21 etabliert. Regina etwa spricht selbstverständlich von parousia und kairos als Zentrum der Vorlesung. Vgl. U. Regina: Servire l'essere con Heidegger, Brescia 1995, 192. 26 Eine Problematisierung der Möglichkeiten der Aristotelesvorlesung von 1921/22, in die wesentliche Einsichten der von uns behandelten Vorlesungen eingeflossen sind, aus dem Horizont von Sein und Zeit gibt H. Tietjen: Philosophie und Faktizität. Zur Vorbildung des existenzial-ontologischen Ansatzes in einer frühen Freiburger Vorlesung Martin Heideggers, in: Heidegger Studies 2 (1988) 11-40.

16

Einleitung

Der Beitrag dieser Arbeit zur Heideggerforschung ist demzufolge vielleicht bescheiden.27 Für den Autor als Theologen vermag sie im glücklichsten Fall Zugänge zu einem Denken zu schaffen, welches die Theologie in diesem Jahrhundert in Atem zu halten vermochte und dessen Fruchtbarkeit heute angesichts umfangreicher Spezial forschung und etablierter Sprachformen sich nicht ohne weiteres erschließt. So gibt diese Studie schließlich der Kürze den Vorzug gegenüber dem Exkurs. Setzt sie sich damit auch der Gefahr aus, "schwierig" zu sein, wo sie nicht jeden Gedanken zu wortreicher Ausschmückung bringt, bietet sie engagiert Lesenden eine bewältigbare Einleitung und den ein oder anderen Hinweis, die Lektüre Heideggers auf sich zu nehmen und phänomenologisch dabei das Gelesene selbst wieder zum Ausweis zu bringen. Der Grundtext der Arbeit ist denn auch weitgehend frei von Fachdiskussionen und Hinweisen auf die Forschungslage. Diese finden sich ausschließlich im Fußnotenapparat. Das erste Kapitel widmet sich der Ausarbeitung des phänomenologischen Ansatzes in den Vorlesungen bis 1921. Die Auseinandersetzung mit den Einflüssen des Neukantianismus südwestdeutscher Prägung und der Phänomenologie Edmund Husserls, wie dieser sie bis zu den Ideen zu einer reinen Phänomenologie formuliert hatte, stehen dabei im Vordergrund. Das zweite Kapitel stellt den Einsatz phänomenologischer Auslegung bei der faktischen Lebenserfahrung eigens heraus. Das dritte Kapitel geht weiter auf das Grundphänomen faktischer Lebenserfahrung, die Geschichte, ein. In der Klärung der Bedeutung von Geschichte für ein erfahrendes Denken tritt auch der Charakter der Heideggerschen Phänomenologie deutlicher hervor. Im anschließenden vierten Kapitel werden die vorausgegangenen Überlegungen unter methodischer Hinsicht weiter ausgearbeitet und damit zum fünften Kapitel übergeleitet. Dieses nimmt die Situation des ersten Kapitels auf und präzisiert sie für die Frage einer Phänomenologie religiösen Lebens. Neben neukantianischen werden auch einige Ansätze der phänomenologischen Bewegung vorgestellt.

27 Als umfangreichste These steht allerdings jene Aussage von Feher zu bedenken, daß in den frühen Freiburger Vorlesungen die »innermost thematic is the strict connection, or merging together, of philosophy, theology and religion.« (Feher: Heidegger's Understanding 0/ the Atheism 0/ Philosophy, 210.) - Diese Arbeit möchte die Leserinnen und Leser in die Lage versetzen, sich mit einer solchen Einschätzung phänomenologisch auseinanderzusetzen.

Einleitung

17

Das sechste Kapitel faßt die Grundzüge der phänomenologischen Bemühungen Heideggers um ein Verständnis des christlichen Glaubensvollzuges zusammen. Besondere Bedeutung kommt dabei der Vorlesung vom Wintersemester 1920/21 zu. Während Heideggers Aufzeichnungen zu einer nicht gehaltenen Vorlesung über mittelalterliche Mystik noch Skizzencharakter besitzen, setzt seine Augustinusinterpretation die Vorlesung von 1920/21 inhaltlich und methodisch voraus. Sie kann damit als Kern der frühen religionsphänomenologischen Arbeit Heideggers betrachtet werden. Das letzte Kapitel geht in einer Zusammenfassung den Implikationen der Interpretationen christlichen Daseins für das Werk Heideggers sowie für den durch sie ermöglichten Status theologischen und philosophischen Sprechens nach.

2 Ruff

I. Erkenntnis und Idee als Fundament von Philosophie § 1 Die erkenntnistheoretische Auseinandersetzung mit dem Neukantianismus Um den Horizont besser beschreiben zu können, vor dem sich die Überlegungen zu Prädikation und Wissenschaftsverständnis der Vorlesung vom Wintersemester 1920/21 abheben, greifen wir zur Veranschaulichung zunächst auf die Werke des Lehrers Heideggers, Rickert, und dessen Assistenten Lask in Auswahl zuTÜck. 28 Auf mehr als siebenhundert Seiten seiner Dissertation Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung29 setzt Rickert sich mit dem Problem der Begriffsbildung in Geschichts- und Naturwissenschaften auseinander. Seine Verhältnisbestimmung von "Naturwissenschaften" und "Geschichte", deren Grundannahmen und Oppositionen finden sich in der anschließenden Erörterung der "historischen Begriffsbildung" . Als Ausgangssituation verweist Rickert auf die Übermacht der "naturwissenschaftlichen Weltanschauung"30, weIcher nur in Form eines "Kampfes gegen die herrschende Meinung"31 begegnet werden könne. Formallogisch wird den Naturwissenschaften die "Betrachtung der Wirklichkeit als

28 Zum Verhältnis zu Rickert vgl. die entsprechende Passage in Heideggers Lebenslauf in H. Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie, Frankfurt a. M.-New York 1992, 86 und auch 88ff. Zum Verhältnis zu Lask vgl. Anmerkung 63. 29 H. Rickert: Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften, Tübingen-Leipzig 1902. (Abgekürzt Rickert: Grenzen.)

30 "Die Meinung vielmehr, daß alle echte Wissenschaft im Grunde Naturwissenschaft sei, der Glaube an eine "naturwissenschaftliche Weltanschauung" ist wieder einmal allgemein verbreitet." (Rickert: Grenzen, 3.) 31 Rickert: Grenzen, 6.

§ 1 Auseinandersetzung mit dem Neukantianismus

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Natur, d.h. mit Rücksicht auf das Allgemeine"32 zugewiesen. Um das Ziel logischer Allgemeinheit ihrer Begriffe zu verwirklichen, müssen die Naturwissenschaften notwendig alle "empirische Anschauung", jeden "individuellen Charakter der gegebenen Wirklichkeit" aus ihren Begriffen entfernen.33 Wenn sie dabei auch nicht mehr den platonisierenden Anspruch erheben können, die Wirklichkeit abzubilden, so sind die naturwissenschaftlichen Begriffe eben "nicht dadurch wahr, dass sie die Wirklichkeit abbilden, sondern dass sie für die Wirklichkeit gelten. Sobald sie dies thun, ist es nicht mehr nöthig, dass sie selbst die Wirklichkeit enthalten. ,,34 Gerade weil in der Naturwissenschaft als Begriffswissenschaft "der Schwerpunkt der Probleme in der Frage nach der Geltung der Begriffe, aber nicht in der Frage nach der Existenz der Objekte"35 liegt, ist, "was der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung die Grenze setzt, ... nichts anderes als die empirische Wirklichkeit selbst. "36 Dem gegenüber fällt, "was der Naturwissenschaft eine Grenze setzt, ... genau mit dem Begriff des Historischen im weitesten, logischen Sinne des Wortes zusammen. "37 Die formal-logisch der naturwissenschaftlichen gleichberechtigte Sicht der Geschichte enthält, "was aus rein logischen Gründen niemals in einen naturwissenschaftlichen Begriff einzugehen vermag"38, nämlich "die Wirklichkeit, in der wir leben, aus der unsere Schmerzen und Freuden stammen. "39 Die historischen Wissenschaften fassen somit "alle Erfahrungswissenschaften zusammen, welche nicht Naturwissenschaften sind.'Kategorien