Alpharts Tod. Dietrich und Wenezlan 9783110947212, 9783484645035

This is the third of the new Bremen editions of heroic epics related to Dietrich von Bern. The texts of ›Alpharts Tod‹ (

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German Pages 143 [144] Year 2007

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Table of contents :
Alpharts Tod
Einleitung
1. Überlieferung
Die Handschrift
Zur metrischen Form
2. Editionsgrundsätze und technische Einrichtung
Text
Relevante Lesarten in den Editionen VON DER HAGENS und MARTINS
Dietriech und Wenezlan
Einleitung
Die Handschrift
Editionsgrundsätze und technische Einrichtung
Text
Namensverzeichnisse

Abkürzungen
Literaturverzeichnis
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Alpharts Tod. Dietrich und Wenezlan
 9783110947212, 9783484645035

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Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik Herausgegeben von Elisabeth Lienert Band 3

Alpharts Tod Dietrich und Wenezlan Herausgegeben von Elisabeth Lienert und Viola Meyer

Max Niemeyer Verlag T$bingen 2007

n

Gedruckt mit Unterst$tzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet $ber http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN-13: 978-3-484-64503-5

ISBN-10: 3-484-64503-2

ISSN 1611-7581

8 Max Niemeyer Verlag, T$bingen 2007 Ein Imprint der Walter de Gruyter GmbH & Co. KG http://www.niemeyer.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich gesch$tzt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulAssig und strafbar. Das gilt insbesondere f$r VervielfAltigungen, Bbersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbestAndigem Papier. Satz: epline, Kirchheim unter Teck Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Buchbinder: Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach

Vorwort

Die vorliegenden Neueditionen von ‹Alpharts Tod› und ‹Dietrich und Wenezlan› wurden in den Jahren 2002 bis 2004 an der Universit!t Bremen im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts «Die ‹historische› Dietrichepik. Neueditionen und Untersuchungen» (Projektleitung: Elisabeth Lienert) erarbeitet. An den Arbeiten (Transkriptionen, Korrekturen, Materialbeschaffungen f5r die Kommentare, Verzeichnisse) beteiligt waren außer den Herausgeberinnen: Martina Birke, Kerstin Kneißl, Andrea Lenter, Esther Vollmer-Eicken, Norbert Wernicke, Dorit Wolter. Ferner hat Sonja Kerth wertvolle Hinweise beigesteuert. Allen Beteiligten sei herzlich gedankt. Die Arbeit der Herausgeberinnen war f5r ‹Alpharts Tod› aufgeteilt wie folgt: Festlegung des Editionsverfahrens und der Editionsgrunds!tze (Elisabeth Lienert, Viola Meyer, Dorit Wolter), Erstellung des Textes mit Apparat (Viola Meyer; Endredaktion: Elisabeth Lienert), Einleitung (Elisabeth Lienert und Viola Meyer), Stellenkommentar (Elisabeth Lienert, nach Vorarbeiten von Viola Meyer und Dorit Wolter). Die Ausgabe von ‹Dietrich und Wenezlan› beruht auf der Magisterarbeit von Viola Meyer (2001). Die Arbeiten waren aufgeteilt wie folgt: Festlegung des Editionsverfahrens (Viola Meyer, Elisabeth Lienert, Dorit Wolter), Erstellung des Textes mit Apparat (Viola Meyer), Einleitung und Kommentar (Elisabeth Lienert, Viola Meyer). Die Endredaktion des gesamten Bandes lag bei Elisabeth Lienert, die technische Einrichtung bei Viola Meyer unter Mitwirkung von Dorit Wolter. Dank geb5hrt auch der Staatsbibliothek Berlin – Preußischer Kulturbesitz und der Universit!tsbibliothek Basel f5r die Bereitstellung des Mikrofilms (‹Alpharts Tod›) bzw. der digitalisierten Fragmente (‹Dietrich und Wenezlan›) und die Erlaubnis zur Benutzung der Handschriften. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wir f5r eine namhafte Druckkostenbeihilfe. Besonderer Dank geb5hrt dem Max Niemeyer Verlag (T5bingen) f5r die kompetente Betreuung der Drucklegung. Bremen, im April 2006

Elisabeth Lienert und Viola Meyer

V

Inhalt

Alpharts Tod Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3

1. Bberlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1. Die Handschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2. Zur metrischen Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3 3 5

2. Editionsgrunds!tze und technische Einrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . .

6

Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

11

Relevante Lesarten in den Editionen von der Hagens und Martins . . . .

79

Dietrich und Wenezlan Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

87

1. Die Handschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

87

2. Editionsgrunds!tze und technische Einrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . .

88

Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

91

Namensverzeichnisse ‹Alpharts Tod› . . . . . . . ‹Dietrich und Wenezlan› Abk5rzungen . . . . . . . . . Literaturverzeichnis . . . .

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. . 113 . 121 . . 123 . . 125

VII

Alpharts Tod

Einleitung (Elisabeth Lienert und Viola Meyer)

1.

berlieferung

1.1. Die Handschrift1 ‹Alpharts Tod› ist unikal in einer rheinfr#nkischen Papierhandschrift aus dem 15. Jahrhundert (vermutlich um 1470 – 80) .berliefert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war die Handschrift Teil einer (vorwiegend heldenepischen?) Sammelhandschrift, zu der außerdem die Handschriften Hs. 4257 (‹Nibelungenlied›, Fassung n) und Hs. 4314 (Johann von W.rzburg, ‹Wilhelm von ;sterreich›) der Hessischen Universit#ts- und Landesbibliothek Darmstadt gehçrten. Berlin, Staatsbibliothek – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 856 Papier 33 (von urspr.nglich 46) Bll. ca. 28,0 @ 20,5 cm Hessen (?) wohl 2. H#lfte 15. Jh. Wasserzeichen: Bll. 4 – 7, 11 – 13, 16, 19, 20, 22 .berkronte Lilien mit untergesetzten Buchstaben in drei Variationen, #hnlich Briquet Nr. 7251 und 7252 (zwischen 1467 und 1515). Bll. 35, 36, 39 – 41, 46 stilisiertes P: P 1 wie Piccard, WZ P III/282 (1478); P 2 #hnlich Briquet Nr. 8527 (1463 – 72); #hnlich Piccard WZ P III/207 (1477). Urspr.ngliche Lagen zerstçrt; Staub/Weimann-Hilberg rekonstruieren eine Lage von 25 Doppelbll. aus fol. 24 – 46 von ‹Alpharts Tod› und 1 – 27 von ‹Nibelungenlied› n; Blattverlust vor fol. 2, nach fol. 17, zwischen fol. 22 und 35 (fehlende Bl#tter im 18. Jh. durch leere ersetzt); Risse fol. 9, 10, 14, 21; geringe Textverluste durch Beschneidungen fol. 37r, 38r, 42r, durch Einbinden fol. 14v, 15v, 20v, 21v, 22v; alte Foliierung (wohl 15./16. Jh., von anderer als der Schreiberhand; fol. 2 – 17, 19 – 22, 35 – 46). Schriftraum: ca. 20 x 14 cm, durch horizontale und vertikale Linien begrenzt. Einspaltig. Im ersten Teil (fol. 2 – 22) 28 – 32, im zweiten Teil (fol. 35 – 46) 26 – 30 (fol. 46v: 7) Zeilen. Verse abgesetzt, Strophen nicht abgesetzt. Bastarda, von einer Hand: Johann Lang; von derselben Hand: Darmstadt, Hessische Universit#ts- und Landesbibliothek, Hs. 4257: ‹Nibelungenlied› n (dort fol. 62v Kolophon mit – zu den Wasserzeichen in Widerspruch stehender – Datierung auf 1449), Hs. 4315: ‹Johann von W.rzburg› II. Sporadisch Stellvertreter f.r 2 – 4-zeilige (mit einer Ausnahme fol. 22v) nicht ausgef.hrte Initialen; Zierleisten fol. 5r, 21r/v, 43r; Unterstreichungen und Randglossen (Ritter Recht fol. 2v; Sich bem hen / anhalten fol. 6v; Kreuz fol. 11v; bald fol. 15r; gnau fol. 21v; lieblich fol. 35r; warten fol. 37r; Indem fol. 37v; offenbar fol. 38v; 18. Jh.), metrische Anmerkungen und einzelne Strophenz#hlungen von anderer Hand (Hundeshagen?). Einband: hellbraunes Kleisterpapier (18. Jh.), ‹Alpharts Tod› wurde 2002 – 2004 restauriert.

1

Die Handschrift wurde eingesehen von Dorit Wolter (2002) und Elisabeth Lienert (2004).

3

Einleitung

Entstehung, Geschichte: Gemeinsamkeiten in Schreiberhand, Format, Layout, Einband, Wasserzeichen sowohl des alten Papiers als auch der im 18. Jahrhundert eingeschobenen leeren Bl#tter wie der Vor- und Nachsatzbl#tter, Benutzerspuren des 18. Jahrhunderts (Titelbeschriftungen und Randglossen von gleicher Hand, Rçtelunterstreichungen) best#tigen zweifellos die Zusammengehçrigkeit von Mgf 856, Hs. 4257 (‹Nibelungenlied› n) und Hs. 4315 (‹Johann von W.rzburg› II) der Hessischen Universit#ts- und Landesbibliothek Darmstadt. Nach der Rekonstruktion der Lagen durch Staub/Weimann-Hilberg2 folgten ‹Alpharts Tod›, ‹Nibelungenlied› n und ‹Johann von W.rzburg› unmittelbar aufeinander; ob die Teile, wie Kornrumpf3 vorschl#gt, einer grçßeren Heldenbuch-Sammlung zugehçrten, l#sst sich nicht best#tigen. Als denkbare Auftraggeber k#men im Entstehungsraum der Handschrift Johann von Dalberg, die Grafen Johann IV. und Philipp von Katzenelnbogen, die Grafen von Manderscheid-Blankenheim oder Adelsfamilien der Wetterau wie das gr#fliche Haus Hanau in Frage.4 Nach allgemeiner Forschungsmeinung wurde der urspr.ngliche Codex Ende des 18. Jahrhunderts bzw. um 1800 (nach den Wasserzeichen der Zusatzbl#tter w#re 1766 terminus post quem5) zerteilt. Allerdings spricht die in allen drei Teilen von derselben Hand des 15./16. Jahrhunderts angebrachte Tintenfoliierung, die stets mit «1» beginnt, daf.r, dass die Teile zum Zeitpunkt der Foliierung nicht zusammengebunden waren. ‹Alpharts Tod› gelangte, bereits unvollst#ndig, auf unbekannte Weise vor 1810 (Zeitpunkt der Verçffentlichung eines Auszugs durch von der Hagen6) in den Besitz Helfrich Bernhard Hundeshagens. Die Darmst#dter Teile stammen aus der Bibliothek der Familie G.nderrode (1922 als Leihgabe in Darmstadt, 1958 aufgekauft, 1975 – Hs. 4275 – bzw. 1985 – Hs. 4314 – bei Katalogisierungs- bzw. Restaurierungsarbeiten aufgefunden). Offen bleibt, ob die G.nderrodes und Hundeshagen die Teile des Codex aus einer gemeinsamen Quelle bezogen oder ob die Familie auch Vorbesitzer von ‹Alpharts Tod› war; Verbindungen zwischen Hundeshagen und den G.nderrodes bestanden .ber Karl Christian Wolfart (1778 – 1832), der mit beiden verkehrte. Sp#testens nach 1870 gelangte die Handschrift in die Preußische Staatsbibliothek. Mundart: Rheinfr#nkisch. Inhalt: ‹Alpharts Tod›. Literatur: Briquet, Charles Moise: Les filigranes. Dictionnaire historique des marques du papier dQs leur apparition vers 1282 jus quSen 1600. Paris 1907. 4 Teile, 2. Aufl. Leipzig 1923, Teil 2, S. 398, Teil 3, S. 459 f.

2 3 4 5 6

4

Staub/Weimann-Hilberg, Johann von W.rzburg (II), S. 266 – 268. Kornrumpf (1984, LV Nr. 91), S. 334. Vgl. Vorderstemann (2000, LV Nr. 15), S. XVII f. Vgl. Zimmer (1972, LV Nr. 4), S. 34. Vgl. von der Hagen (1810/1971, LV Nr. 1).

1. "berlieferung

Degering, Hermann: Kurzes Verzeichnis der germanischen Handschriften der Preußischen Staatsbibliothek. Bd. I. Die Handschriften im Folioformat. Leipzig 1925 (Mitteilungen aus der Preußischen Staatsbibliothek VII), S. 111 [Abschrift], 119. Gçtting, Franz / Rupprecht Leppla: Geschichte der Nassauischen Landesbibliothek zu Wiesbaden und der mit ihr verbundenen Anstalten, 1813 – 1914. Wiesbaden 1963 (Verçffentlichungen der Historischen Kommission f.r Nassau 15), S. 15 – 47. Heinzle 1974 (LV Nr. 64). Ders. 1999 (LV Nr. 69), S. 83 f. Jung, Rudolf: Zur Geschichte der Familie von G.nderrode. In: Alt-Frankfurt. Vierteljahresschrift f.r seine Geschichte und Kunst. Hg. von dem Verein f.r Geschichte und Altertumskunde [u. a.]. Jahrgang 5 (1913), S. 65 – 79, 107 – 114. Kçnnecke, Gustav: Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationallitteratur. Eine Erg#nzung zu jeder deutschen Litteraturgeschichte. 2. Aufl., Marburg 1912, S. 49. Kornrumpf 1984 (LV Nr. 91), S. 334. Noll, Julius: Helfreich Bernhard Hundeshagen und seine Stellung zur Romantik. Jahresberichte des Kçniglichen Kaiser-Friedrichs-Gymnasiums zu Frankfurt a. M., Ostern 1891, S. 17 = 1891. Programm Nr. 378. Pfeiffer, Franz: Der Dichter des Nibelungenlieds: ein Vortrag. Wien 1862. Piccard, Gerhard: Wasserzeichen Buchstabe P. Teil 1: Text, Teil 2: Abbildungen. Stuttgart 1977 (Verçffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-W.rttemberg: Sonderreihe Die Wasserzeichenkartei Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart), Teil 1, S. 30 f., Teil 2, S. 69. Staub, Kurt Hans / Thomas S/nger: Deutsche und niederl#ndische Handschriften mit Ausnahme der Gebetbuchhandschriften. Hg. vom Direktor der Bibliothek. Wiesbaden 1991 (Die Handschriften der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt 6), S. 161 f. Staub, Kurt Hans / Birgitt Weimann-Hilberg: Johann von W.rzburg (II), Wilhelm von ;sterreich. Ein neu aufgefundener Textzeuge in der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt. In: Elly Cockx-Indestege / Frans Hendrickx (Hgg.), Miscellanea Neerlandica. FS Jan Deschamps. Leuven 1987, S. 263 – 271. Vorderstemann, J4rgen: Eine unbekannte Handschrift des Nibelungenliedes in der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt. ZfdA 105 (1976), S. 115 – 122. Ders. 2000 (LV Nr. 15), S. IX – XXIX. Zimmer 1972 (LV Nr. 4), S. 31 – 41.

1.2. Zur metrischen Form Die Handschrift .berliefert nicht Strophen, sondern fortlaufende paargereimte Langzeilen. Die zugrunde liegenden Strophenformen (Hildebrandston und Nibelungenstrophe7) sind grunds#tzlich zweifelsfrei erkennbar – allerdings mit erheblichen Freiheiten vor allem bei Auftakt (bis zu f.nfsilbig) und Kadenzen (klingende und m#nnliche Kadenzen kçnnen, entgegen den .blichen Schemata, in An- und Abvers 7

Vgl. Heinzle (1974, LV Nr. 64), S. 95; ders. (1999, LV Nr. 69), S. 84 – 86; so auch Vorderstemann (2000, LV Nr. 15), S. XIV, f.r ‹Nibelungenlied› n.

5

Einleitung

vorkommen). Eine Melodie zu ‹Alpharts Tod› ist nicht .berliefert, allerdings zum Hildebrandston.8 Nibelungenstrophe und Hildebrandston w#ren unschwer zur gleichen Melodie zu singen. Inwieweit der Text in der .berlieferten Gestalt ohne Eingriffe sangbar war, muss jedoch insbesondere angesichts der ber- und Unterf.llungen offen bleiben. Der Schreiber scheint Strophen nicht mehr gesehen zu haben; daf.r spricht auch die – sporadische – Gliederung durch (zumeist nicht ausgef.hrte) Initialen, die nur schwer mit einer Strophengliederung in Einklang zu bringen ist (siehe unten S. 6 f.). Im Detail w#ren z#surierte Langzeilen, die den metrischen Schemata entsprechen, oft schwer, bisweilen nur mittels Streichungen und Erg#nzungen zu rekonstruieren. Z#suren sind h#ufig unsicher (z. B. v. 163, 165, 194, 201, 220, 275, 280, 532, 1050, 1138). Die bei Z#surierung anzusetzenden An- und Abverse sind gelegentlich unterund vielfach .berf.llt; insbesondere sprengen inquit-Formeln (z. B. v. 331, 390, 424, 475, 727, 738, 787, 975, 1600, 1604)9 und Einleitungen von Aufz#hlungen (z. B. v. 290, 298, 302, 306) die Strophenform. Um nicht in heute schwerlich verantwortbarer Weise in den .berlieferten Textbestand eingreifen zu m.ssen, folgt die Ausgabe der .berlieferten metrischen Form in fortlaufenden Langzeilen-Reimpaaren.

2.

Editionsgrunds#tze und technische Einrichtung

Von den #lteren Ausgaben10 folgt nur Zimmer der Handschrift selbst. Von der Hagen und Martin stand nur Hundeshagens Abschrift zur Verf.gung. Beide normalisieren und greifen sehr weitgehend zu Konjekturen (siehe Liste im Anhang, S. 79 – 84), w#hrend Zimmer einen – nicht unproblematischen – bereinigten Handschriftenabdruck bietet, der einerseits, pseudo-genau, selbst funktionslose Diakritika (wie die P.nktchen .ber y) bewahrt, andererseits nicht unerheblich eingreift und bisweilen fehlerhaft ist.11 Alle drei bisherigen Ausgaben versuchen, die urspr.ngliche Strophenform zu rekonstruieren; freilich ist eine solche nur durch Streichungen mit der durch die vorgesehenen Abschnittsinitialen vorgenommenen Gliederung der Handschrift ann#hernd in Einklang zu bringen: Nach dem Blattverlust fol. 18 (nach v. 983) beginnt bei Zimmer Str. 248 (ab v. 984) mit zwei Fehlzeilen, wohl damit im Folgenden die vierhebigen Abverse zum Ende der [Nibelungen-]Strophen zu stehen kommen. Die vorgesehenen Initialen fol. 20r st.nden dann jedoch in der Strophenmitte. Durch Streichung von v. 1108 f. (Zimmer nach Str. 278; Martin

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Brunner (1970, LV Nr. 42), S. 152; ders. (1979, LV Nr. 43), S. 304 – 307. In von der Hagens Ausgabe wurden diese F#lle oft gestrichen; vgl. Liste der Lesarten im Anhang, S. 79 – 84. Zimmer (1972, LV Nr. 4); von der Hagen (1810/1971 und 1855/1977, LV Nr. 1, 2); Martin (1866/1967, LV Nr. 3). Vgl. Heinzle (1974, LV Nr. 64), bes. S. 97.

2. Editionsgrunds)tze und technische Einrichtung

streicht v. 1106 – 1109, nach 277,2) stimmen die folgenden Initialen auch bei Zimmer und Martin wieder zum gedachten Strophenbeginn. Die vorliegende Edition folgt, soweit sinnvoll, den f.r ‹Dietrichs Flucht› und ‹Rabenschlacht› erarbeiteten Grunds#tzen.12 Besonderheiten ergeben sich aus der unikalen (und sp#ten) berlieferung. Im Einzelnen gilt: 1. Die Edition folgt der Berliner Handschrift. Sichere Fehler sind, wo mçglich nach dem Schreibusus der Handschrift, gebessert. Eingriffe werden jedoch nur #ußerst zur.ckhaltend vorgenommen; insbesondere wird auf Eingriffe aus metrischen Gr.nden sowie auf stilistische «Besserungen» wie Streichung von Doppelungen grunds#tzlich verzichtet. Zu den Eigent.mlichkeiten des Textes gehçren Br.che und Wiederholungen, die den Eindruck vermitteln, hier sei eine «Rohfassung» nicht endg.ltig bearbeitet worden: Die unvermittelte Erz#hler-Vorausdeutung v. 48 – 60 (auf v. 829 – 1220) etwa hat keinen Bezug zum Kontext; v. 895 in Witeges Erwiderung v. 894 – 897 h#ngt nach v. 890 – 893 in der Luft. Repetitive Strukturen und Formulierungen13 (etwa: v. 78 und v. 110; v. 878 – 881 und v. 894 – 897) fordern Streichungen geradezu heraus; doch fehlen Kriterien, was genau zu streichen ist, zumal im Einzelfall (z. B. v. 23 und v. 41) abweichende Formulierungen auf absichtliche Wiederholung schließen lassen kçnnten. In der Regel unterbleiben auch Eingriffe aus Reimgr.nden, da unreine Reime h#ufig sind (z. B. dan – nam v. 826 f.; -sam – gan v. 840 f.; nur teilweise ist dies auf Sprachwandel bzw. dialektale Besonderheiten zur.ckzuf.hren [z. B. vil – wel v. 1410 f.; mene – clee v. 562 f.]. H#ufig stehen im Reim Formen mit und ohne -e-Endung [z. B. v. 194 f., 854f., 892 f., 932 f.]). Herausgebereingriffe sind durch Kursivierung gekennzeichnet; Erg#nzungen der Herausgeber stehen dar.ber hinaus in spitzen Klammern (Æ æ ); eckige Klammern ([ ]) kennzeichnen eine Streichung gegen.ber der Handschrift; Æ…æ bezeichnet eine von den Herausgebern vermutete L.cke im Text. Die Z#hlung (nach Versen) erfolgt durchgehend, auch bei Blattverlusten (fol. 1, 18, 23 – 34). 2. Eine Strophengliederung wird, entsprechend der Handschrift, nicht vorgenommen; auch werden die Langzeilen, um nicht in erheblichem Umfang streichen oder rekonstruieren zu m.ssen, nicht z#suriert; Zimmers Strophenz#hlung wird zu Vergleichszwecken beigegeben. Der Schreiber hat anscheinend nur Verse gesehen; mit den vorgesehenen Initialen ist eine Strophengliederung nur zu vereinbaren, wenn man, wie die fr.heren Herausgeber, L.cken an- und/oder Streichungen vornimmt. Hierzu fehlen indes objektivierbare Kriterien. Zudem entf#llt aufgrund der unikalen berlieferung das Argument, das Vorderstemann f.r ‹Nibelungenlied› n an der Strophengliederung festhalten l#sst, die Vergleichbarkeit mit anderen berlieferungstr#gern.14 Die Gliederung durch die vorgesehenen Initialen, die Sinnabschnitte im

12

13 14

Vgl. Lienert/Beck (2003, LV Nr. 6), S. XXI – XXX; Lienert/Wolter (2005, LV Nr. 16), S. XXI – XXIX. Vgl. bes. Behr (1992, LV Nr. 31), S. 20. Vgl. Vorderstemann (2000, LV Nr. 15), S. XXVII f.

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Einleitung

Text kennzeichnen kçnnte,15 wird beibehalten; dabei ist die ausgef.hrte Initiale halbfett gesetzt, Stellvertreter nicht ausgef.hrter Initialen erscheinen in kleinerem Schriftgrad. 3. Die Interpunktion folgt dem Usus der Gegenwartssprache, soweit nicht die fr.hneuhochdeutsche Syntax dem entgegensteht (z. B. bei Apokoinou, Anakoluth, aber auch bei nachgestellten Attributen und kurzen Appositionen, die konsequent durch Kommata abzutrennen den Sprachfluss unverh#ltnism#ßig «zerst.ckeln» w.rde). 4. Auf eine Umsetzung in (Lachmannsches) Normalmittelhochdeutsch wird verzichtet, die Ausgabe folgt der zumeist mitteldeutsch gepr#gten Schreibsprache der Handschrift.16 Im Konsonantismus erscheinen etwa unverschobenes p f.r pf (z. B. plegen v. 97 u. ç.; pande v. 998; vgl. PWG §§ 128, 163) und d f.r t (z. B. reden v. 237 f.r mhd. retten; domen v. 389 f.r mhd. tumben; vgl. PWG § 145); r-Schwund (z. B. focht v. 94 u. ç.; vgl. DW 4, Sp. 695; Lexer III, Sp. 600; PWG § 106); anlautend gelegentlich g f.r j (z. B. gageten v. 944); f.r w (z. B. fart f.r wart; vgl. Anm. zu v. 207); Neutralisierung der Nasale m und n im Auslaut. An auff#lligen Kontraktionen begegnen sat f.r saget (vgl. Anm. zu v. 146) und faut f.r voget (vgl. Anm. zu v. 316). Die nhd. Monophthongierung ist durchgef.hrt, nicht aber die nhd. Diphthongierung. , (auch aus ie) ist zu e gesenkt (vgl. met v. 123 f.r miete); - erscheint h#ufig als o (z. B. noch v. 59; wont v. 179; mogen v. 329; wogt v. 363; noch : gach v. 756 f. u. ç.; vgl. PWG § 70), gelegentlich als au (gauten v. 1652, neben gaten v. 1300; vgl. RW § L 28) oder e (ebentuwer v. 1239); Vokall#nge wird bisweilen durch e oder i/y bezeichnet (z. B. dae v. 284 f.r da; vgl. RW § L 7,3). Mhd. ou erscheint bisweilen als a (urlap v. 9; zam v. 758; vgl. PWG § 79; RW § L 18). F.r mhd. o steht nicht selten a (z. B. raß v. 7 ‹Ross›; ader f.r oder; sal[t/tu] f.r sol[t/tu]; vgl. PWG §§ 60, 166,5; RW § L 11 Anm. 2). H#ufig erscheint md. Senkung von i zu e (z. B. weder f.r wider v. 4; zele v. 380 f.r zil u. a.; vgl. PWG § 65; Weinhold, Mhd. Gramm. § 56) und von u zu o (z. B. stormen v. 386; domen v. 389; vgl. PWG § 50). Umgekehrt ist mhd. e nicht selten auch als i/y wiedergegeben (z. B. hylt ‹Held› v. 30 u. ç.; rytten ‹redeten› v. 562; vgl. RW § L 13 A. 1), mhd. u/ als o (z. B. forst v. 19; er kost ‹k.sste› v. 446; vor v. 1113). Mhd. e/i in h0lfe(n)/hilfe erscheint als e, y, o (holff v. 321; vgl. Weinhold 1967, LV Nr. 212, §§ 25, 83, 116) oder u (hulff v. 165). Vereinzelt erscheint i als ie oder ye (gerieden v. 39 f.r geriten; hyen v. 4; vgl. auch NL n 35,3; 104,3; 353,3 u. ç.; vgl. Kranzmayer 1956 [LV Nr. 190], §§ 7 b, 17 a; RW §§ L 7,2, 21, 30). Nebentoniges e erscheint bisweilen als i (z. B. digin v. 608 f.r degen; ergebin v. 966; vgl. RW §§ L 13 A. 1, 38). Auff#llig ist eine Vorliebe f.r epithetisches e (z.B ine v. 171 f.r in; vgl. RW § L 41). F.r die Handschrift typische Einzelformen sind meinster (vgl. Anm. zu v. 550) f.r meister, zuschen v. 601 f.r zwischen, ere (z. B. v. 95) f.r das Pers. Pron. ir. Ferner finden sich vereinzelte alem. (z. B. kament v. 1521; vgl. PWG §§ 60, 160) und bair. Formen (umber 15 16

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So wie Vorderstemann (2000, LV Nr. 15), S. XI, dies f.r ‹Nibelungenlied› n annimmt. Vgl. PWG §§ 160 ff.; Zimmer (1972, LV Nr. 4), S. 41 – 88; Vorderstemann (2000, LV Nr. 15), S. IX; Staub/Weimann-Hilberg, Johann von W.rzburg (II).

2. Editionsgrunds)tze und technische Einrichtung

v. 29 u. ç.; vgl. Lexer II, Sp. 1736; b/w Wechsel in lebe v. 371 f.r lewe ‹Lçwe›; vgl. PWG § 159,2). Gelegentlich begegnet Abfall von -n bei Verbalendungen (Infinitiv); die 1. Pers. Sg. endet auf -en (vgl. PWG § 240, A. 1); in der 2. Sg. des Verbs fehlt oft das s; das Part. Pr#s. ist gelegentlich ohne auslautendes d gebildet.

Lediglich die folgenden Regulierungen wurden durchgef.hrt: (1) K.rzel sind wie .blich aufgelçst: r-Haken als r, er, ra (sp2ch = sprach), e-K.rzel f.r e (nur h~rtz v. 819 = hertz), Nasalstrich als m, n bzw. e vor m/n (nicht aufgelçst werden Nasalstriche, die zu funktionsloser Doppelkonsonanz f.hren, z. B. my¯ne[n] v. 105 u. ç.; dy¯ner v. 493 u. ç.); trotz der Tendenz zur Neutralisierung von auslautendem m und n in den ausgeschriebenen Formen werden K.rzel «zur Normalform hin aufgelçst»17. (2) Die Groß- und Kleinschreibung ist geregelt: Groß geschrieben sind Satzanf#nge und Eigennamen (nicht dagegen von Eigennamen abgeleitete Adjektive, z. B. v. 1707 dutzsch land, v. 253 romsch rych); ansonsten steht durchgehend Kleinschreibung. (3) i/j und u (handschriftlich fast ausnahmslos )/v sind nach vokalischem bzw. konsonantischem Lautwert ausgeglichen. (4) Schaft-s ist als s, geschw#nztes z als z wiedergegeben, die Verbindung von Schaft-s und geschw#nztem z als ß. (5) Die Wiedergabe der diakritischen Zeichen ist vereinfacht. Diakritische Zeichen ohne lautliche Funktion (wie Punkte .ber u, die regelhaft der distinktiven graphischen Markierung von u im Gegensatz zu n dienen, und .ber y)18 bleiben unbeachtet. (6) Die Wortabteilung folgt in der Regel der Handschrift. Stillschweigend abgewichen wird in folgenden F#llen: a) F#lschlich zusammengeschriebene Wçrter sind getrennt, sicher fehlerhafte Trennungen werden ignoriert. b) Verben mit nicht abtrennbaren Pr#fixen wie er-, ver-, zu- (‹zer-›) sind zusammengeschrieben (z. B. v. 1214 ver muten). d) Verbindungen von zu mit Pron. oder Art. (z. B. zuder) sind getrennt, zuhant und zusamen (in der Handschrift getrennt) zusammengeschrieben. 5. Der Apparat verzeichnet Fehler und L.cken der Handschrift, bei denen eingegriffen wurde, sowie Besserungen durch den Schreiber. Die Glossen von j.ngerer Hand (vgl. S. 3) werden nicht verzeichnet. Auch im Apparat sind K.rzel in der Regel aufgelçst, die Formen des s und z sowie die diakritischen Zeichen vereinfacht. 6. Ein Stellenkommentar enth#lt sprachliche Erkl#rungen (soweit nicht in der Einleitung behandelt und nur bei mçglichen Verst#ndnisschwierigkeiten), Begr.ndungen f.r editorische Entscheidungen, Hinweise auf abweichende Lesarten bei Zimmer, bisweilen, etwa wo dieser sich auf #ltere Ausgaben st.tzt, auch Martin und von der Hagen (eine auch nur ann#hernd vollst#ndige Aufnahme von deren Les17 18

Vorderstemann (2000, LV Nr. 15), S. XXVI. Vgl. Heinzle (1974, LV Nr. 64), S. 98; Vorderstemann (2000, LV Nr. 15), S. XXVI.

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Einleitung

arten w.rde den Rahmen des Kommentars sprengen; sie sind daher in Listenform beigef.gt; vgl. S. 79 – 84). Gelegentlich sind auch Sacherkl#rungen sowie Hinweise auf intra- und intertextuelle Bez.ge aufgenommen. Namen sind im Namensverzeichnis knapp erl#utert, im Kommentar nur bei besonderem Erkl#rungsbedarf, internymischen Bez.gen oder Rollentypik.

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Æ …æ Sal ichs uff der heyde keynen dynst von dyr han?» «No zornet nit zu sere, edeler keyser rich», sprach Hen ein degen here, «so wel ich sycherlich drabe hyen gein Bern, den helden wedersagen. Ich thun ys ungern. Ys wyrt myr nit lenger vertragen.» Da hyß er balde brengen, der keyser Ementrich, eyn gut raß, das wyßet sycherlich. Dar uff was schyr geseßen Hen der kune man, als er zu dem keyser urlap da genam. Hen der kune uff sin raß kam, da drabt er uff dye grun, uff ein wyden plan. Hen der rytter kune also gein Bern reyt, das er her Dytherich von dem konige weder seyt. Da sprach gezogentlich von Bern herre Dytherich: «Hen, kanstu myr icht gesagen, was zyhet mych myn veter Ementrich? Wel er mych von dem myn triben, das myr myn vater hat gelan? Das ziehen ich an uch alle, das ichs nit vordynet han.» «Neyn», sprach Henne, «er hat uns nit geseyt. Edeler forst und herre, es yst myr an gantzen truwen leyt.» Urlap nam da Henne, er wolt ryden von dan, da sprach der von Bern: «Hen, du salt mych wyßen lan,

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vor 1] Blattverlust fol. 1. 16 myr] my˜r.

1 Der Text setzt in Ermrichs Rede ein. 2 keyser rich: E(r)mentrich, in DF und RS Ermrich, in der ‹historischen› Dietrichepik stets Gegenspieler Dietrichs von Bern, nur in AT (meist) keyser, wohl wegen seiner Herrschaft